FOKTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY S^,e^:oL(^-- Ornithologisches Jahrbuch. ORGAN für das pakearktische gaunengebiet. Herausgegeben und redigiert Victoi^ ^ifctep von Tschusi zu Schmidhoffen, früherer Präsident d. „Com. f. oruith. Beob.-Stat. in Oesterr -Uugarn," Ehrenmitgl. d, „Ornith.Ver." in Wieu u. d. „ÜDgar. ornith. Centrale" in Budapest, ausserord, u. coriespond. Mitgl. d. „Deutsch. Ver b. Schutze d.Vo(?elw." in Halle ajS., der Naturf -Ge^ellsch d. Osterlaudes," Corresp. Memb. of the „ Amei. Oniithol. -Union" in New, -York, Mitgl. d. „AUgem. deutsch, ornith. Gesellgch." in Berlin etc. IX. Jahrgang. 1898. '^==^^(! Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13. Verlag des Ilrrausgebers. -'^.4^//(p^ ^ut t III. Inhalt des IX. Jahrganges. Aufsätze und Notizen. Seite G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Unoarns. II. Ueber die Formen der UntergaUunsJ Budijtes 83—112 Frh. V. Besserer: Ornithologisches aus Bayern 56 — 60 — Zu- und Abnahme einiger Vogelarten in Bayern 113 — 117 — Circits pallidus Sykes in Bayern 156—157 J. V. Czatö: Dr. E. A. Bielz. Ein Nachruf 229—233 E. V. Czynk: Ein dem Untergang geweihter ornithologischer Schatz 225 — 229 Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein 7—24 A. Fritsch: Über die Vogehvelt in der Umgebung der Böhmer- vvald-.Seen, des schwarzen- und des Teufelsees 221 — 225 C. E. Hellmayr: Muscicapa parva im Wienerwald ...... 219 — 221 Herm. Johansen: Ornithologische Beobachtungen im Gouverne- ment Tomsk während des Jahres 1897 . . 177 — 195 K. Knezourek: Ornithologische Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgebung 24 — 44 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz in Mähren 123 — 156 A. Koller: Scops scups aus N. -Österreich 199 C. Loos: Vertilgung forstschädlicher Insecten durch Vögel . . . 67 — 68 O. J. Luzecki: Ornithologisches aus Bosnien und der Bukowina 65 — 67 V. Menzbier: Der grüne Laubsänger <" P/i i/Huscoptia riridaimv B\yth.) 1 — 7 Jul. Michel: Aus dem Elbthale 195—199 C. Parrot: Falco cenchn's in Bayern 120 C. Pogge: Anas niollissiuia, in Hessen 120 H. Precht: Verzeichnis der im Gebiete der Wümme (Hannover) vorkommenden Zug- und Standvögel 45 — 56 J. Talsky: P. Rudolf Kaspar 68 — 70 Const. Gf. Thun: Mövenzug im Tiroler Hochgebirge 233 IV. Seite Rud. Ritter V. Tschusi zu Scli mid hoffen : Ornitholo-^nsches aus Vorarlberg. 60 — 65 Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffe n: Scli\varzko[)f- Möve in N. -Österreich 70—71 — Über Fringüla nivalis in Böhmen . . 71 — Aberration von Corpus monedtila ... 71 — Soniuteria »(ö/fe.s/m« in Steiermark u. Tirol 72 — Pelecuniis onocroUilus in Böhmen ... 72 — P/shorinu scops (L.) in Oberösterreich 117 — ll.S — Yiütitr »lonaclius in Livland erlegt . . 118 — 119 — ,, ,, im Salzburg'schen erlegt 119 — Bemerkungen über die europäischen Grau- meisen {Farns jjalustris auct.) nebst Bestimmungsschlüssel derselben . . 163 — 176 — Ornithologische Collectaneen aus Öster- reich-Ungarn und dem Occupationsge- biete V. 1896 203—210 — Ornithologische Collectaneen aus Öster- reich-Ungarn und dem Occupationsge- biete VI. 1897 210—219 — Buieo ferox in Nieder- und Oberösterreich 234 Literatur. Berichte und Anzeigen. G. V. V. Almäsy: Ornithologische Recognoscierung der rumäni- schen Dobrudscha 161 >Aquila.« Zeitschrift für Ornithologie. IV. 1897. H. 1—4 ... 74, 236 E. Arrigoni degli Oddi. Note ornitologiche per l'anno 1895 75 La recente cattura di un fenicottero nel Veneziano 76 — Nota sopra una varieta di Nijroai africana 76 — Nota sopra un'anomalia di colorito della Querqaed'jla rreccn (L.) . . 76 — Sopra gli ibridi del ti])o Anas hoscus L ((■ ChauleJasiiiiis sfrejiei'iis (L.) colti in Italia 158 — Le recenti comparse del P»//V»».y Ä'»/J/ (Boie) nel Veneziano 158 — Nota sopra una varieta di colorita osservata in un' Atuis hoscas L. . 158 — Notes on some Specimens of Anatidae in the late Count Ninni's Collection 158 — La nidificazione del Milviis migrans, Bodd. nel territorio Veronese . 158 — Nota sopra un Gennaja feldcygii (Schi ) colto in Calabria . . . . . . 159 V. Seite R. Blasius: Die deutschen Grasmücken 157 — Vögel (Braunschvveig's) 122 A. Brauner: Kurzer Bestimmungsleitfaden des jagdbaren Wildes der Steppenzone Russlands 120 — Bemerkungen über die Vögel der Krim 234 St. Chernel v. Chernelhäza: Über die Anwendung der biologischen Zeichen 75 Chr. Deich 1er: Zur Kenntnis einiger Gallinago-hrien 76 R. Eder: Die Vögel als Wetterpropheten 77 H. Fischer-Sigwart: Ornitholog. Beobachtungen vomjahre 1897 . . 199 A. Fritsch: Naturgeschichte der Vögel Europa's. III. Aufl 199 M. Härms: V. Bianchi. Zwei f. d. Fauna Russlands neue Vogelarten . . 75 — Übersicht der palaearkt. Arten der Gditinng Ccn-podacas . . 75 F. Helm: Der Dippelsdorfer Teich bei Moritzburg 159 C. R. He nn icke. Naumann's Naturgeschichte der Vögel Deutschlands und des angrenzenden Mitteleuropa's. II. ßd , Lief. 11—22 .121 F. C. Keller: Einige Bemerkungen zur Vogelbewegung des Jahres 1897 162 O. Kleinschmidt: Beiträge zur Ornis des Grossherzogthums Hessen und der Provinz Hessen-Nassau . . ... . . 122 F. Koske: Ornitliologischer Jahresbericht über Pommern 77 Fr. Lindner: Die preussische Wüste einst und jetzt 200 C. Loos: Vögel in: J. Fiedler, Heimatskunde des politischen Bezirkes Schluckenau (Böhm.) 159 L. V. Lorenz: Zu den Bestrebungen des österr. Bundes der Vogel freunde in Graz 160 Alex. V. Lovassy: Vögel des Balatonsees 159 J. V. Madaräsz: Suxicola aurita Temm. und Saxicola melanoleucu (Güld.) in the Hungarian Ornis 200 A. Newton: On some new und rare Bird's Eggs 160 Preface to Lord Lilford's -Coloured figures of the Birds .) Mein (xewährsniann kennt die Alpenkrähe, indem er darauf hinwies, dass- sie Schnabel und Füsse roth habe. Nach v. Tschusi kommt sie nur äusserst selten vor; Hinterberg-er traf sie einzeln auf d(n- das Ilerzog'- thum Salzburg- von Kärnten scheidenden Tauernkette an (Tschusi 1. c. p. 52). Co/anis mouf'dula (L.) Die Dohle nistet in Track ; bei Tend sah ich sie fliegen ; im Gasteiner Thale kommt sie auf dem Durchzuge vor. „Dahek', ..Schlossdahel". - In der Samm- lung enthalten. CorvHS coiuix L. Der Kolkrabi' kommt im hohen (iebirge als Brut\(>g'el vor. N^ulgärname: „Rob". Corviis roronr L. Die Rabenkrähe ist ein häufiger Stand- vogel; sonst auch im Zuge in gTossen Scharen. .. Krohn". C'orviis con/ix L. Die Nebelkrähe ist meinem Trewährs- manne bekannt; Durchzugsvogel. Corvus fnigilrgiis T. Die „Saalkrohn"' kommen aul (U-m Durchzuge vor. Pifd pica (L.) V. Tschusi (1. c. p. 19) schreibt: „Laut Dr. Storch findet sie sich um St. Johann (Pongau) nicht selten ; im Gasteinerthale dag-egen sind sämmtliche Elstern aus unbe- kannten Ursachen seit dem Jahre 18()1 verschwunden." Auch mein Gewährsmann will sie im Gasteiner Thale nicht gesehen haben; dagegen beobachtete ich ein Elsternpaar in der Nähe der Erzherzog Johann-Promenade. Ein Exemplar befindet sich in der tlampel'schen Sammlung-. (hirnilits glandarius (L.) Dir Eichelheher ist Standvogel, heisst „Bohnhetz". weil er die Bohnenpflan/ungen plündert. In der Sammlung. Nticifraga carvocafnctes (L.) Tannenhc^her beobachtete ich wiederholt in der Prossau. Er führt den Vulg"ärnamen ,,Zirb'n- krakel" und ist Standvogel. Talskv bringt den Namen „Zirben- heher." In der Schule von Wildbadgastein steht ein schlang- schnäbliger Tannenheher und in Hampel's Sammlung befinden sich ebenfalls zwei Exemplare dieser östlichen Varietät, Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. 15 Ordnung: Scansores. Familie: Picidae. Picus viridis L. Der Grünspecht ist Standvogel, jedoch seltener als der grosse Buntspecht. In der Sammlung enthalten. Picus viridicaniis Wolf. v. Tschusi (1. c. p. 19) schreibt: „Ein Grauspecht steht in der Sammlung Hampel's in Hof- gastein. Im allgemeinen ist er bei uns ziemlich selten." Dryocopus martius (L.) Der Schwarzspecht ist ein sparsam vorkommender Standvogel; heisst „Hohlkroh". Dendropicus major (L.) Der grosse Buntspecht ist Stand- vogel und heisst „Rothspecht" ; häufiger vorkommend als die anderen Spechtarten. Dendropicus minor (L.) Ein Paar kleiner Buntspechte beobachtete ich auf dem Wege von der Erzherzog Johann- Promenade nach dem Engl. Cafe. „Kloaner Bamhackl". Picoides iridacfyhts alpiniis (Br.) \. Tschusi (1. c. p. 18) schreibt u. a. in Betreff" des dreizehigen Spechtes; .,Auch in der Sammlung des Weissgärbcrs Hampel in Hofgastein befindet sich dieser Specht, welcher nach den Angaben Dr. Storch's am Fusse des Radhausberges in Gastein in der Nähe des Aufzuges eben uicht ganz selten sein soll." Jynx torquilla L. Der Wendehals ist in der Hampei- schen Sammlung vertreten. Er dürfte im Gasteiner Thale selten auf dem Durchzuge vorkommen; mein Gewährsmann kennt ihn nicht. Talsky führt ihn für das Rauristhal unter dem Vulgär- namen „Schlechtwettervogel" an, weil er durch sein Geschrei „giesst, giesst" den Regen ankündigen soll. Familie: Sittida e. Sitta cacsia Wolf. Die gelbbrüstige Spechtmeise ist Stand- vogel, nicht häufig, lieisst „Spechtmeise". In der Sammlung ein Exemplar. Familie: Certhiidae. Tichodroma mnraria (E.) Der Alpenmauerläufer wird im Winter in Wildbadgastein am Thurme der alten Kirche, an Felswänden etc. öfter gesehen ; er brütet im Hochgebirge. — „Mauerspecht", „Mauerklaener". — In der Hampel'schen Samm- lung befinden sich mehrere Exemplare. Certhia familiaris E. Der langzehige Baumläufer kommt nach meiner Beobachtung ziemlich häufig in den Gasteiner 16 Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. Waldungen v^or ; er wird von dem Volke zu den „Moisen" g-erechnet. In der Sammlung vorhanden. Stand- und Strichvogel. Familie: U p u p i d a e . Upitpa epops I.. In der Hampersclien Sammlung befinden sich mehrere l^xemplare. Der \Viedeho})f ist Durchzugsvogcl. Ordnung: Captores. Familie: Lan i idae. Laiiius exctibitor L. In der Sammlung ein Fxemplar des Raubwürgers befindlich. Wintergast zuweilen. Laniiis collurio L. Rothrück. Würger 5, 9 .i» der Samm- lung enthalten. Talsky führt sein Vorkommen im Rauristhale an ; ich habe im Gasteiner Thale keinen beobachtet, doch dürfte er auch dort als Sommerbrutvogel vorkommen. Familie: Muscicapidae. Muscicapn grisola L. Talsky erwähnt den grauen Fliegen- fänger für das Rauristhal ; ich sah ihn flüchtig bei Wildbad- gastein. Vulgärname im Rauristhale „Stauenfohrer". Muscicapa parva Bchst. Ich hatte Gelegenheit, auf dem Wege zur „Schwarzen Liesel" einen Zwergfliegenfänger im Jugendkleide fast täglich zu beobachten. Durch sein Geklingel wurde ich jedesmal, sobald ich an die Stelle kam, wo er sich aufhielt, auf ihn aufmerksam gemacht. — Talsky hat ihn an der Erzherzog Johann-Promenade beobachtet. Muscicapa collaris Bchst. In der Sammlung befindet sich ein Exemplar des jedenfalls sehr selten auf dem Durchzuge dort vorkommenden weisshalsigen Fliegenfängers. I^" a m i 1 i e : A m p e 1 i d a e. Bouibycilla garrula L. In der Sammlung stehen drei Stück Seidenschwänze. In manchem Winter in grösserer Anzahl erscheinend, doch sehr selten. Familie: A cce ntoridae. Accentor collaris (Scop.) Zwei Exemplare der Alpenbrau- nelle befinden sich in der Sammlung. „ Alpenflüevogel", nach Talsky ,,Steinlerche". Die Alpenbraunclle nistet im Hochgebirge und kommt im Winter zu Thal. Nach Talsky wird sie dort auch im Käfige gehalten, wo sie manchmal ein höheres Alter erreicht. Accentor modularis (L.) Ein Belegstück der Heckenbrau- nelle ist in der Hampel'schen Sammlung enthalten, v. Tschusi schreibt (1. c. p. 40*) in Betreff des Vorkommens dieses Vogels: *) Seit dem mehrfach als Brutvogel nachgewiesen. D. Herausgeb. Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. ]7 „Ziemlich spärlich und meist nur auf dem Zuge. Seiner ver- borgenen Lebensweise wegen wird er meist übersehen. — „Russerl". Familie: T roglo d y tidae. Troglodytes troglodytes (L.) Während meines vierwöchent- lichen Aufenthaltes wurden mir die Brutplätze von sechs Paar Zaunkönigen bekannt. Die Alten flogen noch meist mit Atzung zu den Nestern. Besonders lebhaft sangen die Männchen in der letzten Woche, als bald darauf Regenwetter eintrat. — „Zaunschlüpfer.'' — In der Sammlung vertreten — Standvogel. Familie: Cinclidae. Cinchts aqiinficus Bebst. Bachamseln traf ich an der Gasteiner Ache, an der Kötschache. wo sie auch nisten. Das Belegstück in der Sammlung ist mit „Wasseramsel" bezeichnet, während man mir für sie den Vulgärnamen „Bachstelz" nannte. Familie: Paridae. Parus palustris. L. Die Sumpfmeise ist die häufigste der dort vorkommenden Meisenarten. Vulgärname: .,Kothmoise". Stand- und Strichvogel. In der Sammlung vorhanden. Parus ater L. Die Tannenmeise kommt auch häufig vor, heisst „Zöpfelmoise", weil sie sich gerne an Fichtenzapfen hängt. Stand- und Strichvogel. In der .Sammlung vertreten. Parus cristatus L. Die Haubenmeise ist weniger häufig als wie die vorerwähnten Arten ; ich habe jedoch die „vSchopf- moise" öfter gesehen. Stand- und Strichvogel. Parus major L. Ich habe einige Kohlmeisen beobachtet; sie wird „Spiegelmoise" genannt. In der Sammlung vertreten. Stand- und Strichvogel. Parus coeruleus L. Talsky schreibt auf Grund der ihm von Vogelkundigen gemachten Mittheilungen über die Blau- meise im Rauristhale „häufig". Im Gasteiner Thale ist dies nicht der Fall ; ich habe keine angetroffen, obwohl sie dort genügend bekannt ist und den Namen „Blomoisel" führt. In der Sammlung ein Belegstück. Acredula caudata (L.) Ich habe junge Schwanzmeisen angetroffen; sie heisst „Schneevogel" und „Schneemoise", weil ihr Erscheinen Schneefall anzeigen soll. Rcgulus rcgu/us (L.) Das gelbköpfige Goldhähnchen habe ich öfter in Gesellschaft von Meisen und langzehigen Baum- 2 18 Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. läufcni gesellen. Das „Goldliahnl" ist Stand- und Strichvoj^el. In der vSammlung vorhanden. Ordnung: Cantores. Familie: S y 1 v ii d a e. Phvlloscopus frochihis (L.) Den Fitislaubvogel habe ich öfter gehört; jedenfalls ist er Sommerbrutvogel. PJtxlloscopus ruf US (Bchst.) Auch den Weidenlaub vogel habe ich einmal singen gehört und dürfte er wohl auch Som- merbrutvogel sein. Phylloscopus honellii (Vieill.) Obwohl ich den Berglaub- vogel selbst nicht beobachtet habe, so unterliegt es nach seinem anderweitigem Vorkommen im Fände keinem Zweifel, dass er als Jirutvogel dort vorkommt. Sylvia curruca (]..) Die Zaungrasmückc kommt als Som- merbrutvogel vor. Sylvia sylvin (F.) Desgleichen die Dorngrasmücke. Sylvia atricapilla (F.) Die Mönchsgrasmücke nistet in einigen Paaren in den Promenadeanlagen. Sommerbrutvogel. „Schwarzplattl. " Sylvia Jiortensis Bchst. Die Gartensgrasmücke nistet gleich- falls in den Promenadeanlagen. Sommerbrutvogel. „Grasmück". F a m i 1 i e : F u r d i d a c. lu/'dus lurnila l^. Der Gesang der Kohlamsel ist aller- orten zu hören, in den Anlagen sowohl, als auch im Walde. „ Amschel". Turdus torquatus alpcstris (Br.) Auf dem Zuge oft in Scharen vorkommend, ist die „Ringelamsel" im Gebirge Brutvogel. In der Hampel'schen Sammlung sind zwei Exemplare aufgestellt. Turdus pilaris F. Eine Wachholderdrossel steht in der Sammlung. Durchzugsvogel. Turdus viscivorus F. Die Misteldrossel ist auch Brutvogel, doch auf dem Zuge häufiger. Heisst ,,Zuen". Ich habe sie wiederholt angetroffen. In der Sammlung enthalten. Turdus musicus F. Die Singdrossel ist Sommerl^rut vogel, ihr Gesang ist oft zu hören; sie heisst „Droschel"; in Rauris nach Falsky „Ziehmader", doch glaube ich, dass dieser Vulgär- name eher für die Misteldrossel zu nehmen sei. Familie: Saxicolidae. Ruticilla litis (F.) Das Hausrothschwänzchen ist einer der Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. 19 am häufigsten vorkommenden V^ögel. Sommerbrutvogcl. — „Brontrötel". In der Sammlung'. Ruticilla phoenicura (L.) Ein (xartenrothschwanz (j sah ich in den Promenadeanlagen, sowie in der Kaiserin Elisabeth- Promenade. Meinem Gevvährsmanne ist dieser Vogel nicht bekannt. Für das Rauristhal führt ihn Talsky an. C\anccula cyanecula (Wolf.) Ein weissterniges Blaukehl- chen Ij befindet sich in der Hampeischen Sammlung. Es ist diis einzige Exemplar, das, wie Talsky schreibt, dem Sammler Hampel untergekommen ist. Erithacus rubecula (L.) Das ,,Rothkröpfl" ist ein häufiger Sommerbrutvogel. In der Sammlung enthalten. Saxicola ocnantlie (L.) In der Sammlung befindet sich ein Exemplar des grauen Steinschmätzers. Tal.sky führt ihn für das Rauristhal an; er hat ihn in höheren Lagen wiederholt angetroffen; jedenfalls ist er auch Brutvogel des (rasteiner Thaies. Prnfincola nibr/ra (L.) Braunkehlige Wiesenschmätzer habe ich auf einer Wiese an der Fahrstrasse nach Böckstein ange- troffen. Ein Stück in der Sammlung enthalten. Sommerbrut- vogel. Talsky hat diesen Schmätzer auch im Rauristhale beobachtet. lamilic: Mo tac iUidae. Motacilla alba L. In Wildbadgastein habe ich die weisse Bachstelze nicht gesehen, jedoch bei Hofgastein einige Paare und bei Dorfgastein. Im Rauristhal soll sie nach Talsky sehr häufig vorkommen und sie führt dort den Namen „Bauvogel", aus dem Grunde, weil sie zur Zeit des P'eldanbaues die aufge- ackerten Furchen durchsucht. Sommerbrutvogel. Motacilla boarula L. Die Gebirgsbachstelze nistet an der Gasteiner Ache, sowie an der Kötschache etc. ; ich hörte für diesen Vogel den Namen „Stromläufer". — In der Sammlung enthalten. Sommerbrutvogel. Anthus spipoletta (L.) Talsky erwähnt den Wasserpieper für das Rauristhal, und zwar führt er für ihn den Vulgär- namen „Alpenvogel'' an. Anthus trivialis (L.) Den Baumpieper habe ich oft gehört und gesehen. Sommerbrutvogel. Ein Belegstück in der Sammlung. Vul^ärname: „Lerche", 2* 20 Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. Familie: A 1 a u d i d a e. Almida (irvensis L. Talsky sagt, dass die FcldU-rchc in der Kegel alle Jalire vorkomme. Mein Gewährsmann kennt dir l^\l(lli-rche nicht, in der Sammlung ein Exemplar. Galerida cn' s/ata (L.) v. Tschusi (1. c. p. 28) schreibt: „IJie Schopflerche kommt bei uns nur sehr sparsam vor. Ein I-'.xc-m- plar steht in der Sammhing TTampel's in Hofgastein." Ordnung: Crassirostres. V a m i 1 i e : ]{ m l) e r i /. i d a e. Emheriza cifrinella L. Der Goldammer ist Standvogel und nach dem Buchfinken der gemeinste Vogel an Strassen und Wegen. — „Ammerling'', „Groernling". — In di-r Sammlung. Emheriza schoeiiichis I.. In der Sammlung befindet sich ein ^ des Rohrammers. Familie: Fringillidae. MontiJ rijigilla )uv(tlis (L.) Der .Schneefink kommt im Winter zu Thal. In der Rauris wird er „Bergfink" genannt. Ein Belegstück in der Sammlung. Passer montanus (L.) Talsky sagt, dass der „Gebirgsspatz" nur im Winter in die Ortschaften komme. Passer douiesticus (L.) Die Haussperlinge wurden vor eini- gen Jahren in Wildbadgastein ihrer Schädlichkeit halber ausge- rottet und nur einige wenige haben sich erhalten. In Lend, Hof- gastein etc. habe ich Sperlinge ang-etroffen. In der Sammlung. Fringilla coelehs L. Buchfiidvcn gehören zu den häufigsten Brutvögeln des Gasteiner Tliales. In der Sammlung. — „Fink." Fringilla }}io7itifringilla L. Der Bergfink kommt in Scharen auf dem Durchzuge vor; heisst „Bilkfink"; — „Igowitz" nach Talsky. In der Sammlung zwei Stücke. CJirysovtitris spiniis (L.) Erlenzeisige habe ich wiederholt in Paaren angetroffen. Nistvogel. Vulgärnanie: „Zeisei." Cardatelis carduclis (L.) Der Stieglitz kommt zuweilen auf dem Durchzuge vor. In der Sammlung. Acanthis cnnnabina (E.) Der Bluthänfling ist in der Samm- lung vertreten ; er kommt seltener auf dem Durchzuge xor als der Stieglitz. Acanthis linatia (E.) In der Sammlung befindet sich ein nordischer Eeinfink. \-. Tschusi schreibt: „Der nordische Lein- fink oder „Meerzeisel" besucht nur selten auf dem Zuge unser Land. (1. c. p. 58). Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. 21 Acanthis rufescens (Vieill.) v. Tschusi weist (1. c. p. 58) auf den südlichen Leinfinken hin und bringt eine ausführliche Beschreibung desselben. Dieser Leinfink wird im Gebirge „Rothzeisel" genannt und brütet in manchen Theilen des Lan- des nicht selten. So sah v. Tschusi den 19. Juli 1871 einen jungen Vogel auf den Radstädter Tauern und hörte ihn auch rufen. — Dieser Vogel dürfte wohl auch bei Gastein hie und da vorkommen. Pyrrliula curopaca Vieill. Der Gimpel ist in Wildbadgastein ein verhältnismässig häufiger Standvogel; ich habe ihn oft einzeln und auch in Familien angetroffen. In der Sammlung. Loxia curvirostra L. Mein Gewährsmann sagte mir, dass der „Krummschnabel" bei Gastein nur selten erscheine; dage- gen schreibt Talsky für das Rauristhal, dass er sich das ganze Jahr hindurch dort auflialte, wie man ihm mittheilte. Coccothraustes coccothraustes (L.) Talsky führt den Kirsch- kernbeisser als Wintergast im Rauristhale an ; demgemäss mag er wohl auch in's Gasteinerthal zur Winterszeit zuweilen kommen. Ordnung: Golumbae. Familie : Columbidae. Coliimba palumbus L. Die Ringeltaube ist Sommerbrut- vogel ; ich habe einige Paare beobachtet. In der Sammlung enthalten. Vulgärname: „Wildtaube." Columba oenas L. Die Hohltaube ist ein nicht häufig vor- kommender Sommerbrutvogel. Vulgärname: „Holztaube." In der Sammlung. Turfnr tuiiti)' (L.) Die Turteltaube ist Sommcrbrutvogel, doch sehr sparsam vorkommend. In der Sammlung enthalten. Ordnung: Rasores. Familie: Tetraonidae. Tetrao uroi:;aIlus L. Das iVuerhuhn ist Standvogel. Die Henne heisst „Bromhoernl'". In der Sammlung befindet sich ein Hahn. Tetrao tetrix L. Das Birkwild ist häufiger als das Auer- wild. Ein Birkhahn befindet sich in der Sammlung. Vulgär- name: „Schildhahn." Tetrao tetrix X urogallus L. In der Hampel'schen Samm- lung steht ein Rackelhahn ; gewöhnlicher Typus. Derselbe wurde Mitte der 50er Jahre bei Dorf Gastein erbeutet. Übri- 22 Robert Eder: Zur Vogelfauna von Gastein. gens sollen, wie man mich versicherte, im Gasteiner Thale seit her noch einige Rackelhähne erlegt worden sein. Tetrao bonasia L. Das Haselhuhn ist Standv^ogel. In der Prossau sollen jährlich mit der Locke einige erlegt werden; doch kommt das Haselvvild immerhin nur sparsam vor. In der Sammlung stehen 2 Exemplare, 6, 9- Lagopus mutus (Montin.) Das Alpenschneehuhn kommt im Gebirge vor. Belegstück in der Sammlung. Vulgärname : „Schneehoernl." Familie: Perdicidae. Perdix Sdxaiilis (Meyer.) Das .Steinhtihn kommt auf dem Gebirge vor. Alpenschneehühner und Steinhühner kommen allerdings dem Jäger selten zum Schusse, doch sind sie häufi- ger, insbesondere Alpenschneehühner, als Haselhühner. In der Sammlung befindet sich ein Steinhuhn. Vulgärname: „Stoan- hörnl." Perdix perdix (L.) In der Sammlung befinden sich zwei Rebhühner, 6, 9- Selten vorkommend. Coiurnix coturnix (L.) Wie man mir sagte, hört man den Wachtelschlag nicht gerade selten bei Hofgastein, wo sie auch brüten soll. In der Sammlung 2 Exemplare befindlich. Ordnung: Grallae. Familie: C h a r a d r i i d a e. Oedietiemus oedienemus (L.) Zwei iTriele stehen in der Sammlung. Wohl seltener Durchzugsvogel. V<7nellus vanellus (L.) Kiebitze kommen öfters auf dem Durchzuge vor. Mehrere Exemplare in der Sammlung. Ordnung: Grallatores. Familie: Ciconiidae. Ciconia eiconia (L.) Der weisse vStorch kommt auf dem Durchzuge vor. Belegstück in der Sammlung. Familie: Ardeidae. Ardea cinerea L. Der graue Reiher ist Durchzugsvogel. Belegstück in der Sammlung. J^ycticorax nycticorax (L.) Der Nachtreiher ist Durchzugs- vogel. Belegstück in der Sammlung. Familie: G allinulidae. Rallus aquafieiis L. Die Wasserralle ist ein seltener Durch- zugsvogel. Belegstück in der Sammlung. Robert Eder: Zur Vugelfauna von Gastein. 23 Crex crex (L.) Die Wiesenralle ist meinem Gewährsmanne unbekannt, scheint mithin nur auf dem Durchzuge vorzukom- men. Belegstück in der Sammlung mit .,Wiesenschnarrer" be- zeichnet. Ortygometra parva (Scop.) Das kleine Sumpfhuhn ist in der Sammlung vertreten. Wohl seltener Durchzugsvogel. Ortygometra porzatta (L.) Desgleichen das getüpfelte Sumpf- huhn. Durchzugsvogel. Gallinula chloropus (L.) Desgleichen das grünfüssige Teich- huhn. Durchzugs vogel. Fulica atra L. 2 Exemplare des schwarzen Wasserhuhnes sind in der Sammlung belindHch. Talsky theilt mit, dass eines davon .seinerzeit im Spätherbste auf dem Klockenkogel, auf der Westseite des Thaies lebend gefangen wurde. Ordnung: Scolopaces. Famlilie: Sc olopacidae. Scolopax rasticula L. Die Waldschnepfe soll ßrutvogel sein. In der .Sammlung enthalten. — „Waldschnepf." Gallinago gallinago (L.) Die Becassine ist Durchzugsvogel. Das Belegstück in der Sammlung ist mit „Heerschnepf " be- zeichnet. — „Schnepf." Totanus ftiscus (L.) Der dunkle Wasserläufer ist in der Sammlung vertreten. Seltener Durchzugsvogel. Totanus ochropus (L.) Desgleichen der punktierte Wasser- läufer; 2 Stücke. Totanus hypoleucus (L.) Ein Belegstück des Flussuferläu- fers ist in der Sammlung enthalten. Durchzugsvogel. Ordnung. Anseres. Familie: Anatidae. Anscr anser (L.) Die Graugans, „Wildgans", kommt auf dem Durchzuge vor. Anas boscas L. Die Stockente kommt auf dem Durchzuge vor; Belegstück in der Sammlung. Kleinere, ebenfalls auf dem Durchzuge vorkommende Enten, werden „Halbenten" genannt, so z. B.: Anas crccca L. Die Krickente. Belegstück in der Sammlung-. Fuligula clangula (L.) Die Schellente ist ein sehr seltener Durchzugsvogel. Belegstück in der Sammlung Mergus merganser L. Als Belegstück ein Weibchen des gro-ssen Sägers in der Sammlung. Durchzugsvogel. 24 Knezourek: Orn. Nutizen aus Starkoc und dessen nächster Uingel). Ordnung: Urinatores. Familie: P o d i c i p i d a e. Podicipes fluviatilis (Tunst.) Der Zwergsteissfuss ist Durch- zugsvogeL Belegstück in der Sammlung. Podicipes cristatus (L.) Der Haubentaucher desgleichen ; Bielegstück in der Sammlung. Familie: Colymbidae. Urinafor scpfenirionalis (L.) Der Nordseetaucher ist Durch- zugsvogel. Belegstück in der Sammlmig. Ordnung: Longipennes. Familie: Laridae. Stercorarius longicauda (Vieill.) v. Tschusi berichtet im Ornithol. Jahrbuche VII. 181)6 p. 81: „Herr Carl Straubinger, Bürgermeister in Gastein, erhielt in den ersten Septembertagen V. J. (1895) eine Raubmöv^c, junges Exemplar, welche todt auf dem Fleiss-Gletscher, auf dem Wege vom Zirm-See zum Sonn- blick, also mindestens in einer Höhe von 2544 m. aufgefunden wurde." Rissa tridactyla (L.) Eine dreizehige Möve befindet sich in der Sammlung. Larus ridibundus L. Drei Lachmöven befinden sich in der Sammlung. Familie: Stern i da e. Sterna hirundo L. Eine Flusseeschwalbe ist in der Samm- lung enthalten. Ornitholoiriscbe Notizen aus Starkoc uad dessen nächster Uuigebuug. Von Oberlehrer K Knezonrek. Die Veröffentlichung nachstehender Notizensammlung be- zweckt, Bericht über die bei uns vorkommenden Vogelarten zu geben. Der Umstand, dass das einbezogene Gebiet klein ist und infolge des Waldmangels in nächster Nähe so manche sonst gewöhnliche Vogelarten fehlen oder wenigstens als Sel- tenheiten bezeichnet werden müssen, lässt die Zahl der aufge- zählten Arten klein erscheinen. Trotzdem haben auch zu uns einige Arten ihren Weg genommen, die nicht nur für unsere Knezourek: Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgeb. 25 Gegend allein als seltene Ausnahmserscheinungx'n bezeichnet werden müssen. Unser Dorf Starkoc liegt in der fruchtbaren Ebene bei Caslau (Böhmen), 8 km. davon nordöstlich entfernt, zunächst der Caslau-Chrudimer Reichsstrasse. Das Terrain der Umgebung hat südliche Lage und ist sanft wellenförmig ge- staltet. Im Norden verbreitet sich der längliche Rücken des Eiseng'ebirges mit einer durchschnittlichenHöhe von 300 müber dem Meeresspiegel. Dieser Rücken ist grösstentheils bewaldet und circa 8 — 5 Km. vom Dorfe entfernt. Um das Dorf herum liegen ausgedehnte Felder, Wiesen sind seltener. Ein grösseres Ge- wässer fehlt; nur der Fluss Doubravka, ein kleiner Nebenfluss der Elbe, durchfliesst in einer Entfernung von 2 Km. von Starkoc die hiesig^e Gegend und ausser diesem finden sich noch zwei kleinere Bäche, nördlich und südlich gelegen. Nachstehende Notizen stammen aus den letzten vier Jahren 189.S — 1896 und in einzelnen Phallen auch aus 1897. 1. Erithacus cyaneculus cyaiieculus (Wolf). Alljährlich auf dem Zuge im Frühjahre im Gebüsche längs des Baches nahe beim Dorfe. 1893, 9. IV. 1 Paar, 1894, 1. IV. 1 Paar, 1896, 19. IV. 2 Paare. Am 23. IV. 1896 schoss ich ein schwanz- loses 5? obzwar es 2 Tage vorher ganz unversehrt von mir beobachtet wurde. Es scheint, dass Katzen, die regelmässige Nachtgäste dieser Gebüsche sind, ihm diesen Defect beigebracht haben. Trotzdem passende Brutplätze hier vorhanden sind, bleiben keine zum Brüten da. 2. Erithacus rubeculus (L.) Nur auf dem Durchzuge, so am 9. IV. 1893 im Garten gehört und gesehen, aber denselben Tag auch abgezogen. > 3. Ruticilla titis (L.) Regelmässiger Bewohner aller um- liegenden Dörfer. Hier erschien sie: 1893, 19. III. 5? 1894, 22. III. (5, 1895, 22. III. ö, 1896, 21. III. 6. Brütet zwei- mal. Ein Paar nistet schon 3 Jahre hindurch im Presbyterium der hiesigen Kirche auf einem Gesimse oberhalb des Haupt- altares. Die Alten fliegen durch ein zerschlagenes Fenster aus und ein. Im Herbste das letztemal bei Bucic 1893, am 7. XII. (— 70 R.), 1894, am 21. X. hier, 1895, am 28. X. und 1896, am 18. X. gesehen. 4. Pratincola riibicula (L.) Nur einmal am 27. IV. 1893 gesehen und auch für meine Sammlung geschossen. Es trieb 26 Knezourek: Orn. Notizen aus Slarkoc und dessen nächster Umgeb. sich auf einrin ,y;> ac^kcrtcti FcUlr „Na-Vrcluich" /.wischen Starkoc und Zbyslav herum. 5. Pratincola rubcfra (L.) Ein sehr häufiges Vögelchen längs der Bäche, hauptsächlicli zur Brütezeit. Im Sommer, dann im Herbste sieht man ganze Familien auf den Feldern, welche sehr gerne auf den Molinköpfen, Mais- und Rübensamenstengeln herumsitzen. Nistet zweimal, besonders wenn das erste (jelege zugrunde gegangen ist. \ox\ den Landleuten wird er hier fehlerhaft .,Konopka" (Bluthänfiing) genannt. Frühjahrsankunft: 1893, 24. IV. (1. VI. ein Nest mit 7 Eiern und am 4. VI. wo anders ein Nest mit 5 flüggen Jungen), ISOl, 11. IV., 189."), 25. IV.. IS'IH 25. IV. Herbstzug im Se])tember, aber 189H sah ich bei schöner AVitterung 4 Stück noch am 8. October auf einem Rübenfelde herumfliegen und Insecten fangen. (3. Saxicola ocnaiiHic (E.) Einige Paare nisten hier alljährlich, obzwar nicht \iele für sie passende Nistplätze \'orhanden sind. Frühjahrsankunft 189.'^, IE IV., 1895, 8. IV., 1896, 22. III. bei Husinec. Während meiner 14jährigen Beobachtungszeit habe ich den Steinschmätzer nie so zeitig beobachtet und gehört wie 1896; es herrschte aber auch damals im März eine geradezu echte Sommerwitterung. 7. Turdus viscivorus E. Während des Zuges den 29. IIL 1894 o Stück auf den Pappeln und Weiden der hiesigen Wiesen. 8. Turdus pilaris E. Nur im Winter häufiger bei uns vor- kommend. 1898, 8. E eine Schar von circa 80 Stück bei Semtös. Dasselbe Jahr im Herbste hielt sich ein grosser Schwärm einige Tage hindurch auf den Wiesen unterhalb des Dorfes auf. Im November 1894 80 Stück beim Zbyslauer Friedhofe auf den Vogelbeerbäumen. Vom 8. I. bis 4. II. 1895 kamen sie in das Dorf selbst, und um dasselbe hielt sich ein Flug von circa 60 Stücken auf, welche sich von Hagebutten und Rainweide- beeren nährten. Es herrschte eine sehr grosse Noth an Nahrung, da der Schnee sehr hoch lag und grosse Kälte herrschte. Ich beobachtete damals diese Drossel als Verbreiterin der Hecken- rose, indem der Hagebuttensamen, welcher mit ihren Ex- crementen unverdaut abgeht und verstreut wird, im Frühjahr auf manchen Stellen aufgeht. Den 3. I. 1896 ein Schwärm in „Kozi'' auf Vogelbeeren. Knezourek; Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgeb. 27 9. Turdus merula L. Im strengen Winter 1895 erschien vom 26. I. an täglich ein 6 im Garten beim Schulgebäude, traute sich aber nicht bis auf den Futterplatz. Ich streute ihm deswegen in das offene Gartenhäuschen verschiedene Abfälle von Fleisch und Vogelbeeren und so hielt sich die Amsel bis Fnde Februar hier auf. Am 0. IL früh stieg die Kälte bis — 20° R. Sonst sieht man hier das ganze Jahr keine Amsel. - 10. Regulas regiilus (L.) Gewöhnlich auf dem Durchzuge, wie z. B. 1894, 10. X. 1 Paar in der Strassenallee, 1896, 17. X. 1 Paar in den Dorfgärten. 11. Phylloscopus ruf US (Bellst.) Erscheint regelmässig auf demZuge, brütet aber hier nicht. 1895, 7. III. in den Gärten und im Weidengebüsch längs des Baches (starker SO. -Wind, regnerisch); 1896, 22. III. bei Lhotka, und noch am 29. IV. schoss ich ein 5 im Garten für die Sammlung; 1897, 24. III. erster Gesang (tags vorher Sturm, Regen, W.-Wind.) 12. Phylloscopus trochilus (L.) Auch der Fitis ist bei uns nur eine Frühlingserscheinung, der im April eintrifft. 1894, 5. IV. 1 5 i'^ einer Allee längs der Felder, bis zum 25. IV. dort beobachtet; 1895, 29. III. das erstemal seinen Gesang gehört, auch am 4. IV. bei Zbyslav; 1896, 18. IV. bei uns im Nachbar- garten singend und später noch am 1. V. und 10. V. Auf dem Herbstzuge nie beobachtet. 18. Hypolais philomela (L.) Alljährlich nisten 4 — 6 Paare hier und auch in den nächstliegenden Dörfern. Ihre Ankunft erfolgt im Mai, 1893, 10. V.; 1894, 5. V.; 1895, 3. V. (diesmal seltener als je); 1896 erst am 15. V., also verspätet angekommen, dafür aber in grösserer Anzahl; 29. VI. fütterte das 9 4 flügge Junge. Im September verschwinden alle. 14. Locustclla fluviatilis (Wolf). 1893, 16. V. längs des Flusses Doubravka zwischen Zbyslav und Bojman. 15. Acrocephalus palustris (Bchst.) Erst 1896 am 8. VI. das erstemal in der hiesigen Umgebung beobachtet. Was dabei mein Interesse erregte, war, dass sich hier 3 Paare im Korn- felde neben der Reichsstrasse aufhielten und zwar 2 Paare knapp neben der Strasse, das dritte Paar circa 300 m von der- selben entfernt nächst dem Flusse bei der Bucicer Mühle. Sie hielten sich an diesen Stellen bis 17. VII. (also 40 Tage) auf, bis sie durch die beginnende Ernte gezwungen waren, das Feld 28 Knezourck: Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgab. zu räumen. Dass sie hier gebrütet, ergab sich am 16. VI!., wo ich um 1/4 ^ früh beobachtete, wie die Alten die Jungen fütternd, Warnungsrufe hören Hessen. Zweimal traf ich sie auch auf Zwetschkenbäumen sicli herumtreibend. Zeithch in der Früh und spät abends, wenn Stille herrschte, konnte man seinen dem Garten- spotter ähnlichen schönen Gesang vernehmen. Ein 5 machte unter andern den Ruf eines Rebhahnes ausgezeichnet nach. 16. Acrocephalus sttepcriis (Vieill.) Im Frühjahre 1894 hörte ich ihn binm Flusse Doubravka singen. Später wurde er nicht mehr beobachtet. 17. Sylvia afi'icapiUn (L.) Auf dem Frühjahrszuge zweimal in Gärten beobachtet und zwar 1893 am 17. V. 1 ö und 1894 am 1. VI. 18. Sylvia curruca (L.) 1894, 26. IV. sang sie lustig in Caslau im kleinen Stadtparke auf dem Hauptplatzc. Im Dorfe hörte man an drei Stellen ihren Gesang das ganze Frühjahr hindurch. 1896. 10. V. hörte ich sie das erstemal, 1897, 6. V. wieder im Caslauer Parke. Sie nistet hier jedoch nicht häufig. 1 9. Sylvia sxlvia (L.) ist die häufigste Grasmücke bei uns. Im Frühjahre hält sie sich in den Gebüschen und Strassenalleen, im Sommer in den Feldern auf, nach der Art der Baumpieper beim Singen in die Höhe fliegend und dann sich sehr gerne auf die Mohnstengel setzend. Ihr Nest wurde in Stachelbeer- stauden, auf den Stra.ssenbäumen und zweimal im Klee gefun- den. Im Jahre 1894 erschien am 29. IV. hier in der Allee ein sehr schön singendes und andere Vögel nachahmendes 6, das hauptsächlich den Fitislaubvogel sehr gut imitierte, 1895, 5. V. in der Allee längs der Stras.se; 1896, 10. V. überall zu hören; 1897, 28. IV. erster Gesang hörbar. Im September ziehen sie von uns fort. 20. Sylvia hortensis (Bchst.) Alljährlich auf dem Durchzuge. Ob sie hier nistet, ist mir unbekannt ; in dem Dorfgarten ist es entschieden nicht der Fall. 1893, 16. V. bei Zbyslav, 20. V. hier; 1894, 15. V. bei der Bucicer Mühle längs des Doubravka- Flusses ; 1896, 16. V. in Starkoc. 21. Troglodxtes troglodxlcs (L.) Gewöhnlich nur im Winter, aber jedes Jahr zu hören. 1894, 9. XII. beim Bache im Weiden- und Feldahorngebüsche, 1896, 2. II. flog ein Stück in der hiesigen Kirche herum. Knezourek: Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgeb. 29 22. Parus caeriilcus L. Stand- und Strichvogel, aber nicht häufig. Im vSommer ausschUesshch in den vStrassenalleen, im Winter in den Dorfgärten. Auf dem Futterplatze vor der Schule erscheint sie regelmässig' von December an bis Ende März und verschwindet dann wieder. 1895 wurden 2 Paare, 1896 3 Stück und 1897 1 Paar beobachtet. 23. /'öi^wi' »?^'ör L. Die häufigste unter den hiesigen Meisen- arten; Stand- und Strichvogel. Jeden Winter kommen 10 — 20 Stück auf die Futterplätze. 24. Alandd arveiisis L. Erscheint schon im Februar. 1893, 16. II. auf verschiedenen, von einander ziemlich entfernten Stellen, 19. IL circa 30 Stück (bei regner. Wittenmg) \on W. gegen O.; 189-1, 23. IL überall, dann trat am lö. III. starker Schnefall ein, und der Schnee blieb liegen. Die Lerchen flogen scharenweise hin und her, blieben jedoch, und gleich darauf folgte Thauwettc^'r. Den 12. IV. lag das erste Ei im Neste. 1895,27.11. lag' überall noch Schnee und herrschte eine empfindliche Kälte. Trotzdem trafen 4 Stück ein. Am 2. I[I. erschienen 2 Flüge aus SW. kommend, Hessen sich auf den Wiesen bei dem nahen Dorfe Semtöä nieder und flogen von da auf die Lehnen, wo der Schnee verhältnismässig noch am wenigsten lag und suchten da ihre Nahrung. Zu dieser Zeit hörte man sie nur selten singen, und erst vom 18. III. an, wo Thauwetter eintrat, wurde der Gesang- allgemein. 1896, 5. III. bei Bucic das erstemal gehört, trotzdem sie schon seit 27. IL hier waren, zu welcher Zeit jedoch ein heftiger Nordwestwind wehte. Im Herbste verlassen uns die Lerchen regelmässig in der ersten Hälfte des October, manche verweilen auch bis Ende des Monats. 25. Galerida arborea (L.) Fehlt bei uns, kommt aber 1/2 Stunde nördlich oberhalb des Dorfes Semtes vor. Erscheint in der Regel im März, manches Jahr aber schon im Februar. 26. Galerida cristata (L-.) Standvogel. Im Sommer auf den Feldern und Feldwegen, im Winter auf der Strasse im Dorfe selbst, und wenn sie da nichts mehr finden, so fliegen sie auch in grössere Höfe mit den Ammern und Spatzen, um dort Nah- rung zu suchen. Wird hier überall geschont, aber trotzdem gibt es hier nicht sehr viele. 189.4, 17. IV. ein Nest mit 4 Eiern und 28. IV, ein anderes mit 3 Jungen. 30 Knfizourek: Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgeb . 27. ]iudytes flavits (L.) Hauptsächlich nur während des Prühjahrszuges, sehr selten im Herbste. 1894, 7. IW bei \'inar, 9. V^ . 3 Stück auf dem frisch geackerten Felde beim Dorfe, VI. IV. 1 Stück, 9. \\ 1 Paar auf den nassen Wiesen, dann verschwunden. 1896, 26. V. (regnerisch) 1 Stück hier auf dem Felde; 1897. 21. IV. l Paar, das noch bis zum 29. IV. verblieb. 28. Mofacila alba L. Alljährlicli nisten hier einige Paare, thcils im Dorfe, theils auf den Feldern. ()l)z\var es hier an gün- stigen Nistplätzen für sie fehlt. Das Nest steht gewöhnli(di unter Feldbrücken. Sie erscheinen zeitlich im Frühjahre, so 1898 am 21. IL 1 6, 1894, 2. III. 2 Stück. Fs herrschten schöne Tage, worauf am 16. III. Schneefall eintrat und die Bachstelzen \ersclnvanden ; doch erschienen sie bald wieder. 189"). 10. III. 1 .Stück. Überall lag' noch bis zum IT). III. Schnee, worauf die übrigen eintrafen. 1896 kamen sie im ganzen etwas verspätet an, wie auch die übrigen Zugvögel. Die erste zeigte sieh den 12. III. Im Herbste hält sich die Bachstelze ziemlich lang bei uns auf, so 1894 bis 24. X., 1895 bis 29. X. und 1896 bis 1. XL 29. Anthus pratensis (L.) Regelmässig zu beiden Zugzeiten erscheinend, hält er sich hier immer einige, manchmal auch längere Zeit auf; ob er aber hier nistet, konnte ich noch nicht constatieren. 1893, 23. IV. bei Samtes 1 Paare auf einer nassen Wiese; 1894, 80. IV. hier auf den Wiesen; 1895, 2. V. eben- falls hier ; 1896, 26. IV. auf unseren Wiesen. Im Herbste kann man ihn schon Ende August hier beobachten, aber am häufig- sten tritt er im September während der Rebhühnerja.gden auf den Klee- und Rübenfeldcrn, wie überhaupt auf den L>ldern auf, dagegen bevorzugt er im Frühjahre meistens nasse Wiesen. Erschien im Herbste 1894 am 25. IX. in circa 13 Stück. 7. X. bei Louöic 5 Stück im Rübenfelde; 189(i am 9. X. und 16. X. hörte man seinen Ruf. 30. Aiithus campcstris (L.) Was schon bei der Heidelerche erwähnt wurde, gilt auch für den Brachpieper. Kaum dass man die Höhenrücken des Eiseng-ebirges, wo vorherrschend ein nur wenig fruchtbarer Sandboden zu finden ist, besteig't, so lässt sich auch der Brachpieper hören. In unserer fruchtbaren Gegend ist er nur während des Zuges zu sehen. 31. Eniberiza hortiilana L. In der ganzen Umgebung von Starko(iundden nächstliegenden Dörfern, wie Podhofan, Lipovec, Knßzourek: Orn. Notizen aus Starkoc und dessen nächster Umgeb. 31 Loucic, Buöic, Vrdy, Vinaf, Zbyslav, Weiss-Podol, Scmtes hält sich überall der Gartenammer auf und nistet auch hier, so dass man ihn nicht zu den seltenen, sondern zu den gewöhnlichen Vögeln rechnen muss. Er erscheint hier regelmässig im April. 1893 hörte ich ihn am 25. IV. zum erstenmal, den 27. IV. schoss ich 2 Ö Ö für meine Sammlung. Dasselbe Jahr vernahm man an 15 Stellen den eintönigen, traurig klingenden Gesang des Männchens. 1894 erster am 12. IV. bei Bucic in einer Allee an der Reichsstrasse. Vom 25. IV. an hörte man sie schon überall. Den 23. V. wurde ein Nest nahe einer Feldallee bei Zbyslav auf dem Felde g-efunden. Dieses befand sich in einer kleinen Höhlung', und am 27. V. sah ich vier ein wenig grünlich gefärbte Eier darin, die aber verlassen waren. Der obere Um- fangs-Durchmesser des Nestes betrug 11 cm, die Tiefe 0 cm. Die Eier sind runder als die des Goldammers, eher den Finken- eiern ähnlich. Ihr Läng'sdurchmesser betrug 21 mm, der Quer- durchmesser 15 mm. 1895 den 20. IV. in der Fcldallee bei Starkoö. Anfangs Mai war von früh bis abends ihr Gesang zu hören, und ich konnte ihn bei offenen Fenstern bis in meine Wohnung vernehmen. Ende Mai und anfangs Jimi fütterten die Alten die Jungen. Ein Nest befand sich im Kornfelde zunächst der Strasse. Am 16. VI. fand ich ein Nest in einem Gerstenfelde, ebenfalls mit Jungen. 1896 erschienen sie häufiger, aber erst am 27. IV. sangen sie fleissig. Anfangs Mai, wo es 6 Tage hindurch regnete und ziemlich kalt war, blieben sie stumm, bis sich das Wetter besserte. Nach einem warmen Frühjahrsregen singen sie so wie das Schwarzplättchen sehr eifrig. Im Mai und Juni hört man den Gesang der ,^5 ^^^ y.,9 Uhr abends. Im Juli ist dies schon seltener der Fall und im August geradezu eine Seltenheit; nur dann und wann ver- räth sie ihr Warnungsruf Während dieser Zeit halten sich die g-anzen Familien bereits ausschliesslich nur auf den Feldern beisammen auf und im September verlassen sie uns. 32. Emberiza citruuila L. Wie fast überall, so auch hier ein ganz gewöhnlicher und bekannter Standvogel. Hält sich vom Frühjahr bis zum Winter nur auf den Feldern auf. Im Winter, sobald es zu schneien anfängt, zieht er in das Dorf. Mit den Buchfinken und Meisen geniesst er die Zuneigung unserer Landleute. 32 Knezourek: Orn. Notizen aus Starko5 und dessen nächster Umgeb. 33. Emberiza calandra L. Wie die frühere ist auch diese Ammerart in der ganzen Umgebung sehr bekannt, hauptsäch- lich in der tiefer liegenden fnichtliarcn Gegend. Im Hüg-ellande dtT liisengebirge sieht man ihn seltener. Um ( iolc-Jenikau ist er unter dem Namen ,,Russischer Ammer" bekannt und hält sich hier nur im Winter scharenweise auf. Zu dieser Zeit kommt er auch in die Dr)rfer und in dii' (rehöfte, hauptsäclilich wenn es viel Schiu-e gibt, wie das im Jahre bSilö der V'aW war. Die Alicen und h'clder sind seine brvor/ngten Aufenthaltsorte, wo man ihn im Frühjahre und den gan/.cn Sommer über aus- schliesslich sehen und hören kann. Seinen bekannten Gesang kann man auch bei Frost und Kälte oft \ernehmen imd er ist immer (\.v\' erste, der . IV.), Thulasseus caspius ^ (Nizza, 2. V.), an Bastarden; Anas bosai.s fern X domestica {^), Anas hoscas X Cairina moKchatu {Q), ferner ein hahnenfedri- ges Q von Mergus serrutor und einige Aberrationen. Am Schlüsse werden weitere seltenere orn. Vorkommnisse, die zur Kenntnis des Verf. gelangten, registriert. T. E. Arrigoni degli Oddi La recente cattura di un fcnicottero nel Vene- ciano (Ibid XXXVI. 1897. Estr. 8. 4 pp.) 2 Flamingos wurden am 1. III. 1896 in der Umgebung von Porto di Tre Porti (Venezien) gesehen und ein (^ erlegt, das in des Verf. CoUection gelangle. Ausser den vereinzelten Fällen seines Vorkommens in genannter Provinz werden auch die Daten seines Erscheinens im übrigen Italien und auch in Oesterreich citiert. T. E. Arrigoni degli Oddi Nota sopra una varietä di Ngroai africana (Gm.) (Ibid. Estr. 8. 5pp. c. 1 Tab.) 2 am 4. IX. 1895 auf dem Lago di Sacagna (Prov. Rovigo) erlegte Moorenten (5 Q) und ein ^ vom 4. III. 1896 aus Valle di Riola Aperta (Venezien) geben dem Verf. Veranlassung zu Bemerkungen über eine ab- weichende Färbung dieser Entenart. Das zuerst erwähnte, abgebildete (5 hat vorne und an den Seiten des Halses ein grosses, reinweisses Halsband und an Stelle der schmalen weissen Partie an der Schnabelwurzel einen ziemlich grossen weissen Kinnfleck. T. E. Arrigoni degli Oddi. Nota sopra un'anomalia di colorito della Querquedula crecca (L.) (Ibid. Estr. 8. 5pp. c. Tab.) Verf. beobachtete bei der Krickente eine eigenthümiiche Farben-Ano- malie, die immer in gleicher Weise und symmetrisch auftritt und sich in einer lichtfahlen Färbung äussert, welche Kinn, Kehle, die Seiten und den oberen Theil des Halses überzieht. 6 Exemplare (3 5' 3 Q) werden beschrieben und die Köpfe von 3 (5, 1 "v" auf der beigegebenen Tafel abgebildet. Verf. schlägt für diese Aberration den Namen fahigulu vor, womit wir uns jedoch nicht einverstanden erklären können, da indi viduel le Abweichungen nicht mit einem speciellen Namen bezeichnet werden sollen. T. Chr. Deichler. Zur Kenntnis einiger GalUnago-Arten. (Sep. a. : >'J. f. O.« XLV. 1897. p. 142 — 154 m. Textillustr.) Behandelt auf Grund der Untersuchung des Materials des Berliner Museums und einer grossen Anzahl südamerikan. Bekassinen aus dem Museum des Grafen II. Berlepsch in kritischer Weise: I. GalUnago inajor (Gm.) und An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. 77 G. niennis Bp. ; II. G. solitarla Hodgs, G. solit. 'laponint Seeb, u. G. hi/e- malis Eversm.; III. vermuthlich neue Bekassine aus Japan (G. dn/na Deichl.); IV. über Systematik der südamerikanischen Bekassinen. T. F. Kosl-e. Ornithologischer Jahresbericht über Pommern für 1896. (Sep. a. »Zeitschrift f Orn.« 1897. 8. 20pp.) Enthält wie die früheren Berichte Zug- und biolog. Beobachtungen aus der Provinz Pommern. Nur eine Schneeule (Nyctea scandiaca), gegen 8 des Vor- jahres, wurde in Wulflatzke, 27. |I., beobachtet, bez. erlegt, v. Ouistorp-Crenzow traf am 2. XI. eine Hausschwalbe in seinen Viehställen an. T. R. Eder. Die Vögel als Wetterpropheten. (Sep. a.: »Die Schwalbe«, XXI. 1897. 4. 14 pp.) Verf hat in obigem Essay ein von grosser Belesenheit zeugendes, interessantes Material deponiert und jeder der angeführten Vogelarten die an selbe sich knüpfende volksthümliche Bedeutung als Wetterprophet mit den betreffenden Citaten beigefügt. T. An den Herausgeber eiogegangene Druckschriften. The Auk. A quarterly Journal of Ornithology. — New-York, 1897. Vol. XIV. Nr. 1 — 4. Von d. Americ. Orn. Union. Mittheilungen des Ornithologischen Vereines in Wien. — Wien, 1897. XXI. Nr. 1—3. Vom Ver. Aquila. Zeitschrift für Ornithologie. — Budapest, 1897. IV. Nr. 1—4. Von der U.-O.-C. Avicula. Giornale ornitologico italiano. — Siena, 1897. I. Nr. 1 — 6. Vom Herausgeb, Die gefiederte Welt. — Berlin, 1897. XXVI. Nr. 1—52. Vom Herausgeb. Der zoologische Garten. — Frankfurt a. M., 1897. XXXVIII. Nr. 1—12. Vom Herausgeb. Ornithologische Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt. — Gera, 1897. Nr. 1—12. Vom Ver. Zeitschritt für Ornithologie und praktische Geflügelzucht. — Stet- tin, 1897. XXI. Nr. 1—12. Vom Ver. The Osprey. An illustrated monthly Magazine of Ornithology. — Galesburg, 1897. I. Nr. 5, 7, 8—12; IL Nr. 1—4. Vom Herausgeb. La Feuille des jeunes Naturalistes. — Paris, 1897. XXVIII. Nr. 315—326. Vom Herausgeb. The Naturalist. — London, 1897. Nr. 258—269. Vom Herausgeb. Annalen des k. k. naturhistorischen Hof-Museums. — Wien, 1897. XI. H. 1. Vom Mus. Vesmir. Obräzkovy casopis pro sifeni ved pfivodnich, — Prag, 1897. XXVI. Nr. 14—24; XXVII. Nr. 1—5. Vom Herausgeb. 78 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. Mittheilungen der Section für Naturkunde d. ö. Touristen -Club. — Wien, 1897. IX. Nr. 1—12. Vom Club. Bulletin of the American Museum of Natural History. — New- York, 1897. VX. Vom Mus. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Ver- eines für Naturwissenschaften. 1896. — Hermannstadt, 1897. XLVI. Vom Ver. Bulletin de la Societd imperiale des Naturalistes de Moscou. — Moskau, 1896. Nr. 4; 1897, Nr. 1, 2. Von d. Ges. Smithsonian Report. U.-S.-National-Museum. Year, 1894. Washington, 1896. Von d. Smiths-Inst. Proceedings of the Indiana Academy of Science. Year, 1894, 1895. — Indianapolis, 1895, 1896. Von der Ind--Acad.-Sc. Aus der Heimat. — Stuttgart, 1897. X. H. 1—6. Vom Herausgeb. 55. Bericht über das Museum Francisco-Carol inum, 1896. — Linz, 1897. Vom Mus. Mittheilungen des nordböhmischen Excur si on s-Cl ubs. — Leipa, 1897. XX. H. 1—4. Vom Club. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steier- mark. 1896. — Graz, 1897. Vom Ver. North American Fauna. Nr. 13. — Washington, 1879. Vom U.-S. Dep. of Agricult. Der Weidmann. — Blasewitz-Dresden, 1897. XXVIII. Nr. 14— 52; XXIX. Nr. 1 — 13. Vom Herausgeb. Der deutsche Jäger. — München, 1897. XIX. Nr. l — 34. Vom Herausgeb. Jäger-Zeitung. Saaz, 1807. XIII. Nr. 1—24. Vom Herausgeb. Diana. — Genf, 1897. XV. Nr. 1—12. Von d. Redact. Waidmannsheil. — Klagenfurt, 1897. XVII. Nr. 1—24. Vom Verl. Hugo's Jagdzeitung. — Wien, 1?97. XXXX. Nr. 1—24. Von d. Redact. Illustriertes österreichisches Jagdblatt. — Brunn, 1897. XIII. Nr. 1—12. Vom Verl. Deutsche Jäger-Zeitung. — Neudamm, 1897. XXIX. Nr. 1-53; XXX. Nr. 1—26. Wild und Hund. — Berlin, 1897. III. Nr. 1—53. Vom Verl. St. Hubertus. — Cöthen, 1897. XV. Nr. 1—53. Vom Verl. Tidskrift för Jägare och Fiskare. — Helsingfors, 1897. V. H. 1 — 6. Vom Herausgeb. Ja garen. — Stockholm, 1897. III. H. 1, 2. Vom Herausgeb. Naturalien-Cabinet. — Grünberg, 1897. IX. Nr. 1—24. Vom Herausgeb, »Fauna.« Verein Luxemburger Naturfreunde. — Luxemburg, VI. 1896. VII. 1897. Vom Ver. P. Pavesi. Calendario ornitologico Pavese 1895—97. — (Estr. d. : »Bollet. scient« N. 3. 1897. 8. 11 pp,) Vom Verf. Yearbook of the U.S. Departement of Agriculture. 1896. — Washington, 1897. Vom U. S. Dep. of. Agricult. A. Brauner. Kurze Bestimmungsangaben der zum Wilde gerechneten Vögel der Steppen Russlands. — Cherson, 1897. Kl. 8. V. und 186 pp. (russ.) Vom Verf. An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. 