r 1 N An 5 N War DER eee eee BAAR NAAR 7 . 5 . 4 8 1 5 I 0 ! 1 N 1 0 2 f N | - 9 / m NN . H + N 7 N ) uf A NENNEN y . — Bei „ — 2 X Aa ieee eee A 2 » 1 N N U 1 fi N 2 m VN n \ 6 * 1 \ 7 I 1 9 2 h K A EN 8 7 1 — — — + N . 2 — 14 — F 1 2 — 7 2 — ee ee eee, 6 vr | N ese e ee * ve 2 —.— wu a A 1-7 2 Prey NV 2 } \ - ; N 7 N 4 1 — 0e — Yu 0 A 90 is er 9 5 8 9 ic % N * N Ei BEN = ir 8 us 2 88 N N 1 UN 8 1 0 N ug 55 5 Vd e ee eee eee eee 5 e wu eee u a N SG vun. 8 9 7 SS 4 u 8 ! . i Pr 5 . — Na ! + 2 N 8 1, 57 £ j ** | 8 7 SSS Ned N 5 5 BR 1 ur SE? un Ades N N GN 888 n > „„ 1 Y | ese nn 85 5 e e es 8 = 0 u 2% 8 * n S ji N wi AR Nas EN N = rn rg NENNEN, BEER UN NN — ne 6080 ws 85 | u Bes | N ar Es an ya UBER eee un, vun, —— W . eee vv VETERAN. mu Ye . vu, 90 8 de . 5 eee eee vnittzologiſche 2 0 9999 SS = III ara AFAIIERN S Nl 2 * * Min. A} ZUR td e | A EN, 1 | e 1 DEN. ij; 75 _ H 8 SSR S S S S S SSS S S S S U UQUUOUıOıOıOıO KEN IEIIIIII nn ses SS . DTD Vereins zum Schutze der Vogelwelt, 1 a begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, redigiert von Dr. Carl R. Hennicke in Gera, zweitem Vorſitzenden des Vereins, Dr. Frenzel, Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Fünfundzwanzigſter Band. Sahrgang 1900. Mit 9 Bunt⸗ und 19 Schwarztafeln, ſowie 6 Abbildungen im Text. nenn gene in. Gera⸗Untermhaus, Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler. Notiz für | den Slꝛichb 2 S =: Be I iſt einzukleben 1 . \ ROSE ER 9 1 7 77 . 0 f . nu V 5 0 1 5 Mzwiſchen Seite 34 u 5 „ e ,, 1 1 N 55 gegenüber Seite 55 Bel. g Seh 2 BE Eh A 15 i " RUN, ol i " 5 „5 e, l 7 5 15 e en, 5 VVV 5 N } 5 W | ar i 1 2 F 5 " XXIII 1 " ee a " f ö „ . 1 51 XXIV 1 5 Be | 1 5 2a „ 1 XXV " " . . 5 9 1 — An - \ N " XXVI 77 | " . 0 m Ba x = a N. f „ XXVII. " " 2 “N 0 5 „ XXVIII, „ Zxuiſchen Seite 444 und Inhalt 1. Vereinsnachrichten. | 9 Seite rten Vereinsmitglie der 3. 142. 206. 242. 326. 434. 466 VC „ 2 Mitglieder „I 143, l „ zur Generalverſammlung am 16. Si 1900 in Gera Fl t über ! die Generalverſammlung am 16. Juni 1900 ease. as A denkmal für Dr. Ruß betr. N = . . 7 S 170 r > 5 zur * der Deutſchen Origin Gefeaft ee 1 im. 188 237. 286. 3 292. 366. e f 5 . Größere Feitithelegiſche Abhandlungen. F. Über das Berdauungsvermögen meiner Rauchſchwalbe (Hir. rustica L.) . . 417 f. Typaldo, Entwurf eines griechiſchen Jagd- und Vogelſchutzgeſetzes. .. 292 328 ert, Spuren des Kappenammers in Sachſennn je 487 Hans Freiherr von, Einige ſtatiſtiſche Notizen bezüglich des eee 265 Prof. Dr. Rudolf, Jean Charles Louis Tardif d'Hamonville f. 9 „ta Kae e der Droſſeln durch den ee VV 243 f 1 = SER fünfzehn Jahre (Mit Schwarzbild XXVʒII und XXVII) . . 434 nh a rdt, cand. med. Hermann, Grünſpechte im . VVV um, „ Zur e r „ „ a ee dier unter den Vögeln ff... ͤ ET 1 €, cand. theol., Gegenſätze in der Vogelſchutzfraghgeek. 46 Stimme des Waldwaſſerläufers oe en . G., Paſtor, Protokoll, geführt beim Bau eines Schwanzmeſſenneſtes 1 onau, Oberregierungsrat a. D., Hahnen- und Hennenfedrig keit n Id a I. O., Meine . über Fregattvögel (Fregata aquila s. we]. u 12 26 * 2 3 ’ I . ae . N. + * . 4 ie Gebhardt, Ki Winterliches get nr 15 e bei 1 1 Girtanner, Dr. med. A., Die Alpendohle e pyrrhocorax = in | Hennicke, Dr. Carl R., Das biologiſche Muſeum in Stockholm (Mit Schwarzbild V VI und VII a Hornung, Dr. Victor, Zum Schutze unſeres e Volkes — Erwiderung auf Cronaus Abhandlung „Hahnen- und e 5 B erlepſch, Haus Freiherr von, Erfolge mit Niſtkäſten .. 55 7 Alpen (Mit Schwarzbild XXIV). re Hermann, Rudolf, Weihnachten im Parke (Mit Buntbild Tafel 19. N 7797 — Der Vogel im Volksmunde. . .. I 114, II 164, III 195, IV 231, V 280, vI 32 VII 358, VIII 422, IX 456 % und 2 Abbildungen im Texte). „ e e — Die Fänge der Raubvögel VIII, IX, X (Mit Schwarzbith XVI ud rn „ 5 — — XI, XII (Mit Schwarzbild a und XXVI). „ — Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. J. B. Th. Altum + Nachrüß e Henrici, Dr. F., Referendar, Die 3 ein Brutvogel Weſtpreußens e — Vogelleben in unſerer Gartenanlage 32ͤ2ͤ5ů5353ßũͤũ „ Kayſer, Amtsanwalt, Orntthologiſche Beobachtungen aus 15 5 ng von Ratibor in Oberſchleſien, insbeſondere aus den Jahren 1898/9999... I 188, II 222 Köhn, O., Ein Laienurteil über Vogelſchut z. e 1 s Krauſe, Georg, Aepyornis⸗Eier. (Mit Schwarzbild XXIII a 1 Krohn, H., Die Reiherkolonie zu Julianka . J Leege, Otto, Noch ein Fall „Tötung von Vögeln vermallſch duch Bien de Roi, Otto, Zur Ornis des Niederrheins 0 a Loos, Curt, Forſtmeiſter, Ein Beitrag zur Frage über die ang N Spechte ; Nehrling, H., Deutſche Vögel in Amerika. b Red aktion, Der Deutſche Verein zum Schutze der Bogebpelt in Be erste 25 Jahren feines Beſtehens (Mit Schwarzbild ))))7)7)7)))) — Der dritte internationale ornithologiſche Kongreß; a — Zum Vogelſchutz (Krammetsvögel betr.) . a „* — Die fünfzigjährige Jubelfeier der Deut] eh, Ornithologiſchen Ge ſellſchaft Rey, Dr. E., Ornithologiſche Beobachtungen aus der Krähenhütte . .. Rieger, EUER, Beobachtungen über den rotrückigen Würger (Lanius collurio 1370 a: Rohweder, J., Über das Meckern der 1 (Mit e VIII und 2 ben "u im Texte) 3 R 225 %%% ie — Der Vogelfang auf les Ba ARCHE 1 1 5 ae Sandmann, J. Alb., Einiges über den Wann e rustica Pall.) f Schäff, Dr. Ernſt, Ornithologiſche Notizen aus dem „ Garten in Hannoner k Seidel, Heinrich, Die Kleinen und die Feinen (Gedicht). 23535 Taſchenberg, Prof. Dr. O., Vereinsſitzung am 6. Januar 1900 in Merseburg zur r deen 1 des 25 jährigen Beſtehens des Vereins Weisker, Dr. Cl., Vogelſchutz in den Lungenheilſtüttee nn. Woite, G., Der Wiedehopf brütet im Niſtkaſte nn ee — Von der Blauracke (Mit Buntbild XVIIl ) 55 Wurm, Dr. Hofrat, Die Schutzfärbung der Schneehühner ( (Mit Schwarzbild u, iv; „. — Aus dem Leben des Birkwildes (Mit Schwarzbild XXI und XXI) ... 4. Kleinere ornithologiſche Witteilungen. Bank, Vorkommen einer hochnordiſchen Tauchente im Frühling Seite 238 430 52 236 Re 135 779 RE, * 462 rs . 493 1 Über das Vorkommen des Steinadlers in Stehe „ , A., Weißer Sperling. RE ET LER NE EA der CIM 22387 E,, Füttert die hungernden Vöglein! FRE ET ee ee ee hutz (Aufhängen r . Heſtörtes Brutgeſchäft. JJ 1 de, Dr. Carl R., Ausführung der Begegnungen CCC a: I tigung des „Kurioſum“ S. 2377 JJC ER a 5 Schwarzamſel⸗Albino 2777 XT , Guſtav, Vorkommen von Buteo ferox bei Konſtannz » - S ug „Ernſt, Bürgerſchullehrer, Vorkommen des = bei Grimma. „ r Rob. Matte Mauerſegler 7.!ß... E Tannenhäher bei Roda (S A.) blen JJC / er: Hydrochelidon !!... F ed a DR Re 4 5 o, Zutrauliche Auerhenne EEE A N y, E., Nachtraubvögel an der Krähenhütte / ðͤ v en ) ter, W, stud. theol. et phil., Ermattet zugebrachte Brieftaube 2 BB rwähnung fremder unbekannter Vögel in einer Kirchenchronii ee. 431 a (Aus einem Briefe an Carl R. Hennicke), Kurioſuum e Kefer Vorkommen von Cursorius gallicus und albinotiſchen 0. corone 1 P. pica. 170 5. Litterariſ ches. zel, Dr., Über „Friedrich Kloß, Die australischen Prachtſittiche “.... . - 462 e, Dr. Carl R., Über „A. Acloque, Faune de France. Les Oiseaux . . 138 er „Chernelhäzi Chernel Istvan, Magyarorszag madarai, különös tekintettel er jelentösegökre“ 8 er . SL Pw... a ee RE „Dr. Vietor Fatio, Faune der vertebres de la Suisse“ 3% 5 173 — Über r „Rörig, Prof. Dr. G., e land⸗ er ebase wel 5 Bei: ER RES; 8 . 173 u er „Kolthoff, Gustaf, 3 er ute ET 3 A N er „Dr. Wilh. Haacke und Wilh. Kuhnert, Das Tierleben 155 Erde“ 3288. 363 A2 0 i er „Wuſtnei und Clodius, Die Vögel der Großherzogtümer Mecklenburgs“. 363 er „Hartert, Eruſt, Einige Worte der Wahrheit über den Bogelihuß“ Mu... 431 „Dr. Jul. Hoffmann, Taſchenbuch für Vogel freunden... 495 e „Garner⸗Marſhall, /// / c 44596 er „Dr. R. Tümpel, Die Geradflügler Mitteleuropas 496 ktion, Über „Taſchenkalender für Geflügelzüchter. 190oo: 0 138 er „Johaun Andreas Naumann, Der philoſophiſche Bauer“ . . . 463 er „Leverkühn, Paul, Index zu den zweiten zwölf Jahrgängen = Ornithologiſchen Monatsſchrif oo. ð᷑ꝑwꝓ 464 „ * ie 2 * ‚oe 3 PER 4 j r 7 ur. £ * . Scheu, Jacob Über. „Die Vogel Ungasns mit Orient für die Landwirtſchaft .. Wangelin, G. J. von, Über „Dr. E. Rey, Die Gier der Voegel — — (Lieferung 5 u. 60) — — (Lieferung 7 u. 8). Ornithologiſcher 2 Verein in Nei; „ „ e „ 1 München „ Verein der Liebhaber einheimiſcher Vögel, bez 7. Mekrologe. Geh. Regierungsrat Prof. Ur. Altum (Von Dr. Carl R. Hennicke) var Jean Charles Louis Tardif d'Hamonville (Von Prof. Dr. Rud. Blaſius) .. 5 8. Notizen. 176. 204. 364. 466. 9. Berichtigungen. 240. 364. 464. 95 M W N g 9 2 7 7 Din | 9 e 1 Ali E SS S . ———— — ——— ee Herausgegeben vom 1 8 Deutſchen Vereine zum Schutze der Vo gelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, - fortgefest unter Redaktion don . Thienemann und B. Th. Liebe. Vereinsmitglieder zahlen Redigiert von einen Jahresbeitrag von fünf Mk. u. erhalten dafür die Monatsſchrift poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah: lungen werden an den Vereins⸗ Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. £ Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß), Dr. Frenzel, Die Redaktion der Anzeigenbei⸗ lage führt die Firma Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Unterm⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ ten Anzeigen bitten wir an dieſe direkt zu ſenden. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Rohmer in Zeitz erbeten. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. 2 Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geftattet. um Er — Jahrgang. Ar. 1 und 2. Januar und Februar 1900. Inhalt: Heinrich Seidel: Die Kleinen und die Feinen. — Einladung zum Stiftungsfeſte. — An die geehrten vereins mitglieder. — Der Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt in den erſten 25 Jahren jeines Beſtehens. Mit Schwarzbilo Tafel I.) — Rudolf me ermann: Weihnachten im Parke. (Mit Buntbild Tafel II) — G. Woite: Der Wiedehopf brütet im Niſtkaſten. Hofrat Dr. Wurm: Die Schutzfärbung der Schneehühner. (Mit drei Schwarzbildern, Tafeln III, IV, V.) — Dr. Carl R. Hennicke: Das biologiſche Muſeum in Stockholm. (Mit 8 zwei Schwarzbildern, Tafeln VI und VII, und zwei Abbildungen im Texte.) — Cand. theol. E. Chriſtoleit: 2 Segenſätze in der Vogelſchutzfrage. — h. Nehrling: Deutſche Vögel in Amerika. — J. Rohweder: Über das Meckern der Bekaſſine. (Mit Schwarzbild Tafel VIII und drei Abbildungen im Texte.) — IJ. Bungartz: Ein: bürgerungsverſuche fremder Hühnerarten. (Mit zwei Schwarzbildern und fieben Buntbildern, Tafeln IX, X, XI, XII, XIII, XIV. XV, XIX, XX.) — Dr. Carl R. Hennicke: Die Fänge der Raubvögel. III. IE X. 4 mit zwei Schwarzbildern, Tafeln XVI, XVII.) — G. Woite: Don der Blaurade. (Mit Buntbild Tafel XVIII.) — Budolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. — J. Kohweder: Der Dogelfang auf Helgoland. — Kleinere 1 Kteilungen, Erfolge mit Niſtkäſten. Füttert die hungernden Döglein. Matte Mauerſegler. Botrückiger Würger. Buchfinkenpaar. Buteo ferox. Über das Vorkommen des Steinadlers in Oſtpreußen. — Citterariſches. — 2 den Sokal⸗ Vereinen: Grnithologiſcher Verein in Neiſſe. Grnithologiſcher Verein in Leipzig; 14 2 2 Die Kleinen und die Feinen. Einladung zum Stiftungsfefte | Die Kleinen und die Heinen. Baumläuferchen, das feine, Sie zieh'n durch Waldesräume Mit ſeinem Stimmchen hell, Mit leiſem „Sit, ſit, ſit“, Zaunkönig auch, der kleine, Durchſuchen Buſch und Bäume Der niedliche Geſell', Und nehmen ſtets was mit. Die zierlich zarten Meiſen, Zaunkönig gar, der kecke, Goldhähnchen, winz'ges Ding, Hebt jubelnden Geſang, Mag auch die Welt vereiſen, Ob auch des See's Decke Sie ſchätzen es gering! Vom Hauch der Kälte ſprang. „Bald wird die Sonne ſcheinen, Du Winter mußt hinaus! Wir Kleinen und wir Feinen, Wir lachen froh dich aus!“ | Heinrich Seidel. Am 6. Januar abends 8 Uhr findet zur Feier des Stiftungsfeſtes eine Vereinsverſammlung in Merſe ei ſtatt, zu der die verehrten Mitglieder dringend eingeladen werden. Programm. 1. Begrüßung der Verſammlung und Mitteilung über die Entwicklung 105 den Stand des Vereins durch den erſten Vorſitzenden. 2. Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. R. Blaſius aus Braunſchweig: Reiſeſkizzen aus Bosnien, der Herzegowina und den angrenzenden Ländern. 3. Vortrag des Herrn Hans Freiherr von Berlepſch aus Caſſel: Einige noch offene Fragen in der palaearktiſchen Avifauna und deren eventuelle Löſung. ats, er . 2 2 8 „ IR En 5 Fr — a * E Ze. 5 e Ed WERT 5 EI . ² wi —— 28 Nach Beendigung der Vorträge findet ein gemeinſchaftliches Abendeſſn (Gedeck 2 Mark) ſtatt. Die Teilnahme an demſelben wolle man gefälligſt bis un | | ’ 2. Januar 1900 bei Herrn Regierungs- und Forſtrat von Wangelin an⸗ melden. Auswärtige Mitglieder finden bequem gelegene Unterkunft in Müllers Hotel, unmittelbar am Bahnhofe. Der Vorstand. 1 1 5 Fe Hoheit der regierenden Frau er von Anhalt in Deſſau, 5 Ihrer e Hoheit der Frau Fürſtin von Hohenzollern-Sigmaringen, 5 = Infantin von Portugal in Sigmaringen, er 55 ee Shan en zu 10 Langenburg, Kaiſer⸗ ER 3 e von Berlepſch in Kaſſel err . alle 1 5 Dr. 8 e in Jena, * . Wirklicher Gebeine Ober⸗ ee Dr. Thiel in e herr Miniſterialrat Dr. von Beck in Wien, . r rr Staatsrat Tiſſerand in Paris, | 4 Dr. une in Paris, 35 f a Herr Profeſſor Enrico Hillyer en. in otens, | Br Dr. V. Fatio in Genf, | r Profeſſor Typaldo Baſſia in Athen, er H. zum in Milwaukee, U. S. A., 5 der Dr. 5 A. Allen in New Pork, U. ©. A. Se Durchlaucht Prinz ae von Schaumburg-Lippe in Bücke⸗ Ei: n u. die . ei dem en die Summe von 100 Ba als Geſchenk 1* änderungen einſtimmig angenommen wurde. Demnächſt wurde ſofort zur ; zur Aufgabe machen ſollte Auſprache eröffnet und die Gründe erb tert Halle a die | neuen Vereins neben dem in Halle bereits beftehenden Ornithologifchen £ Verein für Sachſen und Thüringen ihm angemeſſen haben er ſcheinen legte Herr Paul einen vorläufigen Statuten-Entwurf vor, der mit geri | des Vorſtandes geſchritten. Gewählt wurden: . als Vorſitzender: Herr Regierungsrat von Schlechtendal in wers N als deſſen Stellvertreter: Herr Dr. Ule in Halle a. S., als Schriftführer: Herr Garteninſpektor Paul daſelbſt, als deſſen Stellvertreter: Herr Tierarzt Villaret daſelbſt, als Schatzmeiſter: Herr Rentier Held da ſelbſt, . als Bibliothekar: Herr Buchbindermeiſter Kaſelitz dae Ba, 5 73 Der Verein ſelbſt erhielt den Namen: 0 1 3 N Verein für Vogelkunde in Halle a. S. e Der Verein hielt am 8. März, 5. April, Monatsverſammlung ab. In der letzteren Seng verſammlung war, wurde infolge eines am 3. Mai vom egierungerat | Schlechtendal eingebrachten und von der Verſammlung angenommenen ro eine Statutenänderung vorgenommen und außerdem der Name: „Sächſiſch⸗Thüringiſcher Verein für Vogelkunde und Bogeffchut 5 in Halle a. S.“ I, angenommen. Zugleich trat der Verein mit einer Flugſchrift daes Vogelſchutz“ zum erſten Male in die weitere Oeffentlichkeit. | folgte im September eine zweite: „Jagd und Vogelſchutz“. anſtaltete nun noch vier weitere Verſammlungen im Jahre 1875, am am 8 4. Oktober, 2. eee und a N h der le un it n einen Pole von von Sclechtendal über gn Ber gen über die . So brachten ſchon die beiden erſten Artikel . entwickelte ſich von wa Januar 1876 ab in ganz außer⸗ der 0 ar Ende des ee betrug ſeine en ſchon 457, Vogelſchut geweſen ſein, Anfichten, die 115 die heutige Vereinsleitung noch us kleinſte teilt und immer und immer wieder zum Ausdruck bringt. Im 1876 erſchien ein Artikel von Dr. Karl Ruß, der zu einer Vogelſchutz⸗ ebung anregte. Der Vereins⸗Vorſtand nahm ſofort zu dieſem Stellung. Vereins geleſen hat, wird gefunden haben, daß derſelbe hauptſächlich er en des Vogelſchutze thätig zu ei beſtrebt iſt, daß er die haben wir dann die Anbringung von Niſtkäſten für Höhlenbrüter, die N a im Winter Au) andere Maßregeln des Wige nes in 3 an niemals aber Maßregeln gut heißen, die 3 gerichtet ſind, irgend eine Vogelart in einer Gegend ganz 1 otten. “ Und dieſem ſteht zur Seite eine Erklärung auf Seite 184: sehe, wenn ich 1 die Geſetzgebung den Vogelfang beſchränkt anderen Gefihtspunfte aus. Die Natur ſorgt ſtets nur für die Erhaltung rt un 905 das SD * ab In gleicher R ichung 9 — tinteffenz ſeiner Ausführungen findet ſich auf Seite 149 des I. Jahr⸗ der „Monatsſchrift“ und lautet folgendermaßen: „Wer die Schriften Gebote, Gebü üſche, Hecken u. ſ. w. zu beſtimmen ſucht .. In zweiter Intereſſe der Geſamtheit Hegt durch ſelbſtſüchtige Handlungen des 9 0 nicht allzuſehr verringert werden.“ Aus dieſer Anſicht heraus kommt er zu folgendem Vorſchlag eines Geſetzes über den Vogelfang: | iR „1. Der Fang einer Anzahl (im Gutachten des Dr. Karl Ruß sub I der. 135 60 aufgeführten) Vogelarten iſt vorbehaltlich der Ausnahme sub 2 duct an das Ausrauben und Zerſtören der Neſter verboten. 1 2. Unter nachſtehenden Bedingungen iſt der Fang dieſer Vögel in den Dionaten September, Oktober und November geſtattet: 1 a) der Fang muß mittelſt eines Netzes geſchehen, welches dazu eingerichtet i 1 einen einzelnen Vogel lebend und unverſehrt zu fangen; 5 b. wer einen Vogel zu fangen wünſcht, bedarf dazu eines ortspoliz eit Erlaubnisſcheines. Die Erteilung deſſelben iſt zu verſagen, wenn der Nach⸗ ſucher gewerbsmäßig Vogelhandel treibt oder aber wegen Übertretung der in Betreff des Vogelſchutzes oder der Schonzeiten des Wildes ergangenen Beſtimmungen, wegen Jagd- oder Feldfrevel oder aber wegen Wee 1 gegen das Eigentum gerichtlich bereits beſtraft worden iſt; | C. für die Ausfertigung des Erlaubnisſcheines iſt eine Gebühr von 50 Pf. zu entrichten, welche in die Ortsarmenkaſſe der betreffenden Gemeinde fließt; d. in dem Erlaubnisſchein iſt die Dauer der Gültigkeit deſſelben anzugeben, auch der Vogel der Art nach zu bezeichnen, deſſen Fang geſtattet werden ſoll. Durch die Erteilung des Erlaubnisſcheines wird die Berechtigung zum Betreten fremder Grundſtücke nicht gegeben. 3. Von der Landespolizei-Behörde kann mit Rückſicht auf die Geringfügigkeit er der vorhandenen Beſtände oder wegen der beſonderen Nützlichkeit einzelner der sub 1 bis 60 aufgeführten Vogelarten die Fangzeit derſelben verkürzt 1 oder aber der Fang dieſer Vogelarten ganz unterſagt werden.“ | 1 3 Dieſe Anfichten find noch heute, nach 25 Jahren, für die Vereinsleitung 1 i maßgebend. Die Stellung derſelben zur Vogelſchutzfrage hat ſich in dieſer Zeit 13 alſo in keiner Weiſe geändert. Die Verhältniſſe find ja in dieſem Zeitraum auch im großen und ganzen dieſelben geblieben. Und daß die Grundſätze der Vereins⸗ 5 leitung auch von anderen geteilt worden ſind und noch werden, das beweiſt Be wiederum die raſche Entwicklung des Vereins und beſonders der Umſtand, daß wir jetzt imſtande ſind, deſſen fünfundzwanzigjähriges Beſtehen zu feiern unter Beteiligung einer Mitgliederzahl, die, wenn wir als mittelbare Mitglieder di Mitglieder der Vereine mitzählen, die ſich dem Deutſchen Verein zum 5 | der Vogelwelt als Körperſchaften angeſchloſſen haben, weit über 100 O0 ru \ a. die Mitgliederzahl bereits 634. Da dieſe Mitglieder in den verſchiedenſten den Deutſchlands wohnten, erſchien es angezeigt, auch die Grenzen des ins weiter zu ziehen. Deshalb be ſchloß die am 1. Februar 1878 in Halle 0 galten Generalverſammlung, der Verein ſolle den Namen . „Deutſcher Verein zum Schutze der Vogelwelt“ nehmen. Beigetragen hatte ferner der Wunſch, mit dieſer Namensänderung ſtetig wiederkehrenden Verwechslungen mit dem in Halle außerdem beſtehenden thologiſchen Centralverein fie OR und e ein für allemal 1 ‚Ende zu machen. 2 35 Der Aufruf, der dieſen dag ee eigen gab, enthält folgende be- werte Sätze, die die Richtung des Vereins für alle Zeiten feſtſtellen: „Von der Anſicht ausgehend, daß ein wirkſamer Vogelſchutz ohne utnis der Vogelwelt nicht denkbar iſt, wird der Verein beſtrebt ſein, enden Gelegenheit eine Rückſichtnahme auf die Erhaltung der vorhandenen itftätten für unſere Vogelwelt anzustreben.“ * dem Vereine als Mitglied bei. Derſelbe hatte einen Entwurf eines 0 eſetzes, betreffend den Schutz nützlicher Vogelarten, dem Reichstag eingebracht, legt worden war. 2 Mit 153 Mitgliedern. begann der Verein das Jahr 1879. Auf der 8. „Januar in Halle abgehaltenen eng, auf der gewählt Regierungsrat von Schlechtendal in Merseburg als Vorſitzender, Privatdozent Dr. Brauns in Halle als deſſen Stellvertreter, Oberſteuerkontroleur Thiele in Halle als Schriftführer, Dr. Otto Taſchenberg in Halle als deſſen Stellvertreter, 5 ele Julpektor Brinner in Halle als apenailier, llem die Vogelkunde, und damit die Liebe zur Vogelwelt zu fördern. jo wird der Verein nach wie vor der Vogelzucht und der Pflege gefangen ar 5 ner Vögel ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zumenden. Die Bemühungen eres Vereins um den Schutz der W werden aber hauptſächlich iss Re 1 05 allen e der Landeskultur, are bei jeder ſich ſonſt dar⸗ | elbeſtände, ſowie auf Erhaltung und Gründung von a und 2 Im März 1878 trat Se. Durchlaucht Fürſt Hermann zu iel dem Vorſitzenden des Vereines vom ee -Amt zur Begutachtung vor⸗ Graf von ber Schulenburg⸗Angern zu Cölleda, Prof. Dr. Karl Th. Liebe in Gera, Oberſt a. D. von Borries in Weißenfels, Rittergutsbeſitzer Dr. G. Dieck in Zöſchen bei Naumburg, Paſtor W. Thienemann in Zangenberg bei Zeitz, 0 Dr. Eugen Rey in Leipzig, | 5 Gutsbeſitzer A. Köhler in Weißenfels, 5 8 Kreisſekretär Kuhfuß in Merſeburg und 5 ? Kgl. Hüttenchemiker Dr. A. Frenzel in Freiberg i. Sa. N 1 Im September legt Dr. Brauns, der einer Berufung nach Japan Sb. 4 leiſtete, ſein Amt als zweiter Vorſitzender nieder. 4 Im Dezember trat Se. Excellenz Dr. Lucius, Kgl. Preußiſcher Staats⸗ 57 miniſter und Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten, dem Vereine bei. Der Verein ging in das Jahr 1880 mit einer Mitgliederzahl von 772. Darunter befanden ſich 16 Behörden und 40 Vereine. In der am 20. Januar 1880 in Merſeburg abgehaltenen Generdlverſtw e wurden die Satzungen neu beraten und beſchloſſen, den Beitrag von 3Z Mark auf 5 Mark zu erhöhen, da beabſichtigt wurde, die Monatsſchrift durch bunte Bilder 0 5 zu illuſtrieren. Das erſte Buntbild (Coryllis galgulus), von Mützel gemalt, | lag der Januar-Nummer bei. Ferner wurde an Stelle des Dr. Brauns als = zweiter Vorſitzender Prof. Dr. Liebe, als Schatzmeiſter Kreisſekretär Kuhfuß ge⸗ | wählt. An Stelle dieſer beiden im Ausſchuß traten als 9 i von N Rieſenthal und Rittergutsbeſitzer von Wulffen. 70 Im Mai traten 9 Ihre Hoheit die regierende Frau Herzogin von Anhalt zu Deſſau und Se. Hoheit Prinz Ferdinand von Sachſen-Coburg-Gotha in Wien 1 dem Vereine als Mitglieder bei. Ende 1880 zählte der Verein 920 Mitglieder, darunter 22 en und 55 Vereine. or | Im April 1881 trat Ihre königliche Hoheit, die Frau Erbprinzeſſin von 6 0% 5 zollern-Sigmaringen, Infantin von Portugal, dem Vereine als Mitglied bei. Am 24. Mai 1881 erlitt der Verein einen ſchweren Verluſt: Nachmittag 1 Uhr ſtarb Regierungsrat Eugen Dietrich Albert von Schlechtendal, der erſte Vor⸗ 8 ſitzende des Vereins ſeit 1875 und Redakteur ſeiner Monatsſchrift. An ſeiner Ste übernahm Pfarrer W. Thienemann Vorſitz und Redaktton, zunächſt interimiſtiſch, da endgültig. Regierungspräſident von Dieſt in Mer eburg übernahm das eee . 5 a au 18. Januar 1882 in Merſeburg | Der Verein A am 1. Senn 1882 1059 Mitglieder, darunter | eilt, 1 5 Al 12 * N 5 en Behörden und 8 Vereine. an . Männer als e und weben ieerde Mitglieder“ zu er⸗ 3 Es wurden 11 85 Ba ernannt: ‚Dr. Baldamus, 1 0 Hofrat Profeſſor = 88 Jahr 1884 Bache den 1 1 Verlust für den Verein durch den 975 ee erfolgten Tod Paſtor Wilh. Thienemanns. Interimiſtiſch m Profeſſor Dr. Liebe die Redaktion und die e Auf der 9 m = Januar 1883 reh, die Soffengeichäfte des Vereins Herr Rendaut . 10 ö Der Deutſche Verein zum Schutze der Vogecvelt am 12. April 1885 in Merſeburg abgehaltenen Vorſtandsſitzung Wu Hann Herren Diakonus Allihn in Weißenfels und Oberregierungsrat von Goldbeck | Merſeburg in den Vorſtand cooptiert, und letzterer Herr übernahm die Stelle des erſten Vorſitzenden, während Prof. Dr. Liebe in Gera unter Beiſtand der Herren Dr. Rey, Dr. Frenzel und Steuer⸗Inſpektor Thiele die Redaktion der Monats. ſchrift fortzuführen ſich bereit erklärte. Da Oberregierungsrat von Goldbeck aber nach Berlin verſetzt wurde, ſah er ſich genötigt, bereits im Februar 1886 ſein Amt wieder niederzulegen. Als erſter Vorſitzender wurde nun Regierungsrat Kunze in Merſeburg gewählt. Während ſeiner Amtsführung erſchien im Mai 1886 ER die auf der Generalverſammlung im Winter 1884 beſchloſſene und ſeitdem in Arbeit 8 befindliche große Vogelwandtafel I, 57 deutſche Kleinvögel darſtellend, von der ſeitdem in zwei Auflagen 13000 Stück in ganz Europa verbreitet find. Leider ſag auch Regierungsrat Kunze ſich bereits im Juni 1886 genötigt, ſein Amt nieder⸗ 5 zulegen. Sein Nachfolger war der königliche Forſtmeiſter Jacobi von Wangelin, der das Amt des erſten Vorſitzenden bis zum 5. Februar 1887 interimiſtiſch, von da an endgültig verwaltete und — mehrfach wiedergewählt — noch heute inne hat. Die nun folgenden Jahre waren Jahre ruhiger Entwicklung und ſtiller Ar⸗ 5 beit für den Verein. Einmal ſtiftete die große Vogelwandtafel I viel Gutes für den Vogelſchutz, ſodann aber nahm auch die Monatsſchrift immer mehr an Um⸗ fang und Wert zu. Auch die Auflage mußte erhöht werden, denn Ende 1887 hatte der Verein 1126 Mitglieder, darunter 27 Behörden und 91 Vereine, Ende 1890 1232 Mitglieder, darunter 28 Behörden und 108 Vereine, 1894 1163 © Mitglieder, darunter 27 Behörden und 116 Vereine. 2 Im Jahre 1888 erſchien ein von Dr. Leverkühn bearbeiteter Jude be x erſten zwölf Jahrgänge der Monatsſchrift, der die Verwendbarkeit der Zeitſchrift bei litterariſchen Studien ſehr erleichtert. Ein ebenſolcher ſoll in dieſem Jahre 3 von dem 13.— 24. Jahrgange erſcheinen und iſt bereits im Druck. ö Im Oktober 1892 erſchien die zweite große Vogelwandtafel des Vereins, 4 die ebenfalls in 5000 Exemplaren in Europa verbreitet iſt. Beide Tafeln haben 3 ſich der höchſten Anerkennung von ſeiten der Fachleute ſowohl wie auch von ſeiten 1 der Behörden zu erfreuen, was am beſten aus ihrer großen Verbreitung hervorgeht. 2 Daneben beteiligte ſich der Verein während dieſer Jahre mehrfach an Kon⸗ greſſen und wirkte durch Gutachten, die ſeine Vorſitzenden abgaben, bei der e 15 ſchutzgeſetzgebung mit. | In der en des Vorſtandes trat inſofern eine Änderung a ein, ats a 3 A ee a En ee Be 11 Be Fe Sie erg als 1055 Sitfüher genähft wurde. An die Stelle des In den Fahren 1 7 und 1889 hatte der Verein den Verluſt zweier ſeiner mitglieder, Sr. Majeſtät des Kaiſers Friedrich und Sr. K. K. Hoheit Pronprinzen Rudolf von Diterreich zu beklagen. Im Jahre 1893 folgte ne Se. Hoheit Ernſt IE Herzog von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, in die Ewig⸗ e del. 1894 brachte on henna einen ſchweren Verluſt. Am 5 . . An 1255 Stell übernahm Dr. demie die Redaktion, vom 16. Februar ab auch das Amt des zweiten Vorſizenden. Beide Amter bekleidet er angetragene Ehrenmitgliedſchaft des Vereins an. Seit 1882 war er bereits 5 Hir N en. x die Seele des Vereins geweſen, und deshalb vielfach die Anſicht verbreitet, * „ auch der a. et WERDE zu 197 6 Das 5 4 Der Vorſand 5 dense Vereins zum Schutze der e iſt zur 5 7. von Diet in 5 Vorſitzender: Regierungs- und Forſtrat Jacobi von Wangelin in . 3 Merſeburg. 8 15 Vorſitzender: Dr. 8 Carl R. Hennicke in Gera. Erſte r Schriftführer: Dr. Taſchenberg, e Profeſſor der Zoologie . in . a. a Am 19. Juli 1894 nahm Se. Durchlaucht Fürſt Otto von Bismarck die ied des Vereins. Leider wurde er ihm au am 30. a 1898 1 | “ 4 i we * * 8 1 De \ PTR NENNE me hir.) u)" WE Ye a Rene ih u „10 en Tod Liebes war ein e Schlag für den Bein Er war that⸗ n ee Nd a 8 — 12 er Der Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt Beiſitzer: Herr Oberſt a. D. von Borries in Halle a. S. „ Rittergutsbeſitzer Dr. Dieck in Zöſchen bei Merſeburg. „ Hüttenchemiker Dr. Frenzel in Freiberg i. S. „ Profeſſor A. Göring in Leipzig. „ Dr. Paul Leverkühn, Direktor der wiſſenſchaftlichen Inſtitute und Bible Sr. Königlichen Hoheit des Fürſten von Bulgarien in Sofia. „ Dr. Eugen Rey, Privatmann in Leipzig. „ Landrat Graf von der Schulenburg-Angern in Cölleda. „ J. Thienemann, cand. rev. min. in Roſitten. Letzterer trat an Stelle des 1898 verſtorbenen Oberförſters O. von Mieſenthal. Seit 1893 iſt der Monatsſchrift eine Anzeigenbeilage beigegeben, die, nachdem fie 3 Jahre lang Herr Dr. Frenzel geleitet, ſeit 1896 der Drucker der Monats⸗ ſchrift auf eigene Koſten verwaltet. Die letzten beiden Jahre hat der reichlich durch bunte und ſchwarze Tafeln wie durch Textbilder illuſtrierten Zeitung auch eine Unterhaltungsbeilage beigelegen. Wir glauben alſo, unſeren Mitgliedern alles Denkbare geboten zu haben für den geringen Beitrag. Im Jahre 1898 ließ der Vorſtand bunte, von Profeſſor Goering gemalte Poſtkarten herſtellen und gab dieſe zu billigem Preiſe an die Vereinsmitglieder 5 ab. Der Abſatz war ein recht guter. Im folgenden Jahre gab dann der Verein ein von Hans Freiherrn von Berlepſch verfaßtes und von dieſem dem Vereine geſchenktes Buch „Der geſamte Vogelſchutz“ heraus, das bis heute bereits die dritte Auflage erlebt hat und in mehrere fremde Sprachen überſetzt worden iſt. | a Es erübrigt nun noch einige Blicke auf das innere Leben des Vereins a zu werfen. 8 Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Verein, der wie der „Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt“ nicht nur über ganz Deutſchland, ſondern nahezu über 9 die ganze Welt verbreitet iſt, mit andern Mitteln Vogelſchutz treiben und auf anderen Wegen ſein Ziel erſtreben muß, als Lokalvereine. Wenn es für dieſe beſonders Pflicht iſt, Niſtkäſten aufzuhängen, Futterplätze anzulegen und Vogel⸗ ſchutzgehölze zu pflanzen, iſt ein derartiges Vorgehen für einen Verein mit ſo zer⸗ | ſtreut wohnenden Mitgliedern wie der Deutſche Verein zum Schutze der Vogelwelt gänzlich unmöglich. Dem Deutſchen Verein zum Schutze der Vogelwelt ſtehen drei Wege offen, die er auch, getreu dem in den erſten Jahren ſeines Beſtehens aufgeſtellten Programm, alle beſchritten hat und noch beſchreitet. Einmal ſucht e die Kenntnis der Vögel und ihres Lebens und damit die Liebe zu ihnen zu vet breiten, zweitens ſucht er angemeſſene und praktiſche Ratſchläge für die von 4 AR * * a 2 m ie borunemenden enden zu ern von ee 5 5 Hebe Vogelſchutz“ an der außerordentlich 255 Ken 5955 5 die en franzöſiſche, ruſſiſche ſchwediſche und eniſche Sprache übertragen worden iſt. Die auf den Verſammlungen des 2 f = 50 N eine ganze Anzahl ganze Br halbe Erfolge zurückblicken. So würde . un nur ies e der Wa enge des Vereins zu Rate gezogen bei N Staaten faſt ee erlaſſene 1 ſo hatten die Petitionen des Vereins um Bepflanzung der Eiſenbahnkörper u. ſ. w. in vielen 2 A * . ſich wohl einiges Verdienſt beimeſſen. Die wenigſt fruchtbare Art der Bethätigung iſt noch immer die Teilnahme Aungreffen geweſen, doch wird der Verein nichts deſto weniger ſich auch een an en beteiligen, jet es 05 nur, um ae 5 5 1 e der 1 7 e Die Monatsſchrift, die » i ht einzeln auf. der Leſer wird daraus die Reichhaltigkeit und rg 180 gg der behandelten Themata erſehen können. Was den Briefwechſel an⸗ le ‚ fo. möge die Angabe genügen, daß die Aufzeichnungen des zweiten Vor⸗ ae allein 55 die . 4 W durchſchnittlich eine a von 1362 1 Füllen Erfolg. Auch an der Errichtung der num ne lan darf der . \ 1 2 Saen N 8 N > 9 N e n ener nne 2 N! Yan "N * 2 ie rr N Beh Rz BE 0 Ar a Eur „„ e 5 14 0 Der Deutſche Verein zum . der e 1 OR \ Das nächſte Ziel des Vereines wird neben den oben bereits genann Erreichung eines internationalen Vogelſchutzgeſetzes ſein. Er wird daz Mittel in Anwendung bringen, die ihm zu Gebote ſtehen. ER Daß die Beſtrebungen des Vereins auch im Auslande anerkannt wer Bi davon zeugt wohl auch der Umſtand, daß im Jahre 1898 der ungarische Miniſter f für Kultus und Unterricht, Dr. Julius von Wlaſſies, die beiden Vorſitzenden zu Ehrenmitgliedern der Ungariſchen Ornithologiſchen Centrale ernannte, und daß auch die Geſellſchaft Smäfoglarnas Vänner in Göteborg die Schriftleiter der Monatsſchrift, Dr. Hennicke, Dr. Frenzel und Profeſſor Dr. ei an 5 Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft ehrte. En Und jo treten wir denn getroſt und mit Zuverſicht das gu Vierteljahr⸗ 3 hundert des Beſtehens unſeres Vereins an. Der Verein wird, davon find wir 1 überzeugt, ſeinen Weg finden und ſein Ziel erreichen. 1 Unſeren Mitgliedern aber rufen wir ein herzliches, fühl „Glückauf“ 1 zum Jahreswechſel zu. Möge ihnen das neue Jahr ebenſo wie dem Vereine nur Gutes bringen. | Se Merjeburg und Gera, am 1. Januar 1900. 5 Der Vorſtan d. Anhang. | 5 Verzeichnis der auf den Verſammlungen des Vereins gehaltenen Vorträge. Monatsverſammlung am 8. Februar 1875. | Bert Regierungsrat von Schlechtendal über einen Beſuch bei Chriſtiane Hagenbeck und die Ausſtellung der Cypria. San 4 „ Villaret über Vogelkrankheiten. 8 8 Monatsverſammlung am 8. März 1875. „ Dr. Teuchert über neu entdeckte Guanolager. „ Thiele über die Vogelſchutzfrage. 5 „ Dr. Rey über Calyptorrhynchus funereus. A Monatsverſammlung am 5. April 1875. e „ Thiele über die Thätigkeit des Halle' chen Merce e zu Gunten 1 des Vogelſchutzes. „ Paul über Gehölzarten, die ſich im Intereſſe des Vogelſchutzes 1 An. pflanzung am meiſten empfehlen. 8 Monatsverſammlung am 6. September 1875. „ Regierungsrat von Schlechtendal über den benen anne | Leipzig und Züchtungen einzelner Vereinsmitglieder. | R 85 ahnen ; er w bang am 8. 82619 01 1876. | Br Ute ü über Paradiesvögel. 5 | 3 Thiele! über das Muſeum Godefroy und das Muſeum Heineanum. 9 Er 3 Monatsverſammlung am 8. Mär: i 8 N Begierungsrat von Schlechtendal über die Ausſtellung der e N 2 Monatsverſammlung am 4. April 1876. 8 Ex egierungsrat vou Schlechtendal über Futtermittel. 1 Monatsverſammlung am 3. Mai 1876 zu Merſeburg. f 5 28 re von Schlechtendal über einige ſeltene, lebend i in ſeinem 1 Beſitze befindliche, ſüdaſiatiſche Vögel. — FE Paſtor Thienemann über unſere Zaunſchlüpfer. 73 Dr. Rey über Kuckucke, Pfefferfreſſer und Nashornvögel. 5 e über das Wegbleiben der Nachtigall in Halle. 5 8 Monatsverſammlung am 6. Juni an a Halle. 5 „ Three über Niſtkäſten. a : „„ | ae 5 > Monatsverſammlung a m 11. Juli 1876 zu Merſeburg. | 0 Pr. Ule über die Kreuzſchnäbel. . Monats verſammlung am 3. Oktober 1876 zu Suite | 9 bee über künstliche Ausbrütung der Hühnereier. ; 84 Dr. Brauns über die Klaſſifikation der Vögel. N 2 Monatsverſammlung am 7. November 1876 in Halle. 5 = Thtele über die Thätigkeit des Schleswiger Tierſchutzvereins Se: 755 Dr. Brauns i über das Taubenſchießen. . 2 . Monatsverſammlung am 5. De zem ber 1876 zu Halle 7 Thiele über die Thätigkeit des Halleſchen Verſchönerungsvereins. er x Regierungsrat von Schlechtendali über die Vogelausſtellung des Vereins BE: e N Herr Dr. Rey über den Fettvogel (Steatornis er. m Paſtor Thienemann über ein Bild aus dem oritotgiien. Rau leben Thüringens. 5 Thiele über die innere Einrichtung der Niſtkäſten. | Monatsverſammlung am 7. März 1877 in Halle. Knauer über die der Landwirtſchaft überwiegend ſchädlichen Vögel. Monatsverſammlung am 4. April 1877 in Halle. Br Dr. Brauns über ornithologiſche Beobachtungen auf einer Reife nach dem Orient. Thiele über die diesjährige Thätigkeit in der Anbringung der Niſtkäſten. Monatsverſammlung am 9. Mai 1877 in Halle. Thiele über Zutraulichkeit der Vögel. | Dr. Taſchenberg über den Vogel als fliegendes Wirbeltier. | Monatsverſammlung am 11. Juli 1877 in Merſeburg. 815 8 Thiele über Beobachtung von Vögeln während einer Reiſe durch einen 90 Teil des Thüringer Waldes. ER Monatsverſammlung am 5. Oktober 1877 in Halle. ; Richter über die Kultur einzelner Futterarten. Monatsverſammlung am 7. November 1877 in Halle Dr. Brauns über den augenblicklichen Stand der Vogelſchutzfrage. Monatsverſammlung am 12. Dezember 1877 in Merſeburg. Paſtor Thienemann über das Vogelleben im Sumpfe. e Thiele über eine Epidemie unter dem Hofgeflügel. 5 Dr. Rey über einige Vögel der Amurgegend und den Scömudfeehunbel, Monatsverfammlung am 14. März 1878 in Halle. = Regierungsrat von Schlechtendal über einige in feinem Beſitze be. 1 findliche Gimpelfinken. ag Monatsverſammlung am 19. Mai 1878 in Weißenfels. N Thiele über Niſtkäſten. Monatsverſammlung am 13. September 1878 in Halle. Dr. Rey über die Gattung Dendroica, Kuckucksezer und Schmuckfederhand | Monatsverſammlung am 16. Oktober 1878 zu Merſeburg. Regierungsrat von Schlechtendal über Frankolinhühner. A. Goering über Kolibris. Dr. Rey über die Gattungen Pipra und Trogon. Thiele über die Sperlingsfrage. * . Anton Ringen. über 2 Seife an der ben psc Küste. En Verſammlung am 21. Dez. 1878 in Merſeburg. LRPER . x “ berförfter O. von Rieſenthal über die Kennzeichen der Raubvögel. Monatsverſammlung am 5. Februar 1879 in Halle. Brauns über die Periodizität in den Lebenserſcheinungen der Vogelwelt. 5 . a m 3. e 1879 in Mer feht g 8 ir mit el über die Anfertigung der Illuſtrationen zu Brehms Tierleben. i = Generalverſammlung am 20. Januar 1880 in Merfeburg. = al en über das Seelenleben der Dart CM neben und die Dübener Hebe Verſaumlung am 4. April 1881 in egg. auf den Ausstellungen a mit Staatsmedalllen brämiert werden. . Thienemann über unſere Eulen ern am 26. Oktober 1881 in gan Id Ney über Bälge von ste Vögeln. „Paſtor Thienemann über die Feldhühner Europas. % Verſammlung am 6. Dezember 1881 in Halle. „Taſch enberg über den inneren Bau der Vögel. . eee am 18. Januar 1882 in Merſeburg. 5 x Wigand über Gregarinen. 5 72 2 . er er 7 Dr v 8 * * 1 n e BEN DENE al, 5 N Fame, * e tt * a a * \ Y u? Ani 77 2 er n D N TR 2 Eee R AT * — g. 1: ER) * e nr et Herr A. Goering über feine Reifen in Venezuela. ee 11 77 Dr. Taſchenberg über den inneren Bau der Vögel. n s Bi ER Monatsverſammlung a am 14, Bebrnäk 1882 in Gera. Pfarrer Thienemann über den Kuckuck und ſeine Gehemniſe. ; u Monatsverjammlung am 8. März 1882 in Zeitz. Pfarrer Thienemann über Kennzeichen und Lebensweiſe der Geier. 1 Monatsverſammlung am 3. April 1882 in Leipzig. 8 Prof. Dr. K. Th. Liebe über beſondere Bewegungen der Vögel. 1 Archidiakonus Allihn über eine ſelbſtthätige Reguliervorrichtung. 4 Dr. Stimmel über den Schmucklori (Trichoglossus ornatus). N Pfarrer Thienemann über die Entſtehung der falſchen Meinung, 15 191 in Hühnereiern Band- und Spulwürmer gefunden würden. 5 Monatsverſammlung am 20. Juni 1882 in Weißenfels. = Archidiakonus Allihn über einige Hilfsmittel und Barr e bei der Zucht von Exoten. Pfarrer Thienemann über Sumpf- und Waſſervögel. Monatsverſammlung am 22. November 1882 in Halle. A. Goering über die Vögel in Venezuela. 5 Pfarrer Thienemann über den Maſſenfang von Vögeln für bi Küche, Be Monatsverſammlung am 6. Dezember 1882 in Merſeburg. Stengel über die Spechte in ſeiner Umgebung. Pfarrer Thienemann über die wilden Taubenarten. Generalverſammlung am 17. Januar 1883 in Zeitz. Archidiakonus Allihn über die Verbreitung des Vereins. A. Goering über ſeine Reiſen in Uruguay. Dr. Rey über Tukane und Nashornvögel. Verſammlung am 3. April 1883 in Erfurt. 1 Dr. Ruß über die ſprechenden Vögel. 0 5 Oberſtleutnant von Wolffersdorf über Beobachtungen der Bunuägeh Be Pfarrer Thienemann über die Geejchwalben- und Wwe Borkum. we‘ Verſammlung am 21. Juni 1883 in Burgliebenau. 1 Pfarrer Thienemann über die Naturgef chichte des Kuckucks. Aue DR Generalverfammlung am 17. Januar 1884 in Beifenfels, = Archidiakonus Allihn über den Graspopgsgez BR Bana mit dem Wind oder gegen denſelben zogen. 1 am 10. Juni 1884 in Naumburg. 5 16. rden en Pfarrer Thienemann über verſchiedene Vogeleier. Verſammlung am 15. Oktober 1884 in Torgau. Veogelkunde unſerer Zeit. r Goering über das Naturalienſammeln in den Tropen. Dr. Rey über eigentümliche Federbildungen. Baurat Pietſ ch über unſere einheimiſchen Schnepfenarten. | Generalverſammlung am 7. Juni 1885 in Merſeburg. SE Profeſſor Dr. Marſhall über die Abſtammung der Vögel. Verſammlung am 17. Oktober 1885 in Torgau. a 1 re Br 2 = Beofefior Dr. Marſhall über das Flugvermögen und die Anpaſſung des | Grundſtoffs der Vögel an ihre Lebensweiſe. we 5 Brofeir A. Goering über das Laboratorium eines Malers und Natıralin- ſammlers in tropiſchen Gebirgsgegenden. Baurat Pietſch über „Was der verwegene Martial uns von hen Vögeln erzä ählt. g Generalverſammlung am 26. Februar 1886 in Merſeburg. Profeſſor Brauns über Japan. 5 — von Dieſt über ſeine Reiſen in Südeuropa und Afrika. Verſammlung am 5. Juni 1886 in Eisleben. 5 Monatsverſammlung. am 25. September 1886 in Dresden. e „ and. paed. M. Braeß über die Organiſation des Vogels für den Fang. ö N Hofrat Profeſſor 1 Dr. Liebe über das große Vogelbild des Vereins. 1 35 5 a 2 £. * Kr; . g eh N 19 ER l 3 Es 5 „ 2 RR u r sammlung ; Februar 1884 in a re Allihn über die Pflege des Wige und der Vogel- . in Re h Sdeidenantel! über das „„ der Gef chungen des Plinius 105 . Profeſſor Dr. Marſhall über Deutſchlands Vogelwelt im Laufe der Zeiten. Fi ee Sl T... I Fr Zu * . TE 7 12 8 4 U B a 3 ER 572 RN: P ** Meeren Fl 5 Ie * yet, Pe; „ 4 N e ws > WN 1 * Ne r * * * 8 . N Herr Hofrat Profeſſor Dr. Liebe über die notwendige gegenſeitige cr 1 Der 19 965 Veen W Schutze der ie 65 Monats verſammlung am 23. Oktober 1886 in Tord der Beobachtungen an frei und gefangen lebenden Vögeln. N Baurat Pietſch über die Sippe der Säger (Mergi). ee Generalverfammlung am 5. Februar 1887 in Merſeburg. Cand. paed. M. Braeß über die Nahrung der Vögel. Monatsverſammlung am 11. Juni 1887 in Wittenberg. Dr. R. Blaſius über Ornithologiſche Bilder aus dem Kaukaſus. 8 Baurat Pietſch über die drei europäiſchen Schwirrvögel. 8 Profeſſor Goering über die Glockenvögel. e Verſammlung am 15. Oktober 1887 in Torgau. Profeſſor Dr. Marſhall über die Papageien. Reg.⸗ und Forſtrat v. Wangelin über den Auerhahn. stud. Schlüter über die Beutelmeiſe. Generalverſammlung am 14. Januar 1888 in Zeitz. | Hofrat Profeſſor Dr. Liebe über die Stellungnahme des Vereins zu dem in Ausſicht ſtehenden Reichsvogelſchntzgeſetz. | Gymnaſiallehrer Scheidemantel— Torgau über den Urſprung des Hause geflügels. / Monatsverſammlung am 22. September 1888 in Altenburg. Dr. Bra eß über Reiſeſkizzen aus den Centralkarpathen. Profeſſor Goering über charakteriſtiſche Züge aus dem Leben der Bopagee. Verſammlung am 27. Oktober 1888 in Torgau. Scheidemantel über den Urſprung des Hausgeflügels. Profeſſor Dr. Marſhall über die Kolibris. Generalverſammlung am 2. März 1889 in Gera. Baurat Pietſch über die Vogelwelt des großen Teiches bei Torgau. Profeſſor Dr. Marſhall über die Spechtvögel. 9 Monatsverſammlung am 19. Oktober 1889 in Tore es Dr. Braeß über ornithologiſche Beobachtungen in Ungarn und Galizien. Major Taubert über Beobachtungen aus dem Seelenleben der Vögel. 5 1 Monats verſammlung am 14. Dezember 1889 in Were NE Dr. Braeß über ge Reifen in a und Ungarn. e ER den Tropen. Fi > | R At SE ae EC en 9 T a Kr WE ee Fr Rn et 13 25 > 1 2 r Dr. Sinreth über die Bedeutung d des 8100 in der Natur. Curt Flöricke über Freude und Leid in der Ornithologie. Wonateverſaunlung am 28. Juni 1890 in Halberſtadt. 8 Profeſſor Dr. R. Blaſius über die Vogelwarte auf Helgoland. * Allihn über Vogelſchutz. Generalverſammlung am 21. März 1891 in Leipzig. eręthopterus). . „ Var Dr. Marshall über die Übereinstimmung der Färbung von 88 Flügel und Schwanz bei den Vögeln. | 3 . General verſammlung am 13. Februar 1892 in Altenburg. 5 ornith. Kongreß zu Budapeſt und die Exkurſion an den Neuſiedler See. Hauptverſammlung am 2. April 1891 in Crimmitſchau. be Goering über das Leben der Kolibris. Dr. Curt Flöricke über die Ornis Schleſiens. Generalverſammlung am 11. Februar 1893 in Gera. stud. theol. Kleinfhmidt über die Rau bvögel. dee Profeſſor Dr. Liebe über die Namenfrage. Hauptverfommung am 5 Sch 1893 in IE vorgeleſen.) Profeſſor Dr. Mari hall über die Anpaſſung her Vogeleiſchale. i . Generalverſammlung am 7. April 1894 in Crimmitſchau. u stud. theol. Kleinſchmidt über allerlei Ornithologiſches aus Berlin. 7 BR Profeſſor Goering über Leiden und Freuden der Tropenreiſen. . 8 Hauptverſammlung am 26. Mai 1894 in Chemnitz. „ Staats von Wacquaut⸗ Geozelles über Vogelſchutz und Vogelwelt auf Bi Sophienhof. = „ Pr. Braeß über Reiſeerinnerungen aus den Südkarpathen. = Generalerfammlung am 16. Februar 1895 in Merſeburg. „ Staats von Wacquant⸗ enn über Forſchergänge durch Wald bir und Feld. br Stimmel über Züchtung des auſtraliſchen Rotflügelſittichs (Psittacus Er “ e Regierungs⸗ und Forſtrat von Wangelin über den II. internationalen s 1 r * 5 8 l . 1 err nne eee gere (wurde infolge, ER des Nefereten von Dr. Weßner i > are 7 * n 42 4 * Mn Er * 9 4 Ba K oe * m — „ n sr * 99 Der dau Verein zum S ee der Bone in 105 erſten 25 25 Geben fin eines de Haupt er e am 27. Aptil 1895 in Gera ® Herr Dr. Koepert über die Beſtrebungen des Hofes Profeſſors Dr. Liebe e für dei Vogelſchutz. Br 8 1 „ Profeſſor Goering über Braſilien und beſonders die Umgebung von io. Janeiro. . | Generalverſammlung am 7. März 1896 in Altenburg. Ei „ E. M. Köhler über Vögel und Vogelliebhaberei bei den Chinefen. ur „ Dr. Koepert über die Vogelwelt des Herzogtums Altenburg. Hauptverſammlung am 21. November 1890 in Leipzig, 1 „ Dr. Flöricke über ſeine Reiſe nach Centralaſien. 1 9 „ Lehrer R. Schlegel über die Eulen. 5 Generalverſammlung am 3. April 1897 in Merſeburg. „ Profeſſor Dr. R. Blaſius über den Zug der Vögel. CH „ J. Thienemann über den Maſſenmord der Vögel zu Mode- und Putzzwecken. Generalverſammlung am 19. Februar 1898 in Greiz. „ Dr. Braeß über Storch und Schwalbe im Volksglauben. „ J. Thienemann über feine Reiſen nach der kuriſchen Nehrung.“ Generalverſammlung am 25. Februar 1899 in Dresden. „ Hans Freiherr von Berlepſch über Nutzen und Pflege der Höhlenbrüter. „ O. Kleinſchmidt über das Studium der Deutſchen Vogelwelt. „ A. von Proſch über Akklimatiſation der Vögel im Freien. Weihnachten im Parke. Von Rudolf Hermann. (Mit Buntbild Tafel II.) Wieder einmal iſts Weihnachten! Das ſchönſte Feſt für Groß und Klein! Im Ofen praſſelt ein luſtiges Feuer, eine wohlige, mit Tannen- und Kerzen⸗ duft durchwürzte Atmosphäre durchſtrömt das Zimmer, und jener geheimnißvolle Zauber, der ſchon zu unſerer Kinderzeit den Chriſtbaum umſchwebte, jener Hall 0 Schauer, welcher uns in wahrer Glückſeligkeit damals bei ſeinem Anblick durch⸗ bebte, umfängt uns auch heute wieder im Kreiſe unſerer Lieben. Eine weihe⸗ 195 5 volle Stimmung ruht über der Häuslichkeit, und man fühlt ſich ſo behaglich in 98 ihr, daß man gar nicht daran denkt, wie es wohl draußen ausſehen mag in is Wald und Flur. Ob wohl der Wald auch von der Weihnachtsfeier des Menſchen berührt wird? Er, der alljährlich viele ſeiner Kinder im ſchmucken und duftenden grünen Gewande zu uns ſchickt, damit fie mit uns das Andenken deſſen feiern \ 29 IR 11 5 under im One: he va PEST TEE ur * * 23 er tig fe ſein Riten Huge für feine Menſchenbrüdere Gewiß giebts auch ein ihnachtsfeſt im Walde. So prunkvoll wie in manchem Heim iſts freilich nicht; denn kein Kerzenſchimmer erleuchtet den ernſten Baum auf beſchneiter Anhöhe, 4 n jubelnder Menſchenlaut ertönt zu ihm hinaus. Und dennoch gehts unter ihm nicht ganz ſo ſtill zu, als wohl mancher glaubt; auch ihn umgiebt Leben, > und ein Stückchen Poeſie iſt auch in ſeinen Zweigen heimiſch, wenn der gemüth— volle Menſch ihn in ſeiner Einſamkeit aufſucht und der Flüſterſprache lauſcht, 5 welche die Baumwipfel mit einander reden. | Be Komm mit mir hinaus in den Park! Laß uns hören, was die ernſte 5 Kiefer, die denkende Tanne und die Fichte von Weihnachten erzählen, wie ſie in > ihrer Verlaſſenheit das Chriſtfeſt feiern. | 2: Still und friedlich liegt der Park vor uns. Über allen Gipfeln iſt Ruh. 5 Nur das Knirſchen des Schnees unter unſeren Füßen iſt vernehmbar. Die 55 zu verhalten, um die heilige Ruhe um uns her nicht zu ſtören. Feierlich ernſt, * doch auch mit gewiſſem Stolze ſchauen die Chriſtbäume zu uns herab. Hübſch nehmen fie ſich aus inmitten der blätterloſen Natur; denn ein wunderbarer Schmuck Armmgiebt ſie. Iſt es nicht, als ob jeder einzelne Baum angethan wäre mit ſchnee— EN weißem, erdfarbig beſäumtem Gewande, auf deſſen immergrünem Beſatz ein koſt— 3 bares Geſchmeide von unzähligen Edelſteinen erſtrahlt? Und wie funkelt es heute von Diamanten und Kryſtallen, weil Frau Sonne, die ſich ſchon tagelang hinter dichtem Wolkenſchleier verborgen gehalten, endlich einmal wieder ein freundliches 5 Geſicht zeigt. Vor einer Rieſentanne, die mit einer beſonders ſchönen Schneekruſte = en von der Sonne beſchienen in tauſendfachem Farbenſpiele erglänzt, bleiben wir einen Augenblick bewundernd ſtehen. Lautlos iſts im Park. Wir kfuble uns in eine Märchenwelt verſetzt, und wir verſtehen es, weshalb eine nicht minder reiche Symbolik als an andere Bäume ſich an den Tannenbaum ſchließt. Da raſchelt es plötzlich im Gezweige. Unzählige Smaragden, Rubinen und Ei Saphire fallen als feine Schneeſtäubchen von den erſchütterten Nadeln hernieder. 5 Wer ſtört den Baum in ſeiner Ruhe? Sieh dort! Ein Eichkätzchen wars. Diort huſcht es unter den dick mit Schnee behangenen Zweigen hin, nach Nahrung ſuchend. Nun, damit hat es nicht ſo große Not; die Tannenſaat iſt Hhener gut geraten. Eine Kohlmeiſe hat den rotbraunen Geſellen geſehen und, * als wollte fie ihn aufmerkſam machen auf die Gefahr, die ihm von ſeiten des Menſchen droht, läßt ſie ein mehrmaliges „Sieh Dich vor!“ erſchallen. Wir allerliebſten Anblick. Aber — ſehen wir recht? Wer iſt denn dort in ihrer de ede thun ſich mit ihr am Tannenſamen. gütlich. Lange 3. Natur ſchlummert. Und dieſer ſüße Schlaf möchte uns faſt bewegen, den Atem wenden uns nach ihr um; denn die Meiſe in der Winterlandſchaft gewährt einen 24 N | Rudolf Hermann. Jahre vermißten wir Euch ſchon, und gerade heute am Weihnachtstage laßt 0 1 Euch wiederſehen. Habt Ihr doch vor allen Vögeln einen Anteil am Chriſtfeſt, und durch Euch wird die Weihnachtsfeier im Freien erſt zur wirklichen Andacht. Ruht nicht der Segen des Heilands auf Euch, weil Ihr allein Erbarmen mit 2 ſeinen Leiden und Schmerzen hattet, als er am Kreuze fein Leben aushauchte?s Zwei Eurer Vorfahren waren es, die des Erlöſers Qualen abzuwenden ſuchten: vs „Zur Rechten der, Eine, der Andere flog | Mi k Behende zur Linken und pickte und bog, h Die mördriſchen Nägel mit frommen Bemühn Aus des Erlöſers blutenden Händen zu ziehn. Doch die ſchmeichelnde Hoffnung die Armen betrog Und ihr zartes Schnäblein ins Kreuz ſich verbog.“ Der Meiſenruf hat andere Vögel aufmerkſam gemacht. Hoch oben in der ent- laubten Birkenkrone zirpt und ſchirkt es. Schwanzmeiſen tummeln ſich dort die trockenen Zweige durchſuchend umher, Zeiſigſtimmen laſſen ſich in der Nähe hören, und an dem Stamme einer Platane klettert unter fröhlichen Locken ein Baum⸗ läuferpärchen empor. Doch was warnt deun ſo unaufhörlich dort hinten im Geſtrüpp iu Tönen, die dem Aneinanderklappen von zwei Kieſelſteinen täuſchend ähneln? Ein Vogel mit gelblichroter Bruſt! Dort wendet er einige vom Schnee frei gebliebene Blätter am Boden um. Ach Rotkehlchen! Du lieblicher Gaſt! War die Liebe zur Heimat, zum Vaterlande, diesmal größer in Dir, als die Sehnſucht nach dem Süden, weil Du trotz des harten Winters bei uns bliebſt? Behüt Dich Gott! Auf einer vom Schnee entblößten Stelle unter den mächtigen Zweigen einer Rottanne läßt die hübſche Tannenmeiſe ſich bei ihren Kletterübungen für einen Augenblick beſchauen, und Blaumeiſen kommen in Geſellſchaft der zierlichen Goldhähuchen, von Baum zu Baum ſtreichend, Futter ſuchend, auf ihren Lockruf herbei. Die wärmenden Sonnenſtrahlen ſcheinen ſie alle ihrer Sorgen zu überheben, die der Winter ihnen gebracht hat, und der trügeriſche Kuß, mit dem das goldige Geſtirn fie umſchmeichelt, ſcheint fie vergeſſen zu laſſen, daß die Zeit noch ſo fern iſt, wo Mutter Natur ihnen den Tiſch wieder reichlich deckt, wo ſie fahrenden Sängern gleich ſorgenfrei von einem grünen Dach zum anderen ziehen können. Heute iſt auch in dieſes Völkchen der Notleidenden eine fröhliche Stimmung gefahren; denn überall laſſen ſie ſich ſehen und hören. Auch ſie feiern in kurzen, aber jubelnden Lauten das heilige Chriſtfeſt. Doch da die meiſten von ihnen zum Geſange jetzt nicht disponiert, zum Teil auch überhaupt nicht 4 ſprachgewandt ſind, ſo ſchicken ſie zu ihrem geübteſten Redner, dem nie der Rede⸗ fluß verſagt, der ſelbſt in Stunden bitteren Ernſtes noch zu Humor und Fröhlich⸗ Be keit aufgelegt iſt, zum Zaunkönig. Dort wo der Sturm im Frühjahr die alte . 25 dort 1 fein En. Und nebenan 15 knorrige Eichenaſt, auf dem er jetzt, dem Auge kaum bemerkbar, ſitzt, das iſt ſein Thron. Horch! Wie feierlich ſeine 38 wohltönende Strophe in den Weihnachtsmorgen hineinſchallt. Wenn Ihr Euch auf die Vogelſprache verfteht, daun klingt es Euch nicht nur im Ohr, ſondern * im Herzen wieder: RER 1 „Du lieber heil'ger frommer Chriſt, n Weil heute dein Geburtstag iſt, 2 | Drum ift auf Erden weit und breit Für alle Kinder frohe Zeit!“ m Für Alle! Auch die Gefiederten ſind Gottes Kinder. — 5 Eein Mißton unterbricht die weihevolle Stimmung; laut kreiſchend durch— * ref eine Krähe den Park. Auch ein Buntſpecht trommelt am dürren Aſt; ſeine 5 kr rächzende Stimme verrät Unwillen. Das iſt mir erklärlich. Er hängt noch zu = ſehr am altrömiſchen Religionskultus und will vom Chriſtentum nichts wiſſen. 2 Iſt das nicht undankbar? Sorgen doch gerade chriſtlich geſinnte Menſchen für ihn, ſowie für alle Gefiederten, welche ſich ihren Wohnſtätten zur Winters- und Weihnachtszeit; mit der Bitte um Almoſen nähern. Für wen anders als für 25 Hungernden und Frierenden errichtet denn der Beſitzer des Parks das ſchützende Schuppendach, das wir dort als Futterplatz erblicken? Hat er doch filbſt ſeine Freude daran, die nützlichen Wächter unſerer Baumpflanzungen zu hat. Seht nur, wie ſie ſich tummeln, alle die hilfsbedürftigen Bügel, Hier 1 ene Tafel. Jeder findet da etwas nach ſeinem Geſchmack. Dort ſitzt ein Buchfink. Er iſt etwas ſtruppig, weil ſein dichtes Federkleid ihn vor Froſt und * Schnee wohl nicht ausreichend ſchützt. Warum begleitete er nicht Frau und > Kinder auf der Reife nach dem Süden? Weil er a einen milden Winter und 5 baben; doch jetzt heißt es: Aushalten, Du kleiner e Pink, Pink! ruft er, als wenn er es verſtanden hätte und ſucht ſich die beſten Körnchen aus dem Geſäme aus. Da iſt ja auch der hübſche Goldammer und die flinke Hauben— lerche. Beide liebe Bekannte aus der Stadt. Und ein Leinzeiſig? Iſts ſchon ſo kalt in deiner Heimat und ſoviel Schnee dort, daß Du zu uns als beitelmder Flüchtling kommen mußt? Er iſt noch etwas ſcheu am Futterplatze, beſonders wenn ein dreiſter Grünfink oder ein noch frecherer Spatz ſich ihm nähert. Ja, wenn Du jo flink wäreſt, wie die zierliche Nonnenmeiſe, die ſoeben mit einem nnenblumenkern davoneilt. Sieh Stieglitz und Hänfling an, die von Natur hegen. Dort ſteht er mit feinem Söhnlein, in deſſen empfängliches Herz er die . die der Mildthätigkeit und die Liebe zur Vogelwelt ſchon frühzeitig verpflanzt ; auf die Wohlthätigkeit edler Menſchen vertraut. u ſollſt Dich nicht getäuſcht MEERE EEE ENTER 0 OR TOO REN ILEOERN 0 a PR { \ x r NR ai 26 | i Hermann, Weihnachten im Parke. auch vorſichtig, ſich hinten durchs Geſtrüpp an das Futter fein und d daran, daß der Beſcheidene bei Tiſch ſtets das Nachſehen hat. 17 OR Ein langgezogener Pfiff hallt durch den Park. Was war as: am Futterplatze wird gehorcht. Eine Amſel kommt geflogen. Sie kann es nicht geweſen ſein; denn ihr Ruf iſt ganz anders. Der Ton wiederholt ſich mehrere ; Male, bis er in kurze, fröhliche Lockrufe übergeht. Wir kennen den Schelm; dort kommt der bunte Kleiber am Eichenſtamm ſprungweiſe herunter. Er ſcheint den NA Ort der guten Koft auch ſchon endeckt zu haben; denn verlangend blinzelt er 1 nach den ausgeſtreuten Körnern. Wir müſſen ihn leider verlaſſen und den Heim weg antreten, um noch einen Kirchganz zu machen. Doch laßt uns noch ſchnell 0 5 ſehen, ob der Teich ſchon zugefroren. O ja. Die Decke iſt feſt, nur hier und da ſind vom Fiſcher ſchon wieder Löcher hineingehauen. Gerade als wir die ſchneebedeckte Fläche betreten, fliegt drüben am Ufer an der Anlegeſtelle für den | Kahn ein Vogelpärchen lant ſchreiend davon. Wir kennen den Ruf. Eisvögel | find es, die ſich hier wieder angeſiedelt haben, nachdem wir mehrere Jahre ſchon 15 vergeblich nach ihnen ausſchauten. Leb wohl, Du fliegender Edelſtein. Ver⸗ herrlichſt Du ſchon durch deine Farbenpracht allein die in Eis und Schnee erſtarrte Natur, ſo gilts Du uns heute, auf unſerem kleinen Streifgange, als das ſchönſte Geſchenk auf dem Weihnachtstiſche im Parke. 5 0 Noch einmal überfliegt der Blick die von der Winterfonne beleuchtete Lands ſchaft. Noch einmal bleibt er haften an dem Kryſtallſchmuck eines ehrwürdigen Baumrieſen, an dem weißlichen Stamme einer Edeltanne und der zimmetbraunen Rinde einer Fichte. Und immer wieder iſts der Zauber des ewigen Grüns, der Nadelſchmuck, der einen ſo nachhaltigen Eindruck auf uns macht inmitten der allen Blätterſchmuckes ledigen Natur. Erhabenen Gefühls betraten wir den Park, ernſt und andachtsvoll ſtimmt uns das winterliche Bild auf dem Heimwege; denn ein Zauber der Schönheit lagert auch im Winter über der Natur. Unſere Ge⸗ danken ſchweifen hinüber zu den vielbeſungenen Bäumen und von ihnen ins trauliche Heim, wo einer ihrer Brüder den Tiſch ziert. Horch! Welche feierlichen Klänge! Die Kirchenglocken läuten den Feiertag ein. Wir bleiben ſtehen. Noch einige Augenblicke laßt uns die tiefe Ruhe und Stille genießen, die in dem bee wegten Treiben der Stadt keine Stätte finden. Wohllautend dringen die ehernen Töne an unſer Ohr. Tief bewegt lauſchen wir. Unſere Lippen bewegen Br wie zum Gebet und uuſerem Herzen entſtrömt ein inbrünftiges: Wi, 2 15 Ehre ſei Gott in der Höhe! Und Friede auf Erden! Und den Menſchen ein Wohlgefallen! f Font im u State. 27 er Wicehoyf brütet im Niſtliaſten. Von G. Woite. Voftringt, bin ich heute in der Lage zu berichten. en Nachdem im Frühjahr 1898 ſchon bemerkt war, daß Wiedehopfe aus 5 heraus kamen, gelang es erſt in der Brutzeit 1899 ſicher feſtzuſtellen, 155 daß dieſe Vögel in den Käſten gebrütet haben. 5 5 im Garten der Förſterei zu Charkow in Oberſchleſien an einer achtzigjährigen Atazie, ſechs Meter hoch, von den Fenſtern des Forſthauſes gut ſichtbar, an— ® gebracht. Hier konnte Frau Förſter Perl das Brutgeſchäft ſtändig beobachten, bis die vier Jungen flügge waren. Den zweiten Kaſten trug in Höhe von ach. Metern eine hundertjährige Kiefer, welche am Waldrande ſtand. — Die = Wiedehopfe waren an beiden Neſtern ſcheu und vorfichtig wie die Raken, und dies fiel beſonders in der Zeit auf, als ſie ihre Jungen fütterten, ſodaß die Beobachtung nicht ganz leicht war. — 5 Trebnitz in N den 28. September 1899. Die Schutzfärbung der ae Von Hofrat Dr. Wurm ⸗„Teinach. (Mit drei Schwarz-Bildern, Tafeln III, IV, v.) 5 Es dürfte unnötig ſein, viele Beiſpiele für die Thatſache aufzuzählen, daß 3 eine Anzahl von Tierſpezies, ſofern ſie weſentlich herbivor und alſo unaggreſſiv, Fu = im Laufe ihrer Stammesentwicklung einen hohen Grad von Anpaſſung an ihre 5 Umgebung nach Geſtalt und Färbung erworben hat. Es ſei hier nur an die ihren Futterpflanzen angepaßten Raupen, Schmetterlinge, Käfer und Heuſchrecken, = an die zum Teil willkürliche Farbenänderung der Fiſche je nach der Untergrunds— 2 farbe, an die weißen Eier der Höhlenbrüter im Gegenſatze zu den bräunlichen der Erdbrüter, an die Boden- und Rindenfarbigkeit der weiblichen Feld- und 2 Waldhühner — im Gegenſatze zu den häufigen Prachtkleidern ihrer Hähne — und dergleichen erinnert. Auch die Weißfleckigkeit junger Cervinen, ſo ſehr ſie oberflächlicher Betrachtung nach als auffallend und ſonach als unzweckmäßig er ſcheinen möchte, ſtimmt ebenſogut mit den Licht- und Farbenwirkungen der natürlichen Waldumgebung wie die Streifung des Tigers mit den rotbraunen Stengeln und dürren Blättern des Dſchungels und wie die Gefiederpracht Bi Daß ch der Wiedehopf Niſtkäſten annimmt und ſeine Brut in ihnen AI,n den beiden beobachteten Fällen waren es die nach Vorſchrift von 5 Profeſſor Liebe für Taube und Rake hergeſtellten großen Käſten. Der eine war Se TE IE NT „ ur » 2 beſonders anführen, der mich feiner Zeit in hohem Grade überraſchte. Ich ſah 28 efrat Dr. Wurm. wälder. Wie geſagt, es wäre ap ich alle ſolche Eintr in 5 Natur aufzuzählen; ich möchte darum auch nur noch einen Fall von Mimikry 5 nämlich eines Tages eine Spechtmeiſe den Stamm eines alten Birnbaumes, auf welchen ich zuging, anfliegen; ſowie der Vogel mich wahrnahm, blieb er völlig unbeweglich mit abwärts gerichtetem Körper hängen, Hals und Kopf zurück⸗ biegend, und er glich in dieſer Haltung den hart neben ihm vom Stamme abſtehenden rotbraunen Aſtſtümpfen und grauen Rindenſplittern in der Art, daß ich, der ich doch im Sehen und Erkennen (was bekanntlich ſehr zweierlei iſtl) ziemliche Übung erlangt habe, den Vogel gewiß überſehen hätte, als ich auf nur drei Schritt Entfernung und faſt in Greifnähe an ihm vorüberging, wenn ich ihn nicht zufällig hätte aufliegen ſehen. Und ganz unverkennbar war ſich der Kleiber des Schutzes bewußt, welchen ihm Gleichgeſtaltung und Gleichfärbung mit ſeiner Umgebung gewährte, ebenſo genau bewußt wie das vor dem nahenden Menſchen ſich unbeweglich an den Boden drückende Häschen, Reh oder Huhn 2c. Wenn man alſo eine bewußte Benutzung der gegebenen Schutzfärbung ſeitens der damit begabten Tiere annehmen darf, ſo iſt doch andererſeits keineswegs eine bewußte Zweckmäßigkeit bezüglich der Verleihung einer ſolchen zu erkennen. Denn an Tieren, welche eine ſolche Schutzfärbung durch Umfärbung erlangen, tritt letztere je nach der augenblicklichen Witterung oft recht unzweckmäßig verfrüht oder verſpätet auf, ſodaß die Tiere vielmehr aus ihrer Umgebung auffallend hervortreten, als in ihrer Färbung unſichtbar werden. So ſah ich z. B. ſchon am 27. Oktober 1898 bei einem Wildbrethändler in Bellinzona zwei voll- kommen weißverfärbte Alpenhaſen, während doch die dortigen Höhen, wie ich mich beim Paſſieren über den Gotthardt überzeugt hatte, noch größtenteils ſchneefrei waren. Und wenn die durch europäiſche Schiffe auf hellſandige Inſeln des Ozeans verpflanzte ſchwärzliche Hausmaus dort ſchon in den nächſten Generationen ſandfarbig wurde, ſo hat dieſe neue Schutzfärbung doch wohl die 1 natürliche Ausleſe neben den Einflüſſen der Vererbung, des Klimas, der Er⸗ nährungsweiſe mit Notwendigkeit zu Stande gebracht, nicht aber ein auf Zweckmäßigkeit gerichteter bewußter Wille. Ferner erhellt aus der Thatſache, 3 daß die circumpolaren Schneehühner überhaupt kaum oder gar nicht die Sommer⸗ tracht anlegen, daß Eisfuchs, Hermelin und Wieſel ebenſo, je nachdem ſie nördlichere 90 oder ſüdlichere Gegenden bewohnen, weiße oder dunklere Tracht ſtationär beibehalten, die maßgebende Wirkung des Temperaturreizes auf die Haut, bezw. auf die Pigmentirung von Haaren und Federn der Tiere. 8 Ein noch ſchöneres Naturwunder als die ſtationäre Schutzfärbung biete uns diejenigen Tiere, welche ihre Kleider im Frühlinge und im Winter farbi * 5 Andern ichs der Höchften arktiſchen Region, das große und das kleine Wieſel, das r ſchneehuhn und das Alpenſchneehuhn. Dagegen trägt der Eisbär der . iſchen Meere, gleich der Schneeeule, bekanntlich Jahr aus Jahr ein den weißen Rock, und die hochnordiſchen und nordöſtlichen Vögel zeichnen ſich von den mitteleuropäiſchen ihrer Art durch Weißfleckigkeit aus, welchen partiellen Albinismus ſchon v. Middendorff mit Recht der Lufttrockenheit in hohen x Breiten und dem aus ſpärlicher Aſung entſpringenden Fettmangel auf Rech— 2 = ung feste. Denn weitaus die meiſten Tierfarben find Fettfarben (Lipochrome) und nur wenige entſtammen den Metallen des Blutes (Eiſen, Kupfer, Mangan), soweit ſie wirklich körperliche Pigmente und nicht blos optiſche (Struktur⸗ ) Farben oder Komplementärfarben oder gar wegen Übereinanderliegens verſchiedenfarbiger Federn bloße Miſchfarben ſind. Dies weiter auszuführen, iſt hier unthunlich. "es . „Farben“ im phyf ikaliſchen Sinne anzuſehen ſind. dem Unterhautfette z. B. beim Flamingo, deſſen Fett. denſelben Farbſtoff enthält = wie deſſen Gefieder, und ſehr fettreiches Futter ruft an Zimmervögeln Melanis- er manns Verſuchen Anilinfarben, Capſicin und dergleichen nur, wenn mit Fett verbunden, in die Federn lebender Vögel über (künſtliche Tapanierung). Schließlich bleibt noch anzuführen — aber wohl nicht auf die Schueehühner anzuwenden! —, . daß Weißfärbung durch Zerſetzung von färbenden Pigmenten, alſo durch Aus— bleichung entſtehen kann, ſowie durch Auftreten von Luftbläschen in Haar- und ic Federzellen, eine Erſcheinung, welche z. B. im Ergrauen und ſchließlichen Weiß— werden menſchlicher wie tieriſcher Haare beim Altern auftritt. Bekanntlich ent- ſprechen ja überhaupt die Haare e den Federn; beide ſind homogene Hornſtoffgebilde. | 5 Die dritte Umfärbungsweiſe bei Vögeln, nämlich die durch Abwerfen 2 Federnanhängſel, wie ſie uns z. B. der Buchfint im Frühjahre zeigt, Lettres thut, wie der cen 1 Schnecheſe der Es ſei darum nur erwähnt, daß es ein alles Licht verſchluckendes Schwarz in > er lebenden Natur gar nicht giebt, ſondern nur ein dem Schwarz ſich näherndes tiefes Rotbraun, und daß das Weiß denjenigen Körpern zukommt, welche eben alles Licht ungebrochen zurückwerfen, weshalb bekanntlich beide Extreme gar Be als Eine wiederholt ausgeriſſene, urſprünglich farbige Feder wächſt endlich 3 weiß nach, weil ſie weder das hinreichende Pigment noch die volle Struktur. er . Feder 1 erlangen kann. 1 auch I durch RR, bar 15 nach Marſhall deb Zuſammenhaug des Federpigmentes mit mus, alſo überreiche Pigmentirung, hervor. Desgleichen gehen nach Sauer ; 7 ne 2 n 1 9 „ 4 N # j 0 4 4 J * A - * * n —— * 2 * 3 7 4 5 * * 4 * f * a u 1 len 1 a 0 1 u - 40 ’ 2 — Ze ’ 7 ver, TE „ . 3 G 3 E 4 a “ } y “ 8 > > 48 0 — avi — . „* n dr” 3 2 2 1 0 r > . 108 E49 x * 7 = — 88 A et 4 NG 8140 u) nr nl . 2 ear 2. 8 „ ere * Nee Bu" au ze — 7 2 "N E dr: N. N u 4 BT >, Te. 1 5 „„ = * l 7 Pr . „ . 1 eee En ul ee ſein; es Kuß ein Manko an n Pigment atfo 1155 ober weniger die Folge ſein. Es iſt ferner unverkennbar, daß deren doppelte en e . Aae e Rei dureh den Boden an offeneren Stellen als die Nee angewieſen, wo ei 4 Aſung an Beeren, Blättern, Knospen, Sämereien, Gewürm und Inſekt nachgehen, wo ſie ihre Frühlingsbalzfeſte feiern, nächtigen und ihre J erbrüten und erziehen. i onidae auch, namentlich im winterlichen we zu baumen, wie Be 6 in: und zu bebe der Baumrinde und allerlei duntlen « St vortrefflich anpaßt. flächen verwandelt, ſo Kleid angezogen, welches, der ſchwarzen beiderſeits äußeren Sioifeheen ſchwärzlichen Schwingenſchäfte ungeachtet, fie höchſt unauffällig ma 47 55 der Wa in der guten; Abſicht der „ ar Be brüen und im tiefen Schnee förmlich 1 ſo begreift ſich, daß 5 meiſtens nur die ſcharfe Naſe des Raubzeuges oder des Vorſtehhundes zu fürchten haben. Als letzte Inſtanz, wenn auch das Verſchlüpfen in das Bodengeſträuche nicht mehr genügt, bleibt dann immer noch die Flucht durch die Luft, welche ſie nur * gewandten Raubvögeln gegenüber mit Recht ſcheuen. Auf den britiſchen Inſeln oder weſentlich in Schottland und Irland, ſowie auf den zugehörigen kleinen Felſeneilanden ſind beide Schneehühner, gleich dem Birkwilde, offenbar aus jener Zeit zurückgeblieben, da noch kein Armelkanal Graßbriannien vom Feſtlande trennte. Dieſe drei Tetraonen haben ſich der x Abgelegenheit und ſterilen Wildheit ihrer Wohnplätze wegen dort erhalten, während Auerhuhn und Haſelhuhn ſeit dem Jahre 1760 infolge der während $ der langen Bürgerkriege andauernden Waldverwüſtung und überhand nehmenden Verſumpfung des Bodens vollkommen verſchwanden. Auerwild iſt erſt durch die künſtliche Wiederbeſiedelung mit ſchwediſchen Stämmen ſeit dem Jahre 1837 wieder zahlreich Standwild in Schottland geworden, worüber ich im „Zoologiſchen Garten“ (1888, S. 33 ff.) und in „Wild und Hund“ (1899, Nr. 5 und 6) berichtet habe. So ungemein reich die ſchottiſchen, iriſchen c. Stände an Moor— ſchneehühnern ſind und beſter Hege ſich erfreuen, ſo ſehr iſt das Alpenſchneehuhn dort zurückgegangen. In Wales und Cornwallis ganz ausgerottet, bewohnt es Koch in dürftiger Anzahl die höchſten Berge Schottlands.“ Auch in Deutſchland ſind beide Schneehuhnarten noch vertreten. Allein 3 während in Skandinavien, auf den britiſchen Inſeln ꝛc. Alpen- und Moor- ſchneehuhn nebeneinander hauſen in der Art, daß erſteres nur höher oben im Gebirge ſteht, als letzteres, und im Winter tieferrückend mit ihm in eine zuweilen Hybriden zeugende Berührung tritt, bilden ſie in unſerem Vaterlande zwei ent— fernte Pole, indem Lagopus mutus nur im Alpengebiete, das Lagopus lagopus aber nur in einem ſchmalen Striche um Gumbinnen, Memel ꝛc. ſpärlich vorkommt. Da in ſtrengen Wintern auch das Moorſchneehuhn tiefere, oft ſelbſt an der ebenſo mit dem Haſelhuhn in Kontakt, woraus gleichfalls Baſtarde, wiewohl höchſt ſelten, reſultieren. Dem an Moorſchneehühnern reichen, oft ſogar über— reichen nördlichen Amerika fehlt das Alpenſchneehuhn. In Deutſchland waren un 3 weit e bis 55 nme . an 2 3 2 a . I * 705 3 7 * * ernennen . 4 * 5 4 er i RT; a + Fr N nl Meeresküſte gelegene Standorte aufſucht, kommt es in Skandinavien nach unten EN W LF eee ee aner 3 r N AR IB. 1 * DR e 99 ni } N 755 N 9 N eee bank U Tin 2 ER: f ge eee a Sr PRO N FERN V Ja N * 1 een Mich, 2% Ni . * T N LE * 5 3 4 Nn ee e N 32 Hofrat Dr. Wurm. Haſeln, Birken, Aſpen, Ebereſchen, Arbutus und dergleichen, mit reichlich a Empetrum-, Vaccinien-, Heide-, Ginfter-, Binſen- und Schmielen⸗ Unterwuchſe - — 9 kurz, mit dem, was heute leider gar zu allgemein Waldunkraut heißt, ihre ge⸗ 15 ſchloſſenen einförmigen Kulturen und Hochwälder ſetzte. Denn ihre foſſilen Knochen finden ſich in manchen Höhlen des fränkiſchen Jura, Belgiens ze. (Nehring, Schloſſer), ja ich habe in der neuen Auflage von Naumanns „Naturgeſchichte der Vögel Mitteleuropas“ (VI, S. 51) zwei Zitate anführen können, wonach das Schneehuhn noch zu Anfang unſeres Jahrhunderts im nord⸗ öſtlichen Schwarzwalde Standvogel war, während jetzt höchſt ſelten einmal ein Alpenſchneehuhn als ein durch Raubvögel verſprengter oder im Nebel verflogener Irrgaſt aus den bayeriſchen oder ſchweizeriſchen Alpen im ſüdlichen Schwarz⸗ walde oder im Allgäu erſcheint. Den noch im Gange befindlichen Verſuchen, das Moorſchneehuhn auf den kahlen und toten Höhen des Rieſengebirges, der Eifel, des Voigtlandes, in der hannöverſchen Heide wieder anzuſiedeln, wünſchen wir aller Jagd— heiligen beſten Segen, von welchem ja auch alle Naturfreunde profitieren würden. Zu einer ſolchen Fülle des Standes werden wir es kaum bringen, wie in Großbritannien, wo der Eröffnungstag der Grouſejagd (24. Auguſt) eine wahre Völkerwanderung von Schießern in Bewegung ſetzt, oder gar wie in Schweden, Norwegen, Ruß— land und am Hudſon, wo manches Jahr in kleinen Bezirken 10000, ja 40000 Stück erlegt werden, ſodaß ſelbſt die Dienſtboten und die ärmſten Bettler vor Ekel nicht mehr davon eſſen mögen und darum die Schweine damit gefüttert werden. Im Jahre 1895 brachte eines der von der Petſchora kommenden Dampfſchiffe, außer anderer Ladung, 192 Zentner () lediglich Flügel von Schneehühnern mit, die zu Schmuck verarbeitet wurden (Deutſche Jägerzeitung 1898, Nr. 26). In manchen Jahrgängen freilich gedeihen auch in jenen Gegenden dieſe Vögel ſehr wenig. Höchſt bemerkenswert iſt, daß wohl die ſchottiſchen Ptarmigans, nicht aber die ſchottiſchen Moorſchneehühner eine weiße Wintertracht anlegen, was in der Verbindung mit ſonſtigen kleinen Abweichungen die meiſten Forſcher zur Auf: ſtellung einer ſpezifiſchen Art, der Lagopus scoticus, veranlaßte. Ich kaun darin lediglich eine befondere, feſtſtehend gewordene Raſſe, eine geographiſche Varietät, erblicken. Das gleichmäßig warme inſulare Klima, reichliche Nahrung und lange Schonung und Ruhe vor intenſiver Verfolgung hat fie — im Gegen⸗ ſatze zu anderwärts im Süden und Oſten — etwas ſtärker am Leibe, ewas dunkler rot pigmentiert werden und das Weiß, bis auf zerſtreute ſolche Mond⸗ flecken, als unnötig ſchwinden laſſen. Ogilvie Grant unterſcheidet an ſchottiſchen 4 Moorhähnen nicht weniger als drei, an Moorhennen ſogar fünf ver e Farbentypen. Er konſtatiert zwei beſtimmte Mauſerungen im Jahre: N j ? PR ir 10 VE in 4 5 1 Be EN 22 42 5 r n ) N E * N . 2 * — 1 * N 2 5 2 2 5 N . Eh 1 >? 3 er 2 Se der Sch eh ner r. RER 5 33 N & 4 FR 7 u; g z den dähnen i 5 im Herbſte an ner, 155 den brü 109 0 im Sommer Bert. Dabei hat ſich in Schottland der Schnabel vielleicht etwas zt, während die Miet ſich etwas verlängerten. Aber Eier wie Dunen— a. Auch von den oben erwähnten ſchwarzwälder Schneehühnern b richtet der ein ſolches im Dezember 1798 bei meiner Nachbarſtadt Nagold er— 4 legende württembergiſche Oberhofmeiſter Graf Sponeck, daß fie ſich im Winter kaum ı derfärbten, und es verfärben ſich, wie eingangs geſagt, ebenſowenig Eis⸗ fuchs, „Hermelin und Wieſel, wenn ſie in ſüdlicheren Regionen leben. Anderer— 5 en wie wir gleichfalls ſchon vernommen, die hochnordiſchen Schneehühner Ä auch den kurzen Polarſommer hindurch weiß. | Kr . Auf die Frage nach dem Vorgange ſolcher Umfärbung dürfte folgendes zu 2 ntworten ſein, allerdings unter dem Vorbehalte, daß unſere Kenntnis darüber k ineswegs als endgültig abgeſchloſſen erklärt werden ſoll. Die e braunen tes und Luftentwickelung in den Mortzellen der Federn 1 Grunde, möchte ich, angeſichts der Schnelligkeit und Gleichförmigkeit der Anderung. für unzutreffend halten, vielmehr die Umfärbung einer doppelten Mauſer zuſchreiben. Ja, man könnte ſogar behaupten, die Schneehühner be— den ſich in einer beſtändigen Mauſer, in einem beſtändigen Wechſel zwiſchen erfärbung und Zeichnung von Monat zu Monat wechſelt. Nicht einmal N e Individuen einer und derſelben Kette gleichen ſich ſtets vollkommen, weil die einen mehr, die anderen weniger neue oder alte Federn tragen, abgeſehen davon, daß die jungen Männchen immer mehr den matter gefärbten Weibchen gleichen. Überdies findet man an geſchoſſenen Exemplaren faſt ſtets — mag die Er welche immer fein — wenigſtens einige noch bluthaltende, weiche Kiele u Gefieder. Die ſchwarzen Stoßfedern werden nur einmal im Jahre, und zwar Seife, gewechſelt. Auf wie verſchiedene Zeiträume ſich der Mauſerungs— p sc bei Vögeln erſtrecken könne, lehren einerſeits die ganz plötzlich abwerfenden en, andererſeits die Adler, welche zu einer vollkommenen Mauſerung dreier Jahre bedürfen. Wie großen Einfluß endlich Erhöhung oder Erniedrigung ae auf die Tierfärbung ausübt, lehren Eimers Verſuche an Die e Beſonderheiten in der Naturgeſchichte der Schneehühner und zer Tetraonen überhaupt, welche den theoretiſierenden Gelehrten wie den prak— ſchen Weidmännern immer noch viel zu wenig bekannt find, find. in einer en Arbeit näher geſchildert worden. Wie wir im Vorſtehenden, ſelbſt ohne 5 * \ * . N" 2 ; er u ten. und weißen, zwiſchen alten und neuen Federn, da thatſächlich ihre Ge * ae Kris, DE ee. BT ik n ir 7 * > a eG ers N le kann und das 15 1 5 überall zu finden weiß, i be männiſche Pflege. Hat doch ſelbſt der Engländer, der ſeine von ihm, genannten Maſſenſchlächtereien im allgemeinen auf die poeſieloſeſte Weiſe b einen „Grouse-shooting-call“ ic deſſen erſter Vers meine Abha ſchließen möge: m 0 where the heather bell, g Child of the Highland dell, Breathes its coy fragrance o’er moorland and lea; e Gayly the fountain sheen 8 „ Leaps from the mountain green — a Come to our Highland home, blithesome and free!“ * 85 ra, Re Se Er *- Er a 8 ** — 5 Ark IE“ 8 ar Das biologiſche Muſeum in Stockholm. Von Dr. Carl R. Hennicke. (Mit 2 Schwarzbildern, Tafel VI und VII und 2 Abbild en im Texte) Wenn man in Stockholm von Riddarholmen aus nach dem Tiergarten geht, an einem am Fuße von Starten, „den ee ein a 1 a vollſten aufgeſtellten Mierſanealüngen, die ich je a 10555 Gründer des Muſeums haben ſich nicht damit begnügt, trockene Tierbä ſammeln und aufzuſpeichern, ſondern fie haben ſich bemüht, mit Hilfe von getreu aufgeſtellten Tierbälgen, Malerei und plaſtiſcher Kunſt ein Bild d s Le zu ſchaffen, uns die Tiere in ihren Lebensbedingungen und Reben: vorzuführen und dabei zugleich ein Bild ihres e dene 5 ſchauer beſtätigen können. Wir könnten 15 glüctlich ſeäthen, w . ein ähnliches ae . bef a e Auns in Deutſchland wohl kaum einer Großſtadt chenden Sch la in glücklicher Vereinigung der Malerei und Plaſtik, die 1 meta) in 1 ehen ae Wirkung it bei am An ene des bio⸗ een He 0 durchgängig e voltftändig erreicht. Nur nach 5 3 ehr han ns im mittelſchwediſchen Wolde allzuſehr nach einer Seite 1 e 5 wirkend iſ die 1 a mit ihrer Fernſicht auf die See und * Das ron iſt en von dem Conſervator am zoblogiſchen Muſeum 3 Univerſität Upſala, Guſtaf Kolthoff, der alle Bälge ſelbſt geſammelt und die Conſervierung und Aufſtellung überwacht hat. Die das Ganze umgebenden und Muſeum enthält eine mit Ausnahme der Seeſäugetiere vollſtändige Sammlung aer in Skandinavien gefundenen Säugetiere und Vogelarten. Deer Beſchauer befindet ſich auf einer in der Mitte des Muſeums gelegenen 5 en Bühne, die zwei durch eine Treppe verbundene Stockwerke enthält. Von 5 den Tieren iſt er getrennt durch eine in zwölf einzelne Felder geteilte Glaswand, die die Präparate ſowohl vor dem zudringlichen Finger, wie vor allem vor Ver⸗ 0 und Motten, den Verderbern ſo mancher ſchönen Sammlung, ſchützt. Sehen wir uns nun die Sache etwas genauer an. ’ | er wir zur a een u uns nach 8 ee e 5 . Bäume, auf Deren Aſten Adler 19 zwiſchen ihnen eo x nd Geſtrüpp, ein beliebter Aufenthalt für Rehe und Rotwild, im Vordergrunde Moraſt und einige größere offene Waſſerflächen. An einem dürren Aspenſtamm kleben ein Paar mittlere Buntſpechte (Dendrocopus medius). An der Seite deſſelben Stammes hängt eine -Vesperugo discolor und an feinem Fuße ſteht eine Waldſchnepfe (Scolopax rusticola). Weiter im Hintergrunde, auf den mit Dunenjungen, während die Alten daneben, das Weibchen mit gelüfteten ein Krähenneſt (Corvus cornix) mit fünf Eiern und den beiden Alten, während 5 am Stamme dieſer Birke ein Schwarzſpecht (Dryocopus martius) hämmert. Auf einem Vogelbeerbaume, dem Beſchauer näher, ſitzen ein Paar ſchwarze Krähen (Corvus corone) und einen Zweig tiefer ein Paar Roſenſtare (Pastor roseus), ſowie ein Wiedehopf⸗Männchen. Das Weibchen geht auf der Erde ſeiner Nahrung nach. Um dieſe Bäume herum aber und in ihnen, ſowie in den Gebüſchen, # le abfehfiehenden Gemälde find ausgeführt von dem Maler Bruno Liljefors. Das Aſten einer knorrigen Kiefer, befindet ſich ein Habichtshorſt (Astur palumbarius) ® Flügeln, ihren Platz gefunden haben. Rechts davon, in einer Birke, ſehen wir w mmelt es von ee e REN merula), e e ſchwanz 1 # \ a ui Se enen . ſchwätzer (Saxicola oenanthe), Bachſtelzen (Motacilla alba); Fliegenſchnäpper capilla), Krammetsvögel (Turdus pilaris) und Trauerfliegenfänger (Muscicapa 1 . * n . n nu an, Re ENT A My Er KR ru SUSE N * wu ; Aa Ehe BANNER 5 36 | en Dr Cart. N. benntte kehligen Droſſel (Merula atrigularis), Speth (Sitta eo St (Museicapa grisola), Sperbergrasmücken (Sylvia nisoria), Stare (Sturnus vulgaris), Singdroſſeln (Turdus musicus), Zaunkönig (Anorthura troglodytes), 5 Halsbandfliegenfänger (Museicapa collaris), Mönchsgrasmücken (Sylvia atri- atricapilla) bevölkern die Zweige und die Erde. Viele haben ihre Neſter und dieſe enthalten Eier oder Junge. Auf einem Birkenzweige ruft ein Kuckuck (Cuculus canorus), während in der Nähe ein Wendehalspärchen (Iynx tor- quilla) bei ſeinem mit neun Eiern belegten Bau ſich umhertreibt. Auf dem Gipfel einer alten abgebrochenen Eſpe thront ein Storchenpaar auf ſeinem Horſt 955 (Ciconia ciconia), während in einer Höhlung der Eſpe ein Paar Blauracken Coracias garrula) ſein Heim aufgeſchlagen hat. Auf den Zweigen einer Birke hat ſich ein Paar Rotfußfalken (Tinnunculus vespertinus) niedergelaſſen. Über⸗ haupt iſt an Räubern kein Mangel. Außer den bereits angeführten ſehen wir noch Weſpenbuſſarde (Pernis apivorus), Elſtern Pica pica), Dohlen (Colaeus Er. monedula), Steinkäuzchen (Glaucidium noctua) und am Boden herumſchleichend einen Iltis und eine Hausratte. Aus dem Gebüſch hervor tritt uns ein Reh mit Kalb entgegen, wohl um nach dem Waſſer zu wechſeln, das ebenfalls ein reiches Vogelleben zeigt. Die Grashalme und Binſen, welche es umgeben, ſind bevölkert von Waldammern (Emberiza rustica), Zwergammern (Emberiza pusilla), Weidenammern (Emberiza aureola), Rohrſängern (Calamodus schoenobaenus, palustris), die auch teilweiſe Neſter mit Eiern haben, während in | dem Graſe und Schilfe Bekaſſinen (Gallinago gallinago) und Bläshühner (Fulica atra) ihre Neſter gebaut haben. Ein Neſt der letzteren wird gerade von Nebelkrähen geplündert. Auf dem Waſſer ſelbſt und direkt daran ſehen wir eine Rohrdommel (Botaurus stellaris), Schnatterenten (Anas strepera), Reiherenten (Fuligula fuligula), Waſſerrallen (Rallus aquaticus), Zwergſumpfhühner (Ortygometra pusilla), Taucher (Colymbus griseigena, nigricolis und auritus, ſowie Eu- dytes arcticus), letzteren am Neſt mit zwei Eiern, Krieckenten (nas crecca), ein geflecktes Sumpfhuhn (Ortygometra porzana) und einen Wachtelkönig a (Crex crex). Die am meiften in die Augen fallende Gruppe jedoch dieſes Teiles bildet eine Höckerſchwanfamilie (Cygnus olor). Das Weibchen hat ſich bei an beiden Dunenjungen am Boden niedergelaſſen, das Männchen ſteht dahinter. Zu erwähnen iſt ferner noch aus dieſer Abteilung ein auf den Zweigen ſitzendes Paar Turteltauben (Turtur turtur) und ein Paar Hohltauben (Columba oenas) ſowie an einem niedrigen Stamme angehängt ı ein Paar BIeperm Ag ä (Vesperugo noctula). 7 Das biologiſche Muſeum in Stockholm. 37 Daß trotz der Fülle der Tiere und Gruppen das Ganze nicht den Eindruck des Überfüllten macht, daß vor allem durch die Menge des Dargeftellten die Natürlichkeit der Stellungen der einzelnen Vögel wie der Gruppen nicht gelitten hat, geht wohl am beſten aus den beigefügten Abbildungen hervor. Wir wenden uns nun zu der zweiten Abteilung, die ſich zur rechten Seite an die erſte anſchließt, aber vollkommen mit ihr zuſammenhängt, wie überhaupt das ganze Panorama ein Ganzes iſt, deſſen einzelne Teile allmählich ineinander übergehen. Nur zur Erleichterung der Verdeutlichung hat man ſich das Ganze durch die Säulen, welche die Glaswände halten, in zwölf gleichgroße Teile ge— teilt gedacht. i Die zweite Abteilung ſtellt ebenfalls noch Verhältniſſe dar, wie wir ſie in Südſchweden finden. Die Landſchaft zeigt noch mehr Waſſer, als die eben ge— ſchilderte, auch finden ſich im Hintergrunde hohe Berge. Der Boden iſt infolge— deſſen mehr noch als in der eben verlaſſenen Abteilung von Waſſervögeln bevölkert. Wir ſehen in bunter Reihenfolge: ein Weibchen der Doppelbekaſſine (Gallinago major) mit vier Jungen, daneben zwei Männchen derſelben Art. Links davon 4 wieder andere Doppelbeaffinen, eine davon auf e eine 1 Eiern brütend. Auf einem herabgefallenen Aſte ſitzen zwei Flußuf tanus hypoleucus), daneben deren vier Junge. Auf dem Waſſer ein Ohrentaucher (Colymbus auritus) mit einem Dunenjungen auf Rücken, neben und a a bie anderen rer Bungen: ar N Löffelenten 1 clypeata), kleine e Mohrdaün (rde hin enten (Fuligula ferina), Schwäne (Cygnus olor), Stodenten (Anas bose Knäckenten (Anas querquedula), Grünfü ßige Waſſerhühner (Gallinula 0 ropus), Ae ee ee e und Sn iBSühner ( a f tummeln. junge Fiſchotter (Lutra vulgaris). Mehr im Trockenen 1 wir. 1 des Wachtelkönigs (Crex crex) mit neun Eiern und ganz im „ Neſt des N (Emberiza „ mit Reue, Eiern. teils mit e teils mit Eiern belegt, teils im 1 Seit: Se mittelſte Aſten der Buche ſitzen ein Purpurreiher (Ardea purpurea) und zwei Nachtre (Nycticorax nycticorax). Hinter der Buche tritt ein Damwildpärchen he 0 ein Albino derſelben Art liegt in der Nähe. Hinter den Büſchen erſcheint | Rehbock, ſowie ein Edelhirſchpaar. Auf einem Zweige einer Eſche, deſſen o erfte ah ein Paar Verchen en (Falco ns Br: er 1 555 aufgeſchlagen. Das Weibchen ſieht aus dem Niſloch ve 12% ; der Birke geht ein Igel (Erinaceus europaeus) ſeinen Weg, währe 5 5 Nähe ein Paar Eisvögel (Alcedo ispida), die äußerſten Aſte der Buche a als Wit a Br nn im b 1 fin ar ; ! 10 co , Tanarius), weiter im side de ein Tannenhäher (Nucifraga caryo- 4 ata atac tes), ein Paar Saatkrähen (Corvus frugilegus), eine Schleiereule (Strix u) mmea) und ein altes Männchen der Steppenweihe (Circus macrurus). In = er * und Büſchen aber hat überall wieder das kleine Volk der Sänger 8 ſein Heim aufgeſchlagen. Wir ſehen da: Graue Bachſtelze (Motacilla melanope), 33 Schwanzmeiſe (Aegithalus caudatus), Pirol (Oriolus galbula), letzteren mit 8 Neſt und drei Eiern, Buchfink (Fringilla coelebs), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Rotkehlchen (Erithacus rubeculus), Sproſſer (A&don philomela), Dorngrasmücke (Sylvia sylvia) und Waldlaubvogel (Phylloscopus sibilator). Außer ihnen bemerken wir noch einen Nager (Sminthus betulinus) und an een Zweigen hängend eine Anzahl Vesperugo noctula. Die dritte Abteilung führt uns unvermerkt nach den weſtlichen Küſten Staninains die auch die vierte, fünfte und ſechſte Abteilnng uns vor Augen Die Charaktervögel ſind hier naturgemäß die Möven und Seeſchwalben, die a0 as den bea en Raum Ahe Den Vordergrund bildet moorige en 05 1 8 den Hintergrund Fele und Meer. Die Niederung wimmelt geradezu von Möven, Seeſchwalben und Enten-Arten, ſowie anderen sum > F die De am Be, ihrer Nahrung nachgehen, 5 25 hehe: Befchäftigung ruhig daſitzen. Die 1 Arten ſind faſt ſtets in * zahlreichen Individuen vertreten. Wir ſehen da von Möven: Larus ridibundus, 4 an canus, L. fuscus, L. argentatus, L. marinus, L. minutus, L. glau- Cus, L. tridactylus, L. eburneus und L. leucopterus, von Seeſchwalben: . Sterna hirundo, St. nigra, St. arctica, St. tschegrava, St. leucoptera, St. minuta, St. cantiaca, St. Dougalli, St. nilotica, ferner Stercorarius skua und Stercorarius pomarinus, von Entenvögeln Anas boschas, A. crecca, a penelope, A. acuta, Fuligula rufina, Clangula hyemalis, Fuligula 2 marila, F. clangula, Somateria mollissima, Oedemia fusca und nigra, Sowie 4 1 perspicillata, Mergus merganser, albellus und serrator, Tadorna Casarca, Anser anser, albifrons und segetum und Cygnus cygnus, von anderen Sumpf⸗ und Strandvögeln: Vanellus vanellus, Totanus calidris, 3 ittoreus, fuscus, hypoleucus, Philomachus pugnax, Tringa alpina, minuta, subarcuata, islandica, maritima, Haematopus ostralegus, Charadrius squatarola, apricarius, hiaticula, dubius, cantianus, Arenaria interpres, Numenius phaeopus und arcuatus, Recurvirostra avocetta, Calidris are- naria, Limosa limosa und lapponica, Colymbus auritus, Urinator lumme, Sul bassana, Herodius alba, Ciconia nigra, Grus virgo, Plegadis falci- Gruppen einzeln aufzuführen, die unſer Auge entzücken, dürfte bei dem zu Gebote ſtehenden Raume kaum möglich ſein. Nur einzelne will ich hervorheben. Da ſteht auf dem Sande ein Weibchen des Flußregen⸗ pfeifers (Charadrius dubius) neben einem mit vier Eiern belegten Neſte, hinter ihm ein Weibchen des Sandregenpfeifers (Chara- drius hiaticula). Es hat ein Dunenjunges unter dem Flügel, zwei laufen dicht bei ihn im Sande umher. Dort auf einem Abſatz des Felſens ſtehen zwei Felſen⸗ tauben, über ihnen ein Paar Segler (Micropus apus), und auf jener hohen Kiefer befindet ſich ein Horſt des Seeadlers (Haliaötus albi- cilla) mit zwei faſt erwachſenen Jungen. Hier liegt eine Stod- ente vor ihren acht eben ausge— ſchlüpften Jungen, und eine geringe Strecke davon führt ein Säger (Mergus serrator) ſeine fünf Sprößlinge ſpazieren. Dazwiſchen entfalten aber auch die kleineren Säugetiere und die Kriechtiere und Lurche ihre Thätigkeit. Dort ſieht eine Wanderratte (Mus decu- nanus) aus ihrem Loche hervor, während an einigen anderen Stellen die von ihr verdrängte ſeltene Hausratte (Mus rattus) läuft, dort huſcht eine Zwergſpitznmaus Phalacrocorax carbo. Alle die 7 en BES aa) | 5 in 9 BR Mr 25 . A N is. EX Das vo bol. M ſeum in each. 18 d * . h an einem eden Aſte, hier erſcheint ein Maulwurf ( Talpa europaea) aus ſeinem Hügel. Da ſehen wir die Hausmaus (Mus muse ulus), die Erdmaus (Arvicola agrestis) und Waldwühlmaus (Arvicola _ glareolus) in ihrer Thätigkeit, da ra ſcheln durch die Niederung Kreuzotter En Pelias berus) und Ringelnatter (Tropidonotus natrix), da jehen wir 3 e unſchönen Kreuzkröten (Bufo calamita) hüpfen. An den trodneren = Stellen haben Vögel ihr Heim aufgeſchlagen, die in der Natur mehr auf 2 * Steppen und Felder angewieſen find. Ein Paar Zwergtrappen (Otis tetrax) haben ſich hierher verirrt, eine Rebhuhnfamilie, mehrere Wachteln (Coturnix coturnix) und Lerchen (Alauda arvensis) haben hier ihre Neſter angelegt. Ja ſogar Fremdlinge haben ſich eingeſtellt: Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus) und Bienenfreſſer (Merops apiaster) beſuchen die Küſte. Die Büſche, Bäume . und Steine aber ſind von einer Unzahl kleinerer Vögel belebt: Pratincola * rubetra, Motacilla alba und lugubris, Emberiza miliaria und citrinella ene atricapilla, Budytes flavus, Anthus pratensis und trivialis 5 minor, Clivicola riparia, Parus palustris, Hypolais philomela, Cuculus canorus, Phylloscopus trochilus und sibilator, Turdus pilaris, Chryso- mitris spinus, Lanius collurio, Sylvia simplex und curruca, Dendrocopus 5 ainor, Regulus regulus, Fringilla coelebs, Accentor modularis, Carduelis Carduelis, Coccothraustes coccothraustes, Erithacus rubeculus, Acanthis a cannabina, Acanthis linaria, Chloris chloris, Ruticilla phoenicurus, N Turdus musicus ſingen und hüpfen in ihnen er haben auch teilweiſe 3 Neſter mit Eiern oder Jungen. Auf jenem Baume dort hat ſich auch eine * Schaar von 23 Seidenſchwänzen (Bombycilla garrula) niedergelaſſen. Daß 9 bei ſo reichem Vogelleben auch die Räuber nicht fehlen, iſt nicht wunderbar. Hauptſächlich ſind es Nejter- und Eierräuber, die uns begegnen: von Vögeln außer den oben angeführten die Weihen (Circus aeruginosus und pygargus) 3 und eine Krähe (Corvus cornix), von Säugetieren: Hermelin (Mustela erminea), Haſelmaus (Myoxus avellanarius) und eine Fiſchotterfamilie (Tutra vulgaris). Von Fledermäuſen findet ſich Vespertilio mystacinus. . Der nun folgende Teil des Muſeums, eine Landſchaft aus dem nördlichſten e (Abteilung 7 und 8) iſt dekorativ entſchieden der wirkſamſte und Ben Beten in ae . fallende. Er ig ebenfalls eine eee 2 nd bildenden e ſteilen, felfigen Ugelberge Ace ade Den Mitelbuntt dieſer Abteilung bildet eine Gruppe von ſechs Kranichen (Grus grus), Merula merula, Galerida cristata, Acrocephalus arundinaceus, Lanius 2 r e 8 . — Dr. Carl R Hennes die auf dem Strande und im kurzen Gras umherſtolzieren. da fe ve reges Leben. Da laufen zwei Familien Kampfläufer (Philomachus pugn. mit vier bez. drei Dunenjungen, daneben befindet ſich ein Neſt des Sumpflä (Limicola platyrhyncha) mit vier Eiern. Die alten ſitzen daneben. B lerchen (Otocorys alpestris), Schneeammern und Sporenammern (Pletrophena nivalis und Calcarius lapponicus) zeigen, daß wir uns im Norden befinden. In großen Schaaren (teilweiſe vier, fünf und mehr Individuen) ſind beſonders die Gänſe und Entenarten unter ihnen vertreten. Weißwangengans (Bernicla leucopsis), Zwerggans (Anser erythropus), Rothalsgans (Bernicla ruficollis), Bernikelgans (Bernicla bernicla), Scheckente (Eniconetta Stelleri), Harlekin⸗ ente (Histrionicus histrionicus), Prachteiderente (Somateria spectabilis), > Singſchwäne (Cygnus cygnus) und Krickente (Anas crecca) beleben den Strand. Dazwiſchen tummeln ſich gelbe Bachſtelzen (Budytes flavus), Kampf läufer (Philomachus pugnax), Raubmöven (Stercorarius parasiticus), Bekaſſinen (Gallinago gallinago), Alpenſtrandläufer (Tringa alpina), Temmincks-Strandläufer (Tringa Temmincki), Bruchwaſſerläufer (Totanus glareola), Schmalſchnäblige Waſſertreter (Phalaropus lobatus), Sumpfläufer (Limicola platyrhyncha), rotkfehliche Piper (Anthus cervinus), kleine 3 Bekaſſinen (Gallinago gallinula), Steinſchmätzer (Saxicola oenanthe), Wieſen⸗ 4 ſchmätzer (Pratincola rubetra), Bachſtelzen (Motacilla alba) am Boden, en während die wenigen Bäume und Büſche bevölkert find von Gimpeln (Pyrrhula 3 pyrrhula), Weindroſſeln (Turdus iliacus), Bergfinken (Fringilla montifringilla), 5 h Fitislaubſängern (Phylloscopus trochilus), Laſurmeiſen (Parus cyaneus), 9 Berghänflingen (Acanthis flavirostris), Leinzeiſigen (Acanthis linaria), 15 Stieglitzen (Carduelis carduelis), Blaukehlchen (Cyanecula caerulecula) und Ringdroſſeln (Merula torquata). Auf einem Stamme iſt ein Weibchen a des Baumpiepers (Anthus trivialis) damit beſchäftigt, ſein Pflegekind, einen 1 jungen Kuckuck, zu füttern. Ferner ſehen wir am Erdboden noch eine größere 4 Anzahl mäuſeartige und andere kleine Säugetiere. Beſonders fallen eine Anzahl “ Lemminge (Myodes lemmus) auf. Außer ihnen bemerken wir noch Paludicola ratticeps, Hypudaeus rutilus und rufocanus, Mustela erminea und Sorex vulgaris. Am Fuße des den Horizont teilweiſe abſchließenden Vogelberges ſitzt ein Sturmtaucher (Puffinus puffinus), in feiner Nähe einige Krabbentauche (Mergulus alle). Ferner ſehen wir eine Anzahl Gryllteiſte (Cepphus gryll 2) Eistaucher (Urinator torquatus) und Schwalbenſturmvogel (Oceanodroma leucorrhoa). ach 1 0 linken m 023 Geſichtsfeldes gelegene ee (Rissa tridactyla), der zur rechten gelegene in dem linken Drittel umm men (Unia lomvia); 115 der Mitte von b Lordallen (Alca torda), in . dem rechten Drittel von Papageitauchern (Frater cula arctica). Über ihnen a de höchſten Seis des Berges thront ein junger Seeadler e bn (Phalacrocorax graculus) ſich niedergelaſſen hat. Nach rechts zu eginnt die hochnordiſche Strandlandſchaft allmählich in nordiſchen Urwald über— zugehen. Dies drückt ſich auch in der dort befindlichen Fauna aus. Die 92 Strand⸗ und Seevögel verſchwinden mehr und mehr und dafür erſcheinen Schnee— 4 hühner (Lagopus lagopus) und andere Waldvögel. Auf zwei nahe bei einander ſtehenden Bäumen ſitzt ein Paar Sperbereulen (Surnia ulula), daneben eine 2 Schneeeule (Nyctea nivea), ein Paar Sumpfohreulen (Asio aceipitrinus) und eine Kornweihe (Circus eyaneus). Am Fuße des Berges ſchleicht ein Eisfuchs | _ (Vulpes lagopus) und noch weiter nach rechts zu erſcheinen unweit eines 5 Haſenweibchens mit dice vier e ee nn ein weibliches und * Junges. | - 5 Die benachbarte Abletlung, eine e Landſchaft aus Norrland darſtellend, zeigt 8 uns den Urwald, deſſen Anfang wir ſchon in der vorhergehenden Abteilung be— gefallenen Baumſtamm ſitzt ein Paar Alpenſchneehühner (Lagopus mutus), Er ihnen auf einer Zwergkiefer ein Paar Raubwürger (Lanius excubitor), auf den niedrigſten Aeſten dieſer Kiefer eine Meiſe (Parus borealis). Etwas nivea) und rechts davon auf dem Gipfel einer abgebrochenen Zwergkiefer einen Spitze eines abgebrochenen Baumes ein Paar Rauhfußbuſſarde (Archibuteo . tetrix) und neben dieſer eine Auerhenne (Tetrao urogallus) mit fünf Dunen⸗ jungen. Über dieſer in den Zweigen einer Birke ſitzt ein dritter Unglückshäher, = Per in der Heide eine Birkhenne ihre Eier ausbrütet. Ferner ſehen wir ein Paar Wendehälſe e (Jynx torquilla), Schwanzmeiſen (Aegithalus caudatus), 1 Ringdroſſeln (Merula torquata), Merlinfalfen (Falco aesalon) — letztere mit 2 Horſt und vier Dunenjungen —, weißrückige Spechte (Dendrocopus leuconotus) 2 und einen vierten Unglückshäher in den Zweigen der Bäume, auf dem Erdboden * und im Heidekraut, ſowie an einigen dazwiſchen liegenden Waſſertümpeln ein Weibchen des Haſelhuhns (Bonasa bonasia), das ſieben Eier hat, ein Paar . er (Totanus Bone) a vier en ein en dunkle merken konnten. Gerade vor dem Beſchauer auf einem alten, morſchen, um⸗ weiter entfernt ſehen wir auf dem Erdboden ſitzend eine Schneeeule (Nyctea Jagdfalken (Falco gyrfalco). Näher zum Beſchauer heran haben auf der 3 lagopus) gefußt, in einer mit Moos bewachſenen Tanne ein Paar Unglückshäher 3 (Perisoreus infaustus). Direkt unter dieſen ſitzt eine Birkhenne (Tetrao . . deen Baume tritt ein r ole as üsrend 5 11 den 5 davon zwei Luchſe e u Buſf arde gefußt. Die drei letzten Abteilungen zeigen uns eine Sand aus 3 Auch hier herrſcht Urwald (alte, teilweiſe abgeſtorbene und umgeſtürzte B dichtes Unterholz mit Heidekraut und ähnlichem gemiſcht, große Steine Felſen) vor. Hier fallen uns die großen Raubtiere (Bär und Vielfraß) bejoni rs in die Augen. Beide find vertreten durch ein altes Weibchen mit zwei Jung 12 5 In einer Landſchaft, die derartige Räuber beherbergt, muß ſelbſtverſtändlich auch a für die gefiederten Platz ſein. Wir ſehen ſie vertreten durch einen Steinadler e chrysaötus), ‚eine Habichtseule . uralense), einige er zwei Mäuſebuſſarde (Buteo buteo), zwei Lapplandseulen (Syrnium lapponicum) ‚zwei Habichte (Astur palumbarius), ein Baar Sperber (Aceipiter nisus) mit Horſt und vier Eiern, ein Waldkauzweibchen (Syrnium aluco) mit vier Junge ein Paar Gabelweihen (Milvus milvus) mit zwei Dunenjungen, ein Paar Turmfalken . eee u fünf Dunenjungen, einen Wander⸗ Ä Rh. mit vier Jungen. Von kleineren Haarraubtieren ſehen wir noch: ein Wi ee 0 (Mustela vulgaris), Hermeline, Dachſe, Baummarder und eine ſpielende Fuch⸗ familie, außerdem von Säugetieren: Biber, Eichhörnchen, Igel, Haſen, Walt maus, eine Anzahl Fledermäuſe (Vespertilio Daubentonii, Vesper borealis, Vesperugo pipistrellus, Synotus barbastellus, Plecotus a und einen ſtattlichen Elchhirſch, der, gefolgt von feiner Kuh, aus den St hervortritt. Auch eine Kreuzotter (Pelias berus) iſt zu ſehen. Der Arten Individuenzahl nach ſtehen in dieſer Urwaldgegend natürlich aber di Waldvögel und die Waldhühner an erſter Stelle. Wenn wir mit! . ſo 15 8 5 einer größeren 1 ur 9 ® er (Corythns SUCH BERN, Kohlmeif e (Parus maßen! ag Certhia . ns campestris), Hausrotſchwanz (Ruticilla tithys), e id ha can Barum, ee See atricapilla), x * spinus), Sarnen e (Parus ater), Haubenmeif e (Parus cristatus), 4 Heidelerche (Lullulla arborea), Buchfink (Fringilla coelebs), Gartenrot- 2 ſchwänzchen (Ruticilla phoenicurus), Blaumeiſe (Parus coeruleus), Gold- . hähnchen (Regulus regulus), Schwanzmeiſe (Aegithalus caudatus), nordiſche 2 Meiſe (Parus borealis), Hänfling (Acanthis cannabina), Nachtſchwalbe CCaprimulgus europaeus), Bachſtelze (Motacilla alba) und Rauchſchwalbe (Hirundo rustica). Von Spechten ſind vertreten: Dreizehenſppecht (Picoides = major), Grünſpecht (Picus viridis), Mittlerer Buntſpecht (Dendrocopus 5 3 und Schwarz ſpecht (Dryocopus martius). Die zwiſchen den Bäumen ſich einzeln findenden moorigen Stellen und Waſſerflächeu werden bewohnt von 4 Beingeltonben (Columba 1 0 und die 1 erſt dreimal in Skandinavien erbeutete, Turteltaube (Turtur orientalis) ihr Heim aufgeſchlagen haben. a iſt durch ein Männchen vertreten. 43 Wir find nun am Ausgangspunkte wieder e ea Sammlung der Säugetier⸗ und Vogelfauna Skandinaviens dar, die nicht nur den Ornithologen, ſondern einen jeden, der ſie ſieht, erfreuen und In Helſingfors erfuhr ich, daß dort der Plan beſteht, ein ähnliches Muſeum ins Leben zu rufen und durch Kolthoff ausführen zu laſſen. Ich kann die Finländer zu dieſem Plane nur beglückwünſchen und ihnen raten, ihn auszu— führen, ehe es zu ſpät iſt. Zu ſpät inſofern, als es wohl nur noch kurze Zeit olgende wenfseroſel (rurdus 0 Gimpel 1 vulgaris), Haken⸗ . tridactylus), Grauſpecht Picus viridicanus), Großer Buntſpecht (Dendrocopus der bin er rusticola), e Waldwaſſerläufer eee N dem e zu en 1 befindet ſich 1555 ein Diorama, inroftrn muß. Der Beſuch des Muſeums kann nicht genug empfohlen werden. —— 2 3 RA ED ET NORA I a A 2 . 1 . ND D * ee. reren währen kann, bis die dazu verwendbare vollſtz 1510 d schöne finniſcher Vögel, die in Helſingfors, begründet durch den verſtorbenen Archiat. Dr. von Bonsdorff und Magnus von Wright, den bekannten finniſchen Vo el⸗ 1 maler, bereits vorhanden iſt, den Motten zum Opfer gefallen iſt. Der Zuſta der Sammlung iſt ſchon jetzt ein derartiger, daß höchſte Eile geboten erſcheint. Gegenſätze in der Vogelſchutzfrage.“ Von cand. theol. E. Chriſtoleit. b e Wenn logiſch wie ſatzungsgemäß „Hegung der nützlichen oder harmloſen Vogelarten“ und „Schutz der einheimiſchen Vogelwelt vor jeder nicht gerechtfertigten Verfolgung“ die Hauptaufgaben des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt 1 ſind und bleiben müſſen, ſo wird jedes wirklich intereſſierte Mitglied unſeres 0 Vereins die Ausführungen der Herren Dr. Bräß und Dr. v. Wiſſel über „Vogel⸗ 5 liebhaberei und Vogelſchutz“ in der Mainummer des vorigen Jahrgangs unſerer > Monatsſchrift als ein „rechtes Wort an rechter Statt“ und, fügen wir hinzu, auch zu N rechter Zeit gewiß freudig begrüßt haben. Nur mit einer zwar beiläufigen, aber im Zu⸗ A : ſammenhange nicht unwichtigen Bemerkung des letztgenannten Herrn kann wenigſtens = der Schreiber dieſer Zeilen fich nicht einverſtanden erklären, nämlich mit der Be⸗ 5 hauptung, man wolle jetzt unter die Vogelſchützler „Zwietracht ſäen.“ Das iſt ebenſo unmöglich wie unnötig; es hat niemals Eintracht beſtanden! Mit anderen Worten: Die deutſche Vogelſchutzbewegung dieſes Jahrhunderts iſt hervorgegangen aus und wird getragen von einer Mehrzahl von Motiven, die ſich, theoretiſch betrachtet, zu einander keineswegs als er gänzend oder auch nur der Nebeneinanderſtellung fähig, ſondern teil⸗ weiſe in ihren Konſequenzen diametral entgegengeſetzt verhalten und Die Sammlung iſt aus Mangel an Platz in einer Privatwohnung untergebracht. Die prachtvollen Adler (darunter die für Finland ſehr ſeltenen Schreiadler) ſtehen ohne jeden Schutz oben auf den Schränken. Viele Vögel ſind teilweiſe auch in den Schränken vollkommen von Motten zerfreſſen. Der Stolz der Sammlung, ein in Finland erlegter Pelekan, ſtand ohne jeden Schutz gegen Staub und Motten frei im Zimmer auf dem Fuß⸗ boden, den müden, halb abgefreſſenen Kopf auf einen daneben ſtehenden Stuhl gelegt! ) Die Anſichten, welche der Herr Derfaffer in dem folgenden Aufſatze bezüglich eines wirkſamen Vogelſchutzes entwickelt, ſtehen vielfach im Gegenſatze zu denen unſeres vereins. 8 enthält der Artikel eine u Angriffe, die wir nicht näher zu markieren 1 . Die perſönlichen Angriffe haben wir gefliſſentlich überſehen. * | urch ee möglichen — n bei l ur auch geſondert Er em il. nicht ganz belanglos fein, nicht in 115 Sinne, als Abel, da es vielmehr unter den gegenwärtigen Verhältniſſen dringend geboten iſt, 5 ſondern inſofern als eben für das Zuſammenwirken, welches doch das gegen⸗ f ſeitige Sichverſtehen vorausſetzen dürfte, von vornherein günſtigere Bedingungen vorliegen, wenn jeder ſich der Konſequenzen des von ihm für richtig gehaltenen Prinzips und womöglich auch des entgegengeſetzten voll bewußt iſt. Und das iſt 3 der Zweck, dem die folgenden Bemerkungen dienen möchten, natürlich ohne zu beanſpruchen, mehr als ſehr unvollſtändige Andeutungen zu bieten, dahingegen eine ausführliche und allſeitig durchgeführte Darlegung der betreffenden Verhältniſſe = Berufeneren überlaſſen werden muß und, von einem ſolchen ausgeführt, aus den 2 angegebenen Gründen die Vogelſchutzfrage 1 Löſung entſchieden nen ‚näher bringen würdes). praktiſch als theoretiſch aufgefaßt und in dieſem Betracht vielfach auch ſchon 5 » gelöſt“, inſofern als dort ein einfach nach dem Wiſſen und Können jedes einzelnen“) 5 9) Su dieſer „aus Inkonſequenz e geen Miſchung bekennt ſich der Vorſtand des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. Red. * VDdie Vogelſchutzfrage wird zweifellos am beſten dadurch gelöſt, daß wir, einerlei aus welchen Motiven, den von ſachkundiger Seite a praktiſchen Anleitungen Folge geben. Red. „ Dies iſt ja gerade das ehe Unſer 3 profeſſor Liebe ſagt: „Lernet 2 erſt das Leben der Vögel genau kennen, wenn ihr fie mit rechtem Erfolge ſchützen wollt.“ Da aber die Sahl derer, die eine gründliche Kenntnis des Lebens der Vögel beſitzen, zu gering . ft, um mit dieſen allein einen allgemeinen Vogelſchutz durchführen zu können, jo können wir uns nur den Worten des Freiherrn von Berlepſch anſchließen: „Die Dogelſchutz treibende 25 Maſſe muß ſich in zwei Teile teilen: in den einen kleinen Teil, die wenigen Leute, welche da⸗ Leben und Treiben der Vögel durch langjähriges Studium genau kennen gelernt haben und ſomit wiſſen und angeben können, was und wie es die Vögel zu ihrem Nutzen haben wollen, und in den anderen großen Teil, welcher den Anordnungen jener genau Folge 9 i. tebt. Auf dieſe Weiſe, aber auch uur auf dieſe Weiſe, ift ein erfolgreicher Vogelſchutz von dermann möglich, und viel unnützes Geld, ar und Enttäuſchungen würden erſpart bleiben.“ bee ach 4 S. 5.) Bed. | in e 1 1 in einer — natürlich eigentlich 25 fe das Zuſammenarbeiten der Anhänger verſchiedener Richtungen überhaupt vom Als im fünften und ſechſten ii unſeres Jahrhunderts die Frage | des Vogelſchutzes aus den kleinen Kreiſen, in denen ſie ſich bis dahin, mehr > eingerihtete, e lokal nicht unwirkſamer Vogelſchutz el ra ber Kids 8 r: ww H 1 K ji N ee — Free 8 Va ung. * + 1 N We TR, 2 N N CRD N a hr ehe ER: 5 le. 2 9 een RES vl 1 N ein N e je 8 * N r * — 9. * - Be DE EN \ * * ar N Ar ren Tue > Di Ve Standpunkte des dentſchen Gemüts is Nicht Ornit | trachter des Tierlebens, waren es, die damals in den eren s Singen ſein Ende gefunden hatte, um dann 1 darin ih ein k Reſt, durch den Anblick der im Todeskampfe zappelnden Gefährten doch unſicher gemacht, die Schlingen zu umgehen anfing, zur Flinte zu greifen dieſe ſeiner Anſicht nach allzu Gewitzten durch das minder kurzweilige, aber raſcher wirkende Mittel von Pulver und Blei ans dem Leben zu befördern, ein A. Brehm, der vor den Erdhöhlen einer Bienenfreſſerart ſeine Netze ſpannend über fünfzig der ſchmucken, mit der Pflege ihrer Jungen beſchä Ben ih für ihn und auf in hin 1 iſt, nicht aus Keintichem Eigennutz 99 zur Krkichung eines vorübergehenden, vielfach auch nur fü e ee us — eine Thatſache, die von ganz anderem nt aus u N: Vogelſchutzfrage, 2. Aufl. S. 15) hervorhebt; und daß der Ornithologe Gi in jener Periode der unbeſtrittene Führer der Bewegung, auch nicht als Geg beweis geltend gemacht werden kann, zeigt deutlich genug ſchon die wegwerfe jeden, der dieſem verdienten Bahnbrecher die ſchuldige Pietät und Dankba bewahren möchte, tief verletzende Art, in der von den heutigen Autoritäte dieſem Gebiete über ihn abzuurteilen beliebt wird). Gewiß war der „N der Vögel ein Argument, mit dem man auch damals viel, vor der brei Offentlichkeit ſogar vorwiegend operierte; allein abgeſehen davon, daß f einzeln es Moment ja auch in dem N angedeuteten Prinzip ) Deshalb fehlte auch der rechte Erfolg. \ £ ) Gewiß auch heute noch ein berechtigtes und von uns voll anerk. wir des öfteren in der Monatsſchrift betont haben. 5 7 * 2 * * jet) PART de Eier, ir, 15 Pr Gr, N it ” m. 5 Re 1 5 . F rs it ze in der wolf. A * 7 g Wr. 1 . (denn als „Beſtandteil des fin Schöpfungsganzen⸗ haben die e Vögel 2 natür ich auch ihre Bedeutung im Haushalte der Natur), zeigt doch die ganze 2 Art, wie man ſich dieſes Argumentes bediente, daß man weit entfernt war, ihm dine andere als ſekundäre, vielfach eigentlich rein taktiſche Bedeutung — ſozuſagen als Verſuch der Befriedigung des ſeiner in alle Zeit unaustilgbaren Weiſe nach krittelnden und meiſternden „Menſchenverſtandes“ gewöhnlichſter Obſervanz — beizumeſſen. Man hätte ſonſt ſchwerlich verſäumt, den Nutzen jeder einzelnen wirklich für nützlich erachteten Vogelart in ſorgfältiger Einzelbeobachtung zu er— mitteln und in genauer Abwägung gegen den etwa auch vorhandenen Schaden 23 ſeinem äußerſt verſchiedenen Umfange nach zu präziſieren?) (ob ſich das immer 50 als ausführbar herausgeſtellt hätte, iſt ja eine andere Frage, über die weiterhin noch einiges wird geſagt werden müſſen); man hätte ſich auch ſchwerlich ſo ge— ſfmeäubt, unumwunden anzuerkennen, daß bei einer großen Anzahl unſerer (auch 1 inſektenfreſſenden) Vögel der in deutſcher Reichswährung auszudrückende „Nutzen“ (ſehr zu unterſcheiden von dem im Haushalte der Natur!) in alle Wege recht prekär =” — Unterlaſſungen, von denen die alsbald hervorgetretenen Gegner jedes wirk⸗ ſamen Vogelſchutzes im weſentlichen ja noch heute zehren; und wer noch nach hin anzuerkennen garnicht abgeneigt waren, in krampfhafter, zuweilen an das Geſchmackloſe ſtreifender Weiſe (man denke namentlich an A. Brehm und ſeinen „Gefühlsſeligkeit“ geſpottet und gehöhnt wurde. Es bleibt dabei: die deutſche Vogelſchutzbewegung in den Anfängen ihres Hervortretens, alſo in einem Stadium, E Fe ſich jede geiſtige Bewegung in ihrer reinſten und ihrer Idee am nächſten kommenden Geſtalt zu zeigen pflegt, baſierte auf der — bewußten oder unbewußten — Gewißheit eines gottgewollten feſten Verhältniſſes zwiſchen dem Menſchen und der ihn umgebenden Natur, alſo am letzten Ende auf einer ethiſch bedingten dena, hatte ihre Wurzeln im deutſchen Volksgemüt!s) Dieſes Prinzip iſt heute, ſoweit die anerkannten Autoritäten und führenden Stimmen in der Vogelſchutzfrage in Betracht kommen, verlaſſen.9) 7 x )) Ein ſolches Anſinnen könnte doch nur ein unreifer Theoretiker ftellen. Red. , dDieſe Wurzel hat der lokale, deutſche Vogelſchutz auch heute noch und ſoll fie haben. am Ein wirklich durchgreifender Vogelſchutz ift internationale Angelegenheit und dar 8 nicht nur auf das „deutſche Dolfsgemüt“ begründet fein, ſondern muß auf real erer Baſis ſtehen. Red. 3 ) Durchaus nicht (ek. Anmerk. 11). | Red. * einem weiteren Beweiſe verlangen ſollte, der möge den aus der Wahrnehmung 4 entnehmen, wie gerade von ſolchen, die den „Nutzen“ der Vögel auch in der da- 3 n maligen Form ſelbſt bis zu Lenzſchen Multiplikationen und Potenzenberechnungen Freundeskreis) über die Anhänger der damaligen Vogelſchutzbewegung mit ihrer N tit einem lokalen, deutſchen Vogelſchutz allein iſt der guten Sache aber nur ſehr wenig FE N RL TEE SE ene . BER N) IRRE u SE * Et 25 e „%%% T TE SUESE ARETREN — mc Ed 8 1 za e x e 5 BR 2 ; E ’ * 5 Fler * 50 1 das freilich, wie vorhin angedeutet, aus taktiſchen Gründe 15 früh über dieſelbe hinaus in den Vordergrund geſchoben war, verabſolutiert und zum Prinzip erhoben, und zwar auch in ſeiner niedrigſten und flachſten Form; nicht einmal mehr um den Nutzen im Haushalte der Natur, ſondern um den für das Portemonnaie des Menſchen handelt es ſich jetzt. Vogel⸗ 9 ſchutz iſt „eine der vielen zum Wohle der Menſchheit unternommenen national⸗ ökonomiſchen Maßnahmen“; was darüber iſt, das iſt „Liebhaberei “ 10) „falſche Sentimentalität“ und wird als nicht mehr zeitgemäß zum alten Eiſen geworfen. ) Nun iſt es ja unzweifelhaft, daß dieſer Frontwechſel taktiſch und praktiſch ſehr geſchickt und vorteilhaft geweſen iſt; die meiſten Exemplare der Spezies Homo sapiens ſind ja nun einmal ſo beſchaffen, daß die „eigene innerſte Überzeugung“, die Freiherr von Berlepſch als Vorbedingung jedes Vogelſchutzes fordert, bei ihnen lediglich vom Geldbeutel aus erreicht werden kann. Man ging auf die Weiſe eben mit der — inzwiſchen ganz materialiſtiſch gewordenen — Zeit; und a was mit der Zeit geht, das ift ja des augenblicklichen Erfolges in jedem Falle ſicher, wie ja denn in der That der Vogelſchutz gerade in den letzten Jahren wenigſtens extenſiv bereits außerordentliche Erfolge erreicht hat — mag man auch nur an die in einem Jahre verkauften 40000 teueren!) Berlepſchſchen Niſtkäſten denken. Indeſſen ohne irgendwelche Neigung zu der Rolle eines Un⸗ 10) Gerade gegen dieſen Ausdruck in dieſer Verbindung möchte ich noch ganz beſonders proteſtieren. Liebhaberei iſt nach gewöhnlichem Sprachgebrauche ein rein auf indivi⸗ dueller Stimmung und Neigung beruhendes, für andere gänzlich unverbindliches „Privat⸗ vergnügen“ des einzelnen; daß damit jenem Prinzip des Vogelſchutzes, das gerade aus⸗ nahmsloſe Allgemeinverbindlichkeit in ſich trägt, durchaus nicht genug gethan wird, ſollten doch auch ſeine Gegner, wenn ſie gerecht ſein wollen, anerkennen. Chriſtoleit. 11) Bier iſt Freiherrr von Berlepſch nicht nur falſch verſtanden, ſondern auch falſch zitiert worden. Die betreffende Stelle lautet: „Somit iſt Vogelſchutz nicht nur eine Lieb⸗ haberei, eine edle Paſſion, ſondern auch eine der vielen zum Wohle der Menſchheit unter⸗ nommenen nationalöfonomifchen Maßnahmen, („Geſ. Oglſch.“ S. 3.) und beſagt gewiß ganz etwas anderes, das Gegenteil von dem, was ihr der Herr Verfaſſer untergeſchoben hat. Red. 12) Auch hier müſſen wir wieder Einſpruch erheben und unſere Verwunderung ausdrücken, 0 daß der Herr Verfaſſer die Berlepſchſchen Niſtkäſten, die beſten und billigſten, welche es bis jetzt giebt, als „teuer“ bezeichnet. Herr Chriſtoleit ſollte ſich doch mit jedem Vogel freunde freuen, daß dank e Forſchens endlich ein ſolcher Niſtkaſten entſtanden iſt und in ſolchen Maſſen zur Verwende ng gelangt. Ein Urteil des Herrn Dr. Reck über die Berlepſchſchen Niſtkäſten lautet: „Die nunmehrige Möglichkeit eines Maſſenbezugs e Käften bedeutet zweifelsohne den größten Schritt, welcher auf dem Gebiete des Dogelihuges je gethan iſt. Die Brauchbarkeit dieſer Häſten ift durch die enormen Erfolge, welche Freiherr 3 von Berlepſch mit ihnen erzielt hat, ſchlagend bewieſen; aber auch der billige Preis der Käſten iſt, beſonders in Anbetracht ihrer Haltbarkeit, unerreicht.“ Dieſem Urteile 2 muß ſich jeder Sachverſtändige unbedingt anſchließen. / ged. * N Be 51 BI FR un un | 9 0 e zu hb And lot der gen ne zu | o hervorragenden 5 Autoritäten auf dieſem Gebiete in Gegenſatz zu treten, muß der Schreiber dieſer * Zeilen es eben hier als ſeine feſte Überzeugung ausſprechen, daß der auf dieſe MR eiſe erreichte Sieg der Vogelſchutzbewegung (wie jeder Sieg einer geiſtigen Be— x das bereits ſtattlich ſich erhebende Gebäude des Vogelſchutzes recht ſolid und „den Anforderungen der Neuzeit entſprechend“ zu fundieren ſich bemühen, dabei auf | dem beiten Wege ſind, es auf thönerne Stützen zu Stellen, die über kurz oder lang zuſammenbrechen müſſen. Nichts iſt evidenter als daß, wenn es wirklich gelingen ſollte, den Vogelſchutz einzig und allein auf die Überzeugung von dem „Nutzen“ der Vögel, d. h. auf den menſchlichen Egoismus zu gründen und ſomit jede andere, nach meiner un maßgeblichen und altmodiſchen Auffaſſung höhere Betrachtungsweiſ des Verhältniſſes des Menſchen zur Natur radikal zu eliminieren) — wozu man ſich jetzt ja vielerorten recht anerkennenswerte und, wie in Auſehung des heutigen „Zeitgeiſtes“ befürchtet werden muß, keineswegs ver⸗ gebliche Mühe giebt — alles Vogelſchutzbeſtreben mit einem Schlage haltlos zu⸗ ſäammenbricht. Wals es irgend einer neu auftauchenden Autorität gelingt (nicht unwiderleglich zu beweiſen — das ſollte ihr herzlich ſchwer werden! — ſondern nur) die „öffentliche Meinung“ davon zu überzeugen, daß von einem thatſächlichen 3 N Burn. der Vögel doch nur „in vereinzelten Fällen“ die Rede ſein könne. Und ſollte ein ſolcher Umſchlag wirklich ſo außer aller Möglichkeit liegen, ſintemal doch die große Menge insbeſondere des 19. Jahrhunderts für den bisher beſtehenden diametral zuwiderlaufende Meinungen ſtets ein ganz beſonderes faible zu haben ge An Verſuchen, jenen Erweis anzutreten, fehlt es auch von wiſſenſchaftlich durchaus kompetenter Seite heutzutage doch wahrhaftig nicht mehr! Ja es n nehren ſich ſogar die Anzeigen dafür, daß auch in der großen Maſſe hier und dort der Wind, der die Segel der Vogelſchutzbewegung bisher geſchwellt hat, bereits merklich abzuflauen beginnt. Doch laſſen wir das Gebiet des Möglichen und bleiben wir bei den Thatſachen. Man ſollte nun doch meinen, daß unter o bewandten Umſtänden die Anhänger jenes Nützlichkeitsprinzips in der Vogel— je Mania konſequenterweiſe alles daran ſetzen müßten, zuerſt und zumeiſt eben . jeder einzelnen Vogelart, die ſie geſchützt wiſſen wollen, möglichſt er vident und zweifelsfrei“ zu erweiſen. Nun mag ja in der Beziehung manches ge eſchehen ſein und noch geſchehen; aber daß 228 wirklich in einem annehmbaren 5 f . 2 Wer thut dies? Hier hat Herr Chriſtoleit oh die Worte „eine edle Paſſion“ übe eben d. b. eine aus ethiſchen Motiven hervorgegangene Neigung. Siehe Anm. 11. Red. * der durch das Fallenlaſſen ihres urſprünglichen Prinzips erkauft wird) ein Pyrrhusſieg in des Wortes vollſter Bedeutung iſt, daß die leidigen Helfer, die eise tee YFG Ar or ra Hei 4 2 ar 1 1 * re. N Ader n um RT ED N ka he en Vuanalaſe zu der ungeheuren ae 09 dann 1 müßten, ebe. von mir wie wohl von jedem Vogelfreunde Deutichlands > e. des Vogelſchutzes eine „Polemik“ zu beginnen, ſondern weil von ihm ein ſammenhängende, wenn auch leider etwas knappe Darſtellung ſeiner Ai in 4 He erſchienenen 1 e den meiſten 192 ſei, e nicht etwa aus der Anſicht, von u jedem, inehfoner ine freſſ 5 Se er a a zu wollen, brüter“ (der geſ. Vogelſchutz, S a Als ob damit (denn Daß, die auf S. 4-5 und 32—36 zerſtreuten fragmentariſchen Bemerkungen viel d Rühren e man e ſagen n auf den modernen von ie „tel daraufhin anſehen,““) ob ein Paar von ihr ihm ben die Gew eines in Reichsmark und -pfennigen auszudrückenden Nutzens bi kann, der dem Betrage für den für es auszuhängenden Ni kaſten ſowie den im Winter auf es e Futterteil 1 genommene Standpunkt, daß 965 vogel als Beſtandteil des barmenichen eee Bedeutung für den Haushalt der Natur hat. ed ) Dies ſcheint doch fo, und gerade Herr Chriftoleit führt, indem er über den extenfio Erfolg des Dogelſchutzes und Verkauf der 40000 teuren Niſtkäſten reicht, a: 1 2 weis dazu. ſich 1 zu laſſen“, ſintemal ihn das Ungeziefer ſeines Gartens doch bisher 2 An Jahre wirklich arm gefreſſen bat! [— Aber 2 gewiß ie oft erhebli ſpinners ꝛc. gehört, welche ſowohl Staaten wie private ſchon N mil en Red. . wer Intereſſe und . 5 8 Anm. 1 ? S. 86) dieſen Ausspruch freilich mit ſeinem genſtgen Boneihunpeing en hat mir noch Ye san? a a Ser n WERT RUE, 2 25 . a SWL 2 Gegenfäthe in der Vogelſchutzfrage. 53 > irgendwie; zur latsaßere geneigt, io könnte ich mit vollem Rechte noch hinzu— 4 ſetzen, ie zu ſeinen Gunſten auf eine Katze abgefeuerte Gewehrladung u. ſ. w. u. ſ. w. — nicht nur die Wage hält, ſondern ihn um ein die aufgewandte . Mühe lohnendes Erhebliches überſteigt; darauf kommt es konſequent = praktiſch betrachtet hinaus! Es ſoll bereitwillig zugegeben werden, daß ein 3 entſprechender Nachweis für alle nach Freiherrn von Berlepſch zu ſchützenden Vogel— . arten ziemlich genau ſo ſchwierig ſein würde, wie der oben erwähnte entgegengeſetzte; 2 aber nach dem von ihm aufgeſtellten Prinzip gehörte er jedenfalls zu der „Be— gründung“ des Vogelſchutzes, und zwar als ihre unentbehrliche Grundlage. Wie denn ſchließlich, wenn Borggreve, doch gewiß einer der beſten lebenden Kenner des Freilebens unſerer Vögel, Recht behielte mit ſeiner Behauptung, daß „die Aburteilung über den indirekten Nutzen oder Schaden im Ernſt nur von ſolchen 5 verſucht werden kann, welche auf dem äußerſten Niveau der Oberflächlichkeit be— aich der einſchlägigen Forſchungen ſtehen bleiben“ (a. a. O. S. 92) oder, ſachlicher und minder polemiſch ausgedrückt, daß „wir über den ſummariſchen indirekten Schaden und Nutzen keiner einzigen Vogelart jemals ein allgemeines und wirklich begründetes Urteil zu fällen im ſtande ſein werden“? Der Schreiber dieſer Zeilen für ſeine eigene Perſon fürchtet das nicht, aber nach modernen > ein müßte doch, um dem Vogelſchutze überhaupt erſt ein Dajeins- recht zu vindizieren, bereits für jede einzelne zu ſchützende Vogelart der ſtrikte Gegenbeweis geliefert ſein. Man wolle es daher für kein Paradoxon, ſondern für einen nach ſehr einfacher Logik mit zwingender Notwendigkeit ſich ergebenden Schluß halten, wenn er nunmehr als Ergebnis der vorhergegangenen Darlegung den Satz aufſtellt, daß Freiherr v. Berlepſch wie die anderen Vertreter der modernen Phaſe der Vogelſchutzbewegung nach ihren eigenen Prinzipien dermalen noch keinen einzigen Vogel!) berechtigterweiſe ge— Eu ſchützt haben zus) wobei er nicht umhin kann, feiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß fie es auch unberechtigterweiſe bis jetzt gethan haben und hoffentlich auch weiterhin bis zur Erbringung des Berechtigungsnachweiſes thun werden. 3 Nun könnte freilich eingewendet werden: Wozu denn alſo alles Eifern 2 gegen das angeblich falſche moderne Nützlichkeitsprinzip im Vogelſchutze, wenn R NEL TON W ) Allenfalls könnten Goldhähnchen, Meiſen, Kleiber und Baumläufer eine gewiſſe Ausnahme bedingen. Chriſtoleit. 4 12) Wir können nur nochmals unſere Verwunderung ausdrücken, daß Herr Chriſtoleit das Buch des Freiherrn von Berlepſch, das er fo häufig anführt, und die Äußerungen der 2 5 en Vertreter der modernen Phaſe der Dogelſchutzbeſtrebung“, nur jo oberflächlich geleſen, jedenfalls mißverſtanden hat. Red. 5 er Ze EEE 1555 TTT ee EEE: DE — r ee, ey EI ET BAER — EZ iſt, mit einiger Ausſicht auf Erfolg, indem es ja zum, auf allen Gebieten 1 0 beobachtenden „Naturgeſetze“ ſolcher Neuerungen gehört, daß ſie ſich in ihren eigentlichen Konſequenzen meiſt erſt in der zweiten Generation auswirken, dar gewöhnlich über die Köpfe der einſtigen Bahnbrecher hinweg, die ſich dieſ Konſequenzen vermöge einer — oft ebenſo rühmlich wie glücklich zu nennender — Inkonſequenz für ihre eigene Perſon thatſächlich entzogen haben. Was in aller Welt ſollte z. B. den Anhänger jenes Prinzips hindern, dem wirklich von Borggreve bereits mit kühler Ruhe gezogenen Schluſſe zuzuſtimmen, daß das lokale Verſchwinden vieler Vogelarten keineswegs eine vogelſchützende Thätigkeit des Menſchen begründen reſp. veranlaſſen könne, da „Arten, denen durch di menſchliche Kultur die Möglichkeit der Exiſtenz, insbeſondere der Ernährung ent⸗ zogen ende in Kulturgegenden . . . ebenſo wenig mehr nötig wie nützlich find‘ (a. a. O. S. 9)? „Wenn die Heidelerche ausreichende Nahrung nur a Odungen, der Kiebitz ſolche nur auf Heiden und in naſſen Niederungen findet, da ſie auf Epizoen der Angergräſer, Heide- und Sumpfgewächſe angewieſen find, jo müſſen und mögen fie mit der Veränderung der Bodenwirtſchaft, die dieſe Gewächſe mit ihren Epizoen nicht mehr erzeugt, weichen“ (ebendaſ.) Alſo, ue Kiebitz und Heidelerche ſamt ſo vielen anderen, wir modernen Vogelſchützler weinen euch keine Thräne nach! Und Eierſammler, „wiſſenſchaftliche“ und un⸗ wiſſenſchaftliche,“) ans Werk! Ihr beſchleunigt ja höchſtens den ohnehin not⸗ wendigen Naturprozeß! Und gehört der (bekanntlich in Weſtdeutſchland bereits ausgerottete) Schwarzſpecht, gehört die prächtige Blauracke nicht auch ſchon zu den „ausgelebten“ Vögeln? Warum alſo die alten Bäume geſchont, in den ſie brüten, warum dem Forſtlehrlinge oder Sonntagsſchützen gewehrt, der ſie, wiederum nur den „Naturprozeß“ ihrer Ausrottung beſchleunigend, zum Zi objekte feiner allezeit platzbereiten Flinte machen will! Was hat denn das allı mit dem modernen praktiſchen, von jeder Sentimentalität und unklaren * wi Suhülfenahme des Detftändes, Siehe Anm. 1199 5 20) Die übrigens nach der ſehr intereſſanten Bemerkung Borggrebes 6 10 a. us nicht „ſtreng und ſicher“ zu trennen fein follen. | 5 a 190 a * N m * 4 r nee vr 2 4 » w 2 N Be; der gahl der af und Waſſervögel — 1 Belieben vermehren könnte, = doch manchen modernen „Vogelſchützler“ ein wenig ſtutzig machen könnten!?!) 5 wie kommt Freiherr von Berlepſch dazu, mit Genugthuung das durch be— hördlich angeordnete Schonung der alten Überſtänder erreichte Vorkommen des Schwarzſpechtes bei Braunſchweig zu verzeichnen und den Behörden anderer : u zu deſſen Gunſten den Erlaß gleicher Verordnungen zu inſinuieren (a. a. DO. S. 14) — mindeſtens bevor er (worauf der Schreiber dieſer Zeilen ſeinerſeits 5 ſich aufrichtig freut) Herrn Prof. Dr. Altum bewieſen hat, daß er mit ſeiner 2 Anſicht über den wirtſchaftlichen Wert der Spechte doch einmal in einem Irrtum befangen geweſen iſt? Wie kann er ſeinen Prinzipien folgenden „Vogelſchützlern“ * zumuten, für die Nichtinſektenfreſſer Hohltaube und (den thranig ſchmeckenden, 3 der Fiſcherei leider wirklich nicht ganz unſchädlichen) Säger (für deſſen ver— ſprochene Niſtkaſtenbeſchreibung ihm jeder Naturfreund, falls ſie wirklich dazu führen ſollte, daß der ſtattliche und intereſſante Vogel wenigſtens einigen unſerer . Gewäſſer erhalten bleiben kann, gewiß aufrichtig dankbar ſein wird) als „ein wohlſchmeckendes Wildbret liefernd und daher als jagdbare Vögel zu ſchützen“ 1 880 koſtſpielige Niſtkäſten anzubringen (a. a. O. S. 32)? Und wie kommt er gar dazu, gegen den Fang „unserer herrlichen Singdroſſel“ zu proteſtieren, bevor 5 er nachgewieſen hat, daß die paar Rotſchwanz⸗, Kieferneulen- und Spannerpuppen, die ſie ſich. jezuweilen zu Gemüte führen mag, den aus ihrem Verkauf als Eß— 5 vogel ſich ergebenden Nutzen aufwiegen (wobei zur Erleichterung ſchon an die Geſamtheit und nicht an den aus dem Dohnenſtieg oft Hunderte von Mark löſenden Förſter gedacht ſei) und zwar mit dem nun ganz altmodiſch klingenden uſatze, ſchon die Thatſache, daß der Fang hier „unter den entſetzlichſten i Qualen, erfolge, ſollte genügen, wenigſtens den Dohnenſtieg zu beſeitigen? Das ift ja die reinſte, unpraktiſchſte „Sentimentalität“!?) Doch ich will mich nicht . 21) Nein durchaus nicht. Aber was ſoll denn überhaupt das vorſtehend Geſagted Es . erbringt nur erneut den Beweis, daß ſich Herr Chriſtoleit auf fraglichem Gebiete in völliger Unklarheit befindet. Die „modernen“ Dogelſchützler, bezw. der als Vertreter derſelben angeführte Freiherr von Berlepſch wollen ja gerade das Gegenteil von dem, was Herr Chriſtoleit ihnen unterſchiebt. Sie wollen dieſen „Naturprozeß“ nicht beſchleunigen, ſondern aufhalten, ja ganz beſeitigen, wie dies durch „unſere Vögel endgiltig erhalten und wieder ö vermehren werden wir aber nur dann können, wenn wir ihnen die nötigen Lebensbedingungen, vor allem die geraubten Niſtgelegenheiten wiedergeben“, (Gef. Oglſch. S. 11) doch klar genug aus geſprochen iſt. | Red. 2 22) Auch hier zeigt Herr Chriftoleit, daß er Freiherrn von Berlepfch in Feiner Weiſe ver: 2 hat, was allerdings ſehr Wunder nehmen muß, da ſich der „Geſ. Vogelſchutz“ l durch Der in Is ı1 angeführte Si, fowie der Ausſpruch „jo nützlich und bee wert ein HF 5 N 1 der an den Anfang dieſes Abſchnittes geſtellten Behr genügen „Sentimentalität“, will jagen, das deutſche Gemüt, ſitzt uns Deutſchen ebe “ ns Ba a . immer aM feſt, als daß es auch us die farce n 2 ſprechenden Ausdruck zu bringen) Vogelſchutzprinzips durch das nackt utiliterifti ch thatſächlich nur als Moment in jenem berechtigte, muß die deutſche Vogelſchu bewegung auf eine abſchüſſſige Bahn bringen, da ein (zwar ſchwerlich Maſſen⸗ erfolge erzielender, aber) ftetiger und anhaltender, umfaſſender und wirkliche Be- 9 9 5 friedigung gewährender Vogelſchutz nur von dem auch an ſich nach der wenigſtens . theoretiſch meiſt noch anerkannten Betrachtungsweiſe ſolcher Dinge ungleich höher 0 7 stehenden erſteren aus möglich iſt.?) Es kommt, wie ja bereits aus dem 8 . gehenden genugſam hervorgeht, 920 Schreiber dieſer Zeilen nicht in den Sinn, die auf eindringender Einzelforſchung einſchließlich genauer Berückſichtigung der 5 jeweiligen örtlichen und zeitlichen Verhältniſſe beruhende Ermittelung des G1 3 ſchaftlichen Nutzens oder Schadens einer jeden Vogelart, ſoweit ſie überhaupt möglich iſt, nicht als einen nicht unwichtigen Teil der Löſung der Vogelſchutz⸗ h frage anzuerkennen, und ebenſowenig kann er verkennen, daß ſich auf dem Gebiete 4 des Vogelſchutzes bisweilen wirklich eine nicht anders als ungeſund zu nennende, E weil teilweiſe oder vielleicht auch ganz unwahre, Gefühlsſchwärmerei bemerklich iA gemacht hat; aber wenn man in heute beliebter Art bei jeder Gelegenheit gegen 9 k 5 die „altjüngferliche Sentimentalität“ loszieht, ſodaß deren Anhänger, ſoweit ſie 2 allgemeines Vogelſchutzgeſetz ſomit fein würde, ſchon allein vom we Standpunkt ans 1 dürften doch wohl jedermann verſtändlich ſein. 5 23, Nur im Vorübergehen ſei noch auf die ja eigentlich ſelbſwerſtändliche Thatſ 55 e „daß jenes andere Prinzip die rückſichts- und ausnahmsloſe Ausrottung de . „ſchädlichen“ Vögel nicht nur geſtattet, ſondern — als ſein notwendiges negatives Korrelat . — direkt fordert, wie ja auf dem internationalen ornithologiſchen Kongreſſe in Paris bere von „Vögeln, die man überall vernichten darf“, [— die Stellungnahme des vereins ſehe man auf S. 560, Jahrg. XXIV dieſer Seitſchrift. Red. —] die Rede geweſen und Liſte ſolcher aufgeſtellt iſt, zu der ja der in Deutſchland ſchon längſt gemachte 2 V auch durch Farbendrucktafeln — ſozuſagen ein ornithologiſches Berbrecheralbu: proffribieren, eine wirkungsvolle Ergänzung bieten würde. Ich fürchte, es wi land viele Leute geben, die zur Anerkennung und praktiſchen Verwertung di viel leichter bereit fein werden als zu der der „nützlichen“ Vogelarten! — 75 4 N 1 * n re L * A. ei RER EI LA En 1 . ** 1 25 . 2 * 4 ae in 42 ones. dig 57 3 be nicht einer in dieſer Beziehung geren feſten Konſtitution een, ſich bereits zu ſcheuen anfangen, mit ihren „altmodiſchen“ Anſichten überhaupt vor die Offentlichkeit zu treten, und demgegenüber den nackten menſchlichen Egoismus 5 als das einzig berechtigte Vogelſchutzprinzip proklamiert, 2) fo könnten die Urheber * ſolchen Thuns eines Tages doch zu ihrer nicht ſehr angenehmen Überraſchung | inne werden, daß ſie ſich mit ſolchem Verfahren recht nachdrücklich zwiſchen zwei Br Stühle geſetzt haben! Buſſard und Specht, Kauz und Kuckuck, Krähe und Sperling ſchwanken mit den „Pendelſchwingungen menſchlicher Erkenntnis an der Wahrheit = vorüber“ auf und nieder, ja nachdem die Parze ornithologiſcher Wiſſenſchaft ihren Faden ziehtes) und werden, fo lange es deutſche Naturforſcher und Exemplare 3 ihrer Art giebt (welch letzteres unter Umſtänden früher ein Ende haben könnte als das erſtere), ſchwerlich jemals zur Ruhe kommen; die „Sentimentalen“ haben geſtanden und ſtehen, unbeirrt vom Wandel menſchlicher Meinungen, weil ihr Vlogelſchutzintereſſe eben auf feſterem Grunde ruht als auf dem Bedürfnis des ſchaft; mit ihnen aber ſteht der wirffame Vogelſchutz und wird mit ihnen fallen, wenn dieſe Gegner es wirklich fertig bringen ſollten, im Bunde mit der mate— 5 rialiſtif chen Zeitſtrömung ſie zu iſolieren und allmählich auf den use zu ſetzen! | = Es iſt durchaus ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Gegenſatz des Prinzips auch 3 auf die Anfichten über die einzelnen Punkte des Vogelſchutzes feinen ganz be— 3 ſtimmten Einfluß äußert oder vielmehr meiſtenteils (denn man liebt es heutzutage leider ſehr wenig, über Prinzipien und ihre Konſequenzen nachzudenken!) allein in ihnen ſich darſtellt und zu erkennen giebt. Es kann nun freilich nicht die E Abſicht des Schreibers dieſer Zeilen fein, dieſen (wiewohl oft jehr intereſſanten) & sen hier im einzelnen nachzugehen und beiſpielsweiſe etwa den | Stimmen, die ſich neuerdings wieder in unſerer Monatsſchrift und anderswo * über Vogelſchutz haben vernehmen laſſen, ihre Stellung in und zu dem von ihm 4 ) Wer thut dies? Uns iſt niemand bekannt. Der Dorftand des D. D. z. Sch. d. D. 4 hat ſich ſtets nur gegen die vom Herrn Verfaſſer ſelbſt zugeſtandene „ungeſunde Gefühls— ſchwärmerei“ gewandt, nie gegen die Beteiligung des Gemüts an der Vogelſchutzfrage. Gegen die „ungeſunde Gefühlsſchwärmerei“ aber mußte er zu Felde ziehen, einmal um der guten Sache ſelbſt willen, die durch dieſe „ungeſunde Gefühlsſchwärmerei“ in den Augen der . Verſtändigen lächerlich gemacht, alſo geſchädigt, wird, und dann deshalb, weil er von Leuten, die dieſer „Gefühlsſchwärmerei“ huldigen, mehrfach in der unverſtändigſten Weiſe angegriffen worden a war. Dieſe Leute, deren Urteil durch Sachkenntnis gänzlich ungetrübt ift, ſcheuen ſich — das ift der heutige Zeitgeift — durchaus nicht mit ihrer Anſicht in der ſelbſtbewußteſten Form an die Öffentlichkeit zu treten und — finden auch jederzeit Anhänger und Nachbeter. Red. 3 25) Vgl. ſtatt vieler ornithologiſcher Werke, Zeitſchriften und Broſchüren nur die Beiſpiele bei Borggreve S. 70— 73 und weiterhin 74—80, auch 88-91. Chriſtoleit. * * 0 Nen D und welcher deutſche Vogel bis hin zum Wanderfalken ſchließlich nicht! — Geldbeutels, kombiniert mit den ſchwankenden Ergebniſſen ornithologiſcher Wiſſen- N “ En E x A 2 4 i > a ne re ie de TI: und aufs Engſte perſönlich intereſſierten Ornithologen (wozu ich 3. B. auch nicht viel mehr freie Bewegung gewähre als der Käfit anderen Bedenken namentlich das ſehr ſtarke bee n das . Gebiet Hinüberführenden e ee nur über das Halten von Stubenvögeln und den Vogelfang, ſei ihm Ubch 9 0 anzuführen. Bezüglich des erſteren haben wir ja in Nr. 5 unſerer Wonatsſc wieder einmal die in dieſer Allgemeinheit geradezu naive Behauptung leſe können, die Anſicht, daß das Halten der Vögel in Käfigen als durchaus n tierſchützleriſch zu betrachten wäre, ſei „bekanntlich von den bedeutendſten Ornit logen, die je gelebt haben, ſchon fo oft in der ſchlagendſten Weiſe widerl worden“. Es wäre hier vielleicht zweckmäßiger geweſen, wenn man beftim i Namen und Büchertitel genannt hätte; die Zahl derjenigen dabei nicht direkt Leiter von Tiergärten und ähnlichen Anſtalten, mögen ſie auch noch ſo erfolgreiche 20 populäre Werke geſchrieben haben, nicht rechnen kann), die ſich nicht in ee 5 lichen auf dieſes oder jenes Exemplar dieſer oder jener Art bezüglichen Bemerkungen, 0 ſondern allgemein und ex professo über dieſen Punkt geäußert haben, dürfte jedenfalls bedeutend geringer ſein, als man nach jener ſich in ſo eee Ausdrücken ergehenden Behauptung annehmen könnte (wobei man, wenn es nun einmal die Anführung von Autoritäten gelten ſoll, doch auch nicht unberü ückſichtigt laſſen ſollte, daß ein auch nach dem Zeugnis eines ſeiner ſchärfſten Gegner zu den „wenigen Vogelkundigen, welche tieriſches Leben aufzufaſſen verſtehen“, ge⸗ = hörender hervorragender Ornithologe, Profeſſor Dr. Altum, wenigſtens frühe: 1 — ob auch heute, weiß ich nicht — der ganz entgegengeſetzten Anſicht geweſen 0 5 und deren Erweiſe ein treffliches, heute wie es ſcheint, zu ſehr in W ee 1 als gar keines“ bezeichnet wurde) das Gefangenhalten von Singvögeln un anderem auch durch die Behauptung zu rechtfertigen ſuchte, daß die meiſten a ſich etwa jene Aufſtellung vorzugsweise Bu fügen 1955 Be N „ e e 9 NE 2 u A Re A 5 das tierſchützlerische Moment des e weniger durch das Wort als durch die That bewieſen hätten? Dann ſollte man ſich aber doch erinnern, daß das unbedingte Überwiegen der „wiſſenſchaftlichen Pflicht“ über die der Menſch— P lchkeit in unſeren wiſſenſchaftlichen Kreiſen dermalen noch ziemlich unbeſtrittenes Axiom iſt (cf. Viviſektion u. ſ. w.), und daß deshalb ein Naturforſcher, wenn er es zu Forſchungszwecken für nötig hält, einfach Vögel zu halten pflegt, ohne ſich Gedanken darüber zu machen, ob das „ tierſchützleriſch“ ſei oder nicht. Und 5 weshalb ſollte nicht auch ein Ornithologe etwa, wie es ein Freund und Mit— arbeiter A. Brehms thatſächlich ausgeſprochen hat, es für feine „wiſſenſchaftliche Pflicht“ halten, „die Bedingungen zu erforſchen, unter denen jede Vogelart in 5 Gefangenſchaft gehalten werden kann“? Da kann man denn freilich zur Ehre der Wiſſenſchaft auch Segler und Fregattenvögel einſperren, natürlich um einem 8 nach dem anderen den Hals umzudrehen, wenn das FJuttereinſtopfen ſchließlich doch über alle „wiſſenſchaftliche Pflicht“ langweilig zu werden anfängt. Mit dieſer Logik könnte man beinahe auch unſeren Medizinern beſondere Kaninchen-, Hunde⸗ und Meerſchweinchenfreundlichkeit nachweiſen !??) Der Verſuch, das Vogel- halten durch wiſſenſchaftliche Autoritäten als „tierſchützleriſch“ zu erweiſen, dürfte alſo zunächſt jedenfalls noch wenig Ausſichten haben. Meines Erachtens aber bedarf es zur Entſcheidung dieſer Frage überhaupt keiner Ornithologen. Man berückſichtige nur das eine: A. Brehm, auf dieſem Gebiete gewiß kompetent, giebt in den einleitenden Kapiteln der „Gefangenen Vögel“ als Regel für die Größe des Vogelkäfigs an, das Gebauer müſſe ſo geräumig ſein, daß der Vogel einen ordentlichen Sprung thun oder die Flügel ſchwingen könne, ohne anzuſtoßen; könne man ihm einen kurzen Flug geſtatten, ſo ſei das um ſo beſſer; und es 2 wird wohl im allgemeinen fo ftehen, daß etwa 80% aller gefangenen Vögel ſich in Käfigen befinden, die dieſen Forderungen eben noch entſprechen oder — hinter leiden! Da wende ich mich doch nicht an irgendwelche ornithologiſche Kenntnis, ſondern an den einfachen geſunden Menſchenverſtand und frage: Iſt es möglich, daß ein Vogel, der ſolchergeſtalt an der Ausübung der in ſeinem . Leben die größte Rolle ſpielenden, ihm ganz beſonders eigentümlichen Bewegungs— weiſe, auf die ſein ganzer Organismus angelegt iſt, die alle feine Lebens— Äußerungen, ſeine Bedürfniſſe und Begierden mehr oder weniger beftimmt,?”) ganz oder faſt ganz gehindert iſt, ſich auch nur einigermaßen, geſchweige denn „außer— 26) Gewiß ſchließt die Ausübung der Viviſektion, die „der Mediziner im allgemeinen“ übrigens nicht ausübt, nicht aus, daß ein Arzt Kaninchen-, Hunde- oder Meerſchweinchen— liebhaber und freund iſt. Red. | 2) Die Vögel, bei denen der Flug dieſe Bedeutung nicht hat, alſo einige Sumpf—, N viele Schwimm⸗, die meiſten Hühner- und natürlich alle Straußvögel kommen in dieſem Zuſammenhange kaum in Betracht. Chriſtoleit. _ urn an 25 faſt nie die Rede ei 1 95 hen in nase nicht auch in den meiſten Fällen nur ein trauriges Dahindämmern und S chn im Kerker, nicht aber ein Sichausleben unter ihrer Natur N ri bedingungen, daß doch allein ein Wohlgefühl, ſoweit auch das Tier deſſen fä iſt, erzeugen kann, iſt; aber dieſer Nachweis würde zu weit ins Detail führ während dem Entweder — Oder der Flugverhinderung gegenüber auch der wandteſte und unverzagteſte Advokat des Vögelhaltens ſchwerlich eine Hinterth zu finden imſtande ſein dürfte. Wenn man nun aber gar für das Sichwo fühlen“ der Vögel in der Gefangenſchaft, wie es nicht nur in dem fraglich Artikel unſerer Monatsſchrift, ſondern auch bereits von A. Brehm und ſeinen 1 Mitarbeitern teilweiſe mit vielem Pathos geſchehen iſt, die Thatſache anführt, 6 . daß aus der Gefangenſchaft entkommene Vögel zuweilen freiwillig wieder in die⸗ i ſelbe zurückkehren, fo weiß man in der That nicht, was man zu diefer Unfähigkeit, 19 eine ſo einfache Erſcheinung des Tierlebens zu verſtehen, ſagen ſoll. Der in Ge⸗ fangenſchaft befindliche Vogel weiß es nicht anders, als daß er Futter und einen ſicheren Ruhe- und Schlafplatz an einer beſtimmten Stelle des Käfigs reſp. des Zimmers findet; iſt er nun durch einen Zufall in Freiheit gekommen, jo wird er 3 ganz naturgemäß, ſobald ſich das Bedürfnis nach einem von beiden, das a 1 5 draußen, wo er ſich jetzt ((und zwar um ſo mehr, je länger er ſchon in Gefangen⸗ | . ſchaft iſt) fremd und unbekannt fühlt, nicht befriedigen kann (ſei es, daß kein 0 Futter u. ſ. w. vorhanden iſt, ſei es, daß er es ſich draußen zu ſuchen verlernt 15 hat), zu regen beginnt, jener Stelle wieder zuſtreben und ſie erreichen, ſobald N 28) Mit der klüglich hinzugeſetzten „entſprechenden Abwartung“ dürfte es ubrigens bei weitaus der Mehrzahl aller gefangenen Vögel auch noch ſeinen ſehr ſtarken Haken haben! Chriſtoleit. 4 20) Wie fteht es denn mit unferen Haustieren (Rinder, Pferde, Schweine, Schafe, Gänſe, 1 Enten, Hühner, u. ſ. w.)? Glaubt der Herr Verfaſſer, daß auch dieſe ſich nicht wohl fühlen d Und was glaubt er, wie die Umwandlung der Wildgans in die Hausgans, der Wildente i die Hausente und 1 Domeſtizierungen vor ſich gegangen find ? Oder hält er 1 di 5 u auf Erden kreucht“ En 1, 28) und „aber fie find en die | die von Natur dazu geboren find, daß fie gefangen und geſchlachtet werden“ (2. Petri Wie würde es wohl mit der heutigen Kultur ausſehen ohne ee e 61 * — ebe brtlichen — Verhältniſſe die Pein Fortkommen obwalteten, der⸗ F artig find, daß er fie mit dem Ortsſinne und der Flugkraft, die ihm die Ge— 3 fangenſchaft noch gelaſſen hat, aufſuchen kanns“) — was eben meiſtens nicht der 5 Fall iſt. Alſo nicht nur der gut, ſondern jeder lange genug in Gefangenſchaft gehaltene Vogel würde nach dem Entkommen 5 in dieſelbe zurückkehren, wenn er dazu imftande wäre; nicht die Anhänglichkeit an die Gefangenſchaft iſt es, die ihn in dieſelbe zurücktreibt, ſondern einfach die mit den unterſten Bedürfniſſen des tieriſchen Organismus ſich ver— bindende Macht der Gewohnheit, die natürlich bei dem durch lange Haft ge— brochenen, vereinſeitigten und verdummten Tiere noch viel ſtärker iſt als bereits bei dem im Vollgenuſſe ſeiner Freiheit und Vollgebrauche ſeiner natürlichen Fähig— keiten befindlichen. Bei dem „wochenlangen“ (übrigens doch auch ſelten längeren!) „Aus- und Einfliegen“ von Vögeln liegt die Sache natürlich meiſt (vielfach lernen ſie ja auch dann nicht wieder, ſich ihre Nahrung ſelbſt zu ſuchen) anders; dieſe befinden ſich eigentlich in Freiheit und haben ſchließlich kaum Grund, für die ihnen vom Menſchen gewährte Unterſtützung eine zeitweilige dann kanm drückende Gefangenſchaft nicht auf ſich zu nehmen (obwohl auch hierbei noch die Macht der Gewohnheit ſehr ſtark mitwirkt); die Vögel, die ſich dieſes Vorzugs 5 erfreuen, bilden aber einen ſo geringen Prozentſatz der in Gefangenſchaft befind— lichen, daß ſie eigentlich kaum in Betracht kommen. Was endlich den oft ins i geführten „Hänfling des armen Mannes“ betrifft, ſo wird derjenige, der die Art, wie die Vögel bei ſolchen Leuten gehalten zu werden pflegen (rühm⸗ ue und mancherorts vielleicht nicht ganz ſeltene Ausnahmen gern zugeſtanden), einigermaßen kennt, für dieſes Schlagwort wohl von vornherein nur ein Kopf— ſchütteln haben. Aus irgend welchen zufälligen Gründen (etwa als gelegentlich 7 probat erfundenes Beſänftigungsmittel kleiner ſchreiender Kinder oder weil er eben zufällig gefangen iſt, mitunter ja auch wenigſtens dem Namen nach wirklich 3 des Geſanges wegen), faſt eben jo häufig aber aus reiner Grund- und Gedanken— loſigkeit wird ein Vogel gekauft oder häufiger auf verbotenen Wegen erworben Ddies die „erzieheriſche Wirkung“ des Vögelhaltens, übrigens wie mehreres hier Geſagte keineswegs bloß für den „armen Mann“ giltig!), in ein meiſt äußerſt unzweckmäßiges, jedenfalls ſtets ſehr kleines (denn große ſind eben teurer!) Blauer geſteckt und nun regel- oder auch vielfach unregelmäßig mit unabänderlich demſelben billigſten Samenfutter und Waſſer (ſchwingt man ſich zu einem zwiſchen die Stäbe geſteckten bald ſteinharten Stückchen Zucker auf, ſo hat man bereits * 17 * . 