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JUL 2 5 1931

PALAEONTOGRAPHICA

BEITRAGE

ZUR

NATURGESCHICHTE DER VORZEIT

Herausgegeben

von

in Tübingen in Gottingen Unter Mitwirkung von

O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann

als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft

SUPPLEMENT-BAND V

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland

Mit 45 Tafeln, 15 Texttafeln und 5 Textfiguren

STUTTGART 1910—1912 EK. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung Nägele & Dr. Sproesser

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Die Kieselspongien

der oberen Kreide von Nordwestdeutschland

I. Teil

Tetraxonia, Monaxonia und Silicea incert. sedis

von

A. Schrammen

Herausgegeben mit Unterstützung der Kgl. preussischen Akademie : der Wissenschaften in Berlin :

Mit-24 Tateln und 8 Texttafeln

STUTTGART 1910

E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung Nägele & Dr. Sproesser

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2 PALAEONTOGRAPHICA

PÉPFRAECE

ZUR

ATURGESCHICHTE DER VORZEIT

Herausgegeben

von

E. KOKEN una J. F. POMPECK)

in Tübingen in Göttingen.

Unter Mitwirkung von

O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Supplement V. Erste Lieferung.

Inhalt:

| Schrammen, A., Die Kieselspongien der oberen Kreide von rer ER L Teil. Lieferung 1. (S. 1—96 mit Taf. I-XIL)

A Stuttgart.

EB Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser. 1910.

Ausgegeben im Juli 1910,

x

E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart.

Vor Kurzem erschien:

Prof. Dr. Charles Depéret:

Die Umbildung der Tierwelt.

Eine Einführung in die Entwicklungsgeschichte auf paläontologischer Grundlage. Ins Deutsche übertragen von Rich. N. Wegner, Breslau.

8°. 330 Seiten. Preis brosch. Mk. 2.80, geb. Mk. 3.30.

... Die Übertragung dieses Werkes in das Deutsche ist wit Freude zu begrüßen. Sie macht auch weitere Kreise mit den Anschauungen bekamnt, die ein als Forscher angesehener Paläontologe Frankreichs sich über Probleme gebildet hat, mit denen wir uns in Deutschland so intensiv beschäftigen. Die Kunst der Darstellung, die Art, wie das positive Material verwertet und so zurückhaltend verteilt ist, daß der Genuß am Lesen fast nie unterbrochen wird, erinnert zuweilen an die Form der Darwinschen Werke. Das Werk ist eine hervorragende Leistung, die wohl verdient, in Deutschland eingeführt zu werden. ...

E. Koken, Tiibingen. (Neues Jahrbuch für Mineralogie ete. 1909 Bd. II. 2.)

E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart.

Vor Kurzem erschien:

Lehrbuch der Vergleichenden Anatomie der Wirbeltiere

von Prof. Dr. W. Schimkewitsch, Direktor. des Zoologischen Instituts in St. Petersburg.

Ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Dr. H. N. Maier, München und B. W. Sukatschoft, Dorpat.

Gr. 8°. 650 Seiten mit 635 zum großen Teil farbigen Textabbildungen in 971. Einzeldarstellungen.

Preis brosch. Mk. 18.—, geb. Mk. 19.50.

Dieses nach dem Urteil hervorragender Zoologen nach Inhalt und Ausführung hochbedeutsame Werk wird sich auch für jeden Paläontologen als unentbehrlich erweisen, |

Einleitung.

Der große Reichtum an fossilen Kieselspongien, der eine auffallende Eigentümlichkeit der oberen Kreideformation Nordwestdeutschlands und hauptsächlich der preußischen Provinz Hannover bildet, hat schon seit langen Jahren die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich gezogen.

Nachdem Gorpruss in den Jahren 1826—33 in den ,,Petrefacta Germaniae‘ auch einige Spongien- Spezies von Goslar und Coesfeld beschrieben hatte, unternahm es F. A. RoEMER im Jahre 1840 in seinen „Versteinerungen des Norddeutschen Kreidegebirges“ eine Übersicht aller damals aus der Kreide Nord- westdeutschlands bekannten Spongienarten zu geben, worin er auch fast 40 neue Arten aufstellte. Welches Interesse F. A. RoEMER dauernd den Schwämmen entgegenbrachte, die in der Mitte des vorigen Jahr- hunderts wegen der durch die unzulänglichen Untersuchungsmethoden bedingten Schwierigkeit einer sicheren Bestimmung und systematischen Gliederung die Stiefkinder der Paläontologie waren, zeigt deutlich die Tatsache, daß er im Jahre 1864, fast ein Vierteljahrhundert nach der Veröffentlichung der ,,Versteinerungen des Norddeutschen Kreidegebirges“ im 13. Bande dieser Zeitschrift als Monographie „die Spongitarien des Norddeutschen Kreidegebirges“ brachte. Es ist bemerkenswert, daß RoEMER schon damals manchen Arten ein kieseliges Skelett zuschrieb, das durch Behandlung der Fossilien mit verdünnter Salzsäure zu erhalten sei.

Einige Jahre später (1872) erschien ScaLürers Abhandlung ‚Über die Spongitarienbänke der oberen Quadraten- und unteren Mucronaten-Schichten des Münsterlandes“, in der zahlreiche Arten der älteren Autoren angeführt, aber auch 2 neue Hexactinellidenspezies, Becksia Soeckelandi und Lepido- spongia rugosa beschrieben wurden, die SCHLÜTER zu Leitfossilien der Quadraten- bezw. unteren Mucro- natenkreide Westfalens erhob.

Im Jahre 1877 gab QuEnsteor den 5. Band seiner Petrefaktenkunde Deutschlands heraus, der nur von Schwämmen handeln sollte und unter anderen sehr naturgetreue Abbildungen einer großen Zahl von Arten der oberen Kreide Nordwestdeutschlands enthält.

In diese Zeit fallen auch die Veröffentlichungen von Karl A. v. Zırteıs klassischen ‚Studien über fossile Spongien“, die sich ja hauptsächlich auf Material aus der nordwestdeutschen Kreide stützen. Der große Paläontologe bewies, daß auch bei den fossilen Spongien die Kenntnis des Skelettaufbaues als Grundlage für die Ermittelung der natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse dienen muß, und brachte Ordnung in das Chaos der systematischen Begriffe.

Größere Abhandlungen über fossile Spongien aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland sind nach v. Zirrets Spongienstudien nicht mehr herausgegeben worden. Man findet aber Artenverzeich- nisse und auch einige Beschreibungen neuer Arten in GRIEPENKERLS!) „Kreide von Königslutter“ und in

1) O. GRIEPENKERL. Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogtum Braunschweig. Palä-

ontologische Abhandl. von W. Dames und E. Kayser. Bd. IV, S. 15—24, 1889.

Palaeontographica. Suppl. V, 1

den Arbeiten von WoLLEMANN !) über die Kreide von Biewende, die Kreide von Lüneburg und die Kreide- bildungen in der Umgebung von Braunschweig. PoërTA?) hat die Spongienfauna des Cuvieri-Planers von Paderborn beschrieben, und auch der Verfasser*) konnte vor einigen Jahren in den Mitteilungen aus dem Roremer-Museum in Hildesheim einige kleinere Arbeiten veröffentlichen, die Beschreibungen neuer Arten und Beiträge zur Stammesgeschichte und Systematik enthalten.

Die Autoren vor v. ZITTEL, von denen ja ein großer Teil der heute bekannten Arten herrührt, haben wohl die äußere Form mehr oder weniger eingehend beschrieben, aber kaum mehr als einen schüchternen Versuch gemacht, auch die Skelettstruktur zu berücksichtigen. Darum kann man nur dann die der modernen Systematik entsprechende Familie und Gattung der älteren Arten angeben, wenn man entweder durch eigene Untersuchungen die Skelettstruktur der Originalexemplare kennen gelernt hat, was ja aus mancherlei Gründen nicht immer möglich sein wird, oder Stücke mit gut erhaltenen Skelettelementen kennt, deren Artzugehörigkeit wegen der jede Verwechselung ausschließenden Körperform oder aus anderen Gründen unzweifelhaft feststeht. |

Fast alle Spezies von Gozpruss und QUENSTEDT sind ja deshalb verhältnismäßig sicher zu identi- fizieren, weil diese beiden Autoren großen Wert auf naturgetreue Abbildungen gelegt haben. Das ist leider bei F. A. Rormer anders. Die Abbildungen sind hier oft recht mangelhaft, wesentliche Einzelheiten unterdrückt, unwesentliche in übertriebener Weise hervorgehoben. Glücklicherweise konnte v. ZITTEL einen Teil der Rormer’schen Originale untersuchen. Einen anderen Teil habe ich selber in den Samm- lungen des RoEMER-Museums aufgefunden. Einiges wird auch verständlicher, wenn man erst mit der ROEMER- schen Darstellungsweise vertraut ist, und die Vorkommnisse an den Fundpunkten, die RoEMER ausgebeutet hat, kennt. Trotzdem bleiben noch eine Anzahl alter Spezies übrig, deren generische Stellung wohl erst bekannt werden wird, wenn einmal ein glücklicher Zufall die Originale aus der Verborgenheit ziehen sollte.

Hier lasse ich zunächst eine Revision der von RoEMER in den ,,Versteinerungen des Norddeutschen Kreidegebirges‘‘ und den ,,Spongitarien des Norddeutschen Kreidegebirges“ gegebenen Tafelerklärungen folgen. Zuerst kommt die Rormer’sche Artbezeichnung; bei den Spezies, deren Zugehörigkeit zu einer Gattung in modernem Sinne m. E. feststeht, folgt dann in anderem Druck der jetzige Name und in Klammern die Familie.

1) A. WoLLemann. Die Fauna des Senons von Biewende bei Wolfenbüttel. Jahrbuch der königl. preuß. geol. Landes- anstalt für 1900. S. 3—10. ' Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon der Kreise Braunschweig und Wolfenbüttel einschl. des Oderwaldes. 12. Jahresbericht des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig. S. 51—53. 1901. -- Die Fauna der Lüneburger Kreide. Abhandl. der königl. preuß. geol. Landesanstalt für 1902, S. 7—13. 2) Ph. Poéra. Uber einige Spongien aus dem Cuvieri-Pläner von Paderborn. Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1890, S. 217—232.

3) A. SCHRAMMEN. Beitrag’ zur Kenntnis der obersenonen Tetractinelliden. Mitt. a. d. Roemer-Museum Hildes- heim, No. 10, 1899. Neue Kieselschwämme aus der oberen Kreide der Umgebung von Hannover und von Hildesheim. Mitt. a. d. Roemer-Museum Hildesheim, No. 14, 1901. Neue Hexactinelliden aus der oberen Kreide. Mitt. a. d. RoemEr-Museum Hildesheim, No. 15, 1902. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. a. d. RoEmEr-Museum, No. 19, 1903.

Revision der Tafelerklärungen von F. A. ROEMER’S ,,Versteinerungen des Norddeutschen Kreidegebirges‘“. Tafel 1.

Fig. 3. Achilleum auriforme; Chonella auriformis Rorm. sp. (Rhizomor.).

Fig. 4. Manon micrommatum; Verruculina mierommata Rorm. sp. (Rhizomor.). Fig. 5. Manon turbinatum, Stichophyma turbinata Rorm. sp. (Rhizomor.).

Fig. 6. Manon seriatoporum; Verruculina seriatopora Rorm. sp. (Rhizomor.). Fig. 7. Manon tenue; Verruculina tenuis Rorm. sp. (Rhizomor.).

Fig. 8. Manon monostoma; Camerospongia monostoma Roem. sp. (Hexact.). Fig. 9. Manon megastoma; Tremabolites megastoma Roem. sp. (Hexact.).

Fig. 10. Cnemidium conicum; Pachytrachelus conicus Rorm. sp. (Sphaerocl.). Fig. 11. Pleurostoma radiatum; Pleurostoma radiata Rom. (Hexact.). Fig. 12. Pleurostoma lacunosum, Pleurope lacunosa Rorm. sp. (Hexact.).

Tafel 2. Fig. 1. Siphonia cylindrica; Familie? Gattung? Fig. 2. a ocellata; es = Fig. 3. ie oligostoma; ir Pr Fig. 4. Scyphia acuta; 3 = Fig. 5. Scyphia socialis; Coelocorypha socialis Rom. sp. (Rhizomor.). Fig. 6. 58 micropora; Familie? Gattung? Figs. 7. bs marginata; Seliscothon marginatum Roem. sp. (Rhizomor.). Fig. 8 a byssoides; Familie? Gattung? Big. 29 Pe tuberosa; 3% pe Fig. 10 I GUGLCULOTUS ut = Fig. 11 = micrommata; Sporadoscinia micrommata Rorm. sp. (Hexact.). Ë Fig. 12 & porosa; Familie? Gattung? Fig. 13 ss heteropora; Ir 5 Tafel 3. Fig. 1. Scyphia retiformis; Sporadoscinia Dechenii GoLpr. sp. (Hexact.). f Big... 2 » angularis; Familie? Gattung? . Fig. /3 = stellata; Familie? Gattung? Fig. 4 a venosa, Sporadoscinia venosa Roem. sp. (Hexact.). Big:.5. = angustata, Leiostracosia angustata Rorm. sp. (Hexact..). Fig. 6 3 alveolites; Aphrocallistes alveolites Rom. sp. (Hexact..). Fig. 7 5 striato-punctata; Familie? Gattung? 4 Fig. 8 er subseriata; Familie? Gattung? Pigs 9. - alternans, Ventriculites radiatus Manr. sp. (Hexact.). Fig. 10. 2 tubulosa; Siphonia tubulosa Rorm. sp. (Tetraclad.).

ä Hig. 11. ge fragilis; Chaunophragmium fragile Rom. sp. (Hexact.).

Tafel 4. Fig. 1. Scyphia tenuis; Familie? Gattung? Fig. 2. N cribrosa; Leiostracosia angustata Rorm. sp. (Hexact.). Fig. 3. Coeloptychium deciminum Rorm. (Coeloptychid.). Fig. 4. r sulciferum Roem. % Fig. D: rs agaricoides GOLDF. © Fig. ‘6: x alternans; Callistolis alternans Rorm. sp. (Hexact.). Fig: a; Ae plicatellum; Ventriculites radiatus Mant. sp. (Ventriculit.). Fig. 8. ER muricatum; T 5 5

Revision der Tafelerklärungen von F. A. ROEMER’S ,,Spongitarien des Norddeutschen Kreidegebirges“.

(Die Hexactinelliden sind nicht berücksichtigt und sollen im zweiten Teile dieser Arbeit revidiert werden.)

Tafel 1.

Fig. 1—30. Kalkschwämme aus den Gattungen Peronella v. Zirt., Conocoelia v. Zxrr., Corynella v.Zxrr., Stellispongia d’ORB., etc.

Rate

Fig. 1—11. Kalkschwämme aus den Gattungen Elasmocoelia v. Zirt. Pharetrospongia SoLLAS etc. Fig. 12 und Fig. 13. Hexactinelliden.

Tafel 3—Tatfel 9:

Hexactinelliden-Spezies aus den Gattungen Coeloptychium, Camerospongia, Tremabolites, Polyblastidium, Cystispongia, Craticularia, Leptophragma, Pleurostoma, Guettardia, Lepidospongia, Napaea, Ventriculites, Rhizopoterion, Plocoscyphia etc.

Tafel 40. Fig 1. Hippalimus lobatus; Familie? Gattung? Fig. 2. Hippalimus depressus; Callopegma depressa Roem. sp. (Tetraclad.). Fig. 3. Eudea tuberosa; Familie? Gattung? Fig. 4. Eudea crassa; Pachytrachelus conicus Rorm. sp. (Sphaerocl.). Fig. 5. Siphonia ornata; Familie? Gattung? 4, Fig. 6. Siphonia astroides; ,, i Fig. 7. Plocoscyphia morchella; Familie? Gattung? Fig. 8. Plocoscyphia? maeandrina; Familie? Gattung?

Fig. 9. Plocoscyphia muricata; Trachysycon muricatum Roem. sp. (Tetraclad.). Fig. 10. Siphonocoelia digitalis; Familie? Gattung? Fiz, 44. ~ texta; Isoraphinia texta RoEm. sp. (Helomorinidae).

Rat allt. Fig. 1. Eudea intumescens; Phymatella intumescens RoEM. sp. (Tetracl.). Bie. 2. a annulata; Seytalia radiciformis PHizz. sp. (Rhizomor.). Fig. 3. Siphonocoelia nidulifera; Familie? Gattung? Fig. 4. 5 tuberculosa; Stachyspongia tuberculosa Roem. sp. (Rhizomor.). Fig. 5. spica; Stachyspongia spica Rorm. sp. (Rizomor.). Fig. 6. he hirta; Familie? Gattung? Fig 7: x sulcifera; Aulaxinia sulcifera Rorm. sp. (Tetraclad.). Fig. 8 Polycoelia laevigata; Familie? Gattung? “Fig. 9. Diseudea tuberculosa; Familie? Gattung? Fig. 10. Polycoelia familiaris; Pachinion familiare Rorm. sp. (Corallistid.). Tafel 12. Tig. 1. Jerea turbinata; Scytalia terebrata PrırL. sp. (Rhizomor.). Fig. 2. , mamillosa; Familie? Gattung? Fig. 3. » melo; Familie? Gattung? Fig. 4. ,, sexplicata; Hallirhoa sexplicata Rorm. sp. (Tetraclad.). Fig: D », polystoma; Jereica polystoma Roem. sp. (Rhizomor.). Fig, :6. Spiculigera; Isoraphinia texta Rorm. sp. (Stiel) (Helomorinidae). Fig 7. Polyjerea pyriformis; Polyjerea pyriformis Rom. (Tetracladinidae). Fig. 8. Marginospongia acaulis; Familie? Gattung? Tafel 43. Fig. 1. Jerea scripta; Pachinion scriptum Roem. sp. (Corallistidae). Fig. 2. » tesselata; Familie? Gattung? Fig. ‘3. » tuberculosa; Jereica tuberculosa Rorm. sp. (Rhizomorinidae). Fig. 4. Polyjerea coronata; Familie? Gattung? Big 55. 5 verrucosa; Stichophyma verrucosa Roem. sp. (Rhizomor.). Hig, 6. on punctata; Familie? Gattung? (Thecosiphonia?). Tafel 14. Fig. 1. Polyjerea dichotoma; Doryderma (Brochodora) Roemeri HınpE (Megamor.).

Fig. 2 Kalkschwamm.

Fig. 3. Epeudea nodosa; Familie? Gattung? (Stichophyma?).

Fig. 4 bis Fig. 10. Kalkschwämme.

Fig. 11. Enaulofungia tesselata; Scolioraphis tesselata Rorm. sp. (Scolioraph.). Fig. 12. Kalkschwamm.

Fig. 13 Leiospongia laevigata; Familie? Gattung? (Thecosiphonia?)

Patet.15.

Fig. 1. Limnorea nobilis; Thecosiphonia nobilis Rom. sp. (Tetraclad.). Fig. 2. Epitheles capitata; Seytalia terebrata Pic. sp. (Rhizomor.).

ed

5:

Fig. Fig. g.

Fig.

5

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0)

CORRE

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Tremospongia grandis; Thecosiphonia nobilis Rorm. sp. (Tetracl.). Chenendopora tenuis; Verruculina tenuis Roem. sp. (Rhizomor.).

Tafel 16. Chenendopora crassa; Verruculina crassa Roem. sp. (Rhizomor.). - aurita; Verruculina aurita Roem. sp. (Rhizomor.). $s explanata, Seliscothon planum PHILL. sp. (Rhizomor.).

Verrucospongia macrommata; Verruculina macrommata RoEM. sp. (Rhizomor.).

> damaecornis; Verruculina damaecornis Rom. sp. (Rhizomor.).

+ Fig. 11. Kalkschwämme.

Oculispongia Janus; Lopadophorus Janus Roem. sp. (Tetraclad.). a macropora; ? Plinthosella squamosa v. ZıtteL (Tetraclad.).

arrete

Stellispongia grandis; Cytoracea grandis Rom. sp. (Rhizomor.). = impressa; 45 impressa Roem. sp. (Rhizomor.). a hemisphaerica; Astrobolia hemisphaerica Roem. sp. (Rhizomor.). conglomerata; > conglomerata Roem. sp. (Rhizomor.).

verrucosa; Myrmeciophytum verrucosum Roem. sp. (Tetraclad.). FC Mantellu; Seliscothon Mantellii GoLpr. sp. (Rhizomor.). De tenuis; Chonella tenuis RoEM. sp. (Rhizomor.). + rimosa, Rhagadinia rimosa Roem. sp. (Tetraclad.).

