WRLWEHE 4 e % Per ww. A A OR ai * N Kane 2 9) Sr Dee RR an raw ag ee FE an + is, wur Kee si, Ye 7% Ast, Fu | Re; rar wirst MER ai REFE je Baal, RX Pan er 3 re Erer Fe “ x BRESHURELRTET PP x 2 ee RR SE & Is DER 39: el gr RE Da 334 iu 1% 3 a x a a RAR 2 Au Fordad * Ei bashd $ \ A j BREI LL? rer, Fran kat Pe BE: > at A A I Ära A vr 4 NER ERRNIT, Nnsz ENGEN “ ae ET Fin Penn Di ah Ir Ha tunrur U Hy, Kae Br 7 i t eE > Lucy % A Hr re”, ET er m aRne Eh; ERS», NR RR DER 0% =. N DER RR I \ I sta Lu He ur | a Ans ). vorn m NEE ERBE Is Ku ER % Dr ER! E: u a ’ , Fr RR. A Pr N NE ET CR VE“, rs Re Pe [a a Oe D ve) EP ai ZT TEE? RER 7 IN So j u Zr Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin. des botan. Gartens in Dresden. IX. Die Pflanzenwelt Afrıkas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas A. Engler I. Band 2. Hälfte. Eeipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 > Die Pflanzenwelt ÄAfrıkas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler I. Band Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen. 2.Heft. Einleitung: Allgemeiner Überblick über die Vegetations- verhältnisse von Afrika. Schilderung der Vegetation einzelner Bezirke zum Zwecke der Einführung in die Vegetation Afrikas. Drittes Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet von Afrika. Viertes Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. Fünftes Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. Mit 27 Vollbildern und 304 Textfiguren Herausgegeben mit Unterstützung des Deutschen Reichskolonialamts Leipzig N Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung vorbehalten. RK 381 Ebs Pal. | Heft.2-3 Inhalt des ganzen Bandes, Einleitung, Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Schilderung der Vegetation einzelner Bezirke zum Zweck der Einführung in die Vegetation Afrikas. 1. Kapitel: Das mediterrane Afrika mit der angrenzenden Sahara, welche den Übergang 17 2. Kapitel: 9. IO. I4. 15. 16. u7: 18. oaSı au» 0 zum tropischen Afrika bildet. . Südspanien und Marokko . . Algier . Die W Bsfenplateats 1 enrales Sahara südlich von Tugurt . Tunis Tripolis . Cyrenaika . . Marmarika . Aegypten . 5 a) Mediterrane Küstenzone : b) Die Wüstenbezirke Aegyptens . c) Oasen : d) Kulturland des Nil Das tropische Ostafrika bis zum östlichen Kapland Ostnubien E a) Thebaisch- ee Wüste EAN b) Nubisches Küstenland mit den Gebirgen Etbailand . RE a) Etbaisches Binnenland Bird b) Die etbaische Küste und ihre bir REDE der . Einiges zur Charakteristik der afrikanischen Steppen und der Stchnehgehöfze . Gelände am Weißen und Blauen Nil südlich von ı5° n. Br. bis etwa 5° n. Br. . Nord- und Mittelabyssinien mit Eritrea . a) Mittelabyssinien : a) Quolla oder Kolla. 3) Woina Dega x) Obere Dega ; ; SE Ar ? b) Nördliches Abyssinien (Enkale mit tl des Abfalles zum Roten mes Abfall Abyssiniens zum Roten Meer Südabyssinien-Schoa Südostabyssinien und Harar . DRS TR Kallahechlanusn a Irre Somalihalbinsel . a) Küstenland . . b) Untere Flulsläufe NE ale/T eK ine! c) Unteres Somaliland von etwa 150 bis etwa Fe maus VI. d) Westliches Vorgebirgsland oberhalb 500 m an die Grenze des Hachrebirges ) ee e) Oberes Boran und Land der Arussi- und Ennia-Galla . Seite nn DD mn m m Wa DD ou -vV + + J € v1 Inhalt. f) Ogaden.. Sek g) Das nördliche re 19. Socotra. 25: . Ostafrika zwischen Abbaja-See und Kenia Ar ee . Massaihochland. Leikipiaplateau, Aberdarakette, Kenia. . B B . Steppenland zwischen Kenia, Kilimandscharo und dem Hügelland yestieh von Mombassa. . . . ä Se ee 5 HE . Das Hügelland im a von et De das Kastalnd an . Einblick in die Pflanzenformationen Deutsch-Ostafrikas von der Küste bis zum Kilimandscharo und ostafrikanischen Graben . a) Küstenformationen Deutsch- OStattikasy 2 SE b) Steppengebiete und Steppenformationen des inneren Deutsch-Ostafrika bis zum Kilimandscharo. . . . 5 - c Ber c) Übergangsformationen an den Abtkibeh ie Oele ansonen Gebirzsiänden gegen die Steppe e d) Deutsch-Ostafrikas Begepwilde 5 De an.cle ©o e) Buschgehölze und Hochweideland Des, Stel EST f) Höhenwälder oder Nebelwälder Ostafrikas. g) Subalpine und alpine Formationen Ostafrikas . ... » . 2... Usaramo mit Uluguru und Ussagara. a) Die Vorhügel von Uluguru . : b) Region des tropischen Regenwaldes . ss c) Region des Höhenwaldes oder Hochschule s d) Die Region und Formation der Hochweide . . Plateaulandschaften von Uhehe . Hochland von UÜbena. ey 5 a © . Das Kingagebirgsland und der Roaeye in N. er Nyassat Be . Küstenland von Usaramo bis Kilwa mit dem Matumbihochland. . Dondeland und Ungoni bis zum Nyassa-See . > L 31. Lindi, Muera- und Rondoplateau, Makondeplateau, Ufer ass Rosume - . Portugiesisch-Ostafrika zwischen Rovuma, Sambesi und Nyassa .. Gebirgsland im Süden des Nyassa-Sees (südliches Nyassaland) . Rüstenland vons Ouelimanerbisyzur Delasoabayesı ra » Küstenland von Natal und? Pondolande Fre . Küstenland vom Kei River bis Mossel-Bay . . . Östliches Hochland und Gebirge im Süden des Sambesi von Re, Trans vaal und Natal. . Hochland (Hoogveld) des Eee, und die östliche Kalahari . 39. Karroidplateau und Karroo 3. Kapitel: Das slidwestliche Winterregengebiet von Mrika 40. Das südwestliche Kapland . .... 4. Kapitel: Das extratropische und tropische IT. von Westafrika 41. . Abfall des nellerebirger zum istehland von Mdssantedee © . Das Küstenland von Benguela . . Das Hochland von Huilla. Das westliche Namaqua- und Hereroland (Der größte Teil von Deutsch-Süd- west-Afrika).. . . ... ee oa sts 0 © . Südliche, mittlere und nördliche Kalahari mit dem Ngami-See . . Durch das Amboland in den Caprivizipfel und das Gebiet des oberen Chitanda und Kubango a) Trockenwälder H SR. Der Gehölze des Eniigen! Ben ha, DYELe BER Br Inhalt, c) Uferwälder d) Alluvialland . e) Gebirgsbusch 5 f) Bergwiesen und och geilen g) Moore . PR OK - RN. . Wr: 47. Einige Bemerkungen über dee Küstenland'; von Angola, en innere Andola and Katanga Be Ar ee 48. Das untere Kongoland End su Konsubesken - : 49. Das Bergland im N. und NO. des Kongobeckens mit re bazer ni in Ghasalquellen bis zum Lendu-Plateau im W. des Albert-Nyansa 50. Das Zwischenseenland mit Uganda und Unyoro . . . ren s uk 51. Die Vegetationsregionen und Formationen an den Kiwu- und Kirunga V ullkanen sowie am Ruwenzori re ee © er 2. Die Zusammensetzung der Waldflora von N een im allgemeinen . 93, Kamermber = . cat „ge 54. Ost-Kamerun . . . x 55. Das Hochland von aaa 56. Das Land am oberen Benu£. 57. Das Land des mittleren Schari 58. Das nördliche oder untere Ghasalland 59. Das obere Nilbecken . 60. Vom Benu@ zum Niger . 61. Das Becken des Tsadsee 62. Mittel-Guinea; Togo . SE er er € 63. Südliches Ober-Guinea (Elfenbeinküste, Liberia und Sierra Leone) 64. Nördliches Ober-Guinea, einschließlich des Küstenlandes von Casamance 65. Senegambien : - sr 5. Kapitel: Das Afrika benachbarte Maäkaronesien 66. Cap Verden. 67. Kanarische Inseln a) Die Purpurarien b) Gran Canaria c) Tenerife d) Palma e) Gomera. f) Hierro - 68. Madeira und Nehberitehn : Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. 1. Kapitel: Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. 2. Kapitel: Klima: Wärme — Niederschläge . A. Wärme . . Ertatropisches Nordafrika. Extratropisches Südafrika Tropisches Afrika B. Niederschläge . . B Extratropisches Nordafrika age Extratropisches Südafrika, eher alt Aldwestliche Rn Tropisches Afrika 3. Kapitel: Bodenverhältnisse . 871 876 877 877 880 882 900 901 904 905 914 VII Inhalt. Zweiter Teil, Regionen (= Höhenstufen). Seite Kalropische Regenwaldregion .. =... 7 Boy re NDS ltopischeSSteppenregions. en 2 Ei er ET Ba. Subtropische !Busch- und ‚Grasresion. 5 En. ie een Bb. Subtropische Hoöhenwaldresion „er ne een @piessubalpınestnmd#alpıne /Resionser Lu OR Dritter Teil. Kurze Übersicht der Formationen. N erlaloptile aBormationenr 2 en ee 27 BiOHlydrophilesHornmation en EB Er 3712 EC. Hyerophile megatherme Rormationen 2, u Eon ER D. Hygrophile mesotherme Bormationen 1...» % At Kan. RS nern B-sSubxerophilesKormationen sr Er Be es er 15 e BE. ’Xerophile iEormationen?. % 7 eu an a nes a ae Me Vierter Teil. Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung sowie Entwicklung der Flora. 1-Kapitel: Die Elemente der Flora. Afrikas 41. %...1.222. 21.2 2 En RR REN a) Das pantropische oder allgemeine tropische Blenent, u Bl er Or b) Das paläotropische Element .. . . de Ar han ve A ER ee c) Das afrikanisch-asiatische Tropenedlsncht. EEE OSLO d) Das afrıkanisch-madagassische ‚Tropenelement. 2. 2 nee e) Das afrikanisch-makaronesische Element . 2 nr ErEosE i) Das amerikanisch-afrikanisehe Blorenelement , . nn een: ROSE &) Das mediterran-afrikanische Element. . ». . . 2.2... ee ge h) Das boreale und mediterran-boreale Element im tropischen Afrika. 989 i) Das kapländisch-afrikanische und das kapländische Element im tropischen Mila 990 ke Daszendemisch-amikanıschessltopenelemen re a O 2. Kapitel: Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. . . - » 2 22 2.22.2020. 000 A. Das Mediterrangebiet . . . . aso N ER EEE OOR, B. Das nordafrikanisch-indische Wiisfengebiet Een so. ge ER a). Süudmarokkanische' Provinz. 2 ne Or b)PBroyinzidersgroßen as aharaen EB 07] c) Thebaisch-nubische Provinz . . . ... Fa rt re ENT d) Übergangsprovinz mit viel Grassteppe und een Gehölzen unter dem Einfluß schwacher, aber selten ausbleibender Sommerregen . . . 1005 C. Das afrikanische Wald- und Steppengebiet. . . 2 2». 2 2.2.0 0... . 1005 a) Sudanische Parksteppenprovinz. . . en OR ee ieoio, ICON b) Nordostafrikanische Hochland- und SERIEN le area OO c) Die westafrikanische oder guineensische Provinz . . . 2» 2... ... 1005 d) Ostafrikanische und südafrikanische ee ee ee ERGO D. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes .... OR TEE EEE 05:00 3. Kapitel: Kurzer Abriss der Entwicklung der Pflanzenwelt in Arika N 107 a a u 9 Verzeichnis der in diesem Band enthaltenen Karten und Vegetationsansichten. Mor S. » 20. >» 30. » 148. » 151. » 229. 22 37- » 264. » 278. » 285. » 2096. > 297. » 307. 27319: » 323. =335- » 341. 2357: > 363. » 389. Behaf T. E: » 1. Y » III. I. » IV. Ur By SV Nat VI. Im Text. » >» Taf: VI. Im Text. » » Taf. VII. Im Text. af »EX: » X. Im Text. Rat. XI. XII, » XI. » XIV. Im Text. ats, XV. 2 IXVI. » XVII. » XVII. » XIX, Im Text. ikaf XXX. Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- stationen in Afrika. Vegetationskarte von Deutsch-Ostafrika. Vegetationskarte von Deutsch-Südwestafrika. Vegetationskarte von Kamerun. Vegetationskarte von Togo. ı. Algier. Tell. Bestand von Cedrus Libani var. atlantica (Manetti). 2. Algerische Wüste. Steinwüste. Fig. 5. Verbreitung der Korkeiche im westlichen Mittelmeergebiet. » 6. Halfa-Steppe in der algerischen Provinz Oran. ı. und 2. Algerische Wüste. Sandwäüste. Fig. 22. Aristida pungens Desf. in der Sandwüste. » 23. Genista raetam Forsk. in der Sandwüste. » 24. Salsola tetragona Desf. in der Salzwüste, 1. Algerische Wüste. Salzwüste. 2. Algerische Wüste. Gipsquelle. Fig. 25. Acacia tortilis Hayne auf dem Plateau der zentralen Sahara. 26. Tamarix articulata Vahl in der zentralen Sahara. » 27. Anabasis articulata (Forsk.) Moq. in der südlichen algerischen Sahara. 28. Cornulaca monacantha Del. in der zentralen Sahara, » 29. Calligonum comosum l’H£r. in der zentralen Sahara. » 30. FEphedra in der Sandwüste von Issaouan. » 118. Urwald am Gara Mulata bei Harar. » 121. Oberlauf des Wabbi zwischen Ginir und Addis-Abeba. Lagunen mit Mangrove am Rufiji. Bäume der Mangrovenformation im Mündungsgebiet des Rutjji. Fig. 232. Grasreiche Obstgartensteppe usw. Aeschynomene elaphroxylon (Guill. et Perr.) Taubert im Vietoria Nyansa. Stereulia appendiculata K. Schum. im Uferwald der Khutu-Steppe. Allanblackia Stuhlmannii Engl. in Ost-Usambara. Cyliecomorpha parviflora Urban in Lichtungen bei Amani. Fig. 273. Immergrüner Regenwald bei Amani. Lichtung im immergrünen Regenwald bei Amani. Podocarpus usambarensis Pilger in West-Usambara. Juniperus procera Hochst. im Schumme-Wald von West-Usambara. Senecio Johnstonii Oliv. am Kilimandscharo. Allanblackia Stuhlmannii Engl. in Uluguru., Fig. 311. Bambuswald. Trachylobium verrucosum (Lam.) Oliv., (Kopalbaum), bei Lindi. « 397. 398. 4Il. 415. 420. 421. 422. 434- 449. 450. 515. 516. 521. 822. 526. 526. 527. 528. 534- 547. 548. 585. 582. 586. 661. 664. 681. 686. 744. Im Text. » > Taf. XXT. Im Text. » P7 Taf. XXI. » XXIII. XXIV. » XXV. Im Text. » » » » Taf. XXVI. Im Text. >» >» Taf. XXVII. > XXVIIA. » XXVIID2. Im Text. Steh OO NE > UDE » XXX. » XXXL » XXXI. » XXXII. > XXXIV. » XXXV. » XXXVIL XXXVIL, » XXXVIM. XRXIX. » XXXIXA. Verzeichnis der Karten und Vegetationsansichten. Fig. 337. Ufer des Nyassa-Sees bei Wiedhafen. » 338. Manihot-Schamba, Mangrove mit anschließendem Küstenwald südlich von Durban. Fig. 353. Strand an der Küste von Natal, südlich von Durban. » 359. Ufer des Zwartkopsrivier bei Port Elisabeth im SO. Kapland. » 361. Wald bei Millwood in der Knysna, » 362. Schlucht im Knysnawald bei George. Baumsteppe in den Matoppos unweit Bulawayo. Uferwald der unteren Region von Natal. Uferwald unterhalb Pietermaritzburg in Natal. Uferwald bei Pietermaritzburg in Natal. Fig. 435. Gneisflächen im Süden von Lüderitzbucht. » 436. Gneisflächen im Süden von Lüderitzbucht, mit zwei Sträuchern von Lebeckia multiflora usw. » 445. Sanddünen bei Lüderitzbucht usw. » 446. Sanddünen bei Lüderitzbucht, mit der Composite Eremothamnus Marlothianus ©. Hofim. und Zygophyllum. » 447. Steinwüste bei Lüderitzbucht mit Euphorbia brachiata Pax (?). Wahrschemlicher E. gregaria Marloth. » 454. Felsige Steppe bei Aus (etwa 1400 m ü. M.). Trockenes Flußbett bei Aus in Groß-Namaland. Fig. 455. Felsige Steppe bei Aus (etwa 1400 m ü. M.). Im Vordergrund niedriges Halbgesträuch von Mesembrianthemum, dahinter Ge- büsch der Sapindacee Pappea capensis Eckl. et Zeyh. und der Ebenacee Royena pallens 'Thunb. >» 456. Steppe von Aristida, mit Termitenhügeln in D.-Südwestafrika. » 463. Steinige Steppe bei Bethanien, mit ganz vereinzelten Bäumen. Talkessel bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. ı. Quarzitschlucht bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. 2. Trümmerfeld bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. Acacia hebeclada DC. bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. - . 2. Schwarzkalkvegetation bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. Fig. 485. Aufstieg zum Gubub (Kubub)-Berg, vorn Gebüsch von Me- sembrianthemum-Arten. 1. Loranthus Dregei Eckl. et Zeyh. auf Acacia horrida Willd. 2. Sesamothamnus Seineri Engler an der Mungunkwepfanne. Commiphora betschuanica Engler an der Ntschokutsa-Salzpfanne. 1. Derris violacea (Klotzsch) Harms. Waldgalerie am Botletle. 2. Berchemia discolor (Klotzsch) Hemsley. Ufergehölz am Ngamibett. 1. Peltophorum africanum Sond. in Buschsteppe an der Makoranapfanne. 2. Catophractes Alexandri G. Don in Strauchsteppe zwischen Chanse und Kehantsa, Lichtung im Regenwald am Semliki. Von dichtem Urwald bedeckte Insel im Vietoria Njansa. Insel im Vietoria Njansa, mit großen Phoenix reclinata Jacq. Ufer des Vietoria Njansa auf der Insel Sesse. Fieus Schimperi Hochst. bei Entebbe in Uganda, Pachylobus edulis G. Don var. saphu bei Entebbe in Uganda. Bestand von Senecio adnivalis Stapf am Ruwenzori. 1. Urwalddickicht mit Rotangpalmen und Lianen in Kamerun. 2. Küstenwald mit Ölpalmen bei Victoria in Kamerun. Vernonia conferta Benth. in Kamerun. un 812. 852. 858. S76. a XI > IT: » IELNR 3E XEN > XIV. » XLV, » XIV. DE RTEVIE I DIENAUIE TERANDL » il; Im Text. at BE Verzeichnis der Karten und Vegetationsansichten, XI I. Schlucht im Regenwald bei Buca am Kamerunberg. 2. Alsophila kamerunensis Diels am Kamerunberg. I. Grassteppe oberhalb der Waldgrenze am Kamerunberg. 2. Schlucht im Regenwald oberhalb Buea. Afzelia africana Smith, in der Parksteppe des südlichen Togo. Anogeissus leiocarpus Guill. et Perr. in der Parksteppe des südlichen Togo. I. Sumpfdickicht bei Grand-Bassa in Liberia. 2. Seestrand bei Grand-Bassa in Liberia. Ausgetrockneter Creek bei Grand-Bassa in Liberia. Schnellen des Sinoe-Flusses in Liberia. Ceiba pentandra (L.) Gärtn., Baumwollenbaum bei Grand-Bassa in Liberia. Pentadesma butyraceum Don, Butterbaum bei Grand-Bassa in Liberia. Elaeis guineensis:L. (Ölpalme), besetzt mit einem Fieus, Würgerfeige, bei Grand-Bassa in Liberia, Tenerife. Lorbeerwald bei Las Mercedes. Fig. 707. Partie aus den Cahadas mit Spartoeytisus supranubius (L. fil.) Christ. Meteorologische Karten von Afrika. u nnnnnmı 2 259 282 285 393 975 978 979 979 Druckfehlerverzeichnis und Verbesserungen. Zeile 5 von unten lies Unyoro anstatt Ungoro. in der Erklärung zu Fig. 226 muß es heißen Unguru anstatt Uluguru. in der Erklärung zu Fig. 250 muß es heißen im Burumatal. in der Erklärung zu Fig. 253 mul es heilen Mbarangandu. im Abschnitt 30 Zeile 10 von unten lies Mampyuirücken. mul es heilen: Myrica; ferner füge bei Orchidaceae hinzu: Eulophia. streiche das , hinter Kontinentes und setze es hinter: afrikanischen. Zeile Iı streiche Mimosa, Zeile 14 von unten füge hinzu: Ochrocarpus. 985 Zeile 13 von oben heißt es: Trichopteryx&, Zeile 21 von oben Barbacenia O, Zeile 26 von oben bei Pilostyles ist W zu streichen, Zeile ı von unten heißt es: Carpodiptera, Christiania (1 Art auch auf Madagaskar). Zeile 6 von oben heilt es: Conocarpus. Zeile 17 von oben heißt es: Corydalis anstatt — Corydalis —, da neuerdings eine Art oberhalb des Kiwu-Sees gefunden wurde. Zeile 4 von unten streiche NO, Zeile 17 von unten füge hinzu Astragalus NO. Zeile 14 von unten heilst es: Aniphofa. Zeile 12 von unten lies: Natal und bis zu. ergänze Aframomum (M), streiche bei Orchidaceae: Eulophia und füge ein bei der Rubrik O—W unter Ulmaceae: Chaetacme (M), hinter Balanophoraceae: . Hydnoraceae: Hydnora (M). S. 986 S. 988 S. 989 S. 990 S. 991 S. 993 S. 994 S. 997 S. 999 S. 1009 S. IOII 5. 1019 ergänze bei Myristicaceae: Brochoneura (M). ergänze bei Thymelaeaceae: Dais Os (M), bei Loganiaceae unter O Nuxia (S, M). bei Acanthaceae ergänze unter O—W: Brillantaisia (M), Mimulopsis (M), Acan- thopale (M), Isoglossa (S, M); bei Rubiaceae ergänze unter O—W: Pentas (S, M), unter W: Otomeria (C,M); bei Cucurbitaceae: Trochomeria (S,M); bei Compositae vor Tarchonanthus: Nidorella (S,M), bei Stoebe Os (Ws,S,M). Zeile 12, 13 heilt es: morphologisch vorgeschritten weiter verbreiteten gegenüber- stehen, die morphologisch ursprünglicher sind. Zeile 4, 5 ist zu streichen: afrikanisch-madagassischen; Zeile 9 ist einzufügen: In der Zahl S95 sind auch die nach Madagaskar übergreifenden Gattungen eingeschlossen. Werden diese ausgeschieden, so bleiben 806 Endemismen (O —W 125, O 267, W 444) für das tropisch-afrikanische Element, eine Zahl, welche sich aber später noch mehr- mals ändern wird. Zeile 5 heilt es: besonders aber gegen die unrichtige. Drittes Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet von Afrika. 40. Das südwestliche Kapland''). Den Charakter der Vegetation des südwestlichen Kaplandes können wir schon durch einige Exkursionen auf der Kaphalbinsel, insbesondere durch solche auf den Tafelberg bei Kapstadt, kennen lernen. Da im südwestlichen Kapland ein anderes Florenelement herrscht, als in der bisher besprochenen ost- und südafrikanischen Steppenprovinz, so wird in der Vegetation der Erde dieses Gebiet später für sich behandelt werden; wir wollen hier dasselbe nur ganz im allgemeinen charakterisieren und ich glaube, daß der Leser eine solche all- gemeine Orientierung am besten durch die Schilderung der von mir selbst in der Umgebung von Kapstadt unternommenen Exkursionen enthält. Am ı9. August 1902 morgens traf ich zum ersten Male in der Tafelbai ein, am 15. August 1905 zum zweiten Male in der Gesellschaft der British- Association; ich gebe die Eindrücke meines ersten Besuches wieder, wo ich unter Führung der Herren Dr. BOLUS und Dr. MARLOTH, insbesondere des letzteren, die unvergleichlich schöne Frühlingsflora des Tafelberges kennen lernte. In herrlichem Sonnenschein erglänzte die weite blaue Bucht, vor deren flachem sandigen Westufer drei Wracks einige Tage vorher untergegangener Schiffe uns bewiesen, daß man mitunter hier auch auf einen anderen Empfang zu rechnen habe. Zwischen der Bucht und dem scheinbar dicht über ihr empor- steigenden, nur hier und da spärliche, in einigen Schluchten etwas waldartige Vegetation zeigenden, heute in den blauen Himmel hineinragenden und nicht ‚von dem wolkigen Tafeltuch bedeckten Tafelberg zieht sich die von recht- winkligen Straßen durchzogene, einförmig erscheinende Stadt hin, welche nach Westen um den in den steilen Löwenkopf auslaufenden Signalberg herumbiegt und nach Osten in gartenreiche Villenquartiere übergeht, die eine gewaltige Ausdehnung besitzen. Schon vom Schiff aus erkennen wir eine von der Stadt gegen den Tafelberg sich hinziehende Allee alter europäischer Eichenbäume, deren Blattlosigkeit oder spärliche Blattentwicklung uns daran erinnert, daß wir uns noch im kapländischen Winter oder zeitigen Frühjahr befinden. Auch die ?) Wichtigste Literatur: Wie bei 39. Außerdem: A. REHMANN: Geobotaniezne stogunhi po- ludniowy Afryki. Denkschr. d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, math. naturhist.-Abt., Bd. V, 69 Seiten mit einer chromolith. Karte. — ScoTrT ErrLior: Notes on the regional distribution of the Cape Flora, in Transact. of the Edinbourgh Bot. Soc., XVII (1889). Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 3 3I 480 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. teilweise von Schnee bedeckten Gipfel der im fernen Westen der Bucht sich hinziehenden, heute besonders klaren Drakensteinberge mahnen uns daran; aber die grauschimmernden Bestände des kapländischen Silberbaumes am Abhang des Löwenkopfes und die prachtvollen gewaltigen Pinien, welche wir aus den Villenquartieren hervorragen sehen, sowie das 16° C anzeigende Thermometer geben davon Zeugnis, daß der jetzt seinem Ende nahende Winter überhaupt ein sehr milder ist. Obwohl wir uns unter dem 34.° s. Br. befinden, sind die hiesigen Temperaturverhältnisse doch nicht sehr verschieden von denen Neapels unter aı’n. Br. Im Sommer, von November bis März, herrscht nach 30jähri- ger Beobachtung eine Temperatur von 18—20,8° C, im sogenannten Winter, der besser als unser Frühling, von Mai bis September eine Temperatur von 12,6—14,6° C; durchschnittlich am kältesten ist der Juli mit 12,6%. Die höchste Temperatur, welche in den Jahren 1842—1ı855 in Kapstadt konstatiert wurde, ist nach HANN 36,3°, die niedrigste in demselben Zeitraum 3,2°. Im Mittel beträgt ferner die tägliche Wärmeschwankung zu Kapstadt im Sommer 6,6°, im Herbst 6,3°, im Winter 5°, im Frühling 5,7°C. Wir sehen also, daß um Kapstadt klimatische Exzesse kaum stattfinden; es erklärt sich dies aus der Kon- figuration der verhältnismäßig kleinen und nur mit etwa einem Sechstel ihres Umfanges mit dem übrigen Südafrika zusammenhängenden Kaphalbinsel, deren südlicher und östlicher Teil unter dem Einfluß des warmen aus dem Indischen Ozean kommenden Mossambikstromes stehen, während die Westküste von der um 3—6° kälteren antarktischen Strömung beeinflußt wird. Um Kapstadt herrschen ferner von Oktober bis März südöstliche mehr oder weniger trockene Winde, welche oft 8—ı4 Tage ununterbrochen wehen, von April bis August feuchte und heftige in der Tafelbai häufig Unglück anrichtende Nordwestwinde. Sie bewirken die den kapländischen Winter charakterisierenden Regen. Die jährliche Regenmenge beträgt bei Kapstadt 631—674 mm, bei Wynberg im Osten des Tafelberges und in 76 m Höhe ü. d.M. 1081,9 mm; in den Monaten Mai bis August bewegt sich die monatliche Regenmenge bei Kapstadt zwischen 83,6 und ıı2,5 mm, letztere im Wintermonat Juni, bei Wynberg zwischen 155 und 196 mm. Dagegen fallen in den Sommermonaten Dezember bis März bei Kapstadt monatlich nicht mehr als 24, bei Wynberg nicht mehr als 23 mm; auch die Monate November, Oktober, April weisen noch ziemlich geringe Niederschläge auf. So zeigt also das Klima der Kaphalbinsel eine große Ähnlichkeit mit demjenigen Italiens, nur daß die winterliche Regenzeit hier in andere Monate fällt; es erfreut sich aber der Bewohner des Kaplandes und Südafrikas überhaupt eines heiteren, meist wolkenlosen Himmels in einem langen Sommer; sowohl in diesem wie auch im Winter ist die Bewölkung des Himmels geringer als in Italien. Die Bildung des häufig auf Photographien des Tafel- berges hervortretenden Tafeltuches erfolgt besonders im Sommer, wenn bei heftigem Südostwind die erwärmte Luft an dem ııoom hohen Tafelberg emporsteigt und sich über dem Berge zu einer oben flachen und daher mit einem Tafeltuch verglichenen Wolkenschicht kondensiert, welche nach Norden herabhängt. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 481 Die eben geschilderten klimatischen Verhältnisse gelten hauptsächlich für die Kaphalbinsel; je mehr man sich von derselben nach Norden und Osten entfernt, desto mehr ändern sich Klima und mit demselben die Vegetation, wie aus den vorangegangenen Schilderungen hervorgeht. In weniger als einer halben Stunde fährt man westwärts an der Tafelbai entlang, mit der Aussicht auf den Tafelberg, dann auf den Devils Peak zur linken, an dem berühmten astronomischen Observatorium vorbei, biegt dann nach Süden um, berührt Rondebosch, den bekannten Landsitz von CECIL RHODES und kommt nach Kenilworth, wo der vortreffliche Kenner der Kapflora, Dr. HARRY BOLUS, dem wir einige vorzügliche Werke über die Kapflora ver- danken, seinen Wohnsitz hat. Schon auf der kurzen Fahrt nach Kenilworth hatte ich Gelegenheit, die ungemein kräftige Entwicklung, welche Quercus pedunculata, die Pinie (Pinus pinea) und die Seestrandskiefer (Pinus pinaster), australische Eucalyptus, Acacia und die Proteacee Hakea suaveolens zeigen, zu bewundern; aber ich sehnte mich vielmehr danach, die einheimische Flora kennen zu lernen und hatte die Freude, auch nach dieser Richtung hin Befriedigung zu finden. In den Gebüschen wächst neben der ungemein verbreiteten und verwilderten groß- blütigen Vinca major die heimische Oxalis cernua, welche ich früher auf meinen Reisen in Portugal und den kanarischen Inseln reichlich verwildert angetroffen habe, und die feuchten Niederungen zwischen den Villenquartieren, den Eichen- und Pinien-Alleen sind weithin von Zantedeschia aethiopica bedeckt, die jetzt gerade mit ihren reinweißen Spathen einen unvergleichlich schönen Anblick gewährte. Bei der bekannten Liebe der Holländer und Engländer für Blumen ist es erklärlich, daß man im kapländischen Frühjahr kaum eine Wohnung, kaum einen Speisesaal findet, in dem nicht große Sträuße der sogenannten Calla oder des Arum Lily Tische und Kamine schmücken; aber die Pflanze ist auf den Wiesen so häufig, daß sie durch Abpflücken ebensowenig ausge- rottet werden kann, wie bei uns Ranunculus acer oder Lychnis flos cuculi. Flache Teiche gegen den Strand hin sind erfüllt von Aponogeton distachyus, dessen stärkereiche Knollen ärmere Leute als Nahrungsmittel verwenden, während die jungen Blütenstände als Gemüse genossen werden; in späterer Jahreszeit tritt in diesen Teichen reichlich die meist blau, seltener weiß blühende Nymphaea capensis auf. Die sandigen und jetzt noch etwas feuchten Ebenen aber prangen im Schmuck vieler herdenweise auftretender Pflanzen mit leuch- tenden Blüten; ganz besonders und dem Pflanzenkundigen schon vom Eisen- bahnwagen aus erkennbar fallen auf mehrere Iridaceen, die lila- und rotblühende niedrige Moraea papilionacea, die langblättrige M. viscaria mit lockerer Rispe gelber Blüten, die hohe gelbblühende M. edulis, die lila-, blau- und rötlich- blühende bis zwei Fuß hohe MV. tripetala, die ebenfalls hohe, leuchtend rot- oder gelbblühende M. pavonia, prachtvolle und blaublühende Babiana Plicata, sodann die weißen und gelben Sterne der Zypoxis stellata und die prachtvollen orangefarbenen Sträuße der Haemodoracee Wachendorfia thyrsiflora. Nicht minder farbenprächtig sind einige Oralis, so die meist mit großen karminroten 2a1* 3I As> Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von ‚Afrika. oder weißen Blüten ver- sehenen Oxalis variabilıs, O. purpurea, luteola und obtusa. Sehr auffällig sind auch die herdenweise auf- tretenden Compositen Cotula turbinata und Di- morphotheca annua,welche im Sonnenschein ihre weißenStrahlenblüten aus- breitet. Als wir nachher die »Flats« selbst betraten, konnten wir uns mit ihrer Flora genauer bekannt machen und bekamen bald eine Vorstellung von dem außerordentlichen Artenreichtum der kaplän- dischen Flora. Charak- teristisch ist vor allem, daß in diesen Flats, wie überhaupt auf der Kap- halbinsel die Gramineen, ebenso auch die Cypera- ceen nicht physiogno- misch wirksam auftreten. Wohl sehen wir hier und da an feuchten Plätzen Büschel der Cyperaceen Ficimascariosa, paradoxa und setiformis, aber die Hauptmasse der Halm- gewächse wird gebildet durch die im Kapland, besonders auf der Kap- halbinsel so formenreich auftretendenRestionaceen, welche durch ihre zahl- reichen ährenförmigen in Rispen vereinigten Blüten- stände etwas an die Gräser _ erinnern, aber keineswegs denselben verwandtschaft- Fig. 405. Restio cuspidatus Thunb. [Restionaceae) S.-W.-Kap- land, unterhalb des Tafelberges. lich besondersnahestehen, 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 483 auch durch die oft sehr große Verschiedenheit der männlichen und weib- lichen Stöcke interessant sind; auf den Flats finden sich einige Arten von Kestio (Fig. 405), Zlegia und Thammnochortus fruticosus, eine recht statt- liche Art. Außer den Liliifloren, welche bereits vom Eisenbahnwagen aus wahrge- nommen werden konnten, sahen wir noch andere, Anthericum, die sehr formen- reiche und variable Diprdaxr ciliata mit weißen Blüten, und die Iridaceen Romulea bulbocodioides mit gelben, R. rosea mit rötlichen, R. arenaria mit lilafarbenen Blüten. Diese im Kapland so reichlich vertretene Gattung Romzlea ist ebenso wie Zrzca zugleich auch im Mittelmeergebiet anzutreffen, daselbst aber in viel geringerer Zahl als ihre Schwestergattung Crocus. Später finden sich in den sandigen Flats noch besonders häufig die Liliacee Zachenalia tricolor und folgende Iridaceen: Watsonia humilis mit leuchtenden roten Blüten, die prachtvoll blaublühende Arzstea cyanea und Dabiana ringens mit scharlachroten Blüten. Auch von der schönen Orchideenflora der Flats durfte ich jetzt schon einige Vorboten sehen, Disperis capensis und Satyrium corifolium mit prachtvoll orangefarbenem Blütenstand; ihnen folgen später Zuwlophna lamellata, Holothrix squamulosa, Satyrium candidum, bracteatum, Disa multiflora, flexuosa, bıfıda, venusta und barbata, Corycium orobanchoides, Pterygodium catholicum. Auch war es mir nicht vergönnt, den prächtigen Anblick zu gewinnen, welchen die Flats im Februar und März darbieten, wenn Asmaryllis belladonna, die Bella- donna-Lily ihre zahlreichen rosenroten und weißen Blüten entfaltet, die lang- gestielten Scheindolden der herrlichen Arunsvıgia gigantea mit mehr als 20 aufwärts gekrümmten karminroten Blüten die sandigen Ebenen schmücken und die blutroten Blütenstände van //aemanthus coccineus und pubescens über die Erde emporgehoben werden. Statt dieser fand ich jetzt mehrere andere interessante Kräuter. Bekanntlich ist eine der artenreichsten Gattungen des Kaplandes Mesemörianthemum; hiervon kommen auch viele auf den sandigen Flats vor, die meisten von September bis November blühend (MV. znflexum, longtspinulum, nodıflorum, pyropaeum, tripolium, pomeridianum), während jetzt M. acinacıforme, edule, coccineum, criniflorum und cerystallinum ihre gelben, roten oder weißen Blüten um die Mittagszeit entfalteten; für einen großen Teil der in unseren Gärten kultivierten Arten fehlt jede genauere Angabe über ihr Vorkommen im Kapland. Von der für das Kapland charakteristischen Cruciferen- Gattung Zeliophila sammelte ich 4. purmila und von der nahezu 200 kapländi- schen Arten zählenden Gattung Pelargomium die beiden in großer Mannig- faltigkeit auftretenden Arten ?. myrrhifolium und P. triste. Auch die’ prachtvolle, stattliche Drosera cistiflora hatte schon ihre weißen oder rosafarbenen Blüten entfaltet. Sehr auffällig ist die niedrige Zuphorbia tuberosa mit unterirdischer Knolle und dem Boden anliegenden länglichen Blättern. Höchst eigenartig erscheinen auch die dem Boden angedrückten Rosetten breit gestielter verkehrt- eiförmiger, leicht gespaltener und dornig gezähnter, außerdem mit langen gelb- lichen Wimpern versehener und oberseits bestachelter Blätter des tief im Boden wurzelnden Arciopus echinatus, einer diöcischen Umbellifere mit kurzgestielten 484 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. männlichen und sitzenden weiblichen Dolden mit dornigen Involucralblättern (Fig. 406); nicht selten findet man ı—2 Quadratmeter des Bodens mit dieser eigenartigen Pflanze bedeckt, welche gegen tierische Angriffe wohl geschützt Fig. 406. Aretopus echinatus L. A 5 Pflanze; B Döldchen derselben; C Blüte; D Blumen- blatt; Z Q@ Pflanze; F Döldchen; G Involucralblatt; 7 Q Blüte; J Fruchtstand; A—M Frucht von verschiedenen Seiten; V Querschnitt. — Original. ist. Doch verwahre ich mich dagegen, hierin die Ursache für diese und andere Dotnbildungen zu sehen. Eine andere interessante Umbellifere ist die halb- strauchige Centella (Hydrocotyle) virgata mit lineal fadenförmigen Blättern, die ich deshalb erwähne, weil sie auch wie die vorhin genannten Pelargonium und so viele kapländische Arten einen polymorphen Typus mit einigen Unterarten 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 485 repräsentiert und zugleich einer Gattung angehört, die im Kapland mehrere habituell voneinander stark abweichende Arten besitz. Von anderen jetzt blühenden Kräutern nenne ich noch die Scrophulariacee Nemesia pinnata, die Campanulaceen Koella cılzata (Fig. 407) und Lobelia coronopifolia, erstere auch sehr veränderlich, endlich die Compositen Gymmodiscus capillarıs, Dimorphotheca nudticaulis, Othonna linifolia und fuberosa mit knolliger Wurzel, Senecio Bur- chellii mit gelben und 5. Purpureus mit purpurfarbenen Blüten, Arciotis candida und die ungemein veränderliche Gazania finnata als Repräsentanten der im Kapland so zahlreichen Arciotzdeae (Fig. 408). Fast alle diese Kräuter fallen dem aus Europa kommenden Botaniker auf durch saftreiche fleischige Blätter; man nimmt bei ihnen wenigstens einen Anlauf zur Succulenz wahr, die bei den Mesembdrianthemum-Arten schon weit vorgeschritten ist. Sodann aber finden wir in den Flats recht zahlreiche kleine Sträucher und Halb- sträucher von der Tracht der Eriken, die Proteacee Mimetes purpurea, das dickblättrige Drosma succwlentum, einen Vertreter der im Kapland so ungemein reich entwickelten Gruppe der Rufaceac-Diosmeae, die Rosa- cee Cliffortia juniperina, welche nach der Entwicklung ihrer Blättchen oder Früchte in mehrere Unterarten zerlegt werden kann, die in Größe, Blattform und Be- haarung vielfach wechselnde Bruniacee Berzelia abro- fanoides (Fig. 409), durch zahlreiche kugelige Blüten- stände fast an eine Cupressinee erinnernd, die Legu- minose Amphitalia ericifolia mit dichten weißen Ähren, die Thymelaeaceen (Fig. 410) Cryptadenia uniflora, Gnidia pinifolia und juniperifolia, Passerina filiformis, Struthiola erecta, Lachnaea capıtata, die Polygalacee Mnuraltia filiformis, Erica corifolia, muscosa, pelviformis, ramentacea, alles Formen mit weniger ansehnlichen Eee, Haclia ea Blüten (eine der schönsten auf den Flats vorkommenden (Campanulaceae), bei Kap- Arten, die strauchige Zrica mammosa mit großen stadt. röhrigen wachsartigen, karmin- oder hochrot oder fleischfarbigen Blüten, begegnete mir leider nicht), die Verbenacee Silbe ericoides. An trockeneren Plätzen findet sich auch Z/y/ropappus rhinocerotis, der »Rhinoster- bosch« (Fig. 392), den wir im Grenzgebiet der Karroo formationsbildend antrafen. Eine andere weitverbreitete und zugleich sehr formenreiche Composite von erico- idem Habitus ist Mezalasia muricata. Schon diese wenigen Beispiele genügen, um zu zeigen, in wie vielen Familien die auf einen kurzen regenreichen Winter be- schränkte, in einem langen sonnigen Sommer gehinderte Entwicklung der Vege- tationsorgane zu einem eigenartigen Pflanzentypus geführt hat, den wir nirgends in solcher Massenhaftigkeit auftreten sahen, wie auf der kleinen Kaphalbinsel. Für einen wissenschaftlich systematisch ausgebildeten Botaniker, der sich nicht mit dem oberflächlichen physiognomischen Eindruck dieser Vegetation begnügt, 486 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. hat es einen besonderen Reiz, auch die Blüten dieser Gewächse zu untersuchen und den verwandtschaftlichen Beziehungen derselben nachzugehen. Aber noch andere dauerblättrige Gewächse fallen uns bei Durchstreifung der Flats auf, so namentlich die Proteacee Serruria Burmannit, ein kleiner Strauch mit fieder- Fig. 408. Arctotideae des Kaplandes. 1 Gazania ringens (L.) R.-Br.; 5 geschlossenes Köpfchen derselben. € Dimorphotheca pluvialis (L.) Much.; D geschlossenes Köpfchen derselben. — Nach OÖ. HOFFMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 487 spaltigen Blättern mit sehr schmalen Abschnitten und mit kleinen, dicht zu- sammengedrängten Blüten, der Typus einer im Kapland mehr als 50 Arten zählenden Gattung. Die Proteaceen spielen, wie wir später noch sehen werden, überhaupt eine ganz hervorragende Rolle in der Zusammensetzung der Kapflora. Fig. 409. Bruniaceae des südwestlichen Kaplandes. A—G Brunia nodiflora L. 4—-X Berzelia lanuginosa (L.) Brongn. Z—N Lonchostoma monostyle Sond. O© Audouinia capitata (Thunb.) Brongn. ?, Q Diberara laevis (E. Mey.) Baill. So sehen wir denn auch in den Flats in kleineren Senkungen Gebüsche der I—2 m hohen Protea scolymus mit lineal-lanzettlichen Blättern und kugelig- verkehrteiförmigen Köpfen sowie des »Sugarbosch« Protea mellifera (Fig. 411) 488 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mit schmal-lanzettlichen Blättern und großen kreiselförmigen Blütenköpfen, ge- bildet aus purpurroten Bracteen und rosafarbenen oder weißen Blüten, deren Honig ehemals medizinisch verwendet wurde. Auch die niedrige P. cynarozdes, Fig. 410. Thymelaeaceae aus Süd- und Ostafrika. A, DZ Gnidia carinata Thunb. C, D G. ano- mala Meisn. Z G. spicata (L. f.) Gilge. 7, G G. Stuhlmannü Gilg. (Ostafrika). — Nach Girc. Fig. 411. Protea mellifera Thunb. »Sugarbosch«. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 489 welche ich erst später am Tafelberg sah, ausgezeichnet durch verkehrt-eiförmige Blätter und riesige verkehrt-eiförmige Köpfe mit weißfilzigen Blüten, soll auf den Flats vorkommen. Ferner beobachteten wir hier den spatelblättrigen Strauch Zeucadendron Lewisianum, dessen männliche und weibliche Exemplare im Blütenstand ziemlich verschieden sind, wie auch bei anderen Arten der- selben Gattung. In diesen Gebüschen treten ferner häufig auf Myrica querci- folia mit buchtig gezähnten Blättern, Zrzca pelvrformis, Gnidia pinifolia, das Fig. 412. Polygalaceae des Kaplandes. A—C Muraltia mixta DC. A blühender Zweig; 2 Blüte von hinten; C dieselbe von der Seite, a2 Kelchblatt, Ze vorderes Blumenblatt, #/ seitliches Blumen- blatt, #r oberes Blumenblatt. D— Mundia spinosa DC. D blühender Zweig; Z Blüte; 7 Blumen- krone von der Seite; G@ Androeceum; Z// Stempel. — Nach CHoDAT in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. halbstrauchige, seit mehr als ı00 Jahren in Kultur befindliche Pelargonium capıtatum, Senecio Burchellii, die unserer Cuscuta so ähnliche oft ganze Büsche überspinnende parasitische Lauracee Cassytha filiformis. Erwähnen will ich noch, daß auf den Flats wie auch an anderen Stellen des südwestlichen Kap- landes die parasitischen Scrophulariaceen Harveya capensis und Hyobanche san- guinea (Fig. 356) vorkommen. Flache Tümpel in den Flats boten mir Ge- legenheit, auch noch Aponogeton angustifolius zu sammeln, der in allen Teilen kleiner ist, als der vorher erwähnte Apon. distachyus. An kleinen Bächen, 490 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. welche die Flats durchschneiden, wachsen die mannshohe rotblühende Zrzca concinna, von anderen Sträuchern Clrffortia strobilifera, die bis 3 m hoch wird, und Psoralea pinnata. Am folgenden Tage machten wir einen Ausflug nach den Abhängen des Tafelberges im Norden von Kapstadt. Wir befinden uns sehr bald in den ziemlich ausgedehnten Beständen der Pinus pinaster, welche auf dem etwas rötlichen und grusreichen, durch Verwitterung des Granit entstandenen Boden recht gut gedeihen und für die Bewohner der ursprünglich mit hohen Bäumen nur spärlich bedachten Kaphalbinsel von hohem Wert sind. Am Rande dieser Bestände, und zwischen denselben, in Lichtungen oder Wasserrinnen finden wir neben einigen Arten, welche auf den Flats beobachtet wurden, auch zahl- reiche andere Pflanzenformen, welche unser Bild von der Kapflora vervoll- ständigen. Da sind namentlich häufig bis 1,5; m hohe Büsche der Ciffortia ruscifolia, diöcisch, wie die etwa 4o übrigen kapländischen Arten dieser Gattung, hier auf große Strecken hin nur weiblich, auffallend durch kurz lanzettliche starre und stechende Blätter und mit kleinen grünlichen Blüten, bei deren flüch- tiger Betrachtung wohl nicht jeder Botaniker sofort die Zugehörigkeit dieser Pflan- zen zu den Rosaceen erkennen wird. Sodann fallen bald in die Augen Büsche von Rhus lucida, kleine Sträucher der Polygalaceen Muraltia satureoides (Fig. 412) und ZAymifolia, ı m hohe locker verzweigte Büsche der Composite Zuryops abrotanifolius, fast 2 m hohe Sträucher der ebenfalls gelbblühenden und durch steinfruchtartige Achänien ausgezeichneten Composite Oszeospermum monihiferum und dichte Gruppen von Metalasia muricata mit weißen oder rosafarbenen Blütenköpfchen. Auch 2m hohe Büsche von 2 Aspalathus-Arten, welche noch nicht in Blüte standen, finden sich hier vor. Niedriger, meist nur "/, Meter erreichend sind die ziemlich stark verzweigten, graugrünen, mit hellkarminroten Blüten geschmückten Büsche eines Zodostemon, einer mit Zchrum verwandten Gattung. Wie ein großer Teil der bei der Besprechung der Flats erwähnten Gattungen sind auch die hier genannten im Kapland ungemein artenreich. Da- gegen ist der Santalaceen-Strauch Co/poon compressum, welcher in den Kiefer- wäldern nicht selten ist, ein Vertreter einer artenärmeren Gattung. Von anderen weniger auffallenden Pflanzen aus der unteren, durch die Kiefernkultur charakteri- sierten Region des Tafelberges möchte ich noch nennen Zermannia althaeıfolia, Zygophyllum fulvum, die Rutacee Adenandra uniflora (Fig. 413), die Campa- nulaceen KRoella cıhiata (Fig. 407), Cyphea bulbosa mit knollig angeschwollener Wurzel und die windende CypAza volubelis, endlich die unter der Erde reich ver- zweigte graufilzige und keilblättrige Cenzella (Hydrocotyle) solandra, Euphorbia Zuberosa und eine andere, schmalblättrige Art mit knollig angeschwollener Wurzel, alles Arten formenreicher Gattungen des Kaplandes, von denen ein- zelne allerdings auch noch in anderen Teilen Afrikas vorkommen. Ferner möchte ich nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß sich auch bei einigen dieser Arten die schon früher erwähnte Erscheinung von knolliger Wurzelverdickung findet, das heißt die Bildung eines unterirdischen Wasser- reservoirs, wie es bei Pflanzen des regenarmen Karroogebietes, Deutsch-Süd- 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 491 westafrikas und Benguelas noch viel häufiger der Fall ist. Als Vertreter der im Kapland hoch entwickelten Familie der Asclepiadaceen begegnete uns in den Kieferbeständen das schön rot blühende und windende Mcroloma tenm- folium. Auch mehrere Crasswla-Arten finden sich am unteren Teil des Tafel- berges, doch waren diese jetzt nicht in Blüte. Als wir über die Kieferwälder hinauskamen, also bei 150—200 m Höhe, da befanden wir uns in einem wahren Paradies der kapländischen Flora, in der ursprünglichen Buschvegetation, welche sich vor der Fälschung der Flora durch Anforstung von mediterranen Kiefern noch tiefer erstreckte. Das Terrain selbst DD 065; 7 I FR TA TE SE N D Fig. 413. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A—B Adenandra fragrans Roem. ei Schulte. #—-Z A. uniflora (L.) Willd. ist ziemlich gegliedert; steile Abhänge, schmale und breite Terrassen, Senkungen mit kleinen Bachläufen, hier und da zutage tretender Fels und zerstreute Fels- blöcke inmitten der immergrünen blütenreichen Strauchvegetation geben be- zaubernde Bilder. Vor allem fallen auf die Proteaceen, die gerade hier eine ganz hervorragende Rolle spielen. 2—3 m hohe und breitverzweigte Büsche mit zahlreichen großen ansehnlichen Blütenköpfen von der Größe einer Arti- schocke sind reichlich vorhanden. Da ist zunächst die schon auf den Flats beobachtete schmalblättrige Profea mellifera zu erwähnen, sodann ?. Zepido- carpon mit braunen, behaarten Köpfen, dann das prachtvolle, durch graubehaarte breit keilförmige, vorn etwas gezähnte Blätter und gelbe Blütenköpfe ausge- zeichnete Zeucospermum conocarpum, von den Kapländern Kreupelboom ge- nannt. Weniger kräftig, nur etwa '), m hoch und mit kleinen lanzettlichen 492 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Blättern versehen ist der gelbgrünliche Zezwcadendron ascendens, bei welchem ebenso wie bei anderen Arten dieser Gattung männliche und weibliche Exem- plare in der Gestalt und Größe der Blütenköpfe sehr verschieden sind. Unter den Eriken ist vor allen andern die prächtige Zrzca Plukenetii mit roten ge- krümmten Blumenkronen häufig, nächst dieser die schöne £. baccans mit kurzer karminroter Röhre, niedriger als die erstgenannte bisweilen "/);, m hohe Art. Ganz wundervoll, aber wenig häufig sind Zrzca cerinthiflora und E. coccinea; überhaupt sieht man hier die einzelnen Ärten nicht in solcher Massenhaftigkeit sroße Strecken bedecken, wie bei uns Calluna, in den Alpen Zrica herbacea, bei San Sebastian am Golf von Biscaya F£. vagans, bei Florenz £. scoparia, Al KW HV JWV 6 # D Fig. 414. Montinia acris L. fl. A Zweig der & Pflanze; 3 Knospe der & Blüte; € & Blüte, geöffnet; D Zweig der @ Pflanze; Z Q@ Blüte, zwei Staminodien zeigend; 7 Querschnitt durch das Gynöceum; G Frucht; 7 dieselbe nach Entfernung einer Klappe; J Scheidewand nach Ent- fernung der Samen; AÄ Same, mit Längsschnitt durch den Keimling. — Original, erst an anderen Stellen des Tafelberges sah ich einzelne Arten für sich kleine Unterformationen bilden. Wenn dies hier nicht der Fall ist, so liegt es daran, daß die Bodenverhältnisse noch einer großen Anzahl anderer Sträucher und Halbsträucher von ericoidem Habitus zusagen; an etwas feuchteren Stellen findet sich namentlich häufig die Bruniacee Derzelia intermedia mit kugeligen gelblichen Köpfen. Fast überall sind zerstreut bis 4o cm hohe Büsche von Lobelia pinifolia mit himmelblauen Blüten, sodann die ebenfalls schmalblättrige und 30 cm hohe Thymelaeacee Struthzola stricta mit weißen Blüten, die halb- strauchige Penaeacee Sarcocolla squamosa mit leuchtend karminroten Blüten; hier und da sieht man eingestreut die 1—ı,5 m hohen gelbblühenden Sträucher von Podalyria argentea mit silbergrauen Blättern. Hierzu möchte ich bemerken, | 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 495 daß auch diese Arten Pflanzengruppen angehören, welche im Kapland reichlich entwickelt sind. Dagegen steht die hier ebenfalls vorkommende strauchige Saxifragacee Montinia acris (Fig. 414), ausgezeichnet durch entfernt beblätterte Zweige, dicke lederartige Blätter, getrenatgeschlechtliche weiße Blüten und zweiklappige Kapseln, welche an die von Escallonia erinnern, nicht bloß im Kapland, sondern auch in ganz Afrika isoliert da. Hier und da fand sich außer den zwischen den Kiefern schon beobachteten Sträuchern, namentlich neben Zobostemon, Euryops, Osteospermum, Metalasia und Codoon auch Phylica stipularis mit lineal-lanzettlichen Blättern und kleinen Nebenblättern, nur selten Ph. obtusifolia, 3 m hoch und jetzt fruchtend. Während die letztere Art noch etwas vom Habitus anderer Rhamnaceen besitzt, haben die ersteren und zahl- Fig. 415. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. Agathosma.” A—D A. imbricatum (L.) Wille Z—G A. lanceolatum (L.) Engl. 7—Z A. erectum Wendl. C, F, X Staminodium; D, G, Z Gynöceum. — Nach ENGLER in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. reiche andere Zweige mit dichtgedrängten schmalen Blättern und gedrängten Blütenständen; etwa 60 Arten dieser Gattung finden sich im Kapland und nur einzelne im Nyassaland, auf Madagaskar und den Maskarenen, sowie auf den Inseln Tristan d’Acunha und Neu-Amsterdam. Recht auffällig sind die überall eingestreuten Exemplare der Haemodoracee Wachendorfa paniculata, deren Blätter bis 80 cm lang werden, während die jetzt nicht entwickelten Blüten- stände ı,; m Höhe erreichen. Restionaceen sind überall reichlich vorhanden, während Gramineen fast gänzlich fehlen. Ferner finden sich auch hier häufig die Orchidee Disperis capensis, eine karminrote /ndigofera, Oxalıs variabilıs, Babania und Galaxia ovata. An einem nach der Stadt hinabfließenden Bach trifft man noch mehrere Exemplare der ursprünglich dort reichlicher vorhanden gewesenen Bäume an: die Flacourtiacee Azggelaria africana, die Rubiacee Plectronia ventosa, Olea capensis, Celastrus buxifolius, letztere sowohl baumartig 494 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wie strauchig und Aıhus viminalis, dessen schmal-lanzettliche Blättchen den Strauch aus der Ferne weidenartig erscheinen lassen. Überall wächst an dem Bach auch Zantedeschia aethiopica. Am 21. August wurde schon frühzeitig aufgebrochen, da es galt, das Plateau des Tafelberges zu besuchen. Auf breiter von Villen eingefaßter Straße stiegen wir auf zum Sattel zwischen dem Löwenkopf und Tafelberg und machten erst 2 I WU N 4A ul! K w MH 5 M ill [/) Fig. 416. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A—ÄX Coleonema album (Thunb.) Bartl. et Wendl.; Z— 7 Acmadenia juniperina Bartl. et Wendl. einen kleinen Abstecher nach dem letzteren, um die Bestände von ı1o m hohen schön entwickelten Exemplaren des herrlichen Silberbaumes oder Witte- booms, Leucadendron argenteum zu besichtigen. Dann bogen wir nach der Westseite des Tafelberges ab und hatten anfangs auf gutem langsam auf- steigenden Wege wandernd fortdauernd zur Rechten herrliche Ausblicke auf die felsige, an kleinen Buchten reiche, von brandenden Wogen umtoste Küste; man wurde hierbei unwillkürlich an die schöne Bergstraße oberhalb Monaco } erinnert. Die dichte, an immergrünen Sträuchern reiche Vegetation der Ab- | 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 495 hänge kann mit nichts anderem als mit einer üppigen mediterranen Macchia verglichen werden, wie man sie noch in Corsica oder Algier antrifft, doch über- ragt diese kapländische Macchia, über welche jetzt die Morgennebel dahin- huschten, die mediterrane bei weitem durch Mannigfaltigkeit der dauerblättrigen Sträucher und einen größeren Blumenreichtum. Derselbe tritt besonders an den Ufern der zahlreichen kleinen Wasserläufe hervor, welche hier herabkommen und auch hier und da von dem stattlichen Farn Todea barbara eingefaßt sind; aber auch zwischen den Bächen auf den steinigen von herabgestürzten Sand- steinblöcken bedeckten Abhängen bilden die am Tage vorher beobachteten Proteaceen mit anderen Sträuchern in schönem Blütenschmuck prangende Be- stände. An den Bächen fallen vor allen auf die großen Sträucher der mit lila- farbenen Blüten bedeckten Podalyria calyptrata und des Polygala myrtifolium; neben diesen finden sich namentlich Arus tomentosa mit unterseits gelblich graufilzigen Blättern, RA. rosmarinzfolia mit sehr schmalen Blättchen, X. vzllosa, Phylica obtusifolia, Berzelia intermedia und nodiflora (Fig. 409), die Euphor- biacee Cluytia pulchella (Fig. 350), die Leguminosen Priestleya villosa und Podalyria aphylla, welche jedoch weiter oben häufiger auftritt. Auf den Rücken zwischen den Wasserläufen wachsen außer den bereits genannten Arten die große Umbellifere Peucedanum (Bubon) galbanum, Salvia aurca, mit schönen braungelben Blüten, ein strauchiges, fast bis 1,5 m hohes Theszum. Montinia acris, die Rutaceen Agathosma ciliatum, villosum u. a. als Bei- spiele einer im Kaplande 100 Arten zählenden Gattung (Fig. 415), Adenandra (Fig. 413), Coleonema album (Fig. 416 A-A), die im Habitus an Artemisia er- innernde Composite Athanasia crithmifolia, das klebrige und dornige gelb- blühende Osteospermum spinosum, der etwas an eine Achillea erinnernde Eriocephalus umbellulatus mit wolligen Köpfchen, die mit den Astern nahe verwandte Felzcia reflexa, das strauchige über ı m hoch werdende Pelargonium eucullatum, das niedrige P. myrrhifolium, der sehr stark variierende Rubiaceen- Strauch Anzhospermum aethiopicum, sowie auch A. czliare und die Myoporacee Spielmannia africana (= Oftia jasminum). Sehr auffallend ist in diesen Ge- büschen die überall zerstreute ı m hohe Iridacee Antholysa aethiopica mit langen dunkelorangeroten Blütenständen. Unter verschiedenen Halbsträuchern fiel auch ein blühender Se/ago auf und von einjährigen Kräutern sah ich namentlich Nemesia, sowie einige Compositen. Sodann waren hier auch schon einige Mesembrianthema anzutreffen. In kleinen Schluchten, in denen sich die Feuchtig- keit mehr hält, wachsen Crassula centauroides mit herzeiförmigen verwachsenen Blättern, Cr. perfossa und Cr. septa, eine kleine Art mit rundlichen, am Grunde keilförmigen Blättern und knolliger Wurzel, ferner Cotyledon tuberculosa mit eylindrischen Blättern und wenig-blütiger Scheintraube, Pellaca auriculata, und einige Moose. Oberhalb 250 m trafen wir an steileren, geschichteten Sandsteinwänden in Felsritzen sitzend, die eigenartige Zuphorbia caput medusae mit sehr schön entwickelten succulenten Sprossen und reichlich blühend, sodann Cofyledon orbiculata mit silbergrauen, verkehrt-eiförmigen Blättern, Zuryops pectinatus mit Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. 32 496 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. graubehaarten Blättern, Zrzocephalus umbellulatus mit silberhaarigen stielrunden Blättern und seidig behaarten Involucren, sowie die succulente kaum ’/, m hohe Othonna arborescens mit länglich verkehrt-eiförmigen Blättern, also eine ganze Gesellschaft verschiedenartiger Succulenten, welche zeigen, wie sehr lokale Bodenverhältnisse innerhalb einer vorherrschend von den klimatischen Verhält- nissen abhängigen Vegetationsformation besondere Pflanzengemeinschaften be- dingen, die unter anderen klimatischen Verhältnissen (Karroo) herrschend werden. Leicht hätte man in diesem botanischen Eldorado einen Tag sammelnd, zeichnend, notierend und photographierend zubringen können; aber die Zeit und Dr. MARLOTH drängten. Wir stiegen nun über große Sandsteinblöcke, zwischen denen viel rot- und gelbblühende Mesembrianthema, mehrere der bisher be- obachteten Pflanzen und namentlich auch vielRestionaceen wuch- sen, aufwärts. Endlich kamen wir bei zirka 660 m auf das Plateau des Tafelberges südlich von dem 300 m höher aufsteigenden langgezogenen Gipfel. Vor uns liegt eine weite Hochebene, von viel- fachen Erhebungen und Senkungen durchsetzt, welche letzteren in große Reservoirs umgewandelt sind, um das in vielen kleinen Bächen von oben kommende Wasser anzusammeln und Kapstadt und Wynberg mit Wasser zu versorgen. Das Plateau zeigt vielfach Sandflächen, die stellenweise ganz nackt sind, anderwärts reichlich mit Mesemörtanthemum-Arten, Watsonia Meriana (Fig. 417) und der Crassulacee Rochea coccinea DC. (Fig. 418) bedeckt sind, zwei Arten, welche auch gern zwischen Felsen wachsen. Sehr eigentümlich sind die Bergsümpfe, in denen namentlich die bis ı m hohe reichverzweigte, von linealischen Blättern dicht besetzte und mit taler- großen weißen Blütenköpfen geschmückte Osmztopsıs asteriscordes auffällt, ferner das gelbblühende ebenso hohe Osteospermum elicifoltum, sodann aber ganz besonders die Restionacee Dovea mucronata mit kriechender Grundachse und 1,5—2 m hohen, fingerdicken, zimtbraunen Stengeln, welche große Strecken der Sümpfe so dicht ausfüllen, wie bei uns bisweilen Scirpus lacustris, auch‘ ‚ viele kleinere Restionaceen, Zuryops und die Gentianacee Villarsıa ovata wachsen am Rande der Sümpfe. In anderen Sümpfen tritt die ı m hohe, Fig. 417. Watsonia Meriana. Auf Sandsteinfelsen des Tafelberges bei Kapstadt um 600 m ü. M. — Photogr. Dr. R. MARLOTH. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 497 durch locker stehende dunkelkarminrote Blüten ausgezeichnete Zrica tubiflora auf und zwar scharenweise. An dem sanften Abfall des Tafelberges gegen unser Plateau treten vielfach Sandsteinschichten zutage; hier wachsen Erica coccinca, Agathosma, die niedrig strauchige Composite Cxl/unmma selosa, in den feuchteren Senkungen vor derartigen kleinen Abstürzen entwickeln sich dichtere Gebüsche von ZLeucadendron grandiflorum, Cunonia capensis (Fig. 419) und Grubbia rosmarinifolia (Fig. 420A—C). Von diesen beanspruchen die beiden letztgenannten Arten ein besonderes Interesse. (Cimonia capensis hier nur strauchig, an tieferen Stellen ein hoher Baum, ist eine monotypische Pflanze der fast nur auf der südlichen Hemisphäre entwickelten, nur an einer Stelle den Äquator überschreitenden Familie der Cunoniaceen, von welcher zunächst einige Vertreter auf Mada- gaskar, den Maskarenen und den Comoren vor- kommen. Grubbia dagegen ist Vertreter einer auf das Kapland beschränkten Fa- milie, von welcher nur vier Arten existieren (Fig. 420). An den Felsen wachsen auch zwei Arten der eigen- tümlichen Umbelliferen- Gattung Zermas, H. villosa und capıtata, während auf dem Gipfel des Tafelberges A. quinguedentata vor- kommt. Diese durch un- Fig. 418. Rochea eoccinea DC. auf Sandsteinfelsen des Tafel- berges um 600 m ü. M. — Photogr. Dr. R. MARLOTH. geteilte unterseits stark wol- lige Blätter ausgezeichneten und stattlichen, jetzt noch nicht blühenden Umbelliferen gehören nach BENTHAM und HOOKER, denen sich auch DRUDE angeschlossen hat, zu der Gruppe der sonst nur im antarktischen und andinen Südamerika entwickelten Gruppe der Mulineae; es ist dies eine der zahlreichen verwandtschaftlichen Beziehungen, welche trotz der Sonderung der südhemisphärischen Länder durch weite Meere |und trotz der dadurch bedingten eigenartigen Entwicklung der Pflanzen in ihnen zwischen ihnen bestehen. An den Felsen finden sich auch Repräsentanten der vom Kapland durch die afrikanischen Gebirgsländer hindurch bis zum | Mittelmeergebiet mit nahezu 200 Arten entwickelten Gattung Zelichrysum und \der weniger artenreichen nahestehenden Gattung Helipterum, darunter das | prachtvolle breitblättrige und durch 53 cm große Blütenköpfe ausgezeichnete AH, speciosissimum DC. In diesen felsigen Partien findet sich auch die in unseren Gärten vollständig | eingebürgerte Liliacee Agapanthus umbellatus. Die Felsblöcke an den Lehnen und am Bach werden vielfach von den niedergebogenen und locker stehenden 32* 498 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. i) Zweigen der eigenartigen C/ifortia odorata überwuchert, deren Blätter an die einer Erle erinnern. Zwischen den Felsblöcken und im Bach stehen mächtige Stöcke der auch in Australien und Neuseeland vorkommenden 7odea barbara mit ı—ı,5 m langen Blättern; am Bach, den wir in östlicher Richtung ver- folgen, finden sich ferner häufig: Erica tubiflorä, Osmitopsis, Grubbia, Olea- capensis als 3—4 m hoher Strauch, die 2 m hohe Podalyria aphylla und die Fig. 419. Cunonia capensis L. (Cunoniaceae). bis 3 m hohe ?. finnata, letztere im unteren Teil wenig beblättert, mit ruten- förmigen, am Ende dicht beblätterten Ästen und in größerer Entfernung bis- weilen jungen Kiefern ähnlich; ferner treffen wir hier Drunzsa nodıflora (Fig. 409 und Zrica lutea, letztere mit kleinen glockigen, gelben Blüten. An schattiger Felsabhängen erfreuen uns auch Zymenophyllum rarum, "Asplensum furcatum und ein kriechendes Polypodiunm. Zu dem jetzt ganz im Nebel liegenden Gipfel des Tafelberges vorzudringen: reichte die Zeit nicht; auch geht aus der Ansicht der Abhänge und den An: gaben der Sammler hervor, daß der Charakter der Vegetation sich wenig 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 499 ändert und daß ein großer Teil der zwischen 600 und 700 m vorkommenden Arten auch noch bei 1000 m angetroffen wird. Doch möchte ich nicht uner- wähnt lassen, daß nach Scott ELLIOT auf dem Gipfel des Tafelberges und anderer hoher Berge Schaftpflanzen mit grundständigen Blattrosetten besonders häufig auftreten, so mehrere Senecio und Helichrysum, die Umbellifere Alepidea, viele Orchidaceen und Iridaceen. Auch ist der Gipfel ganz besonders reich an Zwiebelgewächsen, von denen in jedem Monat der Blütezeit immer wieder andere Arten namentlich der Gattungen Moraea und Geissorrkiza zum Vor- schein kommen. Fig. 420. A—C Grubbia rosmarinifolia Berg. D—Z Grubbia strieta A. DC. (Grubbiaceae). Nach Prof. Dr. HIERONYMUS in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Wir wanderten nun, im dichten Nebel am Rande einer Bachschlucht, in welcher wir die fast ‘/, m Höhe erreichende großblütige Orchidee Disa uniflora | Bergius (welche mehr unter dem Namen D. grandıflora L. fıl. bekannt ist), nur “in jungen noch nicht blühenden Exemplaren sahen, langsam aufsteigend weiter gegen Osten und kamen in dichte Bergheide, in welcher Arica lutea, E. ves- Pertina mit kleinen weißen Blüten und die reizende £. physodes mit weißen eiförmigen und hängenden Blüten häufig waren. Seltener treten in der Heide zwei Arten der Bruniaceen-Gattung Siavia auf, selten auch die prächtige Anemone capensis, ferner die Penaeacee Brachy- |s2Phon fucatus (Fig. 421) mit leuchtend karminroten Blüten, die Composite "| Cullumia spinosa und die nur ?„—ı m hohe Protea cynaroides mit ı5 cm langen und ebenso dicken Blütenköpfen, leider jetzt verblüht. Ferner begegneten 500 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wir der mehr als ı m hohen Cyperacee Schoenoxiphion capense, mit breit linealischen Blättern, sodann auch hier und da Priestleya Thunbergii mit starren lanzettlichen Blättern und gelben in Köpfchen stehenden Blüten. Beim Abstieg | z SL KU ib j b = BR Fig. 421. Penaeaceae des südwestlichen Kaplandes. A—G Endonema retzioides Sond. 7—-X Glisch- rocolla Lessertiana (A. Juss.) A. DC. Z—N Brachysiphon fucatus (Lam.) Gilg. © Penaea erici- folia (A. Juss.) Gilg. /—R Sarcocolla squamosa (L.) Endl. S—V Penaea mucronata L. — Nach Prof. Dr. GILG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. nach Osten gingen wir zuerst über Abhänge, welche ganz mit dem vorher genannten Schoenoxiphion bedeckt waren, das den Heidebränden Widerstand 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 501 geleistet hatte; dann gelangten wir an sehr steilem, zumeist mit Pflanzen der Bergheide bewachsenem Abhang hinunter in die Region der großen Proteaceen, in welcher namentlich Profea zncompta und P. mellifera sowie Lewospermum Fig. 422. Arten der in Südafrika verbreiteten Rhamnaceen-Gattung Phylica. A, 3 Ph. capitata Thunb. in der mittleren Region des Tafelberges an schattigen Stellen. C, D Ph. virgata (Eckl. et Zeyh.) Sond. Z, F Ph. oleoides DC. — Nach Prof. Dr. WEBERBAUER in ENGLER - PRANTL, Nat. Pflanzenfam. conocarpum häufig waren; auch Arus fomentosa kam hier wieder reichlich vor. Bei etwa 250 m Höhe trafen wir auf Bestände von 3—4 m hoher strauchiger 502 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Callitris cupressoides. Außerdem waren hier auch große Sträucher der australi- schen Hakea suaveolens angepflanzt, welche bei ihrem guten Gedeihen den natürlichen Charakter der Flora störten. Hier wachsen ferner Cluyta alater- noides, halbstrauchig und mit dicken linealischen Blättern, Zaluzianskia dentata, Fig. 423. Gruppe von Leucadendron argenteum R. Br. (Silver-tree, Silberbaum). Am Wynberg Hill am Fuß des Tafelberges unweit Kapstadt. eine weißblühende Callumia und Cyclopia genistoides mit gelben Blüten. Bei unserem Abstieg überblickten wir das reiche Weingelände von Wynberg und Constantia und hatten unter uns ziemlich große Bestände von Leucadendron argenteum, in denen wir noch eine andere Zierde der Kapflora, die Rhamnacee 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 503 Phylica capitata (Fig. 422) mit schmalen linealischen Blättern und seidig grau behaarten Blütenköpfen bewundern konnten. Nicht weniger interessant war der fast 2m hohe Zhamnochortus giganteus, die größte Restionacee, welche mir begegnete. Ganz am Fuß des Tafelberges hatte ich noch die Freude, mehrere 6— 7 m hohe Bäume der Proteacee Drabejum stellatum zu sehen, welche quirlig gestellte, lanzettliche, entfernt gesägte Blätter und kleine in traubig angeordneten Büscheln stehende Blüten besitzt, deren Bau vielmehr mit dem der australischen Persoonia, als mit dem der kapländischen Proteaceen übereinstimmt; die Samen der etwa 2 cm großen Steinfrüchte, welche einer Mandel etwas ähnlich sind, werden als »wilde Castanjes« bezeichnet und geröstet genossen, auch als Kaffeesurrogat benutzt. Fig. 424. Leucadendron argenteum R. Br. Silberbaum, Silver-tree, Zweig der männlichen Pflanze. Obgleich ich nun schon einen recht hübschen Überblick über die Flora des Tafelberges gewonnen und von den meisten charakteristischen Pflanzen- typen des südwestlichen Kaplandes etwas gesehen hatte, so war mein Freund, Herr Dr. MARLOTH, doch darauf bedacht, mir noch weitere floristische Genüsse auf der Südseite des Tafelberges zugänglich zu machen. Hier zeigen die Ab- hänge viel Buschgehölz, besonders an den eingeschnittenen Bachläufen; es sind Leucadendron argenteum (F ig. 423 und 424), Protea mellifera und grandıflora, Psoralea calyptrata und andere schon früher erwähnte Sträucher reichlich vor- 504 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. handen. Gegen Westen sind die Bestände des Südabhanges besonders dicht, etwas weiter oben, in einer Höhe von 250—300 m gehen die Gebüsche in kleine, die Schluchten ausfüllende Waldparzellen über und der Bach, welcher die kleinen Bäche aufnimmt, fließt weiter unten in eine Niederung, welche von Palmiettschilf, der 1ı—2 m hohen stammbildenden Juncacee Prionzum serratum, erfüllt ist. An den Abhängen des Tafelberges zwischen den kleinen Wald- parzellen und oberhalb derselben sieht man Zrzca coccinea so massenhaft auf- treten, daß von fern die Abhänge rot erscheinen. Die Flora ist bis zu den Wald- parzellen hin sehr reich und wir bemerkten beim Aufstieg zu denselben wieder eine große Zahl von Arten, welche wir an den Tagen vorher nicht angetroffen hatten, neben schon gesehenen: leuchtend orangefarbene Arctotideen, blaue Babiana sambucina, gelbe und orangefarbene Moraea, weißblühende Zesperantha, viel Disperis capensis, schön aufgeblühte Drosera cistordes auf etwas feuchtem sandigen Boden, großblättrigen Zaemanthus, Eriospermum, viel Arctopus, Lobo- stemon, Hermannia, Gnidia, die blaublühende, bis ı m hohe und reich ver- zweigte Salvia afrıcana, Scabiosa columbaria var. In Gebüschen an Bächen wachsen von baumartigen Cunonia überragt reichlich Cluyta pulchella, Rubus pinnatus, Pteridium, ein hoher Senecio, der entfernt an unsern S. nemorensis erinnert, der schöne, bis 1,5 m hohe Aesto subverticillatus, außerdem auch viel Zodea barbara. An anderen trockeneren Stellen begegnen wir Scabiosa africana, einer ı m hohen blaublühenden /elvophila, der eigenartigen /ndigo- fera aphylla und Cysticapnos africana, einer einjährigen windenden mit Corydalis nahe verwandten Papaveracee. An etwas feuchten Abhängen findet sich zwischen Restionaceen und höheren Stauden versteckt das zierliche Farnkraut Mohria caffrorum. Endlich kamen wir zu einem der kleinen Schluchtenwäld- chen und fanden da mehrere immergrüne Gehölze, welche aber in Ermangelung von Blüten nur teilweise festgestellt werden konnten. Außer einigen Celastraceen fallen besonders auf Podocarpus latifolius mit breit linealischen Blättern und die Cornacee Curtisia faginea mit großen Blättern, welche an die der Buche erinnern, die einige Meter hohe Scrophulariacee Zalleria lucida, Cluytia, eine Apocynaceen-Liane und eine schlingende Asclepiadacee. Es ist wohl kaum ein Baum mehr als 8 m hoch, aber die Kronen schließen dicht zusammen und der völlig beschattete Boden zeigt nur wenig Pflanzen. Am Bach wächst die hohe Carex clavata, an trockenen Stellen der zierliche Asparagus sarmentosus mit linealischen, sichelförmigen Phyllocladien und an etwas dem Licht zugänglichen Stellen Anemmone oder Anowitonia vesicatoria mit gelbgrünen Blüten und fleischigen Früchten. Am interessantesten waren mir aber mehrere tiefer am Bach bei- sammen stehende Baumfarne, //emmitelia capensis, bis 2m hoch und mit schönen Aphlebien oder Adventivfiedern am Grunde der Blätter. In der Nähe der Farnbäume wuchs auch an ganz schattigen Plätzen Carda- mine afrıcana und auf Felsblöcken zwischen Moos Peperomia reflexa. Aus diesen Angaben geht schon hervor, daß in den kleinen Waldbeständen ein anderes Florenelement hervortritt, als an den übrigen Teilen des Tafel- berges; es ist das tropisch-afrikanische, welches in Natal noch so reichlich 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Atrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 505 entwickelt ist und auch an der Südspitze Afrikas noch auftritt (vergl. S, 418—422). Bei der großen Gleichmäßigkeit des Klimas und den geringen Verschieden- heiten des Bodens auf der Kaphalbinsel sind es vorzugsweise die Exposition kapländischer Erica-Arten. A, BD Erica Plukenetü L. C—E E. sebana Dryand. . L—N E. conspicua Soland. O—R E. corifolia L. E. campanulata Andr. — Nach Prof. Dr. DRUDE Fig. 425. Blüten F-J E. sexfaria Dryand. K E. bruniades L S E. Shannoniana Andr. 7 E. baccans WIR in EnGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. und der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, welche auf die Zusammensetzung der Vegetation einen Einfluß haben. Buschformen mit schmalen, immergrünen 506 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. im Winter sich entwickelnden Blättern sind überall vorherrschend, außer in den geschützten Schluchten und auf den Sumpfwiesen. Eine scharfe Sonderung in vertikal übereinander liegende Regionen tritt kaum hervor; zwar habe ich viele Arten nur unter 250 m angetroffen; aber am Tafelberg reichen auch manche Arten vom Fuß bis zum Gipfel, und sehr viele sind nach BoLUS von 330 bis 830 m verbreitet. Größere Verschiedenheiten treten hervor zwischen der Flora felsiger Abstürze, sanft geneigter, ihr Wasser leicht abgebender Hänge, der Mulden und Sümpfe, sowie der Bachufer, sandiger und kiesiger Ebenen. Nachdem ich über das, was ich unter vortrefflicher Führung selbst sehen durfte, berichtet habe, möchte ich auch noch einige Angaben von Dr. BOLUS über die Blütezeit der südwestlichen Kappflanzen anführen. Dieselbe beginnt Ende Mai unmittelbar nach den ersten Winterregen. Zuerst blühen zahlreiche Oxalis, dann die Iridaceen, Amaryllidaceen, Liliaceen und andere Knollen- gewächse, sowie die Mesembrianthema und verschiedene Compositen. Auf den Bergen beginnt das Blühen später und dauert länger. Gänzlich fehlen Blüten in keinem Monat, auch nicht im März und April, wo die größte Trockenheit herrscht. Eine große Anzahl von Kappflanzen, welche wegen ihrer Schönheit in den Gärten mehr oder weniger Einführung gefunden haben, habe ich be- reits angeführt, doch möchte ich noch einige andere besonders dekorative Arten hervorheben. Unter den Proteaceen verdienen noch besondere Beachtung Protea speciosa und coccinea, unter den Ericaceen noch Zrica mammosa, spumosa und Airta am Tafelbers. Auch ist zu erwähnen, daß von den 350 Frica-Arten (Fig. 425) des Kaplandes die schönsten und durch besonders große Blüten ausgezeichnete Arten um Caledon und Genadenthal zwischen dem Hottentots Holland Range und der Stadt Swellendam vorkommen. Unter den Compositen sind besonders Zelichrysum vestitum und Phaenocoma proliferum die Stammpflanzen geschätzter und in den Handel gebrachter »Immortellen«. Von den Leguminosen verdienen noch besonders Virgzlia capensis, Hypocalyptus cordifolius und Sutherlandia frutescens Beachtung. Sodann ist auf die zahl- reichen Pelargonia, insbesondere auf ?. cucullatum und P, betulinum hinzu- weisen, auf die außerordentlich zahlreichen schönblühenden Ruzaceae-Diosmeae aus den Gattungen Agathosma, Adenandra (Fig. 413), Barosma (Fig. 426), Coleonema (Fig. 416). Mehr im Norden, bei Tulbagh, kommen der Scrophu- lariaceenstrauch /rzanthes retzioides und die ebenfalls strauchige Droseracee (?) Roridula dentata vor. Von Labiaten sind besonders schönblühend Salvıa pantculata und S. nzivea. Unter den Monokotyledonen verdienen außer den bereits genannten noch Erwähnung die 3—4 hohe Aloe plicatilis, welche auch am Tulbagh-Wasserfall vorkommt, und Anzphofia aloides, welche von Kapstadt bis Natal verbreitet ist, endlich von Orchideen noch außer mehreren Sazyrium- und Disa-Arten Plerygodium acutifolium mit goldgelben Blüten, Ceratandra und Dartholina mit lang gefranstem Labellum. Es sei mir nun noch gestattet, einige allgemeine Bemerkungen zur Flora des südwestlichen Kaplandes zu machen. Schon vorher habe ich auf das Vor- herrschen der immergrünen kleinblättrigen, ericoiden Sträucher hingewiesen. 3. Kapitel. , Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 507 Es ist wohl jedem leicht verständlich, daß die Dauerblättrigkeit sich erklärt durch die geringen Temperaturunterschiede in den verschiedenen Jahreszeiten, die Kleinheit der Blätter dadurch, daß ihre Entwicklung in die Wintermonate fällt, in denen es allein regnet, die sehr häufige Kleinheit der Blüten durch dieselbe Ursache. Interessant ist ferner, daß die Entwicklung von Sprossen mit kleinen Blättern im südwestlichen Kapland bei den Vertretern vieler Familien, welche sonst ganz anderen Habitus aufweisen, eingetreten ist, so bei den @ VER; apa 3) > , U Fig. 426. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A Barosma serratifolium (Curt.) Willd. B—D B. crenulatum (L.) Hook. Z—Z B. betulinum (Thunb.) Bart. J B. venustum Eckl. et Zeyh. AÄ—P B. lanceolatum (Thunb.) Sond. vom Kapland bis Natal. — Original. Proteaceen-Gattungen Serruria und Mimetes, bei der Santalacee Thesium, bei der Caryophyllacee Polycarpum, bei der Cruciferen-Gattung Heliophila, bei der Rosaceen-Gattung Clifortia, bei den Leguminosen Amphitalia, Borbonia, Rafnia, Listia, Lebeckia, Aspalathus, bei mehreren Gattungen der Auftaceae- Diosmeae, bei Pelargonium, den Polygalaceen Muraltia und Polygala, den Thymelaeaceen Gnidia und Passerina, der Euphorbiacee C/uytia, der Rham- naceen-Gattung Phylica, der Umbellifere Rryzicarpus (Fig. 427), der Verbenaceen- 508 Fee ch Non a ER N 7! RN DORT) x \ ) 0% \ N RT REN fR \ 1) N N Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gattung Silbe, den Scrophularia- ceen Lyperia, Chacenostoma, Selago (Fig. 428), den Rubiaceen Axzho- spermum und Spermacoce, den Cam- panulaceen Zodelza und Lzghtfootia, den Compositen Pferonia, Stoebe (Fig. 429), Zlytropappus, Metalasta, Osmites u.a. Bei den Arumaccae, bei Zrica und den Grubbiaceae ist die geringe Flächenentwicklung der Blätter allgemein. Nach Dr. BoLUS sind die ı3 artenreichsten Familien im südwestlichen Kapland der Reihe nach folgende: Compositae, Leguminosae, Ericaceae, Proteaceae, Iridaceae, Gera niaceae, Gramineae, Cypera- ceae, Restionaceae, luhaeese Orchidaceae, Rutaceae, Scro- phulariaceae. Auffallend ist hierbei die hohe Stellung, welche die Ericaceae, Proteaceae, Iridaceae, Geraniaceae, Restionaceae und Rutaceae ein- nehmen; es ist aber hierzu noch zu bemerken, daß die Geraniaceae bei dieser Schätzung auch die Oxali- daceae einschließen — ferner, daß der physiognomische Charakter der Vegetation vorzugsweise durch die Massenhaftigkeit des Auftretens folgender Gattungen und Familien bestimmtwird: Myricaceae: Myrzca; Proteaceae: Profea, Leucospermum, Leucadendron, Serruria, Aizoaceae: | Mescmbrianthemum, _Tetragonia; \ Rosaceae: Cliffortia, Bruniaceae: | Fig. 427. Rhyticarpus. A, C Rh. difformis } (L.) Benth. et Hook. f., etwa meterhoher |F Strauch von Worcester bis Kaffrarien im Osten. D, E Rh. swellendamensis (Eckl. et Zeyh.) Briqu., Halbstrauch bei Swellen- damm im Südwest-Kapland und in der I Karroo; D, D Frucht; C, Z Querschnitt | 4 derselben. — Original. | 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 509 Berzelia, Brunia, Staavia, Leguminosae: Cyclopia, Borbonia, Aspalathus;, Poly- galaceae: Muraltia und Mundia; Geraniaceae: Pelargonium; Oxalidaceae: Oxalis; Rutaceae: Agathosma, Adenandra;, Anacardiaceae: Rhus; Celastraceae: Celastrus, Cassine, Thymelaeaceae: Passerina, Gnidia, Penaeaceae: Penaea; Ericaceae: Zrica, Stimochtlus, Myrsinaceae: Myrsine; Ebenaceae: Zuclea; Borraginaceae: Zodostemon;, Labiatae: Salvra; Solanaceae: Zyczum; Compositae: Senecio, Athanasia, Phoebe, Metalasia, Liliaceae;, Amaryllidaceae; Iridaceae; Örchidaceae; Restionaceae; Cyperaceae; Gramineae; letztere aber bei weitem nicht so in die Augen fallend, wie die Restionaceae. Auffallend ist ferner das Zurücktreten der Rubiaceae und Labiatae, das Fehlen der Acanthaceae. NEN Fig.428. Ericoide Scrophulariaceen. A—C Selago corymbosa L. D—Z Hebenstreitia dentata L. — Nach Prof. Dr. v. WETTSTEIN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Eine andere auffallende Erscheinung ist die, daß einzelne Gattungen in einer großen Anzahl von Arten und diese wieder in einer großen Zahl nahe- stehender Unterarten, Varietäten und Formen auftreten, wie in den Alpen, den Sudeten und in Skandinavien die Gattung Hieracium. Solcher Gattungen habe ich schon viele erwähnt; es ist aber ferner interessant, daß einzelne dieser Gattungen, wie Pelargonium, Senecio und Helichrysum auch in den klimatisch sehr verschiedenen Nachbargebieten in Arten auftreten, welche deren Klima angepaßt sind. Es ist ganz richtig, wenn SCOTT ELLIOT das südwestliche Kap- land als eine physiologische Insel bezeichnet und ich habe dieser Meinung auch früher Ausdruck gegeben, indem ich diese Südwestspitze Afrikas immer scharf dem übrigen Afrika gegenüber stellte, sie sogar aus florenentwicklungs- 510 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. geschichtlichen Gründen mit dem extratropischen Australien und dem antarkti- schen Amerika in ein Florenreich vereinte. Die Vegetationsbedingungen des südwestlichen Kaplandes sind so eigenartig, daß aus den Nachbargebieten ein- dringende Samen nur zum geringen Teil keimen und sich entwickeln konnten. So blieb für die einheimischen Pflanzen das Terrain reserviert; in demselben sind aber bei ziemlich gleichartigen klimatischen Verhältnissen und nur geringer chemischer Verschiedenheit des Bodens doch mannigfache Standortsverhältnisse vorhanden; es ist aber auch, was schon SCOTT ELLIOT betreffs der Zwiebel- gewächse hervorgehoben hat, die Möglichkeit gegeben, daß nahestehende und Fig.429. Ericoide Compositen des Kaplandes. A, 3 Stoebe fusca Thunb. C Bryomorphe Zeyheri Harv. E Relhania sessililora Thunb. #—Z R. quinquenervis Thunb. — Nach Prof. Dr. ©. HOFFMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. nur kurze Zeit blühende Arten, welche nacheinander in einem engen Bezirk auftreten, sich nicht miteinander vermischen. Es ist dies ebenfalls physiologische Isolierung, welche dazu beiträgt, heterogenetisch entstandene Bildungen zu er- halten. So sind also im südlichen Kapland, wo der Mensch nicht mit rauher Hand allzusehr eingegriffen hat, für die einheimischen Typen sehr günstige, für die fremden Typen sehr ungünstige Bedingungen gegeben und daraus die Formenfülle einiger Familien und Gattungen recht wohl zu verstehen — es bleibt jedoch als ein viel größeres Rätsel die Herkunft der systematisch in Afrika isoliert stehenden, auf Südwestafrika beschränkten, zum Teil aber in anderen Ländern der südlichen Hemisphäre vorkommenden Typen. Viertes Kapitel. Das extratropische und tropische Sommerregengebiet von Westafrika. 41. Das westliche Namaqua- und Hereroland’). (Der größte Teil von Deutsch-Südwest-Afrika.) Das südwestliche kapländische Florengebiet erstreckt sich nordwärts über Clanwilliam hinaus bis zum Olifants River und unter dem ı9. Längengrade bis nahe zum 31.° s. Br. Einzelne Inseln kapländischer Flora stellen noch die 1300— 1500 m hohen Ka- miesberge etwas südlich !) Wichtigere Literatur: Wie bei Abschnitt 40, außer- dem noch folgende: F. GALToN: Tropical South Africa, 1853; Deutsch, Bericht eines Forschers im tropischen Südafrika, Leipzig 1854. — BAaInEs, Explorations im South West Africa, 1864. — PECHUEL-LOESCHE: Beiträge zur Kenntnis des Hererolandes (Aus- land 1886). — R, MARLoTH: Pflanzenbilder aus Deutsch- Afrika (Deutscher Volkskalender f. Südafrika 1888). — A.ENGLER: |PlantaeMarlothianae.EinBeitrag Fig. 430. Salsola aphylla L. fil. und S. Zeyheri (Moq.) Schlecht. urKenntnisderFloraSüdafrikas, in der Namib bei Angra - Pequena. — Photogr. von Prof. Dr. n EnGLERs Bot. Jahrb. X (1888) L. SCHULZE. 11-50, 242— 285, Taf. I—X, erselbe: Plantae Gürichianae. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora von Deutsch-Südwest-Afrika, m EnGLERs Bot. Jahrb. XIX (1894) 128— 152. — SCHENCK: Über die Vegetation von Angra Pequena n Verhandl. der Gesellsch. f. Erdkunde, Berlin 1889. — BÜTTNER: Erinnerungen an meine Reise in üdwest-Afrika von Bersaba bis Okahandja in Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin 1890. — Graf FEIL: Skizze von Südwest-Afrika in PETERMANns Mitteil. 1891/92. — H. ScHinz: Die deutsche teressensphäre in Südwest-Afrika (Fernschau IV/1890); derselbe: Deutsch-Südwest-Afrika, Olden- urg 1891. — GüÜrIcH: Pflanzenleben Südwest- Afrikas in Deutsch - Südwest-Afrika, Mitteil. der eogr. Ges. in Hamburg 1891, 92. — K. DovE: Deutsch-Südwest-Afrika, Ergebnisse einer wissen- ;chaftlichen Reise im südlichen Dammaralande, in PETERMANNs Mitt., Ergänzungsheft No. 120 1896), mit kurzer Angabe der Vegetation. — Derselbe, Deutsch-Südwest-Afrika, Berlin 1903. — . DINTER: Deutsch-Südwest-Afrika; Flora; forst- und landwirtschaftliche Fragmente. — Leipzig "909. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. os [957 512 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. von 30° und die Berge von Springfontein nördlich von 30° dar; auf den ersteren finden sich nach MARLOTH 4 KRestio und 4 andere Restionaceen aus den Gat- tungen Zeptocarpus, Hypodiscus, Elegia, 3 Erica, Struthiola virgata, Passerina rigida und 2 Gmidia, ı Diosma 2 Phylica, einige Proteaceen, wi Leucadendron cartilagineum, 4 Oi chidaceen und ı2 Farne aus Gal tungen, welche auch sonst weite nördlich vorkommen. An der Küste aber begint schon bei 32° s. Br. eine Änderun im Charakter der Vegetation. W stoßen hier auf einen schmale: meist nur 40—70 km breiten Stre fen Landes, der sich durch grof Regenarmut und nicht sehr hot Temperatur auszeichnet. Fig. 431. Pelargonium ceratophyllum l’Her. In Ebenezer (30 mü. M.), nal am Olifants River, fallen nach zeh jährigem Durchschnitt 117 mm Regen (in den Wintermonaten 97, in di Sommermonaten 20), in dem nahebei, aber höher gelegenen Van Rhyn’s Do) (123 m ü. M.) 158 mm (in den Wintermonaten 129, in den Sommermonaten 2\ Bei Port Nollot fallen gar im Ganzen jährlich nur 62 mm, im sechsmonatlich 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 513 inter 48 und im ebenso langen Sommer nur 13 mm; aber zahlreiche infolge ler Nordwestwinde über dem Meer sich bildende Nebel geben in windstillen ächten reichen Tau, während sie am Tage meist schon in einiger Entfernung on der Küste aufgelöst werden. Infolge des herrschenden Wassermangels eigt das Küstenland fast nur Felsen und Sanddünen, auf denen nur an Stellen, elche gegen den Wind besonders geschützt sind, einzelne Pflanzen gedeihen, sach SSVZ> SFRRELL |) Nee) & I BE un ! g. 432. Sarcocaulon rigidum Schinz. A kleine Pflanze, !/; nat. Gr.; D Stück eines längeren brosses mit den Stielen der vorjährigen Blätter und Achselknospen; C ein Blatt; D Blüte, 2/; nat. £ Gr.; E Frucht. — Nach Dr. KnUTH in EnGLERs Pflanzenreich. j jeren Organisation ganz besonders stetem Wassermangel angepaßt ist. Es d dies Typen, welche meist zu Pflanzen der Karroo in naher verwandtschaft- jeher Beziehung stehen oder aber weitverbreiteten Litoralgattungen angehören. jo wachsen unmittelbar am Strande an der Grenze von Ebbe und Flut Sporo- plus pungens (L.) Kunth und die Chenopodiaceen Chenolea diffusa, Salicornia ırrbacea, Salsola aphylla und S. Zeyheri;, letztere beiden dringen auch in ‚roßen lockeren Beständen weiter landeinwärts vor (Fig. 430). Bei Lüderitz- sucht (Angra Pequena) fallen das sparrig verästelte Pelargonium ceratophyllum an* 9) 514 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse-von Afrika. (Fig. 431) mit 3—4 cm dickem, wasserspeicherndem Stamm, kurzen Ästen undld) wenigen Blättern sowie Sarcocaulon rigidum mit ausgespreizten, von einer]: ı—2 mm dicken Harzschicht bedeckten Ästen besonders auf. Diese eigen-} artige Pflanze (Figg. 432, 433), schon unmittelbar an der Küste recht häufig} bestimmt jenseits der Flugsandzone den Vegetationscharakter, tritt aber voı Guos mit dem Auftreten buschförmiger Euphorbien mehr und mehr zurück Fig. 433. Sarcocaulon rigidum Schinz. Teil eines älteren Halbstrauches, "/; nat. Gr. — Origin zo km von der Küste entfernt, im Tschirubgebirge, erscheint dann Sarcocaul lHeritieri DC. var. brevimucronatum (Schinz). Außerdem kommen an Stran felsen vor: Siatice scabra, das niedrige Mesembdrianthemum Paxianum Schlecht et Diels, M. edracteatum, M. brachyphyllum, MM. scabrifolium, M. Marloth M. Hermannü, Zygophyllum paradoxum, Cynanchum Meyeri, die Scroph lariacee Peliostomum oppositifolium, die Compositen P/eronia glabrata L. und succulenta, Pegolettia acuminata, Tripterıs amplectans und T. fruticoh 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 515 uschl. (0,5 m hoch), Gazanzıa varians DC. mit weißen Blüten, G. vzolacea Muschl. nd G. suffruticosa Muschl. (Fig. 434), Pegolettia acuminata, Osteospermum Range! Muschl. (Fig. 435), endlich auch in Felsspalten versteckt eine eigentüm- iche, bis 12 cm hohe, bis 6 cm dicke kaktusähnliche graue Asclepiadacee mit ehreren kleinen sternförmigen, blauen Blüten am Scheitel der Stämme, in Trichocaulon, wahr- cheinlich 7. pedicella- um. In etwas geschütz- en Schluchten und auch onst zerstreut tritt die leinblättrige strauchige eguminose Lebeckta ultiflora var. parviflora Fig. 436) auf. Dem oden platt anliegend achsen die auch in den stafrikanischen Step- en verbreitete Gzesekia harnaceoides, Galenia allax (Fig. 437), Phar- naceum obtusifolium ig. 438), die filzige Ro- acee Grielum sinuatum nd das kleine Zygo- hyllum simplex. Außer- em finden sich auf der amib zerstreut: einige esembrianthemum, wie . Junceum, M. gymno- adum Schlecht. et Diels nd die übrigen hier Figg.441, 442) abgebil- leten, Eragrostis enodis, k. cyperoides, Ornitho- lossum _Lichtensteinti, h 5 Fig. 434. Gazania suffruticosa Muschler. 4 Habitus; 3 Zwitter- trotalarıa mollis var. blüte mit Achänium; C Blumenkrone der Strahlenblüte. — Nach ecta (im Flugsand), Dr. MUSCHLER. N. Schultzei Harms, Aermannia affınis, Augeca capensis, Zygophyllum_ cordi- lum und Z. densiflorum, Monsonia Drudeana, Euphorbia Dregeana, Pithu- thus (Deverra) aphyllus (Cham. et Schlecht.) Benth. et Hook. f. (Fig. 440), Iycium glandulosissimum, Lyperia litoralis, Gazania Schenckü, Didelta tomen- sum (Fig. 443), Dipcadi longibracteatum und D. Clarkeanum, Limeum vis- ‚hsum, L. linifolium und L. capense, Frankenia pulverulenta, Boerhavia diffusa Ahr. conjungens, Cleome diandra und Pedicellaria pentaphylla. Etwas nördlich 516 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 435. Osteospermum Rangei Muschler. A Habitus; 3 Q Blüte; C & Blüte. Nach Dr. MUSCHLER. Fig. 436. Gneisflächen im S. von Lüderitzbucht. Im ganzen Gesichtsfeld sieht man nur zw Sträucher von Lebeckia multiflora, welche wie abgestorben aussehen, aber zur Zeit der Aufnahn silberig behaarte Blätter und gelbe Blüten trugen. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. I = =S- Kr w= or 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 517 von Lüderitzbucht wachsen in Felsspalten Arıstzida Dregeana und Danthonia pumila sowie Chaenostoma sesstlifolium Diels, bei Anichab im Sande die bis ı m hohe Arzstida sabulicola Pilger, Eragrostis cyperoides und die später zu besprechende Acanthosicyos horrida. Südlich von Lüderitzbucht werden ge- funden Arıstida obtusa (Fig. 445), TZetragonia Rangeana und die prächtige dichtbuschige Composite Didelta tomentosum. Diese Aufzählung zeigt, daß Y D RO, co CN 1 “17 ke RL, RE APFNS 73 Fig. 437. A—H Galenia papulosa Eckl. et Zeyh.; A Habitus, stark verkleinert; 2 unterer Laub- zweig; C Teil des Blütenzweiges, nat. Gr.; D Blüte; Z Längsschnitt derselben; #7 Frucht; G Quer- schnitt derselben; 7 Same. — J—Z G. fallax Pax; J blühendes Zweigstück; Ä Blüte; Z Frucht. — Original. auch an der Küste von Deutsch-Südwestafrika eine nicht ganz geringe Zahl von Blütenpflanzen gefunden wird, allerdings teilweise in geringer Zahl von Exemplaren. Bei vielen ist das Chlorophyll vor den intensiven Strahlen der Sonne mehr oder weniger verborgen, entweder unter rotem oder gelbem Zellsaft oder unter dichtem Haarfılz. Die langsame Arbeit dieser Pflanzen wird durch fast unausgesetzte Vegetationsfähigkeit und Blütenbildung in einem fast das ganze Jahr gleichmäßigen Klima ersetzt (Schinz). In Felsritzen wie auch auf Sandebenen wächst das kleine Gras Arzstida subacaulis. Auf den Sand- 518 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. dünen sind zerstreut niedrige und höhere Büsche der Composite Zremo- thamnus Marlothii (Figg. 439, 446), hin und wieder auch ein halbstrauchiges Zygophyllum. In der Steinwüste hinter Lüderitzbucht sieht man vereinzelte, aber ziemlich große Büsche der blatt- nee g£ Be RE SE N ER Fig. 438. Pharnaceum obtusifolium Pax. AZweig- stück; 3 Blüte; C Pistill; D Frucht, geöffnet; E Same; }7 derselbe im Längsschnitt. — Original. Fig. 439. Zweigspitze von Eremothamnus Mar- Fig.440. Pithuranthus aphyllus (Cham. etSchlecht.) lothii ©. Hoffm., Composite aus der Gruppe Benth. et Hook. f. A Zweig; D blühende Dolde, der Senecioneae. — Nach Prof. O. HOFFMANN VErgT., (& Blüte, VEIST., D Frucht; E dieselbe in ENGLER-PRANTL Nat. Pflanzenfamilien. ’ im Längsschnitt. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 519 losen Zuphorbia brachiata (Fig. 447). Auf steilen Felsrücken wurzelt in engen Spalten der 1,5; m hohe flaumig bekleidete Apocynaceen-Strauch Zetadium SER} Sur Sr ERsES5E “ NEN) (nl "00 y) MORE ham H\W #3 jaze Far Fig. 441. A—E Mesembrianthemum Lüderitzii Eng. #—A M. Hermamnii Pax. Z—/ M. Paxii Engl. Alle von Lüderitzbucht. — Original. Fig. 442. Mesembrianthemum Rangei Engl. von Lüderitzbucht. — Original. virgatum (Fig. 444) mit rutenförmigen Zweigen und dicken gelbgrünen Blättern, den stärksten Winden Widerstand leistend. 520 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von der mittleren Namib kennen wir einigermaßen die Strecke von Sand- fischhafen bis Swakopmund, am besten von der Walfischbai und Swakopmund. Bei Sandfischhafen wachsen am sandigen Strande Sporobolus virginicus und Eragrostis cyperoides. An der Walfischbai treten nordwärts einige succulente Salzpflanzen auf, wie Suaeda maritima, Atriplex capense, Arthrocnemum glau- cum und Mesembrianthemum salicormoides, außerdem fin- det sich, wo etwas Grundwasser vorhanden, ganz vereinzelt ein kleines unscheinbares stache- liges Gras, Diplachne pauei- nervis, im Süden der Wal- fischbai an ähnlichen Stellen Fig. 443. Didelta tomentosum Less. 4A blühender Fig. 444. Ectadium virgatum E. Mey var. Zweig; D Randblüte; C Scheibenblüte. — Original. latifolium Schinz. — Nach K. SCHUMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Cyperus laevigatus. Auf den sandigen Flächen sind zerstreut: Arzstida Mar- lothit, Eragrostis spinosa, Zygophyllum simplex, Psoralea obtusifolia, Asclepias Buchenaviana, weiter einwärts Capparis hereroensis, Heliotropium Oliverianum, Limeum glaberrimum. In etwa 5 km Entfernung von der sterilen Küste wächst zwischen den Dünen die bläulichgrüne Nicorzana glauca, ein 2—4 m hoher, in Mexiko heimischer Strauch, der uns auch schon in der Karroo begegnet war und mit 10— 20 m langen Wurzeln aus dem an der Oberfläche trockensten 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 4I. Namaqua- und Hereroland. 521 Boden Wasser aufsaugt; er hat sich in gleicher Weise in den verschiedensten trockenen subtropischen Gebieten, namentlich auch auf den Kanarischen Inseln und im Mittelmeergebiet vollkommen eingebürgert. Um Walfischbai, im Mün- dungsgebiet des Kuiseb, am Oranje und auch im Inneren am Rande großer %, 27 EY Fig.445. A, B Aristida obtusa Del. A Habitus; 5 Ährchen; C Ährchen von A. uniplumis Lichtenst.; D dasselbe von A. namaquensis Hack.; Z von A. stipiformis Lam.; 7 von A. ciliata Desf. — Nach Dr. PILGER. Flußbetten erscheint Tamarixr usneoides als Busch oder niedriger Baum (Fig.448). Ferner findet sich auf den 6—10 m hohen, dem Grundwasser des Kuiseb auf- sitzenden Dünen ziemlich landeinwärts bei Sandfontein die Nara, Acanthosicyos horrida (Fig. 449), eine blattlose dornige Cucurbitacee, welche an der Walfischbai und am Sandfischhafen als ı—ı1,5 m hohes kugeliges Strauchkonglomerat die Dünenrücken bekleidet und mit ihren armdicken, viele Meter langen Wurzeln bis 522 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. zum Spiegel des Grundwassers hinabreicht. Hierbei ist zu beachten, daß in ganz gleicher Weise, wie bei uns Trrkcum unceum oder in den afrikanischen Wüsten Fig. 446. Sanddünen bei Lüderitzbucht, links und in der Mitte die Composite Eremothamnus Marlothianus O. Hoffm., rechts unten ein Zygophyllum. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. Fig. 447. Steinwüste bei Lüderitzbucht mit Euphorbia brachiata Pax. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 523 Limontastrum u. a. Pflanzen, welche für den herangewehten Sand ein Hindernis bildend diesen auffangen und mit ihrem Gezweig den angewehten Sand durch- wachsen, so auch Acanthosicyos unter der Oberfläche des Sandes immer wieder neue Triebe bildet, bis sie schließlich mit der Düne eine Höhe von 10— 20 m er- reicht. An den weiblichen Exemplaren entwickeln sich pumpelmusgroße Früchte, welche die Hauptnahrung der an genannten Orten wohnenden Topnaars aus- machen. Mit ihr erscheint das bis 6 dm hohe, nur verkümmerte Blätter tragende Gras Eragrostis spinosa. In den flachen, die sandige Namib nördlich vom Kuiseb durchziehenden Furchen finden sich 20—30o cm hohe Büsche der Amarantacee "\_ Fig. 448. Tamarix usneoides E. Mey. im Tal des Kuiseb bei Zwartbank. — Photogr. von Prof. ScHInz. Arthraerua Leubnitziae (Figg.450, 452) und an etwas steinigeren Stellen das durch große, kreisrunde, dicke Blätter ausgezeichnete Zygophyllum Stapfii (Fig. 453), welches den Reisenden oft als einziges Brennmaterial dient, sowie auch Mesemör:- anthemum salicornioides. So ist es auch nördlich von Swakopmund. Die knorrigen Büsche der Salsola aphylla, welche auch kleine Dünen bilden, sieht man noch bei Station Nonidas. Im Sande bei Swakopmund bemerkt man außer den bereits genannten bei Walfischbai vorkommenden Strandpflanzen auch Teira- gonia arbuscula (Fig. 451) und Heliotropium ovalifolium. Hier sei gleich darauf hingewiesen, daß wir am sandigen Strande bei Mossamedes eine ähnliche dürftige Vegetation antreffen: Zygophyllum orbiculatum (dem Z. Stapfti ähnlich 524 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und mit seinen Wurzeln Hydnora africana var. longtcollis ernährend), Z. sim- plex und Sesuvium portulacordes, sowie Vogelta afrıcana und die Pedaliacee Pterodiscus aurantiacus. Acanthosicyos findet sich auch noch auf den Dünen 17—25 km landeinwärts von Cabo Frio, zusammen mit der Polygonacee Oxry- gonum acetosella. umyA Fig. 449. Acanthosieyos horrida Weber. An die sandige Namib schließt sich landeinwärts die kiesige Namib an, auf welcher im Sommer nach reichlich gefallenem Regen hier und da Gras wächst, die aber für gewöhnlich vegetationslos ist. Wo die Wasserrinnen tiefer einschneiden, stellen sich auch einzelne Pflanzen des inneren Vegetationsgürtels ein, bis etwa 5o km landeinwärts, im Norden in geringerer Entfernung von der 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 525 Küste Grasfluren auftreten mit getrennt stehenden Büscheln von Zragrostis- Arten, Aristida lutescens, Pennisetum cenchroides, Panicum glomeratum. Die weiten Hochflächen zwischen dem mittleren Swakop und Kuiseb sind fast nur Grasfelder, südlich vom Kuiseb sind es auch die Hochflächen bis weit nach dem Inneren. Am Swakop selbst findet sich im Grasfeld auch niederes Buschwerk von kaum Fußhöhe, unscheinbare graue, fahle dornige Gewächse, wie die Plumbaginacee Vogelia africana, JFusticia arenicola. An den Regen- rinnen werden die Büsche etwas größer. Am Rande der Namib (am mittleren Fig. 451. A—D Tetragonia arbuscula Engl. A Zweig, !/;s n. Gr.; D Kleines Zweigstück n. Gr.; C Blüte; D Frucht. — Z, FT. Ran- il geana Engl.; Z Blatt und Frucht; 7 Quer- Fig. 450. Arthraerua Leubnitziae (O. Ktze.) Schinz. schnitt der Frucht. — Original. Kuiseb in der Gegend von Hope Mine, bei der Station Welwitsch, bei Hai- kamkab und an anderen Punkten am unteren Swakop, dann wieder am Brand- berge und besonders im Kaokofeld südlich von Chorichas) wächst teils auf Geröllen und Schotterboden, teils unmittelbar auf dem Fels selbst die höchst eigenartige Gnetacee Tumboa Bainesü (= Welwitschia mirabilis, Bd. U, S. 93, Fig. 85). Viel mehr als dieses Holzgewächs mit zweilappigem scheibenförmigen 526 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Stamm und zwei breiten, I—ı,5 m langen, dicken zerschlissenen Blättern fallen auf die auf den Felsbänken und Abhängen niedriger Höhen im Grasgürtel stehenden, 3—4 m hohen Aloö dichotoma mit fußdickem und reichlich verzweigtem Stamm, sowie die kakteenähnlichen Büsche der Zuphorbia Dinteri (Fig. 454). Die aus dem Inneren bis zur Küste sich erstreckenden Flußbetten sindmeistens jahre- lang ohne oberirdisches Was- ser; aber nur wenige Meter | unter ihrer Oberfläche trifft | man aufGrundwasser, welches - mehreren, sonst im Binnenland vorkommenden Bäumen auch hier die Existenz ermöglicht, | so noch am Unterlauf des Kuiseb der Acacia albida und | der Zumarix usneoides, nördlich vom Swakop dem kräftigen bis in die nord- | westliche Kalahari verbreiteten Comdretum primigenium, südlich vom Kuiseb | Acacia giraffae und Euclea pseudebenum. Kehren wir wieder nach dem südlichen Teil unserer südwestafrikanischen | Kolonie zurück, so | finden wir jenseits | des Dünenlandes die | Zone des »Milch-| busches« als |Über- gang zurBinnenland-|\ vegetation. »Gleich | Heuschobern auf) einer immensen Wiese stehen diese! dunkelgrauen ı,5 bis! 2,5 m hohen Büsche! } von Euphorbia‘) auf\\ der weißen sandigen. |: Fläche zerstreut« (Schinz). Ein nie fehlender Begleiter eines solchen Bestandes ist! | der eigenartige Wurzelparasit /ydnora africana. In der östlichen Hälfte dieser Formation verschwinden die Nebelpflanzen des Küstenlandes. Auf den Fels- Fig. 452. Arthraerua Leubnitziae (O. Ktze.) Schinz in der Namib nördlich vom Kuiseb. — Photogr. von Prof. Dr. L. SCHULTZE. ER “R Fig. 453. Zygophyllum Stapfii Schinz.— Phot. von Prof. Dr. L. SCHULTZE. 1) Ob Euphorbia brachiata? 'ZUlIYUIG 'Iq] 'JoAq UOA '130J0yAJ "UOumEquıoc] usIapur pun 'PIIEM seyeirs ersesy Ju (y'M'S’a soyaıpns) purjeueN-Jo1) ur sny I9q Naggnpg SOuUSY90L]L ‘ ‘925 'S nz 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 527 krautigen Gewächsen die Existenz, so der eigentümlichen Hydrophyllacee Codon Royenii, der Resedacee Olvgomeris subulata, der Chenopodiacee ZLoplzocarpus tenuissimus, Oxalis-Arten usw. In der Ebeneherrscht niedriges Buschwerk von kleinen halbstrauchigen, oft dornigen Acanthaceen, Compositen, Scrophula- riaceen, Sterculiaceen. An derGrenze zwischen Milch- buschzone und der Binnen- landvegetation tritt als erster Baum die baum- artige Liliacee Aloe dicho- Zfoma auf und weiter ost- wärts, z.B. bei Aus(1400m) gesellen sich zu ihr Acacza horrida und A. gtraffae, Boscia, Maerua, Pappea capensis, Royena pallens Fig. 454. Euphorbia Dinteri A. Berger bei Ussis, — Photogr. von Dr. GÜRICH. Dies ist dieselbe Pflanze, welche auf Taf. XV des Bandes II als Euphorbia virosa (?) bezeichnet ist. (Fig. 455) und andere Bäume und Sträucher. Auch hier kommen mehrere Mesembrianthema vor. Östlich von Gubub (Kubub) sind auch schon ausgedehnte Fig. 455. Felsige Steppe bei Aus (etwa I40o m ü. M.). Im Vordergrund niedriges Halbgesträuch von Mesembrianthemum, dahinter Gebüsch der Sapindacee Pappea capensis Eckl. et Zeyh. und der Ebenacee Royena pallens Thunb. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. 54 528 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 456. Steppe von Aristida, westlich von Kubub, mit Ter- mitenhügeln. — Photogr. von Prof. Dr. L. SCHULZE. PM ne f 0 E ? Grassteppen mit Arzstida anzutreffen (Fig. 456). Auf den Tafelhochebenen - lassen die ungestört ge- lagerten, nur oberflächlich angewitterten Kalk- und vor allem Sandsteinplatten oft nureine grasarmeHalb- strauchsteppe (»dünne Zwergbusch-Savanne«) aufkommen (verstreutes kniehohes Buschwerk mit spärlichem Graswuchs — L. SCHULZE). Die einzigen stattlichen Gewächse sind über mannshohe Wolfs- Fig. 457”. 4 Rhigozum trichotomum Burch.; Zweig. J, A Rh. obtusifolium Burch.; J Blüte K Frucht. Z—N Catophractes Alexandri Don; Z junge Blüte; M Zweig mit Frucht; N Same. - H, M, N Original, J—Z nach K. SCHUMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 529 ilchbüsche oder stattliche A/oö-Stöcke. Meist finden sich zwischen dem Halb- Sstrauchgebüsch große Flecken nackter staubiger Erde oder nacktes Gestein. In den die Tafelberge durchfurchenden breiten Erosionstälern ist Grasflur Entwickelt, in den tiefsten Stellen der letzteren aber etwas Baumwuchs (SCHINZ). “Die Grasfluren sind meist von Arzstida gebildete Steppen, welche im Frühjahr Won scharenweise auf- Mretenden Haemanthus, runswigia, Duphane, wiebelgewächsen, sonst "uch von zahlreichen krau- Scrophulariaceen ge- schmückt ist. Der Busch wird ge- “bildet von zahlreichen iedrigen Sträuchern mit einen Blättern und leb- aft gefärbten, mitunter ınsehnlichen Blüten, wie amentlich die Bignonia- een Rhrgozum trichoto- um (Fig. 457), Cato- Sbhractes Alexandri, die apparidacee Cadaba jun- ea (Fig. 458), die Ster- „buliacee HZermannia fruti- rulosa, die Zygophyllacee zsyndite spartea(Fig.459). inige dieser Arten fin- den sich auch viel weiter Söstlich im Betschuana- land. Im Hereroland ist der Übergang von der üstenvegetation zu der 5 R Fig. 458. Cadaba juncea DC. A blühender Zweig; Blüte; ResBinnenlandes Go mehr C Andröceum und Diskusschuppe; D Blumenblatt; Z Frucht. — allmählicher, als im Sü- Original. den, was sich namentlich darin äußert, daß Aloö dichotoma (Bd. II, Taf. XV), strauchige Zygophyllaceen nd Acanthaccen näher an die Küste herantreten, welche durch das aus dem nneren kommende unter der Namib verlaufende Grundwasser begünstigt ist. uch ist die Milchbuschzone nicht so ausgeprägt, wie im Süden. Jenseits der “Milchbuschzone beginnt die Buschregion des Herero-Landes. Hier wachsen ‚auf trockenen felsigen Höhen noch viele ausgesprochen xerophytische Gewächse, eye: 34 530 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Dornbäume und Dornsträucher, häufig mit papierartiger sich ablösender Rinde’ wie verschiedene Arten der Burseraceen- Gattung Commiphora (C. virgata, cinerea, spathulifoliata, crenato-serrata, Gürichiana u.a.) und Sterculia Gürichin, \. anderseits Biume mit dickem fleischigem Stamm, so die höchst eigentümlic e Vitacee Cissus Cramerianus mit 2—4 m hohem, bis 30 cm dickem, wenig’ verzweigtem Stamm und kurzen knolligen Ästen, welche Büschel fleischiger Blätter tragen (Fig. 460) und das über 2 m hohe dick- stämmige, wenig verzweigte Pachypodiumgiganteum, eine Apocynacee. Bei anderen! schwillt der Stamm am Grunde knollig an und ent-' sendet eine größere Anzahl kurzer Äste, so bei manchen Commiphora, bei der Peda- liacee Sesamothamnus, in auffallendster Weise aber bei der Passifloracee Ademia (Echinothamnus) Pechuelü, einem Gewächs mit fleischi- gem kugeligem Stamm, von welchem nach allen Seiten‘ kurze, von unten stark ver-/ zweigte, starre Äste wie die Borsten eines Igels abstehen. (Fig. 461). Auch sind bis- weilen die Felsen von einem kriechenden, reich verzweig- ten Feigenstrauch, Zeus) Gürichiana, bekleidet. Ebel so wie diese uns schon aus den KXerophytengebieten des Fig. 459. Susyndite spartea E. 2 z blübender Are ‚nordöstlichen und östlichen] B Androeceum; C Frucht; D dieselbe im Längsschnitt. — 3 Afrika bekannten Wachs Original. ; tumstypen fehlen auch hier nicht niedrige, oft stark verzweigte kleinblättrige Halbsträucher, Stauden mit knolliger oder rübenförmiger, als Wasserreservoir dienender Wurzel, z. B.) Adenia repanda (Burch.) Engl. (Fig. 462), und Succulenten, doch nehmen letztere landeinwärts sehr stark ab. Im südlichen Teil unserer Kolonie, in Groß-Namaland, herrscht auch in . . 1: ae . . . x den Niederungen meistens weithin steinige Steppe, in der nur hin und wieder) ein Halbstrauch oder ganz vereinzelt ein Baum zu schen ist, so 2. B. um Bethanien (Fig. 463). Die Ufergehölze werden erst von Rehoboth an nordwärts,' a =: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 531 twas nördlich des Wendekreises dichter, sie bestehen aus Acacia detinens Fig. 465) und A. hedeclada (Fig. 464), hier und da auch aus Terminalia pru- toides und sind durchwoben von Clematis brachiata. «460. Cissus Cramerianus Schinz. Zwischen Felsblöcken bei Soris-Soris. Photogr. von Prof. Dr. GÜRICH. .532 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Im Hereroland tritt auf weiten Flächen in der Regel eine Art von Acacıa alleinherrschend auf, in den Flußbetten namentlich der schöne Anabaum, Acacia albida, so auch in den die Namib durchbrechenden Flußrinnen (Fig. 467 oder A. giraffae (Fig. 466). Wo aber Rinnsale oder Felspartien das Gelände, unterbrechen, ist die Zahl der meist dornigen Buschgehölze eine viel größe e; da finden sich Acacia caffra, hereroensis, tenax, hebeclada und andere, auch Albizzia anthelmintica (Fig. 468). Bemerkenswerte, häufiger auftretende Bäu des Hererolandes sind ferner Zigsyphus mucronatus (Fig. 234 E, F), Boscia Pechu (Fig. 469), Combdretum primigenium. Im nördlichen Hereroland, am Erongo, Etjo-Gebirge und am Waterberg kommt der riesige Frcus damarensıs vor. Ir dem nordwestlich gelegenen Kaokofeld treten die Akazien etwas mehr in der ’& Fig. 461. Adenia (Echinothamnus) Pechu&lii (Engl.) Harms, links Stamm mit seiner in den Felsr! eindringenden Pfahlwurzel, rechts von vorn gesehen, "/so nat. Gr. Nach einer Originalzeichmui von Prof. Dr. PECHUEL-LOESCHE. Hintergrund, an ihrer Stelle finden sich weniger dornige Büsche von Maeri angolensis, Boscia Pechuelii, namentlich aber die Leguminose Copazfera mopan welche südlich vom Ugab gar nicht mehr anzutreffen ist, auch /fomoea ad ntordes. Jenseits der Bazesis-Berge im Hereroland trifft man auf eine Anza paralleler Hügelrücken, welche vorzugsweise mit Zrsyphus, Copaifera mopa und 7erminalia prunoides besetzt sind und gelangt dann in die Grasstep/f des Etosabeckens, in welcher wieder Arzstida herrscht, graue Chenopodiacee f sträucher verdeckend. Bei 18° s. Br. stößt man an die Südgrenze der Hyphae ventricosa. Wir wollen nun nach dieser allgemeinen Orientierung in dem westlich Teil unserer Kolonie (über den östlichen wissen wir noch sehr wenig) eini 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 533 Streifzüge von der Namib aus nach dem Inneren unternehmen und den all- mählichen Wechsel der Vegetation etwas genauer kennen lernen. ı. Von Lüderitz- bucht über Aus nach Gubub(Kubub),Betha- nien, Inachab, Keet- mannshoop. Etwa ıo km von der Küste treffen wir auf die 200— 6oom über dasMeer aufsteigendenKoviesberge, deren Sand an einzelnen Stellen Grundwasser birgt, das von den Wurzeln einiger Pflanzen erreicht wird. An einer Wasser- stelle sieht man sogar ı m hohes Phragsmnites communis, und auf Sand mit Grundwasser kommen vor die ı m hohe Arzstzda sabulicola, die ebenfalls ı mhohe A. namaquensıs, die große Bulte bildende Eragrostis spinosa und die viel niedrigere Danthonia glauca. Ferner finden sich hier Acanthosicyos horrida (s. oben S. 521), Zebeckta, die weidenartige Cappari- dacee Tylachium spec., der 2m hohe Rıhus Stein- groeveri, Mesembrianthe- mum gymnocladum und bis 600 m die Scrophu- lariacee Sutera Maxii und Zebdeckia spec. aff. cinerea. Bald hinter den Koviesbergen wächst auf den trockensten Kies- flächen Zuphorbia nami- bensis (Fig.47 1), Berkheya Fig. 462. Adenia repanda (Burch.) Engl. (diöcisch. 4A ganze Pflanze, !/, nat. Gr.; 2 Hälfte eines axillären Blütenstandes, von dem alle Blüten bis auf eine abfielen; C & Blüte geöffnet; D etwas verkümmerte Zwitterblüte; Z Frucht; 7 Blatt, nat. Gr. — Original. corymbosa, Dicoma tomentosa, Gazania aculeata. Etwa 25 km von der Küste entfernt erheben sich die Tsau-kaib-Berge. In Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 463. Steinige Steppe bei Bethanien, mit ganz vereinzelten Bäumen. a Fig. 465. Acaciafdetinens Burch. — Nach Prof. Dr. WARBURG im Tropenpflanzer 1902. u BE. u Pmrnce5 Fig. 466. Acacia giraffae Willd. (Acacia erioloba E. Mey.), Kameeldorn. — Nach Prof. Dr. WAR- BURG im Tropenpflanzer 1898. 536 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. den kiesigen Gründen derselben wurden von dem Schafzüchter Hermann gesammelt: Vogelia africana, Trichodesma africanum, die strauchige Fusticia IN ill l Al Anabaum im Lande der Hereros. — Photogr. von Prof. Dr. ScHInZ. Acacia albida Del. arenicola, Aptosimum tra- gacanthotides, die ı m hohe strauchige Menispermacee Antizoma Miersiana und die ebenfalls niedrige Ana- cardiacee Heeria crassi- nervia, von Compositen- Tripteris crassifolia. Über eine steinige Hochebene, auf welcher sich nach Regen etwas Gras entwidkelt, kommt man nach den Tsimbobergen und findet hier die Portula- cacee Anacampseros qui- naria, Zygophyllum longi- capsulare, Hermannıa ga- riepensis, Vogelia africana, Hoodia Bainüt, Senecio Eng- lerianus, Nemesia Maxi, Zaluszianskia Ascher soniana, Der 1426 m hoch ge- legene Ort Aus ist von mehreren Botanikern be- sucht worden, am meisten haben hier STEINGRÖVER und Dr. RANGE entdeckt. Schon bei 1200 m kommt man in sandige Grassteppen mit viel Arzstida obtusa, Triraphis ramosissima, Pappophorum _cenchroides (Fig. 472), der strauchigen Bauhinia gariepensis, Mon- tinia acris, Boscia Pechuelit, der großen Staude Codon Royeni, Kissenia capenst: und Aogeria KRangeane (1,5 m), sowie Vogelia afrt: cana und Daemia cordi folia. Bei etwa 1300 m erscheinen auf den Sand Eee A IRRE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 537 feldern Schmidtia quinqueseta (Bd. II, S. 180, Fig. 127), Eragrostis denudata, Tribulus terrester subvar. Zeyheri und die Composite Pentzia virgata, außer- a. EN AG Fig. 468. Albizzia anthelmintica Brongn. A blühender Zweig; DB Blüte; C Kelch; 2, Z Anthere; F Griffelende; G Pistill. — Nach Prof. Dr. WARBURG im Tropenpflanzer. 538 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. dem Lessertia benguelensis. Um 1400 m finden sich von Sträuchern die Meliacee Aztonia capensis (Fig. 473) und der Tintenbosch Melzanthus comosus Fig. 469. Boscia Pechuelii OÖ. Ktze. bei Omutentereti bei Windhuk. — Photogr. von K. DINTER. (Fig. 474), beide bis ı600m, Sutherlandia frutescens, Maerua arentcola, Pappea ca- pensis var. Schuman- niana, Acacıa deti- nens (?) und Rhıgozum trichotomum, Lycium glandulosissimum, endlich das halb- strauchge ı m im Durchmesserhaltende Pelargonium _ xero- phytum (Fig. 475) und Sarcocaulon Heritiert DC. var. drevimucro- natum Schinz. In die- ser Höhe mehren sich die Felsenpflanzen, von denen viele inter- essante Dornbildun- Fig. 470. Maerua Schinzii Pax (Capparidacee) bei Klein-Windhuk. — Photogr. von K. DINTER. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 4r. Namaqua- und Hereroland. 539 gen zeigen. Auf Sand werden angetroffen: Triraphis purpurca, Panicum glomc- ralum, Penniselum ciliare (Fig. 476), Fingerhulhia afrıcana, Fphigenia ramc- Fig. 471. Euphorbia namibensis Marloth. sissima Engl. et Krause, Or nithoglossum viride Salisb. var. undulatum Baker, Bulbine asphodeloides, nn Rangei Engl. et Krause, Grielum obtusifolium, 540 "Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gnmidia polycephala, Limeum diffusum, Hyperstelis verrucosa (Fig. 478), Sesuvzum digynum, Hebenstreitia. dentata var. integrifolia, Acrotoma inflata, Corallocarpus Schinzii. Mehr Felsenpflanzen sind folgende: Nofholaena Rawsonü, Ceterach cordata var. namaquensis, Triraplns Fleckil (Fig. 477), Asparagus juniperordes, Fig. 472. Pappophorum. A P. scabrum (Lehm.) Kunth. 3—Z P. cenchroides Licht.; C Ährchen D Deckspitze; Z Ährchenfortsatz. — Nach PILGERr. Alzoon canariense, Mesembrianthemum Lindegustü, M. Gürichianum, M. rupi- colum (Fig. 480), M. spinescens (Fig. 482), M. Steingröveri (Fig. 481), Lessertia incana, Pelargonium spinosum (Fig. 483), Zygophyllum rigidum, Hermannia paucifolia, A. leucophylla, H. stricta, Microloma incanum, Bouchea gartiepensts, Codon Schenckitl, Solanum rigescens, Selago albida, Aptosimum Steingroevert, A. traganthoides, Blepharis furcata, Barleria Schenckü, Acanthopsis carduifolia, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 541 Wahlenbergia Steingroeveri, Berkheyopsis echinus, B. Schinzü, Ursinia matri- “cariifolia, Tripteris leptophylla (0,5 m hoch), Preronia luzilioides (0,5 m hoher Strauch), Senecio cartei- formis, Euryops Schenckt, E. multifidus, Chrysocoma peduncularis, Othonna_ to- rulosa. Um 1800 m wur- den beobachtet Cleome See SS Fig. 473. Aitonia capensis Thunb. N blühender Zweig; O Blüte; ? Andröceum; Q Kapsel; R Same; S derselbe im Längsschnitt. — N Original, O—S nach Harms in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 4 E74 | Fig. 474. Melianthus comosus Vahl. A Zweig mit Blatt und Blütenstand; B Blüte im Längs- schnitt; C Frucht; D Same; Z derselbe im Längsschnitt. — Original. 542 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Dinteri und Pedicellaria pentaphylla, um 1600 m Solanum Rangei, Chaeno- stoma cartifolium und Pferoma scariosa und PL. Rangei, um 1700 m Senecio longiflorus, Ursinia Engleriana (Fig. 479). Auf der Schakalskuppe bei Aus wachsen 7riraples ramosissima, Helichrysum roseo-niveum und Conyza twvaefolia, Geigeria africana und auf dem Roten Kamm im S. von Aus Antizoma capense (Fig. 484) var. pulverulentum. Zwischen Aus und dem unter gleicher Entfernung vom Meer im N. ge- legenen Tiras wurden außer Zygophyllum suffruticosum, Indigofera acutifolia, Crotalaria Leubnitziana, Nemesia barbata und Salvia namaensis zahlreiche Fig. 475. Pelargonium xerophytum R. Knuth. A Stück des ı m breiten Halbstrauches; D Blüte, vergr. — Original. Compositen aufgefunden: Nolletia arenosa, Garuleum Schinzii, Othonna gra- veolens, Osteospermum odoratum, O. psammophilum, Pentatrichia petrosa (0,5 bis 0,9 m hoch); hingegen zwischen Aus und dem südlich davon gelegenen Kukhoos: Felicia Schenckii, Berkheya Schinzü, bei Kukhoos selbst: Cheolan- thes capensis und die succulente Asclepiadacee Hoodia Lugardit. Um Gubub (Kubub, ı429 m ü. M., Fig. 485) finden wir eine reichere Sandflora, wenig Felsenpflanzen. Von größeren Gehölzen sah ich von dort nur Rhus celastroides (6 m hoher Baum) und AA. Zancea, von Sträuchern Scutia indica, Sutherlandia frutescens und Asclepias fruticosa (Fig. 486), von Schlingpflanzen Mecroloma calycinum. Sonst wurden noch nachgewiesen: Notholaena Rawsonii Pappe, Doryoßteris concolor Kuhn var. Airkii Hook., Cheilanthes par- viloba Sw., Ceterach cordatum (Thunb.) Desv. var. namaguense. — Panicum glomeratum Hack., Danthonia Rangei Pilger, D. tenella Nees, Aristida obtusa Del., A. ciliata Desf, Ehrharta pusilla or) \ + © Ne) 4a vn BY) e Ge \ ae Rz; (B] Aa ee B re gran ( u an be u r dn ie Ne = u E &n 5 9 | 5 Bas Sean here ERS em En , Male Sa ar a Mn S ET re en! = Ne 2 oern rg ® 8 * a E Dun > un | re E ee. = ec HH & N = „ 5 SE: = 8 © EN BE oO A {«D} © Ne 2 2 BERG] on EI: 5 = 2 SS & & B a nee : 3 Eu = a = no 4 ° ‘a8 m un a Be: a or « bu _ a =) B o 3 Bao En vo... = B Rule = BP 69 E z, [| ee} & En : 2 Au - = o + 5 “ a FE nm u = + N . 8 A a RA 2. vr ee 544 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Nees, Schmidtia quingueseta Benth., Eragrostis denudata Hack., Triraphis purpurca Hack., Schismus calyeinus (L.) Coss., Pappophorum cenchroides Lichtenst. — Aloö spec., Androcymbium melanthioides Willd. (Bd. IL, S. ı82, Fig. 129), Bulbine asphodeloides (L.) Spr., Ornithoglossum glaucum Salisb., yyz_ a. Fig. 478. Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fig. 479. Ursinia Engleriana Muschle Fenzl. A Ganze Pflanze; 3 Blüte; C dieselbe A Habitus; 5 Pappus von oben geseher In im Längsschnitt; D Kelch mit Kapsel; Z Same. C Achänium mit Pappus, von der Seil Original. gesehen. — Original. Iphigenia ramosissima Engl. et Krause. — Zorskahlea candida L. f. — Galenia africana Pre (Fig. 487), Mollugo cerviana (L.), Limeum capense Thunb., Z. viscosum Fenzl, Mesembrianthemu gymnocladum Schltr. et Diels, M. subcompressum Harv. (*/s m großer Busch), Trianthema parvifol E. Mey., Portulaca foliosa Ker. — Zygophyllum simplex L., Hermannia candidissima Spr., H. strie 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 545 Harv., 7. modesta (Ehrb.) Planch., Microloma calycinum E. Mey., Diascia runcinata E. Mey., Lyperia spec., Zaluzianskia pedunculata Welw. var. minor. — Justicia cuneata Vahl. — Citrullus vulgaris 1 Na N Wa Mi LITER h % D Mesembrianthemum rupi- Fig. 481. Mesembrianthemum Steingröveri Pax. A Zweig; | olum Engl. ı m hoher Strauch bei 2 Blatt von unten; C dasselbe von oben; D Querschnitt | } ı us. A Zweig; B—DBlatt; Z Blüte; desselben. — Original. F Frucht. — Original. ehrad., Cucumis dissectifolius Naud. — Hertia cneorifolia (DC.), Pteronia unguiculata S. Moore, Bolygalifolia O. Hoffm., Pf. cylindracca DC., ein 0,5—ı m hoher Strauch, Trzöteris sinuata Harv. ‚Jum 1630m ü.M.), Osteospermum muricatum E. Mey., Senecio oreophilus Muschler, Zasiopogon muscoides 382 Du tiee i . 546 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. DC., MHoga paronychioides (DC.) Fenzl, Helichrysum Dinteri S. Moore, Didelta tomentosum Less., Dicoma capensis Less. (?), Euryops multifidus DC. Bei Kamus (1400 m ü. M.) im N. von Gubub wachsen auf kiesigem oder felsigem Boden: Ei, Fig. 482. Mesembrianthemum spinescens Pax; A Habitus, verkl.; 3 Zweig, nat. Gr.; C, D, E Blatt; F Blüte im Längsschnitt; @ Frucht; ZZ Blütenzweig, vergr. — Original. Die Gräser Aristida obtusa Del., die dreimal höhere A. ciliata Desf, A. namaquensis Nees, Pappophorum scabrum (Lehm.) Kunth, Danthonia Rangei Pilger, Andropogon nardus |. var. mar- ginatus (Steud.) Hack. — Cleome bicolor (Pax) Gilg (1 m hoch). — Microloma incanum Deene, Sarcostemma viminale L. — Pentarrhinum abyssinicum Decne. — Selago albida Choisy. — Corallo- carpus Schinzii Cogn. — Notholaena Eckloniana Kae. Groß-Namaland (Südliches D.S.W.A.) mit Acacia horrida Willd. Talkessel bei Guibis (Kuibis) im Photogr. von Prof. Dr. Schinz. ngler, Pflanzenwelt Afrikas 1. Ta RES VIE Ar ı. Quarzitschlucht bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.) um 1350 m mit der Anacardiacee Heeria namaensis Dinter et Engl. Photogr. von Dr. Range. Trümmerfeld bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.) um 1300 m mit Acacia etinens Burch. (in der Mitte), Rhigozum trichotomum Burch. (rechts) und der blattlosen Euphorbia gregaria Marloth (Milchbusch). Photogr. von Dr. Range. Diese erst beim Abschluß des Bandes gelieferten Vegetationsansichten ind im Text (S. 547-549), wo von Guibis die Rede ist, nicht zitiert. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXVII B. 1. Acacia hebeclada DC. bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.) 1350 m ü. M. Photogr. von Dr. Range. 2. Schwarzkalkvegetation bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.), 1400 m ü.M. ı Vorn Rhigozum trichotomum Burch. (vergl. S. 528, Fig. 457), im Hintergrund Acacia detinens Burch. Photogr. von Dr. Range. Diese erst beim Abschluß des Bandes gelieferten Vegetationsansichten ‚ sind im Text (S. 547—549), wo von Guibis die Rede ist, nicht zitiert. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 547 Bei Garub (800 m ü. M.) im S. von Gubub wachsen an einem Wasserbecken: Ophioglossum ca- Bense Schlecht., Pani- cum glomeratum Hack., Zchinodorus humilis (Kth.) Buche- nau, Zephrosia da- marensis Engl., Oro- petium capense Stapf undkRhusSteingroeveri Engl. als 3 m hohes Bäumchen. Auf Sand- boden bemerkt man hier Arctotis Maxi- miliani Schlecht. Östlich von Gu- bubfolgstDoorns (1500 m ü. M.). Hier wurden ge- sammelt: Die Amarantacee Leucosphaera Bainesii (Hook.)Gilg (Fig.488), Zimeum difusum (]. | Gay) Schinz, Zerman- | nia spinosa (Burch.)E. | Mey.,Aptosimum albo- marginatum Marl. et Engl. Gegen Guibis (1350 m ü. M.) senkt sich das Gelände, und auf dem _ steinigen odersandigen Bo- den sind immer nur vereinzelte Sträucher anzu- treffen, die in Süd- afrika weit ver- breitete Montinia acrisL.f. und die seltenere Zygo- phyllacee Sisyr- dite spartea. Außer dies f ' k : en Fig. 483. Pelargonium spinosum Willd. A Habitus; 2 Staubblattröhre ommen hiervor: mit den Staubfäden. — Nach Dr. KnuUTH in EnGLERs Pflanzenreich. 548 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 484. Antizoma capensis (Thunb.) Diels. A Zweig mit 5 Blüten; 2 Inflorescenz; C 5 Blüte D ein Kelchblatt derselben; Z Blumenkrone derselben; # Blumenkrone und Synandrium; G Zwei, mit © Blüten; 7 © Blüte; J Kelchblatt der @ Blüte; X Blumenblatt derselben; Z Carpell M Fruchtzweig; N Endocarp. — O A. Miersiana Harv., Zweig der 5 Pflanze. — Nach Pro; Dr. DiELS in ENGLERs Pflanzenreich. Fig. 485. Aufstieg zum Gubub (Kubub)-Berg, vorn Gebüsch von Mesembrianthemum-Arten.! Photogr. von G. KLINGHARDT in Gubub. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 549 Fingerhuthia africana Lam. — Eriospermum majanthemifolium Krause et Dinter. — Fors- kahlea candida L. f. — Teiragonia macroptera Pax. — Zygophyllum longistipulatum. — Grielum sinuatum Lichtenst. — Zuphorbia glaucella Pax. — Polygala leptophyllum Burch. — Hibiscus Elliot- tiae Harv., 7. Fleckii Gürke, Adenia repanda (Burch.) Engl. — Vogelia africana Lam. — Chae- nostoma tomentosum (Thunb.). — Barleria alata S. Moore, Justicia distichotricha Lindau. — Olden- Fig. 486. Asclepias fruticosa L. (Gomphocarpus fr. R. Br.); A Blühender Zweig; 3 Gynostegium; C Kapsel. — Original. landia papillosa K. Schum. — Geigeria pectidea Harv., Pegolettia oxyodonta DC., Matricaria acutiloba (DC.) Harv., Ursinia annua Less. und Tripteris microcarpa Harv. häufig auf Sandflächen, 7. con- cordiae Schlecht., im Klippdachsrevier. Um Bethanien (935 m ü. M.) ist die Vegetation ebenfalls noch sehr dürftig. Zerstreut finden sich 1,5; m hohe Sträucher von Aztonia capensis, dann sieht man vereinzelte Exemplare von Te/ragonia Schenckü, Trichodesma lanceolatum. 550 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Aus der Gegend von Chamis wurden mehrere Arten durch Dr. L. SCHULTZE und v. TROTHA bekannt: Tamarix usneoides, Maerua arenicola, Acacia giraffae, a A.hebeclada, A. hor- rida, Zizyphus mucro- natus, Rhus lancea, Gymmnosporia lanceo- lata, Catophractes Alexandri, Senecio longiflorus, ZEuclea pseudebenus. 5) Stauden, Gräser usw.!: Alriplex capensis H Moq., Salsola aphylla L., Suaeda fruticosa Forsk. — Mesembrianthemum odonto- calyx Schlecht. et Diels, Fig. 487. Galenia africana Presl. A kleines Zweigstück; D Längs- NM. Gürichianum Pax. — schnitt der Blüte; C Längsschnitt durch das Pistill; D Querschnitt Zepidium ruderale L., Si- durch die Frucht; Z Same. — Original. symbrium capense Thunb. — Bergia anagalloides E. Mey. — Zygophyllum simplex L., Z. Trothai Diels, Z. Zeuco- cladum Diels, Z. Dregeanum Sond., Gnidia polycephala (C. A. Mey.) Gilg, die Lythracee Nesaea straminea Koehne, die Gentianacee Sedaea Schultzei Gilg, die Asclepiadacee Zoodia spec. — Peliostomum lineari- folium Schinz, P. leucorrhizum E. Mey., Nemesia linearis Vent. var. denticwlata O. Ktze., Veronica anagallis L., Zyperia racemosa Benth., Z. canescens Benth. et Hook. f., Zimosella capensis Thunb., Dle- pharis serrulata Fie. et Hiern, Fusticia arenicola“ Engl., $. Gürkeana Schinz, $. namaensis Schinz. — Trichodesma africanum (L.) R. Br. — Blumea cafra (DC.) Benth. et Hook. f., Garwleum Schinzii O. Hoffm., Gnaphalium luteo-album L., Pegolettia oxyodonta DC., Senecio apüfolius (DC.) Benth. et Hook. f., Pleronia acuta Muschler, ?t. lucilioides DC., Tripteris micro- carpa Harv., Ursinia annua Less., Geigeria pectidea Harv. Von Gräsern treten hier auf: Aristida nama- quensis (Nees) Trin., Zragrostis echinochloidea Stapf, | E. ramosa Hack., Pappophorum cenchroides Lichtenst. Das Auffallendste in dieser Liste von Arten, welche meist in der heißen Niede- rung des Koankiep Rivier im August | gesammelt wurden, sind die salzliebenden | Chenopodiaceen, welche wir zuerst an der Fig. 488. Leucosphaera Bainesii (Hook. f.) a . \ Gilg. Nach Schinz in ENGLER-PRANTL, Nat. Im N. von Bethanien bei Ausis wur- Planzenten, den beobachtet: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 551 Die giftige, strauchige und kleinblättrige, bis 2m hohe Asclepiadacee Curroria decidua Planch. (Fig. 489), Aristida uniplumis Lichtenst. — Giesekia pharnaceoides L., Tetragonia Schenkii Schinz, Zimeum viscosum Fenzl, Grielum sinuatum Lichtenst. — Rhynchosia longiflora Schinz. — Justicia namaensis Schinz, $. incana (Nees) T. And. Reiche Samm- lungen wurden von DINTER um Inachab [nahe am 27. ° s. Br.) zusammengebracht, teils auf den Sand- steintafelbergen, teils im Dünensand. Von eigentümlichen Sträu- chern sind nur Az/onia tapensis (Fig. 473), Montinia acris, Sisyn- dite spartea (Fig. 459), Cadaba juncea (Fig. 458), Maerua areni- cola, Grewia flava zu erwähnen. Im übrigen finden sich folgende Arten: Filicales: Ophio- glossum fibrosum Schum. Gramineae: Pappo- Phorum cenchroides Lich- tenst., ?. scabrum (Lehm.) Benth., Panicum glomera- tum Hack., Aristida fasti- giata Hack., A. ciliata Destf. (Fig. 445 F), A. odtusa Del. (Fig. 445 A, B), Zragrostis dbrizantha Nees, E. crassi- nervis Hack., E. auriculata Hack. Liliaceae: Aspa- ragus racemosus Willd. Fig. 489. Curroria decidua Planch. Giftiger Asclepiadaceenstrauch. Amarantaceae: 4 plühendes Zweigende; 3 Blüte; C Gynostegium; D fruchtender Sericocoma avolans Fenzl, Zweig; EZ Same mit Haarschopf; Z derselbe ohne Haarschopf; G S. shepperioides Schinz. Same im Querschnitt. — Original. Nyctaginaceae: y | Boerhavia diffusa L. var. Aizoaceae: Giesekia pharnaceoides L., Mesembrianthemum inachabense Engl., Hyperstelis ver- | raeosa Fenz] (Fig. 478), Zimeum linifolium Fenzl, L. viscosum Fenzl, Z. capense Thunb. Capparidaceae: Zedicellaria Pentaphylla (L.) Schrank, Cleome diandra Burch. 552 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 490. Berkheya horrida Muschler. A Habitus; # Randblüte mit Palea; C Röhrenblüte mit Achänium. — Nach Dr. MUSCHLER. Leguminosae: Psoralea obtusifolia DC., Tephrosia sphaero- sperma Bak., 7. damarensis Engl., Sylitra biflora E. Mey. Sterceuliaceae: Zerman- nia spinosa (Burch.) E. Mey., Z. pulchellaL. (Dünen), 4. fruticulos@ K. Schum. (im Busch), Z. modesta | (Ehrb.) Planch. (Dünen). Frankeniaceae: Zranke- mia pulverulenta L. Apocynaceae: Pentar- rhinum insipidum E. Mey. Asclepiadaceae: Daemial gariepensis E. Mey., Flanagania| orangeana Schlechtr., Microloma| incanum DC., Orthanthera albida Schinz, Hoodia spec. Borraginaceae: Tricho-\ desma angustifolium Haıv. | Verbenaceae: Douchea gariepensis (E. Mey.) Schauer. Labiatae: Ocmum canum Schinz. berge), A. fubescens (Diels) Web) (Dünen), Zyperia canescens Benth L. sessilifolia Diels, Phaenostomi) Zomentosum (Thunb.) (am Grund! von Felsen), Selago albida Choisy] Acanthaceae: ustici) arenicola Engl., Blepharis furcat (Vahl) T. And., Auellia diversifoli S. Moore. Cucurbitaceae: Coralld carpus dissectus Cogn. Compositae: Amellus ar) narius S. Moore, Ondetia linear, Benth., Matricaria acutiloba (DK Harv., Zeyssera tenella DC Berkheya chamaepeuce \S. Moor Berkheyopsis echinus (Less.) Hoffm., Platycarpha carlinoia j DC. (Tafelberge), P. acuminc DC., Tripteris amplectens Har Pentzia spinescens L., Eriocephau spinescens Burch., Chrysoco) Dinteri Muschl. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 553 Die Flora von Keetmanshoop ist noch ‚sehr wenig erforscht; wir ver- danken nur folgende Arten Exzellenz VON TROTHA: Boscia foetida Schinz, Forskahlea candida L. f., Mesemdrianthemum crystallinum L., Douchea gariepensis (E. Mey.) Schauer, Zelichrysum herniarioides DC., Kissenia capensis Endl., Dicoma ramosissima Klatt, Berkheya horrida Muschler (Fig. 490). 2.Von Swakopmund am Swakop entlang bis Salem und von hier nach Otyimbingue. Dies ist der Weg, wel- cher vor der Eröffnung der Eisenbahn Swakopmund- Windhuk vorzugsweise be- gangen wurde und von welchem auch die ersten umfangreichen Sammlungen Dr. MARLOTHs herstammen, welche für die Kenntnis der südwestafrikanischen Flora eineder wesentlichstenGrund- lagen abgegeben haben. Folgen wir dem Swakop von seinerMündung aufwärts, so bemerken wir zunächst in seinem Bett außer Tamarır usneoides und Acacıa albida Pentzia hereroensis, Di- plachne paucinervis, Foly- pogon monspeliensis, Galenia papulosa, Blumea caffra. Bei ; Haigamchab (300 m ü. M.) Fig. 491. Parkinsonia africana Sond. A Blühender Zweig; B Blattbasis mit dem reduzierten Endblättchen und zwei seitlichen Fiedern erster Ordnung; C Blüte; D Frucht; Z Same. — Original. sehen wir außer der bereits erwähnten 7umboa Bainesit und Parkinsonia africana (Fig. 491) meist auf steinigem Boden folgende Gräser und Stauden: Stipa parvula Nees, Sporobolus nebulosus Hack., Panicum glomeratum Hack., Indigofera saxicola Engl., Tephrosia damarensis Engl., Sarcocaulon Marlothii Engl., (Fig. 492), Tribwlus ter- rester var. cistoides subvar. Zeyheri (Sond.) Engl., den großblütigen Tridulus erectus Engl., Euphor- bia hereroensis Pax, Hermannia amabilis Marl., die Scrophulariacee Chaenostoma pedunculosum Benth., Psexdobarleria lanata Engl., Leontonyx glomeratus DC., Helichrysum roseo-niveum Marl. et O. Hoffm. und Arciotis stoechadifolia Berg. Bei Husab am Rande der Namib tritt Pechuel-Loeschea Leubnitziae auf, der Stinkstrauch, eine Composite mit rutenförmigen Zweigen, deren Blätter 554 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. gerieben einen unangenehmen Geruch (nach Eingeborenen) entwickeln, ferner Commiphora dulcis Engl. (Zuckerkandbusch), ein kleines Bäumchen mit dick- knolligem Stämmchen und horizontal abstehenden, rutenförmigen Ästen, ein i weißes, bitter schmeckendes Gummiharz ausscheidend, Fusticia desertorum Engl. | und Czfrullus ecirrhosus Cogn. 4 Weiterhin gegen Modderfontein erscheint Bauhinia gariepensis E. Mey. und die schon früher (S. 532, Fig. 461) erwähnte Ademia (Echinothamnus) 4 Pechuelüi. 4 Um Gobabis kommen nach den Sammlungen von KUPPER auf sandigem Boden meist nur weiter verbreitete Arten vor: VE DBRERLTEN EN NE — B Fig. 493. Mesembrianthemum gymno- cladum Schlecht. et Diels. A Zweigstück; DB Blatt unterhalb der Inflorescenz; C Quer- Fig. 492. Sarcocaulon Marlothii Engl. A älterer schnittdesselben; 2 Längsschnitt derBlüte; blühender Stengel mit verdornten Blattstielen ; E Kapsel geöffnet; Kapsel von oben. — B junger, beblätterter Trieb. — Original. Original. Gramineae: F= Futtergras. — Aristida uniplumis Licht. (F.), Anthephora pubescens Nees (Flußbett), Cyrodon dactylon (L.) Pers. var. fascuus Nees (auf feuchtem Grund), Chloris virgata Sw., Dactyloctenium aegyptiacum (L.) Willd. (im Nossobrivier), Zragrostis echinochloidea Stapf (F.), E. superba Peyr. (1 m hoch, F.), Z. forosa Nees (Flußbett), Zöngerhuthia africana Lehm. (6 dm), Pogonarthria foliata (Hack.) Rendle, Zappophorum africanum Hochst., Schmidtia bulbosa Stapf (F.), Tragus vacemosus (L.) Desf. (sandiger Lehmboden). | Cyperaceae: Cyperus margaritaceus Vahl, C. conjectus Vahl, C. semitrifidus Schinz | | | ‘ | N (auf sandigem Lehmboden während der Regenzeit), C. escwlentus L. (ontges, auf sandigem und steinigem Boden sehr häufig), Ayllinga alba Nees (auf feuchtem sandigem Lehmboden). Amarantaceae: Cyphocarpa Zeyheri (Moq.) Lopr., Sericocomopsis guadrangulare (Engl.) Lopr. Nyctaginaceae: Doerhavia plumbaginea Cav. (mit 2—4 m langen Zweigen). Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Gieseckia pharnaceoides L. Capparidaceae: Cleome rubella Burch., Pedicellaria pentaphylla (L.) Schinz. Leguminosae: Zlephantorrhisa Burchellii Benth. 555 RENTEN NIEETTN Tee ENTER FERR 41. Namaqua- und Hereroland. Tu = ERITZ ER SIG = SITE EI ; CE. porosa Nees. — Nach Dr. PıLGEr in Notizblatt des bot. Gartens Dahlem. ‚-Afıikas, welche als Futterpflanzen Bedeutung haben. — A E. superba Das Sommerregengebiet Westafrikas. 4. Kapitel, Fig. 494. Eragrostis-Arten SW Peyr.; 2 E. namaquensis Nees 556 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältyisse von Afrika. Sapindaceae: Cardiospermum corindum L. Malvaceae: Zibiscus aethiopicus L. Asclepiadaceae: Daemia angolensis Decene. Scrophulariaceae: Felostemon linearifolium Schinz, Apto- simum arenarium Eng]. Rubiaceae: Oldenlandia fihfolia K. Krause (sandiger Lehm). Cucurbitaceae: Coccinia Rehmannii Cogn. Eine ziemlich reiche Flora finden wir schon bei . Salem (50o m ü. M.). Hier wachsen von Sträuchern Maerua parvifolia, M. arenicola, Bauhinia Pechuelii, Gymnosporia senegalensis var. spinosa und folgende Gräser, Halbsträucher und Stauden nebst einigen An- nuellen. Die bei dem nahen Modderfontein vorkom- menden Arten sind durch (M.) gekennzeichnet. Gramineae: Sporobolus nebulosus Hack., Sp. robustus Kunth, Dactyloctenium aegyptiacum (L.) Willd., Zragrostis porosa Nees (Fig. 494), £. echinochloidea Stapf, EZ. ramosa Hack., E. hereroensis Hack., Zriraphis Fleckii Hack. (Fig. 477), Aristida ramosa Hack., Pennisetum cenchroides A. Rich. Amarantaceae: Amarantus Dinteri Schinz, Marcellia splendens Schinz. Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Orygia decumbens Forsk. Capparidaceae: Polanisia dianthera DC. Rosaceae: Grielum Marlothii Engl. Leguminosae: Zlephantorrhiza Burchellii Benth. Zygophyllaceae: 7Yyibulus erectus L. Rutaceae: Thamnosma africanum Engl. (Fig. 495), Fagonia minutistipula Engl. Euphorbiaceae: Zuphorbia glandulifera Pax, E. Gürichiana Pax (M.). Malvaceae: Hibiscus Engleri K. Schum., Z. hereroensis Hoch- reutin., Cienfugosia anomala (Wawra et Peyr.) Gürke. Loasaceae: Äissenia capensis Endl. Lythraceae: Nesaea straminea Koehne. Plumbaginaceae: Vogelia africana Lam. Asclepiadaceae: Curroria decidua Planch. (Fig. 489), Orth- | anthera albida Schinz. Verbenaceae: Douchea gariepensis Schauer. Scrophulariaceae: Chaenostoma hereroense Engl., Ch. corym- | bosum Marl. et Engl., Zyferia sessilifolia Diels, Selago Dinteri Rolfe. | Pedaliaceae: Sesamum Dinteri Schinz (M.). | Acanthaceae: Preudobarleria canescens Engl., Ps. glutinosa Engl., ?s. Zanata (Engl.) Schinz, Fusticia arenicola Engl., Ruellia\ Marlothii Engl., R. diversifolia Moore, Blepharis edulis (Vahl) Pers.) Campanulaceae: Zobelia thermalis Thunb. | Compositae: ZHelichrysum argyrosphaerum DC., H. Zeyheri\ Less., Senecio arenarius Thunb., S. alliarüfolius Oliv. et Hiern. j Um Otyimbingue (900— 1000 m ü. M.) treten zahlreiche Acacia-Arten auf, außer der weiter verbreiteten A. hebeclada DC., A. dulcis Marloth, A. Mar- +) lothii Engl., A. tenax Marloth, A. Lüderitzi Engl., aber auch andere Gehölze: Fig. 495. Thamnosma afri- canum Engl. M Zweig mit Blüten und Früchten. Nach ENGLERINENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfamilien. In. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 557 Albizzia anthelmintica DC., Parkinsonia africana Sond., Mundulea suberosa (DC.) Benth., Ahus Marlothii Engl., Azima spinosissima Engl., Cienfugosia triphylla Harv., Dombeya rotundifolia Harv. Von Halbsträuchern, Stauden und einjährigen Pflanzen wurden konstatiert: Gramineae: Tricholaena grandiflora Hochst., Aristida uniplumis Lichtenst., A. coerulescens Desf., Schmidtia guingueseta Benth. (Bd. U, S. 180, Fig. 127), Panicum madagascariense Spreng. Cyperaceae: Cyperus esculentus L. (Bd. II, S. 198, Fig. 138). Urticaceae: Zorskahlea candida L. f. Polygonaceae: Oxygonum alatum Burch., auf Sandboden (Fig. 496 D—G). Chenopodiaceae: Zophiocarpus Burchelli Hochst. Nyctaginaceae: Doerhavia hereroensis Heimerl und DZ. Marlothü Heimerl. Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fenzl, Galenia Papulosa (Eckl. et Zeyh.) Sond., Semonvillea fenestrata Fenzl. Caryophyllaceae: Pollichia campestris Ait. Capparidaceae: Dianthera Burchelliena Klotzsch. Leguminosae: Cassia arachoides Burch., /ndigofera alternans DC., Tephrosia oxygona Welw. Geraniaceae: Monsonia umbellata Harv. Zygophyllaceae: T7ribulus inermis Engl., 7. erectus Engl., 7. terrester L. subvar. Zeykheri, Fagonia minutistipula Eng]. Rutaceae: Thamnosma africanum Engl. Sapindaceae: Cardiospermum corindum L. var. Pechuelii (O. Ktze.) Radlk. Sterculiaceae: Zermannia filipes Harv. Malvaceae: Pavonia Kraussiana Hochst., Zibiscus atromarginatus Eckl. etZeyh., 7. Engleri K. Schum. Plumbaginaceae: Fogelia africana Lam. Asclepiadaceae: Ascepias (Gomphocarpus) fruticosa L. Labiatae: Ocimum canum Sims, Zeucas altissima Engl. Serophulariaceae: Apfosimum arenarium Engl., Lyperia glutinosa Benth. Pedaliaceae: Rogeria bigibbosa Engl., Sesamum Schinzianum Aschers. Acanthaceae: Barleria latiloba Engl., B. Marlothii Engl. Rubiaceae: Oldenlandia divaricata Engl. Compositae: Tyipteris crassifoha O. Hoffm., Geigeria acaulis (Sch. Bip.) Benth., Senecio glutinosus Thunb., S. Marlothianus O. Hoffm. Östlich von Otyimbingue liegt an der Wasserscheide, welche von Omburo über Omapju, Groß-Barmen, Windhuk nach Rehoboth verläuft, auch Klein- Barmen (1200 m ü. M.). Hier wurden von DINTER und MARLOTH mehrere interessante Arten gesammelt: Auf Brackboden im Vley: Diplachne cinerea Hackel, Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fenzl, /fomoea coptica (L.) Pers., 7. otjikongensis Pilger et Dinter, Caralluma Brownii Dinter et Berger — an feuchten Plätzen: Blumea caffra (DC.) O. Hoffm. — in losem rohen Sand: Semon- villea fenestrata Fenzl, Sporobolus tenuissimus Pilger, Zimeum viscosum Fenzl und die Scrophu- lariacee Ziernia angolensis S. Moore zwischen Khigozum. — auf Glimmerschiefer: die schöne Liliacee Androcymbium roseum Engl., Sesbania punctata DC., Heliotropium albiflorum Engl., die strauchige Labiate 7innea Dinteri Gürke, Ocimum canım Sims, die Compositen Pegolettia oxyodonta DC. als ı m hohes Bäumchen, Senecio tortuosus DC., Pseudobarleria Welwitschii (Moore) Lindau mit Orobanche minor, Ps. variabilis Engl., Cyamopsis senegalensis Guill. et Perr., Geigeria Zeyheri Harv. (bei den warmen Quellen), G. Zrgleriana ©. Hoffm. et Muschl. Von Quaiputs bei Barmen konnten wir feststellen: Comdretum apiculatum Sond., die succu- lente Apocynacee Adenium Boehmianum Schinz, Zagunaea Schinzii Gürke, Zuphorbia aegyptiaca 558 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Boiss., Fockea sessiliflora Schlechtr., Zvolvulus alsinoides (L.), Chaenostoma Iyperioides Engl., Zzppia asperifolia Rich., Barleria hereroensis Engl., Coccinia sessilifolia Cogn. 3. An der Bahn von Swakopmund über Rössing, Gam Koichas, Fig. 496. Oxygonum (Polygonaceae). A, B O. cordofanum (Meisn.) U. Damm., von Kordofa 4 lm C O. fruticosum U. Damm., 1,40 m hoher Strauch im Quellgebiet des Chitanda in der Maram|) UN Kuelleis auf weilsem Sand unter Houtboschbäumen (1400 m); D—GO. alatum Burch. von SW.-Afrik E Blüte; 7, G Frucht. — Original. ı Le | ll, | | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 559 Dorstrivier (8oo m), Ababis, Karibib (1000 m), Waldau (1480 m) nord- östlich nach Okahandja (1200 m), von da südwärts nach Windhuk (1450 m). Unter Benutzung der Angaben von DINTER und seiner in dem Botanischen Museum zu Dahlem bestimmten Sammlungen bekommen wir eine gute Vor- stellung von dem Wechsel der Flora beim Aufstieg von der Namib zum höheren Hereroland. Die erste kurze Strecke von Swakopmund bis Nonidas können wir hier über- gehen, da über denVegetationscharakter der sandigen Küste schon genug gesagt ist. Im wasserlosen Bett des Swakop erscheint bald Tamarixr usneoides und am Rande desselben dorniges Zyezum. Weiterhin den Swakop aufwärts bei Station Richthofen bemerkt man größere Bestände von Tamarixr und kleine, nur 6 m hohe Exemplare von Acacia albida, dem Anabaum, welcher weiter aufwärts 2o m hoch wird, 2 m dicke, weichholzige Stämme bildet und, oft in Beständen vorkommend, durch die Produktion einer großen Menge nährstoff- reicher Hülsen von Bedeutung für die Viehfütterung ist. Unweit der Station Richthofen findet sich auch Acanthosicyos und weiterhin an der Bahn gegen Rössing Czirullus ecirrhosus, eine sehr bitter schmeckende Wassermelone mit 2 m langen Stengeln ohne Ranken. Die Station Rössing liegt auf steinigem wüsten Gelände, wo man ı,5 m Ihohe Büsche der Acacıa heteracantha und 3—4 dm hohe, einige Quadratmeter große Polster von Acacia giraffae findet. Auf Hügelrücken wächst Aloe asperi- olia mit langen rauhen braungezähnten Blättern und 5—6 dm langen Blüten- Iständen, ferner Asclepras Buchenaviana. An zerklüfteten Diabasfelsen kann an eine succulente Asclepiadacee, eine /oodia, bewundern. Dann tritt hier die Scrophulariacee Chaenostoma Maxü auf. Auf den nahe gelegenen, über ihre Umgebung sich 150 m hoch erhebenden Hanvasbergen, welche aus limmerschiefer bestehen, steht in Felsritzen die eigentümliche succulente sclepiadacee 7rzchocaulon Dinteri. Am Rande flacher lehmiger Mulden tritt in Trupps Oplzoglossum vulgatum auf. Wo die Bahn in einer Nebenschlucht um Khan hinabsteigt, erscheinen Parkinsonia africana als 6 m hoher Busch Fig. 491, weiterhin vereinzelt bei Karibib) und der schon früher erwähnte uckerkandbosch, Commiphora dulcıs. Auf der sandigen Sohle der Schlucht vor der Station Khan bemerkt man alvadora persica, einzelne Acacia giraffae, viel Tamarix, während vor der tation Aloe dichotoma angepflanzt ist (Bd. II, Taf. XV). 100 m oberhalb der tation sind die Ablagerungen des Khan in der Regenzeit mit hektargroßen eständen von großblütigem Trzdwlus erectus bewachsen; unter überhängenden elsen ist das schöne Helichrysum roseo-niveum anzutreffen. Durch eine steile km lange Schlucht gelangt man mit der Bahn zu der Station Welwitsch, „wo Tumboa Bainesii in Granitspalten vorkommt, ferner Commiphora oblanceo- ata Schinz (= C. Pophallium Dinter) und Zuphorbia hereroensis. Hat es gut eregnet, so kann man in der vorerwähnten Schlucht eine ziemlich große Zahl on Arten vereinzelt antreffen, welche im Inneren des Landes häufiger sind. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 36 560 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Bei Kil. 62 finden sich Bäume von Comöbretum imberbe war. Pelersü, welches weit nach Osten verbreitet ist, Tetragonia dimorphantha (Fig. 497), Bauhinia Pechuelii, Hermannia amabilis und H. solanzflora, Asclepias Buchen- aviana, Helichrysum roseo-niveum und Engleria africana (Fig. 498). | ’ Dann folgt Pforte, bei welcher ein ı m hoher Strauch von Sarcocaulon Marlothii steht, der v” zur Regenzeit kleine ge) @ > 2 Wi | A af U \ 7 \ 1 $ SD > \ 1, ES) A MA > \ > UN, 5 SYS er wächst weiterhin reichlich am oberen Rande der Düne zwi- schen Kalkblöcken. Ferner finden wir das obenerwähnte Trrcho= | caulon und beim Schacht desalten Pro- spektorsBehrends den | sonderbaren Zecken 1 thamnus Pechuelü (Fig. 461). Ferner sieht | man häufig Zuphorbia | Dinteri (Fig. 454% Endlich findet man in der Pforte zum letz-| tenmal gegen Osten’ Acanthosicyos, dabei, auch Berkheyopsis | echinus und Gazania) varians. | . N In G u ji hy Küste, 9oo m ü.M.| liegt die Station Ja-' Fig. 497. Tetragonia dimorphantha Pax; A ganze Pflanze, /;n.Gr; kalswater, bis zu) B & Inflorescenz; C Längsschnitt durch eine Zwitterblüte, daneben welcher die Seenebel) rechts eine & Blüte; D Längsschnitt durch eine ö Blüte; Z Frucht; F Schnitt durch eine solche; G Same; Z Längsschnitt durch den- selben. — Original. nur noch selten vor- dringen, in welcher) ferner jährlich schon 80—ı00o mm Regen fallen. Hier beginnt die Region des Milchbusches, einer noch immer nicht genügend aufgeklärten blattlosen Euphorbia. Von anderen interessanten Arten erscheinen der strauchige Croton gratissimus, der einjährige] hochwüchsige und großblütige Codon Koyeni, der für gewöhnlich den Hydro N phyllaceen zugerechnet wird, aber eine Sonderstellung einnimmt, die Pedaliacee Rogeria longiflora, Indigofera alternans, Cleome Dinteri, die Scrophulariacee | ovale Blätter undrosa- farbeneBlüten besitzt; | { ll 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 561 Chaenostoma corymbosum (unter Felsen), die Acanthaceen Pseudobarleria gluti- nosa, Ruellia Marlothii und Justicia desertorum. Am Fuß der glatten Granithügel von Gam-Koichas ist ein Dickicht - i Fig. 498. Engleria africana ©. Hoffm. ı Stück des Blütenstandes; 2 Blumenkrone; 3 Staubblatt; 4 Griffel; 5 Achänium. — Nach Prof. ©. HOFFMANN in ENGLERs Botan. Jahrb. von Sträuchern, in denen Grewia-Arten, Boscia Joetida, Cordia ovalis, mit Loranthus Meyeri besetzte Acacia gtraffae herrschen und schöne Acacia albida ihre breiten Kronen entfalten. Ferner finden sich hier auf sandigem Boden |Cassia obovata, Tribulus erectus, Abutılon pycnodon, Melhania ovata, Hermannia 36* 562 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. solaniflora, Fusticia arenicola, Bouchea gariepiana. Am Rande einiger Wasser- becken steht Marsilia crenata. Weiterhin erblickt man zwischen Quarzkieseln Mesemödrianthemum pseudo- truncatellum mit schönen goldgelben Blüten (Fig. 499). 2 km weiter bei km 114 wachsen Commiphora saxıcola, C. Dinteri mit dichter, schattender Krone, und das strauchige Sarcocaulon Marlothü, 50 m weiter an der rechten Seite der Bahn große Klumpen von Adenia (Echinothamnus) Pechuelü. Es folgt bei km ı2ı die Station Sphinx, wo zwischen Büschen eineı Commiphora der eigentümliche Czssus Dainesil angetroffen wird, mit mächtigen) bis ", cbm großer oberirdischer Knolle und 3—5 kurzen belaubten Ästen 12 Mesembrianthemum pseudotruncatellum A. BERGER. Der Station gegenüber kommen auf steiniger Fläche noch andere Wüstenpflanz« vor: Geigeria rigida, Sarcocaulon Patersonti, nur 3 dm hoch, dickästig und dornil |, mit weißen Blüten (Fig. 398, S. 473), Aloe dichotoma und Ademza Pechuelii.| | Bei Dorstrivier (Soo m) finden sich wieder zwei neue Bäumchen nl }\, dünner papierartiger Rinde: Zuphorbia commiphoroides und Commiphora glar |\. cescens, ferner Salvadora persica, die strauchigen Celastraceen Gymnosport |\\, crenulata und G. eremoecusa. Von kleineren Sträuchern, Halbsträuchern uf |). Stauden wachsen hier auf Glimmerschiefer noch: Tetragonia dimorphant\, |, Orygia decumbens, Cleome dianthera, Fagonta minutistipula, Euphorbia on Hi ana, Abutilon fruticosum, Pavonia clathrata, Hermannıa arenicola, die Conv vulacee Seddera schisantha, die Asclepiadacee Cussonia decidua und die Cok fl} posite Zrrocephalus pinnatus. Hinter der Station Dorstrivier beginnt Buschsteppe, in der Akazien e größere Rolle spielen. Zunächst erscheint gegen Kubas die bis 6 m hae I strauchige Acacia dulcis, welche süßes bernsteingelbes Gummi u h Von Kubas an sieht man häufig Aloe rubro-lutea mit kurzem Stamm ud hi 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 563 vielästigen Blütenständen: ferner erscheinen die kleinere Aloe hereroensis (Bd. II, S. 326, Fig. 224) und Sarcostemma viminale. In kleinen, flache Granitbecken ausfüllenden Tümpeln kommt Aponogeton Dinteri (Bd. II, S. 100, Fig. 90) mit Fig. 500. Harpagophytum procumbens DC. Blühender Zweig. dottergelben Blütenständen vor. Von Holzgewächsen sind besonders auffallend die Olacacee Ximenia caffra, die Ebenacee Fuclea pseudebenus, Grewia flava und die baumartige Moringa ovalifolia. Mit letzterer wächst am Fuße des Gobasberges der hier abgebildete bis 5 m hohe Cissus Cramerianus (Fig. 460), dessen Stamm oft ı m Dicke erreicht. Moringa findet sich auch noch 100 km hinter Kubas, Cissus Cramerianus an den Bergen von Habis. Die Strecke von Kubas nach Ababis bietet zur Regenzeit viel Interessantes. Zunächst Bestände von Acacıa dulcis mit der etwa 2 m hohen Acacia trispinosa (okalian- gawa) und A.detinens(omueaona), welche sehr gutes Gummi liefert. LT Hinter der Pforte von Kubas wechselt auf rotem Sand dichtere Akazien- steppe mit Arzstzida-Steppe, auf welcher vereinzelte Büsche zerstreut sind: Boscia ei foetıda mit übelriechenden Blüten, 3. Pechuelii (omutendereti, ein bis 7 m „hoher Baum mit silbergrauer Rinde und nach Wein duftenden Blüten, witgat il der Buren), Maerua parvifolia. Von krautigen Pflanzen finden sich hier: Pola- msia dianthera, Cassia obovata, die Pedaliaceen Harpagophytum procumbens Fig. 501. Harpagophytum procumbens DC. Frucht. 564 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (Fig. 500, 501) und Sesamum Schinzianum, welches oft hektarengroße Flächen be- deckt, sowie Cucumis Dinteri, Citrullus ecirrhosus, Monsonia umbellata, die Com- positen Ondetia linearis und Berkheyopsis Pechueli. Auf lehmigem Sand wachsen Cleome foliosa, Aptosimum arenartum, Senecio Marlothtanus am Bahndamm. Bei Ababis stehen am Wasserlauf zahlreiche Acacıa giraffae und bis ı2 m hohe A. naras (Bastard-Kamelbaum mit schneckenförmig gewundenen Hülsen). Von Stauden sind zu nennen: die Amarantaceen Marcellia Dinteri und Celosia argentiformis, Boerhavia squarrosa, Moraea viscosa. Weiterhin gegen Habis stellen sich ein: A. hebeclada (otjimbuku), Dichrostachys nutans (omutjete) und Zlephantorrhiza suffruticosa, Albizzia anthelmintica (omuama) als 6 m hoher Baum, die Bignoniacee Cafophractes Alexandri und die Saxi- fragacee Montinia acris, an felsigen Rinnsalen Zrzyphus mucronatus. Strecken- weise treten auch 60—90 cm hohe und 8—ı5 cm dicke Stämme der Euphorbia. Marlothii auf, mit einem Kopf 30 cm langer krautiger Äste mit spitzen linea- lischen Blättern. Recht viel Stauden und Halbsträucher finden sich bei Karibib (etwa ı000o m ü. M.), wo Dr. MARLOTH schon vor mehr als 20 Jahren eine große Zahl damals neuer Arten entdeckt hat: Tetragonia macroptera Pax, Polanisia Petersiana (Klotzsch) Pax, Sylitra. biflora E. Mey,., Lessertia benguelensis Bak., Indigofera alternans DC., Crotalaria damarensis Engl., der überall verbreitete Tribulus terrester subvar. Zeyheri (Sond.) und 7. secwridocarpus Engl., die oben erwähnte Euphorbia Marlothii Pax, Sida longipes E. Mey., Hibiscus Elliottiae E. Mey., 7. caesius Garcke, Melhania ovata Boiss., Celsia parvifolia Engl., die parasitische S/riga orobanchoides Benth., die Acanthaceen Barleria prionitoides Engl., Fusticia genistifolia Engl., Pseudobarleria canescens Engl., Dicliptera Marlothii Engl., Sesamum capense und Schenckii Aschers., die Compositen 7ripteri amplectens Harv., Helichrysum damarense O. Hoffm., Derkheya Pechuelii (O. Ktze.) O. Hoffm. Calostephane Marlothiana O. Hoffm., Ondetia linearis Benth., Pegolettia oxyodonta DC., Nidorella resedifolia DC., Geigeria Lüderitziana O. Hoffm., Catophractes Alexandri G. Don. Neuerdings wurden durch Dr. HARTMANN folgende Gramineen in der Gegend von Karibib gesammelt: an dem Wasserläufen: Zragrostis porosa Nees, Pappophorum abyssinicum Hochst., Tragus racemosus (L.) All. var., Berteronianus (Schott) Hack. Auch Peucedanum fraxinifolium, ein kleines Schopfbäumchen, das uns in Ostafrika schon oft begegnet ist, tritt hier auf, ferner Grewia flava DC., Acacia duleis Marl. et Engl., A. detinens Burch. und Acacia trispinosa, Loranthus Gürichii Engl. und Z. karibt bensis Engl., endlich auch die Cucurbitacee Aaphanocarpus Welwitschii Hochst., Cardiospermum corindum var. Pechuchi (©. Ktze.) Radlk.; Parkinsonia africana Sond. findet hier ihre Ostgrenze, Bei Wilhelmstal (1300 m ü. M.) bemerkt man auf rotem Laterit: TepA rosia oxygona, Heliotroprum tuberculosum, Ocimum canum, Blepharis macer, | Geigeria passerinotdes. Immer wechseln mit den Akazienbeständen rotsandige Arzstzda-Steppen ab, Kurz hinter Okasise bemerkt man zwischen den Akazien als 6—7 m hohen Baum Terminalia sericea, welche nach E. und N. weit verbreitet ist. Von Walden (1450 m) ab treten größere Bestände der Acacia horrida (oruza) auf, ausgezeichnet durch schwarze Rinde, einen oft ı m dicken Stamm mit steil aufsteigenden Ästen, welche eine dichte Krone bilden und sichelförmigen | Hülsen (Fig. 354, S. 416). Der Baum zeigt immer unterirdisches Wasser an. | | N | | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 565 An Rinnsalen tritt jetzt mehrfach Arus lancea auf. Von Gehölzen sind ferner zu nennen: Grewia disticha, Combretum apiculatum (bis 7 m hoch), Vangueria Fig. 502. Andropogon contortus L. Futter-- Fig. 503. Anthephora pubescens. Futtergras. — gras. — Original. Original. 