79 Stef. Chernel v. Chernelhaza. Über die Anwendung der biologischen Zeichen. (Sep. a.: >Aquila,« 1897. p. 260—261.) Vom Verf. A. V. Homeyer. Meine Eier-Sammlung am 18. XI. 1897. (Verz. derselben, als Manuscr. gedr. Fol. 19 pp.) Vom Verf. — Oologische Plauderei. — Nat. u. Haus. VI. 1897, p. 65—69. M. 21 Abbild. Vom Verf. Rob. Eder. Die Vögel als Wetterpropheten. (Sep. a. : »Schwalbe.« XXI. 1897, 4. 14 pp.) Vom Verf H. C. Oberholser. Description of a new Subspecies of Dendroica. (Sep. a.: »The Auk,« XIV. 1897. p. 76—79.) Vom Verf — Critical Remarks on Cistothoras palustris (Wils.) & its western Allies. (Sep. a. : »The Auk,« XIV. 1897, p. 186—196.) Vom Verf. — Description of a new E>npi(lonax with Notes on Em- pidonax difficilis (Sep. a. : »The Auk,« XIV. 1897. p. 300—303.) Vom Verf — Critical Notes on the Genus Aiiripanis (Sep. a. : »The Auk,« XIV. 1897. p. 390—394. Vom Verfasser. G. R a d d e. Bericht über das kaukasische Museum und die öffentliche Biblio- thek in Tiflis für das Jahr 1896. — Tiflis, 1897. Vom Verf H. Schalow. Über die Vogelfauna des Südpolargebietes. — (Sep. a. : »J. f. O.« 1897. p. 524—533.) Vom Verf C. R. Hen nicke. Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mittel-Europa's. Lief. 18—23. — Gera-Untermhaus, 1897. Vom Verl. O. Kleinschmidt. 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Die Lachse der Kaukasusländer und ihrer angrenzenden Meere. — Tiflis, 1897. gr. 8. 2 Lief m. 5 Taf Von G. Radde. E. Arrigoni degli Oddi. Sopra gli ibridi del tipo Anas boscas L. & ChaidelasniHS streperus (L.) in ItaHa. (Estr. d. : »Atti R. Istit. Veneto sc. lett & arti,« VIII. Ser. VII. 1896:97, 15 pp.) Vom Verf. — Notes on some Si)ecimens of Anatidae in the late Count Ninni's Collection. (From : »Ibis, < 1898. p. 67-74.) Vom Verf 80 Nachrichten. E. Arrigoni degli Oddi. La Nidificatione del Milvus miijrans Bodd. nel territorio Veronese. (Estr. d. :»Atti R. Istit. Veneto sc. lett. & arte.« IX. Ser. VII. 1897|98. 22 pp.) Vom Verf. — Nota sopra una varietä di colorito osservata in un' Amts hoscos L. Estr. : » Attisoc. ital. sc. nat.« Milano, XXXVII. 1898. 5 pp.) Vom Verf. — Le recente Comparse Pußinus ktihli (Boil.) nel Veneziana. (Estr. »Atti soc. ital. nat.« Milano, XXXVII. 1898, 5 pp.) Vom Verf -^ Nota sopra un Gennaja feldeggi (Schi.) colto in Calabria. (Estr.: »Avicula.« I. 1897. 3 pp.) Vom Verf Suche tet. GH ibridi naturali tra gii Uccelli. (Estr.: » Avicula, v; I. 1897, 2 pp.) Vom Verf. Alex. V. Lovassy. Vögel (des Balatonsee's). (Sep. a.: »Result. d. wissensch. Erforsch, d. Balatonsee's.« II. Th. 1. — Budapest, 1897. Lex. 8. 23 pp.) Vom Verf. N. V. Somow. Ornithülogische Eauna des Gouvernements Charkow. — 1897. Lex. 8. IX. u. 680 pp. Vom Verf (russ.) Nachrichten. Opfiithologisehep Vepcin in Wien. Laut uns zugekommenem Circular löst sich der »Ornitholugischc Ver- ein« nach 21-jährigem Bestände als selbständiger Verein formell auf und fu- sioniert sich mit der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, ruft in selber eine Section für Ornithologie ins Leben, der der frühere Vereinsausschuss angehört. Im Anschlüsse an genannte Gesellschaft erhofft man, eine frucht- bringendere Thätigkeit entfalten und bestimmte Ziele erfolgreicher verfolgen zu können als bisher. Als specielle Aufgaben stellt sich die Section: Fort- führung der »Ornithologischen Beobachtungs-Stationen« und mit Hilfe der- selben: Sammlung von Materialien für ein genaues Studium der Nahrung der Vögel. Ausserdem wird der Pflege der heimischen Vogelkunde und der Frage des Vogelschutzes entsprechende Aufmerksamkeit zugewendet. Die Berichte des »Com. f orn. Beob.-Stat.« werden unter dem Namen »Die Schwalbe« zwanglos ausgegeben; die bisherige Vereinsschrift, welche unter vorgenannte Namen die »Mittheilungen des Ornithologischen Vereins« brachte, wird ihr Er- scheinen aber einstellen. Als ordentliche Mitglieder der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft zahlen die Mitglieder der ornithologischen wie jeder anderen Section einen Jahresbeitrag von 6, statt wie bisher im Vereine von 5 fl. ö. W. erhalten aber dafür ausser den Berichten des »Com. f orn. Beob.-Stat. in Österreich« die jährlich in 10 Heften erscheinenden, alle Gebiete der Zoologie und Botanik umfassenden wertvollen »Verhandlungen« der Gesellschaft. Während des Win- tersemesters wird an einem bestimmten Tage im Monate ein Discussionsabend abgehalten werden und die Berichte darüber in den »Verhandlungen« Auf- nahme finden. Gegenüber den bisherigen Verhältnissen des »Ornithologischen Vereines« vermag die »Ornithologische Section« ihren Mitgliedern weit gün- stigere Bedingungen zu bieten und erhofft davon nicht nur den Beitritt der früheren Vereinsmitglieder, sondern auch die Gewinnung neuer. Anmeldungen zum Eintritte in die »Ornithologische Section« sind an das Secretariat der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, I., Wollzeile 12, zu richten. Nachrichten. 81 Die kürzlich erfolgte Auflösung obigen Vereines, dem wir vom Anfange an angehörten und mit dem uns nicht allein das gemeinsame Interesse an der von ihm gepflegten Wissenschaft verband, sondern auch Bande der Freund- schaft an viele seiner Mitglieder fesselten, drängt uns die Feder in die Hand, selbem einige Worte der Erinnerung zu widmen. Der Initiative einer kleinen Schar für die Ornithologie begeisterter Männer sein Entstehen verdankend und von selben gestützt und gefördert vermochte der Verein aus kleinen Anfängen in verhältnismässig kurzer Zeit zu einer Höhe sich zu erheben, welche die gehegten Erwartungen weit über- traf Von weitgehendster Bedeutung, nicht allein für den Verein, sondern für die Pflege der Ornithologie in ganz Österreich-Ungarn überhaupt war der Umstand, dass unser unvergesslicher Kronprinz Rudolf, selbst ein eifriger Ornithologe, das Protectorat über jenen übernahm und sich auch activ an den Vereins-Publikationen betheiligte, dadurch diesem bei uns bisher nur wenig gepflegten Vv^issenszweige ein neues Lüstre verleihend. Es entbrannte ein wahrer Wettstreit, und mancher der »Alten«, der die Feder bereits aus der Hand gelegt, griff wieder nach ihr und entflammte in neuem Eifer zu der von ihm einst gepflegten Wissenschaft. Aber auch junge Kräfte erschienen auf dem Plane und traten mit der der Jugend eigenen Begeisterung ein in den Wettstreit, an welchem beide Reichshälften sich lebhaft betheiligten. Für die Ornitholo- gie in Österreich-Ungarn war eine neue Aera angebrochen und für den Ver- ein die Zeit seines höchsten Glanzes eingetreten, die in der Abhaltung des I. Int. Orn. Congr. (1884) gipfelte, an welchem sich fast alle Staaten Europas durch Vertreter betheiligten. Der wichtigste Beschluss dieses unter dem Pro- tectorate des Kronprinzen stehenden Congresses bildete das Inslebentreten des »Permanenten internationalen ornithologischen Comites«, dessen Aufgabe es war, orn. Beob.-Stat., in erster Linie zur Erforschung des Vogelzuges, an allen bewohnten Punkten der Erde zu errichten. Konnte sich auch dieser grosse, in seinem vollen Umfange jedoch praktisch unausführbare Gedanke nicht erfüllen, so gab er doch in den meisten Staaten die Veranlassung zur Errichtung orn. Beob. -Stationen und weiteste Anregungen zu ornithologischen Studien überhaupt. Wie der I. Internat, ornith. Congress ausschliesslich vom »Orn. Verein« geplant war, von ihm vorbereitet und ausgeführt wurde, so gien- gen auch die vorher schon (1882) begründeten »Orn. Beob.-Stat. in Öst.-Ung.« auf Anregung des Kronprinzen aus dem »Orn. Ver.« in Wien hervor. Um auch weitere Kreise für die Vogelkunde zu interessieren und heranzuziehen, veran- staltete der Verein verschiedentlich grosse Expositionen, die neben der wis- senschaftlichen — auch der praktischen Ornithologie huldigten. Ais einen Fehlgriff müssen wir es wie damals, so auch heute noch bezeichnen, dass der Verein mit dem Jahre 1884, beziehungsweise 1885, die Geflügelzucht und das Brieftaubenwesen in sein Programm aufnahm. Wenn auch der Beitritt einer grossen Zahl Vertreter der letztgenannten beiden Richtungen den Schein eines Vortheües für den Verein zu erwecken schien, so erfüllte sich doch diese Annahme nicht in der Praxis. Die »Mittheilungen des ornithologischen Vereines« waren ein vorzugsweise die wissenschaftliche Richtung verfolgendes Blatt und da passte Geflügelzucht und Taubensport nicht hinein. Getreu seinem ursprünglichen Zwecke stand aber die Pflege der Ornithologie im Vereine immer an erster Stelle. 82 Nachrichten. Das Jahr 1889 brachte dem »Ornith. Vereine« einen schweren Schlag, in- dem es ihn seines hohen Protectors beraubte. Aber auch die »Mittheilungen« hatten in diesem Jahre eine Schwenkung Vollzügen, welche die wissenschaft- liche Richtung geradezu zurückdrängte. Das war ein Fehlgriff des damaligen Redacteurs, der sich bitter gerächt und das Ansehen des Vereines schädigte. Wohl fand unter den nun folgenden fachmässigen Redactionen der alte Curs wieder Geltung, aber der Verein vermochte trotz aller Anstrengungen nicht mehr seine ursprüngliche Höhe zu erklimmen, obschon er es an energi- schen Anstrengungen und materiellen Opfern nicht fehlen Hess. Der Tod V. Pelzeln's, an dem der Verein jederzeit eine kräftige Stütze gefunden; der Tod und Rücktritt anderer thätigenOrnithologen; der Mangel an ornith. Nachwüchse in Wien, wie der entschieden sich bemerkbar machende Rückgang des In- teresses an Ornithologie bei uns in diesem Decennium: alles das waren schädigende Momente, denen zu steuern ausser der Macht des Vereines lag. Es war daher, wie wir glauben, ein guter Gedanke des Herrn Dr. L. v. Lorenz, der dem Vereine den Vorschlag machte, sich als Section der k. k. z.-b. G. anzuschliessen und unter deren mächtigen Fittichen die Pflege der heimischen Vogelkunde und die neuerlich begründeten »Orn. Beob.-Stat. in Österreich« fortzuführen. Und so vollzieht sich die Auflösung des »Ornith. Vereines,« aber selbe erfolgte nur nominell, indem der Gesammtausschuss in die neu begrün- dete ornitholog. Section der k. k. zool.-bot. Gesellschaft übertritt, und wir hoffen, dass die meisten früheren Vereinsmitglieder seinem Beispiele folgen werden. Unser kurzer Rückblick würde eine empfindliche Lücke aufweisen, wollten wir nicht auch derjenigen gedenken, die den Verein ins Leben ge- rufen, die an seiner Wiege gestanden. Es waren dies Herr Dr. C. und Frau AgI. V. Endres, ferner die Herren J. Finger, Graf M. St. Genois, E. Hodek, Prof. H. Jeitteles, J. Kolazy, Hofrath v. Marenzeller, Hofrath Micklitz, Direc- tor J. Nevvald, Custos v. Pelzeln, Custos A. Rogenhofer, C. Ulbricht und Fritz Zeller, deren grösster Theil bereits aus dem Leben geschieden ist Wir erfüllen weiters nur eine Pflicht, wenn wir zum Schlüsse noch zweier Mitglieder des orn. Vereines gedenken, deren Namen mit selbem in engster Weise verknüpft sind. Es sind dies die Herren Adolf Bachofen von Echt, Präsident und Fritz Zelle r, I. Vicepräsident des Vereines. Was beide dem »Ornith. Vereine« waren, was sie für ihn gethan, das wissen wir Alle und wollen es auch hier dankbar anerkennen. Durch zahlreiche Briefe, die uns in letzter Zeit zugekommen, zieht sich ein wehmüthiger Hauch bei Erwähnung der Auflösung des »Ornithologischen Vereines..^! Auch wir bedauern, dass es dazu gekommen, hoffen jedoch, dass selbe unter den obwaltenden Umständen das Beste war; und so rufen wir: Der »Ornithologische Verein« ist todt, es lebe die »Ornitholog. Section!« i J. A. O. Von l^iescnthal, kgl. Oberförster a. D., zu Charlottenburg, am 22. I. d. J. im 68. Lebensjahre. Verantw. Reclacteur Hersusgeber und Vt rieger: Victor Rllter von Tschusi zu SchmidhoWeD, Hallein. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (österr. Schlesien), Kirchenplatz 13. Ornitlioloaisclies Jahriiucli. ORGAN für das palaearktisclie Pauneni^^ebiet. Jahrgang IX. Mai-Jüni 1898. Heft 3. Addenda zur Ornis Ungarns. II.*) über die Formen der Untergattung Budytes.**) Von Dr. G. V. Almäsy. Gelegentlich einiger Ausflüg"e in die Riede von Temes- Kubin und auf Grund des dortselbst gesammelten Materiales gelang es mir, aus der interessanten Gruppe der Schafstelzen die für Ungarn neuen Formen MotaciUa borealis Sundev., A'Iota- cilla feldeggii Michail, und JMotacilla feldeggii paradoxa (Chr. L. Br.) nachzuweisen. Da die Gruppe der Schafstelzen überhaupt eine interes- sante oder in's Fach-Ornithologische übersetzt, eine nichts wenig-er als klare ist; da, wie ich im Folgenden zeigen werde, verschiedene Formen derselben mit mehr oder wenig'er Ree-el- mässigkeit unsere Gegenden aufsuchen, und es angezeigt wäre, denselben grössere Aufmerksamkeit zuzuwenden, als es bisher geschah: so halte ich es nicht für unangemessen, mich im Nachstehenden mit dem gesammten Formenkreise der Schaf- stelzen etwas eingehender zu beschäftigen und zu leichterer Orientierung in demselben eine Art Synopsis der einzelnen Formen zu geben. *) vgl. »Aquila,« III, 1896, p. 209. **) Obgleich vodiegende Studie bereits im Herbste 1896 abgeschlossen wurde, so hat selbe von ihrem Werte doch nichts cingebüsst, da seither keine Arbeit erschienen ist, die sich in eingehender Weise mit der Gruppe der Schafstelzen [Badytes) beschäftigt hätte. Wir hoffen, durch die Veröffent- lichung dieser Studie das Interesse für genannte Gruppe zu wecken und zu weiteren Forschungen in selber Anregung zu geben. Der Herausg. 84 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. Wohlgcmerkt kann es sich hier nur um einige aufklärende Anhaltspunkte handeln, da zu einer wissenschaftlich vollständigen Behandlung" der schwierigen Gruppe, zu einer monographischen Bearbeitung derselben, es der Zuhilfenahme eines grossen und complicierten Apparates, sowie zahlreicher Beleg-Exemplare und umfassenden literarischen Materiales bedarf, das mir leider in gewünschter Vollständigkeit nicht zu Gebote steht. Zudem ist von bewährter Seite eine monographische Arbeit über die Schafstelzen in Aussicht gestellt. Dr. Lorenz von Liburnau — Wien sammelt seit längerer Zeit das Materiale zu einer solchen, deren baldig bevorstehendes Erscheinen in ornithologischen Kreisen gewiss mit Freude begrüsst werden wird. Derngemäss entschloss ich mich bei der Abfassung dieses Aufsatzes, die Eintheilung der einzelnen Budyfcs-Formen nicht meiner subjectiven Auffassung gemäss zu treffen, sondern da- zu ein vorliegendes Quellenwerk zu benützen, da meine Publi- cation vor allem ja den Zweck verfolgt, die stattliche Reihe unserer heimischen Beobachter mit dem gesammten, ziemlich schwierigen Formenkreise näher bekannt zu machen und wo- möglich zu einschlägigen Untersuchungen anzuregen. Ich konnte jedoch nicht umhin, bei Besprechung- der einzelnen Formen von P'all zu Fall die vorhandenen Controversen zu berühren und diejenigen Ansichten auszusprechen, die ich mir in den betreffenden Fragen auf Grund meiner allerdings in beschei- denem Rahmen gepflogenen Untersuchungen subjectiv gebil- det habe. Bezügdich Eintheilung- und Nomenclatur lehnte ich mich streng an R. B. Sharp e's Arbeit über die Budytes im Ca- talog-ue of the Birds in the Britisch Museum, Bd. X. (1884), da dieselbe die gründlichste und — besonders was Sy- nonymie anbelangt — die erschöpfendste ist^ welche bisher über diesen Formenkreis gebracht worden ist. Dieses Princip durchbrach ich nur insoferne, als ich bei den subspecifischen Formen der Gruppe die trinäre Namen- gebung in Anwendung brachte. Da gerade die verwirrte und ungleichmässig angewendete Namengebung- bei dieser — wie bei jeder anderen heikligen Gruppe — die meisten Schwierigkeiten verursacht, so erscheint es mir nicht überflüssig, bei der Besprechung der einzelnen Formen eine kurze Synonymie derselben einzuschalten. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 85 Ehe ich auf die Charakterisierung der einzelnen Typen übergehe, muss ich bemerken, dass unsere Schafstelzen an Grösse, sowie an Farbe des Allgemeing-efieders sich so nahe stehen und einander so auffallend ähnlich sind, dass markantere Unterscheidungen in erster Linie nur aus den Farben des Kopfes und aus deren Vertheilung- gewonnen \verden konnten. Ich beschränke mich denn in der vorliegenden Arbeit aus- schliesslich auf die Wiedergabe nur dieser Kennzeichen und unterlasse Allgemeinbeschreibungen sowie die Angabe von Massen, weil diese keinerlei Anhaltspunkte von durchgreifender Bedeutung bieten. Der Kopffarbe nach lassen sich g'rauköpfige, dunkel- (sch warz-)köpfige und grünköpfige Stelzen unterscheiden. Der Typus aller dieser Formen war und bleibt Motacüla flava L., zu welcher Bezeichnung', ohne Distinction, alle jene Forscher zurückgreifen, welche aus einem oder dem anderen Grunde in eine specifische oder subspecifische Trennung der einzelnen Formen nicht eingehen wollen, so z. B. Finsch und Hartlaub in „Die Vögel Ost-Afrika's", pp. 268 — 274, u. a m. Motacilla ßava L. Schärpe, Cat. B. X. p. 516 ff. tab. VI. Fig. 3—5. Linnd, Syst. Nat. I. p. 331 (1760); Temm. Man. d' Orn. I. p. 260 (1820); Naum. Vög. Deutschi. IIT. p. 839, Taf 88 (1823); Dresser, B. Europ. III, p. 261, tab. 129, Fig. 1—2. Motacilla negkcta Gould, P. Z. S. 1832, p. 129. Biidytes levcostriattis*) Homeyer, J. f O. 1878, p. 128. Biidytes flaveacens Homeyer, J. f. O. 1878, p. 131. Quantitativ der bedeutendste Vertreter der Schafstelzen bei uns zu Lande, bedarf dieser Vogel als allgemein bekannt wohl keiner besonderen Beschreibung. Die übrigen Mitglieder der Budytes-GmTp'pc ähneln — wo- rauf nochmals nachdrücklich hingewiesen sei — in Plastik und Gesammtbefiederung diesem erstbeschriebenen Typus bis auf geringfügige und keineswegs constante Merkmale bietende Unterschiede vollständig ; nur die Färbung und Zeichnung des Kopfgefieders variiert bedeutend genug, um bei den meisten *) Dürfte nach uns vorliegenden, allerdings nur Herbstexemplaren aus Alaska von flaims subspecifisch verschieden sein. Namentlich erscheint die Oberkörperfärbung mehr braun,- die Unterseite mehr grünlich-gelb. Der Herausg. 86 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. Individuen daraus einen sicheren Schluss auf die Formzuge- hörig-keit ziehen zu können. Ich sage ausdrückhch „bei den meisten," weil, wie Dr. von Lorenz in einem Briefe scherzend, aber sehr richtig bemerkte, immer sich einzelne Individuen finden, die nicht parieren wollen, das heisst, die nirgends recht unterzubring'en sind. Auch die echte Motacilla flavd L. schwankt bezüglich der Vcrtheilung von Grau und Weiss am Kopfe, ohne dass jedoch durch die bisherige Kenntnis dieser Schwankungen eine sub- specifische Trennung — bis auf die nachstehend zu erwähnende Mot. flava beenia Sykes. — geboten erschien, weshalb auch Sharpe die E. Homeyer'schen Formen leucostriafus und j^ß- vescens als Synonyma zur echten flava zog. Der für Ungarn normale oder doch häufigste Typus be- sitzt einen nicht allzubreiten, rein weissen Superciliarstreifen, welcher bis an das Ende der Ohrdecken zurück- und herab- reicht. Diese sind gTau wie die übrige Kopifärbung, nur in der Mitte der durch dieselben gebildeten muschelförmigen Zeich- nung befindet sich ein isoliert stehender, länglich-elliptischer weisslicher Fleck. Vollständiges Fehlen dieses Fleckes (wobei die Ohrdecken hie und da dunkler als die Kopfplatte, etwa schieferfärbig er- scheinen) einerseits, grössere Ausdehnung desselben bis zum Verschmelzen mit dem Weiss des Superciliarstreifens und des Kinnes und der Kehle andererseits bezeichnen die Grenzen der Variation der Form Mot. flava. Dies letztere — das Weiss von Kinn und Kehle — va- riiert übrigens auch bedeutend. Bei alten Exemplaren des un- garischen vulgären Typus fehlt es in der Regel ganz, und ist die Unterseite bis zwischen die Unterkieferäste gleichmässig gelb. Oftmals ist jedoch das Kinn mehr oder weniger weiss, und hie und da breitet sich diese Farbe über die ganze Kehle herunter aus. Der Vogel, den Dresser auf Tafel 129 als Typus der cen- traleuropäischen Mot. flava L. abbildet, besitzt Kinn und Kehle ganz weiss, und zwar das Weiss ziemlich weit herabreichend und scharf vom Gelb der Brust abgesetzt; dabei einen schmalen Superciliarstreifen. der nicht g-anz bis ans Ende der Ohrdecken nach rüchwärts reicht, und einen schmalen weisslichen Längs- fleck in der Mitte der letzteren. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 87 Bei unseren ungarischen Exemplaren fand ich, dass ge- wöhnlich die Ausdehnung des Weiss auf dem Kinn und auf der Kehle Hand in Hand mit einer grösseren Verbreitung des- selben im Supercilium und auf dem Ohrdeckenflecke geht. In- dividuen, welche den letzteren und den Superciliarstreifen nur so gering entwickelt zeigen wie das Dresser'sche Exemplar, besitzen bei uns regelmässig Kehle und Kinn satt gelb. Radde (Ornis caucasica, p. 221) bemerkt ebenfalls, dass bei den Exemplaren aus den Kaukasusländern das Weiss von Kinn und Kehle weniger ausgesprochen sei, als auf dem Dres- ser'schen Bilde, „da bei den meisten derselben sich das Gelb fast bis zwischen die Unterkieferäste zieht." Jch glaube seiner Beschreibung des weiteren entnehmen zu können, dass das Weiss an den Kopfseiten jener Vögel (Supercilium und Ohren- fleck) ebenfalls nicht sehr ausgebreitet sei, da er ausdrücklich hervorhebt, „es fehle zwar keinem Exemplar, sei aber bei jun- gen Vögeln auch im Frühjahr nur schwach angedeutet." Dies würde eine gewisse Analogie der P'ärbung jener Vögel mit der des bei uns vorherrschenden Typus bedeuten, deren Begründung ich nicht wie Radde es thut, im höheren Alter der Individuen zu suchen geneigt wäre, sondern in der südöstlichen Heimat derselben (an der Grenze des Verbreitungs- gebietes der dunkelköpfigcn Stelzen feldcggii Michah. und cinercicapilla vSavi.), da bei höherem Alter, auf welches beim Präparieren ja aus mannigfachen Indizien ziemlich sicher ge- schlossen werden kann, meiner Erfahrung nach regelmässig gerade eben eine intensivere Färbung und grössere Ausbrei- tung des Gelb einzutreten pflegt. Die Beschreibung des Weibchens und der jungen Vögel unterlasse ich bei dieser wie bei den folgenden Formen, da es dem Zweck und dem Rahmen dieses Aufsatzes genügend entspricht, die alten Männchen der einzelnen Formen zu cha- rakterisieren. Nur bei Mot. feldeggii Paradoxa (Chr. L. Br.) werde ich kurz auf die Kleider der Weibchen zurückkommen. Das Verbreitungsgebiet der JMot. flava L. erstreckt sich über ganz Europa und Sibirien bis ins östliche Asien. Hier wird sie im centralen und westlichen Sibirien angebUch durch die Subspecies Mot. flava bcema Sykes vertreten, tritt aber in 88 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. der typisch'?n Form wieder in China auf und besiedelt jenseits des Stillen Oceans von Alaska bis in die Rocky Moutains die Westküste Amerikas. Motacilla flava bccma Sykes. Sharpe, Cat. B. X. p. 521, tab. VI. fig. 6 (1884). Sykes, Proc. Zool. Soc. 1832. Motacilla flava L. Dresser, Birds of Europ. III. p. 261. Budi/tes hrcvicaudatt'.s E. Homeyer, J. f. O. 1878, ]). 131. Buchjtes flai-m (non L.) Hume, Ibis, 1869, p. 357; Swinhoc, 1. c. 1882, p. 110. Eine östliche Subspecies, als solche von Sharpe des- halb aufrecht erhalten, weil sie in ihrem Verbreitungsgebiete als vicariierende Form der Mot. flava L. auftreten soll, was allerdings von Dresser, Supplement IV. p. 148 (1895) bestritten wird. Letzterer weist 1. c. nach, dass die Form bccma stets nur mit der echten flava zusammen vorkomme, und zieht deshalb die beiden — meiner Ansicht nach wohl unterscheidbaren — Formen ebenso wie in Bd. III. seines grossen Werkes unter dem Namen flava zusammen. Dieselbe unterscheidet sich von Mot. flava L. dadurch, dass ihr sehr breites Supercilium bis weit gegen die Halsseiten hinabreicht und dort mit dem Weiss der Ohrgegend, des Kin- nes und der Kehle sich verbindet, so dass nur knapp unter dem Auge, gebildet durch die obersten schwärzlich -g-rauen Ohr- decken (die übrigen Ohrdecken sind rein weis.s), ein schmaler grauer Streif von der Schnabelwurzel beginnend bis hinter das Ohr sich hinzieht. Dieser unter dem x\uge befindliche graue Streifen steht aber in einem grösseren weissen Felde isoliert, während bei M. flava L. stets das Grau zusammenhängend ist, und das in der Ohrgegend aufgetragene Weiss in einzelnen Partien isoliert steht. Überdies ist die Kopfplatte von MoL flava beema Sykes. auffallend licht perlgrau gefärbt, während jene von Mot. flava L. in der Regel aschblau ist, obschon bei letzterer wohl auch Schwankungen von Schiefergrau bis zu hellem Aschgrau sich finden. Für Ungarn ist diese Form noch nicht nachgewiesen, könnte aber auf dem Durchzuge sehr mögiicherw^eise bei uns vorkommen, worauf auch Sharpe — wenigstens bezüglich West- G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 89 Europas — ihrem Verbreitungsgebiete und ihrer muthmass- lichen Zugrichtung zufolge, hinweist. Ich besitze zwei ungarische Exemplare, alte Männchen, eines aus Diös-Jenö, erlegt am 7. April 1894 und eines aus Tcmes-Kubin, 4. April 1896, welche sich sehr der Form <5^^///« nähern, indem die Superciliarstreifen sehr breit und lang sind, und die Ohrdecken sehr viel Weiss zeig'en, welches mit dem Weiss von Kinn und Kehle fast in einander fliesst. Noch mehr nähert sich dieser Form ein Exemplar aus Hallein (4. Mai 1896), welches ich der Liebenswürdigkeit des Herrn von Tschusi zu Schmidhoffen verdanke. Bei diesem wie bei den übrigen Exem- plaren trennt jedoch ein schmales g"raues Bändchen — wenn auch untermischt mit weissen Federchen oder wenigstens Feder- lündern — das Weiss der Supercilien, der Ohrdecken und der Kehle von einander. Bei der echten Mot. bcciiia Sykes ist der durchs Auge gehende graue Streif schmäler; das Weiss der Ohrdecken beginnt an der Wurzel des Oberschnabels und ist durch keine graue Linie von dem Weiss der Kehle getrennt, sondern vereinigt sich mit diesem, sowie mit jenem des Super- ciliarstreifens unmittelbar. Überdies ist die Kopfplatte der echten beeina noch um ein Bedeutendes lichter als bei diesen — allerdings schon recht licht gefärbten — Individuen. Mit Berücksichtigung dieser Merkmale sind also jene drei Exemplare meiner Collection und ihnen ähnliche Individuen zu Mot. flava L. zu stellen, als Zwischenglieder zwischen dieser und der Form Mot. flava beema Sykes. Das Verbreitungsgebiet dieser letzteren erstreckt sich wie erwähnt über West- und Central-Sibirien, wo sie unserer Mot. flava L. vicariiert, oder was mir wahrscheinlicher erscheint, neben derselben häufig auftritt. Älotacilla borealis Sundev. .Sharpe, Cat. B. X. p. 522, tab. VII. fig. 1—3 (1884). Motaciild flava boreidis Sundev. Öfv. k. Vet. Akad. Förhandl. Stockholm, 1840, p. 53; Finsch und Hartlaub, Vög. O.-Afrik. p. 272 (1870). MotaciUa viridis Gmel.*) Syst. natur. I. p. 962 (1788); Gray, Hand. L. B. I. p. 247, Nr. 3585 (1869); Dreiser, B. Europ. III. p. 181, tab. 129, fig. 3 (1875). *) Sharpe, p. 522 in not: The name of viridis, by vvhich this species is generally known, should, it seems to me, be discarded, Brown's plate, 90 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Unfrarns. Biidijtes liridis Bp. Consp. av. I. p. 250 (1850). Budytes atricapiUus C. L. Brehm, Vogelf. p. 141 (1855). Biuhjtes cinereoccqjillits (nee Savi!) Swinhoc, P. Z. S. 1871, p. 364; id. Ibis, 1882, p. 109; Tacz. Bull. S. Zool. France, II. p. 151 (1876); David Ä- Oustalet, Ois. Chine, p. 303 (1S78). Budytes flava melaiujcephala (nee Licht!) De Selys, Faune Beige, p, 83 (1842). Motacilla melanocephula (nee Lieht!) Naumann, XII. Blas. Nachtr. p. 125; Gätke, Vowelw. Helg. p. 350 (1891) ptm. Budytes melanocephaliis rar. viridis Radde, Orn. Cauc. p. 222. Motacilla niyricapilla (non Müller) Brehm. Budytes horealis Sewertzow. Turkest. p. 67 (1873); E. Homeyer, J f O. 1878, p. 129; id. et Tancre, Milth. O. Ver. Wien, 1883, p. 86: Tschusi, Jah- resb. d. C. f. O. Bcob.-Stat. Ö.-Ung. 1882, 1883, 1886, 1887. Vom südlichen Schweden angefangen bis an die Ostküste Asiens verbreitet, vertritt diese Art (teste Sharpe als solche aufzufassen!) im Norden ihres Verbreitungsgebietes unsere Mot. ßava L. Sowohl auf dem Herbst- als auch auf dem Frühjahrszuge ist sie eine keineswegs überaus seltene Erscheinung unseres Heimatlandes, welche nur — meines Wissens wenigstens — bisher in den meisten Fällen übersehen worden zu sein scheint. Sie unterscheidet sich von unserem Grundtypus Alot. flava L. vor allem durch das oftmalige Fehlen des Superciliarstrcifens, durch schiefergraue bis schwärzliche (nicht aschblaue) Farbe der Kopfplatte, endlich durch schiefergraue bis schwärzliche Ohrdecken, welche bei M. ßava stets lichtgrau, in der Regel von der Farbe' der Kopfplatte und nur selten dunkler als diese sind. Ein lichter Mittelfleck in den Ohrdecken fehlt stets ; die Federchen rund um das Auge sind schwarz. Sehr alte Männchen besitzen nebst dunkelolivschwärzlichen Flecken an den Kropfseiten (zu welchen die Form überhaupt stark inkliniert) eine einfarbige, scharf von dem Grün des Rückens und dem Gelb der Unterseite sich abhebende schwarze Färbung des ganzen Kopfes. In diesen Fällen zeigt sich jedoch on which the name was founded by Gmelin, not being recognizable as be- longing to a Wagtail at all. The synonymy is as follows: Grean Wagtail, Brown, 111. Zool. pl. 33 f. 2 (1775). Motacilla viridis, Gmel. (1788); Latham, Ind. Orn, II. p. 505 (1783). G V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 91 stets ein stumpfes Russchwarz, in der Regel auf den obersten Tlieilen des Kopfes etwas matter, lichter oder stumpfer im Tone als abwärts zu, niemals jedoch ein ganz gleichmässiges, hornartig glänzendes, sattes Kohlschwarz, wie es die Art Mot. feldeggii Michah. auszeichnet. Der quantitativ häufigste Typus dieser Form dürfte der folgende sein : Kopfplatte schieferschwärzlich bis russ-schwarz, ebenso die Ohrdecken, welche jedoch bei lichterer, nur schwärz- licher (nicht schwarzer) Kopfplatte stets um einig-e Nuancen dunkler sind als diese. Unterseite bis in die Kieferäste gelb, nur bei jüngeren Vögeln weisses, eher nur weissliches Kinn. Superciliarstreifen fehlt oder ist (in nicht zu häufigen Phallen) nur ang'edeutet und dann in der Regel nur auf einer Kopfseite zu finden. Auf die sehr bedeutenden Schwankungen des Ausseren derselben komme ich bei der nächst folgenden Form zurück. .».. ■ Wie erwähnt, ist JMot. borcalis Sundev. kein besonders seltener Gast unserer Heimat während der Zug-sperioden und wird wohl allenthalben, wo grössere Schwärme ziehender Schaf- stelzen erscheinen, unter denselben anzutreffen sein. Der dunkle Kopf kennzeichnet die Form neben der echten Mot. flava L. zur Genüge; auch will es mir scheinen, dass Vögel ersterer Art zwar mit Schwärmen der echten flava erscheinen, sich aber doch nie recht eigentlich unter dieselben mischen, sondern sich stets ein wenig gesondert halten. An gut typischen Individuen dieser Art seien als Beleg- exemplare für Ungarn folg'ende Stücke aufgezählt : ^j ad., 17. Mai 1895, Temes-Kubin (Coli. Almäsy). 5 ad., 30. April 1896, ebenda (Coli. Almäsy). '(j ad., 8. April 1892, Velencze (Coli. Chernel). 5 ad., 9. Mai 1895, Cs. Somorja (Coli. Chernel). Motacilla borealis cinereicapilla Savi. Sharpe, Cat. B. X. p. 526. tab. VII. flg. 4—6 (1884). Motacilla cinercoc-ipiila Savi, Nuuv. Giorn. d. Leiter Nr. .57, p. 190 (1831); Bp. Faun. Ital. Ucc. tab. 31. fig. 2 (1832 — 1841). Motacilla melanocephala (-{- fcläcggii Michah.) Bruch, Isis, 1832, p. 1106. Biidjjtes cinereocapilla Bp. Consp. av. I. p. 249 (1850); Chr. L. Br. Vo- geif. p. 141 (1855); Fritsch, Vögl. Europ. tab. 17, fig. 16 -(1870). Motacilla flava dalmaiica Sundev. Motacilla flava cinereocapUla Temm. Man. d' Orn, IV. p. 622 (1840). Motacilla viridis {-\- borealis Sundev.) Gray. 92 G. V. Almdsy: Addenda zur Ornis Ungarns. Motac:lla cinereocapillo Blasius, Nachtr. in Naum. Vög. Deutsch. XIII. p. 128, tab. 373 (1860). Budijtes feldegyii (nee Michah.) Homeyer, J. f. O 1878, p. 130. r ßiidi/tes nielanocephalus var. viridis Radde, Orn. Cauc. j). 222. Als südliche Form des Artcomplexes J\Iof. hürcalis Sundev. stellte Sharpe die Subspecies J/. borealis cinereicapilla Savi., deren Verbreitungsgebiet die Mittelmeerländer und — theil- weise? — die Balkanländer umfasst, wobei sie theils mit Mot. ßava L. zusammen vorkommt, theils dieselbe vicariiert. Diese südliche Form ist der nördlichen in vielen Fällen zum Verwechseln ähnlich, ja oft gar nicht von derselben zu unterscheiden. Exemplare eines ganz reinen Typus lassen sich zwar leicht auseinander halten, aber wie viel Individuen dieser Formen „wollen nicht parieren", — und in solchen Fällen, falls Zeit und Provenienz nicht ein entscheidendes Moment abgeben, bleibt ein verlässliches Determinieren immer ein missliches Ding ! Für den Zweck der vorliegenden Arbeit mag ein Gegen- überstellen der Typen beider Formen genügen. MotaciJla boi-culis Sundev. Die Kopfplatte immer dunkler wie bei Mot. flara, zeigt .starke Nei- gung zu schiefer- bis riiss-schwarzer Färbung. Supercilium fehlt in der Regel ganz. F e d e r c h e n r u n d um das Auge schwarz. Ohrdeck.en stets einfarbig, schwärzlich bis schwarz. Der Farben- ton derselben wohl um einige Nuan- cen dunkler als die Kopfplatte, aber der Contrast nicht zu auffallend. Kinn und Kehle bis in die Un- terkieferäste gelb. An den Halsseiten im gelben Gefieder gegen den Kropf zu meistens kranzförmig eingestreute, oliv-schvvärz- liche, verwaschene Flecke. Motarilla horealis cinerei apilhi Savi Kopfplatte in der Regel nur um etwas dunkler wie bei M. flava L., zeigt etwas Neigung zu schieferschwärz- licher Farbe, wird aber nie ganz schwarz. Supercilium meistens angedeu- tet, oft recht kräftig ent^vickelt. F e d e r c h e n r und um das Auge in der Regel schwarz, hie und da am oberen und unleren Rande je ein Viertelkreis weiss. Ohrdecken stets cinfirbig, immer dunkel, fast schiefer, chwarz Der Ton derselben contrastiert mehr vun jenem der Kopfplatte, als bei M. boreidis Sundev. Kinn und ganze Kehle in der Regel weiss. Fehlt bei dieser Form — mit seltenen Ausnahmen — ganz. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 93 Aus den immer wiederkehrenden Zusätzen wie: „in der Regel", „oft", „meistens", welche alle ihre gute Begründung hab«n, sieht man, dass keiner der angeführten Charaktere durchgreifend ist und allgemeine Geltung besitzt. Diejenigen Merkmale, welche die entscheidendste Bedeutung haben sollen, nämlich: „weisses Kinn und weisse Kehle, sowie mehr oder weniger Spuren eines Superciliarstreifens bei Mot. bor. cincrci- capilla Savi,", „Fehlen des Weiss an Kinn und Kehle und Fehlen des Superciliums bei Mot. borcalis Sundev." sind meiner Ansicht nach keineswegs verlässlich. Ich besitze Exemplare der südlichen Form, welche nicht die geringste Spur eines Superciliums aufweisen, dabei aber eine breit weisse Kehle besitzen. Sharpe führt t. c. p. 525 bei Mot. borealis unter y. ein ^ ad. aus Toskana (16. April) an, „welches durch einen schmalen weissen Superciliarstreifen eine Annäherung an die echte Mot. flava L. darstellt." Individuen der Mot. borealis cinereicapilla Savi mit stark ausgesprochenem SuptrciÜLim und lichter Kopfplatte nähern sich auffallend der echten Mot. ßava L. Also verbinden Zwischenglieder beide Formen untereinander und mit der echten Mot. ßava L. Die beste Auskunft in solchen zweifelhaften Fällen würde die Provenienz der Stücke geben; jedoch bietet diese auch kein ganz verlässliches Kriterium, da die Winterquartiere all' dieser Formen in vielen Fällen dieselben sind und auch während der Zugsperioden Vermischungen stattfinden können, abgesehen davon, dass manche Formen nicht strenge, vicariieren, sondern sehr wohl neben einander denselben Brutplatz bewohnen können. Drei Männchen meiner Sammlung (15. V. 1895 Temes- Kubin, 17. Mai 1895 von ebendort und 4. Mai 1892 aus Cs. Somorja), sowie ein Stück (5) aus der Collection meines P>eun- des Stef. v. Chernel nähern sich in der Färbung, besonders durch das auf dem Kinn und der Kehle auftretende Weiss, stark Mot. borealis cinereicapilla Savi. Dr. Lorenz v. Liburnau, dermirbeider Sichtung meines und des mir von Freund Chernel zu dieser Arbeit freundlich überlassenen J5'^/(7^'/6'.s■-Materiales in der liebenswürdigsten Weise an die Hand g'ieng und mir auch bei der Abfassung dieses Aufsatzes mit Rath und That entgegenkam, wofür ihm an dieser Stelle der schuldige, herzlichste Dank ausgesprochen sei, schreibt 94 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. mir bezüg-lich dieser Stücke Folgendes: „Dieselben können nach der Färbung ebenso Bud. borealis als Bud. cinereicapillus sein ; es gibt Bud. borealis mit ziemlich viel Weiss auf dem Kinn (z. B. 5 S'US Velencze, 8. April 1892, Coli. Chernel), und ander- seits findet man Exemplare von Bud. cinereicapillus, bei denen sich die gelbe Farbe mehr oder weniger weit auf der Kehle ausbreitet, wie z. B. bei Nr. 21 Coli. Almasy, (j ad aus Udine, Italien.*) Reste eines Superciliarstreifens findet man gelegentlich bei B. cinereicapillus und auch bei B. borealis. Die vorstehenden vier Exemplare sind nach der Färbung nicht sicher anzusprechen ; mit Rücksicht auf den Fundort ist es wahrscheinlicher, dass sie zu Bud. borealis gehören. Aber Avenn in Temes-Kubin Budyfes melanocephalus Licht. {Mot. fel- deggii Michah.) vorkommt, warum sollte nicht neben diesem auch Bud. ci^iereicapiUus Savi vorkommen?" Soweit Dr. v. Lorenz, dessen Urtheil über diese Stücke ich vollinhaltlich gebe, weil ich durch dasselbe eine Bemerkung unterstützen möchte, welche ich an dieser Stelle nicht unter- drücken kann, obwohl sie eigentlich die feste Basis der ein- fachen Thatsachen verlassend, den schwanken Boden der Spe- culation betritt. Ich rechne g-eg'enwärtig" in Übereinstimmung- mit Dr. v. Lorenz die frag-lichen Individuen zu Mot. borealis Sund. — aber ganz richtig, warum sollten es nicht ebensogut M. borealis ci- nereicapilla Savi. sein, nachdem ja — was viel auffallender ist — Mof. feldeggii Michah, im Lande sich g-efunden hat? Hätte ich nur eines dieser Individuen brütend angetroffen, so. hätte ich es ohne Bedenken als Mot. borealis cinereicapilla Savi. publiciert ; da dies leider nicht der Fall war, sehe ich mich genöthigt, dieselben mit dem Namen Mot. borealis Sud. zu bezeichnen. Ich erwähnte vorher, dass diese und noch andere Formen der Schafstelzengruppe — besonders zur Zugzeit — auf einem und demselben Terrain zugleich vorkommen können, was das Auseinanderhalten der einzelnen Typen sehr erschwert und *) Das in Rede stehende Stuck, dem übrigen Charakter nach zweifellos zu Mot. hör. cinereicapilla Savi. gehörig, besitzt eine gelbe Kehle und sogar Spuren von Gelb in der Kinnbefiederung. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 95 bei dem häufigen Auftreten intermediärer Gestalten gar leicht den Anstoss dazu geben kann, alles unter eine Haube, recte unter einen Namen zu zwingen, wie Finsch und Hartlaub auf Grund des in der Winterstation der Vögel g-esammelten Materiales es zu thun rathen. Dies scheint mir jedoch — mit Rücksicht auf recht constante Charaktere (wie bei Alof. caiii- pestris Pall. oder Alof. fcldcggii jMichah.) einerseits, auf das vollständig oder der Masse nach vicariierende Auftreten einiger Formen (wie Mot. campestris Pall., borealis, beeina) während der Brutzeit andererseits ebenso zu weit gegangen zu sein, als eine — wenigstens durch die bisherigen Forschungen nicht genügend motivierte und wohl meist nur auf Balg-Materiale gestützte noch grössere Zersplitterung des Formenkreises. Wir haben gesehen, dass die isolierte östliche Kolonie von MoL flava L. (in Nord-Amerika und Ost-Asien) systematisch nicht von unserer westlichen, centraleuropäischen Älot. flava L. getrennt worden ist; wir werden im Nachstehenden sehen, dass die grünköpfige Mot. campestris Pall., welche in England Älot. flava L. vertritt, systematisch mit einer ganz isolierten Kolonie identischer Vögel an der mittleren und unteren Wolga und aus der Transkaspi-Region zusammengezogen wurde ; ohne nun auf ein analoges Verfahren bezüglich der P'ormen borealis und cinereicapilla hin zu arbeiten (da ja beiderseits die Majorität der Individuen je einem wohl unterscheidbaren Typus ange- hört), möchte ich doch dem Auseinanderhalten derselben in zu strenger Weise und damit der specifischen Trennung von Mot. flava L. nicht das Wort reden. Die Formen borealis und cinereicapilla vertreten Motacilla flava L. im Norden und Süden von deren westlichem Verbrei- tungsgebiete und kommen an den Grenzen dieses Gebietes ver- mischt mit derselben vor. So Mot. borealis und Mot. flava un- zweifelhaft im südlichen Schweden, Finnland, — durch Russ- land und Sibirien bis Ost-Asien, — so Mot. bor. cinereicapilla und Mot. flava in Italien, Dalmatien, den Balkanländern. Mot. borealis Sundev. soll ausserdem als Brutvogel in Norddeutschland (Pommern) vereinzelt nachgewiesen worden sein,*) ebenso sollen vereinzelte Stücke von echten Mot. bor. *) Was E. V. Homeyer, Mitth. d. O. Ver. Wien, 1893, p. 86, allerdings bestreitet. 96 G V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. cinereicapilla Savi. in Deutschland*) uud Belgien sich gefunden haben. Hier an der westlichen Verbreitungsgrenze ist aber eine territorische Trennung der drei Budytcs-Yoxm^n — wenn auch nicht ganz ohne Ausnahmsfälle — so doch nahezu vollständig scharf zu erkennen. Anders scheint mir die Sache im Osten zu liegen. Radde, der die dunkelköpfig"en Stelzen zusammenzieht, erwähnt in der „Ornis caucasica" eine Form derselben, welche er als „var. viridis Gmel." bezeichnet, als Brutvogel der Um- gebung von Lenkoran und der Ardebil-Ebene. Bezüglich des Äusseren derselben gibt er an, dass sie „vollständig mit schwe- dischen Vögeln stimmen," wonach also dieselben unter Mot. borealis Sund, zu subsumieren wären. Taczanowsky (J. f. O. 1874. p. 319), schreibt im Be- richt über die orn. Untersuchungen Dr. Dybowski's in Ost-Si- birien unter dem Namen ^w«'. einer eocapillus**) Savi. Folgendes: „Übergänge von cinereocapillus Savi. zu Bud. ßavus sind zahl- reich ; der kleinere oder grössere weisse Streif hinter dem Auge erweitert sich allmählig bis zu einem langen Streif über die ganze Länge des Kopfes. Bei den (j der echten aschgrauköpfi- gen Vögel und bei den Übergangsexemplaren geht ein schwar- zes Band durch Auge und Ohr, welches bei denen mit langem Streif {Bud. ßavus) blässer ist. Diese recht anschauliche Charakteristik scheint mir — dem Namen entsprechend — entschieden mehr auf Älof. bor. cinereicapilla*'*'*) Savi. zu passen, als auf Mol. borealis Sundev., bei der ja gerade das Fehlen des Superciliarstreifens von den meisten Forschern, die sie an ihren nordischen Heimstätten sammelten, besonders betont wird. Nun liegt Lenkoran etwa unter 89", Ardebil und der Sa- walan etwa unter 38" N. B. — also etwa auf der Höhe von Athen und Palermo — während das Forschungsgebiet Dr. Dybowski's sich unter dem 60" N. B. und nördlich davon be- findet, also annähernd in der Breite von Bergen. *) Die aus Böhmen (Palliardi) und Mähren (Schwab) angeführten Stücke von cmet-eocapilla erwiesen sich als unzweifelhafte borealis. D. Herausg. **) Auch hier wird es sich kaum um cinereocapilla, sondern wohl um borealis und vielleicht auch um beema handeln. D. Herausg. ***) Vgl. vorangehende Anm. D. Herausg. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 97 Erstere Lage würde der echten Mof. bor. cinereicapilla Savi. entsprechen, letztere der echten JMot. horealis Sundev. und die Beschreibung-en der beiden genannten Forscher deuten eben auf den umgekehrten Fall hin. Die Grenze des Verbreitung-sgebietes der südlichen Form cmereicapilla ist eben, meiner Ansicht nach, nach Osten (und Norden) hin nicht zu ziehen ; in Klein-Asien findet sich noch die typische Form — die Kaukasusvögel Radde's sind wohl territorial nicht von diesen zvi trennen. Da die dunkelköpfigen Formen (nicht fcldeggii Michail.) unter einem oder dem anderen Namen nahezu aus g^anz Asien nachgewiesen sind, so vermuthe ich, dass eine scharfe Grenze eines südlichen und eines nördlichen Typus im Osten überhaupt nicht existiert, sondern dass dieselben — worauf auch die zahlreich wiederkehrenden Zwischenglieder aus dem Westen wie aus dem fernsten Osten hinweisen — nichts anderes als subspecifische Formen der Mot. flava L. sind, welche im Westen des gesammten Verbreitungsgebietes (und local vielleicht auch anderwärts) zu je einem distincten südlichen und nördlichen Typus sich entwickelt haben. Diese Ansicht Hesse sich noch durch Zugsdaten unter- stützen, doch würde ein Eingehen in dieselben den Rahmen dieses Aufsatzes, welchen ich durch das Einschalten der vor- stehenden subjectiven Ansichten ohnehin über Gebühr ausge- dehnt habe, allzusehr überschreiten. Nur soviel sei da erwähnt, dass die im übrigen ziemlich übereinstimmend gegebenen Mi- grationsdaten der Mot. borealis Sundev. in merkwürdigem Wider- spruche mit sehr späten Erlegungsdaten dieser Form aus süd- lichen, mediterranen Gebieten stehen (so z. B. Sharpe, 1. c. p. 522, Exemplar c, „Sicihen, 15. Juni"). Aus solchen Fällen möchte ich den Wahrscheinlichkeitsbeweis ableiten, dass der südliche Vogel, also Mot. bor. cincreicapilla Savi., in einzelnen Fällen im typischen Kleide seines nordischen Vetters auftrete. Als Brutvogel ist die Form für Ungarn bisher noch nicht nachgewiesen. Motacilla feldeggii Michah. • Sharpe, Cat. B. X. p. 527. tab. VIII. f. 1—4. Motacilla melanocephaUt Licht*) Verz. Doubl, p. 36 (1823); Teram. Man. *) Dieser Name ist der für die Art gebräuchlichste, und besitzt auch die Priorität gegenüber der Michahelles'schen Bezeichnung »feldeggii«. 98 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. d'Orn. IV. p. 623 (1840); Liiiderm. Vög. Griecli. p. 82 (1860); Naum. Blas. Nachtrag, p. 274 (1860); Gray. Hand-L. I. p. 247. Nr. 3579 (1869); Dresser, III. p. 273, tab. 160 (1875); Gätke (^- borealis) Voglw. Helg. (1891.) Motacilla feldeggi Michah. Isis, 1830; Bruch (ciitereicapiUa Savi) Isis, 1831, p. 701; Temm. Man. d'Orn. IV. p. 623. ßudi/tes melanocephaJii.s. Bp. Consp. av. Lp. 250 (1850); Brehm, Reise Habe.sch, p. 213; Homeycr, J. f. O. 1878 p. 127; Radde, Orn. Cauc. p. 222 (1884) MotacUlu Kaien icze.nkii, Krynicki M. S. S. ; Kalcnicz. Bull. Mose. 1839, p. 231. Tab. XX. Motacilla flava dalmaiica Sundev. Budtjtes nigricapilla Bp. Consp. av. I. p. 249 (1850); Brehm, Naum. 1855 p. 280; Fritsch, Vög. Europ. pl. 17, Fig. 15 (1870). Motacilla atricapilla C. L. Brehm, Vogelf. p. 141 (1855.) Budytes paradoxa Ch. L. Br. t. c. Budytes mdanogrisem Homeyer, J. f. O. 1878 p. 128. Budytes aralensis id. t. c. Budytes melanocercijf") id. Mitth. d. Orn. Ver. Wien, 1883 p. 86. Da.s Charaktcristikon dieser in Südost-Europa, besonders in Griechenland und dem 0.sten der Balkanhalbinsel bis Cen- tral-Asien heimischen Art ist, wie erwähnt, das in Farbe und Glanz an den bekannten Jais-Schmuck erinnernde weiche, horn- glänzende und in der Struktur seidenartige, schwarze Gefieder des Kopfes. Ein Supercilium fehlt alten Männchen unter allen Umständen ; nur junge Vögel, die noch nicht vollständig ver- färbt sind, zeigen eventuell Spuren eines solchen.**) Der obere Theil des Kopfes ist niemals matter in der Farbe wie der Rest, sondern eher umgekehrt, noch glänzender und tiefer schwarz. In Dalmatien ist die Art heimisch, in der Herzegowina von Custos O. Reiser (der auch die Güte hatte, meine Stücke mit solchen bulgarischer Provenienz zu confrontieren) bereits 1892, in Bosnien seit 1896 nachgewiesen. Mir gelang es, das Vorkommen dieser schönen Stelze nunmehr auch für das süd- östliche Ungarn zu constatieren. Ein altes Männchen meiner Sammlung im nahezu ausgefärbten Prachtkleide stammt aus Temes Kubin und wurde am 21. Mai 1896, ebenso wie ein zweites, weniger schön gefärbtes jüngeres 5 von meinem dor- » *) Ich besitze ein Originalexemplar E. T. v. Homeyer, das zu melanocephala zu zielien ist. D. Herausgeb. **) Auch eine zweifellos onlogenetische Stufe, deren Beobachtung Licht in die phyletische Stellung der im übrigen so scharf charakterisierten Formen der schwarzköpfigen Stelzen bringen könnte! G. V. Alm äs y: Addenda zur Orriis Üng'arrts. 9'9 tigen, unermüdlichen Begleiter auf allen Excursionen, Johann Klingl, erbeutet. Einige weitere Bemerkungen über diese schöne Stelze folgen bei Besprechung der nachstehenden, von Sjharpe zu Mot. fcldcggii Michah. gestellten Subspecies : Motacilla fclieggii paradoxa (Ch. L. B.) Sharpc Cat. B. X. p. 531. tab. VIII. Fig. 5 (1884.) Biidijte^ punulu.vuy. Chr. L. Br. Vogelf. p. 142 (1855) Motdcil/a Kahiuczjiikii (non Kryn.) Naum., Blas. Nachtr. p. 126 (1860); Gray. Hand-L. I. p. 247 Nr. 3588. (1869); Homeyer, J, f. O. 1878, p. 129; id. Mitth. Orn. Ver. Wien, 18S3 p. 86 (-f feldeggii Michah.) Motucillit flai'n Kaien k'zenkii Finsch, Verhandl. z. b. Gesellsch. Wien, 1879. Motacilla mdauücepliala Dresscr, Sapplcm. IV. (1895;. Diese Form besitzt einen breiten, reinweissen Superciliar- streifen, während Kopfplatte und Ohrg-egend g'länzend schwarz sind. In der Mitte des ührenfleckes steht meist ein länglicher, weisslicher Fleck. Ich möchte also diese Form damit charakterisieren, dass sie einer Älot. ßava^ L. desjenigen Typus gleicht, welchen ich als den häufigsten unserer Gegenden beschrieb, nur mit dem Unterschiede, dass alles, was am Kopfe jener flava aschblau ist, bei Mot. feldeggii paradoxa Br. durch ein schönes, glänzendes Schwarz ersetzt wird. Sharp e bestimmt 1. c. das Verbreitungsgebiet der Form mit den folg'enden Worten: „From Hung-ary and Dalmatia to South Russia and the Crimea as far as long. •47'' E." Ich vermag leider nicht die Q^ielle anzugeben, aus welcher Sliarpe das ungarische Vorkommen dieser Stelze geschöpft hat. In Chr. L. Brehms Schriften findet sich keine Angabe darüber und meine diesfalls anderweitig gepfiog'enen Nachfor- schungen blieben ebenfalls erfolglos. Thatsache ist es jedenfalls, dass ausser dieser Bemerkung Sharpe's weder in der mir bekannten Literatur, noch in Samm- lungen das Vorkommen der Mot. f.4di'ggii paradoxa Br. in Ungarn belegt war, bis PVeund Chernel und ich geleg'entlich einer gemeinschaftlich in die Riede von Temes Kubin unter- nommenen Excursion eine stattliche Reihe von Belegexemplaren zu erbeuten und das verhältnismässig recht häufige Vorkommen dieser schönen Form zu beobachten so glücklich waren. 100 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. Ein altes Männchen im Prachtkleide erlegte v. Cherncl am 31. Mai 1S95 in der Nähe von Kubin. Zwei weitere alte 6 meiner Sammlung, am 17. und 18. Mai verflossenen Jahres in T. Kubin gesammelt, besitzen den Superciliarstreifen ebenso schön entwickelt wie jenes Ö, haben aber das Schwär/ der Kopfplatte noch nicht so vollständig verfärbt wie dieses, sondern mit einzelnen dunkelolivgrünlichen Federstrahlen mehr oder weniger durchsetzt und getrübt. Ein viertes Exemplar endlich (22. September 1895), welches sich ebenfalls in meiner Samm- lung befindet, zeigt den Superciliarstreifen bei schön schwarzer Kopfplatte weniger deutlich ausgeprägt und würde weithin eine Zwischenstufe zwischen dieser Form und Mot. feldeggii Michah. repräsentieren. Sharpe erklärt 1. c. allerdings die Spuren eines Supercili- ums, die sich hie und da bei der echten Mot. feldeggii finden sollen, als die Ueberreste des sehr breiten Superciliarstreifens des Jugendkleides — dies geht jedoch bei dem erw^ähnten Exemplare mit Rücksicht auf das Sammlungsdatum und die übrige Befiederung nicht wohl an. Andere Ornithologen — so auch ür. v. Lorenz — ziehen überhaupt beide Formen zusammen ; wieder andere, wie E. von Homeyer, führten noch weitergehende Trennungen durch. So unterschied letzterer neben dem echten Bud. melanocephalus Licht {-= Mot. feldeggii Mich.) noch einen rein schwarzköpfigen Budytes melanogriscus und ebensolchen Budytes aralensis und neben der schwarzköpfigenForm mit weissen Superciliarstreifen, die er mit dem Namen Bud. kaleniczenkii Kryn. belegt (obschon diese Bezeichnung synonym mit unserer ]\fot. feldeggii \?