Patel is:

Cupulospongia gigantea; Pachycothon giganteum Roem. sp. (Helomor.). ¢ contorta; Familie? Gattung? Kalkschwamm. Cupulospongia rudis; Familie? Gattung? a spiculigera; Pachycothon giganteum Roem. sp. (Helomor.). Kalkschwamm. Hexactinellide. \ Maeandrospongia tuberosa; Familie? Gattung? Kalkschwamm.

Tafel 39.

Thalamospongia subramosa; Familie? Gattung?

Asterospongia laevis; Astrocladia laevis RoEM. sp. (Tetracl.). = subramosa; , subramosa Roem. sp. (Tetracl.). ms dichotoma; Familie? Gattung?

AE ee Fig. 5. Asterospongia globosa; Astrobolia globosa RoEm. sp. (Rhizomor.). Fig. 6. A tenella; = tenella Rom. sp. (Rhizomor.). Fig. 7. Amorphospongia capreoli; Familie? Gattung? Bag; 8. 9 palmata; Bolidium palmatum Roem. sp. (Rhizomor.). Fig. 9. Kalkschwamm.

Auch Quenstept hat zahlreiche Arten aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland beschrieben und, wie ich bereits hervorgehoben habe, ganz mustergültig abgebildet. Die Skelettstruktur hat er aber entweder gar nicht oder doch nur soweit berücksichtigt, wie sie bei oberflächlicher Betrachtung mit der Lupe zu erkennen war, und sich darauf beschränkt, die Arten im Text und auf den Tafeln nach Formation, Fundpunkt und äußerer Ähnlichkeit, wie er schreibt ‚in wissenschaftlichem Zusammen- hange“, aneinanderzureihen.

>

Revision der Tafelerklärungen von F. A. QUENSTEDT’S Atlas zu den „Schwämmen“. (Vorläufig mit Ausschluß der Hexactinelliden.)

Tater 131.

Fig. 8. Chenendopora tenuis; Verruculina tenuis RoEm. sp. (Rhizomor.).

Tafel 132. Fig. 1 bis Fig. 43. Kalkschwämme. Fig. 44—45. Manon peziza; Verruculina tenuis Rorm. sp. (Rhizomor.). Fig. 46—48. Chenendopora tenuis; Verruculina tenuis Rorm. sp. (Rhizomor.). Fig. 49—51. Spongia convoluta; Verruculina convoluta QuENSTEDT sp. (Rhizomor.). Fig. 52. Manon miliare; Verruculina micrommata Rom. sp. (Rhizomor.). Fig. 53—54. Spongia marginata; Verruculina seriatopora Roem. sp. (Rhizomor.). Fig. 55. Manon circumporosum; Verruculina crassa RoEM. sp. (Rhizomor.). Fig. 56. Manon turbinatum; Stichophyma verrucosa Roem. sp. (Rhizomor.).

Tatel 138. Fig. 1—2. Spongites impressus; Cytoracea impressa RoEm. sp. (Rhizomor.). Fig. 3. Spongites conicus; Pachytrachelus conicus Roem. sp. (Sphaeroclad.). Fig. 4. Scyphia Mantellii; Seliscothon Mantellii GoLor. sp. (Rhizomor.). Fig. 5. Scyphia marginata; Seliscothon marginatum Roem. sp. (Rhizomor.). Fig. 6. Spongites aciculatus; Seliscothon sp. (Rhizomor.). Fig. 7. Scyphia testa-florum; Seliscothon testa-florum QuENSTEDT sp. (Rhizomor.).

Fig. 8—11. Limnorea nobilis; Thecosiphonia nobilis Rorm. sp. (Tetracl.). Fig. 12. Spongites ocellatus; Familie? Gattung?

Fig. 13. Ps 7

Fig. 14. ne 2

Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig.

Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

15. Spongites scriptus; Pachinion scriptum Roem. sp. (Corallistid.).

16. Spongites cellulosus; Jereica polystoma Roem. sp. (Rhizomor.).

17. Spongites filaris; Familie? Gattung?

18—20. Scyphia tuberosa; Phymatella tuberosa QUENST. sp. (Tetracl.).

21—22. Spongites cylindripes; Phalangium cylindripes QuENsT. sp. (Corallistid.). 23—26. Scyphia intumescens; Phymatella intumescens RoEM. sp. (Tetraclad.).

Tafel 134. 1—2. Spongites plicatus; Phymatella plicata Quenst. sp. (Tetracl.). 3. Spongites ficiformis; Familie? Gattung? 4. i 5: 5 6. 2 globiformis; Familie? Gattung? 7—8. Spongia ramosa; Stachyspongia ramosa QuUENST. sp. (Rhizomor.). 9. 11. 13. 14. 15. Spumispongia punctata; Coelocorypha subglobosa v. Zirr. (Rhizomor.). 10. 12. Spumispongia punctata; Jereica punctata GoLpr. sp. (Rhizomor.). 16. Spumispongia auriscalpium; Familie? Gattung?

17. exserta; Familie? Gattung? 18. ie punctata nuciformis; Familie? Gattung? 1. punctata doliaris; Familie? Gattung?

20—21. Spumispongia alveare; Pachypoterion alveare QuENstT. sp. (Megamor.). 22. Siphonia ficus; Siphonia Griepenkerlii Schrm. (Tetraclad.). 23. Siphonia ci. cervicornis; Familie? Gattung? 24. 25. Antrispongia. 26. Hexactinelliden-Spezies. Tafel 135. 1—7. Eulespongia texta; Isoraphinia texta Rorm. sp. (Helomor.). 8. Eulespongia auriformis; Pachycothon giganteum Roem. sp. (Helomor.). 9. Hexactinelliden-Stiel. 10. 11. Polyjerea dichotoma; Doryderma (Brochodora) Roemeri HınpEe (Megamor.). 12. Polyjerea verrucosa; Stichophyma verrucosa Roem. sp. (Rhizomor.). 13. Polyjerea. Familie? Gattung? 14. Hallirhoa costata; Hallirhoa costata Lamx. (Tetraclad.). 15—19. Siphonia Websteri; Siphonia Websteri QuEnsT. (Tetraclad.). 20—23. Siphonia ficus; Jerea Quenstedtii v. ZirreL (Tetracl.).

Einige Arten, die auch in der oberen Kreide von Nordwestdeutschland vorkommen, sind von

MANnTELL!) (1822), Paizrrs?) (1829), BENETT?) (1831) und T. Smrra{) (1848) zuerst aus den Kreideablage-

1) G. A. ManTezr. The Fossils of the South Downs; or Illustrations of the Geology of Sussex. 1822. J. Pricrps. Illustrations of the Geology of Yorkshire. 1829. (2. Ausg. 1835.)

8) E. Brenetr. Catalogue of the Organic Remains of the County of Wilts. 1831.

4) J. T. Smirn. On the Ventriculitidae of the Chalk. Ann. a. Mag. Nat. Hist. Bd. XX, 1847. Ser. 2, Bd. I. 1848. .

2

rungen Englands beschrieben worden. Überhaupt führt die englische Kreide zahlreiche Spezies, die in gleich- alterigen Schichten auch bei uns auftreten, und ihre Spongienfauna ist dank der Tätigkeit G. J. Hınne’s,!) der die reichen Schätze des Britischen Museums bearbeitet hat, wohl die bestbekannte aller Länder gewesen.

Die Kieselspongien der französischen Kreide harren noch der Bearbeitung. Abgesehen von den zahlreichen, aber fast nur auf Eigentümlichkeiten der äußeren Form aufgebauten Gattungs- und Spezies- diagnosen der älteren französischen Systematiker (FROMENTEL, d’ORBIGNY, Lamoroux und MIcHELIN) gibt es nur die eine umfangreichere Arbeit über Kreidespongien, in der CoURTILLER ?) die Spongien der Umgebung von Saumur beschrieben und abgebildet hat. Die Abbildungen lassen aber recht viel zu wünschen übrig, was zum Teil wohl auch auf die wenig gute Erhaltung der bei Saumur verkieselt vorkommenden Spongien zurückzuführen ist, und auf Skelettuntersuchungen ist CoURTILLER nicht eingegangen.

Aus der Böhmischen Kreide sind schon durch Reuss ?) (1845) zahlreiche Arten bekannt geworden. Später (1883—85) hat dann Poéra*) mehrere Monographien über die Spongien der Böhmischen Kreide- formation veröffentlicht. In Böhmen liefern die Ablagerungen cenomanen Alters die meisten Arten, während in den Senonschichten, die in Nordwestdeutschland so reich an Spongien sind, nur ein ver- hältnismäßig kleiner Teil gefunden wird. Für die Kenntnis der Kreidespongien nicht unwichtig muß noch die Arbeit von LEONHARD°) über die Kreideformation in Oberschlesien genannt werden, in der die von Ferdinand RoEmER®) namentlich aus dem Turonpläner von Oppeln beschriebenen Arten revidiert, aber auch mehrere interessante neue Arten aufgestellt werden. Freiherr von UNGERN -STERNBERG “*) endlich hat vor einigen Jahren einige Hexactinellidenarten aus senonen Diluvialgeschieben von Ost- und Westpreußen beschrieben. Damit kann ich die kurze Übersicht der wichtigsten Literatur schließen.

Auch die Bestimmung der fossilen Kieselspongien beruht auf der Kenntnis der Skelettstruktur und hängt darum in erster Linie vom Erhaltungszustande des Skeletts ab. Darum mögen zunächst einige Angaben über die in der nordwestdeutschen Kreide vorkommenden Erhaltungszustände und auch über die Vorbereitung der Skelette zu Untersuchungszwecken etc. folgen. Wenn hier vom Skelett die Rede ist, sind nicht etwa auch die Mikrosklere (Fleischnadeln) einbezogen, denn diese für die Abgrenzung großer Gruppen des Systems so wichtigen Bestandteile des Spongienskeletts werden fast immer durch den Ver- steinerungsprozeß zerstört. Das ist ein Umstand, der die Ermittelung der verwandtschaftlichen Bezie- hungen fossiler Arten zu lebenden Familien ganz verhindern oder doch sehr erschweren kann.

1) G. J. Hınpe. Fossil Sponge-spicules from the Upper Chalk. München 1880. Catalogue of the Fossil Sponges in the geological Department of the British Museum. London 1883. 2) E. CourriLLer. Éponges fossiles des Sables du Terrain crétacé superieur des environs de Saumur. Annales de la Société Linnéenne de Maine et Loire. Bd. IV, 1861. 3) A. E. Reuss. Die Versteinerungen der böhmischen Kreideformation. 1845—46. 4) Ph. Poéra. Beiträge zur Kenntnis der Spongien der böhmischen Kreideformation. I. Abteilung: Hexactinellidae. Prag 1883. Il. Abteilung: Lithistidae. Prag 1884. III. Abteilung: Tetractinellidae, Monactinellidae, Calcispongiae, Ceratospongiae, Nachtrag. Prag 1885. 5) R. Leonnarp. Die Fauna der Kreideformation in Oberschlesien. Dies. Zeitschr. Bd. XLIV. 5) F. Roemer. Geologie von Oberschlesien. 1870. 7) E. Freiherr von UnGERN-STERNBERG. Die Hexactinelliden der senonen Diluvialgeschiebe in Ost- und Westpreußen. Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg i. Pr. Bd. XLIII, 8. 133—150, Taf. IV—VI. Palaeontographica. Suppl. V. 2

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Das Stützskelett kann die ursprüngliche Zusammensetzung beibehalten haben und wie bei den lebenden Silicea aus amorpher Kieselerde bestehen. Es kann aber auch in kristallinische Kieselerde, in Kalkspat oder in Eisenoxydhydrat umgewandelt worden sein, wobei auch die Maschen mit Eisenhydroxyd oder infiltrierter Kieselerde erfüllt werden kénnen. An manchen Fundpunkten der nordwestdeutschen Kreide weisen fast alle Gerüste dieselbe Erhaltung auf. Sämtliche oder fast alle Erhaltungszustande künnen aber auch am Skelett eines einzigen Exemplares vorkommen.

Bei weitem am besten sind die Skelette der Spongien aus der Quadraten-Kreide von Oberg erhalten, denn sie bestehen in der Regel noch gänzlich oder größtenteils aus amorpher Kieselerde. Zunächst einige Worte über den Fundpunkt, der durch den Artenreichtum und die gute Erhaltung der dort vorkommenden fossilen Spongien wohl alie Fundpunkte der Erde, die bis jetzt bekannt geworden sind, übertreffen dürfte. Er hat mir im Laufe der Jahre Hunderte von Arten geliefert, von denen viele zu Familien und Gattungen gehören, die man wohl aus den Berichten der Tiefseeexpeditionen, aber noch nicht aus mesozoischen Ablagerungen gekannt hat. Oberg ist ein Dörfchen, das etwa eine Wegstunde von der Bahnstation Peine der Eisenbahnlinie Hannover-Braunschweig entfernt liegt. Die Stellen, wo die Spongien gefunden werden, liegen auf der Oberger Feldmark an beiden Seiten der Landstraße von Oberg nach Ilsede und zwar etwa in der Mitte zwischen den beiden Ortschaften. Als ich zum erstenmal den ausgezeichneten Fundpunkt besuchte, oder vielmehr suchte, denn schon F. A. RoEMER hat ihn angeführt, fand ich statt der vermuteten Mergelgrube nur noch eine mit Gras bewachsene Bodensenkung. Auf den Äckern in der Nähe lagen aber Schwammfragmente, die nach Behandelung mit Salzsäure das Skelett in untadeliger Schönheit hergaben. Ich habe dann jahrelang im Herbste und im Frühjahre die Felder abgesucht und dabei viele gute Stücke gefunden. Die Hauptmasse meines Materials erhielt ich aber erst, als man unweit der alten Fundstelle eine Mergelgrube anlegte, aus der mehrere Jahre hindurch Mergel auf die Felder des Ritter- guts in Oberg gefahren wurde.

Naturgemäß fallen auch in Oberg beim Sammeln die größeren Exemplare namentlich der Spongien mit lithistidem Skeletthabitus leicht ins Auge. Anders verhält es sich mit den kleineren Arten und mit den äußerst zarten Gerüsten der meisten Hexactinelliden. Es würde wenig lohnen, im Mergel nach Exemplaren oder Fragmenten von Chonelasma, Periphragella, Eurete oder Farrea zu suchen, während man ziemlich sicher auf Erfolg rechnen kann, wenn größere Mengen der Kalkbrocken, die in dem losen Mergel liegen, in mit Wasser etwa im Verhältnis 1:5 stark verdünnter Salzsäure aufgelöst werden. Nach vollständiger Lösung des Kalks wird der Ätzrückstand vorsichtig geschlemmt, bis nur die reinen Schwammskelette übrig bleiben. Freilich muß man, um einigermaßen gut erhaltene Exemplare zu bekommen, größere Mengen der spongienführenden Kalkbrocken verarbeiten. So habe ich, beiläufig bemerkt, im Laufe der Zeit über 1000 Liter Salzsäure verbraucht, ehe ich mir wohl sagen durfte, daß der Fundpunkt erschöpfend aus- gebeutet sei Übrigens liefern die Stücke von Oberg keineswegs immer nur gute Skelettpräparate, wenn auch die rohen Exemplare fast stets untadelig scheinen. Größere Skelettpartieen sind häufig in Kalkspat umgewandelt, und ein schönes Stück kann leicht verloren gehen, wenn es im Vertrauen auf die gut erhaltene äußere Form ohne weiteres durchgeätzt wird. Darum empfehle ich, wertvolle Stücke zuerst nur oberflächlich anzuätzen. Um die Formen zu erhalten, deren Skelette aus unverbundenen Nadeln des regulären Typus bestehen (Geodiden, Tetilliden ete.), ätze man zahlreiche Kalkbrocken einige Minuten an und untersuche sie nach dem Trocknen mit der Lupe. Nach vollständiger Lösung des Kalks würden

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die Nadelhaufen auseinanderfallen. Die sehr kleinen Arten und die Jugendformen werden gefunden, wenn nach dem Trocknen des geschlemmten Ätzrückstandes das Gemisch auf eine dunkle Unterlage gebracht und portionsweise mit der Lupe durchsucht wird. à

Sämtliche Skelette sind natürlich nach dem Ätzprozeß außerordentlich zerbrechlich. Als bestes Verfestigungsmittel empfehle ich eine dünnflüssige Lösung von gummi arabicum, mit der die Skelette even- tuell mehrere Male getränkt werden.

Das beste Einschlußmedium für die Oberger Spongienskelette ist Canadabalsam. Übrigens er- hält man auch, wenn man sich schwacher Vergrößerungen bedient, deutliche Bilder bei auffallendem Lichte. (Zweckmäßige Unterlage in diesem Falle schwarzes Wachs.)

Einem annähernd ebenso günstigen Erhaltungszustand wie bei den besten Oberger Spongien be- gegnet man in selteneren Fällen auch bei Exemplaren aus dem Cuvieri-Pläner von Heere und aus der Quadraten- und Mucronatenkreide von Misburg. In der Regel haben aber die an diesen Fundpunkten vorkommenden Gerüste mehr oder weniger große Veränderungen erfahren. Das Skelett ist gänzlich oder zum größten Teil verkalkt, und man erhält durch Ätzen überhaupt keine Skelettteile oder findet nach vor- sichtigem Abschlemmen und Trocknen des Ätzrückstandes nur einige isolierte Kieselnadeln (bei den Silicea mit lithistidem Skeletthabitus) oder kleine Fragmente der Wandung (bei den Hexactinelliden). Häufig bestehen aber nur die inneren Teile des Skeletts teilweise aus Kalkspat, z. T. aus rostbraunen oder grau- blauen Eisenverbindungen, oder sie bilden einen strukturlosen Kieselklumpen, während die Oberfläche gut erhalten und durch Ätzen herauszupräparieren ist. Für die Skelette von Misburg ist Canadabalsam das beste Einschlußmedium, für die von Heere Glycerin oder Wasser. Ein Erhaltungsmodus, bei dem die Skelette wohl die ursprüngliche Zusammensetzung aus amorpher Kieselerde behalten haben, aber schwer oder gar nicht durch Ätzen freizulegen sind, kommt nicht selten bei den Stücken aus der Mucronaten-Kreide von Ahlten und der Quadraten-Kreide von Biewende vor. Das Muttergestein enthält hier sandige Bestand- teile und bei länger dauernder Anwendung von Salzsäurelösung werden wohl die zentralen Skelettpartieen gereinigt, in die nur feiner Kalkschlamm eingedrungen ist, die oberflächlich gelegenen Teile aber nicht. In solchen Fällen ist vor Beginn des Ätzens eine gründliche Reinigung der Oberfläche mit Schaber und Stichel angebracht.

Die ungünstigste Erhaltung für Skelettuntersuchungen liegt vor, wenn das ganze Gerüst in rostbraunes Eisenhydroxyd umgewandelt worden ist, wie z. B. bei den Spongien aus dem Scaphiten-Pläner von Nettlingen. Die Maschen sind dann ebenfalls von den Eisenverbindungen ausgefüllt, und es gelingt auf keine Weise, auch nicht durch Anfertigung von Dünnschliffen, die Skelettstruktur zu ermitteln. Zuweilen werden aber die Spicula an der Oberfläche erkennbar, wenn man die Oberfläche der rostigen Spongien sorgfältig reinigt.

Einige Schwierigkeiten stellen sich auch der Bestimmung der Spongien mit verkalkten Skeletten entgegen, die am Sudmerberg und bei Bülten-Adenstedt vorkommen. Wenn man die Fossilien aber an- schleift und die Schlifffläche anfeuchtet oder mit spirituöser Schellacklösung überzieht, ist bei einiger Übung nach den Schnitten der angeschliffenen Skelettelemente ziemlich sicher zu entscheiden, ob eine Tetracladine, Megamorine oder Rhizomorine ete. vorliegt. Übrigens sind auch in diesen scheinbar total

_ verkalkten Skeletten fast immer Spicula vorhanden, die von dem Verkalkungsprozeß verschont geblieben

sind. Darum sollte man, ehe man sich entschließt, anzuschleifen oder Dünnschliffe anzufertigen, stets versuchen, durch Auflösen eines größeren Teiles mit nachfolgendem Schlemmen des Ätzrückstandes iso-

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lierte Skelettelemente oder zusammenhängende Skelettpartieen zu bekommen, zumal es in vielen Fällen gar nicht möglich ist, ohne Kenntnis der kleinen Differenzierungen der Spieula, die nach der Beurteilung von Schliffen in der Regel gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand an Zeit und Mühe zu erlangen ist, eine genaue Bestimmung auszuführen. Das beste Einschlußmedium für die Skelette vom Sudmerberg und von Adenstedt-Bülten ist Glycerin.