566 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. infausta, Grewia und Commiphora pyracanthoides (4 m hoch). Dann bemerkt man hier als Schlingpflanze Aedrostis cinerea. Der Niederwuchs wird gebildet von Andropogon contortus (Fig. 502) und A. Schinzü, Anthephora pubescens (Fig. 503), Commelima Bainesıt, der Liliacee Ornithoglossum calcicolum, Indigo- fera viscosa, Acalypha indica, Hibiscus cuneatus, Hermannia bicolor var. con- color, H. modesta, FH. Ellisiana und anderen Arten dieser in Deutsch-Südwest- afrika so reich entwickelten Gattung, Melhania ovata, der Lythracee Nesaea Schinzü var. Fleckü, Ceropegia (Engleriana Dinter), Heliotropium strigosum, Lippia asperifolia, der Campanulacee Zightfootia spinulosa und der Compositen Eriocephalus Enni, Ursinia scariosa, U. Schinzii und Berkheyopsis Pechuelü, Endlich findet sich auch die Asclepiadacee Drachystelma stapelüflora. Bei km 300 sieht man auf felsigem trockenen Boden die etwa 2 m hohe Acacia‘ hereroensis (orun) zusammen mit Mundulea suberosa. Von Okakanjo bis Okahandja herrscht dichter Akazienwald, bestehend’ aus A. giraffae, A. hebeclada und A. horrida. Sehr viel sieht man an der Bahn sowie auch in Ostafrika an ähnlichen Stellen und auf trockenen Fluß- betten bis 1,5 m hohe Sträucher von Asclepras (Gomphocarpus) fruticosa und dann auch die halbstrauchige Composite Pechuel-Loeschea Leubnitziae. Um Okahandja (1200 m ü. M.) hat der Botaniker DINTER in den letzten Jahren eifrig gesammelt und auf meinen Wunsch genauere Angaben über die Standortsverhältnisse der einzelnen dort vorkommenden Arten gemacht. Da- nach verteilen sich dieselben folgendermaßen. Es wachsen auf etwas feuchtem Alluvialboden: Acacia maras Engl. (bis 15 m hoch) und A. girafae Willd., Zerminalia sericea Burch., Boseia Pechuelii OÖ. Ktze. (bis 6 m hoch, mit Viscum rotundifolium Thunb.), Zizyphus mucronatus Willd. (bis 10 m hoch, mit Viscum tricostatum E. Mey.), Abutilon fruticosum Gwuill. et Perr., Pechuel- Loeschea Leubnitziae (O. Ktze.) OÖ. Hoffm. — Dactyloctenium acgyptiacum (L.) Willd. — Cyperus aristatus Rottb. — Trianthema crystallina Vahl, Sesuvium portulacastrum L. — Cleome rubelle Burch. — Crotalaria Pechueliana Schinz, C. Belcküi Schinz — Tribulus terrester L. subvar. Zeyher: (Sond.) Engl. — Zermannia brachypetala Harv., 7. geminiflora Dinter et Engl. — Merremic angustifolia (Jaeq.) Hallier f. und M. falmata Hallier f., beide mit langen kriechenden Zweigen] I/pomora demissa Hallier f., Convolvulus wlosepalus Hallier f. — Diclis petiolaris Benth. — Plum bago zeylanica L."— Citrullus Naudinianus Hook. fil., Momordica Schinzii Cogn. — Epaltes gariel Diana (DC.) Steetz, Midorella auriculata. Auf tiefgründigem lehmigem Sand kommt auch die schöne, an eind Narzisse erinnernde Amaryllidacee Chapmanolirion Futtae, welche nur abend. ihre weißen Blüten entfaltet, ferner /p/rgenia Dinteri, Albuca praecoxr und Geigeria Dinteri vor. Auf sumpfigem Boden gedeiht: Cynodon dactylon Pers., dazwischen findet sich Vahlia capensis Thbg. var. Zinearis E. Mey und Ammannia Wormskioldii Fisch. et Mey. Am Rande des Rivier oder im Sande desselben kommen folgende Arten vor Anthephora undulatifolia Hack. — Dipcadi-Arten, Albuca Engleriana Krause et Dinter. —| i Aerua leucura Moq., Celosia argenteiformis Schinz. — Mollugo cerviana L. — Corrigiola littoralis L.— Cassia absus L., Tephrosia sphaerocarpa Bak., Psoralea obtusifolia DC. — Waltheria american! L. — Favonia Kraussiana Hochst., Sida cordifolia L., Hibiscus cannabinus L. — Gomphostigma sca) T En 2 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 567 parioides Turez. — Heliotropium tuberculosum Cham. — Selago alopecuroides Rolfe, Peliostomum leu- corrhizum E. Mey. var. Zincarifolium (Schinz) Weber, Mimulus gracilis R. Br., Megalochlamys Marlothii (Engl.) Lindau, Darleria acanthoides Vahl. — Citrullus vulgaris L., C. Naudinianus Hook. f. var. — LZobelia thermalis Thunb. — Geigeria Lüderitziana Oliv. et Hiern in halbkugeligen Büschen, Arctotis stoechadifolia Berg, Cotula anthemoides L., Gazania Schinzii OÖ. Hoffm., Grapha- lium undulatum L., G. luteo-album L., Helichrysum herniarioides DC. und ZZ. argyrosphaerum DC. (bei Okandu), Geigeria plumosa Muschler (Fig. 504), Senecio arenarius Thunb., S. sisymbrii- Felius DC. Fig. 504. Geigeria plumosa Muschler. A Habitus, ?/; nat. Gr.; B ein blühender Zweig; C Borsten des Blütenbodens und Achänium mit Pappus. — Nach Dr. MUSCHLER. Auf lehmigen Flächen treten auf: Glinus lotoides L. — Coronopus integrifolius Spr. — IGnidia folycephala (C. A. Mey.) Gilg.. — Nemesia affinis Benth. — Rhigozum trichotomum |Burch. — Coccinia sessilifolia Cogn. An Bahndämmen haben sich angesiedelt: Amarantus paniculatus L., Cyamopsis senegalensis Guill. et Perr., Indigofera scaberrima Schinz, Azima spinosissima Engl., Hibiscus trionum L., Sida Hoepfneri Gürke, Daemia angolensis Decne., „lChaenostoma canescens (Benth.) Wettst., Oldenlandia sordida K. Krause, Blumea gariepina DC. 568 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Auf Gartenland wachsen neben einigen der vorgenannten Arten auch Veronica anagallıs, Senecio glutinosus und Bidens bipinnatus. Sehr reich an interessanteren Arten sind die Glimmerschieferberge um Okahandja. Schon die Zahl der Gehölze ist eine ziemlich große, wenn auch dieselben nur zerstreut auftreten. Acacia detinens erscheint bald als kreisel-_ förmiger Strauch, bald als 7 m hoher Baum; ebenso hoch wird A. dulcıs, doch kommt sie auch als 2 m hoher Strauch vor. Auch A. maras, A. hereroensis und A. korrida fehlen nicht. Albiszia anthelmintica ist nicht selten und meist mit Zoranthus curviflorus besetzt. Von Gehölzen der Leguminosen sind dann nur noch Mandulea suberosa, Dichrostachys nutans und die bis 3 m hohe Elephantorrhiza suffruticosa zu nennen. Eine Ficus-Art (ob F. damarensis Engl.?) wird ıo m hoch, während #. Gürzschi an Felswänden dicke, breite Polster bilde. Von Capparidaceen kommen vor Doscia Pechuelii und Maerua Gürichti. Besonders bemerkenswert sind dann noch Moringa ovalifolia mit 5 mhohem und 3 dm dickem Stamm sowie das ebenso hohe Schopfbäumchen Peucedanum araliaceum. Auch Sterculia Gürichti kommt hier vor, desgleichen Dombeya damarana und Hibiscus Dinteri, welcher sich zu einem 2 m hohen Bäumchen entwickelt. Von Sträuchern sind zu nennen: Armenia americana, Montinia acris, Heeria crassinervia, Cienfugosia triphylla, Ehretia hottentottica, Lycium-Arten, Comödretum apıculatum, Catophractes Alexandri, Rimıigozum brevispinosum. Von Schlingpflanzen sind zu nennen: Kedrostis minutiflora Cogn., Corallocarpus glaucicaulis Dinter et Gilg, C. scaber Dinter et Gilg, Cissus Marlothii Dinter et Gilg, Asparagus racemosus Willd. . Halbsträucher und Stauden sowie auch einige Annuelle sind überall zwischen Felsblöcken zerstreut oder wurzeln in Felsspalten. Es sind folgende: Polypodiaceae: Ceterach cordatum (Thunb.) Desv. var. zamaquense P. et R., Cheilanthes Parviloba Sw., Notholaena Marlothii Hieron., alle am Ende des Winters völlig trocken und ein gerollt, zu Pulver zerreibbar, nach dem ersten Regen aufgerollt. Gramineae: Pennisetum ciliare L. Liliaceae: Ornithoglossum calcicolum Dinter. Urticaceae: Zorskahlea candida L. f. im Halbschatten. Nyctaginaceae: Doerhavia Schinzii Heimerl forma villosa. Amarantaceae: Dicoma tomentosum Cass., Sericocomopsis quadrangula (Engl.) Lopriore, Achyranthes aspera L. Aizoaceae: Scmonvillea spec., Limeum viscosum Fenzl, L. difusum (J. Gay) Schinz. Caryophyllaceae: Pollichia campestris Ait. var. Marlothii Engl. Capparidaceae: C/eome bicolor (Pax) Gilg. Leguminosae: Cassia obovata Collad., Crotalaria Dinteri Schinz, Dolichos pseudofachyrrhiz Harms. Geraniaceae: Monsonia tuberosa Dinter, M. senegalensis Guill. et Perr. Polygalaceae: Polygala hottentottum Presl var. Fleckianum Schinz. Euphorbiaceae: Zuphorbia glaucella Pax. Tiliaceae: 7riumfetta annua L. Malvaceae: Hibiscus Engleri K. Schum., Abutilon pycnodes Hochreut. Sterculiaceae: Zermannia Lindeguistii Engl. (bei 1400 m ü. M.). Asclepiadaceae: Ascepias Burchellii Schlecht. (= Gomphocarpus tomentosus Burch.). Convolvulaceae: /fomoea Holubii Bak. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 569 Labiatae: Acrotome Belckii Gürke. Scrophulariaceae: Chaenostoma Iyperioides Engl., Ch. hereroensis Engl. (unter dem Schutz von Felsen), Anticharis longifolia Marl., Aptosimum spec., Selago alopecuroides Rolfe. Pedaliaceae: HYarpagophytum procumbens DC. Acanthaceae: Dlepharis capensis Perz, Peristrophe bicalyculata (Vahl) Nees. Rubiaceae: Oldenlandia Heynei Oliv., O. decumbens Hiern (im Schatten). Campanulaceae: Wahlenbergia spinulosa Engl. Compositae: Melanthera Marlothiana OÖ. Hoffm. (in Gebüschen), Serecio arenarius Thunb., Platycarpha carlinoides Oliv. et Hiern, Arctotis stoechadifolia Berg, Geigeria Engleriana OÖ, Hoffm. et Muschl. Auf dem Kaiser-Wilhelmsberg östlich von Okahandja wurden folgende zum großen Teil in Felsspalten wachsende Arten konstatiert: Pellaea viridis (Forsk.) Prantl, Pupaha lappacea (L.) Moq., Folycarpaea corymbosa Lam., "Cleome monophylla L., Tragia Schinzii Pax, Croton gratissimus Burch., Zelinus ovatus (E. Mey.) Fig. 505. Phaeoptilon spinosum Radlk. A Dorniger Zweig mit Blättern und Knospen; 2 Blüten- büschel; C Längsschnitt durch die Blüte; 2 Anthocarp; Z Längsschnitt durch dasselbe und die Frucht. — Original. | Engl., Grewia retinervis Burret, /fomoea cardiosepala Hochst., Abutilon intermedium Hochst., | Hibiscus Engleri K. Schum., #7. Dinteri Hochreut., Seddera sufruticosa (Schinz) Hallier f., Plectranthus hereroensis Engl., Lippia asperifolia H. Rich., Sesamum Schenckii Aschers., Barleria | hereroensis Engl., Kedrostis eminens Gilg und Blastania Lueaderitziana Cogn. (im Akaziengebüsch | rankend), Vangueria edulis Vahl (auf dem Gipfel). Von Okahandja wendet sich die Bahn südlich, zunächst durch den 30 ha | großen Acacia horrida-Bestand von Otjihua, der zur Blütezeit im Dezember und Januar von dem veilchenartigen Duft der mit goldgelben Blüten bedeckten | Bäume erfüllt ist. Bemerkenswert ist das Vorkommen von Tarchonanthus \camphoratus auf Granit- und Glimmerschieferfelsen, der hier noch 4 m Höhe erreicht, mit Grewia flava und @. bicolor var. canescens zusammen. Hier ranken Asparagus racemosus, Clematis brachiata und Raphanocarpus Welwitschii und auf dem sandigen Boden werden angetroffen: Asparagus africanus Lam. — Vahlia capensis Thunb. — Crotalaria spec., Cyamopsis sene- galensis Guill. et Perr. — Hermannia Marlothii Dinter et Engl., 7. modesta (Ehrb.) Planch. — Hybanthus (Fonidium) enneaspermus Fisch. et Mey. — Evolvulus alsinoides L. — Rogeria bigibbosa 570 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Engl., Pterodiscus aurantiacus Welw. (unter niedrigen Büschen versteckt). — Justicia heterocarpa T. And. — Oldenlandia filifolia K. Krause. — Scabiosa columbaria L. — Chrysanthellum procum- bens Pers. Bei Osona, das in einem alten Be- stande von Acacıa giraffae liegt, findet sich auch die Salvadoracee Azima spino- sissima. Ferner sind folgende Arten zu | beachten: Schmidtia quinqueseta Benth., — A | quadrifida L. — Tetragonia macroßtera Pax. — Orthanthera Browniana Schinz (im Bestande der Acacia giraffae). — Ocimum canum Sims, Salvia sallida Dinter. — Blepharis saturejifolia Pers. — Sesamum Schinzianum Aschers. — Lobelia thermalis t Thunb. (auf feuchtem Sand). — Ophioglossum fibrosum K. Schum. auf rotem lehmigen Sand, oft in großen Trupps. | v Hinter Osina ist die große Teufels bacher Fläche in der Regenzeit von ı m hoher Crotalaria Belckü mit gold- gelben Blütentrauben bedeckt. Dazwischen sieht man mannshohes Sesamum grandı- | forum, den bis 2 m hohen Dornstrauch Phaeoptilon spinosum (Fig.505) (mit massen- | haften 2cm großen rosafarbenen trockenen | Früchten) aus der Familie der Nyctagina 1 ceen, übersponnen von der Cucurbitacee Raphanocarpus Welwitschii mit zahlreichen. | orangegelben Blüten und von Coccinia | sesstlifolia mit feuerroten hängenden kleinen Gurken. Als Schlingpflanze E auch noch Daemia angolensis zu nennen. | Am Boden liegen 5 m lange und länger | Zweige von Citrullus Naudinianus Hook. f. mit gänseeigroßen stachelbuckeligenFrüchz ten, während C. vulgaris im ganzen süd- | afrikanischen Binnenland verbreitet ist, Ferner kommen hier noch vor: 4 t Fig. 506. Plinthus sericeus Pax. A Stück des Halbstrauchs; 3 Längsschnitt durch die Blüte; C Kapsel; D dieselbe im Querschnitt; E Same. — Original. Br ; j Maerua parvifolia Pax, Zuclea undulat a Thunb., die Gräser Crossopteris eleusinoides Rendle | und Pogonarthria tuberculata Pilger (am Rivier), Achyranthes aspera L., Sericocoma remotiflora | (Hook.) Lopr., Doerhavia hereroensis Heimerl, Meurada austro-africana Schinz, Zuphorbia aegyptiaca Boiss., Zibiseus Fleckii Gürke, Aptosimum lineare Marl. et Engl. var. ciliatum (Schinz) Weber, | Barleria hereroensis Engl., Vernonia fastigiata Oliv. et Hiern, Zripteris amplectens Harv., Geigeria ' acaulis (Schz. Bip.) Benth. et Hook. f., Senecio Aschersonianus Muschler. | | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 571 Bei dem etwas nördlich von Windhuk gelegenen Brackwater ist eine ziem- lich reiche Flora anzutreffen. An den Wasserläufen stehen Acacia giraffae und A. hebeclada, zwischen ihnen die Compositen Pentzra virgata und Elephan- torrhisa Burchellii, im Sande des Rivier wachsen die Aizoaceen Plinthus seri- ceus (Fig. 506), Semonvellea, Hermannıa brachypetala, die Asclepiadacee Flana- gania orangeana und die Composite Calostephane Schinzü. Auf den Kieshügeln findet man: Acacia dulcis, Albizzia anthelmintica, Maerua arenicola, Boscia Pechuelü, Grewia flava (Fig. 507 G—J), Eriospermum Rautanenü, Asparagus spec., Hermannia geminiflora, Adenia repanda, Gnidia polycephala, Trichodesma angustifolium, Harpagophytum procumbens, die Cucurbitacee Trochomeria macro- carpa, Blumea garicpiana. Die Glimmerschieferberge sind besetzt mit: Acacza delinens, Erythrina spec., Maerua Gürichit, Osyris spec., Lycium spec., Aspa- ragus asiaticus, der Umbellifere Zeteromorpha stenophylla, Coccimia sessilifolia, Oxalıs purpurata, der Asclepiadacee Brachystelma edulis Herter (msc.). Von Okahandja bis Windhuk sieht man an dem Glimmerschiefergebirge dieselben Akazien wie bei Kubas, stellenweise zwischen Teufelsbach und Otjihavara Hunderte von Moringa ovalifolia. Diese Strecke ist zur Regenzeit auch von zahlreichen Zwiebelgewächsen besetzt, Chapmanolirion Futtae, Cri- num, Nerine lucida, mehrere Dipcadı, eine Drimiopsis mit braunen Blättern, Brunsvigia. Vor der Regenzeit blühen einige A/öuca, von Mitte Oktober an die meist in großen Scharen auftretende Pseudogaltonia Pechuelii mit hängenden, grün- lichweißen Blüten in kopfig gedrängter Traube. Da in Windhuk (1680 m ü. M.) immer einzelne Europäer sein werden, | welche an den sie umgebenden Pflanzen Interesse finden, so will ich auch noch die von dort bekannt gewordenen Arten hier aufführen. In folgendem Ver- zeichnis bedeutet (Q): auf Quellenkalk wachsend, (V) in den Vorbergen der | Auosberge, (E) bei Eros. Bäume: Maerua Schinzii Pax (bis S m), M. arenicola Gilg, Acacia caffra W. (4 m, Vorberge des Ausgeb.), A. heteracantha Burch., Dichrostachys nutans Benth. (3 m), Combdretum apiculatum Sond. (2—3 m). . Sträucher: Zlephantorrhiza Burchellii Benth., Gymnosporia senegalensis (Lam.) Loes., Mon- Zinia acris L. fil., Gomphocarpus fruticosus (L.) R. Br., Osteospermum muricatum E. Mey., Senecio longiflorus (DC.) Benth. et Hook. f. (Felsen). Stammparasiten: Zoranthus curviflorus Benth. und Z. Meyeri Presl auf Leguminosen. Wurzelparasiten: Zydnora africana Thunb. (ob var. Zongicollis Welw.?). Schlingpflanzen: Clematis brachiata Thunb., Rhynchosia disperma (Q.), Cissus Dinteri Gilg, Sarcostemma viminale R. Br., Pentarrhinum abyssinicum Decne., Fockea sessiliflora Schlecht., Corallocarpus Schinzii Cogn., Coccinia sessilifolia Cogn. (V.), Citrullus vulgaris Schrad. Farne: Notholaena Marlothii Hieron., Pellaea hastata (Thunb.) Prantl, Cheilanthes parvi- loba Sw. (E). Gräser: Cynodon dactylon (L.) Pers., Tricholaena rosea Nees, Anthephora undulatifolia Hack., Aristida uniplumis Lichtenst., A. adscensionis L., A. ciliata Desf., Eragrostis prorosa Nees, E. superba Peyr., Monelytrum Lüderitzianum Hack., Schmidtia guingueseta Benth., Chloris virgata Sw.; alle in den Bachläufen. 3 Monokotyle Knollen- und Zwiebelgewächse: Jßhigenia Dinteri Dammer, Andro- eymbium melanthoides Welw. (auf Felsklippen), Zissochilus Mechowii Rehb. f. 572 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse’von Afrika. Ku: ER SE h | N N All, M | i ) Rn Fig. 507. Grewia.. A4—CG. perennans K. Schum.; D—7 GC. olukondae Schinz; G—J G. flava I DC.; A—M G. rubescens Burret — 2, Z, 77, Z Blumenblatt; GERLINE: Androgynophor. — | Ik Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 573 Halbsträucher und Stauden: Dardacenia hereroensis Schinz. Amarantaceae: Ceosia argenteiformis Schinz (E.), Cyphocarpa Zeyheri (Moq.) Lopr., Alter- nanthera repens (L.) O. Ktze. Nyctag.: Boerhavia pentandra Burch. > Aizoac.: Galenia papulosa (Eckl. et Zeyh.) Sond. (Q), Giesekia pharnaceoides L. L Portulac.: Portulaca quadrifida L., P. foliosa Ker, Talinum caffrum (Thbg.) Eckl. et Zeyh. \ Capparid.: Pedicellaria pentaphylla (L.) Schrank, C/eome foliosa Hook. f. L “ ‘ Cruciferae: Zrwucastrum leptopetalum (DC.) Engl. Resedac.: Oligomeris lycopodioides Schinz et Dinter (Q). Legumin.: Cassia mimosoides L., Lessertia benguelensis Bak., Lotononis leptoloba Bolus (Q), Crotalaria Dinteri Schinz. # Zygophyllae.: Zygophyllum spec. (Q), Zribulus terrester L. subvar. Zeyheri. ‚ Euphorbiac.: Acalypha indica L., Seidelia triandra (Mey.) Pax, Euphorbia Pfeilii Pax, E. sanguinea Hochst. i Malvac.: Sida Hoepfneri Gürke, Hibiscus aristaevalvis Gürke, 7. Engleri K. Schum. (E), E27. Physaloides Guill. et Perr., 7. micranthus L., HZ. Dinteri Hochreut., Malva parviflora L. ' Sterculiac.: Zermannia modesta (Ehrb.) Planch., 7. windhukiana Engl., Melhania gari- epensis Bolus. N Tiliac.: Corchorus tridens G. Passiflor.: Adenia repanda (Burch.) Engl. (Glimmerschiefer). Thymelaeac.: Gnidia polycephala (C. A. Mey.) Gilg. Umbellif.: Pituranthus aphyllus DC., Heteromorpha stenophylla Welw. (Br.). Asclepiad.: Asclepias undulata L., A. Burchellii Schlechter. Labiat.: Ocimum stenoglossum Briqg., O. canum Sims. f Serophul.: Craterostigma plantagineum Hochst. (Gebirge), Aptosimum albomarginatum Marl. et Engl., A. Steingroeveri Engl. (Q), Peliostomum leucorrhizum E. Mey. Acanthae.: Crabbea angustifolia Nees, Dyschorista radicans (T. And.) O. Ktze. Pedaliac.: Pferodiscus aurantiacus Welw., Rogeria bigibbosa Engl., Sesamum pentaphyllum E. Mey., Harpagophytum procumbens (Burch.) DC., Barleria irritans Nees, Blepharis saturejifolia (L.) Pers., D. barbinervis (Nees) T. And. | Rubiaceae: Oldenlandia brachyloba (Sond.) O. Ktze., O. Trothae K. Krause, Galium spurium L. (ruderal). Campanulac.: Wahlenbergia Dinteri Engl. Compositae: Dicoma macrocephala DC., D. Dinteri S. Moore, Garwleum pinnatum Less., G. bipinnatum (Thunb.) Less., Geigeria Luederitziana O. Hoffm., G. genistoides O. Hoffm. et Muschl., G. Förmeri Muschl., Osteospermum polygaloides L., Pentzia integrifolia Muschl., Pegolettia pinnati- lobata (Klatt) O. Hoffm., Zriocephalus Dinteri S. Moore, Nidorella resedifolia DC., Pteronia scariosa L. f., Osteospermum montanum Blatt, Berkheyopsis Pechuelii (O. Ktze.) O. Hoffm., Arctotis leptor- rhiza var. longiscapa DC. Succulenten: Zavaresia Barklyi (Dyer) N. E. Br. Auf den 1800 mü. M. hohen Auasbergen finden sich: Olea chrysophylla, Osyris abyssinica, Anthospermum ericoideum (Fig. 508), Thesium longirostre, Crassula muscosa, Hermannia comosa, Heteromorpha stenophylla, Trichodesma angustifolium, Trochomeria macrocarpa, Prismatocarpus junceus, Lightfootia Dinteri, Vernonia Kraussüi (Fig. 377, S. 444), Pentzia integrifolia Muschler. 4. Von Windhuk über Rehoboth, Kub, Gibeon nach Keetmans- hop. Diese Strecke im Inneren des Hererolandes ist wenig erforscht. Es wurde da nur gelegentlich gesammelt. Die Stichproben, welche angeführt werden können, zeigen, daß sich der Vegetationscharakter wenig ändert; nur verschwinden die Baumformen von Rehoboth ab immer mehr. 574 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von Windhuk bis Rehoboth (1450 m) scheint der Charakter der Vege- tation sich ziemlich gleich zu bleiben. Wenigstens sind nicht viel eigentümliche Arten von da bekannt geworden. Die wenigen sicher gestellten Funde sind folgende: Asis: Boerhavia Burchellii Choisy (= pentandra Burch.), Hibiscus aethiopicus L., Vernonia fastigiata Ol. et Hiern. Rehoboth: Bäume und ihre Epiphyten: Zus Gürichiana Engl., Acacia hebeclada DC., Viscum capense 'Thunb. | Schlingpflanzen: Melianthus comosus Vahl, Momordica Schinzii Cogn. Halbsträucher, Stauden usw.: Cheilanthes multifida Sw., Notholaena Rawsonii Pappe. — Oxygonum alatum Burch. var. subcarnosum Schinz. — /mhofia laticoma (Ker) Schinz (im Sande). — Cotyledon orbiculata L. — Psoralea obtusifolia DC. — Polygala hottentoltum Presl var. Zleckii Schinz. — Euphorbia glaucella Pax, E. longi- bracteata Pax. — Hibiscus Fleckii Gürke, 7. chabdotospermus Gürke form palmatipartitus Gürke. — Hermanni, stellulata K. Schum. — Tryphostemma N heterophyllum (Schinz) Engl. — Fusticial 7 Guerkeana Schinz, 7. Zeucoderma Schinz. — Nolletia arenosa OÖ. Hoffm., Othonna glauca Rlatt, Zresenia foliosa Klatt var. monocephala Klatt, Heli chrysum argyrosphaerum DC., Senecio glutinosus 'Thunb. Auf den Bergen oberhalb Reho- Fig. 508. Anthospermum ericoideum K. Krause. 4Ha- hoth wird auf rotem Lehm und Sandl bitus; $ Zweigstück vergr.; C Blattquirl, mit den sekun- poden um 1440 m Arctotis stoechadi- dären Sprossen in den Blattachseln. — Original. folia Berg angetroffen. s Etwa 60 km westlich von Rehoboth erhebt sich über Hornkranz der Gans- berg zu einer Höhe von etwas über 2000 m. Einige von da bekannt ge- wordene Arten lassen auf einen größeren Reichtum ihm eigentümlicher Former schließen: die Euphorbiacee Cluytia crassifolia, die Asclepiadacee T'ylopho ropsis Fleckü, die Compositen Psradia vernicosa, Osteospermum montanum Cineraria semianda. Awasab: Acacia cafra Willd., Cleome rubella Burch., Acrotome inflata Benth., Aedrostis africana Cog m dl Ull j I Tsumis: Mn, Eragrostis procera Nees, Tricholaena rosea Nees, Aristida Hochstetteriana, Eutoplocami I aristulata (Hack. et Rendle) Stapf, Schmidtia qguingueseta Benth., Aptosimum arenarium Engl., we) Steingroeveri Engl., Berkheyopsis Pechuelii (O. Ktze.) ©. Hoffm. \ih Südöstlich von Tsumis liegt am Südrande der Kudoebene und am nord östlichen Fuß des Gebirges Sendlingsgrav; von hier kennen wir einig Arten durch v. TROTHA und Dr. HARTMANN: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 575 Aristida namaquensis Trin. — Tribulus terrester L. subvar. Zeyheri (Sond.) Schinz. — Gom- Phostigma scoparioides Turcz. (Logan.). — Aalaharia spinescens Oliv. — Sesamum capense Burm. — Barleria acanthoides Vahl. Kub an einem westlichen Zulauf des Fischflusses (1100— 1200 m): Aristida namaquensis Trin., Andropogon contortus L.— Hypertelis verrucosa (L.) Fenzl. — Cleome oliosa Hook. f. — Hibiscus Fleckii Gürke. — Gomphostigma scoparioides Turez. — Sarcostemma viminale. — Kalaharia spinescens Oliv., Bouchea gariepensis (E. Mey.) Schau. — Pseudobarleria tinosa Engl. — Verwildert: Argemone mexicana L. In der Nähe von Kub und des Packrien- Rivier findet sich auch in kleinen Tümpeln der gelbblühende Aponogeton Dinteri Engl. et Krause. Gibeon am Fischfluß, z. T. am Leberriver (Le.): Bäume und Sträucher: Acacia horrida Willd., A. giraffae Willd., Tamarix usneoides E. Mey., Aitonia capensis Thunb., Catophractes Alexandri G. Don. Gräser, Stauden und Halbsträucher: Zragrostis tenella (L.) Roem. et Schult. — Cyperus aristatus Rottb. — Sericocomopsis guadrangula (Engl.) Lopr. (Le.), Pupalia lappacea (L.) Mogq. Giesekia pharnaceoides L., Tetragonia dimorphantha Pax, Hypertelis verrucosa (L.) Fenzl (Le.), esembrianthemum crystallinum L. — Tribulus terrester L. var. Zeyheri — Euphorbia glaucella Pax. Hibiscus Elliottiae Harv. (Le.), Vogelia africana Lam. — Trichodesma angustifolium Harv., eliotropium ovalifolium Forsk. — Codon Royeni L.— Veronica anagallis L., Striga orobanchoides enth. — Pierodiscus aurantiacus Welw. — Justicia namaensis Schinz (Le.), 7. Steingroeveri chinz. — Zegolettia oxyodonta DC. Südlich von Gibeon in der Richtung gegen Keetmanshop: Triraphis Fleckii Hack., Aristida namaquensis Trin. — Celosia argentea L. — Hibiscus rens L.f. — Justicia orchioides L. f. Alles dies sind weit verbreitete Arten Südwestafrikas; aber auch ein en- emischer Strauch kommt am Großen Fischfluß vor, die 4 m hohe Zygo- hyllacee Neoluederitzia sericeocarpa (Fig. 509). INTER entdeckte sie einige ıoo m vom Farm- aus Seeheim und auf dem Wege von Seeheim ach Slangkop. 5. Von Windhuk ostwärts über Orum- o nach Gobabis. Bei Orumbo (1585 m ü. M.), über 60 km sstlich von Windhuk, zeigen sich auf dem roten and- und Kiesboden neben den schon früher be- bachteten Arten einige neue: die Combretacee erminalia sericea, Commiphora pyracanthoides, eeria paniculosa, sodann von Halbsträuchern, nollengewächsen und anderen Stauden: Eriospermum Bakerianum Schinz — Sericocoma re- Fig. 509. Neoluederitzia seri- otifiora (Hook. f.) Lopr. — Portulaca Dinteri Schinz — ceocarpa Schinz. eurada austroafricana Schinz — Pavonia hirsuta Guill. et err., Sida Hoepfneri Gürke — Bergia prostrata Schinz (am Nosob). — Orthanthera Jasminiflor a .E. Brown. — Anchusa capensis Thunb. — Bouchea finnatifida Schauer. — Aptosimum albo- targinatum Marl. et Engl., A. pubescens (Diels) Web., Selago albida Choisy. — Harpagophytum pro- mbens (Burch.) DC. — Pseuaobarleria latifolia Schinz — Trochomeria debilis Hook. f., Kedrostis ricana Cogn., Citrullus Naudinianus Hook. f. — Wahlenbergia Dinteri Engl. — Nolletia cihiaris C.), Helichrysum Zeyheri Less., Pentzia Cooeri Harv. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 2 576 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Der östlichste Punkt, von dem wir etwas reichlichere Sammlungen haben, ; ist die Polizeistation Oas. Es konnten bis jetzt festgestellt werden: Gramineae: Polypogon monspeliensis Desf., Cynodon dactylon (L.) Pers., Aristida uniplumis Lichtenst. (bis 60 cm hoch). Cyperaceae: Cyperus marginatus Thunb. Amarantaceae: Celosia argenteiformis Schinz. Portulacaceae: Talinum caffrorum (Thunb.) Eckl. et Zeyh. Menispermaceae: die halbstrauchige Antizoma calcarifera (Burch.) Miers. Rosaceae: Neurada austro-africana Schinz. Leguminosae: Zlephan torrhiza Burchellii Benth., Cassia obovata Collad., Tephrosia sphae- rosperma Bak., Psoralea obtusifolia DC., Indigofera Pechuelii O. Ktze. Zygophyllaceae: 7ribulus terrester L. subvar. Zeyheri (Sond.) Schinz. Malvaceae: Sida Hoepfneri Gürke. Asclepiadaceae: Darmia cordifolia K. Schum. Convolvulaceae: /domoca Bolusiana Schinz, Convolvulus ulosepalus Hallier f. Verbenaceae: Douchea pinnatifida Schauer, Aalaharia spinescens (Oliv.) Gürke. Scrophulariaceae: Zebenstreitia integrifolia L., Aptosimum albomarginatum Marl. et Engl. Pedaliaceae: HZarpagophytum procumbens (Burch.) DC. Campanulaceae: Wahlenbergia nudicaulis Engl. Compositae: Zrlangea Schinzii ©. Hoffm., Geigeria Luederitziana O. Hoffm. Nördlich von Gobabis zwischen Nosob und Eiseb dehnt sich die Oma heke aus, ein großes Sandfeld, an dessen Flußufern Acacıa giraffae, A. deti= nens, A. horrida und A. hebeclada häufig auftreten, letztere am weitesten nach ' N. gehend, ferner Albizzia anthelmintica, Boscia Pechuelü, Grewia perennans, Ä Combretum rosaceum, Gymnosporia acanthophora, Ehretia caffra. In Kalk- pfannen der Omaheke kommen Rhus lancea und Gymmnosporia buzxifolia var. crenata vor. Interessante Knollengewächse der Omaheke sind: Ornithoglossum | glaucum, Eriospermum Bakerianum und E. omahekense. 6. Am Khan aufwärts über Tscharridib (750m) nach Ussakos (800—goo m ü. M.), dann zu den Erongo-Bergen und deren Nachbar- | gebieten, hierauf nach Omaruru und Omburo. | Auf der angegebenen Strecke im oberen Gebiet des Khan haben nament- lich Dr. MARLOTH und Prof. Dr. GÜRICH mehrere recht interessante Arten am westlichen Abhang des Hererolandes gefunden. Ich gebe daher zunächst das | Verzeichnis der von Tscharridib (Tsch.) und Ussakos bekannt gewordenen | Arten, einschließlich der aus der Nachbarschaft stammenden von Ubib (Ub.) ' und Soris-Soris (S.). | Bäume: Aloö dichotoma L. f., Ficus damarensis Engl. (an Quellen bis 15 m hoch), Acacia | albida Delile (Ub.), 7amarix usneoides E. Mey., Zizyphus mucronatus Willd., Sterculia Gürichii Engl. (Ub., Fig. 510), Comödretum primigenium Marl. (bis 20 m hoch), Terminalia porphyrocarpa | Schinz, Zuclea pseudebenus E. Mey. | Sträucher: Ximenia americana L., Maerua angolensis DC., Montinia acris L. f., Acacia spinosa Marl. et Engl., A. dulcis Marl. et Engl., A. uncinata Engl., Hoffmannseggia rubra Engl., | Bauhinia Marlothii Engl., Commiphora glaucescens Engl., C. saxicola Engl. (Tsch.), C. virgata Engl. (S.), C. Gürichiana Engl. (S.), Codon Royeni L., Gymnosporia erenulata Engl., Grewia villosa Willd., G. salwiifolia Heyne, Catophractes Alexandri Don, Cordia ovalis R. Br. Stammparasiten: Zoranthus Meyeri Presl (L. namaquensis E. Mey.), Viscum Mac Owani Engl. (auf Acacia albida). 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 577 Halbsträucher, Stauden und Annuelle: Filicales: Nothochlaena Rawsonii Pappe (Ub.) Liliaceae: Aloö hereroensis Engl. Amarantaceae: Sericocoma quadrangula Engl., Hermbstaedtia argenteiformis Schinz (Ub.), Alternanthera achyrantha R. Br. Aizoaceae: Giesekia pharnaceoides L. ©, Tetragonia dimorphantha Pax. Capparidaceae: Polanisia hirta (Klotzsch) Pax, ?. Zutea (Klotzsch) Sond, Leguminosae: Zlephantorrhiza Burchellii Benth., Indigafera heterotricha Dersakksch.). Lotononis leobordea Benth., Sylitra biflora E. Mey. Geraniaceae: Sarcocaulon Patersoniüi DC. (Fig. 398), S. Marlothii Engl. (Fig. 492). Stereuliaceae: Zermannia hlipes Harv., 7. helianthemum K. Schum. Convolvulaceae: /fomoea Marlothü Engl., 7. finnatipartita Engl. Borraginaceae: Trichodesma afri- canum (L.) R. Br., Heliotropium tubulosum E. Mey. Scrophulariaceae:!Aplosimum lineare | Marl. et Engl., Anticharis inflata Marl. et | Engl., A. longifolia Marl. et Engl., Zy2eria amplexicaulis Benth. Pedaliaceae: Perodiscus aurantiacus Welw. Acanthaceae: Auellia Marlothii Engl., Pseudobarleria variabilis Engl., Ps. glutinosa Engl., Blepharis dichotoma Engl., B. fruinosa Engl. (Ub.), Justicia hereroensis Engl., $. are- nicola Engl. | Cucurbitaceae: Cucumis africanus L.f. Compositae: Senecio Englerianus ©. Hoffm. (Tsch.), Zuryoßs Schenkii O. Hoffm., Vernonia obionifolia O. Hoffm. (Ub.), Geigeria alata (DC.) Benth. (Ub.), G. fasserinoides (UHer.) Harv., Dicoma capensis Less., Felicia affınis (Less.) Nees, Zelichrysum Marlothianum O. Hoffm., Zngleria africana O.Hofim., Zrio- Fig. 510. Sterculia Gürichii K. Schum. Zwischen cephalus pinnatus O. Hoffm. (Ub.), Oszeosper- Felsblöcken bei Soris-Soris. mum muricatum E. Mey., O. Dinteri Muschler. Succulenten: Cofyledon orbiculata L., Hoodia Currori Decne. Ziemlich reich an Gehölzen sind die Erongo-Berge (über 1300 m hoch) im N. von Ussakos. Hier wurden namentlich am Bocksberg gefunden: Frcus Gürichiana, Maerua Gürichii, Acacıa caffra, Croton gratissimus, Dombeya rotundifolia, Cissus Cramerianus, Combretum apiculatum, Pewcedanum aralıa- ceum var. fraxinifolium, Strophanthus amboensis, Vangueria infausta, von Stauden: Actinopteris australis, Hibiscus Elliottiae, Cardiospermum corindum var. Pechuelii, Epaltes gariepiana, Sesamum Schinzü. Östlich von den Erongo-Bergen wurden an einigen Lokalitäten einzelne Pflanzen gesammelt, welche andeuten, daß auch hier noch viele Pflanzen der westlichen Abhänge vorkommen und Kalaharipflanzen noch spärlich auftreten. * 37 578 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Etiro: Barleria kaloxylona Lindau, ‚Pseudobarleria lanata (Engl.) Schinz, 7’. variabilis Engl., Sida \ Hoepfneri Gürke, Aedrostis minutiflora Cogn. — Fast alle noch Felsenpflanzen des Westens. Giftkoppjes: Tephrosia sphaerosperma Bak., Semonvillea fenestrata Fenzl, Cucumis Dinteri Schinz, Kedrostis einerea Cogn. Okarumatara: Selago alliodora und Phyllanthus Dinteri Pax. Okanatjikuma: Vangueria infausta Burch., V. edulis Vahl, Oligomeris subulata Boiss. Omaruru: Sida cordifolia L., Pavonia clathrata Mast., Tetragonia dimorphantha Pax. “| Weiter nordöstlich bei Omburo kommen an den felsigen Rändern der | Rivieren vor: Euphorbia Gürichiana Pax (hier bis 8 m hoch), Cienfugosia anomala (Wawra et Peyr.) Gürke, Grewia populifolia Vahl, Ehretia hottentotlica Burch., Cissws Marlothii Dint. et Gilg, Raphanocarpus Welwitschii Hook. f., Hibiscus micranthus L., Pavonia Kraussiana Hochst., Phylanthus Dinteri Pax, Euphorbia aegyptiaca Boiss., Cassia obovata Collad., Thesium lineatum L., Craterostigma | Pplantagineum Hochst., Ceropegia tentaculata N. E. Brown, Justicia diosmophylla Lindau, $. mollis | E. Mey. vel affınis, Barleria kaloxytona Lindau, D. petrophila Lindau, Psewdobarleria canescens Engl, Geigeria acaulis (Sch. Bip.) Benth. et Hook. f. und die Succulenten Zeurnia spec., Tavaresia grandiflora (K. Schum.) Berger. H Als höchster Berg von Deutsch-Südwestafrika erhebt sich der 2680 m hohe pyramidenförmige Omatako aus weiter Grassteppe, bis nahe unter den | Gipfel mit dichtem Dornbusch bekleidet, auf dem Gipfel teils mit gewaltigen | Felstrümmern, teils mit 0,5 —ı hohem, von Zwiebelgewächsen, Compositen und ' anderen Stauden durchsetztem Gras besetzt. Leider wurden aber bis jetzt nur wenig Arten und auch ohne Höhenangaben gesammelt. Bis jetzt sind fest- gestellt: Terrminalia prunoides, Commiphora Dinteri, C. glaucescens, Melianthus’ comosus besetzt mit Usnea barbata var. densirostra, Flueggea obovata mit | Viscum rotundifolium, Euphorbia Gürichiana als 2 m hoher Strauch mit ruten- | förmigen Zweigen und eingeschlechtlichen Cyathien (auch bei Chorichas), Peu- | cedanum araliaceum var. fraxinifollum, Clematis brachiata, Cheilanthes multifida. Einige interessante Pflanzen hat auch schon der 1900 m hohe Waterberg geliefert, dessen Flora jedenfalls ebenso wie die des Omatako eine gründliche Durchforschung verdient. Es sind folgende Arten bis jetzt nur dort gefunden worden: Combdretum Leutweinii, C. Dinteri, Eriocaulon tofieldüfolium, Antholyza spectabilis, Oxygonum calcaratum var. acetoselloides, Rotala Dinteri, Lindernia Dinteri, die kleine, Rasen bildende Scrophulariacee Dintera pterocaulis. Im N. des Waterberg kommt Aponogeton hereroensis in kleinen Tüm- | | peln vor. Das Kaokofeld ist noch sehr wenig erforscht. Eine Reihe interessanter Funde im südlichen Teil desselben verdanken wir Dr. GÜRICH. Von ihm wurden nachgewiesen bei Anichab am Uchab: Copazfera mopane, 'Parkinsonia africana, Polanisia suffruticosa, das strauchige ı m hohe Polygala | Gürichianum;, bei Chorichas: die Nyctaginacee Phaeoptilon spinosum, Commi- | ur. Me 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 579 phora spathulifoliata, die strauchige /pomoea adentoides, welche der 7. cicatri- cosa des Somalilandes entspricht, die 3—4 m hohe strauchige Pedaliacee Sig- matosiphon Gürichi, die 2 m hohe Zuphorbia Gürichiana aus der Sektion Tirucalli und Pseudobarleria ovata. Bei Franzfontein wachsen Commiphora crenata und Crotalaria Belcki, bei Otjitombi: Zizyphus mucronatus, Commi- phora cinerca, die beiden mächtigen Succulenten Cissus Cramerianus (Fig. 460) und Pachypodium giganteum, Sesamum Schinzianum und Lapeyrousia coerulea. Ferner werden vom Kaoko die Apocynacee Adenium Boehmianum und Erio- spermum Bakerianum angegeben, aus dem nördlich von Omuramba und Oma- rura gelegenen Gebiet die Gräser: Monelytrum Luederitzianum und Aristida Hochstetteriana. Die große Mehrzahl der genannten Arten weist schon durch ihr Äußeres auf die trockene Steinsteppe hin, in welcher sie nur an wenigen Stellen etwas Humus und Feuchtigkeit finden. 42. Südliche, mittlere und nördliche Kalahari mit dem Ngami-See'). Nun noch einiges zur Orientierung über die berüchtigte Kalahari, deren ÖOstrand und südöstlichen Teil wir schon kennen gelernt haben (S. 457— 464). Zur Kenntnis der Vegetation der südlichen Kalahari hat uns neuerdings Prof. Dr. L. SCHULTZE einige Beiträge geliefert, während über die der nördlichen Kalahari schon vor längerer Zeit SCHINZ, in neuerer SEINER Aufklärung ge- geben haben. Letzterer hat auch einen Teil der mittleren Kalahari erforscht. Der Boden der südlichen Kalahari ist ein hellsepiafarbener, weiter im Inneren rötlich-gelber feiner Quarzsand. Baum- und Buschsteppe von großer Artenarmut bedeckt den größten Teil derselben und wird unterbrochen von den noch artenärmeren Pfannen, die unter sich mancherlei Verschiedenheiten darbieten. Herrschend ist vor allen Acacıa giraffae, selten A. horrida, ver- einzelt Commiphora Dinteri und Bauhima macrantha. Hier und da findet sich auch Boscra Pechuelii oder eine andere Art dieser Gattung. Sodann finden sich Akazien, welche der A. detinens und A. hkebeclada nahestehen, Dichro- stachys nutans, die Rhamnaceen Zisyphus mucronatus und Marlothia spartioides, die Ebenacee Royena pallens und die Tiliaceen Grewia flava und G. perennans. Die Gräser der Baumsteppen und der dieselben durchsetzenden Grassteppen sind ziemlich mannigfach. Wie wir überhaupt noch von einer befriedigenden Kenntnis der Zusammensetzung der Grassteppen Afrikas weit entfernt sind, so sind wir auch bezüglich der südlichen Kalahari nur auf einige Aufnahmen von Prof. L. SCHULTZE angewiesen. Bei Maschoneng (22°L. 4°B.) wurden konstatiert Eragrostis- und Aristida-Arten, Andropogon contortus und Crossotropis grandi- glumis. Weiter ostwärts, zwischen Kooa und Sekgoma, wurden gesammelt: Andropogon plurinodis und Tricholaena rosea, ersterer bis zu Brusthöhe reichend, Eragrostis superba, E. denudata, E. pallens und E. leptocalymna, ?) Wichtigere Literatur: H. Scuixz: Deutsch-Südwestafrika, Leipzig 1891. — PAssarGE: -\Skizzen aus der Kalahari und vom Okawango, Frankfurt 1901. — L. SCHULTZE: Aus Namaland und Kalahari, Jena 1907. — F. SEINER (s. Nr. 43, S. 380). 580 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. E. chaurantha, Aristida uniplumis, A. stipiformis und A. mollissima, Panicum. nıgropedatum, FPogonarthria falcata, Tragus major, Urelytrum squarrosum, Digitaria eriantha, Elionurus argentatus und Schmidtia bulbosa, außerdem die Cyperacee Cyperus capensis. Eine große Zahl dieser Gräser ist im südlichen Afrika weit verbreitet. Zwischen den Gräsern wachsen mehrere Zwiebeln und kleinblättrige Halbsträucher, welche teilweise auch auf den Grasfluren von | Griqualand und Orange-Staat vorkommen, sodann auch mehrere mit Wurzel knollen versehene Pflanzen, wie in ganz Südafrika. Hier finden sich auch ‚mehrere Kräuter mit dem Boden anliegenden Zweigen, wie Portulaca, Tribulus terrester, die Pedaliaceen Pretrea zanguebarica und Harpagophytum procumbens, mehrere Cucurbitaceen: Cucumis heptadactylus, C. Schultzei, Coccinia sessiliz flora, C. Rehmanniit, Citrullus vulgaris, Trochomeria debilis, ferner Sericocoma ! remotiflora, Mesembrianthemum uncinellum, Cassia obovata, Elephantorrliza Burchellü, Polygala houtboschianum, Ertocephalus umbellulatus, Wormskioldia Schinzü, Nolletia ciliaris. Succulenten sind selten. Um die sogenannten Pfannen, in welchen sich von den zeitweise auftretenden Gewitterregen meist | etwas länger anhaltende Feuchtigkeit ansammelt, findet sich in der Regel eine Zone niedrigen Gesträuches und in den Pfannen sehen wir bald dichtes | Gehölz oder einzelne Exemplare einer Acacıa oder einer Royena, bald zer- streute Halbsträucher und Zwiebelgewächse, bald eine einzige Liliiflore (Buphane, Brunswigia, Crinum) zu Hunderten beisammen, bald mit einer Salzkruste be deckt und völlig vegetationslos. 4 Von Dikotyledonen finden sich in Pfannen mit Kalkboden: Zelvotropium‘ Kuntsei, Osteospermum muricatum, Boerhavia plumbaginea, Mesembrianthemum‘ uncinellum. ; SCHINZ war von Grootfontein aus, anfangs etwas nördlich vom 20° s. Br, dann südlich desselben zum Ngamisee gereist, durch ein Gebiet, in welchem) schon Adansonia auftreten und auf sandigen Grasfluren neben dichten Be- ständen von Acacia giraffae auch Haine von Ayphaene ventricosa angetroffen werden. Das trockene Flußbett des dem Okavango zulaufenden Omuramba' na Matoko ist in den regenlosen Wintermonaten von etwas Gras bewachsen und von dichtem Gebüsch der Acacıa detinens eingefaßt. Breite dünenartige Sandrücken tragen meist niedriges Buschwerk, bei Karakobis ausnahmsweise riesige Copazfera coleosperma und Pferocarpus erinaceus, beide Vorboten der) weiter nördlich vorkommenden Trockenwälder. Dazu kommen Bawhinia Urbaniana, Terminalia sericca, eine Maba, ein Strychnos, Entada arenaria und Zlephantorrhiza Burchellii. Am Ngamisee finden wir Schilfdickicht und! neben den Beständen von Hyphaene ventricosa auch solche von Phoenix rech-, nata. SCHINZ reiste dann vom Westufer des Ngamisees südwestlich nach Riet-) fontein und von da über Olifantskloof, Oas nach Gobabis. Zwischen Noichas, und Rietfontein wurden Haine von gewaltigen Comödretum primigenium passiert, dann folgten wieder Acacia giraffae und nur mannshohes Buschwerk von Akazien, abwechselnd mit Arzstida-Steppen, auf welchen auch Zlephantorrhiza) Burchellii bisweilen gesellig auftritt. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 581 Bei Olifantskloof beginnt schon der Aufstieg zum Hereroland; die sand- liebenden Sträucher verschwinden, über Mannshöhe erreichende A/oö treten in Gruppen von mehr als 200 Stöcken auf und neben ihnen Halbsträucher und Stauden des Hererolandes (vgl. das Verzeichnis der Pflanzen von Oas, S. 576). In neuerer Zeit sind nun aus dem von SCHINZ bereisten Gebiet erheblich größere Pflanzensammlungen von DINTER und SEINER eingetroffen, deren Be- arbeitung ein etwas vollständigeres Bild ergeben wird; nur darf man nicht er- warten, daß dasselbe jetzt schon erschöpfend sein wird. F. SEINER hat zu günstigerer Zeit in der mittleren Kalahari sammeln können und zwar auf der Strecke von Rietfontein bis zum Ngami und von diesem am Botletle entlang ostwärts bis zum Makarrikarrisumpf, welcher die spärlichen von den Matoppos kommenden Gewässer aufnimmt. SEINER hat seinen, allerdings nicht sehr umfangreichen, in Berlin bearbeiteten Sammlungen recht ausführliche Notizen über. Vorkommen und Entwicklung der einzelnen Arten beigegeben, so daß aus diesen ziemlich viel herausgelesen werden kann; eine ausführlichere Darstellung, von welcher ich mehreres entnommen habe, erscheint jetzt im 46. Bd. der Bot. Jahrb. Hoffentlich werden bis zum Druck des fünften Bandes dieses Werkes vollständigere Sammlungen vorliegen. Was zunächst die Gegend von Rietfontein (1200 m ü. M.) betrifft, so hat SEINER hier in dem dichten Buschgehölz am 5—8 km breiten Omurambabett folgende Arten konstatiert: Bäume: Acacia girafae Willd., A. eriadenia Benth., Terminalia sericea Burch. Sträucher: Acacia hebeclada DC., A. spinosa Marl. et Engl., Dichrostachys nutans Benth., Boscia Pestalozziana Gilg, Cephaloeroton mollis Klotzsch, Commiphora pilosa Engl. var., C. Pyr- . acanthoides Engl., C. Dinteri Engl., C. Rehmannii Engl. var. kalaharica Engl., Zizyphus mucro- natus, Grewia perennans K. Schum., Dauhinia Burkeana Benth., Solanum Seineri U. Damm. Schlingpflanzen: Cissampelos pareira L. subsp. mucronatus (A. Rich.), Cissus Marlothii Dinter et Gilg, Vigna triloda Walp., Cardiospermum corindum L., Trochomeria debilis Hook. f., Ipomoea Seineri Pilger, Merremia angustifolia (Jacq.) Hallier f. Gräser und Stauden: Zhragmites vulgaris (Lam.) Crep. (I m hoch), Schmidtia bulbosa Stapf, Zragrostis denudata Hack., Tricholaena Dregeana Nees, Commelina Bainesii C. B. Clarke, C. Forskahlii Nahl, Celosia argenteiformis Schinz, Aerua leucura Moq., Zeucosphaera Bainesii Schinz, Catophractes, Pedicellaria pentaphylla (L.) Schrank, Cleome diandra Burch.;, Pavonia Kraussiana Hochst., Cassia obovata Collad., Crotalaria Belckii Schinz, Ocimum canum Sims, Solanum Seineri U. Damm, Sorchus asper All. Auf dem Sande des Flußbettes wachsen Gzesekia pharnaceoides und Com- melina Bainesü, sowie einzelne andere der vorher genannten. Stauden; in Wassertümpeln findet sich Cyperus laevigatus, ı,; m Höhe erreichend. Die Umgebung des Ngami-Sees oder vielleicht jetzt richtiger Ngami- Sumpfes kann man streng genommen nicht zur Kalahari rechnen, da eben die Feuchtigkeitsverhältnisse einen etwas anderen Vegetationscharakter be- dingen; immerhin sind diesem Gelände und dem bis jetzt allein etwas er- forschten Randgebiet der Kalahari viele Arten gemeinsam. Alles Folgende stützt sich auf die Angaben SEINERs zu den größtenteils von Prof. GILG be- stimmten Pflanzen seiner Sammlung. 582 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. An den Flüssen in der Umgebung des Ngamisees, am Ngami, Mawena | und Botletle finden sich folgende, großenteils weit verbreitete Gehölze: Acaca | horrida, A. eriadenia (5 m hoch), A. kebeclada, A. spirocarpoides, Derris Viola | (—ı4 m hoch, Taf. XXX, Fig. ı), Ficus damarensis (8 m hoch), F. pygmaca | (nur ı m hoch), /. praeruptorum (Busch), Capparıs tomentosa, Boscia Pesta- | lozziana (12 m hoch), Flüggea obovata, Gymnosporia seneg nalense: var. spinosa (2 m hoch), Zeppocratea Seineri (5,5 m), Rhus a (4 m), Berchemia ? discolor (Taf. XXX, Fig. 2), Combretum apiculatum var. pilosiusculum Engl. et 2 Diels (?), Fasminum mauritianum, Carissa edulis, Solanum sparsiflorum. ; | Im Überschwemmungsgebiet dieser Flüsse wurden folgende, großenteils” | weit verbreitete Pflanzen beobachtet: Cynodon dactylon (L.) Pers., /mperata cylindrica (L.) P. Beauv., Cyperus corymbosus Rottb, Aerua leucura Mogq., Celosia argenteiformis Schinz, Giesekia en L., Zalinum caffrorum n (Thunb.) Eckl. et Zeyh., Maerua maschonica Gilg (nur 3—4 dm hoch), Pedicellaria Ppentaphylla (L.) Schrank, -Vahlia capensis Thunb., /ndigofera diphylla Vent., Pavonia hirsuta Gwuill. et Perr., Enico- | stemma lForale Bl., Plumbago zeylanica L., HZeliotropium ovalifolium Forsk., Citrullus Ne a Hook. f., Sphaeranthus ovatifolius Muschl. E- In den Flüssen selbst kommen vor: Hydrilla verticillata (L. f.) Presl und Nymphaea calliantha Conard. | In den Vleys, zeitweise trocken liegenden Becken der Flußläufe, siedelt sich auf dem grauen Sandboden Buschwerk an, so bei Orapu (900— 1000 ne) Boscia Pechuelii, dazwischen trifft man die Gräser Eragrostis Lehmanniana und Anthephora pubescens. Von Pflanzen, welche sich an den austrocknenden Rändern des Ngamisees einstellen, sind zu nennen: Arzstıda uni | Schmidtia quingqueseta und Schm. bulbosa, Chloris virgata, Giesekia pharnaceo- | ides, Pollichia campestris var. Marlothii, Cleome rubella, Gnidia polycephala, Schizoglossum aviculare, Orthanthera ae Withania somnifera, Apto- simum decumbens, Sesamum capense, Pseudobarleria latifolia, Momordica charanlıa, Pegolettia senegalensıs. E In den häufig auftretenden Buschsteppen zwischen den Pfannen und längs der Flüsse im N. des Ngami um Matschabing und Massaringa nirley wurden auch nur wenig Arten von Sträuchern gesammelt: Maerua angolensis, Mundulea ' suberosa (0,5—1ı,5 m), C/aoxylon Menyhartiti, Helinus mystacinus, Grewia flava, G. olukondae, Ipomoea adenioides. Auch scheint Zoranthus Meyeri als Parasit häufiger vorzukommen. Als Schlingpflanzen treten auf Czssus Marlothii, Trocho- meria debilis und /pomoea demissa. Von Gräsern und Stauden der Busch- steppen sind folgende ermittelt: Cynodon dactylon (L.) Pers., Pennisetum ciliare (L.) Lk., Gloriosa virescens Lindl., Oxygonum alatum Burch., Zeucosphaera Bainesii (Hook. f.) Gilg, Giesekia pharnaceoides L., Mollugo cerviana (L.), Ser., Cissus hirta (Kl.) Pax, Zlephantorrhisa Burchellii Benth., Melhania ovata (Cav.) Spr., Orthanthera jasminiflora Schinz, Seddera suffruticosa (Schinz) Hallier f., Sesamum capense Burm. f. var. grandi- forum (Schinz) Stapf, Pseudobarleria latifolia Schinz, Justicia leucodermis Schinz, Oldenlandia Seineri K. Krause, Derkheyopsis Pechuelii O. Hoffm., Zriocephalus tenuifolius DC. In Pfannen dieses Bezirkes wurden gesammelt: Panicum maximum Jacg., Pollichia campestris Sol. var. Marlothii Engl., Portulaca oleracca Lay -Lo61 awnuw[ ‘7 ‘1oul9g zuva,f uoa olydeıdojoyg Jauıa ydeN "9061 1DqW9ZI(] ‘97 ‘19UL9S zuva,] UOA Algdeıdojoyg A9ula yoeN w n wu 0/6 ‘uay9agosueneyo NaqlursNn we ulojspuvsy[ey]p T9qN oYyaırydSs w n uw Sz6 !oppquwu -puwg Jouump ne zogadasyn Kopswar] (y9SZY0]N]) TOJossıp erwayslsg "z -vIeyNEN [9q SpNopog we suopeäpeany 'Suep] (Y9SZJ0]N) eaoejorA StIIagg "I an nr FE h F F i | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 583 Mollugo cerviana (L.) Ser., Giesekia pharnaceoides L., Pavonia Kraussiana Hochst., Daemia ango- lensis Decne., Solanum tenuiramosum U. Damm, Zycium glossophyllum U. Damm. Im SW. vom Ngami-See dehnt sich zwischen 20° und 21°50’ das Chanse- feld aus, von NE. (1070—ı0go m) nach SW. (etwa 1190 m) aufsteigend. Im nördlichen Teil herrscht auf grauem bis braunem, 1—2 m tiefem Verwitterungs- boden und Decksand Baumbuschsteppe, in welcher die Bäume bis 8 m hoch werden. Herrschend sind, wie in allen Teilen des Kalaharirandes, Leguminosen, namentlich Acacia detinens, A. spinosa und Dichrostachys nutans;, ferner sind besonders häufig Terminalia pruniordes, Combretum primigenium und Grewia flava. Weniger häufig sind Acacıa giraffae, A. hebeclada, A. horrida (selten), Bauhinia macrantha und B. Burkei, Combretum hereroense und C. apiculatum sowie Terminalhia sericea, Grewia rubescens, Atmenia cafra, Rhus commi- phoroides, Commiphora pyracanthoides, Boscia Pestalozziana, Gymnosporia sene- galensis var. spinosa, Croton gratissimus var. microbotryus, Cephalocroton mollis, Zisyphus mucronatus. Kleinere Sträucher sind Mundulea suberosa und die Bignoniacee Catophractes Alexandri. Von Gräsern und Stauden konnten fest- gestellt werden: Schmaodtia bulbosa, ein Panicum (Sect. Digitaria), Cassia obo- vata, Heliotropium zeylanicum, Solanum Frangoisti, Leucosphaera Bainesü, Se- samum capense var. grandiflorum und die am Boden liegende Cucumis hepta- dactylus. Von Schlingpflanzen kommen vor Daemia angolensis und Cissus Marlothii, und nicht selten sind die Bäume und Sträucher mit einem Zoranthus besetzt (nach SEINER Z/. Dreger, von mir nicht gesehen!). Auf kalkreichem braunem oder lehmigem Sand, sandiger Roterde und braunem bis grauem kalkreichem Decksand tritt strichweise im nördlichen Chansefeld, zwischen diesem und den Mabäle-a-pedi-Hügeln, vorherrschend im südlichen Chansefeld lichte oder dichtere Strauch- oder Buschsteppe auf. Es herrschen eine bis 2 m hohe Acacıa mit langen Dornen, die schon oft erwähnte Bignoniacee Catophractes Alexandri (Taf. XXXI, Fig. 2), Zewcosphaera Bainesii als ausgeprägte Xerophyten. Ferner sind sehr häufig Acacıa detinens, Ele- Dhantorrhiza Burchellü, Grewia flava und Combretum primigenium. Außer diesen fanden sich aber auch noch: Acacıa giraffae, A. hebeclada, A. spinosa, Dichrostachys, Albizzia hypoleuca, Mundulea suberosa, Grewia perennans und G. rubescens, Combretum hereroense, Terminalia sericea, Boscia Pestalozziana und D. Seineri, Rhus commiphoroides, Gymnosporia senegalensis var. spinosa, Cephalocroton mollis, Ximenia caffra, Marlotma spartiordes, Tarchonanthus camphoratus und Solanum Frangoisii mit schönen blauen Blüten. Es ist also kein großer Unterschied in der Zusammensetzung gegenüber der anderen For- mation und mehr die strauchartige Entwicklung der Arten das Unterscheidende. Als Schlingpflanze erscheint Trochomeria debilis. Zur Regenzeit ist der Boden ziemlich dicht bedeckt von Schmidtia bulbosa, Oxygonum alatum, Pedicellaria Pentaphylla, Cleome Dinteri, Citrullus vulgaris, seltener sind Cyperus fulgens, Celosia argenteiformis, Abutilon intermedium, Tribulus terrester var. cistoides forma hirsutissimus, Sesamum capense und Cucumis heptadactylus. Im tiefen lockeren braunen Sand ist die Buschsteppe ähnlich zusammen- 584 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. gesetzt, aber ärmer an Arten und auch dadurch verschieden, daß andere Arten tonangebend sind, nämlich Derris violacea, Dichrostachys, Bauhinia macrantha, Terminalia sericca und Grewia flava. Oft sind weite Flächen von lockerer Gras- und Krautvegetation eingenommen, besonders häufig sind: Prerodiscus luridus, Sesamum capense, die bis 3 m hohe Vernonia fastigiata, Bouchea pinnatifida, Citrullus vulgaris, Cucumis heptadactylus und Sarcostemma vimi- nale. Stellenweise erheben BE aus der Grassteppe einzelne Sträucher von. Dolichos Seineri, Mundulea suberosa und Cephalocroton mollis. Auf den etwas höheren Mabäle-a pedi-Hügeln wurden noch einige andere Arten gefunden, nämlich: Markhamia puberula, Hibiscus aciphyllus, Dolichos‘ Seinert (1,5 m hoch), Cardiospermum corindum, Vernonia fastigiata, Bouchea Pinnatıfida. Auf dem kalkreichen, schwergrauen, sandigen, 20—30 cm tiefen Humus der Pfannen entwickelt sich in der Regenzeit üppige Staudenvegetation, hauptsächlich gebildet aus Cynodon dactylon, anderen hohen Gräsern und ım hohem Cyperus fulgens. Nächst den Gräsern sind besonders häufig Sesamum. capense (2 m hoch), Lessertia Seineri, Melhania griquensis, Heliotropium zey |‘ lanicum, an sandigen Stellen aan pharnaceoides, Tribulus terrester var, Citrullus vulgarıs und Cucumis spec. Außer diesen finden sich noch in den u x z 4 Pfannen folgende: Kräuter und Halbsträucher: Schmidtia bulbosa Stapf; Commelina Forskahli Vahl, Eriocaulon Seineri Engl. et Krause, Zuxolus polygamus Moq., Pupalia lappacea (L.) Moq., Limeum capense Thunb., 2. wiscosum Fenzl, Giesekia pharnaceoides L., Cleome Dinteri Gilg, Zlephantorrhiz@ Burchellii Benth., Zessertia Seineri Harms, Melhania griquensis Bolus. 1 Sträucher: JAcacia spec., Gymnosporia senegalensis var. spinosa Engl. (3 m), Cienfugosia digitata Pers. Die nächste Umgebung der Pfannen ist mehrere hundert Meter breit von Gehölz bestanden, das an seiner äußeren Peripherie waldartig ist, gegen die Pfanne zu in 2—3 m hohes dornenreiches Dickicht (Catophractes, Dichrostachys, Acacia detinens, A. horrida, Terminalia prunioides, Combrelum primigenium, Grewia rubescens und G. flava) übergeht, aus dem sich hin und wieder einzelne bis 10m hohe Bäume erheben. Auf dem tiefgründigen Boden des äußeren wald- artigen Gehölzes finden sich vereinzelt oder in Gruppen Comdretum hereroense, Commiphora betschuanica (Taf. XXIX) und C. fyracanthoides; Mundulea suberosa. Nicht tief in das Gehölz dringen von der Steppe her Acacia hebeclada, Gymno- sporia senegalensis, Boscia Pechuelii und Solanum Francoisi und am äußersten Rand gegen die Steppe steht Croton gratissimus. Hier beobachtete Schling- | pflanzen sind Daemia angolensis und Trockomeria debilis. Auch Loranthus (nach SEINER Dregei, mir fraglich) kommt hier vor. | Das nördlich an das Chansefeld sich anschließende Kaukaufeld trägt | auf lockerem, tiefem, braunem Sand meist dichten, niedrigen, grasarmen Trockenbusch von Derris violacea, Dichrostachys, Terminalia sericea, Acacıa hebeclada und Commiphora-Arten, oder Trockenbusch gemischt aus Terminala sericea und Burkea africana, oder endlich unterholzlosen Trockenwald von Pi 0 j Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XXVIL, zu S. sea ı. Loranthus Dregei Eckl. et Zeyh. auf Acacia horrida Willd., rechts im Hintergrunde Sträucher der’ Acacia detinens Burch. Strauchsteppe auf dünner Sandschichte über Kalksandstein an den Kumadau- Salzsümpfen, Makarrikarribecken; 920 m ü. M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, I4. Dezember 1906. zu S. si 2. Sesamothamnus Seineri Engler, in Strauchsteppe auf Kalksandstein an der Mungunkwepfanne der Makweebene, Mahurafeld; II4o mü. M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, 6. Dezember 1906. | Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. Taf. XXIX, zu S. 585. Commiphora betschuanica Engler. Gehölz auf feinem Decksand an der Ntschokutsa-Salzpfanne, Makarrikarribecken; 920 m ü. M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, 14. Dezember i906. 2 2 er Me ee en. ie ee ee ee. ee Dee. en. nen fe ne ne 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 585 hoher Durkea. Bei mäßig tiefem Sand kommt auch Acacia giraffae vor. Nicht tiefer, grauer, humoser Sand über Kalksandstein ist von Grassteppen bedeckt, in denen auch Dauhinia Burkeana massenhaft auftritt. Von dem östlich vom Chansefeld gelegenen Hainafeld, das PAssaRGE durchforschte, sind keine anderen Gehölze bekannt geworden, als von ersterem. Breite öde Grasflächen auf meist grauem, stellenweise Kalkbrocken enthaltenden Sand tragen vereinzelte Büsche von Derris violacea, Terminalia sericea und Acacıa hebeclada. Bis zo m hohe flache Rücken sind mit rotem Sand und hohem Buschgehölz bedeckt, während in den Senkungen grauer Sand Gras und lichten Busch trägt. Die große teichartige Pfanne Duagora ist im Februar mit sehr hohem Gras besetzt. Zwischen dieser Pfanne und der Pfanne Chalu Chalu bedeckt hohes Buschgehölz von Acacia horrida, A. ferox, A. detinens, A. haematoxylon, Dichrostachys, Terminalia prunioides und Zisyphus mucro- natus das wellige Land. Eine schwach gewellte Fläche von der Westgrenze des Grauwackenlandes bis zu den Kuebebergen trägt auf hellem und leicht rötlichem Sand Buschgehölz, in dem Terminalia sericea und Derris violacea vorherrschen. Graswuchs war auch zur Regenzeit spärlich vorhanden; dagegen bedeckten Zwiebelgewächse und viele blühende Sträucher, wie Dauhinia Burkei den Boden. Auf ebenem grausandigen Boden ist der Graswuchs üppiger, der Busch lichter. Das Makarrikarribecken ist ein großes Salzpfannengebiet, dessen süd- westlicher Teil zwischen dem Rande des Mahurafeldes (Kalahariplateaus) und dem Botletle näher erforscht ist. Durchschnittlich ist der graue Decksand über dem Kalksandstein 2 m tief und mit dichtem Gehölz von meist laubwerfenden Bäumen, welche bis 8 m erreichen, bestanden. Vorherrschend ist hier die Mopane, Copaifera mopane, hauptsächlich begleitet von Acacıa hkorrida. Häufig sind Acacıa Passargei (eine fragliche Art), A. detinens und A. Marlothii, Termi- nalıa prunioides, Combrelum primigenium und C. imberbe var. Petersii. Auch Commiphora betschuanica (Taf. XXIX) bildet stellenweise geschlossene Bestände. Weniger häufig sind Zizyphus mucronatus, Boscia Seineri und das halbstrauchige Abutilon fruticosum. In Lichtungen tritt Catophractes auf (Taf. XXXI, Fig. 2). Ziemlich häufig erscheint auch Zoranthus Dregei var. ngamensis auf Bäumen und Büschen (Taf. XXVII, Fig. ı). Das Gehölz zieht sich an den steinigen Böschungen der Pfannen bis zu deren Boden hinab; Copaifera mopane wird dabei immer kleiner und zuletzt strauchförmig. Am Rande der Pfannen steht das graugrüne halbstrauchige und mit stechenden Blättern versehene Gras Diplachne paucinervis. Am weitesten nach Osten reicht das Mahurafeld zwischen Makarrikarri- becken und dem von Trockenwäldern bedeckten goo—ı100o m hohen Baman- gwato-Hügelland, welches man mit der von Mafeking über Palapye-Road nach Bulawayo führenden Bahn (S. 439) streift. Der 1350 m hohe Osthang des Pupuplateaus steigt aus dem Bamangwatoland steil auf und trägt im allgemeinen auf den Rücken und felsigen Hängen Gehölz, welches zwischen dem Trocken- wald des Bamangwatolandes und der Buschsteppe des Kalahariplateaus die 586 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Mitte hält, während die breiten Täler mit Grassteppe bedeckt sind. Nördlich vom Pupuplateau liegt die Makweebene, in welcher Wälder von Copazfera ! mopane mit Grassteppen und Buschsteppen abwechseln. Der Abfall der Makwe- | hochebene zum Makarrikarribecken ist ein zerklüftetes, buschreiches Hügelland, | in welchem bei Bergfontein einige Yyphaene ventricosa stehen. SEINER bereiste | im Dezember die Ebene von Mohissa bis zur Mahibitschanipfanne und stellte! folgendes fest. Trockenwald mit 8—ı2 m hohen Coparfera mopane ist die herrschende Formation; in derselben finden sich in der Bucht von Mohissa | namentlich auch Dolusanthus speciosus (6 m hoch), westlich derselben Acacia) Passargei (10 m hoch, zweifelhafte Art). Ferner sind häufig Comdretum apı- culatum, 6 m hohe Bäume von Commiphora betschuanica und 7 m hohe Scl/ero- carya caffra. Weniger häufig oder mehr an besondere Standortsverhältnisse gebunden sind folgende Arten von Gehölzen: Peltophorum africanum (5 m, im lockeren Sand, Taf. XXXI), Acacıa spinosa (1 m) und A. korrida in offener] Baumsteppe, A. Aaematoxylon (an feuchten Stellen), Comdretum hereroense,| Terminalia prunioides (5 m), Heeria paniculosa (2 m), Rhus commiphoroides (4 m), Zieyphus mucronatus, Grewia flava, G. perennans, G. rubescens (3 m)y Boscia Pestalosziana, B. Seineri (6 m) und Ehretia hottentottica. In der Kalk- pfanne erscheint auch wieder massenhaft Catophractes, während er in der Steppe vereinzelt auftritt. Noch seltener sind Sirychnos Schumanniana und Gardenia thunbergia. Nur an der Mungungwepfanne bei ı140o m ü. M. wächst in der Strauch- steppe auf Kalksandstein der eigentümliche 1,5—2 m hohe Pedaliaceenstrauch' Sesamothamnus Seineri (Taf. XXVII, Fig. 2), in jeder Beziehung für längere‘ Trockenperioden angepaßt. Er besitzt, wie Pyrenacantha malvifolia (5. 258, Fig. 225) und wie Adenia globosa (5. 252, Fig. 219), eine mächtige mit Kork! und zartem Wassergewebe versehene Stammknolle (bei dem von SEINER unter-) suchten Exemplar mit einem Umfang von 1,5; m und 0,5; m über den festen! braunen Sand hervorragend); die zahlreichen kurzen aufsteigenden Äste sind mit winzigen, grauwolligen Blättern versehen. Als Schlingpflanze erscheint Sarco- stemma viminale. Won Kräutern und Halbsträuchern konnten nur Perodiscus luridus, Cassia obovata und Dichapetalum venenatum festgestellt werden. | Die um ı200 m ü. M. gelegene Mugennepfanne, in welcher roter Sand auf Gestein lagert, beherbergt von Gehölzen: Commiphora betschuanica (4'/, m hoch, Taf. XXIX), TZersminalia prumioides (3, m hoch, mit dickem Stamm), Ehretia hottentottica (2 m hoch), Catophractes Alexandri (Taf. XXXI, Fig. 2 und die Stauden ZPferodiscus luridus und Sarcostemma viminale. F. SEINER hat dann auch einen Teil der nördlichen Mahurasteppe er forscht, indem er von der Makelopfanne nach NW. zum Makokobett über die flache Stufe des Kalahariplateaus an der Makoranapfanne über die Kalkpfanne Tsepe und einige kleine Sandpfannen zum Abfall am Hügel Toho o moholk sowie von dort über die Kalkpfanne Litauani, die Tschorönjanipits und einige Sandpfannen zur Konkonganipfanne im Makokobett vordrang. Er schreibt: der tiefe von der Buschformation des tiefen Sandes bestandene braune Sand ler, Pflanzenwelt Afrikas I. Par: XXXI, zu S. 586. I. Peltophorum africanum Sond in Buschsteppe auf Decksand an der Makoranapfanne, Mahurafeld; 1ıı4o m ü. M. | Nach einer Photographie von Franz Seiner, 7. Dezember 1906. 2. Catophractes Alexandri G. Don in Strauchsteppe auf Decksand über Grauwacke zwischen Chanse und Kehautsa, Chansefeld; I170o m ü.M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, 19. Januar 1907. Enz 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 587 umflutet nicht nur die Kalkpfannen an PASSARGEs Weg südöstlich des Toho- randes, sondern springt auch zungenförmig zum Makoranarand vor und geht nach E. in das Pupasandfeld über; auch auf PASSARGEs Route vom Tohorande zum Makokobett bei Kokonjani tritt stellenweise tiefer brauner Sand mit solchem Kalaharibusch auf. Die Kalkpfannen von Bechahona bis Malatschuai tragen eine Formation, welche in der Hauptsache dem Gehölz an den Kalkpfannen ı von PASSARGES Route entspricht. Auf den weiten, nur wenig verwitterten und mit einer dünnen lehmigen Sandschicht überdeckten trockenen Kalksandstein- flächen von Tsepe bis Tschorönjanipits, sowie bei Orapu kommt nur eine kümmerliche Strauch- und Krautsteppe mit spärlichem Graswuchs auf, die wie jene des südwestlichen Chansefeldes zu den ödesten Landschaften der ganzen Kalahari gehört. Der Charakterbaum des sandigen Verwitterungsbodens der nördlichen Mahurasteppe ist im E. und W. Copaifera mopane; im mittleren Teil, welcher vorzugsweise von Strauch- und Krautsteppe eingenommen ist, erscheint er so wie die ihn in der Regel begleitende Acacia Passargei (zweifel- hafte Art) nur vereinzelt an einigen Pfannen. »Mit der Terrainstufe nächst der Makoranapfanne beginnt die eigentliche Kalahari und mit ihr tiefer brauner Sand von lockerer Konsistenz, der mit festem grauen oder braunen lehmigen Decksande abwechselt.«< Hier finden wir gemischte Buschsteppe, die vom Makoranarande bis einige Kilometer westlich von Tsepe reicht, mit busch- förmiger Mopane, Acacıa Passargei, A. horrida, Burkea, Dichrostachys, Pelto- phorum, Combretum hereroense, C. apiculatum, C. primigenium, C. imberbe var. Petersü, Grewia flava und G. perennans, Boscia Seineri und Gardenia thunbergia. Auf den schwach angewitterten und mit einer dünnen lehmigen und steinigen Sandschicht überzogenen Kalksandsteinflächen von Tsepe bis Tschorongani und bei Orapu entwickelt sich nur dürftige Kraut- und Stauden- vegetation, in großen oft meterweiten Abständen voneinander kurze, harte ‚Büschelgräser, Zwiebelgewächse, niedrige Stauden mit kurzem Grundstock und Halbsträucher, die vielfach zu Gattungen gehören, welche in anderen Gegenden als Büsche oder Bäume auftreten. Nur ab und zu sieht man ein 4—5 m hohes |Bäumchen oder einen Busch und an einigen Stellen dieses Bezirkes finden sich Jauch Bestände von Ayphaene ventricosa. Von Stauden usw. wurden folgende Arten konstatiert: Anthephora pubescens, Eragrostis Lehmanniana, Bauhinia Burkeana (massenhaft), /ndigofera Parviflora, Mundulca suberosa (hier nur 0,5 m hoch), Zlephantorrhiza Burchelli, Celosia argentei- ormis, Harpagophytum, Sesamum capense var. grandiflorum, Merremia angustifolia, Citrullus vulgaris. Auf grobem Decksand aus Kalkbrocken und Chalcedongeröll am steilen Abfall des Mahurafeldes beim Makarrikarribecken nächst den Kiriahügeln kommen massenhaft Alo@ mit 2—5 m hohem Stamm und zwei kleine Arten vor, mit ihnen Acacia horrida und Boscia Seineri. | Von den Pfannen unterscheidet SEINER zwei Typen, nämlich: a) solche mit nur wenige Dezimeter tiefer Sandschicht auf Steppenkalkplatten, wie bei Litauani; sie enthalten dichtes Gestrüpp von Dichrostachys, Acacia detinens, Commiphora pyracanthoides und einzelnen 8 m hohen Acacia Passarget; 588 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. b) solche mit stärker oder gänzlich versandetem Gestein, wie die Orapupfanne; sie enthalten bis 10 m hohen Trockenwald mit Mopane und Acacıa Passargei, Kleinere Bäume und Sträucher sind Peltophorum afrıcanum (Taf. XXXI, Fig. ı), Acacia horrida mit Loranthus Dregei (Taf. XXVII, Fig. ı), Dichro- stachys, Terminalia prunioides, Combretum primigenüum, hereroense und Zmberbe var. Petersü, sonst Büsche von Zisyphus mucronatus, Grewia perennans, G. ru bescens und Croton gratissimus var. microbotryus. Am Rande der Pfannen wurden beobachtet: Pennisetum ciliare (L.) Link, Aristida uniplumis Lichtenst., Cyperus aristatus Burch, Dulbin Seineri Engl. et Krause, Portulaca foliosa Ker, Triaspis hypericoides Burch. (Malpigh.), Daukini Burkeana Benth., Tribulus terrester L. var. cistoides (L.) forma hirsutissimus Schinz, Waltheri americana L., Melhania Rehmannii Szysz., Hibiscus micranthus L., Abutilon intermedium Hochst, Fasminum Seineri Gilg (nur 2 m hoch), Ocimum tereticaule Poir., Zippia asperifolia A. Rich., So lanum Frangoisii M. Damm, Citrullus vulgaris Schrad. Schließlich will ich noch kurz erwähnen, was SEINER an den Randgebirgeı der Kalahari, am Ostabhang des bis zu ı350 m aufsteigenden Pupuplateau! festgestellt hat, Ausführlicheres findet man in seiner Abhandlung (Botan. Jahrb Bd. XLV]). Mannigfaltiger sind die Gehölze auf den Höhenrücken, welche sich bis zı ıoo m über die Kalahari erheben, so am Seruebecken, im N. des Sogosse, in N. des Massaringanibeckens. Auf diesen kommen vor: Armenza caffra, Acacı eriadenia, Burkea afrıcana, Bauhinia macrantha, Bolusanthus speciosus (5 N hoch), Commiphora pyracanthoides, Securidaca longipedunculata, Ricinodendroi Rautanenü, Rhus commiphoroides, Sclerocarya caffra (7 m), Heeria paniculosa Helinus mystacinus, Grewia flava, G. rubescens, G. perennans (1 m hoch Combretum hereroense, C. apiculatum, Terminalia sericea, Diospyros mespil: formis, Ipomoea adenioides, Solanum Frangoisii (1 m). Schlingpflanzen si hier: Cissampelos pareira subspec. mucronatus, Pseudotragia Schinzü, Cissiu Marlothü, Ipomoea demissa, Trochomeria debilis, Cucumis heptadactylıs. Vol Halbsträuchern wurden gefunden: Zlephantorrhisa Burchellii, Seddera suffrut\ cosa, Clerodendron lanceolatum (3 dm hoch), Vangueria stenophylla (2 dm V. infausta (5 dm), Gardenia thunbergia. ; Stauden der Buschsteppen sind: Cleome maculata, Leucosphaera Bainesi Cassia obovata, Indigofera arrecta, Convolvulus alsinoides, Pretrea zanquebaric, Sesamum capense, JFusticia leucodermis, Pseudobarleria latifolia, Vernon! Kraussii, Berkheyopsis Pechuelit. j Auf den Rücken, Kämmen und felsigen Hängen hat sich meist Trocke! Albizzia anthelmintica, Acacia Passargei, A. haematoxylon, A. horrida (me! an Ufern), Bolusanthus speciosus, Aimenta cafra, Grewia flava, G. perenna\ 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 589 nalia sericea (meist an Ufern), Drospyros mespeliformis, Strychnos Schumanniana, | Vangueria infausta und V. stenophylla, Fasminum Seiner! und Pseudotragia Schinzii. — Auf weniger tiefem Sande finden sich: Combdretum apiculatum und ©. hereroense, Securidaca longipedunculata var. parvifolia, Croton gratissimus var. microbotrys, Gardenia thunbergia, Cissampelos pareira subsp. mucronatus, Ipomoea simplex var. obtusipetala. — An steinigen Plätzen werden vorzugs- weise beobachtet: Heeria paniculosa, Sclerocarya caffra, Zizsyphus mucronatus, Elephantorrhiza Burchellü. — Auf Kies treten auf: Schzzoglossum aviculare, |Convolvulus alsinoides, Vernonia Kraussü. Diese Vegetation schließt sich |ziemlich eng an die des Bamangwato-Hügellandes 'an, welches man mit der Ivon Mafeking über Palapye-Road nach Bulawayo führenden Bahn (S. 439) streift. 143. Durch das Amboland in den Caprivizipfel und das Gebiet des oberen Chitanda und Kubango'). Die Erforschung des nördlichen Deutsch-Südwestafrika befindet sich noch lin den ersten Stadien; aber so viel ist jetzt schon zu übersehen, daß hier iele weiter verbreitete Pflanzen des tropischen Afrika auftreten und daher die Bestimmung der aus diesem Gebiet stammenden Sammlungen unter großer ‚Vorsicht mit Berücksichtigung der Flora von Transvaal, Rhodesia und Angola betrieben werden muß. Schon südlich von Outjo, wo SCHINZ die Südgrenze der Copazrfera mopane angibt, wurde dieselbe in der Richtung gegen Otavi beobachtet. Ebenso treten zwischen den beiden genannten Orten Derchemia discolor, Peltophorum africanum, Combretum hereroense und C. primigentum auf. Auch ist hier, so wie zwischen Omarura und Outjo Andropogon schoenanthus verbreitet, an verbreiteten Doscza Pechueliü auch D. Seiner! und Tarchonanthus konstatiert. | Folgende um Otavi von DINTER aufgefundenen Arten zeigen an, daß hier die Flora sich ändert. Es wachsen unter anderen auf tiefgründigem Lehm des 'Otavitales: | Peltophorum africanum (10—12 m hoch), Securidaca, Anthericum otavense Engl. et Krause, uphorbia sarmentosa Welw. et Pax, die knollige Zdomoea pachypus Pilger, Trichodesma angustifolium ‚Harv., Buechnera longispicata Nees, Dicoma macrocephala DC., Clematis Schinziana Engl. et Gilg; auf steinigen Flächen: die Rubiacee Anthospermum rigidum Eckl. et Zeyh.; im Gebüsch des Bergwaldes: Combretum primigenium, Croton gratissimus mit Loranthus otavensis Engl. et Krause, Tragia engustifolia Benth., Actinoßteris australis (L. f.) Link, Pellaea quadripinnata (Forsk.) Prantl (unter iberhängenden Kalkfelsen), Ophioglossum fibrosum Schum., Asparagus medeoloides Thunb,. ; auf den nicht bewaldeten Rücken: Pelargonium spinosum Willd. O. WARBURG: Kunene-Sambesi-Expedition, Berlin 1903. — F. SEINER, Ergebnisse einer Bereisung des Gebietes zwischen Okawango und Sambesi (Caprivi-Zipfel) in den Jahren 1905 und 1906 in 4 3 ?) Wichtigere Literatur: H. Schinz: Deutsch-Südwestafrika, Leipzig 1891. — H. Baum und j VRR itteil. aus den Deutschen Schutzgebieten. XXII. Bd. ı. Heft, 1909. 590 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Um Otjituo wurden auf tiefgründigem gelben Sand der ÖOmaheke | folgende Arten gesammelt: Microchloa setacea R. Br., Anthephora pubescens Nees, Eragrostis denudata Hack., Panicum nigropedatum Munro, Pseudotragia scandens Pax (Euphorb.), Melhania prostrata DC., Heliotropium, | Senecio Dinteri Muschler (an feuchten Stellen). Auf tiefem weißen Sand finden sich: Eriospermum Bakerianum Schinz (knollige Liliac.), Anthericum arvense Schinz, Phyllanthus oma- hekensis Pax, Acalypha ciliata Forsk., Tragia okamiga Pax, 2 Tryphostemma (Passifl.). Auf weißem Sand der Wasserläufe wachsen: Diplachne paucinervis (Nees) Stapf und Nesaea mucronata Koehne und an überschwemmten Stellen Aponogeton hereroensis K. Krause. An sandigen grasigen Plätzen treten auf: Anthericum hereroense Schinz und Melhania acuminata Matt. 3 Bei Grootfontein sind unter anderem auch schon mehrere Gehölze ge- funden worden, welche auf eine nähere Verwandtschaft mit dem tropischen Afrika hinweisen. Ich habe von dort gesehen: Osyris abyssinica, Acacia horrida und A. caffra, Peltophorum africanım, Croton gratissimus, Heeria paniculosa, Rhus Marlothii und Rh. lancea, Combretum hereroense, C. imberbe\ var. Petersii, Olea chrysophylla. Auf tiefgründigen Wiesenflächen wachsen hier: Anthericum secundum, Crinum spec., Striga Thunbergü, Dicoma macrocephala, Othonna Dinteri und Pentzia Dinteri. An quelligen Stellen zwischen Kalk- felsen kommen vor: Tuldbaghia calcarea, T. tenuior, Albuca spec., Urginea spec., Eriospermum Schinzü, Tragus pedunculatus. Auf rotlehmigem Sand ist eine) niedrige Zannea (Anacard.) häufig, an Kalkpfannen wachsen Zlephantorrhiza und /pomoea adeniotides, auf schwarzerdigem Boden Carzssa spec. und Clero- dendron ternatum. | 80 km im NE. von Grootfontein finden sich auf Schwarzerde Combretum apiculatum und Commiphora calcicola (s m hoch) mit anderen Gehölzen und/ hoch) ganze Bestände bildet, in denen auch Maerua Schinzül (5—6 m) und die) Euphorbiacee Claoxylon Menyhartii vorkommen. 7 Bei Neitsas, ebenfalls im NE. von Grootfontein, wurden in der Omaheke- formation mehrere Gehölze beobachtet: Comdretum-Arten, Ochna, Rhus, Strychnos Schumanniana, Grewia perennans und der 6—ı2 m hohe, ı m dicke Euphorbiaceenbaum Ricinodendron Rautanenii, von dessen kugeligen Früchten das mehlige Fruchtfleisch genossen wird (Fig. 511); ferner von Stauden: S7oebg spiralis, Talinım spec., Ceropegia spec., Eriospermum omahekense und E. Ba- kerianum. Dagegen wachsen nur auf Schwarzerde außer einigen Combretum, die Euphorbiaceen Flueggea obovata und die ı2 m hohe Zxcoecariopsis Dinteri\ sowie Sclerocarya Schweinfurthü. Östlich und nördlich der Etosapfanne bildet der Combretaceenbaum 7er- minalia Rautanenii dichte Bestände (ohama der Eingeborenen). Im Ambolanc treten sowohl in der Steppe, wie in den Buschgehölzen Inseln lockeren weißer! Sandes auf, welche als Oshiheke bezeichnet werden. In dieser Formation 7 « 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 591 fehlt der Graswuchs und die Büsche schließen sich zu dichten kleinen Kom- plexen zusammen. SCHINZ, der zuerst die Aufmerksamkeit auf diese Forma- tionen gelenkt hat, sagt, daß sie sich stets von West nach Ost ausdehnen wie die weiter nördlich vorkommenden Salzpfannen. Nur wenige Acacia finden sich hier, so A. cinerea, Ximenia americana, eine strauchige Dawhrnıa, Heeria arenophtla, Grewia-Arten, Melhania-Arten, Dipcadi Bakerianum, (Glorrosa virescens, die Passifloracee 7ryphostemma heterophyllum, Hibiscus Schinzit, Ipomoea Magnusiana und 7. convolvuloides, der aufrechte Phaseolus amboensis, Crotalaria sphaerocarpa var. lanceolata, Orthanthera Browniana, Lyperia elegantissima, Melothria Schinzü und Citrullus Naudıntanus. Im Amboland treten von etwa ı8°s. Br. an neben Ayphaene ventricosa, welche geschlossenen Wald meidet und meist lokale Bestände an Wasserläufen bildet, vereinzelt Adansonia (südlichstes Vorkommen bei Naukluft unter 24° 14’ s. Br., 16° ı7’ ö. L.) und die breitkronige Anacardiacee Sclerocarya Schwein- furthiana auf. Auch setzt auf tief sandigem Boden hochstämmige Copazrfera mopane (omutati) mit Derchemia discolor, auf deren Wurzeln die Scrophu- llariacee Melasma parvifolium schmarotzt, und TZermeinalia dichte Trocken- |wälder zusammen, in denen zur Regenzeit ein zusammenhängendes grünes |Laubdach Schatten spendet. In der Gegend von Olukonda, in welcher Prof. SCHINZ einige Tage sammeln konnte, wurde auch Kzcinodendron Rautanenit (Fig. 511) konstatiert, in Palmen- |beständen Fasıminum Schroeterianum, ferner von Halbsträuchern, Stauden, Gräsern, Zwiebeln usw.: Bootia Schinziana Aschers. et Gürke mit Mymphaea stellata Willd. im Wasser des seichten Omuramba, Marsilia, Commelina, Fussieua, Limnanthemum am Rande von Tümpeln. — Panicum \xantholeucum Hack., P. drachynoum Hack., P. Schinzii Hack., Anthephora Schinzii Hack., Aristida lalopecuroides Hack., Fragrostis membranacea Hack., Triraphis Schinzii Hack., Willkommia annua Hack. und W. sarmentosa Hack. — Cyperus Schinzii Beklr., C. dseudoniveus Beklr., C. Zurpureus cklr., Sceirpus granulato-hirtellus Beklr., Zipocarpha Rautanenii Beklr. — Dipcadi Bakerianum Schinz, Ornithogalum amboense Schinz, Eriospermum Bakerianum Schinz, Anthericum arvense chinz. — Lapeyrousia caudata Schinz. — Hermbstaedtia scabra Schinz. — Indigofera dimorpho- hylla Schinz, 7. Charlieriana Schinz, Sesbania Mac Owaniana Schinz, Lessertia emarginata Schinz, hynchosia hirsuta Schinz, NMeorautanenia amboensis Schinz. — Polygala albidum Schinz. — Hi- iscus Fleckii Gürke. — Hermannia glanduligera K. Schum., ZZ. filipes Harv. var. elatior K. Schum. Nesaea mucronata Koehne. — Stenostelma capense Schlecht., Drachystelma tuberosum R. Br., aphionacme lanceolata Schinz mit kopfgroßen Knollen, Ceropegia pygmaea Schinz. — Aniseia ackeliana Schinz, /fomoea Bolusiana Schinz. — Clerodendron ternatum Schinz. — Aptosimum ecumbens Schinz. — Pterodiscus aurantiacus Welw. — Nomaphila gracillima Schinz (Acanth., ‚5 m h. Halbstr.). — Cucumis dissectifolius Naud. — Erlangea Schinzii OÖ. Hoffm., Senecio Schinzii . Hoffm., Geigeria Schinzii O. Hoffm., Berkheyopsis Schinzii O.Hoffm., Othonna rosea Klatt. u ce A nnd. gr Aus alledem ist zu ersehen, daß diese Vegetation wenig reizvoll ist und uch nicht wie die absonderlichen Formen des Küstenlandes durch eigen- ümliche Anpassungserscheinungen das Interesse des Botanikers erweckt. Die Flora des Landes ist, wie es scheint, auch arm an endemischen Arten, venn auch solche nicht ganz fehlen und bei der noch in den Anfängen stehenden tforschung des Landes ein abschließendes Urteil nicht gegeben werden kann. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 38 592 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Die Gehölze gehören, soweit sie jetzt gesammelt wurden, nur wenigen Familien an und viele sind in den nördlich und östlich des Beckens gelegenen Hochländern auch anzutreffen oder sie sind mit solchen nahe verwandt. Da- Fig. 511. A—D Ricinodendron Rautanenii Schinz. A Zweig; 3 & Blüte; C und D Samen. | ER. Heudelotii (Baill.) Pierre von Zentralafrika (Fort Beni am Ruwenzori), Blattstiel mit Neb: blättern. — Nach Prof. PAx in ENGLERs Pflanzenreich. gegen scheinen die Ephemeren und die xerophytischen Stauden der sandig Steppen in näherer Beziehung zur Flora der südlicheren Bezirke zu steh« Wahrscheinlich repräsentieren sie die ältere Flora, welche vor der Pluvialperic herrschte, bevor die Gehölze an den während derselben entstandenen Flußläu‘® 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 593 vordringen konnten. Jetzt scheint, wenigstens in der Umgebung des Ngami- Sees mit dem Wasser die hydrophile Flora mehr zu schwinden. PASSARGE bezeichnet in seinem Buch über Südafrika (S. 137) das Owambo- land und das westlich vom Okawango gelegene Oschimpolofeld als Übergangs- region zwischen Nord- und Mittel-Kalahari. Die Flußbetten des Owambolandes empfangen ihr Wasser zur Zeit der Hochflut im Kunene infolge von Durch- brüchen desselben durch seinen südlichen Uferrand. Je näher wir dem Kunene kommen, desto artenreicher und kräftiger wird die Waldvegetation. An seinen Ufern und denen seiner Nebenflüsse finden sich zunächst häufig Phoenix reclinata und die 6—5 m hohe Myrtacee Syzygzum guineense, auch das strauchige Syzygium benguellense, mit wel- chem ebenfalls als Strauch /er mitıs zusammen vorkommt. So- dann wird hier auch ZFaurea salıgna beobachtet, welche in Transvaal verbreitet ist. In den Alluvialwäldern der Nebenflüsse des Kunene und Sambesi wachsen auf stark bindigem Boden die nur 4—6 m hohe Acacia Kirkii, der große Diospyros mespiliformis, Euclea pseudebenus, die weitver- breitete Gardenia thunbergia, die Caesalpiniee Peltophorum africa- num, Nimenia, Bauhiniareticulata, Rhus huillensis, Gymnosporia sene- Ngalensis und Mystroxylon aethio- \ e 3 Fig. 512. Mystroxylon aethiopicum (Thunb.) Loes. y 7, o° z Br (Fig. 512), der hohe Fieus (Celastracee). A Blühender Zweig; 3 Blüte; C Längs- eFeroemsıs, EINIZE Grewia und schnitt durch das Pistill und den Discus; 2 Frucht; die Klettersträucher Fasımınum an- E Same. — Original. gulare, Strophanthus Petersianus ar. amboensis, Fockea und Cryptolepis scandens. Das Buschdickicht ist oft durchsetzt von den dolchspitzen Blättern der Sansewieria cylindrica. Recht gründlich wurden, so weit es die Bäume betrifft, die Vegetations- ormationen in dem sogenannten Caprivizipfel, dem nordöstlichsten Teil von ‚Deutsch-Südwestafrika von F. SEINER studiert. Die Niederungs- und Galerie- ‚wälder entwickeln sich auf grauhumosem, lehmigem Flußsand oder lockerem ‚pand mit reichlicher Bodenfeuchtigkeit oder mit Grundwasser; sie sind dichter Is alle anderen Gehölzformationen, in den nur zeitweise bewässerten Betten 2g* 38 594 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und Niederungen, so wie es auch in Ostafrika der Fall ist, auf schmale Streifen oder isolierte Gruppen ohne Grundwasserpflanzen beschränkt; im Sumpflande und den Überschwemmungsgebieten sieht man meist nur Busch- und Wald- inseln. Die wichtigsten Arten sind nach der Häufigkeit ihres Vorkommens geordnet: Terminalia sericea, Acacia giraffae, Copaifera mopane, Combretum primigenium, Acacia arabıca (?), Peltophorum africanum, Acacia spec. aff. mellifera, Derris violacca, Sysygium guineense, Garcinia Livingstonei, Phoenix reclinata, Sclerocarya caffra, Ficus blepharophylla (?), Bolusanthus speciosus, Mimosa asperata, Sesbania pubescens, Phyllanthus reticulatus, Rhus glaucescens TE —— | u nn en Fig. 513. Kigelia africana (Lam.) Benth. var. natalensis, Kigelia africana (Fig. 513), Drospyros spec., Adansonia digitatı zum großen Teil Arten, welche uns schon in Rhodesia, namentlich am Sam besi, begegnet sind. Zu den einzelnen Arten macht SEINER folgende Bemerkungen, welche fill \ die weitere Feststellung der Verbreitung von Holzgewächsen im nördliche Teil unserer Kolonie von Wert sind. Terminalia sericea Burch. (moh6nono der Marutse und Betschuanen, mureasetta d) Herero, guthout der Buren in Angola), bis 10m hoher Baum, in der Mittelkalahari zwar ) 3usch, im Okavango-Sambesi-Bezirk aber vorzugsweise am Rande der Niederungswälder w) Trockenwälder, an den Ufern der Flußbetten, auf Flußinseln und an den Rändern der Pfanne Bildet in den Steppen schmale Galerien am Rande des Trockenwaldes. Im Sumpfland bese! der Baum trockengelegte oder noch periodisch überschwemmte Flächen in dichten Bestände In nicht tiefem Sande auf Gesteinsflächen und Decksand verkümmert diese Art und wird strauchförm 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 595 Acacia giraffae Willd. (mohoto der Marutse, mahoto der Betschuanen). Wie wir bereits gesehen haben, Charakterbaum des Namalandes und der Baumsteppe in der südlichen Kalahari, verkümmert in der zentralen Kalahari, bildet aber wieder weite Parklandschaften in der südöst- | lichen Omaheke von Eiseb bis Nosob. Im Damaraland endet die Verbreitung nördlich von Omaruru. Die Art zeigt die üppigste Entwicklung in den ständigen und periodischen Fluß- und Sumpf- gebieten des Okawango-Sambesi-Bezirkes, sowie am Kunene, bildet im Überschwemmungsgebiet Waldinseln und kommt im Steppenland mit Zerminalia an den Ufern der Flußbetten und Rändern der Pfannen vor. Wird ebenfalls in nicht tiefem Sandboden mit steiniger Unterlage busch- und strauchförmig. Combretum primigenium Marl. et Engl. (mosiri der Marutse, motschiri der Betschuanen, omumborombongo der Herero, hardekol, loodhout der Buren). Im ganzen Niederungswald des Okawango-Sambesi-Bezirkes bis zu den Viktoriafällen, im Hereroland von Omaruru und vom oberen Swakop an bis Zerfontein im Kaokofeld. Auch noch in der mittleren Kalahari auf Ge- steinsfeldern, dort aber als kümmerlicher Busch. Acacia arabica Willd. (monso der Marutse, sitsi der Betschuanen), 2—6 m hoher Busch, auf Fluß- und Sumpfinseln, am innersten Rande der periodisch bewässerten flachen Betten und Pfannen. Im Uferwald des Sambesi ostwärts bis zu den Viktoriafällen, sidwärts bis in das Oka- wangobecken. Auch im Schellagebirge. Peltophorum africanum Sond. (mungere der Marutse). Vom Vorland des Schella, vom Ovamboland und Hereroland durch die nördliche und mittlere Kalahari bis zu den Viktoriafällen und dem Bamanguetoland, ferner bis in die Matoppos. In der nördlichen Kalahari Charakterbaum des Niederungswaldes, in der mittleren auf trockengelegtem Sumpfland und im Überschwemmungs- gebiet des Okawangobeckens. Copaifera mopane (Kirk) Benth. (mopane der Marutse, Betschuanen und Mambukuschu, omutati der Ovambo) (Fig. 372). Wir haben den Baum schon im O. von Palapye-Road über Bulawayo bis zu den Viktoriafällen kennen gelernt. Im nördlichen Hereroland beginnt er südlich von Waterberg mit einzelnen kümmerlichen Exemplaren aufzutreten und läßt sich dann durch Ovambo und Kaoko nach dem Kunenegebiet und bis in das Küstenvorland des Schellagebirges verfolgen. An Flüssen erreicht er eine Höhe von Iı5 m, auf Decksand der Vorhügel und Hänge wird er strauchig. Das zweite Areal beginnt an der Namasseremündung im Sumpfland des Oka- wangoärmels und an dessen Ostrand bis zum ÖOkawangobecken. Außerhalb des Sumpfgebietes reicht der Baum etwa bis 19° s. Br., vom Sumpfrand 30—40 km westwärts in die Steppe. Häufig auf Sumpf- und Überschwemmungsland und an den Pfannen des Bifurcationsgebietes, im Mefefeld Charakterbaum des Steppenwaldes und Niederungswaldes. Im N. des Sambesi scheint der Mopane nach Horup noch 170 km nördlich der Fälle bis zum Sinabambahügel vorzukommen. Die Süd- grenze des zweiten Areals verläuft von Mohissa über Manganavley und den Kiriahügel am Südrand der Kumadanfläche mit den Botletle-Salzsümpfen. Die Grenze umgeht dann das Botletleknie bei Menonkwena und in ziemlich gerader Linie durch das Okawangobecken bis zur westlichen Mündung des Okawangoärmels bei Maschabe. Innerhalb der Grenzen ist der Baum massenhaft anzutreffen, in den Ebenen des Okawango-Sambesigebietes nur auf zeitweise unter Wasser stehendem Lehm oder auf reichlich bewässertem, lockerem Flußsand innerhalb des Überschwem- mungsgebietes, nie auf lockerem, trockenem Sand, ebenso von der Westmündung des Okawango- järmels bis zur Kraalpfanne. Dagegen findet er sich in gemischtem Wald mit Burkea und Baikiea auf sandigen Hängen des östlichen Mafefeldrandes, auch auf festerem weißgrauem Sand im Sambesi- |tal, auf den dasselbe im N. begrenzenden Hochflächen mit Adansonia auf festem ockerfarbenen, nicht tiefem Sande, desgleichen im SE. Gebiet in der Makweebene. Acacia spec. af. mellifera Benth. (= A. »hacmatoxylon« Passarge, kolokoto der Marutse, oga der Betschuanen, Swart getravel der Buren). Ist von Damaraland durch die mittlere alahari bis Betschuanaland zu verfolgen, im ganzen Okawango-Sambesigebiet ostwärts bis an die iktoriafälle, sehr häufig an den Grundwasserstellen und dort 15—20 m Höhe erreichend. Derris violacea (Klotzsch) Harms (mopanda der Marutse, mobosoro der Betschuanen), überall im Okawango-Sambesibezirk, aber vereinzelt. Das südlichste Vorkommen ist in der Gwai- bene. R) a | Fig. 514. Terminalia sericea Burch. Auf Sandboden am linken Kubango- Ufer, oberhalb Kuimarva (IIOo m ü. M.). — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. Fig. 515. Baikiea plurijuga Harms. — Aus Baum - Warburg," Kunene- Sambesi-Expedition. Durch das Sumpfland des Okawangobeckens südwärts bis an den Botletle und nach E. bis a die Viktoriafälle. reine Bestände auf den Kämmen der von Phragmites besetzten Sandwellen. Syzygium guineense (W.) DC. (motoja der Marutse.) Dieser im gan- zen tropischen Afrika außerhalb der Steppen verbreitete Baum kommt im Sambesigebiet nur an * ! | dauernd fließendem Was- | ser vor; er ist selten am Okawango. Garcinia Living stonei T. And., am Maschi- Linjanti und am Sam- besi bei den Viktoriafällen nicht weiter südlich. Phoenix reclinata Jacq. (tsaroo der Ma- rutse und Betschuanen), Zerstreut auf Inseln des ÖOkawango und am Rande des Okawango - Sumpf- landes. Größere reine Bestände in der Sumpf- | gemarkung Nanna und Tsara. Scheint aber nicht im Sumpfland des Oka- wangobeckens vorzU- kommen, Sclerocarya caffra Sond. (morula der Ma- rutse und Betschuanen, mofura der Maschona).) Vom NE.-Abfall des Kalahariplateaus ostwärts) \ bis Maschonaland, nord-) wärts zerstreut bis an den Sambesi, westlich bis Humbe am Kunene) Im Okawango - Sam! besibezirk Grundwasser baum. Warb. (?) (motschab der Marutse und Betschu anen). Nicht im Ta des Okawango, aber ı Ärmelland bei Makaıl Ficus blepharophylii | nn E - 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 597 Kigelia africana (Lam.) Benth. (mporoto der Marutse und Betschuanen). Dieser im west- lichen tropischen Afrika verbreitete Baum (Fig. 513) findet sich in sämtlichen Flußgebieten des Okawango-Sambesibezirkes, auch auf Waldinseln des Sumpflandes, vereinzelt im Niederungswald des Hukwefeldes. Er reicht bis in die Nähe der Viktoriafälle; er erreicht nicht den Südrand des Okawangobeckens. Adansonia digitata L. (mowsyu der Marutse, moana der Betschuanen), sehr selten im Okawango-Sambesigebiet. Die Südgrenze führt vom nördlichen Owamboland über Nausche und die Kai-Kaiberge nach Tschoin (70 km südlich der Ngamifläche), dann nach PAs- SARGE über die drei Berg- gruppen des Ngamisumpfes zur Tamalakanemündung. Weiter- hin wurde er beobachtet an der Ntwetwepfanne, an der Tsitsanipfanne, bei Palapye- Road, bei Palapye, in der mittleren Kalaharı auf den Tschorilobergen, bei Gura, Palmfontein, am Ngami und bei Kwebe. Hyphaene ventricosa Kirk (mokarani der Marutse und Betschuanen), in zahlreichen Betten des Hukwefeldes, auf bewaldeten Steppenhalbinseln im westlichen Überschwem- mungsland des Maschi nörd- lich der Lujonamündung, selten im Bifurcationsgebiet, häufig im periodisch überschwemmten Linjantibecken, am nördlichen Sambesi zwischen Katongo und Sescheke, im nördlichen Sambesital bis zu den Viktoria- fällen, auch 70 km nördlich derselben am Inkwesi. Die Südgrenze geht vom Kaoko- feld am 20. Breitengrad bogen- Fig. 516. Burkea africana Hook. Am Ufer des Okachitanda förmig um die Etosa durch (1I15om ü. M.). — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. das Owamboland und Groot- fontein nach Garu im Kaukaufeld; verkümmerte Büsche finden sich am Ngami und östlich von Rakops im UÜberschwemmungsgebiet des Botletle. Das östlichste Vorkommen ist in der Gwaiebene. Die Trockenwälder des lockeren trockenen, tiefen und ausgelaugten Steppensandes bestehen aus hochstämmigen laubwerfenden Bäumen, welche infolge der in ihren Wurzeln und Stämmen gespeicherten Feuchtigkeit während des größten Teiles der Trockenzeit noch grünes Laub tragen und teilweise sogar während derselben blühen und fruchten. Unterholz fehlt jedoch. Die wichtigsten Arten, welche SEINER im Okawango-Sambesibezirk beobachtete, sind: Burkea africana, Baikiea plurijuga, Copaifera coleosperma, Parinarium 598 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mobola. Über das Vorkommen einzelner Arten entnehmen wir SEINERS An- gaben folgendes: Daikiea plurijuga Harms (Fig. 515) (mokussi der Marutse und Mambukuschu, mogoa der Betschuanen), ist der häufigste Begleiter der folgenden, wird bis 2om hoch. Der Baum liebt trockenen lockeren Sand, kommt aber auf den Rücken am nördlichen Sambesital auch auf Decksand (Sand mit Gesteinsbrocken) vor, Das nördlichste Vorkommen ist bei Paripas in der Gwai- ebene. Burkea africana Hook, (Fig.371, 516) (moschäsche der Marutse und Mambu- kuschu, moroka der Be- tschuanen, serangderBuren in Angola), verbreitet vom Bahr el Ghasal und Togo bis Natal, im zentralen Süd- afrika von den Viktoria- fällen über Bulawayo und Mafeking bis zu den Ma- galisbergen, kommt nach PASSARGE in der Mittelkala- hari vom Loaleplateau bis zur Okwalaagte vor und ist ‘sehr häufig im Kaukaufeld und Kungfeld, in der süd- lichen Kalahari westlich von Kanga. Copaifera coleesperma Benth. (Fig. 373, 517) (mo- tsäschi der Betschuanen), mit hellgelber Rinde, kurzem Stamm und runder Krone, bis 20 m hoch, häufig im südlichen Angola, im west lichen Kaukaufeld in deı Nähe des Omuramba, Oma: ‚toko bei Otjituo, auf dem) Fig. 517. Copaifera coleosperma Benth. am Kubango. — Sandrücken von Karakobis Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. auf der Ostseite derTschorilo: berge, im nördlichen Kung: feld, im östlichen Barutsesandfeld, südlich der Linjantimündung, von Mafeking bis zu den Viktoria fällen und nördlich derselben, auch im Uferwald unter den Grundwasserbäumen an der Mündung! des Tamalakane. ’arinarium mobola Oliv. (mobula der Marutse, Grasappelboom der Buren in Angola) Weit verbreitet durch die Nordkalahari über Bulawayo und Salisbury bis in das östliche Ma schonaland. Strychnos pungens Solered. (mohoacha der Marutse), fehlt dem südlichen Kung- um Hukwefeld. Nach SEINER ist im ganzen Okawango-Sambesibezirk der Trockenwall ziemlich gleichartig bis auf das südöstliche Kungfeld, wo nach PASSARGE di: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 599 | Ganilaagte die Südgrenze für Copaifera coleosperma, die Strychnos u. a. bildet. Burkea bildet bis zum Namasseve und bis tief in die Mittelkalahari Trocken- ‚wald. Da westlich des Ärmellandes im mittleren Kaukaufeld der Burkea-Wald /den ı9.° überschreitet und an dem um 500 m höher liegenden Omuramba- Omatoko bis zum 20.” herabgeht, so ist als Grenze zwischen Mittelkalahari /und der niederschlagreicheren Nordkalahari am besten der 19.” zu betrachten. Der Buschwald oder besser Buschgehölz des nicht tiefen Sandes auf steinigem Untergrund besteht aus verkümmerten Bäumen der Mukona- Fig. 518. Berlinia Baumii Harms; Houtbosch, 10—15 m hoher Baum, unterhalb Massaca am Ku- bango. — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. en akazie, Acacia Passargei, Acacia giraffae, Terminalia sericea (Fig. 514) und \Combdretum primigenium. Die Acacia Passargei, mokoba der Betschu- JJanen, Knoppidorn der Buren, welche jedenfalls der A. nigrescens nahe steht und vielleicht mit derselben zu vereinigen ist, geht ostwärts auf den |Gesteinsrücken des Albertslandes am nördlichen Sambesital bis zu den Vik- \toriafällen; sie fehlt dem Haignoma-Schinda; sie ist auch häufig im südlichen Matabeleland und beginnt nach PASSARGE im Betschuanaland am Makolapse, wurde von SEINER beobachtet am NE.-Abfall des Kalahariplateaus, in der südlichen Makweebene, im nördlichen Mahurafeld bis an das Mahokobett. ‘Nach HoLUB geht der Baum von der Makweebene bis weit über den Sambesi hinaus. In dem Hochland, dem der Chianda, der Zufluß des Kunene, und die Zu- ' flüsse des Kubango entspringen, sind Trockenwälder die charakteristische For- 600 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mation. Bis zum unteren Chianda dringt die auch im Amboland häufige Copaifera mopane waldbildend vor; in diesen einförmigen Trockenwäldern finden sich auch noch Acacia hebeclada und A. Kıirkii nebst Terminalia Baum und 7. sericea, als Liane Fockea multiflora. In den Tälern des der Küste | näher liegenden Shellagebirges kommen mit dem Mopanebaum Cassonza, At- menia und Terminalia prunioides vor. Wo die Mopane im Hochland aufhört; } tritt der 10—ı5 m hohe Houtbosch, Derlimia Baumiu (Fig. 518), auf; er bildet auf sandigen ! und steinigen Hü-) geln, sowie ' aufl sandigenFlächen aus- ' gedehnte Trocken-! wälder (Houtbosch-| wälder) und ent spricht der weiter östlich vorkommen-' den Barkiea Eminiüs, mit ihm zusammen‘ kommen vor die schon an den Ma-' galisbergen konsta-) tierte Durkea afri- cana, die uns schon) vom Sambesi her bekannte Coparfera) coleosperma(Fig.517), die zwischen Salis- bury und Umtali verbreitete Brachjä stegia spiciformas (Fig. 519), allesCaes- Fig. 519. Brachystegia spieiformis Benth., unweit des Kubango bei et Kabindere; links eine Acacia. — Photogr. von Garteninspektor BAUM. alpinioideen, einige TZerminalie und Combdretum und viele andere Bäume und Sträucher aus mehreren Gat' tungen, die südwärts nicht weiter vordringen. Südlich vom Houtbosch kommen auch Parklandschaften mit Parinarium mobola und Beständen de Sansevieria cylindrica vor. Während im Westen dieses Gebietes auch Baum! grassteppen und reine Hochgrassteppen nicht selten sind, tretei weiter östlich im Stromgebiet des Kubango und Kuito auf den Hügeli häufig freie Sandflächen, sogenannte Sannas, auf, in denen die Wurzel kautschukpflanzen, Carpodinus chylorrhizus (Fig. 520) und Landolphia Henri) quesiana, vorkommen. Zwischen ihnen wachsen die Gräser Andropogon ma crolepis, Sporobolus Baumianus und Elythrophorus interruptus und der Kriech) strauch Dichapetalum venenatum, welcher ähnlich wie D. cymmosum im Osten 0! ee. nn: <> | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 601 große Strecken bedeckt. Sehr charakteristisch sind aber auch auf solchen sandigen Grasfluren mehrere Protea-Arten. Ungewöhnlich reich sind die san- digen Flächen neben den Flüssen an Aloe-Arten und Vertretern zahlreicher anderer Liliifloren-Gattungen, sowie interessanter, vielfach bis jetzt nur hier gefundener, andererseits auch in dem benachbarten Benguela vorkommender Halbsträucher und Stauden. Auch die hier und da hervortretenden Sandstein- felsen beherbergen eine beachtenswerte Flora. Ferner treten hier Sumpf- und Moorformationen mehr hervor und zeichnen sich durch große Mannigfaltigkeit in ihrer Zusammensetzung aus. Schon im Hereroland trifft man auf so- genannte Maramben (Omirumba, Omi- ramba), flache perio- dische Flußbetten, ‚ welche in der Mitte aus Moorboden be- stehen, und auf Vleys, beckenartige Vertie- fungen der Wasser- läufe, in denen sich das Wasser länger er- hält. Außerdem aber | finden sich längs der größeren Flüsse Wie- senmooreundaufdem lehmigen Hochland Moorflächen ohne Fig. 520. Carpodinus chylorrhizus K. Schum. am Quiriri oberhalb Sak- Graswuchs, welche kemecho, 1300 m ü. M., auf Sandboden der Hügel; liefert in den mit der Acanthacee kriechenden Rhizomen sogenannten Wurzelkautschuk. Hygrophilaaffınıs be- standen sind und in der Trockenzeit rissig werden. Überall ist in den Sümpfen Dryopteris (Nephrodium) sguamulosa verbreitet, hier und da Zycopodium caro- linianum. Die die Sümpfe bewohnenden Cyperaceen-Gattungen sind dieselben, welche auch in Rhodesia formationsbildend auftreten: Ascolepis, Cyperus, Mariscus, Kyllinga, Fuirena, Rhynchospora, hieran schließen sich Xyrzs und die Eriocaulacee Mesanthemum radicans, ferner einige Commelinaceen und die Alismatacee Zimnophytum obtusifolium. Lilifloren sind hier weniger reichlich als auf denSandfeldern, doch ist charakteristisch das mit Aloö und Anzphofta verwandte Notosceptrum benguelense, auch finden wir die Amaryllidacee Aypoxzs subspicata und viele Iridaceen, namentlich Gladiolus. Dazu kommen zwei Durmannıa und viele Erdorchideen. Unter den Dikotyledonen fallen besonders auf Profea Baumii (Fig. 522), zwei Drosera, die Rosacee C/iffortia linearifolia, die Ochna- cee Vausagesia bellidifolia, Hypericum Lalandii und MH. Baumii, zahlreiche 602 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 521. Protea melliodora Engl. et Gilgs. Am Longa, bei Minnesera (1250 m ü. M.) auf freier Grasfläche. — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. Ns Fig. 522. Protea Baumii Engl. et Gilg. — Am rechten Kubango-Ufer oberhalb der Kueio-Mün- dung (IIoo m ü. M.), am Rande von Sümpfen. — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition‘) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 603 Melastomataceen aus der Gattung Dissotis, Anagallis pulchella und A. filifolia (Fig. 523), eine sehr große Zahl Gentianaceen, darunter Faroa salutarıs (Fig. 524), viel Asclepiadaceen, Verbenaceen, Labiaten, Scrophulariaceen und Compositen. Es ist auffallend, daß wir hier auch eine so große Anzahl interessanter Wasserpflanzen finden, wie kaum in einem anderen Teile Afrikas: Azolla Fig. 523. Anagalli. A—C A. Meyeri Johannis Engl. am Kilimandscharo, an der Grenze des ewigen Schnees. A Habitus; 3 ein Blatt vergr.; C Blüte; D—7 A. pulchella Welw. in Süd- angola und Huilla, am Longa auf Sumpfwiesen; D Habitus; Z Blüte; 7 dieselbe im Längsschnitt; G, H A. filifolia Engl. et Gilg, am Kubango (1350 m ü. M.). 604 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ; y pinnata var. africana, von Hydrocharitaceen Dlyra radıcans, zwei Ottelia, drei Bootia, ferner Mayaca Baumiti, deren Verwandte nur in Amerika vorkommen, blaue, gelbe und weiße Nymphaeen, die zu derselben Familie gehörige Drasenia purpurea, mehrere Utricularia, die untergetaucht wachsende Lythracee Rozala myriophylloides und die sich ähnlich oder mehr wie unsere Zozfonia verhalten- den Scrophulariaceen Ambulia Baumü und A. dasyantha (Fig. 525). Auf den Felsblöcken des Kubango wachsen unter Wasser die Podostemonacee Sphaero- tylax Warmingiana und die sehr eigenartige Fydrostachys triaxialis. An den Ufern und im Wasser fin- den sich am Sambesi und anderen Flüssen des tro- pischen Afrika zwischen | Phragmites die Legumino- sen Aeschynomene cristata | und Sesbania pubescens. Wie Tumboa (Mel- | witschia) und viele andere | Pflanzen aus dem Küsten- ) gebiet des Hererolandes sich im Küstenland von | Mossamedes wieder finden, so ist auch ein sehr großer | Teil der Hochlandpflanzen des Kunene- und Kubango- Gebietes in dem südlich da- | von gelegenen, seit länge- | rer Zeit von WELWITSCH durchforschten Hochland | anzutreffen. | NUN N) SUN! WIR Fig. 524. Faroa salutaris Welw. A Habitus; 3 Blüte; C die- selbe geöffnet; D Querschnitt des Fruchtknotens; Z Staubblatt. Steigt man von dem — Nach Prof. Dr. GıLG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Hochland herab in die! Täler, so gelangt man in’ Niederungs- oder Uferwälder, in denen Acacia, namentlich A. Kirkä‘ und A. catechu, dichte, bis 4 m hohe Bestände bilden, aus denen und zwischen | denen einzelne riesige Baobabs hervorragen. Auch Diospyros mes päLA or (menianti) tritt am Kunene, Chitanda und Kubango auf; selten fehlt auch dies im ganzen tropischen Afrika verbreitete Rubiacee Gardena thunbergia (stu mp-| dorn) als 4—5 m hoher Baum. Wie im »Regenwald« bei den Victoria-Fällen! des Sambesi finden wir auch hier häufig die Myrtacee Syzygium guineense als) in demselben Syzygium benguelense. Ferner treten an die Flußufer heran die Proteacee Faurea saligna, mehrere Ficus, darunter auch F. hereroenses, die, Caesalpinioidee Peltophorum africanum, Combretum imberbe var. Petersü(Fig.526),| die weit verbreiteten Mystroxylum aethiopicum und Gymnosporia senegalensis 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 605 (Celastrac.), sowie noch einige andere Dikotyledonen, dann aber auch wieder Phoenix reclinata. Holzige Lianen sind in diesen Uferwäldern, wie am Ku- nene noch spärlich. Besonders charakteristisch ist die Asclepiadacee Fockea 2 Fig. 5325. A—E Ambulia dasyantha Engl. et Gilg. A blühender Zweig; 2 Blüte vergr.; C un- terer Teil derselben im Längsschnitt; D Staubblatt; Z Pistill; 7, G@ A. Baumii Engl. et Gilg; F blühender Zweig; G steriler untergetauchter Zweig. — Nach Prof. Dr. WARBURG. y 606 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. multiflora (Fig. 527), deren aus dem succulenten schlingenden Stamm heraus- fließender, fest und körnig werdender Milchsaft von den Eingeborenen gesam- melt und an die Faktoreien verkauft wird, wahrscheinlich um zur Verfälschung | von Kautschuk verwendet zu werden; noch eine andere Asclepiadacee, Crypto- lepıs scandens, entwickelt sich lianenartig, sodann die Menispermacee Desmonema pallido-aurantiacum und zwei Jasminum. Die übrigen wenigen holzigen Schlingpflanzen erreichen nur geringe Höhe oder haben nur dünne Stengel, | Fig. 526. Combretum imberbe Wawra var. Petersii (Klotzsch) Engl. et Diels, beiKalolo an der Grenze von Deutsch-Südwestafrika. — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. Außer der im tropischen Afrika weitverbreiteten Ansellia africana kommen! epiphytische Orchideen nur sehr vereinzelt vor. Die vom Kakuloras, einem Nebenfluß des Kunene, durchflossene Hoch- ebene im ©. des Shellagebirges mit einem Aufstieg von ıı3o m (oberhalb dei Landschaft Humbe) bis zu 1450 m ist sehr arm an Baumformen. Copazferc mopane ist auch hier vorherrschend und bildet größere Bestände. Auf tonigem! lettenartigem, fruchtbarem Boden aber, namentlich zwischen Ediva und Humbe entwickeln sich niedrige Gebüsche der strauchigen, vortreffliches Gumm! liefernden Acacıa verrucifera. An Flußufern wächst Salır huillensis. Au Sandboden kommen Combretaceen vor, namentlich die schon im Damaralanc und der Kalahari auftretenden Tersninalia prunioides als 6—7 m hoher Baum! strauch und zwei niedrigere Comödretum (monticola und C. aureonitens). Au) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 607 Laterit wächst das in Südafrika verbreitete C. apzcwlatum und auf Letteboden C. laeteviride. Wie im südlichen Transvaal entlang der Magalisberge das iftige halbstrauchige Dickapetalum cymosum im Weideland oft große Strecken edeckend dem Vieh gefährlich wird, so gilt dies auch von dem zwischen umbe und Ediva auf Sandboden auftretenden ebenfalls halbstrauchigen Dicha- etalum venenatum (machau). Dagegen ist ein gutes Viehfutter die hier sowie mKunenehäufige, mhohestrauchige eguminose Da- ia cornifolia, de- enweißeBlüten im eptember einen ngenehmen Duft ie Robinia pseud- cacıa verbreiten. elten findet sich trophanthus am- oensis. Graslose acee Hygrophila ffinis bewachsen. ie. im Herero- ande und im \beren Transvaal \ochstämmige un- erzweiste Aloe e zwischen Ka- amaund Gambos, loe palmiformis, ne Blütenstand m hoch, mit die- m4, m. Herr- I hendes Gras ist ne Arıstida. Zwi- hen 1400 und 1450 m tritt auf sandigem Boden auch der Houtbosch, Berlinza aumıt, auf, begleitet von Durkea afrıcana. In dieser Höhe beobachtete BAUM Juni während einiger kalten Nächte ein Minimum von — 3—4° C, welches Ss Erfrieren der Blätter mehrerer Kulturpflanzen zur Folge hatte, bei mehreren rauchigen Combretaceen ein Absterben der Äste bis zum Grunde bewirkte. Fig. 527. Fockea multiflora K. Schum. im Busch von Copaifera mopane bei Humbe. — Photogr. von Garteninspektor BAuM. Engler, Pflanzenwek Afrikas. 1. 39 608 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 44. Abfall des Shellagebirges zum Küstenland von Mossamedes'). Steigt man vom Shellagebirge herab, dann trifft man in den Hochtälern eine viel mannigfaltigere Vegetation von Holzgewächsen, außer denen der Hochebene auch Baobabs, Cussonia, die weitverbreitete Olacacee Arrmenia americana, sowie ein Chrysophyllum von 15—20o m Höhe. Übrigens zeigen die Abhänge des Shellagebirges südlich vom 16. ° von Palmfontein (1045 m) gegen den Coroca mancherlei Ver 9 AD Me schiedenheiten gegenüber den Ab wen Kr hängen oberhalb Mossamedes. Süd N lich von 16° finden sich nur extreme Xerophyten, in der oberen Basaltregion eine Alo@, der aromatische, uns schon von Transvaal und Rhodesia bekannte niedrige Strauch Myrothamnus flabell- folius, eine Sansevieria, in Spalten de: Granits die eigenartige Asclepiadacer Hoodia parviflora. Sowohl hier wie oberhalb Mossamedes (bei Bumbo u: 5oom ü. M.) wächst die merkwürdig« succulente Apocynacee Pachypodium Lealii (Fig. 528, 529), deren keulen) förmiger, unten bis 5o cm dickel Stamm mit seinem Geäst 5; m Höh. erreicht. Wie in den Tälern der di nördliche Namib durchschneidende! Flüsse findet sich auch hier strauchig) Copaifera mopane und in der Gneis und Schieferformation der Gehäng! bis zu 322 m abwärts (Umpupe) treffe wir ı—2 m hohe Acacia detinen deren schirmartige Kronen besetzt sin’ mit Zoranthus Meyeri. Eine eigen tümliche Pflanze der unteren Abhäng ist auch die wachsausscheidende G! Fi. 528, Pachypodne Derln Bye ee raniacee Sarcocaulon mossamedens WELWITSCH; offenbar schematisiert. Im Tal des Baches Jan wurde noch beobachtet Salir huillensıs ur Cyperus spec. An Felswänden kommt häufig die strauchige Apocynacı Carissa edulis vor. Tiefer, nach dem Austritt aus dem Shellagebirge, um 500 gesellt sich zu Pachypodium eine 7—8 m hohe succulente Zuphorbia. Weite 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 44. Abfall des Shellagebirges. 609 tümliche Pedaliaceenstrauch Sesamothamnus benguelensis. Nachdem man noch am Monino eine üppige Plantage als Oase in der steinigen Wüste angetroffen, sieht man die wenigen Sträucher immer zwergiger werden und schließlich ganz verschwinden. In dem felsigen Vorland des Shellagebirges in der Nähe der Wüstenflüsse finden sich vereinzelt eine ziemlich große Zahl von Sträuchern und Kräutern, aber auch einige größere Bäume, so Acacia albida und Pelto- horum africanum bis zu 6m Höhe. Auch einige Ficus werden ansehnlich. Tamarıx und Bauhinia garipensis werden bis 2,5 m hoch. Sodann fin- den sich Dalanites, einige Commiphora (Burserac.), die vom Orangefluß nord- wärts weitverbreitete Ebe- nacee Fuclea pseudebe- num, alles Sträucher wie auch die Capparidaceen Maerua und Boscia, zwei Cordia-Arten (Borr.) und die Malvacee Cienfugosia. Noch größer ist die Zahl der Stauden und ein- jährigen Pflanzen; es wäre aber verkehrt, dieselben als Charakterpflanzen des herrschenden Wüsten- landes anzusehen; sie sind jes ebenso wenig, wie die Mehrzahl der Pflanzen des Niltals, welche auch nicht Wüste angesehen werden Fig. 529. Pachypodium Lealii Welw. bei Kitibe im nördlichen dürfen. Anden Ufern des Shella- Gebirge, 550 m ü. M. — Aus Baum- Warburg, Kunene- pr. Sambesi-Expedition. Bero etwas nördlich von en Mossamedes gedeihen auch wiederum allerlei Fruchtbäume, wie Guajaven, Jambosen, Apfelsinen, Pfirsiche und Äpfel, auch Wein. In der Nähe des Coroca, wo schon bei ı‘/, m Grundwasser vorhanden ist, gedeiht auch Zyphaene ventri- ‚osa (Fig. 530), während sich Zlaeis angepflanzt findet. Wildwachsend wird außer einem Gras (Aristida prodigiosa Welw.) nur noch eine 2 m hohe, vom Boden an verzweigte Kandelaber-Auphorbia angetroffen. Südlich von Mossa- medes wächst auf 30— 100 m hohen, steil abfallenden Tafelbergen im gelben * 39 610 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. scharfen Sand, stellenweise auch an mit Gras bewachsenen Streifen 72n5oa (Welwitschia), ebenso entsprechen hier die eigentümlichen Cissus macropa: und C. Bainesii dem Cissus Cramerianus des Damaralandes. Fig. 530. Bestand von Hyphaene ventricosa Kirk bei Carvalhao am Correa. — Photogr. y Inspektor BAUM. 45. Das Küstenland von Benguela'). In der Küstenregion nördlich von Mossamedes herrscht nicht mehr d! große Pflanzenarmut, welche wir weiter südlich außerhalb der Wasserläu' antrafen. Unmittelbar am Strande finden sich die strauchige Suaeda fruticos die weitverbreitete /fomoea pes caprae, Cucumis africanus, die halbstrauchige Rubiaceen Diodia Llittoralis und D. foliosa, Cyperus compressus, Crotalar striata, Indigofera daleoides, die Gentianacee Zinzcostemma verticillatu Cucumis prophetarum, Cressa cretica, das schöne bis 1,5 m hohe Sesam pentaphyllum, als kleines Bäumchen Termmunalia benguelensis, Combretum tru catum, die Ebenacee Zuclea lanceolata. Ferner wachsen im Sande Berg polyantha, Giesekia pentadecandra, Cleome foliosa, C. hirta, Sesuvium ınese, brianthemoides, Mollugo fragilis, Cucumis sagittatus, Acanthodium capense, © Rubiacee Aohautia stricta. In dem Gehölz, welches eine Benguela im Ost! umkreisende Mulde ausfüllt, finden wir Gesträuch, in welchem Grewra cyclopetd vorherrscht, weiterhin die bis 3 m hohe Czenfugosia anomala, welche ursprünl lich für ein Gossypium gehalten wurde, gegen N. stattliche Bäume von Cor bretum imberbe, die kleine strauchige Acanthacee Pseudobarleria glanduldr mit dem viel größeren auf ihr wachsenden Zoranthus Buchner:t. 2) Wichtigere Literatur: WAWRA und PEYRITSCH, Sertum benguelense in Sitzungsber. d. AkU d. Wiss. Wien XXXVII (1859). — H. Baum und OÖ. WARBURG, Kunene-Sambesi-Expedit@ (s. S. 608). 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 611 Auf freien Plätzen zwischen dem Gesträuch herrscht Zragrostis poaeoides und auf sonst kahlem sandigen Boden treten .die halbstrauchige Trzumfetta benguelensis und das strauchige Solanum benguelense auf. Auch finden sich hier Boerhavia dichotoma, Seswium, Oldenlandia rigida, Indigofera pauci- olia, Lewcas ebracteata und Sesamum rigidum. Weiter nach Osten erscheint der halbstrauchige 7rzdwlus exerucians. Gegen N. findet sich in der Ebene viel Acacia reficiens, Maerua angolensis, Hibiscus loandensis, Rhus tenuinervis, Rh. pyroides, auch Polanisia Maximilian: in Lichtungen und Momordica cha- rantia in dichtem Gebüsch. Ferner wachsen hier im Sande Asparagus scopa- rius, Limeum viscosum, die Amarantacee /ermödstaedtia elegans, die große Eragrostis benguelensis, Hermannia arabica(?). In lichten Gehölzen am Strande beobachtet man Pryllanthus reticulatus und auf einer Cordia kommt Loranthus laucescens vor. Bei Catombela ist an der Mündung des Flusses häufig Mimosa polyacantha, dann finden sich hier die eigentümliche Passifloracee Tryphostemma littoralis, Solanum catombeliense und die Goodeniacee Scaevola frutescens (= S. Thun- bergü). Im E. an der Grenze des Gehölzes werden noch die Steppengräser Chlorzs ubescens und Eragrostis superba wahrgenommen und dann folgt hinter steilem Abfall des Geländes Sandwüste, in der an Wasserläufen Acacia etbaica (?)‘) und die strauchige Acanthacee Barleria macrolemma gefunden wurden. An vielen Stellen findet sich Zygophyllum simplex, besetzt mit Loranthus Meyer! var. igustrifolius, und dann folgt die erste Hügelreihe. 46. Das Hochland von Huilla’). Aus dem großen Gebiete des portugiesischen Westafrika sind uns mit Ausnahme des oben besprochenen Kunenebezirkes nur wenige Teile des Inneren botanisch erschlossen worden, in denen WELWITSCH seine gründlichen Forschungen betrieben hat, südöstlich von Benguela bis Huilla und nordöstlich in dem ausgesprochen tropischen Pungo Andongo und Golungo Alto. Diese Stichproben genügen, um uns eine Vorstellung von dem allgemeinen Vege- tationscharakter des südwestlichen und des nördlichen Angola zu geben. Während im nördlichen Angola die inneren Gebirge nur bis etwas über 1300 m aufsteigen, erreichen sie im südwestlichen Angola oder in Benguela über ı900 m; sie sind in Benguela 140—ı175 km von der Küste entfernt und Izeigen im allgemeinen gegen W. steil abfallende Stufen, über welche die Flüsse in Katarakten herabstürzen, welche in der Ebene während der Trockenzeit kein Wasser führen oder auf einzelne Sümpfe eingeschränkt werden. Am Fuß !) Diese und einige andere Bestimmungen des Sertum benguelense von WAWRA und PEYRITSCH erscheinen mir zweifelhaft. 2) Wichtigere Literatur: WELWITSCH, Lettre ä M. Alph. de Candolle sur la vegetation du plateau de Huilla in Archives des Sc. physiques et naturelles, Genf 1861; derselbe: Sertum an- golense in Transact. Linn. Soc. XXVII. 612 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und unteren Teil der Gebirge dehnen sich Wälder mit Lianen und Epiphyten aus, über deren Zusammensetzung wir nur wenig Genaues wissen, während die ungemein reiche Vegetation der über ı300o m gelegenen Plateaulandschaften und Gebirge durch WELWITSCH recht gründlich erforscht ist. Bis zu ıgoom| Höhe sind oft die Berge an den Abhängen mit Gehölzen bedeckt, während auf dem ebenen oder welligen Gelände teils offenes, teils buschreiches Weide- land herrscht. Der Wasserreichtum, namentlich zur Regenzeit, bedingt auch | die Entwickelung mehrerer hygrophiler Formationen. Wenn auch einzelne der hier vorkommenden Arten weiter nördlich gefunden werden, so ist doch der Gesamtcharakter dieser Vegetation für den aus dem nördlichen Angola kommenden ein auffallend verschiedener. a) Trockenwälder. Die Trockenwälder (Panda) sind hier schon ziemlich artenreich. Namentlich herrschen in ihnen Berlinia paniculata und Brachystegia spiciformis, beide die eigentümliche winzige Rafflesiacee Prlostyles aethiopica ernährend, Br. tamarindoides, * Pterocarpus‘) erinaceus (Fig. 531), Peltophorum africanum, Entada abyssinica, Albizzia latifolia, Combretum lepidotum nebst var. melano-\ stictum, C. psidioides, C. holosericeum, Dombeya hutllensis und D. Burgessiae var. crenulata, die Euphorbiaceen Uapaca benguelensis (ubula) und Paivaeusa dactylophylla, dann aber namentlich Parinarium mobola und der bis 8 m hoch‘ werdende Compositenbaum Tarchonanthus camphoratus, welche beide oft für sich allein Bestände bilden. Weniger häufig sind die Araliacee Cussonia ango- lensis, die Rubiacee Plectronia lutescens, welche auch noch bis 6 m Höhe er- reichen. An den Rändern dieser Wälder finden sich als ı—2 m hohe Sträucher Rhus angolensis, Rh. pyroides, Syzygium huillense, Euclea multiflora (Ebenac.), Strophanthus Welwitschü, Harveya huillensis (Scroph.), Randia terniflora, Plec- tronia umbrosa, Ficus brevicula, die Proteaceen Faurea speciosa und F. discolor, die Labiatensträucher Acrocephalus praealtus, Aeolanthus Engleri und Tinnea) eriocalyx, die mehr halbstrauchigen Hibiscus Mastersianus und Gnidia Wel- [ witschi, Anthospermum Welwitschü (Rub.), Geigeria angolensis (Comp.). Nieder) wuchs ist in diesen Trockenwäldern, welche überhaupt denen von Rhodesial sehr ähnlich sein müssen, wenig vorhanden und auch vorzugsweise am Wald- rand anzutreffen. Ein charakteristisches Gras ist hier Trichopteryx densispica Mm: (bis 6 dm hoch), dann finden sich hier die Cyperacee Bulbostylis megastachys, die Liliacee Bulbine asphodeloides, die niederliegende Commelina angolensis) Habenaria Dregeana var. calva, die Caryophyllacee Polycarpaea corymbosa, die Rubiaceen Oldenlandia macrophylla, Borreria aprica und Grumilea Welwitschii. auch Scabiosa columbaria, Zygophyllum citriodorum, die Crassulacee Kalanchoe platysepala, einige Crotalaria und Indigofera, Eriosema speciosum, Desmodim megalanthıum, mehrere Acanthaceen (Dlepharis, Barleria, Fusticia, Dichptera ) Nur die mit einem * gekennzeichneten Arten gehen erheblich über Io m hinaus, die meisten anderen bleiben darunter und bewegen sich in einer Höhe von 5—8 m. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla.e. 613 Asystasia, besonders in den Beständen des Parinarium mobola), die großen Compositen Wedelia huillensis, Berkheya Antunesit, Inula glomerata, einige Vernonia, Lactuca imbricata, die Vitaceen Ampelocissus dissecta und Cissus stenoloba. Fig. 531. Pterocarpus erinaceus Poir. — A blühender Zweig; B Blätfchen eines ausgewachsenen Blattes; C Pistill im Längsschnitt; D Frucht; Z Querschnitt des mittleren Teils derselben; #Same im Längsschnitt. — Original. 614 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Während Epiphyten in den Trockenwäldern fehlen, sind parasitische Zo- ranthus zahlreich vorhanden und tragen durch die oft lebhafte Färbung ihrer zahlreichen Blüten viel zum Schmuck der Baumkronen bei. b) Niedrigere Gehölze des sandigen Bodens. Den Trockenwäldern mit größeren Bäumen schließen sich andere auf sandigem Boden vorkommende Gehölze an, in welchen die Bäume durch-! schnittlich 6 m Höhe haben und nur selten einzelne darüber hinausragen. Auch hier spielen Leguminosen und Combretaceen eine vorherrschende Rolle; es sind zu nennen: Acacıa macrostachya und A. robusta, A. pennata, Dichrostachys nutans, Burkea africana, Tounatea madagascariensis (= Swartzia madagasca- riensis Desv.), Bauhimia reticulata, Cassia goratensis, Combretum holosericeum und C. Zeyheri. Dann sind namentlich Protea-Arten in größerer Zahl von Indi- viduen vertreten: P. Welwitschü, P. petiolarıs und P. leucoblephara. Ein sehr charakteristischer kleiner Baum ist Monotes africanus (Fig. 532), der Vertreter eines besonderen Zweiges der Dipterocarpaceen, von welchem man jetzt süd- lich vom Äquator mehrere Arten kennt, aber auch eine in Togo. Nicht selten ist die durch schirmförmige Krone ausgezeichnete Umbellifere Peucedanum fraxinifolium var. haemanthum. Von kleineren Sträuchern und Halbsträuche finden sich hier Gnwzdia involucrata und G. Hoepfneriana, Gymnosporia senega lensis var. pumila, Euclea lanceolata ebenfalls in Zwergform, Zugenta coronata var. salicifolia, die Labiate Alveria rosmarinifolia, Plectronia hullensıs, Stoebe cinerea, Selago Welwitschii und das niedrige Parinarium capense. Gräser, Zwiebelgewächse und Stauden sind hier reichlicher als in den Trockenwäldern. Wir finden hier das fast ı m hohe Gras Tristachya Welwitschei, Avena uniflora, die rasige Crossotropis glandiglumis, Eragrostis major, Panicum (Digitaria) nitens, Pogonarthria falcata. Nicht bloß auf Sandboden, sondern überhaupt auf trockenem Boden kommen zwischen Gehölzen auch noch folgende Gräser vor: Roztboellia hul- lensis, Panicum falciferum, Perotis latifolia, Eragrostis guineensis var. egregia.\ Von Zwiebelgewächsen sind zu nennen: Ornzthogalum benguelense, Dipcadı comosum, die Amaryllidacee Cryptostephanus densiflorus, die Iridaceen Moraea spithamea, Lapeyrousia odoratissima, Gladiolus Welwitschii und G. benguelensis;, von Orchideen: Habenaria hircina und Lissochilus Paivaeanus. Einige Succu- . \ ü ! brachyloba, Ceropegia tentaculata var. puberula, Dorstenia benguelensis. Die Leguminosen sind durch einzelne Arten von Zriosema, Crotalaria, Indigofera, Dolichos vertreten, die Compositen durch die rasige Vernonia Petersü, Ele phantopus scaber und E. angolensis, Erythrocephalum diantlifolium, Dicoma ele- gans und Gerbera abyssinica. Dazu kommen einige windende Asclepiadaceen! Cryptolepis angolensis, Tacozzea Welwitschii, Schizoglossum fusco-purpureum) Gymnema geminatum, die Rubiaceen Fadogia fuchsioides und Otiophora scabra, die ı m hohe Cissus nymphaeifolia und die kaum 0,5 m hohe C. szenoloba, die. Campanulacee Zightfootia tenuifolia, die Convolvulacee Merremia angustifolia, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 615 die niedrige Passifloracee Tryphostemma nummlarium, die Scrophulariacee Striga Welwitschiü, Thesium Welwitschü, Acalypha benguelensis, die Amaran- tacee Centema gracilenta. H Fig. 532. Monotes africanus (Welw.) A. DC. — A Habitus; 3 Blüte; C Blumenblatt von innen; 2 Staubblatt; Z Frucht mit den vergrößerten Kelchblättern; 7 Längsschnitt durch die Blüte; 7 reife Frucht im Längsschnitt ohne Flügel; 7 Samen mit Samenschale, Nährgewebe und Em- yo; J Embryo im Längsschnitt; A” Embryo mit ausgebreiteten Kotyledonen. — Nach Prof. Dr. GILG und L. PIERRE. | In sekundären Gehölzen finden sich besonders die Asclepiadaceen Rap/xo- ‚kacme globosa und Marsdenia angolensis, die Verbenacee Stachytarpheta muta- »lis und die Labiate Orthosiphon villosus. 616 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. c) Uferwälder. | Anders zusammengesetzt sind die Uferwälder an den zahlreichen Bächen, | welche meist nach S. und SE. in Kaskaden herabstürzen. Hier sind die, höchsten Bäume Zus verruculosa (8 —26 m), F. sycomorus var. prodigiosa,, F. trachyphylla (12 m) und Peltophorum africanum. Höchstens 6 m Höhe! erreichen die eigentümliche immergrüne Ficalhoa laurifolia, welche zwar den) Ericaceen zugerechnet wird, aber besser davon abzutrennen ist, Chrysophyllum. argyrophyllum (bisweilen besetzt mit Loranthus mollissimus), Copaifera mopane (besetzt mit Loranthus Kirku), Strychnos cocculoides und Str. pungens, die) Proteacee Faurea saligna und die Melastomatacee Dissotzs longicaudata. Da- gegen sind kleinere Bäume oder Sträucher Sesdania punctata, Erythrina, huillensis, Salıx subserrata (1000—1300 m), Royena pallens, Protea angolensis.. Nur 1—2 m erreichen: Myrsine africana, Rubus huillensis, Cliffortia lineari-, folia, Dissotis crenulata, Syzygium huillense, die Rubiacee Trzcalysia cacondensis, Lantana salvüfolia, L. asperifolia und L. viburnoides. Besonders an Gebirg bächen klettert sehr hoch Mussaenda rivularis, dann findet man an denselben Maerua angolensis, die Ericacee Phzlippia benguelensis (bis 2 m) und die halb-' strauchige bis ı m hohe Oldenlandia spermacocina. Zwischen dem Gesträu h gedeihen mehrfach hohe Gräser und Stauden: Panicum flicatum Lam., P. angolense Rendle (an sumpfigen Stellen), Calamagrostis Wel: witschii Rendle, Aristida vestita Thunb., Cyperus dichrostachyus Hochst., Commelina spectabili. C.B. Clarke, Gloriosa virescens Lindl. (= simplex L.), die Urticacee Girardinia adoensis Weddell, Pol gonum lanigerum R. Br. var. africanum Meisn., /. fomentosum Willd., Rumex abyssinicus Jacg (bis 1,5 m), Zpdlobium hirsutum L. und E. benguelense Welw., Nesaea passerinoides Koehne, dii Leguminosen Pseudarthria crenata Welw., Desmodium adscendens DC., Tephrosia huillensis Welw N einige Crotalaria, Dolichos densiflorus Welw. und Rhynchosia huillensis (Hiern), der 2 m hohl Hibiscus lunariifolius Willd., die ebenso hohe 7riumfetta pilosa Roth und Corchorus trilocularis L: Melhania ferruginea A. Rich. und Waltheria americana L., auch Oxalis semiloda Sond., die Labiate Acrocephalus cylindraceus Oliv., die Scrophulariaceen Sitriga canescens Engl. und Zeden) streitia dentata L. var. integrifolia (L.) Choisy, die Acanthacee 7’hundergia lancifolia T. And. va pallida S. Moore, die Rubiacee Pentanisia coerulea Hiern vom Habitus eines Thymus, die Com) positen Omphalopappus Newtoni ©. Hoffm., Gynura cernua (L.) Benth. und Zlephantopus scabe L. Zwischen den Weidenbäumen findet sich die kleine Zobelia fusilla Welw. An den Gebirgs bächen wachsen Pieris cretica L. und Pf. longifolia L., Osmunda regalis L., Panicum beccabung) Rendle, Scleria melanomphala Kunth, Zriocaulon submersum Welw. und Z. stoloniferum Welw., di Urticacee Pouzolzia huillensis Hiern, Desmodium scalbe DC., die Rubiacee Ofomeria dilatata Hie j In feuchten Gehölzen finden sich auch Cyperus eurystachys, Achyranthe Welwitschii, Coleus aconitiflorus, Acolanthus Engleri und Cynanchum schisto glossum. 3 Feuchte moorige Abhänge: Insbesondere am Rande der Gebirgd bäche findet man auch feuchte moorige Abhänge und an solchen folgend Arten: Scleria calophylla, Liparis Guingangae und Eulophia monilıs. d) Alluvialland. Auftrockenen Flußbänken stellen sich ein Panicum repens, Achyroclin Hochstetteri und Helichrysum Mundtiüi. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla.. 617 Im grasigen Alluvialland wachsen hauptsächlich : Andropogon festueiformis Rendle und A. rufus Kunth, Panicum humidicolum Rendle mit kriechendem Rhizom und über I m hohen Stengeln, 7richolaena rosea Nees, Tristachya huillensis Rendle, Zragrostis caniflora Rendle und die ı m hohe Z. Auillensis Rendle, ferner die Cyperaceen Acriulus griegifolius Rendle, Scleria Woodii C. B. Clarke, Zleocharis palustris R.Br., Kyllinga_cylin- drica Nees und Ä. fauciflora Ridley, Triglochin bulbosum L., Zantedeschia hastata (Hook. f.) Engl., Aneilema sinicum Lindl., die Liliaceen /dhzigenia guineensis Bak., Albuca angolensis Welw. (bis 1,5 m), Urginea cepifolia Welw., die Iridaceen Moraea textilis Bak. und M. Welwitschii Bak. in Menge, Aristea angolensis Bak., Gladiolus laxiflorus Bak. und G. QOuartinianus Rich., einige Habe- maria und Satyrium sowie Lissochilus angolensis. Häufig sind die vorher erwähnten Polygona und Ranunculus pinnatus Poir. Auch hier finden sich mehrere Leguminosen, hohe Crotalaria und /ndigofera, Smithia aeschynomenoides Welw., Vigna procera Welw., wie die vorigen über I m hoch, die auch in Abyssinien vorkommenden Kleearten 7yifolium polystachyum Fresen. und 7. subrotundum Steud. et Hochst., Cassia mimosoides L., das große Polygala Gomesianum Welw. (bis 1000 m), Zriumfetta rhomboidalis Jacg., AZyßericum Lalandii Choisy (I m hoch), Zugenia coronala Vahl, schön blau blühende stattliche Melastomataceen aus der Gattung Dissotis, das etwas un- scheinbare Artherotoma Naudini Hook. f., die Umbelliferen Zydrocotyle asiatica L., Carum im- | dricatum Schinz und Sium repandum Welw., die Asclepiadacee Aysmalobium angolense Elliot, die Labiate Coleus betonicoides Bak., die Scrophulariacee S/riga /utea Lour. und die Acanthacee Zygro- Phila linearis Burkill (im Sumpf), Cephalostigma Candolleanum, Lobelia Welwitschii Engl. et Diels und Z. ruda Hemsley (auf feuchtem Sand), die kleinen Rubiaceen Oldenlandia pellucida Hiern und Fadogia Welwitschii Hiern, die auch im Mittelmeergebiet heimische Cephalaria centauroides R. et Sch. und zahlreiche ı m hohe und noch größere Compositen, von denen mehrere auch in Abyssinien vorkommen: Zihulia conyzoides L. fil., Erlangea Schimperi Oliv. et Hiern, Conyza aegyp- taca (L.) Ait., Zelichrysum stramineum Hiern, /nula huillensis Hiern, Sphacophyllum candelabrum O. Hoffm., Coreopsis steppia Steetz, Bidens croceus Welw., Faumea angolensis Welw., Welwitschi- ella neriifolia O. Hoffm., Emilia sagittata (Vahl) DC., Senecio Iygodes Hiern, S. strictifolius Hiern, Sonchus Schweinfurthii Oliv. et Hiern, S. Fisckeri OÖ. Hoffm. An das Alluvialland schließen sich folgende Formationen an. «@) Stehende und fließende Gewässer. In den Flüssen flutend und schwimmend wurden beobachtet: Pofamogeton fluitans und P. javanicus, Ottelia vesiculata und O. crassifolia, massenhaft wie bei uns Zlodea hier Lagarosiphon rubellus, die Lythracee Rozala myriophylloides, Myriophyllum spec., die Scro- | phulariaceen Ambulia sessiliflora und A. ceratophylloides. ß) Sümpfe. Sümpfe beherbergen oft mehrere interessante Arten: Neben hohem Saccharum pallidum Munro (5. Munroanum Hack.) und Cyperus ma- cranthus sehen wir Lieschkolben (Typha capensis), dazwischen die Commelinacee Floscopa glomerata, die Orchidaceen Habenaria calcarata und H. occultans, | Satyrium trinerve var. leucocomon, S. paludosum, S. Welwitschü, das große | Zriocaulon lacteum und das kleine E. /uillense, einige Xyris und die stattliche Liliacee Notosceptrum benguelense, Polygonum scabrum, Polygala spicatım, Drosera affinis und D. ramentacea, Isnardia palustris, die Lythracee Rotala nummularia, die Labiate Gomosporum paniculatum, Utricularia linarioides, Senecio versicolor und S. urens; in ausgetrockneten Sümpfen Cyperus denudatus und C. callistus, Oldenlandia capensis var. stagnina. In flachen Sümpfen wachsen Panicum myosuroides und Utricularia tortilis. 7) Feuchte Weiden. Feuchte Weiden an Fluß- und Bachufern, welche auch hier und da von etwas Gehölz durchsetzt sind, sind besonders reich an Arten. 618 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von Gräsern finden sich einige Andropogon (lopollensis Rendle, »ufans L., bracteatus Willd., Ruprechtii Hackel), einige Panicum (moninense Rendle, bulbodes Schweinf., erus pavonis Nees, huillense Rendle, sclerioides Rendle, sudbrepandum Rendle). Kleinere Cyperaceen sind auch reich- lich vorhanden: Ayllinga erecta Schum., Ascolepis pusilla Ridley, Zipocarpha purpureo-lutca Ridley, und Z. atra Ridley, Fimbristylis monostachya Hassk., Cyperus aethiops Welw., C. amabilis Vahl (häufig), €. durus Kunth, €. coloratus Nees, C. myrmecias Ridley (häufig auf Ameisenhaufen), Scleria poaeoides Ridley, Fimbristylis complanata Lk., Bulbostylis macra C. B. Clarke, 3. capillaris Nees, B. Burchellüi C. B. Clarke, Ahynchospora candida Boeckl., Fuirena pygmaea Welw., auch | Juncus oxycarpus E. Mey., die Eriocaulacee Faepalanthus Wahlbergii Koern., Commelina huillensis Welw., die schöne, oft rankende Liliacee Gloriosa simplex L. (= G. virescens Lindl.), von anderen Liliaceen Chlorophytum campanulatum (Bak.) Engl., Zriospermum-Arten und Urginea comosa Welw., die Amaryllidacee Crinum angolense Benth., Durmannia bicolor Mast., die Orchidacee Brachycorythis Welwitschii Rehb. f. — auch zahlreiche Dikotyledonen, darunter viel einjährige, von Papilionaten Rothia hirsuta Bak., Crotalaria-Arten, darunter die ım hohe C. glauca Willd,, Trifolium subrotundum Steud. var. obcordatum Welw., /ndigofera oxalidea Welw., Tephrosia radicans Welw. mit niederliegenden Zweigen, Aeschynomene debilis Welw., Stylosanthes mucronata Willd., Vigna radicans Welw. mit niederliegenden Stengeln, V. glabra Savi, das kleine Polygala Welwit- schii Chodat, Anagallis Pulchella Welw., mehrere kleine Gentianaceen aus den Gattungen Sedaea, Belmontia, Chironia erythraeoides Hiern, Faroa salutaris Welw. (Fig. 553), Swertia stellarioides (Welw.) Ficalho, ebenso viele einjährige Scrophulariaceen, die Gratioleen Craterostigma Welwitschü Engl., C. crassifolium Engl., C. linearifolium Engl. (Abbild. in Encr. Bot. Jahrb. XXIII, Taf. VII), Torenia inaequalifolia Engl., Zindernia urens Hiern, Zlysanthes Welwitschii Engl. und 7. nana Engl,, die Gerardieen Melasma sessiliflorum (Vahl) Hiern, M. pictum Hiern auf Papilionaten, Gerardina angolensis Engl., Sopubia flliformis Hiern, Buchnera ciliolata Engl. und D. humpatensis Hiern, die Lentibulariaceen Genlisaca africana Oliv., Utricularia reticulata Smith, U. Welwitschi Oliy, und U. sanguinea Oliv., die Labiaten Geniosporum angolense Brig., G. strictum Hiern und Ortho- siphon menthifolius Brig., die Rubiaceen Oldenlandia cuspidata K. Schum., sehr häufig und mit schönen rötlichen Blüten wie bei Zrythraea, und O. rosulata K. Schum., Scabiosa columbaric L., die Campanulaceen Zodelia benguelensis Hiern, Z. gracillima Welw., Z. angolensis Engl. € Diels, Cyphia lobelioides Welw. (zwischen Gehölz) und einige kleine Arten von Zighifootia, auch mehrere Compositen: Vernonia jfilipendula Hiern und Senecio penteostus Hien, Im hoch und darüber, die anderen niedriger, Pseudotrichia tenella Hiern, Conyza Gouani (L.) Willd. (häufig), Laggera aurita Sch. Bip., Mollera angolensis O. Hoffm., Aspilia Welwitschii O. Hoffm., Seneeio erubescens Ait., S. lasiorhizus DC., Osteospermum muricatum E. Mey., Crepis cichorioides Hiern. e) Gebirgsbusch. Eine der verbreitetsten Formationen des Plateaus von Huilla ist der Ge birgsbusch, in welchem 2—4 m hohe, auch niedrigere Gehölze, teils dauer blättrige, teils laubwerfende, vereinigt sind; dieses Buschgehölz ist besonders in der Höhe von 1500—ı800 m reichlich vorhanden sowohl auf sandigem wie auf steinigem Boden. Eine große Zahl von Familien sind vertreten: Proteac. Protea Welwitschii, Santalac.: Osyrıs abyssinica, Legum.: Drachystegia tama rindoides, Malpighiac.: Sphedamnocarpus angolensis, Anonac.: Anona senega lensis in Zwergformen, Aylopia odoratissima, Pittosp.: Pittosporum viridıflorum Polygalac.: Securidaca longepedunculata, Euphorb.: Bridelia scandens, B, ferru) ginea, Croton Welwitschianus, Aquifoliac.: Lex capensis (erst oberhalb 1800 m) Anacardiac.: Rhus Welwitschii, Sapindac.: Dodonaea viscosa, Tiliac.: Grewid avellana, G. megalocarpa, G. pubescens, G. ptlosa, Sterculiac.: Dombeya Schim! periana, Guttiferae: Hypericum Schimperi, Psorospermum albidum, Garcıimı Inullensis, Dipterocarpac.: Monotes hypoleucus, Combretac.: Terminalia sericen, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 619 Combretum celastroides, Umbellif.: Zeteromorpha arborescens var. stenophylla, Ebenac.: Royena pallens, Dleac.: Nathusia alata und tomentella, Fasminum microphyllum, Apocyn.: Carıssa edulis, Diplorrhynchus psilopus, Verbenac.: Premna colorata, Duranta erecta, Vitex angolensis, V. huillensis, Clerodendron dumalis, Cl. myricoides, Scroph.: Chaenostoma hutllanım (1 m hoher Strauch), Rubiac.: Pavetta radicans, P. Schumanniana, Chasalia moninensis, Compos.: Psiadia arabica, Gongrothamnus angolensis, Artemisia afra, Helichrysum Steetzü, Vernonia sculptifolia u. a., alle nur etwa ı m hohe Sträucher oder Halbsträucher. Ein kräftiger Strauch jedoch ist Tarchonanthus camphoratus, welcher häufig mit Viscum tuberculatum besetzt ist. Von Kletter- und Schlingpflanzen sind nur zu nennen: Smeilar Kraussiana, Dioscorea Ouartiniana, Clematis Thunbergüi var. glabrescens, Mikania scandens. Zwischen dem Gesträuch sind Gräser, Zwiebelgewächse und Stauden reich- lich vorhanden: «@) Gräser und Cyperaceen: Imperata arundinacea Cyr., Andropogon filipendulus Hochst. und A. schoenanthus L., Festuca abyssinica Hochst., Zragrostis andongensis Welw. und EZ. curvula Nees, E. procerior Rendle und E. elongata Jacq., Microchloa obtusiflora Benth. var. minor Rendle, Panicum monodactylum Nees und ?. semialatum R. Br. — Cyperus compactus Lam., C. melas Ridley. ß) Knollen- und Zwiebelgewächse: Scilla rigidifolia Kunth, Se. platyphylla Bak., Dipcadi Welwitschii Bak., Buphane toxicaria Herb. (2. disticha Herb.), Crinum latifolium L., Gladiolus angolensis Welw. und mehrere Habenaria. y) Stauden sind sehr zahlreich: Anthericum benguelense Bak., Chlorophytum stenopetalum Bak., Asparagus benguelensis Bak. 4 Hypoxis polystachya Welw. — Vellozia capillaris Welw. — Zulophia Welwitschii Rolfe — Thesium rectangulum Welw. — Centema biflora Schinz, Cyathula distorta (Hiern), Pupalia huil- lensis Hiern — Clematis chrysocarfpa Welw. und C. villosa DC. — Indigofera rhynchocarpa Welw., I. endecaphylla Jacq. (auch auf feuchten Wiesen), /. Ahyllanthoides Bak. (erst um 1800 m), Aeschy- nomene dimidiata Welw. (an etwas feuchten Plätzen), Desmodium huillense Welw., Glycine javanica L. — Pelargonium flabellifolium Harv. var. dbenguelense Welw. — Polygala rarifolium DC. — Sida rhombifolia L. und S. cordifolia L., Hibiscus huillensis Hiern — Triumfetta glechomoides Welw. und 7. setwlosa Mast. — Pimpinella huillensis Welw. — Plumbago zeylanica L. — Secamone erythra- denia K. Schum. und einige Aysmalobium — Trichodesma medusa Bak. — Plectranthus herbaceus Brig. und Siachys huillensis Hiern — Selago alopecuroides Rolfe — Asystasia Welwitschii S. Moore und Justicia flava Vahl — Diodia flavescens Hiern, Fadogia lactiflora Welw., Ancylanthus ful- gidus Welw. und Oldenlandia benguelensis Hiern — Vernonia-Arten, Laggera furpurascens Sch. Bip., Senecio picridifolius DC., Tripteris amplexicaulis Less., Helichrysum kilimanjari Oliv., H. nudi- folium Less. In feuchteren Teilen des Gebirgsbusches kommt die Icacinacee Apodytes dimidiata vor und ebenso findet sich daselbst auf feuchtsandigem Boden Ana- gallıs acuminata. In der Region des Gebirgsbusches von Huilla sind noch einige Formationen !besonders zu beachten: a) Felsige Plätze im Gebirgsbusch. Die Gattung Aloö, welche weiter südlich und in Nordostafrika eine so große Rolle spielt, ist hier durch Idie 1—1,5 m hohe A. palmiformis vertreten. Dann finden sich folgende Sträucher: Osyris abyssinica, Smithia strigosa, Sm. Welwitschii (häufig), 620 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Ormosia angolensis, Commiphora Welwitschü, Ptaeroxylon obliguum, Cluytia benguelensis, Claoxylon strictum, Mystroxylon aethiopicum, Cassine aethiopica, Gymnosporia senegalensis, G. mullensis, Rhus Anchietae, Zizyphus mucronatus, Combretum anisopterum, Sysygium cordatum (häufig), Olinia cymosa (zerstreut), Fasminum mauritianum (F. tettense), Tricalysıa benguelensis, Vernonia Kreis- mannü, Psiadia incana, Tarchonantkus camphoratus, meistens Sträucher bis zu höchstens 3 m Höhe. Über dieselben ragen hinweg Faurea speciosa, Zie zyphus Jıjuba, Dalbergia macrosperma, Gleditschia africana, mit breiter Krone, Acacia Sieberiana, A. tristis, Terminalia brachystemon, Gardenia Fovis tonantıs, Vernonia auriculifera (bis 6 m hoch). Auch einige Lianen und Schling- pflanzen, wie Häppocratea parvifolia, Cissus chloroleuca, Merremia convol- vulacea, Landolphia parvifolia, Ceropegia pumtla, Senecio subscandens finden sich im Gebüsch, während Melothria racemosa meistens niederliegend wächst. Groß ist auch die Zahl der Halbsträucher und kleinen Sträucher auf steinigem Boden: insbesondere fällt in Felsritzen auf Myrofhamnus flabellifolius, der uns schon mehrfach begegnete. Sodann sind zu nennen Zriosema ellipti- cum, Phyllanthus Welwitschianus, Acalypha dumetorum, Combretum argyro= trichum, Ipomoea verbascoidea, Conyza pyrrhopappa, Gongrothamnus conyzoides, Othonna huillensis. Von Succulenten sind hier nur Aalanchoe glandulosa, Euphorbia polyacantha und Sarcostemma Welwitschüi zu nennen. An ganz trockenen Felsen findet man Caralluma huillensis. Von Gräsern treten hier auf: Anthephora elegans var. acuminata, Trichopteryx gigantea und T. viridis. Zwiebelgewächse sind nicht besonders zahlreich; sie gehören den auch in Ostafrika in dieser Formation vertretenen Gattungen an: Albuca, Dipcadı, Moraea, Lapeyrousia, Antholyza. Auch noch eine Aloinee von krautiger Be- schaffenheit, Zaworthia angolensts, treffen wir hier an. Dagegen sind mehr- jährige Stauden recht zahlreich: Leguminosen aus den Gattungen Crotalarıa, Indigofera, Tephrosia, Dolichos, namentlich die schöne /ndıgofera sutherlan dioides und die prächtige Aeschynomene fulgida sowie auch Dolichos splendens fallen in die Augen, dann sind zu erwähnen Acalypha polymorpha, Peucedanu muriculatum, Ipomoea pyramidalis, Asclepias Frederici, die Labiaten Orzho- siphon violaceus und O. petrensis, Plectranthus cylindraceus und P. horridus, die Acanthaceen Thunbergia cycnium, Th. lamellata, Barleria polyneura, Neu- racanthus decorus, Fusticia brevicaulis, Hypoestes verticillaris, Oldenlandia nesaeoides, endlich die Compositen Athanasia schistostephioides, einige Heli chrysum, wie H. fulgidum var. monocephalum, Senecio Welwitschit, Berkheya gracilis, Dicoma tomentosa, Gerbera pilosellordes, Lactuca petrensis. ß) Felsige Abhänge und Felsen. An felsigen Abhängen findet sich der 5—6 m hohe Ficus praeruptorum. Hier wachsen auch Strepfocarpus monophyllus und Arten der Labiaten-Gattung Aeolanthus, wie A. elsholtzioides und A. Welwitschii, auch der einjährige A. elongatus. In Felsspalten trifft ma Tricholaena grandiflora var. glabrescens, Arıstida huillensis und Pollinia vıllosa auch Chlorophytum falcatum. An feuchteren Felsen: /schaemum fascı- culatum und J/sachne angolensis, die Commelinacee Cyanotis nodiflora var 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 621 madagascariensis, Tillaea subulata, die Scrophulariacee Craterostigma lineari- olium und Oldenlandia gregaria, oft in großer Menge. An trockenen Abhängen wachsen: Fragrostis chalcantha, Euphorbia prostrata, Crotalaria nutans, Oldenlandia globosa, die schöne Vernonia macrocyanus mit kurzem Schaft. y) Halbstrauchsteppen sind hier in der Region des Gebirgsbusches, wie auch in Rhodesia reichlich vorhanden. Halbsträucher, meist von 3—6 dm Höhe, treten oft gesellig auf, so Frcus pygmaca, die Leguminosen Tephrosia longipes, Aeschynomene bracteosa, Cluytia benguelensis, Ochna fygmaea, Com- bretum platysepalum (C. Oatesüı), Gnidia Rendlei und G. Hoepfneriana, Thesium Welwitschuü und Th. lopollense, die Lythracee Nesaea linifoha, Thunbergia angolensis, Heinsia benguelensis, Geigeria linosyroides. Zwischen den Halb- sträuchern trifft man folgende Arten: Die Gräser Zragrostis cylindrispica Rendle, Setaria glauca (L.) P. Beauv., Themeda triandra Forsk., sehr häufig auch Zypoxis angolensis Welw., ferner Moraea glutinosa Bak., von Leguminosen: Cassia Kirkii Oliv., einige Crotalaria, Desmodium dimorphum Welw., Vigna huillensis Welw., Dolichos axillaris E. Mey., D. stipwlosus Welw., Rhynchosia venulosa (Hiern), die Euphorbiaceen Tragia angolensis Muell. Arg. und Acalypha polymorpha Muell. Arg., die Rubiaceen Pentas carnea Benth. und ?. furpurea Oliv., sowie die Compositen Vernonia Pinifolia Less. und V. mumpullensis Hiern, Zrigeron arthrotrichus Hiern, Helichrysum subglomeratum Less. und ZH. leiopodium DC., Inula Welwitschii O. Hoffm., Geigeria acicularis O. Hoffm., Senecio latifolius DC., S. lasiorrhizus DC., Othonna brachyanthera Hiern. Einige dieser Stauden dürften auch mit Knollen oder mit rübenförmigen Wurzeln versehen sein, wie dies bei der Passifloracee Machadoa huillensis, bei der Convolvulacee /pomoea crassipes und bei der Labiate Orthosiphon tuberosus der Fall ist. 0) Langgrasige Triften oder Hochgrassteppen. Zwischen den Ge- hölzen dehnen sich teils langgrasige, teils kurzgrasige Triften aus. In den langgrasigen Triften oder Hochgrassteppen finden wir Andropogon schoe- nanthus, A. ceresiaeformis, Pollinia huillensis, einige Scleria-Arten, Rhyncho- spora erinacca, Crotalaria uncinata, Ipomoea Welwitschii und Vernonia ben- guelensis. €) Kurzgrasige Triften. Solche tragen hauptsächlich folgende Arten: Sporobolus Welwitschii Rendle, Panicum catumbense Rendle, Cyperus ochrocephalus C. B. Clarke, C. margaritaceus. Vahl, an etwas feuchteren Stellen Ascolepis protea Welw., Moraea gracilis Baker, Gladiolus brevicaulis Baker, Habenaria Protearum Rehb. f., Drosera indica L. (etwas feucht), einige Crofalaria und Indigofera, die niedrig strauchige Smithia strobilantha Welw., Cryptolepis Welwitschii (Baill.) Schlecht., /domoea asperifolia Hallier f., Craterostigma plantagineum Hochst., Buchnera Henriquesii Engl., die eigentümliche Pedaliacee Zinariopsis prostrata Welw., Blepharis Welwitschii S. Moore, Scabiosa columbaria L., Vernonia natalensis Sch. Bip. | &) Sandige Triften, auf denen hier und da auch etwas Gebüsch steht, sind reich an perennierenden Stauden und beherbergen auch einige einjährige Kräuter, namentlich Liliaceen, Leguminosen, Convolvulaceen, Labiaten, Scrophu- lariaceen und Compositen. Gräser sind hier wenig vorhanden; dagegen finden sich einige Liliifloren: Scilla benguellensis Bak., gesellig und ziemlich häufig, Anthericum filiforme Thunb. an feuchten Stellen — Hypoxis 622 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. canaliculata Bak. und Z. angustifolia Lam. — Polycarpaea corymbosa Lam. var. efusa, Psammotropha myriantha Sond., Cleome ciliata Schum. et Thonn. — Crotalaria spartea R. Br. und C. cistordes Welw., Zephrosia melanocalyx Welw., Ahynchosia procurrens (Hiern) — Oxalis punctata L. fil. var. glabrata Sond. — Monsonia biflora DC. — Folygala huillensis Welw., einige kleine Arten von Euphorbia und Phyllanthus prostratus Welw., Hibiscus cannabinus L. — einige Asclepiadaceen, wie Stathmostelma incarnatum K. Schum., Odontostelma Welwitschii Rendle, Schizoglossum angolense Schlechter et Rendle, Ascepias foliosa (K. Schum.) Hiern — Convolvulus sagittatus Thunb. var, grandiflorus Hallier f. und Zvolvulus nummularius L. — die Labiaten Orthosiphon tubulascens Brig. und O. Welwitschii Rolfe var. angolensis Brig, — die weitverbreitete Withania somnifera (L.) Paug. — die Scrophulariaceen Manulea angolensis Diels, Buchnera Henriquesii Engl., B. Wel. witschii Engl. — die Acanthacee T7hunbergia lancifolia T. And. var. auriculata S. Moore — die Rubiaceen Oldenlandia staelioides K. Schum. und Dorreria thymoidea (Hiern) — die Cucurbitacee Sicyos australis Endl., die Campanulaceen Cephalostigma Schimperi Hochst. und Zigktfootia mar- ginata A. DC. — endlich zahlreiche Compositen: Gutenbergia polycephala, Vernonia vaginata O. Hofim., Nidorella solidaginea DC. (beide mehr in sandigem Gehölz), Gnaphalium luteo-album L., Sphacophyllum pumilum Hiern, Othonna plantaginea Hiern, O. gracilis Hiern, Gazania longifolia Less., Derkheyopsis aizoides O. Hoffm. und 2. angolensis O. Hoffm., Berkheya Welwitschii O. Hoffm, {rasig), Dicoma anomala Sond. var. karaguensis Oliv. et Hiern mit dickem schwammigen Rhizom, D. nana Welw. n) Trockene steinige Triften. Die trockenen steinigen Triften von 1300—ı1800 m sind besonders reich an Crofalarıa-Arten; auch finden sich hier Eriosema tenwiflorum mit langen Knollen und £. Zeucanthum mit rübenförmigen Wurzeln, welche als wasserspeichernde Organe dienen. Hier kommt auch die zwergstrauchige Anacardiacee Zannea rubra vor, sodann Solanum delagoense und Cissus pruriens. Ferner mögen noch erwähnt sein die niederliegende: halbstrauchige Zuphorbia cyparissioides, die Menispermacee Cocculus villosus, die Borraginacee Trzichodesma zeylanicum, die Labiate Ocimum modestum, die Campanulacee /zghtfootia annua, die Composite Athriria feliciordes, die! Liliaceen Chlorophytum colubrinum und Walleria Mackenzü,. fl Bergwiesen und Hochweiden. An das untere Weideland schließen sich meist oberhalb 1800 m gelegene Wiesen an, welche im Sommer-von den Bächen überflutet werden. Auf solchen kommen auch einige Arten vor, welche mit solchen der ostafri- kanischen Hochgebirge identisch oder verwandt sind, vorzugsweise aber en-ı demische: Cyperaceen, Xyridaceen, Eriocaulaceen, einzelne Orchidaceen, auch Lythraceen und Gentianaceen treten neben den in unteren Regionen eben- falls reichlich vorhandenen Leguminosen, Scrophulariaceen und Composite hier in größerer Anzahl auf. Es sind folgende Arten anzuführen: Andropogon rufus Kunth — Scirpus isolepis Boeck., Zleocharis chaetaria Roem. et Schult. Kyllinga alba Nees, die schöne Ascolepis speciosa Welw. — Ayris huillensis Rendle — EZriocaulon lacteum Rendle — Anthericum calyptrocarpum Bak. und A. ustulatum Bak., Burmannia bicolor, Mast. — Disa aurantiaca Rehb. f. — Polygonum herniarioides Delile, Oxygonum sinuatum (Hochstd et Steud.) Damm. — Drosera Burkeana Planch., D. flexicaulis Welw. — Trifolium subrotundum Steud. — Crotalaria cyanea Bak., Smithia cafitulifera Welw. (gesellig), /ndigofera endecaphylla, Jacq. var. radicans Welw., Zornia bracteata Gml., Alysicarpus Zeyheri Harv. — Rotala ser piculoides, Welw. und AR. filiformis Hiern (rasig), Serpicula repens L. var. brachypoda Welw., Aydrocotyll sibthorpioides Lem. — die Gentianaceen Faroa salutaris Welw. und Zxochaenium primulifiorum 4 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 47. Angola und Katanga. 