>i)^ noch eine Forn), Bud. melanocervix vom Ural-, Altai- und Kaspigebiet, bei welcher der Superiliarstreifen wenig* entwickelt sein soll oder auch ganz fehlt. Radde und Gätke ziehen diese Formen mit Mot. horealis Sundev. und Alot. bor. cincreicapilla Savi (?) zusammen. Nach der von Gätke t. c. p. 351 gegebenen Beschreibung „besonders schön schwarzköpfiger alter Männchen" scheint es mir, sich bei denselben um echte jMot. feldeogH Michah. zu handeln, da das besonders betonte glänzende Schwarz gerade auf diese Art hinweist. Asiatische Vögel derselben könnten G. V. Almasy: Addenda zur Ornis Ungrarns. tOl g-ar wohl, wie so viele andere Heimatsgenossen, auf dem Durch- zuge Helgoland berühren. JohnCordeaux (Ibis, 1875 p. 181) bestätigt denn auch, dass Gätke einige Stücke der echten Mot. vielanocephala (feldeggii, Michah.) auf Helgoland gesammelt habe. Wie dem nun auch immer sei, beide Formen, die rein schwarzköpfige und die schwarzköpfige mit weissem Supercilium fanden sich in unserer Heimat, und weiterer Forschung an den lebenden Thieren ist es vorbehalten, Klärung in die systema- tische Frage zu bringen. Mir gestattete es leider bisher meine Zeit nicht, mich ein- gehender mit der Biologie dieser Formen zu beschäftigen und besonders das Brüten derselben zu constatieren. Zweifellos ist es, dass so gezeichnete Exemplare in den von Chernel und mir besuchtem Gebiete, wenn auch nicht gerade häufig, so doch mehrfach und in gepaarten Paaren ver- treten waren, während die rein schwarzköpfige Form bedeutend seltener anzutreffen ist. Ferner scheint mir aus den Angaben der Literatur zu erhellen, dass die P^orm paradoxa in gewissen Gebieten, wenn auch nicht in so eng begrenztem als Sharpe dasselbe angibt, der echten feldeggii gegenüber geradezu vorherrscht. Dies würde also für eine Distinction der erster- wähnten Form sprechen. Dresser (Suppl. IV. p. 147 ff.) zieht die beiden Formen zusammen, insbesondere mit Hinweis darauf, dass die von Sharpe angeführte Verbreitung der paradoxa nicht zutreffend sei und weiter östlich als der 47" E. vorgefundene vereinzelte Exemplare dieselbe als individuelle Abweichung erscheinen Hessen. Als Beleg hiefür führt er zwei Exemplare des Brit. Museum aus 'Indien an, 5 ^-^^ Lojah vom lO./III. 1873 und 9 vom 28./III. desselben Jahres aus Jambus. Eine Beschreibung der 5 dieser Form ist mir nicht bekannt geworden, und ich vermag es nicht zu entscheiden, warum das 9 aus Jambus als Mot. feldeggii paradoxa Br. bestimmt wurde. Geschah dies auf Grund äusserer Merkmale, so dürfce über die in Rede stehende Form doch nicht so ohne weiteres der Stab gebrochen werden. 102 G. V. Almäsy; Addcnda zur Ornis Ungarns. Das mir vorliegende _9 war dem gleichzeitig" erlegten 6 angepaart, kann also auf Grund dieses Verhältnisses im Sinne der Eintheilung Sharpe's getrost als Weibchen der Mot. feldeggii paradoxa Br. bezeichnet werden. Dasselbe zeigt denn auch thatsächlich — bei sonstiger Uebereinstimmung mit 9 von der echten iiiclanocephala - einigte auffallende Merkmale, nämlich einen entschieden bräunlicheren Ton der Oberseite als jene zu haben pflegen, und dass die helle Färbe der Supercilien bogenförmig den dunklen Fleck der Ohrdecken umfasst und bis an die lichten Halsseiten herabreicht, sich mit denselben verbindend. Nun sind aber die Weibchen und jungen Vögel des ganzen Schafstelzenkreises einander so ausser- ordentlieh ähnlich und in den diakritischen Merkmalen so sehr schwankend, dass ich es für sehr gewagt halten würde, auf Grund einiger vereinzelter Exemplare eine Beschreibung von systematischer Tragweite zu geben. Nur so viel sei hier bemerkt, dass die 9 von Mot. ßava L., Mot. borcalis Sunde v. und Alot. bor. cinereicapilla Savi. stets ein bald breiteres, bald schmäleres Supercilium in der Art wie das 9 ad. aus Temes Kubin, Mai 1896, besitzen, an der Oberseite olivgrünlich, am Kopfe — der Kopfzeichnung der Ö entsprechend — mehr graulich gefärbt sind, und dass endlich die Säume der Schwung- und Deckfedern derselben ins Olivgrünliche, das (schmutzige) Weiss der Unterseite ins Ockergelbliche spielt. Die 9 der Mot. feldeggii Michah, zeigen an der Oberseite einen mehr bräunlichen oder mäusegrauen Ton, der an Kopf, Hals und Oberrücken gleichmässig ist (nur bei ganz alten 9 ist die Kopfplatte schwärzlich) ; das Supercilium fehlt entweder ganz oder ist nur an der Schnabelwurzel oder hinter dem Auge in einem kurzen Stücke angedeutet. Die Säume der Schwung- und Deckfedern sind bräunlich oder weisslich, ziehen allenfalls ins Gelbliche, aber nicht ins Grünliche. Unter den in Temes Kubin gesammelten 9 befindet sich noch ein Exemplar (17. Mai 1895, Coli. Almäsy), welches dem vorerwähnten 9 so ziemlich gleich kommt; ein zweites, am selben Tage gesammeltes Stück nähert sich mehr dem Typus des Mot. flava L.. Alle drei 9 besitzen wohl entwickelte Super- ciliarstreifen, die ersteren beiden die mäusegraue Farbe, welche Gi V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 103 ^ — - . . — .,■-•. die' 9 von Mot. fetdeggiiWiQ^adih. gewöhnlich zeigen, noch etwas bräunUcher abgetönt; das dritte nähert sich wie erwähnt j\I. ßava L. und dürfte der Determination Dr. Lorenz' zufolge, auch eher zu- dieser Art zu stellen sein. - ■ Als let;^te Form der dunkelköpfigen Schafstelzen folgt Motacilla xanthophrys Sharpe. Sharpe, Cat. B. X. p. 532. tab. VIII. fig. 6 (1884.) Dresser; Supplement lY. 1895, p. 148, tab, 664 Motacilla nielanocephala var., Seebohm, Ibis, 1884. p. 428. Diese Form, welche bisher nur aus einigen Exemplaren aus dem .Kaspigebiet (Lenkoran und Bakum), sowie aus Persien bekannt ist, gleicht vollständig dem 6 von M. fddeggii paradoxa Br., nur mit dem Unterschiede, dass der wohlentwickelte Super- ciliarstreifen nicht weiss, sondern satt kanariengelb, von der Farbe der- Unterseite ist. Da es immerhin möglich wäre, dass ähnliche Exemplare während des Zuges bei uns vorkommen könnten, erwähne ich diese Form hier. Als Yerbreitungsgebiet der Form gibt Dresser 1. c. das Gebiet von der Westküste des Schwarzen Meeres bis Ost- Persien an. • Motacilla campcstris Pall. Sharpe, Cat. B. X. p. 510, tab. VI. f. 1, 2. Motacilla cnmpestrin Pall. Reise Russ. Reich. III. Anh<^. p 697 (1776); Naum., Blas. Vö^^ Deutsch. XIII. p. 130 tab. 372 (1860.); Gray, Hand-L. B. I. p. 247 Nr. 3581 (1869.); Madaräsz, Zeitschr. f. ges. Orn, 1884, p. 137.; Fri- vvaldszky, Av. Hung. p. 75 (1891.) Molac'Ua ßareola (non Fall.); Temm. Man. d'Orn. p 183 (1835.); Blas, in Naum. Vög. Deutschi. XIII. p. 129. (1860.) Budijtes Uaiji Bp., Cmpl. L. Eur. und N. Am. B. p. 18 (1838); id. Consp. I. p. 250 (1850.); Fritsch, Vög. Europ. Tab. XVII. F. 19. (1870.); Radde, Orn. Cauc. p. .220 (1884.) Mot. flava anglica Sundev. 1. c. (1840.) Bndi/tes campcstris Keys. & Blas. Wirb. Eur. p. 49 (1840.); A. Brehm, Naum. 1855 p. 280; id. Reise-Hab. (1863.) Motacilla flmä Baiji, Schi. Rev. Grit. p. 38 (1844.) Motacilla Ratji Gray, Hand-L. B. I. p. 247. Nr. 3582 (1869.); Dresser B. Eur, III. p. 277. Tab, 131 (1875); Madaräsz, Zeitschr. f. ges. Orn. 1884, p! 137; Gätke, Vogelw. Helg. p. 352 (1891). Biuhjtes neglectus (nee Gould!) Brehm, Vogelf. p. 142 (1855.); Gloger, Vollst. Handb. I. p. 258 (1834.) ; Homeyer&Tancre, M. Orn. Ver. Wien, 1883, p, 86. Motacilla flava Gould, P. Zool. Soc. 1832. 104 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. Mot. flava, var. rai/i Finsch & Hartlaub, \'ö'y. Ost.-Afr. p. 273. (1870) Mot. flava, rar. caitipefttris id. t. c. Mot. flava, var. flavifrons Severtz. Turkest p. 67 (1873.) Mot. flava flavicapillu Petcnyi, Term. Tud. Tärs. evk. 1S42 p. 193. Diese Schafstelze zeichnet sich vor allen den bisher bespro- chenen dadurch aus, dass ihr Kopf bis an die Schnabelwurzel von der Farbe des Rückens ist. Die normale Farbe ist ein dunkles Olivgelb, bald mehr grünlich, bald mehr kanariengelb ; Ober- und Unterseite in einem Tone gehalten. Bei sehr alten Männchen ist der Kopf fast rein kanariengelb. Diese letztere Farbe zeigt der Superciliarstreifen, der mithin bald deutlicher, bald verschwommener erscheint, je nachdem die übrige Kopf- färbung mehr ins Grünliche spielt oder nicht. Charakteristisch für diese Art und als sicheres Kennzeichen wohl zu beobachten ist, dass Stirn und Vorderkopf derselben stets dieselbe Farbe wie die Kopfplatte, jedoch um mehrere Schattierungen lichter, mehr ins Gelbliche ziehend, zeigen. Junge Vögel — alte Q gleichen bis auf etwas mattere Farben so ziemlich den Männchen — sind stets grünlicher in der Farbe als junge Alof. flava L. ; Stirn und Vorderkopf sind auch bei ihnen etwas lichter als der Kopf, aber ebenso wie dieser und der Rücken grünlichbraun gefärbt. Das Supercilium solcher Vögel ist bräunlich-gelb und sehr deutlich entwickelt. Grau fehlt am Kopfe dieser Art stets. Ein junger Herbstvogel derselben wurde von J. Petenyi im August des Jahres 1841 im Thuröczer Comitate erlegt und befindet sich gegenwärtig als einziges ungarisches Belegexem- plar in der ornith. Sammlung des National-Museums. Gelegentlich der Erwähnung dieses Vogels sei noch auf eine irrthümliche Interpretation der von Dr. J. von Madaräsz in dem Artikel „Die Singvögel Ungarns" (Zeitschr. f. d. ges. Ornith. 1884 p. 137) in extenso gegebenen Petenyi'schen Publi- cation aufmerksam gemacht, welche sich auch in Friwaldszky's Aves Hungariae eingeschlichen hat. Dortselbst*, heisst es nämlich: „Teste S. Petcnyi plura quam centum individua partes meridionali occidentales versus migrate sunt." Die Übersetzung Dr. v. Madaräsz' in dem obenerwähnten Artikel, von wo der Passus der Aves Hungariae genommen sein dürfte, ist allerdings nicht ganz klar gefasst, aber der *) p. 75. Nr. 128. G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 105 Urtext (M. Kir. Termeszet Tudomanyi tarsulat evkönyve, 1842, p. 193) lässt sich nur so deuten, dass am 20. August 1841 (nicht 1842, wie es bei Friwaldszky, 1. c, heisst) bei Stubnya im Thuroczer Comitat „unter hunderten ziehender Schafstelzen (scilicet Mot. flava L.) sich ein Exemplar der Mot. campestris Pall befand," welches Petenyi auch erlegte. Dies sei hiemit beiläufig richtig gestellt. Die Verbreitung der Motacilla campestris Pall. beschränkt sich auf zwei inselartige, vollkommen getrennte Gebiete, deren westliches den Osten und Norden Englands, den Süden Schott- lands, Theile von Irland und des nördlichen Frankreich umfasst, während das östliche Verbreitungsgebiet in Turkestan und an der unteren und mittleren Wolga gelegen ist. Anfangs, nach der Entdeckung des asiatischen Auftretens der Form, wurde diese und die englische Stelze systematisch getrennt, ja sogar noch eine dritte Form flaveola unterschieden. Späteren Untersuchungen — besonders englischer Forscher • — blieb es vorbehalten, die m orphologische Identität der eng- lischen mit den Wolgavögeln nachzuweisen, und heute werden die Wiesenstelzen beider Gebiete allgemein unter dem Namen Mot. campestris Pall. vereinigt. In den zwischenliegenden Gebieten fehlt diese Form voll- ständig und wurde; nur ganz vereinzelt in durchziehenden Exem- plaren constatiert. Das Petenyi'sche Exemplar dürfte mit Rücksicht auf das Sammlungsdatum unbedingt aus dem östlichen Verbreitungs- gebiete stammen und durch wohl für immer unaufgeklärte Einflüsse aus seiner laut Radde dem Kaspisee entlang verlau- fenden Zugsrichtung zu uns verschlagen worden sein. Motacilla taivana. Swinh. Sharpe, Cat. B. X, p. 514 (1884.) Budjjies raiji (nee Bp. !) Swinhoe, Ibis 1862, p. 260. Hudijtes taivanus, Swinh. P. Z. S. 1863 p. 334. Biidytes melnnotis Swinh. Ibis, 1864, p. 364. ßudi/tes ccanpestris (nee Pall !) Taezanowski, J. f. O. 1874, p. 319. Budytes flaviis taivanus, Seebohm, Ibis, 1 884 p. 39. Diese letzte hier zu erwähnende Schafstelze kennzeichnet sich durch graue Stirne, grüne Kopfplatte und kanariengelben Superciliarstreifen. 106 G, V, .A)mä«y: Addenda zur Ornis Ungarns. Dieselbe bewohnt laut Sharpe die Kurilen, Ost-Sibirien, Daurien und das Amurland, China und Formosa, nach welch' letzterer Insel (Taiwan) sie benannt wurde. In der europäisch-palaearktischen Region ist dieselbe bisher nicht nachg-ewiesen — wenig'stens dem ganz reinen Typus nach nicht; ob ich berechtigt bin, auch diese Form auf Grund dreier (beziehungsweise vier) durch meine Plände gegan- gener Exemplare ungarischer Provenienz der Avifauna Ungarns anzureihen, will ich nachstehend darzustellen versuchen. Ich erlegte am 22. April 1895 in Dios Jenö ein schönes altes 5 3-i-is dem Kreise der Schafstclzen, bei welchem die Mitte der Kopfplatte — etwa vom vorderen Rande des Augenlides angefangen bis ans Ende des Schädels — olivgrün wie der Rücken gefärbt ist, und nur die Stirne und ein kleiner halb- mondförmig'er Fleck ganz rückwärts im Nacken die gewöhnliche aschgraue Farbe zeigen. Der breite und lange Superciliar- streifen ist rein kanariengelb (von der Farbe der Unterseite), die Ohrdecken zeigen vorherrschend gelbe, dann olivgrünliche und schwärzliche Federn. Dr. V. Lorenz sandte mir ein später näher beschriebenes 5 zur Ansicht, welches dem vorigen sehr ähnlich ist, jedoch mattere Farben und mehr graue Federchen in der grünen Kopfplatte aufweist als jenes. Endlich sah ich im Präparatorium des Nationalmuseums ein Paar Schafstelzen — 5 und 9 — welche Prof Gabriel Szikla bei Stuhlweissenburg oder Dinyes — nähere Daten konnte ich leider nicht erfahren — mit einem glücklichen Schusse erbeutet hatte. Das Ö dieses Pärchens hat den ganzen Kopf — bis auf die Stirne — olivgrün gefärbt, die Supercilien desselben sind rein gelb, die Stirne ist aschgrau. Leider ist das Präparat aus einem Balge aufgestellt, wo- durch die Structur und Anordnung- der Kopffedern etwas gelitten hat, so dass ein ganz strenges Beurtheilen der Kopf- platte und Supercilien nicht stattfinden kann. Auffallender ist aber noch das dazu gehörige 9 — welches in seiner, von der typischen flava L. entschieden abweichenden Färbung mich sofort an ein ang'ebliches Mot. taivana Ö juv. erinnerte, welches durch die bekannte Firma Schlüter in meinen G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 107 Besitz kam und Shanghai, Ende September 1890, als Sammlungs- datum aufweist. Bei der grossen Schwierigkeit, sich authentische Belege zu dieser ostasiatischen Form zu verschaffen, sowie in Anbe- tracht des Umstandes, dass ich nicht in der Lage war, die letzt- erwähnten Schafstelzen des N. Museums gründlich unter Zuzie- hung der einschlägigen Beschreibungen zu untersuchen, ja nicht einmal dieselben mit meinem oder den wenigen, als junge 5 oder 9 bezeichneten, in der Sammlung des Nat. -Museums befindhchen Exemplaren von angeblichen Mot. taivana ver- gleichen konnte, wage ich es nicht zu entscheiden, ob die letzt- erwähnten Exemplare als typische zu dieser Form zu ziehen, oder ob .sie, wie die erstgenannten beiden, durch kleine Abwei- chungen von derselben zu unterscheiden seien. Doch sei es mir gestattet, über die Form taivana über- haupt, wie über die besprochenen ungarischen Individuen insbe- sondere, meine subjective x\nsicht hier auszusprechen, welche mich zwar von vorneherein mit zwei so eminenten Kennern WMC R. B. Sharpe und Dr. von Lorenz in Widerspruch bring-t, aber möglicher Weise doch nicht ohne Berechtigung ist. Dr. von Lorenz war so freundlich, mir seine Meinung über den Diös-Jenöer Vogel, welchen ich ihm als fragliche Ädof. taivana wSvinhoe? eingesendet hatte, in eing-ehender Weise mit- zutheilen. Er schreibt mir über denselben: „Es ist dies nichts „anderes als eine Afot. flava L., bei welcher ein grösserer Rest „des olivgrünen Anfluges*) stehen geblieben ist, der sich bei „einzelnen Exemplaren der verschiedenen Formen der Unter- „gattung Budytes im Frühjahre öfters, wenn auch in geringerer „Ausdehnung findet; auch die vollständig gelbe Färbung des „Superciliarstreifens ist auf eine grössere Ausdehnung dieser „Farbe zurückzuführen, welche auch nicht selten den normal „weissen Streifen etwas tingiert. Ich sende Ihnen zum Verg-leich „ein Exemplar aus der Sammlung des Hofmuseums (Nr. 10752), „welches ich am 22. V. 1891 am K.1. Plattensee erbeutet habe, „und das auf dem Scheitel zwischen den grauen Federn zahl- „reiche solche von grünlicher Farbe eingestreut enthält, und *) Ich finde dies an einem Exemplare von M. flava (^ ad. meiner Samm- lung (Cremona, Mai 1897) bestätigt. D. Herausgeb. 108 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. „bei dem auch der Superciliarstreifen gelb überflogen ist, bis „auf eine weisse Stelle in der Mitte ober jedem Auge." Das Plattensee-Exemplar gleicht — bis auf weniger aus- gebreitete und weniger intensive Farben — wie erwähnt aller- dings sehr dem D. Jenöer Stücke und leitet unbedingt von demselben zu anderen Individuen hin, welche grünliche Flecken am Scheitel und gelbliche Spuren im Supercilium zeigen, aber dennoch unbedenklich zu Mot. flava L. zu stellen sind. Sharpe erwähnt ebenfalls (t. c. p. 515), dass er Vögel von den Molukken, die als Älot. taivana Swinh. bestimmt waren, aber graue Federchen am Hinterkopfe trugen, zur echten Mot. flava L. gestellt habe. Die mehrfach erwähnten grünlichen Federchen in der Kopfbefiederung und gelben Spuren am Supercilium sind in vielen Fällen Reste des ersten Winterkleides, welches bei fast allen BudytesiornxQn starke Neigung zum olivgrünlichen und zu gelber Tönung alles Weissen zeigt. Diese recht häufigen Fälle sind der Structur der Federn nach und aus dem ganzen Habitus des Gefieders bei einiger Übung recht leicht als solche zu erkennen. Doch finden sich auch verhältnismässig oft Fälle, wo das eingestreuteVorkommen jener Farben der ganzen Structur der Federn und des Kleides nach nicht als restliche Spur eines Winter- oder Jugendkleides zu deuten ist, s o n d t- r n an alten Vögeln im frisclicn, vollständig ausgefieder- ten Prachtkleide auftritt. Am häufigsten treten olivgrüne Federchen (von der Rückenfarbe) im Grau der Kopfplatte auf, seltener und stets — wenigstens bei dem von mir untersuchten Exemplare — nur in einzelnen Federn solche von kanariengelber Farbe. Herr O. Reiser berichtet Mot. feldeggi betreffend auch über das Auftreten einzelner zimmtroth er Federn in der schwar- zen Kopfplatte. Ich fand bei Mot. flava und bei einem Q von Mot. feldeggii auch einzelne weisse Federn in der Kopfplatte. Die letzteren Farben übergehend, will ich mich etwas ein- gehender mit dem bei Mot. flava L. in der Kopfplatte auf- tretendem Grün beschäftigen. Einzelne Federchen dieser Farbe — und zwar solche, die nicht als Reste eines anderen Kleides aufgefasst werden können G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. 109 — finden sich, wie gesagt, besonders bei alten 5 nicht eben selten. Diese eingestreuten Federn verbinden sich öfter — wie ich an mehreren Exemplaren constatieren konnte, besonders am rückwärtigen Theil des Scheitels zu grösseren, zusammenhän- genden grünen Feldern, wie unter anderen ein 6 ad. meiner Sammlung aus Diös Jenö (28/III. 1895) ein solches besitzt — und verdrängen bei noch grösserer Ausdehnung die ursprüng- liche graue Farbe der Kopfplatte fast vollständig, wie aus der vorstehenden Beschreibung der Exemplare vom Kl. Plattensee, von Diös Jenö und von Stuhlweissenburg (?) ersichtlich ist Hand in Hand mit dieser Abänderung der Scheitelfärbung geht auch eine zunehmende gelbe Tingierung der Superciliar- streifen, die in Spuren in der Regel schon bei allen jenen Exemplaren angedeutet ist, welche selbst nur einzelne grüne Federn in der Kopfplatte aufweisen. Aus der mir zu Gebote stehenden — - und zwar zumeist aus ungarischen Exemplaren bestehenden — Suite von der- gestaltig variierenden Schafstelzen lässt sich also ohne weiteres eine Übergangsreihe zusammenstellen, welche von der ganz typischen Mot. ßava L. bis zu demjenigen Stadium hinüberleitet, welches sich von der Sharpe'schen Mot. taivana Swinh. nur mehr dadurch unterscheidet, dass am Hinterhaupte ein kleiner Rest der primitiven grauen Farbe stehen geblieben ist. Vorausgesetzt nun, dass die Form Mot. taivana Swinh. infolge ihres vorherrschenden Auftretens in einem typischen Kleide mit Rücksicht auf ein bestimmtes Verbreitungsgebiet wirklich eine systematische Distinction zulässt und nicht vielmehr sich als vereinzelte individuelle Variation im Rahmen der Mot. flava L. Gruppe erweist, etwa als Rückschlag auf ein vorhergegangenes grünköpfiges phyletisches Stadium, eine Annahme, welche durch die onto- genetischen Stufen der grünen und gelblichen Tinktion aller Jugendkleider zulässig erscheint, so möchte ich — gestützt auf die obenerwähnte Übergangssuite — zweierlei Conscquenzen aus derselben ziehen. Erstens, dass Mot. taivana Br. nicht als selbständige Art, wie etwa Mot. campestris Fall., aufzufassen, sondern, so wie es 110 G. V. Almäsy: Addenda zur Ornis Ungarns. seitens Seebohm's geschah, als Subspecies dem Formenkreise Mot. flava L. einzufügen sei. Zweitens — wiederum unter der wohlbetonten Yorausr Setzung, dass die Distinction einer grünköpfigen Schafstelze mit grauer Stirne und gelbem Supercilium sich als stichhältig erweist und derartige Exemplare sich nicht als individuelle Abweichungen herausstellen — dass die ihrem gesammten Charakter nach der besprochenen Form näher stehenden Individuen auch mit dem für dieselbe giltigen Namen zu b elegen sein. Bei Benennung intermediärer Gestalten muss logischer Weise die e;"rössere Affinität ausschlaggebend sein; so wenig ich es für correct halten würde, eine sonst typisch^ Mot. flava {typica) wegen einiger grüner Federchen am Kopfe für Mot. flava taivana Swin. (wie meinen obigen Ausführungen gemäss die Form zu benennen wäre) zu erklären, so wenig logisch scheint es mir, einer weniger bekannten und kritischen Form wegen entsprechend geringfügiger Abweichungen kurzweg den Namen der allbekannten „Erstlings"- oder richtiger gesagt „erstbeschriebenen" Form beizulegen und die übrigen vorhan- denen und überwiegenden Charaktere der anderen Form ein- fach zu ignorieren. Ein solches Vorgehen kann nur dann stattfinden, wenn man die erstbeschriebene Form als Art und damit als etwas phyletisch Höheres und Gefestigteres ansieht, als die ,, subor- dinierte" Subspecies; wenn man sich consequent der Erkenntnis verschliesst, dass die Formen eines Kreises nichts Anderes sind, als differierende Entwicklungsrichtungen („Anpassungsstadien") einer und derselben Species. Ist man sich darüber erst mal klar geworden, so wird man bei der Schwierigkeit darüber zu entscheiden, was ältere und was jüngere Form sei, gewiss äusserst vorsichtig im bequemen Vereinigen werden und im Interesse der Forschung selbst jedes erkennbare Dif- ferenzierungsstadium evident halten, was am übersichtlichsten durch die systematische Namengebung erfolgt. In diesem Sinne also stimme ich dem von Sharpe den Molukkenvögeln gegenüber angewendeten Vorgehen nicht bei und kann mich auch den Ausführungen Dr. v. Lorenz' nicht anschliessen, sondern halte dafür, dass Vögel, welche die tat- G. V, Älmäsy: Addendazur Ornis Ungarns. 111 vana^Cha.ra,k.tere in so ausgesprochenem Masse besitzen, wie die drei geschilderten ungarischen .Stücke, auch dann mit dem Namen taivana bezeichnet werden müssen, wenn sie zwar nicht ganz vollständig typisch sind, unter allen den lilot. /^cz'T'ß-Typen aber dem Taivana-Ty^w^ näher stehen, als jedem anderen. Gerade mit Rücksicht auf die zu klärenden Fragen halte ich ein solches Vorgehen für nothwendig, da der Name Mot. ßava L. sonst einen zu weiten Spielraum erhält vmd die Lösung der systematischen Fragen, die nur durch schärfste Distinction erreichbar ist, geradezu illusorisch gemacht wird. , Zum Schlüsse füge ich noch ein Schema der sämmtlichen Schafstelzenformen in jener Eintheilung und unter jenen Bezeich- nungen'bei, welche mir auf Grund meiner Beschäftigung mit dieser interessanten Gruppe subjectivr als die richtigsten, bezie- hungsweise wahrscheinlichsten erscheinen. Formenkreis der Motrcilla campestris, Fall. .. Besteht aus zwei morphologisch gleichwertigen territorialen Stämmen: a) MotaciUa campestris Raiji (Bp.) (Britisches Verbreitungsgebiet.) b) MotaciUa cffl«yje&- Über ein einmaliges Vorkommen im Frühjahre 1878 bei Krönau habe ich im „Ornith. Jahrb.", Jahrg. 1894, Heft 3 berichtet. Tiirdus musicus L. Die Singdrossel ist Brutvogel, erscheint aber auf dem Durchzuge im Herbste oft zahlreich. Turdus iliacus L. Viel häufiger als man erwarten sollte, traf ich die Weindrossel 'im Beobachtungsgebiete an. Im April 1884' trieben sich sehr viele auf einem Schlage in der Nähe von Neuschloss bei Littau durch mehrere Tage hindurch herum, von denen ich am 10. d. M. 2 Stück erlegte. Auch auf den Schläg'en bei Hinkau sah ich in verschiedenen Jahren im Früh- jahre Weindrosseln. Turdus pilaris L. Die Zeiten sind schon lang vorüber, wo ein Dohnenstrich nebst anderen Drosseln an einem Tage über 100 Stück Krammetsvögel in den Ausläufern des mähr.- schles. Gesenkes lieferte. Wenn ich auch in strengen Wintern an den Ebereschen längs der Strasse Littau-Müglitz zahlreiche Flüge gesehen habe, so kann ich mich doch nicht auf grössere Massen erinnern. Bekanntlich gehört die Wachholderdrossel zu den Brut- vögeln Mährens, wie Baron Dalberg und Capek nachgewiesen haben. Auf meine Nachfrage, ob Krammetsvögel in dem der Stadtgemeinde Olmütz gehörigen Aurevier Horka auch zu an- derer Zeit als im Winter vorkämen, versicherte mir der Forst- wart Pospisil auf das Bestimmteste, selbst Nester gefunden zu haben. Anfangs einiges Misstrauen dieser Aussage entgegen- bringend, wurde ich schon sehr bald von deren Richtigkeit überzeugt. Wenige Tage darauf wurde ich bei einem Reviergange durch den Waldort Oberschall durch ein Piepen auf einen jun- gen, halbflüggen Vogel im Grase neben dem Steige aufmerk- sam. Bei dem Versuche, denselben zu erhaschen, sah ich wohl, dass es eine Drogsel war; als er aber, sich verfolgt sehend, 126 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. anfieng zu schreien, war auch schon der alte Vog-el äng-stHch rufend bei ihm. Mein freudiges Erstaunen war gross, eine Wach- holderdrossel sich um ihr Junges bemühen zu sehen. Den aUen Vogel sah ich noch öfters in der Nähe jener Stelle. Turdits viscivorus L. Von allen Drosseln habe ich die Misteldrossel am seltensten beobachtet und da nur im Spät- herbst und Winter. Merula merula (L.) Wenngleich die Amsel ein üb(^raus häufiger Brutvogel ist, so begegnet man ihr doch erst auf dem Herbstzuge in grosser Anzahl. Regulu'i ignicapillus (Brehm) und Regulus regulus (L.) Im Herbst und Winter erscheinen regel- mässig beide Arten, allerdings letztere vorwiegend, in der Ebene in Begleitung von Meisen, und man sieht sie emsig in Parkan- lagen, Gärten und Auen den überwinternden Insekten und deren Brut nachgehen. Als Knabe bereitete mir der Fang der Gold- hähnchen grosses Vergnügen. Sie werden mittels einer in einen langen Stock gesteckten Leimruthe vom Aste „getupft." Phylloscopus ruf US iBechst.) und Phylloscopus sibilator (Bechst.) kenne ich hauptsächlich nur vom Frühjahrszuge, wo sie oft zahlreich in den Weidengebüschen längs der Marcharme herumhüpften. Ob P. trochilus sich unter ihnen befand, wage ich nicht zu behaupten. Hypolais philomela (L.) Dieser vorzügliche Sänger brütet recht häufig in den Gärten, und jedes Jahr konnte ich mehrere Nester ausfindig machen. Zweimal gelang es mir, einen jun- gen Vogel aufzuziehen, den ich durch mehrere Jahre in der Gefangenschaft hielt. Von den Vogelfängern wird ihm zwar stark nachgestellt, und werden diese „Spötter" am häufigsten mit Zuhilfenahme eines Käuzchens auf Leimspindeln gefangen und theuer verkauft. Grosses Vergnügen bereitete es mir, als ich einen bekannten Vogelsteller im Horkauer Reviere beim Fange betrat, ihm 6 Stück abnahm und selben die Freiheit schenkte. Acroccphalus palustris (Bechst.) Acrocephalus streperus (Vicill.) Acroccphalus arundinaccus (L.) Acroccphalus schocnobanus (L.) In den mit Schilf und Weidengebüsch bewachsenen March- J. Knotck; Beilray zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 127 armen und Wasserläufen innerhalb der Olmützer Befestigungs- werke und der mit Schilf und Rohr bewachsenen Materialgrä- ben längs der Bahnen brüten zahlreiche Paare der Rohrsänger ; unter, ihnen macht sich der Drosselrohrsänger am häufigsten bemerkbar. Sylvia atricapüla (L.) In. der Umgebung des „heiligen Berges" fand ich nur vereinzelt das Schwarzplättchen und auch auf dem Vogelmarkte in Olmütz sieht man es seltener dahin gebracht. Sylvia currucca (L.) Ich besitze nur ein einziges Exemplar in meiner Sammlung, welches aus der Umgebung stammt. Sylvia sylvia (L.) Die durch die intensive Cultur bedingte Entfernung der Dornen und anderer Sträucher längs der Grä- ben und Feldraine bringt auch eine zusehende Abnahme der Dorngrasmücke mit sich Die in Gartenhecken brütenden Paare verlieren allzu häufig ihre Brut durch Katzen und die nestplün- dernde Dorfjugend, der in der Schule leider viel zu wenig Be- lehrung diesbezüglich zutheil wird. Sylvia nisoria Bechst Ein einzigesmal erlegte ich im Jahre IST 7 in einer Gartenhecke in Krönau einen jungen Vogel statt eines roth rückigen Würgers. Troglodyfes froglodytes (L.) Der Zaunkönig ist in den Au- wäldern häufiger Brutvogel und regelmässig kommt er im Winter in die Gärten^ wo er auch in den Meisenkästen ge- fangen wird. Acredula caudata (L.) und rosea (Blyth.) Nur im Winter sah und erlegte ich beide Formen oft aus einem Pluge, wenn sie die Jungwüchse durchstreiften. Häufig sind sie aber nicht. Parus cristatus L. In den Nadelholzbeständen des „heili- gen Berggebietes" bedeutend seltener als die nachfolgende Art, Parus ater L., wo beide Brutvög"el sind. Parus caeruleus L. Dass diese Meise nicht nur im Winter im Vereine mit Kohlmeisen anzutreffen ist, sondern auch in den Auen brütet, konnte ich im Frühjahre 1890 constatieren. Knapp neben der Baumschule im Horkaer Revier beobachtete ich ein Pärchen, wie es Nestmaterial in ein Astloch einer Eiche trug. Vorsichtiger als die Kohlmeise, wird sie auch viel seltener in den Meisenkästen von der Dorfjugend gefarlgen, erscheint überhaupt auch seltener in den Gärten. 128 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Um;Tebunrr von Olmütz. Parus major L. Als gemeiner Brutvogel kommt sie über- all im Gebiete vor, sogar in den Obstgärten der Ortschaften fand ich in Baumlöchern ihr Nest. Besonders zahlreich erschien sie im Spätherbst und Winter und viele von ihnen werden in den vorerwähnten Meisenkästen gefangen. Die früher häufige barbarische Fangmethode in Sprenkeln und Kloben ist jetzt jedoch ausser Gebrauch. Pariis communis*) Baldenst. Meine Beobachtungen dieser Meise beschränken sich bloss auf die Wintermonate und selbst da sind sie nur sehr spärlich. Sitta caesia Wolf. In den Auwäldern, wenn gerade nicht häufig, so doch hie und da vertreten. Ab und zu kommt eine Spechtmeise in die Obstgärten der Ortschaften. Certhia familiaris L. Dasselbe gilt vom Baumläufer, den man häufiger in Gesellschaft von Meisen findet. Alauda arvensis L. Die Anzahl der Brutpaare in der fast ausschliesslich der intensiven Landwirtschaft gewidmeten Ebene ist, wie nicht anders zu erwarten, eine grosse. Im Herbste sind grosse Scharen auf den Feldern anzutreffen; einzelne Nachzüg- ler findet man häufig noch sehr spät im Herbste, wenn schon der erste Schnee fällt. In manchen Jahren waren infolge sehr warmer Witterung schon Ende Februar zahlreiche Lerchen er- schienen. Der darauf folg'ende starke Schneefall und die Kälte lichtete dann bedeutend ihre Reihen. Scharenweise waren sie da auf den Landstrassen und in den Ortschaften mit Schopf- lerche und Goldammer anzutreffen ; viele von ihnen wurden er- froren aufgefunden. Galerida arborea (L.) Als Sommervogel kenne ich die Lullenlerche nur aus der Umgebung des heiligen Berges ; auf dem Herbstzug traf ich sie jedoch auch in der Ebene in kleinen Gesellschaften. Galerida. cristata (L.) Überall ständiger Brutvogel, der im Winter die Wege belebt. Budytes ßavus (L.) Die gelbe Bachstelze kenne ich sowohl vom Frühjahrs- als vom Herbstzuge. Besonders im Herbste sieht man auf Stoppelfeldern in der Nähe von Viehherden oft ganze Schwärme. Ob wir es aber nur allein mit B. ßavus auf dem Zuge zu thun haben, davon konnte ich mir keine Gewissheit verschaffen. *) Wohl subpahistris Br. D. Herausg. J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 129 Motacilla alba L. gehört zu den ständigen Brutvögeln des ganzen Gebietes. Alljährlich waren mir mehrere Nester bekannt. Motacilla. melanope Pall. Die Gebirgsbachstelze fehlt der nächsten Umgebung von Olmütz ganz, erst vom heiligen Berg an, dann gegen Sternberg und Wisternitz und weiter ins Ge- birge hinein, findet man sie, jedoch nicht allzu häufig. Anthus pratensis (L.) und Anthus trivialis (L.) Beide Pieper kenne ich nur als Zugvögel ; oft sind sie in grossen Scharen auf den Feldern und den feuchten Marchwiesen anzutreffen. In früheren Jahren sah ich viele ge- fangene und gerupft zum Verkaufe als Bratvögel angebotene Pieper auf dem Markte in Olmütz. Eniberiza schocnicliis L. Ein einziges Mal erinnere ich mich, ein altes Männchen in den Weidengebüschen einer aus- gedehnten Sandbank zwischen Horka und Chomotau im Spät- herbst gesehen zu haben. Emberiza citrinella L. ist ein gemeiner Brutvogel, der im Winter sehr zahlreich in die Ortschaften kommt und in schnee- reichen Wintern auf allen Landstrassen anzutreffen ist. In sehr strengen Wintern sah ich auch einzelne Vögel selbst in den äusseren Strassen der Stadt. Emberiza calandra L. Im P^ühjahr kann man oft die einför- mige Strophe dieser grossen Ammer an mit Gebüsch bewach- senen Feldrainen und Wegen hören. Ein einzigsmal gelang es mir, ein Nest mit Eiern in einem Ivornfelde unweit des Forts Nr. 20 zu finden; mehrmals erhielt ich aber halbflügge Junge. Im Herbste sieht man die Grauammer in kleinen Gesellschaften auf den Feldern herumstreifen und im Winter besuchen kleine Flüge auch die Gärten, um in der Nähe der Scheunen in Ge- meinschaft mit Goldammern und Spatzen ihre Nahrung zu suchen. Einmal beobachtete ich auch auf den Wiesen bei Hrebtshein einen part. Albino, der in beiden Flügeln einige weisse Schwungfedern hatte. Calcarius nivalis (L.) Nur strenge Winter bringen diesen nordischen Gast in unsere Gegend. Schon Prof. Jeitteles be- richtet über sein zahlreiches Erscheinen 1865.*) Im Frühjahre 1874 fieng ich ihn nach eingetretener plötzlicher Schneeschmelze im gedeckten Wege, der die beiden Forts Nr. 17 und 1'^ ver- *) »Zoolog. Garten«, 1865, p. 275. 130 J. Knotek: Beitrai» zur Ornis der Umgebung von Olmütz. bindet, die mir damals noch unbekannten Ammer auf Leim- spindeln. Auffallend war mir die allzugrosse Vertrautheit des auf dem Wege Nahrung suchenden Vogels, den ich mit Leich- tigkeit einfieng. Er gieng mir in wenigen Tagen zugrunde. In meiner Sammlung befindet sich ein ziemlich lichtes Exemplar vom Winter ISS^j'das Präparator Zahradnicek auf dem Olmützer Markte kaufte und mir überliess.*) Ein weiteres präpariertes Exemplar besitzt mein Freund vmd Hochschulcollega Forstadjunkt Bittmann (Hannsdorf), das er nebst einem zweiten wStücke im Februar 1893 in vSchrein bei Littau erlegte. Loxia curvirostra L. In den Nadelholzbeständen der bis an die Ebene reichenden Ausläufer der Sudeten ist der Kreuz- schnabel eine häufige Erscheinung; ^ab und zu verfliegt sich eine Gesellschaft bis in die Nähe von Olmütz. So sah ich öfters Kreuzschnäbel im Stadtparke, und auch im vSeptember 1894 entdeckte ich, durch den bekannten Lockruf aufmerksam gemacht, einige Vögel in den Asten einer alten Fichtengruppe im Garten meines Onkels in der Greinergasse. Bekanntlich gehören Albinos des Kreuzschnabels zu den grossen vSeltenheiten, weshalb ich nicht unterlassen kann, auf die Beschreibung eines solchen Vogels, der sich in meinem Besitze befindet, näher einzugehen. Der Erwerb dieses Vogels war mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden. Beim Besuche meiner Heimat im September 1894 erzählte mir mein Bruder in den letzten Tagen meines Aufenthaltes von einem weissen Kreuz- schnabel, den der Olmützer Vogelhändler Plive schon längere Zeit lebend als Curiosum zeigte. Der Vogel wurde in der Um- gebung von Sternberg, wo wie überall in den mährischen Ge- birgen der Fang der Kreuzschnäbel als Sport der Bevölkerung betrieben wird, gefangen und vom genannten Vogelhändler auf dem Markte in Olmütz erstanden. Die mir knapp bemessene Zeit, liess mich nicht mehr dazukommen, den Vogel seilest in Augenschein zu nehmen ; es wäre auch zu spät gewesen, da der Kreuzschnabel mittlerweile nach Berlin verkauft wurde. Den Anstrengungen meines Vaters gelang es, nach mehreren Wochen den seltenen Vogel durch Herrn Plive zurückzukaufen. Leider hatte ihn der Transport so geschwächt, dass er vom *) »Ornith. Jahrb.«, Jahrg. 1894, Heft 3. J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 131 Präparator. Zahradnicek getödtet werden musste. Von da kam der vielgereiste weisse Kreuzschnabel nach vielen Irrfahrten als frischer Balg in meine Hände, um schliesslich von der kunst- fertigen Hand Herrn Zelebors in Sarajevo aufgestellt zu werden. Leider wurde beim Abbalgen versäumt, das Geschlecht zu bestimmen. In der Gesammtfärbung erscheint der Vogel am ganzen Oberkörper stark w^eissgrau scheckig, mit gelbem Anflug, wogegen die Unterseite lichtgrau-gelb ist ; nur die rein weissen Kopf- und Halspartien heben sich schärfer ab. Stirne, vScheitel, Backen, Kehle und Gurgel sind reinweiss, die Federsäume ein- zelner Paedem mit gelbem Anflug; Hinterkopf, Nacken, Schläfe und Ohrengegend weiss, mit eingesprengten grauen PY-dern. Rücken- und Bürzelfedern theils weiss mit gelbem Anflug, theils weiss mit breitem dunkelgrauem Rand oder ganz grau. Die gelben Säume des Bürzels intensiv gelb; Schwanzoberdecken dunkel, Unterdecken weiss. Die Steuerfedern bis auf 2 mitt- lere rein weisse dunkelgrau. Oberbrust vorherrschend lichtgrau, Unterbrust und Bauch schmutzigweiss, die Federsäume citro- nengclb. Die Schwingen dunkelgrau, beiderseits die letzte Schwungfeder und zwei grosse Deckfedern und fast sämmtliche kleine Deckfedern rein weiss. Schnabel und Krallen licht-horn grau. Iris braun. Pyrrhula europaea Vieill. Als Strichvogel begegnet man ihm im Herbste und Winter in den Gehölzen und Auen und den Parkanlagen der Stadt. Scrinus serinns (L.) Den Girlitz konnte ich hier nur auf dem Frühjahrszuge beobachten, während er vom heiligen Berg an im ganzen nordöstlichen Waldgebirge bis ins obere March- thal bereits Brutvogel ist. Carduclis carduelis (L ) Als häufiger Brutvog-el ist er im Herbste oft in grossen Flügen auf den mit Disteln bewachsenen Hutungen und Wegen häufig anzutreffen, wo ihm von den Vogelfängern stark nachg'estellt wird. Clirysumitris spinus (L.) Manchen Herbst kommen g'rosse Scharen von Zeisigen und streichen von einer ErlengTuppe zur andern. Acanfhis caiinabina (L.) Verhältnismässig seltener konnte ich den Bluthänfling beobachten, und von- Acanthis flavirostris besitze ich nur ein einziges Exemplar 132 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmülz. als Belegstück aus der Umgebung, das ich Herrn Zahradnicek in Olmütz verdanke. Acanthis linaria (L.) Nach meinen Beobachtungen sind grosse Schwärme im Herbste nur in manclien Jahren anzutreffen, und die unglaubliche Vertrautheit der Vögel ist die Schuld, dass mancher Vogelsteller oft mehrere hundert dieser niedlichen Vögel erbeuten kann, die natürlich getödtet werden. Wie blind fallen sie auf die ausgestellten Lockvögel. Ich besitze einige gebalgte Exemplare vom Jahre ISÜ.'). Chlor is chlor is (L.) Die zahlreich im Gebiete vorkommen^ den Grünlinge vereinigen sich im Herbste zu grösseren und kleineren Schwärmen, um die Hanffelder zu besuchen, in deren Nähe sie sich so lange aufhalte n, bis die letzte Garbe einge- heimst ist. Bekanntlich w^erden die Hanfgarben zum besseren Austrocknen in Pyramiden aufgestellt ; werden nun diese Gar- ben mit Leimspindeln dicht besteckt und einige Lockvögel aus- gestellt, so kann man sicher sein, falls der Schwärm einfällt, eine reiche Beute zu machen, w^as für die Dorfjug-end ein be- liebtes Sonntagsvergnügen ist. Vertrieben erscheinen sie in kürzester Zeit wieder, insbesondere wenn sich in der Nähe ein Gehölz oder eine Baumgruppe befindet, wo sie sich nach statt- gefundener Störung- wieder bald beruhig-en können. Im Winter trifft man sie nur vereinzelt, oft in Gesellschaft von Finken und Stieglitzen an. Friii^illa coclrbs L. ist ülocrall gemeiner Brutvogel; im Winter nur einzeln anzutreffen, im Herbste dagegen in Schlä- gen, Gehölzen und an Waldrändern in grossen Schwärmen. Fringilla moniifrifigilla L. Das Erscheinen des Bergfinken ist immer ein Zeichen eines streng-en Winters; auf ein recht zahlreiches Vorkommen kann ich mich nur im Winter 1873 '74 erinnern. Coccothraustcs coccofhraustcs (L.) Der Kernbeisser gehört mit zu den häufigen Erscheinungen, ob/war ich ihn als Strich- vogel an verschiedenen Orten in der Umgebung gefunden habe. In der Nähe des Forsthauses Allee bei Littau haben im Jahre 1883 einige Paare gebrütet. Passer monfanus (L.) Den Feldsperling muss ich den gerade selteneren Vögeln zurechnen. In so grosser Anzahl als der Haussperling vorkommt, so w^enige Feldsperlinge wird man J. Knotek; Reitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 133 zur Fruchtreife und selbst im Winter in den Spatzenschwärmen entdecken. Als beliebte Brutplätze dienen ihm die Spalten in den Auskleidungen der noch allenthalben vorkommenden Zieh- brunnen, Mit Schaudern erinnere ich mich noch an die Kletter- übungen nach Nestern in diese Brunnen aus meiner Jugendzeit. Passer doincsticus (L.) Überall gemein. Die Neig-ung zum Albinismus irt bekannt und part. Albinos konnte ich häufig beobachten. So wurde auf einer Pyramidenpappel in Nedweis ein ganzes Geleg-e „Weisschecken" ausgebrütet, deren Mama nur einige weisse Schwungfedern hatte. Auch einen rein weissen Spatzen kannte ich von dort, der eingefangen lange im Käfige eines Herrn in Olmütz gehalten wurde. Sturniis vulgaris L. Ich kann mich nicht erinnern, irgend- wo den Staar brütend gefunden zu haben, trotzdem ich öfters aufgehängte Nistkästen sah. Auf dem Herbstzuge sieht man oft grosse Schwärme. Pastor roseiis. Über das seltene Vorkommen des Rosen- stares habe ich in diesem Journal (1895, Heft 2) berichtet. Oriolus oriolus [1^.) Sowohl in den -\u\väldern, als auch in der nächsten Umgebung der Stadt ist der Pirol ein häufiger Brutvogel. Wie oft habe, ich seinem schwachen, aber angeneh- men Gesang'e gelauscht ! Nucifraga carvocatactes uiacrorhvncJia (Br.) Auf seinem Zuge hat auch der sibirische Tannenhcher die Umgebung von Olmütz berührt. Im Reviere Plorka wurden mehrere Stücke im Jahre 1882 beobachtet und auch erlegt. Mehrere Stücke wurden Herrn Zahradnicek zum Ausstopfen aus der Umgebung ein- geliefert; auch mein Exemplar vom Jahre 1887 stammend, ver- danke ich genanntem Herrn. Garrulus glandarius (L.) In den Marchauen ist er-, wenn gerade nicht allzu häufig, so doch regelmässiger Brutvogel und erscheint im Herbste dagegen oft zahlreich; besonders verweilen die Fa- milen längere Zeit, wenn die Eichen reichlich getragen haben. Pica pica (L.) Zufolge der Consequenz, mit der die Elster vom Forstpersonale berechtigter Weise verfolgt wird, wird sie immer seltener und ihre Scheuheit und Vorsicht ist unglaublich. Auf alle möglichen Weisen wird ihr stark Abbruch gethan. Colaeus monedula (L.) Die Dohle ist ein gemeiner Brut- vogel. Im Herbste 1886 erlegte ich in Horka aus einer gro.ssen Schar eine Dohle mit theilweise weissem Kopfe. 134 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Corviis fnigilcgiis L. Mit Einbruch des Winters sieht man auch überall an den Strassen die vSaatkrähe. Im Herbste und Frühjahre erlegte ich sie öfters aus der Uhuhütte. Corviis corone L. habe ich mit Ausnahme eines einzigen Exemplares, das Revierförster Schreiber in Horka erlegte und präparieren Hess, nie gesehen. Wie mir auf das bestimmteste vom Forstpersonale ver- sichert wurde, brütete im Jahre 1880 im Revier Allee bei Littau ein ganz schwarzes Krähenpaar. vSchon das einzelne Brüten deutet auf diese Art hin. Corvus coniix L. Ebenso wie der Elster wird auch der Nebelkrähe überall in den Revieren nachgestellt und wenig-en Brutpaaren gelingt es, ihre Jung-en ungestört aufzuziehen. Wel- ches Vergnügen bereitete uns das Schiessen der Krähen beim Abstreichen aus den Nestern w'ährend der Osterfcrien! Ihre g-eringe Zahl vermehrt sich durch Zuzug im Herbste. Im Som- mer 1897 erhielt Oberförster Schreiber eine ganz weisse, junge Nebelkrähe, die s(^hr zahm wurde. Lauius exciibifor L. Im Spätherbst beobachtete ich einmal bei Fort Nr. '!{) einen Raubwürger; alle Bemühungen, seiner habhaft zu werden, scheiterten an seiner Scheuheit. Lanius minor Gm. Noch Ende der 70er Jahre brütete der Grauwürger auf den Pappeln längs der Strasse, dort wo sich heute der Localbahnhof und das Beamtenviertel in Olmütz be- finden. xAuch in der Johannis-.-\llee und in der Nähe des kleinen Exercicrplatzes habe ich einzelne Nester gefunden. Weiter gegen Littau zu, längs der Reichsstrasse, waren dazumal noch alte Pappeln, die ihm regelmässig" als Brutbäume dienten. Noch in den letzten Jahren sah ich längs der nach Mähr. -Neustadt füh- renden Strasse zwischen Chomotau und Kniebitz Grauwürg'er. Lanius Senator L. .Schon als kleiner Junge hörte ich von ineinem Vater den rothköpfigen Würger als g-uten Sänger loben. Allerdings müssen sich Liebhaber dazu finden, wie vor ca. .^0 Jahren ein Kapellmeister aus Olmütz, der von meinem Vater einen frisch eingefangenen Rothkopf- Würger gegen ein Doppelgewehr eintauschte ; den nächsten Tag fieng mein Vater mit Hilfe eines Käuzchens einen zw^eiten. Lange konnte ich diesen Würger, den ich nur nach der Beschreibung meines Vaters kannte, in der Gegend nicht entdecken. Den ersten sah J. Knptek: Beitrag zpr Ornis der Umgebung von Olmütz. .135 ich an der Strasse bei Nedvveis, und im vSommer 1887 traf ich g-elegentHch eines Dienstrittes in's Artillerie-Munitions-Depöt bei Olschan, knapp neben dem Orte, eine ganze Famihe in den Kopfweiden an. Im Sommer 1894 brüteten 2 Paare in der Um- gebung des Fort Galgenberg bei Olmütz, wo auch mein Bruder mehrere junge Vögel erlegte. Lanius collurio L. ist als Brutvog'cl gemein. Aiuscicapa grisola L. Von allen Plieg-enfäng-ern die weit- aus häufigste Art, die häufig in den Obstgärten brütet. Muscicapa collaris Bechst. Ein schönes Männchen erwarb ich vom Präparator Zahradnicek. Ampelis garriiliis L. Ein einzigesmal konnte ich einen grösseren Flug dieser nordischen Gäste Anfang Jänner 1884 auf dem Galgenberge beobachten. Im selben Jahre waren sie, nach den zu Markte gebrachten todten .Stücken zu schliessen, recht häufig. Zu Ostern desselben Jahres konnte ich mit meinem Collegen Glatz und Forstadjunkt Stella unter zahlreichen auf einer Eiche sitzenden Staren zwei Seidenschwänze beobachten. Was mag die beiden Vögel so lange zurückgehalten haben ? Im Jahre 1888 waren die Seidenschwänze wieder recht zahl- reich erschienen und von den vielen vom Präparator Zahradni- öek ausgestopften Vögeln erwarb ich zwei Stücke, von denen sich eines in der Sammlung unserer Anstalt in Sarajevo be- findet. Chelidon urbica (L.) wie Hirundo rustica L. sind überall Brutvögel. Clivicola riparia (L.) Uferschwalben sah ich nur an einem Marcharm bei Sedleisko. Apus apus (L.) Bevor die Mauritius-Kirche in Olmütz re- stauriert wurde, brüteten die Mauersegler in enormer Zahl in den Mauerspalten und machten sich durch ihr Geschrei recht unangenehm bemerkbar; auch die alte Domkirche hatte ihre zahlreichen Brutpaare. Caprimulgus europaeus L. In den um Neuschloss bei Lit- tau gelegenen Revieren waren Nachtschwalben zahlreiche Brut- vögel. Auf dem Herbstzug fand ich sie sehr oft in Rüben- oder Kartoffelfeldern, wo sie vor dem Vorstehhunde aufflogen. In der Regel sind sie zu der Zeit so fett, dass sie kaum abgebalgt werden können. 136 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Upupa cpops L. vSeine Ankunft im Frühjahre vc-rräth er durch seinen bekannten Paarungsruf. Brutpaare traf ich gerade nicht allzu häufige im Reviere Allee und Horka; eines hatte sein Nest in dem Astlochc eines alten Apfelbaumes in einem Garten von Krönau angelegt und auch die Jungen glücklich bis sie halb flügge waren, grossgezogen. Eines Tages waren sie ver- schwunden. Auch den Wiedehopf trifft man häufig auf dem Herbstzuge in Rüben- und Kartoffelfeldern. Coracias garrula L. So selten die Blauracke in manchen Gegenden ist, so muss sie für die Auen der Umgebung von Olmütz als häufig bezeichnet werden. Sehr viele brütende Paare gab es im Reviere Horka, insbesondere in dem an die Wiesen grenzenden Waldorte Alt-Kladnitsch, wo sie in den alten Wipfel- dürren Eichen genug Bruthöhlen fanden. Auch in den Neu- schlosser Auen waren sie recht häufig. Mcrops apiaster L. Über die Beobachtung des Bienenfres- sers berichtete ich im „Orn. Jahrb." 