Bei der Skelettuntersuchung der Spongien aus dem Senon von Glentorf ist manchmal die Anfertigung von Dünnschliffen unerläßlich, denn diese Spongien sind ganz verkieselt. Gewöhnlich heben sich aber stellenweise zahlreiche Skelettelemente durch weißliche Färbung deutlich von der bräunlichen, in dünnen Plättchen durchscheinenden bis durchsichtigen Kieselmasse ab und es genügt eventuell, kleine Splitterchen des Spongienkörpers gegen das Licht zu halten und mit einer guten Lupe zu untersuchen.

Um kurz zusammenzufassen: Bei allen in Eisenoxydhydrat umgewandelten ‚‚verrosteten“ Spongien würde man von vornherein von einer Untersuchung der inneren Teile Abstand nehmen und nur die gut gereinigte Oberfläche prüfen. Von den verkieselten Schwammkörpern müßten Dünnschliffe gemacht werden, wenn nicht schon die Lupenuntersuchung kleiner durchsichtiger Splitter genügte. Alle anderen fossilen Silicea wären zuerst einige Minuten mit stark durch Wasser verdünnter Salzsäure zu behandeln und nach dem Trocknen mit der Lupe zu untersuchen. Dann ist meistens der Erhaltungszustand des Skeletts leicht zu beurteilen. Dieser wird aber nur in seltenen Fällen gestatten, durch weitere Anwendung von Salzsäurelösung das ganze Gerüst freizulegen. Doch werden sich in der Regel auch von Skeletten, die fast vollständig verkalkt sind, durch Auflösen größerer Stücke des Schwammkörpers mit nachfolgendem Schlemmen des Ätzrückstandes wenigstens einige gut erhaltene isolierte Kieselnadeln oder kleinere Skelett- teile im Zusammenhang gewinnen lassen. Sonst muß man sich auch hier mit Dünnschliffen oder mit Anschleifen zu behelfen suchen.

Wenn orientierte Schnitte durch Korrosionspräparate gemacht werden sollen, empfiehlt es sich, das Objekt in reinen Canadabalsam einzubetten. Man bringt ein der Größe des Untersuchungsobjekts entsprechendes Stück reinen Balsams über der Flamme langsam zum Schmelzen, legt das Schwammstiick hinein und kann, wenn der Balsam erkaltet ist, nach bekannten Methoden leicht Schliffe in beliebigen Richtungen anfertigen.

Um isolierte Desme von Tetracladinen, Megamorinen etc., die ziemlich leicht unversehrt zu erhalten sind, wenn eine Partie des korrodierten (aber nicht mit Gummi arabicum-Lösung getränkten) Skeletts in einem Reagenzgläschen einige Zeit leicht geschüttelt wird, bei durchfallendem Lichte bequem von allen Seiten untersuchen zu können, verschiebt man allmählich unter leichtem Drucke das Deckgläschen. Die Skelettelemente drehen sich dabei in der Einbettungsflüssigkeit langsam nach jeder gewünschten Richtung.

In vollkommenster Abhängigkeit vom Erhaltungszustande der fossilen Spongien stehen naturgemäß unsere Kenntnisse von der Zusammensetzung der Faunen in den zahlreichen Zonen und verschiedenen Faciesgebilden der oberen Kreide; denn es liegt auf der Hand, daß eine Fauna unvollständig erforscht sein muß und schwer richtig zu beurteilen und mit anderen zu vergleichen ist, wenn nur die großen und dick- wandigen Arten bekannt sind, während es auch durch subtile Präparationsmethoden nicht gelingen will, die vielen Spezies mit zarten Gerüsten nachzuweisen.

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Am wenigsten beeinträchtigt ein ungünstiger Einfluß der Erhaltungsart die Kenntnis der Spongien mit lithistidem Skeletthabitus. Es sind das meistens kompakte Typen, deren Körperform und Kanal- system auch noch erhalten bleiben, wenn die ursprünglichen Bestandteile des Skeletts vollständig zerstört und durch andere mineralische Stoffe ersetzt worden sind. Ich darf darum behaupten, daß die hierunter gegebenen Fossillisten ein ziemlich richtiges Bild von der vertikalen und horizontalen Verbreitung der Spezies aus den Familien der Tetracladinidae, Megamorinidae, Corallistidae, Helomorinidae, Rhizo- morinidae und Sphaerocladinidae geben.

Anders steht es aber mit den übrigen Familien der Tetraxonia und Monaxonia. Die Tetraxonia mit unverbundenen Skelettnadeln des regulären Typus, also die Pachastrelliden, Geodiden, Tetilliden ete. dürften bereits in der oberen Kreide eine Verbreitung und Entwicklungshöhe erreicht haben, die man nach den verhältnismäßig sehr seltenen Funden vollständiger Exemplare kaum vermuten möchte. Davon zeugen die zahllosen regulären Spicula von den mannigfaltigsten Formen und Größen, die stets im Ätz- rückstande spongienführender Gesteine vorkommen. Es ist mir aber nur bei einem einzigen Horizonte des Senons gelungen, von diesen Schwämmen eine größere Anzahl Arten aufzufinden und zwar nur an einem Fundpunkte (Oberg). (Übrigens meine ich hier keine Arten, die auf einzelne Spicula begründet worden sind, sondern nur solche, bei denen außer der mehr oder weniger gut erhaltenen Körperform auch zahlreiche Nadeln von gleicher Form und Kombinationen von Nadelformen ähnlich wie bei den jetzt lebenden Arten nachzuweisen waren.) Daraus, daß diese oder verwandte Spezies aus den anderen Horizonten nicht an- geführt werden, ist keinesfalls der Schluß zu ziehen, daß sie nicht vorhanden gewesen wären. Vielmehr sind sie in dem einen Falle infolge ihrer guten Erhaltung und durch Anwendung zweckmäßiger Präpara- tionsmethoden gefunden worden, während sie gewöhnlich den zerstörenden Einwirkungen des Versteine- rungsprozesses nicht widerstanden haben.

Am lückenhaftesten sind aber unsre Kenntnisse von der Verbreitung der Hexactinelliden. Die relativ dickwandigen Schwammkörper der Ventriculitidae, Coeloptychidae, Maeandrospongidae ete., die seit langer Zeit aus Schichten verschiedenster Facies bekannt sind, konnten auch unter ungünstigen Er- haltungsbedingungen überliefert werden. Anders ist es mit den zarten Gerüsten der Gattungen Farrea, Eurete, Periphragella, Chonelasma etc. Diese geben die denkbar ungünstigsten Erhaltungsobjekte ab und ich habe sie darum auch nur in der Quadraten-Kreide von Oberg gefunden, wo die Erhaltungs- bedingungen ganz ungewöhnlich günstige sind. Es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daß Euretiden, Farreiden ete. auch in den älteren Etagen der oberen Kreide begraben liegen.

Die Listen, die ich hier über die vertikale Verbreitung der Arten zunächst der Tetraxonia und Monaxonia gebe, haben also fast alle nur einen relativen Wert. Auf Vollständigkeit kann aber das Artenverzeichnis der Spongien aus der Quadraten-Kreide Anspruch machen, weil es sich hauptsächlich auf einen Fundpunkt (Oberg) stützt, an dem die Erhaltungsbedingungen beispiellos günstige sind. Die übrigen Listen werden ein ziemlich richtiges Bild von der Verteilung der Silicea mit lithistidem Skeletthabitus geben. Daraus, daß aus den meisten Horizonten keine Monaxonia und Tetraxonia mit unverbundenen Nadeln aufgezählt werden, ist aber nicht der Schluß zu ziehen, daß diese Schwämme nicht vorhanden gewesen wären. Gerade beim Studium der fossilen Schwämme hat man stets mit der großen Lückenhaftigkeit der paläontologischen Überlieferung zu kämpfen.

Ich gebe nun eine Tabelle der Alters“ und Faciesverhältnisse der wichtigsten Spongienfundpunkte.

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Alters- und Faciesverhältnisse der wichtigsten Spongienfundpunkte.

Mucronaten-Senon.

Quadraten-Senon.

Granulaten-Senon.

Westfalicus-Senon

oder Emscher.

Cuvieri-Turon.

Breviporus-Turon.

(Scaphiten-Pläner.)

Brongniarti-Turon.

Labiatus-Turon.

Rhotomagensis- Cenoman

Varians-Cenoman.

Lüneburg (Bläuliche Tonkreide mit Helicoceras polyplocum A. RoEm.sp.). Steinbruch der Zementfabrik Teutonia in Misburg (Kalkmergel mit Epiaster gibbus ScHLüTER, Pachydiscus pseudo-Stobaei MoBERG sp. Pachydiscus galicianus Favre sp., Scaphites spiniger SCHLÜTER etc.). Ahlten, Coesfeld (Mergelsandstein mit Belemnitella mucronata).

Steinbruch der Zementfabrik Germania in Misburg (Kalkmergel mit Actinocamax quadratus Buatnv., Micraster gibbus Lam. (Desor), Offaster pilula Lam. (Desor), etc.). Oberg, Adenstedter Kalkofen, Biewende, Vordorf, Schwiechelt; Grün- sand zwischen Boimstorf und Glentorf mit Actinocamax quadratus;

Ilsenburg-Mergel; Coesfeld (Mergelkalk mit Actinocamax quadratus).

Ton der Umgegend von Braunschweig mit Actinocamax granulatus

BLAINV. em. SCHLÜTER, Actinocamax Grossouvrei JANET, Inoceramus lobatus, Inoceramus lingua. Ton von Gleidingen mit Actinocamax granulatus, Actinocamax verus Adenstedt-Bülten (Sandmergel mit /noceramus cardissoides, Inoceramus

Cripsi).

Adenstedt-Bülten (Eisensteinkreide). Spongienmergel im Liegenden des Sudmerbergkonglomerats. Eisenbahneinschnitt am Petersberge bei Goslar (Mergel mit Ino-

ceramus digitatus.) Heere, Salder, Paderborn (Plänerkalk mit /noceramus Cuvieri.)

Halberstadt, Micraster breviporus ,

Nettlingen , Flöthe (Plänerkalk mit lokal mit Scaphiten.)

Breviporus-Kalkstein, -Mergel und -Grünsand des Teutoburger Waldes.

Heiningen, Gr. Helicoceras Reussianum ,

Ohne Spongien. Galeritenschichten lokal (Fleischerkamp bei Salzgitter)

mit Cystispongia.

Ohne Spongien.

Kahnstein bei Langelsheim (nach F. A. RoEMER).

Kahnstein bei Langelsheim (nach F. A. A; Homme ne Steinbruch der Norddeutschen Co aN in Misburg.

=

Tiefsee-Sedimente

Litoral- und Flachsee-Sedimente

Tiefsee-Sedimente

= >

Die ältesten kieselspongienführenden Ablagerungen unserer oberen Kreide sind die cenomanen Kalkmergel und Plänerkalke mit Schloenbachia varians Sow. sp. und Acanthoceras Mantelli Sow. sp. An den meisten Aufschliissen kommen die Spongien allerdings nur sehr selten vor. Z. B. habe ich im Varians- pliner von Misburg, der jahrelang durch die großen Steinbrüche der ,,Norddeutschen Zementfabrik“ und der Zementfabrik ,,Kronsberg“‘ gut aufgeschlossen war und eine reiche Cephalopoden- und Echiniden- fauna geliefert hat, bei intensiver Sammeltätigkeit nur einmal eine Spongie gefunden. F. A. RoEMER hat aber vom Kahnstein bei Langelsheim 11 Arten, meist Hexactinelliden, beschrieben. Jetzt ist dieser Fundpunkt erschöpft.

Aus den nächstjüngeren Schichten mit Acanthoceras rhotomagense führt F. A. RoemER 2 Hexac- tinellidenarten an, beide ebenfalls vom Kahnsteine. Ich selber kenne auch aus dem Rhotomagensispläner keine Spongie, obgleich ich mehrere Aufschlüsse jahrelang besucht habe.

Die letztgenannten Schichten werden überlagert vom Labiatuspläner. RoEMER will in diesem Horizont eine Spezies am Osterholz bei Salzgitter gefunden haben. Mir ist kein Fund gelungen und auch WOLLEMANN !) erwähnt keine Spongie in seiner zahlreiche Aufschlüsse berücksichtigenden Liste der Ver- steinerungen aus dem Labiatenpläner der Umgebung von Braunschweig.

Auf die Schichten mit Inoceramus labiatus Scutotu. folgen die Pliner und Mergelkalke mit Jno- ceramus Brogniarti Sow. Sie sind ebenfalls fast frei von Spongien. Nur in der sogenannten Galeriten- Facies kommt lokal z. B. am Fleischercamp bei Salzgitter Cystispongia bursa Roem. sp. vor. Aus dem typischen Brogniarti-Pläner Nordwestdeutschlands führt auch Rozmer keine Spongien an.

LEonHARD nennt allerdings aus der Brongniartizone des Oppelner Turons Ventriculites angustatus Roem. sp., Ventriculites radiatus MAanT. sp., Leptophragma fragilis Ror. sp., Amphithelion tenue RoEM sp. und Plocoscyphia tenuilobata Leonu. LEONHARD hat aber m.E. die obere Grenze der Brongniartizone in den Scaphitenpläner verlegt. Nach der Ansicht Lronnarps soll die Brongniartizone in den Oppelner Kalksteinbriichen gegen den Scaphitenpläner durch zwei tonreiche Zwischenlagen mit Terebratulina gracilis abgeschlossen sein. Da aber ein wesentlicher Unterschied im petrographischen und faunistischen Habitus der Turonschichten über und unter den Terebratulinabankchen nicht vorhanden ist, vielmehr fast alle Spongien, Echiniden, Zweischaler, Cephalopoden ete., die LEONHARD aus seiner Scaphitenzone anfübrt, auch in der sog. Brongniartizone von Oppeln gefunden werden, dürfte die Ansicht nicht von der Hand zu weisen sein, daß die Aquivalente des Nordwestdeutschen Brongniarti-Pläners in den Oppelner Steinbrüchen bis jetzt noch nicht aufgeschlossen worden sind. Ich sehe darum vom Turon der Um- gebung von Oppeln nur die fossilarmen und wie in Nordwestdeutschland gänzlich spongienfreien Mergel- kalke von Groschowitz, die in den höheren Lagen fast ausschließlich Inoceramus Brongniarti führen, als Äquivalente der nordwestdeutschen Brongniartipläner an.

Mit dem Scaphitenpläner beginnt die Reihe der durch das häufige Vorkommen von Kieselspongien ausgezeichneten Schichten. Das Verzeichnis der tetraxonen und monaxonen Silicea aus dem Scaphiten- pläner basiert namentlich auf den Vorkommnissen aus dem Scaphitenpläner von Halberstadt, den Herr E. Torcer in Halberstadt jahrelang mit großem Eifer ausgebeutet hat, und dem Scaphitenpläner von Nettlingen, wo ich selber viele hundert Individuen gesammelt habe. Die Nettlinger Steinbrüche liegen

1) A. WoLLEMANN, Aufschlüsse und Versteinerungen im Turon der Kreise Braunschweig und Wolfenbüttel ein- schließlich des Oderwaldes. 12. Jahresbericht des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig. 1901 8. 51.

etwa 1 km südöstlich vom Dorfe dicht an der Chaussee Nettlingen-Nordassel und sind alle in denselben Schichten angesetzt. (In dem verlassenen Steinbruche mit Kalkofen, der einige hundert Meter südlich von diesen Steinbrüchen an dem Feldwege von Nettlingen nach Luttrum liegt und möglicherweise einen anderen Horizont aufschlieBt, habe ich nicht gesammelt.)

Über das Alter der Schichten von Nettlingen ist es zu Meinungsverschiedenheiten!) gekommen. Darum gebe ich zunächst eine Liste der bei Nettlingen von mir gesammelten Cephalopoden, Zwei- schaler, Echiniden ete. nach den Bestimmungen des Herrn Dr. WoLLEMANN.

Liste der Fossilien aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen. (Mit Ausnahme der Spongien).

Pachydiscus peramplus MANT. sp. Terebratula subrotunda Sow. (Typische Form und Helicoceras flexuosum SCHLÜTER. Riesenform.) Puzosia Mülleri Grossouvre. Stereocidaris Reussit GEINITZ sp. Pleurotomaria linearis MANT. Echinoconus subconicus d’ORB. Spondylus spinosus Sow. Ananchytes ovatus Lam. re latus Sow. Holaster planus Mar. Ostrea hippopodium Nirsson. Micraster breviporus AG. Inoceramus latus MANT. Micraster cor-testudinarium GOLDF. sp. ie inaequivalvis SCHLÜT. Infulaster excentricus Rose sp. Zi Brogniartt Sow. Parasmilia rudis Epw. u. HAIME.

Rhynchonella Cuvieri d’ORB.

Das Verzeichnis enthält mit Ausnahme von Puzosia Mülleri keine Art, die nicht schon länger aus dem Scaphitenpläner bekannt wäre. Mehrere Arten gehen in den Brogniartipläner, z. T. sogar in den Labiatuspläner hinunter und kommen darum bei der Altersbestimmung weniger in Frage. Es sind Pleuro- . tomarva linearis, Spondylus spinosus (Brongniarti-Pläner von Groschowitz), Spondylus latus, Inoceramus Brogniarti, Ostrea hippopodium, Rhynchonella Cuvieri, Terebratula subrotunda (die typische Form), Echinoconus subconicus, Ananchytes ovatus, Infulaster excentricus, Holaster planus, Micraster breviporus und Parasmilia rudis.

Inoceramus latus, Inoceramus inaequivalpis, die Riesenform von Terebratula subrotunda und Stereo- cidaris Reussit sind aber Leitfossilien der Scaphitenpläner. Pachydiscus peramplus, der im Brongniartipläner sehr selten ist, aber im Scaphitenpläner das Maximum seiner Häufigkeit erreicht, ist bei Nettlingen nicht selten. Helicoceras flecuosum und Micraster cor-testudinarium kommen im Scaphiten- und im Cuvieriplaner, aber nicht im Brogniartipläner vor. Puzosia Mülleri war bisher nur aus dem Cuvieri-Pläner bekannt.

1) A. WoLLEMANN, Das Alter des Turons von Nettlingen bei Hildesheim. Centralblatt für Mineralogie etc. 1902, S. 179—181.

H. Menzet, Uber das Alter des Turons von Nettlingen bei Hildesheim. Centralblatt für Mineralogie etc. 1902. S. 305—309.

A. WoLLEMANN, Noch einmal Nettlingen. Centralblatt für Mineralogie 1902, S. 398—402.

A. WoLLEMANN, Puzosia Mülleri Grossouvre aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen. Centralblatt für Minera- logie etc. 1905, S. 452—453.

= 47 =

Die Zusammensetzung der Fauna weist auf die höheren Schichten des Scaphitenpläner hin. Scaphiten fehlen allerdings bei Netthngen. Herr WoLLEMANN hat aber in einem Steinbruche in der Nähe von Salder Scaphites Geinitzii d'Or. in Gesellschaft fast aller auch bei Nettlingen vorkommenden Arten gefunden.

Verzeichnis der im Scaphitenpläner vorkommenden Kieselspongien. (Mit Ausschluß der Hexactinelliden).

Brochodora (Doryderma) Roemeri HınDE sp. Verruculina tenuis ROEMER Sp. Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN. 3. damaecornis ROEMER sp. Phymatella spinosa SCHRAMMEN. A convoluta QUENSTEDT Sp. = intumescens ROEMER Sp. = crassa ROEMER Sp. Thecosiphonia ramosa SCHRAMMEN. 3 miliaris Reuss sp.

1 Torgeri SCHRAMMEN. 3 sertatopora ROEMER Sp. Jerea Quenstedti v. ZITTEL. Stichophyma robusta SCHRAMMEN. Pholidocladia dichotoma HınDe. % verrucosa ROEMER Sp. Isoraphinia texta ROEMER sp. Stachyspongia ramosa QUENST. sp. Pachycothon giganteum Roem. sp. Scytalia terebrata PHILLIPS sp. Halichondria Lendenfeldi SCHRAMMEN. Chonella tenuis RoEm. sp.

Rhizopsis horrida SCHRAMMEN. Seliscothon planum PHILLIPS sp.

Opetionella poculum SCHRAMMEN.

Von diesen Spezies sind auf den Scaphitenpläner beschränkt Phymatella spinosa, Thecosiphonia ramosa, Thecosiphonia Torgeri, Halichondria Lendenfeldi, Opetionella poculum, Stichophyma robusta und Stachyspongia ramosa.