4 je RE, Rn. . 0) Dieſer Satz iſt es ja, von dem man beim Gewöhnen zum Aus- und Einfliegen i ſchon ſeit lange Gebrauch macht; ihn aber für die vorliegende Frage anzuwenden ſcheint man regelmäßig zu vergeſſen oder — zu vermeiden. 8 Chriſtoleit. N das Gefü ühl des opus suporerogationis) a nen um in bekümmert, der langſame Sheen eines ſo in undbahoeribber as, Gefunge ſchaf befindlichen Geſchöpfchens en she durch direktes "Derbi bewir Spielen und 87 0 oder die En Die mit ihm ea ſchneller f 155 | wird, worauf dann, wenn man es noch der Koſten und der Mühe fü 2 wert hält (ſehr oft nur, weil doch das Bauer nun einmal da hängt u Er nicht leer ſtehen fol), ein anderes beſchafft wird, um denſelben Weg zu gehen? he Zu „vorteilhafteſter Beeinfluſſung des Charakters und Gemüts des Menſchen“ dürft | 5 da wirklich keine Gelegenheit ſein, und der Schreiber dieſer Zeilen kann es nur 5 bedauern, daß Herr Forſtaſſeſſor H. ſeinen Beruf nicht dazu benutzt hat, ſtatt . der Vogelliebhaberei lieber die Vögel und ihr in der Gefangenſchaft ſo n 2 3 niemals zu befriedigendes Bewegungs- und Lebensbedürfnis kennen und beur⸗ a, EN teilen zu lernen, fintemal wir Forſtmänner, die ein warmes Herz nicht nur für 90 den ihrer Obhut unterſtellten Wald, ſondern auch für deſſen (eben auch zu m 2 gehörige!) lebende Bewohner haben, gerade heutzutage wieder ſehr notwendig brauchens?). Es wäre wirklich an der Zeit, die tierſchützleriſchen und orte > 4 / Verhüllungen, hinter denen ein großer Teil der gegenwärtigen „Vogelliebhaberei“ 1 daucus a non lucendo!) ihren Angriff gegen unſer jetziges Vogelſchutzgeſetz and 5 damit gegen den ohnehin mehr als genügend gefährdeten Beſtand unſerer deutſchen Vogelwelt vorbereitet, einmal durchgreifend und endgiltig herunterzureißen und, 14 ) Intereſſant in dieſer Beziehung find die Worte, mit denen ein eifriger ie „Liebhaber“ und Gegner jedes energiſchen Vogelſchutzes aus A. Brehms 3 Freundeskreiſe in deſſen „Gef. Vögeln“ (J, S. 114) ſeine Schilderung des Berliner 5 . Vogelmarktes ſchließt: „Es würde vergeblich ſein, darnach zu fragen, was aus jenen zahl 7 155 loſen, dergeſtalt der Liebhaberei geopferten Vögelchen geworden ſei. Viele von ihnen mögen 1 A Ä in gute Hände gefallen fein und fich lange des Hanfes und der Mehlwürmer ihrer ee 10 90 erfreut, die meiſten das Schickſal einer gepflückten Blume gehabt haben, Bias * weggeworfen wird, nachdem man ihrer genoſſen“. Wie unvorſichtig! CHriftoleit. 5 (— Weshalb? Gegen die Mißbräuche ziehen auch wir zu Felde. Wenn man 0 . alles, bei dem Mißbräuche eingeriſſen ſind oder einreißen könnten, verbieten wollte, müßt 99 nahezu alles verboten werden; denn bei welcher auch noch ſo lobenswerten Sache reiße 3 im Laufe der Seit nicht Mißbräuche eind Es iſt hier wie auch ſonſt eben nicht ein Verb . ſondern Belehrung nötig. Red. Bi ) Wie kommt der Herr Derfafjer dazu, dem Herrn Forſtaſſeſſor B., den wir ubrigen. A kennen, 5 er hätte ſeinen 1 nicht dazu benutzt, die Vögel kennen m bent | leicht kennt der ne Verfaſſer aber den Herrn näher 88 iſt 5 in den Sta ſein Urteil auf andere Weiſe fachlich zu rechtfertigen. 55 E* er, daß es ſich Ba eben um nichts weiter als um eine Vereinigung . rückſichtsloſen Durchführung einſeitiger Standesintereſſen handelt?), wie deren 2 namentlich in letzter Zeit auf verſchiedenen Gebieten ja viele aufgetaucht ſind. Da iſt doch wahrhaft herzerfreuend die Offenheit und Konſequenz des Stand— 4 punktes, den ein A. Brehm in dieſer Frage einnimmt, der einfach erklärt, jene „Sentimentalen“, die ihr Mitleid mit den eingekerkerten Vögeln nicht unterdrücken . können, hätten eben vergeſſen, daß auch der gefangene Vogel nichts anderes ſei x als ein Haustier, beſtimmt dem Menſchen zu dienen, „nur das Recht des Stärkeren, welches ſich wohl veredeln kann, aber niemals ſeine Geltung verlieren wird, wenden wir an und führen wir aus, wenn wir uns einen Vogel fangen“ (Gef. V. I, S. 16). Alſo es ift gar nicht nötig, ſich darüber Gedanken zu 5 machen, ob dieſe Geſchöpfe es gut haben oder nichts); fie haben uns eben 5 zu dienen; es iſt unſer Recht, ſie auch in die traurigſten Käfige zu ſperren und = langſam verkommen zu laſſen, ſowie es unſer Recht ift, Hunden, Kaninchen und anderen mit einer der unſrigen an Feinheit ziemlich gleichkommenden Empfindung begabten Weſen das Gehirn ſtückweiſe herunterzuſchneiden — „car tel est notre | Plaisir; ſind wir nicht die Herren der Schöpfung?“ Es wäre ſehr wünſchens— 5 wert und der Verſtändigung über dieſe Dinge äußerſt förderlich, wenn diejenigen, . die im Grunde von ähnlichen Anſchauungen ausgehen, ſie auch mit derſelben 185 Offenheit ausſprechen möchten.) * Was nun den Vogelfang betrifft, ſo ſind, abgefehen davon, daß feine Be- rechtigung ja zum größten Teile von der im Bisherigen beſprochenen des Vögel— haltens abhängt, hierüber die Ausführungen der Herren Dr. Bräß und Dr. von * Wiſſel in Nr. 5 und 8 unſerer Monatsſchrift fo eingehend und treffend (insbe— ſondere das in Nr. 5 auf Seite 130 und 133 Geſagte, zumal der Hinweis auf 3 die, wie es ſcheint, auch auf der Seite der wirklichen Vogelfreunde noch nicht ge— nügend berückſichtigte Thatſache, daß die Gewährung der Fangfreiheit für jeder— ) Gegen ſolches Vorgehen wird unſer Verein unbedingt jederzeit energiſch Front # machen. Red. 2 ) Wo ſteht dies in Brehms Worten? Brehms Worte ſelbſt decken ſich ja nahezu 5 wörtlich mit dem ſicherlich gerade. dem Herrn Verfaſſer als Richtſchnur dienenden Ausſpruch der Bibel (Geneſis 1, 28). Red. N ) Es iſt hier nicht der Platz, auf die Divifeßtionsfrage einzugehen, die übrigens daaum die Behauptung beſtätigt, daß die Leute am meiſten darüber ſchreiben, die am wenigſten davon verſtehen. Daß der Verfaſſer den „Viviſektionsanhängern“ als Begründung N der Berechtigung zur Viviſektion den Satz in den Mund legt: „Car tel est notre plaisir“, beweiſt, wie oberflächlich er über die Sache urteilt. Red. 1822 ear 8 Maffenfang rückſichtlich der fun genen Menſchen treten würde), in ſich weit von irgend welcher Erheblichkeit ihnen kaum zufügen läßt. Höchſtens würde Schreiber dieſer Zeilen gegenüber den bei dieſer Gelegenheit von ge ſchätzter € als „am meiſten uutzbringend“ hervorgehobenen thüringiſchen Vogelſchutzver nungen dem einen oder dem anderen wirklichen Vogelfreunde (derer hoffentlich in Thüringen auch geben wird) empfehlen, ohne Rü ückſicht 1 05 mit einem 7 e unvermeidlich ee h der in er und ſeine a mit den 1 Thüringer Bogelfängere 9 1 N f in der Monatsſchrift mitteilt. Probieren geht ja auch hier über Studieren; nur | darf man das daraus erhellende Licht dann auch nicht unter den See 1 ſtellen.s?) 5 8 Nicht um die Gegenſätze zu verſchärfen, ſondern um ſie zu tn N das Vorſtehende geſchrieben; möge dann, da doch fie auszugleichen freilich ihrer Natur nach unmöglich iſt, ein jeder in ihnen Stellung nehmen, wie wiſſen ae liche Überzeugung und allgemeine Weltanſchauung es ihm geſtatten bez. zur Pflicht machen. Einſtweilen wird jedenfalls für alle, die es mit unſerer deutſchen Vogel⸗ 0 welt wirklich gut meinen, unter vorläufiger Zurückſtellung noch ſo berechtigter weitergehender Einzelforderungen und Wünſche als das niedrig genug normierte, * 86, Weshalb ift es denn früher, ehe die Vogelſchutzgeſetze crit nicht deen ge. kommend e 57) Es ſei hierbei darauf hingewieſen, daß ſich an den geſetzlich geftatteten Lerhenfang thatſächlich ein ſogar von Frauen 1 Sport ek hat; doch will N Ber? zu Germaninnen fen iſt. — Fin de siècle! Ehriſtoleit 5 9 Der übrigens, . ja ſchon Borggreve (a. a. O. ©. E hingewieſen 1 f folg gehabt haben oder nicht, = ſich am beiten aus dem Umſtand beurteilen, daß alle Klagen über Dogelfang in Thüringen ſich auf Thatſachen beziehen, die ſich in Meiningen und Schwarzburg-Rudolſtadt zugetragen haben, den Ländern, die keine a Gutachten begründete Vogelſchutzverordnung erlaſſen haben, dagegen faſt nie aus anderen thüringiſchen Staaten ſtammen, die dieſe ee e 2 si x ee ber auch unter keinen Unſtänden 8 zu beſchrönkende Minimum enthaltende Parole der Satz feſtſtehen müſſen, | | 2 daß wir für eine Abſchwächung und Verwäſſerung der gegenwärtig beſtehenden, den Vogelſchutz betreffenden geſetz— lichen Beſtimmungen, ſie möge verlangt werden von woher 1 wolle, in alle we nicht zu haben find.“) 2 Deutſche Vögel in Amerika. * Von H. Nehrling in Milwaukee. * | 3 k J. Was ſich einem Menſchen in der Jugend tief in die Seele geprägt, das bleibt das ganze Leben hindurch ein Teil ſeines Weſens, ſeines Charakters. Der 1 Deutſche, deſſen zweite Heimat dieſes Land geworden, vermißt hier ſo vieles, was ihm von früheſter Jugend an lieb und teuer war. Nicht ohne Schuſach denkt er zurück an den deutſchen Wald mit ſeinen Sängern, an die blumenreichen Wieſen und grünen Auen, an den poeſievollen deutſchen Frühling. Schon in früheſter Kindheit hatte er Gelegenheit, an der Hand idealer Lehrer hinauszupilgern in die friſche grüne Natur. Er wurde aufmerkſam gemacht auf 3 ens und Blumenpracht. Die Eindrücke, die ſich auf dieſe Weiſe bildeten, ſind unvergänglich. Die wunderbar herrlichen Volkslieder von Waldesgrün und Blumenduft, vom Rauſchen des Baches, von der Nachtigall und Lerche, vom 5 Kuckuck und der Amſel und allen den übrigen deutſchen Sängern ſind auch im fremden Lande im Gemüte haften geblieben. In der Familie, in der Schule wurde der Sinn für das Schöne, Poetiſche, Erhabene in der Natur gepflegt. ahr kommt es auch, daß wir gerade unter den Deutſchen dieſes Landes eine ſo große Anzahl begeiſterter Naturfreunde finden. Die Freude am Walde, an auch hierzulande. Sobald der deutſche Stadtbewohner es möglich machen kann, 2 wohnt er im Frühling und Sommer auf dem Lande, am liebſten am wald— umkränzten See, um ſich ganz dem Naturgenuſſe hinzugeben, um in der balſamiſchen Lult! im duftreichen ruhigen Walde ſich an Körper und Geiſt zu kräftigen und für den Kampf ums Daſein aufs neue zu rüſten. Schöne Garten⸗ und Parkanlagen, Br 40) Dieſem Schlußſatze ſtimmen wir voll und ganz bei, 1 jedoch nicht unterlaſſen Herrn Chriſtoleit gegenüber nochmals ausdrücklich als unſere Anſicht hervorzuheben, daß, ſo nützlich und erſtrebenswert Dogelſchutzgeſetze auch immer fein werden, ſolche allein unſere Vögel nicht erhalten können. Der Schutzmann rettet unſere Vögel nicht! Die Baupt— ſache in der Dogelſchutzfrage bleibt immer Schaffung geeigneter Lebensbedingungen, vorzüglich N paſſender Niſtgelegenheiten, wozu der „Geſamte Vogelſchutz“ des Frhr. von Berlepſch die beſte 3 nweiſung giebt. Red. Blütenpracht und Vogelgeſang it ein charakteriſtiſches Merkmal der Deutſchen » 1 9 1 2 5 10 5 N; M ns 7 17 un ** x S1 >, Ka, u: N mn “Ar: — 2 > 4 — ae Ei Men a Dre — — . a * > — 2 — ER El en N u es it 115 keine Mühe zu a fein 8775 zu Ihnen, | m erreichen. e Nichts erſcheint dem gemütvollen Deutſchen ſo poetiſch schön als ui ſeiner alten i Der Gedanke an die Zeit I: Se als übrigen Sänger: Star und Zeiſig, Stieglitz und Buchfink, Grasmücke und Kue | Von Jugend auf daran gewöhnt, in all dieſen lieblichen Sängern poefiev: Weſen zu erblicken, welche zu hegen und zu pflegen er als ſeine heilige Pfl erachtet, findet er beim Eintritt in dieſes Land kaum einen Sänger, der ihn zy begeiſtern vermöchte. Während in ſeiner alten Heimat die Vögel ſich allerorten bemerklich machen, munter und zutraulich ſich in des Menſchen nächſter Umgebung zeigen, findet er hier, daß ſie wild und ſcheu ſind und es kaum wagen, ihren a Gejang erklingen zu laſſen. Sein erſter Eindruck — oft der bleibende — i faſt immer der, daß unſer Amerika arm an Singvögeln ſei. Dieſer Eindruck 4510 jedoch durchaus falſch, denn in Wahrheit ſind ſie zahlreich vorhanden. Durch 5 die unausgeſetzte Verfolgung einer mißleiteten und ungezogenen Jugend find ſie f ſcheu und mißtrauiſch geworden und ſuchen ſich den Blicken des „Herrn der Schöpfung“ möglichſt zu entziehen. Den Kindern hierzulande wird es weder in | der Familie noch in der Schule ans Herz gelegt, die Vögel zu lieben und zu | ſchützen. Sobald ſich die Boten des Frühlings ermüdet von ihrer Reiſe in den Städten blicken laſſen, werden ſie von einer rohen gefühlloſen Straßenjugend mit 14 Steinen und Gummiſchleudern (sling shots) verfolgt und herzlos hingemordet. 2 Ju der Umgebung der Städte ſtreifen oft ganze Rudel halbwüchſiger Buben um⸗ 5 } her, jedes Neſt plündernd und jeden Vogel gewiſſenlos niederknallend. A Namentlich durch deutſchen Einfluß beginnt es aber auch in diefer Hinſicht 2 fich zum Beſſeren zu wenden. Als es ſich Schreiber dieſes vor Jahren angelegen ſein ließ, die großen Vogelkundigen dieſes Landes für den Schutz der Vögel zi gewinnen, da wurde ihm mit dem Einwande begegnet, daß es außerhalb de Bereiches der wiſſenſchaftlichen Ornithologie liege, ſich mit derartigen e Komitee zum Schutze unſerer einheimiſchen Vögel ernannt. Heute find 1 die Fachmänner, welche durch Wort und Schrift für den Vogelſchutz i 2 Herausgeber unſerer bedeutendſten Juaddeiung 1 1 and Sire 2 C N " vr 1 N 1 1 N 1 2 . e 7 l Deu de Vogel i in Amerita. N * 67 noch mehr = border, das e he redigierte „Audubon Magazine“ heraus. Dies war in den Jahren 18881889. Leider ging das mit viel Mühe und ben ins Leben gerufene Blatt aus Mangel an Intereſſe nach zwei— jährigem Beſtehen wieder ein. In dieſem Jahre hat es nun der ſehr ſchnell durch ſeine Schriften bekannt gewordene, tüchtige Vogelkundige Frank M. Chap- n an vom New Yorker Muſeum unternommen, eine neue Zeitſchrift im Intereſſe des Vogelſchutzes zu gründen. Dieſe unter dem Namen „Bird-Lore“ erſcheinende Zeitſchrift fand ſofort Anklang und einen ſehr großen Leſerkreis. Audubon— 4 Geſellſchaften zum Schutze der Vögel ſind auch in dieſem Staate zahlreich ge— * worden. Namentlich iſt es eine Dame, Frau W. H. Upham, die Gattin unſeres ehemaligen Gouverneurs, die eifrig durch Vorträge im ganzen Staate für den Vogelſchutz wirkt. Auf Anregung Dr. C. H. Merriams vom 1 Ackerbau Departement in Waſhington hat man in mehreren Staaten mit dem N bereits in den Schulen eingeführten Baumpflanzungstage einen Vogeltag ver- bunden. In Wisconſin war es das Legislaturmitglied John E. Morgan, 4 der den Vogeltag durch einen Beſchluß der Legislatur in den Schulen des Staates einführte. Man ſucht auf das Gemüt der Kinder und auch der Lehrer durch die von einem idealen Standpunkt aus geſchriebenen, oft hochpoetiſchen „Arbor 2 and Bird Day Annuals“ einzuwirken. Dieſe ſchönen intereſſanten Schriften ſollten in jeder Familie Eingang finden und fleißig geleſen werden. . Wo man unſere ſchönen einheimiſchen Vögel ſchützt, da wird man ſie auch bald zahlreich um ſich haben, wird ſich an ihrem ſchönen Gefieder, an ihrer Zu— traulichkeit, an ihrem fröhlichen Weſen und ihrem verſchiedenartigen Geſange er— freuen können. Unſere Wanderdroſſel (Robin) erinnert durch ihr ſonores Lied an die deutſche Amſel. Sie iſt jedoch bedeutend zutraulicher und ſelbſt in den Otrtſchaften und Städten ein ganz gewöhnlicher Vogel. An Schmelz und Wohl— klang der Töne übertreffen unſere Wald-, Einſiedler⸗ und Rötheldroſſel ihre deutſche Verwandte, die Singdroſſel, bei weitem. Leider kann man jedoch nur die erſtere Br echte Waldvögel. Der prachtvolle rote Kardinal und die noch ſchönere leuchtende 5 Scharlachtangara (Scarlet Tanager), der herrliche roſenbrüſtige Kernbeißer, die Katzen⸗, Braun⸗ und Spottdroſſel, der von Blume zu Blume ſchwirrende Kolibri, der reizende Erdfink (Towhee), der glühend orangerot und tiefſchwarz gefärbte Baltimore⸗Oriol, der tapfere Königsvogel, die lieblichen Vireos und die reizend— ſchönen Waldſänger (Warblers) ſind ſämtlich Amerika eigentümlich und finden in keinem anderen Erdteile ihresgleichen. Dieſe allein werden bei näherer Be— kanntſchaft ſchon genügen, dem vogelliebenden Deutſchen Erſatz für das zu bieten, was er bei ſeinem Weggange aus dem alten Vaterlande verlaſſen mußte. Die E als in der Nähe des Menſchen vorkommend betrachten. Die beiden anderen ſind | E- N * a 9 h - * * eren und durch die prachtvolle zutrauliche Martinſchwalbe mehr als erſe | lieblich und reizend iſt unſer Blauvogel oder Hüttenſänger! Wie 0 8 5 unſere Höhlenbrüter, en ll den Se 5 Sprichwortes: „Einigkeit macht ſtark.“ ü verſuche in einer ſyſtematiſchen Weiſe erſt in den ſiebziger Jahren. vermochten. Um dieſelbe Zeit machte in St. Louis, Mo., der chene 0 Wen chen Schwalben d dar die 19 10 mutig ſind ſeine Töne! Er, der ſchönſte und zutraulichſte Frühlingsbote Oberſeite das Blau des Himmels wiederſpiegelt, während ſeine braune an die Farbe der Erde erinnert, iſt von dem Raufbolde Spatz, wie ſo andere unſerer Vögel, aus den Gärten faſt vollſtändig verdrängt worden. 2 Es iſt eine feſtſtehende, auf Beobachtung gegründete Thatſache, daß i könige aus der Nähe des Menſchen vertreibt, indem er die für jene bestimmtes Niſtkäſten und Höhlungen für ſich in Anſpruch nimmt. Er zerreißt die Neſte 2 der Robins, Vireos und anderer Vögel, und wenn ein einzelner im Kampfe 4 nichts auszurichten vermag, dann geſchieht es in Scharen, denn dieſer mie und Anarchiſt unter den Vögeln kennt aus Erfahrung die eee des Es liegt ganz in dem deutſchen Charakter, die Vögel der alten Heine, | hier einbürgern zu wollen. Ehe man ſolchen Verſuchen jedoch näher tritt, ſollte 1 man die ſchönen Vögel der neuen Heimat erſt gründlich kennen lernen und für ihren Schutz ſorgen. Dies wird dann vor manchen Mißgriffen bewahren. daß man den Sperling trotz der ernſten Warnungen deutſcher Vogelkundiger in dies A Land brachte, war von vornherein ein großer Fehler, der gar nicht möglich ges weſen wäre, wenn man unſere einheimiſche Vogelwelt beſſer gekannt und die unangenehmen Eigenſchaften des Spatzen berückſichtigt hätte. Nun hat ſich dieſer Raufbold bis ins Unendliche vermehrt und an ſeine Ausrottung Her gar nicht mehr zu denken. | 7 II. | e Obgleich man ſchon in vorigen Jahrhunderten den Verſuch wachte, a 1 deutſche Lerche in Virginien einzuführen, ſo geſchahen doch die Einbürgerungs⸗ * Der erſte große Verſuch deutſche Vögel einzubürgern wurde in Cincinnati unternommen. Die Herren Erkenbrecher, Armin Tenger, Dr. Zipperl Unternehmen. Sie importierten über 1000 Vögel verſchiedener Arten und ließ, i a Diejelben in und bei der Stadt frei. Alle Bir Vögel ſind fp 9 Froftwetter eintrat, dem ſie als zarte Inſettenfteſſer nicht Widerſtand ul Deuce Vogel in Amerika. | 69 redakteur des „Anzeigers des Weſtens“, mein alter Freund Herr C. Dänzer, ein begeiſterter Liebhaber der einheimiſchen ſowie der deutſchen Vögel, einen Ein— bürgerungsverſuch im Kleinen, indem er nahezu hundert Vögel kaufte (einen Teil derſelben von den Cineinnatiern) um fie im Lafayette-Park im beiten Zuſtande fliegen zu laſſen. Es waren Buchfinken, Diſtelfinken (Stieglitze), Hänflinge, ö Zeiſige und Kohlmeiſen. Sie blieben einige Wochen im Park, wo ſie regelmäßig gefüttert wurden, und die Buchfinken ſangen luſtig, verſchwanden aber allmählich, und keine der genannten Arten wurde jemals wiedergeſehen. Herr Dänzer, der über 700 Dollar für dieſen Verſuch ausgegeben hatte, war mit großer Vorſicht und Sachkenntnis zu Werke gegangen. Es waren meiſt ſolche Vögel gewählt worden, die in Deutſchland Standvögel ſind, oder doch nur unbedeutend von einem Orte zum anderen ſtreichen, ohne ſich viel aus den Unbilden der Witterung zu machen. Trotz der erheblichen Schwankungen in der Temperatur muß man das Klima von St. Louis ein mildes nennen, und man hätte meinen ſollen, daß ſowohl : hier als auch in Cincinnati derartige Verſuche mit Erfolg gekrönt werden müßten. 3 Bon höchſt günſtigem Erfolge ſcheinen die Einbürgerungsverſuche mit deutſchen Vögeln in und um Portland, Ore., zu ſein. Herr Pflüger, der Seekretär der Akklimatiſationsgeſellſchaft, ſchrieb mir wiederholt, daß faſt alle aus- . geſetzten Vögel auf's beſte gediehen, daß ſie nicht nur fleißig ſingen, ſondern auch 5 zahlreich brüteten. Einige Arten wie die Amſel und der Star, ſowie die Feld— 3 lerche, hätten ſich im Laufe weniger Jahre ſtark vermehrt. Da das Klima in 4 jener Gegend Oregons äußerſt milde iſt — blühen doch in den Gärten die Blumen oft den ganzen Winter hindurch — ſo hätte man kaum einen günſtigeren 3 Platz für diefe Einbürgerungsverſuche wählen können. Zu dieſem milden Klima i geſellen ſich hier noch reichliches Waſſer und eine große Anzahl dichter, immer— grüner Bäume, in denen die Vögel den beſten Schutz vor den Unbilden der h Witterung finden und vor ihren zahlreichen Feinden trefflich geſchützt ſind. In Californien haben ſich neuerdings ebenfalls Geſellſchaften gebildet, um deutſche und auſtraliſche Vögel einzubürgern. Jener Staat hat ein wunderbares Klima, herrliche Wälder mit immergrünem Unterholz, und in den Gebirgen auch reichlich Waſſer An einem günſtigen Erfolge iſt alſo von vornherein nicht zu zweifeln. E Im Oſten unſeres Landes find bis jetzt nur die folgenden europäiſchen Vögel wirklich mit Erfolg eingebürgert: Der Sperling faſt überall. Der Feldſperling in St. Louis durch Herrn e Der Stieglitz in New York, Boſton ꝛc. Der Star in New York und Umgegend. Die Feldlerche auf Long Island und in New Jerſey. Ser e do M ſchneereichen 1 faſt vollſtändig ein. . war bereits in den ca Jahren ug, gir 5 bei Boſton gefunden. Dieſe Vögel ſind A ee n laſſen ſich, namentlich während der Brutzeit, ſchwer beobachten. Dieſer Sänger würde ſich jedenfalls auch noch an vielen anderen Orten, beſonder den Südſtaaten, gut einbürgern laſſen. Für die Golfregion giebt es kaum einen geeigneteren Vogel als den nahen Verwandten des Kanarienvogels, den Girli 10 Ob man dieſen prächtigen Sänger in Oregon eingeführt hat, konnte ich nie erfahren, doch ſollte man gerade ihn in milden Gegenden einzubürgern ſuche Er bewohnt namentlich die Orangen⸗ und Citronengärten Italiens und Spaniens verbreitet ſich aber immer mehr nördlich, ſodaß er bereits in Deutſchland ki 19 zu werden beginnt. 9 Als ich mich im Juni des Jahres 1897 im naturhiſtoriſchen Muſeum in New Pork aufhielt, gewahrte ich ſchnellen Fluges mehrere mir unbekannte Vagel in den Erkern des Gebäudes verſchwinden. Ebenſo ſchnell und ſcheu flogen ſie wieder dem angrenzenden Zentral-Park zu. Eines Tages folgte ich den Fremd⸗ 4 lingen eiligen Schrittes und hatte bald die Gewißheit, daß ich es mit dem euro- päiſchen Star zu thun hatte. Herr F. M. Chapman, einer der Ornithologen 4 des Muſeums, erzählte mir, daß dieſe intereſſanten Vögel im Zentral⸗ e en. gebürgert ſeien und zahlreich zu werden verſprächen. 175 Von Herrn W. Price Heinecken auf Staten Island, der dieſen Vogen ſeine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet, erfuhr ich die folgenden interefjanten 1 Einzelheiten: TE „Meine Aufmerkſamkeit wurde zuerſt im November 1891 auf einen Zug von zwanzig mir völlig unbekannter Vögel gelenkt, die in der Nähe von Livingſtone⸗ 3 Station ihr Erſcheinen machten. Auf eine Anfrage im naturhiſtoriſchen Muſeum 4 wurde mir mitgeteilt, daß die von mir gejehenen Fremdlinge jedenfalls europäiſche Stare ſeien, welche wahrſcheinlich zu einem Fluge von vierzig Stück gehörten, welche im März 1890 von Eugen Schieffelin im Zentral-Park freigelaſſen worden. Im Frühling 1892 verlor ich die Vögel aus den Augen und jcho: glaubte ich, daß dieſelben fortgewandert ſeien. Im folgenden Auguſt jedoch fan ich ein Neſt unter einer Dachtraufe (Eave) einer Kirche in Weit New Brighto Im n Winter erſchien wieder eu Flug von vierzig Stüd in „ unvollendeten Schornſteine 55 elettriſchen Beleuchtungsanlage deR BL: Schornſtein wählten fie ſich auch zum Nachtquartier, und im Frühling brüteten dort ſechs Pärchen. Drei andere Pärchen bauten ihre Neſter unt 0 * W v7 8 Dan | ie Sögel in Ame ec g 71 N Kuppel der öffentlichen Schule in Great New Brighton. Die Vögel übernachteten in dieſen Ortlichkeiten während des nächſten Winters und brüteten dort im Früh— ling 1894 und 1895. Im Januar 1896 hatten ungefähr zwanzig Stück ihr Quartier unter der Kuppel der Schule und zwiſchen vierzig und fünfzig Stück im ſchon erwähnten Schornſtein aufgeſchlagen. Seitdem iſt jene Beleuchtungsanlage in Betrieb ge— ſetzt worden, und die Stare haben ſich von dort verzogen. Man kann jetzt die Vögel in Livingſtone regelmäßig beobachten, doch iſt mir nicht bekannt, ob noch in anderen Teilen der Inſel Starkolonien vorkommen.“ 5 | Sicher ift es, daß die Stare ſich in der Umgegend von New Bork raſch vermehrt haben. Man hat Kolonien derſelben in Proſpekt-Park, Flatbuſh, Spuytan Duvvil, New Rochelle, Central⸗Park, Oyſter-Bay, Perham⸗Bay ꝛc. beobachtet. Am letztgenannten Platze ſah man Anfang Frühling 1898 etwa zweihundert Stück und in allen den anderen Ortlichkeiten Flüge von zehn bis fünfzig Stück. Aus dieſem allen iſt erſichtlich, daß der Star „gekommen iſt, um zu bleiben“. In einigen Jahren wird man ihn im Oſten des Landes zu den volkstümlichen Gartenvögeln zu zählen haben. 4 Die Nachrichten über die Einführung, Verbreitung und schnelle Vermehrung f riefen in den Kreiſen der Freunde unſerer einheimiſchen gefiederten Sänger die größte Beſorgnis wach. Ich ſelbſt erhielt eine große Anzahl Briefe, worin um mein Urteil gebeten wurde. Man dachte an den zur Landplage gewordenen Sperling und an ſeine Raufluſt. Man ſah im Geiſte ſchon, daß der Star ſich den einheimiſchen Sängern gegenüber ebenſo unangenehm machen werde. Am 18. April 1897 erſchien in der hochangeſehenen Zeitſchrift „Foreſt and Stream“ das folgende von Kate R. Steyer geſchriebene Eingeſandt: 8 „Mit Bedauern habe ich von den erneuten Verſuchen geleſen, europäiſche Vögel hier einzubürgern. Von der Lerche und Nachtigall hätten wir jedenfalls nichts zu befürchten, doch in Bezug auf den Star ſollten wir ſehr vorſichtig ſein, da er ſich raſch vermehrt und geſellig in Kolonien beiſammenlebt. Wenn er ſich auch kaum je als ein ſolcher Gemeinſchaden erweiſen wird wie der Spatz, ſo könnte es doch vorkommen, daß einſt der Wunſch rege wird, den Vogel lieber nicht eingeführt zu haben. Von allen den Fehlern des europäiſchen Sperlings (und ihrer ſind nicht wenige) iſt der bedeutſamſte der, daß er alle unſere Höhlen— brüter vertreibt. Von den Scharen von Martinſchwalben, Scheunenſchwalben, Zaunkönigen u. ſ. w., die wir vor 20 Jahren hatten, iſt kaum noch ein 5 nes berbleibfel 1 ne wir RN licher, wu der un nicht 0 mehren 3 ſchneller und um ausdauernder. würden! Ich ſchreibe dieſe Zeilen, um die Fragen Für und Wider in den en ante a 01 1155 eigene 1 Vogelwelt iſt die a reichen anziehendſte der Welt. Wir können mit Recht ſtolz auf dieſelbe fein und j ſie in jeder Weiſe hegen, pflegen und ſchützen, und dieſelbe nicht durch die V | anderer Länder erjegen wollen. Leider muß der Amerikaner immer in die Ferne e ſchweifen. Er hat ein unbändiges Verlangen für das, was er nicht beſitzt, N für das was er beſitzt, für das Naheliegende, hat er keinen Sinn. Ich für n 1 Teil möchte um des Stares willen die lieblichen Töne des Wieſenſtares (Meadow Lark) nicht miſſen, und kein Flug des erſteren könnte mir die ſüßen Laute d Rotflügels (Red-winged Blackbird) erſetzen. Es wäre wirklich ein Unglück, wenn ſich der Star mit dem Spatzen verbinden und die noch übrigen Blauvögel und Martinſchwalben aus ihren Niſtkäſten vertreiben würde. Wenn die Energie jener, welche ausländiſche Vögel einzubürgern ſuchen, ſich nur unſeren eigenen Vögeln zuwenden möchte, damit die bereits vorhandenen Vogelſchutzgeſetze zur Ausführung gebracht und unſere Kinder zu wahren Vogelfreunden erzogen Fluß zu bringen.“ 4 Von ihrem Standpunkte aus als echte, unſere eheim Sänger liebende Bi Amerikanerin hat die Schreiberin vollkommen Recht. Sie liebt die Vögel ihrer Heimat. Dieſe ſtehen ihrem Herzen am nächſten. Seitdem wir ſo ſchlimme Er⸗ fahrungen mit den Spatzen gemacht haben, iſt ein leichtes Mißtrauen ganz am 7 Platze. = er Herr Armin Tenner, einer jener Vogelfreunde, welche den bereits a wähnten Einbürgerungsverſuch mit deutſchen Vögeln in Cincinnati wachten, ae wortete auf das vorſtehende „Eingeſandt“ wie folgt: 9 „Mit großem Intereſſe habe ich die verſchiedenen widerſprechenden Berichte über den Star geleſen. . . .. Der Brief von Frau Kate R. Steyer hat m etwas überraſcht. Die Dame iſt ſicherlich nicht recht vertraut mit der Sat wenn ſie behauptet, daß die amerikaniſche Vogelwelt die ſchönſte, reichhalt und anziehendſte der Welt ſei. Das iſt nur halb wahr. Wir haben aller eine ſehr reichhaltige Vogelwelt, doch im Vergleich mit Europa nur ſehr weni ) Herr Tenner hat wahrſcheinlich den Geſang der Einſiedler⸗ und Rot ro 0 die herrlichen Lieder des roſenbrüſtigen Kernbeißers und des weite Ams in einem Walde Wisconſins nie gehört! e könnte, MR Fehde ſie wahrſcheinlich ihre Meinung ändern. Ich ſchätze die Begabung des Stares als Sänger nicht ſehr hoch, doch iſt er ein außerordentlich intereſſanter Vogel, der namentlich in der Gefangenſchaft dem Vogelfreunde viele Freude bereitet.. ... Er nährt ſich hauptſächlich von Inſekten und iſt daher ein nützlicher Vogel. Seine Vorliebe für ſüße Weintrauben iſt ſein einziger Fehler. Frau Steyer braucht nicht zu fürchten, daß er irgend einen einheimiſchen Sänger beläſtigen werde. Die Stare leben in Frieden mit allen anderen Vögeln.“ ‚Die Abweſenheit der Sänger in den amerikaniſchen Parkanlagen und ice iſt nicht allein dem europäiſchen Sperling zuzuschreiben. Thatſache iſt es ja allerdings, daß der Spatz ſich in Amerika durch eine auffallende Rauf⸗ beige auszeichnet, doch er iſt nicht der ſchlimmſte Feind der amerikaniſchen Singvögel. Der Topfjäger, dann ganz beſonders das liebe Jungamerika, das find die Hauptzerſtörer unſeres Vogellebens. Ich hatte letzten Herbſt während der Zugzeit Gelegenheit, Augenzeuge einer Schlächterei von Robins im großen g zu fein und zwar von Oſt⸗New York. Solch' ein trauriges Morden von Sing— vögeln wäre in Deutſchland ganz unmöglich. Dort werden die Kinder daheim und in der Schule angehalten, die Vögel zu lieben und zu ſchützen, anſtatt zu töten; dort werden auch die Geſetze zum Schutze der Vögel ſtrenge durchgeführt und zwar ohne Anſehen der Perſon, des Standes, der Raſſe oder Hautfarbe. * Zum Schluß ſpreche ich noch mein Bedauern darüber aus, daß Frau 3 Steyer nicht jetzt mit mir dem herrlichen Konzerte der Nachtigallen, Lerchen, Buch— finken und anderer prächtiger Sänger lauſchen kann, welche den botanischen Garten in der Nähe meiner Wohnung, alſo in einem dichtbevölkerten Stadteile, bewohnen.“ Der Star iſt in dem milden England ein Standvogel, in Deutſchland ein Zugvogel, der ſeine Reife ſüdlich bis Süd⸗Europa und Nord-Afrika hin ausdehnt. Eigentümlich muß es daher erſcheinen, daß die in New Pork eingeführten Stare nicht wandern, ſondern ſogar den letzten außerordentlich kalten und rauhen Winter in New Pork glücklich überſtanden haben.“) In Deutſchland bevorzugt er ebene Gegenden und in dieſen kleine Waldungen, läßt ſich aber auch in Ortlichkeiten 8 ren in das Feld geſtellt. Unter den deutſchen eh erſcheint er am früheſten und bleibt bis tief in den Spätherbſt hinein. 1) Auch bei uns in Deutſchland iſt der Star ſchon längſt kein unbedingter Zugvogel n Namentlich in Weſtdeukſchland iſt er nahezu Stand-, zum wenigſten Strichvogel geworden. | Carl R. Hennicke. a H. N e ® lt ing, | „Es 91550 vieleicht keinen Vogel“, m 5 heiterer, fröhlicher wäre als der Star. En er el uns | Wetter noch recht trübe: Schneeflocken wirbeln vom Himmel herunter, iſt knapp, und die Heimat nimmt ihn höchſt unfreundlich auf. Deſſen ſingt er ſchon vom erſten Tage an heiter und vergnügt fein Lied in ihm von allen Seiten beikommen kann. Er beobachtet die Sah a Ruhe und Heiterkeit eines Weltweiſen und läßt ſich nun und nimmermehr ſſiine ewig gute Laune bringen. Wer ihn kennt, muß ihn lieb gewinnen, . wer ihn kennt, ſollte alles thun, um ihn zu feſſeln. Er wird dem Menf | en zu einem lieben Freunde, welcher jede ihm gewidmete Sorgfalt tauſen idm vergilt.“ . Der Star iſt immer ein Höhlenbrüter. Am liebſten find ihm Baum⸗ höhlungen in Laubwaldungen. In Ermangelung dieſer ſiedelt er ſich in Ge * bäuden an. Am häufigſten bezieht er die von Menſchen angefertigten Wuſtaſen, A welche entweder aus Teilen hohler Baumſtämme von 1 Fuß Länge und 10 bis i 12 Zoll Durchmeſſer, oben und unten mit einem Brettchen verſchloſſen und Bi unfern der Decke mit einem Fluchloche von 2¼ Zoll Durchmeſſer verſehen, beſtehen 15 oder aus Brettern zuſammengenagelter Kaſten ähnlicher Geſtalt. Dieſe hängt man auf Bäumen und Pfoſten auf oder befeſtigt ſie an den Hausgiebeln. x Wer einen Garten mit größeren Obſt- und e hat, kann Dort unſeren 4 Star leicht heimiſch machen. 39 Das Neſt beſteht aus Stroh und G 15 die innere Auskleidung aus Federn. Die 5 bis 6 Eier find von glänzend hellblauer Farbe. Es werden | jährlich regelmäßig zwei Bruten gemacht und die Jungen werden ousfitihtid mit Inſekten aufgefüttert. Hierüber jagt Lenz das Folgende: i „Ich habe in meinen Giebeln, unter Simſen, an den nahe bei mein Gebäuden ſtehenden Bäumen zuſammen 42 Niſtkäſten für Stare. Sind die alle voll, und ich rechne auf jeden jährlich eine Familie von 12 Stück, ſo ſte g ich allein von miner Wohnung aus jährlich eine Menge von 504 Staren ins 1 | Feld, welche täglich ein Heer von 35 280 e dicken, fetten Schnecken 117 | metzelt und verſchluckt.“ 1 . Aus t allen geht Ade daß der a kein unangenehmen dere f Sänger, der ae wohl verdient, in allen Aide un 1 geführt zu werden. | | — O o wobveber, Ueber das Meckern der Befaffine Abe das Meckern der Sehaftne. Von J. Rohweder. (Mit Schwarzbild Tafel VIII und zwei Abbildungen im Texte.) Naumann beſchreibt (Band VIII, Seite 327 ff.) das Balzſpiel der ge: 4 meinen Bekaſſine folgendermaßen: 5 „Am Brüteorte ſchwingt ſich das Männchen von ſeinem Sitze aus dem grünen Sumpfe, meiſtens blitzſchnell, erſt in ſchiefer Richtung auf, ſteigt dann in einer großen Schneckenlinie himmelan, bei heiterem Wetter ſo hoch in die Lüfte, daß es nur ein gutes Auge noch für einen Vogel erkennt. In ſolcher enormen Höhe treibt es ſich nun flatternd und ſchwankend im Kreiſe herum und ſchießt aus dieſem mit ganz ausgebreiteten, ſtill gehaltenen Flügeln ſenkrecht in einem Bogen herab und hinauf, und dies mit einem ſo beſonderen Kraftaufwande, daß in dieſem Bogenſchuß die Spitzen der großen Schwingen in eine bebende oder ſchnurrende Bewegung geſetzt werden und dadurch einen zitternden, wiehernden, ſummenden, knurrenden oder brummenden Ton geben, welcher dem fernen Meckern b einer Ziege höchſt ähnlich iſt und dem Vogel zu den Namen: Himmelsziege, - Haberbock und ähnlichen verholfen hat. Durch einen ſo kräftigen Bogenſchuß b iſt es nun wieder in vorige Höhe gekommen, wo es wiederum flatternd einigemal herumkreiſt um Kräfte zu einem neuen ſenkrechten Bogenſturze und dem mit ihm verbundenen Summen, Brummen, Meckern oder wie man es ſonſt noch nennen möchte, zu ſammeln, welcher ſofort erfolgt, und ſo wird das Kreiſen in einem horizontalen Striche und auf einem kleinen Raume mit den damit abwechjelnden ſenkrechten Bogenſtürzen und Meckern oft viertel, ja halbe Stunden lang fort— geſetzt.. .. Da das Männchen dieſe wunderlichen Gaukeleien nicht allein in der Abend⸗ 2 Morgendämmerung (dann freilich am häufigſten), ſondern auch nicht fler am hellen Tage und ſtets bei ganz heiterem Himmel und ſtillem Wetter ausübt, ſo hält es mit natürlich ſcharfem Auge (noch weniger mit bewaffnetem) durchaus nicht ſchwer, die wirbelnd ſchnurrende Bewegung der Schwungfeder— ſpitzen bei jenem heftigen Hinab⸗ und Heraufdrängen des Vogels durch die Luft deutlich genug wahrzunehmen und ſich zu überzeugen, daß dieſe Töne allein hier— durch hervorgebracht werden und nicht aus der Kehle des Vogels kommen. . . .“ 2 x Daß die vorſtehende Beſchreibung an verjchiedenen Beobachtungsfehlern und falſchen Vorausſetzungen leidet, iſt längſt mit Sicherheit feſtgeſtellt Aber langſam nur ſind die weiter beſtehenden Irrtümer von Stufe zu Stufe beſeitigt, und eine umfangreiche Litteratur über dieſen Gegenſtand hat ſich im Laufe der Jahrzehnte angeſammelt. Die verſchiedenen Stadien auf dem Wege bis zur — wie wir jetzt meinen — richtigen Erkenntnis bezeichnen gewiſſermaßen den allmählichen „ dieſer Geſchichte der ee vier Abſchnitte undes I. 11, Bis in die Zeiten Naumanns gab es freilich noch keine Theorie des a tones, überhaupt feine Frage nach der Entſtehung desſelben. Die Volk l anſchauung knüpfte, wie Jäckel ſich ausdrückt, „an die uralten dämono⸗ logiſchen Vorſtellungen an, wie ſie bereits bei unſeren heidniſchen Vorfahren Glaubensartikel waren“. Beim Anhören des „meckernden“ und „wiehernden“ Tones, der noch in tiefer Dämmerung über dem einſamen Moor und Sumpf 0 aus unſichtbarer Höhe herabſchallte, dachte der Unkundige am wenigſten an einen harmloſen Vogel, und an die Bezeichnung des Urhebers als Capella coelestis, fliegende Geiß, Himmelspferdchen u. v. a. knüpfte er allerlei myſtiſche Vorſtellungen. Noch heute ſchreckt der Bewohner ſchleswigſcher und däniſcher Heidedörfer die unartigen Kinder mit der Spuckgeſtalt des „Schorrebock“ und „Horſegjök“. Welcherart man ſich nun auch die Fabel⸗ geſtalt des luftigen Sängers ausmalte, als ſelbſtverſtändlich wurde voraus— 1 geſetzt, daß er ſeine eintönige Melodie mit der Kehle hervorbringe Aber 9 auch vorurteilsfreie Beobachter und praktiſche Vogelkenner, tüchtige Jäger wie Döbel und Dietrich a. d. Winckell, und ſelbſt hervorragende Ornithologen wie Bechſtein und Ziegler, denen der Balzlaut der Bekaſſine wohlbekannt war, hielten an der Überzeugung feſt, daß der Meckerton mittelſt der — organe hervorgerufen werde; ja in dem ſpäter ſich entwickelnden Widerſtreit der verſchiedenen Meinungen fand dieſe Anſicht bis vor ein paar Jahren noch gerade ihren eifrigſten Verfechter in einem Altmeiſter der ogeltunde, | E. v. Homeyer. . 475 Seitdem nämlich der ältere Naumann (1804) die Behauptung aufgefte das Meckern werde mit den Flügeln hervorgebracht, und beſonders nachd Joh. Friedr. Naumann mit ſeiner Autorität für die Anſicht feines V eingetreten war und ihr die vorſtehende Darſtellung und Begründung geben hatte, zieht ſich jahrzehntelang durch die ornithologiſche Lit ein lebhafter Streit über die Frage: ob Vokal- oder Juſtrumental uſi Namhafte Jagdſchriftſteller wie Jeſter und Diezel, wiſſenſchaftli ET PERLE RE REN ueber das Meckern 155 Bekaſſine. f 17 erfahrene Ornithologen wie Jäckel, Baldamus, Borggreve u. a. zogen, 3 poft mit mehr leidenſchaftlichem Eifer als mit ruhiger Sachlichkeit und darum auch mit geringem Erfolg, gegen die „Kehlmeckerer“ zu Felde, die ihrerſeits mit Zähigkeit die alte Anſicht verteidigten. Selbſt die Mitteilung Pralles (1846), daß er bei der Beobachtung eines balzenden Männchens das „Tikküpp“ gleichzeitig mit dem Meckern gehört habe, daß alſo, da jenes unbedingt ein Kehllaut ſei, dieſes entſchieden vom Gefieder hervorgerufen werden müſſe, führte nicht zur Einigkeit; denn einerſeits behaupteten die „Kehlmeckerer“, eine ſo vereinzelt daſtehende Beobachtung müſſe wohl auf Täuſchung beruhen;!) andererſeits waren auch die „Flügelmeckerer“ über manche Einzelheiten ſich keineswegs einig und ergingen ſich in weitläufigen theoretiſchen Erörterungen, phyſikaliſchen, akuſtiſchen u. a. Entwickelungen zur Begründung ihrer Sonderanſichten. Auffallend iſt dabei, daß der Hauptbeweis Naumanns für ſeine Theorie: „es halte durchaus nicht ſchwer, mit natürlichſcharfem Auge die wirbelnd ſchnurrende Bewegung der Schwung— federſpitzen deutlich wahrzunehmen und ſich zu überzeugen, daß die Meckertöne allein hierdurch hervorgebracht werden,“ keinen Widerſpruch erfuhr, da ihm doch ein leicht erkennbarer Irrtum zu Grunde lag; denn ſo raſche Schwingungen irgend eines elaſtiſchen Körpers wie ſie zur Erzeugung eines vernehmlichen Tones erforderlich ſind, können in einer Entfernung von mindeſtens 40 bis 50 m überhaupt nicht, auch mit bewaffnetem Auge nicht geſehen werden,?) oder umgekehrt: zitternde Bewegungen, die man in dieſem Abſtand noch deutlich erkennen kann, verurſachen keinen wahrnehmbaren Ton. Erſt die Aufſtellung einer neuen Theorie N die Naumannſche Erklärung nach und nach in Mißkredit. | III. Im Jahre 1846 hatte Ziegler in ſeiner „Federwildjagd“ bei einem Hin— weis auf den vorſtehenden Naumann' ſchen Beweisſatz irrtümlicherweiſe zitiert: „Bewegung der Sch wanzfederſpitzen.“ Daß dieſer lapsus pennae nicht ohne weiteres zur Aufſtellung einer neuen Theorie führte, iſt erklärlich; 1) Nur Jäckel war in der Lage, die Richtigkeit der Pralle'ſchen Beobachtung nach ? eigener Erfahrung bejtätigen zu können. In der That gehört es zu den Ausnahmen, daß eine meckernde Bekaſſine zu gleicher Zeit den Tikküppruf hören läßt, und wenn ſchon, ſo iſt die Identität des Urhebers beider Töne nur ſchwer feſtzuſtellen. Trotzdem ich dem Balzſpiel der Bekaſſine von Jugend auf ein lebhaftes Intereſſe zugewandt, habe ich doch erſt zu Anfang der achtziger Jahre zum erſtenmal und ſeitdem nur noch einmal wieder mit völliger Sicherheit beobachten können, daß ein balzendes Männchen während des Abſturzes und Meckerns einige wenige Male „Tikküpp“ (Djeppe) rief. ) Demnach iſt es eben fo ſicher Selbſttäuſchung, wenn einige der ſpäteren „Schwanz— meckerer“ glauben, die Schwingungen der äußeren Steuerfedern wahrgenommen zu haben. ooo . ( * e 1863, p. 85; 1876, p. 357. — Zoolog. Garten 1875, p. 433; 1876 p. 28 au 204. weiſen, hätte zum Nachdenken über ihre beſondere 170 00 Aueh ge- se Indes nn ſolche e Ae e ſondern die Base noch ſind es die Flügel welche den Ton berberde ber Som das Inſtrument.!) Daß ſich nach Aufſtellung dieſes Satzes, der ſpät dahin modifiziert wurde, „daß nur die je äußerſte Steuerfeder die tönende Zunge ſei“,?) zunächſt eine neue Lebhaftigkeit in der Verteidigung bezw | Widerlegung der nunmehr drei verjchiedenen Erklärungsarten ee iſt begreiflich.s) Eine theoretiſche Stütze erhielt die Altum'ſche Erkenntnis durch die genauere Beobachtung der ſibiriſchen ſogenannten „Draheſchwanz-⸗ 0 Schnepfen“ (Wire-tailed Snipes) und die Beſchreibung ihrer abſonderlich geformten Steuerfedern. Denn, wie Cabanis bei der Vorführung feiner Ä Gallinago heterocerca (= G. megala Swinhoe) bemerkte:“ „Erwägt SR man die ſtarre Beſchaffenheit und die eigentümliche, bei jeder Art ſpezifiſch 4 andere Bildung der ſeitlichen Steuerfedern, ſo iſt es eigentlich zu verwundern, 1 daß bei einem ſo in die Augen ſpringenden Charakter überhaupt die Frage MM aufgeworfen werden konnte, ob bei dem ſogenannten Meckern der Bekaſſine die A Schwanzfedern mitwirkend ſeien oder nicht. Wo überhaupt jo eigentümliche 1 Bildungen, ſei es am Flügel oder am Schwanze, bei Vögeln vorkommen, 17 1 werden auch bei Evolutionen ſelbſtverſtändlich ſich eigentümliche Töne 1 SIE bilden.“ (Dybomwsfi vergleicht das Geräuſch bei den Flugwendungen der 9 von ihm beobachteten G. megala mit dem Geräuſch einer Rakete.) Einen 1 praktiſchen Beweis jür die Anſicht Altum's lieferte Mewes, der die obige 1 Theorie experimentell darſtellte.?) Durch feinen vor der Berliner Jahres⸗ verſammlung 1876 wiederholten Verſuch mit der an einer dünnen Gerte 10 befeſtigten und im Kreiſe geſchwungenen äußerſten Steuerfeder g unſerer Bekaſſine „überzeugte er den größten Teil der Anweſenden, daß der Schwanze) das Meckerinſtrument ſei“, und wenigſtens wurde die Theorie, das Entftehen !) Naumannia 1855, p. 362. | ARE. 2) Ornith. Zentralblatt 1880, Nr. 19. 5 We 72 ) Vergl. Naumannia 1858, p. 111. — Journ. f. Ornith. 1860, p. 63; 1862, p. 8 Sn 4) Journ. f. Orn. 1870, p. 235. Fi 1 5) Naumania 1858, Journ. f. Ornith. 1859 und 1861. ; N EST RER We e) Hätte hier doch wohl heißen müſſen: „Die beiden äußerſten anl. uber das Meckern der Bekaſſine. 79 des Meckertons auf eine vibrierende Bewegung der Flügel zurückzuführen, allgemein verworfen.“) Und in der Monatsſitzung der Allgemeinen deutſchen Orrnithologiſchen Geſellſchaft, Oktober 1880, wo die Frage unter Beteiligung 3 von Altum, Brehm, Cabanis n. a. noch einmal verhandelt wurde, er— 2 klärten ſich alle in der Verhandlung ausgeſprochenen Anſichten unter Berüd- 1 ſichtigung der verſchiedenſten Beobachtungen für die Theorie, daß in den 3 äußeren Schwanzfedern allein das Meckerinſtrument zu ſuchen ſei.?) Damit 3 waren die beiden alten Theorien, die der Volksanſchauung und die Naumannſche, . ſozuſagen offiziell abgethan. Auf die Vorſtellung des eigentlichen Volkes iſt dies, wie ſchon vorhin erwähnt, natürlich ohne Einfluß geblieben, unter den 3 Ornithologen, berufsmäßigen Jägern und anderen tüchtigen Kennern des Vlogellebens werden ſeitdem nur wenige fein, die mit der Altum'ſchen Theorie 2 in der Hauptſache nicht einverſtanden wären. Dennoch war die „Schluß“ -Proklamation Altum's (Ornith. Zentralblatt 1880, p. 149) verfrüht. Das ergiebt ſich, abgeſehen von den Zweifeln und Widerſprüchen, die ſeine letzte Beweisführung hervorrief, aus den auf fortgeſetzter Beobachtung praktiſcher Vogelkenner beruhenden ſpäteren Abhandlungen über dies Thema, von denen beſonders die von Ziemer, von Berg und Riemſchneiders) hervorzuheben ſind. Durch die anſchauliche Schilderung des ganzen Vorgangs und die nähere Erklärung verſchiedener Einzelheiten erhielt die bisherige Vor— ſtellung von dem Verlauf des Balzſpiels manche erweiternde und berichtigende Förderung. Die Schwanzmeder-Theorie an ſich iſt dadurch nur weiter beſtätigt worden, aber ſie bedarf immer noch der völligen Klarſtellung über die Beteiligung der einzelnen Steuerfedern und einer weſentlichen Ergänzung in betreff der Mit- wirkung der Flügel. Der weitere Umſtand, daß in der Beſchreibung des Balz— fluges bald hier, bald da einige Irrtümer wiederkehren, möge es als gerechtfertigt erſcheinen laſſen, daß wir den ganzen Vorgang, auch mit ſeinen bekannten Einzel— heiten, noch einmal kurz und überſichtlich darſtellen. 1. Über dem Brutplatz beſchreibt das Männchen bei ſtiller Luft mit gleich— mäßigen, haſtigen Flügelſchlägen reißenden Fluges in beträchtlicher, aber ſehr verſchiedener Höhe von etwa fünfzig bis zu ein paar hundert Metern Kreiſe mit einem Durchmeſſer bis ungefähr einem halben Kilometer (nicht immer »in unermeßlicher Höhe“ und „auf kleinem Raum“). 2. Dieſer wagerechte Flug wird anfänglich in kürzeren, weiterhin in längeren Zwiſchenzeiten von etwa 8 bis 30 Sekunden, unterbrochen durch ſchräge ) Journ. f. Orn. 1876, p. 357 ff. f 2) Ornith. Zentralblatt 1880, p. 167. ) Ornith. Monatsſchrift 1888, p. 35 ff.; 1894, p. 267; 1896, p. 238. | Abſtürze, die mit der Ebene a i Keisbalg einen Wink | bilden (niemals geſchieht der Abſturz „ſenkrecht“). BE 3. Die Abſtürze haben eine Tiefe von etwa 10 bis 15 m und gegen 2 Sekunden; nach denſelben ſchwingt ſich der Vogel mit 1 . Flügelſchlägen wieder bis zur vorigen Höhe empor, a 1 { tie (nach Riemſchneider) folgendes Profil zeigt: | ES ER 1 4. Beim Beginn des Abſturzes treten folgende veränderte Körperſtellungen un 5 Bewegungsarten ein, die bis zur Erreichung des tiefſten ee 3 behalten werden: a) Der Vogel wirft ſich auf die Seite, d. h. er dreht feng Körper 25 deſſen Längsachſe nach rechts oder links; dieſe Umdrehung beträgt nicht | ein volles Viertel (45%), fie bewirkt eine ſehr ſtarke Seitenneigung, aber nicht eine völlig ſenkrechte Stellung der beiden Flügelſpitzen zueinander. . b) Die Flügel werden weder völlig ausgeſpreitet, noch an den Körper an⸗ gelegt, ſondern in ſtarrer Haltung ſo weit ausgeſtreckt, daß die Schwingen 2 nahezu in der Richtung der Körperachſe ſtehen; die durch den Schulter⸗ 9 fittich gebildete zweite Flügelſpitze legt ſich auf die Seite der Schwanz. 4 wurzel und bildet mit den Schwungfedern zweiter und erſter SE einen halbkreisförmigen Ausſchnitt. | c) Der Schwanz wird durch fächerförmige Ausbreitung Gier zu einem Halbkreis geformt, ſodaß wenigſtens die ſeitlichen Steuerfedern in N Endhälfte ſich nicht berühren und die beiden äußerſten faſt quer vor dem halbmondförmigen Ausſchnitt des hinteren Flügelrandes ſtehen. | d) Die regelmäßigen Flügelſchläge hören auf; an ihre Stelle treten raſche, zuckende \ 7 Bewegungen der Flügel, die man nicht bloß mit unbewaffnetem Auge wahr⸗ | 1 nehmen, ſondern deren Geſchwindigkeit man, namentlich durch ein Fernglas, deutlich kontrollieren kann. (Dies iſt offenbar die von Naumann geſehene = „wirbelnd ſchnurrende Bewegung“ der im übrigen ſtill gehaltenen Flügel“). 5. Während der Dauer des Abſturzes ertönt der bekannte Balzlaut nicht als gleich⸗ mäßig fortklingender Ton, ſondern als ein ſolcher, der durch regelmäßige kurze Intervalle in raſcher Folge unterbrochen wird. Und dieſe Intervall alſo die Ton-Schwebungen, ſtimmen nach Geſchwindigkeit und 8 Zahl genau überein mit den eben erwähnten Flügelzuckun bi 5 ” ) Freiherr v. Berg ſchreibt den Flügelbewegungen „genau die Hälfte ſchwindigkeit der Meckertöne“ zu (Ornith. Monatsſchrift 1894, p. 268). Ich muß n ſeitdem beſonders auf dieſen Punkt gerichteten Beobachtungen bei der obigen Behauptu 2 ueber das Meckern der Bekaſſine. r A Sopeit läßt ſich der ganze Verlauf des Balzſpieles ohne Schwierigkeit durch Beobachtung der balzenden Bekaſſine ſelbſt feſtſtellen. Bezüglich der Entſtehung der Meckertöne aber war man, wie eben die Aufſtellung der verſchiedenen Theorien beweiſt, auf mehr oder weniger wahrſcheinliche Vermutungen angewieſen, da eine direkte Beobachtung der Tonerzeugung am lebenden Vogel ausgeſchloſſen iſt. Nur 4 ein den natürlichen Vorgang genau wiedergebender Kunſtverſuch konnte hierfür Erſatz bieten. Mewes aber ſtellte ſein Experiment von vornherein in den Dienſt einer beſtimmten Hypotheſe und wollte und konnte durch dasſelbe nicht mehr beweiſen als die Richtigkeit der von ihm und Altum angenommenen, aber entſchieden zu eng begrenzten Vorausſetzung. Soll die geſamte Tonerſcheinung erklärt werden, dann iſt das Experiment nicht mit einer einzelnen Feder, ſondern mit dem ganzen Vogel vorzunehmen. Ob man dabei den Vogel durch die Luft ſchwingt, oder ob man einen Luftſtrom mit derſelben Geſchwindigkeit in entgegengeſetzter Richtung an dem Vogel vorüberſtreichen läßt, muß ſich natürlich gleich bleiben. Verſuch: Nachdem ich den friſchen und im Gefieder unbeſchädigten Balg eines Bekaſſinen⸗Männchens in die meinen Beobachtungen entſprechende Stellung eines balzenden Vogels gebracht!) und ihm durch Antrocknen die nötige Feſtigkeit gegeben hatte, ſtellte ich im hieſigen phyſikaliſchen Lehrzimmer unter Aſſiſtenz | meines Kollegen Dr. Seidel folgenden Verſuch an: a) Mittels eines Blaſebalges wurde ein ſtarker Luftſtrom unter den Flügeln hindurch auf die ſeitlichen Schwanzfedern geleitet: Sofort entſtand ein zu— ſammenhängender Ton (ohne Schwebungen), der in Höhe und Klang— 2 farbe mit dem Balzton der Bekaſſine vollkommen übereinſtimmte. Mit Auge und Ohr ließ ſich deutlich erkennen, daß nicht nur die äußerſte Schwanzfeder, ſondern auch die folgenden, mindeſtens bis zur vierten jederſeits, dieſen Ton durch ihre Schwingungen erzeugten. b) Durch kurzes Anſchlagen mit den Fingern auf die Oberſeite der Flügel wie beim Trillerſchlagen auf dem Klavier) ahmte ich jetzt die Flügelzuckungen nach: der Ton behielt denſelben Charakter, ſeine Gleichmäßigkeit aber wurde durch Schwebungen (Intervalle) unterbrochen, die genau dem bald raſcher bald langſamer ausgeführten Aufſchlag meiner Finger entſprachen. Das Geſamtergebnis war ein in allen Einzelheiten täuſchend nachgeahmtes Bekaſſinenmeckern.?) r 1) Das beigegebene Bild iſt die verkleinerte * Darſtellu ng dieſes run Der Pfeil bezeichnet die Abſturzrichtung. = ?) Dasſelbe Experiment wurde ſpäter vor einer größeren Verſammlung praktiſcher Jager wiederholt, die einſtimmig erklärte, von der Richtigkeit der folgenden Theorie über— zeugt zu ſein. mit verſtärkter Kraft jederſeits auf die ausge pen Kite | S federn; dieſe werden dadurch in raſche Schwingungen verſetzt, 45 Feder einer angeblaſenen Zungenpfeife, und verurſachen ohne 9 Beeinfluſſung einen gleichmäßig ſurrenden Ton, der ſich ſo darſtellen läßt: 1 N N 2 r whuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu?) | 20 b) Durch die zuckende Bewegung der Flügel wird die Stärke des Luftſtromes ei in raſcher Folge vermehrt und vermindert, wodurch der Ton in e Intervallen an Stärke (nicht an Höhe) gewinnt oder verliert, alſo tremulierend wird und folgendermaßen e werden kann: WweaallBealfhv-lbe-UIalſhealleeallloalh 4 whu whu whu whu whu whu whu whu whu?) 9 Kurz ausgedrückt lautet demnach die vierte und jüngſte Meckertheorie ſo: 1 „Der Ton ſelbſt wird durch die Vibration der ſeitlichen Schwanz⸗ | federn erzeugt, die Tremulation desſelben durch die Zuckungen der Flügel bewirkt.“ » — 5 Einb ürgerungsverſuche fremder Hühner arten. Von Tiermaler J. Bungartz. 1 (Mit zwei Schwarzbildern und ſieben Buntbildern, Tafeln IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XIX, XX) Verſuche, wildarme Fluren mit fremdländiſchen Vögeln zu i die heimatlichen Jagdgründe mit farbenprächtigem Wildgeflügel zu bereichern, haben 1 n immer fäfrige ee und Förderer gefunden und trotz ie NN Es ) Mie durchklingendem „oe“. Beim Nachahmen mit dem Munde en man Stimme durch die Naſe gehen. 2) Die noch fehlenden Tafeln folgen im Laufe des Aab nach Br: zu faſſen, da davon der Erfolg der Einbürgerung in der Haupt— ſache abhängig iſt. Selbſtredend muß das zu Einbürgerungsverſuchen gewählte Revier von jeder Verkehrs- oder ſonſtigen Beunruhigug frei ſein, damit die aus— 4 geſetzten Vögel durch nichts geſtört werden; auch iſt dem fliegenden wie laufenden 4 Raubzeug ſcharf nachzuſtellen, damit die Eingewöhnung, Paarung und das Brut— 5 geſchäft keinerlei hemmende Störung erfährt. Die Wahl der auszuſetzenden Vögel 3 richtet ſich nach dem jeweiligen Boden, welcher zu den Einbürgerungsverſuchen zur Verfügung ſteht. Es läßt ſich eben nicht alles und jedes auf beliebigem 3 Grunde ausſetzen. Zuſammenhängende Waldungen mit viel Unterholz, beſonders 3 Nadelholz- und Birkenbeſtände, ausgedehnte Moor- und Heidegründe, die ſonſt 3 feinen nennenswerten Ertrag liefern, find die beſten Gebiete, um Ausfegungs- 4 verſuche anzuſtellen. Dem Vogel muß wenigſtens annähernd alles das geboten 2 jein, woran er in feinem Heimatlande gewöhnt ift. Hierzu gehört nicht allein 1 eine ausreichende, ſondern auch eine ziemlich gleiche Aſung, wie ſie dem Vogel in 3 jeiner urſprünglichen Heimat zur Verfügung ſtand. Er gewöhnt ſich viel leichter 5 ein und nimmt dann auch mit der Zeit andere ſich ihm bietende Nahrung auf und ſolche die ihm im Winter auf den Kirr- und Futterplätzen geboten wird. . Die zur Ausſetzung beſtimmten ausländiſchen Hühnervögel werden in der N Regel bei Ankunft in großen Volieren oder geſchloſſenen Faſanerien untergebracht, 3 damit fie fich bei gutem Futter von den Strapazen der meiſt bejchwerlichen Reiſe 3 erholen und wieder zu Kraft gelangen, ihre Scheu etwas ablegen, um dann meiſt . bei günſtiger Witterung im Frühjahr oder Frühſommer in das zu bevölkernde 2 Gebiet ausgeſetzt zu werden. Daß derartige Verſuche recht koſtſpielig find und 4 daher nur von Großgrundbeſitzern oder Geſellſchaften, die über weite Strecken 4 Waldes und Landes und die nötigen Mittel verfügen, ausgeführt werden können, 2 bedarf wohl kaum der Erwähnung. Weiter hängt der Erfolg viel davon ab, in N welcher Zahl die Tiere zur Ausſetzung gelangen: mit wenigen Paaren iſt kaum . oder nur in den allerſeltenſten und glücklichſten Fällen ein poſitives Reſultat zu erwarten. Daß manche Arten ſich verhältnismäßig leicht akklimatiſieren und fortpflanzen, andere dagegen wieder nur unter großen Schwierigkeiten, iſt ebenſo bekannt, als daß beſonders günſtige Jahre, die ſich weder im Sommer durch zu große Wärme, noch im Winter durch zu ſtarke Kälte auszeichnen, auf die Einbürgerung einen entſcheidenden Einfluß ausüben. Der Pfau (Pavo cristatus L.) bürfte wohl nächſt dem Haushuhn einer der erſten Hühnervögel ſein, die bei uns zur Einführung gelangten. Als ihn 6%, einen 1 Wundervogel Ar 1 Die Römer, als Schleie be des Vogels derart entzüct, daß er viele mit bach einer enn na e In tn vermehrte er ſich ſchnell, ſoll aber noch a richteten aus Pfauenzungen und den koſtbarſten indiſchen Gewürzen ein teu Gericht her. Zu Samos wurde der Pfau im Tempel der Juno verehrt, auf altı 5 Münzen findet man vielfach ſein Bild. Ebenſo ziert er in der Heraldik manches fürſtliche Wappen z. B. das Wappen der Fürſten zu Wied. In Eng⸗ f land und Frankreich beſtand früher der Glanzpunkt einer fürſtlichen Tafel in einem gebratenen Pfau, der mit ſeinem unvergleichlich ſchönen Gefieder den f Tiſch zierte. Be Die Pfauen werden in vielen Gegenden Indiens als heilig verehrt 1 und in den Hindutempeln von den Prieſtern gepflegt. In großen Scharen be ſuchen ſie die Futterplätze und haben alle Scheu abgelegt. In den b Indiens lebt der Pfau in großen Schwärmen, die oft auf zweihundert Stück geſchätzt werden; ſeltener kommt er vereinzelt vor. Um zu äſen, tritt er meiſt um die Mittagszeit aus dem Dickicht vor. Seine Nahrung beſteht in allerlei Sämereien, Beeren und ähnlichem, wie ſie ihm die heimiſchen Wälder bieten, außerdem verzehrt er auch allerlei kleines, kriechendes Getier und ſtellt ſogar den 3 Ä nicht zu großen Schlangen mit Erfolg nach. Den Nachſtellungen von Raubtieren 3 iſt er ſehr ausgeſetzt und er bäumt deshalb auch gegen abend auf, um ſich eee zu entziehen und auszuruhen. | Die Brütezeit beginnt im nördlichen Indien im April und endet mit Sep⸗ 4 tember, wogegen im Süden Indiens erjt gegen Ende der Regenzeit. In dieſer Zeit prangt der Hahn in ſeiner vollen Schönheit, beſonders wenn er balzend 4 Rad vor der Henne ſchlägt. Das Neſt wird gewöhnlich auf einer erhöhten Stelle im Walde angelegt, in der Regel unter einem größeren Buſche, und wird 9 nachläſſig aus dürren Reiſern und Laub zuſammengetragen. Die Henne en neun und mehr Eier, ſelten bis fünfzehn, und brütet dreißig Tage. Das Jugendleben der jungen Pfauen ähnelt dem anderer Hühner. Gegen Witterungs⸗ Ei einflüſſe ift der Pfau ziemlich abgehärtet, wenig wähleriſch im Futter, dagegen ziemlich unverträglich mit anderem Geflügel und fällt durch ſein ane * Geſchrei auf. S Die Jagd auf wilde Pfauen wird in Indien mit Leidenſchaft bet e Sie werden meiſt im Fluge geſchoſſen. Geflügelt ſuchen ſie noch durch N zu entkommen, und iſt der Schuß nicht ät ſo n 7 Jäger nur in den Beſitz der Schönen Beute. Das Fleiſch de N ri 2 n ir eh N * De AR a N 9 + N e 2 „ ge ungsberſche bande Hühnerarten. 85 8 dagegen das älterer Vögel, beſonders wenn ſie ſich von reifen Pipalfrüchten nähren, bitter und zähe. 5 Der Pfau hat ſich allmählich und ohne beſondere Schwierigkeiten faſt in N der ganzen Welt eingebürgert und iſt jung und alt bekannt. N * Ein naher Verwandter des Pfaus iſt der Rieſenpfau, Pavo spicifer Horst.; er unterſcheidet ſich durch die ährenförmig getragenen Haubenfedern, hochgelbe E Wangen und rieſige Größe. Ihm ſteht der ſchwarzgeflügelte Pfau (Pavo nigripennis Slat.) nahe. Der Spiegelpfau (Polypectron) gehört einer anderen 5 Gattung an und bewohnt wie die vorhergehenden Java. Aus dieſen haben ſich durch Kreuzungen die buntſcheckigen Pfauen gebildet. Die weißen find wahr- ſcheinlich durch Inzucht entſtanden und werden am höchſten bewertet. Indien beherbergt auch noch einige andere intereſſante Wildhühner, die allgemein als Stammform des Haushuhnes gelten, nämlich das Bankiva-Huhn, Gallus ferrugineus bankiva (Temm.) und das Sonnerats-Huhn, Gallus Sonnerati, die ſich beide in unſeren zoologiſchen Gärten eingebürgert haben und, wenn auch ſelten, zur Fortpflanzung ſchreiten. Soviel mir bekannt, find Aus— ſetzungen ins Freie mit ihnen noch nicht verſucht worden. . Die Einbürgerung des farbenprächtigen amerikaniſchen Wildputers, Meleagris gallopavo L., hat namentlich in Nieder⸗Oſterreich gute Reſultate gezeitigt, und 3 bereits in den achtziger Jahren verfügte Graf von Breunner über einen an— 2 ſehnlichen Beſtand dieſes intereſſanten Wildvogels. Doch auch in Deutſchland, i beiſpielsweiſe im pommerſchen, preußiſchen und hannoverſchen iſt er mit Erfolg ausgeſetzt worden. Herrn von Esbeck-Platen auf Kapelle (Rügen) wurde 1895 für erfolgreiche Ausſetzung von Wildputers jeitens des Deutſchen Jagdſchutz— 1 vereins eine Prämie zuerkannt. | 3 Geſchichtlich ſteht feſt, daß das Truthuhn ſich ſeit der Entdeckung Amerikas erſt in Spanien einbürgerte und domeſtiziert wurde und von hier aus die übrigen Länder Europas allmählich überzog. Gegenwärtig iſt es faſt überall im zahmen Zuſtande anzutreffen. | In ſeiner urſprünglichen Heimat bevölkert der Puter die Wälder der Staaten Ohio, Kentucky, Illinois, Indiana, Arkanſas, Tenneſſee und Alabama in un— geheuerer Zahl, wogegen er in Georgia und Carolina nicht jo häufig auftritt — und in Pennſylvanien und Virginien ſehr ſelten anzutreffen iſt. Dort wo die Civiliſation rückſichtslos vorgeſchritten, die Landesſtrecken ſich dicht bevölkert haben, ft er ausgerottet. Weidend durchwandern die Puter die Waldungen, treten oft in großen Scharen auf, unternehmen, wenn die Weidegänge abgeäſt ſind, oft große Wanderungen. Das Äußere des Truthahnes iſt allgemein bekannt, ſodaß von einer näheren Beſchreibung Abſtand genommen werden kann. Das Gefieder 7 der wilden Truthühner ift viel farbenprächtiger, vac drang g wie das des domeſtizierten Puters. 5 0 Gegen Mitte Februar beginnt die Batz eit. Die a legt! ih vertieft an und ſtattet es recht nachläſſig mit einigen Federn und dürren aus. Meiſt wird es möglichſt verſteckt im Gebüſch oder unter Baumwr ae angebracht. Das Gelege beſteht aus zehn bis fünfzehn dunkelgraugelben u rotgepunfteten Eiern, öfter auch einer größeren Anzahl. Audubon ſoll Neſt mit dreiundvierzig Eiern gefunden haben, auf denen drei Hennen ja Die Truthenne brütet ſehr eifrig und ift zärtlich und aufopfernd um ihr Ge ge bemüht. Bereits nach vierzehn Tagen ſind die Jungen ſoweit flugkräftig, daß ſie mit der Alten abends auf niedrige Zweige aufbäumen, um den e der Raubtiere zu entgehen. Bi Die Nahrung der Truthühner beſteht in Sünden wie ſie ia die Wälder bieten, weiter in Getreide, Beeren, Früchten, Gras und den ver ſchiedenſten i Kerbtieren. Sowohl die Jagd wie der Fang werden in Amerika leidenſchaftlich betrieben. Den Hahn erlegt man während der Balz, ſtöbert ſie auch mit den ö Hunden auf oder beſchleicht ſie an ihren gemeinſamen Futter- und Trinkplätzen. 7 Immerhin iſt die Jagd keine leichte, da der Wildputer mit feiner angeborenen Scheuheit und Vorſicht dem Jäger nur ſehr ſchlecht aushält und ſich beim ge ringſten verdächtigen Geräuſch davon macht. Der Fang iſt ergiebiger, weil der Vogel in ſeiner großen Dummheit ſelbſt in die plumpeſte Falle geht. Das Wildpret namentlich junger Vögel iſt ſehr geſchätzt. 4 Im domeltizierten Zuſtand hat das Truthuhn ſeine Wildheit abgelegt und iſt meiſt ſehr verträglich mit anderem Geflügel. Aus dieſem Grunde und wegen! der J großen Brutluſt, welche die Hennen zeigen und die noch künſtlich angeregt werden 1 kann, wird das Truthuhn allgemein in Geflügelzüchtereien als bewährte Brüterin 3 geſchätzt und man hat u nicht mit Unrecht den Namen e Brutweſchme! Zu gegeben. Be f Beim zahmen Truthuhn unterſcheidet man verſchiedene Schläge: weiße 5 ſchwarze (Norfolk's), bronzegraue (Cambridge), das gen e ae be. amerikaniſche Bronzetruthuhn. | 5 | Das Pfauentruthuhn, Meleagris ges lla ein kleinerer, aber prachtvoll gefärbter Verwandter des Wildputers, in der Lebensweiſe dieſem gleich, kom BR | | auf dem Feſtlande Mittelamerikas vor und vereinigt, wie Brehm treffend ag Bi die Schönheit des Pfaues mit der Geſtalt des Truthuhnes. Das Gefieder ſchönen 1 i auf BE Halſe e, dem a und der e anne 9 ſind 0 aid überhaucht, breit got gefäumt ui kuf a 1 a l > K 2 1 * 87 Cinbürgerungsverfuche fremder Hühnerarten. Schiller. Auf den Oberſchwanzdeckfedern prachtvolle graublaue Augenflecken, die Oberflügeldeckfedern ſmaragdgrün mit ſchwarzem Saum. Schwingen außen weiß 2 gerandet, innen ſchmal weiß, in die Quere gebändert, die am Ende gelb ge- 7 ſäumten Schwanzfedern rötlichgrau mit feiner marmorierter Strichelung. Das Weibchen dieſes prächtig gefärbten Truthahnes iſt e intenſiv gefärbt und = ga ſchlichter in ſeinem Federkleid. * Verſuche, Auer- und Birkwild in andere Gebiete zu verpflanzen, ſind in a een Fällen mit Erfolg durchgeführt worden und das ſonſt ſo ſcheue Auerwild erſten internationalen Geflügel- Ausſtellung (1899) in St. Petersburg hatte 2 Oberſt Hall drei Auerhahnſtämme (zu je drei Weibchen und einem Hahn) aus— > geſtellt. Die ganze Zucht ſtammte von wilden Eltern, war aber in der Züchterei des Oberſten großgezogen worden. Während der Ausſtellung haben die Hähne in den Käfigen gebalzt, ohne ſich auch nur u mindeſten vor dem zahlreichen Publikum zu ſcheuen. f Urſprünglich war der Auerhahn über ganz Europa und Nordaſien ver- 5 breitet; durch unvernünftiges, ſchonungsloſes Jagen wurde er aber beiſpielsweiſe f 5 in Schottland und Irland vollſtändig vernichtet. Allerdings trug dazu auch die 2 entſetzliche Verwüſtung der Wälder, die Verſumpfung geeigneter Schutzſtände und 5 das Schwinden der Aeſung weſentlich bei. Erſt mit den zu Anfang dieſes Jahr hunderts in England vorgenommenen Aufforſtungen und Drainierungen beſſerten ſich die Verhältniſſe für Auerwild. Da ſolches jedoch in England nicht mehr vor⸗ und Norwegen wohnender Engländer, L. Lloyd, der die Lebensweiſe und Jagdart | des Auerwildes eingehend ſtudiert hatte, unternahm es, die Auerwildreſtauration in = Schottland durchzuführen. Im Herbſt 1837 ſowie im Frühjahr 1838 brachte er 4 48 Stück Auerwild beiderlei Geſchlechts nach Taymouth-Caſtle (Perthſhire), denen im Jahre 1839 noch weitere 20 Stück folgten; alle wurden, nachdem fie ſich in geeigneten Einfängen akklimatiſiert und gebrütet hatten, in dem vorzüglich für Ausſetzungen gelegenen Tay-Thale in Freiheit geſetzt. Hier haben ſich die Auer— hühner ganz erheblich vermehrt, ſodaß der Beſtand im Jahre 1862 bereits auf über 1000 Stück geſchätzt wurde. Von dem Taymouth-Gebiet haben fie ſich dann allmählich über ganz Schottland ꝛc. verbreitet. Weitere Verſuche mit ſchwediſchem Auerwild wurden im Jahre 1827 bis 1829 in Mar Lodge, dann in Pleß (Oberſchleſien), im Chamborder und im Romintener Heide, wenn auch mit weniger und vielfach negativem Erfolge, gemacht, dagegen gelang es weit beſſer im Fürſtlich Drehnaſchen Revier in der Niederlauſitz. H 7* hat ſich ſogar in geräumigen Volieren zu Fortpflanzung bequemt. Auf der 3 handen war, wurden fremde Stämme ausgeſetzt. Ein jahrelang in Schweden Lütticher Wald, im Steigerwald, im Augsburger Bezirk, im Taunus und in der | und iſt nur noch in etlichen Kiefernforſten der Ebene, wi 25 5 U N 7 5 A r — > Ne Br EZ are In u Deutſchland b t das Auerwild die Ge Tucheler Heide anzutreffen. Nördlich geht es bis Lappland b zu den Balkanſtaaten, iſt in Schweden und Norwegen, dem europ aſiatiſchen Rußland, mit Ausnahme des ſüdlichen europäiſchen Teiles Kaukaſus, am 5 ſpärlicher in ee Wage Bam ‚Stalie und Auftralien gänzlich. f a Das Auerhuhn iſt Standwild und bevorzugt zu ſeinem Aufenthalt gem Beſtände (Nadel- und Laubwald), in denen es an Quellen oder ſonſtigem Gew dichtem Geſtrüpp, Heidekraut, Beerenſträucher nicht fehlen darf. Die Ae beſteht in Nadeln, Blättern, Baumknoſpen, Klee, Gras, verſchiedenen Beer 1 Sämexeien und Kerbtieren. Kieſelſteinchen werden bei Aufnahme von Ameiſen, Würmern ꝛc. verſchluckt, ſchleifen ſich im Magen ab, erhalten oft eine ihn ne Farbe und werden vom Jäger als Andenken geſchätzt. Die Balz beginnt im März, bald früher, bald ſpäter, je nach der Ortlichkeit und der Witterung. Iſt dieſe richtig im Heu ſo iſt der Hahn in ſeinem Liebestaumel oft blind und taub { für alles was in feiner Nähe vorkommt, wiederum fo ftreit- und raufluſtig, daß 3 die Hähne ſich um den Beſitz der Hennen erbitterte Kämpfe liefern. N F Gegen Abend ſchwingt ſich der Hahn ein und zwar auf einzeln ſtehende Bäume, äugt ſeine Umgebung ab, und falls ihm nichts Verdächtiges vorkommt, giebt er durch „Worgen“ oder „Kröpfen“ ſeine Zufriedenheit zu erkennen, für den Jäger ein Zeichen einer guten Balz am nächſten Morgen. Dieſe beginnt mit dem ſogenannten „Schnalzen“ oder „Knappen“, das allmählich immer ſchneller 0 wird; dann kommt der „Hauptſchlag“, dem das „Wetzen“, „Schleifen“ oder „Werrmachen“ folgt. Für den weidgerechten Jäger iſt das „Anſpringen“ des ; Auerhahns während der Balz einer der höchſten weidmänniſchen Genüſſe und er⸗ 4 fordert viel Gewandtheit und ruhiges Blut. Das Anſpringen erfolgt gleich nach dem Hauptſchlag, ſobald das Schleifen beginnt. Der Jäger muß nach den d anſpringenden Schritten bewegungslos ſtehen bleiben, bis neues Schleifen erfol und dies fortſetzen, bis er in Schußnähe gelangt iſt, um 0 mit wohlgelk t SM 3 zwanzig Tagen erbrütet werden; chan nach der vierten Woche find die Auerhühner ſo weit, daß ſie aſbapnen und dem Raubzeug ziemlich ig Das Wildpret alter Auerhähne iſt zäh und unf ag jenige junger Hähne als | fan cet geſchätzt a a ende bende Sfmerrten. | n 4 Birtwild, Keie her = bum in Deutſchland in Ebenen, Gebirgen, A Heiden und nicht zu naſſen Brüchen, in denen die Birke vorherrſcht, ziemlich häufig vor. Devaſtierte Waldungen mit großen Blößen und unkultivierten Flächen, welche mit Preißel- und Heidelbeerſträuchern, ſowie mit Heidekraut be- ſtanden find und in welchen es an Aſung von Beeren, Baumknoſpen, Birken— blütenkätzchen, Haſeln, Erlen, Inſekten aller Art und beſonders Ameiſen nicht feht, ſind bevorzugte Aufenthaltsorte des Birkwildes. 1 Ausſetzungsverſuche hat Graf Finkenſtein auf Madlitz, Oberförſter Riff in Alberſchweiler (Elſaß) und Oberförſter Wagner in Andreasberg (Harz) unter— nommen. Für kleinere Terrains iſt es nicht anzuraten, Birkhühner auszuſetzen, da ſie in ihrer Wanderluſt weit ſtreichen und dann möglicherweiſe ſich in anderen Revieren niederlaſſen. Graf Finkenſtein ſchreibt in „Wild und Hund“ (Heft 23 3 Jahrgang 1899): „Ehe zum Ausſetzen geſchritten wird, iſt eine gründ— liche Vertilgung des Raubzeuges geboten. Das Ausſetzen ſelbſt geſchieht auf zweierlei Art, entweder in einem abgeſchloſſenen Raum (in der Voliere) oder gleich ins Freie. Die Voliere muß enthalten Wieſe, Erlenbruch, Höheboden, Waſſer und Sand. Die hier angelegte iſt 1 ha groß; doch dürfte wohl auch / bis . ha genügen. Dieſe Fläche wird mit einem 2½ m hohen Bretter- und Maſchendraht⸗ Zaun umgeben, an deſſen oberer Kante ein nach außen ſchräg ab- 1 20 em überſtehendes Brett angebracht iſt, damit das Raubzeug nicht überſtehen kann. Iſt zur Einzäunung der Voliere Drahtnetz angewandt worden, muß dasſelbe 1m hoch mit Rohr, Heu oder Stroh dicht gemacht werden, ſodaß das Birkwild etwa in die Nähe kommende Raubtiere nicht eräugen kann. Es wird durch dieſes ſehr beunruhigt und beſchädigt ſich dann leicht an den Draht— netzen. Ich halte daher eine Holzeinfriedigung für beſſer. In dieſe Voliere ſetzt man einen Hahn und vier bis acht Hennen mit ſtark verſchnittenen Flügeln. Einige Hähne müſſen aber in Reſerve gehalten werden, i da der Raubvogel leicht den balzenden Hahn ſchlägt, und gleich Erſatz geſchafft werden muß. Die Hennen brüten in der Voliere ihre Gelege aus und werden 3 zugleich mit den Jungen flugbar, da ſie während der Brütezeit mauſern. Das ganze Geſperre verläßt dann die Voliere; da aber die Jungen noch nicht weit A iegen können, bleibt es in der Nähe und gewöhnt ſich an die Gegend. Das Einſetzen in die Voliere iſt mehrere Jahre zu wiederholen. Will man das Birkwild gleich ins Freie bringen, rate ich die inneren ® ahnen der drei erſten Schwungfedern abzuſchneiden; dann kann es wohl noch genug fliegen, um ſich einigermaßen vor Raubzeug zu ſichern, iſt aber nicht im— ſtande, weit zu verſtreichen. Balzt erſt ein Hahn im Revier, kann man getroſt 8 e Das Ausſetzen beide am beten ad ‚Sonnen zu dunkeln beginnt. Re In Alberſchweiler iſt das Birkwild mit Berka Schwingen ) ausgeſetzt worden, in Andreasberg in eine Voliere. Dieſelbe verſchneite aber u das Birkwild lief aus. Das aus der Voliere entwichene Birkwild blieb aber es nicht fliegen konnte, bei derſelben und nahm weiter die Süden an. = hat ſich, wie hier, in beiden Revieren gut vermehrt. AS | Das von Händlern bezogene Birkwild erhält man faſt immer im 1 56 Es wird gleich in die Voliere geſetzt und mit Weizen, Buchweizen, Wachholf 8 beeren und getrockneten Blaubeeren unter Dach gefüttert. Es muß auch für Bau n knoſpen Sorge getragen und alle zwei Tage friſchgeſchnittene Birken⸗, Aſpen⸗ ode 1 Hainbuchenzweige vorgelegt werden. Im Frühjahr, wenn die eee beginnt, wird nur noch mit Weizen gefüttert. | i Sobald die Gelege auskommen, müſſen reichlich Ameiſeneier, mit arne Spreu vermiſcht, gefüttert werden. Letztere Fütterung dauert ſo lange an, bis | die Jungen gut flugbar find und die Voliere verlaſſen können. Da es ſehr Können, 3 fällt, im Frühjahr Birkwild zu erhalten, und es nicht ratſam iſt, dasſelbe im f Herbſt ins Freie auszuſetzen, muß es eingekammert und in gleicher Weiſe bis 5 zum Frühjahr gefüttert werden. Eine Fütterung des Birkwildes im Revier Hi ſehr unlohnend. Sie wird nur ſelten angenommen werden. Es empfiehlt fih 5 aber, wenn Schneefall eingetreten iſt, auf demſelben an Stellen, wo ſich Birkwild . aufhält, eine Körnerfütterung mit Spreu vermiſcht zu machen. Fällt neuer Schee, 8 muß ſie wiederholt werden. Sind im Revier geeignete Stellen, die mit Buch⸗ weizen beſtellt werden können, iſt ſein Anbau ſehr zu empfehlen. Deeſkben müſſen aber eingezäunt werden. Den Buchweizen läßt man ENEIWENEL auf dem Halme oder in Puppen den Winter hindurch ftehen.“ 4 = Über den Abſchuß jagt derſelbe Autor weiter, daß die Hähne im 1 m jahre ſtets zu ſchonen, im März zu verhören und alte Raufbolde abzuſchießen ſind. . Die übrigen Hähne werden dann ungeſtört balzen und die Hennen um ſich ver ſammeln. Im zweiten Drittel des April kann mit dem Hauptabſchuß begonn de doch muß die En: der Hähne 5 8 April n bleibe * 4 REN ebenda dae f fender 1 ' 91 a r e, Sobald der Morgen ſich rötet, ſcwugen ſich die Hähne ein ee be⸗ * een Ende April oder Anfang Mai ſcharren die Hennen in die Erde eine flache Vertiefung, gewöhnlich unter einem Strauch oder im hohen Geſtrüpp, füllen dieſe mit Federn und Gras ünd bringen hier ihr Gelege von acht bis vier— zehn grünlichgelben, mit braunen Flecken verſehenen Eiern aus. Die Jungen kommen in einundzwanzig Tagen aus und ſind bereits im Herbſt ausgewachſen. Das Fleiſch des Birkwildes, namentlich junger Vögel, iſt . wie das des Auerwildes. . Noch ſei erwähnt, daß das Birkwild im Kaukaſus durch eine verwandte Art, Tetrao Mlokosiewiczi Tacz., vertreten iſt und daß dort, wo Auer- und Birk wild zuſammen vorkommt, oft eine Vermiſchung ſtattfindet, deren Sprößlinge i unter dem Namen „Rackelhuhn“, Tetrao medius Meyer, bekannt find. Ein drittes zur Gruppe der Waldhühner in Deutſchland vorkommendes Rauhfußhuhn iſt das Haſelhuhn, Bonasa bonasia (L.), deſſen Verbreitung indes nur eine begrenzte und ſpärliche iſt. In den gebirgigen Zügen der Rheinprovinz und Schleſiens ft es heimiſch, doch immerhin in ſehr beſchränkter Zahl. Brehm zählt zu den Gegenden in Deutſchland noch die Alpengebiete Bayerns, Poſen, Oft und Weſt⸗ preußen, dann das ſüdliche Weſtfalen, Franken, den Schwarzwald, den Harz, das Erzgebirge; in Poſen ſoll es bereits ſehr ſelten ſein. Im übrigen erſtreckt ſich ſein Verbreitungsgebiet von den Pyrenäen bis zum Polarkreiſe, von der Küſte des atlantiſchen bis zu der des ſtillen Meeres. 1 Beliebte Aufenthaltsorte ſind mit Birken, Haſeln und Eichen le Waldgebirge, mit Nadelholz untermiſcht; in der Ebene zieht es gleiche Beſtände vor. Das Haſelhuhn iſt äußerſt vorſichtig und ſcheu und lebt ziemlich verborgen, BR "ati leicht auf die Haſellocke in die Nähe des Jägers herangeſtrichen und zu Schuß; ſonſt wird es auch auf der Suche vor dem Hunde geſchoſſen. . Das Gefieder des Haſelhuhns iſt im allgemeinen braunrot mit j ſchwarzen und weißen Flecken, die Kehle ſchwarz, weiß gerändert. Der abgerundete Steiß zeigt graurötliche Farbe, die äußeren Federn ſind aſchgrau mit ſchwarzem Rand und weißem Endſaum. Den Kopf des Hahnes ziert eine Haube, und das nuß— DET En S Kar RES ERS N a C00 FR DE 2 S II re EA „. NR & er = ze, r 1 | ER er. nei ein le Fleiſchring Goc); der N der Fuß, ſoweit er nicht befiedert iſt, hornbraun. Das Weibchen iſt wenig und ihm fehlt auch die ſchwarze Kehle und die Kopfhaube. bringt nun ihr Gelege. Dieſes beſteht aus zehn bis vierzehn braungelben das gleiche Futter wie die alten. Wenn das Geſperre flugfähig iſt und auf alten und neuen Welt. In Deutſchland find es nur einige nordöſtliche und be⸗ Das Haſelwild äſt ſich wie das vorbeſchriebene Birkwild. Im April be be | Balzzeit und bald ſcharrt ſich die Henne im hohen Graſe, Geſtrüpp oder Fa kraut, unter Baumwurzeln ꝛc. ihr einfaches Neſt, füllt es mit Federn aus dunkelbraunen Flecken verſehenen Eiern, welche in drei Wochen erbrütet werd In der erſten Zeit nehmen die jungen Haſelhühner nur Inſekten auf und da bäumen kann, kehrt auch der Hahn wieder zurück, um nun mit i geſellig | bis zum kommenden März zu leben. Es In Oſtaſien, und zwar im Gebiete des Amur bis nach Süden zum 45. Grad 1 nördlicher Breite, wie auf der Inſel Sachalin und vornehmlich in der Gegend bei Dekaſtries und an den Ufern des Kiſi-Sees, kommt ein ſchwarzes Haſelhuhn vor, daß weit ſtärker und größer als ſein Verwandter iſt und im we A dieſem von einer faſt leichtſinnigen Vertraulichkeit ſein ſoll. Dieſem Umſtande iſt auch ſeine müheloſe Erlegung ſeitens der einheimiſchen Jäger zuzuſchreiben. Sollen doch die Eingeborenen reſp. die ruſſiſchen Soldaten lange dünne Stangen benutzen, an deren Spitze ſich eine Schlinge befindet und dieſe dem keine ee vor dem Menſchen verratenden und ahnungsloſen Huhn um den Hals legen. Die Giljaken fangen ſie oft zu Dutzenden während der Ebbe am Strande in Neben wo ſie ſich, um im Sand zu ſcharren, gern aufhalten. Dieſes Haſelhuhn mit ganz dunklem Gefieder (Melanismus) iſt in eiten Lebensweiſe noch wenig erforſcht und auch ſein Verbreitungsgebiet mag eu ſein wie zur Zeit bekannt. N Zum Ausſetzen dürfte ſich das Has elhuhn wohl ſchwer eignen, da es n. gemein ſcheu und wild iſt; wenigſtens ſind mir keine diesbezüglichen Verſuche bekannt. doch ein intereſſanter Vertreter der bis jetzt angeführten Gruppe ſoll . Erwähnung finden, nämlich das Moraſt- oder Moorhuhn, Lagopus lagopus (L.), und das ihm verwandte Schottenhuhn oder Grouſe, Lagopus scoticus Lal Das Verbreitungsgebiet des Moorhuhnes erſtreckt ſich über den Norden der — grenzte Bezirke, in dem en ! Vorkommen fegen iſt und Boah ar 93 1 entfernte Rupkalwer Moor, aus welchem es nch wegen der hier vor— ſchreitenden Beſiedelung mehr und mehr verdrängt wird. Aüͤůer die Lebensweiſe des Moorhuhnes kurz folgendes: Wie ſchon der Name “= beſagt, bevorzugt dieſes Wildhuhn moraſtige Gebiete, Moore, und liebt beſonders 8 ſolche, an welche ſich Waldungen mit feuchtem Untergrund anlehnen. Doch nimmt es im Norden auch mit geeigneten Ebenen, Thälern und mittleren Gebirgslagen ks, wenn ſolche mit Birken und Weiden beſtanden ſind. 5 1 In der Größe ſteht es zwiſchen Birk- und Rephuhn. Sein Gefieder iſt bis auf die vierzehn ſchwarzen Schwanzfedern blendend weiß, Schnabel und Nägel ? ſchwarz; im Sommerkleide ſind Oberkopf und Hinterhals roſtbraunfarbig, ſchwarz gefleckt und gewellt, Schultern, Rücken, Bürzel, ſowie die mittleren Schwanz— federn ſchwarz, dunkel roſtgelb quergebändert und jede Feder mit ſchmalem weißen Saum. Weiß find die Handſchwingen, braun die Armſchwingen, roſtbraun Kopf, Oberbruſt und Weichen mit ſchwarz gewellter Zeichnung. Die Federn der Mittel- bruſt ſchwarz, roſtfarben und weiß gefleckt, Bauch und Beine weiß, auch ſtehen Hunter dem Auge und an den Mundwinkeln einige weiße Flecken. Das Weibchen iſt heller gefärbt. Beim Hahn iſt im Hochzeitskleid der Brauenkamm hoch ge= rötet. Die Vermauſerung geht langſam im Sommer vor, und erſt mit dem Schneefall prangt das Huhn in blendend weißem Gefieder. Mitte März beginnt die Balz, und 3 zwiſchen ſchneefreiem Geſtrüpp, unter Büſchen, legt die Henne ihr Neſt an; meiſt ſcharrt ſie eine flache Vertiefung, die mit dürren Grashalmen oder anderen trockenen f Pflanzenteilen dürftig ausgelegt wird. Das Gelege zählt neun bis zwölf, oft auch mehr, birnförmige Eier von ockergelber Farbe mit braunen Fleckchen und ö Pünktchen bedeckt. Das Geſperre wird von der Henne mit aufopfernder Sorgfalt geführt und die Jungen haben bereits Ende September die Größe der Alten erreicht. Deckt Schnee die weiten Ebenen und die Heidefläche, dann hat das Moraſt⸗ oder Moorhuhn in ſeinem weißen Federkleide einen natürlichen Schutz und vermag ſich den Nachſtellungen ſeiner Feinde mit Geſchick zu entziehen. Häufig läßt es ſich völlig einſchneien oder gräbt ſich lange Gänge unter dem Schnee, um hier Schutz zu ſuchen und der Unbill der Witterung zu entgehen. i Einbürgerungsverſuche hat Herr Rittergutsbeſitzer von Metzſch auf Schill— bach bei Schöneck im ſächſiſchen Voigtlande gemacht (Neue deutſche Jagdzeitung 1888 S. 142). " Das Alpenſchneehuhn, Lagopus mutus Montin., welches auch die bayerischen Alpen bewohnt, weicht in feiner Lebensweiſe kaum merklich von dem Moorhuhn ab. Dieſem verwandt iſt das Schottenhuhn oder Grouſe, Lagopus scoticus Lath., der Engländer, welches die ausgedehnten Moore namentlich Schottlands bevölkert, aan, 9 I DR m 3. i. und ſich nur dadurch vom Moor oder Moraſthuhn mehre d 9 Winter ſein i Federkleid 1 BER) Wr Aufforſtung, dem Knyphauſer Wald bei Wittmund in Oſtfriesland, den Verſuch ungeſtört zu halten, dann aber auch, um ihnen auf dieſe Weiſe Heideſamen, ihre * * * ze 5 mir in England bei einem milchordker fünf 16 lebende Grouſe, um in b zu machen, dieſes ſehr ſcheue Wild auch bei uns einzubürgern. Die Ausſichten ſchienen mir für dieſen Verſuch nicht ungünſtig, weil ich den Vögeln Ruhe, Heide 79 und Waſſer bieten konnte und auch verſchiedene Beerenarten und Buchweizenfelder auf meinem Jagdgebiete vertreten ſind, welche von dieſem Wild gern genommen Ya werden! Der Transport geſchah im November, weil nur in den Monaten September, 4 Oktober, November das Wild nach dortigen Schongefegen zu beziehen reſp. zu 4 exportieren iſt! Sie wurden mir geſchickt von Schottland über London und Vliſſingen, was zur Folge hatte, daß durch den langen Eiſenbahntransport die Vögel ſehr litten und wohl vor allem durch Waſſermangel zu Grunde gingen! Jedenfalls erhielt ich nur ein Paar lebend und geſund an den Beſtimmungsort!— Ich hatte Sorge getroffen, daß ein im Dickicht augelegter Drahtbehälter mit Obernetz reichlich mit Waſſer und Buchweizen verſorgt war, auch waren die 1 4 Seitenwände des Käfigs tüchtig mit Heide beſteckt, einesteils, um die Vögel ganz Hauptnahrung, zuzuführen. Nach einigen Tagen Ruhe ließ ich den Schieber am 1 09 Drahtzaun aufziehen und die Grouſe ſich ſelbſt die Freiheit ſuchen. In dieſem Frühjahr (1893) hatte ich die Freude, den Grouſehahn in Geſellſchaft eines Birk⸗ Ä hahnes auf meinem Jagdrevier anzutreffen und mich über jeine Laute zu freuen, 9 die wie Rak-Rak klangen, auch ward mir als Beweis, daß auch die Henne noch 4 lebe, ein Geleg gebracht, daß vierzehn Tage angebrütet und beim Buchweizen Mähen, alſo zu ſpät für die Jahreszeit, geſtört worden war. Hahn und Henne + waren gemeinſam aufgeflogen, die Henne hatte aber das Neſt nicht wieder auf | geſucht. Die Eier, vierzehn an der Zahl, habe ich aufgehoben! Sie ſind etwas | größer als Rephühnereier und haben gelbgraue Farbe mit braunen Sec u letztere zum Teil dunkel-, zum Teil hellbraun find. | Dieſe erfreuliche Entdeckung, daß ein Paar nach faſt zwei Soßen das i 4 Leben behalten und ſogar Fortpflanzungsverſuche gemacht hatte, ließ mich wünſchen, 5 meine Grouſe-Einführungsverſuche fortzuſetzen! Ein Mr. F. S. Graham i Heather ih 3 Station, Nor nur an dem = 1 W Br 95 an und ſorgte für Waſſer und Futter während der 30ſtündigen Seereiſe, und jo konnte zu meiner Freude mein Förſter, dem ich die Abholung der Vögel über— tragen hatte, die ganze Lieferung von 7 Paaren Grouſe, mehr waren auf einmal nicht zu beſchaffen, ohne irgend welchen Verluſt an den Beſtimmungsort begleiten. . Mal hieß es beim Empfang der Sendung nicht „oh Graus“ wie vor 2 Jahren, als die Kaſten mehr verendete wie lebende Vögel enthielten (ein Kalauer, deſſen Urheber die Bekannten des Autors leicht erraten), ſondern die Vögel flogen kräftig in ihrem großen Bauer in die Höhe, um, unverletzt durch das übergeſpannte Segel, wieder zurückzufallen. Meine Jagdnachbarn ſind der f Preußiſche und Oldenburgiſche Forſt- und Moor⸗Fiskus! An beide habe ich mich mit günſtigem Erfolg gewandt, und, wie das ſchon früher beim Ausſetzen von Birkwild geſchehen, das Verſprechen erhalten, daß für einige Jahre die Schonung dieſes neuen Wildes den Beamten zur Pflicht gemacht werden ſolle! So iſt denn zu hoffen, daß der Verſuch der Einbürgerung ſchottiſcher Moorhühner in der nordweſtdeutſchen Ebene gelingen wird, wie es mit dem Birkwild geglückt iſt, das, ein lange Jahre hier ausgeſtorbener Vogel, nun wieder den Balzruf froh er— klingen läßt.“ En Unter den hühnerartigen Vögeln ſind es aber vorzugsweiſe die Faſanen, deren Einbürgerung und Ausſetzung in Wildbahnen von jeher beſondere Be— achtung zugewandt wurde, und faſt alle Arten, die bisher bekannt, haben ihren Einzug in zoologiſche Gärten und Privatfaſanerien gefunden. Der bekannte Faſanenzüchter Cronau in Straßburg iſt in dieſer Richtung bahnbrechend ge— weſen und dem enormen Fleiße und der zähen Ausdauer ſowie den ungeheuren pekuniären Opfern, welcher dieſer Herr brachte, verdanken wir unendlich viel in Bezug auf die Kenntnis der verſchiedenen Faſanen wie deren Lebensweiſe, Fort— pflanzung, Aufzucht u. ſ. w. Der gemeine Edelfaſan Phasianus colchieus L., dürfte hinlänglich bekannt ſein und kaum einer näheren Beſchreibung bedürfen, weil er ſchon ſeit altersher in Europa eingeführt iſt und in vielen Gegenden Deutſchlands, Sſterreich-Ungarns, Frankreichs, Englands u. ſ. w. als Standvogel erſcheint. Es ſcheint aber, daß der gemeine Edelfaſan, auch Jagdfaſan genannt, die Neigung hat zu degenerieren, und man hat daher den Verſuch gemacht, ihn mit dem kräftigeren und wider— ſtandsfähigeren Wildfaſan Englands aufzufriſchen. Dieſer unterſcheidet ſich durch kräftigere Figur und ein weißes Band am Hinterhals, ſowie dadurch, daß er auf in ai 5 . S 1 7 ok: 1 EN . 7 5 ah fahl⸗ lichtbraungelb ſind, wogegen beim gewöhnlichen Sofan der 5 richtet der Weidmann in Nr. 21, Band XXX 1899 folgendes: „Im Jahre 1 Faſanen⸗Aufzuchten ausgebrütet und aufgezogen. Der Typus dieſer Jaſanen⸗ 1 0 — dem Hinterrücken fahlgrün, metafif glänzend it, wü sähren die gi glänzend dunkelbraun und die Flügeldecken mehr braun und grau gezeich Über eine Blutauffriſchung des Jagd- mit dem engliſchen Ringelfaſ wurden aus England engliſche Fafanen-Eier für die hieſigen Faſanerien (Jag ſchloß Plohmühle bei Strehlen, Schleſien) angekauft und hier in künſtlich ſpecies hat ſich mehrere Jahre bei uns erhalten und ſogar viel verbreitet. Während der gewöhnliche böhmiſche Jagdfaſan zur Degeneration hinneigte, haben | wir durch die Blutauffriſchung mit den merkbar längeren und ſtärkeren engliſchen a Faſanen eine ganz vorzügliche Raſſe bekommen, die ſich widerſtandsfähiger gegen klimatiſche Einflüſſe und ſchlechte Bodenverhältniſſe zeigt. Wir haben hier fir unſer Wild viel unter der Witterung zu leiden, alljährlich viele ſchwere und an⸗ . dauernde Regenkataſtrophen, ſtrenge Winter, ſchweren, undurchläſſigen Lehmboden, | der trotz Drainierens allerorts für eine wilde Faſanenhege recht ungünſtig iſt. 9 Die engliſchen Faſanen haben ſich ſehr gut bewährt. Im Jahre 1896 wurden 1 wieder 1000 engliſche Faſanen-Eier bezogen, von welchen wir trotz Kalamitäten u mit dem Brutgeflügel und infolge fpäterer Einlieferung noch immerhin 70% hatten. Durch Schonung dieſer engliſchen Hennen und erſtlichen engliſchen Hähne nach den Jagden haben wir faſt in allen Revieren das engliſche Blut verbreitet und dadurch einen ganz vorzüglich ſchönen und ſtarken Faſanentypus erhalten“ Dann wurden im Jahre 1897 dort wiederum 6000 Faſanen-Eier direkt 4 aus England bezogen und weit beſſere Erfolge erzielt. 5 Derſelbe Autor, Herr Oberförſter Seipe in Schillersdorf, wal alle jährlich ca. 20,000 engliſche grünrückige Ringelfaſanen züchtet, ſchreibt dann weiter: „Der engliſche Faſan ſtreicht viel höher und pfeilſchnell, er iſt länger, geſtreckter als unſere rundlichen, gut gefütterten Vögel und gewährt dem guten Schützen ein weit höheres und unvergleichliches Vergnügen, aus Turmhöhe in den wunderbarſten Formen, Windungen, Spiralen, „Fallſchirm“ und dergl. herabzu⸗ fallen. Den hieſigen niedrig ſtreichenden Faſan zu ſchießen, iſt dagegen weder eine Kunſt, noch bereitet es ein ſolches Vergnügen. Bei uns kommen alljährlich lediglich brillante Schützen zu den DEMO e und 1 un wenn 1 SE a Ks ebenes. 1 55 biber 97 Uaritonen alen — a den „pat ih, patſch“ klingenden Schüſſen! Ich möchte ke glauben, daß es doch zu kompliziert und koſtſpielig ſein würde, lebende Faſanen a aus England zu beziehen, zumal wenn die Witterungsverhältniſſe zum Transport nicht günſtig find. Ihre Anſicht, daß hier gelegte (englifche) Faſanen-Eier weniger . als aus England importierte durch den langen, andauernden Transport und un— vermeidlich viele Erſchütterungen zu leiden haben, daher beſſer und friſcher ſein 4 müſſen, iſt vollkommen richtig, die hieſigen Eier haben einen viel höheren Brut— 2 fähigkeitswert. Ich kann nur beſtens raten, mit den kräftigen, prächtigen eng- 4 liſchen Faſanenhähnen eine vieljeitige Blutauffriſchung einzuführen. Natürlich müſſen die eigenen minderen Stammfaſanenhähne entſprechend dezimiert — beſſer ganz abgeſchoſſen — werden. Die Kreuzung gelingt ſicher gut, und jeder Opfer— mütige wird ſich eines ſolchen Erfolges nur herzlich freuen können und dann erſt kennen lernen, was man unter einem Edelfaſan verſteht.“ Über den Ningfaſan giebt C. Cronau in einem Artikel „der Jagdfaſan und feine Kreuzungen“ (Wild und Hund, Nr. 15, Jahrg. V 1899) noch folgenden Aufſchluß: „Zum Genus Phasianus gehören zunächſt ſämtliche Species der bisher bekannten, unſerem Jagdfaſan ſehr nahe verwandten Arten als da ſind: Phas. colchieus, torquatus, Skawi, insignis, mongolicus, formosanus, f 2 x 1 2 or i decollatus, elegans, versicolor, ferner die im Jahre 1874 vom ruſſiſchen 3 Oberſt Przevalski in der Mongolei entdeckten beiden Species, der Phas. 2 Strauchi Przevalski und der Phas. Vlangali Przevalski, und endlich der 4 neuerdings eingeführte Prince of Wales-Faſan, Phas. prineipalis. Die beiden erſtgenannten Faſanen, welche ihre Namen zu Ehren des ruſſiſchen Geſandten Vlangal und des Mitgliedes der Petersburger Akademie Strauch tragen, ſind deshalb von beſonderem Intereſſe, weil ſie das Bindeglied zwiſchen den Faſanen mit Ring und denen ohne einen ſolchen bilden, alſo zwiſchen dem Ph. colchicus einer- und dem Ph. mongolicus bezw. dem gewöhnlichen Ringfaſan andererſeits. Beide haben auf der hinteren Seite des Halſes einen weißen Strich, welcher als eine Andeutung des Ringes angeſehen werden kann. Der Strauchſche Faſan nähert ſich mehr dem Ph. colchicus, indem das weiße 4 Band kaum angedeutet iſt; beim Vlangal⸗Faſan tritt das weiße Band am hinteren Teile des Halſes ſchon beſtimmter auf als beim Strauchſchen Faſan, er ſteht alſo dem Ringfaſan näher. Die dritte Species, der Prince of Wales-Faſan, 5 von welchem die erſten Bälge im Jahre 1885 bekannt wurden, iſt neuerdings in Nordafghaniſtan aufgefunden worden. Er iſt deshalb bemerkenswert, weil feine Flügeldecken weiß ſind, ähnlich denjenigen des Ph. mongolicus und insignis. f Der über Central- und Nordchina verbreitete Königsfaſan, Ph. Reevesii Gray, ein ſtarker Vogel, zeichnet ſich durch ſeine ſchöne, ſcharfbegrenzte, dunkle Feder— * * =. us Fi 7 ze wu} . nn N > 4 zeichnung aus und ist auch Wiel ige 1915 zu Sreugungen flaſan benutzt worden. Herr Jackenknecht-Neymann teilt im „We Weiß iſt der Scheitel, die Ohrgegend und ein breites Halsband, ſchwe . | u an Beben n 15 Mantels, Bürzels und der Sn nn ſchwe Schwingen braunſchwarz und goldgelb, die ſilbergrauen Steuerfedern mit gelblichweiß, die Füße blaßrotgelblich. Der aus reichen, zerſchliſſenen, hochgold⸗ 4 geſäumt. Schulterdeckfedern dunkelblau, die dachförmigen Schwanzfedern r deckfedern dunkelzinnoberrot. So auffallend der Hahn gefärbt iſt, fo unſt daß der Königsfaſan ſich mit Erfolg mit dem Jagdfaſan gekreuzt ha bare Nachkommen brachte, von welchen ſchon ſechs Generationen exiſ i Schnabel und Füße des Königsfaſan ſind horngelb, die Augen röt Kopfſeiten, ein ſich nach der Bruſt zu verbreiterndes Band und die Afterg weißgrauer Grundfarbe be a Zeichnung. Die 1 9 % Deckfedern der Oberflügel ſind ſchwarzbraun mit rotbraun gefaßten Räudern, ſchwarz umſäumten Flecken gebändert und goldgelb geſäumt. N Zu den bekannteſten und wohl auch am meiſt gezüchteten Fafanen zählen der Goldfaſan, Thaumalea picta (L.) und der Silberfaſan, Euplocomus nyc 2 themerus (L). Der Goldfaſan, dieſer wunderbar ſchön gefärbte Vogel, in allen | zoologiſchen Gärten, auf größeren Geflügelhöfen ꝛc. heimisch, ift nicht allein einer der älteſten eingeführten Faſanen, da ihn bereits die Römer gekannt haben, 4 ſondern auch einer derjenigen, die ſich am leichteſten, wenigſtens unter duch | ſonderlichen Schwierigkeiten, in der Gefangenschaft fortpflanzen. Oſtaſien bezw. Japan, China und die öſtliche Mongolei iſt ſeine urſprüngliche Heimat. 3 Von ſchlanker Geſtalt, lebhafter Bewegung, etwas ſcheuem Benehmen, nimmt ö der Goldfaſan in ſeinem auffallenden Gefieder jeden Liebhaber ſchönen Geflügels ein. Der Schnabel iſt gelb, das Auge hochgelb, Geſicht, Kinn und Halsſeiten gelben Federn beſtehende, den Kopf des Mäunchens bedeckende Federbuſch reicht weit bis zum Hinterhalſe und bedeckt teilweiſe den hochorangeroten, ſchwarzreifig geſäumten Kragen. Die vom Kragen meiſt verdeckten Federn des Oberrückens ſind goldgrünglänzend, ſchuppig, ſchwarz geſäumt; die Federn des Unterrückens und die oberen Schwanzdecken hochgelb; Unterhals und Unterleib hochzinnober⸗ rot. Deckfedern der Flügel dunkelkaſtanienbraun, Schwingen rotbraun, rof bräunlich mit ſchwarzer netzartiger Zeichnung; die verlängerten Oberſch ai erſcheint das 1 des ee a Dieſes 55 W 5 IN endete 1 1 99 Bi dur ati. Färbung und kürzeren Schwanz auszeichnet, iſt unter dem Namen | Ph. obscurus bekannt. Der Silberfa aſan iſt etwas größer wie der Goldfaſan und wird ſehr viel in Gefangenſchaft gehalten und gezüchtet. Seine Einführung in Europa wird . im 17. Jahrhundert vor ſich gegangen ſein, um welche Zeit er aus Südchina zu * uns herübergekommen iſt. Sein Verbreitungsgebiet iſt beſchränkter wie dasjenige 3 des Goldfaſans, da er aber kräftiger und widerflandsfähiger wie dieſer iſt, hat er 4 ſich ſchnell verbreitet. Wenn auch nicht durch ein äußerſt buntes und farben- * prächtiges Federkleid ausgezeichnet, ſo wirkt doch ſeine äußere Erſcheinung durch die ungemein zarte Silberfarbe des Oberkörpers, die von der ſchwarzen Farbe 4 der unteren Teile abſticht, harmoniſch. Der Schnabel iſt bläulichweiß, nach der Spitze zu dunkel werdend, das Auge hellbraun und die dasſelbe umgebende nackte . Wangenhaut ſcharlachrot. Die Füße zeigen einen ſchönen roſaroten Ton. Der nach dem Nacken zugeſpitzte Schopf iſt glänzend blauſchwarz, Kehle, Vorderhals, 2 Bruſt, Bauch und Seiten rein tiefſchwarz, ſtahlblauglänzend. Nacken, Halsſeiten, 4 Oberrücken und Oberflügeldeckfedern weiß mit feinen ſchwarzen Zickzacklinien ge— 5 5 wellt. Die Flügel, Schwingen und die ſeitlichen Schwanzfedern weiß mit quer— geſäumten, gleichlaufenden Bändern geziert, die zwei großen Schwanzfedern rein— 3 weiß. Die Henne ift bedeutend kleiner, mit kürzerem Federbuſch und Schwanz, rotbraunem Gefieder mit zarter, grauer Sprenkelzeichnung; Unterbruſt und Bauch 4 weißlich, roſtbraun gefleckt und fein ſchwarz gebändert. Die großen Sing 3 federn find ſchwarz und die Beine hellfleiſchrot. | i Einer der koſtbarſten Faſanen ift der Lady Amherſt⸗ 597 Diamantfaſan Thaumalea Amherstiae (Leadb.). Dieſer wunderbar ſchön gezeichnete Faſan Bi: wohnt die Gebirge des öftlichen Tibet und weſtlichen und ſüdweſtlichen China und wett- 5 eifert an Farbenpracht mit dem Goldfaſan. Seine Züchtung iſt dank ſeiner rraobuſten Körperkonſtitution und großen Fruchtbarkeit keine nennenswert ſchwierige. 3 Benjamin Leadbeater veröffentlichte am 2. Dezember 1828 den erften Bericht ei: der „Linné'ſchen Geſellſchaft“ zu London über dieſen unvergleichlich ſchönen Vogel. Urſprünglich ſoll derſelbe von den Bergen Cochinchinas gebracht worden 7 fein, und der König von Ava machte Archibald Campbell zwei Hähne zum 5 Geſchenk. Dieſer verehrte fie wiederum der Lady Amherſt, von welcher fie den Namen erhielten. Lady Amherſt brachte dieſe Hähne lebend mit nach Eug— land, wo ſie bald eingingen. Erſt im Jahre 1869 kamen wieder einige nach England, und die Londoner Zoologiſche Geſellſchaft erhielt 1870 acht Exemplare. Von hier ab verbreitete ſich dieſer vielbegehrte Faſan allmählich, erſt in den Zoologiſchen Gärten und dann ſpäter in den Händen begüterter Liebhaber. Wie 2 koſtbar dieſe Vögel noch in den fiebenziger Jahren waren, beweiſen die Preiſe, 4 Br die man für e ein Paar Amherſt⸗ Fase a 0 zwar die enorme von 2000 bis 3000 Mark. Infolge ihrer Fruchtbarkeit vermehrten ſie ; hier ins rotgoldgelbe über, der weiße Halskragen ift mit dunkelgrauſchwe der Oberflügeldeckfedern iſt glänzend goldgrün, die Federn an den Enden dunkel L ſchwanzdeckfedern zinnoberrot, der Schnabel hellgelb, die nackte Wangenhaut bläulich, das Auge goldgelb und der Fuß dunkelgelb. Das Weibchen iſt ON dem des leicht und die entſtandenen Kreuzungen ſind unter ſich wieder fortpflanzungsfähig. Cronau äußert ſich über dieſen Punkt wie folgt: „Hier iſt zunächſt nach der lich bald, und jetzt iſt der Preis ſchon bis auf 50 Mark geſunken. Die Farbenzuſammenſtellung iſt noch weit harmoniſcher wie bei De verwandten Goldfaſan. Der Federbuſch iſt an der Stirn ſchwarz und geht Federn reifenförmig geſäumt. Das Gefieder des Halſes, des Oberrückens u 0 geſäumt, der Unterrücken goldgelb, dunkel ſchattiert. Die blaßrötlichen Oberſchwanz⸗ —4 deckfedern find mit ſchwarzen Bändern und Flecken geziert, der Unterleib we . die bräunlichgrauen Schwingen lichtgeſäumt, die mittleren gelbgeſäumten Steuer⸗ federn weißgrau getüpfelt und ſchwarz quergebändert, die lanzettförmigen Ober⸗ Goldfaſans gefärbt. | 5 Aus der Kreuzung des Amherſt— mit dem Goldſaſan erzielt man Baflarde von wunderbarer Schönheit. Durch fortgeſetzte Paarung von aus ſolcher Kreuzung hervorgegangenen Hennen mit dem Vollblut-Amherſt-Faſan erhält man ſchließlich Vögel, die von dem reinen Amherſt-Faſan nicht mehr zu unterſcheiden ſind. Der aus Japan ſtammende Buntfaſan, Ph. versicolor Vieill., gleicht in Figur und Haltung viel dem Edelfaſan, Ph. colchicus L. und unterſcheidet ſich haupt⸗ ſächlich durch eine viel lebhaftere Färbung. Der Schnabel iſt fleiſchfarben, das Auge goldgelb, die Beine lichtgrau. Die das Auge umgebende Fleiſchhaut iſt ſcharlachrot. Kopf und Hals ſind dunkelgrün mit metalliſchem Glanz, ebenſo die unteren aurpersclen Flügel und Hinterrücken grüngrau, Schulterfedern kupferrot, ſchwarz gebändert, die langen Schwanzfedern grauweiß mit rotbraunen Säumen und dunkelbraunen 9 Querbinden. Das Weibchen iſt einfach graugelb, unterſeits etwas heller, ſchwarz geſprenkelt. Der Buntfaſan paart ſich mit dem gewöhnlichen und Ringfaſan ſehr nt Species umfaßt, zwischen den ſämtlichen aufgeführten Gliedern (Ph. mongolict 5 und formosanus) anſtandslos und durch alle . Species unter ſich. Dieſe Erfahrung, welche ii den engeführten begrenzten Räumen (Volieren) gemacht worden ſind, finden auch ihre * N R . Sibigenmgeberfuche fender Süfnenten, 2 6 — n * a * Um nur ein Beiſpiel anzuführen, ehre ich die in letter — bund denen und bisher bekannten Kreuzungen zwiſchen dem ſeit circa vierzig Jahren bei uns eingeführten Verſicolor-Faſan und dem Ph. colchicus bezw. torquatus. Nicht allein habe ich die Annahme fortpflanzungsfähiger Nach— 5 ; kommen in den benachbarten Faſanerien, in welche aus meinen Beſtänden Verſicolor— Hähne eingeführt wurden, in unbeſchränkter Weiſe beſtätigt gefunden, ſondern auch den Beweis dafür durch Züchtung in meiner Faſanerie, d. h. in Volieren, erbracht. In letzterer Beziehung ſei erwähnt, daß zunächſt Halbblut erzeugt wurde und demnächſt nach beiden Richtungen Viertel-, Achtelblut und Dreiviertel-, 4 Siebenachtelblut u. ſ. w. Es hat ſich hierbei ergeben, daß die Kreuzungen nach der einen Richtung (Viertel-, Achtelblut), alſo die minderwertigen, ſich, wie dieſes in der Natur der Sache liegt, immer mehr dem gewöhnlichen Faſan in ihrer 4 äußeren Erſcheinung, insbeſondere in der Farbenverteilung, nähern, während die Kreuzungen in der anderen, aufwärts gehenden Richtung, mehr und mehr dem N Verſicolor nahe kommen und dieſen in der Regel ſchon bei Siebenachtelblut nahe— 5 zu, man kann ſagen beinahe ganz, erreichen. Geringe Abweichungen und Rück— 2 ſchläge auf die Stammeltern kommen nach beiden Richtungen vor; fie find eine 4 bekannte Erſcheinung, die nur inſofern überraſcht, als ſolch ein Rückſchlag in der einen oder anderen Richtung mitunter ſogar bei anſcheinend reinraſſigen Tieren 3 vorkommt; ein Fall, welcher immer auf Beimiſchung fremden Blutes, wenngleich 4 oft in weit vorliegender Zeit, ſchließen läßt. Zu dem gewählten Beiſpiel zurück— kehrend, bleibt noch anzuführen, daß bei den Kreuzungen des Verſicolor-Faſanes (ohne Halsring) mit dem Ph. torquatus, überhaupt mit Ringfaſanen, eine ſchwer . zu beſeitigende Eigentümlichkeit auftritt, die darin beſteht, daß der weiße Halsring bei den Kreuzungsprodukten, ſogar auch noch bei denjenigen von Siebenachtelblut, immer wieder erſcheint, wenngleich hier nur in geringen Spuren und derart, daß an der betreffenden Stelle ſchließlich nur noch Spitzen der Federn weiß erſcheinen, oft nur in Größe von Stecknadelſpitzen, aber immer noch abſtechend von dem ſonſt dunklen Gefieder der Umgebung. Will man dieſen Mißſtand von vornherein vermeiden, ſo darf man die Kreuzung des Verſicolor nicht mit Ringfaſanenhennen vornehmen, ſondern nur mit dem Ph. colchicus und den Species ohne Ring.“) In der Lebensweiſe dürften ſich ſämtliche Faſanen mit mehr oder weniger F. | 1) Man vergleiche auch den mit Abbildungen (Bunttafeln) verſehenen Artikel von 4 Prof. Dr. R. Blaſius auf Seite 89 des Jahrganges 1889 der „Ornithologiſchen Monats— dem Freileben in Japan dar. ) Wild und Hund V. Jahrgang 1899 Nr. 15. ſchrift“. Die eine Tafel ſtellt einen Baſtard von Ph. versicolor und Ph. torquatus aus den Alaſchanbergen ſehr jelten geworden ſein, wogegen er in den aan n für die an weil fie se en 2 finden, weniger wanne 1 ausgeſetzt ſind und hinreichende Aſung aufnehmen können. | Bon ſolchen Gebieten ftreifen fie dann mit Vorliebe in naheliegende Getrei felder und ſind tagsüber unermüdlich thätig, alles, was die Jahreszeit an keimen f der Saat oder reifer Frucht bietet, aufzunehmen. Außer den ver ſchiedenſten 2 Sämereien, Beeren, grünen Knoſpen und Schößlingen äſen ſie auch noch mancherle ; Inſekten und Kerbtiere. Gegen Abend bäumen die Faſanen auf, nehmen woh auch auf niedrigem Geſträuch ihr Nachtquartier, nie oder doch in den allerſ ſeltenſten =. Fällen ſuchen jie die Nacht ſchlafend auf dem Boden zu verbringen, die denne | wohl nur zur Zeit des Brütens. 2 Die Hennen ſcharren ſich eine ſeichte Vertiefung in die Erde, wen unter ſchützendem Geſträuch ꝛc. und füllen dieſe mit Grashalmen und dürrem | Laub aus. Die Gelege zählen je nach der Raſſe von ſechs bis fünfundzwanzig Eiern, die in Form und Farbe geringe Abänderungen zeigen. In der Hauptſache beſteht die Nahrung aller Faſanen in den verſchiedenſten Sämereien, Körnerfrüchten, | Beeren, Knoſpen, zarten Blättern, Wurzeln ꝛc. und allerlei Kerbtieren und 1 ſekten. Waſſer wird viel von ihnen gebraucht, und fie ziehen daher auch regel- mäßig zur Tränke, wenn ihr Gebiet nicht Quellen, Bäche und Waſſerrinnen aufweiſt. Der Jagdfaſan wird in ſogenannten wilden und zahmen Faſanerien ge⸗ züchtet, d. h. in erſteren iſt er ſich vollſtändig überlaſſen, in letzteren werden die 1 in der Jagd aufgeſuchten Eier oder auch ſolche, die man von auswärts bezieht, in eigens dazu hergerichteten Faſanenſchuppen von Truthühnern ausgebrütet a aufgezogen und dann ſpäter ausgeſetzt. Ausführliches hierüber findet man in A. Goedde, „Faſanenzucht“ (Verlag von P. Parey in Berlin), C. Cronau, 1 „Aufzucht und Pflege der Faſanen“ (Verlag von Trübner in Straßburg) und in 25 Hlawensky's „Die zahme Faſanerie“ (Verlag von J. Neumann in Neudamm). Unter den ſogenannten Ohrfaſanen (Crossoptilon), die in Gefangenſchaft ausdauern und zu erfolgreicher Fortpflanzung ſchreiten, iſt an erſter Stelle d Mandſchuriſche Ohrfaſan, Crossoptilon auritum Gray., zu nennen. Se 2 Verbreitungsgebiet erjtredt ſich auf das Alaſchan- und Ganſugebirge. Nach Wee ſoll indes der Ohrfaſan durch den ſchneereichen Winter im Jahre 1869/70 i noch häufig anzutreffen iſt. 1 ** 1 5 * ER * *+ 37 5 F ar . AR b F 8 1 5 EN | ename frender e 103 N 15 * Obrſaſan liebt ausſchließlich die dichten Waldungen der Gebirge und leb bon pflanzlichen Stoffen, wie jungen Knoſpen, Wurzeln verſchiedener Pflanzen und Berberitzenblättern. Im Frühjahr und Sommer hält er ſich meiſtens auf dem Boden auf, wohingegen er im Herbſt und Winter mehr aufbäumt. Über- raſcht oder aufgeſcheucht ſucht er ſich durch Laufen oder durch Aufbäumen ſeinen Verfolgern zu entziehen. Seine unmelodiſche Stimme erinnert an das Geſchrei des Pfaues. Da der Ohrfaſan ungemein ſcheu und vorſichtig iſt und auch gegen Verwundungen ziemlich unempfindlich, wenn ihn nicht ein gutſitzender Schuß trifft, 10 iſt ſeine Jagd ziemlich ſchwer und in den Gebirgsklüften auch äußerſt be— ſchwerlich und anſtrengend. Die meiſten Ohrfaſanen werden von tangutiſchen Peter im Winter in Schlingen gefangen, und die zerſchliſſenen Schwanzfedern Bub namentlich in China ein vielbegehrter Artikel, da ſolche als höchſter Schmuck für die Hüte chineſiſcher Offiziere dienen. Das Neſt wird meiſt im Gebüſch angelegt und beſteht aus wenig dürrem Graſe. Bereits im Mai legt das Weibchen ſeine 8 fünf bis ſieben Eier. Auch in der Gefangenſchaft, die er in geräumigen Volieren gut überſteht, ſchreitet der mandſchuriſche Ohrfaſan zur Paarung und Fortpflanzung. Die Hochgebirge Süd⸗ und Hinteraſiens beherbergen ein Wildhuhn, das e iner beſonderen Gattung (Lophophorus) angehört und in ſeiner Farbenpracht einzig daſtehen dürfte. Es iſt dies der Glanzfaſan, Lophophorus impeyanus (Lath.). Auf dem Kopfe trägt der Glanzfaſan einen ährenartigen Federbüſchel von goldigem Glanz. Kopf und Kehle ſind metalliſch grün, Oberhals und Nacken p par: bis karminrot und rubinartig glänzend, Unterhals und Rücken bronze- grün mit Goldglanz, Mantel- und Flügeldeckfedern, Oberrücken und Oberſchwanz— deckfedern violettblaugrünlich mit hohem Glanz, Unterſeite ſchwarz, auf der Bruſt⸗ mitte grün und purpurn ſchillernd, dagegen auf dem Bauche ohne Glanz; einige Federn des Unterrückens weiß, die Schwingen ſchwarz und die Steuerfedern zimmetrot. Die das braune Auge umgebende nackte Hautſtelle iſt bläulich, der Schnabel dunkel hornfarben und die Beine ſchmutzig graugrün. Das Weibchen iſt einfach bt und zwar die Grundfarbe gelbbraun, dunkelbraun gefleckt und gebändert, . und Schwanzfedern ſchwarz mit braungelben Bändern. Der Monaul, wie die Bewohner des Himalaja den Glanzfaſan nennen, iſt a benden ſcheu und hält ſich im Sommer hauptſächlich einzeln oder in | Paaren in den an Schlinggewächſen reichen Waldungen feiner heimatlichen Berge auf. Erſt wenn die kalte Jahreszeit herannaht und das üppige Grün verdorrt, id lägt er ſich zu größeren Ketten zuſammen, um fo unter dem dürren Laub nach Larven 2c. zu ſuchen. Im Laufe des Winters, wenn die Kälte zunimmt und Schneefall eintritt, ziehen ſie ſich immer mehr nach unten und kommen dann ſelbſt bis in die Ebene hinab. Mit Eintritt der wärmeren Witterung beginnt 3 : ! SF a 2, 9 E Ay Nr le 7 Meer und Fleckchen. Ende Mai entſchlüpfen die Küchlein den Eiern. 8 PF ER AN TN Da ER RE Fe a FE Ber * . x 8 5 S unter einem n Grasbüſcht, wie alle en in reiht Ay Gelege zählt etwa fünf Eier von ſchmutzigweißer Farbe mit rötlichbr Die erſten lebenden Glanzfaſanen brachte Lady Impey nach Eng in dem Tierparke des Earl of Derby gelang es, den Monaul zuerſt zur pflanzung zu 4 e ! ſie dann and in anderen e Er: legen fie bis zu zwölf und mehr Eier, die dann am beſten m Fiber Haushennen ausgebrütet werden. nt Zum Ausſetzen in Waldungen dürfte ſch ganz beſondecz das oſanhu Euplocomus melanotus Blyth., eignen, da die Erfahrungen, welche man in der Gefangenſchaft mit ihm gemacht, wenigſtens einen günſtigen Erfolg als ge⸗ 4 rechtfertigt erſcheinen laſſen. Auch ift das Faſanhuhn weniger ſcheu, vielmehr bei e nicht allzu großer Beunruhigung noch zutraulich zu nennen, ſtreift weniger umher und hält fi) mehr an den Boden. Merkmale des Faſanhuhnes ſind geſtreckter Bau, ſchwacher Schnabel, hohe Beine mit Sporen, gerundete kurze Flügel, dach artiger Schwanz, beſtehend aus ſechzehn Federn, und warzige nackte Wangenhaut. Das Faſanhuhn oder der Kirrik der Indier iſt oberſeits glänzend ſchwarz, Vorderhals und Bruſt weißlich, Bauch und untere Schwanzdeckfedern ſchwarz⸗ bräunlich. Die nackte Wangenhaut iſt rot, das Auge braun, der Schnabel hell horn⸗ gelb und die Läufe gelblichgrau. Das etwas kleinere Weibchen hat eine mehr matt dunkelbraune Färbung, doch zeigt jede Feder hellgrauen Schaftſtrich und | Endſäume. Eine verwandte Art iſt Euplocomus albocristatus Vie), vn „Kelitſch“, wie die Indier fie nennen. 8 TE Der öſtliche Himalaja iſt die Heimat des Faſanßuhneiß und hier erſtret 4 ſich ſein Wohngebiet vom Fuße der Hügel bis zu einer Höhe von zweitauſend Metern. In den unteren Gebirgen findet man es in allen Waldungen, beſonders in Dickichten und dichtbewaldeten Schluchten, wogegen im Innern die Dſchungeln und bebaut geweſene, aber wieder aufgegebene Stellen bevorzugte Aufenthaltsorte biete 1 Die Aſung des Faſanhuhnes find Wurzeln aller Art, Beeren, Kör Schoten, Blätter und die verſchiedendſten Kerbtiere. So wenig ſtreitſüchtig ſonſt iſt, erwacht doch während der Balzzeit eine unbezwingbare Kampfesluf ihm, und die Hähne liegen ſich dann oft in den Federn, meiſt mit blutigem gang. Das Neſt wird wie von den anderen Faſanen recht nachläſſig unte büſch ꝛc. angelegt, und die Henne bringt 9—14 Eier, die denjenigen des wöhnlichen Haushuhnes ſehr ähnlich ſind. Nach 2426 Tagen entf Küchlein und bäumen bereits mit der dritten Woche auf. u 4 4 . er 1 — ER yo 5 5 7 er a ik . 5 „ 0 N 9 . 1 BR, * 2 7 . i un 11255 “Ya . N * 5 DEM, “ 2 Br 2 5 „ . . Sinbängerungsuerhuhe | fremder Süfneauten 105 1 Volieren Velde ſich das Faſanhuhn leicht zur Fortpflanzung; es iſt deshalb auch keine ſeltene Erſcheinung in unſeren Tiergärten. Der bekannte ‚Fü ter von Cornely in Belgien hielt mehrere frei zwiſchen dem Hausgeflügel auf ſeinem Hofe. In der Gefangenſchaft nimmt man den Hennen die Eier fort und läßt fie entweder durch Puten oder Haushühner ausbrüten. Jedenfalls dürfte ſich dieſer Vogel zur Ausſetzung und Einbürgerung eignen und empfehlen, da er nicht allein alle angenehmen Eigenſchaften des Faſans hat, ſondern auch 7 ziemlich widerſtandsfähig gegen Kälte iſt und daher den Winter wohl ohne ſonderlichen Schaden bei uns überdauern dürfte. Ein eigentümliches Wildhuhn und zwar ein naher Verwandter des Glanz— | huhnes oder Glanzfaſans iſt das Satyrhuhn, Tragopan satyrus (L.), welches ſich in der Hauptſache durch zwei kleine hohle und aufrichtbare fleiſchige Hörner vor ſeinen übrigen Verwandten keunzeichnet, ſowie durch das nackte, ausdehnbare Kehlfels, das ſich ſeitlich durch zwei Hautlappen vergrößert. Dieſe Fleiſchteile nehmen während der Balzzeit eine kornblumenartige Färbung an mit fobaltblau 3 glänzenden Wärzchen und ſchwellen in der Erregung ſtark an, die Hörner richten ſich auf und geben dem Vogel ſo ein diaboliſches Ausſehen. Schwarz ſind Stirn, Scheitel, ſowie ein breites, über die Schläfen nach dem Hinterkopf laufendes Band. Hals und Flügelbug karminrot, Bruſt und Bauch zeigen auf rotem Grunde : augenartige, meift ſchwarzgeſäumte Flecken, Mantel und Oberſchwanzdeckfedern find braun, fein ſchwarz gewellt und gebändert und an der Spitze mit weißer ſchwarz— gefleckter Augenzeichnung geziert; Schwingen dunkelbraun mit ledergelbem Saum und Bändern, die Schwanzfedern ſchwarz, Auge tiefbraun, Schnabel und Läufe N ſchmutzig horngelb. Das kleinere Weibchen hat hellbraunes Grundgefieder, iſt auf der Oberſeite etwas dunkler und unterſeits mit ſchwärzlichen und rötlichen Quer— bändern und Flecken ſowie weißlichen Schaftſtrichen und Flecken geziert. Das Verbreitungsgebiet erſtreckt ſich auf den se des Hymalaja und auf Nepal Unterhalb der Schneegrenze, in den hochliegenden, dichten und düsteren Waldungen hauſt das Satyrhuhn, nur im Winter tiefer hinunterziehend, ſich dann in den Dickichten der Morenda⸗, Eichen⸗ und Walnuß⸗Waldungen, wo der Bambus faſt undurchdringliches Geſtrüpp bildet, anſiedelnd. Zu dieſer Zeit lebt es ge— ſellig, bildet aber nie oder ſelten geſchloſſene Völker. Nur wenn es Nachſtellungen ausgeſetzt iſt, ſei es durch Raubtiere oder Eingeborene, wird es vorſichtiger und ſcheuer und weiß ſich dann geſchickt in dem Dickicht oder den dichten Baumkronen zu decken. Erſt wenn die Schneeſchmelze beginnt und die warmen Frühlings— tage anfangen, ſteigt es wieder höher im Gebirge hinauf und bald ertönt dann * der dem Blöken einer Ziege ähnliche . Während der Balzzeit entfaltet 8 Hahn feine bo e Prat 112 . in diser | ſchöner Vogel. s | N Knoſpen der ver ſchiedenkn Baumarten, Bere, waren, Sä erben in ſaftigen Knospen und Blättern. u... Das Satyrhuhn akklimatiſiert ſich leicht, erträgt die Gefann gu g ſchreitet auch zur erfolgreichen Fortpflanzung. Die Henne legt ſelten mehr 6 Eier, die ziemlich ſtarkſchalig und auf braungelbem Grunde mit feine © und ſtärkeren dunkelbraunen Fleckchen geſprenkelt find. Sie brütet eifrig, nach 26 Tagen entſchlüpfen die jungen Satyrhühnchen dem Ei, von der M tte 5 gut geführt und beſchützt. Die Hähne erhalten erſt im u Jahre 15 B ch 5 gefieder. ER RR | Der Spiegelpfau, Polyplectron bicalcaratum (L.), ein naher Verwandte a Gr der Pfauen und des Arguspfaus, ift trotz feiner einfach ſcheinenden Färbung 5 durch die wundervolle Augenzeichnung der Federn ein ſehr ſchöner Vogel. Kopf Een feiten und Kehle find reinweiß, um das Auge ein roſtgelber Fleck, die Oberkopf. federn, die ſich in der Erregung etwas aufwärts ſträuben, ſind ſepiabraun, das übrige Gefieder hellſepiabraun, auf der Unterſeite fein ſchwarz geriefelt, mit kleinen h eiförmigen gelbbräunlichen Flecken, welche auf dem Oberrücken und den Flügeln glänzend hell umſäumte grünviolette und auf den Schwanzfedern glänzend blau- grüne Augenflecken zeigen. Die graubläulichen Läufe des Hahnes zeigen 2 und | oft bis 6 Sporen. Das Weibchen hat kürzeren Schwanz, minder glänzende und 5 — weniger auffallende Färbung und an Stelle der Sporen ſchwielige Erhöhung n. 5 Birma, Aſſam und Tenaſſerim ſind die Heimat des Spigelpfaues, der wie ſeine Verwandten, der tibetaniſche Spiegelpfau, Pol. thibetanum (L.) und der Arguspfau, Argusianus argus (L.), in den dichten Waldungen ein verſtecktes Daſein führt. Sie halten ſich viel auf dem Boden auf und lieben es in un⸗ . entwirrbarem Geſtrüpp und Dickicht herumzuſtreifen. Über die Lebensweiſe die 5 BE ſcheuen Vogels iſt noch wenig bekannt, doch follen Gefangene ſich in geräumi Vogelhäuſern zur Paarung bequemen und längere Zeit ausdauern. Der ber e vorhin erwähnte a e argus nn Wit wohl e = ri nad) vorn biegt. Der Naden 11 5 455 vera, | 1555 = Sinbürgerungsverfuce er Huhnerarten. 107 = kurze, ed rsge reifte Federn, und das geſumte Kleingefieder ſitzt locker, aber 8 t. Nacken⸗ und Oberrückenfedern find erdbraun, weißgelb geſtreift und geperlt, | der gelbbraune Rücken iſt mit dunkelbraunen runden Tüpfeln gezeichnet, die Unterſeite ziemlich gleichmäßig rotbraun, hellgelb und ſchwarz gewellt und gebändert. Die weißſchaftigen Armſchwingen zeigen nach der Außenfahne zu dicht am Schaft ſteehende lichtweißgelb und ſchwarz gerandete Augenflecke, dieſe verlaufen von dunkelolivgrün allmählich ins grüngelbe und endigen übergehend in einen zart grauweißen Endſaum; zwiſchen den Augenflecken ſtehen dunkelroſtgelbe, ſchwarz— 3 braune bänderartige Flecken, während in gleicher Farbe vor den Augen— flecken, und zwar von einem jeden aus, eine bandartige Zeichnung ausläuft, die gegen den Endſaum der Fahne in eine punkt- oder perlartige Zeichnung übergeht. 3 Die Innenfahne iſt vom Schaft aus graubräunlich, gegen das Ende zu weißgrau = und hier mit unregelmäßig ſtehenden braunen Punkten beſetzt. Das Ende der 5 Feder zeigt dann auf ſepiabraunem Grunde größere und kleinere ſchwarzbraun 8 eingefaßte Pünktchen. Die längſten Schwanzfedern find ſchwarz, der Schaft oben $ rotbraun, unten aſchgrau, mit weißen ſchwarz umrandeten Augenflecken geſchmückt. * Der Schnabel iſt weißlichgelb, das Auge rotbraun, das Geſicht nackt und bläulich und die Läufe hellkarminrot. Die kleinere Henne iſt weit einfacher gezeichnet und * zeigt auf hellbraunem Grunde e und gelbliche Bänder-, Wellen- und Punkt⸗ zeichnung. 3 Die Haltung beſonders des Hahnes iſt pfauenartig; nur während der Balz- zeit zeigt er ſich in ſeiner ganzen Schönheit. Unter ſchnarrenden Rufen, die wie „Kuau“ klingen, ſucht er die Weibchen herbeizulocken und mit niederhängenden, 2 ausgebreiteten Flügeln, deren wundervolle Zeichnung nun ganz zur Geltung kommt, ſtolziert er balzend auf den Waldblößen umher. Das Weibchen legt fein Neſt im dichteſten Gebüſch und möglichſt verborgen, aber recht nachläſſig und 3 kunſtlos an und bringt hier fein aus ſieben bis zehn gänſeeigroßen Eiern beſtehendes = Gelege. Die Nahrung beſteht in Kerbtieren, Würmern, Schnecken, Blattknoſpen und Sämereien, in der Gefangenſchaft nehmen ſie nach Brehm auch gekochten Neis. Das Wildpret foll äußerſt ſchmackhaft ſein. . Die Gattung der Felſenhühner wird durch das in Aſien vorkommende Haldenhuhn, Tetraogallus himalayensis Gray., fälſchlich auch Schneefaſan genannt, repräſentiert. Ich kenne dasſelbe nur nach ausgeſtopften Exemplaren, und die nachfolgenden Notizen ſind „Brehms Tierleben“ entnommen. | Auf allen Hochgebirgen Inneraſiens vorkommend, ſteigt es im Sommer bis zu den höchſten Gipfeln, um im Winter wieder bis zur Holzgrenze hinabzuwandern. Als ausſchließliches Huhn der Felſen vermeidet es alle Waldungen, und je un— wegſamer und zerklüfteter die Felſenpartien ſind, umſomehr bevorzugt es dieſe. [ 2 umrandet, die äußeren Schwanzfedern außen auf dunkel roſtrotem Grunde fein 1 In der Balzzeit, die meiſt mit Anfang März beginnt, kämpfen die Hähne erbittert a Vertiefung, die mit wenigen Grashalmen ausgelegt wird, und bringt hier ift im 5 noch weniger a 19 7 5 wie 1 ae 75 beſchreibt das Außere We Vogels wie folgt: „Seine u N und Nacken ſind lichtfahlgrau, die Federn eines breiten ral auf 0 pr: rücken, der auch die Bruſt umgiebt, auf lichtfahlgrauem Grunde mit feinen, a Punkten beſtehenden, gewellten Querbinden gezeichnet, Mantel, Unterrücken in Quere gewellt, alle größeren Federn der Oberſeite mit mehr oder minder brei roſtbraunen oder roſtgelben Rändern geziert, wodurch eine ſtreifige Zeichnun; entſteht, ein hinter dem Ohre beginnendes, ſeitlich am Halſe und dann ſcharf 8 nach der Bruſt herablaufendes Band ſowie ein zweites, das am Kinnwinfel be⸗ 5 ginnt und hufeiſenförmig die Kehle einſchließt, dunkel kaſtanienbraun, die Kehle und ein von beiden Bändern begrenzter Halsſtreifen weiß, die Federn des dem Kragen entſprechenden Kopfquerbandes fahlweiß, einzelne von ihnen mit teilweiſe verdeckten ſchwarzen Mondflecken wie gebändert, Bruſt und Bauch tief felſengrau, dunkler geſchaftet und äußerſt fein fahlbraungelb quergewellt, die Seitenfelder lichter, mit breiten Außen- und ſchmäleren Innenrändern von roſtbrauner oder roſtroter Färbung, die ſich einende Längsſtreifen bilden, die Handſchwingen fait 4 ganz, die Armſchwingen nur an der Wurzel weiß, erſtere gegen die Spitze, letztere 4 bis gegen die Wurzel hin dunkelgrau, feinfleckig fahlgelb quergebändert, die Schulterfedern durchaus jo gefleckt, aber nach Art der Rückenfedern roſtfarben dunkel gefleckt, innen und bandartig vor der Spitze rötlich dunkelgrau, gegen die Mitte des Schwanzes hin mehr und mehr in Felſengrau übergehend und ſtärkere Fleckung zeigend. Beide Geſchlechter tragen dasſelbe Kleid und unterſcheiden ſich nur durch die Größe.“ 5 10 85 1 Die Bewegungen ähneln mehr denen der Stein- und Rephühner, und während das Haldenhuhn auf dem Boden mehr kurz und gerundet erſcheint, iſt das Flugbild ein geſtrecktes. Es hält auf dem einmal erwählten Terrain ſeinen beſtimmten Stand und verfolgt hartnäckig jeden Eindringling in ſein Gebiet. ad; um den Beſitz des Weibchens. Die Stimme iſt nach Brehm ein wohllautendes, ſchwer zu beſchreibendes Pfeifen, welches noch auf weite Entfernungen hin hörbar ; Auf einer erdigen Stelle an felfigen Abhängen ſcharrt das Weibchen ſechs bis ſieben ziemlich runden, auf grüngelblichem Grunde blaugefleckten unter, die in ſechsundzwanzig bis achtundzwanzig Fach erbrütet werde 5 “ % — 1 8 * Hen Be g ch * i 8 2 7 in 7 r * . * l 1 . Dee Die Fänge 585 Raubvögel. Dr Carl * DR 109 Beihen brütet eifrig, indes das Männchen in der Nähe des Neſtes Wache hält | u nd bei drohender Gefahr warnende Laute ausſtößt. Das Geſperre wird von Hahn und Henne mit gleichem Eifer geführt und auch bei der größten Gefahr a nicht von ihnen verlaſſen; die Jungen wiſſen ſich übrigens im Steingeröll gar meiſterlich zu drücken und dadurch meiſt der Gefahr und ihren Verfolgern zu . entgehen. | Die Nahrung beſteht in allerlei Pflanzenſtoffen: Grasſpitzen, Knoſpen, * Blättern, Moos, Wurzeln und dergleichen. Bei ſtarkem Schneefall ſcharren ſie vollſtändige Gänge unten dem Schnee, um zu ihrer Lieblingsäſung zu gelangen. Das weiße Wildpret ſoll einen ausgezeichneten 8 haben, zart und würzig ſein. 4 5 „Mountaineer“ meint, daß man die Haldenhühner bald an die Gefangen— 2 ſchaft und den Käfig gewöhnen könne, wo fie dann auch Körnerfutter annehmen, | * bezweifelt aber, daß ſie mit ſolchem auf die Dauer zu erhalten pig 3 (Fortſetzung folgt.) . 4 3 | Die Fänge der Naubvögel. 3 eh Von Dr. Carl R. Hennicke. zZ. 3% DENT. . aa (Mit Schwarzbild Tafel XVI.) Der Uhu, Bubo bubo (L.). 3 Die Fänge find ſtark und kräftig, beſonders die Krallen ſehr groß. Der . Lauf und die oberen Seiten der Zehen ſind mit dunkelroſtgelben Federn dicht . bedeckt, die mit ſchmalen dunkelbraunen Wellenlinien gezeichnet ſind. Die Länge 2 des Laufes beträgt 7 bis 8 em. Die Zehen ſind an der nicht befiederten Unterſeite rauh infolge kleiner warziger Erhöhungen und dort braungrau gefärbt. Die Mittelzehe mißt 5,8 bis 6,4 cm, die Außenzehe 4,7 bis 5 cm, die Innenzehe 5,2 bis 5,4 cm, die Hinter- zehe 2,4 bis 2,6 cm. Die verhältnismäßig großen Krallen ſind ſtark gekrümmt, ſpitz und dunkel⸗ braun von Farbe. Die der Mittelzehe mißt in der Sehne gemeſſen 3,5 bis 3,8 em, die der Außenzehe 3,0 bis 3,2 em, die der Innenzehe 3,6 bis 4,0 cm, die der Hinterzehe 3.6 bis 3,9 em. Der abgebildete Fang iſt der eines beſonders großen Exemplares (2” Kg Gewicht!), das am 3. April 1893 in Finland in dem Augenblicke erlegt wurde, als es eine große, ſtarke Bauernkatze geſchlagen und ergriffen hatte. (it Schwarzbild Tafel XVII, 1 5 5. Der Merlinfalke, Falco aesalon Tunst. Der Lauf iſt im oberen Drittel an der Vorderſeite beten an der ſeite nackt, die nackten Teile ſind mit kleinen fünf- und ſechseckigen Net beſetzt. Direkt über der Zehenwurzel liegen fünf bis ſechs Quertafeln. 9 1} hinauf liegen abwechſelnd in Querreihen angeordnet zwei bis drei Netztafeln ar der Vorderſeite des Laufes. Die Länge des Laufes beträgt ungefähr 373 g Längsflecken. Die Zehen ſind lang und dünn und tragen gut ehtioiifekie Ballen. find an der Unterſeite genetzt und tragen auf der Oberſeite Quertafeln, die Mitte zehe achtzehn bis zweiundzwanzig, die Außenzehe ſieben bis zehn, die Innenzehe ſieben bis neun und die Hinterzehe fünf bis ſechs. Die äußere und mittlere Zehe hat ein kurzes Spannhäutchen. Ihre Farbe iſt ebenſo wie die des Laufes gelb. Die Maße der Zehen ſind folgende: die Mittelzehe mißt ohne n 2,7 bis 2,9 em, die Außenzehe 1,8 bis 2,0 em, die Innenzehe 1,4 bis 1, 5 cm, die Hinterzehe 1,2 bis 1,3 cm. 1 1 5 Die krummen, ſpitzen Krallen ſind ſchwarz. Sie meſſen im Bogen: 9 der Mittelzehe 1,0 bis 1,2 cm, die der Außenzehe 0,9 bis 1,0 em, die der 1 Innenzehe 1,2 bis 1,4 em, die der Hinterzehe 1,2 bis 1,4 cm. Der ae ee 4 Fuß iſt der eines in Finland erlegten Weibchens. 3 * (Mit Schwarzbild Tafel XVII, Fig. 2). 1 Der Finkenhabicht, Sperber, Aceipiter nisus (L.). 4 Der ſehr dünne Lauf iſt vorn nur im oberen Viertel befiedert, hinten nackt. 1 Die nackten Teile der Vorderſeite ſind mit einer größeren Anzahl langer Quer- 4 ſchilder bekleidet, die bei älteren Exemplaren häufig zuſammenfließen und 2 einzige Schiene bilden. Auch die Rückſeite trägt zehn bis zwölf Quertafeln, di die übrigen Teile des Laufes find genetzt. Die Farbe des 5,0 bis 5,0 cm Im 1 Laufes iſt ebenſo wie die der Zehen gelb. 5 Die Zehen ſind lang und dünn. Ihre Gelenke tragen deutliche Bu an der Sohle, die beſonders bei der Außen- und Mittelzehe ſehr ſtark ausgebildet find. Die Mittelzehe, die ohne Kralle 2,5 (G7) bis 4,0 (2) cm lang iſt t auf der Oberſeite vierundzwanzig bis ſechsundzwanzig Quertafeln, die 2,0 295 bis 5 (2) cm Ian Außenzehe Teac bis 3 die 13 3 00 bi * 0. ele, Von ia Blonde. 111 “a ne (cha bis ae Die Unterſeite der Zehen iſt genetzt. Die äußere und mittlere Zehe wird durch eine kurze Spannhaut verbunden. Die ſtark gekrümmten, ſcharfen und ſpitzen Krallen ſind ſchwarz. Sie meſſen bei einem P an der Mittelzehe 1,4 cm, an der Innenzehe 1,7 cm, an 3 der Außenzehe 1,1 cm, an der Hinterzehe 1,8 cm, im Bogen gemeſſen. Bei eeinem C find die entſprechenden Maße: 1,2, 1, 6, 0,8, 1,6 cm. Der e 3 Fang ſtammt von einem in 5 e 1 ö Von 5 Blauracke. Von G. Woite. (Mit Buntbild Tafel XVIII.) . „Wer die Racken genauer beobachtet, muß ſie lieb gewinnen, wer aber 5 einmal Zuneigung zu ihnen gewonnen hat, auch die Verpflichtung erkennen, etwas flür ſie zu thun.“ Dieſen Worten Brehms werden gewiß diejenigen voll und i ganz zuftimmen, welche diefe Zierde der deutſchen Vogelwelt eben genauer kennen. Diooch iſt es leider nur wenigen beſchieden, ſich a an al ſchönen Sommervögeln am Brutplatz zu erfreuen. = Mandelkrähe allen Forſtbeamten und den meiſten Jägern aus eigener Anſchauung F bekannt, und zeigt dies ſchon, daß er hier noch nicht zu den Seltenheiten gehört. Über ſeine Eigenſchaften ſind aber nur wenige unterrichtet, weil er trotz ſeiner auffallenden Färbung und, obgleich er ſich ſehr bemerklich macht, entſchieden wegen ſeiner Scheu und feines unſteten Weſens die Beobachtung erſchwert. Die Bezeichnung Mandelkrähe verdankt der Vogel ſeinem mandelfarbenen iſt es ſein Unglück, eine Krähe genannt zu werden, denn dieſes iſt auch ein Grund mehr, daß die mit Flinten bewaffneten Naturunkundigen, welche ja nach Tauſenden zählen, ihn jedesmal beſchießen, wenn ſie ſeiner anſichtig werden. = Richtiger nennt man den Vogel nach feinem Geſchrei „Racke“. — Nach meinen „ een iſt die Blauracke nicht ſehr wähleriſch in Bezug auf ihren Aufenthalt, denn man trifft ſie hier in Schleſien in fruchtbaren und unfruchtbaren, in feuchten N - und trocknen Gegenden, und ſie verſchmäht auch gänzlich waſſerloſes Gelände nicht. Da ſie aber menſchenſcheu iſt, ſo nimmt ſie nur dauernden Aufenthalt, wo 2 fie ungeſtört bleibt. Durch Bejeitigung der hohlen Bäume raubt man ihr von Jahr zu Jahr mehr Wohnungen, ſodaß ſie in vielen Gegenden lediglich aus Mangel an geeigneten Niſtbäumen nicht mehr brüten kann. . Es iſt dies um ſo mehr zu bedauern, als dieſe herrlichen, dabei gänzlich unſchädlichen Vögel, die durch Verzehren großer Kerbtiere vielen Nutzen ſchaffen, . 3 j 1 In meiner Heimatprovinz Schleſien iſt der Vogel 15 dem Namen Rücken und weil er in mancher Beziehung an eine Krähe erinnert. Entſchieden 0 4 — rs 4 We e * . die Sonne den blauen Himmel und die hellgrüne Belaubung beſonders hel | hat, fo balzen fie am beften, wenn die meiften anderen Vögel ſchon ſtiller werd und dies iſt bei ihrer Vorliebe für einſame, menſchenleere Orte ganz e . 1 luft zu bedeutender Höhe auf und en dort 2 e kunſtſtücke, wobei ſie ihr „Räh⸗Räh⸗Räh“ rufen, welches ihr Balzlaut oder Ge ſang iſt. Dieſe Spiele erſcheinen ganz beſonders ſchön, weil im Mai und leuchtet. Da die Racken erſt dann recht munter werden, wenn die Luft ſich erwär: hoch zu ſchätzen. 5 Nach dem vorſtehend Gef ſagten wird es gewiß nicht nur jedehn Vogel liebhaber, ſondern jedem Naturfreunde am Herzen liegen, dieſen ſchönen wen e f * unſern Gauen zu erhalten und die Kopfzahl zu vermehren. E | 8 Dieſe Aufgabe liegt in erſter Linie in den Händen der Waldbeſitzer und der a Forſtleute, für die es nicht beſonders ſchwierig ſein dürfte, dieſen wie anderen großen Höhlenbrütern in ihrer Wohnungsnot abzuhelfen und die 1 Tiere 9 vor Verfolgung zu ſchützen. 1 Es iſt doch eines Weidmanns gänzlich unwürdig, Wald und Flur Bi. ſchönſten Zierden zu berauben, und von denkenden Männern kann gar nicht genug dem ſinnloſen Todſchießen nützlicher Vögel mit allen Mitteln entgegengearbeitet werden. Sollte Belehrung, Ermahnung und Drohung nichts helfen, dann bleibt nichts übrig, als ſolchen niedrigen Schießern gegenüber die SS des Reichsgeſetzes, betreffend den Schutz von Vögeln vom 22. März 1888, in Anwendung zu bringen. In dieſem Geſetz iſt das Erlegen von Vögeln vom 1. März bis 1 15. September unterſagt, und werden Zuwiderhandlungen mit Geldſtrafen bis 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Nach meinem Dafürhalten wäre eine Strafe | von 150 Mark für ein mit Schießwut behaftetes Individuum, welches auf dem 9 Brutplatz eine Blauracke beſeitigt, eine niedrige zu nennen. Dem Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutz-Verein kann es daher von den Vogelfreunden gar nicht genug gedankt werden, daß er in dem von ihm herausgegebenen Deutſchen Jagd⸗ f buch (Paul Parey, Berlin. Preis 30 Pf.) das Vogelſchutzgeſetz mit aufgenommen hat. 1 Vorteilhaft wäre es gewiß noch, wenn ſpäter einmal §S 3 und S 6 durch man 7 | Druck beſonders augenfällig gemacht würden. 17 Nächſt dem frevelhaften Abſchuß trägt, wie ſchon oben gen der nehmende Mangel an ihnen in welchen die er 1 8 vier bis aun alt 88 RER En der i Bla 113 162 ie ſchönen Vögel aber bis jetzt bei uns die Nähe der Menſchen noch ſcheuen, müſſen die Brutbäume ſich an geeigneten Orten befinden. Wo ſtöberndes Geſindel Wälder und Fluren ſtändig abſucht, kommt keine Brut auf. Es bleiben alſo nur 4 ſolche Reviere übrig, die unter ſachverſtändiger Aufſicht ſtehen. 3 Mir iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, in Parkanlagen Racken durch Niiſtkäſten anzuſiedeln, und auch Faſanerien werden nicht immer geeignet ſein, aber eingegatterte Hochwildreviere, in denen alte Eichen und Buchen wegen der Maſt ſtehen bleiben, find die denkbar günftigften Brutplätze. . Im Spätſommer 1893 ſah ich in der Schorfheide bei Hubertusſtock (Mark) die alten Eichen mit vielen Blauracken beſetzt, und auch in den Waldrevieren bei 3 Pleß (Schleſien) iſt der Vogel zahlreich vertreten. Im letztgenannten Bezirk brüten ſie ſeit einer Reihe von Jahren im Revier Charkow ſowohl in nach * Profeſſor Liebes Vorſchrift hergeſtellten Brutkäſten, als auch in den Freiherr von Berlepſch'ſchen Niſtkäſten D. z Da die Vögel im Frühjahr ſpät am Brutplatz eintreffen — in Charkow wurde bis jetzt die Zeit vom 13. bis 20. Mai beobachtet — ſo iſt es unerläßlich, daß die Paärchen dann auch unbeſetzte Niſtkäſten vorfinden. 5 empfiehlt ſich, eine Anzahl * Niſtkäſten bis Ende Mai bereit zu halten, welche man noch nach Bedarf anbringt, E beſonders wenn ſich Vogelpaare um Brutplätze ftreiten. Unbemerkt bleiben die Käſten nicht, denn die in Stamm-, Mauer- und Erdhöhlen brütenden Vögel 3 ſuchen im Frühjahr die alten Bäume ſehr fleißig und ſorgfältig nach Niſtgelegenheit ab, finden alſo ſehr bald die ſachgemäß angebrachten Vogelkäſten. Um ſchnellen Erfolg zu haben, muß man aber die Käſten e e damit die An⸗ kommenden freie Wahl haben. AIgn dieſer Sache heißt es auch: Probieren er über Ser Ich bin feſt überzeugt, daß weitere Verſuche mit den Berlepſch'ſchen Niſtkäſten D ſich auch . anderwärts belohnen werden, denn nach bisherigen Erfahrungen nahm die Blau- kracke ebenſo wie andere Höhlenbrüter die Hilfe der Menſchen gern an, und iſt hoffentlich die Zeit nicht mehr fern, in welcher dieſe Vögel bei uns ebenſo ver— traut werden, wie in denjenigen Ländern, wo fie nicht ftändiger Verfolgung aus- geſetzt ſind. Die beſte Anleitung zu Schutz und Hege der Vögel findet ſich in dem illuſtrierten Buch: Der geſamte Vogelſchutz von H. Freiherr von Berlepſch, Preis 1 Mark. Wie feſt ſchon Brehm davon überzeugt war, daß ſich Blauracken leicht anſiedeln laſſen, geht daraus hervor, daß er in ſeinem Tierleben ſchreibt: „Wollte man, anſtatt der neuerdings vielfach angeprieſenen, maſſenhaft angefertigten und meiſt höchſt unzweckmäßigen Niſtkäſten hohle Baumſtämme zu Bruträumen A einrichten und an einzeln jtehenden alten Bäumen in paſſender Höhe befeſtigen, man würde fie (die Mandelkrähen) wahrſcheinlich vermögen, in ihnen zu niſten. . Folgt doch ſogar der Gänſeſäger einer derartigen Einladung eein Rackenpaar verſchmähen, welches nur deshalb eine ſonſt ſich 1 verläßt, weil der Menſch ihm rückſichtslos ſeine Wohnungen raubt“ 15 Trebnitz in e den 1. Januar 1900. Der Vogel im Volksmunde. Cachdruck verbote Von Rudolf Hermann. | „ e I. Frühlingsboten. d 95 Frühling! Welcher Zauber liegt in Deinem Wort! Wie mä bach iſt Eindruck, den Du auf alles, was Leben hat, hervorrufſt! Warm und zu Herzen d gehend iſt der Hauch, der Deinem Einzuge vorauseilt, und unter Deinem Kuf N erwacht die ſchlummernde Natur. Du erfüllt das Herz des Kranken mit Sehn⸗ 5 ſucht und Hoffnung, Du giebſt dem Geſunden Luſt und Liebe zu neuem Wirken 5 A und Schaffen, und oft, wenn wir, von Deinem Zauberbanne gefeſſelt, in dem 19 5 Genuſſe von Vogelſang, von Blütenpracht und Blumenduft ſchwelgen, wenn unſer = Aruge wohlgefällig, faft trunfen, auf den neu erftandenen Werken der Schöpfung ; ruht, dann will es uns ſcheinen, als blätterten wir in einem uns längſt bekannten 72 Buche, deſſen Inhalt aber zu reizvoll iſt, um ihn uns nicht immer wieder ins . Gedächtnis zu rufen. Selbſt der bis in den Grund ſeines Herzens kalte Geſelle, 8 f | der bis zu Deinem Eintreffen mit unerbittlicher Strenge das Scepter führt, muß 250 vor Dir, Du lieblicher Gaſt, zurücktreten. Dann aber, wenn dieſer Unhold mit 2 griesgrämigem Geſicht oder vor Wut laut heulend und weinend von dannen zieht, wird es uns wohl ums Herz, dann, holder Frühling, beginnt Deine He 4 und Deine Vorboten, die Du vorausſendeſt, ſprechen dafür, daß ſie milde wird. 4 er Wieſen und Abhänge mit ihrem verſchoſſenen, fahlbraunem Gewande nehmen 475 andere Färbung an; Wald, Feld und Flur beleben und bekleiden ſich mit friſchem Grün. Hier erblicken wir bereits ein Gänſeblümchen, dort eine goldgelbe Caltha 4 | und das roſafarbene Schaumkraut, auf deſſen zartem Kelche ſich ein Falter oder 105 ein im Sonnenſchein ſchillernder Käfer wiegt. Anderswo läuten die Glockenkelche der Pulſatillen den Frühling ein, und vorſichtig lugt die zierliche Anemone, das Windröschen, unter dem Buſche hervor. 5 IH | Doch nicht nur unter den Kindern Floras, ſondern auch im Reiche der Berwelt wird es von Tag zu Tage lebendiger. Alles erwacht unter der lauen, Leben ſpendend n Frühjahrsluft, lechzt nach der Sonne des Frühlings und ſeinem cee ne „Da hüpfet's und ſchlüpfet's, ee Er; Da ſchwirret's und girret's, f * Da ſchnattert's und flattert's, Br Da ſummet's und brummet's N: | | In Nähe und Ferne.“ 5 Dr En 8 2 0 — Ara 2 f N: 9 18 * e FRE * N * 25 Der Bag im Volksmunde. | Nu ur im Steinreic bleibt alles Io „Kein Stein fühlt Durſt und zarte Triebe, Er wächſet ohne Trunk und Liebe.“ Gern geſehene, weil ziemlich zuverläſſige Frühlingsboten ſind von jeher die aus dem Süden heimkehrenden Vögel geweſen, und ihre Prophetengabe, im Verein mit anderen liebenswürdigen Eigenſchaften, haben ihnen im Volksleben einen Platz a geſichert, wie ihn außer ihnen kaum ein anderes Geſchöpf behauptet. Nun, und borgen die Vögel nicht dafür, daß die Natur ſich zu ſolcher üppigen Pracht und RR Herrlichkeit entfalten kann, in der wir fie alle Jahre bewundern können, tragen nicht gerade ſie durch ihre Munterkeit und Anmut, vor allem aber durch ihren Geſang, erſt zur rechten Belebung der Natur bei? Was wäre die Natur ohne Vogellied? Nicht allein, daß es das Verſtändigungsmittel, die Sprache der Vögel und der Ausdruck ihres erotiſchen Gefühls iſt, nein, ein Hymnus an die Schöpfung g it es, welchen darzubringen kein anderes Geſchöpf fähig iſt als der Vogel; denn im Liede des Vogels verkörpert ſich die Poeſie der Natur. Niemals und nirgends A iſt es unbeachtet geblieben, und weil man ihm ſowohl als auch dem Sänger ſelbſt bei verſchiedenen Völkern und zu verſchiedenen Zeiten Tendenzen beigelegt hat, die bisweilen Anſchauungen und Empfindungen einzelner Menſchen wiederſpiegelten, i ſo erwachten und erwachen auch heute noch mit dem Vogelliede Erinnerungen im 3 Volksleben. Was Sage und Geſchichte, Proſa und Poeſie jemals um den Vogel und ſein Leben geſponnen, was Volkslied, Volks- und Kindermund im Scherz und Ernſt ſich davon erzählt haben und noch von ihnen glauben, das wird bei alt und jung wieder lebendig bei der Ankunft unſerer geflügelten Frühlingsboten. Und wer möchte es leugnen, daß er nicht angenehm berührt würde von einem Grußliedchen, einem Spottreim, wie ſie dem Vogel oft zugerufen werden oder bei einer in aller Munde fortlebenden Phraſe, die zu dem Vogel und ſeinem Leben in irgendwelcher Beziehung ſtehen? Wer wollte ſich das Armutszeugnis | geben, daß ihm ſo wenig Phantaſie verblieben, daß er beim Anblick des einen oder anderen gefiederten Herolds nicht gern der Zeiten gedächte, wo man ihn bekannt machte mit Anſchauungen, welche heute noch das Gemeingut vieler ſind, wo man durch enge und innige Beziehungen zwiſchen Menſch und Vogel ſchon die Liebe zu den ENERSEIEHDINGIEN Bewohnern der Lüfte in ſeinem Herzen wachrief? | 4 Schüttle den Staub des Alltagslebens von Dir, eundlicher Leſer, und begleite mich kurze Zeit an die Heimſtätten unſerer Vogelwelt. In Feld, Wald und Flur — dort, wo der murmelnde Bach, die laut plätſchernde Quelle, das Summen der Inſekten, das Flüſtern der vom Frühlingswinde bewegten Baum— kronen, vornehmlich aber das Lied des Vogels dem Knaben ſchon erzählten von ER 4 3% über das, was der Volksmund von alten ee 9 Herrlich iſt der Maimorgen, der uns aus enger Klause r von beit Aktenſtaub bedecktem Arbeitstiſch hinauslockt in die freie Natur. Vorbei gehts N buntfarbigen Wieſen und grünenden Saatfeldern, über Berghänge und Hügelreihe = dem in der Ferne liegenden Walde zu. Welche Pracht um uns her! Wele 0 mannigfache und feine Nuancierung von Farben, und wie wunderbar dazu das A Azurblau des Himmels, an deſſen Horizonte hinter Bergen die Sonne ſoeben auftaucht. Wohlthuend wirkt die Harmonie auf uns, und die friedliche, nur hier und da durch einen Laut unterbrochene Stille läßt uns mit Andacht und in vollen Zügen den Eindruck der ſich vor uns ausbreitenden, in unendlicher u er⸗ 1 ſtrahlenden Landſchaft genießen. 1 Pfeilſchnell ſchießen die Schwalben an uns vorüber, unf ere Hausgenoffen, 1 die uns mit ihrem „T'is Dis Tid! Dis Tid“ ſchon frü hzeitig geweckt und uns ein Stückchen Weges begleitet haben. Wer doch mit Euch ziehen könnte, Ihr | hurtigen Segler der Lüfte, und gleich Euch eine Schwalbennatur hätte! 4 Schon im grauen Altertum war die Schwalbe ein hochangeſehener Vogel, ü bei deſſen Heimkehr man Thür und Thor öffnete, um ihn einziehen zu eh 3 in die alten, ihm bekannten Räume, dem man vielfach auch entgegenging, um 1 ihm ſchon außerhalb der Stadt den Willkommengruß e „Du kehrſt, geliebte Schwalbe, Wohl alle Jahre wieder Und bauſt dein Neſt im Sommer, 8 Im Winter aber fliehſt du eee ee Zum Nile und nach Memphis.“ | So ſingt Anakreon von ihr. a Außer in der nordiſchen Mythologie, wo fie ein Attribut des Gottes en 4 und der Gottheit Idun war, hat fie in der Götterlehre anderer Völker wohl kaum eine Rolle geſpielt. Indes hat ſie, als ein ſtändiger Bewohner der Luft und infolgedeſſen, weil ſie ſelten einmal zur Erde kommt, um auszuruhen, früh die Aufwerhomleit a ſich gelenkt u au Ber Mutmaßung ene ung Mater mit denen ſie auch den Himmel erbaut haben ſoll. 5 4 8 Die Schwalben, die Kelle hinter ſich, Die flogen immer ab und zu, Lehrjungen gleich, Und trugen hurtig ir in Bar . zu.