1894, Heft 3. Alcedo ispida L. An den Flüssen und Bächen ist zwar der Eisvogel überall, jedoch nicht zu häufig anzutreffen. Gecinus viridis (L.) und Gecinus canus (Gm.) Beide Arten befinden sich in meiner Sammlung und gehören mit dem Dendrocopus 7najor zu den gewöhnlichen Spechtarten, von denen ich letzteren allerdings verhältnismässig zu den häufigsten rechnen möchte. Dendrocopus incdius (L.) Ein einzigesmal konnte ich mit Sicherheit den Mittel-Buntspecht beobachten und zwar war es im Frühjahre 1880. Er sass auf einer in einem Gartenzaune stehenden Kopfweide in Krönau. Der Vogel war offenbar krank, denn er flog auch nicht weg, als ich ungefähr 5 Schritte an ihm vorübergieng und sogar stehen blieb, um mir ihn näher zu besehen. Als ich nach einer halben .Stunde zum selben Platze zurückkehrte, sass er noch immer an derselben Stelle. Dendrocopus minor (L.) Nur einen einzigen Vogel sah und erlegte ich im Sommer 1879 in einem grossen Obstgarten in Sobatsch bei Littau. In der näheren Umgebung von Olmütz habe ich nirgends den kleinen Buntspecht später gesehen. Dryocopus martius (L.) Als seltenste Spechtart kommt er nur vereinzelt in den zwischen Sternberg und „heiligen Berg'* J. Knotek: Beitrat.' zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 137 und weiter östlich gelegenen Nadelholzbeständen vor. Von dort stammt auch das eine Exemplar meiner Sammlung-. Jynx_ torquilla L. Häufiger Brutvogel, erscheint auf dem Herbstzuge oft zahlreich, wo er auf Feldern und Hecken mit Dorndrehern anzutreffen ist. Cuculus canonis L. In den Parkanlag^en, den um die Stadt .gelegenen Gärten und Gehölzen, wie in den Auen wird von Alt und Jung- der Kuckucksruf im Frühjahr bcgrüsst. Wenigen Beobachtern wird es vergönnt gewesen sein, dem Paarungsakt des Kuckucks zuzusehen. Es war am 1. Mai 1884. Ich stand am Reh Wechsel unter einer Gruppe Eichenoberständer in Ober- schall des Horkauer Revieres, als einer von den in der Um- gebung sich herumtreibenden und durch seinen Ruf sich be- merkbar machenden Kuckucke sich in den Gipfel einer der Eichen einschwang. Kurze Zeit darauf kam ein zweiter, eigen- thümlich flatternden Fluges, dabei laut rufend, daher geflogen und bedeckte den ersten sich an den Ast drückenden, auf einen Augenblick, um sofort auf die nächste Eiche zu überfliegen. Das Weibchen schüttelte das Gefieder, wechselte nach kurzer Zeit seinen Platz und flog in derselben Richtung dem mittlerweile abgestrichenen Männchen nach. Zu Pfingsten 1883 zählte ich zu beiden Seiten des ein paar hundert Schritte langen Eisen- bahndammes zwischen der Station Schwarzbach und der Du- brawa, während ich dieses Stück passierte, nichts weniger als 7 Kuckucke, darunter den einzigen rothen Vogel, der mir in der Gegend vorgekommen ist. Auf dem Herbstzuge ist der Kuckuck sehr häufig, und da auch die jungen Kuckucke weni- ger scheu sind, werden sie nur allzu oft als Sperber verwech- selt und erlegt. Carine noctua (Scop.) Wiederholt erhielt ich alte und auch junge Steinkäuze. Vielfach werden sie zum Vogelfange benützt. In meiner Sammlung befindet sich bloss ein Exemplar. SyrniuDi aluco (L.) Auf meinen Reviergängen sah ich öfters einen Waldkauz abstreichen, erlegte auch 2 Stücke für meine Sammlung. Auch der Waldkauz wird in Ermang-elung eines Steinkauzes zum Vogelfange g-ebraucht. Ich selbst benützte einen mit Erfolg. Syrnium uralense (Pall.) In dem sehr kalten Winter 1873 — 74 brachte einer unserer Arbeiter eine auf dem Wege zwischen V138 J. Knotek: Beilrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Horka und Krönau todt gefundene grosse Eule, die ich damals allerdings noch niclit kannte. Aber ihre Grösse und besonders der lange Stoss blieben mir noch so lebhaft in Erinnerung, dass. als ich die erste gestopfte Uraleule sah, die Artzugehörig- keit jenes Stückes sofort erkannte. Leider wurde dieses seltene Exemplar nicht präpariert. Asw accipitrinus (Pall.) Auf dem Herbstzuge trifft man nicht selten die Sumpfohreule auf den Feldern. Verhältnis- mässig werden wenige erlegt, denn die meisten sind sehr scheu und stehen regelmässig ausserhalb Schussweite auf. Ich gab mir wiederholt Mühe, einer dieser Eulen habhaft zu werden, doch immer vergebens. Im Spätherb.ste 1880 erlegte mein Vater ein lichteres und ein dunkleres Exemplar beim Erdwerk Nr. 19 mit einer Doublette. Das lichtere Stück, ein J^, befindet sich in -meiner Sammlung. Asio otus (L.) Nach meinen Beobachtungen ist die Wald- ohreule die verhältnismässig seltenste Art. Ein Stück erlegte ich im Juli 1888 in Allee, das zweite am 5. October 1887 in Horka; das letztere Exemplar Hess ich präparieren. Strix ßaiumca L. Eine der häufigsten Eulen ist die Schleier- eule. In Kirchenthürmen und -Böden, in den Festungswerken und Scheunen ist sie häufig" anzutreffen. Vielfach wird sie auch gefangen. So gelangte ein Paar durch den Dunstkamin der Mälzerei in Nedweis in die Darre, wo es lebend gefangen wurde. Beide Stücke wurden präpariert, giengen mir aber bald, da sie schlecht vergiftet waren, durch Mottenfrass zugrunde. Mein Bruder erlegte gelegentlich einer Rebhühnerjagd am Fort Nr. 20 zwei Schleier- eulen auf einen Schuss, die am Rande eines Loches sassen. Circus aeruginosus (L.) Beim Präparator Zahradnicek in Olmütz sah ich eine jung-e Rohrweihe, die in der Umgebung geschossen wurde. Einen ebenfalls jungen Vogel schoss Forst- adjunkt Bittmann in Schrein. Circus cyaneus (L.) Auf dem Herb.stzuge sah ich oft ganz lichte Weihen auf den Feldern Jagd machen. Da es mir nie gelang, einen dieser lichten Vögel zu erlegen, kann ich auch nichts vSicheres über die Artzugehörigkeit sagen. Die erlegten Kornweihen, die ich sah, waren durchgehends junge gelbe Vögel. Ich selbst erlegte am 8. September 1886 im Reviere Horka eine solche Weihe, als sie von Krähen verfolgt, diesen durch J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 139 die Eichengipfel durchsausend, entrinnen wollte. Ein zweites Stück schoss ich im selben Herbste bei Hinkau. Die bekannte Frechheit der Weihen ist beispiellos; während w^ir in einem Rübenfelde eine Kette Rebhühner beschossen und ein „gestan- geltes" Huhn mühsam weiterstrich, war urplötzlich eine Korn- weihe auch schon da. verfolgte das kranke Huhn und hätte es gewiss g'eschlagen, wenn nicht auch ein gut angebrachter Schuss eines Schützen sie daran gehindert hätte. Circifs fyo-nrgus (L.) Noch häufiger als die Kornweihe er- scheint auf dem Zuge die Wiesenweihe mit der intensiv rost- gelben Unterseite. Itine solche junge Weihe erlegte ich Mitte September in der Nähe des Neuhofes bei Littau. .; Dass auch die Steppen weihe auf dem Durchzug-e anzu- treffen sein wird, bin ich vollkommen überzeugt, obgleich mir noch zweifellose Belegstücke fehlen. Tinnunculus tinniinculus (L.) Der Thurmfalke ist Brut- vogel. Vor Jahren brütete ein Paar in der Mauer der Mauritius- kirche in Olmütz. Wiederholt zog ich junge Thurmfaiken auf^ die friedlich mit Tauben und Rebhühnern in einer Kammer hausten. Als zweien von ihnen die Freiheit gegeben wurde, kamen sie sog'ar in ihre alte Behausung- zurück und abermals ins Freie gesetzt, kamen sie eine Woche lang auf den Hof. Im Herbste sind sie eine häufige Erscheinung, werden leider noch immer wegen ihrer Fänge, die ein vSchussgeld eintragen, erlegt. Auch auf den Uhu kommt er sehr leicht. Falco aesalon Tunst. In meiner Sammlung befindet sich ein einziger junger Zwergfalke, der von einem Heger im Herbste 1880 bei Pinke erlegt wurde. Falco subbutco L. Im Pinker Winkel des Revieres Allee bei Littau stand durch mehrere Jahre ein Horst. Als ich Mitte Juli 1883 ihn besuchte, waren die Jungen schon ausserhalb des Horstes auf den Asten der alten Eiche. Mein Begleiter erlegte 2 Stücke davon auf einen Schuss. Im Herbste desselben Jahres wurden im selben Reviere noch mehrere alte und junge Vögel erlegt. In den darauffolgenden 4 Jahren erlegte ich regelmässig im Herbste im Reviere Horka ein bis zwei Lerchenfalken von den gipfeldürren Eichenbeständen. Auch mein Bruder schoss in den letzten Jahren wiederholt Baumfalken auf dem Herbst- zuge. 140 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Faico ■peregrinus Tunst. Am 21. Juli 18S4 sah und erleg-to ich den ersten Wanderfalken von einer Eiche im Revier Allee; es war ein jüngerer Vog"el. Am 4. October 1897 kamen gele- gentlich einer Hasentreibjagd im Reviere Horka 2 sich jagende Wanderfalken über meinen Stand gestrichen, von denen ich einen flüggelte. Den 10. October d. J. schoss ich einen weiteren jungen Vogel am Waldrande von Horka, als er von einer Schar Krähen und Dohlen verfolgt wurde. Aquila maculata*) (Gm.) Einen Schreiadler erlegte der jetzige Forstwart Pospischil an der March im Waldorte Alt-Kladnitsch (Revier Horka). Dieses Exemplar dürfte sich in einer der Ol- mützer Schulen befinden. Pandio7i halia'etus (L.) Ein schöner Fischadler wurde in den 70er Jahren im Revier Horka erlegt und steht vielleicht heute noch in einer verzweifelten Stellung präpariert auf dem Ofen im Forsthaus Horka. Archibuteo lagopus (Brunn.) Der unter dem Namen „vSchnee- geier" bekannte Rauhfuss gehört im Winter zu den häufigen Erscheinungen; regelmässig- werden einige Stücke, zumeist aus der Uhuhütte erlegt. Ende Februar und Anfang März ist der Zug der Bussarde in manchen Jahren ein grossartiger; einzeln, zu zweien oder in kleinen Gesellschaften kommen sie an und befindet sich in der Richtung, die sie eingeschlagen, eine Uhu- hütte, so ist es ein leichtes, mehrere dieser wenig scheuen Vögel zu erlegen. Von einem kolossalen Zuge erzählte mir wiederholt Revierförster Schreiber, den er in den 4:0er Jahren bei Wisternitz mitgemacht. An einem Vormittage erlegte er nicht weniger als 21 Stücke, wobei er einmal die Uhuhütte wechselte. Immer wieder kamen sie von den Feldern, wo auf jeden Düngerhaufen und erhöhtem Punkte ein oder zwei sassen, und stiessen auf den in heller Verzweiflung an dem Boden angedrückten Uhu. Der kürzlich verstorbene erzh. Oberförster Max Schreiber erlegte anfangs der 70er Jahre 7 Stück an einem Morgen. Ich selbst sah einmal von Früh bis Mittag einen continuierlichen Zug; es müssen an dem Tage mehrere Hunderte das Horkaer Feldrevier passiert haben. Unter allen Raubvögeln ist er der häufig'ste, den man bei den Jagdliebhabern in allen möglichen Farbenabstufungen ausgestopft findet. *) Unter dieser Bezeichnung wird der Schelladlcr verstanden. D. Herau.sg. J Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 141 Biiteo hufeo (L) Der Mäusebussard erscheint in viel gerin- gerer Zahl; (Tst im Herbste und Winter sieht man ihn häufiger. Pcrnis apivonis (L) In der Dubrava (Reviere des Forst- amtes Neuschloss bei Littau) ist er Brutvogel. Im Jahre 1883 stand im Reviere Neumühl ein Horst, ebenso im Reviere Allee, wo im vSommer zwei Junge davon erlegt wurden, wovon eines in meiner Sammlung sich befindet. Im Juni 1882 erhielt ich ein schönes altes Pärchen aus demselben Reviere. Doch alle Bemühungen in den späteren Jahren, ein Gelege für meinen Freund Reiser zu erhalten, waren vergebens. Die späte Brutzeit erschwert die Auffindung der Horste. Am 16, August 1886 erlegte ich in Horka einen alten Wespenbussard. Im Mai 1893 schoss in dem benachbarten Reviere Forstadjunct Bittmann ebenfalls einen alten Vogel, den er ausgestopft aufbewahrt. Accipitcs iiisiis (L) Infolge der Verfolgung kommen nur wenige Paare dazu, ihre Brut aufzuziehen. Ich weiss mich nur auf einen Horst zu erinnern, der auf einer Lärche bei Neuschloss stand. Das Weibchen wurde auf dem Horste erlegt und das Gelege dabei zertrümmert. Mit dem Herbstzuge kommen auch die Sperber und machen die Gegend unsicher; öfters kann man einen oder den andern auch über die Stadt streichen sehen. Von den 4 vSperbern meiner Sammlung wurden 3 auf merk- würdige Art erbeutet : Ein altes 9 stiess auf Spatzen, die auf dem Kranze des Dunstkamincs der Krönauer Malzfabrik sich im Winter wärmten. Einer muss sich durch den Kamin ge- flüchtet haben, wurde vom Sperber verfolgt und beide gelang- ten in die Darre. Der diensthabende Mälzer fand den Spatzen in der einen, den Sperber in der anderen Ecke todt liegen. Ein altes 5 stiess auf dem „Heiligen Berge" auf einen mit Leim- spindeln umgebenen Lockvogel und verklebte sich derart, dass es gefangen wurde. Der dritte, ein altes Ö, stiess im Bräu- hausgarten der Neugasse angesichts einer Gesellschaft auf einen auf einem Baumstumpf sitzenden Spatzen, verfehlte ihn und drückte sich durch den Stoss auf dem Baumstumpfe das Brust- bein ein. Astur palumbarius (L) Zum Glücke für den Niederwild- stand ist der Habicht eine Seltenheit. Mehr als 3 Stück habe ich im Laufe der vielen Jahre sicher nicht gesehen; er fehlt auch meiner Sammlung. Im Reviere Allee wurden 2 junge Habichte aus der Uhuhütte erlegt 142 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umfjebung von Olmütz. Gyps fulvus (Gm). Vor ca. 40 Jahren s^ih Revierförster wSchreiber in Horka, dem ich die Mittheilung verdanke, vom Damme an der Rovna aus, einen mächigen Vog-el mit einer grossen Halskrause auf den Feldern des „Xcuteiches-' sitzen. Vergebens liess er sich ihn vom Heger zutreiben, (k-r X'ogel stieg in die Hr)he und zog in der Richtung gegen Nakl. Die Beschreibung des Vogels passt nur auf den \A''eisskopf. Tctrao tetrix L. Als Standwild ist das Birkhuhn nirgends anzutreffen ; sogar das Verstreichen in die Ebene aus dem Alt- vatergebirge ist eine grosse Seltenheit. Einen solchen verstri- chenen Hahn trat Anfang der siebziger Jahre Revierförster Schreiber im Horkaer Reviere in der Nähe der Baumschule bei Dalibof auf. Einige Tage später wurde offenbar derselbe Hahn vom Heger in dem Waldtheile Neu-Kladnitsch gesehen. Nach der Eröffnung der Jagd ereilte ihn sein Schicksal in den Erlen- busch-Parzellen der Pfikaser Gemeindejagd, dort wo dieses an das Hinkauer und Öhlhüttner Jagdgebiet anstösst. Ein bäuer- licher Schütze war der glückliche Erleger, der im Triumph den unbekannten Vogel ins Gemeindewnrtshaus brachte, wo er seiner Sichelfedern zuerst beraubt, dann auf dem Olmützer Markte versilbert wurde. Im vSommer 1888 wurde aus dem Reviere Häusel (an der Bahnstrecke Littau-Müglitz) ins E'orstamt Neuschloss eine „Fa- sanhenne" eingeliefert, die sich bei genauer Prüfung als ,.Birk- henne" herausstellte. Weitere Vorkommnisse vom Birkwild sind mir unbekannt. Tctrao boiiasia L. Nicht einmal in den Nadelholzbeständen nördhch und nordöstlich vom Heiligen Berg ist heute das Haselhuhn anzutreffen. Wenn auch nicht zahlreich, kommt es erst auf der F'^ürst Liechtenstein'schen Herrschaft Plumcnau vor, wo in dem Revier Prostiowiöek mein Freund Glatz jedes Jahr einige Ketten angetroffen und auch junge Haselhühner erlegt hat. Perdix perdix (L.) Die günstige Lage und die zumeist gepflegten Jagdterritorien weisen einen sehr guten Rebhühner- stand auf. Revierförster Schreiber in Horka hatte einen aus- gestopften isabellfarbigen Hahn, der vor mehreren Decennien erlegt wurde. Cütuniix cotiiriiix (L.) Bekanntlich sagen nicht alle Loca- litäten der Wachtel zu und so ist sie auch nicht überall gleich J. Knote k: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 143 zahlreich anzutreffen. Im ganzen ist die Zahl der Brutpaare nicht gross ; viele 56 werden im Frühjahr in vSteckgarnen ab- gefangen, und während der Rebhühnerjagden habe ich oft während eines ganzen Tages nicht eine angetroffen. 21 Stücke waren einmal die grösste Zahl, die ich in einer Saison (1884) erlegen konnte. Meiner Ansicht nach gibt es von Jahr zu Jahr immer weniger Wachteln. Phasianus colchicus L. Der Fasan wird fast überall in den Aurevieren in wilden Fasanerien gehalten, von wo er sich weit in die Felder verläuft und verfliegt. Grossen Schaden richten die Hochwässer an, besonders wenn nach stattgefundenen Wolken- brüchen die March und die kleineren Zuflüsse gerade zur Brut- zeit den grössten Theil der Auen überschwemmen. „Schecken" kommen öfters vor, werden aber gewöhnlich abgeschossen, da sie auch mehr dem Raubwilde ausgesetzt sind. Syrrhaptes paradoxus (Fall.) Über sein Vorkommen habe ich im „Orn, Jahrb." 1894, Heft 3, berichtet. Turtiir furtur (L) In den Auen und Gebüschen der March- ufer ist die Turteltaube Brutvogel. Columba palutnbus L. In den Nadelholzbeständen um den „Heiligen Berg" brütet sie, jedoch nicht allzu zahlreich. Im Revier Allee brütete in einer kleinen, mitten im Laubwald stehenden Fichtengruppe regelmässig ein Paar. Im Frühjahr halten sich die Ringeltauben in der Regel eine Zeit lang hier auf, bevor sie ihre Brutplätze beziehen. Nur wenige Paare bleiben zurück. Dafür erscheinen sie im Herbste in g-rossen Schwärmen und treiben sich längere Zeit auf den alten Eichen herum. Eine interessante Ringeltaube wurde im Jahre 1882 in Ziadlovitz bei Loschitz erlegt. Sie hatte einen doppelten Stoss in der Weise, dass unterhalb der Unterschwanzdecken sich ein zweiter normal langer Stoss befand. Das seltene Stück wurde von Oberlehrer St. Chytil in Loschitz einem Präparator übergeben, dem diese doppelte Anordnung des Stosses nicht passen mochte, und als der Tauber präpariert zurückkam, hatte er nur einen, aber desto reicheren Stoss. Der untere war einfach neben den oberen angenäht worden. Columba ocnas L. Mit dem langsamen Verschwinden der alten, an Höhlen reichen Eichenoberständer wird auch die Zahl der Brutpaare immer kleiner. Im Herbste erscheinen jedoch 144 J. Knote k: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. grössere Scharen, oft in Gemeinschaft mit Ringeltauben und verbleiben, je nach einem guten oder schlechten Eich^'lmast- jahr längere oder kürzere Zeit. Ardea cinerea L. Im Sommer sieht man öfters an der March einen oder mehrere graue Reiher, auch traf ich im Revier Horka öfters Reiher auf alten Eichen aufgebäumt. Ich glaube aber nicht, dass irgendwo in der Umgebung von Olmütz ein Horst sich befindet. Ab und zu besuchen Fischreiher auch den Sekernik-Teich bei Krönaü. Nycticorax nycticorax (L.) Im September 1884 traf ich am Mühlarm im Revier Horka einen Nachtreiher, den ich leider fehlte. Ardetta minuta (L.) In dem Röhricht der Materialgräben längs der Bahn von Czernowier bis in die Dubrava ist der Zwergreiher keine Seltenheit, wo auch regelmässig mehrere Paare brüten. Ich hatte öfters Gelegenheit, bei Schwarzbach welche zu sehen. Mein Exemplar stammt von Czernowier. Botaurus stellar is (L.) Während einer Rebhühnerjagd bei Schwarzbach strich eine Rohrdommel gegen das Rohrdickicht der Bahngräben, leider ausser wirksamer Schussdistanz. Ciconia ciconia (L) Auf dem Frühjahrszuge sieht man in kleineren und grösseren Trupps vStörche kreisen ; sie halten seltener Rast auf den nassen Wiesen oder auf den alten Eichen als im Herbst, zu welcher Jahreszeit viele Hunderte ermattet auf allen höheren Bäumen in den Auen zu kurzer Nachtrast aufbäumen. Mit einbrechender Dunkelheit beschossen, streichen sie von Baum zu Baum, so dass es ein leichtes ist, mehrere zu erlegen. Einen kolossalen Zug erlebte ich im September 1883 bei Neuschloss. In der ganzen Dubrava war keine alte Eiche, auf der nicht bis zu 20 und 30 Störche aufgebäumt waren. Ihre Zahl nur annähernd zu schätzen, ist unmöglich ; wo man hinsah, sassen Störche und von den Eichen tiefer im Bestände hörte man ein beständiges Klappern. Sie waren so ermüdet, dass sie nicht früher wegstrichen, bis man ganz unter sie kam. Als ich 2 Stück herabgeschossen hatte, blieben noch einige trotz der Schüsse ruhig sitzen, schauten mich an und klapperten nur. Mit dem Storche und seinem Zuge ist der Name eines in der Gegend allbekannten Mannes so enge • verknüpft, dass ich J. Knötek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 145 nicht unterlassen kann, seiner Erwähnung zu thun. Es ist dies der seit mehreren Jahren in die besseren Jagdgründe hinüber- gewechselte „locale Forstadjunct" Dostal in Hinkau. Seine Popu- larität verdankte er seiner Kunst als Doctor Eisenbart und die heilsame Wirkung seiner Methode schrieb er einem einzigen mysteriösen Mittel zu, benamset : „Storchenfett." Wenn die Zugzeit heranrückte, hatte er überall an den bekannten, als Rastplatz gerne vom Storch aufgesuchten Waldtheilen Wachen ausgestellt. Er selbst — schon ein hoher Sechziger — hatte keine Rast und Ruh, es trieb ihn zu den alten gipfeldürren Eichen, unter denen er die ganzen Nächte zubrachte. Mit Kennerblick wurden dann die selbst geschossenen oder ihm eingelieferten Störche auf ihre Güte geprüft und im voraus die Menge Salbentiegel erwogen, die ihm die Beute einbrachte. Man muss nur zugesehen haben, mit welcher Pedanterie jedes Stückchen „Fett" abgelöst wurde, mit welcher Pünktlichkeit jeder Röhrenknochen aufgeschlagen und ausgekratzt, sogar die einzelnen Fettheile peinlichst sortiert wurden. Auf meine Frage, warum dies nöthig, wurde mir die weise Lehre zutheil: „Jeder Glied vom Storchen heilt dasselbe Glied beim Menschen." Ciconia nigra (L.) Der schwarze Storch gehört entschieden zu den grössten Seltenheiten und berührt die Gegend nur auf dem Zuge. So schoss Revierförster Schreiber im Revier Horka auf der Wiesen-Enclav e Dalibof im Frühjahr vor vielen Jahren ein altes Paar. Im August 18S4 stand mir ein junger Vogel auf kurze Distanz aus dem Kobilnikbach bei Hinkau auf; leider war ich mit der Grenzaufnahme beschäftigt und hatte das Gewehr nicht bei der Hand. Denselben Vogel sah schon einige Tage früher Revierförster .Schreiber, als er an derselben Stelle vorbeifuhr. Der Bach schien ihm sehr zu behagen, denn ich traf ihn später nochmals an dem Bache an, diesmal stand er früh auf, zeichnete auf den abgegebenen Schuss gut, strich gegen den nahe gelegenen Schlag, wo er leider später verwest aufgefunden wurde. Im Herbste 1896 erhielt Präp. Za.hradnicek von Littau einen schwarzen Storch zum Conservieren. Fulica atra L. Ob das Blässhuhn in den stehenden mit Rohr und Schilf bewachsenen Wässern der Marchwiesen und den Bahngräben brütet, kann ich nicht bestimmt behaupten. Auf dem Zuge berührt es diese Stelle gewiss und wird auch 146 J. Knotek: Beitrat zur Ornis der Um^jebung von Olmütz. erlegt, wie dies dann und wann einzelne Stücke am Wildpret- markt beweisen. Auch auf den in der Nähe der Ortschaften gelegenen Gemeindeteichen erscheint ab und zu ein Blässhuhn, so am Krönauer Teiche bei den Ziegelgruben. Alein Exemplar stammt aus Horka. Gallinula chloropus (L.) In den früher erwähnten Ortlich- keiten brütet das grünfüssige Teichhuhn in ziemlicher Anzahl ; ich sah es bei Hätscheln, Laska, Chomotau und Horka. In den mit Rohr bewachsenen Materialg-räben bei Schwarzbach sah ich öfters gut gedeckt dem Treiben ganzer Familien zu, erlegte auch da mehrere Stücke. Oriygoinr/ra porzana {\^,) Auf den sumpfigen Wiesen, in den versumpften Weidengebüschen ist es auf dem Zuge reclit häufig. Am 24. August 1S87 erlegte ich gelegentlich der Rebhühner- jagd bei Horka ein Stück, das aus einem Kleeacker aufstand. Ortygonietra parva (Scop.) Über das kleine Sumpfhuhn äusserte ich mich im „Orn. Jahrb." 1894, Heft 8. Crcx ci'ex (L). Die ausgedehnten sumpfigen Wiesen der Olmützer Umgebung und auch die tiefer gelegenen feuchten Felder sagen so recht dem Wachtelkönig zu. Überall in solchen Localitäten kann man im Frühjahr den knarrenden Ruf hören. Wiederholt brachte man mir Dunenjunge, die von den Wiesen- mähern erbeutet wurden. Jede Mühe, diese kleinen schwarzen Dinger aufzuziehen, ist umsonst. Ich war beim Mähen eines Kleeackers zugegen, wie ein Nest mit im Ausschlüpfen begrif- fenen Jungen ausgehauen und die Alte gefangen wurde. Sie befand sich derart in der Mauser, dass der ganze Körper mit hervorbrechenden Kielen bedeckt war. Sie wurde in P>eiheit gesetzt, verliess aber ihr Gelege. Im Herbste kommen sie zahl- reich auf dem Zuge vor. Rallus aquaticus L. Im April 1887 erhielt ich eine schöne, am Telegraphendrahte erschlagene Wasserralle; im Herbste 1886 sah ich im W^eidengebüsch am Ufer eines Tümpels bei Horka ein Stück verschwinden, als ich gerade im Begriffe war, eine soeben geschossene Moorente herauszuholen. Grus grus (L.) Auf dem Zuge begriffene Kraniche sieht man öfters in grosser Höhe durchziehen ; ich selber hatte nie Gelegen- heit, sie irgendwo Rast haltend, zu beobachten. Obwohl von Vielen für unglaublich gehalten und auch J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von OlmQtz. 147 öfters angezweifelt, ist der vom Revierförster Schreiber ver- bürgte Fall, wonach derselbe einen Kranich von einem dürren Aste einer Eiche beim alten Kladnitsch-Steg herabschoss. Die seltene Reute (mit einem einzigen 0-Schrott durch den Hals getroffen) wurde Herrn Baron Buhl in Olmütz übergeben und präpariert. Scolopax rusficii-la L. Leider sind in den Auen die Wald- schnepfen auf dem Frühjahrszuge schon recht selten, und Jahre, wo Revierförster Schreiber an einem Tage 13 Stück beim Buschieren bei der Baumsclude erlegen konnte, kehren nicht wieder. Vor 15 Jahren war in der Dubrav^a der Schnepfen- strich noch ein guter zu nennen, was wohl hauptsächlich darin seinen Grund hatte, weil eine grosse Anzahl von Schnepfen in den Revieren gebrütet hatte. Insbesondere waren es die Dickungen des Waldortes „Leger" im Revier Allee, wo wie- derholt im .Sommer alte Schnepfen aufgetreten und eine junge gefangen wurde. Im Juni und Juli konnte man noch lustig- balzende Männchen beim Forsthaus vorbeistreichen sehen oder hören. Der Herbstzug geht geräuschlos vor sich, und es sind doch nur einzelne Schnepfen, die man von Mitte October an aufstösst. Ein früher sehr günstiger Ort war der schon seit vie- len Jahren abgetriebene Pfiles bei Hinkau. Nach meinen Auf- zeichnungen war der Herbst in den Jahren 1884 und 1886 ein besonders günstiger für den Schnepfenzug im Reviere Horka ; wenigstens habe ich da verhältnismässig mehr Langschnäbler angetroffen. Gallinago gallinago (L.) Trotz der günstigen Lagen traf ich doch nicht allzuviele Bekassinen an ; zumeist waren es Durchzügler, die ich sogar in ganz gewöhnlichen Örtlichkeiten fand, so z. B. in ganz trockenen Wiesen und Kleefeldern. Verhältnismässig am meisten werden sie bei Hreptschein und Czernowir angetroffen. Dass auch einzelne überwintern, fand ich dadurch bestätigt, dass ich selbst bei einer Treibjagd am 24. December 1884 in der Czervinka (Revier Allee) an einem Graben eine Bekassine antraf. Im Herbst sind Bekassinen ständige Gäste am Sekernik-Teiche. Gallinago gaUinula (L.) Am 18. September 1883 erlegte ich auf den sumpfigen Wiesen bei Littau eine kleine Sumpf- schnepfe von drei Stück, die fast gleichzeitig aufstanden ; es 148 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. ist dies meine einzige Beobachtung dieser Art. Herrn Zahrad- nicek, von dem ich zwei Stück präpariert erhielt, werden jedes Jahr welche zum Ausstopfen gebracht. Meine Brüder erlegten in den letzten Jahren wiederholt kleine Surapfschnepfen am Sekernikteich. Gallinago major (L.) Die Doppelschnepfe habe ich selbst nie beobachtet, erhielt jedoch von Herrn Zahradniöek ein Stück aus der Gegend von Czernovier. Sie scheint selten zu sein oder wird vielfach mit der Bekassine verwechselt. Im Herbst hS95 erlegte Bruder Hugo eine Doppelschnepfe am Sekernikteiche. Numenius arcuatus (L.) Den charakteristischen Pfiif der Brachschnepfe konnte ich öfters hören, jedoch nur ein einzigesmal sah und beschoss ich vergeblich grosse Brachvögel Ende März 1880 auf den mit Wasserlachen bedeckten Marchwiesen bei Hrebtschein. An diesem Tage war überhaupt ein reges Vogel- leben auf diesen Wiesen. Verschiedene Enten, Strandläufer, Kiebitze, Brachvögel waren überall zu sehen. Ich kann mich noch lebhaft dieses Tages erinnern und wie heute sehe ich die besonders begehrenswerten Brachschnepfen vor mir. Ganz be- sonders sind mir noch ihre bedeutenden Grössenunterschiede erinnerlich, so dass es nicht unwahrscheinlich sein dürfte, dass auch N. phaeopiis darunter gewesen sei. Mein Bruder sah Brachschnepfen auch am Sekernikteiche, wo auch von den bäuerlichen Schützen welche erlegt wurden. Actitis hypoleucus (L). Im Sommer ist er an der March eine häufige Erscheinung. Wiederholt habe ich Flussuferläufer erlegt, vergebens habe ich jedoch in Gegenden, wo er mit Bestimmtheit brütet, nach ihren Nestern gesucht. Jotaniis pugnax (L.) Über die Beobachtung und Erlegung von Kampfschnepfen bei Krönau habe ich in diesem Journal, 1894, 3. Heft berichtet. Nach den Mittheilungen meiner Brüder wurden schon wiederholt Kampfschnepfen an demselben Teiche im Frühjahre und Herbste gesehen und von den Bauernjägern erlegt. Totanus calidris [L) Meine einzige Beobachtung beschränkt sich auf das eine Exemplar, das ich am 29. August 1893 am Sekernikteiche sah. Totanus fuscus (L.) Die Beobachtung und Erlegung von diesem Wasserläufer habe ich in diesem Journal, 1895, Heft 2, veröffentlicht. J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 149 Totarius littoreus (L.) Der helle Wasserläufer erscheint alljährlich in der Umgebung ; ganz besonders behagen ihm die ausgedehnten Sandbänke der March südlich von Olmütz, von wo auch mein Exemplar stammt. Ausserdem sah ich ihn im Frühjahr auf den überschwemmten Wiesen bei Hrebtschein, am Sekernikteich und einmal im Herbste 3 Stück an den Lachen des Krönauer Ziegelschlages. Totanus ochropus (L. ■ An den Ufern der grossen March im Revier Horka ist er den ganzen Sommer anzutreffen ; am häufigsten traf ich ihn an den von Weidengebüsch umwach- senen todten xArmen und auf kleinen Tümpeln mitten im Be- stand. Ich wage die Behauptung auszusprechen, dass er gerade hier sogar brüten dürfte. Einzelne „Schwarzflügel", w^e er hier genannt wird, überwintern, wie ich selbst gesehen habe. Totanus glarcoln (L.) Das eine Exemplar meiner Sammlung erhielt ich von Herrn Zahradnicek. Tringa minufa Leisl. Vgl. „Orn. Jahrb.", 1894, Heft 3. Noch spät im October desselben Jahres erlegte mein Bruder Fritz das letzte Stück. Tringa alpina L. Den ersten Alpenstrandläufer erlegte ich am 10. October 1880 beim Ziegelschlage in Krönau. Einen weiteren Vogel erhielt ich vom Herrn Zahradnicek ; Ende August und Anfang September 1893 waren sie am Sekernikteiche erschienen. (Vgl. d. Journ., 189-J-, Heft .'!) und noch Anfang October erlegte Bruder Fritz dort einen. Phalaropus hyperborcus (L.) Die Erlegung und Beobachtung findet sich in den vorcitierten Heft 3, Jhg. 1894 des „Orn. Jahrb." Der nach Sarajewo mitgenommene Balg wurde von der kunstfertigen Hand Präp. Zelebors naturgetreu präpariert und meiner Auswahl-Collection mähr. Seltenheiten einverleibt. Oedicnemus oedicnctnus (L.) Im Frühjahr und Herbst er- scheint er einzeln auf dem Durchzuge auf den Brachen. Obwohl ich ihn öfters sah, wollte es mir nie gelingen, einen Triel selbst zu erlegen. Erlegte und präparierte Vögel hatte ich öfters Gelegenheit, bei Jagdliebhabern zu sehen. J^ancllus vanellus (L) Der Kiebitz ist oft das belebende Element auf den weiten Feldercomplexen zur Frühjahrszeit, insbesondere aber im Herbste, wo oft riesige Scharen sich herumtreiben. Die feuchten Wiesen längs der March sagen 150 J. Knotek; Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. ihm sehr zu, und viele Paare brüteten darin. Wiederholt zogen wir als Knaben auf die Nestersuche auf die; Hrebtscheiner Wiese; auch junge Kiebitze haben meine Kameraden dort gefangen. Aegialitis curonicus (Gm.) Auf den Schotterbänken der March ist er Brutvogel. An der Veistritz, die im Sommer fast wasserlos ist, habe ich ihn besonders häufig getroffen und bei Bleich einen jungen Vogel gefangen. Auf dem Herbstzuge erscheint er an den flachufrigen Teichen häufig. Aegialitis hiaticula (L). Am 8. September 1893 erlegte ich einen jungen Vogel am vSekernikteich bei Krönau. Weder früher, noch später sah ich die Art wieder. Eudroinias morinellus (L.) Die Erlegung von Mornellregen- pfeifern bei Krönau veröffentlichte ich im 3. Heft, Jahrg. 1894 d. „Orn. Jahrb." Cliaradnus pluvialis L. Einen kleinen Elug Goldregen- pfeifer sah ich im P>ühjahr 1880 auf den Wasserlachen der Marchwiesen. Ein präpariertes Exemplar habe ich bei Herrn Zahradnicek g-esehen und ein weiteres Stück erw^arb Bruder Fritz 1896 von einem Präparator in Mähr. -Neustadt, das im Frühjahre in der Nähe der Stadt erlegt worden war. Cygniis cxgnus (L.) Seit dem 8. December 1861, an welchem Tilge ein Schwan an der March erlegt wurde, wie Prof. Jeitteles im zoologischen Garten, 1865, pag. 275 berichtet, ist meines Wissens kein Schwan bei Olmütz mehr gesehen worden. Im vorigen Jahrhundert, als die riesig'en Kirweiner Teiche noch existierten, sölkn ungeheure Mengen von Wa.sserg'e- flüg-el, insbesondere Enten und Gänse dort gebrütet haben, so dass die Bevölkerung- von Kirwein im Frühjahre vornehmlich von den Eiern lebte. Herr.i Revierförster Schreiber wurde von einem alten Insassen viel von diesem Vogelreichthum erzählt und auch auf das bestimmteste versichert, dass auf den Kirweiner Teichen sogar wilde Schwäne gebrütet hätten. Aiiser scgetiiiii (Gm.) Auf dem Zuge sieht man häufig Wildgänse durchziehen, und manchmal halten einzelne Schwärme kurze Rast auf den Feldern. So fielen beim Ziegelschlag-Teiche bei Krönau im Herbste 1879 6 Gänse ein und wurden ver- gebens von einem Bauer beschossen. Im October 1887 trieb sich mehrere Tayfe hindurch auf den FY^ldern zwischen Krönau, J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 151 Horka und Kirwein eine Schar von 26 Stück herum. Ich sah sie wiederholt, musste aber meine Jagdgelüste unterdrücken, da sie stets auf fremden Jag-dterritorien in die Saaten einfielen. Als ich sie das letztemal sah, war der Schwärm um eine Gans ärmer. Anser anser iL.) Gewiss sind unter den durchziehenden Schwärmen von Wildgänsen auch graue Gänse vertreten. Die einzige Graugans, die ich sah, wurde von einem Heger mitten im Bestände des Revieres Horka todt aufgefunden und stand präpariert viele Jahre auf dem Kasten im Zimmer des Revier- försters Schreiber; später wurde sie von ihm verschenkt. Es sind Fälle bekannt, wo sich Graugänse Hausgänsen zugresellten*), und im Nachstehenden will ich einen verbürgten Fall erzählen. Wenn derselbe auch recht unglaublich klingen mag-, so mache ich darauf aufmerksam, dass es nicht in meiner Absicht liegt, den Lesern etw^a ein Ammenmärchen auf- zutischen und verwahre mich auf das Entschiedenste gegen jede solche Zumuthung. Das Haus in dem sich der merkwürdige Fall abspielte, war das meiner Grossmutter in Loschitz. Eines Tages im Frühjahr zogen grosse Gänsescharen mit lautem Geschnatter niedrig über die Stadt. Die im Hofe befind- lichen Hausgänse antworteten fleissig mit hochgehobenen Hälsen, als auf einmal der als guter L'Heger bekannte, grauweisse Gän- serich sich erhob und von einem gerade vorbeistreichenden Schwärme aufgenommen wurde. Dies geschah vor den x^ugen der Hausleute, die wohl die Flucht im Anfang nicht ernst nahmen ; doch der liebe Gänserich blieb aus. Wer beschreibt aber die grosse Überraschung, als im darauffolgenden Herbste eines Abends wieder Gänse durchzogen, ein kleiner Trupp sich vom Schwärm lostrennte, anfieng über dem Hofe zu kreisen, mit lautem Geschrei einfiel, und voran der grauweisse Gänserich mit 7 Wildgänsen im Gefolge, geradewegs in den offenen Stall marschierten. Rasch wurde die Thür g'eschlossen, die Gänse eingefangen und — geschlachtet. *) So gesellte sich zu den auf der Bosna sich aufhaltenden Hausgän- sen des Hausbesitzers bei der Bosnabrücke in Rajlovac (unweit Sarajewo) eine Graugans durch ungefähr 14 Tage hindurch, legte sogar ihre Scheu ab und gieng mit ihnen nachts in den Stall. Sie wurde eines Tages geschossen und befindet sich präpariert im Landesrauseum. 152 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Anas crecca L. Die Krickente g-ehört zu den wenigen Enten- arten, welche liier brüten. In der Regel sind es todte Arme und kleine Lachen im Bestände oder auch die mehrmals erwähn- ten Materialgräben längs der Staatsbahn, wo ein oder das an- dere Gesperre ausgebrütet wird. Junge Krickente hatten wir, wenn auch nicht alljährlich, im Revier Horka und Allee. Auf dem Sekernikteiche ist sie öfters anzutreffen. Anas qucrqucdula L. Auf dem Frühjahrs/ug sind Scharen von Knäckenten auf den Wasserlachen der Marchwiesen häufig. Zw'Ci einzelne Exemplare im Sommerkleide erlegte ich auf ein und derselben Stelle in einem kleinen Wassergraben in Pfiles bei Hinkau am 20. August 1884 und l.i. August 1886. Auf dem Sekernikteiche erlegte Bruder Fritz ein \9. Anas clypeata L,. Anfang September IS96 erlegte auf dem Sekernikteiche ein Krönauer Bauer eine weibliche Löffelente aus einer Gesellschaft von 4 Stücken, die vor ihm aufstanden. Mein Bruder Hess sie für die Sammlung präparieren. Anas acuta L. Ich sah nie die Spicssente; mein Collega Hradetzky erlegte ein Exemplar an der March bei Neumühl. Ende September 1895 schoss Bruder Fritz von 2 anwesenden Spiessenten am Sekernikteiche ein C. Anas penelopc L. Zweimal sah ich Pfeifenten beim Präp. Zahradnicek, die ihm aus der Umgebung eingeschickt wurden. Im Herbst 1896 erlegte mein Bruder Hugo ein junges Exemplar am wSekernikteiche. Anas boscas L. Die Stockente ist das g'anze Jahr anzu- treffen und die Zahl der Brutpaare in der an Gew'ässern reichen Umgebung ist nicht gering. Am 20. .September 1883 erlegte mein Freund, Forstassistent Glatz, auf demNeuteichebeiNeuschloss eine Ente, die unter dem rechten F^lügel einen zweiten kürzeren hatte, und zwar mit Schwingen von normaler Länge. Wir hatten am selben Tage mehrere Enten erlegt. Diese mit der merk- würdigen Missbildung behaftete Ente wurde in der Wildkammer leider mit den anderen vermengt und gebraten ; so kam ich um ein seltenes Skelet. Wie leicht sich Wildenten zähmen und bastardieren lassen, zeigt folgender Fall : Herrn Oberförster Glatz in der Allee wurde ein Gelege Stockenteneier gebracht, das während der Nachbesserung einer J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. 153 Cultur gefunden wurde. Von den durch eine Henne ausgebrü- teten Jungen giengen bis auf 2 Erpel alle zugrunde; diese aber gediehen wunderbar, wurden und blieben sehr zahm, trotz- dem ihnen vollkommene Freiheit gewährt wurde und sie weite Flüge in das Reviere unternahmen. Eine wurde leider von einem Gastschützen auf dem Schnepfenanstand erlegt. Der überlebenden wurde eine kleinere, wildentenfärbig'e Hausente beigegeben. Da diese nicht fliegen konnte, beg^leitete sie der Erpel von nun an zu Fuss auf ihren Ausflügen in den Jungmais. Nach einiger Zeit blieb sie aus und der Erpel begann wieder seine Flugübungen. Erst im Juni wurde sie zufällig auf einer Wasserlache im Jungmais mit 12 Jungen entdeckt. Später führte sie dieselben auch heim, und abends theilte die ganze Sippe den gemeinsamen Stall. Als die junge Schar flügge geworden, unternahm sie unter Führung des Erpels weite Excursionen, blieb zum Schluss längere Zeit auf den Materialgräben aus, so dass ihr Abschuss beschlossen wurde. Die übriggebliebenen kehrten doch nach Hause zurück, wurden eingefangen und zumeist verschenkt. Einen prachtvollen Erpel davon hielt mein Vater viele Jahre auf dem Hofe, von wo er auf den Gemeindeteichen seine Flüge unternahm und während der Zeit eine grosse Nachkommenschaft mit Hausenten erzeugte. Sein Elternpaar hatte noch einmal eine Kette Jung- enten geliefert, die sich durch besondere Scheuheit auszeich- neten. Eine von diesen, meinem Erpel beigesellte Ente flog schon den nächsten Tag" weg. Im Forsthaus Allee waren einige Halbblutenten geblieben, die ebenfalls in der Umgebung herumstreiften. Sie waren die Veranlassung, dass einzelne Wilderpel sich ihnen im Frühjahre beigesellten, und komisch war es anzusehen, wenn diese ihr Naturell soweit verleugneten, dass sie beim Forsthause einfielen, sich aber höchstens bis zum Gartenzaun heranwagten. Ofc waren 2 — 3 Freier gleichzeitig auf der Lichtung hinter dem Forsthaus erschienen und warteten bis die Enten aus dem Hofe heraus- kamen. Heute existiert von der ganzen Zucht nichts mehr. Clangula glaucion (L). Unter den Enten auf dem Früh- jahrszuge sah ich nur einmal einen kleinen Schwärm. Forst- adjunct Bittmann in Schrein erlegte ein schönes Exemplar am 3. April 1892 an der March. 154 J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz. Fuligula nvroca (L). Einen männlichen Vogel erlegte ich am 27. August 1885 auf einem Wassertümpcl bei Horka. In den letzten Jahren wurden schon mehrere Moorenten auf dem Frühjahrs- und Herbst/.uge auf dem Sekernikteich von meinen Brüdern erlegt. Fuligula fuligula (L.) Ein schöner Erpel wurde im Jahre 1882 auf der ßastlache in der Cerwinka (Rev. Allee bei Littau) erlegt und befand sich lange Zeit präpariert im Besitze des Oberförster Glatz. Im November 1897 erlegte mein Bruder Hugo auf dem Sekernikteiche eine schöne Reiherente. Fulioula. marila (L). Eine Ente hatte Herr Revierförster vSchreiber vor mehreren Jahren in Horka erlegt und sie auch präparieren lassen. Souiaferia iiiollissima (L.) Über diese mährische Rarität berichtete ich im Heft 3, Jahrg. 1893 d. „Ornith. Jahrb." Mer} paVJdus Sykes. in Bayern. an der March erlegte. Mein Exemplar ist eines von diesen. leh selbst Hess einen sehr starken Vogel für Herrn Rexierförster Schreiber präparieren. Er wurde um dieselbe Zeit vom localen Forstadjunct Dostal unterhalb des Wehres an der Hauptmarch in Hinkau vergeblich beschossen, bis ein Bauer ihn endlich erlegte. Wohin dieses Exemplar kam, ist mir unbekannt. Circus pallidus Sykes. in Bayern. Von Freiherru v. Besserer. Am 19. April dieses Jahres schoss der gräflich Treuberg- 'sche Jäger Nagler in Mertingen einen Raubvogel, den ich bei Präparator Honstetter zu untersuchen Gelegenheit hatte und als zweijähriges Männchen der Steppen weihe erkannte. Am 22. April wurde durch Herrn A. Martini in den Lech- auen bei Haunstetten ein junges 9 derselben Weihe erlegt, das ich gleichfalls bei Honstetter soweit als möglich, da beide Vögel bereits als Zimmerzierde ausgestopft waren, einer ein- gehenden Untersuchung unterzog. Ich selbst beobachtete am 24. April nachmittags in den Wertachauen bei Göggingen zwei Stück, konnte ihrer aber trotz mehrfacher Versuche nicht hab- haft werden. Um keine falsche Diagnose zu stellen und jede Verwechslung mit Korn- oder Wiesenweihe auszuschliessen, wandte ich mich an den Herausgeber dieses Journals mit der Bitte um freundliche Mittheilung der genauen Kennzeichen dieser Art, welche in jeder Beziehung bei den beiden erlegten Exemplaren zutrafen. Auch bezüglich der beiden von mir per- sönlich wahrgenommenen habe ich keinen Zw^eifel, dass sie der gleichen Art angehörten, da ich mit dem Glase genau die Fär- bung zu unterscheiden vermochte, die mit der, des von Herrn Martini geschossenen Q völlig übereinstimmte. Insbesondere war die rein rostgelbe, fleckenlose Farbe der Unterseite und die ausserordentliche Länge des Schwanzes, der in der Ruhe beträchtlich über die zusammengelegten Flügel herausragte, sehr auffällig. Die Steppenweihe ist bisher für die bayrische Ornis noch nicht nachgewiesen gewesen. Jäckel spricht in seiner „Syste- matischen Übersicht der Vögel Bayerns", pag. 52, zwar die Vermuthung aus, dass sie in Bayern w^ahrscheinlich nicht fehle, aber mit der Kornweihe und mit Kleidern der Wiesenweihe Literatur. 157 verwechselt worden sei. Andreas Wiedemann, „Die Vögel des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg", (XXX. Jahresbe- richt des naturwissenschaftl. Ver.) weiss nichts von einer Beob- achtung derselben. Dennoch dürfte Jäckel mit seiner Behaup- tung zweifelsohne rechthaben, und ich bin der festen Über- zeugung, dass schon so manches Exemplar, wie so vieles An- dere infolge Unkenntnis und Interesselosigkeit verloren gegan- gen ist. Ich kann den Beweis hiefür augenblickhch erbringen, denn eine unter den älteren Beständen Honstetters gefundene und als junges 5 der Wiesenweihe bestimmte, vor zwei Jahren am Lechfeld erlegte Weihe, erwies sich bei genauer Untersu- chung ebenfalls als junge vSteppenweihe. Es dürfte somit Rie- senthal's Ausspruch, dass sie weitaus häufiger bei uns vorkomme als man vermuthe, entschieden richtig sein. Allem Anscheine nach hat heuer eine grössere Zahl dieser Vögel auf dem Zuge unser Gebiet berührt, denn am 9. Mai bekam Honstetter abermals ein junges ^j ^-us den Lechauen bei Lechhausen, das der Jäger des Herrn Regierungsdirectors Pracher g-eschossen hatte. Lei- der hatte dieser den Vogel bereits verkauft, so dass derselbe bei meinem Besuche wie die beiden anderen schon als Schau- stück präpariert war und mir die Erwerbung unmöglich wurde. Augsburg, Mai 1898. Literatur. Berichte und Anzeigen. R. Blasiii.'i. Die deulschen Grasmücken (Vortrag). (Sep. a. : XI Jahresb. »Ver. f. Naturw.« Braunschweig, 1897. p. 22—25.) Verfasser liat in der im Erscheinen begriffenen neuen Auflage von Naumann's Naturgeschichte der Vögel Deutschland's die Sylviinae bearbeitet. Er führt aus, dass in den 13 Bänden der 8. Ausgabe vorgenannten Werkes dessen Nachträge 1860 abgeschlossen wurden, im ganzen 26 Arten Sylviinae angeführt wurden, während er jetzt in der Lage war, 41 Arten für Deutsch- land und die angrenzenden Länder zu verzeichnen. Nach kurzer Besprechung der Vorzüge der neuen Auflage und ihrer Einrichtung demonstriert Verfasser den grössten Theil der von ihm darin behandelten Arten der Grasmücken unter Vorweisung von Bälgen, Nestern und Eiern und Gegenüberstellung der alten und neuen Tafeln genannten Werkes, das er der Einführung in Schule und Haus empfiehlt. T. IV. Rothschild, E. tlartert und 0. Kleinschmidt. Comatibis eremita (L.), a Europen Bird. (Sep. a, : .Novit. Zool..< IV. 1897. p. 371—377, w. PI. VIII— X.) 1 58 Literatur. Nachdem Herr Oberlehrer K. Junghanns in Cassel Hrn. O. Kleinschmidt zuerst auf die eigenthümlichc Abbildung des »Waldraben« auf Taf. XVII. im II. Bande von Bechstein's »Gemeinnutz. Naturg. Deutschi.« aufmerksam ge- macht hatte, kamen die Verfasser vorliegender Arbeit bei Discussion dieser Figur durch Gesner's Beschreibung seines »Waldrapp« und weitere Nach- forschungen in der Literatur zu dem Schlüsse, dass der Gesner'sche Vogel, nicht wie gewöhnlich angenommen, zu den Corvidae gehöre, sondern Ibis co- niata der neueren Autoren sei und vormals Theile Europa's bewohnt habe, aber vor dem Ende des letzten Jahrhunderts aus Europa verschwunden sei. Verfasser eitleren alle Angaben über erwähnten interessanten Vogel aus der alten Literatur und geben seine jetzige Verbreitung und seine Syno- nymie an. Auf Taf. VIII. werden die Abbildungen aus Aldrovandus und Ges- ner, auf IX. die Bechstein- und Albin'schen reproduciert. Taf. X. bringt eine schöne Darstellung des im Museum zu Tring befindlichen Vogels, von O. Kleinschmidt herrührend. T. E. Arrigonl degll Oddl. Sopra gli ibridi del tipo Anas hoscas L. & Chaulelasitnis streperus (L.) colti in Italia. (Estr. : »Atti R. Istit. Venet. sc, lett. & arti«, VIII. Ser. VII. 1896/7, 15pp.) Behandelt in ausführlicher und kritischer Weise die 5 bisher aus Italien nachgewiesenen Bastarde von Anas hoscas und Chaulelasmus streperus. Zum Schlüsse werden 12 weitere, in ausländischen Sammlungen befindliche Exem- plare aufgezählt. T. E. Arrigoni degli Oddi. Notes on some Specimens of Anatidae in the late Count Ninni's Collection. (Sep. a. : »Ibis«, 1898, p. 67 — 74). Bespricht einige Arten der Anatidae aus der gräflich A. P. Ninni'schcn Sammlung, welche nur in der Provinz Venetien erbeutete Stücke enthält und nach dem Tode des Genannten in den Besitz der Stadt Venedig gelangte. Als besondere Seltenheiten seien Soinateria moUissima ^, Q und -S'. spectabilis (5 hervorgehoben. Jeder Art sind Bemerkungen über Vorkommen und Ver- breitung in der Provinz beigefügt. T. E. Arrigoni degli Oddi. Le recenti comparse del Paffinns Kidili (Boic) nel Veneziano. (Estr.: »Atti Soc. Ital. sc. natur.« XXXVII. Milano, 1898, 5pp.) Gibt nähere Details über das Auftreten dieser für Venetien seltenen Art. T. E. Arrigoni degli Oddi. Nota sopra una varieta di colorito osservata in un' Anas boscas L. (Estr.: »Atti Soc. sc. natur.« XXXVII. Milano, 1898, 5 pp.) Beschreibungeines in Valle Dragoiesolo (Venetien) erlegten chlorochroi- stischen Q von Anas hoscas. T. E. Arrigoni degli Oddi. La nidificazionc del Milcus migrans, Bodd. nel territorio Veronese. (Estr.: »Atti R. Istit. Veneto sc, lettere und arti«, Ser. VII. Venezia, 1897/98, 22pp.) Literatur. 159 Verfasser bespricht eingehend die Verbreitung des für ItaHen seltenen ¥ilvus migrans und citiert die diesbezüglichen Angaben aus der Literatur Italiens. Weiters werden Daten über Ankunft und Abzug, über das Brüten, Beschreibungen und Masse der Eier, über die Nahrung, über einen Brüte- platz bei Grezzano und zum Schlüsse Masse von ^ und Q und die Beschrei- bung vom Nestjungen bis zum ausgefärbten Vogel gegeben. T. E. Arrigoni degli Oddl. Nota sopra un Gennaja fehh^ggii (.Schi.) colto in Calabria. (Estr. : »Avicula«. I., 1897, 3pp.) Masse und ausführliche Beschreibung eines dem Verfasser zugekom- menen, am 23. März 1897 bei Reggio erlegten 9 j^n. des Feldeggsfalken. T. Alex von Looassg. Vögel des Balatonsees. (Sep. a. : »Result. d. wissensch. Erforsch, d. Balatonsees«. II. Th. 1, Lex. 8. 23pp. Budapest, 1897.) Verfasser, von der Ungar. Academie derWissenschaften mit der Erforschung der Ornis des Balaton beauftragt und seit drei Jahren thätig, legt in den vor- liegenden Blättern die Ergebnisse seiner Beobachtungen über die regel- mässigen Erscheinungen in der Vogelvvelt des Sees vor, welche sich auf 74 Arten belaufen. Die weiter fortgeführten Forschungen sollen neben Ergän- zungen der gegenwärtigen Angaben hauptsächlich der Constatierung der seltenen und zufälligen Erscheinungen dienen. Von den regel- mässigen Brutvögeln heben wir hervor: Locustella naevia, fluvialitis und lusci- nioides, Lusdniola melanopogon, Platalea leiicerodia und Ardea alba und von den regelmässigen Zugerscheinungen. Laras minutus. Verfasser führt das an dem kleinen Balaton brütende Blaukehlchen unter dem Namen Erithacus suecicus an, meint aber jedenfalls das weissternige, E. cganeculus. Bei Local-Faunen ist es von grösster Wichtigkeit, die localen Formen zu präcisieren, besonders heutzutage, wo man deren Wichtigkeit und Bedeu- tung würdigt. Dass übrigens auch das rothsternige Blaukehlchen, E. caeru- leciiia (Fall.)., auf dem Zuge dort vorkommen dürfte, halten wir für durchaus nicht ausgeschlossen. T. E. Loos. Vögel in: J. Fiedler's Heimatskunde des politischen Bezirkes Schluckenau. — Rumburg, 1898. 8. p. 29-32.'' Eine Liste der im genannten Bezirke vom Verf constatierten Arten. Wie wir den handschriftlichen Bemerkungen, die der Autor unserem Exem- plare beigefügt hat, entnehmen, wurden einige Arten — Lanius rufus, Oedic- neiniis crepitans, Charadrius pluvinlis und liiaticula, Scolopax major und gaUinago — durch ein Versehen der Redaction als Brutvögel angeführt, während sie nur Durchzugsvögel sind, was hiermit richtig gestellt sei. T. F Helm. Der Dippelsdorfer Teich bei Moritzburg. (Sep. a. : »Abh. und Ber. kgl. zool. u. anthrop.-ethnogr. Mus.« Dresden, 1898/99. VII. Nr. 2, p. 76—83) Schildert die von den Theilnehmern der zu Dresden im Mai 1897 abge- haltenen 22. Jahresversammlung der »Deutschen Ornitholog. Gesell- 160 Literatur. Schaft« unternommene Excursion an crcnanntem Teich und die dabei wahr- genommene Vogelvvclt, woran sich weitere Angaben über seltenere, auf Moritzburger Gebiete vorkommende Vögel, von näheren Angaben begleitet, anschliessen. T. L. V Lorenz. Zu den Bestrebungen des österreichischen Bundes der Vogelfreuride in Graz. (Sep. a.: »Vcrh. k. k. zool.-bot. Ges.« Wien. 1S98. 3 pp.) Verf. wendet sich mit vollem Rechte gegen einige vom genannten Bunde ausgehende Vorschläge, bez. gegen die in denselben enthaltenen Unrichtigkeiten, und begründet seinen Standpunkt zu jenen. Auch wir haben uns früher schon (Ö.slerr. Forst- und Jagdzeit., 1897, p. 92— 93) in ähnlicher Weise geäussert. Auch wir wünschten die Beseitigung des Massenfanges für die Küche wie er im Süden betrieben wird, bezweifeln aber, dass im Falle jene gelingen sollte, den erhoffien Erfolg: Vermehrung der Vogel weit dort, wo die Cultur sie — gewisse Arten — vertrieben, auch bei Anwendung künst- licher Mittel, die nur in wenigen Fällen die natürlichen zu ersetzen vermögen. T. A. Neivtuii. On some new or rare ßird's-Eggs (Sep. a : ;>Prüc. Z. S.« London, 1897, p. 890—894 mit l col. Taf L 1.) Der berühmte Autor gibt anknüpfend an seine unter dem gleichen Titel veröffentlichten Arbeiten in dem »Proceed. Z. S. L«, deren letzte 1871 erschien, eine Fortsetzung derselben. Von palaearktisclu-;; Arten linden wir angegeben : Tn'iKja suharqautK. Mr. H. L. Popham glückte es, als erster am 3. Juli 1897 auf einer Insel an der Mündung des Jenisei ein Nest mit 4 Eiern aufzu- finden. Die Grösse ausgenommen, gleichen selbe ungemein denen von GalU- nago (jalli)iago. — Turdus varius. Das erste Nest mit 3 Eiern erhielt Mr. Swinhoe bei Ningpo 1872 und gab davon 1877 in Mr. Rowley's »Orn. Mise.