Bis in den Cuvieripläner gehen Phalangium scytaliforme, Phymatella intumescens, Isoraphinia texta, Verruculina crassa, Verruculina damaecornis, Stichophyma verrucosa. Bis in die Quadratenkreide: Jerea Quenstedti, Pholidocladia dichotoma, Rhizopsis horrida. Bis in die Mucronatenkreide: Brochodora Roemeri, Jerea Quenstedti, Verruculina tenuis, Verruculina convoluta, Verruculina seriatopora, Scytalia terebrata, Chonella tenuis und Seliscothon planum.

Bemerkenswert ist das Vorkommen von Halichondria Lendenfeldi, der ersten und einzigen fossilen Halichondriaart. Sie lehnt sich in der äuBeren Form und in der Oberflächenstruktur eng an die in der Jetztzeit lebenden Arten an, steht aber sonst ganz isoliert, denn aus anderen Schichten der oberen Kreide und aus posteretaceischen Ablagerungen ist noch keine Halichondria bekannt geworden.

Exemplare von Pachycothon giganteum sind im Scaphitenpläner häufig und erreichen lokal bedeu- tende Größe, z. B. bei Halberstadt. Aus dem Cuvieripläner kenne ich die Art nicht. In der Quadraten- und Mucronatenkreide ist sie wieder ziemlich häufig. Ähnlich verhält sich Jerea Quenstedti, die bei Halberstadt eine der häufigsten Arten ist, im Cuvieripläner von Hannover nicht gefunden wird, aber

in der Quadratenkreide nicht ganz selten vorkommt. Palaeontographiea. Suppl. V. 3

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Aus dem Scaphitenpläner des Teutoburger Waldes führt ELBErT!) Zsoraphinia texta, cf. Phymatella intumescens RoEM. sp., Amphithelion circumporosum QUENST. sp. (= Verruculina crassa Roem. sp.) und Amphitelion tenue QUENST. sp. (= Verruculina tenuis RoEm. sp.) an, vier Arten, die auch bei Nett- lingen und Halberstadt vorkommen.

LEONHARD ?) beschreibt aus dem Scaphitenpläner von Oppeln Verruculina tenuis RoEM. sp. und 2 Phymatellaarten, von denen ich wenigstens die eine, Phymatella plicata QUENSTEDT sp., für synonym mit Phymatella intumescens RoEM. sp. halten möchte.

Nach WoLLEMANN *) kommen im Scaphitenpläner der Umgebung von Braunschweig Verruculina tenuis RoEM. sp., Stichophyma sparsa Reuss sp. und Stachyspongia tuberculosa Ro. sp. vor. Mit Sticho- phyma sparsa ist wohl Stichophyma verrucosa ROEM. sp., mit Stachyspongia tuberculosa Stachyspongia ramosa QUENST. sp. gemeint.

Der Scaphitenpläner wird überlagert vom Cuvieripläner, dessen Spongienfauna sich eng an die des Scaphitenpläners anschließt. Der Reichtum an Individuen wird größer. Die Artenzahl nimmt min- destens nicht ab. Daß ich trotzdem weniger Arten wie aus dem Scaphitenpläner anführe, liegt an den schlechteren Aufschlußverhältnissen. Als die ergiebigsten Fundpunkte erwiesen sich mehrere in den Gemarkungen der Dörfer Gr.- und Kl.-Heere und Sehlde am Hainberge bei Ringelheim gelegene Steinbrüche, in denen gelegentlich Material zum Wegebau gewonnen wird, und der Steinbruch der Zementfabrik bei Salder (an der Bahnstrecke Braunschweig-Derneburg). Ich kenne aus dem Cuvieripläner folgende Tetraxonia und Monaxonia:

Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN. Phymatella intumescens ROEMER Sp. Thecosiphonia nobilis ROEMER sp.

Verruculina convoluta QUENSTEDT sp. zi crassa ROEMER sp.

Stichophyma verrucosa ROEMER sp.

Stachyspongia spica ROEMER sp.

Astrocladia laevis ROEMER sp. Scytalia terebrata PHILLIPS sp.

Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN. » cylindrata SCHRAMMEN. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Leiochonia pinguis SCHRAMMEN.

Seliscothon planum PHILLIPS sp.

Isoraphinia texta ROEMER sp. Opetionella radians v. ZITTEL. Verruculina tenuis ROEMER sp.

Hiervon sind auf den Cuvieripläner beschränkt Astrocladia laevis, Opetionella radians, Stachy- spongia spica und Leiochonia pinguis. Thecosiphonia nobilis und Isoraphinia texta erreichen den Höhepunkt und zugleich das Ende ihrer: Entwickelung. Auch Phalangium scytaliforme, Phymatella intumescens, Verruculina crassa und Stichophyma verrucosa überschreiten nicht die oberen Grenzen des Cuvieri-Planers. Ophiraphidites annulatus, die älteste Ophiraphiditesart, geht aber noch bis in die Quadratenkreide hinauf. Procorallistes polymorphus, Verruculina tenuis, Verruculina convoluta, Scytalia terebrata, Scytalia cylindrata, Cytoracea turbinata und Seliscothon planum steigen sogar bis in die Mucronatenkreide.

1) Joh. Erpert, das untere Angoumien in den Osningbergketten des Teutoburger Waldes. Verhandlungen des naturhist. Vereins der preußischen Rheinlande etc. 58. Jahrgang. Bonn 1901. S. 97 u. f.

2) Ad OLD. Dazu.

SIEBEN O Mowe.

DATA. <=

Poéra!) hat die Spongienfauna des Cuvieripläners von Paderborn untersucht und außer einer Anzahl Hexactinellidenarten auch /soraphinia simplicissima Poéta (= Pachycothon giganteum Roem. sp.) Thecosiphonia grandis Rom. sp. (= Thecosiphonia nobilis Rorm. sp.), Pachypoterion cupulare Poéta, eine Phymatella sp., Chonella sp. und Verruculina sp. gefunden. Die generische Stellung von Pachypoterion cupulare Pocéra halte ich für unsicher. Denn die von Poëra abgebildeten und Pachypoterion zu- geschriebenen Skelettelemente sind durch den Versteinerungsprozeß etc. derart verunstaltet, daß es ge- wagt scheint, nach ihnen auf verwandtschaftliche Beziehungen zur Gattung Pachypoterion HınDE zu schließen.

WoLLEMANN?) führt aus dem Cuvieripläner von Salder außer Verruculina crassa, Verruculina tenuis, Scytalia terebrata, Isoraphinia texta, Phymatella intumescens und Thecosiphonia nobilis noch Sticho- phyma sparsa Reuss sp., Seliscothon Roemeri PomEL sp. und Seliscothon capitatum PniLL. sp. an. WoLLe- MANN’s Stichophyma sparsa dürfte richtiger als Stichophyma verrucosa RoEM. sp. zu bezeichnen sein. Seliscothon Roemeri und Seliscothon capitatum, deren Belegstücke Herr WoLLEMANN mir gütigst über- lassen hat, halte ich für verschiedene Altersstufen einer neuen Leiochoniaart (L. pinguis SCHRAMMEN).

Nach der Ablagerung des Cuvieripläners trat in Nordwestdeutschland eine Verflachung des Kreidemeeres und damit lokal eine Veränderung der Faciesverhältnisse ein. Unsere Kenntnisse von der Kontinuität der Faunen bekommen dadurch eine Lücke. Die Cuvieripläner, Scaphitenpläner etc. sind durch den Gesteinscharakter, die Zusammensetzung der allgemeinen Fauna und der Spongienfauna als Tiefseesedimente gekennzeichnet, während die Sandmergel, Sande, Konglomerate und Tone der Westfalicuskreide oder des Emschers und dann der Granulatenkreide, die auf den Cuvieripläner folgen, sich durch ihre organischen Einschlüsse als Absätze eines seichteren Meeres und als Küstensedimente erweisen.

Die Spongienfaunen aus der Tiefseefacies der Westfalicus- und Granulatenkreide sind in Nord- westdeutschland ebenso unbekannt wie die Faunen der Küstenfacies der Cuvieri-, Scaphiten- etc. Planer.

Die ältesten spongienführenden Ablagerungen der Westfalicuskreide sind Sandmergel mit Actino- camax westfalicus, Inoceramus digitatus etc., die seinerzeit durch einen Eisenbahneinschnitt am Peters- berge bei Goslar aufgeschlossen gewesen sind. Herr Lehrer W. REITEMEYER in Goslar hat den Aufschluß ausgebeutet und mir freundlicher Weise das gesammelte Material zur Bestimmung überlassen. Es ent- hielt dieselben Arten, die auch in den hangenden Schichten, den sog. Siphonienmergeln, des Sudmer- berges gefunden werden. Die Sudmerbergfauna ist aber artenreicher. Im Bahneinschnitt ist Coelo- corypha subglobosa v. Zirr. häufiger, in den Siphonienmergeln Jereica punctata GoLDF. sp. Weiter kommt in der Zusammensetzung der Spongienfauna die Altersverschiedenheit kaum zum Ausdruck.

Die fossilreichen und altberühmten Siphonienmergel des Sudmerberges sind infolge von Auf- forstungen jetzt leider nicht mehr gut aufgeschlossen, wenn auch gelegentlich noch manches schöne Stück auswittert. Die Mergel gehören nach StoLLey *) z. T. noch zur Westfalicuskreide, z. T. schon zur untersten Granulatenkreide.

1) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1890, S. 217—232. 23a 0 8,,52:

.®) E. Srorzey, Über die Gliederung des norddeutschen und baltischen Senon. Archiv für Anthropologie und Geo- logie Schleswig-Holsteins, Bd. 2, S. 236 und 239.

A) ue

Liste der im Bahneinschnitt Petersberg und am Sudmerberg VRRERIDDERENE Arten. (Ohne die Hexactinelliden.)

Arten aus den Emscher-Schichten mit Inoceramus digitatus (Petersberg).

Trachysycon muricatum RoEMER Sp. Seliscothon marginatum ROEMER sp. Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN. Cytoracea grandis ROEMER Sp. -

cf. Phymatella bulbosa v. ZITTEL. a costata ROEMER sp. Lopadophorus Janus ROEMER sp. à impressa ROEMER sp.

Pachinion familiare RoEMER sp. Coelocorypha subglobosa v. ZiTTEL (häufig). Pachytrachelus conicus ROEMER sp. Jereica punctata GOoLDFUSS sp. (selten).

Seliscothon Mantelli GoLpFuss sp.

Arten aus den Siphonienmergeln (Sudmerberg).

Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN. Coelocorypha subglobosa v. ZITTEL. Pachinion familiare RoEMER sp. Coelocorypha socialis RoEMER sp. Callopegma depressa ROEMER sp. = acuta ROEMER sp. Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN. Astrobolia hemisphaerica ROEMER sp. Trachysycon muricatum ROEMER sp. y tenella ROEMER Sp. Lopadophorus Janus ROEMER sp. be globosa ROEMER sp. Pachycothon giganteum RoEMER sp. Cytoracea impressa ROEMER Sp. Scolioraphis tesselata ROEMER sp. 2 grandis ROEMER Sp. Verruculina tenuis ROEMER sp. 3 costata SCHRAMMEN.

- seriatopora ROEMER Sp. Bolidium palmatum RoEMER sp.

+ micrommata ROEMER Sp. Chonella auriformis ROEMER Sp.

Fe angulata SCHRAMMEN. ' Seliscothon marginatum ROEMER Sp. Stichophyma turbinata RoEMER sp. > Mantelli GoLpruss sp. Jereica punctata GOLDFUSS sp. Pachytrachelus conicus ROEMER sp.

Hiervon sind die meisten Arten nur aus der Sudmerbergfacies des Emschers bezw. der Granulaten- kreide bekannt, nämlich Pachinion familiare, Callopegma depressa, Trachysycon muricatum, Lopado- phorus Janus, Scolioraphis tesselata, Verruculina micrommata, Verruculina angulata, Jereica punctata, Coelocorypha subglobosa, socialis und acuta, Astrobolia hemisphaerica, tenella und globosa, Cytoracea im- pressa, grandis und costata, Bolidium palmatum und Pachytrachelus conicus.

Die Facies- und die Etagengrenzen überschreiten Pachypoterion Koeneni, Siphonia Griepenkerli und Stichophyma turbinata, die bis in die Quadratenkreide gehen, und Pachycothon giganteum, Verruculina tenuis, Verruculina seriatopora, Chonella auriformis und Seliscothon Mantelli, die sogar noch in der Mucro- natenkreide gefunden werden.

Ein Vergleich der in der Strand- und Küstenfacies des Sudmerberges vorkommenden Arten mit den nächstverwandten Arten aus den Tiefseesedimenten der oberen Kreide zeigt den gesetzmäßigen Einfluß der Facies auf die Körperform bezw. die Abhängigkeit der Körperform von der Facies. So produzieren alle Gattungen, deren Tiefseearten langgestielt-zylindrisch sind, in der Sudmerbergfacies

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apfel- und birnförmige, kugelige und sogar halbkugelige Gestalten mit kurzem Stiel oder lappig ver- breiterter Basis. Als Beispiele wähle ich Arten der zu drei verschiedenen Familien gehörenden Gattungen Siphonia, Jereica und Pachytrachelus. Siphonia tubulosa Rom. sp., eine Tetracladine aus den ganz unzweifelhaft Tiefseeablagerungen darstellenden Kalkmergeln der Mucronaten- und Quadratenkreide, ist langgestreckt-zylindrisch und langgestielt. Die am Sudmerberg vorkommende nächstverwandte Spezies Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN ist kugelig, birn- oder apfelförmig und hat einen ganz kurzen, dicken Stiel. Die Rhizomorine Jereica polystoma Rom. sp. aus der Quadraten- und Mucronatenkreide hat dieselbe Gestalt wie Siphonia tubulosa. Jereica punctata GoLDF. sp. vom Sudmerberge ist wieder kugelig-, apfel- oder birnförmig und kurz gestielt. Am ausgeprägtesten sind diese Formverschiedenheiten aber beiden Spezies der Gattung Pachytrachelus (Familie Sphaerocladinidae) entwickelt. Die beiden Arten aus der Kalk- mergelfacies bilden lange Zylinder. Die Sudmerbergart ist kugelig oder gewöhnlich sogar nur halbkugelig.

Bei den Gattungen mit becher-, ohr- oder blattförmigen Arten wie Seliscothon, Verruculina, Lopado- phorus und Chonella sind die am Sudmerberge vorkommenden Spezies viel diekwandiger und massiger als die nächstverwandten Kalkmergelformen.

Die am Sudmerberge bei Gattungen aus ganz verschiedenen Familien zu beobachtende konver- gente Ausbildung kugeliger, knolliger und dickwandiger Schwammkörper ist als Anpassung an geringe Meerestiefen zu erklären. Bei der Beurteilung der Faciesverhältnisse mesozoischer Sedimente ist darum allein aus dem Vorhandensein einer aus zahlreichen Spongienarten mit lithistidem Skeletthabitus und aus Hexactinelliden zusammengesetzten Fauna nicht immer ohne weiteres auf Tiefseebildungen zu schließen, wenn auch in den neuzeitlichen Ozeanen eine derartig zusammengesetzte Fauna an die Tiefsee gebunden zu sein scheint.

In der Facies ungefähr gleichartig und mit den liegendsten Bänken auch wohl z. T. von dem- selben Alter wie die oberen Sudmerbergschichten, kommen nun die durch großen Individuenreichtum an fossilen Spongien ausgezeichneten Konglomerate und Mergel von Adenstedt-Bülten. Die Eisenstein- konglomerate der älteren Schichten mit Actinocamax westfalicus gehören zum Emscher. Die sandigen Kalkmergel über den Eisensteinkonglomeraten, die nach Srottey Ubergangsformen von Actinocamax westfalicus zu A. granulatus, Actinocamax granulatus, Inoceramus cardissoides, Inoceramus Cripsi ete. führen, werden als Grenzschichten der Westfalicus- und Granulatenkreide bezw. als untere Granulaten- kreide angesehen.

Spongien kommen in allen Lagen häufig vor. Die Horizonte der hier aufgezählten Arten habe ich aber nicht genau ermitteln können, weil die Exemplare auf den Schutthalden gesammelt worden sind. Wahrscheinlich stammen die meisten Spezies aus den sandigen Kalkmergeln mit Actinocamax granulatus und Inoceramus cardissoides. Es sind folgende Arten:

Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN. Jereica excavata SCHRAMMEN.

Callopegma acaulis v. ZITTEL. 5 turbo SCHRAMMEN.

Seliscothon Mantelli GoLpruss sp. Macrobrochus emscheris SCHRAMMEN. a pingue SCHRAMMEN.

Die Schwämme der Bülten-Adenstedter Kreide zeichnen sich selten durch gute Erhaltung, aber häufig durch ungewöhnliche Größe aus. Dadurch wird der Anreiz zum Sammeln und zum Mitnehmen

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nicht erhöht. Mit den Sudmerbergschichten haben die Adenstedt-Bültener Kreideablagerungen nur Seliscothon Mantelli und Pachypoterion Koeneni gemeinsam, zwei langlebige Arten, die bis in die Quadratenkreide gehen. Die für die älteren Sudmerbergschichten so bezeichnende Coelocorypha sub- globosa fehlt in Adenstedt-Bülten. Auch Jereica punctata habe ich nicht gefunden. Jereica excavata dürfte zu dieser in den oberen Sudmerbergschichten häufigen Art im Verhältnis einer jüngeren Mutation stehen. Von besonderem Interesse ist Macrobrochus emscheris, eine Form, die in der Skelettstruktur und im Habitus paläozoischen Schwämmen nahesteht. Von den am Sudmerberge so häufigen Cytoracea- arten ist mir in Adenstedt-Bülten nichts bekannt geworden.

Wenn man unter der Voraussetzung der Faciesgleichheit oder Ähnlichkeit und nur nach den Spongienarten die Altersverhältnisse der Sudmerbergschichten und der Schichten von Adenstedt-Bülten zu beurteilen hätte, wäre das Ergebnis, daß auch die ältesten bei Adenstedt-Bülten aufgeschlossenen Ablagerungen noch jünger sind als die sog. Siphonienmergel des Sudmerberges.

Die nächstjüngeren Schichten der Granulatenkreide mit Spongien sind die namentlich in der Um- gebung von Braunschweig durch Ziegeleibetriebe aufgeschlossenen sandigen Tone mit /noceramus lobatus, Inoceramus lingua, Actinocamax Grossouvrei etc. Während aber die spongienführende Westfalicus- Kreide und die ältere Granulatenkreide als Litoralbildungen mit einer reichen Lithistidenfauna entwickelt sind, vertreten diese Tone der jüngeren Granulatenkreide eine Facies, die durch Hexactinelliden der Genera Becksia, Coeloptychium, Sporadoscinia, Leptophragma u. a. charakterisiert wird, die man aber wie die zahlreichen diekschaligen Zweischaler und Gasteropoden etc. anzeigen, die in den Tonen liegen, als Tiefseefacies noch nicht ansprechen kann.

Dagegen beherbergen die Kalkmergel und Plänerkalke der auf die Granulatenkreide folgenden Quadratenkreide eine Tiefseefauna, die ähnlich wie die der neuzeitlichen Ozeane zusammengesetzt ist. Von den zahlreichen Aufschlüssen der Quadratenkreide habe ich ganz besonders lange und sorgfältig die ausgedehnten und fossilreichen Steinbrüche der Zementfabrik Germania in Misburg und die Mergel- grube des Rittergutes in Oberg ausgebeutet. Die folgende Liste stützt sich darum hauptsächlich auf die Vorkommnisse an diesen beiden Fundpunkten.

Verzeichnis der in der Quadratenkreide vorkommenden Kieselspongien. (Ohne die Hexactinelliden.)

Tetillopsis Döringi SCHRAMMEN. Homalodora plana SCHRAMMEN. longitridens SCHRAMMEN. = tuberosa SCHRAMMEN. Theneopsis Steinmanni v. ZITTEL sp. = ficus SCHRAMMEN. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN. 55 pusilla SCHRAMMEN. . ornatissima SCHRAMMEN. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN. 2 florida SCHRAMMEN. Heterostinia obliqua BENETT sp. Brochodora (Doryderma) Roemeri HINDE sp. Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN. 35 es ramusculus SCHRAMMEN. Pachinion scriptum ROEMER sp.

Homalodora (Doryderma) ramosa MANTELL sp. 4 cylindricum SCHRAMMEN.

Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Propachastrella primaeva v. ZITTEL sp. Phymatella tuberosa QUENSTEDT Sp.

sa bulbosa v. ZITTEL.