“ | N 2 Zr, * * £ 4 3 n * — * * 1 r N . * 7 * * N 4 1 — 5 BER ä a re N. oa Der Vogel i im Valemube 2 Karen 117 * —— 7 Er ne >‘ 4 * 72 * ER 2 * 14 der Fir. Lereus von Thracien hatte ſch mit Prokne, der Tochter des Königs zandion von Athen vermählt, heiratete jedoch heimlich deren Schweſter Philomele Inter. dem Vorwande, daß Prokne geſtorben ſei und ließ ihr, um einen Verrat de es ſtrafbaren Verhältniſſes zu vereiteln, die Zunge ausreißen. Durch einen Zufall erhielt jedoch Prokne Kunde von der Untreue ihres Gatten und entfloh mit ihrer Schweſter Philomele. Tereus verfolgte beide, wurde aber, als er die Fliehenden, welche zu den Göttern um Schutz und Beiſtand flehten, faſt erreicht hatte, in einen Wiedehopf, Prokne in eine Schwalbe und Philomele in eine Nachtigall verwandelt. Nach anderer Überlieferung wurde erſtere zur Nachtigall Rund letztere zur Schwalbe. ; Auffällig will es erſcheinen, daß der Religionskultus neuerer Zeit, der dem Tierreiche wiederholt Geſchöpfe zu dem Zwecke entlehnt, um ſie vorbildlich für 4 die Menschen hinzuſtellen, die Schwalbe zwar ihres ätheriſchen Weſens halber mit einem frommen und weiſen Menſchen vergleicht, ſie auch als ein Muſter mütterlicher Sorgfältigkeit und großer Geduld preiſt, ihr zugleich aber einen Platz unter den unreinen Tieren anweiſt und ſie ſinnbildlich für die Schmeichler und Heuchler gebraucht. Ich will hierzu die Ausſprüche einiger Kirchenväter anführen, welche ich dem „Bibliſch Thierbuch“ von M. H. H. Frey, Leipzig 1595, entnommen habe. Ambroſius ſagt hierzu lib. 5, cap. 17: „Die Schwalbe iſt ein klein Thierlein. Aber wegen der ſchönen Tugenden iſt fie groß, welche, ob fie gleich arm und nichts vermag, machet ſie gleichwohl köſtlichere Neſter als Gold. Was iſt aber weiſer und verſtändiger als ſie, indem ſie darauf bedacht iſt, daß ſie ihr Neſt an einen ſolchen Ort mache, da ſie frei darzu und davon fliegen könne und ihre Jungen und Neſter den Wohnungen der Menſchen vertraue, da fie niemand könne überlaufen Aber dies iſt ein ſonderliches, in welchem eine feine Sorge iſt der Gottes Furcht und eines weiſen Verſtandes Anzeigung, zu dem auch eine Erfahrung in der Arznei, daß ſo ihre Jungen etwan verblendet ſein, oder geſtochen, hat ſie eine Arznei, darmit ſie ihnen ihre Augen wieder ſehend machen kann Und Hugo Card ſagt über die Schwalbe in expos. Esaiae 38: „Hirundo significat adulatorem propter novem.“ Das iſt: kr „Die Schwalbe bedeutet den Schmeichler um neunerlei Urſach willen. Sie bauet ihr Haus von Leimen. Alſo ſchwatzet auch der Schmeichler viel unnütze Ding. . ..“ „Wie die Schwalbe gar ſchnelle fleuget, alſo wäſcht und trägt der Schmeichler bald aus was er höret, darmit er ihm bei Vielen Gunſt mache.“ „Wie die Schwalbe in der Luft lebet, alſo erhält ſich auch der Fuchsſchwänzer von ſeiner Leichtfertigkeit und Gunſt der Leut...... | 4 Da die Schwalbe Ende März, etwa zur Zeit von Mariä Verkündigung, aus dem Süden zurückkommt — vor noch gar nicht langer Zeit fabelte man 9 | ſchlaf halte — und uns ungefähr um Mariä Geburt wiede verläßt, ihr den Beinamen „Muttergottes-“ und „Herrgottsvogel“ egen iſt ſie nicht nur ein heiliger, ſondern auch ein Glücksvogel. jedem Hauſe, an dem ſie niſtet, aber wehe dem, der ſie ume N Dach ſie verläßt. Einen wie großen Reſpekt man vor dem Vogel Be; Brutſtätte hat, beweiſt der Umſtand, daß es thatſächlich ſchwer hält, ſich in Beſitz eines Schwalbenneſtes zu bringen; denn infolge von Traditionen h der Schwalbe noch heute ein Aberglaube an, von dem ſich ſelbſt ſolche L a nicht ganz frei zu machen vermögen, welche für gewöhnlich von aberglee 1 Vorſtellungen nichts wiſſen wollen. 0 5 Leider wird die Schwalbe von rohen und edlerer Regung unfähig 2 Menſchen — doch nicht immer von ungebildeten — arg verfolgt und auf ſie beſonders vom Südländer Jagd gemacht. Man iſt hierbei geneigt, an den häß⸗ lichen Ausdruck zu denken, den man dem Vogel ob ſeines eigenartigen Neſtbaues 1 beigelegt hat und möchte die „Dreckſchwalbe“ auf die Geſinnung jener Gefühl- loſen ebenſo gern beziehen, wie man ihnen mit Vergnügen „eine Schwalbe a würde. A, . 9 Im allgemeinen wird die Schwalbe erfreulicherweiſe überall ge ſchätz 0 1 wenn wir ihr auch nicht täglich unſere Aufmerkſamkeit widmen können, ſo werden wir doch durch manche Eigentümlichkeit unſeres Volkslebens an ſie erinnert. Gilt ſie doch dem Landmanne noch heute als Weiterprophetin. Fliegt die Schwalbe hoch — und das thut ſie, ſobald die höchſten Luftregionen angefüllt ſind mit Inſekten, denen ſie nachſtellt, — ſo deutet das auf gutes Wetter, im entgegen⸗ 4 geſetzten Falle zeigt fie trübe Witterung an. Nun, und wer würde nicht an fie erinnert, wenn er, mit dem „Schwalbenſchwanz“ angethan, bei einer Feſtlichkeit glänzen darf, zu welcher mit „Schwalbenneſtern“ dekorierte Muſiker aufſpielen? Es knüpfen ſich noch mancherlei Deutungen an die unverletzliche und allverehrte 1 Schwalbe, die alle dafür ſprechen, daß eine ſtändige und angenehme Wechſel⸗ beziehung zwiſchen ihr und dem Volksleben ſtattgefunden hat, die uns hier aber zu weit führen würden. Auch der Aberglaube hat ſich ihrer, wie ſchon erwäh „ b verſchiedentlich bemächtigte. Man hört z. B. heute noch davon erzählen, 56 Kühe, unter denen eine Schwalbe entlang fliegt, rote Milch geben, daß m Sommerſproſſen mit Schwalbenblut vertreiben kann, und daß die Schwall Hi einem Neſte, welches fie jieben Jahre bewohnt hat, den cee zurüd läßt, der Se heilen Be Ausnahmen, doch „eine Schwalbe macht noch rk rn u Der Vogel im Volksmunde. recht glauben, ſo haben wir doch Veranlaſſung, den Nimbus, welcher die Schwalbe umgiebt, nicht zu zerſtören, ſondern die ſinnreiche und mannigfaltige Symbolik, welche ſich an unſerem Herrgottsvogel knüpft zu pflegen und ihr dadurch zu dem Schutz zu verhelfen, den ſie als nützlicher Vogel verdient. Im Hinblick hierauf kann es uns auch nur angenehm berühen, wenn ſchon durch die Erziehung beim Linde frühzeitig für die nützlichen Vögel im allgemeinen und für die Schwalbe insbeſondere Sympathie erweckt und durch Wort und Lied, wie ſie durch Über⸗ 8 lieferung ſich bei uns erhalten haben, wohlthätig und fördernd auf das Gemüts— leben der Jugend eingewirkt wird. Gerade die Poeſie der erſten Kindheit, die Vermiſchung von Wahrheit und Dichtung über Tiere, deren Weſen uns noch keen iſt, ſchlägt tiefe Wurzeln im Herzen des Menſchen und oft wird der gereifte Mann noch „wenn die Schwalben heimwärtszieh'n, wenn die Roſen nicht mehr blüh'n“ gern zurückdenken an jene ſo ſchnell entſchwundenen Tage, an denen er zuerſt verſtehen lernte „Was die Schwalbe ſang, die den Herbſt und Frühling bringt“. Möchteſt auch Du, lieber Leſer, wenn Du Dir jene Strophen mit ihren tief ergreifenden Melodien ins Gedächtnis zurückrufſt, an ſolchen Erinnerungen, 3 von denen ich ſprach, reich fein und möchteſt Du nie in Deinem Leben die Schwermut empfinden, die ſich in dem Dichterwort ausſpricht: „Keine Schwalbe Bm: keine Schwalbe bringt Dir zurück wonach Du weinſt.“ (Fortſetzung folgt.) een A Der Vogelfang auf Helgoland. Von J. Rohweder. ; In den letzten Monaten iſt eine große Zahl von Zeitungsartikeln über das vorſtehende Thema durch die Lande gegangen, die teilweiſe auch in Fachzeitſchriften Berücksichtigung gefunden haben. Aus den einander meiſt völlig widerſprechenden Berichten hat der unbefangene Leſer weder eine klare Vorſtellung von der Aus— übung der verſchiedenen Fangmethoden, noch einen annähernd richtigen Begriff von den jährlichen Fangergebniſſen, noch ein zutreffendes Urteil über die Be— deutung des Helgoländer Vogelfangs, d. h. einerſeits über ſeinen volkswirt— ſchaftlichen Nutzen für die Inſulaner, andererſeits über ſeinen allgemein ſchädlichen Einfluß gewinnen können. Namentlich gehen die Verfaſſer jener Mitteilungen in der Schätzung der gegenwärtig noch auf Helgoland alljährlich gefangenen Singvögelzahl weit auseinander. Während phantaſiereiche Litteraten über einen ungeheuerlichen „Maſſenmord“ berichten, ſtellen Nächſtbeteiligte die Fangergebniſſe als vollſtändig unerheblich dar. Dementſprechend ſind auch die jüngſt geäußerten Anſichten darüber, ob eine geſetzliche Einſchränkung des | 5 Helgoländer Vogelfangs oe wünschenswert oder unnö Vereinsverſammlungen, in Zeitſchriften und der Tagespreſſe, — dürfte eine die überhinziehenden Vögel mehr angezogen, als durch das trübere Licht N . 212 3 u \ che en Unter We Unttünden, Bun weil es ſich doch um eine weiſen die Behandlungen derſelben in der Reichs⸗ und pong gemäße Darſtellung des Vogelfanges auf Helgoland und eine Beurteilung d ſelben keinem zu Lieb' und keinem zu Leid jetzt zeitgemäß ſein. ER & 1 Um mich über die eigenartigen ornithologiſchen Verhältniſſe Helgolan insbeſondere auch über den dortigen Vogelfang, zu unterrichten, habe ich zwein auf der Inſel Aufenhalt genommen: im Frühjahr 1893 auf Befehl des König preußiſchen Kultus miniſteriums und im Herbſt 1899 im Auftrage des Verbandes der Tierſchutzvereine des deutſchen Reiches. Was ich, beide Male in verantwortlicher Miſſion, durch eigene Beobachtungen feſtgeſtellt, durch Befragung der beſtunterrichteten Eingebornen erkundet und in Beſprechungen mit Perſönlichkeiten von unparteiiſchem 4 und maßgebendem Urteil erfahren habe, bildet die Grundlage der folgenden Dar⸗ ſtelung und Betrachtung. Die auf frühere Zeiten ſich beziehenden Angaben beruhen hauptſächlich auf den Mitteilungen des berühmten „Vogelwärters“ Heinrich Gätke, mit dem ich während meiner erſten Anweſenheit auf beiten faſt täglich über den vorliegenden Gegenſtand mich zu unterhalten Gelegenheit hatte. Was den jetzigen Stand des Helgoländer Vogelfangs betrifft, 564 iſt zunächſt feſtgeſtellt, daß der Vogelzug über Helgoland, oder genauer, daß die 1 Zahl derjenigen Zugvögel, die ſich zur Raſt auf die Inſel herniederlaſſen, gegen früher ganz bedeutend zurückgegangen iſt. Schon der alte Gätke, ſelbſt ein eifriger Vogelſteller, klagte über dieſen Rückgang. Er fand die Urſache desſelben »in der vollſtändigen Umwandlung der allgemeinen Temperatur- und Witterungs⸗ 1 verhältniſſe, die ſich nicht etwa plötzlich und abwechſelnd, ſondern ſtetig im Laufe eines langen Zeitabſchnittes vollzogen hat.“ Dieſe veränderten meteoro⸗ logiſchen Verhältniſſe, namentlich bezüglich der vorherrſchenden Windrichtung, dauern auf Helgoland (wie auch an der Weſtküſte Schleswig-Holſteins) noch gegenwärtig an. Außer dieſen klimatiſchen Umwandlungen wird in neuerer Zeit als Urſache J des weiteren Rückganges in der Frequenz des Vogelzuges genannt: die größere Leuchtkraft der Leuchtfeuer auf den oſtfrieſiſchen Inſeln. Durch den helleren u J weiter ſich ausbreitenden Schein der elektriſchen Lampen in den Türmen au Inſel Wangeroog und auf dem „Roten Sand“ vor der Weſermündung we r Helgoländer Leuchtfeuers. Alte und neue Beobachtungen des Vogelzuges oſtfrieſiſchen Küſte beſtätigen die Richtigkeit dieſer Vermutung. Weiter wu den letzten Jahren durch die ſtärkere Beunruligeng der Inſel und 7 * — has * 99 5 r N Fi N 2 * * 7 N 1 e 1 * vn a 1 * Der Vogelfang Er Gefgofanb. Br 121 ERTL, N 2 WARE RE g n infolge des ner Verkehrs und beſonders durch den öfteren Beſuch von Kriegsſchiffen, durch Schießübungen, Flottenmanöver u. ſ. w. der Wander— flug nordiſcher Vögel von der Inſel abgeleitet. = Dieſem Rückgang im Vogelzug entſprechend ift natürlich auch der Ertrag weitere Verringerung hat derſelbe noch dadurch erfahren, daß durch das land— rütliche Polizeiverbot vom 8. September 1894 „Perſonen unter fünfzehn Jahren der Vogelfang verboten“ iſt. Der früher beſonders von Schulkindern betriebene Fang mit dem Zugnetz, mittels Fangkäfigen, Fallkäſten und ähnlichen Vorkehrungen hat damit ganz bedeutend abgenommen; denn der Durchzug der Steinſchmätzer, . deren Fang die genannten Vorrichtungen hauptſächlich beſtimmt ſind, fällt in die Monate Auguſt und September, wo die Erwachſenen wegen der ein— f träglichen Beſchäftigung, die der Betrieb der Badeſaiſon mit ſich bringt, auf dieſe Art des Vogelfangs verzichten. Auch die Flächengröße des Fanggebietes im „Oberland“ iſt ſeit der Erwerbung der Inſel durch das deutſche Reich verringert # worden, da die ſeitdem angelegten Feſtungswerke nebſt den ſie ee Ge⸗ landen von Unbefugten nicht betreten werden dürfen. * gegenwärtig noch auf Helgoland jährlich gefangen werden, darüber ſind zutreffende Zahlenangaben ſchwerlich zu machen. Die Fänger ſelbſt glauben ihr Intereſſe am beſten zu wahren, wenn ſie ihre Beute als möglichſt geringfügig bezeichnen; A und während ſie geneigt ſcheinen, über die Erträge in weit zurückliegenden Jahren übertriebene Angaben zu machen, ſuchen ſie den jetzigen Fang als völlig be— 5 deutungslos darzuſtellen. Eine Kontrolle iſt nicht wohl möglich, da ſie einen großen Teil der gefangenen Vögel ſelbſt verzehren, die öffentlich in den Handel gebrachten Summen alſo keinen Maßſtab abgeben. Nach meiner Überzeugung bleiben jedenfalls die Helgoländer Angaben über den Ertrag des Singvogel— fanges weit hinter der Wirklichkeit zurück. | . Seenhen wir uns daraufhin die für den Fang von Singvögeln in 2 lnwendung gebrachten Fangmethoden zunächst einmal näher an. . I. Der Fang mit dem Zugnetz (Fallkäſten, Schlagkäfige und ähnliche Fanginſtrumente ſcheinen kaum noch zur Verwendung zu kommen). In den Raſen- etwas gedeckt ſitzenden Fänger durch eine lange Leine über die Aufſchüttung ge— ſchlagen werden kann. Die vorhandenen Ameiſenhügel bilden ſtets den günſtigſten Platz zu dieſer Anlage. Verſchiedene kleine Vogelarten, Pieper, Bachſtelzen, Rot— * a mar. N 7 5 N 3 \ 4 a des Vogelfanges von Jahr zu Jahr unerheblicher geworden. Eine Wie groß der Rückgang in den Fangerträgen iſt, und wie viele Vögel r ſteigern; gewöhnlich waren hundert Vögel aber ſchon ein ſehr, zufriedenſtell Daß man aber außer den „Ohlen“ auch noch die vorhin genannten Arten mitfängt, einen guten Fang verheißen, gehen die Fänger, in der Regel zu zweien, über das ſchloſſen hat, in die ſtockfinſtere Umgebung zu entfliehen, von dem Begleiter des ſchwänze u. a., vor allem die Steinſchmätzer, lieben es, ſich au N haufen zu ſetzen, und werden durch einen Ruck an der Leine unter ' fangen. In früheren Jahren konnte (nach Gätke) der Ertrag eines Netzes in den Früh- und Vormittagsſtunden auf fünf bis zehn Stieg 400200 € i Ergebnis. Heute iſt der Ertrag aus den vorhin angegebenen Gründen ein ehr viel geringerer. Wenn aber von den Helgoländern die Zahl der gegenwärti mit dem Zugnetz gefangenen „Ohlen“ auf höchſtens 300 Stück geſchätzt wird, ſo widerſpricht dem ſchon die Thatſache allein, daß in dieſem Jahre (1899) ) neunzehn Erlaubnisſcheine a 3 M. für dieſe Fangmethode gelöſt worden ſind; 0 die Fänger würden hiernach die erbeuteten Steinſchmätzer mit faſt 20 Pf. das y Stück ſelbſt bezahlen, während fie dieſelben doch für 10 Pf. an die Wirte liefern. Und wenn von zuſtändiger Seite zugegeben wird, daß, die „Ohlen den Badegäſten als Leckerbiſſen aufgetiſcht werden“, dann ſetzt doch wohl dieſe Rede⸗ wendung ein anderes Verhältnis voraus, als das von 300 kaum ſperlingsgroßen 9 Vögeln zu ein paar Tauſend Badegäſten (im Auguſt!). Übrigens iſt aus den Ä Berichten nicht zu entnehmen, ob in jener Zahl die anderen Singvögel, die außer den Steinſchmätzern mit dem Zugnetz noch gefangen werden, eingerechnet ſind. habe ich ſelbſt beobachtet. 1 II. Der Fang mit dem Ketſcher bei der Blendlaterne. — In dunklen Oktober- und Novembernächten, wenn öſtliche Winde bei bedecktem Himmel Oberland und ſuchen die Grasflächen und Kartoffelfelder ſyſtematiſch ab. Einer trägt die Laterne und beleuchtet mit deren durch eine Spiegelfläche verſtärktem Schein den Raum vor ſeinen Füßen. Neben ihm geht der Ketſcherträger. Jeder im Graſe oder Kraute Nachtruhe haltende Vogel (hauptſächlich Lerchen, aber nicht minder Pieper, Buch- und Bergfinken, Hänflinge u. ſ. w.), der von dem blendenden Licht getroffen wird, flattert erſchreckt empor und wird, bevor er ſich noch ent Laternenträgers mit dem an langer Stange befeſtigten Ketſcher zu Boden ge⸗ ſchlagen. Ein geübter Fänger kann natürlich das Geſchäft auch für ſich allein betreiben. In einem weit zurückliegenden Jahre (angeblich am 6. November 186 ſollen nach Gätke in einer Herbſtnacht einmal „etwa 15000 Lerchen“ auf Art gefangen worden fein. Das iſt vermutlich dieſelbe Nacht geweſen, die i freudigen Erinnerung eines jetzt noch lebenden alten Vogelfängers fortlebte, er erzählte: „Ja ehemals, da haben wir die Vögel in Säcken nach Hauf tragen.“ Ein ſolches Fangreſultat mag wohl auch in fee Zeiten eit £ * n 28 ie Co 2 8 1 N Be h Yan 9 Der Vogelfang 110 Helgoland. 123 5 Er * Ausnahme gebildet haben. Jetzt kann es nicht mehr erzielt werden. Da Lerchenfang erſt im Oktober beginnt, alſo nach dem ofſtziellen Schluß der — wo nur noch einige Nachzügler von Kurgäſten auf Helgoland verweilen, ſo werden die gefangenen Vögel zum allergrößten Teil von den Helgoländern ſelbſt gegeſſen, meiſt wohl in der Form der ſo beliebten Lerchenſuppe; es iſt daher ſchwer feſtzuſtellen, wie hoch ſich die gegenwärtigen Durchſchnittsbeträge belaufen. Aber mit 1500 Stück, wie man jetzt angiebt, halte ich die jährliche Ausbeute weit unterſchätzt. Bereits am 2. Oktober d. J. enthielt die Speiſekarte des Kur— hau es einen Gang „Finken mit Kompott und Salat“. Da an dieſem Tage noch 30 bis 40 Gäſte im Kurhauſe ſpeiſten und das „Menu“ doch für alle galt, ſo werden, von den kleinen Biſſen auf die Perſon auch nur fünf Stück gerechnet, gegen 200 „Finken“ an den Kurhauspächter geliefert ſein. Nach der Ausſage des Oberkellners lieferte ein einzelner Fänger für dieſen Tag 75 Stück. Und N 0b an demſelben Tage nicht auch noch in anderen Speiſehäuſern ein Gericht ge⸗ bratener „Finken“ oder bei den eingeborenen Bürgern hier oder da eine Lerchen— ſuppe auf den Tiſch gekommen iſt? Nach den Ausſagen von Lerchenfängern können auch jetzt noch in einer günſtigen Herbſtnacht leicht 100 Vögel von einem einzigen Fänger erbeutet werden, auch wohl mehr, wenn nicht gerade die guten Fang— ausſichten auch einen ſcharfen Wettbewerb mit ſich brächten. Verſchiedene zu— verläſſige Badegäſte haben mir verſichert, daß ſie in ſolchen Oktobernächten mehrfach 30 bis 50 Laternen auf dem „Oberland“ gezählt haben. Eines Erlaubnisſcheines 4 bedarf es für dieſe Fangart nicht, und die Geräte (nur Blendlaterne und Ketſcher) ſcheinen in großer Zahl bereit zu ſtehen, um bei der Ausſicht auf einen lohnenden Fang ſofort in Gebrauch genommen zu werden. : III. Der Fang im Droſſelbuſch. Ein kleines Strauchdickicht von ſechs bis ſieben Meter Länge, etwa zwei Meter Tiefe und drei Meter Höhe, aus dürren Sträuchern künſtlich hergeſtellt, wo es angeht unter Benutzung von vorhandenem lebendem Geſträuch, die abgeſchrägte Seite von einem ſtarken Netz überſpannt, an das ein feineres Zwirnnetz anſchließend ſich einen bis zwei Meter loſe über den Boden ausbreitet: Das iſt der „Trooſelgoard“ — Droſſelgarten! — flür die befiederten Bewohner unſerer Wälder, die auf dem kahlen Eiland in eine ihren Gewohnheiten entſprechende Herberge einkehrten, ein Ort, über deſſen Ein— x gang die bekannten Worte ſtehen: „Lasciate ogni speranza!“ Mit einem langen Stabe werden die im Buſche ſitzenden Vögel durch leichtes Aufklopfen unter das am Boden liegende Netz getrieben, wo ſie den Kopf durch eine der Maſchen ſtecken und nun ihrem Häſcher nicht mehr entgehen können, der ſie herausholt und durch einen kräftigen Wurf auf den Boden tötet. Wie ſchon der Name ſagt, werden in dieſer Vorrichtung meiſtens Droſſeln gefangen, leider 9 | hauptſächlich Singbroffein und hen. dal ig e Kranmet habichte, Wanderfalken, Sumpfohreulen und andere Raubvögel, Krähen N holderdroſſel) geht nur ſelten ins Netz. Außerdem fängt man aber no EB andere Vogelarten mit: Schnepfen, Holztauben, Neuntöter, Sperber E. ſchiedene Arten von Sumpfvögeln. Für kleine Singvögel ſollen die Ma f des oberen Netzes zum Entweichen groß genug ſein. Von früheren Zeiten richtet Gätke: „Bei ſtarkem Zuge hat man an einem Morgen nicht ſelten 5 paar hundert Droſſeln in ſo einem Buſche gefangen, an manchen Tagen, we 1 das Wetter nicht ſo günſtig, iſt man auch ſchon mit dreißig bis fünfzig zufrieden 9 Das war vor acht Jahren. Jetzt ſoll ſich das Ergebnis des Droffelbuf chfanges im Höchſtbetrage auf etwa tauſend Stück im Jahre belaufen. Bis Anfang Oktober d. J. waren allerdings erſt fünf Erlaubnisſcheine a 3 M. für dieſe Fangart gelöſt; aber es giebt auf der Inſel im ganzen noch etwa ein Dutzend Droſſelbüſche, von denen die meiſten bis auf das anzuhängende Bodennetz fängiſch eingerichtet ſind und jeden Augenblick zum Gebrauch fertig geſtellt werden können. Ob daher die obige Zahl unter allen Umſtänden den Höchſtbetrag oder auch nur den jährlichen Durchſchnitt richtig bezeichnet, wage ich zu bezweifeln. Wenn die außer den Droſſeln mitgefangenen anderen Vogelarten mitgezählt werden, dann iſt nach den Ausſagen eines Droſſelbuſchbeſitzers die Jahresbeute eine weit be⸗ trächtlichere. Auch iſt es nach den eingezogenen Erkundigungen fraglich, ob die 4 Maſchen des Netzes überall weit genug find, um Vögeln unter Droſſelgröße, alſo beſonders den kleinen Singvögeln, das Durchſchlüpfen zu geſtatten. Eine genaue 4 Schätzung aber iſt unmöglich. Einigermaßen zutreffende Zahlen würde man nur von den Fängern ſelbſt erhalten können; dieſe aber ſind, wie ſchon erwähnt, nicht geneigt, dem fremden (und wohl auch dem einheimiſchen) Frage die ont Wahrheit zu verraten. — a Aus dem Vorſtehenden ergiebt ſich, daß man bezüglich des Helgolander Singvogelfanges auf die Angabe beſtimmter Zahlen verzichten muß; daß zwar im Vergleich zu längſt vergangenen Zeiten die Zahl der in den letzten Jahren gefangenen Sänger eine geringe iſt; daß aber auch gegenwärtig noch mehrere 4 Tauſende unſerer nützlichſten und angenehmſten en alljährlich auf Helgoland ihren Tod finden. 1 Es können unter Umſtänden viele Ane werden. Denn Bi zu fangen eben auch jetzt noch, was irgend zu fangen iſt. Mag es nun au na den Erfahrungen der letzten Jahre zweifelhaft erſcheinen, daß jene Zeiten kehren könnten, wo „Myriaden von Zugvögeln gleich den e eines | 2 2 rr gie 2 * 2 £ w ** a der Sonetfung auf oa. we ehe hens 3 während der Herbſtnächte über Helgoland dahinziehen⸗ (Gätke), ſo iſt doch immerhin nicht ausgeſchloſſen, daß unter günſtigeren Vorbedingungen die Zahl der Wanderer ſich wieder erheblich ſteigerte. Den Vogelfängern würde auch N ein Einzelfall dieſer Art nicht entgehen. Sie ſind ſtets über die geringere oder gri größere Menge der am Tage einkehrenden Zugvögel orientiert; allabendlich wird dend der Zugzeit der Leuchtturm aufmerkſam beobachtet, und wenn die tags— über ſich niederlaſſenden Vögel einen lohnenden Fang in Ausſicht ſtellen oder | mit beginnender Dunkelheit die Zahl der gegen die blendenden Scheiben des 3 Leuchtſeuers anfliegenden eine gute Nacht verheißt, dann finden die ankommenden Wanderflüge ſicherlich ſchon eine Schar von Vogelfängern am Platze, die ihnen den bekannten Empfang bereitet. Auch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß in den wichtigſten der oben erwähnten ſtörenden Umſtände eine dauernde Anderung zu gunſten des Vogelzuges über Helgoland einträte: daß die klimatiſchen Verhält— 3 niſſe ſich wieder wie vor Jahrzehnten geſtalteten, daß der Leuchtturm mit elektriſchem Licht verſehen würde u. a. Dann aber würde ſicherlich der Helgo— länder Vogelfang einen kräftigen Aufſchwung nehmen. — Betrachten wir zunächſt noch die übrigen auf Helgoland üblichen Fang— € und Erlegungsarten. 3 IV. Der Fang mit dem Entennetz. In dem flachen Waſſer, beſonders an der Oſtſeite der Inſel, ſtellt man die Netze jo aus, daß ſie zur Ebbezeit i trocken fallen. Sie ſind aus ſtarkem Zwirn gefertigt, ziemlich großmaſchig und g ER * K. 5 = 2 meſſen etwa ſechs Meter im Geviert. Durch Korkſtücke, am Rande herum be— feſtigt, werden ſie treibend erhalten. An vier mit Steinen beſchwerten Leinen verankert man ſie ſo, daß ſie, durch das ſteigende Waſſer emporgehoben, in reichlich halber Fluthöhe ausgeſpannt erhalten bleiben. Die nach Nahrung in die Tiefe tauchenden Enten geraten bei der Verfolgung kleiner Fiſche, Garneelen u. ſ. w. unter das Netz und fangen ſich in deſſen Maſchen, wenn fie an die Oberfläche zurückkehren wollen. Sie ſterben, d. h. ertrinken, darauf ſehr ſchnell und werden beim folgenden Niedrigwaſſer eingeholt. Aus der Art des Fanges ergiebt ſich, daß man faſt ausnahmslos Tauchenten erbeutet (beſonders Sammet— und Trauerenten), alſo ſolche Arten, die durch ihre unermeßlichen Scharen auf der Nordſee der Fiſcherei nicht unbedeutenden Abbruch thun. Seit einigen Jahren liefert indes der Entenfang infolge des lebhafteren Schiffsverkehrs keinen nennens— werten Ertrag mehr und hat daher faſt ganz aufgehört. Früher war er für den eigenen Tiſch der Helgoländer von um ſo größerer Bedeutung, als er, in die Wintermonate fallend, der ärmeren Bevölkerung über die damaligen Schwierigkeiten des zn und des Ermwerbes frischer Fleiſchſpeiſen mit hinweghalf. — hoch und bis fünfzehn Meter lang. Zwiſchen zwei hohen, f. Beigeſchmacks“ gern gegeſſen, am liebſten in der Form einer originellen Pe V. Der Fang mit dem Schnepfennetz und die S Das Schnepfennetz iſt von verſchiedener Größe, im Durchſchnitt etwa hängt es jederſeits an einer über Rollen laufenden Leine, 1 70 oberen Ecken mit je einem Stein beſchwert iſt. Man ſtellt es an ſolchen Ste auf, wo die im Frühjahr und Herbſt hier einkehrenden Waldſchnepfen in oder einer Häuſerreihe, im „Unterland“ auch an der Felswand. Neben ein der Pfähle, nach Möglichkeit etwas gedeckt, ſteht der Fänger, die Tragleine in Y Hand. In dem Augenblick, wo eine Schnepfe gegen das Netz fliegt und mi 7 Kopf und Hals in die ungefähr ſechs Zentimeter weiten Maſchen gerät, läßt er die Leine über die Rollen gleiten; der Langſchnabel kann ſich aus dem herab⸗ gefallenen Netz nicht mehr befreien, wird ausgelöſt und durch einen Wurf auf den Boden getötet. Die Ergiebigkeit dieſes Fanges iſt je nach der Frequenz des Schnepfenzuges natürlich ſehr verſchieden. Ebenſo die der Schnepfenjagd. Die alte Geſchichte von den auf dem Frühjahrszuge oft plötzlich zu vielen Hunderten die Inſel förmlich überſchwemmenden „Sneppen“ und den dies Ereignis be- gleitenden Nebenumſtänden — war es an einem der Faſtenſonntage unter der 1 Kirchzeit, dann wurde die frohe Botſchaft der andächtigen Gemeinde von irgend jemandem durch den Ruf „Se ſünd dor“ mitgeteilt; der Geiſtliche ſprach „Amen“, 1 wer einen Schießprügel hatte, holte ihn eiligſt hervor u. ſ. w. — gehört natürlich 1 in das Gebiet des Jägerlatein. Aber gelegentlich findet doch ein außergewöhnlich ſtarker Schnepfenzug ſtatt, der dann unfehlbar eine ſehr ergiebige Schnepfenjagd zur Folge hat. So wurden in diefem Jahre (1899) am 11. und 12. November m mindeſtens 183 Waldſchnepfen erlegt. Lohnend iſt die Jagd auf alle Fälle, Re die Schützen ihr Wild jetzt regelmäßig an den Hamburger Markt bringen und für zwei bis drei Mark das Stück verkaufen können. Am 14. November 8. 3 ſchoß ein einzelner Jäger elf Stück — alle übrigen Schützen waren auf die Möven⸗ jagd gefahren. Ein ſehr einträgliches Geſchäft bildet nämlich gerade in dieſer Zeit | VI das Mövenſchießen. Die durch Reichsgeſetz in Schutz genommenen „im Binnenlande brütenden Möven“ (als ſolche kommen hier nur die Lachmöven in Betracht) beſuchen Helgoland bloß ausnahmsweiſe. Die während der Herbſt⸗ und Wintermonate in der Umgebung der Inſel regelmäßig erſcheinen ee Arten ſind die Silbermöve, Sturmmöve und — in weitaus größter Anzahl — die dreizehige Möve. Die Menge der letzteren allein lohnt es, beſonders im November und Dezember, auf ſie eine förmliche Jagd anzuſtellen, bei der viele Hu 5 geſchoſſen werden. Das Fleiſch der Möven wird trotz eines „gewiſſen grönlän 774 3 2 A . 7 ” FE . g n 88 Wii N Deer Vogelfang W Delgoland. . 127 0 aug Gerſtengrütze und Mövenfleiſch in ſchichtweiſer Abwechslung beſtehend, € in einer ſteinernen oder meſſingenen Form im Backofen geſchmort wird. Einen höheren Wert noch haben die Mövenbälge. Der Schütze erhält für jeden Vogel etwa 40 bis 50 Pf. von dem Aufkäufer. Die von dieſem präparierten Bälge 5 en, je nachdem die Mode und demgemäß die Nachfrage wechſelt, für 80 Pf. 5. bis 1 M. 20 Pf. à Stück an Schmuck- und Modewarenhändler der Großſtädte verkauft. Von einer einzigen ausländiſchen Großhandlung ſind einmal nicht a weniger als 8000 Mövenbälge auf Helgoland in Beſtellung gegeben. * VII. Die Erlegung und das Fangen von Raubvögeln, Würgern, Krähen, Wildtauben, Waſſerhühnern, Reihern (und anderen Sumpf— vögeln), Sägern und Tauchern (von dem jagdbaren Waſſergeflügel abgeſehen). Der Geſamtertrag beziffert ſich alljährlich jedenfalls auf Tauſende. Als große und mittelgroße Vögel repräſentieren ſie, zu Nahrungszwecken verwandt, einen bedeutenden Wert. Aus der bunten Reihe dieſes „Wildprets“ verſchmäht nämlich der Helgoländer Gaumen auch nicht ein einziges, und was (möglicherweiſe) die eine oder andere Art ſolchen Geflügels an Wohlgeſchmack zu wünſchen übrig läßt, mag wohl durch den mannigfachen Wechſel erſetzt werden. Variatio delectat! Manche Seltenheiten werden für hohe Preiſe an Sammlungen verkauft. Zunächſt wird das „Nordſee-Muſeum“ Gelegenheit haben, aus dieſen Fang- und Jagd— ergebniſſen die Gätke'ſche Vogelſammlung zu vervollſtändigen. Es ſoll bei dieſer Gelegenheit nicht unerwähnt bleiben, daß dieſe vom Reich erworbene, in ihrer Art einzig daſtehende Sammlung den Helgoländer Vogelfängern ihr Vorhanden— ſein dankt. | 5 VIII. Das Schießen der Lummen. Nach der Polizeiverordnung vom 19. Mai 1892 dauert die Schonzeit der Lummen vom 1. März bis Ende Juli. . Durch den landrätlichen Hilfsbeamten wird in der letzten Hälfte des Juli der 1 Eröffnungstermin der Lummenjagd ſo gewählt, daß die Jungen vollſtändig er— wuachſen und alſo jedenfalls imſtande find, ſich ſelbſt zu ernähren. Die Jagd am Eröffnungstage iſt ausſchließlich den Badegäſten vorbehalten; vom zweiten Tage an dürfen auch Helgoländer ſich an derſelben beteiligen; am dritten Tage aber ſpſateſtens verlaſſen ſämtliche Lummen die Inſel. Das Lummenſchießen iſt jeden— . falls kein weidmänniſcher Jagdbetrieb; es iſt der reine Sport für ſchießluſtige Badegäſte. Aber dennoch muß zugegeben werden, daß zureichende Gründe für ein Verbot desſelben nicht vorliegen, da bei dieſer Schießerei nicht mehr Tierquälerei im Spiele ſein dürfte, als bei jeder anderen Jagdart auch vorkommen kann, weil faſt ausnahmslos geübte Schützen am Platze ſind und die etwa bloß an— geſchoſſenen Vögel von den Helgoländern als wertvolle Beute ſicher ſofort ein— a gebracht werden. Mit Ausnahme der wenigen Exemplare, die in ausgeſtopfter WWW bis herab auf das Goldhähnchen und die Blaumeiſe, gefangen und dem Tode Form als Jagdtrophäen von de Een mitgenommen mir kom e den ene 8 AR Lumme 5 für fie einen F in Betracht, daß die Lummen durch ihre Errährun ich unerheblic Verminderung der Nordſeefiſche beitragen, alſo abſolut ſchädliche Vögel ſind. ile iſt das eee eine e des De Seebades, würden. Ein Verbot des Lummenſchießens würde demnach direkt Gas Se 2 noch an Miete und Tagelohn für Boot und Bootführung) und indirekt eine nicht unbedeutende Schädigung der Bewohner Helgolands in ſich ſchließen. — Während bei den zuletzt (unter IV bis VIII) beſchriebenen Fang- und Er⸗ 1 legungsarten nur ſolche Vögel in Betracht kommen, die gemäß des Reichs⸗ Vogelſchutz-Geſetzes vom 22. März 1888 überall im Deutſchen Reich gefangen und erlegt werden dürfen, nimmt Helgoland in der Ausübung durch die unter I bis III beſchriebenen Fangmethoden eine Sonderſtellung ein. Durch die letzteren 9 aber werden zum weitaus größten Teile Singvögel, und zwar alle auf Helgo- 4 land vorkommenden Arten ohne Ausnahme, von der Singdroſſel und dem Star überliefert. Der Handel mit lebenden Vögeln ſcheint feit einigen Jahren voll- ſtändig aufgegeben zu ſein. Die Bedeutung dieſes Singvogelfanges ver- { dient noch eine bejondere Betrachtung. re Alſo ſolche Vogelarten, die durch die Art ihrer Ernährung für unſern Obſt⸗ und Gemüſebau, für Landwirtſchaft und Forſtkultur von unberechenbarem Nutzen ſind, die andererſeits durch ihren Geſang und die Anmut ihrer ganzen Lebensäußerungen jedem empfindenden Menſchen Freude bereiten, finden 1 auf Helgoland in dem oben bezeichneten Maße ihren Tod. Während man es ſich Be anderswo aus Nützlichkeitsrückſichten oder aus äſthetiſchem Intereſſe eifrigft an⸗ gelegen ſein läßt, durch Schonung, Pflege und Schaffung von Niſtgelegenheit die 1 vorhandenen Singvögel zu vermehren und neue Arten anzuſiedeln, ſtellt man auf Helgoland jedem Singvogel nach dem Leben, um ihn zu verſpeiſen. — Die hier und da laut gewordene Behauptung, es komme doch auf ein paar Tauſend mehr oder weniger nicht an, und die Yo 1 e Anzahl könne 1 die SS ( — > — m oe m öffnet und Vogelſchutz und -Pflege als Unſinn en Unbegreiflicherweiſe wird mit der vorſtehenden Behauptung er Geo 05 — 1 nur Ben ER — auch von e des Be 129 Von den annähernd vierhundert. Vogelarten, die su Segtan Weinen find nur vr 8 0 ſtändig Mf äſſig, alle anderen kehren = sh Der an ae ſindet mithin auf ſeiner Heimatinſel keine Gelegenheit, aus eigener Beobachtung die Freuden und Annehmlichkeiten durch ihren Geſang jedem gemütvollen Menſchen bereiten. Der kunſtvolle Neſtbau 4 der meiſten unſerer Sänger, vor allem die Bethätigung ihrer Elternliebe in der Pflege und Fürſorge für ihre Brut, die Außerungen der Sorge und Angſt um N dieſelbe u. ſ. w. u. ſ. w., das ſind Lebensbilder aus der Vogelwelt, die das . kleine Eiland ſeinen Bewohnern ebenſowenig bietet, wie Lerchenwirbel über wogenden Saatfeldern, Finkenſchlag in blühenden Obſtbaumkronen und Amſelſang im dämmerigen Waldgebüſch. Bei dem Mangel an Kornbau und Obſtkultur auf ſeiner Scholle macht der Helgoländer keine Erfahrungen über den Nutzen, den die meiſten Singvögel in Feld und Garten durch die Vertilgung von ſchädlichen Kerbtieren und deren Larven ſtiften. An dem lebenden Vogel kann er daher kaum ein Intereſſe haben.!) Der Vogelfänger jedenfalls ſchätzt die Bedeutung der die Inſel be⸗ ſuchenden Vögel einzig und allein nach ihrem Wert als Nahrungsmittel, ſei es zum Verkauf oder für die eigene Küche, und nach dem Preiſe, den ihr Balg be— en kann. Nur der tote Vogel intereſſiert noch den Fänger, und es wird ihm ziemlich gleichgültig ſein, auf welche Art er den Lebenden in ſeine Gewalt * bringt. Es kann nicht behauptet werden, daß die auf Helgoland gebräuchlichen 4 Fang⸗ und Jagdarten an und für ſich grauſamer wären, als die anderwärts üblichen Methoden, auch nicht, daß der dortige Fänger die in ſeine Hand ge— brachten Vögel mit Vorſatz quäle; aber ſelbſtverſtändlich ſchließen die oben er- 3 wähnten Fangarten ohne weiteres eine Summe von Tierquälereien ein, und der von vornherein dem lebenden Vogel gleichgültig gegenüberſtehende Fänger, deſſen Mitgefühl außerdem durch Gewohnheit abgeſtumpft iſt, iſt ſicherlich nicht darauf bedacht, die Angſt und Qual der gefangenen Tiere thunlichſt zu ver— mindern. Und dieſe Gleichgültigkeit und d Teilnahmloſigkei, die oft genug in (gedanken— ). In einem Artikel des „Hamburger Fremdenblatts“ vom 31. Oktober bezeichnet 8 ſich ein geborener Helgoländer (der trotz meines bereits Anfang Oktober öffentlich eingelegten 4 Proteſtes abermals die von Zeitungsreportern erfundenen Zahlenangaben mir zur Laſt legt) als einen „aufrichtigen Vogelfreund“. Leider verhindert die Anonymität des Einſenders eine Nachfrage, worin ſeine aufrichtige Vogelfreundſchaft beſtehe und auf welche Weiſe er ſein Intereſſe an der Vogelwelt bethätige, — ich meine hier natürlich lebende Vögel. mit. Ob die letzteren an dem 1 Fang ſich 11 5 10% Well dürfte ſchwer feſtzuſtellen ſein, jedenfalls ſehen ſie aber, wie ihr Vater oder erwachſene Bruder die Tiere kaltblütig tötet und dabei keine andere Empfindu hat und äußert, als die der Freude über die erworbene Beute. Dadurch mi natürlich das etwa urſprünglich vorhandene Mitleid mit den geängſteten und quälten Tieren ſehr bald erſtickt werden. Kaum ſchulpflichtige Knaben mie emſig beim Rupfen der in letzter Nacht gefangenen kleinen Sänger und 1 ſich ſichtlich über den Haufen der ſauber nebeneinander liegenden Vogelleichen. iſt keine Frage, das Beiſpiel der erwachſenen Vogelfänger übt auf die 266 entſchieden einen demoraliſierenden Einfluß aus. = 4 Die Helgoländer Knaben ſollen nach der Behauptung eines Beamten durch fortwährende Übung ſich eine beſondere Fertigkeit im Erlegen der Vögel durch Steinwürfe erwerben. Dieſe Geſchicklichkeit muß offenbar überall da as. helfen, wo Fanggeräte und Schießwaffen nicht ſofort bei der Hand ſind; und da es auf Helgoland an „Wurfgeſchoſſen“ nirgends fehlt, ſo iſt eigentlich N Vogel der Nachſtellung auf ſein Leben ausgeſetzt. Am Nachmittag des 13. Oktober beobachtete ich vom Kurhauſe aus, wie ein junger Menſch am Strande einen Negenpfeifer aufſcheuchte. Der Vogel war offenbar infolge des ſeit der vorher- gehenden Nacht wütenden Nordweſtſturmes ermüdet; er ließ ſich nach kurzer Flucht wieder herab, und nun begannen vier junge, kräftige Burſchen ſofort eine Jagd auf ihn mit Steinwürfen. Dieſelben Jünglinge, die zu einer geringen Dienft- 1 leiſtung an Badegäſte nur gegen ſehr gute Bezahlung ſich würden bequemt haben, ſcheuten jetzt nicht die Mühe, im Wettlauf hinter dem auf- und abgejagten Vogel 5 eine Viertelſtunde lang herzurennen, über Bollwerke, Brückenanlagen und an⸗ geſchwemmte Seetanghaufen zu klettern und mit fauſtgroßen Steinen nach dem | geängſtigten Vogel zu werfen. Die wilde Verfolgung würde noch länger ge⸗ ö dauert haben, wohl bis zur Erbeutung des ermatteten Geſchöpfes, wenn dies nicht zufällig auf das abgeſchloſſene Gebiet des Landungsplatzes der er Marine geraten wäre.) a 115 a er ) Ein Gegenſtück! Vor einigen Jahren hielt ich mich Ende Oktober und Anfang November etwa 14 Tage auf Langeneß auf. Mehrere Tage nacheinander trieben St 5 Überſchwemmung hervorragten. Zahlloſe Gänſe, Enten und andere Seevögel, ben e und Wogenſchwall ermattet, ſuchten auf dieſen Schollen Zuflucht. Unmittelbar vo Hausthüren und unter den Fenſtern ſaßen ſie dicht gedrängt au bielen es: 4 RER, TE e Rn X 7 2 A 8 Be 7 85 IS Menge * 1 * »u Var 1 8 1 nk, I, * 5 * 5 54 4 a N 7 2 e 17 0 Helgoland. | 131 V bortige Szenen mögen ſich hier öfter wiederholen; ſie ſcheinen für die nder ſelbſt nichts Auffallendes zu haben; wenigſtens verriet das Verhalten Aicauer im vorliegenden Fall kein anderes Intereſſe als das an dem frag— 3 Ausgang der Jagd. Ebenſo iſt es erklärlich, daß unbeteiligte Eingeborene ſich nichts Schlimmes dabei denken, wie unſere Singvögel gefangen und getötet 5 werden. Aber bei dem Nichthelgoländer, der in dieſen Tierchen doch noch etwas anderes ſieht, als einige Gramm Fleiſchnahrung, muß dieſe Fang- und Tötungsart Argernis erregen. Derſelbe Beſucher der Inſel, der gewöhnt iſt, die Singvögel 3 feines Gartens und Gehöftes zu hegen, in Feld und Wald ſie ſelbſt und ihre 3 Brut gegen etwaige Verfolgungen durch unnütze Buben nachdrücklichſt in Schutz zu nehmen, der ſollte mit Gleichmut zuſehen, wie hier feine Schützlinge kaltblütig 4 getötet werden? Ob es fih dabei um zehn oder um Tauſende handelt, ob die Art der Tötung mehr oder weniger qualvoll iſt, bleibt ſich prinzipiell gleich: die lieblichſten Erſcheinungen, die nützlichſten Vertreter der Vogelwelt werden eines . wohlſchmeckenden Biſſens wegen in großer Zahl gemordet, — das iſt die Haupt— ſlache! Vielfache mündliche Außerungen des Unwillens und Abſcheus von ſeiten i fremder Beſucher der Inſel, zahlreiche Zuſchriften aus den verſchiedenſten Gegenden L Deutſchlands beſtätigen meine Vorausſetzung, daß der Helgoländer Singvogel— fang auch in ſeinem gegenwärtigen Betriebe öffentliches Ärgernis erregt, und daß die Badegäſte — jedenfalls mit ganz geringen Ausnahmen — es freudig begrüßen würden, wenn der Singvogelfang auf Helgoland, ſoweit es in Übereinftimmung mit den für das übrige Deutſche Reich gültigen geſetzlichen Beſtimmungen zuläſſig iſt, eine weſentliche Einſchränkung erführe. Schon aus dieſem Grunde haben ſelbſt auch vorurteilsfreie Eingeborene, darunter Männer, deren Urteil wegen ihrer Intelligenz, ihrer Sachkunde und ihrer Stellung zu kommunalen Angelegenheiten mir als maßgebend erſcheinen muß, den Wunſch, es möchte endlich einmal jenen immer lauter und allgemeiner ſich äußernden Klagen und Anſchuldigungen durch Entziehung ihres Gegenſtandes ein Ende bereitet werden. | 3 Es iſt ul weifehaft daß durch die Beſeitigung des Singvogelfanges der Ruf der Helgoländer Einwohnerſchaft und — der Beſuch des Seebades nur ge— winnen könnte. Indirekt würde dies auch dem einzelnen Inſulaner von Vorteil ſein. 5 Was aber würden die Vogelfänger und andere „Intereſſenten“ durch jene Aufhebung verlieren? hätte ſie bequem mit Stöcken totſchlagen können. Ich fragte einen Halligmann, ob man denn nicht zuweilen eine ſolche Gelegenheit benutze, ſich ganz nach Belieben für längere Zeit mit friſchem Vogelfleiſch zu verſorgen. Er antwortete: „Ne, Herr; wi föölt in ſo'n Lag', datt wi eb'n ſo verlaten und hölplos ſünd, as uns Herrgott ſine annern Kreaturen.“ geſſen. Welchen Wert als Nahrungsmittel haben denn jene 1800 Kleinvögel? Maſtkalb erſetzt werden könnte. Nach N des Reichs⸗ 880 Sousse winde Fangmethoden nur 1 1 1. das Fangen und die, Erlegung von Vögeln zur Nachteil Ketſchers beim Schein der Blendlaterne (R. V. G. S 2a) und 5 2. das Fangen mittels Fallkäfigen, . ... Schlag- u und Zugnetzen (R. V. G. vollſtändig in Wegfall kommen. Dagegen würde ſo lange im übrigen daß Reich der Krammetsvogelfang im Dohnenſtieg noch geſetzlich erlaubt bleibt 3. der Fang im Droſſelbuſch beſtehen bleiben und bloß eine entern 13 erfahren etwa durch folgende Beſtimmungen: 2 1 a) die betreffende Vorrichtung darf nur vom 21. Sep bis 31. Dezember je einſchließlich fängiſch eingerichtet ſein (R. V. G. 9 § 8, erſter Zuſatz) und b) das Netz muß eine ſolche Maſchenweite haben, 905 wage unter Droſſelgröße hindurchſchlüpfen können. 79 Zu erwägen wäre ferner noch, ob nicht der bene, vertretung anzuraten ſei, N c) für die Einrichtung eines Droſſelbuſches eine höhere Steuer n erheben. 9 Angenommen nun, die oben mitgeteilten Schätzungen der Helgoländer wären richtig, daß alſo durch die Fangmethode 1 nicht mehr als 1500 „Finken“, durch die Fangmethode 2 höchſtens 300 „Ohlen“, im ganzen alſo 1800 Singvögel jährlich gefangen würden, ſo repräſentiert die Geſamtbeute eines Jahres durch die beiden etwa in Wegfall kommenden Fangarten, wenn fie, ohne Abzug an Badegäſte zum höchſten Preiſe verkauft würde, einen Wert von 142 M. W viele Vogelfänger aber haben ſich in dieſe Summe zu teilen, und welcher Gewinn 4 bleibt, wenn man auch noch die Anſchaffung und Unterhaltung der Fanggeräte in Abzug bringt, für den einzelnen übrig? — Thatſächlich wird, wie ſchon mit⸗ geteilt, ein großer Teil der gefangenen Vögel von den Helgoländern ſelbſt ge⸗ Nach den von mir vorgenommenen Wägungen iſt das Gewicht der hier in ve tracht kommenden S Singvögel roh, für die Pfanne oder den Suppentopf vor⸗ bereitet, durchſchnittlich 20 Gramm. Der Jahresertrag betrüge demnach 36 Kilo⸗ 0 gramm. Das wäre nach den eigenen Angaben der Helgoländer ein Ausfall, durch einen einzigen mehrgezüchteten Fetthammel oder wen ein impor Nach den obigen Darlegungen ſchätze ich die Summe der rng gef Singvögel weit höher und nehme an, daß ſie unter Umſtänden ſogar fache jener Angaben betragen könne. Aber auch dann r würde die 8 EURER? 1 * . ZB R * „ die * x +» u en. Pe Vogelfang it | 133 . Gi 57 r die gefangenen Vögel von Eher weſentlichen Bedeutung fein und die durch den ang gewonnenen Nahrungsmittel nicht in Betracht kommen im Vergleich zu der Baht und Größe derjenigen Vögel, deren Erlegung und Fang fernerhin beſtehen 4 bliebe. Die Gewöhnung der Helgoländer, jeden Vogel ohne Ausnahme zu eſſen, eutet auf jene Zeit zurück, wo die Inſel in den Wintermonaten vom Feſt— lande abgeſchloſſen war und dem Bedürfnis nach friſcher Fleiſchkoſt während dieſer Zeit nur durch einen, wenn auch weniger appetitlichen, Vogel abgeholfen werden konnte. Jetzt aber iſt bei dem regelmäßigen Dampfſchiffsverkehr mit dem Fieſtlande die in dem Bericht des Königl. Landrats Jürgenſen an die Königl. Regierung (vom 19. März 1893) ausgeſprochene Befürchtung, daß durch ein (teilweiſes) Verbot des Vogelfangs „die Fleiſchlebensmittel während einer be— ſtimmten Zeit weſentlich verteuert“ werden könnten, hinfällig. Überhaupt ſind die Erwerbsverhältniſſe auf der Inſel jetzt derartig, daß die Bewohner ohne jede Schädigung auf den Singvogelfang verzichten können. 4 Auch die ärmeren Inſulaner, die mit ihrer perſönlichen Exiſtenz oder der Ver— ſorgung einer Familie auf ihrer Hände Werk angewieſen ſind, können bei der jetzt das ganze Jahr andauernden Verbindung mit dem Feſtlande und dem durch das Vorhandenſein der Garniſon gehobenen regelmäßigen Verkehr, bei den ge— 3 ſteigerten Anſprüchen und Bedürfniſſen der wohlhabenderen Bewohner und dem bis auf etwa 20000 Perſonen jährlich geſtiegenen e ſtets lohnende Arbei und genügenden Verdienſt finden. Trotzdem ſcheinen es gerade jugendlich-kräftige Perſonen zu ſein, die mit . Vorliebe dem zeitraubenden Geſchäft des Singvogelfangs obliegen. Von ſolchen ſelbſt iſt mir erzählt, daß ſie unter Umſtänden bis drei, vier Uhr nachts „bi datt Für loopen“ und dann den nächſten Vormittag ausſchlafen. Da würde denn doch wohl die von einem Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung in ſolcher Weiſe auf— ee Zeit und Mühe beſſere Verwendung ane können durch eine geregelte 3 it . . * | Die deutſche Reichsregierung hat ſich im Jahre 1888 für verpflichtet ge— halten, unſere Singvögel in dem Gebiet, über das ſich damals ihre Macht⸗ befugniſſe erſtreckten, unter geſetzlichen Schutz zu ſtellen. Aus praktiſchen und ethiſchen Gründen, aus volkswirtſchaftlichen und humanen Rückſichten find feitdem viele namhafte Perſönlichkeiten, ſind Vereine und Korporationen, ſind Regierungs— organe und Volksvertretungen der Frage eines internationalen Vogelſchutzes nahe getreten. Eines der vielen Hinderniſſe, die der Löſung dieſer Frage ent— 4 gegenſtehen, bildet das für einen halben Quadratkilometer des Deutſchen Reiches noch gültige Ausnahmegeſetz von Helgoland. Zur Deckung eigener Schande rufen . f 10 Be. ei 5 fremde Nationen uns hämiſch zu: „Kehre Deut 850 uf . ar denn, ja! Be AED wü abe: „„ würde. In dieſem Falle Helle ich den Helgoländern frei, das wach eine Leichenrede oder als ein Denkmal zu bezeichnen. ie ſchleſien, teilt mit, daß er im vergangenen Jahre von größeren geittäften a 5 teils v. Berlepſch'ſchen, teils aus ausgefaulten Kiefernabſchnitten hergeſtellten — beſe . hatte: 8 Käſten mit Blauracken, 4 Käſten mit Hohltauben, (dieſe geringe 3a Re. hat ihren Grund wohl darin, daß mehrere ältere Hohltaubenkäſten ſchadhaft ge: Br worden waren; fie ſollen dieſes Jahr wieder ergänzt werden), 2 Käſten mi 3 a Wiedehöpfen. Von dieſen hing der eine an einer alten Akazie vor einem Schlaf 5 ſtubenfenſter, der andere am Waldrande. Aus beiden logen die Jungen wohl 5 5 | behalten aus. | 5 5 Ä Rn Caſſel. Hans Freiherr von wendig. 1 Füttert die hungernden Vöglein! Dieſer Mahnruf ergeht alljährlich i 55 der kalten Winterszeit an alle fühlenden Menſchenherzen, und viele nehmen 1 4 . vor: „Ja, dies Jahr will ich auch etwas für die gefiederten Sänger in Wald a Ai und Feld thun, nur weiß ich nicht recht, wie ich's anfange." Da giebt es einen 5 vorzüglichen Ratgeber, welchen der Hofrat Profeſſor Dr. K. Th. Liebe der i 5 ü Sektion für Tierſchutz der Geſellſchaft von Freunden der Naturwiſſenſchaften in * Gera zur Veröffentlichung überlaſſen hat. Das mit prächtigen Satans 4 3 b bildern geſchmückte Büchlein iſt bereits in zwölf ſtarken Auflagen unter dem 3 Titel „Futterplätze für Vögel im Winter“ erſchienen und koſtet nur 20 Pfennige. 4 . | Durch die Vermittelung des obigen Vereins wurde der Partiepreis bedeutend 1 x ermäßigt und auf 5 Mark für je 100 Exemplare feſtgeſetzt, wodurch Orts⸗ * vorſtehern, Geiſtlichen, Schulinſpektoren, Rektoren, Lehrern und allen Beſchützern 5 der notleidenden Vögel die Maſſenverbreitung dieſer nützlichen Vogelſchutzſch 55 1 in Haus und Schule ermöglicht wird. Bei Einſendung des Betrages an ‘a 1 Verlagsbuchhandlung von Theodor Here in Gera (Rente = | portofreie Zuſendung. e Gera. Br Be: 6. Fiſ 0 Matte Mauerſegler. Der Beobachtung des Herrn Dr. Viktor H nun in Nr. XII 1899 dieſer Monatsſchrift kann ich eine ee. zur © e 7 SB H er 1 . 2 BT v \ * Ar 1 16 * * * N N BR er 2 l a mE Yon N Fr u * 7 äleinere miele. oh | 135 N ae 1 R e 8 ta 288 . 405 5 9 ier exiftiert unter Fan Volte die Anſicht, daß ein einmal zur Erde gefallener 2 nerſegler ſich nicht wieder aus eigener Kraft erheben könne. Ich habe mir deshalb vor Jahren ſchon eine Anzahl ſo gefangener Segler verſchafft und ſämtlich nit Lausfliegen, geradezu ſcheußlichen Schmarotzern, beſetzt gefunden. Nachdem 6 ae befreit und tüchtig mit Inſektenpulver eingepudert waren, auch einige Tropfen Rotwein zur Stärkung erhalten hatten, konnten ſie, in die Höhe geworfen, gut fliegen; ein allzu erſchöpftes Exemplar mußte aller— dings getötet werden. Ich habe über den Fall, wenn ich nicht irre, vor drei bis vier Jahren in der Geflügel-Börſe referiert. | A Leipzig, 16. Dezember 1899. | Dr. Rob. Klee. Am 1. Auguſt d. J. fand ich an einem Stacheldrahtzaune unweit einer 3 auf dem Felde ſtehenden kleinen Baumgruppe, auf der ich vorher öfters einen rotrückigen Würger bemerkt hatte, eine durch die Bruſt auf einen Stachel des Drahtes geſpießte große grüne Heuſchrecke. Am Abend war dieſelbe nicht mehr zu finden; als ich aber nach zwei Tagen an derſelben Stelle vorbeikam, ſteckte auf demſelben Stachel eine zweite, die ſpäter gleichfalls verſchwunden war; den Vogel jelbit gelang es mir jedoch nicht an dieſem Platze anzutreffen. Ich habe ihn gewähren laſſen und mich begnügt, den ſonſt noch ſehr lebenskräftigen Auf⸗ geſpießten die Köpfe einzudrücken. Auch ein Fall von „Anpaſſung an 1 die Kultur veränderte Verhältniſſe“.— | * Jeſau, 11. Auguſt 1899. E. Ehriſtoleit. Buchſinkenpaar konnte ich am 12. Juni d. J. vor dem Fenſter meines Zimmers beobachten. Hier ſteht eine ſehr ſtarke alte Silberpappel, an deren teil— 5 weiſe mit Moos bewachſenem Stamme, als am Vormittage des genannten Tages plötzlich ein ſtarker Regenſchauer begann, eine Menge geflügelter Inſekten Schutz geſucht haben mochten; denn bald erſchien erſt das Weibchen, dann auch das Männchen eines jedenfalls im Garten brütenden Buchfinkenpaares, und beide kletterten nun während des Regens eifrig, bald nur hüpfend und hängend, bald auch die Flügel zu Hilfe nehmend (jedoch nicht, wie die Meiſen das in ſolchen Fällen thun, auch den Schwanz anſtemmend) nicht nur an den bewachſenen, ſondern auch an den kahlen, garnicht ſo ſehr riſſigen Stellen des nur wenig u früh ab, ſo verwandelte ſich der findige Vogel aus einem Nachahmer des Baumläufers alsbald in einen Konkurrenten des Fliegenfängers und ſuchte es, oft mit Erfolg, im Fluge zu erhaſchen. Von Zeit zu Zeit verſchwand einer der Vögel, offenbar um ſeine Beute zu verfüttern. Daß namentlich Kohl- und Blau-, in gewiſſem Umfange aber ſelbſt die Schwanzmeiſe, auch an glatteren Stämmen 10* * Mu} 8 5 r — * RR Ein durch die Fürſorge für ſeine Jungen zu beſonderen Künſten getriebenes ſchrägen Stammes umher, um nach den Inſekten zu ſuchen. Flog eines von dieſen 9 An Fun * gekommene Species von Buteo erkannte. Obſchon das Exemplar mit der Fett, als gleichzeitig erhaltene Mäuſebuſſarde. bene allgemeine Jnſeltemmwngef mag dabei ae agent hab | Se 115 e 3 f . e Konſtanz, oe Baden) gebe eat des 15 in a wohnenden Herrn Rauſch einen friſchgeſchoſſenen Raubvogel (angeblich roten jun Gabelweih) zum Präparieren, in welchem ich eine mir noch nie in die H bildung von Rieſenthal kaum Ahnlichkeit hatte, war es mir ſofort klar, daß der Vogel nichts anderes als Buteo ferox ſein könne, da mir alle anderen ei heimiſchen Buteo-Arten wohlbekannt ſind. Weniger als die beträchtlichere Grö gegenüber B. buteo fiel mir der viel ſtärkere Bau bei verhältnismäßiger Kü der Schwung- und Schwanzfedern auf; die Färbung der Oberſeite zeigte v Ahnlichkeit mit der von Milvus milvus: Rücken und Flügel braunrot mit breiten ſchwärzlichen Schaftſtreifen, der Kopf weiß mit dunkeln Schaftſtrichen, wei ſtellenweiſe ſich verbreitern und zu Flecken vereinigen, die Unterſeite zeigte viel | Ahnlichkeit mit B. buteo, ebenſo die Bänderung der Schwanzfedern. BR 1 Die Länge betrug 57 em, der Flügel (vom Bug bis zur Spitze) 42 em, die von den Armſchwingen freigelaſſene Spitze 10 em, der Schwanz (von der Bürzeldrüſe an) 23⅛ cm, die Flugbreite 120 ¼ cm, das Gewicht 1¼ Kg. 1 Der Magen enthielt Mäuſehaare, Knöchelchen und Reſte einer großen Here ſchrecke. Der Vogel war männlich. e Trotz des ſtarken Schuſſes, welcher das Geſteder ſehr blulig machte, blieb 1 letzteres doch faſt unbeſchädigt, jedoch war es an Kopf und Schenkeln in der Mauſerung begriffen. Obgleich ſehr fleiſchig, hatte der Vogel doch viel weniger Schaffhauſen, Auguſt 1899. Guſtav Hummel 4 Über das Vorkommen des Steinadlers in Oſtpreußen. Seit langen Jahren habe ich ornithologiſche Notizen geſammelt, und befinden ſich unter dieſen auch ſolche über zwei Dunen-Junge des Steinadlers. Da ich die Ju des Steinadlers nicht kannte und annahm, daß der Steinadler in Oſtpreu mit Ausnahme der alleräußerſten öſtlichen Stelle in der Jura nicht brüte hielt 8 dieſelben zunächſt für Junge des Steppenadlers. Ich ane 15 je ; he ef, 3 5 ich 1 1 früher ſchon einmal aufgezogen hatte, ganz genau bekannt waren. — Ich habe dieſe beiden Adler großgezogen, und ſie haben bei mi ir ihr vollſtändiges Federkleid erhalten. Dasſelbe war rötlich braun, etwa wie eine Kupfermünze, die den Glanz verloren hat, aber noch nicht dunkel geworden it. Die einzelnen Federſpitzen waren gelb, und dadurch machte das Gefieder den 0 eindruck, als ſei es längsgefleckt. Dieſe gelben Flecken waren im Nacken am ſtärkſten, während ſie nach dem Unterkörper zu nur noch wenig vorhanden waren. — Infolge einer plötzlich eingetretenen Krankheit war ich behindert, ihre Pflege ſelbſt genau in derſelben Weiſe wie bisher mit gefangenen Krähen und anderem Ge— flügel zu füttern. Auch meine fernere Anweiſung, die toten Exemplare dem Byoologiſchen Muſeum in Königsberg i. Pr. zu überweiſen, wurde nicht aus⸗ Be: — Die Vögel waren zu mir, der ich fie ftändig gefüttert und mich viel mit ihnen beſchäftigt hatte, ſehr zahm. Sobald ſich aber ein Fremder nur in der Nihe des Raumes blicken ließ, knackten 5 mit dem Schnabel und ſträubten das . Gefieder. In den Beſitz dieſer beiden Adler kam ich in der erſten Hälfte des Juli 1882. Ich befand mich damals auf dem Gute Margen, das etwa anderthalb Meilen auf der Nordſeite des friſchen Haffes von Königsberg entfernt liegt. Unmittelbar 3 an dasſelbe ſtößt die große mit zum Teil ſehr alten Kiefern beſtandene Caporner Heide, in der eine große Zahl von Raubvögeln horſtet. Ich hatte für jeden unter anderen auch dieſe beiden jungen Adler gebracht. Daß der Steinadler in Caporner Heide, erfuhr ich durch Mitteilungen der angrenzenden Gutsbeſitzer und 3 von dem Lehrer Fechler, der fich mit dem Ausſtopfen von Vögeln feit langer Zeit befaßt. Herr von der Gröben ſagte mir, daß auf den Beſitzungen ſeines . Vaters, die unweit der Caporner Heide liegen, alljährlich Steinadler erlegt oder gefangen würden. Der Lehrer Fechler hat am 13. Dezember 1881 einen Stein— adler von dem Revierförſter Picht zu Dönhoffſtädt erhalten, der 4,5 kg ſchwer war und 2 m ſpannte; ein ebendort am 20. Oktober 1887 erlegter wog 4 kg 5 ſpannte 2,02 m, während ſeine Geſamtlänge 85 em betrug. Anfang Mai 1888 wurden im Walde von Sorquitten kurz hintereinander zwei Steinadler gefangen. Der größere von beiden hatte eine Länge von 88,5 em, eine Spann— weite von 2,18 m und ein Gewicht von 4,5 kg. Am 16. Oktober 1890 ſandte der Hegemeiſter Klemenz aus Wendehnen bei Langheim einen Steinadler ein. 137 weiterzuführen, und ſie gingen ein, obwohl ich den Auftrag gegeben hatte, ſie Raubvogelhorſt mit Eiern oder Jungen eine Prämie ausgeſetzt, und ſo wurden mir Oſtpreußen im Winter noch verhältnismäßig häufig iſt und ſpeziell auch in der | Im Herbst 1891 erhielt 50 01 Eh 791 im ı Mir 13 1892 Von dieſen dreien wich der unter dem 20. Oktober 1891 2 bei Pillkallen e etwas Son den anderen ab. Bi Schwanzes 36 em. ne war nei mit brich 1 5 5ũ1ũ-V en den Flügeln befand ſich ein weißer Spiegel. Die Nacken-, Seitens und Hir 1 kopffedern waren gelb, das Gefieder in der Wurzelhülſe weiß; Kropf und | waren leer — vielleicht Kaiſeradler. Nach den mir im abe beta errechnen kann. 1 Sandgerihtnt Ehn e. Titterxariſches. A. Acloque, Faune de France. Les Oiseaux. 1 vol. 252 Seiten m 621 Figuren (5 fr.), 1899. J. B. Bailliere et es 19, Tue Hautefeuil 5 à Paris. Be | Das vorliegende Bändchen behandelt die Vögel Frankreichs, deren Art 1 ſämtlich aufgeführt ſind. Die Anordnung des Werkes iſt ſo getroffen, daß 3 5 nächſt ein kurzer Abriß der Entwicklungsgeſchichte, Morphologie und Anatomie 5 auf 4½ Seiten gegeben wird, an den ſich dann die Beſchreibung der einzelnen 5 Ordnungen (Rapaces, Passeres, Tauben, Hühner, „Echassiers“ ( Grallae), 9 Palmipedes), Familien, Gattungen und Arten anſchließt. Die Beſchreibung der Arten iſt eine ſehr kurze, aber gute. Sie ſind in Beſtimmungstabellen, die auf dem Grundſatz des dichotom-analytiſchen Schlüſſels beruhen, untergebracht. Faſt 5 jede Familie iſt durch mehrere Illuſtrationen — ganze Vögel, Füße und Köpfe — KR erläutert, die teilweiſe recht gut, teilweise aber auch ſehr minderwertig ſind. Auf- . fällig iſt die von der jetzt üblichen Art und Weiſe gänzlich abweichen 5 Art der Bildung der Bezeichnungen für Familien und Unterfamilien dur . die Endung idi und ji, z. B. Aleidi, Urii. Bedauerlicherweiſe iſt auch de 1 Prioritätsprinzip hinſichtlich der Benennung der Gattungen und Arten ni 9 durchgeführt. | Gera, im Dezember 1899. Dr. Carl R. Hennicke. 1 Taſchenkalender für Geflügelzüchter. 1900. Forſt i. L. Verlag von Otto Ko R Obgleich die Pflege der Geflügelzucht nicht mit zu den Aufgaben unf 5 Vereins gehört, wollen wir doch nicht unterlaſſen auf den von Otto! herausgegebenen Taſchenkalender für Geflügelzüchter empfehlend hinzuweiſen er neben ſehr intereſſanten Artikeln über Geflügelzucht und, e wir . | auch recht wohlgemeinte und gut durchführbare Ratſchläge bezüglich d BE Monate POTZUReRmUEDNeN vogelſchützleriſchen a ee giebt, 2 AT rg 5 oh 0 F Wenn FR 1 a N U 0 « 6 2 7 N W Bi * N 9 7 BR, N 90 uf, 1. 85 501 rr N ine ber okel⸗Bereinen. he Ä 139 As Se Al ee ü Bi Oruithologiſcher Verein in Neiſſe. Die Sitzung vom 28. Oktober 1899 war zunächſt einem Rückblicke auf die nunmehr vollendeten fünf erſten Vereins- fahre gewidmet. Der im Herbſt 1894 durch den Unterzeichneten mit ſieben gleich⸗ Den. geſinnten Herren gegründete Verein zählt jetzt vierunddreißig Mitglieder und darf u md Vogelſchutz iſt in Neiſſe und Umgegend mächtig geſtiegen und hat anerkennens— werte vogelſchützleriſche Erfolge aufzuweiſen. Aber auch in wiſſenſchaftlicher Hin— ſicht find eine ganze Anzahl provinzial-fauniſtiſcher Vorkommniſſe für die allgemeine (Kenntnis gerettet worden, die ohne den Verein untergegangen wären. — An dieſe Erörterungen des unterzeichneten Vereiusvorſitzenden ſchloß ſich ein Vortrag (Nyeticorax nycticorax [L.]) in Schleſien, nämlich im Reviere der Ober— ö förſterei Kottwitz, Bezirk Breslau. Ein ausführlicher Bericht darüber wird im Journal für Ornithologie erſcheinen, und es ſei deshalb hier nur ſoviel bemerkt, daß erſt durch den Kottwitzer Fall die Heimatsberechtigung des Nachtreihers inner— 4 halb der deutſchen Reichsgrenzen über alle Zweifel erhaben feſtgeſtellt iſt. Die 4 Sammlung des Unterzeichneten enthält ein Ei und einen jungen Vogel aus ö Nucifraga caryocatactes macrorhyncha Br. vor als Beleg für den aber— Nen Zug der ſibiriſchen Tannenhäher durch Mitteleuropa. — Nach Be— ſp prechung litterariſcher Erſcheinungen berichtete Herr Volksſchullehrer Rieger über die von ihm im laufenden Jahre über die Schädlichkeit des Lanius colurio L. 4 angeſtellten Beobachtungen. Der Vortrag gelangt in der „Ornithologiſchen Monatsſchrift“ geſondert zum Abdruck. Kollibay. ö N Ornithologiſcher Verein in Leipzig. Sikung vom 8. November 1899. Im Anſchluß an eine von ihm vorgelegte Suite vorzüglich präparierter Bälge des Weſpenbuſſards (Pernis apivorus), vom einfarbigen dunklen Kaffeebraun allen Übergängen bis zum reinſten fleckenloſen Weiß der Unterſeite, beſpricht — err Schlegel (Vereinsmitglied) Jugendkleid ſowohl, als das ungemein ver— Ei Alterskleid des Vogels und geht dann auf die Verbreitung desjelben n Leipziger Flachlande ein. Nach einer Schußliſte der Faſanerie Brandis bei Leipzig wurden dort zwei Exemplare am 4. Auguſt und 4. November 1893 erlegt. 7 e. auf feine Thätigkeit zurückblicken. Das Intereſſe an Vogelfunde | des Herrn Generals Gabriel über eine anſehnliche Siedelung des Nachtreihers, E Kottwitz. — über ein anderes novum berichtete ebenfalls Herr General Gabriel, a dem es gelang, Anfang Juli 1899 bei Thomasdorf zum erſten Male das Brut- vorkommen von Muscicapa parva Bechst. im Altvatergebirge durch Be⸗ ob bachtung einer eben ausgeflogenen Hecke nebſt den alten Vögeln feſtzuſtellen. — Der Unterzeichnete legte alsdann mehrere in Schleſien im Oktober 1899 erlegte 5 . A uf * > 4 3 nnen bei Leipzig geſchoſſen waren und deren Magen nur —— ent 1 San a desgleichen ein in Rötha erlegtes „ W im Eichenwicklerraupe, aufwies; am 4. Oktober 1897 desgleichen einen jungen u ge aus Zwenkau, der ſich infolge einer Schußverletzung leicht hatte greifen laſſen; am 25. Mai 1898 desgleichen aus Zöbigker bei Leipzig ein auf der Unterſeite prachtvoll roſtrot gefärbtes Männchen. Nach H. Kunz (Vereinsmitglied) fol „Falec + apivorus“ früher hinter dem neuen Schützenhauſe gebrütet haben. Nach R. ö Groſchupp (Vereinsmitglied) iſt Pernis apivorus als Brutvogel früher in Rötha beobachtet worden. Dr. Rey fand vom Weſpenbuſſard — Hummelneſter am Harthrande bei Deuben ohne den Vogel ſelſt zu ſehn. Giebel⸗ hauſen (Vereinsmitglied) beobachtete P. apivor. 1876 und 1877 in der Nähe von Grimma als Brutvogel. Aus allen dieſen Notizen iſt erſichtlich, daß der Weſpenbuſſard in hieſiger Gegend hin und wieder vereinzelt brütet, im allgemein f aber als Spätſommer-Durchzugsvogel zu betrachten iſt. 5 Sitzung vom 15. November 1899. Herr Schlegel berichtet atmen an die Beobachtung eines in Heilung begriffenen Bruches des Unterarmes bei 75 einem Buſſard (Buteo buteo) — es waren radius und ulna zerſchoſſen ps im allgemeinen über Knochenbrüche und deren Heilung bei Vögeln. Er erläutert durch Zeichnung, wie von den Bindegewebszellen eine homogene, knorpelige Maſſe lamellenartig, meiſt in blaſenartiger Anſchwellung um die beiden Bruchenden herum, ausgeſchieden wird, welche durch die Thätigkeit der Oſteoplaſten - — durch Einwanderung von Knochenzellen — vom Perioſt aus epichondral mehr und mehr er wobei jedenfalls auch die Oſteoplaſten en im Knochenmar gelegt, raſchend schnell Beben: BE> Diefem Hefte liegen vier Bunt- und äh Schwarziafeln 5 * Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). es Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen W in Gera⸗ Untermiaus, "REN Ornithologiſche —= m e " b Ar 17 BE r \ . 4 .d INN sss sSSSSSSS SSA 1 | 7 ar 4 — = I 2A un Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und 8. Th. Liebe, . 1 Redigiert von e . einen Jahresbeitrag vonfünf Mk. 1 Die Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. direkt zu ſenden. erbeten. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geſtattet. XXV. Zahrgang. März 1900. Ur. 3. Inhalt: An die geehrten Vereins mitglieder. — Der dritte internationale ornitho— logiſche Kongreß vom 26. bis 30. Juni 1900. — Neu beigetretene Mitglieder. I. — Vereins- ſitzung am 6. Januar 1900 in Merſeburg zur Feier des 25 jährigen Beſtehens des Vereins. J. Bungartz: Einbürgerungsverſuche fremder Hühnerarten. (Fortſetzung.) (Mit einer Text— Abbildung.) — Dr. Ernſt Schäff: Ornithologiſche Notizen aus dem Zoologiſchen Garten in Hannover. — J. Alb. Sandman: Einiges über den Waldammer (Emberiza rustica Pall.). — Dr. Carl R. Hennicke: Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Johann Bernard Theodor Altum 7. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Fortſetzung.) — Kleinere Mitteilungen: Vogelſchutz. Auerhenne. Cursorius gallicus. Corvus corone. Pica pica. Aufruf. — Litterariſches. — Aus den Lokal⸗Vereinen: Ornithologiſcher Verein, Leipzig. Verein der Liebhaber einheimiſcher Vögel, Leipzig. — Notiz für die Vereinsmitglieder. N SER R * * e u e — ur 2 rn BEE 3 ** Hohnlohe Langenburg haben laut nachſtehenden e die Q 5 3 intereſſieren, angenommen. Abre Hoheit die Fran en von Anhalt ir Se. N No Mit aufrichtiger Freude habe ich die Ehrenmitgliedſchaft z des ® Vereins zum Schutze der Vogelwelt, deſſen edle Wee Mich A ! Indem Ich für die Überfendung des 115 ausgeſtatteten Diploms, 15 für die freundlichen Neujahrswünſche beſtens danke, hoffe Ich, daß es dem Vere 1 gelingen möge, ſich in allen Schichten der Bevölkerung auszubreiten, damit die bedauernswerten Nachſtellungen auf unſere gefiederten Sänger völlig aufhören, (gez.) Antoinette Herzogin von Anhalt, Herzogin zu e II. Dem verehrlichen Vorſtande danke ich beſtens für die freundliche über ſendung eines Diploms über meine Ehrenmitgliedſchaft zu dem Deutſchen Verein zum Schutze der Vogelwelt. — Dasſelbe wird mich immer an die wohlthätigen Beſtrebungen erinnern, welche der genannte Verein unter Führung des verehrlichen Vorſtandes pflegt, und wird es mir ſtets eine Freude ſein, dieſelben zu unterſtützen. 5 Indem ich noch für die wohlgemeinten Glückwünſche zur Jahrhundert⸗ Wende beſtens danke, erwidere ich dieſelben aufrichtig und hoffe, daß unſer a 1 auch im neuen Jahrhundert gedeihen und wachſen möge. (gez.) H. bobenlohe Wir verfehlen nicht, unſeren Mitgliedern davon Kenntnis zu geben. Faſt alle zu außerordentlichen und korreſpondierenden Mitgliedern ernannten $ Herren haben brieflich ihren Dank ausgeſprochen. | Herr Steuerrat Thiele in Stargard, Mitbegründer und dnl ; erſter Schriftführer des Vereins, ift zum außerordentlichen und korreſpondierenden | Mitgliede ernannt worden. Der Vorſtand⸗ * Der dritte internationale ornitſologiſche Songref vom 26. bis 30. En 1900. er Tall, ie er S tagen. Organiſiert iſt er von dem Perun mternottenee orni l Komitee. Ehrenpräſident iſt M. Milne Edwards, Direktor des Nati x 2 * * “MT 3 Dar dritte ern ti 0 na le ort ih enge nomen den beigetretene Mitglieder 143 DL mo 5 4 Die Sigungen des Kongreſſes werden in fünf Sektionen ſtattfinden. 5 I. Syſtematiſche Ornithologie: Klaſſifikation, Beſchreibung neuer Satunga und Arten; Nomenklatur. Anatomie und Entwicklungsgeſchichte. Pa alaeontologie: Klaſſiftkation, Beſchreibung neuer Gattungen und Arten, aus geftorben Faunen, Beziehungen von ausgeſtorbenen zu noch lebenden Arten. II. Geographiſche Verbreitung der Vögel. Lebende Faunen. In hiſtoriſchen 3 zeiten ausgeſtorbene Arten. Zug und Strich der Vögel. Erſcheinen von ſeltenen Gäſten in beſtimmten Gegenden. III. Biologie, Eigenſchaften, Nahrung Fortpflanzung. Oologie. . IV. Okonomiſche Ornithologie, Schutz von dem Ackerbau nützlichen, Ber- folgung von ſchädlichen Arten, Jagd. Akklimatiſation. Vogelpflege. ©: er * 90 logiſchen Komitees. Wahl neuer Mitglieder. (Dieſe Sektion iſt lediglich für die Mitglieder des Permanenten internationalen ornithologiſchen Komitees reſerviert.) . Vorträge können in deutſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und engliſcher I gerode gehalten werden. Dagegen erfolgen die Veröffentlichungen des Kongreſſes ur in franzöſiſcher Sprache. Zum Vertreter unſeres Vereins auf dem Kongreſſe iſt unſer außerordentliches und heit Mitglied, Herr Dr. Carl Ohlſen von Caprarola in 3 worden. Der Ir Neu beigetretene Mitglieder. 1 a 3 5 1. Behörden und Vereine: Nederlandsche Vereeniging tot Bescherming van Vogels in S⸗Gravenhage; Königlich ſächſiſche Oberforſtmeiſterei Eiben- = ſtock; Rektorat der Lutherſchule in Gera (Reuß); Redaktion der Gefiederten 3 Naturalistes de Moscou, Moskau; Tierſ 8 in Reval (Rußland); Garten⸗ 2 bau⸗Verein in Stargard in Pommern; Ornithologiſcher Verein in Stargard in EB Vogelschutz. Verein für Weißenburg a. S. und Umgebung in Weißenburg (Bayern). . Damen: Frau Kommerzienrat Lina Hähnle in Stuttgart; Fräulein Mar— ethe Horn in Elbing, Weſtpr.; Se Hermine Schmeißer geb. Springer in Gangloffſömmern. . Herren: Gymnaſial⸗Oberlehrer Profeſſor Dr. Adolf Auguſtin in Ratibor; Dr. Bandelier, r Arzt der Volksheilſtätte Grabowſee bei . * 12 Sen 5 V. Organiſation und Wirken des Permanenten internationalen ornitho- * Welt, Lehnitz an der Nordbahn bei Berlin; Société Imperiale des 3 Pommern; Bund der Vogelfreunde in Stuttgart; Vogel— und Geflügelzucht- und W burg; H. Barfod, Lehrer in Kiel; Dr. med. Braı n an der Univerſität in Halle a. S.; Jean Bungartz, Tier i (Rheinprovinz); Max Dei chr Vogelwart in Seebach, Kr. Lar Kaufmann und Leutnant d. R. Dortſchy in Schönebeck an der 8 lehrer A. Hölſcher in Bocholt in Weſtf.; Hermann Kröner, Aug Kleiderfabrik, Filiale Ulm; Landwirt W. Kux in Halle a. S.; N bayeriſcher Forſtmeiſter Lippert in Ebernburg (Pfalz); Karl Neu Lehnitz an der Nordbahn; M. Rehberg, Seminariſt in Oranienburg; 5 le Roi, Pharmazeut in Malmedy; Lehrer Roliſemann in Rabber, : Wittlage; Freiherrl. von Schoenbergſcher Förſter Riehe in Hohburg Wurzen; Wilhelm Schuſter in Fulda; Fr. von Sivers in Friedl (Rußland); Amtsrichter Spener in Woldenberg, N.-M.; Oskar © mann jun., Kaufmann in Gera (Reuß); Heinrich Webendörfer in Gera (Reuß). - Be 7 . Vereinsſttung am 6. Januar 1900 in Aerſeburg zur Feier des 25jährigen Beflehens des Vereins. EN Die Sitzung fand im Saale der Reichskrone ftatt, der, feſtlich ge ſchmü ückt, u. a. mit weißen Blumen in grüner Umgebung die Zahl „25“ zeigte. Sie war ſehr zahlreich beſucht und wurde um 8¼ Uhr vom erſten Vorſitzenden, Herrn Regierungs- und Forſtrat v. Wangelin eröffnet. Glückwunſchtelegramme und „Briefe waren eingetroffen von Herrn J. Thienemann in Roſſitten, Herrn Stefan Chernel v. Chernelhaza in Koeszeg, Herrn Profeſſor Goering n Leipzig, Herrn Dr. Rey in Leipzig und der Geſellſchaft Smä fäglarnas Vänn in Göteborg. Herr Oberlehrer Dr. Bräß- Dresden überbrachte die Glü ckwünſ e des ornithologiſchen Vereins zu Dresden, Herr Dr. Klee— Leipzig diejenigen * Hamburger, Kölner und Leipziger Tierſchutzvereine, zugleich mit der Mitteilu, daß der letztere die beiden Vorſitzenden unſeres Vereins, Herrn v. Wang und Herrn Dr. Hennicke, zu Ehrenmitgliedern ernannt habe. Herr Kanzl Kaeflein erſchien im Auftrage des Karlsruher Tierſchutzvereins, während Heſſiſche Tierſchutzverein in Kaſſel ſchriftlich ſeine Glückwünſche ausſprach Dr. Hennicke ein Diplom als Ehrenmitglied überſandte. Auch von Victor Ritter von Tſchuſi lag ein längeres Schreiben vor, das zu derſelbe Herrn Forſtrat v. „ gebeten hatte. 5 Ware % Wunſche nach: 4 3 a u mir zu meinem aten 5 nit dern nicht en, Ihnen zu der ſchönen Feier, die Sie heute begehen, meine be rzlichſten Glückwünſche mit dem weiteren Wunſche zu entbieten, daß Ihr Verein ee in Zukunft weiter wachſe, blühe und gedeihe. Aus kleinen Anfängen hervorgegangen, aber ſtets des Glückes teilhaftig, Männer an ſeiner Spitze zu beſitzen, die zielbewußt und unentwegt den als 5 ichtig erkannten Kurs weiter verfolgten, ſteht heute Ihr Verein mit ſeinen | zahlreichen über den ganzen Erdenrund verſtreuten Mitgliedern achtunggebietend da. Er darf aber auch ſtolz ſein auf den zurückgelegten Weg und auf ſeine Mn folge, die ich voll anerkenne und würdige. Ganz beſonders halte ich es für ein großes Verdienſt des Vereins, daß er von allem Anfange an beſtrebt war, einem rationellen Vogelſchutze durch Wort und Bild die Wege zu ebnen, indem r das Hauptgewicht darauf legte, durch Verbreitung der Kenntnis der Vogelwelt d beer Freunde und Schützer zu gewinnen, welche weit mehr zur Erreichung des . angeſtrebten Zieles zu leiſten vermögen als das bloße Vogelſchutzgeſetz.“ Der Vorſitzende berichtet ſodann einiges aus dem Entwicklungsgange des ie hrift in einem beſonderen Aufſatze unterbreitet ift; er fügt noch hinzu, daß der el hemalige erſte Schriftführer, Herr Steuerrat Thiele in Stargard, zum 5 borreppondierenben Mitglied ernannt worden iſt. Nachdem er endlich dem Vor- ſtande des Merſeburger Vereins „Epimachus“ einen beſonderen Dank für die 5 eundlichkeit ausgeſprochen, mit welcher derſelbe das Recht der Benutzung des Saales an dieſem Abende unſerem Vereine abgetreten hat, übergab er das Wort Herrn Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius aus Braunſchweig zu ſeinem Vortrage | „Reiſeſtizen aus Bosnien, der Herzegowina und den angrenzenden Ländern“. Der Inhalt diefes außerordentlich feſſelnden, durch eine Menge von ausgelegten Photographien und Vogelbälgen unterſtützten Vortrags wird demnächſt allen 8 e durch Abdruck in unſerer Monatsſchrift zugänglich ſein. Darauf ſprach Herr Hans Freiherr v. Berlepſch aus Kaſſel über 5 „Einige noch offene Fragen in der paläarktiſchen Avifauna und deren eventuelle Löfung“. Es handelt ſich darum, daß man zur Zeit in wiſſenſchaftlichen Kreiſen A 3 nicht einig darüber iſt, ob gewiſſe Farbenabweichungen bei einigen unſerer einheimiſchen Vögel auf Altersunterſchiede zurückzuführen oder als Grundlage 4 die Aufſtellung von Varietäten oder gar Arten anzuſehen ſind. Redner führt dies des Näheren aus an dem Hausrötel (Ruticilla tithys), deſſen graue Form in der Litteratur unter dem Namen Cairii aufgeführt wird, am Trauerfliegen⸗ fänger (Muscicapa atricapilla), bei welchem ebenſo eine graue Färbung des Gefieders neben der typiſchen zur Beobachtung kommt, und am Blaukehlchen, - 12² * N 6 2 8 * e 8 4. ix wi, 2 LE 0 2 — 363 * 1 2 2 1 5 . 157 RT Br b 3 3 3 BE, 2 * ee 2 en, N Da I 2 7% * 5 5 4 1 * 25 v hand des 2⁵ fähigen Beben 1 des Vereins. 145 Vereins, wie dies den Mitgliedern in der vorliegenden Doppelnummer der Zeit⸗ e * fi Ä nn BE ae Zen 2 8 146 Huhn, von welchem ſich die übrigen nur unweſentlich in der Jä r Färbung mit rötlichem Schein. Die 1 b wird von ein von b engen je En en Standpuntte der Ornithologen fünf, der eine Art unterſchieden werden. Es dürfte ſich in allen drei | Fälle Altersunterſchiede handeln. Um dies genau feſtzuſtellen, iſt es wü ünſe daß dieſe Vögel von Jugend an in der Gefangenſchaft aufgezogen we die Zeit der Verfärbung beobachtet wird. Redner könnte den drei ge noch einige andere Arten anfügen, welche gleichfalls eines eingehenden 0 zu würdigen ſind, wie Accentor alpinus, Anthus aquaticus, Certh ee nebit brachydactyla; er geht jedoch auf dieſe 1 ie gelangen könne. 75 Nachdem der Vorſitende den beiden Rednern, deren Vorträge von = Verſammlung mit lebhaften Beifall aufgenommen wurden, noch einen beſonder | Dank abgeſtattet hatte, fette ſich ein großer Teil der Anweſenden zu einem gemeinſamen Abendeſſen nieder, welches in heiterſter Stimmung und Anker eu 2 reichen Trinkſprüchen zur allgemeinſten Zufriedenheit verlief. 5 T Tas Henber 95 Einbürgerungsverſuche fremder Sühnerarten, e Von Tiermaler J. Bungartz. 5 (Fortſetzung.) 1 re 5 (Mit einer Abbildung im Texte.) > 4 Unter den Berghühnern (Caccabis) iſt es zunächſt das Steinfuhm, (C. saxatilis), welches beſondere Beachtung verdient, da dasſelbe noch ſtellenweiſe ſich in den bayeriſchen Hochalpen erhalten hat. Noch im ſechzehnten Jahrhundert in den Rheingegenden vorkommend, iſt es hier ſchon ſeit langer Zeit als au 3 geſtorben zu betrachten, wohingegen das Huhn in der Schweiz, Tirol und Ober⸗ öſterreich noch ziemlich häufig iſt. In Südtirol, Italien, den Gebirgen Liguriens und der römiſchen Provinz iſt das Steinhuhn ziemlich gemein. Das ihm verwandte Rothuhn (C. graeca) bevölkert die ſteinigen Gebiete Griechenla dieſem folgt das C. chukar genannte Steinhuhn, welches die griechiſchen J In Kleinaſien, Perſien, Turkeſtan, den Altai ſowie die Web S Vorder- und Hinter-Indien bewohnt. Sn Das in Deutſchland bezw. in den Hochgebirgen Bayerns. vor ſcheiden, beſitzt ein ſehr ſchmuckes Federkleid. Die Oberſeite hat ; nähe han 23 Er Er ne DI ® Er: der — — 8 a Sinbärg derung beuge Harder eulen. 8 * 3 a. 9 5 zieht fi ferner von der Schnabelwurzel aus ein ſchwarzer über die Stirn, ein ebenſo gefärbter Fleck ſteht am Unterkieferwinkel. a it rotbraun, Schnabel und Füße korallenrot; an letzteren vertritt ee Anſatz den Sporn, der beim Weibchen fehl. Die Größe des * Das in Südweſt⸗ ds ziemlich häuft vorkommende Rothuhn (C. rufa) iſt mit dem vorigen in ſeinen Lebensgewohnheiten ziemlich übereinſtimmend, wurde ber reits vor hundert Jahren in England mit Erfolg akklimatiſiert und kommt in en öſtlichen Gebieten Albions häufiger vor wie das Rephuhn (Perdix perdix). Jedenfalls dürfte es ficher gelingen, dasſelbe auch in geeigneten de eutſchen Revieren einzubürgern, wenn ein derartiger Verſuch in größerem Maß— * gemacht würde. Wenn die bisherigen geſcheitert, ſo liegt es nur daran, ip engt wurden und durch Beunruhigungen, durch Raubzeug ꝛc. eingingen. Da ſich gerade das Rothuhn im Käfig ausgezeichnet hält und in kurzer Zeit un- Schwierigkeiten nicht zu rechnen hätte. Ich habe das Rothuhn mehrmals . der Voliere gehalten und nie ſo zutrauliche, verträgliche Vögel gepflegt wie dieſe. Das bnd gebiet des Rothuhnes erſtreckt ſich auch auf das ſüdliche 8 kreeich, Spanien, Portugal, ſowie auf Madeira und die Azoren; auf Malta zählt es ſchon zu den ſeltenen Erſcheinungen. = i Durch die vorherrſchend rötliche Farbe des Oberkörpers und des breiten 8 Halsbandes, welches ſich nach den Seiten und der Bruſt zu in Flecken ausbreitet, iſt es vom Steinhuhn leicht zu unterſcheiden. Am Kopf iſt die rötliche Färbung 22 intenſivſten, nur die Stirn iſt grau. Auf derſelben beginnt ein weißer, über die Augen verlaufender Streif, die weiße Kehle wird von einem tiefſchwarzen Bande ſcharf begrenzt. Bruſt und Oberbauch zeigen eine aſchgraue, etwas ins bräunliche ſpielende Farbe, wogegen der Unterbauch und die Deckfedern des Unterſchwanzes rotgelb erſcheinen. An den verlängerten Federn der Weichen ſind auf hellgrauem Grunde weißlich⸗roſtrötliche und rotbraune, durch ſchwarze Striche begrenzte Querbänder ſichtbar. Das von einem hochroten Ringe um— gebene Auge iſt hellbraun, Schnabel und Läufe karminrot. An letzterem befindet ſich die auch beim Steinhuhn vorkommende Spornwarze, die auch hier bei dem 1 und 3 mit dem Hahn ziemlich übereinſtimmt. In der Lebensweiſe und ihren Gewohnheiten zeigen die Berghühner zie 1 enliche Übereinſtimmung, ſie lieben und bevorzugen im allgemeinen ſonnige daß wenige Paare ausgeſetzt wurden, die durch irgend eine Urſache leicht ver⸗ g emein zahm wird, ſollte man annehmen, daß eine Ausſetzung mit beſonderen | etwas kleineren Weibchen fehlt, das ſonſt in der Färbung, wenn auch matter 8 0 er KEN TE NASE. Ali ese * | . Ko 18 Ne ni * K n n enn AR, DE "Dr un Be Et Dr * 2 Mr * — . und ſelbſt bis in die Nähe der Gen zärtlich, wogegen die Rivalen ſich bitter bekämpfen. Unter niedrigem Geſträuch, unter Verwendung eines Lockvogels zu erlegen. Das Wildpret hat einen a vorziehen, bäumen ſie unter Umſtänden doch auch auf. Der Flug it im G zu dem des Feldhuhnes leicht, wenig geräuſchvoll und ſchnell. Auf de ungemein gewandt, ſucht fi) das Rothuhn meiſt durch Laufen und meiſterha Drücken der Verfolgung zu entziehen. Aufgeſcheucht erhebt es ſich, nach kurzem Fluge wieder einzufallen und der San ſeiner e vertrauen. i Mancherlei Pflanzenſtoffe, wie Knoſpen der Alpenroſe, Blätter, Suche Beeren, Kräuter 2c., dann Larven aller Art, Kerfe und e bilden Aſung der Berg- oder Steinhühner. ee Beſonders da, wo ſie in ziemlicher Menge vorkommen, vereinigen ſich d Steinhühner oft zu ſtarken Ketten, die ſich mit Beginn des warmen Frühli wieder auflöſen, um in Paaren weiter zu leben. Der Hahn balzt mit hängenden Flügeln und mit etwas geſpreiztem Schwanze, iſt der Henne gegenüber ſehr unter Zwergtannen, ſcharrt die Henne ihr Neſt, das mit dürrem Gras, Moos oder Haidekraut ausgelegt wird. Das Gelege beſteht aus zwölf bis fünfzehn, beim Steinhuhn gelblichweißen mit zarten ſchwachbräunlichen Strichen, beim Rothuhn hellroſtgelben mit braunen Flecken und Punkten überſäten Eiern, die von der Henne in 26 Tagen erbrütet werden. Während der Brütedauer ſitzt der Hahn in nächſter Nähe des Neſtes, um jedwede Störung derſelben kampfes⸗ mutig abzuwehren. Gleich nach dem Auslaufen aus den Eiern laufen die Küchlein behend und munter umher, von der Henne ſorgfältig behütet. Die Jungen werden frühzeitig ſelbſtändig, nähren ſich in den erſten Lebenswochen | faſt ausschließlich von Inſekten u. ſ. w., um erwachſen, reſp. voll befiedert, 2 das Futter der Alten, welches in der Hauptſache in Grünem beſteht, aaf 2. zunehmen. 7 Die Berghühner werden namentlich in den Südländern fleißig 4 und zeigen hier eine ungemeine Vorſicht und Scheu. Meiſt ſucht man die Hähne gezeichneten Geſchmack, und es dürfte wohl kaum ein Wildhuhn geben, ar jo zum Halten in der Voliere geeignet wäre, wie gerade das Rothuhn. 15 1 Unter den fremdländiſchen Wachteln, die noch den Baumhühnern zuzuzäh f ſind, iſt es vornehmlich die dem amerikaniſchen Feſtlande entſtammende B wachtel (Ortyx virginianus), welches ſich zu Einbürgerungsverſuchen vortrefflie eignet, und die in England dieſerhalb angeſtellten Verſuche Ba velken rfol Be ua TR, £ er N 9 h 1 Ei En DEE HE Zee . ff ß TO ECeinbürgerungsve * Hühnerarten. 149 52 * 2 : Ze 2 A ; Penſd 5 Brehm in Weſtindten, in Utah, Jamaika und St. Croix. V e Jahren hatte auch ich das Glück, Baumwachteln in einer allerdings tich icht zu großen Voliere zur Fortpflanzung ſchreiten zu ſehen, während die Kalfforniſche Wachtel bei mir kein Ergebnis brachte. Dagegen hat ein Bekannter mir unter ganz eigentümlichen Verhältniſſen eine Anzahl Bruten in einem uni beſchränkten Vogelhaus mit Glück durchgebracht. a 2 Die oben erwähnte Baumwachtel ähnelt in der Figur unſerem Feldhuhn, doch ift fie zierlicher und kleiner. Die äußeren Merkmale find etwa folgende: 8 urzer, kräftiger, am Oberteil hakig gebogener, ſtark gewölbter Schnabel. Das 5 uf dem Oberkopfe ſich zu einer kleinen Haube verlängernde Gefieder iſt glänzend. Die Oberſeite iſt rötlichbraun mit ſchwarzen Flecken, Tüpfeln und Bändern und gelbem Saum, die Unterſeite gelbweißlich, rotbraun längsgeſtreift und quer ge— . lt. Von der Stirne läuft ein weißes Band über das Auge nach dem Unter— 4 als, die Kehle iſt weiß, ſchwarz geſäumt, ſchwarz die Stirnbinde, und die Halsſeiten zeigen eine aus Schwarz, Weiß und Braun beſtehende Tüpfelung. Auf d er Oberflügeldecke iſt rotbraun vorherrſchend, die Handſchwingen ſind dunkelbraun, außen hell geſäumt, wogegen die Armſchwingen eine ziemlich ungleiche roſtgelbe graugelb und ſchwarz geſprenkelten Federn, graublau. Schnabel und Auge dunkel— braun, die blaugrauen Läufe mittelhoch. Sie zeigen vorn zwei Längsreihen glatter Horntafeln, ſeitlich und hinten iſt der Fuß mit kleinen Schuppen beſetzt. . e Färbung des Weibchens iſt lichter und die Zeichnung verſchwommener, an Stirn, Kehle und Halsſeiten herrſcht Gelb vor. Die Farbe der niedlichen Küchlein m Flaumgefieder iſt grau⸗ roſtbraun mit matt⸗gelbbräunlichen Querſtreifen. Nur di Kehle iſt gelblich. 4 Das Verbreitungsgebiet der Baumwachtel erſtreckt ſich nördlich bis Kanada, weſtliſ bis zum Felſengebirge. Der Meerbuſen von Mexiko bildet die ſüdliche Grenze. In ihrer Lebensweiſe ähnelt ſie ſehr dem Rephuhn und liebt wie Mes Feld, deſſen Ränder mit Buſchwerk und Hecken umſtanden iſt, ſcheut ſich ber auch nicht gelegentlich Waldungen aufzuſuchen. Im Winter tritt ſie oft vom Norden aus bei großer Kälte Streifzüge und ſelbſt Wanderungen ſüd— wärts an und ſchlägt ſich bei ſolchen Gelegenheiten zu großen Scharen zu— ſammen. | Sobald der Frühling mit feinen milden Tagen beginnt, ſprengen ſich die Völker, die während des Winters zuſammengehalten haben, und es ſetzt daun auch unter den Hähnen regelrechte Kämpfe während der Balzzeit um den Beſitz d Weibchen. Sobald dieſes errungen, wird ein paſſendes Wohngebiet geſucht, und an möglichſt verdeckter Stelle, unter einem Grasbuſch ꝛc. ſcharrt das Weibchen 5 n Köln Bänderung aufweiſen. Der zwölffedrige Schwanz, mit Ausſchluß der mittleren Be fi EI, LESER, ee 2 Iren 4 eine halbkugelige Vertiefung, die num Geleges ſchwankt zwiſchen 20 bis 24 birnförmigen, dünnſchaligen 0 mit Sorgfalt, im Rephuhn, mit Halmen, Gras und Blättern ausftafiert wird. Farbe weiß, oft mit einigen gelblichen Punkten, iſt. Sowohl das 1 wie das Weibchen brüten eifrig, und find erſt die Küken ausgefallen, ſo tt der Hahn mit der Henne in rührender Treue und Liebe zu dem ; Mutig ſtürzt er ſich auf jeden Gegner, dem er gewachſen au jein Han, sand: ſeine in mit a Hingebung. 155 ſtoffen, und in der Aan derſelben iſt die Büum wech wenig 9 mähler — 9 Im Winter hingegen, wenn Mangel an Nahrung ſie zu Streifereien nach ſüdlich e Gebieten zwingt RR * Hunger eintritt, legt ſie u SL 3 Gehöfte, wo ſie ſich futterſuchend unter das Hausgeflügel mische Die Baumwachtel wird in Amerika viel gejagt, doch iſt die Jagd wegen 25 der ungemeinen Vorſicht und der meiſterhaften Benutzung aller Deckungen, wodurch die Wachtel ſich den Blicken des Jägers zu entziehen verſteht, eine ſehr anſtrengende, zumal die Wachtel auch den Hund ſchlecht aushält. Hat dieſelbe einmal bei der Jagd einen Waldſtreif angenommen, iſt aufgebäumt und drückt ſich hier glatt ; auf einen Aſt, jo iſt der Jäger kaum im ſtande, fie auf dieſem zu eräugen, weil die Farbe des Gefieders der Baumrinde ähnlich iſt und ſo Schutz gewährt. A 1 lohnendſten iſt noch der Fang mit dem Garn, weil die Wachtel ſich leicht treiben | läßt; in der Ebene ſucht fie laufend zu entrinnen und bei verſtändigem Kreiſen . der Jäger rennt ſie dann unfehlbar in die geſtellten Netze. Das Wildbret wird ſeines vorzüglichen Geſchmackes wegen ſehr geſchätzt. 7 1 Einbürgerungsverſuche, allerdings nicht mit wenigen Paaren, dürften jeden⸗ falls auch in Deutſchland von Erfolg gekrönt ſein, und wenn ich nicht irre, ſind in den achtziger Jahren derartige Verſuche, wenn auch mit negativem Ausgang, N gemacht worden. Später iſt nichts mehr darüber bekannt geworden, und es bleibt wirklich zu verwundern, daß derartige Verſuche nicht wieder erneuert wurden, umſomehr, da die virginiſche Wachtel ſich in Gefangenſchaft ohne weite Umſtände fortpflanzt. 85 Meine ag at nur 1 beheben 1 und 1 8 * . — 2 en „ 4 998 Dh Au ,. ** wu u Ta a a el e F ER n 8 . A ee En 993 5 WB a * * ir 333 3 Hühnerarten. 151 1 bieſer Voliere halt ich bereits ſeit langen Fat ren mit ſteter Abwechslung die verſchiedenſten Vögel. = 899 erhielt ich zwei Paare Ortyx virginianus, die in erwähnter Voliere Unterkunft fanden; einige deutſche Hinterraum Singvögel waren bereits in derſelben eingewöhnt, und ee. daß dieſe zu Störungen Anlaß geben Ausſchlupf würden, was glücklicherweiſe nicht eintraf. | Bi. Anfangs Mai bemerkte ich an den Hähnen ein | 2 ſonderbares Benehmen. Sie beſchäftigten ſich auffallend . viel um die Hennen und lagen ſich faſt fortwährend in den 85 dern. Eine ſchnell hergerichtete Not-Voliere, aller— dings von ſehr beſchränkten Dimenſionen und höchſt imitiver Einrichtung, nahm das eine Paar auf. Bald ſcharrten denn auch die Hennen im Grund und Sand herum und ich Vorderraum 1 2 — a unterſucht und von der Henne ſtundenlang in Beſitz genommen. Am i Mai fand ich in dem hergerichteten Neſt in der großen Voliere das erſte Ei, dem bald weitere folgten, bis zu neun Stück. Das Paar in der hergerichteten Not Voliere hatte inzwiſchen auch ein Neſt gemacht und brachte es auf vierzehn Eier. ben Paare brüteten eifrig, aber leider verließen ſie auch beide gegen Ende der 5 utzeit aus mir unerklärliche Grund ihr Gelege. Da ich zur ſelben Zeit die Zucht 3 bea Chabos (Zwerghühner) betrieb, vereinigte ich die angebrüteten Eier (einige waren klar, andere geknickt) und legte ſie einer gerade brütenden Chabo-Henne unter. Von den fünfzehn untergelegten Eiern kamen elf aus, allerliebſte winzige Dinger, Eon welchen vier eingingen und drei von der Henne zertreten wurden, die über— lebe nden fünf gediehen prächtig und entwickelten ſich zuſehends; es waren drei 8 Jähne und zwei Hennen. Die Aufzucht war, weil die Tierchen in geſchütztem und gedecktem Raum, in den die Sonne von der Südſeite einfiel, eine leichte u nd nicht ſchwieriger wie die der erwähnten Chabos. Im folgenden Jahre hatte eine einfache: in den erſten acht Tagen hart gekochtes Ei fein gewiegt und Hirſe, dann etwas präpariertes Geflügelfutter, wenig Ameiſeneier und Salat, dem ſpäter verſchiedene Körner und Sämereien folgten. Aus dieſer glücklichen Vermehrung 3 verhältnismäßig beſchränkten Räumlichkeiten läßt ſich ſchließen, daß Ein— bürgerungsverſuche, allerdings in größerem Maßſtabe, doch wohl Ausſicht auf fe fertigte deshalb ſchleunigſt einige Strohpuppen, in der Art, wie man ſolche zum Berpaten von Weinflaſchen benutzt, an. Gleich andern Tages wurden diefe vom * 1 i 10 ch mehr Glück und erzielte fünfzehn kräftige Baumwachteln. Die Fütterung war * Pannen nen u Unix \ * Ne N in der Gefangenschaft fortpflanzt. Der Verſuch, welchen ich mit einem erzielte von ihr ue und ſuchte den Vogel in . zubürgern, allerdings ohne Erfolg. Die in Deutſchland angeſtellten N er hatten ebenfalls keinen Erfolg, was um ſo auffallender iſt, als die Wacht ö unternahm, war 1 er IR doch N ein mir beiten Ks ſchwierigſten Verhältniſſen ganz auffallende Erfolge. Davon ſpäter a 8 Die Schopfwachtel iſt lebhafter gefärbt wie die vorbeſchriebene Baumwa el Der kurze kräftige Schnabel iſt ſchwarz, das Auge braun. Der Hahn hat ſchw rz⸗ gelbe Stirne, weißes Stirnband, ſchwarzen Schopf und Kehle, die mit ein weißen Band eingefaßt iſt. Hinterkopf, Rücken und Flügel find dunkelbraun Nacken und Oberbruſt blaugrau, die Unterbruſt gelb. Bei dieſer wie beim Nacke 15 iſt jede Feder ſchwarz gerändert und mit einem weißen Pünktchen am Ende ver | ſehen. Die Federn der Seite ſind braun mit gelblichweißem Schaftſtrich, | i. Schwanzfedern oben grau und unten gelb. Die an der Spitze ſich verbreiternden Schopffedern ſind ſchwarz, die Füße bleigrau. Das Gefieder des Weibchens if weniger bunt, an der Stirn ſchmutzig gelbbraun, an der Kehle gelb, dunkel geſtrichelt, an der Bruſt ſchmutzig grau und im übrigen einfacher und mat r gefärbt. | | er Im Jahre 1841 wurde die Schopfwachtel in ihrem Heimatlande Kalifornien entdeckt und iſt ſeit dieſer Zeit öfter auf dem europäiſchen Tiermarkt erſchien und in großen Sendungen zu Ende der achtziger und Anfang der neunziger K Jahre zu uns herübergekommen. In Kalifornien bewohnt die Schopſwachtel 1 Nald⸗ und e kommt ee 1 an Snalbröunenit auf i Boden ſucht von hier aus das umliegende Gebiet nach Nahrung ab. ebenſo häufig im Walde, wie im Hügelland und 5 Ebene. ungemein. Es gehört ſchon ein sehr geübtes Auge dazu, ein einze entdecken. Oft und e im Winter, wenn ſie ſich zu gro a - == f en 9 Seh * 9 ER N 5 ML REN * 8 8 e ae Nrgenunenefuch e fender bühren. 459 ua ER, 1 Br BIS N men thun, eher ie bie Bäume magfenbaft, die ſich unter der Schwere ö uf ihnen ſitzenden Vögel neigen. | 3 Die Schopfwachtel äſt Gras, Sämereien, Beeren aller Art, die verſchiedenſten da Lauch, Zwiebeln ꝛc., allerlei Kerbtiere und Inſekten. Meiſt gegen Ende Mai beginnt die Henne mit dem Bau des Neſtes, das auf dem Boden ziemlich verſteckt, unter Baumwurzeln oder niedrig hängendem Gezweige 8 en. Strauches angelegt wird. Das Neſt ſelbſt iſt nur eine ſeichte Vertiefung, die mit Blättern und wenig trocknem Gras notdürftig ausgelegt wird. Die 8. une legt hier bis fünfzehn, ſelten mehr Eier, welche auf ſchmutzigweißem bis gelblichem Grunde mit hell- und dunkelbraunen Flecken beſpritzt ſind. Nach etwa | 23 Tagen ſchlüpfen die Küchlein aus, die gleich am erſten Tage recht behend 5 umherlaufen, von der Henne ſehr ſorgfältig behütet und geführt. Bereits nach neun Tagen vermögen die kleinen Wachteln aufzubäumen und haben nun weniger 9 Nacftelungen von ſeiten der Raubtiere zu befürchten. Da die jungen Schopf— welten Brut. In der Gefangenſchaft trifft dies faſt regelmäßig zu. 5 ©, Bis zum Herbſt halten die Ketten ziemlich zuſammen, äſen gemeinſchaftlich 3 und ſuchen auch bei Gefahr gemeinſamen Schutz im Aufbäumen. Tritt der erſte 2 guerfeil ein, jo zerſprengen ſich die Ketten oft nach allen Richtungen Hin. Bi: Die in der Gefangenschaft erzielten Reſultate laſſen es unerklärlich er- unternommen hat, jedenfalls würden dieſelben den erwünſchten Erfolg gehabt ben wenn man mehr Beachtung auf die Ausſetzung gelegt und nicht friſch e ängefüet Vögel direkt der Freiheit übergeben hätte. Da die Schopfwachtel ziemlich wetterhart, dabei äußerſt flink iſt und geſchickt fliegt und bäumt und ſo J und ein intereſſantes Jagdobjekt bildet, deſſen Wildbret einen ganz vorzüglichen Geſchmac hat, wäre die Bereicherung unſerer Jagdfluren mit dem ſchönen Vogel ſich her zu erwünſchen. In Volieren gezüchtete dürften ſich wohl am eheſten und . Zahl zu erzielen ſein. 8 Wie bereits wiederholt erwähnt, macht es abſolut keine Schwierigkeiten, i * man nicht zu alte Zuchtvögel nimmt, von der Schopfwachtel im Käfig 9 Nachzucht zu erzielen. Der vorerwähnte Reſtaurateur Heſſelbein hatte in ſeinem Garten, der tagtäglich von vielen Gäſten beſucht wurde, eine nicht große Voliere, die in zwei Abteilungen getrennt war. In dieſer hatte derſelbe nebſt einigen Droſſeln auch je ein Paar kaliforniſcher Schopfwachteln eingeſetzt. Zu Niſt— on | 13* wachteln früh ſelbſtändig werden, ſchreitet die Henne nicht ſelten noch zu einer 4 ſchemen, daß man nach den erſten Verſuchen zur Einbürgerung nicht weitere den Nachſtellungen des vier- und zweibeinigen Raubzeugs zu entgehen weiß, Br? abei faſt mit jeder Ortlichkeit vorlieb nimmt, im Futter wenig wähleriſch iſt 1 ten zur Ausſetzung eignen und, da ihre Fruchtbarkeit eine große iſt, auch die E r ER a aa 7 eK . 1 belle derselbe Be bie: von mir bei der ir brauchten Strohpuppen, die von beiden Paaren angenommen Boden des Käfigs war mit Flußſand belegt, und ſo konnten die We tel Belieben ſcharren. Trotz der andauernden Störungen und der lauten haltung der Gäſte bis in den ſpäten Abend hinein haben hier die Wachtel Ausdauer gebrütet und einige Jahre lang eine ganz erkleckliche Anzahl Gi ausgebracht und groß gezogen. Ich bin überzeugt, daß der Erfolg, wenn geei Räumlichkeiten vorhanden und nicht zu alte Zuchtpaare benutzt werden, bei ei Verſuch im großen nicht ausbleiben kann. Selbſt habe ich allerdings nega Erfolge erzielt; wohl Gelege erhalten, aber dieſe nicht zum Auslaufen bringe: können. Jedenfalls beſtand mein Paar Schopfwachteln aus zu alten Tiere oder der Hahn war bereits unfruchtbar. 8 5 Zum Schluſſe mögen noch die Inambus oder Pampas hühner (Rhyrichotus, | Erwähnung finden. Die zu den ſogenannten Steißhühnern (Crypturiformes) zählenden Pampashühner bevölkern den Süden Amerikas. Die äußere Er⸗ 3 ſcheinung erinnert an die Wieſenſchnarre (Crex crex), beſonders dann, wenn = der Vogel eine fichernde Stellung einnimmt. Der Inambu ene rufescens) iſt der größere Vertreter dieſer Sippe und erreicht eine Länge von 4 38 cm, wogegen der kleinere „Talaupa“ nur 23 cm erreicht. SUR 4 Das Inambuhuhn zeichnet ſich durch kräftigen Körper, ziemlich lange Hals, kleinen Kopf und einen dieſem gleich langen, ſanft gebogenen, an der 4 Se ſtumpf gerundeten N 58 ER er Flügel u maroden = CT eine 5 5 Federbekleidung des Kopfes, die hohen ſtarken Läufe mit langen 2 Vorderzehen und kleiner, aber wohl entwickelter Hinterzehe geben dem ganzen Voge 4 ein eigenartiges Gepräge. Die Grundfarbe des Federkleides, das reichlich mit Ru unterſetzt iſt, iſt roſtrotgelb, ſchwarz gebändert, die Handſchwingen ohne Quer⸗ bänderung; die Kehlgegend weißlich, der Federſchmuck des Kopfes und die Züge = ſchwarz, das Auge roſtgelb, der Schnabel braun, unterſeits 5 und die Läufe 3 fleiſchfarbig ins Braun übergehend. Br Die Hühner verbreiten ſich über den größten Teil Süd⸗ Amerikas und namentlich Argentiniens, das bei einer Flächenausdehnung von 2 800 000 akt 2 5 Pampas, 5 h. 5 n ah die dem ein weit mit ewunderung war Schnelligkeit durch das dichteste Wa 0 winden. Die Bewegungen dieſes Vogels haben etwas wachtelartiges * * * 1 * 7 n — ae 2 r 98 2% BR & N — 1 er 5 el A en 3 Ci ums Sue je ban dune, * 155 Be 88 Er . 28 in der Angit glatt an den Boden drückend und 5 nur r für ein tes Auge ſichtbar. Es iſt ein ungemein ſcheuer Vogel von äußerſter Vorſicht, d meiſt einzeln lebt, ſich aber zuweilen, wenn arg bedrängt, zu großen Ketten v vereinigt. 4 5 Cine muldenförmige Vertiefung im Boden, die mit dürrem Gras und Laub 5 chläſſig ausgelegt wird, dient dem Pampashuhn als Niſtgelegenheit. Sieben 3 bis neun Eier, ſelten mehr, bilden das Gelege und fallen durch ihren eigenartigen 5 politurähnlichen Glanz und variierende Färbung von orange bis braun, bläulich und violett auf. Auffallender Weiſe wird das Brutgeſchäft vorwiegend vom n zännlichen Vogel beſorgt. Die den Eiern entſchlüpfenden Jungen tragen ein 3 dichtes Dunenkleid und folgen gleich nach dem Verlaſſen der Eiſchale den alten Vögeln auf der Suche nach Aſung, die in allerlei Sämereien und den ver— = ſchiedenſten Inſekten beſteht. berſuchen laufend ihr Heil in der Flucht und erheben ſich nur ungern vom Boden. Wenn dies doch einmal geſchieht, fallen ſie gleich nach kurzem, niedrigem Fig wieder ein. Dieſe Schwerfälligkeit des Pampashuhnes wiſſen die Ein— geborenen ſich zu nutze zu machen und jagen den Vogel mit Erfolg. Selbſt die 3 EN ugend jagt hinterher und erlegt die geängſtigten in die Enge getriebenen Tiere mit Wurfſchlingen und Bolas. v. Tſchudi erzählt, daß die Indianer ihre Hunde zu ſolchen Jagden vortrefflich abzurichten wiſſen. Wird ein Steißhuhn aufgeſpürt, fliegt es hoch, ſetzt ſich aber bald wieder zu Boden; der Hund jagt es zum zweiten Male auf; beim dritten Male ſpringt er zu und beißt es tot. Mittels gut abgerichteter europäiſcher Hunde erbeutet man ſie ſelten; die indianiſchen Hunde dagegen, die nur darauf ausgehen ſie zu töten, erreichen ſie faſt immer. | Die Jagd auf Inambus, wie ſie in Argentinien betrieben wird, findet e intereſſante und eingehende Schilderung in „Wild und Hund“ (Nr. 38, | Jahrgang 1898): „Fünf bis ſechs Reiter — in Argentinien ſind es die berittenen Rinder⸗ oder Pferdehirten (Gauchos) — bilden eine 200 m lange Linie. Soviel m )irten, ſoviel an 100 Fuß lange Taue, die zuſammen die vorerwähnte Länge . eben und von denen je ein Ende an dem Sattel eines Gaucho feſtgemacht iſt, ſchleppen dieſe loſe über das Jagdfeld, ſodaß jedes Tau loſe über die Oberfläche des Bodens fegt. An dem einen Flügel bewegt ſich ein Schütze, welcher die 3 dichte angiebt, in der die Gauchos vorzugehen haben. In der Mitte eines jeden einzelnen Taues hat ein Schütze ſeinen Platz, von dem aus er das durch das Schleppen des Taues zum Aufſtehen gebrachte Wild, ſei es Feder- oder Haarwild oder irgend ein Raubtier, beſchießt. Das Schießen ſelbſt muß natürlich Die Inambus ſind ziemlich ſchwerfällig, namentlich auf offenem Terrain, veranſtalteten ſolchen Treibjagd würden 243 Haſe en, 50 0 de und 25 der bei weitem ſtärkeren Art (Inambus) geſchoſſen. Im Falle eine bedeutende Länge hat, kommt es nicht ſelten vor, n andere Pampashirſ ch zur Strecke gebracht wird, | ein Wolf oder Luchs, zuweilen ſogar ein Panther oder Jaguar afgeöbet einem oder dem anderen Flügel erlegt wird.“ a Wie der Menſch dieſer ſchmackhaften Beute nachſtellt, ſind es ae minde die verſchiedenſten Raubtiere, laufende wie fliegende, die die Inambus mit Erf jagen. Sogar der Jaguar und Puma (Silberlöwe) verſchmäht es nicht f Wild nachzuſtellen, und ſelbſt Ameiſen, die in dichten Haufen umherziehen, Re 3 den Jungen gefährlich werden. 7 In Frankreich und England ſollen Aasſeh une nicht den erwartete Erfolg gehabt haben; jedenfalls würden aber die Inambus, falls es gelänge fi f einzubürgern, eine wertvolle Bereicherung des Jagdwildes bilden. Ob es 9 ſeiner wilden Natur, Scheuheit und nicht abzuſtreitenden Schwerfälligkeit ſich auf kontinentalen Revieren einbürgern würde, könnten nur Verſuche in größerem 9 Umfange ergeben; jedenfalls aber lohnte es ſich, dieſe erneut und auch auf folgen deutſchen Gebieten zu wagen, die keinen allzu großen Wildreichtum aufweiſen und & den Lebensgewohnheiten des Vogels ziemlich entſprächen, umſomehr, da das l Wildbret allgemein als ganz Borg geſchätzt wird und daher leicht Asa finden würde. Verſuche, Inambus und Tinamus in der Gefangenſchaft zu züchten, Gehen vielfach gute Reſultate ergeben, und daher dürfte auch wohl Ausſicht vorhanden ſein, ſie in ruhigen Gegenden und bei möglichſter Ausrottung des Raubzeuges | durchzubringen. Es handelt ſich allerdings noch um die Frage, wie die Vöge ſchneereiche Winter überſtehen und ihre Nahrung finden würden. Dieſe iſt nu . durch aufmerkſame Beobachtung in der Praxis zu löſen. „ Ornithologiſche Notizen aus dem Zoologiſchen Garten in game Von Dr. Ernſt Schäff, Hannover. Wenn auch die Zeit des Direktors an einem Zoologiſchen Garten | wie vielleicht mancher glaubt, ansſchliet oder 5 überwiegt zool er möglichen dienſtlichen Geſchäften fusgefült ih; 0 bleibt doch i i N de sh a N e aus dem Booten. ie in ser 157 — 4. x 1 zu mmi der Leſer unſerer „Monatsſchrift“, die ich, je nachdem mir meine gefiederten Untergebenen Stoff zu Beobachtungen bieten, fortzuſetzen gedenke. € lte ich hier und da Bekanntes mitteilen, ſo möge man dies entſchuldigen. Zu 0 nem größten Leidweſen iſt es mit der ornithologiſchen Fachlitteratur hier am Or e trotz mehrerer öffentlicher Bibliotheken nur recht ſchwach beſtellt, und bei der Produktivität der modernen Ornithologie können wohl nur wenige Privatleute | = ich „ auf dem Laufenden halten. * 1. Als eins der Unterſcheidungs⸗Merkmale zwiſchen Wald- und Sumpf- Bear. wird ſtets angegeben, daß bei erſterer die Längsflecke der Unterſeite fer tlich in die Querflecke auslaufen, jo daß eine Art Pfeilſpitzen-Zeichnung entfteht, wogegen bei der Sumpfohreule ſich nur einfache Schaftſtriche finden. Ich erhielt nun in dieſem Sommer mehrere junge Waldohreulen, von denen zwei auf der 1 Interfeite die einfachen Schaftſtriche der Sumpfohreule tragen, ohne die geringſte Andeutung von Pfeilflecken. Ich entſinne mich nicht, jemals von einer derartigen Zeichnung der Waldohreule geleſen oder gehört zu haben. Ein Zweifel an der Artzugehörigkeit der beiden Exemplare kann nicht gut aufkommen. Die langen, ſtets aufgerichteten Ohrbüſchel, die orangegelben, nicht hellgelben Augen, ſowie die ganze Figur ſtimmen ſo vollſtändig mit den im gleichen Käfig befindlichen normalen Waldohreulen, daß die Art⸗Identität aller dieſer Vögel für mich feſtſteht. * Verbaſtardierung zwiſchen den beiden erwähnten Ohreulen darf man, glaube 9, vorläufig nicht denken, obwohl außer der Waldohreule auch die Sumpfohreule in der Umgegend von Hannover brütet. Eine genauere Unterſuchung der . Tiere kann ich natürlich erſt post mortem vornehmen. * 2. Vielfach wird angenommen, daß ſich beim Mäuſebuſſard die Farbe | der Iris inſofern nach der allgemeinen Gefiederfärbung richte, als dunkel gefärbte Buſſarde dunkelbraune, helle aber mehr graue Augen beſäßen. Dies iſt ein Irrtum, f denn ich habe hier augenblicklich einen ganz dunkelbraunen Mauſer mit grauer Iris und einen vorwiegend weißlichen mit brauner. Mit dem Alter und dem Geſchlecht ſcheint die Irisfarbe nichts zu thun zu haben, vielmehr rein individuell 5 ſein. Möglicherweiſe ſpielt die Vererbung eine Rolle dabei. Bemerken will ich noch, daß der eben erwähnte weißliche Buſſard e Krallen beſitzt; der 1 iſt dagegen normal gefärbt. 3. Bei der Wieſenweihe habe ich mehrmals beobachtet, daß ſich ſchon im laſſen. Während das Gefieder bei Männchen und Weibchen im erſten Federkleide is gleich it, hat das Männchen bereits eine deutlich graue, helle, das Weibchen 8 Bi RER ETWAS Jugendllede im erſten Sommer die Geſchlechter an der Farbe der Iris erkennen ch en 7 14 de 1 eine duntelbenune Iris. Da An 1 mehreren il färbten, während die win baden das Kleid des Wei Se | fein Zweifel entftehen, daß wenigſtens in den von mir beobachteten | 5 Männchen ſchon im erſten Sommer an der hellen Iris kenntlich waren. 5 4. Von einem al virginiſcher Uhus, welche ich 18 Se Cr endlich in dieſem Jahr wieder ein Junges, welches die Alten glüclic . und welches ſich jetzt im Zoologiſchen. Garten zu Köln befindet Einen wei lichen Anteil an der glücklichen Zucht ſchreibe ich dem Käfig zu, in welchem die Uhus halte. Während ich als Raum für Uhus hier beim Antritt mein Amtes zwei Höhlen im wahren Sinne des Wortes antraf mit einem etwa 1 m breiten und 1½ m hohen Gitter für Luft, Licht und Publikum, ſodaß die Tiere faſt immer im Halbdunkel ſaßen, Sonne nur erhielten und nur gejeher 9 werden konnten, wenn ſie ſich unmittelbar an das Gitter ſetzten, ließ ich zwei 1 eiſerne Käfige von etwa 8 ebm Rauminhalt herſtellen, die ſich hinten an a etwas Schutz gewährende Grottenwand anlehnten und oben nur ein etwa m breites Dach hatten, im übrigen aber der Sonne und auch dem Regen. un⸗ gehinderten Zutritt ließen. Da das virginiſche Uhuweibchen die erſten Eier auf den Erdboden gelegt hatte, ließ ich zeitig im folgenden Jahr an derſelben Stelle “= einen vorn ganz offenen, genügend großen Kaſten, handhoch angefüllt mit Torfſtreu, anbringen, den das Weibchen ſich auch richtig als Wochenſtube erkor. Wie er wähnt, ging das Junge ſpurlos verloren. Ob etwa ein Iltis es geraubt hat oder ob ſich eine ſonſt mit den Uhus auf dem beſten Fuß lebende Brilleneul 5 (Syrnium perspicillatum Strickl.), die den Käfig teilte, an dem Jungen ver A griffen hat, vermag ich nicht zu jagen. Vorſichtshalber wurde jedoch die Brillen⸗ eule Anfang vorigen Jahres aus dem Käfig entfernt. Zeitig im März legte das Uhuweibchen wieder. Das genaue Datum kann ich nicht angeben, da die Ti 1 möglichſt wenig geſtört und beunruhigt werden ſollten, ER konnte aus dieſen 5 Gründen die genaue Brutzeit nicht feſtgeſtellt werden. Es ſcheinen etwa vie Wochen geweſen zu ſein. Das Weibchen ſaß ſehr feſt, N Das Männchen treulich bei ihm Wache, fauchte und knappte grimmig, wenn der Wärter Mi 58 machte, den Käfig zu betreten. Als ich einmal den Wärter das Weibchen v N ni jagen ließ, um mich zu überzeugen, ob ein Junges da fei, hatte der . Mühe, ſich mit einem Beſen der wütenden alten Vögel zu erwehren. 8 | die Gewißheit hatte, daß Nachkommenſchaft da war, wurden nach > ganze Tiere mit Federn oder Haaren gefüttert, daneben allerdings o 4 1 F . 2 * — u er 1 5 . DE RL = — 8 a > a La * 8 * 4 1 288 ER, ENT SA 1 x e 5 Das aufängic 1 hilfloſ e, in ein weißes wollges Dunenkleid gehüllte 2 Schon nach kurzer Zeit — es mögen 8—10 Tage f ſein — ſah man an. Stell der ſpäteren Federohren deutliche Hervor— ngen der Dunen, wie es auch bei den Jungen der Waldohreule der Fall iſt. K 2 dieſes Verhalten beim jungen europäiſchen Uhu finde ich bei Naumann nichts 2 gegeben; es wird nz h ae yes Der junge Uhu gedieh zuſehends * * noch Ende Auguſt zu finden waren und ihn ſicher von den Alten, denen er ſonſt in Größe und Färbung vollkommen glich, unterſcheiden ließen. Als das Junge einigermaßen befiedert war und anfing, allein zu freſſen, bekümmerten ſich die Alten nicht mehr um dasſelbe. Bei einem etwaigen Angriff würde es ſich ohne Zweifel energiſch zu wehren ee haben, denn es fauchte und kuappte . it dick aufgeſträubtem Gefieder ſehr oft, wenn man in ſeine Nähe kam. Ich habe jetzt einen neuen, noch etwas eier Uhukäfig gebaut und den Brutkaſten obachtungen machen kann, was, wie erwähnt, bisher unterblieb, da mir vor allem daran lag, daß die Vögel möglichſt wenig geſtört wurden, um mit Erfolg brüten 3 zu können. zoologischen Gärten zu den gewöhnlichen Vorkommniſſen. Bemerkenswert dürfte es aber ſein, daß eins der hieſigen Paare ſchon am 5. Januar das erſte Ei e Es fiel mir um ſo mehr auf, als ich auf der bei Gelegenheit des Ornithologen Kongreſſes in Budapeſt nach dem Neuſiedlerſee unternommenen Exkurſion Mitte Mai die Eier, hingegen noch keine Jungen in den Nachtreiher— = rſten ſah. Der milde Winter und die reichliche Ernährung mögen die Gründe 3 für das zeitige Legen geweſen ſein. | =“ 6. Flamingos gelten vielfach als gegen Kälte ſehr empfindliche Vögel. So behauptet z. B. Friderich in ſeiner „Naturgeſchichte der deutſchen Vögel“ gelingen, ſie lange in Gefangenſchaft zu halten.“ Hierzu kann ich bemerken, daß ich meine Flamingos ſchon mehrere Jahre im Winter bei Temperaturen bis zu mehreren Graden unter Null, ſelbſt im Schnee, habe im Freien umherlaufen laſſen. Da fie auf dem Eiſe mehrmals in gefährlicher Weiſe ausrutſchten bperrte ich ſie vom Teiche ab. Erſt bei — 5—6“ R. brachte ich die Tiere in einen Stall, deſſen Temperatur ſchwerlich + 6—8 e R. überſtiegen haben dürfte. Die Flamingos haben ſich ſtets außerordentlich wohl gefühlt und ihre ſchöne 4 arte recht gut gehalten, was zum Teil wohl auch feinen Grund in der reich— lichen Fütterung mit eingeweichten getrockneten Garneelen hat. Drnichol iſche warben as bee roten Garten in er 159 o angebracht und eingerichtet, daß ich über Legen und Brüten genauere Be— 5 5. Daß Nachtreiher it Der Gefangenschaft brüten, gehört in = AV. Aufl. ©. 843, bei „gleichmäßiger Temperatur nicht unter 16° R. dürfte es ie. 7. Unter einer Wahl 2 Wildenten n c von demſelben Lieferanten erhalte, befand ſich kürzlich ein Exemplar. Der ganzen Figur nach iſt es eine Stockente, doch | färbung ein ziemlich helles Lehmgelb, auf dem Rücken mit etwas gemiſcht. Das Tier war mit anderen Stockenten und Spießenten uſam gefangen worden, zeigte ſich auch eh ee wie er A ei, 651 d Einiges über den es: (nbi rustica Pal). Ben Alb. e in Pe a mählich mehr und mehr nach Weſten ſich verbreitet haben. ka 10 bekannt, daß der Waldammer im nördlichen Rußland allgemein iſt⸗⸗ Ornithologen haben ihn an der Dwina bei Archangel allgemein vorgefunden. 5 Von dort nach Weiten kommt er am Onega und Swir recht allgemein vor, und von dort nach Norden nicht ſelten in den öden Wäldern, die auf beiden Seiten der Reichsgrenze zwiſchen Finland und Rußland, bis zu Kunſamo (66° n. Br.), liegen. Seine weſtlichſte Grenze in Finland geht zur Zeit über weh Sotkamo (nahe der Stadt Kajana) und Kuopio. In Lappland iſt er nicht gefunden worden. — Der Waldammer liebt feuchte, mit Buſchwerk bedeckte Niederungen und beſonders Miſchwälder, wenn dieſe an Moröäſte grenzen; ſeh f oft lebt er weit von fließendem Waſſer. — Als Zugvogel im Frühling iſt er an getroffen worden: von Hollmerus in Sotkamo den 12. Mai 1881 und von : Lindman in Pudasjärwi den 8. Mai 1886. — Das erſte Exemplar von Emb. rustica, das überhaupt in Finland beobachtet worden iſt, wurde von 4 J. von Wright den 10. September 1848 bei Haminanlaks (nahe Kuopio geſchoſſen. Es war ein junges Männchen, das von einem zweiten Vogel gefol; war. Als 1 wurde Emb. rüsten au erſten Male von dem Bee beobachtet Er fand nämlich da den 3. Juli 1867 ein Neſt von Emb. u = mit fünf gefiederten Jungen. Nachdem das Vorkommen ber > Sl bet En vogel konſtatiert war, dauerte es nicht lange, de Bern: motten kannte. So em C. A. Af Re den 5. erhielt Hollmerus faſt jährlich Gelege 25 Art aus e # . a A a a Be} > * a . a * 2 a A u a 3 * ne „ a ar BER, z sie Einiges über den wehen bende e Pall. ). 161 Per | toniemi, = B. den 16. Juni ein Neſt mit vier Dunenjungen und einem Ei, A 28. Mai und 16. Juni 1887 Gelege A fünf Eier. Dr. W. Lind⸗ hat Eier des Waldammers mit folgenden Funddaten bekommen: den 19. Juni 1888. In meiner Sammlung habe ich Gelege von folgenden Funddaten gehabt: Pudasjärwi (Kiwarijoki) fünf Eier den 5. Juni 1886), K uhmoniemi fünf Eier den 7. Juni 1890, Sotkamo fünf Eier den 5. Juni 1891, Es Kuhmoniemi ſechs Eier den 4. Juli 1892. 5 3 In den meiſten ornithologiſchen Arbeiten wird angegeben, daß die Eier von Emb. rustica denen des Rohrammers (Emb. schoeniclus) jehr gleichen. 36 aus aber, daß dieſes Urteil in den meiſten Fällen daher kommt, daß man = Eier von Emb. rustica mit denen von Emb. aureola verwechſelt hat, denn die | Eier von Emb. rustica gleichen, wenigſtens nach meinen Erfahrungen, emals den Eiern von Emb. schoeniclus, was aber die Eier von Emb. ireola thun. Es giebt keine, wenigſtens finniſche, Eier, die ein Kenner mit 5 n von Emb. rustica verwechſeln könnte. — Die Grundfarbe der Eier von 4 mb. rustica iſt im allgemeinen blaß meergrün, bisweilen licht grünlichblau. Die Zeichnung beſteht aus unregelmäßigen graulich⸗ olivenfarbigen Flecken und Sprigern?); g Er ſtehen die Flecken ein wenig dichter zuſammen am ſtumpfen Pole des Eies. 55 Keins von den vielen Eiern des Waldammers, die ich geſehen, hatte Schnörkl, wie fie bei Eiern von Emb. schoeniclus immer vorkommen. Die Grundfarbe des Eies von Emb. rustica gleicht ſehr der der friſchen Eier der Onlamoherpe arundinacea, ja auch die Farbe der Zeichnung gleicht recht | ehr der der genannten Species, nur die Form der Flecken iſt bei Emb. rustica 4 u nicht ſo beſtimmt umſchrieben wie bei Calamoh. arundinacea. Doch habe ich 4 in meiner Sammlung Eier von Calamoh. arundinacea, die ſich durch dieſelbe = unvegelmäßige Form der Flecken auszeichnen, wie die Eier von Emb. rustica. = = Ein Gelege (die Eier von langgeſtreckter Form) aus meiner Sammlung zeigt folgende Dimenſionen: 21,8 415,2, 21,4 415,1, 21,3 415,3, 20,4 415,3 id 20x15,2 mm. Be In Schweden iſt der Waldammer nur den 20. Mai 1821 (Männchen und Weibchen) bei Haparanda, und den 6. September 1835 (ein junger Vogel) bei 3 Lulea geſchoſſen worden; ſeitdem niemals mehr.?) In Norwegen iſt ſein Vorkommen m er mit Beſtimmtheit konſtatiert. ) Siehe: A. Newton: On some new and rare Bird's Eggs (Sed 4 „Proc. 8 London 1897. p. 890894. 3 2) Siehe: A. Newton, I. c. | 9 1899 wurde von Friſendahl ein Paar Alte mit Dunenjungen bei aminne in der Nähe von Boden in Schweden gefunden (Nordens Fäglar, S. XIV). Carl R. Hennicke. Brofeſſor Dr. 300 Pan 0 | Am 1. Februar d. J. nachmittags 2 Uhr ſtarb nach 1 . 5 der Profeſſor an der Forſtakademie Eberswalde, Johann Bernard 2 Altum, 76 Jahre alt. In ihm verliert die Ornithologie einen ihrer bed 2 ſten Männer, unſer Verein ein BEN außerordentliches und kor 0 = dierendes Mitglied. u 55 5 Am 31. Januar 1824 zu Münſter in Weſtfalen 3 klathel Glaubens, war Altum urſprünglich zum Theologen beſtimmt. Er ſtudierte dem gemäß, nachdem er im Herbſt 1845 das Abiturienten-Examen abgelegt, an de dortigen königlichen Akademie Philoſophie und Theologie, trat alsdann als Alumn in das biſchöfliche Prieſterſeminar, wurde Pfingſten 1849 zum Prieſter gew und bekleidete nach ſeiner Entlaſſung bis 1853 eine Privatlehrerſtelle. Dieſe ihm lieb gewordene Lehrthätigkeit weckte in ihm den Entſchluß, ſich dem Gymnaſial⸗ Lehrfache zu widmen und ſich zu dem erforderlichen Examen durch erneuten Be⸗ ſuch der Vorleſungen und häusliches Studium vorzubereiten. Den Anfang ande 15 er in ſeiner Vaterſtadt, ſiedelte aber im Herbſt 1853 nach Berlin über, woſelbſt er Boeck, M. Haupt, Carl Ritter, Trendelenburg und Wattenbach hörte und m mit der Ausarbeitung ſeiner Diſſertation: „Similitudines Homeri cum Aeschyli, 4 | Sophoclis, Euripidis comparantur“ beſchäftigte. Nebenbei betrieb er zoologijche 1 5 Studien, beſuchte fleißig die betreffenden Sammlungen, ward mit einer Anzahl . 2 der gefeiertſten Männer auf dieſem Gebiete perſönlich näher bekannt, und 10% wurden dann die ſehr lebhaften, von dieſen Perſönlichkeiteu ausgehenden An. regungen für ſeine Zukunft entſcheidend. 8 er bereits in Münſter zoologifche 9 Vorleſungen bei Becks und Karſch gehört, jo wurde er jetzt als Dr. phil. Schüler von Johannes Müller für Anatomie und Phyſiologie, von Lichten R ſtein für Zoologie und arbeitete unter Letzterem praktiſch am Berliner zoologifche ; Muſeum. Im Herbſt 1856 nach feiner Vaterſtadt zurückgekehrt, bekleidete e 3 zunächſt eine Lehrerſtelle an dem dortigen Realgymnaſium, habilitierte ſich a F ‚als Profeſſor der Naturwiſſenſchaften für das Fach der Zoologie an die Königl. Bi Forſtakademie Eberswalde berufen wurde. 1891 wurde er zum Geheimen e gierungsrat ernannt. Am 3. Juni 1899 feierte er unter großer Anteil R ſein goldenes Prieſterjubiläum. | 1 . i Schon während ſeiner Thätigkeit als Lehrer an der Realschule Ar ER: trat Altum an die Offentlichkeit mit einem Mahnrufe an die Lehrer: für Lehrer zur Hebung des zoologiſchen Unterrichts“ (1863). Als ame WW 82 x *. er 2 BE ne | Bar jr bee offer Dr. Loba Bernard Theodor Altum 7. 163 rr Rücſicht anf ihre dort hervortretenden Beſonderheiten. Das Ergebnis ſer Forſchungen iſt das Werk „Die Säugetiere des Münſterlandes“ (1867), das reich an Einzelheiten iſt. Mit ſeinem Landsmanne Hermann Landois, damals Gymnaſiallehrer in Münſter, jetzt Profeſſor der Zoologie an der dortigen Mademie verband ſich Altum zur Abfaſſung eines Lehrbuchs der Zoologie, das n mehreren Auflagen erſchienen iſt. * In Eberswalde fiel Altum die Leitung der zoologiſchen Abteilung des Verſuchsweſens zu, ſowie der Unterricht in der Zoologie an der Akademie. Durch feine Anſtellung an letzterer erhielt naturgemäß ſeine naturwiſſenſchaftliche Thätig— keit eine andere Richtung. Er widmete ſich fortan dem Studium der Zoologie u nter hauptſächlicher Berückſichtigung derjenigen Geſichtspunkte, die den Forſtmann er angehen. Das Ergebnis vieljähriger eindringlicher Arbeit legte Altum ier vierbändigen „Forſtzoologie“ nieder, die ſein Hauptwerk iſt und ihm dauerndes Gedenken in der Geſchichte ſeines Sondergebietes ſichert. An— ldhren ſind von Altums in Buchform erſchienenen Veröffentlichungen noch: „Die ihrer forſtlichen Bedeutung“ (1880), „Waldbeſ ſchädigung durch Tiere und Gegen— mittel“ (1889). | 3 Ein beſonderes Intereſſe zeigte Altum für Forſchungen zur Kenntnis der i Vögel Für weitere Kreiſe beſtimmte er ſein Buch „Der Vogel und ſein Leben“, dus eine Verteidigung der chriſtlichen Weltanſchauung gegen die darwiniſtiſche Theorie bildet. Das Werk iſt bereits in ſechſter Auflage erſchienen. Ferner ſei erwähnt ſein Werk über „Unſere Spechte“ (Berlin 1878) und „Die Artkennzeichen * inländiſchen entenartigen Geflügels." Außerdem war Altum vielfach für Zeitschriften, beſonders das Journal für Ornithologie und unſere Ornithologiſche Monatsſchrf thätig. Noch die a Jahrgänge brachten verſchiedene wertvolle Arbeiten von ihm. 5 5 i 1 Es iſt wohl nicht wunderbar, daß Altums Weltanſchauung, die überall den katholiſchen Theologen wiederſpiegelte, ſich nicht immer mit den Anſichten anderer der modernen darwiniſtiſchen Richtung huldigender Forſcher deckte, ja häufig geradezu zu ihnen im Gegenſatze ſtand. Trotz alledem jedoch wird auch fein ſchärfſter Gegner den Heimgang des gründlichen und hochgebildeten Forſchers von ganzem Herzen beklagen und die Lücke ſchmerzlich empfinden, die ſein Tod in die Reihe der Ornithologen geriſſen hat. (Teilweiſe mit Benutzung von Nach— richten in Tageszeitungen.) | Geera, den 5. Februar 1900. Dr. Carl R. Hennicke. Geweihbildung bei Rothirſch, Rehbock, Damhirſch“ (1874), „Unſere Mäuſe in Bon Rudolf 1 | I. Frühlingsboten. 8 ö F ortſetzung.) i SS Da ſteigt aus dem Saatfeld eine Lerche auf. Die Introduktio f Morgenkonzerts beginnt: „Lerche, wie früh ſchon fliegeſt Du jauchzend der M ſonne zu.“ Mit dieſem Gruß, den uns ihr Anblick in den Mund legt, ſch 5 wir dem ſich jubelnd in den Ather ſchwingenden kleinen Sänger nach: „An i 5 bunten Liedern klettert die Lerche jelig A dis Lü Andächtig ſtehen wir u 5 lauſchen. a 1 „Sie zieht, ſie trillert, mengt und paart f . Der hellen Kehle ſtarke Stimme auf hundert und auf ba Art.“ Hoch und höher ſteigt ſie in den unendlichen Himmelsraum hinauf. „Kön ich die Lerche ſein, die früh erwacht, gen Himmel ſteigt und ſchmetternd ſingt. Wohl fühlen wir es dem Dichter nach, wenn er dieſen lieblichen Sänger im Lied feiert. Und wenn er mit den herzerhebenden Worten: „Die Bächlein von den Bergen ſpringen, die Lerchen ſchwirren hoch vor Luſt. Was ſollt' ich nicht ihnen ſingen aus voller Kehl' und friſcher Bruſt“ ſeiner innerſten Stimmun Ausdruck giebt, dann durchſchauert uns mit ihm das Wonnegefühl, das wir o an einem Frühlingsmorgen empfinden lernten, und freudig möchten wir mit ihm einſtimmen: „Die Lerch' am Himmel ſchwebet, und duftender erhebet die Blume = ſelbſt ihr Haupt empor.“ Doch wer gedächte nicht auch des Schmerzes un 3 verſtände nicht das Weh des Dichters, der ſeine Sehnſucht nach der Wiederkeh . des Lenzes beim Herannahen der herbſtlichen Naturerſcheinungen wiedergiebt in ſeinem „Und zieht im Herbſt die Lerche fort, dann ruft ſie leis Ade.“ Und wen . überkommt es nicht wie ein Gefühl tiefer Wehmut, wenn er von der Lenz⸗ 1 5 de ſelbſt hört: „Lerchen ſind wir, freie Lerchen. Nicht mehr lieblich | es hier. Singen iſt uns hier verleidet, wandern, wandern welle wir.“ D | fort mit den ſentimentalen Gedanken. „Sei mir die Lerche, die auf Glanzgefieder Für ihren Pflüger ſich zur Sonne ſchwingt; Die von des Himmels gold'ner Schwelle nieder 5 In meine Seele ſel'ge Lieder ſingt!“ | 1 Ringsum verkündet ja die Lenzſängerin, dieſe Singrakete, wie Len & nennt, ihre Anweſenheit. „Da rauſcht fie aus den Schlüften und Furcher . g 5 5 0 - 3 } N hervor und ſchaukelt ſich in Lüften und ſchwingt und ſchwebt empor.“ B ſtſtehen wir da und ſehen ihr nach, bis fie, für's Ohr zwar noch d 8 nehmbar, aber nur noch als winziger Punkt von unſerem Auge wah Ar wird. „Die Se: war's und nicht die e fie die vor | = | Sa AR — 3 = 22 * St; et erjch cha fen fein Toll, ſchon im Altertum, in richtiger Erkenntnis ihres 2 Sr verehrt wurde, bei den Galliern in großem Anſehen ſtand, jetzt vom vor noch gar nicht langer Zeit auch bei uns auf dem ſogenannten „Lerchenſtrich“ 0 angen wurde, um unter dem Namen „Leipziger Lerche“ den Gaumen manches urmands zu kitzeln. Vereinzelt begegnet man ihr zur Zeit des Krammets— vogelfangs auch wohl heute noch in Delikateß handlungen, wo ſie uns dann mit 2 t übnis erfüllt. Doch dafür berührt uns ihr Erſcheinen beim Zuckerbäcker umſo ang enehmer, wo ſie ein beſchauliches Daſein für manches Leckermäulchen führt und wo nur ihr Ausſehen darüber Zweifel zuläßt, ob „ihre Mutter eine echt geborene Le erche⸗ und ihr Vater „eine krummbeinige Bäckerlerche“ war. Doch wer in der Naturgeſchichte der Lerche zu Hauſe iſt, der kennt nicht nur dieſe Bezeichnungen, d weiß auch, daß ſich manche zweideutige Auslegung an ihren Namen A ipft, daß ſie als „Haubenlerche“ ſogar ihren Zug über die Bretter genommen 90 . welche die Welt bedeuten, daß ſie uns in der Botanik im „Lerchenſporn“ fe chichte nicht zergliedern, ſonſt könnte ich ſchließlich noch „eine gründliche Lerche 8 und Du biſt ne Lerche.“ i * Wir laſſen unſere Blicke in die Ferne ſchweifen, wo ſoeben mehrere Vögel nit lautem Geſchrei ihr Spiel treiben. Es ſind Kiebitze. Doch nicht „Karten— 1 “, jene unbeteiligten Zuſchauer vom Skattiſch, welche dem Spieler über e Achsel gucken und fig eek um gen; nein, wirkliche Kiebitz, deren mit Geſchick, e Nicht jeder kennt den hübſchen Vogel von Anſehen, denn er iſt, ſobald er nicht ſein Eigentum verteidigen muß, ſcheu und vorſichtig, doch ſein Name iſt populär. „Kiwitt, wo bliw ick, f In'n Brummelbeernbuſch, f Dor ſing ick, dor ſpring ick, Dor heww ick min Luſt.“ ar Und wer 8 dieſen Reim ſeine Bekanntſchaft noch nicht gemacht hat, dem will gi den Vogel beſonders voritellen. Der Kiebitz iſt urſprünglich eine Kammerjungfer geweſen, welche, die Güte r Herrſchaft mit Undank lohnend, ihr eine goldene Schere ſtahl und den ie mit den Worten leugnete, daß ſie ein Vogel werden wolle, ſofern jie bande ſei. Die rächende Nemeſis Hat fie ereilt; fie bleibt Zeit ihres Lebens n Kiebitz und iſt noch durch ein Zeichen gebrandmarkt; denn der Schwanz des Riebit erinnert an die Form einer Schere. Doch wer hätte nicht einmal in er * . BEN 77: 5 5 Ben 3 * ; > De Bogel im Bollsmunde. 165 are . 8 f 8 1 2 { nder ihres ſchmackhaften Fleiſches wegen ſchonungslos vernichtet wird und wieder auf ſich aufmerkſam macht und dergleichen mehr. Doch ich will ihre Ge⸗ fe hießen" oder müßte gewärtig jein, daß mir jemand zuruft: „Noch ein Wort Kreiſe ziehen ſehen? Führt gerade er uns doch zurück in die Jahre unſerer Kindh i wo wir mit heiliger Scheu zu ihm aufblickten, wo immer wir ſeiner anſichti eine ſchmackhafte Delitateſſ darbietet; und daß d die Geben 578 Sta Oldenburg unſerm Altreichskanzler alli ährlich zum Geburtstage „101 3: zum Präſent machten, das ift ja weltbekannt. Ya Doch was ſtolziert denn dort hinten — ich hätte beinahe 99 „wie Storch im Salat“ — für ein Vogel auf der Wieſe umher? Jetzt erhebt er ſich; dort noch einer, da wieder einer. „Meiſter Langbein“ iſt's mit mehreren Gr noſſen, von denen einige im Fluge näher kommen. „Ihr lieben Störche, w ' 1 habt ihr im Sinn? Warum flieget ihr alle zur Sonne hin?“ Müſſen wir nch F dieſes Kinderreims gedenken, wenn wir den „Adebar“ hoch in der Luft jein wurden, insbeſondere wenn er auf dem Giebel des Scheunendaches feine Übungen machte und von dort ſein Klappern vernehmen ließ. War's nicht die Mutter die uns zuerſt die Achtung vor dieſem klugen und weiſen Vogel lehrte, ſodaß wir ihn frühzeitig lieb gewinnen mußten, wenn wir ihm auch manchmal heimlich zürnten, daß er die Mutter jedesmal in's Bein biß, ſo oft er ein Brüderchen 1 brachte? Und wie überzeugungstreu haben wir in dem Glauben, daß er als unſer Freund unſere Bitte erhören müſſe, ihm in kindlich naiver Weiſe unser „Klapperſtorch Du Guter, Bring' mir 'nen kleinen Bruder! Klapperſtorch Du Beſter, 5 5 | Bring’ mir 'ne kleine Schweſter!“ en zugerufen, ſobald wir ihn nur ſahen. Hatten wir doch oft. erzählen bösen ß er der Vertraute der gütigen Fee Frau Holle war, die an einſam gelegene Teichen und ſchwer aufzufindenden Weihern wohnte, wo fie die jungen Kinder- 0 ſeelen behütete, bis „der Klapperſtorch“ ſie holte und ſie der Mutter brachte. Allerdings, offenkundig that er das niemals, ſtets warf er die kleinen Geſchwiſter der Mutter durch den Schornſtein in den Schoß. Und mochten wir aufpaſſe f ſo viel wir wollten, niemals gelang es uns, den guten Adebar bei dieſem G. ſchäkt zu Paaren; und wenn wir dann Per und N zugleich uns Quülgeiſt, von dem es im Liede heißt: „Doch die Mutter ur und f Störche fiſchen nur bei Nacht.“ O goldene Zeit der unſchuldigen Jug | ſchnell fliehſt Du dahin! Kurz nur ift der Traum, in dem wir uns fo loren; allmählich löſt er ſich auf wie die Nebel vor der aufſteigen ſonne, und langſam, wenn ſie uns nicht char 8 85 mit 1595 Gew lt h - u 2,0 ERW =, + x Er . { Fe ee a RUE ? in i * er CP . 7 3 y Kon e Er 3 eriſſe 2 1b, rar ſch die Binde von 9 5 Augen und Freund e l n Sie rs a Storch“ — beigt ls in anderer er Doch jener C 3 oe Sagen mit Poeſie zu umgeben und das Kind ſelbſt ii 185 öpfen zu laſſen aus dem Märchenſchatz des Volkes. 2 ue beobachten, wenn er mit ſeiner Gattin ſein Neſt EN dem Giebel zurecht me en „Frau Störchin ſaß drauf drei Wochen lang, = Da hörte man bald gar mancherlei Klang; Fünf Störchlein reckten die Köpfe herauf Und ſperrten die hungrigen Schnäblein auf.“ Doch die mannigfachen Störungen fortſchreitender Kultur haben den 8 8 Br. 5 * 7 2 7 5 — 8 Be | auch nicht mehr mit ſolchem Jubel, wie in grauer Vorzeit, begrüßt wird, wo der doch an den alten Traditionen feſt und ſieht in ihm, gleich unſeren Vorfahren, ſowohl einen mit Haus und Familie eng verbundenen Vogel, als auch einen Schickſalsvogel. Das Haus auf dem er niſtet — und das thut er nur, wenn der Friede darin wohnt — iſt geſchützt vor Blitz und Feuersgefahr. Sein roter Schnabel zieht den Blitz an und fein Klappern, daß übrigens mancherlei Be— | deutung hat, vermag den Donner fern zu halten. Daher war der Storch ein Symbol für den Gott Donar. Klappert er leiſe, dann betet er, iſt das Klappern geräuſchvoll, dann herrſcht Unfriede im Haus und er verläßt es. 3 ü „Wer klappert am Dache? Mein Kindlein, horch, horch! ee Ade, lieber Bauer, fo ruft der Storch.“ Auch die Art und Weiſe ſeiner Bewegungen, das Fliegen, das Stehen auf e einem Bein — „up de Ort kann' e taum Beſten ſin Gedanken reih'n“ — wird verſchieden ausgelegt. So ſehen z. B. die Hausfrauen darin ein gutes Zeichen, an der Storch, ſobald ſie ihn das erſte Mal im Frühjahr erblicken, fliegt und klappert; ſitzt er ſtill und läßt dabei häufig ſein Geklapper vernehmen, ſo wird viel Geſchirr im Jahre zerbrochen werden. Immer und überall, das darf man mit Recht ſagen, hat der Storch aber das Vorbild eines guten Familienlebens, als das Sinnbild der Dankbarkeit en, denn er hängt mit zärtlicher Liebe an den Seinen und dieſe an ihm Es ſei mir geftattet, in Bezug hierauf nochmals einen Ausſpruch des ſchon oben erwähnten Kirchenvaters Ambroſius anzuführen, durch welchen dargethan wird, N FREE 3 8 f 2 3 75 N ” 22 N 5 der © one v im dome. 5 5 167 Früher konnte man den Storch in ſeinem Thun und Treiben noch in nächſter „Hemotter aus der Stadt vertrieben. Die Kultur, die manchem „ein Storchneſt N für eine Pferdekrippe gezeigt“, hat ihn auf's Land verwieſen. Und wenn er dort 2 ürmer ſeine Ankunft durch Trompetenſtoß verkündigte, ſo hält der Landbewohner daß ſelbſt di Neltgtonslchrer 1 die Gigenfiaften. des Storche Dr hielten, um allegoriſch auf fie hinzuweiſen. Es heißt hierüber Ii 1 en Die Liebe und Gehorſa m der Störche gegen ihre alten Eltern ko 1 Kinder genugſam bewegen, daß ſie . und ehrerbietig ſich gegen ( 5 earigen, jo 15 e ii Ki Ro RE je u, 1 55 alt Vate * allgemach auf beiden Seiten 1 ihren Flügeln tragen: Und das it 5 ger Ex und bekannt, daß auch etliche von dieſen Vögeln die Dankſagung nehmen. Derartige im Volksleben ſich verbreitende und überall nur mit Achtung t | dem Storch erfüllende Mitteilungen mußten, umſomehr wenn fie von einer & . kamen, deren Autorität man bedingungslos anerkannte, zu ſeiner Popularität b 4 tragen. Es iſt daher auch erklärlich, daß man ihn auf jede Weiſe an ſich zi feſſeln ſuchte und beſtrebt war, ihm das Niſten auf dem Hauſe durch Unterlege eines Wagenrades zu erleichtern, wofür er dann jpäter aus Dankbarkeit dem a Hausbewohner ein Junges zurückließ. Und wenn man ihn auf dieſe Art ſchützte, ſo wußte man doch auch, daß, einen Storch vertreiben, ſoviel bedeutete als das Unglück herbeirufen. Der Volksmund erzählt ſich heute noch, daß der Storch, wenn man ihn verwundet, große Thränen weint, die Unheil bringen und daß = derjenige, welcher den Vogel tötet oder fein Neſt zerſtört, überall vom Mißgeſchick = 2 verfolgt wird. Be Mag man den Storch für den Naturhaushalt bisweilen schädlich aun ſo verdient er als typiſche Geſtalt in unſerem Anſchauungsleben und auch aus Pietät, die man ſchon dem jungen Menſchenkind vor ihm empfinden lehrt, unſeren 4 Schutz. Wer weiß denn überhaupt, ob der Storch ein Vogel ift wie viele andere. Eine morgenländiſche Sage erzählt uns, daß er ein Menſch iſt, der nur während ſeines Aufenthaltes bei uns Vogelgeſtalt annimmt, ja man ehe ee von Freimaurern unter den Störchen. 3 Wem fallen bei ſolchen geheimnisvollen Andeutungen nicht die 1 und Märchen ein, die zu dem Adebar in Beziehung ſtehen und ſein Leben mit dem der Menſchen verknüpfen? Wer je das Glück gehabt, eine poeſiereiche Jugend zu verleben, eine Kindheit, in der die Dämmerſtunde dazu geſchaffen war, ihm die 1 ſchönſten Bilder und die für ſeine jugendlich rege Phantaſie herrlichſten Er. ſcheinungen und Geſtaltungen der Märchenwelt geiſtig vor's Auge zu führen, der wird ſich beim Leſen dieſer Zeilen wieder hineinzuverſetzen vermögen in die Pracht eines orientaliſchen Zauberlandes mit goldig ſchimmerden und von Edelſt glitzernden Paläſten, in deren Innern „verwunſchene“ Prinzen und Prinze | wohnen, die das verhängnisvolle „Mutabor“ vergeſſen haben, welches all 3 ſie aus ihrer Verzauberung zu befreien vermag. Manchmal will es uns fi Bor heften will; denn er it klug und weiſe, das habe ich ſchon an— te Dafür hat er von jeher gegolten. Daß er indes in ſeiner Klugheit ſoweit 5 2 5 bei der Wanderung nach dem Süden, wie noch häufig von Unwiſſenden 5 behauptet wird, kleine und ſchwache Vögel auf den Rücken nimmt und ſie übers 3 den trägt, das iſt Mythe. Den erſten Anſtoß dazu, ihn für einen mit Verſtand begabten Vogel zu halten, hat wohl der Umſtand gegeben, daß er ſich alljährlich zum Frühjahr in feinem alten Heim wieder einſtellt, den Eintritt der wärmeren Jahres— Zeit alſo prophetiſch anzeigt, und in dieſem Ahnungsvermögen auch zum Herbſt K rechtzeitig davonzieht. „Der Storch unter dem Himmel“, ſagt Jeremias, „weiß ſeine Zeit.“ Trifft er im Frühling zeitig bei uns ein, fo ſchließt man daraus 4 auf ein fruchtbares Jahr; verläßt er uns früher als gewöhnlich, dann ſteht ein 3 baldiger und ſtrenger Winter bevor. In großen Flügen verſammeln die Störche ſicch vor ihrem Wegzuge, und man iſt, wenn man ihrer ſoviele auf der Wieſe 2 beiſammen ſieht, durchaus nicht mehr darüber im Zweifel, was man unter dem 2 ſprüchwörklich gewordenen „Storchgericht“ zu verſtehen hat. | Doch „da brat' mir einer 'nen Storch, aber recht knuſprig — a nen nm: wo komme ich denn mit meinen Gedanken hin? Doch nicht etwa wieder zum Konditor, um zur „Leipziger Lerche“ auch noch ein „Storchneſt“ zu verzehren oder gar ins Reich der Botanik bis zum „Storchſ chnabel“? 5 Schon ſteht die Sonne höher am Himmel. Darum will ich mit „Storch— zu erreichen, was mir mit meinen „Storchbeinen“ bald gelingen ſoll. Be: | (Fortſetzung folgt.) Kleinere Mitteilungen. 3 Vogelſchutz. Das Frühjahr ſteht nun bald wieder vor der Thür und unſere heimkehrenden Lieblinge, die fröhlichen Sänger in Wald und Feld, be— ziehen gern die Niſtkäſten, die ihnen der Menſch während ihrer Abweſenheit in liebender Vorſorge aufgehangen hat. Damit dies nun in der rechten Weiſe geſchehe, dafür giebt die bekannte Schrift von Hofrat Profeſſor Dr. K. Th. Liebe „Winke für das Aufhängen von Niſtkäſten“ bewährte Fingerzeige. Der durch die Vermittelung des Tierſchutzvereins ermäßigte Partiepreis von 3,50 Mark für 50, und 5,00 Mark für 100 Exemplare ermöglicht die Maſſenverbreitung dieſer ü beraus nützlichen Vogelſchutzſchrift in Schulanſtalten, Tierſchutz⸗, Geflügelzüchter-, Gartenbau-, Land⸗ und Forſtwirtſchaftlichen Vereinen. Bei Einſendung des 42 — ſchritten“ ſchnell, „wie die Störche vor Bartholomä“, weiter eilen, um den Wald 1 * rn * 53 4 — PT 9 A “dal 5 Dees an bie a Verlaßsbuchhmdlerg x von „ Theodor erfolgt portofreie Zuſendung. a 5 e Gera. f Be Ende März v. J. wurde im diente Nebier etwa ſechshundert ) Waidmannsruh auf einem Kiefern-Kahlſchlage plötzlich eine Auerhenne In den erſten Tagen des Monats April beobachtete ich dieſelbe eines M 5 unmittelbar vor meiner Wohnung auf einer Linde, wo ſie von den Knoſpen Von da ab hielt ſich die Henne bis Anfang Mai täglich in der Nähe n Wohnung auf und wurde zuletzt ſo vertraut, daß ſie ſich unter die Haushüh miſchte und ſich ſpäter ſogar von meinen Kindern mit der Hand fangen Hi Auch iſt es öfter vorgekommen, daß die Henne aus eigenem Antriebe durch d offenſtehende Thür auf den Hausflur und in den an meiner Wohnung befind⸗ 2 lichen Saal kam. Von Mitte Mai an war ſie verſchwunden und iſt dann er DB. in den Monaten Juli und Auguſt noch einige Male, aber weiter im Revier, 3 ü geſehen worden. Endlich bemerke ich noch, daß ſich hier niemand entſinnen Ei kann jemals vorher auf hieſigem Revier Auerwild geſehen zu haben. | 3 | Waidmannsruh (Kreis Herzberg), den 18. Januar 1900. Münchow. = (Aus einem Brief an Carl R. Hennicke.) Vielleicht intereſſiert es Sie, bei dieſer Gelegenheit von einigen ſeltenen Vorkommniſſen zu vernehmen, die mir dieſen Winter geſchäftlicherſeits unter die Hände gekommen ſind. Es betrifft 4 in erſter Linie die Erlegung eines Cursorius gallieus-Männchen, geſchoſen am 10. Oktober im Rheinthal (bei Luſtenau), der in eine hieſige Privatſammlung | gelangte. — Dann dürfte ein eimjeitig albinotiſcher Corvus corone (geſchoſſen a am 19. Oktober bei Aarburg) ſehr bemerkenswert fein, indem derſelbe nur im linken Flügel alle Armſchwingen, ſowie die entſprechenden oberen Tlügeldeds federn ſehr auffallend hell graubraun zeigt, ebenſo eine Partie des Klein⸗ gefieders an der linken Flankengegend, während der ganze übrige Vogel abſolut 4 wie gewöhnlich ſchwarzglänzend iſt. Es jcheint weder ein junges, noch ganz altes, ſondern vielleicht einundeinhalbjähriges, ſonſt durchaus normal entwickeltes Individium zu ſein. — Erwähnenswert ſind u. a. auch zwei Pica piea 1 9 a ſcheinlich von gleicher Brut) bei denen alles Schwarz hellaſchgrau gefärbt iſt. St. Gallen, 15. Januar 1900. gottitofer. Aufruf. er 0 8 R Am 29. September v. J. iſt unſer allverehrter Dr. Ruß geftoben N 5 ’ er geweſen, was er geleiſtet hat, niemandem brauchen wir es zu ſagen; 5 Schriften, durch die er ſich ſchon bei Lebzeiten ein mverb nne D geſetzt hat, geben dafür ein beredtes Zeugnis. 7 79 a Se RRR * RR . ru! 2 1 ne 2 1 7 eo 4 Er SR bene wle. eueren 171 RX — > x > N Fe Tode haben eus ſeinen Werken wertvolle gen und Belehrungen besch. Viele, die mit ihm in perſönliche oder ſchriftliche Berührung getreten ſir d, en ſich ſeine erprobten Ratſchläge mit Erfolg zu Nutzen gemacht. Die Freude an der Natur im allgemeinen und ihren gefiederten Bewohnern 3 dies gelungen. 8 43 Die Unterzeichneten glauben daher im Sinne der meiſten Vogelfreunde zu har deln, wenn ſie die Anregung dazu geben, dieſem Manne als ſichtbares 3 Zeichen des Dankes und der Verehrung ein „Grab— Denkmal“ auf ſeine jetzige Ruheſtätte, auf dem Friedhofe bei Mariendorf, zu ſetzen, ein beſcheidenes, nicht prunkhaftes Denkmal, welches mit dem Weſen des Verſtorbenen zu ſeinen Leb⸗ baten im Einklang ſteht. 2 eech, einen freundlichen Beitrag zu den Koſten des Denkmals zu leiſten, der von den Unterzeichneten, ſowie von der Redaktion der „Gefiederten Welt“ gern und mit Dank entgegengenommen wird. Quittung erfolgt durch die „Gefiederte Welt“. 1 Karl Kullmann, Direktor Max Koſegarten, 7 * a. M., Gr. Eſchenheimer i Berlin SO., Köpenicker Str. 123. ” . = Zitterarifches. 5 Chernelhäzi Chernel Istvan, Magyarorszäg madarai, különös tekintettel gazdasägi jelentöségökre. Budapeſt 1899. 2 Da das Werk leider in ungarischer Sprache erſchienen iſt, — ich ſage „leider“ inſofern, als es jo der großen Allgemeinheit in Europa nicht zugänglich ift, — wandte ich mich wegen einer Beſprechung an die Ungariſche Ornithologiſche C Centrale, die meinem Wunſche auch in bereitwilligſter Weiſe Folge leiſtete. Ich kann mich den folgenden Worten des Herrn Jacob Schenk, ſoweit ſie für mich v e Dinge betreffen (Ausſtattung, Druck, Bilderſchmuck, und die beiden in deutſcher Überſetzung in der „Aquila“ erſchienenen Abſchnitte über den Vogel⸗ utz!) und über den Silberreiher) nur voll und ganz anſchließen und meine a für die Opferwilligkeit des ungarischen Ackerbauminiſteriums aus— 1 das die Koſten der Herausgabe eines ſolchen Werkes übernahm. i Dr. Carl R. Hennicke. * Die Vögel Ungarns mit beſonderer Berückſichtigung ihrer Bedeutung für de * een im Auftrage des Königlichen ungariſchen ) Daß in dem en Vogelſchutz gewidmeten Teile die Freiherr von Berlepſchſchen Erfahrungen nicht berückſichtigt ind, rührt nach Mitteilung des Herrn von Chernel daher, 2 daß der erſte Teil des Werkes bereits fertig war, als das von Berlepſchſche Buch erſchien. a | Dr. Carl R. Hennicke. B Be. 3 im beſonderen zu wecken, war ſein . und tauſendfältig iſt ihm Aus dem Grunde erlauben wir uns, an alle Vogelliebhaber die Bitte 22 eum Miniſteriums für Ackerbau unter der Keine Otto Herm Sirran Chernel von Chernelhäza, mit Abe ene 3 6 größtenteils farbigen Tafeln, 58 Tertilluſtralionen und 1017 he Budapeſt 1899, 4°. 5 23 Das erſte grundlegende Werk In Ungarn, welches dir! ganze un Ornis umfaßt. Das Lebenswerk J. S. v. Petényis, welches 1 5 würdig geweſen wäre dieſe Lücke auszufüllen, ging zum größten S. Ungarns beinahe vollſtändig verloren, und ſeit ſeinem Tode hatte es bis niemand verſucht, wieder ein ſolches Werk herauszugeben. Die Idee entſtand * Schoße der Königlich ungariſchen naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft, die Ver⸗ = wirklichung derſelben aber iſt das Werk der Ungariſchen Ornithologiſchen Zentrale, 4 5 welche überdies auch das noch zu ftande brachte, daß das erſchienene Werk durch und durch ungariſches Produkt iſt. Nachdem alles vorbereitet war, wurde das Projekt dem Königlich ungariſchen Miniſterium für Ackerbau vorgelegt, welche auch die bedeutenden Koſten der Herausgabe bewilligte — ein beredtes Zeugni b. von der Einſicht und Opferwilligkeit für national-kulturelle Zwecke — und N der Durchführung die Ungariſche Ornithologiſche Zentrale betraute. | 1 Der Text ſtammt von einem der berufenſten ungariſchen Ornithologen Stefan Chernel von Chernelhäza — die Illuſtationen von ungarischen Künſtler 13 — Stefan v. Nécſey und Julius v. Häry — welche ſich freilich erſt ſozuſagen hineinleben mußten. Die Reproduktion wurde von einer Budapeſter Kunſtanſtalt — Czettel Es Deutſch — beſorgt, welche ſich auch erſt eigens dazu einrichten mußte. Die Typographie wurde von der Franklin— dee ausgeführt, deren Druckerei anerkannt erſten Ranges iſt. Die innere und äußere Ausſtattung des Werkes 7 Zeugnis davon, 9 daß alle Mitwirkenden — obwohl zum Teil erſt herangebildet — ihrer wage glänzend entſprachen. Von der Richtung des Werkes giebt das folgende antenne ein klares Bild. | 3 I. Bd. Allgemeiner Teil. S. 1-187. 5 Die Geſchichte des Werkes. Von Otto Hermann. Einleitung. Vom Verfaſſer. ö Das Verhältnis des Tierreichs zum Menſchen. 3 Begriff der Nützlichkeit und Schädlichkeit der Vögel. a Der Organismus des Vogels als Werkzeug. Die äußeren Körperteile des Vogels. Anpaſſung und Funktionen des Vogelorganismus. Die Bedeutung der Arbeit der Vögel im Haushalte der Natur. = Der Wert der Arbeit der Vögel für die Landwirtſchaft. 