« eine Beschreibung. Ein zweites Gelege mit 4 Eiern fand Prof J. Ijima bei Tokio. Grösse der Eier bedeutender als die von Turdun rincirorto^', Färbung: blass bläulich-grün, sehr dicht untl fein mit röthlichbraunen Flecken besäet, die gegen das stumpfe Ende an einigen Stellen zusammenfliessen. — Einheriza rustica. 2 Eier, von Herrn J. A. Sandman in Kivaryoki (Finland), 5, VI. 1886, gesammelt, welche die ersten in Europa gefundenen sein dürften. Sie sind blass meergrün, mit unregelmässig graulich-olivenfarbigen Flecken und Spritzern. — Fodoces i)iiiidcrL Das Ei aus einem Gelege von dreien, in Utch Adji, Transkaspien, von M. Zarudny gesammelt, ist einzelnen Eiern der Elster und des Unglückshehers nicht unähnlich und beweist die Verwandtschaft dieser Gattung mit den Krähen. T. A. Newton. »Preface>^ to Lord Lilford's »Coloured Figures of the i^irds üf the British Islands«. — London, 1897. 8. XVIII pp Prof. A. Newton wurde eingeladen, ein Vorwort zu Lilford's obengenanntem Werke zu schreiben und gibt in vorliegenden Zeilen verschiedene Einzelheiten aus dem Leben des 1896 verstorbenen, langjährigen Präsidenten der »British Literatur. 161 Ornithologists' Union <, mit dem ihn ein naliezu 45jähnger Briefwechsel ver- band. Newton's »Preface« gibt ein mit charakteristischen Strichen gezeichnetes Lebensbild Lord Lilford's. G. V Alm/tsij. Ornithologische Recognoscirung der rumänischen Do- brudscha. (Sep. a.: >^Aquila« V. 1898. Budapest, 1898, Kl. 4. 207 pp. mit 1 Karte und 14 phototyp. Bildern. Ung. und deutsch. Text.) Wenn man eine grössere Arbeit in einem Zuge zu Ende liest, wie wir das bei der uns vorliegenden thaten, so ist das ein Zeichen, dass Lihalt und Form zu fesseln verstanden, und wir sind der Ansicht, dass es andern ebenso ergehen wird, die Almäsy's Schrift in die Hand nehmen; denn abue- sehen von dem hier in erster Linie in Frage kommenden ornithologischen Inhalte, hat es der Autor in trefflicher Weise verstanden, auch Land, Leute, Sitten und Eindrücke des von ihm bereisten Gebietes zu schildern und uns zum Mitgenossen alles dessen zu machen, was an seinen Augen vorüberzoa. Dies letztere wird die Schrift auch ausser dem Kreise der Ornitholocren zu einer fesselnden und belehrenden machen, zumal es sich um ein Gebiet han- delt, das von auswärts nur selten berührt, noch seltener betreten und bisher nie so eingehend von berufener Feder geschildert wurde. Soviel über den »Allgemeinen Theil«, der 103 Seiten umfasst. Der specielle Theil zerfällt in folgende Abschnitte: II. Verzeichnis der in der Dobrudscha beobachteten Arten; III. Notizen vermischten Inhalts; IV. Mass-Tabelle; V. Oologisches; VI. Migratio. ad. II. 210 Arten werden als beobachtet angeführt und Daten über Vor- kommen und Verbreitung gegeben. ad III. Behandelt ausführlicher — theils kritisch, theils biologisch — die interessanteren Arten. Beschrieben wird als neue Subspecies Emheriza schoeniclus t^cliusii, die den Rohrbalten eigenthümliclie Form des Rohrammers welche bei ungefähr schoeniclus-Grösue die Schnabelform der intermedia und die lichte Färbung der typ. östlichen •pyrrhaloides besitzt, sich daher von allen anderen Rohrammern sofort kenntlich unterscheidet. ad. IV. Angabe der iVIasse der gesammelten Stücke, welche mit gerin- ger Ausnahme in den Besitz des bosn. -herzog. Landes-Museums übergiengen. ad. IV. Besprechung der Eierausbeute durch O. Reiser. ad. VI. Der Autor erörtert hier des Näheren die Zugverhältnisse und gelangt auf Grund seiner Beobachtungen zu folgenden Schlüssen: 1. Die Annahme einer pontischen Zugstrasse erfahre eine wesentliche Verstärkung. 2. Unverkennbar zeige sich bei nicht wenigen Arten die Neigung, auf bestimmten Wanderstrassen zu ziehen. 3. Als Hauptzugsrichtung ergab sich die von S. nach N. 4. Die Beobachtungsresultate scheinen die Annahme einer fluvialen Abzweigung von der pontischen Heer.strasse donauaufwärts zu negieren und machen dagegen die Besiedlung Ungarns durch die Balkan-Depression für wahrscheinlicher. Diese wenigen Andeutungen mögen genügen, die Aufmerksamkeit auf diese bedeutsame Publikation zu lenken, welche sowohl ihrem Autor, als auch der »Ung. Orn. Centrale«, in derem Journale sie erschien, zur Ehre gereicht. T. 162 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. F. C. Keller Einige Bemerkungen zur Vogelbewegung des Jahres 1897. (Sep. a.: »Carinthia«, 11, 1898. Nr. 1. 8«. 8 pp.) , Kurze Bemerkungen über die Vogclzugs-Erscheinungcn des abgelau- fenen Jahres in Lavamünd (KärntenX Verf will am 18. Februar vereinzelte, zwei Tage später hunderte von Biuliiles jl inis auf den feuchten Wiesen neben der Drau und Lavant beobachtet haben. Jindi/tes erscheint nie vor A])ril und so kann es sich nur um Motacilhi siilphiirea gehandelt haben, obgleich das massenhafte Auftreten dieser auffällig erscheint. — Am 28 August er.-^chien ein Flug von mindestens 1000 Schwalben (mstiea, tirhicit 'O in Lavamünd und verschwand übei Nacht, ohne dass sich die einheimischen Schwalben diesem Zuge angeschlossen hätten. Am gleichen Tage soll dieser Zug auch in Wolfsberg wahrgenommen worden sein. Als Seltenheiten für Kärnten werden erwähnt Hijdt orhelidou leucoptera (Lavamünd, L V.) und Alaiida calandi'o (ebenda 4./V.). T. An den Herausgeber eingegangene Druckschriften, F. C. Keller: Einige Bemerkungen zur Vogelbewegung des Jahres 1897 (Lavamünd — Kärnten) (Sep. a.: »Carinthia«, 1898, Nr. 1. 8 pp.) Vom Verf C Loos: Vögel in: J. Fiedler, Heimatskunde des polit. Bezirkes Schluckenau (Böhm.) — Rumburg, 1898. 8. p. 29—32. Vom Verf Helm: Der Dippelsdorfer Teich bei Moritzburg. (Sep. a. : »Anz. und Ber. kgl. zool. und anthrop.-ethnogr. Mus.« Dresden 1898|9. VIL Nr. 2. 4. p. 76—83). Vom Verf Jahresbericht des Vereines für Vogelkunde und Vogelschutz in Salz- burg. XXII. — Salzburg (1898). Kl. 8. 48 pp. Vom Ver. L. v. Lorenz Zu den Bestrebungen des österr. Bundes der Vogelfreunde in Graz. (Sep. a.: »Verh. k. k. zool.-bot. Ges. Wien,« 1898. 8. 3pp.) Vom Verf. Nachrichten. Dr. Eduard Albert ßielz, Kgl. Rath, zu Hermannstadt, am 26. V. d. J. im 72. Lebensjahre. Erklärung. Die Dedication der Brochure: »Über die Vergangenheit und Gegenwart der Ornithologie in Böhmen« von J. P. Prazäk erfolgte gegen meinen Willen. v. Tschusi zu Schmidhoffen. Verantw. Redacteur, Her&u.sgeber und Verleger: Victor Ritter von Tschui5l zU Schmidhoften, Hailei u. Druck von Ignaz Hartwig in Freudeutlial (usterr. Schle.sienj Kirclienplatz 13. ORGAN für das paJaearktische Faunen^ebiet. Jahrgang IX. September-October 1898. Heft 5. Bemerkungen über die europäischen Graumeisen (Parus palustris auct.) nebst Bestimiiiungsscblüssel derselben. Von Vict. Ritter v. Tsclmsi zu Schmidhoffen. Die Gruppe der Grau-, Sumpf- oder Mönchsmeisen, welche Kaup unter dem Gattungsnamen Poe.cile vereinigte, gehörte seit lange zu den Schmerzenskindern der Ornithologen. Die ver- hältnismässig grosse Ähnlichkeit ihrer einzelnen Formen brachte es mit sich, dass noch bis in die neuere Zeit hinein der Linne'- sche Name Pa7'us palustris im allgemeinen auf alle Anwen- dung fand. Wohl hatten schon lange vorher einzelne Forscher, so ins- besonders C. v. Baldenstein, Chr. L. Brehm und de Selys- Longchamps den Graumeisen speciellere Aufmerksamkeit ge- widmet und verschiedene Formen beschrieben ; aber man kann nicht sagen, dass die von den Genannten vorgenommenen Son- derungen Anerkennung, noch die von diesen gebrauchten Namen allgemeine Geltung gefunden hätten. Es herrschte in dieser Gruppe eine ganz ausserordentliche Verwirrung und Unsicherheit in der Deutung- der einzelnen Formen, die selbst Dresser in sei- nen „Birds of Europe" nicht zu vermeiden vermochte. Der Grund hierfür war ein klarer; es fehlte eben allen Sammlungen ein ausreichendes Material von dieser Gruppe, bez. ihre For- men, und ohne dieses war bei der grossen Ähnlichkeit derselben eine Klärung ganz ausgeschlossen. Die Beschaffung des dazu nöthigen beträchtlichen Materiales ist zwar durchaus nicht leicht, stösst aber heutzutage nicht mehr auf solche Hindernisse wie 164 V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Giaumeisen. (Niemals, ist vielmehr bedeutend erleichtert, da auch dic^ g"eg-en- wärtige Sammelthätigkeit eine andere gc-worden ist, indem man so ziemlich überall in der einzig richtigen und wissenschaftlich begründeten Methode des Sammeins von vSuiten übergieng. Auf diese Art — rnag sich die Sammelthätigkeit nur auf rein locale Vorkommnisse beschränken oder auf das ganze \"erbreitungs- gebiet einer bestimmten Art oder Gattung ausdehnen — ist es jenem, welcher derartig angelegte Collectionen in den Kreis seiner Untersuchungen einzubeziehen v^^rmag. ermöglicht, die verschiedenen Formen und ihre Variabilität zu prüfen und zu studieren. In manchen Fällen, so insbesonders bei vielen Brehm'- schen Subspecies, deren Wert im allgemeinen allerdings ein ungleicher, die aber, wne genaue Prüfungen ergaben, zum Theile ihre volle Berechtigung haben, genügen bei der grossen Aehn- lichkeit der vc^rwandten Formen und der Beschränktheit der von genanntem Autor angegebenen unterscheidenden Merkmale diese nicht, und der genaue Vergleich mit den Ivpen wird zur absoluten Nothwendigkeit. Die neueste Zeit brachte uns zwei eing'ehendc Arbeiten über die Gruppe der Sumpfmeisen: J. P. Prazäk, „Versuch einer Monographie der palaearktischen Sumpfmeisen [Poecile Raup)", (Orn. Jahrb. VI. 1895, p. 8 — 59, 65 -99) und O. Klein- schmidt: „Die palaearktischen Sumpfmeisen" (Ibid. VIII. 1897, {). 45 — 108) und desselben Autors (Pariis salicarius Q. L. Brehm und die ähnlichen Sumpfmeisenarten (,J. f. O.," XLV. 1897, p. 112 — 137). Ersterem stand ein ganz kolossales Vergleichsmaterial zur Benützung, welches er an der Hand der einschlägigen Literatur kritisch bearbeitete und damit die Basis für weitere Forschungen in dieser Grupjoe legte. Es ist begreiflich, dass bei einer derartigen Arbeit, die ihr xAutor selbst einen Versuch nennt und deren Aufgabe es in erster Linie war, klärend und ord- nend zu wirken, manche Annahmen und Deutungen Pra^äk's sich später als nicht zutreffend erwiesen; aber durch diese Ar- beit war die Kritik der einzelnen Formen ermöglicht und wei- tere Detailforschungen angebahnt. Prazäk' s „Versuch'' fand schon zwei Jahre später einen Nachfolger an O. Kleinschmidt. Auch diesem stand ein be- deutendes Material zur Verfügung, und, was von ausserordent- V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. 165 lichem Werte, er war in der Lage, Brehm's Typen eingehend untersuchen und vergleichen zu können, ein Umstand, der ge- rade in dieser schwierigen Gruppe den einzigen sicheren Auf- schluss über manches Zweifelhatte zu geben vermochte. Wenn auch an P r a ^ a k ' s Arbeit anknüpfend, gieng Kleinschmidt doch vollständig eigene Wege, die sich in nicht weniger Hinsicht der Brehm'schen Anschauung an- schliessen. Als einen der wichtigsten Sätze in Kleinschmidt's Ar- beit möchte ich den hervorheben: „Die Sumpfmeisen zerfallen in zwei scharf ge- trennte Gruppen." Kleinschmidt sondert die Palustris- Formen in zwei Gruppen: Glanzköpfe (Farns iiieridionalis) und Mattköpfe (Parus salicarius) und gibt eine ausführliche Charakteristik derselben, aus welcher die vollkommene Berechtigung für die artliche Sonderung dieser durch keine Uebergänge verbundenen beiden Gruppen erhellt. Prazak hat die nach der Jahreszeit sehr wandelbare Rückenfärbung und dann auch die Grösse zur Unterscheidung herbeigezogen und ist dadurch vom richtigen Wege abgelenkt worden. Kleinschmidt zog jene erst in zweiter Linie in Betracht und zwar die frische Herbstfärbung, in erster Linie aber die Beschaffenheit der Kopfplatte (Glanz- oder Mattkopf) und die Säume der Seeundarien, die beide für die Unterscheidung der zwei Gruppen wichtig, weil charakterisch sind. Wie die neue P'olio- Ausgabe von Naumann's Naturge- schichte der Vögel Deutschland's und des angrenzenden Mittel- Europa's (Bd. IL Lief. 9, 10) beweist, hat sich Prazak, der darin die Pariden bearbeitete, Kleinschmidt's Anschauungen zwar angeschlossen, hält aber das Zusammenfallen einiger For- men für wahrscheinlich. Ein entschiedenes Verdienst Kleinschmidt's ist es, die Graumeisenfrage zu einem vorläufigen Abschlüsse gebracht, und jene Punkte hervorgehoben zu haben, die noch weiterer Klärung bedürfen. Das Verdienstliche der Kleinschmidt'schen äusserst sorgfältigen kritischen Untersuchung dieser so schwierigen 166 V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. Gruppe kann nur der \ oll würdig'cMK welcher dersellien an der Hand eines reichen Materials schrittweise /u iolycn \cr- mag". was mir insbesonders dadurch ermöglicht wurde, dass Herr O. Kleinschmidt die Güte hatte, meine Meisi'u. die ihm bei .seiner Arbeit grossentheils vorgelegen hatten, zu de- terminieren. Wenn ich auch im grossen und ganzen K leinschmidt's Anschauungen theile. so vermag ich das doch nicht in sämmt- lichen Details, wo unsere Ansichten abweichen. Deshalb nu'WMitf ich hier einigen sachlichen, meinen subjectiven Standpunkt \er- tretenden Bemerkungen Ausdruck geben. In Kleinschmidt's zwei Meisengruppen, die derselbe als Subgenera, wenn auch nur provisorisch, auffasst, kann ich nur zwei wohl gesonderte Arten erblicken, denen die unter jeder derselben angeführten Formen als Subspecies coordiniert sind. Während es jederzeit ein Leichtes ist, die Artangehörigkeit der einzelnen Formen zu bestimmen, zeigen diese als jenc;r unter- ordnete und sie bildende Glieder minder scharf ausgeprägte Kennzeichen, die infolge der nahen X'erwandschaft zu einander leicht das für sie Charakteristische tnnbüssen und dadurch die Deutung zuweilen zu eimr unsicheren machen. Kleinschmidt hat letzteres mehrfach zugegeben, was seine Unsicherheit, zu w^elcher Porm manche der \on ihm untersuchten Individuen gehören, beweist. Bei einander nahestehenden P"ormen ist es oft sehr schwierig, einzelne Stücke derselben richtig anzuspre- chen, wenn sie sich nicht im frischen Herbstkleide befinden, welches gerade wie Klei n seh mi dt dargelegt, für die Unter- scheidung der Graumeisen-Formen von grösster Wichtigkeit ist, indem später alle oben verbleichen, bezüglich grauer*) werden. Die Untersuchung" der Individuen im frisch vermauserten Zu- stande bietet demnach die meisten Chancen zur sicheren Be- stimmung. Wenn die Unterscheidung- einzelner Formen eine so subtile ist, so w'äre die Frage nicht unberechtigt, ob solche *) hl diesem gegen das Frühjahr hin alhnähligcn Graucrwerden aller Graumeisen, wodurch sie einander ähnhcher werden, cdalicke ich einen Be- weis ihrer nahen Verwandschaft, was ja auch die schwere Unterscheidbarkeit in diesem Kleide recht deutlich beweist. Noch marlcanter tritt uns die Aehn- lichkeit, nicht allein die der Formen, sondern auch die der Arten bei den Jugendkleidern entgegen, deren einförmiges — ich möchte sagen — gemein- sames Kleid noch der Distinctionszeichen entbehrt V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. 167 scheinbar so unbedeutende Differenzen Berechtigung haben, eine Sonderung herbeizuführen. Ich glaube speciell hier, wo es sich um die Graumeisen handelt, mit einem entschiedenen „Ja" ant- worten zu sollen. Die eingehendere Kenntnis der Graumeisen ist erst eines sehr neuen Datums und lange noch nicht im De- tail auf das ganze Verbreitungsgebiet derselben ausgedehnt. Aus diesem Grunde halte ich mit Kleinschmidt es vorläufig für nöthig, die beschriebenen Formen, auch wenn die Unter- schiede nur geringe sind, im Auge zu behalten, bis es das ge- nauere Studium der Formen beider Arten ermöglicht, ein defi- nitives Urtheil über die Halt- oder Unhaltbarkeit selber zu fällen. Wir dürfen dabei allerdings nicht vergessen, dass sich die einzelnen Formen von einander nicht nur nicht scharf abheben, sondern oft dort, wo zw^ei Formen zusammen stossen, verbin- dende Glieder zwischen einander schieben, die aber nicht die Gleichheit der Formen, sondern nur ihre nahe Verwandschaft documentieren. Am reinsten, typisch tritt die Form immer nur in ihrem Verbreitungscentrum auf, während sie gegen die Peripherie hin Ankläng^e an ihre benachbarten Formen aufweist. Die Länge und Stärke des Schnabels wechselt laut Klein- schmidt bei allen Sumpfmeisen durch Einfluss der Jahreszeit und die Abnützung'. Kl ein Schmidt gibt davon in seiner Ar- beit, p. 95, Fig. A C, ß D Belege und gelangt zu dem rich- tigen Schlüsse, dass bei der Bestimmung mehr, auf den Schna- bel-Charakter, als auf seine absolute Länge Wert zu legen sei. Kleinschmidt bemerkt (1. c. p. 64), ein Bestimmungs- schlüssel für die einzelnen Arten*) sei nicht nöthig, da man, wenn man das Subgenus bestimmt habe, die Art leicht nach dem Fundorte ermitteln könne. Dieser Anschauung vermag ich nicht beizustimmen, da das Verbreitungsgebiet der meisten Formen nur annähernd bekannt ist ; ausserdem würde ein sol- ches Verfahren keine Sicherheit für die richtige Bestimmung bieten, da wir gegenwärtig auch darüber nicht orientiert sind, wie weit sich Graumeisen im Herbste von ihren Standorten entfernen : ob sie nur beschränkt streichen oder ob sie auch ziehen. Kleinschmidt hält letzteres in einer anderen Arbeit (J. f O. XLV. 1897, p. 136) nicht für wahrscheinlich und theilt *) Kleinschmidt's Auffassung der Art weicht von meiner ab. 168 V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. mir brieflich mit, dat^s er den Parus salicariiis zu jeder Zeit an den ihm bekannten Plätzen finden könne und ein Sammler in Süd-Tirol auch Panis inoiildiius im Winter auf den Sommer- plätzen dieser Art angetroffen habe;. Dies würde allerdings dafür sprechen, die Graumeisen als Standvögel, die nur beschränkt die Oertlichkeit wechseln, anzusehen. An /-*. acccdciis habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass sich selber im Herbste aus den Gebirgswaldung'en nicht nur in tlic; Vorberge herabzieht, son- dern gegen den Winter zu aucli in den Salzachauen erscheint und dort bis zur Winterneige \erbleibt. Dieser streicht also zum mindesten, wobei ich aber nicht bestreiten will, dass andere an ihren Standplätzen festhalten mögen. Vielleicht bleiben die alten Vögel stationär, während die jungen beschränkt migrie- ren ! Genaue Beobachtungen werden wohl darüber Licht schaffen. Ich bin der Anschauung, dass gerade bei dieser schwieri- gen Gruppe ein Bestimmungschlüssel noth thut. um das Er- kennen der einzelnen Formen zu erleichtern und wünsche, dass der von mir am Schlüsse gegebene seinem Zwecke einiger- massen entsprechen mög^e. Vorher mögen einige kritische und systematisch- nomen- clatorische Bemerkungen über die einzelnen Formen hier ihre Stelle finden. Kleinschmidt ist meiner Ansicht nach im vollen Rechte, wenn er den Fants palustris \^. der X. (1758) Edition der Syst. Nat, von welcher der Beginn der wissenschaftlichen Nomen- clatur datiert, auf keine bestimmte Form der Graumeisen mit Sicherheit deutbar hält, was aus Linne's Diagnose und der An- gabe „Habitat in Europa" ersichtlich ist. Nachdem aber der Linne'sche Name nicht Formen einer, sondern mindestens zweier — nach meiner Anschauung' dreier — Arten in sich schliesst. so ist seine Verwendung auch als Speciesname au.sgeschlossen. Parus palustris L. zerfällt nach meiner Auffassung- in folgende Arten : Parus coiuiiiuiiis (Baldenst.). P. cmereus coiuunu/is Baldenst. (Neue Alpina, II, 1827, p. '•]'!.) Glanzkopfmeisen. Parus montanus (Baldt^nst.)^ P. c-/nß?rus mo^itauus 'Baldem^t. (Neue Alpina, IL 1827, p. H2.) Mattkopfmeisen (Alpenmeisen). Parus borcalis Selys-Longchamps. (Bull. Ac. Roy. Brux. 1843, p. 2.) Mattkopfmeisen (nordische Graumeisen). '.'. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. 169 Die Commums-Gruppe unterscheidet sich sehr deutlich von den beiden folgenden durch nicht stufigen Schwanz, kleinen Kinnfleck, die kurze schwarze Kopfplatte mit bläulichem Schim- mer, beschränktere Ausdehnung der weissen Halsseiten, die zu^ meist unterhalb der Wangen getrübt sind, braungraue Schwung- und Steuerfedern, mit der Rückenfärbung gesäumte Armschwingen. Als der älteste Name für diese Art gilt co))iviuiiis Baldenst. Panis longirostris Br. Kleinschmidt (1. c.) restituiert den Brehm'schen M.-S. -Namen longirostris^'^) (P. palustris longiros- tris) für die westeurop. Form der Glanzkopfmeisen aus Frank- reich und der Rheingegend und betrachtet sie als continentale Abweichung des Parus dresscri Stejn. der britischen Inseln. Als Kennzeichen jener gibt Kleinschmidt an: „/^. dresseri sehr ähnlich, kaum heller, aber entschieden grösser und mit etwas grösserem Schnabel." Die Flügelmasse betragen bei longirostris 6,16 — 6,70 mm., bei dresseri 5,9 — 6,55 mm. Die Grössendifl^eren- zen beider sind demnach so geringe wie die Färbungsunter- schiede und letztere nur einem Auge wahrnehmbar, das durch die Untersuchung grosser Reihen und der Brehm'schen Typen aufs äusserste geschärft, für die subtilsten Unterschiede em- pfänglich wurde. Auch die Abweichungen, die die vSchnäbel beider in ihrer Stärke aufweisen, sind geringfügig. Mir lag von der britischen und der westeuropäischen Meise allerdings nur ein geringes Material vor, aber es stammt aus der gleichen Jahreszeit, und ich vermochte an den einzelnen Indi\'iduen nichts zu entdecken, was eine Sonderung berechtigt erscheinen Hesse. Deshalb vereinige ich beide unter dresseri diis dem ältesten Namen, wie das auch von dem Bearbeiter dieser Gruppe in der neuen Ausgabe des Naum a n n'schen Werkes angedeutet wurde. P. dresseri und longirostris scheinen ein analoges Beispiel zu bieten wie Aegithalus vagans (Leach.) [= rosea Blyth.]. Selbe kommt sowohl auf den britischen Inseln, als auch in dem west- hchen und zum Theile centralen Theile des europäischen Fest- landes vor. Auch bei ihr zeigen die insularen Individuen gewisse Verschiedenheiten gegenüber denen des Festlandes, ohne dass jedoch die Geringfügigkeit derselben eine .subspecifische Tren- nung rechtfertigen würde. Verbrjeitung: Grossbritannien, Frankreich, Rheingegend. *) Der Kürze wegen gebrauche ich hier auch für die Suhspecies binäre Namen. 170 V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. /'an/s suhf^dliistris Br. scheint sich von drcssen durch helleren Rücken, minder lebhaft rostfarbig- angeflogene Flan- ken ziemlich gut /u unterscheiden. Verbreitung: Deutschland mit Ausschluss des äussersten Nordostens und des äussersten Westens. Oesterreich-Ungarn mit Ausnahme \'on dessen östlichem Theile. Panis coiiuiunns Baldenst. •>'i>^\\'isHl)paltislns neihe, weicht aber durch noch helleren, mehr grauen Ton des Oberkörpers hinlänglich von diesem ab. Die von Kleinschmidt (1. c. p. 72) erwähnten 2 vStücke meinerCollection aus Mariahof vom 16. II. 1892 und 14. IV 1891 zeigen ein allerdings sehr aulTallendes graues Oberkleid, das Kleinschmidt auf Rechnung der vorgeschrittenen Jahres- zeit setzt; aber die hier um Hallein vorkommende Thalform ist nach zu gleicher Zeit erlegten Exemplaren doch entschieden bräunlicher und mit vorhergehender nicht zu verw^echseln, wes- halb ich unsere Thalvögcl zu subpalustris ziehe. Der Umstand, dass die Mariahofer Vögel bis in die oberste Waldregion gehen, lässt vermuthen, dass Thal- und Gebirgsform verschieden sind. Meine Exemplare aus Mariahof stimmen mit der von v. Bal- denstein g^egebenen Beschreibung (V. c. p. 351 völlig überein, wogegen die Angaben über ihr Vorkommen: „Ueberall in unseren Thälern, selten bis in die Mittelberge hinauf, weniger noch in hochliegenden Waldungen" auf die xAufenthaltsorte der steiermärk'schen nicht stimmen, da die dortige Thalform mit unserer übereinstimmt, die ich für subpalustris ansehe. Be- merken möchte ich hier, dass mir im Salzburg'schen noch niemals eine Glanzkopfmeise in hochgelegenen Waldungen vor- gekommen ist. Beobachtungen, die ich speciell in Bezug auf die?se Form in Mariahof anregte, werden uns hoifentlich über manches noch Fragliche Aufschluss geben. Nur in dem Falle, dass sich — was ich für ganz ausgeschlossen halte — subpa- lustris als identisch mit conuiiuins erweisen sollte, würde dieser als ältester Name an Stelle jenes zu treten haben. Ve r b r e i t u n g : A Ipeng-ebiet. Parus iiicridionalis Liljeb. Die Vög'el Skandinaviens schei- nen denen der Ostseeprovinzen gegenüber einen etwas bräun- licheren Ton des Oberkörpers aufzuweisen; doch halte ich in Anbetracht, dass nach Osten zu die lichtere Färbung bei Arten, V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. 171 die auch dem Westen ang^ehören, prävaliert und im gegebenen I-'^alle der Unterschied ein überaus geringfügig'er ist, eine Son- derung beider für ganz ausg-eschlossen. Icli befinde mich voll- kommen im Einklänge mit Kleinschmidt bezüglich der Wahl und Berechtigung- dieses Namens, den ich jedoch subspec. anwende. Verbreitung- : Südl. Schweden, Ost-Preussen, Ostseepro- vinzen. Pariis stagiiatilis Br. Bei fast gleicher Grösse und Färbung der vorherg'ehenden und nur mit etwas bräunlicherem Ton der Oberseite und kürzerem und dickeren Schnabel steht diese dem ineridionalis g-anz ausserordentlich nahe, so dass man sie geradezu als südliche, bezw. südöstliche x'Vbzweigung dieser ansehen kann. Ich finde jedoch diese Aehnlichkeit nicht so gehend, wie sie, dass sie mit ineridionalis verwechselt werden könnte, Kleinschmidt annimmt, und deshalb bin ich dafür, sie von jener zu unterscheiden. Verbreitung: Westungarn?, Galizien, Siebenbürgen, Ru- mänien, Serbien, Bosnien. Hr. V. Almasy hat diese P'orm kürzlich (nach, Klein- schmidt's ßestimmungr) für die Dobrudscha (\'gl. Ac[uila, V. 181)5 p. 106) n^ichgewiesen. Als leicht unterscheidbare Kennzeichen der Mo/iianus- Gruppe gelten: j.ange, mattschwarze Kopfplatte mit odt^r ohne bräunliche Reflexe ; ausgedehnte weisse Halsseiten, an ihren unteren Partien creme — , die Flancken mehr oder wenig'er deutlich rostfarben überflogen ; Oberkörper graubräunlich bis bräunlichgrau. Flüg-el und Schwanzfedern — letztere stufig- — in der Färbung zwischen jener der vorhergehenden und der folgenden Art stehend ; Säume der Armschwingen bräunlich oder weisslichgr^lu. Pants luonidims Baldenst. ist, wH'nn typisch, eine durch ihre Grösse und die breiten Schwung-- und .Schwanzfedern in jedem Kleide leicht unterscheidbare Form der J/]i>d sondert sich artlich die d(^r Borealis, unterschieden von jener durch rein schwarze Kopf- platte, mehr grauen bis weisslich-g'rauen Ober-, weisslichen, seitlich nicht rostfarbig angehauchten Unterkörper, reinweisse Hals- seiten, beide letztere ohne cremefarbigen Anflug; durch schie- fergrauen Ton der Schwung-- und .Steuerfedern, wovon die Armschwingen und die Steuerfedern weiss g-ekantet sind. Pariis horealis. Selys-Longchamps. Die einzige Vertreterin der Art in Europa, weiter nach Osten zu (Sibirien) durch baicalensis Swinh. (— macrura Tacz.) ersetzt. 174 V. T'schusi: Bemerkunocn über die europäischen Graumei'^en. Wie bei den (jlaiizkopfmeisen die skandinavischen Stücke g-egenüber den russischen einen bräunhcheren Ton aufweisen, finden wir ein Gleiches bei den nordischen Mattkopfmeisen, aber so unbedeutend, dass auch hier von einer Trennung abge- sehen werden muss. Nach Osten liin zeichnen sie sich nur durch reinere und hellere Färbung aus. so dass ich mich Kleinschmidt's Ausspruche anschliesse, es sei bei manchen Stücken nicht immer leicht zu entscheiden, ob selbe zu boreahs oder zu baicalrusis^-) Swinh. zu ziehen seien. Eben die nicht scharf sich abhebenden, zuweilen förmUch „verwischten"' Cha- raktere, wie sie sich mehrfach unter den Sumpfmeisen finden, liefern den Beweis, dass man es mit Formen und nicht mit Arten zu thun hat. Entgegen der Anschauung Kleinschmidt's betrachte ich Selys-Longchamps als Autor, von borealis. Dieser beschrieb (1848) allerdings den borealis aus Island (wo bisher noch niemand eine Meise gefunden hatte), aber auch aus Norwegen und charakterisiert ihn kenntlich, so dass über das, was Selys- Longchamps ursprünglich unter seinem P. borealis meinte, kaum ein Zweifel herrschen kann, während er später den P. aJf^csfns mit seinem borealis vereinigte und damit tliesem Namen eine ganz andere Bedeutung gab. Liljeborg. den Kleinschmidt „pro usu" als Autor für borealis citiert, gab wohl eine sehr eingehende Beschreibung- iNaum. 1852, pp. 101 — -) des Vogels, sagt aber: „die von de vSelys gegebene Beschreibung stimmt genau mit dem hier von mir angegebenen Vogel überein." Demnach wird wohl vSelys-Longchamps als Autor für diese Art dem Rechte der Priorität gemäss auch ferner zu gelten haben. Was den Parns eolletli Stejn. anbelangt, so .schrint sich selber nach der genauen Untersuchung Collett's in dcsscMi treftlichen, leider nur wenig berücksichtigten „Mindre Mi'dd. vrdr. Norges Fuglef-' 1891/5)2, p. 8-1 — 35 als individuelle Aljwrichung zu erweisen. Verbreitung: Skandinavien. Nord-RussUind. Ostseepro- vinzen, Ostpreusscn. *) = DKirj-iiriis Tac/. (1891). Es untciiiej^l wo'^l kaum L-incni Zwcilcl, dass beide Namen identisch '^ind und daher oliigcn als älterem die I'riuritäl gebührt. n V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Graumeisen. 175 — qj .■ <* c/) O clh' a,' G," o; o; Oh hit) p 3 o ^ M :a3 id ^ ^ CJ S -^ S :3 o SdC^ * ^ h Di ao -- ^ ä: -e 1- S .. ^ £ § -5 :§ ^ CT; o Ü " i- c c 3 l-c ^ ' p ^ 5 ■u p S/- j:: c JZ "O W .P CS -o Ä cti M f^r u M CJ :p n tu 1) tn o:; o cd c G 5 cd n, o & 14 ü w 176 V. Tschusi: Bemerkungen über die europäischen Grauraeisen. •Sl .2 C o o «J J3^ B 'Z'—' =■"? cj :^ -r; ;= ;=: c ^ O :rt :rt 2 " «r* - ^ N 3 « .. •• 02 5 "05 5j :3 C 0 :3 :3 C X. 13 t/j '5 0 tri tn Ob ^ c 3 t*-* r- N u S fl) C/1 0 0 'ts Fi cx r/1 ^ 51 <:; C .^ 0 u ^ Vh CT) ,-*-* "^ t; "^ !J CC X. 0 _u rö 0 "5 0 " E ^ -g § 5 TE B _, £ i^ E -^ ^ ^ -S £„ ^ .52 0= -s -5 — < cö'-^-'-'.— ^r"^-— — < 3 :>(u 3e — •— — ' ._^rt-— • iis^l 3I ^ tjs ^j^^gc« ^^m 7^ rti r: ^ O k>. C ü ^ i-S Z. ^ :3 Ct-i (-HH Ch- '.^ c o o o www W Herrn. Joha nse n: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 177 Ornithologische Beobachtungen im Gouvernement Tomsk während des Jahres 1897*) Von Herrn. Joliansen. Ahiuda arvr>!sis \.. Im Laufe des vero;-ang-encn Beobacli- tungsjahres ist es mir geglückt, ein Exemplar der sibirischen Feldlerche in g-eringer Entferntmg von Tomsk am 1. Mai zu erbeuten. Es war ein 9, das ohne Artgenossen im weichen Erdreich des Irkutsker Traktes sich Nahrung suchte. In der nächsten Umgegend von Tomsk sind sonst Feldlerchen nicht zur Beobachtung gelangt, w^ährend in südlicheren Theilen des Gouvernements diese Art, wo Ackerbau getrieben wird, recht häufig' ist. Aus Kusnetzk erfahre ich, dass daselbst Feldlerchen am 8. Mai von F. Stillmark beobachtet worden sind, doch ist dieses Datum wohl kaimi als Ankunftsdatum zu betrachten. Ich selbst hatte Gelegenheit, anfangs Juni sehr viel Feldlerchen- gesang bei Barnaul zwischen den Poststationen Bjelojarskaja und wShilina zu hören, sowie auf der Strecke zwischen Bijek und dem Kirchdorfe Altaiskoje, auch in der Umgegend des letzteren, wo Feldlerchen recht zahlreich sind. Die zwei in meiner Sammlung- befindlichen Tomsker Lerchen gestatten mir noch nicht, mich über deren eventuelle Zugehörigkeit zur Sub- species cantarella Bonap. auszusprechen. Corviis corax L. Der Kolkrabe war auch im Laufe des vergangenen Jahres in den kalten Monaten überaus häufig in der nächsten Umgegend von Tomsk. Ich behalte mir vor, ein anderes Mal die Zugehörigkeit der hiesigen Kolkraben zur vSubspecies Sibiriens Tacz. zu discutieren. Corvus cornix L. Die Tomsker Nebelkrähen scheinen im Winter wegzustreichen, denn ihre Zahl nimmt in der kalten Jahreszeit ab. Am 6. April waren sehr viele auf dem Tomjeise zu sehen; am 25. April waren sie in Tomsk an den Nestern beschäftigt; am L Mai befand sich in einem Nest unweit des Irkutsker Trakts bloss ein Ei ; am 4. Mai fand ein Jäger beim Dorfe Kruglichina in einem Nebelkrähenneste 3 Eier, von denen eins bedeutend kleiner als die andern gewesen sein soll. Leider war der Mann so ungeschickt, die Rier beim Klettern *) Vergl. »Ornith. Jahrb.« VI., 1895, p. 183—206; VII., 1S96, p. 125— 146; VIII., 1897, p. 121—136 und p 159—184. Sämmtliche Daten sind auch in diesem Berichte nach dem neuen Stil. 178 Herrn. Joh ansen: Orn. ßeobachtunaen im Gouvernement Tomsk'. zu zerdrücken. Am .? 1 . Mai hatten Nel)clkrähen l)ci i< riio-lieliina sowohl l"-ier als v'ben aus^eschlüpftt' jnni^'c in einem Xrst. Während der Rüekreise ans dem Altai sah ich in di-v < r^tcn Hälfte des Aug'ust dii- ersten Nebelkrähen erst unw«. ii des Dorfes Katunskoje bei Bijsk. im Altai ist während der Som- mermonate, wenigstens in den von mir besuchten Gebieten, die Nebelkrähe nicht anzutreffen und wird durch Corvus coronc L. vertreten. Colaeus fiionedula (L.) Am 28. März spähte ich verg-ebens während einer Excursion nach Dohlen aus. Am 3. April wurde das erste Pärchen am Tomjzuflusse Uschaika beobachtet, am 4. April sah ich auf dem Irkutsker Trakt einige wenige Dohlen bei schlechter Witterung : Schneegestöber mit Regen bei hefti- gem Winde. Am 6. April war ein grosser Plug auf dem Tomj- eise angelangt und trieb sich daselbst in Gesellschaft \'on Krähen und Kolkraben umher. »Späterhin gemein. Bei Barnaul am 11. Juni in der Objniederung in grossen Gesellschaften überaus häufig. ? Corvus davuricus Fall. Ein ornithologisch nicht unge- bildeter Herr theilte mir mit, dass er um den 12. Februar eine Dohle mit recht viel Weiss, besonders auf der Unterseite, in Tomsk an einer Abfallgrube beobachtet habe. Leider wurde das Exemplar nicht erbeutet, was umsomehr zu bedauern ist. da es, wenn kein grober Beobachtungsfehler vorgelegen hat, das erste in Tomsk angetrolfene Exemplar der sibirischen Dohle gewesen wäre. Corvus coronc L. Kommt alljährlich im Wirter aus Ost- sibirien nach Tomsk. Brutvogel im Altai. Auf dem Tomjeise noch am 6. April gesehen. Corvus I rugilegus L. Bei Kusnetzk \on P". Stillmark am 7. Mai beobachtet. Zwischen Bijek und dem Kirchdorfe Altaiskoje beobachtete ich auch während der vorjährigen Altai- reise die Saatkrähe in Mengen sowohl zu Anfang Juni, iils auch in der ersten Hälfte des August. Pico pica Icucopicra (Gould.) Recht häufig. Auf dem Tomj- eise am G. April. Am 14 Mai erhielt ich in Kruglichina ein Gelege von 5 starkbebrüteten Eiern ; iin demselben Tage be- fanden sich in einem andern Elsterneste daselbst zwei Eier und fünf schon ausgekrochene Junge. Herrn. J ohansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 179 Garrithts hrandti Eversm. Den rothköpfigen Heher be- obachtete ich im Laufe des vergang-enen Jahres bloss zwei Mal bei Tomsk, im Birkenwalde bei Owetschkina am 28. März und im Kieferwaldc nach Sorkaljzewo hin am (). April. Ferner erhielt ich ein bei Tomsk am 26. December erlegtes 5. Perisoreus infaustus (L.) Die eventuelle Zugehörigkeit der hiesigen Unglückshehen zur Subspecies sibinciis-T.di.cz*) zu prü- fen, ist eine meiner augenblicklichen Bestrebungen ; doch fehlt es mir an Vergleichsmaterial und muss daher die Discussion dieser Frage einstweilen aufgeschoben werden. — Am 6. April beobachtete ich im Kieferwalde auf dem Wege nach Sorkalj- zewo bei Tomsk an einem in einer kleinen Schlucht neben dem Wege liegenden, schon zum grössten Theile von verschiedenen Säugern und Vögeln stark besuchten Pferdecadaver ein Pärchen Unglücksheher, welches das gefrorene Fleisch für einen grossen Leckerbissen zu halten schien. Beide (* und 7) konnte ich auch ohne grosse Mühe daselbst schiessen. In Prof v. Menzbier's Werk über die Vögel Russlands finde ich keine Angabe über eine derartige Nahrung dieser Heher. Nucifraga carvocatacies macrorhyncha (Brehm.) In Tscherga im Altai, wo ich die Sommermonate des vergangenen Jahres verbrachte, beobachtete ich diesen Heher nur auf dem Kamm *) Nach dem mir vorheoenden, allerdings sehr geringem Materiale scheint eine subspecifische Sonderung des sibirischen Unglückshehers voll- kommen berechtigt. Von schvt'cdischen Exemplaren unterscheidet sich mein sibirischer Vogel (Umgeb. von Tomsk, 25. III. 1897 a. St. Q), den ich Herrn Prof. H. Johansen verdanke, recht auffällig. Der Eindruck, den dieser jenem gegenüber macht, ist der eines im Gefieder verblassten Vogels. Der leich- teren Vergleichbarkeit wegen will ich die Unterschiede hier angeben: Perisoreus infa usftis. Subsp. infaustus (L.) j Subsp. sibiricus (Tacz.) Kopfplatte schwarzbraun ( P. luguhris- artig). Oberkörper grau, mehr durch Rostgelblich getrübt. Bauch, Weichen u. unt. Schwanzdecken lebh. rostgelb- lich. Schwingen und 2 mittlere Steuer- federn schiefergrau. Grosse Schwin- gendecken, Wurzeln der mittleren Schwingen und die Steuerfedern leb- haft rostroth. Schnabel länger und stärker, fast gerade. Kopfplatte düster braun (P. cinctus- artig). Oberkörper mehr grau, erst unten in fahl rostgelbl. Färbung übergehend. Bauch, Weichen und untere Schwanzdecken fahl rostgelb- lich. Schwingen und 2 mittlere Steuer- federn aschgrau. Grosse Schwingen- decken, Wurzeln der mittl. Schwingen und die Steuerfedern fuchsig. Schna- bel kürzer und schwächer, schwach gebogen. D. Herausgab. 180 Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im GoiTvernement Tomsk. der Staja. des höchsten der dieses Kirchdorf umgebenden FierQ-i-, der die Höhe der Arven erreicht. Im Laufe des Juli und im August waren die Arvenheher daselbst eifrig an den Zapfen dieser Koniferen beschäftigt. Pyrrhocorax graculus (L.) und Pyrrhocorax alpinus iVieill.) .Sowohl die Alpenkrähe, als auch die Alpendohle sind, wie mir Prof N. Th. Kastschenko mittheilt, von Prof. W. W. Ssaposhnikow im Laufe des ver- gangenen Sommers im x\ltai gesammelt und dem /.ool. Museum der Tomsker Universität übergeben worden. Shtrnus menrMeri (vSh.) Die ersten Stare wurden in l'omsk am 2. April g^esehen ; an den Starkästen erschienen sie am 5. April; am 16. Mai fand ich noch keine Eier in einem von mir untersuchten Neste. Aus der Umgegend von Kusnetzk erfuhr ich von F. Stillmark als Beobachtungsdatum den 8. April, das somit wohl kaum als Ankunftsdatum gleiten kann. Im Kirchdorfe Bogorodekoje am Obj (etwa ()0 Werst von Tomsk) fütterten während meiner Durchreise am 7. Juni die Alten eifrigst die Jungen, die ihre Schnäbel aus den Starkästen heraussteckten. Bei Barnaul traf ich am 1 1. Juni grosse umherfliegende Banden von Staren tin. Calcariits nivalis (L.) Der Schneeammer besucht in g'rossen Schwärmen bisweilen die Strasst'n von Tomsk. So sah ich am 6. Januar einen grossen Flug- dieser Wintergäste eine Strasse unweit des Universität.sgebäudes beleben. Zum letzten Mal beobachtete ich sie im Frühjahre am 1. Mai; ihre Ankunft im Herbste habe ich nicht beobachtet, da ich verhindert war, Excursionen zu m^ichen. (\ilcarius laf'ponicus (L.) Im Laufe des Septembers in sehr grossen Flügen auf der Wiese am Tomj nördlich von der vStadt. Diese Spornammern liessen mich sehr nahe herankom- men ; vor dem Auffliegen geben sie einen Laut von sich, der sich durch „trr, trr" wiedergeben lässt.. Embrriza schoeniclus L. Mehrere Rohrammer beobachtete ich am ö. .September beim Tscheremoschnik. Enihcriza nisfica l^all. Die ersten Waldammer wurden am 22. April beobachtet. Am 1. Mai traf ich diese x\.rt in grossen Flüg-en am Irkutsker Trakt an. Im Herbste beobachtete ich wenige am 10. September beim Tscheremoschnik im Gebüsch. Herrn. J ohansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 181 Emheriza citrinella L. War auch im vergang-enen Jahre häufig. Die ersten Goldammer sollen atn 28. März gesehen worden sein ; ich selbst beobachtete einen starken Flug am 1:. April beim 13orfe Kornilowo. Emberiza Irucoccphala Gmel. Die ersten Fichtenammer erblickte ich im \'ergangenen Jahre am 15. April. In der Um- gegend von Tscherga traf ich diese Art nur auf den Bergen an. Ein daselbst am 18. Juni geschossenes Exemplar unter- scheidet sich nicht von den in der Umgegend von Tomsk erbeuteten. Emberiza aurcola Fall. Auf dem Wege zwischen Bijsk und dem Kirchdorfe Altaiskoje häufig, ebenfalls in der Um- gegend von Tscherga im Altai, in Flussthäleru, wo Weiden- gebüsch vorhanden. Loxia bifasciata (Brehm). Prof. Dr. F. Krüger schoss am 4. April im Walde bei Kruglichina einen Bindenkreuz- schnabel. Einen Fehler habe ich zu berichtigen. Im Berichte für 1896 führte ich pag. 171 einige Bindenkreuzschnäbel unter dem Namen rubrijasciata (Brehm) an, „deren Flügelbinden, ob- gleich recht breit, theilweise blass-rosa angehaucht sind." Wie ich mich nun überzeugt habe, gehören diese Bindenkreuzschnäbel aber nicht zur rothbindigen Form, resp. Species, die Loxia curvi- rostra L. nahe steht, sondern zum Formenkreis der Loxia bifasciata (Brehm) und dürften, wie mir Herr Victor Ritter von Tschusi zu Schmidh offen schreibt, eine Subspecies von bifasciata bilden. Loxia curvirostra L. Auf dem Wege nach Sorkaljzewo schoss ich am 6. April ein altes 6- Der Herausgeber*) des „O. J.", dem ich mehrere Exemplare der Ausbeute des Jahres 1896 sandte, theilt mir mit, dass dieselben feinere Schnäbel und scheinbar anderes Roth haben, als die europäischen. Ich habe leider in meiner Sammlung- nicht genügendes Vergleichsmaterial an Kreuzschnäbeln aus anderen Gebieten. *) Die mir durch die Güte Herrn H. Johansen's zugekommenen Ex- emplare zeigen im männlichen Kleide ein feurigeres Roth und feinere Schnä- bel als die mitteleuropäischen Stücke. Recht auffallend sind auch die unteren Schwanzdecken, die ein reineres, mit schwärzerer Fleckung versehenes Weiss aufweisen. In allen ihren Verhältnissen stehen diese Stücke der amerikani- schen Loxia curvirostra minor (Br.) näher als der typ. curvirostra. D. Herausgeb. 152" Herrn. Johansen.' Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. Pinicola enucleator (L.) Der Hakengimpel scheint im Laufe des Winters 1897/98 bei Tomsk gewesen zu sein, doch war meine Zeit so in Anspruch genommen, dass ich keine Beleg- stücke für sein diesmaliges Auftreten habe auftreiben können. Pinicola erythrinus (Pall.) In der Umgegend von Tscherga im Altai am Nordabhang der Staja beobachtet und geschossen am 9. und 12. Juli. Bei Tomsk erbeutete ich ein juv. dieser Art am 5. September beim Tscheremoschnik. Pyrrhula coccinea de Selys. Der Gimpel war auch im ver- gangenen Jahre im Laufe des März und April recht zahlreich überall vertreten. Acanthis exilipes (Coues). Einen riesigen Schwärm dieser schönen Leinzeisige in hunderten von Individuen beobachtete ich auf den wenigen und geringen schneentblössten Stellen am Irkutsker Trakt bei Tomsk am 17. April. Es wimmelte geradezu von ihnen ; von einer schneefreien Stelle zur anderen fliegend, boten sie, von der Sonne beleuchtet, ein schönes Bild ! Offen- bar derselbe Schwärm hielt sich auch am 22. April daselbst auf. Noch am 1 . Mai traf ich viele sibirische Leinzeisige an genannter Oertlichkeit an, wo sich unterdessen auch Emberiza rustica eingestellt hatte. Beide Arten suchten in gemischten Banden ihre Nahrung auf dem feuchten Boden der alten, grossen Heerstrasse in grosser Eintracht und so durcheinander gemengt, dass ich mit einem Schuss beide Arten in mehreren Exemplaren, mehr als ich wollte, erlegen konnte. Fringilla montifringilla L. Bei Tomsk beobachtete ich den Bergfinken am 18. April, doch mag er immerhin .früher angelangt sein. Bei Kusnetzk liat F. Stillmark unsere Vögel" am 8. Mai beobachtet. Carduclis carduelis iiiajor (Tacz.) Am 9. Mai war ich in der Umgegend von Tomsk bei der Ksendsowskaja Saimka Zeuge eines Zweikampfes von Stieglitzmännchen, der sich hoch auf den Zweigen einer noch unbelaubten Birke abspielte und dem in vollkommener Ruhe ein weiblicher .Stieglitz zusah. Der Verlauf des recht hitzig geführten Kampfes war ein unblutiger, insofern als bei den Kämpen bloss wenige Federn flogen; mich interessierte aber das Geschlecht des dritten, so ruhig zuschauen- den „L^nparteiischen" und durch einen .Schuss fiel er, ein Opfer meiner Wis.sbcgierde. Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 183 Carduelis caniccps Vig. In der Umgegend von Tscherga im Altai recht häufig. Auf Feldwegen beobachtete ich den grau- köpfigen Stieglitz am 17. Juni, an einem Walclbach am 19. Juni. In der Sprache der Altajer heisst unser Vögelchen „Kutschajak". Diese Bezeichnung wird aber für sämmtliche kleinere sperlings- artige Vögel angewendet und soll nichts weiter als „Vöglein" bedeuten. An dem Nordabhang der Staja in kleinen Banden am 30. Juni. Brutplätze dieses Stieglitzes in der Nähe von Tscherga sind wohl die bewaldeten Abhäng-e der Staja und die Waldpartien am Flusse wScherg^oil. Juv. dieser Art schoss ich am 2. und 12. Juli daselbst. Sie unterscheiden sich von den Alten dadurch, dass ihnen das Roth am Kopfe gänzlich fehlt, dass die graue Färbung- der Brust der Alten bei den juv. in gTaubraune Flecken aufg-elöst ist, dass ferner die Zeichnung auf den Schwingen 2. Ordnung bei den juv. stark ausgesprochen ist und blassbräunliche Farbentöne, statt des Weiss, aufweist. Dazu kommt noch, dass die Schwingen 1. Ordnung bei den Alten ganz schwarz sind, während bei den juv. die Spitzen dieser Federn mit blassbräunlichen Flecken gezeichnet sind. Reinweiss sind bei den juv. bloss die Flecken der äusseren Steuerfedern. Uragus sibii'icus (Fall.) Der schöne langschwänzige sibirische Gimpel w^ar im Herbste häufig beim Dorfe Kisslowka in den Weidengebüschen der Tomjniederung. und ein juv. wurde selbst in der Stadt am 18. October mit einem Schlagbauer gefangen. Certhia familiär is scandulaca (Fall.) Am 13. October wurde im Nadelwalde des Dorfes Kruglichina bei Tomsk das erste Exemplar des sibirischen Baumläufers (meiner Sammlung) er- beutet. Es ist ein ö und zeichnet sich durch stärkere weisse Fleckenzeichnung auf dem Rücken von Certhia familiaris L. aus, die ich der Liebenswürdigkeit des Herausgebers dieser Zeitschrift in einem schönen 6 vom 21. October 1897 aus Hallein verdanke. Nach der Angabe in Prof. v. Menzbier's Werk „Die Vögel Russlands" ist der 57. Breitengrad die Nord- grenze unseres Vögelchens. Finsch hat in der Slowzow'schen Sammlung in Omsk Exemplare aus der Umgegend dieser Stadt gesehen und führt dieselben als C. familiaris L. an. Noch deutlicher und dabei falsch sprechen sich die Herren Homeyer und Tan er e über den von ihnen aus dem Altai nicht erhal- tenen sibirischen Baumläufer aus, indem sie sagen: In Sibirien 184 Herrn. Johansen: Orn. BeobachtariLren im Gouvernement Tumsk. scheint ausschliesslich die nordosteuropäische Form, die echte farnilüiris vorzukommen, nur dass die Schnäbel etwas grösser sind und die Unterseite stets rein weiss ist." Das Hauptunter- scheidung-smerkmal der sil)irisclien Baumläufer, die Rücken- färbung, lassen die genannten Herren aber unerwähnt. Wes- halb ist der Pallas'sche Name ,^scdern gebildeten Nacken- fleck und den Massen, die den von Prof. v. Menzbier („Vögel Russland's") entsprechen, erbeutete ich bei Tscherg'a im Altai am 12. Juli. Herrn. Johansen: Orn. ßeobachtunjjcn im Gouvernement Tomsk. 189 Jynx torquilla L. Bei der Kuchterin'schen Saimka sah ich einen Wendehals am 16. Mai. Bei Kruglichina schoss ich zwei Exemplare (^ ^) am 21. Mai. Bei Tscherga schoss ich am 9. Juli ein 7 an der Nordseite der Staja. Dryocopus martius (L.) Im AValdgebiet des .Stajacomplexes bei Tscherga häufig. Dcndi'opicus leiiconotus cirris (Fall.) Auf einer Insel, die mit Weiden und anderen vom Eisgang alljährlich stark mitge- nommen Büschen bestanden ist, im Flüsschen Tscherga bei meinem gleichnamigen .Sommeraufenthaltsorte des vorigen Jah- res, schoss ich einen jungen weissrückigen Buntspecht am 3. Juli. Altajisch : tschochur domurtkti. Dendropicus major cissa (Fall.) Meiselte am 16. Mai eifrigst in einem Faulbeerbaume die Nisthöhle, hatte aber bloss den Anfang dazu fertig. Dendropicus minor pipra (Fall.) Kam im vorigen Jahre kein Mal zu Gesicht. Picoidcs trvdactylus crissoleucos (Bonap.) Kam gleichfalls nicht zu Gesicht. Piciis caniis L. Am \ 2. Juli schoss ich einen Grauspecht (juv.) am Fusse der Staja an deren Nordseite in gemischtem Walde. Mehrere Grauspechte sah ich am 14. Juli in einem prächtigen Kiefern vvalde beim Dorfe Kamlak im Thale der Ssema. Die Altajer nennen den Grauspecht Kok domurtka. Alccdo ispida bengalensis (Gmel.) Der Eisvogel soll am 18. April bei Tomsk beobachtet worden sein. Auf dem Tomj zwischen Tomsk und der Mündung häufig. Auch auf dem Obj, wo der Dampfer sich mehr am Ufer hielt, resp. dicht an Inseln vorüberfuhr, sah und hörte ich öfters unseren prächti- gen Gesellen. In Tscherg^a hörte ich von einem Exemplar, das am 8. August daselbst gesehen worden sein soll. Merops apiaster L. Stud med. A. P. Welishanin beob- achtete am 22. August einen Trupp von 7 Bienenfressern bei Barnaul und erlegte mehrere von ihnen. Ein Exemplar davon befindet sich in meiner Collection. Apus apus (L.) Während Mauersegler in Tomsk selbst fehlen und in d'^r Umgegend nur wenig" vorkommen, sind sie im Altai häufig, so bei Tscherga, wo ich diese Art am 19. Jtini schoss (5)- C. pacificus scheint bei Tscherg^a nicht vorzukommen. 190 Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. Altajisch heisst der Mauensegler Karlg-asch ; die Altajer unter- scheiden also Segler von Schwalben nicht (c. f. „Orn. Jahrb.'' VIII. p. 136). Upupa epops L. Der Wiedehopf heisst bei den russischen Bauern des Kirchdorfs Tscherga „tatarskij pjetuschok" und „tatarskaja kurotschka" (tatarisches Hähnchen, resp. Hühnchen), Die Altajer nennen ihn „jaman gusch". Am 8. August schoss ich daselbst ein .^j, das einzige Exemplar, das ich während des ganzen Sommers dort zu Gesicht bekam. Falco tinnunculiis L. Am Trakt bei Tomsk am 22. April gesehen, wahrscheinlich wohl früher angelangt. Am 14. Mai wurde ein wohl unvollzähliges Gelege von 3 Eiern dieses Falken einem Nebelkrähenneste entnommen, am 20. JNIai ein wohl gleichfalls unvollzähliges Gelege von 8 Eiern in einem Elstern- neste gefunden. Am 21. Mai fand ich ein Gelege von 4 bebrü- teten Eiern im Astloch einer uralten Lärche bei Kruglichina. Mengen von Falken dieser Art, sowie auch Falco vespertinus sassen auf den Telegrafendrähten zwischen Barnaul und Bijsk am 10. und 11. Juni. Auch bei Tscherga im Altai häuhg. Fnlco cenchris^')^^wva. Am 1. August erhielt ich in Tscherga im Altai einen jungen Falken dieser Art mit hellen Ivrallen. Nachdem ich ihn 10 Tage lang gehalten, schenkte ich dem mittlerweile zahm und flügge gewordenen die Freiheit. Von einem Altajer. der diesen Röthelfalk bei mir sah, wurde der Vogel ,,Kui Kenek" genannt. Falco vcspcrtinus L. Den Rothfussfalken sah ich in vielen Stücken am 9. Mai bei der Ksendsowskiija Sai'mka bei Tomsk; auch am 1(3. Mai war er recht häufig bei der Kuchterin 'sehen Saimka. Das Brüten dieses P'alken in der nächsten Umgegend von Tomsk wird von einigen Seiten angezweifelt. Am 20. Mai hatte ich Gelegenheit, folgendes Gebahren eines Pärchens un- serer Vögel zu beobachten. An der Pforte der das Dorf Kor- nilowo abgrenzenden Einzäunung steht ein mächtiger Lärche n- pfosten, dessen oberster Theil ausgehöhlt ist. Hier befand sich ein Pärchen dieser reizenden Falken, als ich auf einer Excursion die (regend passierte. Das ^j bewarb sich eifrigst um das 9, und abwechselnd kroch bald der eine, bald der andere der Vög-el in die Aushöhlung. Eier waren nicht zu finden. Ich erwähne *) Die Priorität hat b\ naumanni Fleisch. 