+ heteropora v. ZITTEL.

+ sphaeroides SCHRAMMEN. Aulaxinia sulcifera ROEMER sp.

eu fallax SCHRAMMEN. Craterella tuberosa SCHRAMMEN. Myrmeciophytum verrucosum ROEMER Sp. Callopegma acaulis v. ZITTEL. Thecosiphonia postumus SCHRAMMEN. Polyjerea pyriformis GRIEPENKERL. Turonia variabilis MICHELIN.

er constricta v. ZITTEL.

S cerebriformis SCHRAMMEN. Jerea Quenstedti v. ZITTEL.

Siphonia Griepenkerlii SCHRAMMEN.

aA tubulosa ROEMER sp.

2 coronata GRIEPENKERL.

a micropora SCHRAMMEN. Hallirhoa sexplicata ROEMER sp. Discodermia gleba SCHRAMMEN.

A antiqua SCHRAMMEN. Rhagadinia rimosa ROEMER sp. = Doederleini SCHRAMMEN. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN. Colossolacis plicata SCHRAMMEN. Rhoptrum scytaliforme SCHRAMMEN. Pholidocladia dichotoma HinDE. Lopadophorus lacunosus SCHRAMMEN. _ Griepenkerli SCHRAMMEN. Procaliapsis clavata HINDE sp. > cretacea SCHRAMMEN. Cycloclema compressa HINDE sp. Phymaraphinia infundibuliformis ScHRAMMEN. Acrochordonia ramosa SCHRAMMEN. 4, auricula SCHRAMMEN. Astrocladia subramosa ROEMER Sp.

PA

Pycnodesma globosa SCHRAMMEN. Plinthosella squamosa v. ZITTEL. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN. Geodiopsis cretacea SCHRAMMEN. ee microthrinax SCHRAMMEN. Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN. a cretaceus v. ZITTEL. er tuberosus SCHRAMMEN. ® cylindricus SCHRAMMEN. er infundibuliformis SCHRAMMEN. Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN. - cavernosus SCHRAMMEN. Alloioraphium spongiosum SCHRAMMEN. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN. Megaloraphium auriforme SCHRAMMEN. Helobrachium consecatum SCHRAMMEN. Pachycothon giganteum ROEMER sp. Rhizopsis horrida SCHRAMMEN. Verruculina tenuis RoEMER Sp. 53 convoluta QUENSTEDT sp. = seriatopora ROEMER Sp. : macrommata ROEMER sp. 5 cupula SCHRAMMEN. Stichophyma turbinata ROEMER sp. m multiformis BRONN sp. Jereica oligostoma ROEMER sp.

» polystoma ROEMER sp. Scytalia terebrata PHILLIPS sp.

4 cylindrata SCHRAMMEN.

55 radiciformis PHILLIPS sp. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Leiochonia cryptoporosa SCHRAMMEN. Chonella tenuis RoEMER sp.

Chonella auriformis RoEMER sp. Coscinostoma fragilis SCHRAMMEN.

a auricula SCHRAMMEN. Seliscothon planum PHILLIPS sp.

ss Mantelli GoLDF. sp. Megarhiza dubia SCHRAMMEN. Pachytrachelus reticulatus SCHRAMMEN

Die Liste enthält manche Arten, die ich auch schon aus älteren Etagen und z. T. auch aus anderen Faciesbildungen angeführt habe. Dazu gehören Brochodora Roemeri, Pachypoterion Koeneni, Procorallistes polymorphus, Callopegma acaulis, Jerea Quenstedti, Pholidocladia dichotoma, Ophiraphidites annulatus, Pachycothon giganteum, Rhizopsis horrida, Verruculina tenuis, V. convoluta, V. seriatopora, Stichophyma turbinata, Scytalia terebrata, Cytoracea turbinata, Chonella tenuis und auriformis, Seliscothon planum und Mantelli. 5

Ein Teil hiervon und die meisten anderen Spezies gehen bis in die untere und mittlere Mucronaten- kreide hinauf. Von den noch übrigen Arten gehört die Mehrzahl zu Gattungen mit unverbundenen Skelettelementen des regulären Typus, nämlich Theneopsis Steinmanni, Tetillopsis Döringi, Tetillopsis longitridens, Stolleya florida, Geodiopsis microthrinax, die Cephaloraphidites-Arten, Alloioraphium spongiosum, Polytretia seriatopora, Helobrachium consecatum und Megaloraphium auriforme. Warum bei diesen Formen die Beschränkung auf einen einzigen Horizont wohl nur eine scheinbare ist, habe ich bereits auseinandergesetzt.

Der Quadratenkreide eigentümlich sind aber Homalodora pusilla, Myrmeciophytum verrucosum, Thecosiphonia postumus, Polyjerea pyriformis, Siphonia coronata, S. micropora, Discodermia gleba, Rhoptrum scytaliforme, Lopadophorus lacunosus und L. Griepenkerli, die Acrochordonia-Arten, Megarhiza dubia und Pachytrachelus reticulatus.

Die von F. A. RoEMER aus den Ilsenburgmergeln beschriebenen Arten sind fast alle auch in der Quadratenkreide von Misburg und Oberg häufig.

Eine besondere Facies mit litoraler Färbung stellt die Quadratenkreide von Königslutter dar. Ihre Grünsande führen neben Arten, die auch in der Kalkmergel- und Plänerfacies vorkommen, häufig kugelige und kurzstielige Siphonia- und Jereicaspezies und auch eine Lopadophorusart, die dem Lopado- phorus Janus vom Sudmerberg nahesteht.

Die Mucronatenkreide beschließt die Reihe der spongienführenden Abteilungen. Die Spongien- fauna wiederholt im wesentlichen die Fauna der Quadratenkreide. Es traf sich günstig, daß zu der Zeit, als ich mit Herbeischaffung von Material für diese Arbeit begann, von der Zementfabrik Teutonia in Mis- burg ein Steinbruch angelegt wurde, der ungemein fossilreiche Bänke der Mueronatenkreide aufschloß. Zur Charakterisierung der Altersverhältnisse gebe ich zunächst ein Verzeichnis der mit den Spongien zu- sammen vorkommenden Fossilien, die ich im Steinbruche der Zementfabrik Teutonia gesammelt habe, und die von Herrn Dr. WoLLEMANN bestimmt worden sind.

Cephalopoden. : Gasteropoden. Nautilus loricatus SCHLÜTER. : Pleurotomaria regalis A. ROEMER Sp. Pachydiscus pseudo-Stobaei MoBErG sp. à granulifera MünsT.

= galicianus FAVRE Sp.

Ammonites (Desmoceras ?) patagiosus SCHLÜTER Lamellibranchiaten.

Hamites Gottschei WOLLEMANN. Gryphaea vesicularis Lam.

ci. Hamites armatus Sow. Ostrea hippopodium NıLsson. Baculites knorrianus DES. Exogyra lateralis NıLsson sp. Scaphites spiniger SCHLÜTER. Dimyodon Nilssoni v. Hac.

Belemnitella mucronata SCHLOTH. sp. Chalmasia turonensis DUJARDIN.

Lima canalifera GoLDF. Pholadomya decussata MANT. sp. Inoceramus Cripsi Mant. Spondylus latus Sow. sp. 3 Dutempleanus d’ORB.

Pecten Mantellianus d’ORB.

> undulatus NıLsson.

» serratus NILSSON. Gyropleura ciplyana De RyYcKHOLLT.

Echinoideen.

Cyphosoma Koenigi Mant. sp. Cidaris serrata DEsoRr.

Salenia obnupta SCHLÜTER. Echinoconus Roemeri DEsor sp. Ananchytes ovata Lam.

Epiaster gibbus ScHLÜTER. Micraster coranguinum KLEIN sp.

25

Brachiopoden.

Rhynchonella Cuvieri d’Ors. 35 plicatilis Sow. Crania parisiensis DEFR.

» ignabergensis RETZIUS. Terebratulina chrysalis SCHLOTH. sp. Terebratula carnea Sow.

Kingena lima DEFR. sp.

Anneliden.

Serpula heptagona HAGENOW. . ampullacea Sow. en funiculus WOLLEMANN.

Hydrozwoen.

Porosphaera globularis PHILL. sp.

Anthozoen.

Parasmilia centralis Epw. u. HAIME. 30—40 Foraminiferenarten.

Helicoceras polyplocum, das Leitfossil der mittleren Mucronatenkreide, kommt bei Misburg noch nicht vor. Micraster coranguinum, der sonst nur aus Emscher und Quadratenkreide bekannt ist, tritt in den unteren Bänken nicht selten auf. Hiernach und auch nach den Lagerungsverhältnissen gehören die Ablagerungen zur unteren Abteilung der Mucronatenkreide.

Verzeichnis der in der unteren Mucronatenkreide von Misburg vorkommenden

Kieselspongien. (Ohne die Hexactinelliden.)

Theneopsis Sieinmanni v. ZITTEL sp. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN.

Heterostinia depressa SCHRAMMEN. Pachypoterion auritum SCHRAMMEN. a ornatissima SCHRAMMEN. Pachinion scriptum ROEMER Sp. Brochodora (Doryderma) Roemeri HINDE sp. 93

=f ,, ramusculus SCHRAMMEN. Homalodora ramosa MANTELL sp.

cylindricum ScHRAMMEN. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Phalangium cylindratum SCHRAMMEN. Propachastrella primaeva v. ZITTEL sp.

» tuberosa SCHRAMMEN. Phymatella tuberosa (JUENSTEDT Sp.

5 ficus SCHRAMMEN. i Amphilectella piriformis SCHRAMMEN. > Heterostinia obliqua BENETT sp.

») plana SCHRAMMEN.

bulbosa v. ZITTEL. heteropora v. ZITTEL. sphaeroides SCHRAMMEN.

“5 immanis SCHRAMMEN. Aulaxinia sulcifera RoEMER sp.

Palaeontographica. Suppl. V.

En

Aulaxinia fallax SCHRAMMEN.

a maliformis SCHRAMMEN.

> melo SCHRAMMEN.

Se ventricosa SCHRAMMEN. Craterella auricula SCHRAMMEN. Callopegma acaulis v. ZITTEL. Turonia variabilis MicHELIN.

» . constricta V.: ZITTEL:

» mduta Vv: ZATTEL.

» cerebriformis SCHRAMMEN. Calymmatina rimosa v. ZITTEL. Jerea Quenstedti v. ZITTEL. Siphonia tubulosa ROEMER sp.

26

Ophiraphidites ramosus SCHRAMMEN. Pachycothon giganteum ROoEMER Sp. Verruculina tenuis ROEMER Sp. ss convoluta QUENSTEDT sp. 5 seriatopora ROEMER sp. = macrommata ROEMER Sp. er cupula SCHRAMMEN. > astraea HINDE. Stichophyma multiformis BRoNN sp. Jereica oligostoma ROEMER Sp. nf polystoma ROEMER sp. 2 tuberculosa ROEM. sp. Stachyspongia tuberculosa ROEMER sp.

“2 maliformis SCHRAMMEN. Scytalia terebrata PHILL. sp. Hallirhoa fusiformis SCHRAMMEN. = cylindrata SCHRAMMEN. Discodermia antiqua SCHRAMMEN. | 5 radiciformis PHILLIPS sp. * colossea SCHRAMMEN. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Rhagadinia rimosa ROEMER sp. N rimosa SCHRAMMEN. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN. Pachysalax processifer SCHRAMMEN. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN. Plinthodermatium exile SCHRAMMEN. Colossolacis plicata SCHRAMMEN Coelosphaeroma appendiculata SCHRAMMEN. Procaliapsis clavata HINDE sp. Leiochonia robusta SCHRAMMEN. Cycloclema compressa HINDE sp. Chonella tenuis RoEM. sp. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN Pe auriformis ROEM. sp. Astrocladia subramosa ROEMER sp. Coscinostoma fragilis SCHRAMMEN. Microdendron ramulosum SCHRAMMEN. ts auricula SCHRAMMEN. Chenendopora fungiformis LAMOROUX sp. Seliscothon planum PHILLIPS sp. Plinthosella squamosa v. ZITTEL. m Mantelli GoLDFUSS sp. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN. Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN. Ophiraphidites cylindricus SCHRAMMEN. Pachytrachelus exspectatus SCHRAMMEN. 3 infundibuliformis SCHRAMMEN. Macrobrochus rimosus SCHRAMMEN.

hs tuberosus SCHRAMMEN.

Von diesen 87 Spezies kommen 63 schon in der Quadratenkreide und z. T. auch in noch älteren Abteilungen vor. Auf die Mucronatenkreide beschränkt sind Heterostinia immanis und depressa, Pachy- poterion auritum, Phalangium cylindratum, Aulaxinia maliformis, melo und ventricosa, Craterella auricula, Turonia induta, Hallirhoa fusiformis, Discodermia colossea, Microdendron ramulosum, Chenendopora fungiformis, Ophiraphidites ramosus, Verruculina astraea, Jereica tuberculosa, Stachyspongia tuberculosa, Cytoracea rimosa, Pachysalax processifer, Plinthodermatium exile, Coelosphaeroma appendiculata, Leiochonia robusta, Chalaropegma cerebriformis, Pachytrachelus exspectatus und Macrobrochus rimosus.

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Jiinger als die tonigen Kalkmergel und Planer der Mucronatenkreide von Misburg sind die sandigen Mergelkalke vonAhlten. Die Spongien wurden dort in einem mehrere 100 m von Südausgange des Dorfes entfernt liegenden Steinbruche gefunden, der aber seit einigen Jahren zugeschiittet worden ist. Aus der Ahltener Mucronatenkreide ist vor Jahren durch K. v. SEEBAcH eine schöne Kollektion fossiler Spongien an das Göttinger Museum gelangt. Herr Geheimer Bergrat Professor Dr. v. KoENEN war so freundlich, mir eine Besichtigung zu gestatten, wobei ich folgende Arten feststellen konnte, die ich z. T. auch selber bei Ahlten gesammelt habe, und die sämtlich auch in der unteren Mucronatenkreide von Misburg vor- kommen. Ophiraphidites sp., Propachastrella primaeva v. ZiTT. sp., Siphonia tubulosa Roem. sp., Phymatella bulbosa v. Zirr., Aulaxinia sulcifera Roem. sp., Callopegma acaulis v. ZiTTEL, Rhagadinia rimosa Roem sp., Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN, Plinthosella squamosa v. Zitt., Turonia constricta v. ZimT., Astrocladia subramosa Roem. sp., Pachycothon giganteum Rom. sp., Doryderma Roemeri Hinpe, Heteros- tinia obliqua BENETT sp., Amphilectella piriformis SCHRAMMEN, Verruculina seriatopora ROEMER Sp., Verruculina macrommata Rorm. sp., Leiochonia cryptoporosa, Scytalia terebrata PHiLL.sp., Scytalia radici- formis PHILL. sp., Stichophyma multiformis Bronn sp., Jereica polystoma Roem. sp., Chonella sp., Selis- cothon planum PHILL. sp. .

Die jiingsten Kreideablagerungen mit Kieselspongien sind die Helicocerasschichten der mittleren Mucronatenkreide von Lüneburg. Sie führen hauptsächlich Hexactinelliden. Wottemann!) hat aber auch Jereica tuberculosa Rom. sp. und Callopegma acaulis v. ZiTT. nachgewiesen.

Von einem Vergleich unserer Spongienfaunen mit den Faunen der benachbarten Kreidegebiete von England, Frankreich und Böhmen sehe ich vorläufig ab, weil ich die Hexactinelliden noch nicht mit berücksichtigen könnte. Auch die Beziehungen der cretaceischen Spongienfauna zur Fauna der Jura- formation und der Jetztzeit sollen später erörtert werden.

Die Systematik der lithistiden Szlicea hat eine durchgreifende Veränderung erfahren, indem ich in Verfolgung meiner früher ?) veröffentlichten und mittlerweile auch als begründet anerkannten ?) An- sichten die geschlossene Gruppe der Lithistiden aufgehoben und die einzelnen Glieder jenen Abteilungen der Silicea zugeteilt habe, die ich für stammverwandt halten muß.

Die Lithistidae wurden bekanntlich von O. Scamipr als eigene Ordnung aufgestellt, und alle anderen Forscher, u. a. v. ZITTEL, VOSMAER, SOLLAS, HinpE, RAUFF und vy. LENDENFELD, haben sie als Ordnung oder Unterordnung beibehalten.

v. ZiTTEL betrachtete die Lithistidae als eine den Monactinellidae, Hexactinellidae, Tetractinellidae etc. gleichwertige Ordnung und zerlegte sie in die 4 Familien bezw. Unterordnungen Tetracladina, Rhizomorina, Anomocladina und Megamorina.

Sorras unterschied innerhalb der Tetractinellidae zwei Ordnungen, die Choristidae und Lithistidae. Die Lithistidae zerfallen wieder in zwei Unterordnungen, die Hoplophora (Lithistiden mit besonderen Dermalnadeln), zu denen Sorras die Tetracladidae, Corallistidae und Pleromidae, aber auch die Sclerito- dermidae, Cladopeltidae und Neopeltidae, die zu den Rhizomorinidae gehören, rechnete, und Anoplia

1) A. a. O. S. 7. 2) Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. a. d. Rorm.-Mus. No. 19, 8. 9—15. 1903. 3) R. v. LENDENFELD. Tetraxonia. Berlin 1903. S. 14.

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(Lithistiden ohne besondere Dermalnadeln), die nur die Azoricidae, also den Rest der Rhizomorinidae enthalten.

Raurr akzeptierte die Sorras’sche Einteilung der Tetractinellidae in Choristidae und Lithistidae und teilte die Lithistidae wieder ähnlich wie v. Zirret in die Tetracladinidae, Eutaxicladinidae, Rhabdo- morinidae (== Megamorinidae) und Rhizomorinidae. Er ordnete aber die Anomocladinidae (bei RAUFF Didymmorinidae) den Megamorinidae unter und zerlegte die Rhizomorinidae in die Familien Corallistidae SoLLAs, Scleritodermidae SoLLas, Neopeltidae SoLLas, Cladopeltidae SoLLas und Azoricidae SOLLAS.

v. LENDENFELD unterscheidet, wie SozLas bei den Lithistidae, die er als Ordnung der Tetraxonia der Ordnung Tetractinellida gegenüberstellt, die Unterordnungen Hoplophora und Anoplia. Die Hoplo- phora enthalten die Theonellidae (= Tetracladinidae), Coscinospongiidae (= Corallistidae), Pleromatidae (= Megamorinidae), Neopeltidae, Scleritodermidae und Siphoniidae (= Rhizomorinidae). Die Anoplia sind aus den Desmanthidae, Leiodermatidae (Rhizomorinidae) und V etulinidae (S phaerocladinidae) zusammengesetzt.

Bevor ich nun den Versuch mache, die Systematik der Lithistiden zu zergliedern, méchte ich zu- sammenstellen, welche besonderen Eigenschaften alle Autoren den Lithistiden im Gegensatze zu den anderen Silicea mit tetraxonen Skelettélementen zuschreiben.

v. Zımteis letzte Diagnose der Lithistidae (in den Grundzügen der Paläontologie) lautet:

, Massive, dickwandige, meist mit kompliziertem Kanalsystem versehene Kieselschwämme. Skelett aus unregelmäßigen, an den Enden oder auch allenthalben mit knorrigen oder wurzelartigen Fortsätzen versehenen Vierstrahlern oder Einstrahlern (Desmomen) bestehend, welche durch Zygose innig mit- einander verflochten sind. Außerdem regelmäßig geformte, vierstrahlige, einaxige oder vielaxige Ober- flachen- und Fleischnadeln vorhanden.“

Sorras bezeichnet die Lithistidae als Tetractinellidae, deren Skelettelemente durch Zygose zu zu- sammenhängenden Gerüsten verbunden sind.

„Die Spicula des dicht verwebten Stützskeletts sind Desmome mit tetraxonem oder monaxonem Crepidom. Die Desmome durch Zygose mehr oder weniger innig miteinander verbunden, aber niemals verlötet. Dazu isolierte Megasclere und Microsclere von tetraxonem und monaxonem Typus; Microsclere auch manchmal polyaxon. Körper meist dickwandig, mit dichtem Skelett, steinartig, massiv.‘‘ (RAUFF.)

„Tetraxonia mit einem Skelett, an dessen Aufbau desmoide, gewöhnlich zu festen Gerüsten ver- bundene Megasclere teilnehmen.“ (v. LENDENFELD.)