2 Gruppierung unſerer Vögel nach ihrer Bedeutung für die Otonenfe 3 Der Vogelſchutz. 0 Die geographiſche Verbreitung der Vögel und der Vogelzug. . | II. Bd. ee Rabe . Ir 830 Bi im ganzen 329. . Die umfangreichen Kapitel über Vogelſchutz und über die & - Vögel für die Landwirtſchaft, ſowie der ausführliche ſpezielle Teil * — 1 in Polen Maße das Werk — neben völliger Aufrechterhaltung des ſtreng wiſſenſchaftlichen Charakters — den Bedürfniſſen der Zeit Rechnung trägt. 65 iſt nicht nur für den Fachornithologen, ſondern auch für den Lehrer, Land— mann, Förſter, Wildheger u. ſ. w. ein unentbehrliches Handbuch. Überdies ver⸗ Fand es der Verfaſſer meiſterhaft, die in der Folklore und Volkspoeſie ſowie in den Klaſſikern enthaltenen ornithologiſchen Elemente in den Bereich der Behandlung zu ziehen und ſo das Werk zu einer belehrenden und zugleich unterhaltenden, amziehenden Lektüre zu machen. Die Beſchreibung des Kranichs, Edelreihers 5 und anderer ſpezieller Lieblinge unſeres Volkes ſind davon glänzende Beiſpiele. . In der Geſchichte der Ornithologie Ungarns iſt das Werk „„ und für die Laute Entwickelung derſelben eine feſte Grundlage. . Jacob Schenk. br. Victor Fatio, Faune des Vertähres de la Suisse. Volume II. Histoire Naturelle des Oiseaux. Genève et Bale, Georg & Co. 1899. * 5 Von dem groß angelegten Werke Fatios „Wirbeltierfauna der Schweiz“ iſt ; der. erſte Teil des Abſchnittes über die Vögel erſchienen. Er iſt durch zahlreiche ſehr gute Abbildungen im Texte ge) ſchmückt, die die Beſchreibung in ausgezeichneter Weiſe verdeutlichen. Dem Bande iſt eine genau ausgeführte, ornithologiſch— orohydrographiſche Karte der Schweiz und eine Schwarztafel beigegeben, während zwei Bunttafeln, die zu dem Bande gehören, erſt mit dem nächſten Bande folgen werden. Der Text (839 Seiten in Lexikon⸗Oktav) behandelt in muſterhafter Weiſe die Raubvögel, Klettervögel, Sitzfüßler, Strisores und Sperlingsvögel. Wir kommen. Eigentümlich erſcheint die Nomenklatur, bei der nicht erſt von Linné ab die Priorität gerechnet wird, wie wohl ſonſt jetzt allgemein geſchieht, ſondern 2. ſchon Briſſon als Spezies⸗Autor angeführt wird. Auch, durch Komma getrennte trinäre Namen wie „Certhia familiaris, Costae Bailly“ und „Parus palustris, € in Selys“ berühren ſeltſam. en das find Außerlichkeiten und Anſichts⸗ achen Be Gera, 5. Februar 1900. Dr. Carl R. Hennicke. 8 Rörig, Profeſſor Dr. G., Magenunterſuchungen land⸗ und forſtwirtſchaftlich . wichtiger Vögel. (Arbeiten aus der biologiſchen Abteilung für Land- und 2 dan am Kaiſerlichen Geſundheitsamt. Band I. Heft J. 1899.) 3 Berlin, Julius Springer. = „Um die Grundlagen, auf denen eine gerechte 0 unſerer Vogel- 5 welt erfolgen kann, zu vertiefen, die Erkenntnis des hohen Wertes, der einer nicht geringen Zahl von Vögeln zukommt, zu erweitern, und die Kluft zu über- = brücken, welche zwiſchen den ſchon längſt ausgeſprochenen Anſichten anerkannter : Forſcher und den vorgefaßten, auf vereinzelte Beobachtungen begründeten Urteilen vieler Praktiker beſteht“, nahm der Verfaſſer eine große Anzahl Magenunter— ſuchungen an land⸗ und forſtwirtſchaftlich wichtigen Vögeln vor. Unterſucht wurden 538 Tagraubvögel, 98 Eulen, 455 Sing- und Klettervögel, 8 Tauben, 155 Hühnervögel, 480 Lauf-, Sumpf- und Schwimmvögel, zuſammen 1735 Vögel. Die Ergebniſſe der Unterſuchung ſind überſichtlich tabellariſch zuſammengeſtellt und von kritiſchen Beſprechungen gefolgt. Auch die Litteratur iſt in ausgiebigſter Weiſe benutzt. An erſter Stelle iſt bei der Litteratur-Überficht unſere „Ornitho— logiſche Monatsſchrift“ angeführt. ede. l 3 N 173 werden nach Erſcheinen der zweiten Abteilung nochmals genauer darauf zurück— Wien end; Dun, Ren N FE * anne, jetzt ab in raſcherer Folge erſcheinen könnten. e . D a Se 2 „ ; N er 5 u 2 140 > . Aus der Arbeit 1 wir, baß ini Na plant it. Mögen ihre Ergebniſſe dazu dienen, die prakt 0 einen rationellen Vogelſchutz immer mehr zu verbreiten und zu f können derartige gewiſſenhafte Arbeiten nur mit Freude begrüßen. her Gera, 10. Februar 1900. Dr. Carl R. Henn Dr. E. Rey, Die Eier der Vögel Mitteleuropas. Gera⸗ Untermhaus, Fr. | Köhler. 1900. WIR Nach längerer Pauſe iſt von dem vorgenannten Werke die 3. und 4. Siefei | erſchienen. Dieſelben umfaſſen die Textſeiten 41— 72. Mit Seite 70 fchlie die Raubvögel ab, einſchließlich der Eulen. Auf Seite 71 beginnt der Text zweiten Ordnung, ſpechtartige Vögel, Picariae. Da die Spechte durchn glänzend weiße Eier legen, jo werden die Eier derſelben nicht zur Darſtell gelangen, ebenſo wie die der Eulen nicht abgebildet worden ſind. Es folgen auf Tafel 14 bis 17 die wohlgelungenen Bilder der Eier von Kleinvögeln, da = gegen ſtehen noch die Tafeln 10 bis 12 aus. Auf Tafel 14 finden wir die Abbildungen der Eier verſchiedener Rohrſänger EB auf Tafel 15 u. a. die Bilder der ſehr ſeltenen Eier des Nachtigallrohrſängers (L. Iuscinioides) und des gleichfalls ſeltenen, ſüdöſtlichen Tamarisken-Rohrſängers (Calam. melanopogon), des Heuſchrecken-Rohrſängers und der Laubvögel Tafel 16 und 17 enthalten die Abbildungen der Eier verſchiedener Sänger un der Meiſen, ſowie des in den meiſten Sammlungen fehlenden Eies des Ace mauerläufers (Tichodroma muraria). 9 Die folgenden Tafeln zeigen uns die wohlgelungenen Abbildungen ehr großer Eier, des Großtrappen, des im Handel noch immer ſehr ſeltenen Eies der aſiatiſchen Kragentrappe (O0. Macqueeni) und der gleichfalls ſeltenen Eier des ge Sandflughuhns, des Spießflughuhns und des Steppenhuhns (Pt. arenarius, alchata und Syr. paradoxus). Auf Tafel 20 und 21 gelangen nage zur Anſchauung die Eier des grauen Kranichs, des Jungfernkranichs ung des Löfflers (Platalea leucorodia). Die Tafeln 22 und 23 endlich ſin den Rallen (Rallidae) gewidmet. Das Ei des gemeinen Waſſerhuhns, des grün⸗ füßigen Teichhuhns ſind vortrefflich gelungen. Mit den Abbildungen der Eie 7 des geſprenkelten Rohrhuhns (Gal. porzana) kann ich mich aber nicht völlig ein verſtanden erklären. Die Grundfarbe des Eies iſt meiner Anſicht nach etwas 3 hell. Naumann (VII, S. 163) beſchreibt das Ei zwar als hell ſchmutzigroſtgelb Be zutreffender halte ich indeſſen die Altum' ſche Beſchreibung (Forſtzool. II, S. 489), welcher die Grundfarbe der Eier als hellviolettbräunlich angiebt. Wohl iſt mir bekannt, daß dieſe Eier in den Sammlungen nachdunkeln, aber ſo hell gefärbte Eier des 1 Rohrhuhns, wie ſie hier abgebildet ſind, habe ich noch nicht geſehen. Ganz vortrefflich gelungen dagegen iſt Tafel 23, welche die Abbildungen von Eiern der Waſſerralle (Rallus aquaticus) unter b. 14 = 3. bringt; e gilt von denen des e (C. crex). 9 des vortrefflchen Werkes aus. Vielen Ornithaloged und ue uch Oologen würde es ſicherlich erwünſ ſcht ſein, wenn die en e Merſeburg, den 27. Januar 1900. G. J ur. u ae * 3 * ER 7 2 2 ü 28 8 Ba ER T iu ER IE, = 5 1 * . I, RT ® Aus b ben gott Seren. 8 175 3 a 3 RE 5 N a ER Re a Lokal-Vereinen. = er Druitgotogüher Verein, Leipzig. Generalverſammlung am 3. Januar 1900. Aus 8 dem vom unterzeichneten Schriftführer erſtatteten Vereinsbericht ſei bemerkt: Der Verein hielt im Jahre 1899 achtund vierzig Sitzungen ab, feine Mitglieder— 30 2 betrug am Ende des Jahres ſechsundvierzig, einſchließlich zwei Ehren— mi nitglieder und fünf korreſpondierende Mitglieder. Das Vereinsleben war etwas beeinträchtigt durch das in vieler Beziehung mangelhafte Vereinslokal; es iſt aber 2 Ausſicht vorhanden binnen kurzer Zeit in ein günſtigeres Lokal überſiedeln zu können, und wird es dann auch wieder lebhafter werden. Der Verein ſucht ſeine Zwecke namentlich durch Ausſprache der Mitglieder unter ſich zu erreichen, 3 weniger durch umfangreichere Vorträge fremder Ornithologen, und pflegt außer⸗ der nach Kräften ſeine verhältnismäßig recht reichhaltige Bibliothek. — | 3 Sitzung am 3. Januar (nach der Generalverſammlung). In der Sitzung : am 13. Dezember 1899 hatte Herr Schlegel den. Oberarmknochen eines Pfaues, 4 welchen er zu präparieren hatte, vorgelegt, der einen ziemlich verheilten Bruch ies. Man konnte ſehr deutlich erkennen, wie ſich die Bruchenden übereinander geſchoben hatten und dann durch Bildung neuer Knochenſubſtanz verwachſen 3 waren, den Knochen ſelbſt verhältnismäßig nur wenig verkürzend. Herr Dr. Rey hatte dieſen Knochen ſehr ſorgfältig der Länge nach durchſchnitten und legte den⸗ 1 ſelben heute vor. Es war an dem ſehr intereſſanten Präparat der Heilungsprozeß mit großer Deutlichkeit erkennbar, namentlich, wie die Bildung neuer Markſubſtanz zur Stütze der allmählich ſich wieder zu einem Ganzen verbindenden Knochenenden ſcharfe Knochenränder zu beſeitigen. In Anbetracht der Beſprechung ſolcher 8 Selbſrheilungen der Knochenbrüche bei Vögeln in früheren Sitzungen (ſiehe Referat in voriger Nummer) erregte dieſer Fall allgemeines Intereſſe, da nur ſelten ein e Präparat durch einen Sachverſtändigen aufgefunden und weiteren Kreiſen zugänglich gemacht werden dürfte. Giebelhauſen. 5 BE Verein der Liebhaber einheimischer Vögel, Leipzig. Der Hauptinhalt des am Schluſſe des zweiten Vereinsjahres vom Vorſtand erſtatteten Jahres— . derichts iſt folgender: Der Verein zählt gegenwärtig ein Ehrenmitglied und neun— 5 inddreißig Mitglieder. Abgehalten wurden eine außerordentliche und zwei 0 dentliche Generalverſammlungen, außerdem zweiundzwanzig Sitzungen. Das Stiftungsfeſt wurde, da es das erſte war, nur unter den Mitgliedern und ihren Familien gefeiert, und erſt für das diesjährige eine größere Veranſtaltung geplant. Gemeinſame Ausflüge wurden mehrfach unternommen (zwei Frühſpaziergänge, ein Nachmittagsſpaziergang [mit Familien] und ein Nachtausflug), dieſelben er reuten ſich einer regen Beteiligung und wurde das Hauptintereſſe bei denſelben vor ſich gegangen war, und die Oſteoblaſten beſtrebt geweſen waren, Splitter und — . = Ehrenmitglied Herr Rud. Hermann-Halle „Über den Geſang „Unſere Meiſen“. Von kleineren Vorträgen ſeien erwähnt: den Geſängen der u 550 aut fe „Ornithologiſche Beobachtungen auf einem Ausflug in die Umgebung 5 ſpeciell Beſuch der Rabeninſel und Aufzählung der dort vorkommende arten“, „Ornithologiſches von der Südſee— Expedition“, „Das Seelen! Tiere“, „Entwurf zum internationalen Tierſchutzgeſetz“, „Hornf chienen Beinen der Vögel“; Herr Dr. med. Langerhans „Beobachtungen übe die Zuckerkrankheit bei Vögeln“ und „Die Tuberkuloſe beim Vogel“; Herr Ke er- mann „Meine Beobachtungen über das Blaukehlchen“ (ſpeciell die Verfärbung E frage), „Einheimiſche Kerbtierfreſſer im Flugkäfig“; außerdem gab ſelbiger ei ſehr eingehendes Referat über das ausgezeichnete Buch „Der geſamte Vogelſcht von Freiherrn von Berlepſch ꝛc. ꝛc. Ferner wurden eine Reihe Artikel Fachzeitſchriften, die vom Verein zahlreich gehalten werden, verleſen, an wel ſich meiſt ein lebhafter Meinungsaustauſch ſchloß. Von den vielen Anfragen 5 die ſich in dem im Vereinslokal (Hotel Kratzſch, Zeitzer Straße 19; Sitzung jeden erſten und dritten Montag im Monat) aufgeſtellten Fragekaſten befanden und beantwortet wurden, ſeien nur 1 5 wenige erwähnt: „Wann mauſern unſere Stubenvögel?“, „Wie oft mauſern dieſelben?“, „Wann findet eine Klein⸗ gefieder- und wann eine Hauptmauſer ſtatt?“, „Welches iſt das beſte Mittel gegen Fußkrankheiten der Vögel?“, „Welche Erfahrungen ſind bei der Zucht von Speck⸗ und Pelzkäfern gemacht worden?“ u. ſ. w. Auch wurden wieder in dieſem Jahre genaue Ankunfts- und Abzugsdaten der Vögel von den Mitgliedern notiert. \ Was die unſerer gefiederten Welt gegenüber bethätigte Fürſorge bent, ſo hat der Verein mit Erlaubnis des Rates der Stadt Leipzig daſelbſt im Roſen⸗ 4 thal, Johannapark und Scheibenholz Futterapparate aufgeſtellt, um den bei a überwinternden Vögeln die Nahrungsſorge zu erleichtern. Be Zum Schluſſe ſei noch mitgeteilt, daß im laufenden Vereinsjahre 1 9 als Vorſtandsmitglieder thätig ſind: P. Roux, erſter Vorſitzender; W. Dietze, zweiter Vorſitzender; C. Heß, erſter Schriftführer; Th. Runner, zweiter Schrift⸗ führer; Th. Gäſtewitz, Kaſſierer. | 8 f Notiz für die Vereins mitglieder. Von Herrn Dr. O. Schmiedeknecht in Blankenburg in Thüringen uns der Plan der von ihm in dieſem Jahre zu veranſtaltenden zoologiſch-bota Geſellſ ſchaftsreiſen zu. In Ausſicht genommen iſt eine Reiſe nach Sizili Malta und eine durch Spanien nach den Pyrenäen. Wir > wee beide empfehlend . Der V e Be I EEE Redaktion: Dr. Carl R. ee in Gera chene, gifche ®rnitbolo 1 2 10 allduannammam p . N as En II Milli. III . \ 18 R ? nie 1. ———ůů SIT N en DASIIIIIAIIISENDANIIINIHNININNETINTNEENNS IST AAITERN * 8 Me Herausgegeben vom | Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und B. Th. Liebe, . a Redigiert von n 5 einen Jahresbeitrag von fünfM. 1 ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen voſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. z direft zu jenden. Rohmer in Zeitz erbeten. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur bei vollitändiger Quellenangabe geſtattet XXV. Jahrgang. April 1900. Ar. 4. Inhalt: Zum Vogelſchutz. — Hofrat Dr. Wurm: Aus dem Leben des Birkwildes. Mit zwei Schwarztafeln, Tafel XXI und XXII.) — Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: Nachruf an Jean Charles Louis Tardif d'Hamonville. — Otto Leege: Noch ein Fall „Tötung von Vögeln vermutlich durch Blitzſchlag“. — O. Köhn: Ein Laienurteil über Vogelſchutz. — Amtsanwalt Kayſer: Ornithologiſche Beobachtungen aus der Umgegend von Ratibor in Oberſchleſien, insbeſondere aus den Jahren 1898 und 1899. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Fortſetzung.) — Litterariſches. — Aus den Lokal-Vereinen: Ornithologiſcher Verein München. Ornithologiſcher Verein in Leipzig. — Anzeige. — — so pian ins: FIN fr N 18 N N A j IHR: 4 1 un 14 „ 1 A} \ JUN 24 190 ſchoſſen, noch auf Märkten oder ſonſt feilgeboten oder verkauft werden. Kopf und Hals ſind oben aſchgrau, ebenſo der Unterrücken. Der Oberrüe n | "Son Vogelschutz. Auf Anregung des Ormithofogifegen Vereins zu Dresden. Stadt Dresden folgende Bekanntmachung erlaſſen. ee 3 ere B hörden nachfolgen: Droſſelarten, wie 3, B. die Miſteldroſſel, die Singdroſſel, die Wein o ' droſſel, die Schwarzdroſſel oder Amſel, die Ringdroſſel u. ſ. w. in Wil flügel⸗ und Feinkoſthandlungen Bon und DEN 2 der Krammetsvögel — auch Wacholderdroſſel, Ziemer oder Zeumer genannt, welche nur vom 1. März bis 15. November zu ſchonen find, zu den vom Ja recht ausgenommenen Singvögeln und dürfen daher weder gefangen, noch ge Dem Verbote des Feilbietens unterliegen auch die im Auslande gefangenen 1 und hier eingeführten Vögel. — Wir machen diejenigen, welche ſich mit dem 1 Verkaufe von ſogenannten Krammetsvögeln befaſſen, auf die geſetzlichen Bor. ſchriften unter Hinweis auf die angedrohten Strafen aufmerkſam. 8 Eine Belehrung über die Erkennungsmerkmale der verſchiedenen droſſl⸗ arten einſchließlich der Krammetsvögel wird in der Kanzlei des Wohlfahrt 4 polizeiamtes an Beteiligte abgegeben. 1 Dresden, am 9. Februar 1900. Der Rat der Königl. Haupt⸗ und Nefdenft. Hentſchel. T 4 Die vom Ornithologiſchen Verein zu Dresden dem Rat der Stadt a 3 Verfügung geſtellte Belehrung hat folgenden Wortlaut: 45 „Der Krammetsvogel (Turdus pilaris Linn.), auch Wacholderdroſſel od 997 Ziemer (Zeumer) genannt. Er iſt leicht von andern Droſſeln zu unterſcheid dagegen ſieht lebhaft braun aus. Die Oberbruſt iſt rötlich, ockergelb mit brat ſchwarzen Längsflecken verſehen, der Unterleib aber weiß und wenig oder ja nicht gefleckt nr 5 find braun] 5 A und nur 7 1 oder Rotdroſſl, Ringdroſſel und Schwarzdroſſel sth Amel in Ber ko 3 dürfen nicht ein Gegenſtand des Marktes ke: „ a (. k 500 auch weiße Wega declebern, e der ganzen Oberfeite einfarbig 1 gefärbt; die e x. 2 Die drr 0 el (T. musicus L.) hat blaßrotgelbe Unterflügeldeckfedern. Die Wein⸗ oder Rotdroſſel (T. iliacus L.) beſitzt roſtbraune bis roſtrote 1 terflügeldeckfedern; ein licht roſtgelber Streifen zieht vom Schnabel über das A ge bis ins Genick. UL . Die Schwarzdroſſel oder Amſel (Merula vulgaris Leach.) ſieht auf 8 em ganzen Körper ſchwarz oder dunkelbraun aus. Die Ringdroſ ſel (M. torquata Boie) hat eine ſchwärzliche Farbung und 0 einen weißen oder wenigſtens hellen Bruſtring. Anmerkung. Außerdem e der n halber noch folgende nere Arten beſchrieben werden: = Die ſibiriſche Droſſel (T. sibiricus Pall.) iſt von ſchiefer „„ Barbe; durch die weißen Unterflügeldeckfedern geht eine dunkle Querbinde. N Die blaſſe f el (T. obscurus Lath.) iſt auf der ganzen Unterſeite b. n . Die roſtflügelige Droſſel (T. fuscatus Pall.) hat roſtfarbige A und Oberflügel. Die roſthalſige Droſſel (J. ruficollis Pall.) beſitzt roſtgelbe e f lüg err und einen roſtroten Vorderhals. g | Die ſchwarzkehlige Droſſel (T. atrigularis Temm.) beſitzt eine ſchwarze & * und Oberbruſt mit zn MD die Unterflügeldeckfedern find | 3 rötlichgelb. | Die Blaudroſſel Monticola Cyanea [L.]) beſitzt ein mehr oder weniger ins Bläuliche gehendes Federkleid. 5 Die Steindroſſel (M. saxatilis [L.]) iſt an der oberen Körperhälfte län lung, am Unterleibe roſtbraun gefärbt und hat bleich roſtfarbene Unterflügel.“ Red. Aus 5 Ceben des Virkwildes. 5 Von Hofrat Dr. Wurm⸗Teinach. 1 (Mit zwei Schwarztafeln, Tafel XXI und XXII.) 5 Wohin geht der eilige Zug des auf unſerem erſten Bilde dargeſtellten Birkwildes? Ich fürchte, die Luftreiſe iſt keine freiwillige. Denn die ganze Stimmung des Bildes und beſonders die offenbar lebensmüden Farne, ſowie die annähernd gleiche Stärke der einzelnen Wanderer weiſen auf den Herbſt hin, amd zu bie ſer geit it der böſe Jäger der Störer bis 1 und traulichen Familienglückes. Das Bild führt uns abermals e Flußthal mit ſeinen reichen Birkwildſtänden, wo die Saiſon der die geringeren Stände, nur ausnahmsweiſe der eine oder andere Birkhahn Fülle. Dazu kommt die Freude des Erfolges, der nur durch Kenntnis der das Flugwild begonnen hat, während in Mitteleuropa, ſchon mit R aber vom ehrlichen Weidmann eine Henne! — außerhalb der Frühlings abſichtlich beſchoſſen wird. Die ruſſiſchen und ſkandinaviſchen Herr betreiben wohl auch die herbſtliche Buſchierjagd mit dem Vorſtehhunde, und ı Lage der dortigen Verhältniſſe auch mit voller Berechtigung, aber dem chi : wütigen Briten genügt ſolcher Abſchuß noch keineswegs; er macht gleichzei 9 Treibjagden auf die edlen Tetraonen insgeſamt unter Maſſenaufgebot Schützen und Treibern. Gewiß ſind ſolche Buſchierjagden reizend: der herbſtlich verfärbte Wald, hier ein hinausrutſchender Haſe, da ein in weiten Fluchte . ausbrechendes Reh, dort eine klatſchend aufſtehende Waldſchnepfe, oder der all gegenwärtige Raubritter von Malepartus, verſchiedenes Sumpf⸗ und Wafie geflügel, etwa auch ein Auerhahn oder Faſan, Moorhühner u. ſ. w., endlich d Arbeit des intelligenten Hundes bieten ja den Herzen und Sinnen zweier oder dreier harmonierender Jagdgenoſſen oder ſchon dem Einzeljäger Herrlichkeiten in Natur des bejagten Wildes und ſeiner Kriegsliſten ſowie durch techniſche Fertigkeit 4 errungen werden kann. So verhält ſich das Birkgeflügel ganz anders vor dem 4 ſuchenden und vorſtehenden Hühnerhunde als das Rephuhn. Während letzteres 3 in der Regel vor ihm feſtliegt, bis es der Jäger heraustritt, läuft erſteres, A unſichtbar im Bodengeſtrüppe, ſchon weit vor dem Hunde; ein unerfahrener Hund 4 wird alſo leicht entweder zu hitzig nachprellen und die Birkhühner folglich auße £ jeder vernünftigen Schußweite aufthun, oder vor dem leeren Lager ſtehen bleiben 3 in beiden Fällen alfo feinem Herrn undienlich fein. Sodann ſteht die „Kette“ (oder das „Volk“) Birkwild nicht gemeinſam auf wie die Rephühner, ſor 3 ein bis zwei Stück nach einander, und endlich macht das fortſtreichende Birkwild | gerne einen Haken, d. h. wendet von der geraden Fluchtlinie im Winkel ab, ſodaß es oft nur mit Mühe wieder gefunden wird. Letzteres thut daſſelbe, 5 unliebſame Erfahrungen gewitzigt, auch im Treiben gerne, wenn es die v ſtehenden Schützen wahrgenommen hat, oder es geht in ſolchem Falle auch gleich dem Hirſche, . oder due über die ER * ö . 2 + a He A: * 1 e 8 de em N Birk wi des. 22 — nn 181 2 Re ET 8 \ chuſſe e it 5 nicht reizlos, wenngleich an Reizen für den dmann im ſtrengeren Sinne ärmer als das ſtille Buſchieren. Die Geſellſchaft iſt bei ſolchen Treibjagden ferner oft recht unliebſam „gemiſcht“, und die darauf be ſonders erpichten „Schießer“ laſſen ſich über die große Zahl des durch leicht⸗ ſim iges Knallen elend zu Holze geſchoſſenen Wildes kein graues Haar wachſen. N benbei beunruhigen Treibjagden den geſamten Wildſtand jedesmal für längere 3⁰ eit, dürfen darum nicht leicht in einem und demſelben Waldtheile wiederholt . erden Der bereits erwähnten ſeitlichen und rückwärtigen Ausbruchsverſuche des Birkwildes wegen werden gewöhnlich auch einige Jäger auf die Flanken des | Triebes angeſtellt und deren zwei bis drei in die Treiberlinie eingeteilt. Gönnen N es den Vögeln unſeres Bildes, wenn ihnen ſolcher Ausbruch bereits gelungen iſt und ſie beim Vorwärtsſtreichen nicht aus der Charybdis in die Scylla geraten! . Der hegende Weidmann wird bei ſolchen Abſchüſſen, da die dunkleren und = teren Hähne, jelbit der diesjährigen Bruten, im Herbſte ſchon wohl von den nnen unterſcheidbar ſind, Galanterie gegen das weibliche Geſchlecht walten I in, das ohnedies bei ſeinem vorwiegenden Verkehre und bei der Brut zu Boden viele Gefahren bedrohen, und auf dem doch die erfreuliche Nachzucht 5 ſentlic beruht. | a Das zweite Bild zeigt uns einen aus zwei oder drei „Völkern“ zuſammen⸗ trichenen „Flug“ Birkwild in der Ruhe. Wir möchten annehmen, daß dieſe Vögel zum Teil einem zweiten Gelege entſtammen, in ihrer Ausfärbung darum noch zurück ſeien, oder daß etwa zur Zeit ein ungewöhnlich früher Winter Frau Holles Federn über Wald und Flur reichlichſt ausſchüttete, denn die an den ſtark ausgeſchnittenen Stößen kenntlichen Hähne tragen meiſt noch ihr helles Jugendgefieder. Sodann ſcharen ſich erſt im eigentlichen Winter Männchen und 2 ibchen zuſammen, jedoch regelmäßig in nach dem Geſchlechte getrennten Flügen, an oft ziemlich weit umherzuwandern, da und dort einige Tage verweilend, wo ie feſſelnde Aſung an zarter Rinde, ſaftigen Knoſpen, Beeren, immergrünen Blättchen und fett⸗ und eiweißhaltigen Sämereien entdecken. Solcher Aſung geht Birtwild auch im freien Felde nach, weit mehr als das vorzugsweiſe an den 2 Wald gebundene Auer⸗ unb Haſelwild. Unſere Birkhühner haben beide Weide— zur Hand. Leider müſſen uns zumeiſt nur gute Bilder und lebhafte S er den wunderhübſchen Eindruck vermitteln, welchen ein ſolcher im uhen Sonnenſcheine baumender Flug Waldhühner in ihren ſchillernden Kleidern hervorbringt. Denn nur im Norden und Nordoſten ſammeln ſich die Birk wie die Auerhühner während des Winters in oft zweihundert und mehr Stück zählende „Packs“, währ es bei meinen n T Schwarzwalde immerhin 8 ar drei bis sechs Mech e erblicken. N Wo aber das Birtgeflügel fo zahlteich lebt, daß krößtee Flüge ö können, da lauern auch vervielfachte Gefahren auf daſſelbe: nicht nur die lichen Schlingen, Klappfallen und Flinten, ſondern zudem Adler, Habicht, Schneeeule, Fuchs, Katze, Marder, gelegentlich ferner Zobel, Fiällfras, Bär und Wolf ſorgen dafür, daß für die aus der nächſten Frühjahrsbalz her gehenden Jungen auf der heimiſchen Erde wieder Raum werde. Und noch n ſchädigen die Eier und zarten Jungen Witterungsunbilden, ſowie das zahlreiche kleine Raubzeug und ſogar die Stechmücken. Waldhühner bilden das Volk nahrungsmittel im Norden — die Lappen z. B. müßten ohne dieſe im Winter rein Hungers ſterben — und einen ſehr lohnenden, nach Millionen zählende t Exportartikel. Grund genug, daß Rußland und Schweden-Norwegen fich endlich zur Erlaſſung ſtrenger Hegegeſetze aufgerafft und der Mode gewordenen Schießerei 3 durch engliſche Buben ein Ende gemacht haben, welche dieſe Vögel bloß zu Wett⸗ zwecken nach Tauſenden niederknallten, häufig, ohne ſie nur mitzunehmen und 5 3 verwerten. Mit Recht ſetzt ein Berichterſtatter dazu: „Pfui Teufel!“ Wer ih 4 aber ernſtlich für deren intimere Naturgeſchichte und für weidmänniſche Jagd derſelben intereſſiert, der ſei auf meine „Waldhühnerjagd“ (Berlin, P. Parey, 1897), ſowie auf die ebenda erſchienene „Hohe Jagd“ hingewieſen, wo ſich zugleich die monographiſche und ſonſtig wichtige Litteratur angegeben findet. 7 E So werden unfere Birkhühner ſich auch nur in Bild und Wort der Un⸗ 5 ſterblichkeit erfreuen dürfen. Gerne rechnen wir darauf, daß deren doch ſo wels 1 alljährlich die Unbilden des Winters ſiegreich überwinden und die mannigfach drohenden Gefahren klug vermeiden werden, um in jedem Lenze die alten Balz⸗ plätze von luſtigem Kollern und Blaſen widerhallen und neue Generationen den Kreislauf des Lebens antreten zu laſſen. ö D Jean Charles Touis Tardif dane e 7 17. Dezember 1899. Be Nachruf von Rudolf Blaſius. se J. Ch. L. T. d' Hamonville wurde 1830 in Saint inet | Departen Meuſe) geboren, einer alten Familie entſtammend, die früher in der Tot ai lebte und vor etwa zweihundert Jahren nach Lothringen überſiedelte. Durch ei Be, eine n Barrois de Manonville, gehörte er einer alten „ jr 1 2 I Bi a De Ru er Be a i 8 kai wf a. an dean Whale Louis daf V amonbile 183 e des act des Departements Meurthe et I ſtand er politiſch uf ſtreng monarchiſchen Grundſätzen und war ein einflußreiches Mitglied der fervativen Partei in feinem Departement. Immer intereſſierte er ſich für das ei Leben und ſuchte, wo es ihm nur irgend möglich war, für das Wohl der Bewohner ſeiner Provinz, ſeines Kantons und ſeines Heimatsortes n wirken. * Als glühender Patriot verließ er 1870 ſeine Frau, ſeine kleinen Kinder und ſeine alte Mutter, um zur Verteidigung ſeines Vaterlandes mitzuhelfen. Als Kapitän der . wurde er bei der . von Toul mit ein⸗ geſchloſſen. ® 4 Von früheſter Jugend an beſchäftigt er ſich mit der Natur und ganz beſonders intereſſierte es ihn, die Vögel und Eier ſeiner Heimat kennen zu lernen. * Durch eine große Anzahl von wiſſenſchaftlichen Arbeiten (ſiehe das Verzeichnis ſeiner Schriften am Schluſſe!) hat er der Mit⸗ und Nachwelt gezeigt, in wie 8 hohem Grade er ſich die Kenntniſſe der einheimiſchen Vogelwelt erworben hatte. Eine reiche Sammlung von ausgeſtopften Vögeln und Eiern gab ihm die Grund— 1 lage für ſeine Arbeiten, die er als Mitglied der Société zoologique de France meiſtens in den Memoiren und Bulletins der Geſellſchaft, in den letzten Jahren = ls Mitglied und Kaſſenführer des internationalen permanenten ornithologiſchen 5 Komitees in deſſen Organ, der „Ornis“, veröffentlichte. — 1 Außer ſeinen beiden ſelbſtändig erſchienenen Werken, einem Taſchen⸗ Atlas der Vögel von Frankreich, der Schweiz und Belgien, und einem reizend ge— bora Buche über „Das Leben der Vögel, Scenen nach der Natur“, lieferte er ſeine Hauptarbeit in den Vögeln Lothringens „Les Oiseaux de la Lorraine“ 5 ese, Meurthe, Moselle et Vosges), die er 1895 in den Memoiren der Zoologiſchen Geſellſchaft von Frankreich erſcheinen ließ, und die die Reſultate ſeiner faſt ſechzigjährigen Beobachtungen in ſeinem Heimatlande der Nachwelt für die Dauer erhalten hat. Auf dem zweiten internationalen Ornithologen-Kongreſſe in Budapeſt 1891 hatte ich das ganz beſondere Vergnügen, Baron d'Hamonville perſönlich kennen + fernen und einige Tage in der anregendften Weife mit ihm zu verleben. Wie ic einem Tagesberichte der „Meurthe“ entnehme, ſagte an ſeinem Grabe einer einer alten Freunde, ein Advokat aus Nancy, Pierrot: „Louis d'Hamonville war ne jener ausgezeichneten Naturen, zu denen man ſich hingezogen fühlt durch die Eigenſchaften des Herzens ſowohl, wie auch die des Geiſtes“. Denſelben ne hatte auch ich von ihm gelegentlich unſeres nur flüchtigen Zuſammen— ſeins. Ein Mann von Überzeugung und Treue, ein Kavalier vom Kopf bis 5 15 — EN N art F 1 und a Are Beobndtke.,. Vogelwelt e ſanfter Tod erlöſte ihn nach kurzer Krankheit im Kreiſe feiner‘ Ki Großkinder auf Chateau de Boncque am 17. Dezember 1899. Aus war er zum Präſidenten des im Juni d. J. in Paris tagenden dritten nationalen Ornithologen-Kongreſſes — fürwahr eine vorzügliche Wahl. Wir e werden ihm für immer ein ehrendes Andenken bewe hre und können nur wünſchen, daß ſeine reichen Sammlungen, die eine große lo le Bedeutung haben, nicht in alle Welt zerſtreut werden, ſondern wie eine Art von l Muſeum, deren Frankreich ſo viele beſitzt, erhalten bleiben mögen. Verzeichnis“ der Schriften von Jean Charles Louis Tardif d bamonville. — Note sur l'acclimatisation ou la domestication de différents gallinaces ou palmipedes. Bulletin de la Societe regionale d’Acelimatisation 3 de Nancy. 1857, p. 105. | 0 Ri Instruction pour pr&parer des &ufs d’oiseaux. 15. Mars 1868. - 4 Catalogue des collections oologique et ornithologique de = d’ Hamonville.. 1. Avril 1869. 4 Catalogue des Oiseaux d' Europe. ee J. B. Bailliere et fils. 1876. Observations sur quelques oiseaux africains captures dans !’Europe meridionale. B. d. I. S. z. d. Fr. 1884, p. 77. Be De la mue des remiges chez le canard sauvage et des mœurs et habitudes de cet oiseau. B. d. I. S. Z. d. Fr. 1884, p. 8Ä5. 9 Description des divers etats de plumage du canard sauvage et varietes de cette espece. B. d. Il. S. z. d. Fr. 1886, p. 93. 585 > Nouveautés ornithologiques. Colibris. B. d. I. S. Zz. d. Fr., 1883. 1 Nouveautés ornithologiques. Colibris. 1886. B. d. I. S. 2. d. Fr. 1886, p. 9. | 1 Nouveautés ornithologiques. Paradisiens. 1886. sur quelques autres mollusques de la m&me regions par Th. Dautz I- berg et le Baron d’Hamonville. Journal de Conchyliologie, 3 Juill 1887, avec pl. VIII. - BER 1) Das Verzeichnis macht auf Vollſtindigkelt keinen Anſpruch 1 es ist 5 Angaben des hinterbliebenen Sohnes und Suchen in der Litteratur en en." x l A und Diner. VI., B und C.) Memoires de 8 a So: iöte ee de France. 1888, p. 224. Co Cor mplement à cette note. n eme note avec planches retouchées à la main. eme note avec planches retouchees & la main, Traduction anglaise. EA tlas de poche des Oiseaux de France, Suisse et Belgique. 2 vol. * de 150 pages avec 72 Be colories chez P. Klincksiek, editeur, Paris. 1890. La vie des oiseaux, Scenes d’apres nature, 1 vol. en 12° de 400 pages $ avec 18 planches, chez J. B. Bailliere et fils, editeur, Paris. 1890. addition à une note sur quatre aufs du Pingouin brachyptere. Bulletin | de la Société zoologique de France 1891, P. 34. de Malabar. B. d. I. S. z. d. Fr. 1891, p. 84. Second congres ornithologique international tenu & Budapest en l. M. d. I. S. z. d. Fr. 1891, p. 121. Louarde canepétiere en Meurthe et Moselle. B. d. I. S. z. d. Fr. 1.892, p. 67. woe tendant à la suppression de la petite chasse dans toute la France. Compte rendu des deliberations du conseil general de ; Meurthe-e et-Moselle. Session d' Aout 1892, p. 151. | "4 Les Moules perlieres de Billiers. B. d. I. S. z. d. Fr. 1894, p. 140. A A quelles causes attribuer les pontes anormales constatèes chez certains oiseaux? M. d. 1. S. 2. d. Fr. 1894, p. 86. ote sur la migration de Thirondelle de cheminèe en France. Aquila. | . 1894, p. 161. 2 Les oiseaux de la Lorraine (Meuse, Meurthe, Moselle et Vosges). Mm d. 1. S. z. d. Fr. 1895, p. 244. Passage des Oiseaux à Manonville, printemps 1895. Aquila. 1895, p. 175. 2 a chasse aux petits oiseaux, Voeu du Conseil general de Meurthe- = _ et-Moselle, No. 2, 20 Janvier 1895. 21 L’Hiver et les oiseaux et discours au Congres de Leyde, Feuille des Jeunes Naturalistes, 1895, p. 291. Les oiseaux utiles de la France. Communication faite en seance 1 générale du 10 Avril 1896, Meurthe-et-Moselle. 8 le produit ovarien des Strix: flammea et perlata, lettre à M. F. Lataste, . Actes de la Société scientifique du Chili pour 1896, Tom. VI, p. 318. - . 15° N ie des Oiseaux recueillis par M. Emile Deschamps sur la cöte f — (N 10 * eee 8 des Oiseau A Manonville, automne 1 Aquila. 1896, p. 216. . e e Note complémentaire sur les oiseaux utiles de ia 1 1 0 munication faite en séance 1 le 26. Fevrier 1897, et-Moselle. N | | Revue des Oiseaux qui au ee, de la mue verdent ix fa u | du vol. Ornis IX, p. 15, 1898. 5 its p. 2, 1899. iR Breve description de quelques varietes de ro Or *. p. 323, 1899. Noch ein Fall „Tötung von Vögeln vermutlich a Brian“ 4 Von Otto Leege. 9 Im Anſchluß an meine im Dezemberheft veröffentlichte Mitteilung! über ben von Vögeln vermutlich durch Blitzſchlag bin ich nochmals in der Lage, ein weiteren Beitrag zu dieſem Kapitel bieten zu können. Von der beate a Küſte, aus der ſogenannten Weſtermarſch, wurde mir gemeldet, daß dort im 1 November eine größere Anzahl von Rottgänſen durch Blitzſchlag getötet ſein ſolle. Vorab will ich bemerken, daß dort nichts über den hier vorgekommenen Fal bekannt war und die dort geſchehene Begebenheit längere Zeit das Tages gee a der intereſſierten Kreiſe bildete. 2 Um Klarheit zu erhalten, wandte ich mich ſchriftlich an den befreien Gutsbeſitzer Herrn G. Hansſen in Weſtermarſch, der als vorzüglicher Jäger 4 und ſcharfer Beobachter rühmlichſt bekannt iſt. Er teilt mir darüber mit 4 wie folgt: 5 9 „Am Abend des 13. November etwa gegen fünf Uhr zog aus 9910 % er kommend eine fürchterliche Gewitterböe vom Meere über die Marſch hinwe N Soeben hatte ich mich mit einigen Freunden auf dem Entenzuge auf freie | Felde angeſetzt, als uns das Unwetter i 1 e der mit Bi die Erde durch fürchterlichen Dont erbeben. Ich nahm die Patronen a aus Gewehr, legte mich mitſamt meinem Hunde darauf und wartete mit Ergeb der kommenden Dinge. Darnach fing es an zu hageln, und zwar jo ſtark, | mein Hund, der ſich unter meinem Rode nicht ganz zu verbergen vermoch 6 zu ſtöhnen begann. Noch einige Minuten lag ich ſo, dann wurde . ſchnell erhob ich mich, ſuchte meine Kameraden auf und floh eiligſt 0 A 7 A er 2 1 N 2. * m 2 9 2 * 4 * \ i 7 1 ” N en de F dall 5 „bt ng von Sonim weh durch viaſou 8 & Am aden Morgen dagen löngs des Strandes gegen ſiebzig Stück tote R t- oder Ringelgänſe (Bernicla torquata), von denen verſchiedene am Genick 0 8 einer Beſchädigung trugen. Da ich nicht alle geſehen habe, und weil ai gänzlich durchnäßt waren, konnte ich Brandſpuren nicht mit Sicherheit 3 | Auch will ich noch erwähnen, daß die getöteten Tiere über eine a von beinahe zwei Stunden verſtreut lagen. Es iſt demnach nicht un— möglich, daß Tötungen dieſer Art an mehr als einer Stelle vorgekommen ſind. 2 lußerdem konnten noch mehrere Gänſe, welche anſcheinend gelähmt am Strande und im angrenzenden Gelände einzeln umherſaßen, erlegt werden.“ N Es ſei mir geſtattet, dieſen Mitteilungen noch einiges hinzuzufügen. = 5 Die Weſtermarſch iſt jener Küſtenſtreifen, der der Inſel Juiſt gegenüber liegt und ſich in einer Aus dehnung von reichlich 10 km halbinſelförmig nach Südweſten erſtreckt. Zwiſchen Inſel und Küſte befinden ſich außer weitläufigen 5 een verſchiedene, oft bis 20 m tiefe Meeresarme, die ſogenannten Balgen, von welchen aus ſich nach allen Richtungen zahlreiche ſchlammige Prielen aus— ſtrecken, die einen enormen Reichtum an niederem Tierleben aufweiſen. Hier iſt der Sammelplatz der beſonders durch Droſte berühmt gewordenen Strand- und den die an dieſen Plätzen bei Ebbe ihren Gourmandsgelüſten reichlich Rechnung tragen können. Im Winter behaupten, ſofern nicht das ganze Watt rc den ewigen Wechſel von Ebbe und Flut in eine fortwährend veränderte Eiswüſte verwandelt iſt, die Rottgänſe den Vorrang, und Tauſende von ihnen ſieht man im ſeichten Waſſer der Ebbe folgend ihren ſtets knurrenden Magen | befriedigen oder auch auf den höher gelegenen Sandbänken Sieſta halten. In ihrer Geſellſchaft wird meiſtens keine andere Vogelart geduldet, wie es auch bei den Auſternfiſchern der Fall iſt, und ſie pflegen alsdann ſo nahe beiſammen zu fein, daß ein Büchſenſchuß auf tauſend und mehr Meter abgegeben nicht ſelten von Erfolg gekrönt iſt. Es liegt nach vorſtehendem Briefe die Vermutung nahe, die Vögel könnten auch durch Hagelſchloßen getötet ſein. Gegen dieſe Annahme ſprechen verſchiedene a Umſtände. Zu bedauern iſt es namentlich, daß die Art der Verletzungen nicht näher feſtgeſtellt iſt, nach Beſchaffenheit derſelben wären Anhaltspunkte über die Urſache gegeben. Die Spuren von Verletzungen des Hinterhauptes deuten auf Blitzſchlag. Würde der Tod durch Hagelfall verurſacht ſein, ſo wären auch an dere Vogelarten, die gleichzeitig in großen Schwärmen die Sandbänke bedecken, wie Auſternfiſcher und vor allen Dingen die überall in dichten Zügen umher— vagabondierenden Alpenſtrandläufer, die mit ihren zarten Körpern den Schloßen doch am wenigſten Widerſtand zu bieten vermögen, ihm zum Opfer gefallen. — Sämtliche Vögel können ferner ſehr wohl durch einen einzigen Blitzſchlag getötet fein, obgleich die 5 am Steh weit zerſtreut 1 lichen Windrichtung wurden die Kadaver der Küſte angeführt, die Strömung, die dem Deiche parallel läuft, und wurden von dieſt ſpäter an den verſchiedenen Stellen angeſchwemmt. Juiſt, im Dezember 1899. Ein Taienurteil über woech, Von O. Köhn. 3 : Unlängſt hatte ich in einer Nachbargemeinde zu amtieren und würde Aus verſchiedenen Andeutungen und Bemerkungen meines Roſſelenkers konnte ick unterwegs entnehmen, daß derſelbe ein offenes Auge für die Wee der i umgebenden Natur hatte. Wir ſprachen vom Obſtbau. Und mit dem Hinweis auf die aui dr des Ortes fragte ich meinen Reiſegefährten, ob denn in ſeinem Heimatsdorfe viel Obſt geerntet würde. Er entgegnete: „Früher, vor acht bis zehn Jahren 5 war das beſſer, aber in der letzten Zeit haben unſere Obſtbäume zu ſehr de das „Ungeziefer“ (gemeint war die Made des Apfelblütenſtechers) zu leiden gehabt. Drüben im Dorfe C. iſt es nicht ſo ſchlimm, denn dort haben ſie in jedem Garten Niſtkäſten“ (die von Berlepſch' ſchen) „angebracht, und ſeit Hr Zeit blieb ihnen die Obſternte erhalten. Selbſt in unſerem Dorfe habe ich 60 genommen, daß auf der Südſeite des Ortes, wo ſchon mehrere ſolcher Niſtkäſten > vorhanden find, die Obſternte reichlicher ift, als auf der Nordſeite. Da ſieht man“ — ſo fuhr der Mann aus eigenem Antriebe fort — „welchen Wert für uns die Vögel haben, und wir ſollten dieſelben viel mehr pflegen. Deshalb iſt es auch grundverkehrt, und es müßte verboten werden, daß jetzt jedermann ſeinen Gartenzaun abſchlägt und an deſſen Stelle ein Drahtgehege anbringt. Dadurch nimmt man den kleinen Vögeln wiederum eine Zufluchtsſtätte und vermindert ihre Zahl, uns Menſchen zum größten Schaden.“ — 5 Ornithologiſche Peobachtungen aus der Amgegend von „Kaliber in Oberſchleſten, insbeſondere aus den Jahren 1898 und f 7 Von Amtsanwalt Kay Br; : durften. Dieſe bemühte ich mich in a Beiten zu ee 0 2 Bent oback ne gen as ber mgegend von Nation 189 ge 2 Die Nähe der polniſchen und galiziſchen Wälder, insbeſondere Karpathen, iſt hierbei augenſcheinlich ebenſo von Einfluß, wie die ausgedehnten 8 anerien Oberſchleſiens, welche beſonders für die größeren Adlerarten augen— ſcheinlich einen Hauptanziehungspunkt bilden. Andererſeits kommen die Tag⸗ raubvögel — mit alleiniger Ausnahme des Turmfalken — hier nur ausnahms⸗ | . zum Horſten, weil ihnen von dem zahlreichen Forſtperſonal zu ſehr nach⸗ geſtellt wird. | Das ebenfalls zahlreiche Waſſer⸗ und Sumpfgeflügel wird leider durch die mehr und mehr zunehmende Fiſchzucht vermindert, weil auf den meiſten Teichen 3 mit größerer oder geringerer Energie alle Vogelarten abgeſchoſſen werden, die 3 ſich — auch nur nebenbei — von Fiſchen nähren. Eine Ausnahme findet bei 2 der Lachmöve ſtatt, von der wir eine ſtarke Kolonie beſitzen. % Die Seltenheit der Spechtarten, welche augenſcheinlich in dem . an hohlen Bäumen ihren Grund hat, habe ich ſchon früher erwähnt. I. Erithacus rubeculus (L.), Rotkehlchen. 1898 am 29. März den erſten Geſang gehört. War in dieſem Jahre beſonders zahlreich. Am 15. Mai des⸗ = ſelben Jahres Neſt mit ſieben Eiern. Am 16. Juni 1898 Neſt mit ſechs Eiern. f 1899 am 3. April zum erſten Male gehört. i | 2 2. Ruticilla tithys (L. I Hausrotſchwanz. Am 29. März 1898 den erſten Geng gehört. 3. Turdus musicus L., Singdroſſel. 1898 erſter Geſang am 20. März. 5 An 19. Mai 1898 hatten Kinder ein ſchon befiedertes, vielleicht vierzehn Tage altes Junges. Im Vergleich zu andern Jahren war dieſe Art im Jahre 1898 weniger zahlreich. Am 16. Juni 1898 enthielt ein auf einem jungen Nadel- = bn ca. ein Meter hoch erbautes Neſt etwa zehn Tage alte Junge. Auch Rin dieſem Jahre (1899) hat ein Pärchen in einem Garten unſerer Stadt geniſtet. Die Jungen waren gegen Mitte Auguſt flügge. 4§᷑. Turdus pilaris L., Wacholderdroſſel. 1898 am 23. März die erſte beobachtet. | 3 5. Merula merula (L.), Amſel. Ein Neſt, etwa einen Meter hoch auf einer Fichte gebaut, enthielt am 22. Juni 1898 vier Eier. 4 6. Regulus regulus (L.), Gelbköpfiges Goldhähnchen. Kommt vor. 1 Vergl. unten unter „Schwanzmeiſe“. 5 7. Phylloscopus rufus (Bechst.), Weidenlaubvogel. Herr Profeſſor Dr. Auguſtin fand 1898 ſchon am 3. Mai ein Ei. Ein Neſt enthielt am 12. Mai 1898 mehrere Eier, ein anderes am 14. Mai desſelben Jahres fünf Eier. 8 25 . ER 7 7 3 I re AT en, 44 9 55 Fitiſſe und zwar in großer Zahl am 17. April. Profeſſor Dr. Au guſtin ein Neſt mit ſieben e 115 n Ei Jahre 1898 waren dieſe Sage beſonders zahlreich. 1899. am 10 A erſt gehört. | 75 gut bekannt. Als ich ſpäter wieder einmal dorthin ging, hörte ich die b 8. i e (L. 85 Ten, 9. Phylloscopus sibilator (Bechst. ), Waldlaubſänger. 1808 hör den erſten am 21. April. Am 28. Mai desſelben Jahres fand Derr Dr. Auguſtin in einem Neſt ein Spurei von der Größe einer Erbſe. 1. Juni 1898 befanden ſich in demſelben Neſt ia Junge. 1899 am 20. Apr zuerſt gehört. BR: 10. Hypolais philomela (L.), Gartenſänger. Ankunft 1898 4 am 3. un 4. Mai. Am 16. Juni 1899 war im hieſigen Stadtpark ein Neſt junger Gartenſänger reif zum Ausfliegen, ſie ſaßen ſchon zeitweiſe auf dem e | Letzter Geſang am 11. Juni 1899. 3 | 11. Locustella fluviatilis (Wolf), Flußrohrſänger. Am 19, Mai 1808 hörte ich im benachbarten Walde in der Nähe großer Teiche zwei dieſer 1 ſingen. Der Geſang iſt mir von früher her (aus der Strachate bei Breslau) nicht. Ob ſie hier gebrütet haben, iſt zweifelhaft. Dagegen hörte ich 1899 in einer anderen Gegend (bei Bukau) am 17. und 21. Mai und 18. Juni Diebe Art fingen. 1 12. Acrocephalus palustris (Bechst.), Sumpfrohrſänger. 1898 lu ich noch am 10. Juli einen Sumpfrohrſänger in unmittelbarer Nähe der Stadt ſingen. Im Jahre 1899 hörte ich etwa ein halbes Dutzend Männchen in diesen: Gegend ſingen. 13 4 13. Acrocephalus streperus (Vieill.), Teichrohrſänger. Am 20. Juni 1898 waren von vier Neſtern drei belegt und zwar eines mit vollem Gelege. | 14. Acrocephalus arundinaceus (L.), Rohrdroſſel. Häufiger Brutvogel. Am 6. Juni 1898 waren auf einem größeren Teiche drei Neſter mit je zwei bis fünf Eiern belegt. Die Neſter ſtanden im Rohr etwa einen Meter über dem I Waſſerſpiegel. Nach der Beobachtung eines glaubwürdigen Förſters baute der Vogel zwei Tage über an einem Neſt, bis es fertig war. Am 17. Mai 1899 ſah ich an den Graborkaer Teichen ein Neſt, welches nicht ins Rohr, ſondern a 25 die Zweige eines Weidenſtrauches gebaut war. Es enthielt noch keine Eier. Am = 27. Auguſt 1899 habe ich noch einen fingen gehört. 9 15. Sylvia atricapilla (L.), Mönchsgrasmücke. Es giebt darunter tüchtige Sänger. Einer hatte ſo überraſchend vorgetragene Spöttertouren, man zunächſt die Art gar nicht erkannte. Zuerſt erſchallte die e ke 1175 en wa * * ur 555 i ter wangen us der e. o. water 191 | a | urapfeöftfängers ähnlich waren. Das Neſt dieſes Sängers enthielt am Ep . Mai 1898 ein Ei, die Brut ging aber auf unermittelt gebliebene Art zu runde. In einem 280 Morgen großen Wäldchen fangen 1898 mindeſtens ein h halbes Dutzend Männchen. Ein Pärchen hatte ſein Neſt dicht an einem Fußwege, der viel begangen wird, unter Mannshöhe gebaut. Da jede Hoffnung auf un ungeſtörtes Flüggewerden der Jungen ausgeſchloſſen erſchien, wurde am 3 5. Mai 1898 das einzige bisher gelegte Ei dem Neſte in der Abſicht entnommen, * zur Anlage eines neuen Neſtes an geſchützter Stelle zu veranlaſſen. Es kam aber anders. Das Weibchen legte die übrigen Eier trotzdem in das 3 alt Neſt und — was noch auffallender — die Jungen find, ſoviel ich wahr- nehmen konnte, glücklich ausgeflogen. — Am 11. Juni 1899 letzten Geſang gehört. 4 16. Sylvia curruca (L.), Zaungrasmücke Die erſten hörte ich 1898 am a 20. April. * 17. Sylvia sylvia (L.), e War in den Jahren 1898 und 1899 weniger zahlreich als früher. Am 12. Mai 1898 enthielten ihre Neſter noch keine Eier. | 4 18. Sylvia simplex Lath., Gartengrasmücke. Ein gut ſingendes Männchen = war im hieſigen Stadtpark. Hier wohl die ſeltenſte Grasmückenart. u 19. Sylvia nisoria (Bechst.). Ständiger Brutvogel. War in den Jahren 1898 und 1899 ſeltener als 1897. 20. Anorthura troglodytes (L.), Zaunkönig. Kommt in 155 hieſigen Wäldern nur ſelten vor. Doch dürfte die Mugabe eines benachbarten Förſters richtig ſein, nach welcher ein Pärchen dort brütet. Ofter als in der warmen Jahreszeit ſieht man ihn im Spätherbſt und Winter in nächſter Nähe der Stadt und in benad)- barten Dörfern. Namentlich beobachtete ich an der Promenade ein Exemplar — 5 wohl dasſelbe, welches ſich im Winter 1897/98 dort aufzuhalten pflegte. Am 14. November 1898 trug dasſelbe ſein vollſtändiges Lied in normaler Tonſtärke vor, Im Geſang unterſcheidet ſich dieſer Vogel durch größere Stärke und V wechſelvollere Strophen erheblich von meinem im Käfig befindlichen Zaunkönig, den ich im April 1898 aus Mähren bezog, und der auch merklich kleiner iſt, als die ſchleſiſchen Exemplare, welche ich ſah. Dagegen ſangen diejenigen Zaunkönige, welche ich in dieſem Jahre (1899) auf der preußiſchen Seite des Rieſengebirges hörte, dieſelben Strophen wie mein im Käfig befindlicher. Inwieweit es ſich dabei um individuelle Verſchiedenheiten oder aber um verſchiedene Ortlichkeits⸗ raſſen handelt, vermag ich leider nicht zu entſcheiden. 21. Aegithalus candatus (L.), Weißköpfige Schwanzmeiſe. Am 31. Januar 0 genau Seh Wien — nur e den Oberko ein paar Kohlmeiſen. Die letzteren waren wohl nur vorübergehend mit zuſammengetroffen, da ſie raſcher ziehen, als die Schwanzmeiſen. | die Seiten des Kopfes dunfel gefärbt waren. Nach Naumann 2. lusg. war es offenbar ein junger Vogel. Außer einer zweiten Schwanzm ich noch in demſelben Fluge eine Blaumeiſe, ein gelbköpfiges Goldhähn 22. Parus cristatus L., Haubenmeiſe. Kommt vor, aber ſelten. ir 23. Parus coeruleus L., Blaumeiſe. Brutvogel. Am 28. Mai 185 ſah ich mehrere halbflügge Blaumeiſen, die aus dem Neſt gefallen waren. . 33 24. Parus subpalustris (Brehm.), Sumpfmeiſe. Nicht häufig. Vor mehrer Jahren flog ein Exemplar am hellen Tage in die offene Thüre des im Erdgeſch. gelegenen Geſchäftslokals einer Apotheke am hieſigen Marktplatz. Es flog m ee. ſolcher Vehemenz gegen eine gegenüber liegende Glasſcheibe, daß es tot Leden 3 blieb und in meine Sammlung gelangte. Die Länge, ſoweit dieſelbe ſich am ausgeſtopften Exemplar noch feſtſtellen läßt, beträgt kaum 11 cm, Schnabel kaum l cm. Das Exemplar gehört zu Parus meridionalis subpalustris (Brehm). Vergl. Naumann, 2. Ausg., Bd. II., S. 285. Am 16. April 1898 Bet | ich in Ratibor-Hammer ein Paar am Neft. > 25. Parus major L., Kohlmeiſe. Ein im Jahre 1898 gefundenes ei von erheblicher Größe mißt 18,5% 13,5 mm. Am 4. Juni 1898 fand Herr Profeſo: Auguſtin eine Kohlmeiſe auf mehr als vierzehn Eiern brütend. Die „Gahl konnte ohne den Vogel zu ſtören nicht genauer feſtgeſtellt werden. 1899 N 1 19. Februar zuerſt den Frühlingsruf „titi titi“ gehört. 1 | 26. Sitta caesia Wolf, Kleiber. Ich weiß in hiefiger 670 nur zwei Stellen — beide in der Nähe von Forſthäuſern — wo er regelmäßig be- | troffen wird und wohl auch brüten wird. 1 27. Certhia familiaris L., Baumläufer. Herr Profeſſor Auguſtin 97 obachtete am 6. April 1898 ein Pärchen beim Bau ſeines Neſtes. Auch ich habe dieſe Art mehrfach dicht an der Stadt gehört und geſehen. Ein Exemplar, welches ich näher betrachten konnte, gehörte der kurzſchnäbeligen Form an. 75 28. Alauda arvensis L., Feldlerche. Am 29. Juli 1898 noch fingen gehört. 1899 am 19. Februar zuerſt gehört. 1 29. Budytes flavus (L.), Kuhſtelze. 1899 am 18. April zuerſt gc % 30. Motacilla alba L., Weiße Wee 1898 am 6. Ni die nn beobachtet. A 31. Anthus trivialis (L.), Baumpieper. 1898 am 16. ai Dur 1899 am 18. April. | 1 5 ologiſ iche Beobachtungen 3 der Umygend von 3 Ratibor, 193 * u 32. 8e dne . „Rohrammer. Kommt vor, aber ſelten. jah ı ein Männchen am 19. Mai 1898. Ein hieſiger Vogelfreund beſaß in m Geſellſchaftskäfig Jahr und Tag eine in hieſiger Gegend gefangene weibliche Rohrammer, welche bei dem gewöhnlichen Miſchfutter für Körnerfreſſer ausdauerte. * 33. Emberiza eitrinella L., Goldammer. Am 21. April 1898 enthielt ein vom Regen durchnäßtes Neſt ein erkaltetes Ei. Trotzdem enthielt dasſelbe N ft am 1. Mai desſelben Jahres noch zwei Eier. Ein zweites Neſt enthielt an demſelben Tage drei Eier, ein anderes am 15. Mai 1898 vier Eier, endlich eines am 1. Juni 1898 vier Eier. Sang am 29. Juli 1898 noch. Am 19. Februar 1899 flogen ſie ſchon paarweiſe. Am 5. März 1899 den erſten Sang gehört. i 3 34. Miliaria calandra (L.), Grauammer. Im Jahre 1898 erſter Geſang 8 am 23. Februar, letzter am 29. Juli. 1899 am 19. Februar zuerſt gehört. 3 35. Pyrrhula pyrrhula europaea (Vieill.), Gimpel. Am 5. März 1899 ſah ich ein einzelnes Männchen im hieſigen Stadtpark. Nach Angabe des Stadt⸗ gärtners war es den ganzen Winter dort. Es dürfte P. europaea, nicht major geweſen ſein. | | a = 36. Serinus serinus (L.), Girlitz. 1898 am 16. April zuerſt gehört, 1899 am 15. April. Niſtet vielfach auf den Straßenbäumen in der Stadt. . 3 37. Chrysomitris spinus (L.), Erlenzeiſig. Am 18. Auguſt 1897 einen Flug 2 geſehen. Er dürfte in den hieſigen Wäldern brüten, da ein ſehr junges Exemplar 3 in der Stadt gefangen wurde. 38. Acanthis cannabina (L.), Bluthänfling. Am 1. Mai 1898 volles Gelege. £ . 39. Chloris chloris (L.), Grünling. Am 1. Mai und 29. Juni 1898 volt Gelege. Im Winter 1897/98 kam auffallenderweiſe ein Grünhänfling, ein junges Männchen, an das Fenſter eines Herrn in einem Nachbardorf und klopfte an die Glasſcheibe. In das Zimmer gelaſſen und in einen Käfig geſetzt, a. er ſich, als ſei er immer dort geweſen. Ich habe den Vogel ſelbſt dort geſehen. Die Möglichkeit, daß es ſich dabei um einen der Gefangenſchaft ent- kommenen Vogel handelt, iſt wenig wahrſcheinlich, da dieſe Art hier ſelten im Käfig gehalten wird und das betreffende Exemplar ein ſchönes, nicht beſtoßenes Gefieder hatte. Über Fälle, in denen e an das Fenſter klopften, hat ſich Hofrat Liebe früher geäußert. * 40. Fringilla coelebs L., Buchfink. 1898 erſter Geſang am 6. März. Auffallenderweiſe hörte ich Anfang Auguſt desſelben Jahres, zuletzt am 4. Auguſt, einen Buchfink in der Freiheit fleißig ſchlagen. Dem abgerundeten Schlage nach war es ein alter Hahn. Ich habe ihn wiederholt ſelbſt geſehen und beobachtet, N — 1 4 8 3 2 9 „ x sodaß eine Täuſchung ausgestossen ist. 130 aus der G Vogel dürfte es kaum geweſen ſein, da man hier ſelten Finten 24. Mai 1899 fanden wir einen männlichen Buchfink verendet. E es Stück, chr mager, und die Welden ee Simone ware i fein ſcheinen. Trotzdem nut man den Füßen und Krallen er. nicht anſehen. Plötzliche 1 in der Brutzeit (wohl durch 1 gleichfalls ein altes, totes 1 auf der Schweidniter bande, das der Präparation ein von Blut überfülltes Gehirn zeigt “2 41. Coccothraustes coccothraustes (L.), Kernbeißer. Im Frü ühjahr kommer 8 ſie in den hieſigen Stadtpark und in die Gärten der Stadt, wohl um die Baum- 4 knoſpen zu verbeißen. Am 21. Mai 1899 fand ich ein Neſt mit vier ſtarken 4 Eiern und nahm es an mich. Der Vogel kam in unſerer Gegenwart noch ſehr = oft in den Strauch zurück und beſah ſich die Stelle, wo das Neſt geſtanden b f 42. Sturnus vulgaris L., Star. 1898 am 9. März den erſten beobachtet. 5 43. Oriolus galbula L., Pirol. Herr Profeſſor Dr. Auguſtin hörte 1 1898 den erſten am 3., ich ſelbſt mehrere Exemplare am 4. Mai. Einer pfiff auf den Bäumen über dem Schießſtande, während die Infanterie unter un beſtändig ſchoß. Ein Männchen fang am 29. Juli 1898 noch fleißig. 9 am 30. April zuerſt gehört. * 44. Nucifraga caryocatactes (L.), Tannenhäher. Ein aus hieſiger Gebe 4 ſtammendes Exemplar ſah ich in der Sammlung des Herrn Oberförſters Preſcher. 3 45. Garrulus glandarius (L.), Eichelhäher. Eine diesjährige (1899er) Brut war am 11. Juni faſt flügge. 1 vi 46. Pica pica (L.), Elſter. Am 12. Juni 1898 eben flügge gewordene Junge beobachtet. ra 1 47. Lanius collurio L., Rothrückiger Würger. Am 9. Juni 1898 volle 1 Gelege. Ein junges Exemplar ſchoß ich noch am 3. September 1898. Am 21. Mai 1899 in einem Neſt vier Eier. 4 48. Lanius senator L., Rotköpfiger Würger. Sehr ſelten. Ein h 1 brütete im Jahre 1899 im 7 Stadtpark und hatte am 26. Jun Junge, die über vierzehn Tage alt ſein mochten. N N 49. Muscicapa parva Bechst., Zwerg ſepenſchn Im er 4 Stadtwalde an einem Orte, welcher hauptſächlich mit Buchen und außerdem mit Fichten und Kiefern beſtanden iſt und Hochwaldcharakter trägt, wurde ein einz | unausgefärbtes Männchen, welches nicht zur Brut ſchritt, von Herrn Pro » An U m ˙ ee ze * E PEN eng Omit itholog gie Bestattungen a aus 2 Umgegend von Ratibor. 195 r 0 ar A NN a 8 De aun, hielt er ſtets hoch in den oberen Zweigen der dort ſehr hoch— migen Bäume, ſodaß ich ſelbſt ihn nicht erblicken konnte, ſo oft ich auch en Geſang hörte. Derſelbe ähnelte ſehr demjenigen des Trauerfliegenfängers und des Fitislaubvogels. Von letzterem unterſchied ihn aber der Eingang der Strophe. Der Geſang entſprach völlig der von Graf Wodzicki und A. von Homeyer gegebenen Beſchreibung. Da es Herrn Profeſſor Auguſtin auch 2 gelang, den Sänger — einen kleinen, grauen Vogel von der ungefähren Größe eines Müllerchens, ohne jedes Rot, mit herabhängenden Flügeln und hellem unterkörper — zu erblicken und wir beide wiederholt den vielfach beſchriebenen, 3 ſchnarrenden Lockton hörten, kann an der richtigen Beſtimmung des Vogels ein Zweifel nicht obwalten. Er hielt ſich mit Vorliebe in dem dunkelſten Teile des Buchenbeſtandes auf, welches jener Beſchreibung entſpricht, die Hausmann ; erte Welt, Jahrgang 1882, S. 393) von den Lieblingsſtandorten des Zöoergfliegenſchnäppers gegeben hat, und zeigte im Vergleich zu anderen Fliegen- ſchnäpperarten eine auffallende Unruhe und raſtloſe Beweglichkeit. Nach dem 22. Juni 1898 war er nicht mehr dort anzutreffen. | 2 50. Muscicapa grisola L., Grauer Fliegenſchnäpper. 1898 die erſten am 8. Mai beobachtet, 1899 am 11. Mai. (Schluß folgt.) Der Vogel im Bolksmunde. 3 N 7 Von Rudolf Hermann. (Fortſetzung.) * Vor uns liegt der Wald. Goldig ſchimmern die Wipfel der Bäume in A den Strahlen der Morgenſonne, funkelnden Edelſteinen gleich blitzen die Tautropfen an Blumen und Gräſern, und aus dem tiefen Inneren des herrlichen Domes der Natur weht uns jener erfriſchende, dem Laubwald eigene Duft entgegen, der uns oft und tief Atem ſchöpfen läßt, um in vollen Zügen die erquickende und ſtärkende Waldesluft einzuſaugen. Um uns her iſts lebendig; denn ſchon lange vor Sonnenaufgang beginnen die gefiederten Weſen ſich zu regen. „Amſel, Droſſel, Fink und Star und die ganze Vogelſchar“ — alle begrüßen das anbrechende | Licht und preiſen die Schöpfung in Ton und Lied. E: Wenn wir dann, überwältigt von dem erhabenen Eindruck, den die er: wachte Natur auf den empfindenden und denkenden Menſchen hervorruft, jenem ©: Problem nachſinnen, das zu löſen noch keinem Sterblichen gelang, und uns in Hypotheſen ergehen über die Frage nach dem Urſprung alles Seins, dann über— bonne uns wohl eine melancholiſche Weichheit ob der in unſerem Inneren 9 * * 2 * 4 # fortzuſetzen beabſichtigt. Ein Eichelhäher im Nu mit be 1 Bar: prallen die Gegner aufeinander; oft ſchießen fie in hurtigen Wendungen, wi die laſurblauen Farben des Hähers für einen Augenblick in der Sonne au leuchten, aneinander vorbei. Davonfliegende Federn beſtätigen den Erfolg von wohlgezielten Schnabelhieben, und wechſelſeitig ausgeſtoßene krächzende Tone E verraten die wachſende Erregung der einander würdigen Strauchritter. Leider 1 entſchwinden die erhitzten Nebenbuhler alsbald hinter den Baumkronen 1 9 1 | Blicken. „Par nobile fratrum!“ rufen wir ihnen nach; denn der Eine a ſo wenig als die Andere. Doch gemach! Hat nicht „die diebiſche Elſter“ einem Meiſter der Tonkunſt zum Vorwurf für eine muſikaliſche Schöpfung gedient, und 3 ſteht der Vogel nicht bei vielen Leuten heute noch in dem Rufe eines Wahrſagers? Eine Elſter töten, iſt noch an manchen Orten gleichbedeutend mit der Heraus⸗ Bi forderung des Unglücks. Nun, mag man über ihre Eigenſchaften geteilter Anſicht ſein; den meiſten Menſchen bleibt ſie, abgeſehen davon, daß ſie ein Schmuckſtück der Natur iſt, ein unſympathiſcher Vogel. Der Wanderer flucht, wenn ihm die 5 Elſter über den Weg fliegt, der Geflügelfreund fürchtet ſie wegen ihrer Raubſucht, 5 ſelbſt der Vogelliebhaber, der ſolch einen an den Flügeln verſchnittenen „Jakob“ 4 auf dem Hofe umherlaufen hat, mißtraut dieſem wegen feiner diebiſchen Setüfte. Auch der Volksmund denkt gerade nicht ſchmeichelhaft über die Elſter, wenn er ſie ; als Symbol der Lift und Verſchlagenheit einerſeits, als Bild der — andererſeits hinſtellt und mit Bezug auf die „Schackelſter“ von jemandem jagt: „Er ſtiehlt wie eine Elſter“ oder „er plappert und iſt geſchwätzig wie eine Elſter“. 5 Die Schwatzhaftigkeit iſt auch, wie Ovid erzählt, ihr Verderben geweſen. E E waren einft ihrer neun Geſchwiſter, Töchter des Königs Pieros, welche in einem = mit den Muſen begonnenen Wetgeſange unterlagen und, als 55 die 1 „Jetzt noch bleibt dem Gevögel die alte N übrig, ö 5 2 Heiſerer Kehlen Geſchwätz und die Sucht, unmäßig zu plaudern.“ Wenn man ſelbſt Gnade für Recht gelten laſſen wollte, ſo kann man de zu gunſten der „Scholaſter“ nichts anführen; denn, was „Elſteraugen“ bedet das weiß jeder, den der Schuh drückt, 1 war fie N der engine JJ RU Re de 415 N Bolksmunde. AR ; 197 5 = Doch wie ſteht's um den Häher? Er iſt, wie jedermann weiß, einer der gefürchteften Räuber der Kleinvögel, und mag ſich auch die Wage im Hinblick a“ auf den Nutzen, den er der Forſtwirtſchaft durch Verpflanzen des Eichenſamens leiſtet, ein wenig zu ſeinem Vorteil ſenken, ſo iſt dieſer doch ziemlich unbedeutend für ihn. Im Volksmunde haftet dem Vogel einmal ein Makel an, der ſo leicht nicht zu verwiſchen iſt. Überdies verknüpft die Sage mit ſeinem Namen ein Ereignis, durch welches, wie bei der Elſter, das heiligſte Gefühl eines Volkes verletzt worden iſt. „Markart“ der Häher iſt urſprünglich ein Menſch geweſen, ber ſich dieſer göttlichen Auszeichnung indeß nicht würdig zeigte. Eine Sage aus Lappland erzählt hierüber, daß er einſt von Chriſtus in Bezug auf ſein 5 — Menfchicteitsgefühl auf die Probe geſtellt, um einen Biſſen Brod angeſprochen worden ſei, dem Heiland dieſen verweigert habe und deshalb in einen Vogel ver— wandelt wurde. | * Sein Verwandter, der Tannenhäher, iſt weniger bekannt, weil er nur periodisch auftritt. Wenn und wo er ſich aber ſehen läßt, pflegt dies ſtets in großen Flügen zu geſchehen, und man deutet dann ſein maſſenhaftes Erſcheinen mit bevorſtehendem Krieg. | | E Aber weshalb geben wir uns inmitten der herrlichen Natur, wo alles Luſt a und Liebe atmet, wo das Herz höher ſchlägt vor Freude, Betrachtungen hin, die Do gar keine Poeſie in ſich bergen? Umgiebt uns nicht ein Orcheſter von Spiel⸗ leuten, Muſikern und Tonkünſtlern, die es vermögen und auch verdienen, daß die 3 Gedanken des Menſchen, ſein Auge und Ohr ſich ihnen und ihren Kompoſitionen 2 „ Dort, unter jener Buche, ladet ein trauliches Plätzchen zu kurzer Raſt Dort wollen wir uns niederlaſſen und ihnen zuhören, den befiederten Be— bohnen des Waldes. Dazu ſoll es aber leider an dieſer Stelle nicht kommen; en Sieh dich vor! Sieh dich vor!“ — warnt es in nächſter Nähe. Wabrheftg! Beinahe hätten wir uns in die zuſammengetragene Spreu einer „ Ameiſenkolonie geſetzt, was durch die kluge Kohlmeiſe, die nach dem Vokksmunde noch ſchlauer iſt als der Fuchs, glücklich verhindert wurde. Und als ob ſie ſich freue, daß ſie uns durch ihren zur Vorſicht mahnenden Ruf vor e Plagegeiſtern bewahrt hat, klingt jetzt ein fröhliches „Ziträrärä⸗pink⸗pink“ a dem Gezweige zu uns herab. Vergebens ſchauen wir nach dem flinken 891 aus, er iſt längſt im Blattgewirr verſchwunden. Erſt als wir an anderer Stätte ausruhen, vernehmen wir ihn wieder, wie er mit oftmaligem „Spinn dünn! Spinn dünn!“ uns der Beſtändigkeit des Frühlings verſichert. Nicht vielen mag die Bedeutung des Meiſenrufes verſtändlich ſein; doch wer ſich noch jener Zeiten die Kohlmeiſe eine L Wetlerprobhein ſei, die ihr „Spinn dicke! Spin 25 anbrechendem Frühjahr in jenen verheißungsvollen Ruf umſetze. RB Doch horch! „David! David! — Der Jäger! Der Jäger!“ Wem fi 5 die Warnung, die von fernher an unſer Ohr dringt, gelten? Ich bin doch 5 5 Schütze, vor dem einer der Gefiederten ſich zu fürchten hätte? „Dürre Fich ® Dürre Ficht! — Hack fie ab! Hack fie ab!“ So ſchallt es weithin durch de Wald; wir erkennen das Rezitativ der Singdroſſel. Begeiſtert lauſchen wir den melodiſchen Strophen unſeres Lieblings, die gleichſam als Echo von einer Er nun, vermeiden wir den Ausdruck „Spottdroſſel“, jagen wir lieber — Grau- droſſel“ oder „Zippe“, wie der Volksmund den Vogel häufiger nennt, wieder⸗ holt werden. 1 2 „Begeiſternde Sängerin, deine Lieder Ertönten mir früh in der Blätterklauſe, Bei deinen Klängen im luftigen Hauſe Erwachet der Wald, entſchlummert er wieder. a 1 Es zieht dein Geſang, ein lieblicher Traum, 8 47 Von Bergen zu Bergen, von Baum zu Baum.“ i x E 5 2 3 1 17 a 2 S 5 Noch traumverloren von dem eigenartigen und darum ſo ſehr feſſelnden Liede dieſes herrlichen Waldſängers, dem die verwerfliche Schlinge oft den Garaus macht und ihn als Krammetsvogel auf den Markt bringt, überhören wir faſt das erregte „Schnickerick“ eines Rotkehlchens, wenn nicht das einförmige, auf Wetterwechſel deutende „Schripp, Schriep“ eines Buchfinken uns aus unſerer muſikaliſchen Andacht reißen würde. Nicht weit von uns läßt auch eine Gras⸗ mücke ihren Kantus ſteigen, und aus dem Dickicht ertönt das gedämpfte „Kru kru“ 1 der Holztaube, das allerdings, ſelbſt bei Zuhilfenahme einiger Phantaſie, in uns 5 nicht die Vorſtellung zu erwecken vermag, daß wir in aa Taube ein Symbol der Liebesgöttin Freia vor uns haben. ee | Rotkehlchen und Buchfink find nicht nur gute Bekannte, ſond auch 8 beliebte Stubenvögel des gemeinen Mannes. Denn mag dieſer noch ſo arm ſein, 4 jo hält er ſich wenigſtens „ſeine Finke“ im Bauer. Aber auch „der Rotbart“ „das Rotbrüſtchen“ wird vielfach als Hausvogel angetroffen. Gilt doch d Rotkehlchen als ein heiliger, als Muttergottesvogel, der das Haus vor Feuı 3 gefahr ſchützt und dort, wo er niftet, Friede und Glück mit ſich bringt. Darum a litt es auch fträffich, ein Rotkehlchen zu töten, und für denjenigen, welcher Vieh : unterhält, von beſonders . Folgen begleitet, weil die Kü 1 Mich geben. 1 N LANE r ee nn er Vogel i im Bor unbe 7 199 2 5 * Br 2 * 9 den Wald. „Ein Wöpfflpfefer⸗ ſcheints zu ſein. „0 höre doch die ſüße Stimme! Die hat mir's nun mal angethan, Der Weidmann mag es nicht, der grimme, Denn es warnt Kiebitz und Faſan; 15 Es ſchützt das Haus vor Blitz und Wetter, £ Beißt ſich herum mit Fink und Spatz. Da ſitzt es! Sieh! Hier durch die Blätter, Sieh doch den kleinen rothen Latz!“ Unausgeſekt läßt der Fink ſeinen monotonen Ruf hören, ſodaß man ihm heute den ſeinem Verwandten, dem Bergfink, eigentümlichen Namen „Quäker“ beilegen könnte. Soll es denn wirklich heute noch Regen geben, Du „alter . Schmutzfink“? Das ſcheint er aber auch nicht zu wünſchen; denn ein wohlgeſetztes 8 „Zizizizizizizizireuzia⸗ ſchnapp“ läßt uns feine ungünſtige Wetterprophezeihung ver geſſen und belehrt uns, daß wir einen „Edelſänger“ vor uns haben; denn „der Fink hat wieder Samen“. Vom Finkenſchlag hat man ſich ſchon in früherer Zeit viel unterhalten und die ſonderbarſten Unterſcheidungsmerkmale dafür gehabt, doch auch jetzt noch findet der Geſang des Buchfinken ſeine Bewunderer. 0 3 Wer hörte nicht ſchon einmal vom „Weingeſang“, „Gutjahr“, „Kienöl“, „Reitzug“, „Würzgebühr“, „Bräutigam“, „Weizenbier“, vom „Holſteiner und Schmalkaldener Doppelſchlag“, „Musketier“, „Wildſauſchlag“ und wie die ver— ſchiedenen Bezeichnungen noch heißen, die man in Thüringen, Sachſen, Böhmen und anderswo dem Finkenſchlage beilegt. Unſer Edelfink iſt eben ein liebens⸗ würdiger Geſelle und ein vielſeitig gebildeter Geſangskünſtler, und wenn auch ſprichwörtlich über ihn gerade nicht viel bekannt iſt, ſo iſt er doch überall ge— kannt. Giebt es doch für den Naturfreund > „Nichts Fröhlichers als Finkenſchlag Im grünen Buchenwald, Der ſchmetternd hell am Frühlingstag Von hundert Zweigen ſchallt.“ N * Der Landmann gedenkt des Buchfinken mit gewiſſem Vorzug, wenn er ſagt: „Dem Mann einen Vogel un dem Köſter den Baukfink“, und wohin der Vogel unſere Gedanken führt, wenn wir von „Heinrich dem Finkler“ mit dem „Finken— Herder ſprechen oder uns an den „Finkenfang bei Maxen“ erinnern, das brauche ich wohl einem guten Deutſchen nicht zu ſagen. Vorſichtig verlaſſen wir unſeren Sitz und nähern uns der in ihrem Ber- ſtecke flötenden Grasmücke. „Grasmücke dem Kuckuck die Würmelein bringt, bis dier zum Dank die Mutter verſchlingt.“ Sollte dieſer Prieſter der freien Ehe . „Der Kuckuck, der der Graſemück So gern ins Neſtchen heckt“ — 2 an? Br» * FE F Ba FE 1 e 2 * Seile . „ 5 5 78 * r 9 N A wo x 7 2 5 1 ein Pfand ſeiner Liebe hier ins Grasmü ckenheim gel Vogelwiege. Doch durch das Geräuſch unſerer, wenn auch auf de gedämpften, Schritte Ae fliegt ann Vogel laut klagend da Wir wollen mit Dir nicht in Konflikt geraten; denn wir ſind friedliebende Voge und alten Deutſchen als Göttin des Frühlings verehrte Oſtara im Bade be⸗ „der auſoniſchen Lande waltender Fürſt“, in hohem Anſehen. Zu dieſem hatte x Behutſam biegen wir das Gezweige auseinander und halten um uns von unſerem Vorhaben n ſehr erregt aus den 9 8 kronen: „Ich ſchreib' an d' Regierung! Giglio! Schulz von Bülow!“ Berul Dich, ſchöner Amſelkönig, Du Vertreter des Adels unter dem Vogelgeſchle freunde und nicht lüſtern auf die Eier der lieblichen Grasmücke. Doch gut, Du uns auf Dich aufmerkſam machſt. Iſt es Wirklichkeit oder Dichtung, di Du ein verzauberter Königsſohn biſt, der einſt die ſchöne, bei den Angelſachſ belauſchte? „Grätſch!“ ſchallt es höhniſch und ſchnippiſch zur Antwort, und „kikikik“ kichert ein Specht in der Nachbarſchaft, als ob er ſich wegen der kurzen 5 Abfertigung, die uns von Seiten des Pirol widerfahren, nur mühſam des Lachens enthalte. Du „Schluckſpecht“ haſt gerade noch gefehlt! Wer giebt Dir ein Recht Dich in unſere Betrachtungen zu miſchen? Könnte ich nur Deine Bruthöhle er reichen; wahrlich, ich verſtopfte fie, damit Du mir die Springwurz oder Wünſchel⸗ B rute herbeiſchaffteſt, die mir die Thür zu unterirdiſch verborgenen Schätzen öffnete und mir auch wohl ein Mittel an die Hand gäbe, jenen armen Verbannten aus ſeiner Verzauberung zu befreien. Wo hältſt Du den Talisman verborgen, deſſen Beſitz mir ſchon in meiner Kindheit jo begehrenswert erſchien? Wer biſt Du 2 eigentlich, Du Zimmermann des Waldes, daß Mutter Natur gerade Dich zum 55 Hüter ungekannter Schätze auserſehen hat? Doch halt! Jetzt beſinne ich mich. Unter den Waldgöttern, deren die Römer mehrere verehrten, war der Gott Pieus, 85 die Zauberin Circe wegen ſeiner Schönheit und ſeiner ſehr anmutigen Geſtalt 2 große Neigung gefaßt, welche er aber unerwidert ließ, wofür er in einen Specht AM verwandelt wurde. Seit jener Zeit f unwillig durchbohrt er mit hackendem Schnabel Wildernde Stämm' und verwundet im Zorn die erhabenen Aſte. BT Nichts mehr bleibt von Picus, dem pickenden Specht, denn der Name.“ In Beziehung zu Göttern hat der we übrigens immer im Mer Haupte eines Jünglings ſitzend dargeſtellt, 1 er das Symbol der und der prophetiſchen Weisſagung; denn die römiſchen . 18 eichen * » * MK a Dh Te Aha reer Br # Gn 3 71 2 7 nr: — ze e * * „ W D 5 2 D. 1 br f 7 1 um 0 15 2, 2 Y ER 2 e > * * 2 * l Se el im b OR - a * Treiben und Gebahren ihre fa Schlüſſe. Bei den Germanen n r der Specht ein Attribut der Göttin Freia. x 2 Jetzt hab' ich Reſpekt vor Dir, Du Hüter unſerer Waldungen. Aber was me achſt Du für ein Geräuſch, wenn Du am Baumſtamm ſitzeſt, hier die Rinde 85 eklopfeſt oder dort einen dürren Aſt in vibrierende Bewegung verſetzeſt? Bildeſt = Di Dich zum Tonkünſtler aus, oder teilſt Du in einer nur der Tierwelt ver- ſtändlichen Zeichenſprache die Geheimniſſe des Waldlebens den fleißigen „Buch⸗ | bruder“ mit, damit dieſe fie in hieroglyphenartigen und runenhaften Schriftzeichen ins Kernholz eingravieren und damit dem Waldarchiv einverleiben? Ich glaube F es faſt; denn Du erhältſt doch Deinen Tribut dafür, den Du Dir allerdings in mit Deiner eigenartigen Zunge ſelbſt einfordern mußt. Kümmerlich genug mag es Dir hierbei wohl oft, zumal im Winter, ergehen und thatſächlich 4 un wie ein Specht“ wirſt Du dabei bleiben. Doch * „So iſt jeglicher Mund geſchickt, die Speiſe zu faſſen, 1 Welche dem Körper gebührt, es ſei nun ſchwächlich und zahnlos Oder mächtig der Kiefer gezahnt, in jeglichem Falle Fördert ein ſchicklich Organ den übrigen Gliedern die Nahrung.“ 5 Schmetternde, einer Fanfare faſt vergleichbare Töne dringen an unſer Ohr. 3 Hörtet Ihr je dem Zaunkönige zu, ohne Euch zu wundern, daß er aus ſeiner 3 kleinen Kehle überaus kräftige Töne hervorzubringen vermag? Jedermann kennt ihn, den „Schneekönig“, wenn er im Winter in die Gärten kommt, jeder freut d über ihn, ob er ſeinen Triller aus friſchem Waldesgrün oder von ſchnee⸗ E bereiften Zweigen herab in die Welt hinausjubelt. Doch horcht einmal hin, was ſeine Strophen verkünden: & Bun „Heiße wohl König, Be Hab' aber wenig; Hab' wohl ein ſich'res Haus, m. Bin aber lieber drauf’, E a Schweifend in Feldern, . Jubelnd in Wäldern.“ n N i | Und thatſächlich ift der „Zaunſchlüpfer“ ja auch ein König; denn er war es, der ſeiner Zeit bei der Königswahl der Vögel, bei welcher die Flugkraft jedes Einzelnen entſcheiden ſollte, ſich liſtigerweiſe dem Adler unter die Flügel ſetzte, von dieſem emportragen ließ und erſt dann, als der Adler müde wurde, aus dem | Verſteck hervorſchlüpfte und feine Schwingen entfaltete. Dieſe Keckheit, ſich un- . rechtmäßig zum Regenten machen zu wollen, . man dem kleinen Wicht, wenn man ihn ſieht, gar nicht zutrauen. 1 Mährend wir noch nach ihm ausſchauen, macht ſich unweit davon ein Wende- Er» bemerfbar, bei offen Anblick unſere Gedanken wieder ins Reich der Mythe — schweifen. Durch dieſen Vogel wurde eine Medea für ih der Aphrodite, welcher er heilig war, auf der Argonautenfahrt n wonnen; denn er war ein lieberaſender Vogel. Die Unſterblichen hatten il den Menſchen zum Geſchenk gemacht, und dieſe ſahen in ihm das Sin bild Fruchtbarkeit, der Unbeſtändigkeit und der ſtürmiſchen Liebe. 1 „Damals brachte zuerſt den Sterblichen vom Olymp, unlösbar Künſtlich im vierſpeichigen Rade gefeſſellt, den bunten Ihn, Jenen lieberaſenden Vogel, der ſchärfſten Pfeile Herrſcher in Kypris Und lehrte ſchmeichelnder Bitte Zauberkraft den verſtändigen Aenne ur ; (Forſetzung folgt.) Litterarifi ches. Kolthoff, Gustaf, Ur djurens lif. Förra delen. Stockholm. | Skoglunds förlag. a „Aus dem Leben der Tiere“ betitelt ſich ein durch 28 Tafeln Ge in ſchwediſcher Sprache geſchriebenes Buch, das wir am beften mit dem berühmten Buche Profeſſor Marſhalls „Spaziergänge eines Naturforſchers“ vergleichen könnten. Es behandelt Bilder aus dem Leben der Säugetiere und beſonders der i Vögel. Für die Allgemeinheit geſchrieben und — nach den Worten des Ver⸗ 1 faſſers wenigſtens — durchaus keinen Anſpruch darauf machend dem wiſſenſchaft⸗ lichen Forſcher viel Neues zu bringen, ſoll es lediglich der Gleichgültigkeit gegen die Natur ſteuern und dazu beitragen, das Intereſſe für das Tierleben zu wecken und zu erhalten. Gleichwohl finden ſich in dem Werke eine Menge neuer Beobachtungen und intereſſanter Ausführungen. a So erklärt ſich der Verfaſſer das Schmücken der Horſte mit friſchen Birten- zweigen, wie es die Weſpenbuſſarde thun, damit, daß die Vögel die Birkenzweige, 5 welche infolge des von ihnen ausgeſchwitzten ſüßen Saftes von Inſekten ſehr gern aufgeſucht werden, gleichſam als Lockmittel in den Horſt tragen, damit ſich dann während der Brütezeit das Weibchen in der Hauptſache von den ſo augen 2 Inſekten nähren kann. Er ſtützt dieſe Anſicht auch dadurch, daß er angiebt, i Kropf von am Horſt erlegten Weſpenbuſſarden Weſpen, Fliegen und anden Inſekten gefunden zu haben. Auch über die Kreuzſchnäbel und andere Vögel bringt das Buch zahlreiche ſehr intereſſante Beobachtungen. Wir wollen uns hier damit begnügen, um einen Begriff von 975 Inhalte des Werkes zu geben, die Kapitel-Ueberſchriften anzuführen. Sie lauten: wen leben bei Upſala. Aus dem Leben des Zaunkönigs. In Geſellſchaft von Schwanz⸗ meiſen durch den Wald. Ueber unſere Spitzmäuſe. Eine kleine Perle im Kalmar. ſund. Am Spielplatz der Kampfhähne. Die Inſeln im inneren Porſangerfjord. Ueber den Weſpenbuſſard. Ueber den Eisſturmvogel. Ein paar Frühlingsta im mittleren Teile von Oeland. Etwas über unſere Fledermäuſe. ſchwalbe. Aus dem Leben der Ohreule. Ueber die Kreuzſchnäbel. N in Grotten. Ueber einige Vögel des atlantiſchen Ozeans. Ueber das Vogelleben 3 an den Küſten unſerer Halbinſel. Eine Beobachtung über den Zug der ſchwarzen Seeſchwalbe. 1) Die Elfenbeinmöve. Von Sfäne zu den Bergen Lappl Be ) Über den Zug der a it Kolthoff auf Grund feiner Beobachtungen Meinung als Gätke. Er meint, daß die alten Vögel den Herbſtzug vor den Sur treten, nicht aber, wie die Beobachtungen i ge Helgoland gezeigt ee diefei 203 Ein dag am ſüdlichen Strande Oelands. Der Kormoran. Der Kuckuck. au eber Eiderenten und Dunenſammelplätze. Ein paar Tage auf Gotland. Ein 8 Vogelberg. Die beigegebenen 28 Schwarztafeln geben gute Lebensbilder der auf ihnen dargeſtellten Vögel. Die Lektüre des in ſchöner, poetiſchen Schwunges häufig nicht ent- behrender Sprache ge ſchriebenen Buches hat mir manche genußreiche Stunde bereitet. Gera, im März 1900. Dr. Carl R. Hennicke. Aus den Lokal-Vereinen. 9 Der Ornithologiſche Verein München hielt unlängft in feinem Sitzungs⸗ lokale Hotel Max Emanuel ſeine Generalverſammlung ab. Nach der Rechnungs- ablage durch den Kaſſierer, die ein günſtiges Reſultat aufwies, erſtattete der Vorſitzende Dr. C. Parrot ein umfangreiches Referat über die Vereinsthätigkeit N im abgelaufenen Jahre 1899, aus dem hervorging, daß der Verein ſeiner Auf— A gabe: Förderung der Vogelkunde nach allen Richtungen, planmäßige Erforſchung * der heimiſchen Vogelwelt und vernünftiger Vogelſchutz, jederzeit gerecht geworden iſt. In neun Monatsverſammlungen und acht Vereinsſitzungen, denen ſich einige Ferienzuſammenkünfte anreihten, fand eine Reihe von Vorträgen und Demonſtrationen ſtatt und wurden die Berichte der korreſpondierenden Mitglieder E bekanntgegeben. Mitglieder und Gönner bedachten den Verein mit anjehnlichen ; Geſchenken. Die Bibliothek erfuhr eine nennenswerte Bereicherung, wozu beſonders die Ausgabe des erſten Vereinsberichtes, umfaſſend die Jahre 1897 und 1898, beitrug, indem von vielen bedeutenden naturwiſſenſchaftlichen und ornithologiſchen ; Vereinigungen und Inſtituten Deutſchlands und des Auslandes Tauſchexemplare 3 eingingen.“) Die Zahl der Mitglieder, der hieſigen wie der auswärtigen, hat a zugenommen; beſonders erfreulich erſcheint der korporative Beitritt zweier Vereine, des ornithologiſchen Vereins Augsburg und des Jagdſchutzvereins München. Einen großen Teil der Beratungen des Vereins im abgelaufenen Jahre bildete die bevorſtehende Errichtung ornithologiſcher Beobachtungsſtationen; die Beobachter werden über ganz Bayern zerſtreut fein und vorläufig hauptſächlich aus Forſt⸗ leuten beſtehen. Die Beobachtungen ſelbſt, insbeſondere ſoweit ſie die Zugs⸗ erſcheinungen betreffen, ſollen einſtweilen nur auf wenige Vögel ſich erſtrecken, dafür aber deſto vollſtändiger und gewiſſenhafter durchgeführt werden. In Ausſicht genommen find: Die Rauchſchwalbe (Hirundo rustica), die Mehl— ſchwalbe (Ch. urbica), das Hausrotſchwänzchen (Ruticilla tithys), das Garten- rotſchwänzchen oder Weißblättchen (R. phoenicura), die Ringeltaube (Columba Ppalumbus) und der Kuckuck (Cuculus canorus). — Nach der Berichterſtattung wurden einſtimmig zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt die Herren: Her— mann Schalow, Vizepräſident der deutſchen ornithologiſchen Geſellſchaft, Berlin, und Profeſſor Dr. med. Rudolf Blaſius, Braunſchweig. — Einſtimmige An= nahme fand ferner der Antrag, dem Vereine die Rechte eines eingetragenen Be r 4 1 E * 2 Vereins zu erwerben. — Hierauf fand die Vorſtandswahl ftatt, aus der folgende Herren hervorgingen: Erſter Vorſitzender Dr. med. C. Parrot, zweiter Vor— ſitzender Dr. med. Friedr. Kreitner, Schriftführer en Franz Fleiſchmann, Kaſſierer k. Amtsgerichts ſekretär Joſ. Störrlein, Bibliothekar ) Der genannte 237 Seiten ſtarke Bericht En u. a. Vorträge reſp. Aufſätze von Freiherrn v. Beſſerer⸗Thalfingen, Dr. C. Parrot, F. W. Schuler, Dr. R. Thielemann. Spezielles Intereſſe beanſprucht der Erſte bayeriſche Beobachtung Ssbericht aus den Jahren 1897 und 1898 (unter dem Titel: Materialien zur ischen Ornithologie), 4 zn dem eine Anzahl von Beobachtern beigeſteuert hat. und Konſervator Buchhändler Richard Jordan. In gewählt die Herren: Major Freiherr v. Beers 290 ft: Stabsarzt Dr. J. Gengler in Erlangen, Geſandſchafts-Attache v. Mirbach⸗ eld Egmont, 3. 8. hier, Univerſitätsprofeſſ Ent Hartig und Univerſitätsprofeſſor Dr. Rich. Hertwig hier. — * ſitzenden, der ſich auch im vergangenen Jahre durch unermüdliche Thä 25 die Vereinsleitung höchſt verdient gemacht hat, den übrigen Herren des Au und den Spendern von Geſchenken wurde der gebührende Dank der Anı dargebracht. — Die Wiederkehr des dritten Stiftungstages ſoll nächſten ein kleines Souper begangen werden. Damit hatte die Generalverſamml Ende erreicht; ſie ſtellte der Thätigkeit des O. V. M. das beſte Zeugni und es ſei hieran der Wunſch geknüpft, daß recht viele Vogelfreunde ſich zuwenden mögen. Gäſte ſind bei den Zuſammenkünften jederzeit willkom: Ornithologiſcher Verein in Leipzig. Sitzung vom 10. Januar 1 Dr. Rey legt ein von ihm bei Deuben b. Leipzig auf der Krähenhütte 8. Januar geſ ſchoſſenes Exemplar der Sumpfohreule (Asio aceiptrinus) zur f ſicht vor, welches eine ganz auffallend helle Färbung des Geſamtgefieders auf⸗ weiſt, die Schwungfedern beider Reihen waren zur Hälfte (der Länge nach) faſt weiß. Der Vogel erſchien, wie Rey dies vielfach bei Sumpf 5 gegen Abend über dem Abu. Sitzung vom 31. Januar 1900. Dr. Voigt regt die Frage an: In welchem Verhältnis ſteht das Gewicht des Eies zum Körpergewicht des Vogelweibchens? Dr. Rey bemerkt, daß ſorgfältige Wägungen bisher der natürlichen Schwierig⸗ keiten halber wenig vorgenommen worden ſeien. Im allgemeinen ſtehe es wohl feſt, daß die Eier der Neſtflüchter verhältnismäßig größer ſind als diejenigen der Neſthocker; aber der exakten Beobachtung biete ſich hier noch ein weites Feld. Die Hinderniſſe, die ſich namentlich den vergleichenden Wägungen entgegen⸗ ſtellen, ſeien zwar nicht unüberwindbar, aber verlangſamten die brauchbaren Er⸗ gebniſſe ſehr; zumal Unterſuchungen in dieſer Richtung bei Hausgeflügel und in der Gefangenſchaft lebenden Vögeln wenig brauchbar ſich erweiſen würden, da die Eierproduktion dieſer Vögel nicht mehr normal ſein dürfte. O. Giebelhauſen E enjenigen unter unſeren Vereinsmitgliedern, welche frühere Jahrgänge unſer 5 Monatsſchrift zur Ergänzung ihrer neueren Jahrgänge zu erwerben wünſchen, geben wir die Nachricht, daß die Jahrgänge 1878, 1879, 1885, 1886, 188 1888, 1889, 1891, 1892, 1893, 1894, 1895, 1896, 1897 zu je drei Ma mit den eleganten Einbanddecken von unſerem Rendanten, Herrn Rohmer Zeitz, bezogen werden können. Bei Entnahme von fünf fortlaufenden Jahrgäng auf einmal ermäßigt ſich der Preis auf zwei Mark für den Jahrgang. Die Jah gänge 1883, 1884, 1890, 1898, 1899 koſten mit Einbanddecke fünf Mar Jahrgang 1884 kann nur noch bei Entnahme einer Reihe von ſämtlichen no vorhandenen Jahrgängen abgegeben werden. Ohne Einbanddecke bezogene Jah gänge koſten 50 Pfennige weniger als der oben angegebene Preis. Eine einz Einbanddecke koſtet 80 Pfg. Nichtmitglieder haben den für den Buchhandel geſetzten Preis von acht Mark auch für ältere Jahrgänge zu zahlen. Der DER RE Diefen Hefte liegen die Tafeln XXI und XXII bei. = n a Redaktion: Dr. Carl N. Hennicke in Gera (Reuß). Zur Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in ee ze f wa 3 c * UND SH I" AA INN ı IN Im ill me IT en RB a Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Achutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von E. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Tiebe. re sahlen Redigiert von se g einen Jahresbeitrag von fünf Mk. N ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah: haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. 1 direkt zu ſenden. ei erbeten. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geftattet, m XXV. Jahrgang. Mai 1900. Ar. 5. Inhalt: An die geehrten Bereinsmitglieder. — Dr. Martin Bräß: Zur Krammets— vogelfrage. — Referendar Dr. F. Henrici: Die Zwergmöve ein Brutvogel Weſtpreußens. — Oberregierungsrat a. D. Cronau: Hahnen⸗ und Hennenfedrigkeit. — Hofrat Dr. Wurm: Erwiderung auf Vorſtehendes. — Amtsanwalt Kayſer: Ornithologiſche Beobachtungen aus der Umgegend von Ratibor in Oberſchleſien, insbeſondere aus den Jahren 1898 und 1899. (Schluß.) — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Fortſetzung.) — Kleinere Mitteilungen: Jäger⸗Geſellſchaft der Provinz Rom. Kurioſum. Vogelſchutz. Brieftaube. Grünſpechte im Niſtkaſten. Krähenhütte. — Litterariſches. — Aus den Lokal⸗Vereinen: Ornithologiſcher Verein Leipzig. — Druckfehlerberichtigung. 16 An die geehrten Verei N: Seine Königliche Hoheit Fi rſt Ferdinand von Bul; „angenehm berührt von der ihm zu Teil gewordenen Ehre, en rd zum Ehrenmitglied des Deutſchen Vereins zum e der! 5 dem Vereine den Betrag von 200 e zu üb erweiſ en. u. Zur Pe = Von Dr. Martin Bräß. A 4 RN Tauſende ſogenannter „Krammetsvögel“ werden alljährlich im 1 Herbſt * | Winter von unſeren Feinkoſt- und Wildbrethandlungen feilgeboten. Sie wand SE auf die Tafel der Reichen, in die größeren Hotels und beſſeren Reſtaurants wo 1 man das leckere Gericht faſt beſtändig um dieſe Zeit auf der Speiſekarte ve . zeichnet findet. Der Gourmand, der den kleinen Vogel in den Mund ſteckt, we gewöhnlich nicht, was er ißt — der Begriff „Krammetsvogel“ iſt ihm dunkel und Aunklar —, aber den Vogelfreund, welcher die Scharen kleiner Vogelleichen in den 23 5 Auslagen der Geſchäfte näher betrachtet, erfüllt dieſer Anblick mit bitterem Weh A 0. und tiefer Entrüſtung. Denn was bei uns unter dem Namen „Krammetsvogel“ 4 feilgeboten und verzehrt wird, das find zum weitaus größten Teile Singdroſſeln * (Turdus musicus), unſere edelſten Sänger des Waldes; ein viel geringer > Prozentſatz beſteht aus Miſteldroſſeln (T. viscivorus), es folgen Weindroſſel Be (T. iliacus) und Amſeln (Merula merula) und endlich vielleicht ein pas * Wacholderdroſſeln (J. pilaris), die eigentlichen Krammetsvögel. Von einig, 4 Mitgliedern des ornithologiſchen Vereins zu Dresden, der auch Schutz und Pflege unſerer nützlichen Vögel auf ſeine Fahne geſchrieben hat, ſind im vergangen Winter nach dieſer Richtung hin Erörterungen angeſtellt worden, und es hat ergeben, daß ſich unter en een e die am Au 1 8 droſſel nur ab abe — werden konnte, mei überhaupt gänzlich fehlte. Es iſt das ein Mißſtand und Unfug, der i in 3 licher Weiſe auch anderwärts herrſcht. Wir müſſen ihm mit größter En x heit entgegentreten. Unſere Bemühungen, den Krammetsvogelverkauf k 3 beſchränken, vielleicht ſogar ganz zu unterbinden, haben bei der al biürde bereitwilligſte Unterſtützung gefunden, ſodaß wir erwarten 3 . Singorafiei, Amſeln u. a. im kommenden Herbſt weder in I Und — 1 die A Beftebumien teilen oder ihnen nahe ſtehen, N N 121 regen, in gleicher oder ähnlicher Weiſe vorzugehen, ſchreiben wir dieſe Zeilen. W zir legen unſeren Ausführungen außer dem Reichsgeſetz die im Königreich Sachſen geltenden Geſetze und Verordnungen, nach denen wir uns neben dem Reichs⸗ geſetz zu richten haben, zu Grunde, ohne dabei fürchten zu müſſen, daß nur ein verſchwindend geringer Bruchteil unſerer über ganz Deutſchland verbreiteten Leſer— welt ſich hierfür intereſſieren wird; denn erſtens zählt unſer „Deutſcher Verein | zum Schutze der Vogelwelt“ eine große Zahl im Königreich Sachſen lebender 3 Mitglieder, und zweitens gelten in anderen Staaten, z. B. in den meiſten ache Ländern, ganz ähnliche Beſtimmungen. Das Reichsgeſetz, betr. den Schutz von Vögeln, vom 22. März 1888, E Sufie, im allgemeinen auch von unſerm Verein mit Freude begrüßt werden, wenn = N auch eine Anzahl von Wünſchen nicht erfüllt, die ſich z. B. auf die Liſte der „vogelfreien“ Vögel beziehen. So wünſchten wir beſonders den Kreuzſchnabel, der nur ſelten in größeren Mengen erſcheint, aus dieſer Liſte geſtrichen zu ſehen, den unſchädlichen Grauwürger und die kleinen Rohrhühnchen; auch wünſchten wir, daß Dohlen, Raben⸗, Saat⸗ und Nebelkrähen, Bläßhühner, Kernbeißer und einige * nur da und dann vogelfrei find, wo und wenn fie ſchaden.!) Mehr als x dies aber mußte es jeder Vogelfreund beklagen, daß noch immer der Fang der i Krammetsvögel in den Dohnen geſetzlich erlaubt ſein ſollte; es fällt ja dieſer Art des Fanges, namentlich wenn er frühzeitig im Herbſt beginnt, eine Unmenge von Singdroſſeln, Amſeln, Braunellen, Meiſen, Gimpeln und anderer Vögel zum Opfer, die zum Teil als nutzlos weggeworfen werden, zum Teil in die Küche 8 wandern. § 8 des angeführten . enthält über den Krammetsvogel— fe ang folgende Beſtimungen: 5 „Auch wird der in der üblichen Weiſe betriebene Krammetsvogelfang, jedoch nur in der Zeit vom 21. September bis 31. Dezember je einſchließlich, durch die Aſchriften dieſes Geſetzes nicht berührt. Die Berechtigten, welche in Ausübung des Krammetsvogelfangs außer den ente Krammetsvögeln auch andere, nach dieſem Geſetze geſchützte Vögel unbeabſichtigt mitfangen, bleiben ſtraflos.“ 5 Bier iſt alſo die Rede von „eigentlichen Krammetsvögeln“, und es würde 3 darauf ankommen feſtzuſtellen, was man unter „den eigentlichen Krammets— vbgenn⸗ verſteht. Wenn man annimmt, daß nur eine Droſſelſpecies gemeint ſei — eine Annahme, welcher der Gebrauch des Plurals an dieſer Stelle in keiner 7 1 F Bor 5 75 5. ) Vergl. den Bericht über die General- „ in Zeitz am 14. Januar 1888. Ps. Monatsſchr. 1888, S. 3 f. 3 17 4 Fe Weiſe kulderſprechen würde —, ſo Ka nach übereiuſt . ornithologiſchen Werke der eigentliche Krammetsvogel kein Wacholderdroſſel (T. pilaris). Dann würden alle andern 5 Miſtel⸗, Wein⸗, Schwarz⸗, Ringdroſſeln ꝛc., gleich den Rotleh mitgefangen werden. Natürlich bleibt der Dohnenſteller ſtraffrei; 70108 kan 0 Schlingen gehen. Saatkämpen 415 Schonungen Schaden he deren — deren Beauftragten oder öffentlichen Schutzbeamten bis zu gewiſſem Grade gef aber müßte der Fall fein, wenn es ſich um Sing- oder Miſteldroſſeln, um We c Gimpeln ꝛc. zu den nach dem Geſetze geſchützten Vögeln gehören, die „unbe nicht verhindern, daß auch andere als die „eigentlichen Krammetsvögel Aber ia 1 durch Verkauf zu W das ge behördlicherſeits den Eigentümern und Nutzungsberechtigten der Grundſtücke wird (Vergl. §S 5, Abſatz 2). Würde ein Händler tote Rotkehlchen, Gimp Meiſen ꝛc. zum Verkaufe anbieten, jo würde er ſich unbedingt ſtrafbar mach und eine Berufung darauf, daß dieſe Vögel „unbeabſichtigt“ beim üblich Krammetsvogelfang erbeutet worden ſeien, dürfte ihm nichts nützen. Das je oder Schwarzdroſſeln handelt, vorausgeſetzt immer, daß unter den „eigentlich n Krammetsvögeln“ des Geſetzes eben nur die eine e Turdus ehr. ver⸗ ſtanden werden dürfte. | 1 0 Dies ſcheint uns nun, wie wir gleich zeigen werden, nicht hi are der Fall zu fein. Deshalb müßte, wenn es nicht gelingen ſollte, die Dohr wie ſo viele andere Fangapparate endlich der Rumpelkammer zu überantwort doch wenigſtens das Eine bei unſeren geſetzgebenden Faktoren beantragt we daß hinter dem Wort „Krammetsvögeln“ die wiſſenſchaftliche Bezeichnung „Tu, pilaris Linn.“ eingeſchaltet werde. Deshalb wird ſich natürlich in den Do ſtiegen zunächſt auch nicht ein Vogel weniger an 1 aber der N er würde kürzer und kürzer werden, mancher ſogar en, iſt doch Schließlich — leider Gottes! — eine Geldfrage. Neben . pilaris, dem „eigentlichen e fübeen n Die | ganz 8 N Y 5 4 2 * * r ER N 72 n 2 3 . 2 * * f u x Sr Te 7 — 2 . Be 8 * a "au Srammeisogei 22 8 8 i 209 ee erer en ee Rats erholt, ſo wird er zu dem Urteil W 53 Wacholder⸗, Wein⸗ und Miſteldroſſeln ſind „die eigentlichen Krammetsvögel“ des 6 eſetzes, wenn ſchon nur T. pilaris in den betreffenden Werken als der eigent- 1 iche Krammetsvogel angeführt wird. Etwas ſpitzfindig, die Herren Juriſten werden mir ſchon verzeihen! Aber unſere Singdroſſel, Amſel oder die Ringdroſſel de keine unſerer ornithologiſchen Autoritäten als Krammetsvogel angeführt haben, wieviel weniger dürften ſie zu „den eigentlichen Krammetsvögeln“ ge— hören! Den Dohnenſtellern oder Wildbrethändlern wird man ja die Frage nicht 5 vorlegen; nach ihrem Urteil iſt natürlich jede Droſſel ein Krammetsvogel, nach Meinung der Händler natürlich auch der Seidenſchwanz oder der Häher, der | unbeobſichtigt⸗ gefangen und „unbeabſichtigt“ der Sendung beigepackt ward. +4 Alſo, ich gebe zu, bei unſerm gegenwärtig geltenden Vogelſchutzgeſetz iſt es 5 aum zu verhindern, daß Miſtel, und Weindroſſeln nicht auch als Krammets⸗ 3 vögel feilgeboten und verkauft werden; aber Sing-, Schwarz⸗, Ringdroſſeln als dee feilzubieten, iſt entfejichen ungeſetzlich und deshalb ſtrafbar. Die was ſie verkaufen dürfen und was nicht; denn wie geſagt, fie find ſich des all- gemein geübten Unrechts gar nicht bewußt und bieten ganz naiv jedem Käufer alle Droſſelarten zum Verkauf an. Dann ſind die Behörden, denen die Aufſicht über die betreffenden Geſchäfte zuſteht, auf die Mißſtände des Krammetsvogel- verkaufs hinzuweiſen. Vogelfreunde, beſonders Mitglieder von Tierſchutzvereinen, ſollten es ſich zur Aufgabe machen, in den Herbſt- und Wintermonaten die Aus⸗ agen der betreffenden Geſchäfte zu beſichtigen und jede Übertretung anzuzeigen. Und wenn wir nur erreichen können, daß die Singdroſſeln nicht mehr in die Küche und auf die Tafel wandern, ſo kommen wir der Löſung der ganzen Krammetsvogelfrage einen großen Schritt näher. Wir lähmen, da nach unſeren eee mehr als die Hälfte der feilgebotenen Krammetsvögel eben Sing— droſſeln ſind, den ganzen Handel mit Krammetsvögeln, und daß dies unmittelbar 3 a auf den Fang im Dohnenſtieg nachteilig wirken muß, liegt auf der Hand. Man 2 ke nur, wenn die Geſchäfte den zum Droſſelfang Berechtigten fortgeſetzt mehr als die Hälfte der zugeſandten Vögel zurückſchicken, weil ſie unverkäuflich ſind, ſo wird ſich eben der ganze Dohnenſtieg weniger gut oder überhaupt nicht mehr bezahlt machen und dieſer oder jener aufgelaſſen werden. Nun wird mir entgegnet, die zum Verkauf angebotenen Krammetsvögel D ja os N Teil gar nicht im ee Reich gefangen, ſondern werden * | —— Händler müßten natürlich zunächſt aufmerkſam gemacht und darüber belehrt werden, | 9 210 aus 3 Italien, Öferreii) und Unger awer, dieſer e frei. Königreich Sachſen weiter unten zeigen werden. — Wir in Seh en find ü e haupt in der glücklichen Lage, die meiſten Mißſtände, die mit dem K N a n ſind, ohne a a zu 1 . 15 Augen offen hält und an 1 5 Teile den Handel überwacht. Und ä! günſtig wie bei uns lauten auch die geſetzlichen Vorſchriften in anderen & 3. B. in den meiſten thüringiſchen Staaten oder in Baden. Man ſuche nur, f * einen klaren Einblick in die verſchiedenen Vogelſchutzverordnungen zu verſcha en or für den Vogelſchutz een Beſtimmungen der eee, e en beginnt mit den Worten: „Die landesrechtlichen Beſtimmungen ee. ; Schutze der Vögel a de en bleiben unberü 1 Are m hat in Abſatz 1 Folgenden Wortlaut: mit mehr: die Lerchen, Droſſeln und alle kleineren Feld., Wald⸗ und a 3 | vögel, zu welchen jedoch Rephühner, Wachteln, Bekaſſinen, Schnepfen und w 1 Tauben, ſowie die kleineren Raubvögel und alle Würgerarten nicht zu rech x find." Hiermit war auch die Wacholderdroſſel (T. pilaris) dem Jagd chte entzogen, was man allerdings nicht beabſichtigt hatte. Dieſes Verſehen Ai pt 27. Juli 1878, wieder gut zu machen. Sie lautet: „Von den Benin, . an erſten Abſatze des S 1 des Geſetzes bonn 22. Juli 1 die ee 5 ausgenommen, und wird hiermit .. im ß b | Ziemer in der Zeit vom 1. März bis mit dem 15. be 1 85 PR * Man hat alſo hier den Namen „Ziemer“ (Zeumer) ſtatt des „Krammetsvogel“ gewählt und zwar deshalb, weil — wie es in dem 3 der Geſetzgebungsdeputation der zweiten Kammer, Landtagsakten 1877, . der zweiten Kammer, 2. Band, 2. Teil, Nr. 275 heißt — „mit letzterem Bi. in Sachſen ſehr verſchiedene Arten von Vögeln belegt zu werden pfl i A 0 auch andere Droſſelarten, darunter . deren e im In 5 x ee ae RN N Her > u manner. * Weiter ift in Sachſen der Fang in Dohnenſchlingen 1 § 32 des Geſetzes, die Ausübung der Jagd betreffend, vom 1. Dezember 1864, enthält die Beſtimmung: „Die Ausübung der Jagd iſt verboten: 4. durch Anwendung grau⸗ a die gejagten Tiere quälender Mittel“ und § 8 der hierzu erlaſſenen Aus⸗ führungs⸗ Verordnung fügt hinzu: „Zu den hier gedachten grauſamen, die Tiere © quötenben 3 Jagdmitteln gehören insbeſondere Laufdohnen, Schlingen für 2 und RR Während aljo das Reichsgeſetz den „in der bisher üblichen Weiſe betrichenen Rotwildbret, Sprenkel und dergleichen.“ 2 Krammetsvogelfang“, d. h. den Dohnenſtieg, vom 21. September an geſtattet, darf in Sachſen der Ziemer nur geſchoſſen werden, und zwar erſt vom 16. November an. Daß nun auch in Sachſen, da nach dem Reichsgeſetz der Krammetsvogelfang mit dem 31. Dezember ſein Ende erreicht und nur „die landes⸗ 5 rechtlichen Beſtimmungen, welche zum Schutze der Vögel weitergehende Verbote enthalten, unberührt bleiben“, die Schonzeit des Ziemers mit dem 1. Januar finden keine Anwendung „auf die nach Maßgabe der Landesgeſetze jagdbaren Vögel“ (Reichsgeſetz vom 22. März 1888 $ 8 unter b). Was nun den Verkauf von Krammetsvögeln bei uns im Königreich den Ziemer (FR: Pilaris), auf keine andere Droſſelart. Es heißt daſelbſt: „In⸗ kändiſches Wildbret, auf welches die Beſtimmungen über Schon- und Hegezeit Anwendung leidet, darf vom 15. Tage nach Beginn dieſer Zeit und weiterhin ir innerhalb derſelben weder auf Märkten, noch ſonſt in irgend einer Weiſe feil⸗ geboten oder verkauft werden.“ Und Abſatz 2: „Dem Verbote des Feilbietens unterliegt auch ... das aus dem Auslande bezogene Wildbret.“ Ausland aber in Sinne dieſes zweiten Abſatzes „iſt jedes Land außerhalb des Königreichs Feen". (Vergl. die Landtagsakten von 1875/76, Dekrete Bd. 4, S. 221.) | Somit ſteht alſo für Sachſen ſoviel feſt: Von allen Droſſelarten » rf als „Krammetsvogel“ nur die Wacholderdroſſel (Ziemer, Zeumer) feilgeboten werden und zwar nur vom 15. November an bis längſtens 4 zum 14. März (je einſchließlich). | a Zuwiderhandlungen, ſoweit ſie nicht ſtrafrechtlich zu 1 ſind, werden polizei mit einer Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu ſechs Wochen 8 Es haben alle polizeilichen Beamte Aufſicht zu führen, daß 3 zu beginnen hat, iſt nicht der Fall, denn die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes Sachſen betrifft, ſo findet der erſte Abſatz in § 5 des Geſetzes, die Schonzeit der 8 jagdbaren Tiere betreffend, vom 22. Juli 1876, Anwendung, aber eben nur auf m diefen Vorſchriften want wird 6 61 1 5 3 2 Juli 186 ae Wie man ſieht, 1 wir in Sache nicht zu 180 ber r Schutz unſerer Droſſeln ſeitens des Geſetzes. Es kommt eben ie durchzuſetzen, daß den geſetzlichen Beſtimmungen in jeder Weiſe wird. Man hat offenbar bei uns in Sachſen der ganzen Frage bisher Wichtigkeit beigemeſſen, die ihr gebührt und ihr deshalb nicht die er 45 Aufmerkſamkeit geſchenkt; ſonſt könnten ſich nicht ganz ne die a eingeſtellt haben, von denen oben die Rede war. er ſeitigen. Zunächſt haben ſich Mitglieder des Vereins von De Mißſtünden Geſetzeswidrigkeiten beim Krammetsvogelverkauf überzeugt. Darauf hat Verein den Rat der Stadt erſucht, dieſen Mißſtänden ein Ende zu ma Nachdem ſich nun die Behörde ebenfalls durch Augenſchein überzeugt hat, ſehr wir mit unſerer Eingabe im Recht waren, hat ſie wiederholt im Amts eine Bekanntmachung erlaſſen, welche bereits in Nr. 4 der Ornithologi en den 8 mitgeteilt n ai e der ee vogelhandel Beteiligte ſchnell und ſicher orientieren könne. Wir a BERmIEnDEN Sn ſehen, welchen Erfolg 1 1 jo a ne werden. Vor allem rufen wir jedem e zu: bein 15 Mann! halte je10% die Augen offen! . Krammetsvogel, alſo nur T. l ls 1 werden 800 ifrs 97 nicht ſchwer, die Vögel herauszufinden, deren Verkauf ſtrafbar iſt. Meiſt = eee in un Auslagen ſo an einer Se befugt, I di Unterflügeldeden erkennen laſſen. Flügelfedern weiß aus. a Unterflügeldeckfedern aufweiſt, er nicht ee den Markt gebn „ a Sing⸗ oder Weindroſſeln. Die Miſteldroſſel hat wohl auch eine we der Flügel; aber ihre ganze Oberſeite iſt einfarbig olivengrau ge bei T. pilaris Kopf, Hals und Unterrücken wohl auch grau 25 find, der OFTEN aber lebhaft braun | 2 5 . 7 1 „ R 8 f DT 2 * nie raus A8 ; EN äh C we rden Be Wir ſind weit davon entfernt zu glauben, daß lediglich geſetzliche Be— 1 babe bietet, offenbare Mißſtände mit Erfolg zu bekämpfen, ſo iſt es jedenfalls nur recht und billig, auf genaue Durchführung ſolcher Vorſchriften zu achten und ohne Scheu alle Übertretungen zur Anzeige zu bringen. 2 Wir würden es mit großer Freude begrüßen, wenn man allüberall der 2 Draufenfer um — wie er ſchreibt — „die zierlichſte, lieblichſte aller Möven, die 3 wergmöve, am Niſtplatze aufzuſuchen “. 1) Die Reiſe war inſofern von Erfolg gekrönt, als es von Homeyer gelang, ein Pärchen dieſes Vogels zu erlegen u id ein Gelege von drei Eiern zu erbeuten. Er konnte aber trotz eifrigen Suchens außer dieſen beiden kein weiteres Exemplar auf dem See feſtſtellen, und es er- Jahre wieder beſuchen wird“. 5 2 Etwa 40 Jahre ſpäter berichtet Hartert, daß „die Zwergmöve auf dem 2 bee jetzt nicht mehr bemerkt wird“.) . Am ſo erfreulicher ift es, daß ich in der Lage bin, mitteilen zu können, | daß die Zwergmöve im Sommer 1899 wieder in einer Anzahl von Pärchen auf d dem i weſtpreußiſchen Teile des Drauſenſees gebrütet hat. Es dürfte dies wohl der weſtlichſte Punkt des Brutbezirkes dieſer Möve ſchreibt: 3) „Man findet fie (die Zwergmöve) auch an verſchiedenen Stellen der Nord⸗ und Oſtſee bis Holland, am Ausfluß der Elbe, in der Mark, nach 3 2) S. Rhea, Zeitschrift für die geſamte Ornithologie, 2. Heft, Leipzig 1849, S. 211. 99 S. Hartert, Verſuch einer Ornis Preußens 1887, S. 53. 2 . 2) Vergl. 5 „Naturgeſchichte der deutſchen Vögel, 4. Aufl., Stuttgart 1891, S. . 582. die, de bremse ein ane Weſtpreußens. 213 en unſere Vögel ſchützen können, aber wenn uns das Geſetz eine Hand- e das sun Intereſſe ſchenken würde. 4 | Die Zwergmöve ein Yrufvogel Weſtpreußens. er: | Bon Referendar Dr. F. Henrici. | 5 Im Juni 1847 unternahm E. F. von Homeyer gemeinſchaftlich mit dem Pfarrer Boeck aus Danzig einen ornithologiſchen Ausflug nach dem he: ſcheint ihm deshalb zweifelhaft, ob „dieſe liebliche Möve den See im nächſten überhaupt ſein, der zur Zeit bekannt iſt. Wenn Friderich in ſeinem Werke En da ae TS * zum > ra HE Zu - n 3 . . Er 5 . ji Schal ow, häufig an größeren Flü fen des s Gebietes, und Königsbergerkreis. Im Übrigen ſelten an den größeren Flußge iet aße der Maße hervor, 1 5 ſofort auffallen muß, daß a zn und Oder; aber nicht an größeren Seen. Brutvogel im De inneren Deuſchlands ; I „Maße märkiſcher 1 31 11 18 mm 80. ehe geht die Verte 8 aus der genau Übereinftimmend ſelbſt ziemlich genau auf „4 cm lang und 3 cm breit“ aN Die Zwerg möve iſt bekanntlich ſchon mehrfach im mittleren und weſtlichen Deutſchland erlegt, aber als Brutvogel iſt ſie bisher dort nicht feſtgeſtellt. Er Mir ſcheint es nun von beſonderem Intereſſe zu fein, daß die Zwergm g denſelben See, den ſie nachweislich ſchon vor mehr als fünfzig Jahren ſich zu Brutplatze erwählt hatte, feſtgehalten beziehungsweiſe wieder aufgeſucht hat, zume Ka derjelbe von ihrem Brutzentrum aus recht exponiert zu liegen ſcheint. Ja, ich glaube ſogar nach der Beſchreibung von Homeyers annehmen zu können, daß er im Jahre 1847 die Zwergmöve an derſelben Stelle des Drauſenſees an⸗ getroffen hat, wo ich ſie im vorigen Jahre wiederfand. Sie hat ſich durch die 1 fortſchreitende Kultur, insbeſondere durch die an jener Stelle in nächſter b 0 vorbeigeführte Eiſenbahn (Berlin-Eydtkuhnen) nicht abhalten Es ihren alte 4 gewohnten Brutplatz zu behaupten. 5 Der Drauſenſee, deſſen Nordſpitze etwa drei Kilometeß ſudlech Gibing . liegt, erſtreckt ſich in einer Ausdehnung von etwa zehn Kilometer in ſeiner hauptſächlichen Richtung von Norden nach Süden und iſt durchſchnittlich etwa zwei Kilometer breit. In ihn münden viel kleine Bäche ein, und ſeinen Ausfluß nach Norden bildet der Elbingfluß, welcher die Stadt Elbing berührend etwa eine Meile nördlich der Stadt ins Friſche Haff fließt. Von den vielen anderen Seen Weſtpreußens iſt der Drauſenſee durchaus verſchieden. Während dieſe f im welligen Terrain (im Zuge des baltiſchen Höhenrückens) liegen, dehnt ſich Drauſenſee ſeiner ganzen Länge nach in der Niederung aus.?) Faſt ausſchli Wieſen, die mit Ausnahme weniger Sommermonate feucht ſind, umkränzen mit einem niedrigen Schutzwall umgebenen See. Das aber, was für viele Si und Schwimmvögel den Aufenthalt auf dem Drauſenſee ſo günſtig geſtal tet, ſeine geringe Tiefe. Dieſe läßt es zu, daß im Frühjahr der ganze See 1) S. Journal für Ornithologie, 24. Jahrg. 1876, S. 8. e 2) Die ſogenannte Draujen-Niederung liegt zum Teil Kr 2 dem bende Mai ab be bedecen Rohr, anf nf 2 5 über Waſſerpflanzen dis die 1 u man on aus In Nähe nur 1 Wi . Nur eine e von Norden nach Süden wird für die 1 0 Schiffahrt offengehalten, die den Verkehr zwiſchen Elbing und den Städten Oberlandes, wie Saalfeld, Oſterode, Dt. Eylau vermittelt, welche Orte durch e Seen und den oberländiſchen Kanal mit dem Drauſenſee in Verbindung ſtehen. Fe Die Kenntnis von der von v. Homeyer nach dem Drauſenſee im Jahre © 847 unternommenen ornithologiſchen Exkurſion und ſeiner Entdeckung betreffs er Zwergmöve war die Veranlaſſung für u den See ebenfalls bei Beginn es Frühiahrs aufzusuchen. Bei meinem erſten Ausfluge fuhr Wh ein Fiſcher zu einer nur kleinen done, von den ſehnlichſt herbeigewünf chten Zwergmöven bemerkte ich doch nichts. Erſt nach mehreren Beſuchen brachte mich mein Fiſcher auf meinen Wunſch zu einer bedeutend größeren Mövenkolonie, die in der Hauptſache wieder us Lachmöven beſtand. An dem Brutplatze dieſer Kolonie war die Oberfläche 5 Sees vollkommen von der Waſſeralbe (Stratiotes alöides) — die Fiſcher 2 ennen die Pflanze „Sichelkraut“ — überzogen, hin und wieder von Schilfkufen * nd vereinzelt ſtehenden Schierlingspflanzen unterbrochen. Das Fortſchieben des Kahnes war wegen des dichten Pflanzenwuchſes recht ſchwierig. Hunderte von 4 köven flogen bei unſerer Ankunft von ihren Neſtern auf und umſchwärmten uns mit kreiſchendem Geſchrei. Nach einigem Umherſpähen erblickte ich unter den vielen anderen einige Möven, deren Unterſeite der Flügel dunkel, beinahe ſchn varz gefärbt war. Das mußten ſie ſein, die Geſuchten. Um mir Gewißheit 5 u ver ſchaffen, ſollte eine derſelben geſchoſſen werden. Es war dies aber nicht 3 icht. Während die Lachmöven, deren Neſter ſämtlich hochbebrütete Eier oder Dunenjunge enthielten, häufig wütend nach uns ſtießen, weil ſie fürchteten noch⸗ 85 am, daß die Lachmöven in ungeheurer Anzahl da waren, während unſere dunkel⸗ 5 igen nur hin und wieder in dem wirren Durcheinander bemerkt wurden. ch einigen Fehlſchüſſen ſchoben wir unſeren Kahn langſam durch die Kolonie urch, und nach kurzer Zeit entdeckte ich im Gegenſatz zu den umfangreichen ern der Lachmöven ein kleines mit zwei Eiern belegtes Neſt, das niedrig f den Büſcheln der Waſſeralbe ganz unverſteckt ſtand. Nach meinem Dafür- 5 ale mußte dies ein ſolches der geſuchten Zwergmöve ſein. Während ich mir noch dasſelbe betrachtete, kam auch ſchon eine ſolche, die man nun genauer er— kennen konnte, bedeutend aus den Lüften herab und flog nach einer ausgeführten Schwenkung N zu uns zurück. Ein Schuß brachte ſie in unſere Gewalt. 3 18 als ihrer Brut beraubt zu werden, blieben jene hoch in den Lüften. Dazu 2 = a 2 a Larus minutus. Nachdem ich die Gewißheit erſt batte boe iei vogel auf dem Drauſenſee iſt, habe ich häufiger dife want d ef enn noch folgende Mitteilungen machen: BEL. Ei Die Kolonie beſteht in erſter Linie aus Lachmbven A ridi 1 — nach meiner Schätzung etwa achzig Prozent —, ferner aus ſchwarzen See⸗ * ſchwalben (Hydrochelidon nigra) — etwa fünfzehn Profen — und i aus Zwergmöven (Larus minutus) — etwa fünf Prozent. Flußf ſeeſc = (Sterna hirundo) habe ich an dieſer Stelle trotz aufmerkſamſter Beoba 8 niemals bemerkt. Überhaupt ſcheint dieſe Seeſchwalbe auf dem Drauſenſee hi = gelten zu fein, da ich nur etwa ein bis zwei Pärchen an einer anderen 5 des Sees — an der Mündung eines kleinen Baches, an der ſich eine Sandbank Be gebildet hat — bemerkt habe. Erwähnt ſei, daß ſich unter der Mövenkolo 5 auch eine kleine Brutkolonie des ſchwarzhalſigen Lappentauchers i nigr 5 Collis Brehm) vorfand. 5 BR Wenn der ganze Mövenſchwarm ſich bei der Ankunft des Kahnes 1 ſo erblickte man unter den Hunderten von Vögeln nicht ſtets ſofort unſere kleine Möve. Auch kam fie mir niemals fo nahe wie die Lachmöven.!) Sie blieb vielmehr meiſtens hoch in den Lüften und deshalb konnte man ſie hinsichtlich der 0 N Größe, obwohl fie ja bedeutend kleiner ift, nicht leicht von den Lachmöven unter⸗ 5 ſcheiden, indeſſen boten die dunklen e ein untrügliches u leicht En Br: liches Merkmal. 5 3 RN: Die Neſter find ähnlich denen der Lachmöve, doch lange nicht ſo y * und umfangreich, ſondern erheblich kleiner und von feinerem Material erbaut. 5 Wie ſchon bemerkt, war die Oberfläche des Waſſers an der Niſtſtelle völlig von . den Büſcheln der Waſſeralöe bedeckt. Schilfkufen, die dieſe grüne Fläche ſtellen * wdwieiſe unterbrachen, waren dicht mit den Neſtern der Lachmöve beſetzt, während ic kein einziges Neſt der Zwergmöve auf ihnen fand. Es ſtand vielmehr reg 5 mäßig auf der dichten, grünen Fläche der Wafjeralde und war faſt in Fällen auf eine vereinzelt daſtehende Schierlingspflanze, welche ſich etwa in des Waſſerſpiegels in mehrere Aſte teilte, geſtützt. So hatte das Neſt, gleichſam . einen feſten 19 5 Der untere a Lachmöven „ die jedenfalls häufiger ihrer Eier 1 waren — wie schon g N . Eier, teils . hatten, während die Gier a Zwergm ee Mulde 9 bis 10 cm. Das Neſt war ſtets fo ſtart gebaut, daß ee zu denen der Seeſchwalben, bei welchen 5 7 man ja nur kaum einem Neſte ſprechen kann. Insbeſondere iſt nach meinem Dafürhalten eine Verwehsleng zwiſchen einem Larus minutus- und einem Sterna hirundo- * Neſte völlig ausgeſchloſſen. 85 Die Eier gleichen ebenfalls durchaus denen von Larus ridibundus, ſowohl in orm wie in Färbung, natürlich abgeſ ehen von der viel geringeren Größe. Es kommen ebenſo wie bei jenen die verſchiedenſten Typen vor. Nur blaue Abnernitten, wie man ſie bei der Lachmöve findet, beobachtete ich nicht. Ge— wöhnlich ſind die Eier von einer regelmäßigen Eigeſtalt, indeſſen kommt auch eine kugelige (3729 mm), wie eine langgeſtreckte (43,5 1 29 mm) Form vor. Be * 1 — Kr. Be: 8 . Er Minimum 37 29 beziehungsweiſe 43x 28,5 mm. | A Die zarte, dünne Schale iſt von feinem Korn, glatt und mit einem bligen Glanze verſehen. Die Grundfarbe variiert von olivenbraun bis olivengrün, ja nimmt. Die Fleckung iſt über das ganze Ei verteilt, häuft ſich jedoch am Ä Fleckenkranz bilden. Ihre Farbe iſt größtenteils braun, geht jedoch öfters in 0 rau⸗ bis ſchwarzbraun, ſelten in ein helleres Braun über. Violettgraue Schalen- ä * Gegen das Licht gehalten ſcheinen die Eier grün durch. | 5 Von Sterna hirundo- Eiern, mit Denen fie hinſichtlich der = und —— F — ie im Gegenſatz zu der gedrungeneren, e Form eines Sterna s ies zierlich nennen. Auch iſt das Korn bei minutus noch feiner. 5 ner find die Zwergmöveneier — wie bemerkt — ſtets mit einem ziemlich ſtarken 2 Olglanze verſehen, während Sterna hirundo-Eier glanzlos oder faſt glanzlos 5 erſcheinen. Der olivenbräunlich⸗grünliche Grundton, der bei minutus ſtets vor— | handen ift, findet ſich bei Sterna hirundo nur felten und zeigt ſich auch dann nicht in jenem Maße. Auch ein Unterſcheidungsmerkmal beider Arten, welches 8 3 (a. a. O.) hinſichtlich friſcher, noch nicht präparierter Eier, angiebt, 5 2 18* us a 2 5 8 e Geneve ein 1 Beutvogel elbe . 1 x 2 Ba | | 37 8 ge um Würz elchen. Der Durchmesser des ganzen Neſtes betrug 16 bis 17 cm, . Das Durchſchnittsmaß von neunundzwanzig von mir gemeſſenen Eiern beträgt = 41,08 4 29,55 mm; das Maximum 44 30 beziehungsweiſe 42x31 mm; N pe iſt im friſchen Zuſtande mitunter, aber ſeltener, grasgrün, welche Färbung dann aber in der Sammlung mehr und mehr einen olivengrünlichen Ton an⸗ hu Ende, wo die Flecke auch etwas größer werden und nicht ſelten einen 3 fede, die in nicht allzu großer Anzahl verhanden ſind, haben meiſt eine geringe Au N a a a u Klarheit in dieſe wichtige Frage zu bringen beziehungsweiſe mich am ich betreffs 5 Arnsergmöeneie bestätigen: = von Larus minutus- Eiern rotgelb iſt im Bea ns von Sterna hirundo. hr, 8 Die Anzahl der Eier eines Geleges and die Brutzeit | inſofern nur unter Vorbehalt anzugeben, als es vielleicht möglich iß 5 ſind, zu jener Zeit in ihrem Brutgeſchäft bereits um etwa eigene 0 Zwergmöve voraus er u die Ae a bereits im e im zwei und nur drei aus je drei Eiern. Ein Ei der 0 55 155 in 195 n Larus ridibundus-Neſt mit zwei Eiern: das eine Lachmövenei war faul, da andere ziemlich ſtark bebrütet, während das Zwergmövenei erſt mäßig bebrütet wa Nach meinen Erfahrungen findet man Gelege der Zwergmöve zwiſchen dem 28. Mai und 18. Juni. In den erſten Tagen des Juni (4. bis 10.) ſcheiner 5 die meiften friſchen und vollzähligen Gelege vorhanden zu fein. Diefer Zeitpunkt ſtimmt auch mit dem von von Homeyer aus dem Jahre 1847 angegebene überein, der das Gelege mit drei Eiern am 16. Juni fand. Den Su der Ber brütung giebt er leider nicht an. | 8 Sofern ich ſpäter noch andere hiervon en e Beobachtungen woc n ſollte, werde ich ſie ſeiner Zeit mitteilen. 5 Hoffentlich verläßt uns nun in Zukunft dieſe kleine Möve nicht weder h d bleibt ein dauerndes Mitglied unserer jo reichen weſtpreußiſchen Ornis. . 10. Januar 1900. Hahnen- und Hennenfedrigkeit. „ Von Oberregierungsrat a. D. Cronau. = 4 . In der Abhandlung über Hahnen- und Hennenfedrigkeit von Heitz Dr. Wurm-Teinad) in Nr. 1 der Ornithologiſchen Monatsſchrift 18 mir erſt jetzt zu Geſicht kommt, finde ich einige Angaben, welche Erfahrungen nicht vollſtändig übereinſtimmen. Ich geſtatte mir dad) Erklärung jedoch, daß ich dieſe lediglich aus dem Grunde befann 3 2 3 N 7 2 2 8 BETEN mare * at, ET. N 1 2 Pi \ berregt 5 ge ” bahnen. amd Henmenfbrhit. 219 a | 25 daun noch möchte ich: | E 3 Bezüglich der Hennefer der Hähne um derben weitere TEN 8 2 von zuſtändiger Seite bitten. | - = Bezüglich des erſten Punktes, Vorhandenſein des Spoknes bei hahnen⸗ 2 fedrigen Hennen, welches ich keineswegs in Zweifel ziehen möchte, bemerke ich, aß mir in meiner langjährigen Praxis, welche ſich allerdings zumeiſt auf Faſanen ind den Hühnerhof erſtreckt, niemals eine hahnenfedrige Henne mit Sporn oder Er nur einem Anſatz zu demſelben vorgekommen iſt, daß ich dieſen auch bisher ve vergeblich in den mir an Sammlungen geſucht a So habe ich Fuer ee es den Sporn oder auch nur eine Andeutung desſelben aufweiſt. Andererſeits finden ſich darunter ſolche, welche ſowohl den vollkommenen Stoß wie auch die ſonſtigen Abzeichen des Hahnes zeigen, während das Gefieder ſelbſt bei allen dieſen Exemplaren bei weitem nicht den Glanz und die Vollkommenheit desjenigen des Hahnes erreicht. Die Allgemeinfärbung iſt matter, namentlich an Bruſt und Blau und Purpur der einzelnen Federn. Anders und bei weitem mehr dem 5 Gefieder des Hahnes ſich nähernd erſcheint beiſpielsweiſe die Hahnenfedrigkeit bei ld⸗ und Amherſt⸗Hennen und ich kann von einer Amherſt-Henne aus meiner ſanerie berichten, daß ſie ſo vollkommen das Gefieder des Hahnes innerhalb eier Jahre angelegt hatte, daß ſie nur durch den fehlenden Sporn von dieſem unterſchieden werden konnte. Ebenſo war ſowohl die Stimme wie auch das et . Verhalten demjenigen des Hahnes nahezu gleich. 2 Hiernach möchte noch eine nähere Angabe, wenn möglich unter Anführung * on Beiſpielen, bezüglich des n des Spornes und der Ausbildung desſelben angezeigt erſcheinen. = ad. 2. Die Bezeichnung N für die htefedeig Henne des Ed delfaſanes möchte wohl auf einer Verwechslung inſofern beruhen, als der Ausdruck „coquard“ nicht der Hahnenfedrigkeit beigelegt wird, ſondern vielmehr einer 3 unf -uchtbaren Baſtardform des Edelfaſanes aus Kreuzung desſelben mit der ge⸗ ee Haushenne. Derartige Baſtarde, ſeit langen Jahren bekannt und uch in meiner Faſanerie mehrfach gezüchtet, laſſen bei in der Regel umverhältnis- m äßiger Größe . den erſten Blick den Urſprung erkennen, ſie zeigen beide I . ee uf TRIER 3 * Een (Straßburger) Naturhiſtoriſchen Muſeum auch nicht eine gefunden, welche * zeigt eine mehr eintönige braunrote Farbe ohne die brillanten Säume in — — a 4 a RER . r 2 Pr" En E PL Ar 2 „ r 58 5 2 9 3 Fr — 57 . „ 9 * A . 57 * 7 x | Merknalen, ind aber a ur von ie und ur nackte (rote) Stelle um das Auge erinnert an den Faſan, und das dunkel gefärbte Gefieder an das Haushuhn. Die Unfruchtbarkei 1 2 Generationen erſcheint erklärlich bei der Verſchiedenheit der Genera, u Eltern angehören. Der Faſan, zum Genus Phasianus gehörig, t Wildhuhn, Genus Gallus, dem unſer Haushuhn entſtammt, ſo fern, 5 0 einer fortpflanzungsfähigen Nachkommenſchaft nicht die Rede ſein kann. i Ich wende mich nun be 1 dritten Frage, nämlich zur Senne rn er welche im 1 7d Alter ee ort wohl auch aus gleicher Urſache — und welche von vornherein ein dem Weibe ähnliches Gefieder junger männlicher Vögel bedingt, Re hier zunächſt aus geſchloſſen fein. ee Über hahnenfedrige Hennen it die Litteratur reich geſegnet, anders liegt ' der Fall bezüglich hennenfedriger Hähne, und ich habe ſchon feit Jahren vergeblich nach näheren Berichten unter Anführung von Beiſpielen aus der Vogelwelt ge⸗ trachtet. Solche Beiſpiele, wenngleich im Freileben ſchwierig zu ermitteln und klar zu legen, ſollten, ähnlich wie bei der Hahnenfedrigkeit beim Hausgeflügel und insbeſondere auch den Faſanen, welche in den letzten Jahrzehnten in großer Ausdehnung in Volieren gezüchtet und beobachtet werden, in die Erſchein treten. Nichtsdeſtoweniger fehlen ſie faſt gänzlich und ich kann nur n konſtatieren, daß mir bei einer reichhaltigen Sammlung faſt aller eingeführte exotiſchen Faſanen und ſonſtiger Hühnervögel bisher nach mehr als vierzigjähriger Er Beobachtung kein Beiſpiel hennenfedriger Hähne bekannt geworden iſt. ie Endlich möchte ich noch die Annahme der Hahnen— wie Hennenfedrig als erbliche Überlieferung kurz berühren, eine Frage, welche meines Eracht⸗ ſchwer zu löſen ſein möchte, ſowohl bezüglich der Tiere des Freilebens wie a derjenigen der Gefangenſchaft, bei letzteren zweifelsohne leichter, aber immer d ch nur bei einer verhältnismäßig langen Dauer der Beobachtung, man in jeltenften Fällen Gelegenheit geboten fein möchte. 1 Wenn ich recht unterrichtet er b handelt es fi im dada Fa ei noch nicht die Rede iſt, da nur im e 6 ) alf o in der r 15 von einer a0 hier uktion befruchteter Eier — die Rede ſein kann. & Dięcſe Andeutungen möchten genügen und ich kann zum Schluß nur noch E in Übereinſtimmung mit den Ausführungen des Herrn Verfaſſers jenes Artikels de en Wunſch ausſ ſprechen, es möchte von zuſtändiger Seite alles, was zur Klärung 3 beitragen kann, bekannt gegeben werden im i der Wiſſenſchaft und auch de er praktiſchen Seite der Frage. * ü bburg (Elſaß), im a 1900 5. 3 Erwiderung auf Borſehende⸗. 1 In Nr. 1 dieſer Zeitſchrift von 1899 habe ich auf Grund Ae 4 Studien das bis jetzt bezüglich der Hahnen- und Hennenfedrigkeit Feſtgeſtellte 1 Gern verweiſe ich Herrn Oberregierungsrat Cronau auf folgende Spezial⸗ = schriften, wo die Reſultate aus Thatſachen entwickelt, ſeine Fragen erſchöpfend behandelt und, ſoweit möglich, beantwortet werden. en | ee * I. Profeſſor Dr. A. Brandt (Charkow): Anatomiſches und Allgemeines über die ſogenannte Hahnenfedrigkeit und über anderweitige Geſchlechtsanormalien 5 ſchaftliche Zoologie XLVIII, 1/2, Leipzig, W. Engelmann 1889. 2. Hofrat Dr. A. B. Meyer (Dresden): Abhandlungen und Berichte des Königlichen zoologiſchen und anthropologiſch-ethnographiſchen Muſeums zu Dresden, = 1894/95. R. Friedländer & Sohn in Berlin. Nr. 3: Ein Bee 2 thelyider) Auerhahn, mit einer Tafel. | | 5. 3. Beiträge zur Geburtshilfe und Gynäkologie von Hegar u. A., Band I, Heft 2: Dr. H. Sellheim, Zur Lehre von den ſekundären Geſchlechtscharakteren, mit Abbildungen. Leipzig, A. Georgi, 1898. (Wie ich Herrn Kollegen S., den ich einen Sonderabdruck verdanke, mitteilte, wäre im zoologiſchen Intereſſe eine frühere Exſtirpation des Ovariums, ehe die Küchlein in der Entwickelung boch Charaktere ſchon fortgeſchritten, und eine über mehrere Mauſerperioden 5 verlängerte Beobachtung derſelben höchſt erwünſcht. Auch ſchlug ich eine ben Bauchſchnitte die Vögel meiſt zu Grunde gehen.) Herr Cronau wird darin mehrfach den thatſächlich zuweilen geſpornten 0. 5 Sporne in verſchiedenen Entwicklungsgraden tragenden) hahnenfedrigen | Hennen begegnen und das, bis jetzt allerdings nicht beſonders reiche Material 0 ilch der — der Hähne aufgezählt und bearbeitet finden. . oe — I mitgeteilt, ſoweit es den Leſern dieſer Blätter intereſſant ſein könnte. = bei Vögeln. Mit drei Tafeln. Separat-Abdrud aus der Zeitſchrift für wiſſen⸗ Operation möglichſt außerhalb des Bauchfelles, vom Rücken her, vor, weil * ER DT et, fr > 6 N N * 1 14 7 ar Ben RER Tan 1 N 1 i NY r a HE B. Rn 288 „ = * 8 . BE Vincennes SE ausdrüdtid): „Le nom ge A Kaplan b zählung gegenüber ungläubig verhielt und der Anſicht war, es mü ö N . pflegen offenbar die u Jäger ebenfalls ee „Cor ards bezeichnen. J. Geoffroy St. Hilaire, Mauduyt, Vicg dAzyr berühmte franzöſiſche Naturforſcher, e über „coquards“, 2 5 . 5 waren (j. Brandt, a. a. O. S. 105, e Und: A. 1%, 15 bie du faisan ordinaire et de ei 9 eme ue, handlung: deviennent ägees“. Ich habe demnach meiner obengenannten handlung, ihrem Ziele Si weder Ge: beizufügen, noch etwas darin zu verändern, ar Von Amtsanwalt Kayſ er. (Schluß.) e 51. Ampelis garrulus L., Seidenſchwanz. Am 21. Mai 1899 m chte mir ein in n feinen Angaben durchaus zuverläſſiger Heger die ii ee daß in Vorkommniſſes in unſeren Gegenden und war ne als ich mic ii Täuſchung beziehungsweiſe Verwechſelung mit einer anderen Vogelart vo Er erklärte mir demgegenüber, daß er den Seidenſchwanz, der doch durch 1 roten und gelben Pünktchen kenntlich ſei, ſchon ſelbſt geſchoſſen habe und gi Ich 1755 nach wie vor Sa in 8 N ar mir e ; ofen) ı dicht N Die ne iſt ſtark i und wie das Nußere Vogelkot verunreinigt. Das Neſt gehört augenſcheinlich keiner der hier jelmäßig brütenden Vogelarten an und entſpricht, abgeſehen von den etwas et ineren Maßen, derjenigen Schilderung, welche in Friderich's , von dem Neſt des Seidenſchwanzes entworfen ift. E- Das Neſt ſtand etwa 1½ʒ m hoch in einem Weidenſtrauch auf einem ichen Wieſen belegenen Damm und in der Nähe großer Teiche. Nach Ausſage des Hegers waren vier Junge darin, deren Fütterung ſeitens der Alten er noch im J Juni beobachtet hatte, und die dann ausgeflogen ſind. Er hat dieſe Vogelart * Jahre 1898 zuerſt beobachtet, insbeſondere auch geſehen, daß dieſe Vögel eine 5 nahe gelegene Chauſſee öfters beſuchten und ihre Jungen mit Kirſchen fütterten. Auch in dem benachbarten Dominialgarten und dem nahen Walde hat mein Gewährsmann ſie beobachtet und glaubt, daß im ganzen etwa ein halbes Dutzend — | hieſige Gegend. E Übrigens iſt das Brüten des Seidenſchwanzes in n Deutſchland ſchon mehr⸗ fach konſtatiert worden. Vergl. Gloger (Schleſiens Wirbeltierfauna, S. 37), Floericke (Avifauna von Schleſien, S. 287) und Blaſius (Borggreve, Vogel— Fauna von Norddeutſchland, S. 80). Es iſt dies auch unſchwer erklärlich, da von verſchiedenen Beobachtern hier in Schleſien Seidenſchwänze während des 3 zen Sommers betroffen wurden (vergl. Floericke a. a. O.), und da auch andere nordiſche Arten vereinzelt in Deutſchland brüteten, fo Acanthis linaria u nd Turdus jliacus (vergl. z. B. Liebe, Geſammelte Schriften, S. 224). Auch in dieſem Jahr beſtätigte mir der gräfliche Konſervator Herr Martini in Warm— . daß er während des ganzen Jahres Seidenſchwänze zum Ausſtopfen erhalte. 5 Be 52. Hirundo rustica I., Rauchſchwalbe. 1898 Ankunft am 12. April. Am 25. September desſelben Jahres ſah ich noch neun Stück Rauchſchwalben, = inge von demſelben Jahre. 53. Micropus apus (L.), Mauerſegler. 1899 zuerſt am 12. Mai geſehen. FR 54. Caprimulgus europaeus L., Ziegenmelker. Brutvogel. In der icht zum 4. September 1898 wurde in einem Garten der hieſigen Stadt ein * Albino geſchoſſen, den ich für meine Sammlung erhielt. Ich werde r das ſeltene Stück noch Näheres berichten. Am 5. September 1898 ſah ich Sti Br an der Stadt. | | Pärchen vorhanden ſind. Nachdem die Jungen erwachſen Wed verlaſſen ſie die r * racke aufgefttert.. Forſt bei Hammer vor, wo er brüten dürfte. | | Sa 23. März 1898 ein Stück geſehen. Das in meinem früheren Bericht (XXIII, Nr. 4) erwähnte Exemplar des He nu der Chauſfee. x 56. Alcedo ispida L., Eisvogel. Spiri bortommenber Am 10. Oftober 1898 jah 05 noch einen dicht an der Stadt. = 57. Dryocopus martius G0 Schwarzſpecht. Kommt im ben 1 58. Dendrocopus major (L.), Großer Buntſpecht. r fan. 59. Cuculus canorus L., Kuckuck. Im Verhältnis zu N Gegend iſt der Kuckuck hier wenig 1 was am beſten aus der Thatſache erhellt daß ein hieſiger eifriger Eierſammler in einem Jahr höchſtens zwei, in manche x Jahren nur ein oder gar kein Kuckucksei fand. Drei der im Laufe der Jahre gefundenen Eier ſtammten aus Neſtern des Rotkehlchens, und da ſie auch in der Färbung gleichartig ſind, ſo dürften ſie von demſelben Weibchen herrühren. Außer⸗ | dem wurde je ein Kuckucksei in den Neſtern der Gartengrasmücke, des rotrückigen Würgers und der Goldammer gefunden, — in den Neſtern der De Bäufam, Dorngrasmücke auffallenderweiſe keins. 8 60. Strix flammea L., Schleiereule. Im Frühjahr 1899 brachte mi ein Arbeiter eine kranke Schleiereule. Ich ſetzte ſie in eine dunkle Ecke in einer Bodenkammer in der Erwartung, ſie würde ſich N — dieſe Hoffnung erwi ſich aber als trügeriſch. | 61. Asio aceipitrinus (Pall.), Sumpfohreule. Im September 1897 be obachtete ich eines Tages während der Hühnerjagd auf den Feldern eine gro Anzahl dieſer Eulen (ca. 25 Stück), von denen eine Er Due Späte ſah ich ſie nicht mehr. „„ 62. Tinnunculus vespertinus (43235 Notfußfalke. Kommt W v Oberförſters Preſcher, welches ich inzwiſchen in Augenſchein genommen habe, . altes Weibchen. Ein altes 1 , vor etwa 1 a in . on Bohnen aus der ngen von Natibor. 225 Mau erneuert 9 5 Ein junges Männchen hat ein hiesiger Arzt in ſei : Sammlung. Ein altes Männchen und ein altes Weibchen ſtehen in der Su Er Gymnaſialſammlung und dürften auch von hier ſtammen. Das ſind alle Exemplare aus der hieſigen Gegend, von denen ich Kenntnis erhielt. 8 . Falco subbuteo L., Baumfalke. Wurde einige Male erlegt. Ein ee ſteht in der Sammlung. eines hieſigen Arztes. 3 64. Falco aesalon Tunst., Merlinfalke. Ein im Jahre 1898 in hieſiger 3 geſchoſſenes Exemplar erwarb ich für meine Sammlung. Der Vogel iſt b klein, 27 bis 28 cm lang (ſoweit ſich dies bei dem ausgeſtopften Stück feſtſtellen läßt). und entweder ein Weibchen oder — was wohl der Größe nach wahr— ſcheinlicher — ein junges Männchen. | . 65. Tinnunculus Naumanni (Fleisch.), Rötelfalk. Ein ornithologiſch gebildeter Forſtbeamter in hieſiger Gegend, welcher die von ihm präparierten = ai nach „Fritſch, Naturgeſchichte der Vögel Europas“ e 1 mir, er habe einſt ein Exemplar dieſes Falken erhalten. 66. Falco peregrinus Tunst., Wanderfalke. Ich habe Neher in bieſiger Gegend geſchoſſene Exemplare 17 5 | | 3 bei Kuchelna hieſigen Kreiſes ge ſchoſſen. * 608. Aquila maculata (Gm. ), Schelladler. Ein eu Exemplar 5 dieſer Art wurde 1897 bei Grabowka hieſigen Kreiſes geſchoſſen. Es iſt hellbraun (etwa wie Milchkaffee), die weißen Flecke am Ende der Oberſchwanzdeckfedern ſind ſehr klein, die großen Schwungfedern ſchwärzlich. Im Genick findet ſich kein Fleck. Die im „neuen Naumann“ angegebenen Längenunterſchiede in den Schwung⸗ * federn ſtimmten genau. Ich habe dieſen, wie den Adler der vorhergehenden Art, 3 ein, die aber ohne zu horſten wieder verſchwanden, obwohl ihre Schonung angeordnet E worden war. Ob ſie dieſer oder der vorigen Art angehörten, ließ ſich nicht feſtſtellen. 69. Archibuteo lagopus (Brünn.), Rauhfußbuſſard. Das Exemplar baer Sammlung wurde im November oder Dezember 1895 auf der benachbarten = Seine Färbung iſt typiſch. 3 0. Circaëtus alien (Gm.), haber Nach glaubwürdigen Mitteilungen wiederholt hier erlegt. | 5 71. Haliaötus albicilla (L.), Seeadler. Ein in hieſiger Gegend erlegter 3 Seeadler feht in der ee in Forſthaus Hai. 67. Aquila pomarina Brehm., Schreiadler. Ein ſchönes Exemplar, * hellbraun mit einem Stich ins Gelbliche, an der Bruſt gelbgefleckt, wurde 1898 Felbſt genau beſichtigt und unterſucht. Vor einigen Jahren fanden ſich, wie mir 2 Herr Forſtmeiſter Schmidt mitteilte, in den herzoglichen Forſten zwei Schreiadler . Feldmark geſchoſſen. Seine e Bes 54, die Flugbreite 127 cm. 7 b NN 55 n N EEE 1 RE 7 1 a a a a A re Ve on würde. lichen Forſtes Obora, welches viel 1 fohrie Am 8. u 898 ich zur Entenjagd ging, einen Fiſchadler bei Bokau. Er flog immer übe aller und rüttelte ſehr häufig, wobei er die Fänge weit nach unt während er fie ſonſt beim Fliegen anzog. Es war wohl dasſelbe 50 welches ich am 15. September 1898 friſch geſchoſſen zugeſandt erhielt. ie breite betrug 166, die Länge 58 em. Der Vogel war ein dne, Oberſeite zeigt leuchtende, weiße Querflecken, die Unterſeite iſt Se nit i Gelb an der Bruft. - 0 Be. 73. Pernis apivorus FEB; Weſpenbuſſard. Ich 5 mehrere in „ Gegend erlegte Exemplare. 1 | 74. Milvus milvus (L.), Gabelweihe. Obwohl er bei Beuthen Obe | ſchleſien) und Gleiwitz vorkommt, iſt mir doch kein Fall ſeines Vorkommens hieſiger Gegend bekannt geworden. ER 5 75. Accipiter nisus (L.), Sperber. Wird öfters 12e BR: 76. Astur palumbarius (L.), Hühnerhabicht. Ich ſah einige in hieſiger Gegend erlegte Exemplare ausgeſtopft. Er iſt hier auffallenderweiſe ziemlich ſelten 5 | 77. Circus aeruginosus (L.), Rohrweihe. Am 27. ee 1899 ein — + u Pe an Abe SE IE SER & TER Per Pen ee . Ta Stück geſehen, dunkelrotbraun mit hellgelbem Kopf. : 1 78. Circus pygargus (L.), Wieſenweihe. Am 27. September 1897 0 1 ich bei der Hühnerjagd ein Stück im Ba Ein altes Männchen wur 10h89 geſchoſſen. ä 5 79. Coturnix coturnix (L.), Wachtel. Iſt viel ſeltener ne Letz 5 Schlag 1898 am 2. Auguſt. e = 80. Turtur turtur (L.), Turteltaube. Am 8. September 1898 wurde 2 meiner Gegenwart noch eine junge Taube dieſer Art geſchoſſen. . ie 81. Ardea purpurea L., Purpurreiher. Wurde mehrfach erlegt. ö . 5 Stück ſteht in einer hieſigen Weinhandlung, ein anderes im Forſthaus Dei; Stück befinden ſich in der herzoglichen Sammlung in Rauden. 8 82. Ardea cinerea L., Fischreiher. Kommt . vor. . 84. Ardetta minuta (L.), Seer Am 18. J Juni i 1899 = ein Baie von 8 Eiern. Nach N des De 1 1 85. 1 ai ela 0. 5 Große Rohrdommel. Wird auf den benad)- Ei ten Teichen (bei Grabowka) jährlich in zehn bis zwölf Köpfen (in einem der 2 letzten Jahre ſogar zwanzig!) geſchoſſen. Da der Fiſcherei wegen ein hohes = Schußgeld für dieſe Art beſtimmt iſt, kommen fie hier nicht zum Brüten. Ein Frachtvolles Weibchen Sl u 1 geſchoſſen am 15. Oktober 1898. ng 69, 5 Flugbreite 109 cm. | 86. er 5 55 Nachtreiher. Nach gignbhufter Mit⸗ eilung hat ein Pärchen dieſer Reiher vor etwa zwanzig Jahren an den großen Teichen in dem nahen herzoglichen Forſt Lenszezok gebrütet und Junge erzogen, urde dann aber abgeſchoſſen und ſteht heute noch ausgeſtopft im dortigen Forſt— * bereits früher (XXIII, Nr. 4) berichtet. | 87. Ciconia ciconia (L.), Weißer Storch. Kommt nicht gar ſelten vor, nd aber meiſtens bald abgeſchoſſen. Brütet hier nicht. Im Jahre 1898 ER 3 27. Mai ſieben Stück, am 11. Juli ein Stück. Am re bezw. 17. Mai 1899 hatten ſie ſchon Eier. Eines Tages in der zweiten Ei huhn zum Verkauf angeboten, welches er in einer Scheuer gefangen haben wollte. Die Köchin, welche den Vogel in der Hand trug, wurde von ihm ei in die Wange gebiſſen. s 3 89. Gallinula 1 (.), Teichhuhn. Am 21. Mai 1899 erhielt ich ein kurz vorher geſammeltes Gelege von ſechs Stück. 90. Ortygometra porzana (L.), Tüpfelſumpfhuhn. Herr Forſtmeiſter 8 chmidt iſt der Anſicht, daß es hier brütet, da alljährlich bei der Entenjagd auf d en herzoglichen Teichen junge Stücke ge) ſchoſſen werden. e ſteht ein in hiesiger Gegend erlegtes Exemplar. F 92. Numenius arcuatus (L.), Großer Brachvogel. Kommt nicht gar . Men vor. Ich ſah mehrere ausgeſtopfte Stücke, darunter eines, das im Früh⸗ lahr 1899 im hieſigen Kreiſe gefangen wurde. ö 93. Limosa limosa (L.), Uferſchnepfe. Im Forſthaus Hai ſteht ein . aeſtopftes Exemplar, 1 vor vielen Jahren bei Grabowka erlegt wurde. 1 8 94. Vanellus vanellus (L.), e Brutvogel. Am 3. September 1898 — ir N * haus, wo ich es ſah. Ein in den letzten Jahren geſchoſſenes Stück ſah ich in der Sammlung in Forſthaus Hai. Von dem im Mai 1897 e Stück Ba 88. Fulica atra L., Bläßhuhn. Am 26. Mai 1898 ſah ich eine Anzahl ? a Neſter, teils nur mit einigen, teils mit acht, eines ſogar mit neun Eiern belegt. | Hälfte des November 1898 wurde mir von einem Landmann ein lebendes Bläß⸗ 91. Otis tetrax L., Zwergtrappe. In der herzoglichen Sammlung in r FE Be u 3 ah i eine ah Anzaht, in der herzoglichen Sammlung in Rauden. Brutvogel, da ich ſie während der Brutzeit alljährlich antreffe. . 5 a 3 2 N A (2 e 0 4 A we kN „ 2 5 e N 2 3 1 _ 7 x 7 82 4 — hundert Stück. | 5 5 | 95. Charadrius dukius 8000 Sturegenpfe. en en ) der Sammlung im Forſthaus Hai. 9 96. Anser segetum (Gm.), Saatgans. Emm nach der glaubwi i Verſicherung eines Forſtbeamten auf dem Durchzuge vor. Ein Stück sieht 97. Anser anser (L.), Graugans. Auch die Art wurde ne ae, ſcheint häufiger vorzukommen, als die e Flüge wilder Gänſe ſcheinlich um auf den Feldern zu äſen und dann regelmäßig in der e dämmerung zurück (ſtromabwärts), wohl um auf irgend einem Teich zu übernachten. Sie ziehen ſo hoch, daß ſich ein Schuß nicht anbringen läßt. Der Stimme nach iſt es Anser anser. Am 15. November 1897 ſah ich einen ſtarken Flug Wild⸗ 8 gänſe über die Stadt les mochten gegen ſechzig Stück ſein) von Nordoſt nad) Südweſt ziehen. Der Stimme nach war es ebenfalls Anser anser. 8 98. Branta bernicla (L.), Ringelgans. Bei einem hieſigen Wider ſah ich ausgeſtopft ein Stück, welches vor en Jahren bei Wi N Kreiſes erlegt wurde. 99. Tadorna tadorna (L.), Brandgans. Im Herbſt 1895 wurde ei 1 Pärchen im Jugendkleide auf den benachbarten fürſtlich Lichnowskyſchen Teichen erlegt. Der an einem Schnabelhöcker kenntliche Erpel ſteht im ee He i ausgeſtopft, die Ente ging ſpäter in meine Sammlung über? 1 100. Anas crecca L., Krickente. Kommt vor, dürfte auch hier brüt 101. Anas strepera L., Mittelente. Brutvogel, wird hier „polnif Ente“ (polka) genannt. Am 17. Mai 1899 verlaffenes Gelege von ſieben Stü 102. Dafila acuta (L.), Spießente. Ein Forſtbeamter eig mir en ausgeftopftes, im Frühjahr 1899 in hieſiger Gegend erlegtes Stück. N 103. Spatula clypeata (L.), Löffelente. Kommt hier rebel wah der Brutzeit vor, ſo ſah ich am 17. Mai 1899 zwei Stück. Sie iſt ede Brutvogel, wenngleich ich Eier noch nicht erhielt. | RE: 104. Fuligula clangula (L.), Schellente. Wurde schen hier 105. Fuligula nyroca (Güldenst.), Moorente. Jedenfalls da man ſie zur Brutzeit — z. B. am 27. Mai 1899 — regelmäßig 106. Fuligula ferina (L.), Tafelente. Auch dieſe iſt meit use 85 © vabagenden aus der dunn bon Ratibor. 229 N 10 7. lisa fuligula (L.), Meierei Wird öfters Ber, 175 zu⸗ | — 3 während der en Einen ſchönen 2 ae id) für meine f Fr ammlung. 5 108. Fuligula marila (L.), Bergente. Ein aus der hieſigen Gegend 5 ee Stück hat Herr Forſtmeiſter Schmidt in ſeiner „„ N Von 109. es albellus 15% Zwergſäger, a 110. Mergus serrator L., Mittlerer Säger und 5 111. Mergus merganser 55 Gänſeſäger, . in hieſiger Gegend erlegte Stücke in der Sammlung im Forſthaus Hai. 5 Die beiden zuletzt erwähnten Arten wurden in den letzten zwei bis drei Böbten erlegt. 4 feltenen Bogel wurde am 28. Auguſt 1898 auf dem benachbarten Brzezieer Teiche ein Stück geſchoſſen, welches in meine Sammlung kam. Es iſt ein Weibchen 80 em, Breite 127 em, Gewicht 2 kg. 1 Mai 1899 in großer Zahl am Brutplatz. | 114. Larus ridibundus L., Lachmöve. Brütet hier in einigen Kolonien, 3 darunter einer recht ſtarken. Von ee Eiern erhielt ich intereſſante Abnormitäten, = 3. B. hellblaue faſt ohne Fleck, auch ein Spurei von der Größe der Eier von = Hydrochelidon nigra. Ein am 3. September 1898 geſchoſſenes junges Exemplar 4 hatte den Schlund vollgeſtopft mit Würmern, anſcheinend Regenwürmern. 1899 Be die erſten am 26. März geſehen. Am 14. Mai Gelege von ein bis drei Eiern. 4 Am 27. Auguſt 1899 waren in Lenszezok, wo eine ſtarke Kolonie beſteht, nur noch drei oder vier Stück vorhanden. | | 115. Sterèoracius 8 . el hie Raubmöve. 3 116. Ans fluviatilis an Zbwergſteißfuß. Häufiger Brutvogel. 117. Colymbus nigricollis Brehm) Schwarzhalsſteißfuß. Häufiger Wachtelgröße. Ein in der zweiten Hälfte des Mai 1899 geſammeltes Gelege von vier Eiern erhielt ich für meine Sammlung. 118. Colymbus auritus L., Ohrenſteißfuß. Selten. Ein Stück aus der hieſigen Gegend ſteht in der ng des Herrn Oberförſters Preſcher in der Carl-Max-Faſanerie. 12 Phalacrocorax carbo (L.), rien Von dieſem hier ſehr a * 2 * * 0 r 5 er ER 3 Yard x I it 8 . ul reren 1 * J ER N > len im Jugendklleide. Oberſeite graubraun, unten weiß mit braunen Flecken. Länge 113. Hydrochelidon nigra (L.), Trauerſeeſchwalbe, ſah ich am : ; . Am 29. Juni 1898 ſah ich einen Alten mit einem Jungen von 5 N \ e e er ee Eur RR: 3 n 7 ER 8 r ne 1 1. ARE: 7 A Ar? x ? 4 i F * 2 Br ci, PS 10. mir griseigena Bod. geſchoſſen, iſt nicht Brutvogel. 15 1320. Colymbus cristatus 16% Hauben dier 5 Taucher und Brutvogel. Am 8. Mai 1898 ſah ich ein Paar 5 dich ſchwimmen, offenbar waren ſie ſchon gepaart. Am 26. Mai 1898 einem anderen Teich ein friſches (noch weißes) Ei in einem alten Mi Waſſerhuhnneſt liegen. Es ſchien zu Kämpfen mit den. früheren Eigen % Neſtes e zu ſein, m Die Ei hatte, ein La wie 11 zu haben. Ich ſelbſt ſah am 17. Mai 1899 auf einem dieſer 22 , halbes Dutzend dieſer Art. Ein dort vorhandenes Neſt une noch keine € 15 1899 ſah ich am 18. April die erſten Vögel dieſer Art. Be 78 121. Urinator arcticus (L.), Polartaucher, im Jugendlide, im Spät ſommer oder Herbſt 1897 in unmittelbarer Nähe der Stadt e Rs ich für meine Sammlung. x : Zum Schluſſe will ich noch erwähnen, daß die im Jahre 1898 ein Eier meiſtens auffallend groß waren, jo das eben erwähnte Kohlmeiſenei (vergl. Nr. 26), ferner ein am 22. Juni 1898 gefundenes Amſelei. Am auffallendſten iſt aber dieſer Größenunterſchied bei den in verſchiedenen Jahren geſammelte Eiern von Lanius collurio. Eine Vergleichung der in meiner Sammlung en haltenen Eier dieſer e aus den letzten Jahren, ergiebt folgendes Reſultat: Zwei Eier (Nr. 5 meiner Sammlung), geſammelt im Jahre 1897, meſſen beide 20x16 mm. Sie ſtammen aus demſelben Gelege. Drei Eier (Nr. 10), am 9. J 1898 geſammelt, aus einem Gelege ſtammend, meſſen: 23,5 K 16,5, 22 x1 und 22,5 017 mm. one Eier, an demſelben Tage eſamme aber aus ein n ſtammen aus derſelben Gegend. leagen, And 37 der Nr. 14 in 5 iehungswe genug wolte und 11 ſind abweichend gefärbt. Ein an einer br Stelle ae Gelege vom Juni 1898 zeigt folgende W 23816 >, 23x 16, 5, a ſind erheblich 2 als die aus =“ anderen 5 Man Aunahme nicht b Br Se en N auf Zufi ie Sans zeigt übrigens eine 1 0 rote Farbung und dürfte = — De * Der Vogel im Volksmunde. = | | Von Rudolf Hermann. 1 Fortſetzung.) 5 Über die Waldblöße, die wir ſoeben betreten, fliegt ein Vogel von der Größe einer Taube. Obſchon wir ihn erkennen, hält er es doch noch für nötig F ſich vorzuſtellen: „Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald.“ Raſch gleitet unſere Hand in die Taſche, um den Geldbeutel zu ſchütteln; wer dies beim erſten Kuckucksruf im Frühjahre thut, dem wird es im ganzen Jahre am nötigen Geld nicht fehlen. „Das weiß der Kuckuck“, daß man doch von den alten abergläubiſchen Gebräuchen nicht laſſen kann! Wo ſie einmal im Volksleben Wurzel gefaßt haben, da find ſie trotz aller auf Bildung und Auf- klärung gerichteten Verſuche ganz und gar doch nicht zu beſeitigen. E . WWas du ererbt von deinen Vätern haſt, Erwirb es, um es zu beſitzen.“ = Bezug auf den Aberglauben eines Volkes. Nun, „in des Kuckucks Namen“; . der wahrhaft Gebildete wird für das, was dem geiſtig Beſchränkten überfinnlich . oder als übernatürlicher Einfluß erſcheint, ſtets nach einer natürlichen Erklärung 7 chen 59 dieſe au 1 15 wenn er auch an hſtiſche e an 3 zu ihrer Erhaltung im Volksleben beitragen. Hierfür liefert der Kuckuck ein ® treffendes Beiſpiel. Ein ſagenhafter Nimbus hat dieſen Vogel ſchon von jeher ® umgeben, und dies iſt ſehr erklärlich. Einmal führt der Kuckuck, von Natur E ſchon, ein ziemlich verſtecktes Leben, ſodaß er, obwohl jedermann von ihm ſpricht, ; doch nur von wenigen gekannt wird, ſodann trägt aber ſein ganzes Verhalten, das plötzliche Erſcheinen im Frühjahre, die ebenſo ſchnelle Abreiſe, ſowie ſein eigenartiges Eheleben, dazu bei, ſeine Geſtalt mit dem Schleier der Sage und Fabel zu umhüllen. Dadurch konnte ſich auch bis auf den heutigen Tag manche myſtiſche und abergläubiſche Vorſtellung, ſowie manches Sprüch- und Schlagwort über den „Gauch“ erhalten. Schon wenn man ſeines Namens gedenkt, berührt man das Gebiet der Fabel. „Der Kuckuck ruft immer ſeinen eigenen Namen“; 2 5 Dieſer Ausſpruch Goethes dürfte ſelten treffender anzuwenden fein als mit 7 jedes en jeder Stand ſich bewahrt haben, ftreifen und dadurch unwillkürlich Geſange arte zu Keiner Betrü Abnis aber von dir“ und darauf reſigniert ausruft: „So will ich nich an Die rächen und ewig von mir ſelber ſprechen.“ x Mag man nun von dem fich ziemlich gleich bleibendem Rufe des 5 nicht überall viel halten, fo hat er doch für mich, und ich glaube wohl für d empfängliche Gemüt, etwas Bezauberndes und au Herzen gehe denn n w b Gepräge verleiht, dann darf man, meiner Anſicht nich, den e me vergeſſen. Es „ Der Kuckuck hat gerufen, und wer's nicht hören mag, | Für den iſt grün geworden kein Feld, kein Wald noch Hag. n a Urteile auch du, freundlicher Leſer, darüber, wie du willſt, | „ich frag den Kuckuck danach“, ſondern rufe ihm, ſobald ich ihn nur höre, laut entgegen: nr „Kuckuck, wie lange leb' ich?“ oder: „Kuckuck an Heven, wo lang ſall ick lewen?“ 0 Wenn er dann einige hundertmal ſein „kuckucku — kuckuck“ ar läßt, dann ſtimm' ich wohl begeiſtert ein mit dem Dichter: „Gut, daß du mir prophezeit 1 Solche lange Lebenszeit. | e Aber lieber Kuckuck du, 1 Gieb Fröhlichkeit dazu. Dann iſt mein Leben lang e . der beſte 1 2 4 5 1 möchte, oder wenn er gar 1 „da möchte man des Rududs werden“ 195 ihm wohl ſelbſt wünſchen, „daß ihn der Kuckuck hole“. Bi 85 In einigen Gegenden, insbeſondere im nördlichen Europa, ſieht ag in dem Kuckuck nicht nur den Schickſalsvogel, der durch ſeinen Ruf die Lebensja für den Frageſteller anzeigt, ſondern dort wird er zum Propheten und Vertra ut in Herzeusangelegenheiten von jungen Mädchen und von dieſen darüber befrag ob und wann ſie wohl heiraten werden. Und je nachdem der Kuckuck nun gleich, in Zwiſchenräumen oder hintereinander, oft oder wenig antwortet, nach der Himmelsrichtung, aus welcher der Ruf kommt, wird dieſer gutes oder ungünſtiges Omen angeſehen und mit Erfüllung oder gedeutet. Doch „es müßte mit dem Kuckuck zugehen“, wenn man ſie 233 x das ganze d hindurch Hunger leiden müſſe. An dieſe Anſchauung, die wohl vom Mittelalter auf uns überkommen iſt, knüpft Walther von der Vogelweide in 4 ſeinem aher und Hildegunde“ an, wenn er fagt: 1 . „Noch zwei fürchterliche Flüche kenn' ich auch, EHRT Den Flüchen bin ich wohlgeſinnt, Hören mögen ſie den Eſel und den Gauch, Frühmorgen, wenn ſie nüchtern ſind. Wehe ihnen dann, den Armen!“ Hier verbindet ſich eine unangenehme Vorſtellung mit dem Kuckuck und ſeinem Rufe, die noch deutlicher illuſtriert wird, wenn derſelbe Dichter anderswo ſagt: „Ein Gauch, der für die Zwei (Gottes Huld und Ehre) ein anderes kieſe.