1818. D. Herausgcb. Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 191 dieser Beobachtung, weil ich in dem Gebahren der Falken einen ziemlich sicheren Hinweis auf ihr daselbst beabsichtig'tes Brüten erblicke. Auf dem Obj beobachtete ich diesen Falken am 8. Juni. Ausser Drosseln und Nebelkrähen flog- auch derselbe von einem Ufer zum andern über die breite Wasserfläche des majestätischen Stromes. Während des Sommers traf ich den Rothfussfalken häufig- in der Nähe von Tscherga im Altai. Milvus 7nelan.otis (Temm.) Beobachtet bei Tomsk am 16. und 22. April. Am 20. Mai wurden in Kruglichina einem Neste 3 Eier entnommen und das Nest von den Bauern zerstört. Am 21. Mai erhielt ich daselbst aus einem anderen Horste o schwach angebrütete Eier. Auf dem Tomj fischten diese Milane am 7. Juni nach Mövenart. Diese östliche Art unterscheidet sich be- züglich der Art des Nahrungserwerbs also nicht wesentlich von seinem europäischen Vetter (M. nter). Am Obj bis nach Barn- aul, auch im Altai bei Tscherga. Archibiiteo pallidus Menzb. Diese östliche Form des rauh- füssigen Bussards, dessen Brutgebiet nach Prof. v. M e n z b i e r ' s Angaben die Tundra Sibiriens ostwärts vom Obj ist, erbeu- tete ich bei Tomsk am 10. October im Fluge bei der Jagd auf Birkhähne mit dem künstlich nachgebildeten Lockvogel. Vom w^estlichen A. lagopiis unterscheidet sich diese Form durch star- kes Hervortreten von hellen und lichten Farben, wie das bei so vielen sibirischen Vögeln der Fall ist. Circus aeruginosus (L.) Die Rostweihe beobachtete ich am Irkutsker Trakt am I. Mai in einem Exemplare, doch kam ich nicht zum Schusse. Circus macrurus (Gmel.) Die langschwänzige Steppenweihe war auch dieses Mal auf der Strecke zwischen Bijsk und Altais- koje häufig (c. f. „O. J." VIII. p. 122). Bubo sibiricus (vSchl. & Sus.) Nur diese Art des Uhu kommt bei Tomsk vor. Im Berichte für 1894 ist Bubo bubo (L.) zu streichen. Der Irrthum entstand dadurch, dass ich einzelne aufgestellte Exemplare des europäischen Uhu zu sehen bekam, die hier erbeutet sein sollten ; letzteres erwies sich als falsch. Auch der sibirische Uhu ist lichter als der westliche. Svrnium lapponicuui (Retz.) Während eines Wolfstreiben« wurde in meiner Gegenwart bei Tomsk ein prächtiger Bart- kauz am 27. August aufgetrieben und geschossen. Dieses Bepb- 192 Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. achtung\sdatum könnte dafür spreclicMi. dass diese schöne Eule in der Umg^egend x'on l'omsk Brutx'og'el ist. Syrnium uralensi' (Pall.) Während einer Hasenjagd wurde ein prächtiger Uralkau/, am 17. (?)etober beim Dorfe Krugli- china bei Tomsk geschossen. Nyctea ulula doliata (Pall.) Bei Prof. \-. IVIenzbier finde ich die Angabe, dass die östliche Form der Sperbereule von einigen Autoren subspee. von der westlichen, mehr dunkleren, aber .,ohne genügenden Grund" unterschieden wird. Ininu rhin spricht sich der Einfluss der Continentalität des Klima's auch an diesem Vogel, wie an so vielen andern, in hellerer Färbung des Gefieders aus. Leider fehlt mir noch westliches Vergleichs- material. Ist im Laufe des Winters häufig. Asio accipitrinus (Pall.) Ein Gelege von 6 länglichen, stark bebrüteten Eiern, höchst wahrscheinlich dieser Art, erhalten aus Kruglichina bei Tomsk vom 21. Mai. Am 10. October war diese Eule sehr gewöhnlich beim genannten Dorfe. Grits grus (L.) Sehr viele Kranichspärchen beobachtete ich auf der Fläche zwischen Altaiskoje und Bijsk am 16. Au- gust. Im Frühjahre w^urden Kraniche bei Tomsk am 25. April und 1. Mai gesehen. F. Stillmark beobachtete bei Kusnetzk am 14. Mai etw^a 40 ziehende Kraniche. Grus virgo (L.) Ungefähr in der ersten Hälfte des Mai sind bei Barnaul zwei Jungfernkraniche geschossen und einer derselben von Herrn stud. A. Welis hanin präpariert, der Sammlung der Tomsker Universität übergeben worden. Der Jung- fernkranich ist für das Tomsker Gouvernement nicht bloss eine zufällige Erscheinung, sondern scheint in den südlicheren Thei- len desselben häufig vorzukommen. So habe ich in Erfahrung gebracht, dass ein Priester in der Nähe von Tissulj (Kreis Mariinsk) diesen Kranich gefangen gehalten hat; ferner theilt mir einer meiner Schüler mit, dass diese Art im Sommer 1897 beim Dorfe Dubrowina am Obj von Bauern in einem Exemplar aus einer Gesellschaft von mehreren lebend gefangen worden sei, die sich in der Umg^egend dieses Dorfes aufgehalten hatten. Das sind alles Hinweise darauf, dass der Jungfernkranich in den Grenzen des Tomsker Gouvernements Brutvogel ist. und dass sein Verbreitungsgebiet sich nördlicher erstreckt, als bisher angenommen wird. Herrn. Johansen: Orn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. 193 Crex crex (L.) Im Gebiete des Obj häufig-, desg-leichen auf den das Kirchdorf Tscherga einschhessenden Hügehi und Berg-en. Fulica atra L, Das Blässhulin soll sehr häufig bei Bog^o- tol sein. Tnrtiir ferrago (Eversm.) Diese sibirische Turteltaube ist auch in der Umgegend von Barnaul häufig-, so auf der mit Kiefern bestandenen Strecke zwischen Barnaul und der Poststation Bjelojavskaja (11. Juni). Tetrao iiro^allus L. In den nördlichen Theilen des Altai häufig ; in südlichen Theilen ausserdem noch an einigen Stellen Jetrao tirogalloides (Midd.") Tefrao fetrix L. Birkwild hatte um Mitte Mai bei Tomsk schon stark bebrütetc Eier. Im Altai bei Tscherga nach Aus- sage der dortigen Jäger recht häufig. Bonasa cancscens (Spar.) Im Altai bei Tscherga nach An- gaben der dortigen Jäger vorkommend. Perdix perdix rohiista (E. F. v. Hom.) Kommtbei Tscherga vor. Cotumix cofiirnix (I,.) Im Gebiete des Obj ist die Wachtel häufig. Bei Tomsk im Sommer und Herbst des vorigen Jahres nicht so häufig wie früher. Im Altai bei Tscherga gewöhnlich auf den Hüg-eln und Bergen. Gallinago major (Gm.) Einen Balzplatz bei Kruglichina besuchte ich am 20. Mai. Gallinago gallinago (L.) Ankunft am 22. April. Gallinago megala (Swinh.) Diese iVrt erbeutete ich in einem ;5 auch im Altai beim Kirchdorfe Oktel in der Nähe von Tscherga auf einer sumpfartigen, übrigens hochgelegenen Stelle am 20. Juni. Das Exemplar besitzt 20 Steuerfedern. Al- tajisch : tenery tegesi. Scolopax rusticola L. Laut Mittheilung von F. Still - mark bei Kusnetzk am 8. Mai beobachtet. Tringa alpina L. Durchziehende Alpenstrandläufer am 5. September bei Tomsk beobachtet und erbeutet. Tringa minuta Leisl. Durchziehende Zwergstrandläufer be- obachtet und geschossen am 5. September bei Tomsk. Limosa rufa Briss. Wie mir stud. med. A. Weüshanin mittheilt, erbeutete er am 6. Juni bei Barnaul eine rothe Ufer- schnepfe und übergab das Exemplar der Sammlung der Toms- ker Universität. 194 Herni; Jbhansen: Örn. Beobachtungen im Gouvernement Tomsk. Vanclhts lumcllus (L.) Von V. .Stillmark am 8. Mai bei Kusnetzk erbeutet. Am Nordrande des Altai beim Kireli- dorfe Kamenka auf der Reise nach Tscherga beobachtet. Haeniatopus ostrilegus 1.. ist ntich Mittheilung von .-X. Stieren im Narym'schen Kreise ßrutvogel. • ■ Charadrius curonicus Gm. Diese Regenpfeiferart traf ich am 17. Juni in einem Exemplar (^) bei Tscherga im Altai an. Charadrius morinellus L. Auf der Wiese beim Tschere- moschnik sah ich am 16. September 8 Mornelle. von denen ich einen schoss. Larus ridibundus L. Wohl diese Art ist in Ivusnetzk am 15. April \'On F. Still mark beobachtet worden. Sterna hirundo L. An der Tomjmündung beobachtete ich dieselbe am 7. Juni ausser einigen Lachmövcn, Milanen, Eis- vögeln und Minierschwalben. Anser sp.? Am 1. Mai sah ich eine Gesellschaft von sieben Wildgänsen auf einer Wasserlache des Irkutsker Trakts bei Tomsk. In Kusnetzk sind Wildgänse von F. Still mark am 1.8. April beobachtet worden. Am 3. October zogen sehr viele Gänse über Kruglichina in der Richtung NO — SW. Anas hosras F. Bei Tomsk gesehen am 25. April. Laut Mittheilung von F. Stillmark überwintern Enten bei Kus- netzk (c. f. „O. J." 1895. p. 205). Stockenten .sah ich auf dem Obj bis Barnaul häufig, zuweilen noch zu grösseren Scharen (einmal zählte ich 9 Stück) vereinigt ; es sind wohl ^ ü5 ^^^ sich um die brütenden Q Q nicht kümmern (7.-9. Juni). Anas acuta L. Bei Tomsk am 25. April beobachtet. Anas querquedula F. Bei Tomsk am 2. Mai. Anas c?ecca L. Im Walde von Kruglichina auf der Erde brütend am 2F Mai (9 Eier). Anas rutila Fall. In der Umgegend von Tscherga im Altai recht selten. Nur am Flusse Tscherga, oberhalb der Ein- mündimgsstelle des Zuflusses Buluchta in einem Exemplar am 29. Juli beobachtet. Bemerkenswert erscheint mir das unzählige Mal über eine Stelle erfolgende Hin- und Herfliegen dieser schönen Ente gegen Sonnenuntergang. Mergus albellus L. Auf dem Obj recht häufig. Cygizus musicus Bechst. Im Mai hatte ich Gelegenheit, eine grössere Anzahl von Bälgen Tomsker Schwäne, die von Jul. Michel: Aus dem Elbthale. 195 Pelzwerklmndlern zur Abfertigung- nach Europa aufgekauft werden, durchzusehen und mich von dem Vorkommen nur die- ser Art zu überzeugen. AVährend der Dampferreise nach Barnaul hatte ich auf dem Obj am 7. und 8. Juni Gelegenheit, Sing- schwäne in Paaren zu beobachten. Aus dem Elbthale. Von Jul. Michel. Durch x\rbeiten aller Arten ans Haus gefesselt, ist es mir leider nicht mehr möglich, reiche Beobachtungen anzustellen, wie dies in früheren Jahren der P^all war. Ich muss mich daher bei meinen Mittheilungen auf jene selteneren Vorkommnisse beschränken, welche mir durch Einlieferung der betreffenden Thiere bekannt werden. Bitte deshalb die geneigten Leser, mit dem Wenigen zufrieden zu sein und folg^endc kurze Auszüge aus meinen Tagebüchern zur Kenntnis zu nehmen. Falco pcreginiis Ger. — Wanderfalk. Ein Q dieses schönen, hier in den Eelswänden von Niedergrund a./Pl noch nistenden Räubers bekam ich am 17. Juli d. J. Dasselbe war im Klein- gefieder ziemlich stark in der Mauser. Im Magen fanden sich Federreste und Knochen von einem kleinen Haushühnchen. Der Wanderfalk nistet hier in ein bis zwei Paaren ziemlich regelmässig, ist aber schwer zu erbeuten, sonst wäre er gewiss schon ausgerottet. Dass auch der Uhu — Bubo bubo (L.) — bei uns noch nicht ausgestorben ist, beweisen folgende zwei Fälle : Am 2. Mai 1896 bekam ich ein prächtiges Ö, welches in Tissa in einem Habichtskorbe gefangen wurde. Im Herbste 1897 fieng sich in Niedergrund ein Uhu in einem Eisen, entfloh aber mit demselben und wurde erst acht Tage darauf noch lebend mit dem Eisen am Fange in Maxdorf gefunden. Das Thier wurde verbunden und eingesperrt. Der verletzte P'ang- fiel nach einiger Zeit ab. Anfangs riss der Vogel den Verband immer ab, zuletzt aber duldete er denselben und befindet sich gegenwärtig anscheinend wohl noch in der Ge- fangenschaft. Circus macrurus (Gm.) — vSteppenweihe. Am 27. April 1897 schlug ein „Stiesser" in einem Garten bei Höfl.itz (ca. 1 Stunde 196 Jul. Michel: Aus dem Elbthale. von Tetschen im Polzenthale aufwärts gelogen) eine Amsel und wurde dabei erlegt. Der Vogel erwies sich als ein junges 5 der Steppenweihe und hatte 5 mittelgrosse Zauneidechsen im Magen. Derselbe befindet sich gegenwärtig noch in meiner Sammlung. Muscicapa collaris Bchst. — Halsbandfliegenfänger. Dieser für unsere Gegend so seltene Vogel wurde vor einigen Jahren zuerst von mir in den Buchenwäldern bei Tichlowitz (elbauf- wärts) in einigen Exemplaren aufgefunden. Sonst war mir von seinem Vorkommen nichts bekannt. Ende Mai d. J. nun schickte mir ein befreundeter Förster, der mich seinerzeit bei der Auf- findung in Tichlowitz begleitete, ein Ö von Rasseln bei Nieder- grund. Da ich dieses Gebiet bis vor zwei Jahren öfters durch- streifte, ohne eine Spur des genannten Vogels zu entdecken, so muss sich derselbe erst seit dieser Zeit dort angesiedelt haben. Gallinago major (Gm.) — Grosse Sumpfschnepfe. Alle Bekassinen, welche ich bisher von hier erhielt, gehörten der gewöhnlichen Art {Gall. scolopacina B.) an. Umsomehr war ich erfreut, als ich am G.Mai 1896 eine Doppelschnepfe von Eulau bekam, wo sich selbe an der Teleg^rafenleitung erstossen hatte. Niimenius phaeopus (L.) — Regenbrachvogel. Nach Dr. Fritsch ist diese Art für ganz Böhmen selten. Anfang Septem- ber vorigen Jahres brachte mir ein Bahnbediensteter einen lebenden Regenbrachvogel, den er leicht verletzt unter der Telegraphenleitung gefunden und bereits einige Zeit in einem .Schuppen gefangen gehalten hatte. Selbstverständlich liess ich mir die Gelegenheit, einen so raren Gast lebend beobachten zu können, nicht entgehen. Ich fütterte den Vogel mit Regen- würmern, Quark und in Milch geweichter Semmel. Wenn ich seinen leicht nachzuahmenden Pfiff ausstiess, antwortete er so- fort. Ueber Tag verhielt er sich meist ruhig, rumorte dafür abends ganz gewaltig' und stiess sich bald das Gefieder derartig ab, dass ich ihn nach ca. 14 Tagen tödten musstc, um ihn für meine Sammlung erhalten zu können. Fuligida hyemalis (E.) — Eisente. Als ich am 19. Novem- ber 1897 aus der .Schule gieng-, theilten mir die Leute am Wei- her (dem an der Elbe gelegenen Ortstheile von Bodenbach) mit, dass sich eine kleine Ente schon den ganzen Vormittag unbe- kümmert um die vielen Zuschauer in der Mündung des Eulau- baches umhertreibe. Jul. Michel: Aus dem Elbthale. 197 Bald sah ich das Entlein, das, trotzdem ich auf einem Stege stehend nur .'^ — 10 m von ihm entfernt war, doch emsig nach der sich hier in grossen Scharen tummehiden Fischbrut tauchte. Nur wenn die Zuschauer etwas zu viel Lärm machten, schwamm der Vogel einige Meter hinaus in die freie Elbe, um aber sofort wieder zurückzukehren. Von Zeit zu Zeit erhob sich die Ente nach Art der Taucher mit der ganzen Brust über den Wasserspiegel, schlug mit den Flügeln oder nestelte im Gefieder. Auch ihren Ruf, ein sanftes „wäk!", liess sie vernehmen. Ich war geneigt, sie für eine junge Schellente zu halten, nur störte mich das viele Weiss am Kopfe. Zwei Stunden später hielt ich den Vogel, der von einem hiesigen Forstbeamten durch einige Schüsse erbeutet worden war, in den Händen und konnte selben als eine junge Eisente constatieren. Der Kropf war ganz mit F'ischbrut gefüllt. Meines Wissens wurde diese Art hier noch nie erlegt. Da die Elbe den ganzen Winter 1897 — 98 eisfrei war, so fehlte es nicht an anderen nordischen Gästen. So hielt sich auf der Tetschner Seite an der Mündung des Polzens einige Tage hindurch ein 9 vom Gänsesäger — Mergus merganser L. — in Gesellschaft dreier Zwergtaucher [Podiceps minor) auf. Zehn Tage zuvor wurde bereits ein vStück — viel- leicht dasselbe — hier beobachtet. Alcrgus serratoi' L. — Mittlerer Säger. Am 8. März d. J. bekam ich vom Maxdorfer Teiche ein prächtig ausgefärbtes Ö (nach Dr. Fritsch sollen alte ö sehr selten sein) vom genann- ten Säger, das tagszuvor dort erlegt wurde. Am gleichen Tage zeigten sich 5 Stück derselben Species auf einem kleinen Teiche in Schönfeld bei Kreibitz a./N.-B., wo ein Heger 3 davon, 2 Ö und 1 9, mit einem Schusse erbeutete. Allerdings kostete der eine, welcher nur geflügelt war, noch weitere 9 Schuss, ehe er in seine Hände gelangte. Das eine Männchen zeigte ebenfalls das vollständige Hochzeitskleid, während das zweite durch sein Uebergangskleid sich als jüngerer Vogel documentierte. Wie mir Herr Eg. Tschinkel in Schönfeld, welcher die Vögel präparierte, mittheilte, hatten alle Säger merkwürdiger- weise den Kropf nur mit grob zerrupften Wasserpflanzen gefüllt. 198 Jul. Michel: Aus dem Elbthale. Ein g-leichfalls sehr hübsches altes -^ bekam ich vor eini- gen Jahren von Niedergrund, wo es mit einem zweiten jüngeren im Frühjahre geschossen wurde. ColMiibus arcticus L. — Polartaucher. Ausser dem bereits in meinem letzten Berichte (Jahrg. VIII.. pag. 151 dieser Zeit- schrift) erwähnten Exemplare von Kleinpriesen wurden noch weitere am 28. November 1897 in Nestomitz a./E. und am 27. December in Niedergrund erlegt. Im letztgenannten Orte wurde bereits einige Zeit zuvor ein Polartaucher geschossen. Das zweite Stück wurde lebend gefangen, nahm aber keine Nahrung an. Dasselbe war um 2 cm. kürzer als ein am 26. November desselben Jahres am Eibdamme bei Bodenbach lebend gefangener Nordseetauchcr — Colymbus septentrionahs L. Im Anschlüsse will ich noch einige Abnormitäten anführen, welche ich in der letzten Zeit in den Händen hatte. Hahnenfedrige Henne von Phasianus colchicus. An- fang November 1897 bekam ich von der Graf Chotek'schen Herrschaft in Grosspriesen eine hahnenfedrige Fasanhenne. Rücken, Flügel und Schwanz sind normal. Kropf und Vorderbrust sind lebhaft rothbraun, zum Theil mit kupferrothem Glänze, die ganze Unterseite mehr braun als bei der Henne. Der Hals ist blaugrün wie beim Hahn, der Kopf grün mit hellbrauner Zeichnung. Beim Secieren fand ich nahe beim After (vielleicht im Eileiter ?) ein häutiges Gebilde, das zusam- mengerollt war und beim Ausbreiten beinahe die Grösse eines Hühnereies erreichte. .Sollte dasselbe in causalem Zusammen- hange mit der Hahnenfedrigkeit stehen? Bastard zwischen Stieglitz und Kanarienvogel. Derselbe wurde hier zwischen Stieglitz Ö undKanarien Q gezüchtet und längere Zeit im Käfige gehalten. V\\ der Gesammtfärbung erinnert der Vogel an einen Hänfling-. Die sonst rothen Stellen am Kopfe sind gelblich wie bei lange im Iväflge g^ehaltenen Leinfinken. Der gelbe Spiegel am P^lügel ist ebenfalls gelblich, alle beim Stieglitz weissen Stellen sind bräunlich, nur am Bauche ist reines Weiss vorhanden. Die seitlichen Bauchfedern sind braun mit dunklen, verwaschenen Schaftflecken versehen. Am 13. Juni 1. J. bekam ich von vSchneeberg ein voll- Literatur. 199 Ständig weisses Exemplar von Motacilla alba — weisse Bachstelze. Die sonst weissen Stellen am Kopfe, sowie die hellen Federsäume am Flüg-el sind gelblich. Das Auge war dunkel, Schnabel und Füsse hell. Partiellen Albinismus fand ich bei : Corvus monedula — Dohle (weisse Flecken in der schwar- zen Kopfplatte), Passer dofnesttcus — Haussperling (weissen Rücken und ebenso gefärbte Schwingen), Erithacus rubecula — Rothkelchen (theilweise weisse Handschwingen), Bubo bubo — Uhu, g'efangenes Exemplar (theilweise weisse Schwung- und Steuerfedern) und Tetrao urogaUiis - Auerhahn (einzelne weisse Halsfedern). Bodenbach a./E., im Juli 1898. Scops scops aus Nieder-Österreich. Erhielt heute ein 9 der Zwergohreule aus Rohr im Geb. zum Ausstopfen, das einen deutlichen Brutfleck aufwies, also offenbar gebrütet hatte. Franken bürg (Ob.-Ö.), 11. Juni 1898. A. Koller. Literatur. Berichte und Anzeigen. H. FiscliL'v-Siyicart. Ornithologische Beobachtungen vom Jahr 1897. (Sep. a. :? 8. 18pp.) Schliesst sich an die vorhergehenden Publicationen des Verf. (Vgl. Orn. Jahrb. 1897, p. 41) aus der Schweiz an und enthält manche interessante faunistische und biologische Notiz. Sehr ausführlich wird über den Storch m Zofingen berichtet. T. A. Fritttc/t. Naturgeschichte der Vögel Europa's. Text, 3. AuH. — Prag, 1898, gr. 8, XV und 506 pp. nebst Register. Preis Mk. 12.— Ein unveränderter Neudruck des Textes des bekannten Werkes, das besonders an den österr. Lehranstalten eine ganz ausserordentliche Verbrei- tung gefunden hat und dessen Atlas nahezu vergriffen ist. Wir verweisen gleichzeitig auf die Anzeige in diesem Hefte. T. 200 Literatur. Fr Lindner- Die jjreussische Wüste einst und jetzt. Bilder von der Kurischen Nehrung. Anhang: Vollständiges Verzeichnis aller bis zum Früh- jahre 1898 auf der Nehrung beobachteten Vogelarten. Osterwieck, Harz (Verl. A. W. ZickfeMt^ 1898. Gr. 8. 72 pp. m 2 Karten und 19 Text-Illustra- tionen. Preis Mk. 1.80. Verfasser hat die Kurische Nehrung in den Jahren 1888 — 1892 zum Zwecke ornithologischer Forschungen besucht und als erster die Aufmerksam- keit der Ornithologen auf das ebenso reiche, als mannigfaltige Vogelleben, welches zur Zugzeit auf diesem in su vielfacher Beziehung hochinteressanten Streifen deutschen Landes« herrscht, gelenkt. Zumeist gemeinsam mit Dr. C. Floericke, der emige fahre in Rositten lebte, behandelte Verfasser in mehreren, in verschiedenen Journalen erschie- nenen Arbeiten in eingehender Weise die Ornis besagten Gebietes. Die Liebe zu diesem, eigenthümlicher Reize nicht entbehrenden, das Interesse des For- schers wie des Laien beanspruchenden Gebiete der »Preussischen Wüste, das Verfasser nach allen Richtungen hin durchwandert und genau kennen gelernt hatte, veranlasste ihn, dieses in populär-wissenschaftlicher Form wei- teren Kreisen zu schildern, was ihm nach unserer Ueberzeugung vollkommen gelungen ist. Die der Schrift beigegebenen Karten und vorzüglichen Illustra- tionen ergänzen und erläutern den knapp, aber Hott geschriebenen Text in anschaulicher Weise. Für den Ornithologen speciell wird das als Anhang gedruckte Ver- zeichnis der bis zum Frühjahre 1898 auf der Kurischen Nehrung constatierten Vogelarten von besonderem Interesse sein, das 239 Arten aufweist und kurze Bemerkungen über Vorkommen enthält. Erwähnt sei, dass wir Alcedo ispida in der Liste vermissen, der uns von Förster Schiweck aus Süderspitze zur Ansicht zukam. - T. J. V. Mddtträrz. Saxicoltt (iitrifa Temm. und S:i.rif()l(( iiwlaiwleuca (Güld.) in the Hungarian Ornis. S. 1. e. a. 8" 7 pp. m. 1 Textillustr. Da in dem ungar. National-Museum die Ornis des ungarischen Littorales nicht vertreten war, wurde Verf. von der Direction genannten Instituts beauf- tragt, die für dieses Gebiet charakteristischen Formen zu sammeln, v. Madaräsz nahm im Mai d. J. mit dem IMuseums-Präparator Station in Novi. In den vorliegenden, in ungar. und engl. Sprache erschienenen Blättern, werden die Namen einiger Erwerbungen angeführt und nur die zwei obengenannten Arten eingehender besjjrochen. Von Sa.r. melanoleuca fand der Präparator bei Povile ein ^ ad. zwischen den Dornen von Pallunis ncule.dtiis eingeklemmt, das ca. 4 Tage vorher den Tod gefunden haben mochte und in der gleichen Position ausgestopft wurde. Eine Abbildung des Präparates ist beigefügt. Verf gibt eine kurze Schil- derung des Benehmens dieses Schmätzers, der sich als sehr scheu erwies, und bemerkt, dass selber wie auch 6'. aurita Temm. im ungar. Littorale häufig sei. Beide Arten fand er auch reichlich im Agramer Museum verlreten. Schliesslich wird bemerkt, dass nicht nur das bei Novi gesammelte Stück der aurita, sondern die meisten ^ ad. des Agramer Museums nahezu gleich sind mit der von O. Reiser (Ornis Balc. II. Taf. II.) gegebenen Abbildung der Sax. amphileuca Hempr. & Ehrb., welche Verf. nur für einen Färbungs- zustand jener hält. T. An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. 201 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften, G. V. V. Almäsy: Ornitiiologische Recognoscierung der rumänischen Dobrud- scha. (Sep. a. : Aquilas V. 1898. p. 1 — 207,m. 1 Karte und 14 photo- typ. Bildern. Vom Verf. J. P. Prazäk: Materialien zu einer Ornis Ost-Galiziens (Sep, a.: »J. f. O« XLV. 1897, p. 365--479). Vom Verf J. F. Prazäk: Über einen neuen Vogel vom oberen Vang-tse-Kiang und Tung- ling-See. (Sep. a. : »Orn. Monatsschr. XXII. p. 3'J7— 328j. Vom Verf G, Vallon: Alcuni uccelli molto rari per la provincia del Friuli.(Sep. a. : »Avicula.« I, 3, 3, 3 und 12 pp.) Vom Verf A. Newton: On some new und rare Bird's Eggs. (From: >Proc. Zool, Soc.« London, 1897. p. 890—894 m. 1 col. Taf;> Vom Verf A. Newton: Preface to Lord Lilford's >^Coloured figures of the^Birds of the British Islands. — London, 1897. 8. XVIII. pp. Vom Verf H. Johansen. Über die Vögel des Gouvernements Tomsk. — Tomsk, 1898 Kl. 8. 69 pp. (russ.) Vom Verf R. Ridgway. Descriptions of supposed new Genera, Species .& Sub- species of American Birds I. Fringillidae. (Sep. a. : »The Auk«, XV. 1898, p. 223—230.) Vom Verf R. Biedermann: Die Raubvögel des Fürstenthums Lübeck und nächster Umgebung. (Sep, a. : *Orn, Mona'tsb,« VI, 1898, p. 73—81. Vom Verf J. Talsky: Aus der Vogelwelt der Umgebung von Olmütz (Orn. Skizzej. — Mähr. Tagbl., Olmütz, 6. VII., 1898. Vom Verf G. v. Almäsy: Fischereiverhältnisse und Fischer in der rumän. Dobrudscha. Mitth. österr. Fischerei-Ver., XVIII. 1898, Nr. 5. Vom Verf W. Obermeyer: Pilz-Büchlein. Unsere wichtigsten essbaren Pilze in Wort und Bild. Mit 25 Taf in Farbendr. — Stuttgait (Verl. von K. G, Lutz) 1898, 12, 160 pp. Vom Verl. Yearbook of the U. S. Department of Agriculture. 1897. — Washington, 1898. Vom U. S, Departm. of Agricult. Dr. Carl Ohlsen. [Biogr. Skizze desselben.] (Sep. a. : »Deutsch. Thierfr. » 1898, No. 8). Leipzig, 1898, 8. 4 pp. m. Porträt. Fr. Lindner: Die preussische Wüsie einst und jetzt. Osterwieck. (Harz, 1898. Lex 8. 72 pp. m. 2 Karten u. 19 Text-Illustr.) Vom Verl. H. Fischer-Sigwart. Ornithologische Beobachtungen vom Jahre 1897. (Sep. a.:? 8. 18 pp.) Vom Verf A. Fritsch: Naturgeschichte der Vögel Europa's. III. AuH. ^ Prag, 1898. Gr. 8. XV und .506 pp. Vom Verf J. V. Madaräsz: Saxicola auritn Temm.M.x\^ Saxicola melanoleuca {Gü\d.)m ihe. Hungarian Ornis. S. 1. e, a. 8. 7 pp. m. 1 Textill. Vom Verf H. Winge: Fuglene ved de danske Fyr. i 1897. (Sep. a.: »Vidensk. Meddel. fra den naturh. Foren« i Kbhvn. 1898. p. 431 — 488 m. 1 Karte. Vom Verf F. Koske: Ornithologischer Jahresbericht über Pommern für 1897. (Sep. a.: Zeitschr. f Orn.« etc. 1898, 8. 17 pp.) Vom Verf 202 Nachrichten. Nachrichten. Die 70. Versammlung »Deutscher Naturforscher und Aerzte« in l^üsscl dorf rindet in den Tagen vom 19. bis 24. September d, j. statt. Die diesjährige Jahres- Versammlung der »Deutschen Omithologischeu Gesellschaft» findet in Berlin vom 8. bis 10. Octobcr statt. Fest-Ordnung. Sonnabend, den 8. October 1898. Abends 77- Uhr: Ver^mmlung im kleinen Saale des Architekten-Vereins- hauses, Wilhelmstr. 92, II. 1. Eröffnung der Versammlung. 2. Vortrag des Herrn Prof. Dr. König (Bonn) über seine Reise i^ach dem Sinai. 3. Nachher geselligeVereinigung im Tunnel des Architekten- Vereinshauses. Sonntag, den 9. Octol)cr 1898. Vormittags 9 Uhr: Versammlung in der zoologischen Sammlung des Kgl. Museums für Naturkunde, Invalidenstrasse 43 (Mittel-Eingang). A. Geschäftliche Sitzung. 1. Bericht des Kassenführers. Wahl des Ausschusses für Rechnungsprüfung. 2. Neuwahl des Vorstandes und der ausscheidenden Zahl der Ausschuss- mitglieder. B. Wissenschaftliche Sitzung. Vorträge: Herr Dr. Heinroth über Mauser und Verfärbung. — Hr. Dr. Reichen ow über die Vögel der Bismarck-Inselgruppe. — Weiter sind Vorträge angemeldet von den Herren Graf Berlepsch, Baron v. Erlanger und H. Schalow. Um 2 Uhr gemeinsames Mittagessen im Restaurant »Zur Hochschule«, Invalidenstrasse 40. Nachmittags: Fortsetzung der Vorträge. Abends: Gesellige Vereinigung im Architekten-Tunnel. Montag, den 10. October 1898. Vormittags 9 Uhr: Versammlung im zoologischen Garten. Besichtigung des Gartens. ■ — Um 1 Uhr Mittagessen im Restaurant des Gartens. — Schluss der Jahres- Versammlung. Zu zahlreicher Betheiligung ladet die Mitglieder ein im Auftrage des Vorstandes Prof Dr. Reichenovv, Generalsecretär. Nich tmitgüeder, welche sich an der Jahres- Versammlung als Gäste betheiligen wollen, sind willkommen und werden um vorhergehende Anmeldung beim Generalsecretär, Berlin N., Invalidenstrasse 43, ersucht. Veraiitw. Redacteur, Herausgeber und Verleger: Victor Ritter von Tschusi zu Sclimidhoffen, Hallcin. Druck von Ignaz Hartwig in Freudentlial (österr. Sctilesien) Kirchcnplatz 13. ORGAN für das palaearktiscbe Paunengebiet. Jahrgang IX. November-December 1898. Heft 6. Ornithologische Collectaneen aus Oesterreich-ÜDgarn und dem Occupationsgebiete. *) Von Vict. Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen. V. 1896. **) Oesterreich. Vultur monachus L. — Mönchsgeier. Bukowina. Gutsbesitzer Rieh. Döhner in Dorna-Watra schoss am 3. November im Dzumalengebiete ein Exemplar des dort auch nur vereinzelt mehr vorkommenden Mönchsgeiers. Seine Flugweite betrug 264 cm. (Weidw. i. W. und B., VI. 1896, p. 56). Gyps fulvus (Gm.). — Fahlgeier. Kärnten. „Als durch den späten Schneefall im Mai Hunderte von Schafen in den Hochalpen (des Fieser- und Malter- thales) verendeten, zeigte sich der weissköpfige Geier in grös- serer Gesellschaft und waltete seines Sanitätsdienstes. Besonders im Gebiete des Göss- und Pollagrabens konnte man den stattlichen Raubvogel durch eine geraume Zeit beobachten". (St. in: „Weidmh.", XVF 1896, p. 198.) *) Der Zweck, welchen vorstehende Excerpte aus ) agdzeitungen ver- folgen, ist, die darin enthaltenen ornithologischen Notizen, welche leicht dem Blicke des Ornithologen entgehen können, festzuhalten. Da es aber nicht ausgeschlossen erscheint, dass manche Angaben auf unrichtigen Bestimmun- gen beruhen, so bitten wir jene, welche in der Lage sind, Berichtigungen vor- zunehmen, selbe uns mittheilen zu wollen. **j Vgl. Orn. Jahrb., VIII. 1897, p. 24—34. 204 Ornith. CoUectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete Schlesien. Der fürstbischöfliche Oberförster (). Hühner in Alt-Reihwiesen erlegte im Juni ein 7 '^•'^ -''^- ''"t Flugweite. 111. österr. Jagdbl . XII. IS9G, p. 109.) jUjuila fulva (]..). — Steinadler. Böhmen. Forstadjunkt Braun schoss am 31. October auf der Herrschaft Dymokur einen Steinadler von 222 cm Flugweite, den er der Schule in Zahornitz schenkte. (Jägerz. B. u. M. XII. 1896. p. 217.) Gutsverwalter Friedr. Bernard in Lobkowitz erlegte den 21. November im Neratowitzer Reviere einen Koenigs- (wohl Stein-) adler von 233 cm Flugweite. (Ibid. XII. 1896, p. 227.) Am 22. November schoss der Heger Plihan in Ringen- hain am linksseitigen Wittigufer (Friedland) ein Exemplar von über 200 cm Flugweite. (Ibid. XII. 1896, p. 227; Weidmh. XVII. 1897, p. 25.) Galizien. Revierförster Krejci in Rosulna in den galizischen Karpathen, erlegte im Sommer d. J. ein Stück von 222 cm Flugweite, das ein Rehkitz geschlagen hatte. {Weidmh. XVI. 1896, p. 91—95.) Schlesien. Den 21. April wurde auf der Herrn G. Groh- mann gehörigen Herrschaft Konskau von einem Heger ein ^ von 200 vvi\ Flugweite erlegt. (111. österr. Jagdbl. XII. 1896, p. 78; Hugo's Jagdz. XXXIX. 1896, p. 311.) T i r o 1. Der Pächter der Gemeindejagd von Telfs im Stubai-Thale erlegte — nach dem „Tiroler Boten'' — im August einen Steinadler in den Schlickerwänden. (Jägerz. f. B. u. M. XII. 1896, p. 167.) Aqiiila pomarma Br. — Schreiadler. Böhmen. Im November schoss der fürstl. Löwenstein'- sche Forstadjunkt A. Hanig im fürstlichen Park zu Haid einen Schreiadler von 160 cm. (Jägerz. für B. u. M. XII. 1896. p. 227.) Haliactiis alhicilla (L.). — Seeadler. Böhmen. Am 6. November erlegte der Gastwirt Krejza beim Dorfe Mrtnik der fürstl. Metternich'schcn Domäne Plass ein Stück von 220 cm Flugweite. (( ). 1^'. u. J. Z. XIV. 1S96, p. 389.) Pandion haliaetus (L.). — Fischadler. Böhmen. Seit längerer Zeit trieb sich in den Auen- wäldern in Kell l),Melnik a/E. ein Flussadler umher, ohne Ornith. CoUectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. 205 dass es geling-en wollte, seiner habhaft zu werden. Den 2. Mai erblickten zwei Fischer den Vog-el. der in der Elbe lag und mit den Flügeln heftig" herumschlug-, ohne sich erheben zu können. Sie fuhren nun auf den Vogel los und erg-riffen ihn nachdem sie ihn mit der Ruderstange öfters unter das Wasser getaucht hatten. Der Vogel wies keine Verletzungen auf und dürfte beim Stossen nach .einem Fische sich zu sehr durch- nässt haben, so dass ihm das Erheben von der Wasserfläche unmöglich wurde. (F. S. Kamel, Jägerz. f. B. u. M. XII. 1896, p. 96.) Circaefus gaUicus (Gm.). — Schlangenadler. Mähren. Am 24. October schoss Revierförster Gürtler in Strelitz b/Brünn einen Schlangenadler, dessen Länge 66 cm, die Flugw^eite 180 cm betrug. (111. österr. Jagdbl. XII. 1896, p. 174.) Buteo ferox (Gm.). — Adlerbussard. N i e d e r ö s t e r r e i c h. Der Bauer x\nt. Giger fieng am 16. Januar um ^^8 Uhr früh in Rückersdorf b/Korneuburg in der sogenannten Kugelschlucht bei den Weinkellern in der Nähe des Dorfes einen Adlerbussard, den Apotheker J. v. Kwizda ankaufte und bei dem Präparator A. Haffner in Wien aus- stopfen lie.ss. (Hugo's Jagdz. XXXIX. 1896, p. 119 — 120; Wild und Hund, II. 1896; Mitth. N.-Oe, Jagdsch.-Ver. 1896, p. 110. Näheres vgl, Orn. Jahrb., VII. 1996, p. 118.) Falco aesalon Tunst. — Zwergfalke. Böhmen. Hr. J. Wildt erlegte im Januar bei Saaz ein 5. (Jägerz. f. B. u. M. XII. 1896, p. 44.) Kärnten. In Weisach schoss Hr. N. Thaler einen Zwergfalken, als selber g-erade unter Sperlinge stiess. Totall. 25, Flugw. 39 cm. (Weidmh. XVI. 1896, p. 88.) Nvctea scandiaca (L.). — Schneeule. Böhmen. Hr. Wilh. Tschocher in Welmschloss b/Saaz erlegte Ende Februar im Reviere des Hrn. W. Kummer eine fast ganz weisse vSchneeule, die nur wenige braune Fleckchen aufwies. Dieselbe hatte 150 cm Flugweite und wurde, da sie nur geflügelt war, lebend gehalten. (Jägerz. f, B. u. M. XII. 1896, p. 44.) Den 16. November wurde im Dienstwagen des Nacht- Schnellzuges bei Prihislau — Schlappener b/Tetschen a/E. das Fenster zertrümmert und ein prachtvolles Stück der Schneeule 206 Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. lag- auf dem Boden, durch die in den Kopf gedrungenen Glas- splitter getödtet. (J. V. Pelikan, Weidmh. XVII. 1897, p. 80.) (Hr. J. \'. Pelikan, an den ich mich um Auskunft wandte, theilte mir mit, dass es sich thatsächlich um eine Schneeule handle, welche ausgestopft in den Besitz des kais. Rathes Hartwig. Vorstand des N.-W. -Bahnhofes in Wien, übergieng.) Corvus cornix L. — Nebelkrähe. Böhmen. Ingenieur H. Koch beobachtete bei Budweis einigemale ein gelblich-weiss gefärbtes Stück mit schwarzem Kopfe. (Weidm. XXVII. 1896, p. 190.) Colneus monedula (L.). — Dohle. Böhmen. Am 13. März schoss Hr. Latzel jun. eine Dohle mit weissem Bauche und einigen weissen Federn auf den Flügeldecken. Vor einigen Jahren erlegte Hr. K. Latzel sen., ebenfalls in Kolin, eine ganz weisse. (Weidmh. XVI. 1896, p. 128.) Passer doincstixus (L.). — Haussperling. S t e i e r m a r k. Hr. Rasser beobachtete im November fast täglich auf dem Bauplatz gegenüber dem Postpalais in Graz einen Sperling, dessen Gefieder bis auf die etwas dunklere Brust blendend weiss war. (Weidmh. XVI. 1896, p. 338.) Tirol. Dr. H. Purgstaller sah in Elbingenalp im Garten des Postmeisters eine Sperlingsfamilic, wovon 2 Alte normal, die 3 Jungen aber weiss waren. (Weidmh. XVI. 1896, p. 241.) Columba paluinbus L. — Ringeltaube. Nied "r ÖS terreich. Am 24. December erlegte der Revier- jäger H. Janec/ek im Revier Ekartsau eine Ringeltaube. (M. Seh. in: Weidmh., XVII. 1897, p. 41.) Otis tctrax \.. — • Zwergtrappe. Galizien. Ende August 1895 schoss Revierförster Krejci in Rosulna ein ? (Weidmh. XVI. 1896. p. 94.) Steiermark. Anfangs Januar erlegte der Jäger der Schentur'schen Jagdgesellschaft im Revier Lieboch b/Graz ein jüngeres O. (Hugo's Jagdz. XXXTX. 1896, p. 120.) Tetrao tetrix L. — Birkhuhn. Galizien. In der erzherzogl. Forst Verwaltung Kamesch- nitz wurde am 4. Mai vom erzherzogl. Jäger P. Ude ein balzender Birkhahn gehört. Auf 8 Stunden im Umkreise fehlt dort dieses Wild. (C. M. : Weidmh. XVI. 1896, p. 224.) Ornith. CoUectaneeii aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. 207 Tetrao urogallus L. — Auerhuhn. wS t e i e r m a r k. Im November gesellte sich zu den Hühnern im Hofe des Pfarrhauses zu St. Veit b/Graz ein Auerhahn, der wahrscheinlich aus dem Revier des Rannach- kogels stammte. Abends Hess sich der Hahn im Vereine mit den Haushühnern ruhig von der mit der Aufsicht des Geflügels betrauten Magd dem Stalle zutreiben. Bis der Jagdpächter verständigt und der Hahn abgeholt wurde, vergiengen 4 Tage. Nach weiteren 14 "'"agen war er bereits so zahm, dass er die Aesung, die aus allerhand Beeren, hauptsächlich aus Schwarz- beeren, Sämereien und Fichtennadeln bestand, aus der Hand nahm und seinem Wärter auf den Rücken flog. Der Hahn befindet sich in einem grossen, für ihn wohnlich einge- richteten Gartenhause, (v. B. : Wild und Hund, III. 1897, p. 153.) Tetrao teti'ix L. x urogallus L. — Rackelhuhn. Steiermark. Hr. E. Poglayen erlegte auf der Balz in Missling in 1300 Meter Höhe einen Rackelhahn. Färbung normal. Totallänge 75 cm., Gewicht 2'37 K. (Weidmh. XVI. 1896, p. 182—183.) Tetrao tetrix L. X Phasianus colchicus L. — Birkhuhn- Fasan. Böhmen. Bei Zelc wurde in der Jagdsaison ein Bastard erlegt, der die Merkmale vom Birkhuhn und Fasan aufwies. (Ö. F. u. J.-Z., XIV. 1896, p. 355 ; Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 30.) Perdix perdix (L.). — Rebhuhn. Böhmen. Das böhm. Landes-Museum erhielt vom Forst- amt Lub bei Pfestitz ein Rebhuhn, dessen Oberschnabel bei 5 cm lang und fast totanusa,rt{g gebildet war. (Ö. F. u. J.-Z., XIV. 1896, p. 292, m. Abbild.) Fulica atra L. — Blässhuhn. Niederösterreich. Den 27. März fieng- rin Winzer in einem Weinberge bei Sievering (XIX. Wien. Bez.) ein Blässhuhn in einem Bockdorngestrüppe. (H. Wagner: Ö. F. u. J.-Z. XIV. 1896, p. 109.) Numenius arcuatus (L.). — Grosser Brachvogel. Kärnten. Dr. Schaumberger schoss am 25. August in einem Kleefelde in Nikelsdorf b/Paternion ein Stück. (Weidmh. XVI. 1896, p. 306.) 208 Ornith. Collcctaneen ausOesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. Pcle.canus ouocrofalus L. — Gemeiner Pelikan. Böhmen. Den 8. October erleg-te der Jagdpächter Hr. J. Schug auf dem Reviere Hartessenreuth b/Eger einen gem. Pehkan, der 240 cm klafterte. (D. J. Z. XXVIII. 1S96, p. 90; St. Hub. XIV. 1896, p. ():J6; D. Jag. XVIII. 1896. p. ?A1 \ Hugo's Jagdz. XXXIX. 1896. p. 699; J.-Z. f. B. u. M. XII. 1896. p. 227; Weidmh. XVI. 1896, p. 806.) G a 1 i z i (; n. Ende October 1895 .schoss der Förster Marek auf der Herr.schaft Bohorodczan einen ausgewachsenen Pelikan und kurze Zeit darauf der Revierförster Schupik einen zweiten auf der Nachbarschaft Slotwina. CKrejci : Weidmh. XVI. 1896, p. 94.) Somatcria iiiollissiyna (L.). — Eiderente. Steiermark. Wurde am 29. September in dem M. R. V. Guttmann'schen Revier Rottenmann in einer Seehöhe von 1125 m erlegt und präpariert. (Kemttisch: Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 98.) Cygnus musicus Bchst. — Singschwan. K r a i n. Am 24. December erlegte Hr. J. Sega, Lehrer in Unterloitsch, auf einer Fasanenjagd ein Exem])lar von 14Ö cm Totallänge, 285 cm Plugweite und 8'/4 K. Gewicht. (Weidmh. XVII. 1897, p. 99.) Ufinator glacialis (L.). — Eistaucher. Böhmen. Ingenieur H. Koch schoss am 10. Januar ein Stück bei Budweis. (Weidm. XXVII. 1896. p. 190.) Laras melanocephaliis Natt. — Schwarzköpfige AIövc. Niederösterreich. Hr. J. R. v. Raab erlegte den 9. April eine schwarzköpfige Möve, die über den Kienberger Teichen herumflog. (Weidmh. XVI. 1896, p. 127.) Ungarn. Aqiiiln f 11 Iva (E.). — Steinadler. vS i e b e n b ü r g" e n. Hr. v. Spiess in Mcrmannstadt schoss am Abende aus der Luderhütte auf einem au.sgelegten Pferde- kadaver einen Fuchs, den er an Ort und Stelle liegen Hess und nächtigte in der Hütte. Als der Morgen graute, erschie- nen Krähen und Raben unter grossem Geschrei und thaten sich an dem Aase gütlich. Plötzlich stob die vSchar ausein- ander, worauf ein Seeadler vom nahen Walde angestrichen kam und ca. 60 Schritte auf einer Terrainerhöhung aufblockte. Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete, 209 Dann strich er ab, Hess sich auf dem Fuchse nieder und begann ihn zu kröpfen. Auf einmal kam ein Steinadler dahergestrichen, attaquierte den Seeadler, der nun den Fuchs verliess, worauf der Steinadler seine Stelle einnahm, um das begonnene Werk zu vollenden. Die Versuche jenes, die ihm abg-ejagte Beute wieder zurückzuerobern, wurden von diesem abgewiesen und so wandt sich der Seeadler dem Pferdekadaver zu, auf welchem ihn Hr. v. Spiess erlegte. Es war ein jüngeres ^ von 230 cm Flugweite. (Weidmh, XVI. 1896, p. 31.» Feldmarschallicutenant A. v. Spiess erlegte den 27. Decem- ber unweit des Schewiesbaches bei Hermannstadt ein Q von 235*) cm Flugweite. (Weidmh. XVH. 1897, p. 37.) (Eine durch viele Jagdzeitungen laufende Notiz besagt: »Ein seltener Vogel wurde in der Nähe von Bellye in Ungarn geschossen. Derselbe war ein Adler grösster Gattung, der um den Hals einen stählernen (auch silbernen) Reif trug, auf welchem die Jahreszahl 1645 und ein halbverwischtes Wappen eingegraben war. Der Vogel wurde von einem Essegger Bürger angekauft und dem Agramer Museum gespendet« Trug auch diese Notiz die Unwahrscheinlichkeit an ihrer Stirne, so unterliess ich es doch nicht, die eingehendsten Nachforschungen**) anzustellen, als deren Resultat sich ergab, dass es sich um eine »Zeitungs-Ente« handle. Ich kann mir nicht versagen, diesen zur grössten Vorsicht bei Benützung von Zeitungsnachrichten mahnenden Eall auch hier festzunageln.) Aquila- mclana'ctiis (L.). — • Kaiseradler. Ungarn. Graf Ladisl, Esterhaz)^ sclioss bei Sarosd (Com. Feher) einen Kaiseradler, der gerade im Begriffe war, einen Hasen zu kröpfen. (St. Hub. XIV. 1896, p. 72.) Otis tetrax L. — Zwergtrappe. Siebenbürgen. Am 10. August wurde von einem Hermannstädter Jäg-er während der Wachteljag'd eine Zwerg- trappe erlegt. Leider verfiel das seltene Stück der Bratpfanne. (J. Gromer: Weidmh. XVI. 1896, p. 281.) Cygnus minor Fall. — Zwergschw^an. Ungarn. Am 28. November erlegte ein Heger in Alt- Bistritz (Ob. -Ungarn) 1 Exempl. von 180 cm Flugw^eite. (E. Wei- bel: Weidmh. XVII 1897, p. 28). Die Masse lassen es ausser Zweifel, dass es sich hier nicht um den Zwergschwan, sondern um den Sing-, wahrscheinlich den Höckerschwan handelt. *) Dies ist wohl unrichtig — zu hoch — angegeben. **) Vgl. Hugo's Jagdzeit. XXXX. 1897, p. 571. 210 Oinith. Collcctaneen aus Oesterr. -Ungarn und dem Occupationsgcbiete. ^inscr segeiuiii (Gm.) — Saatjj'ans. Ungarn. vSeit Men.scheng-edenken war in Ung-arn kein .so reicher Zug von Wildgänsen zu beobachten wie in diesem Herbst und Winteranfang in der Gegend des Velenczc-to; hauptsäch- lich waren es .Saatgänse. (H.: St. Hubert. XIV. 189(). p. 729.) Occupations-Gebiet. Caccabis saxahlts (iMey.) — Steinhuhn. Bosnien. Peter/ilka in Kalinovik erlegte .von einer vor dem Hunde aufstehenden Kette, welche auf Fichten auf- bäumten, 8 5. (Weidmh. XVI. 1896, p. 806.) Ornithologische Collectaneen aus Oesterreich-Ungarn und dem Occiipations£:ebiete. vun Vict. Ritter v. Tschusi zu ScLmidhoffen VI. 1897. Österreich. Viilfiir monachiis L. — Mönch.sgeier. Salzburg-. Im Stubachthaie (Ob.-Pinzgau) erlegte der Jäger J. Wallner am 19. September einen Kuttengeier von 280 cm. Flugweite. (D. Jäger, XIX., 1897. p. 292; Mitth. n.-ö. Jagdsch.-Ver. 1897, p. 405; Schmederer : Weidmh., XVIII. 1897. p. 306.) Steiermark Am 20. Juni wurde auf der fürstl. Alfr. Windischgrätz'schen Herrschaft Rohitsch ein Mönchsgeier ge- schossen. ((). F. u. J.-Zeit., XV. 1897, p. 216; Deutscher Jag. XIX. L897, p. 198; Hugo's Jagdz. XXXX. 1897. p. 439.) G\ps fiilvus (Gm.) — Fahlgeier. Kärnten. Am 15. Juli schoss der M. Ritter v. Pongratz'- sche Jäger Puclur im Radigraben ein Exemplar. (Weidmh. XVII. 1897, p. 225.) Aquila fulva (L.) — Steinadler. Böhmen. Der k. u. k. Hofförster Heinr. Heran in Kladrub erlegte am 21. November ein Q von 215 cm. Flug- weite. Am 23. g. M. wurde das Ö auf einem mit Strychnin präparierten Hasen verendet gefunden. (Ö. F. u. J.-Zeit, XV. 1897, p. 407.) Mähren. Jäger Mandrysch schoss am 18. October in dem Simoradzer Walde nächst Skotschau einen Steinadler von 2 m. Flugweite. (Jagdz. f. ß. u. M. XIII. 1897, p. 205.) Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. 211 Ein Steinadler wurde auf dergräfl. Rud. Wrbna'schen Herr- schaft Hollesf.'hau im Reviere Kosteletz am 27. October durch den Revierförster K. Sykora erlegt. Total!. 92 cm., Flugw. 200; Flügell. 62; Stossl. as. (Oberf. Weiss: 111. ö. Jagdbl. XIII. 1897, p. 181-182; Jägerz. f. B. u. M. XIII. 1897. p. 236; Ö. F. u. J.-Zeit., XY. 1897, p. 888.) Niederösterreich. Der fürstl. Palffy'sche Revierförster H. W. Kubisch erlegte am 10. Januar in der Au zwischen Zwern- dorf und Marchegg ein Exemplar von 2 m. Flugweite und machte den Vogel der vSchulsammlung in Zwerndorf zum Ge- schenke. (Jägerz. f. B. u. M., XIII. 1897, p. 25 ; Ö F. u. J. Zeit. XV. 1897, p. 29.) Schlesien. Am 19. October schoss der erzherzogl. Aus- hilfsjäger Mandrysch im Simoradzer Walde nächst Skotschau a./W. ein Exemplar, das 2 m. Flugweite hatte. (H. Holewa : Weidmh. XVII. 1897, p. 880.) Steiermark. Den 26. Mai wurde von dem k. u. k. Forstpraktikanten A. auf der Vobisalpe bei Eisenerz ein Stein- adler-^ geschossen, dessen Flugweite 190 cm. betrug. Seit vier Jahren gelangte in dem Hofjagdbezirke Eisenerz kein Stein- adler mehr zum x\bschusse, obwohl jährhch einige in der Hoch- schwabgruppc horsten, die auf ihren Streifzügen gegen Eisenerz und Radmer ziemlich oft beobachtet werden. (Th. Micklitz : Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 382-883; Weidm. XXVIII. 1897. p. 310.) Tirol. Der Förster Klotz aus Ischgl in Paznaun nahm am 6. Juli aus einem in einer steilen Felswand befindlichen Horste im Timbathaie 2 Junge mittelst Seil aus. Im Horste befanden sich Reste von Murmelthieren, Hasen, Auer- und Schneehühnern. Einen der alten Adler erlegte derselbe Förster mehrere Tage nachher. (Jägerz. f. B. u. M. XIII. 1897, p. 132.) Aqiiila clanga Fall. — Schelladler. Mähren. Den 10. Mai schoss Hr. Rieh. Hoffmann in Bisku- pitz ein Exemplar. Totall. 68g, Schnabell. 4; Mundsp. 5; Lauf 11; Mittelzehe 5, Kralle 26; PTugw. 162 cm. (Weidmh. XVII. 1897, p. 168.) Aquila sp.? Böhmen. Der Meierhofpächter R Urban in Liebeschitz bei Bilin erlegte im Mai in der Nähe des Borschen einen Adler von 137 cm. Spannweite. (Jägerz. f. B. u. M. XIII. 1897, p. 102.) 212 Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. Astur pdlitiiibarius (L.) — Habicht. Steiermiirk. Im October ereignete es sich, dass, als ein Bauer im Revier des Hrn. Kaltenegger in Allerheihgi-n b. Judenburg vom Walde kommend, in seine Behausung trat und das Hausthor offen liess, knapp hinter ihm her ein grosser Hühnerhabicht einen doppelt so gTossen Vogel verfolgte, der durch die Thüre ins Haus flog und sich in eine Küchenecke drückte. Der Verfolger entkam auf demselben Wege, während der Verfolgte ergriffen wurde und sich als einjähriger Auer- hahn entpuppte. (J. Stroinigg: Weidmh. XVII. 1897, p. 331.) C^ircus pxgargiis (L.) — Wiesen weihe. Böhmen. Hr. Sim. Pauhis in Saaz schoss gegen Ende August in seinem Reviere Straubitz-Welchau ein Exemplar, das in meine Sammlung gelangte. (Jägerz. f. B. u. AI. XIH. 1897, p. 162.) Circus macrunis (Gm.) — vSteppenweihe. Schlesien. Ein bei Wigstadtl erlegtes Stück erhielt Herr Alex. Klimitschek. (Illustr. österr. Jagdbl. XIV. 1898, p. 64.) Cariiic iioctiia (Retz.) — Steinkauz. .Steiermark. Anfang-s April brütete auf dem Heuboden des Schlo.sses Wöllan ein Steinkauz. Bei der Besichtigung des Horstes fand sich in selbem eine ganze und eine halbe Fortlle und den nächsten Tag wieder eine solche und der Kopf einer Maus. (A. M.: Weidm. XVII. 1897, p. 127.) Svrnium uralensc (Fall.) — Uraleule. Steiermark. Nach Freiherrn von AVarsberg jun. wurde am 30. XII. 1897 in der Gemeindejagd St. Martin a. d. Pack gelegentlich einer Treibjagd ein Exemplar erlegt. (Weidmh. XVIII. 1898, p. 82.) Nyctala tcngmalmi (Gm.) -- Rauhfusskauz. .Schlesien. Hr. A. Klimitschek bekam ein bei Wigstadtl erlegtes Exemplar für seine Sammlung. (Illustr. österr. Jagdbl. XIV, 1898, p. 64.) Nvcfea iilula (L.) — Sperbereule. Mähren. Am 18. October erlegte der gräflich Dubsky- sche Förster Ferd. Strisch in Bedfichau bei Lipitz eine Sper- bereule, die auf dem Gipfel einer einzeln stehenden Fichte sass. (Talsky: Illustr. österr. Jagdbl. XIV. 1898, p. 64.) Schlesien. Zu Beginn des Novembers wurde in Wig- stadtl gelegentlich einer Treibjagd von Hrn. J. Krasnitzki eine Ornith. CoUectaneen aus Oesterr. -Ungarn und dem Occupationsgebiete. 213 „Falkeneule" erlegt. (A. Klimitschek: „111. österr. Jagdbl." XIII. 1R97, p. 182; XIV. 1S98, p. 64.) Der Vogel befindet sich in des Letztgenannten Sammlung. Bubo bubo (L.) — Uhu. Steiermark. Ende März wurde im Revier des Directors Schneefuss ein Uhu in einem Pfahleisen gefangen. (Weidmh. XVII. 1897, p. 153.) Hirnndo rustica L. — Rauchschwalbe. Böhmen. Im September schoss Oberlieutenant Stück in der Nähe der Ziegeleien bei der „schönen Aussicht'' unweit von Budweis eine weisse Hausschwalbe. (Jägerz. f. B. u. M.. Xtll. 1897, p. 183; Weidmh. XVII. 1897, p. 296.) Hr. Rittmeister W. Günther beobachtete im Sommer an der dem Egerflusse zugekehrten Seite der Stadt Laun eine weisse Schwalbe. (Weidmh. XVIII. 1898, p. 42. Nuci/raga caixocatactcs macrorhyiichus (Br.) — Dünnschnäbe- lig-er Tannenheher. Niederösterreich. In der vorletzten vSeptemberwoche beobachtete der fürstl. Forstverwalter K. .Schläger in Mauer- bach b. Wien einen Flug von 12 — 13 Tannenhehern. Ein in der letzten Augustwoche im Waldviertel erlegter Tannenheher war ein dünnschnäbeliger. (Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 606 — 607.) Es dürfte sich hier in beiden Fällen kaum um dünnschnäbelige Tan- nenheher gehandelt haben, sondern um unseren gewöhnlichen Alpenheher, welcher in diesem Herbste vielfach in ganz ungewöhnlich grosser Zahl, selbst in solchen Gegenden auftrat, wo er als eine Ausnahmserscheinung anzusehen ist. (Der Herausgeb.j Tetrao boiiasia L. — Haselhuhn. Steiermark. Findet sich bei Judenburg sehr zahlreich. (J. Stroing: Weidmh. XVII. 1897. p. 26.) Tetrao tefrix L. — Birkhuhn. Niederösterreich. Forstverwalter F. R. Sposec in Schloss Jaidhof b. Gföhl erlegte im Herbste einen sehr starken Hahn, dessen Schwingen schneeweiss waren. (Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 669.) Galizien. Hr. J. Grünwald berichtet aus Galizien (ohne Ortsangabe), dass 1896 ein ganz weisser Hahn auf einem Re- vier balzte, der aber angeschossen, verloren gieng. (Weidmh. XVII. 1897, p. 152.) 214 Ornith Collectaneen aus Oesterr. -Ungarn und dem Occupationsgebiete. Bölimen. Den S. Octobcr wurde in dem gräfl. Wald- .stein"schen Revier LJnter-(Truppau ein 9 mit vollkommen aus- gebildetem Hahnenstosse erlegt und kam in die Sammlung des Dr. Alf. Hofice. (H. Kriso: Weidmh. XVII. 1897, p. 307; D. Jag. X. 1897, p. 804.) Der dermalige Besitzer genannten Exemplars, k. k. Be- zirk.^arzt in Münchengrätz, schreibt mir darüber Folgendes : „Genannte Henne wurde bei Ober-Rokitai. unweit von Münchengrätz geschossen. Die Grösse und Färbung entspricht der einer alten Q, doch ist letztere intensiver. Der vStoss ist aber vollkommen so entwickelt, wie bei einem einjährigen Birkhahn. Die Farbe der 16 cm. langen und 2/- cm. breiten äusseren Stossfedern ist fast dieselbe wie bei einer Birkhenne, aber diese Federn sind auf der Innenfahne kohlschw^arz und nur mit un- deutlichen rostgelblichen Wellenlinien versehen. Alle Stos.sfedern haben grauweisse, 1 — 15 cm. breite .Spitzen. Die mittleren Unterschwanzdeckfedern sind reinweiss, die seitlichen spärlich schwarz und rostgelblich gerändert. Die Geschlechtsorgane waren im Herbste sehr undeutlich entwickelt und konnten wegen fortgeschrittener Fäulnis nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Die Musculatur war sehr schlaff und wahrscheinlich infolge von x\lterssch wache hochgradig atrophisch." Niederösterreich. Im November wurden in Merkersdorf bei Herzogbierbaum, unweit Korneuburg, im Revier des Schmiedmeisters Schirnbeck 2 Birkhühner geschossen, (v. Kwiz- da: Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 699.) Tetrao urogallus L. — Auerhahn. Steiermark. Im April brachte eine Bäuerin von der Ramsau bei Schladming- nach dem gleichnamigen Schlosse einen gefangenen x'Vuerhahn, der sie wiederholt angefallen hatte. Da eine genaue Untersuchung des Vogels keine äussere Ver- letzung ergab, wurde er den nächsten Morgen (24. /IV.) im Beisein des Prinzen August von Coburg im -Schlossgarten wieder in Freiheit ge^-etzt. Kurze Zeit beäugte der Hahn die Umgebung, breitete seine Schwingen aus, erhob sich und strich über die Häuser des Marktes nach dem nächstgelegenen Fasten- bergwalde ab. (St. Hub., XV. 1897, p. 831, 347). Tetrao tetrix L. x T. urogallus L. — Rackelhuhn. Mähren. Hr. Ant. Dreher schoss mit seinen Gästen auf seiner Herrschaft Hrottowitz während der Birkhahnbalz Ornith. CoUectaneeh aus Oesterr.