Wie man sieht, sind die Autoren darin einig, daß die wesentliche Eigentümlichkeit des Lithistiden- Skeletts nur in der Fähigkeit der tetraxonen oder monaxonen Skelettelemente liegt, Zygome zu bilden und vermittelst der Zygome starre Gerüste aufzubauen. Meines Erachtens ist aber die Fähigkeit der Zygosenbildung und die nur auf der Zygosenbildung beruhende Ähnlichkeit aller Lithistiden-Megasclere kein Zeichen naher Verwandtschaft, sondern das Resultat konvergenter Züchtung: Auf gleiche Weise wurde in phylogenetisch verschiedenen Entwicklungsreihen eine Festigung des Skeletts durch Unregelmäßigwerden und Zygosenbildung der Nadeln erreicht.

Weil man das nicht erkannte, schrieb man den Lithistiden eine monophyletische Entstehung zu. So hebt v. ZırteL!) hervor, daß die Lithistiden von den Tetractinelliden streng abgeschlossen gewesen

1) Handb., S. 199.

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wären. Er sieht in ihnen einen uralten Sproß des Spongienstammes, welcher selbständig seine eigene Entwicklung durchlief. DoEDERLEIN!) und O. Scumipr?) leiten von den Tetracladinen die Rhizomorinen und von diesen die Megamorinen und Anomocladinen ab. Am v. LENDENFELD’schen*) Stammbaume entspringen die Lithistina dem Geodiden-Ast. Sie geben zunächst einen Zweig ab, der die Anomocladidae und Azoricidae trägt, und teilen sich weiter dichotom. Der eine Gabelast trägt die Scleritodermidae, Cladopeltidae und Neopeltidae und der andere die Corallistidae, Pleromidae und Tetracladidae. Raurr *) glaubt, daß die Rhizomorinen mehrere Wurzeln haben und mehrere Reihen bilden. Ein Teil soll direkt, ein anderer indirekt durch das Zwischenmittel der Megamorinen von den Tetracladinen abzuleiten sein.

Demnach hätte man sich die Stammformen der Lithistiden als Geodiden (v. LENDENFELD) oder als Tetracladinen (DoEDERLEIN, O. SCHMIDT, RAUFF) vorzustellen. Aus den Tetracladinen läßt DoEDERLEIN die Megamorinen über die Rhizomorinen entstehen, während RAurr umgekehrt die Rhizomorinen zum Teil von den Megamorinen ableitet.

Der paläontologische Befund schien ja mit diesen Hypothesen nicht unvereinbar zu sein (die ältesten Lithistiden sind angeblich cambrische Tetracladinen). Eine unmittelbare Bestätigung hat er aber auch nicht gebracht, denn Übergangsformen zwischen Tetracladinen, Megamorinen oder Rhizomorinen hat man noch nie gefunden.

Werfen wir einen Blick auf die embryologischen Tatsachen. Als Embryonalzustand der Skelettelemente beschreibt O. Scumipt von der Rhizomorine Scleritoderma kleine, deutlich einachsige, ziemlich breite und etwas unregelmäßig konturierte Stäbchen. Ebensolche Gebilde bildet auch SoLLas im Challenger-Report von Azorica-Arten, Siphonidium capitatum und Scleritoderma flabelliformis ab und ähnlich sind die Embryonal-Desmome der Megamorine Pleroma turbinata und der Corallistidae-Arten beschaffen. Dagegen sind die Desmomembryone der Tetracladinen nach DoEDERLEINS Untersuchungen ziemlich regelmäßige Vierstrahler. Man hat aber noch niemals an den verschiedenen Entwicklungsstufen des Skelettkörperembryos zum ausgebildeten Desmom Übergänge zwischen der einachsigen uud vier- achsigen Anlage beobachtet. Das spricht durchaus nicht für die Annahme einer Entstehung der lithistiden Silicea mit einachsigen Stützskelettelementen (Rhizomorinidae, Megamorinidae und Corallistidae) aus solchen mit vierachsigen Elementen (Tetracladinidae), erlaubt vielmehr die Folgerung, daß die aus tetra- crepiden Desmen aufgebauten Gerüste der Tetracladinidae einerseits, die aus monocrepiden Desmen zusammengesetzten Skelette der Megamorinidae, Rhizomorinidae und Corallistidae andererseits phyletisch verschiedene Reihen repräsentieren.

Bis jetzt habe ich nur von den Skelettelementen des Stützskelettes gesprochen, ohne die Dermalia zu berücksichtigen. Von den Lithistiden mit einachsigen Skelettelementen besitzen aber die Mega- morinen und Corallistiden tetraxone Dermalia, wodurch sie sich wieder den Tetracladinidae nähern, während den Rhizomorinen jedwede Skelettnadeln vierachsiger Ausbildung fehlen. Wenn ich nun hin- zufüge, daß nur jene Familien, die durch tetraxone Megasclere, sei es im Stützskelett oder nur im Dermalskelett, als Tetraxonia gekennzeichnet sind, auch die bei den tetraxonen Silicea vorkommenden

1) Japan. Lithistiden, S. 101.

2) O. Scumrpt nennt die Rhizomorinen ‚liederlich‘‘ gewordene Tetracladinen. 3) Abhandl. d. Senckenberg. naturf. Ges. Bd. XVI, S. 418.

4) Palaeospongiol. I. Teil, S. 197.

LITE

Microsclere haben, während die Lithistiden ohne tetraxone Megasclere auch keine Microsclere besitzen, die Tetraxoniern eigentümlich sind, darf ich wohl folgern, daß nur die Tetracladinidae, Megamorinidae und Corallistidae zu den Tetraxonia gehören.

Damit dürfte die Frage, ob die Lithistiden als geschlossene systematische Gruppe beizubehalten sind, ihre Beantwortung in verneinendem Sinne gefunden haben, und ich kann nunmehr dazu übergehen, für die Familien einen Platz im System zu suchen, der ihren natürlichen Verwandtschaftsverhältnissen entspricht. Hierbei sehe ich von den auf der Zygosenbildung beruhenden Formeigentümlichkeiten der Desme vollständig ab und berücksichtige nur ihre Achsenanlage, die Dermalia und die Microsclere.

Bei den Tetracladinidae sind die Desmome und auch die Dermalia tetraxon; die Microsclere (der lebenden Arten) sind Spiraster und Amphiaster. Eine solche Kombination findet sich aber auch im Skelett der Pachastrellidae. Darum stelle ich die Tetracladinidae in unmittelbare Nachbarschaft jener Schwämme, indem ich beide Familien zu einem Tribus Caltropina vereinige. Vermutlich haben beide Familien gemeinsame Stammformen oder die Tetracladinidae haben sich von den Pachastrellidae abgezweigt.

Die Gattung Propachastrella aus der oberen Kreide steht vielleicht der Stammform der Tetra- cladinen auch zeitlich noch nahe. Bei Propachastrella bleibt der Embryonalzustand des Tetraclons, das Caltrop persistent, während die Dermalia (Dichotriaene) ganz wie die Dermalia vieler Tetracladinen beschaffen sind.

Die Tetracladinen habe ich in eine Anzahl Unterfamilien zerlegt, deren Unterscheidungsmerkmale aus den Differenzierungen der Desme und Dermalia gewonnen wurden.

Bei den Megamorinidae und Corallistidae sind die Desmome monaxon, die Dermalia tetraxon, die Microsclere Spiraster und Amphiaster. Schon früher habe ich die Vermutung geäußert, daß die beiden Familien miteinander näher verwandt sind als mit einer anderen Lithistidengruppe. Es sind zwei Reihen mit gleichachsigen Skelettelementen, bei denen aber die Zygosenbildung verschiedene Wege eingeschlagen hat. Man kann aus der Kombination der Megasclere des Stütz- und Dermalskeletts und der Microsclere auf eine Entstehung aus stellettidenartigen Schwämmen schließen. Die Megamorinidae und Corallistidae vereinige ich darum mit den Stellettidae zu einem Tribus Rhabdina.

Die beiden Triben Caltropina (mit den Familien Pachastrellidae und Tetracladinidae) und Rhab- dina (mit den Familien Stellettidae, Megamorinidae und Corallistidae) bilden schließlich die neue Unterordnung Pleonasterophora der Tetraxonia (vgl. Übersicht der Tetraxonia-Familien etc. S. 31—35).

Rhizomorinidae. Desmome und Dermalia (wenn vorhanden) monaxon. Die Microsclere (der lebenden Arten) sind Microrhabde oder Sigmaspire, oder Microsclere fehlen.

Megarhizidae. Desmome monaxon. Tetraxone Megasclere fehlen. Microsclere unbekannt.

Die Rhizomorinidae und Megarhizidae besitzen nur monaxone Megasclere und stehen darum den monaxonen Stlicea näher als den anderen Abteilungen.

Die Achsenanlage der Sphaerocladinidae (Vetulinidae v. LENDENFELD) ist noch nicht genau bekannt. Ein vierachsiges Crepidom besitzen sie aber sicher nicht und wahrscheinlich auch kein einachsiges. LENDEN- FELD bezeichnet die Desme von Vetulina stalactites, der einzigen recenten Art, als acrepid. Ich behandle hier die Sphaerocladinidae als Familie incert. sedis.

Die speziellere Systematik der lithistiden Silicea ergibt sich aus den nachfolgenden Tabellen.

Ordnung Tetraxonia SCHULZE emend.

1887. Report on the Scient. Results of the voyage of H. M. S. „Challenger“, Bd. 21, S. 499.

Kieselschwämme, deren Skelett aus isolierten oder durch Zygose verbundenen, aber niemals durch Kieselmasse verlöteten tetraxonen und monaxonen Elementen besteht.

1. Unterordnung Sigmatophora SOLLAS.

1887. Encyclopaedia Britannica. Bd. XXII, S. 423.

Wenn Microsclere vorhanden sind, so sind es Sigme. Neben diesen künnen auch Sphaere vorkommen.

1. Familie Tetillidae SoLLas. 1886. Sci. Proc. Roy. Dubl. Soc. Bd. V, S. 178.

Sigmatophora, deren Skelett aus Amphioxen und schlanken, charakteristischen Protriaenen besteht. Meist auch mit Anatriaenen. Außerdem können auch Orthotriaene, Plagiotriaene und Style vorkommen. Aus der oberen Kreide: Tetillopsis Doeringi ScuramM., Tetillopsis longitridens SCHRAMM. 3 recente Gat- tungen (Tetilla O. Scum., Tethya Lm., Cinachyra Sox.) mit 34 sicheren Arten.

2. Familie Samidae Sottas. 1887. Encyclopaedia Britannica. Bd. XXII, S. 423.

Sigmatophora mit amphitriaenen Megascleren. Keine fossile Art. 1 recente Gattung (Samus Gray) mit 1 Art.

3. Familie Tethyopsillidae v. LENDENFELD. 1887. Proc. zool. Soc. London, 1886, S. 583.

Sigmatophora ohne Microsclere, mit einem Skelett, das ausschließlich aus großen Nadeln, Rhabden und langschäftigen Triaenen besteht. Ohne lophoclade Tetractine. Keine fossile Art. 2recente Gattungen (Proteleia RıpL. u. DENDY, Tethyopsilla Lor.) mit 9 sicheren Arten.

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2. Unterordnung Pleonasterophora nov. subord.

Tetraxonia mit Spirastern, Euastern, Amphiastern, Microrhabden und Centrotylen, aber niemals mit Sterrastern oder Sigmen.

1. Tribus Rhabdina nov. trib.

Pleonasterophora, deren Stützskelett aus monaxonen und tetraxonen Megascleren des regulären Typus oder aus monocrepiden Desmomen und Triaenen als Dermalia besteht.

4. Familie Stellettidae SoLas emend. v. LENDENFELD. 1903. Das Tierreich. Tetraxonia, S. 33.

Pleonasterophora mit Rhabden und einfachen, langschäftig triaenen Megascleren, stets ohne meso- triaene Megasclere. Schäfte der Triaene radial angeordnet und nach innen gerichtet. Ihre Zinken zumeist nahe der äußeren Oberfläche gelegen. Im Inneren des Schwammes kommen nur ausnahmsweise tetraxone Megasclere vor. Die Microsclere sind Euaster, Spiraster, Microrhabde, Centrotyle oder Amphiaster.

Aus der oberen Kreide: Theneopsis Steinmanni v.Zitt., Stolleya ornatissima SCHRAMM., Stolleya microtulipa SCHRAMM., Stolleya florida SCHRAMM.

7 recente Gattungen (Stelletta O. Scum., Ancorina O. Scum., Ecionomia Bwbk., Tribrachion WELTN., Disyringa Gray, Tethyopsis C. STEw., Papyrula OÖ. Scum., Sphinctrella O. Scum.) mit 96 sicheren Arten.

5. Familie Megamorinidae v. ZırreL emend. 1878. Studien über fossile Spongien II, S. 99.

Lithistide Pleonasterophora, deren Stützskelett aus monocrepiden, durch Zygose verbundenen Megaclonen besteht.

Die Dermalia sind Dichotriaene, die Microsclere der lebenden Arten Spiraster.

Gattungen aus der oberen Kreide: Doryderma v. Zirt., Heterostinia v. Zirt., Pachypoterion HınDE, Amphilectella Scaramm., Placonella Hınpe, Holodictyon HınDE.

1 jurassische Gattung (Megalithista v. ZiTTEL) mit 1 Art. 1 recente Gattung (Pleroma Sorr.) mit 1 Art. 6. Familie Corallistidae Sorras emend. 1888. Corallistidae, W. J. Sorzas in: Rep. Voy. Challenger, Bd. XXV, S. 301. Lithistide Pleonasterophora, deren Stützskelett aus monocrepiden, durch Zygose verbundenen

Dicranoclonen besteht. Die Dermalia sind Triaene (Dicho-, Phyllo-, oder Discotriaene), die Microsclere der lebenden Arten Spiraster und Amphiaster.

Gattungen aus der oberen Kreide: Pachinion v. Zırr., Procorallistes ScHRAMM., Phalangium SCHRAMM.

2 recente Gattungen (Coscinospongia Bwex., Macandrewia Gray) mit 8 sicheren Arten.

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2. Tribus Caltropina.

Pleonasterophora, deren Stiitzskelett aus Caltropen oder vom Caltrop abzuleitenden Desmomen besteht. Wenn Dermalia vorhanden sind, sind es Triaene (Dicho-, Phyllo- etc. Triaene).

7. Familie Pachastrellidae Sottas emend. v. LENDENFELD.

1903. Das Tierreich. Tetraxonia, 8. 71.

Pleonasterophora mit Caltropen (Chelotropen) oder kurzschäftigen Triaenen, oder mit Mesotriaenen. Die tetractinen Megasclere sind in der Regel nicht auf die Oberflache beschrankt, sondern auch im Inneren zerstreut. Die Microsclere sind Spiraster, Amphiaster, Euaster und Microrhabde.

Aus der oberen Kreide: Propachastrella primaeva ZiTT. sp.

4 recente Gattungen (Pachastrella O. Scum. mit 3 Untergattungen, Pachastrissa Lor., Dercitus Gray, Caltropella SorLas) mit 32 Arten.

8. Familie Tetracladinidae v. Zirre.

1878. Studien über fossile Spongien II, S. 100.

Lithistide Pleonasterophora, deren Stützskelett aus tetracrepiden, durch Zygose verbundenen Tetraclonen besteht. Als Dermalia Triaene (Dicho-, Phyllo-, Discotriaene), oder anaxile Kieselscheiben. Triaene Dermalnadeln können auch fehlen. Die Microsclere der lebenden Arten sind Spiraster, Amphiaster und Microrhabde.

31 Gattungen aus der oberen Kreide.

6 recente Gattungen (Theonella Gray, Discodermia Boc., Racodiscula Zımr., Jereopsis O. Scum., Kaliapsis Bwx., Sulcastrella O. Scum.) mit 23 sicheren Arten.

Unterfamilie Phymatellinae nov. subfam.

Tetracladinidae, deren Stützskelett aus regelmäßig ausgebildeten Tetraclonen mit glatten Clonen besteht. Als Dermalia Dichotriaene. Eine aus kleinen, unregelmäßig geformten und innig verfilzten Kieselkörperchen bestehende Deckschicht kann vorhanden sein oder fehlen.

Gattungen: Phymatella Zırr., Aulaxinia Zırr., Craterella ScHramm., Myrmeciophytum SCHRAMM., Callopegma Zırr., Thecosiphonia Zımr., Polyjerea Zırr., Turonia Micu., Calymmatina Zırr., Jerea ZimT., Siphonia Park., Hallirhoa Lamx., Trachysycon Zirr. (Alle Gattungen aus der oberen Kreide.)

Unterfamilie Acrochordoninae nov. subfam. Tetracladinidae, deren Stützskelett aus unregelmäßigen Tetraclonen mit warzigen Clonen besteht. Als Dermalnadeln Dichotriaene. Gattung Acrochordonia SCHRAMM. (Obere Kreide.)

Unterfamilie Discoderminae nov. subfam.

Tetracladinidae, deren Stützskelett aus großen Tetraclonen mit glatten oder warzigen Clonen besteht. Mit Phyllotriaenen und Discotriaenen als Dermalia. - Gattungen: Discodermia Boc., Rhagadinia Zırr., Placoscytus Scuramm., Eustrobilus SCHRAMM., Colossolacis ScHrAmM., Rhoptrum ScHramm. (Obere Kreide und Jetztzeit.) Palaeontographica. Suppl. V. 5

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Unterfamilie Phymaraphininae nov. subfam.

Tetracladinidae mit Tetraclonen, deren Clone an der Basis eine ring- oder kragenförmige Anschwel- lung besitzen. Als Dermalnadeln Phyllo- oder Discotriaene.

Gattungen: Phymaraphinia SCHRAMM., Cycloclema SCHRAMM., Pholidocladia Hinpe, Procaliapsis SCHRAMM., Lopadophorus SCHRAMM. (Obere Kreide und Jetztzeit.) Unterfamilie Astrocladinae nov. subfam.

Tetracladinidae mit sehr kleinen glattarmigen Tetraclonen. Wenn tetraxone Dermalia von regu- lärem Typus vorhanden sind, sind es Phyllotriaene.

Gattungen: Astrocladia Zirt., Microdendron ScuramM. (Obere Kreide.)

Unterfamilie Chenendoporinae nov. subfam. Tetracladinidae mit kleinen, warzigen Tetraclonen. Ohne tetraxone Dermalia von regulärem Typus. Gattung Chenendopora Lamx. (Obere Kreide.)

Unterfamilie Plinthosellinae nov. subfam.

Tetracladinidae mit warzigen Tetraclonen, bei denen ein Clon stark verkürzt und zu einer halb-

kugeligen oder zapfenförmigen Anschwellung umgebildet ist. Die Dermalia sind Phyllotriaene oder anaxile plattige Kieselscheiben.

Gattungen: Plinthosella Zırr., Dactylotus ScHRAMM., Pycnodesma SCHRAMM. (Obere Kreide.)

3. Unterordnung Nterrasterophora nov. subord.

Tetraxonia mit Sterrastern, aber ohne Sigme oder Spiraster. Außer den Sterrastern kommen noch andere Euasterformen oder Microrhabde vor.

9. Familie Geodidae SorLas. 1888. Rep. Voy. Challenger, Bd. XXV, S. 209. Sterrasterophora, deren Skelett aus Amphioxen und Triaenen (und ihren Derivaten) besteht. Aus der oberen Kreide: Geodiopsis cretacea SCHRAMM., Geodiopsis microthrinax SCHRAMM.

8 recente Gattungen (Erylus Gray, Caminella Lor., Pachymatisma Jounst., Caminus O. SCHM., Isops SorL., Sidonops SoLL., Geodia Lm., Geodinella Lpr.) mit 80 sicheren Arten.

4. Unterordnung Megasclerophora v. LENDENFELD. 1903. Das Tierreich. Tetraxonia, S. 118.

Tetraxonia ohne Microsclere. Das Skelett besteht ausschließlich aus (kurzschäftig triaenen, chelo- tropen, triactinen oder diactinen) Megascleren.

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10. Familie Plakinidae v. LENDENFELD.

1903. Das Tierreich. Tetraxonia, S. 118.

Megasclerophora mit einem Skelett, das aus kurzschäftigen Triaenen, Chelotropen oder Triactinen, sowie häufig auch beiderseits zugespitzten Diactinen besteht. Die Tetractine sind häufig lophoclad. Langschäftige Triaene fehlen stets. Keine fossile Art.

5 recente Gattungen (Plakinastrella F. E. Scu., Plakina F. E. Scu., Plakortis F. E. Scu., Corticium O. Scum., Thrombus Sorr.) mit 8 sicheren Arten.

11. Familie Oscarellidae v. LENDENFELD. 1903. Das Tierreich. Tetraxonia, S. 123.

Megasclerophora ohne Skelett. Keine fossile Art. 1 recente Gattung (Oscarella Vosm.) mit 1 Art.