“ Der Volksmund von heute ſtellt ſich übrigens den Kuckuck durchaus nicht nicht jedermann bekannt iſt. Auf dieſe Unkenntnis mag auch wohl die Entſtehung der Redensart „er ſieht aus wie der lebendige Kuckuck“ zurückzuführen ſein. | In Böhmen fieht man noch jetzt in ihm eine Bäuerin, welche auf Betrug’ 2 Geheiß, als dieſer mit Chriſtus durch das Böhmerland wandernd, um eine Gabe 3 leugnen ließ. | r Nun, rede man „in des Rududs Namen“ über “ wie und was man 8 de der Hera geworben. Deshalb, und weil die Vermählung dieſes Götter— * Paares im Frühlinge ſtattgefunden, wurde der Kuckuck auch das Symbol für die 2 Ehebeſchützerin Hera, an deren Seite oder auf deren Scepter er ſeinen Platz 4 hatte. Außerdem galt der Kuckuck auch noch als Sinnbild der Liſt. und ferner war in Agyptenland und Phönizien König der Kuckuck: Denn wenn ſein „Kuckuck“ der Kuckuck rief, da gingen ſogleich an die Arbeit Die Phönicier alle und mähten ihr Korn und ſchnitten im Felde den Weizen.“ 5 Auch bei den Indern ſtand der Kuckuck in hohem Anſehen. Dort war er einer dem Germanengotte Donar ähnlichen Gottheit Indra geweiht, und man N FERN 1 * r REN, a In RE TEN DR * ei „ aer n als ein ſehr anmutiges Geſchöpf vor, weil der Vogel, wie ſchon oben geſagt, 3 bei ihr vorſprach, in einen Kuckuck verwandelt wurde, weil ſie ſich vor jenen ver— 2 5 = 2 3 — 4 1 S 3 oe) EN Zu 3 LE SS ae — == = a en 2 . T 41 * — 4 2 2 glaubte von rt, daß er Die Erde init De endem Re dieſem Zwecke die Wolken melfe. Wenn man ihm auch derartiges je a Bar \ 4 * Kuckuck „lacht“, ſo ſteht Regen bevor, ruft er noch lange nach Jol c / — r Er 7 S D* = — er EN ˙ͤVA 2 4 r N EN ** n zumutet, jo ſtempelt man ihn doch häufig zum Wetterpropheten. 5 droht dem Landmann trübes Wetter und als Folge davon dem Lande M und Teuerung. Allerdings trifft ſeine Prognoſe nicht immer ein, und v»eife! über ſeine Zuverläſſigkeit ſind daher nicht unberechtigt. g A 5 98 0 EN 0 Außer dieſer Wahrſagekunſt ſchreibt der Volksglaube dem Kuckuck i { die Fähigkeit der Metamorphoſe zu; denn man hört oft allen Ernſtes die e- hauptung, daß der Kuckuck ſich zum Herbſt verwandele und die Geſtalt ei 8 Sperbers annehme. Dieſe Vorſtellung hat Ahnlichkeit mit einer Anſchaun welche die Japaner vom Kuckuck haben. Dieſe glauben nämlich, 91 ſich 1 Kuckuck zeitweiſe ins Gebirge zurückziehe und dort als Einſiedler lebe. Mannigfache Schlüſſe zieht, wie wir geſehen haben, der Volksgeiſt und ſeine dem Gebiete des Aberglaubens zugängliche Phantaſie aus dem Leben des b Kuckucks. Was Wunder, wenn ſich auch der Kindermund mit dieſem merk⸗ würdigen Vogel beſchäftigt. Freudig blickt das Kind zur „Kuckucksuhr“ hinauf, 5 ſobald der Pſeudokuckuck daraus hervorkommt und die Stunde mit lautem Ruf verkündet, ſtaunend betrachtet es, auf der Wieſe ſich tummelnd, in dem Neſte der Schaumcikade den am Graſe ſitzenden „Kuckucksſpeichel“, mit Vergnügen windet es die hübſchen „Kuckucksblumen“ mit hinein in das Sträußchen bunter Feld⸗ blumen. Und wenn man der Lieder gedenkt, welche man uns Kindern in früheſter Jugend lehrte, — wer erinnerte ſich da nicht an das oft geſungene „Auf einem Baum ein Kuckuck — ſimſalein bimbaſalein ſuſalein — ſaß!, wem klänge nicht noch unter anderen das Kinderliedchen im Ohr wieder 5 „Der Kuckuck und der Eſel, die hatten großen Streif Wer wohl am beſten ſänge zur ſchönen Maienzeit“, ee und wer möchte nicht heute noch gern, wie er es als Kind 5 a gti, | den 5 nahenden Lenz bitten: „Bring auch viel Nachtigallen e Und ſchöne Kuckucks mit.“ Be 1 Leb wohl, du lieblicher Frühlingsbote, du haſt unſere Gedanken 1 Zeit zurückgeführt, die uns nur allzuſchnell entſchwand, von der wir ei gemacht, als ſie an fih im Schönen grünen Walde ſchon it. Wir m 1 Er. eilen; denn ſchon von ferne winkt das Heim des freundlichen Fö rſters e 1 Beſuch gilt, und in deſſen Behauſung es ebenſo behaglich iſt als bei Euch Vö im „Wolkenkuckucksheim“. Mögen einfältige Menſchen dich „Bäckerkn 1, „N lump“ und noch ſonſtwie ſchelten; wir ſehen in dir einen willko Eee rn . * 4 2225 der Segel im „ Bortemunde. 1 | 235 und ene 3 gere sere Waldes. Und daß Du Dir Dein Eheleben und die * Sorge um Deine Familie nicht ſchwer machſt, das iſt zwar nicht ſchön, zeugt 5 aber von Dummheit gerade nicht. ne Zr „Denn der g'ſcheiteſte Vogel muß der Gugezer ſei'! Die andern bau'n d'Neſter, und er ſetzt ſich nei.“ | Doch ſollen wir Dich verlaſſen, ohne des Dir ſprachlich verwandten Kuckucks⸗ küſters gedacht zu haben? Der Wiedehopf iſt „Kuckucksküſter“, „Kuckuckslakei“ und „Kuckucksknecht“; ſogenannt, weil er vor dem Kuckuck im Frühlinge bei uns d eintrifft. In längſt vergangenen Zeiten war der Wiedehopf ein Wächter einer großen Viehherde, der indes das ſeiner Obhut anvertraute Vieh ſchlecht wartete und pflegte, ſodaß es zu Grunde ging. Dieſe Ruchloſigkeit brachte ihm die Ver⸗ wandlung in einen Vogel ein. Wohl mag er manchmal noch ſeiner menſchlichen Vergangenheit gedenken, wenn er ſein „up- hup“ hören läßt. Das klingt gerade ſo, als ob er damit das vor Ermattung ausruhende Vieh zum Aufſtehen be⸗ wegen will. | Bezüglich des hübschen Kopfputzes, welchen der Wiedehopf trägt, erzählt eine böhmiſche Sage, daß dieſer urſprünglich dem Kuckuck gehört habe. Ge— legentlich einer Vogelhochzeit habe dieſer den Federſchmuck dem Wiedehopf geliehen, der undankbar genug war, dem rechtmäßigen Beſitzer ſein Eigentum nicht zurück⸗ 2 ee R . f * A * un die Federhaube. * In welcher Weiſe die Sage ſonſt noch ihr Band um den ſchönen Vogel N geſchlungen, haben wir bereits bei der Schwalbe geſehen. | | Da der Wiedehopf zu denjenigen Vögeln gehört, welche gleich en Kuckuck plötzlich in der Heimat erſcheinen und ebenſo ſchnell im Herbſt wieder davon— . ziehen, fo konnte es nicht ausbleiben, daß auch der Aberglaube ſich ſeiner be— n ihm die Fähigkeit zuͤſchrieb, während der Wintermonate andere Veogelgeſtalt anzunehmen. Auch auf dem Gebiete der Heilkunde hielt man den Wiedehopf lange Zeit, beſonders im Mittelalter, für einen heilbringenden Vogel. Man glaubte z. B., daß die Aſche des Vogels mit Wein vermiſcht genoſſen ein Beſänftigungsmittel bei Kopfſchmerz ſei; für ähnlich wunderwirkend hielt man die Augen und das Blut des Wiedehopfes. Heutigentags ſpricht man von dem Wiedehopf, wenn man ihn auch für einen hübſchen Geſtaltvogel hält, als einem übelriechenden Geſchöpf. Der Wiedehopf iſt aber ſchmuck und ſauber und hat, ihm daher Unrecht, wenn man ſprüchwörtlich ſagt: „Wie ein Wiedehopf ſtinken.“ Das Heim des Förſters iſt erreicht. Kaum betreten wir die Hausflur, als die Hunde, bellend vor Freude, den ihnen bekannten Wanderer anmelden, während zugeben, weil er ſelbſt Gefallen daran fand. Seitdem ſchmückt den Wiedehopf r aA DU BE EN a Zi das weiß jeder der ihn ſchon einmal beſeſſen, keinen Geruch an ſich. Man thut 0 Nate uns e Stimme faſt gebieeriſh e gangenen Jahre zu ſeiner Unterhaltung aufgezogen hat, guckt willſt Du hier?“ Ein abgerichteter „Starmatze, 8 den mißtrauiſch aus ſeinem Gebauer auf mich herab, in voritibenan r über 0 ng: a ar 1 oder weniger bekannt ſind, in mir wachgerufen, mich dabei ke in Ss 9 175 von Sage und Geſchichte gefi ührt haben, ſodaß ich nicht übel Luft hätte, { Intereſſanteſte hierüber einmal aufzuzeichnen. Und während wir die Sache no ) hin und her beſprechen und dabei der verſchiedenen Vögel gedenken, ruft's a einmal von draußen: „Ei! Ei! Ich heiß Jakob! Jakob heiß ich!“ Auch Du, Freund Starmatz, ſollſt nicht vergeſſen werden. Biſt Du doch einer un 5 früheſten Lenzesboten und hängſt an der Heimat mit ſo inniger Liebe, daß der Abſchied jedesmal ſichtlich ſchwer wird. „Nach ſeinem braunen Käſtlein ſieht we Noch einmal er beim Scheiden „ Und ſingt mir dann ein Abſchiedslied e Hoch in den Pappelweiden, Und ruft mir zu: Komm' mit Be Jenſeit der Alpenrücken, e 7 Da ſollſt Du Dir den Blumenſtrauß „ In Winters Eden pflücken! e Da lacht ein Grün, das ewig friſch! Aus dunklen Laubeskronen Holſt Du Dir flugs für Deinen Tiſch Orangen und Citronen!“ e Der Volksmund weiß von Dir zwar nicht viel zu ſagen, es "gen ba ich von jenen böſen Übeln, vom „grauen Star“ und „grünen Star“ ſp indes in Verbindung bleibt man ſtets mit Dir; denn täglich kann man „fi Leben einen Star ſehen“, und es giebt immer Leute, welche = an ! „Einem einen Star ſtechen“ können. Kleinere Wlitteilungen.⸗ Re Jäger⸗Geſellſchaft der Provinz Rom. Die ausgedehnte £ der Provinz Rom hat auf meinen FO en ee * / . Ei 77 2 . . a N ” AS 1 9255 N 5 - > * . Et BE N >77 ne 5 f Kleinere Mitteilungen. 25 ER 237 „Der rftand 1 des Jagetvereins der Provinz Rom — in ſeiner Sisung vom 3. 8 et ruar 1900 — fordert die italieniſche Regierung auf, ſich mit den anderen Staaten ins Einvernehmen zu ſetzen behufs Feſtſtellung der Normen zum geſetz⸗ uten Schutz der landwirtſchaftlich nützlichen Vögel mit Beibehaltung deſſen, was die Freiheit der Jagd auf den unbebauten Landſtrecken der Campagna Romana anbelangt.“ Es iſt dies eine nicht zu unterſchätzende neue Errungenſchaft im 34 Kampfe für den Vogelſchutz in Italien, wenn man bedenkt, daß die römihde Jagdgeſellſchaft vielleicht mehr als jede andere dieſes Landes der Regierung bis⸗ her großen Widerſtand geleiſtet hat, wenn es ſich darum handelte, Anderungen in den Jagdverordnungen einzuführen. N ö 5 Rom, Februar 1900. Dr. Carl Ohlſen von Caprarola. Kurioſum. (Aus einem Briefe an Carl R. Hennicke.) Dieſer Tage hatte ich Gelegenheit, eine recht eigentümliche Sammlung ausgeſtopfter Vögel (meiſt unter Glas und Rahmen, auch eine „herrliche“ Mardergruppe befand ſich dabei) in Augenſchein zu nehmen. Die Objekte, die gewöhnlich nur ein möglichſt ſchlecht eingeſetztes Auge, auf der dem Beſchauer zugewandten Seite, beſitzen, ſind, was bei ſolchen Fabrikaten ja nicht Wunder nehmen kann, nur ſehr mäßig ausgeſtopft, aber nicht nur das: der größere Teil der Objekte wurde mit einem farbigen An⸗ ſtriche verſehen, der wohl dazu beſtimmt iſt, denſelben ein etwas ausländiſches Anſehen zu geben! So hat ein Rotkopfwürger eine lebhaft ultramarinblaue ; Unterfeite erhalten, den un ſcheinbaren Farben des Leinfinken ift mit einem grell pfrrſqchroten Anſtriche, der den ganzen Körper deckt, nachgeholfen, der gemeine Enmmerling hat ſich in einen ſchön blau und grün kolorierten Vogel verwandelt 2 und aus einem Kanarienvogel iſt ein lebhaft gefärbter exotiſcher Phantaſie⸗Fink 3 geworden! Ein Wunder, daß der „kunſtreiche⸗ Präparator einem ebenfalls vor⸗ 4 handenen Schwarzſtirnwürger und einem Steinkäuzchen ihre beſcheidenen Farben 3 ließ! Das Gelungenſte an der Sache iſt nun, daß dieſe auserleſene Kollektion von einem hieſigen „Zoologen“, der allerdings nur im Geheimen ſich mit Ornitho- logie befaßt, ſich auch von jedem Verkehre mit Fachgenoſſen fernhält, — un⸗ glaublich, aber wahr! — an die Königliche tierärztliche Hochſchule dahier verkauft | wurde, um nach einiger Adaptierung in der neuen Lehrſammlung Aufſtellung zu ; finden! Die armen Studenten! — München, 15. März 1900. x. | Zur Förderung des Vogelſchutzes hat die preußiſche Regierung ein Ver— bot der Durchfuhr von Wachteln, ſowohl lebenden wie toten, während des Schluſſes der Jagd durchgeführt; eine Anzahl anderer Bundesſtaaten iſt dem a * * e ren 18 9 „ “ ET > w ad 2 nun gleichfalls bevor. Eine umfaſſende Reviſion des Vogelſchutzgeſetzes vom a — ER en Sr“ - 2 5 se r r * vu — 8 * r > , . N 4 5 | U . 85 5 erfolgt iſt; die Ve darüber ſind 1 00 immer nicht 5 Am 17. März wurde mir eine Brieftaube gebracht, die, ganz ermat et, einem Nachbarhauſe ſich niedergelaſſen hatte (am 16. März). Am recht n Fuß trägt ſie ein Ringelchen mit dem Aufdruck: 1 f 186. [V.] 61. i Leider haben die Nachbarsleute die Umwickelung der Schwungfedern i rechten Flügels durchgeſchnitten, ohne etwas zu finden. Der kräftige Tauber 8 ſich bei der Erbſenkoſt gut erholt. Der Beſitzer wird gebeten, ihn abzuholen. 1 Fulda, Kanalſtraße 30. W. Schuſter, stud. theol. et phil. (Aus einem Briefe an Carl R. Hennicke.) In meinen — zum erſten Male ſicher nachgewieſenermaßen Grünſpechte gebrütet. a Tübingen, 28. Januar 1900. Hermann Blumhardt, cand. med. (Aus einem Briefe an Carl R. Hennicke.) Bei dieſer Gelegenheit wich. ich Ihnen gleich eine vorläufige Mitteilung machen, die ich in einer ausfü hrlichen \ Arbeit über meine Erfahrungen auf der Krähenhütte näher beſprechen werde, und 4 die, jo viel ich weiß, neu ift. Nämlich die, daß auch Nachtraubvögel - — mir 4 liegen aus meinen Beobachtungen allerdings nur Erfahrungen bei zwei Arten, 1 Asio accipitrinus und Syrnium aluco vor — auf den Uhu ſtoßen und zwar . viel heftiger als irgend ein Tagraubvogel, ſelbſt Archibuteo lagopus nicht aus⸗ 8 genommen. Von der Sumpfohreule ſind jetzt binnen zehn Minuten nach Beginn 5 ihrer Flugzeit (4¼ Uhr) immer zehn bis fünfzehn Stück verſammelt, die in . wilder Haſt den Uhu umkreiſen und auf ihn ſtoßen, wobei die Geſellſchaft be⸗ 5 ſtändig ihr „Kew, kew“ hören läßt und den Jäger abſolut nicht beachtet, ſelbſt 13 wenn er frei fünfzehn Schritt vom Uhu ſteht. Bro Leipzig, 6. Januar 1900. | Dr. E. Rey,; ar Litterariſches. | 1 5 10 0 Dr. E. Rey, Die Eier der Vögel Mitteleuropas. Gera⸗ -Untermhaus, Fr. Eug Köhler. 1900. 8 Der am Schluſſe meiner Beſprechung der Lieferungen 3 und 4 des 6 nannten Werkes vom 27. Januar d. J. zum Ausdrucke gebrachte Wunſch einzelnen Lieferungen möchten in etwas raſcherer Folge erſcheinen, ſchei freulicherweiſe in Erfüllung zu gehen. Heute lief die 5. und 6. Lieferu den Tafeln 10 bis 12, 24 bis 28, alſo acht neuen Tafeln, ein, außerde noch Tafel 2 und 3 im Neudrucke mit blauem Grundtone bei, 99 tauſch für die gleichen Tafeln Bike Grundton e 1 1 Litterariſches. . N 239 2 allo t die Tae 1, 4 bis 9 und 13, zum Austauſche gelangen. ſehr zum Vorteil der erſteren aus und verdient es alle Anerkennung, daß der Herr Verleger, der ja ſtets beſtrebt iſt, nur das Beſte zu bieten, ſich zu dieſer Maßnahme entſchloſſen hat, die ihm ſicherlich zwar nicht unerhebliche Opfer ver⸗ . aber auch auf der anderen Seite zur Hebung des Geſamteindruckes des Schönen Werkes erheblich beitragen wird. 4 Was nun die vorliegende 5. und 6. Lieferung anlangt, ſo iſt folgendes zu bemerken: Text umfaßt die Seiten 73—104. Die Spechte gelangen auf S. 82 zum Abſchluſſe, die folgenden Seiten behandeln die Mandelkrähe, die Eisvögel, Bienenfreſſer und Mauerſegler bis S. 89. Die Eier dieſer Vogelarten ſind ſämtlich weiß und gelangen deshalb nicht zur Abbildung. Sodann folgen die 3 Hopfe und Nachtſchwalben und die Kuckucke. Einen relativ breiten Raum nimmt unſer europäiſcher Kuckuck (Cuculus canorus) ein. Der geehrte Herr Heraus— geber iſt ja in ornithologiſchen Kreiſen weit und breit bekannt als Spezialforſcher für den Kuckuck und es iſt deshalb nicht nur erklärlich, ſondern hocherfreulich, daß er dieſen ſo überaus intereſſanten Vogel viel eingehender behandelt als die . übrigen Vogelarten. Bei der Bearbeitung dieſes Abſchnittes des Werkes hat dem EN n e Herrn Verfaſſer das in ſeinem Privatbeſitze befindliche großartige Material noch nicht genügt — obwohl er über 600 Gelege mit Kuckucksei beſitzt —, er hat auch noch Material aus der bedeutenden Sammlung des Herrn Lehrer Capek in Oslawan hinzugezogen. 4 Ich hebe hier aus den zahlreichen intereffanten . nur einige Punkte hervor. 5 Kuckuckseier find nachweislich bis jetzt in den Neſtern von hundertneunzehn europäiſchen und ſiebzehn aſiatiſchen Vogelarten gefunden. Unter denſelben be⸗ 5 finden ſich indeſſen eine ziemlich bedeutende Anzahl, die nur irrtümlicherweiſe oder ausnahmsweiſe, vielleicht in dringendſter Legenot von dem Kuckucksweibchen belegt worden ſind, ſo z. B. das Neſt des kleinen Taucher (Colymbus fluviatilis), des Faſans und der großen Ringeltaube. Hauptſächlich werden in Mitteleuropa und namentlich in unſerem Vaterlande der rotrückige Würger (L. collurio), die weiße Bachſtelze (M. alba), die Gartengrasmücke (Sy l. simplex), der Teichrohr— fänger (Cal. strepera), der Zaunkönig (Trogl. parvulus) und das Rotkehlchen 7 (Eryth. rubeculus) in Anſpruch genommen. 3 Wie Schon in ſeiner Schrift „Altes und Neues im Haushalte des Kuckucks, Leipzig, R. Freeſe, 1892“, weiſt auch hier der Herr Verfaſſer nach, daß die Eier des Kuckucks inbezug auf Färbung und Zeichnung ſo verſchieden ſind, wie dies bei keinem anderen Vogel, deſſen Fortpflanzung wir kennen, auch nur annähernd vorkommt. Der Kuckuck legt im Jahre einige zwanzig Eier, vielleicht wird gerade a durch die hohe Eierzahl der Brutparaſitismus des Kuckucks bedingt, während man früher annahm, daß der Kuckuck nur vier bis ſechs Eier jährlich in Zwiſchen— räumen von acht Tagen lege, weil ſein großer Magen eine ſchnelle Entwickelung und eine große Anzahl von Eiern nicht zulaſſe. Zur Abbildung gelangen dem— nächſt auf Tafel 30 und 31 je 24 Stück, alſo nicht weniger als 48 Kuckuckseier und der Text enthält eine Überſicht der Vogelarten, aus deren Neſtern die ab— gebildeten Eier herſtammen. " Was die in den Lieferungen 5 und 6 enthaltenen Abbildungen anlangt, jo 2 1 5 7 3 ſind mit den Tafeln 10 bis 12 die Abbildungen der Raubvogeleier vollſtändig Vergleichung der grundierten und nichtgrundierten Tafeln fällt allerdings . u, * * S 7 2 m Ra 3 = 5 2 8 8 . — r 8 — — a -? * „ — e Zu eg > ER ET ne De TUI +». A. „ ES , welches in den westen n Sm 2 a den Deosd werden pflegt und in der Regel auch nicht in den Preisliſten lungen notiert wird. Die Tafeln 24 und 25 enthalten Abbild | ngen ve n vögeln, Tafel 26 vortreffliche Bilder der Eier des Auerhuhns i die folgenden Tafeln 27 und 28 bringen die Eier der Wachtel, des Haf der Steinhühner und der Moorhühner naturgetreu zur Darſtellung. DER Möge das Werk weiteren guten Fortgang nehmen, daraufhin den Verfaſſer und Verleger ein herzliches e RS er Merjeburg, den 20. März 1900. ET ge 1 Wan lin Aus den Lokal-Mereinen. Ornithologiſcher Verein Leipzig. Sitzung vom 21. März 1900. ; Be jeiner kürzlichen Anweſenheit in der Gegend bei Querfurt find dem Unterzeichn mehrfach Klagen aus landwirtſchaftlichen Kreiſen dort zu Ohren gekommen ü maſſenhaftes Auftreten des Grünfinken (Chloris chloris) im Herbſte 1899. Die Ernte des in dortiger Gegend vielfach angebauten Zuckerrübenſamens wurde durch ungünſtige Witterung ſehr verzögert und war dadurch um ſo länger den Beſchädigungen durch die Grünfinken ausgeſetzt, die in ſolchen Scharen b daß an den Feldern Wächter zum Verſcheuchen aufgeſtellt werden mußten. wäre intereſſant, zu erfahren, ob in anderen Gegenden ähnliche Besse zu verzeichnen geweſen ſind. Zu bemerken iſt noch, daß der Grünfink dort als Brutvogel zwar überall nicht ſelten iſt, aber daß doch ein ſolch maſſenhaftes Auf⸗ treten nicht ohne weiteres erklärlich macht, dies wohl vielmehr der ace en zuzuſchreiben iſt, welche die Vögel heranlockte. Sitzung vom 4. April 1900. Aufmerkſam gemacht durch einen hieſigen Herrn, daß in den Gärten des Johannisthales eine faſt weiße Amſel ſich auf⸗ halte, hat der Unterzeichnete in voriger Woche mehrfach Gelegenheit gehabt den Vogel zu beobachten, da er ſich in keiner Weiſe ſcheu zeigte. Es iſt dem hoch⸗ gelben Schnabel nach zu urteilen ein älteres Männchen und folgendermaßen ge⸗ färbt: Kopf (Stirn und Scheitel), Flügel und Schwanz ſind ſchwarz, alle übrigen Teile ſchmutzig weiß (ob dieſe Farbe natürlich oder ob das Weiß durch Ruß ꝛc. etwas ſchmutzig iſt, ließ ſich nicht unterſcheiden), Schnabel hochgelb. Nicht un: intereſſant dürfte ſein, daß dieſer Fall von Albinismus bei Amſeln hier nicht allein ſteht. Herr Dr. Schulze (M. d. V.) beobachtete 1899 und auch in dieſem Frühjahr in ſeinem Garten (Sidonienſtraße, hier) eine Amſel mit beiderſeits weiß g Schulterfittichen, ebenſo Herr Müller (M. d. V.) im Johannapark hier ei weiß geſcheckt erſcheinende Amſel im Januar 1899. O. W Druckfehler⸗Berichtigung. Auf Seite 97 Zeile 18 von oben iſt ſtatt Skawi zu ſetzen Shawi und bine auf Zeile 3 von unten“ zu ſetzen. Auf Seite 98 Zeile 2 von oben iſt ſtatt Jacenknecht Reymann zu ſcheibe knecht⸗Neyman. Auf Seite 151 Zeile 5 von oben ift ſtatt 1899 1889 zu Leben. L Dieſem Hefte liegt Schwarztafel XIX bei. EM Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). 4 Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Ger nase. Fu N nl e | 1 I IN ll 000 } ni 0% 1 III A Herausgegeben vom MWMPeutſchen 9 ereine zum Schutze der Vogelwelt, . E: begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, = ’ fortgeſetzt unter . Vereinsmitglieder zahlen 2 einen Jahre beitrag von fünf Mk. Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Liebe. Redigiert von u. erhalten dafür die Monatsſchrift 7 poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Rendanten Hrn. Meldeamts⸗ Vorſt. & Rohmer in Zeitz erbeten. 5 Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß), Dr. Frenzel, Profeſſor Dr. O. Tuſchenberg. 2 Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geſtattet. NV. 3 ahrgang. = Die Redaktion der Anzeigenbei⸗ lage führt die Firma Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Unterm⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ ten Anzeigen bitten wir an dieſe direkt zu ſenden. 4 PB: Kommifftong- Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗ -Untermhaus. Be Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. | Juni 1900. Ar. 6. 1 Inhalt: Einladung zur . ammlung. — An die geehrten Vereinsmitglieder. — Neu beigetretene Mitglieder. II. Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: Die Abnahme der Droſſeln durch den Krammetsvogelfang auf Grundlage neunundvierzigjähriger Fangreſultate. — £ Hans Freiherr von Berlepſch: Einige ſtatiſtiſche Notizen bezüglich des Krammets⸗ = vogelfanges. — Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina und den benachbarten Ländern. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. — Kleinere Mitteilungen: Ausführung der Vogelſchutzverordnungen. — * Hirundo rustica. Leipzig. Weißer Sperling. Schwarzamſel-⸗Albino. häher. — Akte rar iſches. — Aus den Lokal⸗ nun. Sterna cantiaca. SU EN Tannen⸗ Ornithologiſcher Verein zu Die biesis hrige Efe Findet am 6 Uhr in Gera im Saale des Hotels Frommater ſtatt. Die öffentliche Sitzung beginnt 8 Uhr. EN Tagesordnung: 1 Begrüßung und Darlegung der Zwecke und dre des den Vorſitzenden. 25 Herr Paſtor Kleinſchmidt aus u „Vogelſhut, u 3. Herr Regierungs⸗ und Forſtrat Jacobi von Wangelin = burg: „Über Familienleben und Neſterbau der Böge; SR | Am 17. Juni morgens findet bei gutem Wetter ein gemeinfumer gang 1 85 e Bo dierenden Mitgliede mers Vereins e worden. Als Jubiläumsgabe beabſichtigen wir unſeren Mitgliedern eine neue Be. Herrn Dr. Leverkühn bejorgte Ausgabe des vor mehr als hundert Ja eerſchienenen Werkes J. A. Naumanns „Der philoſophiſche Bauer“ zu überrei . Gegen Einſendung von 50 Pfennigen wird das Buch poſtfrei zugeſandt. Der ebenfalls von Herrn Dr. Leverkühn bearbeitete Inder der zweiten z . „Jahrgänge der Ornithologiſchen Monatsſchrift iſt im Druck und gelangt in ö Wochen zur Ausgabe. Wir nehmen an, daß diejenigen Mitglieder, w den Index vor einigen Jahren ſubſkribierten, denſelben auch jetzt noch . * Die Koſten für ein Exemplar werden 3 Mark betragen. Bi: Neu beigetretene Mitglieder. ; E: | 15 u 1. Behörden und Vereine: Gemeinnütziger Verein in Kempen a n „ der deutſchen Schule in Sofia. e | 2. Damen: keine. i 3. Herren: Julius Achenbach, Konſul a. D. in 1 Bantu en Bauer, Direktor der Potsdamer die in e $ 7 gt * Br Bee m n j * . > AK Fr wer — „ . 0 da benen e N 38 243 Sn? 10 8 EST 0 * N * Wirtz; Dr. ed Brecke, Chefarzt der Lungenheilſtätte A le bei Oranien⸗ R er Ober⸗ Regierungsrat a. D. Cronau in Straßburg (Elſaß); Adjutant 45 Glaeſer in Kowno (Rußland); Oberamtsrichter D. Grueninger in * Neckarbiſchofsheim; Lehrer W. Hennemann in Werdohl (Weſtf.); W. Hilde— . brand, Privatier in Dresden; W. Hiltmann, Inhaber einer Zoolog. Handlung N in Berlin; Theodor Knottnlons-Meyer, Apotheker in Gerbſtädt; Wilh. * Niaſtendörfer in Radevormwald; Dr. med. Otto in Mülhauſen (Elſaß); Georg Pitz, Bauwerkmeiſter in Göttelborn, (Bez. Trier); Röth, Oberlehrer an der deutſchen Schule in Sofia; Dr. med. Schaumkell in Ronneburg; a Sterzel, Paſtor an der deutſchen evangeliſchen Kirche in Sofia; e O. Viedinghoff, Schloß Salisburg, Livland (Rußland). = FFP 3 Die Abnahme der Droſſeln durch den Krammetsvogelfang | aauf Grundlage neunundvierzigjähriger Fangreſultate. 5 N | Von Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius. . In den weiteſten Kreiſen, nicht bloß unter den Fachleuten, Tierſchützlern * und Ornithologen, ſondern auch unter den Landwirten, Forſtleuten und Politikern mehren ſich immer mehr die Stimmen, die für einen energiſchen 1 pre! 2 8 Mit Recht BR dabei auch vielfach die Frage des Branmetsbogelfmiges mit erörtert. | Dieſe kann nur auf Grund langfehriger 1 gelöſt werden, und # da Bi = . . n auch ein ine Beitrag für die⸗ * rn, 3 zuges der Droſſeln in Mittel deutſchland. Es liegen mir durch die Güte des Geheimen en Werner Dommes zu Braunſchweig, der in früheren Jahren regelmäßig für den Ausſchuß für Be⸗ 4 obachtungsſtationen der Vögel Deutſchlands uns ſeine ornithologiſchen Beobachtungen E einſandte, die Fangreſultate eines Dohnenſtieges vor, den ſein verſtorbener Vater in den Jahren 1834 bis 1866 in dem am Südrande des Harzes gelegenen 9 Herzoglich Braunſchweigiſchen Forſtreviere Walkenried zum Fangen von Krammets⸗ vögeln benutzte. Wilhelm Dommes, einer alten braunſchweigiſchen Forſtmanns⸗ familie entſtammend, wurde geboren am 25. Januar 1789 und ſtarb achtund⸗ : E ſiebzig Jahre alt am 13. Februar 1867. Er begann ſeine Förſterlaufbahn als 1 Förſter in Stadtoldendorf 1809, trat dann 1814 in das Fahnen⸗Jäger⸗Korps 7 ein und machte die Freiheitskriege mit, wurde 1815 ſeinem Vater nach Gittelde a. Harz 1 5 19* folgenden Arbeit zu Grunde 1 g und ſtarb in Walkenried zwei Jahre ſpäter. 5 Das Forſtrevier (jetzt Forſtamts⸗ Bezirk genannt) Walkenried hatte mir von on ne Dr. „„ gütigſt au walten von 1008 ha, Fävon waren 6 ha Unland, 51 ha Nebengrundſtü cke, das ü | 951 ha, zur Holzzucht dienend. Die ganze Fläche ift mit. Hochwald ser en und zwar zum bei weitem größten Teile mit Laubholz. 1 Die Anzahl der Dohnen ſchwankte, wie Tabelle J angiebt, zwi 15 4 und 24 Schock (60 Stüd), betrug durchſchnittlich 16¼ Schock, die Zahl der in einem Jahre gefangenen Vögel ſchwankte zwiſchen 53 und 1351, durchſchnittlich 704 Stück, im ganzen 23241 Vögel, die Zahl der pro Schock Dohnen gefangenen Vögel ſchwankte zwiſchen 11 und 70, durchſchnittlich 36 Stück. „ Es wurden gefangen: Weinvögel (Turdus iliacus L.), Singbroffein (Turdus musicus L.), Wacholderdroſſeln (Turdus pilaris L.), Schwarzdroſſeln f (Merula merula [L].), Miſteldroſſeln (Turdus viscivorus L.), © Schildamſeln f $ (Merula torquata [L.]) und verschiedene kleinere Vögel. Außerdem wurd . vielfach Reſte von ausgefreſſenen Vögeln in den * Dohnen e | F | Am häufigſten wurden erbeutet x = | 1. Weinvögel (Turdus iliacus L.), nach Tabelle II im om \ . 11155 Stück, am wenigſten im Jahre 1866 mit 34 Stück, am meiften 184: 1852 mit 746 Stück, durchſchnittlich jährlich 255 Stück. 5 a wurden gefangen am 22. September, die letzten am 1 ee, der n eee 4 9 12 * 2 ri 14 ID R Bi ee 1 Laß * Wa 8 | a N zu ber doe wg den Aera ersbögerfang, 245 lle V), die ei am 24. September, die 1 am 13. November, die n in der Zeit vom 28. September bis 12. Oktober. 5. Miſteldroſſeln (Turdus viscivorus L.), im Ganzen 35 (ſiehe in der Zeit vom 25. Oktober bis 8. November. 6. Schildamſeln (Merula torquata [L. ]), im Ganzen 8 Stück (ſiehe 2 Tabelle VII), die erſten am 28. September, die letzten am 22. Oktober, die meiſten in der Zeit vom 8. bis 14. Oktober. | 3 Kleinere Vögel (fiehe Tabelle VIII), namentlich netten (Pyrrhula 2 boyrrhula [L. ), wurden im Ganzen 584 Stück erbeutet, die meiſten in der Zeit vom 27. Oktober bis 10. November. . Endlich wurden in den Dohnen (ſiehe Tafel IX) im Ganzen Reſte von 2486 ausgefreſſenen Vögeln gefunden, Sa in der Zeit vom 9. Oktober bis 3. November. { . 5 Als beſonders intereſſante Fanggegenſtände ſind folgende angelchen Er 6. Oktober. 1 Pica pica (Elſter). 4 15. Oktober. 1 Garrulus glandarius (Eichelhäher) | 188 ee Dompfaffen und Kernbeißer. 1840. 29. Oktober. 1 Coccothraustes coccothraustes (Kernbeißer). 3. November. 1 Coccothraustes coccothraustes (Kernbeißer). 15. November. 1 Coccothraustes coccothraustes (Kernbeißer). . 10. Oktober. 1 Dendrocopus major (Großer Buntſpecht). 13. Oktober. 1 Falke. 15. Oktober. 1 Eichhörnchen. 1. November. 1 Bonasa bonasia (Gaſehuhm . . 15. Oktober. 1 Eichhörnchen. 17. Oktober. 2 Coccothraustes 8 (Kernbeißer). 26. September. 1 Garrulus glandarius (Eichelhäher). | 29. September. 1 Garrulus glandarius (Eichelhäher) und 1 Dendro- ; copus major (Großer Buntſpecht). Garrulus glandarius (Eichelhäher). . 29. September. 1 Nucifraga caryocatactes (Tannenhäher). 19. Oktober. Neuntöter (Lanius collurio). 28. September. 1 Sylvia atricapilla (Plattmönch), frei gelaſſen. 27. Oktober. 6 Pyrrhula pyrrhula (Dompfaffen). 3 Wie man aus den Zahlen erſieht, wurde in dem verhältnismäßigen kleinen Reviere Walkenried eine beträchtliche Anzahl von Krammetsvögeln gefangen. 5 863. 25. Oktober. — — — NN 25 ö ö rr URN 3 Tabelle VD, die erſten am 14. Oktober, die letzten am 14. November, die meiſten 4 2 Bas N — r Se herrſ chaftlichen es von den 911 hefe Fö: beutet werden. f ee MR Auch hierüber liegen mir für die Jahre 1883 bis 1898, u ir hi Jahre, die Fangreſultate im Herzogtum Se) vor. Dieben ſind a Tabelle X dargeſtellt. 8 Hiernach 1 in Ane Staatsforſten des Landes. and Krammetsvögel alſo: pro Hektar 3,5 Vögel, oder anders ausgebrütt wee d ein Krammetsvogel auf ein Hektar in vier Jahren gefangen. 3 Die einzelnen Oberforſtamtsbezirke zeigen bemerkenswerte Unteſchide i Krammetsvogelfange. BEN Die geringſten Fangreſultate zeigt der Oberſorſtamtsbezirk Helmstedt, d Forſtamtsbezirke Schöningen, Helmſtedt, Marienthal, Danndorf und Calvbr f anti den Elm und die ug von Vorsfelde und Sun umfaffen . in vn Jahren. 9 70 5 Dann kommt der Oberforſtamtsbezirk N die Sorftunteie Fürſtenberg, Boffzen, Holzminden I und II, Schießhans und Ottenſtein, in 5 Jahren. 2 =... Dann folgt der Oberforſtamtsbezirk Walkenried, die Forſtantsbezirke 9 \ Bi: felde II, Tanne, Braunlage, Hohegeiß, Wieda, Zorge und Walkenried, 2 braunſchweigiſchen Teile des Ober- und Südharzes, hier fingen ſich 5 5 14748 ha e, DER Krammetsvögel in ſechzehn 1 3 die e vor dem Harze belegene Hügelgegend, namentlich den Hiss, gefangen auf 9995 ha Holzgrundfläche 33931 Krammetsvögel in ſechzehn auf ein Hektar 3,4 Krammetsvögel, alſo ein Krammetsvogel u ein $ fünf Jahren. 7 Im Oberforſtamtsbezirke Braunſchweig, umfaſſend die For 1 Lichtenberg, Sophienthal, Deal Lehre, | Bertfegum “7 Seite en Vogel i im Ganzen „ bro eder 39% Boge, Fe 717 Stück, 833 En 1 V % , 8 8 10 k 2 454, " | 1 727 n 837 8 VVV V > 24 15 . . . rt! BEN 23 JJJV%%%%IcJ ĩ ĩ d 19Tr 2 re en Se we ee 1 , a 2 55 e e 10005, JJJJJJ%J%J%%. d ß JJ ä 6b. 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Turdus pilaris L. Tafel IV. — EEE EEE EEE EEE TEE EEE En EEE EEE nn nen Ä Jahr 1830 31 32 33 34 35 36 37 38 3940 41 42 43 44 45 46 47 48 49150 51 52 53 54 55 56 57 58 59 O * 8 ® r 5 ke den Krammetsvogelfang 2 ET 5 A N r Droſſeln durch . D . EL or an) . . . on 2 „ d 3 . * FEN „23 5 % 8 se Det ii) ae %% · ee? Pendler mi 2 . Nh D i H] e NT Ar * Be * e * 0 . . e e 5 * 2 OO Q Q * . 2 E 0 . . 0 ed 0 0 2 2 0 . * 2 . . . * . * 0 0 8 0 ” * . * 0 . . 0 * 0 © 0 * 5 . * * . . 0 ® * 0 9 . 0 0 0 * ® * 0 . . [7 . 0 ® * 2 . * . * . . 0 . . - OD „ * * — 2 * * « 0 * « > — K = “Le * er . „ . . . „ . .. * — * . — * * . * * 2 2e — = ae SO D D De no 014 AAA ug nn „ Dam un en A A a0, . * 0 . . * * » 5 . . . a aa „ 23 DIA N ®& 2 33 34 35 36 37 38 39]40 41 42 43 44 45.46 47 48 4950 51 52 53 51 55 56 57 58 5900 61 02 63 64 05 66 23 68 42 28 Sa. Zahr1830 31 8 (Schwarzdroſſel). Merula merula (L.). Tafel V. 0 man om X a © EN 9 89 19 09 0e 84 24 9 4 5 4 8 12 A 8 27 97 or vr en ar 17 0768 86 18 98 ce ve ge ag 16 oesrlaune 3 er ET BE e e 4. 9 8 9 81 v2 . D „ . 8 . 0 . .o.. una D . . ., . .0.. 85 D . . . . 88 . * 0 or * 5 RER . . 7 Le . . „e ‚e — . je 0% ‚eo . nem . = * . . .. . . .. * . . . . . 61 . 6 0 . 0 9 . . 0 „ „ . [ ie . * “ „® . 8I 1 . . . 0 . . 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Ve) + = + ar) . = — — a > a - 3 1 S a I S ar) 0 ar) > ap] Ne) . or) * [ap] = ar] ar ap] a or] — x ar) e D ar) AO KO — AAA & A = 5 = gu 2 7 n 7 \ 4 e n a no Humor D mac . 5 2 r — 5 3 Et, 199 so v9 89 89 19 09 62 sa za 90 9 5 89 89 19 le 87 lr 97 an hr er ar ir op les 86 18 08 98 ve st ze ic oel ados 21* agwagarg Kleinere Vögel. Tafel VIII. Jahr 1830 31 32 33 34 35 36 37 38 39140 41 42 43 44 45 46 47 48 4950 51 52 53 54 55 56 57 58 IE 61 62 63 64 65 66 261 \ } \ i 5 . 199 so #9 eo 89 19 0969 se 12 99 es va 8 za 19 0365 87 vr. 97 ar vn er ar 17 07 lee se 46 98 46 Te 88 ze 18 088111008 $ solar 6 or 1 81 88 l sa 88 2 vr. N 1 21 828 6 17 er. 8 61 eu.91 2.21] 8.09. 7 8 1 w * * n * * * „ . * . * * ® „ . „ . n . „ . 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Sl 21 A a 5 28 R 9 8 ER! £ 2 2 N 3 die At bonn der Def vun Br w Srammeisbogffng 7965 gr 3 nach ES Lüneburger Heide zu, e gefangen auf 6144 ha Dolzorundfläche 22812 Krammetsvögel in ſechzehn Jahren, auf ein Hektar 8 Krammetsvögel, alſo ein Krammetsvogel auf ein Hektar in 4½ Jahren. 2 Im Oberforſtamtsbezirke Blankenburg, umfaſſend die Forſtamtsbezirke Rübe⸗ land, Heimburg, Blankenburg, Wienrode, Stiege und Haſſelfelde, die öſtlichen Partien des braunſchweigiſchen Harzes, wurden gefangen auf 13638 ha 64587 Krammetsvögel in ſechzehn Jahren, auf ein Hektar 4,8 Krammetsvögel, alſo ein Krammetsvogel auf ein Hektar in 3½ Jahren. 3 Im Oberforſtamtsbezirke Harzburg, umfaſſend die Forſtamtsbezirke Harzburg J N und II, Oker, Langelsheim, Lutter a. B., Leeſen und Gittelde, die nördlichen | und weſtlichen Teile des braunſchweigiſchen Harzes, wurden gefangen auf 14078 ha 902 892 Krammetsvögel in ſechzehn Jahren, auf ein Hektar 6,7 Krammetsvögel, E en ein Krammetsvogel auf ein Hektar in 2/, Jahren Der Hauptzug der Sing- und Weindroſſeln (Turdus musicus 115 i Turdus iliacus), die ja bei weitem den größten Teil der gefangenen Krammetsvögel ausmachen, ſcheint daher in unſerer Gegend über den nördlichen und ee Teil des Harzes im Herbſte ſich zu erſtrecken. © In den meiſten Teilen Deutſchlands wird zur Zeit der Krammetsvogelfang usgeübt, nicht 85 von e! e von e ae e des 9 8 9 915 Braunf ſchweig, daß alſo auf ein 9 55 Forſt n vier Jahren ein Krammetsvogel gefangen wird, und verallgemeinert das für 5 ie geſammeten Forſten Deutſchlands, ſo muß naturgemäß der Menge der Be. Krammetsvögel und unter ihnen beſonders der Wein⸗ und Singdroſſeln ein jähr⸗ : licher erheblicher Abbruch zugefügt werden. Vollkommen erklärlich iſt es daher, er — Bor: B:- ß man in Skandinavien über das immer Seltenerwerden der Weindroſſeln * und bei uns in Deutſchland der Singdroſſeln klagt. Man kann ſich daher 3 mehr der Anſicht verſchließen, daß im Intereſſe des Vogelſchutzes der F Krammetsvogelfang in Deutſchland allgemein geſetzlich verboten werden 3 um der ſtetigen Abnahme der Sieatreijeln entgegenzuarbeiten. Einige ſtatiſtiſche Notizen bezü üglich des Krammetsvogelfanges. = Von Hans Freiherrn von Berlepſch. 1 Nach genauer Aufzeichnung (Originalakten liegen mir vor) ergab der Krammets⸗ ER F vagelfang auf der Oberförſterei Heimbach zu n in zehn Jahren, von 1887 A bis 1896, . Reſultat: dar Be ee En 4 an An c ze vögel 5 |, Singbeofein | von II | Bo 1887 I ao 1 aan 1530 Er Ei 1888 | 4321 4164 2395 57,5 1889 I 4588 4461 3578 80,2 1890 6127 6076 3281 54,0 1891 6359 6219 3149 50,6 1892 5352 44640 3474 74,9 1893 5901 5778 2920 50,5 1894 5330 5020 3469 69,1 18952) 1621 1565 954 61,0 = 575 567 548 | 96,7 | 42840 | Schlußfolgerung. | 50 2 Von 1000 gefangenen Vögeln find 961 ſogenannte Krammetsvögel von dieſen aber 567 Singdroſſeln gegen 394 andere Droſſeln. ee 1000 gefangene Vögel ſetzen ſich aljo zuſammen aus: g 567 Singdroſſeln, we 394 anderen Drojjeln,..-...,.2° 2 24 Rotkehlchen, a 15 anderen Vögeln. i Summa 1000 Vögel. | | er Von allen gefangenen Droſſeln bilden ſomit die Singproffetn Er bei 1 größere Hälfte, 59,1 von hundert. ER IE 1 t . iſche N Nothen bone 10 des came. DH F 5 5 er allen eure Nee ums beben gehört der Krammetsvogel N Pr sum. ‚oder ce zu den „jagdbaren Vögeln“. = _ Stubienreifenach nien i und den benachbarten ändern . 8 im Herbſte 1899 Be: von Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius.“) Er - m Benutzung eines am 6. Januar 1900 zur fünfundzwanzigjährigen Stiftungsfeier des ee Vereins zum Schutze der Vogelwelt in Merſeburg gehaltenen Vortrages.) Se Schon lange war es mein Wunſch geweſen, außer den beiden ſüdlichen 2 Beinen unſeres europäiſchen Kontinents, der iberif ſchen und der italieniſchen, auch den öftlichen Teil Südeuropas, die Balkan⸗ Halbinſel kennen zu lernen. Eine N Einladung von Otto Herman, Chef der Ungariſchen Ornithologiſchen Centrale, K E: in Budapeſt und Dr. Ludwig Lorenz von Liburnau, Obmann des Komitees für ornithologiſ che Beobachtungsſtationen i in Oſterreich, in Wien zu einer ornithologiſchen Verſammlung in Sarajevo, in Verbindung mit der frohen Ausſicht, in Herrn * von Beſſerer einen ſympathiſchen, dieſelben Intereſſen hegenden Reiſe⸗ . zu finden, gab die direkte Beranlaffung, dieſes Mal meine Erholungs- 8 * ss dem Süd⸗ -Diten zu lenken. 8 I: Hinreiſe nach Bosnien. 3 Nach e einem mehrtägigen Aufenthalte in Nürnberg zur Jahresverſammlung * Deutſchen Vereins für öffentliche Geſundheitspflege wurde meinem hochver— 8 ehrten alten Freunde Baron Richard von König und ſeiner Schweſter auf Sab Warthauſen ein kurzer Beſuch abgeſtattet. In trautem Familienkreiſe, in 2 anregenden wiſſenſchaftlichen Geſprächen, in dem ſchönen Parke, den prächtigen | Schloßräumen und den intereſſanten Sammlungen waren die Stunden viel zu uach entflogen. Bei Herrn von Beſſerer in Augsburg wurden die nötigen N teiſevorbereitungen beſprochen und dann einige Tage der 25 deutſcher aufer und Arzte in München gewidmet. Am Freitag, den 22. September, morgens trafen von Beſſerer und ich uns auf dem Münchener Centralbahnhofe und ſtatteten zunächſt unſerem Freunde Vittor von Tſchuſi zu Schmidhoffen in Hallein einen Beſuch ab. Eine E wahre Freude war es, die ſchönen Suiten der dort befindlichen Vogelſammlung u 9 Nach meinen und anderen zuverläſſigen Beobachtungen hat die Sof el in den legten dreißig Jahren ſehr abgenommen. 9 Eingeliefert am 13. 8 1900. Red. \ en un in 1 anregende‘ rw biegen Gesprächen den der gaſtfreien Familie zu verbringen. Ganz beſonders erfreute | in nicht zu ferner Zeit das Erſcheinen des ſchon ſo lange von allen ſehnlichſt erwarteten Werkes über die Vögel Dfterreich- Ungarns erwar dürfen. Möchte es meinem hochverehrten Freunde Tſchuſi, 0 5 | der. Ornis Oſterreich⸗ Ungarns, vergönnt fein, feine el 8 rarifı $ een der öfterreichtjch- 190 80 Monarchie — mit einem Worte, feine del 8⸗ „ | arbeit noch in voller Friſche des Körpers und Geiſtes zu Papier zu bringen ) der Mit- und Nachwelt zu dauerndem allgemeinen Nutzen zu überliefern. 35 Bei ſtrömendem Regen wurde am 23. September die Reiſe fortgesetzt. Durch die furchtbaren Regengüſſe der letzten Wochen waren die regelmäßige Bahnverbindungen geſtört und zum Teil unterbrochen; wir waren daher gezwunge: ſtatt von Biſchofshofen direkt nach Selzthal zu fahren, den weiten Umweg über 3 Saalfelden, Innsbruck, Brenner, Puſterthal zu nehmen und eee eee der Nacht bis Klagenfurt. AN 9 Am 24. September hatte ſich das Wetter aufgeklärt, in Marburg gab ein 4 5 mehrſtündiger Aufenthalt Gelegenheit zur Beſichtigung der Stadt, dann ging es 3 weiter in maleriſcher abwechſelungsreicher Fahrt nach Steinbrück. Hier ne wir die Südbahn Wien-Trieſt und fuhren im Save-Thale abwärts in öftficher Richtung nach Agram, der Hauptitadt Kroatiens. Man kommt an auf dem Bahnhofe der Südbahn und wird auf einem verbindenden Schienenſtrange in 4 einem Eiſenbahnzuge, der in der dritten Klaſſe noch zweietagige Wagen führt, = nach dem ungarischen Staatsbahnhofe übergefegt, um dann auf unge W weiter öſtlich nach Bosniſch-Brod zu gelangen. | a | II. Von Bosniſch⸗Brod nach Sarajevo. 8 8 4 Uhr morgens am 25. September befanden wir uns in dem Bartefaa le der Bosniſch-Herzegowiniſchen Staatsbahn, einem in orientaliſchem Style ge⸗ ſchmackvoll eingerichteten Gebäude, das ſchon in ſeinem Außeren das bunte 8 des Orients darbietet, ſich aber durch peinliche Reinlichkeit und Ordnung a zeichnet. Man hat im Warteſaale Zeit, die verſchiedenen Typen der Bevölkerun zu ſtudieren, am meiſten intereſſieren uns die ſchön gewachſenen mohammedan Landwirte in ihren an den Unterigeafant Eau ee ee Bun m une | — * 7 n e x u‘ “ ri 7 2 * y * * 2 . De; r 7 pr 1 9 — * * 8 5 AN: A 9 N 2 An * nu" ie nad Bosnien, Herzegowina und den e N 269 1 eb Eivilbeamte in Unifarm — kurz, ein farbiges Bild, wie es unſere | engl und weſteuropäiſchen Bahnhöfe nicht bieten. ar Bosnien im weiteren Sinne umfaßt das eigentliche Be die Herzegowina = und das Sandſchak Novibazar (das alte Rascien), im ganzen 61065 qkm und 3 ohne Novibazar 51028 qkm. Die Bevölkerung (ohne Novibazar) beträgt circa 1570000 Einwohner, durchweg ſlaviſcher Abſtammung, darunter 675000 orien— 5 taliſch⸗ orthodoxe, 335000 römiſch-katholiſche Chriſten, 550000 Mohammedaner 3 und 10000 Juden, ſogenannte Spaniolen, im 16. und 17. Jahrhundert aus Spanien und Portugal hier eingewandert. = Die Urbewohner Bosniens waren die Illyrier, im nordweſtlichen Teile 2 der kelto⸗illyriſche Stamm der Japoden. In die Geſchichte tritt Bosnien ein im Jahre 34 v. Chr., als die Römer es eroberten. Die Gothen vernichteten die . römiſche Herrſchaft im vierten Jahrhundert. Im ſiebenten Jahrhundert wanderten 3 Kroaten und Serben aus ihrer Urheimat nördlich der Karpaten ein und wurden * 880 durch die ſlaviſchen Apoſtel Cyrill und Method zum Chriſtentum bekehrt. 3 Seit 940 exiſtieren Wahlfürſten (Bane) in Bosnien, die den ungariſchen Königen 2 1 waren. 1377 nahm der Wahlfürſt, der Ban, den Königstitel an Stefan Tvertko I. 1463 eroberten die Türken unter Sultan Mohammed II das Land, und bald nachher traten von der Sekte der Bogomilen (Patarener), der ein großer Teil des Adels angehörte, viele zum Islam über. Fortdauernd bezien Kämpfe zwiſchen Oſterreich und der Türkei, bis der Friede von Siſtowa 1791 wien beiden Staaten Ruhe ſchuf. Dann folgten ſpäter wieder innere Auf— * * * ſtände im Lande, bis am 30. Juli 1878 auf Grundlage des Berliner Vertrages i Bi vom 13. Juli desjelben Jahres der Einmarſch der Oſterreicher unter Feldzeug⸗ meiſter Freiherrn von Philippovich erfolgte. Nach ſchweren Kämpfen wurde a Land beſetzt, 1881 mußte nochmals nach Einführung der allgemeinen Wehr— bt in der Herzegowina ein Aufſtand niedergeworfen werden, ſonſt erfreut ſich das Land, Bosnien und Herzegowina, unter öſterreichiſcher Verwaltung, vor— beholtlich der Souveränitätsrechte des Sultans, einer fortdauernden, kulturellen normalen Weiterentwicklung. i 2 Gesographiſch wird das Land nördlich durch die Sau (Save) gegen Ungarn i begrenzt, in die, von Weſten nach Oſten gezählt, einmünden: 1. Una (Grenzfluß gegen Kroatien), 2. Urbas, 3. Bosna, 4. Dvina (Grenzfluß gegen Serbien). E Das ganze Land ift bis auf die Ebene an der Save gebirgig, der ſüdliche Teil * wird von der Narenta durchſtrömt, die bei Metkovic in das adriatiſche Meer * einmündet. Die Gebirge haben im allgemeinen den Karſt⸗Charakter und ſind als Faortſetzung der dinariſchen Alpen, des ſüdöſtlichen Ausläufers der ſüdlichen Kalk— Alpen anzuſehen. — * n pn r 7 1 7 5 Rn Die ek See: in Bosnien He 2 Staatsbahnen, deren Direktion ſich in Sarajevo befindet. Die außerordentlich bequem und angenehm, peinlich ſauber gehalten und für III. und IV. Klaſſe eingerichtet. In jedem Zuge befindet fi) ein © mit der Aufſchrift: K. K. Militär-Poſt, der von Soldaten auf jeder bedient wird. Die ganze Poſt iſt, wie bei uns im Kriege, militäriſch eingerich und arbeitet ſehr exakt und prompt. Als Kongreß⸗ Mitglieder, mit einer fa Schleife ausgeſtattet, hatten wir das angenehme Vorrecht, auf ein halbes | II. Klaſſe in I. Klaſſe befördert zu werden, und traten nun, in angenehr Weiſe untergebracht, gegen fünf Uhr morgens beim Morgengrauen die Fahrt das bosniſche Land an. Mit „Deutſch“ kann man überall in den Städten ſe gut durchkommen, da ja alle Beamten, Offiziere und gebildeten Menſchen dieſe Sprache ſprechen; ſobald man von der großen Straße abkommt, muß man der | kroatiſchen oder türkiſchen Sprache mächtig ſein oder geeignete Dolmetſcher haben, 3 wie ſie uns glücklicherweiſe immer zur Seite ſtanden. — Die Bahn führt zu⸗ 2 nächſt öſtlich auf hohem Damm durch das weite flache Save-Thal nach Siekovac, 5 das zu gleicher Zeit Dampfſchiff-Station für die Save-Dampfer zwiſchen Siſſek und Semlin iſt. Dann wenden wir uns ſüdlich im Ukrina⸗Thale aufwärts über 4 Novoſelo nach dem Heinen Städtchen Dervent, malerifch auf zwei Hügeln gelegen. Ein längerer Aufenthalt auf den Stationen macht es den Reiſenden möglich, 4 Land und Leute zu ſtudieren. So erregte ein alter Türke hier unfer bochſes Intereſſe. Unbekümmert um die zahlreichen ihn beobachtenden Reiſenden ſaß er mit untergeſchlagenen Beinen mitten auf dem freien Platze vor dem Bahnhofs | 2 gebäude, mit höchſter Ruhe ſein Hammelfleiſch verzehrend, das er neben einigen Piſtolen in ſeinem breiten mit verſchiedenen Falten und Taſchen verſehenen 1 ledernen Gürtel aufbewahrt hatte, ohne ſich im mindeſten um die Zuſchauer zu er kümmern. Einige türkiſche Frauen mit ihren Familien erſchienen zur wenn, 77 um ſchleunigſt von ihren Herren und Gebietern nebſt der Kinderſchar in den 2 zahlreich im Zuge vorhandenen Frauen-Coupés untergebracht zu werden. Die 3 Frauen gehen immer tiefverjchleiert mit Feredſchi und Jaſhmak, in plumpen ben 5 mit hohen „ und onen um lie weder W 1 | verjehen. — | 3 Nun ſteigt die Bahn in zahlreichen Bindungen a vu Bi * a, en ar u * Baer ER Sg N ” enen, beende u den een Ländern Be 1 N e . en jchöner Blick sine fi) hier auf * Save. 8 w. — 5 0 Paßhöhe ab ſenkt ſich die Bahn in dem Velicanska- Thale binab über Velika ins Bosna⸗Thal nach Kotorsko, einem kleinen hauptſächlich von Türken bewohnten Städtchen. Die nächſte Station iſt Doboj, am linken Bosna⸗ im das man in kurzer maleriſcher Fahrt durch ein enges Thal erreicht, an der e der Spreca. Die Ruinen einer hoch über der Stadt gelegenen Feſte erinnern an die Kriege, die Oſterreich im ſiebzehnten Jahrhundert auf der Balkan⸗ 5 = halbinſel führte, 1697 wurde die Burg die Reſidenz der Bane von Uſora, vom 2 Beinen Eugen von Savoyen im Kampfe gegen die Türken erobert — ein großes eiſernes Kreuz, gleich bei der Ausfahrt aus dem Thale rechts auf einer Anhöhe, iſt vom Feldmarſchall⸗Leutnant Graf Szäpary den 1878 im Kampfe gegen den Mufti von Taslidza gefallenen Oſterreichern geſetzt. — Nach einigen Kilometern bt die Station Uſora an der Mündung des gleichnamigen Flüßchens in die Bosna, vor zwanzig Jahren aus wenigen Häuschen beſtehend, jetzt ein induſtrieller g . Die Landes-Negierung hat hier den Bau einer großen Zuckerfabrik drt in der gewiß ſehr richtigen Abſicht, die Bauern zu einer intenſiveren aun ihres Grund und Bodens zu veranlaſſen, wie er ja für die Pro— duktion der Zuckerrübe notwendig iſt. Man ſieht rechts und links von der Bahn nicht den Vergleich mit denen in der Magdeburger Börde aushalten; nach mir gewordenen Mitteilungen hat der Rübenbau aber beträchtlich in den letzten Jahren E zugenommen und dehnte fig 1894 ſchon auf eine Fläche von 2000 Hektaren aus. — Außerdem ſieht man von der Bahn aus große Holzlager. Die Re- gierung hat die weſtlich zwiſchen Bosna und Urbas gelegenen alten Eichen- 5 wälder an die Trieſter Firma Morpurgo und Parente verpachtet, die nun, ſeit Slavonien nicht mehr genügend Faßholz liefern kann, namentlich für Frankreich 2 n ben produziert. i Die Bahn überſetzt nun die Bosna und tritt in eine außerordentlich ter Gebirgslandſchaft auf deren rechtem Ufer. Links von der Station Trbuk erblickt man den ſenkrecht nach dem Thale zu abfallenden „Schachinkamen“ CFaltenſteim, an dem früher die zur Jagd benutzten Falken (Falco peregrinus L.?) gebrütet haben ſollen. Die Falkenjagd wird noch jetzt von einzelnen bosniſchen Beg⸗ Geſchlechtern ausgeübt, es find das die Uzeirbegovic in Maglaj und die Srrbegovic und Smajlbegovic in Teſanj. Die Falken werden entweder alt ge— fangen oder jung aus dem Horſte geholt. Nach Renner („Durch Bosnien und “ 7 N abs, er une kn * * a - 5 ie viel Zuckerrübenfelder und diejenigen, die uns in die Augen fallen, können 1 — — - 2 ich viel Intereſſantes entnehmen konnte), macht der Eingeboren: Herzegowina und der dort auftretenden Tier- und Menſchenſeuchen. So hat Derzegomina kreuz und quer“, ein werßekved en amegend ge . I 77 28 die Jagdbrauchbarkeit der Falken nach den Neſtern, in denen fie aus wurden, in einigen finden ſich die beſten Falken, die nicht nur auf Ba ſondern auch auf Rephühner und Waſſerſchnepfen ſtoßen; andere Neſter I nur ſchwerfällige Vögel, die nur für Wachteln zu gebrauchen ſind, eine dr Gruppe iſt wegen ihrer Wildheit überhaupt nicht zur Jagd geeignet, das Vo nennt ſie die „wilden Falken“. Die größeren Weibchen zieht man den ſchwächeren 4 Männchen vor. Im Walde von Ozren giebt es an ungefähr zwanzig Stellen 5 Falkenhorſte, aber nur an drei derſelben kommen zur Jagd brauchbare Falken vor. Jetzt ſieht man weder Falken noch Adler dort, die einzigen maſſenweiſe auf⸗ & tretenden größeren Vögel, die wir beobachteten, waren Elſter (Pica caudata) und Nebelkrähe (Corvus cornix L.). Dies Thal erweitert ſich wieder zu einer gut 5 j angebauten Ebene, es folgt die nächſte Station, die Bezirksſtadt Maglaj, am rechten Ufer am Fuße des Ozren die maleriſche alte türkiſche Stadt mit dem großen, mit mächtigen Türmen gekrönten, alten Kaſtell, auf dem linken ein 4 modernes großes Militär-Baracken⸗Lager, verbunden durch eine neue Brücke mit dem alten Stadtteile. Ein Obelisk auf dem Brückenkopfe erinnert an die am 3. Auguſt 1878 dort gefallenen Huſaren, eine ganze Schwadron fiel in den 5 Hinterhalt der Inſurgenten und wurde mit Mann und Maus aufgerieben. Einer 4 unſerer bekannteren Bakteriologen, Dr. Karlinski, ſteht augenblicklich dort in 9 Garniſon. Er hat ſich beſondere Verdienſte auf hygieniſchem Gebiete erworben durch mikroſkopiſche und bakteriologiſche Erforſchung der Wäſſer in Bosnien⸗ ii Karlinski u. a. veröffentlicht: Zwei größere Arbeiten „Zur Hydrologie des Ber zirkes Stolac in der Herzegowina“ und „Zur Hydrologie des Bezirkes Konjia in der Herzegowina“, beide 1892 und 1893 von der Landesregierung heraus⸗ 1 gegeben, ferner „Experimentelle Unterſuchungen über Schweinepeſt und Schweine⸗ ſeuche“ in Zeitſchrift f. Hyg. und Infektionskrankh., XXVIII., 1898, S. 373. en Bald verengt ſich das Thal wieder, es folgen die Stationen Klobarica und 4 Zavidovie, links öffnet ſich das wildromantiſche Krivaja-Thal, mächtige Waldrieſen ö 5 bedecken die Thalabhänge, an den Stationen Zepde, bekannt durch frühere und 1 neuere Kämpfe der Oſterreicher mit den Türken, Han Begov und Nemita vorbe | erreicht man Vranduk, landſchaftlich wohl der Glanzpunkt der ganzen Bahn. Ein | berüchtigtes Räuberneſt, auf ſchroff gegen den Fluß abfallendem Felſen, v l ) einem Kaſtell überragt, nur aus charakteriſtiſchen alten türkiſchen Häuſern ſtehend, die wie an den Felſen geklebt aan tree, jetzt ein Lebe für Maler. 4 TEA au a PR ER n r 8 “ ah! or — # 2 euere nad 2 Bosnien, deren und den benachbarten Ländern. 273 ER mn. erweitert ſich das Thal und in ſaftig grüner Ebene folgt das Städt⸗ x er Zenica mit der großen Centralſtrafanſtalt und zahlreichen Fabriken. Für eine Papierfabrik, ein Kohlenbergwerk, ein Walzwerk hat man zahlreiche Arbeiter— * häuſer errichtet, die inmitten der ſchönen Gärten einen überaus anheimelnden Eindruck machen. — Für die Reiſenden iſt Zenica Mittagsſtation, in Gemein— ſchaft mit zahlreichen Offizieren, die dort in Garniſon liegen, ſpeiſt man in der üblichen öſterreichiſchen Weiſe an kleinen Tiſchen nach Speiſekarte und mit un⸗ vermeidbarem Zahlkellner, überall mit öſterreichiſchem Gelde zahlend, jetzt viel mehr in Silber, als vor einigen Jahren, wo das Papiergeld noch vorherrſchend war. Über Janjiéi führt die Bahn nach Lasoa, rechts barocke Sandſteinfelſen paſſierend. Von Lasoa führt eine Zweigbahn nach der Kreisſtadt Travnik und der alten Königsſtadt Jajce, die man paſſiert, wenn man ſtatt von Bosniſch⸗ Brod über Siſſek, Novi und Baujaluca nach Bosnien eindringt. Es folgen die Stationen Gora, Kakanj⸗Doboj, Gatici mit dem älteſten Franziskanerkloſter Bosniens, Sutjeska aus dem vierzehnten Jahrhundert, Dobrinje, Viſoko, Podlugovi, von wo eine Zweigbahn nordnordöſtlich nach Varés mit ſeinen Eiſenbergwerken und Hochöfen führt, endlich bei Vogoska betritt man den weiten Thalkeſſel von Sarajevo (Sarajevsko polje), rechts den Igman, an deſſen Fuße die Bosna 3 entipringt, ſüdlich vor uns die Bjelasnica, den mächtigen Trebevié und den Hum. Gegen fünf Uhr hielten wir in dem durchaus modern eingerichteten Bahnhofe im neuen Sarajevo, empfangen von Frau Kuſtos Reiſer und dem Präparator eber An dem Barackenlager und Militärlazarett vorbei gelangten wir in ö = die eigentliche Stadt und fanden im Hotel Europa ein ſehr gutes Unterkommen. . 7 AN lie a u ER IIII. Sarajevo und die Omtitholngen-Berfammlung. 3 | JIJlidzze und Skakavac. 8 r jetzt circa 40000 Einwohner faſſend, iſt Sitz der Landesbehörden, eines katholiſchen Erzbiſchofs und griechiſch-orthodoxen Metropoliten. Es liegt in feinen älteren Stadtteilen in dem engen Thale der in die Bosna unterhalb der * Stadt einmündenden Mijaöka, umgeben von bis zu 1600 Meter aufſteigenden Höhen. Türken und Serben wohnen mehr am Abhange der Berge, die ein- : bewenden Katholiken und Proteſtanten mehr im Thale. Weit über hundert Minarete ragen über die Häuſermaſſen empor und geben der Stadt ein ganz : derartiges Aus ſehen, namentlich wenn man gegen Sonnenuntergang die Ausſicht . genießt von dem oberhalb der Stadt über dem ſteilen rechten Ufer der Miljaéka een Kaſtelle. Der Markt oder Bazar (Carsija genannt), der Mittelpunkt des Handels⸗ und Geſchäftsverkehrs, macht einen durchaus orientaliſchen Eindruck, wake die e des Fluſſes, namentlich die neue unmittelbar am Ufer hin⸗ doxen Vizebürgermeiſter) der Ornithologen - Verse die ei me erſten Stocke zur Verfügung geſtellt waren. „ Am 26. September vormittags 9 Uhr wurde die Verso Alterspräſidenten, Otto Herman, eröffnet, nachdem am Tage vorher nack gs eine Vorbeſprechung über geſchäftliche Angelegenheiten ſtattgefunden. | Es waren im ganzen vierundſechzig Teilnehmer erjchienen: | 8 Bosnien und Herzegowina. ER Profeſſor Brandis (Travnik), Forſtmeiſter Buberl (Soto eo 8 Anajeo Franjié (Travnik), Forſtverwalter Fritz (Bufovaca), Regierung: bur (Saale), al a (Sehe Direktor 14 parator Winnegut 255 Präparator Zelebor ſfämtlich aus Sarajevo). Deutſchland. e Graf von Berlepſch (Schloß Berlepſch), Major von Befferer a burg), Profeſſor Dr. R. Blaſius (Braunſchweig), Profeſſor Dr. Nitſche (Tharand), Profeſſor Dr. Nüſſlin (Karlsruhe), Direktor Schoepf Ben 5 Italien. Profeſſor Dr. Conte Arrigoni degli Oddi BE Kroatien. e = ® Profeſſor Bruſina (Agram). DE ae Sfterrei, Kujtos Dr. Lorenz von Liburnau Bi em Talsky (Olmütz). | 4 Be | Sparkaſſ endireftor Adler (Hajdu⸗ 5 5 1. . a 1 a Direktor M. Baras Sum), St. Bernät( ran t 5 # * ® * 2 r U * n 2 Je A 2 « N . >23 * e ed 4 * a N e ee 2 ne Se . chern ethaza (abszeg, Ingenieur L. Cſorbits (Sajd-Kaza), Lithograph > > Czettel (Budapeſt), G. Gaal von Gyula (Oſaſzta), Pfarrer J. Hegyfoky 3 u von Keneſſey (Baal), Domherr Dr. von Komlöſſy (Budapeſt), Profeſſor Dr. Krammer (Békés⸗Cſaba), Dr. Linder (Békés⸗Cſaba), Profeſſor Dr. von ® Lo vaſſ y (Keizthely), Kuſtos A. Paikert (Budapeſt), Profeſſor J. Pun gur Gabat, G. Rädely von Löcje (Hangäcz), Aſſiſtent J. Schenk (Budapeft), Forſtrat J. Szenes nebſt Frau (Budapeſt), Student Szlavy (Ujvidéh, Student * Zarjan (Békes⸗Cſaba), Graf Eugen Teleky (Nagy⸗Somkut), Graf Paul Teleky FChribekfalva), Advokat Dr. Tragor (Väcz), Sekretär L. von Zlinsky (Budapeſt). Es wurden gewählt zum Ehrenpräſidenten: C. Hörmann, zum Präſidenten: 3 R. Blaſius, zu Vizepräſidenten: Lorenz von Liburnau, Sp. Bruſina, Graf Arrigoni degli Oddi und O. Reiſer, zu Schriftführern: W. Gapek, ; A. Godez, J. Knotek, J. Pungur und J. Schenk. = Nach den üblichen Begrüßungs⸗ und en hielt O. Reiſer den 1. Vortrag „Über die ornithologiſchen Forſchungen des Sarajevoer Landes- 5 großen Rathausſaal begeben. Hier und in den weiten Nebenräumen waren auf langen Tafeln, die circa 170 qm Fläche darboten, circa 6000 Vogelbälge aus— von den Sammlern und Präparatoren des Muſeums auf der Balkan-Halbinſel 2 bett waren. Wie raſch ſich die ornithologiſche Sammlung vergrößert hat, ſieht | man aus den bisher erſchienenen Verzeichniſſen. In dem 1888 bei Eröffnung des Muſeums herausgegebenen Kataloge find 310 Vögel, in dem 1891 gelegent- lich des II. internationalen Ornithologen⸗Kongreſſes zu Budapeſt von O. Reiſer 2 vorgelegten Verzeichniſſe der bosniſch-herzegowiniſchen Vogelſammlung 1718 Exem-— 3 plare aufgeführt. Seit dem Jahre 1887 wurde nicht bloß Bosnien und Herzegowina, ſondern auch Bulgarien und Oſt⸗Rumelien (1890, 1891 und 1893), Griechen⸗ > mäßig in archäologiſcher, geſchichtlicher, volkskundlicher und naturwiſſenſchaft⸗ licher Hinſicht durchforſcht. Die ornithologiſchen Reſultate erläuterte der Redner G ade erſtaunten Zuhörer an den langen Tafeln entlang führte. Es war wohl keiner zugegen, der je in ſeinem Leben mit einem Blicke eine derartig 5 reiche Sammlung aus einem Länderkomplexe überblickt hätte. Nachdem ſich der 8 Beifall der Zuhörer gelegt, zollte der Vorſitzende im Namen der Verſammlung, * ie in ſeinem eigenen, vor allem jedoch im Namen der ornithologiſchen Wiſſen— ar af „dem beſten und unermüdlichſten ornithologiſchen Forſcher des Balkans“ 3 * . ] - * 7 2 CTurkeve), O. Herman nebſt Frau (Budapeſt), Journaliſt Igali (Budapeſt), 3 elegt, die im Laufe der Jahre zum größten Teile unter Leitung des Redners | land (1894, 1897 und 1898), Montenegro (1895) und Serbien (1899) plan⸗ | in ambulanter Weiſe, indem er die ob dieſes Reichtums an Suiten im höchſten elf a 00 women, Herzegotinn und den eigen Ländern. 275 = Museum auf der Balkan⸗Halbinſel.“ Die Verſammlung hatte ſich vorher in den — griff der Reichhaltigkeit zu ermöglichen, ſollen hier nur einzelne „ Familien der Orioliden, Laniiden und Muscicapiden erwähnt werden. Exemplare aus ee jind mit en die a e mit Sammlers und Herkunft genau angegeben. Dies zeigt, wie methodisch iſt, und wer ſich an den verſchiedenen Forſchungsreiſen beteiligt hat. 72 Dieſe Notizen geben das beſte Bild der e der ganzen ernie logiſchen Sammlung. 15 Orioliden. 1. Oriolus galbula L., Pirol. „„ Es ſind vorhanden: a) aus Bosnien acht alte Männchen, zwei e Weibchen, zwei jüngere Männchen (zweijährig), zwei junge Männchen (diesjä ährig) und ein Männchen im Neſtkleid, ſämtlich erlegt in der Zeit vom 19. April bis 5 20. September; b) aus Bulgarien zwei alte Männchen und ein altes Weibchen, i erlegt zwiſchen 10. Mai und 8. Juni; c) aus Montenegro ein altes Weibchen vom 15. Juni; d) aus Griechenland ein altes Männchen und ein altes Weibchen vom 21. April. Die Vögel unterſcheiden ſich in keiner 125 von den eue e deutſchen Kleidern. II. Laniiden. 1. Lanius excubitor L., Großer Würger. BR. Es ſind vorhanden: a) aus Bosnien zehn alte Männchen, ſieben 1 Weibchen, zwei jüngere Männchen, drei jüngere Weibchen und ein jüngerer Vogel; : b) aus Griechenland ein altes Männchen vom 22. November. Die dreiund zwanzig bosniſchen Exemplare ſind ſämtlich in der Winterzeit erlegt, eins im Oktober, neun im November, fünf im Dezember, vier im Januar, eins en, zwei im März And ein 8 Weichen am . Ra 6 | Central⸗Europa erlegten Raubwürgern. 5 ſpiegelige Form, Lanius excubitor major Pall., bis it nich im in Sarajevo vertreten iſt. l 2. Lanius minor Gm., Kleiner Vertreten durch folgende Exemplare: a) aus Bosnien ſechs c ſechs junge Mae und ein Männchen im Reftteib, ein ar 4 Saubeneſe e 0 00 5 % eme, Hergegorvina und 2 Senaarten Ländern. 277 © unge Weibchen 18 eins ohne Geſchlechtsangabe, offenbar ein junges Männchen, ſüämtlich erlegt zwiſchen 26. April und 4. September; b) aus Bulgarien drei 4 alte Männchen und zwei alte Weibchen, erlegt zwiſchen 12. Mai und 7. Juli; e) aus Montenegro zwei alte Männchen und ein junges Männchen, erlegt zwiſchen 6. Mai und 12. Juli; d) aus Griechenland drei alte Männchen, 3 erlegt zwiſchen 30. April und 25. Juli; e) aus Dobrudſcha ein altes Männ⸗ 3 chen vom 8. Mai. Die Balkan⸗Exemplare unterſcheiden ſich in keiner Weiſe von ai „ 3. Lanius er L., Rotköpfiger Würger. Vertreten durch folgende Exemplare: 2) aus Bosnien ein altes Männchen, ein altes Weibchen und ein junges Männchen, erlegt zwiſchen 2. April und 13. Auguſt, phy, aus Griechenland neun alte Männchen, drei alte Weibchen und zwei Neſtvögel, erlegt zwiſchen 21. April und 12. Juli. Von den mitteleuropäiſchen rotköpfigen Würgern ſind die Balkan⸗ Vögel im Gefieder und in den plaſtiſchen Verhältniſſen nicht zu unter- ſcheiden. > > * e f . 4. Lanius collurio L., Rotrückiger Würger. 3 Es find vorhanden: a) aus Bosnien vier alte Männchen, zwei alte 2 Weibchen und ein junges Männchen und ein junger Vogel, erlegt zwiſchen 3. Mai und 3. Oktober; b) aus Bulgarien zwei alte Männchen und ein altes Weibchen, F erlegt zwiſchen 17. und 27. Mai; c) aus Griechenland zwei alte Männchen, drei junge Männchen, zwei alte Weibchen und ein junges Weibchen, erlegt zwiſchen 13. Juli; e) aus Dobrudſcha ein altes Weibchen vom 12. Mai. E In der Färbung des Gefieders gleichen fie ganz den entſprechenden central- europäiſchen m, auffallend iſt mir A: m > a u Vögel ; plaren aus Kanterlik in der Sammlung E. F. von 1 ſehr ähnlich ſind. 5. Lanius nubicus Licht., Maskenwürger. Vorhanden iſt ein altes Männchen, geſammelt von Krüper ca. 1843 bei Athen. III. Muscicapiden. 1. Muscicapa grisola L., Grauer Fliegenſchnäpper. 8 Vorhanden ſind: a) aus Bosnien fünf alte Männchen, drei alte Weibchen und zwei unbeſtimmten Geſchlechts, erlegt zwiſchen 23. April und 11. Auguſt; 2 b) aus Bulgarien ein altes Männchen vom 6. Oktober und ein altes Weibchen vom 14. Juni; c) aus Montenegro ein altes Männchen vom 20. April; a aus Griechenland neun alte Männchen, ſechs alte Weibchen und ein Vogel 3 ohne Geſchlechtsangabe, e) aus Dobrudſcha ein altes Männchen. Vie Vögel Hnterföjecden ſich i An: irn Kleidern n plaren, ein am 7. Mai 1898 bei Zante e Mönnde . Albino | b) aus Griechenland fieben alte Männchen und vier alte Weichen; 2 Dobrudſcha ein altes Männchen. Die bosniſchen Vögel ſind geſammelt ai 10. April und 25. Auguſt, die griechiſchen zwiſchen 19. April und 12. 8 das . Exemplar am 22. ne ; fo leuchtend ſchwarze Färbung zeigt, wie einige Helgoländer Exemplare in der Sammlung E. F. von Homeyer. e = 3. Muscicapa collaris Bechst., Halsband-Fliegenſchnäpper. 8 Es ſind vorhanden: a) aus Bosnien drei alte Männchen, ein altes Weib⸗ chen und ein junger Neſtvogel, erlegt zwiſchen 12. und 19. Juni, b) aus Monte⸗ negro ein gepaartes Paar vom 1. April; c) aus Griechenland vier alte Männ⸗ chen, ein junges Männchen und drei alte Weibchen, erlegt zwiſchen dem 18. Anz = und 22. Mai. : Außerdem find da zwei ſehr intereſſante Exemplare aus Griechen, die täuſchend dem von E. F. von Homeyer in der Zeitſchrift für die geſammte Ornithologie, Bd. II, S. 185, Taf. X, beſchriebenen Muscicapa a semitorquata gleichen, ein altes Männchen, erlegt am 26. Mai im Walde Kapellis und ein altes Männchen, erlegt am 6. April in Attika. e Man kann dieſer Form, die von Homeyer aus dem Kaukaſus beschrieben und jetzt von Reiſer in Griechenland nachgewieſen iſt, wohl nur eine ſubſpezifiſche Bedeutung beilegen und müßte fie als Muscicapa collaris semitorquata E. F. von Homeyer bezeichnen. 3 4. . PN BR Kleiner ee Von Sammlern find auf den Etiketten gare Arten ne | O. Reiſer in Bosnien, Bulgarien und Griechenland; von Führer in Bos Montenegro und Griechenland; Santarius in Bosnien und Gri Demareſek, E. von Dombrowski, R. von Dombrowski, Frei Hawelka, Kaut, Kleinſchmidt, Knotet, og une = mann, Krüper, Langhadis, Leonis, Merlin, Strimmeneas und Vaſa— | lakis in Griechenland. Den 2. Vortrag hielt Otto Herman über: Einleitende Bemerkungen er den Stand der Aviphänologie, ſpeziell mit Berückſichtigung von Ungarn. N Der Vortragende iſt der Anficht, daß es bei dem jetzigen Stande der Wiſſen⸗ ſchaft notwendig iſt, die regelloſe Beobachtung in eine ſyſtematiſche umzugeſtalten, die Ornithologie mit der Meteorologie in Verbindung zu bringen und ſo eine 2 Aviphänologie zu ſchaffen. Mit Hinweis auf eine ſehr ſchöne Höhenkarte Ungarns N erinnert er daran, daß er ſchon 1895 Ungarn in vier Zugterritorien geteilt habe, und daß ſich dieſe Einteilung nach der exakt durchgeführten großen Beobachtung . der Rauchſchwalbe (Hirundo rustica) im Jahre 1898 als richtig erwieſen habe. * Manche Erſcheinungen ſeien noch unaufgeklärt, auffallend ſeien die ſpäten An⸗ kunfts daten der Zugvögel in Italien und im Litorale; aus Sizilien und Spanien i fehlen Beobachtungen faſt gänzlich, auch Kroatien iſt noch ſehr ſchwach durch 5 2 ausgebreitet werden und vor allen Dingen eine einheitliche Methode der Be— obachtung und Bearbeitung des Vogelzuges feſtgeſetzt werden. Auf Antrag des Reedners wird ein Special⸗Komitee gewählt, beſtehend aus O. Herman, L. von Lorenz, O. Reiſer, J. Hegyfoky, G. von Gaal, W. Capek und J. Knotek, i ® um der Schlußverſammlung Vorſchläge zu machen. 8 4 3. ſprach J. Hegyfoky „Über aviphänologiſche Beobachtung und Be— arbeitung der Daten.“ Redner empfiehlt in feinem gedruckt vorliegenden Re⸗ ferate ähnlich wie bei den meteorologiſchen Stationen, ornithologiſche Beobachtungs- ſtationen I. und II. Ordnung einzurichten. An den Stationen II. Ordnung ſollte einfach die Ankunft und der Wegzug einiger charakteriſtiſcher bekannter Arten, von den Stationen J. Ordnung ſoll Tag für Tag notiert werden, ob eine gewiſſe Art wahrzunehmen war, ob wenige oder viele Exemplare ſich zeigten, und in welcher Richtung der Zug erfolgte. Auf beiden Arten von Stationen ſoll meteorologiſches Tagebuch geführt werden. — Alle Beobachtungen ſollen nach dem in den meteorologiſchen Annalen, bearbeitet werden. Es iſt anzugeben: Name 3 der Station, geographiſche Koordinaten (Länge nach dem Meridian von Green— . wich), Seehöhe in Metern, Beobachter, Stand desſelben, außerdem Bemerkungen u über die Lage der Station, ob Ebene, Thal, Bergabhang, Berggipfel, an ſtehen— dem oder fließendem Gewäſſer; dann kommen die Angaben über Ankunft oder Wegzug der Vögel, Art und Station in alphabetiſcher Reihenfolge. — Bei der Bente; Duſchet, Schlabitz, Schwan da und Wutte in Bulgarien; Her⸗ RN ornithologiſche Beobachtungen vertreten. Die Beobachtungsnetze müſſen weiter ; Frühlings⸗ und Herbſtzuge an eine Centralanſtalt eingefandt und ähnlich, wie 5 280 baker Dr. Nu do f Blo Bl "Bearbeitung 5 Serien 192 eine e u Method a det w. den,! teilung des Mittels aller Daten, 2. Mitteilung der einzelnen D Daten, etw. Pentaden. Das normale Mittel wird am beſten, ähnlich wie dies jetzt en der Phänologie geſchieht, durch die Beſtimmung der mittleren Abweichung Zunächſt iſt das Mittel aus allen Daten einer homogenen Reihe zu bilden, wird die Differenz mit L oder — bezeichnet, je nachdem das Datum ein ſpä oder früheres als das Geſamtmittel iſt. Die T- Differenzen werden addiert durch die Zahl der Jahre dividiert, dann haben wir die mittlere Abweichung, aus welcher der wahrſcheinliche Fehler des Mittels berechnet werden kann. — Da man ſich aber aus dem Mittel allein keine Vorſtellung über den Verlauf des Zuges machen kann, iſt es gut, die Daten pentadenweiſe zu gruppieren, um er⸗ 72 ſehen zu können, ob der häufigſte Wert, der Kulminationswert, ſich dem mittleren Datum nähert oder nicht. — Wenn derartige Reihen von Beobachtungen und Be: Berechnungen vorliegen, kann man Vergleiche mit den meteorologiſchen Bes 3 obachtungen machen. Redner hat dies ſchon bei der Rauchſchwalben⸗ werde 4 gethan und jagt: „Wenn trübes Depreſſionswetter die Ankunft der Rauchſchwalbe = zu begünſtigen ſcheint, dann iſt es auch wahrſcheinlich gemacht, daß kalte heitere Herbſtnächte den Aufbruch befördern. Es ſcheinen alſo Cyclonen bei der Aten 1 Anticyclonen beim Wegzuge eine Hauptrolle zu ſpielen.“ 4 Nach Schluß der Vormittagsſitzung wurden dem Bürgermeiſter von Sarajene, 1 Herrn Nezir Eff. Skalié, der als Vertreter der Stadt uns fein Stadthaus 3 den Sitzungen zur Verfügung geſtellt hatte, und Sr. Excellenz Herrn Baron 2 von Kutſchera, dem Civil-Adlatus der bosniſch-herzegowiniſchen Landes⸗ Regierung, 4 die uns ſo gaſtlich und liebenswürdig in dieſem Lande aufgenommen hatte, ein offizieller Beſuch abgeſtattet. (Fortſetzung folgt.) a 5 rer Der Vogel im Bolksmunde. | Bon Rudolf Hermann. (Fortſetzung.) Der Abend bricht an, ſodaß ich an den Heimweg denken muß. Mein Freund giebt mir ein Stückchen Weges das Geleit. Welch' ſtimmungsvolles F. Bild umgiebt uns! Hier und da hören wir noch das Abendliedchen eines Vogels, ſonſt iſt Ruhe und Friede in der Natur wie am frühen Morgen. Doch in vom weichen Hauche des Abendwindes erzitternden Baumkronen hebt ein © an, und von Blatt zu Blatt geht ein Flüſterton, als ob eines dem andere Geheimnis zuraunte, welches des Wanderers Ohr nicht hören ſoll. Uns gi | ein Gefühl der Wehmut, das uns erheben möchte in den unendlichen % VRR olf; Herman, Du Bag i im Boltsmunde, 05 281 ucht nach jenem Eh sbeten und Unbegreiflichen, das wir bewundern ven wee wir 15 . Ai Dazu ſendet uns ein 5 ben Abendgraß und von einem Holzſcheit herab macht ein „Wippſtart“ ſeine Abſchiedsverbeugung. „Wie auf Stelzen“ geht das „Ackermännchen“, die F. niedliche Bachſtelze, dabei einher, dieſe gern geſehene Geſellſchafterin des Land⸗ nonnes, die bei den Japanern von Alters her ein den Göttern geweihter Vogel 2 war, von welcher die Idee der Schöpfung, die ſie den Göttern eingegeben, aus— . gegangen ſein ſoll. Ein Goldammer ruft uns noch ſein „Wie, wie hab' ich Dich a lieb“ zu, in der Ferne flötet melancholiſch eine Amſel, und aus dem Kornfelde — 3 2 = „Horch, wie ſchallt's dorten jo lieblich hervor: 8 3 Fürchte Gott! Fürchte Gott! ruft mir die Wachtel ins Ohr“. 2 "Range noch vernehmen wir ihren lauten, den Maiabend verherrlichenden Schlag, der dem Landmanne Segen verheißt; denn ein Feld, aus welchem Wachtelſchlag ertönt, iſt vor Hagelſchauern ſicher. !) Der Volksmund freilich, der nur zu leicht zu ſcherzhaften Deutungen aufgelegt iſt, überſetzt den Wachtelſchlag mit „Flick de 2 Bür", und in ſarkaſtiſcher Weiſe benutzt er den Namen des Vogels auch als N Anſpielung, wenn er von „alten Spinnatwachteln“ ſpricht. * In früheren Zeiten ſchon war die Wachtel ein Vogel, dem man Beachtung ſchenkte. Hielt man ſie größtenteils zur Veranſtaltung von Volksluſtbarkeiten, die unter den Namen „Wachtelſpiele“ und „Wachtelkämpfe“ ſich beſonders in Athen großer Beliebtheit erfreuten, jo war man dem Vogel um ſeiner ſelbſt willen auch vielfach zugethan. Man erzählt z. B., daß Alkibiades die Wachtel ſehr liebte und als Knabe eine ſolche im Gewande verborgen bei Aue umhertrug. Auhnliches wird von Herkules geſagt. 1 Auch die heilige Schrift berichtet von Wachteln, welche Jehova den Kindern Israel auf ihr Murren in der Wüſte Sin und bei Tabeera ſandte und jene 1 dadurch vor Hunger ſchützte. * Es iſt völlig dunkel geworden. Unſer Freund hat ſich verabſchiedet. Hier und da wird durch die Wipfel der Sternhimmel ſichtbar, der uns zu neuer Be- 2 wunderung und Andacht hinreißt und unſer Sehnen nach der Kenntnis jener a bun Ewigkeit von unbekannten Welten wieder anfacht. Da unterbricht heiſerer Schrei, dem bald mehrere folgen, die heilige Ruhe des Waldes. Ewa alteriert dadurch verdoppeln wir unſere Schritte, um der unheimlichen Gegend „wo Eulen und Käuze einander Gute Nacht jagen“ zu entfliehen. Wer Ess eilen ſähe, würde uns „für einen ſonderbaren Kauz halten“. Doch „es muß 5 Inſofern gilt die Wachtel als ein wahrſagender Vogel. r * * ſin Uhl is den Annern ſin Nachtigall“. Boltsleben den Blick des Beobachters 1 auf ſich ie und ul gaben, Eulen waren es, die als Symbole der Nacht in der griechtjch = a ſitzenden ſchwarz gekleideten Frauengeſtalt durch den Weltraum zogen. 1255 Nachteule“ leiden 191 95 we immer an 0 # ſowohl, als auch ſprichwörtlichen Deutungen oft Anlaß gegeben. es, welche den ägyptiſchen Gott Oſiris in ſeiner Eigenſchaft als Toten, 1 Mythologie Verwendung fanden und als ſolche einen Wagen mit einer arauf Sagencyclus der Araber gehörte die Eule an, h bei einem 1 hat ſie auch noch heute, Menſchen en Hierbei darf nicht unerwä ihnt bleiben, ar aa daß Beide als Eulen bezeichnet werden. . ltangen thun a bon Pr Eule wechfeln mit wehe Piber 6 Daher war ſie ein der Pallas-Athene geweihter Vogel, der 1 15 = ue dieſer Göttin Aufſtellung fand. Auch auf Silbermünzen wurde die Eule Sinnbild der Stadt Athen geprägt. Bei uns hat fie oft in Sagen und Märche als verwunſchene Prinzeſſin eine Rolle geſpielt, faſt immer aber die Bedeut eines unheimlichen, das Licht ſcheuenden Vogels behalten. Und wenn jem le die Erinnerung an das Mythiſche, an erzürnte Götter und . 9 in der Walpurgisnacht, in welcher der wilde Jäger lä 110 und N * la a auf vom Winde Bere in Aae die ie 283 Dich noch in Atter Weiſe lebt die Eule im Bolfsmunde fort. Mit N „Eulen⸗ und Krähenfüßen“ in ſeinem Schreibheft fängt das junge Menſchenkind ſein L Leben an, um oft „ein gelehrter Kauz“ zu werden, manchmal indes nichts als „Eulenſpiegeleien“ zu lernen. Hüte er ſich, daß er ſich dann nicht „wie eine Eule unter Krähen“ vorkomme, oder daß man von ihm ſage: „De Bur, de kikt de Uhle an, de Uhl', de kikt den Buern an“. Wenn er erſt einmal die ; Bitterkeit hat erfahren müſſen, welche in dem Sprichwort liegt „Da hett 'ne Uhl' 5 ſeten“, da mag er ſich noch jo viele Mühe geben, Verſäumtes nachzuholen, das hieße nur „Eulen nach Athen tragen“. N Inmitten des unzähligen Sternenheeres zeigt ſich jetzt der Vollmond in ben Glanze, von deſſen magiſchem Lichte umfloſſen der Giebel meines Hauſes hinter den im Abendwind einander zunickenden Baumwipfeln auftaucht. Vom fernen Gehöft her hörſt du das vereinzelte Gebell eines Hundes, ſonſt umfängt Dich paradieſiſche Ruhe, und ein glücklicher Friede lagert über der Landſchaft. 9 Und wie die Welle das auf ihr ſchwankende Fahrzeug umſpielt, ſo legt ſich ſanft und mild der Friede der Natur auch ums Menſchenherz. Mag dieſes pochen und hämmern, ſtürmen und toben, die Ruhe, welche es im lauſchigen Dunkel des Waldes in ſich aufnahm, geht ihm nicht verloren in der Stille eines Frühjahrs- abends. Doch während ein heiliger Schauer den wandernden Menſchenſohn * — gefangen 1 oh ſich Re ein 1 mit e f ae ſingt aus jungen onen Philomel’; o höret: Bald iſt unſere Zeit verfloſſen! Liebt und freut Euch, o Genoſſen Weil der Frühling währet.“ 2 Bald ſchmelzend und jauchzend vor Wonne, bald sprudelnd wie ein Quell, der * zwiſchen Geſtein einherplätſchert, bald klagend vor Schmerz — als ob höchſte Luſt 5 it tiefſtem Weh ſich paarte, t die ſeelenvolle Melodie in die Nacht hinaus. 2 „Den immer dichtern Hain Be. Durchſchmettert ſchon, im lauen Mondenſchein, 3 Die ſtille Nacht hindurch 3 Das Lied der Nachtigallen.“ = Ein Lied, in welchem ſich ausgeſprochenes Liebesglück mit düſterer Melancholie und unverkennbarer Sehnſucht zum Motiv vereinen. Drang auch in Dein Herz, du Liebling der Muſen, der duftige Hauch junger Liebe? Wurde es ſchon benetzt von einem Tropfen des bitteren Leides? durchweht, während der weiche Abendwind ihm die Schläfen umfächelt und ſeine — Er Sr * * Rn So, ba von Gift die 92 50 Trifft mit der 1 Gewalt nun Philomele das Herz Bei der Popularität, deren ſich die Nachtigall erfreut, iſt es er der Dichtermund ſich viel mit ihr beſchäftigt und das Lied dieſer Sa in alter und neuer Zeit Verherrlichung gefunden hat. Ve | | „Sitzend unter dem Laube der dichtumſchattenden Bäume, | 1 Bi: Rollt ſie von Tönen zu Tönen die ſchnelle melodiſche Stimme Dr 8 preift fie ſchon Homer. Doch was nützte die ſchönſte Blü ütenleſe von 1 reimtem und Ungereimtem über Frau Philomele, da doch die e der Sprache nicht hinreichen, das e was . mae 22 TE AT ee wi E> * 4 = = v ig) pet —— 1 — a de) — * = * S: ar) 2 N — > D — m! S — = — — 2 oo um 1 8 8 . = =) — + — 3 4 = = (de) — 8: — — -- Fr ar) 2 — > os SS S r 8 o ER RR der nachts 100 einer Geliebten ruft, ſie möge ihn durch einen 1 Kuß aus ene troſtloſen Verbannung erlöſen, bevor der anbrechende Morgen ihn von neuem u 6 5 dee Lage empfinden laſſe? Sind 5 endlich die Erinnerungen & an jet und von denen Horaz erzählt „Ouintus Aurius Söhne, ein Paar ruhmvolle Gebrüder, \ An Ausſchweifungen, Tand und Verkehrtheit Zwillinge völlig, 4 Schmauſten um teuern Preis oft Nachtigallen zu Mittag” | oder am jene traurige Begebenheit mit dem Könige e bei waagen di herrlichen Sting inſoweit beraubt wurde, daß ſie nur turze 806 Jahre zu ſingen vermag? Wir wiſſen es nicht, doch wir empfinden, daß fie ı Freud und Leid in ihren Strophen erzählt, und wir bedauern, daß ihre Geja | zeit nicht lange währt. Doch warum erfreut uns dieſe a et Vogelwelt, die ein Sinnbild der Liebe und Treue ift, Br der wir en 0 Kind zujauchzten: „ach Nachtigall, wie ſangſt Du 5 cn Vor allen Vögelein! J Nachtigall, Nachtigall, wie drang doch Dein rd n jedes Herz hinein! 425 352 Nachtigall“ . , en 5 a sc } w ar ER BUTTER . Eee 5 r * ku: DEN, x 7 . 5 1 * * 4 u 5 en on im ame. 7 . 285 . r 800 e 1 Zeit Warum? Um ſchön zu ſingen. Ich folg' im Singen der Natur. 8 | Solange fie gebeut, Solange fing’ ich nur. Sobald fie nicht gebeut, So hör' ich auf zu ſingen; 3 Denn die Natur läßt ſich nicht zwingen.“ dog die ehe erſterbende Natur iſt es nicht allein, welche die Nachtigall fr 0 * läßt; denn „die Nachtigall lebt nicht vom See „Nur im Blütenmond erheben x nt e . o 3 SE Nachtigallen ihren Sang.“ 4 e Und 8 N „Willſt Du nach den Nachtigallen fragen, 55 . Die mit ſeelenvoller Melodie Be are Dich entzückten in des Lenzes Tagen? B 5 Nur ſo lang ſie liebten, waren ſie.“ r * Immer it die . das . 1 für von der Muse be⸗ Sch bohnen wie jene der > Philomele zu Herzen gehen und 1 5 mit ihr . bergen. mn. EN, „Ich höre ſingen im grünen 1 6 Die wonnigliche Nachtigall Ihr Lied durchklinget Berg und Thal“ — — 128 Kr „Daß klarer es verſtehe man 3 Wer ſei die liebliche Nachtigall, Die gekündet hellen Tag mit Schall — a A Martinus Luther, daß ihr's wißt, a d 9 8 Der zu N Auguſtiner iſt.“ Er 800 bin daheim. Wonnetrunken trete ich in Nei Garten an meinem Hauſe. | „Tauſend Nachtigallen Sind in meiner Bruſt. Durcheinander ſchallen Hör' ich ſie mit Luſt.“ „Hell dringet hindurch durch der Bäume Gezweig Der ſüße Klang bis zum Throne des Zeus, Wo der goldumlockte Apollo ihn hört, Der zu Deinem Geſang auf der Lyra ſpielt“ — es 3 it die Nachtigall und nicht die Lerche“ — und ſuche ein Plätzchen, wo ich 2 Weilchen noch ungeſtört meinem Lieblinge zuhören kann. Die lauſchige Laube ladet mich dazu ein. Das ite ein himmlich, itt ein glg 8 i Das iſt die Lieb' in ihrer Qual und Luſt.“ und horche noch einmal mit mir a in die Duftfangene, vom liede erfüllte Frühjahrsnacht: | | 1 „Wie legen ſich die Nachtigallenlieder B So troſtvoll doch ins Menſchenherz. „ Als wenn ſie mit der Sehnſucht Klängen Ba Vom Himmel zu uns niederdrängen, Re Zu zieh'n die Seele himmelwärts, 5 eee So ſüß gewaltig iſt ihr Ton.“ ee (Fortſetzung folgt.) eee n E m ” = Kleinere Mitteilungen. r 2 = == 2 vollzieher war ja in dieſem Falle nur Beauftragter), ſondern den Fall nur vom menſchlichen Standpunkt betrachten. Was ſollte wohl mit den V geln . werden, wenn der Gerichtsvollzieher ſie nicht verkaufte? Sollte er ſie im da er jedenfalls nicht gewillt war, ſich eine Vogelſtube anzulegen, verh laſſen? Verſchenken durfte er ſie ja nicht, da er nicht der Beſitzer war. ſollte er ſie, die des Nahrungserwerbes vollkommen ungewohnt waren, laſſen? Was iſt da wohl mehr zu verurteilen, der Verkauf oder die a keit, die er dadurch begangen haben würde, daß er ſie qualvoll gehen ließ? Von dem Umſtand, daß durch alle dieſe Maßnahmen laſſungen die Pfändung gegenſtandslos geworden wäre, wollen wir! Ein Beiſpiel, daß ein längere Zeit in Gefangenſ chaft gehalten i nicht fähig iſt, ſich im Freien e bietet ein b a Ausführung der Vogelſchutzverordnungen. Eine für den Vogelſchützer 1 x ſehr intereſſante Schöffengerichtsſitzung fand am 25. April 1900 in Gera ſtatt. 4 Wegen Übertretung der Verordnung zum Schutze der Singvögel hatte fi 5 Gerichtsvollzieher Hermann Schlebe zu verantworten. Er hatte in amtl 1 N Eigenſchaft Singvögel gepfändet und ſie in amtlicher Auktion feilgeboten 1 6 verkauft. Die Verordnung verbietet aber alles Feilbieten und Verkaufen vor 0 Singvögeln, ſodaß Schlebe vom Stadtrat in eine Polizeiſtrafe von 5 M. genom er Be wurde, wogegen er Einſpruch erhob. Das Schöffengericht beſtätigte die ſtadt ö liche Strafverfügung, ſodaß nach dieſer Entſcheidung u in u En a Singvögel nicht feilgeboten werden dürfen. \ 5 Wir wollen die juriſtiſche Seite der Sache gar nicht berühren (der Geri a a war Ey N 45 in waldreicher Gegend freigelaſſen. Nach einigen Tagen de ihm der Vogel jedoch in halbverhungertem Zuſtande wiedergebracht. Er hatte die Fähigkeit, ſich ſelbſt 85 Lebensunterhalt zu ſuchen, in der Gefangen— haft verlernt. der ein ſehr krankes Stück Rehwild von ſeinen Leiden während der Schonzeit durch die Tötung erlöſt hatte, wegen Übertretung des Jagdſchongeſetzes verurteilt 0 Hier wurde wie dort durch allzu genaue Auslegung des Geſetzes das „ von dem erreicht, was das Geſetz wollte. Gera, 26. April 1900. i Dr. Carl R. Hennicke. Sterna cantiaca, welche fortwährend in der Elſter und in der dortigen Aus- ſchachtung fiſchten. Ein Exemplar wurde geſchoſſen. Geſtern (25. April) habe ich bei Köſtritz die erſte Rn rustiea ge⸗ beben Es war nur ein Exemplar. | Gera, 26. April 1900. EI K. Feuſtel. 3 In Jena treibt ſich ſeit vorigem Shine ein weißer Sperling auf den Straßen herum. Das Tier iſt am ganzen Körper ſchmutzig weiß gefärbt. So⸗ weit ich es erkennen konnte, iſt der Schnabel auch hell gefärbt, der Zügel und die Augengegend dagegen dunkel, faſt ſchwarz. Die Augen ſind ſcheinbar nicht rot. In der Jugend ſoll die Färbung noch heller geweſen ſein, 1 rein weiß. 2 Sen Neſtgeſchwiſter waren normal gefärbt. Jena, 24. Januar 1900. A. Eucken. a Schwarzamſel⸗Albino. Zu den intereſſanteſten Erſcheinungen im Tierreiche * gehören ohne Frage die Ausartungen, welche man bei einigen Tieren bisweilen urs det. Ich erinnere z. B. an weiße Dohlen, weiße Raben u. ſ. w. Im * zoologiſchen Garten befindet ſich ein Schwarzamſel-Albino. Die Farbe 2 ieſer Amſel iſt vollkommen weiß, die Augen ſind rot gefärbt, und ſchön heben i der gelbe Schnabel und die gelben Füße von dem weißen Federkleide ab. Recht könnte man dieſen Albino im Gegenſatz zur „Schwarzamſel“ als „Weiß— 5 nel bezeichnen. Münſter i. W. | Dr. V. Hornung. Ein Exemplar des ſchlankſchnäbeligen Tannenhähers wurde Mitte November 1895 in e bei Roda (S.⸗Altenburg) erlegt. Dr. O. Koepert. Der oben angeführte Fall erinnert lebhaft an den Fall, in dem ein Jäger, Am 20. April waren den ganzen Tag bei Zwötzen circa dreißig Stück N W ET RE \ s 1 | cr RN. 3 W ere 8 2 5 93 SR | : Bitlerarifches. Dr. Wilhelm Haacke und Wilhelm Kuhnert, Das Tierleb Berlin 1900. Verlag von Martin Oldenbourg. W Unter dem Titel „Das Tierleben der Erde“ beginnt ſoeben ein neue weiten Kreiſen Intereſſe erregendes zoologiſches Werk zu erſcheinen, vo erſte Lieferung uns vorliegt. VP Das Werk wird, wie wir dem der außerordentlich reich ausgeſtatt Lieferung beigefügten Proſpekt entnehmen, 40 Lieferungen zu je 1 Mark und mit ſeinem prächtigen Bilderſchmuck, beſtehend in 120 chromotypog Tafelbildern nebſt 620 Textbildern von Wilhelm Kuhnert, einem unſe Tiermaler, eine bedeutſame Erſcheinung auf dem Gebiete der populär⸗wiſſ lichen Zoologie fein. Auch inhaltlich unterſcheidet es ſich von allen ä N 2 * en 8 N ER SE San = — x 2 1 = Be er 5 Werken ganz weſentlich dadurch, daß hier für ein Werk über das Len = Tiere, ſtatt der für ſolche Werke bisher gebräuchlichen troden - wiffenjchaft = Einteilung nach dem zoologiſchen Syſtem, zum erften Male die geographiſche a ordnung des Stoffes gewählt worden iſt. Diefe ermöglicht es, dem Leſer ir 1 einer Reihe überaus anſchaulicher, feſſelnder Bilder die Tiere eines Erdteils, eines 5 Ozeans nach dem anderen vorzuführen und ſie zu ſchildern, nicht nur wie fie- 5 ſind, ſondern hauptſächlich wie ſie in ihrer heimatlichen Umgebung als Glieder . der Geſamtheit der Natur wirklich leben. e = u Wenn die folgenden Lieferungen in Text und Bilderſchmuck der erſten, die 2 vier Tafeln in Groß-Quart (Pelekan, Nilkrokodil, Edelhirſch und Mandrill), ö drei Bogen Text mit der Beſchreibung des Tierlebens der Wälder, Baum⸗ u pflanzungen und Gebüſche in Mitteleuropa und einen ſechzehnſeitigen Proſpekt enthält, entſprechen, wird unſere Litteratur bald um ein hochbedeutſames und Er dabei ſchönes „Prachtwerk“ bereichert fein. u ; Gera, 7. Mai 1900. Dr. Carl R. Hennicke. Aus den Lokal-Vereinen. | : Ornithologiſcher Verein zu Leipzig. Sitzung vom 11. April 1000. Herr 3 Dr. Voigt (M. d. V.) teilt mit, daß er kürzlich im Stadtwalde bei Grimma zu feiner Freude einen Schwarzſpecht (Dryocopus martius) habe beobachten können; er hörte zunächſt ſeinen Ruf deutlich, ging dieſem nach und vermochte ſich de Vogel ſoweit zu nähern, daß er unzweifelhaft ſich erkennen ließ. Ob der V auf dem Durchzuge begriffen war oder als Brutvogel zu betrachten ſein w 5 muß weiterer Beobachtung überlaſſen bleiben, immerhin ſcheint hierdurch wied 4 das häufigere Vorkommen des Schwarzſpechtes in den gemiſchten Waldbeſt 1 (Laubholz vorherrſchend) der weiteren Umgebung Leipzigs beſtätigt zu werder d wurde als Brutvogel in den letzten Jahren beobachtet im Oberholz bei N wolkwitz und im Treſewald bei Machern. | a: 0 Sitzung vom 18. April 1900. Herr Lehrer Weinhold giebt eine in 4 Notiz aus dem „evangeliſchen Beobachter“ (Stuttgart) über praktiſchen = in der Schweiz. Danach find im Jahre 1899 durch die im Ke 5 ſtationierten Grenzwächter 13000 Stück von Italienern aufgeſtellte * entdeckt und zerſtört worden. DO. Giebell N Redaktion: Dr. Carl B. Hennicke in Gera (Reuß ): 4 > Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. ‚Eugen Köhler ee — nF 2 . 4 9 ei e 2 5 N (N CZZZz | SEHERTILIIIIT NN I] ma, 0 i e —— N 8 — dae i E ereine zum Schutze der Do gelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Tiebe. 1 Bere een. sahlen Redigiert von 0 0 5 3 — einen Jahresbeitrag vonfünf f ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr 4 Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen 4 poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ ın Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ a haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ = lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. S 1 - direkt zu ſenden. Rohmer in 3 eitz erbeten. Profeſſ or Dr. O. Taſchenberg. Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera⸗Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. Er — Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geſtattet. | u. Zahrgang. AJauli 1900. Nr. 7. Inhalt: Dr. Cl. Weisker: Vogelſchutz in den Lungenheilſtätten. — Profeſſor . Typaldo Baſſia: Entwurf eines griechiſchen Jagd- und Vogelſchutz 1 — Georg 3 Krauſe: Aepyornis⸗Eier. Mit Schwarztafel XXIII.) — Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: 5 Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina und den benachbarten Ländern. Fortſetzung.) — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Fortſetzung.) — Aus den Lokal— Vereinen: Ornithologiſcher Verein Leipzig. f | Laie kann wie ein blindes Hahn auch mak ein wer ihm der Kampfeseifer der zünftigen Ornithologen, und ne jo jo leicht a die eb su 1 e Be In een des eigenen Ichs, vor dem alles 9 in ser Bu muß, und die dritten, die rasen 8 1 goldene 1 Ni wa 1 des naufielichen Weben 7 N Nen Beſtand der einzelnen Geſchöpfe und u Buena und Yen en Einigkeit im ſtrengen Sin über die Frage des Vogel be „NC l niemals geben, wohl aber kann jeweils eine feſte, zielbewußte Meinung herrſchen, it die überwiegende beſonnene Mehrheit allmählich anerkennt. Es ſcheint mir d Verdienſt der Leiter und Freunde der Monatsſchrift zu ſein, daß ſie einer geſun . und praktkſchen 1 in Er Bi 2 Pe u 1 9 den Aukürtichen und praktiſchen Verhältniſſen u und 5 (ebenen Vögele Bälgen, wie ſo viele Balggelehrte und Artenſpalter, ſie intereſſiert di Schichten und arbeitet dadurch nicht nur für die = a, jonbern 5 äch! für die übrige Menſchheit. . Dafür ein Beiſpiel. Auf Anregung des gegenwärtigen Leiters d = ſchrift bin auch ich 2 praktiſchen Seite des en ce 10 . u e N wi . genden. R 7 3 ER: Bart und Wald der Lungenheilſtlte in Milbitz 71 ebenfalls E . Mücken ſich unliebſam bemerkbar, wenn die Pfleglinge auf ihren Liegeſtühlen ihre Freiluftkur genießen ſollten. Für uns und unſere Pfleglinge waren dieſe F Mücken zweifellos Ungeziefer, und nach den natürlichen Geſetzen des Kampfes ums | Daſein, wo das Recht auf der Seite des Starken iſt, ebenſo wie nach den Grund— 4 fügen der chriſtlichen Religion, die den Menſchen zum Herren über die Tiere ſetzt, waren wir berechtigt, an ihre Vertilgung zu denken. Ungefähr 130 von Berlepſchſche Niſtkaſten aller Art wurden auf ungefähr fünfzehn Morgen Areal verteilt. Schon nach kurzer Zeit waren eine große Anzahl der Käſten angenommen. 4 Es iſt natürlich noch nicht die Zeit, von der Verminderung der Mücken und der Vermehrung der Vogelarten zahlenmäßig zu ſprechen. Bekanntlich gelingt es nicht ohne weiteres, ſofort die Zahl der Vögel entſprechend der Vermehrung 3 der Niſtgelegenheiten zu vergrößern. Der Menſch denkt, wo die Natur lenkt. 4 Die geeignete Nahrung iſt der weitere große Faktor der Vermehrung, der bekanntlich ganz plötzlich große Scharen von Vögeln auch ohne Niſtgelegenheiten nach 3 beſtimmten Ortlichkeiten auf Zeit verſammeln kann. E Wenn alſo auch zur Zeit noch nicht zahlenmäßig der Nachweis erbracht | werden kann, daß die Stechmücken durch die Vögel in den Niſtkaſten vermindert u d damit unfere Pfleglinge in dem Genuß von Wald, Freiluft und Liegekur | gefördert wurden, ſo iſt dieſer Erfolg doch zu bemerken. Außerdem will ich die bach Seite nicht vergeſſen. Wenn man regelmäßig auf Monate täglich ſtundenlang an einer Stelle liegt, ſo kann ſelbſt in dem ſchönſten Wald und in der ſchönſten Gegend die Langeweile das Gemüt beſchleichen, und leicht halten | bende Gedanken Einkehr, wenn der Körper krank und die Sorge um die Lieben daheim und um die Zukunft drückend auf der Seele laſten. Da bedarfs der Aufheiterung. Und nichts wirkt anregender und erheiternder als die Beobachtung Er Lebens in der Natur und insbeſondere des munteren Treibens der Vögel. Sei es nun, daß ſie ihr Weſen an den Futterplätzen in Winter und Schnee beben, ſei es, daß ſie an den Niſtkaſten den Pflichten des Familienlebens nach- Ef ommen. — In vielen Kuranſtalten, beſonders aber in den anderen Lungenheilſtätten mit ihren Freiluft⸗ und Waldliegekuren, dürfte der von Berlepſchſche Niſtkaſten und a mit ihm der praktiſche Vogelſchutz alsbald eine bleibende und dankbare A finden zu Nutz und Frommen von Vögeln und von Kranken. | 3 Es würde mir eine Freude fein, wenn dieſe Mitteilung aus der Lungen— heilſtätte Milbitz anderen gleichen oder ähnlichen Anſtalten Anregung zur praktiſchen 52 Ausübung ſolchen Vogelſchutzes geben ſollte. 23 Beſchlüſſe von 1895 bearbeitet iſt und beansprucht folgedeſſen N Umſtandes, daß durch ihn die Jagd- und Vogelſchitz⸗ Geſetzgebung in ü . ſtimmender Weiſe geregelt werden ſollen, unſer beſonderes Intereſſe. Wir 9 ihn in einer durch die Güte des Herrn Phocion P. Na dum, Kgl. griechiſchen Konſul in Leipzig, beſorgten Überſetzung unſeren Mitgliedern zur Kenntnis 5 ; ſprechen auch an dieſer Stelle Herrn Konſul Naoum unſeren Bea Dank für feine Bemühungen aus. Der Kan) a a Be Sea = Darlegung und Motivierung eines Geſetzesvorſchlages 5 über Jagd und Schutz der dem Ackerbau nützlichen vierihigen. | Tiere und Vögel. 0 4 5 An die Kammer. 1 In der 23. Sitzung der erſten Tagung der gegenwärtigen Led siche habe ich dem Herrn Miniſter des Innern empfohlen, der Kammer die in Paris am 17. bis 29. Juni 1895 geſchloſſene internationale Konvention zum Schutze der dem Ackerbau nützlichen Vögel, und zugleich den in Übereinſtimmung mit dieſer Konvention von einem beſonderen, durch Verfügung des damaligen Miniſters des Innern unter Nr. 45149 de dato 12. November 1895 gebitbeten use ausgearbeiteten Geſetzentwurf zur Genehmigung vorzulegen. 1 . Darauf wurden die beiden diesbezüglichen Geſetzesanträge in der 38. Sibung 5 5 eingebracht und in der erſten Leſung in der 60. Sitzung derſelben Tagung debatte 7 los angenommen. Da ich ebenfalls Mitglied der aus den Herren Th. Heldrei 0 Profeſſor und bekanntem Naturforſcher, K. Maroudis, Subdirektor der Zele- . graphen und Verfaſſer verſchiedener Werke über Vogelkunde, A. Stoupis, Pri a docent und Gerichtsrat und A. Soutzos, Oberſtlieutenant und Vorſitzendem Jagdvereins, gebildeten Kommiſſion für die 1 des 1 f n — E > Di alten ha at, . dem von br e Entwurf um der Deutlichkeit willen i dan erfolgreichere Anwendung Beſtimmungen zu treffen, die durch königliches Dekret genehmigt werden könnten, damit der Kommiſſions-Entwurf zugleich mit von der Regierung vorgelegten beraten wird und auf dieſe Weiſe der letztere durch das Studium des urſprünglichen Entwurfs zu klarerem Verſtändnis gelangt. 8 Obbſchon die Vorlegung des obenerwähnten Geſetzentwurfs Gegenſtand der Kritik einiger als Geſetzeskundiger und Jäger hervorragender Perſönlichkeiten ge— weſen iſt, bin ich doch der Überzeugung, daß niemand das Bedürfnis der Reviſion unſerer diesbezüglichen Geſetzgebung oder vielmehr das der Ausarbeitung einer 4 Ps ar « 43 PP . Er * 8 1 * 9 ee 7 vorhanden und der jetzige Zuſtand als unhaltbar zu betrachten iſt. Ohbgleich ich nicht beabſichtige, hier eine vollſtändige vergleichende Geſchichte Einwürfe gegen den Geſetzentwurf wiſſenſchaftlich und ſyſtematiſch zu entkräften, E noch egoiſtiſche oder lokale Intereſſen zurückzuweiſen, was ein eingehendes Studium des vorliegenden Geſetzvorſchlages in genügender Weiſe leiſtet, ſo kann ich doch 5 nicht ohne Bemerkung an der Thatſache vorübergehen, daß die verſchiedenen Völker . die e Jagd von jeher ſehr hoch geſchätzt und Heiß zu Auen ee ane ge⸗ = . 1895 zu 1 in welcher der Gegenſtand mit here Intereſſe hiſtoriſch behandelt und in welcher nachgewieſen wird, daß ſich die Jagd ſtets der größten Wertſchätzung zu erfreuen hatte und immer einen Gegenſtand der Fürſorge der Regierenden bildete, welche zuweilen gegen die Jagdfrevler ſogar auf ſehr 7 ei 2 ſolchen verfügte. Ferner ſei hier nur noch die hochbedeutſame Schrift des Herrn Demay (Paris 1893) angeführt, welche die ganze Jagdgeſetzgebung von Europa, was wir über den Gegenſtand erfahren, auch die Fürſorge aller Staaten ohne : Ausnahme für die Beſſerung ihrer diesbezüglichen Geſetzgebung ergiebt. Es ge— 2 nügt aus dieſer Schrift anzuführen, daß allein in Frankreich von 1876 bis 1887 * zehn ganze Geſetzentwürfe eingebracht worden ſind. Nun wird aber durch dieſelben = Maßregeln zugleich auch der Ackerbau beſchützt, nachdem die Wiſſenſchaft bewieſen 2 hat, welche Wohlthat ihm die Vögel erweiſen. Unter dieſen Umſtänden unter- 3 breite ich hier die vorliegende Studie, indem ich mir vorbehalte, bei Gelegenheit 5 auch jedes etwa angezeigte nützliche Amendement aufzunehmen. Die Darlegung 25 und ain dieſer Studie lautet folgendermaßen! Infolge Ihres Schrift- pi 23* ſolchen leugnen wird, da die beſtehende Geſetzgebung mit gutem Recht als nicht der Jagdgeſetzgebung der verſchiedenen Staaten zu ſchreiben, noch die verſchiedenen Amerika, Afrika und Aſien enthält, und aus welcher ſich außer ſehr vielem anderen, * r e ; Reſultat unſerer Arbeiten zu unterbreiten . . die von der N anette U der Pöplsſraphus b bis zu den winzigſten Koleopteren, eh wegen heit jeder anderen Verfolgung entgehen, außer dem ſcharfen Blick der welche täglich Myriaden verzehren, die ſie innerhalb der kleinſten Löch Falten der Blätter entdecken. Und dieſe Wohlthäter der Menſchheit werden jedes anderen Dankes ſchonungslos verfolgt, ſodaß ihre „„ im a 1) Verhältnis zu derjenigen der Inſekten eingeſchränkt wird. 1925 Are Die Werke von Männern wie Gloger, Gottfried, Sainz il Laurent, Prevot, Michelet, Tſchudi, Touſſinel, Turelle und andere et für den ide der 9 i e Offer richtig bemerkt Michelet, daß die Vögel, joweit he nicht „ ns, germunge n ſind, ihre Jungen durch Fang von Inſekten aufzuziehen. Man beobachtet, daß die 8 in 40 Städten ai, h 11 5 5 und unmittelbarer 5 rſorge 1 r Sa > 7 BE S > 2 — — — . Seltenheit der Vögel in den Städten er ſchwer befreit werden. Häufig | 1 und Felder durch den Durchzug oder die Anſiedelung nützlicher von ſchädlichen Inſekten frei geworden; etwas derartiges beobachtete man — DITN 4 5 7 85 in Polen und vor ungefähr 40 Jahren in Beauzaulait (?) in Fr 3 reich, wo jetzt der von ſchädlichen Inſekten der Landwirtſchaft zugefügte Schad E auf jährlich 300 Millionen Franken geſchätzt wird. Dieſe Ziffer kann trotz ih 5 achtungswerten Größe nicht für übertrieben gehalten werden, nachdem im Jahr 4 in Frankreich der Schaden durch das Auftreten der Gallwespe die Hälfte des E \ 8 trages e in 1 Ga ei Dual, 9 85 A bei Thamsbruch tauſende von Bäumen zur Beſchrän i Auf Koleopteren zu ſchlagen. Jede Pflanze wird von beſtimmten Arten heimgeſucht, fo z. B. die Eiche von dem echten Hirſchkäfer und dem? die Ulme von der Einſiedler-Raupe, die Fichten und Tannen von ſpinnern und dem Bostrychus typographus, die Olbäume von bröclern, die Weinſtöcke von der eee, der Reblaus u m“, 4 7 5 K Mr A 2 . nt ee 9 5 * ar 24 eines ele Jagd und Bogeifäutgeees = n der Wurzel vom Gofbtäfer, 25 Blü ten von der Gallfliege, Fr vi 95 von dem Kornwurm angegriffen. Speziell die Kreuzblüter und die Colleen werden beſonders von dem Springkäfer an den Wurzeln und ſehr i vielen Paraſiten an den Früchten angegriffen. Auch die Hülſenfrüchte werden an 7 den Wurzeln von den Kohlraupen und von Käfern an den Früchten ver- . Aber alle dieſe Inſekten vermehren ſich mit erſtaunlicher Schnelligkeit, = wenn man bedenkt, daß eine einzige Königin eines Termitenneſtes täglich 8000 Eier 3 legt, der Goldkäfer bis 600. Die Wiſſenſchaft hat derartige Fortſchritte gemacht, 8 daß es ihr gelungen iſt, zu beſtimmen, wie viele Inſekten jede Vogelart vertilgt * und welche Pflanzen ſie beſonders beſchützt. Wahrhaftig lang iſt die Liſte der En dem Ackerbau nützlichen Vögel und der Eigenſchaften derſelben; wir beſchränken uns darauf, nur zu bemerken, daß, ſo oft die Ausrottung von Vögeln, beſonders der Sperlingei in einer Stadt beſchloſſen wurde, die Inſekten ſich übermäßig vermehrten. Dieſe Ausrottung hat ſich nicht nur auf die der Landwirtſchaft nützlichen Vögel beſchränkt, ſondern iſt allgemein auf alles Wild ausgedehnt worden; daher * EB * * 1 RN 2 e = Beſchränkung durch das Gefeg unterliegen, beſtändig eine Verminderung der Jagd eingetreten, ſodaß abgeſehen von den Löwen, die Ariſtoteles in ganz Europa als nur zwiſchen den Flüſſen Achelous und Neſſus vorkommend erwähnt, wir jetzt ſelbſt keine Hafen mehr haben. Und nicht genug damit, iſt auch auf den Inſeln des . ägäiſchen Meeres noch die Vernichtung der Rephuhneier zur Oſterzeit dazugekommen. Nach Erkenntnis dieſer Notlage haben ſich die verſchiedenen Staaten beeilt, durch ihre eigene poſitive Geſetzgebung dieſem Zuſtande Zügel anzulegen, und nicht nur das, ſondern mit Rückſicht auf die Notwendigkeit gemeinſamen Vorgehens zur Erreichung dieſes nützlichen Zieles haben ſie die Sicherung der gemeinſamen Thätigkeit durch internationale Abmachungen für unumgänglich gehalten; denn es g wäre offenbar zwecklos, wenn ein Staat der Jagd Schranken zöge, während das Nachbarland, welches ihr keine derartigen Schranken auferlegt, zu Unrecht von . der Fürſorge des anderen Vorteil zöge. Die in Budapeſt und Wien zuſammen⸗ . getretenen Ornithologen— Verſammlungen wollen wir nicht erwähnen, die, die Frage = von wiſſenſchaftlichem Standpunkt prüfend, einfache Wünſche ausgeſprochen haben, die jedoch Anläſſe zu wirkſamerem Vorgehen geworden ſind. 5 * Als erſte internationale Abmachung haben wir die ſeit mehr als zwanzig J Jahren zwiſchen Oſterreich-Ungarn und Italien beſtehende, welcher auch Deutſch— land beizutreten beabſichtigte, als auf die Initiative der franzöſiſchen Regierung 2 eine internationale Kommiſſion in Paris zuſammentrat, an welcher auch die griechiſche Regierung durch ihren Vertreter Herrn Ath. Typaldo Baſſia 295 iſt infolge der Thätigkeit der Jäger überall und beſonders bei uns, wo ſie keiner erm Be 2 wc € = 5 e mit 115 Redaktion einer Antec schloß, welche treter unterbreiteten Darlegungen verfügte. e Abgabe von einer Drachme unterwirft; dieſem folgte das Dekret über die Pol Das Stempelgeſetz von 1836, welches in Artikel 24 auf die vierteljährlichen der verſchiedenen ausländiſchen Geſetzgebungen über dieſen Gegenſtar und deren Bewilligung die griechiſche Regierung auf Grund f Die Jagd genoß im alten Griechenland die grö site Mc nur in den umfriedigten Grundſtücken verboten war, chens die mit u Netzen halb eines beſtimmten Umkreiſes um die Stadt. Leider iſt die neuere Geſetz ung bei uns nicht den Traditionen der Alten gefolgt, entſprechend dem 1 5 Zeit eingetretenen Fortſchritt. g e ae f hinſichtlich des Waffentragens betrachtet, im 12. Artikel auch in rast et indem es die für mehr als ein Vierteljahr ausgeſtellten Erlaubnisſcheine einer vom 31. Dezember 1836, welches in Artikel 69 $ 2 von der Aufſicht über die Jagd handelt, und welches in Vergleichung mit den Artikeln 20, 24, 56 und 72, welche allgemeine Beſtimmungen über die Polizei, keineswegs aber über die Jagd enthalten, die Abfaſſung des Rundſchreibens des Miniſteriums des Innern vom 21. Januar 1894 unter Nr. 5/749 über die Haſenjagd vermittelſt Schlingen, über die Jagd der Rephühner und das Ausnehmen ihrer Eier veranlaßte. 1 Dieſes Schriftſtück wurde in Geſtalt eines Reſumé's wiederholt und als Rund⸗ ſchreiben der Verwaltungspolizei von Athen und Piräus unter dem Datum des 16. Februar 1894 veröffentlicht. Außerdem haben wir auch das zweite Dekret vom 5. Februar 1892 über die Übertragung der Ausgabe von Jagderlaubnis⸗ ſcheinen von den Nomarchen auf die Eparchen und Polizeivorſteher. > Alle anderen, vielleicht zuſammenhängenderen, geſetzgeberiſchen Beſtimmungen bei uns trugen einen ausſchließlich finanziellen Charakter. Es ſind die folgenden Nas laubnisſcheine eine Steuer von einer Drachme legt, in Artikel 26 eine ſolche 3 Drachmen auf die einjährigen; ebenſo das Stempelgeſetz von 1887 mit eir Steuer von 10 Drachmen für dreimonatliche Erlaubnisſcheine in Artikel 20 Drachmen für die auf ein Jahr in Artikel 26, und ſchließlich ebe . Stempelgeſetz von 1892, welches für die ſtets auf ein 1 8 gültigen ( ſcheine in Artikel 24 fünf Drachmen Steuer beſtimmt. N N Auf Grund dieſer Bemerkungen, zugleich auch des vergleiche | 2 bras alles entnommen, was bei uns nutzbringend verwandt werden konnte, und x ſind mit Berückſichtigung der herrſchenden Sitten zur Redaktion des beſagten Ge—⸗ N ſetzentwurfs geſchritten, wobei wir die Darlegungen des Vertreters der griechiſchen Regierung und die in Paris zuſammengetretene internationale Kommiſſion zum Schutze der dem Ackerbau nützlichen Vögel und die neuere Jagdlitteratur bei uns = vor Augen hatten, aus welcher wir verſchiedene Werke des Herrn Maroudis, das Werk: die Fauna von Griechenland von Herrn Heldreich, die Kynegetika des Herrn Oikonomidis und die im „Parnaſſos“ erſchienenen Aufſätze des f Herrn Apoſtolidis, Profeſſors der Zoologie, anführen, wobei wir ohne weiteres . dem letzteren und Herrn Krüper, Cuſtos des naturwiſſenſchaftlichen Muſeums, das Ergebnis unſerer Arbeiten mitteilen. Entſprechend der obigen Hinweiſung E haben wir als Grundlage den vorgelegten Geſetzentwurf des Herrn Maroudes benutzt, dem wir, wie in vielem anderen, ſo auch in der Einteilung gefolgt ſind. Die geſamte vorliegende Arbeit, gefolgt von vier beigefügten Verzeichniſſen jagdbaren Wildes, nützlicher Vierfüßler und Vögel, und zwar ſchädlicher und 4 Singvögel, zerfällt in vier Kapitel, von denen das erſte mit der Überſchrift: über i den Gebrauch des Jagdrechts, in den Artikeln 1 bis 4 die Abſchnitte von der a Jagd und der Zeit enthält, in welcher dieſe erlaubt ift, in den Artikeln 5 bis 7 die Abſchnitte von der Erlaubnis, wovon wir ausführlich geſprochen haben mit Berückſichtigung der bis jetzt noch ſtattfindenden Mißbräuche, infolge deren häufig * anſtatt des regelrechten Jagdſcheins für 5 Drachmen ein ſolcher mit einer Drachme Stempelgebühr als Kopie eines angeblichen, niemals verliehenen Jagdſcheines aus— 5 gegeben wurde, in den Art. 8 und 9 einige Beſtimmungen über die des Jagdrechts ver— . luſtigen Perſonen, in den Art. 10 bis 12 einige Beſtimmungen über die Art und Weiſe 3 die Siſtierung der gegen dieſe Beſtimmungen Verſtoßenden, in den Art. 18 und 19 * Abſchnitte über ſchädliche Vierfüßler und Vögel und über die Zuſtändigkeit des Miniſteriums des Innern in Fragen der Volkswirtſchaft, des Ackerbaus und der Wiſſenſchaft, in Art. 20 Beſtimmungen über den Schutz des Eigentums und 7 über Wildpflege enthält; in Art. 21 haben wir für dringend notwendig gehalten, unter die Litteratur der öffentlichen Volksſchule ſolche Bücher aufzunehmen, welche | E i Vögel = allgemeinen . was am meiſten , ſikklichen 1 imzählig Quälereien gegen die unſchuldigen Vögel und ihre Neſter zu Schulden kommen laſſen, wie ſie ſehr oft mit eigenen Augen wahrgenommen haben, und wodurch in ihnen Gewohnheiten entwickelt werden, die zu jeder Immoralität 5 pee. der ih in den Dr > bis 17 icke . a Schutz der 9 a ERDE ar 2 su A ’ - ae LEE Vi ld r BO, 1 7 und Wesch 1 5 dieren des dente gegeben wird. . Ba: Das zweite Kapitel, das über die Strafen, ki in ar. 22 und höchſte Strafmaß feſt. e In den Art. 22 bis 27 und 30 bringen wir igt aſowerde 0 verfolgenden Behörde feſtgeſetzt, nach deren Strafe 10 Wird e ich ſo bei ihr ein größerer Pflichteifer entwickelt. Obwohl wir dieſes Mittel etwas Fremdes aufnehmen, haben wir es doch für notwendig Ta ind wir der übrigen Geſetzgebung bei uns gefolgt ſind. | 18 Im dritten Kapitel, un der DEE: Bu Verfolgung un Bropfnerfhr der Verfolgung, die Zeit dieſes Strafverfahrens, die wir fettgeſet Beben, 1 ſie nicht, wie es gewöhnlich bei uns geſchieht, permanent wird, und die zu wal Zweck feſtgeſetzte Unmöglichkeit der Berufung gegen das Urteil, die Verantwortlich⸗ keit der Eltern und der geſetzlich für nicht Erwachſene haftbaren Perſonen, N die Militärperſonen, welche wir derſelben Zuſtändigkeit unterſtellt haben, damit Me nicht einzig und allein zufolge ihrer Eigenſchaft als Träger von Waffen als jagd⸗ berechtigt angeſehen werden, und zugleich auch alle e aus denselben f 5 PF c a 3 ee > 7 u 2 2 n 3 3 * Der * E 0: x E 1 BET 2 9 = u Grunde. BES; Das vierte und letzte Kapitel enthält Schlußbeſtimmungen, in den Arten 1 g 37 bis 40. Die wichtigſte derſelben iſt die in Artikel 37 über einige beſtimmte, i 4 zu wiſſenſchaftlichem Zwecke ausgegebene Erlaubnisſcheine; dieſe haben wir aus 9 Notwendigkeit eingeſchränkt, damit ſo der heutzutage getriebene Mißbrauch der { Ausgabe von Erlaubnisſcheinen angeblich für das Muſeum aufhört. Die Zahl . der letzteren iſt bis zu einem unglaublichen Grade gewachſen, obwohl ſie vo 40 keiner poſitiven Geſetzbeſtimmung außer dem Reglement des phyſiologiſchen Muſeu x vorgeſehen wird, dem zufolge die Jagd zu wien Zwei nur d Ephoren und dem Kuſtos erlaubt iſt. N Aus dieſer Studie haben wir erſehen, daß auch die Reviſion der Sein unſeres Geſetzes über das Waffentragen nützlich ſein würde, obſchon wir haben, den vorliegenden Geſetzentwurf mit dieſem Geſetz in Einklang zu aber keine Berechtigung zum Jagen gewährt die gewöhnliche Erlaubni Waffentragen, welche auch jetzt noch zu dieſem Zwecke gemißbraucht wird, t weil die auf ein Jahr gültigen Jagdſcheine einer Re von 20 Drach ie n ee .. ran np A 2 IH Y 3 18 . 3 +, Tr En ee. 5 u. pr * 9 7 u Pe Sigi ER Ba 123 N Ba, ö x * 8 N. ni: N e 12 rie . ß 8 “ 7 Ku SE en 2 * — . husgejepes. 2 299 ; Adem iſt eine Besteuerung der Hunde mehr als gerecht, weil gewiß der⸗ welcher mit Hunden jagt, mehr Hilfsmittel hat als einer, der ohne ſie gt, aber andererſeits wäre eine Beſteuerung bloß der Jagdhunde ungerecht und ausgedehnt würde. Jedoch eine ſolche Maßregel, die in allen Staaten Europas 8 Anwendung findet als der allein nützliche und ziviliſierte Erſatz der Hundegifte und des die Straßen durchziehenden Abdeckers, würde die re des uns er- g teilten Auftrages überſchreiten. Dies iſt in Kürze das Ergebnis ee Arbeiten zum Zweck des vor⸗ liegenden Geſetzentwurfs, für deſſen vollſtändige Ausarbeitung wir keine Mühe z eſcheut haben, in der Hoffnung, daß durch ſeine Genehmigung unſer Staat, rotzdem er erſt ſpät zu einer Geſetzgebung über dieſen Gegenſtand gelangt, doch eine ſolche erhalten wird, die dem 1 der modernen e voll⸗ ommen entſpricht. en den 9. Februar 1900. 5 A. Typaldo Baffig 1 aus Palle. (Schluß folgt.) | Aepyornis-Eier. Beer er Bon Ser Krauſe, Hirſchberg i. Schl. = we (Mit Schwarztafel XXIII.) | = Madagaskar, dieſes in jeder Beziehung durchaus merkwürdige große Inſel⸗ and, hat uns auf fauniſtiſchem Gebiete ſchon ſo viel des Wunderbaren beſchert, aß es der Überraſchungen von dorther eigentlich kein Ende zu nehmen ſcheint. iberſchauen wir doch nur mit einem ganz flüchtigen kurzen Blicke die madagaſſiſche Fauna, welche Reihe merkwürdiger und merkwürdigſter Tiergeſtalten aus allen ierklaſſen tritt uns da entgegen, und das ſogar ſpeziell unter den höchſtorganiſierten chöpfen, den Säugetieren und Vögeln. Deshalb iſt es auch ſchon längſt dahin anſah, daß man bei allen neuen Entdeckungen und Nachrichten ſich von vornherein r erlernte, 5 Madagaskar! Was eben von dort kam, ſollte es etwa nur eine Barietät bekannter Arten oder eine ſonſt nur wenig auffallende neue Art ſein? Nein, es war eben „Madagaskar „, und damit hatte man bei jeder neuen Nachricht 5 von vornherein die Berechtigung, ſeiner Phantaſie die Zügel ſchießen zu laſſen, die Gewißheit, wieder etwas Originelles, noch nicht Dageweſenes kennen zu lernen. > EN 255 a a 24 — . E 7 = = Dr e er Az 5 . D ungleichmäßig, wenn ſie nicht auf die Wachhunde und die unnützen Luxushündchen e enen ommen, daß man die Eigenartigkeit dieſer Inſelfaung für ganz ſelbſtverſtändlich auf etwas Abnormes, Curioſes vorbereitete und ſomit das übliche Staunen faſt | A 1 Blu . 2 * U 7 * 1 Be Ki WR ME 0 7 5 f f 7 4 lo — 1 * * 1 Ae Kin . L anden In der wiſſenſchaftlichen Welt zweifelte Nie 0 Nachricht kam ja aus Madagaskar. Und man täuſchte ſich nicht, der erſten Aepyornis- (Rieſenſtraußen-) Eier zu ſchildern. von Iiehbafteitem RR Sarelle (1850) ſchrieb der franzöſiſche Zoologe J. Geoffroy St. Hilaire die erſte Aepyornis holfen habe. Es fällt nämlich gar nicht ſchwer, an einigen Smd e im Mt 50 war es a als Anfang der man habe auf Madagaskar rieſige Vogeleier von kau thatſächlich ſo. Es ſei mir an dieſer Stelle geſtattet, die Auff Im Jahre 1850 war es, als der franzöſiſche Kapitän Ubardie, mit „ Heinen | eines ausgeſtorbenen ee erkannte. Man hatte das i am ae a aufgeſchlagen und jo zu einer Kalebaſſe umgeſtaltet. Den Wert ſeiner Entdeckn g ſofort erkennend, ließ es ſich nun Abardie angelegen ſein, die Eingebornen unter Verſprechung reicher Belohnungen zur Herbeiſchaffung noch unverletzter Eier an⸗ zuſpornen, was ſchließlich den Erfolg hatte, daß ihm bald darauf zu ſeiner Freud 1 ein tadelloſes Exemplar und noch einige Zeit ſpäter ein zweites vollſtändiges Rieſenei gebracht wurde, mit dem zugleich er ſogar einige rieſige Fußknochen erhielt. Auf ſeine Nachforſchungen über die Herkunft dieſer Funde wurde ihm der Beſcheid, daß man alles aus dem angeſchwemmten Boden eines trocken liegenden Flußbet 3 geholt habe. Einige Monate ſpäter lagen dieſe erſten Zeugen vorweltlicher Rieſ ſtrauße vor den erftaunten Augen der Pariſer Gelehrtenwelt, und in demſelben Jahr Abhandlung: „Sur des ossements et des oeufs trouves à à Madagaskar. Es liegt nun nicht in meiner Abſicht, die weiteren palaeontologiſchen Glü funde von Aepyornis-Eiern und Skelettreſten aufzuzählen, ſondern ich will m mehr it dem Bemerken, daß hier der ſeltſame Fall e in dem eine Ba eigentliches Thema übergehen. 8 a Aepyornis⸗Eier wurden, namentlich in den ein Jahren, e eine gan‘ gefunden, Fragmente aber in ſehr großen Mengen. 5 zur Anſicht, daß es wiederum lediglich der Menſch 18 ſei, 75 dam Vögeln durch Vernichtung ihrer Eier zum ſchnellen vorzeitigen Unt ganze Kiſtchen voll A bchener Cierſchalen Are. ent hologen, denen allen ich hiermit meinen pflichtſchuldigſten Dank abſtatte, Er 5 be ar die Anzahl von 21 bekannten Aepyornis⸗ Pars: "Museum e naturelle JJö˙ BCE EINE St. Omer; (Frankreich). Provinzial⸗ Muſeum F000 en Königliches Naturalienkab inet. . Warmbrunn; Reichsgräflich Schaffgotf ch Sreiftondesferrlice r 20 mens 1 Budapeſt; Ungariſches Nationalmujeum 3 London; British Museum . 3 Tring (England); Baron von Rothſchiloſches Mufenm 122% Athen; Univerfitäts- Muſeum i „%%% Hamburg; J J. F. G. Umlauff, St. Pauli J ĩ 8 eher 5 G. Mihblebroot, N. W. „ 1 e (N. e Bee et i | 8 21 Stück. Ich möchte aber mit meiner Aufftellung, die ja doch nur das Reſultat aller⸗ erheben, da es immerhin noch glückliche Beſitzer ſolcher Eier geben kann, von u: = ee keine San ae a al 1 mir „aber als a En . u Aeppornis maximus Geoffroy St. Hilaire, Aepyornis medius Mine- Edwards und nn nn Burckhardt. 90 Davon aber Stuck geöffnet. 5 Davon beſitzt ein Stück ein 40 gem großes Loch ı am ſpitzen Pol. = 24* dings recht umfangreicher Recherchen iſt, keinen Anſpruch auf abſolute Vollſtändigkeit Auer weiteren Ausführungen mit wie Sicerben nach den ver⸗ Maße de. von zwölf möglichft verſchiedenen ene m ae FM und ech zu 1 Gebirgsform erst 5 Jahre 1 1880 von im Dienſte der Wiſſenſchaft geſtorbenen Reiſenden Hildebrandt Nord Betſileo bei Sirabe, alſo dem zentralſten Teile der Inſel, ii Bergen, entdeckt wurde. Der beiden ferner noch aufgeſtellten fra Aepyornis titan und modestus will ich hier nur der Vollſtändig erwähnend gedenken. Betrachten wir uns nun zunächſt meine e; Exemplar e 9 975 1 55 1 665 Sue u mm | mm || mm | mm || mm || ke ee, Warmbrunn 314,5 234 | 854 737 | 149 2,360 undeutliche Poren; afhfansen, getb- Stuttgart 300 230 840 7380 — | — Ben: Paris a, 340 225 850 mo | — | — I. er „ 8, 320 230 840 720 60 2 8 8 Budapeſt 292 237 816 715 — — e St. Omer a, 280 160 780 670 — 1500 eee u „ 6, 310 210 850 730 — 1,800 Schale glatt; gelblich. 5 Hamburg a, 275 215 790 680 125 1,580 leg ae ae ee „6, 300 230 | 860 730 | 128 1,630 @rameih, au pen ee London a, 294 220 800 685 | — |) -— Rauhe porbſe Schale; gelblich⸗ braun. „ 6, 280 210 760 685 — 2,310 Wenig Porenz gelblich weit, „ 9, 335 240 915 760 — 17210 endete Se | Es fallen uns da ſogleich drei unter ſich harmonierende Gruppen auf, | fi) unter Zuhilfenahme der Eiertafel, — auf der aus beſonderen Gründen, a Formates und der Größen-Reduktion wegen, nur zehn Exemplare abgebildet werder konnten, — leicht herausfinden laſſen. Da ſehen wir in der ee ie en Verkleinerung von 1:6 zunächſt fünf Exemplare: Stuttgart 300: 230 cm ne St. Omer (8) 310. % w.; . e Budapeſt 292: 237 8 : Hamburg (5) 300: 230 „ x 5 5 N Lönden ( 204 2 mit einer e von ar 20: 225 ©. om ferner drei winzige Stücke: | ER — * — — - EL: RER Br ee & Ba we F 5 > 1 ET | 5 Dansburd (0 bw. 215 em . London (3) 280: 210 „ St. Oner (6) 5 160 „ Sale mit einer Durchſchnittsgröße von 278,33: 195 cm d ih zwei Rieſenexemplare: London () 335: 240 em | Warmbrunn 314,5: 234 „ mit einer Durchſchnittsgröße von 325: 537 cm. 2» 2ER Muß da nicht ſelbſt der Unbefangenſte ſofort eine gewiſſe Zuſammen⸗ d begbörigket dieſer drei einzelnen Gruppen unter ſich erkennen? Ich gebe ja gern zu, * daß das Material gerade kein allzu reiches iſt, welches ich für meine Arbeit benützte; be weiter zu, daß ſich meine Reſultate auf viel theoretiſcher Baſis aufbauten, aber ich halte trotz alledem an der Überzeugung feſt, daß ich durch meine Unterſuchungen vor der Hand eine Beſtimmung von bisher noch nicht geſchehener Objektivität 5 2 edel. habe, ſo lange mir nicht ſtichhaltige Gegenbeweiſe geſtellt werden können. Demnach ſtelle ich hiermit die Behauptung auf, daß die in den Muſeen pp. 2 eden, alſo die der Nr. 15 meiner Tafel entſprechenden Originale, Eier von en Be: 3 SR ; Aepyornis medius Milne- Edwards, | * die in ı Hamburg (e), London (3) und St. Omer (q) ferner liegenden und der Nr. 6—8 entſprechenden Eier ſolche von 5 ei: + Aepyornis Hildebrandti Burckhardt 5 und Ser die letzten beiden in London (y) und Warmbrunn befindlichen Exemplare Nr. 9 und 10 der Tafel die einzigen r Eier von Aepyornis maximus Geoffroy St. Hilaire ſind. = Um nun hierbei von vornherein. dem Vorwurfe zu nen, ich habe mich = bei meinen Unterſuchungen lediglich von den Größenmaßen leiten laſſen, betone ich in meiner Eigenſchaft als alter Oologe mit über dreißigjährigen reichen Erfahrungen, 85 ſolcher Einwurf im vorliegenden Falle nicht berechtigt wäre. Denn wir 3 haben es hier mit paläontologiſchen Objekten zu thun, mit Eiern, an denen der Ber mehrtauſendjähriger alluvialer Lagerung nicht ſpurlos vorüber ging. Sehen wir uns doch nur einmal die in dieſer Beziehung höchſt lehrreiche Gewichts— ſpalte meiner Tabelle an, da werden wir finden, daß Unterſuchungen nach jener Richtung hin völlig unmöglich wurden. Da zeigen große Eier kleine Gewichte und umgekehrt, ganz wie es die Verſchiedenheit der Einlagerungsverhältniſſe mit ch brachte. Genau jo verhält es ſich mit dem Äußeren der Schale, dem Befund der Poren ꝛc. und der Farbe. Was man aus dieſen ungenügenden, durch dei * Einbettung im Alluvium faſt völlig verloren gegangenen und zum Teil ſehr Be . von Stuttgart, St. Omer (8); Budapeſt, Hamburg (8) und London (a)) ersehen 1 ift alle herzlich u 3 . eben als einzige . unveränderte verwerten ließen. Es ſollte ni ie 1 meinen age en Ortes einige Zuſtimmung zu finden. | : Re Eine nähere Beſchreibung der Aepyornis⸗ Eier glaubte ich mir . können, indem ich auf die Spalte „Außeres“ der Tabelle hinweiſe. e. ees manchen Leſer intereſſieren, einige Beiſpiele über die fabelhafte bei 55 zu hören. Zudem iſt jenes Stück, welches mir se nn 19 t ichen Eier hineingehen. Noch deutlicher N 985 Sue b brunner Rieſenſtraußen-Eies entſpricht einem Umfange von 8,9 Litern; e & daher in friſchem Zuſtande annähernd 9 Kilogramm gewogen haben. Man konnte alſo mit dieſem Rieſenei bequem ſechzig Perſonen ſättigen. — Und ſolche oologijche Goliathformen haben wir wieder wie fo manche anderen Kurioſa dem alten Wunderlande Madagaskar zu verdanken. ee. 2 Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina und benbena harten an änder 1 im Herbſte 18yhͤi)999 ee von Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius. . Gortſezung) in Oſterreich⸗ Ungarn. 2 i Nachdem Redner hiſtoriſ ch die Bildung des gegenwär artigen Komi ſtehend aus den Herren Dr. L. von Lorenz, Obmann, A. Bachofen vi 955 1 K. 1 K. N A. N Dr. Ad. Steuer, | DT RN Bosnien, Herd denn x 305 rs wal 5 der Inſel Pelagoſe 1897 von A. Son; | | = Der erſten Arbeit, die eine große Anzahl von Beobachtungsdaten bringt, 5 Er eine Karte Rümmilieer | in 5 . Serge 1 Er 2 rs Stare, Kudude, Pirole, Eingehen. 5 Wachteln, Lachmöwen i 2 Sl nd ge und ſoll dieſen Arten vor allem fortgeſetzte Aufmerkſamkeit gewidmet werden. Die zweite Arbeit läßt erſehen, wie viel von denjenigen Vogelarten, die regelmäßig während der geſetzlich geſtatteten Fangzeit in größerer Anzahl gefangen 1 au werden pflegen, täglich und alljährlich mit dem Roccolo in Pron erbeutet = wurden in den einundzwanzig Jahren von 1877 bis 1897. Es wurden im ganzen gefangen von Fringilla montifringilla 26 584, Fringilla coelebs 21 390, 1 spinus 8710, Turdus musicus 2603, Coceothraustes COCCO- thraustes 1244 Stück, außerdem noch einige zwanzig andere Arten in kleineren Mengen. Die Summe ſämtlicher gefangenen Vögel betrug 134485, durchſchnitt⸗ lich jährlich 6404. 97 Prozent der erbeuteten Vögel waren Körnerfreſſer, da der Fang erſt vom 15. September an geſtattet iſt und um dieſe Zeit die Inſekten— . freſſer meiſt ſchon durchgezogen ſind. In dem Decennium 1887 bis 1896 wurden 10000 Vögel mehr gefangen als in dem vorhergehendem Decennium. Nach An— ht des Verfaſſers hat fich die Vogelwelt durchaus nicht vermindert. Be . In der dritten Arbeit ſtellt A. Steuer graphiſch die Ergebniſſe des Vogelherdes n * — dar und rg Dr Durchſchnittliches E * er EEE . 5 Zugsmaximum. Hauptzugszeit | e- ia montitringilla LER 26. Oktober 18. 10. bis 13. 11. (27 Tage) & Fringilla coelebs E A4. 10, bis 15 40 AR 5, 8 Chrysomitris 8 Ra 5 12. 10. bis 26. 10. (14 „ er ganz in den Fee tritt, me 9555 wir Se wien. N eonlagi 58 nun zu e haben 3 A. Bon omi in Roveredo eher, Aus 100910510 Benda i ſchließt der Autor, „daß die Vögel, wenn keine atmoſp e 45 öru treten, eine e Bahn einhalten, es ir Pelagoſa im adriatiſchen Meere anſtellte. Die ae wieuſſanteß Be 5 obachtungen ſind von Dr. L. von Lorenz auf zwei Tabellen zuſammengeſtellt. Von den allgemeinen Schlüſſen, die der Autor zieht, ſeien folgende mitgeteilt Wind und Wetter haben großen Einfluß auf den Zug; während des Zuges haben die Vögel eine beſchleunigte Bewegung; die größte Höhe, die beſtimmt werden konnte bei ziehenden Vögeln, war 500 bis 600 Meter. 5 u Von dem demnächſt zu erwartenden zweiten Berichte des Komitees legte Br Redner die Arbeit von W. Gapek über den Frühlingszug des Kuckucks in den Jahren 1897 und 1898 vor. \ u: 5. berichtete Gafton von Gaäl zu Gyula mit Sahle von 1 karten über die Reſultate der Bearbeitung des 1898er Frühjahrszuges der Rauch: 55 ſchwalbe (Hirundo rustica), beruhend auf circa 6000 Beobachtungen. Es zeigte ſich, daß man bei dem Ankommen der Rauchſchwalben im Frühjahr 1898 kein regelmäßigen Fortſchrittslinien (Iſepipteſen) erkennen könne, ſondern daß das Gebiet allmählich von den Rauchſchwalben gefüllt ſei. In den höher gelegenen Orten zeigte ſich eine Verſpätung der Ankunft, doch war von hundert zu hunder Metern u. ſ. w. kein beſtimmtes Geſetz in dem Vogelzuge zu erkennen. Nach Schluß der Sitzung begaben ſich die eee Bi 55 Frei Portier in ſeiner e wee Prunttact als Safes: 1 das Bild genommen. DR Dann ae eine Anzahl bereit bauen Bogen die . Kong i $ ah Auſicht des d abeden 5 5 in ben verſchiedenen Jahreszeiten, womöglich Pr Tag für Tag, die Kropf, reſp. Mageninhalte für jede einzelne Art zu ſammeln, genau zu analyſieren, und darnach die Schlüſſe zu ziehen. Die Ungariſche A Otrnithologiſche Centrale hat dies nach dem Beiſpiele der Vereinigten Staaten = von Nordamerika, wo Hart Merriam ſeine Thätigkeit hauptſächlich entfaltet, be⸗ . reits konſequent gethan und mehrere buen Kropf- und e e geſammelt E und teilweiſe analyſiert. 5 5 . Der Vorſitzende knüpfte an dieſen 12 allgemeinem Beifalle aufgenommenen Vortrag die Bemerkung, daß es von größtem Nutzen für Land- und Forſtwirt⸗ x ſchaft ſein würde, wenn ſeitens der ornithologiſchen Beobachtungsſtationen gerade 4 dieſem Punkte, der Feſtſtellung des Nutzens oder Schadens der Vögel, die größt— 12 j Fee Aufmerkſamkeit gewidmet würde. Wenn die Stationen derartige für das MR Volks⸗ und Staatswohl außerordentlich wichtige Forſchungsreſultate erreichten, würden ſie mit Leichtigkeit von den Regierungen 1 el immer ER unter- feige werden. Dann berichtete 3 . 2. Johann Knotek „über die Thätigkeit der Bosniſch⸗ cher Centrale. Dieſelbe hat ihre Arbeit begonnen im Herbſte 1897 und forſcht nach den Prinzipien des öſterreichiſchen und ungariſchen Komitees, aber nur für einige bekanntere Vogelarten. Es exiſtieren fünfunddreißig Beobachtungs— 2 ben, meiſt im Verlauf des Bosna- und Narenta-Thales, in Bosnien ndzwanzig⸗ in Herzegowina zehn Stationen, die niedrigſten im Norden Gradiska (90 Meter über dem Meere), im Süden Moſtar (59 Meter über dem Meere), die höchſte Bjelasnica (2067 Meter über dem Meere). Die von Nord nach Süd, bez. umgekehrt ſtreichenden Flußthäler, und die dazwiſchen liegenden { weennenden Gebirgszüge ließen nach Anſicht des Redners einzelne beſtimmte Zug— ſtraßen im Laufe der Jahre erkennen. Dieſe ſind hauptſächlich mit Beobachtern e mit dem er ins ae rden 5 teils auch N en, um die für jeden geteerten, Fischreiher N Prämie g zu e en zuſammengeſtellt und auf einer der Verſammlung vorgelegten Karte des Ki 0 rei Sachſens die größere oder geringere Häufigkeit der Fiſchreiher durch bez. mattere Schraffierung bezeichnet. Bei dieſem abſolut W Fiſchreiher zahlen, ähnliche ſichere Anhaltspunkte über die Bäufigit d kommens der Fiſchreiher gewonnen werden können. 5 J. 8 885 Ski e no er 98 vagen (ioonia ei lands früher durch P. Matſchie für die Krähen geſchehen ſei. i 9 5. J. Schenk berichtete „Über den derzeitigen Stand der Bentbeitrng Kuckucks zuges.“ Die Ungariſche ornithologiſche Centrale iſt beſchä äftigt mit ei Bearbeitung des Zuges des Kuckucks See 2” ar 1 f für Ungarn, ſondern für alle Länder, i Fortpflanzung ſchreitet. In Hinweis auf die ausgestellte Muſter 10 der 5 mit, 805 bis jetzt circa 13.000 Daten über 8 Anku Zt liegen vor aus Spanien-Portugal, Italien, der Balkanha eee Küſtenländern und Ape Rußland 3 9 7 a auf Ungarn und die ER je circa 600 u. 225 w. Die W e en 7 * u uch u #5-Beobachtungen en 2 6 3 Brofefor d J Ze aa über die größte 928 ee der Lach⸗ * he Webac St. von 9 am Veleßezer See auch bei L. ridi- | bundus und ebenſo bei Podiceps nigricollis. — Der Vorſitzende ſtellt Jedem, br dieſe intereſſante Frage weiter bearbeiten will, fein reiches Beobachtungs⸗ eingehende Unterjuchung- der Frage beſonders den drei Beobachtungsnetzen. Hiermit waren die wiſſenſchaftlichen Vorträge beendigt und noch Zeit zu . einem Beſuche des Bosniſch-Herzegowiniſchen Landesmuſeums. Dasſelbe entſtand i aus kleinen Aufängen, indem ein privater Muſeumsverein, gegründet auf Ver: 5 anlaſſung des Reichsfinanzminiſters von Kallay durch Dr. Makanec, die im Lande gemachten Funde zu ſammeln begann. Später gingen die Sammlungen in den * des Penſionsfonds der bosniſch⸗ herzegowiniſchen Landesbeamten untergebracht und 1 dort am 1. Februar 1888 als Landesmuſeum eingeweiht. Anfangs in vier e im Lande thätig war und es in einzig daſtehender, geradezu großartiger Wieiſe verſtanden hat, die reichen Sammlungen hier zu vereinigen. Das Muſeum beſteht aus zwei Abteilungen, der archäologiſch-hiſtoriſchen unter der Leitung von Kuſtos Dr. Ciro Truhelka, und der naturwiſſenſchaftlichen unter Leitung von 2 Kuſtos O. Reiſer. Außerdem wirken noch am Muſeum Dr. Apfelbeck für die ges und Dr. Praſc für die archäologiſchen Sammlungen und ver— ſchiedene Präparatoren, wie Zelebor, Curie und Despic. Die archäologiſch— hiſtoriſche Abteilung zerfällt in eine prähiſtoriſche, römiſche, mittelalterliche, Münzen⸗, 1 e N Dokumenten-, Koſtüm⸗ und N Sammlung, material aus Deutſchland zur Verfügung, und Die Verſammlung empfiehlt die 3 Beſitz der Regierung über und wurden in einem Teile des großen Gebäudes Zimmern untergebracht, füllen die Schätze jetzt an 50 Räume, alles unter der R Leitung von Hofrat Conſtantin Hörman, der von Beginn der Occupation 3 : 2. naturwiſſenſchatllche Abteilung in ein 5 nn 8 ee geologiſche Sammlung. bis in die jüngfte a dank der . Lintengerefnft — ı une Der Türke kennt kein Aufwühlen der Erde, er ſagt: „Hätte „ die Schätze des Innern gehoben würden, ſo hätte er ſie auf die Oberflä Deshalb iſt der Boden eine wit unerſchöpfliche wu 1 die e Kulturepochen. Bosniens und der Herzegowina, 1 7 7 5 115 der übrigen uten in ae Figuren in ihren ae Ran aufgeftellt, angel In in unſerer Gegend in Niederſachſen noch auf dem Lande zum Baden der Waffeln gebräuchlichen ſehr ähnlich war. — Die naturwiſſenſchaftlichen Sammlungen, ſpeciell die Säugetiere und Vögel, ſind — abgeſehen von den bereits früher erwähnten Vogelbälgen — gruppenweiſe nach biologiſchen Grundſätzen aufgeſtellt, 8 ſo z. B. die Bewohner der Sümpfe, der Urwälder, der Hochgebirge u „ eine Art und Weiſe, wie ſie Radde in ſeinem vortrefflich eingerichteten trans⸗ 1 kaukaſiſchen Muſeum in Tiflis gewählt hat, und die beſonders geeignet iſt, dem Laien⸗ ® Publikum einen Begriff von der Fauna des Landes zu geben. Gerade in dieſe | BEN dienen die Muſeen in 8 Ane als wichtigjiea eee ee Tierklaſſen, ferner die eee en (der auer und rührige deen e Franz Wich der 85 1892 am Be Bezirke Rogatica 1 iſt, für di du ;; . r ö — er e , ch ar > 1 2% g* * 2 nach B e . Benin un ben bench Ländern. 311 =. - Zu 5 irie wünſchen kann, daß es bald ein eigenes 5 Gebäude endeten befommt. Br Außer bei Gelegenheit des Archäologen - Kongreffes 1894, der unjerem % en deutſcher Naturwiſſenſchaft, Rudolf Virchow, Veranlaſſung gab, ſich ſo Ei außerordentlich günſtig über das bosniſche Landesmuſeum und jeine Leitung auszuſprechen, und der diesjährigen Ornithologen-Verſammlung kommen leider ö gt zu jelten Gelehrte zu Studienzwecken nach Sarajevo, und da iſt es im höchſten 1 Grade anzuerkennen, daß die Regierung eine wiſſenſchaftliche Zeitſchrift heraus⸗ giebt, die die Schätze des Muſeums der wiſſenſchaftlichen Welt mitteilt, und die 2 ſich ähnlichen in anderen civiliſierten Ländern erſcheinenden Werken in jeder Beziehung würdig an die Seite ſtellen läßt. In ſüdſlaviſcher Sprache erſcheint & unter Leitung von C. Hörmann der „Glasnik semaljskog museja u Bosni E i Hercegovini“ jeit 1888. Um den reichhaltigen Inhalt auch dem nicht ſüd⸗ ſlaviſch verſtehenden Gelehrten zugänglich zu machen, kommt unter der Leitung 4 von Dr. Moriz Hoernes, dieſem ausgezeichneten Kenner der occupierten Pro- £ vinzen, eine deutſche Überſetzung heraus: „Wiſſenſchaftliche Mitteilungen aus Bosnien und der Herzegowina“, von der jetzt ſechs Bände vorliegen. Jeder ur in drei Teile, für Archäologie und Geſchichte, Volkskunde und Natur⸗ wiiſſenſchaft. Zahlreiche Tafeln und Abbildungen ſind der Zeitſchrift beigegeben, * letzte ſechſte Band von 1899 enthält allein 28 Tafeln, darunter auch viele farbige, und 737 Abbildungen im Texte bei 898 Seiten Text. — Aber nicht | = mit dieſer regelmäßig erſcheinenden Zeitſchrift begnügt ſich das Muſeum, das ſelbe läßt auch für einzelne Wiſſenſchaften Spezialwerke erſcheinen, ſo z. B. die von der ornithologiſchen Welt ſchon ſo lange erſehnten „Materialien zu N * Ornis Balcanica“, von denen bis jetzt II, Bulgarien leinſchließlich Oſt⸗ A Rumelien und Dobrudſcha von O. Reiſer 1894 und IV, Montenegro von . O. Reiſer und L. von Führer 1896 erſchienen iſt und denen im Laufe dieſes Jahres III, Griechenland von O. Reiſer hoffentlich folgen wird. Nur zu bald mußten wir dem Landesmuſeum Lebewohl ſagen, um, einer Ein ladung der Landesregierung folgend, nach dem etwa 11 Kilometer weſtlich in der Ebene der Sarajevsko polje gelegenen Schwefelbad Ilidze zu fahren. An 73 em großen neuen, für 250 Kranke eingerichteten, den neueſten Anforderungen der 8 Wiſſenſchaft entſprechenden Landesſpitale vorbei, gelangt man in wenigen Minuten nach dem durchaus modern angelegten Bade. * Das Bad war bereits den Römern bekannt, man hat jetzt bei dem Aufbau eines der neuen Badehotels ein römiſches altes Moſaik gefunden. Auch die — u Du * aim. waren. den je forderungen. 1893 wurde bunch N eine neue ſorgfältig gefaßt, als mächtiger Sprudel zu Tage tritt. 5 24 Stunden 13 800 Hektoliter 58. warmen Waſſers, das haup kohlenſauren Kalk, ſchwefelſaures Natron, Chlorcalcium, de Magneſia, freie Kohlenſäure und wenig Schwefelwaſſerſtoff und Säure enthält und nach Profeſſor Dr. E. Ludwig (Schwefelbad . Wien) dem in der Nähe von Civita Vecchia entſpringenden Waſſer von | am ähnlichſten iſt. Das Waſſer wird zu Einzelbädern mit Duſchen benu außerdem in zwei großen Schwimmbaſſins abgekühlt, dann zu Moor⸗ und and r mediziniſchen Bädern angewandt. Außer elegantem Kurhauſe und Reſtauratio räumen ſind drei große ärgriſche 8 Auſtria, ae Dom BUND Die Regierung hat, um ihren Beamten, Offizieren u. ſ. w. die Möglichkeit geben, ihre Familien für kürzere Zeit unterzubringen (in den vor der Occupatio 5 beſtehenden türkiſchen Wirtshäuſern, ſogen. „Han's“, iſt das für einen Weſt⸗ Europäer abſolut unmöglich!), in den Hauptorten des Landes auf Staatskoſten Hotels erbaut und dieſe mit genauer Feſtſetzung der Taxen für Zimmer, Speifer Hund Getränke an Unternehmer verpachtet. Sämtliche ärariſche Hotels des La des ſtehen unter Oberaufſicht des Bade-Direktors Pojman, der ſich nicht blo Ilidze, ſondern auch in anderen Orten des Landes uns Kongreſſiſten mit der größten Liebenswürdigkeit annahm und als wer eff Reiſemarſchall uns mit 1 . Rat und That unterjtügte. Be In einem neu "angelegten Parke, der die ganzen Babe Gebä ihn gt, eingetretene Miniſterkriſe pepdindet in Bosnien zu er in 8 = räumen in einer Deputation von etwa zwanzig Ornithologen Rangen. Dann waren Wagen bereit, SE uns. Ha den ee ; ua? Dahn * ER u * 2 a Br * Di ie * 2 Pr r W 988 Re. ran und ben benadhnnen Ländern 313 232 Waſſer 2 zur lager einer Forellen⸗ a Anſtalt e die vortreffliche Re— 5 u lite unter der Leitung von Inſpektor Pojman erzielt. En = Nach der Rückkehr ergingen wir uns in den ſchönen Parkanlagen und folgten um 7 Uhr in dem Haupt⸗Reſtaurations⸗Saale einer Einladung der Landes— Regierung zum Feſtbankett, zu dem der Civil-Adlatus der Landes-Regierung x Baron von Kutſchera, die vier Sektionsleiter Baron Benko, Stix, Krausz 3 und Sonnleithner, der Bürgermeifter von Sarajevo H. Nezir Effendi 7 Skalié, Vicebürgermeiſter Petrovié, der Kreisvorſteher Dr. Baron Mollinäry . und viele andere offizielle Perſönlichkeiten zu unſerem Empfange erſchienen waren. Als bei der vortrefflich zubereiteten Speiſenfolge zum Braten der Cham- pagner gereicht wurde, erhob ſich Baron von Kutſchera, um die Ornithologen * zu begrüßen. Schon die alten Römer hätten dem Vogelfluge eine große Be- deutung beigelegt, wenn auch nicht aus wiſſenſchaftlichen Motiven, ſondern infolge ä ihrer naiven Naturanſchauung. Die Weidmänner ſeien jetzt die eifrigſten Avi— j phänologen, ſo viele Prinzen des Herrſcherhauſes, allen voran der Kaiſer und König, der als eifriger Pfleger des edlen Weidwerkes dieſer Wiſſenſchaft be— . 5 Pflege angedeihen laſſe. Seiner Majeſtät dem Kaiſer und König Franz Joſef galt das Hoch. Nachdem die brauſenden Hochrufe (Eljen, Zivio, Viva ꝛc.) berklungen, trank der Redner auf das Wohl der Ornithologen und wün ſchte ihren Arbeiten beſten Erfolg. — Dann ſprach ich als Präſident der Verſammlung der | Landes⸗ Regierung für die hier gefundene gaſtliche Aufnahme unſeren innigſten 2 5 Dank aus. „Mit Staunen und Bewunderung haben wir aus der Ferne Herbei⸗ 2 geeilte Fortſchritt und Gedeihen auf allen Gebieten gefunden, emſig angebaute E Felder, trefflich gepflegte Forſten, erfolgreiche Pflege der Haustierwelt und nament⸗ lich die überaus erfreulichen Fortſchritte des koſtbarſten Materials, des Menſchen. 2 Muſterhafte Kommunikationen beleben Handel und Wandel, zahlreiche treffliche 3 Schulen heben das geijtige Niveau, Die wiſſenſchaftliche Forſchung hat in dem Landesmuſeum eine Heimſtätte gefunden, an der ſich viele innereuropäiſche Staaten ein Muſter nehmen können, die Errichtung einer Hochſchule wird in nicht zu ferner Zeit angezeigt ſein. Alles das verdankt das Land jenen Männern, die Sie Majeſtät der Kaiſer und König Franz Joſef hierher geſandt, um in 5 einem Namen zu wirken und zu Schaffen, vor allem dem Reichsfinanzminiſter 2 von Kallay und deſſen ausgezeichneten Mitarbeitern. Auf das Wohl des Herrn von Kallay und der Landesregierung, ſpeciell auf das des Herrn Baron von bers leeren wir unſer Glas!“ — Hierauf begrüßte Bürgermeiſter H. Nezir 5 * W Pre: — — — — wir ſind darob nicht neidiſch, denn ſeit Kain iſt Neid die häßlichſte aller menf um 11 Uhr mit 8 nach Sarajevo zurück. = bruch zum Skakavac. Im ganzen hatten He not Brei ee DEE alien, denn die Civilisation ſchade pure das Übermaß, Bosnien und der Herzegowina jedoch werde maßvoll gearbeitet, und darin iege der wahre Wert des Geleiſteten. Seit zwanzig Jahren ſei hier eine Rieſenarl 5 vollbracht, welche der jetzigen Generation der Arbeitenden eine ungeheure Laſt auf- bürdete, deren Gennß aber die künftigen Generationen haben werden. Sp i der en habe 9 eine Unſumme von SO aue er 5 bis auf die auch in kroatiſcher Sprache seen Worte des Bärgermeifne, wide wie überhaupt ſämtliche Verhandlungen des Kongreſſes, in deutſch— er Sprache 5 gehalten) Sprache ungefähr folgendes: „Aus dem Bruderlande Kroatien, aus deſſen 8 Hauptſtadt Zagreb (Agram), begrüße ich den Bürgermeiſter von Sarajevo und drücke meine Bewunderung aus über das, was ich hier geſehen. Der in de Kultur ältere Bruder beſucht den jüngeren und findet, daß dieſer in vielen Dingen 8 mehr geleiſtet hat, als er. Ich habe Ihre Anſtalten geſehen, Ihr großartiges Muſeum, Ihre techniſche Mittelſchule, ich habe das herrliche Ilidze bewundert, die Fiſchzuchtanſtalt an den Quellen der Bosna betrachtet und freue mich darüber, daß ich an den Quellen der Bosna gewiſſermaßen Gevatter geſtanden. a a Kroaten freuen uns als treue aufrichtige Brüder der großen Erfolge Bosnie N lichen Sünden. Wir freuen uns mit Euch und über Euch, iſt doch Euere Freude unſere Freude. Ein donnerndes „Zivio“ (Hoch) auf Sache und das ſchöne Bosnien!“ — Dann brachte O. Herman der Frau von Kallay und Hofrat C. Hörman den anweſenden Damen der Ornithologen ein Hoch dus. 8 Der Kaffee wurde im Hotel Bosna genommen und dann in den Sälen d Bu von 5 zum Schluß ar re Teanzöfi che a dec Am 28. September zeitig um 7 Uhr war alles zur Stelle am Re Be gebäude Aufbruch nach dem i 5 1 a 1 ee e | 1 8 Signs eu: Bosniaken und Türken in den maleriſchſten Trachten, N 1 8 Pferde führten, waren zur Stelle, ſodaß wir eine ſtattliche Kavalkade bildeten. O. Herman mit langen Stiefeln, das Gewehr über den Rücken ge— hängt, eröffnete den Zug, Frau Szenes ritt als Herr, wir übrigen folgten in Trupps zu drei bis vier. Der Weg ging in nördlicher Richtung aus der Stadt, zunächſt paſſierten wir ohne Brücke einen Fluß (Koseva), dann ging es auf einem { Bergrücken entlang an einigen Türkendörfern und reich mit wunderbar ſüßen Zbetſchen beladenen Bäumen vorbei bis zur Paßhöhe. Hier wurde Raſt gehalten, i dann weiter, während wir bisher meiſt auf kahlem Terrain geritten waren, ab— wärts dem Skakavac⸗Thale zu, ſehr bald im prächtigen Walde, zum Teil noch 3 f auf grundloſem, durch die Regentage vorher aufgeweichtem Wege, der übrigens eigens für die Exkurſion von der Forſtverwaltung vorher in Stand geſetzt war. 5 Zunächſt paſſierten wir rechts von uns den Felſen, auf dem der Lämmergeier * (Gypaötos barbatus) meiſtens aufgebäumt war, während ihm von den Samm— llern des Muſeums die Eier oder Junge aus dem Horfte genommen wurden; dann ſahen wir auch rechts vom Wege einen bis auf die letzten Jahre hin 3 regelmäßig bejegten Steinadler- (Aquila chrysaötos) Horſt, und endlich nach . 3% ſtündigem Ritt langten wir in einem vom üppigen Urwalde bedeckten Felſen— keſſel an, in dem der Skakavac über eine ſenkrechte Wand circa hundert Meter | tief herabſtürzt. Unter dem als Staub unten ankommenden Waſſer hin begaben 2 wir uns auf die rechte Seite, wo einige eigens zu dieſem Zwecke beſtellte bosniſche Bauern zwei friſchgeſchlachtete Hammel, die in toto auf einer großen Holzſtange aufgeſpießt waren, am offenen Feuer brieten. Aber auch im übrigen hatte die Regierung in freigebigſter Weiſe wieder für Speiſe und Trank geſorgt. Die 2 Damen waren in der liebenswürdigſten Weiſe bemüht, uns die Delikateſſen an- 5 zubieten. Während wir ſo maleriſch gruppiert frühſtückten, weideten die Pferde an der anderen Seite des Waſſerfalles, dazu die Pferdeführer in ihren National- trachten, der brauſende Waſſerfall, der prachtvolle Laubwald, drüben auf der anderen Thalſeite die ſchroffen Abhänge — es war ein ſo bezaubernd ſchönes Vid. daß man es nie im Leben wieder vergeſſen wird. Der Lämmergeier, dem zu Liebe dieſe Exkurſion gemacht wurde, war natürlich nicht da. Er brütet in den erſten Monaten des Jahres, meiſt im Februar, zieht ſein Junges groß und verſrreicht dann ins Hochgebirge. Die vor- und vorvorjährigen Horſte zeigte uns Reiſer; Santarius, der mit bei dem Ausfluge war, beſchrieb uns, wie er bei 2 eiſiger Kälte und vergletſchertem Waſſerfalle von oben herab ſich am Seile bis zu dem Horſte herabgelaſſen und die Eier ausgehoben habe. Dieſes Jahr war 2 Rn AA 22 P A du 3 7 pieand vom er dort gewefen, Reiſer machte es, oben rechts vom Waſſerfalle, etwa dreißig Meter von der ol Ruf ertönen laſſend und im Hochwalde von Reiſer erlegt, Accentor alpinus, Serbien, und ſo konnte der Lämmergeier ausbrüten. Ni Felſens entſprechend, mit unſeren Operngläſern den offenbar in | noch benutzten, mit weißer Tünche (von den Exkrementen der Jungen | gebenen Horſt ausfindig zu machen. Allgemein war die Stimmung, man 1 den Lämmergeier fernerhin ſchonen und ihn nicht Jahr für Jahr feiner Eier ? Jungen berauben, um Sarajevo dieſen ſo hochintereſſanten ornithologiſchen 9 R zu erhalten. Es dürfte keine Hauptſtadt in der Welt mehr geben, die in ihrem Umkreiſe in einer Entfernung von kaum vier Stunden einen beſetzten Läm er⸗ geier-Horſt beſitzt. Feierlichſt verſprach Reiſer, Tierſchutz zu üben und die Lämmer geierbrut ungeſtört zu laſſen. — Ornithologiſches wurde ferner noch beobachtet: | Nucifraga caryocatactes (die dickſchnäbelige Form pachyrhynchus), quer das Thal überfliegend, Dryocopus martius, feinen weithinſchallenden a die Felſen des Steinadlerhorſtes belebend, von Schlabitz geſchoſſen, und diele 5 gewöhnliche Eichelhäher (Garrulus glandarius). 