623 Welw. — die Scrophulariaceen Diclis serratifolia Diels und Aftosimum decumbens Schinz — die Rubiaceen Oldenlandia cafra Eckl. et Zeyb. und O. corymbosa L. — die einjährige Campanulacee Wahlenbergia huillana A. DC. und nur wenige Compositen: Gnaphalium indicum L., Geigeria Hofimanniana Hiern, Sphaerophyllum Pinnatifidum OÖ. Hoffm., Cotula anthemoides L., Obigothrix xyridopsis O. Hoffm. Interessante Arten beherbergen diejenigen Hochweiden, welche in den Senkungen auch mehr oder weniger Feuchtigkeit bewahren: Panicum Frederici Rendle, bis ı m hoch, rasig, mit Zriocaulon-Arten zusammenwachsend, Ascolepis capensis Ridley, Cyperus atrastocarpus Ridley (häufig), Fimbdristylis exilis Roem. et Schult., Bulbostylis cardiocarpa C. B. Clarke, Seleria pulchella Ridley, Xyris affınis Welw. und X. erubescens Rendle, Anthericum tenellum Welw., von Orchideen Zabenaria-Arten und Disa aurantiaca Rchb. f., die Labiate Acrocephalus suecisifolius Bak., die Scrophulariaceen Sopubia Welwitschii Engl. und Buchnera angolensis Engl., die Acanthaceen T7hunbergia huillensis S. Moore und 7%. armipatens S. Moore, die schöne Campanulacee Zightfootia collomioides A. DC., Senecio lopollensis Hiern, Helichrysum pachyrrhizum Harv. var. huillense Hiern, 7. auronitens Sch. Bip. g) Moore. Wie im Bezirk des oberen Kubango, Kuito und Kuando haben sich auch auf den höchsten Plateaus von Huilla in Senkungen Sumpfdickichte entwickelt, in denen zwischen SpAagnum niedrige Sträucher und mehrere eigentümliche Arten gedeihen. Solche Sträucher sind Protea paludosa Welw., Blaeria setu- losa Welw. und D. Bugonti Engl. Dazwischen wachsen Andropogon hirtiflorus Kunth, Cyperus leucocephalus Retz, Ascolepis capensis Ridley, Sceleria calophylla C. B. Clarke, Eriocaulon longipetalum Rendle und E. lacteum Rendle, Xyris- Arten, die Iridacee Zapeyrousia cyanescens Bak., Disa Welwitschii Rchb. f., D. equestris Rchb. f., D. versicolor Rchb. f., die Scrophulariacee Craterostigma lerassıfolium Engl., Utricularia subulata L. und U. prehensilis E. Mey., Ascle- Pias firma Schlecht., Zelichrysum helodes Hiern. 47. Einige Bemerkungen über das Küstenland von Angola, das innere Angola und Katanga'). Zwischen Huilla und Pungo Andongo (1170 m ü. M.), dessen Gebiet WEL- |wırscH ebenfalls erforschte, liegen zehn Breitengrade; es ist daher begreiflich, daß daselbst die Vegetation in den oberen Regionen der nur bis zu 1300 m Jaufsteigenden Gebirge einen anderen Charakter zeigt. Über das dazwischen liegende Gebiet wissen wir nur sehr wenig. Das Küstenland von ganz Angola bis zum Kongo ist bis zu den 7—8 ‚deutsche Meilen von der Küste entfernten Hügeln Steppe, aus welcher nur [einzelne Adansonien und kakteenähnliche Euphorbien, große Aloö neben wenigen Sträuchern oder Krüppelbäume hervorragen. Sierculia tomentosa ‚(Fig. 533), welche wir nun bis Togo und von da ostwärts bis zum Ghasalland —___ ‘) Wichtigere Literatur: WELWITSCH: Apontamentos phytogeographicos sobre a Flora da provineia de Angola (Annaes do Conselho ultramarino 1858 n. 55). — J. MonTEIro: Angola and the River Congo, 1875. — E. DE WILDEMAN, Etudes sur la Flora du Katanga 1902. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 40 624 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. verfolgen können, tritt häufig auf, und in den Distrikten der Dornbüsche wächst auch Sansevzeria cylindrica in großer Menge. Dieser Vegetationscharakter ändert sich sofort mit dem Aufsteigen der! Hügel, welche mit größeren, zum Teil breitblättrigen, nicht laubwerfenden Gehölzen dicht besetzt sind. Auf diese schwach ansteigende Region der Fig. 533. Stereulia tomentosa Guill. et Perr. A Zweig mit männlichen Blüten; $ 5 Blüte vergr. C Andröceum von oben; D reifendes Gynöceum; Z Einzelfrucht geöffnet mit einem durch! schnittenen Samen; # Same. Buschgehölze folgt in einem Abstande von etwa ı5 Meilen von der Küste ein) neuer Wechsel. Es beginnt der Gebirgsregenwald um etwa 330 m, reich at hohen Bäumen und zahlreichen Lianen, welche alle mehr oder weniger mi solchen der Kamerun- und Gabun-Zone verwandt sind, auf welche daher it dieser vorläufigen Übersicht nicht näher eingegangen werden soll. In der Schluchten sieht man besonders große dicht gedrängte Bäume, Mimoseen Meliaceen, Myristicaceen, Rubiaceen, viel Zlaers und Raplıa, auch die Rotang 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 47. Angola und Katanga. 625 palme Ancistrophyllum secundiflorum. Oberhalb 800—g00 m beginnt schon Gebirgsbusch und Hochweideland, in welchen vielfach dieselben Gattungen wiederkehren, welche wir in den gleichen Formationen Ostafrikas vertreten finden. Die jährliche Regenmenge, welche an der Küste bei Ambriz und S. Fig. 534. Brunnichia africana Welw. A Zweigstück mit Ranken; 3 Knospe; C Blüte mit ver- breitertem Blütenstiel; D Staubblatt von vorn und hinten; Z Zweig mit Früchten; 7 junge Frucht im Längsschnitt, mit einem Teil der Blütenhülle. — Original. Paulo de Loanda weniger als 200 mm beträgt, steigt mit der Entfernung von der Küste und dem Aufstieg in die oberen Regionen bis zu 1600 mm und darüber. In dem dem Äquator etwas näher gelegenen Golungo Alto stellte WEL- WITSCH auch eine reiche hygrophile Flora fest. Hier finden sich auch schon 40* 626 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. westafrikanische Arten von Gattungen, welche gleichzeitig im tropischen Afrika, aber nicht im tropischen Asien vertreten sind, wie die Moracee 7rymatococcus africanus und der Schlingstrauch Drunnichia afrıcana (Fig. 534). t Weiter östlich von Pungo Andongo treffen wir auf Malansche (1150 m ü. M.), das mit Pungo Andongo etwa gleich hoch über dem Meer in einer Hochebene gelegen infolge seiner größeren Entfernung von der Küste wieder Fig. 535. Chaetacme aristata Planch. (Ulmaceae). A blühender Zweig; 2 Diagramm zur Ei läuterung der Sprofverhältnisse, 7/57. der verdornte Primärsproß in der Achsel des Laubblatte IIb. verdornter Seitensproß von 7, //a/nfl. blühender Seitensproß von /; C ein Zweigstücl welches dem Diagramm 2 entspricht; D oberer Teil eines Blattes mit langer Granne; Z Knospd F Blütenhüllblatt und Staubblatt; G Blüte vergr.; 7 Pistill; J Frucht mit Längsschnitt des Samen) Original. einen etwas anderen Vegetationscharakter aufweist als dieses. Derselbe i ähnlich wie in Muata Jamvos ehemaligem Reich zwischen 8 und ı2° s.B Überall wechseln Busch- und Baumsteppe mit immergrünen, von hohe Bäumen erfüllten Waldschluchten, in welchen Lianen und Epiphyten reichlic anzutreffen sind. Die Sammlungen, welche auf den im Auftrage der afr kanischen Gesellschaft unternommenen Expeditionen von POGGE, BUCHNEI 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 627 ON MECHOW und TEUSCZ sowie von BÜTTNER von diesem Bezirk nach Berlin sebracht wurden, geben zusammen eine annähernde Vorstellung von der Zu- sammensetzung der Flora; doch muß man bei derartigen Sammlungen immer esthalten, daß vorzugsweise die leichter erreichbaren Steppenpflanzen und jiedrigeren Waldpflanzen gesammelt werden; die Bäume sind in denselben pärlicher vertreten, als es der Wirklichkeit entspricht. Ähnlich dürfte auch die Vegetation im Quellenland des Cuanza, Kuango ınd Kassai sowie an der Nordseite des Plateaus von Bihe beschaffen sein. Das ıntere Katanga oder der obere Kongo-Bezirk, welcher von Nyangwe südwärts nit Zlaeis sich bis in die Nähe des Merusees erstreckt, enthält auch noch mehrere rein westliche Arten, wie z. B. Piper guineense, Rinorea Welwitschii, haetacme arıstata (Fig. 535), Morinda longiflora, Motandra guineensis, As- jaragus drepanophyllus, Monotes sangutneoartllata. Dagegen besitzt Ober-Katanga fast gar keine Arten, welche auf lie westafrikanische Waldflora hinweisen. Bei dem verbreiteten Interesse für das Kongogebiet wird es den Lesern rwünscht sein, schon in dieser Einführung über dessen Vegetation etwas ein- sehender unterrichtet zu werden. 48. Das untere Kongoland und das Kongobecken'). Die Vegetation des unteren Kongogebietes zeigt nur an den Ufern des lusses und auf den Inseln unterhalb Boma guineensische Üppigkeit. Hier 1) Wichtigere Literatur: NAUMANN: Über die Vegetation am unteren Congo, in Zeitschr. d. es. f. Erdkunde in Berlin 1876, S. 74—78. — A. EnGLER: Übersicht über die botan. Ergebnisse er Forschungsreise S. M. S. »Gazelle« IV. (1889) S. VI, VII. — P. Poste: Itinerar in der Zeitschr. l. Ges. f. Erdkunde, Berlin XII (1877) S. 199— 209; Tagebuch der im Auftrage d. deutsch. Ges. lur Erforschung Äquatorial-Afrikas in die Lunda-Staaten unternommenen Reise, Berlin 1880, mit Xarte; die Pogge-Wissmannsche Expedition, in Mitteil. d. afrikan. Gesellschaft II (1880—81) S. 3, 21, 134, 251; II (1881—83) S. 68, 84, 146, 216, 248; IV (1883—85) S. 29, 147, 179, 228. — Die BuCHNERsche Expedition, Mitt. d. afrik. Ges., Berlin I (1878—79) S. 12, 82, 133, 222; II h880—81) S. 44, 129, 157; II (1881—83) S. ı, 82, 83, 224, mit Karte; M. BUCHNER: Über seine eise in das Lunda-Reich 1879—82, Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin IX (1882) S. 77—103; Über den Naturcharakter des südwestafrikanischen Hochplateaus zwischen 7° und Io° s. Br., Aus- hnd 1883, S. 847—850. — R. BÜTTNER: Über die Reise von S. Salvador zum Quango und zum stanleypool, in Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin XIII (1886); Einige Ergebnisse der Reise in West-Afrika in den Jahren 1884—86, insbesondere des Landmarsches von San Salvador über den Quango nach dem Stanleypool, in Mitt. d. afrik. Ges., Berlin V (1889) 231—266. — JOHNSTonN: [he River Congo 1834. — PECHUEL-LOESCHE: Kongo-Forschung und Kongo-Frage, in Verh. d. bes. f. Erdkunde, Berlin 1884. — RATZEL: Versuch einer Zusammenfassung der wissenschaftl. Ürgebnisse der Stanleyschen Durchquerung in Petermanns Mitteil. 1890. (Unbedeutend in botan. 3eziehung.) — Th. Durann et H. Schinz: Etudes sur la flore de l’Etat ind&pendant du Congo — €moires de l’Acad. royale de Belgique, 1896. — THONNER, Im afrikanischen Urwald, Reise nach lem Kongo und der Mongulla 1398. — Th. DURAND et DE WILDEMAN: Materiaux pour la flore du ‚ongo, Bull. de la Soc. roy.. de botanique de Belgique, tome XXXVI (1897) — XXXIX (1900). — %. DE WILDEMAN et Th. Duranp: Illustrations de la flore du Congo, Tome I, in Ann. du Musee du Pongo, Ser. I, 1898— 1901; Contribution & la flore du Congo, in Ann. du Mus. du Congo, Ser. II, 899— 1901; Reliquiae Dewewreanae, in Ann. du Mus. du Congo, Ser. III, 1901; Plantae Gilletianae 628 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. sieht man neben der Mangrove Bestände von Phoenix spinosa und Gruppen der 2 m hohen Orchidee Zzssochzlus giganteus, vielfach auch Pandanus, Elaeis, Mussaenda usw. Bei Boma aber trifft man auf ärmliche Steppe, aus der nur hier und da ein großer Füicus oder eine Adansonia emporragen; auch sieht man wohl in den Tälern hier und da einige Krüppelbäume. Nördlich von Boma bei Luki ändert sich schon die Vegetation; da beginnt dichter Wald, welcher sich bald bis auf die Gipfel der Hügel erstreckt und im N. des Lukula Fig. 536. Camoensia maxima Welw., mit ornithophilen Blüten, in Niederguinea; A Blütenzweig! B Blüte nach teilweiser Entfernung der Kelchblätter und Blumenblätter im Längsschnitt; € Hülse‘ D Same. — Nach BENTHAM. — E Baikiaea insignis Benth. von Fernando Po, Blütenzweig. 4 Original. { kommt man in ausgedehntes Waldland, welches sich nach N. immer weite) fortsetzt. Am Kongo selbst aber und zu beiden Seiten desselben landeinwärtl sind bis zum Stanley-Pool die Anhöhen und Abhänge von Hochgrasstepp! bedeckt, welche nur in der Nähe der Ortschaften von reicherem Baumwuch: congolenses, Bull. de l’Herb. Boissier 2. ser. I (1900). — E. DE WILDEMAN: Mission Emile Laure p (1903—1904) 2 voll. 1905—1907. Enthält Angaben über die Physiognomik der bereisten Gebiet) und über eine Anzahl Charakterpflanzen; Etudes sur la flore du Bas-et du Moyen-Congo, Vol. : 1903—1906, Vol. II, 1907—1908. — Aufzählungen der gefundenen Arten. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 629 unterbrochen wird, da hier die Steppenbrände ferngehalten werden. In den Tälern aller Nebenflüsse des Kongo aber hat sich eine reichere Gehölzvege- tation erhalten, zu der auch die schöne Leguminose Camoensia mazxima (Fig. 536) gehört. Im Anschluß an die Steppen findet sich auch häufig Adlerfarnformation mit sehr hohem Pferidium. In den Steppen um den Stanley-Pool sowie am "Kuango und am Kongo bis zur Mündung des Kassai finden sich auch häufig LE > f, LITE HRTTBR Fig. 537. Landolphia Thollonii Dewewre. A Habitus des unterirdischen Rhizomes mit den emporwachsenden Büschen; DB Stück des blühenden Zweiges; C Blüte; D Rhizom mit frucht- tragenden Zweigen, !/; nat. Gr. — Nach Prof. Dr. DE WILDEMANn. Apocynaceen, deren Rhizome und Wurzeln 1,5—3 m tief in den Boden hinab- reichen und sich unter der Erde reich verzweigend über derselben oft 15—30 m lange Stengel entwickeln. Solche » Wurzelkautschuk« liefernde Arten sind Lan- dolphia Thollonii (Fig. 537), L. kumilis, Carpodinus lanceolata und C. gracilis. Eine Steppenpflanze des unteren Kongo ist auch die Asclepiadacee Zylophora Congoensis Schlechter (Fig. 538). Das Kongobecken ist bekanntlich ein großes Waldgebiet, dessen flo- tistischer Charakter entschieden guineensisch ist. Erschöpfend soll hier der Gegenstand nicht behandelt werden, sondern ich will nur Bezug nehmen auf 630 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. eine Anzahl den Vegetationscharakter bestimmende Holzgewächse, Lianen und Schattenpflanzen, welche der seinem Forschungstrieb zum Opfer gefallene belgische Botaniker DEWEVRE während zweier Jahre am Kongo von Stanley- Pool bis Nyangwe am Oberlauf gesammelt hat und welche von DE WILDEMAN und TH. DURAND bearbeitet worden sind. Die verhältnismäßig wenigen, nur aus der Kongozone bekannten Arten habe ich durch einen * gekennzeichnet, so daß man gleich ersieht, wie viele der hier aufgeführten Pflanzen weiter im westafrikanischen Wald verbreitet sind. Fig. 538. Tylophora congoensis Schlechter. A Habitus; 2 Blüte; C Blumenblatt; D Corona mit Gynostegium; Z Anthere mit Coronazipfel von außen und der Seite; # Anthere von innen; G Pollinien; Z7 Ovarium mit Griffelkopf; J Griffelkopf von oben. — Nach Dr. SCHLECHTER. Im Wald am Stanley-Pool finden sich unter anderen: Bäume und Sträucher: Malpigh.: Acridocarpus Smeathmannii (DC.) Guill. et Perr., Heteropteryx africana A. Juss. — Euphorb.: Sapium oblongifolium (Müll. Arg.) Pax — Ochnac.! Ouratea affınis (Hook. f.) Engl., O. reticulata P. Beauv. Stauden: Olyra drevifolia Schum. et Thonn. (Gram.) — Gynura cernua (L. f.) Benth. Comp.), *Amphiblemma Wildemanianum Cogn. (Melastom.). Bei Brazzaville am Stanley-Pool treten im Wald unter anderem folgend Bäume, Sträucher, Lianenund Schlingpflanzen auf: Legum.: Dalhousiea african Sp. Moore (Fig. 539), Millettia Thonningii Bak., Mucuna flagellipes Vogel, Abrus pulchellus Wall — Combretum porphyrobotrys Engl. et Diels. — Connar.: Monotes sanguineoarillata Gilg, Cnesti iomalla Gilg, C. ferruginea Gilg (Fig. 540), Rourea adiantoides Gilg, X. viridis Gilg. — Vitae.‘ Cissus grossedentatus (Büttn.) Gilg. N a ie u . ‚ . 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 631 Stauden: /ndigofera tetrasperma Schum. et Thonn., /. capitata Kotschy, Tephrosia Vogeli Hook. f., Desmodium triflorum DC. — Vernonia glaberrima Welw., V. potamophila Klatt, V. dulata Oliv. et Hiern, Coreopsis oligantha Klatt, Sonchus Elliottii Hiern. — Melastom.: Dissotis egregala Hook. f., D. Thollonii Cogn., Phaeoncuron dicellandroides Gilg. — Zingib.: *Costus ara- eosus Gagnepain. Bei Baloto (etwa 3° s. Br.) wurden gefunden: Bäume und Sträucher: Chlorophora excelsa (Welw.} Benth. et Hook. f. (Morac.), Dapkhia dubescens Hook. f. (Legum.), Zymenocardia ulmoides Oliv. (Euph.). In dieser Gegend sowie auch Fig. 539. Dalhousiea africana Sp. Moore. A Blühender Zweig; B Blüte; C—Z Blumenblätter für sich; 7 Blüte nach Entfernung der Blumenblätter. — Original. am Ubangi sind längs der Ufer viel Bäume von Copaifera Demeusii Harms zu sehen, welche als Stammpflanzen des Kameruner Kopals von Bedeutung sind. Lianen und Schlingpflanzen: *Ophiocaulon Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Passifl.), Gymnema subvolubile (Schum. et Thonn.) Decne. (Asclep.). Von Mobangu bis Lukolela (2—1° s. Br.) finden sich in den dichten hohen äldern, in denen manche Bäume 40—50 m hoch werden: Bäume und Sträucher: Morac.: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f., Ficus Preussii Warb. — Ulmac.: Trema guineensis (Schum. et Thonn.) Engl. (Fig. 541). — Rosac.: *Acioa |Dewewrei de Wild. et Th. Dur. — Legum.: Daphia angolensis Welw., Dialium guineense Willd. (Fig. 542). — Euph.: Claoxylon africanum (Baill.) Müll. Arg., Antidesma membranaceum Müll. Arg., terodesmus puberula Hook. f. — *Cola diversifolia de Wild. et Th. Dur. (Stereul.) — Terminalia 632 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. superba Engl. et Diels (Combret.). — Dieranolepis convallariodora Gilg (Thymel.) (Fig. 543). — Petersia (Fig. 544) africana Welw. (Lecythidac.). — Sapotac.: Pachystela cuneata Radlk. — Logan, * Anthocleista Liebrechtiana de Wild. et Th. Dur., *Strychnos Dewewrei Gilg, * Coinochlamys co Jana Gilg. — Apocyn.: Rauwolfa senegambica A. DC., Tabernaemontana nitida Stapf, T. Ba Z Hook. f. — Spathodea campanulata P. Beauv. (Fig. 546) (Bignon.). — Rubiac.: /xora Soyausi Hiern, Tricalysia Crepiniana de Wild. et Th. Dur., *Zeptactinia Leopoldii II. Büttn., Oxyaniia speciosus DC., *Randia Liebrechtiana de Wild. et Th. Dur., A. cladantha K. Schum., Urophylhin callicarpoides Hiern. Fig. 540. A—D. Cnestis ferruginea DC. A Blüte nach Entfernung der Kelchblätter; 2 Zwe mit Früchten ?/; n. Gr.; C Same mit Arillargebilde in nat. Gr.; D Same im Längsschnit E Kapseln von C. urens Gilg (Kamerun); 7 Blüte von C. grisea Bak. (Kamerun) — Nach Pre Dr. GILG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Lianen und Schlingpflanzen: *Dioscorea pterocaulon de Wild. et Th. Dur. — *4:2% cratea cymosa de Wild. et Th. Dur. — Zandolphia florida Benth. j Schattenpflanzen: *Dracaena congensis Engl., *Renealmia Dewewrei de Wild. et Th. D: (Zingib.), Acanthus montanus T. And., *Solanum Dewewrei Damm. — Acanth.: Whithieldia elonga P. Beauv. var. *Dewewrei de Wild. et Th. Dur., *Brillantaisia Dewewrei de Wild. f Epiphyten: Zistrostachys Althoffii Kränzl. Nördlich von Lukolela am Ubangi ist der Wald weniger dicht und n' mit wenigen hohen Bäumen versehen, das Unterholz ist dünn, Lianen ur Epiphyten sind sparsam (E. LAURENT), doch sieht man häufig Zandolph Florida, bei Imese viel Z. Klainei, seltener Z. owariensis (Fig. 547). Ölpalmı 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet- Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 633 und Dorassus sind häufig, ferner finden sich am Ubangi auch die Guttifere Symphonia globulifera (Fig. 545), *Frcus xiphophora und die Liane *Urera Laurentii sowie *Dracaena capitulifera. Am Ubangi, namentlich bei Imese, wurden auch wilde Bestände der übrigens auch am Kongo selbst und am unteren Kassai verbreiteten Azckria (Funtumia) elastica (Fig. 5348) angetroffen. Auf der Strecke von Irebu bis Coquilhatville fehlen die Borassus, dafür sieht man viel Zlaers, * Raphia Gentiliana und Eremospatha cuspidata, letztere auch bei Coquilhatville. > » u _ Fig. 541. Trema guineensis (Schum. et Thonn.) Engl. em. A Stück des & Blütenstandes; B Zweig mit Blatt, Achselsproß und den demselben entspringenden Q Blütenständen; C Zwitterblüte; D 6 Blüte; Z Frucht. — Original. In der Gegend von Equatorville und Coquilhatville, nahe am Äquator, wurden folgende Arten konstatiert: Bäume und Sträucher: Morac.: Dosqueia Welwitschii Engl., Ficus vallis Choudae Delile, *F. Wildemaniana Warb., *F. corylifoia Warb. — Heisteria farvifolia Smith (Olac.). — Anon.: Anonidium Mannii (Oliv.) Engl. et Diels, Monodora angolensis Welw. — Rosac.: Parinarium Congoense Engl. — Legum.: Afzelia africana Sw., Tetrapleurum Thonningii Benth., Pithecolobium altissimum Oliv., Pentaclethra macrophylla Benth., *Copaifera Demeusii Harms, Milletia drastica Welw., *Dalbergia laxiflora M. Mich., D. montana L.f., Derris brachyptera Baill. — Ochthocosmus africanus Hook. f. (Linac., Fig. 549) — /rvingia gabonensis (Aubry-Lecomte) Baill., /. Barteri Hook. f., (Simarub., Fig. 550). — Euphorb.: Manniophyton fulvum Müll. Arg., *Macrobotrya hirtella Pax, Microdesmis puberula Hook. f., Hymenocardia ulmoides Oliv., Icacina Mannii Oliv. (Icacin.). — Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 542. Dialium guineense Willd. A blühender Zweig; 2 Blüte, welche nur ein Blumenblatt und zwei Staubblätter besitzt; C Frucht; D dieselbe im Längsschnitt. — Original. an Fig. 543. Dicranolepis convallariodora Gilg. A Habitus; 3 oberer Teil der Blüte im Längsschnitt C Anthere von der Seite; D unterer Teil des Receptaculums und des Fruchtknotens im Läng schnitt. — ED. cerasifera Gilg (Ghasalquellengebiet), Frucht im Längsschnitt. — 7 D. grandiflo Engl., Blüte. — Nach Prof. Dr. GiLG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 635 Fig. 544. Petersia minor Ndz. von Gabun. A Habitus; 3 Blüte; C Staubblatt, « von oben, 5 von unten; D Pollen, « vom Pol, 5 vom Äquator gesehen; Z Querschnitt des Fruchtknotens; E Frucht; G dieselbe angeschnitten; 7 Same im Längsschnitt; J Embryo. — P. africana Welw. besitzt um die Hälfte größere Früchte. — Nach NIEDENZU in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. |Fig. 545. Symphonia globulifera L. f.£ A blühender Zweig; 2 junge Blüte nach Entfernung der Blumenblätter, zeigt den becherförmigen Diskus und die vereinten Staubblätter; C älteres Stadium, in welchem die Staubblattbündel am Grunde weiter auseinander getreten sind und die je drei Antheren tragenden Lappen sich zurückgebogen haben; dadurch werden die Griffelschenkel sichtbar; D Querschnitt durch den Fruchtknoten. 636 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Cola acuminata (P. Beauv.) R. Br. (Stereul.). — Bombax aquaticum (Aubl.) K. Schum. (Bombae.). 4 *Grewiopsis globosa de Wild. et Th. Dur. (Tiliac.), — *Ourateca Dewewrei de Wild. et Th. Dur, Ochnac.). — Allanblackia floribunda Oliv. (Guttif.). — Weihea africana Benth. (Rhizophor.), — *Tabernaemontana albiflora Stapf (Apo- eyn.). — Rubiac.: * 7ricalysia Crepiniana de Wild. et Th. Dur., Mussarnda elegans Schum. et Thonn., M. stenocarpa Hiern, *Plectronia lucida de Wild. et Th. Dur, | *P. connata de Wild. et Th. Dur. in Lianen, Klimm- und Schling- pflanzen: Gnetum africanum Welw. (Bd. II, S.g1, Fig. 84), die Rotangpalme Ancistrophyllum secundiflorum Wendl. = | Piper guineense Schum. et Thonn. —*Urera arborea de Wild. et Th. Dur. — Zrunnichia africana Welw. (Polygonac.). — Cercopeta- Fig. 546. Z Blüte von Spathodea campanulata P. Zum dasyanthum Gilg (Cappar.). — nei Beauv. (verbreitet in Westafrika). G Blüte von Fer- erruginea DC. (Connar.). — *Salacia un- nandia Fernandi (Welw.) K. Schum. (im tropischen gwzculata de Wild. et Th.Dur. (Hippoerat.). Angola). Beide !/; n. Gr. (Bignoniaceen.) — Cissus aralioides (Welw.) Planch, — Fig. 547. Landolphia owariensis Pal. Beauv. A Stück eines Blütenzweiges, !/; n. Gr.; 3 Gruppe von Knospen; C Blüte im Längsschnitt; D Längsschnitt des Fruchtknotens; Z Zweig mit Früchten Nach E. DE WILDEMAN. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 637 ren, Pi F ig. 548. Kickxia”elastica Preuss.. A blühender Zweig; 3 Kelchblatt von innen; C Längsschnitt urch die Blüte; D Anthere; Z Fruchtknoten mit Griffel; # Frucht; G dieselbe im Querschnitt; H dieselbe aufgesprungen; J Samen; Ä” Querschnitt desselben. 638 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Zu Barteria fistulosa Mast. (Flacourt.). — *Ophiocaulon rehi- culatum de Wild. et Th. Dur. — Apocyn.: Carpodinus lep- Zanthus Stapf, Periploca nigrescens Afzel., Alafıa major Stapf. Schattenpflanzen: Dracaena thalioides C.Morren, Palisota ambigua (P. Beauv.) C. B. Clarke (Commelin.). — Heckeria (Piper) subpeltata (Willd.), Zleurya Podocarpe Wedd. (Urtieac.). — Acalypha brachystachya Hornem, (Euph.). — *7homandersia Hensii de Wild. et Th. Dur. Waldsumpfpflanzen: Cyriosperma senegal se (Schott) Engl. (Arac.). — Zingib.: Coszus Phyllocephalus K. Schum., *C. ubangiensis Gagnepain, *Renealmia co go- Zana de Wild. et Th. Dur., Aframomum melegueta (Rose.) K. Schum. (Bd. U, S. 388, Fig. 273 M—P). — Maran Clinogyne arillata K.Schum., Sarcophrynium baccatım K. Schum., Thalia coerulea Ridl. Außerdem ist in dieser Gegend Cyperus Bapyrus L häufig. a Parasiten: *Zoranthus Thonneri Engl. Bei Bokakata nördlich vom Äquator um Fig. 549. Ochthocosmus africanus Hook. f.— Nach Hookzr, NigerFlora. etwa 1° 30’ finden sich: Fig. 550. Irvingia gabonensis (Aubry-Lecomte) Baill. A blühender Zweig; 3 Knospe; € Blüte D Staubblatt; Z Pistill und Diskus; 7 Längsschnitt durch den Fruchtknoten und den Diskus: G Querschnitt des Fruchtknotens; Z/ Frucht im Längsschnitt mit einem verkümmerten Fach und einem Kotyledon im fertilen Fach. — Original. | I 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 639 Bäume und Sträucher: *Ficus Dewewrei Warb., F. pachypleura Warb. — *Maerua Apre- aliana de Wild. et Th. Dur. (Cappar.). — ZKourea adiantoides Gilg (Connar.). — Milletia Mannii ak., Dioclea reflexa Hook. f. — Quassia africana Baill. (Simarub.). — Pachylobus edulis G. Don (Burserac.). — Macaranga saccifera Pax (Euph.) (Fig. 555). — Rapkiostyles beninensis (Hook. f.) Planch. (Icac.). — Comödretum hispidum Laws. — *Grewiopsis Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Tiliac.). — *Rhaptopetalum Eetveldeanum de Wild. et Th. Dur. (Sceytopetal.). — Guttif.: Allanblackia floribunda Oliv., Garcinia ovalifolia Oliv. — Oncoba dentata Oliv. (Flacourt.). — Apocyn.: Rauwolfia Mannii tapf. — Verben.: *Vitex congolensis de Wild. et Th. Dur. — Rubiae.: Cofea divaricata K. Schum,, Oxyanthus unilocularis Hiern, Mussaenda tenuiflora Benth., Grumilea venosa Hiern. Kletter- und Schlingpflanzen: Sirophanthus bracteatus Franch. — Hugonia platy- sepala Welw. Schattenpflanzen: *Aaemanthus Eetveldeanus de Wild. et Th. Dur. — *Brillantaisia ubcordata de Wild. et Th. Dur., Dyschoriste Perrottetii (Nees) O. Ktze. Bei Bolombo tritt wieder viel Azckrza (Funtumia) elastica auf und ebenso ist Piper guineense häufig. Von dem unter 2° n. Br. gelegenen Bangala liegen vor: Bäume und Sträucher: Zexalobus crispiflorus A. Rich. (Anon.). — Parinarium glabrum liv. (Rosac.). — Schotia latifolia Jacq. (Legum.). — Maprounia africana Müll. Arg. (Euph.). — sorospermum tenuifolium Hook. f. (Guttif.). — *Zomalium Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Fla- ourt.). — Combretum longipilosum Engl. et Diels. — Syzygium guineense (W.) DC. — Apocyn.: ickxia (Funtumia) latifolia Stapf. — Strophanthus hispidus DC. (Fig. 551). Lianen: *Darteria Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Flacourt.). — *7hunbergia Liebrechtiana e Wild. et Th. Dur. (Acanth.). — *Guerkea Schumanniana de Wild. et Th. Dur. (Apocyn.). — ingib.: Amomum sanguineum K. Schum. Epiphyten und Parasiten: Platycerium stemmaria (P.B.) Desv. — *Loranthus Durandii ngl., *Z. folygonifolius Engl. Auf der ganzen Strecke von Mobeka bis Lie, auf der sich der Kongo nter 2° n. Br. hält, sind Zlaers, Raphia, Eremospatha häufig, ebenso *Coparfera emeusit, auch die schon am unteren Kongo vorkommende Dracaena arborea. ier wächst ferner * Ficus bubu. Von Wangata bei Equatorville an bis zu den tanleyfällen verbreitet und auch am Ubangi findet sich *Coffea congensis. m Schatten der Wälder ist *Dracaena Poggei sehr häufig anzutreffen. Der ald ist auch reich an Epiphyten, von denen Plafycerium stemmaria, Dry- aria Laurenti, Ansellia africana und Rhipsalıs cassytha besonders häufig sind. Etwas weiter im NW., fast unter 3° liegt Bumba, wohin der Kongo von E. gelangt. Hier wurden gesammelt: Bäume und Sträucher: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f. — Canarium Schweinfurthii Engl. — Phyllanthus polyanthus Pax (Euph.). — *Grewiopsis Dewewrei de Wild. et Th. Dur. — *T7ritracera fragrans de Wild. (Dillen.).. — Morinda longiflora G. Don (Rub.). Lianen und Schlingpflanzen: Urera oblongifolia Benth. — Apoc.: Landolphia florida enth., Z. Mannii Dyer. — *Guerkea Schumanniana de Wild. et Th. Dur. In dieser Gegend trifft man auch auf feuchtes Grasland mit viel hohem ennisetum Benthamii, das auch sonst am Kongo und Sankuru Bestände bildet, sowie /mperata arundinacea. In feuchten Dickichten ist Glezchenia dichotoma entwickelt und auch Zygodium scandens anzutreffen, desgleichen Lycopodrum cernuum. Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. 41 640 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 551. Strophanthus hispidus P. DC. A blühender Zweig; 3 Blüte im Längsschnitt; C Au) there, a von innen, 5 von außen, c von der Seite; D Pistill; Z Fruchtknoten im Längsschnit F derselbe im Querschnitt; G Frucht; 7 Same mit Haarschopf, verkl.; J Same ohne Schop K derselbe im Längsschnitt; Z Querschnitt des Samens. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 641 - Zwischen Bumba und den Stanleyfällen sind die Ufer vielfach flach und meist überschwemmt; man sieht aber immer wieder große Ceida pentandra, Copaifera, Symphonia, Raphia, Eremospatha, dann auch die Moracee Musanga Smithii und Ficus punctifera, die Bäume besetzt mit epiphytischen Farnen und Loranthaceen, an den Ufern auch viel Gleichenia. ig. 552. Aptandra Zenkeri Engl. A Blütenstände; 3 Knospe; C Andröceum; D Blüte geöffnet; Pollen von oben; 7 derselbe von der Seite; G junge Fruchtstände; /7 junge Frucht mit dem ich vergrößernden Kelch im Längsschnitt; JJ Zweig mit einer Frucht und dem roten vergrößerten Kelch in nat. Größe; A Frucht mit Diskus. — Original. Von Isangi, den Stanleyfällen (1° n. Br.) und Wabundu (1° s. Br.) sind an- uführen: Bäume und Sträucher: *Zius furcata Warb., Z. vallis Choudae Delile. — Aptandra enkeri Engl. (Olacac., Fig. 552). — Legum.: Berlinia acuminata Sol., *Lonchocarpus comosus . Micheli, *Dewewrea bilabiata M. Micheli. — *Ouratea pellucida de Wild. (OÖchnae.). — 72- ernaemontana Smithii Stapf (Apoc.). — Rubiac.: *Bertiera Dewewrei de Wild. et Th. Dur., *Uro- Ahyllum Dewewrei de Wild. et Th. Dur. Lianen und Schlingpflanzen: Smilax Kraussiana Meisn. — *Dioscorea smilacifolia e Wild. et Th. Dur., *D, acarophyta de Wild. — *Zremospatha Haullevilleana de Wild. — Bar- 417 642 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. $ * EN teria fistulosa Mast. (Flacourt., Fig. 553 3). — Cissus Dewewrei de Wild. et Th. Dur. — Landolphie owariensis P. Beauv. Waldschattenpflanzen: *Sansevieria Laurentii de Wild. — *Pouzolzia denudata de Wild. et Th. Dur. (Urtie.). — Acanth.: Whitfieldia Arnoldiana de Wild. et Th. Dur. — Zankasteria Barteri Hook. f. Einen Blick in einen südlichen Teil des Kongo-Beckens gewährt uns’ LAURENTSs Bericht über seine Reise von Kwamouth zum Lac L&opold II. Am unteren Kassai herrscht zunächs Cyperus papyrus, dann sieht ma auf den hohen Ufern Buschsteppen" mit Anona senegalensis, Gardenia thwibergia, Landolphia humilis, auch Costus. Ebenso herrscht auf dem niedrigen Ufergelände des Fini Gras- land mit einzelnen Baumgruppen namentlich Dorassus, Ceiba, Elaeis Ficus miammiamensts. Hier sehe wir auch Selaginella scandens (Bd.I, S. 79, Fig. 78) und bisweilen dichte Büsche einer kletternden Urera mil tief zum Wasser herabhängende \ Zweigen. Auch am Fini weiter auf | wärts ist der Wald nicht dicht! Unterholz und Epiphyten sind spär lich, wie am Ubangi. Bei Kutu is der Charakter der Landschaft auch noch steppenartig; doch an den Ufern finden sich die Moraceen * Treculia Dewewreana und Bosqueia Wel. Ameisengalle des Stengels im Längsschnitt, z Ein- witschii, und im N. des Lac Leo gang zur Höhlung. — 2 B. fistulosa Mast., hohler pold I., namentlich bei Kisi, is Stengel mit Blütenknospen, 2/ schiefe Ansatzstelle dichterer Uferwald mit vielen kleiner des Blattes. — Nach Prof. WARBURG in ENGLER- Bäumen, mit Raphia und Zremo a spatha cuspidata sowie mit viele Epiphyten anzutreffen. Geht man am Kassai oberhalb der Einmündung des Fini aufwärts, sd kommt man meist durch mehr oder weniger dichten Uferwald, in dem bei Ein’ tritt des Sankuru viel Zlaeis auftreten, Frcus, Symphonia und Landolphia owa: riensis sowie L. Dubdreucguiana vertreten sind. Sehr häufig sind auch hier die Bäume mit Platycerium stemmaria besetzt. Auf den Sandbänken und am Ufer herrschen Bestände von Phragmites,; höhere Ufer sind 4—5 m hoch bei deckt mit Glezchenia dichotoma und "vielfach sind auch die Abhänge vo Borassus-Hainen eingenommen. Oberhalb Basongo tritt der Sankuru in der Kassai ein; hier sind die Ufer sumpfig, Borassus ist seltener, dagegen herrsch' N | tn Fig. 553. A Barteria Braunii Engl. (Flacourtiacee). 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 643 Elaeis und stellenweise ist * Raphia sese mit 10—ı5 m hohen Stämmen häufig. Auch bemerken wir hier wieder Rotangpalmen: * Calamus Laurentit und * Eremo- ge Ne RIIIIIISN NY ig. 554. Sarcocephalus sambucinus (Winterb.) K. Schum. (= S. esculentus Afzel.), im ganzen west- chen Teil des tropischen Afrika verbreitet. A Habitus; 3 Teil des Blütenstandes; 5’ Blüte im ‚ängsschnitt; C Fruchtstand verkleinert; D derselbe im Längsschnitt; Z Frucht; 7 dieselbe im ängsschnitt. — A Original, —Z nach Prof. Dr. SCHUMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 644 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. spatha Haullevilleana, AußerZLandolphia florida klettert an den Bäumen auch *Asparagus Duches- nei, welcher dem A. dre- panophyllus ähnlich ist. | Auf sandigem ebenen Boden tritt aber wieder Steppe auf, in derer Gras Carpodinus lanceo Zata und der Rubiaceen strauch Sarcoceph sambucinus (Fig. 5 zerstreut sind. Ers sehen wir auch wei hin bis Bolombo häu auf und überall wir auch Zandolphia owa riensis beobachtet. Waldsümpfen ersch *Cyathea Laurent Aracee KRhektophyliu mirabile (Bd. Il, S. 24 Fig. 166). Bestände Kickxia (Funtumia) lat folia sind hier hi caena Poggei. An de höheren Ufern des Sa kuru bis Bolombo z die 25 m hohen Zlae . . # . \ ht von epiph Fig. 555. Macaranga saccifera Pax. A Zweig mit Blatt, Neben- sind dicht p 4 blättern und Blütenstand; 2 junger Zweig mit großen sackförmigen tischen Farnen besetzt Nebenblättern; C Zweig des [6\ Blütenstandes; D kleines Stück des unter denen besonde | Blütenstandes mit einer Gruppe von 5 Blüten; £ Blütenhülle mit - 4 einem Synandrium; 7 Blüte mit geöffneten Antheren. — Original. Platycerium angoleı 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 645 3d. I, Taf. III) und P. stemmaria (Bd. Il, S. 59, Fig. 58) auffallen. Fast nie hit Ahıpsalis cassytha. An den sandigen aufsteigenden Ufern ist immer jeder Gleichenia dichotoma zu bemerken. Die verbreitete Fzcus mamnia- g. 556. Carapa procera DC. A Blatt; B Inflorescenz; C Blüte; D Teil des Andröceums; Diskus und Pistill; 7 dieselben im Längsschnitt; G Querschnitt des Fruchtknotens. — Original. 646 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mensis ist ebenso wie Ceiba pentandra auch hier zu konstatieren und bei Bolongula kommt *Omphalocarpum sankurense vor. Von Dibele bis Ibaka ist vielfach schöner dichter Wald entwickelt, an dessen Rande Azgelia afrı- cana, Symphonia, Pentaclethra, Musanga Smithi, Ficus lingua, die an) ihren Blättern mit Ameisen zur Wohnung dienenden Taschen versehenen Sterculiaceen *Scaphopetalum Thonneri und *Cola Laurentii, sodann auch, wieder Zremospatha Haullevilleana zu beobachten sind. Bei Dibele tritt auch TITLE? u TIL ig. 557. Carapa procera DC. A Frucht aufspringend, ?/; n. Gr.; 3 Same; C derselbe geöffnet hy Hypokotyl des Keimlings; D Same durchschnitten; bei 2/ die Plumula. noch *Omphalocarpum Laurentii (Sapotac.) auf. Sodann wachsen hier die Marantaceen Sarcophrynium oxycarpum, Phrynium confertum und Thaumateo: coccus Dantellii. Diese Marantaceen finden sich in den Sümpfen der Schluchten! welche, wie überall im tropischen Afrika, besonders pflanzenreich sind. S« die kletternde Aracee *Cercestis congensis, Macaranga saccifera (Fig. 555 * Begonia Poggei, außerdem viele weiter verbreitete Farne. — Bei Ibaka wurde im Walde Haemanthus diadema und Vanilla acuminata konstatiert. Besonder| reich wird die Waldflora bei Munungu und in der Schlucht von Kondue. Be schon von Dibele erwähnten Schluchtenpflanzen noch*Cyatkea canaliculata, Marattia fraxinea, *Sarcophrynium Arnoldi, Ficus corylifolia vor, sodann einige eigentümliche Erdorchideen: //a- benaria Laurentü, H. sambe- siaca, Brachycorythis pubescens, Manniella Gustavi. Auch von Lusambo bis Batempa ist der Charakter der Waldvegetation der gleiche. Dracaena arborea von ı5 m Höhe fallen auf, Zzcus cya- \thispula und die Meliacee Carapa \procera (Figg. 556, 557), Coffea canephora. Als Kletterpflanze |kommt hier Culcasia angolensis |vor und als Schattenpflanzen sind *Dorstenia Laurentii sowie Von LEDERMANN wurden bei |längerem Aufenthalt in Kondu& noch folgende Arten im Galerie- \wald gesammelt: * Cola Ledermannii Engl. (Stercul.), |*Carvalhoa Ledermannii Gilg (Apoc.), *Quratea Ledermanniana Gilg, *O. Poggei (Engl.) Gilg, Pleiocarpa Welwitschii Stapf | (Apocyn.), Mapoleona imperialis P.Beauv. ‘| (Leeyth.), sodann die Schattenpflanzen: Duvernoia extensa (T. And.) Lindau (Acanth.), Ziymatococcus kameruniensis Engl. (Morac., Fig. 558), Alophylus Wel- witschii Gilg (Sapind.), am Waldrand: Aristolochia Schweinfurthii Eng]. In dem die sandigen Hügel bekleidenden Buschwald (420 m ü.M.) wurden von LEDERMANN noch folgende Bäume und Sträu- cher gesammelt und im Berliner Botanischen Museum bestimmt: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 647 Munungu ist wieder 15—25 m hohe Alckria (Funtumia) elastica häufig, auch der oben erwähnte Asparagus Duchesnei. Bei Kondu& kommen außer den HA Fig. 558. Trymatococcus kameruniensis Engl. # Zweig mit Blütenständen, ein Teil der Spreiten ist entfernt; G Inflorescenz; Z Längsschnitt durch dieselbe, die ein- zige Q Blüte zeigend; J Gruppe von 5 Blüten; X Staub- blatt. — Original. Morac.: Bosqueia Welwitschii Engl. — Anon.: /solona pilosa Diels. — Legum.: Piptadenia africana Hook. f., Dalhousia africana Sp. Moore, *Platysepalum Ledermannii Harms. — Euph.: 648 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Microdesmis puberula Hook. f., Hymenocardia ulmoides Oliv. — Legum.: Afzelia africana Smith, Tetrapleura Thonningii Benth. — lIcacin.: Zcacina Ledermannii Engl. (Fig. 559). — Sapind.: Lychnodiscus cerospermus Radlk., Phialodiscus unijugatus Radlk., Alophylus Welwitschii Gilg. — | "Rhamnae.: Gouania longipetala Hemsl. — Guttif.: *Garcinia lualabensis Engl., *G. longeacuminata Engl. — Flacourt.: Zomalium bullatum Gilg, Zindackeria dentata (Oliv.) Gilg, Poggea alata Gürke. — EUR se Fig. 559. A—F lIcacina Güssfeldtii Aschers. von der Loangoküste; A Zweigstück; 3 Blüte; C Blumenblatt; D Staubblatt; Z Pistill; F Frucht im Längsschnitt. — G—/ I. Ledermannii Engl.; G Blatt- basis mit Inflorescenz; 77 Knospe; J Blüte geöffnet; A) Z Anthere; M Fruchtknoten; X Narbe; O Fruchtknoten im Längsschnitt; 7 der- selbe im Querschnitt. — Original. Violac.: Rinorea :licifoha (Welw.) O.Ktze. — Apoc.: Baissea angolensis Stapf, *Strophanthus Dewewrei de Wild., Zandolphia owa- riensis P. Beauv., *Caro- dinus Gentilii de Wild. — Rubiae.: Oxyanthus specio- sus DC., Randia micrantha K. Schum. In den Bezirk des Kongobeckensgehört | auch das Gebiet, in welchem POGGE sam- melte, als er 1883 von Mukenge zur Lulua- Mündung und von da nach Kikassa a Kassai reiste. Er hat in diesem zwischen 5 und0% 308 Br. gelegenen Tiefland | eine recht wertvolle Sammlung zusam- mengebracht, welche ganz besonders reich an endemischen Gat- tungen und Arten ist, Sie wäre noch wert- | voller, wenn die Ei | kettierung nach der | seit 20 Jahren am | Berliner Museum ein- geführten Methode | durchgeführt worden wäre. Die Expedi- ' Ausnützung des 4 Kongostaates unter- ' nommen wurden, hiel- | ten sich meist an die 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 649 Ufer des Kongo und seiner großen Nebenflüsse, an denen der Vegetations- charakter ein mehr gleichmäßiger ist; das von POGGE durchreiste Land be- steht aus niedrigen Plateaus, in welche die Bäche tief einschneiden. Auf der dem Kassai näher ee Hälfte des Landes prävalieren hohe und dichte Waldbestände, welche meilenlange und breite Strecken Landes bedecken und De TEE en a m Fig. 560. A—D Piper guineense Schum. et Thonn., verbreitete Kletterpflanze im tropischen West- afrika; A blühender Zweig; B fruchttragender Zweig; C Stück des Blütenstandes, achtmal vergr.; D Frucht im Längsschnitt. — Z—G P. capense L. fil., verbreitet im tropischen und subtropischen Afrika; E blühender Zweig; 7 Blüte; G Deckblatt. — Original. 650 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. kleinere mit niedrigem Gras und wenig Büschen und Bäumen bewachsene Campinen gleichsam umschließen. Solche große zusammenhängende Urwald- komplexe bedecken hauptsächlich die ebenen Rücken der Plateaus; die Ab- hänge derselben haben viele Quellstellen mit Urwalddschungeln und die Bäche sind meist von Wald umsäumt. Auf der zweiten Hälfte des Weges von Kassai nach Mukenge (Dschingenge südlich von Luluaburg) findet sich mehr Campine mit Schluchten und Buschwäldern als große zusammenhängende Waldstrecken; Fig. 561. A—C Ongokea kamerunensis Engl., hoher Baum in Kamerun. A blühender Zweig; B Stück des Blütenzweiges, vergr.; C Stück des fruchttragenden Zweiges. — D—H O. Klaineana Pierre, im Kongobecken und Gabun. D Blütenstand; Z Knospe; Z Blüte; G dieselbe geöffnet und im Längsschnitt; Z77 Frucht im Längsschnitt. das Gras der Campine ist hier auch höher. Ausgedehnte Moore oder Sümpfe fehlen ganz und gar, doch sind in den Schluchten kleinere Waldsümpfe durch die Zusammensetzung ihrer Vegetation bemerkenswert. Es ist für den mit der Flora der westafrikanischen Waldprovinz einigermaßen vertrauten Botaniker sicher von Interesse, aus beifolgender Liste zu ersehen, welche Holzgewächs infolge von POGGEs Tätigkeit in einem verhältnismäßig kleinen Teil des Kongo beckens nachgewiesen wurden. Obwohl auch die Stauden dieses Landes nich unwichtig sind, so will ich hier doch nur die aufgefundenen Bäume, Sträuche und Lianen vollständig aufführen, indem ich mir weiteres vorbehalte. 48. Kongoland und Kongobecken. 651 Fig. 562. Rhopalopilia Poggei Engl. A Zweig mit Blütenständen; 3 Blütenstand; C Blüte ge- schlossen, die Furchung zwischen Receptaculum und Tepalen ist etwas zu scharf gezeichnet; D Tepalum mit Staubblatt z von vorn, 5 von der Seite; Z Staubblatt von hinten; 7 Blüte nach Entfernung der Tepalen; G Längsschnitt durch das Receptaculum und die Diskuslappen. — Original. A—F Agelaea obliqua (Pal. Beauv.) Baillon, verbreiteter Kletterstrauch im tropischen A blühender Zweig; 2 Blüte; C dieselbe nach Entfernung der Blumenblätter und - Kelehblätter; D reife Kapsel; Z Same; 7 Längsschnitt durch den Samen. — G—.J A. paradoxa Silg. G reife Kapsel; 7 Same mit Arillargebilde; J Embryo. — Nach Prof. Dr. GiLG in ENGLER- PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 652 BB la m Poggei Engl. A Zweig der & Pflanze, entwickelt; 3 junger Zweig selben mit noch unentwickelten Blättern und Inflorescenzen; C ein & Blütenköpfchen; D solches durchschnitten; £ Tragblatt und & Blüte; 7 Tragblatt von vom, G Andröceum; 4 g2 junges Blatt mit den schon vollkommen ausgebildeten Hydathoden. — Original. Fig. 564. Polycephaliu 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 653 Bäume, SträucherundLianen: Piperaceae: Piper guineense Schum. et T'honn. (Fig. 560), P. subpeltatum Willd. Moraceae: Myrianthus arboreus P. Beauv., Musanga Smithii R. Br. Ulmaceae: Chaetacme aristata Planch. var. kamerunensis Engl. Olacaceae: Olax Poggei Engl., Ongokea Klaineana Pierre (Fig. 561). Opiliaceae: Rhopalopilia Poggei Engl. (Fig. 562). Anonaceae: Anona senegalensis Pers., Hexalobus grandiflorus Benth., Uvaria Poggei Engl. "Diels, Xylopia Poggeana Engl. et Diels. — Lianen: Artadotrys Thomsonü Oliv., Uvaria latifolia e Elliot) Engl. et Diels, Monanthotaxis Poggei Engl. et Diels. Capparidaceae: Capfaris Poggei Pax, kletternd. Rosaceae: Parinarium Poggei Engl. } a) b ig. 365. Leea guineensis Don. AHabitus; Z Knospe; C geöffnete Blüte; D Blütenlängsschnitt; Staminaltubus; 7 Staubblatt von vorn und von der Seite; G Querschnitt durch den Frucht- oten; /77 Beere; J Längsschnitt durch den Samen; Ä Querschnitt durch denselben. — Nach Prof. Dr. GILG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Connaraceae: Agelaea obligua (P. B.) Baill. (Fig. 563), A. Poggeana Gilg, Rourea unifoliolata ile, R. chiliantha Gilg, A. coccinea (Schum. et Thonn.) Hook., A. fascicwlata Gilg, R. obligui- oliolata Gilg, R. splendida Gilg, R. Poggeana Gilg, R. viridis Gilg, Monotes brevistila Gilg, M. Ischersoniana Gilg, M. sanguineoarillata Gilg, einzelne von diesen vielleicht auch Lianen; sicher nd solche: Connarus Englerianus Gilg, C. luluensis Gilg, Cnestis ferruginea DC., C. iomalla Gilg. - Leguminosae, Mimosoideae: Acacia fennata Willd., Entada sudanica Schwfth., Albizzia fasti- iata Oliv. — Caesalpinioideae: Berlinia auriculata Benth., Dialium guineense Willd., Macrolobium alisoti Benth., Afzelia africana Smith. — Papilionatae, Sophoreae: Baphia chrysophylla Taub., . Schweinfurthii Taub., B. densiflora Harms. — Galegeae: Platysepalum hypoleucum Taub., P. fer- ugineum Taub., Millettia versicolor Welw., M. drastica Welw. — Hedysareae: Smithia strigosa enth. — Dalbergieae: Dalbergia luluensis Taub., D. macrosperma Welw., D. fubescens Hook. f., "Peguelia brachyptera (Bak.) Taub., D. nobilis (Welw.) Taub., Ostryocarpus Welwitschii Bak. — haseoleae: Erythrina abyssinica Lam. Linaceae: Liane, Zugonia reticulata Engl. ve N W | i B 654 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Rutaceae: Liane, Zagara Poggei Engl. Meliaceae: Carapa procera DC. (Fig. 556, 557), Zurraea Vogelii Hook. Burseraceae: Canarium Schweinfurthii Engl. } Polygalaceae: Securidaca longepedunculata Fres. Dichapetalaceae: Lianen, Dichapetalum Poggei Engl., D.rufipile (Turez.) Engl., D. munduense Engl, Euphorbiaceae: Crotonogyne Poggei Pax, Manniophyton africanum Müll. Arg., Uapaca mole Pax,. U. Marquesii Pax, Macaranga mollis Pax, M. saccifera Pax, M. Poggei Pax, Chaetocarpus africanus Pax, Argomüllera macrophylla Pax, Maprounea africana P. Beauv., Zymenocardia er Tul., 7. Poggei Pax, Sapium cornutum Pax var. africanum Pax, S. xylocarpum Pax, Bridelia mi crantha Hochst. var. ferruginea Benth., Croton Poggei Pax, Crotonogyne Poggei Pax, Alchornea Fig. 566. Haronga paniculata (Pers.) Lodd. ‚S blühender Zweig; 7’ junge Frucht; U Frucht Längsschnitt mit durchschnittenem Samen; F Querschnitt durch die Frucht. — Original. cordifolia Müll. Arg., Poggeophyton aculeatum Pax, Claoxylon columnare Müll. Arg., Zuphorbi candelabrum Trem. ' Anacardiaceae: 7hyrsodium africanum Engl., Sorindeia Poggei Engl. Icacinaceae: Alsodeiopsis Poggei Engl., Liane: Polycephalium Poggei Engl. (Fig. 564). Sapindaceae: Zychnodiscus cerospermus Radlk., Zriocoelum paniculatum Bak., Allophylus afri canus P. Beauv. — Liane: Paullinia pinnata Lam. Hippocrateaceae: Liane Zippocratea Poggei Loes. Vitaceae: Zeea guineensis Don (Fig. 565). — Kletterpflanzen: Cissus Guerkeana (Büttn.) Gil C. rubiginosa (Welw.) Planch. Sterculiaceae: Sterculia guingueloba (Garcke) K. Schum. Dilleniaceae: Tetracera Poggei Gilg, T. alnifolia Willd. Ochnaceae: Ouratea Poggei (Engl.) Gilg. Guttiferae: Yaronga paniculata (Pers.) Lodd. (Fig. 566). a 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 655 Violaceae: Rinorea Poggei Engl. ’ « Flacourtiaceae: Oncoba spinosa Forsk. var. angolensis Oliv., O witschü (Oliv.) Gilg, Zindackeria dentata (Oliv.) Eile, IE 7% glauca Hook., Caloncoba Wel- oggei Gilg, Buchnerodendron speciosum Gürke (Fig. 567), Poggea alata Gürke (Fig. 568), YZomalium molle Stapf, Paropsia Brasseana Baill. Passifloraceae: Schlingpflanze, Ophiocaulon cissambeloides (Planch.) Hook. f., üg. 567. blühender Zweig mit jungen Blättern; G Blüten- n Fruchtknoten; A’ Same; Z Haar; M Frucht im Längsschnitt. G—X nach WARBURG, 7, M Original. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I, 42 656 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Thymelaeaceae: Dicranolepis convallariodora Gilg. Combretaceae: Comdretum Poggei Engl. — Lianen: C.racemosum P.Beauv., C. paniculatum ve Melastomataceae: Memecylon polyanthemos Hook. f., M. Vogelii Naud. Myrtaceae: Syzygium guineense (W.) DC. Oleaceae: Mayepea luluensis Gilg. Loganiaceae: Sirychnos kipapa Gilg, Mostuea penduliflora Gilg, Coinochlamys Poggeana G C. hirsuta T. And. Apocynaceae: Voacanga Thouarsii Roem. et Schult., Alstonia viscosa K. Schum. — Liane Carpodinus lanceolata K. Schum. Convolvulaceae: Prevostea Poggei Dammer. Verbenaceae: Aalaharia spinescens (Oliv.) Gürke, Vitex Buchneri Gürke, V. camporum Büttn, V. lundensis Gürke, Clerodendron capitatum Schum. et Thonn., C/. myrzcoides R. Br., Cl. Pogge Gürke, CI. scandens P. Beauv., C/. volubile P. Beauv. e Bignoniaceae: Szereospermum Kunthianum Cham., Spathodea nilotica Seem., Markhamia to mentosa (Benth.) K. Schum. ee u er & Ca EEE . Fig. 568. Poggea alata Gürke. A Knospe; A Blüte; C Staubblatt; 2 Fruchtknoten und Griffel E derselbe im Querschnitt; 7 Frucht; G Same. — Nach Prof. OÖ. WARBURG in ENGLER-PRANTI Nat. Pflanzenfam. Rubiaceae: Mitracarpus verticillatus Vatke, Kandia micrantha K. Schum. var. Fo sgcam n Schum., R. octomera Benth. et Hook. f., Morelia senegalensis A. Rich., Vangueria rubiginos Rasch. Amaralia bignomiifolia Welw., Psychotria-cyanocarpa K. Schum., Ps. potamophila } Schum., 5. stigmatophylla K. Schum., 2. rei K. Schum., ?s. Vogeliana Benth., Gaertnera $ niculata Benth., Cremaspora africana Benth., Mussaenda elegans Schum. et Thal MM. arc Poir., RE Zortistilus K. Schum., Feretia apodanthera Don, Leptactinia formosa K. Schum Crossopteryx Kotschyana Fzl., Trichostachys microcarpa K. Schum., Pleetronia Lualabae K. Schum P.flammea K. Schum., Uragoga ceratoloba K. Schum. ’ Zweifellos macht sich ein Zurücktreten der stark hygrophilen Arten bt merkbar, während anderseits die große Mannigfaltigkeit von Baumsträuche etwas an die Vegetation in Malansche und Angola erinnert. | Als Kletterpflanzen sind Cwlcasia scandens und C. angolensıs verbreite ferner Dioscorea cotinifolia, D. semperflorens. In den Waldsümpfen wachseı Trachyphrynium Poggeanum (Bd. U, S. 396, Fig. 279), 7. Preussianum, Brauneanum, Thalia geniculata, Sarcophrynium baccatum, S. leiogonium, Clin: gyne congensis und Aframomum violaceum, das bis 8 m hohe A. colosseum un Renealmia congolana. Schließlich sei noch erwähnt, daß hier auch die für d} westafrikanische Provinz charakteristische Balanophoracee Thonningia sanguin 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 657 Fig. 569) vorkommt. Besondere Erwähnung verdient ferner das Vorkommen des 10 m Höhe erreichenden Encephalartos Lemarinellianus im Süden von ig. 569. Thonningia sanguinea Vahl. A ganze Pflanze einer Wurzel aufsitzend, mit Knolle und ‘hizomen, denen die Sprosse entspringen; Bein & Sproß; C,D ö Blüte; Z Querschnitt des Sy- andriums; 7 Pollen; G, 7 © Blüte; J Q Inflorescenz; Ä reife © Blüte mit Frucht; Z dieselbe im Längsschnitt; 47 Embryo. — Original. 658 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 49. Das Bergland im N. und NE. des Kongobeckens mit dem Ubangi und den Ghasalquellen') bis zum Lendu-Plateau im wa F des Albert-Nyansa. Im N. und NE. wird das Kongobecken von einem Bergland Bi welches vom Kongobecken allmählich aufsteigt und demzufolge der Tieflands- formen, welche oft mit solchen des guineensischen Küstenlandes identisch sind, entbehrt. SCHWEINFURTHS wichtige Reisen haben zuerst diese Zone erschlossen, und es ist auffallend, wie wenig die Flora des vom Ubangi und seinen Zuflüssen durchströmten Landes zwischen €° und 4°, von welcher wir neuerdings Kennt- nis bekommen haben, von der des Ghasal-Quellenbezirkes verschieden ist. Auf der Strecke von Ungurras über Fort Sibut, Fort de Possel bis Bangi sam- melte A. CHEVALIER. Es genügt, um den Charakter des Gebietes zu erkennen, von einigen wichtigen Familien die Arten anzugeben, welche den Vegetations- charakter dieses Bezirkes mitbedingen. Bäume und Sträucher: Leguminosae: Acacia alaxacantha DC., Entada sudanica Schwfth., Berlinia angolensis Welw., Pterocarpus lucens Guill. et Perr., Cassia Kirkii Oliv. (nur ı m hoher Strauch), C. Petitiana Bolle (5—6 m hoher Strauch), Ormocarpum sennoides DC., Sesbania aegyp- tiaca L. Stauden: Crotalaria ononoides Benth., /ndigofera procera Schum. et Thonn,, 7. viscosa Lam.,' I. macrocarpa Lepr., Tephrosia elongata Hook. f., 7. nana Kotschy, 7. Znearis Pers., Zornia di- phylla Pers., Desmodium lasiocarpum DC., D. paleaceum Guill. et Perr., Psophocarpus Palustris Desv., Ahynchosia viscosa DC., Rh. caribaea DC., Rh. debilis Hook. f., Eriosema cajanoides Hook. £. Canaz > ensiformis DC., Vigna luteola Benth. ö Compositae: hans scaber L., E. senegalensis (Klatt) Oliv. et Hiern, Vernonia amyg- dalina L., V. undulata Oliv. et Hiern, V. ee O. Hoffm., Aspilia Kotschyi (Sch. Bip.) Benth.) et Hook. f., Spilanthes acmella L., Bidens Pilosus L., Gynura crepidioides Benth., Notonia abyssinica, A. Rich., ee pterodonta DC) Sch. Bip. Scrophulariaceae: Sopubia ramosa Hochst., Buechnera Büttneri Engl., Striga senegalensis, >enth. Moraceae: Ficus vallis Choudae Delile, 7. eincta Warb., F. longispina Warb., £. Rrebedjensiel Warb., £. aureoseta Warb., #. coronifera Warb., #. Mamslsfene Warb. Tiliaceae: ah feifolia Willd., Grewia mollis Jacg., G. tetragastris R.Br., G. Poissoni Gilg Scytopetalaceae: Drazzeia Thollonii H. Baill. Connaraceae: Agelaea obliguifolia (P. B.) Baill. ($—ı2 m hohe Liane), Cnestis iomalla Gilg C. ferruginea DC. (bis 7 m hohe Liane), Connarus Smeathmannii DC., C. macrothyrsus Gig Rourea adiantoides Gilg, R. pseudobaccata Gilg, R. gudjuana Gilg (bis 8 m hohe Liane). ?) Wichtigere Literatur: P. AsSCHERSON, Vegetationscharakter und Nutzpflanzen der Niam! Niam- und Mombuttuländer, mitgeteilt nach einem größeren Bericht Dr. G. SCHWEINFURTHS, ü Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin VI (1871) 234—248; Über SCHWEINFURTHS botanische Schill derung der Niam-Niam- und Mombuttuländer, besonders über ein neues Platycerium auf Bäumen in Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde 1871, p. 17, 18. — G. SCHWEINFURTH, Bericht über di) botanischen Ergebnisse der Niam-Niam-Reise, Jan. bis Juli 1870, in Bot. Zeit. 1871; Tagebuc einer Reise zu den Niam-Niam und Monbuttu 1870, in Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin, (1872) 385—497, mit Karte; Im Herzen von Afrika, Reisen und Entdeckungen im zentrale Äquatorialafrika während der Jahre 1868—71, 2 Bände, Leipzig 1875, 2. Ausgabe in einem Ban 1878. — A. CHEvALıEr: Mission Chari-Lae Tschad 1902—1904, L’Afrique centrale frangaist Paris 1907. ‚Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 49. Bergland im N. u. NE. des Kongobeckens. 659 Vitaceae: Cissus crinita Planch., C. froducta Afzel., C. caesia Afzel., C. Barteri Planch., €. bignonioides Schwfth., C. adenocaulis Steud., C. togoensis Gilg, C. bombycina (Bak.) Planch., €. quadrangularis L., Ampelocissus multistriata (Bak.) Planch., Zeea guineensis Don. Simarubaceae: /rvingia Smithii Hook. f. Meliaceae: 7urraea Vogelii Hook. f., 7. Zamyi Ed. Bonn. Fig. 570. Treculia africana Deene. A Blattzweig; 3 5 Blütenstand n. Gr.; C Stück des @ Blüten- Standes; D Bractee aus demselben; Z Hälfte eines kleinen Fruchtstandes, */z n. Gr. — Original. /2 660 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Anacardiaceae: Preudospondias microcarpa A. Rich. Ochnaceae: Ouratea reticulata (P. Beauv.) Baill. Melastomataceae: Dissofis segregata Hook. f., D. rotundifolia (Sm.) Triana, D. scabra Gile >) = D. Chevalieri Gilg, D. Schweinfurthii Gilg, Antherothoma Naudini Hook. f., Tristemma Schumacheri Guill. et Perr., Phaeoneuron dicellandroides Gilg. \\ “ N Fig. 571. Musanga Smithii R. Br. A Spitze eines Sprosses mit einem jungen Blatt und den Int! petiolarstipeln; 3 Teil eines Blattes, "/. n. Gr.; C $ Blütenstand; D Knäuel desselben; Z& Ble und Bracteen; 7 Schnitt durch eine & Blüte; G Zweig mit zwei © Blütenständen; 7 © Blüt) J Schnitt durch eine Frucht. — Original. Combretaceae: Anogeissus leiocarpus (DC.) Guill. et Perr., Comdretum Lawsonianum E et Diels. Rubiaceae: Sarcocephalus esculentus Hook. f., Mussaenda arcuata Poir., M. erythrophylla Sch‘ et Thonn., Canthium Barteri Hiern, Cofea Arnoldiana de Wild., C. congensis Froehner. In diesem Verzeichnis herrschen die weiter verbreiteten Arten erheblich v Engler Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XXXL, zu S. 661. Lichtung im Regenwald am Semliki, westlich vom Ruwenzori, rechts Musanga Smithii R. Br. Photogr. von Geheimrat Dr. Stuhlmann Taf. ZIXTIH, zu S. 66z. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Nähe von Sesse. Urwald bedeckte Insel im Victoria Njansa, in der Von dichtem Photogr. Exzellenz Prof. Dr. Robert Koch. ” Taf ISIN TIV u S för - m Victoria Njansa, mit großen Phoenix reclinata Jacq. Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koch. Insel i Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. af XXXV, zu S, 66r. Ufer des Victoria Njansa auf der Insel Sesse. Schilfdickicht am Ufer, teilweise, entfernt, um einen vor Tsetse freien Landungsplatz zu haben. Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koch. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 350. Das Zwischenseenland. 661 Östlich vom Ubangi kommen wir in das obere Ghasalquellenland, mit der Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Ghasal und denen des Uelle, das Land der Mittu, der Niam-Niam und Monbuttu, in welchem SCHWEINFURTH zuerst die Kenntnis von der Vegetation Innerafrikas erheblich erweiterte. Die genauere und vollständige Durcharbeitung seiner Sammlungen ist aber leider erst "nach dem Erscheinen seiner Reisewerke erfolgt. Es wird auf dieses Gebiet im V. Bande des Werkes näher eingegangen werden. Hier finden sich Zlaeis, Raphia Monbuttorum und der Rotang Ancistrophyllum secundiflorum, Treculia afrıcana (Fig. 570), Myrianthus arboreus, Musanga Smithüi (Fig. 571 und Taf. XXXII), Aöckria (Funtumia) latifolia und viele andere in Guinea oder im Kongobecken vorkommende Arten; der Reichtum der Lianen, Schling- und Kletterpflanzen, der Epiphyten und Farne ist größer als in den Parksteppen des mittleren und unteren Ghasallandes. Auch die sumpfliebenden Scitamineen sind in diesem Bezirk zahlreich; so begegnen wir hier: Trachyphrynium Braunü, Clinogyne azurea und Schweinfurthiana, Thalia geniculata, Costus Lucanustanus (Bd. II, S. 391, Fig. 275), Aframomum sanguineum und A. polyanthum. Auch Ikommt hier eine eigentümliche Cycadee vor, Encephalartos niammiamensıs. 50. Das Zwischenseenland mit Uganda und Unyoro'). Wir wissen, daß, wenn wir von dem Ghasal-Quellengebiet aus nach Osten Jund nach Norden vordringen, steppenartige Formationen immer mehr hervor- Itreten; aber wir dürfen gegen Süden, wo unter dem Äquator und in der Nähe |desselben gewaltige Seen sich ausdehnen, auch noch eine reiche Regenwald- /flora erwarten und eine solche findet sich auch noch in dem Zwischenseen- land östlich des zusammenhängenden Uellewaldlandes im SW. und S. des Albert-Nyansa bis zum Albert-Edward-Nyansa, noch wenig im S. des letzteren bis zu den Virungo-Vulkanen, reichlich im westlichen Ankole, in Unyoro bis zum Viktoria-Nil und in Uganda ungefähr bis zum Somerset-Nil, südlich vom "Katongo in Buddu und dann in einem nach S. immer schmaler werdenden Streifen längs des Viktoria-Njansa bis Busumba, schließlich auch noch auf Iden Inseln im NW. und W. des Viktoria-Njansa. | Schon die botanische Ausbeute Dr. STUHLMANNs von der Emin-Pascha- Expedition hatte gezeigt, daß das Waldgebiet im W. des Viktoria-Njansa, in Ider Gegend der Sesse-Inseln (Taf. XXXIII-XXXV) und der von Bukoba reich list an Arten, welche früher nur aus dem tropischen Westafrika bekannt waren, 2) Wichtigere Literatur: F. STUHLMANN, Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika. Reisebericht, IDietr. Reimer, Berlin 1894. — A. ENGLER, Die Pflanzenwelt Ostafrikas und der Nachbargebiete, Teil A. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Deutsch-Ostafrika und den Nachbargebieten, Dietr. Reimer, Berlin 1895. — H. H. JoHsston, British Central Africa, London 1898; The Uganda Protectorate I. (1902) — E. G. BAKER, S. MOORE and A. B. RENDLE, The botany of the anglo-german Uganda-Boundary-Commission, in Journ. Linn. Soc. XXXVII (1905) 116—274. — M. T. DAwE, Report on a botanical mission through the forest distriets of Buddu and the Western and Nile |provinces of the Uganda Protectorate, London Stationary office 1906. — O. Starr, Plantae novae Daweanae in Uganda lectae, in Journ. Linn. Soc. XXXVIL (1906) 495—544. 662 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ferner reich ist an solchen, welche mit westafrikanischen Typen verwandt sind. Diese Arten wurden großenteils auch von DAWE, welcher als Forstbeamter eine mehrmonatige Reise durch die Waldgebiete von Britisch-Buddu im W, des Viktoria-Njansa sowie in den westlichen und Nilprovinzen des Uganda- Protektorates unternommen hatte, wiedergefunden; aber außerdem auch noch mehrere andere, welche der Emin-Pascha-Expedition entgangen waren. So finden wir neben anderen in dem Bericht und in der Abhandlung von STAPF aufgeführt: Monodora myristica Don, Symphonia globulifera var. africana Vesque, Hugonia platysepala Welw., Balsamocitrus Dawei Stapf (ein mit Aegle verwandter Rutaceenbaum), Dalanites Wilsoniana Dawe et Sprague, eine hygrophile Art der sonst xerophytischen Gattung, Odyendea longipes Sprague (Simarub.), Carapa grandiflora Sprague (die erste im Binnenland gefundene Art ihrer Gattung), einige Arten von Zovoa, zwei neue Arten der Meliaceen- gattung Pseudocedrela, Irvingia spec., Warburgia ugandensis Sprague, Dactylo- petalum ugandense Stapf, einige Terminalia, Chrysophyllum albidum Don, Kickzxia (Funtumia) elastica Preuß und Ä. latifolia Stapf, Gabunia odoratissima Stapf (Apocyn.), Thonningia sanguinea Nahl, Celtis Soyauxii Engl., Calamus spec. cf. Heudelotii Becc.,Elaeis guineensis Jacq., die merkwürdige kletternde Aracee Rhektophyllum mirabile N. E. Brown, Musa foecunda Stapf (verwandt mit M. ensete), Pandanus chiliocarpus Stapf. Auch eine Treculia und eine Antiaris wurden gefunden. Ferner ist verbreitet die zuerst bei Bukoba auf- gefundene Rhamnacee Maesopsis Eminii (Fig. 572), welche 30 m Höhe erreicht und zusammen mit Piptadenia africana (Fig. 573) etwa 80 Prozent des Waldes von Buddu ausmacht. DAWE hat sein Augenmerk vorzugsweise auf das Vorkommen von Kaut- schukpflanzen gerichtet und dabei konstatiert, daß im Budduwald selbst ver- wertbare Kautschukpflanzen nicht vorkommen, während in dem benachbarten Bunjako die wertvolle Kautschukliane Clitandra orientalis wächst, welche auch zuerst von Dr. STUHLMANN um Bukoba aufgefunden wurde. In dem südlich von Buddu gelegenen Dumu-Wald, der von der Nordgrenze Deutsch-Ostafrikas nur wenige Meilen entfernt ist, ist eine Kautschukliane, Carpodinus landolphno- des (Hallier f.) Stapf (= Landolphia Dawei Stapf), die wertvollste von ganz Uganda, sehr häufig. Dieselbe Art wurde ebenso, allerdings nur spärlich, in dem 300 m höher gelegenen Wald von Ankole am Ostufer des Albert-Edward- Sees gefunden und kommt auch am Kamerunberg vor. Im Gebiet des Semliki, südwestlich vom Albert-Njansa, bildet die Ölpalme Zlaeis guineensis stellen- weise Bestände; am häufigsten aber ist daselbst Cynometra Alexandri (mu- hinda), ein sehr stattlicher und wertvoller Baum, der zur Blütezeit wie von Schnee bedeckt erscheint. DAWE bemerkt, daß er bei seinen ausgedehnten Forschungen konstatiert habe, daß da, wo dieser Baum vorherrschend auftritt, der Boden ziemlich trocken ist und Kautschuklianen fehlen. Die kautschuk- reichsten Wälder sind der Bugoma-Wald und der Budonga-Wald in Unyoro, östlich vom Albert-Njansa. Im Bugoma-Wald wachsen die Kautschuklianen Carpodinus landolphioides und C. orientalis, außerdem aber auch Alckrıa 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 663 elastica. Letztere ist ferner ganz besonders häufig in dem 350 engl. Quadrat- meilen großen Budonga-Wald, überall da, wo nicht Cynometra herrscht; dieser Wald ist auch reich an wertvollen Mahagonihölzern aus der Familie der Melia- ceae: Pseudocedrela utilis und Khaya anthothera, welche letztere auch im Semliki-Wald vorkommt. Zu den bemerkenswerten Bäumen der Wälder am Fig. 572. Maesopsis Eminii Engl. A Zweig mit einem Blütenstand und einem jungen Sproß; B Knospe; C Blüte geöffnet; D Blumenblatt; Z dasselbe von der Seite; # Staubblatt; @ das- selbe von der Seite; 7 dasselbe von hinten; J Pistill; X Längsschnitt durch einen Teil der Blüte %% mit dem Stempel. 664 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Viktoria-Njansa gehören auch einige große Zeus Schemperi Hochst. (Taf. XXXVI) deren Rinde zur Herstellung von Gewändern abgeschält wird, und die in ver afrika von Kamerun bis Angola verbreitete Burseracee Pachylodbus edulis mit eßbaren Früchten (Taf. XXVI). 1 Zwischen diesen Waldgebieten erstreckt sich Hochland und ebenso geht dieser Bezirk südöstlich in das von Ruanda über. Das Hochland, welches. | I W727 3 EIER z 772 >= II > VW N W NV ZE EZ Z — N —— DIE ns A |; N III Tat: XXXV], zu S. 664. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. ] on ung V 1 lessen Rinde zur Herste D)EBELG \ F. chlamydodora Warb Ficus Schimperi Hochst. ( / Gewändern abgeschält ist, bei Entebbe in Uganda. Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koch. “ Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Tat XXXVIJ, zu S. 664. Pachylobus edulis G. Don var. saphu bei Entebbe in Uganda. Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koch. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 665 sich über den oft sumpfigen Wäldern oder über der Steppe erhebt, ist kurz- grasiges Weideland, in welchem zwischen den Gräsern zahlreiche Stauden und Halbsträucher, namentlich viel weitverbreitete Leguminosen und Compositen auftreten. Im niedrigen Gebirgsbusch wurde neben vielen weitverbreiteten Sträuchern und Klimmsträuchern von MILDBRAED auch die bisher aus Angola bekannte Menispermacee Zpinetrum undulatum (Fig. 574) aufgefunden. Bäche und Flüsse sind von Cyperus papyrus umsäumt, der in den größeren Tälern Fig. 5374. Epinetrum undulatum Hiern. 4 blühender Zweig; 3 5 Blüte; C, D, Z Kelchblätter; F Blumenblatt; G Synandrium der 5 Blüte mit den Blumenblättern; 77 Anthere. — Nach Prof. DIELS im Pflanzenreich. ausgedehnte Bestände bildet, so namentlich am Westende des Mohasisees zu- sammen mit Cladium mariscus, durchwuchert von Galium aparine und Mikania scandens. Beide Cyperaceen bilden auch zahlreiche fast schwimmende Inseln, auf denen Myrica Kandtiana (Fig. 575) und ı—2 m hohe halbkugelige Büsche von Flcus praeruptorum var. ruandensis angetroffen werden. Aeschynomene ela- Phroxylon ist hier oben selten. Häufig sind in den Sümpfen die Farne Dryo- pteris stricta, Hypolepis punctata var. und Pferis aff. guadriaurita. Dazu gesellen sich Carer cognata, Leersia hexandra, Commelina nudiflora, Fussieua- Arten, Dissotis incana, Alchimilla cryptantha, Ranımculus pubescens, Mentha 666 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. EZ ai y ze De En 27 0 Fig. 575. 4—C Myrica Kandtiana Engl. A Zweigstück mit androgynem Blütenstand; 2 Bractee und 5 Blüte; € Bractee und © Blüte. D—FM. conifera; D Zweig; Z Zwitterblüte; 7Q Blüte. G—J M. pilulifera; G Zweig mit Blütenstand; 7, J Bractee mit & Blüte. AM M. kilimand- scharica Engl.; A” Zweig der & Pflanze; Z Bractee mit $ Blüte; M Zweig der @ Pflanze. N, 0 M.Mildbraedii Engl.; M Zweig der & Pflanze; O Bractee mit & Blüte. | rosenroten bis blauen Blüten. Die Randberge des zentral- afrikanischen Grabens im E. des nördlichstenTanganyikaunddes südlichen Kiwu-Sees sind zum größten Teil mit geschlossenem Höhenwald, dem Rugege-Wald, bedeckt, während im S. der Kirunga-Vulkane der Bugoier Wald ähnlichen Charakter zeigt. Unterhalb des Höhenwaldes (um 1800— 1900 m beginnend) finden wir ausgedehnte Adler- farnformation mit vielen weit- verbreiteten Hochgebirgspflan- zen, in welcher ganz besonders auffallen 5—6 m hohe Zobelia giberroa, 1,5; —3 m hohe Pycno- stachys, die strauchige Sımzthra uguenensis und eine zweite Art, die 1,5; m hohe Rubiacee Ar- thospermum usambarense von zypressenähnlickem Wuchs, Clerodendron Fohnstonti, Poly- gala Gomezianum, Tephrosia Vogeluü, T. Mildoraedi und Dissotis Mildbraedii, Bartschia abyssinica, Cynoglossum coeru- leum, viele Compositen wie Guizotia Schultzü, Anisopappus afrıcanus, Erlangea ugandensits, Conyza tigrensis, Helichrysum longirameum, H. setosum, H. Joetidum var. microcephalum, vereinzelt /nula Mannii und Ca- lamagrostis epigeios. Häufigere 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 667 und die langflutende Composite Enhydra fluctuans (Fig. 576). Im Wasser selbst wachsen Potamogeton pectinatus, Najas marina forma angustifolia, Cerato- phyllum, die kleinblütige NMymphaca Meldoraediui und N. magnıfica mit großen Fig. 5376. Enhydra (Enydra) fluctuans Lour. A Habitus; B Köpfchen mit dem Stiel eines darunter abgehenden Astes; C, D Deckblatt mit @ Blüte; 29 Blüte mit Frucht; F Deckblatt mit Zwitterblüte. — Original. Rletterpflanzen dieser Formation sind hier wie am Kilimandscharo Rubus dictyophyllus und Ipomoea involucrata var. operosa. An Hängen mit beginnen- der Pferidium-Formation bildet Cyperus (Mariscus) magnus große breite Büsche. An feuchteren Stellen wachsen Trifolium usambarense und die am Kilimand- scharo auch vorkommenden Arten: Thalictrum rhynchocarpum, Sweertia calycina, 668 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 4 Desmodium scalpe, Impatiens Emini, Plantago palmata, an Bachufern Dry= opteris obtusiloba, Stegesbeckia abyssinica. Um ı800 m findet sich auch ein kleines Waldmoor, in dem zwischen Cyperaceen-Bulten Sphagnum, Polytrichum, Pohlia und mehrere Lebermoose (Anthoceros myriandroeceus, Arachmiopsis coactilis, Fossombronia pulvinata, Isotachis renistipula, I. aspera, Symph 1JOBYME rigida, Beer trifida und reducta) wachsen, Der Rugegewald erinnert nach MILDBRAED durch mehrere hohe Bäume an den oberen Regenwald von Usambara, durch nicht wenige Arten an den Höhenwald des Kilimandscharo. Auffallend sind die ziemlich dicht stehenden Stämme, deren Hauptäste und stärkeren Zweige vollkommen laublos sind, während erst die letzten Verzweigungen dichtes Blattwerk tragen. Dies gilt besonders von Olea Hochstetteri und Olinia Volkensü. Erstere Art und Macaranga kilimandschartca bilden die Hauptmasse. Dann sind auch häufig die Rosacee Pygeum afrıcanum, Olinia Volkensiü, Syzygium parvifolium und Carapa grandiflora. Mehr vereinzelt sind eine Dersama, Cornus Volkensi (Fig. 577), Polyscias polybotrya (Fig‘ 271, S. 305), die 40—50o m hohe Ockna densicoma, die ebenfalls hohe Guttifere Symphonia globulifera var. africana (Fig. 545), welche im unteren Teil des Waldes vorkommt. Einen schlanken Stamm mit sehr hartem Holz besitzt die Myrsinacee Rapanea pulchra;, ein kleiner Baum mit hartem Holz und dichter dunkler Krone ist Psychotria ficordea. An lichteren Stellen sieht man häufig die Euphorbiacee Neodoutonia macrocalyy mit großen breit eiförmigen Blättern. Für das spärliche Gesträuch sind be- sonders charakteristisch Alchornea spec., Galimiera coffeoides und die klein Dracaena afromontana, andere Arten sind die Monimiacee Xymalos usamba rensis, Rourea monticola, Allophylus spectabilis, Claoxylon Volkensü, Peddie Fischeri, Chasalia umbraticola, Pavetta zombana und P. Midbraedü. O werden die Sträucher von den gewaltigen, bisweilen 6 m erreichenden Hoch stauden überragt: Pychnostachys, Discopodium penninervium (Solanac.), Seneca multicorymbosus und S. maranguensis, Vernonia spec., Brillantaisia patula und Mimulopsis excellens (Acanthac.), letztere besetzt mit Cuscuta Kilimanjari. De Boden bedecken Asplenium rukararense, A. dierescens, A. chaenopteron, Lon- chitis pubescens, Dryopteris flix mas, Pteris aff. guadriaurita, Pilea ceratomera P. Mildbraedi, Impatiens Emindi, I. purpureo-violacea und. I. gesnerioidea. mehrere Coleus und Aeolanthus, die Acanthaceen //ypoestes triflora und 7s glossa lactea, Lobelia Kummeriana;, kleinere Gewächse, welche den kahlen Boder an Waldwegen und Elefantenpfaden bevorzugen, sind Polygonum nepalense Drymaria cordata, Alchimilla Adolfi Friderici, Parochetus communis, Sanicul europaea. lLianen sind wie in allen Höhenwäldern nur wenig vorhanden; di kräftigste ist Schefflera Müldbraedii, mit Stämmen von ı5 cm Durchmesser An den Waldrändern steigen hoch hinauf die Asclepiadaceen Tacazea flort 'Öunda und Periploca linearifolia. Das Unterholz durchschlingen in dichter Massen eine Cyathula (Amarant.), Senecio sarmentosus und S. syringifolius Wurzelkletterer sind Begonia Meyeri Fohannis und die Polypodiacee Drynari Volkensii. Andere Epiphyten sind: Lefzcrstis lanceolata, Vittaria isoetifolia 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 350. Das Zwischenseenland. 669 % Polypodium loxogramme, Polystachya gracilenta und Bolbophyllum cupuligerum. Sehr groß ist die Zahl der halbparasitischen Loranthaceen: ZLoranthus Adolfi Eriderici, L. Krausei, L. myrsinifolius, L. regularıs und L. rugegensis. Ebenso sind die Bäume reichlich mit Flechten bekleidet. In Schluchten treten auch 3 m hohe Cyathea auf, die aber hier seltener sind, als in Usambara. E23 AN ee Fig. 577. Cornus Volkensii Harms. A blühender Zweig; DB Inflorescenz mit geschlossenem In- olucrum; D Knospe; Z Blüte geöffnet; 7 Kelch mit dem Pistill; G Staubblätter; 7 Fruchtstand; J Querschnitt durch die Frucht; X Längsschnitt durch die Frucht. — Nach Dr. WANGERIN im Pflanzenreich. Gegen W. nach Überschreitung der Wasserscheide wird Carapa grandiflora häufiger und Macaranga kilimandscharica ist auch reichlich vorhanden; es ver- hwindet Olea Hochstetteri, das hochstämmige Parinarium Mildbraedü, Podo- arpus usambarensis und eine wahrscheinlich neue Art treten auf. An lichten Stellen des Westabhanges um 1900 m finden sich Neoboutonia acrocalyx durchwuchert von Microglossa densiflora, Clematis simensis- und 4 Momordica runssorica, Nuxia usambarensis, Ericinella Mannii (—2 m hoch) .. 670 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und Pavonia kilimandscharica, um 1800 m die Proteacee Faurea usambarensi. und die bisher aus Angola bekannte /zcalhoa laurifolia (Fig. 578) als schlank Bäume, Nurxia platyphylla und Myrica salicifolia von knorrigem Wuchs, Pre ridium und Selaginella Kraussiana, Pentas sansibarica und Sweertia calycina sind auch nicht selten. An Bächen wachsen Cyathea Engleri, Marattia frazxinea, Fig. 578. Ficalhoa laurifolia Hiern. A Ende eines jungen Zweiges; D Stück der Inflorescenz C Blüte; D, Z, F Staubblatt von vorn, von der Seite, von hinten; G Längsschnitt durch di Blüte; Z7 Zweigstück von einem älteren Baum; J Frucht; A Same; Z Längsschnitt durch den selben. — Original. Urera crenulata, Clerodendron fuscum, Plectronia hispida, Myrianthus Holsti var. guinqguesectus, Piper capense, Geranium aculeatum, die schöne Melasto matacee Trzszemma fruticulosum und Viola abyssinica. In den kleineren oberen Tälern reicht der Wald nicht überall bis zu) Sohle hinab und die zuweilen steilen Abhänge sind mit Hochgebirgsstepp! bedeckt, in welcher zwischen Andropogoneen die gelbblühende Amaryllidace) Anoiganthus gracilis, Wahlenbergia arguta, Blaeria breviflora, Lycopodiun 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 671 cernuum, Conyzsa subscaposa und Helichrysum Mildbraedii wachsen. In einem auf die Steppe folgenden Gürtel von //eridium finden wir Viola abyssinica var. wlugurensis, Sweertia Mildbraediü, 75 cm hoch mit gelblichen Blüten, Bartschia abyssinica, die kleine strauchige Oldenlandia thamnotidea mit rosa- farbenen Blüten, Zchinops Höhnelti, Helichrysum foetidum var. molle, H. setosum und A. helvolum. Zwischen Pferidium und dem Gesträuch des Waldrandes klimmen: Fasminum abyssinicum und Helichrysum galbanum. Auf freien Flächen oder am Waldrande, aber nicht im Inneren des eigentlichen Waldes, finden sich auch Aagenia abyssinsca (besonders am Waldrand), ex mitis var. kilimandscharica, Gymnosporia Rehmannü und Agauria salicifolia. In den Talkesseln entwickeln sich auch Heidemoore und quellige Wald- brüche. Die Heidemoore entstehen an Stellen, an welchen auf ebenem Grund eines Talkessels der Boden nur während der Regenzeit dauernd naß ist. Aus einer Grasnarbe erheben sich vereinzelt oder in Gruppen Sträucher von besenartigem Wuchs mit aufstrebenden Rutenzweigen, insbesondere Myrica Mildbraedi (Fig. 575 N, O) und Zrica rugegensis, seltener sind Adenocarpus Manni und das sehr auffällige Helichrysum brunioides, dazu kommen die Stauden oder Halbsträucher Helichrysum elliptiifolium und H. leptothamnus, die kleine kriechende Zodelia kriwuensis. Am Rande wächst auch das stattliche Blechnum tabulare. Quellige Waldbrüche füllen oft den Grund eines Talkessels aus. Dicht am Wasser wachsen Stämme von Hagenia abyssinica, und Hypericum lanceo- latum säumt die aus den Brüchen hervortretenden Bäche ein. Daneben ragen wie riesige Kerzen die Schäfte der Zodelia Adolfi Friderici hervor. Im Schutz der Aypericum-Büsche kriechen Zypericum peplidifolium und Anagallıs ruan- densis. Ferner wachsen am Wasser Carduus leptacanthus, Rumex Steudeli, Senecio Gilgiui und Alchimilla Mildbraedüu, letztere massenhaft. Zwischen Bulten von Gräsern und Riedgräsern ist Friocaulon Ruhlandii häufig. Auf kahlem schwarzen, nassen Moorboden sehen wir zwei Ayrzs-Arten, Uebelinia byssinica, Drosera madagascariensis, Ranunculus Ulbrichü, Lythrum rotundi- folium, die Halorrhagacee /aurembergia rugegensis und die winzige kriechende Lobelia kiwuensis. Ziemlich selten ist Osmunda regalis L. var. drevifola. Endlich finden sich auf diesen Mooren, wenn auch nicht gerade häufig: t ISphagnum rugegense Warnst. mit var. gracilescens Warnst., Sph. recurvatum arnst. und SpA. Pappeanum C. Müll. ‚51. Die Vegetationsregionen und Formationen an den Kiwu- und | Kirunga-Vulkanen sowie am Ruwenzori'). Südlich der Kirunga-Vulkane (im weitesten Sinne) liegt das vom Bugoier Wald eingenommene Gebirge. Hier herrscht der riesige bis 30 m hohe Bambus 2) Wichtige Literatur: Wie bei 50. Außerdem: GRAF VON GOETZEN, Durch Afrika von Ost ach West. — A. B. RENDLE, E. G. BAKER, S. MOORE, An account of the plants collected on Y ht. Ruwenzori by Dr. A. G. F. Wollaston, in Journ. Linn. Soc. XXXVII (1908) 228—279. — Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 43 672 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Arundinaria alpina, den wir auch auf den Gebirgen des Galla-Hochlandes, Ulugurus und des Kondelandes Bestand bildend fanden. Südlich der Vulkane im Sebega-Tal, südöstlich von Kissenye hat offenbar einstmals auch bambus- freier Wald von der Art des Rugegewaldes bestanden; aber er ist der Kultur der Neger gewichen. Einzelne große Exemplare von Syrmphonia globulifera var. africana und Pseudocedrela excelsa (?) deuten darauf hin; an anderen Stellen scheint auch noch solcher Wald vorhanden zu sein. Der an die Kultur- region bei etwa 2200 m ü. M. sich anschließende Bambusmischwald ist von einzelnen Bäumen oder lichten Gruppen derselben durchsetzt. Die Riesen des Waldes, der bei etwa 2200 m beginnt, sind Podocarpus usambarensıs (umufa oder mufi) und die Sapotacee Sideroxylon Adolfi Friderici (mutoie), ersterer mit geraden Säulenstämmen und knorrigem Geäst auf den Hügelrücken, ‚letztere mit Riesenstäimmen bis zu 5 m Umfang an den Talhängen, an ihren sich ausbreitenden Ästen reichlich mit Epiphyten besetzt. Sehr groß ist auch eine Ekebergia (Meliac.), sehr häufig Polyscias polybotrya (umunga), eine Dersama, die Apocynacee Conopharyngia bambuseti (mbar&e-mbare) mit glänzenden Blättern und großen weißen Röhrenblüten, die Sapindacee Allophylus abyssini- cus. Die Euphorbiaceen Macaranga kilimandscharica (mlala) und Neodoutonia macrocalyx fehlen auch hier nicht. Cornus Volkensit hält sich als knorriger, tief herab belaubter Baum an die Bachtäler. Hagenia abyssinica wächst ver einzelt auf bambusfreien Lichtungen, westlich des kleinen Kaloga-Sees aber i reinen Beständen mit Zypericum lanceolatum als Unterholz. Unweit de Kaloga-Sees ist auch die hier im W. nur seltene Dombeya leucoderma häufiger Kleinere Bäume des Bambusmischwaldes sind T7rechzlia Volkensü und Ze mitis var. kilimandscharica. Gesträuch entwickelt sich nur da, wo der Bambus zurücktritt, und besteht aus: Cluytia abyssinica, Claoxylon Mildbraedü (Euph.) Mostroxylon aethiopicum (Celastr., Fig. 512), Doryalis glandulosissima (Flacourt.) Pavonia kilimandscharica, Galiniera coffeoides, Psychotria cristata und de bäumchenartigen Vernonia codocalyx. Klettersträucher sind Gymnosporia buxt folia, Embelia bambuseti, Fasminum abyssinicum und Plectronia hispida. Al! große Liane erscheint wieder Schefflera Adolfi Friderici, als große Kletter pflanze Urera crenulata. Kleine rankende Kletterer sind: Czssus nivea, Melo thria tomentosa und Coccinza Milabraedü. Den krautigen Niederwuchs bilder auch hier Farne (P/eris flabellata, Lepicystis lanccolata, Asplenium bugoiense) Urticaceen (Pilea ceratomera, P. bambuseti, Fleurya podocarpa), Balsaminacee (Umpatiens Stuhlmannii), Acanthaceen (Dicliptera umbellata, Mimulopsis kıli mandscharica, Thunbergia mollis, Brillantaisia patula), sodann Zuphorbi Stuhlmannü, Acalypha pstlostachya, Cyathula cylindrica (Amarant.), Alchimill cryptantha, Gunnera perpensa. Als kleiner Epiphyt dieser Formation ist auc Peperomia ukingensis zu nennen. PRINCIPE LUIGI AMEDEO DI SAVOIA, Duca degli Abruzzi: Il Ruwenzori, Viaggio di esplorazion« relazione del Dr. Filippo de Filippi 1909 und Parte scientifica Vol. I, Zoologia e Botanica, 1909. - J. MILDBRAED, Die Vegetationsverhältnisse der zentralafrikanischen Seenzone vom Victoria-See b zu den Kiwu-Vulkanen, in Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss., Berlin 1909. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 673 Reine Bambusbestände von Arundinaria alpina beherrschen große Strecken des Bugoier Berglandes, den gewaltigen Sockel, aus dem sich die Vulkane der Mittelgruppe Mikeno, Karisimbi und Vissoke erheben, und den Fuß der Ostgruppe mit Sabyino, Mgahinga und dem westlichen Muhavura, am Karisimbi von 2200— 3000 m, vorzugsweise in den sanft aufsteigenden unteren Flanken der Vulkane. Die Talrinnen dagegen sind mit Laubbäumen besetzt und ebenso findet sich auch hier wie in Uluguru und im Kondelande oberhalb der Bambusregion ein schmaler Gürtel von Höhenwald. Im reinen Bambusbestand gedeiht auch hier nur dürftiger schattenliebender Niederwuchs von F leurya podocarpa, Pilea bambuseti, P.ceratomera, Impatiens Emini, einigen Farnen und einer teppichbildenden Selaginella. Auch die kleine schlingende Menispermacee Stephania abyssinica ist hier häufig. Von Holzgewächsen sind nur eingesprengt Aypericum lanceolatum, Tlex mitis var. kilimandscharica und ‚ bisweilen Pittosporum fulvotomentosum. In den oft barrancoartigen Schluchten der Bambusregion finden sich kleinere knorrige von Flechten behangene Bäume: Pittosporum fragrantissimum und ?. Mildöraediü, die schon vorher erwähnte /ler, Rhamnus prinoides, Cornus Volkensü, Agauria salicifolia, Maesa Mildbraedü, Rapanea pulchra, Nuxia usambarensis und Psychotria ficoidea. Höhenbuschwald tritt im Südosten am Niragongo in einer Höhe von 2300— 2800 m auf, in der sonst an den Vulkanen Bambus herrscht; er besteht bis 2500 m hauptsächlich aus einem regelmäßigen bis 6 m hohen Acanthaceen- strauch, Mellera lobulata, mit Stelzwurzeln, welche 50—75 cm über den Boden reichen. Dazwischen stehen als Bäume Neodoutonia macrocalyx, Dombeya runssorensis, Allophylus abyssinicus, Maesa rufescens, seltener Pittosporum Jragrantıssimum, Trichtlia Volkensü, Galiniera coffeoides und Cornus Volkensii, Ü welcher an der oberen Grenze des Höhenbusches fast reine Bestände bildet. Bis 2500 m tritt an die Stelle des Acanthaceenstrauches die kleine Dracaena Jafromontana, während die Bäume ziemlich dieselben bleiben. Der Boden ist 4A wieder vorzugsweise von Farnen, Urticaceen und Acanthaceen bedeckt: Asple- ınium Kuhnianum, Athyrium zanzibaricum, Pteris flabellata, Fleurya Volkensii, Pilea bambuseti, P. Mildbraedü, Pouzolzia parasitica, ITsoglossa laxiflora, Ruellia sudanica, Mimulopsis kilimandscharica und Thalictrum rhynchocarpum. Ein niedriger Strauch mit rosafarbenen Blüten ist hier Pavonia kilimandscha- rica. In dem Cornus-Gürtel finden sich auch spärlich Podocarpus milanjianus, iM Rapanca neurophylla, Olea Hochstetteri, "Clematis kissangensis, Polystichum WM Pungens, die Urticacee Droguetia iners, sodann Euphorbia Stuhlmannii, als „ Epiphyten Trichomanes pyxidiferum, Asplenium concinnum und Sandersonit, Elaphoglossum Deckenii, Polystachya kermesina, Sedum kiwuense und Coty- ledon umbilicus. Gruppen von Myrica salicifolia treten auch schon als Vor- posten gegen die Ericaceenformation auf. Am Südkamm des Karisimbi erscheint oberhalb des Bambusbestandes u lokal zwischen 3000 und 3300 m auf fettem schwarzen Humus Hagenia- ü Formation, ein reiner Bestand von Hagenia abyssinica mit kurzen Stämmen 43* 674 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. von 6,45 m Umfang und weit ausladenden, riesigen Ästen, welche dicke Moos- polster tragen, mit Unterholz von en lanceolatum, einer baumartigen schönen Vernonia und von schönem großblütigem Audus runssorensis. Da- zwischen breiten sich feuchte grüne Matten mit großen weichkrautigen Stauden | aus: Anthriscus silvestris, Peucedanum Kerstenti, Rumex Steudelii, Mimulopsis excellens und den kleineren: Cerasttum africanum, Cardamine obligua, Rang culus Volkensi, Galium spurtum. Die ne Ericaceen-Formation, welche am Ruwenzori eine so mächtige Entwicklung zeigt, ist auf den Kiwu-Vulkanen ungleich stark vertreten. An der SE.-Seite des Niragongo sehen wir auf ziemlich junger Lava knieholzartiges | Gebüsch von Sträuchern und Halbsträuchern mit rutenartigen Zweigen kaum | Männeshöhe erreichen. An der unteren Grenze sind besonders häufig: Myrica | salicifolia var. subalpina, Erica arborca und Helichrysum nandense mit kleinen | silberigrosafarbenen Köpfen, dann die zypressenwüchsige Rubiacee Anzhosper- | mum usambarense, als windende Pflanze Dumasıa villosa, an der oberen | Grenze Philippia Fohnstonti, gemischt mit Senecio Fohnstonü. In dieser For-| mation treten mehrere graugrüne Conyza und Senecio auf: C. gigantea, Gl montigena, C. Newiü, Senecio Hochstetteri, S. maranguensis, S. denticulata. \ Prächtig sind Helichrysum formosissimum und H. Adolfi Fridericı. Wo das Gesträuch weniger dicht ist, wachsen die Farne Asplenium Goetzei, A. loxo= scaphoides, A. furcatum, A. protensum, A. monanthes, FPolystichum pungens, Cheilanthes farinosa, von Monokotylen Carer spiwato-pantculata, Luzula abys-\ sinica, Aristea paniculata, Cynosorchis anacamptoides, Satyrium crassicaule\ und Disa Stairsü. Won Dikotylen sind noch zu nennen der kleine Rudus! kirungensis, Trifolium subrotundum, Viola abyssinica, Sanıcula europaea, Mala-\ baila Kirungae, Peucedanum runssoricum, Ardisiandra sibthorpioides, Sebaea brachyphylla, Sweertia calycina, Bartschia longiflora, Galium aparine, Wahlen- bergia arguta, Carduus leptacanthus und Helichrysum Mildbraedi. Auf der Südseite des Karisimbi wächst zwar Phxlippia Fohnstonii zu) stattlichen baumartigen Exemplaren mit breiten, dichten Kronen heran, be- schränkt sich aber auf den Rand des Hans Meyer-Kraters und bildet nur einer Streifen in der bereits weiter unterhalb beginnenden Senecio-Formation. Hier) wachsen auch Festuca abyssinica, Agrostis spec., Luzula abyssinica, L. Fohn- stonü, Subularia monticola, Bartschia longiflora, Ardisiandra, Helichrysum fruticosum und H. formosissimunmn. An der Ostseite des Sabyino bildet Phxlippia Fohnstonii einen dichten) Eine ebenfalls subalpine Formation ist die des Senecio Fohnstonü. beginnt am Karisimbi unterhalb des Südkammes bei etwa 3300 m mit 10 hohen kandelaberartig verzweigten Bäumen und steigt mit immer niedrige) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 675 allein beherrschend. In der unteren Region finden wir dazwischen bis 5,50 m hohe Zodelia Wollastontii mit 50o cm Stengelumfang in Menge, dagegen selten L. Stuhlmannii. In den Senecio-Beständen überzieht halbstrauchige Alchimzlla cinerea (Fig. 579) fast den ganzen Bergkegel. Im übrigen kommen hier nur Inoch vor: Deschampsia flexuosa, Sisymbrium falcatum auf den Senecio-Stämmen 1 | Fig. 579. Alchimilla cinerea Engl. A Zweigstück aus einer feuchten Schlucht oberhalb des Ki- boshowaldes am Kilimandscharo, um 3100 m ü. M. (VoLkEnSs); 3 vom Höhenwald um 2900 m (ENGLER); C von der Südseite des Meru um 3000 m (Unric); D ein Blatt von C aufgekocht; 1 Zweigstück vom Karisimbi im NE. des Kiwu-Sees, zwischen 3100—3500 m ü. M. (MILDBRAED). Original. [> Helichrysum Newii. Am Fuße des Hauptkegels östlich vom Hans Meyer- ater hat sich in 3500 m Höhe auf fast ebener Fläche ein alpines Moor Entwickelt in dem vorherrschend Carer runssorensis graugrüne Polster bildet, zwischen welchen Sphagnum Mildbraedu, Lycopodium saururus und die kleine "sriechende Stweertia macrocalyx wachsen. Tr | 676 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Wie am Karisimbi überzieht an dem 4100 m hohen Muhavura Alckumilla cinerea den Boden als großer Teppich, aus dem sich Senecio und Lobelia Wollastonii erheben. Ersterer bildet an einer Zone einen wahren Urwald. Auch am Niragongo ist typische Seneczo-Formation ausgebildet. Doch finden sich hier noch in ihr Pflanzen der Ericaceen-Formation, Phelippia Fohn- stonü, Peucedanum runssoricum, Helichrysum Newit, Disa Stairsi, aber keine Lobelha. Auf dem Sabyino ist Zobelia Stuhlmanniti häufiger als Senecio Fohnstoni, und ebenso findet sich dort Sweertia macrocalyx. Eine alpine Region finden wir auf dem Gipfel des Karisimbi. Alchimilla cinerca kommt noch auf der äußersten Spitze, bis 4500 m, in zwergigen Exem- plaren zwischen Schneeflecken und Gesteinstrimmern vor; sonst treten auf den Lavablöcken meist Andreaea, Rhacomitrium-Arten, Lebermoose und Umbzili- caria pustulata auf. Am Niragongo kommen am Kraterrand zwischen nackter Lava bei 3200 m Aristea paniculata, Vicia hirsuta und Monopsis Schimperiana, Helichrysum declinatum und Festuca abyssinica vor. Hier mag auch eine Liste der von Graf VON GÖTZEN am Kirunga-Vulkan gesammelten Pflanzen folgen, da sie trotz der geringen Artenzahl den Charakter der Höhenwald- und Höhenbuschvegetation erkennen läßt. Als Graf VON GÖTZEN den Kirunga tsha Gongo bestieg, mußte er sich mit seinen Begleitern 3’), Tage lang durch dichten Wald und Gestrüpp durch- arbeiten. Auf der etwa 2000 m hohen, von Lava bedeckten Ebene am Kirunga fanden sich noch Hochsteppenpflanzen: Melinis minutiflora, Bromus runssorensis, Erythrina abyssinica als 2—5 m hoher Baum, Zobiscus fuscus, Micromeria ovata, Aeolanthus Prittwitzianus, Celsia spec., Orobanche minor, Acanthus arboreus, Pentas sansibarica und P. longiflora, Cineraria Prittwitzü. Um 2500 m aber, am oberen Rande des Waldes tritt häufig auf Dombeya Götzenz, ein höherer Baum mit glattem Stamm, und die immergrüne, kletternde Araliacee Schefflera Götzenü. Epiphytisch sind ferner Drynarıa Volkensiui, Polypodium) loxogramme und Peperomia reflexa. Im übrigen finden sich Peridium agui- linum, Aspidium totta, A. coadunatum, A. lobatum, A. oligodonton, Asplenium abyssinicum, A. praemorsum, A. Sandersonü, A. caudatum, Pteris quadriaurita, Arthropteris pectinata, Nephrolepis tuberosa, Folypodium scolopendrinum, also eine ganze Anzahl Farne, die im Waldschatten gedeihen; ferner Cyperus Mannii, bis 1,5 m hoch, Piper capense, Sparmannia abyssinica, Pavonia kıl mandscharica, Rubus kirungensis und R. Goetzenü, Cerastium africanum, Thalictrum rhynchocarpum, Geranium aculeolatum, Impatiens bicolor var. brem-\ folia, I. Eminii var. lanceolata, Pycnostachya Goetzenü, Vernonia Goetzenü Senecio Goetzenii (bis 4 m hoch), Cineraria Goetzenit, Viola abyssinica, Plantag: palmata, Thunbergia alata, Galium dasycarpum und G. aparine. Außerhalb amplifolium, Solanum aculeatissimum var. hispidissimum, Andropogon lepidus) Platanthera Volkensiana. Der Urwald am Fuß des Ruwenzori ist durchaus von westafrikanische * 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 677 Charakter; denn in ihm findet sich noch eine Rotangpalme und die blutrote, auf Wurzeln wachsende Balanophoracee 7honningia sanguinea, dann ist hier die Connaracee Chestis urens anzutreffen, die Euphorbiacee Manniophytum, die ‚Flacourtiacee Zindackeria Schweinfurthii, Palisota, Brillantaisia, Dracaena, Mussaenda, Gattungen, welche allerdings auch nicht in den Wäldern Ost- Usambaras fehlen, treten auf und groß ist der Reichtum an Farnen. Wir folgen im wesentlichen dem im Jahre 1891 unternommenen Aufstieg STUHLMANNs durch das Tal des Butagu, des größten Baches auf der West- | seite des Gebirges, der die Gletscherwässer des Hauptmassives zum Semliki | führt. Wir folgen diesem Wege um so lieber, als auf ihm die schon ziemlich reichen Sammlungen STUHLMANNS durch diejenigen MILDBRAEDSs ergänzt wurden. Die höchste Erhebung an der Grenze des Zwischenseenlandes mit Gipfeln von mehr als 5100 m ist die Kette des Ruwenzori (Runssoro, Runssori), von | dessen Firngipfel mehrere mächtige Gletscherzungen niederziehen, während bei | 4450—4500 m die Grenze des ewigen Schnees sich befindet und von 4500— | 4300 m ein beständiger Wechsel zwischen Regen, Schnee und schönem Wetter | eintritt. An ihm finden wir daher auch alle Regionen von der des unteren Regenwaldes bis zur alpinen und nivalen. Noch bis 1800 m reichen Raplia- Palmen, Würgerfeigenbäume und andere Bewohner des unteren Bergwaldes, wie Macaranga kilimandscharica, Ehretia silvatica, Albizzia fastigiata, Platy- cerium angolense, Selaginella molliceps, Pıilea tetraphylla, Piper capense, die Labiate Pycnostachys Volkensii, Brillantaisia cicatricosa, Polygala persicarü- folium, Desmodium scalpe. Über ı800 m findet man die Euphorbiacee Ery- thrococca hirta sowie die Composite Microglossa densiflora, und Dombeya leucoderma erstreckt sich sogar bis zu 2200 m; ferner sind häufig Ackyrocline Hochstetteri, Cynoglossum amplifolhum, Helichrysum maranguense und die Urticacee Droguetia iners, beide klimmend. Bei 1940 m beginnt auch Adler- farnvegetation, welche nur wenig andere Kräuter aufkommen läßt, aus der aber hier und da noch eine Raphia-Palme hervorragt. Sambucus adnata erscheint als einzige vom Himalaja her in das tropische Afrika vorgedrungene Caprifoliacee. Sodann sind auch in der Adlerfarnformation als erste Vorboten der um 2200 m beginnenden Nebelwaldregion zu erkennen: Cerastium africanum, Thalictrum rhynchocarpum, Santicula europaca. An Bächen wachsen stattliche Baumfarne, Impatiens Eminü, Plantago palmata, Torilis gracilis, Lysimachia africana, Drymaria cordata sowie Helichrysum foetidum var. microcephalum. Podocarpus milanjianus herrscht als 20—30o m hoher Baum bis zu 2600 m und weiter oben ist er noch bis 3200 m strauchartig entwickelt; die Bäume sind mit einigen ! Laubgehölzen untermischt, welche von Orchideen (Polystachya) überwuchert und durch dicht verschlungene Lianen verbunden sind. Um 2200 m wachsen in den mit Farnen bestandenen Wäldern an den von Gebüsch eingefaßten Bächen Adiantum capıllus Veneris, Polypodium-Arten, Cynoglossum ampli- Jolium, Helichrysum Stuhlmannii, Ipomoea involucrata. Im Wald herrschen | zunächst noch immergrüne Bäume mit lederartigen Blättern, Olea Hochstetteri Al) und O. chrysophylla, Ehretia silvatica, Maesa lanceolata, Dalbergia lactea, 678 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ea 2 Olinia macrophylla, Sapium spec., Mystroxylum aethioptcum mit Varietäten, Pittosporum fragrantissimum, Teclea nobilis, Clerodendron Fohnstonü, Rubus apetalus (bis 2500 m), dazwischen einige Dracaena, hier und da einige epi- phytische Orchideen und Farne (Polypodium lepidotum), sowie Lycopodium gnidioides und Loranthus syringifolius. Schlingpflanzen sind Cissus, Rubia” cordifolia, die Leguminose Shuteria africana, eine Melothria (Cucurbitacee). Auf dem Boden wachsen ZLactuca abyssinica, Helichrysum foetidum und H. formosissimum, Sibthorpia europaea var. afrıcana, Peperomia Stuhlmannii (bis über 3000 m), Chenopodium foetidum, Conyza Newii, die Acanthaceen /soglossa runssorica und Dyschoriste radıcans, an Bächen: Valeriana Volkensit, Strepto- carpus glandulosissimus, Impatiens Mildbraedü. Bei 2500 m beginnen schon Bestände von Erica arborea und Phrxlippia Stuhlmannü, deren Stämme mit Usnea articulata und Anaptychia leucomelaena dicht behangen sind. Die Olea- Arten und Olinia sind noch nicht verschwunden und auch Werhea ruwenzo- rensis, sowie Jasminum abyssinicum, Rhamnus pruntoides und Maesa Mild- braedsi treten auf. Auch Zycopodium clavatum, Disa, Peltigera conica und P. polydactyla finden sich schon in der Übergangsregion. Etwa um 2700 m wächst die schöne spreizklimmende Campanulacee Canarina Eminii, welche wie mehrere andere der Hochgebirgsformen des Ruwenzori auch in Abyssinien vorkommt und sich von der auf die Kanarischen Inseln beschränkten Canarına campanula nur wenig unterscheidet. Von 2600—3000 m herrscht neben den Zrzca-Beständen vielfach Bambus- bestand von Arundinaria alpina, dessen Boden von Moosen reichlich bedeckt ist, wie Dreutelia Stuhlmanniü, Dicranum Stuhlmannii und der Flechte Zepzo- gium phyllocarpum var. macrocarpum. Die weitverbreiteten Hochgebirgspflanzen Parochetus communis und Crotalarıa laburnifolia finden sich hier ebenfalls. Sehr eigenartig ist die um 3000 m beginnende Heideformation, von baum- artiger, 3—8 m hoher Phxlippia Fohnstonii gebildet, welche so wie die unter- halb vorkommende Zrzca arborea mit Usnea, Sticta ambavillarıa und Anap- tychia leucomelaena behangen ist; abgestorbene Stämme sind im Ericaceenurwald massenhaft vorhanden und dicht von Moosen bedeckt. Der Boden ist hier mit 1—ı,5 m dicker Schicht von Sphkagnum Pappeanum überzogen, es finden sich aber auch Polytrichum Stuhlmannü, Peltigera polydactyla und Sphaero- phorus compressus. Außer Ericaceen wachsen hier noch Gymmnosporia lepidota, Cornus Volkensü, Olinia macrophylla, Rapanea pellucido-striata, der bis 3 m hohe Rubus runssorensis mit prachtvollen rosenroten Blüten, Ranunculus oreo- phytus, Peucedanum runssoricum, welches mit keiner der aus dem tropischen Afrika bekannten Arten, wohl aber mit einer Art von Madagaskar verwandt ist. Eine rotblühende Orchidee (Disa Stairsii), kleine Farne, /mpatiens runs- sorensts mit hochroten Blüten zieren den Moosteppich. Zwischen 3100 und 3400 m tritt dann 1—ı,5 m hohes Vaccinium Stanley® auf. Wenn auch die Auffindung dieser Pflanze im tropischen Afrika nicht mehr so auffällig ist, nachdem auf den Milanjibergen ebenfalls ein Vaccinzium entdeckt wurde, so ist doch jedenfalls das Vorkommen eines Hochmoores im 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 679 tropischen Afrika von großer Bedeutung. In derselben Zone wurden teils zwischen der Phzlippia, teils außerhalb ihrer Bestände der schon erwähnte Podocarpus, Hagenia abyssinica, Gymnosporia acuminata var. lepidota, Myrsine neurophylla und M.runssorica gefunden, auch Phzlippia trimera, Rubus runs- sorensis, die Solanacee Discopodium penninervium, die Araceen Sauromatum abyssinicum und Arisaema ruwensoricum, ferner Aypericum keniense, Cyno- glossum micranthum, Stachys aculeolata, die beiden Acanthaceen /soglossa rubescens, I. runssorica und Mimulopsis runssorica, Helichrysum fruticosum, H. elegantissimum, die auf dem Plateau oft weithin einen Teppich bildende Alchimilla Stuhlmannii, Viola abyssinica, Ranunculus pinnatus, Thalictrum rhynchocarpum, Peucedanum Emintii und P. Kerstenii, Carex runssorensis (bis 4000 m), Cynoglossum micranthum, Lycopodium saururus, die Flechten Cladonia sguamosa und Cl. rangiferina, das durch die ganze Region verbreitete Laub- moos Dreutelia Stuhlmannii, die Lebermoose Diplasiolejeunea runssorensis, Cephaloziella vaginans, Schisma Stuhlmannit, Plagiochila ruwenzorensis, Pleuro- Oschisma convexa, Mastigobryum buxifolium, Lophocolea armatistipula, Lepidozia irregularıs und lacerata, Chandonanthus giganteus und andere Lebermoose. “Zwischen den Moosen bildet Carpra Eminii dichte Polster, welche auch noch “Ibis 4500 m vorkommt. An den Ericaceenstämmen wachsen Zlaphoglossum conforme var. glandulosum, Hymenophylla und Polypodium rıigescens epiphytisch, auch die Lebermoose Plagvochila ruwenzorensis, P. ericicola, P. colorans, Acro- lejeunia convexa, Anastrophyllum grossitextum, Metzgeria recurva, M. latifrons, Microlejeunia oristipula, Frullania longirostris und die Flechten Ramalina com- hlanata, Stictina umbilicariiformis. Oberhalb 3178 m fallen neben dem baum- örmigen Senecio adnivalıs (verwandt mit S. Fohnstonit), auch Zobelia Stuhlmannit (3100— 3800 m) und die 3—6 m hohe Z/. Wollastoniti (bis zu 4500 m) auf. Auf elsblöcken wächst die Polypodiacee Zlaphoglossum Deckenti, zwischen Moos auf Baumstämmen #/. conforme var. glandulosum, erst bei 3822 m hört der dichte Bestand von Phzlippia auf; es finden sich aber weiter oben noch immer abge- storbene Stämme und zwischen diesen die baumartigen Zodelia Adolfi Friderici nd Senecio, welche selbst Bestände bilden. Zwischen ihnen ist der Boden Übedeckt von Deschampsia flexuosa, Alchimilla Stuhlmannii und A. subnivalis. Die Alchimillen finden sich bis zu 4500 m an etwas feuchten Plätzen; inwieweit die vielen neuerdings noch aufgestellten Arten als solche oder als Wachstums- ormen anzusehen sind, muß noch entschieden werden. Häufig ist auch noch Helichrysum Stuhlmannii, welches ı—ı1,; m hoch wird. Dazu kommen Z#. obustum (1 m hoch), A. rigidum, H. formosissimum und das von VOLKENS 1 uerst am Kilimandscharo entdeckte Anthoxrantum nivale. Bis zu 4500 m reicht Jauch das weitverbreitete strauchige Z/ypericum lanceolatum; ferner wachsen hier |Poa oligantha, P. Schimperiana, P. glacialis, Festwa gelida. | Die Felsblöcke um 3900 m sind mit Stereocaulon ramulosum und Rhizo- karpon geographicum besetzt. | SCOTT ELLIOT unternahm 1895 auch einige Exkursionen auf der Ostseite, genter anderen in das Mubekatal. Dies wurde auch von Dr. WOLLASTON und 680 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. vom Herzog der Abruzzen besucht, den Dr. ROCCATI als Sammler begleitete, Wir wollen, da jedenfalls noch eine kritische Sichtung der in neuerer Zeit aufgestellten neuen Arten vom Ruwenzori erfolgen muß, hier nur einige der wichtigeren Ergebnisse von der Expedition WOLLASTONS anführen, so weit sie | die oberen Regionen betreffen. Um 1900 m beginnt Gebüsch, in welchem namentlich der schöne Acanthus arboreus (Fig. 126) mit seinen blauen Blütenähren hervorleuchtet. An offenen sonnigen Abhängen bemerkt man die ersten Zodelia giberroa, während an schattigen Plätzen wilde Musa bis zu 2300 m aufsteigen und an den Bächen ıo m hohe baumartige Dracaena auftritt. Von den übrigen um 2300 m wach- senden Arten nennen wir hier einige, die vom Westabhang nicht angeführt wurden: Ranunculus membranaceus, Kosteletzkya adoensıs, Cassia didymobotrya, Micromeria biflora, Polygala persicarüfolium, Coreopsis abyssinica, Lysimachia africana, Plectranthus Schimpert, Rumex abyssinicus, Orobanche minor, fast alle auch in Abyssinien; Cynoglossum geometricum, Solanum aculeatum, Lisso- chilus Krebsü und L. ruwenzoriensis, Satyrium crassicaule, Vernonia ruwenzo- riensis und V. Wollastonü, Begonia Wollastonit, Pentas pubiflora var. longistila, Pavetta ruwenzoriensis (bis 2600 m), Grumtlea megistosticta, Conyza Scariosa, Senecio Wollastonii, Plectranthus Wollastonü, Peperomia ruwenzoriensis, Poly- | stachya bicarinata. Von 2300—2600 m herrscht dichter Wald mit einer großen Dormbeya und einem sparsam auftretenden Podocarpus, epiphytisch ist hier Polystzachya bi- carinata. Um 2600 m sind häufig Stachys aculeolata, Begonia Meyeri Fohannis, Habenaria Rendlei, Hibiscus diversifolius var. granatensis. An den steilen Abhängen von 2600—3000 m ist erst ein kleiner Gürtel von Podocarpus und niedriger Erica arborca wahrzunehmen, bis um 2800 m! Arundinaria alpina (bis 3300 m) beginnt, welche auf der Westseite schon um 2300 m beobachtet wird. Bei 3150 m erscheinen kräftigere, mit Flechten besetzte Ericaceenbäume | (es wird nur Erica arborca genannt). Hier wachsen die Erdorchideen Fpzpactis africana, Cynorchis anacamptoides, Satyrium crassicaule, Polystachya gracilenta, auf Felsen Polystachya Doggettü und P. Woosnami; auf Bäumen Angraecum Scotellü. Die große rotblühende buschige /mpatiens runssorensis tritt auf, Alchimilla ruwenzorienses bildet große silbergraue Polster und an feuchten! Stellen erscheint das schöne ZHelichrysum argyrocotyle. Von neuen Arten’ . wurden außerdem gefunden: bei 3000 m Senecio jugicola, Coleus latidens, Pycnostachys Elliotii und die Amaryllidacee Choananthus Wollastonii, verwandt) mit dem von DAWE auch am Ruwenzori gefundenen Ch. cystanthiflorus, bei 3300 m: Rubus Doggettii, Solanum runsoriense, Mimulopsis Elliotii und Coleus' h clivicola. Von 3300—3600 m sind die Bäume (»meist Zrzca arborea«) mit rund Kissen von Moosen bedeckt und am Grunde von 60 cm hohen Moosmassen' umgeben; Zodelia Deckeniü und L. Stuhlmannii vereinigen sich hier mit einem! ] | | | Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Bestand von Senecio adnivalis Stapf in der Nähe des Kingana am Ruwenzori, um etwa 4000 mü.M. Nach einer Photographie von Vittorio Sella in: Der Ruwenzori, Erforschung und erste Ersteigung seiner höchsten Gipfel, F. A. Brockhaus, Leipzig 1909. 2 Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 681 großblütigen Aypericum. Um 3600 m wurden Conyza montigena und Cala- mintha parvula gefunden. Von 3600—4000 m herrschen zwischen den baumartigen Ericaceen und Senecio, sowie den Zodelia Arten von Helichrysum, darunter das neue 4. Wollastonii, auch der schöne Rubus runssorensis. Auf Felsen wächst Sedum | vuwenzoriense. Ferner kommen vor Alchimilla geranioides und A. argyro- phylloides, Senecio sycephyllus und S. adnwalıs, Ranunculus oreophytus, Subularia | monticola, Cardamine obliqua, Peucedanum Kerstenü. In der Region von 4000—5000 m hören die baumartigen Ericaceen bald auf, die baumartigen Senecio reichen fast bis 4600 m, nicht selten einige hundert | Meter hoch herrschend (Taf. XXXVIUI), und Zodelia Wollastonii ist von | 4100 m an den steilsten Abhängen fast bis zur Schneegrenze zu sehen, während L. Deckenii auf flachen Sümpfen bei 4300 m verschwindet. Die Zelschrysa | bilden oft Büsche von ı—ı,; m Höhe und #. Stuhlmannii var. latifolium reicht fast bis zu 5000 m. Bis zur Schneegrenze reichen auch Arabıs aldıda, Lusula Fohnstonü, Poa glacialis. In dieser Region kommen noch vor: Galzum | serratohamatum, Senecio gymnoides, Carpha Emini und Carex runssorensıs bis | 4100 m, Alchimilla subnivalis bis 4600 m. 52. Die Zusammensetzung der Waldflora von Kamerun im allgemeinen‘). Nun wollen wir Zentralafrika verlassen und nach Westafrika zurückkehren, um noch einen Einblick in das Gebiet nördlich vom Kongostaat zu gewinnen. ! Das große französische Kongogebiet bedarf noch einer gründlichen botanischen | Erforschung, dagegen kennen wir einen Teil der Urwaldflora von Spanisch- Neu-Guinea, recht viel von der Gabuns und nicht wenig aus Kamerun. Jede | botanische Forschungsreise in diese Gebiete bringt neue Entdeckungen und } hier ist noch für Jahrzehnte viel zu tun. So viel ist sicher, daß auf der Strecke | von der Kongomündung bis zu der des Niger in Gabun und Süd-Kamerun | der Regenwald am reichsten an baumartigen Vertretern verschiedener Pflanzen- | familien, an Lianen und Epiphyten ist und daß hier auch ein großer Endemismus | herrscht, während anderseits nicht wenig Arten auftreten, welche mit solchen 1) Wichtigere Literatur: A. BucHHoLz: Reisebriefe an Herrn Prof. Dr. Zaddach, Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin IX (1874) 161—222. — A. EnGLER: Beiträge zur Flora von Kamerun, in Englers Bot. Jahrb. VII (1886) 332—342. — J. BRaun: Botanisches aus dem Groß-Batangagebiet, in F. v. DANCKELMANNs Mitteil. von Forschungsreisenden usw. aus den D. Schutzgebieten I (1888) 46—50; Botanischer Bericht über die Flora von Kamerun, ebenda II (1889) 141—176. — PREUSS: Bericht über botanische und entomolog. Beobacht. auf der Barombi-Station, in F. v. DANCKELMANNS Mitteil. II (1889) 44—61; Bericht über eine Reise von Kamerun, den Mungo stromaufwärts nach Mundane, ebenda IV (1891) 283—34. — A. ENGLER! Über floristische Verwandtschaft zwischen dem tropischen Afrika und Amerika, sowie über die Annahme eines versunkenen brasilianisch- äthiopischen Kontinents, Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss. 1905, S. 180—231. — JENTZSCH und BüsGEN, Forstwirtschaftliche und forstbotanische Expedition nach Kamerun und Togo, in Beihefte zum Tropenpflanzer X (1909) 185—310. Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. E 682 des tropischen Amerikas identisch oder verwandt sind. Wir wollen versuchen, uns auch hier über den Charakter der Vegetation im allgemeinen zu orientieren, Fig. 580. Ficus triangularis Warb. A Zweig; B Zweigspitze; C & Blüte; D, E Staubblatt; F langgriffelige @ Blüte; G deren Pistill; 77, J kurzgriffelige @ Blüte; K fruchtendes Recepta- culum; Z Längsschnitt durch die Frucht; M Embryo. — Original. E 6 bi Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 683 doch muß ich bemerken, daß in den einzelnen Teilen des Waldgebietes von Kamerun von S. nach N. Urwald sowohl wie Sekundärwald (Buschwald) keines- Fig. 581. Ficus Vogelii Miqu. A Zweigstück; 2 Zweigspitze; C Knospe einer 5 Blüte; 2, Z Staubblatt; 7 Teil des © Blütenstandes; G kurzgriffelige @ Blüte; 7 langgriffelige Blüte; J reifes Receptaculum; X Frucht. — Original. 654 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wegs immer gleich zusammengesetzt sind. Jede der etwas genauer erforschten Stationen Batanga, Edea, Jaunde, Barombi, Victoria hat eigentümliche Arten geliefert. Wie weit dieselben aber verbreitet sind, könnte nur festgestellt werden, wenn ähnlich, wie es auf den Philippinen von seiten der amerikanischen! Regierung geschieht, fortdauernd botanische Expeditionen von wirklichen Kennern der Flora veranlaßt würden. Fig. 582. Strombosiopsis tetrandra Engl. A blühender Zweig; 2 Blütenstand; C Knosp« D Kelch, Blumenblätter und Staubblätter; Z Griffel mit Discus; Z Querschnitt durch den Fruch knoten; G Längsschnitt durch denselben; 7 Frucht; .JJ Querschnitt derselben. — Original. In den buchtenreichen Küstenstrichen ist die Mangrovenformation in großl Ausdehnung vorhanden und besonders von Kribi bis zum Cross-River ist s! in den Mündungsgebieten der Flüsse weit ins Land hinein zu verfolgen. Die Mangrove der afrikanischen Westküste stimmt mehr mit derjenige des tropischen Amerikas, als mit der von Ostafrika überein. Dem Meere z nächst finden wir Rhizophora mangle, welche viel höher wird, als die indisch (bis 20 m) und darum auch eine waldartige Formation bildet; dann folgt Az 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 685 ” % 1 F ’ ’ f a N f } \ \ \ r x / x 5 h x Ai Fl Fl ee f Mi Y u; . if F y z 2 ee 4 # Ne ? gr ® y“ ER Rz ; % en 4 2 Mr £ nr P a u ke De > \ ; Z üte: x . E Staub- Fig. 583. Coula edulis Baill. A blühender Zweig; 3 Knospe; C Blüte; D Blumenblatt; Z£ Stau ‚& blatt von vorn und von der Seite; 7 Blüte nach Entfernung einiger Blumenblätter, , Längsschnitt; Z7 Querschnitt durch den Fruchtknoten; J Längsschnitt durch die Frucht. — Orig : G Pistill im 686 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. große Farnkraut Acrostichum aureum. | Unmittelbar an die Mangrove schließt sich der Alluvialwald an, derzin dem regenreichen Westafrika in den tropischen immergrünen Regen- ea RER AR VIRRTER ne I, = Be SIR I Gr & L m} en Be SS ar BR FEN N E MÜSSE wald übergeht, welcher ursprünglich einen großen Teil der Kolonie bedeck hat und jetzt durch die Ausdehnung der Plantagenwirtschaft vielfach gelichte] wird. Zunächst findet man im Alluvialwald an der Mangrovengrenze Pandanı) candelabrum und dann gesellen sich zu ihnen die Rotangpalmen aus den Gat tungen Ancistrophyllum, Oncocalamus, Calamus und Eremospatha, seltener die kleine Palme Zodococcus Barteri (Bd. I, S. 230, 231, Fig. 154, 155), ferne) ıf. XXXIX, zu S. 686. T c Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. ei oO = S Ira) {= Sg ® S .S | Ko} [e) >) Sg ® E -_ {x} je &n S (a) Per ° 02 b= 2) » Bei 1. Br = Me) ae) -—_ [v} 3 » je) „ © N . — - =) a ._ © nn = -„ o 4 WEN Pe - S fe] Ber m =) D) — - «D) Q @) je «D) m _ © bN [e) - ° Be jean . Küstenwald mit Ölpalmen =] 5 = (1b) = fe “ (=! S ° = © vr u .—__ ©, 2] sr Ss u ER K) Es Du = eh VO uno un O a oO u [en - U Photogr. ee) = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 687 .& « DER .7. Phoenix spinosa und die Weinpalme ARaphia vinifera, dann folgt Hibiscus tliaceus. In der Nähe der Mangroven oder an sandiger Küste bemerkt man y NER < AN Z 2 Y = AVEN ; BD: WFT / vG GE WET, un Y DA SS % US 2 DIN L 1 II z SS Ye //, ER (| \ S E Fig. 385. Pentaclethra macrophylla Benth. A blühender Zweig, '/; nat. Gr.; B Teil eines Blattes nat. Gr.; C Blüte; D Frucht, '/; nat. Gr.; Z Same. — Original. » auch noch andere Dikotyledonenbäume, Dalbergia monetaria, D. ecastophyllum, Drepanocarpus lunatus, Andira jamaicensis, alles Leguminosen, die Tiliacee Glyphaca grewioides, Ficus triangularis (Fig. 580), die Meliacee Carapa procera Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 44 688 - Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, (Fig. 556, 557), die Lianen Entada scandens mit riesigen Gliederfrüchten und Dioclea reflexa, nur sehr wenige von diesen, wie Entada, auch in Ostafrika wachsend, die meisten aber auch im tropischen Amerika, und noch einige andere westafrikanische Arten. | j DU B | Fig. 586. Distemonanthus Benthamianus Baill. 4 blühender Zweig, ?/, nat. Gr.; B ein Blätt, chen; C Frucht; D Blüte mit Pistill; Z einzelne Teile der Blüte, vergr.; 2 fertile und 2 sterile Staubblätter. — Original. Ferner finden sich mehr in der Nähe der Küste die Leguminosenbäum« Prerocarpus esculentus, Baphiopsis pauciflora, Oxystigma Mannii und Berlin auriculata, die letzteren beiden 2 5—4o m hohe Bäume. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 689 Charakteristisch für die ganze westliche Waldzone ist die Ölpalme Zlaeis guineensis, welche oft über die dikotyledonen Bäume hinwegragt; sie tritt meistens in kleineren Beständen oder einzeln auf. In dem Regenwald finden sich Hunderte verschiedener Gehölze aus fast allen tropischen Pflanzenfamilien. Wo die Kronen der Bäume zu einem dichten Laubdach zusammenschließen, | Fig. 587. Stemonocoleus micranthus Harms. A Habitus;; 3 Stück des Blütenstandes; C Tragblatt von innen; D von der Seite; Z Vorblatt von der Seite; Z von innen; G Kelchblatt; 77 Discus mit Staubblättern und Fruchtknoten; dieser bei J im Längsschnitt; A” oberster Teil des Griffels; Z Discus von außen mit den Ansatzstellen der Staubblätter. — Nach Prof. Dr. Harms. entwickelt sich kein Unterholz und Epiphyten sind sparsam oder nur in den Kronen; an den Flußufern, Bachufern, Hängen und in Lichtungen treten Lianen | und Epiphyten aller Art in größerer Zahl auf. Im folgenden nenne ich nur die Gattungen, von denen wir Bäume kennen, | welche über 6 m Höhe hinausgehen. 44” 690 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von Monokotyledonen ist außer den Palmen noch die Gattung Dracaena“ als Baumgattung zu nennen, obwohl die Mehrzahl ihrer Arten niedrig bleibt oder strauchig ist. Une Celtis; Moraceae: Chlorophora excelsa (viesiger Baum, auch in Deutsch-Ostafrika), T; reculia africana (afrikanischer Brotfrucht- baum mit riesigen Fruchtständen) (Fig. 570) u. a. Arten, Acanthotreculia, Ficus 4 u \ Au N N N ir NN DER ses - u NO Ba D% RN N IR and Fig. 588. Scorodophloeus Zenkeri Harms. A blühender Zweig; 2 Knospe mit Vorblättern; C Blüte, geöffnet; D Anthere; Z Insertion der Staubblätter und des Pistills; 7 Pistill mit Griffel. — Original. Vogelui (Fig. 581) und sehr zahlreiche andere Arten, darunter viele Baumwürger, Myrianthus arboreus, und andere Arten, Musanga Smithi (Regenschirmbaum, erster Besiedler von Lichtungen und Holzschlägen, von sehr schnellem Wachs- tum, bisweilen 30 m Höhe erreichend, stets mit Stelzwurzeln und mit seine lichten schirmförmigen Krone schattenliebenden jungen Holzgewächsen Schu 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 32. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 691 gewährend (Fig. 571). — Olacaceae: Piychopetalum, Ongokea (Fig. 561), Strom- bosia-Arten mit sehr hartem Holz, Strombosiopsis (Fig. 582), Coula edulis mit Fig. 589. Stachyothyrsus Staudtii Harms. 4 blühender Zweig; B Blüte; C dieselbe im Längs- schnitt; D, Z Staubblatt; 7 Frucht. — Original. ßbaren Früchten (Fig. 583). — Anonaceae: in großer Mannigfaltigkeit, oft mit rächtigen Blüten, besonders auffallend Monodora myristica mit schönen orange- arbenen hängenden Blüten und großen kugeligen Früchten, /solona, Hexalobus, Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 692 Allgemeiner Fig. 590. Detarium macrocarpum Harms. 4 Frucht, an einer Seite mit aufgerissenem Peric B Frucht im Längschnitt mit dem Samen; C Frucht im Querschnitt; 2 Blatt. — Nach Pro. Dr. HARMS. 4 Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 693 Bi Pachypodanthium, Arten von Aylopia mit aromatischen Samen. — | Myristicaceae: Scyphocephalium, Pycnanthus kombo, ein bis 60 m hoher Riesen- /baum mit quirlig gestellten Ästen in der Krone, Staudtia, Coelocaryon. — Lauraceae: Aypodaphnıs, Tylostemon mit mehreren, meist niedrigen Arten, A Fig. 591. Copaifera Demeusii Harms. A blühender Zweig; 3 Knospe und Bracteen; C Pistill in der Knospe; D Blüte; Z Pistill im Längsschnitt; # Frucht. — Nach Prof. Dr. Harms. deren rispige Blütenstände zahlreiche kleine unansehnliche Blüten tragen. — Rosaceae-Chrysobalanoideae: einige Arten von Parinarium und Acioa, zum Teil stattliche Bäume mit ansehnlichen Blütenständen. — Connaraceae: Folly- dora, Spiropetalum. — Leguminosen sind reicher als alle anderen Familien vertreten. Acacien fehlen im Wald, dafür aber sehen wir andere Gattungen der Mimosoideen: Calpocalyx Dinklagei, Albizzia Brownei, Tetrapleura Thon- 694 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ningü, Newtonia Zenkeri (Fig. 584) (mehr im Bergwald), Piptadenia africani (Fig. 573), Fillaeopsıs discophora, Cyliodiscus gabunensis, mit riesigem Stamm und rotem Holz, Pentaclethra macrophylla (Fig. 585), mit festem, rötlichem Holz und eßbaren Samen (siehe weiter unten bei /rvingia), Parkia Zenkeri. Noch’ zahlreicher sind die Gattungen der Caesalpinioideen: Distemonanthus Bentha= mianus (Fig. 586), Dialium guineense (Fig. 542) u. a, Macrolobium, Berlinia acuminata und bracteosa, Stemonocoleus (Fig. 587), Scorodophloeus Zenkeri (nach % ’ Fig. 592. Schotia humboldtioides Oliv. A blühender Zweig; 3 Blüte; C Andröceum und Pistill; Fruchtknoten; DZ derselbe im Längsschnitt. — Original. Knoblauch schmeckende Rinde, Handelsartikel) (Fig. 588), Zenkerella, Hymeno- stegia, Stachyothyrsus Staudtiüi (Fig. 589), Erythrophloeum guineense (auch in Deutsch-Ostafrika, Fig. 210, S. 243), Cynometra, Copaifera, insbesondere C. De- meusei, die Stammpflanze des Kamerun-Kopals (Fig. 591), Derarium macro carpum (Fig. 590, dessen große ölreiche Samen geröstet und zerstampft genossen werden), Aphanocalyx, Schotia humboldtioides (Fig. 592), Baikiaea! insignis, Afzelia africana, nicht sehr groß, mit eßbarem Arillus der Samen, Brachystegia cynometroides (Bergwald), Baphiopsis. Dagegen sind eigentliche 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 695 Papilionatae weniger vertreten: Ormosia, Baphia, einige Arten, Dalbergia (meist niedrig), Prerocarpus Soyauxii (rotes Farbholz, Fig. 593), Derris leptorhachis, Mhllettia macrophylla (Fig. 594), (nur in Lichtungen), Eryihrina excelsa (Berg- wald). Unter den genannten befinden sich bis 50 m bisweilen sogar 70 m Fig. 593. Pterocarpus Soyauxii Taub. A Blatt, verkleinert; 3 Blütenstand, verkleinert; C Fahne; D Flügel; Z Blatt des Kähnchens; 7 Blüte nach Entfernung der Blumenblätter; G Pistill im Längsschnitt; 77 Früchte, an der einen der Same freigelegt; J Längsschnitt durch den Samen. — Original. Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 696 hohe Bäume. — Linaceae: Lepidobotrys, Phyllocosmus. — Humiriaceae: Sacco- glottis. — Rutaceae: Fagara, Limonia, Teclea u. a. — Simarubaceae: Pierreo- Desbordesia (Fig. 596) und /rvingia Barteri dendron, Klainedoxa (Fig. 595), Pan nn ee [2 phylla Hook. fr A blühender Zweig; 3 Kähnchen; C Andröceum; Fig. 594. Millettia macro D Pistill; Z Frucht, nat. Gr. — Original. ), mit graugelbem hartem Holz und eßbarer vermischt mit den Samen von Pentaclethr , riesige Bäume. — Burser (fälschlich »wilder Mango« genannt Früchten und Samen, aus denen, macrophylla, das Dika-Brot bereitet wird (Fig. 550) a 4 Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 697 » ceae: Canarium-Arten und Pach ‚ylobus edulis (mit eßbarem Samen) (Fig. 597). — Meliaceae: Ahaya Klainei (afrikanischer Mahagonibaum, riesig), Entandophragma Rederi (besitzt ebenfalls mahagoniähnliches Holz und steht überhaupt der Kr = ie); = TEN Ö N Fig. 595. Klainedoxa grandifolia Engl. A Sproßende mit den großen Nebenblättern; 2 blühender Zweig nach Abfall der Nebenblätter; C Knospe; D Blüte, geöffnet; Z Längsschnitt durch den | Discus und den Fruchtknoten; Z Querschnitt durch denselben; @ Frucht; 7 dieselbe im Längs- schnitt; J dieselbe im Querschnitt. — Original. | Gattung Swietenia nahe), 7; richtlia, Guarea. — Polygalaceae: Carpolobia. — Euphorbiaceae: Alchornea, Megaborea, Claoxylon, Sapium, Cyclostemon, Antı- desma, Baccaurea, Cleistanthus, Actephila, Thecacorys, Maprounea, Uapaca, Staphysora, Hymenocardia, Bridelia, Macaranga, Dichostema, Grossera, Croto- 698 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. nogyne, Ricinodendron Heudelotu (= R. africanum (Fig. 599), außerdem noch viele Gattungen mit nur strauchigen Arten. — Anacardiaceae: Psendospondias microcarpa, viele Trichoscypha (Fig. 598), einige Sorindeia, meist kleinere gr SR " ® SE er Se re N ee TEITTITITTT u INITITTRTITITT SU L- Da Fig. 596. Desbordesia glaucescens (Engl.) Pierre. A blühender Zweig; B Blüte; durch dieselbe; 2 Discus und Pistill; Z Frucht mit Längsschnitt eines Samens; der Frucht; G Querschnitt des Samens. — Teils Original, teils nach L. PIERRE. Bäume. — Sapindaceae: Deinbollia, Blighia sapida (atia-tjo) mit eßbarem Samenmantel, Zriocoelum, Lychnodiscus, Phialodiscus. — Tiliaceae: Grewra Diplanthemum. — Rhamnaceae: Lasiodıscus. — Bombacaceae: Ceiba pentandrd (der bisweilen 70 m hohe Wollbaum, Kapok-Baum) Bombaxr buonopozens! . Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 352. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 699 Fig. 597. Pachylobus edulis G. Don var. saphu. A Frucht; 3 Längsschnitt durch dieselbe, in dem fertilen Fach den einen Kotyledon mit dem Stämmchen und das zusammengedrückte sterile Fach zeigend; C Querschnitt durch die Frucht; D Keimling von hinten; Z Keimling von vorn, die dicken Lappen der Keimblätter zeigend. — Original. (Fig. 600). — Sterculiaceae: Sterculia tragacantha, Octolobus, Cola acuminata, die Stammpflanze ‘der kleinen Cola und viele andere Arten, teils mit ein- fachen, teils mit gefinger- ten Blättern, 7rzplochiton scleroxylon, ein prachtvoller Riesenbaum mit großen Brettwurzeln, gelappten Blättern und großen roten lüten. — Scytopetalaceae: Rhaptopetalum, Scytopeta- lum (Fig. 601), Pierrina (Fig. 602), Oubanguwia. — Ochnaceae: Ouratea, be- sonders beachtenswert Zo- plira alata, ein bis 60 m hoher Riesenbaum mit hellgraubraunem Stamm, Fig. 598. A Trichoseypha Braunii Engl. 3—D T. ferruginea schwerem, dunkelkarmin- nn ee = ee die % a = 5 Nülste zeigend; ängsschnitt der Frucht, mit einem rotem Holz, schöner Krone schen 3 \ülste zeig ; ängss : nit aufwärts gerichteten Büscheln nach oben ge- Te spatelförmiger, in der Jugend rot gefärbter Blätter. — Guttiferae: ußer der im tropischen Afrika weit verbreiteten Haronga paniculata (Fig. 566) d der bis zum Kiwu-See reichenden Symphonia globulifera (Fig. 545) finden Keimblatt und dem kurzen Stämmchen; 2 Keimling von hinten. — Original. A Zweig di D Frucht; Z Same. — Nach Prof. Dr. Pax in ENnGLEI Pflanzenreich. Fig. 599. Ricinodendron Heudelotii (Baill.) Pierre (= R. africanum Müll. Arg.). & Baumes; 2 Blüte; C Andröceum; B 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 701 wir kleine Bäume, besonders Garcinia (Fig. 603, 604) und Zndodesmia calo- phylloides, als größere Bäume die großfrüchtigen Allanblackia floribunda, Mammea ebboro (Fig. 605), Pentadesma butyraceum u.a. mit ölreichem Samen. — Flacourtiaceae: Scozttellia, Camptostylus, Oncoba, Caloncoba mit mehreren Arten, Soyauxıa, Paropsia, Smeathmannia, Paropsiopsis, Barteria Braunii und B. fistu- Fig. 600. Bombax buonopozense P. Beauv. A Blatt; 3 Zweig mit Blüten; C Längsschnitt durch die Blüte; D verzweigtes Staubblatt; Z, 7 Anthere; G Querschnitt durch den Fruchtknoten; H Frucht; J Zweig mit Stacheln. — Original. losa, häufiger Baum mit starren länglichen Blättern und von Ameisen bewohnten Internodien (Fig. 553), Scolopia, Homalium, Casearia, Ophiobotrys (Fig. 606), Centroplacus (Fig. 607). Wie man sieht, ist diese Familie mit ebenso zahl- reichen Gattungen in Westafrika vertreten, wie die der Euphorbiaceen und die meist mit länglichen oder lanzettlichen Dauerblättern versehenen Gat- tungen sind schwer zu erkennen. — Melastomataceae: Memecylon, Sakersia. — 702 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. A Zweig mit Blüten und jungen Früchten; Z Knos von der Seite; D Ende des Griffels mit d G Längsschnitt durch die Frucht un mit dem Embryo. — Teils nach L. PIERRE, teils Original. Fig. 601. Seytopetalum Klaineanum Pierre. im Längsschnitt; C Staubblatt, @ von hinten, d Narben; Z Querschnitt durch den Fruchtknoten; 7 Frucht; den Samen lig. 602. Pierrina.. A—P P. Zenkeri Engl. A junger Zweig mit Laubblättern und kleinen Nieder- 3 lättern, von denen eines am Grunde dem letzten Laubblatt gegenübersteht, eines den Fortsetzungs- „.proß beginnt; B ein Teil von A vergr.; C Zweigstück mit Inflorescenz; D Knospe im Längs- “ehnitt; Z dieselbe im Querschnitt; # Querschnitt durch den Fruchtknoten und die Staubfäden, lergr.; G, 7 Staubblätter; J Querschnitt durch die Anthere; A Zweigstück mit Frucht; Z Same sale Pseudoarillus; M7 Same ohne diesen; NM derselbe im Querschnitt; O derselbe im Längsschnitt. UP. longifolia Engl. O0 Zweigstück mit Blatt und Niederblatt des älteren Sprosses, sowie 'W einem Niederblatt des folgenden; X Frucht; 5 Querschnitt derselben; 7’ Same mit Pseudo- | arillus; U Same ohne diesen. — Original. | Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 45 704 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. = Rhizophoraceae: Dactylopetalum (Fig. 608). — Combretaceae: Von dieser in i is u den Steppengebieten reich vertretenen Familie kommen in Kamerun vor: ein größerer Baum Terminalia superba, bis 60 m hoch, mit geradem Stamm und verhältnismäßig kleiner, in Etagen entwickelter Krone, außerdem aber Lianen Fig. 603. A—F Gareinia densivenia Engl. A Blatt; 3 Blütenzweig; C 5 Blüte; D eine Stau blattphalange; Z Querschnitt einer ganzen Frucht; # Narbe. G—M G.mimfiensis Engl. @ blühend Zweig; 47 & Blüte; J, A” Staubblattphalange; Z Querschnitt der Frucht. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 705 fig. 604. A—D Gareinia Staudtii Engl. A Blatt; 3 Blütenzweig; C & Blüte; D Bündel der Staubblätter. "Z—H G. Dinklagei Engl. Z Zweig mit Blüte; 7 © Blüte; G Pistill im Längs- Original. 706 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. aus der Gattung Comdretum und ein nicht sehr hoher Baum der Gattun Strephonema (Fig. 609). — Myrtaceae: Als Baum entwickelt ist nur das weit ! EZ HIER HE | PROTEINEN | ne Fig. 605. Mammea ebboro Pierre. A blühender Zweig (von einem Exemplar des Bot. Garte in Viktoria, daselbst als Gareinia kola kultiviert); 3 Staubblatt; C Pistill; D dasstlbe im Läng schnitt; Z Frucht, ?/, nat. Gr.; 7 dieselbe im Querschnitt, 2/, nat. Gr.; G Steinkern mit eine Samen. — Z—G nach einem von KLAIME in Libreville gesammelten Exemplar. — Original, Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 707 EB [a 2 Fa Ye = en AN ER este N Car ° S [% NIE RS, ig. 606. Ophiobotrys Zenkeri Gilg. A blühender Zweig; B Blüte; C Fruchtknoten; D Frucht; E Fruchtknotenquerschnitt. — Nach Prof. Dr. Gire. u ee men Fig. 607. Centroplacus glaucinus Pierre. A blühender Zweig; 3 Knospe; C & Blüte von obe gesehen; 2 Staubblätter von vorn und von der Seite; £ @ Blüte; 7 Fruchtknoten; G Schüss bildung am Grunde des Fruchtknotens; 77 Frucht; J Fruchtknotenquerschnitt, a ganz von obe 5 von der Mitte, c von unten; A eine der Klappen der aufgesprungenen Frucht; Z Same Arillus; M Same im Längsschnitt. — Nach Prof. Dr. GILG. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 709 verbreitete Syzygzum guineense. — Sapotaceae!: Omphalocarpum procerum und 0. Radlkofer! mit riesigen, am Hauptstamm sitzenden Früchten (Fig. 610), Tridesmostemon (Fig. 613), Pachystela, Chrysophyllum, Bakerisideroxylon, Mimu- ops, insbesondere der Riesenbaum M. djave mit feinfaserigem, blaßrötlichem Fig. 608. A Dactylopetalum sericeum Engl.; a Teil des Andröceums; 5, c Staubblatt von vorn und hinten; d Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 2 Weihea Warnecki Engl.; @ Ende eines Zweiges mit jungen Sprossen; 5 Blütenzweig nach Abfall der Laubblätter, Blumenblätter und Staubblätter; c Blumenblatt aus der Knospe; @ Stempel; e Querschnitt durch das Ovarium; f Längsschnitt durch das Ovarium; g Kelch mit Frucht; % Same mit Arillus; 2 Längsschnitt durch denselben. — Original. Holz und sehr großen ölreichen Samen, auffallend durch starke horizontal ab- stehende Hauptäste und kandelaberartige Krone mit Blattbüscheln. — Ebenaceae: Viele Diospyros (Ebenhölzer) (Fig. 612). — Styracaceae: Afrostyrax (Fig.614). — Oleaceae: Zinociera. — Loganiaceae: Anthocleista, Strychnos. — Apocynaceae: Conopharyngia, die bis 70 m hohe Alstonia congensis mit quirlig gestellten 210 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Blättern, Pleioceras, Rauwolfia und zahlreiche Gattungen kleinerer Bäume und Sträucher, besonders wichtig die mehr im Innern vorkommende Aüickria elastica (Fig. 548) als Stammpflanze vortrefflichen Kautschuks, während die im Küstenland verbreitete Kickria africana keinen liefert. — Hoplestigmataceae: Hoplestigma (Fig. 615). — Borraginaceae: Cordia, Ehretia. — Verbenaceae; 4 Fig. 609. Strephonema sericeum Hook. f. (St. Klaineanum Pierre). A Blütenzweig; 2 Blüte mit | Stiel und Deckblatt; C Blüte im Längsschnitt; D Frucht; Z dieselbe nach Entfernung des halben | Pericarps und der halben Samenschale. — Nach L. PIERRE. Vitex. — Bignoniaceae: Newbouldia (Fig. 616), Spathodea campanulata mit | prachtvollen großen, leuchtend roten Blüten (Fig. 546), Stereospermum. — Rubiaceae: Urophyllum, Dictyandra, Chomelia, Corynanthe, Randia (Fig. 618), | Tricalysia, Belonophora, Adina, Sarcocephalus (Fig. 554). Mit diesen schon sehr zahlreichen Gehölzgattungen ist aber keineswegs die | Zahl der in West-Kamerun vorhandenen erschöpft und die Zahl der Gattungen | mit nur strauchigen Arten ist ebenfalls bedeutend; namentlich finden sich solche | Fig. 610... Omphalocarpum Radlkoferi Pierre mit Früch- ten am Stamm, im Bot. Gar- ten zu Viktoria, Kamerun. — Nach einer Photogr. von Dr. STRUNK. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 711 aus den Familien der Moraceae, Ölacaceae (Olar (Fig. 617, 619], Zeisteria, auch Bäume in Uferwäldern (Fig. 620, 621], Aptandra [Fig. 552]), Anonaceae (Unona, Uvaria), Lauraceae (7’ylostemon), Rutaceae (Zimonia, Eriander |Fig.622]), Simarubaceae (Ouassia), Meliaceae, Malpighiaceae, Dichapetalaceae, Euphor- biaceae, Anacardiaceae, Icacinaceae (Lasianthera (Fig. 623], Alsodevopsis), Tiliaceae (Honckenya |Fig.61 1), mehr in offenen Sümpfen, als im Wald), Sterculia- ceae, Ochnaceae, Guttiferae (Vismia ‘ Fig. 624), Fig. 611. Honckenya ficifolia Willd. 712 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. a Se BE j N . una gie FEERERBEN roh 5 \% l f |: I Fig. 612. Diospyros. A—J D. rubicunda Gürke. A Zweig mit & Blüten; 3 & Blüte; C die- selbe im Längsschnitt; D 3 Staubblätter; Z einzelnes Staubblatt; 7 reife Frucht; G@ Same: F derselbe im Längsschnitt; J Same im Querschnitt. Ä, Z D. Gilgiana Gürke. X Zweig mil ö Blüten; Z Staubblätter. M—O D. kamerunensis Gürke. M reife Frucht; X Same; O derselb im Längsschnitt. — Nach Prof. Dr. GÜRKE. % Fig. 613. Tridesmostemon omphalocarpoides Engl. A Blüte; 3 ein Abschnitt der Blumenkrone mit davor stehendem Bündel von 3 Staubblättern und einem episepalen Staminodialbündel; C das Staubblattbündel mit dem angewachsenen Abschnitt der Blumenkrone von der Seite; D das Sta- minalbündel von der Seite; £ dasselbe im Querschnitt; 7 dasselbe Bündel von hinten; G eine Anthere von hinten; 7 eine solche an dem Filamentbündel von vorn; J Pistill; A Längsschnitt durch den Fruchtknoten; Z Querschnitt durch denselben. — Original. im Längsschnitt; 7 Staubblatt von der Seite und von vorn; G Querschnitt des Fruchtknotens; H Längsschnitt der Frucht; .J Querschnitt derselben. — Nach Prof. Dr. GirG und Dr. J. PERKINS. u ı, tenstand; C Knospe; D Blüte im Längs- Fig. 615. Hoplestigma Pierreanum Gilg. A Blatt; 3 Blü E Narbe; F Staubblatt von vorn und von der Seite; G Querschnitt der Anthere; Samenanlage; X Frucht; Z Frucht von unten, nach Entfernung des Kelches; M Querschnitt durch die Frucht; N Längsschnitt durch den Samen. — Original. schnitt; H Fruchtknotenquerschnitt; J 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 715 Flacourtiaceae, Violaceae (Kinorea), Thymelaeaceae (Octolepis, Dicranolepis, Fig. 543), Lecythidaceae (Napoleona, Fig. 625), Myrtaceae (kleine Kugenia), Melastomataceae, Loganiaceae (Mostuea), Apocynaceae, Borraginaceae, Verbe- naceae, Solanaceae, insbesondere der Rubiaceae, sehr wenige aus der Familie der Compositae. Fig. 616. Newbouldia laevis (P. Beauv.) Benth. A blühender Zweig; B Knospe; C durchschnittene Blüte; D Staubblatt; Z Kelch und Griffel; # Fruchtknoten; G derselbe im Querschnitt; 7 auf- gesprungene Frucht; J Same; A Embryo. — Nach Prof. Dr. VoLkENS. Ganz besonders fallen in den Regenwäldern die zahlreichen Kletterpflanzen, Lianen und Schlingpflanzen auf. Zwar haben wir solche auch in den Wald- formationen Ostafrikas und im Kongostaat kennen gelernt; aber in Gabun und dem südlichen Kamerun sind diese aus dem Waldesdunkel dem Licht zu- 716 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. strebenden Pflanzen zahlreicher als in Ostafrika, wohl auch zahlreicher als im Wenn wir hier nur die Kletter- und Schlingpflanzen berück Kongogebiet. er wenigstens ausdauernden Stamm besitzen sichtigen, welche einen holzigen od so haben wir schon eine große Zahl anzuführen: Olax. A—C O. longiflora ‚Engl. (Liberia). D O. maerocalyx Engl. (Kamerun). M Fig. 617. K-—L O0. Poggei Engl. (oberer Kongo). — Orig E—J O. Stuhlmannii Engl. (Sansibarküste). Gnetaceae: Gnetum africanuım und G. Buchholzianum (Bd. 1, S. 91, Fig. 84), __ Palmae: die oben erwähnten Rotangpalmen des Alluvialwaldes. — Araceae: Cercestis (Fig. 626), Culcasia, Rhektophyllum mirabile (Bd. I, S. 238, 239, 249, 0 Fig. 618. Randia Engleriana K. Schum. 210.619. Olax. AsEB: ©: Tessmannii Engl. (Spanisch-Guinea) E—G O. Durandii Engl. ( €. DO. longifolia Engl. (Kamerun). unterer Kongo), 7-70. Laurentii (De Wildem.) Engl. (Kongo, Togo) Original. w 718 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 158, 159). — Liliaceae: Sprilax. — Marantaceae: Trachyphrynium (spreizii klimmend, Bd. II, S. 396, Fig. 279). — Orchidaceae: Vanilla. — Piperaceae: Piper guineense (Fig. 560). — Urticaceae: Urera (Fig. 272). — Aristolochiaceae: Fig. 620. Heisteria Zimmereri Engl. A blühender Zweig; 3 Blatt mit Fruchtkelch. — Original, Aristolochtia (Fig. 627). — Polygonaceae: Drunnichia (Fig. 534). — Menisperma- ceae: Tinospora, Fatrorrhisa u. a. — Anonaceae: Popowia, Cleistopholis, Arta- dotrys u. a. — Hernandiaceae: //ligera. — Capparidaceae: Ritchiea. — Con- J Fig. 621. Heisteria parvifolia Smith. A Zweig mit Fruchtknoten; 3 Blüte; C Staubblatt, @ vor vorn, 5 von hinten; D Pollen; Z Fruchtkelch; 7 Längsschnitt durch den Fruchtknoten; G Fruch im Längsschnitt; 47 dieselbe im Querschnitt; J Embryo. — Original. naraceae: Cnestis (Fig. 540), Manotes, Rourea, Connarus, Paxia, Agelae (Fig. 563). — Leguminosae: Griffonia physocarpa, Derris, Lonchocarpu; Barteri, Mezoneuron, Dalbergia, Acacia pennatd. — Linaceae: AHugonia. — Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 32. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 719 Rutaceae: Toddalia. — Malpighiaceae: Tristellateia, Acridocarpus, Flabellaria. — Polygalaceae: Carpolobia. — Dichapetalaceae: Dichapetalum (Fig. 628, 620). — Sapindaceae: Paullinia. — Hippocrateaceae: Fıppocratea, Salacia, Campylo- temon. — Icacinaceae: /cacina (Fig. 550) Chlamydocarya (Fig. 630), Polycepha- Eriander Engleri H. Winkl. A blühender Zweig, */; nat. Gr.; 4’ ein Stückchen des lütenstandes; 3 Knospe mit 2 Vorblättern; C Blüte} D Kelchblatt; Z Blumenblätter; 7 Staub- plätter; G Pistill; 277 Längsschnitt durch dasselbe und den Diseus; J Diagramm einer Blüte mit | 3 Blumenblättern. — Nach Dr. HUBERT WINKLER. (um (Fig. 564), Pyrenacantha, Rhapliostyles (Fig. 631), Fodes. — Rhamnaceae: Touania, Ventilago. — Vitaceae: Cissus und nahe verwandte Gattungen. — lliaceae: Glyphaea. — Dilleniaceae: 7, etracera. — Passifloraceae: Adenia, ‚PPhiocaulon. — Melastomataceae: Myrianthemum. — Combretaceae: Com- Pretum. — Araliaceae: Schefflera. — Loganiaceae: Sirychnos. — Apocynaceae: Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 11E 46 7209 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. hispidus (Fig. 551) und gratus. — Convolvulaceae: Prevostea. — Verbenaceae Clerodendron, Premna. — Acanthaceae: Afromendoncia. — Rubiaceae: Arracko / Fig. 623. Lasianthera africana P. Beauv. A Zweig mit Blüten; 2 Zweig mit Frucht; C Knospe D Längsschnitt durch die Blüte; Z Staubblatt; 7 Ende des Staubfadens; @ Pistill; 77 dasselb nach Wegnahme eines Teils der Wandung; J Pistill von der Seite; X die dem fertilen Fach de Fruchtknotens gegenüberliegende Seite mit der Anschwellung. — Original. DNA Fig. 624. Vismia affınis Oliv. A Zweig mit Blütenstand; 5 Blüte; C Blumenblatt; 2 Andröceu und die mit den Bündeln der Staubblätter abwechselnden Schüppchen. : 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 721 gyne, Plectronia, Morinda, Mussaenda (Fig. 632), Amaralia, Rutidea, Uragoga, Chomelia, Sabicea. — Compositae: Mikania. Bei vielen der hier angeführten Holzgewächse entstehen Blüten und folglich auch Früchte am alten Holz. Außer diesen gibt es noch zahlreiche Schlingpflanzen, bei welchen dünne krautige Stengel aus knolligem unterirdischen Stamm aufsteigen, wie die vielen 4 rTen FE a D>e , Fig. 625. A—.J Napoleona cuspidata Miers. A Habitus; 5 Diagramm; C Knospe mit aufge- sprungenem Kelchblatt; D geschlossene Knospe, im Längsschnitt; Z Blüte im Längsschnitt; F das Innere der Blüte im Längsschnitt; G Staubblatt von der Vorderseite; Z77 Staminodium des innersten Kreises; .J Discus und oberes Griffelende. Ä, Z N. Vogelii Hook. et Planch., Frucht im Längsschnitt. — A—.J nach Prof. Dr. NiEDENzU; Ä, Z nach HoOokER. Dioscorea (Bd. II, S. 357, Fig. 253) und manche /pomoea-Arten (F. involucrata mit violetten Blüten überspinnt oft mehrere Meter hoch junge Bäume der Lichtungen) oder solche, bei denen ein einfaches Rhizom vorhanden ist, wie bei der rankenden Liliacee Gloriosa, der Asclepiadacee Tylophora. Von Cucur- itaceen und vielen anderen Schlingpflanzen sind die unterirdischen Organe aoch nicht festgestellt. Wissenschaftlich höchst beachtenswert sind die Meni- 46* Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 722 spermaceen, von denen hier die auf Westafrika beschränkten Gattungen ge k nannt sein mögen: Platytinospora (Fig. 633), Kolobopetalum (Fig. 634), Syntrian - drium (Fig. 635), Synelisia (Fig. 636), Syrrheonema (Fig. 637). c Fig. 626. Cercestis Dinklagei Engl. (Edea, Kamerun). on den rankenden Wurzeln umklammert, in nat. GrH ständen; D Same im Längsschnitt. — Original. A Laubzweig mit rankenden Wurzeln B ein Baumzweig v C ein Zweig mit Fruchi 07 b> Y # ‚627. Aristolochia Zenkeri Engl. chlund und Saum eum und Kessel; der Blütenhülle ; RB Gynostegium; A Zweig mit Blättern 3 D Längsschnitt durch J22 Fruchtknoten, gedreht; Original, B holziger Zweig mit Blüten; den Fruchtknoten, Griffel, An- G Querschnitt desselben, — 724 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. besonders auf. Vor allem sind auch am Boden die Farne sehr formenreich auch einige Selaginella sind häufig. | Von Gräsern kommen zahlreiche Panzceae vor, von Cyperaceen einig Cyperus, Mapania (Bd. II, S. 212, Fig. 142) und Aypolytrum, von Aracee In der Staudenvegetation des Waldes fallen auch bald einige Familier >; ed 2 RR ae © Aa Fig. 628. Dichapetalum toxicarium (G. Don) Engl. A Zweigstück mit Blatt; 3 Zweig des Blü standes; C Knospe; D Blüte im Längsschnitt; Z Pistill; 7 Querschnitt desselben; G Fru H Längsschnitt durch dieselbe. — Original. ig. 629. A—G Dichapetalum gabonense Engl. A Zweig, dessen Blütenstände mit den Blatt- ielen verwachsen; 3 Knospe mit dem abgegliederten Stiel; C Blüte; D Blumenblatt; Z Frucht- noten mit den Discusschuppen; / Fruchtknoten im Längsschnitt; G@ derselbe im Querschnitt. —M D. Schweinfurthii Engl. 4 Blüte; J/ Blumenblatt mit einer Discuseffiguration am Grunde; Querschnitt durch den Fruchtknoten; Z Blüte in der Fruchtentwicklung; M Längsschnitt durch ie ganze Frucht. N—_ D. tomentosum Engl. (reife Frucht); M Längsschnitt durch die Frucht; O Querschnitt; ? Same mit dem Nabel; Q Längsschnitt des Samens. — Original. | E A ig. 630. Chlamydocarya Thomsoniana H. Baill. A Fruchtstand, an welchem die Schnäbel der lütenhülle bisweilen noch mehr verlängert sind; 3 unterer Teil der inneren Blütenhülle mit der ‚ion ihr eingeschlossenen Frucht; C Längsschnitt durch Frucht und Same; D Endocarp nach Ent- fernung des Exocarps. — Original. 726 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 631. Rhaphiostyles ferruginea Engl. (von Kamerun). A blühender Zweig; 3 Knospe; C die-) selbe geöffnet; D Fruchtknoten, seitlich geöffnet; Z Querschnitt durch denselben; 7 Frucht, von der Rückenseite; G dieselbe, von unten; /7 Längsschnitt durch die Frucht. — Originalgig N IN AN IN N IlL\ N N N N En TONINNNNTTTT M R EN RO _— Fig. 632. Mussaenda erythrophylla Schum. et Thonn. A Habitus; 3 Blüte im Längsschnitt. Nach K. SCHUMANN. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 727 Fig. 633. Platytinospora Buchholzii-(Engl.) Diels. b A Habitus; 2 Teil der Inflorescenz; C, D Kelch- lätter; Z Blumenblatt; 7 Staubblat t; @—J Endocarp, G von vorn, 77 vom Rücken, .J im Längs- schnitt. — Nach Prof. Dr. Diers. 728 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. re Ey zes en 4 E «a B dh, 9 D °8 ae: en 075 m: 97 N ER iS Pi ws E ae q AR P- No 5 \ 5 b F oF | NE og 3 B Pr terten; d Zwei rer Zweig mit jüngeren beblät a älte cenz. — Original. Fig. 634. Kolobopetalum auriculatum Engl. mit & Inflorescenz; € Zweig mit @ Inflores 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 729 «| Fig. 635. Syntriandrium Preussii Engl. a Zweig mit Blütenständen; 5 Trugdöldchen; c Blüte im 1" Längsschnitt; d Synandrium. — Original. 730 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, N namentlich Nephthytis (Bd. U, S. 250, Fig. 167) mit pfeilförmigen Blättern, Stylochiton (Bd. II, S. 254) und Anudias (Bd. U, S. 251, Fig. 168) an Bächen, Hydrosme und verwandte Gattungen mehr in Waldlichtungen, von Comme- linaceen mehrere Gattungen, besonders stattlich die Palsota, von Liliaceen Chlorophytum, Scilla, Dracaena, von Amaryllidaceen Zaemanthus und Crinum, Cyanastrum cordifolium (Cyanastraceae, Bd. II, S. 278, Fig. 188), von Zingi- beraceen Renealmia und Costus (Bd. II, S. 390—393, Fig. 275—277), Costus Englerianus (mit kriechenden Zweigen bisweilen den Boden auf größere Flächen A Fig. 636. Synclisia scabrida Miers (von Batanga). 4 Teil des Blütenstandes; 3 5 Blüte; C, D äußere Kelchblätter; Z innere Kelchblätter, verwachsen; 7 Blumenblatt; G Andröceum; H Staubblatt; J Fruchtzweig; A” Steinfrucht im Längsschnitt. — Nach Prof. DIELS. bedeckend), seltener die früher nur von Madagascar bekannte Gattung Azrlo- tandra (Fig. 638), von Orchidaceen nur wenige: Zetaeria, Manniella, Corymbis, Calanthe, Eulophia. Dikotyledone Stauden sind etwas zahlreicher, von Pipe- raceen einige Peperomia, Heckeria und Piper, von Moraceen namentlich Dorstensa in großer Mannigfaltigkeit (Fig. 639, 640), mehrere Urticaceen, namentlich Zlatostemma (Fig. 641), Fleurya, Pilea und Boehmeria platyphylla, die Phytolaccacee Zilleria oder Mohlana (Fig. 642), von Cruciferen nur Car- damine africana, von Leguminosen nur Desmodium und Ormocarpum, im Gegensatz zu dem großen Staudenreichtum dieser Familie in der Steppe. Die Oxalidaceen sind durch Brophytum vertreten, die Euphorbiaceen durch Aca- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 731 4 Zypha, die Balsaminaceen durch /mpatiens, die Vitaceen durch Zeea guineensis ı (Fig. 565), Degonia sind neben /mpatiens und Acanthaceen diejenigen dikoty- „0 ledonen Stauden, deren Blüten aus dem Waldesdunkel etwas mehr hervor- „, leuchten. Von Melastomataceen kommen im Schatten vor Dicellandra Barteri „n und Dinophora spennerioides, während zahlreichere mit ihren schönen blauen ; und karminfarbenen Blüten sich mehr in Lichtungen finden, ebenso auch L i5 \ VS Fig. 637. Syrrheonema fasciculatum Miers. (Liane im Unterholz in Batanga.) A Teil der $ Pflanze; ll 3 & Inflorescenz; C—Z Kelchblätter der $ Blüte; 7 Synandrium; G Staubblatt von innen; Mit AH Fruchtstand; J Steinfrucht; A dieselbe im Längsschnitt. — Nach Prof. DiELs. el u. id einzelne Convolvulaceen. Sparsam sind im Urwald auch die Labiaten, von denen Platystoma africanum zu nennen ist. Mehr in Bergwäldern finden sich hohe verzweigte Strepfocarpus als Ver- treter der Gesneriaceen und überall treten viele Acanthaceen auf: Asyszasza, Thomandersia, Rungia, Duvernoia, Fusticia, Elytraria, Lancastaria, Hypoestes, 'p Graptophyllum, Tubiflora, Pseuderanthemum, Brillantaisia, Crossandra, Rlhina- „|eanthus, Chlamydocar.dia, teils mit weißen, teils mit gelben, teils mit violetten Blüten. ceel, Fig. 638. Aulotandra kamerunensis Loes. A Habitus; B Knospe; C Blüte, geöffnet; 2 Kelch; Z Staubblatt mit Connectivfortsatz, von vorn; / dasselbe von hinten; G Griffel- ende mit Narbe, von vorn; Z// dasselbe von der Seite; J Quer- schnitt durch den Fruchtknoten. — Nach Dr. LOESENER. Rubiaceen-Stauden sind neben den zahlreichen strauchigen Vertretern dieser Familie im Kamerun-Wald nicht sehr viel vorhanden; es sind namentlich die Arten von Geophila und Bertiera laxa. Sehr sparsam sind Compositen, die ebenso wie einzelne Lodelia und Cucur- bitaceen erst in Lichtungen mehr hervortreten, eine der häufigsten an solchen Stand- orten ist Melanthera Browni. Oft leuchten am dunkle humusreichen Waldbode Zen 2 a der Burmanniaceen (Gymno siphon, Oxygyne |[Bd. U. S. 400—403, Fig. 283—285] Thismia) und Gentianacee (Leiphaimos, Fig.643). Auc ein Vertreter der bisher nu aus dem tropischen Asie undAmerika bekannten Triu ridaceen (Sczaphıla, Fig. 644 wurde neuerdings nachge wiesen, und häufig findet sic als blutroter Wurzelparasi die schon früher abgebildet Balanophoracee Thonning% sanguinea (Fig. 569), welch! als eine bis nach Zentral afrika reichende Charakter pflanze der westafrikanische Flora bezeichnet wurde. Charakteristisch sin auch die Waldsümpfe, welchen besonders vielZing beraceen (Bd. 11,5. 386— 39: Fig. 272—277) und Mara taceen (Bd. II, S. 394 39 Fig. 278— 281)gedeihen, v in 5 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. W aldflora von Kamerun im allgemeinen. 733 ET ri y.y,° a Nee ent,» Fig. 639. Einige Arten von 9—D D. poinsettifolia Engl. (Kamerun) ngl. (K Dorstenia. AD. foetida (Forsk x.) Schweinf. et Engl. (Yemen), ; £, FD. frutescens Engl. (Kamerun); 6, ZD. Prorepens amerun); J D. mungensis Engl. (Kamerun); XD. subtriangularis Engl. (Kamerun); Z, MD. ulugurensis Engl. (Ulugurugebirge in Ostafrika). — Original, 734 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. denen einige schon erwähnte auch als Spreizklimmer bis in die Kronen der Bäume hineingelangen. 7 D A Fig. 640. Einige Arten von Dorstenia. A D. caulescens Schweinf. et Engl. (Ghasalquellengebie Niam-Niam); 3 D. variegata Engl. (Kamerun, Jaunde); C D. Poggei (am Kuango bis 101/,° s. Br. h D D. Zenkeri Engl. (Kamerun, Bipinde); Z D. bicornis Schweinf. (Ghasalquellengebiet, Nian Niam); #, G D. palmata (Schweinf.) Engl. (Djurland); 7 D. erispa Engl. (Gallahochland, a Daua; xerophyt.) — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 352. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 755 Unter den Epiphyten nehmen Farne (vgl. Bd. II, S. 8&—64) und Orchi- daceen (vgl. Bd. II, S. 404—424) die hervorragendste Stellung ein; aber nur wenige der letzteren (z. B. Angraecum Eichlerianum) zeigen auffallend schöne "Blüten; bei vielen sind dieselben nur klein und unscheinbar. Hier findet sich auch die große pfeilblättrige Aracee Cyriosperma sene- galense (Taf. XLIV, Fig. ı). Halbparasitische Loranthaceen sind in den unteren Regenwäldern massen- haft vertreten; wie ich schon an anderer Stelle (Nat. Pflanzenfam. II, S. 157) erwähnt habe, sind bei den tropischen Formen dieser Familie die Laubblätter EFF, Elatostema Henriquezii Engl. (San Thome). A Zweigstück mit Inflorescenzen; 2 ein Mig. 641. keceptaculum; C—/ E. orientale Engl. (Kilimandscharo). C Zweigstück; D Receptaculum, von unten; Z dasselbe, von oben; 7 Bractee und Q@ Blüte. — Original. a der Regel breit; dies trifft auch zu für die meisten westafrikanischen Zo- anthus (Fig. 645, 646, 647) und Viscum. Auch die Blüten einzelner west- frikanischer Arten erreichen eine bedeutende Größe, während die Büsche selbst licht selten einen Durchmesser von fast 2 m haben. Anderseits ist aber auch ine der kleinblütigsten Arten, Zoranthus roseus, in Kamerun anzutreffen. \ Bis jetzt sind aus der Gegend von Victoria noch keine Podostemonaceen "Kamerun in der Gegend von Batanga, Campo und Edea in geringer Höhe ber dem Meere angetroffen worden. Die hier gegebenen Abbildungen von „Dieraea (Fig. 648), Ledermanniella (Fig. 649), Winklerella (Fig. 650), Dicrae- nthus (Fig. 651) sollen dazu beitragen, noch mehr die Aufmerksamkeit auf jese interessanten Pflanzen hinzulenken. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 47 | | | N \ | 736 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. sich die Farne und an den Wasserläufen finden sich zahlreiche andere Arten hi KR ER DER 25 ru Fig. 642. Hilleria latifolia (Lam.) H. Walt. A Habitus; 2 Teil der Inflorescenz; C Blüt D Frucht; EZ Same; # Embryo; G Längsschnitt durch den Fruchtknoten und die Samenanlagı /7 Staubblatt von hinten und von vorn. — Nach WALTER in ENGLERS Pflanzenreich. von Balsaminen, Begonien, Acanthaceen, Gesneriaceen. Der Wald ist auc mehrfach von Beständen des Elefantengrases, Pennisetum purpureum Schun (= P. Benthamei Steud.), durchsetzt. Während die vorangehende trockene Aufzählung eine Vorstellung vc dem außerordentlichen Reichtum der westafrikanischen Waldflora gibt, w ich jetzt an der Hand der von Professor PREUSS und Gouvernementsgärtn DEISTEL gegebenen Schilderungen einiger Reisen durch Kamerun (vielfach m 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 352. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 737 ‚Änderung der in den Berichten selbst gegebenen Bestimmungen) versuchen, in Bild von der Vegetation einzelner Teile unserer Kolonie zu geben, nach- em ich selbst an der von mehreren Berliner und einigen auswärtigen Botanikern Jurchgeführten wissenschaftlichen Bearbeitung der auf diesen Reisen gesam- elten Pflanzen teilgenommen habe. Das Tiefland und Hügel- and bei Barombi oder Johann-Albrechtshöhe. Wenn man vom Kamerun- Auß bei eintretender Flut durch den Mungo-Kriek in den Mungo hinüberfährt, befindet man sich noch ganz in der Brackwasser- zone und sieht nur Mangroven- ormation, in welcher besonders ur Ebbezeit das aus gebogenen Stützwurzeln und seilartig herab- hängenden oder in denSchlamm singedrungenen Luftwurzeln be- stehende Wurzelwerk, nebst den von den Bäumen hängen- en Keimpflanzen, zum ersten- nal gesehen, überrascht, bald ıber bei lange andauernder iederholung ermüdet. Mono- on erscheinen auch die grau- rünen an Weidengehölze erin- Nıernden Bestände der Avzcennza € : | ıtıda. Weiter aufwärts wird Fig. 643. Leiphaemos primuloides (Bak.) Gilg. ie Monotonie unterbrochen ° Habitus; 7’ Kelch von innen, am Grunde die Discus- \ Murch Gruppen der mie Blüten ER oe U ee durch ee F Anthere, noch nicht aufgesprungen; /W Anthere, auf- nd kleinen (—ı,5 cm langen) f gesprungen; A Narbe; Y Querschnitt durch den Frucht- Srüchten überladenen Phoenix knoten. — Nach Prof. Dr. Girc. binosa, welche selten über 6 m inausgehen. Dann treten, teilweise in buntem Blütenschmuck prangende Laub- Öölzer hinzu, besonders Leguminosen (s. o. S. 687), welche halb strauchartig, alb baumartig, meist an die Rhizophoren sich anlehnend, an diesen aufsteigen nd sie bis an die Gipfel mit ihren reichblütigen weißen oder schwach violetten lütentrauben bedecken. Dann zeigen sich große Büsche des Farnkrautes crostichum aureum und dichte Horste der Bambupalme, Raphia vinifera, lelche von nun an einen Hauptbestandteil des Uferwaldes bildet, sowie statt- ‚#Fhe, reich mit Früchten beladene Pandanus candelabrum. Hier und da sieht A 4 4 © die Rotangpalme Zremospatha mit ihren zierlich erscheinenden Fieder- | 47° AURTERRNEL > TIIITEgZZZEEI Ni Ü MA 1, ( u - m ne = N e s (Al LESEN It (2 x man x 1! au X MON“ x I x Be MI TINTEN X N L> ji Engl. A ganze Pflanze; B Querschnitt durch c® 1, links Leptom; 2 Querschnitt eines Leitbünd) chyms; EZ & Blüte; F Staubblatt, aufspringei G dasselbe, ganz geöffnet; /7 Gruppen von unbefruchteten Karpellen mit einem Staminodium 4 einer © Blüte; J Staminodium; K Karpell im Längsschnitt; M Frucht mit reifen aufspringend Einzelfrüchten; N Einzelfrucht; O Same; P derselbe im Längsschnitt, vergr.; _O Querschnitt 5 Samens; R Embryo mit Embryoträger. Z Se. nana Blume, Längsschnitt durch ein Karpell ı# die Samenanlage. j Fig. 644. A—K, M—R Sciaphila Ledermann Stengel; € Längsschnitt durch das Leitbünde und des angrenzenden stereomatischen Paren D 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 739 blättern, welche am Ende mit kräftigen zurückgebogenen Hakendornen (um- gewandelte Blattfiedern) besetzt sind. Auffallend sind auch kleine, bis 5 m a BZ sig. 645. Loranthus Zenkeri Engl. (Kamerun). A Blatt und Inflorescenz; 3 Cupula, Calyculus ed unterer Teil der Blüte; C unterer Teil der Blüte im Längsschnitt; D Segment der Blüte und Staubblatt, zusammengerollt; Z Griffel. — Original. Fig. 646. Loranthus capitatus (Spreng.) Engl. A Zweigstück mit Inflorescenz; 3 Cupula, Caly eulus und unterster Teil der Blütenhülle; C Segment der Blütenhülle und ein Staubblatt; D, Z An there; 7 Griffelkopf; G Haar. — Original. Fig. 647. Loranthus rosaceus Engl. A blühender Zweig; D Stück der Inflorescenz; C Cupul Calyculus und Blüte; 2 Knospe; Z ein Blumenblatt mit einem Staubblatt; 7 Staubblatt vo hinten; G Pistill. — Original. 142 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. hohe Bäumchen der Ouratea elongata mit einem Schopf großer lanzettlicher Blätter und goldgelben Blütenrispen, habituell von den übrigen Arten der Gattung stark abweichend. { Fig. 649. Ledermanniella linearifolia Engl. (in Schnellen des Campo bei Dipika). A, 2 unver- zweigte Sprosse; C, D verzweigter Sproß; Z das Blatt 5 dieses Sprosses vergr.; / Spathella ge- schlossen; G sehr junge Blüte; 7 stehen bleibende 5-nervige Klappe der Frucht. Fig. 650. Winklerella dichotoma Engl. A Spitze eines fertilen Zweiges mit Knospen und eine) geöffneten Blüte an der Spitze; 2 geöffnete Knospe (s$ Spathella); C dieselbe nach Entfernun der Spathella (725 Tepalum); D Pollenkorn; Z reife Frucht; Z Querschnitt durch dieselbe; G Same Original. Weiterhin zeigen sich auch Lianen, epiphytische Orchideen (Bolbophyllu , Angraecum) und Farne (Vittaria elongata, Platycerium stemmaria, das kletternde j Polypodium phymatodes) und parasitische Zoranthus. Allmählich verschwinde” | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 743 H \ 24 E re re = 6 Ss N ER (YS ‚Fig. 651. Dicraeanthus africanus Engl. A Basis einer alten Pflanze mit dem Thallus th; Bein ‚Ast mit Knospen, Blüten und reifen Früchten; C eine Gruppe von jungen, noch geschlossenen ‚pnospen, sö Spathella, #7 /, Z/, I/II die zwischen den Knospen stehenden Bracteen; D junge ‚Pnospe nach Entfernung der Spathella, den Fruchtknoten und die beiden Antheren zeigend, ro d Tepalum (Rudiment der Blütenhüllblätter ?); EZ Knospe, sich eben öffnend, zeö Tepalum, sö Spa- pet; FE Pollenkorn; G zwei reife Früchte auf langen Stielen, 225 Tepalum, dr Bractee, s$ Spathella; Querschnitt durch eine noch geschlossene Frucht; J.reifer Samen im Längsschnitt. — Original. 744 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. | Mi die Mangrove, Rapkia wird häufiger, und ausgedehnte Scitamineen-Sümpfe mit Zingiberaceen (Aframomum, Costus), Marantaceen (Trachyphrynium) und der Aracee Cyriosperma senegalense treten auf. Die Ufer werden höher und nun ist entweder primärer Alluvialwald (Galeriewald, Urwald) vorhanden odei sekundärer Buschwald, der sich an Stelle des durch Kulturen gelichteten Primär! waldes entwickelt. | Am Mungo treffen wir noch typischen Galeriewald, in dem der bis zon hohe, im Mai von zahllosen großen, länglichen Kapseln bedeckte Wollbaun Ceiba pentandra (?) besonders häufig ist. Neben ihm fällt durch Häufigkei und die am Ende der Zweige zusammengedrängten großen lanzettlichen Blätte der große Loganiaceenbaum Anthoclersta Zenkeri auf, neben ihm der Bignonial ceenbaum Spathodea campanulata, welcher von August bis Januar mit Tausen) den großer feuerroter Blüten bedeckt ist, die sich von dem schönen dunke! grünen Laub leuchtend abheben. Unmittelbar an den Uferwänden wachse‘ hohe Gräser und Cyperaceen (Cyperus, Hypolytrum) und die Scitaminee) Costus Lucanusianus, Clinogyne Schweinfurtmiana, Cl. leucantha, Phryni vıllosum bilden mächtige, 3—4 m hohe Dickichte, aus denen die Trach)) phrynium-Arten noch viel höher emporklimmen. Auch sieht man viel Dioscore Arten auftreten. Weiter aufwärts (gegen Mulanga) erscheint eine zweite A? Eremospatha, und dann der große westafrikanische Leberwurstbaum, die Big noniacee Aögelia africana, von deren Ästen meterlange Stiele eroßblütige Trauben oder 50 cm langer leberwurstähnlicher Früchte herabhängen. | Oberhalb Bunyu sind in dem dichten Urwald die Baumriesen durch zah reiche Lianen verbunden und von epiphytischen Farnen (Folypodıum punctatun P. lycopodioides, Asplenium sinuatum, Platycerium stemmaria) und Orchidee (Polystachya, Aeranthus, Angraecum) bedeet während an den Stämmen Pol podium phymatodes, Oleandra articulata und die Araceen Culcasia scanden und C. angolensis, sowie das durch seine durchlöcherten Blätter auffallend Rhektophyllum mirabile hinaufklettern. Die stachelige Mimosee Acacıa pennata überzieht die Büsche oft wei hin und an einer Stelle des Ufers bemerkt man eine Gruppe der 4—5 m hohl Dracaena Preussii. Durch große schöne Blüten fällt eine baumstrauchartig Caloncoba (Flacourtiacee) auf. Häufig ist auch Vernomia conferta, ein Schof baum mit ı,5 m langen lanzettlichen Blättern und bis 2 m langen rispig‘ Blütenständen. Weiterhin wird Azgelia noch häufiger und die Cucurbitac Cucumeropsis raccmosa überzieht das Gebüsch. Dann bemerkt man auch cd auffällige Marantacee Sarcophrynium adenocarpum, deren riesige, mit 5 | langen Stielen verschene Blätter zum Dachdecken dienen. An den steiler aı steigenden felsigen Ufern ist das Unterholz unter den von Lianen durc) schlungenen Bäumen besonders dicht und artenreich; man sieht hier /x0 rosea (Rubiac.), Laszanthera afrıcana, Desmostachys Preussü und Alsodeiop. glaberrima (lcacinac.), Olar Mannii und die schöne Zingiberacee Costus Luc nusianus. Diese wird dann später gegen Malende an lichteren Stellen häufig! und zwischen hohen Gräsern windet sich die violettblütige /domoea involucra Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Tat. XXX I, zu S. 744. u A ee ea nn m Vernonia conferta Benth. „bopolopolo“ auf brachliegendem Farmland zwischen Sanago und Njong (bei Makon ma madeng) im Munogebiet ven Kamerun. Photogr. Prof. Dr. Büsgen. * Diese erst beim Abschluß des Bandes gelieferte Vegetationsansicht ist im Text (S. 744) nicht zitiert. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 745 Dann sieht man auch an einer Stelle das dichotomisch verzweigte Farnkraut Gleichenia dichotoma felsige Ufer dicht überziehen, an anderen Stellen hoch in die Bäume aufsteigen. In Lichtungen und im Buschwald taucht hier und da die Piperacee Heckeria subumbellata und die für dieselben besonders cha- rakteristische Moracee Musanga Smithii auf, für jedermann leicht erkennbar an den großen allseitig abstehenden gefingerten Blättern (Fig. 571). Der Buschwald ist lichter und besteht zumeist aus jüngeren Stämmen, zwischen denen einzelne größere, namentlich auch Ölpalmen eingestreut sind. Auch finden sich abgestorbene Stämme, deren Äste aus dichtem Gewirr von Schling- und Kletterpflanzen hervorragen. Das Unterholz ist fest und undurch- dringlich, von Schlingpflanzen und auch von Rotangs durchsetzt. Im Buschwald sieht man wie im primären Regenwald Cezda und Antho- cleista zerstreut, im dichten Unterholz vorzugsweise die strauchige Euphorbiacee Alchornea cordata. Unter den im Ufergebüsch vielfach beobachteten Lianen und Schlingpflanzen sieht man: die Rubiacee Mussaenda arcuata, Dioscorea Preussü, D. bulbifera, Smilax Kraussiana, die Menispermacee Jatrorrhiza strigosa (Fig. 65.2), die strauchige hochaufsteigende Leguminose Mzllettra macro- phylla mit schön violetten Trauben und die eigentümliche Phaseolee Mucuma flagellipes, deren über ı m lange Blütenstiele aus dem Geäst der Uferbäume über dem Wasser eine dicke blaßgrüne Blütentraube schweben lassen. In ihrer Gesellschaft findet sich auch die Bignoniacee Stereospermum acutıssimum. Um Barombi selbst sind Urwald und Buschwald ungemein reich. Im Urwald finden wir von großen Bäumen: die bisweilen eine Höhe von 40—6o m erreichenden und mit ihren mächtigen aber lichten Kronen über die übrigen hinausragenden Riesenbäume: Chlorophora excelsa, die Myristicacee Pycnanthus kombo, die Leguminosen Pipfadenia africana, und Albizzia Wel- witschti, die Euphorbiacee Pridelia macrocarpa, die Simarubacee /rvingza Barteri, die Ochnacee Lophira alata, die Combretacee Terminalia superba, die durch quirlständige Blätter ausgezeichnete Apocynacee Alstonia congensis; ferner folgende weniger riesige, aber immer noch 20—40 m hohen Arten: die Anonaceen Aylopia parviflora und X. africana, die Myristicacee Sfaudta stipitata (350 —35 m hoch), die Leguminosen Dialzum Staudtii (25 —30 m hoch), Baphia nitida, die Burseraceen Pachylobus edulis var. saphu, Canarium Schwein- Jurthii, die Be Pseudospondias microcarpa, die Olacacee Coula edulıs, die sehr auffallende Caricacee Cylicomorpha Solmsi, einen 20 m hoher Baum, die Ebenacee Diospyros Preussti. Von kleineren Bäumen können wir eine größere Anzahl nennen, weil von diesen leichter Material zu sammeln ist. Durch ihre gefingerten Blätter fallen auf die Moraceen Myrianthus Preussii und M. gracilis, durch ihre hängenden großen gelben Blüten die Anonacee Monodora Preussii, die Rutacee Teclea grandifolia, die Anacardiaceen Trichoscypha Preussü und T. ferruginea, die Euphorbiacee Cyc/oszemon Preussii, die Sterculiaceen Cola lepidota, C. pachycarpa. Von Sträuchern, welche im dichtern Schatten das Unterholz bilden, mögen erwähnt sein: Dracaena camerooniana, die Moraceen Trymatococcus africanus 746 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und 7. Staudtii, Dorstenia frutescens, die Olacaceen Olax latifolia, die Opi- liacee Opilia minutiflora, die Monimiacee Glossocalyx longicuspis (Fig. 653) mit wohlriechenden weißen Blüten, die Euphorbiaceen Tefracarpidium Staudti, Mallotus oppositifolius, die Icacinacee Desmostachys Preussü, die Sapindaceen Allophylus hirtellus, Aphania senegalensis, Pancovia pedicellaris, die Flacour- tiaceen Caloncoba glauca, Casearia bula, die Violacee Rinorea Welwitschi, Fig. 652. Jatrorrhiza strigosa Miers. A Teil der & Inflorescenz; 3 Bractee; C, D Kelchblätter der $& Blüte; Z, 7 Blumenblatt der $ Blüte; G, 7 Synandrium; J Staubblatt von der Seite; Ä Teil der © Inflorescenz; Z Blumenblatt und Staminodium; M Carpell; NM Steinfrucht; 0, ? Endo carp im Längsschnitt; Q Same. — Nach Prof. Dr. DiELs. die Thymelaeacee Dicranolepis grandiflora, die Apocynaceen Voacanga dıplo chlamys, Pleiocarpa bicarpellata, die Rubiaceen Oxyanthus speciosus, Uro- phyllum micranthum, Bertiera laxa, Psychotria sciadophora, Pavetta brachycarpa. Die meisten dieser Sträucher haben kleine unansehnliche Blüten ode solche mit matten Farben; leuchtender und ansehnlicher sind sie bei Caloncod und Monodora. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 747 An den Stämmen der größeren Bäume klettern die Araceen Ciwlcasia an- golensis und Rhektophyllum mirabıle, die Farne Stenochlaena guineensis, Ole- andra articulata, Drynaria Laurentii;, und von Lianen sind hauptsächlich zu nennen: die Leguminose Cylsta Preussii, die Icacinaceen Lavigeria salutaris, die Apocynaceen Carpodinus subrepanda, Landolphia comorensıs, die Bignoniacee Afromendoncia Gilgiana, die Rubiacee Sabzcea pilosa. Ganz besonders aber fallen auf die Rotangpalmen Anczstzrophyllum secundiflorum und Eremospatha Hookert. K Fan. 2er tr \ Fig. 653. Glossocalyx longicuspis Benth. (10 m hoher Baum, Monimiac). A Zweig; 3 5 Blüte; € dieselbe im Längsschnitt; D Staubblatt; 2 @ Blüte; 7 dieselbe im Längsschnitt; G Frucht; H reifes Carpell. — Nach Dr. J. PERKINS. Von den zahlreichen epiphytischen Farnen erwähne ich: Davallia mıtidula, Aspidium protensum, Asplenium Barteri, A. longicauda, A. resectum, Anthro- phyum Mannianum, Cyclophorus spissus, Polypodium loxogramme, Platycerium \stemmaria, die Liliacee Chlorophytum petiolatum, die Orchidaceen Polystachya alboviolacea, Angraecum gracillimum. | Am Boden wachsen noch folgende Farne: P/eris atrovirens, Pt. Manniana (feuchte Plätze), Aspidium subguinguefidum, A. megaphyllum, Leptochdlus aurı- Massenhaft tritt stellenweise Costus Englerianus auf und an etwas sumpfigen Stellen wachsen Sarcophrynium prionogonium und S. adenocarpum, sowie Trachyphrynium Preussianum, dann auch Cyferus diffusus und C. umbellatus. 748 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von schattenliebenden Commelinaceen nenne ich Polyspatha paniculata, Pali- sota hirsuta und P. ambigua. In reicherem Blütenschmucke prangt Zaemanthus cinnabarinus. Auch das eigentümliche Cyanastrum cordifoltum mit herzförmigen Blättern und blaßblauen Blüten wächst im Waldesdunkel. Ferner fehlen nie Urticaceen und Moraceen, wie /leurya, Pilea, Elatostema und Dorstenta. Am Bach im Urwald, wo etwas mehr Licht hindringt, finden sich mehrere Arten, welche an anderen Stellen nicht vorzukommen scheinen: die Bäume Ficus triangularıis, Baphia barombensis, Heisteria parvifolia, die Lianen Stro- phanthus Preussü; die Sträucher Randıa sulphurca (Rubiac.), Thrunbergia ka= merunensis, Vernonia amygdalina;, die Farne Pferis cretica, Pt. atrovirens, Pt. Manniana, Asplenium proliferum, A. stilvaticum, A. repandum und A. ginkgo, Aspidium nigrescens, Leptochtlus Heudelotii (= Gymnopteris gabonensis) die Araceen Anubias Barteri und Nephthytis Gravenreuthii, die 3—4 m hohe Marantacee Clinogyne leucantha, die Commelinacee Duforrestia Manni, die Urticacee Zlatostema angusticuneatum (auch Felsen überkleidend), die Moracee Dorstenia Kayseri und andere Arten, dann Degonia laporteifolia, an steilen Hängen der Bachufer, weiter D. /acunosa und BD. quadrialata. Ein bevorzugter Standort bei Barombi ist der Elefantensee mit seinen hohen und steilen von grandioser Urwaldvegetation bedeckten Ufern und der romantischen Barombi-Schlucht mit etwa 70 m hohen senkrechten Felswänden in deren Grunde der aus dem Elefantensee entspringende Barombibach in starkem Gefälle sein steiniges Bett durchrauscht. An den Ufern des Sees sieht man neben anderen hohen Bäumen mehrere Frcus, F. barombensis, F. Preussü, F. lyrata, F. triangularis, F. stellulata, die Malpighiacee Acrzidocarpus Smeath- manniü var. Staudti, die Leguminosen Afzela africana und Macrolobtum Preussü, die Stämme der Bäume besetzt mit Davallia nitidula, Asplenium Barteri, Vittaria elongata, Polypodium phymatodes; die strauchige Chrysobalane Acioa Mannii, die strauchige Sapindacee ZLecanzodiscus cupanioides, die Maran- tacee Cl/inogyne leucantha in Menge und die Orchidacee Zissochilus barombensis sowie Degomia Preussi. In der Barombi-Schlucht sind auch wieder Scitamineen (Aframomaum mele gueta und A. macrolepis), der prächtige Zzssochilus giganteus und Farn anzutreffen, teils am Boden, teils an den Felsen wachsend: P/eris biaurita, Dryopteris mollis, Asplenium coriaceum, A. sinuatum, A. lunulatum, A. longt- cauda, A. emarginatum. Ferner finden wir hier Begonia quadrialata und Fasminum Preussit. In dem Urwald der Barombi-Höhe (um 330 m) wurden beobachtet di Sapindacee Pancovia turbinata, Olax Mannii, die strauchige Menispermace Penianthus Zenkeri (Fig. 654), Rapmiostyles Poggei, Salacia Preussil Loes., das windende ZLygodium Smithianum, Dryopteris orientalis, Asplenium Barteri und das epiphytische Polypodium punctatum, ferner Buforrestia imperforata Hier und da kommen mitten im Urwald, aber erst in etwas größere Höhe, Gruppen von Baumfarnen vor, so Cyathea camerooniana (Bd. I, S. 6 . Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 749 ig. 3 E) und in einer kleinen Schlucht in den Bofurami-Bergen am Wege nach yansosso Cyathea Manniana mit 4—5 m hohen Stämmen. ig. 654. A—K Penianthus Zenkeri (Engl.) Diels. A beblätterter Zweig; B & Inflorescenz; 1 Blüte; D—/F Kelchblätter; G Blumenblatt; 47 Staubblatt; J Staminodium der @ Blüte; 208 T Carpell. Z— PP. longifolius: Miers. (Gabun, Fernando Po); Z Fruchtstand; M Same; N Quer- R | schnitt der Frucht; O0, ? Embryo. — Nach Prof. Dr. DiELs. \ L B Die im Buschwald bemerkten größeren Bäume sind Derlinia bracteosa, n Ulettia macrophylla (= Lonchocarpus Barteri), Pachylobus edulis, die Myristi- )eee Pycnanthus kombo, Kigelia africana. In dem Buschwald wurden ferner | un 5 750 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. parvifolia (Olac.), Limonia Preussti, en Schweinfurthü, Dichnpetaiil tomentosum, Acalypha ornata var. glandulosa, Trichoscypha kamerunen (Anacard.), Desmostachys Preussü (lcacin.), Leptonychia pallida (Sterc.), die Apocynaceen Calocrater Preussü, Callichilia inaequalis, Rauwolfia Preuss Jracta. Auch hier sind die Baumstämme mit Epiphyten besetzt, namentlich mi Platycerium stemmaria und Polypodium punctatum. Fig. 655. Physostigma venenosum Balf. A blühender Zweig; 2 einzelne Blüte; C Kelch m Fruchtknoten; D Griffel und Narbe, vergr.; Z Hülse; # Same. — Nach BENTLEY & TRIMEN Ein häufigerer Parasit ist Zoranthus Preussü. Kletterpflanzen und Schlingpflanzen sind von großer Mannigfaltigkeit; hie sieht man auch eine Rotangpalme, Ancistrophyllum opacum, die Aracee Cerces kamerunensis, Dioscorea Preussii, die großblütigen Arzstolochta promissa um A. Preussii, und auch die höchst auffallende A. Goldieana mit 6—7 cm lange) Blüten, die berüchtigte Leguminose Physostigma venenosum (Fig. 655), die Rubi ceen Mussaenda elegans und Sabicea speciosa, Cissus amoena und C. debilis, di Cucurbitaceen Momordica cissoides, M. Gaboni und Cogniauxia podolaena, di Compositen Microglossa volubilis, Mikania scandens. Auch hier wachsen 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 751 feuchten Stellen reichlich Scitamineen, wie Trachyphrynium Preussiü, Aframo- mum leptolepis, A. Hanburyi (4 m hoch), Phrymum oxycarpum und Ph. macro- phyllum, desgleichen die Orchidee Zzssochzlus barombensis. Farne sind auch hier noch reichlich vorhanden, so Dryopteris variabilıs, Aspidium coadunatım, A. silvaticum, Nephrolepis punctulata, Polypodium sparsiflorum. Das: Tiefland bei Vietortia. Am sandigen Strande bei Victoria wachsen die niederliegenden und krie- chenden Amarantaceen /resine vermicularıs und Alternanthera maritima, die Rubiacee Diodia maritima und das Gras Stenotaphrum dimidiatum. Auch bemerkt man die in den Tropen wohl hauptsächlich durch die Schiffahrt weit verbreitete Argemone mexicana und Scoparia dulcıs. Dann treten auf die Sträucher Chrysobalanus ellipticus, Mallotus oppositifolius, M. subulatus und Orxyanthus untlocularıs, dahinter die bis 8 m Höhe erreichenden Leguminosen- Sträucher Dalbergia ecastophyllum, Drepanocarpus lunatus, Oxystigma Manni und Millettia micrantha und bis 40 m hohe Bäume von Sferculia tragacantha. Über die niedrigeren dikotylen Bäume ragen mehrfach Ölpalmen hinweg (Taf. XXXIX, Fig. 2). Als Lianen treten auf die bekannte Antada scandens, Dioclea reflexa und die Malpighiacee /Zeteropteris afrıcana. Auch klettert im Gesträuch Momordica cordata. Hinter den Mangrovedickichten, welche an den Flußmündungen überall die gleiche Zusammensetzung haben (s. o. S. 737), bemerkt man cas trian- gularis, Glyphaca grewioides, Trema guineens!s und die strauchige Acanthacee Thunbergia Vogeliana, die Liane Comödretum racemosum, und von Schling- pflanzen Mucuna urens und Passiflora foetida. Im Gebüsch wächst häufig Pteris tripartit«a und an feuchteren Stellen finden sich Ayptıs drevipes, H. Pectinata als 2 m hohe Stauden, sowie die Composite Sparganophorus Vail- lanti, ganz im Wasser Fussieua repens und Utricularıa stellarıs. Weiter landeinwärts trifft man bald auf dichten Regenwald, der hier und da, wo einmal die Kultur die ursprünglichen Verhältnisse gestört hat, durch Buschwald ersetzt wird. Der aus der Verwitterung vulkanischen Gesteins ent- standene Boden ist äußerst fruchtbar; frisches fließendes Wasser ist reichlich vorhanden und fast im ganzen Jahr fällt reichlich Regen. Der Buschwald ist eine sekundäre Waldformation, in welcher die großen Bäume nicht mehr in dichten Beständen anzutreffen sind, da in den durch die Eingriffe der Menschen hervorgebrachten Lichtungen meist schnellwüchsige Licht liebende Gehölze mit zahlreichen dünnstengeligen aber üppig wuchernden Schlingpflanzen auf- gehen, welche viele junge Bäume erdrücken. Soweit mir das von den verschiedenen Autoren zusammengebrachte Material vorgelegen hat, kann ich im folgenden eine Übersicht über die Zusammen- setzung der Wälder geben. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 48 7152 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Bäume des unteren ursprüng- lichen Regenwaldes (Urwaldes). Morac.: Treculia africana Decaisne, Acanthotreculia Winkleri (Fig. 656), Bosqueia Welwitschüi Engler (2o m), Moyrianthus arboreus P. Beauv. (10 m), Ficus barombensis Warb. — Anonae.: Monodoramyristica Don.und M. Preussüu Engl. et Diels. — Myristicae.: Coelocaryon Preussii Warb., Pycnanthus kombo (Baill.) Warb., Staudtia kamerunensis Warb. (20 m), Scyphocephalium Manni Warb. (6—8 m). — Legumin.: Cassia Mannzı Oliv. (30 m), Andira inermis H.B. Kunth (rom), Hylodendron gabunensis Taub. (20 m), Afzelia africana Sm., Loncho- carpus sericeus H. B.Kunth, Teitrapleura Thonningii Benth. (6 m), Erythrina ex- celsa Bak. — Simarubac.: Alamedoxa gabonensis Pierre (30 m). — Rutaceae: Fagara macrophylla (Oliv.) Engl. — Burserac.: Pachylobus edulis G. Don. (6-8 m), Canarium auriculatum Hub. Winkl. (8 m). — Meliac.: Trichilia ru- bescens Oliv. — Euphorbiac.: Ricıno- dendron Heudelotii (Baill.) Pierre (40 m), Megabarca Trillasüi Pierre, Cyclostemon principum Müll. Arg., Alchornea hirtella Benth. (15 m), Uapaca Staudti Pax, Claoxylon Preussü Pax, Bridelia steno- carpa Müll. Arg. (10 m). — Anacard.: Spondias lutea L. (12—15 m), Pseudo- spondias microcarpa (Rich.) Engl. — Sapindac.: Zriocoelum macrocarpum Gilg (1520 m), Phaalodiscus ungugatus (Bak.) Radlk. (6—8 m), Blighia sapida Koen. — Tiliac.: Diplanthemum viri- - diflorum K. Schum. — Stercul.: Co/a marsupium K. Schum., €. trichandra (K. Schum.) A. Cheval. — Guttiferae: Mammea ebboro Pierre. — Flacourtiac. Casearia bule Gilg (10—ı5 m). — Sapotac.: Omphalocarpum Radlkoferi g ä Bäume des Buschwaldes. i 1° Morac.: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f., Focus (Syeidium) punctifera Warb., F. (Syc.) stellulata Warb. — Leguminosae: Macrolobium Palısoti Benth., Pferocarpus esculentus Schum. et Thonn., Baphıia pyrifoli (Desv.) Baill., Z. nıtida Afzel., Berlinia acuminata Sol. — Euphorbiac.: Rocı- nodendron Heudelotii (Baill.) Pierre. — Bombacac.: Bombax buonopozense P. Beauv. — Combretac.: Terminalia su- perba Engl. et Diels. — Ebenac.: Dio- spyros bipindensis Gürke. N er E | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 753 | III hi N N N 2 & N? IS > = = = ul f ig. 656. Acanthotreculia Winkleri Engl. 4 Blatt; 3 Schema eines © Blütenstandes; C Längs- chnitt durch einen solchen; D oberer Teil einer © Blüte, mit den sie umgebenden, morpho- Ogisch noch zweifelhaften Gebilden; Z Längsschnitt durch eine Q Blüte; 7 Stück eines ein- ährigen Zweiges mit zwei @ Inflorescenzen, davon eine mit 2 Früchten und zahlreichen sterilen Blüten; G junger Fruchtstand vom Stamm im Längsschnitt; Z/ Querschnitt eines großen Frucht- tandes; J junge Frucht mit unreifem Samen; Ä ältere Frucht; Z Embryo; 7 noch älterer Embryo; / Längsschnitt durch denselben. — Original, 2 48 94 Pierre (20 m). — Apocynac.: Picralima Klaineana Pierre (S m), Conopharyngia contorta Stapf (6—8 m). — Verbenac.: Vitex bipindensis Gürke (8 m). — Big- non.: Spathodea campanulata P. Beauv. (15—ı8 m), Markhamia lutea (Seem.) K. Schum. (4—6 m), Azgelia africana (Lam.) Benth. — Rubiac.: Chomelia nigricans (Hook. f.) K. Schum., Cwxzera plagiophylla K. Schum. Lianen, Kletterpflanzensund Schlingpflanzen des ursprüng- lichen Regenwaldes. Marantac.: Trachyphrynium Zenke- rianum K. Schum. — Arac.: Culcasia parviflora N. E. Br. — Liliac.: Gloriosa superba L. var. platypetala Engl. — Dioscoreac.: Droscorca minutiflora Engl. D. Preussii Harms. — Piperac.: Piper guineense Schum. et Thonn. — Urticac.: Urera obovata Benth. — Menispermac.: Fatrorrhiza Miersii Oliv., F. strigosa Miers, Kolobopetalum auriculatum Engl. und Aol. erauriculatum Hub. Winkl., Cissampelos pareira L. subpec. owar:- ensıs (P. B.)Oliv. — Legumin.: Griffonia tenuiflora Benth., Lonchocarpus Barteri Benth., Physostigma venenosum Balf. — Meliac.: Turraea Vogeliüi Hook. f. — Malpighiac.: Triaspis macroptera Welw. — Dichapetalac.: Dichapetalum Conrauanum Engl. u. a. — Euphorbiac.: Tragia Winkleri Pax. — Sapindac.: Paullinia pinnata L. — Hippocrateac.: Salacıa volubilis Loes. et Hub. Winkl., Fhppocratea WelwitschüiQliv., 7. Preussii Loes. — Vitac.: Cissus Hauptiana Gilg, C. suberosa (Welw.) Planch., C. Duseniüi Gilg, Ammpelocissus myriantha Gilg. — Combretac.: Combretum bipindenseEngl., C. ramosissinum Engl. et Diels, C. dracteatum Laws. — Passiflor.: Adenia Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika Lianen, Kletterpflanzen und Schlingpflanzen des Buschwaldes Polypodiac. : Stenochlaena guineenst. (Kuhn) Underwood. — Palmae: Au cıstrophyllum opacum (Wendl. et Mann) — Dioscoreac.: Dioscorea Preussül Paxa — Urticac.: Urera kamerunensis Wedd — Aristolochiac.: Arzstolochta promissı Mast., A. zriactina Hook. f. — Meni spermac.: Kolobopetalum auriculatım Engl., Syntriandrium Preussii Engl. — — Connarac.: Agelaea Preussti Gilg A. obligua (P. Beauv.) Baill., Sprropeta lum erythrocephalum Gilg. — Linac Hugomia platysepala Welw. — Meliac Turraea Vogelu Hook. f. — Dichapeta Dichapetalum ferrugineum Engl., acutıfolium Engl. — Sapind.: Paullın pürnata L. — Hippocrat.: Salacıa Zei keri Loes. — Vitac.: Czssus longich: pidata Gilg, C. debilis Bak. — Con bretac.: Combretum latialatum Eng Onisqualis indica L. — Passiflor.: Ad nia lobata (Jacq.) Engl. — Begonia Begonia sessilanthera Warb. — Ascl piad.: Cynanchum acuminatumK.Schut — Verben.: Clerodendron splendens X Don und CZ. scandens P. Beauv. - Solan.: Solanum Preussii Dammer. - Rubiac.: Pavetta brachycarpaK.Schun Sabicea calycina Benth. — Cucurbitad 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. obata (Jacq.) Engl. — Apocyn.: Hola- afıa multiflora Stapf, Strophanthus cau- datus Kurz f. undulata Franch., Str. reussiüt Pax. — Loganiac.: Sirychnos Hanke Hub. Winkl. — Asclep.: Cy- nanchum acuminatum K. Schum., Mars- denia latifolia (Benth.) Schlecht., 7'ylo- bhora silvatica Decne. — Convolvulac.: Calonyction speciosum Choisy, Merremia ederacca (Burm.) Hallier f. — Acanth.: hunbergia kamerunensis Lindau, 7%. rerantifolia Benth.—Rubiac.: Gardenia amentacea K. Schum., Sabicea calycina TBenth., S. speciosa K. Schum., Mus- aenda arcuata Poir. leinere Bäume und Sträucher des Sinteren ursprünglichen Regen- waldes, meist unter 5 m. Liliac.: Dracaena kamerunensis Bak. Olacac.: Zeisteria parvifolia Smith. — onnar.: Follydora Duparguetiana (Baill.) ierre — Anonac.: Uvaria Winkleri Diels %- Leguminos.: Angylocalyx ramiflorus aub. — Rutac.: Zriander Engleri Hub. inkl. — Simarubae.: Drucea paniculata am. — Dichapetalac.: Tapura africana Euphorbiac.: Alchornea cordifolia üll. Arg., Antidesma laciniosum Müll. wrococca aculeata Benth., Pycnocorna rachysiachys Pax, Mallotus subulatus iv. — Meliac.: Guarea Staudtii Harms Airg., Schubea heterophylla Pax, Ery- 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 75% Momordica charantia L., M. foetida Schum. et Thonn., M. Gabomi Cogn. — Comp.: Mikania scandens (L.) Willd. Kleine Bäume und Sträucher des Buschwaldes. Laurac.: Derlschmiedia Preussii Engl. — Legum.: Millettia Thonningii Bak., Ormocarpum megalophyllum Harms — Dichapetal.: Tapura africana Oliv. —- Euphorbiac.: Crotonogyne Preussü Pax, WNeoboutonia africana Müll. Arg., Mareya micrantha (Benth.) Müll. Arg., Antzdesma laciniatum Müll. Arg. — Anacardiac.: Trichoscypha Victoriae Engl. — Icacinac.: Desmostachys PreussülEngl.,Lasianthera | afrıcana P. Beauv. — Ochnac.: Ouratea calophylla (Hook. f.) Engl., O. congesta (Hook. f.) Engl. — Violac.: Rinorea | Wehwitschii Oliv. — Oleac.: Mayepea lüll. Arg., Microdesmis puberula Hook. | macruria Gilg. — Borraginac.: Cordia — Anacardiac.: Zrichoscypha Preussii | Dusenü Gürke. — Rubiac.: Gardenia ngl. — Icacinac.: Zasianthera africana abbeokuta Hiern, Randia exscrta K. . Beauv. — Sapindac.: Allophylus afri- | Schum., /xora riparıa Hiern, 7. nema- mus (P. Beauv.) Radlk. — Tiliaceae: /opoda K. Schum., Belonophora leptactı- rewia oligoneura K. Schum. — Ster- mioides K. Schum., Tricalysia biafrana hliac.: Zeptonychia pallida K. Schum., Hiern, Urophyllum rubens Benth., Heki- lola Preussii K. Schum. — Ochnae.: stocarpa minutiflora Hook. f., Ouruparıa lurateca Buchholzi Gilg, O. congesta africana (G. Don) K. Schum., Uragoga look. f.) Engl. — Flacourtiac.: Lin-\heramera K. Schum., O. calathea K. 156 dackeria dentata (Oliv.) Gilg, Oncoba cri- stata Oliv., Homalium afrıcanum Benth., Barteria fistulosa Matt. Violac.: Rinorea dentata (P. Beauv.) Enel., R. Preussit Engl. — Thymelaeac.: Dzcrano- lepis Buchholzii Engl. et Gilg. — Apo- cynac.: Voacanga africana Stapf, Rau- wolfia macrophylla Stapf, R. vomıtoria Afz., Alafia cuneata Stapf. — Borra- ginac.: Cordia Zenkeri Gürke. — Acan- thac.: Asystasia longituba Lindau. — Rubiac.: Mussaenda elegans Schum. et Thonn., M.tenurflora Benth., Urophyllum micranthum Hiern, Randia macrantha DC., Psychotria ionantha K. Schum., ?. ceratalabastra K. Schum., £. latıstipula Benth., ?. neurodictyon K. Schum., Z£. crispa Hiern. — Compos.: Vernonia amygdalina Del. Pteridophyten, Gräser und Stau- den des unteren ursprünglichen Regenwaldes. Hymenophyllac.: Frechomanes gui- neense Sm. — Polypodiac.: Asplenium sinuatum L., Pteris atrovirens Willd., Dryopteris varıabılis (Hook.) Hieron., Aspidium Rkamerunianum Metten., Di- plazium decussatum J. Smith. — Gra- min.: Guaduella densiflora Pilger, Oplzs- menus composilus P. Beauv., Cento- theca lappacea Desv. Cyperac.: Fimbristilis polymorpha Boecklr., Cy- perus distans L. — Arac.: Cyrtosperma senegalense (Schott) Engl. (im Sumpf), Anchomanes difformis (Bl.) Engl., Anubias heterophylla Engl. (feucht). — Comme- linac.: Pollia condensata C. B. Clarke, Palisota Barteri C. B. Clarke, Dufor- restia Manni C. B. Clarke, Commelina congesta C. B. Clarke, C. nudiflora L., ForrestiaGreweniiHub.Winkl., Anezilema beninense Kunth. — Cyanastrac.: Cya- Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. >. £ 4 % Schum. et Krause, Heinsia pulchella (G. Don) K. Schum., Psychotria coeruleo- violacea K. Schum., Ps. Preussü Ki Schum., Ps. pferopetala K. Schum., Ps, bimbiana K. Schum., Ps. ceratalabastra K. Schum. Pteridophyten, Gräser und Stau- den des Buschwaldes. Selaginellac.: Selaginella Vogel Spring, S. molliceps Spring. — Gr mineae: Panicum filliforme L., Pasp lum conjugatum Vahl, Oplismenus afr canus P. Beauv. — Cyperac.: Opera lingularis L., C. diffusus Vahl. — Arac. Anubias Barteri Schott (an Bächen), £ lanceolata N. E. Br., Culcasia striolat Engl. — Commelin.: Buforrestia impe forata C. B. Clarke, Forestia afrıca K. Schum., Palisota hirsuta (Thunb K. Schum., ?. Staudtii K. Schum., 4 ambigua C. B. Clarke, Polyspatha pan culata Benth., Commelina nudiflora ] Cyanastr.: Cyanastrum cordifolium Oli — Marantac.: Clinogyne leucantha Schum. — Orchidac.: Corymbis We witschii Rchb. f. — Morac.: Dorsten intermedia Engl., D. sudtriangular Engl. — Urticac.: Fleurya aestuans ( I Ih 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. nastrum cordifolium Oliv. — Liliac.: Dracaena monostachya Bak., Chloro- phytum petiolatum Bak. — Amaryllidac.: Crinum podophyllum Radlk., Cr. gigan- teum And. — Zingib.: Renealmia_ cin- cinnata K. Schum., Costus Schlechter! Hub. Winkl. — Marantac.: 7haumato- coccus Donnellü Benth., Sarcophrynium oxycarpum K.Schum., S. macrostachyum (Benth.) K. Schum., Aalopegra azurea K.Schum., Zybdrophrynium Braunianum K. Schum. (alle an feuchten Stellen). — Piperac.: Zeckeria subpeltata (L.) Kunth. — Morac.: Dorstema subtriangularis Engl., D. intermedia Engl. — Urticac.: Fleurya podocarpa Wedd. — Polygonac. : Polygonum nodosum Pers. (feucht). — Phytolaccac.: Alleria latifolia (Lam.) H. Walt. — Leguminos.: Desmodium incanum DC. — Vitac.: Zeea guineensis Don. — Melastomatac.: Trzplostemma incompletum R. Br. — Scroph.: Arta- nema longiflorum (L.) Wettst. — Acan- thac.: Asyszasia Vogeliana Benth., Nel- sonia brunelloides (Lam.) O. Kuntze, Crossandra guineensis Nees, Elytraria- squamosa (Jacq.) Lindau, Drillantaisia Preussii Lindau, Rhımacanthus parvi- florus T. And., Thomandersia lauri- felia (T. And.) Bak., Diwernoia pani- culata (Benth.) Lindau, Chlamydocardia subrhomboidea Lindau — Rubiaceae: Mitragyne stipulosa (DC.) K. Schum., Bertiera breviflora Hiern. — Compos.: Gynura crepidioides Benth., Elephantopus scaber L. Epiphyten der unteren ursprüng- lichen Regenwälder. Hymenophyllac.: Trickomanes Hoo- keri Presl, T. subsessile Mett. — Poly- podiac.: Polypodium Lycopodioides L., Vittaria guineensis Desv., Antrophyum 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 757 \Endl., Doehmeria platyphylla Don. — Phytolacc.: ZHilleria latifolia (Lam.) H. ı Walt. — Legum.: Desmodium incanum ıDC., Vigna oblonga Benth., Phaseolus adenanthus Mey. — Euphorb.: Cyatho- gyne Preussü Pax, Acalypha ornata ‚Rich. Malvac.: Hibiscus Zenkeri ‚Gürke, Ayptis pectinata (L.) Poit., H. brevipes Poit. — Labiat.: Solenostemon ocimotdes Schum. et Thonn., Platystoma afrıcanum P. Beauv. — Scrophul.: Zzn- dernia diffusa (L.) Wettst. — Acanth.: Pseuderanthemum nigritanum (T. And.) Radlk., Mecranthus longifolius (Sims.) O. Ktze., Rhuinacanthus parviflorus T. And., Monothecium aristatum T. And., Asys- \tasia gangetica (L.) T. And., A. macro- phylla T. And., Hypoestes triticea Lin- dau, Tubrflora sguamosa (Jacq.) ©. Ktze., ı Nelsonta drunellioides (Lam.)O.Ktze. — Rubiac.: Dertera retrofracta K.Schum., B. dreviflora Hiern — Compos.: Ethulia conyzotdes L., Melanthera Brozwnii (DC.) Sch. Bip., Zephantopus scaber L., Emilia sagittata (Wahl; DC., Sparganophorus Varllantıı Gärtn. In Lichtungen und Rodungen kom- men vorzugsweise folgende Arten vor: PennisetumpurpureumSchum.et Thonn., Panicum sulcatum Aubl., Kottboellia exaltataL. f., Olyra latifolia L., Cleome ctltata Schum. et Thonn., Acalypha pani- culata Miq., Triumfetta semitriloba L., Sıda acuta Burm., Didens pilosa L., Ageratum conyzoides L., Synedrella nodifiora Gärtn., Senecio emiliastrum Muschler (Zrnzlza sagittata DC.) Epiphyten im Buschwald. Polypodiac.: Polypodium lycopodtiordes L. — Arac.: Culcasia parviflora N. E. Brown. — Orchidac.: Angraecum ery- thropollinum (Rchb. f.), A. productum 758 Mannianum Hook., Asplentum dimidia- tum Sw. — Orchidac.: Angraecum su- Öulatum Lindl., A. Schumanni Krzl., A. imbricatum Lindl., A. flipes Schltr., Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (Krzl.), Polystachya tessellata Lindl., P. laxiflora Lindl., Calyptrochilus Preussiü Kızl., Dulbophyllum calamaria Lindl., B. stenorhachis Krzl., B. filiforme Krzl., A. oxyphyllum Schltr., A. distichum Lindl., A. Chailluanum Hook., A. Eich- lerianum Kızl., A. clavatum Schltr., A. bidens (Rolfe); Polystachya puberula Lindl., P. Zaxıflora Lindl., Ziparis trı- dens Kränzl., Z. Winkler! Schlecht. — Cactac.: Rhmipsalis cassytha Gärtn. — Melastom.: Medimlla Manni Hook. f. — DBegoniac.: Degonia rhopalocarpa Warb., BD. ramicola Gilg. B. porphyroglossum Kral., B.calyptratum Krzl., D. stenopetalum Kızl. \ Parasiten des unteren ursprüng- lichen Regenwaldes. Loranth.: Zoranthus verrucosus Engl. var. Winkleri, Viscum grandifolium Engl. 53. Kamerunberg. Wenden wir uns nun von Victoria dem Kamerunberge zu. Aus der Ur- | waldregion der Ebene, in welcher Ansiedlungen und Pflanzungen die ursprüng- liche Vegetation stark verdrängt haben, gelangt man zunächst in Buschwald, welcher hier und da, z. B. unterhalb Ekoma, von ausgedehnten saftig grünen ! Waldwiesen mit klaren Bächen unterbrochen ist. Am Rande der Bäche stehen prachtvolle Crzazn mit schneeweißen Blüten und Polygonum serrulatum. Hier und da sieht man kleine Inselchen, welche von langwedeligen Farnen dicht besetzt sind, zwischen denen einzelne rotblühende /rrpatiens hervorleuchten. Im Buschwald ist der Boden noch reichlich von verschiedenen Farnen ein- genommen und ebenso sind die Scitamineen noch stark vertreten. Auch sieht man Haemanthus cinnabarinus, sowie die Acanthaceen Lankasteria elegans \ und Salviacanthus Preussü. Bei Moliko wird der Buschwald immer lichter, | die vorher noch häufigen Ölpalmen werden sparsam und es treten immer aus- | gedehntere von Elefantengras bestandene Flächen auf, bis dieses allein aus- | gedehnte Savannen bildet, aus denen nur hier und da noch eine Ölpalme, eine j Kigelia oder Spathodea hervorragen. Das für die Rindviehzucht sehr wertvolle Elefantengras, Pennisetum purpureum (P. Benthamii) hat im allgemeinen eine | % Höhe von 3 m, doch finden sich auch Halme von ıo m Länge und 5 cm Dicke. | 7 Oberhalb dieser Region beginnt nun wieder Buschwald, zunächst noch mit | weiter aufwärts ohne diese und mit einzelnen Frcus, sowie einzelnen Treculia | Elaeis, an welcher Utricularia orbiculata epiphytisch wächst, und Raplıa, j N | ö 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 353. Kamerunberg. 159 africana und namentlich vielen im Dezember unbelaubten, aber von zahlreichen hellroten Blüten bedeckten Zryihrina excelsa, die über die niedrigeren Bäume hinwegragen. Auch sieht man vielfach Musanga Smithii und von anderen Bäumen und größeren Sträuchern: ZLonchocarpus Zenkeri, Bridelia speciosa, Macaranga Preussüu, Sapium Manntanum, Pseudospondias microcarpa, Ouratea reticulata, die mit dickem gelben Saft versehene Guttifere Zaronga paniculata, die Flacourtiaceen Camptostylus caudatus, Rinorea Welwitschi, Dicranolepis vestita, die Apocynacee Conopharyngia durissima, die Rubiaceen Randia mal- leifera, Psychotria crıspa und die oft 6 m hohe baumartige Vernomia amygda- lina. Das epiphytische Patycerium stemmarta findet sich hier auch noch wie in den unteren Wäldern. Von Schlingpflanzen werden hier beobachtet die sroßblütige Dioscorea, Clematis simensis, Paullinia pinnata, Cardiospermum grandifiorum forma /ursutum (in Lichtungen), Cissus amoena, Ipomoea cairica, die Cucurbitaceen Momordica foetida, Raphidiocystis Mannii, Häufige Schatten- pflanzen sind schon bei 700 m Z//ypoestes Preussii und /mpatiens Manni. Der Wald um Buea ist nur zum geringen Teil dichter schattiger Hoch- /wald, in welchem die oben erwähnten Bäume nebst Turraeanthus Zenkeri Jund Virex Lehmbacht, sowie stellenweise Baumfarne, besetzt mit Asplenium Ihypomelas auftreten. Ferner finden sich in demselben auch noch die Sträucher Claoxylon hispidum (Euphorbiacee), Alangium begonüfolium, Cordia Zenkeri, \Solanum guineense, die Rubiaceen Tricalysia gabunica, Gaertnera paniculata, IGrumilea Lehmbachii, Anlacocalyx jasminiflorus, Pavetta lamprophylla, Oxy- anthus formosus, Plectronia macrophylla, Psychotria setacea, Piper capense var. " \magnifolium, Pilea ceratomera und Elatostemma Preussti, auch die Zingiberacee "Renealmia africana und die Orchidee Calanthe delphinoides; die Acanthaceen lAcanthus montanus, Brillanlaisia owariensis, Hypoestes sanguinea, Dicliptera Ialternans und Pseuderanthemum Ludovicianum, die auch höher aufsteigende Umpatiens bicolor, als Kletterpflanzen und Schlingpflanzen: Urera Graven- } euthii, die Menispermacee Tzlacora Lehmbachü, Stephania laetificata, Cissus Vongicuspidata und die Rubiacee Arnaralia calycina;, als Epipkyten Bulbophyllum hurantiacum, oft in großen Klumpen, Angraecum Ellisii var. occidentale und lie Rubiaceen Chasalia Afzelü, Vangueria evonymoides, Mussaenda erythro- Yıylla, von Kletterpflanzen und Lianen: Pryzolacca abyssinica, die Connaraceen gelaea obliqua, Sericostachys scandens, Rhynchosia Mannit, Dalbergia Preussii, x Turraea Vogelii, Dichapetalum floribundum, Salacia fimbrisepala und S. Lehm- achüi, Combretum cinereopetalum, Begonia macrostila, Clerodendron Preusstüi, Phunbergia fasciculata, Plectronia macrophylla, Pavonia Schimperiana und die ‚ucurbitacee Melothria minutiflora und Momordica charantia. Der Boden ist 760 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. häufig bedeckt mit Selaginella nitens und Asplenium macrophlebium; hier und da erscheint die Aracee Anchomanes difformis, an feuchten Stellen die 2,5 m hohe Orchidacee Zzssochzlus giganteus, ferner die Malvacee Kosteletzkya adoensis und die oft 2 m hohe Vernonia pauciflora forma amplifolia. Ein besonderer) Gegensatz zu der unteren Waldregion macht sich jetzt in dem Auftreten von. Coleus- und Plectranthus-Arten bemerkbar. Wir bemerken um 900 m Coleus Preussü und C. dissitiflorus, um 950 m C. decurrens, um 1000 m C. repens, auf Steinen um ı250o m Pectranthus ramosıssimus und P. kamerunensis. Die Gattung /mpatiens ist hier durch /. Burtoni vertreten. Von Urticaceen ist die 3 m hohe Doehmeria platyphylla häufig, ferner finden sich Prlea Preussii und Fleurya podocarpa, die Euphorbiacee Acalypha ornata var. glandulosa, die Composite Vernonia Biafrae, die Melastomataceen Dissotis Deistelü, Tetra phyllaster vosaceus und Tristemma oreophilum, die Vitaceen Leea guineensis, Begonia oxyloba. Acanthaceen sind hier viel weniger zahlreich als in der Ebene! man sieht jetzt nur die 2 m hohe Drzllantaisıa Preussii, dann aber auch die ı m hohe Gesneracee S/reptocarpus elongatus. Von Scitamineen ist das stattliche 3 m hohe, mit weißen Blüten versehene Aframomum Kayserianum bemerken wert. Epiphyten dieser Region sind Polyszachya farinosa und P. calluniflora Um Buea wurden auch folgende Moose gesammelt: Mnium rostratum (Schrad.) Schwägr., Orthodon borbonicus Bory und O. thomeanus Brott (Splachnae.), Campylopus viridatulus C. Müll. am Boden; Zepzdopilum Dusenii C. Müll. an Zweigen Bryum lepto-torguescens C. Müll., Zetropothecium taxiforme Broth., E. oreadelphum Broth., Raphido stegium rivuletorum Broth. auf Steinen in Bächen; 7heuidium perbyssaceum C. Müll. und 7%. pycnan giellum C. Müll. am Boden; Microthamnium afro-elegantulum Broth. an Baumstämmen. Von besonderem Reiz ist eine 30—50 m tiefe Schlucht in der Nähe vo Buea, durchströmt von einem über Felsblöcke herabstürzenden Bach un sroßenteils eingefaßt von fast senkrecht aufsteigenden Felswänden oder vo steilen Abhängen. Die in diesen Schluchten stets vorhandene Feuchtigke und das vielfach herrschende Dunkel bedingen, daß auf ihrer Sohle und # den nicht felsigen Abhängen eine besonders reiche und üppige Farnvegetatic anzutreffen ist. Massenhaft und in riesigen Exemplaren tritt Marattia fraxin auf. Sodann finden wir im Grunde Dryopteris crucıata, Aspidium coadunatun Coniogramme fraxinea, während an den Abhängen ers Manniana, Dryopte Manniana, Asplenium macrophlebium, A. brachypteron und A. Preussii sit zusammendrängen. Hier wächst auch die Erdorchidee Manmella Gustavi. E manchen Stellen wuchert die bis zu ıo m aufsteigende Marantacee TZrach phrynium Zenkerianum. Die vom Wasser fortdauernd bespritzten Felsblöc. sind bekleidet mit den Lebermoosen Dumortiera hirsuta, Plagiochila rupecol sowie den Laubmoosen Thamnium leptopteris und Aypnum tenuwagum; au halten sich auf ihnen Asplenium resectum und Dryopteris Manniana. Auße dem finden sich zum Teil auf, zum Teil zwischen den Steinen Dorszen poinsettifolia, Streptocarpus elongatus, Cyperus distans und C. Renschei, Imf: tiens kamerunensis. -f Am Grunde der Felswände findet man auch Plagrochila rupicola ul j } } 4 Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 53. Kamerunberg. 761 Marchantia planiloba, die Laubmoose Zetropothecium afromolle und Thammium Huviaticum, Selaginella nitens und 5. Deisteliüi. An den Felsen selbst kommt dann auch noch 5. Vogelii vor; ferner sind an diesen noch häufig Marchantia planıloba und Pogonatum flexibilifolium. Mehrfach wächst an den Felsen eine kleine Degonia und die einem einblättrigen S/repzocarpus ähnliche Gesneracee Carolofritschia diandra. Im übrigen finden sich in den Schluchten an den Abhängen die im Bergwald von Buea vorkommenden ombrophilen Arten, wie Peperomia Preussiüi. Wir wollen nun zum Gipfel des großen Kamerunberges vordringen und treffen zunächst 50—80 m oberhalb Buea auf die an Stelle gerodeten Waldes nunmehr zwischen Feldern von Gerste, Hafer, Luzerne, rotem Kopfklee, Mais und zwischen künstlich hergestellten Elefantengras-Weiden gelegene Sennerei, die mit Erfolg betrieben wird. Dann geht es durch Gebirgsregenwald auf- wärts. Der ungemein poröse, lockere Waldboden ist gebildet von beständig faulendem Laube und verrottenden Zweigen, welche die Tornados abbrechen. Das dichte abgefallene Laub hält den Boden auch während der heißesten Trockenzeit feucht, zumal der in der Nacht fallende Tau und der oft stunden- lang das ganze Gebirge umhüllende Nebel immer wieder Feuchtigkeit bringen. Demzufolge finden wir auch hier, wie in den unteren Regenwäldern, den Boden reichlich mit Farnen und Scitamineen bedeckt; aber es treten vielfach andere Arten auf, da die Temperatur eine bedeutend niedrigere ist. So sind denn auch namentlich oberhalb Buea größere Gruppen von 6 bis ı0o m hohen Baumfarnen Alsophila kamerunensis anzutreffen (Taf. XL Fig. 2), an ihren Stämmen besetzt mit Aplenium hypomelas und Blechnum attenuatum. In der Nähe der Farnbäume finden sich auch gewöhnlich mächtige Exem- plare von Marattia fraxinea. Bisweilen bildet aber auch Cyazkea Manniana Bestände von etwa 100 Stämmen, zwischen denen der von abgefallenen Blatt- testen bedeckte Boden keine andere Pflanze beherbergt. In dem dichten Wald sind gewaltige Baumriesen vorhanden, an den Stämmen oft dicht bewachsen mit Farnen und Moosen, an den Ästen besetzt mit den epiphytischen Orchidaceen Angraecum vesicatum und Saccolabium occi- dentale. Besonders zahlreich sind die 10-15 m hohen Stämme der Euphor- |biacee Macaranga Prcussii, welche auch schon unterhalb Buca vorkamen und hier meist kleine Bestände bilden. Sodann bemerkt man Strombosia |Scheffleri mit unansehnlichen Blüten, einen Rubiaceen-Baum mit lederartigen, |dunkelgrünen glänzenden Laubblättern und die über andere Bäume mächtig |hinwegragende Treculia africana. Besonders auffallend sind die hohen |schwankenden, am Stamm von Moos dicht bedeckten Araliaceen, die fieder- “|blättrige, breitkronige, mit Stützwurzeln versehene und bis 5o m hohe lPolyscias Preussü, welche bis 2200 m beobachtet wird, und von ı200m an #lSchefflera Barteri, 15—60o m hoch, mit handförmigen Blättern, während die niedrigere Schefflera Manni erst bei 1500 m beginnt und noch bis 2500 m vereinzelt angetroffen wird. Ferner findet sich auch hier noch der Anonaceen- Baum Xylopia africana. 762 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. | I An der morschen Rinde alter Bäume und Lianenstämme sitzen die Farne | Hymenophyllum_ ciliatum, Cyclophorus Mechowii und Asplenium brachypteron, letzteres ganz besonders häufig, die Urticacee Procris laevigata, die Orchidaceen | Angraecum vesicatum und Saccolabium occidentale, Polystachya polychaete und. P. caloglossa und von den Ästen hängen herab Usnea articulata und Hypo- pterygium laricinum. Als Parasit tritt besonders Zoranthus capitatus auf, welcher | auch schon in geringerer Höhe häufig ist. Als Klimmsträucher erscheinen bis 1200 m die Thymelaeacee Craferosiphon scandens, welche bis 2000 m reicht, | und die großblütige Clematis simensis, welche noch bis 2500 m im subalpinen | Gebüsch wuchert. Einer der letzten Czssus ist Czssus Manni. Won anderen | Sträuchern sind zu nennen die Acanthacee Fustzcıa Paxiana (1,5 m hoch bis 1250 m), Psychotria erythropus (3>—4 m), Rubus pinnatus und Microglossa densi= | flora (7 m hohe Composite), letztere bis 2800 m verbreitet. Von den Farnen des Gebirgsregenwaldes sind außer den bereits erwähnten | zu nennen die eigentümlichen Z/ypolepis sparsisora, Dryopteris venulosa, | Polypodium punctatum, Aspidium coadunatum, Asplentum Preussü. Sodann | ist der Boden häufig überzogen von Selaginella Kraussiana und S. Vogel, Erstere tritt auch an Felsblöcken auf, welche außerdem folgende Moose be- herbergen: Eeiropothecium afromolluscum, Thamnium fluviaticum, Fissidens flu= minalis, Bryum chalarrhodon, Campylopus viridatulus und C. saprophilus, so-\ wie das Lebermoos Pfychanthus strictus. Dichte Büsche bildet Costus Derstelin, welcher 2 m Höhe erreicht, an anderen Stellen Zybophrynium Brownianum. Im) Waldesschatten finden wir ferner die beiden Araceen Aydrosme Preussii und Anchomanes difformis, die Commelinacee Palisota Mannii, die schöne Orchidacee Disperis kamerunensis, die Urticacee Girardina marginata, die Moracee Dor- stenia poinsettifolia, die Caryophyllaceen Siellaria Mannii (an Bächen auch) tiefer) und Drymaria cordata, sowie die bekannte Sanicula europaca, welche uns noch lange aufwärts begleitet, endlich auch Begomza poculifera (bis 1800 m) aufsteigend) und /rnpatiens affınıs. Bei der Staudenflora der Gebirgsregenwälder macht sich der Wechsel der Jahreszeiten bemerkbar. In der Trockenzeit ver- mißt man viele Zwiebel- und Knollengewächse (Amorphophallus, Haemanthus), Impatiens und Begonia, auch viele Schlingpflanzen, welche gegen Ende der Regenzeit reichlich blühen. Vielfach sind Lichtungen vorhanden mit Elefantengras oder mit meter- hohen Scitamineen wie Zrachyphrynium Poggeanum und Renealmia afrıcana, In Lichtungen wachsen auch die große Piperacee Heckeria umbellata, die Acanthaceen Auellia prostrata, Dichistocalyx laxiflorus, Brillantaisia nitens. Großen Eindruck machen die oft scharenweis auftretenden, teils an offenen, teils an halbschattigen Plätzen wachsenden /mpatiens Sakeriana mit ziegel- roten, /. Arans mit dunkelroten, /. kamerunensis mit hellrosafarbenen Blüten. Eine auffallende Erscheinung ist Senecio multicorymbosus mit großen lanzett- lichen, einen Schopf bildenden Blättern. Häufig sind Vernonia pauciflora mit kornblumenblauen Blüten und die viel größere V. myriantha, auch Melanthera Brownei, sodann die Amarantaceen Cyathula prostrata und Celosia laxa, Phyl- Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. Taf. TE, zu S. 763, I. Schlucht im Regenwald bei Buea am Kamerunberg (um 1250 m ü. M.) In der Farngruppl unten Aspidium angelicifolium (Schum.) Chr., oben und rechts darüber hinausragend Marattid fraxinea Sm. Photogr. Obergärtner Deistel. zu S. 76% 2. Gruppe der Baumfarn Alsophila kamerunensis Diels bei der Sennerei von Buea am Kameru PI pP berg (um 1000 m ü. M.). Photogr. Obergärtner Deistel. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 53. Kamerunberg. 763 lanthus odontodenius. Mehr im Halbschatten wachsen noch Boehmeria platy- phylla und Acalypha ornata. Zwischen dem Gesträuch wuchern die Schling- pflanzen Momordica foetida und /pomoea cairica, Daemia cordifolia, Stephania hernanditfolia var. abyssinica. Vorzugsweise in Lichtungen kommen auch fol- gende Sträucher vor: die Capparidacee Zuadenia trifoliata, Rubus pinnatus, Pavonia Schimperiana, Leca guineensis, Rauwolfia Deistelii, auch als 6 m hoher Baum mit weitausladender Schirmkrone. Eine um 1250 m gelegene, 12—ı5 m tiefe, von einem Bach durchflossene Schlucht mit steilen Felswänden (Taf. XL, Fig. ı) birgt an denselben wieder zahlreiche Farne, wie Z/ymenophyllum ciliatum, Trichomanes radıcans var. gi- ganteum, Didymochlaena lunulata, Aspidium prolixum, A. angeliifolium, As- plenium resectum, Comiogramme fraxinea, Marattia fraxinea, Peperomia Preussii, Girardinia marginata und Elatostemma Welwitschü, Impatiens Preussü und 7. bicolor. Von Moosen wachsen hier: Rhacopilum africanum Mitt., Zyprnum (Rhynchostegium) megapelma C. Müll. auf faulem Holz; Hildebrandliella perpinnata Broth. im Bach. In Schluchten von 1400 m finden wir ferner große Trupps von Alsophila kamerunensis (Taf. XLI, Fig. 2). Um 1500 m erscheint in ganzen Beständen die 2—ıo m hohe Dracaena Deisteliana. Auch bedeckt stellenweise Dorstema prorepens den Boden, und an ganz schattigen humusreichen Plätzen findet man Peperomia fernandopoana var. acutifolia. Auch tritt die Acanthacee /soglossa glandulifera auf und bei 1600 m bildet die 4 m hohe Pseudodlepharis Preussii das Unterholz. Von 1500—1800 m ist häufig als 5>—6 m hohes Bäumchen Cofea brevipes zu sehen, welche jedoch anderwärts, z. B. bei Barombi, auch in tieferen Regionen vorkommt. Ferner findet man in dieser Höhe auch Aaemanthus longipes. Außerdem wachsen zwischen 1600 und 1700 m Asplenium gemmiferum (auf Baumfarnen), A. Zongicauda, Liparis Deistelii und Bulbophyllum Hookeri- anım (epiphytisch), Peperomia vaccınüfolia, Claoxylon hispidum und C. men- branaceum (2,;—4 m hohe Sträucher). Von 1400—1700 m werden folgende Moose angetroffen: Campylopus dissitus C. Müll., Acanthocladium trichocoleoides C. Müll., Zepzdopilum callochlorum €. Müll., Zramnium Molleri (C. Müll.) Broth., Calvptothecium Dusenii Broth., Hookeria Preussii Broth., meist auf Zweigen wachsend. Bei 1770 m sah PREUSS die letzten Baumfarne und nun treten neben den Sträuchern Pittosporum Manni, Caloncoba leptocarpa, Pavetta monticola und Uragoga peduncularis zahlreiche Stauden auf, welche den Beginn des Höhen- waldes anzeigen und zum Teil auch über die Gebirge Zentralafrikas bis nach Abyssinien und Ostafrika zu verfolgen sind. Von Farnen finden sich hier mehrere Asplenzum, A. hypomelas, A. Mannii, A. usambarense, A. concinnum, A. praemorsum, ferner Pennisetum monostigma, Peperomia buena, Begonia oxy- anthera, die Acanthaceen Brachystephanus longiflorus und Brillantaisia nitens. In Menge erscheint Viola abyssinica zusammen mit der kleinen Rubiacee Diodia stipulosa, mit Thalictrum rhynchocarpum (bei 2400 m), Gynura vitellina 764 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und der durch große weiße Blüten ausgezeichneten Commelina congesta. Häufig | findet sich auch im Gebüsch die merkwürdige Primulacee Ardisiandra sib- | thorpioides, ebenso wie Mikania scandens. Weiterhin überzieht unser Galum | aparine die Büsche, in denen Audus pinnatus, Microglossa densifiora von der schönen rotblühenden, nach Hyazinthen duftenden, oft 9 m Höhe erreichenden | Ixora foliosa überragt werden. Im Gebüsch fällt besonders auf die bis 3 m| hohe /mpatiens Sakeriana. Wir bemerken ferner Desmodium scalpe in Gesell-| schaft von Dichrocephala latifolia, Pentas occidentalis, Cryptotaenia africana, und die interessante, auch im Himalaya vorkommende Urticacee Zecanthus| peduncularis. | Eine epiphytische Orchidee dieser Region ist Angraecum stella um 1800 m. Plötzlich hört um 1960 m der hochstämmige Höhenwald auf und man) befindet sich vor der ausgedehnten Grasflur, in der aber doch bis zu 2500 m. und darüber hinaus Bestände von Hochgebirgsbusch, hier und da noch mit! ıo m hohen Bäumen, eingestreut sind. | An der Grenze des Höhenwaldes treten teils strauch- teils baumartig auf‘) Ouratea monticola, Solanum suberosum, Pittosporum Manni, Gmidia glauca,) Ericinella Manncti, Hypericum angustifolium, die Ericacee Agaurıa salicifolia,, die Myrsinaceen Myrsine melanophloeos und Rapanea neurophylla, Adenocarpus' Mannii. Mit Ausnahme der ersteren steigen alle noch bis zu 2500 m ü. M.®. (Taf. XLI, Fig. ı) auf, Adenocarpus und Hypericum bis zu 3200 m und Zricinella) sogar bis zu 3300 m. Zricinella bildet bis zu 2600 m 6 m hohe Bäumchen und wird dann strauchartig, während Hypericum und Agauria bis 2500 m ihre kräftigste Entwicklung bis zu ı5 m Höhe haben. Erst gegen 2500 m erscheint die bis 10 m hohe Myrsinacee Rapanea neurophylla. Das Gebüsch ist durch4 rankt von Clematis simensis und an den Ästen der Baumsträucher finden sich Preussü, Peperomia monticola und Loranthus orcophilus, sowie die ı m lange Usnea articulata und andere Flechten. | Diese üppige Epiphytenvegetation findet sich besonders in der um 2500 m) gelegenen 5—ıo m tiefen und 9 m breiten Schlucht, in welcher auch von Leber! moosen bekleidete Höhlen und die Mannsquelle sich befinden. Auf dem Wegi Preussii, auf Felsen und feuchten Stellen Radiola linoides var. kamerunensi phila vor. Bei 2200 m sieht man die Labiate Pycnostachys Volkensii und die bis z| 3600 m aufsteigende Ericacee Dlaeria spicata var. Mannü, bei 2400 m Adıantım crenatum an schattigen Felswänden, desgl. Crassula abyssinica var. Mann und Hypericum peplidifolium var. Deistelianum. Dann aber erscheinen Asp4 dium aculeatum, Asplenium contiguum, an Felsen Asplemum protensum w A. cicutarium, Cyperus radiatus, Peperomia abyssinica, Droguetia pauciflort Fleurya urticoides, Rumex abyssinicus var. Schimperi, R. Steudelü, Cerastim | Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XTT, zu S. 764. ı I. Grassteppe mit vereinzelten Sträuchern oberhalb der Waldgrenze am Kamerunberg (um 2500 mü. M.) Photogr. Obergärtner Deistel. |2. Schlucht im Regenwald oberhalb Buea (um 1400 m ü. M.) mit Alsophila kamerunensis Diels. Photogr. Obergärtner Deistel. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 33. Kamerunberg. 765 rfricanum, Ranunculus pubescens, Alchimilla eryptantha, Peucedanum Petitianum, Wyosotis abyssinica, Cynoglossum amplifolium, Stachys aculeolata, Plectranthus lophilus, P. decumbens, Coleus glandulosus (bis 2700 m), Veronica abyssinica, , Manni (bis 3500 m), Celsia densifolia, Bartschia abyssinica (bis 2800 m), bthorpia europaea var. afrıcana, Mimulopsts violacea, eine 2 m hohe Acan- hacee, Plantago palmata, Galium Biafrae, Dichrocephala chrysanthemifolia, elichrysum foetidum (bis 2600 m), Senecio Clarenccanus (bis 3800 m). Um 600 m erscheinen Carer Preussii und Crepis Hookeriana. Wenn wir aber nicht im Gebüsch, sondern in der Grasflur aufwärts steigen, 0 begegnen wir anderen Pflanzen. Schon von 1960 m an treten auf und kehren bis etwa 2600 m oder darüber jeder: Pennisetum monostigma (bis zum Pik), Zrzchopteryx simplex, Luzula mpestris var. Mannıi, Trifolium Goetsenti, Geranium simense, Euphorbia reussit, die mit schräg aufsteigenden, bisweilen 2 m langen Stengeln versehene forilis gracilis (bis 2800 m), Sedaea brachyphylla, die Labiaten Zeucas oligo- ‚phala, Nepeta robusta, Hypoestes cıiliata, Succisa Ramerunensis (bis 3000 m), nisopappus africanus, Stengelia insiıgnis, Laggera alata, Sonchus angustissi- us (bis 2800 m). Bei 2000 m kommen folgende Arten hinzu: Ornithopus coriandrinus, Cro- laria lathyroides, Tephrosia Preussii, der später so häufige Adenocarpus lannıi, Geranium ocellatum, Swertia dissimilis, Satureja biflora, Swertia 'ssimilis (bis 3000 m), Sw. Mannü (bis 2500 m), Satureja biflora, Coleus Vandulosus (bis 2500 m), Melasma senegalense, Lactuca capensis var. inte- ifolia (bis 3500 m). Um 2100 m bemerken wir die Campanulacee Wahlenbergia Mannii und nige Compositen, an abgebrannten Stellen Conysa Clarenceana mit Heli- rysum globosum (bis 3000 m), ferner Z. foetidum, Achyrocline Hochstetteri d Coreopsis monticola, außerdem Hesperantha alpina (Iridacee) und die mbellifere Zefeduria angustisecta. | Darauf folgen bei 2200 m: das Chlorideengras 7ripogon major, die Liliacee Vurmbea tenuis, die Orchideen Holothrix platydactyla und Disa Preussii (bis 5oo m), die Caryophyllacee Uebelinia hispida, Plectranthus minimus, an Fels- änden Parietaria debilis und Botrychtum chamaecicontum. Um 2300 m erscheint Thesium temuissimum, um 2400 m Sopubia trifida ir. samosa und KRoeperocharis occidentalis, um 2500 m sehen wir Serrpus Iflllaris, Kyllinga appendiculata, Cyanotis Manni, Cotyledon umbrlicus, lartschia abyssinica (bis 3000 m) und Helichrysum cymosum (bis 3200 m), necio Burtoni (bis 3600 m). Von 2000—2700 m wurden folgende Moose | obachtet: Hypopterygium torulosum Schimp. var. kamerunianım Broth. (auf Steinen); um 2100 m Tim- ella Cameruniae Broth., Bryum Ionchophyllum Broth. auf nassen Felsen, 2. (Rhodobryum) Fung- ri Broth., Campylopus atrosordidus C. Müll. (bis 3000 m aufsteigend); um 2250 m Dryum revo- um Broth. auf Bäumen; um 2400 m Campylopus flavicoma C. Müll., Macromitrium rugifohum Müll., Grimmia dura C. Müll. auf Ästen, Aryum Preussii Broth. am Boden; um 2500 m Funaria pescens Schwägr. in Höhlen, Dicranodontium leptodrepanium C. Müll. und Pseudoleskea dispersa . r 766 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. C. Müll. auf Ästen; um 2600 m Bartramia aristifolia Broth. an der Mannsquelle, wo auch Flechte Szäetina ambavillaria Nyl. wächst. A ? Um 2700 m befindet sich noch ein Gehölz, in welchem Guzdia glauca x Hypericum lanceolatum und Ericinella baumartig auftreten. Hier wach außerdem ZLobelia columnaris, entsprechend den im abyssinischen Hochlanc und den ostafrikanischen Gebirgen vorkommenden hochstämmigen Arten Pteridium, Coleus glandulosus, Veronica Mannit, die kleine Crassula pharna ceoides. Nun bildet Adenocarpus holzartige Dickichte, aus denen auch 5 m hohe Bäumchen herausragen, im Januar mit gelben Blüten völlig bedeckt. I der Grasflur, in welcher auch Andropogon amethystinus auftritt, rücken div Gräser stellenweise noch bis zu den Hüften. Um 2700 m erscheint auc Pimpinella oreophila, welche auf der Lava bis 3600 m hinauf geht, fern Wahlenbergia arguta. Bis 2900 m wird auch noch das schon bei Buea wachsende Oyhzoglossumn reticulatum angetroffen. An weniger fruchtbaren Stellen wächst Azra caryo phyllea in Menge. { Einzelne Lavafelsen beginnen schon um 2500 m; auf ihnen bemerkt ma Hypoxis camerooniana. Um 2700 m, wenn der Fako und der kleine Kameru berg Etinde sichtbar werden, tritt die Lava immer mehr zu Tage, das Gr erscheint fahlgelb, die Adenocarpus-Bäumchen, wenn sie nicht blühen, schwar grün, und die ganze Landschaft macht den Eindruck großartiger Öde. D Flechte Anaptychta leucomelaena var. multifida Wain. bekleidet Felsen un auch Stämme von Hypericum. In den Felsspalten wuchern Farne, namentlich Cherlanthes farinosa va megalospora, Asplenium praemorsum, und an einer Stelle findet sich aud Solanum villosum als Beispiel einer leicht an offenen Plätzen sich ansiedelndk Pflanze. Es folgen nun die ausgedehnten Lavafelder, welche sich vom Fal bis auf den Kamm hinabziehen; sie bestehen aus lose übereinander geschichtet Lavastücken von Faustgröße bis zu großen Blöcken und sind von einer gra grünen Flechte überzogen. Hier und da ragt noch ein mit Gras bewachsen Hügel empor. Auf den Lavafeldern sind schon um 3000 m folgende Arten zu konstatiere Calamintha simensis, Senecio Clarenceanus, Veronica Manniti, alle drei niedrig gedrungener und mit größeren Blüten, als in den unteren Regionen, 52 Biafrae. Charakteristisch vor allen ist jedoch Zycopodium saururus, das die® Büsche von 30—40 cm Höhe bildet und mit Zelichrysum foetidum an K und Gedrungenheit wetteifert, sowie eine Anzahl von Farnen, mit dicken Grum stöcken, spröden Blattstielen und derben harten Spreiten, Asprdium aculeatı var. vulcanıcum, Asplenium Adiantum nigrum, A. praemorsum. An den Festuca abyssinica, Andropogon amethystinus, Pennisetum monostigma Deschampsia caespitosa bewachsenen Stellen zwischen der Lava wuchern rei lich Blaeria spicata, Senecio Burtoni, S. Clarenceanus, Cyanotis abyssim Aypericum angustifolium (strauchig), Adenocarpus {noch Bäumchen von 3° 4 m Höhe). Seltener sieht man Wahlenbergia arguta, Pimpinella oreoph 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 54. Ost-Kamerun. 167 Alchimilla eryptantha var. tenuicaulis, Conyza Clarenceana var. und Helichrysum globosum. Um 3000 m ist Polytrichum Preussii Broth. häufig. Die SE.-Seite des Abhanges ist wieder noch mit ziemlich hohem Gras bewachsen, Zypericum und Ericinella verschwinden bei 3400 m, Adenocarpus bei 3500 m. Bis 3500 m reicht auch Agauria salicifolia, besetzt mit Poly- podium rigescens. In einigen Felsenlöchern gedeihen noch die vorher genannten Farne und Dryopteris elongata, sowie Solanum villosum (3300 m). Zwischen dem Grase sind häufig Sagına abyssinica und Cerastium caespitosum. Bei 3200 m stellen sich T%eszum doloense und Senecio Hochstetteri ein, {welche mit Ce/sia densiflora*, Helichrysum foetidum*, H. globosum*, Senecio Burtoni*, S. Clarenceanus*, Pimpinella*, Wahlenbergia* und Blaeria bis zu etwa 3500 m aufsteigen, wo die mit einem * bezeichneten Arten vorherrschen. Dann geht es über Aschenfelder, in denen Senecio Clarenceanus noch bis um 3900 m, Cerastium noch bis 4000 m gedeihen. Endlich trifft man, den Krater von der Westseite umgehend, am eigentlichen Pik noch auf KAoeleria eristata und einige Flechten. Bis jetzt sind von Moosen und Flechten ober- halb 3000 m nur sehr wenige gesammelt und bestimmt worden: Microthamninm saproadelphum Broth., Brachythecium Preussii Broth. (von 3200 m bis zur Spitze), Philonotis Fungneri Broth. (um 3200 m), die Flechte Diploschistes seruposus Norm. var. arenarius Müll. Arg. Am Nordhang des 4200 m hohen Pik sind die steilen Felswände auch och mit Moosen bedeckt und die Täler zwischen den Kuppen sind mit grau- ünen Flechten überzogen. An den Wänden sämtlicher Kuppen ragen ein- elne mit Gras und Flechten bezogene Lavastücke aus der Asche hervor. Schließlich möge hier noch kurz einer höchst interessanten Pflanze gedacht li. M. gefunden wurde und wahrscheinlich noch anderweit beobachtet werden Nürfte. Es ist dies die 6 dm hohe baumartige Cyperacee Schoenodendron Bücheri „ingl., deren verzweigter von Blattresten bedeckter Stamm sehr an diejenigen Yon Barbacenia (Velloziacee) erinnert; er trägt reichverzweigte Rispen mit ein- ‚„geschlechtlichen, wahrscheinlich diöcischen Blüten. Diese Pflanze sei weiterer F 3eobachtung empfohlen. 54. Ost-Kamerun '). In dem gebirgigen Teil Kameruns östlich von Jaunde, nordwärts bis #) Eine auch nur annähernd gründliche Erforschung von Ost-Kamerun stand alloch aus, als ich den ersten Band der Pflanzenwelt Afrikas abfaßte. Eine „Nleine Sammlung von 58 Nummern, welche Professor PASSARGE gelegentlich “\m Ngaundere bei etwa 1200 m ü. M. zusammengebracht hat, gibt einige Auf- ?) Wichtigere Literatur: Bis jetzt existieren über die Vegetation dieses Bezirkes nur die hier 2 iedergegebenen dürftigen Angaben in A. EnGLER, Pflanzengeographische Gliederung von Afrika, "7 Ttzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss. 1908, S. 818, 819g. — S. auch PAsSSARGE unter Nr. 55, Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 49 768 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Y schlüsse. Da außer den Beschreibungen einiger neuer Arten hierüber noch nichts veröffentlicht ist, so will ich, unter Übergehung tropisch-afrikanischer Ubiquisten, hier die wichtigeren Arten nennen: z Bäume und Sträucher: Aldizzia adiantophylla Taub., Erythrina lanata Taub., Heeria Pulcherrima (Schwfth.) O. Ktze., Ouratea reticulata (P. B.) Baill., Psorospermum febrifugum Spach, Syzygium guineense (W.) DC., Terminalia flava Engl., Cussonia spec., Bakerisideroxylon Passargei Engl. (zwischen Ngaundere und Songo und Kasua), Strychnos Büttneri Gilg. — Schlingpflanzen: Cissus Passargei Gilg, /pomoea involucrata P. Beauv. — Stauden: Moraca spec., Clematis Kirkii Oliv. var. glabrescens Engl., Aalanchoe crenata Haw.(?), Crotalaria senegalensis Bacle, C. cleomifolia Welw., C. fallax Taub., C. graminicola Taub., Indigofera Passargei Taub., Desmodium adscenden DC., Vigna Schweinfurthii Taub., Gnidia Passargei Gilg, Dissotis Candolleana Cogn., Margaretia Passargei K. Schum., Sopubia Dregeana Benth., Hygrophila uliginosa S. Moore, Justicia rostellaria (Nees) Lindau, Dieliptera nilotica C. B. Clarke, Drillantaisia owariensis P. Beauv., Fadogia Cien- kowskyi Schwfth., Pentas tubiflora K. Schum., Vernonia Smithiana Less., V. gerberiformis Oliv. ei Hiern, V. guineensis Benth. Es ergibt sich hieraus zweifellos, daß bei Ngaundere um ı200 m Höhe ü. M. das guineensische Element nur schwach vertreten ist, und daß da sudanische Element vorherrscht; aber es ist anderseits das letztere hier doch schwächer als in Adamaua, und es ist wohl zu erwarten, daß in geringerel Höhe und in Schluchten das guineensische Element mehr zur Geltung komm 55. Das Hochland von Adamaua'). Über die Vegetation von Adamaua wissen wir nur einiges durch die klein Sammlung PASSARGEs und seine Reiseberichte, die aber auf diesen Gegenstand nur wenig eingehen. | | Er bezeichnet die Vegetation als gemischten »Buschwald« d. h. mittelhohei bald mehr dicht, bald mehr licht stehenden Bäumen und Sträuchern, zwische denen Gras, oft kein Unterholz, wächst. Merkwürdig sind die aus Combretacee bestehenden Bergwälder, welche sich im Januar bereits mit frischem, hel) grünem, wie lackiert glänzendem Laub bedecken und einen wunderbaren Al blick gewähren. Da sich in der kleinen Sammlung eine verhältnismäßig groß Zahl von Neuheiten befand, so scheint in diesen Gebirgsländern sich ein starke Endemismus entwickelt zu haben. An den Quellbächen des Benu& finden um 400 m die Oleacee Mayepea Adamauae, im mittleren Adamaua in d selben Höhe Hydrolea floribunda, Solanum duplosinuatum, die Rubiacee Chl melia Passargei und Terminalia adamauensis, von 400—1000 m Terminali Ceratotheca sesamoides aufsteigen. Das Hochland von Ngaundere, in welche PASSARGE auf seiner Expedition ebenfalls eine kleine Sammlung zusamme) 1) Wichtigere Literatur: PAssArGE: Bericht über die Expedition des Deutschen DB f Komitees in den Jahren 1893/94 in Verh. d. Ges. f. Erdkunde in Berlin 1894, S. 369—738. ie 2 PASSARGE: Adamaua. Bericht über die Expedition des Deutschen Kamerun-Komitees in den Jahr! 1893/94. Mit 2 Karten. D. Reimer, Berlin 1895. 4. Kapıtel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 56. Das Land am oberen Benue., 769 brachte, enthält zwar mehrere Pflanzen, welche in der nordafrikanisch-sudani- schen Provinz verbreitet sind, auch einige wenige, welche man bisher nur von Kordofan, Sennaar und Abyssinien kannte; aber viele Arten sind mit solchen des westafrikanischen Waldgebietes (allerdings großenteils mehr xerophytischen) identisch oder verwandt. Die westlich von Adamaua im Jahre 1909 durch LEDERMANN zusammen- gebrachten sehr umfangreichen Pflanzensammlungen werden erst jetzt bearbeitet und werden jedenfalls sehr lehrreich sein für die Feststellung, in welchem Umfange das sudanische Element im mittleren Kamerun vordringt. Eine der wichtigsten Entdeckungen LEDERMANNS ist das Auffinden der Salzr adamauensts in einem steinigen Bachbett bei Mao Jim, um 1250 mü. M., er hat diese Art in dem von ihm bereisten Teil Adamauas mehrfach beobachtet, sogar auch im nördlichen Tiefland bei Mao Meng bei Tibati. Ebenso entdeckte er auf den Bambuttabergen bei Singwa im lichten Gebirgsbusch um 1900 m ü.M. Salzr kamerunensis und S. Ledermannü. Da im Jahre 1899 A. CHEVALIER im französischen Sudan S. senegalensis und S. Chevalieri aufgefunden hatte, hat | sich in kurzer Zeit das Bild von der Verbreitung der Gattung Sa/ir wesentlich \ geändert. 56. Das Land am oberen Benu£''). Je weiter wir vom Benu& nach Norden vordringen, desto ausgesprochener | wird der Steppencharakter. ji Die kleine Pflanzensammlung, welche Professor PASSARGE aus der Gegend | zwischen Jola und Garua mitbrachte, enthält großenteils nur Steppenpflanzen, , von denen einige, wie Borreria radiata, Ceratotheca sesamotides, Indigofera { \ stenophylla, Aspilia Kotschyi in Senegambien und Kordofan vorkommen, andere, | wie Achyranthes involucrata und Sesamum radiatum, auch in Senegambien "| und Togo, wieder andere nur noch im Osten sich fanden, so Justicia rostel- y laria in Kordofan, SZylosanthes Bojeri in Sansibar. Im ganzen ist aber bei | der noch sehr unvollständigen Kenntnis der Gesamtverbreitung afrikanischer | Pflanzen, insbesondere der weniger auffallenden Kräuter, nicht zu viel Wert | auf das Fehlen einer Art in dem einen oder anderen Gebiet zu legen, und wichtig bleibt immerhin, daß in der zentral-sudanischen Zone Pflanzen des \ östlichen und westlichen Sudan wiederkehren oder sich begegnen. Auch \ einige anderswo noch nicht aufgefundene Arten haben wir von Jola erhalten: | Crotalaria Passargei, Desmodium campicola, Aeschynomene lateritia. Um Garua | kommt auch wieder Acacia seyal vor und als eigentümliche Art Comdretum ı Passargei. Aus den sehr umfangreichen, noch nicht bearbeiteten Sammlungen, welche | LEDERMANN kürzlich von Garua mitgebracht hat, ergab sich schon bei der ersten Durchsicht, daß sie zum großen Teil Arten enthalten, welche uns aus dem Sudan längst bekannt sind. ?) Wichtigere Literatur: PassarGE (vergl. Nr. 55). 49* rarie) Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 57. Das Land des mittleren Schari '). Wenden wir uns vom oberen Benu& ostwärts dem mittleren Schari zu, so kommen wir damit in ein Gebiet, dessen Flora durch den französischen Reisenden A. CHEVALIER teilweise erforscht ist. Die ganze Flora des Schari-Bezirkes stimmt sehr mit der von SCHWEIN- FURTH so gründlich erforschten des Ghasallandes überein; und so ist es leicht, die Beziehungen der Schari-Flora zu der westsudanischen und der der oberen | Nilländer herauszufinden. Während ein großer Teil von Bagirmi sich in seinem Vegetationscharakter noch an den nördlichen und östlichen Tsadsee - Bezirk anschließt, zeigt das südliche vom mittleren Schari durchströmte Bagirmi mehr Übereinstimmung mit dem mittleren Schari-Bezirk, ebenso das Land, welches A. CHEVALIER im Süden von Dar Runga und im Westen von Dar Fertit von Ndele (8° 25’ n. Br.) aus nach SW. durchreiste, indem er die Zuflüsse des] Schari Banjoran, Bamingui und Koddo auf dem Wege nach Fort Crampel durchquerte. Südlich vom Fort Crampel tritt unzweifelhaft die westafrikanische | Waldflora schon sehr in den Vordergrund, wenn auch der zusammenhängende | Äquatorialwald erst etwas südlich von 5° beginnt. In dem Schari-Bezirk sind! Butyrospermum und Tamarindus überall häufig. Im südlichen Bagirmi beginnt | die Baumvegetation mannigfaltiger zu werden. Zu den im nördlichen Teil! herrschenden Akazien kommen von anderen Leguminosen hinzu’): ° Entada sudanica Schweinf., Dichrostachys nutans Benth., die strauchige Albizzia Chevalier: | Harms, °Dalbergia melanoxylon Guill. et Perr., °Cassia tora L., °C. nigricans Vahl, Crotalaria| podocarpa DC., C. intermedia Kotschy, °Indigofera viscosa Lam., °/. polysphaera Bak., °7. senegalensis | Lam., Tephrosia bracteolata Guill., °7. nana Kotschy, 7. linearis Pers., °°Zornia diphylla Pers, | ° Alysicarpus vaginalis DC., Aeschynomene crassicaulis Harms, mit kriechenden Zweigen, A. indica L. Im nördlichen Bagirmi wächst auch die xerophile Anacardiacee Zannea sessilifoliolata. Won Tiliaceen treten zuerst in Bagirmi auf: °Grewia villosa Willd., G. filosa Lam., °Triumfetta rhomboidea Jacq. Von den weiter südlich so massenhaft auftretenden Combretaceen sehen wir in Bagirmi nur wenige: °Combretum aculeatum, °C. brunneum Engl. et Diels, °C. sokodense Engl. et Diels, °Anogeissus leiocarpus, Terminalia Brownii Fresen. (als 8&—ı2 m hoher Baum). Von Compositen kommen hier vor: Ethulia conyzoides L. (in Sümpfen), Vernonia pauciflora Less., V. Grantii Oliv., die Helian-| theen Aspilia Schimperi Oliv. et Hiern, A. helianthoides (Schum. et Thonn.) Oliv. et Hiedil 0A. Kotschyi (Sch. Bip.) Benth. et Hook. f., °Chrysantellum procumbens Pers., Blainvillea Gayana Cass., die Inulee Zpaltes gariepiana (DC.) Steetz, die Cynaree Dicoma tomentosa Cass. Von Scrophulariaceen beginnen in Bagirmi aufzutreten: i die hydrophilen Arten: °7orenia parviflora Ham., Zlysanthes parviflora Benth., ferner! Buechnera Buettneri Engl., °Striga hirsuta Benth. 1) Wichtigere Literatur: A. CHEVALIER, Mission Chari-Lac Tchad; L’Afrique centrale frangaise,' Paris 1907. — A. EnGLER, Pflanzengeographische Gliederung von Afrika a. a. O., S. 803—807. 2) Mit ° sind die Arten gekennzeichnet, welche auch im östlichen oder mittleren Teil des Schari-Bezirkes oder in beiden vorkommen, mit °® solche, welche auch in Oubangui wachsen. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 57. Das Land des mittleren Schari. 771 Von den weiter südlich so reichlich vorkommenden Vitaceen sehen wir in Bagirmi auch schon einige: °Cissus quadrangularis L., °C. debilis (Bak.) Planch., °C. Bakeriana Planch., °Ampelocissus Chantinii Planch. Wir wenden uns nun dem südöstlichen Teil des Schari-Bezirkes zu, welchen CHEVALIER von Ndele aus erforscht hat. Auf dem großen Plateau Snussi scheinen in der lichten Parksteppe Adan- sonia und Dorassus zu fehlen; aber Butyrospermunm ist häufig, ebenso Lophira, Parkia filicordea, Detarium senegalense, Erythrophloeum guineense (an Fluß- ufern bis 30 m hoch), Danzella thurifera, Cassia Sieberiana (als Strauch und bis 15 m hoher Baum), die meist strauchigen Dalbergieen Zonchocarpus laxiflorus und Ormosia laxiflora, der bis 8 m hohe baumförmige P/erocarpus lucens, die bis 10 m hohe, auch im tropischen Amerika vorkommende Andira inermis, an feuchten Stellen Sesdania punctata, die Combretaceen Anogeissus leiocarpus und Gwera senegalensts, also eine Anzahl Arten, welche wir im Westen kennen gelernt haben. Interessant ist hier ferner das Vorkommen von Gleditschia afrıcana als S—-25 m hoher Baum. Auch Akazien werden hier mehrfach an- getroffen: Acacia suma (verbreitet) und A. seyal, von anderen Mimosoideen: Dichrostachys, eine bis 30 m hohe Pentaclethra, der ebenso hohe Ambdlygono- carpus Schweinfurthii, Entada sudanica. Von Stauden aus der Familie der Leguminosen wachsen hier: Eriosema sparsiflorum Bak. f., E. cajanoides Hook. f., Rhynchosia minima DC., Rh. caribaea DC., Rh. glutinosa Harms, Vigna ambacensis Welw., Zornia diphylla Pers., Stylosanthes erecta P. Beauv., Uvaria picta (Jacgq.) Desv., Desmodium gangeticum DC., Indigofera dendroides Jacq., I. endecaphylla Jacq., /. fulchra Vahl (auf zeitweise überschwemmtem Land), 7. rAynchocarpa Welw., Tephrosia purpurea Pers., die interessante halbstrauchige Adenodolichos macrothyrsus Harms und die ebenfalls zu den Phaseoleen gehörigen Sphenostilis Schweinfurthii Harms und Psophocarpus BDalustris Desv. Zahlreich sind die Compositen vertreten; wir finden hier außer der all- gemein verbreiteten Mikania scandens: Vernonia amygdalina L., V. procera O. Hoffm., V. Schweinfurthii Oliv. et Hiern, V. glaber- rıma Welw. und V. gerberiformis Oliv. et Hiern, V. schariensis ©. Hoffm.; die Heliantheen Sc/ero- Bappus africanus Jacq., Spilanthes acmella L., Aspilia Kotschyi (Sch. Bip.) Benth. et Hook. f., die Heleniee Jaumea Chevalieri ©. Hofim. (auf steinigem Gelände); die Inuleen /rzu/a auriculata Wall. und Anisopappus chinensis (L.) Hook. et Arn., die Cynareen Dicoma sessiliflora Harv. und Echinops amplexicaulis Oliv., die Cichoriee Sonchus rarifolius Oliv. et Hiern (auf abgebrannten Steppen), Gynura cernua (L.f.) Benth., G. miniata Welw. Dazu kommen von Scrophulariaceen: Cyenium camporum Engl., Sopubia simplex Hochst., S. trifida Buch. Hamilt., Buechnera Bütineri Engl., B. capitata Benth., Striga Barteri Engl. und 57. Passargei Engl., größtenteils Arten, welche uns schon aus Togo bekannt waren. Außerordentlich groß ist die Zahl der Comdretum und Terminalia, von denen konstatiert wurden: C. Zecananthum, C. Elliott, C. glutinosum, C. Chevalieri, C. persicifolium, C. hypopilinum, das kleine buschige C. Harmsianum und das nur 10—30 cm hohe C. herdaceum, Terminalia Lecardii, T. Chevalieri, T. laxiflora, T. avicennioides, T. torulosa, T. togoensis. Unter diesen sind > Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhälfnisse von Afrika. ‚einige bisher nur aus dem Westen bekannte Arten, wie auch solche des Ghasal- gebietes. Auch der strauchige Ficus vallis Choudae, der zuerst aus Abyssinien bekannt geworden, in Kordofan und Sennaar vorkommt, findet sich um Ndele ebenso wie in Togo; ferner kommen hier F. sericeo-gemma und F. calva vor. Die ostwärts und südwärts so reich entwickelte Gattung Commiphora besitzt hier ihren Vertreter in C. Chevalieri. Charakteristisch sind auch mehrere buschige Arten der Tiliaceengattung Grewia: G. mollis, G. villosa und @G. Chevaliert. Anacardiaceen sind hier ziemlich zahlreich; wir begegnen Zannea velutina, L. Barteri, L. Chevalieri und Rhus glaucescens. — Von Connaraceen kommen um Ndele die strauchige Rourea chiliantha und die lianenartige A. gudjuona vor. Endlich mögen auch noch zur Charakteristik des Gebietes die Vitaceen angeführt werden. Zwischen Felsen wächst Cissus corylifolia und sehr hoch klettern C. populnea und C. bignonioides. | : Von Melastomataceen sind nur einige Arten aus dem westafrikanischen Waldgebiet bis Ndel& vorgedrungen: Tristemma Schumachert, T. hirtum und Phaeoneuron dicellandroides. Dieselben Arten finden sich großenteils auch im zentralen Teil des Schari-Bezirkes; außerdem sind dort aber von den hier in Betracht gezogenen Familien auch folgende konstatiert worden: die Mimosee Prosopis oblonga als ı—25 m hoher Baum, Acacia arabıca, die strauchige Altizzia Chevalieri, die Caesalpiniee Berlinia angolensis, die Dalbergieen Dal- bergia melanoxylon und Pterocarpus erinaceus, von krautigen und strauchigen Leguminosen: Cassia nigricans Vahl, Crotalaria astragalina Hochst., C. macrocalyx Benth., C. calycina Schrank, C. Zolygaloides Welw., die schöne C. cleomifola Welw., Indigofera dendroides Jacq, I. polysphaera Bak., /. lotonoides Bak. f., I. senegalensis Lam., 7. hirsuta L., I. medicaginea Welw,, Z. stenophylla Guill. et Perr., /. Welwitschii Bak., I. tetrasperma Schum. et Thonn., die bis 3 m hohe 7. capitata Kotschy, Z. congesta Welw., Lotus arabicus L., die kleine annuelle Hedysaree Cyclocarpa stellaris Afzel., Dolichos biflorus L., D. Baumannii Harms, D. pseudopachyrrhizus Harms, Rhynchosia resinosa Hochst. und Rh. congensis Bak., Eriosema pulcherrimum Bak. f., E. pauciflorum Klotzsch, Mucuna pruriens DC. und M. Poggei Ta, Abrus pulchellus Wall., Clitoria ternatea L«, Canavalia ensiformis DC., der allgemein in den Tropen verbreitete 5—6 m hohe Strauch 7eramnus labialis Spreng., Vigna vexillata Benth., V. luteola Benth., V. reticulata Hook. f. Ebenso sind auch hier die Compositen sehr zahlreich: Eupatorium africanum Oliv. et Hiern, Vernonia Perrottetii Sch. Bip., V. senegalensis Less. (4—5 m hoch, an feuchten Plätzen), V. ambigua Kotschy et Peyr., F. undulata Oliv. et Hiern, V. inulifolia Steud., V. myriocephala A. Rich. (bis 2 m hoch, an Bachufer), V. scoparia ©. Hoffm. (auf steinigen Plateaus), V. Chevalieri O. Hofim., Microtrichia Perrottetii DC. (Ufer, Sümpfe), Grangea maderaspatana (L.) Poir. (wie vorige), Zlephantopus senegalensis (Klatt) Oliv. et Hiern, Microglossa angolensis Oliv. et Hiern, Zerderia stellulifera Benth., Aedesia Baumannii O. Hoffm. die Helenieen Coreopsis linearifolia Oliv. et Hiern, Ambdrosia maritima L., Chrysanthellum pro= cumbens Pers., die Cynaree Zchinops amplexicaulis Oliv., die Inuleen Zaggera alata (Roxb.) Sch. Bip.: Blumea lacera DC., Pulicaria crispa (Cass.) Benth. et Hook. f., die Senecionee Gyrura crepidioide Benth. Die auch sonst häufigen hydrophilen Scrophulariaceen sind im mittlere Schari-Bezirk ebenfalls nicht selten, so: Lindernia debilis Skan, Torenia parviflora Ham., Rhamphicarpa fistulosa Benth., Bacoß calycina (Benth.) Engl., 2. foribunda (R. Br.) Wettst., Striga Forbesii Benth. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 58. Nördl. Ghasalland. 59. Oberes Nilbecken. ID Dagegen wachsen an trocknen Standorten: Cyenium Chevalieri Diels, Sopubia ramosa Hochst., Duechnera hispida Buch. Ham. Wir konnten oben aus dem Gebiet von Ndele eine Anzahl Anacardiaceen anführen; im zentralen Scharigebiet wurden noch Sc/erocarya birrea und Lannea humilis nachgewiesen. Auch die Burseracee Canarium Schweinfurthii, welche südwärts weiter verbreitet ist, findet sich am mittleren Schari. Die Combreta- ceen sind hier wieder neben Leguminosen die herrschenden Holzgewächse; es kommen noch folgende vorher nicht erwähnte Arten vor: Combretum sokodense, C. Schweinfurthi, C. ghasalense, C. hispidum (auf Sumpfboden), C. Harmsianum (nur 50o cm hoher Strauch), Terminalia Chevalieri. Ein bemerkenswerter Zeus in den Galerien des Gebirges bei 7° n. Br. ist der 10—ı5 m hohe F. fycno- carpa. Von Grewia wurden außer den früher genannten Arten im mittleren Schari-Bezirk G. Forbesuil und G. guazumifolia konstatiert; sodann findet man von Tiliaceen außer den gewöhnlichen Trzumfetta auf dem Plateau auch Corchorus fascicularis. Ferner kommen am Schari und seinen Nebenflüssen noch einige Connaraceen vor, die mehr von Süden als von Westen her vor- gedrungen sind, nämlich die Lianen Cnestis ferruginea, Connarus macrothyrsus, C. Smeathmannii. Von Vitaceen sind zu nennen: (zssus Chevalieri, C. ibuensis, die hochkletternde C. caesza. 58. Das nördliche oder untere Ghasalland. Wie schon oben angedeutet wurde, hat das Ghasalland ähnlichen Charakter, wie das eben besprochene. Es ist dies das von SCHWEINFURTH erforschte und geschilderte Djurland mit dem der Bongo nördlich von 7°. Das obere Ghasalquellenland mit der Wasser- scheide zwischen den Zuflüssen des Ghasal und denen des Uelle (Land der Mittu, der Niam-Niam und Monbuttu) besitzt eine Vegetation, in welcher das Florenelement des westafrikanischen Waldgebietes noch stark vertreten ist. Zwar ist auch dieser Bezirk reich an Arten, welche bis Senegambien verbreitet sind; aber es sind doch vorzugsweise die Arten der Parksteppe, wie Dutyro- spermum Parkii (Fig. 657) und der Unterschied gegenüber der Flora des west- afrikanischen Waldgebietes zeigt sich namentlich auch in der Armut an boden- wüchsigen und epiphytischen Farnen. Die eingehende Schilderung dieses Landes erfolgt im fünften Band. 59. Das obere Nilbecken. An das Ghasalland schließt sich das obere Nilbecken an, ein ausgesprochener Steppenbezirk, in welchem Borassus, Hyphaene thebaica, Tamarindus, Adan- sonia, Acacia melotica und Dichrostachys die verbreitetsten Formen sind; zerstreut ist Argelia aethiopica. Von dem abyssinischen Hochland dringen in den öst- lichen Teil dieses Bezirkes Comdretum Hartmannianum und Sterculia cinerea vor, während im südlichen Teil bis zu g9’n. Br. Zuphorbia candelabrum(?) zu 774 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. beobachten ist. Gramineen, Convolvulaceen, Malvaceen, Cucurbitaceen sin 4 reichlich vorhanden; aber Leguminosen und Compositen scheinen gegenüber den westlicher gelegenen Bezirken mehr zurückzutreten. Ann He Fig. 657. Butyrospermum Parkii (G. Don) var. niloticum (Kotschy) Pierre. A Zweig mit jungen Blättern und Blüten; 3 Blüte, vergr.; C Blumenkrone; D dieselbe aufgerollt; Z Stempel; F Narbe; G Querschnitt des Fruchtknotens; 77 Längsschnitt desselben; ] Frucht und Same nach Entfernung des die sterilen Fächer enthaltenden Pericarps. — B—H Original, das übrige nach KortscHy. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 59. Oberes Nilbecken. 775 Ein interessanter Halbstrauch dieses Bezirkes ist Cochlospermum niloticum (Fig. 658). Die Gleichförmigkeit der Baumsteppe oder Parksteppe wird aber, wie schon SCHWEINFURTH ausgeführt hat, in diesem Bezirk unterbrochen durch die zahlreichen nur 200—300 m hohen Inselberge, welche am Grunde von dichtem dornreichen Gebüsch umgeben, oben mit reicherer Gehölzvegetation besetzt sind, die mit der der nächsten Gebirge verwandt ist (z. B. Comödretum Fig. 638. Cochlospermum niloticum Oliv. A blatttragender Zweig; 3 Wurzelstock mit Blüten- weig (oben ist die Erdoberfläche angedeutet); C Staubblatt, @ von vorn, 5 von der Seite, D Fruchtknoten und Griffel; Z Fruchtknoten im Längsschnitt; 7 Fruchtknoten im Querschnitt; G Frucht von außen; /7/ Same im Längsschnitt; ] derselbe nach Entfernung der Haare. — Nach Prof. Dr. SCHWEINFURTH und Prof. Dr. WARBURG. artmannianum, Grewia ferruginea, Ficus populifolia), ferner durch die dichten ferwaldungen, welche am Blauen Nil oberhalb der Dender-Mündung und am Weißen Nil unter 7° und ı4° n. Br. auftreten (Acacia albida, A. seyal, A. üotica, Mimosa asperata, Zizyphus spina Christi, Hyphaene thebaica, Salıx afsaf, Ficus antithetophylla und globosa, Kigelia aethiopica, Grewia populifolia, aerua oblongifolia, Capparis tomentosa), ganz besonders aber durch die Sumpf- ind Wasservegetation, welche in dem äquatorialen Nilsystem einen sehr großen Hi 776 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Raum einnimmt und einen wohl einzig dastehenden Reichtum tropischer Hydro phyten aufweist. Die äquatorialen Zuflüsse des Nils gelangen aus einem ver- hältnismäßig kurzen Berggebiet in ein langes Talgebiet, wo ihre bisweilen nicht scharf ausgesprochenen Betten nicht von Hochufern begrenzt sind und so ei ausgedehntes Inundationsgebiet zwischen 5° und ı6° n. Br. erlangt haben Meilenweit herrschen Saccharum spontaneum und Vossia cuspidata, letztere oft mit ihren flutenden Grundstöcken schwimmende Inseln oder Grasbarren bildend welche der Schiffahrt hinderlich werden. Anderseits sehen wir am Ufer dichte Bestände von Phragmites communis oder von Cyperus papyrus, zwischen dener mannigfaltige Sumpf- und Wasserpflanzen vegetieren, welche hier nicht an geführt werden sollen. Nur auf die bis 6 m Höhe erreichende, oft auch in de schwimmenden Inseln vegetierende Aeschynomene elaphroxylon, dem uns scho. vom Victoria Njansa und vom Tsad her bekannten Ambatsch, welcher etw bis 13° n. Br. anzutreffen ist, sei noch hingewiesen. 60. Vom Benu£ zum Niger. Wir waren vom oberen Benu& östlich und dann nordöstlich vorgedrungern Folgen wir nın dem Benu& nach Westen, so kommen wir in ein botaniscl sehr ungenügend erforschtes Land. Aus den Berichten über die verschiedenen Niger-Expeditionen von de Mündung aufwärts weiß man, daß schon südlich der Einmündung des Benu) in den Niger die reiche südnigerische Waldflora ihre Grenze findet. Zwar sin! die Ufer des Niger im Gebiet von Nupe und ebenso die des Benu& bis unter halb Jola noch mit üppigem Galeriewald eingefaßt, in welchem Pflanzen, wi Culcasia scandens, Xylopia acutiflora, Strophanthus hispidus, Clathrospermun Vogelii (Anonac.), Triclisia subcordata (Menisperm.) vorkommen; wenn mal aber von der Flußniederung auf die Anhöhen der Ufergelände aufsteigt, dan! findet man nicht mehr hohe Bäume, sondern meist nur Buschwerk und zerstreu stehende kleine Bäumchen mit kleinem Stammdurchmesser. In den Parksteppe östlich und westlich vom mittleren Niger sind Butyrospermum Parkü, Parki, biglobosa, Burkea africana, Borassus usw. verbreitet. 61. Das Becken des Tsad-See. Folgen wir dem Schari von Kussi, unweit dessen noch Dorassus, groß Ficus und Ceiba pentandra zu bemerken waren, abwärts, so sehen wir di Baumvegetation immer mehr zurücktreten und einförmiger werden. Hier un da kommt noch ein Tamarindus vor; aber neben Hyphaene thebaica herrsche Dornbäume und zwar vorzugsweise Akazien: Acacıa ataxacantha, A. senega) A. glaucophylla, A. arabica, A. seyal, A. tortilis, A. verugera, welche letztet' auch längs des Bahr-el-Ghasals auf den östlichen Inseln des Tsad, im Zentral Scharibezirk bis Fort Archambault und im östlichen Scharibezirk vorkomm' Ferner sind hier auch anzutreffen: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 177 Crotalaria striata DC., Indigofera paucifolia Delile, /. filosa Vahl, 7. Anoblecheri Kotschy, "bongensis Kotschy, /. diphylla Vent., Tephrosia obcordata Bak., 7. /upinifolia DC., Sesbania Bubescens DC., Rhynchosia memnonia DC., Vigna sinensis Endl. Dazu kommen von Compositen: Grangea maderaspatana (L.) Poir. (häufig am Seeufer und an Flußufern), Conyza aegyptiaca (L.) Ait., Centaurea calcitrapa L., die Heliantheen Scleropappus africanus Jacq., die Inulee P/uchea lanceolata (DC.) Ol. et Hiern (auch auf den Inseln), ?. Dioscoridis (L.) DC. (wie vorige), Pulicaria ispa (Cass.) Benth. et Hook. f. (mehr im S. des Tsad). Auch kommt hier die Serophulariacee Anticharis linearis (Benth.) Hochst. vor. Auf kultiviertem Terrain beobachtet man die Tiliacee Corchorus tridens L. Im Scharidelta aber sind fast undurchdringliche Wälder von verschiedenen kazien, gemischt mit Dalanıtes. Das flache, wenig geneigte, und mit un- durchlässigem Boden ausgestattete, an Lagunen und Sümpfen reiche Bagirmi m E. des Schari zeigt große Strecken von baumloser Hochgrassteppe bedeckt, on Baumformen neben //yphaene größtenteils nur Akazien. In Kanem, nördlich om Bahr-el-Ghasal, herrscht fast 40 Kilometer weit Ayphaene thebaica mit etwas Dalanites. Im Westen des von hohem Schilfdickicht umrandeten Tsad errschen ebenfalls Dornbäume; aber der Komadugu ist von mächtigen Tama- inden und hohen Zeus eingefaßt. Nördlich desselben herrscht lichte Akazien- teppe mit 5—6 m hohen Bäumen bis zu den Granitmassiven von Mungo und &utu und im N. des Tsad fehlt Baumwuchs fast gänzlich; nur vereinzelte Dornsträucher und Zepiadenmia treten auf und Pennisetum dichotomum nebst Cenchrus catharticus. 62. Mittel-Guinea; Togo‘). Auf unserer Wanderung durch Afrika hatten wir einmal von Norden her ach Abyssinien reisend eine Steigerung in der Mannigfaltigkeit der Vegetations- ormen wahrnehmen können, dann wieder traten uns beim Vordringen nach len klimatisch begünstigten Teilen Ostafrikas immer mehr neue tropische Formen entgegen, während vom Nyassa-See an südwärts mit den allmählich sich ein- schränkenden tropischen Pflanzentypen immer mehr Typen des südwestafrika- ischen Florengebietes sich mischten. ?) Wichtigere Literatur: E. King, Bericht über dessen Reisen im Togogebiete in Mitt. a. d. Deutsch. Schutzgeb., Berlin II (1889), III (1890); Über seine Reise in das Hinterland von Togo, Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin, XVII (1890) 348. — R. BÜTTNER, Notizen über seine Expedition m Togoland in Mitt. a. d. Deutsch. Schutzgeb. Berlin III (1890) 104, 137; Reisen im Togolande, u Verh. d. Gesellsch. f. Erdkunde 1892, Heft 5; Bilder aus dem Togohinterlande, in Mitt. a. d. Deutsch. Schutzgeb., Berlin VI (1893); Verzeichnis der von Dr. R. BÜTTNER in den Jahren 1890 ji. 1891 im Togohinterlande, zumeist in der Nähe der Forschungsstation Bismarckburg gesammelten Pflanzen. — W. Busse, Reisebericht II der pflanzenpathologischen Expedition des kolonialwirt- ‚chaftl. Komitees nach Westafrika in Tropenpflanzer 1905, S. 109-184 (betrifft im wesentlichen ür die Baumwollkultur); Bericht über die pflanzenpathologische Expedition nach Kamerun und = jlogo 1904/5, Beihefte zum Tropenpflanzer VII (1906) Nr. 4/5, Abschnitt X, Über einige Aufgaben ler Landeskultur in Togo, S. 242—261; Das südliche Togo, Vegetationsbilder von KARSTEN und PCHENCK, 4: Reihe, Heft 2 (1906). — A. ENGLER, Pflanzengeographische Gliederung von Afrika n Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss. 1908, S. 800, 801, 816, 817. — VOLKENS, Die Nutz- lanzen Togos in Notizblatt d. kgl. bot. Gartens und Museums zu Dahlem 1909. a 178 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Diese sahen wir in reicherem Maße in Westafrika gegen den südliche Wendekreis hin vordringen; im Namaqua- und Hereroland wurden wir durch mehrere bizarre Vegetationsformen, welche erst bei eingehenderer Untersuchung sich teilweise als stark modifizierte Formen von im tropischen Afrika vorkom menden Familien erwiesen, überrascht, und erst vom Ngami-See und dem Owamboland an entwickelte sich eine mannigfaltigere Vegetation von tropischen) Hygrophyten. Nun steigert sich von Angola bis Gabun und Süd-Kamerun die Zahl der vorherrschend tropischen Pflanzenfamilien und der Westafrika eigen! tümlichen Gattungen ganz bedeutend; wir begegnen auch nicht wenigen Arten aus Gattungen oder Familien, welche Afrika nur mit Amerika gemeinsam hat! Dringen wir von diesen westafrikanischen Gebieten nach Osten vor, so wire die Zahl der Familien geringer, und im zentralen Afrika begegnen uns aucl schon mehr ostafrikanische Typen. Ein Aufstieg zum höchsten Berge Kameruns zeigte uns Abstufungen i Charakter der Vegetation, wie wir sie auf den Hochgebirgen Ostafrikas und Zentralafrikas kennen gelernt hatten, und neben mehreren schon in Abyssinier auftretenden Hochgebirgspflanzen auch boreale Arten. Im südlichen Nigerieı ist der Charakter der Vegetation und die Zusammensetzung der Flora ähnlich wie im nördlichen Kamerun und ebenso ist es von Liberia bis Sierra Leone Viel ärmlicher und einförmiger aber wird die Flora im mittleren Guinea von Lagos bis zur Goldküste und den dazu gehörigen Hinterländern und nörd lich von Sierra Leone. Wir sehen die hygrophilen Arten immer mehr ver! schwinden und dafür mehr xerophytische auftreten, die uns jedoch wenigsten! der Gattung nach schon von den oberen Nilländern her bekannt sind. E: hat dies seinen Grund in der Waldvernichtung infolge langdauernder Kultu einer starken Bevölkerung des Landes und in der geringen Niederschlags menge, welche in der Nähe der Küste durch die starke atlantische Seebrise und die infolge Auftriebes kalter Meeresströmungen entstehende Abkühlung bewirkt wird. Von Mittelguinea wollen wir hier nur die deutsche Kolonie Togo al: Stichprobe etwas näher betrachten. Selbst im Küstengebiet von Togo fehlt dichter zusammenhängender Regen: wald; aber an den feuchten Standorten, in der Nähe der Lagunen und an de Wasserläufen finden sich immer einzelne Arten des westafrikanischen Floren elementes, während in einiger Entfernung auf trockenem sandigemBoden Steppen pflanzen wachsen und streckenweise wüstenartige Sterilität herrscht. | In der Strandregion finden wir neben mehreren weiter an der Guinea küste verbreiteten Arten wie Albiszia angolensis, Baphia mitida, Diospyrol tricolor (Fig. 659), Zhespesia populnea, die strauchigen Zhretia cymosa, Chasalid Afselü, Sophora tomentosa, Chrysobalanus icaco, die Schlinger Paullinia pn nata und Cassytha filiformis var. guineensis, auch endemische: Zuclea Ki neckei Gürke (Ebenacee), die Rutacee Zzmonia Warneckei Engl., die Rubiacee Pavetta baconia Hook. f., die Sapotaceen Mimusops lacera Bak. und Mala! cantha Warneckei Engl., Diospyros ibo Gürke als stattliche Bäume, als kleinere \ 5 5 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 779 orindeia Warneckei Engl. und Zlaeodendron Warneckei Loes., Pectronia ephroclada K. Schum., als Liane Cltandra togolana Stapf. Die Olpalmen, welche erst in größerer Entfernung von der Küste mehr- ach ausgedehnte Bestände bilden, sind an dieser selbst zerstreut. Die Öl- lig. 659. Diospyros tricolor (Schum. et Thon.) Hiern. A blühender Zweig; 2 Blüte; C 5 Blüte geschnitten; D, Z Staubblätter; 7 Zweig mit Früchten; G aufgeschnittene Frucht; Z, J, Ä Same. — Nach Prof. Dr. GÜRKE. almen herrschen vereint mit großen Laubbäumen, wie Ficus, Ceiba, Bombax, haya, Mitragyne, Spathodea, Sterculia, Millettia, Albiszia, in Uferwäldern es niederen Landes, ihre Stämme sind häufig mit epiphytischen Farnen be- tzt, insbesondere mit Nephrolepis biserrata. Nur noch Dracaena arborea re- äsentiert neben ihr die stattliche Baumform der Monokotyledonen. Von Lianen hen wir Sirychnos, die Rubiacee Mussaenda erythrophylla mit fast ı dm 4 j 780 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. langen leuchtend roten Kelchblättern und Cormdretum racemosum. Den dichten Unterwuchs bilden die Rubiaceen Ouruparia afrıcana mit kugeligen gelbe Hoslundia verticillata, die in der Küstenregion weitverbreitete Napoleona im- perialis, bis 5 m hohe Palisota hirsuta (Commelinac.) und andere Stauden (s in der Landschaft Vaapo nach W. BUSSE), Strophanthus hıspidus und häufige: Str. sarmentosus mit langgeschwänzten gelben Blüten. An der Küste finden sich auch us sagittifolia und F. triangula und im Schatten dieser Bäume wachsen die Phytolaccacee Hlleria latifolia (Fig. 642), die Commelinacee Aneilema beniniense, die Acanthacee Elytraria sguamosa. Außerdem wurden in der Strandregion noch folgende Arten fest gestellt: ; ‚) Am sandigen Strand: Remirea maritima Aubl., Cyperus maritimus Vahl var, crassipes C. B. Cl. Oldenlandia virgata (Willd.) DC., Wissadula hernandiifolia Garcke. Am Rande der Lagunen bemerken wir unter andern als westliche Typen die Euphorbiaceen Macaranga Barteri (8 m hoch), Sterculia tragacantha mit schwarzen glänzenden Samen in den aufgesprungenen scharlachroten Balg früchten, Celtis Warneckei, Deinbollia pinnata, Cordia Warneckei, Pavelta Warneckei, Mimusops Warneckei, Olax viridis und auch die verbreitete #2 asperifolia, sodann finden sich folgende Lianen oder Kletterpflanzen: (z2ss cymosa var. togoensis, Strychnos Warneckei, Alafıa lucida (Apocyn.), Melothria maderaspatana und M. tridactyla, Cissampelos pareira subsp. mucronata, Dio- clea reflexa, Culcasia scandens, im Sumpf die Marantacee Clinogyne Baumann Epiphytisch wächst hier Angraecum bilobum. An Wasserrinnen wachsen die Dilleniacee Teitracera potatoria, die Icacinacee Raphiostyles beninensis UNG Strophanthus sarmentosus. An den Lagunen finden sich noch folgende Stau‘ den, teils im Lagunengebüsche, teils am Rande derselben auf sandigem Schlick‘ boden: Sporobolus robustus Kunth, Setaria aurea Hochst. — Cyperus ligulatus L., C. umbella C.B. Cl., Fuirena glomerata Lam., F. umbellata Rottb., Fimbristilis tristachya (Vahl), Aylling: erecta Schum. — Tacca pinnatifida Forst. — Chlorophytum debile Bak. var. angustifolium Damme — Crinum scabrum Herb. — Eulophia Warneckeana Krzl. — Acalypha ciliata Forsk. — ‚Rotal: decussata Hiern, Bacopa calycina (Benth.) Engl., Pseuderanthemum hypocrateriforme (Vahl) Ra il | Conyza aegyptiaca (L.) Ait., Pluchea Dioscoridis DC., Sparganophorus Vaillantii Gaertn. — Olden \ Jandia decumbens Hiern, Pentodon pentander Vatke, Borreria verticillata G. F. W. Meyer, 2. Ruellia, P. DC., Szephegyne inermis (Willd.) K. Schum. In den Lagunen selbst kommen vor: Limnophyton obtusifolium (L.) Miq., Ambulia gratioloides (Br.) Baill. Auch in der Parksteppe von Lome beobachten wir mehrere dem Wester eigentümliche Typen, wie die riesige Moracee Antiaris africana (Fig. 660) welche der Cezda pentandra an Größe gleichkommt, die Sapotaceen Pachy. stela cinerea und Mimusops Warneckei, Terminalia Warneckei, die Sterculiacet Cola caricifolia, die Bignoniacee Spathodea campanulata (bis zo m. hoch und ig. 660. Antiaris. 4A. Kerstingii Engl.; @ junger Zweig mit $ und © Inflorescenzen; 5 3 In- Ofescenz; c, d & Blüte; 2 Staubblatt IR 2 Receptaculum; g dasselbe im Längsschnitt; % dasselbe ifend (von Sokode-Basari um 35°mü.M.) 3 A. africana (Engl.; | ; @ Zweig mit jungen und reifen Ceptaculen; 5 ein Q Receptaculum im Längsschnitt; c reifes Receptaculum im Längsschnitt; Embryo. CA, usambarensis Engl.; @ Zweig der & Pflanze; 2 Q Receptaculum. D A. Wel- witschii Engl. — Original. 182 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. u en mit prachtvollen, faustgroßen scharlachroten Blüten (Fig. 546), die Meliacee Trichilia Prieurcana, die Rubiacee Mussaenda elegans, die Apocynacee Zunteria ferruginea, die Melastomatacee Dissotis Irvingiana als 2 m hohen Strauch, an schattigen Stellen die Urticacee /leurya podocarpa, die Cucurbitacee Cucumeropsis Mannii, die alles überspinnende Apocynacee Oncinolis nitida, die Anonacee Artabotrys aurantiacus, in Gebüschen die Balanophoracee 77 Fand sanguinea | (Fig. 569). Ein überall wachsender, am üppigsten aber auf Lateritboden ent-) wickelter, 3—5 m hoher Strauch ist Zoxchocarpus cyanescens (Fig. 661), welcher auch in Lagos und im Sudan verbreitet ist; seine Blätter, Blüten und Hülsen liefern einen blauen Farbstoff. Außer den genannten wurden noch in der Parksteppe von Lome bis! Tove folgende Arten beobachtet, welche sich nach sandigem Boden und Laterit- boden, nach offenen und von Gebüschen bedeckten Standorten verteilen: Bäume und Sträucher: Morac.: Ficus rokko Warb. et Schwfth., F. Zawrifolioides Warb. — Olacac.: Aimenia americana L. — Opiliac.: Opilio celtidifolia (Guill. et Perr.) Endl. — Anonac.: Uvaria globosa Hook. f. var. Warneckii Engl., U. chamae P. Beauv., Anona senegalensis Perr. — Capparid.: Capparis tomentosa L., C. dioica Gilg, C. ZThonningii Schum., Aitchiea grandiflora (Pax) Gilg — Connarac.: Connarus floribundus Schum. et Thonn. — Legum.: Acacia arabica Willd., Albizzia fastigiata (E. Mey.) Oliv., A. Warneckei Harms, Dichrostachys nutans Benth,, Ormocarpum sennoides DC., Milletia atite Harms, M. Warneckei Harms, Erythrina senegalensis DC. — Rutaec.: Clausena anisata (Willd.) Oliv., Fagara xanthoxyloides Lam. — Meliac.: Turraea heterophylla Sm. — Malpighiac.: 7riaspis odorata A. Juss., Acridocarpus Smeathmannii (DC.) Guill. et Perr. — Polygalac.: Carpolobia alba Don. — Dichapetal.: Dichapetalum pallidum (Oliv.) Engl, | D. Warneckei Engl. — Euphorb.: Mallotus oppositifolius Müll. Arg., Sebastiania chamaelea Müll. Arg., Bridelia scleroneura Müll. Arg., Drypetes ovata Hutchins. — Celastrac.: Gymnosporia fasci- culata (Tul.) Loes. — Sapindac,: Aphania senegalensis (Juss.) Radlk., Pancovia guineensis Willd,, Dodonaea viscosa L., Allophylus Warneckei Gilg — Tiliae.: Grewia carpinifolia Juss., G. pubescens P. Beauv. — Sterculiac.: Cola togoensis Engl. et Krause — Ochnae.: Ochna Afzeli R. Br. var. Warneckei Engl. — Flacourtiac.: Oncoba spinosa Forsk., Caloncoba Gilgiana Sprague. — Rhizo- phorac.: Weihea Warneckei Engl. — Myıtac.: Eugenia litorea Engl. (sehr kleiner Strauch). — Ebenac.: Maba Warneckeana Gürke — Oleac.: Fasminum gardeniodorum Gilg, $. Warneckei Gilg — Apocynae.: Rauwolfia vomiloria Afzel., Voacanga glabra K. Schum., Pleiocarpa flavescens. — Borraginac.: Cordia gharaf (Forsk.) Ehrenb., Zhretia cymosa 'Thonn. — Verbenac.: Zanfana camara L., Premna Warneckeana Gürke — Solanac.: Solanum Warneckeanum Damm. — Rubiae.: Plectronia lucida K. Sch. et Krause, Gardenia thunbergia L. f., Coffea divaricata K. Sch., Psychotria umbellata Thonn., Crossopteryx africana (Winterb.) K. Sch., Oxyanthus tubiflorus DC., Randia maculata P. DC. — Compositae: Microglossa Afzelii O. Hoffm. BE EEE EEE WESER EEE EEE EEE ETTTeTTETTTEETETTETETETm———— Schlingpflanzen oder kräftigere Lianen, sowie Kletterpflanzen in den Ge= büschen der Parksteppe: Polypodium phymatodes L. — Flagellaria indica L. var. guineensis. — Tiliacora Warneckei Engl., Cissampelos pareira L. subspec. mucronata (A. Rich.) Engl. z| Cnestis ferruginea DC. — Wesahiunen Benthamianum Baill. — Hippocratea apocynoides Welw, | H. indica Willd., Salacia lomensis Loes. — Cissus gracilis Guill. et Perr., C. griseo-pubescens | Gilg, C. se (Welw.) Planch., C. fopulnea Guill. et Perr., Ampelocissus Bakeri Planch. — Adenia lobata (Jacq.) Engl. — /fomoea hispida R. et Sch., /. ochracea Don, Jacguemontia capitata Don. — Landolphia senegalensis (DC.) Radlk., Z. scandens F. Diedrichs. — Gymnema subvolubile Decne., Secamone myrtifolia Benth., Tylophora dahomensis K.Schum., Sarcostemma viminale R. Br, | Omphalogonus calophyllus H. Baill. — Momordica cissoides Planch. — Microglossa volubilis DC. Parasiten: Zoranthus capitatus (Spreng.) Engl., Z. togoensis Engl. et Krause, Z. War- neckei Engl. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62, Mittel-Guinea; Togo. 183 u . @ & U EN BA Zweig mit Blatt un E Blatt des Kähnchens; still im Längsschnitt, — d Basis des axillären Blüten- F Kelch mit Jungem Pistill; Original. C Fahne; D Flügel; G Andröceum; EL EN Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I, 50 1S4 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Einjährige, Stauden und Zwiebelgewächse: Gramineae: Andropogon contortus Lu, A. rufus Kunth, A. speetabilis K. Schum., A. bipennatus Hack., A. diptandrus Hack., bisweilen 2,5—3 m hoch und einzelne Arten oft herrschend, Aristida leiocalycina Trin. et Rupr., A. ad- scensionis L. var. coerulescens (Desv.) Dur. et Schinz, Zragrostis ciliaris (L.) Lk., E. tremula (Lam) ! Hochst., Panicum horizontale E. Mey., P. distichophyllum Trin., P. barbatum Lam., Pennisetum pedicellatum Trin., Tricholaena rosea Nees — Cyperac.: Cyperus margaritaceus Vahl, C. sphacelatus Rottb., C. Zolystachyus Rottb., Sceirpus barbatus Kunth, Zimbristilis africana Dur. et Schinz, R exilis Roem. et Schult., F. diphylla Vahl, F. glomerata Nees — Arac.: Amorphophallus War- neckei (Engl.) N. E. Br. — Commelinac.: Commelina benghalensis L., C. nudiflora L. — Liliae.: Urginea indica (Roxb.) Kunth, Anthericum Warneckei Engl. — Amaryllidac.: Zaemanthus multi- florus Martyn., Pancratium trianthum Herb. — Orchidac.: Zulophia sordida Kızl., Ewlophidium maculatum Pfitzer, Lissochilus Heudelotii Rchb. f. — Amarantac.: Celosia trigyna L., Achyranthe, Heudelotii Moq., Amarantus viridis L., Alternanthera repens (L.) ©. Ktze., Cyathula prostrata (L. Blume, Aerua lanata (L.) Juss., Achyranthes involucrata Moqg. — Nyctaginac.: Boerhavia Pani culata Rich. — Aizoac.: Mollugo nudicaulis L., Trianthema monogyna L., Glinus spergula (L.) Pax, Giesekia pharnaceoides L. — Portulacaceae.: Talinum cuneifolium Willdl. — Caryophyllac, Polycarpaca linearifolia DC., P. corymbosa Lam. — Capparidaec.: Cleome ciliata Schum, et Thonn, Pedicellaria pentaphylla (L.) Schrank. — Saxifragac.: Vahlia oldenlandioides Roxb. — Leguminosae Cassia mimosoides L., C. occidentalis L., Crotalaria goreensis Guill. et Perr., Alysicarpus vaginali. DC., Zornia diphylla Pers., Indigofera dendroides Jacq., /. pulchra Vahl, 7. hirsuta L., 7. diphyll Vent., 7. macrophylla Schum. et Thonn., /. secundiflora Poir., 7. stolonifera Gmel., Tephrosil purpurea Pers., 7. Ansellii Hook. f., 7. dracteolata Guill. et Perr., Desmodium gangeticum DC D. lasiocarpum DC., Uraria picta Desv. — Zygophyllac.: Tridulus terrester L. — Polygalae Polygala arenarium Willd., P. aciculare Oliv. — Euphorbiae.: Zuphorbia prostrata Ait., E. piluli fera L., Phyllanthus pentandrus Schum. et Thonn., Caperonia serrata Presl, Micrococca mercurialı (L.) Benth., Jatropha gossypiifolia L. — Tiliac.: Corchorus acutangulus L. — Malvac.: Hibise cannabinus L. var. verrucosus Guill. et Perr., 7. calyphyllus Cav., 7. micranthus L., Sida spinos L., S. rhombifolia L., Hibiscus vitifolius L. — Sterculiac.: Waltheria americana L. — Convo vulac.: Merremia angustifolia Hallier f. var., M. pentaphylla Hallier f., amdigua Hallier f., Z2vo vulus alsinoides L., Zpomoea dissecta Willd. — Borraginac.: Zeliotropium strigosum Willd. Labiatae: Acrocephalus Büttneri Gürke, Leonotis pallida (Schum.) Benth. — Solanac.: Solan Warneckeanum Damm., Datura stramonium L. — Serophulariac.: Scoparia dulcis L., Striga Wal neckei Engl., St. gesnerioides (Willd.) Vatke — Acanthac.: Darleria ruellioides T. And., Fustic fava Vahl — Rubiac.: Oldenlandia trinervia Retz — Compositae: Vernonia senegalensis Les! V. cinerea Less., Laggera aurita DC. Die Baumsteppe von Togo, welche nur hier und da von baumfreid Arealen unterbrochen wird und sehr häufig parkartigen Charakter annimt hat W. Busse, der durch seine Reisen in der Lage war, sie mit den 08 afrikanischen Steppen zu vergleichen, vortrefflich geschildert. Sie wird v« Ölpalmenhainen und anderem Kulturland, Uferwäldern und Buschbeständen n} einzelnen großen Bäumen, auch von lichten Hainen, aber nicht von Steppe wäldern unterbrochen und zieht sich auch an den entwaldeten Abhängen d Gebirge hinauf. Alljährlich wird auch hier das 2,5—3,5 m hohe Gras Schluß der Trockenzeit in Brand gesteckt, und es sind auch hier nur einzel Gehölze, welche trotz der durch den Brand verursachten Schädigungen halten bleiben. Sie zeigen meist bei geringer Höhe knorrige krummgewachse Stämme, während einige von ihnen, welche auch im Wald vorkommen, dol gerade Stämme entwickeln, wie ja auch unsere gewöhnliche Kiefer freistehe einen anderen Wuchs zeigt als in Beständen. Wie in Ostafrika, Angola Südwestafrika herrschen auch hier in den Baumsteppen Comödretum-Arten; 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikss. 62. Mittel-Guinea; Togo. 185 hier fast nur in feuchtgründigen Senkungen vorkommenden Acacia treten mehr zurück und die ebenfalls zu den Combretaceen gehörigen Terminalia, meist hochstämmige Bäume, werden erst im Togohinterland häufiger. Die Combretum herrschen auf der trockengründigen Steppe, so C. Zechi Diels im Bezirke von Atakpame, C. sokodense Engl. und C. Kerstingii Engl. et Diels im Bezirke von Sokode; viele Corzlretum werden erst bestimmt werden können, wenn von ihnen außer den Früchten auch Blüten vorliegen. Wie BUSSsE fest- sestellt hat, besitzen mehrere der brandbeständigen Steppengehölze Togos sine sehr dicke Korkbekleidung, welche als schlechter Wärmeleiter die Stämme segen die Grasbrände schützt; dies ist der Fall bei Zutada abyssinica, Ery- hrina senegalensis, Fagara xanthoxyloides, Lophira alata, Butyrospermum Parkii, Hymenocardıa acıda, der Bignoniacee Markhamia Hedwigia und einer arietätder Rubiacee Sarcocephalus sambucinus. Auch Parinarium curatellifolium, elches oft nur in geringer Höhe über dem Erdboden einen dickeren Stamm ınd dann kurzen Stockausschlag von rutenförmigen Zweigen bildet, besitzt dicke Xorkbekleidung an den Stümpfen. Während Zntada abyssintca, Bauhinia reticulata, Erythrina senegalensis, \er gelbblühende P/erocarpus erinaceus und die hohe Mimosee Parkia africana nit langgestielten, hängenden, dunkelroten, kugeligen Infloreszenzen sich fast berall in der Steppe vereinzelt finden, sehen wir Afzelia africana (Taf. XL) tellenweise herrschen, ebenso der Schibutterbaum Duzyrospermum Parkii und ie Combretacee Anogeissus leiocarpus (Taf. XLII). BUSSE hat im südlichen Togo Ber den bereits genannten Arten noch beobachtet Gardemia thunbergia und Mrossopteryx africana, die Apocynacee Carissa edulıs, Vitex cuneata, Sterculia nentosa, Oncoba spinosa, in der Gegend zwischen Atakpame und Nuatschä ch Tamarindus und die ihm ähnliche Prosopris oblonga, sudanische Typen, relche noch nicht bis zur atlantischen Küste vorgedrungen sind, daselbst auch ı Niederungen Acacıa verugera. Ferner wurden hier Si/rychnos laxa und . Zechiana konstatiert. Als eine besonders interessante Tatsache zu bezeichnen t das von BUSSE in der Steppe des südlichen Togo beobachtete, oft häufige 'orkommen von Aframomum biauriculatum. In feuchtgründigen Niederungssteppen herrschen besonders Cezda pentandra, hlorophora, Spathodea und die Rubiacee Metragyne macrophylla als Reste ss ehemaligen Regenwaldes, ebenso finden sich hier Zlaers, seltener Phoenix clinata var. spinosa und eine Kapkna. Im südlichen Togo finden wir ebenso wie in Kamerun auf feuchtem Grunde e durch das massenhafte Vorkommen des 5 m hohen Elefantengrases Pennz- tum Benthamii Steud. charakterisierte Elefantengrasformation, welche am eisten der ursprünglichen Bedeutung des Begriffes Savanne entspricht und ıher auch von Busse sehr richtig als Elefantengrassavanne bezeichnet wird. ie vielfach übliche Vermengung der Begriffe Steppe (trockengründig) und vanne (feuchtgründig) habe ich in meinen pflanzengeographischen Arbeiten ber Afrika immer vermieden. Busse stellte fest, daß die Elefantengras-Savanne Fh sowohl auf fruchtbarer Schwarzerde und Rotlehm (Verwitterungsprodukt 3 5% N _ ‚EB 786 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. eisenhaltigen Gneises), wie auf bindigem, undurchlässigem Ton und aut vul- kanischem Boden entwickelt, wenn sie nur feucht sind. Häufig finden sich in dieser Formation einzelne, feuchten Grund liebende Bäume, so namentlich Anogeissus letocarpus (Taf. XLIH) in der Landschaft Leglebi, Dorassus flabelk-) formis, buschige Phoenix, Mitragyne macrophylla, Chlorophora, Ceiba pentan- dra, sie sind aber nicht als Leitpflanzen der Baumsavanne anzusehen; die Savannenbäume werden in ihren Kronen häufig von den Schlingpflanzen Periploca nigrescens und Sphaerosicyos sphaericus durchwuchert. Eine andere hydrophile Formation ist die auch in Ostafrika vorkommende Suma-Forma- tion BUSSEs, deren Charakter durch das häufige Vorkommen der Acacia suma, bestimmt wird, welche entweder als Baumstrauch oder 6—8 m hoher Baum mit lichtem Astwerk auftritt, fast immer vergesellschaftet mit Bawlımıa reticulata Auch die Formation der Dorassus-Haine, welche in Ost- und Zentralafrika häufig auftritt, ist in Togo nicht selten. BUSSE fand sehr ausgedehnte Bestände in der Landschaft Agoteme und in der Gegend von Station Ho im Bezirk Misahöhe, in solchen wachsenden Arten hervor: Bäume und Sträucher: Morac.: Ficus grandicarpa Warb. (20 m hoch)) F. brachypus Warb., F. umbrosa Warb. — Ulmac.: Celtis Durandii Engl’ Fig. 670). — Olacac.: Olaxr viridis Oliv., O. Laurentii (de Wild.) Engl Anonac.: Anona glauca Schum. et Thonn., Aeralobus grandiflorus Benth.! H. monopetalus (A. Rich.) Engl. et Diels, Cleistopholis patens (Benth.) Engl. el Diels, Uvaria chamae P. Beauv., Xylopia aethiopica (Dun.) A. Rich., X. parvi flora (G. et P.) Engl. et Diels, Monodora myristica Dun. — Connar.: KRoureu weißen Blüten), Zry/rophloeum guineense Don, Cordyla africana Lour. (Fig. 1 37° S. 169), Detarium senegalense Gmel. (Fig. 662), Cynometra megalophylla Harms) Ormocaprım sennoides DC., Pterocarpus esculentus Schum. et Thonn. — Rutac.: Clausena anisata (Willd.) Oliv. — Euph.: Phyllanthus discordeus Müll Arg., Uapaca Heudelotüi Baill., Mallotus subulatus Müll. Arg. — Anacard. Lannea Büttneri Engl., L. egregia Engl. — Sapind.: Deinbollia pinnata Schu et Thonn., Zriocoelum Kerstingü Gilg (Fig. 663), Talisiopsis oliviformis Radlk) Lecaniodiscus cupanioides Planch., Phialodiscus unijugatus Radlk., Blighis ü sapida Koen. (Fig. 664). — Bombacac.: Ceiba pentandra (L.) Gaertn., Bomba: buonopozense P. Beauv. (Fig. 600, bis 50 m hoher Baum, in Etagen seine hori zontal stehenden Äste aussendend, welche zur Trockenzeit von großen karı minroten Blüten bedeckt sind). — Sterculia tomentosa Guill. et Perr. (Fig. 533} Cola cordifolia (Cav.) R. Br. (Fig. 665). — Ochnac.: Ochna membranacea Olvı 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 187 Quratea congesta (Oliv.) Engl., Zophira alata Banks (Fig. 679), welche in den Xegenwäldern von Unterguinea als Riesenbaum auftritt und auch in der Park- steppe Togos nicht selten ist. — Guttif.: Aaronga paniculata (Pers.) Lodd., arcınıa Kerstingü Engl., G. Baikieana Vesque var. fogoensis Engl., Penta- lesma Kerstingti Engl. (Fig. 666). — Combretac.: Combdretum basarense Engl. ) 7 A 8. 662. Detarium senegalense Gmel. 4 blühender Zweig; B Blüte; C Frucht, längs durch- schnitten. — Nach Prof. Dr. VOLKENS. I- Myrtac.: Syzygium guineense (W.) DC. — Vitac.: Leca guineensis Don — jleac.: Mayepea milotica (Oliv.). — Sapotac.: Chrysophyllum obovatum Don, imusops Kerstingüi Engl. — Ebenac.: Diospyros mespiliformis Hochst. (bis ‚m hoch, Fig. 63, S. 78). — Verbenac.: Viter Cienkowskii Kotschy (Fig. 201, | 295). — Apocyn.: Pleiocarpa flavescens Stapf, Holarrhena Wulfenbergii Stapf, -] Fig. 663. Eriocoelum Kerstingii Gilg. nöceum und Andröceum der @ Blüte; Z Früchte; 7 Same; G A blühender Zweig; 3 Zwitterblüte; C & Blüte; 2 Gy- derselbe im Längsschnitt. Original. R 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 189 er F x N ’ 2 ;* I . et ; E en enz; B 5 Blüte; C Blumenblatt; D Teil Fig. 664. Blighia sapida Koen. A Zweig mit 5 Inflorese Pistill der © Blüte; G Frucht im Längs- der © Inflorescenz; ZQ Blüte; 7 Längsschnitt durch das schnitt, die Samen mit dem großen "Arillus zeigend. — Original. 790 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Pouchetia africana P. DC., Psychotria Doniana Benth., Polysphaeria longifolia K. Schum., Morelia senegalensis Rich., alles kleine Sträucher. A/ymenodictyon kurria Hochst. (kleiner Baum), Adina microcephala Hiern (30 m hoher Baum). Voacanga africana Stapf, Isonema Buchholzü Engl., Conopharyngia pachy- siphon Stapf — Logan.: Anthocleista Kerstingü Gilg — Bignon.: Argelia africana (Lam.) Benth. — Rubiac.: Randia maculata DC., Tricalysıa coriacea (Benth.) Hiern, 7. reticulata Hiern, Cremaspora trıflora (Schum. et Thonn.) K. Schum., Usteria guineensis Willd., Kerstingia lepidopoda K. Schum., Gyu- milea psychotrioides DC., Gärtnera paniculata Benth., /xora radıata Hiern. Fig. 665. Cola cordifolia (Cav.) R. Br. A Balgfrucht; 3 Same; C Keimling. — Nach Professor Dr. SCHUMANN. t Lianen und Schlingpflanzen: Arac.: Culcasia scandens (Willd.) P. Beauv. — Dioscorea abyssinica Hochst., D. dumetorum (Kunth) Pax, DE Preussii Pax — Opiliac.: Opilio celtidifolia (Guill. et Perr.) Endl. — Clematis Wightiana Wall. — Legum.: Entada sudanica Schwfth., Aörus pulchellus Wall. Mezoneurum Benthamianum Wall., Psophocarpus palustris Desv., Mucuna pru= riens DC. — Sapind.: Paullinia pinnata L. — Hippocrateac.: Aippocratea cy- mosa de Wild. et Th. Dur. var. Zogoensis Loes. — Vitac.: Ampelocissus Bakeri Planch., Cissus oliviformis Planch., C. togoensis Gilg, C. gracilis Guill. et Perr. — Dillen.: Tetracera alnifolia W. — Combret.: Comdretum panniculatum Vent, C. racemosum P. Beauv. mit zahlreichen, anfangs weißen, später purpurroten leuchtenden Hochblättern in den Inflorescenzen — Oleac.: Jasıminum gardenio- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea ; Togo. 79 dorum Gilg — Logan.: Sirychnos Kerstingü Gilg — Solan.: Solanum nodi- lorum Jacq. — Apocyn.: Landolphia florida Benth., Z. scandens F. Didrichs, 3. 666. Pentadesma Kerstingii Engl. A Laubzweig; 3 Blütenstand; C Andröceum; D Pistill ; Längsschnitt desselben; 7 Querschnitt desselben; G Frucht, 1/» nat. Gr., daneben das gefelderte Pericarp; Z Same; .J derselbe im Längsschnitt. — Original. Uandra laxiflora Hallier f., Alafia landolphioides (DC.) Benth. et Hook. f. — sclepiad.: Tacazzea apiculata Oliv., Dregea rubicunda K. Schum., Leptadenia Iırifolia Dene. — Compos.: Mikania scandens (L.) Willd. 792 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Stauden usw.: Olyra latıfolia L., Scleria racemosa Poir., Floscopa afri- cana C. B. Clarke, Anchomanes difformis (Blume) Engl., Chlorophytum macro= phyllum (Rich.) Aschers., Aframomum colosseum K. Schum., Habenaria ed Kızl., Desmodium paleaceum Guill. et Perr., Cassia tora L., Alchornea_ cordi- folia Müll. Arg., Dissotis pulcherrima Gilg, Hoslundia verticıllata \ ahl, Dyscho= riste Perrottetii (Nees) O. Ktze., Drillantaısia patula T. And., Phaulopsis 2 ter! T. And., Zhunbergia subnymphaeifolia Lindau. Weiter südlich, z. B. bei Atakpame, finden sich in den Uferwäldern de Hügellandes wieder noch zahlreiche andere Arten, welche dem westafrikanischen Waldelement ausschließlich angehören, wie Musanga Smith, Pycnanthus kombo (Myristicac.), Piptadenia africana, Distemonanthus Benthamianus, Hymenocardia ulmoides (40—50 m, Euphorbiac.), Spathodea campanulata, Mitragyne macro- phylla (Rubiac., Biennale mit breiter kuppelförmiger Krone), Morinda spec, Pseudospondias microcarpa (Anacardiac.). 5 Auch Ahaya senegalensis (Fig. 257) und Äh. Klainei treten in Galerie- wäldern auf, letzterer in der Landschaft Kpine, ferner Firımiana Barteri (ein bis 5o m hoher Waldbaum mit Bretterwurzeln und kleiner Krone, Fig. 667); Azck africana wurde bei Kete Kratschi gefunden. Unter den in Togo, namentlich im südlichen Togo kultivierten Pflanzen nimmt eine voihonde Stellung Cola vera (Fig. 668) ein; ihr spontanes Vor kommen in Togo ist aber bis jetzt nicht festgestellt; sie findet sich wild i Sierra Leone. Auch die an der Niger-Mündung, in Kanmcnin und in Gabun in den Regenwäldern wild vorkommende C. acuminata (Fig. 669) wird stellen- weise in Togo kultiviert. i An den Flußufern des Sokode-Basari-Bezirkes findet man auch Bestände 4 | Phragmites communis. Auf feuchten Wiesen wurden bei einer Höhe von e | 30o mü.M. folgende Arten beobachtet, unter denen die Cyperaceen vorherrschen' Panicum typhurum Stapf, P. zisanioides Kunth, die Cyperaceen Diplacrum africanum Du | et Schinz, Ascolepis capensis (Kunth) Ridley, Cyferus sphacelatus Rottb., C. en Sean Bulbostilis capillaris Kunth, B. filamentosa C. B. Cl., Fimbristilis nigritana C.B. Cl., F. africamı Dur. et Schinz, #. diphylla Vahl, Ahynchospora es ederi K. Schum., Scleria catophylla C. B. a Scl. pergracilis Kth. und die beiden Gentianaceen: Zxacum quinquenervium Giriseb., Canser difusa R. B Auf zeitweise überschwemmten Wiesen in einer Höhe von 200 m iM herrschen dagegen die Gräser bedeutend gegenüber den Cyperaceen vor auch treten andere Dikotyledonen auf, wie folgende Liste ergibt: B Andropogon semiberbis Kth., A. ceresiiformis Nees, Trichopteryx simplex (Nees) Benth., T. anı biens K. Schum., Panicum interruptum Willd., P. collare Schum. et Thonn., ?. rigens Mez, Era grostis blepharostachya K. Schum. — Lipocarpha Prieuriana Steud., Zimbristilis diphylla Vah! Fuirena umbellata Rottb., Scleria glandiformis Boeck. — Commelina Gambiae C. B. Cl. — M. lachra radiata L. — Borreria filifolia (Schum. et Thonn.) K. Schum. 4 In Schluchten des Agomegebirges unweit Misahöhe fand BUSSE auße mehreren der bereits genannten Arten noch Zycnanthus togoensis (Myristic. Conopharyngia crassa (Apocyn.), die strauchige Thymelaeacee Dicranolepis Bussi mit quirlig stehenden Zweigen, die ebenfalls strauchige Rubiacee Cuvzera ae 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. Fig. 667. Firmiana Barteri (Mast.) K. Schum. A Zweigspitze mit Blättern; 2 Zweigspitze mit ütenstand; C Andröceum auf dem Androphor; D Gynöceum; Z Frucht; 7 Stück eines Kar- ells mit dem Samen; G Same im Längsschnitt mit dem Embryo. — B—Z nach Prof. Schu- MANN, das übrige Original. 794 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. : =) > . . . N af folia mit hohlen angeschwollenen , von Ameisen bewohnten Internodien, di BR [ianen Sirychnos Grune ri und Carpodinus pauciflora, an lichten sumpfigen Fig. 668. A—F Cola v Carpid, angeschnitten; nöceum; 7 Keimling ; era K. Schum. A blühender Zweig; E Keimling; # Keimblatt. B Andröceum; C Gynöceum; Dei C. acuminata (P- Beauv.) R. Br-; G Gy J Keimpflanze. — Nach Prof. Dr. SCHUMANN. - 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 795 Plätzen Aframomum Baumannii und A. sceptrum, sowie die Marantaceen CZino- gyne Baumannii, C. Schweinfurthiana, C. leucantha und Thaumatococcus Danielli in undurchdringlichem Dickicht, in welchem an den Stengeln der Marantaceen eine Selaginella emporklettert. Hierzu kommt auch die spreizklimmende /7ydo- phrynium Braunianum. Fig. 669. Cola acuminata (P. Beauv.) R.Br. A Zweig mit Blüten; 3 @ Blüte nach Entfernung von 2 Kelchzipfeln; C Androgynophor der $ Blüte; D dasselbe von oben; Z dasselbe im Längs- sehnitt; # Pollenkorn; G Längsschnitt durch die © Blüte; #7 Querschnitt durch den Frucht- knoten; .J Längsschnitt durch das Fruchtblatt. — Nach Karsten Fl. Columb, 96 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Das zwischen die Gebirge hinein sich erstreckende Land hat einen wesent- lich anderen Charakter. Es sind vorzugsweise Parksteppen, in denen neben vielen eigentümlichen Arten doch auch eine hohe Zahl weitverbreiteter vor- kommt. Namentlich hat sich eine sehr große Anzahl von Steppenpflanzen ergeben, welche sowohl aus dem mittleren Senegambien, wie aus Kordofan und den Ghasalländern bekannt sind; nicht wenige sind auch in Ostafrika und in Angola verbreitet. Der Baum, den wir als wichtigsten Charakterbaum der Parksteppen- provinz ansehen, Butyrospermum Parkü (Fig. 651), ist in den offenen Baum- steppen weit verbreitet, und er kommt sehr weit südlich bis Tsewie unter 6° 30’, also noch unweit der Küste, vor. Noch bis in die Gegend von Lome sehen wir auch Aldizzia fastigiata, Acacıa arabica, Dichrostachys nutans, Bau- hinia reticulata, Anona senegalensis, Landolplia senegalensis, Cassia mimosoides | u. a. vordringen. Dort finden wir auch als riesengroßen Steppenbaum Antzaris | africana (Fig. 660 B), welcher von der bei Sokode& vorkommenden A. Kerstingü | (Fig. 660. A) verschieden ist. Von besonders wichtigen Parksteppenbäumen der’ durch Regierungsrat Dr. KERSTING gut erforschten Gegend von Sokode-Basari mögen hier erwähnt | werden: | Ulmac.: Celtis integrifolia Lam. (40—50 m hoch und stellenweise kleine | Haine bildend, Fig. 670 A, B). — Morac.: Chlorophora excelsa Welw., in feuchtgründiger Steppe als Relikt, Antiaris Kerstingii Engl. (Fig. 660 A), Freus umbrosa Warb., F. djurensis Warb., F. basarensis Warb., F. lutca Vahl, F. ovata Vahl, F. bembicicarpa Warb., F. exasperata Vahl — Proteac.: Faurea speciosa Welw. (10 m hoch, selten. — Rosac.: Parinarium curatellifolium | Planch. (in der Parksteppe krüppelig, auf besseren Boden als hoher Baum, Fig. 671), Acacia suma Kurz, Albiszia Brownei Oliv. (aus dem Wald in die | Steppe übergehend), Acacia arabica, Prosopis oblonga Benth. (30 m hoher, häufiger Baum der Parksteppe, Fig. 672), Entada abyssinica Steud. (krüppeliger Baum im südlichen Togo), Parkia africana R. Br. (bis 20 m hoher Baum in | größeren, reinen Beständen in Niederungen), Durkea africana Hook. (nur bis ı2 m hoch, Fig. 516), Tamarindus indica L., Afzelia afrıcana Smith (bis 15 m 7 hoch mit breiter Krone, Fig. 673, Taf. XLII), Damiella thurifera Benth. (20 bis ! 3o m hoch, einer der gemeinsten Bäume, Fig. 674), Berlinia Kerstingii Harms (20.— 30 m hoch), Bauhinia reticulata DC. (mittelgroßer Baum), Detarium microcarpum Guill. et Perr. (stellenweise herrschend, mit kleineren Früchten als der im Wald wachsende D. senegalense, sonst diesem gleichend, (assi@ Sieberiana DC. [mittelgroßer Baum), Swartzia madagascariensis Desv. (kleiner Baum, auch an Bachufern), Ormosia laxiflora Benth. (Fig. 675), Milletia atite Harms (mittelgroßer Baum), Mundulea suberosa Benth., Pierocarpus erinaceus Poir. (bis 20 m hoch, zerstreute kleine Bestände bildend, Fig. 531), Derris Stuhlmannü (Taub.) Harms, Erythrina senegalensis DC., Lonchocarpus sericeus \ (mittelgroßer Baum), Dalbergia melanoxylon (Fig. 70, S. 89). — Zygophyllac.: Balanites aegyptiaca Delile (Fig. 43, S. 56). — Rutac.: Fagara xanthoxyloides Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XLII, zu S.7 r 790. Afzelia africana Smith, in der Parksteppe des südlichen Togo, vorn links Elefantengras, Pennisetum purpureum Schum et Thonn. (= P. Benthami Steud.) Photogr. Regierungsrat Dr. Busse. ‚Reproduziert aus Tropenpflanzer 1906.) Togo. 797 ’ 62. Mittel-Guinea 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. m. (mittelgroßer Baum vom Habitus eines Steppenbaums). — Simarubac. ar er Ben ae ANRREERNNE. = > : g \ nen Fr \ : N cc. E C. Holtzii Engl. (Muansa A junger Zweig; 2 älterer Zweig. A, B C. integrifolia Lam. (Togo). Celtis. Fig. 670. . ” ? Stuhlmannii Engl. (Usambara); D C. Durandii Engl. (Usambara usw.) inal. o =} i am Victoria-Njansa). — Or 798 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 676, die Blüten schön duftend, die Fruchtasche, mit Fett vermischt, tötet Ungeziefer). — Meliac.: Trichilia emetica N ahl, Pseudocedrela Kotschyi (Schwfth.) Harms (bis 20 m hoch, Fig. 677). — Polygalac.: Securidaca longipedunculata Fres. (Fig. 72, S. 91). — Euphorb.: Zymenocardia acıda Tul. (bis 10 m hoher Baum, oft strauchig), Uapaca togoensis (Baum mittlerer Größe), U. Zeudeloti zz Fig. 671. Parinarium curatellifolium Planch. A blühender Zweig; 3 Teil des Blütenstandes; C auf geschnittene Blüte; D Frucht; Z dieselbe, durchschnitten. — Original. Baill. — Anacard.: Spondias lutea L. (hoch und schlank), Zannea acida A. Rich. (kleiner Baum mit Gummi ausscheidender Rinde, Fig. 678), Z. Barteri (Oliv. Engl. (mittelgroßer Baum), Heeria insignis (Delile) ©. Ktze. — Rhamnac.: Zizyphus jujuba Lam. — Ochnac.: Lophira alata Banks (Fig. 679, 680) vef- breitet, in der Steppe von verschiedener Größenentwicklung, auch sehr ver- änderlich in der Blattgestalt, hier oft mit lineal-länglichen Blättern. — Diptero- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 62, Mittel-Guinea; Togo. 199 carpac.: Monotes Kerstingü Gilg (bis ı5s m hoher Baum, oft kleine Bestände bildend, Fig. 681 C—J ), — Combretac.: Comöretum sokodense Engl. (bis 10 m hoher Baum), Terminalia Baumannii Engl. et Diels, 7! dictyoneura Diels und 7. jacroptera Guill. et Perr., 7. sokodensis Engl., 7. Kerstingü Engl., L Preleopsis 8.672. Prosopis oblonga Benth. A Zweig mit Blütenständen; 3 Teil des Blattes mit Drüsen h Grunde der Fiederblättchen; C Blüte; 2 Staubblätter; Z Fruchtknoten; 7 Frucht, oben längs- 5 durchschnitten; G Frucht, quer durchschnitten. — Nach Prof. Dr. VoLKENns. Engler, Pflanzenwelt Afrikas, L 51 N Peg eh 22: Fig. 673. Afzelia africana Smith. A blühender Zweig; B Knospe; C Blüte; 2 Fahne und & Flügel; Z Pistill mit Griffel; 7 Fruchthälfte mit den Samen, der Länge nach durchschnitten. | Original. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XLIH, zu S. 8or. IAFHEIN 7 / NA Anogeissus leiocarpus Guill. et Perr. (echech€) in der Parksteppe des südlichen Togo. Photogr. Regierungsrat Dr. Busse. (Reproduziert aus Tropenpflanzer 1906.) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. s01 uberosa Engl. et Diels, Anogeissus leiocarpus (DC.) Guill. et Perr. (echeche, in „uchteren Savannen des südlichen Togo, bis 30 m hoch) durch die geneigten 2.674. Daniella thurifera Benth. 4 blühender Zweig; BD Andröceum und das große Blumen- !t5; € Anthere; D Pistill im Längsschnitt; Z Frucht, geöffnet, mit einem Samen. — Nach HOOKER. te und kleinblätteriges Laub bisweilen an Birken erinnernd (Taf. XLII), häufig a Acacia suma vermischt oder allein Bestände bildend, welche sich an die \erwälder oder Ölpalmenhaine als charakteristische Übergangsformation zur De 802 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ui eigentlichen Steppe anschließen, in welcher der Baum auch vorkommt. - Bixac.: Cochlospermum tinctorium A. Rich. (niedriger Strauch mit rutenförmig Zweigen, gelben Blüten und großen Früchten, aus denen die gelbhaari Samen hervortreten, daher »wilde Baumwolle« genannt, Fig. 682). — Umbellii m N TER EIN a, A ee / ” N B a # a. PR Fig. 675. Ormosia laxiflora Benth. A blühender Zweig, ?/s natürl. Gr.; 2 Blüte; C Kähne h Blumenblätter; 2 Fahne; / Pistill; # Frucht, den durchscheinenden Samen zeigend. — Origi o 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 803 eucedanum araliaceum (Hochst.) Benth. et Hook. f. var. fraxinifolium Hiern iederer bis mittlerer Baum des Graslandes, oft in kleinen Beständen). — ipotac.: Butyrospermum Parkii (G. Don) Kotschy (Fig. 651). — Ebenac.: hospyros mespiliformis Hochst. (häufig in der Parksteppe; aber kleiner, als ı Flußufern). — Loganiac.: S/rychnos (meist Baumsträucher)., — Sapotac.: Amusops multinervis Bak., kleine Haine bildend. — Apocynac.: Adenium r.676. Hannoa undulata Planch. A blühender Zweig, verkl.; 5 Stück des Blütenstandes in ürl. Gr.; C Knospe; D Blüte; Z geöffnete Blüte im Längsschnitt; 7 Pistill und Discus; Frucht; 7 dieselbe mit dem Samen im Längsschnitt; J Same mit der Ansatzfläche. — Original. (ghel A. DC. — Verbenac.: Viter Cienkowskyi Kotschy (sowohl in der Steppe € in Galeriewäldern). — Bignoniac.: Newbouldia laevis (P. Beauv.) Benth. ittelgroßer Baum, Fig. 615), Stereospermum Kuntnanum Cham. (kleiner, Chstens 10 m hoher Baum, Fig. 230). — Rubiac.: Crossopteryx africana int.) K. Schum. (10 m hoher Baum, Fig. 260). | Die sorgfältig angelegten Sammlungen von Regierungsrat Dr. KERSTING, :Iche wir am botanischen Museum in Dahlem bearbeiten konnten, geben 804 . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Wh re Di >> Et =». Fig. 677. Pseudocedrela Kotschyi (Schwfth.) Harms. 4 blühender Zweig; BD Teil des Blüte standes; C’ Blüte; D Blüte, längs durchschnitten; Z Fruchtknoten im (Querschnitt; 7 aufgeprunge Frucht; @ Frucht, durchschnitten; 77 Samen; .J ein solcher im Längsschnitt. — Nach Profes Dr. VOLKENS. | y 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. £ 62. Mittel-Guinea; Togo. 805 uch eine gute Vorstellung von der Staudenvegetation der Steppe in der Um- ebung von Sokode-Basari (ungefähr 400 m ü. M.), namentlich konnten auch 4 3 678. Lannea acida A. Rich. A Zweig des @ Baumes; B Stück der & Inflorescenz; C 5 Blüte D junge Frucht. — Original. : Gräser festgestellt werden, von denen in folgender Übersicht die in größeren Iständen auftretenden durch (soc.) bezeichnet sind: 806 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gramineae:! Andropogon Gayanus Kunth und var. cordofanus (Hochst.) Hack., A. Darteri Hack,, A. schoenanthus L. (soc.), A. ceresiiformis Nees, A. apricus Trin. var. africanus Hack., A. r fus Kunth, A. nodulosus Hack. und var. glabrescens Pilger, A. semiberbis Kunth, A. fastigiatus Sy , A. brevifolius Sw., A. contortus L., Thelepogon elegans Roth (soc.); Rottboellia Kerstingiana Pilg Paspalum scrobiculatum L., Panicum barbatum Lam., P. Kerstingii Mez, P. afrum Mez, P. st matisatum Mez, P. strictissimum Afz., Pennisetum setosum (Sw.) A. Rich., Setaria glauca (| >- P. Beauv.; Aristida Kerstingii Pilger (in geringerer Höhe ü. d.M., bis 250 m), Trichoßteryx Ki 1 F stingii Pilger, 7. togoensis Pilger, 7. hordeiformis Stapf, 7. ambiens K, Schum. und 7. elegam. N N X} ’ B [A Y | h Fig. 679. Lophira alata Banks. A Tracht; D, C Knospe; D Blüte; 2 Blumenblatt; 7 Staub blatt; @ Gynöceum; ZZ Längsschnitt durch dasselbe; .J Querschnitt desselben, a sehr tief 4 und von unten aus gesehen, 5 weiter oben und von oben gesehen; A” Blattspitze, mit charal te ristischer Nervatur. — Nach Prof. Dr. GiLG in ENGLER-PRANTL, Pflanzenfam. | (Hochst.) Benth, (beide an feuchteren Plätzen), Zleusine indica Gaertn., Eragrostis ciliaris (L.) 4 E. aspera (Jacq.) Nees — Cyperaec.: Cyperus distans L.f., C. Karlo-Schumannii C.B.Cl., duncus Boeckl., C. uncinatus Poir., C. Schweinfurthianus Boeckl., C. corymbosus Rottb., Fü e stilis africana Dur. et Schinz, Ayllinga cylindrica Nees, Lipocarpha filiformis Kunth, alle’a; feuchteren Plätzen; Scleria melanomphala Kunth, Bulbostilis abortiva C. B. Clarke. — Arsen Amorphophallus dracontioides (Engl.) N. E. Brown. — Commelinae.: Commelina umbellata 'Thonn) C. Vogelii C. B. Cl. — Liliaec.: Gloriosa virescens Lindl. — Zingiberae.: Kaempferia aethäälie Benth. — Orchidae.: Drachycorythis pubescens Harv., Habenaria myriantha Krzl. — Amaranta 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 807 Amarantus paniculatus L., Alternanthera achyrantha R. Br., Celosia argentea L. — Caryophyllae.: Polycarpaca corymbosa Lam. var. efusa Oliv. — Leguminosae: Cassia mimosoides L., Crotalaria Dilloniana Bak., C. Kerstingii Harms; Indigofera pulchra Willd., /. procera Schum. et Thonn., I. macrocarpa Lepr., I. geminata Bak., /. dendroides Jacqg., /. Kerstingii Harms; Tephrosia elegans Schum. et Thonn., 7. Vogelii Hook. f.; Alysicarpus vaginalis DC.; Zornia diphylla Pers.; Eriosema logense Taub., Z. cajanoides Hook. f.; Rhynchosia calycina Guill. et Perr. — Euphorbiae.: Phyllanthus floribundus Müll. Arg. — Malvac.: Zibiscus calophyllus Cav., H. cannabinus L., Sida acuta Burm. — Be... Melochia melissifolia Rendle var., M. brachyphylla K. Schum. — Ochnae.:! Sauvagesia erecta L. — Violae.: Zybanthus enneaspermus (L. f.) F. v. Muell. — Thymelaeac.: Gnidia Kerstingii Gilg — Melastomatae.: Dissotis Kerstingii Gilg — Combretae.: Combdretum herbaceum G. Don — Verbenae.: Stachylarpheta indica (L.) Vahl; Lippia adoensis Hochst. — Labiatae: Acrocephalus Klingü Gürke — Solanac.: Solanum guineense Lam. — I 272 ZZ — au I ) Scrophulariae.: Torenia spicata Engl. — Pedaliac.: Sesamum radiatın Schum. et Thonn. — Acanthae.: Phaulopsis Barteri 'T. And., Drillantaisia Palisoti Lindau (im Busch). — Rubiac.: Zadogia agrestis Schwfth., Oldenlandia Heynei Oliv., O. grandiflora Hiern — Campanulac.: Cephalostigma Perottetüi A. DC. — Compositae: Vernonia senegalensis Less.; V. ambigua Kotschy et Peyr.; Dicoma sessiliflora Harv.; Gutenbergia macrocephala Oliv. et Hiern; Centaurea praecox Oliv. et Hiern, Zchinops longi- folius A. Rich. In der Steppe bei Sokod€ kommen erstreut oder stellenweise zu Gebüschen ereinigt noch folgende kleine Sträucher or: Asparagus racemosus Willd., Trema gui- (Schum. et Thonn.) Engl. var. farvifolia .), Protea Bismarckiana Engl. var. sericei- ra Engl., Parinarium curatellifoiium Planch., mona senegalensis Pers., Entada abyssinica Steud., undulea suberosa Benth., Athylosia spec., Bauhinia eliculata DC., Trichilia emetica Vahl, Ekebergia Fig. 680. Lophira alata Banks. 4 Frucht; enegalensis A. Juss., Flueggea obovata (L.) Wall, Same; € Embryo. — Nach Prof. Dr. Girc in R. fagifolia Pax, /cacina senegalensis Juss., mit ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. übenähnlichen Knollen, Alophylus africanus 2%. Beauv., Zizyphus mucronatus Willd., Grewia pubescens P. Beauv., Psorospermum senegalense Spach, Cochlospermum tinctorium A. Rich., C. Schroederi Gilg, Combretum Kerstingii Engl. et Diels, 1550lis Irvingiana Hook. f., Cussonia Barteri Seem., fasminum Kerstingii Gilg, Vangueria erythro- Shloea K. Schum. et Krause, Pouchetia triflora K. Schum., Gardenia thunbergia L. f., Psychotria ogelii Benth. (im Gebüsch), Paveita crassipes K. Schum., Plectronia venosa Oliv. var. pubescens Oliv. Von Schlingpflanzen sind nur zu nennen: Clematis Wightiana Wall., Sphenoctilis Kerstingii Harms, Tacazzea apiculata Decne., Lepta- /enia laurifolia Decne., /fomoea eriocarpa R. Br., 7. argentaurata Hallier f., Ampelocissus Bakeri “lanch., Microglossa volubilis DC. Fig. 681. Monotes. A, DM. Wangenheimianus Gilg. (Bismarckburg am Südende des Tanganyika, | auf Schwemmland, um 1600 m ü. M... C-JM. Kerstingii Gilg (in offener Steppe von Sokode in Togo). C Blatt; D Inflorescenz; E Blüte; 7 Frucht mit Kelch; G Frucht im Längsschnitt; H Same nach Entfernung der Samenschale; J Embryo. KM. Engleri Gilg (Umtali im Maschona- land, um ı150 m, im Trockenwald). — Nach Prof. GILG. | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 809 Wesentlich anders ist die Buschsteppe des Hochlandes bei Aledyo (700 bis 800 m ü. M.) zusammengesetzt. Hier finden sich namentlich mehr Knollen- und Zwiebelgewächse als in den tiefer gelegenen Parksteppen: Bäume und Sträucher: Zicus KÄerstingii Warb., Cassia Sieberiana DC., Comdretum brun- neum Engl. et Diels, Markhamia tomentosa K. Schum., M. /wtea (Benth.) K. Schum., Zleetronia Fig. 682. Cochlospermum tinetorium A. Rich. (Bixaceae), 0,5—1,2 m hoher Strauch der Gras- ; die gelben Blüten sind in der Nacht geöffnet. A Zweigstück mit 2 Blättern; 3 Blüten- stand mit Knospe und Blüte; C Anthere; D Zweig mit aufgesprungener Frucht; Z Same; Z Quer- schnitt der Frucht. — Original, 810 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Samatisi). R Schlingpflanzen und Kletterpflanzen: Ampelocissus Kerstingüi Gilg, Cissus ZehianÜ Gilg, C. corylifolia (Bak.) Planch., €. Zogoensis Gilg, Sabicea Vogelii Benth. (Rubiae.). 5 Amorphophallus leonensis Lem., Anchomanes difformis (Bl.) Engl., Sty ode hostiifolius Engl. | Cyanotis longiflora Benth., Urginea micrantha (Rich.) Solms, Uropefalum spee., Eriospermum abys- sinicum Bak. — Gladiolus spec. — Lissochilus arenarius Lindl., Z. purpuratus Lindl., Eulophia /utea Lindl., E. penduliflora Kızl. — Kaempferia aethiopica (Solms) Benth. — Polycarpaca lineariz folia DC. — Cleome ciliata Schum. et Thonn. — ZHeliotroßium strigosum Willd. — Ceratotheca sesamoides Endl. — Justicia palustris (Hochst.) T. And. — Daumannia hedyotoidea K. Schum. $ | Aspilia helianthoides (Schum. et Thonn.) Ol. et Hiern var. Zapposa O. Hoffm. — Vernonia ambigua | Kotschy et Peyr., V. furpurea Sch. Bip. Stauden und Zwiebelgewächse: Soleyia bulbifera A. Rich., Zriospora pilosa a PET In den Farmen stellen sich folgende meist der Steppe angehörige Arten ein: Imperata arundinacea Cyr. var. Koenigii (Retz) Benth., Panicum afrum Mez, Manisuris | granularis L., Ctenium elegans Kunth, Aristida hordeacea Kunth, Ahytachne triseta Hack., Amarantus spinosus L., Portulaca foliosa Her., Argemone mexicana L., Uraria picta Desv., Triumfetta rhom- boidea Jacg., Sida cordifolia L., Urena lobata L., Dissotis phaeotricha Triana, /pomoea reptans Poir., Zeliotropium strigosum Willd., Coleus salagensis Gürke, Physalis angulata L., Scoparia | duleis L., Ageratum conyzoides L., Gynura cernua (L. f.) Benth., Conyza aegyptiaca (L.) “a Chr ah lum procumbens Pers. In den Dörfern und in den Farmen des Sokode£-Bezirkes kommen die | Elemente des Waldes und der Steppe gemischt vor. So findet sich nahe bei Sokode ein Bestand von Zncephalartos, man läßt große Feigenbäume stehen | und pflanzt sie wohl auch an, wie Ficus rokko Warb. et Schweinf., F. rubicunda Miq., F. umbrosa Warb.; ebenso sieht man häufig Zimonia Warneckei Engl. als 10—ı5 m hohen Schattenbaum, desgl. Diospyros mespiliformis Hochst.; auch Strophantus sarmentosus P. DC. und Str. huspidus P. DC. werden nicht | gerodet, sondern geschont. Außer diesen wurden noch in den Dörfern be- | obachtet: Xylopia aethiopica (Dun.) A. Rich., Tamarindus indica L., Fagara xanthoxyleides Lam., Ter- minalia longipes Engl., Morinda citrifolia L. — Crataeva vulgaris Forsk. (Cappar.), Phyllanthas discoideus Müll. Arg., Lawsonia inermis L. (wohl angepflanzt), Zolarrhena Wulfsbergeri Stapk, o' Indigofera tinctoria L., Hibiscus sabdariffa 1. und ZH. cannabinus L., Asteracantha longifolia (L.) Nees. — Zu Hecken werden häufig verwendet: Jatropha curcas L. und Carissa edulis Vahl und in diesen wuchert auch Cissus guadrangularis L. An Wegen in Dörfern und Farmen wurden beobachtet: 4 Perotis indica (L.) K. Schum., Zragrostis tremula (Lam.) Hochst., Paspalum serobi L., Chloris pilosa Schum., I/ndigofera Kerstingii Harms, Dolichos stenophyllus Harms, Biophytum sensitivum (1.) DC., Polygala arenarium Willd., Cryptolepis nigritana (Benth.) N. E. Brown. | Als Beispiele der Parksteppenvegetation im mittleren Togo nenne ich hier nur noch von Atakpame (7° 30’) Burkea africana, Antidesma venosum. Nörd- lich von Sokod& nimmt natürlich der Artenreichtum immer mehr ab, wie das auch in den senegambischen Bezirken der Fall ist, und ausgesprochene Steppen- formen werden reichlicher. So finden wir am Westabhang des Tamberma- Gebirges: mit Balanites zusammen Acacia verrugera, A. senegal, A. seyal, 4. suma. nn nd ei ARE EEE Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XLIV, zu S. 8tı, ern I. Sumpfdickicht bei Grand-Bassa in Liberia mit der pfeilblättrigen Aracee Cyrtosperma senegalense (Schott) Engl. Photogr. Consul M. Dinklage. 2. Seestrand bei Grand-Bassa in Liberia mit der weithinkriechenden Convolvulacee Ipomoea pe caprae L., dahinter Gebüsch von Chrysobalanus ellipticus Smeathm. und Dalbergia monetaria L. fil) sowie Phoenix reclinata Jacq. | Photogr. Consul M. Dinklage. | > = r, Pflanzenwelt Afrikas L Ausgetrockneter Cre ek bei Grand-Bassa in Liberia, vorn Rhizophora mangle L. ganz im Hintergrunde Ceiba pentandra L. nn ur TE OUBERL und Avicennia nitida Jacq., 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 63. Südliches Ober-Guinea. Ss11 Hier sollten nur die wesentlichsten Charakterzüge der Vegetation von Togo angedeutet werden; ich bin daher auf einen Küstenstrich von Lome und den weiter im Inneren gelegenen Bezirk von Sokode-Basari eingegangen. Bezüglich der Vegetation der zwischen beiden Bezirken gelegenen Forschungs- stationen Atakpame, Misahöhe und anderer will ich hier mich auf die oben gegebenen Andeutungen beschränken und später an anderer Stelle Ausführ- licheres geben. 63. Südliches Ober-Guinea') (Elfenbeinküste, Liberia und Sierra Leone). Während das Gebiet der Goldküste in seinem Klima und Vegetations- charakter mit dem des südlichen Togo sehr übereinstimmt, finden wir an der Elfenbeinküste, im Küstenland von Liberia und Sierra Leone infolge einer Regenmenge, welche alljährlich 4000 mm übersteigt und landeinwärts erst sehr allmählich auf 1300 mm sinkt, einen großen Reichtum an hydrophilen und hysrophilen Megistothermen, wie im südlichen Nigerien, Kamerun und Gabun. Dieselben Formationen und vielfach auch dieselben Arten oder nahe verwandte treten auf, jedenfalls herrschen in den Regenwaldformationen dieselben Fami- lien vor und es würde zu in dieser Einleitung nicht angebrachten Wieder- holungen führen, wollte ich auch dieses Gebiet ausführlicher behandeln. Zwar kennen wir aus Liberia und Sierra Leone nicht nur zahlreiche endemische Arten, sondern auch endemische Gattungen, wie die Rapateacee Maschalo- cephalus (Bd. II, S. 267, Fig. 180) in Liberia, die Leguminosen Didelotia, Mono- | Betalanthus, Loesenera, Polystemonanthus, Duparguetia, aber einmal ändern ) diese sehr wenig an der Übereinstimmung der Formationen mit denen Kameruns und dann ist es nicht ausgeschlossen, daß sie auch noch weiter südlich an- getroffen werden. Auch fehlt es in der Literatur noch an Schilderungen der Vegetation von Liberia und Sierra Leone unter Berücksichtigung der For- mationen. Über einen Teil des ersteren dürfen wir eine solche von Herrn Konsul DINKLAGE erwarten, weleher durch seine schönen Sammlungen viel | zur Kenntnis der Flora von Liberia beigetragen hat und welchem ich auch die Originalaufnahmen zu den Tafeln verdanke, welche eine gute Vorstellung | der Formationen des Küstenlandes geben und auch gleichen Formationen in Kamerun entsprechen. Auf Taf. XLIV in Fig. 2 schen wir eine charakteristische Strandlandschaft mit /fomoea pes caprae und dahinter Gebüsch von Chryso- balanus ellipticus Smeathm. und Daltergia monetaria L. fil., welche am Rande \ des Ozeans immer vorherrschen. In Fig. ı derselben Tafel sehen wir ein Sumpfdickicht, in welchem Phoenix reclinata Jacq. auch zu erkennen ist, ganz "besonders aber die Aracee CyrZosperma senegalense hervortritt, bei genauerem / Zusehen wird man auch 3 Blütenstände bemerken. Taf. XLV stellt eine Creck- landschaft dar, zur Zeit der Ebbe, umrandet von Rhzzophora mangle und Avi- cennia nitida, hinter welchen größere Bäume sich erheben; in der Mitte stehen ?) Literatur gebe ich hier, wie bei den anderen nur flüchtig besprochenen Bezirken nicht an. s12 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. im Hintergrund Riesen von Ceida pentandra. Taf. XLVI stellt eine der in | den westafrikanischen Flüssen so häufigen Flußschnellen dar. Taf. XLVI | gibt eine Vorstellung von der riesigen Entwicklung der Cerda pentandra; auch sieht man die teilweise verdeckten Brettwurzeln. Das ganz niedrige Ge- | sträuch ist Zantana camara L., welche an der Küste Liberias oft große Strecken gerodeten Landes bedeckt. Auf Taf. XLVII sehen wir ein statt- liches Exemplar der Guttifere Pentaderma butyraceum, deren faustgroße Früchte einen dicken gelben butterähnlichen Saft mit etwas terpentinartigem | Geschmack enthalten, welchen die Eingeborenen ihren Speisen zusetzen, | Dieser im Regenwald vorkommende »Butterbaum« ist nicht mit dem zu Sapo- taceen gehörigen Butterbaum (Butyrospermum) zu verwechseln. Auf Taf. XLIX | sehen wir eine hohe Ölpalme von einem /ücus besetzt, dessen Wurzeln den | Stamm umklammern. 