-Ungarn und dem Oecupatiönsgebi&ter 215 im Mai fünf Rackelhäline. (111. (Jsterr. Jag-dbl. XIII. 1897, p. -Si; Jägerz. f. B. u. M. XIII. 1807. p. 113; Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 413; Österr. F. u. J.-Zeit. XV. 1897, p. 183.) Nach gefälliger Mittheilung des herrschaftlichen Ober- försters Hr. J. Wazatsch kommt in der dortigen Gegend nur Birkwild vor und wird erst seit einigen Jahren eine Auerhenne beobachtet, welche jährlich brüten soll. Rackelhcnnen wurden nicht beobachtet, wahrscheinlich nicht als solche erkannt. Im Frühjahre 1894 wurde hier der erste Rackelhahn erlegt, seit dem nicht wieder bis heuer, wo die 5 Hähne geschossen wur- den und zwar alle auf einem Balzterrain. Die Waldungen sind wohl für Birkwild, nicht aber für Auergeflügel geeignet. Ein Balzen der Rackelhähne wurde nicht beobachtet. Die Rackel- hähne kanicn immer zu den für das Birkwild errichteten Schirmen und wurden aus den .Schirmen erlegt. Steiermark. Den 30. April erlegte Se. kgl. Hoheit der Herzog von Parma in seinem Revier Strallegg auf dem Ein- fall einen Rackelhahn mit Birkhahntypus. Der Revierjäger beobachtete den Hahn schon durch längere Zeit. Sein eigen- thüml-iches Melden glich einem heiseren Gekrächze. Sobald er eine Henne vernahm, artete selbes in ein lautes Röhren aus, und der Hahn nahm dann die Stellung eines kollernden Schild- hahnes an. Er wurde wiederholt in Gesellschaft zweier Auerhennen gesehen. Der Hahn wog 2 Ko. 700 Gr., war 78 cm. lang und hatte eine Flugweite von 1,10 cm. Kopf im allgemeinen der eines Schild- hahnes; Schnabel schw^ärzlicli ; Hals und Brust grünlich und violett schillernd; Rücken blauschwarz; Rosen die eines Auer- hahns. (A. Vallerant: Weidmh. XVII. 1897, p. 182.) Ardea alba L. — Silberreiher. Böhmen. Am 28. Mai schoss der Revierförster Th. Niedzl auf der sumpfigen Waldwiese im Revier Stadtgut in Carlsbad nächst dem Echo einen Silberreiher. Flugweite 160 cm. 'J. Woidich: Weidmh. XVII. 1897, p. 183.) Bofaurus stdlaris (L.) —.Rohrdommel. Böhmen. Den 20. April fiengen Knaben im Trnowaner Busche b. Saaz eine Rohrdommel, nachdem selbe vorher von einem Steinwurfe getroffen worden war. (Jägerz. f. B. u. M. XIII. 1897, p. 82.) 216 Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. Xvi'ficorax nycticorax (L.) — Nachtroilier. Böhmen. Am 9. April zogen gegen 20 Naclitreiher in Schönbach, Bez. Eger, über den Garten und liessen sich auf dem benachbarten Felde nieder. (Dr. Junger: Jagdz. f. B. u. M. XIII. 1897, p. 74.) Ciconia ciconia (L.) — Weisser Storch. Böhmen. Auf dem Altschlosse zu Libejic (S.-Böhm.) befindet sich seit 3 Jahren auf dem Giebel eines Erkers ein künstlich angelegtes Storchnest, zu welchem die Störche am 1. April rückkehrten. Als am 16. Juni ein sehr starker Hagel (bis zur Hühnereigrösse) fiel und zahlreiches Kleinwild und viele Vögel tödtete, sass das 9 rnit ausgebreiteten Schwingen und gesenktem Kopfe auf dem Neste über ihren Jungen und harrte auch dann noch aus, als ein faustgrosses Eisstück dem armen Thiere den linken Oberflügel entzwei schlug und das Blut sicht- bar über die weissen Flügeldecken herabrieselte. Erst nach dem Unwetter versuchte das Q abzufliegen, fiel aber zu Boden und Hess sich fangen. Der Flügel wurde amputiert und der Vogel in Pflege genommen. Nach dem Unwetter fand sich das Ö bald ein und fütterte die Jungen. Tags darauf erschien auf dem Horste ein zweiter Storch, wurde aber von dem ö zurückgewiesen und verschwand. (P. Reissler : Weidmh. XVII. 1897, p. 239.) Steiermark. Anfangs Mai 'wurde in Gaishorn eine Schar von 50 Störchen beobachtet, welche vom Liesingthal kommend, durch das Paltenthal über die Gebirge in das Ennsthal zog. (W. V. Jetzer: Weidmh. XVII. 1897, p. 170.) Otis tefrax L. — Zwergtrappe. K r a i n. Den 24. November wurde in Schneeberg (Inner- krain) ein 9 erlegt. (J. Boykow: Weidmh. XVIII. 1898, p. 12.) Im Revier des Hrn. Baron Gagern wurden auch zwei Zwergtrappen geschossen, 1 St. davon dem Laibacher Museum übergeben (Weidmh. XVIII 1898, p. 52.) Scolopax riisticiila L. — Waldschnepfe. Böhmen. Revierförster A. Hawel im District Grasbaum, Revier Spitzberg der gräfl. C. v. Buquoy'schen Herrschaft Pressnitz im böhm. Erzgebirge, beobachtete am 15. Juli eine Waldschnepfe, die ihr Junges zwischen den Ständern forttrug und während dieser Flugtour eine mehr aufrechte Körperhai- Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupationsgebiete. 217 tung- einnahm, also den Kopf hoch, den vStecher horizontal hielt. (Zd. Low: Hugo's Jag-dz. XXXX. 1897, p. 541.) Anas boscns L. — Stockentt\ Mähren. Forstadjunct F. Rubv sah am 28. Februar im Revier Millau eine Stockente aufstehen und bemerkte eine zweite (5), die auf einem Kiefernaste stand. (Wild und Hund, III. 1897, p. 233.) Larus argentatus Brunn. — Nordische Silbermöve. Niederösterreich. Den 30. November wurde bei Göstling a. d. Ybbs 1 Stück geschossen. (G Schön : Weidmh. XVIII. 1898, p. 15.) Colymbiis nigricollis (Br.) — Schwarzhalssteissfuss. Böhmen, (jkonomieadjunct E. Totusek schoss am 30. Juni unweit de:. Meierhofes Richenburg- auf dem Teiche „pod Ochozi" ein Exemplar. (Weidmh. XVII. 1897, p. 225.) Urinatflr sepfenfrinnalis (L.) — Nordseetaucher. Böhmen. Am 1. November erlegte der fürstliche Forst- amtsadjunct A. Hanig auf dem Fohlhutteiche zwischen Zebau und Gosslup b. Miess ein Exemplar von 65 cm Länge. (Jägerz. f B. u. M. XIIL 1897, p. 217.) Urinator arcticus (L.) — Polartaucher. Böhmen. Den 23. November wurde in Nestomitz a. E ein Polartaucher gefangen, der, da keine Verletzung an ihm zu bemerken war, wohl aus Mattigkeit sich auf den Boden niedergelassen hatte. (J. St. : Weidmh. XVII. 1897, p. 332.) Oberösterreich. Am 18. April schoss Förster K. S. in Steyregg einen Polartaucher, der sich im Prachtkleide befand. (J. Roth: Weidmh. XVII. 1897, p. 97.) Ungarn. Falco peregrinus Tunst. — Wanderfalk. Siebenbürgen. Contc G. Veith sah am 21. Januar in der Stadt Hermannstadt einen ganz weissen Wanderfalken, der von Krähen verfolgt, niedrig über die Dächer strich. (F. C. Keller: Weidmh. XVII. 1897, p. 57.) Buteo buteo (L.) — Gemeiner Mäusebussard. Siebenbürgen. Conte G. Veith schoss den 20. Novem- ber einen Mäusebussard bei Kronstadt, dessen Zunge durch den Unterkiefer herausgewachsen, an der Spitze sich ver- dickte und schwielig war. Der Vogel war auffallend abge- magert. (Weidmh. XVIIL 1898, p. 14-15.) 218 Ornith. Collectaneen aus Oesterr.-Ungarn und dem Occupalionsgebiete. Bufco hutro deserformii (Daud."! — Wüstcnbu-sard. Sieben liürg-en. Hr. G. v. Otterfels erlegte im (iehiete des Kronstädter Jag-d-Vereines auf -der Krähenhütte einen Wüstenbussard. *) Die Totallänge betrug Mi cm. Flügellänge 36, Stosslänge 20. „Uas Benehmen des Vogels war dem des Mäusebu-ssards ähnlich, nur waren alle Bewegungen auffallend rascher und eleganter, einzelne plötzliche Wendungen erinner- ten geradezu an den Hühnerhabicht. Stimme liess er keine hören. Seine Augen waren dunkelbraun." ((x. v. Otterfels Weidmh. XYII. 1897. p. 278-279.) Scolopax rusticula L. Waldschnepfe. Ungarn. Baron Stefan V6csey in Waitzcn erlegte am 1. April eine ganz lichtgelbe Waldschnepfe bei sonst normaler Zeichnung, und ein Jäg-er in Zsercz (Com. Borsod) schoss am 4. April ein rein weisses Exemplar. (A. J. : St. Hubert, XV- 1897, p. 241.) S. Heytmänek jun. sah im Frühjahre bei dem bekannten Präparator Dr. x\d. Lendl in Budapest ein Stück, das weiss gefärbt war und die normale Zeichnung in kaum wahrnehm- baren grauen Tönen zeigte. Selbes wurde den 4. April in Zsercz (Com. Borsod) von einem Förster geschossen. (Vgl. oben). Das zweite Stück schoss Bar. Stef. Vecsey in Väcz (Waitzen). Grundfarbe lichtgelb, Zeichnung von licht- bis dunkelbraun, Ständer, Stecher und Augen normal. (Vgl. oben.) (Österr. F. u. J.-Zeit. XV, 1897, p. 183.) Cygnus fcygnus (L.)? — Singschwan. An der Save nächst Brod erscheinen alljährlich, beson- ders nach einem gelinden Winter auf dem Durchzuge Schwäne, welche oft 2, auch 3 Wochen lang, theils auf der Save oder in deren Altwässern, ferner in den ausgedehnten vSümpfen sich aufhalten, um dann im März wieder gegen Norden zu ziehen. (X: Weidmh. XVII. 1897, p. 169.) Am 25. December wurden in Draueck bei Apatin 7 Schwäne beobachtet, welclie in südlicher Richtung weiter flogen. (K.: Weidmh. XVIIL 1898, p. 42.) *) Es wäre eraünscbt, wenn das betreffende Exemplar von einem Fachmanne untersucht würde. Wahrscheinlich handelt es sich um Buteo buteo zimmermannae Ehmcke und nicht um B. h. desertorum, der mit Sicherheit bei uns noch niemals erlegt wurde. Alle dazu gezogenen Bussarde erwiesen sich als nicht hierher gehörig und dürften, falls nicht abweichende gewöhn- liche Mäusebussarde, der Subsp. zimmermannae angehören. Der Herausgeb. Muscicapa parva im Wienerwald. 219 Pelecanus (onocrotalus L.) ? — Gemeiner Pelikan. Den 18. Decemtaer zeigten sich in Drauek bei Apatin 2 Pelikane. (K. : Woidmh. XVIII. 1897, p. 42.) Occupationsgebiet. l^etmo hoiiasia L. — Haselhuhn. Bosnien. C. Fritz fand das Gewicht der von ihm erleg- ten Haselhähne zwischen 370— 4öO Gr. schwankend. Der schwerste, am 20. December erlegte 5, wog 492 Gr. (Weidmh. XVII. 1897. p. 57.) Tetrao tetfix L. < T. urogallus L. — Rackelhuhn. Bosnien. Hr. L. Karaman, Director der techn. Mittel- schule in .Sarajewo, erlegte zu Ostern in der Gegend von Glamoc in der „Hrblji" auf dem Martak einen starken Rackelhahn mit vorwiegendem Birkhahntypus. (Hugo's Jagdz. XXXX. 1897, p. 319 D. Jag. XIX. 1897, p. 159.) Muscicapa parva im Wienerwald. von C. E. Hellmayr. Hr. E. Rzehak hat vor einigten Jahren die Verbreitung des Zwerg'fliegenfängers in Österreich-Ungarn (vSep. aus: ,,Die Schwalbe," 1898 94) eingehender besprochen; am dürftigsten waren in genannter Brochure die Nachrichten aus unserem Kronlande, was ja bei dem gering-en Interesse, das man bei uns der Vogelkunde entgeg'enbringt, nicht zu verwundern ist. Ich führe nur einige Daten zum Beweise an, wie wenig über unseren Vogel bekannt war. O. Reiser erwähnt eini- ger Paare im Buchenwalde bei Dornbach, (III. Jahresbericht, p. 143) ; in der Finger'schen Collection befindet sich ein Exem- plar von der nämlichen Localität ; im naturhistorischen Museum steht ein Nest mit Weibchen von der Sofienalpe (Dr. v. Lorenz, Die Ornis v. Ö.-Ung., Saal XXIX. p. 39). Dies das wenige, auf den Wienerwald Bezügliche. In Betreff der Angabe Perzina's (Orn. Jahrb. II. p. 238) will ich bemerken, dass der Zwerg"- fliegenfänger weder im Prater, noch in den Auen der Donau brütet, sich auch zur Brutzeit daselbst nicht aufhält, weil mir sein Gesang bei meinen wiederholt dorthin unternommenen Excursionen gewiss nicht entgangen wäre. Die von Perzina beobachteten Vögel dürften erst nach vollendeter Brut einge- wandert sein. ! 220 • Muscicapa parva im Wienerwald. Ich konnte mich der Vermuthung nicht entschlafen, dass man den Zwergfliegenfänger in der Umgebung der Hauptstadt vielfach übersehen hat, zumal ihm in den herrlichen Buchen- wäldern des Wienerwaldes ausserordentlich zusagende Wohn- plätze geboten sind. Meine Vermuthung sollte nicht getäuscht werden. Tm Mai 1894 hörte ich in der Nähe der Westbahn- station Weidlingau einen unbekannten Vogelge.sang. Ich gieng dem räthselhaften Sänger nach und erblickte in geringer Höhe über mir — den Zwergfliegenfänger. An weiteren Nachfor schungen hinderte mich meine Erkrankung, und so konnte ich erst heuer wieder dieselben aufnehmen, (rleich bei der ersten Tour (am 22. Mai) traf ich den Zwergfliegenfänger an und war so glücklich, ihn als ßrutvogel nachweisen zu können. Während des Frühjahres fand ich nun. dass er im Wienerwald keines- wegs so selten ist, als man bisher nach den s]iärlichcn Anga- ben hätte schliessen können; denn ich habt- an einem Nach- mittage an sieben Stellen singende Männchen gehört und beobachtet. Ich notierte ihn für folgende Orte: Rekawinkel, Saubühel, Sofienalpe, Weidlingau. Kellerwiese. Wolfsgraben etc. Wenn er aucli nicht häufig zu nennen ist, so kann man ihn doch mit Sicherheit in allen hohen Buchenwäldern suchen. Im Wienerwalde lebt unser Vogel nur im reinen Buchenwalde, besonders wo die Stämme nicht allzu dicht neben einander stehen und die Kronen ein üppiges, schützendes Laubdach bilden; hingegen meidet er schon Stellen, wo nur vereinzelte Nadelbäume eingesprengt sind. Seinem Lebensweise und Fortpflanzung sind schon aus- führlich geschildert worden; ich will mich deshalb auf wenige Worte beschränken. In seinem Benehmen hat er die grösste Ähnlichkeit mit den Laubsängern, seine Verwandtschaft mit den Fliegenfängern verräth er nur durch das fortwährende Zucken mit den Flügeln. LTnunterbrochen in Bewegung, hält er sich zumeist in den höheren Zweigen auf und kommt selten tiefer als 10 m. Sein Lockton ähnelt dem des Gartenröthlings, ist aber heller und beinahe zweisilbig, etwa wie „fühl-it," wobei die zweite Silbe gleichsam als Nachtakt erscheint. Seinen klingenden Ge.sang lässt er (mit Ausnahme der Mittagsstunden) recht fleissig, am lebhaftesten in der Frühe und des Abends von 5 — 7 Uhr hören: doch verstummt er schon bald nach Mitte Juni. Er ist bei dixerscn Li;.lividuen auch verschieden und über die Vogelwalt in der Umgebunor der Böhm^rwaldseen. 221 erinnerte mich an den Baumpieperg-esang-. Sehr häufig hört man das von Baldanuis angegebene „tink tink". Tch habe an ()rt und StelU- den Gesang eines \ folgendermassen notiert: „zi delt_ zi delt zi delt tink tink tink zi ziah dell deia deia." Wer -ihn einmal gehört liat. kann ihn nicht verkennen. Von der Fortpflanzung kann ich nicht \iel sagen. Die Nester (2) stehen ziemhch hoch (lU m.) auf Buchen, an dem Stamme ange- .lehtit undaufSeitenästegebaut. Anfangs Juni scheinen die meisten Gelege (4 Eier) vollzählig zu sein ; doch habe ich darin zu wenig Erfahrung". Bemerken will ich noch, dass blasskehlige Männchen verhältnismässig häuhg vorkommen. Mödling, am 14. August 1898. Über die Vogelwelt in der Unigebung der Böhmerwald- Seen, des Schwarzen und des Teufelssees. Von Prof. Dr. A. Frltscli. Die fliegende vStation des „Comites für Landesdurchfor- schung von Böhmen" war während drei Jahren am Ufer des schwarzen Sees postiert, um die Fauna der Umgebung und namentlich das Plancton des Sees zu untersuchen, bei welcher Gelegenheit ich auch der Vogelwelt meine Aufmerksamkeit widmete, über die ich folgende Notizen der Oeffentlichkeit mittheile. Der Böhmerwald steht im Rufe, sehr vogelarm zu sein, was davon herkommt, dass die Touristen meist erst im August und September hier eintreffen, wo jeder Wald stille ist. Ganz anders verhält sich die Sache, wenn man schon im Mai, zur Zeit, wo noch meterhoch der Schnee liegt, hier eintrifft. Da ertönt vom frühen Morgen bis tief in die Nacht der melodische Gesang des Rothkehlchens, von dem an den Ufern des Sees etwa 15 Paare brüten. Auch der Gesang der Drossel und der Finken trägt zur Anmuth dieser idyllischen Gegend bei. Doch wollen wir unsere Beobachtungen dem System nach verzeichnen! Wir hatten erst später uns mit Schusswaffen ver- sehen, konnten aber doch bei dem blockigen Terrain manche Art kleiner Vögel, die wir hörten, nicht erlegen, um die Species sicherzustellen. 222 Über die Vogelwelt in der Umgeburiff der Böhmcrwaldseen. Der <4'e^iTicinc^ Bussard flogf nur einmal über den See und ein Wespenbussard wurde in der Nähe erlegt. D(^r Finkensperber nistet einige hundert .Sehritte nördlieli vom Pavillon und ein anderes Paar in der Nähe des Spitzber- o-es. Zahlreiche Skelette von Drosseln, l'^inken und Meisen, die wir unter dem Horste sammelten, bewiesen die Gefährlichkeit dieses Räubers für die kleine Vogelwelt. Ein mir vom Herrn Oberförster Komärek eingeliefertes altes Weibchen des Thurmfalken hatte 14 Stück Bergeidechsen im Kröpfe, und dieses war wohl die Ursache, dass es w^ährend der Verdauungssiesta erlegt werden konnte. Von Eulen vernahmen wir nur die Stimme einer kleinen Art, wahrscheinlich Athene nocfua. auf der Seewand. Eine ganze Familie des Waldkauzes liess sich eines Abends an der Lehne unterhalb des Horizoiitahveges laut hören. Der Schwarzspecht ist in der Umgegend des Sees Stand- vogel und hatte am Spitzberg- sein Nest in einer kcrnfaulen Buche. Nachdem der Baum gefällt worden war, fand man. dass vom Eingangsloche zum Grunde des Nestes die Entfernung fast 1 m betrug. Es enthielt als Unterlage nur ganz wenige Federn. Ein anderes Exemplar des Schwarzspechtes wurde kürz- lich im Dohnensteig gefangen und kam in eine Privatsammlung. Andere kleinere Spechtarten hörten wir wiederholt, bekamen sie aber nicht zu Gesicht. Den Kuckuck hörten wir aus der Ferne tiefer unten, etwa beim Seeförster öfters rufen. Der Eisvogel erschien nur einmal am Seeufer. Der Zaunkönig ist ein ständiger Bewohner der Umgebung des Sees, und die Insekten, welche sich in Menge bei unseren Kjökenmödengs einfanden, lockten ihn bis in die unmittelbare Nähe der Station. ])en Baumläufer erlegten wir in der Form von Certhia familiaris mit rostrothem Rücken und schneeweissem Bauche. Der Kleiber, Sitta caesia W. et M., lässt sich besonders im Herbst hören. Von Meisen wohnen hier in Menge die Tannen- meisen, deren Gesang man den ganzen Tag hört und die auch unweit der Station nisteten. Ungeniert nahm sie zum Nestbau das Werg aus den Stricken unserer Transportkörbe. Seltener ist die Haubenmeise, die aber auch in der Nähe des Sees g-enistet hat. Ein junge: ILxemplar erlegten wir am 24. Juli über die Vogelwelt in der Umgebung der Böhmerwaldseen. 223 Der Baumpieper war regelmässig in der Umg-ebung des Teufelssees zu hören. Das Schwarzplattl [Syk'ia atricapillä) nistet regelmässig in der Nähe der „grossen Tanne" am Horizontalweg-e, wo wir auch öfters seinen Gesang wahrnahmen. Von Laub vögeln vernahmen wir nur die Plivlloscopas trochilus. Das gemeine Goldhähnchen ist wohl der häufigste Vogel der Umgebung des Sees und brütet auch daselbst. Die Ufer des Sees wurden häufig von der Gebirgsbach- stelze besucht, welche am Bache unterhalb des Sees nistete. Die weisse Bachstelze erschien seltener und hielt sich mehr bei dem grossen Pavillon auf. Unter der Seewand nistete ein Paar des Wasserschwätzers, knapp am Wasserspiegel unter den Felsblöcken. Ein junges, eben fiüg-ges Exemplar erlegten wir am 28. Juli. Die Wachholderdrossel hörten wir Ende Juli. Die Sing- drossel sang sehr fleissig im Mai an den Ufern des Sees, im Juli nicht mehr. Die zahlreichen Reste dieses Vogels unter dem Sperberneste zeigen, wie gefährlich dieser Räuber diesem edlen Singvogel ist. Die Ringdrossel {Turdits torquatus alpcstris) kommt etwas weiter am Oser vor. Das Rothkehlchen ist sehr häufig-, und der Hausrothschwanz zeigte sich im Herbst in der Nähe der Station. Eine Dorfschwalbe wurde am 25. August am See beobachtet. Der Kreuzschnabel hält sich constant in der Nähe der gTossen Fichten an der Tunnelhalde auf und überflog auch oft den See. Am 17. März erhielten wir von der genannten Loca- lität ein Nest mit 3 halbflüggen Jungen, deren Schnabel noch keine Andeutung' der Kreuzung zeigte. Das Nest bestand aus Tannenreisern und war mit Moos und Wolle ausgepolstert, ent- hielt aber kein Pech. Es stand bloss 8 m. vom Boden entfernt, nahe beim Stamme auf einem Seitenaste. Breite 23 cm., Vertiefung 9 cm. Der Buchfink schlug sehr eifrig im Mai an den Ufern des Sees. Dass er später verschwand, mag das nahe nistende Sper- berpaar auf dem Gewissen haben. Den Zeisig hörten wir nur einmal. Der Gimpel kommt im Winter an den Seeufern auf den Eberesclienbäumen vor. 224 Über die Vogelwelt in der Umgebung der Böhmerualdseen. Ein Sperling" cTschien c-innuil am "JH. August. Die Rabenkrähe {('on'iis roro/ie) nistet in der Partie zwi- schen dem See und dem Spitzberg. Der Tannenlielier {Niicifraga, carvocalacfcs) ist in dem vom See nach Norden g-clegenen (3ser- Walde Standvogel und nistet hier, da ganz jung'c Vögel vom Forstpersonale im Sommer be- obachtet wurden. Seine Stimme hörten wir auch im September auf der Secwand. Von Tauben kommt nur die Hohltaube \'or. Das Auerwild ist hier ein häufiger Standvogxd, von dem alljährlich mehrere Stücke auf der Balz erlegt werden. Der Birkhahn fehh. Das Haselhuhn nistete unweit vom See. Ein am Boden im Moose angeleg'tes Nest mit 2 Eiern brachten wir von da für die Museumsammlung- mit. Ein Nest der Waldschn^-pfe mit vier leeren Eiern wurde uns vom Oserwalde eingeliefert. Von Wasservögeln kamen bloss 2 Arten zur Beobachtung und zwar ein Paar Knäckenten am 26. Juli, welches früh um S Uhr den See umkreiste, imi gleich darauf zu verschwinden. Eines Tages gewahrten wir in der Dämmerung unter der Seewand einen jungen Lappentaucher, etwa in der Grösse des Pod. nibricollis. Derselbe war weniger scheu, tauchte nicht bi'i unserer Annäherung, und als er endlich aufflog, schien er ver- wundet zu sein. Wir verschoben die Jagd auf den nächsten Morgen, aber der Vogel war dann nicht mehr zu sehen. Verzeichnis der in der Umgebung des Schwarzen Sees beobachteten Vogelarten.*) Buteo citiercus Bj). Pernis apivonis ("uw ^iccipitcr nisus Pall. Tinnunculiis aldiidarins Br. Athene noctua Bp. (?) Svrnium aluco Sav. Picus martms L. Cuculus cano7us J.. Alcedo ispida E. Troglodytcs curopaciis Cu\' Certhia famiiiaris L. *) Die Nomenclatur .stimmt mit derjenigen, die in dem bei uns weit verbreiteten Werke Die Vögel Europa's* angewandt ist und mit dem im Archiv für Landesdurchfurschung, Band II, publicierten Verzeichnis der Vögel Böhmens. Die neu geänderten Namen findet man in Reichenow's »System. Verzeichn. der Vü<'el Deutschland's« (Berlin, U Ein dem Untergange geweihter ornith. Schatz. 225 Sitta caesia M. et W. Parus ater L. Parus o-istatus L. Anihus arboreus Bechst. Motacilla sulphurea Bechst. Motacilla alba L. Cinclus aquaticus Bechst. Turdus pilaris L. Turdits musicus L. Turdus torquatus alpestris Br. Phyllopncuste trochilus Meyer. Regulus cristatus Ray. Sylvia atricapilla Lath. Lusciola rubecula K. et Bl. Lusciola erythaca Bp. Hirundo rustica L. Nucifraga caryocatactes Cuv. Corvus corone L. Fr in gi IIa. coelebs L. Passer domesticus Bp. Fringilla spinus L. Pyrrhula vulgaris Fall. Loxia curvirostra L. Columba oenas L. Bonasia sylvestris Brehm. Tetrao urogallus L. Querquedula circia Bp. Podiceps subcris latus ? Eio dem Unterganfire geweihter ornithologischei Schatz. Von Edward v. Czynk. Es war im Februar und März dieses Jahres, als ich, durch ein hartnäckiges Leiden gezwungen, in dem in jeder Hinsicht wunderbaren, in dem thermenreichen, walddurchwobenen Karls- bad weilte. Die Saison hatte noch nicht begonnen, und das fashionable Weltbad war zur gemüthlichen „Bürgerstadt" zu- sammengeschrumpft. Gelangweilt standen, gleichsam wie mit geschlossenen Augen, die zwischen Fels und Wald hineinge- klemmtcn drei und v4erstockhohen Häuser mit der langen Reihe grüner Jalusien. Noch lag Schnee und Eis auf den dichtbewal- deten Hängen, wenn auch die Strassen durch die der Tepel entsteigenden Dämpfe, welche der Überschuss des in den Fluss geleiteten heivSsen Sprudelwassers erzeugte, des weissen „Lein- tuches der Natur entbehrten". „Täglich kam der weisse Sclave," dorthin, „wo die heissen Wasser sprudeln, täglich ward er bleich und bleicher." hätte ich singen können, wenn ich auch nicht Mohamed heisse und nicht „von jenem Stamme Asra" bin, „welche sterben, wenn sie lieben," denn mir war wahrhaftig die Lust zum Singen und Lieben vergangen. Doch nein, die Liebe war noch da: eine grosse, unendliche liebe, welche mich, seit ich denken, seit ich sehen kann, gefangen hält; welche mich in allem Leid und Weh stets begleitet, mich in den trübsten 226 Ein dem Untergange gevveihler ornith. Schatz. Stunden meines Lebens aufgerichtet, mir neuen Lebensmuth und Hoffnung gab : die hehre keusche Liebe für die Natur. Sie loderte noch ebenso heiss in dem siechen Körper, als zu jener Zeit, wo ich pochend auf die von jugendauf in Wind und Wet- ter gestählte Gesundheit gelegentlich der Hahnenbalze auf dem blanken Schnee oder, wenn Nebel und Nacht mich auf der Gamspürsche überraschten, im nackten (restein übernachtete. Auch an jene Stelle war sie mir gefolgt, zu welcher Karl IV. der kranke Hirsch geführt, und wenn ich in der winter- lichen und doch so herrlichen Natur in Begleitung meiner düs- teren Gedanken das enge Tepel-Thal entlang spazieren gieng- oder mühselig die dem Gestein abgerungenen Pfade zum „Hir- schensprung," zur „Stephaniewarte," „Franz Josefs-Höhc"' tind anderen höher gelegenen, wunderbaren Aussichtspunkten mich emporarbeitete, da machte mich das herrliche Waldpanorama, das Leben und Treiben des winterlichen Forstes scheinbar ge- sund und verscheuchte die schwarzen Gedanken, welche sich dann abends in meinen vier Wänden gleich Furien wieder an mich herandrängten. War es am Morgen, wenn glitzernder Rauhreif an Baum und Strauch haftete oder später im März am Nachmittage, wenn laue Frühlingsluft mit dem sprossenden Gras mit verein- zelten Blütenkindern spielte und heller, lockender Sonnenschein durch die hohen Kiefern- und Buchenzweige blickte: es war immer schön, und unablässig schweifte der Blick über die herr- liche Landschaft, welche Menschenfleiss, Kunst und Natur zu einem Eldorado für das kranke Menschenkind geschaffen. War auch die Vogelwelt arm, war sie nur auf die Standvögel be- schränkt, so bot -sie doch auf Schritt und Tritt Anregung. Wie eigenthümlich berührte mich unser Vogelproletarier, der überall vorkommende, sich überall bemerkbar machende Spatz! Li Karlsbad ist er der „reinste-' Kaminfeger, so schwarz, so schmutzig russig ist der kecke Bursche. Mit Schreck und Ver- achtung würde ihn sein sauber gekleideter siebenbürgischer Vetter betrachten. Kohl-, Blau-. Tannen-, Sumpf- und Hauben- meisen tummelten sich zirpend auf den Kiefern, suchten zwischen der borkigen Rinde nach Kerfen, und hoch über „Pupps Grand- Hotel" scholl scharf von der bew^aldeten Lehne herab der helle Schrei des Schwarzspechtes oder im Gestrüpp zeterte eine Schwarzamsel, liess sich ein Fink vernehmen oder rutschte ein Ein dem Untergange geweihter ornith. Schatz. 227 Spechtmeisenpaar am glatten Buchenstamm hin und her, wäh- rend auf dem Fahrweg sich Goldammer tummelten, auf den Alleebäumen krächzend Rabenkrähen hockten und in die krystallhellen Pluthen die Bachamsel den gedrungenen Leib tauchte. Schwerfälligen Fluges strichen Nebelkrähen über das Thal, Bussarde zogen ihre Kreise und dort, wo sich der Wald verdichtet, wohin kaum der Fuss des Winterkurgastes hinge- langt, dort fand ich oft des Waldes Gazelle, das schmucke Reh, seltener den niedlichen Tetraonen. das Haselhuhn. So vergiengen meine Tage in „kurgemässem" Einerlei, bis mich ein Schreiben meines lieben Freundes von Tschusi aus meiner Lethargie riss und mich auf etwas aufmerksam machte, auf was ich ganz vergessen und was von nun an einen grossen Theil meiner Zeit in willkommener Weise in Anspruch nahm und meine schlummernde ornitholog'ische Thätigkeit wie- der wachrüttelte, mich in die Mysterien dieser schönen Wissen- schaft zeitweilig vertiefen machte. Es war die grosse Sammlung' des nun seit zehn Jahren verstorbenen Karlsbader J'^orstmeisters Wenzel Koch, auf welche meine Aufmerksamkeit gelenkt wurde. In seinem prächtigen vier Stock hohen Hause „Kosmos", welches wie alle Karlsbader Häuser nicht zum Selbstgebrauche, sondern zum Erwerbe, d. h. für Kurgäste erbaut wurde, hatte der alte Herr all' das zusammengetragen und bis zu seinem für die Ornithologie viel zu früh eingetretenen Ende treu und sorg- sam bewahrt, was ihm im Leben sein Um und Auf war. In den langen Gängen finden wir kapitale Geweihe und Gehörne, so- wie ausgestopfte Köpfe von Edel- und Damhirsch, Reh und Wildschwein. Die Wände der Wohnung schmücken, wenn auch nicht Originale unserer Jagdmaler, so doch von echtem Jäger- blut zeigende Jagdbilder in oft eigenthümliohen Rahmen, z. B. aus Birkenstämmen; Möbel aus Geweihen und Gehörnen, von denen besonders ein grosser aus Damschaufeln herg'estcllter Lehnstuhl deshalb hervorgehoben zu werden verdient, weil auf jeder einzelnen vSchaufel Scenen aus dem Leben des Dam- wildes in heller flachvertiefter Arbeit vorkommen, vervollständigen die Einrichtung". Die Bilder hatte ein Sträfling im Kerker ge- schnitzt, und als das letzte halb fertig war, da wurde er begnadig't. Den Glanzpunkt des .Sammeleifers des kündigten Jäg'ers und ()rnithologen bildet aber seine Vogelsammhmg. Die vielen, 228 Ein dem Untergange geweihter ornith. Schatz. theils selbst, tlieils durch andere- erlegten Vög-el präparierte Koeh selbst, und das l^'ehlende verschaffte er sich theils im Tauschwege, theils durch Ankauf, üas Hauptgewicht legte er darauf, die vollständige Ornis Böhmens zusammenzubringen, und dies ist ihm meiner Ansicht nach gelungen; denn ich dürfte kaum irre gehen, wenn ich behaupte, dass in Böhmen kaum, eine zweite vollständigere Privatsammlung existiert. Wie so manches nach unserem Tode anders wird, wie so mancher Kunst- schatz, welcher mit Bienenfleiss zusammengetragen, den Sammler ein Vermögen gekostet, nach seinem Tode entweder unter gleichgil- tige Erben vertheilt oder unter den Hammer gelangt, um nach allen Richtungen der Windrose verschleppt, der (3ffentlichkeit entzogen, oft dem Ruin entgegengeführt zu werden ; so ist es auch Koch's Sammlung ergangen. Zwar befindet sie sich noch immer im „Kosmos", zwar stehen die Repräsentanten der böhmischen Ornis noch immer mit statuenhafter Ruhe in ihren Schränken ; doch der Ehrenplatz, an welchem diese einst mit ihrem Inhalt den Beschauer entzückten, das Interesse des Ürnithologen in höchstem Grade her\orriefen, ist gewechselt, und tiefes Mitleid, ja Trauer erfasst den Naturhistoriker bei ihrem Anblicke. Im Souterrain sind die meisten Kästen untergebracht. Das feuchte Erdgeschoss hat dicken Schimmel auf Schnabel und Füssen erzeugt, die Drähte strotzen von Rost, und dicker Staub lagert auf dem zum Theil arg verblichenen Gefieder. Die „Grossen" der Sammlung, welche infolge ihrer Dimensionen keinen Raum in den Schränken fanden, die einheimischen Säugethiere, welche auf den Kästen standen, sind förmlich von Staub inkrustiert und wahre Zerrbilder ihres eigenen Ichs geworden, lioch oben im vierten Stock, hart unter dem Dache des Hauses, wo im Sommer eine Hitze wie unter den Bleidächern Venedig's herr- schen mag. dort haben weibliche Hände — o sancta simplicitas! — um ihnen das heimische Klima zu verschaffen, die Kinder der Tropen, die Exoten, hinaufgeschafft. Ja. frauer beschlich auch mich bei dem Anblick der oben und unten aufgehäuften ornithologischen Schätze, denn sie sind fast zum naturhistori- schen Trödel herabgesunken, sie .sind unrettbar dem Untergange geweiht, wenn nicht eine kundige Hand den arg beschmutzten Weizen von der Spreu scheidet und was noch zum retten ist, in letzter .Stunde dem Verderben entreisst. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, in berufenen Kreisen das Interesse für diese Dr. Eduard Albert Bielz. 229 Sammlung- wachzurufen; möge wenigstens ein Theil der Koch'- schen Sammlung wieder halbwegs ein wissenschaftliches „J3a- sein" fristen und noch manches Jahr beredtes Zeugnis vom Wissen und Sammeleifer dessen ablegen, der sie geschaffen und bis zu seinem Ende treu behütet hat! In sieben riesigen Kästen hat Koch lOoO Stück Vögel zusammengebracht. 13ass er hauptsächlich, ja ausschliesslich Ornithologe war, beweist der Umstand, dass er nur über 40 Säugethiere verfügte. Herr J. Talsky hat in den „Mittheilun- gen des Ornitholog. Vereines" in Wien (1887, p. 8, 4) eingehen- der über diese für Böhmen so wichtige Sammlung berichtet und die localen Seltenheiten derselben hervorgehoben, so dass ich es für überflüssig halte, selbe hier anzuführen, indem ich auf den Artikel des Genannten verweise. Bemerkt sei, dass so ziemlich alle Vögel der böhmischen Ornis vertreten sind und manche Seltenheit die Sammlung noch wertvoller macht, wes- halb ich nur nochmals wünschen würde, dass nicht nur wenig- stens der noch brauchbare Theil gerettet werde, sondern dass derselbe auch im Lande verbleibe. Dr. Eduard Albert Bielz. Ein Nachruf Von Johann v. Csatö. x\m 27. Mai 1898 verschied in seiner Geburtsstadt Nagy- Szeben (Hermannstadt) E. A. Bielz, einer der hervorragend- sten und thätigsten Naturforscher Siebenbürgens. Begeistert für die Natur und die Wissenschaften machte er es sich zur Aufgabe, sein engeres Vaterland „Siebenbürgen" in jeder Richtung zu durchforschen. Er erwarb sich über die geogra- phischen und naturwissenschafthchen Verhältnisse dieses Landes- theiles so genaue Kenntnisse wie kaum ein Zweiter, was seine weiter unten aufgezählten literarischen Leistungen beweisen. Bielz wurde am 4. Februar 1827 zu Nagy-Szeben (Her- mannstadt) geboren, wo sein Vater Michael Bielz, Besitzer und Begründer der ersten, 1821 in Siebenbürgen errichteten Stein- druckerei und Begründer des heute noch blühenden Sieben- bürgischen Vereins für Naturwissenschaften war. 230 Dr. Eduard Albert Biclz. Er erhielt seine Ausbildung' im evaiig. ( )bergymiiasium sfiner Geburtsstadt und der daselbst bestandenen juridischen J^'akultät (1846— 1r Adlerbussard bei uns in Osterreich zu den Raritäten gehört, ist wohl wahr; dessen ungeachtet habe ich selbst schon 8 Exemplare geschos- sen. So erlegte ich im September 1882 auf meinem Gute Morganshof bei Aufham am Attersee ein 6 und ein.Qundim October 1883 ebenfalls dort wieder ein 6- alle drei ausser- ordentlich schöne, .stattliche Exemplare, die ich meinem Freunde Baron Roth-Rostkof zum Geschenke gemacht habe, der .sie noch heute als Zierden seines Schlosses nächst Riga besitzt." V. Tschusi zu Schmidhoffen. Literatur. Berichte und Anzeigen. A. Branner. Bemerkungen über die Vögel der Krim. Odessa, 1898. 44 pp. (russisch). Vorliegende Schrift enthält sorgfältige Beobachtungen über 150 und einige Species der Avifauna der Krim, eine Sammlung, die vom Verfasser im Laufe des Jahres 1894 und theilweise 1896 zusammengebracht worden ist. Die Beobachtungen werden veröffentlicht, da sie, wenn auch nicht zu Ende geführt, durch die Übersiedlung des Verfassers nach Cherson einen Abschluss gefunden haben. Was die Einzelheiten der verdienstvollen Arbeit betrifft, so kann in einem Referat natürlicherweise nur weniges hervorgehoben werden; Literatur. 235 ich Iicschränke mich zu erwähnen, dass pag. 9 die Unterschiede zwischen Lanis (jelnstes und Larus ridibiindus in den Jugendstadien auseinander gesetzt werden und auf pag. 20 die Mittheilung gemacht wird, dass die schwarzen Halsfedern von Turtur coinnuui.'s Gr. der Krim nicht weisse, sondern hcU- blaugraue Spitzen haben. Ferner findet der Verfassei-, dass der Krim'sche grosse Buntspecht mehr »dem gewöhnlichen europäischen« gleicht, im Gegen- satz zu der Anschauung von A. Nikolskij (1891), nach welcher der genannte Specht in der i^ärbung sich dem kaukasischen P. -poehami nähert fpag. 33). Die Beobachtungen Dr. G. R a d d e ' s, welche seinerzeit von Herrn A. Nikolskij durchgehends angezweifelt wurden, werden vom Verfasser, was die Ornis der Ssiwaschgegend betrifft, bestätigt. Besondere Aufmerksamkeit hat der Verfasser den Staren zugewandt (pag. 36 f). Es erweist sich, dass sämmtliche Stare der Krim zu St. phorpui/roiiotus Sharpe gehören, während im Chcrssoner Kreise, wie auch im westlichen Theile des Odessaer Kreises nur St. nunzhieri vor- kommt. Der Dnjepr bildet die Grenze. Bezüglich des Haussperlings wird con- statiert, dass Exemplare aus der Krim mit solchen aus Chersson, Polen und Tomsk übereinstimmen. Das einzige Exemplar von MotaciUa melanope in der Sammlung des Verfassers hat eine Schwanzlänge von 10,4 cm. Die gleichfalls nur in einem Exemplar vorhandene liuticilla titii- gehört zur europäischen Form und nicht zur kaukasischen. Wir schliessen mit dem Wunsche, dass es dem Verfasser dennoch gelingen möge, seine Absicht auszuführen, die Orni- thologie der Krim im Laufe eines längeren Zeitraumes zu durchforschen. H. J o h a nse n. N. V. Ssomoi(\ Ornitho logische Fauna des Gouvernements Charkow. — Charkow, 1897. LX., 194 -f 680 Seiten (russisch). Ein stattlicher Band, die Ornis des Charkower Gouvernements behan- delnd, das Resultat 22-jährigen Beobachtcns und Saramelns, liegt vor uns. Das Werk besteht aus einem allgemeinen Theile von 194 Seiten und einem speciellen von 649 Seiten; den Schluss des Werkes bilden ein erster Anhang (p. 650 und 651), das alphabetische Verzeichnis der russischen Benennungen (p. 653 — 660), ferner ein zweiter Anhang (pag. 661 — 666), das alphabetische Verzeichnis der wissenschaftlichen Benennungen (pag. 667 — 679) und ein Ver- zeichnis der Errata. Das erste Capitel des allgemeinen Theils behandelt die ornithologische Localliteratur, die ornithologische Sammlung des zoologischen Museums der Charkower Universität und schildert den Verlauf der persönlichen Beschäftigung des Verfassers mit der Ornis des Charkower Gouvernements Das zweite Capitel enthält allgemeine Angaben über das Gouvernement, wo- bei Lage, Areal, Relief Geotektonik, Morphologie der Oberfläche, Bodenver- hältnisse, Hydrographie, Klima ausführlichst behandelt werden. Das dritte Ca- pitel bespricht die Flora, das vierte die Säugethiere, Reptilien und Amphi- bien des Gouvernements. Capitel 5 gibt eine Charakteristik der Avifauna des Gouvernements und zerfällt in a) Systematische Zusammensetzung, b) Einthei- lung der Vögel nach deren Lebensweise, Art des Vorkommens, Verbreitung innerhalb des Gouvernements, c) Eintheilung der Vögel nach deren Stationen, locale Gruppierungen der Brutvögel, d) Emtheilung der Vögel nach zoogeo- graphischen Zonen, nach deren geographischer Verbreitung überhaupt und Grenzen der Verbreitung einiger Arten im Gouvernement. 236 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. Der specielle Thcil behandelt die einzelnen Arten in systematischer Reihenfolge. Bei den Species sind Literaturangaben, Zugdaten, Masse, Beleg- stücke, biologische Beobachtungen, ijcMnerkensuerte Färbungserscheinungen etc. angeführt. Mit einer fortlaufenden Nummer sind Arten gekennzeichnet, deren Vorkommen absolut sicher ist. Species, deren Vorkommen nicht be- wiesen ist, über welche irrthümliche Angaben, hauplsächlich von Prof. Czcrnay herrührend, vorliegen, werden ohne Nummer an ihrer systematischen Stelle eingereiht und einer kritischen Beleuchtung imlerworfen. Gleichfalls ohne Nummer werden die nicht mehr im Gouvernement vorkommenden Tetraoni- den behandelt. Die Avifauna des Gouvernements Gharkow wird von 293 Spe- cies zusammengesetzt, von welchen die Arten Nr. 285-293 im zweiten An- hang besprochen werden. Indem wir den Verfasser zum Abschluss seines höchst verdicnstvoll'^n Werkes beglückwünschen, bedauern wir, dass der uns bemessene Raum nicht gestattet, zu den interessanten Einzelheiten des daran so reichen, voluminösen Werkes überzugchen, eines Werkes, das von fundamentaler Bedeutung für die Kenntnis der Avifauna des Charkower Gouvernements ist und als Vorbild für derartige Forschungen in anderen Gouvernements des weiten Reiches dienen möge. II. Johansen. »Aquila«. Zeitschrift für Ornithologie. Organ des »Ungar. Centralljureaus f. ornith. Beobachtungen«. V. Nr. 1-3. — Budapest 1898 Enthält: G. v. Almäsy: Ornithologische Recognoscicrung der rumäni- schen Dobrudscha m. Karte. (Vgl. Orn. Jahrbuch IX. ji. 161); Kleinere Mittheilungen, Institutsangelegenheiten, Personalia, Postscriptum. T. An den Herausgeber eingegangene Druckschriften. B. Plazek: Der krähende Steinrüthcl. (Sep. a.: Nat. \ Haus.« 4. 2 pp.) Vom Verf A. Bonomi: Una nuova sottospecie di Emhcrizci sdioeniclitti L,. o Migliario di Palude. (Sep. a. : »Avicula« II. 1898. 8. 4 pp.) Vom Verf. E. Oustalet: Ornis. Bulletin du Comite ornithologique international. IX. (1897/98). Paris, 1898. Vom Com. G. Kolthoff och L. A. Jägerskiöld: Nordens Fäglar. — Stockholm, (F. >S: G. Beyer's Büktörlagsaktiebolag), 1895 — 1898. 4. 1 — 17 Lief Vom Verl. H. Meerwar th: Beobachtungen über Verfjirbung (ohne Mauser) der Schwanz- federn brasilianischer Raubvögel nebst einem Beitrag zur Phylogenese der Raubvogelzeichnung. (Sep. a. : Zool. Jahrb.,« Abth. f Syst. etc. XI. 1898, p. 65—88 m. Taf 8—10.) Vom Verf R. Biedermann: Die Rauln'ögel des Fürstenthums Lübeck und nächster Umgebung. (Sep. a. : Orn. Monatsb,. VI. 1898, p. 121 — 130, 159-163.) Vom Verf Verariiw. rledacteur, Her&u.Siicber und Verleiier : Victor Riltpr von Tschusi zu Scliiuidlioflfpn, HaUeiii. Druck von Ifjnsiz Hartwic in Freiuleiilhal lü.sicrr. Sdilcsioni Kinlicniilatz lU. Index, R. Acanthis cannabina '20, 48, 131. ,, flavirostris 1?A. holboelli 33. linaria 20, 33, 132. ,, linaria exilipes 182. ,, rufescens 21. Accenlor collaris 16. ,, modularis 16. Accipiter nisus 11, 40, 51, 141, 224. Acredula caudata 17, 48, 127. ,, ro.sea 127. Acrocephalu'^ agricolus 78. arundinaceus 47, 126. ,, durnetorum 186. palustris 27, 47, 126. ,, phragmitis 73. ,, schoenobaenus 47,126. streperus 28, 126. turdoides 73. Actitis hypoleucus 148. Aegialitis curonicus 150. hiaticula 150. Aegiaiites minor 73. Aegithalus pendulinus 74. vagans 169. Alauda arvensis 20, 29, 48, 73, 128, 177. ,, calandra 162. cantarella 177. Alcedo ispida 50, 136, 200 224. ,, ,, bengalensis 189. Ampelis garrulus 49, 135, 184. Anas boscas 23, 44, 54, 64, 76, 152, 158, 194, 217. ,, fera domestica 76. X Cairina moschata 76 clypcata 54, 64, 1.52. crecca 23, 43, 54, 64, 152 194. acuta 54, 64, 152, 194. mollissima 120. penelopc 54, 152. tjuerquedula 43, 54, 152, 194. rutila 194. strcpera 54 Anser albifrons 54. anser 23, 54, 151. Anser segetum 54, 66, 150, 210. Anthus arboreus 225. ,, campestris 30, 73. pratensis 30, 48, 129. ,, spipoletta 19. trivialis 19, 48, 129, 185. Apus apus 12, 38, 50, 135, 189. Aquila clanga 70, 211. chrysactus 11, 70. fulva 11, 61, 204, 208, 210. maculata 140. melanaetus 209. naevia 61, 70. pomarina 65, 204. Archibuteo lagopus 11, 51, 140. pallidus, 191. Ardea alba 159, 215. cinerea 22, 52, 144. ,, minuta 52, 63. ,, purpurea 70. Ardetta minuta 144. Arenaria interpres 53. Asio accipitrinus 12, 39, 50, 138, 192. „ otus 12, 40, 50, 138. Astur nisus 51. palumbarius 11, 141, 212. Athene noctua 222, 224. Bonasa canescens 193. ,, sylvestris 225. Bombycilla garrula 16. Botaurus minuta 73. stellaris 42, 52, 73, 144, 215. Branta bernicla 54. Bubo bubo 12, 191, 195, 199, 213. maximus 61. sibiricus 191. Budytes aralensis 98, 100. atricapillus 90. borealis 90, 94. brevicaudatus 88. campestris 103, 105. cinereicapillus 94. cinereucapillus 90, 91. feldeggii 92. 238 Index Budytes Hava melanocephala 90. „ Havescens 85, 86. rtavus 30, 48, 88, 96, 162 186. ,, fiavus taivanus 100. ,, kalcniczenkii 100. ,, Icucüstriatus 85, 86. ,, melanoccphalus 98, 100. ,, ,, viridis 92. ,, melanocervix 98. ,, melanogriseus 98, 100. ,, melanotis 105. ,, nci^lectus 103. ,, nigricapillus 98. paradoxa 98, 99. rayi 103, 105. ,, taivanu.s 105. viridi.s 90. Buteo buteo 11, 51, 141. 205, 217. ,, ,, desertorum 218. ,, cinereus 224. ferox 234 Caccabis saxatilis 210. Calcarius lapponicus 180. nivalis 32, 48, 129, 180. Calidris arenaria 63. Caprimulgus europaeus 12, 50, 135 Carbu cormoranus 70. Carduelis albigalaris t)2. ,, caniceps 183. carduelis20, 33,48, 131. ,, major 182. Carine noctua 12, 39, 50, 137, 212. ,, passerina 12. Certhia familiaris 15, 48, 128. 183, 222, 224. ,, scandulaca 183. Charadrius curonicu? 194. inorinellus 194. liluvialis 43, 53. 150, 159. ,, .squatarola 53, 63. Chaulelasmus streperus 158. Chelidon urbica 135. Chelidonaria urbica 37, 49, 184. Chloris chlüris 33, 49. 132. Chirysomitris spinus 20, 48, 131. Ciconia alba 65. ciconia 22, 42, 52, 144, 216. nigra 52, 65, 70, 145. Cinclus aquaticus 17, 122, 223. ,, sei)tentrionalis 47. Circactus gallicus 75, 205. Circus aeruginosus 40, 51, 73, 138, 191. cyaneus 51, 138. macrurus 191, 195, 212. ,, pallidus 156. pygargus 40, 51, 138, 212. Citrinella alpina 62. Clangula glauciun 153. Clivicula riparia 50, 6 , 135. ,, rupestiis 61. Coccothraustcscüccothraustes 21, 34, 49. Colaeus monedula, 14, 34, 49, 133, 178, 206. Columba oenas 2I, 52, 143, 206, 225. palumbüs 21, 42, 51, 143. turtur 21. Colymbus arcticus 55, 155, 198. ,, cristalus 4 4, 55. ,, fluviatilis 55 ,, griseigena 55. ,, nigricollis 217. ,, rubiicullii 64. septcntrionalis 198. Comatibis eremila 157. Coracias garrula 13, 73, 136. Corvus corax -14, 49, 177. cornixM. 36,49,134,177,206. coronc 14, 49, 134, 178, 224 225. ,, davuiicus 178. ,, frugilegus 14, 34, 49, 73, 134, 178. monedula 71, 199. Cotyle riparia 74. Coturnix coturnix 22, 41, 51, 142, 193. Crex crex 23, 42, 52, 146, 193. Cuculus canorus 13, 39, 50, 137, 188, 224. intermedius 188 Cyanecula caerulecula 62, 73,74,187. ,, cyanecula 19, 62. ,, leucocyanea 73. Cyanistes cyaneus 73. Cygnus cygnus 54, 150. minor 54, 209. musicus 66, 194, 208. ,, olor 54. Cypselus apus 73. ,, pacificus 189. D. Dendrojjicus leuconotus cirris 189. major 15, 38, 50, 136. ,, ,, cissa 189. minor 15, 38, 50, 136. pipra 189. medius 50, 136. Dryocopus martius 15, 136, 189. Emberiza aureola 73, 181. calandra 32, 48, 129. Index. 239 Emberiza caesia 76 „ cia 62. citrinella 20,31, 48,70, 129, 181. ,i hortulana 30, 48, 73. „ intermedia 161. ,, leucocephala 73, 181. ,, pyrrhuloides 161. rustica 160, 180, 182. schoeniclus 20, 48, 73, 129, 161, 180, 236. tschusii 161. Erithacus caerulccula 159. ,, cyaneculus 46, 159. ,, cyaneculus cyaneculus 25. ,, leucocyanea 124. ,, luscinia 46, 124. ,, philomela 124. ,, phoenicurus 47. rubeculus 19, 25,47, 124, 199. ,, suecicus 124, 159. titis 47. Eudromias morinellus 150. P. Falcinellus igneus 63. Falcu aesalon 50, 61, 70, 139, 205. cenchris 5(-> 120, 122, 190. ,, naumanni 122. ,, peregrinus 40,51, 70. 140, 195, 217. ,, sacer 74. subbuteo 11, 50, 139. tinnunculus 10, 40, 51, 190. ,, vespertinus 11, 190. Fringilla coelebs 20, 33, 49, 65, 73, 132, 225. montifringilla 20, 33, 49, 132, 182. ,, nivalis 71. ,, spinus 225. Fulica atra 23, 52, 145, 193, 207. Fuligula clangula 23, 44, 54, 64. ,, cristata 55, ,, ferina 44, 54. ,, fuligula 154. ,, hyemalis 54, 196. ,, marila 55, 154. nyroca 54, 154. G. Galerida arborea 29, 48, 128. cristata 20, 29, 48, 62, 128. Gallinago gallinago23, 42, 53, 63, 65, 147 160, 193. gallinula 53, 65, 147. Gallinago major 53, 76, 193, 196. ,, megala 193. Gallinula chloropus 52, 146. ,, minuta 70. Garrulus brandti 179. glandarins 14, 35, 49, 133. Gecinus canus 136. ,, viridis 136 Gennaja feldeggi 159. Glareola melanoptera 73. Grus cinerea 120. grus 52, 146, 192. leucachen 120. leucogeranus 74, 120. viridirostris 120. virgo 120, 192 Gypaetus barbatus 10. Gyps fulvus 9, 61, 142, 203, 210. Haematopus ostrilegus 43, 54, 66, 70, 194. Haliaetus albicilla 51, 204. Hirundo rustica 13, 37, 50, 135, 162, 184, 213, 225. urbica 13, 162. Hydrochelidon leucoptera 162. ,, nigra 55. Hypolais philomela 27, 47, 126. I. Ibis falcinellus 70. Iduna caligata 73. Jynx torquilla 15, 50, 73, 137, 189. Lagopus albus 73. mutus 22. Lanius collurio 16, 36, 49, 135, 185, exubitpr 16, 36, 49, 134. ,, homeyeri 184. minor 73, 134. ,, rufus 159. Senator 36, 49, 134. Larus argentatus 44, 55, 64, 217. ,, canus 55, 73. ,, fuscus 66, 121, ,, gelastes 235. ,, marinus 55. ,, melanocephalus 71, 208. minutus 159. 240 Index. Larus ridibundus 24, 44, 55, 64, 154, 194, 233, 2:-!5. Lestris buffoni 155, „ ciepidatus 155. ,, longicauda 155. „ parasitica 155. l)omarina 155. Limosa aegocephala 53. rufa 63, 193. Lücustella fluviatilis 27, 74, 159. ,, luscinioides 159. ,, naevia 159. Loxia bifasciata 181. curvirostra 21, 48, 130. ,, minor 181. Lusciola erythaca 225. ,, ruJDecuIa 223. Luscinia philomela 187. Lusciniola melanonogon 159. Machetes pugnax 63. Mergulus alle 56. Mergus albellus 55, 64, 154, 194. ,, merganser 23, 55, 64, 70, 154, 497. ,, serrator 55, 70, 76, 197. Merops apiaster l.'iö, 189. Merula merula 126. torquata alpestris 62. Milvus ater 191. ,, melanotis 191. ,, migran.s 59, 11,".. 114, 158. milvus 10, 51. ,, regalis 113, 1 14. Monticola saxatilis 59, 70, 125. Montifringilla nivalis 20. Motacilla alba 19, 30, 48, 65, 126, 186, 199, 225. ,, atricapilla 98. ,, beema 73. ,, boarula 19. boreali.s 83, 89, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 100, 102, 112. ,, cinereicapilla87,91, 92. 93, 94, 95, 96, 97, 102. brevicaudatus 88. campestris 95, 103, 105, 109, 111, 112. rayi 103. cinereocapilla 91, 92, 96. citreola 70, 185. teldeggii 83, 87, 91, 95, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 108, 112. Motacilla feUleggii paraduxa 83, 87, 99, 101, 102, 103. ,, Hava anglica 103. „ 73, 85, 86, 88, 89, 90, 91, 93, 95, 97, 99, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 186. „ ,, beema 73, 86, 87, 88, 89, 95, 111. ,, borealis 89, 111. ,, ,, campestris 104. ,, ,, cinereicapilla 91, 111. ,, ,, cinereocapilla 100. ,, dalmatica 91, 98. ,, ,, fluvifrons 104. ,, ,, Havicapilla 104. ,, ,, kaleniczenkii 99. ,, ,, melanocephala 90, 97, 99, 102, 111, 112. ,, ,, layi 104 ,, taivana 105, 110, 111. tiaveola 103, 105. ,, kaleniczenkic 98, 99. ,, melanocephala 90, 91, 101, 103. ,, ,, parado.xa 111. xanthophrys 111. ,, melaocervix 100. „ mclanope 129, 185, 235. ,, neglecta 85. ,, nigricai)illa 90. parado.xa 112. liersonata 185, 186. rayi 103. ,, sulphurur 161, 225. taivana 107, 108, 109, 111. viridis 89, 91. ,, .xanthophrys 103, 112. Muscicapa albicollis 70. atricapilla 49. cüllaris 16, 37, 135, 196. grisola 16. 37, 49, 135, 185. parva 3, 16, 219. Nucifraga carvocatactes 14, 49, 224 225. ,, caryocatactes macrorhyncha 133, 179, 213. Numenius arcuatus 42, 53, 148, 207. ,, phaeopus 53, 196. Nyctala tengmalmi 12, 50, 212. Nyctea scandiaca 50, 77, 205. ulula 39, 212. doliata 192. Index. 241 Nycticorax griseus 70. „ nycticorax 22, 42, 52, 60, 144, 216. Nyroca africana 76. Oedemia ni^ra 55. Oedicnemus crepitans 30, 159. oedicnemus 22, 149. Oriolus üriolus 13, 35, 49, 133, 185. Ortvgometra parva 23, 63, 146. porzana 23. 