1 Nachdem noch viele vergnügte Reden und Gegenreden gehalten, wurde zum Aufbruch geblaſen, und gegen 2 Uhr ſetzte ſich die ganze Cavalcade im Gänſe⸗ marſche wieder in Bewegung. Auf demſelben Wege wie am Morgen kehrten wir gegen 5 Uhr nach Sarajevo zurück, kurz vorher auf der Landſtraße in Zügen zu 4 und 4 uns formierend und im ſchlanken Trabe das Stadtthor paſſierend. — 7 Uhr abends fand die Schlußſitzung im Vereinshauſe ſtatt. O. Herman teilte mit, daß die in der erſten Sitzung gewählte Kommiſſion ſich für die brei wen Oſterreich, e Bosnien über eine e e 1 obachtungsnetz einzurichten. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. 5 Dr. von Lorenz bat, dem 1900 in Paris ſtattfindenden dritten in nationalen Denise e ei Antrag au übermitteln; Nur a nationale ornithologiſche Komitee mögen ihren Einfluß Dabei PR: 0 1. daß auch auf andere Länder, außer Oſterreich-Ungarn und ausgedehnt werden. Es ſoll getrachtet werden, die Verbreitung PWW er geriet und den Nehachbarten Ländern. 317 5 . e möglicht welt mit semithofogifchen Beobachtungsſtationen zu beſetzen. * | Es wäre dies von den einzelnen Ländern je für ſich zu beſorgen, jedoch * om einheitlichen Prinzipien, wofür das genannte internationale ornitho⸗ N logiſche Komitee zu ſorgen hat; | Er daß außer den in Betracht kommenden Gebieten zu gewinnenden anſäſſigen Beobachtern auch Fachornithologen an einzelnen Punkten, beſonders des Südens von Europa, ſo auch des Mittelmeergebietes, alſo womöglich auf N Inſeln und Punkten der Nordküſte von Afrika, ſimultane Beobachtungen an— 3 ſtellen und daher an ſolche Stationen beſonders entſendet werden. Übrigens wäre es angezeigt, auch im Norden Europas einige Stationen beſonders zu beſetzen. Man hätte ſich diesbezüglich an die Regierungen der in Betracht kommenden Länder, ſowie an wiſſenſchaftliche Vereine und Akademien um Bewilligung der hierzu erforderlichen Mittel zu wenden. So könnten, indem von den einzelnen Ländern Europas je 1—3 Beobachter entſendet würden, leicht 20—40 Stationen beſetzt werden. Es wäre ſelbſtverſtändlich wwlünſcht, daß dies durch einige, etwa 2—3, Jahre fortgeſetzt würde, es 2 Bürfte aber aud) ein Jahr allein bereits ein wertvolles Material liefern. DO. Herman beantragte, daß wenigſtens über eine Art eine allgemeine, fi) 5 er den ganzen Erdteil erſtreckende Beobachtung ausgeführt werden möge, daß zu dieſem Zwecke das Permanente internationale ornithologiſche Komitee bei ſämt— 7 lichen Regierungen portofreie Poſtkarten (ähnlich denen der Ungariſchen ornitho— E logiſchen Centrale für die Rauchſchwalbe) zu erwirken hätte, und daß die Be— F. obachtung vielleicht mit Hilfe des Eiſenbahn- und Poſtnetzes durchzuführen wäre. Beide Anträge werden angenommen und ſollen dem Permanenten inter⸗ . nationalen ornithologiſchen Komitee für den dritten Ornithologen⸗Kongreß in Paris @ übermittelt werden. j Zum Schluſſe folgten dann die üblichen Schluß- und Dankesreden, O. Her— E man auf Dr. von Lorenz, die Landesverwaltung Bosniens und der Herzegowina und die aus der Ferne hierher geeilten Männer der Wiſſenſchaft, R. Blaſius * nach einem kurzen Rückblick auf die geführten Verhandlungen und den glänzen— 5 den Verlauf des ganzen Kongreſſes auf diejenigen, die zur Vorbereitung und * Durchführung der Verſammlung beigeſteuert haben, O. Herman, C. Hörmann, Er . Reiſer, v. Lorenz, ferner alle Vizepräſidenten, Schriftführer und alle, die der 3 Verſammlung beiwohnten, und Graf H. von Berlepſch auf den Präſidenten der . Verſammlung R. Blaſius und den Vizepräſidenten O. Herman. Zum Schluſſe = dankt der Ehrenpräſident C. Hörmann für die lehrreichen Tage, die er und ſeine Kollegen genoſſen haben und im Herzen behalten würden, alle wären gern 5 2 geweſen, a mehr zu thun und freuten ſich auf ein Wiederſehen in Bosnien. 4 2 * Er. 2 2 0 Mit dem Wunſche e ein | res, ehe R. Blaſius Nie eee 8 e e IE bens -@ Gruppenbild der Songreßte dee besen 8 N 2 Nachmittag ſtattgefunden hatte. Nußerſt wohlgelungen wird es allen 4 Erinnerung an die hochintereſſanten c von Sarajevo h | IRB IV. Von Sarateın nach Moſtar. 185 8 5 Ka 29. September. Die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Moftar zunächſt zu einem Beſuche der naturhiſtoriſchen Sammlungen in der Forſt 0 benutzt, die von Profeſſor Knotek zuſammengebracht ſind. Sie dienen zum Un 0 richte der jungen Leute, die ſich dort zur niederen Forſtearriere ausbilden w | Wie mir Profeſſor PER 1 ae, an mitteilten, Bi die dortig exiſtiert, ein beſonderes Verdienſt von ihrem Schöpfer, Profeſſor Ae 0 wurden in Begleitung unſerer Sarajewoer Freunde und er Se a ſtunde von der uns jo liebgewonnenen bosniſchen Hauptſtadt. In zwei Ez g wagen wurden die Kongreß Mitglieder, ſoweit ſie nicht direkt über Bosniſch⸗Bri 5 in die Heimat zurückkehren wollten, nach der Herzegowina befördert. Die Bal führt über Ilidze am Fuße des 1248 m hohen dicht bewaldeten Igman hi an der Zujeniva („Säuſelnden“) hin, nach Hadziei, wo große Holzlager Sägewerke auf die induſtrielle Verwertung der umliegenden mächtigen Wã hindeuten. In Pazaric, der nächſten Station, ſahen wir zahlreiche neue die in der heißen Jahreszeit die Sommerfriſchler aufnehmen. Von der Tarcin aus wird von den Touriften in der Regel die 2063 Meter hohe Bjela beſtiegen, ein mit der weißrindigen Fichte (Pinus leucodermis) ſchön ben E Höhenzug. Nun beginnt mit der nach Abt'ſchem Syſteme eingerichteten ahn hr Aufſtieg zur Ivan Pr der 3 en 1 ) 198 lg Lifte vom Mittelmeere 18 5 etgeenmehen.. In e N 222 ET ® „ En Bo 2 . den e n 319 1 hinab 7275 Konjica in erh oinmntifeher Umgebung. Dann folgt a im Narenta⸗Thale, ein wahres Paradies für Touriften und Sommer— riſchler. Die Regierung hat hier ein vortreffliches „ärariſches“ Hotel gebaut. 1 och in anderer Weiſe iſt Jablanica kulturhiſtoriſch intereſſant. Die Bevölkerung i überwiegend mohammedaniſch, die Frauen haben aber hier das Vorrecht, un— verſchleiert zu gehen. Bei der Einführung des Islam weigerten ſie ſich, die Faradſcha und den Jaſchmak zu tragen, und ſetzten es durch. Da der Türke das „Adet“ — den Volksgebrauch ſtets achtet, jo find die unverſchleierten Mohammedanerinnen von Jablanica, wahrſcheinlich die Nachkommen der Bogumilen, E von denen man gerade hier in der Gegend noch ſo viele mächtige Grabſteine bon bis jetzt unbehelligt geblieben. Sie haben es gut im Vergleich zu den Türkinnen in Sarajevo, die in ihren weißen, ſackartig den ganzen Körper vom 3 Lupe bis zu den hohen Holzpantoffeln hinab umhüllenden Kleidern auf den 8 3 erſcheinen, oder gar den islamitiſchen Bewohnerinnen von Moſtar, die außer— 3 dem noch an jeder Seite des Kopfes eine ſcheuklappenartige Verzierung tragen. 5 Bahn führt weiter, im Oſten immer die ſelbſt im Hochſommer noch mit Schnee bedeckte Prenj mit dem 2102 Meter hohen Lupoglav, zur Seite, in dem be— Be, rübmten Narenta⸗Defilee abwärts, einem Felſenthale, das ſich den großartigſten Alpenthälern an die Seite ſtellen läßt. Eigenartig berührt der Anblick der rechts : und links direkt aus den Karſtfelſen hervorbrechenden Bergſtröme, die ſich dann ſofort nach ihrem Hervorquellen aus dem Felſen in die tief unten zu e Füßen dahin brauſende Narenta ſtürzen. 2 | Gegen 7 Uhr abends langten wir in Moſtar an und wurden in dem vor- es eingerichteten ärariſchen Hotel „Narenta“ untergebracht. Militäriſch organiſiert, waren uns ſchon in Konjica auf der Fahrt vom Reiſemarſchall, Juſvettor Pojman aus Ilidze, unſere Zimmernummern überreicht, damit ſich alles möglichſt glatt abwickeln ſollte. Es kam aber anders, die beiden beſten Zimmer waren kurz vor unſerer Ankunft auf Befehl des K. K. Bezirksamtes, mot unſerer Vorherbeſtellung, an vier hochgeſtellte Engländer auf Requiſition der engliſchen Botſchaft in Wien überlaſſen und wurde uns dafür nur ein ſehr kläg— licher Erſatz geboten. Zu ändern war nichts, da die ärariſchen Hotels unter der lokalen Verwaltungsbehörde ſtehen. — Im übrigen wurde uns die Stimmung dadurch nicht verdorben, bis ſpät in der Nacht ſaßen wir unter der ſchönen Veranda in lauwarmer Herbſtluft, um Abſchied zu feiern von dem Gros der eſſhen, das ſchon am anderen Morgen die Heimreiſe antreten wollte. — Nur wenige blieben zurück, von Beſſerer, von Chernel, von Gaal, die beiden Grafen Teleky und ich, um unter Führung der Herren Reiſer und . r 2 ET f FW 516 ice Tiere hu pröparieren: 5 1 Der Vogel im Volksmunde. 55 5 Von Rudolf Hermann. 1 f . i | (Fortſetzung.) e II. Haus geflügel. Am vächſten een PR ich 1 die lebhaften Stimmen des 050 tiefem Schlafe ne Unabläſſig, als wollte er des alle Sicptmer 2 l Menſchen ſchliefen feſte, ſelbſt der muntre Haushahn ſchwieg,“ Lügen ſtre Br drang die frähende Stimme des Haushahnes an mein Ohr. Sie erinnerte : daran, daß die Herrſchaft des Teufels, der, wie das Diebesgeſindel, „vor erſten Hahnſchrei flüchtet,“ wieder einmal vorüber ſei und der jungfrär Morgenröte weiche. lin 5 te ich und dabei hat man ihm, wie dem Vogel ſelbſt, zu gewiſſen Zeiten, z. B. zu; römiſchen Kaiſerzeit, wo man „mit dem Hahnſchrei rechnete,“ große Beachtu 98 . Aus dem e des Hahnes und aus dem Freſſen e 1 für 1 in der Nacht, da er den Sohn Gottes f re Auch die Symbolik hat ſich mit dem Hahne beſchäftigt. Wir en, a ihn die Inder verehrten, und daß er bei den Agyptern und Perf ern, die ihn ! ihren Göttern opferten, in hohem Anſehen ſtand. Griechen und Römer in ihm das Sinnbild der Wachſamkeit und Kampfesluſt, und bei den Ge trat er in weißer Geſtalt an die Stelle des Lichtgottes Heimdal, in fe Geſtalt galt er als ang für Hel, die Göttin N 71735 Bi eine krieg 1 zuſammenrief. Ahnliche ee hatte Peer Vogel bei € ( Römern. Dort war er dem Sonuengatk dens re dem 85 85 FR a Ban. wie di Ei erzählt, ein Jüngling von anmutiger Geſtalt, deſſen ſich Mars als Wächter bediente, wenn er mit Aphrodite trauliche Zwieſprache hielt. m er nun einſt ſeines Amtes ſchlecht waltete, wurde er zur Strafe in einen Hahn verwandelt. | GR Von anderen Völkern haben, joweit mir bekannt, noch die Eſten und Finnen, ae in einzelnen Tieren Gottheiten und Schutzgeiſter ſahen, ſich ſymboliſch mit * dem Hahn beſchäftigt. Dies darf man aus den „Eſtniſchen Märchen“, geſammelt von Frdr. Kreutzwald, folgern, worin von einer Beziehung des zwar noch im 5 Küchleinzuſtande ſich befindenden Hahnes oder der Hennen zu der Raſſenmutter, 2 der Schutzgöttin des Hofraumes und Gartens geſprochen wird. Auch ein alter Aberglaube der Eſten erzählt davon, daß Leute, deren Ehe kinderlos, zur Erreichung des ee drei Eier eines ſchwarzen Huhnes ſieden und eſſen müſſen. Zu unſerer Zeit umgiebt eine derartige Symbolik und Sage dieſen populären Vogel zwar nicht mehr, immerhin erfreut er ſich aber auch in unſerem Volksleben großer Beliebtheit, und manches hat ſich — denken wir nur daran, „daß jeder Bauer Sonntags fein Huhn im Topfe habe“ — erhalten, was der Volksmund im Ernſt und Scherz von Hahn und Huhn ſich erzählt. Zwar find wir heut— zutage — allerdings mit Ausnahmen — nicht mehr abergläubiſch, doch wenn der Hahn tagsüber zuviel kräht, ſo ſprechen wir auch davon, daß ſich das Wetter wohl ändern werde, und eine alte, heute noch oft zitierte Bauernregel ſagt ja: „Wenn der Hahn kräht auf dem Miſt, dann ändert ſich's Wetter oder es bleibt, wie zs iſt.“ Auch dürfen in manchen Gegenden die Frauen am Lichtmeß kein Zeug flicken, weil ſonſt die Hühner Windeier legen. Bei ſolchen Betrachtungen in das Verhältnis des Hahnes zum Volksleben mich vertiefend, ſah ich ihn deutlich vor mir in ſeinem ſchmucken Gefieder, ſah 4 „die Hahnenfeder,“ mit der ſich der Teufel ſchmückt, erblickte den langen Sporn 2 und gedachte hierbei der „Hahnenkämpfe,“ jener im Morgenlande und zur Zeit i des klaſſiſchen Altertums in Athen und Sparta ſo ſehr beliebt geweſenen Volks— 3 beluſtigungen, die allerdings auch bei ziviliſierten Völkern der Neuzeit Eingang 4 gefunden haben und noch heute in England Anziehungskraft ausüben. Unſere heutige Zeit kennt, abgeſehen von Kinderſpielen, als Volksbeluſtigung wohl nur 4 noch „das Hahnſchlagen.“ Hierbei führen mich meine Gedanken zurück in meine F Kindheit und zwar in die Epoche, als ich mit dem „Kikerikihahn“ in meinem 3 Bilderbuche bekannt wurde und außer ihm auch das „Puthühnchen, Puthühnchen, 2 55 machſt in unſerm Garten,“ ſowie überhaupt einen „Piepmatz“ und „Piep— vogel“ kennen lernte. Später habe ich dann auch die verſchiedenen Subſpecies vom „Spiel⸗, Streit-, Kampf- und Süßhahn“ bis zum „Haupthahn“ und ehr— baren „Bierhahn“ im Leben angetroffen. ; 475 | ehen r 12 2 > * j z x Ser 2 8 ee 2 ee Fuel 8 „Des Morgens, wenn 1 die Hähne mähen Au 2s n me darum ſchnell wan den Federn,“ hinaus in die freie Natur. ach, ti leicht bewegt, gutes Wetter für den Tag prophezeihte. e hierübe ein Liedchen vor mich hin, doch plötzlich verſagte mir die Stimme; dem Hähne, die des Morgens zu früh krähn, holt am Tage die Katze oder der Ha Grarvitätiſch ſtolzierte „Henning der Hahn“ im Hofe einher, ihm unter anderen Schönen ſeines Harems „Kratzefuß die Henne.“ Beide ſchis = „wie ein Ei und ein Küken,“ in gutem Einvernehmen zu leben; denn er war, wenn auch ein „Hahnrei,“ doch ein guter Ehemann „ging mit den Hühnern Bett“ und teilte, was er fand, mit ſeiner Favoritin, die aber trotzdem „ei Hühnerbruſt“ behielt. Keinesfalls konnte man von ihnen ſagen: „Wenn i Henne nicht ebenſogut ſcharrt als der Hahn, dann kann die Wirtſ ſchaft nicht beſtahn.“ 1 Ich trat ins Freie. Der ganze Geflügelhof war lebendig. Die Tauben gurrten von den Dächern, Enten und Gänſe ſchnatterten das Blau vom Himmel, die Hühner ſcharrten an der Gartenmauer nach einem Leckerbiſſen, und unter allem ® Geflügel befuftigten ſich — denn „es krähte weder Huhn noch Hahn darnach“ — a die niemals blöden Spatzen. Eben war eine Henne dabei, einem von ihr „eta einen Hahnruf entfernt“ ſich am Boden wälzenden Wurme den Garaus zu machen, als „mein Hahnemann“ dazukam: „Man nicht ängſtlich, ſprach er zum Regenwurm und fraß ihn auf.“ Dann ſaß er da, „wie wenn ihm die Hühner die Butter 5 vom Brod gefreſſen hätten.“ Du biſt mir „ein ſauberer Hahn,“ „alter Schnap hahn,“ rief ich; „biſt ſo krank als wie ein Huhn, magſt gern eſſen und nichts thun.“ Daß ich dich doch als „Backhähndel“ nächſtens verſpeiſen könnte, das wäre mir ein dec Genuß wie viele „rothe 1 0 0 A Dies W er 1 an überhaupt empfinde. Doch ich kam mit einem ſrafenden Blick Be A gefähr ſoviel bedeuten ſollte, als „junges Huhn“. Hiermit konnte er mich nicht kränken; hätte er mich „Sumpfhuhn“ geſcholten, dann wäre ich gegen ihn geweſen. Wie wäre es mir wohl in gleichem Falle ſeinem Ve „dem galliſchen Hahn“ gegenüber ergangen? Der hätte mir zweifellos, 65 Hahn auf's Dach geſetzt“. Ich ſah ein, daß ich heute wohl ſchwer 3 > =. — IE. 2 Urt * * Vol n RER 323 * ch ae ae * 2 Yo Der Bone 1 228 ö Mr 8 = lte ic ei eine Heine Wanderung durch ES und Wald antreten, als 00 eilig, „wie ein Huhn, wenn es legen will“ und laut, „wie eine 2 ackernd“ auf mich zukam und mir wieder einmal Eier zeigte, die eine der ken“ verſchleppt hatte. „Das iſt ein ſchlechtes Huhn, welches in andere er legt“, ſagte ich, doch iſt es mir lieber als „die klugen Hühner, die taube legen“ und als „die blinden Hennen, die auch einmal ein Körnchen finden“. Ir Magd ſchien etwas erwidern zu wollen, — „das Ei will manchmal klüger ſein als die Henne“; — denn „ſie neigte den Kopf wie eine Gans, wenn ſie's © aus heiterem Himmel donnern hört“, und der Vergleich mit einer „dummen Gans“ ien mir in dieſem Augenblick wohl angebracht. N a Aber find denn die Gänſe dumm? „Man jagt, die Gänſe wären dumm, — o glaubt ı uur nicht den Leuten.“ Würden ſie ſonſt wohl Edle und „Gans Edle“ F zu ihrem Wappentier gewählt haben? War es nicht eine Gans, die in Jupiter den Gott erkannte, der in Geſtalt eines müden Wanderers bei Philemon und Bauch um Obdach vorſprach? Und kann man noch von „Dummheit“ — „in 2 Ganſefüßchen⸗ — ſprechen, wenn man an die Gänſe des römiſchen Kapitols denkt, welche durch ihre Wachſamkeit das römiſche Heer vor einem Überfall der Gallier N retteten? Nein, darin geſchieht der Gans Unrecht; wie hätten ſich die Griechen 3 wohl ſonſt in ihr die kluge und weiſe Hera, die Gattin des Zeus, ſinnbildlich 3 vorſtellen und die Inder ſie einer ihrer Hauptgöttinnen, deren Wagen ſie zog, weihen können. Allerdings hat die Gans den Fehler, daß ſie gern plaudert. Deshalb galt ſie ſchon im Altertum als Symbol der Geſchwätzigkeit, und wir pflegen noch heutzutage, im Hinblick auf dieſe üble Eigenſchaft der Gans, zu Menſchen, die viel plappern, wohl zu ſagen: „Alte Schnattergans“. . Mag man nun von der Gans denken, wie man wolle, mag der freundliche Leſer auch mir dieſes Epitheton ornans beilegen oder in mir ein noch „junges 3 _ Gänschen“ oder „eine alte Löffelgans“ vermuten, mag er mich ſchließlich ob meiner Plauderei „einen alten Gänſekopf“ nennen, ſo behaupte ich doch mit dem 8 ichter: „Der beſte Vogel, den ich weiß, das iſt die fette Gans.“ „Erſtens ſchon & r Eier wegen, welche dieſe Vögel legen, nebenbei nimmt man auch ihre Federn 5 * Allerdings „gleicht ein Ei dem anderen“, und „Ei iſt Ei, ſagte Küſter, da griff er nach dem Gänſeei.“ Doch vom „Gänſeklein“ bis zur dae und deren Paſtete iſt auch nichts zu verachten und — „eine gute, ebratene Gans iſt eine gute Gabe Gottes.“ Das haben ſchon die nordiſchen der der Vorzeit, insbesondere die Germanen richtig erkannt, die im Herbſt, wenn die Ernte gut geraten und unter Dach und Fach war, dem Gotte Odin 4 beim. Wotan und der Frigga, an deren Stelle ſpäter der heilige Martinus trat, den EN, N und dabei nicht vergaßen, ſich DR an dem ge- 2 * — 3 — — _ % bratenen Vogel zu i ebe ſchieht, „Gänſewein“ getrunken haben wird, ranch i wont ich tonen. Wer dies gethan hat oder noch thut, wird auch nie empfinden können, was es 17 0 Der Beobachter, Herr Forſtaſſeſſor Rolf aus der Nähe von Poſen, hebt beſon obachter beſtätigt wird. Herr Dr. Voigt berichtet, daß er am 8. Mai Vereinsgenoff en. Daß man 800 3 Doch, daß = 189855 der Kindermund, und „wer eine Gans gestohlen hat, charakteriſiert ihn ein Kinderſpiel. Was kümmert aber den Schl me Renommee. Das Gefühl, welches in den Worten „eine Gänſehaut mmen! liegt, iſt ihm völlig fremd; er bleibt voller Liſt und Tücke. Denken wir ur ar die bekannte Fabel, in welcher er mit den ſchmeichelnden und Heuchlerif ſchen zugleich „Frau Gaus, das Wetter iſt ſo ſchön, wir könnten zuſammen ſpaz ere. gehn“ ſich als Galan zu zeigen verſucht. Sie ahnte aber Unheil und dachte rechtzeitig daran: „Das Leben iſt ein Gänſeſpiel. Je mehr man vorwärts 9 6 je früher kommt man an das Ziel, wo niemand gerne ſtehet.“ Sortfegung wahr) | Aus den Lokal-Vereinen. Ornithologiſcher Verein Leipzig. Sitzung vom 9. Mai. Anſchlezend an verſchiedene Mitteilungen über Neſtbau der Vögel jeitens des Herrn Dr. R. erwähnt Herr Schlegel auch das Schmücken der Neſter einiger Vogelarten und verlieſt intereſſante Notizen über Horſtbau des Fiſchadlers (Pandion haliaötus) hervor, daß das n viel grüne Reiſer beim Bau it Häufige Nest der ec unterſeits aus grünen e ae An Raubri 6 neſtern werden häufig grün belaubte Zweige gefunden, was ſeitens mehrerer Brands Ausſtichſümpfen hinter Leipzig-Gohlis fünf Stück Sronerferhhnin (Hydrochelidon nigra) beobachtete. Er erhielt den Eindrud, daß die nad) Niſtgelegenheit 1 1 Ofter hörte er ſie mit heieer Klan einen e one am Ende a iſt. er beobachtete die Be: 5 e ſchwalbe auch früher ſchon an derſelben Stelle, ferner am 804 a 1893) und an den Lübſchützer Teichen hinter Machern (1894), konn JE feinem Falle Sicherheit erlangen, ob der Vogel an jelbigen Teichen und 50 brütete, und bittet um Mitteilungen ET SR ſeiten | f 7 5 N 2 LE Dieſem Hefte liegt Shwarztafel XXIII bei, = Redaktion: Dr. Carl R. — in ‚Gera Ru a 7 2 7 7 G MA NG i i Mn Im 1 3 Ar il NINE i hl 10 5 V vom Deutſchen Vereine zum n Schutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und B. Th. Tiebe. r lieber zahlen Redigiert von 1 5 8 5 5 einen Jahresbeitrag vonfünf Mk. 1 ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ | u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen pvoſtfrei (in Deutſchl. — Das Ein- in Gera (Reuß), g Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah: haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe ; ne . | Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. direkt zu ſenden. 4 Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. . Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. 1 5 8 „„ 7 — Nachdruck nur bei vollſtändiger Quellenangabe geſtattet. VXVXV. Zahrgang. Auguſt 1900. Ur. 8. Inhalt: An die geehrten Vereinsmitglieder. — Bericht über die General-Verſamm⸗ 8 lung des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. — Profeſſ or 1 Baſſia: Entwurf eines griechiſchen Jagd- und Vogelſchutzgeſetzes. (Schluß.) — Cand. med. Hermann Blum hardt: Grünſpechte im Niſtkaſten. — Dr. med. A. Girtanner: Die Alpendohle (Pyrrhocorax pyrrhocorax [L.]) in den Schweizer Alpen. (Mit Schwarzbild 1 ri XXIV.) — Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina den belſachbarten Ländern. (Fortſetzung.) — L. Buxbaum: Die Wetterverkündiger unter den Vögeln. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. Fortſetzung.) — Kleinere Mitteilungen: Berichtigung. — Litterariſches. — Jahresverſammlung er Deutſchen Ornithologiſchen Geſellſchaft — Druckfehler-Berichtigung. yo 25 Wir machen unjere Mitglieder 1 Darauf ehen, Jubiläumsgabe des Vereins, 5 e e Naumanns philoſophiſcher Bauer, | herausgegeben von Dr. Paul Leverkühn, gegen Einſendung von 50 Pfennigen an den Rendanten des Vereins, 5 zahlreich Gebrauch zu machen. | Der Vorſtand. Bericht über die General-Verſammlung des Deutſchen Fereins zum Schutze der Vogelwelt | 1 am 16. Juni 1900 in Gera im Saale des Hotels Frommater. Um 6 Uhr verſammelte ſich eine Anzahl Mitglieder, um den geſchäftlicen Teil der Generalverſammlung zu erledigen. Nachdem die Rechnung vorgelegt und 4 durch die Herren Paſtor Kleinſchmidt und Freiherr von Berlepſch geprüft 5 war, wurde dem Rendanten Herrn Rohmer Decharge erteilt. Hierauf wurden einige Anträge des Herrn Dr. Hennicke beraten. Der erſte derſelben wurde dahin angenommen, daß eine Statutenänderung inſofern vorgenommen wurde, ; daß dem § 5 der Statuten der folgende Satz beigefügt wurde: 4 „Dem Deutſchen Verein zum Schutze der Vogelwelt beigetretene Lokalbereine ſind berechtigt zum Bezuge der ornithologiſchen Monatsſchrift zum Preiſe von "4 2 Mark unter der Vorausſetzung, daß für jedes Mitglied des betreffenden Vereins ein Exemplar beſtellt wird. Auf der Generalverſammlung des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt hat der Verein nur als ſolcher eine Stimme.“ Fi Es ift im Intereſſe der Erhöhung der Auflage der Monatsſchrift und im Intereſſe der Verbreitung der Anſichten unſeres Vereins im höchſten a wünſchenswert, daß recht viele Vereine von diefer Vergünſtigung Gebrauch machen. Unter Umſtänden — bei recht zahlreicher Beteiligung — könnte eine hl größ Verbilligung des Bezugspreiſes eintreten. i Ferner wurde der erſte Vorſitzende beauftragt, Schritte e unter Umſtänden für den Verein die Rechte einer juriſtiſchen Perſon zu erwerb Der dritte Gegenſtand der Beratung war die Frage der Beteiligung Vereins auf der Jubiläums⸗Verſammlung der Deutſchen Ornithologiſchen ( ſchaft, zu der durch den General- Sekretär der Geſellſchaft, Herrn Pi Dr. Reichenow, aufgefordert worden war. Es wurde beſchloſſen, dem Folge zu leiſten und Herr Dr. Hennicke mit der Vertretung des Verei 327 Gierauftratei eine e Banfe ein, da die öffentliche Verſammlung erſt um 8 Uhr begann. 2 Zu Beginn derſelben, die recht gut beſucht war, begrüßte Herr Forſtrat 2 von A nngelin die Anweſenden, wies darauf hin, daß am 6. Januar das 25jährige 1 Beſtehen des Vereins gefeiert worden ſei und legte die Beſtrebungen des Vereins, ; % der gegenwärtig über zwölfhundert Mitglieder zählt, dar. Er wies auf die Wirk⸗ ſamkeit Liebes hin und betonte, daß gerade von Gera aus viel für den Vogel— 3 ſchutz gethan worden ſei. Herr Paſtor Kleinſchmidt-Volkmaritz bot hierauf einen 2 been Vortrag über „Vogelſchutz.“ Er führte aus, für die Hegung der x, Vögel ſprächen Nützlichkeits⸗, äſthetiſche und ideale Gründe. Wenn die Kenntnis der Vogelwelt mehr und mehr zunehme, ſo würden ſich die Vögel nach und nach in die Nähe der menſchlichen Wohnungen ziehen laſſen. Leider ſeien die Katzen m die größten Feinde eines wirkſamen Vogelſchutzes und bedürften energiſcher Ver— folgung. Was die Niſtkäſtenfrage anlange, jo ſeien beſonders die Kaſten des Freiherrn von Berlepſch zu empfehlen. Dann behandelte Herr Forſtrat von Wangelin das „Familienleben und den Neſtbau der Vögel.“ Einleitend ver- * breitete ſich der Redner über das Eheleben der gefiederten Sänger. Der Schutz 3 der Brut jet ſehr verſchieden, wofür Redner eine Reihe intereſſanter Beiſpiele anführt. Einzelne Vögel ſind Schmarotzer und legen ihre Eier in das Neſt eines anderen Vogels. So ſei vom Kuckuck das Ei den Neſtern von 118 verſchiedenen Vogelarten anvertraut worden. Andere Vögel bauen wohl ein Neſt, aber brüten nicht; wieder andere bauen kein Neſt und brüten. Das Neſtmaterial wird aus dem Stein-, Pflanzen⸗ und Tierreich genommen und in wunderbarer Weiſe verarbeitet. Nicht mit Unrecht könnte man die Vögel nach ihrem Neſtbau als Erdarbeiter, Zimmerer, Maurer, Leimer, Flechter und Weber bezeichnen. Eine Sammlung von kunſtvoll hergeſtellten Neſtern aus des Vortragenden Sammlung und dem Schlüterſchen Ignſtitut erregte das Intereſſe der Anweſenden. Dann ſprach Herr Lehrer E. Schein- E: Gera über den rotrückigen Würger, den der Redner jeit ſechs Jahren eingehend beobachtet hat. Die genannte Vogelart tritt in der Umgegend von Gera ziemlich . häufig auf; es iſt bekannt, daß ſie die Neſter kleinerer Singvögel ausraubt und Eier und Junge zur Auffütterung der Nachkommenſchaft benutzt. Dies hat nun den Vortragenden veranlaßt, die Gelege des rotrückigen Würgers zu ſammeln. Dabei hat er mehrfach die Erfahrung gemacht, daß die Eier in Größe, Form, Farbe und Punktierung bei den einzelnen Vögeln dieſer Art ſehr verſchieden ſind. Eine Kollektion von etwa 100 Eiern gab hierfür den beſten Beweis. Gegen 5 11 Uhr erreichte die anregende und lehrreiche Sitzung ihr Ende, doch blieben 5 e Teilnehmer noch lange in gegenſeitigem Meinungsaustauſch beiſammen. Am Sonntag, den 17. früh 8 Uhr wurde ein gemeinſamer Spaziergang über das Liebe⸗Denkmal, den Hainberg, die Kerbe, den Weinberg nach dem Land— 25* De Baal. 15 Br 10 ö bezirkstrankenhauſe und 125 g Sungenhetktte, der N nommen. das Gefühl der höchſten Befriedigung hinterließ. Ein kurzes Frühſtück auf e Zwergſchlößchen beendigte den Ausflug, der des Srnitnolbanae und des Alge intereſſierenden die Fülle geboten hatte. Entwurf eines griechiſchen Jagd- und Sogefänbgeehen. er (Schluß.) er Entwurf eines Geſetzes über Jagd und Schutz der dem alderben 0 * nützlichen vierfüßigen Tiere und Vögel. e . Erſtes Kapitel. e Bi: Über den Gebrauch des Jagdrechts. N N Artikel 1. ä Der Gebrauch des Jagdrechts unterliegt den in dem vorliegenden oke. 1 gegebenen Beſtimmungen. . Artikel 2. | Niemand darf vierfüßige Tiere und Vögel jagen: eee N a. ſo lange die Jagd derſelben verboten iſt, Age, von den in dee vor 5 liegenden Geſetze niedergelegten Ausnahmen W b. wenn er nicht im Beſitz eines Jagdſcheines iſt. Verboten in die Jagd auf i und e demie allgemein, außer den Rephühnern und dee, 9 00 Jagd vom 10 aner 6 iſt. | | MR füßigen Tiere und Vögel. | = Als nützlich gelten die in dem unter 15 Shiffee 1 II gegefgten 3 aufgezählten vierfüßigen Tiere und Vögel, deren Verfolgung und 9 Be jegliche Art und zu jeglicher Zeit verboten wird, abgeſehen von gewi n kö 5 0 Bene Singvögeln, deren Fang vom 1. Oktober bis Ku 30. Nove | * * 5 N D 7 25 3- 2 * 8 Entwurf eines 9 ech he en down Bogen 329 — 12 3 2 n 2 a 8 ee N rechend den 1 Bei immungen des e Geſetzes . iſt, und welche in dem unter der Chiffre IV beigegebenen Verzeichniſſe aufgeführt finden. e ſchädlich gelten die in dem unter Chiffre III angefügten Verzeichniſſ e 9 mannten vierfüßigen Tiere und Vögel, deren Verfolgung unter Berückſichtigung Er er Schutzvorſchriften dieſes Geſetzes bezüglich der Erlaubnis, der Zeit und der > Bertilgungsmütte erlaubt it. Artikel 4. - Die porgejeßte Verwaltungsbehörde eines jeden Kreiſes macht alljährlich e ſrns vierzehn Tage vorher das Fur und den Fund jeder Jagdperiode Ei 9 ki Ss hefnnnt. - & Artikel 5. f * Wer von ben Jagdrechte Gebrauch machen will, hat die Erlaubnis hierzu bei der im vorigen Artikel namhaft gemachten Behörde ſchriftlich auf dem reglement⸗ mäßigen geſtempelten Papier nachzuſuchen. Mit dem Geſuch zu verbinden iſt eine = Identitäts⸗ Beſcheinigung ſeitens des Ortsvorſtehers. Handelt es ſich um ſolche, welche weit von ihrem Wohnſitz entfernt ſind, oder um Ausländer, ſo kann dieſe 4 Beſcheinigung von der lokalen Polizeibehörde ausgeſtellt werden. Die vorgeſetzte Verwaltungsbehörde kann immer unter denſelben Bedingungen En ihr unterſtellten Polizeibehörden die Ausſtellung von Jagdſcheinen übertragen. e Behörden, welche Jagdſcheine ausſtellen, haben ein Protokollbuch über die en Scheine zu führen und am Schluſſe jedes Jahres eine Abſchrift desſelben der vorgeſetzten Verwaltungsbehörde zu unterbreiten. . Artikel 6. 5 Die Erlaubnis iſt perſönlich und nur für eine Jagdperiode und im ganzen Staatsgebiet giltig. 5 Der Jagdſchein hat die Geſtalt eines Duodez⸗Heftes, deſſen Umſchlag von 0 grünem lederartigen Papier ſein muß und welches auf der Vorderſeite einen länglich viereckigen Aufdruck von Amarantfarbe trägt und in demſelben in derſelben . die Aufſchrift in Majuskeln: Jagdſchein, darunter in eben ſolchen kleineren Buchſtaben die Aufſchrift: Geſetz (Nr. und Zeit des Geſetzes) über Jagd und > Schutz der dem Ackerbau nützlichen vierfüßigen Tiere und Vögel. 5 Auf den Kopf der erſten Seite iſt ein Siegel eines Zehndrachmenſtempels 2 von derſelben grünen Farbe aufgedruckt mit der Beſtätigung der erhobenen Abgabe; hierauf iſt auf derſelben Seite Zu⸗ und Vorname des Inhabers eingetragen, nebſt Beruf, Alter, Signalement, Wohnung und Gemeinde, welcher er angehört, ferner die Nummer, das Datum und die Behörde, welche die Identitäts⸗Beſcheinigung 5 . Ber 2 r — 75 > 3 > * 147 8 den egfementmd äbigen Berfigungen, ige die a Beh erachtet. ch uchten Erlaubnisſcheine, 3 für körnerfreſſende Singvögel, welcher auch auf die Identitä ts⸗ -Befäinigung ge ſchrieben wird. Jede gegen die ausdrückliche Beſtimmung des vorliegenden G ſetzes gegebene Erlaubnis iſt ungiltig. Auch wird die Erlaubnis für ungi g angeſehen von dem Tage an, wo der Inhaber derſelben irgend einer der Verbots⸗ ee der Artikel 8 und 9 verfällt. ; u —— a 8 Artikel 8. Er Cine Jagderlaubnis wird nicht gewährt: Sp | 1. den durch . richterliches Erkenntnis eines der in den arten 21, N 3 2. den wegen Zerſtörung fremden Eigentums und wegen Übertetung er Se über die Wälder beftraften Berfonen, 2 5 3. den wegen Übertretung einer der von dem gegenwärtigen Geſetz vorgeche n Beſtimmungen beſtraften Perſonen. ee, Di—eſe Verbote erſtrecken ſich auf einen Zeitraum von 198 Jahren a Verbüßung der Strafe. . Artikel 95 „5 Nicht jagen dürfen: 1 e 1. die Minderjährigen, außer wenn für ſie die Erlaubnis nachgeſucht wird dem Vater oder ihren geſetzlichen Pflegern und Vormündern, wobei dieſer Un ſtand auf dem ee Jagdſchein au vermerfen 95 BE. Be | 3. die Geiſteskranken und erwieſenen Truntenchölde, 4. bi unter Polizeiaufſicht ſtehenden 1 eines Jahres nach der Verurteilung. * a 4 ir a Artikel 10. 4 Die Jagd ft nur mit einem Feuergewehr und während der Dauer des 3 Tages geſtattet, während ſie während der Nacht nicht erlaubt iſt. A 5 Dieſes zeitliche Verbot dehnt ſich nicht auf die Waſſervögel, Wildſchweine und Kaninchen aus. Artikel 11. 5 Verboten iſt an jedem Orte und zu jeder Zeit, in Gemeinſchaft oder ver⸗ einzelt, Jagd, Verfolgung und Fang: * 1. mit Fallen, Knütteln, Netzen jeder Art, Handnetzen, Schlingen, Leimruten, 8 ſteinernen Platten, Haken, Käfigen oder anderen entſprechenden Werkzeugen, 2. mit irgendwelchem Futter, welches mit berauſchenden und giftigen Stoffen bdauurchtränkt iſt, | | 3. mit Spiegeln, fünftlichen Lockvögeln oder anderen Vögeln, welche auch Lock— . 8 vögel genannt werden, mit Leuchtfeuern, 4. mit künſtlichen Verſtecken jeder Art, Vogelſcheuchen, mit Rephuhntüchern und däaallem, was dazu dient, den Jäger zu verbergen oder ihm zu ermöglichen, ſich dem Wild zu nähern, * 5. mit Windhunden. 1 Ausnahmsweiſe erlaubt iſt, entſprechend den Beſtimmungen des Artikel 3 § 2 * und Artikel 7 S 1 der Fang von den in dem beigefügten Verzeichnis unter 4 Chiffre IV genannten Singvögeln mit Netzen, en und Lockvögeln, die 3 seh gleichen, * Artikel 12. 3 Es ift verboten zu jagen, während man das Gewehr gegen Wege, Gebäude 3 und Menſchen gerichtet hält, ferner innerhalb der Städte und Dörfer, außer in einer Entfernung von 500 Metern von den Enden derſelben. 1 Gleichfalls verboten iſt das Jagen, wenn die Gewehre mit eee 3 oder anderen leicht entzündlichen Stoffen geladen ſind. Artikel 13. Verboten iſt in privaten, ſowohl wie öffentlichen Grundſtücken das Ver- nichten oder Wegnehmen der Neſter, Eier oder Jungen der Vögel, ferner der JaJungen von vierfüßigen Tieren und der die letzteren ſäugenden Muttertiere, * außer den in dem Verzeichnis III angeführten. 5 Erlaubt iſt eine Übertretung dieſer Beſtimmung, wenn es ſich um Bau oder Reparatur von Gebäuden handelt, oder wenn ſie durch landwirtſchaftliche Arbeiten 2 bedingt iſt, wobei jedoch der Verkauf des jo gemachten Fanges verboten iſt. ; Artitel 145 ee te it das Auslegen, die Feilhaltung, dit ad und die Verwendung an jedem beliebigen Jagdort, während \ it, abgeſehen von der en des folgenden Artikels. ER =) * 2 PL “ 8 3 * a 055 erlaubt war, als das Wild erlegt wurde. Be Doch iſt die Einfuhr lebender jagdbarer Tiere ſtets erlaubt, falls ihrer = kunft von der zuſtändigen Zollbehörde und durch schriftliche Erlaubnis des 5 B | | abſolut east iſt jedoch die Feilhaltung, die em a gr: Tr p Bi. von jagdbaren Tieren mittelſt verbotener Mittel und Wenz 1 5 Artikel 15. | In 0 10 Das Wild, Welches ſo von einem Orte, wo zufällig die Jagd verboter . nach einem anderen transportiert wird, wo ſie erlaubt it, wird bende 5 40 f ; 15 liegenden Geſetz vorgeſehenen Bußen belegt. 1 Die Einfuhr getöteten Wildes aus dem Ausland iſt nur dann erlaubt, wenn 1 es von einem offiziellen Zeugnis der Behörden des Urſprungsortes oder unſerer 1 Konſularbehörde begleitet iſt, mit der Beſtätigung, daß an jenem Orte die Id 0 nn ge — . | Miniſteriums des Innern geſichert iſt; letztere wird zum Zwecke der Attlimatiſterung 1 und aus keinem anderen Grunde gewährt. 1 Erlaubt iſt die Ausfuhr nur ſolcher jagdbaren Tiere, die in Ubereinemee 0 N mit den Beſtimmungen des vorliegenden Geſetzes getötet oder gefangen worden ſind. N Artikel 16. 50 ” Freiheit geſetzt, die getöteten oder verendeten bejeitigt. 5 Dieſe Beſchlagnahme wird nach den Artikeln 21, 135 und 136 der S traf pPrdzeßordnung vollzogen, ferner auch von den mit der Ausführung des dolce zugeſtellt wird. Artikel 17. Die Hausſuchung ift nicht erlaubt. Jedoch it die Daun 3 Orte, ſowohl in einem öffentlichen wie privaten Lokal geſtattet. Me SR re Der e 8 bei den in dem dritten beigefügten Verzeichniſſe ge⸗ r Tieren And Vögeln bekannt N Es ein nix die borgeiebfe Se t A erlauben, muß es 5 der Genehmigung des Miniſteriums unterbreiten. = Be in dem a ok a Tiere 5 Vögel, die Eier, 5 ern berſelben. Jeder, der unter dem Vorwand der Vertilgung dieſer Vögel . ichen, wird nach den Beſtimmungen des vorliegenden Geſetzes beſtraft. ee Artikel 19. Br . Gründen die Dauer des Verbotes der Jagd Verlängern oder ſie gänz⸗ er: feinem von desen r e angeführten Tiere und Vögel Maßregeln us | Artikel 20. Stelbertreers as Jeb auf einem Se Done acht = 92 e si et 3 Pfloe oder Grenzpfähle mit dem deutlich us geſchrtebenen Verbot mindeſtens zwei Meter über der Erdoberfläche anbringen, und die Pfähle dürfen ia mehr als 400 Meter von einander entfernt fein. Dieſer Auftrag iſt hin— ällig, wenn das Grundſtück die Vorbedingung ur erfüllt, weshalb der Auftrag ein wurde. Britt. Artikel 21. = | Das Dinifterium des öffentlichen Unterrichts nimmt unter die für die offenchen Schulen beſtimmten ee eee in die Lehre von den 4 26 i der Verfolgung anderer nicht in dieſem Verzeichnis angeführter Vögel ertappt | wird „während die Jagd verboten oder während ſie erlaubt iſt, jedoch ohne Jagd⸗ Das Miniſterium des Innern kann aus volkswirtſchaftlichen oder wiſſen⸗ | ur \ KL eo * 1 er AT N ae 5 A A a ale enen Verboten iſt die s in einem e sau allen Seiten umfriedigten Gleichfals verboten iſt ohne Erlaubnis des Beſitzers oder ſeines geſetzlichen | ' N * ae 131 A * 1 42 1 * * a a RE N 85 be haben die 7 0 den Schill eine eic 5 Beſiimmungen des e Geſetzes zu geben. Zweites Kapitel. Von den Strafen. Artikel 22. 1 5 Jede Übertretung des vorliegenden Geſetzes wird mit einer 20 bis 200 Drachmen geahndet. = Artikel 23. falls iſt als erſchwerender Umſtand zu betrachten eine Berfehtung und J b Irre bezüglich der Identität des Übertreters, ſowie Drohungen und Widerftan die Behörde, ferner der Fang oder die Jagd von vier füßigen Tieren und Boge während dieſelben unterſagt ſind. er re 24. urteilt, die Geldſtrafe die Summe von 200 Drachmen nicht überſtegen 1 5 i rechnung des Rückfalles wird unter den e Übertretungen des vo Heſetzes als generell angeſehen. 5 Artikel 25. | 5 Alle in Artikel 11 erwähnten verbotenen Jagdwertzeuge, 1 ö Feuerwaffen, werden beſchlagnahmt, nach dem verurteilenden Erkenntn 8 * und es wird darüber ein Protokoll aufgenommen. 85 . im Beſitz derartiger. Werkzeuge an einem Orte wle dieſes RR abgeſehen von dem duenne 0 am edi ke it züglich der ee 25 U — 5 ondere dur verbindliche Auftreten diese Übertretungen zu verhüten. = 8 N J ven hat, hat er einen anderen beizubringen, der jedoch den Vermerk „Duplikat“ 3 Grete. 8 Artikel 29. Die Behörde, welche das Protokoll und die Berichte verfaßt oder eine 7 Verurteilung zu einer Belohnung in der Höhe der Hälfte der zuerkannten Geld⸗ f NE des en Maßes herabſinken. | Artikel 30. Die nach Arie 27 mit Überwachung der Anwendung und ee ö Drittes Kapitel. Aber Verfolgung und Prozeßberfahren. Artikel 31 672 Die Übertretung des vorliegenden Geſetzes und die feſtgeſetzten e a werden als Polizeikontraventionen von dem zuſtändigen Polizeigericht abgeurteilt reſp. zuerkannt. Die genannten Übertretungen werden von den in Artikel 27 be⸗ = ſtimmten Organen durch Protokoll, Berichte oder mangels eines anderen Mittels 5 dung Zeugen feſtgeſtellt. * . gelten bis zum Nachweis des Gegenteils. + Artikel 32. Die Prototol. und Berichte müſſen von dem zuſtändigen Organ, welches - Me Derfoße hat, unterzeichnet ſein und innerhalb acht Tagen nach der Abfaſſung dem Vorſteher der er zuſtändigen de eingereicht werden, welcher ſie inner⸗ | 2 I en 3 2 * — 9 a 25 5 e ET. 8 5 8 8 1 10 Si rf eine grichüf Je agd⸗ a. Beni. 335 ES * 5 S | & — 2 5 en tet 27. . der Beſtimmungen des vorliegenden Geſetzes konſtatiert, iſt nach der ſtrafe berechtigt, wenn letztere nur das niedrigſte Maß erreicht, zu einer ſolchen = ider Höhe von einem Drittel in jedem anderen Falle, ſie darf jedoch nicht unter 8 ; ie, der betreffenden Erlaubnisſchein nicht bei ſich trägt, wird ſiſtiert, r vom Gerichtshof entlaſſen, ſobald er den Schein beibringt; falls er ihn ver⸗ tragen muß, een dem 6. gen des 8. Artikels des vorliegenden AN la Ss 1 ir x a * 1 a T . 4 0 Irene a ha RR Ta TEN ET he NA . * ee 336 u | roter Thpaldo e weft. — halb höchſtens vierzehn Tagen nach der Einreichung vor das Bol bringen hat. 20 Die Übertreter der Beſtintp ungen dieſes Artikels Herden admin Geldſtrafe von 10 bis 1 Drachmen beſtraft. 5 5 Artikel 33. 3 Die als Übertreter des vorliegenden Geſetzes angezeigten Offiziere, Ane offiziere und Mannſchaften des Land⸗ und e werden ebenfalls von dem 1 zuſtändigen Polizeigericht abgeurteilt. ar Artikel 34. Die Übertreter der Beſtimmungen des vorliegenden Geſetzes werden nicht in 2 Haft genommen oder entwaffnet, falls ſie in flagranti ertappt werden, ſondern die | Behörde, welche ſie betroffen hat, vergewiſſert ſich blos durch das Weitere ihrer Identität. Artikel 35. Der Vater, die Mutter, die Pflegeeltern und Vormünder ſind bürgerlich verantwortlich für die Übertretungen des vorliegenden Geſetzes, welche ſich die ihrer Aufſicht und Gewalt unterſtehenden Perſonen zu Schulden kommen laſſen. Artikel 36. n Jedes gefällte Urteil iſt definitiv und nicht appellationsfähig, es unterliegt weder der Berufung noch der Aufhebung. Viertes Kapitel. Schlußbeſtimmungen. Artikel 37. m Das Miniſterium des Innern kann Jagdſcheine ausstellen, welche keiner der einſchränkenden und fiskaliſchen Beſtimmungen des vorliegenden Geſetzes unter⸗ liegen, und zwar für wiſſenſchaftliche Zwecke, aber nur 6 an Zahl. Ipso jure zu ſolchen berechtigt iſt der Ephor, der Kuſtos und der Konſervator des natur⸗ kundlichen Muſeums und diejenigen, die im Auftrag derſelben zu wiſſenſchaftlichen I Excurſionen ausziehen. Dieſe Erlaubnisſcheine tragen eine laufende Nummer, welche niemals die Zahl 6 überſchreiten darf, außerdem auch die genaue Inn 4 deutliche Identität des Inhabers. | A 4 Fremde wiſſenſchaftliche Abordnungen zum Studium und Fang der bei uns 4 vorkommenden Tiere und Vögel haben durch ihre Geſandtſchaft um eine peziele Erlaubnis beim Miniſterium des Innern einzukommen, welches dieſelbe giebt, nach⸗ 5 dem es zuvor ein Gutachten des Ephoren des naturkundlichen Muſeums über die 5: Art, den Ort und die Zeit einer ſolchen Jagd veranlaßt hat. Im Falle des we eiche nicht in Arn Aan endliche Museum borfanden | 1 em je an e LER zu überlaſſen. RR 4 a ES 2 Artifel 38. : 2 d o aller Arten Sirfche, Rehe und Wildziegen ift 25 5 Jahre nach e = abe Dies ie verboten. 5 BI ? Artitel 39. 8 2 % = Verzeichnis I. = man Tiere. 3 A Säugetiere. Sf 1 Wildschwein Gus scrofa, Ba. 2 1 Haſe (Lepus timidus, Lievre). er S 2 E — u £ 7. Kaninchen (Lepus cuniculus, Lapin. . . e 8. Alle Arten von Hirſchen (Cervus dama, Cervus elaphus, Cervus cap- u reolus, Daim, Cerf, Chevreuil). | | | . 9. Alle Arten von Wildziegen und Antilopen (Capella rupricapra, Capra 3 : re. Chamois, chévre sauvage). - 3 ter 2 Vögel. 8 2 keonoren-Falt Falco Eleonorae, Faucon Were) SS Alle Arten von Lerchen (Alauda, Alouette), außer der Haubenlerche (Alauda = eris cristata, Coche vis. IE ne . Alle Arten von Droſſeln (Turdus, Grive). RE BITTER. 4. Alle Arten von Amſeln (Turdus merula, Merle). | BE Alle Arten von wilden Tauben (Columba, Colombe). . Turteltaube (Columba turtur, Turterelle). 7. Alle Arten von me: (Perdix, e „ 11. 18. 33 * Di - 9 . — . Zeihhühner (Gallinula chloropus, Gallinule poule. dead, Waſſerralle (Rallus aquaticus, Bale d’eau. Kiebitz (Vanellus cristatus, Vanneau huppe). . Wiejel (Mustela vulgaris, Belettes). Alle nicht giftigen Schlangen (Ophidia innoxia, Ophidiens non venimeux). N beer e 8 Wachtel (Coturnix communis, Caille). va ST Faſan (Phasianus colchicus, Faisan). Große und kleine Trappe (Otis tarda, Outarde). . Wafferhühner (Fulica atra, Foulque ner x 2 2 r * I ade Arten von le De a cinellus, Faleinelle: Totanus, Chevalier; Numenius, 99 115 | 8 Alle Arten von wilden Enten (Anas, Canard). Alle Arten von wilden Gänſen. Verzeichnis II. e Nützliche Säugetiere und Vögel. A. Säugetiere. c 5 Alle Arten von Fledermäuſen (Cheiroptera, Chauve- souris). u 5 Igel (Erinaceus europaeus, Herisson). | = Maulwürfe (Talpida, Talpides). 7 1 5 B. Vögel. ei 85 = Alle in Verzeichnis I und III nicht angeführten. 5 en C. Kriechtiere. ö = | Er 0 Alle Arten von Eidechſen. (Saura, Sauriens). e Alle froſchartigen Gattungen (Ranida anura, Batraciens anoures). Kröten (Bufonidae, Crapaux). Verzeichnis III. Schädliche Tiere und Vögel. A. Säugetiere. Wölfe (Canis lupus, Loups). Schakale (Canis aureus, Chacals). Füchſe (Canis vulpes, Renards). Luchſe (Felis lynx, Lynx). Wildkatzen (Felis catus, Chats sauvages). Alle Arten von Mäuſen (Muridae, Muriens). * * | Verzeichnis IV. abmerfreſeme Snguügel. - Be (Fringilla eitrinella, Fringilles venturons). . Gemeiner Hänfling (Cannabina linota, Linottes ordinaires). er en been. ee en 9 80 Be . Grünfedke i im „ Mifkaften. | Von cand. med. Hermann Blumhardt. In feinem rien Büchlein as Vogelſchutz 1 Freiherr von = 5 hatte, dies zu 5 Dam 155 Male im le 1898. Ich 105 . i n Srühahr ad 9 zulgeh ee (bon 1 i inn u 5 13 Aunfriigies anal 5805 in der Nã übe einer Bienenzuchtanſtalt, von der aus der Kaſten gut beobachtet werden konnte. Das Flugloch war ein verhältnis— 2 mäßig kleines, wohl kaum für größere Vögel als Spechtmeiſen oder Stare be— timmt. Der Kasten Be alsbald angenommen, aber au meinem größten Er⸗ Brutgeſchäft abhalten. Dieſes ſelbſt bis zu Ende zu beobachten, hatte ich 1 35 keine Gelegenheit, doch beſtätigte mir mein Schwager, der Beſitzer der oben⸗ = f genannten Bienenzuchtanſtalt, Herr Broderſen, daß die Jungen glücklich aus⸗ 3 gebracht wurden. Im folgenden Sommer, 1899, wurde derſelbe Kaſten wieder 5“ von Grünſpechten angenommen, wohl demſelben Pärchen, wie im vorigen Jahr, und die Jungen ebenfalls glücklich ausgebrütet. Dadurch ermutigt, habe ich noch eine Anzahl größerer Niſtkäſten, darunter auch einige der v. Berlepſch'ſchen, an den verſchiedenſten Orten angebracht und habe jetzt ſchon begründete Ausſicht, am | Ende des Sommers von weiteren Niſterfolgen mit verſchiedenen Spechtarten be- richten zu können. 6% Die Alpendohle (Pyrrhocorax pyrrhocorax [L. ]) in den Schweizer Alpen. Von Dr. med. A. Girtanner. (Mit Schwarzbild Tafel XXIV.) Es kommt mir eigentlich verwunderlich vor, warum, nachdem ich ſo ziemlich allen ſchweizeriſchen Alpenvögeln einige Worte dankbarer Erinnerung an die vielen intereſſanten, lehrreichen und genußvollen Stunden gewidmet habe, die mir ihre Beobachtung im Schoße der Alpenwelt ſelbſt, wie bei freundſchaftlicher Pflege in Gefangenſchaft bereitet hat, gerade die Alpendohle ſo ſpät erſt an die Reihe kommt. Iſt doch fie es, die den Freund der Berge bei jeinem Eintritt in ihre Heimat 5 gewöhnlich zuerſt mit fröhlichem Pfeifen und Rollen empfängt, ihn dadurch er⸗ Be munternd, bei ihr oben alle Mühen des Lebens im Thale zu vergeſſen, und ſich 15 rückhaltslos dem Genuſſe der goldenen Freiheit hinzugeben, wie es einzig richtig ſei und wie ſie es ja auch ſo mache! Kein Freund des Alleinſeins, ſondern im höchſten Grade geſelliger Natur, laut und geſchwätzig, fröhlicheren Gemütes als manche ihrer ernſter geſtimmten Mitbergbewohnerinnen und, wo ſie trotz allem Nachdenken nun einmal kein Ge⸗ 5 fährde für Freiheit oder Leben zu erkennen vermag, äußerſt neugierig; dabei ſtets A in einfachem ſchwarzem Kleid proper daherkommend, eine anziehende gefällige Er⸗ 5 ſcheinung, bildet die Alpendohle eines der belebteſten und belebendſten Elemente = der Bergwelt. In der Freiheit ſchon zutraulich, wo fie etwa Wohlthaten em⸗ pfangen hatte oder welche zu genießen hoffen kann, wird ſie bei freundlicher guter Pflege in Geſellſchaft des Menſchen gerne kordial, anhänglich; und ihr unzerſtörba er 9 hass r. mei ztanner, Die Alpendoite in den 0 Alpen. 341 5 SFR: ar iter r Humor laßt ſie Naß die cane Freiheit in den Alpen und ihre 8 due um die Felſenriffe der Heimat vergeſſen. 5 . Hat zwar die beſchwingte Bevölkerung der Schweizer Alpen durch das Aus— e des mächtigen Lämmergeiers ihren würdigen Bergfürſten verloren, ſo iſt = doch die Ritterſchaft, wenn freilich nur das Raubrittertum, durch den Steinadler N vertreten; der Dunkelmann durch den Uhu; der gefährliche Strolch durch den daaben; der Philiſter durch den Tannenhäher. Das ſtürmiſche Element im $ Staate iſt der Bergſpyr, wie der fleißige Arbeiter der Dreizehenſpecht. Den be— ſoonnen über feine Fluren ſchreitenden Landmann vertritt das behäbige Stein- a huhn; ſein Verwandter, das dicke Schneehuhn, hingegen den höheren Alpler, den Gipfelſtürmer der prächtige Mauerläufer, wie die Felſenſchwalbe den gerne in Frieden lebenden Kleinbürger. Die Sängerfreunde im Vogelſtaat der Alpen find die Ring⸗ und die Bachamſel, mit denen ſich anſpruchsloſe Alpenbraunellen a eitle Schneefinken, ſangluſtige Alpenmeiſen, muntere Waſſerpieper und der zierliche Citronenzeiſig zu einem Kranze anmutigſter Geſtalten vereinigen. Darf ſchließlich felbſt da oben das Patriziertum nicht fehlen, ſo haben wir in der edlen Erſcheinung 3 der geſcheiden, aber hochmütigen und gewaltthätigen Steinkrähe einen würdigen Repräſentanten dafür, während die e das echte Kind aus dem Volke auf's beſte vertritt. : = Wahrſcheinlich it die Alpendohle von allen Gebirgsvögeln nicht nur die am 8 gleichmäßigſten und durchgängigſten, ſondern auch an Zahl am reichſten, über die 5 ganze ſchweizeriſche Alpenkette, den Jura und über alle einzelnen Gebirgsſtöcke derſelben verbreitete Art, worauf ſchon die große Menge von Trivialnamen in g jedem einzelnen Alpengebiet der Schweiz hindeutet. Wo, wie z. B. im benachbarten Saäntisgebirge, nur fie und nicht auch die Stein- oder Alpenkrähe (Pyrrhocorax graculus) vorkommt, kann man ſicher fein, daß unter der Bezeichnung „Bergdohle, Bergkrähe, Schneedohle“ die Alpendohle verſtanden iſt. Wo aber auch die Stein— krlrähe in reichlicherer Anzahl neben der Alpendohle lebt, werden ihre Namen häufig * unter und durch einander für beide Arten verwendet, da ſie den Bergleuten meiſt nur als ein und dieſelbe Species erſcheinen. 2 Über den anatomiſchen Bau und die äußere Erſcheinung unſeres Vogels, iber ſeine Namen in der Schweiz und allen Gebirgsketten der zwei Weltteile, die ſie überhaupt bewohnt, geben die neueren ornithologiſchen Werke verläßliche Auskunft. Namentlich geſchieht dies in der neuen Ausgabe des Naumann'iſchen Werkes über „die Vögel Mitteleuropas,“ das in ſeiner monographiſchen Behand— lung jeder einzelnen Art auch von der Alpendohle ein nach allen Richtungen ſo erſchpfendes Geſamtbild liefert, wie es in der Litteratur ſonſt nicht zu finden * — a4 mit Bezug auf die die ſchweizeriſche Alpenkette bewohnende Alpen— 27 * E . Gebieten und in allen Sammlungen unſeres vielgeſtaltigen Landes. Sa Gefieder bekommt nach der erſten Mauſer etwas Glanz. — Das Gelege ift mit a gegangen aus nba gründlichem, perſönlichem Studium erf in + | Über einige Punkte, auf die ich im weiteren nicht zurückkommen werde macht Fatio folgende Angaben bezüglich der ſchweizeriſchen Alpendohle: „Schnabe kürzer als der Tarſus, ziemlich gleich lang wie die Hinterzehe, ſamt Nagel; an der Wurzel ziemlich breiter als hoch. Tarſus im unteren Viertel enge geſchildet, etwas länger als die Mittelzehe mit Nagel. Die Flügel bedecken fünf Sechſtel | bis ſieben Achtel des Schwanzes. Die erſte Handſchwinge ift von faft gleicher Länge wie die Schwungfedern zweiter Ordnung; die zweite etwas kürzer als die ſechſte. Das ganze Gefieder ſchwarz, glänzend. Schnabel gelb, Füße Ton Länge des Vogels: 38 bis 40 cm, geſchloſſener Flügel 2,65 bis 2,8 cm, Schwanz 16 bis 18 cm, Tarſus 44 bis 46 mm, Mittelzehe mit Nagel 36 bis 38 mm, Oberſchnabel 28 bis 30 mm. — Das Gefieder des alten Männchens 5 und Weibchens überall ſchwarz, namentlich obenüber mit leichtem, grünlichem und bläulichem Glanz; Schnabel gelb, Füße rot, Iris braun. — Die Jungen ſind beim Verlaſſen des Neſtes mattſchwarz; Schnabel weißlich, über die Firſte und a unten ſchwärzlich; die Füße vorn und oben ſchwärzlich, unten und an den Seiten a graulich. Der Schnabel wird ſchon während des erſten Sommers gelb, und das vier bis fünf Eiern voll. Dieſe ſelbſt ſind von ovaler Form, bald mehr in die Länge gezogen, bald mehr abgeſtumpft. Die Schale ziemlich glatt und verhältnis⸗ ee. mäßig dünn. Sie find von Farbe weiß, weißlich, gelblich oder graulich, blaß olivenfarben oder grünlich mit zahlreichen, mehr oder weniger verwiſchten, un⸗ 128 Dir 2 llven dohle (Pyrrhocı x rpreeerar L. Y) in n Schweizer Alpen. 343 er * 2 5 = + 3 ir ſoſtematiſch 96 dem aaa ichen Bau, nach Flügel⸗ und Fuß dung. der ſchreitenden Gangart, Geſtalt und Lebensweiſe zu den Raben 4 geſtellt, nähert ſich die Alpendohle doch unter ihnen allen am meiſten den SGeſang, und in ihrer Ernährungsweiſe, und zwar in erſter Linie der leb— haften Kohlamſel. Hingegen iſt die erſtere, wie es die Raben bekanntlich ſind, überall wo ſie lebt, ein hervorragender Geſellſchaftsvogel, dabei in ſo hohem Maße wetterhart und dem Hochgebirge ſo treu, wie, mit Ausnahme vielleicht des 4 Schneehuhns, kaum ein anderer Alpenvogel. Wenn die Härte des Winters ſelbſt 3 den großen Steinadler den Vorbergen und Wäldern zutreibt, und den kleinen jlaundes und zuletzt mit den Hausmauern in Mitte volkreichſter Städte zu ver⸗ re = tauſchen zwingt; das Steinhuhn ſeine Grasterraſſen am Fuße der kahlen Klippen 2 mit ſchneefreien Plätzen unter den Wettertannen und bei den Alphütten; wenn fie 5 Spverlinge auf den Gaſſen zu übernehmen lehrt, um nicht der Schauerlichkeit der Elemente in ihrer Heimat zu erliegen, und ſelbſt die hochwohlgeborne Steinkrähe af den dern der Bergdörfer nach Nahrung auszufliegen nötigt, dann ſchart ſich das Schneehühnervölklein notgedrungen wenigſtens unter eine ſchützende Knie⸗ boblzgruppe oder in einer bekannten Felsniſche zu einem weißen, atmenden Häufchen zuſammen und wartet lieber ſtille, bei dürftigſter Nahrung, Tag um Tag auf = eres Wetter, als daß es die ſonnigeren Schneemulden ſeiner Heimat ganz ver⸗ = * die es bis jetzt ſtets treulich ernährte. In ſein Verſteck dringt nur noch das Geheul der Schneeſtürme und das ſcharfe Pfeifen einer Alpendohlenſchar, die ſich auch jetzt noch fröhlich um die Felſenriffe jagt. Wohl hat auch dieſe oft schlechte Winterzeit dort oben zu überſtehen, wenn ſelbſt der äußerſt Fluggewandten 8 _ eifiger Sturm und wütendes Schneetreiben kaum den nötigen Ausflug nach Nahrung a . ſie an die Felswände zu ſchleudern drohen und ihr das Gefieder vereiſen. N Auch ſie ſucht dann wohl vorübergehend Schutz in tiefen Felsklüften, dringt durch jedes vorhandene Loch in Alphütten und Heuſchober ein, wo ſie etwa Geſäme 4 fi det, und kann man ſie dort bei fünfzig und mehr Stücken beiſammen lärmen hören und aus und einfliegen ſehen, bis der Himmel wieder blaut, die Lawinen und die Sonne einzelne Hänge vom Schnee befreit haben und ihr geſtatten, ihr raſt⸗ bes Treiben fortzuſetzen. Nähert ſich die Alpendohle vermöge ihrer angeborenen, aber mit Vorſicht gepaarten Zutraulichkeit ſchon im Sommer gern den hoch— ane Bergwirtſchaften bewohnter Alphütten und belebter Viehweiden, wie dem ſich auf ausſichtsreicher Felswarte zum Mahle niederlaſſenden Alpen= wanderer, um Bee wie animaliſche Speiſereſte zu erobern und jo eine 278 — 3 2. Mauerläufer die vereiſten Felswände mit den felſigen Schluchten des Mittel⸗ * Droſſin, in der Schnabelbildung, dem pfeifenden Rufe, einer Art von $ Schneefint und Alpenbraunelle auf den Straßen der Vorberge die Rolle der 90 1. IR 7 1 x * — [4 Geſchrei und Geſchimpfe, mich gleichſam an meine vermeintliche Pflicht und können. Dann verſtecken einzelne die größeren Brocken in Felsritzen und unter . einen großen Knochen, an dem 1 eine e von a au au N \ er der Einſamkeit verkürzen hilft. — So teilt mir de Beobachter 1 25 meteor logiſchen Station auf der Spitze des 2504 Meter hohen Sünie ein chr s ſeiner feſten Behauſung verbracht hat, freundlichst folgendes über on Alpen und ihr Treiben bei feiner Station mit: N „Dieſe zutraulichen, aber trotzdem ſehr vorſichtigen Sd u im Sommer, namentlich aber im Winter des Morgens in der Frühe, ſchon unſer hohes Haus, oft in Scharen von dreißig bis ſechzig Stücken, und warten geduldig = auf ihr Futter. Trotz dichtem Nebel und Schneeſturm finden fie ihren Weg hierher, und ſind oft mit Rauhreif ganz weiß und ſo dick überzogen, daß der . Flügelſchlag ein knarrendes Geräuſch verurſacht. Doch wenn die gewohnte x Fütterungsſtunde vorübergeht, ohne daß ich mich mit dem Futter zeige, weil ſich 0 die Schneemaſſen über Nacht ſo hoch um die untere Partie meines 1 Turmes angeſammelt haben, daß ich nur vermittelſt gewaltſamen Ausbruches mir nach außen Licht und Luft verſchaffen kann, dann erheben ſie ein arges 3 Schuldigkeit meinen Belagerern gegenüber erinnernd. Gierig geht es dann über 4 die geſpendeten Brocken her, wobei meiftens ein Paar ihrer älteſten Kameraden ſich den Löwenanteil vorwegnehmen und die anderen, die ſich zudrängen wollen, mit Schnabel- und Krallenhieben ſo gründlich bearbeiten, daß die Federn fliegen, ſie ſo in reſpektabler Entfernung haltend. Sind die Veteranen endlich geſättigt, Be jo fliegen fie erſt noch mit einem großen Brocken weg und räumen der 55 Geſellſchaft das Feld. Intereſſant iſt zu beobachten wie ſie verfahren, wenn f mehr als das nötige Futter erhalten, ſodaß ſie nicht ſofort alles bewältigen Steine. Um indeſſen allfällige Zuſchauer ihres Geſchlechtes irre zu führen, wird zehn bis zwanzigmal alles wieder hervorgeholt und anderswo verſteckt. Fleiſch, ſowohl gekocht als roh, Brot, Käſe, Eier, Obſt, freſſen ſie mit Vorliebe. Ha Pr r 9 le * hp RR 2 Sr F SER, OT ) h 3 5 ED 28 N pe S Si 2 a Die e alle ale rmocors pyrrhocorax IL. * in den Schweizer Alpen. 345 mit Ruder 9 Beobachten. Jetzt wird endlich ein Brocken blitzſchnell gepackt und in ſichere Diſtanz gebracht. Allmählich bemächtigt ſich indeſſen der ganzen Schar ein gewiſſes Sicherheitsgefühl. In ſtrenger Winterszeit haben mir einzelne en aus der Hand gefreſſen, wenn ich ſie lockte; doch wird auch dann noch große Vorſicht beobachtet und bei der geringſten Bewegung meiner Hand ſofort die Flucht een Reiche ich in ungewohnter Stunde Speiſeabfälle heraus, und iſt dann gerade nur eine Dohle anweſend, ſo ruft ſie zwar andere durch raſch ſich folgende Pfiffe bei, iſt aber nach Erfüllung des genannten Freundſchaftsdienſtes wohlweislich Er bedacht, jo raſch und fo viel als möglich von dem Vorhandenen zu ver— zehren und zu verſtecken, bis die Gerufenen erſcheinen, was in der Regel ſehr C raſch der Fall iſt. 2 Die jungen Alpendohlen bekommen wir meiſt erſt zu Geſicht, wenn jie ſchon fehr gut fliegen können, doch ſind ſie dann noch weit zutraulicher als die Alten, und laſſen ſich oft faſt mit der Hand haſchen. Die Alten bekümmern ſich bald E 3 3 mehr um ſie, trotz des erbärmlichen Gef ſchreies und Gepiepſes, das ſie traurig . dahockend erheben. a ; 2 ; Kommen im Sommer etwa Sperber oder Hühnerhabichte in die Nähe, jo werden ſie von den Dohlen in großen Scharen bitter verfolgt unter großem Ge— . bis jene, in ruhigem Fluge zwar abziehend, ſich weit genug entfernt haben. Dagegen laſſen ſie die Kolkraben, wahrſcheinlich im Bewußtſein entfernter Ver— 4 wandtſchaft ruhig ihres Weges ziehen. Ebenſowenig kümmern ſie ſich um die F an denen ſie nahe über dem Boden oft dicht vorbeiſtreichen, nur um ſie ein wenig zu necken. Sehr feindlich ſtellen ſich die Schneedohlen 9 9 95 zu unſerem Hunde, ſo oft ſich derſelbe draußen zeigt. Sie erheben dann ein großes Geſchrei und 4 Lamento, ſtoßen nahe auf ihn herab und um ihn herum; doch berührt dies den Hund gar wenig und hindert ihn nicht, ihnen die beſten Brocken wegzuſtehlen, was ihrer Feindſchaft wohl hauptſächlich zu Grunde liegt. . An ſchönen Herbſttagen verſammeln ſich die Bergdohlen um die Säntisſpitze . oft in Scharen von hundert bis hundertundfünfzig Stück, bleiben pfeifend . und rumorend ſtundenweiſe beiſammen, ohne daß ich mir über den Zweck dieſer 3 Generalverſammlung ein beſtimmtes Urteil hätte bilden können.“ R 3 Feindlicher als die niedrigen Temperaturen im Hochgebirge, unertena 2 als hoher Schneefall, eiſigkalter Wind und die Sparſamkeit der Nahrung ſcheinen der Alpendohle die wütenden Föhnſtürme zu ſein, wie ſie der Februar und März regelmäßig mit ſich bringen, und zwar, wie ich mir nicht anders denken kann, 5 durch die Gefahr, die dieſelben durch ihre enorme Heftigkeit und unberechenbare . Er Baregetwäßigtit Br; das eee unſeres . herbeiführt. In den ſubmontan gelegenen Dörfern a am be Abſturze des es ebene herunter iſt es geradezu ſprichwörtlich, daß, wenn im dach gemein hat, wieder feſt auf ihrer altgewohnten Felswarte, unter deren ane Fortpflanzungsgeſchäft zuſammen, um in der großen Mehrzahl ſich zu Brutkolonien ſchwärmenden Alpendohlen ſich auf den Angern und an den Beerenh ken treiben, im Hochgebirge der Föhn ſein polterndes Weſen treibe und al o La gefahr beſtehe. Das ſofortige Verſchwinden der Dohlen aus dem ‚tiefen ( ] lager bei Nachlaſſen des Föhnſturmes beweiſt wohl, daß nicht Nahrungsn 1 die Veranlaſſung zum Verlaſſen der Höhen bildete, wohl aber beweiſt das Wi d erſcheinen der oft ſehr individuenreichen Scharen bei jedesmaliger Rückkehr Föhns, daß nur dieſer ſie „herunterdrückte,“ wie der Volksausdruck hierfür la während infolge der raſchen Schneeſchmelze durch den Föhn dem Vogel doch nur neue Futterplätze eröffnet werden könnten. Derſelbe ermangelt denn au 1 nicht, die tieferen Lagen dauernd zu verlaſſen, ſobald die Zeit der — Föhnſtürme vorbei iſt. ei Hiermit beginnt dann auch ſchon das ſorgenloſe Simmern denn wenn 5 zwar Schneefälle und arge Kälte zeitweiſe noch eintreten, ſo helfen anderſeits doch > Sonne, laue Winde und die Lawinen einander, immer mehr ſteile Hänge und ER Grasbänder ſchneefrei zu machen und der Alpendohle den Tiſch reichlicher zu 15 decken. Bald ſteht fie, ihr Wohlgefallen an der verbeſſerten Situation durch eigen⸗ 98 tümliche zuckende Bewegungen mit den Flügeln, die ſie mit dem Mauerläufer Dache ſie einſt dem Neſt entſchlüpfte. | u Je nach den Schneeverhältniſſen etwas früher oder ſpäter geſellen ſich De E einzelnen Paare, meiſt Ende April, unter großem Gezank und Herumjagen zum in oft ſehr tief in den Felſen gelegenen Höhlen zu ſammeln, auf deren Borden und Austiefungen ſie ihre Neſter bauen. Doch ſind auch einzeln unter überdach n Felsborden an Felswänden ſtehende Neſter nicht allzuſelten. Der Zutritt zu en Brutkolonien it für den Menſchen meißt ſehr ſchwierig, namentlich aber zu alle, die ich erhielt, ſehr miteinander überein. Auf dem aus groben Reifen . u Wurzelfaſern beſtehenden Unterbau, der je nach den lokalen Verhältniſſen an Höhe, Umfang 2 5 Feſtigkeit kart welke liegt das 1 8 Neſt, ein r w 1 > a“ u. - ö Aa * >> n EZ m. ge > ; „„ * — Er ae en lpendohle Pyrrhoc or Drrhocoras. 255 in Er. Schweizer Alpen. 347 — 2 r er SD während des Mai, verſchiebt ſich aber innerhalb dieſes Be nats 2 da mir halbflügge Junge ſowohl ſchon am 5. Juni, wie erſt gegen = Ende dieſes Monats und ſelbſt im Juli noch überbracht wurden. — Die Haupt- & nal 8 der Brut beſteht in Heuſchrecken, Würmern, Spinnen und kleinen Inſekten i in der erſten Zeit, ſpäter namentlich in Schneckenarten, die ſie oft in großen Wengen gleichzeitig zu finden ſcheinen. So hatte ein alter mir zugekommener Vogel den Schnabel und die ganze Speiſeröhre mit einem Roſenkranz von nicht l weniger als zwölf Schnecken angefüllt. Nach dem erſten Ausflug aus dem oft ziemlich dunklen, feuchten Felsloch werden die jungen Alpendohlen bald ſelb— 5 ſtändig und fliegen nicht mehr lange mit den Alten; die ſich ihrerſeits auch mög⸗ . lichſt bald der Sorge um dieſelben entſchlagen. Ehe dies geſchehen kann, ſieht man die großen ſchwarzen Schwärme, in denen die Jungen ſich ſtets noch zu Fer Mutter halten, in den Morgenſtunden heller Tage überall, bald in lärmendem Spiele die Felsklippen umfliegen, bald die graſigen Hänge nach Futter ab— ſuchen, in einer beſtimmten Richtung dahintrippelnd und fliegend, wobei eigen— 3 tümlicherweiſe die hinterſten Reihen ſtets wieder die vorderſten überfliegen, ohne Zweifel um ſelbſt auch zum Genuſſe der erſten Auswahl, anſtatt zur Nachleſe zu 8 1 Dann ſchwebt plötzlich die ganze Schar in großen Kreiſen über den Abgründen, und ihre glänzenden Flügel flimmern hell im Sonnenglanz. Wird dieſe Idylle durch die Erlegung eines Genoſſen geſtört, fo fliegen die übrigen * zuerſt erſchreckt davon. Bald aber kehrt die ganze Geſellſchaft unter lautem raben⸗ artigem Gekrächze zum erlegten Kameraden zurück und umſchwärmt ihn und den . Jäger, dem Erdboden nahe, in durcheinander ſich windenden Kreiſen. Dasſelbe 2 Geſchrei läßt die Alpendohle auch bei der Verfolgung eines Feindes und bei der Entdeckung des Uhu und anderer Eulen hören, nach denen fie mit Vehemenz ſtoßen. = Bei herannahendem Hochgewitter retiriert fie ſich beizeiten in ſichere Schlupf— winkel, und ebenſowenig liebt ſie naſſen, auf dem Boden dahinkriechenden Nebel und verhält ſich dann ſtille, nachdem ſie thunlichſt raſch die nötige Nahrung zu— ſäammen zu bringen bemüht war. 5 f Eine Eigentümlichkeit der Alpendohle beſteht ferner in der Vorliebe für das Sichanhäkeln an ſteilen, durch die Sonne erwärmten Felswänden, wie es unſer Bild darſtellt. Die durch die grelle Beleuchtung hellgrau glänzenden Flügel zucken dabei beſtändig in halboffener Lage auf und zu, was, wenn ihrer viele dieſes Manöver gleichzeitig ausführen, einen eigentümlichen Anblick darbietet. Doch ver- läßt ſie jene Stelle nicht weiterkletternd wie der Mauerläufer. Plötzlich wirft ſich = die ganze Schar mit heftigem Rucke vom Fels in die Luft hinaus und ſchwimmt ſchon wieder, in der Sonne hell flimmernd, über den dunklen ſtillen Abgrund der anderen Bergſeite zu. und wendet ſich erſt in Ermangelung derſelben zu Vegetabilien, namentlick Arten von Beeren und Sämereien, kehrt jedoch bei jeder Gelegenheit zu er zurück, die ihr auch die Härte des Winters leichter überwinden hilft. — Die Reſte eines . ni Sache e ne 5 die ee. von dieſen Vögeln förmlich ſchwarz überdeckt. i Der ſchlimmſte Feind der Alpendohle iſt wohl in kde Jahres das er | maßloſe Wüten der Elemente; im Sommer plötzlich niedergehender Hagelf chlag, 5 der Sturmwind, der manches Exemplar überwältigt und an den Felſen zerſchmettert; im Winter nächtliche Schneefälle, die bis zum Morgen vereiſen und den Vögeln . E die Flucht aus dem Schlupfwinkel verunmöglichen, hier und da wohl auch Nahrungs⸗ N mangel verurſachend. Dazu kommt das vielgeftaltige Haar- und Federraubwild, wie Fuchs, Marder, Iltis und Raubvögel. Bei friſchgefangenen oder erlegten Exemplaren werden nicht ſelten Rachenwürmer in todbringender Anzahl und Ein⸗ geweidewürmer in großer Menge gefunden. Der Menſch bildet hingegen keine große feindliche Macht. Zur Verwendung in Gefangenſchaft werden wohl manche Exemplare in Schlingen überliſtet, für Sammlungszwecke andere geſchoſſen d Eier ſowohl wie Neſtjunge werden mit Lebensgefahr ausgehoben. Doch iſt, wie geſagt, das Eingreifen von Seite des Menſchen in die allzugroße Vermehrung des Vogels eine verſchwindend unbedeutende, und muß die Urſache des ſo ziemlich . gleichgroß bleibenden Beſtandes, z. B. im Säntisgebirge, irgend wo anders liegen. 1 Eher dürfte bei dem Verluſt zahlreicher Gelege und ſelbſt vieler Bruten n manchen Jahren Kälte und Schnee, welche die brütenden Vögel zu über⸗ mäßig langem Wegbleiben von den Eiern zwingt, um ſich das dürftige Futter Br zu verschaffen, und große Spätſchneefälle, die den Alten den nötigen Bedarf an 1 animaliſcher Nahrung für die vier bis fünf Köpfe zählende Brut und ſich ſelbſt rechtzeitig zu beſchaffen nicht geſtatten, eine bedeutſame Rolle ſpielen, an⸗ geſichts der Thatſache, daß in gewiſſen Jahrgängen nur ſehr wenige Junge be 5 den Alten geſehen werden, und auch die Neſter bei ihrer Aushebung nur ein bis zwei Neſtvögel enthalten. Des Fleiſches wegen wird die Alpendohle nicht geja weil fie zu unſtät und wenn einmal ſtutzig geworden, ſehr vorſichtig iſt, und ı dasſelbe in der Freiheit gewöhnlich der faſt ausſchließlich animalen we in wegen ſchlecht ſchmeckt . e — 5 it >76} * 9 Rx a - 272 1 5 * * ä s } 4 * ‚ne = 251 PH er 7 er. 2 Kae, a = —. 1 * Sao) ken. ane 0 j in in N den anale 8 349 ve Denfihen, en dem Worte: Gott ſchütze mich vor meinen Freunden; mit { Er inen will ich ſelber fertig werden! Nicht den wohlmeinenden menſch⸗ = es Bogelſreundes oder wiſſenſ chaftlichen Beobachters. Nur ſolte dieſer Fang 1 icht ſo betrieben werden, wie es leider Gott und trotz allen Verboten und zeſetzen den vielen Exoten gegenüber geſchieht, und wie es zu deren raſchen Aus⸗ ans, neben der Maſſen⸗Erlegung zur Erreichung ſchnöder Luxus- und Schleckerei⸗ = zwecke, führen muß. Der Fang für Einzelhaltung hat hingegen noch keine Vogelart f ennenswert, wohl ſelbſt überhaupt nicht vermindert, und geſtattet dafür die lehr⸗ | eichſten und unterhaltendſten Einblicke in das ee nach intellectueller und Pan Richtung. == Hierzu eignet ſich in ae Maße auch die Alpendohle vermöge be den Intelligenz, eaten Anpaſſung an Gefangenſchaftsverhält⸗ = ihre t Anhänglichkett ui Zahmheit, wenn ſchon dem Neſte 1 * Daß ſie bei richtiger und liebevoller Pflege ſich in Gefangenſchaft e die äußerſt intereſſanten und günſtigen Erfolge, die . ſondern 0 mit Steinkrähe, Schneefink, Alpenbraunelle und wenigſtens bis zur Erzeugung voller befruchteter Gelege ſelbſt mit dem Mauerläufer erreicht . Doch fallen ſelbſtredend auch hier die Reſultate nicht alljährlich gleich gut aus. — Von einem ya ſechs hee alten Paar men das dieſer kundige — er — +» * af iu die In in ki füge Bauen und Snake. augen 31: Mai mit nicht weniger als 2 05 denen = eiebnben wende 6 gleichen Eiern belegt, einer Überzahl, | Geefangenvögeln oft beobachten läßt. 3 = das Weibchen zu brüten, aber das ſchließliche Neſultat beftand t diem N 1 8 ausgeſchlüpften Jungen, zwei Volke e doll | Seinffürfen: Nahrungsmangel u. ſ. w., einer vollzähligen Nachkommenſchaft verſ ſchulden können über das . ee Vogels Br außer mandhen andere zur Pflege ar Beobachtung überantwortete. Sana fehle es mir Zeit und ee zur zu bon Suche e . der = 5 . 9 W Naturgeſchichte der Vögel mite Neue menebe 5 3 PDPDyrrhocorax. Band IV. Seite 43. N Er 2) Dr. Stölker. . der St. ocliſcen natuoien aftice Geſel 18681869 und ditto 18761877. re | ) Verhandlung der St. Galliſchen hatunifenatien. Seiethänft 2 lebender eie . von Dr. ee ; Ne neden ah vegetabiliſchen Stoffen beſtehendes Miſchfutter und wird ald zahm und fröhlich. Zum Anhäkeln benutzt ſie im Käfig gern jeden Riß 1 den Holzwänden, und es kleben dann oft ihrer manche in geſchloſſener Reihe an enſelben. Außer dem rollenden und pfeifenden Ruf giebt ſie fleißig eine Art 5 Geſang zum beſten, der wenigſtens immerhin viel mehr Geſang als Krähen⸗, Dohlen⸗ oder Hähergeſchwätz iſt. Bei paſſender Pflege hält ſie ſehr lange aus, bedarf aber, um ihre natürlichen Eigenſchaften und Vorzüge auch nur einiger⸗ = ſucht, Verſteckluſt und noch lieber ihre Flugkünſte vorzuführen und ſich mit ihren . auf Seite des Pflegers dies ermöglicht. Man erkennt in der That nicht nur den Vogel an den Federn, ſondern ebenſogut den Pfleger am Vogel! ® Wie in der Freiheit giebt es unter der Alpendohlengeſ ſellſchaft im Käfig zur * alete einen gewaltigen Lärm und Zank um die a der erſt bei völliger Dunkelheit allmählich verſtummt. f . Will man die Alpendohle aber von ihrer beſten Seite kennen und schätzen lernen, ſo muß ſie allein gehalten werden und muß ſich der Pfleger mit ihr be⸗ ſcheftigen Schon das Zuſammenhalten zweier reduziert ihre Zahmheit weſentlich, weil das natürliche Geſelligkeitsgefühl dann mehr zur Geltung gelangt, als das Auſchlußbedürfnis an den Herrn. Alt eingefangene Exemplare würden zwar wohl bei erſter Gelegenheit die Flucht ergreifen, aufgezogene Neſtvögel aber bleiben Herrn und Haus treu, laſſen ſich leicht zu freiem Flug erziehen und würden ſich 2 > ‚Haffenden Orte unſchwer anſiedeln laſſen, am leichteſten an freiſtehenden Ge⸗ bäuden mit Niſtgelegenheit im Mauerwerk. Leider ſind derartige Verſuche meines Wiſſens noch nicht gemacht worden, obwohl ſie ohne Zweifel zu dauernder An⸗ 2 edelung und Vermehrung führen würden. Unſer Alpenvogel, frühzeitig an das 5 Leben in der Tiefe gewöhnt, müßte ſo einſam gelegene Türme, Ruinen und ihre Umgebung in angenehmſter Weiſe beleben. d 2 ; Geſchaffen aber iſt die freundliche Apen dohle z zur Belebung der ſilen ein⸗ emen e der e Sie ſind ihre liebſten Freunde, um die die maßen zur Geltung bringen zu können, eines größeren Raumes, der ihre Spiels Geenoſſen herumzujagen geſtattet. Sie badet ſich fleißige und ſehr ausgiebig, 8 5 hält ſich ſtets ſauber, wie die meiſten Käfigvögel, wenn ihnen nämlich das gleiche ER “ ihrer e ab; aber dh eines e 75 a fer 5 1 5 ein p 11 5 i den Flügeln zucen und das glänzende Gefieder ſchütteln will fie doch, e Berges auf ihren trauten Schlafplatz ſchlüpft en Studienseifenad Bosnien Serjegeminaunddenbenadarten ind | im Herbſte 1899 0 0 0 5 von Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius. 5 N Er er (Fortſetzung.) 55 e | V. Moſtarsko Blato. 5 30. September. Moſtar, durchbrauſt von der wilden Narenta mit 4 } n felszerklüfteten Ufern, zwiſchen den kahlen, hohen De Be, und e m ſeinen weißen Steinhäuſern, bewohnt von Herzegowinern, Italienern und Tüten N macht einen durchaus kriegeriſchen Eindruck, unwillkürlich denkt man an die ſchweren Kämpfe, die Jahrhunderte lang hier von Römern, Venetianern, Türken, Herzegofzen, Oſterreichern u. ſ. w. ausgefochten wurden. Außer den dreißig bis vierzig ſehr ſchönen Minarets iſt die ſogenannte „alte Römerbrü cke“, die iber wahrſcheinlich im Jahre 1566 vom Sultan Sulejman II. erbaut wurde und in einem Bogen von fünfundneunzig Fuß Spannweite bei ra nfunhfiebgig Fuß 85 je Ruf, be wohl kälteres Wetter ü nach den warmen Lüften Moſtars 0 gekommen, in der Umgebung der mächtigen Brü ückenpfeiler mit lautem Geſ r umherſchwärmen zu ſehen. — Wir benutzten den Tag zu einem Ausfluge „Moſtarsko Blato“, dem Sumpfe von Moſtar. Eine ſchöne Fahrſtraße ü den rechtsſeitigen Abhängen des Narentäthales in nördlicher Richtung höhe hinauf. Die Bergwände ſind karſtartig kahl, nur an einer St 8 üppiges Laubholz, namentlich Eichen. Hier finden wir Einfriedigunge Ziegen. Dieſe vernichten beim Weiden auf den Berghängen — üb die Hirtinnen, in der linken Hand eine hölzerne mit Wolle um von der ſie mit der rechten Hand Fäden abſpinnen — jeden 8 eu und wehe daher einen sr Aa a i er Serena wu d den nenn unden. 353 1 b, erreichen w wir hie a 1805 haben vor uns einen wohl 8 itkilometer großen halbausgetrockneten Alpenſee, rings umgeben von { igenden karſtartigen Bergabhängen. Wir hielten an einem am Oſt⸗Ufer ee nahmen uns einen = etwa achtzehnjährigen, ſchönen, 2 Er. zur Steinhüßner- Jagd. Die Hitze war drüdend, nach ſtundenlangem Suchen ftöberte 8 der Hund eine Steinhühnerkette (Caccabis saxatilis) von acht Stück auf, E und Reiſer gelang es, ein ſchönes Exemplar zu erlegen. Ein prachtvoller Stein- Er Be (Aquila chrysaötus [L.) ſtrich auf Büchſenſchußweite über uns hin, fünf Gänf egeier (Gyps fulvus [L.]) zogen majeſtätiſch langſam hoch in der Luft vom E- Gebirge herab nad) der Meeresküſte zu, ab und an ſahen wir einen Zaunammer EEmberiza eirlus) vor uns, ſonſt war das Felſengeröll öde und leer. — Beim 2 Abtes beſuchten wir eine Herzegofzenhütte, unglaublich einfach, alles in einem | Raume, ohne Rauchabzug. Einige Decken werden nachts auf den Boden um die etwas erhöhte ſteinerne Feuerſtelle gelegt und dienen den Bewohnern als Schlaf = ſtätte. Kinder brieten ſich am Feuer die friſchen Piddicke der Maiskolben, häufig t das außer Milch und Eiern ihre einzige Nahrung ſein. | Nach kurzer Mittagspauſe, in der wir bei einem guten dort gebe Glase Bier unſer mitgebrachtes Eſſen verzehrt hatten, ging es hinunter zur = Sumpffagd. An dem trockenen Rande des „Blato“ beobachteten wir viele Elftern Cica pica L.) — übrigens wirklich ein Charaktervogel für Herzegowina, den man überall maſſenweiſe ſieht — und Haubenlerchen (Galerida cristata L. ]). Am Sumpfe ſelbſt ſahen wir drei Zwergkormorane (Phalacrocorax pyg- maeus [Pall.]) in ihren unglaublich fomif ſchen Stellungen auf einem Weidenbaume een von Beſſerer erlegte einen jungen Nachtreiher (Nyeticorax nyeti- Corax [L. ), dabei waren Hunderte von Sumpfvögeln, wahrſcheinlich Totanus- = Arten, nach den Lockrufen und dem Flugbilde zu urteilen, für unſere Gewehre * erreichbar, auf der Waſſerfläche mehr nach der Mitte des Sumpfes zu. Bi Bei ſinkender Sonne kehrten wir nach Moſtar zurück, um den Abend mit Pi Brofeffor Pichler (Lehrer am dortigen Gymnaſium), V. Hawelka, Forſtbeamten ir m Moſtar, Advokat Marinkovié und einigen Offizieren der dortigen Garniſon 1 angenehmſter Unterhaltung unter den Bäumen des Hotelparkes in ſchwüler, 2 I‘ Bigenber Luft zu berbringen. 5 FR 0. VL utovo Blato. | R 1. Oktober. Ein wolkenloſer Himmel breitete ſich über uns aus, als wir * Uhr morgens den Bahnhof Moſtar mit dem dem adriatiſchen Meere nn eine en 1 5 Cypreſſe dem Oriente mit nach Europa gebracht. Würde und ſich in den ve | Nach Reiſer Ornis balcanica, II, Bulgarien, S. 142) ift die Befchreidu wild BEN ’ Landes, jetzt ein kleiner aufe dune Fed, mie 1 das 8 enger, höchſt . N. wir . dem gegen und aber Türmen al, up von dem Fenpufer zum Bergkamme hinauf teraſſenförmig aufgebaut, in der Mitte eine große ar 6 a ens würdigen und a N i Fü hrung von 28 Perz Bahnhofe erlegte Beier di für die dortige Gegend re waage. Gegenden der Balkanhalbinſel unter dem ſtrengen Schutze der be 55 (nach Reiſer), z. B. auch in Moſtar, akklimatiſiert hat. ſofort, abgeſehen von dem charakteriſtiſchen Fluge, zu erkennen. | Befehrieben win dem bulgariſchen Werke „Sbornik“, VIII. Band, nn genauer Charakteriſierung des Vogels: eigentlichen Art durch die Größe, dunklere Farbe; besonders aber burg Girren und Lachen, worin immer Laute „decaocto“ enthalten ſind. Lich ſtein (Berlin) fand, daß dieſelbe mit den aus Nubien, Afrika und Aſien f den Exemplaren im Berliner Muſeum übereinſtimmt. Bei Moſtar heißt ſie us Krüper bei den Griechen » „decaoctura® 5 5 e 1 Be es Flußabwärts am rechten Ufer der Narenta boten wir . etwa Studienreiſe nach Bosnie gt 1 a. den bee enden. 355 2 ? 3 ER: = rn 2 ee mer zu ebener Erde, 85 N an ben vier Seiten, 8 2 zwei Türmen flankiert, außerdem vier 3 an ga vier Eden, Ber en Überreite von Luftheizung, ähnlich wie in den Caracalla- Thermen „eine ſehr gut erhaltene Olpreſſe u. ſ. w. In ſpäterer chriſtlicher Zeit ha man eine Baſilica hineingebaut, auch dieſe war in den Fundamenten deutlich erhalten. Ein Teil der ausgegrabenen Steine, Ornamente, Münzen ꝛc. war in damen nebenftehenden Schuppen aufbewahrt, die Hauptſachen waren aber bereits E: 3 zu werden. 8 * Nach Capljina zurückgekehrt, nahmen wir uns einen Wagen, um bei der 4 drückenden Hitze wenigſtens einen Teil des Weges bequemer zurückzulegen. Der St - Blur war in dieſem Jahre ſtark ausgetrocknet, ſodaß wir durch ſonſt ö überſchwemmte Gegend bis zu dem „Kara⸗Otok“, einem ſonſt auf einer Inſel gelegenen, Schutzhauſe, noch etwa eine Stunde zu Fuß zu wandern hatten und — ſtiegen wir die kleinen, leichten, flachen Kähne, die ſo ſchwanken, daß man nicht, „Miro“, der Hauptlieferant für das Landesmuſeum in Sarajevo, der zwei 3 Tage vorher noch einen Pelikan (Pelecanus onocrotalus L.) dort erlegt hatte — Gondoliere. Zunächſt ging es in einem ganz ſchmalen Kanale zu dem den Sumpf los auf ſpiegelglatter Fläche, kam mir ein großer Vogel, dem Flugbilde eines 8 ſchwarzen Kreuzes“ ähnlich, entgegen. Mit Nr. 7 wurde er heruntergeholt. M iro ſah ihn in das Rohrdickicht fallen, und im Nu war er aus dem Kahne geſp rungen und lief auf dem dichten Überzuge von Schilf, Teichroſen u. ſ. w. hin, folgte Schuß auf Schuß. Das ganze macht den Eindruck eines tropiſchen großen Sumpfes, wie ich mir wenigſtens nach den Beſchreibungen einen ſolchen vorſtelle. Bis auf die ſchmalen Fahrſtraßen, auf denen uns übrigens manche andere Boote, 6 von Getreide, Früchten, Holz ꝛc. dienten, ähnlich, wie ich den 1 an das Landesmuſeum nach Sarajevo abgeſandt, um dort weiter wiſſenſchaftlich 3 um 10 Uhr an unſerem vorläufigen Ziele anlangten. Die Boote mit ihren ; . kräftigen, rotbraun von der Sonne gebrannten, herzegowiniſchen Führern waren 2 ar Stelle. Nachdem wir uns von dem heißen Marſche etwas erholt hatten, ee = ohne Gefahr des Umkippens, darin aufſtehen darf und mit untergeſchlagenen >3 Bas auf einem Schilfhaufen in der Mitte ſitzen muß. Der Ruderer — meiner ſitzt am hinteren Ende des Bootes und befördert dieſes in der Art der venetianiſchen durchſtrömenden Fluſſe Krupa. Kaum hatten wir dieſen erreicht und fuhren laut⸗ um mir ſehr bald ein ſchönes Exemplar von Phalacrocorax pygmaeus Pall.) zu br ingen, den ich bis dahin niemals erlegt und zuerſt geſtern am Moſtarsko Blato in fre ier Natur geſehen. Jeder Jäger hatte ſein befonderes Boot, wir verteilten ur s in den verſchiedenen durch das Rohrdickicht führenden Kanälen und bald er⸗ 1 1 N nen men 0 ee ALT 5 tn, die ſich unf einem alten 94150 0 Baunach nattern, namentlich Sn 1 5 e San (Cettia en de leben am Utovo⸗Blato (Wiſſenſchaftliche Mitteilungen aus Bosnien und de wieder auf den knorrigen Stämmen. Eine beſondere Liſt der Zwergſcha en . III. Bd., ie ©. 99 in ſo feen ee nn we 1 anſcheinend ſehr lohnenden Fiſchfange 1 Aber bald hai uns einer aufmerkſamen Geſellen erſpäht, und brauſend erhebt ſich die erſchreckte € 0 um an einem geſicherteren Platze wieder einzufallen. Das Flugbild iſt dabei außerordentlich bezeichnendes und mit dem keines anderen Vogels zu verwech ln⸗ des: man glaubt ein eilig dahinſchnurrendes ſchwarzes Kreuz zu ſehen.“ Un ſie in der Nähe zu beobachten, ließ ich den Kahn in ein dichtes Schilfgebüſch in de Nähe eines ihrer Fiſchplätze führen und lag nun mit meinem „Miro“ lautlos auf der Lauer. „Erſt kommen einzelne angeflogen, ſchießen dicht über | Waſſerſpiegel dahin, ſchlagen dann klatſchend auf denſelben auf, tauchen fo und geben ſich mit erneutem Eifer der Fiſchjagd hin, dabei aber immer mißtrauiſch um ſich ſchauend. Allmählich mehrt ſich ihre Zahl, einzelne unte man beobachten. Wurde Allie auf den a ee a wir auf eine 5 1 Waſſerſläche die mit vielen Hande von (Fulica atra L.), großen Krontauchern (Colymbus cristatus 4 halſigen Krontauchern 5 e eat U und 1 2885 . Felhetatmıen Zeit zu Geſicht kam. Segel fünf Uhr kehrten wir total abgemattet und kreuzlahm von dem ſtundenlangen Sitzen ohne Lehne auf einem Suhr — aber hochbefriedigt von dieſer intereſſanten Jagdexkurſion nach dem Schutzhauſe Kara-Otok zurück, weihten das neu geſtiftete Fremdenbuch ein und kehrten bei Dunkelwerden nach einem kleinen erquickenden Imbiſſe, reich mit ö Beute beladen, nach Czapljina zurück, um gegen neun Uhr mit dem Abendzuge wieder in Moſtar einzutreffen, nachdem wir in Czapljina die neu errichtete Aal⸗ Konſerven⸗Fabrik, die dazu dienen ſoll, den außerordentlichen Fiſchreichtum des Utovo⸗Blato auch für das Ausland zu verwerten, paſſiert und für unſere ungariſchen Jagdfreunde, die heute einer Einladung zur Bären- und Gemsjagd gefolgt waren, zu morgen die Boote und Bootführer nach der Krupa-Mündung beſtellt in (Fortſetzung folgt.) Die Wetterverkündiger unter den Vögeln. Von L. Buxbaum. 5 Schon von alten Zeiten her hat es Leute ee die das Verhalten der Vögel bei Witterungswechſel beobachteten und daraus dann das kommende Wetter 2 vorausſagten. Beſonders waren es Förſter und Schäfer, die in dieſer Beziehung 8 Beobachtungen anſtellten, und in mancher Schäferkutte ſteckt ein ganz zuverläſſiger Naturbeobachter. So wird allgemein als Thatſache angenommen, daß es bald Regen giebt, wenn die Haushähne anhaltend krähen, oder wenn die Spatzen, N Finken, Gänſe und Hühner im Sande baden. Kommen die Silbermöven und E Lachmöven in größerer Zahl in den Maiu und fliegen ſchreiend hoch über dem 2 Waſſer dahin, jo giebt es Wind, ſtreichen ſie niedrig über dem Waſſer, jo folgt . bald Regen. Wenn es im Sommer anhaltend einige Tage regnet, ſo ſtreichen die Schwalben ganz niedrig über der Erde dahin, weil ſie dann in der Luft keine Inſekten finden, da dieſe ſich auf der Erde, unter den Pflanzenblättern, verkrochen haben. In dieſen Tagen veranſtalten die Schwalben oft förmliche Treibjagden nach Inſekten. Beſonders ſind es Kleeäcker, die ſie gemeinſchaftlich abſuchen. Ein Theil der Schwalben fliegt voraus, den Acker entlang, und zwar * ſo niedrig, daß ſie öfters mit ihren Flügeln auf die Pflanzen ſchlagen und dadurch die Inſekten aufſcheuchen. Die nachfolgenden fangen dieſe dann weg. Nach einiger Zeit wird gewechſelt, und dann fliegen die anderen voraus und die erſteren folgen nach und ſättigen ſich auch. Auch der Wechſel von kalt und 2 warm kann im Winter voraus beftimmt werden. Ganz zuverläſſige Wetter- 4 anzeiger ſind in dieſer Beziehung die Wildgänſe, Anser anser, die als eh bt es in einigen Tagen kaltes Wetter 990 Se wenn fi Norden ziehen, dann wird es bald gelinder. Ein Beiſpiel mag tige Der November das Jahres 1899 war ſo gelinde, daß man allgemein Lan der ganze Winter würde, wie der vorige, nicht ſtrenge regieren. Auch die Tage des Dezembers zeigten noch + 3% R. Da kamen am 3. Dezember | + 2 R. die erſten Wildgänſe hier vorbei und zogen nach Süden. Auch c 4. und 6. Dezember kamen noch einige Züge, immer nach Süden gehend. An 8. Dezember zeigte das Thermometer — 6 R., und täglich ſtieg die Kä lte b auf — 14% R. Am 28. Dezember zogen die Wildgänſe wieder nach Nord und ſchon am 30. Dezember konnte ich + 4% R. notieren und iſt Thauwett eingetreten. Dieſelben Beobachtungen habe ich nun ſchon viele Jahre lang gemacht und kann ich mich auf dieſe Wetterverkündiger ſicher verlaſſen. Die Er⸗ klärung für dieſes Verhalten liegt ſehr nahe. Wenn im Winter Kälte eintritt, ſo iſt das faſt jedesmal mit Nord- oder Nordoſtwind verbunden. Die Kälte tritt dann im Norden einige Tage früher ein, als im Süden. Wird es nun in N der Heimat der Wildgänſe kalt, oder tritt Schneefall ein, ſo ſtreichen die Gänſe nach Süden und verkünden uns, was dort eingetreten iſt. Bekommt der Süd⸗ 5 paſſat wieder die Oberhand, ſo ſtreben ſie wieder ihrer Heimat zu. In ſehr 5 kalten Wintern kommen auch große Trappen, Otis tarda, und Wildſchwäne, Cygnus cygnus, hierher und ſind ſolche ſchon oft erlegt worden. 15 Solche Beobachtungen ſind recht lehrreich. Der Vogel im Volksmunde. Von Rudolf Hermann. . (Fortſetzung.) al A auf welchem einige Enten ſich in wilder Luft mit Tau be ebe während mit majeſtätiſchem Anſtand ein Schwanenpaar über den Waſſerſpiegel dahinglitt. Einige Gänſe machten am Ufer Halt; ſie verlangten nur ihren Durſt zu ſtillen, aber nach keinem Bade. Ihre originelle Stellung hierbei brachte - das Verschen in Erinnerung: „Keinen Tropfen trinkt das Huhn, ohne ni Blick zum Himmel 'nauf zu thun; feinen Tropfen trinkt die Gans, ohne daß x dabei wackelt mit dem Schwanz.“ Während ich dabei ihre großen Füße be rach mꝓꝗꝗußte ich unwillkürlich jener von der Kultur noch vernachläſſigten Gegend ER. denken, „wo die Gänſe das Pflaſter machen,“ und ange ſichts ihrer Fußb 5 kam mir das Liedchen in den Sinn: | Br. 2 1 8 N 0 * 5 72 De * Bd * 5 „ 7 I — hi roh * „ . 4811 8 X 2 Mo a 1 0 4 7 — 55 Ed N u ua KR ER * 157 „ ee EN 40 e u" o ( Der Vogel im Volksmunde. 359 „Die Gänſe gehen barfuß Und haben keine Schuh, Der Schuſter hat's Leder, Kein' Leiſten dazu, Darum kann er den Gänslein RS Auch machen keine Schuh.“ . f Alsbald waren Gans und Ente im Geſpräch, und dieſes nahm eine ſolche 3 Lebhaftigkeit an, daß ich geneigt war, zu glauben, es handele ſich um einen von den Enten angezettelten Familienklatſch, wofür ſie von den Gänſen als Sinnbild 5 der Lügenhaftigkeit, als welches ſie ſchon zu Olims Zeiten galten, hingeſtellt wurden. Vriel verſteht der Menſch von der Vogelſprache leider nicht. Von ſeiten der . Gänſe fiel aber oft ein erregtes „Grütt, Grütt,“ womit ſie offenbar auf „Enten⸗ grüße“ und auf ein beſchränktes Auffaſſungsvermögen der „Entenſchnäbel“ an- ſpielten. Mit Vergnügen muſterte ich die Geſellſchaft und näherte mich ihr mit - einem „Hurrah! die Enten!“ doch da war nur die allbekannte „Paakente“ vertreten, die man ſchon in der Kinderſtube kennen lernt, die „bleierne Ente“ bemerkte ich nicht; dieſe hält ſich allerdings meiſtens nur in Badehäuſern auf. Selbſtverſtändlich ſah ich auch keine von den „Stud⸗enten,“ weil dieſe in Gegenden heimiſch ſind, welche eine weniger wäſſerige als hopfen⸗ und malzſchwangere Atmoſphäre auf- weiſen. Ob ſich unter ihnen einige „Zeitungsenten“ befanden, vermochte ich auch nicht feſtzuſtellen. Meines Wiſſens taucht dieſe Art nur ſporadiſch auf und führt ein ziemlich verſtecktes Daſein am Rebdaktionstiſch, auf welchem ſie auch vielfach mit Erfolg gezüchtet wird. . Durch ihre Bewegungen wahrhaft vornehm und edel nahmen ſich unter den „Gelb⸗, Groß- und Grünſchnäbeln“ die Schwäne aus. Ich erfreute mich an den anmutigen Geſtalten, bewunderte den weißen „Schwanenhals,“ deſſen ſich eine „ Schwanenjungfrau“ nicht zu ſchämen brauchte und gedachte des ſinnigen Vergleichs, = der Sagen und Märchen, wie überhaupt der mythiſchen Vorſtellungen, zu denen dieſer Vogel verſchiedenen Völkern Anlaß gegeben hat. = Überall hat der Schwan als Sinnbild der Reinheit und Anmut, doch | f auch als Symbol für Poeſie und Weisheit gegolten, und wenn Griechen beziehungs— weiſe Römer, wie wir dies heutzutage auch thun, Jungfrau und Schwan mit- einander verglichen und ſich in ihm die reine und keuſche Liebe einer Aphrodite— 2 Venus, ein Bild des Weisheitsgottes Apollo vorſtellten, jo haben ſie damit eine P- Anſchauung geteilt, die wir noch in der Mythologie anderer Völker, z. B. bei den Indern, welche dieſen Vogel allegoriſch für Brahma, den Gott der Schöpfung und der Weisheit, gebrauchten, ſowie bei den Slawen vorfinden, bei denen der Schwan ſowohl ein Attribut der Liebesgöttin als auch des Gottes Radegaſt, des Vertreters der Weisheit und der Stärke, geweſen iſt. Bei den Germanen vertrat pi * rn Nr * . * * * = 4 N * des Gewandes der Schöne e ce bediente sich der Welkeſchüterer, aum die Gunſt der Leda warb, die ihm in der ſchönen Helena ein für Tr | 95 und Griechen ſehr verhängnisvolles Geſchenk machte. Und welch' ſchöne Ver bherrlichung hat der Schwan in der Sage von Lohengrin gefunden, jenem „Schwaner 1 ie ritter,“ den er von der Seite eines liebenden und geliebten Weibes in die Gralburg N | zurückholte. Eine Glorifizierung iſt Englands großem Dichter in dem ſprichwörtlich . ee von Avon“ idee al die Wa 5 e r N u een fr 2 8 3 828 ben ER Ay | Man möchte das ſchöne und reine Bild, welches dieſen, in ſeinem ganzen 1 a R äſthetiſchen Vogel umgiebt, nicht gern getrübt ſehen, und doch darf ich ſie nicht 5 unerwähnt laſſen, jene Scheuſale, welche als Mißgeburten mit verzerrtem und EA: ſchreckenerregendem Antlitz, halb Menſch, halb ae unter dem Namen Gräen 85 den Tartaros bewohnten. en Eng verbunden mit dem Schwan ift die Taube, das Sinnbild der Sanfte der e und des Friedens; im n Übrigen Alt je als W 5 auf b Schon Anakreon ſingt von ihr: „O holdes Täubchen, künde, RN. Von wo Dein raſcher Flug? . Ya Woher der Hauch der Düfte, | e Wenn Dich durch's Meer der Lüfte Dein Fittich ſprühend trug? N e Auch ihrer iſt häufig im Volksleben gedacht: „Angenehme Taube, die | Väter Glaube längſt geſehen.“ Eine Taube war es, welche Noah ausſandte 5 Kundſchafterin, die mit dem Olblatt, dem Zeichen des Friedens zu ihm z kehrte. Und gleichfalls eine Taube war es, in der Chriſtus bei der Ta Jordan den Geiſt ſeines himmliſchen Vaters erkannte. In Anlehnung Vorgang benutzen Künſtler vielfach die Taube zur Darftellung des heiligen © Die Mythologie erwähnt der Taube als Sinnbild der Venus vor deren Wagen ſie geſpannt war. Sogar bei den Phöniziern, eit deſſen Religionskultus ſich in ziemlich rohen Formen bewegte und nu 361 ER © 3 entnommenen Attribute anche vermag, begegnen wir der Taube * für die Göttin der Liebe. Ferner dient ſie als Allegorie für den Gott des Windes Zephyr, der als Jüngling mit Taubenflügeln dargeſtellt wird. Bei der Geburt Jaupiters, der von Nymphen erzogen und von verſchiedenen Tieren mit Speiſe und Trank verſehen wurde, brachten ihm Tauben Nektar und Ambroſia. Eine | Taube rettete die Argonauten, als ſie auf ihrem Zuge an den Symplegaden, jenen 3 alles zwiſchen ſich zermalmenden Felſen vorüberkamen; einen wichtigen Boten— dienſt verſahen der Sage nach die Stammeltern der „Tauben von St. Marcus“ als ſie zu Anfang des 13. Jahrhunderts bei der Belagerung von Candia wertvolle = Nachrichten von dort nach Venedig brachten,“) kurzum die Taube hat von jeher bis 3 hinab zu dem armen Aſchenbrödel in Sage und Geſchichte eine Rolle geſpielt. | Leider mußte dieſer anmutige Vogel ſowohl im Altertum als auch in der Neuzeit a zur Beluſtigung, dem ſogenannten Taubenſchießen, herhalten; jetzt bedient man ſich erfreulicher Weiſe bei dieſem Sport der „Thontauben.“ 2 Man jagt: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falſch wie die Tauben.“ Doch, „o Weisheit, du redſt wie eine Taube.“ Was für Unheil haben „Tauben⸗ augen“ und „Taubenherzen,“ in denen es „wie in einem Taubenſchlage“ zugeht, = ſchon angerichtet. Daß Menſchen ſich manchmal „wie die Tauben ſchnäbeln,“ Einer dem Anderen mit „mein Täubchen“ ſchmeichelt, oder daß fie „wie Turtel— tauben miteinander leben,“ iſt zwar ſprichwörtlich, in Bezug auf den letztgenannten 1 aber wohl mehr Dichtung als Wahrheit. Doch daß es noch viele Leute giebt, die da glauben, es würden ihnen „gebratene Tauben in den Hals gen „davon kann man ſich oft im Leben überzeugen. Um noch kurz des Kinder- mundes zu gedenken, ſo wird dieſer mit der Taube ebenſo früh bekannt, wie mit dem Hahn, und Lieder wie „Es ſitzen zwei Täubchen auf einem Dach“ und 4 3 „Saßen einſt zwei Turteltauben“ vom Kindermund geſungen, vermögen uns noch für Momente aus der rauhen Wirklichkeit in die Poeſie der Jugendzeit zurückzuführen. 3 Ich übergehe die „dummen und einfältigen Puten,“ ärgere auch nicht den Truthahn mit einem „Puter, ich habe mehr Rot als du,“ ſondern wende mein Augenmerk dem Schmuckſtück des Geflügelhofes, dem Pfau, zu. Als ſolches galt er ſchon in Athen und Rom, wo er in Vogelhäuſern — oft allerdings lediglich ſeiner ſchmackhaften Zunge und des Gehirns wegen, welche man als Delikateſſe äubereitete — gehalten wurde, und Alexander der Große fand ein derartiges 3 Gefallen an dem farbenprächtigen Vogel, daß er ihn, wie man ſagt, von ſeinen Kriegszügen aus Indien nach Griechenland mitbrachte. Symboliſch denkt man . ſich den Pfau als Zeichen des Stolzes und der Eitelkeit, während man Pfaufedern 3 im Aberglauben des Volkes den Einfluß zuſchreibt, Zank und Streit herbeizuführen ) K. Baedeker, Handbuch für Reiſende. 1870. & ein Bm 0 . und fe deshalb i in der Häustihtei nit lebt. um ſich bewundern zu laſſen, 5 findet man das Zutreffende WN was Redensart liegt: „Stolz wie ein Pfau,“ oder „Er ſpreizt ſich wie ein s - x : | Die Inder ſahen in ihm ein Sinnbild für n Kriegsgott, ac wi Hera, auf deren Thron und vor deren en er jeinen Platz Bat tere ſoll, wie die Sage erzählt, iu ſeinen Schweif die Augen des We = Wächters Argos verſetzt haben, der auf das Geheiß der eiferjüchtigen Göttin eine Br Geliebte ihres Gemahls verfolgen mußte, hierbei aber ſeinen Tod fand. Ganz . im Widerſpruch mit ſeiner Farbenpracht ſteht die unmelodiſche, ſogar unangenehm N berührende Stimme des Pfauen. Und dennoch ſchenkt man auch ihr Beachtung. wenn der Pfau ſie öfters am Tage ertönen läßt und glaubt an a als einen Wetterpropheten, der dadurch Regen ankündigen will. CR Doch was läuft denn dort jo ſchnell über den Geflügelhof? EM Perlhü uche Auch ſein Gefieder erſcheint uns nicht unangenehm. Sind doch die weißen Tropfen lauter einzelne Thränen, welche einſt die Schweſtern des Meleagros vergoſſen, als dieſer, von der kalydoniſchen Jagd glücklich heimkehrend, durch die Rache feiner | eigenen Mutter, mit deren Bruder er in Zwiſt geraten war, fein Leben verlor. % „Nicht, ob ein Gott mir hundert ertönende Munde mit Zungen 1 a Schenkt', und umfaſſenden Geiſt, und des Helikons ſämtliche Weisheit, - 1 Redet' ich ganz den Jammer der unglückſeligen Schweſtern.“ ; 5 Alſo ſingt Ovid. Endlich erbarmte ſich der endlos Klagenden die Göttin und es „Hüllt, bis auf Gorge allein und die Schnur der edlen Alkmene, e Allen Diana den Leib mit dem Wuchs leichthebender Federn, 125 Streckt an den Armen entlang weitreichende Flügel, und ſpitzet Hornig den Mund; es entfliegt die verwandelte Schar in die Lüfte.“ (Fortſetzung folgt.) e Mitteilungen. eee * n 4 N a * Kleinere ee Luterariſ ches. 363 . Artitel ade „Herrliche Mörpergruppe⸗ 5 Dieſe Käſten, mindeſtens ſchon 50 Jahre alt, ſtanden ſeit Jahren bei mir auf dem Speicher und hatten einſt einen rein dekorativen Zweck und Wert gehabt. Zufolge wiederholten Umzuges waren die Käſten und deren Inhalt beſchädigt worden; da ſich nun aber doch eeinige noch brauchbare Objekte darunter befanden, jo bot ich der Käuferin meiner Sammlung dieſe Käſten als Geſchenk an, um ſie nicht wegzuwerfen. Herr Präparator 2 Henſeler erhielt den Auftrag, das brauchbare Material umzuarbeiten und neu zu montieren, den Reſt dagegen zu vernichten. Während dieſe Käſten ſich bei Henſeler befanden, hatte augenſcheinlich der Einſender des Artikels dort Gelegenheit, ſie zu „bewundern.“ Daß einige der Vögel „gefärbt“ waren, habe ich erſt jetzt durch Herrn Henſeler erfahren, da ich mich um den Inhalt der Käſten nie ge— kümmert hatte; bei der urſprünglichen Beſtimmung der Käſten, als „Dekoration“ zu dienen und bei ihrem ehrwürdigen Alter iſt dies ja ſchließlich kein Wunder. Der vorſtehend geſchilderte Sachverhalt war dem Einſender der Mitteilung | „Kurioſum“ durchaus bekannt, er konnte ihn auch jeder Zeit von Herrn Henſeler Bee | Dr. Carl R. Hennicke. Litteraxiſches. Wüftnei und Clodius, Die Vögel der Großherzogtümer Mecklenburg. Güſtrow 18900. In Kommiſſion bei Opitz und Co. Im Jahre 1861 veröffentlichte Paſtor Dr. Zander, der hervorragendſte mecklenburgiſche Ornithologe, eine ſyſtematiſche Überſicht der Vögel Mecklenburgs, in der er 262 Vögel als Bewohner der beiden Großherzogtümer aufzählte. Die vorliegende Arbeit, die nach der Anſicht der Verfaſſer infolge der wirtſchaftlichen Benutzung der Sümpfe, Mooſe und Brüche, der Ausrodung der Hecken und Gebüſche und der Verfolgung der Raubvögel eine in gewiſſem Maße abſchließende ſein ſoll, zählt 289 Arten auf, alſo 27 mehr als die Zanderſche. Sie iſt aber nicht nur eine trockene Aufzählung der einzelnen Arten und der Art und Weile ihres Vorkommens, ſondern die Verfaſſer haben in der richtigen Annahme, dadurch die Anregung zur Beobachtung auf weitere Kreiſe zu übertragen, eine Darſtellung der Naturgeſchichte des Vogels mit aufgenommen, ſodaß die Arbeit einen ſtatt— lichen Band von 363 Seiten bildet. Die Verfaſſer haben ſich in der Weiſe in das Material geteilt, daß die Tagraubvögel, Stelz-, Sumpf- und Waſſervögel Baurat C. Wüſtnei, die Eulen, Sing⸗, Kletter-, Tauben⸗ und Hühnervögel Paſtor G. Clodius bearbeitet hat. Beide haben die Litteratur und ſämtliche größere Sammlungen Mecklenburgs in ausgiebigſtem Maße benutzt, ſodaß das Werk wohl Anſpruch auf Vollſtändigkeit in jeder Beziehung machen kann. Die Nomen= klatur iſt die des „Verzeichniſſes der Vögel Deutſchlands“ von E. F. von Homeyer. Gera, 28. Juni 1900. Dr. Carl R. Hennicke. Dr. Wilhelm Haacke und Wilhelm Kuhnert, Das Tierleben der Erde. Berlin 1900. Verlag von Martin Oldenbourg. 2 Von dieſem Prachtwerke ijt Lieferung 2 erſchienen. Dieſelbe entſpricht in g . Inhalt und Ausſtattung vollſtändig der erſten. Die Farbentafeln ſind ausgezeichnet, N e nn * 4 \ * ee ebenſo die Textbilder. Wir ſehen dem weiteren Erſcheinen mit Spannung entgegen. Gera, 28. Juni 1900. Dr. Carl R. Hennicke. zugleich Feier des füafz g den Beſtehens der € findet in Leipzig vom 5. bis 8. Oktober 1900 ſtatt Be. 4 Tagesordnung: + 1 5 1 Freitag, den 5. Oktober, abends 7¼ Uhr: Geſellige Vereine im 1 Stadt Nürnberg (Bayriſche Straße, nahe dem bayriſchen Ba Sonnabend, den 6. Oktober, vormittags 9½ Uhr: Feſtſitzung: in 1. Begrüßung durch den Ornithologiſchen Verein Leipzig. 2. Feſtvortrag: Rückblick auf die Geſchichte der Geſellſchaft. 3. Empfang der Vertreter anderer Geſellſchaften und Vereine. Frühſtücks⸗Pauſe. | 12 Uhr: Beſuch des Zoologiſchen Gartens. RN 5 3½ Uhr: Feſteſſen im Hotel Stadt 33 ra 5 8 Uhr: Beſuch des Kryſtallpalaſtes. i 9 ; Sonntag, den 7. Oktober, vormittags 9 Uhr: Wee im bote Stadt Nürnberg. Geſchäftliche Sitzung. u 10 Uhr: Wiſſenſchaftliche Sitzung. e AN 12 Uhr: Befichtigung der Sammlung von Kuckuckseiern des Herrn Dr. Ney und Beſuch des Zoologiſchen Muſeums der Königlichen Univerſität. 15 a 2 Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Hotel Stadt Nürnberg. a an 3 Uhr: Fortſetzung der wiſſenſchaftlichen Sitzung. 1 „ 7 Uhr: Beſuch des Stadttheaters oder geſellige Vereinigung im Mee 5 ei 1 Montag, den 8. Oktober: Ausflug nach dem ſüßen See bei Eisleben. er Abfahrt Leipzig 6?° früh, ab Halle 7, in Wansleben 75”. Zu Fuß am Binderſee Ar, (Reit des Salzſees) entlang nach Rollsdorf (40 Minuten). 9½ Uhr Frühſtück dort (Gaſthaus zum Binderſee). Von hier aus, wenn die Zeit es geſtakte Abſtecher nach Volkmaritz und Beſichtigung der Sammlung des Herrn Pfarrer Kleinſchmidt. 11 Uhr zu Fuß nach Seeburg (20 Minuten). Dampferfahrt über den ſüßen See. Zu Fuß nach Helfta (30 Minuten). Elektriſche Straßenbahn von dort nach Eisleben. (4 Uhr Ankunft daſelbſt). Beſichtigung des Senkungsgebietes. Im Wieſenhauſe in Eisleben Ausſtellung zweier Sammlungen von Vögeln, die früher auf dem ſalzigen 9 See erbeutet worden ſind. Mittageſſen im Wieſenhauſe. — Schlußſitzung. Die Teilnehmer an der Verſammlung werden gebeten, ſich recht frühzeitig 4795 bei einem der Unterzeichneten zu melden. Als Gaſthof wird in Leipzig Hotel Stadt Nürnberg (nahe bayriſcher Bahnhof), 8 wo auch die Sitzungen ſtattfinden, empfohlen. (Zimmer zu 2,50 und 3 Mark). Beſtellungen ſind rechtzeitig an die Hotelverwaltung zu richten (3 Tage zuvor). Diejenigen Herren, die am 8. Oktober nicht mit den Nachtzügen von Eisleben 5 abreiſen wollen, können dort im Wieſenhauſe übernachten. 7 Zur regen Beteiligung an der Verſammlung laden die Weitglieder der Ge. ſellſchaft wie alle Freunde der Ornithologie ergebenſt ein im Auftrage des Vorſtandes der Deutſchen Ornithologiſchen Geſeuſcaſt O. Giebelhauſen, Prof. Dr. Reichenow, Lokalgeſchäftsführer, Generalſekretär d. Deutſch. Ornitholog. Geſeaſc Leipzig, Turnerſtr. 19. Berlin N. 4, Sue Dr 43. Druckfehler⸗ Berichtigung. ; eh Seite 303 Zeile 8 von oben dieſes Jahrganges muß es ſtatt 7825 . 537 252377 7 TEE N Dieſem Hefte liegt Schwarztafel XXIV bei. © m 8 Redaktion: Dr. Carl N. Hennime in Gera (Reuß 55 Druck und Kommiſſionsverlag von a Eugen 8 in 1 kümternbaus. 9 i * U ! ) *. Nm, Nm N Sms RZ Te III J Ilm 9 2 2 2 7 4 . —ůů— 1. lm. | ſſ Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt, | begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, i fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Tiebe. e zahlen SS von N : einen Jahresbeitrag vonfünf Mk. 1 ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen voſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. Ense direkt zu ſenden. Rohmer in Zeitz erbeten. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. 5 Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet mm XXV. Zahrgang. September und Oktober 1900. Ur. 9 und 10. Inhalt: Dr. Victor Hornung: Zum Schutze unſeres gefiederten Volkes. — Profeſſor Dr. Rudolf Blaſius: Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina und den be— nachbarten Ländern. (Schluß.) — Dr. Carl R. Hennicke: Die Fänge der Raubvögel. XI. XII. (Mit zwei Schwarzbildern, Tafeln XXV, XXVI.) — K. Gebhardt: Winter- liches Vogelleben auf der Alfter bei Hamburg. — Dr. E. Rey: Ornithologiſche Beobachtungen aus der Krähenhütte. — F. Anzinger: Über das Verdauungsvermögen meiner Rauch— ſchwalbe (Hirundo rustica L.). — Forſtmeiſter Curt Loos: Ein Beitrag zur Frage über die Ernährung der Spechte. — Otto le Roi: Zur Ornis des Niederrheins. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Fortſetzung.) — Kleinere Mitteilungen: Geſtörtes Brutgeſchäft. Erfolge mit von Berlepſch'ſchen Niſtkäſten. Fremde Vögel. — Litterariſches. — Aus den Lokal⸗- Vereinen. — — — — 28 — — » 7 2 LI DEE: va „ Worhuüng, e e und viele Tierchen finden durch ihn unverſchuldet einen frühen 2 Tod. möchte ich nun kurz auf einen Mißbrauch hinweiſen, durch W ne | glück . manches 1 Vöglein der 85 geraubt Wb und ſpähen, mit der Flinte in der Hand, en aus, ob ſich % etwa 15 als verlockendes Ziel blicken läßt. Hurtig wird das arme Tierchen aufs K genommen, ein Knall, und der fröhliche Sänger fällt nieder ins Geſtrüpp. Nur wenigen Vögeln iſt aber ein ſchneller, ſchmerzloſer Tod beſchieden. Ei: alen ſie dahin. So gelangte vor einiger Zeit ein Edelfinkenmännchen im Hochgett kleide in meine Hände mit einer tiefen Schußwunde in der Bruſt; ganz kürz fand ich einen Staren, der flügellahm geſchoſſen war, vor, und wenige Tag ſpäter fing ich eine Heckenbraunelle ein, die eine friſche Schußwunde aufwies. Ihr linker Flügel war völlig zerſchoſſen, und die Flugkraft war infolgedeffen für immer gelähmt. Am frühen Morgen fing ich fie ein, nachdem fie mit der ſchweren Wunde die eiſigkalte Nacht im Freien 1 en fr lang ein Opfer des Raubzeuges oder der Temperatur. Sogar m den 1 80 8 monaten betreiben die Schützen vielfach ihren traurigen Sport, ſodaß manı Familienglück zerſtört wird. Möchten doch die Eltern und Erzieher der ® daß ihre Schutzbefohlenen, wenn überhaupt, erſt im reiferen Alter eine S 5 waffe erhielten und damit nicht ſo verderblich ſchalteten und walteten, wie 8 dies leider nicht ſelten beobachten kann. Denn Herz und Gen können auch . in der Vogelſchutzfrage manch' edlen Früchte zeitigen. N = Nicht minder verderbli als die Feuerwaffen find Die namentlich on Schuljugend benutzten Schleudern. Auch durch fie geht mancher fröhliche . zu Grunde. Nur ausnahmsweife erleiden die getroffenen Vögel e Tod, meiſt ſind nur Verletzungen und Verſtümmelungen die Folgen J 5 2 | 3 zur: 2 en a RL d denreſſ e ac Bosnien, Herzegowina x. 367 . e am Erdboden boten dieſe elend verkrüppelten Weſen einen mitleid⸗ erregenden Anblick dar. Ich habe ferner die Beobachtung gemacht, daß namentlich junge Vögel, die noch nicht vollkommen flügge ſind, am meiſten zu leiden haben, da ſie häufig, nicht weit vom Erdboden entfernt, auf Zweigen und Aſten ahnungslos daſitzen. Sie werden jo lange mit groben Schrotkörnern oder Steinen beſchoſſen, bis ſie ſchließlich ermattet vom Sitze herabſinken und den Quälereien der Peiniger ausgeſetzt ſind. Möchte doch auch nach dieſer Richtung hin jeder Freund unſerer ER BET — H \ tie u, n er Vogelwelt auf den Schutz des gefiederten Volkes bedacht ſein! . 5 Studienreiſe nach Bosnien, Herzegowina und den benachbarten Ländern Br im Herbſte 1899 Br. ni von Profeſſor Dr. Rudolf Blafius. . (Fortſetzung und Schluß.) . 8 "RS VII. Moſtar. 2 2. Oktober. Der Tag wurde der Erholung gewidmet, kleinere Spazier- gange in die maleriſche Umgebung der Stadt gemacht und dem vielſtimmigen Rufen der Muezzies von den zahlreichen Minaretten herab gelauſcht. Präparator 5 Zelebor hatte Sitta Neumayeri erlegt, die an dem kahlen Felſen der un- 4 mittelbaren Umgebung Moſtars vielfach vorkommt. Abends kehrten unſere un⸗ h 1 Nee gariſchen Freunde vom Utovo Blato zurück, ſehr mißgeſtimmt darüber, daß die ſchon oben erwähnten engliſchen Jäger, die bereits geſtern Quartiere in Czaplina morgens in Beſchlag genommen hatten. Die Jagd war dadurch um drei bis vier Stunden verzögert und, da alles Wild vorher und beunruhigt war, ſehr wenig ergiebig geweſen. 5 VIII. Buna⸗Quelle und Stjepanograd. . 3. Oktober. Bei ſternenheller Nacht fuhren wir morgens 3 Uhr mit Profeſſor Pichler hinaus zu der Bun a⸗Quelle bei Blagay zum Uhu-Anftande. 5 2 Noch bei tiefer Dämmerung waren wir nach etwa einer Stunde angelangt am 5 „Han“ von Blagay, verließen den Wagen und erreichten auf einem etwas urtüm— lichen Fußwege nach etwa zehn Minuten ein kleines, unmittelbar an der ſteil auf⸗ 3 ſteigenden, ſogar überhängenden, Felswand angeklebtes Häuschen leine alte jetzt ZBerſtörte Moſchee), mit kleinem Hofe davor, abgeſchloſſen durch eine Mauer. Vor— ſichtig öffnen wir die Thür und ſchleichen lautlos auf eine Veranda hinaus, um bezogen hatten, die ausdrücklich für die Ungarn von uns beſtellten Kähne früh £ BER * N % 7 e mächtigen Fluten keppaltlar 6 die en See deſſen Urſprung man in N vermutet die Wölfe, die in der Gegend in großer Anzahl 99 1 ſollten. lich . der Aga Verdacht, er ließ den Hirten überwachen und eines Tages her 1 man ihn, als er ſeine Beute in den Fluß warf. Den nä ichſten Tag fiſchee * ut anſtatt des zu den ‚enthanpfeist Feine ſeines Be a 0 “ 3 Grotte verſchwunden. 5 nicht rechtzeitig ſchußfertig. Allmählich begann es heller zu ie es 1 te . ſich etwas in der Grotte. „Klürr, Klürr“ erſcholl es aus der Tiefe und pl = 4 ſauſte mit der Geſchwindigkeit eines Pfeiles ein Alpen egler Mieropus melba a uns vorbei, der zweite, dritte, vierte folgt, und ſo geht es weiter is freien Ather zu eilen. Ein Schießen ift bei der Dimiter und gegen die gegenüberliegende Felswand kaum möglich. — Da erſcheint mit einem Male Tier im Dunkel der Grotte, bewegt ſich, hüpft von einem Felſen zum Li Profeſſor Pichler ſagt, 5 ſei eine Felſentaube. Ich ee 1 kamen aus der Schlundgrotte und den darüber liegenden Höblungen 17 a Schuß nach dem anderen fiel, einige Dutzend türkiſcher Knaben und aus Blagaj hatten ſich eingefunden und wetteiferten, die in den v gefallenen Tauben für uns aufzufiſchen, immer neue ſchier endlo Tauben kamen aus dem Felſen hervor an uns vorübergeſauſt. 1 i = — 5 0 en ſich von dieſem d Schauspiel, wir wollten ER auch Steinhühner jagen, und jo kehrten wir, nachdem der Türke (ein Hodſcha, der die alte Moſchee bewacht) uns einen ausgezeichneten Kaffee gebracht, nach dem „Han“ zurück, be— ſtiegen unſeren Wagen und fuhren auf der Straße nach Nevefinje zu ins Karſt— gebirge hinan, rechts von uns die maleriſche Ruine von Stjepanograd laſſend. Sehr bald, nachdem wir die Straße verlaſſen und den trefflichen Hühnerhund Pichlers vor uns hatten ſuchen laſſen, hörte dieſer die Steinhühner auf der anderen Thalſeite eines tiefen Felſenkeſſels locken. Im Geſchwindſchritt ging es hinab, dann auf der anderen Seite wieder einige hundert Schritte hinauf, immer dem raſch vor uns herj uchenden Hunde nach. Da ging mit mächtigem Sauſen eine Kette von fünfzehn Stück auf, von Beſſerer und Pichler ſchoſſen ein ahn herunter, das tief unter uns ins Thal fiel; die übrigen ſtrichen (ein köſt— licher Anblick !) in die aufwärts führende enge Felſenklamm hinein. Wir ſuchten lange, endlich fanden wir — die Federn des erlegten Huhnes, das unter uns in dem Felſengewirre offenbar der Fuchs geholt hatte. Noch einige Felshalden K wurden abgeſucht, aber vergeblich, die Hitze war gegen 11 Uhr ganz unerträglich f geworden. Einige Steinadler und Gänſegeier zogen hoch in der Luft vom Gebirge herab, ſonſt war die Gegend tot. Bei einem Forft: und Wegewart, einem alten Bärenjäger, der in den letzten zehn Jahren fünfzehn Bären dort in 5 der Gegend erlegt hatte, kehrten wir ein und labten uns an Kaffee und köſtlichem Honig, um gegen 1½ Uhr wieder in Moſtar einzutreffen, da Profeſſor Pichler 8 um 2 Uhr ſeinen Schulunterricht im Gymnaſium abzuhalten hatte. Das Land beſitzt zwei volle Staatsgymnaſien, eins in Moſtar und eins in Sarajevo, und außerdem ſeit 1882 ein Jeſuiten-Gymnaſium in Travnik, die ſämtlich bis zum Abiturienten-Examen zur Univerſität vorbereiten. Wie mir Profeſſor Pichler erzählte, haben ſich die Schüler der verſchiedenen Religions- bekenntuiſſe ſehr gut zuſammen eingewöhnt. Im Augenblick der Occupation exiſtierten derartige Schulen überhaupt nicht, es gab nur ſeitens des Staates och Dr. Guillaume Capus, Atravers la Bosnie et l' Herzegovine, Paris 1896, einem vortrefflichen Werke, dem ich viele Notizen entnehmen konnte) Deekhtebs (Elementarſchulen unterſter Ordnung), Roujdias (höhere Bürgerſchulen) und eine Idadia (höhere Induſtrie⸗Schule) in Sarajevo, die aber eigentlich nur = die muſelmänniſchen Kinder eingerichtet waren, außerdem privatim katholiſche Schulen, die die Franziskaner, und orthodoxe Schulen, die die einzelnen Ge— meinden hielten. Auf dem Gebiete der Verbeſſerung des Schulweſens hat die * Regierung ganz Außerordentliches geleiſtet. Wie mir mitgeteilt wurde, beſtehen jetzt circa 300 Staats⸗Volksſchulen, in denen der Religionsunterricht durch Ver— treter Es vier in e kommenden Religionen, Islam, katholiſche, orthodoxe 29 ar jn üdiſche Konfeſſton, erteilt wird, ö lich von den Schülern benutzt werden. br d kerusg zuſagt, geht daraus hervor, daß 55 B. 1883 — Kinder, 1893 — 3044 ſolcher die ſtaatlichen Volksſchulen e bildung ſchreitet dementſprechend fort. Während vor 1883 von h. 3 katholiſchen Schweſtern geleitete Schulen geſorgt, 1879 hat der Staat | interkonfeſſionelle Schule in Sarajevo begründet, die zwei Jahre I 5 5 der Frau Hörmann unentgeltlich geleitet wurde. 1894 zählte ſie 5 i 192 Zöglinge. er | Wenige Kilometer vor Moſtar paſſierten wir die armeniſchs We | 3 ſtation von Gnoinitza. 1889 hat die Regierung dieſelbe einrichten laſſen, | | den eingeborenen Söhnen der Landbevölkerung einen regelrechten Unterricht | Weinbau geben zu können. Achtunddreißig verjchiedene Weine werden dort ge 2 baut, am beiten gedeihen bisher von Weißweinen der Jilavka, von Rotweine: Platina und Skatarska, köstliche Getränke, die wir meiſt dort in den Wirtshäu 1 uns geben ließen. Die Schäler, die dort den Unterricht genießen, ſind zwiſchen 8 ſechzehn und dreiundzwanzig Jahr alt, erhalten noch nebenbei — er- richt im Rechnen und Schreiben, bekommen täglich 50 Kreuzer Lohn, w 24 Kreuzer für die Koſt zurückbehalten werden, die ſie ſich ſelbſt kochen. a deer Zeit wird es der Regierung gewiß gelingen, mit Hilfe dieſes hier | gebildeten Perſonals den Weinban in der ganzen Herzegowina, die ſich vortre ich zur Weinkultur eignet, bedeutend zu heben. Muſelmänner is die Weint Tee fon K jetzt noch ht Ojfenbor e die re, ie könnten. — \ 8 Zur Hebung der Landwirtſchaft thut die ee überhaupt pe tl viel. Außer der früher ſchon erwähnten Forſtſchule in Sarajevo befteht ; eine landesärariſche landwirtſchaftliche Station bei Boutmir Ilidze und Sarajevo, die von Katholiken, Orthodoxen und Muſelmänn wird. Die Hauptbedingung für das Wachstum der Pflanzen ſind die 1 logiſchen Verhältniſſe. Um hierfür eine ſichere Grundlage zu finden, reiche meteorologiſche Beobachtungsſtationen im Lande, namentlich in der | eingerichtet, im ganzen ſiebenundſiebzig, Be drei a 115 nn 2727 85 3 Kuclurutz gebaut, die ben . mange und beter 9 WW . > 2 x 3 * Hermine ud den Genachbaten Landern. 371 deren An au ih für das 1 Klima vortrefflich eignet. 48 Bon den find namentlich hervorzuheben das e im = be. dem . „Zacke chaf“ 1 das Schwein, namentlich in den chriſtlichen Diſtrikten des Nordens, die Ziegen, maſſenweiſe, namentlich in =. der Herzegowina, wo man ſie faſt auf allen Bergabhängen unter Aufſicht einer : von der Spindel ſpinnenden Frau beobachten konnte und viel Geflügel. Hühner f Es es überall, der Türke liebt namentlich die Hähne mit ſchöner ſtarker Stimme und kleine, viele Eier legende e im Norden Bosniens werden viele Puter gezogen und ausgeführt. Außer dieſer jüngſten, erſt 1893 errichteten, landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtation beſitzt das Land noch weitere drei, eine 1886 gegründete in Modritſch in der Ebene der Poſavanina, eine andere aus demſelben Jahre bei Gatzko im 3 berzegowiniſchen Gebirge an der Grenze von Montenegro und eine dritte, 1888 er— * richtet, in Livno an der Grenze von Dalmatien. — In Zelengora im oberen 3 Narentathale hat man auch noch eine Muſter-Alpenwirtſchaft eingerichtet. Um die: Obſtzucht, die ſehr vernachläſſigt war, zu heben, hatte man die Obſtbaum— = hulen in Dervent für den Norden, in Moftar für den Süden. Dies reichte nicht mehr aus, und man hat noch zahlreiche Gemeindebaumſchulen gegründet, 1893 waren es 142, 1894 ſchon 187. Um den Bauern ein gutes Beiſpiel zu % Een, hat man auch einige „Bauern⸗Muſter⸗Wirtſchaften“ errichtet und be— ginnt, um landwirtſchaftliche Kenntniſſe zu verbreiten, landwirtſchaftliche Be— eee zu gründen. Dieſe ſchreiben Stierſchauen und Kälber— prämiierungen aus, um die Bauern zur Verbeſſerung ihrer Viehzucht durch seeed Preiſe anzuſpornen. Um die Geflügelzucht zu heben, hat die Re— gierung in Priedor 1892 eine landesärariſche Geflügelzucht-Anſtalt ge— be die dort gezogenes Raſſe⸗ Geflügel und Eier, wie z. B. Langſhan, Houdan, Plymouth, Minorca, Andaluſier, Cochinchina, Brahma-Hühner, Rouen— und Peking⸗Enten, Emdener Gänſe, Puter u. ſ. w., gratis an die Bauern ver— teilt. Auch die Pferdezucht hat man . zu verbeſſern, in Sarajevo, Betr und Travnif find Beſchälungs-Stationen eingerichtet, die umentgelt- lich dem Pferdezüchter zur Benutzung freiſtehen. Ein Fohlenhof iſt in 1 den letzten Jahren in Ilidze eingerichtet. Wettrennen werden jährlich bei Sarajevo und Ilidze abgehalten. Neuerdings hat man Eſelhengſte aus Cypern eingeführt, um auch die Maultierzucht zu heben. Aus allem dieſem geht 9 wie die Regierung unabläſſig weitſchauend bemüht iſt, . a 29* 818 Produltionsfühigteit des Landes und damit den == | zu heben. 3 gebliebenen ungariſchen Jagdfreunden Mares abwärts über Sun Cjapljina nach Gabella, wo die Krupa, vom Utovo Blato herkommend, Narenta einmündet, einem früher befeſtigten Städtchen, das in den K zwiſchen Venetianern und Türken eine wichtige Rolle geſpielt hat. un laſſen wir das liebgewonnene Land und ſteigen auf dalmatiniſchem Bode | Metkovic am rechten Ufer der Narenta aus, um die Brücke zu pa ſſieren und an | linken Ufer in einem kleinen Dampfer der Geſellſchaft Ceſare die We In den Jahren 1882 bis 1889 hat die öſterreichiſche Regierung mit einem Auf⸗ wande von circa ſieben Millionen Gulden die Narenta regulieren laſſen, ſodaß . Metkovis jetzt der Hafenplatz für das ganze Hinterland iſt. Einige Seeſchwalben f und Silbermöven deuteten an, daß wir uns dem Meere nähern. Bei Fort 4 Opus verlaſſen wir den Fluß und ſteuern im Meere nach Trappano A \ auf der ſich lang hinziehenden Halbinſel Sabbioncello gelegen. Dann wenden wir uns öſtlich und fahren in dem engen Kanale zwiſchen Feſtland und Hell inſel Sabbioncello nach Stagno piccolo. Hier verlaſſen wir das Schiff, das Gepäck wird auf einem Ochſenwagen, die Menſchen auf einem von Pferden ge⸗ zogenen Omnibus nach Stagno grande übergeführt. Höchſt maleriſch erſcheint die alte mit Zinnen gekrönte Feſtungsmauer, die Raguſa errichten ließ für 120000 Dukaten, nachdem es Stagno grande 1333 von Stefan Uros III. vo: Serbien gegen eine Jahreszahlung von circa 250 raguſaiſchen Dukaten erworl n hatte. Große Baſſins mit Meerwaſſer gefüllt dienen offenbar zur Salzgewinnung. Ein anderer Dampfer der Geſellſchaft Ceſare & Cie. nimmt uns auf und führ uns aus dem engen Kanal von Stagno in den Kanal von Calamotta, der zuerſt ſeeartig erweitert, ſpäter 2½ bis 3 km breit ſich zwiſchen den ür 9 bewaldeten Inſeln Giuppana, Mezzo und Calamotta zur Rechten und der mit den herzegowiniſchen Bergen im Hintergrunde bis Gravoſa hinzieht. kurze Wagenfahrt führt uns nach Raguſa, wo wir im Hotel Juen v liche Unterkunft finden. „ 5. Oktober. Zeitig traten wir une baba e ie nach der Placa oder S einem alten We geh 50 tra ze alten Raguſa. Die Ba a W (Bus ©. Maria wee 5 ach Bosnien, Sergegrein und den 8 erke Lände, 373 * = 5 5 der Familie Pozo, Frangistnnertire und Kloſter mit dem kſtlihen Kreuzgange) er und Profanbauten (Rektorenpalaſt, an den Dogenpalaſt in Venedig erinnernd, 2 1388 erbaut, Gemeindehaus, ganz modern 1862 im lombardiſchen Stile errichtet, und die 1520 vollendete Dogana) wurden beſichtigt, ein köſtliches Seebad am = Strande außerhalb der Porta Ploce genommen, namentlich aber unter Führung eines liebenswürdigen öſterreichiſchen Offiziers ein Rundgang um die Stadt oben auf der Höhe der alten Feſtungsmauer gemacht, der Gelegenheit gab zu den z intereſſanteſten Einblicken in die engen Straßen der Stadt und zu großartigen Ausblicken auf das Meer und den mit ſeinem Fort die Stadt beherrſchenden Monte Sergio. — Gegen Mittag fuhren wir mit einem großen Schiffe des öſter⸗ = reichiſchen Lloyds weiter gen Süden, zunächſt um die Halbinſel Lapad herum an 3 Lacroma vorbei, längs der iſtriſchen Küſte hin nach dem Eingange zur Bucht von Cattaro. An der Punta d' Oſtro ſcharf nach Oſten einbiegend, gelangen wir in die ähnlich den norwegischen Fjorden in die dalmatiniſchen Küſtengebirge ein⸗ dringenden Boche di Cattaro. In förmlichen Zickzackwindungen gelangt das Diampfſchiff an Caſtelnuovo und Riſano vorbei an dem füdöftlichften Ende der | Bucht in Cattaro an. Außer einigen Larus argentatus Michahellesi Bruch. und Larus canus L. hatten wir ornithologiſch nichts beobachtet. Bet RK 5 : 6. Oktober Um 6 Uhr fuhren wir mit unſerem gelt ee Wagen von 7 der Marina ab (die Stadt ſelbſt hat ſo enge Straßen, daß kein Wagen darin = fahren darf, wir alſo unſer Hotel, die Stadt Graz, nur zu Fuß verlafjen konnten). Aus der Porta Gordicchio gelangt man beim Dorfe Skaljari vorbei in einen ſchönen Eichenwald, dann in unendlichen Windungen anſteigend an Fort Trinitä, Faort Gorazda über die Zviroujak⸗Schlucht in etwa 2 ¼ Stunden nach der monte— ® negriniſchen Grenze, bezeichnet mit drei in den Boden eingelaſſenen, in ſchräger Richtung über die Straße hinlaufenden weißen Steinen. Bald rechts, bald links hat man die köſtlichſten Blicke auf die verſchiedenen Arme der Boche di Cattaro und ſpäter die ſüdlich nach Traſta und Budua hinabführende Küſte. Bald nachher iſt die Paßhöhe erreicht, der Blick auf das Meer hört auf, dafür haben wir vor uns eine unbeſchreiblich öde, aber durch die graue Färbung der Berge großartige Berglandſchaft, rechts nach Süden zu gekrönt durch den mächtigen Lovcen. An dem kleinen Dörfchen Krotac vorbei haben wir bald Njegus erreicht, ein kleines E Dorf von 1900 Einwohnern, den Stammſitz des jetzigen Fürſten von Montenegro; hier müſſen unſere Pferde ruhen und füttern, und wir benutzen die Gelegenheit, a die prachtvollen Männergeftalten uns etwas näher anzujehen. Den Kopf bedeckt 9 Werren * . rote Binde, l der eigentliche Gürtel, der zur ur Befefigung der blaue beinkleider Gade und zur Aufbewahrung der Waffen dient, und über ſilberdurchwebte Pas. Die Beinkleider gehen bis zu den ns * en die iR zu den die Füße bekleidenden a a | offenbar den höheren Ständen 1 Montenegriner vor uns & der 9 ſtraße 1 und a zu 17 mit der ganzen Würd: N aue eded nner nach Cattaro zum Markte, = müſſen fie vor der Stadt hie e Wa ablegen. — Nach kurzer Raſt ging es weiter zur Paßhöhe hinauf. Ein prach voller Steinadler (Aquila chrysaötos) zog vom ei ST 1 Ber hin. In der Ferne ſah man den rar See, gebäude benutzte, Palais befindet. In 185 8089 90 uns eine s alter und neuer allen, ee auch ne Gef ſwütze Gezeigt Von legene Palais des Erbprinzen Danilo, der beta mit einer deutschen $ „Jutta von Mecklenburg verheiratet iſt, und das en des were e . weſtlich vor der > zu nennen. 2 A * he | y ie. en re VE es — 1 A . 2 > er u F 5 En x 2 8 = BR ee egen won oo oa, benadbanten Ländern. 375 F 5 uns alten Nach dem Eſſen schrieben ie alle Gäſte ins Fremdenbuch in, und ſahen wir, daß unfere Bon ein Poſtſekretär und ein Rentner aus London waren. | | Er 4% Oktober. Der Geburtstag des regierenden Fürſten wurde mit einer roßen Parade gefeiert. Prächtige Soldatengeſtalten! Alle Häuſer hatten ge— laggt. Ebenſo in Njegus, wo die Schulkinder im feierlichen Zuge zum Geburt$- tagsfeſte des Landesfürſten in die Kirche geführt wurden. Das Wetter ſchien ſich leider zu ändern. Bei furchtbar drückender Hitze kamen einzelne Wolken vom Meere herauf. In Cattaro konnten wir noch einen Spaziergang machen, ein ae nehmen und begaben uns dann auf das Dampfſchiff „Budapeſt“ der ungariſchen Dampfſchiffgeſellſchaft „Ungaro⸗Croata“. Kaum hatten wir uns in die ſchwülen Kajüten zurückgezogen, ſo brach ein Gewitter über uns herein, deſſen dem g von den umliegenden Bergen wiederhallte. f c x. Bon Cattaro nach Raguſa. Ei 8. Oktober. Gegen 5 ½ Uhr fuhr unſer Dampfſchiff ab, dichte Wolken been an den Bergabhängen, dabei fiel zeitweiſe heftiger Regen. Beim Kaffee⸗ tiſche lernten wir einen liebenswürdigen Landsmann, den Geh. Legationsrat von 0 Schwartzkoppen, kennen, der oben in Cettinje ſchon mit uns zuſammen war, N und einen Kollegen, Dr. von Reuß, mit Frau aus Bilin. — Leider nahm der Wegen immer mehr zu, man konnte nicht mehr auf freiem Deck bleiben, und als nun unſer Schiff aus der Boche di Cattaro heraus bei der Punta d'Oſtro nach Vörden bog, erhielt es die vom Scirocco gepeitſchten Wellen von der linken Seite Er und a eherne auf und er id fam dann us die von 8 Oberſüiche tanzen ließ. Neptun forderte ſein 5 leider konnte ic dies wirklich Dozer Naturſchauſpiel nicht lange anſehen und mußte mich in die Kajüte 8 . Sehr glücklich war ich, als wir in Gravoſa das Schiff verlaſſen bonnten und e in unſerem ſchönen Hotel Imperial in Raguſa . 8 | II. Raguſa. u: 9. Ottober. Vollſtändig erholt und erfriſcht benutzten wir den ae Lag, um Raguſa ri Umgebung kennen zu lernen. Zunächſt unternahmen wir 1 N f 2 vn a - wbt ine bade ei er n 11 meindehauſe im zweiten Stockwerke aufgeſtellte 1 = \ Der Profeſſor Baldo Koſié, hatte die Liebenswürdigkeit, die Führung zu nehmen. Zunächſt ſind Gegenſtände hiſtoriſcher Natur ausgeſtellt, die ei Ge⸗ ſchichte 5 Stadt ya x uns vor e W Als a den Sehen des a Släntedewohner 1 unter anderen 5 die von Selen 5 Epi u | Heimat. Die letzteren gründeten Raguſa, das nun bis 1205 zum oſtrömiſchen Reiche gehörte und ſchwere Kämpfe gegen die Araber, die Bulgaren und Nor⸗ mannen durchzumachen hatte. — Bis 1358 blieben ſie unter venetianiſcher Hoheit und erweiterten ihren Handel nach den Balkanländern und dem Orient. — Durch den Frieden von Zara kamen ſie 1358 unter ungariſche Oberhohe Dies dauerte bis 1526, dann ereilte ſie das Schickſal der benachbarten Balkan⸗ länder und ſie wurden unter türkiſche Hoheit geſtellt. Furchtbare Zerſtörungen 2 richtete das große Erdbeben vom 6. April 1667 an. 1800 diente Raguſa nach dem Falſe der alten ae en Republiken von Genua = Venedig 1 als Mu und die ſeidene Fahne, die auf der Rolandsſäule an der Stradone bei fen Gelegenheiten gehißt wurde. Ein Glasſchrank in der Mitte des einen ale enthält eine große Menge ſilberner Kränze, die bei der Enthüllung da > des 8 raguſäiſchen Dichters, 1 Gundulié „ de a nächſt einen ge Teil und ehe: was befondere für uns war, eine lokale, ſpeziell Raguſa betreffende Abteilung. Die Vögel und Se 5 in dieſer Lokal-Abteilung waren bereits fertig aufgeſtellt. Vipera am La Vipera ammodytes a Ragusa e dintorni, per B. Kosi£, Ra * | 3 uns En 950 3 Rieſenſchildkröte des atlantiſchen Ozeans (Dermochelys [Sphargis] coria- & cea Blainv.), die im Oktober 1894 bei Budua, der erfte Fall im adriatiſchen 1 Meere, erbeutet wurde, bildet eine Hauptzierde des Muſeums. Von Alca tor da, 2 die vielfach im Winter dort vorzukommen ſcheint, waren ſchöne Exemplare auf- 3 i geſtel, ebenſo prachtvolle Hochzeitskleider von Phalacrocorax pygmaeus und eeine am 12. Januar 1891 in der Umgegend erlegte Großtrappe (Otis tarda). Die 3 weiſten Arbeiten von Koſis über das Muſeum find in kroatiſcher Sprache in den = ee der Societas historico-naturalis croatica veröffentlicht. — & Der Nachmittag wurde einer Fahrt nach Lacroma gewidmet. In fünfundzwanzig Minuten fährt man von Porta Caſſone, dem alten Südhafen Raguſas, nach der . in entzückender Abgeſchloſſenheit belegenen Inſel hinüber. Nach der Sage ſoll Richard Löwenherz 1192 dort ein Benediktiner-Kloſter gegründet haben; 1396 flüchtete nach dort König Sigismund von Ungarn vor Sultan Bajaſid, ſppäter verfiel das Kloſter, bis Erzherzog Max, ſpäter Kaiſer von Mexiko, dasſelbe käuflich erwarb und zu einem kleinen Schloſſe ausbaute. Dann kam 3 es in den Beſitz von Kronprinz Rudolf, der dort häufig in ſtiller Burüd- 3 gezogenheit glückliche Zeiten verlebte, und nach deſſen Tode (1889) wurde es den * Dominikanern geſchenkt, die jetzt den Fremden dort umherführen. Man landet in einem kleinen nach Oſten zu gelegenen Hafen an einem kleinen Seehäuschen, das ein alter Diener vom Kaiſer Max bewohnt. Eine Allee — Via Calaroga — von Pinien, Cypreſſen, Oleandern und Rosmarin führt uns nach der Kloſter— 4 Bee Hier finden wir viele Erinnerungen an Max und Rudolf, mich intereſſierte unter anderen das Bild unſeres Herzogs Wilhelm in preußiſcher Generalsuniform, der ” mn dem öſterreichiſchen Saul: Bulle ſehr e e Von 3 N — . > — 5 ber und benachbarte Feſtland, namentlich das maleriſch zwiſchen die Felſen ein⸗ 8 b Raguſa. Die Parkanlagen ſind nicht ſehr ordentlich gehalten, groß— 3 artig ſchön aber der Wald von Seeſtrandskiefern [Pinus maritima), den ſüdöſt⸗ lichen Teil der Inſel bedeckend. Wir beobachteten dort einen einſamen Triel | (Oedicnemus oedicnemus [L. ]), der nur langſam und träge vor uns flüchtete. * Eine Bootfahrt zeigte uns zum Schluß noch den Arco naturale, einer * Naturbrücke aus grauem Fels, unter der das blaue Meer in weißer ſchäumender Brandung hindurchplätſchert, und die große Grotte, eine von den Wellen weit— hinaus ausgehöhlte Offnung; dann fuhren wir bei köſtlicher Abendbeleuchtung 3 nach Raguſa zurück. F * Ein prachtvolles Eremplar einer 2,5 m langen f 2 “er XIII. Von Kagufa 1 1 10. e 2 11 Uhr auf der a einem stampfen der Angabe roots, mäßiger Bora, kühlem, aber klarem Wetter und mä äßig bewegter Kanal von Stagno grande e bogen wir links ins e 55 2 Inſeln Kalamotta, | der Marina zu ſieht, ebenſo wie der Dom un zahlreiche Palä ſchen 2 5 Venezianer-Zeit. Ihr berühmter Admiral Andrea Dandolo und der befa 7 Seefahrer Marco Polo wurden hier 1298 von dem Genueſer gefangen e Curzola gegenüber auf der Halbinſel Sabbioncello liegt Drabie. am Fuß Monte Vipera, der ſeinen Namen nach der großen Zahl von Schlangen hat, dort vorkommen und der noch dem Schakal (Canis aureus L.) eine Zuflu⸗ 8 ſtätte bietet. Das Muſeum in Raguſa hatte Exemplare von hier. Zwiſchen dem Scoglio Torcola und der . Leſina hinaus, in 1 die N Liſſa links, Kormoran (Phalacrocorax graculus). Profeſſor Kolomb tobe os 12 15 uns an der Landungsſtelle in Spalato und zeigte uns den Palaſt Diocle - der einen Flächeninhalt von 38236 Quadratmeter hat und jetzt vollſtändig der ſogenannten Altſtadt eingenommen wird. Die alten Umfaſſungsmauern, i Porta aurea, das Landthor, durch das Diocletian von Salona her ei Porta ferrea (das Weſtthor), Porta argentea (das Oſtthor), der Aes Tempel u. ſ. w. ſind noch erhalten, im übrigen findet man darin ein ( von engen ſchmutzigen Gaſſen und kleinen Wohnungen. Der Palaſt erſchein wie ein Übergang zwiſchen den römiſchen Kaiſerreſidenzen zu den Ritterbur Mittelalters, er war großartig angelegt, wie er Palaſt e 1 Verteidigung dienen konnten. 245 n. Chr. 8 Diocletian im = Salona als Sohn eines Schreibers geboren, diente als Soldat und von den Legionen als Kaiſer ausgerufen. Er teilte das römiſche weſtrömiſches und oſtrömiſches und reſidierte als oſtrömiſcher Kaifer iin Kleinaſien. Nach ſchwerer Krankheit, vom Schlage gerührt, und ſchiffte ſich nach Salona ein. Der 1985 zehn Jahre vor N — 5 % er £ * FEIN a ne Wa Ip IR 4 r ar 7 si ar 85 * * 1 =” EA > = u EA 379 Er h einigen ſehr eh mit Profeſſor Kolombatovis verbrachten Sbunden gingen wir aufs Dampfſchiff zurück, um noch in der Nacht unſere Fahrt e gen Norden fortzuſetzen. 7 11. Oktober. Gegen Tagesanbruch landeten wir in Zara und hatten @ geit, auf einem flüchtigen Spaziergange die intereſſanteſten alten Bauwerke der circa 12000 Einwohner zählenden Hauptſtadt Dalmatiens zu beſichtigen, die = römiſche Säule auf der Piazza delle Erbe, die Porta marina mit dem venetiani⸗ 3 schen Löwen, die römiſche Säule auf der Piazza Colonna, den fünffeitigen mächtigen alten Turm Bovo d' Antona, die Einque Pozzi, die Überbleibſel der N alten im 16. Jahrhundert ausgeführten Waſſerverſorgung, den Dom und die = Baſilica ©. Griſogono. Der Hafen war ſehr belebt, es lag dort die öſterreichiſche * Kriegs⸗ ⸗Winter⸗ -Manöverflotte, drei größere Schiffe und mehrere Torpedoboote. . Die Weiterfahrt nach Norden iſt verhältnismäßig unintereſſant, da die Inſeln, 8. B. Pago auf der rechten Seite, weit entfernt liegen und flach ſind. Nur in weiter Ferne ſieht man immer das prachtvolle Velebié⸗Gebirge auf dem Gebiete N Kroatiens, zu dem die Feſtlandsküſte von Fiume bis Livarica, der Südſpitze der ; Inſel Tago gegenüber, gehört. In der Ferne links ſieht man Luſſinpiccolo, wo * leider viel zu früh verſtorbene Baron Stefan Waſhington ſo ſchöne ornithologiſche Beobachtungen gemacht hat, dann folgt weiter links Cherſo, dann E: rechts Arbe. Die Fahrſtraße des Canale di Mezzo wird enger, wenn man ſich zwiſchen den beiden Inſeln, rechts Veglia, links Cherſo, befindet, die Umgebung durch die maleriſchen Steilküſten intereſſanter, bis ſich plötzlich in ſeiner ganzen Großartigkeit die Bucht von Fiume öffnet, im Norden vor uns der Villen— Ort Abbazia und die aufblühende Empore des ungariſchen Handels, Fiume, im 2 de die wilden Karſtgebirge Iſtriens. Das Meerwaſſer war außer— es reich an verſchiedenartigen Quallen, einmal beobachteten wir einen kleinen Haifiſch, der wie eine Schlange unter Waſſer hinſchwänzelte, Vögel waren wenig zu ſehen, nur ab und an einige Silbermöven auf den einſamen Felſenriffen (Scoglios) oder in der Luft dem Dampfſchiff folgend. 5 um 3 Uhr landeten wir. Direktor Baraé empfing uns am Hafen und unternahm ſofort, nachdem wir im Hotel Europa untergekommen waren, mit uns eine Spazierfahrt durch die Stadt und ihre Umgebungen. Nachdem wir den betraten Fiſchmarkt und die prachtvollen neuen Hafenanlagen beſichtigt Ben, pajfierten wir Br ren und fuhren hinauf nach der von Seefahrern wilde Karſtſchlucht der ler bie leider mit einigen een ſteinen verziert ift. e XIV. Jagdtour im Quarnero⸗ Golfe. 7 12. Oktober. Beim köſtlichſten abſolut windſtillen heiteren Wetter wur um 6 Uhr die ſchon in Sarajevo verabredete Jagdpartie begonnen. Direkt Bara hatte für dieſen Zweck einen ſeetüchtigen, 45 Schritt langen Schrau n Dampfer (einen ſolchen muß man auf dem Quarnero- Golfe haben, da m 1 immer von heftigen Stürmen überrafcht werden kann und in kleinen Schiffen dann immer der Lebensgefahr ausgeſetzt iſt) gemietet, geführt von einem alten Kapitän der alle Eigentümlichkeiten des Quarnero-Golfes genau kannte, mit Steuermann, einigen Matroſen und Heizern. Die Schiffsgeſellſchaft beſtand aus Frau Carmel Dall' Aſta-Motovich, Gattin des Advokaten Dr. Stanislaus Dall-Aſta in Fiume, Fräulein Olga Barad, der Tochter unſeres liebenswürdigen Saft gebers, Feldmarſchall-Leutnant a. D. Spieß von Braccioforte, Direktor Baraé, Major von Beſſerer und mir. Für Gewehre und Munition hatte unſer Wirt geſorgt, Excellenz Spieß war außer mit Flinten, Centralfeuer, .; Kaliber 12, die wir auch führten, mit einer Mannlicher-Büchſe verſehen. Zu⸗ nächſt ſteuerten wir aus dem Hafen hinaus und waren nur einige hundert Schritt - in den Golf hinausgefahren, fo zeigten ſich die ſüdlichen Silbermöven Carus argentatus Michahellesii). Eine ſtrich vor der Spitze des Schiffes von rechts na g links vorbei und wurde regelrecht mit Schrot Nr. 7 von mir heruntergeholt. Es war ein charakteriſtiſcher junger Vogel. Dann fuhren wir in öſtlicher Richtung hi ganz nahe der Küſte und bogen nördlich in die Bucht von Buccari ein. Pracht voll lag das Städtchen angelehnt an die ſteil aufſteigenden Karſthänge vor uns, wir winkten mit den Taſchentüchern, um die dort wohnende, an den Direktor de > Se kroatiſchen Nautiſchen Schule, Anienſchiffsleutnant d. R. a — N Waſſer zu retten. Wir jagen mit dem Bampfeß eitigft Hinterher und aa eee ed Excellenz Spieß den en beim Ben Se 1 381 Sa e Es war ein at Az ler Wie die Se aus Fiume 8 2 ſagten, muß man die Kormorane immer in dieſer Weiſe jagen. Nähert man ſich == ihnen, ohne vorher mit der Büchſe eine Kugel hingeſandt zu haben, ſo fliegen ſie * ſo zeitig weg, daß man mit der Flinte nicht ſchießen kann, ſendet man ihnen . aber eine Kugel, ſo fliegen ſie niemals fort, ſondern ſuchen ſich durch * Schwimmen zu retten und werden dann leichter die Beute des auf geſchickt ge— g führtem Schiffe befindlichen Schützen. In ſüdöſtlicher Richtung ging es weiter . an der Küſte entlang, zunächſt paſſierten wir das ſchön gelegene Porto Re mit ; einem alten Frangipaniſchen Schloſſe, das ganz in der Art der kaſtiliſchen Schlöſſer mit quadratiſchem Grundriß und vier runden Ecktürmen erbaut iſt. Dann folgt Er an der Küſte Crfvenica, ein neu errichtetes ungarifches Seebad, das dem öſter— reeichiſchen Abbazia Konkurrenz machen ſollte, darauf Novi und Zeng. Nun i hielten wir uns im Kanal Maltempo (ſo heißt derſelbe, weil die Schiffe hier = häufig von der gefährlichen Bora überraſcht werden!) mehr rechts und näherten uns dem öſtlichen ſteilen Abſturze des ſüdlichen Teiles der Inſel Veglia, der für gewöhnlich den Geiern als Brut- und Ruheplatz dienen ſollte. Außer hier auf Veglia horſten die Geier nach Stefan Waſhington noch auf der Oftfüfte von Cherſo an den höchſten und ſchroffſten Felswandungen, ferner auf San Gregorio und Pervicchio an den über 300 m ſenkrecht aufſteigenden, zum elt überhängenden Steilwänden. Sie legen ihre Eier ſehr früh im Jahre, wohl ſchon im Februar, da Waſhington ſchon am 18. April und 1. Mai Horſte mit befiederten Jungen auf Cherſo und Pervicchio feſtſtellte. Niſtmaterial fand fi) an den Horſtplätzen (unter überhängendem Geſtein oder in grottenartigen Höhlungen) nicht vor, die jungen Geier lagen auf dem nackten Felſen, den Kopf ſeitlich gewandt, platt auf den Boden geſtützt. Nach beendetem Brutgeſchäfte verlaſſen die Geier die Inſeln und bringen den Sommer auf den Hochgebirgen des Feſtlandes, namentlich auf den Höhen des Velebis, zu. Jetzt waren ſie wieder zurückgekehrt, denn als wir lautlos vorſichtig mit dem Schiffe um einen Felsvorſprung bogen, flog plötzlich einer mit mächtigem Flügelſchlag vor uns auf. Es iſt außerordentlich ſchwer, die ſtill ſitzenden Geier wegen ihrer dem Felſen faſt gleichen Farbe zu erkennen, wenn man auch, wie wir, Fern- und Operngläſer zu Hilfe nimmt, und nur im Sitzen ſind die Vögel einigermaßen ſicher mit der Kugel zu erlegen. Wir verfolgten den Geier mit unſerem Schiffe von Felsvorſprung zu Felsvorſprung, aber vergeblich, er zog über die Berge er nach Weiten und entſchwand unjeren Augen. Da plötzlich ſahen wir auf einem einzeln ſtehenden Felſenriffe einen Kormoran (Phalacrocorax sraculus). Sofort Kugelſchuß! Der Vogel ftürzte fich ins Waſſer genau wie ein Froſch in den Teich hineinſpringt und ſchwamm nach der Inſel Veglia zu, hier tauchte er . N — . 2 N — — N ik hervor, aber ſehr ſcheu, nicht vom Schiff aus zu schießen, niemals das Waſſer, ſondern nur an den Felſen hinfliegend. Brutkolonien der 15 tauben find auf den Inſeln Cherſo, Pervicchio und © San⸗Gregorio. — M weiſe beobachteten wir Wanderfalken (Falco peregrinus), die an den hineilten und ſich offenbar von den Tauben nähren. An geeigneten findet der Wanderfalk ſich überall im Quarnero-Golfe. — Einige Male hört wir auch das heiſere Krächzen von Kolkraben (Corvus corax) und ſahen vi oder fünf Exemplare, hoch überhinziehend, nicht zu ſchießen. Er brüte ) Waſhington an den Steilküſten von Cherſo, Pervicchio und S. Gregorio, ent 2 weder frei auf Felsvorſprüngen oder in kleinen Höhlungen, und macht aus dü. a Zweigen jehr hoch aufgejchichtete Horſte, alſo ganz ähnlich in der Bauart, wie bei uns in alten hohen Wanne re OA auf we fand Bio zerren 557 Von der Südſpitze Veglias gings nun hinüber nach 1 a „Horſtplätze zu entdecken mit dem weißen Drecke daran. der Waſſerfläche ſah man die Ruheplätze der Kormor ane ai etwas 1 den Felſenkanten, auch kenntlich durch den weißen Dreck. Ab und Silbermöven (Larus argentatus Michahellesii) in Sicht, dar ſehr ſchön den Alpenmauerläufer (Tichodroma N wie ei ling an den Felswänden umherflatternd. 3 . nn Während wir in der Kajüte ein jehr fümacfaftes Rührei . war der Dampfer nach der nächſten auch gänzlich unbewohnten J i * wen 1a und den nun Landern 383 Pe: on bis zu Wasbek Schritt unter der Oberfläche hin, zuweilen nur zwanzig bis dreißig Schritt, ſodaß man niemals mit Sicherheit auf ſein Auf— tauchen rechnen konnte. 8 Die übrigen vier Kormorane überließen wir ihrem Schickſale und begaben uns zum Mittageſſen in die Kajüte. Eben nach dem Diner mich einem kleinen Mittags ſchläfchen hingebend, fühle ich, daß das Schiff, das bis dahin in lang⸗ = ſam iſtem Tempo ſich bewegt hatte, eiligſt dreht und mit Volldampf fährt. Ich . eile hinauf. Wir ſind in der ſchönſten Jagd auf Sturmvögel (Puffinus puffinus), die ſich, wie uns Herr Direktor Barac mitteilt, meiſtens in der Nähe von 5 Delphinen aufhalten. Bald waren wir mitten zwiſchen einer Herde von dreißig 3 bis vierzig großen, 4 bis 5 Meter langen Delphinen, die bald rechts, bald links vom Schiffe ſich im Waſſer tummelten und mit zierlichen Bogenſätzen über die 5 Waſſerfläche hinſprangen. Es war ein unvergleichlich ſchöner Anblick, ſo un— 3 mittelbar unter uns dieſe mächtigen Waſſertiere in nächſter Nähe beobachten zu er = 4 . A jagenden Delphine auch ihre paſſende Nahrung fanden, ſich zu einer Schar von En bis zwanzig Stück angeſammelt. Mit Volldampf eilten wir hin, und Boote heraufgeholt wurden, ein junger Vogel und ein ſehr ſchönes altes Männchen. 3 Diann kehrten wir nach den am Morgen ſchon beſuchten ſteilen öſtlichen Berg— - abſſürzen des ſüdlichen Teiles der Inſel Veglia zurück. Die Kormorane, die . zur Nachtruhe zurückgekehrt ſein ſollten, waren nicht da. Felſentauben flogen | maſſenweiſe aus den Felslöchern heraus, Wanderfalken begaben ſich zur Nacht— * ruhe, einige Kolkraben ärgerten uns durch ihr heiſeres Gekrächze, endlich wurde 2 noch ein Kormoran erblickt, der nach Kugelſchuß wieder wie ein Froſch ins 3 Waſſer ſprang, nachher aber ſich geſchickt vor ſeinen Verfolgern in eine Felſenſpalte | zurückzog. — Die letzte Felſ enſpitze hatten wir noch zu umfahren, dann kam der = ſteile Abſturz, wo wir heute morgen den erſten Geier aufjagten. Der Kapitän { fuhr mit Volldampf um die Ecke, es fing ſchon an, ein wenig dämmerig zu werden — da mit einem Male erhoben ſich oben von dem Felſen fünf Geier und gleich darauf neun oder zehn weitere Exemplare. Dieſe fünfzehn Geier mit 2 einem Male ca. ſechzig Schritt über uns in der Luft, war ein großartiges Schluß— = tableau unſerer Quarnero⸗ Jagd. Alles feuerte, für Kugelſchüſſe war die Schiffs- nen 3 können. Mittlererweile hatten die Sturmvögel, die offenbar in der Nähe der 3 es gelang, auf ca. ſechzig Schritt zwei Stück herunterzuſchießen, die alsbald mit dem K . . N 1 711 * nächſten Felſenecke. Bald dunfelte 5 vollſtändig, behaglich = vir Abendeſſen in der Kajüte ein und kehrten gegen 8 ½ Uhr nach Fiume Fr | mit a le eine wirklich Aa ſchöne Jagdpartie e 305 babe auslöſchlichen Eindruck dieſes wirklich impoſanten Anblickes der fü ben d Se vom Felſen abfliegenden Geier. „ Der Sciroco wurde ſtärker, die Wolken bedeckten immer dichter den binn und abends vor dem Hotel fing es leiſe an zu regnen. 