64. Nördliches Ober-Guinea, einschließlich des Küstenlandes von Casamance. Das nördliche Ober-Guinea von ıo° n. Br. an, französischen und portugiesi- schen Anteils, sowie das Küstenland von Casamance im südlichen Senegambien | zeisen auch noch denselben Charakter, wie die zuletzt besprochenen Bezirke. | Wie weit sich das westafrikanische Element mit stärkerer Entwicklung landeinwärts erstreckt, bleibt zu ermitteln. In Casamance ist nach CHEVALIER schon bei Samandini das spezifisch westafrikanische Element verschwunden. In den Niederungsgebieten der Flüsse herrscht dichte Mangrove. Dahinter liegen Sümpfe, welche oft in Reisfelder umgewandelt sind, und zahlreiche Bestände von Zlaeis, sowie Gruppen von Raphia vinifera sind häufig, und| auch die Rotangpalme Anczstrophyllum secundiflorum tritt hier noch auf. Ebenso | bemerkt man Pandanus Heudelotianus. Aber es scheint, daß hier nicht mehr Aframomum vorkommen; dagegen findet sich in den Sümpfen die Aracee | Cyrtosperma senegalense. ir und da finden sich um die Dörfer kleine Affen- | brotbäume, große Criba pentandra, die Sapindaceen Aphania senegalensis und Blighia sapida, die Leguminosen Dialium nitidum und Parkia africana, bald kultiviert, bald wildwachsend auch Acacia albida. Ferner treten in den Wäldern die stattlichen Bäume anderer Leguminosen auf: Die Mimoseen Prosopis oblonga (auch im Bezirk Bammako), Pentaclethra macrophylla und Zetrapleura | tetraptera, die Caesalpinieen Danzella thurifera und D. oblonga, Afzelia africana, Cordyla africana, Dialium guineense, Erythrophloeum guineense, die Dalbergiee) Andira jamaicensis, die sehr stattliche Apocynacee Alstonia scholaris und eine große Dracaena (wahrscheinlich ardorea), meistens Bäume, die teils in Sierra Leone, teils in Kamerun oder in beiden Bezirken vorkommen. Ich nenne weiter die hochstrauchige Dalbergia ecastophyllum und Drepanocarpus lunatus. In den Waldbeständen finden sich zahlreiche Lianen, meistens Combretaceen und Apocynaceen, bis 20 m hoch aufsteigend, von ersteren Combretum ‚pani- \ culatum und C. mucronatum, von letzteren Alafı a landolphioides, L andolphia | Heudeloti, Carpodinus hirsutus. »SULNUIC] N Tnsuoy 150044 "eHSOATT Ur SOSSn]g-90uIS Sap uafjsuyag Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XLVL, zu S. 812 ı Ceiba pentandra (L.) Gärtn. ( (= Eriodendron anfractuosum DC.), Baumwollenbaum, Silk-cotton-tree, Rechts ein riesiger belaubter Baum, am Grunde mit tief faltigem dahinter ein kleinerer unbelaubter, aber fruchttragender Baum; darunter kleines Gesträuch der Verbenacee Lantana camara L. Photogr. Herr M. Dinklage. bei Grand-Bassa in Liberia. Stamm, Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, af DOISVATET ’entadesma butyraceum Don, Butterbaum, tallow-tree, mit butterähnlichem Saft in d seerenfrüchten, bei Grand-Bassa in Liberia}; rechts von dem Baum junge Elaeis, verwilderte Mangifera. | Photogr. Consul M. Dinklage. „ zu S. 812. en großen links eine Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XLIX, zu S. 812. T 2laeis guineensis L, (Ölpalme), besetzt mit einem Ficus, Würgerfeige, deren Wurzeln den Stamm umklammern, bei Grand-Bassa in Liberia, Photogr. Consul M. Dinklage. ’ 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 65. Senegambien. 813 65. Senegambien')). Senegambien ausschließlich Casamance besitzt eine ungleich ärmere Vege- tation, als dieses. Wohl finden wir in den Küstenregionen und auch in den Uferwäldern noch mehrfach Vertreter des guineensischen Elementes; aber im größten Teil des Landes treten sie gegenüber den sudanischen, xerophytischen zurück und im Norden findet ein Übergang zur Sahara statt. Das Bergland von M’Boing, Sindu, Süd-Ouassoulou, welches von Mitte April bis Mitte November Regen empfängt, ist sehr waldreich in den Tälern, auf den Höhen mit Grasland bedeckt. Butyrospermum dringt stellenweise noch ein, ist aber selten. Längs der Sümpfe herrschen Ölpalmen und Carapa procera, sonst die Indigo-Liane Zonchocarpus cyanescens, mehrere nicht Kautschuk liefernde Zandolphia und auch Pandanus candelabrum. Auch noch weiter nördlich im südlichen Cayor, in der Gegend von Niayes, |haben an den Ufern der unweit des Meeres gelegenen zahlreichen kleinen Seen eine Anzahl Arten der westafrikanischen oder guineensischen Flora sich erhalten, so namentlich Zlaers guineensis, Tetracera alnifolia, unter ihrem Schatten Zygodium, Pteris, im Wasser selbst Cyriosperma senegalense. Auf den die Seen umrandenden und dem Wind ausgesetzten Dünen sieht man ‚kümmerliche Exemplare von Detarium Heudelotianum, Fagara senegalensts, Aylopia aethiopica, Dialtum nitidum, Landolplia Heudelotiana. An der Küste des nördlichen Cayor und überhaupt an der Küste bis zur Mündung des Senegal finden wir noch Avzcennia nitida und Rhzzophora mangle, dann Phoenir reclinata var. spinosa, strauchigen Chrysobalanus zcaco und die Amarantacee /resine vermicularis, wie in Kamerun; dann aber sehen wir auch krüppelige Exemplare der im Innern als Bäume auftretenden Acacia albida und des Parinarium macrophyllum, sowie auch Tamarix senegalensis als Vor- “ boten der sudanischen Flora. Die beiden ersteren werden in den Parksteppen des inneren Cayor sehr häufig, wie auch Sierculia tomentosa, auch Acacıa seyal und A. arabica, Tamarindus und Adansonia fehlen nicht, und nicht selten herrschen ganze Haine von Borassus. Sodann sind Zicus sycomorus und der hiesige afrikanische Mahagonibaum Ahaya senegalensis im inneren Cayor häufig chen Überraschend wirken im Süden, allerdings nur stellenweise, die !) Wichtigere Literatur: ADANSoN, Voyage au Senegal, l’Isle Goree et le Gambia, Paris 1757. — GUILLEMIN, PERROTTET et RICHARD: Florae Senegambiae tentamen, 1831— 1333. — " » BRUNNER, Reise nach Senegambien und den Inseln des grünen Vorgebirges im Jahre 1838, - Bern 1840; Botanische Ergebnisse einer Reise nach Senegambien und den Inseln des grünen Vor- - jebirges. — A. CHEVALIER, Une mission au Senegal, Paris 1900; Mon exploration botanique du houdan frangais, in Bulletin du Museum d’histoire naturelle 1900, No. 5; Un voyage scientifique travers l’Afrique occidentale in Annales de l’Institut colonial de Marseille, 1902. — F. N. WILLIAMS, lorula gambica, une contribution A la flore de la colonie britannique de la Gambie, in Bull. Herb, Bissier, 2. ser. VII (1907) n. 2—;. 814 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. den Plateaus herrschen Guzera senegalensis, Landolphia senegalensis und Stro- phanthus sarmentosus. Dringen wir mit CHEVALIER ostwärts von Casamance nach Kita, Bamako und Segu, also nach dem oberen Niger vor, dann kommen wir in Hochgrail steppen, in denen wieder der Butterbaum oder karite, Butyrospermum Parkii, sowie der nete, Parkia africana, besonders häufig sind, ferner der banyan- artige us rokko und andere Arten, Tamarindus und Acacia pennata. Dex Grundstock der Gehölzvegetation zwischen Bamako und Quiquaba bildet Pl carpus esculentus, ebenso ist er häufig an den Ufern des Bani zwischen Sen und Djenne. en den Bäumen zerstreut findet sich auch die von hier an weit nach S. verbreitete Azımemia americana. Auf den Plateaus wachsen häufig das strauchige Cormbdretum micranthum und andere Arten sowie die niedrige Zandolphia senegalensis. An Sümpfen sind die schon oben erwähn Oxythenanthera und Raphıa vinifera häufig. An Bachufern kommen die Ster- culiacee Cola cordifolia, Salix safsaf, Nauclea inermis und Adrus precatorius voX, In dem südlicher gelegenen Bezirk von Bobo, Nord-Kenedugu und Nord-Ouassulu sind wiederum Dutyrospermum und Parkia afrıcana in den Baumsteppen anzutreffen; aber an Stelle des ersteren wird die Ochnacee Zophöra alata häufiger. Nicht selten, namentlich in der Gegend von Buguni, begegnet man auch der baumartigen Combretacee Zeriminalia macroptera. Ferner sind in den Buschgehölzen nicht selten Cziharexylon sp., Cola cordifolia, die Caesal piniee Damiella thurifera und sehr häufig die Simarubacee //annoa undulata sowie die Caesalpiniee Dialium nitidum. Ein nicht seltener Strauch ist Cassia Sieberiana. In der Gegend von Kankan an der Südgrenze dieses Bezirkes ist ausgedehnte Buschsteppe ohne größere Bäume mit Dickichten einer Kandelaber Euphorbie entwickelt. In diesem noch baumreichen Gebiet wird man auf Äckern durch das Vorkommen von Caloiropis an die Wüste erinnert; aul solchen wächst auch das kleine Croton lobatum. Als Lianen bemerkt man vielfach Zandolphia senegalensis und L. Heudelotii zusammen mit Hannoa au den Plateaus. Bei Marene ist Zandolphia amoena sehr häufig. Gehen wir aber von Cayor nordwärts gegen den Senegal vor, so sehe wir die Parksteppe immer lichter werden; die großen Charakterbäume derselbe verschwinden allmählich, die dornigen en und Balanites treten in der Vordergrund und schon auf der linken Uferseite des Senegal wachsen Zuphorbie balsamifera, Adenium houghel, Calotropis, Combretum aculeatum. Am Seneg? selbst ist die Vegetation noch sehr dürftig und nur an den Ufern etwas reiche an Sträuchern, Salöix coluteoides, Crataeva religiosa, Mimosa asperata, Aeschy nomene elaphroxylon;, dieselben stehen zur Zeit des hohen Wasserstandes f | vollständig unter Wasser und verlieren dabei ihre Blätter, ohne sonst in ihre weiteren Entwicklung beeinträchtigt zu werden '). | Der ı5° n. Br. durchschneidet die Länder Fouta, Kausta und Massinc zwischen Senegal und Niger. Auch hier herrschen Dornbäume, insbesonder! !) CHEVALIER in Bulletin du Musde d’Histoire naturelle VI (1900), 307. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 65. Senegambien. s15 _ Balanites aegyptiaca und Acacia Adansonei vor, aber auch Gwzera senegalensis, sine strauchige Combretacee, bedeckt oft weite Strecken. Desgleichen tritt ommiphora africana formationsbildend auf. Zwischen den Bäumen wird der 3oden im Winter von Gräsern und zahlreichen Leguminosen nebst andern assteppenbegleitern bedeckt, welche eine gute Weide abgeben. Endlich werfen wir noch einen Blick auf den Bezirk von EI Hodh, Tombuktu und Gando. Neben den Wüstenformationen treten Sumpf- und ebirgsformationen auf. Fast regelmäßig fallen an etwa ı4 Tagen im Jahr egen, am reichlichsten Mitte August. An den Ufern der Seen erntet man m Jahre zweimal das Getreide. In den Sümpfen wachsen weiße und blaue Iymphaea, auch 2 Fussieua,; aber nicht mehr Pistza. In einiger Entfernung on dem Wasser wuchert an den Seen Cynodon dactylon. Trockene sandige Vasserläufe sind mit /domoea asarıfolia bedeckt, welche auch auf Sanddünen orkommt. Sodann sind die Dünen mit Salvadora persica und etwas höher ait dieser und Acacia tortilis bedeckt. Auf den rotlehmigen Plateaus lichter \kazienwälder kommt auch Acacza senegal vor, ferner Acacıa arabıca, A. Tren- Iniani, welche der A. senegal ähnlich ist und A. verek. Die Hügel von Goun- Jam zwischen den Seen scheinen mehr Regen zu erhalten als die Ebene und nd ziemlich reichlich mit Cenchrus echinatus besetzt. Auf Felsblöcken wachsen aralluma (Boucerosia) tombuctuensis sowie einige krautige Capparideen. Außer- em kommen an den Abhängen der Hügel Zuphorbia balsamifera und Commi- ora africana vor, welche oft 7—8 m hoch wird und einen Stammumfang von m erreicht. Das in Nubien und in der südlichen Sahara häufige Panzcum tur- ‚dum fehlt auch nicht im Gebiet von Tombuktu und ebenso sind hier auch die eiden Cistanche-Arten anzutreffen, welche in dem Wüstengebiet verbreitet ıd. Aber ich möchte noch einige andere Pflanzen nennen, welche zeigen, aß um Tombuktu doch auch noch viele Arten wachsen, welche der Wüste emd sind, so: Bauhinia rufescens Lem., Cassia obovata Coll., Crotalaria arenaria Benth., Indigofera sessili- ra DC., 7. paucifolia Del., I. diphylla Vent., Tephrosia obcordata Bak., Sesbania pubescens DC. a Sümpfen), Centaurea senegalensis DC., Eclipta alba (L.) Hassk., Pulicaria crispa (Cass.) Benth. Hook., Scoparia dulcis L., Corchorus tridens L. Die meisten der genannten Arten wachsen auf inen. Im N., NW. und NE. von Tombuktu, in den Gebieten von Rio de Oro, auretanien, Iguidi und Sahel herrscht die Wüste; aber außer den allgemein Irbreiteten Wüstensträuchern Zisyphus lotus, Balanites, Salvadora persica, Pptadenia pyrotechnica, Calotropis procera finden sich hier auch noch Boscia Inegalensis und Acacia Adansonti. Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. 52 Fünftes Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden’). Wir verlassen nun den afrikanischen Kontinent, nachdem wir wieder die Nähe Marokkos gelangt sind, von dem wir ausgingen, und wir wend uns nun den Inselgruppen zu, welche im Atlantischen Ozean in größerem 2 stand von der afrikanischen Küste zerstreut sind, um uns auch über ih Vegetationscharakter zu orientieren, und namentlich zu sehen, inwieweit si auf ihnen noch afrikanische Typen vorfinden. Nächst Senegambien, mit welchä wir uns zuletzt beschäftigten, treffen wir auf die Cap Verden, und zwar zunäclt auf die 2260 m hohe Insel San Thiago, dann folgen in leichtem Bogen na N. die kleinen niedrigen Inseln Majo, Boavista, Sal. Weiter westlich lieg Brava Fogo (2975 m) und am meisten nordwestlich Saö Nicolaö, Saö Vincer (750 m) und Saö Antaö (2200 m). Die Inseln liegen teils etwas südlicher, te etwas nördlicher als St. Louis, in einer Breite, unter welcher in Senegambi die Vegetation schon ärmlich ist. Da an der Küste von San Thiago in ac Jahren von August bis Oktober eine mittlere Regenmenge von 262 mm, fi S. Vincent eine solche von 244 mm konstatiert wurde, im übrigen vollständik Trockenheit herrscht, und da auf den östlicheren Inseln sich auch noch & Wüstenwinde (der Harmattan) bemerkbar machen, in manchen Jahren gar ku Regen fällt, so ist es nicht zu verwundern, daß die Vegetation der unten Regionen steppen- und stellenweise wüstenartig ist. Dagegen ist es auffalleı, daß in den oberen Regionen, in welchen es häufiger und stärker regnet, au) nur eine dürftige Strauchvegetation existiert. Bevor ich auf die absolut sicher festgestellten Pflanzen der Cap Vercı eingehe, will ich die von anderen Beobachtern nicht gesammelten Arten erwähn‘, welche BOCANDE, der auf San Thiago ansässig war, nach Paris gesendet h} es sind dies: | Loranthus pentagonia DC., Crataeva Adansonii A. Rich., Parinarium excelsum Sabine, Acı arabica Willd. var. fomentosa Benth., Tamarindus indica L., Cassia tora L., Dialium anoma Webb, Aeschynomene macropoda DC., Desmodium axillare A. Rich., Ahynchosia Bocandeana We Lonchocarpus formosianus DC., ein kleiner Baum, Zrythrina senegalensis DC., Desmanthus virge Er vn — en t) Wichtigere Literatur: G. FORSTER, in Commentat. reg. soc. Götting. Vol. IX (1787) ® bis 74). — Chur. SMITH in Tuckeys Exped. to Zaire or Congo, 1818. — BRUNNER, Reise n) Senegambien und den Inseln des grünen Vorgebirges, Bern 1840; Botanische Ergebnisse ei Reise nach Senegambien und den Inseln des grünen Vorgebirges in Flora oder Regensburger , Zeitung 1840. — WeRB, Spicilegia gorgonea in HookKERs Niger Flora, London 1849, p. gı— in und in HooKERS Journ. of botany, Oct. bis Dec. 1850. — ]J. A. SCHMIDT, Beiträge zur Flora 2 Cap Verdischen Inseln, Heidelberg 1852. — E. H. L. KrAuse, Flora der Insel St. Vincent in |F Capverdengruppe, in ENGLERs Bot. Jahrb. XIV (1892) 394—425. 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. 817 illd., Trichilia Prieuriana A. Juss., Spondias lutea L., Sclerocarya birrea Hochst., Aphania sene- lensis (Juss.) Radlk., Paullinia pinnata L., Cardiospermum microcarfum H.B.Kunth, Zizyphus thacantha DC., Cissus rufescens Guillem. et Perr., Ampeloeissus multistriata (Bak.) Planch., A. leo- snsis (Hook. f.) Planch., Guiera senegalensis Lam., Comdretum micranthum Don, Canthium trıa- nihum Webb, C. anonaefolium Webb, Cremaspora Bocandeana Webb, Pavetta syringoides Webb. Ich muß gestehen, daß ich dieser ganzen Liste bezüglich ihrer Herkunft on den Cap Verdischen Inseln sehr skeptisch gegenüberstehe, da den Pflanzen cht genaue Standortsangaben beigegeben worden sind. Es würden diese Jopischen Arten, unter welchen sich mehrere westafrikanische Holzgewächse finden, die Insel San Thiago ganz erheblich vor den anderen auszeichnen. brigens sind die Inseln, welche ja schon in ihrer Erhebung über das Meer hneinander sehr abweichen, klimatisch etwas verschieden. Die östlicheren Aiseln haben ihre Regenzeit von Juli bis September, die südlichen von August Is Oktober, während die drei nordwestlichen Inseln von Juli bis September —50 Regentage, von Januar bis März 10—25 Regentage haben und auch sweilen noch im November einzelne Regentage eintreten. Die ärmsten Inseln "nd Majo, Boavista und Sal, welche wegen ihrer Salzproduktion als Salzinseln ısammengefaßt werden. Insbesondere herrscht auf Sal und Boavista bis in is Innere weißer Dünensand, der oft weithin keine andere Pflanze aufweist, Is Suaeda vermiculata Forsk. und das über ı m hohe Gras Sporobolus robustus unth. Dann sind weite Flächen von Polycarpaea microphylla Cav. (0) be- :ckt, weiß wie frischer Schnee, während an anderen Stellen *Szatice Brun- riWebb') und die Composite Francoeuria crispa Cass. (0)”) herrschen. Dann ht man Gruppen von *Cyperus rotundus L., von *Cressa cretica var. salina, r kleinen Gräser *Sporobolus confertus A. Schmidt und *Sp. minutiflorus Lk. Außer den anderen angeführten Arten sieht man hier und auf Boavista "ch Büsche von Zygophyllum Fontanesii Webb (0), *Salicornia fruticosa L., Irnehrus echinatus (0), Pennisetum cenchroides (0), Dactyloctenium (0), Sporobolus Iicatus (0), die Borraginaceen Trichodesma africanum (0), Argemone mexicana, = Compositen Zactuca nudicaulis Murr. (0) und Lauraea spinosa (Forsk.) Sch. ‚p. (0), letztere bisweilen undurchdringliche Dickichte bildend. Weiter treten | f Eragrostis ciliaris (L.) Lk. (0), Cynodon dactylon (L.) Pers. (0), Andropogon Wpeolatus Delile (0), Aristida concinna Sond., Lotus Brunneri Webb, welche {h auch auf Boavista finden, außer diesen noch: Asparagus scoparius, Aerua Yyanica (0) mit Cistanche lutea (0), Lotus ee L., Ahynchosia minima | -. (0), Zridulus terrester (0) und T. cistoides (0), Bo cretica (o), Abutilon uttcum (0), Frankenia ericifolia Chr. Sm., Linaria Brunneri Benth. Tamarix Alla var. senegalensis DC. findet sich oft in größeren Gruppen. Im Innern .\n Boavista erheben sich Basaltkegel, welche mit lichten Beständen von *) Die mit * bezeichneten Arten finden sich nicht auf den andern Inseln der Cap Verden. 2) Die mit (0) bezeichneten Arten kommen auf dem kontinentalen Afrika vor. 52* 818 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, = Grisebachii Schldl. und die endemische Antoschmidtia pappophoroides Steuc und Chloris nigra Hack. vorkommen. Dazwischen finden sich auch Andrach Zelephioides (0), Ricinus, Caylusea canescens (0), Sida stipulata ER Be trilocularis (0), Euxolus caudatus Mog. (0), Launaea nudicaulis (L.) Hook. Francoeuria crispa (0), zum Teil weit verbreitete, tropische ee Rn weite Sandsteppen im Innern erscheinen häufig Zygophyllum simplex L. (0), ebens Launaea spinosa und Calotropis procera (o), ferner Aerua javanica (o), Cassı obovata (0), Crotalaria senegalensis Baile, Solanum fuscatum Jacg. (tropische Amerika), Citrullus colocynthis (0) und mancherlei aus den Plantagen stammend tropische Unkräuter. Einige Anhöhen im Innern der Insel beherbergen ein größere Zahl interessanter Arten: Doerhavia repens L. (0), Lotus jacobaen Indigofera tinctoria (0) und viscosa (0), Dolichos lablab (0), Cassia obovata (c C. bicapsularis L., Phyllanthus Thonningii Schum. (WA.), Cocculus leaeba (6 Sinapidendron glaucum Webb, Melhania Leprieurii Webb et Berth. (S.), d endemische Szda affinıs J. A. Schmidt und andere weiter verbreitete Malvacee Malvastrum americanum (L.) Torr. und Malva parviflora L., sodann Polygai eriopterum DC. (0), Rivea tiliifolia (Desr.) Choisy, Heliotropium undulatu Pers. (0), Salvıa aegyptiaca L. (0), die Acanthaceen Dorathanthera linear Benth. (0) und Peristrophe bicalyculata Nees (0). | Aus diesen Listen ergibt sich, daß das xerophytische, tropisch-afrikanisch ( Florenelement auf dieser Insel sehr dominiert, und daß die kanarischen ur mediterranen Pflanzen noch verhältnismäßig schwach auftreten. Auf der Insel Majo, deren Boden größtenteils aus alter Lava bestel fehlen die charakteristischen Salzpflanzen der beiden besprochenen Inseln; ma sieht aber am Strande in Menge Zznaria Brunneri Benth., /resine, Aizoon 4 nariense, Zygophyllum simplex und Heliotropium en Pers., stellenweis in Menge /pomoea pes caprae. Landeinwärts herrschen oft weithin neben einige der auch auf den anderen Inseln vorkommenden Steppengräser Malvastru spicatum (L.) A. Gray (tropisches Amerika), Corchorus olitorius und Leuet martinicensis oder verkrüppelte Melkania Leprieuri. Auf den Hügeln abı’ sind ausgedehnte, 3 m hohe Bestände von Gossypium arboreum, mehrere d auf den Hügeln von Boavista wachsenden Arten, außerdem: Tephrosia anthy) loides Hochst. (0), Dalechampia senegalensis A. Juss. (S), Sclerocephalus Auche Boiss. (0), Corchorus antichorus Räuschel (0), Szda rhombifolia L. (0), Pegoletti senegalensis Cass. (S.) Auf der Insel San Thiago treffen wir eine größere Anzahl von verbreitetd tropischen westafrikanischen und nordafrikanischen Arten an; aber auch mehrei | endemische (end.), von Gräsern: Paspalum scrobiculatum L. (o), Digitar N setigera Roth (0), D. aegyptiaca Willd. (0), Panicum Daltoni Parl. (end.), 4 7 lanuginosum Hochst. (0), P. myurus Parl. (end.), Eragrostis pulchella Parl. (end j) Monachyrum villosum Parl. (end.), Cyperus alopecuroides Rottb. (o), die Ami rantaceen Alternanthera sessilis R. Br. (0), Achyranthes argentea Willd. (0) U A. aspera Willd. (0), Celosia trigyna L. (0); Mollugo bellidifolia Ser.; Gynal dropsis triphylla (L.) DC.; Caylusea canescens St. Hil. (0); Lotus glaucus All 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. 819 ıdıgofera linearis Guill. et Perr. (5'), Tephrosia bracteolata Guill. et Perr. (S.), ornia diphylla Burm. (0) und die meisten der auf den anderen Inseln vor- mmenden Leguminosen; Oxalis corniculata L., Phyllanthus scabrellus Webb ), Euphorbia Forskahlii Gay (0); Cardiospermum halicacabum L. (0) und C. tcrocarpum Kunth; Corchorus trilocularis L. (S.); Triumfetta lappula L. (West- dien), 7. pentandra Rich. (S.); Waltheria indica L. (S.); Wissadula rostrata onth. (Westindien, Westafrika), Anagallıs arvensis L., Erythraeca ramosissima ets., /pomoea pes caprae L., /. asartifolia R. et Sch. (S), /. coptica (L.) Roth ), /. cazrica (L.) Forsk. (0), Evolvolus linifolius L.; Ocimum suave Willd. (0), . basilicum L., Hyptis spicigera Lam. (Westindien, S.), Prunella vulgaris L.; hitania somnifera (L.) Paug. (0), Solanum fuscatum Jacq., Celsıa betoniifolia esf. (Algier); Zznaria spuria (L.) Mill.; Mitracarpum senegalense DC. (0), ermacoce verticıllata L. (Westafrika), Oldenlandia corymbosa L. (Westafrika), . aspera (Roth) DC., die halbstrauchige, auch auf den nordwestlichen Inseln yrkommende Campanula jacobaca Chr. Smith, von Compositen den hoch- ämmigen Sonchus Daltoni Webb (end.), Sclerocarpus afrıcanus Jacq. (0), lainvillea Gayana Cass. (0), Launaea nudtcaulis (L.) Hook. f. Außer der schon von Boavista angeführten Zamarır wachsen auf San hiago noch einige andere Bäume und Sträucher, so namentlich Adansonia (0), ba pentandra, Anona senegalensis (0), Grewia corylifoli« Guill. et Perr. (o), sbania punctata DC. (0), Armenia amerticana (0), Frcus sycomorus (0). Auf ın Bergen ist, wie auch auf den nordwestlichen Inseln, von 300 m an Gesträuch In Gossypium arboreumL. anzutreffen, ferner Kuphorbia Tuckeyana (Steud.) Webb. Von den nordwestlichen Inseln weist auch St. Vincent eine reiche Strand- ra auf, in welcher unmittelbar am Meer Zygophyllum Fontanesti oder Tamarıx :n Ton angeben, während auf den Dünen Calotropis dichte Bestände bildet. dere bemerkenswerte Strandpflanzen sind: Panzcum laetum Kunth, Elonurus risebachüi J. A. Schmidt, Arzstida funiculata Trin. et Rupr., Pappophorum lincentianum J. A. Schmidt (end.), Cyperus capitatus Vand. und C. Cadomosti olle, Boerhavia erecta Vahl, die am Boden lang niederliegende Beta procumbens hr. Sm. (kanar.?), Amarantus polvgonoides L., Euphorbia chamaesyce L. var. mescens L., Tephrosia lathyrotides Guill. et Perr. (0), Astragalus prolixus Sieb. Ind.), Zagenaria vulgaris L.(o). Nach H. L. KRAUSE steigen auch in engen Shluchten, wo der Dünensand mehrere hundert Meter hinaufgeweht ist, die krandpflanzen hinauf und ganze Täler sind mit Tamarisken bewachsen. Dann jeigen auch Adutilon muticum Delile und Fagonia cretica, Paronychia ille- löroides Webb (end.) bis an die Grenze der um 400 m beginnenden Busch- "gion, welche früher wahrscheinlich tiefer hinabgereicht hat, und hauptsäch- Ih durch das häufige Vorkommen der strauchigen bis 2,5; m hohen Zuphorbia luckeyana (Steud.) Webb charakterisiert ist. Dieselbe reicht bis zu den höchsten ınkten (etwa 750 m) hinauf. Dazwischen wächst Zchium stenosiphon Webb, n 1,5; m hoher sparriger Strauch, sowie die genannte Zuphorbia und der auf ?) Die mit (S) bezeichneten Arten finden sich noch in Senegambien. 2) kanar. bedeutet, daß die Pflanze auch auf den Kanaren vorkommt. ne“. 320 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Y dem Gipfel vorkommende Sonchus Daltonii Webb, mit keiner kontinental af kanischen Art, sondern mit kanarischen verwandt. Mit diesen Sträuchern z sammen finden sich Szderoxylon marmulana Chr. Sm. (auch auf Madeira) u S. marginatum (Decaisne) (end.), ferner Sarcostemma Daltoni Webb, eine Asel piadacee von afrikanischem Typus mit an den Felsen herabhängenden, rute förmigen, blattlosen Zweigen. Niedrigere Sträucher sind Sinapzidendron Vogel Webb, Asparagus scoparius Lour. (kanar.), A. squarrosus J. A. Schmidt, L vandula dentata L. (kanar.) und Z. rofundifolia Webb (end.), Forskahlea pr. cridifolia Webb. An Felswänden finden sich Konzga spathulata J. A. Schmic Paronychia illecebroides, Sempervivum Webbii Bolle, Campanula jacobaea Cı Sm., die Scrophulariaceen Campylanthus Benthamiü Webb (kanar.), 7) richolaer Teneriffae (L. f.) Parl. (kanar., o). An feuchteren Wänden finden sich ein: Adiantum capıllus Veneris, | capillus gorgonis Webb, Dryopteris mollis (Sw.) Hieron., Asplenium praemo, sum Sw., Cystopteris odorata Presl, Samolus valerandi L., Pennisetum cihatu, Parl., Cloris radiata Sw. Außer den genannten Arten kommen in der Region der Zuphorbia no folgende wichtigeren Arten vor: Arthraxon ciliaris P. Beauv. (end.), Spor; bolus insularis Parl. (end.), Lotus glaucus Ait. (auch am Strand), die Ur belliferen Tornabenea insularıs Benth., Statice jovibarba Webb (end.), moca paniculata (L.), Celsia betoniifolia Desf., Linaria Brunneri Benth., dichondrifolia Benth. (end.), Wahlenbergia lobelioides Webb (kanar.), positen Nidorella varıa Webb (end.), N. Steetzü J. A. Schmidt (end.), Zurida J. A. Schmidt (end.), C. pannosa Webb (end.), Plagnalon melanoleucı Webb (end.) und P%. /uridum Webb (end.), Odontospermum Vogelii Webb (en) und O. Daltonii Webb (end.), Gnaphalium Iluteo-fuscum Webb (end.), 70% farinulosa Webb (end.), Zaunaea picridiordes (Webb) (end.). | Im Gegensatz zu der Strandregion macht sich in dieser Buschregion € stärkerer Endemismus bemerkbar, ein Zurücktreten der tropisch- Fi ı Steppenformen, ein größerer Reichtum an kanarischen Arten oder an Gattung, # welche auf den Kanarischen Inseln an sind. ‚Zu diesen gehört 3 il 0. Webb vorkommt. Die gründlich erforschte große und hohe Insel Saö Antaö besitzt zwar nidt so viel Strandpflanzen, wie die übrigen Inseln, aber im allgemeinen eir ähnliche Flora wie Saö Vincente nebst einigen Eigentümlichkeiten. Die Felsı fallen oft schroff zum Meer ab, so daß für Strandvegetation wenig Platz ! In den engen Tälern sehen wir nur an den Rändern der schmalen Bäc reichere grüne Vegetation, mit mehreren Gräsern, darunter Panzicum colonu Pennisetum myurus, Andropogon arundinaceus var. halepensis, Perotis latıfo Cyperaceen (Cyperus articulatus, C. esculentus, C. laevigatus, C. polystachy\, Fimbristylis ferruginea Nahl), Funcus acutus, Equisetum pallidum Bory % St. Vinc., Adiantum capillus Veneris, Polygonum serrulatum Lag., Plantoo major, Nasturtium offieinale, ae Epülobium parviflorum und zahlreide Art ’ 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. s21l ropische Unkräuter, welche mit den Kulturpflanzen aller Art hierher gelangt sind. interessantere Arten wachsen zerstreut auf dem harten Basaltboden, in dessen itzen vielfach auch von den Höhen herabgekommene Samen gekeimt sind. Besondere Beachtung verdienen die Sträucher der Farropha curcas, die äufig auftretenden /pomoea pentaphylla, I. palmata, TI. sessiiflora, Tricho- esma africanum, Crotalaria retusaä, Cassia obovata und occidentalis, Desmodium fortuosum, Scrophularia arguta, Wahlenbergia lobelioides, Andropogon contortus, 4. Gayanus, Conyza ambigua, Oldenlandia corymbosa und viele eingeschleppte ten, ferner Artemisia gorgonum Webb (end.), Galsum filiforme Roem. et chult. (kanar.), Zolium gracile Webb und ZLinaria Webbiana”). A. Schmidt. n den Abhängen außerhalb der Täler bis zu 50o m ü.M. ist die Vegetation ihnlich wie auf Saö Vincente. An schattigen Felswänden wachsen zum Teil dieselben Pflanzen wie dort; aber auch Sempervivum gorgoneum (Webb) an Stelle es dort vorkommenden S. Webb, Phagnalon melanoleucum, Lavandula rotundi- folia Benth., Plumbago ceylanica, Pennisetum myurus Webb, Chloris humilis Kunth. Feuchte Felswände beherbergen die oben (S. 820) erwähnten Farne, sowie auch Pteris ensifolia L., Micromeria Forbesii Benth. (auch auf Saö Nicolaö), Plantago ajor L., Parietaria appendiculata Webb et Berth. (kanar.), Cyperus Sonderi J. A. Schmidt. Kahle steile Wände tragen einzelne kümmerliche Exemplare on Zaunaea picridioides, Lavandula rotundifolia und Polycarpaea Gayı Webb. Dagegen entwickelt auf Abhängen sich dichtes bis 3 m hohes Gebüsch von Gossypium arboreum L. (G. punctatum in J. A. Schmidts Beiträge), das auch in Togo nach den Angaben von Dr. KERSTING entschieden wild vorkommt, von Euphorbia Tuckeyana, Fatropha curcas, Ficus sycomorus(?), den verwilderten Psidium pomiferum und Anona cherimolia. In demselben sieht man häufig die Compositen Pluchea ovalıs DC. (S), Aloe vulgaris C. Bauh. und Caesalpinia bonduc (L.) Roxb. Einzelne zu 150 m sich erhebende Kegel tragen häufig dichtes Gestrüpp von Zantana camara, Periploca laevigata (kanar.) und den beiden schon genannten Nidorella, oder Grassteppe mit zahlreichen auf mehreren Inseln verbreiteten und wiederholt genannten Arten. Diese Steppen- und Busch- vegetation, welche der von Saö Vincente sehr ähnlich, setzt sich noch lange auf- wärts fort. Besonders hervorheben möchte ich noch Cienzum rupestre J. A. Schmidt (von 300—600 m, verwandt mit (7. elegans in Senegambien), Panzcum rachı- trichum Hochst., Aristida paradoxa Steud. Etwa um 600 m werden die Compositen besonders reichlich, wir sehen Vernonia cinerea Less., den am weitesten nach N. vorgeschobenen Vertreter dieser in Afrika sehr reich ent- wickelten Gattung, Conyza lurida J. A. Schmidt (end.), Dlumea Perrottetiana DE. (S.), 2. aurita DC. (o), Inula leptoclada Webb (end.), Odontospermum Daltonii Webb, Launaea picridioides (Webb). Zu diesen gesellen sich Zozus urpureus Webb (end.), Tephrosia anthylloides, Rhynchosia memnonia, Sıda cordifolia, Forskahlea viridis, Pennisetum ciliatum Parl. Oberhalb 850 bis 1000 m erscheinen reichlich die Labiaten: Rosmarinus officinalis L., Ocimum basilicum L., Lavandula dentata var. balearica Gilg, L. rotundifolia Benth., Micromeria Forbesii Benth. Hierzu kommen Tornabenea Bischoffü J. A. Schmidt, 822 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. n Foeniculum vulgare, Teline stenopetala Webb et Berth. (end.), Trifolim glomeratum L., Fumaria montana J. A. Schmidt, Ruta macrophylla Sol., Sonchu Daltoni, Ar Gemisch gorgonum Webb, Galum filiforme Roem. et Schultä ( rotundifolium L. var. villosum W an Cotyledon umbilicus L., Lolium ri Parl. (kanar.), Perotis latifolia Ait., Antisthiria glauca Destf., Te molli, (Sw.) Hieron., Pferis ensifolia DDesR, Hemionitis palmata L. (kanar.). Es kant also die Zahl der ann Typen in den oberen Regionen erheblich zu. Bis jetzt wurde nicht erwähnt Dracaena draco, welche nacl den Angaben von J. A. SCHMIDT auf Saö Antaö in wenigen kultiviertei Exemplaren vörkommt, früher aber, wie auch auf der Insel Madeira und Portd Santo, verbreiteter war. Besonders wichtig aber ist die Versicherung von BOLEE) daß dieser Baum, welcher im kontinentalen Afrika mehrere Verwandte besitzt von ihm im Gebirge von Saö Nicolaö und ebenso auf Saö Antaö sehr zahl reich vollkommen wild gefunden wurde. Schließlich sei noch erwähnt, dal genauere Daten über das Vorkommen des Zytanthus amygdalifolius (Webh v. Wettst. auf den Cap Verden fehlen. Dieser Globulariaceenstrauch ist nächst verwandt mit dem auf den kanarischen Inseln verbreiteten /. salvcıfolius (Webb v. Wettst. 67. Kanarische Inseln’). Wie schon die umfangreiche Literatur zeigt, hat die Inselgruppe der Kanarei ebenso wie Madeira zahlreiche Forscher zu geologischen und botanischen Studie! 1) Wichtigere Literatur: BORY DE ST. VINCENT, Essais sur les Isles Fortundes et l’antiq Atlantide, Paris, An XI (1803); Übersetzung von EHRMANN in Bibliothek der Reisebeschreibunge Bd. XII, Weimar 1804. — A. v. HUMBOLDT, Relation historique du voyage dans les regions equi noxiales du nouveau continent, Bd. I. 1. Kap. Abreise von Spanien; Aufenthalt auf den Canarische Inseln, S. 54—76, 2. Kap. S. 77—178, 1814; deutsche Übersetzung von H. HAUFF, Stuttgart 1861. L. von Buch, Physikalische Beschreibung der Canarischen Inseln, Berlin 1824. Abdruck in L. vo Buchs gesamm. Schriften, Bd. IH. Berlin 1875 (enthält in Kap. IV Übersicht der Flora der Ca naren). — P. BARKER-WERB et S. BERTHELOT, Histoire naturelle des Isles Canaries, Tome Il Premiere partie: La geographie botanique (S. BERTHELOT), Paris 1840; Deuxieme partie: Phyto graphia canariensis, Sect. I—IV, Paris 1836—50. — Ch. J. F. BunßuUry, Remarks on the botanl” of Madeira and Teneriffe in Journ. of the Proc. of the Linn. Soc., Botany, Vol. I, P.I (1857 1—34. (Übersetzung in Botan. Zeit. 1857, S. 43ff.). — €. BoLLE, Die canarischen Inseln, All” semeines, Tenerife, Gomera in Zeitschr. f. allgem. Erdkunde, N. F. Bd. X—XI, Berlin 186162] Die Standorte der Farrn auf den Canarischen Inseln, ebenda, Bd. XVI und XVII (1863—64) un) Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde, Bd. I (1866), 209, 273; Florula insularum olim purpurarium nun Lanzarote et Fuertaventura cum minoribus Isleta de Lobos et la Graciosa in Archipelago canariens in Englers Bot. Jahrb. XIV (1891); Botanische Rückblicke auf die Inseln Lanzarote und Fuertal ventura, in Englers Bot. Jahrb. XV (1892). — J. D. HookER, Considerations sur les flores insulaire: in Ann. sc. nat. ser. V, Bot. T. VI (1866), 267—299; Lecture on Insular Floras in Journ. of ba tany V (1867), 23—31. — K. von Fritsch, Meteorologische und klimatologische Beiträge zu Kenntnis der Canarischen Inseln, in Petermanns Mitteil. 1866; Reisebilder von den Canarische Inseln, Ergänzungsheft Nr. 22 zu Petermanns Mitteil. 1867; Über die ostatlantischen Inselgrupper] Ber. d. Senckenberg. naturforsch. Gesellsch., Frankfurt a. M. 1869/70, S. 72. — A. GRISEBACH, Dil Vegetation der Erde, Bd. II (1870) 5ı0ff. — Fr. SAUER, Catalogus plantarım in canariensibus in sulis sponte et subsponte erescentium; Dissert. inaug. Halis Saxonum 1880. — A. ENGLER, Versüe einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, Bd. I (1879) 71ff.; Bd. II (1882) 340ff. — H. CHRIS] 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 823 angeregt. Zwar tritt die einheimische Vegetation sehr hinter der fremden, vielfach eingebürgerten zurück; aber jeder Botaniker, dem es vergönnt ist, diesen Teil Makaronesiens für längere Zeit zu besuchen, wird einen hohen Genuß darin finden, die zahlreichen endemischen Formen aufzusuchen und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Pflanzen der Nachbargebiete, denen des mediterranen Afrika und zu denen seiner südlichen Wüsten- und Steppen- gebiete zu ermitteln. Aus diesem Grunde wollte ich es nicht unterlassen, das Wesentlichste über die Vegetation dieser Inselgruppe in dem über die Vegetation Afrikas allgemein orientierenden Bande mitzuteilen, weit davon entfernt, eine erschöpfende Darstellung zu liefern. Gewissermaßen als Fortsetzung des marokkanischen Atlas bilden die von- einander durch bedeutende Meerestiefen geschiedenen Inseln Lanzarote (höchster Gipfel 670 m ü.M.) mit Alegransa (285 m ü. M.) und Graciosa (190 m), Fuertaventura (855 m) mit Isleta de Lobos (122 m), Gran Canaria (Pico de las Nieves 1951 m), Tenerife (Pico de Teyde 3730 m), Gomera (1380 m), Palma (2420 m), einen halbmondförmigen Bogen, dem südwestlich Hierro (Allo del Malpaso 1415 m) anliegt. Nur go Kilometer ist die Ostküste Fuertaventuras vom Kap Juby entfernt. Da die Wolken des Nordostpassats erst in größerer Höhe über dem Meere kondensiert werden, so kommen Nebel, Regen und Schnee nur den westlichen 5 größeren Inseln, welche als Hesperiden oder Fortunaten im engeren Sinne zusammengefaßt werden, zu gut. Auf ihnen konnten sich namentlich an der Nordseite über der an afrikanischen Florenelementen reichen Strandregion und der montanen Region immergrüne Wälder entwickeln, welche allerdings auf Tenerife im Verhältnis zu der vierten Region, der baumlosen _ Hochgebirgsregion, nur schmale Streifen einnehmen. Dagegen sind die öst- lichen niedrigen Inseln, die Purpurarien, arm an Niederschlägen; es fehlt daher ' auch die den Barrancos der westlichen Inseln wenigstens zeitweise zuströmende Bewässerung, welche von der Nebelregion gespendet wird und stellenweise bis in die Nähe des Meeres hinabzieht; es sind demzufolge diese Inseln ein fast baumloses dürres Steppen- und Wüstenland. Vegetation und Flora der Canarischen Inseln, in Englers Bot. Jahrb. VI (1885) 458 ff.; Spieilegium ' eanariense, ebenda, IX (1887) 86, Euphorbia Berthelotii C. Bolle, ebenda XIII (1891) 10; Eine Frühlingsfahrt nach den canarischen Inseln, Basel 1889. — O. Sımony, Über eine naturwissen- schaftliche Reise nach der westlichen Gruppe der Canarischen Inseln, Mitteil. d. k. k. Geogr. Gesellsch. Wien, Bd. XXXIII (1890) 145. I. Tenerife. — H. MEvEr, Die Insel Tenerife, Wande- tungen im canarischen Hoch- und Tiefland, Leipzig 1896. — ]J. BORNMÜLLER, Ergebnisse zweier botanischer Reisen nach Madeira und den Canarischen Inseln, in Englers Bot. Jahrb. XXXII (1904) 387—492; Senecio Murrayi Bornm., eine unbeschriebene Art von Ferro, sowie einige floristische Notizen über diese Insel, in Englers Bot. Jahrb. XXXIII, Beiblatt 72 (1904) ıff. — ]J. STEINER, Flechten auf Madeira und den Kanaren gesammelt von J. BornmüLLer in den Jahren 1900 und 1901 in Oest. Bot. Zeitschr. 1904,. S. 333, 351, 399, 447. — H. ScHEnck, Beiträge zur Kenntnis der Vegetation der Canarischen Inseln in Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—99, Bd. U. 1. Teil, mit Taf. I-XII, 2 Kärtchen und 69 Abbildungen im Text, 1907. — ]J. PıTARD et L. ProusT, Les Des Canaries. Flore de l’Archipel, P. Klincksieck, Paris 1908. — C. Schröter, Nach den cana- rischen Inseln, mit 20 Tafeln, Roscher u. Co., Zürich 1909. 824 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. a) Die Purpurarien. + Schon die Strandflora der Purpurarien weist erhebliche Unterschiede gegen- | über der der Cap Verden auf. Es fehlen zunächst die reichlich mit Gräsern | bestandenen Dünen der Cap Verden; die afrikanische Gattung Sporobolus ist hier überhaupt nicht vertreten. Sandige Dünen in großer Ausdehnung finden | sich aber nach BOLLE auf dem als el Hable die Halbinsel Handia von Lanzarote abschließenden Isthmus. Auf dem sandigen Strand am Fuß der hohen schwarzen | Felsmassen des Vorgebirges von Handia ist die allerhäufigste Pflanze (die auch | auf der Sandbrücke zwischen Isleta und Gran Canaria häufige) Zuphorbia | paralias, welche mit einem Teppich vom frischesten Grün oft große Strecken | allein bedeckt. An anderen Stellen herrschen die strauchigen Chenopodiacen | Suaeda fruticosa (L.) Del. (0) und Traganum nudatum Del. (0), weniger Suaeda maritima (L.) Dum. (0), 5. vermiculata Forsk. (0) und Chenolea canariensis Moq,, | an wiederum anderen Zygophyllum Fontanesii mit seinem Parasiten Czstanche /utea, sodann auch Cakdle maritima. Zerstreut finden sich die kriechende Linaria heterophylla (Schousb.) Bolle (Kanar.'), Zoftus trigonelloides Webb et) Berth. (end.), Z. Zancerottensis Webb und Z. erythrorrhizus Bolle (end.), Ononmis| natrix L. var. hispanica, O. serrata Forsk. var. prostrata, O. hebecarpa Webb| et Berth., Trigonella anguina Del., Polycarpaea gnaphalodes Lk. (0), Alsine\ Gayana Bolle und A. platyphylla 1. Gay, FHeliotroptum plebejum Mass. (o),\ Statice papillata Webb (end.), /floga ovata Bolle (end.), Senecio crassifohus) \ Willd., S. faccidus Bolle (end.), Calendula arvensis var. parviflora (Rafın.)| Battand. et Trab. und Marthiola Bolleana Webb, stellenweise auch die sonst! mehr auf der Höhe vorkommende Artemisia reptans Chr. Smith und Asphodelus\ tenufolius Cav. (0), nur wenig afrikanisch-saharische Pflanzen, mehr endemische und kanarische, welche mit mediterranen verwandt sind. An den Felsen dicht! über dem Strand auf dem Südabhang von Handia wachsen Astragalus mareo- ttcus Del. var. handiensis Bolle und A. tridwloides Del. (Sah.), Reseda crystallina\ Webb und R. sudulata Del. (Sah.), Zobularea marginata Webb (end.). Hier! sieht man auch in der Nähe der Küste auf felsigem Grund Zuphorbia cana- riensis, die ich selbst auch westlich von Puerto de la Orotava an der Küste) in BüSchen von einigen Metern Durchmesser beobachtete. Mit dieser, dem! »cardon« und geschützt von diesem kommen auch Periploca laevigata, Rubia fruticosa Jacq., Messerschmidia fruticosa L., echt kanarische Pflanzen, vor. An der Westseite von Handia finden wir auf dem schmalen Gürtel zwischen felsigem Abhang und Meer im Bestande des Cardon auch Zyezum afrum L.(6)\ und Campanula dichotoma L., während an den Felsen selbst die Caryophyllacee! Gymnocarpus salsoloidess Webb und Mesembrianthemum crassifolium L. uns| ebenfalls Afrika in Erinnerung bringen. Am Puerto de Lajas von Fuerta-\ ventura findet sich auch das in der Sahara verbreitete Odontospermum Pyg- maeum (Coss. et D.R.) OÖ. Hoffm. BOLLE schildert uns auch noch andere‘ Assoziationen von Strandpflanzen auf den Purpurarien. Auf den kleinen Inseln| ı) (Kanar.) bedeutet auf den Kanaren verbreitet, (end.) auf der besprochenen Insel endemisch, (0) im kontinentalen Afrika, (Sah.) in der Sahara. 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 825 Alegranza und Graciosa südlich von Lanzarote dominieren auf dem salzhaltigen Boden Suaeda fruticosa (L.) Del., S. vermiculata Forsk., Salicornia fruticosa L., Traganum Moquini Webb, Atriplex pedunculatum L. und kümmerlich Euphorbia obtusifolia Poir., Reste einst höherer und dichterer Bestände. Hier wachsen auch die endemischen Ononzs ochreata Berth. und Statice puberula Webb, sowie die an den Küsten von Canaria und Tenerife ebenfalls verbreitete Frankenia ericifolia Chr. Smith und Plantago argentea Desf. Selten ist die mediterrane Composite Diotis candıdissima Dest. Reicher an typisch kanarischen Pflanzen ist die Land- und Strandvegetation auf Isleta de Lobos zwischen Lanzarote und Fuertaventura. Hier herrschen die Zwergbäume der Zuphorbia balsamifera Ait. und zwischen ihnen sind niedrige Büsche der mit zahlreichen rosenroten Blüten bedeckten Siatzce Zuberculata Boiss. (auch am Cabo blanco im nördlichsten Senegambien und an der Südküste von Canaria) angetroffen, daneben auch die niedrigen S7. papillata Webb (end.) mit lilafarbenen Blüten und dichten Rasen von S7. ovalifolia Poir. mit prachtvollen lavendelblauen Blüten eingesprengt und kleine Polster von Frankenia corymbosa Desf. und F. pulverulenta L., ferner die silbergrauen Rosetten des P/antago argentea. Zerstreut sind Zycium afrum und Carrichtera Vellae DC. Endlich finden sich am Strande der Purpurarien auch BDera maritima L., B. procumbens Chr. Smith oft häufig, D. fumila Link, Atriplex glaucum L., Plantago coronopus L., Launaea nudicaulis (L.) Hook. f., Sonchus Bourgeauxiü Webb, Rhagadiolus stellatus Willd., Senecio coronopifolius Dest., Aizoon canariense L., Mesembrianthemum cerystallinum L. und M. nodiflorum L., Citrullus colocynthis Schrad. (o, fehlt auf den andern Inseln), Trzgonella stellata Forsk. (0, im Gebiet nur noch auf Canaria), Spergularia salsuginea Fenzl, Sp. rubra Pers., Sp. marginata (DC.) Kittel, Sp. Dillenii Lebel, Alsine procumbens Fenzl, Zodularıa lybica Webb (o), Mattmola tristis R. Br. Auf der Insel Lanzarote selbst wächst am felsigen Hintergrunde des Teiches von Famara die prächtige S/artice Bourgaei Webb, wie mehrere andere Arten der Gattung aus der Section Nodzles lokalisiert. Sowohl auf Lanzarote und Fuertaventura ist außer den Dünen und Sandebenen (Playa), außer den Felsentriften und den alten Lavaströmen (Malpais) fast alles anbaufähige Land auch bebaut worden, vorzugsweise mit Weizen, der, wenn die von November bis März fälligen reichlichen Niederschläge nicht ausnahmsweise ausbleiben oder von der Sahara herkommende samumartige Winde, welche noch bei Las Palmas auf Gran Canaria gewaltige Sanddünen aufgehäuft haben, die jungen Keime versengen, reichen Ertrag gibt. Die auf Lanzarote infolge jüngerer Eruptionen reichlich vorhandenen, noch nicht von Blütenpflanzen be- setzten Laven sind oft dicht von der Flechte Zecanora granulosa Laur. be- deckt. Nicht selten findet sich auf Lava die Urticacee Forskahlea fruticosa Willd., Polycarpaea Teneriffae und besonders häufig die Cichorioidee Zaunara spinosa (Forsk.) Sch. Bip. (0) in kugelrunden, dornigen, fast blattlosen Büschen, besonders auf Tufflagern. Auf Lava des Rio Palmas (Fuertaventura) kommt auch die endemische Centaurea Bolleana (Sch. Bip.) vor. 826 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. } t Vor 5—6 Jahrhunderten zeigten die Inseln, auf denen zwar auch schon Kultur von Gerste, Erbsen und Saubohnen neben der der Datteln eingebürgert war, mehrfach dichtes Buschgehölz, von welchem jetzt nur noch spärliche Reste vorhanden sind. Auf den niedrigen Höhen von Lanzarote sah BERTHELOT- noch Stümpfe alter Zaurus canariensis; sonst scheint hier aber nur Zuphorbia balsamifera vorhanden gewesen zu sein, während auf der 680 m hohen Insel Fuertaventura neben Zuphorbia (tabayba dulce) auch die ebenfalls baum- förmige E. regis Fubae Webb (tabayba morosea) häufig ist. In den Tabaybales wächst die seltene levkojenähnliche Crucifere Parolinia ornata Webb (end.), welche auch auf Gran Canaria zwischen den Zwerg- bäumchen von Cheorum pulverulentum L’Herit. (Fig. 683) vorkommt. Nächst den Tabaybas sind die verbreitetsten Bäume die Tamarisken und zwar an Stellen, wo in größerer Tiefe Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist, auf beiden Inseln Tamarır anglica Webb var. Berthelotii Bolle, auf Fuertaventura, und allen anderen Inseln 7. gallica L. var. canariensis Webb. An den Rändern von Cisternen findet man auf Lanzarote mehrfach den Ginsterbaum ARetama rhodorrhizoides Webb in 4—5 m hohen Exemplaren; von R. recutita Webb kennt man nur einen alten Baum auf dem }Hof der Pfarrkirche von Teguise (Lanzarote). Sehr vereinzelte Bäume sind auch Pistacia atlantica Desf. und Rhus albida Schousb. in Rio Palmas von Fuertaventura. wähnten Zaunaea spinosa und Lycium afrum, letzteres be- sonders auf der Halbinsel Handia. Kleine Bestände bilden die etwa ı,5;—2 m hohen Zwergbäumchen von Senecio kleinia Sch. Bip., den man auch auf Canaria und Tenerife antrifft und welcher mit Senecio pteroneurus Sch. Bip. von Mogador verwandt ist. Eines der häufigsten und schönsten, durch silbergraues Laub ausgezeichneten Bäumchen ist Odontospermum sericeum (L. fil.) C. H. Schultz Bip., ganz Fig. 683. Cneorum ; r 5 3 r Handia von Fuertaventura, während das weniger ansehnliche pulverulentum Vent. i F $ O. intermedium C. H. Schultz sich auf Lanzarote findet, Blatt mitangewachse- nem Blütenstand. O. Schultzii Bolle aber bei Oliva auf Fuertaventura. Höher | im Gebirge beider Inseln finden sich zerstreut das bis ı,5 m hohe strauchige Kchium thyrsiflorum Mass. (end.) und Olea europaea L. Nur vereinzelt treten im Gebüsch Asparagus arborescens Willd., A. albus L. var. Pastorianus Webb und A. korridus L. fil. auf. Steinige Triften mit spärlicher | Vegetation von Gräsern und Stauden; mit schr wenig Liliifloren und ohne jede Orchidee finden sich allenthalben zwischen dem Kulturland. Von 37 Gramineen | sind im Gegensatz zu denen der Cap Verden nur ganz wenig vorhanden, welche an die afrikanische Steppenflora erinnern, wie Pennisetum cenchroides Rich.; die meisten sind verbreitete mediterrane Gräser, wie SYpa tortilıs Desf. a Er Andropogon hirtus L., Lamarckia, Gastrodium usw. Lolium gracile Parl. lernten Weitverbreitete Dorngewächse sind die schon oben er- | besonders häufig und Dickichte bildend auf dem Vorgebirge | 5 u; % 2 U Ba Pr 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 827 wir schon auf den Cap Verden kennen. Endemisch ist das zwergige auf trockenen Triften wachsende Pappophorum Faminianum Coss. et Dur. Ziemlich häufig ist in den Tälern der Halbinsel Handia Avena hirsuta Roth, und als Sumpfgräser sind Oryzopsis multiflora (L.) Aschers. et Schweinf., Agrostis verticillata Vill., Polypogon elongatus Humb. Bonpl. zu nennen. Liliifloren sind außerhalb des Kulturlandes bis jetzt nur wenige und zerstreut gefunden worden, am häufigsten Asphodelus ramosus L. und Pancratium canariense Ker; auf Lanzarote, ober- halb Teguize: Scilla haemorrhoidalis Webb und Dipcadi fulvum Webb et Berth., an anderen Orten Romzlea Hartungü Par. Von Dikotyledonen seien erwähnt: Zuphorbia terracına L., Plantago arborescens Poir., Ajuga wa L., Salvia aegyptiaca L., Scrophularia arguta Ait., Lithospermum apulum Sibth., Echium plantagineum L., Wahlenbergia lobelioides A. DC., Crepis Lowei Sch. Bip. var. canariensis, Tolpis crinıta Lour., Thrincia hispida Roth, Hedypnosis cretica Willd. var. zragadiolordes Willd., Scolymus hispantcus L. und S. macu- latus L., Psoralea bituminosa L., eine der verbreitetsten Pflanzen auf allen Kanarischen Inseln, Ruta bracteosa DC., Erodium botrys Berth., hoch auf- steigend, Linum strictum L., Herniaria hirsuta L., Selene longicaulis Pourr., Helianthemum confertum Dun. Nur auf Lanzarote und nicht auf Fuertaventura sind nachgewiesen: Thymus origanoides Webb, Lavandula dentata L. und 2. pinnata L. f., Chrysanthemum ochroleucum Webb (end.), /Zelianthemum canariense Pers. (end.), Szsymbrdum erysimoides Desf., Hirschfeldia incana L. (0), Notoceras canariense R. Br. (0). Dagegen kennen wir von Fuertaventura Salvza canariensis L., 5. ver- benaca Desf., Micromeria thymoides Webb, Celsia betonicifolia Desf., Cichorium divaricatum Schousb., Carduus bacocephalus Webb var. Dourgacanus (Sch. Bip.), C. clavulatus Link, Cynara cardunculus L. und andere mediterrane Cynareen, Carlina salicifolia Cav., Senecio rhombifolus Bolle (end.), 5. favus (Decaisne) Sch. Bip., Ruthea herbanica Bolle (end.), HZerniaria Hartungii Parl. An trockenen Felsen, besonders des Vorgebirges Handia beobachtet man namentlich: NMothochlaena vellea Desv., Plantago Aschersonit Bolle (end.), Asteroli- num stellatum (L.) Lk., Picridium ligulatum Vent. nebst var. zlzcifolium Rosetten bildend, Andryala cheiranthifolia \Her., auch auf vulkanischer Asche, Semper- vivum Bethencourtianum (Webb), Ononis sicula Guss., Hermiaria fruticosa L. (0). An ähnlichen Standorten kommen bei Puerto Cabras einige andere Arten vor: Convolvulus hystrix Vahl (0), Phagnalon saxatıle (L.) Cass. und var. ınzer- medium DC., Ph. purpurascens Sch. Bip., Helianthemum niloticum Pers. Eine schöne Felsenpflanze ist auch die im Rio Palmas vorkommende Alsine Platyphylla J. Gay, welche große herunterhängende Polster bildet. Auf Lanzarote findet sich an steilen Felsen bei Famara Gnaphalium Webbii Sch. Bip. (end.), an Felsen zwischen Haria und Arceife Sempervivum arboreum (L.) Webb, bei Haria S. pygmaeıum (Webb et Berth.). Verbreiteter sind an Felsen: Phagnalon rupestre DC., Ononis laxiflora Desf. var. Zexipes Webb et Berth., Zodwlaria intermedia Webb et Berth. in mehreren Formen. Als Reste des alten immergrünen Waldes wurden außer 828 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. den von BERTHELOT für Lanzarote angegebenen Zaurus-Stumpfen noch andere Baumformen auf dem Gebirge von Handia beobachtet: Gymnosporia cassinoides (’Herit.) Loes., Olea europaea und Erica arborea L., ferner von Sträuchern Rhamnus crenulata Ait. (end.), Zypericum grandiflorum Choisy, Chrysanthemum pinnatifidum Brouss., Bupleurum canescens Schousb. var. kandiense Bolle, Echium thyrsifiorum Mass., Sempervivum pachycaulon (Bolle), sodann die niedrige Monanthes microbotrys (Webb) Bolle und einige andere Arten dieser Gattung, Micromeria thymoides Webb et Berth. und Szderitis Massoniana Berth., Ranunculus cortusifolius Willd. var. zupestris und die Farne Polypodium vul- | gare L., Asplenium Adiantum nigrum L. und Hemwonitis palmata L. b) Gran Canaria. Nachdem ich die Vegetation der seltener besuchten Purpurarien mit Aus- nahme der mediterranen und ‘anderweitigen Eindringlingen des Kulturlandes in ihrer Gesamtheit besprochen habe, will ich jetzt auf die übrigen Kanarischen | Inseln eingehen, deren Vegetation ich selbst gründlich kennen gelernt habe. | Ich will dies im Anschluß an mehrere Exkursionen tun, welche ich während | eines sechswöchentlichen Aufenthalts unternommen habe und welche leicht | von anderen wiederholt werden können. | Wir landen Mitte März in La Palmas auf Gran Canaria, welche auf alter | Grünstein- und Tonschiefer-Unterlage durch vulkanische Tätigkeit aufgebaut | wurde. Vor der Landung überblicken wir die weit vorspringende, gewaltig | umbrandete, mit drei vulkanischen Gipfeln nicht sehr hoch emporragende, | aber doch nicht selten eine 30—60 m hohe Nordpassat-Wolke aufhaltende Halbinsel Isleta. Während die 5’), Kilom. vom Hafen de la Luz entfernte, schmucke, im Sonnenschein leuchtende Stadt von Palmen- und Bananen-\ pflanzungen umgeben, uns zunächst nicht viel von der einheimischen Flora zeigt, und mehr den Globetrotter anlockt, wird der Botaniker das im ganzen M | recht steril erscheinende, aus braunen und schwarzen Tuffblöcken bestehende, nur hier und da von vereinzelten Zwergbäumchen oder Cardon-Büschen belebte! steinige Küstenland gern durchstreifen, um sich mit der Strandvegetation und der! der steinigen Triften vertraut zumachen. Außer den schon von den Purpurarien | erwähnten Zuphorbia canariensis und Zwergbäumen von Senecio kleinia und! Euphorbia regis Fubae sieht man hier zum ersten Mal den durch hängende kleinblättrige Zweige, weißliche Blüten und wachsglänzende weiße Beeren aus- gezeichneten, zu den Rubiaceen gehörigen Rutenstrauch Plocama pendula (Fig. 684), welcher hier auf Tenerife und Gomera nie über ı0oo m aufsteigt, während die hier ebenfalls vorkommende Rubia fruticosa (Spreizklimmer, kein Strauch) auf den westlichen Inseln bis zu goo m Höhe gefunden wird. Auch! begegnen wir noch dem westwärts nicht mehr vorkommenden Zyezum euro-\ paeum L. var. intricatum (Boiss.) O. Ktze. und finden die am Strande fast aller Kanaren verbreiteten drei Frankenia, F. laevis L., F. ericifolia Chr. Sm. und F. pulverulenta L., letztere auch im Sand, endlich auch die seltenere /. Bozs- sieri Reut., Mesembrianthemum crystallinum L. und das kleinere M. nodı- 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 829 florum L. Vielfach zerstreut sehen wir auch die bis 3 m hohen, wenig ver- zweigten Sträucher der chilenischen Nicotiana glauca, welche sich auf den Kanaren und auch in Südafrika in einer den ursprünglichen Vegetationscharakter sehr störenden Weise eingebürgert hat. Wir werden aber auch mit der Gran Canaria eigentümlichen, stark riechenden Composite Odontospermum odorum Schultz Bip., mit Schizogyne sericea (L.) Schultz Bip. (T, P, H)') bekannt und finden den schon von Fuertaventura erwähnten Senecro flavus wieder. Häufig sind Büsche von Zeriploca laevigata. Nächst diesen fallen auf die mediterranen Pulicaria viscosa, Odontospermum aquaticum, Scolymus \ \f are] ı / P en | \\Y/ WLr /- Fig. 684. Plocama pendula Ait. im Barranco de Bufadero (Tenerife). — Nach PITARD und PROUST. Rechts ein Zweig nach K. SCHUMANN in ENGLER und PRANTL, Nat. Pflanzenfam. maculatus L., Launaea spinosa und L. nudicaulis, Plantago decumbens Forsk., "das niedrige Heliotropium erosum, Reseda scoparia Brouss. (T), die auf \ Fuertaventura sehr häufige, hier seltene Olögomeris subulata (Delile) Boiss. (0), Trigonella stellata Forsk. (0), Lotus arabicus L. (G, F, L, ©) Fagonia cretica, Alzoon canariense, Ifloga spicata Sch. Bip. (0), Salvia aegyptiaca, Asphodelus tenuifolius Cav. Auf der Lava bei Las Palmas und von Isleta findet man zahlreiche Flechten: Gonohymenia algerica Stur, Ramalina pusilla Le Trev., R. Bourgaeana Mont., T’heloschistes seorigenus Wain., Xanthoria parietina Th. Fr., Caloplaca elegans (Lk.) Th. Fr., Kinodina sub- trachytica Steiner, Parmelia conspersa (Ehrh.) Ait., P. prolixa Nyl., Acarospora lavicola Steiner mit Pharcidia lichenum Woainio, Lecanora (Eulecanora) subfusca Ait. var. campestris Schärer, 2) Von den nicht auf allen Inseln vorkommenden Arten ist die Verbreitung auf den übrigen Kanaren durch den in Klammern gesetzten Anfangsbuchstaben der Insel angedeutet, das Vor- kommen im nördlichen Afrika durch (o), das Vorkommen auf Madeira durch (M.). 830 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. L. (Eulecanora) atra Körb., Z. (Zulec.) sulphurata Nyl., Z. (Eulec.) luteola Steiner, Z. (Aspicilia) calcarea Sommerf., L. (Ochrolechia) pallescens Nyl., Lecidea latipea Ach., Buellia maritima Mass,, Pertusaria subcicatricosa Steiner, P. /actca Nyl. Am sandigen westlichen Strand von Isleta treffen wir Cyperus mucronatus (L.) Engl. (= C. aegyptiacus Gloxin, Gahnia mucronata Parl.), Lepturus cylindricus (Willd.) Trin., Senecio coronoprfolius Desf., Bestände von Zygophyllum Fontanesi (auch noch T), desgleichen solche der meist blattlosen Auphorbra obtusifolia Poir, (= E. Broussonetii Willd.) mit dicken cylindrischen Gliedern (auf allen Kan.), Beta maritima und Polycarpaea candida Webb et Berth. (P. gnaphalodes Link.), sowie /. divaricata (Ait.) Poir., zwei auf den Kanaren weit verbreitete, seh, formenreiche Arten, von denen die erstere in größerer Höhe schmale Blätte entwickelt (var. Zinearifolia Bornm.) und namentlich auf Palma bis zu 1400 ü. M. aufsteigt. An sonnigen Felsen wächst auch Deia Wedbrana Mog. In der Nähe des schmalen Isthmus zwischen dem Puerto und Las Palmas finden wir Tamarisken und die uns schon bekannten Halophyten. Dann gibt uns die Straße nach Telge im S. von Las Palmas Gelegenheit, noch mehr von der Strandflora und namentlich von der der Strandfelsen kennen zu lernen Prachtvolle Gruppen von Aloe vera am Wege zeigen, daß die Pflanze in deı Küstenregion eingebürgert ist, ebenso wie Agave americana und Opuntia ficus indica, welche oft genug auch außerhalb des Kulturlandes versprengt auftreten Am Fuß der steilen Felsen sehen wir Campanula erinus L., Statice pectinata Ait. und Phagnalon rupestre, ferner massenhaft Chrysanthemum frutescen: L. var. Canariae Christ wachsen, eine der in Größe der Blüten und Teilung der Blätter schr mannigfachen Mutationen der genannten Art, ferner faller sehr bald auf Pallenis spinosa, Odontospermum aquaticum, 0. maritimum an fast senkrechten Felsen sitzend, mit Perrdium tingitanum (L.) Desf. Eind die endemische Umbellifere Aszydamıa latifola (L. f.). Noch lohnender ist ein Ausflug in den Las Palmas durchschneidenden Barranco de Guinigada, der in südwestlicher Richtung aufsteigt und unten von Bananenplantagen erfüllt ist, zwischen denen wir auch Orangen, Dattelı palmen, Melonenbäume und auch einzelne Kaffeebäume, einzelne hochstämmigt Ficus elastica, sowie zahlreiche Zierbäume und Zierpflanzen, vor allem Roseı und Pelargonien, aber auch prachtvoll blühende Carzpszs (Bignon.) und Bougas villea (Nyctagin.) beobachten, während an Bachläufen Arundo donax mächtig Halme entwickelt. Von kanarischen Typen sind besonders reichlich vertretel E die Zwergbäume Zuphorbia regis Fubae und E. balsamifera, die kletterndi Rubia fruticosa, der bis 2 m hohe mit kräftigen Blattdornen versehene Asparagul albus L., das dickblättrige Zelianthemum canariense Pers. (T, L, F), Salvul canarinsis L. (F, T, G), Micromeria thymoides (Brown) Webb (Kanar.); Zinarü 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln, 831 effen wir auch eine der so interessanten Seneczo-Arten aus der Section Peri- allis, nähmlich den bis 2 m hohen S. Weddrl DC., welcher dieser Insel eigen- ümlich ist, und auf ihr bis zu 80o m Höhe aufsteigt. Am linken Ufer er- cheint sehr häufig oft eine 10—20 Quadratmeter große Association bildend Kuphorbia aphylla Brouss. (Fig. 685). Im Tal von Guinigada wachsen auch einige interessante Moose: Bryum Tenerif- Eiae Hmpe., Ahyncho- Eitgium megapolita- wm (Bland.) Br. Sbur., Madotheca thuja @'Dicks.) Dum. Auf guter, "aussichtsreicher, mit Eucalypten, chinus molle und anderen subtro- nischen Bäumen besetzten Straße ährt man vom al des Guini- ouada zunächst durch sterile, hier und da mit Ta- ‚bayben besetzte ‚Steintrift, dann an | Getreidefeldern vorbei nach dem ‚30o m hohen Ta- |fira, wo die reiche ‚Feuchtigkeit ver- langendenKultur- pflanzen häufiger pen und die Fig. 685. Euphorbia aphylla Brouss. A Habitus; 5 Ende eines Sprosses; ‚Häuser oft von C Cyathium geöffnet. — Nach WeEBB. | dichttem Grün, durchleuchtet von prächtigen farbigen Blüten, umgeben sind. Unter den heimischen Pflanzen interessiert uns die nicht selten an Palmenstämmen hinauf |kletternde Davallia canariensis Sm. An einzelnen grasigen Stellen findet sich das stattliche Pancratium canariense Ker (F, L) und Serapias occulta 1. Gay (0). Allmählich kommen wir nach dem 400 m hoch gelegenen, als Stand- Quartier für botanische Exkursionen vortrefflich geeigneten Monte. Hier zeigen uns schon mehrere Sträucher und Bäumchen die montane Region an. Sehr häufig ist der bis 3 m hohe gelbe Ginster Cyfisus congestus (L) Ball Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 53 832 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (end., bis 1700 m), in Gesellschaft von 3—4 m hohen Sfarkum junceum und der ebenso hohen Ketama rhodorrhizoides Webb et Berth. (P, G Ferner ist häufig Rumer lumaria L. (T, P, G, H), welcher auch bis 3 1 hoch wird, Rubus ulmifolius, durchschlungen von Bryonia verrucosa Ait, zwischen diesen Gebüschen wuchert Pferidium, ferner sehen wir oft se häufig Arisarum vulgare Targ. Tozz., Fumaria montana Schmidt (T, P, G, Cap. Verd.) und andere Arten, Dracunculus canariensis Kunth (T, P,H, M Senecio Webbii, die sehr verbreitete und sehr variierende Andryala pinnatifid, (T, P,G, H), Thelygonum cynocrambe (0), sehr häufig Achyranthes argente Willd. (Kanar.) und Geranium molle L., an lichten Stellen Asphodelus ramosu Desf. (T, P, H, L, OÖ). An grasigen Plätzen im Halbschatten von Lavamauer finden wir häufig Zuzula purpurea Link (T, P, G, H, M), weiter ab Zamarcko aurca, Brizsa minor und BD. marima, Dromus maximus Desf., Andropogo hirtus (0), Trifolium tomentosum L. (0), Felianthemum guttatum Mill. (© Auf den Lavamauern selbst wachsen Chezlanthes fragrans Hook. (T,P,H,M, © Gymnogramme leptophylla Desv., auch Davalla canariensis, Vaillantia Ins pida L., Sempervivum annuum Chr. Sm. (= S. dichotomum Webb et Bert das kleine Monanthes brachycaulon (Webb et Berth.), Sonchus congestus Wille (T, P), während einige andere endemische Arten von Sonchus sich an de Nordseite der Insel im Barranco San Felipe bei Guia und an der Cuesta d Silva finden. Will man etwas mehr von den endemischen Formen sehen, so muß ma sich nach dem nicht weit von Monte entfernten, mit Phoenix Fubae bestal . denen Barranco oberhalb Angostura und der sogenannten kleinen Caldera übe demselben begeben. In ersteren finden wir Salir canariensis Chr. Sm. un den eigentümlichen, systematisch sehr isolierten Amarantaceen-Strauch Dosi yervamora, unter Beständen von Populus alba die auch im kontinentald Afrika verbreitete Solanacee Withania somnifera (L.) Dun., massenhaft Dro cunculus canariensis, zur Blütezeit nach Äpfeln duftend, Achyranthes, Thel\ gonum, Oxalis corniculata u. a., dagegen an den Felsen häufiger die auf de Lavamauern wachsenden Arten, außer diesen auch große Rasen des Adzantul sinien und auf dem Ruwenzori begegnen. Im Barranco de la Angostura find! sich auch die bisher außerhalb Gran Canarias nirgends gefundene Convo vulacee Zegendrea mollissima Webb, ferner M. Linkii Webb et Berth., 4 feuchten Stellen wächst Cyperus rotundus L. (T, M, ©). In dem Kessel des Barranco oder der sogenannten kleinen Caldera finde wir Bestände von Zuphorbia regis FJubae, Senecio kleinia, Rumex lunari) Cytisus congestus, Pistacia lentiscus, seltener Rhamnus crenulatus Ait. (T, P, das auf keiner anderen Insel vorkommende stattliche Ze/zum Decaisnei Web et Berth, dann die mannshohe Zerula Linki Webb (T, G, H), Sened‘ 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln, 833 appendiculatus (L. f.) (T, P, G), die endemischen Arten Sempervwum percar- neum (Murray), Preauxia jacobaeifolia (Webb) Sch. Bip. und die mediterrane HN Avena barbata Brot. (0) mit anderen verbreiteteren Gräsern, endlich auch B Wahlenbergia lobelioides A. DC. (Kanar., M., West-Eur.). Die Felsen sind oft dicht bedeckt mit Davallia, welche wir ebenso wie Adiantum reniforme und Cheilanthes fragrans wegen ihres häufigen Vorkommens nicht mehr sehr be- achten, dann erscheinen der stattliche Sonchus congestus und Semper- vivum aureumChr.Smith Be P,G, H) an schwer erreichbaren Stellen. An "kleinen Höhlen treffen wir die uns an ähn- lichen Lokalitäten oft begegnende Parietaria debilis Forst. (T, P, G, Be L, M, Cap. Verd.) und Drusa. Zwischen Wein- bergen auf sandigen Wegen, welche wenig Bemerkenswertes bieten, gelangt man nach der großen Caldera de Bendama, welche zwei englische Meilen im ©) Durchmesser hat und an ihren steilen Abhängen | neben verbreiteteren Ar- ten, welche wir schon \vorher kennen gelernt | haben, auch mehrere en- demische enthält: sanze Fig. 686. Canarina campanula Lam. — Nach Prof. Dr. SCHOEN- | Bestände von Sempervi- LAND in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. vum percarneum, Echtum | Decaisnei, Ferula Linkti und dem Rutenbäumchen Comnvolvulus floridus L. je: prachtvollen Sträußen weißer Blüten (T, P, G). Ferner finden sich hier | Asparagus umbellatus Link, Oryzopsis miliacca (L.) Batt. et Trab. und O. | @erulescens (Desf.) Batt. et Trab. (0). Von der schwarzen koksartigen Lava, | auf welcher auch Forskahlea angustifolia Retz (Kanar.) und Wahlenbergia Hobelioides zerstreut sind, heben sich ab die silberweißen Rasen der Poly- A eardaea candıda; ferner ist häufig Micromeria thymoides. Folgt man aber -jeinem in halber Höhe der Caldera zu einer Höhle führenden Weg, dann findet 53* 334 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. man an den Felsen herunterhängend eine der pflanzengeographisch inter- essantesten Pflanzen, von welcher später noch die Rede sein soll, die Scrophula- riacee Lyperia canariensis Webb et Berth. An anderen Stellen der Abhänge wachsen zerstreut: Tricholaena Teneriffae (L. f.) Parl., Lobularia intermedia Crassula muscosa (L.) Schousb. (Archip., 0), Cozfyledon gaditanus Boiss. et Reut., Phagnalon saxatile, Ph. rupestre (L.) DC. und Ph. purpurascens Schultz Bip., Sonchus leptocephalus Cass. (T), Lavandula multifida L. Isoplexis Isa delliana (Webb et Berth.) Masf., nahe verwandt mit der im Barranco Guini guada und auch auf Teneriffa vorkommenden /. canariensis wurde bisher nuı in dieser Caldera und am Nordabhang des Aschenhügels bei Monte gefunden Auch sieht man an den Abhängen hier und da Zuphorbia canariensis und auf der Sohle der Caldera herrliche Exemplare von Phoenix Fubae und zahl} reiche mediterrane Arten, namentlich Gräser, z. B. Festwa tuberculosa Coss\ et Dur., auch Zrrfolium glomeratum L. und 7. suffocatum L., sowie die kanarische Urtica stachyoides Webb. In der Umgebung von Tafıra und Monte, welche der Küstenregion anı gehören, findet man in einer Höhe von ungefähr 400 m ü. M. zum große Teil nur xerophytische Moose auf Felsen und Mauern: j Trichostomum flavovirens Bruch, 7. limbatum Schiffn., 7. mutabile Br. eur., Dryum Teneriffa Hmpe., B. canariense Schwgr., D. argenteum L., Barbula vinealis Brid., B. Hornschuchiana Schultz Grimmia leucophaea Grev., Glyphomitrium nigricans (Br. eur.) Mitt. — Cossinia marchantioide Raddi, Clevea Rousseliana (Mont.) Leitgeb, Exormotheca fustulosa Mitt. In derselben Gegend wurden auch von BORNMÜLLER eine größere Anzah Flechten gesammelt, welche von Dr. STEINER in Wien bestimmt wurden Dazu kommen einige von mir gesammelte und von Prof. LINDAU bestimmte) 1. auf Lava: Ramalina polymorpha Achar., Caloplaca pyracea Th. Fr., C. variabilis Th. Fr C. arenaria Stur, C. ferruginea Th. Fr., Rinodina lavicola Steiner, Parmelia cetrata Ach., Coeca carpia plumbea Nyl., Lecanora (Eulecanora) chlorodes Nyl., Z. (Eulecanora) schistina Nyl., Zecida | latypea Ach., L. platycarpa Ach., Diploschistes violarius Zahlbr., Pertusaria concreta Nyl., P. ceuthg carpa Turn., Roccella phycopsis Ach. (steril), X. Montagnei Bel. 2. auf Erde: Physcia (Euphyscia) endochrysoides Nyl., Stereocaulon denudatum Flörk., Parmeli perforata Ach., Cladonia pyxidata Fr., Cl. foliacea Schär. 3. auf Rinden: Zepzogium chloromelum Nyl., Lobaria pulmonaria (L.) Hoffm., Ramali (Bitectae) canariensis Steiner (auf Pelargonium), R. pusilla Le Prev., R. dilacerata Hofim., R. co planata Nyl., Caloplaca (Eucaloplaca) cerina Th. Fr., Parmelia tinctorum Despr., P. dubia Schän P. caperata Ach., Anaptychia ciliaris (L.) Mass., Zecidea parasema Aıld. (auf Pelargonium), Bilimbı (Arthrosporum) acclinis Steiner (auf Pelargonium), Arthopyrenia punctiformis Arld. (auf Pelargonium Eine Exkursion nach dem ı1 Kilometer entfernten und fast goo m hoc) gelegenen San Mateo ergiebt nicht mehr viel Neues. Man kommt an vie Kulturland vorbei, sieht zahlreiche Mediterranpflanzen, welche teils als U kräuter, teils auch schon vor der Kultur hier Eingang gefunden haben. Ri fällig ist die geringe Zahl von Monokotyledonen außer den größtenteils med terranen Gräsern. Wir sehen Scilla haemorrhoidalis Webb et Berth. a steinigen Stellen (T, L, Marokko), Dipcadi serotinum Medic., Muscari comosu Mill., Romulea grandiscapa Webb et Berth. (Kan., M, O), Ophrys bombyliflo Link, eine der wenigen auf den Kanaren vorkommenden Orchideen. Son; £ 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 8335 sind noch bemerkenswert aus der Umgebung von S. Brigida (etwa 500 m ü. M.): an Felsen Norhochlaena vellea Desv., Cotyledon umbilicus L., Sedum rubens L. (T, P, G, H, M, O), Tolpis crinita Lowe (T, P, G, H, O); an etwas grasigen Plätzen: Hemionitis palmata L., Selaginella denticulata Link; auf Ruderal- land: Carduus pycnocephalus L. (T, O), Senecio Teneriffae Bolle, verwandt mit 5. vulgaris; in Gebüschen: Tamus edulis Lowe (T, P, H, M), die strauchigen Aypericum ER ie) und A. grandiflorum Choisy (T, P,G,H,M), Zwischen San Brigida une en Mateo passiert man eine nachliee, Ticht Sehr hohe Castanea sativa mit einem Stammumfang von 8 m: sie ist aber ebenso wenig einheimisch, wie die uns hier und da begegnenden Exemplare von BE pr FT Ar ET ‚Fig. 687. Heberdenia excelsa (Ait.) Banks. 4 Zweig; 5 Kelch und Pistill; C Teil der Blumen- krone; D Staubblatt; £ Placenta. — Nach MEZ in ENGLERs Pflanzenreich. Quercus suber L. Dann treffen wir Gebüsche mit Adenocarpus foliosus Ait. (T, P, G), welcher an der Cumbre von San Mateo häufiger ist und der als Pferdefutter beliebten tagasate, Cyzsus proliferus L. f., Hypericum glandu- losum Ait. (T, P, G, M), ferner Asphodelus ramosus Desf., Orobanche minor Sutt., ©. Schultzii Mut. An Felsen wachsen Sempervivum punctatum Chr. Sm. und S. annuum, Monanthes brachycaulon (Webb et Berth.), Annogramme leptophylla. An ehemals bewaldeten Plätzen wuchert das stattliche Cezerach aureum Link (L, T, P, G, H, M). Oberhalb San Mateo kommt Zyperzicum coadunatum Chr. Sm. vor; sodann begegnet uns wieder Canarina und Urtica morifolia Poir. Auch einzelne Pinus canariensis sind bei San Mateo zu sehen; aber größere Bestände finden sich nur an der West- und Südseite der Insel. Dagegen sind oberhalb San Mateo bis 1200 m noch Reste eines im wesent- lichen aus Zaurus canariensis und Persea indica bestehenden Lorbeerwaldes aan 836 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. A zu sehen, in welchem auch der Myrsinaceenbaum Zederdenia excelsa (Fig. 687) vorkommt, Zexr canariensis, Erica arborea und Myrica faya fehlen ebenfalls nicht. = An Felsen der Cumbre wachsen auch die beiden der Insel eigentümlicher Arten von Micromeria, M. Benthami Webb et Berth. und M7. Zanata Webb et Berth., sowie Szderitis dasygnaphala (Webb et Berth.). Auch Orchis pate Desf. var. canariensis Lindl.findet sich in dieser Höhe. Aber im allgemeine ist der Lorbeerwald hier ärmlich und wir tun besser, diese Formation aut Tenerife zu studieren. Auf der Cumbre von Gran Canaria wurden von 1600— 1750 m folgende) Moose und Flechten konstatiert: M ı. am Boden: BDarbula Mülleri Br. eur., D. inermis C. Müll., Cetraria aculeata Fr., Physcia (Zuphyscia) farrea Ach., Peltigera canina Hoffm., Cladonia rangiformis Hoffm., Cl. pyxidata Fr. 2. an Felsen und auf Lava: Anaptychia ciliaris Mass., Parmelia scortea Ach. mit Adrothallu parmeliarum Nyl., P. saxatilis Ach., Zecanora (Ochrolechia) parella Ach., Zecidea latypea Ach. 3. an Stämmen von Zrica u. a.: Orthotrichum Sturmii Hornsch., Zexcodon sciuroides (L.) Schwgr., Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. — Alectoria jubata Ach., Nephromium lusitani-\ cum Nyl. c) Tenerife. In einigen Stunden bringt uns ein Lokaldampfer von Las Palmas nach Sta. Cruz vor Tenerife und wir genießen schon lange vor der Landung den Blick auf die langgestreckte von SW nach NO verlaufende, über 1000 Meter hohe, braun und violett gefärbte Kette des Anagagebirges, sowie auf den breiten 3"/, m höheren, jetzt schneebedeckten Teyde, an welchen sehr oft das dichte, auf der Nordseite von Tenerife selten zurückweichende Wolkendach heranreicht. Nur in den von der Anagakette zum Meere herabreichenden Barrancos bemerken wir reichlichere Vegetation von kleinen Gehölzen, welche sich an die des Rückens anschließen und nach unten Terrassenkulturen Platz machen; an den steilen Hängen sehen wir aber nur hier und da auf dem dunkelbraunen Fels fahlgrüne Tupfen von Vegetation, welche sich beim Näher kommen meist als Sträucher der Euphorbia canariensis (Fig. 688) erweisen. | Die von Sta. Cruz nordöstlich nach S. Andres führende Straße und dei darüber hinausgehende Fußweg nach Igueste geben Gelegenheit, mit der Strand vegetation und der Felsflora der untersten Region bekannt zu werden. Hal 4 man schon die Isleta von Gran Canaria abgesucht, so hat man hier nicht mehı viel Überraschungen an kanarischen Endemismen zu erwarten, da nach Anlage der Straße vom ursprünglichen steinigen Strand nur wenig übrig gebliebe ist und auf dem Kulturland, sowie in der Nähe desselben sich besonders viel mediterrane Arten angesiedelt haben. In Sta. Cruz selbst kann man in ent J legenen Straßen zwischen den Pflastersteinen Coronopus didymus L. Smith unc 4 \ Euphorbia Forskahlii I. Gay (P, ©) finden. Vor den Toren sieht man bald A eine Menge Ruderalpflanzen. Es mag aber doch auf eine Anzahl Arten auf) merksam gemacht werden, welche auf der Strecke von Sta. Cruz bis Bufader beobachtet werden können. Die zahlreichen zerstreuten Gräser sind alle medi- IE | { 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 837 terran oder Varietäten solcher, wie Trisetum neglectum Roem. et Schultz var. canariense Webb et Berth. An feuchten Stellen in dem Barranco von Bufadera haben sich Scirpus holoschoenus L., Fimbristilis dichotoma Vahl, Cyperus rotundus L., C. laevigatus L. var. distachyus All. und Juncus acutus L. ein- gestellt. Mehr oder weniger ruderal oder auf Geröll treten auf: Thesium umile Vahl (0), Forskahlea angustifolia Retz, Rumex bucephalophorus L. (0), R. vesicarius L. (0), Deta patellaris Moq., Emex spinosus Campd. (M, O), Alzoon canariense, Stlene nocturna L. (0), Stlene apetala Willd., Glaucium corniculatum Curt., Fumaria Vaillantii Lois, Matthiola parviflora R. Br., Erucastrum canariense Webb et Berth. (F, L), Notoceras canariense R. Br. Fig. 688. Büsche von Euphorbia canariensis L. auf den Bandas del Sur bei Adeje auf der Süd- ‚westseite von Tenerife, um etwa 380 m ü. M. — Photogr. von Geheimrat Prof. Dr. Hans MEYER. (Kan., o), viele Leguminosen, namentlich Arten von Trefolium, Medicago, Melilotus indica L., Lotus glaucus Ait. (C, H, M), Ononis mitissima L. (o), mehrere Frodium, Euphorbia sulcata De Lens (aber keine E£. faralias), Frankenia laevis L., Lythrum Graefferi Ten. (o), der endemische Daucus Parviflorus Desf. (P, H, O), mehrere Plantago (lagopus L., amplexicaulıs Dest., Psyllium L.), bei San Andres P. decumbens Forsk., Campanula dichotoma L. und zahlreiche mediterrane Compositen. Will man mehr kanarische Pflanzen ‚sehen, dann achte man mehr auf die Felsen an der linken Seite der Straße und gehe in die Barrancos hinein, wo auch etwas Gesträuch von Tabayba, Plocama (Fig. 684), Asparagus albus L., Tamus edulis Lowe usw. anzutreffen sind. Die Felsenpflanzen sind sehr zerstreut: Cheilanthes pulchella Bory (M), Parietaria judaica L. und P. debilis Forsk., Dianthus prolifer L. (0), Poly- carpaea divarıcata (Ait.) Poir., Koniga maritima R. Br. und Ä. intermedia 838 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Webb, Ä. lidyca R. Br., Reseda scoparia Brouss. (C), Sempervivum tortuosun Ait. und S. vrdicum Chr. Smith, die Umbelliferen Todaroa aurea (Sol.) Parl. G und Aszydamia canariensis, Lavandula multifida L. mit den Subspezies canarienst. Mill. und finnata L. f., Micromeria terebinthinacea Webb et Berth. (G), Ei interessante Scrophulariacee Campylanthus _ salsoloide Roth (C, G) (Fig. 689), Plan Fig. 689. Campylanthus salsoloides Roth. A blühender Fig. 690. Zweig; B Blüte vergr.; C Diagramm der Blüte; D Längs- (Lam.) Wettst. schnitt durch den unteren Teil der Blumenkronenröhre Zweig. — Nach Prof; v. WEIT 7 mit den zwei Staubblättern; Z Längsschnitt durch den STEIN in ENGLER-PRANTL, Nat Fruchtknoten; # Same. — Nach WEBB und BERTHELOT. Pflanzenfam. tago cynops L. (o), Vaillantia hispida L. (o), Centranthus),calcitrapa (L. Desf., Aglaopappus dichotomus Cass., Phagnalon rupestre (L.) DC., Atractyli cancellata L. (0). Bei San Andres findet sich noch Zinaria scoparia Brouss' und Truerium heterophyllum \ Her. (P, C, M), die strauchige Globulariaced 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 839 Lytanthus salicinus (Lam.) v. Wettst. (Fig. 690), Solanum vespertilio L.; im Barranco: Asparagus albus L., Ayperium veflexum L. f., Echium strictum L. f. (C) und die auf keiner anderen Insel wachsende Polycarpaea carnosa Chr. Sm. Recht lohnend ist der Aufstieg entlang der Wasserleitung (atarjea) oberhalb Pino de Oro. Hier finden wir Forskahlea angustifohia Retz, sehr häufig Cyperus rubicundus Vahl, nur 10—ı5 cm hoch in dichten Rasen (auch in Abyssinien), Centaurea melitensis L. und C. calcitrapa L., zahlreiche große Büsche von Periploca laevigata und Euphorbia canariensis, Senecio kleinia, Convolvulus fruticulosus Lk. mit rutenförmigen Zweigen, Cuscuta pleniflora Ten. auf Mocromeria thymoides, Gonospermum fruticosum Less., Schizogyne sericea Sch. Bip. sehr häufig und in stattlichen Exemplaren, Sonchus abbreviatus Link und 5. gummifer Link, an steilen Felsen große Polster von Polycarpaea carnosa, an feuchten Stellen C. Zaevigatus L. (C. micronatus Rob.). Im Barranco Bufadero findet man von 50—200 m ü.M. auch einige der wenigen in der Küstenregion vorkommenden Moose: Barbula stellata (Schreb.) Corb., 3. muralis (L.) Timm und var. incana Br. eur., Bryum caespititium L. var. atlanticum Card., B. canariense Schwgr., Grimmia leucophaea Grev. (bis 2500 m verbreitet) — Kiccia erinacea Schiffn., R. Crozalzii Levier, R. macrocarpa Levier, Tessellina pyra- midata (Raddi) Dum., Plagiochasma rupestre (Forst.) Steph. (an feuchten Plätzen). Auch wenn wir von Sta. Cruz uns nach La Questa auf dem halben Weg nach Laguna begeben, so finden wir in etwa 300 m Höhe ü. M. an den steilen Felswänden des Barranco Molinos einige interessante Felsenpflanzen: Euphorbia Dterococca Brot. (H, O), Teucrium spinosum L. (C, OÖ), Convolvulus scoparius L. var. virgatus (DC.) (C), Semperviwum holochrysum (Webb et Berth.), Ferula Linkil (C, G,H), Chrysanthemnm foeniculaceum Willd., daselbst auch Phalaris brachystachys Link und eine der wenigen endemischen Orchideen, Habenaria tridactylites Lindl. (C, P, H). Ein Ort, der von den meisten Reisenden weniger besucht wird, Botanikern aber als Standquartier zu empfehlen ist, ist das 32 Kilometer von Santa Cruz entfernte Guimar. Man fährt erst nach La Questa und von da südwestlich in einer Höhe zwischen 300—400 m zwischen trockenen Felstriften unterhalb der Cumbre, mit spärlichen Waldresten von Pinus canariensis oben zur Rechten und mit dem Blick auf das Meer zur Linken nach Arafound über zwei Lava- ströme nach dem im weiten Tal liegenden Guimar und dem dahinter liegen- den steilen Felswall der Ladera de Guimar. Die trockenen felsigen Abhänge unter und über der Straße beherbergen eine große Zahl von kanarisch-ende- mischen Felsenpflanzen, ja auch manche nur hier vorkommende, und viele Seltenheiten haben sich in dem Barranco Anavingo oberhalb Arafo, namentlich aber in den südlich von Guimar gelegenen Barranco Rio und Barranco Badajoz erhalten, welche um 900— 1500 m ü. M. noch Lorbeerwaldungen beherbergen, unter deren Schutz sich die Bäche ansammeln, welche in die Barrancos tiefe Spalten eingegraben haben. Am Strand oder nahe demselben finden sich unter anderem: Zepturus eylindricus Trin. (C, P,O), Alternanthera achyrantha R. Br. (P, G, H, Amerika), 840 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Rumex vesicarius, Astydamia, Foeniculum tortuosum (Webb et Berth.) Benth. (H), Picridium crystallinum Sch. Bip. (nur hier); weiter oberhalb bis zu etwa Sonchus leptocephalus Cass. (C). Sehr lokalisiert, aber häufig ist auf dem kleinen Vulkan zwischen dem Meer und Guimar das kleine Zchium Bonnetä Choisy. In einer Höhe von 300—400 m südlich wachsen in den verschiedenen Barrancos Nothochlaena marantae und N. vellea, Cheilanthes pulchella und Ch. fragrans, Davallia canariensis, Anogramme leptophylla (L) Link, Festuca filiformts Smith (end.), Cynosurus elegans Desf. (M, O), Anthoxanthum Puellii Lec. Lmt. (C, P,G, H,M, O), Scilla haemorrhoidalis, Asparagus alb A. umbellatus Link., Ophrys bombyliflora Link. (0), Urtica stachyoides Web (C, G, H), Parietaria judaica und P. debilis, P. fillamentosa Webb, von den Felsen herabhängend, Gymnocarpus decandrus Forsk. (F), zwischen Guimar und Arico auf Lava: Szsyanörzum millefolium Jacq. (C), Erucastrum canariense, Sedum rubens L., Sempervivum aureum Chr. Smith, S. guadrantale Webb (nur hier), Monanthes brachycaulon, Poterium verrucosum Ehrenb. (P, G, M, O), Euphorbia Bourgeauana Gray (an der Ladera), £. afropurpurea Brouss. (end.), 2. pterococca Brot. (0), E£. segetalis L., E. terracina L., Helianthemum guttatum, Cistus monspeliensis mit Cytinus hypocistis, die Umbelliferen Bupleurum sal- cifolium Sol. (P), Tinguarra cervarüfolia (DC.) Parl. (P, G), Todaroa montana Webb (C, P, H), ZPimpinella dendroselinum Webb et Berth. (Barr. Anavigo 400 m), Comvolvolus siculus L., Echium striectum L. f. (C) und das schöne, | strauchige E. candicans L.F. (H), Micromeria hyssopifolia Webb et Berth. | 4 (C, H), M. ericifolia (Roth.) Bornm. (Kanar.), Salvia aegyptiaca L., Sideritis | candicans Ait., Linaria scoparia, Scrophularia arguta, Bryonia verrucosa, | Centranthus calcitrapa, der schöne bis 6 dm hohe Strauch Perocephalus dume- | Zorum Coult., welcher auch auf den Cumbres von Canaria vorkommt, (an der! Ladera), Artemisia canariensis, Chrysanthemum frutescens, Carduus clavulatus Lk., Sonchus gummifer Link (L.), Jasminum odoratissimum L. und Bosia yervamora. Höher finden sich in den Barrancos Juniperus phoenicea L., Anogramme leptophylla, Asplenium trichomanes, A. adiantum nigrum, Silene Berthelotiana Webb (H) (im Barr. Anavigo), die Labiate Bystropogon (Fig. 692) plumosus Her. und D. canariensis (L.) ’H£r. nebst var. Smmzthiana Bornm,, | Lotus campylocladus Webb et Berth. (P), Phagnalon rupestre DC. (C), Chry- santhemum foeniculaceum (Webb et Berth.) (im Bco. Anavigo um 6—700 m), | Conyza ambigua DC. (M, O), Erigeron Gouani L., Tolpis coronopifolia BiV. (Bco. Hondo). Endlich kommen in den aus Zaurus canariensis und Phoebe indica (Spreng.) Pax gebildeten Lorbeerwäldern oberhalb 800 m noch folgende | hartlaubigen Bäume vor: die Celastracee Gymnosporia cassinoides (l’ Her.) | Loes. (F), Rhamnus glandulosa Ait. (P, G, M), die Theacee Visnea mocanera \ L. fil., der prächtige Arbutus canariensis Veill. (H), die Oleaceen Nozelaea | excelsa (Ait) Webb et Berth. (Fig. 691), ferner die Sträucher Adenocarpus | foliosus, Daplme gnidium und Senecio Heritieri DC. Von krautigen Pflanzen finden sich in dieser Formation des Laurel vor allem mehrere Farne, wie | Pteridium, Pteris arguta Ait., Dryopteris elongata (Sw.), Hemionitis palmata L., Br 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 841 A. furcatum Thunb. subsp. canariense Willd. (P, H, M, Cap Verd.), Zuzula rpurea und L. decolor Webb et Berth. (P, O), Orchis patens und Tinea intacta Boiss. (OÖ), Vicia cirrhosa Chr. Sm. (P, G, H), hochkletternd, 7rrfolium ligusticum Balb., Galium ellipticum Willd. (P, H), Phyllis nobla L., Senecio Tusstlaginis (VHer.) DC. Der Barranco Rio bei Guimar beherbergt in seinen Schluchten auch mehrere Moose, von welchen folgende bekannt geworden sind: 1. auf feuchtem Boden: Weisia viridula (L.) Hedw., Zässidens algarvicus Solms-Laub., Anacolia Webbii Schimp. — Calypogeia ericetorum Raddi, Fossombronia caespitiformis de Not., Targionia hypophylla L. 2. in Lichtungen: 7richo- stomum mutabile Br.eur., T. bar- bula Schwgr., Bartramia stricta Brid. 3. anFelsen: Anoectangium compactum Schwgr., Darbula cuneifolia (Dicks.) Brid., Aryum canariense Schwgr., D. capillare L., Funaria Fontanesii Schwgr. Wir wollen nun die Strandregion und die un- tere Region der Nordwest- seite Tenerifes kennen lernen. Von S. Andres, im E. von Sta. Cruz, oder von Igueste kann man über die ıooo m hohe Cumbre von Anaga durch Lorbeerwald hinab nach Taganana (220 m ü. M.) gelangen, einem der herr- lichsten Punkte auf Tene- rife, welchen von tausend Besuchern der Insel viel- leicht kaum einer kennen lernt. Bei Taganana haben wir einen herrlichen Blick auf das Meer im N., auf die mit einzelnen spitzen schroff abfallenden Felsen versehene Kette im E, deren unterer Teil von Weinpflanzungen besetzt ist. Im Tal verlaufen drei niedrigere Rücken, oben mit sauberen Häusern und einer freundlichen Kirche mit romanischem Campanile, an den Abhängen mit Höhlenwohnungen. Einige ‚Dattelpalmen, Bananen und Drachenbäume zwischen den Wohnhäusern erhöhen den Reiz der Landschaft, wie auch der Bach im mittleren Barranco, dessen Wasserlauf hier und da von haushohen Felsblöcken verdeckt ist. An der West- seite des Tales sind vorzugsweise Pflanzungen von Opuntia, Mais, Kartoffeln usw. Beim Abstieg zur Küste nach den äußerst malerischen aus dem Meer heraus- Fig. 691. Notelaea excelsa (Ait.) Webb et Berth. A blühender Zweig; B Knospe; C Blüte geöffnet; D Frucht; Z£ dieselbe im Längsschnitt mit dem Samen. — Original. 842 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ran ragenden Riesenfelsen sieht man mehrfach Drachenbäume (Dracaena draco L.), welche an so unzugänglichen Plätzen stehen, daß man sie für wild halten muß. Letzteres ist ganz besonders der Fall bei den Exemplaren, welche an den 30o m hohen, dem Meer zugewandten Felsen der Roque de las animas vor- kommen. Auf dem Weg dorthin schen wir Zavandula multifida mit ihren) beiden Unterarten canariensis und pinnata, sowie Zwischenformen derselben, Gonospermum revolutum (Chr. Sm.) Sch. Bip. (= ZLugoa revoluta DC.), Schizo-\ gyne sericea (L.) Sch. Bip., Sonchus radıcatus Ait., Linum strictum L., auch | völlig verwildertes Solanum Ilycopersicum L. Unmittelbar am sandigen Strand bemerken wir Beta procumbens Chr. Smith, Zotus glaucus Ait. var. vellosus (Bourg.) Brand, /rankenia ericifolia Chr. Smith, Statice pectinata Ait. var, incompta Webb et Berth. und var. corculum Webb et Berth. Zwischen Taga-| nana und dem Vueltas de Taganana, den Lorbeerwäldern, welche uns später beschäftigen sollen, finden sich auch noch einige interessante Pflanzen a felsigen Plätzen, auf welchen nicht Felder angelegt werden konnten: Perziploca laevigata, Convolvulus floridus, Sideritis Massoniana Benth. var. paumila Christ,| Phagnalon rupestre (L.) DC., Hypericum reflexum L. var. myrtillifolium Bornm., Torilis neglecta Roem. et Schult., Lotus glaucus Ait. subspec. dumetorum Webb, Paronychia canariensis (L.) Juss. Bequem und lohnend ist ferner teils zu Wagen, teils zu Fuß eine Ex-| kursion von Puerto de la Orotava entlang der Küste über Realejo bajo, Juan| de la Rambla nach Icod de los Vinos, Garachico und Silos, zurück von Icod' über la Guancha und Realejo alto. Einen Überblick über das weite, zwischen| der Ladera de Sta. Ursala und Ladera de Tigayga sich ausbreitende, im S. von der bis ı80oo m hohen Cumbre, im SE. von dem gewaltigen Pic über- ragte Tal von Orotava hat man von Sta. Ursala, das man auf dem Weg von Sta. Cruz—Laguna—Orotava berührt. Hier wird man überrascht durch die zahlreichen Palmengruppen, teils von Phoenix Fubae, teils von Ph. dactylifera sowie durch zahlreich angepflanzte subtropische Bäume, doch sind im größten | Teil des Tales die zu A. v. HUMBOLDTs Zeiten (vor mehr als ı00 Jahren) | üppigen Rebenpflanzungen verschwunden und vielfach das steinige Gelände kahl oder von Opuntien bedeckt, während allerwärts kleine von dem Lava- seröll mühsam entblößte Felder der Kultur von Cerealien, Zwiebeln und| Leguminosen dienen. Auf dem zwischen den Feldern angehäuften Lavageröll| finden sich zerstreut mehrere der Zwergbäume und Sträucher, welche wir schon kennen gelernt haben: Senecio kleinia, Euphorbia regis Fubae, Bosia, Rumex| lunaria, Fasminum odoratissimum, Periploca, hier und da eine Gruppe von) Euphorbia canariensis oder von Sempervivum urbicum. Etwas reicher fällt die h Ausbeute aus, wenn wir im Geröll des Barranco Martianez, an dessen | von Beta procumbens überwucherten Hängen auch einzelne (noch kultivierte) Exemplare von Dracaena draco stehen, von Puerta de Orotava gegen Villa Orotava hinaufklettern; aber es ist außer Sempervivum arboreum L. hier kaum eine Art zu finden, der man nicht schon anderwärts begegnet wäre. Über Orotava hinaus wandernd treffen wir in der Nähe des Strandes auf — 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 843 | Lavafelsen Cardon-Büsche von ı5 m Umfang, Schizogyne sericea, Convolvulus | althaeoides, Heliotropium erosum, Polycarpaca divaricata, Frankenia ertcifolia etc. !In den von den gelben Blüten der Pornciana und den violetten Blütenständen | der Bougainvillea geschmückten Hecken zwischen Villa de Orotava und Realejo }bajo (250 m ü. M.) wächst Dracunculus canariensis, an Felsen finden wir den schönen Senecio echimatus (L. f.) DC., Chrysanthemum Broussonetii DC., | Davaltia, Gonospermum fruticosum. Bei Realejo sehen wir wieder einige Drachenbäume (eines der größten Exemplare, 25 m hoch, steht in Realejo de arriba, in der Nähe der Kirche). An berieselten Lavawänden wuchert Adiantum capillus Veneris. Wir fahren nun nach Umgehung der Tigaiga-Ladera in einer Höhe von 300 m ü. M. am Rande der bisweilen scheinbar senkrecht zum | brandenden Meer abfallenden Felsenmauern und passieren auf kühnen steinernen | Brücken einige tiefeingeschnittene Barrancos, in deren Tiefe die Bäche in )Kaskaden zum Meere hinabstürzen. Hier haben wir Gelegenheit, den Gegen- | satz zwischen der Felsenflora der unteren Region und den dichten Beständen | lorbeerartiger Bäume in der oberen nebelreichen Region mit einem Blick wahr- | | \ zunehmen. Es lohnt sich, am Bco. de la Torre und am Bco. Ruiz auszusteigen und die Felsenflora zu untersuchen. Vor allem fallen an den steilen Felsen die zahlreichen Riesenrosetten des Sempervivum canariense auf, ferner Sonchus Facquini und Senecio appendiculatus (L. f.) Sch. Bip. (P, G, C). An halb- schattigen Stellen bemerken wir bis 2 m lange schwankende Stengel des Aspa- ragus umbellatus, das seltene Asplenium marinum und an schmalen Terrassen Pflanzungen von Colocasıa antigquorum, überragt von dem als Hecken dienen- | den Arundo donax, stellenweise auch Bananen. Weiterhin, wenn die Straße | abfällt, treten an steilen feuchten Einschnitten in den Felsen Funcus acutus, . i Pulicaria viscosa, Andryala pinnatifida und auch massenhaft Crithmum mari- Zimum auf. Bei San Juan de la Rambla, wo an steilen Felsen angedrückt die prächtigen Rosetten des Sempervivum tabulaeforme Haw. einen eigenartigen Anblick gewähren und auch 70/fzs coronopifolia Biv. vorkommt, sind wir nahe am Meer; zwischen der Straße und diesem dehnen sich Bananenpflanzungen aus, Oleander und Feigenbäume sind schön entwickelt. Am Strand selbst finden wir aber viel Asphodelus ramosus und Urginea maritima (L.) Bak., ferner Gladiolus segetum, Helianthemum guttatum und an Felsen den stattlichen Cäszus Berthelotianus Spach mit roten Blüten. Weiterhin erscheinen ganze Bestände des letzteren mit einzelnen krüppeligen Pinus canariensis, mit Rhamnus crenu- lata, Cytisus filipes Masf. (P, G, H), Carlina salicifolia Cav. Es erscheint Pistacia atlantica Desf., und ehe wir nach Icod kommen, treffen wir auch noch ganze Trupps der Zwergbäumchen von Cheorum pulverulentum \ent. an, ferner Fusticia hyssopifolia L. (auch Südafrika). Eine seltene bei Icod (200 m ü. M.) vorkommende Pflanze ist Anagyris latifolia Presi. Von Icod, wo man auch ein sehr altes, oft abgebildetes, über 20 m hohes Exemplar des Drachen- baumes mit fast ı2 m Stammumfang bewundern kann, geht es abwärts nach Garachico, das 1706 durch einen von dem Chahorra-Krater aus ı800 m Höhe bis weit in das Meer hinein sich herabwälzenden breiten Lavastrom zum 844 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. größten Teil vernichtet wurde. Auf einer kleinen alten Felseninsel, dem Roque de Garachico wurde von BROUSSONET die herrliche Statice imbricata Webb entdeckt, welche außerdem nur noch an einer Stelle nordwestlich von Buena Vista und auf der Hondura östlich von Tacoronte gefunden wurde. Die malerisch zerklüfteten und umbrandeten Lavafelsen lassen nur hier und da eine Pflanze aufkommen; aber im Gras am Rande des Meeres finden wir mancherlei, so Statice pectinata und die schon vorher beobachtete Justice hyssopifolia. Zwischen Icod und Garachico finden sich prächtige Exemplare Wr j IE | E43 Fig. 692. A Bystropogon origanifolius l’Her.; 5 B.piperitus Lowe (auf Madeira); C B. mollis Kunth (Columbien). — Nach Dr. BRIQUET in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 4 von Asplenium palmatım und in kleinen Höhlen eines steilen felsigen Abhanges Adiantum reniforme var. pusillum Bolle. Ferner kommen auf dieser Strecke vor an Felsen: Tolpes laciniata Webb et Berth., /reris longifolia L., Semp “ vivum canariense, 5. cıliatum Willd. (C, P), S. barbatum (Webb et Berth.) Christ, Echium giganteum L., Lavatera phoenicea NVent.;, am Wege Linaria | commutata Bernh., die strauchige Labiate Dys/ropogon origanifolius V’He | (Fig. 6924). Weiter westlich gegen Los Silos führt die Straße über S. Pedro | de Doute, wo neuerdings auf dem steilen Fels Gateadero die vor 110 Jahren | entdeckte und lange Zeit vermißte größte Szatice, St. arborescens Brouss. wieder I N 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 845 aufgefunden wurde (Fig. 693). Ferner liegt zwischen Garachico und Silos der Bco. de Agua blanca, an dessen steilen Felsen (100 m ü. M.) allein die kleine strauchige, sehr holzige Rubiacee PAyllis viscosa (Webb) Christ angetroffen ird. Auch wurde einst am Monte del Aqua Pizlosporum coriaceum Ait. gefunden, das jedenfalls von pflanzenhistorischer Bedeutung ist. Die Gegend um Los Silos und Buenavista ist größtenteils von steinigen Triften und Felsen eingenommen. Nahe am Strande findet sich Beta macro- arpa Guss., Atriplex parviflorum Lowe (C, F, L, O), Salsola longifolia Forsk. L, G, O), Zuphorbia aphylla Brouss., x an Strandfelsen Chrysanthemum coro- nopifolium (Sch. Bip.) (C, G, H), im eröll Zchium aculeatum Poir. (G), Asparagus albus L., A. scoparius Lowe nd A. arborescens Willd., Cardun- ellus coeruleus (L.) DC., Calamıntha menthifoia Hort. var. willosissima Benth., Szderitis argocephala (Webb et .). Erst etwas höher über dem Meer finden sich Melia Teneriffae Hack., Sempervivum Haworthiü (Webb) rist, Szderitis nervosa (Christ), Tex- ertum heterophyllum \Herit. (C, P), Echum exasperatum Webb, Sonchus arboreus DC. Oberhalb Buenavista bei Palmar begegnet man noch Szderitis anariensis, Dactylis Smithii Link (P), Cheiranthes virescens Webb (C,P,H), Monanthes polyphyllum (Webb). End- ich sei noch auf einige Arten hin- zewiesen, welche an dem westlichsten °unkt der Nordküste, bei Teno vor- kommen: C/henolea lanata (Mass.) Mog. IF, LE; G, Marokko), Salsola vermi- Fig. 693. ade Aubesses: Brouss. = Nach Ilata L. (F, I 0) a ee ehe der Photographie ne von Dr. a in Oro- i : tava kultivierten Exemplars. che, sehr eigenartige Caryophyllacee Dicheranthus plocamoides Webb et Berth. (G) (Fig. 694). Auch Creorum pul- berulentum findet sich hier wieder. Um 50oo m ü.M. kommt bei Teno das seltene Zchtum candicaus L. f. vor. Wir kehren nun nach Icod zurück und steigen von hier aufwärts nach a Guancha (650 m). So kommen wir in schöne Bestände von Pinus cana- Izensis, welche früher, wie alle Waldbestände, viel ausgedehnter waren. Größere estände finden sich auf Tenerife außerdem noch bei Agua Manza und auf ‚er Südseite der Insel um Guia, Vilaflor und Granadilla. Die Kieferwälder ‚ntwickeln sich auf trockenem grasigen Boden, auf welchem sich allmählich 846 Webb. stand; Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. LE W Fig. 694. Dicheranthus plocamoides D blühender Zweig; Z Blüten- F einzelnes Involucralblatt, Original. D = € % Kr aus den abgefallenen Nadelblättern eine schwache Humusschicht bildet. In derselben finden sich zahlreiche verbreitete mediterrane und boreale Xerophyten, so Perzdium, Andro- pogon hirtus, Aira caryophyllea, Brachypodium distachyum, Bromus mollis, B. madritensis, Festuca sciuroides, Briza minor, Rumex ace- tosella und AR. bucephalophorus, Spergula arvensis, Cerastium glomeratum var. apetalum Arenaria serpyllifolia var. leptoclados, Stlene gallica, Dianthus prolifer, die Leguminosen Psoralea bituminosa, Trifohum angustifolium, stellatum, Cherleri, subterraneum, glomera Zum, arvense, agrarium, Vicia lutea, angusti- folia, hirsuta, disperma, Lathyrus angulatus, Ornithopus compressus, Helianthemum gutta- Zum, Cistus monspeliensis, die Primulacee Asterolinum stellatum, Convolvulus siculus, Echium _ plantagineum, Stachys arvensis, Antirrhinum orontium, Vaillantia murals, Sherardia arvensis, Campanula erinus, Filago germanica und gallica, Senecio vulgaris Pallenis spinosa, Carduus tenuiflorus, Calen- dula arvensis, Hypochaeris glabra, Hedypnoi. rhagadioloides, Andryala pinnatifida, Thrincia hispida, Tolpis laciniata. Dagegen treffen wir nur wenige endemische kanarische Pflan zen an, diese allerdings in größerer Anzahl, so Lusula purpurea, Micromeria_ ericifola und vor allen den prächtigen Cistus Berthe lotianus in Menge, sowie die Tagasate, den) weißblütigen Cyzsus proliferus. Oberhalb) la Guancha bis zu 90oo m stellen sich noch! ein: Agrostis canariensis Parl., Arthrolobiu ebracteatum DC., Lotus campylocladus Webb et Berth., Z. angustissimus L. (C, P), Orm: thopus exstipularis Thore (M, O), die bisl 4 m hoch kletternde Vreza scandens Murray, Origanum vulgare L., Scrophularıa Langeana Bolle, /soplexis canariensis var. tomentosa OÖ. Ktze., Zcnum ellipticum Willd., Rubia angustifolia L., Senecio cruentus (V’ Her.) DC. an feuchten Stellen, Tolpis Webbi Sch. Bip. | 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 847 In der Richtung nach Realejo alto kommt man in den Barranco de astro, der sich nach unten in den Barranco Ruiz fortsetzt und finden hier hönen Laurel-Bestand, einen Lorbeerwald, hauptsächlich aus Ocofea foetens N, et Es.) Benth. et Hook. f. (Fig. 695) gebildet, mit dicken knorrigen Stämmen nd horizontal ausgebreiteten Ästen. An den steilen Abhängen wächst auch 8.695. Ocotea foetens (Spreng.) Baill. 4 älteres Blatt von der Unterseite mit Dematien (von ısekten hervorgerufen); 3 Zweig mit Blütenständen; C Knospe; D Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; £ Zweigehen mit Frucht; # Frucht. — Original. äufiger als in anderen Laurels der marmolan, die Myrsinacee Pleromeris anariensis (Willd.) A. DC. (Fig. 696). Auch stattliche Exemplare der Zrica jrborea sind vorhanden. Von den Wänden des Barranco hängen die großen lätter der Woodwardia radicans herab, auch finden wir schöne Büsche von Höhyrium umbrosum (Ait.) Parl. und Asplenium palmatum L., ferner an Felsen viel lenecio appendiculatus mit silberpappelähnlichen Blättern, sehr häufig Monanthes Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 54 848 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. polyphyllum, am Boden: Zugzula Forsteri DC. var. decolor Buchenau, Scroph laria Smithii Wydl. (G, H) und Myosotis macrocalycina Coss. (P, G, C,H Algier), sehr vereinzelt und schwer erreichbar an Felsen Cheiranthus vires Webb. Einige der bereits genannten Felsenpflanzen findet man auch an Ladera de Tigayga beim Abstieg nach Realejo, von wo wir uns wieder n Orotava begeben. | Wir haben zwar etwas von der Laurel-Formation in den oberen Teile der Barrancos bei Guimar und des Bco. Castro kennen gelernt; aber dies Formation tritt in größerer Vollkommenheit in den mehr Nebel empfangende h \ Fig. 696. Pleiomeris canariensis (Willd.) A.DC. A Zweig; B Blüte; C Teil der Krone; D Staul' blatt; Z Stempel; 7 Placenta. — Nach Prof. MEz in EnGLErs Pflanzenreich. } Höhen des nordöstlichen Teils der Insel auf. Besondere Beachtung verdiene Agua Garcia, Mercedes und die Vueltas de Taganana, für welch man am besten Laguna als Standquartier wählt. Hier findet man auch häufi Dächer und Mauern mit dem schönen stattlichen Semmpervivum urbicum (Fig. 69 besetzt, auf den Mauern auch Sonchus congestus u.a. Auf dem Wege vo Laguna nach dem in einer Schlucht von etwa 800—1000 m sich erstreckel den Lorbeerwald von Agua Garcia findet man auch schon in Hecken mehret charakteristische Pflanzen dieser Formation, das bis 2 m hohe Hyperium glandı losum Ait., Bystropogon canariensis !Her., Origanum vulgare var. virescen und Canarina campanula bis 3 m hoch kletternd, bedeckt mit orangerote Blüten, welche sich von dem hellgrünen Laub der Pflanze sehr schön abhebei ferner Pieridium, Daphne gnidium L., Senecio tussilaginis DC., -Arisarı 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 8549 lgare Targ. Tozz. In der vom Bach durchströmten Schlucht überrascht ıns vor allem die außerordentlich kräftige Entwickelung einzelner Bäume, vie wir sie bei denselben hder verwandten Arten zaum in den Tropen finden. Von Myrica faya, welche nit Erica mehr am Rande }ier Schlucht vorkommt, haben einzelne bis 20 m ıohe Stämme fast ı m urchmesser. Auch bis bo m hoch werden ZLexr blatyphylla Webb et Berth., INex canariensisPoir., Erica wborea bei einer Stamm- llicke von 3—4 dm. Auch lLaurus canariensis hat Jneist nicht über 5 dm Stammdurchmesser; da- regen haben die kurzen btämme von Phoebe indica Fig. 698) infolge wieder- \olten Stockausschlages oft ine Dicke von 3—4 m. selten ist Pleiomeris cana- Juch Rubus ulmifolius "chott mit 2 cm dicken, is 10 m hoch kletternden 'tämmchen, die auch recht Joch kletternde Rubia pere- rimavar.angustifoliaGodr. Gren. und die teils am )oden kriechende, teils lletternde Hedera helix ar. canariensis (Willd.) Vebb et Berth. Ein häu- _ ger Strauch ist Viburnum Fig. 697. Sempervivum urbicum Chr. Sm. 4 Habitus; 2 ein Blatt; C Stück des Blütenstandes; ö ‚nö- um Pers., selten Sarm- Ba: E Längsschnitt durch ein a Er 2 palmensis Es Aype- das Gynöceum. — Nach WEBB und BERTHELOT. cum canariense L. und 1. grandiflorum Choisy. Am Wasserlaut findet sich Lzppia nodiflora Rich. (o). ‘on Farnen kommen vor: Pferis arguta Ait., Athyrium umbrosum und A. Xillare Willd., Hemionitis palmata, Polystichum aculeatum var. angulare, von 54* ad s50 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. fi I % Stauden ZLusula Forsteri var. decolor, Lotus angustissimus L., Trifolw ligusticum Balb., Ixanthus viscosus Griseb. (P), Viola odorata L., Ranunculu cortusifolius Webb et Berth., Romulea grandiscapa Webb et Berth. An Fel: wänden finden wir vor allen wieder Woodwardia, Adiantum capillus Veneris Polypodium vulgare L. in großblättriger Form, Szderitis canariensis, Senecii appendiculatus, Sonchus Facguini und S. congestus. Endlich wachsen an gan dunklen und feuchten Stellen AZymenophyllum tunbridgense Sm. und das schoı recht selten gewordene Trichomanes radicans Sw., an den kleinen Rinnsaleı nn C Knospe; D Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; Z Längsschnitt durch das Pistill; # Frucht) G Längsschnitt durch dieselbe. — Original. und in der Nähe derselben zahlreiche Moose; zumeist solche, welche auch bei Mercedes vorkommen. 4 Bei Las Mercedes, das von Laguna ı"/, Stunden entfernt ist, finden wir die Formen des Laurel-Waldes in größerer Vollständigkeit erhalten, als be/ Agua Garcia und was hier noch fehlt, findet man am Nordabhang des Anaga 4 gebirges in den Vueltas de Taganana. Bevor man die Quellen von Mercedes j besucht, lohnt es sich, die felsigen Abhänge unterhalb des Waldes gegen die Mesa hin zu untersuchen. Hier findet man in Menge Artemisia canariensis, Carlina salicifolia, Sempervivum urbicum bis ı m hoch, Sideritis (Leucophae canariensis L., Lytanthus salicinus (Lam.) v. Wettst., Plantage arborescens 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. s5l Wege sind Daphne gnidium, Senecio tussilaginis, Luzula purpurea und Ranunculus cortusifolius häufig, welche auch bis in den Lorbeerwald und den sich daran anschließenden Zrzca-Bestand (Brezol) hineinreichen. Unmittelbar linter dem Lorbeerwald stoßen wir zunächst auf Bestände von 2—3 m hoher rica scoparia L., durchsetzt mit Vrdurnum rugosum, Hypericum grandiflorum nd 7. glandulosum, Myrıca faya und Laurus canariensis. In der Schlucht Fig. 699. Apollonias barbusana (Cav.) Webb et Berth. [A. canariensis (Willd.) Nees). A Zweig nit Blütenstand; 3 Blütenknospe; C Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; D Pistill im Längs- schnitt; Z Fruchtzweig mit einer durchschnittenen Frucht. — Original. selbst aber finden wir einen herrlichen Bestand von Phoede indica (Spreng.) Pax (viniatico) und Zaurus canariensis, aus dessen hellgrau berindeten Stämmen große Massen von Zrodasidium lauri hervorbrechen, seltener sind Apollonias barbusana (Cav.) Webb et Berth. (barbusano) (Fig. 699) und Ocotea foetens (till, Dex platyphylla, sehr selten Heberdenia excelsa; dagegen st recht häufig Prunus lusitanica. Mehr als Baumstrauch erscheint Rramnus zlandulosa Ait. Von Schlingpflanzen sehen wir hier viel Smzlar mauritanica Poir. und Hedera helix var. canariensis und epiphytisch tritt Davallia auf. Jie in den Vueltas von Taganana häufigere, interessante Semele androgyna 852 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (L) Kunth findet man hier nicht leicht. Der Boden ist oft weithin bedeck von dem herrlichen Geranium anemonifolium \ Her. und G. Robertianum va Fig. 700. Ixanthus viscosus (Ait.) Griseb. — 7 Habitus; J Längsschnitt der Blüte; A Kelch von innen, um die fingerförmigen Drüsen zu zeigen; Z Anthere; M aufge- sprungene Kapsel; M Same. — Nach Prof. Dr. GILG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. purpureum (Vill.) Pers. Häufig sind auch Prylis nobla, die statt liche durch fast weiße Blüten a gezeichnete /usula canariensi die Gentianacee /ranthus viscosu. Myosotis versicolor Pers., seltene Tsoplexis canariensis (L.) Lindl. Scrophularia Smithii Wydl. Urtica morifolia Poir., Violl Dehnhardti Ten., Sempervivun annuum, 5. punctatum, Gahun ellipticum. Auch finden sich hie die borealen Carzces vulpina L. murtcata L., divulsa Good. Sehi auffallend ist die Orchidacet Platanthera diphylla (Lk.). Ar schattigen Stellen wachsen die Farne PLeris arguta Ait., Athyı rium filix femina, Hemioniti: palmata, Dryopteris canariensis, Dr. elongata (Sw.), Ceterach aureum 1k. Über dem kleiner Wasserfall und zu beiden Seiter) desselben bemerken wir die inter essante strauchige Urticacee Ges \ nouinia arborea Gaudich., vie) Woodwardia Taf. XLII, Asplel nium adiantum nigrum, Pteris arguta und Senecio cruentus| Cotyledon umbelicus L. Von dem Laurel gelangen wir in kurzer Zeit in den aul 7 der ältesten Lava der Insel ent wickelten Brezol, die Formation der Nebelregion, in welcher Erica arborea, Myrıa faya, * Ilex canariensis vorherrschen) alle mehr oder weniger dicht behangen von Flechten und mit Moosen besetzt. Der Unterwuchs wird gebildet von Vidurnum ru gosum, Pteridium, Ranunculus | ( 1) \ } suesiper eıpiempooM [Pla u 'sap39la N SET 19q PfemI9aqL1o”] ’oJLIaUaL "[seytyVy IpmuszueyT ‘“ıoısus 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 853 cortusifolius, Lotus angustissimus L., Andryala pinnatifida, Viola silvestris. !In den Lichtungen herrschen oft P/eridium-Bestände, welche von Andryala durchsetzt sind und stellenweise Cedronella canariensis Webb, die bis ı m hoch wird. Seltener ist Szderitis (Leucophae) canariensis L. Außerdem be- merken wir große Büsche von gelbblühenden Cyzsus canariensis (L.) Steud., von weißblühenden Cyzsus prolifer, von Adenocarpus foliosus nebst var. glabrescens Webb und Zyperium grandiflorum, an sonnigen Abhängen der Cumbre, auch Convolvnlus canariensis (C, P) und Carduus clavulatus. Nament- lich der schöne Cyzsus proliferus, durch sein graugrünes Laub auffallend, be- deckt oft in dichten-Büschen die wenigen Abhänge vollständig. Der Einfluß der Nebel macht sich besonders an dem Nordabhang der Cumbre geltend; Fig. 701. Monanthes agriostaphis (Webb) Christ. A Habitus; 3 Blüte von der Rückseite, vergr.; C dieselbe von unten; D Blüte im Längsschnitt. — Nach WERE. hier trifft man am Wege Woodwardia in Massen von den Abstichen herunter- hängend, viel Blechnum, Polystichum aculeatum, Dryopteris canariensis, Ano- gramme leptophylla, Selaginella denticulata, Myosotis macrocalycina, Ixanthus viscosus (Fig. 700). Anderseits sind reich an interessanteren und mehr lokali- sierten Arten die großen Felsen, welche um das Cruz d’ Afur und dahinter sich erheben. Einer der größten, den man auch von der Küste aus leicht er- kennt, ist die Roque del Agua. Hier finden wir riesige Sempervivum canariense, S. cuneatum Webb, Monanthes agriostaphys (Webb) Christ (Fig. 701), M. drachy- caulon, die interessante strauchige und diözische Rosacee Bencomia caudata (Fig. 702) neben einem ihrer entfernteren europäischen Verwandten, Agrzimonia eupatorium, Sonchus Facguini DC. (Fig. 703), Zchium strietum L.f., dann die 854 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. . schöne Szlene lagunmensis Chr. Smith. An anderen Felsen in der Nähe des Cruz de Afur (950 m) finden sich Polycarpaca divaricata und var. latifoha (Poir.), Fumaria muralis Sond., F. montana Schmidt, Crambe strigosa, Koniga maritima, Sempervivum cuneatum (Webb) Christ, Lotus glaucus Ait. sub- spec. dumetorum Webb, Sideritis (Leucophaö) Massoniana var. pumila Christ, Chrysanthemum Broussonetii DC. Weiterhin in der Nähe des Cruz de Taganana (9goo m) kommt auf Felsen Festuca filiformis Smith vor, an einzelnen auch der kleine Theaceen-Baum Visnea mocanera L. f. (Fig. 704). Endlich gelangen wir an das tiefer gelegene Cruz de San Andres, hinter welchem der Weg in die Vueltas de Taganana hinüberführt, einen zwischen 700 und 40o m ü.M, Fig. 702. Bencomia caudata (Ait.) Webb et Berth. 4 Habitus; 3 Blütenstand; C 5 Blüte; D Rudimentäres Pistill derselben; ZQ Blüte. — Nach Photogr. eines kultivierten Exemplares. sich erstreckenden Lorbeerwald, welcher alle anderen infolge der ihn fort- dauernd befeuchtenden Nebel des NO. Passates an Artenreichtum und Üppig- keit übertrifft, welche an die eines ostafrikanischen Bergwaldes erinnert. Zu den oben bei Besprechung des Waldes von Mercedes angeführten Bäumen kommen hinzu Ocotea foetens, Pleiomeris, Arbutus canariensis, die Oleaceen Notelaca excelsa Webb et Berth., Gymnosporia cassinoides L. (bei 450 m). Sodann finden wir im dichten Waldesschatten stattliche Exemplare der winden- den Semele androgyna (Fig. 705), Smilax pendulina Lowe, Rubus ulmifolius Schott subspec. Bollei Focke, Asparagus umbellatus Link, die große Carex Perraudieriana J. Gay und C. canariensis Kükenthal, /ris foetidissima L., die Umbellifere Crypiotaenia elegans Webb, verwandt mit C. africana (Hook. f.) Drude in Kamerun, Myosotis macrocalycina Coss., Cynoglossum pictum Ait., Scrophularia Langeana Bolle, Bystropogon serrulatus Webb (Waldrand) und 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. s55 dann (namentlich zwischen 400 und 600 m) die uns schon bekannten Farne in solcher Uppigkeit, daß sie bis an die Brust reichen. Das nur an einer Stelle wachsende, neuerdings aber von WıLLY RETZDORF wiedergefundene ind im Dahlemer Botan. Garten kultivierte Balantium culcita (V’Her.) Kaulf. j Fig. 703. Sonchus Jacquini DC. — Nach der Photogr. eines kultivierten Exemplares. 706) werden wohl aber nur die wenigsten erlangen. 856 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Die herrlichen Regen- und Nebelwälder von Mercedes und Taganana, in| etwas geringerem Grade auch die von Agua Garcia zeichnen sich durch be-| Fig. 704. Visnea mocanera L. fil.. A blühender Zweig; 2 Blüte geöffnet; C Querschnitt des Fruchtknotens; D älteres Blatt und Frucht; Z Frucht im Längsschnitt; 7 Querschnitt der Frucht. | Original. h > ki: h I Fig. 706. Balantium culeita (l’HEr.) Kaulf.) X Stück einer Fieder IH. Ordnung. — Nach! Fig. 705. Semele androgyna (L.) Kunth. Phyllo- Prof. DieLs in ENGLER-PRANTL, Nat) . cladium mit Blüten. — Original. Pflanzenfam. #4 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 857 Zahlreiche Arten wurden sowohl bei Mercedes wie oberhalb Taganana kon- statiert, andere bis jetzt nur bei Mercedes (M), viele nur in den ausgedehnteren Wäldern von Taganana (T). 1. An lichteren Plätzen des Waldes finden sich folgende: Ceratodon purpureus (L.) Brid., Pogonatum aloides (Hedw.) P. Beauv., Polytrichum formosum Hedw. (T), P. juniperinum Hedw., P. piliferum Schreb. (T) (besonders zwischen Zrica-Gebüsch), Campylopus polytrichoides de Not., Funaria hygrometrica (L.) Sibth., Bartramia stricta Brid. (M), Zypnum purum L. (T) — Caly- Pogeia ericetorum Raddi (M) — Cladonia rangiformis Hofim., Cl. imbriata Fries, Cl. Pyxidata Fries, Cl. degenerans Flke., Anaptychia leucomelaena Wain., Peltigera canina Hoffm., Sphaerophorus com- Pressus Ait. 2. An feuchten, schattigeren Plätzen treten auf: Dicrranum scoparium (L.) Hedw., Zeuco- dryum glaucum (L.) Hpe., Fissidens serrulatus Brid., F. laxifolius Hedw. var. fallidicaulis (Mitt.) Courb., Zrichostomum barbula Schwgr., 7. eirrhifolium (Mitt.) Paris (T), Mrium affine Schwgr. (M), Atrichum undulatum P. Beauv. (H), Ayfnum cupressiforme L., Scleropodium ülecebrum (Schwgr.) Schimp., Drachythecium velutinum (L.) Br. eur. (M), 2. flumosum (Sw.) Br. eur. (M), Zr. rutabulum (L.) Br. eur. (T), Zurhynchium myosuroides (L.) Schimp., E. Stokesii (Turn.) Br. eur. — Scapania compacta (Roth) Dum., Plagiochila spinulosa (Hook.) Dum., Zophocolea hirticalyx Corb. et Steph., Eulejeunea Pitardi Steph. (M), Cephalozia bicuspidata (L.) Dum. (M), Fossombronia caespitiformis de Not. (M), Scapania dentata Dum. (M), Sc. curta (Mart.) Dum. (M), Radwla Lindbergiana Gottsche (M), Marsupella emarginata (L.) Dum. (T), Mesophylla scalaris (Schrad.) Dum. (T), Plagiochila spinulosa (Hook.) Dum. (T), Chedlolejeunea Boaventurae Steph. (T), Anthoceros Husnotii Steph. (T), A. dichotomus Raddi (T; — Zeltigera polydactyla Hoffm., Placodium crassum (Huds.) Th. Fries. 3. An ganz feuchten, bewässerten Stellen: Campylopus fragilis (Dicks.) Br. eur., Mnium un- dulatum (L.) Hedw. — Scapania gracilis (Lindl.) Kaal, Zimbdriaria africana Mont. (T). 4. Auf feuchten Felsen: Bryum atropurpureum Web. et Mohr, D. canariense Schwgr., B. ca- Billare L. — Philonotis rigida Brid. (T), Zhamnium alopecurum (L.) Br. eur. (T) — Saccogyna viticulosa (L.) Dum., Mesophylla hyalina (Lyell) Corb. 5. In tiefen, von Walderde erfüllten Felsspalten: Rebdowlia hemisphaerica (L.) Raddi. 6. An den Stämmen der Lauraceen und von Heberdenia: Astrodontium canariense Schwgr. — Madotheca canariensis Nees, Eulejeunea Pitardii Steph., E. flava (Sw.) Spruce. 7. An den Stämmen von Visnea: Madotheca platyphylla (L.) Dum. (T). 8. An den Stämmen und Zweigen von Myrica faya und Erica arborea in der oberen Nebel- region: Dicranum Scottianum Turn. var. canariense (Hpe.) Corb., Zeftodon longisetus Mont. (T), Homalothecium sericzum (L.) Br. eur. (auch auf Pinus canariensis), Neckera cephalonica Jur., N. inter- media Brid. — Frullania polysticta Lindenb., Diplophyllum albicans (L.) Dum. — Parmelia physodes (L.) Ach., ?. vittata (Ach.) Nyl., Usnea florida Hoffm., U. dasypoga Ach., U. longissima Ach., U. trichodea Ach., Lobaria pulmonaria Hoffm., Sticta crocata (L.) Nyl., St. aurata Ach., St. damae- eornis (Sw.) Ach., Zetharia canariensis (Ach.) Hne., Pannaria rubiginosa (Thbg.) Delile, Nephroma laevigatum Ach. var. papyraceum (Hoffm.) Nyl. Bis jetzt erstreckten sich unsere Exkursionen bis zu einer Höhe von 1000 m. Wir lernten die Strandregion und die montane Region (bis zu etwa 600 und 700 m ü. M.) kennen, welche unter der Wolkenschicht nur wenig Regen empfängt | und besonders in den Barrancos das von oben herabrinnende Wasser empfängt. Außer der herrschenden Steinsteppe oder Felsentrift, haben wir hier und da | Tabaybagebüsch und Kiefernwald als Formationen kennen gelernt. Dann ge- langten wir mehrmals in die Wolkenregion, der der Laurel, der Lorbeerwald und der Brezol, der Erica-Wald als Formationen angehören. Wir sehen aber sehr oft, daß noch Höhen von 1600 m in den Wolken liegen, welche vom Pico de Teyde und dem ihn umgebenden Wall hoch überragt werden. Wir s58 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wollen nun auch diese Regionen näher kennen lernen, in denen wir kaum 2 Dutzend Pflanzen finden, welche den unteren fehlen und machen zu diesem Zwecke eine Exkursion nach den Canadas. In kurzer Zeit reitet man von Orotava nach Cruz Santa (410 m) und von hier nach Monte de la Cruz Santa (1ıo5 m). Bald oberhalb 500 m zeigen sich Sträucher der Arica arborea, an deren Stelle um go0o m große kräftige Bäume treten. Die Vegetation ist auf der ganzen Strecke ungemein einförmig; denn außer Zrica und Preridium, welchen sich unten Myrica faya, weiter oben Cytisus proliferus zugesellen, ist nicht viel zu sehen, bis um 1450 m einzelne Adenocarpus viscosus erscheinen. Mehrere alte Cas/anca bei Monte de la Cruz Santa (1ıos m) gehören nicht zur einheimischen Flora. Fig. 707. Partie aus den Cahadas mit Spartocytisus supranubius (L. fil.). Christ in der Nähe eines durch Schneeschmelze entstandenen Wassertümpels. — Photogr. von A. ENGLER. Auf dem Wege zum Teyde unterhalb der Canadas finden sich in der Erica-Region und bis zu 1800 m auch einige xerophile Moose: Grimmia apocarpa Hedw., G. decipiens (Schultz) Lindb., G. commutata Hübn., G. trichophylla Grey, Hedwigia albicans (Webb) Lindb., Plerogonium gracile (L.) Sw., Polytrichum juniperinum Hedw., ?. piliferum Schreb. Adenocarpus viscosus var. frankenioides in graugrünen von gelben Blüten beladenen, kugeligen 0,5—ı m hohen Büschen herrscht nun bis zu etwa 1840 m Höhe. Früher waren auch hier noch Bäume von Zrica anzutreffen und ebenso solche von Funiperus cedrus Webb et Berth., welcher jetzt nur noch auf der Südseite oberhalb Chasüa angetroffen wird und von welcher im Jahr 1862 noch ein gewaltiges Exemplar an der Einschartung Degollada del Cedro (2200 m) des den Teyde umgebenden Riegwalles von VON FRITSCH konstatiert wurde. Neben ihm treten aus dem dunklen, von grauen Flechten bedeckten Lavaboden nur kleine Halbsträucher von Micromeria julianoides Webb et Berth. heraus. Dann erscheint Sportocytisus supranubius (L.f.) Christ (retama blanca) (Fig. 707), welcher sowohl bis zum Engpaß Portillo (2015 m) wie auch in dem ungeheuer 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 859 großen für seine Durchquerung fast eine Tagesreise beanspruchenden, von hellgelblichem Bimsstein erfüllten Circus der Caüadas bis 3 m hohe Bestände bildet, in denen einzelne Exemplare sich zu Büschen von 5 m Durchmesser entwickeln. Der Strauch ist im Mai von weißen oder blaßrosafarbenen Blüten bedeckt, welche reichlich Honig enthalten, zu dessen Gewinnung man in der Blütezeit Bienenstöcke nach den Caüadas trägt. Der Strauch, welcher übrigens auch von Rev. P. MURRAY am Roque de los Muchachos auf Palma entdeckt wurde. erstreckt sich bis zu 2800 m ü. M. und nimmt nach oben immer mehr den Wuchs des Knieholzes an. Auch am Pedro Gil zwischen Orotava und Guimar findet sich Spartocytisus, am Lomo del Pedro Gil abwärts bis zu etwa 1600 m ü. M. und ebenso finden wir ihn auf der ganzen Nordseite der Cumbre zwischen Pedro Gil und den Canadas zusammen mit Adenocarpus viscosus var. frankenioides. In dem ausgedehnten Gebiet der Canadas ist im übrigen die Vegetation eine außerordentlich dürftige, nur hier und da trifft man eine der folgenden Stauden oder halbstrauchigen Arten: Chezranthus scoparius Brouss. var. Lind- leyi Webb, Aradis albida Stev., Sisyrinchium Bourgaeanum Webb, Scrophu- larıa glabrata Ait., Micromeria tragothymus Webb et Berth., 7. Zachnophylla Webb et Berth., 7. lasiophylla Webb et Berth., M. teydensis Bolle, Nepeta teydea Webb et Berth., Szderitis stricta (Webb), S. eriocephala (Webb), Chrysan- themum anethifolium (Willd.), Carlina xeranthemoides L.f., Centaurea arguta Nees., 7olpis lagopoda Chr. Smith, 7. Weödii Sch. Bip., alle wie auch die folgenden endemischen Arten, welche sich großenteils aus verwandten der unteren Regionen entwickelt haben müssen. Auf der Südseite der Caüadas findet sich auch noch ein kleiner Strauch, Rhamnus integrifolia DC., welcher oberhalb Chasfa, hoch über Guimar mit JFuniperus cedrus zusammen vorkommt. Wir haben nur noch wenige Arten zu erwähnen, welche außer Spartocytisus und Viola cheiranthifolia oberhalb 2000 m anzutreffen sind. Es sind dies Polycarpaea tenuis Webb (2000 — 2500 m), Stlene nocteolens Webb et Berth. (2300— 2600 m), Plantago Webbii Bern. (2400 bis 2800 m). In den Canadas können sich infolge der kühlen Nächte und des winter- lichen Schnees in den Felsspalten noch einige Moose erhalten: Barbula montana (Nees) Corb., B. ruraliformis Besch., Anacolia Webbii Schimp., Grimmia erinila Brid., G. decifiens (Schultz) Lindb., G. leucophaca Grev., Ceratodon purpureus Brid., Ampho- ridium curvipes (C. Müll.) Jacg. Mit wenig Worten möge noch der südlichen und südwestlichen Abhänge Tenerifes, der Bandas del Sur, gedacht werden. Für diesen großen pflanzen- armen Teil der Insel genügt es, auf die Angaben von Hans MEYER hinzu- weisen, der einen großen Teil derselben bereist und wie auch für andere Be- zirke der Insel wertvolle Angaben über die Höhengrenzen der Kulturpflanzen und der wenigen, aber für den Vegetationscharakter wichtigen gesellig wachsenden Arten gemacht hat. Schon, wenn man von den Cafadas zum 2473 m hohen Guojarapaß gelangt ist, bemerkt man wenige Meter unter der Paßhöhe, bei 860 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 2430 m einzelne bis 20o m hohe und ı,5 m Stammesdicke aufweisende Exem- plare von Pinus canariensis, die obersten des bis in die Höhe von Vilaflor (1476 m) sich erstreckenden lichten Kiefernwaldes (Pinal). Auch nordwestlich von Vilaflor unter dem Sombrerito-Gipfel (Fig. 708) stehen bei 2407 m, wo auch die Hauptgrenze für Spartocytsus und Adenocarpus liegt, riesige Pinus von 35—40o m Höhe und 2 m Stammdicke auf nacktem Lavafels, befeuchtet von den südlichen Steigungsnebeln. HANS MEYER hat die interessante Be- obachtung gemacht, daß in dieser Höhe die jungen Zrnus erst in breiten, runden, polsterförmigen Büschen wachsen, so daß ihnen Sturm und Schnee- druck nichts anhaben können und daß erst, wenn der Halt der jungen Pflanze gesichert ist, sich aus der Mitte ein kräftiges Stämmchen hervorschiebt; anfangs steht es kerzengrade, aber je älter der Baum wird, desto mehr neigt sich sein Fig. 708. Die obersten Pinus canariensis Ch. Smith am Sombrerito bei 2400 m ü. M. — Photogr. von Geheimrat Prof. Dr. Hans MEYER. Stamm unter dem Druck des täglich vom Unterland heraufwehenden starken Steigungswindes und alle Kiefern dieser Region sind infolgedessen nach Norden übergeneigt. Diese lichten Kieferwälder können wir rings um die Cahadas bis Guancha verfolgen, wo wir sie besonders tief hinabsteigen sahen und ebenso auf der Südseite ostwärts bis Esperanza, während sie dem regenreicheren Anagagebirge fehlen. Unterhalb des Sombrerito fand HANS MEYER schon bei 1900 m kleine Roggenfelder und oberhalb Vilaflor absteigend traf er schon bei 1862 m ein Wicken- und Gerstenfeld und bei 1790 m die ersten Sträucher von Cytsus proliferus, in welche sich einzelne Sträucher von Zrica mischen, die hier nicht mehr recht gedeiht. Bis zu 1662 m reichen von den mediterranen Kulturgewächsen Kastanien und Mandeln. Das ganze immense Gelände zwischen der Ladera de Guimar und Santiago unterhalb des Pinals ist ungemein arm | an ursprünglicher Vegetation. Die jungen harten Laven, welche der befruchten- 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 861 den Regen der Nordseite entbehren und nur der wenige Wasserdampf, welcher durch die Steigungswinde vom Meer hinaufgeführt wird, sowie einzelne außer- gewöhnliche Niederschläge erhalten einzelne genügsame Pflanzen außerhalb des kultivierten künstlich bewässerten Geländes. Es findet sich daher hier nur ein Teil der zwischen Sta Cruz und St. Andres beobachteten Arten. Neben den verwilderten Opuntien sehen wir namentlich an Abhängen sehr häufig Euphorbia canariensis und in den Schluchten 4—5 m hohe baumartig entwickelte Tabayben, E. regis Fubae und den balo, Plocama pendula. d) Palma. Einen wesentlich andern Eindruck als von Canaria und Tenerife empfängt | man bei der Annäherung an die Insel Palma durch die mehr oder weniger dichte | Bewaldung der oberhalb Sta Cruz aufsteigenden Gräte der Cumbre, zwischen | denen tiefe Barrancos eingegraben sind. Schon in Sta Cruz selbst sehen wir auf Dächern und auf Felsen das stattliche Sempervivum ciliatum Willd., an | Felsen S. aureum Chr. Sm. und Cotyledon gaditanus Boiss. et Reut. An Strandfelsen beobachtet man auch die Zwergbäumchen des Senecio kleinia, | Chrysanthemum frutescens L. forma intermedium und an anderen Stellen des Strandes Waltheria elliptica Cav., Torilis heterophylla Guss., Schizogyne sericea, Paronychia divaricata. Die nächsten Barrancos sind der Bco. Carmen und Bco. Madera. In ersterem finden wir am Eingang auf Geröll Pennisetum cıiliare, Emex spinosa (L.) Campd., Poterium verrucosum Ehrh., Echium aculeatum I Poir., Zavandula multifida subspec. canariensis, Balo und Tabayba, Rumexr lunaria, Rubia fruticosa, Retama rhodorhizoides Webb et Berth., an Felsen loben Zuphorbia canariensis, unten Sempervivum palmense (Webb) Christ, S. Goochiae (Webb) Christ und S. annuum Chr. Sm., Chetlanthes fragrans, | Adiantum reniforme, Nothochlaena marantae, Anogramme leptophylla, Reichardia | ficroides (L.) Bth. var. Zgulata Vent., mehr im Innern die strauchigen Con- | volvulus floridus, Micromeria ericifolia, Vicia parviflora und bei 300 m ü.M. | Spartocytisus filipes (Masf.) Webb, Bosia yervamora, aber auch Formen des | Lorbeerwaldes, Zaurus canariensis, Apollonias barbusana und Notelaea excelsa, } von Stauden den endemischen Senecio papyraceus DC. und Scrophularia arguta | Sol. Besonders häufig ist hier an Felsen Monanthes polyphyllum (Webb). Im | hintern Teil des Barranco herrscht Pinus canariensis, mit ihr Cistus monspeliensis und Senecio papyraceus. Am Ende des Barranco stehen in einem Zirkus, | dessen Wände von Pinus bekleidet sind, stattliche Exemplare der Phoenix | fubae.e. Am Rande des Zirkus bilden Erica arborea, Rubus ulmifolius, Hype- ricum grandiflorum dichtes Gebüsch, welches Smzlar mauritanica, Tamus edulis und Drusa durchschlingen. Die Felsen sind besetzt von Paronychia divaricata, Echium aculeatum und bifrons DC., Adiantum capillus Veneris und A. peltatum, Cheilanthes fragrans. Mehr der Insel eigentümliche Arten treffen wir an, wenn wir durch den Bco. Madera nach dem Bco. Rio aufsteigen. In dem ersteren finden wir schon in geringer Entfernung von Sta. Cruz an feuchten sandigen Stellen Scirpus Savır 862 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Seb. et Maur. (o). Steile Felswände zur Linken sind besetzt mit den großen Rosetten des Sempervivum palmense (Webb) Christ und der sukkulenten As clepiadacee Ceropegia dichotoma, welche mit ihren 30—50 cm hohen fleischigen, mit aufrechten Ästen versehenen blattlosen Stengeln ein Seitenstück zu Zuphor- ba aphylla darstellt, ferner finden wir hier 7o/prs laciniata Webb et Berth., Ceterach aureum, Echium aculeatum, Convolvulus floridus und Sisymbrium erysimotdes Dest. Um 200 m ü. M. treten wir in den engen Barranco Rio ein, in welchem wir unten viel Arzemisia canariensis, Lytanthus salicinus, Carlina salicifolia, Euphorbia obtusifolia, Hypericum canariense var. floribundum, Dracunculus canariensis, Rumex maderensis Lowe beobachten. An Felsen wachsen Koniga maritima, Sempervivum Goochiae (Webb) Christ, Szsymorium mallefolium (Jacq,) Ait., Polypodium vulgare var. Teneriffae Fee und andere gewöhnliche Farne. Um etwa 400 m treten auf die 2—3 m hohe Composite Gonospermum canariense Less., Fasıminum odoratissimum L., die endemische PolycarpaeaSmithri (Chois.) Link, Paronychia canariensis, Tolpis laciniata Webb et Berth., Sonchus pinnatus Ait. var. palmensis Sch. Bip., Aradıs albida, Senecio appendiculatus var. longifolius | Bornm., Woodwor.dia, Asplenium furcatum Thunb. subspec. canariense Willd. an überhängenden schwer zugänglichen Stellen der Felswände: Zchzum bifrons, Ben- comia caudata, Pimpinella dendroselinum Webb et Berth., Tinguarra cervarü- JFolia Parl., also eine ganze Anzahl seltener und sonst in bedeutenderer Höhe ü. M. vorkommender Arten. Auch die Formen des hier sehr schwach er-| haltenen Lorbeerwaldes finden sich schon unter 500 m, so Apollonzias, Dex platyphylla, Erica arborea, Viburnum rugosum, Semele androgyna, Hedera canariensis, Canarina, Phyllis nobla, Senecio papyraceus, Pteris arguta, Ceterach \ aureum, Dryopteris canariensts. Recht lohnend ist auch der Besuch des ?J, Stnnde von der Stadt entfernten Bco. de los Dolores, in dessen oberen Teil schöne Bestände von Castanea | seit alten Zeiten die urspüngliche Waldvegetation verdrängt haben. Als Reste | derselben finden sich hier neben Phoede indica bis 10 m hohe Visnea mocanera, | Myrica faya, Erica arborea, Ilex canariensis, weiter oben Pinus canariensis | und Cistus Bertholetianus. Obwohl die genannten Barrancos uns schon mit mehreren eigentümlichen | Arten der Insel vertraut machen, so ist doch ein Ausflug nach der großen | Caldera sehr zu empfehlen, weil man bei dieser Gelegenheit einen großen | sieht. Der Weg führt über Buena Vista und den Bco. de los Mimbres lange |” Zeit durch prächtigen, dichten Lorbeerwald, der gewöhnlich in Nebel gehüllt | ist. Von etwa 500—ı000 m ist besonders Phoebe indica häufig, neben ihr, | aber weniger zahlreich Zaurus canariensis, Apollonias und Ocotea bleiben | unten zurück. Notelaea excelsa tritt selten auf; Myrzica und Erica werden oben häufiger. Rubia angustifolia ist ziemlich häufig, Tamus edulis selten. Eine auffallende, auf den anderen Inseln fehlende Pflanze ist Rosa tomentella Bak. (0). Häufig sind auch Pferidium, Bystropogon canariensis mit der Varietät meridiant | 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln 863 olle, Urtica morifolia Poir., Senecio papyraceus und Myosotis macrocalycina, Galium ellipticum Willd., selten /rıs foetidissima. Außer den gewöhnlichen Farnen des Laurels (Afhyrium umbrosum und arillare, Dryopteris canariensis) ıden wir an Felsen Asplenium trichomanes mit der Subspec. anceps Sol. nd A. monanthemum L. Die dichten Lauraceenwälder (Los Tiles) von Palma sind ganz außer- ordentlich reich an Moosen; sie übertreffen in dieser Beziehung beinahe die die Wälder von Mercedes und Taganana; schon um 400 m ü. M. wurden nach den Angaben von PITARD und PROUST folgende Arten konstatiert: I. auf feuchtem, sehr schattigem Boden: Mnium affine Schwgr., M. undulatum (L.) Hedw., Bryum atropurpureum Web. et Mohr, Zylocomium Berthelotianum (Mont.) Geh., Zypnum cupressi- forme L. var. imbricatum Boulay, Zurhynchium fontium (Brid.) R. et C., EZ. meridionale (Schimp.) de Not. var. canariense, Homalia Webbiana Mont., Z. lusitanica Schimp., Drachythecium ruta- bulum (L.) Br. eur., DZ. Hlumosum (Sw.) Br. eur., Scleropodium illecebrum (Schwgr.) Schimp. — unularia cruciata (L.) Dum., Dumortiera hirsuta (Sw.) Reinw., Aneura sinuata Dum., Metzgeria urcata (L.) Lindb., Fossombronia angulosa (Dicks.) Raddi, Calypogeia ericetorum Raddi, Plagto- hila spinulosa Dum., Cephaloziella divaricata (Sw. Heeg) Warnst., Scapania compacta (Roth) Dum. 2. auf feuchten Felsen: Philonotis rigida Brid. — Mesophylla hyalina (Lyell) Corb., Saccogyna iticulosa (L.) Dum. 3. in Rinnsalen und an den Rhizomen der darin wachsenden Farne, wie Zrichomanes radicans ınd Pleris arguta: Rhynchostegium rusciforme (Neck.) Br. eur., Zepidopilum fontanum Mitt., Philo- ıotis rigida Brid., Echinodium spinosum (Mitt.) Jacq., ein makaronesisches Laubmoos, mit welchem ınd an welchem mehrere Lebermoose zusammen vorkommen: Zidejeunea Pitardii Steph., Z. ca- ariensis Steph., E. ulicina (Tayl.) Spruce, Chiloseyphus denticulatus Mitt., Lophocolea bidentata L.) Dum., Cololejeunea calcarea (Lib.) Spruce, C. Rossettiana Massal., Zarpalejeunea ovata (Tayl.) Spruce, Zimbriaria africana Mont.; auch Marchantia polymorpha L. 4. An Stämmen der Lauraceen, von Myrica, Erica, Ilex: Neckera complanata (L.) Hübn., N. cephalonica Jur., N. pumila Hedw., Frullania Teneriffae Nees, F. fragilifolia Tayl., Madotheca sanariensis Nees. Oberhalb des Lorbeerwaldes herrscht dann Zrica arborea bis zu etwa 1500 m; mit ihr finden wir Arabis albıida, Sempervivum cruentum (Webb) Christ, anunculus parviflorus L. var. acutilobus DC., Asterolinum, Myosotis versicolor. Auch die Cumbre Nueva zeigt in einer Höhe von 600—1300 m einen sroßen Reichtum an Moosen, von denen folgende festgestellt wurden: I. auf trockenen Plätzen: Darbula tortuosa (L.) Web. et Mohr, Zurhynchium crassinerviunt Tayl.) Br. eur., E. fraelongum (L.) Br. eur. var. afrovirens (Sw.) Br. eur., Anomobryum juliforme Bolms-Laubach — Cetraria aculeata Fr., Platysma glaucum Nyl., Lobarina scrobiculata DC., Peiti- zera canina Hoftn., Parmelia pilosella Hue, Pannaria rubiginosa (Thbg.) Del., Cladonia furcata uds.) Schrad., C/. verticillata Hoffm., Cl. pyxidata Fr. 2. an feuchten Waldplätzen: Dryum platyloma Schwgr., Ceratodon purpureus (L.) Brid., Campylopus fragilis (Dicks.) Br. eur., Placodium crassum Ach. 3. auf Felsen: Ulota calvescens Wils. — Parmelia saxatilis Ach. 4. auf Zrica arborea: Orthotrichum Lyellii Hook. et Tayl. var. crispatum Schiffn., Anitrichia furtipendula (Hedw.) Brid., Zypnum canariense (Mitt.) Dix. et Jam. — ZLophocolea heterophylla Schrad.) Dum., Arullania Teneriffae Nees, F. polysticta Lindenb., Zulejeunea lamacerina Steph. — Farmelia vittata (Ach.) Nyl., Usnea dasyfoga Nyl., U. articulata Hoffm., Alectoria sarmentosa Ach., Wheloschistes Havicans Norm., Stictina crocata Nyl., St. siwatica Nyl. mit Abrothallus parmeliarum yl., Nephromium lusitanicum Nyl., N. laevigatum Nyl., Sphaerophorus globiferus DC. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 55 864 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Auf der Cumbre vieja wurden gefunden: ı. auf Lavafelsen und Geröll: Trichostomum barbula Schwgr., Rhacomitrium lanuginosum (Hedw.) Brid., Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. — Cetraria aculeata Fr., Stereocaulon denu datum Floerk. var. vesuvium. 3. auf Zrica arborea: Dicranoweisia Bruntoni (Sm.) Schpr. Nach Überschreiten der Cumbre gelangen wir bald in den schönen Wald von Pinus canariensis, in welchem auch andere Begleitpflanzen auftreten, obeı Cytisus stenopetalus Webb et Berth. var. falmensis Pitard, Polycarpaea di fa var. linearifolia und var. aristata, die Orchidacee Tinnea intacta (Link) Bivona Lotus camyloclados Webb et Berth. var. //llleörandü Christ, Trifolium ‚pro cumbens, von 1100—700 m 7rif. glomeratum L., um 900 m es proliferus var. angustifolius und Adcenocarpus foltosus var. en Cistus monspeliensi mit Cylinus hypocistis L. und Cistus vaginatus in Menge. Vielfach ist deı Lavaboden aber auch ganz kahl oder nur mit Andropogon hirtus oder Stıpa fortilis besetzt. Auch kommen hier und da Brachypodium distachyum une Anthoxanthum Puelii Lec. vor, desgleichen mehrere boreale und mediterrane Xerophyten, wie Geramum dissectum L., Trifolium stellatum L., Biserrul pelecinus L., Alchemilla arvensis L., Rumex bucephalophorus L. etc. Ehe ma nach El Paso gelangt, kommt man bei dem großen Pino de la Virgen vorbei welcher einen Stammumfang von 8 m besitzt. Im übrigen bietet jetzt de Ritt durch das gartenreiche Kulturland bis nach Llanos von einheimische! Flora wenig Bemerkenswertes; aber an den Mauern von El Paso ist massen haft Monanthes muralis (Webb) var. subcrassicaulis ©. Ktze. anzutreffen und bei Los Llanos finden wir an Mauern /feris longifolia, in Hecken Drusd glandulosa, auf steinigen Triften Crepis foetida L.und Forskahlea angustifoha Retz. Unterhalb Los Llanos liegt am Ausgang des Bco. Angustias der Küsten ort Taracoste, in dessen Umgebung einzelne stark xerophytische Pflanzen vor kommen, wie Arıstida Adscensionis und A. cziliata Desf. Von Los Llano: dringt man zu der Caldera, deren Wände gewöhnlich von Wolken bedeck sind durch den Bco. Angustias vor. Hier finden wir auf der rechten Seite vor dem Eingang in die Caldera außer den gewöhnlichen Triftpflanzen Szsym drium millefolium, Plantago arborescens, Lotus campylocladus var. spartioides Cytisus stenopetalus var. palmensis und var. sericeus, Spartocytisus filipes und Retama rhodorhizoides W.B., Gonospermum canariense Less., Convolvulus floridus Helianthemum guttatum, im Grunde des Barranco Zgwisetum ramosissimmum Desf. Auf der linken Seite vor dem Eingang in die Caldera kommen wii zunächst durch ausgedehnte Gebüsche von Cytisus proliferus und auch ar einzelnen 5 m hohen Bäumen von Juniperus cedrus vorbei, welche hier auch auffallend tief heruntergehen; dann sehen wir häufig um 800—900 m große Trupps von Chrysanthemum Webbii (Sch. Bip.). Ferner findet man hier die (Sol.) Parl., von 900— 1000 m 7! montana Webb. An den hohen Felswänden im Westen wachsen auch bis 2 m hohes Ze/zum bifrons, Bencomia caudata) Tinguarra cervariaefolia (DC.) Parl., 7olpis laciniata forma bipinnatifida, Phag, nalon saxatile und Erigeron Evuari. np P 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln, 865 i Auf dem trockenen von Nadeln bedeckten Boden des Pinal in der Caldera ist wenig bemerkenswertes zu finden. Andropogon hirtus und Ornithopus com- dressus haben sich auf dem, anderen Pflanzen wenig zusagenden sterilen Boden ausgebreitet; dann finden wir noch eine Anzahl anderer mediterraner Pflanzen, wie Zinum strictum, Cynoglossum pictum, Convolvulus siculus, Thrincia hispida ooth, HZedypnois eretica L., Arenaria serpyllifolia L. Erst in größerer Höhe, am ı200 m, wächst an Felsen der Caldera Sempervivum aureum Chr. Sm. Die subalpine Region von Palma, deren höchste Gipfel oberhalb der Caldera sich bis etwa 2500 m erheben, ist noch viel ärmer als die von Tenerife, aller- Hlings auch weniger erforscht. So wurde am Roque de los Muchachos erst 1892 Spartocytisus nubigenus von Rev. MURRAY entdeckt. Schon seit längerer Weit sind von diesem Gipfel von einer Höhe von etwa 2000 m Plantago Webbii Barn., Cotyledon Heylandıanus (Webb et Berth.), Viola palmensis Webb et 3erth. bekannt. Letztere ist nicht mit der auf Tenerife vorkommenden F. chei- anthifolia verwandt. e) Gomera. Gomera und Hierro wollen wir nur ganz kurz behandeln, da sich auf jiesen Inseln die Grundzüge der westkanarischen Flora, welche wir jetzt zur enüge kennen gelernt haben, wiederholen. Man landet auf Gomera bei San Sebastian, wo Kolumbus 1492 auf seiner Reise nach Westindien Wasser ein- ahm. Ringsum steil abfallende Felsen erschweren die Landung. Das ziem- ich weite Tal ist gut kultiviert. Bei San Sebastian selbst sehen wir viel Jattelpalmen, Bananen, Orangen usw., an den Abhängen viel Getreidebau auf ferrassen, auch Wein und Feigen. Wo keine Kultur, ist die Tabaybaformation ntwickelt; an den Steilabhängen wächst die endemische, von BOLLE entdeckte Buphorbia Berthelotii C. Bolle. Weiter oben treten grasige Abhänge mit ge- öhnlichen xerophytischen Gräsern und Steilabhänge mit Cardon, Sempervivum zureum und viscatum (Webb) Christ sowie Andryala pinnatifida auf. In Fels- itzen wächst die endemische Monanthes pallens (Webb). Über Madonna de as Nieves fand BOLLE in Felsspalten der Roque de Agando im Barranco de a Laja Pirris ensifolia und Dryopteris mollis, das kleinstrauchige Sempervivum Saundersii (Bolle), Dicheranthus plocamoides Webb und Micromeria densiflora Senth. Im benachbarten Bco. del Aqua wurden gefunden Sempervivum de- ‘orum (Webb), Monanthes icterica (Webb) und Sideritis Gomerae De Noe. nwieweit die hier genannten endemischen Arten als solche berechtigt sind, uß noch dahingestellt bleiben. Jedenfalls ist im südlichen und mittleren omera die Felsenflora, ähnlich der des nordwestlichen Tenerife, reich an nteressanten Arten. Im nördlichen Teil der Insel ist bei Agulo der Fels Risco le las Sulas zu beachten, auf welchem Statzce brassicifolia Webb vorkommt. Auf anderen Riscos hier wachsen Achium lineatum Jacq. var. Gomerae Pitard, Stlene Bourgaei Webb, Gonospermum gomeraeum Bolle. Nicht weit davon ei Hermigua fand BOLLE sein Sempervivum Castella-Paivae, welches auch Tal Hermoso zusammen mit Senecio Hermosae Pitard und Sonchus regis Fubae Pitard vorkommt. Im Hermigua-Tal hat sich auch noch Visnea uc* 55 Riscos de Jinama (900 m) erwähnt sein. “ 866 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mocanera erhalten und der Monte bueco ist mit besonders reichem und üppige m Lorbeerwaldbestande versehen, in welchem alle charakteristischen Bäume und Schlingpflanzen dieser Formation angetroffen werden. f) Hierro. i Auf Hierro sind ebenfalls nur im Norden der Insel einige Lorbeerwälde anzutreffen, welche sich in Schluchten erhalten haben, die Riscos de Jinama von 500—1200 m, der Wald von Miradero (500—900 m), Malpasso (600 bie 1300 m) und Riscos de Sabinosa (500—8oo m). In den erstgenannten kommt namentlich noch Arbutus canariensis in alten Exemplaren vor. Von ende mischen Arten mögen Silene Sabimosae Pitard, wie S. Zagunensis eine Ver wandte der S. zutans in den Riscos de Sabinosa (400 m), Tolpis Proustii Pitarc und Statice macroptera Webb et Berth. ebenda, Echrum hierrense Coss. in den 68. Madeira und Nachbarinseln '). Betreffs der Vegetation von Madeira verweise ich auf die nach moderner pflanzengeographischen Grundsätzen durchgeführte, leider in der Nomenklatu der Arten etwas mangelhafte Darstellung VAHLs in den Bot. Jahrb. XXXV (1905). Auch auf Madeira ist der ursprüngliche Vegetationscharakter in de unteren Region durch die Kultur erheblich verändert. Wenn man von Funcha nach Monte (600 m ü. M.) hinauffährt, sieht man fast nur terrassenförmig an gelegtes, wohl bewässertes immergrünes Kulturland, in welchem Bananen Zuckerrohr, Mais, Wein, Obstbäume, Kastanien, Pinus pinaster aufeinande folgen. Wer endemische madeirensische Pflanzen hier anzutreffen erwartet 1) Wichtigere Literatur: BowpvIcH: Excursions in Madeira and Porto Santo, London 1825, VOGEL: Journ. of Voyage in HooKERS Niger Flora, London 1842. — HOOKER:! Notes on Madeir Plants, Journ. of botany VI (1847). — BungurvY: Remarks on the botany of Madeira and Tenerife Journ. of the Linn. Soc. I (1857). — JOHNSON: Notes on some rare and little known plants © Madeira, Journ. of Bot. IX (1857). — SCHACHT: Madeira und Tenerife, Berlin 1859. — MILDE Filices Europae et Atlantidis, Leipzig 1867. — LowE: A manual Flora of Madeira and the ad jacent Islands of Porto Santo and the Desertas, London 1868. — Cosson: Catalogue des plante recueillies par G. Mandon, Bull. de la Soc. bot. de France XV (1868). — HOCHSTETTER: Madeira Gesammelte naturwissenschaftliche Vorträge, Wien 1870. — ENGLER: Versuch einer Entwicklungs geschichte der Pflanzenwelt I. Kap. Io, Leipzig 1879. — Frıtze: Über die Farnvegetation de Insel Madeira. Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur 1881. — JoHnson: Madeira, London 1885] New or noteworthy plants, Helichrysum devium n. sp. in Gardeners Chron. II (1888). — MENEZES Catalogo das phanerogamicas da Madeira e Porto Santo, Funchal 1894; Notice sur les phanero) games de Madere et Porto Santo, Funchal 1899; Diagnoses d’algunas plantas novas on poco con hecidas da ilha da Madeira, Ann. sc. nat. Porto 1901; As zonas botanicas da Madeira e Port Santo, Ann. sc. nat. Porto 1901. — MURRAY: Notes on species of Lotus and Pedrosia, Journ of Bot. 1897. — Branp: Monographie der Gattung Lotus, Engl. bot. Jahrb. XXV (1898). —] SCHIFFNER: Ein Beitrag zur Flora von Madeira, Österr. Bot. Zeitschr. 1901. — BORNMÜLLER Über zwei für die Flora von Makaronesien neue Arten der Gattung Umbilicus, Bull. Herb) Boissier 1903; Ergebnisse zweier botan. Reisen nach Madeira und den Kanarischen Inseln, Eng] Bot. Jahrb. NXXII (1903). — Comcv: Les Echiums de la section Pachylepis, Bull. Herb. Boissie) 1903. — VAHL: Über die Vegetation Madeiras, Engl. Bot. Jahrb. XXXVI (1905) 253—349. | 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien, 68. Madeira und Nachbarinseln. 867 wird enttäuscht sein; Szöthorpia peregrina an den Wasserleitungen und einzelne kultivierte Drachenbäume zwischen vielen subtropischen Pflanzen aller Erdteile befriedigen nicht. Das unbewässerte von Getreidebau eingenommene Kultur- and der Südseite ist zwar auf den ersten Blick weniger bestechend, macht im Sommer sogar einen wüsten Eindruck; aber hier finden wir (auf der Südseite) is zu etwa 200 m zwischen den kultivierten Terrassen noch die ursprüngliche Steintrift oder Steinsteppe oder Andropogon-Trift, während auf der Nordseite chon von der Küste an zwischen Bananen-, Mais- und Weinpflanzungen ein- elne Arten des Hochlandes beobachtet werden, welche auf der Südseite erst von 300—400 m sehr vereinzelt an günstigen Lokalitäten zwischen der Andro- pogon-Trift auftreten, von 400—600 m an allmählich über die Arten der letz- eren die Übermacht gewinnen und von 600 m an bisweilen geschlossene Be- tände bilden. Neben den zahlreichen mediterranen und allgemein europäischen rten treten in der Steintrift nur wenige allgemein verbreitete makaronesische Arten auf und folgende endemische: Crepzs lacimiata Lowe, Plantago lagopus L. ar. caulescens Hillebr., Zehzum nervosum Dryand., Plantago maderensis Decne., uphorbia piscatoria Ait. Speziell afrikanische Arten treten hier ganz zurück, doch muß Asclepias fruticosa genannt werden. Wie auf den Kanaren ist der ndemismus am stärksten an Felsen und in Felsklüften, wo die Konkurrenz er gewöhnlichen Arten erschwert ist. Hier finden sich: Paronychia echinata (Desf.) Lam., Matthiola maderensis Lowe, Sonchus pinnatus Ait. und S. ustwlatus owe, Sinapidendron angustifolium L., Crambe fruticosa L. f., Sempervivum lutinosum Ait., Sedum nudum Ait., Chrysanthemum pinnatifidum L. f. var. succulentum (Lowe), Helichrysum obconicum DC., FH. Monizii Lowe, Tolpis beetinata DC., T. succulenta (Ait.), die prachtvolle eigenartige Campanulacee Muschia aurca Dun., Genista Paivae Lowe, Catha Dryandri Lowe. An der Nordseite der Insel wachsen in dieser Region Szsymörium rupestre Lowe var. mnocalyx Lowe, Ononis dentata Sol. Dazu kommen noch «einige auf Porto Santo, Desertas, Ilh. Cevada endemische Arten: Phalaris altissima Menec., Cheiranthus arbuscula Lowe, Crepis divaricata Lowe, Beta patula Ait., Lotus Loweanus Webb et Berth., Chrysanthemum haematomma \., Chamaemeles coriacea Lindl., ein immergrüner kleiner Strauch der Rosaceae-Pomoideae von der Tracht einer Punica. Auch ursprünglich dürften in der Tiefland- oder Küstenregion nur in den üften von ıoomü.M. an, von 200—400 m an auch an Abhängen, Busch- gehölze oder Macchien existiert haben, zwischen ihnen zerstreut Dracaena draco. Um 400 m waren an den Abhängen schon Gebüsche, in den Schluchten Wälder von Hochlandsgehölzen entwickelt. Jetzt treten auf der Südseite die ersten Gehölze von Hochlandsarten um 600 m auf und erstrecken sich bis zu 1200 m, während sie auf der Nordseite von 300— 1300 m entwickelt sind. Auf der Südseite ist aber auch noch in der Region der ursprünglichen Gehölze das Land bis zu 800 m Höhe bebaut und auch darüber hinaus teils für die Viehfütterung, teils für Forstkultur in Anspruch genommen, so daß nur an ganz wenigen Stellen noch etwas dichte Macchia angetroffen wird, so auf dem 868 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gebirgsrücken, welcher das Macchico-Tal von St. Antonio da Serra trennt, Im zentralen Hochland dagegen in den tief eingeschnittenen Tälern, desgleichen in vielen Tälern der Nordseite, z. B. Ribeira de Saö Jorge und besonders in denen des Westens, unter anderen in dem von der Küste zugänglichen Ribeiro de Inferno finden sich immergrüne Buschgehölze (Macchien) auf den Rücken und Wälder in den quellenreichen Schluchten und Tälern. Die Buschgehölze bestehen fast ausschließlich aus Zaurus canariensis und Erica scoparia, aus der Myrsinacee Heberdenia excelsa Banks an mehreren.Stellen auf dem Kamme von Fanal, aus /exr canariensis im Osten. Über ı000 m bildet häufig Zrica arborea Gehölze. Unter den Bäumen herrscht Schatten und nur wenige Pflanzen ringen sich zwischen dem den Boden bedeckenden Laub durch, so Pteridium, Dryopteris aemula (Ait.) O. Ktze., Selaginella denticulata, Poten- tılla pr DR Sibth., Szöthorpia peregrina ® In den lien findet man Phoede indica, Ocotea foetens, die auf ach Kanaren nur selten vorkam und Clethra arborea, in den Flußbetten häufig Euphorbia mellifera Ait. Interessant ist das Vorkommen des mediterranen Ruscus hypophyllum L. Wo die Buschgehölze sich auf mehr treppenförmigen Abhängen entwickeln und mehr Licht zutritt, da finden sich auch mehr Stauden und Zwergbäumchen, so /soplexis sceptrum (L.) Lindl., Sonchus fruti- cosus L. f., im Halbschatten die 2 m hohe Fesztuca donax Lowe, Lobelia urens L. und Orchis foliosa Sol., an Wasserfällen häufig Chrysanthemum pinnatifidum, Imperatoria Lower Cosson, Carex pendula Huds. var. myosuroides Lowe. An lichten Stellen der Gebüsche finden wir Dystropogon punctatus Lowe und BD. maderensis Webb, Aypericum baeticum Boiss., Rubus grandıfolius Lowe und AR. concolor Lowe (Nordseite). Als den Kanaren fehlende, entweder nur auf Madeira oder auf dieser Insel und den Azoren vorkommende Gebüschpflanzen sind noch zu nennen die schirmbäumchenartige Umbellifere Melanoselinum decipiens Schr. et Wendl, Ranunculus cortusifolius Willd. subspec. megaphyllus Steud., Scrophularıa Smithii Hornem., S. racemosa Lowe, S. hirta Lowe, Aypericum baeticum Boiss, die Farne Zlaphoglossum (Acrostichum) sguamosum (Sw.) Sm., Polvstichum drepanum (Sw.) Presl, Dryopteris africana (Desv.) C. Chr. (= Phegopteris totta (Willd.), Polystichum Webbianum (A. Br.) C. Chr. (= Aspidium frondosum Lowe), Muschia Wollastonit Lowe, Cylisus maderensis (Webb) Masf., Vaccınzum ma- derense Link, lex pereda Ait., Sambucus maderensis Lowe. Auf der Nordseite der Ins) bildet die den Kanaren fehlende Wyrzus Com- munis mit Myrica faya und /lex canariensis kleine Gestrüppe schon unmittelbar über der Küste, durchschlungen von Rubus ulmifolius und Smilax latifolia Sol. Bei etwa 10o m kommen Zaurus canariensis und Erica scoparia und arborea hinzu, an anderen Stellen Szderoxrylon marmulano Banks und Gymno- sporia Dryandri Mast. Die Felsenvegetation von Madeira in der unteren Gehölzregion ist der der Kanaren sehr ähnlich; doch gehören ihr auch zahlreiche endemische! Formen an. Allgemein sieht man die Rosetten von Serzperviwum glandulosum\ 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 68. Madeira und Nachbarinseln. 