42, 52, 146. Otis tarda 52. tetrax 63, 206, 208, 216. Otocorys alpestris 48. Pandion haliaetus 40, 51, 70,140,204. Panurus biarmicus 122. Parus accedens 168, 172, 173. alpestris 171, 174. ,, assimilis 172, 1 73. ater 17, 48, 225. ,, baicalensis 173, 174. ,, borealis 168, 173, 174. ,, ,, baicalensis 176. ,, ,, borealis 176. caeruleus 17, 29, 48, 127. ,, cinereus communis 168. colletti 174. ,, communis communis 128, 168, 170, 175. ,, ,, dresseri 175. ,, ,, meridionalis 175. ,, ,, stagnatilis 175. ,, ,, subpaiustris 175. „ cristatus 17, 48, 127, 225. ,, dresseri 169. ,, longirostris 169. ,, macrurus 173. ,, major 17, 29, 48, 128. ,, meridionalis 165, 170, 171. ,, montanus 168, 171, .173. ,, ,, accedens 176. ,, ,, assimilis 176 ,, ,, montanus 61, 176. ,, ,, murinusl72,l73,176. ,, ,, salicarius 176. ,, palustris 17, 48, 163, 168. ,, palustris longirostris 169. ,, ,, subpaiustris 170. salicarius 164, 165, 168, 172, 173. ,, stagnatilis 170. ,, subpaiustris 170. Passer domesticus 20,34, 49,70,133, 199, 206, 225. Passer griseigularis 75. montanus 20, 34, 49, 132. Pastor roseus 70, 133. Pelecanus crispus 121. onocrotalus 72, 208, 219. Perdix cinerea 70. perdix 22, 41, 51, 142, 207- robusta 193. ,, saxatilis 22. Perisoreus infaustus 179. Sibiriens 179. Pernis apivorus 51, 141, 224. Phalacrocorax carbo 55, 64, 121. Phalaropus hyperboreus 149. ,, lobatus 53. Phasianus colchicus 41, 51, 143. Phyllopneuste trochilus 225. Phylloscopus lionellii 18, 62. midderdorffi 2. ;, nitidus 2, 6. ,, plumbeitarsus 2. rufus 18, 27, 47, 126. ,, sibilator 47, 126. tristis 73, 187. trochilus 3, 4, 18, 27, 47, 126, 223. ,, ,, septentrionalis 186. ,, vindanus 1, 3, 6. Pica caudata 70. „ pica 14, 35, 49, 133. ,, ,, leucoptera 178. Picoides tridactylus 70. Picus canus 116, 189. leuconotus 70, 73. major 70. m.artius 224. poelzami 235. tridactylus 70, viridicanus 15, 38. viridis 15, 38, 50, 116. Pinicola enucleator 182. ,, erythrinus 182. Platalea leucerodia 52, 159. Plegadis falcinellus 52. Podiceps cristatus 24, 155. fluviatilis 24, 155. griseigena 155. minor 197. nigricoliis 155. rubricoUis 224. subcristatus 225. Podoces panderi 166. Pratincola rubetra 19, 26, 47, 124. rubicola 25, 62, 121, 124. indica 187. ,, ,, maura 187. Puffinus kuhli 158. 242 Index. Pynhocorax alpinus 180. Pyrrhücorax graculus 14, 180. pyrrhocorax 13. Pyrrhula coccinea 182. europaea 21, 131. pyrrhula 48. vulgaris 225. Querquedula circia 225. " ,, crecca, 76. ,, fulvigula '76. Rallus aquaticus 22, 52, 65, 146. Recurvirostra avocetta 53, 73. Regulus cristatus 186, 225. ignicapillus 47, 126. rcgulus 17, 27, 47, 126. Reguloides supcrciliosus 187. Rissa tridactyla 24, 55. Ruticilla phoenicura 18, 124, 187. titis 18, 25, 121, 124, 235. S. Saxicola amphileuca 200. aurita 200, 201. isabellina 188. melanoleuca 200, 201. moriü 73, 187, 188. oenanthe 1 9, 26, 47, 125, 187. Scolopax rusticula 23, 53, 147, 193, 216, 218. Scops scops 199. Serinus serinus 32, 121, 131. Sitta caesia 15, 128, 222, 225. ,, ,, caesia 48. ,, uralensi.s 48, 186. Somateria mollissima 64, 72, 154, 158, 208. ,, spectabilis 158. Stercorarius longicauda 24. ,, parasiticus 55. ,, pomatorhinus44,55,121. Sterna fluviatilis 73, 154. hirundo 24. 55, 194. ,, minuta 121, 154. Strix rtammea 12, 39, 50, 138. Sturnus menzbieri 235. phori)hyronotu.s 235. vulgaris 13, 34, 49, 61, 133. intermedius 75. menzbieri 180. soi>hiae 75. Svlvia atricapilla 18, 28, 47, 127, 223, 225. Sylvia cinerea fuscipilea 187. curruca 18, 28, 47, 127. hürtensis 18, 28, 73. „ nisoria 48, 127. ,, Simplex 48. Sylvia 18, 28, 47, 127. Syrnium aluco 12, 50, 137, 224. ,, lapponicum 191. uralense 73, 137, 192, 212. Syrrhaptes i)aratloxus 143. Tadorna cornuta 73. ,, tadorna 54. Tetrao bonasia 22, 70, 142, 213, 219. lagopus 62 tetrix 21,51, 70, 142, 193, 206, 213. ,, ,, >< phasianus 207. ,, >: urogallus 21,62,207, 213, 219. unigallus 70, 193, 199, 207, 213, 225. Thalasscus casiiius 76. Tichodroma muraria 15. Tinnunculus alaudarius 224. tinnunculus 139. Totanus calidris 53, 73, 148. tuscus 23, 148. ,. glarcola 53. ,, glottis 63. ,, hvpoleucus 23. littoreus 53, 149. ,. ochropus 23, 66, 149. pugnax 53, 148. Tringa alpina 53, 63, 65, 149, 193. minuta 53, 149, 193. ,, subarcuata 160. ,, temmincki 53, 63. Troglodytes europaeus 224. troglodytes 17, 28, 48,127 Turdus atrigularis 120, 188. ,, cyanus 120. dubius 120, iliacus 47, 120, 125. mcrula 18, 27, 47, 120. musicus 18, 47,120, 125, 188, 225. ,, naumanni 120. ,, übscurus 120. pilaris 18, 26, 47, 59, 62, 120, 125, 188, 225. rutkollis 120. saxatilis 120. sibiricus 120. Index. 243 Turdus torquatus 120, alpestris 18, 223,225. n ,, torquatus 47. varius 120, 160. viscivorus 18,26,47,120,160. Turtur auritus 73, 74. ,, communis 235. ferrago 73, 74, 1Q3. turtur 21, 41, 51. 143. Upupa epoi:rs 16, 38, 136, 190. Uragus sibiricus 183. Urinator arcticus 56, 217. glacialis 208. se|)tentrionaiis 56, 64, 217. V. Vanellus gregarius 73. vanellus 22, 43, 53, 149, 194. Vultur monachus 118, 119, 203, 210. Beilage zum »Ornithol. Jahrb.« IX. 1898, Heft 6 (Nov.— Dec.) Tetrao tetrix tschusii subsp. nov, Vorläufige Mittheilung von H. Johansen. Dem g-ewöhnlichen Birkwilde mit blauem Metallglanze der (^ (5 sehr ähnlich, sich aber von ihm durch das Auftreten von weisser Farbe an der Rasis sämmtlicher Steuerfedern bei beiden Geschlechtern unterscheidend. Die weisse Färbung- tritt sowohl auf den Aussen-, als auch auf den Innenfahnen auf und kann eine Ausdehnung bis zu 5 cm erreichen. Fundort: Umgegend von Tomsk (Westsibirien). Im Herbste 1898 in mehreren Exmplaren beiderlei Geschlechtes erlegt. Hier auch durch zahlreiche Uebergänge mit dem gewöhnlichen west- lichen Tetrao tetrix L. verbunden. Ausführliche Beschreibung folgt später in diesem Journale. Tomsk, 11/23. November 1898. m ORGAN für das pakearktische gaiineiigebiet . Herausgegeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, ruberer Präsident cl. „Com, f ornith. Beob -Stat in Oesterr. -Ungarn," Ehrenmitgl. d „Ornith. Ver." in Wien ti. d. „Ungar, ornith. Centrale" in Budapest, ausferord. u. correspoud. Mitgl. d „Deutsch. Ver. z. Schutze d.A''ogelw." in Halle ajS., d!aturf.-GesellBch d. Osterlandes," Coiresp Memb. of the „Amer. Ornithol. Union" in New-York, Mitgl. d „Allgem. deutsch, ornith. Gesellsch." in Berlin, etc. IX. Jahrgang. Heft 1. — Januar — Februar 1898. Das „Ornithologische Jahrbuch" bezweckt ausschliesslicli die Pflege der palaearktischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2 '/,, Druck- bogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafebi erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 ü. Ö.W.), to das Ausland 10 Mk. = 12.50 Frcs. = 10 sh. = 4.50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) ^= 6 Mk. (nur direct). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Räume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Znsendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Villa Tännen- hof bei Hallein, Salzb., zu adressieren. Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13 Verlag dts Herausgebers. ^;^v^. (ts,^^ Wir ersuchen, die noch mehrfach ausständigen Abonnements ehestens begleichen zu icollen und machen darauf aufmerksam, dass selbe längstens nach Empfang des 1. Heftes zu erlegen sind. In mcinfMii Verlag"e erscheint: S) 11 tn Sl fl fl Naturgeschichte der Vögel dUllldUll^ Mitteleuropas. Xeu bearbeitet von Prof. Dr. R. B/asius und Prof. Dr. W. Blasius in Braunschweig-, Dr. R. Biiri in Bern, Stefan Cherncl von Chernelhdza in Yelencze i Ungarn), Dr Ciirt Floericke in Klein-Linde, Dr. ^i. Gir fanner in St. Gallen. Prof. A. Goering in Leipzig, F. Grabo7vsky in Braunschweig. E. Hartcrt in Tring (England), Dr. F. Helm in Chemnitz, Dr Carl R. Hennicke in Gera, ^. G. Keulemans in Southend on Sea (Eng'land), O. Kleinschuiidt in Nierstein, Dr. O. Koepcrt in Altenburg. Direktor Dr. P. LeverküJrn in Sofia, Oscar von Löwss of Mcnar in Wenden (Livland), E. de Macs in Bonn. Prof. Dr. \V. MarsJiall in Leipzig, P. Müller- Kämpf in Ahrenshoop i. M., Jos. vaji Plcyel in Wien, Dr. J-. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), Othniar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rcy in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohwedcr in Husum. Oberförster O. v. RicsentJial in Charlottenburg, Prof. I )r. (). Taschcnberg in Halle a. S., J. Thicnemann in Leipzig, ]^ictor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen in Villa Tännenhof bei Hallein, Reg.- und Forstrat Jacobi von Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 Eoliolieferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und .3 — 4 Bogen Text. SubskHptionspi^eis pro Lieferung 1 M. Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein ganzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Universalwerk ZU einem wirklich wohlfeilen Jedem erschwinglichen f reise dem litterarischen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen Ausführung aus technischen Gründen bis zur Stunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden vergeblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavau.sgabe (13 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 gekostet und antiquarisch nie unter M. 400 — 480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesi'm Wege mehr oder weniger Gemeingut werden wird. Dieses zu effeiehen ist mein Zoueek. Fr. Eugen Köhler in Gepa-Untermhaus. Eiidi October d. J. begab ich mich nach Abessiitieii, wo ich bis April Jioniiiun'dcn "Jahres zu verweilen ge- denke, um Nafuralieu. Sätiet* Art^ ferner Geweihe und Gehörne, soivic Särnereioi und Knolle n gewächse zu sammeln. Alle Objecie werdni genau determi7iiert und. uiil Datum- 7fnd Fiind ort- Angabe versehen. Für tadellose Präparierung ilberneliiiw ich volle Garantie. Specielle Au/träge. 7vic solche bezüglich AbnaJnne ganzer Sammlungen , erbitte ich mir nach NiSkSSStUSäf posie restantOm Gm Schratlei*, Naturaliste & Preparateur. Pt^äpat^ation aller Arten Reptilien, Amphibien und Fische in jeder gewünschten Aufstellung, einfach oder decorativ, mit Sommer- oder Winterlandschaft. 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Vvr rioe\crli basta inviarc il proprio indirizzo, anche per mezzo di im biglietto da visita all' ammini.strazione, in Siena, via di Cittä n. 14. Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 2.5 Abzüge zu 2 Seiten fl. — '70. m. separ. Titel fl. 1-70 u. separ. Umschlag fl. 3-20 50 „ ,, 2 „ „ 1-20, „ „ „ ,, 2-20 „ „ „ ., 3-70 25 „ „ 4 ,, „ 1-70, „ „ ,, ,, 2-70 „ ,. ,. ., 4-70 50 „ „ 4 „ „ 2-20, ., „ ., .. 4'20 „ ,, „ „ 5-20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je 30 kr. Bei Bestellungen, welche an die unterzeichnete Buchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich eines separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufügen. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13. Verantw. Redacteur, Herausgeber und Verleger : Victor Eitter von Tschusi zu Schniidhoffen. Hallein Druck von Ignaz Hartwig, Freudenthal, Kirchenplatz 13. ORGAN für das pakearMisehe f aiinengebiet. Herausgegeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, ruberer Präsident d. „Com. f ornjth. Beob -Stat. in Oesterr. -Ungarn," Ehrenmitsl. d „Ornith. Ver." in AjVien u. d, „Ungar, ornith. Centrale'' in Budapest, ausserord: u, correspond. Mitgl. d „Deutsch.Ver. z. Schutze d.Vogelw." in Ilalie a|S., der„Naturf.-(-iesellsch. d, Osterlandes," Corresp Memb. of the „Amer. Ornithol. Union" in New-York. Mitgl. d. „Allgem. deutsch, ornith. Gesellsch." in Berlin, etc IX. Jahrgang. Heft 2. — März— April 1898. Bas „Ornithologische Jahrbuch" iDezweckt ausschliesslich die Mege der palaeärktischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2 '4 Druck- bogen, Lex. 8. Eine Yermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafebi erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 fl. ö.W.), für das Ausland 10Mk.= 12.50 Frcs. = 10 sh. = 4.50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) = 6 Mk. (nur dir e et). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Räume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Tereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Yilla Tanne n- hof bei Hallein, Salzb., zu adressieren. Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13 Verlag des Herausgebers. &5 Uvjf^ Wir ersuchen^ die noch mehrfach ausständigen Abonnements ehestens begleichen zu iroUen und. machen darauf aufmerksam, dass selbe längstens nach Empfang des 1. Heftes zu erlegen sind. K In meinem Verlage erscheint: S) 11 m ^ fl fl Naturgeschichte der Vögel dUllldllU^ Mitteleuropas Neu bearbeitet von Prof. Dr. A'. Blasiiis und Prof. Dr. IV. Bhisius in Braunschweig, Dr. R. Buri in Bern. Stefan ClurncI von Chtrnelhdza in \'elencze (Ungarn). Dr. Cnri Flocnckc in Kknn-Linde. Dr. xi. Girtanner in St. Gallen. Prof. A. Goeriitg in Leipzig, F. Grabowsky in Braunst Inveig. E. Hartcrf in Tring (Engiand), Dr. F. Helm in Chemnitz. Dr Carl R. Hcnnicke in Gera, J. G. Keulemans in Southend on Sea (England). O. Kleinschmidt in Nierstein, Dr. O. Koepert in Altenburg, IJirc-ktor Dr. P. Leverknlm in Sofia, Oscar i'oii Löwi.s of Menar in Wenden (Livland), E. de Maes in Bonn. Prof. Dr. M\ Marshall in Leipzig-, R. Müller-Kämpff in Ahrenshoop i. IM., ^^.s". von Plexel in Wien. Dr. J. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), OfJnnar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rex in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohweder in Husum, Oberförster O. v. Riese jitl/al in Charlottenburg, Prof. Dr. O. Tasehenberg in Halle a. S., J. Thienemann in Leipzig, Jl'etor Ritter von Tschusi zu ScJiniidlioffen in Villa Tännenhof bei Hallein. Reg.- und For.strat Jacobivon Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 Foliolieferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und 3 — 4 Bogen Text. Subskriptionspreis pro Lieferung 1 M. Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein g-anzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Uni versa! werk ZU einem wirklich wohlfeilen Jedem erschwinglichen f reise dem litterari.schen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen Ausführung aus technischen Gründen bis zur vStunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden vergeblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavausgabe (13 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 gekostet und antiquarisch nie unter M. 400 — 480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesem Wege mehr oder weniger Gemeingut werden wird. Dieses zu eippeiehen ist mein Zixieek. Fr. Eugen Köhler in ßßra-Uaiißrmhaus. SaiDDielieise Dacli Atessinieo. Ende Octobcr d. J. begab ichviich nach Abessinien, 7Ü0 ich bis April kormnenden Jahres zu verweilen ge- denke, um Naturalien SkUei* Ant, ferner Geweihe und Gehörne, sowie Sämereien und Knollengewächse zu sammeln. Alle Objecte werden genau determiniert und mit Datum- und Fundort-Angabe versehen. Für tadellose Präparierung übernehme ich volle Garantie. Speciclle Aufträge, wie solche bezüglich Abnahme ganzer Sammlungen, erbitte ich mir nach Ms^SSSäUSäf poste resianiom Gm Schradei*, Naturaliste & Preparateur. Naturgeschichte der Vögel Europas. Von Med. Dr. ANTON FRITSCH. Dieses Werk ist das zugänglieiiste und billigste Hilfsmittel zur Bestimmung und zum Studium der Vögel Europas. Dasselbe enthält auf 61 Tafein 680 Abbildun- gen der sämmtliehen Vögel Europas in ihren verschiedenen Fafbenkleidern. Die- selben sind in lithographischem Farbendrucke hergestellt, welcher nicht nur den sorgfältig mit Wasserfarben eolorierten Abbildungen gleichkommt, sondern dieselben durch Gleichheit der Exemplare und durch Dauerhaftigkeit übertrifft. Der Text ist in Octav 506 Seiten stark und enthält ausser Synonymik und einer kurzen Beschrei- bung der Arten auch Angaben über Vaterland, Nahrung. Lebensweise und allen Wissenswerte in kurzer Darstellung. In Commission bei F. TEMSKY in Prag. Preis ungebunden in Mappe fl. 72*— in Prachteinband fl. 83'— ' # Probetafel gratis. • — — Lehranstalten, weichesieh directan den Verfasser (Prag, BrenntegasseäS) wenden, wird eine ansehnliche Preiserniedrigung und auch bequeme Zahlungsraten gestattet' Preisgekrönt mit 14 Medaillen. Laboratorium und Naturalien-Hanillung von S. Cav. Brogi, Siena — (Ital.) — — — Kauf und Verkauf, Tauseh und Präparation von Thieren, Pflanzen, Mineralien, Fossilen, sowie aller Sammel-, Präparations- und Conservierungs-Utensilien. Inhalt des 2 Heftes. H. Precht: Verzeichnis der im Gebiete der Wümme (Hannover) vor- kommenden Zug- und Standvögel ...... Frhr. v. Besserer: Ornithologisches aus Bayern .... Rud. V. Tschusi zu Schmidhoffen: Ornithologisches aus Vorarl berg ............ O. J. Luzecki: Ornithologisches aus Bosnien und der Bukowina . Curt Loos: Vertilgung forstschädlicher Insecten durch Vögel J. Talsky: P. Rudolf Kaspar Vict. V. Tschusi zu Schmidhoffen: Kleine Notizen Literatur (Berichte und Anzeigen) An den Herausgeber eingegangene Druckschriften Nachrichten 45 56 fiO 65 67 68 70 73 77 80 Kein Eiitomologp, kein Naturalienhändler, Sainmler und Liebhaber, kein Samm- lungs- und Mueeumvorstand kann heutzutage (IX Jahrgang.) entbehren, denn es ist jetzt unbestritten die billif^ste, gediee;enste, zuverlässigste und reichhaltisste aller naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften, welche besonders den Handel, Kauf, Verkauf und Tausch in bester Weise unterstützt und vermittelt. Inserate haben denkbar besten Erfolg. Monatlich 2 Nummern je 16^24 Seiten stark. Leser in allen Erdtheilen ; nach Brasilien allein gehen 18 Exemplare. Vereinsblatt zweier Welt- und vieler LocaWereiiie. Jeder sollte sich die bezüglichen Drucksachen senden lassen, und versenden wir zur Orien- tierung franco für 70 Pf. in Briefmarken eine starke Sendung von 250 Gr., enthaltend ein starkes Vereinsheft, Probenummern obiger Zeitung, Inhaltsverzeichnisse, div. Beilaaen, Prospecte, Preiskataloge, kunstvolle, höchst naturgetreu dargestellte farbenprächtige Probe- tafeln, Alitgliederverzeichnisse u. s. w. Pro Quartal bei jeder Postanstalt nur 80 Pf. Mitgliederhaben jährlich 100 Zeilen Freiinserate (jede Zeile mehr 5 Pf.), sowie zahlreiche andere Vergünstigungen laut Pro- spect. Alle Zuschrifteu erbittet Reinhold £d. Hoftniann, Grünberg pr. Sebl. Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 25 Abzüge zu 2 Seiten fl. — -70, m. separ. Titel fl. 170 u. separ. Umschlag fl. 3-20 50 „ „ 2 „ „ 1-20, „ „ „ „ 2-20 „ „ „ „ 3-70 25 „ „ 4 „ „ 1-70, „ „ „ „ 2-70 „ „ „ „ 4-70 50 „ „ 4 „ ,, 2-20, „ „ „ ., 4-20 „ „ „ „ 5'20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je 30 kr. Bei Bestellungen, welche an die unterzeichnete Buchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich eines separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufügen. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Oest. Schles.), Kirchen- platz 13. Verautw. Redacteur, Herausgeber and Verleger : Victor Bitter von Tschusi zu Schmidhoffen, Hallein Druck von Iguaz Hartwig, Freudenthal, Kirchenplatz 13. ORGAN für das p^laearktisehß faiinengebiet. Herausgegeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, früherer Präsident d. „pom. f ornith. Beob.-Stat. in Oesterr.-XJugaru," Ehrenmitgl. d, „Ungar. ornitli. Centrale'" inBudapest, ausserord. u. correspoixd. Mitgl. d. „Deutsch. Ter. z. Schv -e d. Vogelw." in Halle a]S., der„Naturf -Gesellsch. d. Osterlandes," Corresp. Memb. of the „Amer. Orni- thol. Union" in Xew-York. Mitgl. d. „Allgem. deutsch, ornith. GtseKscli." in Berlin, etc. IX. Jahrgang. Heft 8. — Mai— Juni 1898. Das „Ornithologische Jahrbuch" bezweckt ausschliesslich die Füege der palaearktisohen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2", Druck- bogen, Lex. 8, Eine Yermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 f!. ö. W.), für das Ausland 10 Mk. = 12.50 Frcs. = 10 sh. = 4,50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) = 6 Mk. (nur dir e et). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Räume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Yereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung,. Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Heransgeber, Yilla Tanne n- hof bei Eallein, Salzb., zu adressieren. Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Eirchenplatz 13 Vejlag ilis Hei ausgibers. '^-^ " ^Vir ersuchen, die noch mehrfach aiis-sfünd/'i/en Aboiineinenls ehestens heyteichen zu w ollen. K In meinem Verlage t^rscheint: ^ 1 1 m Si n n Naturgeschichte der Vögel dUllldlUl^ Mitteleuropas Neu bearbeitet xon Prof. Dr. R. Blasi/is und Prof. Dr. W. lUasius- in Braunschweig, Dr. R. Buri in Bern, Stefan Chcriicl von ( hcrnelhaza in W-lencze (Ungarn\ Dr. Ciirt Floericke in Klein-Pinde, Dr. A. Girianner in vSt. Gallen. Prof. A. Goering in Leipzig-, F. Graboivsky in Braunschweig. E. Hartcrt in Tring (England). Dr. F. Helm in Chemnitz, Dr Carl R. Hennicke in Gera, J. G. Kculonans in Southend on Sea (England), O. Kleinschmidt in Xierstein, Dr. O. Koepert in Altenburg, ]3irektor Dr. P. Lcverla'ihn in Sofia, Oscar von Löwis of Mcnar in Wenden (Livland), E. de Maes in Bonn, Prof. Dr. W. Marshall in Leipzig. P. Miillcr-Kämpff xxs. Ahrenshoop i. M., Jos. von Plcyel in Wien, Dr. J. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), Othmar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rey in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohweder in Husum, Oberförster O. v. Riesenthal in Charlottenburg, Prof. Dr. O. Taschenberg in Halle a. S., J. Thienemann in Leipzig, Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen in Villa Tännenhof bei Hallein, Reg.- und Forstrat Jacobi von Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 Foliolieferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und 8 — 4 Bogen Text. SubskHptionsprels pro Lieferung 1 Mm Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein ganzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Universalwerk ZU einem wirklicfi wohlfeilen Jedem erschwinglichen f reise dem litterarischen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen Ausführung aus technischen Gründen bis zur Stunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden vergeblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavausgabe (13 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 gekostet und antiquarisch nie unter M. 400—480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesem Wege mehr oder weniger Gemeingut werden wird. Dieses 2.U epreiehen ist mein Zcaeck. Fr. Eugen Köhler in Gera-Üntomhaus. Samnielreise nacli AtessiDieD. Ende Octobcf d. J. begab ich mich nach Abessinien, züo ich bis April kommenden Jahres zu verweilen ge- denke, um Naturalien Sättei* Art^ ferner GeiüeiJie lind Gelidrne, sozvie Sämereien und Knollengenuichse zu sammeln. Alle Objecte werden genau determiniert tind mit Datum- und, Fundort- An gäbe versehen. Für tadellose Präparicrung iiberneJwie ich volle Garantie. Specielle Aufträge., wie solche bezüglich Abnahme ganzer Sammlungen, erbitte ich mir nach MsäSSSkUSäf posiB restantem Gm Schratter^ Naturaliste & Preparateur. Naturgeschichte der Vögel Europas. Von Med. Dr. ANTON FRITSCH. Dieses Werk ist das zngänglieiiste und hiiligste Hilfsmittel zur Bestimmung und zum Studium der Vogel Europas. Dasselbe enthält auf 61 Tafeln 680 Abbildun- gen der siimmtlielien Vögel Europas in ihren verschiedenen Farbenkleidern. Die- selben sind in lithographischem Farbendrucke hergestellt, welcher nicht nur den sorgfältig mit Wasserfarben colorierten Abbildungen gleichkommt, sondern dieselben durch Gleichheit der Exemplare und durch Dauerhaftigkeit übertrifft. Der Text ist in Octav 5()6 Seiten stark und enthält ausser Synonymik und einer kurzen Beschrei- bung der Arten auch Angaben über Vaterland, Nahrung. Lebensweise und allen Wissenswerte in kurzer Darstellung. In Commission bei F. TEMSKY in Prag. Preis ungebunden in Mappe fl. 72*— in Prachteinband fl. 83'— # Probetafel gratis. # Lehranstalten, weichesieh direet an den Verfasser(Prag, Brenntegasse25) wenden, wird eine ansehnliche Preiserniedrignng und auch bequeme Zahlungsraten gestattet. Preisgekrönt mit \4L üedaillen. Laboratorium und Naturalien-Hanillung von S. Cav. Brogi, Siena (Ital.) Kauf und Verkauf, Tausch und Präparation von Thieren. Pflanzen, Mineralien, Fossilen, sowie aller Sammel-, Präparations- und Conservierungs-Utensilien. Inhalt des 3 Heftes. G. V. Almäsv: Addenda zur Ornis Ungarns ..... Frhr. v. Besserer: Zu- und Abnahme einiger Vogelarten in Bayern Kleine Notizen :Vict. v. TschusizuSchmidhoffen. — C. Pogge — C. Parrot Literatur (Berichte und Anzeigen) ....... R3 113 117 120 120 r.'o Zwei hülDsche Bälge von Sarcorhamijhus gryphuSf C^ und 7 und einen Balg ^■on Apterix manteUl gebe ich billig ab. Carl Hilgert, Präparator, N. -Ingelheim a. R. Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 25 Abzüge zu 2 Seiten fl. —'70, m. separ. Titel fl. 170 u. separ. Umschlag fl. 3-20 50 „ ,, 2 „ „ 1-20, „ „ „ „ 2-20 „ „ „ „ 3'70 25 „ „ 4 „ „ 1'70, „ „ „ „ 2-70 „ „ „ „ 4-70 50 ,, ,, 4 „ „ 2-20, „ „ „ „ 4-20 ,, ,, „ „ 5-20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je 30 kr. Bei Bestellungen, welche an die unterzeichnete Buchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich eines separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufügen. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Oest. Schles.), Kirchen- platz 13. Zur gefalligen Benachrichtigung! Jene, welche die ihnen fehlenden Jahrgänge des „Ornitliolog. Jahrbuches" zu ergänzen wünschen, können selbe — mit Ausnahme des 1. und der je- weiligen 2 letzten abgeschlossenen, für welche der Abonnementspreis gilt — zum ermässigten Preise von je 7 Mk. pr. Jahrgang beziehen. Bei Abnahme der ganzen Reihenfolge tritt noch eine kleine Preisreduction ein. Einzelne Hefte älterer Jahrgänge werden, soweit sie noch vorhanden sind, zu 0.80 Mk. abgegeben. Die Redaction des "Ornithol. Jahrbuches«. Veraiitw. Redacteur, Herausgeber und Verleger : Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, Hallein. Druck von Ignaz Hartwig, Freudenthal, Kirchenplatz 13. Keiu Eiitomologp, kein Naturalieuliändler, Sammler und Liebhaber, kein Samm- lungs- und Muaeumvorstand kaun heutzutage (X. Jahrgang.) entbehren, denn es ist jetzt unbestritten die billigste, gediee^enste, zuverlässigste und reichhaltlssle aller naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften, welche besonders den Handel, Kauf, Verkauf und Tausch in bester Weise unterstützt und vermittelt. Inserate haben denkbar besten Erfolg. Monatlich 2 Nummern je 16 — 24 Seiten stark. Leser in allen Erdtheilen • nach Brasilien allein gehen 18 Exemplare. Vereinsblatt zweier Welt- und vieler Localvereine. Jeder sollte sich die bezüglichen Drucksachen senden lassen, und versenden wir zur Orien- tierung franco für 70 Pf. in Briefmarken eine starke Sendung von 250 Gr., enthaltend ein starkes Vereinsheft, Probenummern obiger Zeitung, Inlialisverzeichiiisse, div Beilagen Prospecte. Preiskataloi/e, kunstvolle, höchst naturgetreu dargestellte farbenprächtige Probe- tafeln, Mitglifderverzeichnisse u. s. w. Pro Quartal bei jeder Postanstalt nur 80 Pf. Mitgliederhaben jährlich 100 Zeilen Freiinserate (jede Zeile me'ir 5 Pf.), sowie zahlreiche andere Vergünstigungen laut Pro- spect. Alle Zuschriften erbittet Reinhold £d. Hoflniann, Grünberg pr. Schi. Naturgeschichte der Vögel Europas. Von Med. Dr. ANTON FRITSCH. Dieses Werk ist das zugänglichste und biiliffste Hilfsmittel zur Bestimmung und zum Studium der Vögel Europas. Dasselbe enthält auf 61 Tafeln 680 Abbildun- gen der sämmtlichen Vögel Europas in ihren verschiedenen Farbenkleidern. Die- selben sind in lithographischem Farbendrucke hergestellt, welcher nicht nur den sorgfältig mit Wasserfarben eolorierten Abbildungen gleichkouimt, sondern dieselben durch Gleichheit der Exemplare und durch Dauerhaftigkeit übertrifft. Der Text ist in Octav 506 Seiten stark und enthält ausser Synonymik und einer kurzen Beschrei- bung der Arten auch Angaben über Vaterland, Nahrung, Lebensweise und allen Wissenswerte in kurzer Darstellung. In Commission bei F. TEMSKY in Prag. Preis ungebnnden in Mappe fl. 72'— in Prachteinband fl. 83'— # Probetafel gratis. # Lehranstalten, welche sich directandenVerfasser(Prag,Brenntegasse 25) wenden, wird eine ansehnliche Preiserniedrigung und auch bequeme Zahlungsraten gestattet. 000000000000000300000000 Bälge, Eier, Reptilien, Käfer etc. aus dem Occupationsgebiete, wie auch aus den anderen Balkanländern hat abzugeben: Lm von Vadmexö, Mostai*, Bakamovic 25m OQOOOOOOOOOOOOOOOOOOQOOO lohalt des 4. Heftes. Seite Prof. J. Knotek: Beitrag zur Ornis der Umgebung von Olmütz in Mähren 123 Frhr. v. Besserer: Circus pallidus Sykes in Bayern .... 156 Literatur (Berichte und Anzeigen) 157 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften 162 Nachrichten 162 Erklärung 162 Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 25 Abzüge zu 2 Seiten fl. —-70, m. separ. Titel fl. 1-70 u. separ. Umschlag fl. 3-20 50 „ „ 2 „ „ 1-20, „ „ „ „ 2-20 ,, „ „ „ 3'70 25 „ „ 4 „ „ 1'70, „ „ „ „ 2-70 „ „ „ „ 4-70 50 „ „ 4 „ „ 2-20, „ „ „ „ 4-20 „ „ „ „ 5-20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je 30 kr. Bei Bestellungen, welche an die unterzeichnete Buchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich eines separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufügen. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Oest.-Schies.), Kirchen- platz 13. Zur gefälligen Benacfirichtigun Jene, welche die ihnen fehlenden Jahrgänge des „Ornitholog. Jahrbuches" zu ergänzen wünschen, können selbe — mit Ausnahme des 1. und der je- weiligen 2 letzten abgeschlossenen, für welche der Abonnementspreis gilt — zum ermässigten Preise von je 7 Mk. pr. Jahrgang beziehen. Bei Abnahme der ganzen Reihenfolge tritt noch eine kleine Preisreduction ein. Einzelne Hefte älterer Jahrgänge werden, soweit sie noch vorhanden sind, zu 0.80 Mk. abgegeben. Die Redaction des »Ornithol. Jahrbuches«. Prei^«gekröllt mit 14 lUedailleii. Laboratorium und Naturalion-Üanillung von S. Cav. Brogi, Siena ._-.—. (Ilal.) — — ^ Kauf und Verkauf, Tausch und Präparation von Thieren, Pflanzen, Mineralien. Fossilen, sowie aller Sammel-, Präparations- und Conservierungs-Ütensilien B i 1 1, e. Im Mai d. J. traten in verschiedenen Theilen Deutschlands flug- und scharenweise Eichelheher {Garruhis glandarins) auf Um diese interessante Erscheinung eines Wanderns zur Brütezeit genannter Art weiter verfolgen zu können, bitten wir alle, die derartige Wahrnehmungen zu machen in der Lage waren, um gefl. Zusendung möglichst genauer Angaben, die sich auf die Dauer und Richtung des Zuges, und ob selber in Flügen oder Scharen erfolgte, zu beziehen hätten. Wir sagen allen, die uns durch Berichte zu erfreuen geden- ken, im voraus unseren Dank. Hallein, 5. Juni 1898. v. Tschusi zu Schmidhoffen. Verantw. Redaoteur, Herausgeber and Verleger : Victor Bitter von Tschusi zu SchmidboCTen, Hallein Druck von Ignaz Hartwig, Preudenthal, Kircbenplatz 13. ORGAN für das pakearktische Jaunengebiet. Herause-egeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, früherer Präsident d. „Com. f ornith. Beob.-Stat. in Oesterr. -Ungarn," Ehrenmitg 1. d „Ungar ornith Centrale" in Budapest, ausserord. u. correspond. Mitgl. d. „Deutsch. Ver. z. Schutze d Vogel w " in iIallea|S., dtr„Naturf.-(Tesellsch. d. Osterlandes," Corresp.Memb. of the ,iAmer. Orni- ihol. Union" in JTew-York Mitgl. d. „AUgem. deutsch, ornith. Geaellsch." in Berlin, etc. IX. Jahrgang. Heft 4. — Juli— August 1898. Das „Ornithologische Jahrbuch" bezweckt ausschliesslich die Pflege der palaearktischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2 '/.^ Druck- bogen, Lex. 8. Eine Yermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 fl. ö.W.), für das Ausland 10 Mk. = 12.50 Frcs. = 10 sh. = 4.50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) = 6 Mk. (nur direct). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Räume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Vereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Villa Tännen- hof bei Hall ein, Salzb., zu adressieren. m Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13. Verlag des Herausgebers. ■ 1 ■ > •■> I)) •:> Di ti ßs^gf* Wir ersuchen, die noch mehrfach ausstand Igen Aboniienieuts ehestens hegleichen zu wollen. K In meinem Verlage erscheint: ^ 11 m Si fl fl Naturgeschichte der Vögel dUllldllll^ Mitteleuropas Neu bearbeitet von Prof. Dr. R. Blasius und Prof. Dr. W. Blasius in Braunschweig-, Dr. R. Buri in Bern, Stefan Chernel von Chernelhdza in Velencze (Ungarn), Pr. Curt Floericke in Klein-Linde, Dr. A. Girtanner in St. Gallen, Prof. A. Goering in Leipzig, F. Graboivsky in Braunschweig, E. Hartert in Tring (England), Dr. F. Helm in Chemnitz, Dr Carl R. Hennicke in Gera, y. G. Keulemans in Southend on Sea (England), O. Kleinschmidt in Nierstein, Dr. O. Koepert in Altenburg, Direktor Dr. P. Leverkühn in Sofia, Oscar von Löwis of Menar in Wenden (Livland), E. de Maes in Bonn, Prof. Dr. W. Marshall in Leipzig, P. Müller-Kämpff in Ahrenshoop i. M., Jos. von Pleyel in Wien, Dr. J. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), Othmar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rey in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohweder in Husum, Oberförster O. v. Riesenthal in Charlottenburg, Prof, Dr. O. Taschenberg in Halle a. S., J. Thienemann in Leipzig, Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen in Villa Tännenhof bei Hallein, Reg.- und Forstrat Jacobi von Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 FoHoHeferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und 3 — 4 Bogen Text. SubsUHpHonspreis pro Lieferung f ilf. Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein ganzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Universalwerk ZU einem wirklich wohlfeilen Jedem erschwinglichen f reise dem litterarischen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen Ausführung aus technischen Gründen bis zur Stunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden vergeblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavausgabe (18 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 gekostet und antiquarisch nie unter M. 400-— 480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesem Wege n)ehr oder weniger Gemeingut worden wird. Dieses zu epfeiehen ist mein Zuieek. ■^i Fr. Eugen Köhler in Gepa-Üntomhaus. ORGAN für das pak^earktische I^Qiinengebiet. Herausgegeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, früherer Präsident d. „Com. f ornitli. Beob.-Stat in Oestprr. -Ungarn," Ehreniriitj], d „Ungar. ornith. Centrale'" in Budapest, ausserord. n. correspoud. MitsL d. „Deutsch. Ver. z. Schutze il- Vogel w " iiiJIalle a|S., der „Naturf.-fJosellsch. d. Ostarlandes," Corresp. Meinb. of the „Amer. Orni' thol. Union" in New-York JMitgl. d. „Allgem. deutscli. ornith. (jcsellsch,-' in Berlin, etc. Heft IX. Jahrgang. September — October 1898. Das „Ornithologische Jahrbuch" fcezweckt ausschliesslicli die Pflege der palaearktischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2"„ Druck- bogen, Lex. 8. Eine Vermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 ü. ö. W.), für das Ausland 10 Mk. = 12.50 Pres. = 10 sh. = 4.50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark. Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) = 6 Mk. (nur direct). Eauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Saume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Yereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Yilla Tanne n- hof bei Hallein, Salzb., zu adressieren. It>,^ Wir ersach'n, che noch mehrfach aussfändigen Abonnements ehestens hef/leicJien zii- <■ ollen. In meinem Kaumann, In meinem Verlage erscheint: Naturgeschichte der Vöge Mitteleuropas Neu bearbeitet \on Pr(jf. 1 )r. R. Blasiiis und Prof. Dr. W. Blasius in Braunschweig, Dr. J\. L'iiri m Bern. Stefan Chernel von Chernelhdza in Velencze (Ungarn), T)r.CHrt Flocricke in Klein-Linde, Dr. A. Girtanner in St. Gallen, Prof. A. Goering in Leipzig, F. Grabowsky in Braunschweig, E. Hartcrf in Tring (England), Dr. F. Helm in Chemnitz, Dr Carl R. Hennicke in Gera, J. G. Keuleinans in Southend on .Sea (England), O. Kleinschmidt in Nierstein, Dr. O. Koepert in Altenburg, Direktor Dr. P. Leverkiihn in Sofia, Oscar von Lö'wis of Mcnar in Wenden (Livland), E. de Maes in Bonn, Prof. Dr. W. Afarshall in Leipzig, P. Miillfr-Kiimpff in Ahrenshoop i. M., Jos. von Pleyel in Wien, Dr. J. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), Otlniiar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rey in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohweder in Husum, Oberförster O. v. Riesenthal in Charlottenburg, Prof. Dr, O. Taschenberg in Halle a. S., J. Thienemann in Leipzig, l^ictor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen in Villa Tännenhof bei Hallein, Reg.- und Forstrat Jacobi von Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 Foliolieferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und 3 — 4 Bogen Text. SubskHittionspi*eis pro Lieferung 1 Mm Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein ganzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Univcrsalwerk ZU einem wirklicli wohlfeilen jedem erschwinglichen f reise dem litterarischen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen xlusführung aus technischen Gründen bis zur Stunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung' machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden verg'eblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavausgabe (13 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 geko.stet und antiquarisch nie unter M. 400 — 480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesem Wege mehr oder weniger Gemeingut werden wird. Dieses zu epreichen ist mein Zcueek. Fr. Eugen Köhler in Gera-Untermhaus. Naturgeschichte der Vögel Europas. Von Med. Dr. ANTON FRITSCH. Dieses Werk ist das zugänglichste und billia-ste Hilfsmittel zur Bestimmung und zum Studium der Vögel Europas. Dasselbe enthält auf 61 Tafein 680 Abbildun- gen der sämmtliehen Vögel Europas in ihren verschiedenen Farbenkleidern. Die- selben sind in lithographischem Farbendrucke hergestellt, welcher nicht nur den sorgfaltig mit Wasserfarben colorierten Abbildungen gleichkommt, sondern dieselben durch Gleichheit der Exemplare und durcii Dauerhaftigkeit übertrifft. Der Text ist in Octav 5ii6 Seiten stark und enthält ausser Synonymik und einer kurzen Besehrei- bung der Arten auch Angaben über Vaterland, Nahrung. Lebensweise und allen Wissenswerte in kurzer Darstellung. In Comraission bei F. TEMSKY in Prag. Preis ungebunden in Mappe fl. 72-— in Pracliteinband fl. 83"— Preis des Textes allein Mk. 12. Von dem completen Atlas sind nur noch einige Exemplare vorhanden. Ausserdem sind einige Exemplare zu haben von: fass sammt Text. 29 Tafeln, 209 Seiten Text zum erniedrigten Preise von Mk. 50, — . Vorwort zur dritten Auflag-e. Auf vielfaches Verlangen entschloss ich mich, den Text zu meinem Werke Vögel Europas von neuem drucken zu lassen, da derselbe auch ohne die fast vergriffenen Tafeln ein nützliches Handbuch zum Studium der Ornitholog-ie bildet und ihn selbständig dem Buchhandel zu übergeben. Prag, im Jänner 1898. Dr. Ant Frltsch. Kein Entomologie, kein Naturalienhändler, Sammler und Liebliaber, kein Samm- lungs- und MusenmvorBtand kann heutzutage M mit (X Jahrgang.) entbebren, denn es ist jet/t unbestritten die billigste, gediegenste, zuverlässigste und reichiialtigste aller naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften, welche besonders den Handel, Kauf, Verkauf und Tausch in bester Weise unterstützt und vermittelt. Inserate haben denkbar besten Erfolg. Monatlich 2 Nummern je 16 — 24 Seiten stark. Leser in allen Erdtheilen ; nach Brasilien allein gehen 18 Exemplare. Vereinsblatt zweier Welt- und vieler Localvereiiie. Jeder sollte sich die bezügliclien Drucksachen senden lassen, und versenden -wir zur Orien- tierung franco für 70 Pf. in Briefmarken eine starke Sendung von 250 Gr., enthaltend ein starkes Vereinsheft, Probenummoru obiger Zt'itung, Inhaltsverzeichnisse, div, Beilaireii, Prospecte, Preiskatalo'.re, kunstvolle, Imciist naturgetreu dargestellte farbenprächtige Probc- tafeln, Mitgliedorverzeiciinisse u. s. w. Pro Quartal bei jeder Postanstalt nur 80 Pf. Mitgliederhaben jährlich 100 Zeilen Freiinserate (jede Zeile mehr .9 Pf.), Powie zahlreiche andere Vergünstigungen laut Pro- spect. Alle Zuschriften erbittet Reinhold E<1. Hoftniann, Grünberg pr. Schi. Inhalt des 5 Heftes. Seite ^'ict()r Ritter v. Tschusi zu Sc hmi dh offen : Bemerk untren über die europäischen Graumeisen {Parus p((/iiy/)-is auct.) nel)st Besiim- mungsschlüssel dersell)en ....... 163 llerm. Johansen: Ornithologische Beobachtungen im (io\ivernemenl Tomsk während des Jahres 1897 . . . . . ]77 Juk Michel: Aus dem Elbthale . 1<)5 .\. Kuller: .SVv.yw scoj/s aus N. -Österreich . . .199 JJteratur (l^erichte und Anzeigen) . . . . . . .199 An den Herausgebe r eingegangene Druckschriften ..... JÜO Nachrichten 'joi ooopooooooooopoooooooooo Bälge, Eier, Reptilien, Käfer etc. aus dem Occupationsgebiete, wie auch aus den anderen Balkanländern hat abzugeben: Lj von Vadlmexö, Mostai*^ Bakantovic 25m ÖOÖOÖÖÖÖOOOOOOOOOOOOOOOÖ Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 25 Abzüge zu '_' Seiten fi^ —'70, m. separ. Titel fi. 1-70 u. separ. Umschlag f]. o-20 50 ,, ,, 2 ,, ,, 1-20, ,, ,, ,, ,, 2-20 „ ,, „ ., 3'70 25 ,, ,, 4 ,, ,, V7(), ,, ,, ,, „ 2-70 ,, ,, ., ,, 4-7U 50 „ ,, 4 ,, ,, 2-20, ,, „ ,, „ 4-20 ,, ,, ,, ,, 5'20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je ÜO kr. Bei Bestellungen, welche an die unterzeichnete ßuchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich ein<^s separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufTv^cn. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Oest. Schles.), Kirchen platz 13. Zur gefalligen Benachrichtigung! Jene, welche die ihnen fehlenden Jahrgänge des „Orilitholog. Jahrbuches" zu ergänzen wünschen, können selbe — mit yXusnahme des 1. und der je; weiligen 2 letzten abgeschlossenen, für welche der Abonnementspreis gilt — zum ermässigten Preise von je 7 Mk. pr. Jahrgang beziehen. Bei Abnahme der ganzen Reihenfolge tritt noch eine kleine Preisreduction ein. Einzelne Hefte älterer Jahrgänge werden, soweit sie noch vorhanden sind, »zu 0.80 Mk. abgegeben. Die Redaction des »Ornithol. Jahrbuches*. Verantw, Redactour, Herausgeber and Verleger : Victor Rittervon Tschusi zu Scliinidhoffeii, Hallein. Druck von Ignaz Harlwis;, Kreudentlial, Kirchcnplatz 13. ORGAN für das pakearktisehe gaunengebiet. Herausgegeben von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, früherer Präsident d. „Com. f. ornith. Beob.-Stat. in Oesterr -Ungarn," Ehrenmital. d „Ungar. ornith. Centrale'* in Budapest, ausperord. u. correspoud. Mitgl. d. „Deutsch. Ver. z. Schutze d Vogelw." in Halle a|S., der^Naturf.-Gesellsch. d. Osterlandes," Corresp. Merab. of the „Amer. Omi" thol. Union" in New-York Mitgl. d. „Allgem. deutsch, ornith. Gesellsch," in Berlin, etc. Heft 6. IX. Jahrgang^. November — December 1898. Das „Ornithologische Jahrbuch" bezweckt ausschliesslich die Pflege der palaearktischen Ornithologie und erscheint in 6 Heften in der Stärke von 2'-, Druck- bogen, Lex. 8. Eine Yermehrung der Bogenzahl und Beigabe von Tafeln erfolgt nach Bedarf. — Der Preis des Jahrganges (6 Hefte) beträgt bei directem Bezüge für das Inland 10 Kronen (5 fl. ö. W.), für das Ausland 10 Mk, = 12.50 Frcs. = 10 sh. = 4.50 Rbl. pränumerando, im Buchhandel 6 fl. ö. W. = 12 Mark, Lehranstalten erhalten den Jahrgang zu dem ermässigten Preise von 6 Kronen (3 fl. ö. W.) ^= 6 Mk. (nur direct). Kauf- und Tauschanzeigen finden nach vorhandenem Eaume auf dem Umschlage Aufnahme. Beilagen- und In- seraten-Berechnung nach Yereinbarung. Alle Zusendungen, als Manuscripte, Druckschriften zur Besprechung, Abon- nements, Annoncen und Beilagen bitten wir an den Herausgeber, Villa Tännen- hof bei Hall 8 in, Salzb., zu adressieren. Hallein 1898. Druck von Ignaz Hartwig in Freudenthal (Schles.), Kirchenplatz 13. Verlag des Herausgebers. ^Ljf Da mit diesem Hefte der Jahrgang schliesst, sehen wir der Begleichung der noch nussfändigen Ahonnements ehestens entgegen. K In meinem Verlage erscheint: Sllim^nn Naturgeschichte der Vögel dUllldllil^ Mitteleöropas Neu bearbeitet von Prof. Dr. R. Blasius und Prof. Dr. W. Blasius in Braunschweig, Dr. R. Biiri in Bern, Stefan Chernel von Chernelhdza in Velencze (Ungarn), Dr. Curt Floericke in Klein-Linde, Dr. A. Girtanner in St. Gallen, Prof. A. Goering in Leipzig, F. Grabowsky in Braunschweig, E. Hartert in Tring (England), Dr, F. Helm in Chemnitz, Dr Carl R. Hennicke in Gera, ^. G. Keulemans in Southend on Sea (England), O. Kleinschmidt in Nierstein, Dr. O. Koepert in Altenburg, Direktor Dr. P. Leverkiihn in Sofia, Oscar von Löwis of Menar in Wenden (Livland), E. de Maes in Bonn, Prof. Dr. W. Marshall in Leipzig, P. Milller-Käjnpff in Ahrenshoop i. M., Jos. von Pkyel in Wien, Dr. J. P. Prdzak in Edinburgh (Schottland), Othmar Reiser in Sarajevo (Bosnien), Dr. E. Rcy in Leipzig, Alex. Reichert in Leipzig, J. Rohweder in Husum, Oberförster O. v. Riesenthal in Charlottenburg, Prof. Dr. O. Taschenberg in Halle a. S., J. Thicnetnann in Leipzig, Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhofen in Villa Tännenhof bei Hallein, Reg.- und Forstrat Jacobi von Wangelin in Merseburg, Hofrat Dr. W. Wurm in Bad Teinach. Herausgegeben von Dr. Carl R. Hennicke in Gera. Vollständig in höchstens 120 Foliolieferungen mit je 3 chromo- lithographischen Tafeln und 3 — 4 Bogen Text. Subskriptionspreis pro Lieferung 1 M. Schon seit vielen Jahren fesselt dieses hochbedeutsame, weltberühmte Werk mein ganzes Interesse. Geraume Zeit trug ich mich mit dem Gedanken, dieses klassische ornithologische Universalwerk ZU einem wirklich wohlfeilen Jedem erschwinglichen f reise dem litterarischen Verkehr zu übergeben — ein Plan, dessen Ausführung aus technischen Gründen bis zur Stunde unmöglich war! Heute ist es mir eine Freude, Ihnen von der Durchführung Mitteilung machen zu können. Ich bin überzeugt, dass das seither von Tausenden vergeblich vielumworbene treffliche Werk, welches früher in seiner Oktavausgabe (13 Bde. Text mit 396 Kupfer- tafeln) M. 636 gekostet und antiquarisch nie unter M. 400—480 offeriert und immer seltener geworden, auf diesem Wege mehr oder weniger Gemeingut werden wird. Dieses zu epfeiehen ist mein Zcueck. Fr. Eugen Köhler m ßera-Untomhaus. Ein wissenschaftliches Prachtwerk: „NORDENS FÄGLAR" von KolthofT und Jägerskiöld. 72 lithographierte Tafeln in Farben mit Text. Preis des Werkes in 18 Lieferungen 41 Mark, gebunden 49 Mark. Gegen Einsendung des obigen Betrages übersenden wir dem geehrten Besteller franco das Werk. F. & G. Beijers Bokförlagsaktiebolag, Stockholm, Schweden. Jäganen (Der Jäger.) Illustrerad nordisk Halfarsskrift _ (Illustr. nordische Halbjahresschrift), utgifven af herausgegeben von Hugo Samzelius. — Stockholm Wahl- ström und Widstrand.) 8«, jährl. 2 Hefte mit zahlreichen Licht- druckbildern und Text-Illustrationen. Preis 3 Kronen p. Jahr. Dieses seit 1895 erscheinende, reich illustrierte Journal bringt Beiträge von schwedischen, norwegischen, dänischen und finni- schen Jägern, Zoologen und Künstlern. Man pränumeriert bei der oben genannten Buchhandlung od. beim Herausgeber, Nederkaliks, Norbotten-Län, Schweden. Preiütsekrönt mil 14 Medaillen. Laboratorium und Naturalien-Hanillong von S. Cav. Brogi, Siena — ^ (Ital.) — — Kauf und Verkauf. Tausch und Präparation von Thieren, Pflanzen, Mineralien, Fossilen, sowie Lieferung aller Sammrtl-, Präparations- u. Oonservierungs-Ütensilieu. Kein KiitomoloRH, kein NatnraHenhändler, Sammler uud Liebliaber, kein Samm- lungS' and Museumvorstand kann heutzutage (X Jahrgang.) entbehren, denn es ist jetzt unbestritten die billigste, gediegenste, zuverlässigste und reichhaltieote aller naturwissensehaftliehen Fachzeitsehritten, welcbe besonders den Handel, Kauf, Verkauf uud Tausch in bester Weise unterstützt und vermittelt. Inserate haben denkbar besten Erfolg. Monatlich 2 Nummern je 16—24 Seiten stark. Leser in allen Erdtheilen ; nach Brasilien allein gehen 18 E'i.empl.ire. Vereinsblatt zweier Welt- und vieler LocaIvMeiue. Jeder sollte sieh die bezüglichen Drucksachen senden lassen, und versenden wir zur Orien- tierung franco für 70 Pf in Briefmarken eine starke Sendung von 250 Gr., enthaltend ein starkes Vereinsheft, Probenumniern obiger Ziitung, Inhaltsverzeichnisse, div^ Beilaaen, Prospecte, Preiskatalo 'e, kunstvolle, höchst naturgetreu dargestellte farbenprächtige Probe- tafeln, Mitglii derver^eichnisse u. s. w. , ,. . ,„„ .» -i Pro Quartal bei jeder Postanstalt nur 80 Pf Mitgliederhaben .lährluh 100 -bellen Freiinserate (jede Zeile me'ir 5 Pf.), sowie zahlreiche andere Vergünstigungen laut Pro- specf. Alle Zuschriften erbittet Rein hold Ed. Hoff mann, Grünberg pr. Schi. Inhalt des 6 Heftes. Seite Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen: Ornithologische Col- lectaneen aus Österreich-Ungarn und dem Occupationsgebiete 1896 203 Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen: Ornithologische Col- lectaneen aus Österreich-Ungarn und dem Occupationsgebiete 1897 210 C. E. Hellmayr: Mnscicapa parva im Wienerwald . . . . . 219 Prof Dr. Fritsch: Über die Vogel weit in der Umgebung der Böhmer- wald-Seen, des schwarzen und des Teufeissees .... 221 Eduard v. Czynk: Ein dem Untergang geweihter ornithologischer Schatz ... 225 Johann v. Csatö: Dr. Eduard Albert Bielz. Ein Nachruf . . , 229 Gf. C. Thun: Movenzug im Tiroler Hochgebirge ..... 233 V. Tschusi zu Schmidhoffen: Buteo ferrox in Nieder- und Ober- österreich 234 Literatur (Berichte und Anzeigen) 234 An den Herausgeber eingegangene Druckschriften ..... 236 Bälge, Eier, Reptilien, Käfer etc. aus dem Occupationsgebiete, wie auch aus den anderen Balkanländern hat abzugeben : L^ von Vadmexöf Mostar, Bakamoviö 25, Preis-Schema für Separat-Abdrücke. 25 Abzüge zu 2 Seiten fl. — -70, m. separ. Titel fl. 1 70 u. separ. Umschlag fl. 3-20 50 „ „ 2 „ „ 1-20, „ „ „ „ 2-20 „ „ „ ,, 3-70 25 „ „ 4 „ „ 1-70, „ „ „ „ 2-70 „ „ „ „ 4 7i) 50 „ „ 4 „ „ 2-20, „ „ „ „ 4-20 „ „ „ „ 5-20 Bei 6 und mehr Seiten erhöht sich der Preis per Seite um je 30 kr. Bei Bestellungen, weiche an die unterzeichnete Buchdruckerei zu richten sind, ersuchen wir, sich eines separaten Blattes zu bedienen und dieses mit genauer Adresse versehen, dem Manuscripte beizufügen. Ignaz Hartwig, Buchdruckerei, Freudenthal (Oest.-Schles.), Kirchen- platz 13. Zur gefälligen Benachrichtigung! Jene, welche die ihnen fehlenden Jahrgänge des „Ornitholog. Jahrbuches" zu ergänzen wünschen, können selbe — mit Ausnahme des 1. und der je- weiligen 2 letzien abgeschlossenen, für welche der Abonnementspreis gilt — zum ermäs^iL^'ten Preise von je 7 Mk. pr Jahrgang beziehen. Bei Abnahme der ganzen Keihcnlulge tritt noch eine kleine Preisreduction ein. Einzelne Hefte älterer Jahrgänge werden, soweit sie noch vorhanden sind, zu 0.80 Mlc. abgegeben. Die Redaction des »Ornithol. Jahrbuches«. Verautw, Kedacteur, Hi-rausgeber und Verleger r Victor Rittervon Tschusi zu ScbinMhoffen, Hallein. Druck von Iguaz Hartwig, Freudenthal, Kircbenplatz 13. CO 001 I