8 XV. Agram. 13. Oktober. a 6 Uhr geweckt, raſch gepackt und dann im hace Zeit bei der Abfahrt in der Bucht von Cattaro. Man ſah nichts vom Wirte 1 erſt als wir die Karſthöhe erreicht hatten, hellte ſich das Wetter etwas auf, und man hatte großartig ſchöne Einblicke in die mit prachtvollem Buchen⸗ und Edel⸗ tannen⸗Walde beſtandenen maleriſchen Berge, rechts die Steilhänge des Klek. Von der Paßhöhe (836 m über dem Meere), vom Sleme-Tunnel, an wurden 2 die Berge niedriger, eine echt kroatiſche Landſchaft entwickelt ſich, mit ſchönen ſchon recht langweilig in der Ebene gelegen Karlſtadt. | etwas angeheiterten Viehhändlern und Armee-Lieferanten, die offenbar zum Markte Bart een waren, ſtiegen in unſer e II. Klaſſe, wo von Bee een Schmidt in Wien ei a Juſtigpalaſt und 8 vorbei nach dem Hauptplatze der Stadt, benannt nach dem aus den 1848-1849 her bekannten Banus Jélasis. Eine Drahtſeilbahn führt SER der oberen Stadt mit dem e des Baus von En. dem e bi ; fi, De z 4 5 a eh 58 an der froatifihen Küſte des Mittelmeeres, ſein 1 Anton Maldcevie zeigte uns aber in liebenswürdigſter Weiſe die reichen Schätze des froatifchen Nationalmuſeums. Unſere geſtrige Sagdbeute wurde dem Präparator | zur Konſervierung übergeben und dann die Schätze des Muſeums bewundert. Eine außerordentlich reichhaltige Sammlung ſpeziell kroatiſcher Vögel iſt dort auf— 2 geſtellt, ſehr wenige ſind in Bälgen vorhanden. Großartig reichhaltig iſt die Sammlung von Kormoranen (Phalacrocorax graculus), wohl ſechsundſechzig Stück, ſoweit ich oberflächlich zählen konnte, ſind in allen möglichen Kleidern und Stellungen, in einem Saale allein circa ſechzehn Stück oben unter der Decke fliegend, aufgeſtellt. — Sehr intereſſant waren die prachtvollen Melanismen von . der Urals- Eule (Syrnium uralense), unter zwanzig in Kroatien erbeuteten Vögeln zählte ich neun, — ebenſo waren ſehr ſchöne Melanismen vom Waldkauz 8 (Syrnium aluco) da, — noch in keinem naturhiſtoriſchen Muſeum ſah ich fo 1 7 5 4 Ems. der Hauptgönner des Muſeums zu ſein. — Ebenſo intereſſierte mich die Br 2 a + S äugetier⸗ und Fiſchſammlung. Rieſige Haifiſ ſche und Delphine aus dem Quarnero⸗ golfe waren vorhanden, von Seehunden nur eine Art (Pelagius monachus). . u auf einem Baume ee aus en und mit ver- Alle Gegenſtände des Muſeums waren vortrefflich konſerviert er jehr gut etikettiert, nur ſind es viel zu viel für die verhältnismäßig kleinen und in der | Tiefe häufig nicht genügend beleuchteten Räume. Die ſpeziell für Kroatien ſo außerordentlich reiche Sammlung verdient es, in einem eigenen großen, den Anz 3 When der Jetztzeit genügendem Muſeum aufgeſtellt zu werden. . Abends fuhren wir weiter über Steinbruck nach Graz. Hier trennten wir uns, ich blieb dort, während von ee direkt nach Wien, München und Augs- E a weiter fuhr. e - XVI. Graz. f . N . Oktober. Schon fo oft hatte ich auf meinen Reifen nach den Oſt— Be ne Italien Graz REN: aber niemals war ich dort geblieben. Dieſes . | 30 al 1 2 < ee u 8 2 85 RT 4 a und ben Genabartn Ländern 385 zahlreiche und jo ſchöne Melanismen. Wohl die Hälfte aller überhaupt auf- geſtellten Vögel war vom Direktor Barac aus Fiume geſchenkt, derſelbe ſcheint einem Nebenzimmer ſahen wir einen prächtigen Horſt vom grauen Geier . WWW nn A da i lu a ha "8 00 a0 Zu; 1 jr 4 . 00 2 ’ Geenen ; = mit e Rotbraun ee oda bie e meiften 7 5 Pr. Prausnitz 5 9 8 Bunde beſichtigte wir der alten ee 8 das e In dem 885 find die h Bauernftuben aus digt banden, bare x 1 Jahrhundert. - ſchränken au fe wahr Eine 1 8 Menge prähiſtoriſcher as find Hin zu gebracht. — Im alten Johanneum beſichtigten wir namentlich die zo l. Sammlung. Profeſſor Marktanner war ſo freundlich, uns alles vr u = Sehr bedauerte ich es, ſo wenig Exemplare aus der Zeit meines e s Mojiſiſovig zu finden und die vorhandenen meiſt ohne genaue Stifette. e enen von ihm 1% ſich in der Technischen Wee w ir ſichtigt und dann ein köſtlicher Spaziergang in die 12 6 gem XVII. Wien. „ 15. Oktober. Beim ſchönſten Wetter paſſierte ich den immer wieder um vergleichlich ſchönen Sömmering und traf nachmittags in Wien ein, um fi de. folgenden Tag noch eine eingehende Beſichtigung des K. K. eee 5 abreden. ee 16. Oktober. Um 9 Uhr morgens fand ich mich im Abet e von Dr. von Lorenz im zweiten Stockwerk ein. In liebenswürdigſter N Weiſe zu er mir die Excrepte aus den von den öſterreichiſchen ornithologiſchen Beob; | ſtationen eingegangenen Berichten. Während Freund Otto Herman in für die Bearbeitung der ungariſchen ornithologiſchen Notizen eine Reihe ſtrebſamen Ornithologen zur Seite hat, die das rieſige Material ſichten, mangelt es Freund Lorenz ſehr an Mitarbeitern, eigentlich muß jetzt faſt alles allein machen. — Im Muſeum ſahen wir zunächſt ein Zim die Vogelbälge, das offenbar viel zu klein iſt. Der Hauptwert im e . iſt a die e 1 die ee en iſt. Die na in den Sälen find in einem ei Ton hat man dieſelbe Farbe nicht bei der Rückwand der Schrän en em „ Buöftum bie Tier ei zu 15 it dadurch leider nicht ändig erreicht. AZaunächſt betraten wir einen Saal, in dem ie vom Kronprinzen Rudolf terlaſſene Sammlung in mehreren großen Schränken ſehr ſchön aufgeſtellt t. Ich erinnerte mich deutlich, daß mir der verſtorbene Kronprinz im Jahre 5 1882 eine Reihe von Exemplaren in der Hofburg zeigte, wo damals die Samm— ung Unterkommen gefunden hatte. Vieles war ſeit der Zeit noch hinzugekommen, . o namentlich ein Prachtexemplar einer Großtrappe, wie totes Wildpret an der Wand aufgehängt, die er noch kurz vor ſeinem Tode im Marchfelde bei Wien erlegte. Die meiſten Tiere ſind in meiſterhafter künſtleriſcher Weiſe von Hodek aufgeſtellt. — Dann kamen wir in die Säugetier-Sammlung. Das Wiener Muſeum zeichnet ſich durch eine ganz koloſſale Maſſe wirklich vortrefflich aus⸗ geſtopfter Exemplare aus, außerdem ſind natürlich noch viele aus der früheren 5 Zeit, die allmählich ausgemerzt und durch beſſere erſetzt werden. Von einem urngariſchen Grafen war letzthin z. B. ein Rhinoceros geſchenkt, deſſen Ausſtopfen allein 800 Gulden gekoſtet hatte. — Dann kam die allgemeine Vogel ſammlung und ein Saal beſonders für die eee Oſterreichs. Dort findet ſich eine de r intereſſante Zuſammenſtellung der Vögel mit den Eiern, Neſtern u. ſ. w. 1 u zum Teil den zugehörigen landſ ſchaftlichen Beigaben. — Reptilien und Amphibien nehmen zwei große Säle ein, wahre Prachtexemplare von Schild⸗ kröten ꝛc.! — Beſonderer Wert iſt auf die Fiſch⸗-Sammlung gelegt, in der ja der jetzige Direktor des Muſeums, Profeſſor Stein dachner, ganz beſonders ge- 3 arbeitet und Hervorragendes geleiſtet hat. Wahre Prachtexemplare von Fiſchen = der ganzen Erde ſind ausgeſtellt, beſonders aber wundervolle Repräſentanten der Fiſche der Adria. — Dann kommen in weiteren Sälen Muſcheln, Krebſe und ine ausgezeichnete Sammlung von Inf ekten. Vor allen Dingen feffelte mich er ie reichhaltige biologische Sammlung nützlicher und ſchädlicher Inſekten. Im letzten Saale ſind Korallen aufgeſtellt, auch darunter viele Prachtexemplare. — Eine Treppe höher ſind für Säugetiere und Vögel noch einige Reſerve-Säle, > die zum Teil aber auch ſchon, namentlich mit ausgeſtopften Säugetieren, gefüllt >. find, — Dr. von Lorenz beginnt jetzt, die alten, zum Teil nicht ſehr ſchön ausgeſtopften Vögel des alten Hofmuſeums in Balg⸗Form bringen zu laſſen, um Platz zu ſparen. Am richtigſten wäre es gewiß, dieſe entweder an Provinzial— Muſeen fortzugeben oder in Bodenräumen unterzubringen, um den nötigen, jetzt ganz unzulänglichen Raum für die Vogelbälge zu bekommen und dieſe einmal 2 boründlich ordnen zu können. — u in dem oberen Stockwerk iſt auch die ſehr 30* On 1430 bären, Höhlenlöwen, Rieſenhirſchen und Moas (von der Insel! Neu⸗ e Die prähiſtoriſche Sammlung zeichnet ſich namentlich durch den ſogenannter „Hallſtadter Fund“ aus der Eiſenzeit aus. Das Bild von Hallſtadt iſt an de Wand des entſprechenden Saales angebracht. — Die ethnographif che lung iſt viel reichhaltiger, als ſie mir aus meinen letzten Bejuchen Wiens den achtziger Jahren her in Erinnerung war. Sehr fällt die Sammlung 0 Federſchmucken aus Süd- und Central— Amerika in die Augen, ein Prachtstück i z. B. der Federſchmuck des Kaiſers Montezuma von Mexiko. Nach Begrüßt des Kuſtos Profeſſor Dr. Heger, der ſich meiner noch von der Braunſchn Anthropologen-Verſammlung her erinnerte, ſagten wir den Prachtrün K. K. Hofmuſeums Lebewohl, das wirklich ſeinem Inhalte und ſeiner | Form nach eine hervorragende Rolle unter den großen Mufeen der Ku ſtaa einnimmt. e Als e durfte ich Wien nicht 7 1 ohne der Al meinen Beſuch abgeſtattet zu haben. Ich war hoch erfreut, eine mi ) unbekannte, auf einer der letzten N erworbene Handzeich ung, Armſtudie, dort zu ſehen. . Ei | Abends hatte ich noch Gelegenheit, im 9 1 1 Familientr ſe Lorenz zuzubringen und die ſehr intereſſanten Photographien zu von Lorenz 1895 von ſeiner Reiſe mit dem präſumtiven Thronfo er Franz and aus 1 mitgebracht N RR ee 3 Ber 7 3 BRD > FE 2 8 II. dingen v Son Wien nad) Bramnfewei, - 25 Suetenn ſchon in der Hauptſtadt Böhmens. — Meine Zeit war an und die we REN des Muſeums in . zu £ Meere, ente ſcharfer 8 und weiße ne Unwill⸗ l ch mußte ich beim Rückblick auf meine Reiſe an die Worte Kronprinz Rudolfs Se . = Ener, Eis ud RER Nordſturm Bed Sei gegrüßt, Du goldener, prächtiger, b Orient!“ 22 insel, die alles, was ſie jetzt bietet, unſeren Dreibunds⸗ Brüdern, den Oſter⸗ re reichern und Ungarn verdankt. Landſchaftlich, zoologiſch, ethnographiſch ſteht * 0 nien und die Herzegowina unter denjenigen Ländern, die ich in Europa kenne, unerreicht da. Gelehrte, Touriſten, Volkswirte werden ihre volle Rechnung finden 3 bei einem Beſuche dieſer Länder, die ſich jedem ſo in das Herz einſchmeicheln, daß er immer wieder und wieder an die romantiſchen Gebirge, an die maleriſchen Voyltstrachten, an die ſchönen Ufer des Bosna und Narenta, an die felſigen u Dalmatiens, an die blauen Fluten der Adria zurückdenkt. Wer nicht Luſt hat, immer ausgetretene Pfade zu wandeln, wer den unjag- ren Reiz empfinden will, jenes eigentümliche orientaliſche Leben kennen zu leruen, wer ſich überzeugen will, wie das bosniſche Dornröschen aus ſeinem jahr- 2 ndertelangem Zauberſchlafe in zwei Jahrzehnten durch die raſtloſe und plan⸗ volle Koloniſation der Oſterreicher und Ungarn zu kulturellem Leben erwacht iſt, der wandere nach Bosnien und der Herzegowina mit ſeinen grünen Matten, ſt noch jungfräulichen Urwäldern. = Jeder, der einmal dort geweſen, wird mit Sehnſucht der Zeit warten, die un wieder in Perle des europäiſchen N e nach Be 9 1 un mat Ländern 389 5 am ee as ao Karſt winkten wir SH ie = = wenige Wochen te ich der b Buchen der ſüdöſtlichen Pro- : N n des . Kaiſerſtaates widmen, a: war mir ee hier > einen romantiſchen Städten, ſeinem kräftigen Volke, ſeinen BERGEN EIER und : VVV Schwarzbild Tafel XXV Der Wanderfalke, Falco peregrinus we \ | Die Fänge ſind kurz und krä äftig, die Krallen groß und ſpi . Rückſeite iſt der Lauf vollſtändig nackt, auf der Vorderſeite und N . im oberen Drittel befiedert. Die nackten Teile ſind mit kleinen g erſtehende (dafelchen bedeckt, die auf der Innenſeite größer als auf der Vorder eit Vorn über der Zehenwurzel. befinden ſich fü fün uf bis ſechs breite Quertafeln. . Länge des Laufes beträgt 5 bis 6 cm, ſeine Farbe iſt wie die der Bei RE jüngeren Vögeln grünlich gelb, bei älteren Vögeln hochgelb. Die Zehen ſind lang und geſchmeidig, oben mit Schildern 55580 Zahl auf der Mittelzehe achtzehn bis zwanzig, auf der Außenzehe neun t auf der Innenzehe acht bis neun und auf der Hinterzche fünf beträgt. den Gelenken der Mittelzehe, ſowie auch der Innen- und Außenzehe Ballen, die aus länglichen loſen Wärzchen beſtehen. Zwiſchen der äußeren und mitt 1 Zehe beſindet ſich eine kleine Spannhaut. Die Länge der Mittelzehe be a ohne Kralle 5 bis 5 a cm, die der Innenzehe 3,5 bis 4 em, die . b 2,2 cm, die der 10 0 2 bis 2,3 cm, die der a 15 55 bis 18 0 die der Hinterzehe 2 bis 2,9 cm. Die abgebildeten Fänge 1 die eines 23. April in Sibbo in Finland erlegten Exemplars. f XII. (Mit Schwarzbild Tafel XXVI. ) Die 1 Circus . > 3 Bere 2 > u * K. Gebt En „ . erlice ae 7 8 1 e ge a Er a 391 ee N — * * — Bie Linge der gehen beträgt obige Kralle: Mittelzehe 2,6 bis 3 cm, | Auf 1 ßen zehe we bis 2,5 em, Innenzehe 1,6 bis 1,9 cm, Hinterzehe 1,6 bis 2 cm. & RS Die Krallen find dünn und ſehr ſpitz, nicht ſehr ſtark gebogen, ſchwarz. e beträgt: Kralle der Mittelzehe 1,9 bis 2,1 cm, der Außenzehe 11 bis 1,3 cm, der Innenzehe 1,6 bis 1,9 cm, der Hinterzehe 2,1 bis 2,4 em. Sinti Senden auf der Alter bei 5 Von K. Gebhardt. = = Die Alſter, die noch im Mittellaufe oft kaum eine Breite von 3 m beſitzt, erweitert ſich bei Hamburg zuſehends und bildet dicht oberhalb der Stadt ein großes ſeenartiges Becken, das ſich in der Richtung von Norden nach Süden in er km eritredt. Diejes Alſterbecken nun wird durch eine Einſchnürung, die durch t geteilt, von denen das 8 die ſogenannte Binnenalſter, von dem urſprüngliche und natürliche, erſt die Kultur hat die Alſter, die vor Jahrhunderten auch hier ein unſcheinbares, zwiſchen grünen Wieſen dahineilendes Flüßchen war, mittels Stauung durch Schleuſen gezwungen, ihren Lauf zu verzögern und ihr n ſe geſchaffen, die ſozuſagen innerhalb der Großſtadt ein reiches und eigenartiges BVogelleben hervorgerufen haben, und zwar naturgemäß auf dem größeren und be gelegenen Gebiete der Außenalſter. Freilich zeigt ſich dieſes Vogelleben im Sommer noch nicht in ſeiner ganzen Eigenart: dennoch bietet auch in der warmen Jahreszeit die Alſter dem Natur⸗ ft reunde eine Fülle an intereſſanten Beobachtungen. Hunderte von Schwänen ygnus olor) beleben die weite Waſſerfläche; zwiſchen den Dampfbooten, Ruder: Zu Zeiten, im Frühjahr, ſieht man die Männchen ihre erbitterten Kämpfe aus⸗ . die häufig erſt mit dem durch Untertauchen bewirkten Tode des ſchwächeren Gegners enden; zu anderer Zeit wieder ſieht man die beſorgten Weibchen in rut ender Liebe mit der Pflege ihrer Jungen beſchäftigt. Oftmals erhebt ſich Es. ein Schwan, dem die weißen Schwingen zu ſchnell wieder gewachſen ſind, - Der 5 Fang ſtammt von einem in Finland erlegten Exemplare. einer Längenausdehnung von 3 km und einer Breitenausdehnung von ½ bis in sten und Pachten ziehen die prächtigen Tiere ruhig und majeſtätiſch ihren Weg. gen bezeichnet werden kann, wiederum in zwei ungleich große 5 ticen er faſt gänz lich ee iſt, während das größere = | = | Fr enerie erweckt. Dieſe plötzliche Erweiterung der Alſter iſt aber durchaus keine Bet zu verbreitern. Aber gerade dadurch hat die Kultur hier zugleich Verhält- i Wagen. Zu ihnen 1 iich, wenn auch in geringerer An 3 (Hirundo e un I eigentliche 0 wann unbemerkt ein Zaunkönig (Anorthura trogloiiytes); Meilen Be leus, major und palustris) und Buchfinken (Fringilla coelebs) fingen Bäumen der Uferalleen und Gärten, und in den Anlagen an der Lomba: IT läßt der Gartenlaubvogel (Hypolais philomela), im N Br Vertehrs beachtet, ſeine laute herrliche Weiſe ertönen. = Anders aber geſtaltet ſich das Bild, wenn im Oktober dir 1 J zeit hereinbricht. Zwar die Droſſeln eilen wie ſonſt über den jetzt mit Laub bedeckten Boden, auch dann und wann zieht ein Zaunkönig oder ein Trupp Meiſen mit den leiſen, feinen Locktönen durch das kahle Geäſt des gebüſches, aber von der großen Waſſerfläche der Außenalſter ſind Ruderboote. Segelyachten verſchwunden, und die Schwäne haben ſich in ihr Winterqus auf einem kleinen abgeſchloſſenen Teiche zurückgezogen. Auf der einſamen, Fläche, auf der oft die Nebel auf und nieder wallen, ziehen nur die Dan ihre vorgeſchriebenen Bahnen, und nur manchmal durchfurcht 9 tenſchif mit ſeinem ſchwerfaltten Fahrzeuge er das 1 as ſtaunen, wie eine große, kaum überfeßbare Schar des 5 verfejiebenften W 1 | den weiten Waſſerſpiegel bedeckt. In Geſtalt einer ſehr geſtreckten Ellip überall dicht zuſammigkd än 15 Nic) die Ka BIER. enen 85 5 genau Be Be und fie in die Ges aufiten, 8 5060 bis 700, in manchen ER d Sag . 205 8 100 3 RL ur eier 1 25 Samsung. aue der er 55 ſautes Gequäl And rätſchende Rufe und en unter e, unſeres Fernglaſes, welche Vogelarten 5 ie denn Ornithologen von Fach Asen bleiben muß. Ein ebe Selten iſt es, daß einmal ein Zank unter den Tieren ausbricht und kleiner Zug ſich erhebt, um fortzueilen, oder ein anderer aus nordweſtlicher Richtung BER umd Er unter di u ul ba, a haben. Jett at ſcheinen fe eögafter zu werden, unter dem ihrer Nahrung nachgehen zu können, denn am Tage, auf einer im Verhältnis zu ihrer dichtgedrängten Meuge kleinen Fläche, müſſen ſie notwendig darben. Aber = erſt während der Nacht, von 1 Uhr bis 5 Uhr morgens, wenn die Dampfer ihre = Fahrten eingeſtellt haben, können ſie dies gänzlich ungeſtört thun. In der Frühe Ruhe ſtört, bemerkt man noch einzelne von ihnen ſo nahe dem Ufer, daß man ſie in einer Entfernung von zuweilen nur zwanzig Schritt mit bloßem Auge deutlich erkennen kann. ee Solange die Alfter“ noch frei vom Eiſe iſt, hat das harmloſe Wafjergevögel wenig oder gar keine Beſchwerden zu leiden, mannigfaltige Gefahren aber bedrohen 1 Daſein, wenn das Waſſer eines Tages beginnt, ſich mit einer feſten Eiskruſte zu bedecken. Unermüdlich hin und her ſchwimmend, verſuchen ſie hier und da in der immer ſtärker werdenden Eisdecke ſich einige größere Schwimmlöcher offen zu halten. Gelingt ihnen auch das nicht mehr, ſo ziehen viele aus der unter . diebe und Kälte leidenden Schar nach der Elbe oder anderen noch 7 * FE — Kennzeichen der ſo bunt zuſammengewürfelten Geſellſchaft iſt ihre auffallende Ruhe und Trägheit. Kaum ſieht man hie und da einige Enten nach Nahrung tauchen, 8 ka aum einzelne auffliegen und nach ein paar kurzen Flügen wieder auf dem Waſſer ö n erregtes Geſchnatter die Ruhe und den Frieden ſtört, noch ſeltener, daß ein ö . se 5 Abend e 2 Schutze der Dunkelheit breiten ſie ſich wahrſ cheinlich nach den Ufern hin aus, um des Morgens, wenn das Dunkel ſich lichtet und noch kein Lärm der Straße die offenen Gewäffern fort, Sie: url gehen ale langen Kolonnen auf dem Eiſe, am Rande der Dampfer f das Eis es noch zuläßt, von großen Eisbrechern offen gehalten werden 8 en; laſſen die Tiere die Dampfboote oft bis auf 80 bis 100 Fuß he inkomr kleine Tauchenten und Zwergtaucher tauchen ſogar ohne Scheu vor den! ugen deer Paſſagiere ins Waſſer. Wahrſcheinlich begiebt ſich die Ane Schar während der Dunkelheit zur Nahrungsſuche in die Fahrrinnen. | ee REN nn . 15 werden die bedauernswerten a nat das leuchtende Tagesgeſtirn immer höher am Hine ener | das Eis allmählich ſchwindet und gelindere Witterung die geſunkenen eben des Waſſergevögels aufs neue wieder wachruft, dann wird auch die Voge ch auf der Alſter von Woche zu Woche an Zahl geringer, die Erpel laſſen hi prächtiges Hochzeitskleid in den friſcheſten Farben erſtrahlen, und eines Tages = um die Mitte des Februars find auch die letzten Wintergä ſte von der Auße ; alſter verſchwunden. Sie find in die nordiſchen Brutreviere abgezogen, um ſich bei Zeiten eine ſichere und ungeſtörte Brutſtätte auf den heimatlichen Seen aus⸗ zuſuchen. Nun liegt die weite Waſſerfläche wirklich einſam und öde da, aber nicht lange, da locken Frühling und Sonnenſchein die Menſchen wieder hinaus auf das Waſſer, weiße Schwäne ziehen wieder mafeſtätiſch vorüber, und der uralte Kreislauf des Jahres beginnt von neuem. ff | Es fragt ſich nun, welche Urſachen eine fo bedeutende Anſammlung r 91 Vogelindividuen auf einem ſo intenſiven Kulturterrain hervorgerufen haben. 5 5 Be Die rauhe Jahreszeit iſt es zunächſt, die fo große Scharen von Enten | unſere Gegenden bringt. Wahrſcheinlich ſtammen alle dieſe Euten aus dem n lichen Europa. Kälte und Futtermangel, häufige und anhaltende furchtbare S auf den heimatlichen Strömen und Meeren zwingen ſie, im Herbſte die ſüd Striche unſeres Kontinents aufzuſuchen. Um dieſe Zeit iſt der Elbſtrom 0 r. d unterhalb e an geeigneten Stellen 15 N an e ſich oft gleich einer Wolke in dle Luft erheben. Dieſe in 1 5 Näl Ep ER ich e or et) Ba Be ne a . dann und wann 5555 Alfter en: ee immer in ie er Richtung der Elbe. Die Ankunftszeit een. 55 5 en in 5 * > a RT AK: 5 * 2 * N i sa es Ynecen auf Hr Alfter bei Bamburg 395 wa men er Mitte Ortober, in den ſchon Ende September an. In dieſemm Bat Jahre, 1899, wurden die erſten ſchon am 22. September auf der Alſter bemerkt, $ 25 Anfang Oktober hatte ihre Zahl ſchon die gewöhnliche Höhe erreicht. Wie 8 kommt es nun, daß ſich dieſe Tiere gerade unſere Außenalſter als Zufluchtsort 2 für den Winter ausgewählt haben? Auf der Elbe und ihren vielen kleinen Neben— armen ſind ſie unabläſſig der Verfolgung durch Scharen von Entenjägern und 5 auch wohl durch Raubvögel ausgeſetzt, während ſie auf der Alſter vor aller und 7 ieder Beläſtigung durchaus ſicher ſind und ſich mittelbar ſogar des Schutzes der ſtädtiſchen Polizeigeſetze erfreuen! Wie ſehr unſere Wintergäſte ſich der Sicher: heit ihres Zufluchtsortes bewußt ſind, mag man daraus erſehen, daß ſie in dieſem Winter, nachdem der ſtarke Froſt ſie zweimal gänzlich von der Alfter ver trieben hatte, ſich doch ſofort in alter Zahl wieder einſtellten, als die Eisdecke = barſt und das Waſſer wieder offene Stellen zeigte. Wenn es auch nun natürlich - a daß jagdbare und überall verfolgte Vögel im allgemeinen einen ganz beſonders feinen Spürſinn bei der Auffuchung ſolcher Ortlichkeiten entwickeln, die ihnen Alſterenten bei der Wahl ihres Winteraufenthaltes bewieſen haben, wirklich ſtaunenswert, und ſie er ſcheint um fo größer, wenn man bedenkt, was alles die Tiere zunächſt von dieſer Ortlichkeit abſchrecken mußte: der Anblick der umliegenden Häuſer, der laute Wagenverkehr auf den Straßen und vor allem der lebhafte Ver⸗ kehr von ungefähr zwanzig Dampfbooten und vielen Schuten auf dem Waſſer, die ja Ach ihre beſtimmten > 1 Alles in allem genommen iſt die . fie wohl in ähnlicher Eigenart in aer anderen Großfadt wieder angetroffen = werden dürfte. . ESBeind nun auch die Wildenten die weitaus bedeutſamſte Er] eng unſeres winterlichen Vogellebens, ſo ſtellen ſie doch nicht die einzigen Wintergäſte auf Aunſerer Alſter dar, ſondern zu ihnen geſellen ſich noch Möven und Krähen. Wenn während der winterlichen Hälfte des Jahres die Stürme die Meere unſerer nord— Ddeutſchen Küſten heimſuchen und die Vögel der See von ihren Nahrungsgebieten vertreiben, dann ergießen ſich an beſonders ſtürmiſchen Tagen ganze Schwärme von Möven in das Mündungsgebiet der Elbe bis Hamburg hinauf, bevölkern 5 = den Hafen, der ſelbſt an ruhigen Tagen nie ganz ohne Möven iſt, halten ſich in . einzelnen Gruppen in den Strombuchten oder auf den Weiden der Marſchinſeln 4 auf, und kommen endlich auch auf unſere Binnen- und Außenalſter. An weniger . windigen Tagen ſieht man ſtets einige hoch oben in der Luft fliegen oder andere E: an den Ufern der Kanäle entlang ſtreichen; in beſonders ſtürmiſchen Zeiten aber, beſonders wenn ſtarker Froſt eingeſetzt hat, halten ſich oft zwanzig bis vierzig Schutz für Leib und Leben bieten, fo iſt doch die Aupaſſungsfähigkeit, die unſere | Müöven tage- ; nalſte ſtitzen fie auf den e an IR Schuten und tu! - erſpäht eine einen Fiſch und ſtürzt darauf , 0 erhebt ſich ganze Schar, um der Genoſſin den Biſſen unter furchtbarem Geſck Meiſtens jedoch fliegen ſie in buntem Durcheinander dicht über >. u en Se Pieter = u weit von der Str — die be db ihre uulageplübe am Serie 8 55 tum Im ſich Möven mit Vorliebe . 55 sei die Se er 5 den Paſſagieren zugeworfen Bede überhaupt in viel höherem Maße das Jutereſſe der ofen e als die N a Möven auf 55 „ ‘hätig; mit den Enten miſchen fie fi nicht, ſondern hehe Aa). ſiets in eini Entfernung von der Entenſchar auf. Beſſert ſich das Wetter einigermaßen, a le FBF N 1 immer e e Kopf wieder zwiſchen die Federn. Sie erregte ee mit dem Schiffe vorbeifuhr ob ne a das Staunen vers durch die Dampfer geſtört, wird ſie wohl e an keen Abend a e ſpät ihre wohlverdiente Ruhe gefunden haben. ER 5 Die Artenzugehörigkeit der unſere Alſter wehre ben Biden läßt | der dieſen Tieren eigenen unruhigen Lebeusweiſe nur ſchwer in 3 Jialle feſtſtellen. Die Hauptmaſſe derſelben ſind Sturmmöven, ] deren Kennzeichen ſich beſonders an den Möven der Binnenalſter KLeennen laſſen. Dagegen läßt ſich ſchwer ermitteln, welcher Art ag 5 Be Möven angehören, die man N und Joch in — 2 2 —— 0 * er Air ber de in u 307 er FE nn Museu, | Peg 8 Racftelungen durch e ſind ſie wegen ihres 188 bare Fleiſches iemlich ſicher, und außerdem hat ihnen die Natur eine Liſt und Verſchlagenheit 0 rliehen, die ſie jeder Gefahr zur rechten Zeit aus dem Wege gehen heißt. Wenn im Herbſt aus dem Norden und Nordoſten zu uns ziehen, ſo finden ſie in Hamburgs Umgebung, in den Vororten, in Gemüſegärten, auf Wieſen und Feldern genügend Nahrung, ſolange der Boden noch nicht gefroren iſt. Es ſind deshalb auch verhältnismäßig nur wenige, die man über dem Waſſer ſich tummeln ſieht, de dasſelbe noch offen iſt. Beſonders bei ſehr windigem Wetter ſegeln ſie vom = 5 und die man dieſen täppiſchen Geſellen kaum zugetraut hätte. Dabei 3 liegen ſie ebenſo wie die Möven dem Fiſchfange ob, aber nicht wie dieſe, indem R ſie fich blizſchuell aufs Waſſer niederlaſſen, den gefangenen Fiſch ergreifen und En > 5 - . wieder emporfliegen; ſie kommen vielmehr in kurzem Bogen auf ihre Beute zu⸗ 2 geſchoſſen, halten einen Augenblick über derſelben, indem ſie mit dem Schnabel suftofen, und fliegen dann ſchnell wieder empor, ohne ſich das Gefieder auch nur im geringſten genäßt zu haben. Freilich werden ſie bei dieſer Art des W Be: ſich meiſtens wohl mit kranken und toten Fiſchen begnügen müſſen. Hat ſich nach einer längeren Froſtperiode die Eisdecke der Außenalſter Se die im Eiſe eingefroren waren und nun beim Tauwetter wieder frei werden. Un- ermüdlich hacken ſie mit dem Schnabel in das harte Eis, um zu der willkommenen et Nahrung zu gelangen; oft ſieht man fie zu dreien und vieren oder noch mehreren = eine Schätze. decide worden ſind, ſo mutet es uns eigentümlich an, während ſonſt überall das fröhliche Volk der Vögel durch die moderne Kultur zurückgedrängt wird, hier einmal zu ſehen, wie die Kultur ohne ihr Wollen an einem zufällig geeigneten . Orte Bedingungen geſchaffen hat, die es einer ganzen Reihe von Vogelarten er— ni * 0 > Winde getragen in ſchlanken Bogenlinien dahin und ergehen ſich in leichten und anmutigen Wendungen mit einer Gewandtheit, die derjenigen der Möven kaum . gelt, ſo finden ſich die Nebelkrähen in größerer Anzahl auf dem Waſſer ein.“ es großen treibenden Eisſchollen ſtehend, ſpähen ſie dann nach Fiſchen umher, auf einer Eisſcholle zum gemeinſamen Werke vereint. So ſpendet der Fluß, wenn g 2 der Froſt alle anderen s von a vertrieben hat, dieſen Vögeln doch noch Wenn wir die Verhältniſſe noch einmal überblicken, die in dieſer Beſchreibung Nach n * Weihen = 8 gerade bier die hon. eit 160 Gef fahr in Ruhe zuzubringen. Arten allmählich aus einem Gebiet 1 Nu ab ie große Anzahl ihren Einzug in die von den alten Bewohnern verl la hält. Und ſo mögen wir uns denn darüber freuen, daß ſelbſt da, a wmwwi chen der Natur und dem Menſchen mit am heißeſten tobt, in der ie Großſtadt, doch dann und wann ein friedliches Bild dem Bogofecunde. eng i tritt, das ihn mit allem andern wieder verſöhnen kann. 5 Ornithologiſche Weobachtüsgen a aus der üben u Von Dr. E. 3 in abn. . beſchreibt, die in ihrem ſoliden, mit . gedielten Aufbau neben eier Ben and) - ein a BE einen eee e ie dies an > Br uns gewöhnt haben, jene bekannte kleine Zündkerze, die aus bene Mi und Stearin 1 ein e zn nennen. 5 e 5 zweitens handelt es ſich es um eine 591 1 um ein inf 5 Erdloch. 5 Da ſich aber dieſe höchſt 9 Einrichtung ganz aut devi n bor ich ihre einfache Konſtruktion hier kurz beſchreiben. | Er Am Rande einer Kleejtoppel wurde etwa metertief e ein Loch vor 2 1. m im Wenn . an en bier u N Dachrändern und den über dem Erdboden 1 8 Diane ft oben und unten i alte „ ſäcke 9 8 85 werden 1 . ER Pr I 7 NT: * 2 3 — 8 nit $ one eBerctungen aus 3 ebnen 8 | wien möglich zu wachen und um auch vor . Kälte und. Wind, Schnee und Re Magen einigermaßen geſchützt zu ſein. ; Fünfundzwanzig Schritt von der Hütte, nach Weiten zu, ließ ich mir eine Krake aufſtellen, und die „Krähenhütte“ war fertig. Zweckmäßiger wäre es ge— an die Krakel uach Fu zu bringen, dies war aber hier, aus Gründen == ler Natur, nicht möglich. | ae Gegenüber den Bretterhütten hat dieſe Art von Hütten den großen Vorteil, En en man überall, je nach Bedürfnis, mit Leichtigkeit ein Schießloch von beliebiger . Form einſchneiden oder wieder ſchließen kann, und daß man mit dem Gewehr in keiner Weiſe behindert iſt. 5 = In den Holzhütten mit ihren harten Wänden eckt man nur allzuleicht mit er dem Flintenlauf an und kann auch durch die Schießlöcher ſchwer mit dem Gewehr 8 nachziehen, während dies bei den nachgiebigen Wänden, wie ich fie mir e ſehr gut ausführbar wird. * Das Revier Deuben bei Gaſchwitz, auf en ich meine Beobachtungen ee anſtellte, liegt etwa 10 km ſüdlich von Leipzig und grenzt im Weſten an die Harthwaldung an, deren Liſiere, mit hohem Kiefernbeſtand, etwa dreihundert Schritt von der Hütte eine gerade, von ©.-O. nach N. W. verlaufende Linie bildet. Es iſt wie die ganze nähere Umgebung von Leipzig arm an ane = und man muß, um hier Erfolg zu haben, ſehr viel Zeit opfern. AJ früheren Jahren — ich bin mit dem Reviere ſeit beinahe zwanzig 5 Jahren vertraut — wurde hier nur recht ſelten einmal ein Raubvogel vor dem Uhu geſchoſſen. Man machte eben nur dann und wann, wenn man ſonſt jagd⸗ 3 nichts anderes zu thun hatte, einen Verſuch und ließ ſich durch den gewöhn— lich erfolgloſen Verlauf abſchrecken, ſolche Verſuche zu wiederholen. Und wenn 3 ich mich nicht durch den zufälligen Umſtand, daß mir ärztlicherſeits für eine Weile a jede anſtrengende Jagdart verboten, aber viel Aufenthalt in freier Luft zur Pflicht gemacht worden war, allein auf die Hüttenjagd angewieſen ſah, ſo hätte ich kaum 7: en in Erfahrung gebracht, daß zur rechten Zeit auch hier Raubvögel in größerer Anzahl beobachtet werden können. . Pr Eu habe ich denn ſeit dem Auguſt 1899 ziemlich kegelmüäßig⸗ d. h. einen Tag um den andern, fünf bis ſieben Stunden in der Krähenhütte zugebracht. 2. Da das Revier aber am 1. September in andere Hände kam, ſo hätte ich die kaum begonnenen Beobachtungen abbrechen müſſen, wenn nicht der neue Jagd— Fiche Herr Fr. Jay die große Freundlichkeit gehabt hätte, mich zur Fortſetzung der Hüttenjagd aufzufordern, wofür ich ihm auch hier noch verbindlichſt danke. 2 Ich glaube dieſe umſtändliche Erklärung geben zu müſſen, weil ſonſt wohl mancher Leſer es etwas verwunderlich gefunden haben würde, wie jemand bei a wütend zum Uhu, und dann giebt es wieder e wo der ER Woche Ai ea Stunden in a ähenhütt Doch nun zur Sache! es a FR | Was nun zunächſt den Uhu Er 0 115 id wer au werwendet, von denen das eine beweglich Me % Exemplar. Es 1 b als ob = auf © ſtellung des geſtopften Uhus u anne draſtiſchen Beweis sah erhalten. hatte, was ich leider zu ſpät bemerkte Unglü clic e andere Ba Berne en jo war. denn guter Rat teuer. ſetzte ſie dem augenloſen Uhu auf. | ee Anblick e e ich Bol nicht es au verihen, u stießen heftig auf dieſes Monſtrum. a Einige Male habe ich auch beide Uhus zu 1 1 ar verwendet, bam aber niemals Erfolg gehabt. Es kann dies ja Zufall ſein, aber mir kam e o vor, als ob die Raubvögel ſich an zwei Uhus nicht heranwagten. 5 Ferner will ich nicht unerwähnt laſſen, daß das Bewegen der Flügel u Bone nie von Rn Nugen war. An Tagen, an denen die Ra uhr ſchoſſen. n fd Wetter nichts zu ſehen bekommen. Eine bene wat a is 0 r aufſtellen. 5 5 mal kommt beinahe jeder Raubvogel, der in Sehweite e ge ſchlafen zu ſein ſcheint. a a" 5; 9 — 2 Sr 8 1, l + 7 S ie re 2 er A 2 r ge: a 2 * 155 ar hol . i fe w | ungen en aus der N r iebigſter end von 11 bis 3 Uhr gewöhnlich Ruhe herrſcht. Ir Immer 155 iſt der Erfolg bei dieſer Jagdart von ſo vielen Zufälligkeiten K daß es ſehr ſchwer wird, ſowohl aus der Schußliſte als auch aus den zen über die geſehenen Raubvögel ein ungetrübtes Bild ihrer Häufigkeit zu 5 4 ö alten. 8 Die Schußreſultate werden von perſönlichen Fehlern beeinflußt, und bei der nicht ſo und ſo viele Individuen nach einiger Zeit wieder erſchienen ſind und dann E nochmals gezählt wurden. Ich werde aber trotzdem in der zum Schluſſe an— 8 aten Schußliſte beide Zahlen anführen. = Zunächſt will ich die einzelnen lan kurz beſprechen, die überhaupt 2 vor bem Uhu geſehen wurden. 1. Der Buſſard, Buteo buteo, Falco buteo L. In der Harthwaldung und den übrigen das Revier umgebenden Hölzern, be nur wenige Buſſarde, zur Zugzeit aber treiben ſich oft anſehnliche Mengen bier herum, die meiſt in kleinen Geſellſchaften von drei bis fünf Individuen zu— ſäammenhalten. 3 nd durch den fächerförmig ausgebreiteten gerundeten Schwanz charakteriſtiſch. E Mich erinnert der Buſſard, wenn er ſo hoch oben gemächlich ſeine Kreiſe . immer an einen Schlittſchuhläufer, der nichts zu verſäumen hat und „die Hände in den Hoſentaſchen, in eleganten Kurven auf der glatten Fläche dahin— gleitet Kommt er aber durch den Uhu in Erregung und ſtreicht gradlinig auf ihn los, ſo legt er auch manchmal den Schwanz zuſammen. Dann ändert ſich ſein Flugbild weſentlich, weil dann der Schwanz viel länger erſcheint und die Sofern: zwiſchen Schwanzende und Flügelſpitze größer werden. Ein eigent— liches Stoßen auf den Uhu, d. h. ſenkrechtes Herabſchießen, habe ich beim Buſſard 4 nie geſehen. Entweder kreiſt er nur einige Zeit über dem Uhu, oder er fliegt geradlinig ſchräg nach unten darauf los und biegt dann plötzlich wieder ſteil nach 8 ab. Oft hakt er nach zwei oder drei Angriffen auf der Krakel auf, manchmal aber verſchmäht er die Krakel gänzlich. So beobachtete ich einen, der nicht | . als ſiebenmal in Pauſen von 4 bis 10 Minuten von einer Kiefernſpitze iſt, daß niemals Buſſarde den Uhu attackierten, die in Geſellſchaften erſchienen, außer wenn dieſe Geſellſchaften ſich vorher auflöſten und in Entfernungen von etwa fünfzig Schritt voneinander am Harthrande aufgehakt hatten. Dann aber kar mehrmals der zweite ſofort, nachdem der Schuß gefallen war, der den erſten 31 401 Anzahl der geſehenen Raubvögel iſt nur jelten mit Sicherheit feſtzuſtellen, ob Das Flugbild des gewöhnlichen Buſſard iſt meiſt ſehr konſtant der Harth aus ſeine Angriffe machte ohne die Krakel zu beachten. Eigentümlich ich auffallende und nn nur im 1 Herbſt oder im ze en! Winter nur Heine es nn geſchoſſen habe. . hühnern und einmal auch vom Haſen. Bei 95 oder ſechs e Y 5 Magen völlig leer. In den beiden letzten ſo überaus mäuſereichen Win 1 kröpften alle Raubvögel Mäuſe, zu anderen Zeiten habe ich aber genügend legenheit gehabt mich zu überzeugen, daß der Buſſard durchaus nicht der Unſchu engel iſt, für den. nn mein Sa u nn Brehm immer ihn ſchießen wo er ihn kriegt, und ihm nur Pardon geben ah Be oder Junge ätzt. e 2. Der Rauhfuß-Buſſard, Archibuteo Iasopus (Brünn), | | Falco lagopus Brünn. Der hochnordiſche Vetter unſeres Buſſards, der nur im Herbst und Frü | jahr bei uns eine kurze Gaftrolfe giebt, hat ein weſentlich anderes Naturell 0 7 fein deutſcher Verwandter. Da iſt nichts von Phlegma, alles Leidenſchaft! H der Rauhfuß den Uhu einmal eräugt, ſo kommt er auch ſo gut wie ſicher Schuß. Schießt man fehl, fo erneuert er den Angriff oft nur um fo wüte ja ſelbſt einer, dem ich den einen Fang zerſchmettert hatte, kehrte noch e zurück, um ſich den Tod zu holen. Und einmal als ich, bevor die „Hütte“ mich in einen Schirm im öſtlichen Teile des Revieres geſetzt und den Uhu einen dreißig Schritt davor hinlaufenden meterhohen Damm geſetzt hatte, | ihn ein Rauhfuß beim Kopfe und ftürzte mit ihm den Damm hinab. = Oft ſtoßen auch mehrere zugleich auf den Uhu, aber niemals iſt e es n vorgekommen, daß ein Rauhfuß-Buſſard auf der Krafel aufgehakt hätte ich ſie auch gewähren ließ ohne zu ſchießen. Es iſt mir dies um fo | als Naumann ausdrücklich hervorhebt, daß der e nach einiger Zeit aufhake. : 4 \ ce TE 47 e * * 2 * ** 2 5 2 Or Mr note wd, aus der Krohenhalte f 403 2 e Milan, Milvus * (Gm.), Milvus ater Daud. 5 5 Der ſchwarze Milan iſt als Brutvogel in der näheren Umgebung Leipzigs 55 5 * Brutvogel und auch zur en wird er bei uns nicht häufig a an⸗ u 1900 Gelegenheit hatte, dieſen 1 Raubvogel in größerer Anzahl zu ban. Am 22. März hatte ich bei heftigem Oſtwind innerhalb weniger Stunden dreiundzwanzig Exemplare vor mir, die nacheinander einzeln oder in leinen Geſellſchaften bis zu fünf von Weſt nach Oſt ſtrichen. Es gewährte einen 2 2 wunderhübſchen Anblick, dieſe Vögel, die durch ihre ſtark gekrümmten Flügel und den langen Schwanz ſofort auffallen, gegen den leicht bewölkten Himmel ſich ab— heben zu ſehen. Alle benahmen ſich völlig gleich, indem ſie trotz des heftigen * Windes wie feſtgenagelt einige Minuten ohne ſichtbaren Flügelſchlag ſtehen blieben, dann plötzlich den Schwanz herabſchlugen und mit lang herunterhängenden Fängen etwa vier bis ſechs Meter ſchräg ſich nach unten ſenkten, um gleich darauf wieder in ſchräger Richtung anzuſteigen und abermals in der Luft regungsloſe Raſt zu halten. Dieſes Spiel wiederholte ſich immer in der Richtung von Weſten nach Odſten, ſo lange ich die einzelnen Vögel ſehen konnte. Näher als hundert Schritte 2 kam mir 8 keiner, uns nur ein einziger 5 aus Int a Höhe mit e enorm ſchnell, daß ich nicht zu Schuß kommen konnte. Die übrigen, 1 die an 25 5 den folgenden Tagen erſchienen, reagierten abſolut nicht auf den Uhu. Auf einen, . der gut hundert Schritte hoch über mir ſtand, gab ich einen ſehr gewagten Schuß 5 ab und hatte die Freude, ihn trotz der großen Entfernung herabkommen zu ſehen. 5 Auffällig war noch, daß jedesmal, wenn ſchwarze Milane ſich zeigten, auch immer einige Sperber fie verfolgten und öfter auf ſie ſtießen, ohne daß die Milane die geringſte Notiz davon zu nehmen ſchienen. Nur einer, dem ein Sperber etwas - zu arg zuzuſetzen ſchien, ergriff ein höchſt ſonderbares Mittel zur Abwehr, indem er ſich plötzlich einmal ganz um feine Längsachſe herumdrehte. 4. Der rote Milan, Milvus milvus (L.), Milvus regalis Briss, 2 Falco milvus L. N Ich habe den roten Milan nur einmal am 8. März dieſes Jahres be— obachtet; am 10. März 1899 wurden in Deuben drei Raubvögel geſehen, die nach der mir von mehreren Beobachtern gemachten Beſchreibung dieſer Art Gage En durften. 5. Der Wanderfalke, Falco peregrinus Tunst. 3 Vor dem Uhu habe ich den Wanderfalken noch nicht gehabt, dagegen habe ich ihn zweimal hier geſehen. Das erſte Mal, am 31. Januar 1898, war ich 8 i 31 * um 1 in ein etwa 500 bis 600 Scheit ee \ Loch zuſetzen. Den Uhu hatte ich mitgenommen. Kaum ſaß en 1 3 | 1 0 und der Ornithologe wird es ehen daß nich 1 5 günſige 1 ö daß ich den erwarteten Bock wirklich noch am letzten Jagdtage ſchoß, nicht mit der ſo unglücklich verlaufenen Wanderfalken⸗Affaire ausſöhnen konnte. ö meiner zweiten Begegnung mit dieſem ſtolzen Vogel, es war am 29. November | . auch gegen Abend, ſaß ich noch in der Hütte, als ein Falco peregrinus über dem Acker dahinſtreichend auf einer Ackerſcholle fußte und hier wenig 10 Minuten verweilte. Leider war die Entfernung ſo groß, daß auch ein! - zweiflungsſchuß mit der Kugel jedenfalls keinen Erfolg gehabt haben 1 if 6. Der Baumfalke oder Lerchenfalke, Falco subbuteo 15 Dieſer ſchöne Edelfalke, der für unſere Gegend immer ſeltener wird, erſch ö erſt in den letzten Tagen des April, meiſt im erſten Drittel des Mai, bei uns und verläßt uns ſchon im Oktober wieder. N Sein Flug iſt ein ſo ungeſtümer, daß man ihn in dieſer Beienueh leicht | mit der Turmſchwalbe (Micropus apus [L.]) verwechſeln könnte, als mit dem Turmfalken, der doch auch ein guter Flieger iſt. Vor dem Uhu habe ich . nur ame nu gehabt. u eine Mal ein Pärchen am u Se 18 | das wie der Angſtruf einer Schwalbe klang, ſo fabelhaft ſchnell mfg d “4 15 war einen e ee Spuſt ſah ich den 1 nicht mehr zu bemerken. aller icht ein Sandbad. 8 7. Der Merlin, Falco acsalon Tunst. Er hat einen ebenſo reißend ſchnellen Flug wie der Baumfalke EN vieles in feinem Weſen, was an dieſen erinnert, und er könnte ic Par” 2 . * N 4 ER, PP YE mr: DPIRP CE) RUN ET ER n A PM; BT ER BR PR , ER usa 7 4 Ornith * Beobnetngen aus der srähenpütte, 405 „ 27 8 er ie will ich der Vollſtändigkeit wegen doch erwähnen, daß ich einmal am 12. März 1898 ein Pärchen gegen Abend im Reviere nach Oſten ziehen ſah. 9. Der Turmfalke, Tinnuneulus tinnunculus (L.). er Früher war der Turmfalke ein ausgeſprochener Sommervogel für unſere * er hat ſich aber ſeit einer Reihe von Jahren immer mehr und mehr der 2 rauhen Jahreszeit angepaßt, ſodaß er jetzt 55 in ſtrengen Wintern eine gewöhn— 5 liche Erſcheinung iſt. * Vor dem Uhu benimmt ſich der Turmfalke ſehr verſchieden, bald ſtößt er wütend unter lautem Geſchrei, bald kommt er lautlos herangezogen, hakt auf a fußt auf der Erde. Nur rüttelnd über dem Uhu habe ich ihn nie geſehen. * Obgleich ihn der ſehr lange Schwanz und die ſchlanken Flügel hinlänglich = 5 kennzeichnen und obgleich er ausgezeichnet zu ſchweben verſteht und in ſeinem Fluge ss Summer bald eine ſcharfe feitliche Abbiegung zu machen pflegt, kann man ihn doch, wenn er plötzlich erſcheint, leicht mit dem männlichen Sperber verwechſeln und 5 e erſt klar, wenn er ſich durch ſein anhaltendes Stillſtehen in der Luft, das Rütteln, legitimiert oder wenn man bei einer Schwenkung die rote Oberſeite zu bebe bekommt. 3 Zur Paarungszeit reagiert er am jchlechteften auf den Uhu. Mehrmals habe ich die Begattung von der Hütte aus beobachtet, ohne daß die Vögel den Uhu beachteten. So hatte ich am 19. April dieſes Jahres längere Zeit einen Turm— | 3 falken beobachtet, der regungslos auf einer Kiefernſpitze der Harth ſaß. Plötzlich g machte ſich der Vogel auffallend breit, legte ſich ganz auf den Zweig auf und ließ die Flügel etwas herabhängen, und jetzt gewahrte ich erſt einen zweiten, der herangeſtrichen kam, direkt auf den Sitzenden losflog und ihn trat, um dann ſo— fort wieder zu verſchwinden. Derſelbe Vorgang wiederholte ſich genau in der geſchilderten Weiſe am 21. und am 30. April immer auf derſelben Kiefernſpitze und immer abends gegen 7 Uhr. Da dieſes Pärchen jedenfalls ganz in der Nahe horſtete und mir ſehr viel daran lag, Eier im unausgefärbten Zuſtande zu erhalten, ſo behielt ich dieſes Pärchen im Auge. Am 12. Mai kam auch einer der Vögel ſchußgerecht vorbei, aber leider das Männchen, wie ſich nachher heraus- 8 ee Um den Uhu hat ſich aber auch dieſer nicht gekümmert, er flog wohl nur zufällig vorbei. E Im Magen der erlegten Vögel fand ich faſt immer nur Mäuſe und zur ‚Ari viele Maikäfer, nur das zuletzt gejchofjene non hatte auch einen Fuß einer Bachſtelze (Motacilla alba) im Magen. — * 8 Ziele zuſteuern, indem er dabei ziemlich ſchnell und mit Paterndem Ba. i Rund Ammern, zweimal Rephühner und einmal Reſte eines Stares. ſondern es handelt ſich nur um herumſtreichende Exemplare. 10. Der Sperber, Acclpiter nis 19% So ſcheinbar planlos herumflankieren wie der Buſſard, it nicht d Sache. Er macht vielmehr immer den Eindruck, beſchäftigt zu ſein; immer einmal nachzuſehen, wie es da und dort mit den Rephühnern die Meiſen und e in e einer fernen Dickung „ dicht über dem Erdboden dahinzieht. e Eräugt er auf ſolchem Wege den Uhu, fo biegt er auch wohl ab, ht wütend darauf oder umkreiſt ihn einige Mal ſchreiend mit ausgebreitetem Schwanz und kampfbereiten Fängen, hakt auf oder fußt in einiger Entfernung auf Acker, meiſt aber ſetzt er zunächſt ſeinen Weg fort, erſcheint aber nach ein er Zeit plötzlich wieder und verfällt um ſo leichter dem Jäger, als er d faſt immer auf der Krakel aufhakt. Nicht ſelten geſchieht dies noch im Dämmer⸗ lichte, wenn andere Tagraubvögel den Uhu nicht mehr beachten. { So ſcheu und vorfichtig er ſonſt iſt, fo blind macht ihn manchmal die Wu auf den Uhu. Als mir am 8. Oktober die Hüttenjagd durch Feldarbeiten in unmittelbarer Nähe unmöglich gemacht wurde, zog ich mit Sack und Pack nach einem etwa tauſend Schritt entfernten Strohfeimen, ſtellte den Uhn oben darau und verſuchte nun, mir irgendwo Deckung zu verſchaffen, indem ich einige d ſchweren Preßſtrohpakete aufeinander baute. Bevor ich aber damit 11 war, erſchienen Se | | . [ser Spitzen von drei Schwungfedern verlor. Darauf hin Meier ß beide nach der u i zu ab, kehrten aber, nachdem ſie etwa zweihundert Schritte weit fort wa en, plötzlich um und wurden nun beide erlegt, trotzdem ich faſt ganz ungedeckt nur an den Feimen angedrückt ſtand. | i Unter den geſchoſſenen Sperbern befand ſich ein prachtvoll gezeichnetes 0 e Weibchen mit blendend weißer Unterſeite, die nur mit ganz feinen, faſt tiefſchl | Querlinien gezeichnet war, jo wie ein hahnenfedriges Weibchen. er Im Magen fand ich neben Mäuſen immer Vogelreſte, und zwar, E ſich beſtimmen ließen, vorwiegend Goldhähnchen, mehrmals Be x geſchoſſenen Sperbern war acht Männchen und neun Weibchen, die | Zeit vom Oktober bis zum März erlegt wurden. Danach brütet hier . e 5 TE Loge Beobaditungen aus der sröhenpüne I. Der Hühnerhabicht, Astor Pad bels (L). Der Hühnerhabicht kommt bei uns als Brutvogel nicht vor, während ich 1 = ER Horſt bei Halle a. S. zweimal ſelbſt ausgenommen habe. Selbſt herum— fe t reifende Exemplare dieſes furchtbaren Räubers werden hier zum Segen der Jagd N nur . 0 11 55 Ich . von der Hütte aus nur Ach am 1 Juni 12. Der Seradler, Haliaätus albieilla (L.). Am 20. Februar dieſes Jahres zog ein ſehr großer Raubvogel mit ſchwer— ee Flügelſchlage in der Richtung nach O.⸗N.⸗O. hoch über die Hütte fort, den ich als nichts anderes anſprechen kann als einen Seeadler. Vielleicht iſt der * IR Vogel auch wo anders geſehen worden, und dann könnte ſeine Erwähnung viel— Licht zur ſicheren Identifizierung führen. Vor längeren Jahren hatte ich auf meinem damaligen Reviere Wildenhein (bei Mockrehna) einmal einen Seeadler vor dem Uhu, der mir durch einen unglücklichen Zufall verſcheucht wurde. Dieſer Adler wurde an demjelben Tage von meinem verehrten Freunde Herrn Hüls⸗ mann! bei Altenbach (Wurzen) beobachtet. . 13. Die Kornweihe, Cireus eyaneus (L.). En Im Winter 1899/1900 habe ich dreimal ſchön ausgefärbte alte Männchen Ga der Kornweihe vor mir gehabt. Am 16. Oktober ſaß eine ſteif und hochbeinig f in Re e . 120 Schritt von 135 Hütte, am 5. Januar eine andere zwei Exemplare direkt über dem Uhu fort, ohne ihn auch nur 15 geringſten Be- achtung zu würdigen. Auf die Sitzenden hätte ich einen Schuß mit der Kugel e können, wenn es nicht unglücklicherweiſe gerade die Richtung auf das Dorf zu geweſen wäre. 14. Der große Waldkauz, Syrnium 1100 (L.). 2 Am 18. Februar vorigen Jahres war ich einem Fuchs zuliebe bis zur . Dunkelheit in der Hütte geblieben und hatte den Uhu auf das Dach der Hütte * geſtellt. Ich war nicht wenig erſtaunt, als ſich plötzlich über mir ein wüſter . Lärm erhob, und als ich heraustrat oder eigentlich herauskroch, ſah ich, wie zwei 5 Waldkauze den Uhu wütend attackierten, die ich trotz der Dunkelheit gegen den Himmel deutlich erkennen konnte. Da der Waldkauz oft ſehr früh brütet, ſo ließ 3 ich ſie unbehelligt und e mich damit, ihr Stoßen zu beobachten, was mir a völlig neu war. 5 angriffen. et. Nach Veit Schuß le die Geſellſchaft immer nur an b 3 FR en größeren Haß gegen den Uhu haben als die Tagraubvögel, und “on und 5 i offener an den Tag legen. | einige ſchräg geſtellte Knüppel angebracht, unter denen wie unter meiner Kroe tags darauf ganze Maſſen von Gewöllen neben den weißen Exkrementen lage Sobald aber Schnee lag, mußte der Fang hier nicht lohnen, denn dann fand ich nichts. Übrigens bringt die Sumpfohreule bei weitem mehr Mäuſe um, als 1 Arfilgen kaun, und macht ſich dadurch ganz ee nützlich denn im Stro 16—18. Die drei Krähenarten. | Die einzige hier brütende Art ift die Rabenkrä e (Corvus corone 2 1 5 Brutkolonien der ae Gon 1 0 2 fnben ſich 1 55 dann und wann Baſtarde der Raben- und 1 1 vor. Go Toten 2 . ſchoß ich am 27. März und einen anderen mit ae e gra en . auf ſchwarzem Grunde ſah ich am 13. November. | Krähen hier ganz beſonders ſcheu und vorſichtig. | Ri Außer den vorſtehend genannten Vogelarten muß ich 950 bee ern die nur einmal den Uhu annahmen: a 15 >. 1 N * . * 2 K e Ne? Bw) 2 Dm bo og og gi iſche Beodast u gen A 5 Krähenhütte. 409 * - . — * — 5 = 5 . = 10. Br Eichelhäher, 6 n glandarius (L.) und 2: 20. Der Tannenhäher, Nueifraga caryocatactes (L.). — Beide gaben nur von der Harth aus deutlich durch allerlei Gliederverrenkungen 0 nd Flügelſchlagen zu erkennen, daß fie den Uhu bemerkt hatten. Der Eichelhäher a) | ehn oder fünfzehn Meter geflogen war, auf ſeine Baumſpitze zurück, während der Tannenhäher, den ich am 13. November vor mir hatte, ſich nicht einmal zu einem e verſuch beſtimmen ließ. Am 18. Oktober erſchien 2 21. Der große Raubwürger, Lanius exeubitor L. 2 am Harthrande, markierte deutlich und kam bald auf die Krakel, den Uhu unter x Schreien und Seitwärtswenden des Schwanzes immer ſcharf im Auge haltend. Er, Auch der große Buntſpecht, Dendrocopus major (L.), umflog einmal ſchreiend und in höchſter Aufregung den Uhu, ebenſo attackierten ihn je einmal = am 4. November einige Feldlerchen (Alauda arvensis L.), die zu anderen Zeiten 5 ſich putzend dicht dabei geſeſſen haben, ohne Notiz von ihm zu nehmen. Schwach nt zeigten ſich Goldammer (Emberiza citrinella L.), Grauammer (Miliaria Calandra (L.) und Brachpieper (Anthus campestris), während folgende Arten, E. die ganz in der Nähe des Uhus ſaßen oder dicht über ihm hinflogen, gar keine Br. ga von ihm nahmen: Staar (Sturnus vulgaris L.), Kuckuck (Cuculus _ canorus L.), Ringeltaube (Columba palumbus L.), Feldtaube (Columba domes- tica L.), Rephuhn (Perdix perdix (L.) und Faſan (Phasianus colchicus L.). 3 Von Säugetieren haben ihm ein beſonderes Intereſſe entgegengebracht die 2 Haſen, die in einigen Fällen ziemlich weit herkamen, um das Wunderding ganz in der Nähe anzuſehen. Zwei waren einmal am 29. Auguſt ſo nahe gekommen, daß ein Schuß nicht nur ſie beide getötet, ſondern auch den Uhu mit verletzt haben würde. Und als ein Schmalreh ihn eräugte und eine Weile vorſichtig ge— . bert hatte, kam es mißtrauiſch näher und näher, ſtutzte wieder, machte ein paar . rn, um ſich von neuem vorſichtig heranzuziehen. Nachdem ſich dieſes Manöver drei oder viermal wiederholt hatte, begann es zu äſen und würdigte den Uhu keines Blickes mehr. N Da ich nun doch einmal vom „Ornithologiſchen“ etwas abgewichen bin, verzeiht mir vielleicht der Leſer, wenn ich noch zwei andere Epiſoden aus dem 5 Krahenhüttenleben hier anfüge, von denen ich nur bedauere, daß ſie ſich nicht ſo is ſchildern laſſen, als ſie erlebt wurden. (Fortſetzung auf S. 417. ) machte auch einige Verſuche, näher zu kommen, kehrte aber jedesmal, nachdem er ziemlich heftig am 19. April ein Paar Bachſtelzen (Motacilla alba L.), ſowie u A 25. Buſſard, Buteo buteo; L. Rauhfußbnſſard, 55 148001 4 Milvus an (M. ater); N. Sperber, Aceipiter nisus; T. Tur Mi (fe HS, 1899 | f 27. Januar XN 2. Februar I. „ Geoeſchoſſen 1 Nebelkrähe. bi 6. 7 Geſchoſſen 2 Saatkrähen. „ ER Geſchoſſen 1 Saatkrähe. 5 16. 55 Es regnet beinahe den ganzen Tag. 0 18. 5 Abends ſtoßen 2 Strix aluco heftig auf den Uhu. N 21. 5 Das Dach war eingeſunken und erſchwerte das Sach den ungemein. a, Über der Harth kreiſen 3 Faleo aesalon, kommen aber nicht heran. 23. .* Geſchoſſen 1 Saatkrähe. . . 8 „ | 2. März Es find Leute da. 5 ; 4. . 1 Nichts. Geſtern ſollen 3 M. milvus geſehen worden 191 8 Es wird vor der . geackert. 1 Desgleichen. 5 \ 3 „ Geſehen Turdus iliacus und Motacilla alba. 2 Nichts von Raubvögeln, aber 1 e Krnhenbaftard geſchoſſen. Et: 5. April Nichts. Heftiger Gewitterregen. Geſchoſſen 1 Rabenkrähe. Die Hütte iſt demoliert. Hütte umgebaut. Der Klee wird umgepflügt. Es wird gewalzt. Geſchoſſen 1 Rabenkrähe. krähe. Nichts. 1 Falco subbuteo nimmt ein Sandbad. 1 Astur palumbarius ſtreicht mit Beute vorüber. Nichts. Geſchoſſen 1 revierenden Hund. Bei heftigem Platzregen ſtoßen 2 Faleo subbuteo unter beſtändigem Geſchrei und in ſo ſchnellem Fluge, De daß kein Schuß anzubringen war. 5 19. 1 Hütte demoliert. 24. 26., 27. 28. | 5 ee 30 Juni | | 2 * 1. 4. Juli Nichts. (2 Rehböcke auf einen Schuß!) 1 Ringeltaube. ER Auguſt 1 C. corone. Nichts. Geſchoſſen 7 Ringeltauben. „ 1 C. corone. 28 N a . Er 29. u 0 „ Es reagiert nichts. 1 Katze. f .. 4 2 Tinnunculus tinnunculus ſtoßen heftig. Beide Bo: gefehlt. . 7. Oktober 1 Garrulus glandarius ſitzt auf einer Kiefernſpitze in der Harth, ſchlägt mit den Flügeln und macht | allerlei Verbeugungen, kommt aber nicht heran. n Dicht an der Hütte wird geadert. Es find viele Raub— f vögel da, halten ſich aber außer Schußweite fo die Spitzen von drei e fort, trotzdem f kehrt er um. 5 Der Turmfalke rüttelt in der Nähe des Uhus ohne zu ſtoßen. Gegen 100 Saatkrähen kreiſen Er über dem Uhu. — Regenwetter. U 1 Ciconia eiconia fliegt vorbei. Geſchoſſen 1 Raben⸗ lange die Leute da ſind. 1 Sperber ſchieße ich — 2 — —— —1 IND 1 10 ed IND ee De ul a 8 * Were 5» na N a He oe Sn —— 16. h „„ 9 „ 5 „ 1. November 4. 3 6. 5 5 5 9: 8 in, = 18. x Kalt und ſehr windig. — Gegen Abend fällt 1 Cireu cyanus auf den Klee und ſchlägt RL Ge⸗ Be ſchoſſen 1 C. cornix. . Der Sperber ſitzt auf dem Kartoffelkraut am Schieß⸗ I: loch kaum 1½ Meter von mir entfernt unde ſtreicht erſt nach einer Viertelſtunde ab, wobei ich den Schuß anbringen konnte. Von den Buſſarden reagiert keiner. N 1 Corvus | corone, 1 C. cornix. a 1 Hanfas excubitor von der Krakel geſchoſſen, ebenſo 4 Rabenkrähen. 1 Buſſard, der in der Harth aufgehakt hatte, kommt in Pauſen von 4—10 Minuten ſiebenmal auf den Uhu los. 3 andere Buſſarde haken nach— einander ſofort auf der Krakel auf. * Der Buſſard von geſtern macht dasſelbe Manöver, beim 11 vierten Male ſchieße ich ihn. 1 Kein Raubvogel reagiert. Um 12 Uhr ziehen 43 Kraniche 16 ganz niedrig über der Hütte hin nach Süden. | 1 Ricke kommt dicht an den Uhu und beäugt ihn mit Staunen. Geſchoſſen 2 Corvus cornix. Sehr warm und ziemlich ſtarker S.-S.⸗W.⸗Wind mit 6 zeitweiligem Sprühregen. Bis 2 Uhr nichts, dann. 3 I Nur 4 Buſſarde reagieren. Sehr warm (früh 15 C.), 4 Feldlerchen umfliegen ſchreiend den Uhu. Von 9,40 bis 11,2 Uhr ziehen Tauſende von Saatkrähen nach S.-S.⸗W. Nur einige Nachzügler kommen zur Hütte, 2 ge— ſchoſſen. Der Buſſard fiel erſt in der Harth. Als ich ihn holte, gingen gegen 40 Asio ARTEN vor mir auf. Nichts, nur in der Ferne S ie 0 0 wer Sperber und Turmfalken bekümmern ſich nicht um den Uhu. Geſchoſſen 1 Saatkrähe. Es regnet ſtark. Geſchoſſen 1 Saatkrähe. 5 Geſchoſſ en 1 Saatkrähe. 5 Früh trübe, nebelig, ſpäter klar 2 28 Raubvögel 610% ziehen hoch über der Hütte nach Oſten. Ge⸗ i ſchoſſen 1 Raben- und 1 eg © Fall | Kalt, Regen. Geſchoſſen 1 Saatkrähe und 3 Rabenkrähen. a | 1 % Geſchoſſen 1 Saatkrähe. | | 2 | | % 9575 | FR 25 Geſchoſſen 1 Saatkrähe. 2 1 Alle Buteo in Geſellſchaft von 3—5, keiner reagiert. 15 35 Gegen 4 Uhr kommt Falco peregrinus über | der Erde hinflatternd, jtreicht bis auf 160 S zone 5 hin auf dem Acker auf— Beim Heimweg ſah ich etwa 50 Saatkrähen und 20 Diohlen, die den rechten Flügel bildeten, nach Süden ziehen. Geſchoſſen 2 Saatkrähen und 1 Nebelkrähe. f Geſchoſſen 1 Corvus cornix. Erſt um 2 Uhr erſchienen 14 Buteo buteo in Gruppen 17 | von 3—5, die nicht ſtießen. Später drei einzelne, wovon 2 R wurden. Geſchoſſen 1 a krähe. Der Sperber wurde von 5 Krakel herabgeſchoſſen. 7 Rt | Als ich ihn aufnehmen will, ſtreicht er ab und = - bäumt auf einer Randkiefer in der Harth auf. | | Stürzt nach einigen Minuten herab, bleibt mit einem Fang an einem unteren Zweige, den Kopf nach unten, hängen, fällt nach kurzer Zeit ab | 2 And — fliegt fort! | = | 5 1 * | 2 1 5 20 1 £ Geſchoſſen 1 Nabenteihe 5 1 Es ſchneit den ganzen Tag — 10° C. Kein Raub⸗ ö vogel läßt ſich ſehen, nur einige Krähen ſtoßen re auf den ganz verſchneiten Uhu. 1 geſchoſſen J (C. corone). Hütte in Stroh gepackt. 2 Geſchoſſen 1 Corvus corone. 2 Es ſchneit. — 13 C. Nichts geſehen. ‘5 Es ſchneit. Nichts gefehen. g | Be 2 1 1 1 | Geſchoſſen 1 Saatkrähe. 1 Tauwetter. Sehr windig. | 1 1 5. Januar PN, * i 13. „ N ’ 29. 70 5 1 1 1 1. Februar E Ri, 5 5 x 2 y 6. N = 8 Re: . i ö 17. 2 . N. . N | 2. „ Südwind, aber kalt. Sehr warm und ſonnig. 2 Turmfalken 1 hefti 1 0 1115 Uhu, I iche . das Dach geſetzt hatte. Einer ſtößt mehrmals, 8 ohne daß ich ihn zu ſehen bekomme, auf das Dach auf. Um 3 ½ Uhr erſcheint 1 Buſſard, ; und um 5 ½ Uhr 10 oder 12 Asio aceipitrinus, | die lebhaft ſtoßen. Ich ſchieße 2 herab, gehe dann heraus und ſtelle mich fünfzehn Schritte entfernt vom Uhu ohne jede Deckung an. Die Eulen laſſen ſich nicht ſtören. Die eine der geſchoſſenen iſt eine ganz helle Varietät. Um 4 Uhr ſaß wieder 1 Cireus cyaneus auf dem | Klee. Nichts reagiert. Kalter Oſtwind (— 6° 00 Nach langer Regenpauſe endlich wieder gutes Wetter. Nichts kommt ſchußgerecht. Die Buſſarde, ſoweit ich ſehen kann, lauter kleine dunkle, ziehen ſich alle nach N.-N.⸗W. Es liegt / Meter Schnee und es iſt kaum möglich, nach der Hütte zu gelangen. „ 2 Saat⸗ krähen. Starker Nebel. Der Shnee iſt ſehr zuſammengeſunken. Die erſten Lerchen geſehen. Klares Wetter mit ziemlich heftigem W. S. W. Die Buſſarde, von denen zwei einzeln kommen, reagieren nicht. Geſchoſſen 1 Saatkrähe. i Nichts. Der Schnee iſt fort. (+ 8° C.) Die Buſſarde find | kleine dunkle. Keiner reagiert. Geſehen noch 2 Circus cyanus, viele Finken⸗ Männchen . 3 Columba palumbus. 4 Warm. N cuba galt 315 ſehr windig (N. N.⸗W.). Abwechſelnd Sonnen— ſchein und heftiges Schneetreiben. Bis 3 Uhr nichts. Von da bis 6 Uhr viele Buſſarde trotz dichteſten Schneetreibens. | _ 6 ©. — Starker N. N. W. und dichtes Schnee— geſtöber. Nichts reagiert. Wärmer. Es fällt feiner Schnee. Kalt. In der Ferne 10 bis 11 Buſſarde und 1 Milvus regalis, ſonſt nichts geſehen. Nichts. 1 Beim Hingehen ſah ich 1 Lanius excubitor auf der Krakel ſitzen, der auf 200 Schritt abſtrich und nicht wiederkam. Geſchoſſen 1 Nebelkrähe. Die Sperber ſtoßen beſtändig auf die ſchwarzen Milane, welche aber davon keine Notiz nehmen. Heftiger kalter Oſt. Der kalte Oſtwind hält noch an. Die Sperber attackieren die Milane. Immer noch ſehr kalter Oſtwind. Um 5 ¼ Uhr zieht ein Fiſchreiher ganz niedrig nach der Harth. Ein Turmfalke tritt das Weibchen auf einer Kiefern⸗ | ſpitze. Geſchoſſen 1 Rabenkrähe. 7 Um 7 Uhr Abend tritt der Turmfalke das Weibchen Lgdaaauf derſelben Kiefernſpitze wie vorgeſtern. (Nach tigall ſchlägt.) 8 Uhr abends keine Eule. Der Turmfalke tritt wieder auf demſelben Baumwipfel. f Viele Ringeltauben. Cypselus. 1 Falco sub- buteo in der Ferne. i 5 Geſehen noch 2 Falco subbuteo. Nichts. 4 * # 8 BER 7 7 une. Warm. In der Ferne 1 Buſſard, der exit u 4 Stunden | 5 10 vr 23 4 1 20| 3 913 2| 2 1 8 “ar Br 2 a Aa * en, "Ay N * r Rs * nd > * 2 ern N . Meeren 4 re Sf 2 BEN, A ST 40 Zu pr ER Name: Al 1. Buteo buteo 25 Buteo lagopus . 3. Milvus korschun 4. Milvus milvus 5. Falco e a 6. Falco subbuteo Falco aesalon . . Falco vespertinus. . 9. Falco RN ‚Aceipiter nisus. . Astur palumbarius . 12. Haliaetus albicilla 13. Circus eyaneus. . . 14. Syrnium aluco . . » 15. Asio Hartuitrins 8 Corvus corone C. corone cornix. Corvus cornix 2 Corvus frugilegus . 20. Nucifraga caryoca- taetes Lanius excubitor . —|—|—-| 2 2 . — 1 — — 1 — — 1 I IP Ta ea 2 — — — — — ( —ꝰ2j—x—x— — — — —— Geſehen: Geſchoſſen: 59 17 — | — — — —— — — — || — — — — — 7 — 7 ur a7 = 7 — — — — — — — — — — — — — | — — — — | — — — a * u * 4 . w 4 . . * - * er .. — 0 1 - 2 2 — nn 7 q 2 n 1 J 5 Beoß, unge 2 2 2 giſche B bachtungen a N a En * 1 z a > 5 I ıtbo > r 2 * - or > Es a an > Be Er P 2 ze. 7277 N 2 1 f net ſich unter r Aufbietung der höchſten Vorſicht regelrecht an den Uhu heran⸗ e = & war ſchon auf wenige Schritte in gebüdter Stellung herangekommen att bereits zu einem wuchtigen Schlage ausgeholt, als ihn ein plötzlicher er ur aus völlig gedeckter Stellung derart erſchreckte, daß er den Knüppel = ließ und eiligjt das Weite ſuchte. Jedenfalls hatte er angenommen, daß er er merkwürdige große Vogel mit den feurigen Augen auch der Urheber jenes Er ganz zarten Rufes geweſen jei, denn Angſt und Schrecken malten ſich deutlich au f ſeinem Geſichte. | 2 * Ein anderes mal als die Acker ſchon kahl waren, blieben zwei junge Damen am Harthrande ſtehen, beſchatteten die Augen mit der Hand und ſahen unverwandt Fa meiner Hütte herüber, dann kamen fie mindeitens ebenſo vorſichtig als das bt en erwähnte Schmalreh mit kleinen, zögernden Schritten näher, auch immer, 4 wie es ſchien, fluchtbereit, falls das Ungeheuer ſich regen ſollte. Aber es regte 2 ſich nicht, ſondern ſtand im Sonnenſcheine ſo ruhig und harmlos da, daß auch Zee der ſchüchternſten Jungfrau Vertrauen faſſen mußte. So hatten ſich nun beide dem Uhu bis auf etwa zehn Schritt ſeitwärts genähert, entſchieden noch im Unklaren darüber, ob das Tier aus der Wolfsſchlucht nur ein Phantom ſei Sa ob es wirklich athme und lebe, da — die Jagd muß einen verderblichen fluß auf den Menſchen haben — zog ich an der Schnur: mit einem hörbaren uc macht der Uhn Augen links und beide Damen vollführen einen Sprung u rückwärts, wie ſie ihn wohl in ihrem Leben noch nicht gemacht haben werden, und ſtehen nach einigen endlich gelungenen Verſuchen, das Gleichgewicht wieder zu erlangen, bleich und zitternd da. Ein beruhigender Zuſpruch von mir aus der Erdhöhle wandelt den gehabten Schrecken in ein allgemeines Lachen und die Situation iſt geklärt. — Und da ſage mir noch einer, die Hüttenjagd habe keinen Reiz; Aleber das Verdauungsvermögen meiner Rauchſchwalbe | (Hirundo rustica L.). Von F. Anzinger. Wenn vom Vogelſchutz die Rede iſt, wird, um die reale Notwendigkeit besſiben hervorzuheben, ſtets auf die Nützlichkeit der inſektenfreſſenden Vögel | hingewieſen; der ethiſche Standpunkt darf nur mehr in zweiter Linie in Betracht gezogen werden, weil ein bezüglicher Appell für ſich allein kaum einen nennens⸗ werten Erfolg erzielen würde. Es iſt dies leider keine Empfehlung für unſere 5 t e- Zeit. 32 * e Ral 8 ich einen Mann, der mit einem rieſigen Knüppel be⸗ “N Au. 4 0 ergiebt ſich dann zur Freude des ae eine ganz 91 1 voeerzehrten Schädlingen. Man darf ſolche Arbeiten keine nutzloſe Spielerei nı | denn viele Leſer, beziehungsweiſe Hörer müſſen mit draſtiſchen Mitteln gen . werden; der Wirklichkeit werden ſie aber niemals nahe kommen, denn die 3 ſchiedenartigkeit der „„ der Klees 10 N. und 5 8 W aus dem ſich ein ſicherer Anhaltspunkt gewinnen 1058 5 Leichter läßt ſich das Verdauungsvermögen eines Vogels in Be e Wochen ſeiner Gefangenſchaft konſtatieren, vorausgeſetzt, daß bei einem fo Friſchfang eine Nahrungsannahme überhaupt erzielt wird. Allerdings kann aue hier nur mit einem Ungefähr gerechnet werden, denn die geänderte Leben we und das nicht immer zuſagende Futter bringen jedenfalls eine Beeinträ Jtigu mit ſich. Immerhin kann man aber mit einiger Sicherheit aus der Art u Menge der aufgenommenen Nahrung in der Gefangenſchaft auf den Umfang Futterquantums im Freien ſchließen. Eine derartige und zwar re che Beobachtung konnte ich erſt vor kurzem machen. . In Am 30. April v. J. brachte mir ein Vogelfreund eine Raucfehm welche er im argverletzten Zuſtande von der Straße aufgeleſen hatte. Der hatte ſich, wahrſcheinlich durch heftigen Anprall an einen Telephon⸗ oder T graphendraht, die Hand des rechten Armes gebrochen. Der Handknochen offen, und die Wunde blutete noch ziemlich ſtark. Ich war über die Zum den verletzten Vogel in Pflege nehmen zu ſollen, durchaus nicht erfreut, einerſeits Raue ich ſchon been a 5 die möglich ee Frage, ob eine Schwalbe zur Annahme von Bi ÜberSeinpl, 97175 kann. Ich war ſchon im Begriff, das arme Tier durch einen raſchen % ru ſeinem Leiden zu befreien, doch meine Neat ließ dies 5 zu, und ie nun Samariterdienſt zu üben. . 955 | Da ich mir Bit Fertigkeit 9 ae. den neee \ abzutrennen, Pan a rt Ai’ + * ag and umwickelte dann den Körper des Vogels, die Füße mit inbegriffen, ER mit dieſem Leinenſtreifen. Dem Vogel war hierdurch die Möglichkeit benommen, herumzuflattern und ſich noch mehr zu ſchwächen. Nun flößte ich ihm einige Tropfen des Waſſer ein, das er begierig trank, und ließ ihn einige Stunden ruhen. Jetzt . verſuchte ich das Stopfen mit Mehlwürmern, was bei dem „Weitmaul“ des = ziemlich leicht vonstatten ging. Nach zwei Tagen nahm die Schwalbe 7 wre die vorgehaltenen Mehlwürmer bereits aus der Hand, und ich ſetzte jetzt dieſes * Futter lebend in einem Freßnapfe vor. Die Binde wurde dem Vogel vor den Mahlzeiten abgenommen, damit ihm mehr Bewegungsvermögen geſtattet war. Nun hatte ich durch vierzehn Tage Gelegenheit, den geradezu fabelhaften Appetit . dieſer Schwalbe bewundern zu können. Der ungefähr ?/,, Liter Flüſſigkeit faſſende Futtertrog wurde des Tages viermal mehr als halbvoll mit großen lebenden 5 Mehlwürmern gefüllt und vom Vogel jedesmal nach circa 2½ Stunden voll- ſtändig geleert. Ich zählte nun dreimal hintereinander die für je eine Ration beſtimmten Mehlwürmer und fand, daß ſich einmal neunundvierzig, einmal drei- undfünfzig und das dritte Mal ſiebenundfünfzig Mehlwürmer im Futternapf be— fanden. Nimmt man das Mittel — fünfzig Mehlwürmer per Ration an, jo hat ie cle an einem Tage die reſpectable Zahl von zweihundert Mehlwürmern * eine Leiſtung, welche man höchſtens von einer friſchgefangenen Wald⸗ beer oder der Rohrdroſſel erhoffen darf. Ich unterlaſſe eine weitere Multiplikation der obigen Ziffern, enthalte mich auch weiterer Betrachtungen und Vergleiche, ſondern erwähne nur, daß ich ſehr bald daran ging, den Vogel an ein billigeres Erſatzfutter zu bringen. Dies ging allerdings ſehr ſchwer, doch nach einigen weiteren Wochen war auch dieſe Schwierigkeit überwunden, und nun fraß die Schwalbe das bei uns übliche Nachtigallenfutter ebenſo, 2 wie jeder andere Weichfreſſer. Selbſtredend muß ich in dieſem Futter die ani- 3 maliſchen Beſtandteile immer vorherrſchen laſſen, beziehungsweiſe dasſelbe reichlich = mit Mehlwürmern belegen. A Die Wunde verheilte raſch, und das abgeſtorbene Glied mit den Handſchwingen wurde eines Tages im Käfig gefunden. Die Schwalbe lebt heute noch, bekundet ihre Geſundheit durch Munterkeit und ungeſchwächte Freßluſt, iſt aber infolge des Fehlens des einen Flügels in raſcheren Bewegungen gehemmt und benimmt ſich deshalb in ihrer ung äußerſt unbeholfen. . A A 3 Pr ; f 3 1 Ein Beitrag zur Frage über die Ernährung der Spechte. * Von Forſtmeiſter Curt Loos. 2 In den Monaten März und April waren einige Apfelbäume des Libocher Partes (Böhmen) teilweiſe der Rinde entblößt, und es zeigten dieſelben über— 8 32* dies im Holzkörper mehrfach Bei eignen, a ei herrührten. ee Bei näherer Untersuchung der befaltönen Apfefbäume f Larven entdeckt, die teilweiſe in der Rinde ee ondernteils in d ERErL®* — jenige der einen Art waren auffallend kurz, wie ſolche von EN, ru Ratz erzeugt werden, die der anderen länger, wie ſolche Scolytus pruni frißt. Außer dieſen Borkenkäferlarven, von denen ſich bis 10. Mai nu wenige zu Puppen verwandelt hatten, war unter der Rinde der befallenen 2 N hin und wieder eine lange, ſchmale Larve eines anderen Inſektes zu finden. Ei Daß die Spechte den Borkenkäferlarven in den fraglichen Apfelbäumen t ſächlich nachgegangen find, dafür ſpricht unwiderleglich der Umſtand, daß di dem Holz verlaufenden Larvengänge vielfach durch den Specht lloßgelegt wo e und die Larven aus dieſen Gängen verſchwunden waren. 8 Um nun zu beſtätigen, durch welche Arten dieſe Arbeit in der bat in den Monaten Februar, März und April verrichtet worden iſt, wurden die b flallenen Bäume genau beobachtet. Einmal wurde der große Buntſpecht von einen befallenen Apfelbaume weggeſcheucht und mehrmals Grünſpechte an demſel | beobachtet. IRA 2 Zur Ornis des Niederrheins. Von Otto le Roi. I manchen Orten gejchoffen wurde, z. B. bei Kleve, Odenlirchen, Neuwied, heim am Rhein. Von unzweifelhaften Nachweiſen des Aquila chrysa der Provinz iſt mir e nur einer le ee der v Reihe von Selen zurückdatiert, ſo ürſte 908 Werten des a vogels am Niederrhein doch ni einiges Jutereſſe beanf Euemplar, ein typijcher Steinadler, wurde am 1. . 1 n * n 0 any * ee de de 4 ZRLIE r MEINE \ 155 to e ee ar duns des ene 421 x e Sturm 5 Harbefelb, unweit Geldern, erlegt und befindet ſich noch im Beſitz des glücklichen Schützen, Herrn Karl van Well in Krefeld. 25 5 Die Vogelwelt des niederrheiniſchen Flachlandes weiſt im allgemeinen nur wenig intereſſante Erſcheinungen auf. Wie in ſo vielen Gegenden hat auch in ri en nicht vereinzelt auftrat. Erfreulicherweiſe läßt ſich aber die Einwanderung | 2 eines anderen Hühnervogels, und zwar des Birkhuhns (Tetrao tetrix) feſtſtellen. 5 Dirſes bis dahin am Niederrhein unbekannte Wild zeigte ſich zuerſt im Anfang 2 der neunziger Jahre auf einem niedrigen Höhenzuge in der Gegend von Wankum. 5 Es ſchritt dort zur Fortpflanzung und dehnte ſein Wohngebiet in den folgenden : n noch weiter aus. Zur Zeit bewohnt es dank der genoſſenen Schonung in nicht gerade geringer Zahl eine mäßig hohe Bodenerhebung, die ſich von 3 dern aus in ſüdſüdöſtlicher Richtung bis nach Krefeld hinzieht, und zwar vor— 3 zugsweiſe Waldlichtungen, die mit Erica und niederem Brombeergerank über— aus erfolgt iſt. . . Die meiſt mit Korbweiden bewachſenen Überſchwemmungsgebiete des Rheins 4 bieten einer großen Zahl Rohrſänger willkommene Brutplätze. Wo Arundo große Ultferſtrecken bedeckt, iſt Acrocephalus arundinaceus (L.) in Menge anzutreffen, weniger zahlreich Acr. streperus (Vieill.). In den Weidenheegern aber nimmt Ascr. palustris (Bechst.) eine dominierende Stellung ein, ſodaß ich z. B. auf Br einer Fläche von etwa 150 m Breite und 500 m Länge Ende Juni 1899 elf er. Neſter mit Eiern und jungen Vögeln in allen Entwicklungsſtufen auffand. Da der Vogel ſein Neſt mit Vorliebe in den hohen, dichtſtehenden Urtica dioica- = Stauden anlegt, werden jährlich viele Bruten vernichtet, da gerade zur Haupt— = brutzeit, Ende Juni, vielerorts die Neſſeln und andere an dieſen Orten wachſende Kräuter abgemäht werden, um als Viehfutter Verwendung zu finden. Den = Sumpfrohrſänger habe ich zur Brutzeit auch mehrere Male in Getreidefeldern, fern von jedem Gewäſſer angetroffen, ſo bei Aldekerk und Neukirchen. 5 An gleichen Orten mit dem Sumpfrohrſänger kommt am Niederrhein auch das Blaukehlchen vor. Bereits am 29. April 1899 fand ich bei Eſſenberg ein Neſt mit vier mittelmäßig bebrüteten Eiern auf. Vei dieſer Gelegenheit kann ich nicht Aunterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß in einer ganzen Reihe ornithologiſcher Werke der charakteriſtiſche Balzflug des Blaukehlchens im höchſten Affekte des Geſanges i mit keinem Worte erwähnt wird, ſelbſt nicht von Friderich in feiner gediegenen Naturgeſchichte der deutſchen Vögel. Das Überwintern von Pratincola rubicola (L.), über welches ich in Reichenows Ornithologiſchen Monatsberichten 1899 auf N der weiten Rheinebene die Wachtel (Coturnix coturnix) an Zahl erſchreckend a abgenommen. Als Brutvogel fehlt ſie manchen Strichen gänzlich, wo ſie früher * wuchert ſind. Es ſteht zu vermuten, daß die een vom nahen Holland ee. 92 Winter nacher a wie aus dem Berichte des Herrn Sehll auf Seite 155 des Jahrgangs 1899 dieſer Zeitſchrift Faber ſcheint das Schwarzkehlchen nur ſehr ſelten den Winter in Deut bringen, da ich in der Litteratur bisher nur eine diesbezügliche Beme un habe und zwar in der Arbeit von Kreye über die Vögel Hannovers @ tholo Jahrbuch 1893 S. 117), wo es heißt: „Ein Exemplar aus dem Winter 1 66 findet ſich in unſerem Muſeum.“ Es wäre von Intereſſe, zu erfahren, ob inde Ornithologen bereits Beobachtungen in dieſer Hinficht gemacht haben. Schließlich gedenke ich noch eines regelmäßigen Wintergaſtes des Niederrh i der Sturmmöve (Larus canus L.), die ſich in manchen Jahren bereits! Auguſt auf dem Rheine einſtellt, oft in großer Zahl, und. meiſt , gegen März wieder nordwärts zieht. RR En x Der Vogel im Volksmunde. Von Rudolf Hermann. 1 (Fortſetzung.) III. Wintervögel. | Von den Frühlingsboten, vom luſtigen Hausgeflügel habe ich bis hie 5 geplaudert. Was bleibt mir noch zu erzählen übrig? Wochen ſind vergangen | jeit meinem Beſuche beim Förſter, in deſſen traulichem Heim nach friſch gewonne und a an den Regentropfen, die ein kalter Oktoberwind an die 8 | = Daß mich bei den herbſtlichen Erſcheinungen doch ſtets eine 91 u Eh A ge Doch joll es mir nicht allein jo Bo, 0 Nolur 5 1 Menſchen einladen in den heiligen Dom des grünen Waldes zum * und zur Andacht. Zwar iſt die Übergangszeit vom Sommer zum Winter nicht arm an mancherlei Rei eizen und anregenden Naturbetrachtungen; denn ein ſonniger Herbſttag mit ſeiner mannigfaltigen Farbendekoration, wie ſie ſich dem Auge in der verſchiedenartigen Schattierung des Laubes, des Farrenkrautes, der Mooſe, in dem eigenartigen 8 Schmucke der Pilze und Früchte darbietet, muß eindrucksvoll wirken auf jeden mit . 5 Naturſinn begabten Menſchen. Indes, auch dieſe letzten farbenſchönen Zeugen * vermögen die Empfindung von der Vergänglichkeit alles Irdiſchen nicht ganz zu bannen; denn auch der Lebensgemeinſchaft zwiſchen Blatt und Baum wird von der Natur ein Ziel geſetzt. Und wenn ich mich über die Wahrheit deſſen, was ich ſoeben niedergeſchrieben, auch täuſchen, wenn ich ſelbſt nicht daran glauben möchte, daß auch die Natur alljährlich ihr Totenfeſt feiert, — ein Blick auf den Strauß @ von Altern und Georginen am Fenſter ſagt mir: Es iſt Herbſt. | Während ich derartige Betrachtungen anſtelle, öffnet ſich leiſe die Thür zu meinem Zimmer und, ganz im Gegenſatz zu meiner melancholiſchen Stimmung, * tritt ſchelmiſch lächelnd meine Gattin zu mir. Sie hält etwas hinter ſich verborgen, womit ſie mich anſcheinend überraſchen will: die erſten Rephühner. Man ſagt, 5 daß die Liebe des Mannes zur Frau durch den Magen gehe; mit einer Variation Br könnte man ſagen, auch diejenige vieler Menſchen zur Natur, ſofern man dabei 5 der Feinſchmecker gedenkt. Mag dem ſein, wie ihm wolle. Ich gehöre zu dieſen nicht, wenn ich auch geſtehen muß, daß ich auch gern Geflügel eſſe; aber „toujours pPerdrix“ würden mir ebenſowenig gefallen wie dem Beichtvater Heinrichs IV. von Frankreich, dem dieſer fie wegen eines Übergriffes feiner prieſterlichen Macht 5 tagelang vorſetzen ließ. Ich erfreue mich aber nicht nur an dem herrlichen Braten, >. ſondern auch an dem lebenden Vogel, beſonders an dem hübſch gezeichneten Männchen. 5 Erweckt doch auch das Rephuhn in mir Erinnerungen an die Jugendzeit, wo ich, 2 Feld und Wald durchſtreifend, bald einen brütenden Vogel, bald ein ganzes Völkchen aufjagte, gelegentlich auch wohl einmal mit des Vaters Flinte einen der ſchmackhaften Vogel erlegen durfte. Sehr bald lernte ich in Geſellſchaft von Jägern die für 5 die Küche oder vielmehr für den Magen beſſeren von den minderwertigen Hühnern 7 unterſcheiden, und noch klingt mir darüber ein hübſches Verschen im Ohre, welches ich denjenigen unter meinen verehrten Leſerinnen, welche die Unterſcheidungsmerkmale von alten und jungen Rephühnern noch nicht kennen ſollten, nicht vorenthalten will: „Iſt gelb das Bein, gleich der Zitrone, Dann iſt's von dieſem Jahre, zweifelsohne, Doch rechne zwei auf einen Kopf, Sie werden ſehr gering im Topf. ro TE RT L 7 0 “. N 35 Bei hellgrauem Beine laß Dir , ! Ein halbes Stündchen länger ſie zu bebte Scheint dunkel ſchon des Beines Grau, So kocht's vor'm Braten erſt die kluge Frau. Blaugraue Beine, Schnabel weiß | = | Und um die Augen ein hellroter Kreis — . Laß ab! Umſonſt ſind Speck und Butter, I“ Derart'ge Hühner ſchenk' — der Schwiegermutter.“ SR Noch eine andere Jugenderinnerung knüpft ſich an das Rephuhn: die Unterrichtsſtunde. M 1 190 wir uns dort mit der wen b . die Mißgunſt ſeines in Griechenland als Bildhauer Ghee Dns Di 0 . in dem Maße erregte, daß dieſer den Neffen ins Meer stürzte = Ba „Aber hold dem Verſtand', empfing ihn Pallas, und ſchuf ihm > N Vogelgeſtalt, und verhüllt ihn mitten im Fall mit Gefieder. Siehe, der raſchen Natur Lebendigkeit ging in die Flügel, Ging in die Füße hinein; es blieb der Name, wie vormals. oe 5 55 Doch nicht pflegt der Vogel den Leib in die Höhe zu ſchw inge; Auch nicht baut er im Aſt und erhabenen Gipfel die Neſter; „ 1 Sondern er fliegt an der Erd' und legt in die Hecken die Eier. 5 ii 5 Stets nam ſcheut er 55 1 t unrigen Be Al 50 5 05 1 Pappdache ein Kartoffelſtückchen einander ſtreitig. ſich überall einfinden. Sie ſind meine regelmäßigen, allezeit hungrigen Ko 15 gänger. Es will daher mit meinen Wahrnehmungen nicht recht über: Ei wenn ich öfters den Vergleich höre: „Er ißt wie ein Sperling.“ Proſit die Der Sperling hat einen recht geſegneten Appetit. Deswegen würde ihm nun kein Menſch zürnen und ihm zur harten Winterzeit, wenn durch anh Schneefall mit darauf folgendem Froſt die Exiſtenzfrage ſelbſt für ih e ernſte wird und er ſein „Prik, Prik! Macht mir doch auf einen Au; 5 Rauh weht der Wind, die Luft iſt kalt; habe kein Futter, erfriere ba Fenſterſims hören läßt, gern einen Biſſen gönnen, wenn er nur nit mit Unverfrorenheit ſich paarende du e beit ſäße. e munde, der ſich viel mit ihm beſchä ig Be vente bone. 5 » rüſtet, et: teils auf einem Pape teils auf einem Sperlinge dargestellt "> wurde. Die ſchlechten Eigenſchaften des Sperlings haben vielen Kirchenvätern 7 Veranlaſſung gegeben, ihn in Gleichniſſen den Gläubigen als abſchreckendes Beiſpiel 8 hinzuſtellen. Der Sperling muß ſchon in den früheſten Zeiten ſehr zahlreich auf- 5 getreten ſein. Darauf laſſen die Stellen der Bibel „Kauft man nicht zween Sperlinge um einen Pfennig“ und „Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige“ = ſchließen, und aus dem Kaufpreiſe geht hervor, daß er ein wohlfeiler Handels— 9 artikel geweſen iſt. Gehörte er doch zu den zahmen und reinen Tieren, welche dem jüdiſchen Volke nicht nur zu eſſen erlaubt, ſondern ihm auch unter Ceremonien zu opfern befohlen waren. Das Fleiſch der Sperlinge ſowie die Eier ſollen übrigens recht ſchmackhaft ſein. Der alte Geſſner giebt in ſeinem Tierbuche, wen einige ſeiner Zeitgenoſſen behaupten, daß „Sperlingsfleiſch und Sperlings— eier genoſſen das Blut hitzig machen und zur Unkeuſchheit anreizen,“ ein Rezept Nee NN 4 * 2 we 2 er, — rer 4 Feinſchmecker heute noch munden dürfte. Selbſtverſtändlich muß man zu ſolcher darf man nicht „mit Kanonen auf Sperlinge ſchießen“ — dann iſt er bei der ihm eigenen Schlauheit ſchwer zu erhalten, es ſei denn, daß man ihn mit dem ſich ſeiner i in der Weiſe bemächtige, daß man Leute aufſucht, welche „Sperlinge unter dem Hute haben.“ Noch leichter könnte man freilich in ſeinen Beſitz gelangen 2 „wenn der Himmel einfällt, dann fallen alle Sperlinge tot.“ Mache das Jeder, = wie er wolle. Soviel ſteht feit: „Beſſer ein Sperling in der Hand als zehn Tauben 2 auf dem Dache,“ wenn es auch nur einer mit „Sperlingswaden“ wäre. a 5 uralten Fangmittel „Sperlingen Salz auf den Schwanz ſtreuen“ überliſte oder = — 85 als Prophet. Badet er ſich mit ſeinesgleichen im Sande, dann iſt Regen zu erwarten. Auch offizinell hat der Sperling zu Zeiten eine Rolle geſpielt. „Zween Gelbſucht. Dieſe Aſche von den Jungen mit Eſſig auf die Zähne gerieben, . benimmt den Schmertzen derſelbigen, wie Plinius ausweiſet.“ Ein ähuliches Heil⸗ mittel gegen Zahnweh bildeten die Exkremente des Vogels, ſofern ſie mit Ol 1 erwärmt angewendet wurden; mit Schweineſchmalz aufgetragen heilen ſie „die Hauptſucht, darvon das Haar ausfällt“ und ohne jeden Beiſatz „benehmen ſie die 3 * des Angeſichts 5 So ſagt Geſſner. N zu einer Sperlingspaſtete, die, ihren Beſtandteilen nach zu urteilen, manchem Delikateſſe den Spatz ſelbſt erſt haben, und wenn man ihn nicht erlegt, — natürlich In der Wetterkunde gilt der Sperling, beſonders auf dem Lande, vielfach E Löffel voll Aſchen von gebrannten Spatzen aus Waſſermät getrunken, heilet die EN Ihiften wand ſch plötzlich ein purpurner Drache auf einen Abort | > 11 8 | ein a auf acht June ſaß und e die es nn 5 erst i im zehnten 15 Griechen in die ee fallen würde. EN 3 wei Verwandte unſeres Sperlings ſind „der nackte Sperling: im 80 * und „der weiße Spatz.“ Erſteren ſieht man häufiger, letzterer zeigt ſich, un 1 wir von den wirklichen Albinos einmal abſehen, nur morgens vor Sonnenaufgan And dann auch nicht jedermann. Be grauer“ Geſelle vom Geſims aus ins Fenſter. Sollte er etwa hören und en i feinem „Spatzenhirn“ verſtehen können, was ich hier erzähle? Dann „erzählen e darüber. Nun, wenn es nur nicht ſchlimmer wird. Da läßt ſich auf dem Da giebel eine Dohle nieder; darum will ich mich nicht allzu bemerkbar machen 1 meiner Plauderei, ſondern rechtzeitig daran denken: „Sollen Dich die a nich umſchrein, mußt Du nicht Knopf auf dem Kirchturm ſein.“ | Auch von dieſem ſchwarzen Gelichter ſtellen ſich dann und wann einige Ver⸗ treter vor meinem Fenſter ein. Der Volksmund macht keinen großen Unterſchied zwiſchen den einzelnen Schwarzröcken; er fragt wohl wie der Kindermund „W iſt das für ein Bettelmann? Er hat ein kohlſchwarz Röcklein an?“ hat aber einer traditionellen Anſchauung zufolge, keine beſondere Vorliebe für ne Ei | und Krähenvögel. | | 3 Als vornehmſter Vertreter dieſes Geſchlechts gilt der Rabe. Mog en. Seiten des Landmannes, des Jägers und anderswoher auch keine Sympathie i gegengebracht werden, ſo hat es doch Zeiten gegeben, wo er ſich eines gro Anſehens erfreut hat. Wie jede Abſonderlichkeit eines Vogels, ſei es eine auffe 8 | Stimme, beſonders ae Liſt und e oder a eine Be ia bei dem Raben der Fall geweſen. Es iſt 9 erklär lich, v wenn er in der? vielfach erwähnt wird und gleich anderen Geſchöpft en der Vogelwelt | Rh genoſſen ber ne Die iR erreicht der Mader ein a 5 0 55 richt entgangen. Daher ſchreibt 5 jedenfalls die Nene werden wie ein Rabe.“ Und da er überdies nicht allein durch ſei wiſſe Intelligenz verrät, ſondern mit einer Bu jahrelange Erfah 5 8 25 155 Boge i im ı Bortsmunde R Klugheit zudleih ein und Verſchlagenheit verbindet, durch welche er viele Tiere 5 berückt, dieſen gegenüber alſo geradezu eine Sonderſtellung einnimmt, ſo war es 1 nur logiſch, wenn man dem Raben im Altertum, analog der Gewohnheit, ſich 22 dem Volke durch irgendwelche Charaktereigenſchaften bemerkbar machende Vögel zu = ; Sinnbildern von Gottheiten zu wählen, eine dieſem Volksgebrauche entſprechende Stelle in der Mythologie anwies. Bei den Griechen und Römern war der Rabe ein Symbol für Apollo, den Gott der Weisheit. Die Litteratur läßt indes keinen Liechtgott, als redendes Sinnbild beigegeben war. Dies iſt beſonders aus Stellen zu ſchließen, in denen ſeiner als eines der Sonne dienenden, urſprünglich ſchnee— E weißen Vogels erwähnt wird, deſſen Gefieder, wie dasjenige der Krähe, eines 5 R der Göttin Pallas-Athene, in tiefes Schwarz verwandelt wurde. ER „Vormals weißer wie Schnee mit ſilberhellem Gefieder 3 Br; Blinkte der Rab’ und trotzte den ganz ungemakelten Tauben; . Nicht die wachſame Gans, die Roms Kapitole zur Hut war, Schimmerte heller denn er, noch der rudernde Schwan im Gewäſſer. Ihm war die Zunge Verderb; durch Schuld der geſchwätzigen Zunge Ward das lichte Gefieder in dunkles plötzlich verwandelt 10 > Auch die germaniſchen Völker wählten als Attribut für den vornehmſten ihrer 2 Götter, für Wuotan oder Odin, den Raben. Bei dieſer Wahl mag fie indes 8 nicht allein die Klugheit, ſondern auch die Körperſtärke des Vogels geleitet haben, die er im Kampfe mit ihm überlegenen Tieren fogar erprobt. Man kann dies um jo eher annehmen und daraus das hohe Anſehen, deſſen der Vogel ſich bei i den Germanen erfreute, herleiten, weil das Wort Rabe bei einzelnen Stämmen attributiv ſehr gebräuchlich war, wie dies aus den Namen Hilderam (Schlachtrabe), = Wolfram oder Wolfrhaban und anderen erſichtlich iſt. Odin hatte als erſter Gott und allwiſſender Herrſcher über Himmel und Erde die beiden Raben Hugin und 2 Munin neben ſich ſitzen, welche er von Zeit zu Zeit ausſandte, damit ſie ihm über alle Begebenheiten, die ſich in der Welt zugetragen, berichteten. Mit dieſen Raben hat man ſpäter die Mythe vom Kaiſer Barbaroſſa in Verbindung gebracht, der bewachenden Raben nicht mehr um den Berg flögen. Auch bei anderen Völkern, wie bei den Eſthen war der Rabe als klügſter des ganzen Vogelgeſchlechts bekannt; bei den Japanern war er ein Sinnbild der Sonnengöttin. Eigenartig iſt es, ihn auch ſymboliſch für Morpheus, den Gott des Schlafes, anzutreffen. ö Wie auf den Religionskultus, ſo hat der Rabe auch auf den Aberglauben | des Volkes großen Einfluß ausgeübt. Die krächzende Stimme, feine vielfach hervor— tretenden üblen Eigenſchaften, das ſchwarze Gefieder, ganz beſonders aber ſeine Tätige und Gefräßigkeit an eden die ihn ſelbſt dort einen Anteil ſuchen 5 | im Kyffhäuſer verborgen ſolange feinen Zauberſchlaf halten ſollte, bis die ihn f 5 EN 1 Zweifel darüber zu, daß er auch dieſem höheren Weſen, in deſſen Eigenſchaft als 0 P ohrhigen. und Ungfü ck rise Vö 9055 geſtempelt. f ö 1 der e die vor 1 zurü en, und voc | 15 Ausſprüche wie „das Opfer liegt, die Raben eigen nde Tas ſein Handwerk auf Hochgerichtsſtätten, und wenn es an einer Stelle der heißt: n 5 das den Vater e und an der Mutter z ge es bezüglich der geringen Elternliebe heißt: „Wer bereitet den Raben die S wenn ſeine Jungen zu Gott rufen und fliegen irre, wenn ſie nicht zu eſſen haben ?“ und wo an einer anderen Stelle Gott geprieſen wird, weil er dem Vieh ſein Futter giebt „und den jungen Raben, die ihn anrufen.“ Zählte die Bibel „alle Raben mit ihrer Art“ bereits zu denjenigen Vögeln, deren Fleiſch zu eſſen v boten war, alſo zu den unreinen Tieren, ſo ſtellte man ſie auch als Geſchb = hin, mit denen der Menſch nichts gemein haben dürfe. Wo man ihnen bege . 5 und wo ſie ſich aufhielten, herrſchte Elend und Trauer. Anklänge hieran fi | ſich Jeſaias 34, wo der Prophet neben anderen Strafen, die Gottes Gericht Edom verhängen wird, von Nachteulen und Raben als Zeichen des Sch ſpricht, und ähnliches enthält Zephania 2, wo der Stadt Ninive der 1 verkündigt und gedroht wird, daß auf den Balken e Türme Die, Nabe . anderes unreines Getier ſitzen werden. ee | Mag man dem Raben teilweiſe Unrecht thun; denn er lebt z. B. feine Jungen über alles, ſo iſt doch die einmal im Volksleben wurzelnde Voreingei men iR gegen ihn und das ſich auf wirklich hervortretende ſchlechte Eigenſchaften rin: abfällige Urteil nicht zu beſeitigen. Dadurch haben ſich Redensarten w 1085 Raben inen en von et 3 it des in ge ſoll — wie Livius erzählt — ein Gallier mit einem Römer, namens Valerius, einen Zweikampf ausgefochten haben, in welchem 5 es ſich ereignete, daß die Götter in der Geſtalt eines von ihnen entſandten Raben Anteil an dem Kampfe nahmen. Als nämlich die Streitenden mit gezücktem Br Schwerte auf einander eindrangen, erſchien plötzlich ein Rabe, der ſich dem Römer "za Valerius auf den Helm ſetzte und von dort aus durch Schnabel- und Krallen hiebe, ſowie durch Flügelſchläge den Gegner ſolange zu verwirren ſuchte, bis dieſer von Valerius beſiegt wurde. Hierauf ſchwang ſich der geflügelte Bote wieder zu 5 den Göttern empor und verſchwand vor den Blicken des Siegers. Valerius erhielt * infolge dieſes Ereigniſſes den Namen Corvus, d. h. Rabe. | En Illustration zu der Neigung des Raben, alles was ihm brauchbar erſcheint, ſich r lange Zeit, nachdem ein des Diebſtahls verdächtiger Diener unſchuldig zur Hin— richtung verurteilt worden, in dem Neſt eines Raben wiederfand. Zufolge eines >. Be: 4 Was vom Raben 1 worden, gilt im 0 und ganzen ach bon der Krähe. „Wie eine weiße Krähe unter ſchwarzen,“ jo ſelten bleiben die Fälle, in = denen man von ihr gutes Sprechen könnte; denn „eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.“ Für das Augurium war ihr Geſchrei von Bedeutung, * und wenn Horaz ſagt: „Störe nicht dein Scheiden ein linker Specht, noch Krähen— * geflatter!“, ſo geht daraus hervor, daß die Krähe nach ihrem Fluge als Unglücks— | a angeſehen wurde, ähnlich jo, wie wir ihr heute noch eine üble Vorbedeutung beilegen, wenn ſie unſeren Weg kreuzt. Schon Walther von der Vogelweide war * erfahren, daß n Rufe ſogar der Fluch anhing: „Gerne dort ich länger ſchlief, Aber eine Krähe rief Mit verfluchtem Schalle! Daß Ihr Krähen alle Wärt, wo ich's mag leiden; So mich vom Glück zu ſcheiden!“ | 2 Die andere Sage entſtammt dem Mittelalter. Ihre Tendenz iſt eine 5 Sr anzueignen, die wir mit dem Sprichwort bezeichnen: „Er ſtiehlt wie ein Rabe.“ Dem Biſchof Thilo von Trotha (1514) wurde ein Ring geſtohlen, den man erſt 5 des en wird zum Andenfen an a unrechtmäßigen Strafakt nicht gut auf die Krähe zu ſprechen. In feiner „Traumdeutung“ läßt er uns RER 1 Was „Reäheufüßer beenden. nn jedermann, | | leit, aus Melcher er ſeine Weisheit für's n ſich hole fol . 5 an das ganze „rabenſchwarze“ Geſindel Ben an en ehrt weil fie dort, einem alten Volksglauben aufen de Kinde Bein Unrecht. Man hat doch auch einige Vertreter ihres Geſchlechts milder als den erſt erwähnten Erzſchelm, den Raben, und ſich zum Teil in beſtrebungen für ſie ergangen. Das gehört aber nicht hierher; denn Von des Recht's Praktik, Juſtiz', Geſetzen 8 Kann eine Dohle glaub' ich klüger ſchwätzen.“ — (Schluß folgt. 5 Kleinere Mitteilungen. Geſtörtes Brutgeſchäft. In dem Garten der Villa des Rentiers G. Küh ) lag im April dieſes Jahres ein großer Reiſighaufen, in welchem ſich ein A 1 paar wohnlich niedergelaſſen hatte. Die Tierchen bauten hier ihr Neſt a ) Weibchen belegte es mit drei Eiern. Der Beſitzer, welcher ein eifriger Beſchü der gefiederten Sänger iſt, wußte nichts von dem verſteckten Niſtplatze 118 3 10 deshalb die Weiſung, das Holz für den Haushalt zuſammenzuhacken. Nachdem ſchon ein ne an davon EBEN. war, beige eh Die Dam a a Reiſighaufen entfernt war. Für die Abwehr ae Raben erhielt der Stine einen Kranz von Dornen. Zur größten Freude wurde das Gelege durch zwei ! e Eier vervollſtändigt, das Brutgeſchäft fortgeſetzt, und drei muntere Vöglein blickten das Licht der Welt, von denen aber eins bald au Or a Orten geſtanden hatte. N 22 8 x N 8 Stine bun Oitermihe. = liche äften n waren 9 05 einiger Zeit besetzt, Bien durch den gewöhnlichen Star und einer durch einen Wendehals. Im Spätſommer niſtete noch eine Kohlmeiſe N einem Kaſten, welcher vorher vom Star bewohnt geweſen war, wohingegen in den Höhlungen des Baumes nur ein einziges Starenpaar ſeine Wohnſtätte auf— Ne | 7 u * e 2 8 * Ur Er * . Wien — + . 1 * 1 85 1 5 7 vr br ſchlug. Es iſt dieſes alſo ein Beweis, daß die von Berlepſch'ſchen Niſtkäſten in jeder Weiſe den Vögeln voll und ganz zuſagen. Münſter i. Weſtf. | | M. Borchmeyer. In der Kirchenchronik der Pfarrei Friſchborn (Kreis Lauterbach, Oberheſſen) findet ſich folgende Notiz: „1695 hat das Gewäſſer großen Schaden gethan. Außerdem, daß die Mäuſe ſehr vielen Schaden gethan, hat man hieſiger Ortes re fremde, und nie geſehene Vögel wahrgenommen, die die Korn- und Gerſten-Ahren 1 abgebißen, und an der Frucht vielen Schaden gethan.“ Vielleicht hat man in anderen Pfarreien im Jahre 1695 ein Gleiches beobachtet. Man wolle doch einmal die Güte haben, nachzuſehen und darüber zu berichten! Fulda, Kanalſtraße 30. W. Schuſter, stud. theol. et phil. Litterariſches. 7 Hartert, Ernſt, Einige Worte der Wahrheit über den Vogelſchutz. Allgemeine und ſpezielle Erörterungen von zum Teil neuen Geſichtspunkten. Neudamm 1900. Verlag von J. Neumann. Unſer Mitglied, der bekannte Ornithologe E. Hartert, nimmt in dieſem Buche Stellung zur Vogelſchutzfrage und entwickelt Anſichten, denen wir zum größten Teile beiſtimmen, wenn wir auch nicht ganz ſeinen Standpunkt teilen. Der Verfaſſer betont vor allem, daß man die ethiſche Seite des Vogelſchutzes nicht überſehen dürfe und faßt dieſe Anſicht zuſammen in den Worten: „Unter Vogelſchutz müſſen wir vorzugsweiſe verſtehen den Schutz der durch unſere Kultur, Landwirtſchaft und Jagdſchutz bedrohten Vogelarten vor gänzlichem Untergange, gleichviel, ob dieſelben einzelnen Berufsklaſſen nützlich oder ſchädlich ſind. Wir dürfen nicht gleichgültig zuſchauen und mitwirken, wie die Natur entvölkert und verödet wird.“ Wir freuen uns, daß wir uns bei dieſer Auffaſſung * R REN N r in vollkommener Übereinſtimmung befinden. Hat doch ſchon Liebe vor zehn Jahren in ſeinem Referat auf dem Budapeſter Ornithologiſchen Kongreß dieſen Standpunkt vor allem vertreten. Die Anſicht des Herrn Verfaſſers, daß erſt durch Herrn von Berlepſch die Vogelſchutzfrage in dieſes Fahrwaſſer geleitet ſei, während vor dem Auftreten dieſes von uns hochgeſchätzten Herrn nur „mit Ge— fühlen und Überſchwenglichkeit in dieſem Fache gearbeitet“ worden ſei, dürfte deshalb kaum den Thatſachen entſprechen. Wie ſehr ſich gerade unſer Verein von dieſem „Übermaß“ ferngehalten hat, das geht ſchon hervor aus dem in ſeinen 1880 verfaßten Aufforderungen zum Beitritt enthaltenen Satze: „Schutz der 2 Vogelwelt vor jeder nicht gerechtfertigten Verfolgung.“ Auf Seite 35 ſeiner Schrift beſchäftigt ſich der Herr Verfaſſer auch mit 5 unſerer „Monatsſchrift zum Schutze der deutſchen Vogelwelt“ (sich). Er polemiſiert 5 gegen einen Auen Seite 266 des 1891er ae befindlichen Aufruf des rr Har befeiben 3 50 150 9 5 ſelbſt 11 0 ein oe “ eine „Schrift über Vogelſchutz“ aufzufaſſen ift, dürfte ohne wi Wir haben es für nötig n e dieſe A a Weiſe ur d das vom en Verein zum a der Vogelwelt 5 ee und auf feine Veranlaſſung, ſowie mit feiner Unterſtützung in ſechs frei den Sprachen erſchienene Werk des Freiherrn von Berlepſch Propagande on in freuen und ihm eine recht große ee. Re BAER Gera, 3. Auguft 1900. Dr. Carl R. Hennide Aus den Lokal-Vereinen. Ornithologiſcher Verein Leipzig. Sitzung vom 13. Juni. Dr. Rey rei über ſeine bologiſch— ſyſtematiſchen 1 Er hat den Verſuch Hen die aufzuſtellen und gelangt dabei zu Sefultarn, welche in mancher Vieh v den gebräuchlichen Gruppierungen abweichen. Oologiſch eng verwandt ſind die Höhlenbrüter, deren Eier weiß oder weiß mit roten Punkten oder blau ausſehen. 5 Fliegenſchnäpper, Braunelle, Schmätzer und Erdſänger gruppieren ſich nach den Eiern ſo, daß Muscicapa atricapilla dem Waldrotſchwänzchen (Ruticilla | Phoenicurus) und der Braunelle (Accentor modularis) am ac ſteht 5 Erſtere hat hellblaue Eier, letztere beide blaugraue. Daß Muscicapa par va 0 und grisola oologiſch von Erythacus rubeculus abzuleiten find, zeigt Dr. Rey 1 an verſchiedenen Gelegen der Eier derſelben. Die Rotkehlcheneier zeigen teils An⸗ | näherung an die des Zwergfliegenfängers, teils ähneln ſie mehr denen von Muscicapa grisola. Blaukehlcheneier haben bald mehr Ahnlichkeit mit den E rn von Pratincola, rubicola, bald mehr mit den Nachtigalleiern. Die Verwandt ſchaft der Droffeln mit den obengenannten kleinen Sängern beweiſen die $ı kleider beider, welche bald am ganzen Körper, bald mehr hee bald unterſeits gefleckt erſcheinen. E Sitzung vom 31. Juli. Dr. Rey beſpricht im Anf ſchluß an das Vor ſtehende unter Vorlegung vorzüglicher Eierſuiten und einiger Neſter die in etw: 250 Arten über die alte Welt verbreiteten Drymoecidae oder Buſchſänger, w lch ſich nach dem Charakter ihrer Eier in drei Hauptgruppen ſondern: 1. Solche, deren Eier den as unſerer ſüdeuropäiſchen 95 cola cis cola haben, e 3. ſolche, 1 nach dem 2 5 95 5 0 A ode einfarbigen Eier vologijche Verwandt] 2 mit der ebenfalls ſüde Cettia Cetti verraten. . O. Öieb Redaktion: Dr. Car! R. Hennicke in Gera (Reuß). Druck und Kommiſſtonsverlag x von 2 Eugen BR an Gera⸗ “Unter n R a 3 1 Y t /, Im u m S I ALTEN 1 e an 9 9 Herausgegeben vom ER 0 Deutfihen 5 9» ereine zum Schutze der Vogelwelt, begründet unter Redaktion von G. uv. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und R. Th. Liebe. 7 stehe: 1 Redigiert von e ö einen Jahresbeitrag von fünf Mk. m te Redaktion der Anzeigenbei⸗ 2 u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke lage führt die Firma Fr. Eugen pojtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein- in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. fe ſi direkt zu ſenden. been. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. 8 2 Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet XXV. Jahrgang. November 1900. Ar. 11. Inhalt: An die geehrten Vereinsmitglieder. — Profeſſor Dr. Wilh. Blaſius: Der Rieſen⸗Alk, Alea impennis L. oder Plautus impennis (L.), in der ornithologiſchen Litteratur der letzten fünfzehn Jahre. (Mit zwei Tafeln, XXVII und XXVII.) Dr. O. Finſch: Meine Beobachtungen über Fregattvögel (Fregata aquila L. s. ariel Gould). — G. Clodius: Protokoll, geführt beim Bau eines Schwanzmeiſenneſtes. — Rudolf Hermann: Der Vogel im Volksmunde. (Schluß). — Kleinere „ Vorkommen einer hochnordiſchen Tauchente im Frühlinge. a — Litterariſches Berichtigung. r letzten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zu verzeichnen hat, ſo wird 5 Berlin ſind aus Anlaß der fün nfsigjärigen Suter der dae Geſelſchaft zu (Mit zwei Tafeln, XXVII und XXVIII.) Von Profeſſor Dr. Wilh. Blaſius in Wee logen, welche der i ſind, daß gelegentlich einem Sei das Glu b gegnen kann, an einer entlegenen Felſenklippe des nördlichen Atlantiſchen Oze wie ihn das auf Tafel XXVII von Georg Krauſe (mit Zugrundelegung der b ide Exemplare des Zoologiſchen Muſeums der Univerſität zu Breslau) gegebene darbietet. Feſt ſteht nur, daß ſeit etwa fünfzig Jahren keine wiſſenſchaftlich be⸗ glaubigte Thatſache über Vorkommniſſe des Rieſen-Alks im lebenden Zuſte und ſeit etwa dreißig Jahren nicht einmal mehr Gerüchte darüber bekannt worden ſind. Berückſichtigt man dabei die bedeutenden Fortſchritte, welche geographiſche und naturgeſchichtliche Erforſchung der Erdoberfläche im Laufe hohem Grade wahrſcheinlich, daß der Rieſen-Alk zu den in ſpe äthiſtoriſcher ausgeſtorbenen Vogelarten zu rechnen iſt. Daß dieſes Ausſterben gewi | unter den Augen der Gelehrten der neueſten Zeit ſtattgefunden hat, die 525 el an dem wegen ſeiner rudimentären Flügel unter den Alken eine gentümlie Sonderſtellung einnehmenden Vogel das regſte Intereſſe nahmen, Urſache davon angeſehen werden, daß wohl keine andere Vogelart. über welche mehr Bücher, Abhandlungen und Mitteilungen in de finden ſind, als über den Rieſen-Alk. Unter den großen Geſch { Nekrologiſten desſelben aus früheren Jahrzehnten erinnere ich m 435 5 Steenftrup in nen. Alfr ed Newton in Cambridge (England), William 2 Preyer in Jena, ſpäter Berlin, und Victor Fatio in Genf. Die Verdienſte er dieſer und vieler anderer Schriftſteller um unſere Kenntniſſe von dem Rieſen-Alk habe ich in meinen Abhandlungen: „Über die letzten Vorkommniſſe des Rieſen⸗ | Als (Alca impennis) 2c. (III. Jahresbericht des Vereins f. Naturw. zu Braun- ſchweig für 18811883, S. 89 —115) und „Zur Geſchichte der Überreſte von Alcea impennis Linn.“ (Journ. f. Ornith. 1884, S. 58—176) zu würdigen . in welchen ich die wichtigſten Schriften bis etwa 1884 erwähnt und be— ſprochen habe. Seitdem iſt ein halbes Menſchenalter verfloſſen, in welchem wiederum zahlreiche und mächtige Bauſteine zuſammengetragen find, um das Denk⸗ mal zu vervollſtändigen, das die Wiſſenſchaft der in ſo trauriger Weiſe hin— geopferten Vogelart zu ſetzen ſich beftrebt. Faſt jedes Jahr hat neue Ber- öffentlichungen von größerer oder geringerer Bedeutung gebracht, und es dürfte ſich jetzt an der Wende des Jahrhunderts wohl verlohnen, einen Rückblick auf die Alca-impennis-Litteratur der letzten anderthalb Jahrzehnte zu werfen. — Bei der Niederſchrift meiner letzten Arbeit hatte mir die Veröffentlichung noch nicht vorgelegen, welche über ein bis dahin unbekannt gebliebenes geſtopftes e in der Sammlung des Herzogs von Roxburghe in Floors Caſtle aus der Feder von John Gibſon in Ausſicht geſtellt war, und die ich jetzt zuerſt er- wan muß: „On a hitherto Unrecorded Specimen of the Great Auk in the Collection of the Duke of Roxburghe“ (Proceedings of the Royal Physical Society Edingburgh 1883, p. 335-338. Mit Abbildung des Stückes p. 336). — Noch im Jahre 1884 erſchien eine intereſſante Veröffentlichung 5 von Rob. Collett, hauptſächlich über die Beziehungen des Rieſen-Alks zu Nor⸗ wegen handelnd, „Über Alca impennis in Norwegen“ (Mitteilungen des Ornith. Vereins in Wien, Jahrg. VIII, 1884, Nr. 5, S. 65—69 und Nr. 6, S. 8789). if Er tritt darin nochmals unter Beibringung zahlreicher Aktenſtücke für die Glaub— F würdigkeit Lorenz Brodtkorbs ein, der 1848 ein Individuum an der norwegiſchen Eismeerküſte bei Wardö beobachtet und erlegt haben wollte. Beiläufig bemerkt iſt dies fragliche Vorkommnis, das auch ſpäter von Collett nochmals betont worden iſt in ſeinem Vortrage: „Das Leben der Vögel im arktiſchen Norwegen“ (Zweiter internationaler ornithologiſcher Kongreß, Budapeſt 1891. Hauptbericht. II. Wiſſen⸗ ſchaftlicher Teil, Budapeſt 1892. Fol. S. 25. In engliſcher Überſetzung und 3 Bearbeitung von Alfred Heneage Cocks veröffentlicht unter dem Titel: Bird 1 Life in Arctic Norway, a Popular Brochure. Oktav. London 1894; Be⸗ = ſprechungen in The Ibis 1894, p. 554 —555 und von John Cordeaux im Zoologist, April 1894, p. 123), das einzige beachtenswerte, das die Verbreitung 5 Br Art über den N hinaus und die Exiſtenz derſelben über das Jahr see | 99 33 * 2 . ah ei e N . e ‘ 7 als erſter wiſenſchafticher foi der Funks⸗ Je an de t fundland abgeſtattet hat, die bekanntlich in alten Zeiten eine Ha des Rieſen-Alks war, und über die Knochenreſte, die Stuwitz dort und hauptſächlich dem Muſeum in Chriſtiania übermittelt hatte. nn gleichzeitig veröffentlichte der bekannte englische Ornithologe as C. mehrere Notizen über die letzten Vorkommniſſe des Brillen- Alks unter dem „The last Great Auk“ (The Zoologist (3) Vol. VII, 1883, Nobember⸗ 5 Vol. VIII, 1884, April, p. 141142); und ich ſelbſt tonnte auf ds — 972 Fr a een PR 2 Fe; Zee 8 r e e über das letzte 1 des Weſenalks auf bier ſamen Hebriden-Inſel (bis zum Jahre 1822 hin) gebracht hatte, erſchien im desſelben Jahres das ſchon ſeit längerer Zeit angekündigte und von der nich' Quart. Mit vier Tafeln, einer kolorierten Karte und ſechs Tertabbilbung Der Verfaſſer ſucht in dieſem Werke alles zuſammenzufaſſen, was über den Rieſe Alk bis dahin veröffentlicht worden iſt. Nach einer r Eiuleitung wird unit Pa Dänemark, Island, Schottland und England ausfü ich A | Einaegentle N er Be Br Art folgt 7 eine ee der Art lüberſetzt aus dem Däniſchen) (P. 1-3), eine auszu meiner Arbeit: „Zur Geſchichte der Überreſte von Alca s a K * * . e . ER 5 f er er or mie Art er letzten fünfzehn Jahre. 437 © n neh, Rob. Champley und E. Kemy. Auf den beiden Farben⸗ Tafeln werden 2 die beiden im Museum of Science and Art in Edinburg befindlichen Eier, auf einer Schwarz⸗ Tafel das geſtopfte Exemplar in dem Central-Park⸗-Muſeum in New⸗ York und auf einer anderen die Knochenreſte aus dem Muſchelhaufen von rn ⸗Gillean, in den Textabbildungen das alte Bild des Vogels aus dem „Muſeum Wormianum“, verſchiedene einzelne Knochen und der oben genannte Muſchelhaufen dargeſtellt. Die große Karte zeigt die Verbreitung der Art. — Mit 4 dieſem großartig angelegten und mit großem Eifer ausgeführten Werke hat Syming— ton Grieve die Anregung dazu gegeben, daß in den folgenden Jahren von den ver— 2 ſchiedenſten Seiten wichtige Ergänzungen dazu veröffentlicht wurden, und der g 4 Verfaſſer hat ſich ſelbſt für verpflichtet gehalten, von Zeit zu Zeit über die Fort— K ſchritte in unſerer Kenntnis vom Rieſen-Alk zu berichten. So erſchien, um dies 3 gleich im Zuſammenhange zu berichten, von ihm zunächſt als „Presidential Address“ der Seſſion XX der Edinburgh Field Naturalists and Mikro- i E kopical Society im Jahre 1888; „Recent Information about the Great . or Garefowl (Alca impennis Linn.)“ (Transactions of the Society 2 18881889, p. 1— 27). Die beiden dieſer Arbeit beigegebenen Tafeln wieder⸗ | 4 holen die Bilder zweier Exemplare, die ſchon im Hauptwerke dargeboten waren. — 3 So veröffentlichte Symington Grieve ferner im Jahre 1897: „Supplementary Note on the Great Auk or Garefowl (Alca impennis Linn.). Notes written up to 31st July 1897.“ (Transactions of the Edinburgh Field - Naturalists’ and Mikroskopical Society, Seſſ. 1896—1897, p. 237 —273. - Mit ſechs Tafeln) und im folgenden Jahre „Additional Notes on the Great Auk or Garefowl (Alca impennis Linn.) with special reference to two newly recorded skins. Notes written up to 31st July 1898 (Ebenda 3 Seſſ. 18971898, p. 327— 340). Von den ſechs Tafeln der erſten Abhandlung, die ſämtlich ausgezeichnet nach Photographien hergeſtellt ſind, enthalten die numerierten Tafeln I— III die Bilder von drei geſtopften jungen Exemplaren von Newceaſtle— 5 upon⸗Tyne, Prag und Tring les find dies diejenigen drei bekannten Exemplare, die das jugendlichſte Federkleid zu beſitzen ſcheinen), die Tafeln IV und V die Abbildungen von zwei alten Exemplaren im Beſitze von Jules Vian in Paris und dem Naturhiſtoriſchen Muſeum zu Newaaſtle-upon⸗Tyne. Die ſechſte Tafel bietet das wohlgelungene Bildnis von Japetus Steenſtrup und iſt dem Andenken dieſes am 20. Juni 1897 geſtorbenen älteſten Alca-impennis-Forſchers gewidmet. 98 TR A 8 > f 5 „ 2 r N - U Ne 5 ann In der letzterwähnten Abhandlung von 1895 5 eine Tabelle, wonach zu jener Zeit EN | 80 bis 82 Bälge oder geftopfte Cem platt © ” 23 „ 24 mehr oder weniger vollkommene Skelette, ” 862 „ 874 Individuen, vertreten durch einzelne Kuchen, . 2 „ Zanatomiſch-phyſiologiſche Präparate und = „ Fi Wale e = von Alca impennis nachgewieſen find. a 8 5 Symington Grieves großes Werk iſt von Alfred Mes in „ 2 Nature“ (8. Oktober 1885) im ganzen außerordentlich günſtig beurteilt. e in „The Auk“ (1886, p. 262265) ebenfalls fehr wach ergänzende D über die in Amerika vorhandenen Reſte von Alca impennis und über die £ ziehungen der Art zu Skandinavien. Dieſe letzteren werden auch beleuchtet du 5 die Mitteilung Guſtav Hartlaubs über den Fund von Foſſilreſten des Eies vom Rieſen-Alk in ſubglacialen Ablagerungen nordöſtlich von Falſterbo im ſüdlichen Schweden, und zwar in ſeinem wertvollen Aufſatze: „Ein Beitrag zur Geſchichte der ausgeſtorbenen Vögel der Neuzeit, ſowie derjenigen, deren Fortbeſtehen bedroh 5 ei erscheint," S.-A. aus Abh. Naturwiſſ. Ver. Bremen, Bd. XIV, Heft 1, p. 1— Aa Et 2. Ausg., als Manuſfkript gedruckt, Bremen 1896, Oktav; die erſte Ausgabe des 1 * Sonder⸗ Abdruckes erſchien | ſchon 1895 und enthielt, BE der 1896 e Ei des 8 (Plautus men im Zoolog. a Jahrg. 37 1800 1 1 Nr. 6, S. 189, die Bemerkung in „The Ibis“ 1896, S. 412413, und Symington Grieves ergänzende Mitteilungen in ſeinen oben citierten Additior | Notes etc. 1898, p. 335—336. Ferner ift zu erwähnen A. B. Meyers N teilung über das durch das Auffinden eines linken Coracoidbeins ee verſammlung d. deutſch. Ornitholog. Ge 00 in Dresden, Mai 1897, 5 em u. Berichten d. Königl. Zool. 125 m in Dresden, 8 „ 9 5 . Kin: Si 965 AN \ S an de sur 1 deck d’oiseaux tells t eteintes qui se trouvent représentèes dans les collections du Museum d'Histoire 3 Naturelle à Paris, Volume Commemoratif du Centenaire de la fondation 5 du Museum d'Histoire Naturelle 1893), R. H. Traquairs Angaben über 1 55 die „Remains of the Great Auk in the Edinburgh Museum“ (Ann. Scot. Nat. Hist. Vol. IV, July 1895, p. 196197) und H. Duchauſſoys Aufſätze = | über „Le Grand Pingouin du Musée d'Histoire Naturelle d' Amiens“ (und * in den anderen franzöſiſchen Sammlungen) bemerkenswert, welche letztere 1897 und 1898 in den Mémoires de la Société Linnèenne du Nord de la 5 France (Tom. IX p. 88— 126 mit pl. I u. Notes additionnelles, p. 241— 251 & mit pl. II) veröffentlicht worden find. Beſonders die letzterwähnten beiden Auf— ſätze Duchauſſoys haben viel zur Aufklärung allgemeiner Fragen beigetragen; 5 in ſchönen Phototypien iſt auf Tafel I das geſtopfte Exemplar von Amiens, auf # Tafel II dasjenige von Abbeville abgebildet; außerdem wird in einer Textfigur 2 unfoloriert das größere von den beiden Rieſen-Alk⸗Eiern dargeſtellt, welche Herr 3 de Möéezemaker in Bergues⸗lès⸗Dunkerque beſitzt. — Von großem allgemeinen . Intereſſe iſt ferner, was Alfred Newton in der Encyclopaedia Britannica PTC. 732 u. 764) und ſpäter 1893 in dem von ihm unter Mitwirkung von Hans Gadow herausgegebenen Dictionary of Birds (London, Adam and Charles . Black, Oktav, p. 220— 221, 287 u. 303—-308) in den Artikeln Extermination, 5 Fossil Birds und Gare-Fowl geſchrieben hat, wobei er hauptſächlich in dem letzteren Aufſatze auch die wichtigſte Litteratur über Alca impennis bis zu dem Jahre 1893 anführt. In eben dieſem Artikel des Dictionary tritt Alfr. Newton hauptſächlich | gegen mehrere Irrtümer und Mißverftändniffe auf, die ſich ſeit langer Zeit mit dem Rieſen⸗Alk verknüpft haben. Es iſt dies: 1. die Meinung, als ob die Art = eine hochnordiſche ſei, während fie doch hauptſächlich in mittleren Breiten lebte 5 und als das einzige einigermaßen beglaubigte Vorkommnis nördlich vom Polarkreis 1 die ſchon oben erwähnte Erlegung eines Exemplars bei Wards erſcheint, die von 3 A. Newton und vielen anderen im Gegenſatze zu Rob. Collet angezweifelt wird; 2. die von R. Owen aufgeſtellte Vermutung, daß die Art nicht durch die Nachſtellungen von Seiten des Menſchen vernichtet, ſondern aus anderen Gründen allmählich zu Grunde gegangen ſei und 3. die von J. Gould fälſchlich gemachte 5 ) Ein e et ſchönes geſtopftes Exemplar des Rieſen-Alks iſt am 24. April 1895 3 J. C. Stevens Auktions⸗Saal in London für das Edinburger Muſeum zum Preiſe von N 250 E angekauft worden (vergleiche darüber Transactions of the Edinburgh Field Natu- ralists' and Mikroskopical Society Vol. II, p. 107—108). tn a a räher wie an 1 1 5 bible ale der Britiſchen 1 50 ſei, noch bis 1830 e päter hat Alfr. b 1898, p. 587-592) feine früheren vergeblichen Verſuche ER Den 92 glückliche Ausführung einer Landung auf dem Holm von Papa Weſtray en am 27. Juni 1898 ſchildert, der ene ee fee e 72 a 1898, p. 125 ff.) unter Ben einiger Bene über d IC Papa De und über Symin gton Grieves letzte Fa e e . the U. S. National Museum 77 50 DIS; National Mus ; f. 1888—1889, Washington 1891, p. 609—649) mit einem Abſchnitt 1 „The Great Auk“ (p. 638— 641), in welchem auch (auf Plate CIII) RN De a if 925 x orhologien era der letzten fünfzehn Jahre. 441 wies nebst Abbildungen von Vögeln und Eiern in der Leipziger Illuſtrierten bon 19. Januar 1900, Nr. 1951, S. 101). — Will. Marſhall je wirft in dem angeführten Aufſatze die Frage auf, was aus dem Rieſen-Alk⸗Ei geworden iſt, das früher der Eier-Sammlung des Grafen Rödern in Breslau angehörte; ich kann die Frage dahin beantworten, daß der Graf ſeine ganze Eier— Sammlung und darin auch jenes ſeltene Ei an Walther Rothſchild verkauft hat, und daß ſich das Ei jetzt in Tring (England) befindet. — In dem Aufſatze Georg Krauſes ſind beſonders intereſſant die verſchiedenen Berichte, welche er über die Nachſtellungen geſammelt hat, denen der Rieſen-Alk auf der Funks⸗-Inſel & | J und auf Island ausgeſetzt war. g 3 den Rieſen⸗Alk, welche ſich in den ſeit 1884 erſchienenen größeren ornithologiſch— $ fauniſtiſchen oder ſyſtematiſchen Sammel-Werken finden. Von dieſen nenne 4 ich: S. F. Baird, T. M. Brewer und R. Ridgway, The Water Birds of North-America, Boston, 2 Voll, 1884 [Memoirs of the Museum of * Comparative Zoology at Harvard College Vol. XII u. XIII] (Vol. II, 1 P. 467); Elliot Coues, Key to North American Birds 2. Edit, London 3 u. Boſton 1884, p. 819); Carl J. Sundevall, Svenska Foglarna Fort- Altun af J. G. H. Kinberg, Stockholm, Beijer (p. 994, pl. LXXX, 3 fig. 2, 1885); Henry Seebohm, A History of British Birds with Coloured 3 of their Eggs. London (Vol. III, p. 371, 1885); William Be Darrell, A History of British Birds, 4. Edit. by [Alfred Newton (Vol. I-II) and] Howard Saunders (Vol. IV, p. 61, 1885); R. Ridgway, A Manuel of North American Birds „ IIlustrated by 464 outline drawings of the- generic characters, Philadelphia 1887 (p. 19); Howard Saunders, An Illustrated Manuel of British Birds, London (p. 681, 1889); Lord Lilford, Coloured Figures of the Birds of the British Islands Part XVIII, April 1891), R. Bowdler Sharpe, Handbook to the Birds of Great Britain in Allens Naturalist's Library (Vol. IV, p. 111, p. CV, 1897) und W. R. Ogilvie— Grant, Catalogue of the Birds in the British Museum (Vol. XXVI, 1898, P. 562). — C. J. Sundevalls ſchon im Jahre 1843 in den Kongl. Vetensk. Akad. Handlingar in ſchwediſcher Sprache veröffentlichter Aufſatz mit wertvollen Mitteilungen über die Befiederung der Flügel des Rieſen-Alks iſt 1886 in engliſcher Überſetzung von neuem veröffentlicht unter dem Titel: On the Wings of Birds (The Ibis 1886, vergl. p. 403 u. 410). — Alle anderen erwähnenswerten Veröffentlichungen über Alca impennis im Laufe der letzten Periode des ablaufenden Jahrhunderts beziehen ſich, ſoviel ich ſehe und ſoweit ſie mir bekannt geworden ſind, hauptſächlich entweder auf die Eier oder 3 34 — r f a i . 1 2 Von allgemeinem Intereſſe ſind ſelbſtverſtändlich auch die Artikel über machten Fundes foſſiler Eier⸗ Reſte und Abdrücke in Scher bereits dacht. Über recente Eier lieferte zunächſt Baron L. d'Hamonville in M ville zwei wertvolle Mitteilungen über vier damals in ſeinem Beſitze be in dem Nachtrage der Herkunft nach genau verfolgten Eier abgebildet. * Zoologist (1888, Jan., p. 28 und April, p. 143) wurde über neuere Eierverkän 7 berichtet, bei 3 enorme Bent erzielt wurden. Maur. de Coulon ee actuels 5 peaux et des oeufs de PAlca impennis Bulletin 806 sc Nat. Neuchatel Tome 16, p. 294—295). 1892 ſchrieb Symington Grieve an J. W. Collins über ein neu entdecktes Ei, das wahrſcheinlich von aße . 1 5 ſtammt (The Auk Vol. IX, 1892, p. 198). 45 | In demſelben Jahre brachte F. C. Noll eine Notiz über „Die Eier * Rieſen⸗Alks“ (Zoologiſcher Garten, Jahrg. 32, 1892, S. 223). Das 190% 5 Ereignis auf dem Perl der Oologie von Alca e iſt 1 das 1 5 Dieſe Sammlung von Photographien iſt ein überaus wichtiges 9 Mittel, die auf⸗ fallenden Variationen in der Zeichnung der Eier zu ſtudieren und gegebenenfa fragliche Eier ihrer Herkunft nach zu beſtimmen. Die bekannten Rieſen⸗Al . zeigen die individuellen Verſchiedenheiten ſchon 5 deutlich. Von 1 die Bilder genommen ſind, ſoll leider verſchwiegen bleiben, doch 2 N 1 2 — CC ieſer man er der ame Citteratur der letzten feln Jahre. 443 Ei nen borausſichtich leicht nach Edward Bidwells Photographien beſtimmen . Der letztere konnte ferner 1894 zwei neu aufgefundene Eier erwähnen und iber (The Ibis 1894, p. 422—423 und 428), die am 24. April 1894 en ie London in J. C. Stevens’ Auktions⸗Saal, 38, King Street, Covent Garden, zn bedeutenden Preiſen (260, beziehungsweiſe 175 Guineen) öffentlich meiſtbietend 2 nuf worden find. In dem Stevens'ſchen Auktions⸗Verzeichniſſe (A Catalogue of Eggs of the Great Auk etc. 1894, p. 6) werden ebenfalls kurze Be⸗ ſchreibungen dieſer beiden Eier gegeben. Im Jahre 1894 (The Ibis 1894, P. 423) konnte Edward Bidwell ſchließlich feſtſtellen, daß von den damals be— = kannten Eiern von Alca impennis ſich befinden in: # Siopbettanmmien« ren 90 Be denne 0, Be. Deutſchland a 3, 5 ä Dänemark. rn X 3 JJ t. 2 Schweiz 175 3 Nordamerika eee Staaten) 2 3 | Summa: 68. i 2 (Drei bis vier Eier von denjenigen 71—72, die Symington Grie ve 1898 = als exiſtierend berechnet hat, beſonders auch die beiden in Amſterdam und Leiden 7 befindlichen Exemplare, find hierbei offenbar nicht berückſichtigt.) : g Bidwell konnte hinzufügen, daß in den letzten vierzehn Jahren ſechs Eier neu entdeckt ſind, von denen drei an öffentliche Muſeen gelangt und drei in Privat⸗ i händen geblieben find, und daß aus Privatſammlungen weitere drei Eier an öffent- liche Sammlungen abgegeben wurden. Die größte Anzahl von Eiern finden ſich in Scarborough und Cambridge vereinigt. An erſterem Orte verwahrt die Tochter 2 und Erbin des 1895 verſtorbenen Robert Champley noch immer die neun = von ihrem Vater geſammelten Eier. An letzterem Orte find, nachdem der am 17. Juni 1896 verſtorbene Lord Lilford ſeine vier Eier an Alfred Newton übergeben hatte, in der Hand des letzteren ſoviele vereinigt, daß ſie zuſammen mit einigen guten Nachbildungen und ſcherzhaften Fälſchungen eine ganze große Schieb— lade füllen, die ich im Auguſt 1898 ſtaunend zu ſehen Gelegenheit hatte. — In den folgenden Jahren hat Edward Bidwell noch wiederholt vor der British Ornitho- k logists Union Eier von Alca impennis vorgelegt und beſprochen, die dann . zum Teil durch Verkauf in andere Hände gelangt ſind (vergl. z. B. The Ibis 1895, pP. 381 u. 484; 1896, p. 401). Über Eier⸗Verkäufe und Eier⸗Preiſe des Rieſen⸗ Alks iſt auch im Zoologist (3. Ser. Vol. 19, 1895, May, p. 193— 194) gehandelt, . ferner in der Revue Scientifique (4. Ser. Vol. IV, 1895, p. 120) und ebenſo von TEEN WE n R \ | e Pf c a En N 4 2 a WD . S 98 * er ENT TER — RE sam Fe a p. 329— 330) und der Arbeit von R. W. 9 bannen Comparative Osteology of Arctic and Sub-Aretic Water-Birds. Er pl. I-V (Journ. Anat. and Physiology XXIII, p. 1, 1888), in wel 9% auch das Skelett der Alca impennis vergleichsweiſe beſprochen wird, zu gedenke Von ſehr großer Bedeutung für die Wiſſenſchaft war ſodann die Expedition, welche Frederic A. Lucas im Jahre 1887 als dritter wiſſenſchaftlicher Erforſcher (der erſte war Peter Stuwitz 1841 und der zweite John Milne 1874) auf dem U. S. Fiſh Commiſſion Schooner Grampus nach der Funks-Inſel bei Neu⸗ fundland unternahm. Eine kurze Schilderung dieſer Expedition und ihrer Ergeb⸗ niſſe hat der genannte Forſcher kurz nachher unter dem Titel: „The Home of the Great Auk“ 1888 veröffentlicht (The Popular Science Monthly, Auguſt 1 1888, p. 456 464). Er hat dann darüber ausführlich in einer mit drei Tafeln 5 (LXXI+XXIII ausgeſtatteten größeren Abhandlung: „The Expedition to Funk Island, with Observations upon the History and Anatomy of Ba Great Auk“ (Annual Report U. S. National Museum Washington for’ 1887— 1888, Waſhington 1890, p. 493—530) und in einer etwas ergänzenden, im übrigen allgemeiner gehaltenen kleineren Mitteilung: „Explorations in a, foundland and Labrador in 1887, made in Connection with the Cruise of the U. S. Fish Commission Schooner Grampus“ (Annual Report 1 U. S. National Museum Washington for 18881889, Waſhington 180 5 p. 709—728) berichtet. Auf Tafel LXXI der erſteren Abhandlung wird eine genaue Karte der Funks-Inſel mit Angabe der Fundſtellen, auf Tafel LXXII das geſtopfte Exemplar des Rieſen-Alks im U. S. National⸗Muſeum und auf ’ Tafel LXXIII das ehemals Des Murs'ſche Ei, jetzt in demfelben Muſeum, 1 Schwarzdruck abgebildet. In der zweiten Abhandlung iſt auf Tafel OVI das Kartenbild von der Funks-Inſel wiederholt. Die Menge des durch Luca 2 gefundenen und eingejammelten Materials an Knochenreſten der Alca im Anis — iſt ganz enorm. So waren z. B. = 1 erbeutet, wee mind 75 = N dee walt e ototogien Bikberatur der 1 dchten fünfzehn Jahre. 445 Ex ed eitierten Supplementary Note ıc. (1897, p. 255) abdruckt. In der erſten 2 größeren Abhandlung giebt Lucas, durch Tabellen veranſchaulicht, ſehr intereffante Mitteilungen über die oſteologiſchen Vergleichungen und Meſſungen der gefundenen Knochen, ſowie am Schluſſe (p. 524 ff.) eine bis zum Jahre 1534 zurückgehende Bibliographie hauptſächlich über das Vorkommen des Rieſen-Alks auf der Funks⸗ Inſel mit mehreren bis dahin unbekannt gebliebenen Litteratur-Angaben. Durch Lucas' Forſchungen iſt unſere Kenntnis über Alca impennis ſehr bedeutend gefördert. Einige Jahre ſpäter erwähnte R. Lydekker in ſeiner Abhandlung: EEE Bin 15 5 — n 22 7 en op Be 5 * 1 N 0 AL 4 11 Ra 4 Er * * On British Fossil Birds (The Ibis 1891, p. 381—410) beiläufig auch die 5 im Laufe der Zeit in Schottland gemachten Funde von Knochen des Rieſen-Alks. Dasſelbe Jahr brachte die erſte Entdeckung von ſolchen auch in den Küchenabfällen 3 (Kitchen-middens) des nördlichen Irland durch W. J. Knowles, der in den Scandhügeln von Whitepark Bay, an der Nordküſte von Antrim, mitteweges zwiſchen Ballycaſtle und Giant's Cauſeway, unter anderen Knochen auch zwei . Humeri von Alca impennis nachweiſen konnte (Proceedings of the Royal * Irish Academy (3) Vol. I., Nr. 5, 1891). Über neue Funde von Knochen des Rieſen⸗Alks an derſelben Stelle konnte derſelbe Forſcher in ſeinem Third Report on the Prehistoric Remains from the Sandhills of the Coasts of Ireland (Proc. of the Royal Academy (3) Vol. III, Nr. 4, Dez. 1895, Pp. 650-663) berichten und feſtſtellen, daß die Ablagerungen, in denen ſich auch Reſte von Menſchen und Haustieren befanden, der neolithiſchen Zeit an— gehören. Weitere Mitteilungen über Knochenfunde von Alca impennis in Irland verdanken wir G. E. H. Barrett⸗Hamilton in ſeinem Aufſatze: The Great Auk (Alca impennis) as an Irish Bird (The Irish Naturalist, May 1896, P. 121—122), in welchem er auch auf Grund genauer Prüfung der Litteratur⸗ Angaben feſtſtellt, daß die letzten beiden lebenden Exemplare von Alca impennis Ran der iriſchen Küſte im Mai 1834 von einem Fiſcher Kirby an dem Eingange von Waterford Harbour beobachtet ſind, — ferner R. J. Uſſher (The Irish Naturalist, Vol. VI, Auguſt 1897, p. 288), welcher Knochen an der Küſte von Waterford (Süd⸗Irland) entdeckte. Auch giebt Symington Grieve 1898 in 5 ſeinen oben citierten „Additional Notes“ auf Grund brieflicher Mitteilungen von R. J. Uſſher und W. J. Knowles mehrere neue Thatſachen über die irländiſchen Funde bekannt. Die beiden letztgenannten Forſcher brachten ſo— dann mit Figuren ausgeſtattete und eingehende Aufſätze über ihre Knochenfunde aus dem Süden bezw. dem Norden Irlands in The Irish Naturalist (Vol. VIII, 1899, Januar). Später legte der erſtere ſeine Knochenfunde auch in dem British Ornithologists' Club zu London vor (The Ibis 1899, p. 447). Somit iſt die weite Verbreitung von Knochenreſten des Rieſen-Alks in Irland, wie ſolche von err . * * 1 * Gr \ « N t über Alca impennis im Laufe der lezten anderthult Jahriehnke zu use en, ich jedoch den Anſpruch darauf, eine abſolute Vollſtändigkeit erzielt zu f nicht erheben kann und kleinere Notizen ſowie kürzere und unwichtige Erwähn des merkwürdigen Vogels überhaupt abſichtlich ausgelaſſen habe. Über den eigentlichen Inhalt der Schriften habe ich in den wenigſten Fällen einge! berichten können. Hätte ich dies thun wollen, ſo würde ich weit über das 5. 2 FE ER =, —— — 2 wiſſenſchaftlichen Forſchung allſeitig anerkannt werden dürfte. Dies kann nur bei f einer monographiſchen Bearbeitung des Themas geſchehen. Ich glaubte aber doch, 5 | den für Alca impennis intereſſierten Ornithologen und Freunden der Wiſſen⸗ ſchaft einen gewiſſen Dienſt mit einer ſolchen, wenn auch nur ſkizzenhaften Zuſammen⸗ ſtellung der neueſten Litteratur zu leiſten. Auch der Vogelſchützer kann aus der Ri Geſchichte des Rieſen-Alks und feiner Litteratur viele lehrreiche Schlüſſe darüber ziehen, welche Richtung er ſeinen Beſtrebungen zu geben hat, um der Gefahr des 5 Ausſterbens ausgeſetzte Tier-Arten zu ſchützen. — Es dürfte ſchließlich den Leſer intereſſieren, daß erſt kürzlich wieder eine ähnlich, wie die flügelloſen Pinguine der ſüdlichen und der Rieſen-Alk der nördlichen Hemiſphäre, gefährdete Woge aus der Gruppe der Kormorane entdeckt iſt, die faſt ebenſo kurze und flugunfähige a Flügel wie jener beſitzt. Es iſt dies der 1898 von Walther Rothſchild neu be— ſchriebene Phalacrocorax harrisi von der Narborough-Inſel der Galapagos⸗ Inſelgruppe (The Ibis 1898, p. 436). Im Auguſt 1898 gaben mir der genannte Gelehrte und mein Freund und Kollege Ernſt Hartert im Tring— Muſeum Gelegen⸗ 5 5 heit, dieſe intereſſante Vogelart zu ſehen. Möge dieſer Scharbe ein beſſeres Schickſal zu teil werden als ſeinem höchſt wahrſcheinlich auen eee aus der Familie der Alken! 0 Meine Beobachtungen über eee gel (Fregata aquila L. s. ariel cout). Von Dr. O. Finſch. 1 eden wen meinen klar Bl on Ja aue je: 15 ir au A , Meine Braten 1 über n 447 Er min ln Teil Micberholk, kennen gelernt: das nördliche Eismeer, das Mittel- * a Rote Meer, den Indiſchen und Stillen Ozean, namentlich den letzteren in * verſchiedenen Richtungen, von den Küſten Kaliforniens, den Hawaii-Inſeln und 2 Karolinen ſüdlich bis Tasmanien und Neu⸗Seeland, mit Segelſchiffen und Dampfern . efahren. Auf allen dieſen Reiſen wurde, wie auf den erſten, täglich ein ornitho— i logiſches Tagebuch geführt. Dasſelbe enthält daher eine große Anzahl zum Teil . Skizzen erläuterter Beobachtungen über alle Vogelgeſtalten, die mir, an 2 Küſten wie auf hoher See, vorkamen, für letztere mit den ſo wichtigen Angaben 5 der genauen geographiſchen Lage. Die Bearbeitung dieſes e Materials * war von jeher einer meiner Lieblingswünſche, da die Ergebniſſe vorausſichtlich 1 mancherlei intereſſante und brauchbare Notizen in Bezug auf geographiſche Ver— breitung, zum Teil auch über Lebensweiſe und Eigentümlichkeiten gewiſſer Arten liefern würden. Aber die Sichtung und Bearbeitung dieſes Beobachtungsmaterials erfordert viel mehr Zeit als mir bisher zur Verfügung ſtand. Und ſo muß ich mich damit begnügen, im nachfolgenden wenigſtens meine Beobachtungen über 5 . mitzuteilen, in der ſtillen Hoffnung, daß es mir vielleicht doch noch 3 dun ſein möge, auch die übrigen Beobachtungen zu veröffentlichen. | = Unter den im ganzen ſpärlichen Vogelgeſtalten der tropiſchen und ſub— tropiſchen Meere gehören Tropikvögel (Phaéton) und Fregattvögel (Fregata, } Tachypetes) jedenfalls zu den eigenartigften und auffallendſten Erſcheinungen, 5 die auch der Aufmerkſamkeit des Laien kaum entgehen werden und daher allen Seefahrern wohlbekannt find. Am häufigſten und am meiſten bemerkbar machen ſich die Tropikvbögel, einmal durch ihr weißes Gefieder, das fie ſchon in weiter Ferne verrät, und dann, weil ſie ſehr häufig in nächſter Nähe des Fahrzeuges erſcheinen, ja dasſelbe zuweilen weitere Strecken begleiten. Außerdem laſſen Tropif- bpbgel nicht ſelten ihre kreiſchenden, rauhen Stimmlaute hören, wie ich ſolche wieder— 4 holt auch nachts vernahm, während die von mir beobachteten Fregatten (auch die gefangen gehaltenen) niemals einen Ton von ſich gaben. Im Gegenſatz zu den 3 weißen, verhältnismäßig kleinen Tropikvögeln kennzeichnen ſich die Fregatten ſchon von weitem als ſchlanke, große, dunkle Vögel mit langem Schwanze. Die 3 Gabelgeſtalt des letzteren tritt nur bei gewiſſen Flugbewegungen in größerer Nähe hervor, in der Regel werden die Schwanzfedern aber dicht geſchloſſen gehalten und ähneln dann in größerer Entfernung auffallend den langausgeſtreckten Beinen eines Reihers. Die langgeſtreckten Flügel, wie die Bewegung derſelben ſtimmen indes am meiſten mit denen großer Raubvögel überein und laſſen die Fregattvögel aals die Adler oder Geier des Meeres erſcheinen. Wie die letzteren macht auch die Fregatte nur wenige (ſechs bis acht) Flügelſchläge, um dann mit ausgebreiteten unbewegten Schwingen längere Zeit (ich zählte bis an fünf Minuten) ſchwebend a j 5 rr N g ** n r renner Aer 0 sah ei | besten und edelſten Fliegern 117 ehr el 6 1 0 alle f geſchickt, daß es ſchwer, ja kaum 1 iſt, irgend einer Art den enen ziehen dann eine lange Strecke in gerader Richtung, um aufs neue | . en zu 1 Bei der 1 Sacher von über fünfzig FR: die 51 nicht alle zugleich, 15 1965 bis zwölf Stück in fr Flicgergen Solche anſcheinend auf dem Zuge befindliche größere Scharen von Fregattvögeln beobachtete ich nur noch: dreißig Stück (am 10. Oktober 1884) nordweſtlich von den franzöſiſchen Inſeln (Neu-Pommern), mehrere Flüge von fünfzehn bis zwanzig Stück (am 19. Dezember 1880) zwiſchen Matupi und Mioko (Bigmard- Archipel) und zwanzig Stück (am 15. Januar 1882) bei Dalrymple-Inſel in der i öſtlichen | Torresſtraße. Im übrigen find mir Fregattvögel (aber auch in den vorher an. gegebenen Monaten) meiſt nur einzeln, paarweiſe oder zu vier bis ſechs Stück ir 3 vorgekommen, und im ganzen nicht allzuhäufig. i SR . Im Marſhall-Archipel ) (21. Auguſt bis 20. November 18795 5 Januar Er 1 bis 15. Februar und 30. März bis 21. Juli 1880) beobachtete ich nur wenige f N Male zwei bis drei Fregattvögel über der Lagune von Jaluit, ſowie bei der Inſel Arno. Im Gilbert-Archipel (20. November bis 1. Januar) ſah ich keinen Fregatt⸗ Nähe von Kuſchai und Ponapé einzelne Exemplare. Auf der Reiſe von Sant | bis Matupi in Neu-Pommern (21. bis 30. Juli 1880) wurde nur in der Nähe | | : von Njua (Ontong-Java) eine Fregatte geſehen, ebenſo nur wenigemal einzelne während meines Aufenthaltes in Blanche-Bai (Neu-Pommern 30. Juli 1880 bis 28. März 1881). Häufiger beobachtete ich dagegen Fregattvögel in Torresſtraf Parico) konnte ich leider 110 beſuchen. N tungen 1 über r Fregatte d Wrogata aquila L. . ariel Gould). 255 ⸗Pommern, Neu⸗Mecklenburg und Neu-Guinea (vom Oſtkap bis Humboldt⸗ Bai) beobachtete ich Fregattvögel an verſchiedenen Lokalitäten, deren Aufzählung bier zu weit führen würde, aber im ganzen nicht ſehr häufig, alſo keineswegs als für Diego Garcia im Indiſchen Ozean (8. und 9. Juli 1884), obwohl die Art hier an gewiſſen Lokalitäten zahlreich vorkommt. Die obigen Beobachtungen beſtätigen, daß der Fregattvogel ſich meiſt in Nähe der Küſten aufhält, ſelten aus Sicht von Land umherſtreift, alſo nicht zu den eigentlichen ozeaniſchen Vögeln gehört, wie z. B. Albatroſſe und Tropikvögel, die ſo häufig in weiter Entfernung vom Land in hoher See angetroffen werden. Als weitere Beweiſe laſſe ich hier die Ergebniſſe meiner Beobachtungen während meiner großen Seereiſen im Stillen und Indiſchen Ozeane folgen. Gar nicht beobachtet wurden Fregattvögel auf den Reiſen: Batavia — Singa- pore— Suez (3. Auguſt bis 22. September 1882), Sydney —Mioko (11. bis 26. September 1884), Cooktown —Mioko (24. Januar bis 1. Februar 1885), Mioko— Cooktown (21. Juni bis 4. Juli 1885), Cooktown — Sydney (5. bis 15. Juli 1885) und Melbourne — Suez (24. Juli bis 21. Auguſt 1885). Da⸗ gegen wurde auf den folgenden Seereiſen je ein Fregattvogel beobachtet: Thurs— day⸗Island— Batavia (26. Juli bis 3. Auguſt 1882) und zwar nahe der Bali— ſtraße (1. Auguſt), San⸗Franzisko— Honolulu (9. bis 17. Juni 1879), circa achtzig Seemeilen nordöſtlich von Maui (16. Juni), alſo ziemlich nahe den Hawaii-Inſeln, Matupi— Sydney (28. März bis 25. April 1881 mit Segelſchiff), circa neunzig Seemeilen von der Oſtküſte Auſtraliens (am 22. April), Suez — Sydney, circa 250 Seemeilen öſtlich von den Seychellen (am 7. Juli) und Honolulu — Jaluit (30. Juli bis 20. Auguſt 1879 mit Segelſchiff), circa 380 Seemeilen!) ſüdweſtlich von Oahu (am 3. Auguſt). | = In den beiden letzteren Fällen handelt es ſich um beträchtlichere Entfernungen vom Lande und bei dem zuletzt beobachteten Vogel jedenfalls um ein verſchlagenes x Exemplar; denn dasſelbe zeigte ſich mit einbrechender Dunkelheit beim Schiffe und 8 e een 2 W ; . hierin 5 . ve bemühte ſich vergeblich, ſich auf der Maſtſpitze oder den Raaen niederzulaſſen, offenbar 3 infolge von Erſchöpfung. Dieſe Beobachtung blieb übrigens die einzige dieſer | Art und iſt nicht auf die langſame Fahrt eines Segelſchiffes zurückzuführen, denn die Bark „Hawaii“ war ein ſchnelleres Schiff als andere von mir benutzte Segler oder ſelbſt der Dampfer „Samoa“, mit dem ich in der Südſee allein über 11000 Seemeilen zurücklegte, ohne daß jemals eine Fregatte den Verſuch machte, N ) Dickering beobachtete zwei Fregatten ſogar 660 Seemeilen vom nächſten Lande in der Südſee. O. F. er Ousgeefuten Reifen in den Jabel 1884 und 1885 an den Küſten von ee tägliche Erſcheinung und jelten mehr als in wenigen Exemplaren. Dasſelbe gilt N . en I aa Zn ag feln in ziemlicher Nähe eines ſolchen blicken, 199 wenn es in 010 ae So verzeichnen meine Tagebücher nur e „ sa Im übrigen beobachtete ich Fregattvögel in meiſt beträchtlicher Entfernung, 1 Höhe, aber auch dann iſt ihre Erſcheinung an dem langen ee ſo id erkennbar als die des Lämmergeiers von anderen Adlern. Außer Aufzeichnungen über Vorkommen und Flug laſſen ſich daher ſelb auf großen Seereiſen nur wenig andere Beobachtungen über Fregattvögel machen Bei aller Aufmerkſamkeit beſchränken ſich die meinigen daher auf die folgenden: N: Chads⸗Bai, an der Südoſtküſte von Britiſch Neu-Guinea (28. März 1885): | „Eine Fregatte verfolgt hartnäckig eine Seeſchwalbe (Sterna Bergi), um ihr die Beute abzujagen, d. h. die bereits verſchlungenen Fiſche, die aus Angſt ausgeſpieen “= . und dann vom Verfolger verzehrt werden.“ Oſtküſte von Britiſch Neu-Guineg a lzwiſchen Südoft- und Killerton-Spitze, 13. April 1885): „Drei Fregatten jagen gemeinſchaftlich mit einer Anzahl Seeſchwalben (Sterna Bergi) über einem großen Schwarme nahe der Oberfläche ſchwimmender Fiſche. Dabei ſtoßen die Fregatten = nur gelegentlich auf das Waſſer, find aber deſto eifriger in der Verfolgung von ö Seeſchwalben, um dieſen erfolgreichen, fleißigen Fiſchern die Beute abzujagen.“ 3 Die gleiche Beobachtung machte ich in der Nähe von Leſſon⸗Inſel Gaiſer⸗ Wilhelms⸗ land, 20. Mai 1885), wo ein 1. großer Flug Sterna Bergi im Verein mit ein 5 l m j * - Fiſche jagten. Die letzteren gehörten nach meinen Aufzeichnungen zu einer Art kleiner Heringe, die beriodiſch nahe den Küſten n um n hier, mae zählbaren Individuen. Sie ſchwimmen alle dicht aneinandergedrängt an Oberfläche und bilden eine feſtgeſchloſſene Maſſe von beträchtlichem Umfa ſchon von weitem an der Färbung erkennbar iſt und dadurch, daß ununt unzählige Fiſchchen gleich funkelndem Silber emporſchnellen. Seevögel p ge daher im Gefolge ſolcher Fiſchzüge nicht zu fehlen, um leichte Beute zu mad wie ich dies in den ſoeben angeführten Fällen bei den Seeſch walb obachtete. Weniger hat mir dies, trotz eines ausgezeichneten Gl Ic ex 5 * 1 7719 1 9 5 Wirk + N 5 ee r e ur a: Par; a 12222 4 e 4 7 7 N tut: 970 ! Ah 1 5 aber 2255 Aug wee ſich bemühten, Seeſchwalben ihre Beute ab— zujagen. Das giebt entzückende und wechſelvolle Bilder und Gelegenheit, die Ge— Voandthet und Geſchicklichkeit gleichbegabter Meiſterflieger zu beobachten. Der Fregattvogel nimmt natürlich eine beſtimmte im Fange glückliche Seeſchwalbe aufs n, die in ſchnellen Bewegungen und größerer Geſchwindigkeit ihrem Verfolger beträchtliche Zeit zu entgehen weiß, aber immer und immer wieder hart bedrängt unterliegt ſie der größeren Ausdauer und giebt ihre Beute endlich heraus. Sehr häufig werden die ausgewürgten Fiſchchen, noch ehe ſie ins Waſſer fallen, von der Fregatte aufgeſchnappt und verſchlungen. | Nur einmal war es mir vergönnt, Zeuge zu fein, wie eine Fregatte einen Fiſch fing, und zwar auf der Reiſe von Port Moresby nach Thursday-Island, in der Nähe von Erub (Darnley-Island) in der öſtlichen Torresſtraße (am 24. Juni 1882). Nicht weit von unſerem kleinen Fahrzeuge, der „Mairi“, einem Schuner von vierzehn Tons, ſchwebten zwei Fregatten, von denen die eine plötzlich I "ah A aan re 1 ziemlich lang und dünn (vielleicht ein Hemirhamphus) und wurde mit der Schnabelſpitze am Kopfe gehalten, ſodaß er lang herabhing. Infolgedeſſen gelang es dem Vogel nicht, den Fiſch zu verſchlingen; er fiel herab, um ſogleich wieder gefaßt zu werden. Vier weitere Verſuche hatten den gleichen Erfolg, und als der Fiſch zum fünften Male herunterfiel, ſchnappte ihn die blitzſchnell hinzugeſchoſſene zweite Fregatte weg. Aber auch dieſe bemühte ſich vergeblich, den Fiſch zu ver— | ſchlingen, der wiederum dem Schnabel entglitt und nun wieder der erſten Fregatte zur Beute fiel. Da das Schiff inzwiſchen zu weit abgetrieben war, ſo konnte ich nicht ausmachen, welchem der beiden Vögel es glückte, den Fiſch ſchließlich zu ver— ſchlingen. Das Bild dieſer zwei in unvergleichlicher Flugfertigkeit ſtreitenden 4 Fregattvögel wird mir unvergeßlich bleiben; ein hervorragend intereſſantes Motiv, aber nur für den Stift eines Wolf! $ 2 r RRNINE Be\,, AUENLT DRUN, ENDE RE „ N N 5 hört, niemals einen ſolchen Vogel ſchwimmen oder tauchen ſehen und nur einmal einen über Land, und zwar hoch über der bewaldeten kleinen Inſel Mabiak (in Torresſtraße) fliegend beobachtet. Hinzugefügt mag noch fein, daß ich niemals Fregatten im Verein mit Tölpeln (Sula) jagen?) ſah, obwohl Flüge der letzteren, » meiſt ebenfalls in der Nähe von Land, zugleich ſehr häufig zur Beobachtung kamen. Da fliegende Fiſche in größeren Scharen ſich meiſt erſt auf hoher See zeigen, jo ) An den Brüteplätzen find fie aber ſehr laut. O. F. ) Darüber liegen eine Menge Beobachtungen vor. O. F. auf das Waſſer ſchoß und ohne zu tauchen einen Fiſch erbeutete. Letzterer war Wie bereits erwähnt, habe ich von Fregattvögeln nie einen Stimmlaut?) ge- a a We a... UL ta n MN a rd SER rn an Zi = erflärt es ſich, daß ich nicht ein 1 Mal Frege | leicht kenntlichen Fiſchen beobachtete. | ER Br, Wie bei den Tropikvögeln iſt auch der Vÿ Er circum-aequatoriae und wird meiſt durch die Wendekreiſe begrenzt, o % ganze Reihe von Beobachtungen weit über dieſelben hinausreichen. 5 A babe nur einmal einen Fregattvogel etwas ſüdlich vom Wendekreis des 80 bock; im Stillen Ozean unter 26 Grad 50 Minuten ſüdlicher Breite und a rad öſtlicher Länge angetroffen. 24 Wenn der Fregattvogel meinen Sammlungen feite, ® liegt es daran, a halten und meffen können, macht, eine Art Fregattvogel: wre (Pelecanus) aquila L. anerkennen. S Gmelin unterſchied (1788) eine zweite kleinere Art (Fregata (Pelecanus) minor) und Gould (1845) ebenfalls eine ſolche (Attagen ariel), die ſeitdem von ri haften Ornithologen als ſogenannte gute Art angenommen wurde. Der Unter⸗ | ſchied beſteht aber nur in der geringeren Größe, die, abgeſehen von den meiſt viel größeren Weibchen, individuell ſo erheblich variiert, daß Zwiſchenformen eine ie Unterſcheidung der großen Art (Fregata aquila (L.) mit der kleinen (Fregata \ ariel [Gould]) ſehr ſchwierig, ja faft unmöglich machen. Wenn dies ſchon für | Bälge gilt, wieviel mehr nicht bei Beobachtungen in der freien Natur in mehr = oder minder großer Entfernung. Ich habe deshalb Fregattvögel ſtets unter d Namen Fregata aquila geführt und füge zum Schluß die Pub 1 in welchen ich dieſes Vogels als ſelbſt Ba gedachte: en Tachypetes ANA, Sind. Journ. f. Ornith. 1 85 296 (Bonape). 5 Ornis 1887, S. 9 (Diego⸗ Garcia) 1) 15 Wegen (Naturgeſch. d. Vög. e, 2. edit. ‚ML, p. 15 ware . 5 2 8 1 en OR Wa Pi 1 7 ne 5 a N * 7 RN en a . 8 8 * * vn > 12 N — ae . 28 he 1 re 14 z * 7 dius, © Bete, geführt bein Bau eines Shisangmejennfe. rotah, geführt beim Bau eines Shan amelſei nete, Von G. Clodius, Paſtor. 2 Clo er, 2 453 bon im Jahrgang 1891 unſerer Monatsſchrift, S. 37 ff. habe ich über den Bau des Schwanzmeiſenneſtes berichtet. Aber bei der Höhe des Neſtſtandes Er : r 3 damals, circa 12 m, war über die eigentliche Bauarbeit nichts Genaues feſtzuſtellen. Dies aber iſt mir im vergangenen Jahre in einer Weiſe gelungen, wie es bisher wohl kaum je einem Forſcher möglich geweſen iſt. In der erſten Hälfte des if 1899 zeigte ſich wieder, wie faſt alljährlich, ein Paar Schwanzmeiſen in meinem Garten; ich traf ſie öfters ganz nahe am Hauſe und vermutete, daß ſie hier Spinngewebe und bei der Hundehütte Tierwolle zum Bau des Neſtes ſuchten, muſterte daher auch alle die Bäume, die ſonſt zur Neſtanlage bevorzugt werden, ohne etwas zu finden. Da entdeckte ich am 12. April den allererſten Anfang des Neſtes an einer ganz außergewöhnlichen Stelle. Die Giebelwand meines Hauſes liegt nach Süden und iſt von oben bis unten mit wildem Wein dicht berankt; hier in den Ranken gründete das niedliche Pärchen ſein Heim, genau 2,60 m vom Erdboden entfernt. Faſt ſenkrecht darüber ſind die Fenſter der oberen Giebelſtube; E ich eilte hinauf, richtig, man konnte von hier direkt ins Net ſehen, da ja noch kein Blatt hindernd in den Weg trat; von der Fenſterbank war das Neſt 2 m entfernt. Nun, eine günſtigere Gelegenheit, den Bau dieſes kunſtvollen Neſtes zu beobachten, konnte ich mir garnicht wünſchen, und ich habe ſie fleißig benutzt. Erleichtert ward die Beobachtung durch die rührende Zutraulichkeit der Schwanz meiſen: wenn eines der Gatten im Neſte ſaß und ich das Fenſter in einer Ent— fernung von nur 2 m nicht gar zu unvorſichtig öffnete, blieb es ruhig bei der Arbeit. Stand ich auf Beobachtungspoſten, lag mit dem Oberkörper auf der Fenſterbank und lehnte mich ziemlich weit hinaus, fo kam das Pärchen ruhig an— geflogen, ſetzte ſich in das Gebüſch, welches ſich faſt bis zur Fenſterhöhe erhebt, und flog eins nach dem anderen ans Neſt und baute; nur raſche Bewegungen erſchreckten fie, ſonſt nahmen fie kaum Notiz von mir. Und nun mag folgen, was ich täglich aufgezeichnet habe: 12. April. Als ich das Neſt entdeckte, war der Grund gelegt, ein Kugel- a abſchnitt von circa 3 em Höhe, befeſtigt an den Weinranken, gebaut aus Flechten, F Laubmoos, Raupengeſpinſt, Pflanzenfaſern und Wolle. Die Tierchen arbeiten mit großem Eifer; ſtets kommen beide Gatten zuſammen angeflogen, fliegen einer nach dem anderen ins Neſt, und es bauen ſtets und ſtändig beide, Männchen ſowohl wie Weibchen, wohl verſtanden nacheinander. Es ſind beides junge Tiere, ſehr leicht voneinander zu unterſcheiden. Das Weibchen mit ſtarkem ſchwarzem Strich über den Augen, der bis zur Schulter reicht, das Männchen ſchwachgrau. Se 2 En r a 3 — r FR et Drücken, wobei ſogar die Flügel gelüftet werden und die Sam. m Wände gedrückt wird, beſſer geſtaltet. Ich mache die Beobachtung, da keine feſte Regel darin, welcher Gatte bei jedesmaligem Anflug zuerſt ins geht, bald ift es das Männchen, bald das Weibchen. Mehrmals reißen fie | Flechten von den nächſtſtehenden Bäumen, meiſtens fliegen ſie aber in den Garte fünfzig bis hundert Schritt weit und ſchleppen von dort das Material her Alle Flechten werden nur an der e een nach innen kommt al: Hauptmaterial Laubmoos. a 13. April. Wieder bauen beide Gatten. Die Zwiſchenräume, in denen fie vom Neſte fort find, find recht verſchieden; mehrmals kehren fie innerhalb zehn Minuten zwei- und dreimal reich beladen zurück, bleiben dann auch einmal zeh Minuten lang fort. Immer aber bemerkt man einen großen Eifer. Abends de das Neſt eine Höhe von 4,5 cm erreicht und ift ringsumher gleich hoch. 5 14. April. Das Wetter, an den vorigen Tagen ſchön, iſt heute W e kalt und ſtürmiſch, trotzdem fleißig beim Bau. Die Spinnweben und Raupen⸗ geſpinſte ſuchen fie im Garten an einem Staketzaun, circa hundertfünfzig Schritte entfernt. Heute wird faſt ausſchließlich die Hinterwand des Neſtes hochgeführt, dieſe außerordentlich dick gebaut, und während die Vorderſeite ganz frei bleibt, werden in die Hinterwand mehrere Weinranken feſt eingebaut, dadurch dem Ne der Halt gegeben. Aber wieder, wie vorher, bauen beide Gatten, und wieder ſtets im Neſt ſitzend, von hier aus befeſtigend, zupfend, rundend und weitend. Abends iſt der Bau vorn 5 cm, hinten 8,5 em hoch und im Lichten ger 5 5 em weit. Etwas Schafwolle und wenige Haare find mit verarbeitet, au liegen einige runde, trockene Gräſer inwendig darin. In nächſter Nähe des Neſt ſchlafen die Tierchen nicht, wahrſcheinlich in den dichten Fichten des Gartens. 