869 Ait. und die schöne Sarifraga maderensis Don ist nicht selten in der Höhe on g00— 1000 m, etwas höher findet man Draba muralis L. Von Felsen hängen herab MWoodwardia (an feuchten Stellen), Cheiranthus mutabilis VHer., Rumex maderensis, Bupleurum saliifolium, Stlene inflata Sm. subsp. intricata Lowe). Dagegen wachsen aufrecht an denselben: Senecio maderensis DC., Cirsium latifolium Lowe, Teucrium betonicum VHer., Echium candicans L. f., Genista tenera (Jacq.) ©. Ktze. An triefenden Felswänden findet sich die schöne Carex elata Lowe. In Felsspalten sitzen Sempervivum villosum Ait. und S. divaricatum Ait. Auch die an den Küstenklippen der Nordseite vorkommenden Asplenzum tarınum L., Sempervwum glandulosum Ait., Helichrysum melanophthalnum Lowe steigen bis gegen 1000 m auf und andere Arten der Klippen treten zu- aächst in höherer Lage zurück, erscheinen aber nochmals in bedeutenderer öhe über der Wolkenregion, wo die Feuchtigkeit geringer wird, so: Genmista tenera, Sinapidendron rupestre Lowe und S. jrutescens (Ait.) Lowe, Helichrysum telanophthalmum, Muschia aurea, Sempervivum glutinosum, Plantago maderensis. Wo es die Neigungsverhältnisse der Abhänge gestatteten, ist im Bergland uf der Südseite von Madeira das ursprünglich von Macchien eingenommene elände durch Rodung der Gesträuche in Weideland umgewandelt worden, in velchem die Lichtpflanzen der Gebüschränder sich ausgebreitet haben. Nament- ich kommt ZHolcus lanatus L. zu starker Entwicklung, zwischen den Gräsern onders /ypochaeris glabra, Erodien, Leguminosen und P/eridium. Wo iegen weiden, verschwindet Holcus und wird Agrostis castellana Boiss. et veut. das herrschende Gras, während zwischen demselben zahlreiche einjährige räuter auftreten. Das nebel- und regenreiche Hochland ist reich an hydrophilen Forma- ionen, von denen die quelligen farnreichen Schluchten die schönsten sind; ie enthalten aber wenig Arten, welche nicht auch auf den Kanaren vorkom- nen, wie Polystichum Webbianum, Dryopteris africana und das seltene Poly- Bchum drepanum (Sw.) Presl. An quelligen Stellen finden wir auch Siöthorpia jeregrina, Oenanthe pteridiifolia Lowe, Selaginella denticulata, Lythrum flexu- sum Lag., Fpelobium maderense Hausskn. und £. adnatum Griseb. Häufiger ls auf den Kanaren ist an nassen Stellen Salör canariensis Chr. Sm. anzu- teffen. An allen feuchten Stellen, von den Sümpfen bis inmitten der kleinen Nasserfälle selbst, ist Deschampsia argentea Lowe überaus häufig. Um die asserfälle auf den Küstenklippen der Nordseite finden sich außer dieser und nediterranen Hydrophyten Asplenzium marinum und Oenanthe pteridiifolia Lowe. Viele Pflanzen des Lorbeerwaldes gehen mit diesem erheblich höher als uf den Kanaren. Sieht man doch noch bis zu 1400 m Afollonias barbusana nd Ocotea foetens. In dieser oberen Waldregion findet man Myosotis repens Jon, Galium ellipticum, Odontites Holliana (Lowe) Benth., Zycopodium selago ar. suberectum (Lowe) Bak. Die über dem Wolkengürtel gelegene Region von Madeira ist fast ebenso ‚ wie die supranubische Region der Kanaren, jedoch von anderem Charakter. s70 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 4 N Oberfläche der Passatwolkenschicht bewegt, befindet sich der Übergang von der unteren Gebüsch- oder Waldregion zur oberen Gebüschregion, in welcher an trockeneren Stellen Gebüsche von Erica arborea (bis zu 1800 m ü. M.), an feuchteren, quellenreichen solche von Vaccimium maderense Link (bis zu 1600 m) auftreten. BORNMÜLLER bemerkt, daß der Strauch auf der Südseite nich unter 1100—1200 m hinabsteigt, auf der waldreichen Nordseite aber bis fast zur Küste hinuntergeht. Auch führt derselbe als charakteristische Epiphyten dieses Strauches Madotheca canariensis N. ab Es., Frullania Teneriffae N. ab Es., Usnea plicata (L.) Hoffm. und Ulota calvescens Wils. auf. Die manns- hohen Gebüsche des letzteren sind oft ganz rein oder sie enthalten einzelne Exemplare von /ler canariensis, Berberis maderensis Lowe oder Pirus AUCH- paria L. Von Farnen findet sich in diesen oberen Gebüschen Dryopteris aemula (Ait.) O. Ktze., von anderen Stauden Aypericum lincarifoltum Vahl, Viola Riviniana Rehb. Wenn feuchte Tuffwände in diese Gebüsche hinein- ragen, so sind dieselben mit Deschampsia foliosa Hackel, Helosciadinm nodi- florum (L.) Koch, Selaginella denticulata reich bewachsen, während an trocke- neren Stellen Viola Riviniana und Cotyledon intermedius (Boiss.) Bornm,, welcher übrigens auf der Südseite in viel geringerer Höhe (100—600 m) vor- kommt, erscheinen. Von anderen Felsenpflanzen, welche um 1400 m oder darüber auftreten, sind noch zu nennen: Aumex bucephalophorus L. subsp. fruticescens Bornm,, Galium productum Lowe, Sedum farinosum Lowe, Andryala_ cheiranthifola l’Her. subsp. varia (Lowe) und Zreca maderensis DC., welche am Pico dos Arreiros sogar noch bei 2000 m wächst. Das trockene Zrzca arborea-Gebüsch, welches auch auf der Zentralkette herrscht, ist äußerst arm an Begleitpflanzen. Häufig finden sich Preridium, Cedronella canariensis, Micromerta ericifolia, Romulea Columnae Seb. et Maur., Aöra caryophyllea, A. praccox, bisweilen auch noch Agrostis castellana, Thrincia hispida Roth, Teesdalea nudicaulis, mehrere einjährige mediterrane und boreale Leguminosen und Compositen, Racomitrium hypnoides. Auf flachen Rücken verschwindet das Gesträuch und es bleibt Azra caryophyllea mit den kleineren der genannten Pflanzen oder einen Teil derselben als Arra-Trift übrig. Von den wenigen in dieser Formation vor kommenden Arten nenne ich nur noch Crassula muscosa (L.) Schoenl., Radiola millegrana Sm., Festuca sciuroides Roth, Alchimilla arvensis L., Thymus hirk Willd., die endemischen Agrostis obtusissima Hackel und Festuca albida Lowe. Auch kommt es auf dem 1800 m hohen Gipfel des Pico Arriedro zur Entwicklung einer endemischen Varietät, Deschampsia foliosa Hackel var. ma-) derensis Hack. et Bornm. Oft finden sich Mulden, in welchen Wasser während des größten Teiles des Jahres stagniert und im Sommer ein rissiger vegetations- loser Boden zurückbleibt, auf welchem allmählich Polytrichum piliferum, Campy- lopus polytrichoides und Rhacomitrium hypnoides sowie Flechten sich ansiedeln. Die Vegetation der Erd Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor b des botan. Gartens in Berlin. des botan. Gartens in Dresden, IE Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebre® Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler I. Band 2. Hälfte Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Die ilanzenwelt Afrıkas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler I. Band Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen. 3. Heft: Erster bis vierter Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse: Regionen; Kurze Übersicht der Formationen; Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung sowie Entwicklung der Flora. Mit ı Karte und ı Textfigur llerausgegeben mit Unterstützung des Deutschen Reichskolonialamts KLeipzie Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung vorbehalten. Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, Erstes Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. Während an Stelle des mittleren und südlichen Europa von der Trias bis in die ältere Tertiärzeit zahlreiche Inseln aus dem nach Osten und Westen sich weit ausdehnenden Mittelmeer erhoben, erstreckte sich im Süden des heutigen Europa 35°—37° nördlich und südlich vom Äquator ein mächtiger Kontinent, der in der Keuperperiode nach der Ansicht des Geologen LAPPARENT im Westen auch Südamerika, im Osten Arabien, Vorderindien und Australien in sich schloß. Nach der Ansicht von LAPPARENT und NEUMAYR soll die Verbindung mit Südamerika weiterhin in der Juraperiode und nach KOKEN auch noch in der jüngeren Kreidezeit bestanden haben. Erst in der älteren Tertiärzeit scheint nach den genannten Geologen und anderen die Afrika und Südamerika verbindende Atlantis geschwunden zu sein. In der jüngeren Tertiärzeit aber war der afrikanische Kontinent im Nordosten in erheblicher Ausdehnung mit Vorderasien und Vorderindien, sowie auch mit dem südlichen ‚und südöstlichen Europa verbunden, bis in der pliocänen Zeit der Einbruch (des Roten Meeres Afrika von Arabien sonderte und in der Diluvialzeit Süd- spanien, Malta, Sizilien vom afrikanischen Kontinent losgelöst wurden. In allen diesen Perioden befand sich der größte Teil des heutigen Afrika über \dem Meer, in der jüngeren Tertiärzeit ein Teil von Unterägypten und Tripolis, lin der älteren Tertiärzeit auch das nordwestliche Afrika unter demselben und in der Kreideperiode war ein noch größerer Teil Nordafrikas (das heutige Marokko, Algier, Tunis und etwa die Hälfte der nördlichen und mittleren Sa- \hara) versunken. Immer aber erhob sich über das Meer der größte Teil des \westlichen Afrika, das zentrale und die gewaltige, südlich vom Äquator sich ausdehnende Landmasse. Ein wesentlicher Charakter Afrikas gegenüber anderen \Erdteilen ist seine geringe Gliederung, ein anderer seine große Gleichförmig- keit in den Küstengebieten. Man hat Afrika mit einem umgestürzten Teller \verglichen und in der Tat schen wir mit Ausnahme weniger Stellen im Süden Jund Norden, sowie der Küsten des Roten Meeres das Land aus der Küsten- Jebene allmählich aufsteigen, oft auf große Entfernungen ein annähernd gleiches Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 56 872 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Niveau behalten. In Südafrika, das, wie vorhin schon betont wurde, seit der Karbonzeit nicht vom Meer bedeckt war, das aber sich weiter nach Osten ausdehnend in der permischen Periode eine Eiszeit (Ecca-Eiszeit) durchmachte”; und dann lange Zeit große Binnenseen umschloß, welche die mächtigen Karroo-Sandsteine ablagerten, entstanden die von Transvaal aus nach Süden und in der Kapkolonie von Osten nach Westen streichenden Gebirge durch!’ Faltungen. Von diesen Gebirgen sind jetzt die zu 3400 m aufsteigenden Drakensberge die höchsten; aber es ist sicher, daß sie seit der Perm-Periode erheblich durch Abtragung verloren haben. Auch die Gebirge des Nama- und Damaralandes im Osten Südafrikas, welche bis über 2000 m Höhe erreichen, sind jedenfalls nicht in jüngerer Zeit entstanden. Zwischen Limpopo und Sambesi finden wir noch das Matabelehochland in größerem Abstand vo der Küste des Indischen Ozeans als die südlich vom Limpopo gelegenen Ge birgsländer; auch in diesem uralten, zumeist aus Granit bestehenden und die, mannigfachsten Verwitterungserscheinungen zeigenden Hochland erheben sich: noch einzelne Berge zu 2000 m und etwas darüber. Es ist für die pflanzengeographischen Verhältnisse Afrikas von große Bedeutung, daß die erwähnten Gebirgsländer Südafrikas sich an die gewaltige halbmondförmige Hochlandsmasse, welche sich von Angola bis nach Abyssinie und der Eritrea erstreckt und auch die großen, zentralafrikanischen Seen ein schließt, mehr oder weniger anschließen. Im Westen ist das Damaraland durch mehr als 1000 m hohes Land mit Benguela verbunden und im Oste sinkt zwischen dem Matabeleland und dem vom oberen Sambesi und seinen Zuflüssen durchströmten Hochland das Land nur wenig unter ıooom. Das breite Gasa-Küstenland aber, welches dem Matabelehochland vorgelagert ist verbreitert sich noch nach dem unteren Sambesiland und dann bleibt dass niedrige Küstenland mit Ausnahme des vom Rufjji durchströmten Teiles vo Ostafrika ziemlich schmal; erst nördlich von Mombasa findet eine erhebliche Verbreiterung des flachen Küstenlandes und des niederen Hügellandes statt/Z, In dem mächtigen afrikanischen Hochlandsbogen haben sich mehrere kleinere und größere Gebirgssysteme ausgesondert, ausgedehntere und höhere. besonders längs des Nyassa und Tanganyika. Nicht wenig ist die ursprüng: liche Gleichförmigkeit durch zahlreiche, mehr oder weniger ausgedehnte, zum, Teil in große Landseen umgewandelte Grabenbrüche und durch vulkanisch Erhebungen gestört worden, so im Norden des Nyassa-Sees, vom Meru un Kilimandscharo nordwärts bis an den Rudolf-See und durch ganz Abyssiniei bis Massaua, ferner vom Kiwu-See bis zum Albert Edward-See. Der Rungw@S, ist 3100 m, der Meru 4460 m, der Kilimandscharo 6010 m, der Kenia 5600 mid der Kirunga 3475 m, der Runsoro über 5000 m hoch, das abyssinische Hochland®. durchschnittlich 3000—4000 m mit einzelnen viel höheren Gipfeln (z. B. Ra Daschen in Simen 4600 m, Buahit 4529 m). Dies sind nur einige der noch er!Ü heblich zahlreicheren vulkanischen Erhebungen, welche zum größten Teil wo | h erst seit der Tertiärperiode datieren. Daß in dem an und für sich sehr altey® afrikanischen Hochland weniger hohe Kettengebirge und vorzugsweise nördlicl 1. Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. 873 »m Äquator die höchsten Berggipfel auftreten, daß nur auf wenigen derselben silimandscharo, Kenia, Runsoro) »ewiger Schnee« die nächst unteren Regionen Oswässert oder sich Gletscher (Kilimandscharo, Kenia) entwickelt haben, ist r die Entwicklung der Gebirgspflanzenwelt von großer Bedeutung, ebenso er Umstand, daß die Gebirgsmassen Afrikas vorzugsweise von Norden nach üden und Südwesten sich erstrecken und ein Zusammenhang mit den ge- altigen, von Westen nach Osten sich erstreckenden eurasiatischen Gebirgs- tten nicht besteht. Immerhin hat das abyssinische Hochland durch seine age zwischen den eurasiatischen und den afrikanischen Gebirgen vermittelt. Das äquatoriale westliche Afrika, welches den Meerbusen von Guinea um- hließt, zeigt im allgemeinen, abgesehen von der nordsüdlichen Küste der afra-Bucht, ein breiteres ebenes und hügeliges Küstenland und größtenteils ringere Erhebungen als der Osten. Nur zwischen Kongo und Benu& kommt zu kleinen Erhebungen und zu der bedeutenden vulkanischen des Kamerun- birges (4075 m). Größere Ausdehnung besitzt nur das Hochland von Ada- aua, welches bis zu 2700 m aufsteigt und dem Benu& den Ursprung gibt. a anderseits an das Hochland des zentralafrikanischen Seengebietes sich ©sstlich das nur hier und da über 1000 m hinausragende Hochland anschließt, "ielchem die Zuflüsse des Uelle entspringen, dieses aber in nordwestlicher Sichtung über Darfur, Borku, Tibesti nach dem Tarili- und Ahaggar-Plateau ‚gen den Atlas hin sich fortsetzt, so entstehen im zentralen Afrika drei Hoße Tiefländer, das äquatoriale Kongobecken, das obere Nilbecken, welches die libysche Wüste übergeht, und das Tsad-Becken, welches im Westen m Hochland von Agades und dem Asben-Gebirge begrenzt wird. Der negal und der Niger, welche dem alten archaischen westafrikanischen Hoch- d des französischen Sudan entspringen, schneiden mit ihren Bogen im ®orden in die große Wüstentafel ein und der Niger strömt, nachdem er den nue aufgenommen, dem niederschlagsreichen Busen von Guinea zu. Diese den Flüsse und noch mehr der Nil durchströmen klimatisch sehr ver- iedene Provinzen. So konnte leicht entlang der Ufer dieser Flüsse eine Serbreitung von Samen verschiedener Gebiete erfolgen. Die große Wüsten- el der Sahara ist, wie schon erwähnt, in der Richtung SE.—NW. von alten schländern paläozoischen Alters durchsetzt, bis zu welchen in der Kreide- Zjriode das Meer heranreichte, welches das heutige Tripolis und die libysche üste bedeckte, ja darüber hinaus bis in die Nähe von Chartum und östlich Ser die untere Atbara hinaus reichte. Im Tertiär zog sich dieses Meer bis 28° nördl. Br. zurück. Sicher war dieser Umstand im Verein damit, daß is abyssinische Hochland über das heutige Rote Meer hinweg mit Jemen d überhaupt mit Arabien in Verbindung stand, von großer Bedeutung für > damalige Gestaltung der Pflanzenwelt. In dieser Zeit dürften auch die uptivmassen in Darfur, Tibesti, Asben, im südlichen Tripolis und westlich In Taudeni hervorgetreten sein. In dieser westlichen Sahara sind auch einige @isonders starke Depressionen in der Richtung von SW. nach NE. wahrzu- Jhmen. Während die östliche Sahara zum Mittelmeer sich hinabsenkt, fällt 56* 874 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. die westliche zum Atlantischen Ozean ab. Von den übrigen afrikanische Hochgebirgen ziemlich isoliert erhebt sich der Atlas an einer Stelle, welche in der Trias, teilweise auch noch in der Kreidezeit und älteren Tertiärzeit von Meer bedeckt war. Erst in der jüngeren Tertiärzeit entstand der Atlas 2 Faltengebirge, wenigstens gilt dies von dem algerischen und tunesischen Tei während der marokkanische Atlas zum Teil älteren Ursprungs ist. Es schein® sogar nach TH. FISCHERs Forschungen ein devonisches Grundgebirge vorhander gewesen zu sein, das allerdings in der Kreidezeit vom Meer bedeckt war. De Dschebel Ajaschi erreicht etwa 4500 m ü. M. und noch im Juni reichen Schnee streifen stellenweise bis zu etwa 2500 m hinunter. Der durch eine Eben@: vom nördlichen Atlas getrennte und devonische, plateauartige Antiatlas e reicht etwa 3000—4000 m. Der algerische Atlas bleibt erheblich hinter den marokkanischen Atlas zurück, da seine höchsten Gipfel wenig über 2300 hinausgehen; im Winter sind aber auch sie von Schnee bedeckt. Des tune sischen Atlas höchsten Berge sind nur 1600 m hoch. Während es sicher is® daß der Zusammenhang Marokkos mit dem südlichen Spanien erst in geo logisch neuerer Zeit durch den Einbruch von Gibraltar gelöst wurde, bestehe! noch Zweifel über den ehemaligen Zusammenhang der Kanarischen Inseln m dem Gebiet des Atlas, als dessen Fortsetzung sie erscheinen. Bekanntlicl zeigen sie ausgesprochen vulkanischen Charakter, und der 3730 m hohe Pic de Teyde hat ebenso wie die 2358 m hohe Insel Palma, die nur 684 m hohl Insel Lanzarote noch in den letzten Jahrhunderten sich tätig erwiesen; abe diese Inseln erheben sich auf unterseeischer, nicht vulkanischer Grundlag& Auch die mit ihrem höchsten Gipfel nur 1846 m Höhe erreichende Madeira Gruppe ruht auf tertiären Schollen. Auch für die Inselgruppe der Kapverde ist eine ältere Unterlage nachgewiesen, über deren ehemaligen Zusammenhan! mit dem afrikanischen Kontinent jedoch nichts feststeht. Auch in dem nord afrikanischen Küstenland und vor demselben sind von Tunis bis Oran zahl: reiche Spuren vulkanischer Tätigkeit in Form von eruptiven Küstenvorsprünge und Inseln anzutreffen. Vulkanischen Ursprungs sind auch die mit de Kamerunberg auf derselben Bogenlinie liegenden Guinea-Inseln Fernando Pc J do Principe, S. Thom& und Annobom. Ein ehemaliger Zusammenhan dieser Inseln ist ausgeschlossen. Wenden wir uns nun zu den Inseln im Osten Afrikas, so haben wir vie) fach andere Verhältnisse als im Westen. Socotra mit dem 1419 m hohe Dschebel Hagier ist ebenso wie die beiden kleinen zwischen ihr und dem Ka Guardafui liegenden Inseln Abd el Kuri und Samha von hohem Alter un hat wahrscheinlich vor der Tertiärperiode mit dem Festland zusammenge hangen. Die Insel ist nicht vulkanisch. Seit der Juraperiode hat das Küste land von Ostafrika sich verbreitert und Spuren junger Hebung des Lande®: finden sich von Port Elizabeth bis Mombas; anderseits scheint aber in neuere Zeit das Meer wieder zu steigen. Abgesehen von Lamu, Manda und Patt: den dem Festland schr nahe liegenden Witu-Inseln, liegen drei größere Inseli Pemba (höchster Punkt gı m ü. M.), Sansibar (höchster Punkt 135 m), Maf ı. Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. 875 öchster Punkt im S. gı m), in größerer Entfernung von der Küste Östafrikas. ach den Untersuchungen von VOELTZKOW ') ist der Grundstock aller dieser seln und der kleineren Inselchen ein älterer Sockel, der verschiedene Niveau- rschiebungen des Meeres erkennen läßt; auf ihm sind die rezenten Korallen- assen aufgebaut. Ebenso alt wie das südliche Afrika ist Madagaskar, welches is in die Tertiärperiode mit Südafrika in Verbindung stand, bis in die Kreide- eriode höchstwahrscheinlich mit Vorderindien zusammenhing. Für seine egetation und auch die des benachbarten Teiles von Afrika ist von Be- eutung, daß im nördlichen und mittleren Teil der Insel das Hochland im sten steil, im Westen sanfter in Terrassen abfällt. Im Ankaratvagebirge ragt er mehrere 1600— 1700 m hohe Gipfel der vulkanische 2680 m hohe Tsiafa- vona erheblich empor; in dem niedrigen Süden gibt es einige Höhen bis a etwa 8oo m. Im NW. von Madagaskar liegen die vier zum Teil botanisch hon recht gut erforschten Comoren-Inseln, in der Richtung von E. nach W. ayotte, Johanna, Mohilla und Groß-Comoro oder Angarija mit 2250 m ohem Vulkan. Wenn ein Zusammenhang des Comorenlandes sowie der öst- h von ihnen gelegenen Gloriosa-Inseln mit Nord-Madagaskar und dem Kon- ent bestand, so ist derselbe im mittleren Tertiär unterbrochen worden. Viel üher sind die Aldabra-Inseln und die Seychellen, sowie die ihnen benach- rten Amiranten, die Galega-Insel, die Garayos als Reste des Südafrika, adagaskar und Indien verbindenden Festlandes zurückgeblieben. Während r diesen Zusammenhang die Gesteinsbeschaffenheit neben zoologischen Tat- chen ins Gewicht fällt, kann eine Verbindung der Maskarenen mit dem ehe- aligen Festland nur durch das Vorkommen einiger Reptilien und Vögel hrscheinlich gemacht werden. Während auf der Aldabra-Insel nur die ngeren Korallenkalke über das Meer emporragen, treten auf den Seychellen ie granitischen Urgesteine über das Meer; auf Mah& erreicht der höchste ipfel 988 m, auf Silhouette 752 m. Viel bedeutender sind die Erhebungen der askarenen. Auf Reunion (Bourbon), welches mehrere 9g00—ı600 m hohe rge besitzt, ragt der vulkanische Piton de la Fournaise im SE. 2625 m, der iton des Neiges in der Mitte der Insel 3069 m über das Meer. Mauritius, on welchem unter dem vulkanischen Gestein eine nicht vulkanische Unter- ‚ge nachgewiesen ist, ist viel niedriger; die 300—500o m hohe Plateaumasse r Mitte wird von 600—800 m hohen Bergen im SW. und NW. überragt. uf der kleinsten Insel der Maskarenen, Rodriguez, steigt das vulkanische ‚ebirge nur bis zu 395 m auf. Alle diese Inselgebiete sind pflanzengeographisch und pflanzengeschichtlich ch interessant. Die Seychellen, Maskarenen und Madagaskar gehören dem tch starken Endemismus ausgezeichneten madagassischen Gebiet an und ieten unter sich wieder große Verschiedenheiten dar, welche die einzelnen ıselgebiete zu pflanzengeographischen Provinzen erheben. Die Comoren hließe ich an Madagaskar an, muß aber betonen, daß ihre Flora derjenigen I) A. VOELTZKOW, Forschungen über Korallenriffe. Geogr. Anzeiger 1907. 8376 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. des afrikanischen Wald- und Steppengebietes am nächsten kommt. Während die der Küste näher gelegenen Inseln des Indischen Ozeans, Sansibar, Pemba usw wenig Eigentümlichkeiten besitzen, zeigt Socotra starke, eigenartige Entwick lung. Die Inseln des Guinea-Busens schließen sich in ihrem Vegetations charakter eng an den Kontinent an. Dagegen nehmen die makaronesische Inseln als makaronesisches Übergangsgebiet eine Sonderstellung ein, wie au der Atlas und der ganze Nordrand von Afrika, welche dem Mittelmeergebie zufallen. Ebensolche Sonderstellung kommt dem nordafrikanischen Wüsten gebiet und dem südwestlichen Kapland zu. f Zweites Kapitel. Klima: Wärme. — Niederschläge. (Vergl. hierzu Taf. LI.) | Wenn auch die klimatischen Verhältnisse Afrikas im einzelnen noch seh! ungenügend erforscht sind, so sind doch ihre Grundzüge im wesentlichen sd weit bekannt, daß man die Vegetationsverhältnisse der einzelnen Gebiete au ihnen verstehen kann. Würde man, wie in manchen Teilen Europas, ein vollständige Kenntnis von der Zusammensetzung und Verbreitung der For) mationen besitzen, so würde es nicht schwer sein, daraus Schlüsse auch au die klimatischen Verhältnisse solcher Gebiete zu ziehen, in welchen bis jetz j noch keinerlei meteorologische Beobachtungen gemacht worden sind. Bis zı einem gewissen Grade ist dies auch der Fall. Doch darf man nicht zuvie, Gewicht auf das Vorkommen einzelner Arten legen, wie dies bisweilen vo) seiten der Nichtbotaniker geschieht; denn so sehr auch manche Arten ganı bestimmte klimatische Verhältnisse und eigenartige Bodenbeschaffenheit bea | spruchen, so sind anderseits recht viele in ihren Ansprüchen an Wärme keines ! wegs sehr wählerisch (eurytherm). Daß folgende Angaben über die Tempe raturverhältnisse Afrikas und über die Niederschläge den zusammenfassende) Darstellungen‘) von Meteorologen entnommen sind und daß ich nicht auf di Quellen zurückgegangen bin, wird man begreiflich finden. Das Werk ist im wesentlichen dem tropischen Afrika gewidmet; aber ei Verständnis der Vegetationsverhältnisse im tropischen Afrika kann man nu gewinnen, wenn man auch die Vegetation der angrenzenden Gebiete, in! besondere die des subtropischen Afrika, mit in Betracht zieht. Daher wi ich auch die klimatischen Verhältnisse von ganz Afrika und der benachbarte Inseln hier kurz besprechen, soweit dieselben für die Vegetationsverhältnis: von Bedeutung sind. ı ]. Hann, Handbuch der Klimatologie, 3. Auflage 1910, daselbst auch ausführliche Angal der Literatur. — G. FRAUNBERGER, Studien über die jährlichen Niederschlagsmengen des afrikanisch‘ Kontinents. — PETERMANN’s Mitteilungen 52 (1906). | GLER, Pflanzenwelt Afrikas. I. Taf,EE M ETEOROLOGISCHE KARTEN von AFRIKA. nach Berghaus’ Physik. Allas u. Supan. JAHRES-ISOBAREN 20-22 22-24 24-26 26 28-30 über30 unter 758mm. 758-760 760-762 762-764 764-766 über766. mm. } Ye: £ Eee FE IS; ger a.gE ne IEZ Faro 2 „S_- | Sansibar | RN N r le u | Us OSEDA " ssamedts u» ni = a N \\ LE El REED NE endekr. d. Steinbog — ® ver. ‘ Pe: an a \ A de, ran, dr Gmna \ ERBEN LAN ch : W Y > JÄHRLICHE REGENMENGE unter 25 zıntr. 75-100 100-200 über200 zutr. is IL. | Bananıyı N f 7 | - Ascen: .} i N 2 \ Sansibar | B- Niederschla imSommerhal Jahr häufiger über308 20 - 308 10 - 208 \ | ) Mossamedes ß I: € TER (3 ---t- ende d >. / i er eb! mit unter 108 | „N ‚ y Regen im Sommdr | B/ 7 1 10-208 2 (e ig [w.Winter | S Regen in allen Jahreszeiten 20 - 308 über30 8 / Niederschla Bibliographisches Institut in Leipzig: Wilhelm Engelmann Leipzig. 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 8377 Ich beginne mit der Besprechung der Temperaturverhältnisse und lasse dann die der Niederschläge folgen; ich behandle ferner zuerst das extra- tropische Nordafrika, dann das extratropische Südafrika und hiernach das tro- pische Afrika. A. Wärme. Extratropisches Nordafrika. (Hierzu Tabelle I.) Im allgemeinen sind in den tropischen Gebieten die Temperaturunterschiede der Jahreszeiten viel geringer als in den subtropischen, in denen zwischen der warmen und kalten Jahreszeit längere Übergangsperioden eingeschaltet sind; aber innerhalb der subtropischen Gebiete selbst machen sich oft sehr auf- fallende Unterschiede hinsichtlich des Ganges der Temperatur von Monat zu Monat bemerkbar. Das ist namentlich auch im nördlichen Afrika der Fall, von welchem ein großer Teil in seinen Temperaturverhältnissen von der massigen kontinentalen Entwicklung abhängig ist, während ein kleinerer den Einflüssen des Atlantischen Ozeans unterworfen ist. Ein Vergleich der An- gaben in Tabelle I läßt die Unterschiede des Klimas in den einzelnen Teilen Nordafrikas gut hervortreten. Das letztere ist in vollstem Maße der Fall bei den makaronesischen Inseln, in geringerem bei dem nordwestlichen mediterranen Afrika. Beginnen wir mit den ersteren. Auf Madeira (Funchal 32° 38’ N., 25 m) beträgt die mittlere Jahrestemperatur 18,6°; der wärmste Monat ist der August mit 22,6°, der kälteste der Februar mit 15,4°. Die mittleren Jahresextreme sind auf 29,3° und 9,3° berechnet worden; die mittlere Monatsschwankung beträgt nur 10—ı1ı° im Winter und 9,5° im Sommer, die tägliche Wärmeschwankung ziemlich gleichmäßig im ganzen Jahre 5,7° (Hann). Eine Gleichmäßigkeit der Temperatur, welche in Verbindung mit den später zu besprechenden Feuchtigkeitsverhältnissen die eigenartige Entwicklung vieler endemischer Pflanzenformen zur Folge gehabt hat. Auf den Kanaren herrschen ähnliche Verhältnisse, wenn auch die Regen- menge geringer ist. Das Jahresmittel (vergl. die Tabelle) beträgt etwa 19’ und die Mittel der einzelnen Monate verhalten sich dazu wie folgt: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. E25 —26 —22 —16 —0,6 1,0 2,4 3 2,6 2,2 a urT, Die Jahresschwankung beträgt in Las Palmas auf Gran Canaria (27° 28’ — ıom) nur 5,6, in Santa Cruz auf Tenerifa (28° 29’ — 4o m) 8,5 und in Orotava 8,7. Die mittleren Extreme sind bei Las Palmas etwas höher als auf Madeira, nämlich 38° und 10,8°. In größerer Höhe, so in Laguna (570 m) sinkt das Jahresmittel auf 16,7° und die mittleren Extreme werden bedeutender. Die tägliche Wärmeschwankung ist 7—9° im Jahresmittel, im Winter 7—8°, im Sommer 9—ı1°. In Marokko ist die mittlere Jahrestemperatur an der ganzen Küste ziem- lich gleich und niedrig; so in Mogador (31° 30’) 19,3°, die des Januar 16,4°, 875 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Tabelle I. Temperaturverhältnisse und Niederschläge im extratropischen Nordafrika. = Höhe Monatsmittel Jährl. N.Br. 3%. ’d.M. J ehren egen- 2 Jan. | Febr. | April| Juli | Aug. | Okt. ze menge Funchal (Madeira) . .| 32° 38’ 25 1159| — | 17.1] 227 | — |207| 18.6 683 SGruzaulenerta)en. 028220. 40 — |1483| — | — |233| — | 188 307 Laguna » 5. 2 570 1. — 1 12.38 | — 46 4] 22 — En 554 Orotava > La DSTDE, 9, | 158 || el > || OS 335 Las Palmas (Canaria) . | 27° 28 10 — | ZN | > || 350 Kap Juby (Marokko). . | 27° 58 _ — I15.9| — | — |2083| — | 13.2 182 Mogadors . 1.8 IE N. 1812801 17 116.4 | — | 19.7 | 22.4 | 2ı5 | 20.9| 19.3 —_ Haunger u De ESSEN 60 — | —- | —- | — |242| — | 17.8 815 Gibraltare ne 020220. 030625167 ı5 lı22| — |15.9|235| — |ı182| 17.3 822 Oran ESAA 50 99 .— .„15.21.24:6 | — | 28:7 4210,09 554 Nieren. le 200 20, |m2470 2 15706.321025 — no || oo 75 TalCaler nr ER DAS 3o [10.9 | — |ı54|252| — |19.7| 17.7 809 © Tüniszch, nein $. Iusb%aBr — 11.3 |°—: | 18.1 [27.3 | = 021.71 109:6 | Are Tlemesne NE 3anıgg’ 830 8535| -— Aa | 5353| — | 16 662 s SEHE dee om 0 - || Zb8mıL | 1090, |, 442. 2 | 18:9 | 24:01 2 Zoe 442 Batnagssr re Ban), 1050 3.3| — | 10.3 | 23.3 | — 13.8 | 12.7 421 Bisla) Nyee ee Enno LEN I30 | 10.5, | — | 19.21 31.4| — | 20.3] 20.3 199 Ayatan rn. ns 40 9.6| — | 19.6 | 33.3 | — | 21.9 | 20.9 124 Buschrts.5 FAR. re ges! 8o | ı1.2] — | 23.5 | 35.8| — | 24.6] 23.4 _ Ghartaıan pe. er lg 520 9.3| — |19.,5|346| — |2t.1]| 2ı 114 Blatoleann 2,7 20220..00300337 380 9.71 — | 20.5 | 34.9 | — | 24.2 | 22.2 47 GaDes a ee 11. 21%70 — |.18:2 | 27.9| — | 22:3 | 7795 187 Arıpolae.. ae non .dsg2 ug, 301 22,2. —" | 18.5 26 — 1/23:9)| 200 354 Bengasiin 4% EURE ‚DEN 2 10 142.3 - 913.3 | 20.10, = 024 20.1 355 Nlexandeia terra. Ir 08122) ı9 1149| — | 19.2 | 26.4 | — | 23.9 | 20.3 210 Dort Dad ET en hr 6 113.5 | —: | 18.3%|27.8 | 7224717205 89 Cairo gar 7. 20. 2644202350. Sara Kor 29 —_., 122.8 17279 2% Ismallıa m. 2.27 2.25 |730236%/ 9 |lı2.6| — | 19.1 | 28.1| _ |22.2 | 20.5 54 SI A A X ke) ta 3 | 12.17) — | 19.72,29.27) 723.721 2155 28 Rosen... Rn. Ir GI RB, —— 18.3| — | 244 | 29.4 | — | 26.21] 24.6 — Djeddah,. uteie unlay ET —+|224ı — | 27.1 /[737.4 |. — 128.6 2753 — des Juli 22,4°, des August 21,5%. Am Kap Spartel beträgt die mittlere Jahres- temperatur 17,7° und in Tanger 17,8°, an letzterem Ort ist das Mittel des Januar 13,9°, das des August 24,2°. Innerhalb Algeriens macht sich ein ziem- licher Unterschied zwischen West und Ost bemerkbar, denn das Jahresmittel von Oran beträgt 16,9°, das von Algier 18,1°. In den hohen Plateaus sinkt das Jahresmittel bedeutend, so in Setif (1090 m) auf 13,5, in Batna (1050 m) auf 12,7°, und am Nordrand der Wüste haben wir wieder hohe Jahre mittel, so in Laghuat (780 m) 16,9°, in Biskra (130 m) 20,3°. Im W. ist es kühler als im E., denn Oran hat im Januar 9,9° Mittel, dagegen Algier ı2,2°; weiter nach E. wird das Mittel des Januar wieder niedriger, in La Calle 10,9° und in Tunis ı1,3°; dann steigt es in Tripolis auf ı2,2°, in Bengasi auf 12,3 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 879 Alexandria auf 14,4°. Die mittleren Jahresextreme betragen in Algier 37,1° und 3,6°, in Biskra 45° und 4,4°, doch sinkt in Algier die Temperatur bisweilen auf —5°, noch viel niedriger auf den Hochplateaus. Auch in Tunis, wo die Jahresschwankungen 35° und 4,3° ausmachen, sind Schneefälle und anhaltende Kälte in der Küstenregion seltener, aber im Gebirge bei Louk el Djeman mit einem Mittel von nur 13,9° beträgt das Mittel für Januar 3,9° und bisweilen sinkt die Temperatur in diesem Monat auf —7°. Ganz außerordentlich hoch sind die mittleren und absoluten Jahresextreme in der algerischen Sahara, so zu Ayata 49,2 und —2,3 (die absoluten 50 und —4,4), zu Ghardaia, wo auch Schneefälle beobachtet wurden, 47,7° und —o,2° (absolute 50° und —7°), in Golea 48° und — 3°. Aber auch im Sommer sinkt die Temperatur stark auf den Hochplateaus und in der Sahara, denn die tägliche Schwankung steigt auf ersteren bis 20° und in der algerischen Sahara auf 17,4°. Im übrigen sind die Temperaturen der algerischen Sahara aus der Tabelle I ersichtlich. Über südlichere Teile der Sahara haben die Beobachtungen von ROHLFS und NACHTIGAL einigen Aufschluß gegeben. ROHLFS konstatierte in Murzuk (25° 54’, 503 m) recht niedrige Monatsmittel im November bis März, während NACHTIGAL höhere für dieselben Monate (im folgenden mit N. bezeichnet) beobachtete, nämlich November (R. 16,7 — N. 17), Dezember (R. 10,6 — N. 14), Januar (R. 9,6 — N. ı2), Februar (R. 13,8 — N. 14,8), März (R. 22,7 — N. 19,9). NACHTIGAL stellte ferner fest für April 22,2, für Mai 28,8, für Ok- tober 20,9. In den dem Wendekreise nahe gelegenen Gebirge von Ahaggar und in dem Plateau von Tarrili (1500 m) fällt im Winter Schnee, in Ahaggar nach DUVEYRIER öfters innerhalb drei Monaten, und in Tassili fand ERWIN Von BARY schneebedeckte Bergspitzen. In der algerischen Sahara und auch in Tripolis herrschen im Winter die N.- und NW.-Winde, im Sommer SE. und E.; im östlichen Teil von Nord- afrika aber herrschen im Sommer N. und NNW., welche die Temperatur herabsetzen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen, im Winter S.- und W.-Winde, von denen die ersteren die Temperatur erhöhen. Von Tunis bis Port Said bleibt das Jahresmittel an der Küste zwischen 19,5° und 20,8°, ist also höher als an der algerischen und marokkanischen Küste; von Tripolis an ist auch das Januarmittel etwas höher; ferner ist das #/Julimittel höher und besonders charakteristisch die hohe Temperatur im Herbst (s. Spalte Oktober in der Tabelle). Als mittlere Jahresextreme werden an- gegeben für Gabes 45,1° und —ı,9°, für Alexandria 37,4° und 7,3°, für Kairo 42,9° und 2,5°, doch kommen außerhalb der Stadt Kairo in der Wüste Ex- Sitreme vor, wie sie in der algerischen Sahara häufig sind, 47,3° und —2°. Im März bis Mai, in der Regel nach dem Frühlingsäquinoctium, seltener schon im Februar und noch im Juni, weht in Ägypten der heiße austrocknende Südwind Chamsin innerhalb einer Periode von 5o Tagen in sehr ungleicher Zahl von Tagen 4, ıı, 16—20 Tage. An solchen Tagen steigt die Tempe- ratur in Kairo bis zu 43° und die mittlere Monatsschwankung, welche im Winter kaum 20° beträgt, steigt auf 28°. 880 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. In der libyschen Wüste haben wir ähnliche Verhältnisse wie in der gerischen, zu allen Jahreszeiten hohe, tägliche Wärmeschwankungen und i Winter nicht selten Sinken der Temperatur unter den Gefrierpunkt. ’ Extratropisches Südafrika. (Hierzu Tabelle II.) Beifolgende Tabelle II, welche nach Hann (a. a. O.) und K. Dove’ zusammengestellt ist, gibt einen Überblick über den Gang der Temperatur i Temperaturverhältnisse und en 5 H £ 3 Mittlere Jahres- =) Monatsmittel d. Temperatußß: | K an der Küste 2: Sıge extreme = S.Br. | EL. [ü.d|e»e2|# = = Sommer Be: gelegene Orte “m. [33] 3: & > =. = Sommer| Winter | 2 Januar Februar | N | KR Port Nollot (),..3%, 1292 141 16517 ol | ep _ — Iu3 — || — | Klein-Namaland. . |29° 5’ 17° 5’| 500| — | — E— — 120| — a Springbok. . . . |29°40'|ı7° 53’| 9755| 4 I1583| — — — 120.8 2. Goneordiarn 7. 2020238 0752 1000| 2 [138.9| 35.8 251 — I — —_— || — Clanwillam .’. .|92%°10"118. 5832|: 100 9 Jızn) 0 —_ 230 | 23.1 —_— 1-1 — Worcester. . . .|33°40'|19°27’| 240| ı5 I16.6| 39.6 —03]| — |I21ı7' — |ı—-—| — BKapstadt)v . .;|832%56"| 18% 29/ ıo| ı5 [16.3 | 32.9 43| 64.0|20.6| — |—| — Datelberp —_ — 8s50o| — | — — — 1650| — _— || — Bishops Court . . — _ — I|—-| -— -— — 1420| — — — —_ | NVynberouzue 3A 18° 28’ 75| ı5 |164| — _ 11201204 — —| — Simonstown . . » _ — — I — | -— | 33.3 6.6| 760| — —_— || —7 | Somerset W.. . . 134° stil 1852’ | 30| — I — — — 610| 21.1 —. el Sudyw.estenwira re Ba u — Il—- | — — — 550| — | 23%|—| 3.21% KaMesselbai.. . 2 940 17° | 22° g' 30| ı5 |17 30.1 6.9| 410] 21.1 — /|—| —. Südküste . . - .-| — — |\-I-|-| — — | 4601| — | 5.3%% | —| 8.7 % Brakiontein .. . .. 37° 52’ 23° 1250| ı5 |ı52| — _— 250|223]| — |— | — GrasfnBeinet °. .132%.16° 24° 34/| 7601, 15 117.30 395 —09| 3701227 — |—-| — Nord-Karroo. . .| — — 2207| -|I|—- | — —_ 2350| — | 151% | —| 12.6 % Amalıenstein ul. 211,333 274272240 Ay] 167 1107.41 42:8 — 1.01 350] 24.1) — | — Sutherland . . . |32° 25’| 20° 40'| 1430| ı5 Jın5 | 34.7 |—ı0o0! — |184! — |— — | Süd-Karroo . . . _- B= 7301| — | — — — 270| — | 8.100 | — | 13.3 oo h| Somerser Hast .... 32944’ | 25° 38’) 730 reale. 36 1.71 550[27.4| 2° — Grahamstown . .|33° 20'| 26° 33’| 550] 6 I16.6| 39.2 1.21 730|20.8| — |—Ii 75 King Williamstown | 32° 5ı’ | 27° 22’| 405| 15 |ı6.3| — _- 640 l21.1ıl — |—| — Südöstl. Bergland . —_— — 9gI0| — | — — — 410| — |10.2%%|— | 13.5 % "BR East London)..N..| 833% 2’.\27°.,557 ıo| ı5; |ı78| — _ —. 120.9 | , — . | — KPort Durban . . | 29° 50’ | 31° 45] 5 |]z2o.2| — = 1090|234| — |—| — Pieter Maritzburg . | 29° 30’ | 30° 20’| 640| ıo [17.5 | 35.2 0.41 770I21.4| — || 5 Bloemfontein. . . | 28° 56° 26° 19’ | 1390| — |15.9| 34:5 —5.2]| — |22.6| — | " K. Dove, Klima des außertropischen Südafrika. Göttingen 1888. 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 881 den einzelnen Jahreszeiten nicht bloß des südwestlichen Kaplandes, sondern ‚auch anderer Teile des extratropischen Südafrika, um den Gegensatz zu diesen hervortreten zu lassen. Wir sehen, wie niedrig zu allen Jahreszeiten die Mittel- temperatur an dem an der Westküste und dem Äquator am meisten genäherten Port Nolloth ist, wie hoch anderseits und in den Jahreszeiten wenig differierend die Mitteltemperaturen in Port Natal sind. Ferner ist ersichtlich, wie unter ‚gleichen Breitegraden die Orte des Inlands, wenn sie sich nicht bedeutend über das Meer erheben, höhere Sommertemperatur und niedrigere Wintertemperatur haben, als die der Küste mehr genäherten. im extratropischen Südafrika. der Gesamtsumme der jährlichen Niederschläge für die einzelnen Monate (zweite Spalte bei jedem Monat) Herbst | Winter Frühling ı Sommer | Juni Juli August | September | Oktober November | Dezember | | — ı1L.ıl — I-|ı — |—-| — een, je — m. RE _ || - |-| — 15.6 | — | | ee =-ı = 12.71 0 —|ı — | — er | — —| — _ = -| — |e3| — |I-| — \-| — 7a, a —ı — ET — || - |-| — NE — | — |In3| — |I-| —- |-| — 159 | — |— | _— || — | = = 12.4 | - | = = — 16.1 Ze =, = N ee 1354| — 2 —_— 1-1 —- 15.10/0 | — | 16.9°%)0| — | 15.6%6 — |12.4%|—| 94%| — | 8.0°% !—| 4.7 | — | 2-5 °/o | — Is] — |-| — |! — [41 — || — || - garjal | 0590| — | 791 31,3-3°6|= | 9:2%0| = | 9.9°%%6 —| 89% — 4-9% N a ET Eee ee | — /|o3| — |- — |I-| — 18 —_— |-| — |I—-| — 8.9%%|— | 4,8%) — | 3.6%|— | 3.2%%1—| 55Y%| — | 42% | — | 6.000 | — | 4.0 % —_—iı — 106 — | - —- ı- — 1 4 2 u le —|ı — 3 — I-| —.|-| — |1ı|l — Ze ei = 8.7%/|— | 5.1%/0 52%|— | 54%) —| 56%) — | 8,6% || 8.17% | — | 6.1 %o —|ı — 11.2 — |-| — |I-| — 16.6 | — — I | — —_ — 11.2 — _ — —_—|ı — 16.1 — U — ——|| = —| — 11.4 _- |\-| — || .— 16.4 | — Ze (nen — We 73 %|—| 3.6%| — | 42%|— | 5.0%|—| 37%| — | 7,6% |—| 9.7 fe | — | 7.80 _—ı — 14.2 — || — I-| — 3, 7, | 270 ee —| — 16.9 — |ı—| || '— 13.83 — a | — | — | — 11.8 _ a Er 35 1 DM 18.1 — —| ai —|ı — | 1779| — |-— | —_— || — 882 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. ’ I In den Küstenländern Südafrikas sind die Meeresströmungen von größerem Einfluß auf das Klima. An der Westküste beträgt im Januar bis zu 30% nördl. Br. die Meerestemperatur 17,8—18,3°, an der Ostküste um 30° nördl. Br dagegen 24,4° und an der Südküste 2ı°. Im Juli zeigt das Meer im W 15,5%, im S. 17—ı15°, im E. 2ı—ı9°. Die kalte Strömung im W. träge namentlich dazu bei, die etwa durch die Breitenlage bedingten Temperatur- | differenzen auszugleichen; aber auch an der Ostküste nimmt die Temperatur nach S. nur wenig ab. Für das Pflanzenleben des Küstenlandes gegenüber dem des Innenlandes ist sehr wichtig der große Unterschied in den Wärmeverhältnissen der Jahres zeiten. Während an der Küste die Wintertemperatur von der des Sommers nur um etwa 7—8° differiert, beträgt der Unterschied im Innern 12— 16% (Man beachte insbesondere in der Tabelle die Angaben über Brakfontein. Im Innern Südafrikas sinkt im Winter die Temperatur bedeutend, wovon di mittleren Jahresextreme der Temperatur in Südafrika Zeugnis ablegen (zweit Spalte für jeden Monat). Aber auch die tägliche Wärmeschwankung ist ein hohe im Innern und besonders in den trockenen hohen Plateaulandschaftenz; sie überschreitet häufig 20° und erreicht sogar 30°. Ferner ist die Tempe raturschwankung im Westen größer als im Osten; so betrug zu Clanwillia die tägliche Temperaturschwankung im Mittel während des Sommers 19,8% während des Winters 16,8°. Tropisches Afrika. (Hierzu Tabelle III a—c.) a) Inseln des Indischen Ozeans. Wir behandeln die Temperaturverhältnisse des tropischen Afrika am besten in der Richtung von Osten nach Westen, indem wir zuerst mit den Inseln des Indischen Ozeans beginnen. Eine vergleichende Übersicht enthält Tabelle Illa. . | Von den ostafrikanischen Inseln zeigt Madagaskar bei seiner Ausdehnung von 12—25°S. ein Nachlassen der mittleren Jahrestemperaturen von N. nach $. | und auch eine höhere Temperatur in dem viel trockneren Westen, als im | regenreicheren Osten, selbstverständlich niedere im Hochland, wie sich aus | folgender nach Hanns Angaben zusammengesetzter Tabelle ergibt. Im Hochland ist nicht nur die Differenz zwischen dem wärmsten und | kältesten Monat eine ziemlich hohe, sondern auch in der Trockenzeit der | Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur. So sinkt in Tananarivo in | der Trockenzeit die Temperatur auf 5°, stellenweise, wie auf der Ebene | d’ Jazolava (1400 m), auf —4°. | Auf den Maskarenen sind die Temperaturverhältnisse an der Küste ziemlich gleichmäßig, sie ändern sich aber erheblich mit der Höhe. Auf Mauritius hat Port Louis (20° 10’ S., 9m ü. M.) ein Jahresmittel von 25,1°, am Alfred- Observatorium (20° 6’ S., 55 m) nur noch 23°. roz | oL ob 127 vr (23 85 8 zu | evz | 9:2 | ope.| Ho — Lı 91 ° * + (uorunyy) sus] 38 (uoqmog | ,0G „oT Na zg L9 | 69 86 goI SI Ch zez 887 goz E6z | Sggı 06% 17 ss ES ITTONBIN ‚I „07 yl 95 FE cv Lg oL roI 96 vzı 6h1 rbı €gı | Phıı — &z 3 2 ZMIUPONT |7NVaRoR io A .o'gE M 95 gı Ma: 9 I 11 S Lı 122 ır 99 08 zse 0957 v - = 9X ISSoN.'M |-,08 067 ger .eız m ErE FLON ge Li 6 L L Gz gr 1$1 aa | | az | Br 8—L grrı |: vosmereuerg < | ‚Lz ,Ie oerı oe Id Mm geg | o01 S8 9 8 91 6 Lı 101 9Lı 697 hoc. | cocıe es elrs oıtı | ' owmeumuoaLy <- „61 og’zı 3 .s6r m / vı [oJ 9 L zı 65 L61 LIE ISEETLEL | 04.00 91 oofı | * +» wansusue], <- | ‚SS og oLe m gez | .Lon | Ver | zvı | 001 ee re | 7272, | SopE | zuv ober Snze | FrEo2e | 90:02 or { Sr arejeme], 0: mar £oz | gIı | 98 77 002 | 622 oz | iz | vgeıı orE 7008 | orp | Yyoo — L -- = an 7 OR Pr: 13 2 | g’Le m its | ze 1 Y € o o r LL Erz | SE | geb | gosı | ,192 | 99 or Or Bunlen za | vers ‚ee .elz m ov. | Liz || coeı Ss ar 6r vs 99 Yyzı Liz erse | Vveg..| TLOe rn 8 07 " 9 ISsoNn Mm 7,8 641 Ei FE) Lıı | 86 L6 1er | 06 | vez | Zgı | ozı | grı | ögtı 2 Y — a PIBEWOHON © | RER — — _- — — —_ — — — —_ — — — — — — I rs}do1880)9) a ziz.| gE St |WPT 59904 1741 un 2002 ore || oe. dee, Klore | mbsnz 74 z “©. us "yokas | Jar $ ; Ir | = \ : NER es z2q | 'AoN | MO | ydag |jsnöny| ımf | tunf | rem | pady | ze | qag | url ou = >| 0 een Aalesı =: |APN -u9doy E ao |5o umuu] wJ «-) ug 'S odr[yasıapaın A9p [opruspeuow pun 515 yo 2 agef | 3 El ua, Se OMOSSUnFyIrgoag usyeuon (N) usgsaypgy] up pun (m) usswiga usp ur anyerodurs], 19p [opruspeuop IyR Fa: 8 | 11 = Ei) ar 'sSuUe9ZO UayasıpuJ SIp ujasu] "eytipy uoyssıdor} wır Sdejy9sıapsım pun asstuypeyssaınyersdus]L ‘eIII >Ipqae; 884 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Madagaskar. Jahres- Monatsmittel Jahres- Monatsmittel x Ostküste 2 Westküste ; \ mittel £ mittel j w k w k | 12° 14’ Diego Suarez | 26.7° | I. 29.3° | VII. 24,7° |13°25’ Nossi Be (5). | 25.4° | IV. 27.2° | VIL 2 13°21’ Vohemar . . | 25.4° | I. 27.7° | VI. 23° |15°43’ Majunga (6) . | 26.1° | IV. 27.6° | VIL 238 Inneres Hochland 18° 11" Tamatave (6). | 23.6° | II. 27° | VII. 20.1° | ı8°55’ Tananariva (9) | 16.7° | II. 19.5° |VII. 126 (1400 m) 22°49'’ Ambahy . . | 23.2° | I. 26.1° | VII. 20.2° |21°27' Fianarantsoa. | 17.7° | I. 21.3° |VIL se (1440 m) Westküste 25°2’ Fort Dauphin | 23.3° | 1. 26.8° | VII. 20° [23° 39’ Nossi VE. .| 25.6°| I. 28.0° | VI Die römischen Ziffern bezeichnen den Monat. Auf den Seychellen ist die mittlere Jahrestemperatur, entsprechend der niederen Breite (Mah& 4° 45’), etwas höher, 25,9°; aber die Temperaturdifferenz zwischen dem wärmsten Monat (April 26,8°) und dem kühlsten (Juli 25) be- trägt nur 1,8°, während sie auf den Maskarenen 4,8—5,4° ausmacht. j i b) Kontinentales Ostafrika mit den der Küste genäherten Inseln. Im kontinentalen Ostafrika (einschließlich der der Küste genäherten Inseln) herrschen nicht am Äquator, sondern an der N.- und S.-Grenze der Tropen- zone die höchsten Temperaturen und zwar nicht bloß zeitweise, sondern sogar im Jahresmittel (man vergleiche hierzu und zu den weiteren Ausführungen Tabelle IIIb). In diesen Grenzgebieten wurden 28—30° Jahresmittel konsta- tiert, zwischen o und 4° aber kaum über 26,5°; ferner ist im allgemeinen eine Zunahme der Temperatur von E. nach W. wahrzunehmen. An der Ostküste beträgt im allgemeinen zwischen ı0° N. und 3° S. das “ Jahresmittel 26°, etwas nördlich davon ist es wahrscheinlich niedriger, da die Somaliküste von kaltem Küstenwasser beeinflußt wird. Südlich von 3° S. macht sich ein besonders großer Unterschied zwischen. E. und W. bemerkbar. So hat Loanda unter 8° 8’ S. ein Jahresmittel von 23°, Lindi unter ı0° S. dagegen 25°; mit zunehmender Breite wird dieser Unterschied zwischen Ost und West immer größer. : Im ganzen Ostafrika ist schon von 5° N. an der Gang der Temperatur südhemisphärisch. In dem äquatorialen Gebiet fallen die höchsten Tempera- turen im allgemeinen in April und Mai, später in den Oktober und November, doch bewirken die Regenzeiten hier und da Abweichungen. Die mannig- fachsten Temperaturverhältnisse herrschen im nordöstlichen Afrika, indem über die heißen Gebiete Nordafrikas und über die heißen Küsten des Roten Meeres sich das abyssinische Hochland bis 4620 m erhebt und anderseits in die warmen Niederungen des Sudan abfällt. Während für die Küste des Tabelle LIIb. Temperaturverhältnisse und Niederschläge im tropischen Afrika. Tropisches Ostafrika einschließlich der der Küste genäherten Inseln. gi Pe 886 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. & ( ) © E E 5 Monatsmittel der Temperatur; —> Im Innern gelegen. Höhe 5 |'2 0 |Regen- TuR- 1 Breite | Die Ziffern hinter dem ü.d.M E E 5 & nk fur een rz Namen bezeichnen die A EER =, = = = Feb U; Längengrade. li Januar | Elan | u # N. | 246. | > Assuan. ve nr 1Io 5 25.8 o/kısı| — — | IE: 21053’ | —Wadi Halfa 31°20° .| 130 | (5) ıı | 26.3 o|kı6.3 | — —_— | -. 2:9. 77, Mesualanın 2 nn. 5.1 (20) 7a 2 27.7 1012222.231026 — 9 Mm 182 Ta NBetber San Au fa 2 Beier. 350 (4) — — /k206| — — 1— - 169 — Wadi Medemi . . . — 2 — 397 — — — — DES ATa Keren 38020 0% >| AED 5 19 641 _ o — 3 1 75.5302 Massaua 89027 a % 9. (16ER: 30.2.) 133 2.040 — |17 N 16°. 36".| -> Khartum 32%337 7. 8. 17 383 1(63/2),9 028.821 137 | ko1.01 06 — o ı 15%,30" | —> Kassala 36% 23’. 1. | a5 a6) 8 al s2raE 2308 — o == I | 15° 26 | >Ghinda 396 . ...| 062 | Au) | 244 | 5380| K 133 63 — 99 N 12 SG ed ar — — — = — ı— — IE 23° 11 | > Obeid 30% 14"... |2.u85 le al 2er | 366.17 lo) m , 12° 58° | > Gallabat 36° 12’. . . | 000 | "As — 827 — o — 2 - = Nord-Abyssin. (Takazze) . — n_ — — | — = | = = 12950/1 Assab aaa 7. (4) 29.9 | — |k2;51| — —. — 12° 55’ | > Kuka (Bornu) 13°23’. | 260 — 28.2| — |ka225| — u = 12°. 45’ u, .Aden Aror 1 U E 26 27 27.8 58 — II —— 7 - >= SHE 4 oo are — _ — — — — — — = 12236. | > Gondar 37°291.. .... 12900 |1(2)2832 Wer IoI4 — [6) = [6) = — Nsmaral Be. 0.0 100330 — 38 — — — 1 — 1 112320 Zeila Asa. a (r) 29.5| — — |l—_ — | — - - Nord-Somaliküste . . . _ -- — = — R = R T == Somaligebirge . . . .| — —_ — = —_|— — ; In 23" | > Magdalar39%257% . 72.172760 (2 | — r — r 'B — > Ankober.. 3. 2. 2.1102780 = 13 = — ir — => gar Kodak 322 807 a as — 699 — o — 2 9° 42’ | >Harar 42°30° . . .| 1856 |(ei/.)22/2| 18.1 | 895 — 755 — 8 |w 16 9° 2’ | >Addis Abeba 38% 14’. | 2440 8 15.3 | 1259 = 9 RS —: — — Süd-Somaliland.. . . — — — — — — = — | 9—6° | > ObererNil (Pruyssenaere)) — — 28.6 | 314 — |— — 50.27 | > Monpalla 31747’... | A359 (a) 2214| 26.6.| 006 = 2 — ST 52 9 > 1246 30° 50%. 0 ee DAOE 12/2 27 949 = o = o| we 42° 54’ | >Gondokoro 31°40/. . | 440 | 7! — | 1083 — 4 — +31 4 BrAB | > Wadelai 37930/2727 70a NS) er I neo — | 24 |w 27.9 | 40 0° 8 IMenso ger aa ee nr (4) 21.9 | — — | — |w 22.6| — S. 823.5 > Entebbe 1322.30 7. 2. |Errsosı g3/2 — | 1498 — | — 18 0° 20'.| >Rubaga 32°35’. . .| 1300 |(21/).) 7| 21.4 | 1210 I — [ıı [ws BRS2Z REDEN Ag 20 |(5) ı21/2| 26.3 | 398 — I = o o® 45’ | >Baringo-See . . . . — I — 879 — ı= =. | @? 52 |, Hort Hall’araaal.' | 1220 6 _ 1208 — 1 — 186 < 1°.,7/,.| > Shirt Sg Eon ua aa _ 705 zur > Nu £ 1° 14’ | —>Ft. Smith (Kikuju)36°44’| 2050 | (6) 13 | 16 1144 — |38| wı8 | 8 1° 317 | > Ft. Machakas 37° 18’. | 1750 | (5) 13. 1 717.2 | 950 — 133 |w 189195 : Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf die Jahre der Beobachtung Mai | Juni el — en| w33| — 2 — ıl — o —| — | —|w34.3| — E25) 7 [107 2| — un || o Ew334| 3| — 2 I|w 32 3 = 20 a |w25.6| ı1ıl — 5 Zr or) — |GR Bm 3530| 51 = 43 s| —- |42| — 1132 Bi —-|R = r ei=-|-| —-|R Ei > 4|w31 3 | N N Bi — |R — ae R — ne — — RI — |R — r Ziwıg|r == R mE |685| — 12 @| — Iı2| — || wı7.9| 78| — 146 er R = | au — R = r — |96| — 17 = 57 — lısı — 1760| — 1107 = i220| — .|89 ls) — |132 — 1353| — | 6 —. Er — 92 er | 66 rel — | 34 Lg 1568 lE64 | — 18 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 887 und kältesten (k) Monaten. r= wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte Juli | August | September | Oktober FR 33r Tl oe el ee IRRE Zu a I ee Ir 3|w34.8| o ol —nh 30 — |Io7| — 1300 9 — 2 w 35.2 4 — 7 5 — Io AA 1556 12%, 9 = 79 |k 27.4 |121 60 |w 29.5 | 20 | a a —. ER ER fr || »— — — 1107 |k26.3 |1ı3 75 |w 27.8| 20 — 1183| — 1233 1441| — 78 — r —7 SR R — | = WISS ln | Sea — IR — AR IR| = | = We leg 3l —ıo — 1290| k 15.8 1372 ‚wog — 546 — ııR — ,|IR R — |— — — |w33.6| — — _ — ll = | r — r = r — T £ — R — R — IR r = r — 2728... l292 AN = 1673 — |131|k 17.4 138 Ol | nz — [305 |k 17.4 |292 161 |w 17.8| 14 = el — | — | AR —_— r r R — R — [102 |k 149 8|ı — 1136 — 1218 |k 129 1233| — 57 = Ag 04 1243 13710 = 1138 — 93 )k 24.4 |IL5 107 ı — [166 — | —k20.6| — — |w. 22.9| — ee 1%, — 92 — | 81/k203| 73 99| — [133 k24.7|49| — |20| | 4 = 2A 22 21| — |136 — Il — 7 20| — |42 k14.7| 2060| — 19 37 |w 16.6| 46 k ı5 Sulz — Io 5|wı8.31 55 ar, die andern auf die für die Regenmenge. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. November 57 Dezember ii $ [97 o 7 oa wm (99) [>] wo (ei =) an wı S S [o} > ar" [>] > > vu ° D vı = ° As n {>} ı an wı nn (nn o° Horst .$ > Erster Teil. Beobachtungsort. (> Im Innern gelegen.) Die Ziffern hinter dem Namen bezeichnen die Längengrade. — Bukoba 31° 52’. — Na1noDIe Er —> Neuwied (Ukerewe) 33° 2’ — Machakos . Lamu 40° 54’ — Kibwesi 37° 55’. — Muansa 32° 50’ . Witu © Malindi 40° 10’. — Usumburu . Mamba 37° 25’. — Marangu — Moschi 37° 22’ . Takanaga . - — Ribe 39° 40' . — Tanganyika 29° 30’. Mombassa 39° 42’ . — Shimoni (Wanga) 39° 21’ — Westusambara 38° ı8’. Kwai — Mombo. — Kwamkoro 38° 17’. — Bambara . —- Udschidschi . Tanga 39° 6’. Östusambara . : Banani (Pemba) 39° 43’ — Tabora 32° 53’ . Kakoma 32° 35’. Sansibar 39° 19’. Bagamoyo 38° 53’ . — Uluguru : — Kilossa 36° 59’ . Dar es Salam 39° 18. — Tosamaganga 35° 32’ . — Kissaki. Mafia — Irangi . Kilwa 390 18’ Neu-Langenburg Manow 33° 42’. > /RKondes32%onmr 2. > — Wangemannshöhe 34° ı Lindi 39° 44’. , Mikindani. Höhe ü.d.M. Jahre der Beobachtung ! (6) 6 (15) 10 (f) (Io) 26 (6) 52/4 (4) 9" (10)131/2 (5) 4"/2 37 11/2 21/6 (6) 14 22/4 (3%) 7 5 (12/2)23/4 (8) 10%/2 3%/2 Jahresmittel d. Temperatur ers BR oa 8 o® T Allgemeine geographische Verhältnisse. Monatsmittel der Temperatur i für jeden Monat). Januar Ww w W Februar 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 889 ) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. atur, die andern auf die für die Regenmenge. Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | — 1247| — 42|k19.4| ı7| — 5s2| — 69|w20.1]103| — 212 | kzo [156 — — |k217| —| — —_—| — —| — | —|w2283| —| — —| — — ze 9 ale 39; a „— 14 — 15| — o|k 20.6 — ol — 2) wi 2A 328 0 46 — 94| — 44\k 21.8) 2| — 28|w 22.9| 38 |w22.7| 98| — lıızı — [109 — I|-| — |I—-| — | -|k24.1l | — |— — |-| — |-| — - nl 2 2321823997 | — | 3 a, een ZZ 2 — I-| — | —|kıu4 -| — |- - |I-| — |-| — |-| — — FD 2251 >> EN Sl Meere AN Tr 127 | a NE | ee 90 — |301| — 42 |k 17.6| 43| — 22| — 2353| — 27.| .— tor) —- 75 — |—-| — |-|k232ı—-| — |- — |-| —- |-| — || — —_ — ıR| — -I| — I—-| — |I—| — | -—|w27.6| r — |R|k23.4| R a ae, LEN ee Fe a 58 — 122) — NE 2 — 6 — in = al ee — 50 _|ı-| - I|-| — |-| — — | — || — |I06| — 36 — —| — —|k 16.6| — | — — E25 — —| — —[/w197| — | — — = |R — [|R| — R — | —| — | —| — |R — |R —_ R —, 1342| — 64|k 23.411090 | — | ol —= Sa = s6| — 1229| — 68 elaraı —- |SM — Jisg| — Iro6l: — | yol — Ji58| »— lagri — 1746 ass res 2291751. >) 30 — 32 -— Sell ı — 5888| — |197 el arikorı| 4| — | o| — o| — „|w2s4| 2| — || — |146 VEN Ze N — R 2 oe go 43, = 821) —. 761 — 236 — 70 —au BR Zar le ZI R = R = 52|k 20.2] 7 | — | = nl = ı2| — ı9| — |;ı[|w27 | 6 me 1207, |, -— 28, 2 = | Au K23sr ll 296 3221| — 34| — 8| — |Iı2 — g|k 14-3 4:0: |0 &ı — ıl — 2| w.20: | 3060| — 59 N ER TE AR a ee! 096. | — zö 112 E24.) zu. 1383| — 20| — | 61|w 27.2 | 104 | peu -—— nn at pet! Sr. Fe PER re = —— 382 | — 48 |k 13.6 87, — |22| — 201 — 96| w20 | 57| — |209 — 261) — |3| — || — _ 4| — 5 — :[,37|. 2108 — 89 — SiE78.3 75| — —— 6 — 21w 24.91 331 les — |3| — ı[k22878|KE232| 98 | 14| — | 11|w26.9| 47 | w 27 v5 s90 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Beobachtungsort. R = e z Monatsmittel der Temperatu Er (> Im Innern gelegen.) | Höhe | 7 8 'E 5 Regen- . zZ Breite | Die Ziffern hinter dem |.. er al & ee - E uadaN eos | — Namen bezeichnen die 20o|-4 = Längengrade. a Februar S. 11° — Banguelo-See — — — | (1170) - R — R —E 11° 37’ | >N. Kata 30° 18. 520 |(3) 6—7| 23.1 | 1682 — 207 — 1316 _ 14° 27' | —Fort Johnston 35° 15’ 470 \(5) 5—6| 24.3 789 — 1204 — [140 —E Rn2 Mossambik 40° 44’. 4 | (4) 4 | 26.2 | 1001 | w 27.8 | 201 — |222| w 28% 15023’ | —Zomba 35°20' . OA (US) EIS DO — | 288 — |280 _ 15° 47’ | —Blantyre 35° 4’ . 1050 (2) 18.7 | 1450 — R —_ R —— 16° — Sambesi,Boroma33°12' | ı87 | (5) 7 25.9 556 — [144 — [148 — 16° ı’ | —Landerdale 35° 36’. 7174| (5) 9 21 _ — 1465 — 1498 3 16° 10’ | > Tete 33° 26’ . 160 (1) 26.4 | 8353 — R — |R _ 17° — Liambya — _ — — — |— — |R _ 17° 48’ | >Salisbury 31° 5’. 1487 |(ıY/).) 6| 18.6 | 868 — [191 — |213 _ 17° 58’ | Mopeia 35° 44’ . 25 | (10) 10 25.5 | 1072 — 1188 — 201 u 19° — Umtali 32° 41’ 1130 Io — 958 — [243 — |225 —! 19° 35’ | Inyati 29°. 1300 -— —_ — — |GR — |GR _ 19° 50’ | Beira 34° 50’. — (2) 6 | 24.3 | 1461 — 1249| w 26.8 | 309 — 20° 9’ | —Bulawayo 28° 40’ 1360 |(1ı0) ı10| 18.7 561 — |142 — 76 — 20° 20’ | > Hopefontein 28° 45’ T430 \, (3) on | arscH fin — [216 — 1133 = 21028’ | > Tati 27° 28’ . 850 |(21/2)2"/2| 18.7 547 61778 — [126 _ ar nor | ent. ul 20,12; 530 | (2)7040,21.7. |, "a00 — /123|w258| 34 25° 45’ |.—Pretoria 28° 11’. 1345 | (7) ı8 | 16.7 | 660 | w 21.4 | 141 — 100 _ 25° so’ | > Baberton 31°4’. 835 | 121% — 840 — 1173 — [108 — 25° 50’ | > Mafeking 25° 39’ 1280 16 — 625 — 140 _ 97 _ 25° 54’ | —Pilgrims Rest 30°45’. | 1250 | 121) = 1047 —. |733 — [202 — 26° L. Marques 32° 33’. — |(1Io) ı7| 22.2 | 693 |w 25.8 |154 — 132 _ 26° ıı’ | — Johannesburg 28° 3’ 17850 | (o)ay|) 74.6 17776 | w TS 259 — 1124 _ 26° 55’ | > Vryburg 24° 41. 1185 15 — 516 — |104 _ 92 _ 27° 38’ | —Kroonstadt 27° 13’. 1370 22 — 639 — 120 —_ 90 _ 28° ı5’ | —Harrismith 29° 3’ 1585 I1 — 702 — 115 —_ 95 —_ 29° 53’ | Durban 30° 53’ . — |(10) 35 | 21.2 | 1041 — U 7A SWEZARS TEN — ı Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf die Jahre der Beobachtung fi} Roten Meeres (von Massaua bis Zeila) ein Jahresmittel von 29,9° berechnet wurde, beträgt es in Ginda bei 960 m 24,8°, in Keren bei 1460 m 20,9°, in Gondar bei 1900 m 19°, in Asmara bei 2330 m 15,8°, in Ankober und Magdala bei 2780 m 13,8°. Nordwestlich von Abyssinien herrschen, wie am Roten Meer, hohe Jahres- mittel, zu Assuan (24° 6’ N.) 26,7° mit einer mittleren Tagesschwankung der Temperatur von 15,1°, zu Wadi Halfa (21°53’ N., ı30 m) 26,3° mit einer; mittleren Tagesschwankung von 15,8°, in Chartum (15° 36’ N.) sogar etwa 299, Die mittlere Jahrestemperatur am oberen Nil zwischen 9‘), und 6° N. wurde von PRUYSSENAERE auf 28,6° berechnet und für Ladö (5° N.) haben sich 27) ergeben, als höchstes Tagesmittel im März 30°, im August 25,2°. Südlich 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. s91 und kältesten (k) Monaten. Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte ratur, die andern auf die für die Regenmenge. von Ladö in der großen Waldregion von 2° N. bis 4° S. wird die mittlere Temperatur erheblich geringer; um Rubaja in Uganda (0° 20’ N.), das aller- dings 1380 m ü. M. gelegen ist, haben EMIN PASCHA und Rev. WILSoN ein Jahresmittel von. 21,4° bei ziemlich gleichmäßiger Temperatur im ganzen Jahr (März 21,9°, August 20,3°, November 21,6°, Januar 21,3°) ermittelt. Südlich vom Victoriasee konnten ein Jahr lang in Kakoma, südlich von Tabora (5° 40’ S., 32° 35’ E., 1120 m ü. M.) meteorologische Beobachtungen gemacht werden, die ein Jahresmittel von 22,3° ergaben bei erheblicherer Differenz der Jahreszeiten (Oktober 26,8°, Juni 18°). Am Tanganyikasee unter 4° S., 29° E. bei 810 m ergaben etwa ein- jährige Beobachtungen für das Jahr 24,8°, für Oktober 27,6°, für Dezember Mai | Juni | Juli | August September | Oktober | November | Dezember | Bei. —'ı R - |-| — I-| - |-| — I-| — |R| — |[R| — 295 | — 5 — 61 kıg3 | 56| — 27 — 7 — 9|w27.1| 23| — 6060| — 8 — 4\k 20 — 2 — 7| — | 49|w27.83| 49| — ı12| — | — 25\k23.2| ı2| — |3| — 13| — 3I| — 8|w28.5| 9097| — 1838| — ER ELS:H 18 I — 3) — 8| — |43|w23.6|137| — R — |R — —|/kı65| — | — || — ante je | 13| — 0o|k20..2| 0o| — On — Öl — 2 — 15 |w31.4| 49| — 3222 — |40| — ga lsro.zae 7a = sol — 85| — [102 |w 24.2 1183| — R —_ r — 22 822.3 | —ı — —| — —| — r |w28.4| R = RI —- |-|ı - I- — ı-| — |- — |-| —- R| — /R — 29| — BaL2.7. | — 1 2 — 13| — 19 |w 20.3 |I08| — 5| — 22 — Zu IE ZER 21, 0 21 — 6 — 28. ,.w 290 1.76) 2 49| — 3353| — 32 — | = 1 — 2ıl — a — er — a —_| — —| — —| — 2 —| — |GR| — |GR| — BE 5 1770: Zorn al | 321 0 N N 39,1 OS 2ı| — 4 — EEE ee 21 — alw225| 23| — |Iy| — 3ııı — I|s5| — 5sIkı24| A|. — 4a\ — |2383| — |46|w216| 95| — 31 — o/kı26| o| — ol — o| — 2| — 1 | Ta — 27 — 6. — lewrzel -l — I — 71 — 19) — TAN >71 A I 1 Se Een 4 Alta 2000 1.461 | On Bi | San 6. — 4| — LU a 3 5 en a ze | Binz — A REN Poren 1 35 |. |, A al 27 — nn — 7 — Er 221630: 0. — 50, 6.2 |T09) 2 33| — | 23|kı79| | — 8 — 8 — |27| — Ja) — || — si — | — 5|k86| 5| — 6 -— Aal —-— 2 — |ıy| — 1 N 8 > a ders Te ee | er ae ee 4383| — 24 — 7 — 7 — I4| — 22| — 521 — s5| — MA — 1335| — ı1|l — SE = ir 2005 E42 — 62 — || — Bl — 14a| — |32.|)kı78| 2383| — |4l — || — lig| — |136| — 892 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. E E 23,4°. Etwas längere Aufzeichnungen liegen über Wangemannshöhe im N. des Nyassa-Sees (9° ıg9’ S., 34° ı’ E., 880 m) vor; hier ist das Jahresmittel schon erheblich niedriger, 21,6%; am wärmsten ist der November mit 24,9% am kühlsten der Juli mit 1ı8,3°, und die tägliche Wärmeschwankung beträgt in den Regenmonaten 7—ıo°, in den trockenen 13—15°. In Zomba im $. des Nyassa-Sees (15° 23’ S., 35° 20’ E., 954 m) wurde durch 8% Morgens an- gestellte Ablesungen ein Jahresmittel von nur 19,7° festgestellt, für November 22,0, unajulı 16,0%. Erheblich höher ist das Jahresmittel von Tete (16° ı0', etwa 160 m ü. M.), nämlich 26,4°; im November stieg die Temperatur auf 37,8° und im Winter sank sie auf ı8,3°. In Boroma, ı6 km im NW. von. Tetg stieg das Thermometer im November sogar auf 43,3° und sank nicht unter 23°, während es im Juli, dem kältesten Monat, sich zwischen 30,6° und 13,3° bewegte. | Salisbury im Maschonaland unter 17° 50’ S. hat infolge seiner hohen | Lage (1540 m) nur 18,6° Jahresmittel, 21,1° im November, 13,9° im Juli, und} zeigt Extreme von 32,8° und 1,9°. Um Bulawayo im Matabeleland steigt die | Temperatur im Schatten auf 40—44° und im Winter friert es bisweilen in der Nacht. Dagegen steigt in dem südlicher gelegenen Zoatpansberg in Transvaal (22° S., 30° 50’ E.) bei nur 330 m Seehöhe die Temperatur November und Dezember mittags gewöhnlich auf 30—31°, bisweilen auch auf 38°. Die weiter südlich gelegenen Orte Transvaals und des portugiesischen Ostafrika, von denen Temperaturbeobachtungen vorliegen, befinden sich | wieder in bedeutenderer Höhe ü. d. M.; sie haben daher etwas geringere Extreme. So hat Molepole (24° 40’ S., 25° 30’ EL., 1140 m) 208 Jahresmittel, 24,7° Mitteltemperatur im Januar und ı2,8° im Juli; Pretoria (25° 45’ S., 28° 50’ EL., 1360 m) ı9,4° Jahresmittel, 23,1° im Januar, 14,8 im Juli. | Komatipoort und Rikatla, welche der Küste näher und nur wenig über dem Meer liegen, zeigen höhere Temperaturen und geringere Differenzen, | nämlich Komatipoort (25° 24’ S., 31° 59’ EL., 200 m) Jahresmittel 20,8% | Mittel im Januar 24,7°, im Juli ı6, und Rikatla (25° 50’ S., 32° 42’ EL., 6o m) | Jahresmittel 22,8°, Mittel im Januar 25,7°, im Juli 19,2°. Dabei sind noch die auffallend starken Extreme zu beachten, in Komatipoort 41,3° und 2,8°, in Rikatla nahe der Delagoa-Bay 42,3° und 9°. erheblich wärmer in Natal, denn Pietermaritzburg (29° 30’ S., 640 m) hat ein’ Jahresmittel von ı7,1°, im Januar 21,4° und im Juli 11,8°, endlich Port Durban an der Küste (29° 50 S.) Jahresmittel von ı18,8°, im Januar 23,4° und im! Juli 16,9°. Tabelle Ic. _ Temperaturverhältnisse und Niederschläge im tropischen Afrika. Tropisches Westafrika einschließlich der der Küste genmäherten Inseln. Breite 894 Beobachtungsort (> im Innern gelegen) S. Vincente 25° 4’ Praia, 23317 — Timbuktu 2°52’W . — Podor Dagana . 3 6 St.Louss 10.37”. Goree 17° 26’. —Kayes 134" W. —Medine . © — Bafoulab& 10° 49’ W. — Zinder 8° 47’ E —Niamey 2’ıy'E. Bathurst Gambia 16° 36’ —Kita 9°20’W. Sedhiou 15° 35’ W © — Ouaghadoughou 1° 29’ — Koury 2°48’W — Fort Laney ı5°2’E. — Ditinr 120° 7’W Bissao 15°47’W. —>Labe 12° 16’ W . — Fort Archambault 18° 32'E. — Besari a: —- Kissidougon 10° 67’ W Conakry 13°42' . —Sokode . —Salaga 0°20’W . Sierra Leone . B — Bismarekburg 0° 52’ E — Kete Kratschi.. — Fort Crampel 19°28’E — Misahöhe — Tatiö am Agu. — Amedschowe . Porto Novo Dahomey . Lagos 30 24’E Kpeme Togo 1°32’E. Sebe kl. Popo. Lome. a. — Baliburg 10°2’E. — Aburi. Christiansburg . Warri Benin 5° 51’ E Grand Bassa 3°45’W. Goldküste . Erster Teil. Höhe ü.d.M. Allgemeine Jahre der Beobachtung 1O—-I2 (2"/2)2"/2 11— 14 8—9 Db—7 Jahresmittel d. Temperatur S) nn a 24.3 Regen- menge Monatsmittel der Tempera für jeden Monat). Januar | Februar | März | —_ 4 k21ı.3| 2| — I k222.20 0231 05322 2| — (6) — 0 — o| — 2 ko2ın ıl — 31 — [e) Kanal —| .— —| = = _ Sl = 5/k19.5 [6) — ok 19 Il — [e) k 25.1 ol 22 — 01 — [6) k 20.9 ol — 01 — [6) m 9 — [0] — 8 == o|jk23.2| 0o| — [6) _— | — 15I| — o kr237 , 30 Am 01. 2 k 21.5 Ol Kari on 20 23.728. 0) u | — o — 2. — 24 — 32 k23.810 es Je = _ 2 — o| — I k 25.2 ol = o| — 4 lo] — | = 43 k 24.7 On — o0| — & — 4 2| — 45 — Ta 54 |w 28.1 | 130 _ wol — 13|1 — 27 _ 35|w26.3| 48| — 84 — 17\)w28.6| 27|w28.6| 50 k 24.9 a — ı7|w 29 | 35 _ 22 |w 27.8| 47|w27.8| 92 — | — 29| — 91 — | 7 — 88 = |. 10.72 3 — 2383| — s2| — 93 —_ | — —|w28| — 3 ZU 05 LI ne 55 — Uly) ES 23 == 39 = 5. ZN 5 I _- | = 6 — 114 >= u 55.18 37 — 28 |w26.5| 391 — |250 _ 4141| — | g0o|w28.3| 33 Er BL, == 45 53 geographische Verhältnisse. an E= a ar A ren nee dei Nun ee reihe A BETT ee wu aa ar ren art Bi Bee 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. w) und kältesten (k) Monaten. Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte en, r—= wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. | Juni | Juli August 51 99 September Oktober w 26.4 w 26.7 w 28.5 w 28 w 28 37 1 Io 31 19 18 48 w 26.2 November 895 Dezember Regentage (9%) | 896 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. 4 „eldTe j 2 Seerlere Jahresmittel der Temper 2 Breite Des u: as nee BER für jeden Monat). R (> im Innern gelegen) |ü.d.M. E en E 5 |menge 4 ee = Januar | Februar | März | N. | 5°6'’ | Cape Coast Castle % IaTaıW. i _ (8) 60 |v 5° 19’ | Mobaye am UÜbangi u 21° 26’ E. 400 | (12/,) 4° 54’ | Alt-Kalabar — 6—7 4° 53’ | —Barombi. s3207 ana 4° 20’ | Akassa 3 — (31%) 4 49’ | Buea g’ıs’E. 985 | (5 ABl Debundjaıe car: 5 2) es DT | Bibundak t van. 5| 8% 2 ISOn SOWIE 5 6 4 2’ Dealanı m SR 12 16 3° 49’ | > Jaünde ıı 0387. 750 (a)l 5 3° 46' | Fernando Po 8° % Bi: 20 |(4"/2)4"/2 3: Kribi. . B — 34 1° 36° | Nouv. Anvers 19° og" E ; ars | 2 1° 12’ | Basoko . 420 12a 0° 25’ | Libreville 9° sg E ne ers 0° 3’ | San Thom Stadt 6°43’E 17 | (11) 9 0° San- Thome& M. Cate 6°,37%- 690 | (95 0’ 2’ | Equatorville 320 (1) S. 082 | Dijole.notsytE. . zo (&) 5 0°” 40’ | >Liranga 17° 38’ E. 320 (1) 1° 33’ | —S. Croix des Eschiras EBLR 10° 35’E. a 195 | (5) 8 2 10 | > Bolobo 16° 13’ E. 320 | (4) 4 4° 17’ | > Brazaville 15° 217. 318 |(3) 17/5 4° 19’ | Leopoldville 15° 19. 340 | (2) 2 4° 29’ | Kimuenza 15° 23!. 478 |(3) 3/2 5° 1’ | Tschintschocho — |(2) 22/2 5° 40’ | > Vivi, Unt.Kongo 13 0497 ııo | (2) 2 5° 56° | > Luluaburg 22° 50’ 620 |(2) 21). 5° 57° | —PontadaLenha 12046’ 5 (1) 2—3 6 Kongo-Mündung,Banana 120 28’ Sr — |(3"J) 7 6° 1ı7' | San Salvador 14° 53’ 579 \(3%/2)3%/2 8° 49" | Loanda 13°13’ . E 59 |(16) 20 9° 33’ | > Malandsche 16° 38. 1166 | (1) ı 13° 44’ | —Caconda 15° 2’ 1680 |(1T/2)1"/2 14° 49’ | — Villa Bandeira 13° 30' | 1780 | (2) 2 17° 57’ | > Olukonda 16° 18. 1070 | 9—ı0 18° 35’ | —Zesfontein 13° 30’ 100 | 51/6 19° 32’ | > Grootfontein 17° 58°. | 1530 | 81/ 19.5041, > Otavi.e ur . I en 4"Ja Hi F >T 7 '$ 2 4 : 4 Juni or 0 oo oo o ı Deo) KH | Jali — 56 — 120 — 422 — 256 =—, [467 — 11637 — 1769 12707 = 713 k21.2| 49 — 162 Ei 93 -- 160 — 160 227 3 k 23.6 [e) — 23 k22.4| I — [e) = I k 22.4 [e) k 22.4 o k 21.4 {6} k 21.9 [) k 21.5 0 — 3 k 21.6 [6) k 22.5 I k19g9| 0 — [e) — [6) _ [e) k 18.2 [6) k 16.1 (6) _- [e) — [6) 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 897 e ) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte En r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. © VO 69 August September Oktober | November | Dezember 2 | k243| 2| — 2 || — 60 |w 27.3| 70 | — 20 | — | | | k2249 #282 _ 269. | = 212 | — 123 —_ 22 | — — 1402114 — san — | 3E2 | — 212 | — 67 | — ge =r ze Se = =E — ze em he k 24.4 | 235 — 490 == 628 — 270 - 166 | — _ 522 _ || °—— 2ER || — 78 — 22 Un k23.5 [1466 | — [1656| — Iııy9| — | 676 | — | 384 | 262 NEED = 8gB0N me lnran) — 505 _ 167 | — — |I300 — 1365 = 8238| — 406 — 280 | — k23.6| 702 — Aa = 422 7) | — 730.272 — 63 — 10 223 0 — 156 | — 45| — — 282 | k23.6| 20 | — | 3922| — 222| — 28 | 167 — 2981| — |6597| — Mon | — 2ER 64 | 152 k24.6| 100 | — | | 5 — 65 — 237,212 _- Pe 171 — So I — 154 | — nun || — ZB le [a 37 rl 2A — — I — 27 — 109 | — 154 — 108 | — —_ 74 — 2200, — 5sIıIl — 273 — 201 | 188 am |, — = = 77 — = — — — == (6) = 23 — 230 — 277 — og || —= Pe — k 24 — (27 — in —- —— er _—- — — [6) -- 21 — 1883| — 313 — 194 | — = 66 | — Io — 166 k24.9| 243 oe 260 | — — 2\ = 2 \w26.2| ı03 | — 3920 BE Era == o| — ZU. w26.2| 130,\ ENGER 4 od EOR I) + at ae 194 | — 285. — = Er Bez 2] 5a. 2 DB ol —- || — |297| — |27|755 — 63 |k244| 14 | — 167 | — 2300| — 168 | 125 = (6) = 2 — 5 — II5 — 77 | 62 ar Ze za. = 20| — |sı| — [ın| 5 _- (6) — [6) = MD. 194 = 77 | II k199| 04 | — | — Ball ZIEH \» Far U —— [e) — 45 — il3| — 192 — 2411| — — (6) — 18 == 50 —_ 163 _ ı80 | — 20.4 o| 24.6 32 17.25:5 14 |w26.6| 46 | 25.5 73 | 90 = ont — o0| — 6 — On IS: | 24 —_ | iv | 40| — |rza6 | gı 898 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. = H ® 3 Monatsmittel der Tempers h a Beobachtungsort Höhe “ 3 E 2. Regen- für jeden Mona (> im Innern gelegen) \ü.d.M. j= © E 5 |menge ee 2 Januar | Februar | März S. 21° 35’ | > Omaruru 16° 13’. .| 1160 |(13/,) 10] 19.5 286 | 23.6 | 95 | 23.9 | 65| 21.8 um |’ 220 — Otyimbingue . . - — 5 — 174 — u —| — u 222201 | > Ötyiseva 162587. . | 7550 (2) 18.38| — 23.3 | —| 22.1 | —| 22.1 | — 22° 24' | > Gobabis 19° 1’ . .| 1420 10 = 4119| — |Iı23| — 9022| — 54 j 220.34 > Windhuk 17%127. .| 1663 | (6)n10.] A09:5 375 | :23.0. 1799| 122.22177601 277 ; 22° 42’ | Swakopmund 14° 32’ . 7 \(7) 8Y/2| 15.2 TOR 7 ee Mi} 2\wı74| 4 20° 56’ | Walfischbai 14° 26°. . — (9) 16.9 | — 18.9 | —| 19.1 | — |wı9.4 — 232 19/ | >Rehoboth 17° 3’. .. | 1460. | (17) | 79.5 | ,263 | 25.3 || 72) 24.02 057 2 \ 23° 57' | > Honchanas 17° 58’ . | 1260 |(1?J.) 9| 20.6 196 | 26 45| 25.6 | 56| 24 38 25% —Gibeon =.) 02 4"Je == 2 — | —| — —| —-— |— 26° 30°’ | —Bethanien 16° 50. . | 1000 | 9!) — 1336| — 2I| — | = 46 26% 35’ | —>Hasuur 192 40.. 2 | 2800) 223), —_ 269 | — 49| — 47| — | 26° 37’ | Lüderitzbucht ı5° 14’ . 5 |(r) 5Y/2| 17.4 23. 19:5 o| 20 31020! I f 26° 42’ | > Kubub (Gubub) 16°10’ | 1530 \(17/2)4"/2| 14.6 116 |w20.9| 16| 20.5 | ı5| 18.9 | 9m 29° a4" "Port Nollothn. 2.222 % 12 — 13.8 | — — —| — | — |—- Wenn schon in dem mehr zugänglichen Inneren des Ostens von Afrika es an langjährigen, regulär durchgeführten meteorologischen Beobachtungen! mangelt, so gilt dies noch mehr für das innerste Afrika zwischen 20 und 30° EL. Tropisches Westafrika. Auch für das westlich von 20° EL. gelegene Afrika haben wir größtenteil nur Material aus den Küstengebieten, so daß es zweckmäßig ist, das was übe das westlich von 30° gelegene Afrika an Beobachtungen über die Temperatur- verhältnisse bekannt ist, gleich im Zusammenhang von N. nach S. ohne Aus sonderung des Küstenlandes und der Inseln vorzuführen. Auch hierfür er leichtert eine Tabelle die Übersicht (Tabelle IlIc). Gründliche seit längerer Zeit durchgeführte meteorologische Beobach- tungen liegen vor von den Cap Verden und Senegambien. Die Angaben der) Tabelle zeigen, daß auf den Cap Verden (16° 54 ’—ı4° 54') und im Küsten gebiet von Senegambien (16° 2’—ı3° 24’) die mittlere Jahrestemperatur sich zwischen 23,5° und 24,5° bewegt, daß die wärmsten Monate September und Oktober, die kältesten Januar bis März sind, daß dagegen im inneren Sene gambien (16° 40'’—ı2° 55’) die mittlere Jahrestemperatur 27,5—28,1° aus- macht, als die wärmsten Monate April und Mai, als die kältesten Dezember und Januar hervortreten. | Folgende dem Handbuch der Klimatologie von Hann (II. S. 68) ent-, nommene Übersicht zeigt, wie viel die Mittel der einzelnen Monate von den! Jahresmitteln differieren. 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 399 Ap:ik Mar juni "Juleseetner) Sept. Okt. Nov. eDez Kapverdische Inseln. 1,9 —2,0 —1,9 —1ı,6 —0,7 0,0 OB 25 262 1,0 —0,5 | Senegambische Küste. 2 N rl Senegambisches Innere. 852 —1,3 2,2 4,5 4,6 Zul O7 To, a Te en ea Hierbei ist auffallend, daß auf den Kapverdischen Inseln das Jahresmittel tst im Juni erreicht wird und auch an der Küste es bis zum Juni verhältnis- äßig kühl bleibt, während im Inneren Senegambiens schon im April und ai das Maximum der Temperatur beobachtet wird. Das erstere Verhalten wird von HAnN auf den Einfluß des kühlen Meeres zurückgeführt. Das Sinken er Temperatur im August im inneren Senegambien wird durch die in dieser ’ Um Timbuktu (17° 48’ N.) steigt in der heißen Zeit die Tempe- atur auf 40° und darüber, in der kühlen des Mittags auch noch bis 30°, während sie dann in den Nächten auf 6° herabsinkt. In Ober- und Nieder- uinea ist sowohl an der Küste wie auch im Innern der Gang der Temperatur üdhemisphärisch. Von Lagos und der Goldküste bis zur Mündung des Kongo eträgt das Jahresmittel etwa 25° bis etwas über 26°, die wärmsten Monate ind auf Fernando Po und bei Victoria in Kamerun Januar und Februar mit 6—27°, nördlich davon März und April mit 26—28° (Lagos im April 28,1°), (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte En So en, r—= wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr — einzelne Gewitterregen. = Er Er Er VEEBETTEDTRSIERREIEGEIEBEREN FFIR 0, | © September Oktober | November | Dezember | 4 19.5 a ge er Zero) SW 2A 32 EA | — 22.211. — |W25.2| —ı| 2483| — _ — 2| — I — 2355| — 18.9 I 27.4 Ey) ge 271 022.2 45 5 13.4 ij 2 1. 74:8 o| 16.4 Bst 14.85 | — 5) | 26.0. | — 17.7 | _- 17.9 oalF 27.3 24.4 13 | w 26 24 | 40 18.7 02 0 22% 27-4 5|w264| 13 | 40 — I — 5I — 2| = B2E 1.27, rn u SEE Tr A3ı) m 22253 14.8 2. 6 Ni el o| 18.9 | 10.4 Sal 10.2 2 18:6 o| 19.8 222.028 = = —_ — — — | irdal| — || — 900 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. die kühlsten Juli und August mit 24,9° in Lagos und von da südwärts ab- nehmend bis zur Kongomündung (21,6%). Auch noch in Loanda (8° 49’ S.) haben wir ein Jahresmittel von 23,6° und als wärmsten Monat den Februar mit 26,2°, als kühlsten den August mit 19,9°. Die meisten Stationen des Inneren, von denen Beobachtungen vorliegen, sind noch nicht sehr weit von der Küste entfernt; sie zeigen daher auch nur geringe Jahresschwankungen. Auffallend hoch ist die Temperatur von Salaga in Togo (8° 32’ N., 170 m); hier beträgt das Jahresmittel 26,1°, das Mittel im März 28,1°, im August 24,4°. An den höher gelegenen Orten Bismarckburg (8° ı2’, 7ı0o m) und Misahöhe (6° 56’, 470 m) ist das Jahresmittel 23,7°, de wärmste Monat Februar, die kühlsten Juli und August. Dieselben Monate bringen auch die Temperaturgrenzen in Barombi (320 m) und Bu&a am Kame runberg (900 m); nur ist an letzterem Ort der Seehöhe entsprechend das Monatsmittel 3—4° niedriger. Baliburg (6° 40’, 1340 m) ist wieder um 2° kühler als Bu&a und ist am wärmsten erst im April. Das südlicher gelegene Yaunde (3° 49’ N., 770 m) hat ziemlich 2° höhere Mitteltemperaturen als Bue&a. Die nur 2’ nördlich vom Äquator gelegene Ortschaft Equatorville, das etwas nördlichere Bangala (1° 32 N.) und das südlicher gelegene Bolobol (2° 10) im Kongostaat, alle mehr als 300 m ü. M. gelegen, erreichen noch nicht 2° Jahresschwankung bei einem Jahresmittel von 24,3—25,3°; ihre wärm- sten Monate sind wieder Februar und März, ihre kühlsten Juli und August!" Das letztere gilt auch für Vivi (5° 40’ S.) und San Salvador (6° ı7' S.); aben®* die Jahresschwankung beträgt an diesen Orten schon 4,5—5°, da in Vivi de August nur 21,4° Mitteltemperatur, in S. Salvador das Jahr nur eine solche” von 19,9° besitzt. | Recht hoch ist auch noch die Mitteltemperatur im Innern von Angola. Malandsche (9° 33’ S.) hat trotz einer Seehöhe von 1166 m dasselbe Jahres- mittel wie Bu&a (20°) und eine wenig höhere Jahresschwankung als dieses} der wärmste Monat ist aber hier entsprechend der südlichen Lage der Januaı mit 21° und der kühlste der Juni mit ı8°. In dieselben Monate fallen die Temperaturgrenzen in Caconda (13° 44’ S., 1642 m). An der Walfischbail (22° 56’ S.) ist aber nach siebenjährigen Beobachtungen der wärmste Monat der März (19,2°) und der kälteste der August (13,9°). B. Niederschläge. Wir haben gesehen, wie die große kontinentale Masse Afrikas zur Er höhung der schon durch die geographische Breite gegebenen Wärmeverhält] nisse beiträgt, wie ferner Meeresströmungen auf dieselben wirken. Der wich" tioste Faktor für die Vegetationsverhältnisse eines Landes aber sind die Niederschläge. Je nachdem ein höheres oder geringeres Maß an Niederschläger mit einem höheren oder geringeren Maß von Wärme kombiniert ist, werde die Bedingungen für die einzelnen Vegetationsformationen geschaffen, und dies ist besonders in den großen Gebieten Afrikas mit sehr geringer Variation de 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 901 chemischen Beschaffenheit des Bodens der Fall. Die Verteilung der Nieder- schläge wird aber bekanntlich hauptsächlich durch die Luftdruckverhältnisse benachbarter Gebiete, durch die Seewinde und größeren Erhebungen des Landes bestimmt. Für die Pflanzenwelt ist aber nicht nur die Menge der Niederschläge von Bedeutung, sondern auch die Jahreszeit, in welcher die Niederschläge fallen. Es sind daher in den vorangegangenen Tabellen mög- lichst viel Beobachtungen für die einzelnen Monate aufgenommen. Extratropisches Nordafrika. (Vergl. hierzu Tabelle I.) Fast der ganze Kontinent und die meisten zu Afrika gehörigen Inseln werden bis zu 30° N. und S. beherrscht durch die Passate und Monsune. Ausgenommen ist zunächst die nördliche mediterrane Küste. Das Barometer- maximum über dem Atlantischen Ozean zwischen 30° und 40° hat im Winter eine südlichere und östlichere Lage als im Sommer und ebenso über dem Kontinent im Osten des Mittelmeergebietes ein intensiveres Maximum des Luftdruckes. Dasselbe steigt auch im N. und S. des Mittelmeergebietes, und so befindet sich das letztere während des Winters unter niederem Luftdruck und ist zugleich wärmer als die dasselbe einschließenden Küstenländer. »Das über dem westlichen Mittelmeerbecken und über der Adria bestehende aus- geprägte Barometermaximum im Oktober und November entspricht der um diese Zeit sehr gleichmäßig verteilten Regenzeit daselbst.« In die Sahara können die Winterregen nicht weit eingreifen, weil über derselben im Winter ein Gebiet hohen Luftdruckes sich befindet. Die im Sommer herrschenden nördlichen Luftströmungen, welche nach S. beständiger werden, bedingen die sommerliche Trockenheit des Mittelmeergebietes, und so bleibt die Sahara auch im Sommer trocken. Sowohl die Nachbarschaft des Atlantischen Ozeans wie die starke Erhebung des Gebirgslandes von Marokko, Algier und Tunis bedingen, daß an den mediterranen Küsten des östlichen Nordafrika die Regenmenge erheblich ab- nimmt. Auch Madeira und die Kanarischen Inseln haben eine geringere Regen- menge als Tanger, was darin seinen -Grund hat, daß diese Inseln im sub- tropischen Barometermaximum des Atlantischen Ozeans liegen. Die nach den Angaben Hanns zusammengestellte Tabelle I gibt auch eine vergleichende Übersicht über die jährlichen Regenmengen der Kanarischen Inseln und einiger wichtigen Plätze des subtropischen Nordafrika. An dieser Stelle möge auch schon des Harmattan gedacht werden, eines heißen, zwischen Oktober und Februar oft ı—3 Tage lang wehenden Wüsten- windes, welcher den Sand der Wüste aufwühlt und mit demselben auch Massen von Vögeln und Insekten bis zu den Kanarischen Inseln hinübertreibt, jeden- falls auch leichte Früchte und Samen mediterraner Pflanzen dorthin ge- tragen hat. 1 Das nördliche Marokko empfängt nicht bloß reichliche Regen im Winter, sondern das Küstenland ist auch unter dem Einfluß des kühlen Auftriebwassers 902 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. häufigen Nebeln und reichlichen Taufällen ausgesetzt. Solche kommen auc dem trockenen mittleren und südlichen Marokko zu, welches nur geringe Regenmengen empfängt. Aus unserer Tabelle ist ersichtlich, daß im marok kanischen Küstenland die Niederschlagsverhältnisse günstiger sind als in andere Teilen des mediterranen Küstenlandes und daß sich dieselben fast denjenige von Madeira nähern; ganz anders im südlichen Marokko. Im Anti-Atlas sinkt der jährliche Regenfall von 600 auf 40oo mnı und am Südfuß bald von 400 auf 20oo mm. Südlich am Kap Dschuby (27° nördl. Br.) sehen wir die Wüste bis an den Ozean herantreten und an demselben fast bis zur Mündung des Senegal herrschen. Der das ganze Jahr hindurch wehende Nordost-Passat bewirkt das Aufquellen des von höheren Breiten stammenden Wassers und treibt zugleich die sich bildenden Nebel gegen den Äquator zu, so daß dieN selben, in wärmere Regionen gelangend, wieder aufgelöst werden und nicht der Küste zu gute kommen, wie das weiter nördlich der Fall ist. In Algier haben wir zu beachten, daß zwei Gebirgsketten von Weste nach Osten streichen. Der vielfach bis ı50o0o m, mit einzelnen Gipfeln bis z 1800, 2000, 2300 m aufsteigende Tell ist klimatisch außerordentlich begünstigt. Die im September oder Oktober, spätestens im November beginnenden Rege halten an bis Mai oder Juni, allerdings mit Unterbrechungen von zwei Woche bis einem Monat. Dazu kommt, daß in der Küstenregion des Tell während der Trockenzeit in den Nächten starke oft bis in den Morgen anhaltende” Nebel herrschen. Doch werden im September diese nächtlichen Niederschlägel® oft 3—1ı4 Tage lang unterbrochen, wenn der heiße Sirocco weht und die Temperatur im Schatten bis auf 40° steigt. In den einzelnen Teilen Algerien ist die jährliche Regenmenge sehr verschieden, so beträgt sie an der Küste von Oran nur etwa 40oo mm, um Blida 600 mm, aber um Algier 750—850 mm, zwischen Bougie und La Calle stellenweise 1000 mm. Ferner hat HANN durchschnittlich nach den Beobachtungen von zehn Stationen für die Küste das Jahresmittel auf 700, für den Tell (gleichfalls zehn Stationen) auf 570 und für die südliche Hochebene (fünf Stationen) auf 31o mm berechnet. Auf letzterer fällt viel Schnee, der wochenlang liegen bleibt, und auch in der nördlichen Sahara gibt es bisweilen Schnee. In Algier macht sich in den Hochebenen eine Abnahme der Winterrege und eine Steigerung der Frühlingsregen bemerkbar. Während nämlich im Winter an der Küste 41°/,, im Tell 36°), der gesamten jährlichen Regenmenge fallen, kommen auf die Hochebene 25°/,; im Frühjahr dagegen empfängt die Küste nur 27°), ihrer gesamten Regenmenge, der Tell 32 und die Hoch- ebene 46°/,. Ähnliches findet im südlichen Spanien statt. Auch ist der Somme auf der Hochebene wegen der häufiger auftretenden Gewitter etwas regen- reicher; hier fallen ı1°,, im Tell dagegen nur 7 und an der Küste gar nur as. | Am Nordrande der algerischen Sahara fallen noch fast 20o mm im Jahr,] in Laghuat 198, in Biskra 199; aber etwas weiter im Innern wird der Regen- fall bald erheblich geringer, zu Ayata (33° 30’ nördl. Br.) 124 mm (Dez. bis) 0) 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 903 März), zu Ghardaia (33° 35’) 114 mm, zu El Golea (30° 33’) nur 47 mm. Ge- fitter und Gewitterregen treten nicht bloß im Frühjahr, sondern auch im Sommer auf und bisweilen sind sie von Hagelfällen begleitet. Wie schon "ben erwähnt, treten in Ahaggar und auf dem Plateau von Tassili im Winter ÖSchneefälle auf. Vom Frühjahr bis zum Sommer sinkt in der Sahara die Helative Luftfeuchtigkeit bedeutend. Da die Regen spendenden Winde, welche las gebirgige Küstenland Marokkos und Algeriens fruchtbar machen, aus Nord- vesten kommen, so nehmen eben diese Küstenstriche den größten Teil der Nord- ‚Afrika zuströmenden Feuchtigkeit hinweg. Das östliche Nordafrika steht viel | nehr unter dem Einfluß des im Winter wehenden trockenen Nordostpassats und ler heißen und trockenen Südwinde, welche in der Zeit vom Februar bis August ‚Wrereinzelt auftretend sich nach dem östlichen Mittelmeerbecken hinbewegen Jınd als Samum oder Chamsim gelbgraue Staubmassen vor sich hertreibend bei "iner bedeutenden Steigerung der Temperatur (bis zu 50°C. und darüber) in urzer Zeit einen großen Teil der spärlich vorhandenen Vegetation vernichten. Demzufolge ist von Tripolis nur ein schmaler Streifen im Westen der „uroßen Syrte und im Osten derselben das Küstenland der Cyrenaika durch „inen über 400 mm hinausgehenden jährlichen Regenfall begünstigt, der noch „inige Charakterpflanzen der Macchienformation hier zur Entwicklung kommen äßt; aber ein großer Teil von Tripolis und Bengasi ist Steppenland mit einer 2 egenmenge von 200—400 mm. Im nördlichen Ägypten aber profitiert nur ‚Ein schmaler Küstenstreifen ein wenig von den Winterregen des Mittelmeer- Wrebietes und erfreut sich nur einer Regenmenge von etwa 210 mm (28-jähriges ‚Nittel für Alexandria), die geringer ist als diejenige der Steppen Algeriens. ‚g/on dieser geringen Regenmenge entfallen nahezu 70°), auf den Winter (Ok- . ober bis März), der Rest auf Herbst und Frühjahr, während der Sommer änzlich regenlos ist. Wie stark aber die Regenmenge von Alexandria ost- ‚wwärts abnimmt, geht daraus hervor, daß Port Said nur 76 mm Regenfall be- ‚Nitzt, und am Suezkanal entlang sinkt die Regenmenge sehr rasch, je weiter Fir südlich kommen; für Ismailia wurden nur 49, für Suez nur 2ı mm Regen- enge im 7-jährigen Mittel beobachtet. In der libyschen Wüste wurde von JORDAN auf der ROHLFSschen Expe- „Nition im Winter etwas Regen beobachtet; auf ıı2 Beobachtungstage kamen "Hechs mit etwas Regen, davon fünf im Februar. Auch hier nimmt die Luft- ‚Seuchtigkeit gegen den Sommer zu bedeutend ab. | In Kairo fallen nach 13-jähriger Feststellung nicht mehr als 32 mm Regen, ‚Sind ähnliche spärliche Winterregen werden noch bis Dongola in Nubien unter | ‘9° nördl. Br. notiert; in Wadi Halfa unter 22° hat es innerhalb zehn Jahren Seinen meßbaren Niederschlag gegeben und nur an 22 Tagen dieses ganzen "Feitraums (I89I—ı901) wurden etwas Regentropfen konstatiert. In Assuan "Dowie in Siut soll es nicht viel besser sein. | An den Küsten des Roten Meeres bleibt die Regenmenge eine äußerst ge- i inge bis zum Wendekreis und erst südlich desselben erhebt sie sich wieder zu Jaehr als 200mm. So sind in Suakin in einem Jahr 364,7 mm konstatiert worden. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 58 904 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Extratropisches Südafrika, insbesondere das südwestliche Winter- regengebiet. Auch das südwestliche Kapland liegt außer dem Bereich der Passate u Monsune. Im Sommer (Okt. bis März), wenn das Barometermaximum de Indischen Ozeans einen feuchten SE.-Wind erzeugt hat, kondensiert dies beim Aufsteigen über SE.-Afrika seinen Wasserdampf und weht dann of 8—1ı4 Tage lang fort; die feuchte Luft kondensiert ihren Wassergehalt auc an dem steil aufragenden, bis ıroo m hohen Tafelberg zu einer dichten Wolken hülle. Im Winter dagegen hat sich das südliche Barometermaximum des At lantischen Ozeans nach N. verschoben; gleichzeitig herrscht hoher Luftdruc in Südafrika westlich der Drakensberge und das westliche Südafrika als Gebie niederen Luftdruckes wird jetzt von NW.- und W.-Winden beherrscht, welch in tiefliegenden Wolken feuchte Luft und reichlichen Regen bringen. In de Umgebung des Tafelberges beträgt die jährliche Regenmenge auf dem Sü hange bei etwa 850 m Höhe ü. d. M. 1650 mm, im Osten und Südosten 129 auf der Nordseite 610 mm. Die größere Regenmenge auf der Südseite er klärt sich nach DovE dadurch, daß das Meer im S. wärmer ist als im V und NW. Aus der Tabelle ist ersichtlich, wie gering im allgemeinen die Niede schläge in Südafrika sind und wie nur an sehr beschränkten Teilen des Sü westens und in Port Durban mehr als 1000 mm Regen fallen. Die NW. Stürme des Winters sind auch auf den Hochebenen des Inneren Südafrika zu bemerken und sind der Entwicklung vieler im südwestlichen Küstenlanı gedeihenden Arten hinderlich. Die von den SE.-Winden verursachten Se regen von 2—3-tägiger Dauer sind besonders für das Küstenland von Nat von Bedeutung, in dem hohen Gebirgsland der Drakensberge bewirken si nur an den höheren Bergen Nebelbildung und noch weiter im Innern ver schwindet ihr wohltätiger Einfluß ganz, die SE.-Winde im Inneren sin schneidend kalt und nachteilig für die Vegetation. Im Sommer (Jan.—Mär treten im Osten infolge der Erwärmung des Landes auch Gewitterregen au die aber auch im Inneren seltener werden, und im Winter fehlen die Niede schläge fast ganz, sind selbst an der Ostküste selten. Die W.- und NW Winde herrschen während des Winters auch in dem Betschuanaland bis z 25° südl. Br., aber im Frühjahre (Ende August bis November) treten an ihr Stelle N.-Winde, welche mit großer Heftigkeit von ıo® bis Sonnenuntergan wehen und die Luft mit dichtem, rotem Staub erfüllen, aber auch viel zu Verbreitung von Früchten und Samen der Steppen- und Wüstenpflanzen bei tragen. Diesen Winden folgen auch bisweilen heftige Gewitter, die in wenige Tagen Niederschläge von mehr als 250 mm ergeben. Aber nur an sandige Stellen sickert die Feuchtigkeit ein, von dem vielfach vorherrschenden vei härteten Boden fließt das Wasser rasch ab und kommt nur wenigen Ufe geländen oder Senkungen zu gute. So wirken denn im inneren Hochland vo Südafrika hohe Sommertemperaturen, niedrige Wintertemperaturen und groß 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 905 gliche Wärmeschwankungen zusammen mit kümmerlichen Regen ausschließend f zahlreiche Pflanzenformen, welche im südwestlichen Küstenland bei höherer intertemperatur, geringerer täglicher Wärmeschwankung und reichlicheren Sinterlichen Niederschlägen gedeihen, ebenso ausschließend auf die reiche Hanzenwelt der östlichen Küstenländer Südafrikas, welche an ziemlich gleich- äßige Temperaturverhältnisse und reichliche sommerliche Niederschläge ge- Öhnt ist. Die ungünstigen Verhältnisse des südafrikanischen Hochlandes Sitzen sich aber auch in nordwestlicher Richtung in das Küstenland und Ge- Sirosland fort. Klein-Namaland erhält noch im Winter bei W.-Winden See- gen; dagegen erhält Groß-Namaland etwas Feuchtigkeit nur durch die im azember und Januar fallenden Gewitterregen. Die Sommerregen, welche wir als Hauptquelle der Niederschläge für das #döstliche Afrika kennen lernten, herrschen nun auch im übrigen Afrika. e Regen wandern mit den Zenithständen der Sonne von N. nach S. und @leder zurück. Während da, wo die Passate am kräftigsten und konstantesten hen, nämlich diesseits des ıo. Breitengrades, große Trockenheit herrscht, den wir großen Regenreichtum zwischen 10° N. und 10° S. Von großer @:deutung ist die starke Verschmälerung der afrikanischen Landmasse vom lf von Guinea südwärts. Der SE.-Passat aus dem Golf von Guinea wird ©; SW.-Monsun in die nördliche Hemisphäre hinübergezogen und aus dem #irch kalte Meeresströmung abgekühlten südlichen Atlantischen Ozean wehen tändig Seewinde landeinwärts. Tropisches Afrika. 5 Im Jahresmittel nimmt der Luftdruck vom s. Wendekreis bis in die "Zeite von Aden ab, im äquatorialen Gebiet auch von der Küste gegen den ischen Ozean, im Hochdruckgebiet des s. Wendekreises nimmt der Luft- ıck vom Ozean gegen die Küste hin ab. Im Nord-Winter herrscht im tropischen Ostafrika bis gegen 15° S. ossambik) der NE.-Monsun, südlich davon und an der Küste von Mada- kar der SE.- und E.-Wind. Im Nord-Sommer dagegen weht bis zum uator der SW.-Monsun, südlich davon dagegen SE.-Passat. Beobachtungen Inneren bei Lado (5° N.) ergaben von Oktober bis März N.- und NE.- Alnde, im April bis September solche von S., SE. und SW. Bei Kakoma b° S.) wurden im Nordwinter E., SE. sowie N. und NE. konstatiert, da- zen im Nordsommer E., SE., SW., weniger N. und NE.; die E. und SE.- ‘Alnde herrschen also das ganze Jahr. Auch in Boruma (16° S.) wurden im ‘®hzen Jahr Winde aus E., SE., S. beobachtet. Inseln im südlichen Ozean. Madagaskar ist feuchten Winden fast das ganze Jahr mit Ausnahme des tober und November ausgesetzt; aber die hohen Gebirge bedingen eine @8bBe Verschiedenheit der Niederschläge im Osten und Westen. Im Osten zschen von 13—23° bedeutende Niederschläge und zwar nehmen dieselben 58* 906 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. von 1490 bis 3140 mm nach Süden zu; an der Westküste nimmt umgekel die Regenmenge von N. nach S. ab und ist vom ı5.° ab viel geringer a im E.; in Nossi-BE unter ı3° 25’ beträgt sie noch 2570 mm, in Mojang unter ı5° 43’ ı630 und in Nossi-VE unter 23° 39’ nur 350 mm. Im Inneie beträgt die Regenmenge um ı400 m bei .ı8—ı19° südl. Br. etwa 1330 mı bei 21° 27’ nur 1040 mm. Im Gebirge herrschen reichlich Nebel; aber End Juli, wenn es kalt ist, ist die Luft sehr trocken. | Auch auf der 3000 m hohen Insel Bourbon sind die Niederschläge recl verschieden. An der N.-Küste im W. bei St. Denis fallen 1670 mm und weite | östlich steigt die Regenmenge bis auf 3300 mm, an der NE.-Küste aber aı 3890 mm, an der SE.-Küste auf 3960 mm. Die S.-Küste empfängt n 2140—ı300o mm und an der NW.-Küste fallen nur 950 mm. Im N. regn es am meisten im Januar und April, im NE. von Dezember bis April, i SW. im April. Auf Mauritius fallen nur etwa 1885 mm im Mittel, am wenigsten i Oktober und November, am meisten von Januar bis April; doch herrsc) | das ganze Jahr ziemlich gleichmäßig eine mittlere Feuchtigkeit von 74 °%. Rodriguez, nur wenig nördlicher als Mauritius, empfängt nur ı104 m Regen im Jahr und auch den meisten von Januar bis April. Auf der Seychellen-Insel Mahe unter 4° 45’ kommt es zu reichliche Niederschlägen von insgesamt 2450 mm; der Regen ist reichlich in fast alle Monaten mit Ausnahme des Juli und August. Tropisches kontinentales Afrika mit den zunächst gelegenen Inseln. | Etwa die Hälfte des afrikanischen Kontinents, welche zwischen der Saha z und dem südwestlichen Afrika sich ausdehnt, empfängt mehr als 200 m Regen im Jahre. Die Nordgrenze dieses Gebietes verläuft etwas nördlich von der Mündu des Senegal zum Nordrand des Nigerbogens (18° nördl. Br.), dann in ziemli gleicher Breite bis zum 10° östl. L., senkt sich hierauf gegen das Norduf des Tsad-Sees und zieht sich sodann nach Bildung eines Fortsatzes geg Borku in ziemlich gleicher Breite wie vorher nach Chartum; sie verläuft dai noch weiter bis zum eritreisch-abyssinischen Hochland, wo etwa unter 3 östl. L. die die Somalihalbinsel abtrennende Ostgrenze ansetzt, welche Si mit leichtem Bogen gegen Westen südwärts bis Lamu fortsetzt, um nachl bis East London im Kapland der Ostküste Afrikas zu folgen. Südwestli wird dieses regenreiche Gebiet begrenzt durch eine Linie, welche bere zwischen Loango und Banana einsetzt, nach Südosten biegend bald den 1% östl. L. erreicht, unter diesem bis in die Breite von Mossamedes verläuft, untl 17° nördl. Br. nach Osten verläuft, den westlichen Bogen des Sambesi dure schneidet, dann nach SE. biegt und von 20° südl. Br. in ziemlich gleiche Abstand etwas östlich von Pretoria der Küste entlang parallel nach Süd geht, um vom Vaalfluß ab sich immer mehr der Küste zu nähern. Innerhz W s 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 907 eses Gebietes sind aber erhebliche Differenzen zu notieren und dann fallen e Regenmengen zu verschiedenen Jahreszeiten. Zunächst scheidet ein Gebiet it mehr als 1000 mm Regenfall aus, dessen Nordgrenze von der Mündung 's Senegal erst etwas nordwestlich, dann von 12° östl. L. südwestlich bis zu © nördl. Br. und bald zu 13° aufsteigend südlich vom Tsad-See bis in das dliche Darfur und Kordofan, das Ghasalquellengebiet umfassend, verläuft, n an der Westgrenze der oberen Nilebene bis zu 6° nördl. Br. zu sinken d am Westrand des abyssinischen Hochlandes wieder stark nach Norden 5 zu 14° aufzusteigen und im östlichen abyssinischen Hochland längs des „0 östl.L. gegen Mombassa hin zu laufen. Zwischen dem ı. und 2.° südl. Br. ht diese Linie parallel dem Äquator zum Victoria Nyansa, schneidet den dwestlichen Teil desselben ab und geht dann in südwestlicher Richtung er den südlichen Teil des Tanganyıka nach dem Westufer des Banguelo- ‚es, von hier südwärts bis zu etwa ı5° südl. Br. und, in dieser Breite nach esten bis zu etwa ı5° östl. L. und nun der Westküste ziemlich parallel ch Norden aufsteigend, über den unteren Kongo in NW.-Richtung nach ango. Kleinere Regengebiete mit mehr als ıo00o mm sind Ostafrika von nsibar bis Mombassa bis in die östlichen Teile der dem Innern vorgelagerten birgsländer; ferner der obere Kilimandscharo, das ganze Gebirgsland um n Nyassa-See herum, das südostafrikanische Küstenland von der Delagoa- y bis südlich über Durban hinaus. Über 2000 mm steigt der Regenfall in t-Usambara und im westafrikanischen Küstengebiet vom südlichen Sene- bien (13° nördl. Br.) bis zum Äquator, besonders weit in das Innere vor- ngend im unteren Nigergebiet und Kamerun, wo die Niederschläge bis zu 00 und 9000 mm steigen, bei Debundja sogar bis zu 9374 mm. Tropisches Ostafrika. An den Küsten des Roten Meeres bleibt die Regenmenge eine äußerst inge bis zum Wendekreis; südlich desselben erhebt sie sich aber wieder ; zu mehr als 200 mm; so sind in Suakim in einem Jahre 346,7 mm und Massaua im ogjährigen Mittel 222 mm konstatiert worden. Bekanntlich hen aber diese Küstenländer zugleich auch unter dem Einfluß einer sehr hen Temperatur, welche in Massaua bisweilen auf 534—56° steigt, im Mittel 6°, im Januar 25,5°, im Juni 36,9° beträgt, so daß die Niederschläge sehr ch verdunsten. Wir haben dann günstigere Regenverhältnisse (über 500 mm) nördlichen Somaliland, aber die ganze Ostküste desselben bis zur Mün- ng des Dschuba bei Kismayu erhält viel weniger Regen, so bei Kismayu 3 mm (gjähriges Mittel), 2° südlicher, bei Lamu, beträgt die Regenmenge Ion 749 mm, in dem nahegelegenen Witu (nur ı?), Jahr Beobachtung) 30mm und in Mombassa (nach ı4jähriger Beobachtung) 1174 mm. Wir en ferner mehr als 1000 mm Regenfall bis Kilwa; von hier ab sinken die :derschläge an der Ostküste Afrikas bis Lorengo Marquez, wo in zehn Jahren Mittel von 717 mm konstatiert wurde. In den Gebirgsländern, welche mit nigen Unterbrechungen parallel zur Küste von Ostafrika in geringerem oder 908 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnis se, größerem Abstande von derselben verlaufen, steigt die Regenmenge oft | heblich höher. Schon im nördlichen Abyssinien steigt die Regenmenge bedeutend I der Höhe. Die östlichen Ränder des Hochlandes haben noch die dürftig Winterregen der Küste des Roten Meeres; in Asmara fallen nur 372 mm, Ginda aber 692, in Keren schon 749. Letzteres hat Frühlingsregen und e zweite Regenzeit von Juni bis Ende August; in Adua wurden im Jahre 18% allein während der Regenzeit 850 mm beobachtet. Über den durch se oberhalb der Steppe entwickelte Waldvegetation auf größere Regenmeng hinweisenden NW.- und W.-Abhang besitzen wir keine zahlenmäßigen gaben. Es regnet im Tal des Takazze von April bis Juni, dann besond stark von Juli bis September. Auch in Fazokl regnet es von Ende April September. In der den größten Teil des abyssinischen Hochlandes € nehmenden Woina Dega (1800—2800 m) mit ziemlich gleichmäßigen Tempe raturverhältnissen fällt die Hauptregenzeit in die Monate Juli bis Septemb®® aber auch in dieser Zeit ist wie in der unteren Region an den Vormittag der Himmel heiter; in den übrigen Monaten bleibt Regen niemals ganz a selbst nicht November bis April, während welcher in den unteren Regio das Laub der Bäume welkt und abfällt. Der Regenfall in Gondar (2270 wird nach zweijährigen Beobachtungen auf 1125 mm geschätzt. In der oberen Dega ist der Regen anhaltender, Gewitter und Hageli sind häufig. Auch Schneefälle treten ein, nach denen der Schnee bisweil® liegen bleibt, in der Trockenzeit bis zu 4400 m, in der Regenzeit bis 3500 m. In Südabyssinien dauert die längere Regenzeit von Juli bis Septemb die kürzere von Februar bis März; doch findet in der trockenen Jahresz auch starker nördlicher Taufall statt. Der Regenfall in Addis-Abeba wird 1196 mm berechnet. Eine größere Beachtung verdient die Umgebung des Victoria-Nyan Am Südufer desselben bei Muansa wurden in fast vier Jahren 1621,6 mm Mittel festgestellt, am Westufer bei Bukoba (1"/,° S.) 2ı8ı und im Nord des Sees etwas nördlich vom Äquator in Entebbe 1376, an den Ripon-Fäl 1363 und zu Mumyas in Kavirondo sogar 1753 mm; aber im Osten wird weniger, so in Port Victoria 1154, in Port Florence 1086. Noch weiter östl am Baringo-See wurden 879 mm konstatiert. Dagegen verzeichnet Fort Sm im Kikuju-Gebirgsland ıı23 mm und Kitui im Süden des Kenia ıı23. I weniger hoch gelegene Nairobi hat noch 886, Machakos (1'/,°) 941, Kib (23),.) 704, ’Ndiin Taita (37), )63 420m. Erheblich höhere Niederschläge finden wir nun wieder am Kilimandscha in Marangu auf der Ostseite 1526 mm, in dem tiefer gelegenen Moscht i der Südseite 1083 mm und in Aruscha am Meruberg ııgı. Von Usamb4 liegen zahlreiche Beobachtungen vor, welche zeigen, daß die einzelnen T& dieses Gebirgslandes sehr ungleiche Regenmengen empfangen, je nachdem zuerst oder später von den Seewinden getroffen werden. In Ostusamb# 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 909 sind 1780—2342 mm die Grenzen für die Regenfälle der meisten Stationen; in dem höheren West-Usambara empfangen die südlicher gelegenen Orte be- deutende Regenmengen, Sakarre 1895, Balangai 2647, Herkules fast 2900; aber nach Norden nimmt der Regen bald gewaltig ab; so hat Gare 920, Kwai 820, Mtai oder Neu-Bethel gar nur 618 mm. Aus diesem Grunde treffen wir auch in den einzelnen Teilen Usambaras eine große Verschieden- heit der Vegetationsverhältnisse an. Am regenreichsten scheint von den ost- afrikanischen Gebirgen Uluguru zu sein. Während der größte Teil des inneren Deutsch-Ostafrika mit annähernd 650—800o mm Regen, welcher meist im Februar bis April und mehrfach auch noch im November und Dezember fällt, sich begnügen muß, finden wir wieder günstigere Verhältnisse in den hohen Gebirgsländern im N. und S. des Nyassa-Sees. Für Neu-Langenburg im N. des letzteren ist bis jetzt das Jahresmittel 1930 mm und für das höher (1580 m) gelegene Manow 2448 mm. Wie sehr aber auch in diesem Bezirk nahe beieinander gelegene Orte in ihrer Regenmenge voneinander abweichen, geht daraus hervor, daß in dem unweit Manow 700 m tiefer gelegenen Wangemannshöhe nur 1192,5 mm fallen. Juni bis Oktober sind auch hier die trockene Jahreszeit, Dezember bis Mai sehr regenreich, doch regnet es auch schon im November. Ziemlich dieselbe Regenzeit haben wir auch in Zomba (15° 23’ S., 954 m) im S. des Nyassa und in Blantyre (15° 47’ S., 1050 m); für ersteren Ort hat man nach sieben Jahren ein Mittel von 1428 mm berechnet, für letzteren nach kürzerer Zeit 1246. Auffallend groß sind die Niederschlagsmengen in Lauderdale (16° 2’S., 35° 36’ E., 7ı3 m); hier haben neunjährige Beobachtungen ein Mittel von 2754 mm ergeben. Auch noch an einigen anderen Orten des südlichen Nyassa-Gebirgslandes hat man fast ebenso starke Regenmengen beobachtet. Am Sambesi ist es erheblich anders. Wohl hat man bei Tete in einem Jahre 1200 mm konstatiert, in einem anderen aber nur 852 mm, meist in der Zeit von November bis April; in dem nur 16km am Sambesi aufwärts gelegenen Boroma fielen in einem Jahre in der Regenzeit nur 551, in einem anderen 752 mm, die Hauptmasse im Dezember bis Februar. In dem südlichen und höher (1540 m) gelegenen Sälisbury hat man in sechs Jahren durchschnittlich 874 mm beobachtet, in dem etwas niedrigeren New Hartley 1133, in dem der Küste näher gelegenen Umtali 1018. Viel niedriger als im Maschonaland wird der Regenfall in Bulawayo, nämlich nach fünfjährigen Beobachtungen im Mittel nur 600 mm. Nicht höher ist die Regenmenge in Pretoria, wo es hauptsächlich von Oktober bis März regnet, während der Winter ganz regenlos ist. Gegen die Küste fällt mehr Regen, so bei Komatiport (25° 25’ S., 31° 59’ E.L.) 756 mm, während das Flachland zwischen der Sofala-Bay und der Delagoa-Bay fast ganz regenlos ist. Nicht viel geringer als bei Pretoria ist die Regenmenge im Betschuanaland bei Vig- burg, hier fallen 585 mm; aber nicht bloß vom Oktober bis Mai; es regnet auch in den anderen Monaten ein wenig und etwas mehr im August. [ 910 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Tropisches Westafrika und westliches Südafrika mit Sommerregen. Im allgemeinen gelten für das Klima des tropischen Westafrika folgende dem Hannschen Handbuch der Klimatologie entnommenen Angaben. Über dem Atlantischen Ozean fällt der äquatoriale Regengürtel mit dem Kalmen- gürtel zusammen und liegt dementsprechend im März zwischen 4° N. und 4° S., im Juli zwischen 6° und ı2° N. Der meteorologische Äquator be- findet sich auf dem Atlantischen Ozean unter 4° oder 5° nördl. Br., so daß am geographischen Äquator bereits völlig die südhemisphärische Periode herrscht. In dem ganzen Gebiet zwischen 5° S. und ı5° N. sind auf dem Ozean die Regen einer ausgesprochenen Periodizität unterworfen. Nach den Rändern des Gebietes nimmt die Dauer der Regenzeit und der gesamte Regen- reichtum des Jahres ab. Wie über dieser Zone des Atlantischen Ozeans, so sind auch die Regen über den angrenzenden Kontinenten verteilt, in der nördlichen Hälfte des äquatorialen Gebietes fallen die Regen zur Zeit des nördlichen Solstitiums und der Südwärtsbewegung der Sonne, in der südlichen Hälfte in die entgegengesetzten Jahreszeiten. Sodann ist in der Nähe des meteorologischen Äquators sowie in vielen Küstengegenden auch in weiterer Entfernung von diesem die lange Regenzeit in zwei Maxima gespalten, von denen das eine in den Frühsommer, das andere in den Herbst fällt. Die Dauer und Intensität der Regenzeit nimmt mit der Entfernung vom Äquator ab. In der Mitte der Zone bedecken die Regenwälder die Ebene, nach den Rändern hin dagegen sehen wir sie an den von den Seewinden getroffenen Hängen der Gebirge und in den Flußniederungen. Während die tropische Regenzone auf dem Atlantischen Ozean 20 Breitengrade umfaßt, erstreckt sie sich auf den angrenzenden Kontinenten über etwa 40 Breitengrade, namentlich südwärts um 20 Breitengrade weiter als auf dem Ozean. Im einzelnen sei unter Hinweis auf die die Temperaturverteilung und Regenmengen angebenden Tabellen noch folgendes hervorgehoben. Die von einem kühlen Meer umgebenen Capverdischen Inseln unter 15—ı7° nördl. Br., welche auch noch unter dem Einflusse der Wüstenwinde stehen, empfangen an ihren Küsten nur wenig Regen, Santiago (8'), Jahr) 262 mm, St. Vincent (5 Jahr) 244 mm, am meisten im September. Auf der Insel St. Vincent soll es aber an der Küste bisweilen drei Jahre lang nicht regnen. Reichlichere Niederschläge fallen auf den 2000—3000 m hohen Inseln. Südlich vom Cap Verde bei Ste. Marie Bathurst (13,4° N.) beginnen die Regen Mitte Juni; sie werden aber erst ergiebiger von Mitte Juli bis September, und die Regenmenge schwankte in elf Jahren zwischen 810 und 1980 mm. In Senegambien nimmt von St. Louis die mittlere Jahrestemperatur nach Süden zu und ebenso von der ganzen Westküste des Landes nach dem Innern. Während im N. nur ein Maximum im September oder Oktober be- obachtet wird, treten weiter südlich und im Innern zwei Maxima im April und Mai sowie im Oktober und November auf. Die niedrigste Temperatur fällt bis ıı° N. in den nordischen Winter, von ı0° an südwärts aber folgt der 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 911 Gang der Temperatur dem der südlichen Hemisphäre. An den Ufern des Senegal herrscht der NE.-Passat, weiter südlich aber kommt der SW.-Monsun mehr zur Geltung, so daß er an der Südgrenze von Senegambien schon acht Monate lang herrscht, in den anderen vier Monaten mit den Land- und See- winden wechselt. Da der SW.-Monsun Regen bringt, so nehmen diese auch südwärts zu, die jährliche Regenmenge steigt von 500 im N. bis über 3000 mm im S. Während die Regenzeit zu Gor&ee zwischen dem 27. Juni und 13. Juli beginnt, tritt sie nach S. hin immer früher ein und endlich in Sierra Leöne schon Anfang April. Bei Beginn und am Ende der Regenzeit sind auch Ge- witterstürme (Tornados) häufig, welche von Osten her gegen die Westküste ziehen. In der trockenen Jahreszeit herrscht der immer trockene NE-Passat, welcher hauptsächlich den Unterschied zwischen Innerem und Küstenland be- merkbar macht; denn während an der Küste die Temperatur nur langsam steigt, wird sie im Inneren von Januar oder Februar an bald sehr hoch bis zum Maximum im April oder Mai. Drei Monate lang wehen die am Morgen kühlen, am Tage glühend heißen Winde im Inneren, dagegen an der Küste nur wenige Stunden während einiger Tage. Am oberen Senegal (Kita 12° 55’ N., 9° 20’ W., 250 m) dauert die Regenzeit nur von Juni bis Ok- tober; es fallen jährlich etwa 1000—ı200o mm. Dann folgt die Trockenzeit; bis Dezember trocknen die vorher überschwemmten Ebenen langsam aus und von Dezember bis Juni ist alle Vegetation außer an den Flüssen und in Sümpfen verbrannt. Aın oberen Niger (Bammaku ı2° 27’ N., 7° 52’ W., 290 m) beginnt die Regenzeit schon im Mai und dauert auch noch etwas länger in den Oktober hinein, als in Senegambien. Um Timbuktu am Nigerbogen (17° 48’) ist die Regenzeit nicht viel kürzer als bei Kita; in der Trockenzeit sind wie auch bei Kita während der Monate Dezember bis März die Nächte kühl, bei Kita sinkt die Temperatur auf 10— 12°, bei Timbuktu auf 6°. In Sierra Leone macht sich schon der Temperaturgang der südlichen Hemisphäre bemerkbar; das Minimum fällt in den August und die wärmsten Monate sind Februar bis Mai. Kein Monat ist ohne Regen und die Regen- menge schwankt zwischen 2540 und 5230 mm. In Ober- und Nieder-Guinea ist der Gang der Temperatur durchaus süd- hemisphärisch. und längs der Küsten sind die den Zenithständen folgenden Regenzeiten um die Zeit des niedrigsten nördlichen Sonnenstandes (meist August, September) durch die kleine Trockenzeit unterbrochen; die große Trockenzeit fällt in die Monate Dezember bis März. An der Elfenbeinküste sind dichte Morgennebel sehr häufig und auch in Dahomey bedecken während der Trockenzeit (Februar, März) dichte Nebel am Morgen das Land. Auf- fallend ist im Gegensatz zu den übrigen Küstengebieten und auch zu dem Hinterland der geringe Regenfall an der Goldküste. So wurden gleichzeitig konstatiert in Akkra 700, in dem von der Küste 4o km entfernten Aburi (430 m) ı5s5o mm, in Abutifi (670 m) noch weiter landeinwärts im 2—3-jäh- rigen Mittel 1460 mm. In Togo fallen bei Misahöhe (6,9° N., 470 m) 1640 mm, 912 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. 1 in Amedjour (6,8° N., 770 m) 2600 mm, zu Bismarckburg (8,2° N., 7ı0o m) ı460 mm, in Salaga (8,5° N., 170 m) 1660 mm. Da an der Goldküste das’ Meerwasser infolge Auftriebes kalter Strömungen von Juli bis September um etwa 6,5° kälter ist als in größerer Entfernung von der Küste, so ist nach KÖPPEN und VON DANCKELMANN die geringere Regenmenge an der Gold- küste hierauf zurückzuführen; die niedere Temperatur und die heftige atlan- tische Seebrise sind der Waldbildung in der Nähe der Goldküste hinderlich, namentlich da, wo einmal der ursprüngliche Wald durch die Kultur zerstört wurde. An der Goldküste weht der Landwind morgens bis ıı Uhr aus NNW., dann aber herrscht bis abends 9 Uhr der SSW. Ferner tritt im Hinterland der Goldküste und Togo in der Zeit vom November bis März, besonders häufig aber im Januar, an einzelnen Tagen der trockene Ostwind, der schon oben erwähnte Harmattan, auf; auch bis zur Küste macht er sich bemerkbar und bewirkt dort wie im Inneren am Tage eine Erhöhung der Temperatur, außerdem aber abends und morgens Herabsetzung derselben, wahrscheinlich infolge der Abnahme der Bewölkung. Der austrocknende Einfluß des Har- mattan auf die Pflanzenwelt ist ein ganz gewaltiger. Im ganzen westlichen Kamerun ist wie in Süd-Nigerien die Temperatur eine sehr gleichmäßige (etwas über 25°) und das ganze Jahr hindurch fällt Regen, besonders stark in den Nächten, mit einem Maximum im Juli und in geringerer Menge von Dezember bis Februar; in Batanga regnet es etwa 20°/, mehr als in. Kamerun. Im Inneren, so um Jaunde, gibt es zwei Regen- | zeiten und weiter südwärts werden Juli und August etwas trockener, die Mo- nate Dezember bis Februar regenreicher; von 3° nördl. Br. an hören die Winterregen der Kameruner Küste auf und in der Mitte des Jahres ist es) verhältnismäßig trocken. Selbstverständlich herrschen andere Verhältnisse am Kamerunberge; an der 920 m hoch gelegenen Station Buea ist die mittlere Jahrestemperatur um 5—6° niedriger als am Fuße des Gebirges; oberhalb der Station lagert am Tage fast das ganze Jahr ein Wolkengürtel und während der von Ende Juni bis Ende September währenden Hauptregenzeit, welcher | Gewitter vorangehen und folgen, liegt Buea selbst im Nebel. Aber ganz ! bleiben die Regen fast in keinem Monat aus, wenn auch die Monate November | bis Mai im allgemeinen trocken sind. Nach starken Gewittern bleibt auf dem | 4200 m hohen Gipfel des Kamerunpiks Schnee oft einige Stunden liegen. Die große Regenmenge der Küstenstationen finden wir nicht im Innern; so wurden | in Johann-Albrechtshöhe 1888/89 auf der NE.-Seite des Kamerunberges nur 70°, der an der Küste gefallenen Regenmenge konstatiert und in der eigent- | lichen Regenzeit fielen sogar nur 50°,,. Um Lolodorf (etwa 500 m) herrschen schon während der von Juni bis Oktober währenden Trockenzeit starke westliche Abend- und Nachtwinde, wie in Gabun, im Kongotal, am Ogowe und in Angola. In Gabun und auf San Thome ist zwar auch kein Monat regenlos, aber ' Juni bis Mitte September sind verhältnismäßig trocken bei bedecktem Himmel. Die Luft ist fast konstant mit Wasserdampf gesättigt und die Taufälle sind so stark, daß sie meßbare Niederschläge liefern. 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 913 Bei 2'),° 5. wird an der Küste schon die jährliche Regenmenge geringer als 1660 mm, während landeinwärts nicht bloß das Kongo-Becken, sondern auch das vom Kassai und seinen Zuflüssen durchströmte Land bis zu etwa 8° S. mehr als 1600 mm Regen empfängt. Von Loango an südwärts muß man zwei Perioden unterscheiden, die ge- witterfreie kühle Trockenzeit von Ende Mai an und die gewitterreiche heiße Regenzeit. In Loango beträgt die Regenmenge noch mehr als ı000 mm; aber von Cabinda bis Ambrigete (5,—7',° S.) sinkt sie rasch auf 400 mm und bei Benguela (12'/,° S.) auf 200 mm und darunter. Bis südlich vom Olifants-River, bis 32° S., haben wir nicht nur Regenarmut, sondern vom Kunene (17° S.) bis zum Öranje (29° S.) nahezu Regenlosigkeit, die sich hier auch ziemlich weit landeinwärts erstreckt. In diesem wüsten Küsten- gebiet herrschen von September bis Januar frische SW.-Winde und durch- nässender Nebel bis ııo km landeinwärts, bisweilen sogar bis 240 km (Neu- Barmen). Von Februar bis Mai sind die Winde veränderlich und im Juni und Juli treten starke Ostwinde auf. Die Trockenheit währt in Loango bis Mitte Oktober, weiter südlich bis Ende August. Während derselben ist die Sonne von weißlichen Dunstmassen verschleiertt und am Morgen lagern über dem Lande dichte Nebel. Die heiße, regenreiche Jahreszeit wird in den inneren Plateaulandschaften nicht unterbrochen, dagegen ist an der Küste zwischen der kleinen und großen Regenzeit eine kurze Trockenzeit eingeschaltet. Im Gebiet des Kongo ist namentlich von Wichtigkeit, daß die Temperatur land- einwärts steigt, gegen den Äquator hin aber wegen der längeren Regen und stärkeren Bewölkung abnimmt. Die beiden Regenzeiten sind durch die von Juni bis September währende Trockenzeit geschieden, doch nimmt dieselbe ab in Bolobo und schwindet ganz in Bangala und Equatorville. Stets herrscht in der Trockenzeit starke Bewölkung, morgens und abends reiche Nebel- bildung, und die Nächte sind in derselben oft sehr kühl. Das Maximum der einen Regenzeit fällt in den April, das der anderen in den November. In Angola herrscht in der Nähe der Küste stets Seebrise von 9— ı0 Uhr vormittags an und die Nächte sind kühl, während in der heißen und regen- reichen, von Westwinden beherrschten Jahreszeit (Ende Oktober bis Anfang Mai) die Tagestemperatur 27—30°, in der kühlen trockenen, unter dem Einfluß der Ostwinde stehenden Jahreszeit 22—24° beträgt. Während in der kühlen Jahreszeit die Luft konstant mit Feuchtigkeit gesättigt ist, eine lichte Wolken- decke und des Nachts Nebel über dem Küstenlande liegen, ist in der Regen- zeit der Himmel meist klar und blau; im Januar und einem Teil des Februar werden die sonst fast täglich eintretenden Gewitter unterbrochen. Nach dem Inneren bis gegen das Gebirge nimmt die Temperatur zu und die Regenzeit dauert in Malandsche (9° 33’ S., 1ızo m) von September bis Anfang Mai. Dichte Nebel bilden sich auch hier in der Trockenzeit, nehmen dann aber weiter landeinwärts ab. Dieselbe Regenzeit wie in Malandsche besteht auch in Caconda (13° 44’ S., 1640 m). Im Gebiet des Cuango (13—7° S.) im Innern folgt auf eine von Februar bis April währende Regenzeit eine durch 914 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. heiße Tage und kalte Nächte charakterisierte Trockenzeit bis September mit S.- und SE.-Winden, darauf eine zweite Regenzeit mit starken Gewittern bei NW.- und N.-Winden. Das innere Land von Benguela südwärts hat eine Regenzeit von Mitte November bis Mai, mit heftigen Gewitterregen. Da der Westwind die Regen- wolken vertreibt und auflöst, so nimmt die Regenmenge gegen Westen ab. Etwa 5o— 70 m breites Küstenland steht unter dem Einfluß der kühlen SW.- Winde. Das Meerwasser hat bei Walfischbay eine Temperatur von 12—15°, bei Angra Pequena von 10—ı2° und die Jahresmittel am Lande betragen an diesen beiden Orten 16,6 und ı7,2°. In den inneren 1200—ı600 m hohen Plateaulandschaften wurden Jahresmittel von 14,4—19,2° und Monats- mittel von 20,9—26,6° für den wärmsten Monat (Juli oder August) und 10,5 —15,2° für den kältesten Monat (November oder Dezember oder Januar) konstatiert; aber die Extreme sind ganz außerordentlich hoch und niedrig. So wurden nach ScHInz in Olukonda im Amboland +40° und —ı?°, zu Omaruru 441° und --4°, zu Rehoboth -—+38° und —7°, zu Hoachanas —38° und —2,5° notiert. Während des Winters ist der Himmel ganz wolken- los und im Sommer ist die Bewölkung gering, zu allen Jahreszeiten die Luft trocken. Von November bis April fallen Gewitterregen und diese nehmen landeinwärts und nach N. zu, nach S. ab, während an der Südgrenze von DSWA. schon Winterregen auftreten. Einige interessante Daten über Regen- fälle verdanken wir K. Dove: Olukonda (17° 59’, 1400 m, 6‘), Jahr) 59 Regentage mit 524 mm. Omaruru (21° 35’, ıı6o m, 2‘), Jahr), 31 Regentage mit 318 mm. Windhoek (22° 35’, 1630 m, 5’/, Jahr), 58 Regentage mit 399 mm. Kubabub im E. von Windhoek 410 mm. Rehoboth (23° ı9’, 1400 m, 9 Jahr) 40 Regentage mit 282 mm. Kubub (26° 42’, 1530 m) 44 Regentage mit 218 mm. Angra Pequena (26° 36’, 4 m) 8 Regentage mit 44 mm. Drittes Kapitel. Bodenverhältnisse. Die Bodenverhältnisse des tropischen und subtropischen Afrika werden so wie diejenigen aller anderen Länder von Wärme und Feuchtigkeit beein- flußt. Während aber in der gemäßigten Zone eine größere Mannigfaltigkeit von chemisch verschiedenen sedimentären Gesteinen die Verteilung der Ge- wächse beeinflußt, treten diese in den tropischen und subtropischen Gebieten mehr zurück; hier sind die Böden ursprünglich gleichartiger und ihre Ver- schiedenheiten beruhen vorzugsweise auf den verschiedenen Graden von Wärme und Feuchtigkeit, welche chemische und physikalische Veränderungen hervor- 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 915 gerufen haben. Die Bodenverhältnisse des litoral mediterranen Afrika über- gehe ich und bespreche nur diejenigen des übrigen Kontinents. Wie in allen Ländern zeigt die Vegetation die größten Unterschiede auf salzhaltigen Böden gegenüber den nichtsalzigen. Mangroveboden. Die erste Stelle nehmen die flachgründigen Ufer und Buchten ein, welche zur Zeit der Ebbe vom Wasser entblößt feinen, salz- haltigen Schlamm zeigen, in welchem die eigenartigen Bäume und Bäumchen der Mangroveformation sich eine exklusive Existenz begründet haben. Das reiche Wurzelwerk der Mangroven begünstigt eine allmählich zunehmende Anhäufung von Schlamm und schließlich eintretende Verlandung. Sobald der Boden soweit erhöht ist, daß er nicht mehr überflutet wird, schwindet all- mählich der Salzgehalt infolge von Auslaugung und es stellen sich andere Bäume als die Mangrove ein, teils solche, welche noch etwas Salzgehalt des Bodens vertragen, teils solche, welche nicht mehr als halophil anzusehen sind. Salzhaltiger sandiger Boden. An vielen Küsten finden sich flache, höchstens bis ıo m ü. M. aufsteigende Küstenstriche, welche aus reinem lockerem Meeressand bestehen, in dessen Tiefe brackiges Wasser enthalten ist. Während in unmittelbarer Nähe des Meeres echte Halophyten gedeihen, welche noch viel Salz aufnehmen können, finden sich in weiterem Abstand mehr Sandpflanzen, für welche die lockere, tief gehende Wurzelentwicklung begünstigende Beschaffenheit des Sandbodens die Hauptsache ist. Salzige Tonbecken an der Küste. In Senkungen des Strandes sammelt sich oft Ton an, welchem salzhaltiger Schlamm aufliegt, der Halo- phytenvegetation begünstigt. In den Wüstengebieten Nordafrikas finden sich mehr oder weniger große Becken, welche durch negative Strandverschiebung zu Wüstenland geworden sind und Meeresschlamm mit Gips und Salz getränkt enthalten. Der Gips kristallisiert aus, das Salz wird infolge seiner Hygroskopizität in den tieferen Schichten selten ganz trocken, bildet aber an der Oberfläche oft eine dünne Kruste. Häufig findet man auch an der Oberfläche gesprungene Tonschollen, unten aber glitschigen, feuchten Boden. Nur die Ränder solcher Becken lassen noch Halophytenvegetation aufkommen. Salzige Becken oder Pfannen im Binnenland finden sich mehrfach im tropischen und subtropischen Afrika, so namentlich in Nord-, Ost- und Süd- afrika. Es sind abflußlose Niederungen, in welchen sich die gelösten Salze ansammeln, die bei der Verwitterung der umgebenden Gesteine durch die mit den Niederschlägen in den Boden geführte Kohlensäure gelöst worden sind. Je nach dem Salzgehalt dieser Becken ist die Vegetation derselben ziemlich verschieden und bei den weniger salzhaltigen oft sehr verschieden, aber immer nur von wenigen Arten gebildet, deren Samen gerade an solchen Stellen auf- gehen konnten. Nicht salzhaltige Böden. Unter dem Einfluß andauernder Trockenheit, großer täglicher Temperaturdifferenzen und der Winde stehende Böden — Wüstenböden. 916 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. In den großen nordafrikanischen Wüstengebieten und auch in Südafrika gibt es nur Strichregen und es erhalten weite Gebiete oft jahrzehntelang keine anderen Niederschläge als etwas Tau, der namentlich dann reichlicher ist, wenn Seewinde das Wüstengebiet erreichen. Die hin und wieder ein- tretenden Regengüsse erzeugen aber oft für wenige Stunden kräftige Ströme, welche bei dem Mangel einer zusammenhängenden Vegetationsdecke in der Wüste oft starke Denudationen bewirken, bisweilen viel Bodenschlamm mit sich führen und an anderen Stellen ablagern. Da dieser Boden aber meist von vegetationslosen felsigen Gebirgen stammt, so enthält er wenig Nährstoffe und ist höchstens wegen seiner lockeren Beschaffenheit zur Besiedelung durch einzelne Arten, deren Samen sich leicht verbreiten, geeignet. Von größter Wirkung auf die nackten Felsmassen der Wüste ist die Temperatur. Der Einfluß der Insolation ist in den tropischen und subtro- pischen Gebieten ein ganz gewaltiger; sehr oft nimmt der Boden eine Tempe- ratur von 60—70° C. an, ja in den Wüsten kann die Temperatur im Sand so hoch steigen, daß Eiweiß koaguliertt. An denselben Stellen kann der Boden in der Nacht auf ı5° C. und darunter abgekühlt werden, so daß eine Temperaturdifferenz von 45—55° und darüber im Jahre vielfach täglich ein- tritt. Solche sich wiederholende Temperaturerniedrigung wirkt zersetzend auf die Felsen, da deren Mineralien sich in ungleicher Weise ausdehnen; es entstehen Risse und Sprünge, welche sehr häufig ein plötzliches Zerspringen der Gesteinsoberflächen veranlassen, welches man als Abschuppung bezeichnen kann. Ferner findet besonders im Schatten eine langsame Verwitterung statt und der kräftige Anprall des von Stürmen fortgetriebenen, an Felsen auf- liegenden Wüstensandes wirkt scheuernd und ebenfalls zerstörend auf das Gestein; vor allem aber wirken die Winde abtragend, indem sie alles, was durch die vorher angedeuteten Prozesse gelockert ist, wegblasen. J. WALTHER bezeichnet diese Erscheinung als Deflation. So können sich nur an wenigen Stellen Verwitterungsprodukte anhäufen und somit können auch nur an äußerst wenigen Stellen der Felswüste Pflanzen Wurzel fassen. Solche Felswüsten sind die Dschebels oder Djebels Ägyptens und Nubiens, das Tasili der West- Sahara, die Charachaf der libyschen Wüste. Hieran schließen sich die Ha- mäden, weite Plateaus, oft unabsehbare Ebenen mit scharfkantigen Steinen, die bisweilen in rötlichem Lehm liegen. Diese Hamäda ist entstanden durch allmählichen Zerfall von Felsmassen, von denen mehrfach einzelne Reste als sogenannte »Zeugen« stehen geblieben sind. Wenn die Denudation weiter geht und die Kieselstücke abgeschliffen sind, dann entsteht die Serir: Die Deflation hat von dem früher vorhandenen Gestein alles zerstört und entführt, was außer den Kieselstücken vorhanden war. Sowohl die Hamäda, noch mehr aber die Serir sind Bodenformationen, in denen für gewöhnlich keine Vege- tation aufkommen kann. Nur an den Abflußwegen der zeitweise auftretenden Regen kann sich solche mitunter entwickeln. Die Sandwüste nimmt in keinem Teil der Sahara einen so großen Raum ein wie die Hamäda; die größte Ausdehnung besitzt sie westlich der ägyp- 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 917 tischen Oasen. Die Sanddünen erreichen bisweilen bis 100m Höhe und ver- laufen entweder einander parallel oder bogenförmig gekrümmt. Während bei den früher erwähnten Bodenformationen der Wüste das zeitweise fallende Wasser abläuft und rasch verdunstet, sickert es im lockeren Sand ein und erhält sich in der Tiefe. Es sind daher die Sandwüsten mehr als die Hamäda und der Serir geeignet, etwas Vegetation aufkommen zu lassen, so arm auch der meist helle und häufig mit Ton gemengte Sand an Nährstoffen sein mag. Charakteristisch für die Sandwüste sind die sogenannten Neulinge, Büsche, um welche sich herangewehter Sand anhäuft, während die Pflanze im oberen Teil des neugebildeten Sandhügels wieder neue Triebe erzeust. Von Wich- tigkeit für die Entwicklung von Vegetation in der Sandwüste ist die Tiefe, in welcher unterhalb derselben Fels lagert. Die Sandwüsten der Sahara führen im Osten die Bezeichnung Igidi und Areg, im Westen werden sie Erg genannt. Die Lehmwüste ist identisch mit den schon oben besprochenen salzigen ecken, welche aus früherem Meeresgrund hervorgegangen sind. Es sind dies die Schotts von Tunis und Algier, die Sebcha der westlichen Sahara. Ähnliche Erscheinungen wie in der Sahara finden wir in SW.-Afrika und „Afrika. Die zerstörenden Wirkungen der schroffen Temperaturwechsel und des von heftigen Südwinden verursachten Sandgebläses auf die Felsen wurden on L. SCHULZE ebenso in der Namib beobachtet, wie von WALTHER in der Sahara. Vielfach sieht man flache Kuppen inselartig aus Schutthalden her- yorragen, Felshügel in flache Trümmerfelder übergehen und auch Kieselfelder mit vielfach abgeschliffenen Stücken. Auch hier ist Vegetationslosigkeit die egel oder äußerst zerstreuter Pflanzenwuchs, und nur die Abflußwege des egens lassen etwas reicheren Pflanzenwuchs zur Entwicklung kommen, wenn icht das Regenwasser sich auf seinem Wege mit Salzen beladen hat (L. SCHULZE). Weiter landeinwärts sind auch die Felsspalten der Hänge und Kuppen reichlicher mit Pflanzen besetzt, da sich in ihnen das Regen- asser fängt, die zufällig vorhandenen Samen zur Entwicklung bringt und päter auch von den Resten der abgestorbenen Pflanzen zurückgehalten wird. anddünen treten südlich vom Swakop in etwa ıoo km Länge und in der mgebung von Angra Pequena in 100—ı20 km Länge auf und beherbergen ur wenige Pflanzenarten, deren tiefsehende Wurzeln die unter dem Sand erborgene Feuchtigkeit oe Die Böden der Karroo und ihrer Nachbargebiete gehören großenteils chon zur folgenden Gruppe, bei welcher zu bestimmter Zeit eintretende rößere Niederschläge wenigstens für einige Wochen an zahlreichen Stellen egetation zur Entwicklung bringen; selbst im zentralen Teil der Karroo, in er »Gouph«, fallen noch jährlich 8ı—ı50 mm. Die Salzböden und Wüstenböden. beherbergen zwar nur wenige Arten, ber dieselben interessieren sowohl den Botaniker wie auch den Laien durch ie Art und Weise, wie sie sich exceptionellen Verhältnissen angepaßt haben. ie Zahl der Arten aus verschiedenen Pflanzenfamilien wird erheblich größer 918 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. auf den Böden, welche längere Zeit Niederschlägen und zugleich auch der in der Ebene und der montanen Region herrschenden Wärme ausgesetzt sind. Der Temperaturwechsel ist zwar in der Ebene und der montanen Region der von Vegetation bedeckten Landstriche nicht so gewaltig, wie in der Wüste; aber die steinigen und felsigen Böden zeigen doch auch, wenigstens in den 500—ı000 m ü. M. gelegenen Steppen und den niedrigeren Gebirgen, bei der hohen Insolation und der in der Nacht stattfindenden Ausstrahlung hohe Temperaturunterschiede. Solche treten auch ein infolge der oft sehr kräftigen Regengüsse. Es ist ferner in den regenreicheren Ländern ebenso wie in den regenarmen die Atmosphäre’) reicher an Ozon, an salpetriger Säure, Salpetersäure, Ammoniak und anderen Wasserstoffverbindungen, welche zersetzend auf die Gesteine und den Boden wirken; dasselbe tun die Nieder- schläge, welche diese Stoffe aufnehmen. Die stärkste Zersetzung erfolgt aber, wenn dichtere Vegetation, welche auch Mikroorganismen beherbergt, den Boden bedeckt. Die organischen Substanzen sind nebst ihren Zer- setzungsprodukten und Kohlenwasserstoffen das einzige Reduktionsmittel mine- ralischer Stoffe. Von den Sickerwässern aufgenommen entziehen sie bei der Bildung von Kohlensäure den Eisenoxydverbindungen Sauerstoff und redu- zieren dieselben zu Eisenoxydulverbindungen. So wirken bei genügender Feuchtigkeit die Atmosphärilien und die zum größeren Teil aus ihnen her- zuleitenden chemischen Prozesse in der Erde in ganz intensiver Weise an der Zersetzung der Erdrinde. Dem hohen Gehalt der Gewässer an Kohlensäure, anderen Säuren ünd schließlich auch Ammoniak ist es auch neben der tiefen Erwärmung vor- nehmlich mit zuzuschreiben, daß die Zersetzung der Erdrinde in den Tropen oft in ganz besonders auffälliger Tiefe vor sich gegangen. Archaische Ge- steine zeigen oft bis zu 10o m Tiefe Verwitterungserscheinungen. Weit verbreitet sind im tropischen Afrika Verwitterungsfelsen des Gneises und Granites an den isolierten Kuppen und Kegeln, welche während älterer Perioden aus der zentralafrikanischen Plateaumasse durch Regen und Wind herausgeschnitten wurden, jetzt aber fortdauernd unter dem Einfluß mehr- monatlicher Trockenheit bei starker Erhitzung während des Tages und starker Abkühlung in der Nacht sich immer mehr spalten und an den Spalten ver- wittern. So weit die Verwitterungsprodukte nicht durch die in der Regenzeit fallenden Güsse hinwegespült werden, bietet der zwischen den Trümmern an- gesammelte Verwitterungsboden gute Standorte für Bäume und Sträucher dar, welche zwischen den großen nackten Felsblöcken mit ihren Kronen hervor- ragen. Kalkboden spielt eine unbedeutende Rolle im eigentlichen tropischen Afrika und namentlich scheint er, soweit jetzt die Untersuchungen reichen, bezüglich der Vegetation nicht in zu großem Gegensatz gegenüber anderen " Ausführlicheres hierüber siehe in WOHLTMANN, Handbuch der Tropischen Agrikultur, 1. Bd., S. 125—127. 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 919 Gesteinen zu treten, wie dies noch im Atlas und auch im Gebirge des nörd- lichen Somalilandes der Fall ist. Tertiärer Kalk erstreckt sich auch von der Cyrenaika bis in die libysche Wüste und lagert auf der Insel Socotra älterem Gestein auf. Die Kalkfelsen des trockenen nordöstlichen Afrikas sind vorzugs- weise der Entwicklung ausgesprochen xerophytischer Vegetation günstig; aber in auch nur schwach bewässerten Schluchten entwickelt sich dichtere Strauch- vegetation und etwas Humus. Kalk tritt in größerer Ausdehnung in den ostafrikanischen Inseln Mafia, Sansibar, Pemba, welche ganz aus Korallenkalk bestehen, und in dem Küstenland von Englisch- und Deutsch-Ostafrika auf. Unmittelbar über dem Meer aufsteigende niedrige Korallenkalkfelsen sind meist sehr wenig geeignet, das Wasser der Niederschläge festzuhalten, und Bikönnen daher nur Xerophyten ernähren. Der an flachen Küsten auftretende EKorallensand ist immer salzhaltig und begünstigt daher zunächst der Küste Bidas Vorkommen von Salzpflanzen, in einigem Abstand vom Meer ist der Salzgehalt geringer, begünstigt aber das Festhalten der Feuchtigkeit und da- mit das Fortkommen einer Anzahl Kräuter und weniger Sträucher, welche noch schwach salzigen Boden vertragen können. Ähnlich ist es mit dem Creekland, welches zur Regenzeit überschwemmt ist und alle Jahre von neuem it Salz geschwängert wird. Die bis 40 m hohen Korallenkalkmassen, welche ich längs der Küste hinziehen, sind teils an ihrer Oberfläche verwittert und assen eine xerophytische Strauchvegetation aufkommen, teils sind sie, wie amentlich im östlichen Sansibar, verkarstet, mit Einsturztrichtern und Höhlen ersehen; dann ist die Vegetation nicht lokalisiert. Am Fuß der zum Ko- allensand abfallenden Felsen wird der Boden nicht selten etwas fruchtbarer, o daß auf ihm sich ein Streifen dichteren Gebüsches entwickeln kann. Wo eichlichere Niederschläge fallen, wie im westlichen Sansibar und in dem auf- teigenden Küstenland Ostafrikas, ist der Kalkboden stärker verwittert und nfolge längerer Bedeckung mit Gesträuch und Gras auch etwas mit Humus ngereichert, so daß auf ihm: eine mannigfache subxerophytische Gehölz- ‘ormation gedeihen kann. Wo fließende Bäche in den Kalkboden einschneiden, wird ebenso wie auch auf Sandboden oder Lateritboden die Gehölzvegetation ippiger; aber die starke Vermehrung einzelner sich besonders wohl fühlender Arten bedingt allemal ein sehr starkes Zurücktreten anderer und so ist stets ewässerter, stark humöser Alluvialboden zwar für die Anlage von Pflanzen- zulturen gut vorbereitet, aber weniger nährstoffreicher Kalksand ist geeigneter ür Konservierung zahlreicher Arten. Binnenländische Kalkablagerungen finden ich mehrfach im tropischen Afrika und noch mehr in Südafrika, so im west- ichen Sudan auf dem alten Grundgebirge zwischen Niger und Tsad sowie im 3. des Nigerbogens, ferner im S. des Kongo auf Gneis und Glimmerschiefer, m Gebiet des Kuila, im E. südlich vom Nyassa-See, an den Quellen des impopo am Witte Watersrand. Ein ziemlich ausgedehntes, karstartiges, Ööhlenreiches Kalkgebiet ist das östliche Kaokofeld, und endlich finden sich olomitische Kalksteine in der Kapformation. Nach PassarGE’s Angabe errschen im NW. von SW.-Afrika Gneise mit Zonen von kristallinischen Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, 59 920 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Schiefern und Kalksteinen und alle kalkhaltigen Gesteine bedecken sich mit kohlensaurem Kalk, welcher durch die Verwitterung in der Tiefe entstanden ist und durch die aufsteigenden Lösungen an die Oberfläche gelangt. In der Kalahari bilden die Kalksteine teils den Boden von Pfannen, teils ist der Kalk auf den Erhöhungen des Grundgesteins in Form von Krusten entwickelt, teils finden sich ausgedehnte Ablagerungen von Kalksandsteinen in den Niederungen. Wir wissen aber noch äußerst wenig darüber, inwieweit ge- wisse Arten diese Kalkformationen meiden oder bevorzugen, da von den Sammlern meist sehr wenig auf die Unterlage beim Sammeln geachtet wird. Sandsteine treten meistens in denselben Gebieten auf, in denen die binnenländischen Kalke vorkommen und vielfach sind sie über große Gebiete verbreitet, so namentlich im Kapland, wo sie in den regenreicheren Teilen auch von einer sehr mannigfachen Vegetation besiedelt sind, während in de regenarmen Teilen die wenigen Familien angehörigen Succulenten, welche das temporär aufgenommene Wasser lange Zeit festhalten, oft sehr formen reich auftreten. Übrigens haben wir auch eine ausgedehnte Sandsteinzone im südlichen Teil Deutsch-Ostafrikas im Makondeplateau. Feinkörniger Sand ist im tropischen Afrika sehr verbreitet, abgesehen von den sehr regenarmen Wüstengebieten auch in den Steppengebieten, be» sonders in der Nähe von Granit und Sandsteingebirgen, welche einem fort dauernden Verwitterungsprozeß unterliegen. Man kann unterscheiden a) tiefen, lockeren, trockenen Steppensand, welcher ausgelaugt is® und nur wenig Nährstoffe enthält. Derselbe trägt häufig hochstämmigenf) meist unterholzlosen, lichten Trockenwald von laubwerfenden Bäumenß); welche infolge der in ihren Wurzeln und Stämmen gespeicherten Feuch#; tigkeit während des größten Teiles der Trockenzeit noch grünes Laulg besitzen und sogar während derselben Blüten und Früchte treiben; b) humösen, lehmigen Flußsand oder lockeren Sand mit reichlichei Grundfeuchtigkeit oder mit Grundwasser, in welchem sich dichtere@ Niederungswald oder Uferwald (Galeriewald) entwickelt; ce) nicht tiefen Sand über steinigem Boden, besetzt mit artenarmen Buschgehölz, welches sich stellenweise zu undurchdringlichem Gestrüpg verdichtet. Diese Sandböden konnte SEINER im Caprivi-Zipfel unterscheiden, und si finden sich ebenso im südlichen Angola, in Transvaal und Rhodesia. Laterit. Die Lateritböden sind die am häufigsten in Afrika auftretenden, Sie sind verschieden nach den Ursprungsgesteinen und auch verschieden nacl der Lage des Gesteins. Man unterscheidet Plateaulaterit, Terrassenlateri®, Tallaterit, Seelaterit, Dünenlaterit, Delta-Laterit. Die Entwicklung der Laterit® wird vor allem dadurch bedingt, daß infolge zeitweiser auftretender reichliche®) Regen kohlensäurehaltige Regenwässer in den Boden dringen, durch welch ein Teil der Mineralsalze (Silikate von Kalk, Kali, Natron, Magnesia) gelös/ in Karbonate umgewandelt und teilweise aus dem Boden entfernt wird. E wirken die Lösungen aufeinander durch Austausch von Basen und Säuren; € 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 9921 entstehen schwer lösliche Salze, welche sich lokal ausscheiden und Kon- kretionen bilden oder eine Bodenschicht weithin verkitten, so daß diese die Festiskeit von Luftzieseln erhält, besonders an der Oberfläche, wo während längerer Trockenzeiten infolge der intensiven Bodenerwärmung die löslichen wasserhaltigen Doppelsilikate wiederum teilweise in unlösliche wasserfreie »Silikate verwandelt werden, anderseits während der Regenzeit auch durch Silikataustausch verbunden mit Wasseraufnahme eine Art Cementbildung ein- treten kann (nach FESCA). Alle Bedingungen zu diesen Vorgängen sind am meisten auf ungenügend bewachsenem Boden und namentlich auch auf abgebranntem Steppenboden vorhanden. Je nachdem eine stärkere oder geringere Extraktion stattgefunden hat, sind Nährstoffe wenig oder reichlich in dem Laterit enthalten; meist sind es nur wenig. Primärer Laterit zeigt eine porösere Struktur, sekundärer da- gegen eine dichtere, weil der Verkittungsprozeß mehr vorgeschritten ist. Es mögen nun noch folgende Ausführungen über den Laterit den trefflichen Darstellungen WOHLTMANNS!) entnommen werden. Der Laterit ist ein mit mehr oder weniger Eisenhydroxyd verunreinigtes #Tonerdehydrat. Die in demselben enthaltenen Konkretionen und festen Ge- steins-Neubildungen sind das wesentlichste Charakteristikum des Laterit. Wo diese fehlen, soll man von Gelberde und Roterde sprechen, welche eine niedere Stufe des Umwandlungsprozesses darstellen. Das Alter der Laterite Bist ein sehr verschiedenes; ihre Bildung begann, als die ersten eisen- und Mtonhaltigen Gesteine in den Tropen der Verwitterung anheimfielen und noch soviel lose Krume bildeten, daß die Auswaschung der Alkalien und Kalkerden beginnen konnte, nach deren Entfernung der Verwitterungsboden relativ reicher an Eisen und Tonerde hervorging. Der Rückstand ist kieselsaure Tonerde und Wasser, Kieselsäure und kohlensaures Eisenoxydul, Spateisenstein in reiner Form und Sphärosiderit in durch Ton verunreinigter. Fester Laterit konnte sich nur dort bilden, wo Jahrtausende lange Verwitterungsprozesse und uslaugungsprozesse vorliegen, wo immer nach Perioden mit hoher Tempe- Sratursteigerung wieder Niederschläge eintreten. Wo Waldvegetation oder Steppengehölze eisenschüssigen lockeren Ver- itterungsboden bedecken, dort finden durch Sauerstoff- Ausscheidung der oberirdischen Pflanzenorgane, durch Kohlensäure-Ausscheidung der Wurzeln und Verwesungsprodukte gemeiniglich ein besonders energischer Angriff auf Hidie Zersetzung der Stoffe im Boden statt, welcher auch der Lateritbildung zu gute kommt. Absterbende und in Verwesung begriffene organische Stoffe, wie sie in einer Vegetationsdecke vorliegen, bilden außerdem das einzige Re- duktionsmittel mineralischer Stoffe. Die aus ihnen zunächst hervorgehenden Kohlenwasserstoffe werden durch Sickerwässer in die Tiefe geführt und ent- ziehen durch Bildung von Kohlensäure namentlich den Eisenoxydverbindungen den zu diesem Prozeß nötigen Bedarf an Sauerstoff. Eisenoxyd wird zu 2 WOHLTMANN, Handbuch der Tropischen Agrikultur, Leipzig 1892, S. 148, 149. 59* 992 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Eisenoxydul reduziert und die freie Kohlensäure verbindet sich mit dem Eisenoxydul zu kohlensaurem Eisenoxydul. Lateritlehm und Lateritton, aus eruptivem Muttergestein hervorgegangen, können in jüngeren Stadien der Bil- dung bei günstigen klimatischen und Feuchtigkeitsverhältnissen noch einen recht brauchbaren Kulturboden liefern, auch wenn derselbe bereits feste Kon- kretionen enthält, die ein Ausdruck für einen großen Eisenreichtum des Mutter- gesteins sein können. Lateritböden, welche aus Sandsteinverwitterung hervor- gegangen sind, und auch solche, deren Bildung sekundär vornehmlich durch fließendes Wasser und sintflutartige Niederschläge entstanden ist, stellen einen ungünstigen Kulturboden dar. Auch haben alle Lateritböden, welche mit schlackigen oder sandsteinartigen Gebilden reich durchsetzt sind, den ge- ringsten agrikulturellen Wert und diejenigen, welche den Charakter der Rot- oder Gelberden tragen, sind landwirtschaftlich wertvoller. Diesen Ausführungen WOHLTMANNs können wir gleich "hinzufügen, daß auf erhärtetem Lateritboden zwar reicher Baumwuchs zurücktritt, daß aber auf demselben eine sehr mannig-# fache Strauch- und Staudenformation auftreten kann, wenn der Boden nur etwas Feuchtigkeit im Untergrund enthält. Risse und Sprünge in dem Gestein ermöglichen das Eindringen der Wurzeln; die einzelnen Sträucher und Stauden sind oft voneinander isoliert, aber sie sind nicht selten von größerer Mannig- faltigkeit, wie überhaupt Artenreichtum durchaus nicht von nährstoffreichem Boden oder gutem Kulturboden bedingt ist. Roterde und Gelberde sind Verwitterungsprodukte älterer Gesteine, welche mehr oder weniger suba£rischen! Umbildungsprozessen unterworfen waren. Die eisenärmeren Granit- und Syenit-# stöcke geben Gelberde, während Roterden aus eisenschüssigen Gesteinen her-W vorgehen. Fruchtbare Rot- und Gelberden finden sich namentlich viel in den höheren Gebirgsländern Ostafrikas, ferner in Süd-Kamerun vom Wuri bis in: die Nähe der Küste. Vulkanische Böden. Böden, welche aus der Verwitterung von Basalt und Basaltlava hervorgegangen sind, sowie basaltische Lavaasche, sind sehr® fruchtbar, wenn sie, wie dies auf San Thom& und am Kamerunberge der Fal ist, unter dem Einfluß reichlicher Niederschläge stehen. Humusböden. Humus kann sich besonders da entwickeln, wo den Boden durch dichten Urwald geschützt ist, wo Baumstämme und die Pflanzen! des Niederwuchses vermodern, wo Pilze und Insekten sich an der Zerstörungjf, | der abgestorbenen Pflanzen beteiligen. Aber nur da kann sich der Humusf, halten, wo ihn nicht die heftigen Niederschläge fortschwemmen. Das ist in®; Mulden, an sanft geneigten Abhängen und vor allem da der Fall, wo sichl@\, erst ein reichlicherer Niederwuchs entwickeln konnte, zwischen welchem sich®, abgefallenes Laub und Geäst staut. Die heiße und mit Wasserdampf ge-#, schwängerte Luft der Tropen ‚bewirkt eine schnelle Zersetzung organischer Substanzen und baldige vollständige Auflösung. So wird im Urwald eine nährstoffreiche und feuchte Schicht geschaffen, welche die Wurzelentwicklung aller Gewächse sehr begünstigt. Die kräftige Wurzelentwicklung trägt zur Zersetzung und Lockerung des unteren Bodens bei und die obere Schicht AA 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. z 923 wird durch die aus größerer Tiefe stammenden Nährstoffe bereichert. Infolge der Zersetzung entstehen massenhaft Doppelsilikate und Humusverbindungen, welche letzteren Kali in absorbiertem Zustande enthalten und auf die Auf- schließung der Phosphorsäure wirken (FESCA)'). Die Abschwemmung des in den Gebirgswäldern erzeugten Humus trägt auch zur Verbesserung des Bodens in den unteren Regionen und am Fuß der Gebirge bei, auf welchem die Vorgebirgsgehölze gedeihen. Auch werden zer- setzte Pflanzenstoffe mit Staub in großen Massen über die Steppen hinweg- getrieben, so daß wir stellenweise in der Nähe von bewaldeten Gebieten auch Bin Steppen humöse Bestandteile angehäuft finden, welche sich nicht an dieser Stelle gebildet haben. Sehr viel Humus wird aber in den regenreichen Ge- bieten durch die Flüsse fortbewegt und schließlich in den Deltabildungen der- selben abgelagert. Schädigung der Böden durch Abbrennen. Lateritböden und Sand- böden, welche oft während eines großen Teils des Jahres steril erscheinen oder mit verdorrten Gräsern und Stauden, auch mit vertrocknetem Strauch- werk bedeckt sind, ergrünen in der kurzen Regenzeit und geben gutes Futter. Um nun ein möglichst rasches Aussprossen der Grasrasen zu bewirken und das alte vertrocknete, manchmal verfilzte Halm- und Blattwerk zu beseitigen, at sich in Afrika, wie in manchen anderen Ländern, bei den Eingeborenen, in Südafrika auch bei den Weißen das Abbrennen des Weidelandes einge- bürgert, wie auch vielfach dasselbe Verfahren das ursprüngliche Waldland in hohem Grade eingeschränkt hat. Der Einfluß des Abbrennens auf die Ver- chlechterung der Bodenverhältnisse ist einleuchtend; es werden durch dieses Verfahren dem Boden die an und für sich nur sparsam vorkommenden orga- nischen Substanzen entzogen und die Aschenbestandteile werden durch den Wind fortgetragen. Es mag im ersten Jahre des Abbrennens ein rascheres und kräftigeres ustreiben der Gräser und der Stauden bewirkt werden, aber im folgenden Jahre ist der Boden ärmer an Nährstoffen als zuvor. In den höheren Gebirgen des tropischen Afrika oberhalb ı100 m, noch ehr oberhalb 1700— 1900 m ü. M., ändern sich die klimatischen Verhältnisse on Stufe zu Stufe. Bei einem großen Teil der afrikanischen Gebirge können ir wahrnehmen, daß wenige Stunden nach Sonnenaufgang sich Nebel um ihre Gipfel lagern und dieselben bald ganz umhüllen. In dieser Nebelregion aben wir nachts und am frühen Morgen niedere Temperatur, in wenigen orgenstunden hohe Insolation, dann bei Nebelbildung allmählichen Nieder- ang der Temperatur und in der Nacht nach Niederschlag der Nebel be- eutende Abkühlung, oberhalb der Waldgrenze nicht selten unter den Gefrier- Sunkt. Bedeutende Temperaturunterschiede, Feuchtigkeit und in den Nieder- #lschlägen enthaltene Kohlensäure wirken auch hier zersetzend auf die Gesteine; ber die anhaltende Feuchtigkeit begünstigt auf den Felsen die Ansiedlung ı FescA, Über tropische Böden und ihre Bearbeitung. (Tropenpflanzer II, S. 109.) 924 Erster Teil... Allgemeine geographische Verhältnisse. von Flechten und Moosen, in den Felsritzen und zwischen den Felsblöcken auch die Ansiedlung von höheren Pflanzen, welche die niedere Temperatur oberhalb der Baumgrenze vertragen können. Dazu kommt, daß in dieser Region die Niederschläge zwar regelmäßig und häufig, aber nicht zu heftig sind, so daß die gebildeten humösen Substanzen sich ansammeln können. Mögen auch in diesen oberen Regionen wegen der niederen Temperatur die Vegetationsprozesse der einzelnen Arten langsamer verlaufen, als in der unteren Waldregion, die zersetzten Pflanzensubstanzen bleiben längere Zeit an der Stätte ihrer Entstehung erhalten, der Boden wird tiefgründiger und für humus- liebende Pflanzen geeignet. Ganz besonders ist dies auf den schwach ge- neigten Abhängen und in Senkungen von Plateaulandschaften der Fall. Auch wo der Oberfläche mehr genähertes Gestein Baumwuchs verhindert, entwickelt sich infolge der Vegetation von rasenbildenden Stauden und Gräsern eine zu- sammenhängende Vegetationsdecke von richtigen Bergwiesen, während in trockneren Gebieten in derselben Höhe Steppenformationen auf Lateritboden auftreten. | /weıter Teil. Regionen (= Höhenstufen). Die vertikale Gliederung in Höhenregionen stößt im tropischen und sub- opischen Afrika auf mancherlei Schwierigkeiten wie auch in anderen wärmeren ändern, in denen regenreiche und regenarme Gebiete aneinander grenzen. s ist von vornherein darauf aufmerksam zu machen, daß in den Teilen der rde, in welchen ein reiches Maß von Wärme geboten wird, die vertikal- egionale Ausbreitung vieler Arten eine sehr ausgedehnte ist und daß für die Verbreitung der Arten die mit der Höhe ü. d.M. bis zu 1400 m stattfindende erabminderung der mittleren Tagestemperatur viel weniger maßgebend ist, s die Exposition gegen Regen bringende oder trockene Winde und eine ein- eschlossene oder freie Lage, welche eine größere Abkühlung in der Nacht edingt. Ganz besonders bei den Steppenpflanzen ist die Verbreitung über ehrere Höhenstufen zu Konstatieren. In dem größten Teil des tropischen Westafrika bis in die Nähe der großen een, nur unter dem Äquator bis zu deren westlichem Rand, kann unter dem orherrschenden Einfluß der feuchten Südwestwinde teils an den Abhängen nd in den Schluchten der Gebirge, teils an den Ufern zahlreicher Flüsse üppiger immergrüner Regenwald oft in bedeutender Breite sich entwickeln. n Ostafrika dagegen schlagen die feuchten Südostwinde die Hauptmasse ihrer euchtigkeit nieder, wenn sie nach ihrer Bewegung über das Küstenland in er Höhe in kältere Luftschichten geraten und auf die bedeutenden Gebirgs- assen des östlichen Plateaurandes treffen, in geringerem Maße bei den mehr im Innern liegenden Gebirgen. Anderseits nimmt der das Innere Ostafrikas eherrschende und austrocknende Südostwind auf seinem Wege über die ächtige Wasserfläche des fast 1200 m über dem Meere gelegenen Viktoria- yansa Feuchtigkeit auf und schlägt sie an den westlichen Hochländern nieder. Auch bei den nördlicher davon gelegenen Seen hat die Verdunstung ihrer asserfläche einen Einfluß auf die Befeuchtung der angrenzenden höheren äquatorialen Gebirge zwischen den Seen und im Westen derselben. Diese profitieren also einmal durch den Einfluß der Südostwinde, sodann von der euchtigkeit der in den höheren Luftschichten sich bewegenden Seewinde. ei dem schmalen Tanganyika-See scheint die Verdunstung der Wasserfläche en oberen Regionen der angrenzenden Gebirge nur wenig Feuchtigkeit zuzu- führen, und die vom Nyassa-See aufsteigende Feuchtigkeit kommt vorzugsweise $ 926 Zweiter Teil. Regionen. den im N. desselben gelegenen Gebirgen zugute. So konnte in den Gebirgs- systemen, welche durch reichlichere Niederschläge begünstigt waren, ein kräfti- gerer Baumwuchs und dichtere Bewaldung zur Entwicklung kommen. Wie in allen tropischen Gebirgsländern, ist auch in Afrika in den höheren Regionen, wo die Luft kälter ist, die Zahl der Baumformen eine beschränktere, das Unterholz weniger reichlich und die Zahl der Typen, welche auch in höheren Breiten angetroffen werden, größer; auch ist der Wald häufiger von natürlichen Lichtungen mit wiesenartiger Vegetation durchsetzt — dies ist die Region des Höhenwaldes oder obersten Bergwaldes. | In den unteren Regionen dagegen wird der eine üppigere Vegetation be- dingende Faktor der Wärme erheblich erhöht; am günstigsten sind die Be- dingungen für eine üppige tropische Vegetation mit hohen und gewaltigen Bäumen, mit Lianen und reichem Unterholz sowie zahlreichen Epiphyten in den Schluchten, welche den Winden wenig ausgesetzt sind, in denen sich reichlicher Humus angesammelt hat, in denen die durch Verdunstung erzeugten aufsteigenden Wasserdämpfe der Vegetation desselben Gebietes wieder zugute kommen und als lokale Regen wirken. Diese lokalen Regen bewirken auch in regenreichen Gebieten, wie in West- afrika, einen Unterschied der Regenmenge und vor allem der Regenverteilung im Verlauf eines Tages zwischen Bergland und Ebene und damit auch kleine Unterschiede in der Zusammensetzung der Vegetation der Regenwälder der Ebene, in denen wieder die Uferwälder etwas abweichen, und der Vegetatio der Gebirgsregenwälder. Von den Gebirgsregenwäldern, welche nicht selten Schluchtenwälder sind, steigt an den Bachufern entlang ebenfalls eine reichere Waldvegetation oft in ziemlich bedeutende Höhen hinauf, je nachdem die oberen Bachschluchten sich in mehr oder weniger gegen trockene Winde geschützter Lage befinden. Solcher Bachuferwald mit tropischer Waldvegetation geht nach oben häufig in COuellenwald über. h An den oberen Abhängen der geschützten Gebirgstäler entsteht natur- gemäß unter dem Einfluß einer etwas stärkeren Luftbewegung eine etwas niedere Temperatur; auch ist weniger Wasserdampf vorhanden, als in den tieferen Schluchten, und so ist hier die Waldvegetation etwas anders zusammen- gesetzt, als in den tieferen Lagen — es ist dies der obere Regenwald. Alle diese Waldformationen haben ehedem vor der Besiedelung durch die Neger- bevölkerung eine viel größere Ausdehnung besessen und sie werden jetzt durch den von Europäern eingeführten Plantagenbetrieb noch mehr vernichtet. So- wohl den Neger wie den Europäer hat das Vorhandensein von reichlichem Humus, von Wärme und Feuchtigkeit, welche eine ertragreiche Entwicklung der Nährpflanzen und von Genußmittel liefernden Pflanzen garantieren, zur An- siedlung in diese Waldgebiete verlockt, und dieselben sind denn auch, nament- lich in den leichter zugänglichen Teilen, immer mehr der Rodung verfallen. Berücksichtigen wir noch die Verhältnisse, welche in älteren geologischen Epochen geherrscht haben, so finden wir, daß einstmals das vorsilurische ost- Zweiter Teil. Regionen. 927 afrikanische Tafelland, bevor es von eruptiven Gesteinen durchbrochen und überlagert wurde, an mehr Stellen als später und als gegenwärtig, die See- winde aufhielt und einen üppigen immergrünen Regenwald aufkommen lassen konnte. Jeder Durchbruch der Gebirgsmassen und jede ausgedehntere Rodung an den Gehängen mußte vielfach den das Innenplateau beherrschenden Steppenwinden einen größeren Einfluß auf die Austrocknung des Bodens gestatten. Wir werden also in der tropischen Region zu unterscheiden haben a) eine solche mit Regenwäldern und b) eine tropische Steppenregion. Die tropische Regenwaldregion gliedern wiraberin « untere und ß obere. Oberhalb des tropischen Gebirgsregenwaldes, oberhalb der Steppenforma- tionen, welche stellenweise noch bis zu 1400 und 1500 m Höhe hinaufreichen, 9 — und unterhalb der Höhenwälder, welche in Usambara und am Kilimandscharo in der Regel erst um ı900 m, der unteren Grenze der täglichen Cumulusbänke, beginnen, finden sich einerseits mehr oder weniger dichte Buschbestände mit Meinzelnen größeren Bäumen, durch einzelne ihrer Bestandteile an den oberen immergrünen Regenwald erinnernd, durch die Mehrzahl ihrer Gehölze von @subtropischem Typus und ihre Krautflora aber von demselben verschieden Mund unterbrochen von der sekundären Formation des Adlerfarns, — anderer- seits feuchtes oder trockeneres Wiesenland, hier und da auch fast nackter Fels mit nur wenigen Siphonogamen. Reichliche Nebelbildung und kühle Luft lassen eine Vegetation aufkommen, die erheblich von derjenigen der unteren Region verschieden ist. Wenn auch vielfach die Gattungen der unteren Buschforma- tionen hier oben wiederkehren, so sind doch die Arten meistens andere. In hohem Grade tritt in dieser Region der ost-, zentral- und westafrikanischen Gebirge die Übereinstimmung mit der Flora Abyssiniens, und zwar mit der- jenigen der Woäna Dega, ferner auch einige Verwandtschaft mit jener Natals #und des östlichen Kaplandes hervor. In Hoch-Usambara und auch in anderen ostafrikanischen Gebirgsländern, sowie in solchen Angolas, deren Plateaus und Meinzelne Berggipfel unterhalb 1900 m fallen, treffen wir im Anschluß an die Buschgehölze häufiger ausgedehntes Grasland und vegetationsarme Bergkuppen, ährend am Kilimandscharo und in anderen Hochgebirgen, welche oberhalb 1900 m eine mächtige, Wasser und Humus spendende Gebirgsmasse besitzen, der Gebirgsbuschwald, von Formen des oberen Regenwaldes durchsetzt, reich- icher entwickelt ist. Entsprechend dem allgemeinen pflanzengeographischen esetz, daß unter sonst gleichen Verhältnissen die baum- und strauchreichen egionen in den niederen Gebirgssystemen in geringerer Höhe ihre Grenze finden, als in den höheren, sehen wir auch in dem niederen Usambara aus- gedehntes Weideland in einer Höhe auftreten, in welcher am Kilimandscharo und anderen hohen Gebirgen noch Buschwald vorherrscht. Die meist oberhalb 1900 m auftretenden und bisweilen über 2400 m hinaus- #igehenden Höhenwälder rechnen wir auch noch der subtropischen Region hinzu. Dieselbe hat manches mit den subtropischen Gebieten Afrikas, mehr mit denen es südlichen als des nördlichen gemein; aber sie weicht von denselben dadurch Zweiter Teil. Regionen. 92 0,0) ab, daß nicht eine lange mehrmonatliche Trockenzeit die Regenzeit unterbricht, daß vielmehr auch in der regenarmen Periode fast täglich reichliche Nebel diesem Bergland Feuchtigkeit spenden, welche eben an vielen Stellen Wiesen- bildung ermöglicht. Auch die Lichtverhältnisse dieser Region sind andere, als diejenigen der in subtropischen Breiten liegenden Länder; sie sind das ganze Jahr hindurch einförmiger, als im Mittelmeergebiet oder im Kapland oder in Australien. Somit wollen wir diese Region nicht einfach als subtropi- sche, sondern als subtropische Busch-, Höhenwald- und Grasregion bezeichnen. Auf den hohen Gebirgen beginnt oberhalb der Baumgrenze die subalpine und alpine Region, in deren unterem Teil, nicht selten von Bergwiesen unterbrochen, aus wenigen gesellig auftretenden Arten gebildetes Gesträuch herrscht. Auch finden sich hier schon reichlich Moose und Flechten. Die Sträucher ermöglichen bisweilen noch eine Abstufung in Unterregionen, indem einzelne über einige Hundert Meter Höhe dominieren. Allmählich verschwinde die Sträucher, es folgen nur noch Schopfbäume, wie die baumartigen Senecz und Zoödelia, Halbsträucher und Stauden, die Schopfbäume und Halbsträuche besonders auf vulkanischen Gipfeln mit viel Lavageröll, die Stauden auch an anstehendem Fels. Auf den äquatorialen Bergen ist von 4500 m an, auf den Gebirgen höherer Breiten natürlich schon viel tiefer, jede Vegetation vo Blütenpflanzen erstorben; nur Flechten, weiße, braune, schwarze, vor allem rote, überkleiden jetzt die freistehenden Blöcke und bringen in die sonst so unendlich triste und unwirtliche Umgebung den Glanz der Farben. Wir wollen nun die einzelnen Regionen etwas näher betrachten und zu- sehen, inwieweit sich deren Grenzen feststellen lassen. Wir unterscheiden also: A. Tropische Region. a) Tropische Regenwaldregion. e),untere, Brobere. b) Tropische Steppenregion. B. Subtropische Busch-, Höhenwald- und Grasregion. a) Subtropische Busch- und Grasregion. b) Höhenwaldregion (einschließlich der Bergbestände). C. Subalpine und alpine Region. A. a) Tropische Regenwaldregion. a) untere. Wie schon oben angedeutet, sind innerhalb dieser Regionen verschiedene Abstufungen zu unterscheiden, welche wir besser bei Besprechun der Formationen behandeln. Vor allem sind außer den Strandformationen auch die Formationen des ebenen Alluviallandes mehr oder weniger von denen des Gebirgsregenwaldes verschieden. In dieser Region finden ihre obere Grenze viele Pteridophyten, schon ziemlich tief die Platycerium, höher die Marattia,' die kletternden Drynaria nebst vielen stattlichen bodenständigen und epiphy: tischen Polypodiaceen, Pszlotum, die bisweilen auch an .Gebirgsbächen auf Tropische Regenwaldregion. 929 tretenden Pandanus, die Gräser Olyra, Oreobambos, Oxytenanthera u.a., die meisten Araceen, die Raphia-Palmen und Zlae:s, die meisten Commelinaceen, Udie Zingiberaceen, Piper, die Moraceen, Olacaceen, Arzstolochia, die Balano- Uphoracee Thonnzngra, die meisten Menispermaceen mit Ausnahme von Stephania, Üdie Anonaceen, Myristicaceen, Lauraceen (Ocofea, Cryptocarya, Beilschmiedia), die Rosacee-Chrysobalanee Aczoa, die Leguminosen Zrythrophloeum, Afselia, UPterocarpus, Baphıa, Cynometra u. a., die Rutacee Fagara, die Burseraceen Canarıium und Pachylobus, alle Dichapetalaceen, die Euphorbiaceen Acalypha, Antidesma, Sapıum, Macaranga, Croton, die lianenartigen Hippocrateaceen, die Icacinaceen, die Anacardiaceen Spondias, Lannea, Sorindeia, Trichoscypha, die MSapindaceen Pappea, Phialodiscus, Paullinia, die Rhamnaceen Maesopsis, UGouania, Ventilago, die zu den Tiliaceen gehörigen Bäume und Sträucher außer jparmannia, die Bombacaceen, die Sterculiaceen Sterculia und Cola, die Ochna- een Ouratea und Ochna, die Guttifere Allanblackia, die Violacee Kinorea, die lacourtiaceen Darteria, Scolopia, Homalium, Flacourtia, Casearia, die Caricacee Cylicomorpha, die Thymelacacee Dicranolepis, die Combretaceen Terminalia, ombretum, Quisqualis, die Rhizophoracee Anzsophyllea, die Melastomataceen ZCalvoa und Memecylon, die wenigen in Afrika vorkommenden Myrtaceen exkl. Sy- Seygium, die Araliacee Polyscias, die Sapotaceen Omphalocarpum, Pachystela, Ser- salısia, Chrysophyllum, die Ebenacee Diospyros, die Loganiacee Anthocleista, sehr ijele Apocynaceen, wie Zandolphia, Chitandra, Funtumia (Kickxia), Diplorhyn- hus, Voacanga, Holarrhena, Strophanthus u. a., die Asclepiadaceen Tacazszea, Schizostephanus, Fockea, Diegea u. a., die Convolvulacee Porana, die Bignonia- sen Spathodea, Stereospermum, Kigelia, die Acanthaceen Whitfieldia, Ruellia, seuderanthemum, Dischistocalyx, viele Rubiaceen, wie Virecta, Hymenodictyon, Sarcocephalus, Urophyllum, Sabicea, Leptactinia, Randia, Oxyanthus, Trica- lysıa, Cremaspora, Craterispermum, Ixora, Coffea, Rutidea, Chasalia, Uragoga, lie Cucurbitaceen Raphanistrocarpus, Telfairia, Kedrostis, Oreosyce. Es hätten noch viel mehr Gattungen genannt werden können, doch habe ch mich vorzugsweise auf die im äquatorialen Afrika verbreiteteren beschränkt. Auch liegt die obere Grenze der einzelnen Gattungen innerhalb der Regenwald- jegion sehr verschieden je nach der Höhe der Gebirge, und auch dieselbe Art rerhält sich unter verschiedenen Breitengraden anders. Es fehlt innerhalb der opischen Regenwaldregion bei der großen Fülle von Arten an solchen, welche llgemein als grenzbestimmend angesehen werden könnten, wie dies in der semäßigten Zone der Fall ist, wo einzelne Arten für sich vorherrschend @lormationsbildend auftreten. Im allgemeinen wird man die Grenze für die ntere Regenwaldregion da zu ziehen haben, wo dickholzige Lianen und Kletter- flanzen mehr zurücktreten. ß) obere. In höheren, mehr freien und auch regenärmeren Lagen wird ler Regenwald weniger dicht, die Zahl der hohen Baumarten tritt zurück; aber inzelne Arten finden sich bisweilen in größerer Menge, so in Usambara die @his 50o m hohen Albizzia fastigiata und Ocotea usambarensis. Häufig und zer- Itreut sieht man in Westusambara in dieser Region die Borraginacee Cordia 930 Zweiter Teil. Regionen. Holstii als 2o m hohen Baum; auch einzelne stattliche Fzcus bis zu 30 m Höhe und darüber kommen hier zur Entwicklung, ferner trifft man häufig in diese Region Zrythrina tomentosa, bisweilen als 30 m. hohen Baum mit sehr korkiger dicker Rinde und mit prächtigen korallenroten Blüten vor der Entwicklung de Blätter. In Ostafrika treffen wir in dieser Region auch meistens Cussomia spicata an. Von kleineren Bäumen und Baumsträuchern sind in dieser Regio besonders häufig die Guttifere Zaronga paniculata und die Myrsinacee MaesaW' lanceolata, Arten von Rauwolfia (Apocynac.), Turraea (Meliac.), Clerodendron (Verbenac.), Mostuea (Loganiac.), Gymnosporia (Celastrac.), Solanum, Pavetta und Psychotria. Einzelne dieser Gattungen gehen auch noch in die folgende Region über und finden sich namentlich im Höhenwald. Lianen sind in dieser Region nur noch sparsam, dagegen findet sich als Spreizklimmer häufig die Rubiaceen-Gattung Plecitronia (z. B. P. hispida), sodann treten auch Arten von Rahozcissus auf, auch finden sich, wo der Wald noch etwas dichter ist, Syrz/lar und Dioscorea, Urera, an den Baumstämmen, ferner der kletternde Farn Oleandra, einige epiphytische Farne, hängende Zyco podium, einzelne Angraecum und Polystachya. Am Boden wuchern mehrfach Polypodiaceen, Selaginella, die auch in den unteren Regionen verbreiteten Commelinaceen Aneilema sinicum und A. aequinoctiale, Stellaria, Begonia Coleus, Streptocarpus, die Acanthaceen Mellera lobulata, die auch in unteren Regionen verbreiteten Acanthaceen /ypoestes verticillaris und Asystasıa ga getica. In den Lichtungen treten neben einzelnen Sträuchern, wie Aubus: Stauden, darunter recht hohe, häufiger auf als in den unteren Regionen, die, Leguminosen Fabrrcia und Pseudarthria, von Euphorbiaceen Acalypha-Arten stattliche /Zözscus, die eigentümliche Verbenacee Priva leptostachya, von La biaten die weit verbreitete Zoslundia verticillata, Plectranthus und Pycnostachys von Acanthaceen Drzllantaisia, Dichptera, Fusticia, von Rubiaceen Penias und von Compositen die an Senecio erinnernde Gattung Gynura. Letztere komm mit Carexr, Cyperus-Arten und einigen Polypodiaceen besonders an Bäche vor. In den Lichtungen dieser oberen tropischen Regenwaldregion sind auch Loranthus- und Viscum-Arten zahlreicher, als in der unteren, während did# Epiphyten infolge der geringeren Luftfeuchtigkeit fast ganz schwinden. Der oberen Region gehören auch die Quellenwälder an, in denen ofl®k ursprünglich eine reiche Waldvegetation herrschte, die aber wegen des reich lichen vorhandenen Wassers meistens sehr durch Kulturland dezimiert wurde In solchen Wäldern finden sich häufig noch schöne Baumfarngruppen von Cyathea, während Gleichenia linearis bisweilen ganze Flächen bedeckt odei Schluchten erfüllt, ferner Phoenix reclinata, Musa, Ocotea (Laurac.), Parinarinm (Rosac.), Dersama (Melianthac.), Mimusops (Sapotac.), Nuxia (Loganiac.), Mus- saenda (Rubiac.), Neumannia theiformis (Flacourtiac., im Osten), viele Farne/ Schatten und Feuchtigkeit liebende Urticaceen aus den Gattungen Zleurya. Elatostema, Pilea, immer Arten von /mpatiens, auch Dissotis (Melastomatac./® und Begonia, Streptocarpus aus der Sektion mit beblätterten Stengeln, die® Composite Adenostemma viscosum, einige Vernonia und Gynura. | Tropische Steppenregion. Subtropische Busch- und Grasregion. 931 Unter Berücksichtigung des Vorkommens dieser Gattungen und des durch Usie bedingten Charakters der Gesamtvegetation im äquatorialen Afrika können ir auch die obere Grenze der tropischen Waldregion in höheren Breiten be- Istimmen, nördlich vom Äquator bis Abyssinien, südlich vom Äquator bis zum ®Kunene und im Osten etwa bis 33° 50’. Selbstverständlich sinkt die Höhe der renze bedeutend, je mehr wir uns vom Äquator entfernen, und im südöstlichen frika erhebt sie sich nur noch wenig über das Meer; auch nimmt die Zahl #der charakteristischen tropisch-afrikanischen hydromegathermen Pflanzentypen Boanz erheblich gegen Süden hin ab. Es wird zu den Aufgaben des fünften Bandes gehören, näher auf die Einzelheiten einzugehen; zum Teil ist aber auch schon in der vorangegangenen allgemeinen Übersicht einiges über die regionalen renzen in den verschiedenen Gebirgssystemen Afrikas gesagt worden. A. b) Tropische Steppenregion. Die tropische Steppenregion reicht .oft hoch in die Gebirge hinauf und schließt sich dort unmittelbar an die Gebirgssteppen an. Ihre Formationen sind von großer Mannigfaltigskeit; denn wir rechnen dazu nicht nur die Gras- Siteppen und Steinsteppen, sondern auch die mit Buschgehölzen und vereinzelten Bäumen besetzten xerophytischen Formationen, schließlich auch einen Teil der Un höheren Breiten oft sehr ausgedehnten Trockenwälder, welche nur während iveniger Monate sich in voller Vegetationstätigkeit befinden. Im allgemeinen ist Miber die Steppenvegetation schon mehreres auf S. 79—81ı mitgeteilt worden; Blas Speziellere besprechen wir besser in dem folgenden Teil und im fünften @Band. Der xerophytische Charakter der Steppenvegetation ist auch so in die ugen springend, daß man über die Begrenzung derselben wenig im Zweifel Hein kann. B. a) Subtropische Busch- und Grasregion. Diese Region nimmt in allen höheren Gebirgen Afrikas einen großen kaum ein und enthält einen ganz außerordentlichen Pflanzenreichtum in sehr erschiedenen Formationen, die zwar jede für sich eigentümliche Arten ent- alten, aber auch allmähliche Übergänge aufweisen und sich gegenseitig durch- etzen, Als besonders bemerkenswerte Gattungen von Holzgewächsen möchte h die folgenden anführen. a) In dichteren Beständen vorkommende: Myrica, ubus, Toddalia aculeata, Cluytia, Rhus villosa, Bersama, Catha edulis, Spar- annia, Dodonaea viscosa, Grewia, Hypericum, Olima, Syzygium guineense, Zruthiola, die Ericaceen Agauria salicifolia, Ericinella, Philippia, Olca chryso- hylla, Nuxia, Acocanthera, Halleria, die Rubiaceen Plectronia, Vangueria, zrumilea. b) mehr vereinzelt in der Gebirgsbusch- und Baumsteppe auftretend: rotea, Faurea, Osyris, Albizzia, Pterolobium lacerans, Cassia didymobotrya, Wıllettia, Smithia, Dalbergia, Erythrina, Fagara, Turraea, Ekebergia, Acalypha, ynadenium, Euphorbia-Arten aus der Sektion Diacanthae, Bridelia, Rhus Sllaucescens, Apodytes, Allophylus, Scutia, Cussonia, Heteromorpha arborescens, 3uddleia, Lantana salviifolia, Solanum, Vernonia, Psiadıa. 932 Zweiter Teil. Regionen. ud Auf den kahleren steinigen Bergkuppen und Abhängen finden sich nament- lich xerophytische Farne wie Nothochlaena, Pteridella, auch xerophytische Selaginella, Andropogon und Eragrostis, Scleria, die Commelinacee Cyanotis, die Iridacee Arzstea, Crassula und Kalanchoe mit einzelnen Alo& und succu- lenten Zuphorbia, einige Leguminosen aus den Gattungen Cassza, Tephrosia und Adenocarpus, von Labiaten Coleus, Aecolanthus und Micromeria, Selago (Scroph.), Oldenlandia (Rub.), Wahlenbergia, die Compositen Conyza, Helichrysum, Coreopsis, Senecio, Psiadia, nördlich vom Äquator auch Zchinops. Viel mannig- facher ist die Flora des trockeneren und des feuchteren Weidelandes. Die Gräser selbst gehören mehr Gattungen an als die der tropischen Steppenregion; zu den Andropogoneen gesellen sich Panzcum, Setaria, Pennisetum, Paspalum, Cynodon, Aristida, Agrostis, Brachypodium, Eragrostis, auf Weideland finden sich auch verschiedene Cyperaceen und Juncus; die Iridaceen Arzstea, Tritonia, Gladiolus erinnern an die Kapflora, ebenso die Orchidaceen-Gattungen Disa und Satyrium, welche neben Hadenaria und anderen auftreten, ferner Gnidia (Thymel.); Szlene, Linum gallicum, Orobanche minor, See colum= baria, Cephalaria erwecken Erinnerungen an die Mediterranflora. Von Legu- minosen sind meistens die in den Steppen vertretenen Gattungen auch hier zu finden, außerdem aber Glycene und Trifokum, einzelne Polygonum, Ranmeulus, Torilis, Lysimachia, Swertia, von Scrophulariaceen Sopubia, Cycnium und Melasma, von Labiaten Zexcas und Micromeria, von Compositen außer den auch im Busch auftretenden Vernonia, Conyza und Helichrysum, Gnaphalum, Wi: Achyrocline, Gynura, Spilanthes, Adenostemma viscosum. | Die Region des subtropischen Gebirgsbusches nimmt in den stark be- wohnten Gebirgssystemen eine größere Ausdehnung an, als in den weniger bewohnten, da bei fortdauernder Vernichtung der Wälder der tropischen Wald- region die Buschgehölze, welche im Waldesschatten nicht gedeihen, mehr ab- wärts wandern können. B. b) Subtropische Höhenwaldregion. Dies ist die Region, in welcher sich der Europäer am wohlsten fühlt und | gern Monate an würde. 3 Als Höhenwälder bezeichne ich die Wälder, welche oberhalb des Ge- birgsbusches und oberhalb des Weidelandes in demselben sich erheben, in manchen Fällen, wie am Kilimandscharo, sich auch unmittelbar an den immer- grünen Regenwald anschließen. Sie beginnen in Usambara und anderen Teilen Deutsch-Ostafrikas manchmal bei 1700 m, meist aber erst bei ı900o m ü. M\.| in einer Höhe, in welcher die Temperatur besonders des Nachts bedeutend sinkt, in welcher während der kühleren Jahreszeit Fröste nicht selten auftreten.) In West-Usambara und in anderen ostafrikanischen Gebirgen, so namentlich”, auch am Rande des großen Grabens in Britisch-Ostafrika, wo über dem Hoch-7 gebirgsbusch oder über dem Weideland sich Wald unter dem Einfluß der Nebel] entwickelt, ist die Formation des Höhenwaldes leicht zu bestimmen. Wenn! aber wie am Kilimandscharo der tropische Regenwald unmittelbar in den Höhen-) Subtropische Höhenwaldregion. 933 wald übergeht, ist es schon schwieriger, dessen untere Grenze festzulegen. Man achte aber auf folgendes. In vielen Teilen Ostafrikas, von Abyssinien bis zum Nyassa-See finden wir in der obersten Waldregion die baumartige Wacholderart Funiperus pro- cera, deren Stämme, bei 30—50 m Höhe, unten nicht selten über ı m Durch- messer besitzen, zusammenhängende Bestände bildend oder wenigstens in den Waldbeständen herrschend; ferner finden wir in dieser oberen Region einzelne Podocarpus-Arten, wie P. milanjianus und P. usambarensis, in größeren Be- ständen, während sie weiter unten nur vereinzelt auftreten, in größerer Menge auch /. Mannii auf der Insel San Thome, ?. gracilior um 2300—2600 m in Abyssinien und dem Gallahochland, sowie im Massaihochland, andere Arten unter den obersten Waldbäumen in Natal. Anderwärts finden wir in dieser Region den mächtigen /ler mitis, die baumförmige Rosacee Hagenia abyssinica und Zrzca arborea. Andere dikotyle Gattungen, von denen Bäume im Höhen- wald vorkommen, sind die Rosaceen Parinarium und Pygeum, die Monimiacee Xymalos, die Euphorbiaceen Neodoutonia und Macaranga, die Meliacee Eke- bergia, die Melianthacee Bersama, die Araliacee Polyscias, die Myrsinacee Rapanea, die Apocynacee Conopharyngia, nördlich vom Äquator Cornus. In mehreren Gebirgssystemen des Ostens finden wir die Bambusee Arundinaria alpına. Strauchgattungen dieser Region sind: Rourea (Connar.), Allophylus (Sapind.), die Euphorbiaceen C/uytia und Claoxylon, die Myrsinacee Zmbelia, Peddiea (Thymel.), die Scrophulariacee /alleria, die Rubiaceen Chasalia, Galiniera, Pavetta, Grumilea, Lasianthus. In diesen Baum- und Strauchformen sowohl, wie auch in mehreren mit denselben auftretenden Stauden, z. B. Viola abys- sinica, Sanıcula europaea, Thalictrum rhynchocarpum, haben wir gewissermaßen Leitpflanzen für die Bestimmung der unteren Höhenwaldgrenze. Aber es kann nicht verschwiegen werden, daß trotzdem da, wo wir zusammenhängenden dichten Wald finden, wie von der Adlerfarnformation oberhalb Moschi bis zum Muebachlager, also von etwa 1000— 2800 m, es kaum möglich ist, zu sagen, wo der Höhenwald anfängt und das, was dem oberen Regenwald anderer ost- afrikanischer Gebirge entspricht, aufhört, zumal hier der am Nordabhang wachsende Funiperus procera nicht vorkommt und merkwürdigerweise mitten im Regenwald bei 1900— 2000 m eine Bergwiese mit vielen Pflanzen der bei 2900 m beginnenden Hochweide und dicht dabei ein Bestand von Frica arborea angetroffen wird, auf welchen dann wieder noch viele Pflanzen folgen, die schon bei 1600 m zu sehen waren. Es sei ferner daran erinnert, daß Maesa lanceolata, Aymalos usambarensis und Ardisiandra siöthorpioides, ebenso Cyathea-Arten, welche am Kilimandscharo oberhalb 2000 m vorkommen, bei Amani um 85o m ü. M. zusammen mit Allanblackia Stuhlmannii gedeihen, daß Syrnphonia globulifera, ein im westafrikanischen Küstenland nicht seltener Guttiferenbaum, auch im Rugege-Hochwald östlich vom Kiwu-See vorkommt. Alles dies zeigt, daß für sehr viele Pflanzen Feuchtigkeit und Schatten maßgebendere Faktoren sind, als die Wärme. Wo der Höhenwald an Gebirgsbusch anschließt, wie im 934 Zweiter Teil. Regionen. Mbalu-Bezirk und am Magamba in Usambara, finden wir häufig an seiner unteren Grenze Olea chrysophylla oder Tarchonanthus camphoratus und Aco- canthera venenata. Übrigens scheint nach meinen Erfahrungen Funiperus pro- cera unter allen beblätterten Baumformen der Höhenwaldregion die geringste Feuchtigkeit zu beanspruchen; findet er sich doch unterhalb Mbalu noch zu- sammen mit succulenten Euphorbien und Zarchonanthus. Wenn wir die Bäume und Sträucher ausscheiden, welche anderwärts im unteren und oberen Regen- wald vorkommen, so können als Gehölze des Höhenwaldes noch genann werden die Ericacee Agauria salicifolia, welche sich im Höhenwald zu Bäume von der Stärke unserer kräftigsten Eichen entwickelt, als Krüppelstrauch bi an die Grenze der Holzvegetation, bis zu 3000 m ü. M. hinaufreicht und anderer seits im Gebirgsbusch hier und da schon bei ı300o m ü. M. vorkommt. I den Funiperus-Wäldern finden sich als Unterholz Arten der Gattungen: Derderzs, Rhamnus, Mostuea (Logan.), Zeclea (Rutac.) und Myrsine afrıcana. Die Höhenwälder sind ungemein reich an kräftigen Stauden, namentlich La biaten, Umbelliferen, Compositen, während die Baumstämme von dichten üppige Moospolstern mit kleinen epiphytischen Farnen, Feperomia reflexa, Cotyledo umbilicus und bisweilen einblättrigem Streptocarpus bedeckt sind. Sodan kommen in den Höhenwäldern, namentlich in deren Lichtungen oder an ihre Rändern die eigenartigen baumförmigen Lobelien und Senecionen vor, vo denen erstere einen einfachen, letztere einen einfachen oder einen nur weni verzweigten Stamm mit einem Schopf von Blättern und einem Blütenstand a Ende des Stammes oder der Äste besitzen, ein Wachstumstypus, der auch i anderen tropischen Gebirgsländern und namentlich auch auf den Kanarische Inseln (daselbst besonders durch Sempervwum- und Echium-Arten) vertrete ist, übrigens in Ostafrika auch in Lichtungen des unteren und oberen Regen waldes, sowie in der subalpinen Strauchregion nicht fehlt. Der Höhenwald setzt sich nach oben häufig in niedrigere Waldzunge und Ericaceenbestände fort, in denen beiden häufig charakteristische Arten auf treten, in Ostafrika mehr als in Westafrika, große schön blühende Auöus Dipsacus, Kniphofia, Antholyza, Gladiolus, stattliche Senecio und Helschrysum Swertia, Mimulopsis, Hebenstreitia, Bartschhia. Zwischen die Waldzungen er- strecken sich Grasfluren hinein, welche so wie unsere Vorgebirgswiesen auc schon etwas mit den alpinen Wiesen gemein haben, aber durch die locker Stellung der Grasbüschel wieder an die Steppe, noch mehr aber an das trocken Weideland der Gebirgsbuschregion erinnern. Einem Teil der herrschenden Gräser, wie Zragrostis, Setaria aurca, Andro- pogon exothecus, Koeleria cristata, sind wir schon in tieferen Regionen begegnet; dagegen sehen wir hier zum ersten Mal Trisetaria, Danthonia, Festuca abyS- sintca und die auch in Europa vorkommende Deschampsia caespitosa. Außer dem stellen sich einige eigentümliche Cyperaceen aus den Gattungen Zeina, Fimbristylis und Cyperus ein. Zwiebelgewächse sind während der Regenzei in größerer Zahl zwischen den Grasbüscheln vorhanden, von Iridaceen Arzste und Dierama, von Amaryllidaceen Zypoxis, ferner die eigentümliche Orchidacee Die subalpine und alpine Region. 935 olothrix. Vereinzelt findet man Polygonum, Ranunculus, Anemone,. Cardamine, pilobium, Sebaea, Lathyrus, Cerastium caespitosum, Wahlenbergia, Lightfootia, äufig dagegen mehrere Helichrysa. Hier und da sieht man vereinzelte Baum- Skrüppel von Agauria, Erica arborea, Ericinella oder Philippia, welche ander- ärts zu Hochgebirgsbusch zusammentreten. C. Die subalpine und alpine Region schließt sich meist eng an den Höhenwald mit seinen eingestreuten Grasfluren Ihn. Sie wird nur auf dem Kamerungebirge, in den zentralafrikanischen Ge- sirgen und den Hochgebirgen von Abyssinien bis zu den Drakensbergen an- Aretroffen. Einzelne der schon erwähnten Sträucher, namentlich Zrzcinella, nanchmal auch Phzlppia, Myrica, Protea, Struthiola (Thymel.), Adenocarpus, Aypericum lanceolatum, Myrsine africana, Rubus, Euryops mit knieholzartigem uchs, häufig durchsetzt von Pferidium und Blaeria-Arten, bilden bald Ge- Jüsche auf flachen felsigen Kuppen in dem Grasland der oberen Höhenwald- Segion, bald einen zusammenhängenden Gürtel von subalpiner Strauchvegetation. Auf einzelnen Gebirgen hat sich auch reiches Vaccinzum-Gebüsch entwickelt. inige Gräser (Danthonia, Festuca, Deschampsia), Orchideen (Habenaria, Sa- Syrıum, Disa u. a.), Trifolium, Umbelliferen (Malabaila, Peucedanum), Wahlen- jergia, Gentianaceen (Sredaea, Swertia), die Primulacee Ardisiandra, mehrere Mompositen (Carduus, Helichrysum, Conyza, Senecio) finden sich zwischen dem esträuch zerstreut. In den Hochgebirgen zwischen den zentralafrikanischen seen bilden noch kandelaberartig verzweigte Bäume oder einfache Schopfbäume on Senecto Fohnstonti oder 5. adniwalis eine subalpine Region, in welcher Zuch noch Schopfbäumchen von Lobelien und eine Alchzimzlla massenhaft orkommen. Anderwärts finden sich aber auch Arten der vorher erwähnten Gattungen Srautiger Pflanzen zwischen den Senecionen, die bei etwa 3300 m beginnend ach oben immer weniger verzweigt und kurzstämmiger auftreten. Oberhalb er subalpinen Sträucher finden wir zwischen der Lava oder Gesteinsblöcken ur noch halbstrauchige und polsterförmige Zelichrysum, Varietäten der Äoeleria Wristata und niedrige Arten von Danthonia, niedrige Senecio und südwärts bis um Kilimandscharo auch Aradis albida und Formen von Cerastium cacs- tlosum. An Schneequellen und den von ihnen gespeisten Bächlein treten erschiedene Arten anderer Gattungen auf, welche hydrophile mikrotherme iesen bilden, Cyperus, Eriocaulon, Anthoxanthum, Crassula, Sedum, Anagallis, anunculus, Trachydium (Umbellif.), Arciots, von denen einzelne auch bis in Wie Region des Höhenwaldes gelegentlich hinuntergehen. So wie die subtropische Buschregion und die des Höhenwaldes nicht den Slleichen klimatischen Bedingungen unterworfen sind, wie die Gehölzformationen er subtropischen Gebiete, weil die Lichtverhältnisse wesentlich andere sind, @ibenso ist auch das Klima der subalpinen und alpinen Region im tropischen @4irika nicht identisch mit dem der mittel- und südeuropäischen oder zentral- “siatischen alpinen Region. Die Temperatur der alpinen Region des Kilimand- Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 60 0930:: - Zweiter Teil. Regionen. scharo oder Ruwenzori mag der unserer Hochalpen während des Sommers ähnlich sein; aber in der Schneeregion Afrikas ist der Boden mehrere Monate länger schneefrei, als in den Alpen und während der Trockenzeit bewirkt die starke Insolation, selbst wenn sie auch nur einige Stunden des Tages dauert, eine viel stärkere Austrocknung des Bodens. Im Oktober fand ich die Gras- fluren des Kilimandscharo früh morgens um 6 Uhr stark bereift; schon um 9 Uhr war alles trocken und die Pflanzen knirschten und zerbrachen leicht unter unseren Tritten. Nur in Spalten und an kleinen Wasserläufen existieren günstigere Bedingungen für die Entwicklung rasenbildender hygrophiler Pflanzen, welche auf unseren Alpenmatten so reichlich vorhanden sind. Die Mannig- faltigkeit solcher Pflanzen ist in der Gegenwart (und war auch so während der vergangenen geologischen Pluvialperiode) viel geringer als in den Hochgebirgen der gemäßigten Zone, wo weite kontinentale Gebiete eine reiche Entwicklung der oligothermen oder hekistothermen Pflanzen begünstigten und wo wiederholt eintretende Änderungen des Klimas weitreichende Wanderungen von Hoch- gebirgspflanzen, welche in verschiedenen Entwicklungszentren entstanden waren, zur Folge hatten. Auch nur wenige der Gattungen, welche in der obersten Region der mediterranen Hochgebirge gedeihen, finden sich in der alpinen Region Afrikas. Wir finden keineswegs so viele wollig und filzig bekleidete oder dornige Stauden, wie in den Hochgebirgen Kleinasiens und Zentralasiens,| Griechenlands oder der Sierra Nevada, auch nicht so viele blattarme Besen- sträucher. Dies erklärt sich daraus, daß im mediterranen Sommer die Trocken- heit der Luft und des Bodens noch größer ist, als auf den offenen Fluren der afrikanischen alpinen Region. Daher steigen auch nur wenig Steppenpflanzen in die alpine Region Afrikas hinauf, obwohl die Samen durch Wind und Tiere leicht dahin getragen werden könnten. Wie ganz anders in den Gebirgen Kleinasiens, wo Steppentypen (Astragalus, Cousinia, Artemisia, Statice, Labiaten, Borraginaceen, Cruciferen, Umbelliferen, Zwiebelgewächse) in außerordentlich breiten Zonen herrschen. Im tropischen Afrika sehen wir nur einige Stepper gräser höher hinaufsteigen. Die Ericaceen und andere kleinblättrige Sträuche von ähnlichem Habitus gehören mehr oder weniger zu südafrikanischen Typen. Im allgemeinen ist die Hochgebirgsflora des tropischen Afrika nicht sehr“ reich an eigentümlichen Arten, welche von Typen der unteren Regionen ab-) stammen. Darum haben einige wenige Arten in den oberen Regionen eine sehr bedeutende Verbreitung gewinnen können und darum ist auch noch 50 viel offenes Gelände hier vorhanden. Solches stand immer den von Wind) oder Vögeln herbeigebrachten Samen zur Verfügung. Dritter Teil. Kurze Übersicht der Formationen. Eine eingehendere Besprechung der Vegetationsformationen unter Berück- ichtigung der Organisation der Vegetationsformen ist für den fünften Band n Aussicht genommen. Hier soll zunächst nur eine knappe Übersicht über ieselben gegeben werden. Die Einteilung‘) der Formationen geschieht zweckmäßig in halophile, ydrophile, hygrophile, megatherme und mesotherme, subxerophile und xero- hile. In folgender Übersicht gebe ich auch an, wie ich auf Vegetationskarten, nsbesondere auf den hier beigegebenen Taf. II—V der deutschen afrikanischen olonien die einzelnen Formationen hervortreten lasse und ihre Physiognomik um Ausdruck zu bringen suche. A. Halophile Formationen. AnLitorale. Solche sind die Formationen, welche mehr oder weniger unter dem Ein- uß des Meerwassers stehen. Dies gilt auch für die Strandpartien, welche nur eitweise vom Meerwasser bespritzt werden und damit Salz zugeführt erhalten, elches die Entwicklung einer größeren Zahl von Pflanzen ausschließt. Ihre egetation hat oft xerophilen Charakter und zeichnet sich namentlich durch aumarmut aus. Deshalb vereinige ich bei der Darstellung dieser Formation raun, welches den vom Meerwasser herrührenden Salzgehalt der Substrate nzeigen soll, mit gelb, welches ich durchweg als Zeichen für länger andauernde rockenheit des Bodens anwende, für Strandgehölz, Krautformation des sandigen trandes, Strandfelsen und das zur Regenzeit oft überschwemmte Küstenland. on weiterer Spezialisierung nehme ich Abstand; im Bedarfsfalle ist sie auf ieser Grundlage leicht durchzuführen. Das durch eigenartige Baumformen aus- ezeichnete Mangrovendickicht bezeichne ich nur mit braun. So bei sehr roßem Maßstab für lokale Aufnahmen; bei kleinerem Maßstab genügt die ignatur für Überschwemmungsland. 2) Die erste Übersicht über die Vegetationsformationen des tropischen Afrika findet sich in: ‚eport of the 75th Meeting of the British Association for the advancement of science, South frica, Aug., Sept. 1905, S. 5386589. 60* 938 Dritter Teil. Formationen. a) Mangroveformation. Auf sanft geneigtem oder ebenem Strand- land, welches unter dem Einfluß von Ebbe und Flut steht, meist in Meeres- ee und in flachen Mündungsgebieten der Flüsse, von der Küste strom aufwärts in verschiedenen nen Es wird zwar häufig von Mangrovenwald gesprochen, doch sind in de Mangrove Östafrikas die Bäume nicht hoch genug, um die Bezeichnung Wald zu rechtfertigen. Die wichtigsten Arten folgen in Ostafrika vom Meer her wie hier angegeben: ı) Rhrzophora mucronata (dominierend) =mkoko, 2) Cerzop Candolleana (dominierend) = mkoko mkandala, 3) Drugwiera gymnorrhiza (spärlich) = mkoko msimsi, 4) Sonneratia caseolarıs (spärlich) = mkoke mpia, 5) Lumnitsera racemosa (dominierend) = mtwuim twui, Avzcennia officinalis (dominierend) = mshu, Carapa moluccensis (sparsam), Heritiera litoralis = mogonjo-ongo. Mit 2—5 kommt zerstreut vor auch Szderoxylom. Schon mit ı zusammen findet sich das bisweilen über ı m hohe Farnkraut Acrostichum aureum. Nicht mehr zur eigentlichen Mangrove gehören die da hinter wachsenden, namentlich auch an Flußufern des Küstenlandes häufiger Bäume Calophyllum inophyllum, Thespesia populnea, Hibiscus tiliaceus. Au den Bäumen der Mangrove wächst auch die Flechte Roccella Montagnei var peruensis. Die meisten der hier genannten Arten können wir an der ost afrikanischen Küste von Witu bis südlich von Durban antreffen; aber einigk gehen noch über diese Grenze hinaus und ferner finden sich die meisten Arten® auch an den asiatischen Küsten des Indischen Ozeans und des Monsungebiete überhaupt. Auf dem salzhaltigen schlammigen Boden in der Nachbarschaft der Man grovenbestände Ostafrikas bilden stellenweise die bis zu 2 m hohen Sträuche der Chenopodiacee Suaeda monotca die einzige Vegetation. Ebenso bedeck oft große Flächen Arthrocnemum indicum. (Vgl. auch S. 230— 236.) Die Mangrovenformatinn Westafrikas, welche zum Teil korrespondierend Arten der ostafrikanisch-asiatischen enthält, zeigt eine große Übereinstimmung mit derjenigen des tropischen Amerika. Dem Meere zunächst finden wir auc eine Rhizophora, aber eine andere Art am Indischen Ozean, nämlich X/30 phora mangle, welche viel höher wird als die indische (bis 20 m) und daruf auch eine waldartige Formation bildet; dann folgt Avzcennia nitida, weiter iN Innern finden sich Bestände der niedrigeren Combretaceen Zaguncularıa race mosa und Conocarpus erectus. Zwischen den Mangrovebäumen wächst wie der gleichen Formation aller tropischen Länder Acrostichum aureum. b) Strandgehölzformation. An der Flutgrenze, deren Boden vor den des Inlandes doch noch durch etwas höheren Salzgehalt verschieden ist, finde sich häufig einzelne Sträucher gesellig, so an der Küste von Ostafrika di auch an den Küsten Indiens und Madagaskars vorkommenden Pemphis acıdul (Lythrac.), Colubrina asiatica (Rhamnac.), Ehretia litoralis, ein 2—2,5 m hohe Strauch mit weichhaarigen Blättern aus der Familie der Borraginaceen. Häufi) tritt auch Dodonaea viscosa auf, welche allerdings auch im Binnenland oft hoc! im Gebirge angetroffen wird. Dann sind auch nicht selten Scaevola lobelil A. Halophile Formationen. 939 Caesalpinia bonducella, der Kletterstrauch Flagellaria indica var. guineensis, und die unseren Flachsseiden ähnliche orangefarbene Lauracee Cassytha flli- ormis, welche auch auf die Stranddünen übergehen. Letztere vier kommen auch in den westafrikanischen Strandgehölzen vor, welche in übrigen wesentlich anders zusammengesetzt sind, als die ostafrikanischen. Hier sind besonders häufig: Chrysobalanus icaco oder Ch. ellipticus (Rosac.), Acridocarpus Smeath- mannit (Malpigh.), Drepanocarpus lunatus, Dalbergia monetaria, Dioclea re- flexa, Lonchocarpus sericeus, Mucuna urens, Combretum raccemosum, Mussaenda erythrophylla, Rourea viridis (Connarac.), Synclisca scabrida (Menisperm.) u. a. c) Krautformation des sandigen Strandes. Dem Boden wird immer och durch das Spritzen der Wellen Salz zugeführt. Teils gedeihen auf solchem oden einjährige halophile Pflanzen, mit ausstrahlenden, dem Boden anliegenden weigen (mit einem * bezeichnet), teils auch mehrjährige mit unterirdischen, riechenden Rhizomen-Arten. Von Gräsern sind es in Ostafrika: Panzicum aus den Sektionen Digrtaria ind Brachiaria, * Paspalum distichum, große Flächen überziehend und oft noch m Bereiche der Flut, SZporobolus virginicus, ein weit verbreitetes, auch in estafrika vorkommendes, starres Dünengras, mit reichlicher, unterirdischer prossung, *Cynodon dactylon, oft große Flächen bedeckend, Chloris myrto- tachya, Eragrostis-Arten, am Roten Meer und auch in Westafrika weithin riechende Arten von Aeluropus. Nicht auf die Dünen der Küste beschränkt, ondern auch ins Binnenland vordringend sind in Südwestafrika Arzstzzda sabu- Eragrostis spinosa, E. cyperoides, letztere bis in das südliche Kapland In Ost- und Westafrika sieht man an den sandigen Küsten besonders äufig die weithin kriechende, ihre dicken, lederartigen Blätter über die Erde thebende Convolvulacee /pomoea pes caprae. Sodann mögen noch von den äufigeren ostafrikanischen Strandpflanzen genannt sein: Cyperus rotundus, "Boerhavia repens und *diffusa, * Achyranthes aspera, Mollugo cerviana, sehr äufig, *Sesuvrum portulacastrum (auch in Westafrika) mit dicken, fleischigen lättern, oft massenhaft, + Polanisia strigosa und andere einjährige Capparidaceen, Cassia mimosoides, *Tribulus cistoides, +Sida capensis, * Pretrea zanguebarica, Wrullus vulgaris. Nur wenige der hier aufgezählten Kräuter fehlen land- inwärts, sie sind durch ein vorgesetztes + bezeichnet. An dem westafrikanischen Strand finden sich neben einzelnen auch in Öst- frika vorkommenden Arten mehrere andere. So wurden z. B. bei Cap Palmas on DINKLAGE gesammelt: Sporobolus virginicus, * Dactyloctenium aegyptiacum, Ylinga triceps, Commelina nudiflora, Stylosanthes erecta (auch bei Victoria und atanga), Cassia mimosoides, Phyllanthus reticulatus und Ph. niruri, Euphorbia iymifolia, E. glaucophylla, *E. pilulifera, die Melastomatacee Dissotis rotundi- la, die Tiliacee Honckenya ficifolia, die Gentianacee Neurotheca loeselioides uch bei Batanga), /pomoea incurva, die große Polster bildende graubehaarte wübiacee Diodia maritima, D. breviseta, D. vaginalis (alle auch bei Batanga), oparia dulcis (Scroph.). 940 Dritter Teil. Formationen. Am Strande bei Victoria wurden durch Dr. H. WINKLER konstatiert: da kriechende Gras Stenotaphrum dimidiatum (auch an den Küsten Amerikas unc bei Batanga), Cyperus flavescens, * Alternanthera maritima, Iresine vermicularis (Amarant.), Argemone mexicana (von Amerika eingeschleppt).. Von Batang sind außer den schon vorher als dort ebenfalls vorkommend bezeichneten noc zu erwähnen: Sporobolus robustus, die auch an den Küsten Südamerikas ver breitete Cyperacee Remirea maritima, wie Diodia marıtima bis an das Mee Bestände bildend, Cyperus ligularis, Celosia laxa, * Euphorbia indica, * Cana valia obtusifolia, mit fleischigen Blättern, größere Flächen bedeckend, * Dissoz decumbens, *Ipomoea litoralis, * Oldenlandia decumbens. d) Formation litoraler Kalkfelsen. Diese ist nur in Ostafrika vertrete und nach der geographischen Breite ziemlich verschieden. Auf Korallenkalk de Inseln und der Küste von Deutschostafrika erhalten sich mehrere xerophytisch Gewächse, da die dem Boden zukommende Feuchtigkeit hier gewöhnlich balc verschwindet. Es sind meist Arten, welche auch im Binnenland auf Felsed vorkommen, Dornsträucher, Sträucher mit dicken lederartigen Blättern, succu: lente Gewächse, bisweilen schwer zu durchdringende Dickichte bildend, da auch Schlingpflanzen und Kletterpflanzen darin ziemlich zahlreich sind. Auch Affen brotbäume ragen aus diesen Dickichten, welche man gewöhnlich sich selbs®" überläßt, hervor (vgl. S. 228, 229). e) Formation des Creeklandes. Nur wenig über den Meeresspiegel hinwegragendes Land, welches in der Regenzeit unter Wasser steht, das mi‘ dem Meer in Verbindung tritt und demzufolge auch Salz aufnimmt, mit Aus nahme inselartiger Erhöhungen ohne Baumwuchs. In dieser Formation finde sich zunächst die Arten des sandigen Strandes, doch ist ein großer Reichtun von Gräsern vorhanden. In Ostafrika zeigt es von Tanga bis Beira ziemliche Einförmigkeit. Die Aufnahme dieser Formation in der Gegend von Tang ergibt folgendes: Sporobolus virginicus, bedeckt oft große Strecken, im übrige setzt sich die Grasvegetation zusammen aus: /schaemum chrysartherus, Andro: pogon semiberbis, Dactyloctenium, Agrostis kentrophyllum, welche Rasen mi kurzen, stechenden Blättern bildet, Perots indica, Panicum (Digitaria) commau Zatum, P. (Digitaria) sanguinale, P. (Digitaria) argyrotrichum, P. (Brachiariay, leersioides, P. (Ptychophyllum) maximum var. lasiocoleum, Eriochloa punctatd (= E. polystachya), die letzten beiden ı—ı,5 m Höhe erreichend. Wenn auch einige dieser Gräser starre und meist stechende Blätter besitzen, so sind doecl auch andere, namentlich die zuletzt genannten, gute Futtergräser. An besonder: feuchten Stellen wachsen die Cyperaceen Zömbristilis polytrichoides und # triflora, kleine Komplexe bildend, ferner Ayllinga leucocephala und an nasser Plätzen das kleine Eriocaulon elegantulum. Ipomoea pes trigridis, mit nieder liegenden oder niedrigen Zweigen findet sich häufig neben 7. pes caprae; it oroßen Massen zusammenstehend kommt auch häufig die Gentianacee Znzco: stemma verticillatum vor, deren zahlreiche Zweige vom Grund aus radial aus: strahlen. Auch Oldenlandia Bojeri und Pentodon pentander, beides Rubiaceen sind reich verzweigte Kräuter, deren Hauptäste niederliegen; namentlich die A. Halophile Formationen. 941 letztere Art fällt durch ihre blauen, an das heimische Vergißmeinnicht erinnern- den Blüten auf. An feuchten Plätzen wachsen auch Aeschynomene Schimperi und A. minutiflora, Vertreter einer Leguminosengattung, der wir auch im In- land an feuchten und sumpfigen Plätzen noch mehrfach begegnen. Von anderen krautartigen Pflanzen, die auf Creekwiesen an der Küste beobachtet werden, seien noch C/eome usambarica, Desmodium Dregeanum, Rhynchosia tomentosa, Dolichos biflorus, Fatropha prunifolia, Striga sansıibarensis, Senecio sagittatus genannt. Über dem Grasland der Creeks erheben sich auf den oben erwähnten inselartigen Erhebungen Baum- und Strauchformen, welche meistens auch im Inland angetroffen werden. Stellenweise treten auch Palmengruppen auf, so- wohl Phoenix reclinata im westafrikanischen Küstenland, wie im ganzen ost- afrikanischen bis an die Südgrenze des Gebietes; ferner buschige und einzelne hohe verzweigte Exemplare von Zyphaene, H. coriacea im Osten von Mossambik bis Beira, andere Zyphaene-Arten im Westen von Loango bis südlich vom Kunene. Auf den niedrigen Anhöhen des Küstenlandes oberhalb des Überschwem- mungsgebietes, manchmal im unmittelbaren Anschluß an die Mangroven, ist häufig ein Strauchgürtel entwickelt, aus welchem auch hier und da einzelne Bäume sich erheben. In Ostafrika und in Westafrika, südwärts von Loango, besteht derselbe meist aus Steppengehölzen, welche auch weiter im Inland vorkommen; aber vom südlichen Senegambien bis zum Kongo sehen wir am Rande der Flutgrenze häufig hohe Küstenvorlandswälder, welche einzelne dem Alluvialwald und Niederungswald des Innern fehlende Arten enthalten. Namentlich Leguminosenbäume sind in solchen Wäldern des Küstenlandes reichlich vertreten. Diese Strandwälder sind schon so artenreich, daß hier auf ihre Zusammensetzung nicht eingegangen werden kann, zudem sind sie nicht mehr halophil. Auch in Ostafrika haben wir solche Wälder an der Grenze des Creeklandes, aber seltener und ärmer; so gehören hierher die oft aus- schließlich aus dem bis 40 m hohen Kopalbaum Trachylobzum Hornemannianum zusammengesetzten Bestände, welche auch in dem parkartigen Gehölz des Küsten- landes auftreten. A” Halophile Formationen im Binnenland. Salzwüste und Salzsteppe. Solche finden sich in der Sahara (s. S. 25, 26) und in der Kalahari. In der letzteren sind es die Salzpfannen, in denen die Flächen, welche zur Zeit des Samenfluges noch unter Wasser stehen, kahl bleiben, während an den frühzeitiger austrocknenden Stellen sich einzelne Steppengräser und andere Steppenpflanzen, namentlich auch manche Zwiebel- gewächse, ansiedeln und oft in großer Zahl von Individuen einer Art ausschließ- lich herrschen. In anderen Pfannen haben sich dornige Steppensträucher, wie Acacia horrida und hebeclada, Rhigozum, in anderen Salsola aphylla, in anderen Succulenten von Mesembrianthemum und Stapelia angesiedelt. Im tropischen Ostafrika sind die halophilen Formationen des Binnenlandes alle Salzsteppen, 942 Dritter Teil. Formationen. welche wenigstens einmal im Jahre Regen empfangen; sie nähern sich in ihrem Vegetationscharakter den Pfannen Südwestafrikas. Solche Salzsteppen von beträchtlicher Ausdehnung sind im Wembere-Graben- die große Nyarasa- Steppe, welche sich an den Ufern des Egassi-Sees fortsetzt, im ostafrikanischen Graben die Steppen an den Ufern des Balangda-Sees im Lande der Mangati, an dem sodahaltigen Mangara-See, die Nguruman-Ebene am Natron-See und die nördlich davon gelegenen Steppen, das Sukataland, südlich vom Rudolf- See. Weißes glänzendes Salz bedeckt den vegetationslosen Boden, und am Rande der Salzlager wachsen über mannshohe Fettsträucher, Szuaeda smonoica, mit kurzen, fleischigen, stielrundlichen Blättern, bisweilen in dichten Beständen, © so auch am Ndschiri-See. In der salzhaltigen Wembara-Steppe kommt auch Tamarix gallica var. nelotica vor. Auch am Rukwa-See finden sich Salz- steppen. Salzsteppen von geringerer Ausdehnung begegnete ich selbst zwischen dem Nordabhang des Usambara-Gebirges und Kihuiro, sodann in der Nähe des Ugueno-Gebirges. In denselben herrschen bis 2 m hohe und 3—4 m im Durchmesser haltende Büsche der Suaeda monoica. Außerdem findet man in denselben reichlich die bläuliche Acanthacee Neuracanthus scaber, sowie die! ı m hohe Amarantacee KÄentrosphaera prostrata. B. Hydrophile Formationen. Für die Entwicklung der hydrophilen Formationen ist das den Wurzeln 5 zuströmende Wasser des Substrates der maßgebendste Faktor. Da sie viel- fach auch von trockeneren Stellen durchsetzt sind, nehme ich auch bei ihrer Darstellung auf den Vegetationskarten einen gelben Grundton an, den ich mit grün kombiniere. Ein dunkles Grün dient zur Bezeichnung der hydrophilen Formationen in immergrünen regenreichen und megathermen oder nur mega- thermen Gebieten, ein helleres Grün dagegen für gleiche Formationen in regen- | armen oder auch mesothermen Gebieten. Wo es sich um dichten Wald handelt, 7 kommt nur die grüne Farbe zur Anwendung, wenn dagegen der Wald nicht dicht ist, so wird er durch grüne Kreise auf gelbem Grunde gekennzeichnet, "\ Der letztere tritt meistens auf in subxerophilen Gebieten, in denen an den " Wasserläufen ein durch das Grundwasser bedingter Baumwuchs zur Entwicklung | kommt, der von dem des abseits liegenden Landes verschieden ist. Analog 7 den vorigen Unterscheidungen ist die des baumlosen Alluviallandes und ver- | schiedenartiger Sümpfe in regenreichen und regenarmen Gebieten. a) Alluvialwald (Galeriewald, Uferwald, Niederungswald). Als Alluvialwälder bezeichnen wir alle Wälder, deren Komponenten immer Boden- wasser zugeführt erhalten. Dasselbe ist in regenreichen Gebieten und in der Nähe von Gebirgen immer reichlich vorhanden, in den regenärmeren Gebieten mehr eingeschränkt. In den regenreichen Gebieten ist aber auch immer die Luft mit Wasserdampf erfüllt und daher nicht nur*den das Grundwasser er- reichenden hydrophilen Pflanzen (Bäumen und Lianen) die Existenz ermöglicht, sondern auch den Epiphyten. Die Bodenzersetzung und Humusbildung ist in 7 B. Hydrophile Formationen. 943 solchen Wäldern begünstigt und damit die Ansiedlung von Schattenpflanzen und Saprophyten. Nicht nur zwischen Alluvialwäldern regenreicher und regenarmer Gebiete bestehen Unterschiede, sondern solche sind auch durch die größere oder ge- ringere Entfernung vom Äquator, durch die größere oder geringere Entfernung von der West- und Ostküste, sowie auch von den Gebirgen bedingt. Dem- nach sind mindestens 4 Typen von Alluvialwald zu unterscheiden. «) Alluvialwald regenreicher und sehr warmer Gebiete in der äquatorialen Zone, mit Pandanus, Elaeis, Rotang-Palmen (Ancistrophyllum, Calamus) usw., riesigen dikotylen Bäumen, viel Lianen und Epiphyten, sowie mit vielen humus- liebenden Schattenpflanzen. 8) Alluvialwald regenreicher und mäßig warmer Gebiete außerhalb der äquatorialen Zone. Die monokotylen Baumformen und Lianen treten zurück; die dikotylen Bäume sind andere Arten als die von « und gehören wenigen Familien an. Lianen und Epiphyten sind auch noch vorhanden, aber in geringerer Mannigfaltigkeit. Niederwuchs vorhanden, aber nicht sehr mannigfaltig. y) Alluvialwald und Galeriewald regenarmer und sehr warmer Gebiete (in der Steppenregion). Nur wenige Arten dikotyledoner Bäume, meistens Acacia, Albizzia, Terminalia, Ficus sind vorhanden, Lianen sehr sparsam, Epiphyten meist fehlend. Niederwuchs ist dürftig. Der »Wald« ist häufig nur auf schmale Streifen beschränkt. Hieran schließen sich auch die aus Dorassus-Palmen zu- sammengesetzten Uferwälder, die von ZAyphaene gebildeten, und auch die Niederungen der Steppe, welche mit Zyphaene, Tamarindus und Borassus estanden sind und als »Steppenwälder« bezeichnet werden. 6) Alluvialwald und Uferwald, Ufergehölz regenarmer und mäßig warmer Gebiete (in der Steppenregion). Die Zahl der den Galeriewald oder Uferwald sildenden Arten ist noch mehr beschränkt; zumeist sind es nur Leguminosen, nsbesondere Acacıa und Tamarindus, welche mit ihren tiefgehenden Wurzeln mmer Grundwasser erreichen. Lianen, Epiphyten und oft auch Niederwuchs ehlen. Oft ist der Baumbestand ein so lockerer, daß man kaum noch von Wald sprechen kann. Es ist nur ein lichtes Ufergehölz vorhanden, aus dem man vielfach in die Steppe hineinblickt. Die Formationen y und ö gehören mehr zu den subxerophilen und finden jich ganz umgeben von xerophilen. b) Baumloses Alluvialland, d. i. häufig überschwemmtes Land, in welchem der Baumwuchs unterbleibt. Solches findet sich an größeren Flüssen nd weist dieselben Typen oder Unterabteilungen auf, welche wir bei a unter- hieden haben. a) Baumloses Alluvialland regenreicher und sehr warmer Ge- Jiete. Einigermaßen vollständige Angaben kann ich über das Alluvialland es äquatorialen Ostafrika machen. Auf den sandigen Uferplätzen finden wir häufig Glinus spergula, Asclepias lGomphocarpus) fruticosa, die Gräser Perotis indica und Sporobolus indicus. \m übrigen besteht das Überschwemmungsland aus üppigen feuchten Wiesen. 944 Dritter Teil. Formationen. Die Gräser, aus denen sich die Wiesen zusammensetzen, sind hauptsächlich folgende: Zrzochloa punctata (= E. polystachya), Leptochloa uniflora, Panicum curvatum (= P. coriophorum), bis ı m hoch, P. crus galli, bis 2 m hoch, P. maximum, das Hauptgras der Niederungen, ebenfalls 2 m hoch, Pennisetum purpureum Schum. (= P. Benthamii Steud., Elefantengras), bis 6 m hoch werdend, in Westafrika (Togo und Kamerun) besonders große Strecken für sich allein bedeckend, oder auch von hydrophilen Bäumen durchsetzte Bestände bildend, welche als echte Savannen oder Baumsavannen zu bezeichnen sind. Zwischen den Gräsern finden sich noch zahlreiche, zum Teil recht hoch wer- dende Stauden, so in Deutsch-Östafrika die Capparidacee Polanisia hirta, die Euphorbiaceen Acalypha crenata var. glandulosa und Phyllanthus capillarıs, Hibiscus cannabinus, Melochia corchorifolia, Cycnium-Arten, die Rubiacee Olden- landia corymbosa, einige Compositen wie Gynura crepidioides, Ethulia conyzoides, Pluchea sordida und P. Dioscoridis, namentlich aber mehrere Leguminosen, Fabricia-Arten, insbesondere die bis 1,5 m hohe /. rugosa, Desmodium gan- geticum und D. latifolum, Pseudarthria Hookeri, ein 2—2,; m hoher Halb- strauch mit unterseits graubehaarten Blättern und dunkelroter Ähre und 3 bis 6 m hohe Sesdanza-Arten. Zwischen den Gräsern ranken und schlingen häufig Cucurbitaceen, wie Melothria maderaspatana, einzelne Convolvulaceen und Glycine javanıca. j In größerer Entfernung von den Wasserflächen herrschen auch noch Gra-?\ mineen vor und bilden feuchte Wiesen, namentlich Paspalum scrobiculatum, Panicum crus galli, P. curvatum, Triodia vulpiastrum, denen sich bisweilen auch auf trockenen Standorten orkörmenie Gräser, wie Dactyloctenium, Setaria viridis, Andropogon contortus, Imperata arundinacea var. Thunbergü, Eragrostis", ciliarıs zugesellen. Auch das Farnkraut Asprdium pallidinervium und die Cy- peraceen Cyperus articulatus, C. dubius, C. polystachyus, Fimbristilis und Kyllingia nehmen an der Ze der Wiesen teil. Den Blütenschmuck gewähren diesen Wiesen in Ostafrika die mit ihreil Blättern ähnlich wie /lagellaria rankende, aber durch große, orangefarbene, bisweilen ins grünliche gehende Blüten ausgezeichnete Liliacee Gloriosa virescens, von Leguminosen: die hohe Crotalaria, Aeschynomene cristata und Sesbania speciosa mit großen gelben Blüten, von Nlabraceen Melochia corchorifolia und Hibiscus cannabinus, die Sol Torenia parviflora und die Campa- nulaceen Zobdelia fervens, Sphenoclea ceylanica, sowie die Compositen Sphae- ranthus microcephalus und Eclipta alba besitzen dagegen unscheinbare Blüten. Y} Hier und da kommt auch einiges Gesträuch auf, so im Sansibarküstenbezirk'V Dombeya Kirkii, deren 3 m hohe Büsche Blätter von der Form unserer Alnus pubescens und weiße Blüten tragen, die ligusterähnliche, 2—2,5 m hohe Rubiacee Psychotria albidocalyx mit duftenden weißen Blüten, Chasalia umbraticola und“. Pluchea Dioscoridis, ein 3 m hoher Compositenstrauch mit lanzettlichen, ge- sägten Blättern, oft für sich ganze zusammenhängende Komplexe bildend. In solchen Wiesengebüschen kommt auch die eigenartige, durch ihre stärkereichen' Rhizome ausgezeichnete 7acca finnatifida vor, in der vielfachen Zerteilung B. Hydrophile Formationen. 945 ihrer Blattspreiten mit Amorphophallus übereinstimmend und durch ihre höchst eigenartigen, mit lang geschwänzten Bracteen versehenen, grünlich-violetten Blütenstände in hohem Grade auffallend; ferner wachsen auch an solchen Stellen die etwa 1,5; m hohen Mimosa asperata, eine der wenigen in Afrika vorkommenden Mimosen, /ndigofera hirsuta und die nesselähnliche Labiate Moschosma polystachyum. Im allgemeinen zeigt das baumiose Alluvialland nicht so große Unter- schiede in den einzelnen Teilen des tropischen Afrika, wie der Alluvialwald, da für die stark hydrophilen Pflanzen an den Flußufern zwischen den Wende- kreisen die Existenzbedingungen sich ziemlich gleich stellen. Unterschiede machen sich insofern geltend, als in den regenreichen Gebieten in einiger Entfernung von den Flußufern das baumlose Alluvialland mehr wiesenartig, in den regenarmen Gebieten mehr steppenartig erscheint. Hierfür werden noch genauere Aufnahmen zu machen sein. ß) Baumloses Alluvialland regenreicher und mäßig warmer Gebiete. Solches existiert im tropischen Afrika nur in mäßiger Ausdehnung in Plateaulandschaften am Rande der Bäche und kleinen Flüsse und zeigt im allgemeinen keinen großen Artenreichtum. Den Hauptbestand bilden meist Cyperus-Aıten, z. B. C. dichrostachyus, dann findet man auch Scirpus corymbosus, Andropogon lepidus und an sandigen Stellen Funcus-Arten. Häufig sind einige Sumpffarne (Dryopteris thelypteris, D. inaequalis, D. unita, D. Gueinziana), Polygonum-Arten, Ranunculus pubescens, Fussieua acuminata, Adenostemma vis- cosum, Sphaeranthus, Denekia capensis und Epaltes gariepiana (im Süden). Ge- wöhnlich geht dieses Alluvialland in Wiesen über, welche in der heißen Zeit trocken sind und mannigfaltiger zusammengesetzt (vgl. die subxerophilen For- mationen) sind oder in Sümpfe, über welche weiterhin Angaben folgen. Außerhalb der äquatorialen Zone. Vom mediterranen Afrika sehe ich hier ab. Dagegen sei einiges über das südwestliche Kapland gesagt. Hier sind außer den Sümpfen an den Flußläufen die im Sommer trockenen, hier und da von Vleys oder Tümpeln unterbrochenen sandigen Ebenen, die Flats oder Sandvelder zu erwähnen, welche während des Winters infolge des undurchlässigen tonigen oder eisenhaltigen Untergrundes überschwemmt sind. y) Baumloses Alluvialland regenarmer und sehr warmer Gebiete findet sich nur am Nil und seinen Zuflüssen, am Nigerbogen und am Senegal, sowie an einigen größeren Flüssen Südafrikas. Es ist nur selten in seiner Ursprünglichkeit erhalten, die dadurch charakteristisch ist, daß eine zusammen- hängende, den Boden vollständig bedeckende Vegetation nicht mehr zustande kommt, sondern nur einzelne, vorherrschend einjährige Pflanzen, Aizoaceen, Boerhavia, einige Gräser, Leguminosen und Compositen für ein paar Monate auftreten. Es ist dies schon nicht mehr eine hydrophile Formation, sondern eine subxerophile bis xerophile. Zudem ist derartiges Alluvialland oft in Kultur- land umgewandelt worden. 0) Baumloses Alluvialland regenarmer und mäßig warmer Gebiete. Hiervon gilt dasselbe, wie von y. 946 Dritter Teil. Formationen. c) Formation der Bach- und Stromfelsen, welche über das Wasser hinwegragen. Dieselben behalten in horizontalen Vertiefungen Detritus und Wasser längere Zeit und lassen Stauden mit nicht sehr tief- gehenden faserigen Wurzeln zur Entwicklung kommen. Die afrikanischen Flüsse sind reich an breiten Stromschnellen, über welche derartige Felsen her- vorragen. In dem kiesigen Detritus ihrer Vertiefungen finden sich namentlich einzelne kleinere Cyperus, Eriocaulon, Ayris, Rotala (Lythrac.), Utricularia, Lindernia. d) Formation der vom Wasser überströmten Stromschnell- felsen. Die vorher erwähnten Felsen sind an den vom Wasser überspülten Stellen oft mit Podostemonaceen und Zydrostachys besetzt. Die Zahl der ersteren, welche von Abyssinien bis Angola vorkommen, nimmt immer mehr zu, da man jetzt mehr auf das Vorkommen dieser interessanten Pflanzen achtet. Die Aydrostachys sind, wie es scheint, nur in den Gewässern südlich vom Äquator anzutreffen. e) Formation der Seen und Flüsse. In den afrikanischen Seen und in den Flußstrecken mit geringem Gefälle ist die Vegetation der auf dem Wasser schwimmenden oder auf dem Grund der Seen wurzelnden höheren Pflanzen trotz vieler zwischen den Wendekreisen weit verbreiteter Arten nicht ganz gleichartig; so weit jetzt unsere Kenntnisse reichen, scheint es, daß im südlichen Nilland und in Angola eigentümliche Formen auftreten. In Afrika weiter verbreitete Arten oder Gattungen von Wasserpflanzen sind: die Pterido- phyten Ceratopteris thalictroides und Azolla nilotica, Potamogeton javanicus und P. pusillus, die Gattung Najas, die Hydrocharitaceen Zydrilla, Lagarosiphon, Vallisneria spiralis, Ottelia, Boottia, die Aracee Pistia stratiotes, Lemna und Wolffa, die Pontederiacee Heteranthera Kotschyana, Nymphaea lotus und stellata mit einigen ihr nahestehenden Arten, Ceratophyllum demersum, die Mimoseae Neptunia oleracca, die Gentianacee ZLimnanthemum indicum mit rundlich nierenförmigen Schwimmblättern und Büscheln zahlreicher, gelber Blüten, die Scrophulariacee Ambulia und einzelne Uiricularia (U. Thonningü, U. reflexa, U. stellaris, U. foliosa) mit fein zerteilten Wasserblättern und Tiere fangenden Schläuchen. Viele der genannten Gattungen zeigen starke Vermehrung durch seitliche Sprossung und bilden schwimmende Rasen oder sie entwickeln Stolonen, vermöge deren sie bald größere Wasserflächen be- herrschen. Mehr auf einzelne Teile Afrikas beschränkt sind folgende: Azolla pinnata, von Ostafrika bis zum Kapland, Blyxa (Hydrocharitacee), nur in Angola und Benguela, die Alismatacee Zimnophyton fluitans in Kamerun, Spirodela, nur in den Nilländern, Mayaca im Kunene-Gebiet, die Pontederiaceen Monochoria und Zichhornia nördlich vom Äquator, die Lythracee Rotala myriophylloides in Angola und dem oberen Kunene-Gebiet, Trapa bispinosa vom Ghasalquellen- Gebiet bis Mossambik. ‚ In den Seen des Kaplandes findet man auch noch Nymphaea stellata, Limnanthemum Thunbergianum und Potomogeton pusillus. B. Hydrophile Formationen. 947 f} Formation der flachen Tümpel. In den flachen, periodischen Tümpeln finden sich auch mehrere der vorher genannten Arten, welche nicht in größerer Tiefe des Wassers wurzeln; aber außer diesen kommen auch noch andere vor, die in den tieferen Seen und Flüssen nicht wachsen, so namentlich Arten von Aponogeton und Scirpus flıntans. Im Kapland wachsen in solchen periodischen Tümpeln Dipidaxr triguetra, Hypoxis aquatica, Scirpus Ludwigii (schwimmend) und Oralis natans. g) Sümpfe. Dieselben sind von großer Mannigfaltigkeit. Außer der im folgenden aufgestellten werden sich noch mehr unterscheiden lassen. a) Formationen der gemischten Sumpfpflanzen in niederen Breiten. Am Rande der Flüsse, Seen und Tümpel ist in der Regel ein Gemisch von Sumpfpflanzen entwickelt, in welchem aber auch hin und wieder einzelne Arten allein herrschend auftreten. Am Rande der Gewässer wurzeln oft noch tief unter Wasser Panicum curvatum und die Cyperaceen Sceirpus maritimus, Sc. articulatus, Fimbristilis miliacea und Fuirena glomerata. Am Rande der Teiche kommen bisweilen Marszlia in Masse vor; von Senegambien bis Usaramo und den Comoren ist M. diffusa verbreitet. Die Hauptmasse der Sumpfpflanzen in nächster Umgebung der Gewässer bilden aber Cyperaceen, zahlreiche Cyperus-Arten (s. Bd. U. S. 197, 200), Fimbdristilis, Fuirena, Rhyn- chospora und Scleria, von welcher einzelne Arten oft in großer Menge auf- treten und allein herrschen. Stellenweise treten auch in den Sümpfen Arten von Xyris auf, durch endständige Ähren meist gelb gefärbter Blüten auffallend, so namentlich A. anceps und X. capensis. Dazu kommen Commelinaceen der Gattungen Commelina, Aneilema, Floscopa und Alismataceen, von Senegambien bis zum Nilland Zchinodorus humilis und Lophotocarpus guianensis, im Nilland noch Alisıma plantago, Caldesia parnassifolia und Wiesneria Schweinfurthü, von Kordofan bis über den Sambesi hinaus südwärts Durnatia enneandra, weiter verbreitet aber Zirmnophyton obtusifolium. Die Butomacee Tenagocharis latifolia findet sich auch wieder nur nördlich vom Äquator, von Senegambien bis zum Nil. Von Westafrika über das Kongogebiet bis zum Ghasalquellen- Gebiet verbreitet finden wir an Flußufern und an Sümpfen die Zingiberacee Thalia dealbata. Ein in Sümpfen häufig vorkommendes Farnkraut ist Dryopteris Squamulosa. Von Dikotylen finden sich am Rand der Sümpfe Aörscus, Lythra- ceen aus den Gattungen Ammannia, Rotala, Nesaca, Melastomataceen aus den Gattungen Dissotis und Antherotoma, sodann die Onagraceen Fussieua, darunter die 3 m hoch werdende $. acuminata, die niederliegende Zudwigia prostrata und die bis 2 m hohe, oft in großen Massen auftretende, durch zahlreiche gelbe Blüten auffallende Zudwzgia jussieuoides; bisweilen auch Gentianaceen aus den Gattungen Chironia, im Süden aus den Gattungen Belmontia, Sebaea und Faroa, Labiaten aus den Gattungen Zyptis, Coleus, bisweilen auch Mentha aquatica, |Serophulariaceen, wie Melasma indicum, Cycnium, Striga Forbesü, Sopubia, Artanema longifolium, Bacopa, Lindernia, Ilysanthes, Torenia parviflora. ß) Formation der gemischten Sumpfpflanzen in höheren Regionen oder außerhalb der äquatorialen Zone. In höheren Regionen 948 Dritter Teil. Formationen. oder in größerer Entfernung vom Äquator ist die Zusammensetzung der Sumpf- vegetation eine wesentlich andere, als in den heißen niederen Regionen, und auch ziemlich verschieden in den einzelnen Teilen Afrikas. Die Sumpf formationen des Nillandes schließen sich noch ziemlich eng an die des unteren Zentral- und Ostafrika an. Die Sümpfe in den oberen Regionen von Zentral- und Ostafrika zeigen einen ziemlich gleichartigen Charakter. Es herrschen Cyperaceen, namentlich mehrere Cyperus, wie C. latifolius, C. rotundus, C, longus, C. distans, C. umbellatus, C. dichrostachyus, C. atronitens u. a., Scirpus corymbosus, Sc. capıllarıs, Sc. fluitans. Von Gräsern finden sich namentlich häufig Leersia abyssinica, auch Setaria aurea, Chloris myriostachya und Era- grostis superba werden noch in Sümpfen bis 1500 m Höhe ü. M. angetroffen. Fast nie fehlen Dryopteris thelypteris, Ranunculus pubescens und Polygonum senegalense, aber auch andere Polygona, wie P. barbatum und P. serrulatum treten auf. Nicht selten finden sich zwischen den vielen unscheinbar blühen- den Pflanzen einzelne ansehnliche Orchideen, Habenaria und Satyrıum, oft W auch herdenweise eine Anziphofia. Selbst Aeschynomene-Arten werden noch # um 1500 m angetroffen. Häufig ist Gynura vitellina und zwischen den ® großen Stauden kriechen im Sumpf Zydrocotyle asiatica und MH. sibthorpioides. In der subalpinen und alpinen Region finden sich Sümpfe mit Carex- Arten, die Eriocaulaceen Mesanthemum und Eriocaulon, Anagallıs, Crassula Vaud lantıı. - Sehr artenreich sind die Sümpfe im Hochland von Benguela und im @ Quellgebiet des Kunene und Kubango. Hier erfüllen sie oft flache nur zur Regenzeit Wasser führende Flußbetten und’beckenartige Vertiefungen der Fluß- läufe; auch kommen sie längs der größeren Flüsse vor. Gramineen sind nicht zahlreich; Andropogon rufus wächst hier. Schr zahlreich sind wieder die Cyperaceen aus den Gattungen Cyperus, Kyllinga, Ascolepis, Fuirena, Rhyn=' chospora. 1 Nie fehlt auch hier Dryopteris sguamulosa. Dann finden wir Mesanthes mum und Eriocaulon, Xyris, Commelina, Aneilema und Floscopa, Notosceptrum an Stelle der im Osten vorkommenden Aniphofia, Hypoxis, Moraea und. Gladiolus, Burmannia, viele Orchideen, Habenaria, Platanthera, Brachycorytlis, Satyrium, Disa, Lissochilus, Eulophia. Dann kommen auch kleine Zrotea= | Arten vor, Drosera, Cliffortia, von Leguminosen Sesbania, einzelne /ndigos fera, Eriosema, Vigna, Polygala, die Ochnacee Vausagesia bellidifolia, Ay= pericum, Nesaea (Lythrac.), Dissotis (Melastomat.), Jussieua, Ludwigia, Pimpinella, Anagallıs, von Gentianaceen Sedaea, Belmontia, Faroa, Neurotheca, | Schinziella, Chironia, Swertia, einzelne Asclepias, die Verbenacee Lippia node W floora, auch Labiaten, Zyptis, Aeolanthus, Coleus, Orthosiphon und Mentha ' aguatica, von Scrophulariaceen Cyenzum, Gerardiina, Sopubia, Melasma, die Pedaliacee Zinariopsis, einige Utricularia, die Acanthaceen Zygrophila affınıs, Dyschoriste, einzelne Rubiaceen, Oldenlandia, Pentanisia und Fadogia, einige | Lobelia, von Compositen Nidorella, Blumea, Helichrysum, Inula und einzelne | Senecio. B. Hydrophile Formationen. 949 y) Formation‘) der Burgu-Sümpfe. Im westlichen Sudan am mittleren Niger und wohl auch noch anderwärts bildet das bei 2 m Halmlänge während des hohen Wasserstandes 50—80 cm über das Wasser hinwegragende Panzcum burgu, wohl nur eine Form des P. stagninum, meilenweite, ununterbrochene Dickichte (vgl. Bd. II, S. 150). 0) Formation der Saccharum-Sümpfe. Das bis 4 m hohe Saccharum spontaneum, welches auch im tropischen Asien viel verbreitet ist, bildet in regenärmeren Teilen Afrikas von Ägypten bis zum Massai-Hochland in Zentral- afrika und dem nördlichen Westafrika ausgedehnte Sümpfe an den großen Flüssen (vgl. Bd. II, S. 150). &) Formation der Vosszia-Sümpfe. Diese wird von Vossia cuspidata gebildet, deren im Wasser untergetauchte oder flutende Halme bis zu ı m über das fließende Wasser hervorragen; sie ist besonders stark entwickelt am weißen Nil und bildet große, der Schiffahrt hinderliche Barren; sie ist von Kordofan bis Unjoro und Usinga, westlich bis zum Senegal und von da bis gegen den Kongo verbreitet. &) Formation der Schilfdickichte. Prragmites communis, das Schilf- rohr, das selbst noch in der Sandwüste Algiers zu existieren vermag, bildet im ganzen tropischen Afrika ausgedehnte Dickichte an flachen Ufern von Seen und Flüssen (vgl. Bd. II, S. 149 und Taf. VIN). In diesen Dikichten ist im äquatorialen Afrika nicht selten auch der Ambatsch, die Leguminose Aeschy- nomene elaphroxylon, ein bis 7 m hohes Gewächs mit ı5 cm dickem Stamm anzutreffen. Auch kann dieselbe für sich allein Bestände bilden. Vom Ghasal- quellengebiet bis Angola und zum Sambesi finden wir auch Aesch. cristata in Schilfdickichten. Ferner treten in solchen Sesbania- und Fussieua-Arten nicht selten auf. n) Formation der Papyrus-Sümpfe Cyperus papyrus bildet im tropischen Afrika vielfach ausgedehnte Bestände, im Bahr el Ghasal auch schwimmende Inseln. Zwischen den Papyrus vegetieren oft Pistia und andere der unter e erwähnten schwimmenden Wasserpflanzen. Mit Cyperus papyrus kommt auch das Gras Latipes senegalensis vergesellschaftet vor. 3) Formation der Zyphonodorum-Sümpfe. Dies sind die auf Sansibar, den Comoren, Maskarenen und Madagaskar vorkommenden tiefen Sümpfe, in denen die interessante Aracee 7yphonodorum Lindleyanum vorkommt (vgl. Bd. II S. 252 Fig. 169). ı) Formation der Scitamineen-Sümpfe. Ganz besonders charakte- tistisch für die feuchten Niederungswälder und die Wälder der unteren Regen- waldregion sind die Waldsümpfe, welche von Scitamineen, teils von den Zingi- beraceen Aframomum und Costus, teils und zwar besonders im Westen des Kontinents, von Marantaceen erfüllt sind. Vor allen wachsen die Clinogyne- Arten, von denen die 4 m hohe C. Schweinfurthiana weit verbreitet ist, gesellig, ?) Diese und die folgenden Pflanzenvereine unter g kann man auch wegen ihrer Beschrän- kung auf einzelne Arten als Assoziationen bezeichnen. 950 Dritter Teil. Formationen. desgleichen die Sarcophrynium-Arten. Auch die spreizklimmende Zybophrynium und Trachyphrynium, welche einige Meter hoch klettern, treten oft in den Wäldern alleinherrschend auf. x) Formation der Palmiet-Sümpfe. Höchst charakteristisch für die Flußläufe des westlichen Kaplandes sind die fast ausschließlich aus der Juncacee Prionium palmita bestehenden Sümpfe. Die Pflanze trägt auf ı m hohem, armdickem Stamm einen Schopf schmaler, scharfgesägter Blätter und im Frühjahr eine 1,5 m lange Blütenrispe. })) Formation der Rohr-Sümpfe. Im Kapland finden sich häufig Seen, deren Ufer von Typha australis (Subspezis von angustifolia) und T. capensis (Subspezis von latifolia) eingefaßt sind. Stellenweise gesellt sich dazu Cladium mariscus, in anderen ein breiter Saum von Funcus maritimus. Es gibt aber auch Rohrsümpfe im tropischen Afrika, so in Ost- und Westafrika auch solche mit der 7. capensis, in Abyssinien solche mit der 4 m hohen 7. elephantina var. Schimperi und andere mit 7. angustata var. abyssinica. u) Formation der Zantedeschia-Sümpfe. Von Benguela über das Kunene-Kubango-Gebiet bis Transvaal und von hier über Natal nach Kapland finden sich mehrfach Arten der Araceen-Gattung Zantedeschia in Sümpfen; aber in Südwest-Kapland tritt dieselbe stellenweise so massenhaft auf, daß sie eine eigene Formation bildet. Dies ist besonders auf im Winter überschwemmten Ebenen der Fall, in denen sich die Silberpappel angesiedelt hat. Mit ihr zu- sammen wachsen häufig Carex clavata, Wachendorfia thyrsiflora und Antholyza aethiopica. Eine andere Facies entsteht, wenn mit ihr Cyperus fastigiatus oder C. textilis oder Gunmnera perpensa oder Cliffortia odorata vorkommen. (Vgl. MARLOTH, Das Kapland usw. S. 83.) C. Hygrophile megatherme Formationen. In dem feuchten Winden ausgesetzten tropischen und subtropischen Ge- birge entwickeln sich die von Luftfeuchtigkeit und atmosphärischen Nieder- schlägen abhängigen hygrophilen Formationen, welche an Bächen zugleich auch noch hydrophil sind. Sie erstrecken sich oft vom Fuß der Gebirge bis zu ihren Gipfeln, sind aber bei bedeutenderer Höhe der Gebirge je nach den Regionen sehr verschieden, mehr als dies bei den hydrophilen Formationen der Fall ist, weil hier immer die Temperatur der feuchten Luft als das Wachs- tum fördernder Faktor in Betracht kommt. So müssen wir hygrophile mega- therme und hygrophile mesotherme Formationen unterscheiden. Die Höhe, |’ bis zu welcher die ersteren reichen, ist nicht nur verschieden nach den Breiten- graden, in denen sich die Gebirge erheben, sondern auch nach der Höhe der Gebirge; denn es ist ein allgemeines Gesetz, daß unter sonst gleichen Bedin- gungen an den höheren Gebirgen die gleichen Regionen höher hinaufrücken, als an den niederen. Hygrophil megatherm ist der immergrüne Gebirgsregenwald oder kurz- weg Regenwald, den man in einen untersten, mittleren und oberen sondern kann. | C. Hygrophile megatherme Formationen. 951 Diese Regenwälder sind so reich an Baumformen, Lianen, Epiphyten, Strauchwerk und Niederwuchs und so verschieden im Westen und Osten, daß die Aufführung der Gattungen hier zu weit führen würde. Vielmehr soll nur a) Unterster immergrüner Regenwald. a) im Westen. ı. Primärer. Diese Formation schließt sich an den Alluvialwald Ba « an, besitzt aber größere Mannigfaltigkeit von Gehölzen und auch schon reicheren ÖNiederwuchs, mit viel Farnen, oft mit Saprophyten. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere Strauch- und Staudenvegetation. Mehr Lianen. Einzelne eigentümliche Baumformen. 3. Sekundärer. Anstelle ehemaliger Pflanzungen erneuert sich der ald. Besonders häufig ist die Moracee Musanga Smith. ß) im Osten, d.h. östlich vom Albert Edward-See, Kiwu-See, Tanganyika- Esee, Nyassa-See. ı. Primärer. Artenreich. Mehrfach Arten, welche auch im Westen orkommen oder mit solchen verwandt sind. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere Strauch- und SStaudenvegetation. Mehr Lianen. Auch einzelne Baumformen bevorzugen 3. Sekundärer. Arten der natürlichen Lichtungen in geringerer Mannigfaltigkeit. b) Mittlerer immergrüner Regenwald. a@) im Westen. ı. Hängewald. Wald der Abhänge. Bäume mannigfach, zahlreich, redrängt. Lianen, Gesträuch, Niederwuchs; Epiphyten nicht sehr zahlreich. *) Primärer. Viel Farne und oft Saprophyten im Niederwuchs. **) Sekundärer. Gesträuch und Niederwuchs reichlicher; aber aus eniger und weiter verbreiteten Arten bestehend. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere Strauch- und taudenvegetation. Mehr Lianen und Schlingpflanzen. Eigentümliche Baum- ormen, auch Farnbäume. Loranthaceen werden reichlicher. 3. Schluchten. Besonders hohe Bäume mit viel Epiphyten. Nicht elten Farnbäume. Großer Reichtum an Erdfarnen und anderen Schatten- flanzen, auch Saprophyten. ß) im Osten. ı. Hängewald. Wie b« ı; aber großenteils andere Arten. . 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Wie ba 2; aber großen- „ kils andere Arten. F 3. Schluchten. Wie ba 3; aber großenteils andere Arten. Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. 61 952 Dritter Teil. Formationen. c) oberer immergrüner Regenwald. a) im Westen. ı. Hängewald. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. 3. Schluchten. Die Zahl der megathermen Arten wird geringer, Lianen> epiphytische Angiospermen und Saprophyten werden sparsamer; epiphytische Farne und Moose sind reichlich. Hier und da, namentlich an Bächen, treter® schon mehrfach mesotherme Arten auf. 4. Mit Exposition gegen trocknere Winde. Nur wenige Baumarte treten auf, diese aber oft in großer Zahl Bestände bildend. Lianen und Epi® phyten verschwinden. ß) im Osten. ı. Hängewald. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. 3.. Schluchten. Wie bei’e eo. 4. Mit Exposition gegen trockene Winde. Arten der subxero; phytischen Formationen stellen sich ein. D. Hygrophile mesotherme Formationen. In den oberen Regionen der tropischen Gebirge oder an den Abhänge subtropischer Gebirge sind die hygrophilen Formationen nur mesotherm; Si beginnen in den äquatorialen Gebieten Afrikas in der Regel oberhalb 1900 n® und zwar haben wir hier häufig eine 100—200 m breite Zone von Bambu beständen. Sodann finden sich Höhenwälder oder Nebelwälder, in denen ga andere Baumarten herrschen, als in den unteren Regionen, auch Hochgebirg busch und feuchtes Weideland zwischen den Waldparzellen. | In den kartographischen Darstellungen dient helles Grün auf gelbem Grun®, zur Bezeichnung dieser Formationen; das feuchte Weideland wird aber nocl durch rote Linien gekennzeichnet, welche sich mit den grünen kreuzen. den meisten Fällen ist der von diesen Formationen eingenommene Raum av den Karten zu klein, und so muß man dieselben zusammenfassen; ich wend dann nur helles Grün an. a) Bambuswald. In Mulden und an sanft geneigten Abhängen von? südlichen Ghasalhochland und vom Ruwenzori bis zum Kondeland finden sic in 2000 m überragenden Gebirgen oberhalb ı900 m, manchmal auch scho etwas tiefer beginnend, Bestände der bis 10 m hohen Arundinaria alpına. b) Höhenwald oder Nebelwald. Auf diese Formation ist schon obe! bei Besprechung der Regionen Rücksicht genommen worden. ce) im Westen. Der Höhenwald schließt sich hier eng an den obere” Regenwald an und ist nicht sehr reich an eigentümlichen Arten. Auf Sal‘ Thome gehört dieser Formation Podocarpus Mannii an. Am Kamerunber! können wir als Bäume des Höhenwaldes die hohen Araliaceen Polyscias Preussü Schefflera Mannii und Erica arborea ansehen; aber es dürften wohl, abgesehei”‘ D. Hygrophile mesotherme Formationen. E. Subxerophile Formationen, 953 on den S. 764 angeführten größeren Sträuchern, auch noch mehr Bäume orhanden sein, deren Feststellung den zum Gipfel eilenden Besteigern des amerunberges entgangen ist. ß) in Zentralafrika und im Osten, von Abyssinien bis zum südlichen \yassaland, sind die Höhenwälder viel reicher an charakteristischen Baum- ormen. Hier können wir Podocarpus, Hagenia, Ilex mitis, Cussonia, Erica rborea, Philippia usw., im südlichen Nyassaland Callztris Wightii als besonders ervorragende Gattungen und Arten des Höhenwaldes bezeichnen. c) Hochgebirgsbusch zwischen und über den Höhenwäldern. rica arborea, Philippia-Arten, Agauria salicifolia, Hypericum lanceolatum, idia glauca und andere Sträucher bilden hier und da zwischen den Höhen- äldern an Stellen, welche der Entwicklung von Wald weniger günstig sind, nd am oberen Rande des Waldes eine mehr oder weniger ausgedehnte Busch- rmation. Einzelne der genannten Arten, namentlich die Ericaceen und Hype- icum werden oft alleinherrschend und bilden dann besondere Assoziationen. d) Das feuchte Hochweideland. In Mulden von Plateaulandschaften nd an sanften Hängen mit felsigem Untergrund hat sich feuchtes Bergwiesen- nd, das auch zur Weide dient, entwickelt. Es ist dies eine Formation, die den Hochgebirgen Ostafrikas, in Angola und Benguela großen Raum ein- immt, und da, wo noch nicht, wie in Ruanda, hochentwickelte Viehzucht die rsprüngliche Zusammensetzung der Vegetation gestört hat, einen großen eichtum an Stauden aufweist. Die Arten der einzelnen Gebirgssysteme sind erschieden; aber außer den Gräsern und Cyperaceen sind vorherrschend einige attungen von Liliaceen, zahlreiche von Iridaceen und Orchidaceen, Ranunculus d nicht kletternde Clematis, Alchimilla, Trifolium, Crotalarıa, Tephrosia, ‚inum, Gentianaceen, Hebenstreitia, mehrere Scabzosa, Gattungen von Compo- ten, insbesondere ZHelichrysum, Conyza, Dioma, Gerbera, Berkheya und oreopsis. E. Subxerophile Formationen. Diese Formationen entwickeln sich in Gebieten mit kurzer Regenzeit von rei bis vier Monaten oder in solchen mit beschränkter Nebelbildung. Sie nd von großer Mannigfaltigkeit und gehen, obwohl äußerlich oft recht ver- hieden, doch sehr ineinander über. Für die Darstellung dieser Formationen auf Karten muß man daher die ignaturen so wählen, daß etwaige Fehler nicht zu sehr hervortreten. Für die eisten dieser Formationen verwende ich gelben Untergrund mit hellgrünen eichen, wenn sie der Ebene und dem unteren Gebirgsland angehören. Die bxerophilen Formationen des oberen Gebirgslandes jedoch bezeichne ich mit ten Zeichen auf gelbem Grund; die Felsenformationen, Geröllvegetation und ie höchsten mit Moosen und Flechten besetzten Gipfel nur mit rot und kleinen hwarzen Zeichen, Gletscher und Schneefelder endlich mit weiß, wenn ein ebirgsland in großem Maßstab dargestellt wird. Auf meiner Karte von Deutsch- tafrika, in welcher die meisten xerophilen Formationen vertreten sind, ist 61* 954 Dritter Teil. Formationen. eine solche Sonderung unmöglich, ich habe daher Hochgebirgssteppe, einschließlich des unter D erwähnten Hochweidelandes, Felsen- und Ge- röllvegetation der obersten Regionen (s. Karte auf Taf. II, Rubrik 11), durch horizontale rote Striche auf gelbem Grund bezeichnet, weil dadurch auf der Karte die Gebirgsländer aus dem Flachlande scharf herausgehoben werden, Bergheide, Gebirgsbaumsteppe und Gebirgsbuschsteppe kann man außerdem noch durch hellgrüne Zeichen auf den roten Streifen charakterisieren. Die obersten dichten Buschgehölze und Zwergbüsche, sowie die obersten, trockenen Bergwiesen kann man durch verschiedenartig gekreuzte rote Linien hervortreten lassen. N In den unteren Regionen und besonders im Küstenland haben wir häufig parkartige Gehölze (s. Taf. II, Rubrik 7), welche teils immergrüne, teils laub- werfende Bäume und Sträucher in auffallend großer Mannigfaltigkeit enthalten. Diagonal gekreuzte grüne Striche bezeichnen diese Formation. Grüne kreis-) förmige Flecke auf gelbem Grund dienen zur Bezeichnung der Tro ckenwälder (s. Taf. II, Rubrik ı0), in welchen neben laubwerfenden Gehölzen doch auch solche mit immergrünem Laub vorkommen. Bei weitem der größte Raum! wird in den subxerophilen Gebieten von trockenen Buschgehölzen (s. Taf. I, Rubrik 8) eingenommen, in denen laubwerfende Arten zahlreich, immergrüne aber häufig beigemengt sind. Auch muß bemerkt werden, daß vielfach diese Buschgehölze in Buschgrassteppen und Baumgrassteppen übergehen, Hier und da ragen aus der Steppe buschreiche Einzelberge (s. Taf. D,) Rubrik 9) heraus, welche bisweilen ein artenreiches Gemisch von Sträuchem®, aufweisen, so z. B. zwischen Voi und dem Kilimandscharo. | | a) Parkartige Gehölze in den unteren Regionen und besonders], im Küstenland. Parklandschaften treten im Innern Afrikas, in die Busch- gehölze übergebend, mehrfach auf; aber die des Küstenlandes sind durch” mehrere dem Innern fehlende Arten charakteristisch. Man wird auch beil Spezialdarstellung dieser Formation darauf Rücksicht nehmen müssen, ob sie); primär oder sekundär ist, da die Kultur von dieser Formation gern Besitz] ergreift. a) im Westen. Parkartige Formation findet sich z. B. in Togo hinter der Mangrove. In diesem Küstenland ist so wie in dem der Goldküste und Dahomeys der Regen-|; fall erheblich geringer, als westlich und östlich davon. Es sind daher von den N ungemein zahlreichen Baumformen, von den Lianen und Epiphyten, welche in) | Sierra Leone, Liberia, Nigeria und Kamerun auftreten, nur verhältnismäßig]. wenige im Küstenland von Togo zu finden. Fast alles ist Kulturland, in welchem von der ursprünglichen Wald- und Buschvegetation Reste zurückgeblieben sind, |, von welchen einzelne Arten, z. B. die riesige Moracee Antiaris afrıcana und, h der große Wollbaum Cerda pentandra mit seinen Brettstützen und stattliche , Ficus besonders auffallen. Ein häufiger großer Baum ist auch die Sapotacee| Mimusops lacera. In der Nähe der Lagunen finden sich noch als westliche | Typen die Euphorbiacee Macaranga Barteri, Sterculia tragacantha, Celtis\ | E. Subxerophile Formationen. 955 Warneckei und einige Lianen und Kletterpflanzen, im Sumpf auch die Marantacee Clinogyne Baumanniü. Diese ganze Landschaft, in welcher die Ölpalmen nur sparsam und kümmerlich auftreten, hat einen parkartigen Charakter. ß) im Osten. Ein ganz vortreffliches Beispiel für parkartiges Gehölz im Osten ist der botanisch außerordentlich interessante Sachsenwald bei Dar-es-saläm. Diese ehölze haben sicher im östlichen Küstenland einstmals einen größeren Raum eingenommen und sind allmählich durch die Kulturen der Neger vernichtet orden. Es finden sich in diesen Gehölzen viele eigentümliche Arten, unter anderem der auf Madagaskar und den Maskarenen vorkommende Saxifragaceen- baum Breria madagascariensis, der Kopalbaum Trachylobium verrucosum, die preitkronige Caesalpiniee Afzelia cuanzensis, die mit weißen Blütentrauben behangene Papilionate Baphia Kirkii, die Myrtacee Syzygrum cordatum, der Verbenaceenbaum Viiex cuneatus, die Euphorbiaceenbäume Upaca nitida und U. sansibarica, Strychnos-Arten, schöne Sfrophanthus, das Kautschuk liefernde Bäumchen Mascarenhasia elastica, Kautschuklianen (Zandolphia) und viele andere nteressante Arten. b) Macchie. Meist kleinblättriges immergrünes hartlaubiges Gehölz, wie >s sich im südwestlichen Kapland, im Gebiet der Winterregen und eines trockenen Sommers entwickelt, und noch im südlichen Klein-Namaqualand auf einigen öhen angetroffen wird. Vgl. Karte von Südwestafrika (Taf. IV). c) Trockenwälder. Dies sind lichte Wälder, in welchen neben laub- verfenden Gehölzen doch auch solche mit immergrünem Laub vorkommen. Diese Trockenwälder (Steppenwald und Myombowald) herrschen vielfach im nneren, wo der Einfluß der östlichen Seewinde aufhört oder sehr ab- seschwächt ist, auch auf niedrigen Erhebungen bis zu 1600 m und darüber. Die geringere Menge der Niederschläge schließt eine große Anzahl von Holz- sewächsen aus; aber vorzugsweise Leguminosen mit sehr tiefgehenden Wurzeln sedeihen auf dem oft sandigen Boden. Es sind meist Arten der Caesalpinioideen Brachystegia, Berlinia, Baikiea, welche als myombo bezeichnet werden, mit :infach gefiederten, auch oft während der Trockenzeit grünen Blättern, ferner Burkea africana mit laubwerfenden, doppelt gefiederten Blättern und einzelne cacıa, sodann laubwerfende Comödretum und Terminalia, auch Parinarium lnobola u. a. Oft herrschen einzelne Arten auf größeren Strecken, und immer st wenig Unterholz entwickelt, so daß man bequem zwischen den Bäumen hin- lurchgehen kann. Solche Trockenwälder sind reichlich vorhanden in Ostafrika is Transvaal. d) Trockenes Buschgehölz. Teilweise mit immergrünem Laub, zu- meist aber lockere Buschgehölze, deren Sträucher und Baumsträucher ihr Laub ‚bwerfen und nicht reich an Dorngewächsen sind. In allen Teilen des tropischen nd subtropischen Afrika, sehr mannigfach zusammengesetzt; aber gewisse hattungen wie Zrzyphus, Salvadora, Ximenia haben eine sehr weite Verbreitung. | e)Formation der Borassus-Haine. Haine von Borassus flabellifer an fern und in Niederungen, welche zur Regenzeit stark bewässert sind. Vgl.Bay. DL 956 Dritter Teil. Formationen. f} Formation der Dumpalmen-Steppe. Wie die vorige, aber mit Hyphaene bestanden, denen sich auch Zamarindus zugesellt. Vgl. auch Bay. g) Offene subxerophile Grassteppe. Dieselbe nimmt einen großen Raum im tropischen Afrika ein und geht in einzelne der vorangehenden und folgenden Formationen über. Es lassen sich unterscheiden: a) Niedergrassteppe. Niedrige Gräser (z. B. Panzcum Petiweri, Era grostis nudiglumis, Heleochloa, Cynodon, Dactyloctenium, eines derselben oft ausschließlich) bedecken meist in Abständen den sandigen oder steinige Boden. 8) Hochgrassteppe. Gräser von ı—2 m Höhe, meist Büschel bildende Andropogoneen, aber auch andere (vgl. Bd. II, S. 151— 157). Wenn auch stellen | weise in diesen Grassteppen einzelne Arten ausschließlich herrschen, so finde sich doch auch zwischen ihnen eine große Anzahl Kräuter, die sich aber au nur wenige Familien und innerhalb dieser meist nur auf wenige Gattungen” verteilen. Es sind dies Familien, welche auch in Südafrika, zum Teil auch i den trockenen Teilen des Mittelmeergebietes und sogar auch in anderen Erd- teilen dem Steppenklima angepaßte Arten geliefert haben, weil eben nicht in allen Pflanzenfamilien eine gleiche Fähigkeit zur Anpassung an eine sehr kurze Regenzeit und eine lange Trockenheit vorhanden ist. Teils sind es einjährige Pflanzen, teils Zwiebelgewächse oder Rhizompflanzen mit einzelnen blühenden Sprossen, teils Stauden, welche aus kurzem niedrigen Grundstock ein Büschell® von blühenden Sprossen emporsenden. Die Zahl der monokotylen Pflanzen! ist keine sehr große. Mehrfach beobachtet werden in Deutsch -Ostafrika® Aneilema Fohnsonti mit gelblichen Blüten und die blau blühende Cormsmelina bracteosa, die oft in großer Menge erscheint. In einem großen Teil von Ost- afrika scheinen verbreitet zu sein: Chlorophytum macrophyllum, eine stattliche, 5—6 m hohe Liliacee mit zahlreichen weißen Blüten, und Cl. tuberosum mit großen weißen Blüten, sowie die auch in anderen Steppenformationen vor- kommende Glorzosa virescens. Nicht selten finden sich auch SezZ//a-Arten mit lanzettlichen, oft dunkel violett getupften Blättern, ferner einige Asparagi. Von Amaryllidaceen tritt öfter auf: der schön blühende Zaemanthus multiflorus und Hypoxis villosa, von Iridaceen Acidanthera; von Orchidaceen sind namentlich! einige hohe Zissochilus mit gelben Blüten und einzelne Yabenaria bemerkens-? wert. Unter den Dikotylen nehmen zunächst als Steppenkräuter eine hervor-) ragende Stellung die Amarantaceen ein, welche ganz besonders gern in den baumlosen Grassteppen vorkommen. Während die ebenfalls ziemlich zahlreichen in den Gebüschen der Küstenländer und der Bergländer vorkommenden Ama-' rantaceen sich durch ihr sattes Grün auszeichnen, sind die Amarantaceen der! Grassteppen meist grau-grünliche, bisweilen sehr dicht behaarte Kräuter, die nicht selten bei reicher Verzweigung ı—2 m Höhe erreichen, und meist ähren-) artige oder aus Ähren zusammengesetzte rispige Blütenstände mit zahlreichen‘ kleinen graugrünen Blüten besitzen. Als Beispiele solcher Steppenamarantaceen, die noch lange nicht vollständig bearbeitet sind, nenne ich Celosia laxa (bis' jetzt in Ostafrika nur aus dem Seengebiet bekannt), C. anthelmintica, C. trigyma, E. Subxerophile Formationen. 957 die, wie so viele Pflanzen, von den Steppen auf die Äcker als Unkraut über- gegangen ist, Drgera alternifolia, welche bei einjähriger Entwicklung bisweilen 3 m Höhe erreicht, Serzcocomopsis, Pupalia lappacea, die ebenfalls als lästiges Unkraut auftritt, Aerua javanıca und Aerua lanata (auch Unkraut), Achyranthes aspera (verbreitet und auch Unkraut), A. Zanuginosa und Nothosaerua brachiata beide bis jetzt aus Ugogo bekannt. Von Polygonaceen ist nur die Gattung Oxygonum, insbesondere O. sinuatum, als Steppenkraut zu nennen. Auch die als Unkraut und in Gebüschen verbreitete Nyctaginacee Boerhavia diffusa mit ihren zahlreichen, aufsteigenden und abstehend ästigen Stengeln findet sich in den Grassteppen. Die Aizoaceen sind in Ostafrika noch nicht so reichlich an der Steppenflora beteiligt, wie in Südafrika, auch wachsen sie lieber für sich, als zwischen Gras; eine besonders charakteristische und vorzugsweise in der Grassteppe vorkommende Art ist Zrianthema pentandra, mit zahlreichen succulenten niederliegenden Zweigen, hierzu kommen noch Glinus lotoides, Limeum viscosum und Giesekia pharnaceoides, einjährige Kräuter mit zahlreichen niederliegenden ausstrahlenden Zweigen, alle mit blaugrünen und sehr fleischigen Blättern. Sehr verbreitet ist die Portulacacee Talinum patens, mit zahlreichen, aufsteigenden, bis 8 dm langen Ästen, dicken, spatelförmigen Blättern und Trauben rötlich blauer Blüten; nicht bloß in der Grassteppe, sondern auch in Buschlichtungen und auch als Unkraut auf Kulturland. Die Cruciferen, welche in den Steppen und Wüsten des Mittelmeergebietes eine so hervorragende Stellung einnehmen, treten in Ostafrika ganz zurück, nur Zarsetia-Arten mit purpurroten Blüten werden hier und da beobachtet, im Nordosten und Teita, Usambara und Ugogo. Ziemlich weit verbreitet sind in den Steppen zwei Arten der Saxifragaceen-Gattung Vahla. Wie im Mittelmeergebiet und in den Steppengebieten aller Erdteile sind die teils auf stickstoffarmem, teils auf stick- stofflosem Boden vortrefflich gedeihenden Leguminosen in den Grassteppen reichlich anzutreffen, zumal da, wo etwas sandiger Boden ihnen eine kräftige Wurzelentwicklung gestattet. Der überall, auch als Unkraut verbreitete Halb- Strauch Cassza mimosoides findet sich auch hin und wieder in den Grassteppen, ebenso C. Grantü. Die sonst in Ostafrika so reich entwickelte Gattung Crotalaria ist mehr auf Wiesen und im Buschland, als in den eigentlichen offenen Steppen anzutreffen, als Grassteppenpflanzen können jedoch angesehen werden die halbstrauchige, sparrige Crofalaria laburnifolia, die ı m hohe und durch fuchsrote Behaarung ausgezeichnete blaublühende C. polysperma und die von unten aus reich verzweigte, mit aufstrebenden Ästen und kopfförmigen Blütenständen versehene C. cephalotes. Am artenreichsten sind /ndigofera und Tephrosia. Zu ersterer Gattung gehören teils Kräuter mit niederliegenden Zweigen, wie /. strobilifera, I. endecaphylla, teils niedrige Halbsträucher, wie J. viscosa, I. parviflora, I. Baukeana, I. dendroides, I. Garckeana, welche den Habitus einer Süßholzpflanze (G/ycyrrhiza) besitzt, die silbergraue 7. semitrijuga und die dicht wollig behaarte 7. Volkensii, welche nur am Kilimandscharo häufig ist. Von den Tephrosien seien hier erwähnt Tephrosia anthylloides, ein reich verzweigter schön silbergrau behaarter Halbstrauch, die ebenfalls dicht seidig 958 Dritter Teil. Formatiönen. behaarte 7. zucana, T. noctiflora, T. densıflora, bis 1,5; m hoch werdend, li linearis, T. Dracteata und T. purpurea, die letzte niederliegend und in fast allen Tropenländern verbreitet. Neben diesen Galegeen sind auch aus der ihnen nahestehenden Gruppe der Hedysareen einige zu nennen, so die allgemein in den Tropen verbreiteten Zormia diphylla und Z. tetraphylla, ferner Stylosanthes Bojeri und das nicht bloß auf die Steppe beschränkte Desmodium barbatum, endlich auch noch Pseudarthria Hookeri, eine etwa ı m hohe Staude mit an- sehnlichen roten Blüten. Von Phaseoleen kommen in den Grassteppen die niederliegende Rhynchosia memnonia und das aufrechte Zrrosema glomeratum vor. In Unyamwesi und im Westen ist in den Grassteppen auch Adrus canescens beobachtet worden; ferner scheint die interessante Zmzn:a antennulifera, welche in Usiha, im Nyassaland und im Sambesigebiet gesammelt wurde, den östlichen Steppen zu fehlen. Ziemlich stark vertreten ist ferner die Gattung Zolygala, von welcher teils schmalblättrige und lange Arten (P. Volkensi, P. aciculare), teils niedrigere mit etwas breiteren, linearischen Blättern (?. erzopterum) zwischen dem Gras wachsen. Krautige Euphorbiaceen sind in den Grassteppen spärlich anzutreffen, so Euphorbia Fischeri mit niederliegenden Zweigen. Ziemlich häufig ist die behaarte Acalypha villicaulis und mitunter kommt auch Dalechampia scandens als Schlingpflanze im Gras vor. Dagegen finden sich mehrfach Malvaceen und Sterculiaceen, von ersteren die gelbblühende Sida ovata, die auch vielfach als Unkräuter auftretenden S. rhombrfolia und 5. cordifolia, der durch prachtvoll dunkelrote Blüten ausgezeichnete Zrbzscus crassinervis und das gelbblühende Abutilon indicum, von letzteren weit verbreitet und auch außerhalb der Steppen Waltheria americana, Melhania ferruginea, M. ovata mit braungelben Blüten, und niedrig-strauchige Zermannia, welche gegen Südafrika immer zahlreicher werden. Wohl zu beachten ist das Fehlen von Umbelliferen, welche erst in dem höher gelegenen Gebirgsgrasland vorkommen. Sympetale dikotyle Kräuter sind in der Grassteppe ziemlich zahlreich, doch rekrutieren sie sich nur aus wenigen Familien. Von Gentianaceen ist nur das auch im Küstenland nicht seltene Enzcostemma verticillatum za nennen. Dagegen sind die Asclepiadaceen ganz besonders befähigt, in der Steppe zu existieren, und zwar finden sie sich nicht bloß in der Grassteppe, wo das umgebende Gras immer noch einigen Schutz gewährt, sondern sie kommen auch auf entblößtem, felsigem Boden vor; gewöhnlich entspringen bei ihnen aus einer kurzen unterirdischen oder etwas über den Boden tretenden Grundachse mehrere aufrechte Stengel; inden meisten Fällen zeigen die Steppenformen schmale Blätter, wie Asclepias (Gompho=- carpus), Stathmostelma und Schisoglossum, jedoch besitzt die schöne, dunkel- grüne Asclepias lineolata auch große, bis 6 cm breite Blätter. Diese Asclepia- daceen tragen nicht wenig zum Schmuck der Steppen bei, denn am Ende ihrer meist zahlreichen Stengel entwickeln sie Sträuße von ı—2 cm großen, weißen, grünlich-weißen, gelben, braunen, braun-roten und selbst blutroten Blüten. Ferner kommen in der Steppe zur Geltung die Convolvulaceen, einer- seits, wie es bei den meisten Steppenpflanzen die Regel ist, durch die Massen- E. Subxerophile Formationen. 959 haftigkeit des Auftretens, andererseits durch ihre lebhaft gefärbten Blüten; da ist zunächst der kleine, nur ı—2 dm hohe, bräunlich behaarte und sehr ver- breitete, auch massenhaft auftretende Convolvwlus alsinoides, kriechend ist Ipomoea oblongata, ganz besonders wirken aber die Arten von Astrochlaena, welche zahlreicher auftreten, mitunter sogar 1,5 m hohe, oft grau behaarte Stengel mit ziemlich breiten Blättern und große rotviolette, blaue oder auch weiße Blüten besitzen, so Astrochlaena malvacea, welche auch außerhalb der Grassteppen für sich oft meilenweit den Boden bedeckt; A. physaloides, A. hyoscyamotides, A. floccosa (im Massaihochland). Von den Borraginaceen ist die Gattung Helotropium im mittleren und südlichen tropischen Afrika zwar bei weitem nicht so formenreich, wie im nordöstlichen; aber sie ist doch be- merklich durch die zum Teil grau behaarten Arten, #7. supinum, H. zeylanıcum, H. longiflorum, H. Steudnerti, FH. ovalifolium, welche alle auch außerhalb der Grassteppe und nicht selten als Unkraut vorkommen. Dies gilt auch von den Trichodesma, welche mitunter durch zahlreiche stattliche Blüten auffallen. Von krautigen Verbenaceen ist in der Grassteppe nur ZepZostachya häufig. Hervor- tragenden Anteil an der Krautsteppenflora nehmen die Labiaten; aber nur die beiden Gruppen der Siachydeae und Ocimeae, unter der ersteren namentlich die Gattung Zeucas, von welcher /. Neuflizeana, L. glabrata und die auch auf Kulturland übergehende Z. martinicensis weit verbreitet sind, /. massaiensis im Massaihochland vorkommt, /. grandis, L. microphylla und die hohe, fast strauchige, stark filzige, an Marrubium erinnernde Z. fomentosa auf die Steppen des Massaihochlandes, Usambaras und des Kilimandscharo beschränkt sind. Von den Ocimeen ist zunächst die eigentümliche monotypische Capıtanya otosiegioides zu nennen, ein Halbstrauch mit kriechendem, niederliegendem Stengel und aufrechten, dichten, traubenähnlichen Blütenständen, ausgezeichnet durch die nach der Blütezeit sich stark vergrößernden, einen Flugapparat dar- stellenden Kelche, bis jetzt nur von Abyssinien und dem Kilimandscharo be- kannt; sodann der graubehaarte, auch im Steppengebiet vorkommende, klein- blütige Coleus camporum und das nur einige dm hohe, mit länglichen, stark- nervigen Blättern versehene Ocimum camporum und O. Fischeri, ferner Ortho- siphon-Arten, besonders zahlreich im Nordosten und Südwesten. Auch einzelne Solanum-Arten, bis ı m hohe Stauden, teils mit graugelbfilzigen Blättern, teils mit reichlich bestachelten Stengeln, kommen in der Steppe vor. Von Scrophu- ariaceen sind für die Grassteppen besonders Arten von Siriga, Cycnium und Buechnera charakteristisch; mehr im Westen hält sich Scoparia dulcis. Nächst den Gräsern ist wohl kaum eine andere Familie so durch Kräuter in der Steppe ertreten, wie die der Acanthaceen. Für diese in Afrika so ungemein reich entwickelte Familie ist die Wärme entschieden die erste Existenzbedingung, im übrigen aber sind ihre Typen sehr accommodationsfähig, denn wir finden ebenso zahlreiche Arten in den feuchten Tropenwäldern, wie in den Busch- gehölzen des Küstenlandes und der Steppe, wie auf den baumlosen und strauch- losen Steppen und endlich sind sie auch noch zahlreich in den sterileren Teilen Südwestafrikas. In den Grassteppen Östafrikas finden sich hauptsächlich folgende 960 Dritter Teil. Formationen. Arten: Dlepharis capensis mit armleuchterartig abstehenden und bogig auf- steigenden, in zapfenähnliche Blütenstände endenden Ästen, Fustieia leptocarpa und F. debilis, niedrige Arten, . longecalcarata, eine Art mit ı m hohem Stengel, $. ukambensis im Massaihochland, die weit verbreitete $. palustris, Neuracanthus scaber mit dunkelbraunen, unten behaarten Blättern und in dichten axillaren Ähren stehenden Blüten, Barleria-Arten. Von Rubiaceen ist nur die Gattung Oldenlandia in der Grassteppe mit einigen Arten vertreten, welche auch sonst weiter verbreitet sind, es sind dies namentlich eine niedrige, nur 2—3 dm hohe Art, O. capensis, und die ebenfalls sehr weit verbreitete, an Asperula tinctoria erinnernde O. senegalensis, welche etwa 5 dm erreicht. Von im Steppengras wachsenden Campanulaceen ist die Gattung Zzghtfoota zu nennen. Während in den Steppengebieten Amerikas die Compositen so außer- ordentlich häufig sind, treffen wir in den ostafrikanischen nur wenige, zum Teil weit verbreitete Arten an; es sind dies fast ausschließlich Vernonzeae und /nuleae. Von den ersteren erreichen einzelne zwischen dem Grase wachsende Arten eine bedeutende Entwicklung, so Zrlangea alternifolia eine Höhe von 1,5 m; weniger kräftig sind Vernomia Lastiü, V. cinerea, V. glabra und V. pauciflora, die meisten von ihnen mit mehr oder weniger bläulichen Blüten. Zu den /nwleae gehören Pluchea-Arten, die nur 3 dm hohe Amphidora villosa, welche habituell einem Z/ilago ähnlich ist, und die auch nicht sehr hohe Achyrocline glumacea mit schmalen, unten graufilzigen Blättern und sehr kleinen grauen Köpfchen, weit verbreitet in den Steppen. Ziemlich unansehnlich, wenn auch hoch, ist Polycline psylloides. Auch der zwischen Gras wachsende Senecio mesogram- moides, der ı m erreicht, ist unansehnlich und erinnert etwas an eine hohe Crepis biennis. Die Calendulee 7rzpteris Varllantii, welche bis Abyssinien vor- kommt, fällt auf durch ihre fiederspaltigen, klebrigen Blätter. Berkheyopsis diffusa, mit abstehenden Ästen und unterseits grauhaarigen Blättern, ist ein Vertreter der Mutisieen, während die an eine Centaurea erinnernde Drcoma Zomentosa und die mit grundständigen Blättern und einem purpurroten Blüten- kopf versehene Gerbera abyssinica za den in Südafrika so reichlich entwickelten Arctotideen gehören. Cucurbitaceen sind in der Grassteppe nicht sehr zahl- reich; es sind dies Corallocarpus gtijef mit tief fünflappigen und buchtig ge- zähnten Blättern und Cucumis aculeatus, ausgezeichnet durch stacheligen Stengel und stachelige Blätter, beide mit kleinen Blüten; bisweilen finden sich in den Grassteppen auch windende Passifloraceen, zu den Gattungen Tryphostemma und Adenia gehörig. Während aber bei der ersteren Gattung fast immer nur dünne, "; durch die Ranken aufrecht gehaltene Stengel entwickelt werden, entspringen‘ L bei einzelnen Adenia-Arten der Steppen aufrechte, sich selbst tragende Stengel”. und bilden einen Übergang zu der in steinigen Steppen vorkommenden, eben- falls aufrechten Ademia Kırkiü. Eigentliche Grassteppen, in denen keine oder nur sehr vereinzelte Bäume und Sträucher auftreten, finden sich besonders in Ostafrika und zwar vorzugs- weise auf Hügelrücken, auf Hochplateaus mit leichter Wellung des Bodens oder an sanften, nicht zerrissenen Lehnen. Wenn auch mit Büschen oder Bäumen E. Subxerophile Formationen. 961 besetzte Steppen in Ostafrika häufiger sind, als baumlose und strauchlose, so bedecken die letzteren doch recht ausgedehnte Gebiete. Die hier besprochenen Grassteppen befinden sich in Deutsch-OÖstafrika meist unter 1200 m. In den über diese Höhe hinausgehenden Gebieten kommt aber auch vielfach noch steppenartiges Grasland vor, wenn das Land nach Norden oder Westen exponiert ist und nicht von den vom Victoria-Nyansa herkommen- den feuchten Luftströmen getroffen wird. Auch das Grasland im Süden und Osten des Victoria-Nyansa hat wohl noch etwas steppenartigen Charakter, steht aber doch im ganzen dem Gebirgsweideland näher. y) Hochgrassteppe des höheren Gebirgslandes. Die bisher besprochenen Grassteppen finden sich in Deutsch-Ostafrika meist unter 1200 m. In den über diese Höhe hinausgehenden Gebieten sehen wir vielfach auf den isolierten, Niederschläge empfangenden Gebirgsmassen feuchtes, wiesenartiges Weideland auftreten, dagegen finden sich an den den Seewinden nicht zugänglichen, noch von Steppenwinden beeinflußten und nicht vom Berg- wasser befeuchteten Abhängen, bisweilen bis 2000 m Höhe ü. M., Gebirgs- grassteppen. In solchen Gebirgssteppen treten einzelne Hochgräser in großen Mengen gesellig, aber doch den Boden nicht vollständig bedeckend, auf, so an den Ostab- hängen des Kilimandscharo Andropogon rufus, A. lepidus, A. Schimpert, Themeda Forskahlii, Melinis minutiflora, meist 1,5 —2 m Höhe erreichend; auch Melinis Tricholaena) Teneriffae bildet oft auf große Strecken eine rötliche, wogende Grasfläiche. Zwischen diesen hohen Gräsern oder in deren Nachbarschaft wachsen das ım hohe Ornzthogalum caudatım mit schmalen Blättern, Yabenaria, Crotalaria striata u. a., Pseudarthria Hookeri. Dazu kommen stellenweise Pelargontum quinguelobatum, Linum aus der Verwandtschaft des Z. gallicum, FPolygala, Plumbago zeylanıca und die Composite Tripteris Vaillantüi. Auch die durch weiße Blüten mit dunkelkirschrotem Tubus ausgezeichnete Trunbergia alata findet sich auf solchen meist sandigen Grassteppen des Massaihochlandes. Wird der Boden mehr steinig, so sieht man auch Aloe, Crassula und Kalanchoe. h) Formation der winterfeuchten und der südwestkapländischen Ebenen (Zwergstrauch- und Restionaceen-Heiden, Flats). Dies sind die weiten Ebenen im Norden und Osten von Kapstadt, welche von tiefem, beweglichem Sande bedeckt, im Winter und Frühjahr überschwemmt, im Herbst fast gänzlich ausgedörrt sind. Diese Sandfelder sind durch das reichliche Vorkommen von Restionaceen charakterisiert, denen sich halbstrauchige Pro- teaceen, Ericaceen, Bruniaceen, Thymelaeaceen, Penaeaceen, Verbenacen hin- zugesellen. Ferner sind für diese Formation, in der sehr mannigfache Asso- ziationen auftreten, charakteristisch zahlreiche Zwiebel- und Knollengewächse, insbesondere viel Liliaceen, Amaryllidaceen, Iridaceen, Orchidaceen; aber auch Oxalidaceen und manche andere Pflanzen (Crassula, Othonna) mit wasser- speichernden Knollen. Endlich kommen hier auch zahlreiche blattsucculente Dikotyledonen, insbesondere Mesembdrianthema vor. Vgl. S. 482, 483 und MAR- LOTH, Das Kapland, S. 88—97. 962 Dritter Teil. Formationen. i) Formationen des roterdigen fruchtbaren Vorlandes von Gebirgen. In der Nähe der Gebirge, welche von Niederschlägen betroffen werden, sind die Buschgehölze auf Lateritboden dichter, artenreicher, mehr von Schlinggewächsen und Spreizklimmern durchzogen, auch etwas reicher an Nie- derwuchs. k) Formationen des schwarzerdigen fruchtbaren Vorlandes von Gebirgen. In größerer Nähe der Gebirge, unmittelbar am Fuß der- selben bringen die Regen mehr Humus herunter, der wiederum eine etwas reichere Vegetation begünstigt. l) Gebirgsbuschwald oder trockener Höhenwald. Am Fuß von Gebirgen und auch an denselben etwas aufsteigend kommt an den den Steppen- winden ausgesetzten Hängen ein Mischwald zustande, in welchem zahlreiche laubwerfende Bäume mit immergrünen gemischt sind. Hier finden wir besonders häufig Arten der Sterculiaceen-Gattung Dorndeya und der Bignoniaceen-Gattung ° Markhamia. m) Gebirgsbusch. Eine der häufigsten Formationen oberhalb der Regenwaldregion, anderer- seits auch an Steppe sich anschließend, in den verschiedenen Teilen Afrikas von Abyssinien bis zum Kapland in verschiedener Weise zusammengesetzt; doch kehren gewisse Gattungen und auch Arten immer wieder. Vgl. oben unter Regionen S. 931, 932. | Es sind immer verschiedene Unterformationen und Facies zu unter- scheiden: a) Dichter primärer Gebirgsbusch, meist gemischt. Zwischen dem Sträuchern und Baumsträuchern treten auch hier und da in Senkungen und geschützten Lagen einzelne Bäume auf. ß) Lichtungen im primären Gebirgsbusch, häufig mit Pieridium. y) Sekundärer Gebirgsbusch, häufig aus einer Art bestehend. n) Primäre P/eridium-Formation. Stimmt im wesentlichen mit den von Pferidium besetzten Lichtungen im primären Gebirgsbusche überein. Zwischen dem Preridium einige Stauden, namentlich Zelchrysum und andere Compositen. o) Sekundäre P/eridium-Formation. Entwickelt sich namentlich an” | Stelle abgebrannten oder gerodeten Waldes und Gebirgsbusches, daher bemerkt man auch einzelne wieder ausschlagende oder aus Samen aufgehende Sträucher; ferner finden sich viele hohe Stauden, namentlich Compositen (Vernonia u. a.), Malvaceen (Flöiscus u. a.), Triumfetta (Tiliac.), Leguminosen (Tephrosia, Crota- larıa u. a.), Amarantaceen, Cucurbitaceen u. a. p) Bergheide. Abgesehen von der subalpinen Heideformation, welche oberhalb der Höhenwälder in den Hochgebirgen zur Entwicklung gelangt, finden wir auch Heideformation im Anschluß an das Weideland und an den Gebirgsbuschwald auf sandigem Boden. In Usambara wird die Bergheide von der verbreiteten Ericinella Manni und von Philippia Holstii gebildet. Dazu kommen auch E. Subxerophile Formationen. 963 einige Halbsträucher aus der Familie der Thymelaeaceen, Gnidia Holstü, ver- wandt mit G. nodiflora Meissn. vom Kapland, G. szenophylla, o,4 m hoch, mit sehr schmalen, lederartigen Blättern und blaßgelben Blüten; S/ruthiola ericina, 2 m hoher Strauch, mit ı cm langen, lineal-lanzettlichen Blättern und weißlichen Blüten, Sr. usambarensis, mit ı cm langen schmalen Blättern (am Mgambo- kegel. Zwischen dem Heidekraut wächst häufig die Cyperacee Tetraria usambarensis. Vielfach treten auch Se/ago-Arten (Scrophul.) auf. Auch auf dem Hochland im Westen von Mpororo kommıen Ericeten in einer Höhe von 1500—ı600 m vor, gebildet von baumförmiger Phelippia Stuhlmannii, mit der auch eine Profea zusammen wächst. Zelichrysum-Arten finden sich auch nicht selten in der Bergheide. Im südwestlichen Kapland, das im Winter reichliche, in sechs Sommermonaten keine oder nur dürftige Niederschläge empfängt, steht die Bergheide auf der höchsten Entwicklung und zeichnet sich auch durch großen Artenreichtum aus. Restionaceen, welche im tropischen Afrika fehlen, und zahlreiche Zrzca-Arten bilden die Hauptmasse der dichten kapländischen Bergheide. Dazu kommen auch Gnzdia (Thymelaeac.), Brachysiphon (Penaeac.), Selago (Scrophul.), Bruniaceen, Cliffortia, niedrige Protea, Leucadendron, Mimetes (Proteac.), einige strauchige Papilionaten, wie Cyc/opra, Aspalathus, Priestleya, Psoralea, halbstrauchige Compositen und Stauden aus den Familien der Com- positen und Umbelliferen, insbesondere /Zelschrysum, endlich auch einige Pe- largonium und die herrliche Anemmone capensis. Von Monokotylen finden sich hier außer den Restionaceen die Cyperaceen (Tefraria, Chrysithrix, Scirpus), Gramineen (Danthonia, Achneria, Ehrharta, Pentameris, Pentaschistis), einige "Disa (Orchid.) und mehrere Iridaceen (Aristea, Watsonia, Bobartia, Gladiolus). Ausführliches bei MARLOTH, Kapland, S. 147— 155. q) Gebirgsbaumsteppe. Auf steppenartigem, trockenem Grasland treten zerstreute Bäume, darunter auch manchmal riesige Kandelabereuphorbien, auf. "Diese Formation bildet in Ostafrika bisweilen den Übergang zum Höhenwald. r) Gebirgsbuschsteppe. Wie vorige, aber die Grassteppe ist nur von Gebüschen durchsetzt. Bisweilen sind es Protea-Arten. s) Kahle, steinige Bergkuppen und Abhänge. Hier finden wir zerstreut einzelne Gräser, Andropogon und Eragrostis, Farnkräuter der Gattungen Cheilanthes und Pellaea, die Cyperacee Scleria hirtella, bisweilen die Iridacee Aristea alata, von Leguminosen Cassia, Tephrosia und Adenocarpus Manni, Arten von Selago (Scrophul.), Oldenlandia (Rubiac.), Wahlenbergia, in Ostafrika Lobelia Holstii, oft dichte Polster bildend und mit ihren roten, traubig an- geordneten Blüten weithin bemerkbar, ferner häufig Arten von Conyza, Helı- chrysum, Osteospermum, Coreopsis, Senecio, Psiadia, Micromerta u. a. t) Steinige Abhänge, zwischen denen sich etwas Humus angesammelt hat, bieten mancherlei interessante Stauden und Halbsträucher dar, die aber nach Höhe und Exposition des Standortes recht verschieden sind. Aloe, Dorstenia, Crassula, Kalanchoe finden sich an solchen Stellen. Auch Szlene- Arten kommen an solchen Abhängen vor. u) Trimmerfelder von großen und kleinen Felsblöcken, mit 964 Dritter Teil. Formationen. sandigem, humusarmem Boden zwischen denselben, in nebelreicheren Gebieten, wie z. B. bei Mlalo, lassen einzelne Arten der Heide- und Adlerfarnformation aufkommen; auf den Felsen selbst finden sich aber außer zahlreichen Flechten Selaginella rupestris var. incurva in dichten Rasen und die Farnkräuter Arzhro-" pteris albopunctata, Pteris Doniana var. ptlosa und Pellaea hastata. In dieser Formation sowie in den folgenden v und w sind übrigens Moose und Flechten noch mehr zu beachten, als die wenigen hier wachsenden Blütenpflanzen. v) Sonnige flache oder leicht gewölbte, rissige Felsen in der Gebirgsbusch- und Baumsteppe, lassen in den etwas Humus und Feuchtigkeit enthaltenden Rissen einzelne eigentümliche Arten aufkommen. Bisweilen treten an solchen Felsen Bardacenia-Arten in größerer Zahl von Stöcken für sich allein eine Gemeinschaft bildend auf. Sodann erscheint im südlichen Deutsch- Ostafrika, in Rhodesia und Benguela auf solchen Felsen häufig der eigentüm- liche Strauch Myrothamnus flabellifolius. w) Sonnige felsige Abhänge und Felswände. Da an diesen das Wasser schnell abläuft und nur an einzelnen Vorsprüngen oder in Vertiefungen sich ein wenig Humus ansammeln kann, so kommen hier nur einzelne xerophile Arten auf, wie die Commelinacee Cyanotis lanuginosa, succulente Coleus und Aeolanthus, Crassula, Aloe. x) Trockenes Gebirgsweideland oder Hochgebirgssteppe. Solches” findet sich in der Region des Gebirgsbusches an den den Steppenwinden zu- gänglichen Plateaulandschaften. Ich lernte es namentlich in West-Usambara kennen; es ist aber auch auf anderen Gebirgen Ostafrikas bis Natal und nord- wärts bis Abyssinien anzutreffen. Im allgemeinen schließt sich die Formation vielfach an die Grassteppen an; aber mit den auch in diesen vertretenen Arten mischen sich viele, welche in den unteren Regionen fehlen und im Massai- Hochland, sowie in Abyssinien ebenfalls vorkommen. Andropogon exothecus ist häufig das Hauptgras, dazu kommen A. rufus, A. Schimperi, alle durch- schnittlich 0,75—ı m hoch, A. schoenanthus, Elionurus argenteus, Panicum serratum (Tricholaena abbreviata K. Sch. in ENGLER, Gliederung der Vegetation von Usambara), kleine Komplexe bildend, Pennisetum nubicum, Aristida adoensis, bis ı m hoch; Zragrostis-Arten, Setaria aurea, S. viridis, Eleusine indica, auf rotem Lehmboden oft allein herrschend. Hypoxis, Aristea alata, Gladiolus Ouartinianus, Tritonia aurea, südwärts bis Natal verbreitet sind die das Gras- land schmückenden Liliifloren; Szlene Burchellii, auf fruchtbarem Boden, und Linum gallicum var. Holstii, Orobanche minor und Scabiosa columbaria, bis ı m hoch, erwecken Erinnerungen an die Mediterranflora. Crotalarıa striata, Desmodium lasiocarpum, halbstrauchig, mit einfachen, rundlichen Blättern und kornblumenblauen Blüten, G/ycine javanıca, Indigofera, Tephrosia, Stylosanthes mucronata repräsentieren die Leguminosen. Aus anderen Familien kommen hinzu: Euphorbia-Arten, Hibiscus, Gnidia, Torilis gracilis, Margaretta (Asclep.), /pomoea, Leucas, Micromeria, Cycnium, Melasma, Oldenlandia. Zahlreicher als in den unteren Grassteppen sind die Compositen durch folgende Arten vertreten: Achyrocline Hochstetteri, Anisopappus africanus, 0,5; m hohe Stauden, E. Subxerophile Formationen. 965 mit gekerbten, eiförmigen Blättern und orangegelben Blütenköpfchen; Artemisia afra, halbstrauchig, 0,75 m hoch mit doppelt fiederteiligen Blättern, oft massen- haft auftretend, Sphacophyllum africanum, Conyza stricta, Coreopsis Kirkit, Gerbera piloselloides, Helichrysum gerberifolium, Osteospermum moniliferum, Senecio discifolius u. a., Vernonia pauciflora u. a. y) Oberste Buschgehölze steinigen Bodens. In den Hochgebirgen ‚Zentralafrikas und am Kilimandscharo sind noch oberhalb des Höhenwaldes und des daran schließenden Hochgebirgsbusches auf flachen felsigen oder in Geröll zerfallenen Kuppen dichte bis ı m hohe Gebüsche anzutreffen. Solche, am Kilimandscharo um 3000 m und darüber gelegen, bestehen aus Myrica Meyeri Fohannis, Protea kilimandscharia, Myrsine africana, Psoralea foliosa, Smithia recurvifolia, der mannshohen Artemisia afra, einigen Blaeria-Arten, welche auch in der Grasregion zerstreut sind; dazwischen wachsen Arabis albida, Scabiosa columbaria, Micromeria punctata, Luzula abyssinica var. kıli- mandscharica. Mehrere der genannten Arten und Gattungen finden wir auch an ähnlichen Stellen auf den zentrafrikanischen Vulkanen. z) Oberste Schopfbaumformation. Kandelaberartig verzweigte Bäume oder einfache Schopfbäume des Senecio Fohnstonii bilden ebenfalls auf den Gebirgen vom Ruwenzori bis zum Kilimandscharo eine subxerophytische For- mation, in welcher Befeuchtung durch Nebel mit starker Insolation abwechselt. In derselben Formation kommen auch Schopfbäumchen von Lobelien vor. (S. unter Regionen, S. 934.) z') Subalpine Zwergbüsche. Einige der unter w genannten Sträucher, namentlich die Dlaeria, ferner Ericinella Manni und weiter oben Zuryops- Arten und halbstrauchige Zelichrysum bilden oberhalb 3600 m bis zu etwa 4000 m eine unten dichte, weiter oben lockere Zwergstrauchformation. 2°) Oberste alpine Bergwiesen. Die obersten Bergwiesen der höchsten afrikanischen Gebirge werden in der Nacht stark abgekühlt, so daß man sie am frühen Morgen häufig bereift findet, am Tage steigt die Lufttemperatur auf 15—20°, die Insolation ist eine starke. Wo nicht Gletscherbächlein eine hydrophile Wiesenvegetation erzeugen, ist die subxerophile vorhanden, welche von der der Gebirgssteppen dadurch abweicht, daß die größere Wärme liebenden Arten fehlen. Noch dringen einzelne Andropogon, wie A. amethystinus und A. exothecus nach oben vor; besonders häufig ist Zragrostis olivacea, SO- dann finden sich Vertreter von Trisetaria, Brachypodium, Koeleria, Festuca, Deschampsia, Agrostis, Danthonia. Den Gräsern gesellen sich in der Zusammen- setzung der Wiesen Fümdristilis bei und einzelne Cyperus bilden größere Tuffe. Wurmbea, Kniphofia, Antholyza, Dierama vertreten die Liliifloren, einzelne Disa noch die Orchidaceen, von denen außerdem die eigentümlichen mit zwei Grund- blättern versehenen und durch gefranstes Labellum ausgezeichneten Holothrix zu sehen sind. Thesium, Uebelinia, Silene, Cerastium caespitosum, Anemone Thomsonii, Ranunculus, Stenophragma Thalianum, Alchimilla, Argyrolobium, Geranium, Pimpinella, Peucedanum, Malabaila, Torilis, Swertia, Vernona, Scabiosa, Tolpis, Crepis, Carduus, Echinops gemahnen an die mediterrane und 966 Dritter Teil. Formationen. H boreale Flora. Nur wenige Arten sind mehr in Afrika zu Haus und auch in tieferen Regionen dieses Erdteils vertreten: Crassula, Sebaca, Wahlenbergia, Lishtfootia, Conyza, Helichrysum, Arctotis, Dianthoseris. Man vergleiche auch, was in dem Abschnitt Regionen, S. 935, über die alpine Region gesagt ist. z?) Alpines Geröll mit Siphonogamen und Pteridophyten. Am Kilimandscharo hört von 4200 m an die zusammenhängende Wiesenvegetation auf, an anderen Bergen auch schon eher, die einzelnen Polster und Büschel ® der wenigen noch vorhandenen Gefäßpflanzen sind voneinander durch steinige oder sandige Flächen getrennt. Nur sehr wenige Arten kommen zu denen # hinzu, welche in Formation x wachsen. z*) Formation der höchsten Gipfel mit Moosen und Flechten. F. Xerophile Formationen. Bei den xerophilen Formationen macht sich der Einfluß der während des größten Teiles des Jahres herrschenden Regenlosigkeit noch mehr geltend, als bei den subxerophilen Pflanzen. Die bekannten Anpassungserscheinungen an eine lange Zeit währende Trockenheit, Dornbildung, Stachelbildung, Reduktion und kurze Lebensdauer der Blattspreiten, Succulenz, starke Haarbekleidung und anderweitiger Schutz gegen Transpiration treten bei den Pflanzen dieser Formationen besonders stark hervor. Da diese Formationen in der mannigfachsten Weise in die subxerophilen übergehen, so ist es bei der kartographischen Darstellung geboten, auch hier wieder denselben Untergrund in gelb zu geben, wie bei den Formationen der Gruppe E. Die Formationen, in denen Graswuchs vorherrscht, haben zusammen- hängenden gelben Untergrund, dagegen sind die grasarmen, mehr oder weniger wüstenartigen Formationen durch schräge gelbe Striche gekennzeichnet. Da in den xerophytischen Formationen das Blattlaub bei den meisten Pflanzen längere Zeit nicht zu sehen ist, bei vielen auch in hohem Grade reduziert oder völlig unterdrückt wird, so gebe ich hier alle Signaturen in Schwarz; nur die temporären Wasserläufe, an denen sich oft etwas dichterer Baumwuchs entwickelt, deute ich durch einen schmalen, grünen Streifen an. Die Anfertigung der Vegetationskarte von Deutsch-Südwestafrika in etwas größerem Maßstabe gab mir Gelegenheit, die Darstellung der xerophilen Formationen ziemlich weit- gehend zu spezialisieren, und ich glaube, daß man mit den dort verwendeten Signaturen auch bei den meisten anderen tropischen und subtropischen Xero- phytengebieten auskommen wird. In den meisten Fällen wird man aber mehr Formationen zusammenfassen müssen; dann mache man, abgesehen von der Salzsteppe oder Salzwüste, die grasarmen Formationen durch diagonal verlaufende gelbe Striche kenntlich, die Grassteppen mit wenig Gehölz, vielfach auch als Savanne (unrichtig) oder Campo, Campine bezeichnet, die Busch- und Baumgrassteppen mit nur wenig breitlaubigen Gehölzen und die Steppen mit laubwerfenden nicht dornigen Gehölzen durch diagonale gelbe Striche mit schwarzen Zeichen für Dorn- und Buschgehölze. & F. Xerophile Formationen. 967 a) Sandwüste (Sandwüstensteppe) mit ganz vereinzelten Pflanzen. Solche finden sich einmal in der Sahara und dann in der Kalahari, sonst in Deutsch-Südwestafrika. Man vergleiche die Schilderungen in diesem Band, S. 40. Außer den zerstreut wachsenden Wüstengräsern (Bd. II, S. 176) finden sich einzelne Aizoaceen, Amarantaceen, Portulacaceen, Rosaceen (Grielum, Neurada), Saxifragaceen (Vahlia), Pedaliaceen (Pierodiscus, Harpagophytum), Euphorbia, Asclepidaceen (Sarcostemma), Acanthaceen und Compositen. b) Succulentensteppe (Wüstensteppe mit einzelnen Succulenten). Steiniger oder sandiger Boden mit zerstreuten niedrigen Succulenten, zumeist aus den Familien der Asclepidaceen und Aizoaceen, seltener aus denen der Portulacaceen und Crassulaceen, sowie mit kleinen succulenten Zuphorbia. c) Steinwüste (Steinsteppe) mit Milchbusch. Enthält fast nur suc- culente Zuphorbia-Büsche und Asclepiadaceen, namentlich Sarcostemma. d) Wüste oder Wüstensteppe mit Halbsträuchern. Auf steinigem oder sandigem Boden treten in ganz trockenen Gebieten Halbsträucher, wie manche Pelargonium, Sarcocaulon, Hermannia, Corchorus nur sehr vereinzelt auf. Viel reicher und mehr den subxerophilen Formationen sich nähernd, ist die folgende e) Halbstrauchsteppe. Steinige oder sandige Steppe mit zerstreuten Halbsträuchern, welche bisweilen flache Büsche von großem Durchmesser bilden, andererseits nur wenige Äste über der Erde treiben. Je nach den Arten sehr verschieden. Häufig auftretend in Südafrika, Rhodesia, Transvaal, Benguela, Süd-Angola, Deutsch-Südwestafrika. f) Wüste (Wüstensteppe) mit Rutensträuchern. ARefama-Formation in der Sahara. g) Wüste (Wüstensteppe) mit vereinzelten kleinblättrigen Bäumen und Sträuchern. 7amarix-Formation im nördlichen subtropischen und im tropischen Afrika, sowie in Südwestafrika. h) Wüste (Wüstensteppe) mit Dornsträuchern. i) Immergrüne Dornbusch-Steppe. Sie enthält succulente Dorn- gewächse, namentlich kaktusähnliche und kandelaberartig verzweigte Zuphorbia, succulente Kugelstämme (Adenia, Pyrenacantha), immergrüne Dornblattgewächse (Sansevieria-Arten) und immergrüne Kletterpflanzen (succulente Czsszs ohne Laubblätter und die blattlose Vanzlla Rocheri), bisweilen auch einige Aloe. Diese ausgezeichnete Formation findet man in Ostafrika. k) Steinsteppe mit baumartigen Monokotyledonen oder Kan- delaberbäumen. a) Aloö-Steppe. Steinige oder sandige Steppe mit zahlreichen hohen unverzweigten oder verzweigten Aloe. 8) Drachenbaum-Steppe. Ebenso, aber mit baumartigen xerophilen Dracaena. ]) Laubwerfende Dornbuschsteppe. Dornige Sträucher oder Sträucher mit einzelnen Bäumen, mit kleinblättrigem abfälligen oder bald verdorrenden aub. Boden zwischen den Sträuchern meist kahl. Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. 62 968 Dritter Teil. Formationen. m) Grasarme Obstgartensteppe. Auf kahlem sandigen oder steinigem Boden stehen niedrige Bäume mit abstehendem, manchmal bogig herabhängen- dem dichten Geäst, mehr oder weniger rundlicher Krone in Abständen, so daß man zwischen ihnen hindurchgehen kann. Besonders sind es Commiphora oder Combretum, manchmal Doswellsa oder Terminalia oder Balanites. Auch Arten der Anacardiaceen-Gattung Zannea fehlen nicht. Bald treten verschiedene Arten auf, bald herrscht nur eine. n) Gemischte Dorn- und Buschsteppe. Die Elemente von | sind gemischt mit nicht dornigen z. T. sogar subxerophilen Buschgehölzen. Besonders am Fuß der Gebirge gegen die Steppe. o) Dürftige xerophile Grassteppe. Dünn mit Gräsern besetztes Land im Süden der eigentlichen Sahara und in Südafrika. Die in solchen Grassteppen auftretenden Gattungen sind hauptsächlich Arzstzda und Zragrostis, z. B. Eragr. bipinnata. Ferner kommen in Betracht Zhrharta aphylla, Panicum Lurgidum, Cenchrus, Pogonarthria, Crossotropis. p) Grassteppe mit xerophilen Halbsträuchern. Besonders in Deutsch- Südwestafrika. q) Grassteppe mit Dornsträuchern, insbesondere niederen Acacıa und Albiszia. Viel in Nord-, Ost- und Südwestafrika. r) Grassteppe mit Dornbusch und kleinerem laubwerfenden Gehölz. (Gemischte grasreiche Dorn- und Buschsteppe). s) Offene xerophile Grassteppe. Der Charakter ist dem der offenen subxerophilen Grassteppe ähnlich; aber die Zahl der Grasarten ist geringer und nicht selten ist eine Art über weite Gebiete alleinherrschend. Auch hier können wir unterscheiden: a) Xerophile Niedergrassteppe, z.B. aus Tragus racemosus oder aus Aristida hordeacca oder Eragrostis-Arten gebildet. ß) Xerophile Hochgrassteppe, auf sandigem Boden oder Lateritboden regenarmer Landstriche, mit Vorherrschen von Andropogon, z. B. A. cymbartus oder Melinis minutiflor.a. | t) Buschgrassteppe. Die mehr Regen empfangenden Buschgehölze des Gebirgsvorlandes und des Gebirgsbusches wurden unter den subxerophilen‘ Formationen besprochen. Diese Formation ist mehr xerophil. Als Buschgrassteppen bezeichnen wir eine grasreiche Formation, in welchen auf größere Strecken hin Büsche vereinzelt auftreten; dieselbe ist ebensowenig‘ von der echten xerophilen Grassteppe, wie von der Baumgrassteppe scharf geschieden; sie wird ebenfalls, wie die Baumgrassteppe, vielfach als Savanne bezeichnet. Es wird sich auch hier für die Zukunft empfehlen, zwischen den unteren Buschgrassteppen (etwa unter 1000 m) und den höher gelegenen zu unterscheiden, welche sich an die Gebirgsgrassteppen anschließen und den Übergang zum Gebirgsbuschland bilden. In den unteren Buschgrassteppen finden sich außer den Steppengräsern hauptsächlich folgende, einzeln oder in kleineren Gruppen auftretende Sträucher: Anona senegalensis, Capparis-Arten (in Ostafrika C. corymbosa und C. Kirkii), Courbonia decumbens, ein nur ı M' F. Xerophile Formationen. 969 hoher Strauch mit kleinen blaßgrünen Blättern; Cadaba-Arten (in Ostafrika EC. farinosa und C. Kirkü), graugrüne bis 4 m hohe Sträucher; Maerua-Arten, meist solche mit einfachen Blättern, wie 7. angolensis, ausgezeichnet durch ı dm lange, zwischen den Samen eingeschnürte Früchte, 47. rigida, ein sparriger Strauch von 2 m Höhe mit nur ı cm langen Blättern, sodann Boscia und Dylachium africanum. Von Leguminosen kommen in dieser Weise vor: einzelne Acacia, wie A. seyal, A. stenocarpa, A. tortilis, Bauhinia reticulata;, Arten von HDiphaca, drüsig-klebrige Sträucher mit unpaarig-gefiederten Blättern und arm- Üblütigen Trauben, so D. Arrkü von Usambara bis zum Kenia, D. trachycarpa in der Massaisteppe und weiter westlich. Hierher gehören ferner: die Malpighiaceen, besonders Arten von Drasprs und Triaspis, alle mit geflügelten 'rüchten. Von Euphorbiaceen kommen in den Grassteppen vor: Phyllanthus-, Bridelia- und Acalypha-Arten von 2—4 m Höhe, /lueggea-Arten; von Ana- ardiaceen: Rarus willosa und Rhus glaucescens, auch die weit verbreitete elastraccee Gymnosporia senegalensis fehlt an solchen Stellen nicht. Die Sapindacee Deinbollia borbonica wurde in Usambara und in dem Nyassaland gefunden; die Rhamnacee Zrzyphus jıyuba dagegen ist in Grassteppen weit erbreitet; zahlreich sind Arten von Grewza; Ochna sind seltener. Einen nicht nwichtigen Bestandteil der Buschgrassteppen bilden die Arten der Thymelaea- een-Gattung Gnzdia, meist kleinere Sträucher oder Halbsträucher mit gelben dder gelbroten Blüten. Endlich sind noch zu nennen die Verbenacee Douchea Übierygocarpa, ein etwa ı,5; m hoher Strauch mit rutenförmigen Ästen, die Acanthaceen Dlechum hamatum und Aygrophila Volkensi, die Rubiaceen rossopteryx afrıcana,, ein krüppelhafter Strauch mit großen, lederartigen Zlättern, von Abyssinien bis Angola, und Gardemia thunbergia, die in mehreren T5teppenformationen verbreitet ist. Solche Buschgrassteppen treffen wir z. B. an in Ugogo, westlich von {pwapwa, wo bis zum Knie oder den Hüften reichende, in Büscheln wachsende räser, mehr oder weniger ausgedehnt, hier und da von Gebüschen durchsetzt, lie Vegetationsdecke bilden, nicht selten mit dichtem Dornbusch abwechselnd, ber den hin und wieder einzelne Affenbrotbäume und schirmförmige Acacia @hinwegragen. Auch auf dem Wege von Tabora zum Victoria-Nyansa findet ich zwischen 4° und 5° Buschgrassteppe; auch treten solche in Ussukuma ind Schaschi in größerer Entfernung vom Victoria-Nyansa auf. Auf den @Plateaus westlich und nordwestlich von Muhalala nehmen die Buschsteppen u und wechseln mit Baumgrassteppen ab. Auch in Turu kommen solche or, ferner in der Massaisteppe im Westen der Litemaberge und in der Land- chaft Ntussu. Im südöstlichen Gebiet treffen wir Buschsteppen im westlichen saramo, im Wangindoland, im südlichen Gindoland, sodann südlich vom Ro- uma in der Makua-Steppe, zu beiden Seiten des Shire, namentlich zwischen @ylanyala und Matope (17°—ı5°) und auch noch weiter nördlich um den “#@ylalombe-See, im S. des Nyassa. | u) Baumgrassteppe oder offene grasreiche Baumsteppe (viel- lach auch unrichtig Savanne oder Baumsavanne genannt). Oft auf 62* 970 Dritter Teil. Formationen. lockerem und feinsandigem Boden, aber auch auf festerem Lateritboden ist diejenige Steppenformation entwickelt, welche namentlich im Inneren des tropischen Ostafrika den weitesten Raum einnimmt und so oft in afrikani- schen Reisewerken, belebt von Antilopen, Zebras und Straußen dargestellt wird. In der von Grasbüscheln und kleinen Stauden gebildeten Hauptvegetation taucht alle 100— 200 Schritt ein Baum oder Busch auf; Dornsträucher sind wenig vorhanden, auch keine Schlinggewächse. Meist stehen die Bäume so weit auseinander, daß man nach allen Richtungen kilometerweit zwischen ihnen hindurchsehen kann, seltener rücken sie näher zusammen und geben durch Aufnahme von Sträuchern der Landschaft das vielgenannte »parkartige« Aus- sehen, das der Fruchtbarkeit des Landes immer ein böses Zeugnis ausstellt. Mag der Baum einen Einzelstamm haben oder sich strauchartig unmittelbar über dem Boden verzweigen, in jedem Fall strebt er zunächst möglichst in die Höhe, um sich dann wagerecht wie ein Pilz oder Schirm auszubreiten. Oben ist er immer flach, wie abgeschnitten. Tausende und abertausende dieser meist graubraunen Baumschirme, zerstreut über die vom roten Boden durch- leuchtete, während der längsten Jahreszeit braune Grasflur, verleihen der Land- schaft ihre eigenartige »Physiognomie« (HANS MEYER). Hin und wieder wird zwischen den Akazien einmal ein unförmiger Affenbrotbaum sichtbar. Es sind in den Baumgrassteppen weniger Arten vertreten als in den Buschgras- steppen und noch weniger, als in den subxerophilen Buschformationen, doch ist eine scharfe Sonderung zwischen allen diesen Formationen nicht vorhanden, obwohl auf große viele Kilometer weite Strecken die eine oder andere For- mation scharf ausgeprägt ist. Von allen Baumarten sind es vorzugsweise die Akazien, welche in der angedeuteten Weise auftreten, so die 2o m Höhe er- reichende Acacza subalata, die durch große Stipulardornen ausgezeichnete A. seyal, die bis 2,5 m hoch werdende A. spirocarpa, die mit weißen Blüten und breiten,’ eiförmigen Hülsen versehene A. senegal (= A.verek) und wohl noch manche andere Art; ferner Dalbergia melanoxylon (gern auf etwas feuchtem Boden), Poinciana elata, bisweilen als ı5s m hoher Baum mit aufstrebenden Ästen, die Rhamnacee Zzzyphus mucronata, ferner Sterculia-Arten, namentlich die weit verbreitete, dickstämmige Sr. triphaca; von Anacardiaceen finden sich Zannea- Arten, während die in der Gestalt ihrer unterseits silbergrau behaarten Blätter ziemlich wechselnde Zeeria znsignis als bisweilen 10 m hoher Baum verbreitet ist. Ferner treten in der Baumsteppe zahlreiche Comödretum-Arten auch süd- wärts bis Transvaal auf, in geringerer Zahl Terminalia-Arten, z. B. 7. torulosa\), im Seengebiet, 7. Frscheri in der Massaisteppe bei Salanda, 7. Kaiseriana mi, Ugunda, die Comdretum-Arten nicht selten durch mehr oder weniger dichte Bekleidung von kleinen Schüppchen, die Zerminalia-Arten öfter durch dichte, seidige Behaarung der Blätter geschützt. In den Baumsteppen von Unyam- wesi und weiter nordwärts findet sich auch die Bignoniacee Spathodea nzlotica. Ein etwas seltener, am Kilimandscharo und im Sambesigebiet vorkommen- der Baum ist die Rhamnacee Derchemia deiscolor, welche durch .ihre Blätter sstel telbz hst | reitet diesg F. Xerophile Formationen. 971 etwas an Rhamnus Frangula erinnert. Auch einzelne S/rychnos-Arten finden sich häufig in der Baumgrassteppe. Zu den auffallendsten Erscheinungen in der Baumgrassteppe gehören aber die Affenbrotbäume und die Kigelien. Der Affenbrotbaum oder Baobab, Adan- sonia digitata, in Ostafrika mbuju genannt, zu der Familie der Bombacaceen gehörig, ist in jeder Beziehung merkwürdig. Während die übrigen Steppen- Fig. 709. Ein Affenbrotbaum, Adansonia digitata L. bäume nur wenig dicke, aber sehr feste Stämme entwickeln, auch meistens nur bescheidene Größe erreichen, entwickelt der Affenbrotbaum hellgraue Stämme von kolossaler Dicke, nach KERSTEN (in von der Deckens Reisen 1. 196) bisweilen mit einem Umfang von 5o m und teilt sich in geringer Höhe in mächtige Äste, die bis 30 m lang werden und, obwohl selbst sehr dick, meist nur dünnes Gezweig tragen, das nur zur Regenzeit und wenige Monate |nachher mit großen, gefingerten Blättern bedeckt und mit über faustgroßen, prachtvollen, weißen, bis ı5 cm Durchmesser haltenden Blüten geziert ist, 972 Dritter Teil. Formationen. welche an 4—5 dm langen Stielen herunterhängen und von Bienen eifrig be-' sucht werden, weshalb auch in den bewohnten Steppengebieten von den Ein- geborenen an den Baobabs häufig Bienenkörbe angebracht werden. Der’ dicke, fleischige Stamm, der ebenso wie der Stamm der Kandelabereuphorbien sehr wenig verholzte Substanz besitzt, ist ein ausgezeichnetes Wasserreservoir| und ermöglicht eine solche kolossale Entwicklung auf trockenem Boden. Sehr eigentümlich sehen altersschwache Baobabs aus, sie brechen in sich zusammen, die silbergraue Rinde, das weiße morsche Holz zersplittern und bilden einen Trümmerhaufen, der, von Regen und Sonne gebleicht, aus der Ferne be- trachtet, einer verfallenen Hütte ähnlich sieht (VON HÖHNEL, zum Rudolfsee S. ı31). Auch wird der hohle Stamm bisweilen zur Bergung von Vieh be-' nutzt. Die oft 5 dm langen, graubraunen Früchte finden ihr Seitenstück in den Früchten eines anderen Baumriesen der Baumgrassteppe, welcher aller- dings seltener auftritt, der Azgelza aethiopica. Dieser Baum erreicht bis 25 m Höhe und einem Stammumfang von 8 m, er erinnert in seiner Belaubung an unsere Walnußbäume, und trägt an bisweilen 2 m langen Stielen Trauben dunkelpurpurroter, glockiger und lippenförmiger Blüten, aus denen sich 5—6 dm lange Früchte entwickeln, die wie Riesenwürste herunterhängen. | Baumgrassteppen treten schon im Küstenland sehr reichlich auf, noch mehr aber im Innern, in großer Entfernung vom Meere, so im W. des Pangani zwischen Usambara, Nguru und Useguha, im nordwestlichen Usaramo (STUHLMANN), im südlichen Ukami in der Kissaki-Ebene, in welcher’ die Baumgrassteppen neben den Acacia und Combdretum auch Pterocarpus und Hyphaene enthalten, im östlichen Ukami, westlich von Kwa Ssalalla, im Hinterland von Kilwa, in der Wakua-Steppe) (F. v. BEHR) im südlichen Gindoland, in Khutu zwischen dem Rufidschi, Mgeta und Rubehobeho, Ferner finden wir Baumgrassteppen im Nyassaland, am Rovuma entlang westwärts von Newela! und westwärts der Mündung des Lugende, sowie im Norden und Osten des Kilwa-Sees; in Mos- sambik aber scheinen Baumgrassteppen von dem geschilderten Charakter kaum noch aufzutreten, Wenden wir uns nun nach dem Norden, so treffen wir, wie schon oben erwähnt, typische Baumgrassteppen auf dem groben, kiesigen Sandstein im Westen von Duruma und dann von Teita bis zum Kilimandscharo, im Südwesten von Aruscha längs der Litemaberge, vom Doenje Lukutu] nach Doenje Kissala, zwischen Doenje Kissala und Umbugwe, am Ngorongoro-See, am Lgarrya- See, zwischen der Nyarasa-Steppe und Serengeti, abwechselnd mit offener Grassteppe und Steppen- | busch, im östlichen Ugogo, in Uasi, nördlich von Irangi, mehrfach in Unyamwesi, zwischen Tabora] und Weruwera, nördlich von Tabora bis zum Gombefluß, im Süden des Viktoria-Njansa südlich | vom Speke-Golf von Usambiro bis Bukense, im Südwesten des Sees im Kimoaniland, endlich) vom Ufer des Albert-Edward-Sees bis zu den Vorbergen des Runsoro. | v) Busch- und Baumgrassteppe mit zum Teil breitlaubigen, meist laubwerfenden Gehölzen — Parksteppe. Diese Formation steht an der Grenze der subxerophilen und xerophilen. Sie enthält mehrere große Bäume verschiedener Familien und zahlreiche Buschgehölze zerstreut. Es ist! die Formation, welche einen Teil von Senegambien, Togo, Mittel-Nigerien, dem! Schari- und Ghasalsand bedeckt, in welcher der Butterbaum u Parkiüi, Lophira alata u. a. S. 785 aufgeführte Gehölze zerstreut sind. steppe. . Wie m; be zwischen den Bäumen za Gras und später F Stauden. Mehr in der Nähe der Gebirge, wo die Niederschläge etwas reich- licher fallen. F. Xerophile Formationen. Anhang. 973 Anhang. An die xerophilen Formation schließen sich einige subxerophile an, welche in xerothermen Gebieten vorkommen, aber dadurch, daß das Grundwasser ihres Bodens von den Wurzeln einzelner mäßig hydrophiler Baumarten erreicht werden kann, einen von den übrigen Formationen der xerothermen Gebiete abweichenden Charakter zeigen, wenigstens insofern, als die Baumformen dichter beieinander stehen und waldartige Bestände oder Ufergehölze bilden. Sie fallen dadurch unter die Rubrik der Alluvialwälder, unterscheiden sich aber von den anderen Alluvialwäldern dadurch, daß sie eben fast nur aus der den geschilderten Bedingungen entsprechenden Bäumen bestehen, hingegen eines eigenartigen Niederwuchses entbehren, weil von anderen Pflanzen das Grund- wasser nicht erreicht werden kann und der Boden nur ausgesprochene Xero- phyten tragen kann. Solche Formationen sind: a) Dichter Wald von Dorngehölzen, meist Akazien. Auf Über- schwemmungsland, wie in der Umgebung des Tsad-See im Mündungsgebiet des Schari bilden Akazien dichte Bestände. b) Alluvialwald und Galeriewald regenarmer und sehr warmer Gebiete (in der Steppenregion) siehe oben unter Bay, Ee und Ef. c) Alluvialwald und Uferwald regenarmer und mäßig warmer Gebiete (in der Steppenregion). Siehe oben unter Bad. Hierher gehören die aus Akazien, oder aus Comdretum und Terminalia oder aus Coparfera mopane oder Euclea pseudebenus oder südafrikanischen Salr oder Myrica ge- bildeten Ufergehölze Südafrikas. Vierter Teil. ! Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung der Flora) Erstes Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. Daß ein so großer Erdteil wie Afrika, welcher vom Äquator aus nach Norden und Süden sich über die Wendekreise weit hinausdehnt, verschiedene Florenelemente enthält, ist leicht begreiflich. Die namentlich von einzelnen | nicht mehr lebenden Palaeobotanikern vertretene Anschauung, daß nicht nur in der Karbonzeit, sondern auch lange darüber hinaus auf der ganzen Erde eine gleichartige Flora geherrscht habe, ist längst überwunden. Da uns fossile Pflanzenreste aus der mesolithischen und älteren känolithischen Periode der! tropischen Länder in durchaus ungenügender Zahl vorliegen, so sind wir in! florengeschichtlichen Fragen bezüglich dieser Gebiete fast ausschließlich aufs die systematische Stellung der in ihnen vertretenen Pflanzengattungen und’ deren sonstige Verbreitung angewiesen. Das ist es auch, was den mühsamen systematischen Studien eine über die bloße eng und banausische | Pflanzenkenntnis weit hinausgehende Bedeutung verleiht und wegen dieser großen Bedeutung für unsere Anschaunng von der Entwicklung der Floren zu) immer tiefer gehenden Studien der Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen! Gattungen und ihrer Arten auffordert. | a) Das pantropische oder allgemeine tropische Element. Nach Ausschluß der Gattungen, welche entweder als Wasserpflanzen, oder | als gleichzeitig in der Ebene der gemäßigten Zonen und in den Hochgebirgen der Tropen vertreten, fast über alle Erdteile sich verbreitet haben, ist noch | | eine ziemlich große Zahl von Gattungen vorhanden, welche gegenwärtig in den | tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas, Afrikas und Asiens vof-) kommen. | Bei einigen dieser Gattungen sind alle Arten amerikanisch und nur ein- zelne derselben haben auch in den übrigen tropischen Gebieten sich weit ver- breitet; diese mehr dem amerikanischen Element zugehörigen Gattungen sind durch fetten Druck (z. B. Spilanthes) hervorgehoben. Die große Mehrzahl ! ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 975 auch subxerophile, ihre Namen sind cursiv gedruckt, z.B. Piper. Dagegen sind diejenigen Gattungen, deren Arten vorzugsweise xerophil oder höchstens subxerophil sind, mit gewöhnlichen Typen bezeichnet, z. B. Aerua. Einige vorzugsweise in den gemäßigten Zonen verbreitete, aber auch mehrfach in den tropischen Hochgebirgen vorkommende Gattungen sind angeführt und durch () kenntlich gemacht. Hymenophyllaceae: T7richomanes, Hymenophyllum. Cyatheaceae: Cyathea, Alsophila, Hemitelia. Polypodiaceae: Dryopteris, Didymochlaena, Aspidium, Gymnoßteris, Oleandra, Nephro- lepis, Microlepia, Diplazium, Asplenium, Blechnum, Doryopteris, Adiantum, Pieris, Histiopterss, Lonchitis, Vittaria, Anthrophyum, Polypodium, Elaphoglossum, Acrostichum. Gleicheniaceae: Gleichenia. Schizaeaceae: Zygodium. Marattiaceae: Marattia. Equisetaceae: Aguwisetum. Lycopodiaceae: Zycopodium. Psilotaceae: Psilotum. Selaginellaceae: Selaginella. Gnetaceae: Gnetum, Ephedra (subtrop.). Taxaceae: Podocarpus. Typhaceae: T7'ypha. Najadaceae: Najas. Hydrocharitaceae: Vallisneria, Ottelia. Triuridaceae: Sciaphila. Gramineae: Imperata, Saccharum, Erianthus, Rottboellia, Manisuris, Elionurus, Andro- pogon, Ischaemum, Tragus, Paspalum, Panricum, Eriochloa, Zsachne, Oplismenus, Setaria, Cenchrus, Pennisetum, Stenotaphrum, Oryza, Aristida, Sporobolus, Tristachya, Danthonia, Microchloa, Cy- nodon, Chloris, Dactyloctenium, Leptochloa, Pappophorum, Zhragmites, Diplachne, Eragrostis, Streptogyne, Arundinaria. Cyperaceae: Lifocarpha, Hemicarpha, Hypolytrum, Cyperus, Kyllinga, Fuirena, Scirpus, Heleocharis, Fimbristylis, Cladium, Remirea, Mapania, Scleria, (Carex). Araceae: Cyriosperma, Arisaema, Pistia. Lemnaceae: Zemna, Wolffa. Xyridaceae: Ayris. Eriocaulaceae: Zriocaulon. Commelinaceae: Aloscopa, Commelina, Aneilema. Juncaceae: (Funcus). Liliaceae: Anthericum, Chorophytum, Smilax. Amaryllidaceae: Crinum, Hypoxis. Taccaceae: Tuecca. Dioscoreaceae; Dioscorea. Zingiberaceae: Cosfus. Cannaceae: (anna. Burmanniaceae: Durmannia, Gymnosiphon. Orchidaceae: Zabenaria, Vanilla, Corymbis, Polystachya, Liparis, Bolbophyllum. Piperaceae: Piper, Peperomia. Myricaceae: Myrica. Ulmaceae: Trema, Celtis. Moraceae: Ficus. Urticaceae: Urera, Laportea, Fleurya, Girardinia, Pilca, Bochmeria, Pouzolzia. Olacaceae: Ximenia, Olax. 076 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Aristolochiaceae: Aristolochia. Amarantaceae: Celosia, Amarantus, Cyathula, Aerua, Achyranthes, Alternanthera. Nyctaginaceae: Boerhavia, Pisonia. Phytolaccaceae: Phytolacca, Aizoaceae: Mollugo, Glinus, Sesuvium, Limeum, Giesekia. Portulacaceae: Talinum, Portulaca. Basellaceae: Dasella. Caryophyllaceae: Polycarpaea. Nymphaeaceae: Drasenia. Ranunculaceae: Clematis. Menispermaceae: Cocculus, Cissampelos. Anonaceae: Aylopia. Lauraceae: Beilschmiedia, Cassytha. Papaveraceae: Argemone. Hernandiaceae: Gyrocarpus, Hernandia. Capparidaceae: Cleome, Pedicellaria, Polanisia, Crataeva, Capparis. Pittosporaceae: Piflosporum. Crassulaceae: Dryophyllum. Rosaceae: Parinarium. Connaraceae: Connarus, Rourea. Leguminosae-Mimosoideae: Pithecolobium, Neptunia, Acacia, Mimosa, Piptadenid Entada, Parkia, Prosopis. L.-Caesalpinioideae: Cynometra, Crudia, Bauhinia, Dialum, Gleditschia, Caesalpini Peltophorum. L.-Papilionatae: Ormosia, Sophora, Crotalaria, Indigofera, Tephrosia, Sesbania, Aeschyno= mene, Stylosanthes, Zornia, Desmodium, Dalbergia, Pterocarpus, Lonchocarpus, Derris, Abrus, Clitorü Teramnus, Erythrina, Mucuna, Dioclea, Canavalia, Cajanus (?), Ahynchosia, Eriosema, Phaseol Vigna, Dolichos, Lablab. Oxalidaceae: Oxalis, Diophytum. Erythroxylaceae: Aryihroxylon. Zygophyllaceae: Tribulus. Rutaceae: Zagara. Polygalaceae: Polygala, Securidaca. Dichapetalaceae: Dichapelalum. Euphorbiaceae: Phyllanthus, Croton, Cleidion, Acalypha, Tragia, Dalechampia, Jatrophi Sebastiania, Sapium, Euphorbia. Buxaceae: Buxus (nur im NO. von Afrika). Anacardiaceae: Rhus. Aquifoliaceae: Zex. Celastraceae: Gymnosporia, Zlaeodendron. Hippocrateaceae: Zißfocratea, Salacia. Sapindaceae: Cardiospermum, Paullinia, Allophylus, Dodonaea. Balsaminaceae: /mpatiens. Rhamnaceae: Zizyphus, Colubrina, Scutia, Goxania. Vitaceae: Cissus. Tiliaceae: Corchorus, Triumfetta. Malvaceae: Sida, Urena, Abutilon, Wissadula, Zibiscus, Gossypium. Bombacaceae: Ceidba, Bombax. Sterculiaceae: Düttneria, Sterculia, Melochia, Waltheria. Dilleniaceae: Zefracera. Guttiferae: Aypericum, Calophyllum. Ochnaceae: Ouratea, Sauvagesia. Frankeniaceae: Frankenia. ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 977 Violaceae: Ainorea, Hybanthus. Flacourtiaceae: Zomalium. Begoniaceae: Degonia. Lythraceae: Kolala, Ammannia, Nesaca. Rhizophoraceae: Ahizophora. Myrtaceae: Zugenia, Syzygium. Melastomataceae: Memecylon. Oenotheraceae: Jussieua, Ludwigia. Halorrhagaceae: Serpicula, Gunnera. Araliaceae: Schefllera, Polyscias. Umbelliferae: Zydrocotyle. Ericaceae: Vaccinium. Myrsinaceae: ARapanea. Plumbaginaceae: Statice, P/umbago. Sapotaceae: Sideroxylon, Chrysophyllum, Mimusops. Ebenaceae: Maba, Diospyros. Oleaceae: Jasminum, Schrebera (Hauptentwicklung in Afrika). Loganiaceae: Strychnos, Dudaleia. Gentianaceae: Znicostemma, Sweertia, Limnanthemum. Apocynaceae: Rauwolfia. Asclepiadaceae: Oxystelma?, Cynanchum. Convolvulaceae: Breweria, Evolvolus, Jacquemontia, Convolvulus, Aniseia, Hewittia, Ipomoea, Merremia, Rivea. Hydrophyllaceae: Zydrolea. Borraginaceae: Cordia, Ehretia, Heliotropium. Verbenaceae: Priva, Bouchea, Vitex, Clerodendron, Avicennia. Labiatae: Salvia, Ocimum. Solanaceae: Solanum. Scrophulariaceae: Ambulia, Stemodia, Bacopa, Peplidium, Limosella, Lindernia, Ily- Eines, Torenia, Scoparia, Melasma, Buechnera. Lentibulariaceae: Utricularia. Acanthaceae: 7udiflora, Lepidagathis, Dyschoriste, Thunbergia, Ruellia, Barleria, Pseuderan- themum, Hygrophila, Fusticia, Dicliptera. Plantaginaceae: Plantago (subtrop.). Rubiaceae: Uncaria, Randia, Ixora, Psychotria, Triainolepis, Geophila, Paederia, Cephaelis, Morinda, Borreria. Cucurbitaceae: Dlastania, Melothria, Corallocarpus. Campanulaceae: Sphenoclea, Cephalostigma, Zobelia. Goodeniaceae: Scaevola. Compositae: Elephantopus, Vernonia, Adenostemma, Mikania, Eupatorium, Ageratum, Conyza, Epaltes, Sphaeranthus, Siegesbeckia, Eclipta, Wedelia, Melanthera, Spi- lanthes, Bidens, Senecio, Launaea. Bei den wenigen Gattungen, welche durch fette Kursivschrift hervor- gehoben sind, kann man mit ziemlicher Sicherheit amerikanischen Ursprung annehmen, die große Mehrzahl sind aber in der Alten und Neuen Welt mit mehreren oder einigen eigentümlichen Arten vertreten, vielfach auch in den einzelnen Erdteilen mit eigentümlichen Sektionen. Von ihnen müssen wir annehmen, daß sie entweder, wenn der Atlantische Ozean Amerika und Afrika in gleicher Weise wie in der Gegenwart geschieden hat, in der Kreideperiode bis in viel höhere Breiten verbreitet gewesen sind, als gegenwärtig, oder aber 978 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. bei einer mehr oder weniger vollständigen Verbindung des südamerikanischen Kontinentes, mit dem afrikanischen schon in der Zeit, als diese Verbindung ' existierte, den größten Teil ihres Areals erobert haben. Da nun aber eine | solche Verbindung nur noch in der Kreideperiode teilweise bestanden haben | kann, so müssen notwendig die meisten Gattungen des allgemein tropischen | Elementes ein sehr hohes Alter besitzen. Jünger sind solche, welche wie Ars- | saema erst in der Tertiärzeit von Asien nach Ostafrika und nach Nordamerika gelangt sind. b) Das palaeotropische Element. ist die Mehrzahl der Arten solcher Gattungen xerophil und nur eine geringere | hygrophil. Es befinden sich in dieser Kategorie auch Gattungen, welche das | | | tropische Asien zwar mit Westafrika, aber nicht mit Ostafrika gemeinsam hat; solche meist ausgesprochen hygrophile Gattungen habe ich durch ein hinter dem Namen stehendes W hervorgehoben. Ferner enthält die Kategorie | der palaeotropischen Gattungen auch mehrere, welche nur im tropischen Asien | und Ostafrika vorkommen; sie sind durch ein O gekennzeichnet; endlich gibt es auch einzelne, welche Asien nur mit Madagaskar gemein hat; ich habe sie | mit Ma signiert. | Nicht enthalten sind in dieser Aufzählung der in Afrika vorkommenden palaeotropischen Gattungen diejenigen, welche in Asien nur eine beschränktere Verbreitung besitzen, im wesentlichen nur im westlichen Asien, in Vorder- | indien oder dem Himalaya, oder in den zentralasiatischen Steppengebieten vor- kommen. Polypodiaceae: Aumata, Davallia, Stenochlaena, Hymenolepis, Niphobolus, Drynaria, | Platycerium. Pandanaceae: Fandanus. Aponogetonaceae: Afonogeton. Hydrocharitaceae: Aydrilla, Blyxa. Gramineae: Pollinia, Arthraxon, Anthistiria, Perotis, Tricholaena, Leptaspis, Eleusine, Elytro- | phorus, Centotheca, Oxytenanthera. Araceae: Amorphophallus (inel. Zydrosme). Commelinaceae: /olla. Pontederiaceae: Monochoria. Liliaceae: Dracaena, Asparagus. Amaryllidaceae: Pancratium, Curculigo. Musaceae: Musa. Marantaceae: Clinogyne, Phrynium. Orchidaceae:! Nervilia, Gastrodia W, Zeuxine, Cheirostilis, Hetaeria, Oberonia, Phajus Cirrhopetalum ©. ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 979 Urticaceae: Zlatostema, Procris, Droguetia O. Loranthaceae: Viscum, Loranthus. Amarantaceae: Deeringia, Digera, Pupalia, Nothosaerua, Psilotrichum. Aizoaceae: Trianthema (eine Art auch nach Amerika gelangt). Menispermaceae: Stephania, Limacia, Tinospora. Anonaceae: Uvaria, Unona, Polyalthia, Artabotrys. Hernandiacae: Zligera W. Capparidaceae: Cadaba, Maerua. Crassulaceae: Äalanchoe. Connaraceae: Agelaea, Cnestis. Leguminosae-Mimosoideae: Albizzia, Mimosa, Dichrostachys. L.-Caesalpinioideae: Zrythrophloeum, Trachylobium, Afzelia, Pterolobium O, Poinciana, Mezoneuron. L.-Papilionatae: Lotononis, Parochetus (nur im Hochgebirge) O, Mundulea, Millettia, Ormocarpum, Smithia ©, Pseudarthria, Alysicarpus (I auch in Am.), Dumasia, Uraria (1 auch in Am.), Glycine, Flemingia, Psophocarpus. Geraniaceae: Monsonia. Linaceae: Zugonia. Zygophyllaceae: Balanites. a Rutaceae: 7oddalia, Clausena, Limonia W, Aegle W. Simarubaceae: HZarrisonia, Brucea. Burseraceae: Commiphora. Meliaceae: Xylocarpus O, Cipadessa Ma, Turraea, Melia. Malpighiaceae: Tristellateia, Hiptage W?. Euphorbiaceae: Baccaurea W, Hymenocardia W, Flueggea, Cyclostemon, Antidesma, Cleistanthus, Dridelia, Daphniphyllum W, Claoxylon, Micrococca, Macaranga, Microdesmis W, Gelonium O, Excoecaria. Salvadoraceae: Azima. Icacinaceae: Apodytes, Fodes W. Sapindaceae: Chytranthus, Harpulia O. Balsaminaceae: /mjatiens (auch Nordamerika). Rhamnaceae: Ventilago, Helinus. Vitaceae: Zeea W. Tiliaceae: Grewia. Bombacaceae: Adansonia. Malvaceae: Thespesia. Sterculiaceae: Melhania, ZeptonychiaW, Kleinhovia O, Pterygota, FirmianaW, Heritiera O. Ochnaceae: Ochna. Theaceae: Adinandra W. Guttiferae: Garcinia. Flacourtiaceae: Alacourtia. Passifloraceae: Adenia. Thymelaeaceae: Gridia. Lythraceae: Pemphis O, Lawsonia O. Sonneratiaceae: Sonneratia O. Leceythidaceae: Barringtonia O. Rhizophoraceae: Ceriops ©, Bruguiera O, Weihea, Anisophyllea. Combretaceae: Zumnitzera O, Quisgualis. Melastomataceae: Osdeckia, Medinilla W, Memecylon. Alangiaceae: Alangium. Halorrhagaceae: Zaurembergia. Myrsinaceae: Maesa, Myrsine, Embelia. Oleaceae: Ola O. 980 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Gentianaceae: Zxacum, Sebaea. Apocynaceae: Carissa, Strophanthus. Asclepiadaceae: Periploca, Cryptolepis W, Ma, Sarcostemma, Secamone, Dregea, Gym- nema W, Ceropegia. Borraginaceae: Trichodesma. Verbenaceae: Premna O. Labiatae: Plectranthus, Coleus, Orthosiphon, Acrocephalus, Moschosma, Scrophulariaceae: Dopatrium, Sopubia, Striga, Rhamphicar pa. Gesneraceae: Zpithema W. Acanthaceae: Nelsonia, Micranthus, Crossandra, Asystasia, Nicoteba, Raphidospora, Rungia W, Hypoestes, Synnema W, Asteracantha, Phaulopsis. Rubiaceae: Oldenlandia, Argostema W, Sarcocephalus W, Mussaenda, Urophyllum, Cho- | melia, Gardenia, Tricalysia, Vangueria, Plectronia, Coffea, Pavetta, Grumilea W, Chasalia, La- | sianthus, Gaertnera W. Cucurbitaceae: Luffa O, Lagenaria ©, Momordica. Compositae: Zthulia, Grangea, Microglossa, Psiadia O, Blumea, Laggera, Pluchea, Heli- chrysum, Gynura, Gerbera O (auch in Sibirien und Nordchina). c) Das afrikanisch-asiatische Tropenelement. Hierunter fassen wir diejenigen Gattungen zusammen, welche nur in Afrika } und dem kontinentalen Asien, aber nicht mehr im malayischen Archipel und Polynesien vorkommen; die fett gedruckten Namen bezeichnen die in Asien reicher entwickelten; die gesperrt Antiqua gedruckten die nur in den Wüsten vorkommenden; die fett kursiv gedruckten Namen beziehen sich auf Gattungen, welche in Afrika formenreicher sind als in Asien; die Gattungen, deren Arten vorzugsweise hydrophil, hygrophil oder subxerophil sind, sind durch Kursiv- j druck ihrer Namen kenntlich gemacht, es sind deren nur wenige. Polypodiaceae: Actiniopteris. Butomaceae: TZenagocharis. Hydrocharitaceae: Lagarosiphon, Boottia. Gramineae: Vossia O, Thelepogon O, Cleistachne O, Latipes, Schönefeldia, Enteropogon, Melanocenchris, Tripogon, Tetrapogon, Dinebra, Aeluropus. Palmae: Dorassus, auch Ma (ob wild?). Araceae: Sauromatum. Liliaceae: G/oriosa, Urginea, Ornithogalum, Sansevieria. Zingiberaceae: Kämpferia. Burmanniaceae: 7hismia W. Örchidaceae: Salyrium, Disperis. Salicaceae: Populus euphratica O. Urticaceae: Lecanthus O, Debregeasia O. Santalaceae: Osyris. Chenopodiaceae: Haloxylon. Aizoaceae: Limeum, Orygia. Caryophyllaceae: Cometes ©. Capparidaceae: Dipterygium. Cruciferae: Farsetia. Resedaceae: Caylusea, Ochradenus. Podostemonaceae: Dicraea. Saxifragaceae: Vahlia Ma. Rosaceae: Pygeum. a nn m £ A 4 " EEE N N A ne nn er mann ud - > 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 981 Saxifragaceae: Vahlia Ma. Leguminosae: Dalhousiea (Südafrika und Himalaya), Alhagi, Shuteria. Zygophyllaceae: Seetzenia NO,S, Balanites. Burseraceae: Boswellia O, Commiphora. Euphorbiaceae: Baccaurca W, Hymenocardia W, Agrostistachys W. Anacardiaceae: Lannea. Icacinaceae: Pyrenacantha (auch Madagaskar). Lythraceae: Woodfordia ©. — Combretaceae: Anogeissus. Umbelliferae: Trachydium O, Trachyspermum. Plumbaginaceae: Ceratostigna NO, Vogelia. Salvadoraceae: Salvadora O. — Gentianaceae: Canscora O. Apocynaceae: Baissea W. Asclepiadaceae: Cryptolepsis W (auch Madagaskar), Glossonema ©, Calotropis, Daemia, Orthanthera, Caralluma. Labiatae: Anisochilus W, Platostoma W, Geniosporum (auch Madagaskar). Scerophulariaceae: Sztera ©, Lindenbergia O, Micrargeria. Pedaliaceae: Sesamum. Acanthaceae: Neuracanthus. Rubiaceae: Aymenodyction. Cueurbitaceae: Kedrostis, Citrullus. Compositae: Blepharispermum O, Dicoma (auch Madagaskar). d) Das afrikanisch-madagassische Florenelement. Die Zahl der Gattungen, welche das noch sehr unvollkommen erforschte madagassische Gebiet (Madagaskar, die Mascarenen, Comoren und Seychellen) allein mit Afrika gemeinsam haben, ist eine ziemlich große; die meisten sind auf dem Kontinent und Madagaskar gleichmäßig vertreten (Namen klein gedruckt, die hydrophiler bis subxerophiler Gattungen kursiv, wie Wiesneria, die mehr xerophiler mit gewöhnlicher Schrift, wie Phaeoptilon); andere aber, wie z. B. Moraea, Aristea stärker auf dem Kontinent, wenige, wie Hydro- stachys stärker auf Madagaskar. Daß mehrere Gattungen Madagaskars nur im Osten (©) oder Süden (S) des Kontinentes vorkommen, ist nicht auffallend. Dagegen erscheint es auffälliger, wenn einzelne Gattungen (W) sich nur in Westafrika und Madagaskar finden; es sind deren nur wenige. Übrigens treten die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen der kontinental-afrikanischen, insbesondere der ost- und südafrikanischen Flora mit der madagassischen noch vielmehr hervor, wenn man auch die Verbreitung einzelner Arten in Betracht zieht, auch solcher Gattungen, welche, wie die der Farne, weiter verbreitet sind. Endlich hat man zu berücksichtigen, daß manche für Madagaskar be- sonders charakteristische Gattungen nur mit solchen Afrikas näher verwandt sind, so z. B. Ravenala mit der südostafrikanischen Gattung Strelitzza. Schizaeaceae: Mohria. Gramineae: Ehrharta. — Cyperaceae: Eriospora. Alismataceae: Wiesneria. Palmae: Medemia (inkl. Bismarckia) O, Hyphaene. Araceae: 7yphonodorum O (nur auf den Inseln). Eriocaulaceae: Mesanthemum. Commelinaceae: Coleotrype O. 982 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung der Flora. Liliaceae: Kniphofia O, Aloe. Iridaceae: Moraea, Aristea, Geissorrhiza S, Watsonia S. Zingiberaceae: Aframomaum, Aulotandza W. Orchidaceae: Holothrix, Cynosorchis O, Amphorchis W, Brownlea S, Platylepis, Angraecum, Disa. Ulmaceae: Chaetacme. — Moraceae: Cardiogyne O, Treculia, Bosgqueia. — Urtica- : Obetia O. Proteaceae: Faurea. Hydnoraceae: Hydnora. Nyetaginaceae: Phaeoptilon W. Menispermaceae: Chasmanthera. Anonaceae: Popowia, Hexalobus, Monodor«a. Myristicaceae: Drochoneura ©. — Lauraceae: Cryplocarya O. Capparidaceae: Tylachium O. Hydrostachyaceae: Hydrostachys. Saxifragaceae: Brexia ©. — Myrothamnaceae: Myrothamnus. Connaraceae:! Dyrsocarpus. Leguminosae: Fagelia S, Cadia O. Geraniaceae: Pelargonium, O,S (auch Syrien). Rutaceae: Toddaliopsis O, Teclea. Malpighiaccae: Triapsis, Sphedamnocarpus, Acridocarpus. Euphorbiaceae: 7hecacoris W, Uapaca, Lepidoturus, Pycnocoma, Anthostema. Anacardiaceae: Sorindeia, Protorhus, Heeria. Celastraceae: Catha, Mystroxylon S, Hartogia S, Pleurostylia S. Icacinaceae: Desmostachys, Rhaphiostyles, Leptaulus, Cassinopsis O. Sapindaceae: Deinbollia, Macphersonia O. Seytopetalaceae: Seytopetalum W. Rhamnaceae: Zasiodiscus. Tiliaceae: Sfarmannia O,S. Guttiferae: Prorospermum, Haronga. Flacourtiaceae: Xylotheca O, Paropsia, Scolopia, Calantica ©, Neumannia O,C, Ludia ©, Doryalis. Thymelaeaceae: Peddiea, Dais O. Rhizophoraceae: Dactylopetalum. Melastomataceae: Tristemma W. Araliaceae: (ussonia. Ericaceae: EN Ericinella, Philippia. Loganiaceae: Anthocleista, Nuxia, Chilianthus S. Gentianaceae: Belmontia, Canscora, Chironia. Apoeynaceae: Acocanthera, Landolphia, Conopharyngia. Voacanga, Alafia ww Oncinotis W, Mascarenhasia O, Pachypodium W. Asclepiadaceae: Pentapetia O. Labiatae: Pyenostachys O,S, Hoslundia. Serophulariaceae: Diclis, Halleria, Selago, Harveya O,S. Bignoniaceaec: Kigelia, Rhigozum O,S. Pedaliaceae: Harpagophyton S, Pretrea O. Gesneriaceae: Didymocarpus, Streptocarpus. Acanthaceae: Afromendoncia W, Brillantaisia, Mimulopsis, Acanthopale, Pizndo ie 7% Anisostachya W, Isoglossa, Brachystephanus, Himantochilus (Comor.). Rubiaceae: Pentas, Otomeria W, Dirichletia O, Cremaspora, Polysphaeria (Comor.), Craterispermum (Seychellen), Rutidea, Triainolepis O, Anthospermum. Cueurbitaceae: Adenopus, Trochomeria W,S, Raphidiocystis W. Campanulaceae: Lighfootia, Zaurentia S. Compositae: Nidorella O,S, Amphidoxa C,S, Iphiona O,S, Stoebe S, Athrixia S. ur 4 un LT a a 0, ala W I. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 983 Unter den hier aufgeführten Gattungen befinden sich nur wenige, welche einen besonders eigenartigen, in anderen Teilen der Tropen nicht vorhandenen Typus repräsentieren, wie die Hydrostachyaceae und Myrothamnaceae. Die übrigen Gattungen gehören größeren Familien an, von denen überhaupt in jedem Tropengebiet eigentümliche Gattungen existieren. Dagegen besitzt Madagaskar auch noch sehr eigentümliche Typen, welche mit keinem der kontinentalafrikanischen verwandt sind, wie z. B. Didiera, die Chlaenaceen u. a. e) Das afrikanisch-makaronesische Element. Makaronesien beherbergt neben zahlreichen endemischen Arten und Gattungen auch einige Gattungen und Arten, welche es mit Afrika in nähere Beziehung bringen. Sehen wir von den vorwiegend mediterranen Arten und Gattungen ab, welche Nordafrika mit den Kanaren verbinden, so haben wir noch eine Anzahl anderer, welche entweder ausschließlich Afrika und den Kanaren gemeinsam sind, oder Gattungen, deren Arten afrikanischen nahe- stehen. In der folgenden Liste sind die Namen solcher Gattungen kursiv ge- druckt, ferner die dem nordafrikanischen Wüstengebiet zugehörigen Arten durch gesperrte Schrift gekennzeichnet, z. B. Traganum, die in Afrika reicher entwickelten Gattungen, mit Ausläufern nach den makaronesischen Inseln durch fette Kursivschrift (z. Be Mesembrianthemum), die auf den Inseln stärker entwickelten durch gewöhnliche fette Schrift, z. B. Sempervivum. Einige Gattungen bleiben noch übrig, über deren Ursprung man wegen ihrer weiteren Verbreitung noch im Unklaren ist. In die Liste sind auch einige wichtige Gattungen aufgenommen, welche nicht auf Afrika und Makaronesien beschränkt sind, sondern auch in Indien vorkommen. Bei diesen ist (auch in Indien) beigefügt. Palmae: Phoenix (auch in Indien). Liliaceae: Dracaena (auch in Indien). Myricaceae: Myrica Sect. Morella (auch in Nordamerika und Ostasien). Chenopodiaceae: Chenolea, Traganum. Aizoaceae: Aizoon, Mesembrianthemum. Caryophyllaceae: Gymnocarpus, Sclerocephalus. Lauraceae: Ocotea Sect. Mespilodaphne. Cruciferae: Notoceras. Resedaceae: Oligomeris. Crassulaceae: Sempervivum Sekt. Aeonium (1 Art in Abyssinien), Monanthes (I Art in Marokko). Leguminosae: Adenocarpus (auch mediterran). Euphorbiacae: Euphorbia Sect. Diacanthium. Umbelliferae: Ruthea, Ptychotis, Capnophyllum (auch westlich mediterran). Ericaceae: Erica arborea (auch mediterran). Sapotaceae: Sideroxylon. Apocynaceae: Carissa (nur Kap Verden). Asclepiadaceae: Periploca (auch mediterran), Ceropegia (auch indisch). Scrophulariaceae: Anticharis (Kap Verden), Chaenostoma (Lyperia), Campy- lanthus. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 63 984 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, Rubiaceae: Borreria. Campanulaceae: Canarina, Laurentia (auch mediterran). i Compositae: Pluchea ovalis (Kap Verden), Odontospermum (auch mediterran). Ferner lasse ich eine Liste der endemischen Gattungen Makaronesiens’ folgen, in welcher den Gattungen, welcher zur afrikanischen Flora in Beziehung‘ stehen, Anmerkungen beigefügt sind. Wie man sieht ist dies der kleinere Teil der Gattungen. Es wird auch dadurch die Selbständigkeit Makaronesiens als eigenes Florengebiet, das zwischen Mediterrangebiet, dem nordafrikanisch-indischen Wüstengebiet, dem afrikanischen Wald- und Steppengebiet und den amerikanischen Florengebieten in der Mitte liegt, dargetan. Urticaceae: Gesnouinia. — Verwandt mit der im Mittelmeergebiet und auch in den Ge- birgen Afrikas verbreiteten Gattung Parietaria. Caryophyllaceae: Dicheranthus. — Verwandt mit den im nordafrikanischen Wüstengebiet heimischen Gattungen Cometes und Pteranthus. Cruciferae: Sinapidendron. Rosaceae: Bencomia. — Verwandt mit der in Südafrika reich entwickelten Gattung | Cliffortia. Theaceae: Visnea. Umbelliferae: Tinguarra, Todaroa. Myrsinaceae: Pleiomeris. Öleaceae: Picconia. Gentianaceae: Ixanthus. Verbenaceae: Ubochea (Kap Verden). Labiatae: Cedronella. Rubiaceae: Phyllis, Plocama. — Beide zur Gruppe der Anthospermeae gehörig, welche vorzugsweise aus afrikanischen Gattungen besteht. 7 Compositae: Vieraea, Allagopappus, Gonospermum. Die beiden ersten Gattungen gehören zu den Inulinae, von denen zahlreiche Gattung in Afrika vorkommen, die dritte zu den Anthemidinae, von welchen ebenfalls mehrere Gattungen in Afrika, besonders in Südafrika und im Mittelmeergebiet vorkommen. Die Gattungen, welchen keine Anmerkungen beigefügt ist, haben keine näheren Beziehungen zur afrikanischen Flora, sie sind durchaus makaronesisch. | Außerdem kommen in Makaronesien noch Gattungen vor, welche, wie Heber- \ demia, Bystropogon, Phoebe, Pinus canariensis Verwandte im tropischen und sub- tropischen Amerika besitzen, während andere, wie Bosia und Apollonias erst in, Indien durch nahestehende Formen vertreten sind. | f) Das amerikanisch-afrikanische Florenelement. Bevor man die Flora Afrikas näher kennen gelernt hatte, hielt man immer daran fest, daß die Flora des tropischen Asien und Afrika in großem Gegen- satz zu der des tropischen Amerika stehe. Je mehr wir aber mit der Flora’ Afrikas bekannt wurden, desto mehr Gattungen lernten wir kennen, welche nur Afrika und Amerika gemeinsam sind, oder welche in diesen beiden Erd- teilen eine reichere Entwicklung zeigen als im tropischen Asien. Es ist daher folgende Liste sehr wichtig; namentlich wolle man auch auf die mehreren 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 985 Namen beigesetzten Buchstaben W, S, O achten, welche angeben, in welchem Teil Afrikas die betreffende Gattung nachgewiesen ist. Ferner sind die in Afrika formenreicheren Gattungen durch fett kursive Typen kenntlich gemacht (z. B. Trichopteryx), die in Amerika formenreicheren durch gewöhnliche fette Schrift (z. B. Olyra). Bei einzelnen Gattungen kann aber noch durch _ weitere Entdeckungen das Verhältnis sich anders herausstellen. Die Namen hydrophiler oder hygrophiler Pflanzen sind kursiv gedruckt, die xerophiler Arten mit gewöhnlicher Schrift. Neotropische und palaeotropische Arten, welche wahrscheinlich durch den Schiffsverkehr von einem Erdteil zum anderen gelangt sind, sind gar nicht angeführt. Gramineae: Andropogon rufus und A. Ruprechtii, Stenotaphrum dimidiatum W S, Spar- tina strieta W, Eragrostis ceiliaris, Trachypogon polymorpha W (auch in Madagaskar), Aristida Adscensionis, Trichopterys flammida, Melinis minutiflora, Olyra, Ctenium, Anthephora, Tristachya. Cyperaceae: Torulinium corfertum, Ascolepis brasiliensis W (auch Madagaskar). Palmae: Elaeis gwineensis W, Raphia vinifera WO. Eriocaulaceae: Syngonanthus WS. Mayacaceae: Mayaca W. Commelinaceae: Buforrestia, Floscopa (1 Art auch im Monsungebiet). Pontederiaceae: Eichhornia »zafans W (auch in Madagaskar), Zeteranthera. Velloziaceae: Barbacenia W. Zingiberaceae: Renealmia. Marantaceae: Thalia gericzulata. Moraceae: Dorstenia (nur sparsam in Madagaskar und Östindien), Trymatococeus. Olacaceae: Heisteria W, Piychopetalum W, Aptandra W. Rafflesiaceae: Pilostyles W (1 Art auch in Syrien und Kurdistan). Polygonaceae: Brunnichia W, Symmeria W. Amarantaceae: Iresine (Philoxerus) vermicwlaris W. Phytolaccaceae: Hilleria /ai/olia (auch in Madagaskar und auf Mauritius). Nymphaeaceae: Drasenia eltata (auch in Asien und Australien) W. Anonaceae: Anona. Lauraceae: Ocotea. Podostemonaceae: Tristicha Ayfroides (auch Madagaskar). Rosaceae: Chrysobalanus icaco und Ch. ellipticus W, Acioa, Hirtella (nicht im kon- tinentalen Afrika, aber in Madagaskar). Leguminosae-Mimosoideae: Penlaclethra W. Leguminosae-Caesalpinioideae: Copaifera, Macrolobium W, Hoffmanns- eggia S, Swartzia. Leguminosae-Papilionatae: Drepanocarpus /unatus W, Andira jamaicensis W, Dalbergia monetaria und D. ecastaphyllum. Linaceae: Ochthocosmus W. Humiriaceae: Saccoglottis W. Simarubaceae: Oxassia W. Meliaceae: Carapa frocra W, Guarea W. Malpighiaceae: Heteropteris W. Dichapetalaceae: Tapura W, Dichapetalum (zwar auch noch in Madagaskar und dem Monsungebiet, aber mit starker Abnahme gegen Osten). Euphorbiaceae: Mafrounca W, Caperonia Zalustris O. Anacardiaceae: Thyrsodium W. Tiliaceae: Carpodiptera (1 Art auch auf Madagaskar). 986 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Malvaceae: Sidalcea S, Modiola caroliniana S, Malvastrum S. Stereuliaceae: Hermannia. Guttiferae: Vismia, Mammea W, Symphonia (auch in Madagaskar). Flacourtiaceae: Zindackeria W, Homalium Sect. Racoubea (Aubl.). Turneraceae: Piriqueta S (auch Madagaskar). Combretaceae: Combretum Sect. Cacoueia, Conocarpus W, Zaguncularia racemosa W. Cactaceae: Rhipsalis (auch Ceylon). Oleaceae: Menodora S. Loganiaceae: Mostuea. Gentianaceae: Neurotheca loesclioids W, Schultesia sierophylla var. latifolia W, Lei- phaimos W. Apocynaceae: Malouetia S. Asclepiadaceae: Astephanus O (auch in Madagaskar), Asclepias (2 Arten auch in Arabien und dem Orient). Convolvulaceae: Prevostea W (auch in Madagaskar). Lentibulariaceae: Genlisea S. Acanthaceae: Schaueria. Rubiaceae: Sabicea (auch in Madagaskar), Berliera, Diodia maritima und dreviseta W. Cucurbitaceae: Cayaponia W. Compositae: Jaumea. Diese Liste ist fast ebenso groß wie diejenige, welche die Afrika und das westliche Asien gemeinsamen Gattungen einschließt, anderseits kleiner als die Liste der allgemein palaeotropischen Gattungen. Sie ist ganz besonders’ wichtig für die Frage, ob zwischen der Alten und Neuen Welt Land- verbindungen existiert haben oder nicht, und ich habe deshalb diesen Gegen- stand schon früher in einer Abhandlung gründlich und kritisch behandelt '). Namentlich ist in dieser Abhandlung auch noch auf afrikanische Gattungen eingegangen, welche mit amerikanischen nahe verwandt sind und auf Unter- gattungen, welche nur Amerika und Afrika miteinander gemein haben. Solche weisen darauf hin, daß das afrikanisch-amerikanische Element auch zwischen den beiden Kontinenten entwickelt war und daß Ausstrahlungen von Gattungen, welche dort existierten, heute noch in Afrika und Amerika vorkommen. Ganz besonderen Wert habe ich in dieser Abhandlung auch auf die Verbreitungs- mittel der in Betracht kommenden Pflanzen gelegt und gezeigt, daß für die Mehrzahl eine Verbreitung durch Meeresströmungen nicht angenommen wer- den kann. g) Das mediterran-afrikanische Element. Bei der Wertung des mediterran-afrikanischen Elementes hat man zu- nächst zu berücksichtigen, daß im Mediterrangebiet sich noch einzelne Arten solcher Gattungen vorfinden, welche entweder pantropisch sind, wie Celzs, Gymnosporia, Zisyphus, Olea, Vitex, Cynanchum, Heliotropium, Lindernia, | !) A. ENGLER, Über floristische Verwandtschaft zwischen dem tropischen Afrika und Amerika, sowie über die Annahme eines versunkenen brasilianisch - äthiopischen Kontinents, im Sitzungs- bericht d. K. preuß. Akad. d. Wiss. Berlin (9. Febr.) 1905, S. 180—231. 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 987 . oder palaeotropisch, wie Periploca, Rhus Sect. Gerontogeae, Euphorbia Sect. Diacanthıum. Diese sollten hier nicht ausgeschlossen werden; ohne sie würde: die Zahl der dem Mediterrangebiet und Afrika gemeinsamen Gattungen er- heblich geringer sein. Es ist aber notwendig, auch auf diese durch ein vor- gesetztes * gekennzeichneten Gattungen aufmerksam zu machen. Diejenigen Gattungen, welche nur in den Westen des Mittelmeergebietes hineinreichen, bezeichne ich durch Beifügung von W, die nur in den Osten hineinreichenden durch O. Daran schließen sich die Gattungen, welche ihre Hauptentwicklung in Afrika haben und noch mehr oder weniger in das Mittelmeergebiet hinein- ragen, wie Forskahlea und Osyris; sie sind durch fetten kursiven Druck hervorgehoben. Es gibt dann auch eine Anzahl Gattungen, welche vom Mittelmeergebiet durch das tropische Afrika bis zum südwestlichen Kapland verbreitet sind, in letzterem aber eine besonders formenreiche Entwicklung zeigen, wie Pelargonium und Mesemöprianthemum. Diese werden dem austral- afrikanischen Element zugerechnet und in die letzte Liste aufgenommen, ob- wohl keineswegs ganz sicher ist, daß sie im südlichen Afrika entstanden sind. Mehrere Gattungen sind im Mediterrangebiet und in Südafrika vertreten, fehlen aber im tropischen; solche sind in der Liste dadurch kenntlich gemacht, daß der Name zwischen 2 Strichen steht, wie — Corydalis —, so sind auch Gattungen bezeichnet, welche wie Zrzca in den beiden genannten Gebieten sich einer reichen Entwicklung erfreuen, im tropischen Afrika aber nur spar- sam auftreten. Die nur in der nördlichen Sahara vorkommenden Gattungen sind hier nicht aufgeführt, da sie als rein mediterrane Gattungen angesehen werden. Eine größere Anzahl von Gattungen besitzt die Hauptentwicklung im Mittelmeergebiet und hat einzelne Vertreter im tropischen Afrika, manchmal mehrere in Südafrika; diese sind durch fetten Druck hervorgehoben (z. B. Dianthus). Unter ihnen befinden sich viele, welche im tropischen Afrika nur nach dem nordöstlichen Gebirgsland von Abyssinien und Somaliland, oder auch nach dem zentalafrikanischen Hochgebirgsland vorgedrungen sind; alle diese sind durch Zusatz eines NO kenntlich gemacht; bei den bis in das nörd- liche zentrale Afrika vorgedrungenen Gattungen ist noch C hinzugesetzt. Wie bei anderen Kategorien sind die vorzugsweise hydrophilen bis subxerophilen Gattungen durch Kursivdruck kenntlich gemacht. Hymenophyllaceae: * Trichomanes W, * Hymenophyllum W. Polypodiaceae: *Davallia W, *Ceterach, * Woodwardia W, *Anogramme, *Nothochlaena, *Cheilanthes. Ophioglossaceae: *Ophioglossum (auch boreal). Lycopodiaceae: *Zycopodium (auch boreal). Selaginellaceae: *Selaginella (auch boreal). Isoetaceae: */soetes (auch boreal). Pinaceae: *Callitris W. Gnetaceae: *Ephedra. Hydrocharitaceae: *Vallsneria. Gramineae: */mperata, *Erianthus, *Pollinia, *Rottboellia, *Andropogon, *Tragus (auch bis in das boreale Gebiet), *Tricholaena W, Polypogon, Gastridium, — Lagurus —, *Danthonia 988 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. (auch boreal), *Cyrodon (auch boreal), *Dactyloctenium, Fingerhuthia O, — Desmazeria (Demar- zeria) —, *Aeluropus, *Eragrostis (auch boreal), — Schismus —, — Secale —. Cyperaceae: *Fuirena. Liliaceae: Androcymbium, Merendera NO, Urginea, Dipcadi W, Scilla, Aspa- ragus (bis in die boreale Zone), *Smilax. Amaryllidaceae: *Pancratium. Iridaceae: Romulea, Gladiolus (bis in die boreale Zone). Orchidaceae: *Ziparis (bis in die boreale Zone). Ulmaceae: *Celtis. Moraceae: *Ficus. Urticaceae: Forskahlea. Santalaceae: Osyris. Rafflesiaceae: — Cytinus —. Chenopodiaceae: Arthrocnemum, Suacda. Aizoaceae: — Aizoon —. Caryophyllaceae: Dianthus, — Corrigiola —. Papaveraceae-Fumarioideae: Fumaria, — Corydalis —. Cruciferae: — Lepidium —, Farsetia NO, Drassica NO. Resedaceae: — Oligomeris —, Ochradenus NO. Leguminosae-Papilionatae: Lotononis, Argyrolobium, Adenocarpus, — Trigo- nella —, — Medicago —, Zotus. Linaceae: Linum. Zygophyllaceae: Fagonia, — Zygophyllum —. Euphorbiaceae: *Andrachne. Anacardiaceae: Pistacia NO. Celastraceae: *Gymnosporia W. Rhamnaceae: *Zizyphus. Guttiferae: *Yypericum (auch boreal). Tamaricaceae: Tamarix. Umbelliferae: — Bupleurum —, Trachyspermum, Cryptotaenia (auch Amerika). Ericaceae: Arzca. Plumbaginaceae: Statice. Oleaceae: *Olca, Fasminum, Gentianaceae: *Zimmanthemum (auch boreal). Asclepiadaceae: *Periploca, *Cynanchum (auch boreal), Caralluma. Convolvulaceae: *Convolwulus (auch boreal), Cressa. Verbenaceace: *Vitex. Labiatae: Lavandula NO, Nepeta NO, — Ballota —, Otostegia NO, Satureja (Mieromeria) NO, Thymus NO, Zisholtzia NO. Scerophulariaceae: Ce/sia, Anarıhinum NO, Barzschia NO, C, Bellardia NO. Orobanchaceae: Cistanche N. Lentibulariaceae: *Utfricularia (auch boreal). Acanthaceae: Acanthus, *Blepharis O. Rubiaceae: Rubia, Vaillantia NO. Dipsacaceae: Cephalaria, Pterocephalus NO. Cueurbitaceae: Cucumis. Campanulaceae: — Zaurentia —. Compositae: — Chrysocoma —, Palicaria (auch boreal), — Leyssera —, Phagnalon NO Helichrysum (auch noch in der borealen Zone), Iphiona, Echinops NO, Carthamus NO Scolymus NO. 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas, 989 h) Das boreale und mediterran-boreale Element im tropischen Afrika. In diese Kategorie stellen wir diejenigen Gattungen, deren Hauptentwick- lung in der borealen Zone allein oder in dieser und dem Mittelmeergebiet liegt, von denen aber einzelne oder mehrere Arten auch in den Gebirgen des tropischen Afrika vorkommen. Zum Teil sind es dieselben Arten, welche uns aus Europa und Asien bekannt sind, zum Teil aber auch in Afrika endemische, bei welchen es nicht immer gelingt, nähere Verwandte in den nördlichen Zonen herauszufinden. Man darf sich nicht damit begnügen, solche verwandte Arten in Europa und Vorderasien zu suchen, sondern man muß auch die Arten des Himalaya in Betracht ziehen. Diesen und ähnlichen Fragen treten wir in Band II—IV bei der Besprechung der einzelnen Familien und Gattungen näher. Fast alle Arten dieses Elementes sind hydrophil bis subxerophil; es sind daher alle Namen gleichmäßig gedruckt. Polypodiaccae: Cystopteris, Polystichum, Athyrium, Cryptogramme NO, Osmunda. Pinaceae: Juniperus (Sekt. Sabina) O. Potamogetonaceae: Potamogeton. Alismataceae: Alisma, Caldesia. Gramineae: Anthoxanthum, Trisetum, Aira, Holeus, Koeleria, Poa, Festuca, Bromus, Brachy- podium, Lolium. Cyperaceae: Schoenus. Juncaceae: Juncus, Luzula. Liliaceae: Allium. Orchidaceae: Epipactis NO. Santalaceae: Thesium. Chenopodiaceae: Chenopodium, Atriplex. Caryophyllaceae: Silene, Cerastium, Stellaria, Sagina. Ranunculaceae: Delphinium, Anemone, Ranunculus. Berberidaceae: Berberis. Cruciferae: Subularia, Cardamine, Nasturtium, Stenophragma NO, Arabis. Crassulaceae: Sedum. Rosaceae: Alchimilla, Rosa NO. Leguminosae-Papilionatae: Trifolium, Lathyrus NO. Geraniaceae: Geranium. : Linaceae: Radiola (Kamerunberg). Malvaceae: Malva. Violaceae: Viola. Lythraceae: Lythrum. Umbelliferae: Sanicula, Conium, Pimpinella, Sium, Peucedanum, Malabaila. Cornaceae: Cornus. Primulaceae: Lysimachia, Anagallis, Primula NO. Convolvulaceae: Cuscuta. Borraginaceae: Lappula, Cynoglossum, Myosotis, Lithospermum. Labiatae: Ajuga NO, Teucrium NO, Scutellaria NO, Stachys NO, Leonurus, Mentha NO. Serophulariaceae: Verbascum NO, Linaria NO, Veronica. Orobanchaceae: Orobanche NO. Rubiaceae: Galium. Caprifoliaceae: Sambucus C. Valerianaceae: Valeriana. 990 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Dipsacaceae: Dipsacus NO, Suceisa, Scabiosa. Campanulaceae: Campanula. Compositae: Gnaphalium, Inula, Pulicaria, Matricaria, Artemisia, Carduus, Centaurea, Cichorium NO, Picris NO, Sonchus, Lactuca, Crepis, Prenanthes NO (Socotra). i) Das kapländisch-afrikanische und das kapländische Elemen 'im tropischen Afrika. In dieser Liste sind zwei Kategorien zu unterscheiden, nämlich ı. die vom Kapland bis nach dem nordöstlichen Afrika ziemlich gleichmäßig ver- tretenen Gattungen, von denen man nicht bestimmen kann, ob ihre Entwick- lung von Südafrika oder vom tropischen Afrika ausgegangen ist. Diese Gat- | tungen, wie z. B. (Cussonia) sind durch Einklammerung des Namens kenntlich gemacht; mehrere derselben und einige andere kommen auch in Madagaskar | vor. Darauf ist hingewiesen. Bei den übrigen Gattungen deuten Entwicklung und Verwandtschaft darauf hin, daß ihre Heimat im Kapland und zwar teils im südwestlichen Kapland, teils im östlichen liegt, von dem sie sich mehr oder weniger weit nach Norden verbreitet haben. Vielfach erstreckt sich die Ver- breitung nur noch bis Deutsch-Südwestafrika oder bis Benguela (Ws), in anderen Fällen bis Natal oder Transvaal (Os); in einigen Fällen sind Gattungen des Kap- landes nur im abyssinischen Hochland wiedergefunden worden (NO). Bei i weitem die Mehrzahl der Gattungen, welche sich im Osten weiter verbreitet haben, gehört dem östlichen Kapland an, welches sich dem tropischen Afrika eng anschließt. Das südwestlich-kapländische Florenelement hat geringe Ver- breitung erreicht.. Schizaeaceae: Mohria. Cycadaceae: (Encephalartos). Pinaceae: Callitris (auch in Australien). i Gramineae: Pentaschistis Ws, Harpochloa Os, Triraphis Ws, (Lasiochloa) Ws (auch in Arabien), Microchloa Ws, Fingerhuthia Ws, Pseudobromus. Cyperaceae: Carpha (auch in Australien, Neu-Seeland, Südamerika), Tetraria (auch in Australien, Neu-Seeland, Südamerika), (Schoenoxiphium). Araceae: Zantedeschia OS. Restionaceae: Zeffocarpus OS, Hypolaena O. Liliaceae: (Littonia), (Walleria), Ornithoglossum Ws, (Bulbinella), (Bulbine), Schizobasis OS, (Eriospermum), (Kniphofia), auch auf Madagaskar, Chortolirion Os, Apiera Os, Haworthia Ws, Tulbaghia Ws, Os, (Albuca), (Drimia), Eucomis Os, (Drimiopsis), Veltheimia Ws. Amaryllidaceae: Buphane Os, Ws, Clivia Os, Nerine Os, Brunswigia O, Cyrtanthus Os, Iridaceae: (Moraea), Hesperantha Os, Dierama O, (Tritonia), (Antholyza), (Lapeyrousia). ’ Orchidaceae: Hutlonaea Os, (Disa) auch auf den Maskarenen. Proteaceae: Protfea, zum Teil xerophytisch. Santalaceae: (Osyridocarpus). Amarantaceae: Hermbstaedtia Os, Ws, Sericocoma WS. Phytolaccaceae: Microtea Ws. Aizoaceae: Plinthus Ws, Galenia Ws, Tetragonia, Mesembrianthemum. Portulacaceae: Anacampseros Os, Ws. Leguminosae-Papilionatae: Sylitra Ws, Sutherlandia Os, Lessertia WS. Geraniaceae: Pelargonium (auch stark xerophytisch), Sarcocaulon WS. Euphorbiaceae: (Cluyta). ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 991 Celastraceae: (Caiha), auch Madagaskar. Sapindaceae: (Pappea). Melianthaceae: (Dersama), Greya Os. Rhamnaceae: Phylica Os. Vitaceae: (Rhoicissus). Sterceuliaceae: (Hermannia). Flacourtiaceae: ÄAiggelaria, (Scolopia) (auch Mad.), (Doryalis) (auch Mad.). Oliniaceae: Olinia. Thymelaeaceae: Siruthiola. Araliaceae: (Cussonia) (auch Mad.) Umbelliferae: (Aepidea). Ebenaceae: Royena, (Euclea). Loganiaceae: Nuxia (auch Mad. und Mask.). Gentianaceae: Delmontia (auch Mad.), Chironia (auch Mad.). Apocynaceae: (Acocanthera). Asclepiadaceae: Raphiacme, Xysmalobium, (Schizoglossum), (Gomphocarpus), Zentar- rhinum, Sisyranthus Os, Orthanthera Ws, (Brachystelma), Decabelone WS, Stapelia Os. Labiatae: (Pyenositachys) (auch Mad.). Scrophulariaceae: Zalleria (auch Mad.), Zebenstreitia, Selago (auch Mad.). Acanthaceae: Ckaetacanthus Os. Rubiaceae: (Pentanisia) (auch Mad.), Galopinia Os, Crocyllis Ws. Cucurbitaceae: Trochomeria W (auch Mad.). Campanulaceae: Cyphia, (Monopsis). Compositae: Amellus Os, Nidorella (auch Mad.), Nolletia, Brachylaena Os, Tarchonanthus, Denekea W, Amphidoxa (auch Mad.), Stoebe Os (auch Mad., Mask.), Metalasia OS, Antithrixia \O, Printzia Os, Eriocephalus Ws, Lasiospermum Ws, Pentzia Os, Cineraria (auch Mad.), uryops Os, Othonna Os, Dimorphotheca Os, Osteospermum Os, Tripteris Os, Ursinia NO, Arctotis, Gorteria WS, Gazania Ws, Hirpicium Ws, Berkheyopsis, Berkheya, Didelta Ws, Platycarpha Ws. k) Das endemische afrikanische Tropenelement. Nachdem gezeigt worden ist, wie viele Gattungen das tropische Afrika mit andern Tropenländern sowie den benachbarten subtropischen und auch it den borealen Ländern gemein hat, müssen wir noch auf die im tropischen frika endemischen Gattungen und deren Verteilung eingehen. Dazu dient die folgende Übersicht, in welcher nur diejenigen Gattungen aufgenommen sind, welche im tropischen Afrika südlich bis Natal und der Südgrenze von Deutsch-Südwestafrika vorkommen. Die mediterranen Gattungen einschließlich der der nördlichen Sahara und die auf das Kapland beschränkten, Natal oder Deutsch-Südwestafrika nicht erreichenden Gattungen sind ausgeschlossen. Die erste Rubrik O-W enthält die sowohl im östlichen wie im westlichen opischen Afrika vorkommenden Gattungen, die zweite O die auf den Osten beschränkten, W die nur im Westen aufgefundenen. Gattungen, welche nur auf den Nordosten beschränkt sind, sind durch ein beigefügtes On gekenn- zeichnet, die im Südosten vorkommenden durch Os, wenn sie nur dort vor- ommen, durch (Os), wenn sie auch dort sich vorfinden. Dem entsprechend Sind auch die Zeichen Wn und Ws verwendet. C weist auf das Vorkommen n Zentralafrika hin. Bei Gattungen, welche zugleich in Südafrika vertreten A vch 992 sind, ist (S) hinzugesetzt, bei den auch in Madagaskar vorkommenden (M), be den wenigen auch in Makaronesien vertretenen und in anderen Erdteilen fehlenden (Mak). Ein Unterschied zwischen hydrophilen und xerophilen Gattungen ist hier“ nicht gemacht, doch ist naturgemäß der Westen reicher an hydrophilen und hygrophilen Gattungen und auch die sowohl im Westen wie im Östen | kommenden Gattungen sind zum größeren Teil hydrophil oder hygrophil. Die Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. mit Ws bezeichneten sind fast durchweg xerophil. Schizaeaceae: CHeacddeede: Gnetaceae: Alismataceae: Gramineae: Bambuseae: Cyperaceae: Palmae:; Araceae: Restionaceae: Eriocaulaceae: Rapateaceae: Commelinaceae: Cyanastraceae: Liliaceae: O—W Encephalartos (Os). Urelytrum (S), Aristida (S). Bulbostilis (S), Erio- spora (M). Hyphaene (M). Culcasia, Anchoma- nes, Stylochiton. Mesanthemum (M). Palisota, Coleotrype (M). Cyanastrum. Wurmbea (S), Bulbi- nella (S), Schizobasis (S), Alo& (S, M), Al- buca (S). 0) Mohria (S, Ws, M). Stangeria Os. Burnatia On, Wiesneria C (M). Perotis (Os), Beckera On, Ehrharta On (S, Ws, M), Craspedorrhachis, Har- pechloa (S), Leptocary- dium, Pogonarthria (S), Pseudobromus. Oreobambos. Fiecinia (S), Schoenoxiphi- um (S). Medemia On (M). Zamioculcas, Gonatopus, Zantedeschia (S), Ty- phonodorum (M), Cal- lopsis (ob auch W?). Hypolaena Os (S). Anthericopsis. Littonia (S), Sandersonia, Walleria (Ws), Iphigenia (Ws), Ornithoglossum (S, Ws), Dasystachys (Ws), VerdickiaC, Bulbine(Ws, S), Eriospermum (Ws, S), Kniphofia(Os,M), Chor- tolirion Os (Ws), Drimia (S), Eucomis Os (Ws, S), Drimiopsis (S), Galtonia Os, Behnia Os. vor W Tumboa Ws. Rautanenia Ws. Rhytachne (C), Phyllo- | rhachis, Chaetobromus 5 (Ws), Crossotropis Ws (S), Diplachne (S), Schmidtia | Ws(S), FingerhuthiaWs 8). & Microcalamus, Guaduella, Puelia, Atractocarpa (C) Schoenodendron. Aneistrophyllum, Onco calamus, Eremospatha, F Podococeus, Sclero sperma. Afroraphidophora, Pseu dohydrosme,Zyganthera, | Rhektophyllum, Neph- 7 thytis, Anubias. j Leptocarpus Ws (S). Maschalocephalus. Forrestia, Polyspatha. Acrospira, Notosceptrum (Os), Tulbaghia Ws ($), W Pseudogaltonia Ws A maryllidaceae: Zingiberaceae: Marantaceae: Burmanniaceae: Orchidaceae: Santalaceae: Dlacaceae: #Opiliaceae: Oktoknemataceae: Balanophoraceae: Amarantaceae: Is e ” Nyctaginaceae: Aizoaceae: Portulacaceae: Caryophyllaceae: 1. Kapitel, O—W Haemanthus, Crinum, Cyrtanthus (S), Pan- eratium, Hypoxis (S), Cureuligo. Moraea (S, M), Ari- stea (S, M), Hespe- rantha (S), Acidan- thera (S). Aframomum. Holothrix (S), Roe- perocharis, Brachy- corythis, Ansellia, Eulophia(S,M),Ptero- glossaspis, Bolbo- phyllum, Angraecum (S,M). Mesogyne, Bosqueia (M), Myrianthus. Faurea (M), Protea (S). Hermbstaedtia (S), Se- ricocoma (S). Pollichia (S). Die Elemente der Flora Afrikas. 10) Buphane (S), Clivia Os, Nerine Os (S), Bruns- vigia (S, Ws), Anoi- ganthus(Os), Stenolirion, Cryptostephanus (Ws). Schizostilis Os (S), Die- rama (S), Tritonia (S), Antholyza (S), Watsonia Os (S), Lapeyrousia (Ws, S). Strelitzia Os. Stenoglottis Os (S), Hut- tonaea Os (S), Deroe- meria, Cynosorchis (M), Disa (S, M), Herschelia Os (S), Monadenia (S), Neobenthamia. Barbeya On. Cardiogyne (M). Obetia (M). Osyridocarpus (S). Sarcophyte. Pleuropterantha On, Se- ricocomopsis, Chiono- thrix On, Argyrostachys, Cyphocarpa Os (W). Anacampseros Os (S). Uebelinia (C). 993 Ww Ammocharis Ws. Marica (ob einheimisch ?), Ferraria Ws (S). Aulotandra (M). Sarcophrynium, Thau- matococcus, Hybophry- nium, Afrocalathea. Oxygyne. Amphorchis (M), Barlaea, Auxopus, Manniella, Orestias, Ancistrochilus, Genyorchis, Sceyphosyce, Treculia (M). Ongokea, Stombosiopsis, Coula. Lavalleopsis, Rhopalopilia. Oktoknema, Thonningia. Sericostachys (C), Me- chowia Ws, Marcellia, Leucosphaera Ws. Phaeoptilon Ws (M). Plinthus Ws (S), Galenia Ws (S). Portulacaria Ws (S). 994 Menispermaceae: Anonaceae: Myristicaceae: Monimiaceae: Lauraceae: Capparidaceae: Podostemonaceae: Hydrostachyaceae: Saxifragaceae: Myrothamnaceae: Hamamelidaceae: Rosaceae: Connaraceae: Leguminosae- Mimosoideae: Caesalpinioideae: Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—W Dioscoreophyllum. Popowia (M), Hexa- lobus (M), Enantia, Isolona, Monodora (M). Xymalos. Ritchiea, Chiliocalyx, Boscia (Ws), Cour- bonia. Sphaerothylax. Hydrostachys (M). Myrothamnus Os, Ws (M). Byrsocarpus (M). Burkea, Cryptosepa- lum, Baikiea, Ber- linia, Cordyla. o Pyenostilis. Asteranthe (Os), Poly- ceratocarpus. Brochoneura, sphaera. Cephalo- Cryptocarya (M). Bachmannia (Os), Clado- stemon, Thylachium (M), Calyptrotheca On. Choristilis (S), Brexia (M). Trichocladus (Ws, S). Hagenia, NeuradaOn (Ws). Elephantorrhiza Os (Ws, S). Podogynium, Brachystegia Os, Englerodendron, Stuhlmannia, Duparque- tia Os. w Antizoma, Chasmanther (M), Miersiophytum Rhopalandria, Chelone carya, Kolobopetalum Syntriandrium, Limaci- opsis, Heptacyclum Penianthus,Sphenocent rum, Glossopholis, Epi- netrum, Welwitschiina, Meiocarpidium, Cleisto pholis, Uvariastrum, Pachypodanthium, Ano- nidium, Uvariopsis, Mo« nanthotaxis, Piptostig ma, Stenanthera. Staudtia, Scyphocepha- lium, Pyenanthus,Coelo- caryon. Glossocalyx. Tylostemon. Pteropetalum, Buchholzia, Cercopetalum. Winklerella, Ledermanni- @ ella, Leiodicraea, Ango= laea. Grielum Ws (S). Jollydora, Paxia,Yaundia Dinklagea, Spiropeta- lum, Manotes. Calpocalyx, Tetrapleura, Amblygonocarpus,New» tonia, Cylicodiscus, Fil- laeopsis. Hymenostegia, Zenkerel la, Plagiosiphon, Scoro= dophloeus, Oxystigma, Detarium, Aphanocalyx, Eurypetalum, Tessman nia, Monopetalanthus, Hylodendron, Cymbose- palum, Schotia (S), Daniella, Cyanothyrsus, H h Caesalpinioideae: pilionatae: inaceae: Erythroxylaceae: zZ gophyllaceae: 4 f £ Rutaceae: % Simarubaceae: © 0 urseraceae: eliaceae: Malpighiaceae: Polygalaceae: Euphorbiaceae: R w DUxXxaceae: nacardiaceae: Hippocrateaceae: Salvadoraceae: 9 1. Kapitel. O—W Angylocalyx, Scheff- lerodendron, Micro- charis, Sphenostilis (S). Phyllocosmus. Teclea (M). Odyendea. Triaspis, Acridocarpus (M). Uapaca (M), Argo- muellera, Lepido- turus(M),Pyenocoma (M), Cephalocroton. Sorindeia (M) Heeria (M). Die Elemente der Flora Afrikas. 10) Cadia (M), Helmintho- carpum On, Eminia. Nectaropetalum. Kelleronia On. Calodendron (S), Vepris, Toddaliopsis (M). Kirkia (Ws). Pseudolachnostilis (Ws), Junodia Os, Maeso- botrya C, Neogoetzea, Gilgia On, Ricinoden- dron Os, Lortia On, Synadenium (S), Mona- denium, Stenadenium. Notobuxus Os, Macro- podandra C. Spondiopsis,Smodingium Os (S). Dobera. 995 Ww Loeseneria,Griffonia, Di- stemonanthus, Stachyo- thyrsus (C), Amphimas, Baphiopsis. Camoensia, Leucompha- los, Dewewrea, Lessertia (S), Cyelocarpa, Ostryo- carpus, Neorautanenia Ws, Physostigma, Vig- nopsis, Chloryllis. Lepidobotrys. Aneulophus. NeoluederitziaWs, Sisyn- dite Ws. Oricia, Diphasia, Arali- opsis. Mannia, Hannoa, Klaine- doxa, Pierreodendron, Simarubopsis,Kirkiopsis. Pachylobus, Ancoumea, Porphyranthus. Pseudocedrela, Wulf- horstia Ws, Entandro- phragma, Lovoa, Aito- nia Ws, Pterorhachis, Turraeanthus. Flabellaria, Sphedamno- carpus (M). Carpolobia. Cluytiandra, Sibangea, Thecacoris (M), Cya- thogene, Staphylosora, Plagiostiles, Oldfieldia, Paivaeusa, Crotonogyne, Manniophyton,Schubea, Erythrococca, Poggeo- Neoboutonia, Mareya, phyton, Hasskarlia , Tetracarpidium, Antho- stemma (M). Fegimanra, Antrocaryon, Spondianthus, Notho- spondias, Pseudospon- dias, Haematostaphis, Trichoscypha. Campylostemon. 996 Iceacinaceae: Sapindaceae: Melianthaceae: Rhamnaceae: Vitaceae: Tiliaceae: Triplochitonaceae: Sterculiaceae: Scytopetalaceae: Ochnaceae: Guttiferae: Winteranaceae: Violaceae: Flacourtiaceae: Turneraceae: Passifloraceae: Caricaceae: Loasaceae: Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—W Alsodeiopsis, Lep- taulus (M), Raphio- stiles (M), Desmo- stachys (M). Deinbollia (S,M), Me- lanodiscus, Phialo- disceus. Lasiodisceus (M). Rhoieissus (S). Cola. Psorospermum (M), Haronga (M), Allan- blackia. Rawsonia (Os), Dasy- lepis, Buchneroden- dron, Paropsia (M), Scolopia (S, M), Doryalis (S, M). Wormskioldia. Ophiocaulon, Trypho- stemma (S). Cylicomorpha. Kissenia On, Ws. (0) Cassinopsis Os (S, M), Trematosperma (On). Haplocoelum, Macpher- sonia (M), Pappea (S), Aporrhiza C. Bersama (C, S). Lamellisepalum On. Ceratosepalum C, Spar- mannia (S, M). Harmsia On. Brackenridgea. Warburgia, Grandidiera, Xylotheca (M), Kiggelaria (S), Gerrardina Os, Calantica (M), Trimeria (S), Neu- mannia (C), Ludia Os (M). Streptopetalum, Loewia. Schlechterina, Donald- sonia. Lasianthera,Icacina,Lavi- Ww geria, Polycephaliun Stachyanthus,Chlamydo- carya. Chytranthus, Radlkofers Glossolepis, Pancovi Placodiscus, Lecanio discus, Laccodiscus Lychnodiscus, Maesopsis (C), Marlothia Ws. Ancistrocarpus,Glyphaea Cistanthera, Honkenya Duboscia, Desplatzia, Diplanthemum, Grewi- opsis, Pentadiplandra. Triplochiton. Scaphopetalum, Octo- lobus. Rhaptopetalum, Seyto- petalum (M), Brazzeia Oubanguia, Lophira, Vausagesia. Pentadesma, Endodesmia Rinorea Sect. Allexis. Sceottellia (C), Campylo stilus, Poggea, Calon coba, Soyauxia, Andro siphonia,Smeathmannia Paropsiopsis, Trichos tephanus, Barteria (C Marquesia, Dioncophyl- lum, Byrsanthus, Disso- meria, Phyllobotryum Phylloclinium, Mocque rysia, Ophiobotrys, Cen troplacus. Crossostemma, Machado3 Ws, Atheranthera. Eythraceae: Lecythidaceae: Combretaceae: Melastomataceae: Umbelliferae: Ericaceae: Myrsinaceae: Primulaceae: Sapotaceae: Ebenaceae: Styracaceae: Loganiaceae: Gentianaceae: Apocynaceae: Asclepiadaceae: Rhizophoraceae: 1. Kapitel. O—W Peddiea(M), Dierano- lepis. Dactylopetalum (M). Calvoa. Agauria (M). Ardisiandra. Butyrospermum, Ser- salisia, Malacantha. Royena Os Ws (S), Euclea (S). Anthocleista (M). Faroa. Acocanthera (S, M), Clitandra, rhynchus, Cono- pharyngia (M), Voa- canga (M), Zygodia. Diplor- Ectadi- opsis,Sphaerocodon, Schizoglossum (S), Stathmostelma. Tacazzea, Die Elemente der Flora Afrikas. (0) Olinia (S). Struthiola (S), Englero- daphne, Synaptolepis, Dais Os. Galpinia Os. Pteleopsis (Ws). Urotheca, Petalonema, Cineinnobotrys, Phaeo- neuron C, Orthogo- neuron. Diplolophium (C). Schizozygia, Holalafıa, Carvalhoa, Mascaren- hasia (M), Adenium (M). Gymnolaina, Schlechte- rella, Chlorocodon Os, Chlorocyathus Os, Pen- topetia Os (M), Stomato- stemma C, Omphalo- gonus, Astephanus, Co- nomitra On, Sacleuxia, 997 W Octolepis, Craterosiphon. Petersia, Napoleona, Anopyxis, Poga, Strephonema, Campylogyne. Guiera, Nesophila, Guyonia, Af- zeliella, Barbeyastrum, Dinophora, Amphiblem- ma, Sakersia, Dicel- landra, Myrianthemum, Tetraphyllaster, Preus- siella. Physotrichia. Ficalhoa (C). Afrardisia. Omphalocarpum, Bakeri- sideroxylon,ArganiaWn, Synsepalum, Delpydora. Raphidanthe. Afrostyrax. Coinochlamys, Usteria. Schinziella, Pyenosphaera Ws. Vahadenia,Sclerodictyon, Carpodinus, Pleiocarpa, Tabernanthe, Pterota- berna, Picralinia, Crio- ceras, Gabunia, Calli- chilia, Polyadoa, Pyeno- botrya, Motandra, Alafıa (M), Eetinocladus, Kick- xia Sect. Funtumia (C), Pachypodium Ws., Calo- erater, Öncinotis (M), Isonema, Pleioceras. Batesanthus, Parquetina, Ectadium Ws, Mafekin- gia, Curroria Ws, Aech- molepis, Raphiacme (Os, S), Microloma Ws (S), Xysmalobium (S), Nano- stelma, Pericanthostelma, 098 Vierter Teil. Asclepiadaceae: Convolvulaceae: Hydrophyllaceae: Borraginaceae: Verbenaceae: Labiatae: Solanaceae: Scerophulariaceae: Bignoniaceae: Pedaliaceae: Gesneriaceae: Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—-W Aeolanthus, Hos- lundia (M). Aptosimum On, Os, Ws (Sl, Campto- loma On, W. Kigelia (M). Pterodiscus On, Os, Ws (S), Harpago- phyton Os, Ws (S, M), Ceratotheca (S). (0) Kanahia, Margaretta, Emicocarpus, Woodia Os, Pentarrhinum On (S), RhombonemaOs, Flana- gania Os, Schizoste- phanus, Diplostigma, Sisyranthus Os (S), Aulo- stephanus Os, Brachy- stelma (C, S), Brachystel- maria Os (S), Dichaelia Os (S), Echidnopsis On, Editheolea On, Stapelia Os (Ws, S), Heurnia On (Ws, S), Traunia, Tenaris (S), Fockea (Ws,S), Lasiostelma Os. Falkia On (S), Hilde- brandtia On, Cladostig- ma On, Hyalocystis On, Lepistemonopsis. Poskea On. Cyclocheilon On, Pyeno- stachys (S, M). Capitanya, Englerastrum C, Erythrochlamys, He- mizygia Os, Hyperaspis On. Discopodium On, Schweinfurthia On. Dermatobotrys Os, Halle- ria (S, M), Anastrabe Os (S), Glumicalyx Os, Xy- localyx On (Socotra), Buttonia Os, Graderia On, S, Ghikaea On, Pseudosopubia, Strigina C, Harveya (S, M). Rhigozum On, Os (M), Po- dranea Os. Pedaliophyton,, Holubia Ös, Sesamothamnus (C, Ws), Pretrea (M). Linnaeopsis, Saintpaulia. w Glossostelma, Cratero stemma Ws, Hoodia Ws TrichocaulonWs (S), De- cabelone (Os, S), Rhyn. chostigma, Anisopus. Dipteropeltis. Codon Ws (S). Alvesia, Solenostemon, Neomuellera. Peliostomum Ws (S), % Dintera Ws, Gerardiina, Velvitsia, Hiernia Ws, BaumiaWs, Thunbergr anthus, Stellularia. CatophractesWs, Spatho dea(C), Newbouldia. Sigmatosiphon Ws, Ro» geria, Linariopsis Ws. Didymocarpus (M), Aca 1- thonema,(Carolofritschia), Rubiaceae: . er » \canthaceae: Myoporaceae: Cucurbitaceae: Campanulaceae: 1) Compositae: ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. O—W Epiclastopelma (Mi- mulopsis), Disperma, Acanthopale, Whit- fieldia, Stylarthro- pus, Distichocalyx, Sclerochiton(S), Mo- nothecium, Isoglossa (S), Brachystepha- nus (M), Schwabea, Himantochilus. Heinsia, Cremaspora (M),Craterispermum, Fadogia, Rutidea(M), Anthospermum (S, M.) Telfairia, Peponia, Adenopus (M). Lightfootia (S, M). Gutenbergia,Erlangea, Gongrothamnus, Mi- erotrichia,Adelostig- ma, Berkheya (Ws,S), Pleiotaxis, Erythro- cephalum. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. (6) Mellera, Ruelliopsis (S), Strobilanthopsis Os, Crabbea (Ws, S), Sa- tanocrater On, Leuco- barleriaOn, Parasystasia On, Ruspolia,On, Sym- plectochilus, Angkalan- thus (Socotra), Anisotes, Triehocalyx On. Mitratheca On, Pentanop- sis On, Dirichletia (M), Dolichometra, Entero- spermum, Zygoon, Gali- niera, Rhabdostigma, Heinsenia, Polysphaeria (M), Lamprothamnus, Alberta Os, Pentanisia O (S), Pachystigma Os, Triainolepis (M), Galo- pina Os (5), Hypodema- tium On. Dendrosieyos On (So- cotra), Raphanocarpus, Raphanistrocarpus, Cy- elantheropsis. Canarina (Mak), Cyphia On, S, Monopsis (S). Volkensia, Hoehnelia, Ageratina, Ceruana On, Brachycome, Amellus Os (S), Brachylaena Os (S), Tarchonanthus (Ws, S), Delamerea, Artemi- siopsis, Triplocephalum, AmphidoxaC (S,M), Chi- liocephalum On, Poly- cline, Stoebe Os (Ws,S), Metalasia Os (S), Leys- 999 W Gilletiella, Afromendoneia (C, M), Eremomastax, Heteradelphia, Hassel- hoffia, Endosiphon, Lan- kasteria, Butayea, Iso- choriste, Anisostachya (M), Chlamydocardia, Öreacanthus, Salvia- canthus. Zombiana. Justenia, Hekistocarpa, Pentacarpaea, Virecta, Otomeria(C),Corynanthe, Pentalonche, Temnopte- ryx, Pauridiantha, Stipu- laria,Schumanniophyton, Leptactinia, Dietyandra, Chalaxo- carpus, Macrophysa (C), Amaralia, Morelia, Pou- chetia, Probletostemon, Atractogyne, Bertiera, Belonophora, Aulaco- Chapeliera, calyx, Kerstingia, Exe- chostilus,Paragophytum, CalandaWs, Baumannia, Cuviera, Aneylanthus(C), Psilanthus, Trichosta- chys, Megalopus, Peri- peplus. Oreosyce, Dimorpho- chlamys, Cucumeropsis, Trochomeria(S), Cogni- auxia, Eureiandra, Phy- sedra, Raphidiocystis(M), Acanthosieyos Ws. Sparganophorus, Aedesia, Thysanurus, De Wilde- mania, Msuata, Engleria Ws, Pechuel-Loeschea Ws, Denekia (Os, S), Lachnospermum (Ws), Mollera, Eenia Ws, Phi- lyrophyllumWs, Ondetia Ws, Omphalopappus, Welwitschiella, Eremo- thamnusWs, Stilpnogyne 64 1000 Vierter Teil. Compositae: Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—W (0) sera On (S), Iphiona On (S, M), Antithrixia On (S), Printzia Os (S), Anisochaeta Os (S), Ca- Ww Ws, Gorteria Ws (S), Gazania Ws (S), Hirpi- cium Ws (S), Didelta Ws‘ (S), Platycarpha Ws (S), lostephane (Ws), Aste- phania, Geigeria On (Os, S), Guizotia, Schi- stostephium Os, Pentzia Os (Ws, S), Euryops (S), Othonna Os (Ws, S), Dimorphotheca Os (S), ÖOsteospermum Os (S), Tripteris Os (S), Ursinia On (S), Berkheyopsis (Ws, S), Pasaccardoa, Achyrothalamus, Dian- thoseris On. Zweites Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. (Vergl. hierzu die Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- stationen in den einzelnen Florenprovinzen usw zu. Taf. I am Anfang des Bandes I.) Nach dem mir gestellten Programm beabsichtige ich im V. Band des ganzen Werkes die Florenprovinzen des tropischen Afrika im einzelnen zu be- % sprechen und dabei auch die Grenzen derselben, soweit es möglich ist, genauer # anzugeben. Wie ich mir die Einteilung des tropischen Afrika denke, habe ich # in meiner Abhandlung »Pflanzengeographische Gliederung von Afrika«') gezeigt. Die Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- stationen, auf welche in der Überschrift dieses Kapitels verwiesen ist, gibt diese Einteilung wieder. Sie basiert auf unseren jetzigen, immer noch recht unvoll- ständigen Kenntnissen von der afrikanischen Flora, ist aber auch unter Berück- " sichtigung der orographischen und hydrographischen Verhältnisse des Erdteils| entworfen. Für die Einteilung eines Landes in Florenprovinzen sind maßgebend die herrschenden Formationen und der Endemismus. Beide wurden möglichst‘ berücksichtigt. Über die Verteilung der Formationen im tropischen Afrika | wissen wir jetzt schon ziemlich viel und in einigen gründlicher erforschten Ge- bieten sind wir auch schon in der Lage, die engeren Assoziationen zu unter scheiden; selbstverständlich wird es aber noch sehr lange dauern, bis die | Anforderungen erfüllt werden können, welche man in neuerer Zeit an öko- | !) Sitzungsber. d. Königl. preuß. Akad. d. Wiss. 1908, S. 781—837. 2. Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1001 logische Erforschung der Formationen derjenigen Gebiete stellt, die wir dauernd vor Augen haben. Noch weniger können wir jetzt schon daran denken, die floristischen Bestandteile einer Provinz, Unterprovinz oder eines Bezirkes ziffer- mäßig festzustellen und den Endemismus derselben in exakter Weise zum Aus- druck zu bringen. Jeder Monat bringt jetzt noch neue Entdeckungen, welche auch solche zahlenmäßige Angaben, die etwa auf Grund sorgfältig durch- gearbeiteter Monographien, wie sie für die Combretaceen, Anonaceen, Ster- euliaceen usw. vorliegen oder auf Grund der neueren, vortrefflich durchge- arbeiteten Bände der Flora of tropical Africa gewonnen wären, wieder umstoßen würden. Es handelt sich also bei der gegebenen floristischen Gliederung um eine Skizze, welche weiter auszuführen ist und an der auch noch hier und da etwas zu ändern sein wird. Bei der Beurteilung der Pflanzenverbreitung in Afrika ist immer zu berück- sichtigen, daß zwar ein großer Teil des Westens den dort herrschenden klima- tischen Bedingungen einen reichen Endemismus an Hydromegathermen verdankt, daß aber auch noch ziemlich ähnliche Bedingungen bis in das zentralafrikanische Seengebiet und das Ghasalquellengebiet hinein herrschen. Auch können die Hydromegathermen unter dem Einfluß der östlichen Seewinde in den der Öst- küste näher liegenden äquatorialen Hochgebirgen wieder gedeihen. In den deutsch-ostafrikanischen Gebirgsländern Usambara und Uluguru kommen in den immergrünen Schluchtenwäldern viele Arten vor, deren Verwandte im west- afrikanischen Wald häufig vertreten sind. Weniger auffällig erscheint es, daß in den westafrikanischen Hochgebirgen oberhalb der Baumgrenze sich Arten finden, welche in den Hochgebirgen von Abyssinien bis zum Nyassaland deren obere Regionen charakterisieren, da dieselben Arten auch in der oberen Region der Comoren-Insel Johanna und in der mehr oder weniger isolierter zentral- afrikanischer Hochgipfel vorkommend auf eine weitgehende Verbreitungsfähig- keit ihrer Samen hinweisen. Leicht einzusehen ist die große Bedeutung des sehr alten und ausgedehnten ostafrikanischen Hochlandes und seiner Abzweigung nach SW. für die Wanderungen nördlicher und südlicher Typen gegen den Äquator und sogar über diesen hinaus. Bezüglich der Aufstellung von Gebieten, Provinzen, Unterprovinzen und Bezirken ist noch folgendes zu bemerken: Je mehr zwei Bezirke in ihren egetationsformationen übereinstimmen, und je mehr die floristischen Unter- chiede nur auf dem Vorkommen nahe verwandter vikariierenden Arten beruhen, desto berechtigter ist ihre Vereinigung zu einer und derselben Unterprovinz, und in ähnlicher Weise wird man bei der Vereinigung von Unterprovinzen zu einer Provinz darauf zu achten haben, daß in ihnen dieselben Florenelemente orherrschen. Hierbei werden wir aber bald vor eine Entscheidung gestellt. s ist ganz gewiß, daß die litoralen Formationen Afrikas durch viele Breiten- grade hindurch eine große Übereinstimmung zeigen, und ebenso macht man die Erfahrung, daß die obersten Hochgebirgsregionen weit entlegener Gebiete, amentlich auf vulkanischem Boden, nur wenig Unterschiede aufweisen. So äre man berechtigt, nicht bloß die ganze Küstenregion des Roten Meeres 64* 1002 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. von etwa 24° n.Br. an, sondern auch die des Somalilandes zu einer Samhar- Unterprovinz zusammenzufassen, da ihre Bezirke sehr allmählich ineinander übergehen und neben den in verschiedenen Breiten sich darbietenden Unter- schieden das wiederholte Auftreten derselben Arten oder derselben wenigen Gattungen einen entschieden hervortretenden gemeinsamen Grundzug bedingt. Auch das Küstenland von Lamu bis Durban und ebenso das von Gambia in Senegambien bis Ambriz in Angola könnte eine Unterprovinz vorstellen, des- gleichen das ganze armselige Küstenland von Ambriz bis zum Olifants River. Aber in diese Küstengebiete münden auch Flußläufe, und an diesen gelangen aus dem Binnenland in den verschiedenen Breiten andere Arten in das Küsten- land hinunter. Dieser Zusammenhang mit dem zugehörigen Binnenland würde verloren gehen, wenn man weite Strecken des Küstenlandes von gleichartigem Charakter zu einer Unterprovinz vereinigen wollte. Es ist das ebene Küsten- land auch meistens viel zu schmal für die Aufstellung selbständiger Unter- provinzen. Sobald aber das Küstenland, wie meistens in Ostafrika, allmählich zu einem Vorland aufsteigt, aus dem sich Gebirge erheben, deren Flüsse oder Bäche in das Vorland hinabfließen, ist der Übergang vieler Pflanzen aus einer Region in die andere vermittelt, zumal in den tropischen Gebieten bei annähernd gleichartigen Feuchtigkeitsverhältnissen eine größere oder ge- ringere Höhe über dem Meer für die Verbreitung recht vieler Arten gleich- . gültig: ist. t Diese Erwägungen und auch die bei genauer bekannten Gebieten gesam- melten Erfahrungen haben mich schon im Jahre 1893 bei den Vorarbeiten für die »Pflanzenwelt Ostafrikas« veranlaßt, das tropische und subtropische Afrika in 39 kleinere Gebiete aufzuteilen, welche entweder einzelnen Gebirgssystemen oder Flußgebieten entsprechen. Seitdem habe ich diese Gebiete wiederholt geprüft, namentlich auch auf Grund monographischer Durcharbeitungen arten- reicher Gattungen‘), und habe sowohl ihre Grenzen wie ihre Beziehungen zu- einander festzustellen gesucht. Natürlich habe ich betrefis der Umgrenzung bei dem Fortschritt der Kenntnisse noch manches ändern müssen und halte es auch jetzt noch vielfach für unmöglich, scharfe Grenzen anzugeben; ich bin vielmehr der Meinung, daß noch Jahrzehnte vergehen werden, bis zahlreiche floristische Aufnahmen zu besseren Ergebnissen führen werden; vielfach wird aber eine scharfe Umgrenzung von Unterprovinzen und Bezirken überhaupt nicht möglich sein, wenn auch dieselben durch das Vorkommen endemischer Formen charakterisiert sind. Daß scharfe Abgrenzungen von Florenprovinzen 2) A. ENGLER: Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und Gattungen: I. A. ENGLER, Moraceae (exkl. Ficus). Mit 18 Tafeln und 4 Figuren im Text. 1898. II. E. GıLG, Melastomataceae, Mit ro Tafeln. 1898. III. A. EnGLER uud L. DiELS, Combretaceae — Combretum. Mit 30 Tafeln und ı Figur im Text. 1899. IV. A. ENGLER und L. Dies, Combretaceae exkl. Combretum, Mit ı5 Tafeln und 5 Figuren im Text. 1900. V. K. SCHUMANN, Sterculiaceae. Mit ı6 Tafeln und | 4 Figuren im Text. 1900. VI. A. ENGLER und L. DIELS, Anonaceae. Mit 30 Tafeln und ı Figur | im Text. ı901. VII. E. Gırc, Strophanthus. Mit 10 Tafeln und 4 Figuren im Text. 1903. VIII. A. ENGLER, Sapotaceae. Mit 34 Tafeln und ı2 Figuren im Text. 1904. 2. Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1003 nur selten möglich sind, sehen wir zur Genüge in unserem Europa, das doch botanisch viel gründlicher als Afrika erforscht ist. Mehr Erfolg glaube ich in der Zusammenfassung von Bezirken zu Unterprovinzen und von letzteren zu Provinzen gehabt zu haben. Unter den von mir unterschiedenen Bezirken befinden sich einige, welche botanisch noch völlig ungenügend erforscht sind, und auch solche, welche sich nach vollständigerer Kenntnis ihrer Flora an benachbarte werden anschließen lassen. Gegenwärtig ist es aber vorteilhafter, die weniger bekannten, jedoch orographisch und hydrographisch selbständigen Bezirke hervorzuheben und der künftigen Forschung die Entscheidung zu über- lassen, ob sie mit anderen Bezirken zu vereinigen sind oder nicht. In Afrika sind folgende 4 größere Florengebiete zu unterscheiden: A. Das Mediterrangebiet mit der südwestlichen Mediterranprovinz (Marokko) und der südlichen (Algier bis Nord -Ägypten) ein- schließlich der nördlichen Sahara. B. Das nordafrikanisch-indische Wüstengebiet. C. Das afrikanische Wald- und Steppengebiet. D. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes. Über diese Gebiete und die Florenprovinzen will ich noch einige Be- merkungen machen, während die Besprechung der Unterprovinzen und Bezirke erst im V. Band erfolgen wird. A. Das Mediterrangebiet. Daß ein Teil des nördlichen Afrika dem Mediterrangebiet und damit dem borealen Florenreich angehört, ist bekannt. Daß die südspanischen Steppen der nördlichen Sahara mehrfach entsprechen und in der nördlichen Sahara das mediterrane Florenelement noch stark vertreten ist, kann nicht bestritten werden. Es würde sich nun fragen, wo man eine Grenze zwischen dem Mediterran- gebiet und dem nordafrikanisch-indischen Wüstengebiet ziehen darf. Ich möchte mich entschieden dafür aussprechen, daß, wenn eine solche Grenze theoretisch gezogen werden soll, das Vorkommen der Gattung Acacıa die Nordgrenze des nordafrikanisch-indischen Wüstengebietes bezeichnet, zumal auch das afrikanische Wald- und Steppengebiet, mit welchem das erstere vieles gemein hat, sich von dem Gebiet des südwestlichen Kaplandes ebenfalls durch das Vorkommen der Akazien auszeichnet. Im südlichen Marokko wird die Grenze gegen das süd- westliche Mediterrangebiet durch Acacia gummifera Willd. bezeichnet, zu der als Repräsentanten von im Mittelmeergebiet fehlenden Typen noch die Sapo- tacee Argania sideroxylon Roem. et Schult. und die kakteenähnliche Zupkorbia resinifera Berg und Schmidt hinzukommen. Während die algerische Wüste (insbesondere vom florengeschichtlichen Standpunkt aus betrachtet) durchaus mediterran ist und wir dort keine Akazien antreffen, finden sich im südlichen Tunesien am Südabhang des Gebirges Bu Hedma (34'/,°) zwischen Gafsa und der Küste Bestände von Acacia tortilis Hayne. In Tripolis ist die Steinwüste auf der Straße von Sokna nach Beni Ulid, wie auch das Land südlich von VEN 1004 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Misda’), somit fast ganz Fesan dem nordafrikanischen Wüstengebiet zuzuweisen. Von der Cyrenaika gehört die Halbinsel Barka ganz dem Mittelmeergebiet zu, ebenso die Marmarica zwischen Cyrenaika und Ägypten. Im nördlichen Teil der von ASCHERSON und SCHWEINFURTH unterschiedenen libyschen und isth- mischen Wüste herrscht das mediterrane Florenelement sehr stark vor, obwohl durch die weit nach Norden bis 28° n. Br. und im Osten darüber hinaus vor- geschobene Acacia tortilis die Nordgrenze des afrikanisch-indischen Wüsten- oebietes gegen Osten ziemlich stark aufsteigt. Über die Sinai-Halbinsel hinweg verläuft unsere Grenze bis nördlich vom Toten Meer, wo noch Balanites aegyptiaca und Loranthus Acaciae vorkommen. B. Das nordafrikanisch-indische Wüstengebiet. Dasselbe zeigt bei seinen Pflanzenformen dieselben Anpassungserscheinungen, welche die mediterranen Wüstenpflanzen besitzen, aber das paläotropische und speziell das afrikanische Florenelement ist stärker vertreten als das mediterrane. Die floristischen Verhältnisse dieses pflanzenarmen Gebietes sind, nachdem wir zuerst über die in den letzten Jahrzehnten namentlich durch SCHWEINFURTH, ROHLFS und ASCHERSON erforschten Wüsten und Oasen der Nilländer gründ- liche Auskunft erhielten, nunmehr auch in dem westlichen und zentralen Teil durch Forschungsreisen der französischen Gelehrten genauer festgestellt worden. a) Südmarokkanische Provinz. Diese Provinz erstreckt sich im nord- westlichen Afrika von etwa 29—32° 30’ n. Br. bis an den Fuß des Atlas und und wohl auch noch am Wadi Sus etwas zwischen den Großen Atlas und Antiatlas hinein. Sie ist charakterisiert durch das Vorkommen von Acacıa gummifera Willd., welche in den marokkanischen Provinzen Abda, Shedina, Duquella und auch in Bled-el-jerrede vorkommt, von Argamıa sideroxylon Roem. et Schult., dem Argan, welcher hauptsächlich in der Provinz Haha und auch sonst noch zwischen den Wadis Tensift und Sus wächst, von Zuphorbia resimi- fera Berg et Schmidt, welche östlich von Marokko am Fuß des Großen Atlas, besonders in der Provinz Demnet, sowie in den Distrikten Mestiwa und Netifa sich findet. Dazu kommen noch andere, weniger bekannte kaktusähnliche Euphorbien: £. officinarum L., E. echinus Hook. f. et Coss. im Strandgebiet bei Tazeroualt, sowie in der Umgebung von Ba-Ahmran, £. Beaumierana Hook. f. et Coss. bei Mogador und in den Provinzen Haha und Agadir. b) Provinz der großen Sahara. Wenn auch die mediterrane Wüste, die thebaisch-nubische Provinz und die südliche Übergangsprovinz abgeschieden werden, so bleibt doch noch ein Gebiet übrig, welches etwa ein Fünftel des ganzen afrikanischen Kontinentes ausmacht und dabei eine sehr einförmige, höchst artenarme Flora enthält. Die Einteilung in Bezirke ist mehr durch die größere oder geringere Häufigkeit einiger Arten und die Annahme, daß künftige Forschungen noch einige Eigentümlichkeiten ergeben werden, als durch jetzt 1) ASCHERSON in GERHARD ROHLFS, Kufra (1881), Abschnitt VII. Die aus dem mittleren Nord- afrika bekannt gewordenen Pflanzen, S. 462—501. — Die wichtigste Quelle für die zentrale Sahara, | 2. Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1005 _ bekannte Unterschiede von größerer Bedeutung gerechtfertigt. Die Oasen werden trotz der großen Übereinstimmung ihrer Vegetation besser auf die einzelnen Unterabteilungen verteilt; sie verhalten sich, wie die Seebecken be- nachbarter größerer Gebiete. c) Thebaisch-nubische Provinz. Diese fasse ich im Sinne von SCHWEIN- sw FURTH’S südlicher Wüstenregion, schließe aber noch die südliche ägyptisch- se) arabische Wüste an wegen des Vorkommens der Dumpalme und einer ganzen Anzahl Kräuter und Gräser, welche den Bezirken der ägyptischen Zone fehlen. Es sei nur hingewiesen auf: Pappophorum brachystachyum Jaub. et Spach, Diplachne nana Nees, mehrere Arzstida, Boerhawia verticillata Poir., Giesekia pharnaceoides L., Dipterygium glaucum Decne., Tephrosia pogonostigma Boiss., Corchorus antichorus Räuschel, Glossonema Boveanum Decne. usw. d) Übergangsprovinz mit viel Grassteppe und laubwerfenden Gehölzen, unter dem Einfluß schwacher, aber selten ausbleibender Sommerregen. Die Einschaltung dieser Übergangsprovinz zwischen die eigentliche Sahara und das afrikanische Wald- und Steppengebiet ist notwendig, da in dieselbe die »Wüste« noch mehrfach eindringt, anderseits in ihr häufig Arten des Wald- und Steppengebietes vorkommen, ferner lichte Baumgras- steppen nicht selten sind, welche im Winter ergrünen, und schließlich auch einzelne eigentümliche Arten dominierend auftreten. In dieser Übergangs- provinz kommen auch sogenannte tote Dünen vor. Vielfach haben sich in den trockensten Perioden Dünen durch Anhäufung von Flugsand auf Hügeln und Plateaus gebildet, und nur einzelne Bäumchen oder Sträucher sind auf ihnen zu bemerken. Wenn aber eine Regenperiode eintritt, wird der Sand abgewaschen und so siedelt sich reicherer Baumbestand an, wie auf den »ergs morts« zwischen Tsad und Niger, zwischen Gao und Tombuktu. Da man sich an einzelne hervorragende Leitpflanzen halten muß, so möchte ich mich dafür entscheiden, die Südgrenze dieser Provinz da zu ziehen, wo Adansonia, Tamarindus und Borassus zusammen beginnen oder jede für sich in größerer Menge auftritt. Noch entschiedener wird die angrenzende nord- afrikanische Steppenprovinz durch Butyrospermum Parkii charakterisiert, dessen Nordgrenze meist etwas südlicher liegt, als die von Adansonia und Borassus. C. Das afrikanische Wald- und Steppengebiet. Längere Zeit war man der Meinung, daß Westafrika und Ostafrika selb- ständige, schärfer geschiedene Gebiete darstellen. In der Tat ist auch der Endemismus Westafrikas ein außerordentlich großer; aber immer mehr stellt sich heraus, daß viele Typen, welche Westafrika zu charakterisieren schienen, bis in das Herz Afrikas reichen und auch noch im Osten von Mombassa bis Natal auftreten. Anderseits sehen wir in Togo die ostafrikanische Steppenflora mit der westafrikanischen Waldflora durchsetzt; selbst im östlichen und nörd- lichen Kamerun, sowie im Nigergebiet tritt die Steppenflora herrschend auf. Daher sehe ich das nach Ausschluß des nordafrikanisch-indischen Wüsten- 1006 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. gebietes übrig bleibende tropische Afrika mit den im S. angrenzenden Teilen des subtropischen als ein einziges Gebiet an, welches in folgende Provinzen gegliedert wird: a) Sudanische Parksteppenprovinz, b) Nordostafrikanisches Hochland und Steppenprovinz, c) Westafrikanische oder guineensische Waldprovinz, d) Ostafrikanische und südafrikanische Wald- und Steppenprovinz. a) Sudanische Parksteppenprovinz. Dieselbe ist'infolge der geringen orographischen Gliederung ziemlich einförmig und es herrschen in ihr nament- lich Hochgrassteppen mit und ohne Bäume. Meistens sind die Gehölze laub- werfend; aber es kommen auch dauerblättrige vor. Dichtere Bestände finden sich häufig an den Ufern der Flüsse, und hier sind schon mehrfach hydrophile Arten der Provinzen c und d anzutreffen. Charakterbäume sind namentlich der Affenbrotbaum, die Delebpalme Dorassus flabelliformis var. aethiopum, die Tamarinde, Zamarındus indica, und der Tschi-Butterbaum oder Karite, Butyro- spermum Parkü;, die drei erstgenannten finden sich auch in den Provinzen c und d, die letztgenannte aber nur in a; sie dürfte vielleicht zur Abgrenzung von a und c geeignet sein. b) Nordostafrikanische Hochland- und Steppenprovinz. Diese Provinz zeichnet sich durch ihre starken Beziehungen zur Mediterranflora, zur arabischen und auch vorderindischen aus. Die bedeutende Erhebung des abyssinischen Hochlandes führt zu klimatischen Verhältnissen, welche auch vielen borealen Typen eine bleibende Stätte gewährten und ihre Ausgestaltung zu endemischen Formen ermöglichten. c) Die westafrikanische oder guineensische Waldprovinz. Daß die Flora des tropischen Westafrika gegenüber derjenigen Ostafrikas erhebliche Unterschiede aufweist, daß eine große Anzahl Arten von Senegambien bis Angola verbreitet ist, hat sich schon lange ergeben, als die Kenntnis der afrikanischen Flora eine noch sehr dürftige war. Auf ein schon etwas reicheres Material von Tatsachen konnte ich mich im Jahre ı882') stützen, als ich die Flora Westafrikas mit derjenigen Ostafrikas statistisch verglich. Seitdem hat sich die Kenntnis der Vegetationsverhältnisse ganz außerordentlich erweitert; trotz des erheblich größeren tatsächlichen Materials bleiben aber die Haupt- ergebnisse dieselben; jedoch sind wir jetzt besser als früher in den Stand ge- setzt, die westafrikanische Waldprovinz gegen die ostafrikanische abzugrenzen (selbstverständlich mit der Einschränkung, daß scharfe Grenzen nicht existieren) und die ganze westafrikanische Waldprovinz in pflanzengeographische Unter- abteilungen zu gliedern, welche zugleich auch zeigen, welche Teile Afrikas zu dieser Provinz gerechnet werden. (Siehe die Übersicht zur Karte der For- schungsreisen.) d) Ostafrikanische und südafrikanische Steppenprovinz. Wie sich bei fortschreitender Erforschung Südafrikas ergeben hat, schließt sich dessen ) A. EnGLER: Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. I. Teil (1882), S. 276-280. 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1007 Flora mit Ausnahme der des südwestlichen Kaplandes eng an die Flora Ost- afrikas an, so eng, daß von einer tiefergehenden allgemeinen Scheidung zwischen dem tropischen Ostafrika, und dem extratropischen Südafrika nicht die Rede “sein kann, da auch in den Gebieten, in welchen höhere, von feuchten Winden beeinflußte und demzufolge mehr hygrophile Arten beherbergende Gebirge - existieren, xerophytische Formationen den hygrophilen oft dicht benachbart sind. Der Übergang von den subäquatorialen Steppengebieten in diejenigen südlicher Breiten ist ein sehr allmählicher, und es gibt sogar Arten, welche von Nubien bis nach Transvaal und Südwestafrika hindurchgehen. Trotzdem ist eine große Zahl von Unterprovinzen und von Bezirken zu unterscheiden, welche floristische Eigentümlichkeiten besitzen, die um so größer sind, je mehr die einzelnen Länder durch Gebirge eine größere Mannigfaltigkeit von Vegetationsbedin- gungen erhalten. (Siehe die Übersicht zur Karte der Forschungsreisen.) D. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes. Längs der atlantischen Küste nordwärts bis fast zu 32°, längs des 19° ö.L. f noch bis zu 31°, ostwärts an der Küste bis zur Mossel-Bay. Sodann herrscht das kapländische Florenelement noch sehr stark auf den Gebirgen im S. der Karroo (im S. von 33°) und auf denen des südlichen Namaqua-Landes zwischen 31° und 30° s. Br. Drittes Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. Fossile Pflanzenreste, welche einen Aufschluß über die Entwicklung der - Pflanzenwelt Afrikas geben könnten, liegen nur notdürftig vor. Wir wissen, daß schon in der Epoche des Perm über Australien, Indien und Süd-Afrika die Gondwana-Flora verbreitet war, für welche namentlich Pryllotheca und Glossopteris charakteristisch waren. Aber aus der Flora der Jura-, Kreide- und Tertiärperiode im äquatorialen und südlichen Afrika ist nichts in fossilem Zu- stande bekannt; die Ablagerungen aus dieser Zeit in Ostafrika sind marin. Recente Fossilien, welche sich in Kamerun reichlich finden, sind für die Ent- wicklungsgeschichte nicht von Bedeutung. Dagegen sind nicht unwichtig die fossilen Reste, welche in der Kreide Nordafrikas und im Tertiär Südeuropas vorkommen. Von den im nördlichen Ägypten in der libyschen Wüste und bei Kairo gesammelten versteinerten Hölzern, welche aus der Kreideperiode stammen, verdienen Beachtung die von SCHENK bestimmten Ro/lfsza (wahr- scheinlich Celastracee), Fordania (Ebenacee), Capporidoxylon, Dombeyoxylon, Acacioxylon. Nicolia aegyptiaca Unger und N. Oweni Carruthers dürften den Caesalpinioideen zugehören, ebenso Ncolia tunetana Cri€ aus dem Pliocän von - Tunis. Vom Wadi Mamura in Tunis stammt Cassioxylon Fliche. Diese Reste 1008 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. { ° weisen darauf hin, daß am Rande des Kreidemeeres, welches das heutige Ge- biet der libyschen Wüste, Tripolis und einen Teil Marokkos bedeckte, Gehölze existierten, welche mit den gegenwärtig schon am Nordabhang Abyssiniens wachsenden verwandt waren. Wichtig für die Pflanzengeschichte Afrikas sind f ferner folgende Funde: die Cycadacee Zncephalartos Gocceixianus Sap. i Miozän von Kumi auf Euboea, Dracaena Brongmartii Sap. und D. minor Sapl im Eozän von Aix, D. narbonensis Sap. im Oligozän von Armissan, ler ca- nariensis im Pliozän bei Lyon, Vidurnum rugosum, Apollonias barbusana, Ocotea Heerii Sap. (ähnlich der O. foetens), Laurus canariensis, Phoebe ampli- folia Sap., Notelaca grandaeva Sap. (ähnlich der N. excelsa) im Pliozän der Provence, zum Teil auch in Toscana, alle jetzt lebenden kanarischen Arten nahestehend oder mit denselben identisch. Viel mehr, als wir aus diesen wenigen fossilen Funden schließen können, lehrt uns die geographische Verbreitung der afrikanischen Gattungen und die Berücksichtigung ihrer Verwandtschaftsverhältnisse. Ich verweise auf die Zu- sammenstellungen im ersten Kapitel dieses Teiles. Wir haben da eine ziemlich ° umfangreiche Liste (a) von pantropischen Gattungen aufgestellt. Dieselben sind jedenfalls verschiedenen Ursprungs, teils mögen sie sich im Angarakon- tinent (dem tropischen Asien der Kreidezeit), teils in Brasilien und der Süd- atlantis, teils in Afrika und der damit in Verbindung stehenden indomadagas- sischen Halbinsel entwickelt haben. In der älteren Kreideperiode, im Neocom, gestattete die von den Geologen (KOKEN, NEUMAYER) angenommene Kon- figuration der Erdteile eine Wanderung der Arten von einem der genannten - Erdteile zum anderen, auch solchen Arten, deren Früchte und Samen, wie die vieler Leguminosen, nicht mit besonders guten Verbreitungsmitteln ausgestattet ” sind. Im jüngeren Tertiär, als die Verbindung Afrikas und Arabiens mit Vorderindien eine innigere war und auch ein großer Teil der Sunda-Inseln mit Asien zusammenhing, war auch durch das südlich vom heutigen Arabien ge- legene, Somalland mit Vorderindien verbindende Küstenland eine Verbreitung ” hygrophiler Arten möglich, während die xerophilen weiter nördlich wanderten. Daß in den großen kontinentalen Gebieten der südlichen Hemisphäre auch - schon in der Kreideperiode xerotherme Pflanzen existierten, glaube ich sicher” annehmen zu dürfen; namentlich möchte ich das bei Zygophyllaceen, Bursera- ceen, Malpighiaceen, Asclepiadaceen, Gramineen, Acacia und anderen Legu- minosen, auch bei den Pedaliaceen, Hydnoraceen für unbedenklich halten. Manche in den wärmeren Ländern weit verbreitete, weniger Wärme bean-” spruchende Arten mögen auch durch die Küstenländer des Stillen Ozeans aus” Süd- und Zentralamerika von der westlichen Nearktis nach dem nordöstlichen ; Asien und von da durch Ostasien und Indien bis Afrika gelangt sein oder umgekehrt, so namentlich hydrophile Arten. Nur unter Berücksichtigung der Verwandtschaftsverhältnisse und der Verbreitung nahe verwandter Gattungen | sowie der Verbreitungsmittel kann die Herkunft einzelner Gattungen mehr oder 3 weniger wahrscheinlich ermittelt werden. Es geschieht dies teilweise bei der Besprechung der Familien in Band U—IV. 2 Di 2 0 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1009 Die Wege, welche den pantropischen Pflanzen die Verbreitung von einem Kontinent zum anderen ermöglichten, standen natürlich auch den Pflanzen des palaeotropischen Elementes (Liste b im ersten Kapitel) offen. Bei vielen der palaeotropischen Gattungen darf man annehmen, daß sie entweder bei ihrer Wanderung nach Westen Afrika erst erreichten, als die Südatlantis verschwunden war (Pandanus) oder erst später entstanden sind, als auch ein Austausch entlang der pacifischen Küsten ausgeschlossen war. Das mag namentlich für solche Gattungen gelten, welche, wie z. B. Asparagus, in ihren Beerenfrüchten gute Verbreitungsmittel besitzen, und trotzdem aus dem palaeo- tropischen Reich über die gemäßigten Zonen der Alten Welt nicht hinaus ge- langt sind. Es mag auch für Gattungen gelten, welche als morphologisch tieferstehend weiter verbreiteten gegenüberstehen, die morphologisch vorge- schrittener sind, z. B. für CyrZosperma und Amorphophallus. Die erstere Gat- tung, mit behüllten Zwitterblüten einen älteren Typus der Araceae-Lasioideae repräsentierend ist pantropisch, Amorphophallus mit nackten eingeschlechtlichen Blüten, also morphologisch weiter vorgeschritten, als die erstgenannte Gattung desselben Verwandtschaftskreises, ist nur palaeotropisch. Auch möchte ich hier darauf aufmerksam machen, daß der Urtypus einer palaeotropischen Gat- tung bisweilen auch in der Südatlantis oder im tropischen Amerika existiert haben kann. Die Burseraceengattung Commiphora, welche in Afrika sehr formenreich ist und auch mit einigen Arten auf Madagaskar und Vorderindien vertreten ist, steht äußerst nähe der namentlich in Zentralamerika reichlich ver- tretenen und auch in Südamerika nicht fehlenden Gattung Bursera. Eine Stamm- form beider kann in Amerika oder in der Südatlantis existiert haben. Ebenso kann dies bei der Stammform von Zydnora und Prosopanche der Fall sein. Daß die Pflanzen des afrikanisch-asiatischen Tropenelementes, welches auch eine große Anzahl Gattungen umfaßt (Gruppe c im ersten Ka- pitel), zu verschiedenen Zeiten ihre Wanderungen vollführt haben, ist sicher. Die günstigste Zeit war das Ende des Jura und die der Kreide, als Afrika durch Madagaskar mit Vorderindien in Verbindung stand. Die Palmen-Unter- familie der Dorassordeae (Borassus, Hyphaene, Medemia, Lodoicea) existiert nur in diesem Gebiet und die Gattung Dorassus hat in demselben die weiteste Verbreitung; sie kann nur in jener Zeit sich in Indien, Madagaskar und dem heutigen kontinentalen Afrika ausgebreitet haben. Dies ist vielleicht auch für Euphorbia Sect. Diacanthium anzunehmen, welche auf Afrika, die Kanaren, Madagaskar, Ostindien und Arabien beschränkt ist, obwohl hier auch die Mög- lichkeit besteht, daß eine Wanderung von Abyssinien über Arabien nach Indien in späterer Zeit erfolgt ist. Dagegen muß angenommen werden, daß die Einwanderung der Araceen-Gattungen Arzsaema und Sauromatım, welche im Himalaya besonders reich vertreten sind und zweifellos in Asien entstanden sind, erst in der jüngeren Tertiärzeit erfolgt ist, als Himalaya und die abyssi- nischen Hochgebirge emporgestiegen waren. Dasselbe gilt von Samducus adnata, von Swertia, von den Habenaria der Gruppe Multipartitae, von Thesium radicans, dem Typus der Primula verticillata, Astragalus venosus 1010 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. und abyssinicus, Trachydium, Meriandra bengalensis, Ceratostigma, Veronica Javanica, welche wohl von V. chamaedrys oder der nächsten Stammform der- selben abstammen dürfte. Bezüglich des afrikanisch-madagassischen Elementes ist zu be- merken, daß die Möglichkeit eines Austausches auf dem Landwege zwischen Mada- gaskar und dem Kontinent bis in die ältere Tertiärperiode bestand. Zu den ältesten Typen der Angiospermen müssen die Musaceae und auch die weiter als Musa vorgeschrittenen Strelitzioideae gehören, von denen Aavenala jetzt nur noch in Madagaskar und Guiana vertreten ist, während S/relztzia auf das südöstliche Afrika beschränkt blieb. Daß nicht mehr Gattungen des südwestlichen Kap- landes dorthin gelangt sind, ist sicher darauf zurückzuführen, daß viele der- selben, wie die meisten Proteaceen, Rutaceen, Restionaceen an feuchte kühle Winter und trockene warme Sommer gewöhnt waren. Nur solche Gattungen, welche wie die der Ericaceen durch leichte Samen oder wie die der Compo- siten und Asclepiadaceen durch Flugapparate sich leicht, namentlich auch nach höheren Regionen verbreiten konnten, vermochten dort Fuß zu fassen. Für das afrikanisch-makaronesische Element (Liste e im ersten. Kapitel) waren die günstigsten Zeiten für den Austausch die Kreidezeit und das Tertiär. In der Kreidezeit konnten entlang der Küsten des libyschen Meeres schrittweise ‚Wanderungen von den Kanaren bis an den Nordrand Abyssiniens vor sich gehen. In dieser Zeit konnten Dracaena und Phoenix aus Afrika nach Makaronesien und dem Mittelmeergebiet, Canarina und Sempervivum, das auf den Inseln des damaligen Mittelmeergebietes auch schon existieren mußte, von den Kanaren nach Abyssinien gewandert sein. Ob auch in dieser Zeit die Wanderung von Chacnostoma (Lyperia) (Kapland, Kanaria, Somaliland) stattgefunden hat, mag dahingestellt bleiben; dagegen ist es wahrscheinlich für Campylanthus(Westafrika, Kanaren, CapVerden, Arabien, Beludschistan, Socotra). Ebenso dürfte der Typus der Zuphorbia Sect. Driacantha, welcher auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, schon in jener Zeit nach den Kanaren gelangt sein. Auch kann ich bei der reichen Entwicklung der Genisteen im südlichen und tropischen Afrika, sowie im Mittelmeergebiet nicht umhin, ihr Vordringen nach Makaronesien in die Zeit vor dem Miocän, in welchem die Inseln sicher nicht mit dem Festland verbunden waren, zu verlegen. Daß aber auch im Tertiär und später von Marokko und Südeuropa aus noch viele Typen, besonders solche mit leichten Samen und Beerenfrüchten nach Maka- ronesien vorgedrungen sind, ist zweifellos. Über das amerikanisch-afrikanische Element will ich mich hier nicht mehr weiter aussprechen. Die Liste im Abschnitt f des ersten Kapitels scheint mir überzeugend dafür, daß in der Kreideperiode ein umfangreicher Austausch der Gattungen stattgefunden hat, welcher in den durch die Süd- atlantis verbundenen afrikanischen und brasilianischen Gebieten stattgefunden hat. Für viele Gattungen ist nicht gerade die Annahme eines vollständigen kontinentalen Zusammenhanges beider Länder notwendig; es würden auch Reihen größerer Inseln genügen. Daß die Wanderung mehrerer Gattungen 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1011 auch auf Meeresströmungen und Schiffsverkehr zurückgeführt werden kann, habe ich früher in der S. 986 zitierten Abhandlung ausgeführt. Die auf S. 991 gegebene Übersicht zeigt, daß nach Ausscheidung der pantropischen, allgemein palaeotropischen, afrikanisch-asiatischen, afrikanisch- madagassischen und afrikanisch-amerikanischen Gattungen eine sehr große Zahl von Gattungen (O—W 167, O 299, W 429, in Summa 895) übrig bleibt, welche das spezifisch tropisch-afrikanische Element ausmachen, das außerdem noch durch viele endemische Untergattungen und Sektionen der erstgenannten verstärkt wird. Diese Endemismen, welche teils dem gesamten tropischen Afrika, teils einzelnen Teilen desselben zukommen, sind ver- schiedener Art. Mehrfach schließen sich die Gattungen an weiter verbreitete tropische oder palaeotropische eng an, wie z. B. um bei den mir besonders geläufigen Familien zu bleiben, die Araceen-Gattung Afroraphıdophora an die Raphidophora, die Burseraceen-Gattung Pachylobus an Canarium, die Anonaceen Meiocarpidium, Uvariastrum, Pachypodanthium, Cleistopholis, Anonidium, Uvart- opsis an Uvaria, Monanthotaxis an Popowia, Enantia und Stenanthera an Ay- Jopia, die Moracee Treculia an Artocarpus und Cardiogyne an Plecospermum; die zahlreichen endemischen Gruppen der Gattung Comdretum an einen pan- tropischen Urtypus mit flach schirmförmigem Receptaculum, die endemischen Gruppen von Zerminalia; die ungemein zahlreichen endemischen Gruppen von Loranthus, welche VAN TIEGHEM zu Gattungen erhoben hat, an einen palaeo- tropischen Urtypus; von Melastomataceen Myrianthemum an die asiatische Dichaetanthera, Preussiella an Medinilla,;, von Sapotaceen Dakerisideroxylon und Synsepalum an die weit verbreitete Gattung Szderoxylon, ferner Malacantha und Pachystela an die weit verbreitete Gattung Chrysophyllum; von Anacardia- ceen Sclerocarya, Pseudospondias, Lannea, Haematostephis an Spondias, ferner Protorhus und Heeria an Rhus. Ganz außerordentlich groß ist aber auch die Zahl solcher endemischer Gattungen, welche in gar keiner näheren verwandt- schaftlichen Beziehung zu den jetzt lebenden Asiens oder Amerikas stehen. Als Beispiele nenne ich auch hier Gattungen von Familien, die ich nach allen Richtungen hin gründlich studiert habe, von Araceen: Zamzoculcas, Gonatopus, Culcasia, Cercestis, Anubias, Nephthytis, Rhektophyllum, Anubtias, Pseudo- hydrosme, Stylochiton, Callopsis, Zantedeschia und 7yphonodorum; von Anonaceen: Monodora und /solona, Hexalobus, Piptostigma, von Moraceen: Mesogyne, Scyphosyce, Bosgueia, Musanga, Myrianthus, von Melastomataceen: Trzszemma, Dissotis, Barbeyastrum, Dinophora-Amphmiblemma, Calvoa-Dicellandra, von Sapotaceen Omphalocarpum und Tridesmostemon. Man bekommt den Eindruck, daß einerseits Urformen sich in den älteren Zeiten über die tropischen Länder weit verbreitet haben und daß aus ihnen an verschiedenen Stellen sich neue Gattungen heraus differenziert haben; ander- seits aber stößt man auf zahlreiche Gattungen, von denen es viel wahrschein- licher ist, daß sie sich von vornherein auf beschränktem Gebiet sowie die eben erwähnten Urformen aus noch älteren entwickelt haben, den ersten in mehreren Eigenschaften parallel, in einigen aber von vornherein abweichend. 1012 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Folgendes Schema dürfte dieser Hypothese entsprechen: A A A A A A ZA % au Le „20 ne: Wie und wann drangen nun das subtropische Florenelement und das boreale Element in das tropische Afrika ein’)? Um die Wanderungen des mediterran-afrikanischen Elementes und des kapländischen, welche beide besonders in den Gebirgsländern des öst- lichen Afrika reichlich vertreten sind, zu erklären, ist es notwendig, auf das Alter der Gebirgsländer und auf die Veränderungen einzugehen, welche Afrika und die benachbarten Teile des Mittelmeergebietes seit der Kreideperiode, in welcher Afrika mit der indisch-madagassischen Halbinsel von Eurasien durch das weite inselreiche Mittelmeer getrennt war, durchgemacht haben. Die kontinentale Masse dehnte sich im jüngeren Tertiär nach Norden aus und trat mit Sizilien, Kleinasien (mit welchem die Balkanländer zusammenhingen) sowie mit Vorderindien in Verbindung; später erfolgte die Abtrennung von Sizilien. Die afrikanischen Gebirge sind die Reste eines alten vorsilurischen Tafellandes, das in mehrere Schollen zersprengt und hier und da von eruptiven Gesteinen durchbrochen und überlagert wurde. Im Osten zieht sich das Gebirgsland von Abyssinien bis zum Sambesi hin und jenseits der Sambesi-Niederung mit Unterbrechungen bis zur Südspitze Afrikas, westwärts bis zum Plateau von Bihe. Im Westen ist das ebenfalls alte Gebirgsland viel niedriger und auch die Vulkane von Kamerun (4075 m) und Fernando Po (2850 m) erreichen nicht die Höhe des Ruwenzori (5000 m), der höchsten abyssinischen Gipfel (4620 m) oder des Kilimandscharo (6010 m). Als das ostafrikanische Tafelland noch weniger zersprengt war, mußten die Seewinde an mehr Stellen als jetzt die Entwicklung des tropischen Regenwaldes und die Bergwaldflora begünstigen. Auch wurde die Waldvegetation vor dem Auftreten des Menschen nicht durch Feuer eingeschränkt. Wenn auch nicht ein zusammenhängendes, Westafrika und Ostafrika ausschließlich bedeckendes Waldgebiet vorhanden war und xerophytische Formationen im Inneren Afrikas auch schon vor der Tertiärzeit existieren mußten, so waren doch die Stationen, auf denen die Waldpflanzen etappenweise vordringen konnten, einander mehr genähert. Auch lagen, als die Gebirge noch mehr Zusammenhang besaßen, die Verhältnisse für die Wanderung der Pflanzen der Gebirgsbuschregion und der Höhenwälder günstiger, als in späteren Perioden; es war dadurch der Austausch zwischen Abyssinien und Südafrika mehr ermöglicht; in dieser Zeit mögen Pflanzen wie Podocarpus ı) Vergl. hierzu auch: ENGLER, Hochgebirgsflora des tropischen Afrika in Abhandl, d. Kön. Akad. d. Wissensch. 1891, S. 81—93; Pflanzenwelt Ostafrikas A. S. 142—150. 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1013 ihre Verbreitung gefunden haben. Auf den Gebirgen entwickelten sich ver- hältnismäßig wenig Hochgebirgspflanzen aus den Gattungen der unteren Wald- und Steppenregionen, wie z. B. aus den Gattungen Zelichrysum und Lobelia; vielmehr treten auf den hohen vulkanischen Gipfeln Ostafrikas und auch auf dem Kamerungebirge, sowie auf den Gebirgen Angolas Arten auf, welche mit abyssinischen und kapländischen nahe verwandt oder identisch sind. Die leichten Samen von Orchidaceen, Gentianaceen, Ericaceen, die Früchte der Compositen, die Früchte vieler Gräser usw. waren wohl befähigt, die durch die vulkanreichen Erhebungen neu geschaffenen Gebirgsmasse da zu besiedeln, wo das Höhenklima den Wald nicht mehr aufkommen ließ. Die Anpassungsfähigkeit tropischer und subtropischer Pflanzen bewegt sich in gewissen Grenzen. Zwar erreichen in den wärmeren Ländern viele Arten eine weite vertikale Verbreitung innerhalb der unteren Regionen; aber es ent- wickeln sich aus ihnen nur sehr langsam und verhältnismäßig selten Arten, welche in den baum- und strauchlosen Regionen gedeihen. In den oberen Regionen ist also immer für die durch Wind und Vögel herbeigebrachten Samen von Pflanzen kälterer Klimate Gelegenheit zu weiterer Entwicklung gegeben. Daher finden wir in allen Hochgebirgen, von den Tropen bis in die gemäßigten Zonen, in den obersten Regionen Arten, welche mit solchen höherer Breiten entweder identisch oder verwandt sind, und zwar in großer Zahl, wenn das Gebirge, in der Richtung der Parallelkreise sich erstreckend, an vielen Stellen zahlreich besiedelt werden konnte, in geringerer Zahl, wenn das Gebirge sich in der Richtung der Meridiane ausdehnt, in größerer Zahl, wenn die Gebirge in den Glazialzeiten wiederholt ihr nur für Pflanzen von kürzerer Vegetationsdauer geeignetes Areal vergrößerten, in geringerer, wenn dieses Areal sich nur wenig verändert hat. Es ist nun durchaus wahrscheinlich, daß schon in der Tertiärperiode im Mittelmeergebiet neben der immergrünen Gehölzvegetation auf felsigen Standorten auch die Typen der Gattungen exi- stierten, deren Arten in oft sehr großer Mannigfaltigkeit die für das Mediterran- gebiet charakteristische Staudenvegetation ausmachen. Finden wir doch auch heute noch im Mittelmeergebiet, z. B. in Algier bei Oran vielfach, oft in un- mittelbarer Nähe des Meeres auf niedrigen, felsigen Bergen mit steilen zer- klüfteten Abhängen, an denen heiße, sonnige Standorte oft nur wenige Schritte von kühlen Schluchten entfernt sind, an Bergen mit einer den vom Meer aufsteigenden Nebeln exponierten und einer trockenen, dem Meer ab- gewendeten Seite oft ein wunderbares Gemisch von Pflanzen, von denen die einen uns als Typen subtropischen, die anderen als Typen kälteren Klimas gelten. Stellenweise bilden die immergrünen Gehölze dichte Gebüsche, stellen- weise treten sie vereinzelt auf und lassen zwischen sich Raum für zahlreiche Stauden; in den Schluchten finden sich blattwerfende Gehölze und Farne, zum Teil von nordischem Typus, und an den Felsen haften hier und da einzelne Chamaerops, welche im Innern des Landes an Flußufern entlang oft ‚meilenweit den ebenen Boden bedecken, an anderen Stellen der Felsen sitzen Arten von Dianthus, Alsine, Saxifraga, Sempervivum, Labiaten u. a. 1014 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Die nahe Verwandtschaft, welche vielfach zwischen den Hochgebirgsarten der Alpen, der Pyrenäen, der Apenninen, der Sierra Nevada, der griechischen ° Gebirge und niedriger vorkommenden Arten der mediterranen Gebirge wahr- genommen wird, beweist deutlich, daß in den mediterranen Gebirgen die Nachkommen vieler Felsenpflanzen bei der fortschreitenden Hebung der Gebirge sich in deren oberen Regionen ansiedelten, bis sie dann schließlich auch eine Grenze fanden, wo ihr Gedeihen nicht mehr möglich war. Während auf den griechischen Gebirgen, den südlichen Apenninen, den Gebirgen - Kleinasiens eine solche Grenze kaum vorhanden war, wurde eine solche durch die höheren Erhebungen des Atlas, der Sierra Nevada, der Pyrenäen, der Alpen gezogen. Die Typen, von welchen die Hochgebirgsarten Kleinasiens und des Atlas abstammten, sind zum geringeren Teil auch nach afrikanischen Hochgebirgen gelangt und haben sich daselbst meist zu Arten entwickelt, die zwar nicht mit den mediterranen identisch sind, aber ihnen oft so ähnlich sehen, daß man bei Unkenntnis der Herkunft sie für mediterrane Gebirgs- pflanzen halten könnte. Als aber später der Himalaya und die Gebirge Afghanistans existierten, drangen auch von dort über Arabien neue Formen ein (siehe oben S. 1009). Durch die am Roten Meer sich hinziehenden Gebirge und den Sinai war eine Verbindung zwischen Abyssinien und den Gebirgen des Mediterrangebietes hergestellt, die in der Pliozänzeit sich noch nördlich von Ägypten, westlich von Syrien bis Cypern ausdehnte und auch an Stellen des heutigen ägäischen Meeres sich zwischen Kleinasien und der Balkanhalbinsel ausbreitete. Da ferner während der Glazialperiode auch in den Gebirgsländern des Mediterrangebietes größere Feuchtigkeit geherrscht hat und in geringem Grade auch eine Ver- schiebung der Regionen nach unten bewirkt haben muß, da nach Hans MEYERS Untersuchungen während der Eiszeit oder Pluvialzeit die Gletscher am Kilimandscharo etwa 800— 1000 m tiefer (bis 3800 und 3600 m ü. M.) hinab- reichten und ähnliches auch am Ruwensori stattgefunden hat, so waren früher die Verhältnisse für die Verbreitung östlicher Kappflanzen nach Norden und von Me- diterranpflanzen nach Süden und umgekehrt auch von afrikanischen Pflanzen nach dem Mittelmeergebiet günstiger als jetzt, wo die von Wind und Vögeln transpor- tierten Samen weitere Wege zurückzulegen haben, um an geeignete Standorte zu gelangen. Da auch in der äquatorialen Zone mehr Standorte für subtropische Pflanzen und für solche der gemäßigten Zone vorhanden waren, so konnten dort auch mehrere mediterrane Gattungen existieren, welche jetzt nur in Abyssinien, dem Somalland und im Kapland oder in einem derselben vor- kommen. Entsprechend dem Zusammenhang des nordöstlichen Afrika mit den östlichen Mittelmeerländern sind es vorzugsweise östliche Mediterranarten, östliche Mediterrangattungen oder Untergattungen, welche in den afrikanischen Hochgebirgen sich eingebürgert haben; westliche Mediterrantypen sind nur in geringer Zahl vorhanden. Dies trifft auch zu für die Wüstenpflanzen der Sahara, deren Gattungen zum großen Teil aus West- und Zentralasien stammen. Die Sahara erfreute sich bis in die pliozäne Zeit einer reichlicheren Bewässerung, 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1015 von welcher die vielen Wadis zeugen und sie muß eine viel reichere aus afrikanischen Elementen zusammengesetzte Flora gehabt haben. Im Pliozän, als sich mehr Neuland in Süd- und Mitteleuropa gebildet hatte, konnten auch Arten mesothermer afrikanischer Gattungen sich in Europa ansiedeln, wie z. B. Gladiolus. Die leichtsamigen Zrzca, deren Entwicklung vom südlichen Afrika ausgegangen ist, waren auch vorher schon, eben durch ihre leichten Samen zu weiter Verbreitung befähigt. Daß Somalland und Abyssinien besonders reich sind an mediterranen Gattungen und Arten, ist bei ihrer geographischen Lage leicht verständlich. Es sind aber vorzugsweise Steppen- und Felsenpflanzen, auch Ackerunkräuter, welche dem afrikanisch mediterranen Fiorenelement angehören. Nur wenige Gattungen dauerblättriger Gehölze, wie Olca, Rhus Sect. Gerontogeae, Buxus und Zistacia finden sich zugleich im Mittelmeergebiet und dem tropischen Afrika. Im jüngeren Tertiär grünte auf den Inseln des damaligen Mittelmeeres bis zur Hebung des allmählich zur Vegetationsgrenze werdenden Alpenlandes eine subtropische Flora, zu deren Bestandteilen schon damals die Gehölzflora der heutigen Litoralregion des Mediterrangebietes gehörte. Diese Flora stand im Zusammenhang mit derjenigen Persiens, Afghanistans und des Himalaya- gebietes, diese aber im Zusammenhang mit der Flora der weiter nach Osten sich ausdehnenden Kontinente. Es war nördlich des Sahara-Kreidemeeres ein anderes Florenelement als südlich desselben, jedoch mit Anpassung an ähnliche 'klimatische Verhältnisse entwickelt; nur wenige afrikanische Gehölze wie Dracaena, Encephalartos, Salices vom Typus der Salır safsaf existierten während der Miozänzeit noch im südlichen Europa, traten aber bei fortschrei- tender Hebung der europäischen Gebirge und den damit verbundenen klima- tischen Änderungen aus dem Verbande der eurasiatischen Flora heraus, während die vom Norden und Nordosten her vordringenden blattwerfenden Dikotylen des borealen oder arktotertiären Elementes immer mehr Boden gewannen. Es ist aber eine bekannte Tatsache, daß bei gleichbleibenden klimatischen Be- dingungen in Wald- und Gebüschformationen die den wesentlichen Bestandteil ausmachenden Gehölze nicht so leicht durch andere ersetzt werden, weil die dichte Gemeinschaft der vorhandenen Gehölze zu ihnen gelangte Keime anderer, gleiche Anforderung stellender Gehölze nicht aufkommen läßt. So konnten also die mediterranen dauerblättrigen Gehölze neben den in Abyssinien bereits vorhandenen nicht Platz gewinnen. In den oberen Gebirgsregionen dagegen, wo mächtige Eruptionen neues Gelände schufen und die schon vorhandenen Pflanzensiedelungen teilweise ver- nichteten, war für fremde Ankömmlinge Raum vorhanden, jedoch nur für solche, welche andere Anforderungen stellten, als die bereits vorhandenen Wald- und Gebüschpflanzen. Als aber nach dem Rückgange des Kreide- und Tertiärmeeres der Zusammenhang zwischen dem nordwestlichen Afrika und dem tropischen Afrika hergestellt war, wurde das Vordringen der mediterranen Gehölztypen gegen Süden hin durch die sich immer mächtiger ausdehnende Wüste gehemmt. Es sind aber nicht nur mediterrane Arten, sondern auch Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 65 1016 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. mediterran-boreale und boreale nach den Hochgebirgen Afrikas gelangt. Mehrere sind unverändert geblieben und kaum als Varietäten der in den borealen Ländern vorkommenden Pflanzen zu unterscheiden; andere stimmen zwar nicht mit borealen Pflanzen vollkommen überein, zeigen aber so geringe Abweichungen von denselben, daß man entweder die afrikanische Form als von der borealen direkt abstammend ansehen muß oder zu der Annahme einer gemeinsamen Stammform beider, die aber mediterran-boreal war, genötigt ist‘). So ist Zuzula abyssinica Parl. wahrscheinlich abzuleiten von /. spzcata (L.) DC., während von Z. campestris (L.) DC. eine auf dem Clarence-Pik in Fernando Po (2700 m) und auf dem Kamerun-Pik vorkommende Varietät Mannil! Buchenau abstammt. Endlich ist auch Z. Fohnstonti Buchenau auf dem Kilimandscharo nahe verwandt mit 2. Forster: (Turner) DC., welche bei Florenz und auf Tenerife schon der Z. Fohnstonii recht ähnlich ist. Das boreale Anthoranthum odoratum L. tritt in den Ulugurubergen um 2300 m in einer nur wenig ab- weichenden Form auf; auf dem Kilimandscharo aber kommt das perennierende A. nwale K. Schum. vor, bei 2700 m in einer Form, welche an die Form umbrosum Bluff erinnert, um 3700—3900 m aber in einer ganz ausgeprägten Form, welche vom A. odoratum vielmehr absteht. Koeleria cristata (L.) Pers. ist ebenfalls nach Afrika gelangt; sie fehlt in den unteren Regionen des tro- pischen Afrika, kommt aber in Abyssinien, auf dem Kilimandscharo und Ka- merun-Pik vor, auch auf dem Devil’s Pik bei Kapstadt in der Varietät graczlis Hack. Exemplare vom Silke in Abyssinien, welche als var. convoluta (Hochst.) ausgegeben wurden, sind kaum von der gewöhnlichen Form abzutrennen, um 3000—4500 m aber wird die Pflanze niedriger und die Rispe mehr kontrahiert, und auf den Lava-Feldern des Kilimandscharo tritt um 4500 m eine nur I5 bis ı8 cm hohe, starre Form auf, var. supina Pilger. Arabis albida Steven ist eine Pflanze, deren Samen sich leicht verbreiten und an verschiedenen Standorten je nach Höhe ü. d. M. und Beschattung in verschiedener Weise entwickeln, sogar in der Größe der Schoten variieren; auffallendere Formen sind forma meruensis Engl. (Gipfel des Meru um 4700 m) und forma kzöoensis Engl. (am Kibo um 4800 m), bisweilen nur ı dm hoch, während in der Wald- region bis ı m hohe Exemplare der typischen Form vorkommen. Wir haben hier deutliche Beispiele von Entstehung neuer Formen unter veränderten kli- matischen Bedingungen ohne Mitwirkung anderer verwandter Species. Auch Stenophragma Thalianum (L.) Cel. ist, nachdem seine leichten Samen Abyssinien und den Kilimandscharo erreicht haben, dort in einer neuen Varietät pusillum (Hochst.) Engl. aufgetreten. HILTNER hat gezeigt, daß die in Abyssinien und auf dem Kilimandscharo vorkommende Subdularia monticola A. Br. sich von den in Europa vorkommenden Landformen der S. aguatica L. nicht mehr unterscheidet, als diese von den Wasserformen derselben Species. In ähnlicher 1) A. ENGLER, Über das Verhalten einiger polymorpher Pflanzentypen der nördlich gemäßigten Zone bei ihrem Übergang in die afrikanischen Hochgebirge, in Festschrift zu P. ASCHERSONS 70. Geburtstage, 552—568; Plants of the Northern temporate Zone in their transition to the high mountains of tropical' Africa, in. Annals of botany, XVII (1904) 523—540. 3. Kapitel. Kurzer Abrif der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1017 Weise wie Arabdis albida Steven variiert Cerastium caespitosum Gilib. im tro- pischen Afrika; ich unterschied eine Varietät scandens mit aufsteigenden 5 dm langen Stengeln im Lande der Arussi Galla von 2600—3100 m auf feuchten Wiesen, ferner eine Varietät szmmense (Hochst.) Engl., von welcher auf dem Dedjan in Abyssinien, auf dem Kilimandscharo (bis 3700 m) und dem Kamerunberge (bis 4000 m) Zwergformen vorkommen, welche nur 3—ı0 cm hoch sind, end- lich eine Varietät kzlimandscharicum Engl. mit niederliegenden Zweigen und dickeren Blättern, welche die Mitte hält zwischen C. caespitosum Gilib. und dem in der Waldregion von 1ı200—2900 m vorkommenden, bis ı m lang werdenden C. afrıcanum (Hook. f.) Oliv. Daß nur wenig mediterran-boreale Arten sich auf den afrikanischen Hochgebirgen ansiedelten, liegt daran, daß in der Schneeregion Afrikas der Boden mehrere Monate länger schneefrei ist, als in den Alpen und daß während der Trockenzeit bei der starken Insolation der Tau schon in wenigen Stunden verschwunden ist. Nur an kleinen Bächen und in Spalten sind günstige Bedingungen für hygrophile alpine Pflanzen. Es herrscht auf den nebelreichen Höhen der afrikanischen Gebirge aber auch nicht die anhaltende Trockenheit, welche wir auf den oft monatelang in blauen Himmel hineinragenden Gipfeln des Mittelmeergebietes antreffen und darum finden wir auch hier nicht so zahlreiche Dorngewächse und nur wenig Arten mit filziger Haarbekleidung, auch wenig Zwiebelgewächse: nur Steppengräser steigen zu größerer Höhe hinauf. Auch einige boreale Waldpflanzen sind nach dem tropischen Afrika ge- langt, so Sanzcula europaea, welche hier häufig üppigeren Wuchs und bräun- lich rote Blüten zeigt, so daß sie wie die in den pontischen Gebirgen, im Himalaya, auf Ceylon und Sumatra, auch in China und Japan vorkommende Pflanze als var. e/ara (Ham.) Hook. f. bezeichnet werden kann. Auch Veronica javanica Blume, welche auf V. chamaedrys L. oder deren Vorfahr zurückzu- führen ist, im Himalaya, auf Java, in Abyssinien und dem oberen Waldbezirk Östafrikas vorkommt, ist hier zu erwähnen; möglicherweise ist sie vom Himalaya nach Abyssinien gekommen. Endlich möge noch Popuwlus euphratica Oliver erwähnt werden, welche von der Songarei bis Palästina und Westtibet ver- breitet, auch an der marokkanisch algerischen Grenze auftritt, 1877 von ASCHERSON in der libyschen Wüste gefunden, neuerdings auch bei Elche in Südspanien nachgewiesen wurde und in einer durch größere Früchte ausge- zeichneten Varietät Denhardtiorum Engl. auch bei Korokoro am oberen Tana und südlich vom Äquator am Tsavo unter 3° s. B. auftritt, ein glänzendes Bei- spiel für sprungweise Wanderung und zwar schwache, aber doch deutliche Ver- änderung unter anderen klimatischen Bedingungen. Schließlich muß noch hervorgehoben werden, daß auf allen Hochgebirgen des tropischen Afrika mehrere Familien und Gattungen fehlen, welche auf den meisten Hochgebirgen Eurasiens und Nordamerikas, zum Teil auch noch auf dem Atlas, auf den Gebirgen des indischen Archipel, auf den zentral- und süd- amerikanischen Anden vertreten sind und daß andererseits auf denselben Hoch- gebirgen Afrikas auch einige Familien und Gattungen vermißt werden, welche -* 65 1018 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem, Grundzüge der Gliederung der Flora. im südwestlichen Kapland einen Hauptbestandteil der Vegetation ausmachen. Zu der ersten Kategorie gehören die Abietineae, Fagaceae, Betulaceae, Erica- ceae-Rhododendroideae, Piroloideae, Aceraceae, Caprifoliaceae exkl. Sambucus, Rosaceae-Spiraeoideae, -Pomoideae, -Amygdaloideae, Coriariaceae, dieGattungen Funiperus Sect. Oxycedrus, Aconitum, Aquilegia, Draba, Evonymus, Geum, Ribes, Chrysosplenium, FHheracium, Gentiana, Iris, Lilium, Fritillaria, Vera- Zrum; dazu kommen noch andere Gattungen, welche in den Gebirgen Eura- siens und auf dem Atlas vertreten sind, auf den tropisch-afrikanischen Gebirgen aber fehlen wie Orchis, Ophrys, Daphne. Zu der zweiten Kategorie gehören die Cunoniaceae, Bruniaceae, Penaea- ceae, die Verbenaceae-Stilbeae, die Restionaceae, die Rutaceae-Diosmeae, außer Calodendron, alle Proteaceae außer Profea (Faurea ist nur tropisch-afrikanisch), die Gattungen Muraltia, Aspalathus, Cliffortia, Phylica. Hierzu kommen noch mehrere Gattungen, von denen zwar einzelne Arten außerhalb des südwest- lichen Kaplandes vorkommen, von denen aber eine ganz gewaltige Menge Arten in Südwestafrika entwickelt ist, wie Siruthiola und Pelargonium. Bei letzterer Gattung erscheint dieses Verhältnis der Artenverteilung um so auf- fallender, als die Arten derselben ihre Vegetationsorgane den so verschiedenen klimatischen Verhältnissen der Regionen des südlichen Afrika in mannigfacher Weise angepaßt haben. Unter den verschiedenen Ursachen, welche den Ausschluß einzelner Gat- tungen aus einem Gebiet bewirken, wie mangelhafte Verbreitungsmittel, kurze Dauer der Keimkraft der Samen, Isolierung der Gebiete, Fehlen geeigneter Existenzbedingungen, scheint mir die Hauptursache für den Ausschluß der genannten Gattungen von Afrika und größtenteils auch von Vorderindien folgende zu sein. Die afrikanischen Gebirgsländer waren eben längst vor- handen und mit subtropischen Gehölzen afrikanisch-indischer Typen besetzt, als das boreale, von Amerika bis Mitteleuropa entwickelte Florenelement auch in die Mittelmeerländer eindrang und im Mittelmeergebiet auf den neuent- standenen Gebirgen oberhalb der dauerblätterigen Gehölzvegetation sich an- siedelte. In Ostindien, insbesondere in dem indisch-malayischen Gebiet finden | wir die von den afrikanischen Hochgebirgen ausgeschlossenen Familien und Gattungen keineswegs bloß in der gemäßigten Region des Himalaya vertreten, sondern es finden sich von vielen auch Arten, die in den subtropischen Re- gionen existieren können. Dort kamen eben mehrere dieser Pflanzenstämme zur ersten Entwickelung und so konnten dort neben den blattwerfenden Formen | auch dauerblätterige entstehen. Daß von all diesen Pflanzenstäimmen, welche jetzt in Mitteleuropa und im Mediterrangebiet, zum Teil auch im nordafrika- nischen vorkommen, keine Vertreter in den afrikanischen Hochgebirgen an- zutreffen sind, scheint mir zu beweisen, daß dieses Element, wie es ja auch | teilweise durch paläontologische Befunde bestätigt wird, von Norden und Osten her seit der Oligocänzeit allmählich eingewandert ist. Daß nur sehr wenige Typen des kapländischen Florenelements, welches teilweise zu denen Chiles ' und Australiens Beziehungen zeigt, im tropischen Afrika vorgedrungen sind, ar 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1019 hat, wie schon früher angegeben wurde, seinen Grund in klimatischen Ver- _ hältnissen. Jedenfalls sind aber die oben angeführten Tatsachen neben dem _ großen Endemismus in den einzelnen Teilen des tropischen Afrika der schla- gendste Beweis für die Entwicklung der einzelnen Angiospermen-Familien in verschiedenen Teilen der Erde, ganz besonders aber für die unrichtige, von VON ETTINGHAUSEN ausgesprochene und auch heute noch bisweilen ohne spezielle Kenntnis der Pflanzenfamilie und ihrer Verbreitung wiederholte Behauptung, daß zur Tertiärzeit in der ganzen Alten Welt eine gleichartige Mischflora existiert habe, aus welcher sich allmählich die verschiedenen Florenelemente heraus differenziert hätten. Register der in den Textfiguren dieses Acacia 600, Fig. 519. albida Del. 54, Fig. 41; 536, Fig. 467. detinens Burch. 535, Fig. 465. erioloba E. Mey. 535, Fig. 466. etbaica Schweinf. 131, Fig. 108c. giraffae (Burch.) Willd. 458, Fig. 385; 535, Fig. 466. hebeclada DC. 534, Fig. 464. horrida Willd. 416, Fig. 354. laeta R. Br. 131, Fig. I08c. mellifera Benth. 59, Fig. 45. pennata Willd. 308, Fig. 274. Perrotii Warb. 399, Fig. 339. senegal Willd. 82, Fig. 64; 275, Fig. 244. seyal Delile 274, Fig. 242. seyal Del. var. fistula Schweinf. 83, Fig. 65. spirocarpaHochst. 55, Fig.42; 131, Fig.1o8e; 274, Fig. 243; 397, Fig. 337. spirocarpoides Engl. 458, Fig. 386. Stuhlmannii Taub. 242, Fig. 209. subalata Vatke 256, Fig. 222. - suma Buch. Ham. 284, Fig. 252; 285, Fig. 253. tortilis Hayne 28, Fig. 25; 58, Fig. 44. usambarensis Taubert 282, Fig. 250; 283, Fig. 251. verek Guill. et Perr. 82, Fig. 64. Acanthaceen 112, Fig. 94a; 113, Fig. 9gb. Acanthosicyos horrida Weber 524, Fig. 449. Acanthotreculia Winkleri Engl. 753, Fig. 656. Acanthus eminens C. B. Clarke 156, Fig. 126. arboreus Forsk. 156, Fig. 126, Acmadenia juniperinaBartl. et Wendl. 494, Fig.416. Acocanthera Schimperi Schweinf. 132, Fig. 109. Adansonia digitata L. 276, Fig. 245 ; 277, Fig. 246; 397, Fig. 337; 971, Fig. 709. Adenandra fragrans Roem, et Schult. 491, Fig. 413. uniflora {L.) Willd. 491, Fig. 413. Adenia aculeata (Oliv.) Engl. 176, Fig. 144. Ellenbeckii Harms 165, Fig. 135. Bandes abgebildeten Pflanzen. Adenia globosa Engl. 252, Fig. 219. keramanthus Harms 271, Fig. 240. —— (Echinothamnus) Pechuelii (Engl.) Harms 532, Fig. 461. repanda (Burch.) Engl. 533, Fig. 462. venenata Forsk. 143, Fig. Iıs. Adenium coaetaneum Stapf 161, Fig. 132a; 258, Fig. 226. Afrostyrax kamerunensis Perk. et Gilg 713, Fig. 614. Afzelia africana Smith 800, Fig. 673. Agathosma erectum Wendl. 493, Fig. 415. imbricatum (L.) Willd. 493, Fig. 415. lanceolatum (L.) Engl. 493, Fig. 415. Agelaea obliqua (Pal. Beauv.) Baillon 651, Fig. 562. paradoxa Gilg 651, Fig. 563. Aitonia capensis Thunb. 541, Fig. 473. Alangium begoniifolium (Roxb.) Harms 311, Fig. 277. —— Lamarcki Thw. 311, Fig. 277. Albizzia anthelmintica Brongn. 537, Fig. 468. fastigiata E. Mey. 325, Fig. 290. Alchimilla cinerea Engl. 675, Fig. 579. Ellenbeckii Engl. 161, Fig. 131. Alepidea anatymbica Eckl. et Zeyh. 372, Fig. 314. eiliaris Laroch. 453, Fig. 381. peduncularis Steud. 106, Fig. 88. Alhagi manniferum Desv. 43, Fig. 37. maurorum Medic. 43, Fig. 37. Allanblackia Stuhlmannii Engl. 303, Fig. 269. Allophylus africanus P. Beauv. 104, Fig. 86. Alo& 131, Fig. 108c. candelabrum Berger 415, Fig. 353. Amblygonocarpus Schweinfurthii Fig. 344. Ambulia Baumii Engl. et Gilg 605, Fig. 523. dasyantha Engl. et Gilg 605, Fig. 525. Anabasis articulata (Forsk.) Moq. 16, Fig. ga; 17, Fie.'r0;%20, Fig.:27. Anagallis filifolia Engl. et Gilg 603, Fig. 523. Harms 403, Anagallis — Calodendron. Anagallis Meyeri Johannis Engl. 603, Fig. 523. pulchella Welw. 603, Fig. 523. Anastatica hierochuntica L. 21, Fig. 14. Andropogon contortus L. 565, Fig. 502. Anthephora pubescens Nees 565, Fig. 503. Anthocleista orientalis Gilg 296, Fig. 262. Anthospermum asperuloides Hook. fıl. 332, Fig.296. ericoideum K. Krause 574, Fig. 508. usambarense K. Schum. 332, Fig. 296. Antiaris africana Engl. 781, Fig. 660. Kerstingii Engl. 781, Fig. 660. usambarensis Engl. 781, Fig. 660. Welwitschii Engl. 781, Fig. 660. Antizoma capensis (Thunb.) Diels 5348, Fig. 484. Miersiana Harv. 548, Fig. 484. Apollonias canariensis (Willd.) Nees 851, Fig. 699. barbusana (Cav.) Webb. etBerth. 851, Fig.699. Aptandra Zenkeri Engl. 641, Fig. 552. Arctopus echinatus L. 484, Fig. 406. Arctotideae des Kaplandes 486, Fig. 408. Arctotis Rüppellii (Sch. Bip.) ©. Hoffm. 109, | Fig. 91. Ardisiandra sibthorpioides Hook. f. 316, Fig. 283. Argania sideroxylon Roem. et Schult. 6, Fig. 2. Aristida 528, Fig. 456. ciliata Desf. 521, Fig. 445. namaquensis Hack. 521, Fig. 445. obtusa Del. 521, Fig. 445. pungens Desf. 26, Fig. 22; 28, Fig. 26. stipiformis Lam. 521, Fig. 445. uniplumis Lichtenst. 521, Fig. 445. Aristolochia Zenkeri Engl. 723, Fig. 627. Arthraerua Leubnitziae (O. Ktze.) Schinz 525, Fig. 450; 526, Fig. 452. Arundinaria alpina K. Schum. 363, Fig. 311. Asclepiadaceen 472, Fig. 395. Asclepias fruticosa L. 549, Fig. 486. Asplenium nidus L. 307, Fig. 273; 318, Fig. 285. Audouinia capitata (Thunb.) Brongn. 487, Fig. 409. Augea capensis Thunb. 473, Fig. 397. Aulotandra kamerunensis Loes. 732, Fig. 638. Avicennia offieinalis L. 231, Fig. 202. Baikiaea insignis Benth. 628, Fig. 536. plurijuga Harms 596, Fig. 515. Balanites aegyptiaca Delile 56, Fig. 43. Balantium culeita (l’H£rit.) Kaulf. 856, Fig. 706. Baphia macrocalyx Harms 402, Fig. 342. Barbeya oleoides Schweinf. 124, Fig. 104. Barosma betulinum (Thunb.) Bartl. 5307, Fig. 426. erenulatum (L.) Hook. 507, Fig. 426. lanceolatum (Thunb.) Sond. 507, Fig. 426. serratifolium (Curt.) Willd. 507, Fig. 426. 1021 Barosma venustum Eckl. et Zeyh. 507, Fig. 426. Barringtonia racemosa (L.) Blume 240, Fig. 208. Barteria Braunii Engl. 642, Fig. 553. fistulosa Mast. 642, Fig. 553. Bauhinia Ellenbeckii Harms 193, Fig. 169. fassoglensis Kotschy 286, Fig. 234. Bencomia caudata (Ait.) Webb et Berth. 834, Fig. 702. Berkheya horrida Muschler 552, Fig. 490. —— Spekeana Oliv. Igo, Fig. 164. Berlinia Baumii Harms 5399, Fig. 518. Eminii Taub. 371, Fig. 313. Berzelia lanuginosa (L.) Brongn. 487, Fig. 409. Blepharis edulis (Vahl) Pers. 53, Fig. 40. Blepharispermum villosum O. Hoffm. 190, Fig.163. Blighia sapida Koen. 789, Fig. 664. Bombax buonopozense P. Beauv. 701, Fig. 600. rhodognaphalon K. Schum. 395, Fig. 332. Boseia angustifolia A. Rich. 64, Fig. 50. ——- Pechuelii ©. Ktze. 538, Fig. 469. Boswellia boranensis Engl. 182, Fig. 150. Carteri Bird. 202, Fig. 173. elegans Engl. 182, Fig. 150. Bowkeria triphylla Harv. 454, Fig. 382. Brachysiphon fucatus (Lam.) Gilg 500, Fig. 421. Brachystegia appendiculata Benth. 401, Fig. 341. Benth. 425, Fig. 364; 600, spieiformis | Fig. 519. | Breweria fastigiata Balf. f. 205, Fig. 177. Brexia madagascariensis Thouars 244, Fig. 211. Brunia nodiflora L. 487, Fig. 409. Bruniaceen 487, Fig. 409. Brunnichia africana Welw. 625, Fig. 534. Bryomorphe Zeyheri Harv. 510, Fig. 429. Buchnerodendron speciosum Gürke 655, Fig. 567. Buddleia polystachya Fres. 133, Fig. 110. Burkea africana Hook. 436, Fig. 371; 597, Fig.5 16. Buttonia Hiidebrandtii Engl. 268, Fig. 237. Butyrospermum Parkii (G. Don) var. niloticum (Kotschy) Pierre 774, Fig. 657. Bystropogon mollis Kunth 844, Fig. €92. —— origanifolius l’Herit. 844, Fig. 692. —— piperitus Lowe 844, Fig. 692. Cadaba farinosa Forsk. 65, Fig.51; 131, Fig. 108c. juncea DC. 529, Fig. 458. Cadia purpurea (Piccioli) Aiton 147, Fig. 117. varia l’Her. 147, Fig. 117. Caesalpinia Erlangeri Harms 135, Fig. 155. oligophylla Harms 184, Fig. 154. Calligonum comosum !'Her. 30, Fig. 29. Callitris quadrivalvis Vent. 7, Fig. 3. Calodendron capense Thunb. 216, Fig. 194. Calotropis procera (L.) R. Br. 22, Fig. 16. Camoensia maxima Welw. 628, Fig. 536. Campylanthus salsoloides Roth 838, Fig. 689. spinosus Balf. f. 205, Fig. 178. Canarina abyssinica Engl. 145, Fig. 116. Capparis decidua (Forsk.) Pax 33, Fig. 34. oleoides Burch. 460, Fig. 388. — —— sodada R. Br. 33, Fig. 34. spinosa L. 20, Fig. 12. Caralluma codonoides K. Schum. 250, Fig. priogonium K. Schum. 250, Fig. 217. retrospiciens (Ehrenb.) N. E. Brown Fig. 108c; 139, Fig. 113. Carapa procera DC. 645, Fig. 556; 646, Fig. Carissa edulis Vahl 117, Fig. 99. Carpodinus chylorrhiza K. Schum. 601, Fig. Carpodiptera africana Mast. 405, Fig. 347- Cassia Petersiana Bolle 404, Fig. 345. Catha edulis Forsk. 94, Fig. 76. Catophractes Alexandri Don 528, Fig. 457. Celtis Durandii Engl. 797, Fig. 670. Holtzii Engl. 797, Fig. 670. integrifolia Lam. 797, Fig. 670. —— Stuhlmannii Engl. 797, Fig. 670. Centroplacus glaueinus Pierre 708, Fig. 607. | Cephalosphaera usambarensis Warb. 301, Fig. 267. | Cercestis Dinklagei Engl. 722, Fig. 626. | Ceriops Candolleana Arn. 234, Fig. 203. Ceropegia Ellenbeckii K. Schum. 150, Fig. 120. Vignaldiana A. Rich. 99, Fig. 83. | Chaetacme aristata Planch. 626, Fig. 535. Chasalia umbraticola K. Schum. 247, Fig. 215. Chasmanthera dependens Hochst. 134, Fig. IL1. Chlamydocarya Thomsoniana H.Baill. 725, Fig.630. Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f. 280, Fig. 249. Cienfuegosia Ellenbeckii Gürke 185, Fig. 156. Cissampelos pareira L. 267, Fig. 236. Cissus 307, Fig. 273. aphyllantha Gilg 259, Fig. 227. —— Cramerianus Schinz 531, Fig, 460. —— Engleri Gilg 259, Fig. 227. quadrangularis L. 68, Fig. 56. Cistanthera Holtzii Engl. 348, Fig. 307. Cladostigma hildebrandtioides Hallier Fig. 157. Clematis longipes Engl. 298, Fig. 264. sigensis Engl. 298, Fig. 264. Cliffortia arborea Marl. 466, Fig. 390. Cluytia ericoides Willd. 413, Fig. 350. —— pulchella L. 413, Fig. 350. 156, Calotropis — Croton. campanula Lam. 833, Fig. 686. | Cneorum pulverulentum Vent. 826, Fig. 683. Cnestis ferruginea DC. 632, Fig. 540. ——- grisea Baker 632, Fig. 540. urens Gilg 632, Fig. 540. Coceinia Engleri Gilg 322, Fig. 289. moghad (Forsk.) Aschers. 67, Fig. 54. Cocculus Balfourii Schweinf. 210, Fig. 188. leaeba DC. 33, Fig. 33. Cochlospermum nilotieum Oliv. 775, Fig..658. tinetorium A. Rich. 809, Fig. 682. Cockburnia socotrana Balf. f. 209, Fig. 185. Cola acuminata (P. Beauv.) R. Br. 795, Fig. 669. cordifolia (Cav.) R. Br. 790, Fig. 665. vera K. Schum. 794, Fig. 668. Coleonema album (Thunb.) Bartl. et Wendl. 494, Fig. 416. Coleus gracilis Gürke 149, Fig. 119. Combretum aculeatum Vent. 131, Fig. I08c. imberbe Wawra var. Petersii (Klotzsch) Engl. et Diels 606, Fig. 526. trichanthum Fres. 131, Fig. 108c. Cometes abyssinica R. Br. 40, Fig. 36. Commiphora? 257, Fig. 223. abyssinica (Berg.) Engl. 63, Fig. 49. albiflora Engl. 1383, Fig. 152. campestris 264, Fig. 232. flaviflora Engl. 183, Fig. 151. Hildebrandtii Engl. var. gallaensis Engl. 189, Fig. 161. opobalsamum (L.) Engl. 62, Fig. 48. pilosa 264, Fig. 232. planifrons (Balf. f.) Engl. zı1, Fig. 189. Compositen 510, Fig. 429. Conopharyngia Holstii (K. Schum.) Stapf 314, Fig. 281. Copaifera coleosperma Benth. 438, Fig. 373; 598, Fig. 517. —— Demeusii Harms 693, Fig. 591. mopane Kirk 437, Fig. 372; 607, Fig. 527. Corallocarpus gijef Hook. fil. 67, Fig. 55. Cordia Ellenbeckii Gürke 171, Fig. 139. gharaf (Forsk.) Ehrenb. 72, Fig. 60. —— myxa 72, Fig. 60. subopposita DC. 72, Fig. 60. Cordyla africana Lour. 169, Fig. 137. Coreopsis pulchella ©. Hoffim. 155, Fig. 124. Cornulaca monacantha Del. 24, Fig. 20; 29, Fig.28. Cornus Volkensii Harms 669, Fig. 577. Cotyledon fascicularis Ait. 470, Fig. 393. Coula edulis Baill. 685, Fig. 583. Crossopteryx africana (Wint.) K. Schum. 294, Fig. 260. Crotalaria Engleri Harms 338, Fig. 303. Croton macrostachys Hochst. 96, Fig. 79. _ Cryptosepalum dasycladum Harms 377, Fig. 316. Cunonia capensis L. 498, Fig. 419. Curroria decidua Planch. 551, Fig. 489. Curtisia faginea Ait. 419, Fig. 357- Cussonia arborea Hochst. 293, Fig. 259. microstachys Harms 200, Fig. 172. spicata Thunb. 200, Fig. 172. Cyeniopsis minima Engl. 192, Fig. 168. Cylicomorpha parviflora Urban 304, Fig. 270. Solmsii Urban 304, Fig. 270. Cynometra Engleri Harms 287, Fig. 255. Cynomorium cocceineum L. Io, Fig. 4. Dactylopetalum sericeum Engl. 709, Fig. 608. Daemia cordifolia (Retz) K. Schum. 191, Fig. 166. Dalbergia melanoxylon Guill. et Perr. 89, Fig. 70; 390, Fig. 327. Dalhousiea africana Sp. Moore 631, Fig. 539. Daniella thurifera Benth. 801, Fig. 674. Dendrosieyos socotrana Balf. f. 207, Fig. 181. Desbordesia glaucescens (Engl.) 698, Fig. 596. Detarium macrocarpum Harms 692, Fig. 590. senegalense Gmel. 787, Fig. 662. Dialium guineense Willd. 634, Fig. 542. Diaspis albida Niedenzu 188, Fig. 159. Diberara laevis (E. Mey.) Baill. 487, Fig. 409. Dichapetalum cymosum (Hook.) Engl. 441, Fig.375. gabonense Engl. 725, Fig. 629. Schweinfurthii Engl. 725, Fig. 629. tomentosum Engl. 725, Fig. 629. toxicarium (G. Don) Engl. 724, Fig. 628. Dicheranthus plocamoides Webb 846, Fig. 694. Dichrostachys nutans Benth. 88, Fig. 69. Dieraea batangensis Engl. 741, Fig. 648. —— kamerunensis Engl. 741, Fig. 648. —— Ledermanni Engl. 741, Fig. 648. Dicraeanthus africanus Engl. 743, Fig. 651. Dicranolepis cerasifera Gilg 634, Fig. 543. convallariodora Gilg 634, Fig. 543. grandiflora Engl. 634, Fig. 543. Didelta tomentosum Less. 520, Fig. 443. Dimorphotheca pluvialis (L.) Much. 486, Fig. 408. Dioscorea 307, Fig. 273. Dioscoreophyllum 307, Fig. 273. Diospyros Gilgiana Gürke 712, Fig. 612. kamerunensis Gürke 712, Fig. 612. mespiliformis Hochst. 78, Fig. 63. rubicunda Gürke 712, Fig. 612. —— tricolor (Schum. et Thonn.) Hiern 779, Fig. 659. Diplocyathus ciliatus (Thunb.) N. E. Brown 472, Fig. 395. Pierre — Cryptosepalum — Eragrostis. 1023 Diplorrhynchus mossambicus Benth. 424, Fig. 363. Dipterygium glaucum Decne. 52, Fig. 39. Dirachma socotrana Schweinf. 209, Fig. 186. Distemonanthus Benthamianus Baill. 688, Fig. 586. Dobera glabra Juss. 77, Fig. 62. Dodonaea viscosa L. 120, Fig. 101. Dolichos pseudopachyrrhizus Harms 135, Fig. 112. Dombeya amaniensis Engl. 297, Fig. 263. reticulata Mast. 292, Fig. 258. Dorstenia bicornis Schweinf. 734, Fig. 640. caulescens Schweinf. et Engl. 734, Fig. 640. erispa Engl. 734, Fig. 640. foetida (Forsk.) Schweinf. et Engl. 733, Fig. 639. frutescens Engl. 733, Fig. 639. gigas Schweinf. 208, Fig. 182. mungensis Engl. 733, Fig. 639. palmata (Schweinf.) Engl. 734, Fig. 640. Poggei 734, Fig. 640. poinsettifolia Engl. 733, Fig. 639. prorepens Engl. 733, Fig. 639. subtriangularis Engl. 733, Fig. 639. ulugurensis Engl. 733, Fig. 639. variegata Engl. 734, Fig. 640. Zenkeri Engl. 734, Fig. 640. Doryalis abyssinica (Rich.) Warb. Engleri Gilg 337, Fig. 302. Dracaena papahu Engl. 318, Fig. Dregea abyssinica (Hochst.) K. Fig. 287. rubicunda K. Schum. 320, Fig. 287. 337, Fig. 302. 285. Schum. 320, Echinops Ellenbeckii ©. Hoffm. 160, Fig. 130. Ectadium virgatum E. Mey. var. latifolium Schinz 520, Fig. 444. Editheolea grandis N. E. Brown 170, Fig. 138. Ehrharta abyssinica 113, Fig. 94b. Ekebergia Rüppelliana A. Rich. 90, Fig. 71. Elatostema Henriquezii Engl. 735, Fig. 641. orientale Engl. 735, Fig. 641. Elephantorrhiza Burchellii Benth. 429, Fig. 367- Elytropappus rhinocerotis L. 469, Fig. 392. Endonema retzioides Sond. 500, Fig. 421. Engleria africana O. Hoffm. 561, Fig. 498. Englerodendron usambarense Harms 310, Fig. 276. Enhydra fluctuans Lour. 667, Fig. 576. (L.) Engl. Enicostemma verticillatum Fig. 241. Ephedra 30, Fig. 30. Epinetrum undulatum Hiern 665, Fig. 574. 272, Eragrostis namaquensis Nees 555, Fig. 494. porosa Nees 555, Fig. 494. —— superba Peyr. 555, Fig. 494. 1024 Eremothamnus — Gymnosporia. Eremothamnus Marlothianus O. Hoffm. 518, |Ficus vasta Forsk. 112, Fig. 94a, 113, Fig. 94b. Fig. 439; 522, Fig. 446. Vogelii Miq. 683, Fig. 581. Eriander Engleri H. Winkl. 719, Fig. 622. Firmiana Barteri (Most.) K. Schum. 793, Fig. 667. Erica 505, Fig. 425. Flacourtia ramontchi l’H£r. 353, Fig. 309. N arborea L. 340, Fig. 305. Fockea multiflora K. Schum. 607, Fig. 527. e —— baccans L. 505, Fig. 425. Frankenia laevis L. Io, Fig 4. j —— bruniades L. 505, Fig. 425. 4 —— campanulata Andr. 505, Fig. 425. Galenia africana Presl. 5350, Fig. 487. 1 —— conspicua Soland. 505, Fig. 425. fallax Pax 517, Fig. 437. 2 —— corifolia L. 505, Fig. 425. —— papulosa Eckl. et Zeyh. 517, Fig. 437. —— Plukenetii L. 505, Fig. 425. Galiniera coffeoides Del. 159, Fig. 129. gi —— sebana Dryand. 505, Fig. 425. Gareinia densivenia Engl. 704, Fig. 603. | —— sexfaria Dryand. 505, Fig. 425. Shannoniana Andr. 505, Fig. 425. Dinklagei Engl. 705, Fig. 604. edeensis Engl. 705, Fig. 604. Eriocephalus septulifer DC. 468, Fig. 391. —— kola 706, Fig. 605. Eriocoelum Kerstingii Gilg 788, Fig. 663. —— mimfiensis Engl. 704, Fig. 603. Eriosema Englerianum Harms 432, Fig. 370. Staudtii Engl. 705, Fig. 604. Erythrina tomentosa R. Br. 328, Fig. 292. Gardenia Thunbergia L. fil. 264, Fig. 233. Erythrophloeum guineense Don 243, Fig. 210. | Gazania ringens (L.) R. Br. 486, Fig. 408. Euclea kellau Hochst. 95, Fig. 78. suffruticosa Muschler 515, Fig. 434. undulata Thunb. 446, Fig. 378. Geigeria plumosa Muschler 567, Fig. 504. Euphorbia abyssinica Räusch. 130, Fig. 108a; | Genista raetam Forsk. 20, Fig. 13; 26, Fig. 23. 130, Fig. 108b; 131, Fig. 108c; 132, Fig. 109. | Gerbera abyssinica Schultz Bip. 337, Fig. 324. angularis Klotzsch 443, Fig. 376. piloselloides (L.) Cass. 387, Fig. 324. —— aphylla Brouss. 831, Fig. 685. Glinus lotoides L. 238, Fig. 207. —— arbuscula Balf. f. 209, Fig. 183. spergula L. 238, Fig. 207. brachiata Pax 521, Fig. 446; 522, Fig. 447: | Glischrocolla Lessertiana (A. Juss.) A. DC. 500, schen Bat re Te @ | | | | —— Bussei Pax 228, Fig. 200. Fig. 421. —— canariensis L. 837, Fig. 688. Glossocalyx longicuspis Benth. 747, Fig. 653. —— cuneata Vahl 66, Fig. 53. Gnidia anomala Meisn. 488, Fig. 410. —— Dinteri A. Berger 527, Fig. 454. ——- grandidens Haw. 417, Fig. 355. —— namibensis Marloth 539, Fig. 471. carinata Thunb. 488, Fig. 410. involucrata Steud. 161, Fig. 132b. Stuhlmannii Gilg 488, Fig. 410. —— nyikae Pax 254, Fig. 221. Gomphocarpus fruticosus R. Br. 549, Fig. 486. ——— polyacantha Boiss. 121, Fig. 102. Gongrothamnus plumosus O. Hoffm. 178, Fig. 146. —— polygona Harv. 420, Fig. 360, - | Gonioma kamassi (Eckl.) Mey. 419, Fig. 358. ——— resinifera Berg. 5, Fig. I. Grewia 131, Fig. I0Sc. —— Schimperi Hochst. ı22, Fig. Ioza; 123, bicolor Juss. 184, Fig. 153. Fig. 103b. —— flava DC. 572, Fig. 507. —— tetragona Haw. 417, Fig. 355. —— olukondae Schinz 572, Fig. 507. —— tirucalli L. 251, Fig. 218. —— perennans K. Schum. 572, Fig. 507. —— triaculeata 131, Fig. 108c. —— populifolia Vahl 70, Fig. 59. —— virosa(?) 526, Fig. 453. rubescens Burret 572, Fig. 507. Greyia Sutherlandii Harv. 456, Fig. 384. Faroa salutaris Welw. 604, Fig. 524. Grubbia rosmarinifolia Berg. 499, Fig. 420. Farsetia Ellenbeckii Engl. 187, Fig. 158. strieta A. DC. 499, Fig. 420. Fernandia Fernandi (Welw.)K.Schum.636, Fig.546. | Guizotia abyssinica (L.) Cass. 108, Fig. 90. Ficalhoa laurifolia Hiern. 670, Fig. 578. Gymnosporia Engleriana Loes. 157, Fig. 127. Ficus capreifolia Del. 118, Fig. 100. eremoecusa Loes. II5, Fig. 96. epiphytischer, 328, Fig. 292. senegalensis (Lam.) Loes. var. c. angusti- —— populifolia Vahl 86, Fig. 67. folia Engl. 115, Fig. 96. —— sycomorus L. 46, Fig. 38; 87, Fig. 68. —— var. «. inermis Rich. form. «. coriacea —— triangularis Warb. 682, Fig. 580. (Guill. et Perr.) Loes. 115, Fig. 96. Gymnosporia — Lytanthus. Gymnosporia Engleriana Loes. var. «. inermis | Rich. form. p. macrocarpa Loes. II5, Fig. 96. | var. b. spinosa Engl. ı15, Fig. 96. | Hagenia abyssinfca Willd. 103, Fig. 85. Hannoa undulata Planch. 803, Fig. 676. Haronga paniculata (Pers.) Lodd. 654, Fig. 566. Harpagophytum pinnatiidum Engl. 476, Fig. 402. procumbens DC. 563, Fig. 500, Fig. 501. Harrisonia abyssinica Oliv. 266, Fig. 235. subspee. occidentalis Engl. 266, Fig. 235. Harveya capensis (Thunb.) Hook. 418, Fig. 356. Hebenstreitia dentata L. 509, Fig. 428. Heberdenia excelsa (Ait.) Banks 835, Fig. 687. Heeria insignis (L.) O. Ktze. 114, Fig. 95. Heisteria parvifolia Smith 718, Fig. 621. Zimmereri Engl. 718, Fig. 620. Helichrysum citrispinum Del. ııı, Fig. 93. tillandsiifolium O. Hoffm. 388, Fig. 323. Heritiera litoralis Dryander 237, Fig. 206. Heteromorpha arborescens Cham. et Schlecht. DS Ric. 122. Heurnia macrocarpa (A. Rich.) Schwfth. 472, Fig. 395. | Hilleria latifolia (Lam.) H. Walt. 736, Fig. 642. Hippocratea obtusifolia Roxb. var. Richardiana | (Camb.) Loes. 191, Fig. 165. Holarrhena febrifuga Klotzsch 392, Fig. 329. Honckenya fieifolia Willd. 711, Fig. 611. Hoodia Gordoni (Mass.) Sw. 472, Fig. 395. Hoplestigma Pierreanum Gilg 714, Fig. 615. Hugonia Holtzii Engl. 246, Fig. 214. Hydnora africana /Thunb. 478, Fig. 404. Hyobanche sanguinea Thunb. 418, Fig. 356. Hypericum lanceolatum Lam. 105, Fig. 87. Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fenzl 344, Fig. 478. Hyphaene Bussei Dammer 278, Fig. 247. —— plagiocarpa Dammer 278, Fig. 248. ventricosa Kirk 610, Fig. 530. Hypoestes verticillaris (L.) Sond. 315, Fig. 282. Icacina Güssfeldtii Aschers. 648, Fig. 359. Ledermannii Engl. 648, Fig. 559. Ilex mitis (L.) Radlk. var. kilimandscharica Loes. 158, Fig. 123. Ipomoea angustisecta Engl. 476, Fig. go1. —— Donaldsonii Rendle 181, Fig. 149. pes caprae L. 415, Fig. 353. Irvingia gabonensis (Aubry-Lecomte) Baill. 638, Fig. 550. Ixanthus viscosus (Ait.) Griseb. 852, Fig. 700. 1025 Jatropha Ellenbeckii Pax 192, Fig. 167. lagarinthoides Sond. 447, Fig. 379. —— lobata L. var. glauca (Vahl) Pax ı4 Tr, Fig. 114. Rivae Pax 173, Fig. 141. Stuhlmannii Pax 244, Fig. 212. villosa (Forsk.) Müll. Arg. var. glandulosa (Vatke) Pax 179, Fig. 147. Woodii O.Kitze. var. vestita Pax 432, Fig. 380. Jatrorrhiza strigosa Miers 746, Fig. 652. Justieia Schimperiana (Hochst.) T. And. 93, Fig. 74. Kedrostis spinosa Gilg 269, Fig. 238. Khaya senegalensis Juss. 289, Fig. 257. | Kickxia elastica Preuss 637, Fig. 548. Kigelia africana (Lam.) Benth. 594, Fig. 513. Kirkia tenuifolia Engl. 172, Fig. 140. Kissenia capensis Endl. 203, Fig. 174. spathulata R. Br. 203, Fig. 174. Klainedoxa grandifolia Engl. 697, Fig. 595. Kolobopetalum auriculatum Engl. 728, Fig. 634. Landolphia dondeensis Busse 396, Fig. 333. florida Benth. 224, Fig. 197; 225, Fig. 198. Kirkii Dyer 224, Fig. 197. owariensis Pal. Beauv. 636, Fig. 547. Thollonii Dewewre 629, Fig. 537. Lannea acida A. Rich. 805, Fig. 678. Lasianthera africana P. Beauv. 720, Fig. 623. Lasianthus K. Schum. 335, Fig. 299. Lebeckia multiflora 516, Fig. 436. kilimandscharieus Ledermanniella linearifolia Engl. 742, Fig. 649. | Leea guineensis Don 653, Fig. 565. | Leiphaemos frimuloides (Bak.) Gilg 737, Fig. 643. Leonotis leonurus (L.) R. Br. 404, Fig. 352. Leptadenia hastata (Pers.) Vatke 31, Fig. 31. pyrotechnica (Forsk.) Dene. 31, Fig. 31. 423; Leucadendron argenteum R. Br. 502, Fig. 503, Fig. 424. Leucosidea sericea Eckl. et Zeyh. 455, Fig. 383. Leucosphaera Bainesii (Hook.f.) Gilg 550, Fig. 488. Lobelia Erlangeriana Engl. 155, Fig. 125. Gregoryana Balf. f. 215, Fig. 193. (Hochst.) Hemsley rhynchopetalum Fig. 92. Lonchocarpus cyanescens Benth. 783, Fig. 661. Lonchostoma monostyle Sond. 487, Fig. 409. Lophira alata Banks 806, Fig. 679; 807, Fig. 680. Loranthus capitatus (Spreng.) Engl. 740, Fig. 646. rosaceus Engl. 740, Fig. 647. Zenkeri Engl, 739, Fig. 645. Lumnitzera racemosa Willd. 234, Fig. 203. Lytanthus salicinus (Lam.) Wettst. 838, Fig. 110, 690. 1026 Macaranga kilimandscharica Pax 373, Fig. 315. saccifera Pax 644, Fig. 555. Maerua angolensis DC. 65, Fig. 52. Schinzii Pax 538, Fig. 470. Maesopsis Eminii Engl. 663, Fig. 572. Mammea ebboro Pierre 706, Fig. 605. Mascarenhasia elastica K. Schum. 245, Fig. Medinilla Engleri Gilg 317, Fig. 284. Melianthus comosus Vahl 541, Fig. 474. 273: Memecylon erubescens Gilg 312, Fig. 279. microphyllum Gilg 312, Fig. 279. Mesembrianthemum 527, Fig. 455; 548, Fig. densum Haw. 471, Fig. 394. edule L. 415, Fig. 353. grandiflorum Haw. 471, Fig. 394. gymnocladum Schlecht. et Diels 554, Fig.493. Hermanniü Pax 519, Fig. 441. Lüderitzii Engl. 519, Fig. 441. Paxii Engl. 519, Fig. 441. pseudotruncatellum A. Berger 562, Fig Rangei Engl. 519, Fig. 442. rupicolum Engl. 545, Fig. 480. spinescens Pax 546, Fig. 482. Steingröveri Pax 545, Fig. 481. truncatellum Haw. 471, Fig. 394. Mesogyne insignis Engl. 299, Fig. 265. Millettia macrophylla Hook. f. 696, Fig. 594. Mimusops Schimperi Hochst. 92, Fig. 73. Mitolepis intricata Balf. f. 210, Fig. 187. «BE ale lag Monanthes agriostaphis (Webb) Christ 853, Fig. 701. Monotes africanus (Welw.) A. DC. 615, Fig. 532. Engleri Gilg 808, Fig. 681. —— Kerstingii Gilg 808, Fig. 681. Wangenheimianus Gilg 808, Fig. 681. Montinia acris L. fil. 492, Fig. 414. Mundia spinosa DC. 489, Fig. 412. Mundulea suberosa (DC.) Benth. 227, Fig. 199. Muraltia mixta DC. 489, Fig. 412. Musanga Smithii R. Br. 660, Fig. 571. Mussaenda arcuata Poir. z3ıI, Fig. 278. Myrica conifera 666, Fig. 575. Kandtiana Engl. 666, Fig. 575. kilimandscharica Engl. 666, Fig. 575. Mildbraedii Engl. 666, Fig. 575. pilulifera 666, Fig. 575. Myrothamnus flabellifolius Welw. 407, Fig. 348. Myrsine africana L. 125, Fig. 106. Mystroxylon aethiopicum (Thunb.) Loes. Hle9572. 593; Napoleona cuspidata Miers 721, Fig. 625. Vogelii Hook. et Planch 721, Fig. 625. Macaranga — Pachypodium. . | Nuxia Engleri Gilg 337, Fig. 301. .499. erythrophyllaSchum. et Thonn. 726, Fig. 632. Neoluederitzia sericeocarpa Schinz 575, Fig. 509. Nephrolepis cordifolia (L.) Presl 307, Fig. 273. Neumannia theiformis A. Rich. 329, Fig. 293. Neurada procumbens L. 23, Fig. 19. Newbouldia laevis (P. Beauv.) Benth. 715, Fig. 616. Newtonia Zenkeri Harms 686, Fig. 584. Nirarothamnos asarifolius Balf. f. 212, Fig. 191. Nitraria retusa (Forsk.) Aschers. 19, Fig. 11. tridentata Desf. 19, Fig. 11. Noaea mucronata (Forsk.) Aschers. 16, Fig. 9. Notelaea excelsa (Ait.) Webb et Berth. 841, Fig. 691. Obetia pinnatifida Bak. 253, Fig. 220. Ochna humilis Engl. 355, Fig. 310. splendida Engl. 355, Fig. 310. Ochradenus baccatus Del. 60, Fig. 46. Ochthocosmos africanus Hook fil. 638, Fig. 549. Ocotea foetens (Spreng.) Baill. 847, Fig. 695. usambarensis Engl. 302, Fig. 268. Odontospermum pygmaeum (Coss. et Dur.) O. Hoffm. 21, Fig. 15. Olax Durandii Engl. 717, Fig. 619. Laurentii (De Wildem.) Engl. 717, Fig. 619. longiflora Engl. 716, Fig. 617. longifolia Engl. 717, Fig. 619. macrocalyx Engl. 716, Fig. 617. Poggei Engl. 716, Fig. 617. Stuhlmannü Engl. 716, Fig. 617. Tessmannii Engl. 717, Fig. 619. Oldenlandia rotata K. Schum. 188, Fig. 160. Olea chrysophylla Lam. 102, Fig. 84. verrucosa Link. 102, Fig. 84. Omphalocarpum Radlkoferi Pierre 711, Fig. 610. Oncoba spinosa Forsk. 313, Fig. 280. Ongokea kamerunensis Engl. 650, Fig. 561. Klaineana Pierre 650, Fig. 561. Ophiobotrys Zenkeri Gilg 707, Fig. 606. Ormosia laxiflora Benth. 802, Fig. 675. Orthosiphon Ellenbeckii Gürke 175, Fig. 143. tenuiflorus Benth. 175, Fig. 143. Orygia decumbens Forsk. 76, Fig. 61. ÖOsteospermum Rangei Muschler 516, Fig. 435. Otostegia integrifolia (R. Br.) Benth. 107, Fig. 89. Oxygonum alatum Burch. 558, Fig. 496. cordofanum (Meisn.) U. Damm. 558, Fig. 496. fruticosum U. Damm. 558, Fig. 490. Oxystelma esculentum (L.) R. Br. 174, Fig. 142. senegalense Decne. 174, Fig. 142. Pachylobus edulis G.Don var. saphu 699, Fig. 597. Pachypodium Lealii Welw. 608 Fig. 528; 609, Fig. 529. Pappea — Rhus. Pappea capensis Eckl. et Zeyh. 527, Fig. 455. Pappophorum cenchroides Licht. 540, Fig. 472. scabrum (Lehm.) Kunth 540, Fig. 472. Parinarium capense Harv. 440, Fig. 374. ceuratellifolium Planch. 798, Fig. 671. mobola Oliv. 431, Fig. 369. Parkinsonia africana Sond. 553, Fig. 491. Pelargonium carnosum Soland. 475, Fig. 399. ceratophyllum I’Her. 512, Fig. 431. Heckmannianum Engl. 378, Fig. 317. longifolium Jacq. 475, Fig. 400. quinatum Sims 475, Fig. 400. spinosum Willd. 547, Fig. 483. xerophytum R. Knuth 542, Fig. 475. Penaea ericifolia (A. Juss.) Gilg 500, Fig. 421. mucronata (L.) 500, Fig. 421. Penaeaceae 500, Fig. 421. Penianthus longifolius Miers 749, Fig. 654. —— Zenkeri (Engl.) Diels 749, Fig. 654. Pennisetum ciliare (L.) Link 543, Fig. 476. Pentaclethra macrophylla Benth. 687, Fig. 585. Pentadesma Kerstingii Engl. 791, Fig. 666. Petersia africana Welw. 635, Fig. 544. minor Ndz. 635, Fig. 544. Petrea zanquebarica J. Gay 428, Fig. 366. Phaeoptilon spinosum Radlk. 569, Fig. 505. Pharnaceum obtusifolium Pax 518, Fig. 438. Phaylopsis oppositifolius (Wendl.) Lindau 414, Fig. 351. Phialodiseus zambesiacus Radlk. 403, Fig. 343. Philippia Jaegeri Engl. 370, Fig. 312. pallidiflora Engl. 370, Fig. 312. uhehensis Engl. 370, Fig. 312. Phoebe indica (Spreng.) Pax 850, Fig. 698. Phoenix reclinata Jacq. 93, Fig. 75. Phylica 501, Fig. 422. capitata Thunb. 501, Fig. 422. oleoides DC. 501, Fig. 422. virgata (Eckl. et Zeyh.) Sond. 501, Fig. 422. Physostigma venenosum Balf. 750, Fig. 655. Pierrina longifolia Engl. 703, Fig. 602. —— Zenkeri Engl. 703, Fig. 602. Pinus canariensis Ch. Smith, die obersten am Som- bresito bei 2400 m ü. M. 860, Fig. 708. Piper capense L. fil. 649, Fig. 560. guineense Schum. et Thonn. 649, Fig. 560. Piptadenia africana Hook. fıl. 664, Fig. 573. Erlangeri Harms 164, Fig. 134. Pithuranthus aphyllus (Cham. et Schlecht.) Benth. et Hook. fil. 518, Fig. 440. Placopoda virgata Balf. f. 205, Fig. 176. Platycelyphium cyananthum Harms 263, Fig. 231. Platytinospora Buchholzii(Engl.) Diels 727, Fig.633. BI 1027 Plectranthus Erlangeri Gürke 154, Fig. 123. Pleiomeris canariensis (Willd.) A.DC. 848, Fig. 696. Pleuropterantha Revoilii Franch. 204, Fig. 175. Plinthus sericeus Pax 570, Fig. 506. Plocama pendula Ait. 829, Fig. 684. Podocarpuslatifolius (Thunb.) R.Br. 421, Fig. 361; 422, Fig. 362. Poggea alata Gürke 656, Fig. 658. Poinciana elata L. 61, Fig. 47. Polycephalium Poggei Engl. 652, Fig. 364. Polygala obtusissima Gürke 163, Fig. 2394 Polygalaceae des Kaplandes 489, Fig. 412. Polysceias polybotrya Harms 305, Fig. 271. Populus euphratica Oliv. var. Dehnhardtiorum Engl. 219, Fig. 195. Pretreothamnus rosaceus Engl. 177, Fig. 145. Prionium serratum (L. fill.) Drege 422, Fig. 362. Prosopis oblonga Benth. 799, Fig. 672. Protea Baumii Engl. et Gilg 602, Fig. 522. kilimandscharica Engl. 327, Fig. 291. mellifera Thunb. 488, Fig. 411. melliodora Engl. et Gilg 602, Fig. 521. Pseudocedrela Kotschyi (Schwfth.) Harms 804, Fig. 677. Psiadia incana Oliv. et Hiern. 189, Fig. 162. Psilotrichum africanum Oliv. 270, Fig. 239. Ptaeroxylon obliquum (Thunb.)Radlk. 335, Fig.300. utile Eckl. et Zeyh. 335, Fig. 300. Pteridium aquilinum L. 421, Fig. 361. Pterocarpus erinaceus Poir. 613, Fig. 531. Soyauxii Taub. 695, Fig. 593. Pterolobium lacerans R. Br. 97, Fig. 8o. Pyrenacantha malvifolia Engl. 258, Fig. 223. Quisqualis indica L. 350, Fig. 308. Randia Engleriana K. Schum. 717, Fig. 618. Rawsonia reticulata Gilg 383, Fig. 321. Relhania quinquenervis Thunb. 510, Fig. 429. sessiliflora Thunb. 510, Fig. 429. Restio cuspidatus Thunb. 482, Fig. 405. Rhaphiostyles ferruginea Engl. 726, Fig. 631. Rhigozum obtusifolium Burch. 528, Fig. 457. trichotomum Burch. 528, Fig. 457. Rhizophora mucronata Lam. 230, Fig. 201. Rhoieissus erythrodes (Fres.) Planch. 334, Fig. 298. usumbarensis Gilg 334, Fig. 298. Rhopalopilia Poggei Engl. 651, Fig. 562. Rhyticarpus difformis (L.) Benth. et Hook fil. 508, Fig. 427. swellendamensis (Eckl. et Zeyh.) Briq. 508, Fig. 427. Rhus excisa Thunb. 422, Fig. 362. 1028 Rhus — Tamarix. \ Rhus viminalis Vahl 460, Fig. 387; 461, Fig. 389. | Socotora aphylla Balf, f. 206, Fig. 179. Rieinodendron africanum Müll. Arg. 700, Fig. 599. | Solenostemma argel (Forsk.) Hayne 69, Fig. 58. Heudelotii (Baill.) Pierre 592, Fig. 5II; 700, Fig. 599. Rautanenii Schinz 592, Fig. 511. Rochea coccinea DC. 497, Fig. 418. Roella ciliata (Campanulaceae) 485, Fig. 407. Royenapallens Thunb. 526, Fig.454; 527, Fig.455. Rutaceae-Diosmeae 491, Fig. 413; 493, Fig. 415; 494, Fig. 416; 507, Fig. 426. Salsola aphylla L. fil. 511, Fig. 430. tetragona Desf. 27, Fig. 24. Zeyheri (Mogq.) Schlecht. 511, Fig. 430. Sansevieria longiflora Sims 254, Fig. 221. Sarcocaulon Marlothii Engl. 554, Fig. 492. Patersonii (DC.) Eckl.etZeyh. 473, Fig. 398. rigidum Schinz 513, Fig.432; 514, Fig. 433. Sarcocephalus esculentus Afzel. 643, Fig. 554. sambucinus(Winterb.)K.Schum. 643, Fig.554. Sarcocolla squamosa (L.) Endl. 500, Fig. 421. Sarcophyte sanguinea Sparm. 220, Fig. 196. Sarcostemma viminale R. Br. 99, Fig. 82. Satanocrater paradoxus Lindau 166, Fig. 136. ——- Ruspolii Lindau 193, Fig. 170. somalensis Lindau 166, Fig. 136. Sauvagesia erecta L. 248, Fig. 216. Schefflera Volkensii Harms 339, Fig. 304. Schotia humboldtioides Oliv. 694, Fig. 592. Sciaphila Ledermannii Engl. 738, Fig. 644. nana Blume 738, Fig. 644. Sclerocarya caffra Sond. 405, Fig. 346. Scolopia theifolia Gilg 384, Fig. 322. Scorodophloeus Zenkeri Harms 690, Fig. 588. Scrophulariaceen 509, Fig. 428. Scytopetalum Klaineanum Pierre 702, Fig. 601. Sebaea oreophila Gilg 385, Fig. 323. pratensis Gilg 385, Fig. 323. Secamone socotrana Balf. f. 207, Fig. 1So. Securidaca longipedunculata Fresen. 91, Fig. 72; 396, Fig. 334. Selago corymbosa L. 509, Fig. 428. Semele androgyna (L.) Kunth 856, Fig. 705. Sempervivum urbicum Chr. Sm. 849, Fig. 697. Senecio amaniensis Engl. (Muschler) 321, Fig. 288. anteuphorbium (L.) Hook. fil. 477, Fig. 403. Scottii Balf. f. 209, Fig. 184. Sericocomopsis pallida (S. Moore) Schinz 194, Fig. 171. Sesuvium portulacastrum L. 236, Fig. 205. Sisyndite spartea E. Mey. 530, Fig. 459. Sloetiopsis usambarensis Engl. 288, Fig. 256. Smithia uguensis Taub. 331, Fig. 295. Sonchus Jacquini DC. 855, Fig. 703. lasiorrhizus O. Hoffm. 380, Fig. 320. —— violaceus O. Hoffm. 379, Fig. 319. Sparmannia africana L. 422, Fig. 362. Spartocytisus supranubius (L. fill.) Christ 858, Fig. 707. Spathodea campanulata P. Beauv. 636, Fig. 546. Stachyothyrsus Staudtii Harms 691, Fig. 589. Stapelia maculosa Jacq. 472, Fig. 395. pulvinata Mass. 472, Fig. 395. revoluta Mass. 472, Fig. 395. sororia Mass. 472, Fig. 395. Statice arborescens Brouss. 845, Fig. 693. Steinheilia radians Decne. 69, Fig. 57. Stemonocoleus micranthus Harms 689, Fig. 587. Stephania hernandifolia (Willd.) Walp. var. abys- sinica (A. Rich.) 98, Fig. 81. Stereulia Gürichii K. Schum. 577, Fig. 510. rhynchocarpa K. Schum. 257, Fig. 223. tomentosa Guill. et Perr. 131, Fig. 108c.; 624, Fig. 533. Stereospermum Kunthianum Cham. 262, Fig. 230. Stoebe fusca Thunb. 510, Fig. 429. Strelitzia parvifolia Dryand. var. juncea Bot. Reg. 420, Fig. 359. Strephonema Klaineanum Pierre 710, Fig. 609. sericeum Hook. f. 710, Fig. 609. Strombosia Scheffleri Engl. 309, Fig. 275. Strombosiopsis tetrandra Engl. 684, Fig. 582. Strophanthus Aschers. ‘et ‘Pax 207 Fig. 224. —— hispidus P. DC. 640, Fig. 551. Kombe Oliv. 394, Fig. 331. Struthiola ericina Gilg 333, Fig. 297. usambarensis Gilg 333, Fig. 297. Strychnos Engleri Gilg 390, Fig. 326. euryphylla Gilg et Busse 391, Fig. 328. melonicarpa Gilg et Busse 391, Fig. 328. procera Gilg et Busse 400, Fig. 340. pungens Solered. 397, Fig. 336. radiosperma Gilg et Busse 391, Fig. 328. Symphonia globulifera L. fil. 635, Fig. 545. Synclisia scabrida Miers 730, Fig. 636. Syntriandrium Preussii Engl. 729, Fig. 635. Syrrheonema fasciculatum Miers 731, Fig. 637. Syzygium cordatum Hochst. 411, Fig. 349. Eminii Tamarindus indica L. 85, Fig. 66. Tamarix articulata Vahl 28, Fig. 26. pauciovulata Gay. 32, Fig. 32. usneoides E. Mey. 523, Fig. 448. Tarchonanthus — Zygophyllum, Tarchonanthus camphoratus L. 123, Fig. 107; 214, Fig. 192. Taverniera Schimperi Jaub. etSpach. 124, Fig. 1053. Teclea nobilis Delile 116, Fig. 97; 131, Fig. 108c. trichocarpa Engl. 116, Fig. 97. Terfezia leonis Tul. 14, Fig. 7. Terminalia sericea Burch. 5396, Fig. 514. spinosa Engl. 260, Fig. 228; 261, Fig. 229. Tetracera Boiviniana Baill. 393, Fig. 330. Tetragonia arbuscula Engl. 525, Fig. 451. dimorphantha Pax 560, Fig. 497. Rangeana Engl. 525, Fig. 451. Thamnosma africanum Engl. 556, Fig. 495. socotranum Balf. f. 2ı1, Fig. 190. Thonningia sanguinea Vahl 657, Fig. 569. Thunbergia gigantea Lindau 180, Fig. 148. glandulifera Lindau 180, Fig. 148. Guerkeana Lindau 180, Fig. 148. Thymelaeaceae 488, Fig. 410. Tirmania ovalispora Patouillard 15, Fig. 8. Treculia africana Decne. 659, Fig. 570. Trema guineensis (Schum. et Thonn.) Engl. em, 633, Fig. 541. Trichilia emetica Vahl 398, Fig. 338. Trichoseypha Braunii Engl. 699, Fig. 598. ferruginea Engl. 699, Fig. 598. Tridesmostemon omphalocarpoides Engl. 713, Fig. 613. Trimeria tropica Burkill. 330, Fig. 294. Triraphis Fleckii Hackel 543, Fig. 477. Triumfetta rhomboidea Jacq. 319, Fig. 286. Trymatococcus kameruniensis Engl. 647, Fig. 558. Tylophora congoensis Schlechter 630, Fig. 538. 1029 Uapaca Kirkiana Muell. Arg. 430, Fig. 368. Urera cordifolia Engl. 306, Fig. 272. kamerunensis Wedd. 306, Fig. 272. Ursinia Engleriana Muschler 544, Fig. 479. Uvaria gigantea Engl. 300, Fig. 266. Vangueria edulis Vahl 116, Fig. 98. Vernonia Kraussii Sch. Bip. 444, Fig. 377. Nyassae Oliv. 378, Fig. 318. Viscum elegans Engl. 325, Fig. 290. minimum Harv. 420, Fig. 360. Vismia affınis Oliv. 720, Fig. 624. Visnera mocanera L. fil. 856, Fig. 704. Vitex Cienkowskii Kotschy et Peyritsch 295, Fig. 261. Voacanga obtusa K. Schum. 397, Fig. 335. Watsonia Meriana 496, Fig. 417. Weihea Warneckii Engl. 709, Fig. 608. Winklerella dichotoma Engl. 742, Fig. 650. Ximenia americana L. 94, Fig. 77. Xylia africana Harms 347, Fig. 306. Xylocarpus obovatus Juss, 235, Fig. 204. Zilla spinosa (L.) Prantl 38, Fig. 35. Zizyphus jujuba Lam. 265, Fig. 234. —— mucronatus Lam. 265, Fig. 234. spina Christi (L.) Willd. 265, Fig. 234. vulgaris Lam. 265, Fig. 234. Zygophyllum 522, Fig. 446. cornutum Coss. 25, Fig. 21. Tryphostemma apetalum var. serratum 427, Fig.365. '—— Stapfii Schinz 526, Fig. 453. m bo &x N 8 = Druck von Breitkopf & Härtel in Le BINDING SEULI. MAT an WG ...n.e. _ Be I ZU; PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET 00 UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY QR Engler, Adolf = Die Pflanzenwelt Afrikas Bd.1l Heft. 2-3 Biologieal & Medical I; i tt a Dr BERSHERE u PEN BERG r na ei m Ri nn 5 Ba at nn Ki a ir