15. April. Luft iſt wärmer, Regen und Sonnenſchein wechſeln. | Gatten Be ſtets von a Berane ln. zeigt 1 5 ur born 6 1 Bau Steifung zu geben. nn 998 16. April. Heute beginnt der Intereifomtefte Teil des Neftbaues au ich x mit ‚Spannung gewartet all ar „ 55 | 2 ich. wie beide aten, aber hender, mit großer Kraftanſtrengung die hohe 5 dicke Hinterwand nach vorn zerren, kriechen ins Neſt, weiten und runden wieder, zerren wiederum und dehnen die Hinterwand nach vorn, ſodaß dieſe ſich wie ein Dach auf das Neſt legt. Ja ſie ſetzen ſich ſogar oben darauf und ſuchen ſie durch ihr Gewicht niederzudrücken, kriechen wieder ins Neſt und geben innen neue = Rundung und Wölbung. Das ganze geſchieht ohne neues Material herbeizuſchaffen und dauert gewiß zehn Minuten lang. Erſt dann holen ſie neue Bauſtoffe, mit dieſen wird die ſchon verengerte, aber noch nach oben gerichtete Offnung noch ; weiter zugebaut. Bei eingehender Beſichtigung am Abend hat das Bauwerk die Geſtalt eines etwas hohen Finkenneſtes mit glattem, faſt horizontalem und nur etwas ſchräg nach vorn abfallendem Deckel, in welchem vorn das runde nach oben geöffnete Eingangsloch ſich befindet. Dieſes hat etwa 3 em Durchmeſſer. nme r N ee a vorhanden. 17. April. Die Arbeit beſteht heute darin, daß der Deckel — die urſprüngliche Hinterwand — der geſtern nur dünn war, da er durch Ausdehnen und Aus⸗ zerren entſtanden iſt, unausgeſetzt im Inneren durch Bauſtoffe verſtärkt und verdickt wird. Ferner wird er — geſtern Abend noch glatt — von innen heraus mit Hilfe von Kopf und Flügeln gehoben und rund gewölbt. Abends iſt die Neſt— geſtalt ſchon gefälliger, oben gewölbter geworden, der Eingang iſt noch circa 3 cm weit, aber er iſt nicht mehr ganz nach oben, ſondern ſchon ſchräg nach oben und der Seite gerichtet. i 18. April. Die Schwanzmeiſen bleiben aus! Ich ſehe ſie nicht wieder! Jedenfalls iſt der eine der Gatten vom Sperber gefangen; dieſe ſind den Sommer über eine Geißel des Gartens, ermorden mir faſt täglich einen oder den anderen meiner kleinen Sänger. So ſind meine Beobachtungen jäh unterbrochen, das Ende des kunſtvollen Baues durfte ich nicht erleben. Nun, ich will zufrieden ſein; was ich an den beiden letzten Tagen ſehen durfte, war hochintereſſant. Meine bis dahin unbeant- wiortete Frage: „Wie entſteht das Dach und der Eingang?“ hatten die Tierchen mir 3 beantwortet. Noch ein bis zwei Tage ungeſtörter Arbeit, jo wäre Dach und Eingang vollendet geweſen, und — jedenfalls hätte die Auspolſterung durch Federn ihren Anfang genommen; bisher war nicht eine Feder eingetragen, nur Laubmoos, N Flechten und einige Gräſer und Ranken außer Geſpinſten verwandt. Das eine hatte dieſes Pärchen wieder gezeigt, daß beide Gatten gleichmäßig eifrig bauen, aber nie gleichzeitig, ſondern einer nach dem andern. Und das zweite iſt, daß ſtets und unter allen Umſtänden von den im Neſte ſitzenden Vögeln gebaut wird. Als beſondere Merkwürdigkeit wurde mir kürzlich erzählt, daß die Burg 3 Noch iſt alſo nicht die eiförmige Neſtgeſtalt mit ſeitwärts geöffnetem Eingang | enten in 1 5 mit ihre Mau f ſchroffen Felſens erhebt, daß außen kein Baugerüſt ıbring Mauern alſo von innen heraus aufgeführt fein müſſen. Da ei ete ie Erzähler, daß die Baukünſtler der Vögel das ſtets ſo machten, auch bei de A vollſten Neſtern — ich ſah mein Schwanzmeiſenpärchen Wie vor 2 agen. Be En Bes Der Vogel im Bolksmunde. Bon Rudolf Hermann. (Schluß) Inzwiſchen iſt es Winter geworden. Das herrliche Kleid der Mutter iſt verſchoſſen und hat ſich mit einem weißen Tuche überzogen. In tiefem Schlun liegt die Natur. Alles iſt ſtill um uns her. Nur das Knirſchen des friſch ge Tr...... f | fallenen Schnees unter unſeren Füßen vernehmen wir, während wir unſe re Sch itte dem Walde zulenken. 8 3 4 „Sieht man den Wald ſo tief in Schlaf e 5 A Will man's nicht glauben, daß er jemals wieder ö Aufgrünt im Lenz, daß je hier ſeine Lieder 3 Ein Vogel ſingt, vom Frühlingshauche trunken.“ a * Da raſchelt's plötzlich im Tannengezweige. Feine Schneeſteubchen u 58 vi 5 eelbinzelte Flocken rieſeln von den Nadeln hernieder. War's ein Heinzelmännchen, 1 das an den Stamm klopfte? Ein herabfallender Tannenzapfen glitt zur Erde, 4 wo ihrer ſchon viele umherliegen. Sollten dies Jahr etwa die Kreuzſchnäl f 1 wieder da ſein? Wahrhaftig! Sieh, wie zierlich dort oben das Ba Ho 7 umherklettert, und wie es ſich die Samen gut ſchmecken läßt. 4 Papagei,“ ſei mir willkommen! Biſt Du doch ein gern ueber Stuben cl, 1 nicht allein weil Du Gewitter fernhälſt, en a 5 Dich nimmſt. Doch Dein größtes Verdienſt, das iſt wohl nur wenigen beta an. ; Darum ſoll es an dieſer Stelle beſonders gewürdigt werden: „ a „Zwei Vögelein flogen zur ſelben Friſt, Eu W 2 5 Als unſer Heiland, Herr Jeſus Chriſt, | 8 Be Am Kreuz mit den Qualen des Todes rang, e N Des Golgatha ſchaurigen Höhen entlang. Und der Heiland aus brechendem Herzen tief, Gen Himmel zu ſeinem Vater rief, Eh' ſterbend ſein Haupt noch neigete fi: Ko. „Mein Gott! Mein Gott! Warum verläſſeſt Du mich?? Und die Vöglein hörten den ſchmerzlichen Ton, : Beſchloſſen zu retten den Gottesſohn, f en: Und durchdrungen von Mitleid und bmmiifehen Sin Be Flog das Pärlein alsbald zum BR 1 5 1 4 F zur re und picte und bog, i Die mörd'riſchen Nägel, mit frommen Bemüh'n, Aus des Erlöſers blutenden Händen zu zieh'n. Doch die ſchmeichelnde Hoffnung die Armen betrog, Und ihr zartes Schnäblein ins Kreuz ſich verbog; — Flogen trauernd zurück in des Waldes Nacht, Als der Sterbende rief: „Es iſt vollbracht!“ — Doch wenn es dem Mut'gen auch nimmer gelingt Das Gute, nach dem er eifrig ringt, Dort über den funkelnden Sternen wohnt Ein Vater, der's ſiehet und dennoch belohnt. Und es ſprach der Vergelter auf ſtrahlendem Thron. Zu den Vöglein beiden im freundlichen Ton: „Es werde den ſpäteſten Enkeln noch kund, 1 58 5 dem Erlöſer ihr thatet zu jetziger Stund; Drum wird auch, ſolang' als die Erde wird ſtehn, An Eurem Geſchlecht dies Mal nicht vergehn.“) — | 3 Wir ſtehen am Futterplatze, den fürſorgliche Hände hier an geſchützter Stelle 3 hungrige Wintergäſte errichtet haben. Tannenmeischen, Du hier? „Die Tannenmeiſe hat vertrieben Fe 3 Nicht Sturm und Froſt. Ihr luſt'ger Laut Bene Sagt, daß dem Baum ſie treu geblieben, D'rin ſie das Neſt im Lenz gebaut.“) Doch was ſehen meine Augen. Ein Paar Unglücksboten! Zwei Seiden— ſchwänze! Hat Euch der Winter aus Eurer nordiſchen Heimat wieder einmal ins mildere Klima getrieben, Ihr „Peſt⸗ und Peſtilenzvögel“? Als ob Ihr eine Da böfe Krankheit mitbrächtet, ſo ſeht Ihr freilich nicht aus, und als Kriegs- verkünder könnt Ihr zur „Zeit der Abrüſtung“ doch nicht mehr gelten. Nun, ich | 8 mag Euch leiden, weil Ihr ſo hübſch von Anſehen ſeid. So ſchön allerdings, 2 wie der Jupitersfink, der Stieglitz, der ſich um den beſten Biſſen dort mit Euch 7 ſtreitet, ſeid Ihr nicht. Den hat auch Gott im Scherz geſchaffen! Denn als alle 5 gen Be Kleid erhalten hatten uud mit Farben bunt bemalt waren, „Blieb ſtill der Stieglitz nur zurück, Erhob zum Herrn gar trüb den Blick, Reckt auf das Hälslein und die Zeh'n, In jede leere Scherb' zu ſehn. Und ſprach: „Ja die ſind grün und blau, f Ich armes Tier ganz aſchengrau. Soviel als not zu meiner Zier, Wär' wohl noch in den Töpfen hier. Schau, Herr! Hier iſt noch Rot im Topf“ — Gleich gab ihm Gott 'nen Klecks auf'n Kopf — 9 Gedicht von Jacob Schnerr. 2) Strophe von E. Ritters haus. * * 2 es in einem ſehr bekannten ne von ee in wen e Damon's kl i 0 Gleich frichs im Gott am Flügel An „Auch was Zitronengelb fe hieß, „Du Bettler, nun ſo nimm es Dir!“ e „Da giebt's auch Ruß noch, ſchwarz wie wach, 25 Womit du Raben haft gemacht“ Reck: „Du närr'ſcher Kerl!“ ſpricht Gott und lacht, „Nun, wenn du mußt von allem han, e So kleb' ich Dir auch das nch an „% h giflut Stiglit! So lockt's von allen Seiten. Ein ganzer Sc anmutigen Vögel iſt in der Nähe. Doch noch andere Stimmen vernehmen dazwiſchen. „Loſe und lockere Zeiſige“ ſind dabei. „Ein Zeiſig war's und ei Nachtigall, die einſt zu gleicher Zeit vor Damon's Fenſter hingen.“ So he halte, zu Unrecht auf den Zeiſig hinweiſt mit De Worten: „Wie ſchon a ift ſein Gefieder! Drum ſingt er auch jo ſchöne Lieder. Dem anderen fi man's gleich an ſeinen Federn an, daß er 1 5 kluges ſingen kann.“ ener geringen e a der »zeiſiggrüne“ Vogel ſehr h den Karfunkelſtein verbirgt, 12 eine der Tarnkappe Siegfrieds ä ähnliche Wunder kraft beſitzen ſoll. Während wir, auf dem Heimwege begriffen, uns dem am Woldrande 15 legenen Teiche nähern, fliegt mit gellendem Schrei ein Vogel vor uns auf, den wir an ſeinem in der Sonne hell leuchtenden, ſmaragdenen Gefieder als unſe Eisvogel erkennen. Haben wir ihn erſchreckt durch e dane un 3 Halcyone, mit der er durch die Gnade der Himmliſchen A ewig wieder! ve worden? Oder ſollte gar ſein Schrei dem frechen Räuber gelten, der, hoch * über den Wipfeln ſchwebend, nach Beute ausſchauend, ſeine Kreiſe zieht? 1 n Sperber iſt's, der meiſtens mit dem Habicht verwechſelt wird. Verkürzen wir uns auf dem Heimwege die Zeit damit, einmal darüber a mie a weil beide vielfach in Verbindung 15 jenen die Aufmertjomeit des b gerufen haben. ie! ) Gedicht von F. Kind. e BR! der deu im Boltsmunde 459 5 Die Aghptte, ein Volk, das unter allen morgenländiſchen Völkern als das ler intellektueller Beziehung am meiſten entwickelte galt, hielten den Sperber für heilig. Er galt als Symbol für den Gott Knuphis, den Schöpfer der Götter und Menſchen, ſowie als charakteriſtiſches Kennzeichen des Sonnengottes Ra und * höchſten Gottheit Oſiris. Eine gleiche ſymboliſche Bedeutung hatte der Geier F als Sinnbild der Göttin der Luft und der Zeit, mit ausgebreiteten Flügeln, die Gbötterkrone auf dem Haupte und die Siegestrophäen in den Krallen tragend; der Sperber nebſt dem Habicht, in Verbindung mit anderen Symbolen, gleichfalls für den Gott Oſiris, der noch als Totengott galt und in dieſer Eigenſchaft von Gottheiten mit Sperber- und Eulenköpfen umgeben erſchien, ſowie ferner der Geier oder Habicht für die Gottheit Horus, welcher man verſchiedene den Menf ſchen . heilbringende Eigenſchaften beilegte. Von Affen und Vögeln mit Menſchenköpfen 5 umgeben wurde der Gott des Mondes unter einem Sperberkopfe mit der Mondſichel darauf abgebildet, wie denn dieſer Vogel, als Schutzweſen Agyptens, das er von giftigem Ungeziefer befreite, zur Darſtellung noch anderer ägyptiſcher Götter und SGSöttinnen benutzt worden ift. Im Religionskultus der Griechen und Römer haben der Vogelwelt entlehnte a Attribute und Symbole, unter welchen dieſe Völker ſich Gottheiten dachten, wie wir zum Teil bereits weiter oben geſehen, häufig eine Rolle geſpielt, und gerade die vornehmſten und ſtärkſten Vertreter des Vogelgeſchlechts ſind auch als Allegorien N für die erſten und bedeutendſten Gottheiten angenommen worden. Als mächtigſter Gott wurde Zeus oder Jupiter gedacht und ihm als Zeichen der höchſten Macht— vollkommenheit ein blitztragender Adler als Attribut beigegeben. Dieſer ſtärkſte und vornehmſte aller Vögel wurde auch zur Zeit als das Perſerreich in Blüte ſtand, von den Griechen als Symbol für den mächtigen Perſer angenommen, und wir finden ihn noch heute zur Kennzeichnung der höchſten irdiſchen Macht als Wappentier einzelner Staaten vor. Ferner ſehen wir den Adler als Attribut der Göttin der ewigen Jugend, Hebe, und des jugendlichen Mundſchenken der Götter, Ganymedes, wie beide, dieſem Vogel, ihn liebkoſend, den Göttertrank reichen. Auch Amor, der Gott der Liebe, wird, die Leier ſpielend, auf einem Adler ſitzend dar— 2 geitellt, gleichſam um anzudeuten, daß auch die wildeſte Gewalt durch Liebe und . Muſik zu beſänftigen iſt. Ebenfalls wurde der Adler als Allegorie benutzt für die Erde, welche nach der griechiſchen Mythologie gleichbedeutend war mit Hera, der Gattin des Zeus. Von weiteren Gottheiten der Alten, welche ſinnbildlich mit Geſchöpfen der Vogelwelt im Zuſammenhange ſtehen, iſt Hephäſtos oder Vulkan, der Gott des Feuers, zu nennen. Zwar kann ihm kein dem Vogelreiche ent— nommenes Sinnzeichen beigelegt werden, doch iſt ſeiner darum zu erwähnen, weil er auf Zeus Befehl den Prometheus, der den Unſterblichen das Feuer raubte TEEN mußte, woſelbſt dieſem ein Geier (nach anderer Überlieferun täglich wieder wachjende Leber zerfraß. . e e Galt bei den h und Römern 55 Adler als der are die Edda, eine Quelle für die Götterlehre anderer nordiſcher Völker, 1 = eines Adlers, der mit einem Habicht auf feiner Stirn in den Zweigen der Welteſche Ygdraſill horſtete und den Göttern heilig war. Endlich wird der Adler 8 und in Verbindung mit ihm der Geier noch in der Götterlehre der Inder genannt, wo er als Sinnbild für den Gott Wiſchnu galt, deſſen Kultus am verbreitetſten war. Bei den Arabern wurde dieſer Vogel ſinnbildlich für den mee N . Götter gebraucht. | | 10 Auch in Redewendungen und Schlagworten begegnen wir den Namen en 71 erwähnten Vögel, denen ſich noch der durch die Reiherbaize, wie überhaupt durch ſeine Abrichtung durch die Jagd bekannt gewordene Falke, der geflügelte Bote Apollos, hinzugeſellt. Sah man in dem vorüberfliegenden Adler oder Habicht eine ſtumme Weisſagung der Götter, ſo fluchte man auch bei dieſen Vögeln. „Bei or den Geiern“ oder „zum Geier“ jind Flüche, die ſchon von den Völkern des Altertums ebenſo gebraucht wurden, wie wir heute die Redensarten „Hol' dich 0 der Geier“ oder „daß dich der Geier frikaſſiere“ anwenden, und Vergleiche wie „Adlerjüngling,“ „junger Neſtfalk,“ „Adler- oder Habichtsnaſe,“ „Falkenaugen, „Falkenblick der Liebe“ oder „Wo ein Aas iſt, da ſammeln ſich die Geier“ und „Wie ein Habicht über etwas herſtürzen“ kann man im Volksmunde täglich hören. BR ; a: Unter ſolchen Betrachtungen und uns semügen, 1 Die Kent S . — Ba re ae Aru RE a u ar 2 Se Se en: haben wir unſer Heim erreicht. Ermüdet een wir ein wen Ruhe. Im Kamin kniſtert ein behagliches Feuer, und eine angenehme | 1 ſich im ine Halb trä iumend 1 wir in die lodernde a S rr & — 1 e wieder grün. * Mein Liebling, ein abgerichteter Dompfaff, iſt's, dem ee aer allen meinen vielen Stubenvögeln beſonders zugethan bin. ‚Sin roter, Dir gar wohl bekannt, en 8 Iſt ſchön, doch ſingt nicht viel. \ Er kommt aus Deinem Vaterland, Heißt „Gimpel“ in der Still'. All' thun ſich ſeiner ſchämen, Weil er ein Gimpel iſt. Thu' Du ihn zu Dir nehmen, Weil Du ſein Landsmann biſt.“ Regungslos ſitze ich und lauſche dem wohllautenden Liedchen. Führt es doch meine Gedanken hinüber in jene Zeit, nach welcher ich mich ſo unaus— ſprechlich ſehne; tellt, es doch eine geijtige Verbindung her zwiſchen mir und den geliebten Herolden des Frühlings. Hört und ſeht Ihr denn nichts? „Oculi — da kommen ſie; Lätare — das iſt das Wahre. Judica — ſind ſie auch noch da. Palmarum — Trallarum!“ Die Schnepfen! Sanft umfängt mich der Schlafgott; unter lieblichen Träumen leitet er mich in ſeine lachenden Gefilde, in denen auch der Armſte und von Kummer Bedrückte feine Sorgen vergißt. Sphärenmuſik umgiebt mich, und von ſylphidenartigen Weſen fühle ich mich durch wunderbare Gegenden getragen, in denen ewiger Frühling zu herrſchen ſcheint. Dort, wo der treue Epheu ſich um einen alten Baumrieſen ſchlängelt, im Schatten einer Eiche, inmitten zartbefiederter Farne, legen die leichtbeſchwingten Luftgeiſter mich nieder. Weiche Raſenteppiche breiten ſich vor mir aus. Ringsum ſtrahlen Floras Kinder im farbigen Kleid, umſchwärmt von glänzenden Käfern, Schmetterlingen und zahlloſen anderen Inſekten, welche mit Behagen ſüßen Nektar aus Blütenkelchen ſchlürfen. Wohin der Blick ſchweift, grüßt und winkt es vom ſchwankenden Gras bis zur Schlüſſel- und Glockenblume, von der ſchlanken Birke, dem breitblätterigen Holunder, bis zur ernſten Tanne. Und dazu ein Jubeln und Muſizieren aus Tauſenden von Vogelkehlen. Überall Blütenpracht, Blumenduft und Vogelſang. Lange genieße ich der ſüßen Ruhe. Nichts ſtört den Schlaf des Träumenden. Da rauſcht es plötzlich in den Lüften, und ein Schwarm von Vögeln zieht über mir hin: „Der Kranich kommt zum Heimatlande, Von neuem baut die Schwalb' ihr Neſt.“ So ertönt's in tauſendfachem Wiederhall. Liebreizende, von Blumenketten umgebene Weſen beginnen einen Reigen, tänzelnd und ſchmeichelnd nähern fie ſſich mir. Während fie, mit Veilchen und Schneeglöckchen mein Haupt bekränzend, mich zum Tanze auffordern, kommen neue Scharen von Vögeln herbei, die ſich — * N ür A RRR sh ae hm x.) — W * rere, . „Immer treibt's 1 wia E In ſein ſommerliches Land; Dort nur ſingt er ſeine Lieder, e Wo er ſeinen Frühling fand.“ * . Kleinere Mitteilungen. Vorkommen einer hochnordiſchen Tauchente im Frühlinge. In un 5 Nähe wurde am 21. April d. J. auf einem größeren. Teiche ein altes ausgef Männchen der Trauer- oder Mohren-Ente (Oidemia nigra [L.) erlegt: „ Abzeichen tiefſchwarz, Kopf und Hals ſchwach ſtahlblau ſchillernd, Schnabelr vor dem Stirnhöcker orangegelb.“ Leunis in ſeiner Synopſis ſagt: „Kom 5 ſehr ſelten aus hohem Norden nach Deutſchland.“ Nach Altum und Gätke iſt Ss 5 im Winter auf der Nordſee häufig, beſonders bei anhaltendem ftrengen Froſte, un 7 geht nur dann einzeln auf das Feſtland. Um ſo auffallender iſt ein fo ſpätes 55 Vorkommen bei uns tief im Feſtlande und zwar eines Männchens im Pracht a $ Ringelheim a. Harz. | Bank. 1 Ein aus der Gefangenſchaft entkommener und ſich längere Zeit im Freie erhaltender Wellenſittich wurde im Herbſte des vorigen Jahres auf dem Exerzier⸗ . platze des 1. oſtpreußiſchen Jägerbataillons (Graf 1 v. Wartenburg) in . > Ortelsburg beobachtet. Das betreffende Exemplar, an ſeinem ausgeriſſenen 5 Schwanze kenntlich, zeigte ſich ſeit Mitte Oktober täglich auf dem Platze, wo es meiſt unter einer Schar Sperlinge, die — im Gegenſatze zu ſonſtigen Angaben — den auffallend gefiederten Fremdling nicht im geringſten behelligten, ſeiner Nahrung 5 5 nachging; wo es Nachtruhe hielt, iſt nicht bemerkt worden. Leider wurde es im g erſten Drittel des Dezember von einem Oberjäger des Bataillons erſchoſſen; 0 wahrſcheinlich hätte es ſonſt, mit dem Leben in der Freiheit bereits vertraut u 5 gewöhnt, ſich zu den has zu halten, auch den Winter ohne Schaden 4 überſtanden. E. Chriſtoleit, cand. theol. N Litteraxiſches. | hr Friedrich Kloß, Die auſtraliſchen Prachtſittiche. Leipzig, Verlag der Sg alten deer Geflügelbörſe. Wiederholt konnte ich in unſerer Monatsſchrift auf die f bi 5 N guten und empfehlenswerten Schriften hinweiſen, welche in dem Ver Expedition der Leipziger Geflügelbörſe erſcheinen. {Fe . Der Verfaſſer, Friedrich Kloß, welcher ſchon die Prachtfinken, u . Be den „Graupapagei“ und die „Amazonen“ herausgab, bietet jetzt den? r Beſchreibung der auſtraliſchen Prachtſittiche, e eee 90 * 8 den Schmuck jeder Vogelſtube bilden. 7 | Aͥtterariſches. 463 . Der ef ſchildert achtund fünfzig Arten, welche in dreizehn Gattungen zergliedert werden. Dieſe Gattungen ſind: Wellenſittiche, Nymphenſittiche, Schwalben— ſittiche, Laufſittiche, Hornſittiche, Grasſittiche, Singſittiche, Buntſittiche, Kurzſchwanz⸗ ſittiche, Königſittiche, Dickſchnabelſittiche, Langſchwanzſittiche und Erdſittiche. Aus— bet belehrt der Verfaſſer über die Eingewöhnung, Ernährung und Verpflegung der Prachtſittiche. Das Buch bringt Angaben über die verſchiedenen Körnerfutter— 2 und Weichfuttergemiſche, Frucht- und Grünfutter, Fütterung vor und während ber Brutzeit. Desgleichen Eingehendes über Aufenthaltsräume, Zimmer- und Gartenvolieren, Größe und Form der Käfige, der Zuchtkäfige, der Niſtkäſten und dergleichen mehr. Ein Abſchnitt ſchildert die Krankheiten und deren Heilung. Kurz, der Liebhaber und Züchter kann ſich jeden Rat erholen, deſſen er bedarf. Dagegen fehlen leider geſchichtliche Mitteilungen über einzelne Arten, die ſchon längſt eingeführt und gezüchtet wurden. Doch kann man es dem Verfaſſer nicht verdenken, wenn er gewiſſe Bücher nicht zur Hand nimmt. Auch mit den angeblich verbeſſerten deutſchen Benennungen fremdländiſcher Stubenvögel ſollte der Verfaſſer aufräumen und durchaus ſich an die alten Brehmſchen Namen halten, alſo Rot— rumpfſittich anſtatt Singſittich ſchreiben. Ganz entſetzt war ich aber, als ich S. 100 den Namen „Compagnon“ las. Der liebe Vogel, den ich in unſerer Monatsſchrift 1882, 213 als Grünbürzel ſchilderte, den ſollen deutſche Vogel- liebhaber „Compagnon“ nennen! Dr. Frenzel. Wilhelm Haacke und Wilhelm Kuhnert, Das Tierleben der Erde. Verlag von Martin Oldenbourg. Berlin 1900. == Bis heute liegen von dem Prachtwerke fünf Lieferungen vor, die 240 Seiten Text und 16 Tafeln enthalten. Von Vögeln ſind auf den Bunttafeln abgebildet Pelikan (Pelecanus onocrotalus), Marabu (Leptoptilus crumenifer), Jabiru (Mycteria senegalensis), Großtrappe (Otis tarda). Wir können nicht umhin, zu bemerken, daß uns gerade dieſe Tafeln nicht ganz befriedigen. Die Säuge— f tiertafeln ſind jedenfalls bedeutend beſſer. Auch von den Text-Illuſtrationen ſind einige nicht ganz einwandsfrei; doch ift der Geſamteindruck, den das Werk macht, nach wie vor ein vorzüglicher. Der Text iſt reichhaltig, dabei aber leichtverſtänd⸗ lich und ſchwungvoll geſchrieben und . in vollem Maße ſeiner Aufgabe gerecht zu werden. Gera, 10. Oktober 1900. Dr. Carl R. Hennicke. Johann Andreas Naumann, Der philoſophiſche Bauer, oder Anleitung, die Natur durch Beobachtung und Verſuche zu erforſchen. Neudruck nach der erſten Original-Ausgabe von 1791, beſorgt und herausgegeben von Paul Leverkühn. Beilage zu der Ornithologiſchen Monatsſchrift. Im Verlage des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt, in Kommiſſionsverlag bei Fr. Eugen Köhler, Gera-Untermhaus 1900. 88 Seiten. Leider iſt von unſeren Mitgliedern bis jetzt noch recht wenig Gebrauch von dem Bezug der uk Schrift gemacht worden, trotzdem fie für Vereins— mitglieder für den geringen Preis von 50 Pfennigen (im Buchhandel 2 Mark) vom Vereins⸗Rendanten zu beziehen iſt. Wir bringen deshalb das Angebot noch— mals in Erinnerung und benutzen dieſe Gelegenheit, eine in der wiſſenſchaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung vom 30. Auguſt 1900 erſchienene Beſprechung wiederzugeben, aus der der Wert des Buches genugſam erhellt. Die Beſprechung lautet: „Nach Wagner im „Fauſt“ bleibt es ſtets ein hoher Genuß: „zu ſehen, wie vor uns ein weiſer Mann gedacht, und wie wir's dann zuletzt ſo herrlich L. ener, * * x * enn TE 28 n > N Zu 4 i * 1 . — 8 2 weit gebracht“. Und ein weiſer e war unſer hilo Andreas Naumann. Mit Vergnügen, verfolgt man vor mehr als hundert Jahren mit offenen Verſtande 11 hellen 2 gänge der Natur belauſcht und praktiſch und richtig beurteilt. Die und Erklärung der richtig beobachteten Vorgänge in der Natur it, ch oftr mehr als verſchroben und abenteuerlich, doch was thut das? Ja 9 0 hut wäre und wir es in der Naturerkenntnis nicht weiter gebracht 90 el das Mehr oder . von Irrtümern in Naumanns ihn einen Wang A Selbſtbeobachten der Natur e und 1 9 5 damit als ein oe äufer des großen naturwiſſenſchaftlichen Jahrhunderts erweiſt, welches der ( 1 1 Siege verhalf und die auf dem naturwiſſenſchaftlichen Gebiete jo m ucht⸗ 0 bare logiſche Deduktion aus ihrer Herrſcherſtellung verdrängte. Die ei 6 . Kapitel unſeres philoſophiſchen Bauern handeln 1. „Von den Wirkungen t Natur“, 2. „Von der bevorſtehenden Veränderung des Wetters“, 3. „Von i Wirkungen der Natur im animaliſchen Reiche“, 4. „Von der Alchemie“. 1 den vielgeſtaltigen Inhalt einzugehen, würde viel zu weit führen. Für d N modernen Landwirt wird es von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß unſer Naumann er ſchon klar das Prinzip, welches der heutigen künſtlichen Düngung zu Grund A liegt, erfaßt hatte. Er erklärt es für notwendig, die dem Boden durch den bau des Getreides entzogenen Stoffe wieder zuzuführen, und empfiehlt zu di Zwecke neben dem natürlichen Viehdünger Kalk und Holzaſche. „Wenn man vernichtet werden. W. B.“ Red. 2 Leverkühn, Paul, ben zu den zweiten un ae der Gen gal gen 8 Monatsſchrift. er 8 Köhler. 1 Der ſo lange erwartete Index iſt nun fertig geſtellt ie Ba 99 W gliedern gegen Einſendung von 3 Mark an den Herrn Rendanten Rohmer f Verfügung. Hoffentlich wird die große Mühe, die der Herr Verfaſſer ſich d 5 Bearbeitung dieſes Index in uneigennütziger Weiſe gemacht, durch recht ſte Abſatz des Werkes gelohnt. Für den, der die Monatsſchrift ee be will, iſt der Index eine Notwendigkeit. R + 5 Düngung ſucht, jo muß man ſuchen, Salpeter zu zeugen.“ Er erkennt, daß rei . liche Düngung die Brache erſetzt, und bekämpft das vollkommene Ruhenlaſſen d 5 Brache, wobei das üppig wuchernde Unkraut ungeſtört dem Acker ſeine Kraftſt . entziehen kann, dasſelbe müſſe vielmehr durch fleißiges Umpflügen der Br FE EEE, Ser. Redaktion: Dr. Carl R. Deunicke in Gera Re. Drud und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen 1 1 0 in Gera- unte N //)) 2 N N m n r — p e 7 SS DD a N . — A | al ne —————— SAIIIIISITIINITTÄNÄNIUN = — Sr en — Herausgegeben vom | / Deutſchen E ereine zum Schutze der Do gelwelt, begründet unter Redaktion von G. v. Schlechtendal, fortgeſetzt unter Redaktion von W. Thienemann und K. Th. Liebe. 7 . zahlen Redigiert von ER gen N einen Jahresbeitrag vonfünf Mk. 1 ie Redaktion der Anzeigenbei⸗ u. erhalten dafür die Monatsſchrift Dr. Carl R. Hennicke 0 lage führt die Firma Fr. Eugen poſtfrei (in Deutſchl.). — Das Ein⸗ in Gera (Reuß), Köhler in Gera⸗Unterm⸗ trittsgeld beträgt 1 Mark. — Zah⸗ haus; alle für dieſelbe beſtimm⸗ lungen werden an den Vereins⸗ Dr. Frenzel, ten Anzeigen bitten wir an dieſe Rendanten Hrn. Meldeamts⸗Vorſt. Reef b direkt zu ſenden. Rohmer in Zeitz erbeten. Profeſſor Dr. O. Taſchenberg. ’ Kommiſſions⸗Verlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. 4 Preis des Jahrgangs von 12 Nummern 8 Mark. 2 i 7 — Nachdruck nur mit Genehmigung geſtattet. = .- XVV. Zahrgang. Dezember 1900. Ar. 12 — 8 Inhalt: An die geehrten Vereinsmitglieder. — Neu beigetretene Mitglieder. III. — Die fünfzigjährige Jubelfeier der Deutſchen Ornithologiſchen Geſellſchaft. — Dr. Victor Hornung: Vogelleben in unſerer Gartenanlage. — Lehrer Rieger: Beobachtungen über 2 den rotrückigen Würger (Lanius eollurio L.). — Cand. theol. Chriſtoleit: Zur Stimme des Waldwaſſerläufers (T. ochropus). — Robert Berge: Spuren des Kappenammers in Sachſen. — H. Krohn: Die Reiherkolonie zu Julianka. — Kleinere Mitteilungen: Hydrochelidon nigra in Schleſien. Grünſpecht. Schwarzſpecht. — Litterariſches. RL RS 35 Am Anfang nächsten Jahres Br ein 1 der ſämtlick | aufgejtellt, gedruckt und jedem einzelnen zugeſtellt werden. | Zeitz zu richten. Neu beigetretene Mitglieder. 5 1. Behörden und Vereine: Direktion der Lungenheilſtätte Mubis bei ci Ge, ba ſchönerungs⸗Verein in Weſterſtede (Oldenburg). 2. Damen: Frau A. Haſenclever, Gut Tremsbüttel bei Bergteheide. 18 3. Herren: Hermann Achilles jun., Landwirt in Schöppenſtedt; fürſtlicher Heg meiſter Fiebig in Forſthaus Krzyzaki bei Schwarzwald (Poſ en); Baron Erwin von Gudenus, k. k. öſterreich-ungariſcher Vicekonſul in Sofia (Bulgarien); königlicher Oberförſter Henrici in Lindenberg bei Schlochau; Paul Henrici, stud. theol. in Schadwalde bei 91 Rechtsanwalt und Notar Hielſcher in Beutſcheu, Bez. Poſen; Georg Krauſe in Hirſchberg (Schleſien); Dr. mee Michael, Aſſiſtenzarzt am Land-Bezirkskrankenhaus Milbitz bei Gera; Pat Müller, Kaufmann in Greiz; Sanitätsrat Dr. med. Römpler in Görbersdorf (Schleſ.); Schuchard, stud. rer. tech., z. Zt. Einj.- Freiwilliger im He Huſaren-Regiment in Caſſel; Dr. Victor Schweizer, Verlagsbuchhändler i Firma Hermann Seemann Nachf. in Leipzig-Reudnitz; Max von Tobien Emhof bei Fellin (Rußland); Adolf Weſterburg, Apotheker in Schöppenft Die fünfzig) ährige Subelfeier der Deutſchen Ornitoogifgen N Geſellſcaft. | 15 air 1 vom 5 5 7. oe feierte die Deutſche donne ai werden, nur unſeren Verein beſonders Intereferene Beratungen etwas ausführlicher behandelt werden. 15 * 4 8 EN 2 e an zu n Alle vereinigten ſich bereits am Abend des 8 Oktober zu geſelligem Beiſammenſein, während die Feſtſitzung, geleitet durch den Präſidenten der Geſellſchaft, Profeſſor Dr. R. Blaſius, am 6. Oktober worgens ½ 10 Uhr begann. Nach einigen Worten des Präſidenten und eines der Mitbegründer, des Herrn H. Kunz in Leipzig, führte Herr H. Schalow, 5 der Vicepräſident der Geſellſchaft, die Teilnehmer an der Verſammlung auf die fernliegenden Zeiten der Begründung der Geſellſchaft zurück. Als Hiſtoriograph Ei der letzteren verfolgte er den Werdegang jener Vereinigung von Männern, die aus einer Anzahl begeiſterter Vogelfreunde entſtand und die unabläſſig bemüht ® war, der Ornithologie eine weite Anhängerſchaft zuzuführen. „Es ſtehe feſt, . daß die Geſchichte der Deutſchen Ornithologiſchen Geſellſchaft eine Ge— 5 ſchichte der deutſchen Ornithologie in den verfloſſenen zehn Luſtren iſt. 2 Zwei Epochen ſeien es, die ihren Einfluß auf die Geſellſchaft geltend machen; die eine werde beherrſcht von Johann Friedrich Naumann, dem großen 3 deutſchen Naturforſcher. Sein für alle Arbeiten auf dem Gebiete der Ornithologie | fundamentales Werk begründete die deutſche Ornithologie des neunzehnten Jahr— hunderts und gab den Impuls zu feſtem Zuſammenſchließen der verſtreuten ornitho— . logiſchen Kräfte. Ein begeiſterter Jünger Naumanns, des großen Meiſters, wurde 4 Eduard Baldamus. ’ / & Vom 1. bis 3. Oktober 1850 erfolgte in Leipzig die Konſtituierung der Deutſchen Ornithologen⸗Geſellſchaft, die bis 1857 unter Naumanns Leitung ſchon 267 Mitglieder zählte. Ein kluger vorausſchauender Berater bot ſich ihr, die als er * > . * * x 2 8 die erſte unter allen deutſchen ornithologiſchen Geſellſchaften erſcheint, nach Nau⸗ manns Tode in ihrem geiſtigen Führer und Berater Johann Heinrich Blaſius. Im erſten Vierteljahrhundert ihres Beſtehens beſchäftigte ſie ſich hauptſächlich mit deutſcher Ornithologie. Dies änderte ſich aber nach ihrem Zuſammenſchluß mit der Deutſchen Ornithologiſ ſchen Geſellſchaft.— . Da nach Naumanns Tode, wie es ſo häufig zu beobachten iſt, ein Rück— ſchlag in der Entwicklung der Geſellſchaft eingetreten war, auch die von ihr unter Baldamus Leitung befolgte Richtung ſich nicht des Beifalls aller Ornithologen erfreute, hatte Cabanis im Verein mit mehreren anderen Ornithologen in Berlin die Deutſche Ornithologiſche Geſellſchaft gegründet. 1875 vereinigte ſich dieſe mit der nun unter der Agide von Wilhelm und Rudolf Blaſius ſtehenden Deutſchen Ornithologen⸗Geſellſchaft, und beide nahmen den gemeinſchaftlichen Namen All— gemeine Deutſche Ornithologiſche Geſellſchaft an. Von dieſer Vereinigung an trat ſie in einen Zeitabſchnitt ruhigen, ſteten Ausbaues ein. War die Erforſchung der deutſchen Vögel und der Europas die Richtung geweſen, in der ſie ſich bis dahin 1 und der wir die . ae unjerer Vögel verdanken, jo 397 188 2 a: * n wu re eu. 23 * j 8 er lb th rn V A ere eee * 1 * Ded der deutſchen und der elropiiſchen Drnitgolgie weit g. hinaus ferner Erdteile.“ 5 abgelaufenen Epoche ihres b den 115 Grund für den Husten ı ornithologiſchen Wiſſenſchaft gefügt habe. „Dankbar gedenke fie der noch leb Gründer, der Herren Arthur Krüger, H. Kunz, G. Hartlaub und Cab n Wenn ſie nun in das weitere kommende Halbjahrhundert trete, ſo blieben noch zahlreiche Aufgaben und Fragen zur Löſung tit Um die begon R . ge a Se ZA u ͤ c ia an nr - x u EA DE > * . * 2 2 ae Pr 7 2 er e 2 I — ET, 3 — Kräfte. Möge die Deutſche Ornithologiſche Geſellſchaft, die alete a nzen Erde, eine Anregung des Strebens für alle gleiche Geſellſchaften und Schwef r⸗ vereine werden.“ 8 1 An die Rede ſchloſſen ſich die Begrüßungen durch die Vertreter der R ſchiedenen auswärtigen Vereine. 1 | Nach Schluß der Feſtſitzung begaben ſich die Teilnehmer in den Boolog ch 4 Garten, nach deſſen Beſichtigung ſie ſich nachmittags wieder zum Belt Hotel Stadt Nürnberg vereinten. BB \ | Am 7. Oktober folgte einer ge ſchäftlichen Sitzung eine den ganzen | Anſpruch nehmende wiſſenſchaftliche Sitzung, deren erfter Beratungsgegenſtan das internationale Vogelſchutzgeſetz war. Zunächſt erſtattete Herr Hans Fr e von Berlepſch einen Bericht über den im Auftrage der Geſellſchaft! aufg Entwurf eines internationalen Vogelſchutzgeſetzes und über die 0 dieſes Entwurfes auf dem Pariſer Kongreß. Einer von Profeſſor 5 Jahre 1899 gegebenen Anregung zur „ eines nn = ia 3 7 A a u De I anwalt lt Kollihgy⸗ Nee und ar 1 von ere innerhalb fünf Monaten ein er a als — 1 88 2 A 7 r * 5 7 AR: 7 OR B Tu. 0 Fein — x 2 * 2 Eu. a 0 ! te der Deutfgen Srnitotugigen Geſelſchaft. 469 ine entſprechende Reſolution angenommen, welcher nicht nur der Ornithologen— reß, ſondern auch der Agrikultur- und im großen und ganzen der Tierſchutz— Kongreß zuſtimmte. Es hat ſich daraufhin ein internationales ornithologiſches Komitee gebildet, für welches jedes Land einen Delegierten entſendet. Deutſchland wird durch Herrn Hans Freiherrn von Berlepſch vertreten ſein. . * Nach dieſem Entwurf eines internationalen Vogelſchutzgeſetzes ſollen die . international giltigen Grundſätze, welche den einzelnen Staaten bei den ihrerſeits 2 zu gebenden Vogelſchutzgeſetzen als Direktiven zu dienen haben, folgende ſein: 1. Verboten iſt: Er: a. das Fangen der Vögel und Ausnehmen bezw. Zerſtören der Neſter N 2 25 Hund Bruten derſelben. Jedoch dürfen Neſter, welche ſich an oder in Be: Gebäuden oder in e befinden, von deren Nutzberechtigten 3 ; beſeitigt werden; b. das Schießen der Vögel vom 1. März bis 15. Auguſt; C. das Feilbieten und die Einfuhr von Vögeln, Bälgen, Teilen oder 1 Federn derſelben zu Nahrungs- und Putzzwecken. n 2. Ausnahmen von la und b können auf Anſuchen gut beleumundeter Einwilligungsbeſcheinigung der Beſitzer des Grund und Bodens, ſowie der Jagdberechtigten von den zuſtändigen Behörden geſtattet werden: | a. zu wiſſenſchaftlichen Zwecken; b. zum Fang von Stubenvögeln, inſofern derſelbe nicht Maſſenfang iſt, innerhalb der Zeit vom 15. Auguſt bis 1. März; C. zur Vernichtung zur Zeit lokal ſchädlicher oder läſtig werdender Vögel. = 3. Vorſtehende Beſtimmungen finden keine Anwendung auf: 2 AB a. das zahme Federvieh; | er b. die von den einzelnen Staaten als ſchädlich bezeichneten Vögel; C. das Jagdgeflügel mit Einſchluß der Waſſer-, Sumpf-, Strand-, = Hühnervögel und Tauben. 4. Zugvögel mit Ausnahme der Waſſer-, Sumpf-, Strand-, Hühnervögel und Tauben dürfen nicht Jagdgeflügel ſein. 5 Über die Grundzüge dieſes Entwurfs, der auch die vollſte Beiſtimmung des Vor— E ſtandes des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt findet, hat ſich vor ſeiner Aus— arbeitung Ba von Berlepſch eingehend mit den Vorſtandsmitgliedern unſeres Vereins Carl R. Hennicke. Ve | iin ei aaa N W 2 Leute für eine beſtimmte Ortlichkeit und Zeit nach Beibringung einer 1 1 * inn e 1 1 + # tr 7 rn er + ſchärfende Ste zu geben. e kur Dei er N über dieſen für = Gattung anf 5 0 ntr EEE ä S % RR * = RATE RN, = 4 R ſtimmen werde. So ſei die Ac Regierung entſchloſſen, den Vögel 4 Anwendung zu bringen, ohne ſich viel um das zu bekümmern, was um da * herum ſelbſt geſchehe. Redner fügt noch hinzu, daß er von der ungariſchen e⸗ gierung beauftragt ſei, ein Werk zu verfaſſen, 9 weiten Kreiſen von der 5 Vogelkunde Kenntnis gebe. 5 . 5 Nach längerer Diskuſſion beauftragte die Verst den Vorstand, Gemeinſchaft mit Hans Freiherrn von Berlepſch die nötigen Schritte zu thun, N den Pariſer Beſchlüſſen an Seit Stelle den erforderlichen Nane u = verleihen. 5 Pr! Anknüpfend an die im Reichstage von Wedekamp aufgeworfene ragen er j Erhaltung von Naturdenkmälern, befürwortete Herr Profeſſor Dr. Reichenow⸗ Berlin auch die Erhaltung des Tierlebens in einem zweckmäßigen Vogelſch 5 Redner wollte dies in einer beſonderen Eingabe an die Regierung betont wiſſen, = dahin gehend, daß von den Forſtbeamten eine ſpezielle Kenntnis der einheimiſchen welt 5 werde, 10 daß dieſe 1 ieh, werden mö 1 2 — S r re ER gr N und Waſſerſtar) ein, und wünſchte Polizeiverordnungen zum Schutze der ſich ei ſtellenden ſeltenen i Gäſte. In ü mit den a der Rübeländer Höhlen vorkommenden Vogelfauna und über 1 malaiiſcher Vögel, IJ. Thienemann über die Zwecke und Ziele eine logiſchen Beobachtungsſtation in Roſſitten, Matſchie über den 1 Fauna von ee 1 er „ A e 7 . 8 2109 * > . 7 * n * nn * nr 4 TEN Wenn 8 e Vögel, Profeſſor Dr. Rud. Blaſius über ſeine Reiſe-Erlebniſſe in der Normandie, Bretagne und Tourraine und Schlegel über lokale Raubvogel— ariettten genauer zu berichten, und begnügen wir uns deshalb mit dieſen kurzen 5 Angaben. Nur das ſei bemerkt, daß die Errichtung einer Vogelwarte in Roſſitten, 4 die auch der Vorſtand des Deutſchen Vereins zum Schutze der Vogelwelt be— 5 fürwortet hat, wie ſich aus dem Berichte des Herrn Thienemann und der ſich daran anſchließenden Debatte ergab, in Ausſicht zu ſtehen ſcheint. Slpt abends erſt wurde die Sitzung geſchloſſen. * Am 8. Oktober wurde ein Ausflug nach dem Süßen See bei Eisleben 1 bei dem auch die Sammlungen des Herrn Paſtor Kleinſchmidt beſichtigt wurden. Mit dieſem Ausfluge fand die ſchöne Feier ihren Abſchluß. Mit Benutzung des et im „Leipziger eee 160 * : ER Vogelleben in unferer Gartenanlage. ee. Von Dr. Victor Hornung, Münſter i. W. 7 . Fliegend kommt der Lenz gezogen, und mit ihm entwickelt ſich in der Natur 4 wieder ein reges, fröhliches Leben nach der tiefen Grabesſtille des Winters. Die Blümlein ſprießen nach und nach aus der Mutter Erde zaghaft hervor, allmählich #5 5 | Fluren grünen, die Laubhölzer ihren neuen Blätterſchmuck anzulegen beginnen, dann kehren auch die lieblichen, gefiederten Herolde des Frühlings wieder bei uns | ; ein, luſtig ſchallt ihr Sang durch den Wald, ihre herrlichen Minnelieder erfreuen Herz und Gemüt, und in kurzem entwickelt ſich wieder ein buntes, fröhliches Leben. Von einem erhabenen Sitze aus giebt die Schwarzamſel in prächtigen Strophen en Gefühlen Ausdruck, am epheuumrankten Gemäuer jubekt der Zaunkönig, . und tief im Föhrenwalde zirpen leiſe die Goldhähnchen. Mit Freuden zieht der Naturfreund dann hinaus in Feld und Wald, um den Liedern der Sänger zu lauſchen, und um ee an dem Jubel und der Wonne, die das kleine das bewegen. | Glücklich kann ſich der Vogelfreund ſchätzen, dem ein Park oder Garten zur Verfügung ſteht, denn in ihm kann er ungeſtört das gefiederte Volk beobachten und ihm das Daſein behaglich geſtalten. Gern folgen die Vöglein dem Rufe des Menſchen und halten meiſt, wenn auch bisweilen anfangs zaghaft, freudig in ſeiner Nähe Einkehr, wenn ihnen Schutz und Hegung zu teil werden, und dankbar erkennen ſie jede ihnen erwieſene Wohlthat an. Wenn wir ihr kleines Leben * er 2 3 = a a eheingihen Geſellf haft, Graf! Berlepſch über in Bolivia 2 entwickeln ſich an Bäumen und Sträuchern zarte Knoſpentriebe. Und wenn die — r 1 70 trauten Vöglein annimmt, kann man es dahin ee 1 ttli ihre Wiege in unſeren Gartenanlagen errichtet, Bäume und Sträucher uns täglich ihren Sangesgruß zuſchickt. Auch iſt es ohne Frage eine friedigung, wenn wir ſehen, wie unſere Lieblinge ſich bei uns wohlfü Im folgenden möchte ich nun die verehrten Leſer bekannt machen mit Leben und Treiben des gefiederten Völkchens in unſerer Gartenanlage und den Reizen, die die Vogelwelt uns bietet. Drei Punkte waren es, denen ich ungeteilte Aufmerkſamkeit widmete und deren Befolgung unentbehrlich a um Gärten und Parks mit lieblichen Sängern zu bevölkern. Zunächſt hielt ich ft darauf, daß Büſche und Sträucher, die den Vögeln treffliche Niſtſtätten lie in genügender Anzahl vorhanden waren und bei etwaigem Mangel neue angepfl . wurden. Die Bäume ließ ich wachſen, wie die Natur es wünſ ſchte, und ver . ſorgfältig, ihr Blätterhaupt unnütz zu lichten. Leider findet man nicht ſelten, ſtolze Baumrieſen, die ehedem über prächtige Blätterkronen verfügten, in Gärten | durch rückſichtsloſes Behauen der Aſte mehr und mehr verkrüppeln und ſo de n | 8 Vögeln viele Niſtſtätten genommen werden. Möchten die Gartenbeſitzer doch ein 5 wenig Mitleid mit unſeren gefiederten Freunden haben und die Bäume nicht m i | ls unbedingt nötig lichten! Ferner brachte ich an allen paſſenden Orten, 4 Bäumen, Häufern ꝛc. Niſtkäſten an, die auch freudig von verſchiedenen Vertret E der Vogelwelt bezogen wurden. Dann zog ich rückſichtslos gegen alles Raubz 1 zu Felde und reichte ihm den verdienten Lohn, ſobald es unſer Anweſen aufſu um meine Lieblinge zu ängſtigen und zu ſtören. Die vierfüßigen Räuber 5 verhältnismäßig leicht mit Pulver und Blei ſowie mit Raubtierfallen aus de 1 Gärten fernzuhalten, während das gefiederte Mordgeſindel dem Vogelfreunde t 4 harten Verdruß bereitet. So erſchien beiſpielsweiſe vor einigen Jahren. in u N Garten faſt täglich ein kräftiger Sperber, und manches nützliche Vöglein fi: . von ſeinen Fängen geſchlagen. Lag ich auf der Lauer, ſo ließ der R er nicht blicken, und gerade, wenn ich einmal wieder den Rücken gewandt ſchien er lbblich! und holte ſich en Beute. Sn möchte n not * = * 1 PEN pP} nr ni 1 eee N Dr: Tr * 4 wa y 99 * RE y dv Dias, u Bud a 42 1 EN N . R n N en Bogetfeen in ee Sartenantage | 473 * 5 N ie und Arbeit, 50 das Anlegen von e 1 ee mit Vertretern des gefiederten Volkes e ſind. Da in der Nähe der Gebauer ſtets einiges für ihren Schnabel abfällt, ſo halten ſie ſich gern an = dieſen Stellen auf. Speziell beim Edelfinken habe ich die Beobachtung gemacht, daß Männchen und Weibchen ſich ſelbſt da einfanden, wo nur ein kleiner, an einem Haken befeſtigter, ſchwebender Käfig angebracht war, der abends im Haufe untergebracht wurde. Durch das Flattern des Inſaſſen wurden ſtets Sämereien 8 verſtreut, die von den beiden Gatten emſig vom Erdboden aufgeleſen wurden; ein Pärchen flog ſogar ſtändig an das Gebauer und ſuchte ſo einige Körnchen zu erlangen. Da den Finken jo bequem zu erlangende Nahrung geliefert wurde, ſiedelten ſie ſich, wie ich mehrfach beobachtet habe, wenn der Bezirk nicht gar zu ungünſtig zum Anlegen einer Wiege war, in ihm ſelbſt oder aber in nächſter * Nähe an. Auch hierdurch iſt dem Vogelfreunde ein Mittel gegeben, den eb oder anderen Sänger an ſeinen Garten zu feſſeln. Zu denjenigen Vögeln, deren Leben und Treiben ich ſchon in den Schul⸗ jahren mit Freude und Aufmerkſamkeit folgte, und die ich auch heute noch zu meinen treuen Freunden zähle, gehört der Star (Sturnus vulgaris). Beſonders ein Starmatz feſſelte mich mehrere Jahre hindurch, da er den Schrei des Mäuſe— buſſardes täuſchend nachahmte und ihn in ſeinen Sangesſtrophen oft mehreremal, kurz hintereinander, hören ließ. Jubelnd und fröhlich zwitſchernd belebt ber Star die Natur und ergötzt jedes empfindende Menſchenherz. In den erſten milden Frühlingstagen ſtellten ſie ſich in großen Scharen auf einer hohen Pappel eein, von nah und fern flogen fie herbei und gaben ſich auf dieſem erhabenen Sitze Br 5 täglich, morgens und abends, zur beſtimmten Stunde ein Stelldichein. Luſtige Generalverſammlungen hielten fie hier ab und hießen jeden neu erſcheinenden E Bundesbruder fröhlich willkommen. Im vergangenen Winter ſchwatzten und jangen * ſie bereits am frühen Morgen aus voller Kehle, obgleich das Thermometer in der verfloſſenen Nacht — 11° gezeigt hatte; hurtig verſchwanden fie in ihren Käſten, um ihr altes Heim in Augenſchein zu nehmen. Eine hinreichende Anzahl von Niſtkäſten ſorgte dafür, daß die Stare im Frühling ſtets gute Quartiere fanden; anſtandslos bezogen ſie dieſe auch, und nur ſelten trat der Fall ein, daß ein Kaſten unbewohnt blieb. Rührend iſt der Anblick, wie beide Gatten nach dem Ausſchlüpfen der Jungen dieſen unermüdlich 36 . 5 verlangenden Schreihälſe einen ge Lärm, und name e 5 Gartens, deſſen in einem Halbkreiſe ſtehende Bäume zehn bewohnte aufwieſen, war für nervenſchwache Perſonen in dieſer Zeit zur Ruhe holung nicht gerade zu empfehlen, obgleich die Schatten ſpendende Ba einluden. Die Jungen wurden meißt ausnahmslos flügge, und 105 90 Freude, jährlich annähernd hundert junge Stare iu die Welt ſchicken zu ki . Nur hin und wieder mußten einige Mätzchen, nicht weit vom Elternhauſe, bereit 6 | Leben laſſen. Ein in unſerem Garten befindliches Gewäſſer, ſowie der S 1 brunnen forderten nämlich ab und zu ihre Opfer. Nach dem Ausfliegen h | ſich die Jungen dann noch einige Tage im Garten auf, meldeten beim Anfli 5 der Alten ihre Anweſenheit mit lauter Stimme aus Büſchen und Bäumen 1 verſchwanden ſchließlich auf den nahen Wieſen und Weiden. Anführen will ich aber auch noch, daß die Stare in den Herbſtmonaten in ihrer Anhä inglichkeit z uns ſoweit gingen, daß ſie menſchliche Koſt mit uns teilen wollten. In ga Heeresſcharen fielen fie nämlich in unſeren Kirſchbäumchen ein und labten ſich aı der ſaftigen Nahrung; auch den erquickenden Weinbeeren ſtellten ſie lüſtern nach 8 Schließlich habe ich aber doch gute Miene zum böſen Spiel gemacht und ihn 4 die Leckerbiſſen zur freien, ungeteilten Benutzung überlaſſen. Denn die Bir kann man dem fidelen Sangesbruder von Herzen gönnen und auch das Stibi der Trauben 1 man ihm nicht ha anrechnen; denn wie der e 0 r und Jung vereint ſich hier einſtellte und dem leckeren Mahle 9 1 5 . | Im Winter, bei ſtrengem Froſt und ſtarkem Schneefall, ſtellten fie ſich hä dem Ufer des Gartenteiches, der warmes „ De ein ur Ufer nach Nahrung 05 . Kopfzahl. IE ; a m großen And ganzen eine Anildr ene aur a erſchienen 4 aſt täglich, morgens und am Spätnachmittage, auf den Bäumen unſeres 3 ſich tagsüber kein einziger blicken ließ, und ſangen aus voller 5 wurde . Bflängchen geſchädigt. Ich will mit dieſer Be- obachtung „aber durchaus nicht den ehrenvollen Ruf, welchen der Star durch Vertilgen von Würmern und Larven genießt, in irgend einer Weiſe ſchädigen, border ich führe dieſelbe nur der Vollſtändigkeit halber an. 0 Zu den regelmäßigen Bewohnern unſeres Gartens gehört ferner die liebliche * fürn, die Schwarzamſel (Merula merula). Wenn die Stare im Frühling 5 auf der Pappel quirilierten, erſchien in den Abendſtunden regelmäßig auch eine Amſel und ſchickte ihre lieblichen Strophen in die Ferne; eine andere Sängerin nahm auf der Spitze eines ſtattlichen Gebäudes ihren Sitz und erfreute mit ihrer kllangreichen Stimme manches Menſchenherz. Mindeſtens zwei Pärchen niſten | jährlich in unſerem Garten, bisweilen dicht am Erdboden, meiſt aber in anſehnlicher 4 Hohe, auf Pappeln, knorrigen Buchen, im dichten Epheu, in Löchern von Gebäuden u. ſ. w. Mit Vorliebe legten fie ihr Neſt an den hohen Einfriedigungsmauern ind an Gebäuden an und zwar in der Weiſe, daß dasſelbe auf einer breiten Spalierlatte ruhte. Mehrere Jahre niſtete ferner ein Pärchen auf einem Geſimſe 5 unferes Bohnhaufes, und einmal fand ich ſogar ihr Haus unter dem Giebel 2 eines unſer Anweſen einſchließenden Gebäudes. Leider fiel bisweilen ein dicht % am Erdboden angelegtes Neſt, trotz ſorgfältiger Bewachung, dem umherſtrolchenden Raubgeſindel zum Opfer und in einem Frühjahr ferner der naſſen Witterung. Das Neſt war auf einer ſtarken Buche gebaut und zwar an der Stelle, wo zwei kräftige Aſte ſich abzweigten. Freundliche Sonnenſtrahlen hatten die Frau Amſel beim Brutgeſchäfte freundlich angeblinzt, und die Jungen waren auch ſämtlich glücklich den Eiern entſchlüpft. Sorgend und unermüdlich trugen die Eltern den lieben Kleinen fette Biſſen zu, und dieſe gediehen auch kräftig. Plötzlich trat aber anhaltend heftiges Regenwetter ein. Da der Baum noch kein ſchützendes Blätter— 5 dach aufwies, war der Regen an den Aſten hinabgefloſſen und war in das Neſt ein— 3 gedrungen. Vergebens hatte die Mutter verſucht, mit ihren Fittigen die Kinder ö zu ſchützen die Regenzeit währte zu lange, und die Jungen fielen ſämtlich dem = Tode anheim. N Gerade den Schwarzamſeln ſchenke ich noch beſondere Fürſorge, da ſie ſehr ö ich werden und flink und munter vor den Füßen des Menſchen einher— Dr 36* } 5 huſchen. So Hole ſic bei pielsweiſe ein u Ar mſelwe den vorgeworfenen Mehlwurm fort, ein anderes ſuchte bei ſogar furchtlos Schutz in einer Stallung. Gegen die Wagen — . die Amſeln ſich = a m er, Re pärchen 55 die Gatten eines anderen Vogels Piederhol nahe. bei nh 55 runs geuojjen, 2 die nn befuchten gern e und zum größten Teil ſchüzen, und andererſeits iſt a 9 ietihen e Aakerhiſſen zu gönnen, . he vollauf Be | a coelebs) bei. Zwei Bärchen ſiedelten ſich jährlich in m G an, und da ihre Neſter meiſt günſtig angebracht waren, wurden die Jungen wenigen Ausnahmen flügge. Beſonders geeignet zum Anbringen ihrer Neſter var der Umſtand, daß drei kräftige Birken ne e hießen Wette die ] es oft auch ſehr ſchwer, das fertige Neſt, welches täuschend einem Wulſe h zu entdecken. Aber auch auf einem Birnbaume, einer Buche und einer S 4 5 pappel, die mit Epheu dicht umrankt war, der das Neſt vollkommen verdeck nd an anderen Orten richteten ſie ihren Hausſtand her. Ich fand ſogar im G das Neſt auf dem knorrigen Stamme eines Fliederbuſches ruhend dicht am boden vor, ungefähr 0,5 m von dieſem entfernt. Der Edelfink wird da gehegt wird, außerordentlich zutraulich. So erſchien nachmittags, wenn J Sommer im Ga den Kaffee cee ‚vegelmäbig ein 1 ch „ 5 Täglich erſchien ferner ein Pärchen vor dem Küchenfenſter, lus 5 Futter auf und 1 ſeine Anke 1 5 ein e A | (Chloris chloris). Die Stimme diejes Gef ellen ift- auf die angenehm, jedoch iſt er ein munterer, nützlicher Vogel, und 477 (I y Wet tun illkommen. Er niſtete meiſt im dichten Epheu, der eine Mauer g m Wacholdergeſträuch, auf Pappeln, Linden und Kaſtanien. Meiſt war N ſt in beträchtlicher Höhe angebracht, bisweilen aber auch nur circa 2 m Erdboden entfernt. Nach dem Ausſchlüpfen der Jungen hielten ſich dieſe ch längere Zeit in der Nähe ihrer Amen auf. Im Winter ſtellte er ſich 8 auf F den Futterplätzen ein. Ein lieblicher, buntfarbiger Sänger richtet ſich ferner gleichfalls jährlich = . ſeines Neſtes waren Apfelbäume und Roßkaſtanien. Im Herbſte bevölkerte Alt und Jung eine ſich an unſeren Garten anſchließende Wieſe, ſchaukelte ſich b. auf den Diſtelköpfen, und die ganze Schar übernachtete in den hohen Naturfreund. und Blaumeiſe (Parus coeruleus). Je ein Paar dieſer munteren Tierchen ſiedelte ſich Jahr für Jahr bei uns an. Die Kohlmeiſe niſtete in den für ſie angebrachten Niſtkäſten, zweimal errichtete ſie ihren Hausſtand in dem Loche einer imfangreichen Pappel und hin und wieder auch in einem Mauerloche. Im Winter ſtellte fie ſich regelmäßig auf den Futterplätzen ein und ſtibitzte mit Vorliebe einem zahmen Häher Nußkerne und Fleiſchteilchen, die dieſer in das Drahtgeflecht der * beherbergenden Voliere einklemmte. Auch manches für Enten beſtimmte Mais⸗ 3 korn holte ſie anſtandslos aus den Futtertrögen. Die Blaumeiſe baute ebenfalls Bi Im Herbſte ſtellten ſich die Meiſen in großer Zahl auf den Kapſeln des gefüllten Mohnes ein, deſſen prächtige Blüten einſt manches Herz erfreut hatten. ei we 1 5 a Löcher in bie a und ie mit u, ihrer 4 tern die Beute ja mit Freuden. 5 von gerupftem Geflügel, welches 1508 4 Auslüftung im Freien hing, naſchten ſie gern, wenn ſich ihnen die Gelegenheit 5 bot, und es hat mir ſtets großes Vergnügen bereitet, zu beobachten, wie die . munteren Kerlchen ſich an das Geflügel anhingen und es mit ihren Schnäbeln 1 eifrig bearbeiteten. ö Ki Die Sumpfmeiſe, dies reizende Tierchen, beſuchte nur vorübergehend unſeren 2 Garten. = Die bei uns einlogierten Meiſen übernachteten in den Niſtkäſten oder auch wohl in den Turnrecklöchern, die zum Halten der Reckſtange dienen. 3 bei uns ein, nämlich der Stieglitz. Beſondere Lieblingsplätze zum An Bäumen unſeres e mit ihrem munteren e erfreuen ſie jeden * Ga A 17 52 Nude 9 * 5 Von der Familie der Meisen ergötzten uns dich ihr drolliges Weſen und ferberen Baum und Strauch von Raupen und Larven Kohlmeiſe (Parus major) 3 meiſt in den ausgehängten Niſtkäſten und einige Male auch in einem Mauerloche an | = unſerem Wohnhauſe; dieſer Niſtplatz war durch das vorſpringende Dach ſehr geſchützt. . 3 7 1 * n. 2 N „„ * N Fr Rue . menen k Pen 7 f 1 eee . : 8 7 * 7 5 x: Ken e EM TU N 1 e auch Der Zaunkönig e trogleg Diefer Hein klaren Auglein und dem niedlichen Stutzſchwänzchen wußte ſich au sun, in den armen: einer oe er iss Pärchen roche ein kunſtvolles Neſt meiſt an einem mit dichtem € u kleideten Gemäuer an und zwar jo, daß dasſelbe von Ranken und Blättern: a verdeckt war. Im vergangenen Jahre klemmte es ſein Neſt zwiſchen zwei 0 Latten ein, an der Unterſeite einer ſchmalen Brücke, die unſeren Garten i wölbt. Obgleich auf dieſer Brücke Schienen laufen, die tagsüber unzählige 5 mit Kohlenwagen u werden, 1 naturgemäß 098 1 a ! ſeinem Brutgeſchäfte Er ſtören. 1 a ebenfalls nn nt Sa der ei faſt anne bei & uns heiſere Stimme hören ließ und von einer Dachſpitze aus uns freundlich zun te. Auch wenn wir ſpäter beim Morgengrauen hinauseilten in die Natur, | trieb ſchon auf den Häuſern und Mauern ſein luſtiges Spiel. Häufig lag die Natur % 4 noch friedlich im Schlummer, aber der kleine Frühaufſteher ſchickte uns ſchon ſe 5 Morgengruß zu, obgleich man ihn ſelbſt in persona kaum erkennen konnte. 9 | Vorliebe niftete das Hausrotſchwänzchen unter Dachſparren, mehrere Jahre * in den Luftlöchern von Gebäuden, ſowie in den Niſtkäſten. In einem IJ . hatte ein Pärchen einen ſolchen als Brutſtätte gewählt, deſſen Dimensionen ı gerade auf eine Ehe mit reicher Kinderzahl berechnet waren. Als die J 5 bald flügge waren, ſtattete ich ihrem Kinderzimmer gelegentlich auch einen 2 | aD, eu ein FeigenDet Anblid dot ſich a 15 8 1 an eee ſaßen ie ſo ſaß ein Teil von ihnen unten am Boden, während ein anderer a dieſer thronte. Auf der ſich an unſeren Garten anſchließenden Spinne ſchwänzchen jährlich in großer Zahl, und zutraulich be uen Die ae die Hausrotſchwänzchen wohl als bei bezeichnen, öhnlig inn der a der a PL Sn „ 15 nt 18 . N 2 ole ben e bremen. BR | 2 ende des Hausrotſchwänzchen, der Gartenrötel (Ruticilla phoeni- belebte zwar unſere Gartenanlage, in ihr ſelbſt niſtete er jedoch nicht. 5 Schon in der Jugendzeit bereitete uns noch ein anderes Vöglein viel Ver— en, und ſtets folgen wir wieder mit neuem Eifer feinem Leben und Treiben, * der graue Fliegenſchnäpper (Muscicapa grisola). Was uns an dieſem ra uten Vöglein beſonders anzog, war die Erſcheinung, daß es von ſeiner Warte 85 aus hurtig die vorüberfliegenden Inſekten fortfing, die ſchwebenden Schmetterlinge e und ſtets wieder nach demſelben Ruheſitze zurückkehrte. Der graue Fliegenſchuäpper war einer unſerer teuerſten Lieblinge, da er lange Jahre hindurch . m der Seite unſeres Wohnhauſes, die mit einem Roſenſtock bewachſen iſt, auf 4 einem Geſimſe oder einer Spalierlatte niſtete und mit uns gleichſam unter einem Dache wohnte. Später errichtete er ſein kleines Haus auch an einem wein— umrankten Gemäuer, in der Gabel einer Ulme, ſowie auf einem Dachrinnenknie. Leider hatten dieſe nützlichen Vöglein bisweilen unter der ſozialdemokratiſchen Herrschaft der Sperlinge zu leiden, indem dieſe ſich die mühſam errichteten Wohn * zu eigen machen wollten; dieſer Gauner zerriß ſogar ein Fliegenfängerneſt und trug es ſeinem eigenen Saneflande zu. Im Herbſte verſammelten fich die Fliegenſchnäpper vor ihrer Abreiſe in größerer Zahl an unſerem Wohnhauſe, und zwar übte der geräumige Glasturm, deſſen Fenſterbänke ihnen treffliche Sitze en, eine hohe Anziehungskraft auf ſie aus. Gelegentlich drangen ſie auch wohl, namentlich bei Regenwetter, durch die geöffneten Fenſter in den Turm * ein und ſäuberten ihn von den Fliegen. Konnte dann der eifrige Fliegen— jäger den Ausweg nicht wieder finden, ſo ließ er laute Angſtrufe hören bis ſchlezlic der Befreier nahte. . Der prächtige Trauerfliegenfänger (Muscic. atricapilla) befuchte zwar auch hin as wieder unſer Anweſen, konnte ſich zur dauernden Anſiedelung jedoch bisher 2 leider nicht entſchließen. Dagegen fand das reizende Stiftsfräulein, die Bachſtelze (Motacilla alba), bei uns ihre Heimat. Das in unſerem Garten befindliche Gewäſſer lieferte ihr wc Nahrung, und eifrig fahndete ſie dann auch an den Ufern nach Waſſer— inſekten. Ihr Neſt bauten die Bachſtelzen auf dem Geſimſe an unſerem Wohn⸗ 2 bauſe, und die Jungen verließen auch unverſehrt das Elternhaus; gelegentlich = niſteten fie auch unter einem ſchräg ſtehenden Dachziegel. Im Sommer ſtellten fie ſich abends in größerer Zahl auf den Bäumen, in der Nähe des Waſſers, 4 ein, führten noch längere Zeit eine lebhafte Debatte über die Ereigniſſe des Tages, bis ſchließlich die Dunkelheit Ruhe und Frieden herſtellte. | Bon den Schwalben genoſſen bei uns regelmäßig zwei Mauerſeglerpärchen dieropus apus) Elternfreuden, denen ſich bisweilen auch noch ein drittes an— a 1 R f 2 7 4 8 8 2 — 2 N et a 2 wi Pr nr Pr . er 1 1 Ku £ . 0 8 1 a)" 4 f 4 N Dr 4 N 1 4 N uyp I * * 9 BEN { * 1 Se | vr 1 nnn ae a 1 LERNTE IR, er > DR N ” 8 Ar | Seglern, wie ſie ſich pfeilſchnell dh die Luft 1 oder zu die Luft durcheilten und ihrer Lebensluſt mit ihrer hellen rn ſegler gegen dieſe an und nehmen oft 197 Schaden. So Wü ich beiſpie weiſe vor einigen Jahren in meinem Zimmer durch ein ſtarkes Getöſe, & 558 155 einem heftig ſchwingenden Telegraphendrahte, der an unſerem Wohnhauſe gebracht war, verurſacht wurde, von der Arbeit abgelenkt. Ans Fenſter | bemerkte ich, daß ein Körper zur Erde fiel, der ſich bei näherer Unterſuchung als 5 ein Mauerſegler zu erkennen gab. Dem armen Tierchen war der Flügelkno 4 dicht am Leibe völlig zerſchnitten, ſodaß mir leider nichts 1 übrig nn } das Tier zu töten, um es von feinen Qualen zu en Erdboden entfernt. Als Kinder waren wir jehr überröscht wenn die c a Meinung noch lange nicht flüggen Jungen bei unſerer Annäherung plötzlich d 4 Neſt verließen und nach allen Richtungen hin auseinander ſtoben. 1 5 u Gleichfalls mit ſeinen Minneliedern erfreute uns jährlich ein Laubvogelpär⸗ | (Hypolais philomela). Das Neſt dieſes lieblichen Sängers befand ſich ftets der Nähe des Erdbodens, in Büſchen und Sträuchern. In einem Jahre wu den Eltern die bald flüggen Kinder durch ein umherſtrolchendes Raubtier entri und ſpäter wurden ſie nochmals dadurch in tiefe Trauer verſetzt, daß Ameiſen der Wiege bemächtigten und die zarten Jungen ihnen zum Opfer fielen. Dr Schließlich fand auch noch ein lieblicher Sangesfürſt, der Plattmö nch, uns eine trauliche Heimatſtätte. Dieſe anmutigen Vögel erhalten d 5 ſchwarze und braune Samtkäppchen noch eine beſondere Zierde. Ihren Band 95 ſie im niedrigen Gebüſch 18 „ in 1 5 Die Perle des gefiederten Volkes, unſere ſch ste ieheebictein, enn 5 kehrte 1 nicht i in . n ein, in 2 e n Rn, N DIE u e ur elleben in anf zei 2720, N 481 ſie bei bang 5 geworden. 5 e machte dagegen ein anderer Vogel ſein Heimatrecht geltend und ging jie 5 se gerade ſittſam zu Werke, nämlich der Hausſperling (Passer m Aus den Fluglöchern der Niſtkäſten lugten ſeine frechen Augen , und mit unglaublicher Unverſchämtheit vertrieb er die einſtigen Eigentümer. nicht freiwillig, das fremde Eigentum zu verlaſſen, ſo wurde er mit Gewalt hinaus— 2 befördert. Obgleich dieſer Gauner von mir nicht gerade fürſtlich behandelt wurde, = % ſicherten ſich doch alljährlich einige Pärchen ihre Exiſtenz, da ihnen das Leben in unſerer Nähe doch zu ſehr zu behagen ſchien. In der Nähe der Käfige und Tauben, Hühner und Enten holte ſich der Graurock unaufgefordert ſein Teil. 3 Überhaupt zeigte er ſtets großes Intereſſe, wenn ihm Gelegenheit geboten wurde, an einem leckeren Mahle teilzunehmen. Waren die Spatzenkinder ausgeflogen, ſo erſchienen am Abend die Eltern mit ihren hoffnungsvollen Sprößlingen in den dichtbelaubten Kronen hoher Bäume. Allabendlich lärmten und tobten ſie in der— 3 ſelben Weiſe, balgten ſich um die Schlafplätze, bis ſchließlich des Tages düſtre 5 Schweſter, die Nacht, auch unter dieſen Gaſſenbuben Ruhe herſtellte. Im Gemüſe⸗ garten fügte dies Geſindel uns alljährlich einen nicht unbedeutenden Schaden zu. * Waren die Sämereien der Erde anvertraut, ſo erſchien die Räuberſchar, wühlte Locher in das lockere Erdreich, ſodaß die Saat bloßgelegt wurde, und verzehrte en Teil. Verſchiedentlich mußten wir wohl oder übel das Land von neuem beſtellen. Den zarten, jungen Trieben der Erbſen und anderer Pflänzchen ſprachen 3 fie gleichfalls tapfer zu und beraubten ſpäter die Schoten ihres ſüßen Inhaltes. Inm vergangenen Jahre trieben fie aber ihr loſes Spiel ſo toll, daß ich mich ge- zwungen ſah, mit Pulver und Blei gegen fie zu Felde zu ziehen, und mancher Miſſethäter mußte ſein Leben laſſen. Bei dieſer Gelegenheit erhielt ich einen neuen Beweis ihrer Schlauheit. Befand ich mich im Garten auf dem Anſtande und kamen ganze Schwärme herangezogen, die verhältnismäßig niedrig flogen, ſo ſtiegen ſie dicht vor unſerer Gartenanlage faſt ſenkrecht empor, überflogen dieſe in beträchtlicher Höhe und ſenkten ſich am Ende N wieder hinab, um in be⸗ nachbarte Grundſtücke einzufallen. Sein Vetter, der Feldſperling [Passer montanus) hat ſich in unſerem er * * 7 f 46% 4 = ; achtenswerter Weiſe giebt aber Flöricke ſelbſt an einer Stelle, an der er zweifellos Selbſtbeobachtetes bringt, eine Beſtätigung des vorſtehend Dargelegten, indem er ! überein (ſtatt „troilit“ hätte ich eben „tluidit“ geſagt), nur daß hier mehrere der kurzen Locktöne zuſammengezogen, dagegen die flötenden Hauptlaute („tlui“) ohne 5 den ſonſt durch einen ſolchen Lockton gebildeten Vorſchlag erſcheinen, was ich beides noch nicht beobachtet habe, ohne es aber für unmöglich zu halten; der u bemerken, nur ſehr wenig erregt und beſchränkte ſich daher auf eine ganz ber beobachten können, und muß dies daher den Beobachtern überlaſſen, die ihrerſeits . ; Der Kappen⸗ oder ſchwarzköpfige Ammer (Emberiza melanocephala Scop. 5 A waſſelculer während mehrerer Jahre noch öfter als ich zu beobachten Gelegenheit hatte, fügt — nnen re 8 BAR N n A ern 7 57 * Kia een n 75 Senn Den e Me * en . u 1 en — Ä Gärke f Helgoland 1 Vögeln, wo er ſe ; dieſer Forſcher das erſte Exemplar erhielt, etwa e vorge in faſt allen Fällen erlegt worden iſt (Vogelwarte e Sa ein altes oo dieſer 1 in en A dagegen ſcheint er bisher nicht feftgefteik, zufaſſen fein wird, daß er dieſes Gebiet bei ſeinen nördlichen Streife vermieden haben ſollte. Die wenigen poſitiven Nachrichten, welche mir hie zu Gebote ſtehen, beziehen ſich auf das Königreich Sachſen, und es ſei e ul dieſelben mitzuteilen. Zunächſt bemerkt Meyer in den Zuſätzen und Berichti un l zu Meyers und Wolfs Taſchenbuch der deutſchen Vogelkunde, Frankfurt 1822 Ein > Männchen (von Emb. melanocephala Scop.) wurde in der Gegend on Leipzig geſchoſſen — eine Angabe, er Naumann Se De 1 4) 850 nichts Gewiſſes erfahren können und muß es deshalb deren — In d * „ der Vögel anne von Meer und a. Berlin 1892, in wel 6. 4 1877 verendet auf dem Zwickauer Bahnhofe aufgefunden W595 wo er sich t Ki Tod Be durch Aufliegen zugezogen hatte Ich bin Ba der Mei e e * ; . auch Präparator Riedel, . geſchöpft hat, iſt dieſer W e Man könnte ferner Auſtoß Bora daß der fragliche Ammer in verhältnismäßig ſpäter Jahreszeit hier vorkam. 5 Ib wenn auch auf Helgoland die Kappenammern zwiſchen dem 6. Mai und 18. Ju 6 1 2 2 4 r Ar, ? 1 2 7 Die 2 Reiherkolonie zu Iulianka. Br Bon H. Krohn, Hamburg. * En Unterm 23: Februar 1756 pachtete einer meiner Vorfahren, wie ich aus einem umſtändlich verklauſulierten Kontrakt erſehe, auf zwanzig Jahre von Frau Mella Chriſtina von Ahlefeld, Abtiſ ſſin des adeligen Fräuleinkloſters zu Itzehoe, den in der Nähe dieſer Stadt belegenen Bütteler Meierhof, der durch allerhöchſte Reſolution den Namen Julianka erhielt und gegenwärtig dem Herrn Baron . Blome auf Heiligenſtedten gehört. Der ehrenwerte Pächter Hans Friedrich zwölf Faden Eichenholz und hatte das Recht je nach dem Ausfall des Frucht⸗ 2 eibens der Eichen eine größere oder geringere Anzahl ſeiner Schweine der Mäſtung en ohne Entgelt in das Holz zu treiben. Wenn das letztere ſchon hierdurch eine kleingeſchichtliche Bedeutung für 3 = e wir, von Hamburg kommend, am 22. April 1900 mit ſechs Vogelkundigen, bei Steigern und einem uns von Herrn Förſter Plinke, der ſelbſt leider durch i rankſein verhindert war „freundlicherweiſ e als Führer beigegebenen Waldwärter bt augenſcheinigten. | Be; Aus den vorſtehenden, eine 144 Jahre zurückliegende Zeit betreffende Notizen erhellt, daß das Gehölz damals ein Eichwald war. Ob zu jener Zeit ſchon Reiher hier vorhanden geweſen, vermag ich leider nicht feſtzuſtellen, jedenfalls wurde mir aber geſagt, daß die Anſiedelung ſeit unvordenklichen Zeiten in dieſem augenſcheinlich einmal bis auf einzelne Überſtänder abgetriebenen, jetzt etwa 2 ſiebzigjährigen Beſtande ſich befunden habe. = Sie hat lange Zeit hindurch zu den bedeutendſten Deutſchlands gehört, wurden doch in Julianka nach dem Berichte des Königl. Oberforſtmeiſters bis zum Jahre 1891 jährlich 2000 Exemplare abgeſchoſſen und nach anderen Aus— ſagen noch ſpäter in einzelnen Jahren aus über 1000 Horſten die ungeheure Zahl 3 von 15000 Eiern, ſowie alten und jungen Vögeln vernichtet, ſo daß die Kadaver, von Landwirten untergepflügt, als Dünger Verwendung finden konnten. Ein | derartige, für die betreffende Gegend, wie ſpäter ausgeführt wird, in keiner Weiſe zu rechtfertigender Maſſenmord, der das Gefühl des Durchſchnittsmenſchen erſchüttern und die mit der Ausführung der Angelegenheit betrauten Perſonen verrohen laſſen m IB, mußte naturgemäß auch ein außerordentlich ſtarkes Herabmindern der An— \ N Ag 2 1 15 5 N * a . ie Reiherkol du. * 489 55 2 EZ N N N Krohn erhielt aus dem neben dem Hofe liegenden Walde jährlich zur Feuerung batte, ſo gewann es weiteren Wert durch ſeine Umſchließung einer Fiſchreiherkolonie, | AU: 9 En RW | ER 1 * 2 N. > 4 1 1 * l * * 0 %. „ een N. — Pr 2 K 1 m} x e * eee. e . 2974 * Die NR N . 2 an nr Na 2 Wann ee ans in ine done 5 age. Stand Husten ag nicht e zufinden. | N Wer a einmal einen debate be ba. wird ie d | von Sorgloſigkeit 9 1 ſein 150 denn aufachtend rect ie Reiber 5 Hals lotrecht empor. Dieſe Tiere flogen bei unſerem Eintritt in den Wald und zwar in ſo unabſchätzbare Höhe, wie man ſie, ausgenommen den Adler, 1 einen anderen Vogel gewinnen ſieht. Auch dann noch ſchien ihr Hals blend 1 . weiß und konnte zurückgelegt, aber an ſeinem unteren Ende den Rumpf au en | fällig überragend, leicht die irrige Annahme veranlaffen, daß der Vogel 0 . fſtark gefüllten Kropf trage. Reiher fliegen ſtets mit eingezogenem Hals, find alſo 5 ſchon dadurch unbedingt von Störchen und Kranichen zu unterſcheiden. 955 u 1 | le der ae. lange anhaltenden, Kanu Ne der 1 ige 25. April 1897 (die VNV zu Kölln bei Elmshorn in Holstein, Zool. Garten, 38. Jahrg., Heft 8, S. 240) konſtatieren konnte, faſt gleich. Unter n Horſten, die Nene 16 Ir Buch zu A und wiederum 1 550 ien bis fünf vorhanden, einmal ſogar ſechs. Die e Hel lfte aller orte b Er. mochte Schon Junge enthalten, die nach der Stärke ihrer Laute Wachstum ſchon recht weit vorgeſchritten fein mußten. Diejenigen beſchigen hinten, waren vier⸗ bis fünftägige, ſcheublickende, in | 2 die 1 Vögel, welche brüten 115 zarte Junge bedecken, ſigt auch or a feſt auf feinem Horſte. Man kann, ohne ihn zu verſcheuchen, * en 55 über 5 Elternliebe Aber auch nur 1 5 den Augenblick, denn Brut herab, vorausgeſetzt, daß die Gefahr vorüber iſt. Inm Gezweig der Bäume hingen vielfach die Überbleibſel der Opfer des ehemaliger Bewohner, die friſch mit Reiſern überdeckt der neuen Generation als f Unterlage dienten. — Und neues Leben blüht aus den Ruinen, aber freilich Borurteils. genügender Deckung nicht beſucht. Auch die einzelnen Züge des die Itzehoer ben überziehenden Grabennetzes ſagen dem Reiher nur wenig zu, denn der Vogel vermag nur in ſeichtem, durchwatbarem Waſſer zu fiſchen. Dieſe * Gräben ſind freilich mit Fiſchen gut bevölkert, immer aber mit unedlen Arten. | Wirkliche Edelfiſche fehlen. Was alſo der Reiher aus ihnen für ſeinen Unterhalt eventuell ſchöpfen könnte oder wirklich entnimmt, fällt mit ſeinem Werte als menſchliches Nahrungsmittel kaum ins Gewicht. Faſt ſtets verſchmäht der Reiher ; . Gebiet der Elbmündung, das ihm einen reichgedeckten Tiſch darbietet. Fu „Der Reiher,“ ſo berichtet im Jahre 1891 der Oberforſtmeiſter, „iſt be— >, kanntlich ein arger Fiſchräuber. Da er aber ſeine Nahrung weitab von den Horſten und im Bezirk Schleswig⸗Holſtein faſt nur in den Watten und an der von Segeberg und Itzehoe ausdrücklich hervorheben. Ein irgend weſentlicher Be— 5 rf zur Vertilgung liegt hier alſo nicht vor.“ Das iſt von wohlunterrichteter und berufener Seite ein Urteil, recht ſehr im 5 Widerspruch ſtehend mit den Nachſtellungen gerade in dieſer Gegend. Wir rotten bei uns das wilde Kaninchen doch nicht deshalb aus, weil es in Auſtralien eine ach kurzer Zeit ſenkt ſich der bisher über dem Horſte kreiſende Vogel wieder auf vorjährigen Abſchuſſes, und ſelbſt in den Horſten fanden wir Skelettfragmente nur bis zu einem frühen Tode, denn nur der allergeringſte Teil des Reiher- 5 uadwucdſes wird aus dem nach wenig Monaten ſtattfindenden Maſſacre un⸗ verſehrt hervorgehen. Faſt alle verbluten unter den Streichen menſchlichen Die wenigen bei Julianka befindlichen Fischteiche ſind nebst jo tief, daß dan Reiher fie nicht befiſchen kann, oder jo offen daliegend, daß er fie mangels dieſe zwar benachbarten, aber häufig beunruhigten Jagdgründe und beſucht lieber das Meeresküſte ſucht, ſo wird hier ſein Schaden wenig fühlbar, und ſind deshalb Klagen der Fiſchereiberechtigten hier nie hervorgetreten, was auch die Landräte | . e 41 „„ AP: 2 1 P 4 2 3 K . ar — * 492 H. N Die Reihertolonte zu Julianka. | Plage geworden, ſondern doch nur dann, wenn wir erkennen, daß es en empfindlich ſchädigt. | In den Watten und überhaupt an der Meeresküſte brichmge des 9 weiten Mündung des großen Elbſtromes, wo nach jeder Ebbe Myriaden von Lebeweſen auf dem Trocknen zurückbleiben: Fiſche, Seeſterne, Schnecken, Muſcheln | ER und taufenderlei anderes Getier, geht mit Auſternfiſchern, Strandläufern und ſonſtigen Vögeln auch der Fiſchreiher ſeiner Beute nach, nicht als Schädling, denn vu die zeitweilig dem naſſen Element entzogenen Weſen ſind ohnehin dem Unter⸗ gang geweiht. Ich will den Reiher nicht reinwaſchen von dem üblen Ruf, in dem er ſteht; er iſt ohne Frage ein an gewiſſen Orten ſchädlicher Vogel, der der Macht des Menſchen als des Stärkeren dann weichen muß, meine aber, daß die Metzeleien am Reiherſtand und beſonders da, wo zugegebenermaßen ein Bedürfnis gar nicht vorliegt, Zuſtände ſind, die unſerer nicht unnötigerweiſe tierſchützleriſch angehauchten Zeit Hohn ſprechen. Man wird nicht einwenden, der Reiher verzehre den Fiſch, und das müſſe beſtraft werden; denn ein Tier verzehrt nun einmal das andere, das iſt ein Naturgeſetz. Waidmänniſch jagend mag ſich der Menſch des Vogels bemächtigen, das darf behauptet werden, ohne dabei das Weſen, die Rechte und die Freuden des edlen Waidwerkes in Erörterung zu bringen, aber meiſtenteils von Sonntagsſchützen tauſende dieſer Tiere im wehrloſen Alter herabknallen und unzählige, die ihrer Eltern beraubt werden, dem Hungertode preisgeben zu laſſen, dem wird allen Ernſtes niemand ſeine Zuſtimmung geben können, dem noch ein bischen Menſchlichkeit im Herzen ſteckt. Die Koſten, welche das Abſchießen eines Standes verurſacht, würden nicht diejenigen überſteigen, welche entſtänden, wenn rechtzeitig dem Einniſten der Reiher vorgebeugt würde, ſagen wir immer da, wo es not thut. Wo die Reiher dann bleiben würden? Nun, ſie würden ſich zerſtreuen, ein großer Teil aber überhaupt nicht zur Fortpflanzung gelangen und dadurch ſchon die Überhandnahme verhindert werden Nach den Fortſchritten der Herabminderung durch Abſchuß zu ſchließen, wird übrigens Julianka in wenig Jahren vor dem Reiher Ruhe haben — oder ee auch nicht, denn der Vogel, einer der ſtattlichſten unſerer deutſchen Fluren, hält 4 zähe am alten Wohnſitz, hoffen wir von unſerem, dem Standpunkte der Freunde 70 der beſchwingten Welt, hier mit Erfolg. | Bleinere Mitteilungen. Hydrochelidon nigra in Schleſien. Zu der in Nr. 7 aus dem Ort thologiſchen Verein in Leipzig von Herrn Dr. Voigt berichteten Beobachtung übe Hydrochelidon nigra (L.) bin ich in der Lage, bezüglich des Vorkomm d 4 2 a . A * 1 * 44 we 9 er 2 N Kleine ee 8 BR * N 2 / U 493 0 A g 4, e = 8 8 9 7 2 E = a kunft der Beſitzer jenes herrlichen Sees, daß ſich zwei Pärchen ganz merkwürdiger Vögel in der Nähe der Inſel und über der weiten Waſſerfläche herumtreiben. Es ſeien ſehr dunkle Tiere, die von den vielen Tauſenden der Lachmöven ſogleich mit 8 Geſchrei empfangen würden, ſobald ſie ſich nur an der Inſel blicken ließ 5 Im Fluge ſollten ſie den Möven gleichen, auch ſollten ſie heuer zum 8 1 Male auf dem See beobachtet worden ſein. — Als ich das Alles hörte, achte ich ſogleich an Hydr. nigra, war aber meiner Sache noch nicht gewiß. 5o nahm ich mir denn mein gutes Glas und begab mich mit meinem liebens⸗ würdigen Freunde an den See. Nach anderthalbſtündiger Strandwanderung ge= Möͤven konnten das nicht ſein, ſchon des kurz zuckenden und reißenden Fluges . egen, aber Seeſchwalben! Und richtig, mit Hilfe meines Glaſes konnte ich nun ie beiden ominöſen Tiere deutlich als unſere Hydr. nigra feſtſtellen. Ich ſah . Überzeugung, daß die Trauerſeeſchwalben von den Möven als arge Eieräuber m der Nähe der Inſel ſehen ließen. Ich nehme an, daß ſie am Seeufer niſteten, onnte jedoch zu meinem Bedauern nichts näheres hierüber erfahren. Auf der 5. und 6. Mai dieſes Jahres, alſo gerade in die Brutzeit der Seeſchwalben. . Hirſchberg, 21. Juli 1900. Georg Krauſe. 3 Bekanntlich wird unſerem Grünſpechte allein unter den deutſchen Spechten das „Rollen“, d. h. Hervorbringen eines ſchnurrenden oder knarrenden Geräuſches durch Schnabelhiebe gegen einen Aſt oder ſonſtigen geeigneten Gegenſtand, nach bann Vorgange in vielen ornithologiſchen Lehrbüchern abgeſprochen. Dem— gegenüber kann ich wenigſtens von einem Falle berichten, in dem ich ihn mit 25 2 Beſtimmtheit beim Rollen beobachtete, daß ein Irrtum ausgeſchloſſen war. Es war am 13. März 1899, dem letzten ſchönen Tage vor dem im letzten Drittel 5 ſtande zahlreiche überſtändige, meiſt ſchon wipfeldürre Eichen enthält, einen Grün— ſpecht bemerkte, der ſich an einem ſtarken Wipfelaſte einer ſolchen zu ſchaffen 1 me und bald auch ſeinen Paarungsruf hören ließ. Nachdem dies einige Male in gewöhnlicher Weiſe geſchehen war, fing er wieder an zu hämmern; die Art Fkedoch, in der dies ſtattfand, ließ mich ſofort erkennen, daß es nicht zum Zwecke * 2 in . zu en den oe genieße, erzählte mir gleich nach meiner An= & wahrte ich urplötzlich zwei dunkle Vogelkörper auf circa 300 m Entfernung. | & des Monats eintretenden Rückſchlage, der vielen unſerer Zugvögel ſo verderblich 5 wurde, als ich in einem Waldesteile, der unter ſeinem ſonſtigen gemiſchten Be⸗ 8 jedoch nur das eine Pärchen. Durch meine weiteren Recherchen gelangte ich zur 5 5 = erkannt und behandelt würden. Daher der große Aufruhr, ſobald ſie ſich nur * niel ſelbſt iſt ihr Niſten ausgeſchloſſen. — Dieſe Beobachtungen fielen auf den 2 gn * * 0 8 I, 2 I) U — 1 des Kebrungenners, hoben des! es, in ben Pauſen vielfach auch den. Pagan ff a fee etwa a 10 | lang fortſetzte, wobei ich, ganz in W Rücken e b das 6 es im Lichte der Me aufs Beſtimmteſte erkennen ar davon, daß auch der Paarungsruf durchaus grünſpechtartig war). 99 geſchah anfangs faſt unhörbar leiſe und in ſehr kurzen Abſchnitten, ſpäter 5 längeren und lauter, aber auch dann das des kleinen Buntſpechts an kaum übertreffend und auch in ziemlich ebenſo hohem Tone, wiewohl Bi jo hell und ſcharf, ſondern etwas dumpfer und matter klingend. } früheren Jahren habe ich mehrmals Grünſpechte rollen gehört, zufällig aber ft ohne fie von dem in der betreffenden Gegend zwar ſeltenen, aber auch vorkomm den Grauſpechte mit Sicherheit unterſcheiden zu können, was diesmal eben Fall war. An ſich iſt es ja auch ſchwer erſichtlich, weshalb dem Grünſpechte das Rollen verſagt ſein ſollte, das von dem ihm ſo nahe verwandten und auch in der L bens⸗ weiſe ſo ähnlichen Grauſpechte anerkanntermaßen nicht ſeltener ausgeführt wird l von irgend einer anderen unſerer Spechtarten. E. Chriſtoleit, cand. theo In der Nr. 6 dieſes Jahrganges der Ornitholdgiſches wwe 1 einen Schwarzſpecht beobachtet hat. Geſtatten Sie mir, Ihnen ber das en des Schiohrgſpech tes in unſerer Gegend weiteres mene 5 Stunde von Grimma entfernt. inmitten eines großen Nadelwaldes. geweſen, beide Tiere jagten lebhaft umher, das Männchen ließ jeine want den Töne hören trü, trü . . . und auch glü - a, S | | zeigten die großen Löcher, mithin kann man annehmen, daß die ie Jahre dort gewohnt hat. Eigentümlich iſt, daß dieſer Platz ſehr belebt iſt. Von aus aus heſuchen Diele Spaziergänger die . 2. Eine 15 obachtet und zwar den ganzen . bud e Ich En a de Wald durchſtöbert, habe den Vogel nicht angetroffen, wohl aber die B iche, in ber er „ geniſtet hat. Das Loch iR 1 | | ar bei G Ken, nur urch die Mulde 1 liegt unſer Stadt⸗ iſt in der Hauptſache Laubwald, hie und da ſind auch kleinere und 9 elwald. Der Stadtwald iſt von vielen Promenadenwegen durchzogen, wird meinem größten Erſtaunen den Schwarzſpecht rufen, ohne jedoch ihn ſehen zu = können. Heute nun, am 8. Juni (durch die Mitteilung des Herrn Dr. Voigt 2 getrieben), durchſtöbere ich den Wald, der an ſtarken Buchen ſehr reich iſt, und | je da zu meiner großen Freude aus einer ſtarken Buche einen ziemlich flüggen rück. Der Baum ſteht von einem ſehr belebten Wege zehn Schritte entfernt, das Loch liegt nach N.⸗O. und iſt vom Wege aus bequem zu ſehen. Es ſteht Prem vorkommt: An der Parthenquelle ſeit e Jahren, in N Stadt⸗ * walde zum erſten Male. f f Grimma, 8. . 1900. Ernſt Kipping, Bürgerfchullehrer. e f En: nr Eugen Köhler. Pa, Br *. 3 umfaſſen die Textſeiten 105 — 136, auf welchen zunächſt behandelt werden der 4 Dühertudud (Oxylophus glandarius) und der amerikaniſche Gelbſchnabelkuckuck ( Coceystes americanus). Nach dem Proſpekte des Herrn Verlegers von Johanni 1899 wäre der letztgenannte Vogel wohl eigentlich nicht in den Rahmen 3 dieſes Werkes aufzunehmen geweſen, da auch der Herr Herausgeber ausdrücklich anführt, ſein Vorkommen in Europa (England) beruhe höchſtwahrſcheinlich auf einem Irrtume. Sodann werden die Droſſeln behandelt, auch hier finden wir * Vogelarten aufgeführt, die ſtreng genommen nicht in den Bereich von Mitteleuropa gehören, z. B. die amerikaniſche Braundroſſel (Harporhynchus rufus), die aſiatiſche Weichfederdroſſel (Geocichla mollissima), die ſich allerdings bis Deutſch— 3 werden noch behandelt die Braunellen, die Steindroſſeln und Steinſchmätzer. Auf 4 der finkenartigen Vögel inkluſive der Kreuzſchnäbel; auch ſind die Tafeln 5 und 6 mit den Abbildungen der Eier des Steppen⸗, Schrei-, Stein- und Kaiſeradlers zum Umtauſche gegen die früheren Tafeln beigegeben, nachdem die erſteren mit bläulichem Grundtone des Papiers verſehen worden ſind. G. J. v. Wangelin. 2 * Julius Hoffmann, Taſchenbuch für Vogelfreunde. Stuttgart 1900. Verlag für Naturkunde (Dr. Julius Hoffmann). ale eine kurzgefaßte Schilderung der häufigſten in Mitteleuropa vorkommenden * Nach einem einleitenden Vorwort, in dem er auch die Vogelſchutzfrage in . Nadelwald. Einen Kilometer entfernt befindet ſich ein großer auch fleißig von Spaziergängern beſucht. Am 30. April 1900 hörte ich zu en Schwarzſpecht herausgucken. Bei meinem Nahen fuhr er in die Höhle Es feſt, daß Dryocopus martius in unſerer Gegend an zwei Stellen be— | Bm ST ee x . * run * 4 w 97 * a ac se ER NED r | Pr Tee Nep. Dir Eier der Vögel Mitteleuropas. Gera-Untermhaus. Verlag von Von dem Reyſchen Werke liegt nunmehr die 7. und 8. Lieferung vor. Sie wie < 4 ER 1 1G nee = land verflogen haben ſoll, und die bunte Erddroſſel (Geocichla varia). Ferner den Tafeln 33, 34, 37— 42 find abgebildet die Eier der Bachſtelzen, Pieper, Ammern, Br. In dem kleinen, mit 56 Tafeln geſchmückten Bändchen giebt uns der Ver⸗ * ren a — . u „ ir je a Nen ar N) * Im Ai IR * as 4 rs * 8 wo e Nn BEN 5 47 a re ar An ae A En ra an 496 MR Litterariſ ches. uns vollkommen ſympathiſcher Weiſe berührt, läßt er ein ſyſtematiſches Verz der Vögel Mitteleuropas folgen, das 303 Arten anführt. Hierauf folgt eine jeden Vogel eine bis zwei Druckſeiten umfaſſende Schilderung der einzelnen Arten, die in großen Zügen eine Beſchreibung und Naturgeſchichte derſelben enthält. ; Der Text iſt fließend, leichtverſtändlich und überſichtlich geſchrieben. Eigentümlich berührt nur die meiner Anſicht nach doch etwas veraltete Nomenklatur (Falco F fulvus L., Falco Milvus L. u. a.). Die Bilder, der alten Naumannſchen 9 Oktavausgabe entnommen, gehören zu den beſten, welche ich kenne. In feiner und zarter Weiſe ahmen ſie den Aquarellton des Handkolorits nach. Die Farbengebung iſt in faſt allen Fällen als durchaus gelungen zu bezeichnen. Auch der billige Preis (4,80 Mark) empfiehlt das Werkchen. ü a2. Gera, im Oktober 1900. Dr. Carl R Heng Garner⸗Marſhall, Die Sprache der Affen. Leipzig 1900. Verlag von Hermann Seemann Nachfolger. 4 Wenn wir dieſes eigentlich den Zielen der Ornithologiſchen Monatsſchrift fernſtehende Werk hier mit wenigen Worten beſprechen, fo geſchieht es einmal des⸗ halb, weil die ſeeliſchen Eigenſchaften der Säugetiere und der Vögel ſehr viel Analoges zeigen, und außerdem deshalb, weil in dem Buche ſehr viele wertvolle ornithologiſche Beobachtungen angeführt ſind. Beſonders iſt dies letztere der Fall in den Bemerkungen des Ueberſetzers, Profeſſor Marſhall, der in ſeinem Nachwort ſo recht zeigt, daß er auf allen Gebieten der Naturforſchung Meiſter iſt. Die Anmerkungen füllen allein 43 Seiten in kleinem Druck, während das Werk ſelbſt 150 Seiten ſtark iſt. Bezüglich des Garnerſchen Werkes kann man nur den Worten des Ueberſetzers beiſtimmen, der ſagt: „Der Verfaſſer der „Sprache der Affen“ iſt auf wiſſenſchaftlichem Gebiete offenbar weſentlich Autodidakt und, wie es bei Autodidakten öfters vorzukommen pflegt, auch etwas Phantaſt.“ Das Buch enthält zahlreiche phyſikaliſche Fehler und Irrtümer, aber gleichwohl verdient es wegen der gediegenen Beobachtungen, die es enthält, und wegen der eigen— artigen experimentellen Forſchungen, über die es berichtet (Anwendung des Phono— graphen), hohes Intereſſe und weitgehende Verbreitung. Gera, im Oktober 1900. Dr. Carl R. Heu nike Dr. R. Tümpel, Die Geradflügler Mitteleuropas. Eiſenach 1901. Verlag von M. Wilckens. | In Jahrgang 1898 S. 236 gaben wir eine Beſprechung der erſten Lieferung dieſes Werkes. Heute liegt der ſtattliche Band von 308 Seiten und 23 Tafeln fertig vor uns. Der Verfaſſer behandelt als Geradflügler die Libellen, Eintags⸗ fliegen, Perliden, Holzläuſe, Ohrwürmer, Schaben, Flugheuſchrecken, Geſpenſter⸗ heuſchrecken, Feldheuſchrecken, Laubheuſchrecken, Grillen und Blaſenfüße in der Art, daß er Beſtimmungstafeln, Einzelbeſchreibungen und Anleitungen zum Präparieren und Sammeln, ſowie zum Fang und zur Aufzucht der Larven giebt. Auch die Litteratur führt er ſorgfältig an. Was das Werk beſonders für den Laien wertvoll machen dürfte, iſt außer den ſorgfältigen Beſtimmungstabellen und den Abbildungen hauptſächlich der Umſtand, daß überall die Ableitung der zoologiſchen Namen genau angegeben iſt. Die Tafeln ſind über jedes Lob 1 | 0 Gera, im Oktober 1900. Dr. Carl R. Henni L Diefem Hefte liegt Bunttafel XII und XV bei. SM Redaktion: Dr. Carl R. Hennicke in Gera (Reuß). Druck und Kommiſſionsverlag von Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. eee ria 41. 42. 237. en e 146. 316. 374. 8 odularis 41. “ Aon — 3 8 githalus caudatus 39. 43. Aepyornis 299. 3 Hildebrandti 301. maximus 301. u medius 301. da arvensis 41. 192. Ale impennis 434. — torda 43. 377. Alce pda 26. 38. 224, dohle 340. 352. enfluevogel 146. 316. 374. : nfrähe 341. penmanerläufer 382. umeije 43. 45. ae 368. Alpenſtrandläufer 39. 42. mer, ſchwarzköpfiger 487. umerfink, weißbrüſtiger 72. Be garrulus 222. mie u 44. 67. 69. 179. 189. 245. 287. 392. 430. 475. nas acuta 39. 393. oschas 38. 39. 393. 409. enſchneehuhn 30. 31. 43. 93. Regi Fer. Gaben 1900. > ss crecca 36. 39. 42. 228. — querquedula 38, — strepera 36. 228. Anorthura troglodytes 36. 191. 39% 478. Anser albifrons 39. — anser 39. 228. 357. . | —-erythropus 42. — segetum 39. 228. Anthus aquaticus 146. — campestris 45. 409. — cervinus 42. — pratensis 41. — trivialis 41. 42. 192. Aquila chrysaötus 44. 136. 312. 315. 353. 374. 420. — clanga 38. — maculata 225. — pomarina 225. Archibuteo lagopus 43, 225. 238. 402. Ardea cinerea 38. 226. 308. 489. — purpurea 38. 226. Ardeola ralloides 226. Ardetta minuta 38. 226. Arenaria interpres 39. Argusianus argus 106. Arguspfau 106. Asio aceipitrinus 43. 157. 204. 224. 238. 408. — otus 44. Astur palumbarius 35. 44. 226. 407. Attagen ariel 452. Auerhuhn 43. 44. 170. Auerwild 31. 87. 170. Bachſtelze, gelbe 41. 42. — graue 39. — weiße 36. 42. 45. 121. 192. 409. 479. Blaukehlchen 42. 145. Be: Blaumeiſe 35. 45. 192. 477. Blauracke 36. 54. 111. 134. 224. — 2 Blauvogel 68. b \ Botaurus stellaris 36. 227. Brachpieper 45. 409. Brachvogel, großer 39. 227 8 Brandgans 228. 5 Branta berniela 228. Braundroſſel 67. Baumläufer 45. 192. — xuficollis 42, b 9 Birkhuhn 43. 44. 421. Birkwild 89. 179. Baltimore⸗Oriol 67. Bankiva⸗Huhn 85. Er Baumfalke j. Lerchenfalke. Baumpieper 41. 42. 192. Baumwachtel 148. Bekaſſine 36. 42. 75. — kleine 42. Bergente 39. 229. Bergfink 42. 122. Berghänfling 42. Berghühner 146. 1 Berglerche 42. er Bernikelgans 42. 3 Bernicla bernicla 42. a — leucopsis 42. — torquata 187. Bienenfreſſer 41. 48. Bläßhuhn 36. 38. 227. 356. Blaudroſſel 179. Bombyeilla garrula 41. Bonasa bonasia 43. 44. 91. 245. Brandſeeſchwalbe 39. 287. Brieftaube 238. Brilleneule 158. Bruchwaſſerläufer 42. 485. * Bubo bubo 44. 109. 368. 8 Buchfink 25. 39. 45. 69. 122. 135. 193. 198. 392. 473. 476 Budytes flavus 41. 42. 192. Buntfaſan 100. Buntſpecht 25. — großer 45. 224. 245. 409. — mittlerer 35. 45. Buſſard 44. 57. 136. 140. 157. 401. Buteo buteo 44. 57. 136. 140. 157. 401. — ferox 136 Caccabis chukar 146. — graeca 146. — rufa 147. — saxatilis 146. 353. Calamodus palustris 36. — schoenobaenus 36. Calcarius lapponicus 42. Calidris arenaria 38. 39. Callipepla californica 152. Capella coelestis 76. Caprimulgus europaeus 45. 223. ‘ Qarduelis carduelis 41. 42. 45. 457. 477. Carpodacus erythrinus 35. Cepphus grylle 42. Certhia brachydactyla 146. — familiaris 45. 146. 192. Cettia Cetti 356. Cetti-Sänger 356. Charadrius apricarius 39. — cantianus 39. — dubius 39. 40. 228. — fluviatilis 38. 229. 393. — hiaticula 39. 40. — squatarola 39. Chelidonaria urbica 392. Chloris chloris 41. 193. 476. | Chrysomitris spinus 41. 45. 193. 305. Ciconia ciconia 36. 166. 227, 308. — nigra 39. 308. Cinelus ecinclus 45. Circaétus gallicus 225. Circus aeruginosus 41. 226. — cyaneus 43. 390. 407. — macrurus 39. — pygargus 41. 157. 226. Clangula hyemalis 39. 393. Clivicola riparia 41. Coccothraustes coccothraustes 41. 194. 245. 305. Colaeus monedula 36. Columba livia 40. 368. — oenas 36. 38. — palumbus 45. Colymbus auritus 36. 38. 39. 229. — cristatus 38. 230. 356. — griseigena 36. 230. 382. 356. | | — major 45. „ medius 357 45. Regiſter. Colymbus nigricollis 36. 229. 356 Coracias garrula 36. 54. 111. 134. 224. Corvus corax 44. 382. ern 38 62 A 397. 407. 7 ı — corone 35. 170. 407. 482. — frugilegus 39. 408. 490. Corythus enucleator 45. Coturnix coturnix 40. 226. 237. 281. 421. Crex crex 36. 38. Crossoptilon auritum 102. Cuculus canorus 36. 42. 224. 231. 308. Cursorius gallicus 170. Cyanecula caerulecula 42. Cygnus cygnus 39. 42. 358. — olor 36. 38, 391. Dafıla acuta 228, Dendrocopus leuconotus 43, 224. 245. 409. — minor. 41. Diamantfaſan 99. Diſtelfink ſ. Stieglitz. Dohle 36. 426 Dompfaff ſ. Gimpel. Doppelbekaſſine 37. Dorngrasmücke 39. 191. Drahtſchwanz-Schnepfe 78. Dreizehenſpecht 45. Droſſeln 123. 179. 243. 266. Droſſel, blaſſe 179. L roſthalſige 179. — rotflügelige 179. — ſchwarzkehlige 36. 179. — ſibiriſche 179. Dryocopus martius 35. 45. 224. 288. 316. 494. Edelfaſan 95. 219. Edelfink ſ. Buchfiuk. Eichelhäher 45. 194. 196. 316. 409. Einſiedlerdroſſel 67. 72 Eisente 39. 393. Eistaucher 42. Eisvogel 26. 38. 224. 458. Elſter 36. 170. 194. 196. 245. 272. 353. Emberiza aureola 36. 161. — cirlus 353. — ceitrinella 41. 45. 192. 237. 409. — hortulana 45. — melanncephala 487. — miliaria 41. £09. — pusilla 36. — rustica 36. 160. — schoeniclus 38. 161. 192. 272. 38. 41. 245. J subbuteo 38. Faichtenkreuzſchnabel 45. Flußregenpfeifer 39. 40. 228. Gallinago 9 49 3 Eniconetta Stelleri 42, Enten 39. 42, 125. 85 Erdfink 67. Erithacus rubeculus 24. 189. 266. FR Eudytus arcticus 36. Eulen 282. Euplocomus alboeristatus 104. ar — melanotus 104. Be. — nycthemerus 98. 8 Falco aesalon 43. 110. 225. 404. HE — bnteo 401. . — gyıfalco 43. — lagopus 402. — lanarius 39. — milvus 403. — peregrinus 44. 225. 271. 287. 382. 390. 403. 225. 404. Faſan, böhmiſcher 96. — engliſcher 96. Faſanhuhn 104. Feldlerche 69. 192. 409. Feldſperling 45. 69. 481. Felſentaube 40. 368. 382. * Finkenhabicht ſ. Sperber. Fiſchadler 38. 226. 324. ei Fiſchreiher 38. 226. 308.489. Fitislaubſänger 42. 44. 190. 5 1 Flamingo 159. 1 Fliegenſchnäpper 36. 277. 479. 1 Flußrohrſänger 190. f 1 Flußſeeſchwalbe 39. 216. Flußuferläufer 38. „4 Fratercula aretica 43. Fregata aquila 446. — ariel 446. Fregattvogel 446. 76 Fringilla coelebs 25. 39. 4 1 45. 135. 193. 305. 392. 5 473. 476. — montifringilla 42. 305.4 Fulica atra 36. 38. 227. 356. Fuligula clangula 39. 228. — ferina 38. 228. — fuligula 36. 229. — marıla 39. 22 — nyroca 228. — rufina 39. Fulmarus glacialis 40. Gabelweihe 44. 226. Gänſe 42. 323. 358. Gänſegeier 312. 353. 309 9 Galerida cristata 41. — gallinula 42. — heterocerca 78. 5 loropus 38. 227. ; V e bankiva 85. ie 76. 42. 45. 193. 245. 461. he 45. 238. 339. . abichtseule 44. aematopus ostralegus 39. aldenhuhn 107. Sarlefinente 42. Haubenlerche 25. 353. Haubenmeiſe 45. 192. N Haubentaucher 38. 230. ‚356, Haubentyrann 68. j Haushühner 320. erde 45, 54. ugsmöve 397. od ias alba 39. Hlaliaetus albieilla 40. 43. 225. Asbondſttegenfünger 36. 278. Haſelhuhn 31. 43. 44. 91. 245. wefpecling 45. 68. 69. 424. 48 ” 3 45. 145. 189. 478 1 e 75. Hirundo rustica 45. 223. 279. 287. 306. 417. Histrionicus histrionicus 42. Höckerſchwan 36. 38. Hohltaube 36. 38. 55. 134. Horſegjök 76. Houbara Macqueeni 38. Hüttenſänger 68. Hydrochelidon nigra 216. 229. 924: | Hypolais philomela 41. 190. 392. 480. Jagdfalke 43. Jagdfaſan 95. Inambu 154. Jynx torquilla 36. 43. 431. Kampfläufer 39. 42. Kappenammer 487. Kardinal, roter 67. 5 Karmingimpel 35. Katzendroſſel 67. Kernbeißer 41. 194. 245 — roſenbrüſtiger 67. Kiebitz 54. 165. 227. | Kiefernkrengfehnabel 4 45. Kleiber 192. Knäckente 38. Königsfaſan 97. Königshuhn 108. Königsvogel 67. 8 Kohlmeiſe 45. 69. 192. 197. 477. Kolibri 67. 5 Kolkrabe 44. 382. Kormoran 40. 229. Kornweihe 43. 390. 407. Krabbentaucher 42. Krähen 35. 426. Krähenſcharbe 43. 378. 380. 381. 2385. OR Kragentrappe 38. Krammetsvogel 36. 178. 189. 206. 243. 244. 265. Kranich 41. Kreuzſchnabel, weißbindiger 45. Kreuzſchnäbel 24. 456. Krickente 36. 42. 228. Kuckuck 36. 38. 42. 198. 224. 231 308. 5 Kuhſtelze = 42. 192. Lachmöve 39. 189. 216. 229. 309. Lady Amherſtfaſan 99. Lämmergeier 315. Lagopus lagopus 31. — mutus 31. 43. 93. — scoticus 32. 92. 93. 127. 395. 407. 43. 92. Lanius collurio 41. 135. 139. 194. 245. 277. 483. . excubitor 43. an 409. minor 41. 237. 276. g nubicus 277. — senator 194. 237. 277. 3 embeuuger, ſcwarzhahſte, ee 44 Larus argentatus 39 372. 397. — Michahellesii 380. canus 39. 373. 396; - eburneus 39. fuscus 597. glaucus 39. leucopterus 39. marinus 39. minutus 39. 213. ridibundus 39. 189. 216. 229 309. ER; tridactylus 39. Laſurmeiſe 42. Leinzeiſig 25. 42. 237. Lerche 41. 68. 71. 122. 164. Lerchenfalke 38. 225. 404. Limicola platyrhyncha 42. Limosa limosn 227. See Locustella fluviatilis 190. Löffelente 38. 228. Löffler 38. Lophophorus impeyanus 103. Loxia curvirostra 45. — leucoptera 45. J pithyopsittacus 45. Lululla arborea 45. Lummen 127 Mandelkrähe ſ. Blauracke. Martinſchwalbe 68. Maskenwürger 277. Mäuſebuſſard ſ. Buſſard. Mauerſegler 40. 134. 223. 392. 479. Meadow Lark 72. — Meiſe, nordiſche 43. 45. — ſibiriſche 45. Meiſen 24. 68. Meleagris gallopavo 85. — ocellata 86. Mergulus alle 42. Mergus albellus 39. 229. — merganser 38. 39. 229. 393. — »serrator 39. 40. 229. Merlinfalke 43. 110. 225. 404. Meröps apiaster 41. Merula atrigularis 36 | — merula 35. 41. 44. 179. 189. 245. 287. 392. 430. 475. — torquata 42. 43. 179. 245. Micropus apus 40. 134. 223. 392. 479. — melba 368. Milan, roter 403. — ſchwarzer 403. Miliaria calandra 193. 409. Milvus ater 403. Milvus korschun 403. — milvus 44 226. 403. Miſteldroſſel 45. 179. 245. Mittelente 36. 228. Mönchsgrasmücke 36. 190. 245. 480. Möve, dreizehige 42. Möven 39. 126. 395. Mohrenente 462. Monaul 103. Monticola cyanea 179. — saxatilis 179. Moor-, Moraſthuhn 30. 92. Moorente 228. Moorſchneehuhn 30. 92. Motacilla alba 36. 41. 42. 45. 192. 409. 479. — lugubris 41. — melanope 39. Museicapa atricapilla 36. 41. 45. 145. 278. 479, — collaris 36. 278. — grisola 36. 277. 479. — parva 45. 139. 194. 278. Nachtigall 35. 71. 283. 480. Nachtreiher 38. 139. 159. 227. 353. Nachtſchwalbe 45. 223. Nebelkrähe 35. 36. 272. 397. 408. Nucifraga caryocatactes 39. 45. 139. 194. 245. 287. 316. 409. Numenius arcuatus 39. 227. — phaeopus 39. Nyctale Tengmalmi 44. Nyctea nivea 43. Nyeticorax nycticorax 38. 139. 159. 227. Oceanodroma leucorrhoa 42. Oedemia fusca 39. — nigra 39. 393. 462. — perspicillata 39. Oedienemus oedienemus 377. Ohle 122. Ohrentaucher 36. 38. 229. Ohrfaſan 102. Oriolus galbula 39. 194. 276. Ortolan 45. Ortygometra porzana 36. 38. 227. — pusilla 36. Ortyx virginianus 148. Otis tarda 38. 358. 387. — tetrax 40. 227. Otocorys alpestris 42. Regiſter. | Pampashuhn 154. Pandion haliaetus 38. 226. 324. Papageitaucher 43. Parus ater 45. — borealis 43. 45. — cinctus 45. — coeruleus 35. 45. 192. 392. 477. — ckcristatus 45. 192. — cyaneus 42. — major 45. 192. 392. 477. — palustris 41. 192. 392. 477. — subpalustris 192. Passer domesticus 45. 68. 69. 424. 481. — montanus 45. 481. Pastor roseus 35. Pavo cristatus 83. 175. — nigripennis 85. — spicifer 85. Pelecanus onocrotalus a Pelekan 355. Perlhuhn 362. Pernis apivorus 36. 139. 226. Perdix perdix 40. 423. Perisoreus infaustus 43. Petrocincla saxatilis 5. 179. Pfau 83. 175. 361. — ſchwarzgeflügelter 85. Pfauentruthuhn 86. Phalacrocorax carbo 40. 229. — graculus 43. 378. 380. 381. 385. — pygmaeus 353. 355. 377. Phalaropus lobatus 42. Phasianus colchicus 95. 97. 219. — decollatus 97, — elegans 97. — formosanus 97. 100. — insignis 97. — mongolicus 97. 100. — obscurus 99. — prineipalis 97. — Reevesii 97. — Skawi 97. — Strauchi Przevalski 97. — torquatus 97.100.101.219. — versicolor 97. 100. — Vlangali Przevalski 97. Philomachus pugnax 39. 42. Phylloscopus rufus 45, 189. —: sibilator 39. 41. 190. — trochilus 41. 42. 44. 190. Pica pica 36. 170. 194. 245. 272. 353. Picoides tridactylus 45 Picus viridicanus 45. — viridis 45. 238. 339. Pieper 121. 122. 3 — rotkehliger 42. Pirol 39. 194. 276. Plautus impennis enden 1 Plectrophenax nivalis 42. Plegadis faleinellus 39. Podiceps nigricollis 216. Polartaucher 230. 106. J — tibetanum 106. x Prachteiderente 42. Me: Pratincola rubetra 41. 42. — rubicola 421. Puffinus puffinus 42. 383. Purpurreiher 38. 226. Puter 361. Pyrrhocorax re 340. 352. 5 — graculus 341. Pyrrhula pyrrhula 42. 45. — — europaea 193. Rabe 426. 2 Rabenkrähe 35. 170. 408. 482. Rackelhuhn 91. Rallus aquaticus 36. 5 Raubmöve 42. Se — breitſchwänzige 39. 229. 4 Raubvögel 127. 1 Raubwürger 43. 276. 409. Rauchſchwalbe 45. 223. 279. 287. 306. 417. Rauhfußbuſſard 43. 225. 288. 402. Rn; taubfußfauz 44. 3 Rebhuhn 41. 423. 2 Recurvirostra avocetta 39. Red-winged Blackbird 72. Regulus regulus 41. 45. 18 Reiher 12 489. — grauer ſ. Fiſchreiher. Reiherente 36. 229. . Rennvogel 170. Rhynchotus rufescens 154. Rieſenalk 434. a I“ Rieſenpfau 85. Br Ringdroſſel 42. 43. 179. 215 Ringelfaſan 96. 97. 219. Ringeltaube 45. f Ringelgans 187. 228. Rissa tridactyla 42. Robin 67. 68. Röteldroſſel 67. 72. Rötelfalk 225. Rohrammer 38. 161. 192. Rohrdommel 36. 227. — kleine 38. 226. Rohrdroſſel 190. Rohrſänger 36. 190, Rohrweihe 41. 226. 8 Roſenſtar 35. Rotdroſſel ſ. Weindr A 7 Silbermöde 39. 372. 380. En 38. | chan 105 40. d 68. amſel ſ. ee genadler 225. ereule 39. 224. | tterente 36. 228. a eeammer 42. Schneedohle ſ. Alpendohle. a chneeeule 43. x chneefaſan 107. Schneehühner 27. 43. ee Schopfreiher 226. Schopfwachtel 152 Schorrebock 76. Schottenhuhn 92. 93. hreiadler 38. 225. 23091. Schwalben 116. 357. 8 r 42. f sus Amſel. | Schwarzkehlchen 421. Schwarzſpecht 35. 45. 54. 224. u 288. 316. 494. 8 colopax rusticola 35. S . 40. 43. 225. 407. Seeſchwalben 39. 372. Segal, ſchwarze 216. 229. Se 0 m 46 134. 223. Seidenreiher 357. eidenſchwanz 41. 222. 457. s serinug 70. 193. Schwäne 36. 38. 358. 359. 85 chwarzhalstaucher 36. 229. 356. Singdroſſel 36. 55. 67. 179. 189. 198. 244. 266. Singſchwan 39. 42. Sitta caesia 192. — europaea 28. 36. 45. — Neumayeri 367. Somateria molissima 39. — spectabilis 42. Sonneratshuhn 85. Spatula clypeata 38. 228. Spatz ſ. Hausſperling. Spechte 200. 419. Specht, weißrückiger 43. Spechtmeiſe 28. 36. 45. Sperber 44. 110. 226. 406. 459. 472. 482. Sperbereule 43. 44. Sperbergrasmücke 36. 39. 191. Sperling ſ. Hausſperling. Sperling, weißer 287. Sperlingseule 44. Spiegelpfau 85. 106. — tibetaniſcher 106. Spießente 228. 393. Sporenammer 42. Spottdroſſel 67. Sproſſer 39. Stadtſchwalbe 392. Star 36. 45. 69. 70. 194. 236. 431. 473. Steinadler 44. 136. 312. 315. 353. 369. 374. 420. Steindroſſel ſ. Steinröthel. Steinhuhn 146. 353. 369. Steinkäuzchen 36. 237. Steinröthel 5. 179. Steinſchmätzer 36. 42. 122. Steppenhuhn 41. Steppenweihe 39. Stercorarius parasiticus 42. — pomarinus 39. 229. — skua 39. Sterna arctica 39. — cantiaca 39. 287. — Dougalli 39. — hirundo 39. 216. — leucoptera 39. — minuta 39. — nigra 39. — nilotica 39. — tschegrava 39. Stieglitz 41. 42. 45. 69. 70. 457. 477. Stockente 38. 40. 160. 393. Storch, ſchwarzer 308. — weißer 36. 166. 227. 308. Strix brachyotus 407. — flammea 39. 224. — palustris 407. Sturmmöve 39. 373. 396. Sturmtauder 42. 383. Ae Mg 36. 45. 6 Sylvia atricapilla 36. 190. 245. 2 | — perspieillatum 158. Teichrohrſänger 190. 70. 194. 236. 431. 473. 1 | Sula bassana 39. 2 Sumpfhuhn, geflecktes 36. 36. 2 2 3 1 227. ER, ? Sumpfläufer 42. 485. 3 Sumpfmeiſe 41. 192. 477. ee Sumpfohreule 43. 157. 9 * 224. 238. 407. Ars Sumpfrohrfänger 190. 421. Surnia ulula 43. 44. 480. 5 — eürruca 41 194. — nisoria 36. 39. 1914, — simplex 41. 191. 480. — sylvia 39. 191. N Syrnium aluco 44. 238. 565. 407. a — lapponicum 935 — uralense 44. 385. Syrrhaptes paradoxus 41. Tadorna casarca 39. — tadorna 228. f Tafelente 38. 228. Talaupa 154. Tannenhäher 39. 45. 139. 194. 245. 287. 316. 409. Tannenmeiſe 45. N Tauben 360. Taucher 36, 127. Bub. Teichhuhn 227. i Temmincks⸗ 1 4 Tetrao medius 91. age — Mlokosiewiezi 91. ° Er — tetrix 43. 44. 179. 421. — urogallus 43. 44. 170. Tetrangallus caucasicus 108. — himalayensis 107. An: Thaumalea Amherstiae 99. — pieta 98. ai Tichodroma muraria 332. Tinnunculus Naumanni 25. — tinnunculus 44. 405. Er — vespertinus 36. 224. 405. Tordalk 43. 377. re Totanus calidris 39. 485. — fuseus 39, 43. 1 — glareola 42. 485. 2 — hypoleucus 38. 39. | ER — littoreus 39. 44. — ochropus 43. 45. 485. Towhee 67. Tragopan satyrus 105. Trauerente 39. 393. 462. Trauerfliegenfänger 36. 45. 145. 278. 479. Trauerſeeſchwalbe 216. 229. 324. Traufſchwalbe 68. FR Triel 377. Tringa 1 85 39. 42. 1 39. maritima 39. minuta 39. subarcuata 39. — Temmincki 42. Tropikvogel 447. Trottellumme 43. Truthühner 85. Turdus atrigularis 179. dubius 45. fuscatus 179. iliacus 42. 179. 244. 244. 266. 305. obseurus 179. 206. 244 265. ruficollis 179. sibiricus 179. — viscivorus 45. 179. Turmfalke 44. 405. Turteltaube 36. 226. — große 45. — orientaliihe 354. Turtur orientalis 45. — risorius decaocto 354. — turtur 36, 226. 245. Uferſanderling 48. Uferſchnepfe 227. Uhu 44. 109. 368. — virginiſcher 158. Unglückshäher 43. Upupa epops 27. 35. 235. Uralseule 44. 385. Uria lomvia 43. Urinator arcticus 230. — lumme 39. — torquatus 42. musicus 36. 41. 179. 189. pilaris 36. 41. 178. 189. gegiſter. Vanellus vanellus 39. 165. 2 227. Vireo 67. 68. Vultur monachus 385. Wacholderdroſſel ſ. Krammets⸗ vogel. Wachtel 40. 226. 237. Aare l — californiſche 152. — virginiſche 152. Wachtelkönig 36. 38. Waldammer 36. 160. Walddroſſel 67. Waldhühner 44. Waldkauz 44. 238. 385. 407. Waldlaubvogel 39. 190. Waldohreule 44. 157. Waldſäuger 67. Waldſchnepfe 35. 45. 126. Waldwaſſerläufer 43. 45. 485. Wanderdroſſel 67. Wanderfalke 44. 225. 271. 287. 382. 390. 403. Warbler 67. Waſſeramſel 45. Waſſerhühner 127. Waſſerhuhn, grünfüßiges 38. Waſſerläufer, dunkler 39. 43. — heller 44. Waſſerralle 36. Waſſertreter, ſchmalſchnäbeliger 42. 281. Weidenammer 36. Weidenlaubvogel 45. 189. Weihen 41. Weindroſſel 42. 179. 244. Weinvogel ſ. Weindroſſel. Weißwangengans 42. Wellenſittich 462. Wendehals 36. 43. 431. hl 27. 35. 5 Wieſenſchmätzer 41. 42. Wieſenſtar 72. 125 Er Wieſenweihe 41. 157. 226 55 Wildfaſan 95. 19 Wildgans ſ. Shane Wildputer 85. Ei, Wildtauben 127. Wire-tailed Snipes 78. Würger 127. — großer |. Raubwürger. — rotkopfiger 194. 237 277. 324. — rotrückiger 135. 139. 104. 245. 277. 483. — — ſchwarzſtirniger 41. 276. Würgfalke 38 231 ERTL FR | 2 EB a ne } r Zaunammer 353. Zaungrasmücke 41. 191. a Zaunkönig 24. 36. 68. 191. 201. 392. 478. Zeiſig 41. 45. 69. 193. 458. Zeumer, Ziemer | Te vogel. b Ziegenmelker 45. 223. Zwergammer 36. Swe eee 139. 194. 5 ae 42. Zwergkormoran 353. 355. 77. Zwergmöve 213. 75 5 Zwergrohrdommel 38. 226. 1 Zwergſäger 39. 229. Zwergſumpfhuhn 36. Zwergtaucher 38. 229. 155 393. e Zwergtrappe 5. 41. 227. BR . — Be: EEE 8 TE DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS, N \ 8 IR N Ss S 7 Ornithologische Monatsschrift. E. von Schlechtendal. 1900. K. Th. Liebe. W. Thienemann. 7 77 eee ai Wer 2 * 1 1900. Ornithologische Monatsschrift. II. Lith. Ans t. Fr. Eugen Köhler, Gera-Untermhaus Weihnachten im Parke. SPISJI9WWOS ui (sn pay) JOuynyasuy9siooM] S a —— = - ———— = III Me MI SOA p A, A ue p Mauss ru unn 0061 Na- vugd amo N39N3 ng Nos Fog Al MOS p uo 2 A uon p MAUS; Aua W Ornith. Monatsschrift d. Deutschen V. 2 Sch. d. Vogelwelt. 1900. N DRIN | 4 ; Alpenschneehühner (Ptarmigans, White Grouse) terkleide. ın im W DRUCK VON FR. EUGEN KOHLER, GERA-UNTERMNAUS, VI. Monatsschrift. DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS. Ornithologische — 1900. — Ornithologische Monatsschrift. VI. VON FR. EUBEN KOHLER, ot A- UHU Das biologische Museum in Stockholm. 1900. Ornithologische Monatsschrift. VII. . Go LG 2 72 . Ge 2 . N; DR: RE * e „ e,, DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS. | Stockholm. er F Landschaft aus dem nördlichsten Skandinavien im biologischen Museum in Stockholm. (yeredeidg) ufssegsg SPUISYJ9SN "SANYHNYFLNN-VWYI9 “Y3THON N39N3 "44 NOA go IIIA 4ayossjeuom eps Solon 0061 uo snyenb en, 10) snu ‘ 8 1 eIseyg urs Sur 00 e | O8 iI ‘uynyıkjes SEE N * . 5 N Se 8 N \ N \ 2 N N‘ IR u N 2 e e,, 2 N ö . DD | ui s i e w SEEN \ ee; N ION a8 5 a ar en Z . 5 N. a ” I 5 2 Z . a? 5 . 2 ue, , . , , .. , , N N N STR \ — N N RN Ben IR \ RN N N RR RUN N N J N N Mi STIER eg 4 zo , Z N N "XI yayossyeuom OYISTSOJOYMUIO 0061 1900. Ornithologische Monatsschrift. Phasianus Reevesii Gray. Königsfasan. 1 Männchen. Thaumalea Amherstiae (Leadb.). Diamantfasan. 2 Männchen. 3 Weibchen. X. — A ud AEN "UOYUDUUuRW ueseJIsqfIs () sniowayJsAu snwosoJdng ueseJpjon) (I) vod esfewneyyf, SAVNWNHINN) -VA39 YIINDU dg e er Na “IX Yayossyeuom Ayasıdojoygug. uoygqpM "usypuuem 'ueseyung) IIIsIX J0[09IS19A snueiseyg HNSALNN-WAAO "UTINOY NAONF "34 e RAT — — \ N N NO * 3 8 — 4 BR PEN N N10 "UOyDuugW uoqoduuꝝE xi (7) snes uedosdeu | undes (Cue) snuefedwı snaoydoydo7 ‘uesejzuein Snoyw J2uf-euop tun vobng Ar ISUy An! . 35 un 4 5 r 0061 Sneyursogun-wuon olyal vaßnz ug usuy lin rn“ 5 . Ye Ye) 0061 nejdjs3srds () winyesesfesigq uo1ypaLdAjog N-V839 da NASN AsNY HAN AX payossyeuom Oydstdofoynumg — A Br — En BT er; 7 * 2 N 8 e 1900. Ornithologische Monatsschrift. XVI. Fuss des Uhus, Bubo bubo (L.). Wr E # * 15 05 fi XVII. Ornithologische Monatsschrift. Fuss von 1 Falco aesalon Tunst. 1900. ). isus (L ter n i 1p kenhab 2 Acc icht. Fin Merlinfalke. Chromolith. Fr. Eugen Köhler, Gera-Untermhau 1900. Ornith. Monatsschrift d. Deutschen V. z. Sch. d. Vogelwelt. XVIII. Coracias garrula L. Blaurake. Junger Vogel. Altes Männchen. (eus) estu1ogipes erdadıpe uo U ou S) earu1ogpea eidediſeg ‘Tary9 s S2 S e J N SS IN N — — u N RT TI SS M IS > qq SE BZ N N N GB U RT SS ee. ; N N ZN... JFlayossteuopy Pyası3ojoyfuig 0061 A ue e SUs9sg4NnI snJoyouAyy “uynynqweuj Sneywusayun yon "ojuoy vobng ay; u XX 4Uyossyeuom Sypstdojoygiung Bun | 0061 N Et AR 77 — IXX 4ayassyeuom HYISTSOTOYAMIO SNYNNN3LNN-YY3B ane N38N3 44 NOA xonuda 55 N x DANN aM 7 ypLayossgeuopg ese — — ̃ ͤ⁴j 4 PUUNIQULIBAN OT "UOPUOrT 6 'A8WO 'I8 8 "uopuor] z "Sanqweg 9 "uopuorg g "Sanqweg 7 sodepng 8 WWO 8 3 JaeZyyngs I Ypaeyyoıng Npueugapjidg SiuloAday S- ? 'spuempg-aujiyy snıpew sıusoAday G—T Konyoan, snwixew sıuyoAday 01 —6 esso 'uneu / neues H- STUAOAdN "SAYHNUTLNN-YH3S Maos dogg en NOA Noguo N N I 5 S , . 7 ,,, , IIIXX Mess ru OyosLsojoygtung 7 0 3 Pl nn J 8 1900. Ornithologische Monatsschrift. XXIV. Alpendohle. Pyrrhocorax pyrrhocorax (L.). DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS. Ornithologische Monatsschrift. XXV. Fuss des Wanderfalken, Falco peregrinus Tunst. XXVI. Ornithologische Monatsschrift. he, Circus cyaneus (L.). i 9) 3 2 — O N — ® D u 7 2 — 1900. Ornithologische Monatsschrift. XXVII. N S IN NUR N U IN III IN Ss an IR Lt DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS, Riesen-Alk. Plautus impennis (L.). jhologische Monatsschrift. XXVIII. T1111 DRUCK VON FR. EUGEN KÖHLER, GERA-UNTERMHAUS. Pe 1900. Ornithologische Monatsschrift. XXVIII. Eier des Riesen-Alks, Plautus impennis (L.). „ 7 — i nn e . oder deren Raum 30 Pfg. Vereins rn bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 f 10 Mk. gen 2 au nn an or Eugen Köhler's Verlag in Gera Untermbaus. Bet Lorfaun. on Hagen beck Handlung exotischer Vögel En: Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 15 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Jier- und Singvögeln. versand unter Gewähr lebender Ankunft. — Preislisten und Sprach verzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. erlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. > (Zoologischer Beobachter.) | a schrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tieres 3 = Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. = a Redigiert von Prof. Dr. ©. Boettger. a er a 5 Jährlich 12 Hefte M. 8.—. we 8 Fahrgang IX nebst Sachregister für Band 8 zusammen M. 100.—. 5 ER inserate pro Zeile 20 Pfg. * = Das re: = Das Frottohen e Bepflanzung und Bevölkerung, Anleitung zur Zucht, Pflege und Abrichtung von Johann von Fischer. bu fur Terrarienbesitzer und Tierhändler. — 80 mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M.12.— | 6!/, Bogen mit Tafel und Abbild. 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Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. Versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. Der Abonnement Inserate: | vierteljährlich die einspaltige Zeile 75 Pf. 15 Pf. | Amtliches Organ des Sonderausschusses für Geflügelzucht der Landwirtschaftlichen Kammer für die Provinz Brandenburg und der demselben angeschlossenen Vereine. Redaktion: Bruno Dürigen, Charlottenburg. Der „Deutsche Geflügelhof“ bringt alles Wissenswerte auf dem Gebiete der landwirtschaft- lichen Nutzgeflügelzucht. sowie rationellen Tauben- und Kaninchenzucht, auf den Sport dabei gebührend Rücksicht nehmend, belehrende Artikel für den Anfänger, Beschreibungen und Abbildungen. 25 Probenummern kostenlos ag durch die Geschäftsstelle Otto Koobs Verlagsanstalt, Forst i. L. | Das von 91 115 Hans Freiherdn von Berlepſch verfaßte Werk „Der 5 ich gebunden oder broſchiert gegen Einſendung von M. 1.50 bezw. M. 1.10 poſt⸗ * 7 7 u * > N \ en 1 12 8 „ N‘ u 5 rr — N N S in NR ea 1 a n 8 „ 1 — * ern denne — vg G Tändifche vögel zu verlangen. Niſtlräſten nach vorſehrift des Herrn Hofrat profeſſor Dr. Liebe für Stare, Meiſen, 5 Rotichwänze, Fliegen ſchnäpper ꝛc. ꝛc., ſowie für aus- halte empfohlen und bitte ich Preisliſte Carl Frühauf in Schleuſingen. Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse — Auflage 15000 = Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. . Offizielles Organ des Landesverbandes der Geflügelzucht- und Vogelschutzvereine Württem- bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kanarienzüchter -Ver- bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 120 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber und Züchter. * Jede Nummer enthält aus den einschlägigen Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, 2 Die Geflügel- Börſe vermittelt als das angefehenſte und verbreitetſte Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Kauf und Angebot von Fhieren aller Art, enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über 8 alle Zweige des Thierſports Lebens weiſe, Achtung und Pflege des Geflügels, Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. Brieftanben⸗, Hunde⸗ u. Jagdſport. | die nicht nur für den Züchter nützliche Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für den Liebhaber und Laien belehrend, anregend und interessant sind. Diesen Abhandlungen schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätigkeit unserer süd- deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen kleinere interessante Mitteilungen aus der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- .artiges Feuilleton vervollständigt den redak- tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen Auswahl von Angeboten und Nach- fragen aus dem Tiermarkt anreiht. Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Süd- deutsche Tier-Börse“ durch die Post bezogen nur 75 Pfg. vierteljährlich und sollte niemand versäumen, der an irgend einem Zweig der Tierwelt Freude und Interesse hat und die Zeitung noch nicht kennt, sich die- selbe bei der nächsten Postanstalt zu bestellen. Der Verlag der Süddeutschen Tier-Börse. Heilbronn a. N. üchteru.biebhab von Geflügel, Züchter leds gen 5 > sung Anne Die Beſonders werthvoll find die Krank- heits- und Sektions-Berichte von der Königlichen Veterinärklinik der Univerſität Leipzig und der Sprechſaal, in welchem auf Anfragen zuverläſſige Auskunft von bewährten Fachleuten ertheilt wird. Abonnementspreis vierteljährf. 75 Fig. Erſcheint Mittwochs. Sämmtl. Poſtanſtalten u. Buchhandlungen nehmen Beſtellungen an. Inſertionspreis: 8 Zeile oder deren Raum 20 15 robenummern gratis und franko. Expedition der Geflügel- Börse (R. Freese) Leipzig. eo Anzeigeblatt de der Ornittzologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. E: Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und E A bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. * Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗ ⸗Untermhaus. es Das von Herrn Gans Freiherrn von Berlepſch verfaßte Werk „Der 1 geſamte Vogelſchutz“ (96 Seiten illuſtrierter Text und 8 Chromotafeln) ſende ich gebunden oder broſchiert gegen Einſendung von M. 1.50 bezw. M. 1.10 1 frei zu. Das Buch hat viele namhafte Empfehlungen. Ber ei, Rohmer, Nendant Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel . "äh Spielbudenplatz ıg Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 | , Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und B e noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten 2 75 e * Tier- und Singvögeln. | F IR U Ev Versand unter Gewähr lebender Ankunft. 5 Er Ss Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. Sie beziehen kostenfrei für 3 Monate die Zeitung: „Der Stellenbote“, Organ für stellensuchende Forst- und Jagdbeamte, Landwirte und Gärtner oder die Zeitung: „Der Hunde-Markt“, Anzeiger für den An- und Verkauf von Hunden aller Rassen, wenn Sie eine Anzeige im / Werte von M. 1,25 ein- 2 f senden oder inserieren einmal 10 Zeilen umsonst, wenn Sie für drei Monate Abonnent einer Zeitung werden (Preis M. 1,25 pro Quartal.) Probenummern gratis und franko. Dortmund. Die Expedition. uohvlgog ne J ane 99918 unnopavcd aylvgasymı arg d aun zou noplasız udgoab asus aun neee ub end 10a gel an Bl OT ROUND eee de NE past Bed mı ug mophgAvad SKK WI ua BvR yuglanıg wir ac laat n oh gas ‘AS a uagaßadenvnag uppaRaßgnn um qudöng paar ne PaalıDı ad pn Jopyppuaut J8 agu gun sollmu unponsm mag" a0 a \ dase“ N 1 1 ona diane 10 8 Hos 00 rn .- 2 co & — * = = = So = — 2 — — = do uag uaos Bundaau MELDE omonegog 9 „qunda Hu \ sv Jap arsausbaruv gun araauollo] euseg 8e 79918 anus ono aa and pang “Paula obo aaaalıun bunboasdgg „pund ill pund 4) A0 sind alparspnagenıg appauıg u AUG FUHNAIR PA WPIIO NND snv ala dig al Pro MRS BÄNdarprıual IQ URJAI hend dus; pu obe a ub 9 2 7 Nifkäften nach verſchrift 3 des Herrn Hofrat Profeſſor Dr. Liebe für Stare, Meiſen, Kotſchwänze, Fliegen⸗ 2 UL jchnäpper ıc. ıc,, ſowie für aus- Ni H ländiſche Vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliste 5 zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſinge. Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügelzucht, 22. Jahrg. Herausgeg. vom Ornith.Verein zu Stettin. Organ desVerbandes der ornith. Ver. Pommerns. Erscheint monatlich. Abonnementspreis durch den Buchhandel oder die Post (Zeitungs-Preis- liste von 1894 Nr. 7501) bezogen pro Jahrgang 2,50 M., für Mitglieder des Verbandes 1 M. Beiträge, Vereinsnachrichten etc. für den redaktivnellen Teil sind bis zum 20. und Inserate, die mit 20 Pf. pro zweigespaltene Petitzeile berechnet werden, mit dem Betrage, event. in Briefmarken, bis zum 25. des lauf. Monats an den Redakteur H. Röhl, Stettin-Grünhof, einzusenden. Grse. Die Insekten-Börse Internationales Wochenblatt der Entomologie und :5 ogisches Organ 2 Meat. Nase ausch 90 em — Insertionspreis pro Abonnements - Preis pro Nee 0 2 Fr. 75 Cent. — Probenummern — Kreuzband durch die Verlags- Buchhandlung 4 gespaltene Borgiszeile Mark —. 10. Frankenstein & Wagner, Leipzig, Salomon- strasse 14, pro Quartal Mark 2.20 = 2 Shilling Quartal Mark 1,50, für das Ausland per 2 Pence ist für Entomologen und Naturfreunde das hervorragendste Blatt, welches wegen der be- lehrenden Artikel, sowie seiner internationalen und grossen Verbreitung betreffs Ankauf, Ver- kauf und Umtausch aller Objecte die weit- Probe-Abonnementlehren dürfte. Zubeziehen gehendsten Erwartungen erfüllt, wie ein durch die Post. gratis und franco, hat Wer seine Frau lieb: Die Deutsche Hausfrau. vorwärts kommen will, lese Dr. Bock’s = Buch: „Kleine Familie.“ 30 Pf. Briefm. Organ in n a eins. G. Klötzsch, Verlag, Leipzig. 2 Berlin W. 57. 4 Gebe ab Monatsschrift 189199, | Ausgezeichnetes Familien- und ragt 9 geb. à 3,50 M., zus. 27 M. Abonnementspreis jährlich 3 P. Roux, Leipzig, nur 30 Pfg. g Sophienstr. 18, III. Inserate finden vorzügliche — 8 © enable 8 Monats chain. 5 . g Herausgegeben vom die durchgehende Korpus⸗ Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Bereinsmitgliebern und dl bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. N ben ſind zu richten an ar rn Köhler's Verlag in Gera⸗ ⸗Untermhaus. | 3 1 Herrn Se Sei von Deren ſch verfaßte Werk „Der dehnte 96 Seiten illuſtrierter e und 8 1 0 u Sa "Ro h mer, Rendant. de Hagenbee Handlung exotischer Vögel | ER | Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 . ie Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden unt noch nicht sprechenden Rasa len: sowie 8 Arten 2 va Zier- und Singvögeln. versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprachverzeichnisse auf . kostenlos und postfrei. EEE Im Verlage yon. - F riedrich Kirschenfauth, Stuttgart, Rotebühlstrasse 171 a erscheint il. Kleintier- und Geflügel-Zeitung“ mit den Beiblättern Der Hundefreund“ und „Kleintier- und Kaninchenfreund“ fizielles Organ des „Württemb. Doggenklub“ und der „Vereinigung Süd- und Südwest- * deutscher Kaninchenzüchtervereine und Einzelzüchter“. # munen Fachschrift für Kleintier-, Hunde-, Kaninchen-, Vogel-, Bienen-, Fischzucht ad Aquarienkunde. 28 Zeitschrift „Kleintier- und Geflügel - Zeitung“ erscheint wöchentlich am Mittwoch, 3 kostet 75 Pf. pr. Vierteljahr, ist die einzige Zeitschrift, welche die Interessen der . 1 GE Kleintier- und Geflügel-Zucht in dieser Weise vertritt. # 1 22 Die Beiblätter können auch einzeln bezogen werden. — Für Vereine bedeutende Er mässigung. Probenummern, aus denen alles Nähere ersichtlich, gratis und franko. xiv | Niſtkäſten nach vorſehrift des Herrn Hofrat profeſſor Pr. Liebe für Stare, Meiſen, Rotſchwänze, Sliegen- ſchnäpper ꝛc. ıc., ſowie für aus · J N G ländiſche Vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte 3 zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſingen. bie Ti „= II Mauerläufer (letztjähr.Q) M.40. ee Die Ti I auerläufer (letztjähr. ) M. 40.— 7 . b wel N 1 Alpenkrähe (rotschnäblig, ö Zeitung für Ornithologie, Geflügel- und selbstgezüchtet) 25.— Kaninchenzucht. Organ einer grossen | Sehneefinken per Stück 2 8 Zahl schweizerischer Geflügelzucht- hat unter Gewähr lebender, tadelloser vereine und der Genossenschaft schwei- Ankunft überzähligerweise abzugeben zerischer Kaninchenzüchter. ö Präparator Zollikofer Erscheint jeden Mittwoch. St. Gallen (Schweiz). ? Inserate finden weiteste Verbreitung n r Die Deutsche Hausfrau, * Mk. 1,20 pro Vierteljahr, sowie jede | Organ für den bürgerl. Haushalt ei Buchhandlung à Mk. 1.— pro Viertel- in Stadt und Land. a jahr jederzeit entgegen. Berlin W. 57. — Probenummern gratis und franko | Ausgezeichnetes Familien- und Unterhaltungsblatt. durch die Verlagshandlung Abonnementspreis ¼ jährlich H. R. Sauerländer & Co. nur 30 Pfg. f 4 Aarau. Inserate finden vorzügliche Verbreitung. ? Ornithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunengebiet. Das „Ornithologische Jahrbuch“, welches sich als einziges Journal die ausschliessliche Pflege der europäischen, bezw. der Ornis des palaearktischen Faunengebiets zur Aufgabe gemacht hat, beginnt mit 1898 seinen IX. Band. Es erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2'/, bis 3 Druckbogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei direktem Bezuge für das Inland 5 fl. ö. W., für das Ausland 10 M. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 M. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 2 — — — N 2 77 NK * NIN A AU — 2 YA 2 — L — nn G32 II SNN — 1 U l NN I ZAZNZIEN N \ A N Y RS N IS — DATE 4 L 728 NT IE HN NER ANL 888 3 fl. = 6 M. (nur direkt). Probenummern gratis und franko. SIR Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Raume am Um- KR schlage Aufnahme. Inseraten-Berechnung nach Vereinbarung. 4 Alle Zusendungen, als Manuskripte, Druckschriften, Abonnements und ZN Annoncen bitten wir an den unterzeichneten Herausgeber, Villa Tännenhof 72 A S 2 bei Hallein, zu adressieren. Victor Ritter von Tschusi zu Schmidlioffen. e 1 \ INT en 1 N ANN LINIEN XV ak x = W In — — 2 a D 2 ZN IN — (® | 5 — 1800 Anzeigeblatt #6 der Ornithologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. - Es it noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln I und II, erſtere in zweiter verbeſſerter Auflage, vorhanden, welche beſonders zur Belehrung in den Schul⸗ und Kinderzimmern nicht fehlen ſollten. Dieſe beiden Wandtafeln können von den Mitgliedern unaufgezogen den ermäßigten Preis von 6 M., auf Leinwand und mit Rollſtäben verſehen 10 M. bezogen werden. für für Noch bemerken möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel II: 52 gut kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt ſind. Zeitz. Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse Auflage 15000 = Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. Offizielles Organ des Landesverbandes der Geflügelzucht- und Vogelschutzvereine Württem- bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kanarienzüchter -Ver- bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 120 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber und Züchter. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, Rohmer, Rendant des Vereins. Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. c — Versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprach verzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. die nicht nur für den Züchter nützliche Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für den Liebhaber und Laien belehrend, anregend und interessant sind. Diesen Abhandlungen schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätiekeit unserer süd- deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen kleinere interessante Mitteilungen aus der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- artiges Feuilleton vervollständigt den redak- tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen Auswahl von Angeboten und Nach- fragen aus dem Tiermarkt anreiht. Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Süd- deutsche Tier-Börse* durch die Post bezogen nur 75 Pfg. vierteljährlich und sollte niemand versäumen, der an irgend einem Zweig der Tierwelt Freude und Interesse hat und die Zeitung noch nicht kennt, sich die- selbe bei der nächsten Postanstalt zu bestellen. Der Verlag der Süddeutschen Tier-Börse. Heilbronn a. N. G5 H. HEILAND | N 2 Drahtweberei, Flechterei, Sieb-, Gitter- und Darrhordenfa ] Magdeburger Str. No. 6, Halle d. S., dicht an den Bahn Eiserne 7 Hühnerhöfe, Volieren, He: Batisielle im Drahtgeflechte mit Spiralbe- ® für Geflügelzucht. N BI), 1 3 aa un. 7 ud spannung, Pavillons, Spalier dopp. elast, Sommerlauben. Spiraldraht- Wildzäune Garte matratzen. 1% N 91 und P 3 2 AN N 4 G REN einlassunge Drahtgewebe & N 8 1 N Grab-, K01 glatt 1 und geköpert . Dach- und 8 für industrielle, chem. SER ER Treppengeländer, und ee Zwecke. 8 a N = el Thorwege, a Siebe e EEE Keller-u,Thi in Holz und Eisenrand. 3233000 Durchwürfe ® R gerippt u. verz für Erde, Sand. Kies u. Kohlen. SR Fenstervorsetzer Ah u. Fliegenschrankgaze. Schmiedeeisen. Stacheldraht und Stacheldrahtzäune. Verlag von Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. (Zoologischer Beobachter.) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Ti Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. Redigiert von Prof. Dr. O. Boettger. Jährlich 12 Hefte M. 8.—. Jahrgang I—XXX nebst Sachregister für Band I—XX zusammen M. 100.—. F 5 inserate pro Zeile 20 Pfg. | 12 D Das Jerrarium, Dus Frettchen. seine Bepflanzung und Bevölkerung, | Anleitung zur Zucht, Pflege und Abr von Johann von Fischer. 2 Handbuch für Terrarienbesitzer und Tierhändler. von Johann von Fischer. 384 S. 8° mit 40 Holzschn. Eleg. geb. M. 12. | 6'/, Bogen mit Tafel und Abbild. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 1900. Anzeigeblatt #7 der Ornitbologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. Men Es iſt noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln I und II, erſtere in zweiter verbeſſerter Auflage, vorhanden, welche beſonders zur Belehrung in den Schul⸗ und Kinderzimmern nicht fehlen ſollten. Dieſe beiden Wandtafeln können von den Mitgliedern unaufgezogen für den ermäßigten Preis von 6 M., auf Leinwand und mit Rollſtäben verſehen für 10 M. bezogen werden. Noch bemerken möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel II: 52 gut kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt ſind. Zeitz. Rohmer, | Rendant des Vereins. Christiane Hagenbeck ; Handlung exotischer Vögel NE £ an Spielbudenplatz 19 Hamburg A Spielbudenplatz 19 Ya >) Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und ,, - : . ; 7 /Äs) noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten N / Zier- und Singvögeln. Y NN j 7 * W Versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprachverzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. Die ersten wirklich naturgetreuen Artefakte der riesigen Eier von Aepyornis maximus absolut naturgetreu in Farbe, Form und Gewicht (Länge 314½ mm, Breite 243 mm, Gewicht 2360 g), nach dem im Besitz des Reichsgräflich Schaff- gotsch’schen Museums in Warmbrunn befindlichen Original-Ei hergestellt, liefert zum Preise von 20 Mark netto exklusive Verpackung Wilhelm Schlüter, Halle a. S., Naturalien- und Lehrmittelhandlung. unn Im Verlage von Friedrich Kirschenfauth, Stuttgart, Rotebühlstrasse 171a, erscheint 5 er \ „Ill. Rleintier- und Geflügel-Zeitung” mit den Beiblättern wi „Der Hundefreund“ und „Kleintier- und Kaninchenfreund“ : Offizielles Organ des „Württemb. Doggenklub‘‘ und der „Vereinigung Süd- und Südwest- “3 deutscher Kaninchenzüchtervereine und Einzelzüchter‘. 1 Illustrierte Fachschrift für Kleintier-, Hunde-, Kaninchen-, Vogel-, Bienen-, Fischzucht und Aquarienkunde. Unsere Zeitschrift „Kleintier- und Geflügel- Zeitung“ erscheint wöchentlich am Mittwoch, sie kostet 75 Pf. pr. Vierteljahr, ist die einzige Zeitschrift, welche die Interessen der Kleintier- und Geflügel-Zucht in dieser Weise vertritt. Die Beiblätter können auch einzeln bezogen werden. — Für Vereine bedeutende Ermässigung. Probenummern, aus denen alles Nähere ersichtlich, gratis und franko. C. H. MEILAND ; Drahtweberei, Flechterei, Sieb-, Gitter- und Darrhordenfabrik Magdeburger Str. No. 61, Halle a. I dicht an den Bahnhöfen. Eiserne Bettstellen mit Spiralbe- N spannung, | dopp. elast. Hühnerhöfe, Volieren, Heckbauer, Drahtgeflechte für Geflügelzucht. Pavillons, Spaliere u. Sommerlauben. IT 2 # un 1505 S D SE en RR . IR 2 1 N FIR 2 22 1 222 aun . 5 NA Beet- und Park- matratzen. NER n 4 0 Drahtgewebe dune uten RIES: 2 2 a NAD rab-, Balkon-, 8 S s und geköpert > 5 DR N Dach- und EEE REIZE EHEN : 3 für industrielle, chem. 8 7 ER ER SEE TORE Treppengeländer, j Pede ode . und Sa Zwecke. EEE LEEETETERS Thorwege, ; Bu) 18 85 2 S | Keller-u.Thürgitter, ın o 2 un ısenrand. ARTE CR BR, 79 8 x N 7 LA 5 EN : 9 2 hwürf Sooo 2020004 Sr 2 Durchwürfe o gerippt u F 22 . 5 Ex x ET Ns 8 e e 2 ee für Erde, Sand, Kies u. Kohlen. EEE SER ER in eee Beh Fenstervorsetzer une Draht und u. Fliegenschrankgaze. Schmiedeeis: Stacheldraht und Stacheldrahtzäune. 5 5 RE) EEE 2 T Bl . ’ 55 72 2 8 X x — 35 hi 2 sh A € A en BEE 17 a y zeit blatt . De x 47 A 5 ; % 35 5 9 Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vn und n bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. ER Se 8 zeigen u zu an an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗ ⸗Untermhaus. rn noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln J und II, 7 w weiter e ee vorhanden, welche beſonders zur Belehrene = Br — | Ko n möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel 1155 dur kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt find. Rohmer, Rendant des . u oder Sn gegen Einſendung von n M. 1.50 bezw. M. 1.10 1 8 1 zu. Das N hat viele RL, Empfehlungen. 75 Ben Nohmer, Rendant. 2 [27 « Werte von M. 1,25 ein- Nau senden oder inserieren a aaa) a SS TRTUSTIR] 'einmal&@10 Zeilen umsonst, wenn Sie für drei Monate Abonnent einer Zeitung werden (Preis M. 1,25 pro Quartal.) Probenummern gratis und franko. Bl 09 hat Dice m uud ı pund i snd F Beten e Ilhan aeg ub ollegozus aun 19191 Sugo DA 1199 TRIER RI RTORTENUNTNEN DM UA NZ Up IN pon dog pang “panlaı 3 N = ; S =, Sie 4 SEIEN — = = 5 . 3 } 5 EEE 5 beziehen kostenfrei 8 se S 8 8 090 für 3 Monate die Zeitung: R „ 5 2 8 er 5 =. 2 „Der Stellenbote“, — 2 S 8 2 7. ERS 23: l 8 Organ für stellensuchende Forst- und ZW: 3 2E82.R 7 2 5 2 5 a 2 25 a 5 8 N 8 8. = Jagdbeamte, Landwirte und Gärtner RE 2 X 2 S2 2 2 22 S . . > m 23 2 S 2 . oder die Zeitung: f „ * . ER — 2 x - 2 412 ; 5 2 2 X 2 22 4 N 86 . Es — „Der Hunde-Markt“, | AN, N 1 = — > 2 82 ; n 3 2 — Anzeiger für den An- und Verkauf „ e 2 ar m 723 35% 5 2 von Hunden aller Rassen, * 2 Fe 22% . u D D — 7522@3 5 2 wenn Sie eine Anzeige im 3333 9 — = 5 5 = an = 3 2 — = —2 = — — 8 * a 2; 8 Dortmund. Die Expedition. N a TEN A iu „ie NR NIe C. H. HEILAND- Drahtweberei, Flechterei, Sieb-, Gitter- und Darrhordenfabrik . 2 Magdeburger Str. No. 61, Halle d. . dicht an den Bahnhöfen. | Eiserne N Hühnerhöfe, Volieren, Heckbauer, Beftstellen \ Drahtgeflechte mit Spiralbe- Bu für Geflügelzucht. | spannung, 5 | Pavillons, Spaliere u. dopp. elast, IN Sommerlauben. FERIEN, 1 Spiraldraht- SS Wildzäune, Garten-, — — ee 5 matratzen. 1% IQ Beet- und Park. * a einfassungen. Drahtgewebe % S 5 379 5 Grab-, Balkon-, und geköpert S Dach- und für industrielle, chem. Treppengeländer, und . 8 Thorwege, a A e Lleoller-u. Tnürgitter, in Holz und Eisenrand. e f | 3 2 SER RS 2% einfach, Durchwürfe REES 3 3 RE gerippt u. verziert 15 \r j SS ELTERN 2 EEE ERS RL 9 für Erde, Sand. Kies u. Kohlen. E N a Fenstervorsetzer Draht und u. Fliegenschrankgaze. Schmiedeeisen. Stacheldraht und Stacheldrahtzäune. Wochenblatt Züchter u.Liebhaber von Geflügel, Hundeng Kaninchen, — Die „Geflügel-Börſe“ vermittelt als Beſonders werthvoll ſind die Rrank⸗ das angeſehenſte und verbreitetſte heits- und Sektions-Berichte von der © HJachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte Königlichen Veterinärklinik der Univerfität 5 Leipzig und der rechſaal, in welchem Kauf und Angebot 55 ben ra 1 von 7 ewährten Fachleuten ertheilt wird. 3 von Thieren aller Art, Abonnements pee e 75 Pfg. 5 > : enthält gemeinverſtändl. Abhandlungen über Erſcheint Mittwochs. alle Imeige des Chierfpurts aebmen Beſtelnngen an ; f tionspreis: Lebensweiſe, Züchtung und Pflege | gpeipattene Balle ober deren Raum 20 ff. des Geflügels, Probenummern gratis und franko, Sing⸗, Ziervögel und Kaninchen. Expedition der Geflügel- Börse Brieftauben⸗, Hunde⸗ u. Jagdſport. (R. Freese) Leipzig. e e We . 1900. Anz eigeblatt M 9.10. der Ornithbologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 ME. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera— Untermhaus. Es iſt noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln I und II, erſtere in zweiter verbeſſerter Auflage, vorhanden, welche beſonders zur Belehrung in den Schul⸗ und Kinderzimmern nicht fehlen ſollten. Dieſe beiden Wandtafeln können von den Mitgliedern unaufgezogen für | den ermäßigten Preis von 6 M., auf Leinwand und mit Rollſtäben verſehen für 10 M. bezogen werden. Noch bemerken möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel I: 52 gut kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt ſind. Zeitz. Rohmer, Rendant des Vereins. Im ao von Friedrich Kirschenfauth, Stuttgart, Rotebühlstrasse 171a, erscheint „Ill. Rleintier- und Geflügel- Zeitung“ mit den Beiblättern 5 „Der Hundefreund“ und „Kleintier und Kanınchenfreund“ | == Offizielles Organ des „Württemb. Doggenklub‘‘ und der „Vereinigung Süd- und Südwest- deutscher Kaninchenzüchtervereine und Einzelzüchter“. Illustrierte Fachschrift für Kleintier-, Hunde-, Kaninchen-, Vogel-, Bienen-, Fischzucht und Aquarienkunde. Unsere Zeitschrift „Kleintier- und Geflügel-Zeitung“ erscheint wöchentlich am Mittwoch, sie kostet 75 Pf. pr. Vierteljahr, ist die einzige Zeitschrift, welche die Interessen der Kleintier- und Geflügel-Zucht in dieser Weise vertritt. Die Beiblätter können auch einzeln bezogen werden. — Für Vereine bedeutende Ermässigung. Probenummern, aus denen alles Nähere ersichtlich, gratis und franko. Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügelzucht. 22. Jahrg. Herausgeg. vom Ornith. Verein zu Stettin. Organ desVerbandes der ornith. Ver. Pommerns. Erscheint monatlich. Abonnementspreis durch den Buchhandel oder die Post (Zeitungs-Preis- liste von 1894 Nr. 7501) bezogen pro Jahrgang 2,50 M., für Mitglieder des Verbandes 1 M. Beiträge, Vereinsnachrichten etc, für den redaktionellen Teil sind bis zum 20. und Inserate, die mit 20 Pf. pro zweigespaltene Petitzeile berechnet werden, mit dem Betrage, event. in Briefmarken, bis zum 25. des lauf. Monats an den Redakteur H. Böhl, Stettin-Grünhof, einzusenden, XXX N „H. MEILAND ł Drahtweberei, Flechterei, Sieb-, Gitter- und Darrhordenfab Magdeburger Str. No. 61, Halle d. S., dicht an den Bahubbten- Eiserne Bettstellen 2 e TI Hühnerhöfe, Volieren, Heckbauer f Drahtgeflechte mit Spiralbe- ya en spannung, OR \ SUN Pavillons, Spaliere u 4 n 0 8 dopp. elast. 7 BERN Sommerlauben. Wildzäune, Garten-, | . Spiraldraht- 88 — 1 TIER ,, . ,, , e, WR e. WIR matratzen. 0 IN Beet. und Park Drahtgewebe & SI Einfassungen. und geköpert - 8 Dach- und * für industrielle, chem. 1% | Treppengeländer, $ und technische Zwecke. RER Thorwege, 7 Siebe n N a N; ER 5 ürgi 1 in Holz und Eisenrand. a RR EN BEER Keller u. Türgitter, 4 8 SER ER 8 einfach, Durchwürfe x ER | gerippt u. verziert für Erde, Sand, Kies u. Kohlen. RER 7 nn Fenster vorsetzer Draht und u. Fliegenschrankgaze. | Schmiedeeisen. Stacheldraht und Stacheldrahtzäune Abonnement Inserate: vierteljährlich die einspaltige Zeile 16 75 Pf. 15 Pfl. Amtliches Organ des Sonderausschusses für Geflügelzucht der Landwirtschaftlichen Kammer für die Provinz Brandenburg und der demselben angeschlossenen Vereine, Redaktion: Bruno Dürigen, Charlottenburg, Der „Deutsche Geflügelhof“ bringt alles Wissenswerte auf dem Gebiete der landwirtschaft- lichen Nutzgeflügelzucht. sowie rationellen Tauben- und Kaninchenzucht, auf den Spo dabei gebührend Rücksicht nehmend, belehrende Artikel für den Anfänger, Beschreibun und Abbildungen. n e Probenummern kostenlos “ag durch die Geschäftsstelle Otto Koobs Verlagsanstalt, Forst 1. % 100 Anzeigeblatt MU der Ornithologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 g 10 Mk. h Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. Es iſt noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln I und II, erſtere in zweiter verbeſſerter Auflage, vorhanden, welche beſonders zur Belehrung in den Schul⸗ und Kinderzimmern nicht fehlen ſollten. Dieſe beiden Wandtafeln können von den Mitgliedern unaufgezogen für den ermäßigten Preis von 6 M., auf Leinwand und mit Rollſtäben verſehen für 10 M. bezogen werden. Noch bemerken möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel II: 52 gut kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt ſind. Zeitz. | Rohmer, . „Rendant des Vereins. Das von Herrn Hans Freiherrn von Berlepſch verfaßte Werk „Der geſamte Vogelſchutz“ (96 Seiten illuſtrierter Text und 8 Chromotafelu) ſende ich gebunden oder broſchiert gegen Einſendung von M. 1.50 bezw. M. 1.10 poſt⸗ frei zu. Das Buch hat viele namhafte Empfehlungen. Zeitz. Rohmer, Rendant. Niſtküſten nach vorſchrift des Herrn Hofrat Profeſſor > Dr. Liebe für Stare, Meiſen, Rotſchwänze, Fliegen- . ſchnäpper ꝛc. ꝛc., ſowie für aus- RM Aländiſche vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſingen. Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. — Versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprach verzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. XXXIV Drahtweberei, Flechterei, Sieb-, Gitter- und Darrhordenfabrik Magdeburger Str. No. 61, Halle d. 8 dieht an den Bahnhöfen. 8 Eiserne Bettstellen mit Spiralbe- R spannung, dopp. elast, , N 5 „% run e %, = RL 2 gane RN £ {kl 118 Hühnerhöfe, Volieren, Heckbauer, Drahtgeflechte für Geflügelzucht. “ a Pavillons, Spaliere u. Sommerlauben. a LH 21 1. IA Spiraldraht- I > SL 6 Wildzäune, Garten, matratzen. en il N Beet und Park- r Ze EN \ 5 FRE Drahtgewebe We 5 , ulassungen. 7 1955 N rab, Balkon-, und geköpert ER EN Dach- und f für industrielle, chem. 5 „ Treppengeländer, und technische Zwecke. = 8 RS Thorw eg „ . 355 ͤ Kller-u,Thürgitte, e e . „%% bach, Durchwürfe N 25 „„ ER si gerippt u. verziert für Erde, Sand. Kies u. Kohlen. S EEE Ä “in 1 e au Draht und 2 u. Fliegenschrankgaze. Schmiedeeisen. Stacheldraht und Stacheldrahtzäune. Die in Heilbronn a. N. erscheinende Süddeutsche Tier-Börse — Auflage 15000 Wochenschrift für Geflügel-, Vogel-, Bienen-, Hunde-, Kaninchen- und Fischzucht. Offizielles Organ des Landesverbandes der Geflügelzucht- und Vogelschutzvereine Württem- bergs, des schwäbischen Kanarienzüchterbundes, des württembergischen Kanarienzüchter -Ver- bandes, des Verbandes badischer Geflügelzucht- vereine und -Züchter, sowie des Landesverbandes hohenzollernscher Geflügelzuchtvereine, Vereins- organ von über 120 Vereinen ist vermöge ihres reichen, originellen und nutzbringenden Inhalts unentbehrlich für jeden Liebhaber und Züchter. Jede Nummer enthält aus den einschlägigen Gebieten mehrere Artikel von berufener Feder, die nicht nur für den Züchter nützliche Winke aus der Erfahrung enthalten, sondern auch für den Liebhaber und Laien belehrend, anregend und interessant sind. Diesen Abhandlungen schliesst sich eine eingehende Berichterstattung an über die Vereinsthätigkeit unserer süd- deutschen Vereine u. Ausstellungen, des weiteren folgen kleinere interessante Mitteilungen aus der Tierwelt und ein unterhaltendes, ganz eigen- artiges Feuilleton vervollständigt den redak- tionellen Teil, dem sich der Inseratenanhang mit einer reichen Auswahl von Angeboten und Nach- fragen aus dem Tiermarkt anreiht. Bei dieser Reichhaltigkeit kostet die „Süd- deutsche Tier-Börse“ durch die Post bezogen nur 75 Pfg. vierteljährlich und sollte niemand versäumen, der an irgend einem Zweig der Tierwelt Freude und Interesse hat und die Zeitung noch nicht kennt, sich die- selbe bei der nächsten Postanstalt zu bestellen, u Der Verlag der Süddeutschen Tier-Börse. Heilbronn a. x. 2 Die Deutsche Hausbau Organ für den bürgerl. Haushal in Stadt und Land. Ä Berlin W. 597. Ausgezeichnetes Familien- und Unterhaltungsb Abonnementspreis ¼ jährlich | nur 30 Pfg. | Inserate finden vorzügliche Verbrei 1900. Anzeigeblatt 12 der Ornitbologiſchen Monatsſchrift. Herausgegeben vom Deutſchen Vereine zum Schutze der Vogelwelt. Preis für die durchgehende Korpus⸗Zeile oder deren Raum 30 Pfg. Vereinsmitgliedern und Händlern bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Beilagen bis zum Gewicht von 15 & 10 Mk. Alle Anzeigen ſind zu richten an Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera-Untermhaus. | Es iſt noch eine ziemliche Anzahl der Vogelwandtafeln I und II, erſtere in zweiter verbeſſerter Auflage, vorhanden, welche beſonders zur Belehrung in den Schul⸗ und Kinderzimmern nicht fehlen ſollten. Dieſe beiden Wandtafeln können von den Mitgliedern unaufgezogen für den ermäßigten Preis von 6 M., auf Leinwand und mit Rollſtäben verſehen für 10 M. bezogen werden. Noch bemerken möchte ich, daß auf Wandtafel I: 57 und auf Wandtafel II: 52 gut kolorierte einheimiſche Vögel in natürlicher Größe dargeſtellt ſind. Zeitz. Rohmer, Rendant des Vereins. Vas von Herrn Hans Freiherrn von Berlepſch verfaßte Werk „Der geſamte Vogelſchutz“ (96 Seiten illuſtrierter Text und 8 Chromotafeln) ſende ich gebunden oder broſchiert gegen Einſendung von M. 1.50 bezw. M. 1.10 poft- frei zu. Das Buch hat viele namhafte Empfehlungen. Zeitz. Rohmer, Kendant. . des Herrn Hofrat Profeſſor Pr. Liebe für Stare, Meiſen, Rotichwänze, Fliegen ſchnäpper ꝛc. ꝛc., ſowie für aus- ländiſche Vögel halte empfohlen und bitte ich Preisliſte zu verlangen. Carl Frühauf in Schleuſingen. Christiane Hagenbeck Handlung exotischer Vögel Spielbudenplatz 19 Hamburg 4 Spielbudenplatz 19 Stets reichhaltiger Vorrat von sprechenden und noch nicht sprechenden Papageien, sowie allen Arten Zier- und Singvögeln. Versand unter Gewähr lebender Ankunft. Preislisten und Sprach verzeichnisse auf Wunsch kostenlos und postfrei. 5 415 A S Niſtkäſten nach Vorſchrift XXXVIII Lungenheilstätte Milbitz, Stiftung der Familie L. Schlutter für Leicht-Kranke des Mittelstandes. Pens., Zimmer u. 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