Tetraxonia-Familien incert. subordinis.

12. Familie Ophiraphididae ScHRAMMEN. 1903. Zur Systematik der Kieselspongien, S. 17.

Das Stützskelett besteht aus verfilzten, aber niemals durch Zygose verbundenen, langen, glatten und unregelmäßig gekrümmten monaxonen Rhabden (Ophirhabden), zwischen denen auch große Am- phioxe, Amphityle und Amphistrongyle vorkommen können. Die Dermalia sind Triaene mit ungegabelten Zinken, oder triaene Dermalnadeln fehlen. Microsclere unbekannt.

Gattungen aus der oberen Kreide: Ophiraphidites Zirr. emend. ScHRAMM., Cephaloraphidites SCHRAMM. Alloioraphium ScHrAamm., Polytretia ScHRAMM., Megaloraphium ScuramM. Keine lebende Art.

13. Familie Helobrachidae nov. fam.

Die Megasclere sind verfilzte tetraxone Triactine mit vogelkrallenartig gekrümmten Strahlen. Microsclere unbekannt. Einzige Gattung: Helobrachium Scuramm. (obere Kreide). Keine lebende Art.

14. Familie Helomorinidae nov. fam.

Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen, fadenförmigen, mit zangenförmigen Aus- schnitten und kurzen Höckern versehenen, monaxonen Desmen (Heloclonen). Als Dermalia Triaene (Dichotriaene). Microsclere unbekannt.

Gattungen aus der oberen Kreide: /soraphinia Zirt., Pachycothon Schramm. Keine lebende Art.

Uebersicht der in der oberen Kreide von Nordwestdeutschland vorkommenden

Silicea ohne vierachsige und dreiachsige Nadelformen.

Silicea, deren Megasclere monaxone Rhabde sind.

Familie Homoraphidae Ripzey und Denpy. 1887. Report on the Scientific Results of the voyage of H. M. S. Challenger, Bd. XX, S. 10.

1890. v. LENDENFELD, Das System der Spongien, S. 410.

Das Skelett besteht aus amphioxen und amphistrongylen, selten stylen Nadeln, die durch Spongin verkittet werden, oder in Sponginfasern eingebettet sind. In der Grundsubstanz zerstreute Nadeln sind nicht selten vorhanden. Diese sind in der Regel den Nadeln in den Fasern ähnlich, ausnahmsweise Toxe.

Subfamilie Renierinae RıpLey und DENDY. 1887. Chall. Rep. Bd. XX, S. 1. v. LENDENFELD, System der Spongien, 8. 411. Homoraphidae mit brüchigem oder hartem, stets unelastischem Skelett, welches nur sehr wenig Hornsubstanz enthält. Aus der oberen Kreide: Halichondria Lendenfeldii SCHRAMM.

5 recente Gattungen (Halichondria FLemıng, Petrosia Vosm., Foliolina O. Scum , Reniera NARDo, Reniochalina Lor.)

Familie Desmacidonidae RınLey und Denpy. 1887. Chall. Rep. Bd. XX, S. 62. v. LENDENFELD, System der Spongien, S. 403. Meist mit chelen Microscleren und häufig abstehenden Nadeln an den Skelettfasern Fehlen die Chele, so sind abstehende Nadeln vorhanden. Aus der oberen Kreide: Rhizopsis horrida SCHRAMM. 30 lebende Gattungen.

Familie Scolioraphidae SCHRAMMEN. 1903. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitteil. aus dem Roem.-Mus. No. 19, S. 21. Die Megasclere sind geschlängelte oder unregelmäßig gekrümmte, an den Enden stumpfe und ihrer ganzen Länge nach durch kragenförmige Anschwellungen knorrige Rhabde. Einzige Gattung: Scolioraphis Zirr. (obere Kreide). Keine lebende Art.

Gattung incertae familiae: Opetionella v. ZITTEL. 1878. Studien über fossile Spongien III, S. 4. Die Megasclere sind große Amphioxe. Aus der oberen Kreide: Opetionella radians Zirr., Opetionella poculum SCHRAMM.

Silicea mit monocrepiden Desmen.

Familie Rhizomorinidae v. ZırteL emend. 1878. Studien über fossile Spongien II, 8. 33.

Das Stiitzskelett besteht aus kleinen, gestreckten oder in mehrere Arme geteilten, mit zahlreichen wurzelartigen Ausläufern und Zäckchen besetzten monocrepiden Desmen (Rhizoclonen). Dermalia fehlen oder sind als kleine monaxone Rhabde, monocrepide Kieselscheibchen oder tangential ausgebreitete mono- erepide Desme vorhanden. Die Microsclere sind Sigmaspire und Microrhabde, oder Microsclere fehlen.

Gattungen aus der oberen Kreide: Verruculina Zimr., Stichophyma Zirt., Jereica Zirr , Stachy- spongia Zitr., Scytalia Zırr., Coelocorypha Zirt., Astrobolia Zxrr., Cytoracea PomEL, Pachysalax SCHRAMM., Bolidium ZıtteL, Seliscothon ZırteL, Plinthodermatium ScuramM., Coelosphaeroma ScHRAMM., Leiochonia ScHRAMM., Chonella Zirt., Coscinostoma SCHRAMM.

8 jurassische Gattungen (Cnemidiastrum Zırr., Corallidium Zırr., Platychonia Zıtr., Hyalotragos ZimT., Pyrgochonia Zitt., Discostroma Zıtr., Leiodorella Zırr., Epistomella Zirv.).

6 recente Gattungen (Neopelta O. Scum., Siphonidium O. Scum., Aciculites O. Scum., Scleritoderma O. Scum., Leiodermatium O. Scum., Gastrophanella O. Scum.) mit 20 Arten.

Familie Megarhizidae SCHRAMMEN.

1903. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. a. d. Rorm.-Mus. No. 19, S. 21.

Das Stützskelett besteht aus locker miteinander verbundenen, großen, wurzelartig zerschlitzten, glatten oder mit.langen Zacken und Zasern besetzten (? monocrepiden) Desmen. Dermalia, wenn vorhanden, den Desmen des Stützskeletts ähnlich, aber kleiner und plattig ausgebreitet. Microsclere unbekannt.

Gattungen aus der oberen Kreide: Megarhiza Scuramm., Chalaropegma SCHRAMM.

1 jurassische Gattung (Lecanella Zırr.). Keine lebende Art.

Lithistide Silicea ohne monocrepide oder tetracrepide Desme.

Familie Sphaerocladinidae nov. fam.

Lithistide Szlicea, deren Desme (Sphaeroclone) aus einer stacheligen Kugel bestehen, von der 2—8 glatte, höckerige oder mit Dornen besetzte, an den Enden zu ausgezackten Scheibchen verbreiterte Arme ausgehen. Die lebende Gattung mit amphistrongylen Megascleren. Als Dermalia können anaxile gezackte Kieselplattchen vorkommen. Ohne Microsclere.

Gattungen aus der oberen Kreide: Pachytrachelus Schramm., Macrobrochus SCHRAMM.

Die silurische Gattung Astylospongia Rom.

1 (?) jurassische Gattung (Mastosia Zırr.) mit 1 Art.

. 1 recente Gattung (Vetulina O. Schm.).mit 1 Art.

Mit Ausnahme der Samidae, Tethyopsillidae, Placinidae und Oscarellidae, welche die denkbar un- günstigsten Erhaltungsobjekte abgeben, habe ich alle Tetraxonia-Familien, die in den Meeren der Jetztzeit

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verbreitet sind, auch aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland nachweisen kénnen. Die meisten Arten gehéren zu den Megamorinidae, Tetracladinidae und Corallistidae, deren Skelettelemente Zygome entwickeln.

Aber auch aus Familien, deren Skelette aus unverbundenen Megascleren des regulären Typus aufgebaut sind, nämlich den Tetillidae, Stellettidae, Pachastrellidae und Geodiidae, von denen noch gar keine oder nur problematische, auf isolierte Spicula gegriindete Arten bekannt waren, werden zahlreiche Spezies beschrieben. Von einer vollen Gleichbewertung der fossilen mit den recenten Gattungen kann freilich bei den Tetraxonia-Familien mit regulären Skelettelementen schon deshalb nicht die Rede sein, weil von den meisten fossilen Gattungen Microsclere, äußere Form und Canalsystem unbekannt sind. Den geringeren Grad des systematischen Wertes habe ich, soweit nicht vorhandene Namen aufgenommen werden mußten, durch die Endung opsis Geodiopsis, Tetillopsis etc. angedeutet.

Die Zahl der Tetracladinen- und Megamorinen-Spezies wurde erheblich vergrößert.

Von den früher nur aus der Jetztzeit bekannten Corallistidae sind mehrere genera mit zahlreichen Arten nunmehr auch aus der oberen Kreide nachgewiesen worden.

Die Ophiraphididae erwiesen sich als eine Familie, zu der nicht wenige bisher unbekannt gebliebene genera und species gehören.

Eine neue Tetraxonierfamilie sind die Helobrachidae, deren Skelett aus großen, verfilzten Triac- tinen mit klammerartig gekrümmten Strahlen besteht. (Der vierte Strahl ist auf ein halbkugeliges Köpfchen reduziert.)

Die gleichfalls neue Familie der Helomorinidae enthält Arten, die zu den Megamorinidae gerechnet wurden, aber durch fadenartige, der ganzen Länge nach vom Axencanal durchzogene und nur mit zangenförmigen Ausschnitten und kurzen Höckern versehene Desme als Vertreter einer besonderen Gruppe gekennzeichnet sind.

Da die Microsclere der Ophiraphididae, Helobrachidae und Helomorinidae nicht bekannt sind, werden die Familien im System der Tetraxonia als familiae incert. subord. angeführt.

Viel ärmer an Familien und Arten wie die tetraxonen sind die monaxonen Silicea, die in der oberen Kreide vorkommen. Die Familien Renierinae und Desmacidonidae, die nur aus den neuzeitlichen Meeren bekannt waren, werden mit je einer Spezies nachgewiesen.

Eine neue, auf die obere Kreide beschränkte Monaxonia-Familie bilden die Scolioraphidae, deren Megasclere gekrümmte und geschlängelte, beiderseits stumpfe und mit kragenförmigen Anschwellungen versehene Rhabde sind. 3

An die Monaxonia hänge ich auch die Rhizomorinidae an, deren Artenzahl nicht unerheblich ver- mehrt werden konnte.

Aus der früher aufgestellten Familie Megarhizidae habe ich als Typus einer neuen Gattung eine neue Art beschrieben.

Schließlich haben wir in den Sphaerocladinidae eine Familie, zu der ein Teil der von v. ZITTEL zu den Anomocladinidae gerechneten Schwämme gehört. Die genera und Arten aus der oberen Kreide sind sämtlich neu und verknüpfen die silurischen Astylospongiden und die jurassische Gattung Mastosia mit der recenten Vetulina.

_ Verzeichnis der beschriebenen Arten.

Nach Familien geordnet.

\\

Verzeichnis der beschriebenen Arten.

Nach Familien geordnet.

Breviporus oder

Scaphiten-Planer

Cuvieri-Planer

Westphalicus-

Kreide

Granulaten-Kreide

Mucronaten- Kreide

Quadraten-Kreide

Ordnung Tetraxonia SCHULZE.

Unterordnung Sigmatophora So ..as.

Familie Tetillidae SorLas.

Tenllopsis: Doringt. SCHRAMMEN (>.< . OS RER Tetillopsis longitridens SCHRAMMEN . .......:......4.. SET.

Unterordnung Pleonasterophora SCHRAMMEN.

Familie Stellettidae SoLLas emend. v. LENDENFELD.

Theneops35.Steinmanniv: IRITEL Sp: =. re hs oe eee ee Stolleya microtulipa SCHRAMMEN .... 2... eo: as PCR 5 ornatissima SCHBAMMEN 15. ws oe eee ts florida. ScHRAMMEN 92.02 3 9S OL ee RER

Familie Megamorinidae v. ZITTEL.

Brochodora (Doryderma) Roemer: Hinpde. 052 22 ones nee 55 5 ramusculus SCHRAMMEN ............. Homalodora (Doryderma) ramosa MANTELL Sp. ............... plana SCHRAMMEN „une nenn non buberosd. SCHRAMMEN. 2. u ne ae ne aes ficus SCHRAÄNMEN N ne 5 55 pusilla 'SCHRAMMEN. 9/55. <5 a ee Amphilectella piriformis SCHRAMMEN .:....,. 0.0.0. Heterostinia obliqua BENNETY Sp... Du. ESP ee

5 UAMANIS SCHRAMMEN— „u... Mau eee eee RE

4 depressa' SCHRAMMEN a, ER Mer eye a ee Pachypoterion Koenenii SCHRAMMEN .....,...,.,.., 7.400102.

N QUIL SCHRAMMEN re Se

Verzeichnis der beschriebenen Arten. Har ey cee eee Wo a Nach Familien geordnet. S = 5 ET = | = | = era, se ® = = © Je s/o |E Baar | AR | O oO = Familie Corallistidae SoL.as emend. ScHRAMMEN. | gan Sorvplana, RORMER SU... 4... 1... ... PR RS. IES |. fe A A ROIS nun men nie oo oo | 5 CIC SO CHBAMMIE NY ls de nes. ‘Lay cay Re Ee eC EHEN VERREREEE Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN ..................... |. en oe | Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN ....................... eee He Pe Ral mall ERBE ee x COPAINS CHRAMMIEN 2 de... wc eee ERA PRE | | | | | Familie Pachastrellidae SoL.as emend. v. LENDENFELD. | Prapachasirelias primaesva w. ZVITEL Sp: «. ................".. IE a! ae ball PP Ka ES Familie Tetracladinidae v. Zirre.. Unterfamilie Phymatellinae SCHRAMMEN, | Pm MECTCLGCeSITOSO SCHRAMMEN . +... .......:........ = : PAR CERS MR OEMERASDA un. 2.5. don dus à PRE 4 TODEROSHEOLENSTEDE. SDs. 2... enden sen | en ee le = he. à DID OS EN LR NU eh lucie ds au eva tien à Er ue Le 4 EDEN IN FR N hata es Fe we ke we re ool Alana ne. le SPHREFOUdEeS SCHPANMEN nee ce cee re LEP A A lel PA a aMerOnIe) Suleviera NOBMER SP) 2... HA NL... ,...,. Fe Ve EN ER BB a4 CGMS (SOLO Si ( | SiS een ..:1.,.... sal cuba ce ee es A. 3 URSS OSCHIWAMMIMING à à need nde sc bas eee es cian «Bue Naa eam ea EEE * ET EN ee ea Se hee Pre gh aay RTS RLCUS D SCAN. an Sun ee du Lee ee SAN ee LR Braterelld Inberos® SORRAMMEN+ LU. 0... eus Pee ee COS roe 5 BIER, SCHENMWEN rc ecb lee ee de ue ee an | | er poe Myrmeciophytum verrucosum ROEMER sp. ................... ae) cee EN aoe HER D OP MA depressa INOEMER SD... 0... 2... | $5 CRT Nono PR Re a Oe Te ee eye DA eae RES hecasiphonia ramosa SCHRAMMEN :. .................4...... ae | | u RON RES CHR AMEN een ne à ae > nobilis ROEMER Sp. .......... fy CS CA eee | LE TA PAR) | = POs MAGUS SCHRAMM 4. nase oo eo. eee LC ae ees ee ee | |

Palaeontographica, Suppl. V. | 6

Verzeichnis der beschriebenen Arten. Nach Familien geordnet.

Breviporus- oder | Scaphiten-Planer

Cuvieri-Planer

Westphalicus- Kreide

Granulaten- Kreide

Quadraten-Kreide

'Mucronaten-Kreide

Polyjerea. pyrijormis (GRIEPUNKERL N. en oes ee Turonia: parigbilis Mine. 0e er a ee RE ee x CORSIPECEA AN LITTLE 2 cor soe anced NE

_ induta. Ve LATE ccs Le ee eee cerebriformis SCHRAMMEN ++... me en ©: eee Eee ee Calymmatina rimose y." Later 2 SL nu ne CRE EEE Er Terea. Quenstedti Y.. ZIEL ten os ra eae eee eee ee Stphonia Griepenkerli SCHRAMMEN u... nu ote ss eo es tubulosa ROEMER SPs. = +s. en Se

ar coronatdé GRIEPENKERL Sr eee

5 mitropora SCHRAMMEN?: 400 0 une AN Se

à maliformis SCHRAMMEN 2.2.2 nee shee eee Hallirhos sevplicata, RormEn-sp. - 2. eG PRE 5 fusiformis SCHRAMMEN- 72. ARE Ce CU eee eee Trachysycon muricatim “ROEMEROSP, TELE TENUE TRE

Unterfamilie Discoderminae SCHRAMMEN.

Discodermia gleba ScoRAMMEN <..\. nm se oo oe ee ee eee Pe antique SCHRAUMEN (tek. fon alec ce oe ee ee colossed "SCHRAUMEN. se fe ote ie oe

Rhagadinia rimosd ROgMER eps, 2) ox. ik woe oboe ee CRE N: Doederlem: SCHRAMMEN PE RE ER eee Placoscytus jereaejormis SCHRAMMEN. ET CE CP EE Eustrobilus callosus SCHRÄMMEN PR PRE CON ERP RS Colossolacis plicata SCHRAMMEN OR RES Rhopirum. scytalijorme SCHRAMMEN (5.7. nur 2 NE ee eae

Unterfamilie Phymaraphininae SCHRAMMEN.

Pholidocladia dichotoma Dınna see C2: cee cee ee Lopadophorus Janus ROEMER, sp... Re ee ee fi Griepenkerll SCHBAMMEN A. LEA CRE 5 lacunosus. SCHRAMMEN - +4 ee Peace ote ee

| | | |

| | | |

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|| Breviporus- oder |

Verzeichnis der beschriebenen Arten.

Kreide

Nach Familien geordnet.

Cuvieri-Planer Westphalicus-

|| Granulaten-Kreide

| Scaphiten-Planer

| Quadraten-Kreide Mucronaten-Kreide |

| |

AA DSL CIO Ia INDE Sp. 0... ... Latin. 1. Rte da ERBEN bs REEL OCR AMEN ne Bis apc lacs le ee eno de | Bern scomenressa TUNDEH Sp... ue... en LE

Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN ................ CAE toatl PE

Unterfamilie Acrochordoninae SCHRAMMEN.

FACTOCHOTAONUG Tamosa SCHRAMMEN u 2 66.0205 048 5 cence en BERGE SCHRÄMNEN. - Le anus ee à ee oc | |

emer en os le

Unterfamilie Astrocladinae SCHRAMMEN.

PEC AR APC TS AROEMMBE SD. Go en. ee ew ae ee PR PRE 5 DT OS UE LORIN EST Me ne den ee den eo case. ro

Microdendron ramulosum SCHRAMMEN ...................... IE

Unterfamilie Chenendoporinae

Chenendopora fungiformis LAMOROUX .......................

Unterfamilie Plinthosellinae SCHRAMMEN.

PAPnOdesTna 2lobosa SCHRAMMEN 2.0 12 une ua see eee ee POSE sanamosa VY. LATTEL NN. 1... .......,......

DAC MON ONCE

Dactylotus micropelia SCHRAMMEN: ..:.................:....

Unterordnung Sterrasterophora SCHRAMMEN.

Familie Geodiidae SoLLas.

Beodtopsıs eretacea SCHWAMMEN een een a MIECKOLNTIROESSCHRÄMMEN 60055 62 kn un... dene

Verzeichnis der beschriebenen Arten.

Kreide

Nach Familien geordnet.

Brevi porus- oder |

Scaphiten-Pläner Cuvieri-Pläner Westphalicus-

Quadraten-Kreide

Granulaten-Kreide Mucronaten-Kreide

Tetraxonia-Familien incertae subordinis. | Familie Ophiraphididae SCHRAMMEN.

Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN „u. 0.0. +02 oss == Weer Le D EEE crétaceus N: LERTEL 3. 3,4 US PR RE

99

cylindricus SCHRAMMEN =. 4.2... ssa. oe = eee RE | mee PE a infundibuliformis SCHRAMMEN "El Wee Heal ER ee tuberosys SCHRANMEN |. «io 2 ote Le eee

39

22 Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN .................. l'a tas cavernosus SCHRAMMEN .................... | PRR Weer yee

TAMOSUS SCHRAMMEN 2 «os «oh aoe eee Res te mn pee

2

. . . | Alloioraphium spongiosum SCHRAMMEN ..................... REA ae al EE) Polytretia seriatopora SCHRAMMEN. ; 410" CORPS pee ee Aue | Megaloraphium auriforme SCHRAMMEN . : 2: 5... 06.0425 en0es Pe Se RENE PE ET

Familie Helobrachidae SCHRAMMEN. | Helobrachium consecatum SCHRAMMEN ...................... TRES er Le RES

Familie Helomorinidae SCHRAMMEN. | Isoraphinia texta ROEMER Sp... LA con cms ue ONE eee JE LE © Pachycothon giganteum (Roemen Sp... 2.2.2 TRE RUE Re Se en

Silicea ohne dreiachsige und vierachsige Nadelformen. |

Unterfamilie Renierinae RIDLEY u. DENDY. Halichondria Lendenfeldt ScaRAMmMENnL A SCA Re ee Las

Familie Desmacidonidae RıpLry u. DENDY. | Rhizopsis horrida: ScHBAMNER ee ER oh es oe OR ER ee RE PRE eke PE

Familie Scolioraphidae SCHRAMMEN. Scoltoraphis. tesselata. ROEMER Sp... so epee Een Ve

Gattung Incert. familiae.

Opetionella poculum SCHRAMMEN N... sau cee ee ae ne

à radians=v. Patti oe i RCE 4 Dee ee RE) lien oe

Pte | "Al a le) 6 | à | # Verzeichnis der beschriebenen Arten. Bal Be) (ers i te a | § Nach Familien geordnet. gs | aie | fa) 3 = E | oe; ae ae AD ras Ni Lcd = RUES % | Aes os Familie Rhizomorinidae v. ZiTTEez. | | nn tenais MOEMER Sp. ee Anne eee ur. Ss ae (m ee ¥ damareorars MHORMERO Sp) ed. ask. Eee | = COSTA NDDENSTEDE SD. neusten ——_ | EE st = eR EMME ESO, eee ue RS mate eo ea suce de as iS i PARTIS Gol dP Pcs PR RE —— 5 CLOGS ERA SN SDS nn nen seinen —— | = SER Bord BORSERIEN. 0 oc Lee d'usure nes —s ae eh ER i DORMI OEMER SD nenn anne | | LE à x CSG SO CHRAMMIEIN = a s,s chaps eme does oye à à | ey 2 MACON OIA NOENER, SD eee bys! ol eed due à | a a = ERTL SCHRANK an ina ee | ot CES 5 SEES elek. es | er ME Srehopkuma robusta SCHRAMMEN. . -.....................4. a | = PERE ROSE EROEMIERN SDR 2222 2 tn nok ePopsee sa bt ITU Se IRON TRE RE |. *. ER eae Mr BR dc BRONNLED- 2.0. aan een: ———— RTE DR Er DEUSS SPs <i 2 nu ke ee ek vs ICE PART) | TI PA D CDR AMIENS. A. ml D. sante momies sue eo ee |. USE | CR MEN ee qa aca annee eee wee | sa (ae en | COS OM RO EMERASD. nine ce ae dunes sue nee | ee ee OS PAR OEM SSD. oop cate ak ees ws yee eee do | SEINS Pee DCS A OEMERE SP. 0-64 oe ee lus au à se du dass PERSAN | ao Biachysponsia. TAamosa (QUENSTEDT SP. „neuen . 8:6 eee cece ee a 3 Pac Mes ONE RS Eel: a ee et hs ie | + HHÉTOUIO SAR OEM ERASD A0 ee oe oldie dance ce | en Da terehra El EP MELEIPS SD. 1... u. scale ne à à on ade sss 2 a À CAN WGC M SST: OCT Ch A tree dis ere ent | En FE = FO CHOR AU SRE EIPS SPs EU nude na raie de» Bee Paclocorypha subelobosd Vv. ZIITEL L. Me... te eee | (ee = SUB IS BOHRER DAS #3. pause à eu no le | | za 3 PNA RT ee d'au es Bie BE. ne Astrobolia conglomerata RoEMER sp. ....................... —— |

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Familie Megarhizidae ScHRAMMEN. Megarhiza dubia SCHRAMMEN = in. „url ein ee 2 ER NOIR oe) ee _— Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN ..................... EE, Familie Sphaerocladinidae SCHRAMMEN.

Pachytrachelus conicus ROEMER Sp... ...... „wen na ee

x reticulatus. SCHBAMMEN. m wre ER ree

= exspéciatus SCHRAMMIEN LD: AS poses eee ——= Macrobrochus emscheris SCHRAMMEN . RC = ee ee es

ue rimosus SCHRAMMEN Lu à NO EN ee eee RSS

Besonderer Teil.

Schliissel zu den haufiger vorkommenden Literatur-Abkiirzungen im besonderen Teile. (In alphabetischer Reihenfolge.) Court. Ep. foss. = CourTILLER A. Éponges fossiles des Sables du terrain crétacé supérieur des environs

de Saumur (Etage Senonien d’Orbigny). Annales de la Société Linnéenne de Maine et Loire. 1861. vol. IV.

GoLpr. Petr. Germ. Gozpruss und Münster. Petrefacta Germaniae. Bd. I. 1826-1833.

GRIEPENK. Königsl. = GRIEPENKERL O. Die Versteinerungen der senonen Kreide von Königslutter im Herzogtum Braunschweig. Paläontologische Abhandlungen von Dames und Kayser. Bd. 4. 1889.

Hinpe Catal. = Hınve G. J. Catalogue of the Fossil Sponges in the geological Department of the British Museum. 1883.

Leonu. Oberschl. = Lronuarp R. Die Fauna der Kreideformation in Oberschlesien. Palaeontograpnica

Bd. XLIV. . 4897.

Mant. Geol. of Suss. = ManteLL, G. A. The Fossils ot the South Downs; or Illustrations of the Geology of Sussex. 1822.

Micu. Ic. = Micuetin Hard. Iconographie zoophytologique. 1840—1847.

Pum. Yorksh. = Puniczips J., Illustrations of the Geology of Yorkshire. 1829. Poéra Beitr. I = Pocra Ph. Beiträge zur Kenntnis der Spongien der Böhmischen Kreideformation.

1. Abteilung: Hexactinellida. Abhandlungen der Königl. Böhm. Gesellsch. der Wissen- schaften. 1883.

Beitr. II = Po¢ra Ph. Beiträge etc. 2. Abteilung: Lithistidae. Abhandlungen der Königl. Böhm. Gesellsch. der Wissenschaften. 1884.

Beitr. III = Poéra Ph. Beiträge etc. 3. Abteilung: Tetractinellidae, Monactinellidae, Calci- spongiae, Ceratospongiae, Nachtrag. Abhandlungen der Königl. Böhm. Gesellsch. der Wissenschaften. 1885.

Paderb. = Poëra Ph. Uber einige Spongien aus dem Cuvieri-Pläner von Paderborn. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellschaft. 1890.

Quenst. Petr. V. = Quenstept F. A. Petrefaktenkunde Deutschlands. Bd. V. Leipzig. 1877.

Reuss Böhm. Kr. = Reuss A. E. Die Versteinerungen der böhmischen Kreideformation. Stuttgart1845

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3.

LE]

Sores

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XII. B41878:

>

LE]

LE]

Klasse Silicea Gray.

Ordnung Tetraxonia F. E. SCHULZE.

Unterordnung Sigmatophora SOLLAS.

Familie Tetillidae SOLLAS. (1886. Sci. Proc. Roy. Dubl. Soc. Bd. 5, S. 178.)

Stets mit schlanken, charakteristischen Protriaenen als Megascleren. Daneben monaxone Stab- nadeln. Sigmaspire öfter fehlend. Im äußeren Habitus den monaxonen Tethyaden sehr ähnlich.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Die Microsclere sind noch nicht nachgewiesen worden. Die triaenen Megasclere haben aber eine so charakteristische Gestalt, daß ich kein Bedenken trage, die hierunter beschriebenen Arten zu den Tetilliden zu rechnen.

Gattung Tetillopsis nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel 1, Fig. 6, 7.)

Das Stützskelett besteht aus schlanken Protriaenen und Amphioxen. Körperform, Kanalsystem und Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Tetillopsis Döringi n. sp. (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 6.)

Das Stützskelett besteht aus geraden oder leicht gekrümmten Amphioxen und schlanken Protriaenen mit cylindrischem Schaft. Die Amphioxe sind bis 5 mm, die Protriaene nur 2—2,5 mm lang. Die Zinken der Protriaene sind etwa 0,2 mm lang; der Winkel, den die Zinken mit dem Schaft bilden, ist ein sehr stumpfer. Der Schaft ist vom Ende bis zu der Stelle, wo die Gabelung beginnt, gleichmäßig dick. (Darin liegt ein augenfälliger Unterschied zwischen den Protriaenen von Tetillopsis und den keulen- oder keil- förmigen, übrigens auch viel größeren und plumperen Protriaenen von Geodiopsis cretacea SCHRM. und Geodiopsis microthrinax Scurm.) Die Megasclere erfüllen in dichten Haufen ein etwa kinderfaustgroßes Gesteinsstück. Kanalsystem und Gestalt des Schwammkörpers waren nicht festzustellen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (sehr selten). Palaeontographica. Suppl. V. 7

SE

Anzahl der. unterswehten Stiueker 7 Das Original hegt in meiner Sammlung.

Tetillopsis longitridens nov. sp. (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 7.)

Die Megasclere sind gerade, 10—25 mm lange, in der Mitte 0,1—0,3 mm dicke Amphioxe, und gerade, 10—15 mm lange, ca. 0,1 mm dicke, unten zugespitzte Protriaene mit sehr langem Schaft und kurzen ungegabelten Zinken, die mit dem Schaft einen sehr stumpfen Winkel bilden. Länge der Zinken etwa 1/4, der Schaftlänge.

Die Amphioxe und Protriaene erfüllten einen etwa kinderfaustgroBen Kalkmergelbrocken. Andere Nadelformen kamen auch nach der völligen Auflösung des Einbettungsmaterials durch verdünnte Salz- säure nicht zum Vorschein. Die Schlankheit der Protriaene und die im Verhältnis zur Lange des Schaftes geringe Entwicklung der Zinken geben gute Kennzeichen ab. Beirecenten Tetilliden-Arten, z. B. bei Cinachyra barbata SoLLas, Craniella simillima BoWERBANK und Tetilla leptoderma SoLLas, sind Protriaene wie Tetillopsis longitridens besitzt, nicht selten. Fossile Spongienarten mit ähnlichen Megascleren kenne ich aber nicht.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.)

Das Original ist Unicum und liegt in meiner Sammlung.

Unterordnung Pleonasterophora SCHRAMMEN.

Tribus Rhabdina ScHRAMMEN.

Familie Stellettidae SOLLAS emend. v. LENDENFELD. (1903. Tetraxonia, S. 33.)

Astrophora mit Rhabden und einfachen, langschäftig triaenen Megascleren, stets ohne mesotriaene Megasclere. Schäfte der Triaene radial angeordnet und nach innen gerichtet, ihre Cladome zumeist nahe der äußeren Oberfläche gelegen. Die Microsclere sind Euaster, Spiraster oder Amphiaster, aber niemals Sterraster.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Die hierunter beschriebenen Arten stelle ich zu den Stellettiden, weil sie in der Zusammensetzung des Stützskeletts mit manchen lebenden Stellettiden fast übereinstimmen.

Die Microsclere der Stellettiden sind aber aus der oberen Kreide noch nicht nachgewiesen worden. Die zuerst von v. Zırrer (Coel. Taf. V, Fig. 18-26) abgebildeten sphaeroidalen, aus der Mitte des Körpers radial strahligen und auf der Oberfläche mit feinen Warzen bedeckten Microsclere, welchen Poéra (Beitr. III, S. 6) den Namen Stelletta Zitteli gegeben hat, rühren wahrscheinlich von Geodiden her, denn nur bei Stelletta euastrum O. Scum. kommen ganz ähnliche Formen vor. Stelletta euastrum O. Scum. ist aber nach SorLras eine Erylus-Art und die Gattung Erylus gehört zu den Geodiden. (Fast dieselben Microsclere besitzt auch die Geodide Cydonium eosaster (Chall. Tetract. S. 225, Taf. XX, Fig. 22).

aS DES

Gattung Stolleya SCHRAMMEN. 1899. (Tetract. S. 7.) (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 1, 2, 3.)

Das Stützskelett besteht aus Dichotriaenen und Amphioxen. Microsclere, Canalsystem und Körperform unbekannt.

Obere Kreide.

Aus der dürftigen Diagnose geht leicht hervor, daß der systematische Wert dieser Gattung nur gering sein kann. In Ermangelung ausreichender Unterscheidungsmerkmale habe ich unter Stolleya mehrere Arten zusammengefaßt, die ähnliche Megasclere haben, aber recht wohl generisch verschieden sein können.

Stolleya ornatissima ScHRAMMEN. (Texttafel I, Fig. 1.)

1899. Stolleya ornatissima SCHRAMMEN, Tetract. S. 7, Taf. I, Fig. 4; Taf. III, Fig. 5.

1901. ‚Stolleya ornatissima ScHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 19.

Der etwa handgroße, mehrere cm dicke Schwammkörper scheint plattig oder krustenartig gewesen zu sein. An der Oberfläche aller Exemplare bemerkt man mit unbewaffnetem Auge unregelmäßig durch- einanderliegende oder auch wie Haare eines dichten kurzhaarigen Pelzes aufgerichtete Nadeln, die sich unter der Lupe als gerade, seltener leicht gekrümmte schlanke Amphioxe und keilförmige Pro- bezw. Orthodichotriaene erweisen. Daneben kommen auch noch einfache Protriaene vor. Die Amphioxe werden bis 10 mm, die Triaene durchschnittlich etwa 5 mm lang. Die Länge der Zinken der Triaene ist ungefähr gleich dem Querdurchmesser des Schaftes unterhalb der Gabelungsstelle der Zinken.

Stolleya ornatissima unterscheidet sich von Stolleya microtulipa durch längere, schlankere und meist gerade Amphioxe und durch größere und anders geformte Dichotriaene. Während der Schaft der Triaene von Stolleya microtulipa cylindrisch ist, verjüngt er sich bei St. ornotissima allmählich von der Gabelungs-

"stelle bis zum Ende. Ferner gehen bei St. ornatissima die Gabelzinken winkelig vom Schaft ab, während bei St. microtulipa die Zinken unterhalb der Gabelungsstelle eine recht charakteristische tulpenförmige Anschwellung bilden.

Auffallende Ähnlichkeit mit den triaenen Megascleren der St. ornatissima haben die Megasclere der recenten Stellettide Anthastra piriformis SoLLas (Chall. Tetract. S. 146, Taf. XV, Fig. 3—9). Diese Spezies besitzt aber außerdem noch Anatriaene, die freilich so klein sind, daß sie bei fossilen Arten kaum nachzu- weisen wären, wenn sie auch vorhanden gewesen sein sollten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten), Oberg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 12.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Stolleya microtulipa ScuramMen. (Texttafel I, Fig. 2.)

1899. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN, Tetract., S. 7, Taf. III, Fig. 3. 1901. sStolleya microtulipa ScHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 19.

Bei dieser Spezies sind einzelne Teile des Canalsystems zuweilen etwas besser wie sonst bei fossilen Tetraxonia mit unverbundenem Stützskelett zuerkennen. Man bemerkt nämlich an besonders gut erhaltenen

Texttafel I. Skelettelemente der Familien Stellettidae SoLnas emend. v. LENDENFELD, Pachastrellidae SoLLAs, Tetillidae SorLLas und Geodidae VosMAER.

(Alle Figuren sind bei auffallendem Licht und 16 facher Vergrößerung gezeichnet.)

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Erklärung zu Texttafel I.

Familie Stellettidae. Fig. 1. Stolleya ornatissima SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Dichotriaen. b) Dichotriaen von oben gesehen. ce) Vorderteile von Dichotriaenen. d) Vorder- teil eines Protriaens. e) Halbes Amphiox. Fig. 2. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Dichotriaen. b) Dichotriaen von oben gesehen. c) Vorderteile von Dichotriaenen. d) Amphiox. Fig. 3. Stolleya florida ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Dichotriaen. b) Vorderteil eines Protriaens. c) Vorderteile von Dichotriaenen.

Familie Pachastrellidae. Fig. 4. Propachastrella primaeva v. ZITTEL sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Caltrope. b) Ein Caltrop mit kugeligen Armen. c) Dermales Dichotriaen von unten gesehen.

Familie Stellettidae. Fig. 5. Theneopsis Steinmanni v. ZITTEL sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Orthotriaene. b) Anatriaene. c) Amphiox (eine Hälfte).

Familie Tetillidae. Fig. 6. Tetillopsis Doeringi ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Protriaene.

Fig. 7. Tetillopsis longitridens SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Protriaen. b) Amphiox.

Familie Geodidae. Fig. 8. Geodiopsis microthrinax ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Protriaen. b) Amphiox. Fig. 9. Geodiopsis cretacea SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Protriaen. b) Amphiox. c) Anatriaene etc.

Regionen der Oberfläche der stellenweise nur aus dicht nebeneinander liegenden Skelettelementen be- stehenden, plattigen oder knolligen Gesteinsstücke, daß die Megasclere sich zu kreisförmigen Erhebungen von 1—2 cm Querdurchmesser, die am Scheitel kraterartig vertieft sind, gruppieren. (Die Gesteins- stücke müssen aber zuvor leicht angeätzt werden.) Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Krater als Paragaster anzusehen sind. Analoge Bildungen finden sich auch bei recenten Tetraxonia. (Z. B. besitzen Cinachyra barbata SoLLas (Chall. Tetract. S. 23, Taf. III, Fig. 1) und Thenea fenestrata O. Scumipt (Spong. Meebus. Mexico S. 71, Taf. X, Fig. 2) Paragasteröffnungen, die von einem Strahlenkranze von Amphioxen und Triaenen umstellt sind.) Das Skelett besteht aus bis 5 mm langen, in der Mitte etwa 0,2 mm dicken Amphioxen und kleineren, nämlich nur bis 3 mm langen, in der Mitte des Schaftes 0,1 mm dicken Ortho- und Prodichotriaenen mit etwa 0,2 mm langen Zinken. Die Amphioxe sind infolge einer in der Mitte liegenden sehr stumpfwinkligen Knickung leicht gekrümmt. Die Schäfte der Triaene sind zu etwa 3/, der Länge cylindrisch. Erst im letzten Viertel beginnt die Zuspitzung. Dicht unterhalb der Gabelungs-

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stelle bilden sie charakteristische tulpen- oder glockenfürmige Anschwellungen, die gute Unterscheidungs- merkmale abgeben.

Ahnlich geformte Triaene wie St. microtulipa besitzt die recente Stellettide Anthastra communis SoLLAs (Chall. Tetract. S. 140, Taf. XIII, Fig. 18 u. 19).

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten); Oberg (selten).

Anzahl der untersuchten Stückes.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Stolleya florida n. sp. (Texttafel I, Fig. 3.)

Das Originalstück ist ein etwa faustgroßer formloser Kalkbrocken, an dessen Oberfläche überall mehr oder weniger dichte Bündel von Prodichotriaenen, Protriaenen und Amphioxen liegen. In der Mehrzahl sind die Prodichotriaene. Aber auch Protriaene und Amphioxe kommen ziemlich häufig vor. Die geraden oder leicht gekrümmten Dichotriaene und Triaene sind über 7 mm lang und an der dicksten Stelle des Schaftes, dicht unterhalb der Gabelung etwa 0,3 mm dick. Von da ab verjüngt sich der Schaft allmählich und ununterbrochen bis zur Spitze. Die Zinken sind schwach S-förmig gekrümmt und bilden mit dem Schaft einen sehr stumpfen Winkel. Die geraden oder leicht gekrümmten Amphioxe erreichen die stattliche Länge von 10 mm. Ihre Dicke beträgt in der Mitte 0,2—0,3 mm.

Von St. microtulipa unterscheidet sich die Art schon durch den sehr erheblichen Unterschied in der Größe der Triaene. Ferner ist der Winkel, den die Zinken mit dem Schaft bilden, bei den Triaenen von St. florida stumpfer. Auch sind die Amphioxe von St. microtulipa kleiner und fast immer in der Mitte stumpfwinklig geknickt. Die Dichotriaene von St. ornatissima sind ebenfalls kleiner und schlanker. Ihre Zinken sind auch nicht S-förmig gekrümmt, sondern winklig geknickt. Die Amphioxe der beiden Arten sind aber nicht zu unterscheiden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (sehr selten).

Anzahl.der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Theneopsis nov. nom. Syn. Tethyopsis ZITTEL. (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 5.)

Schwammkörper knollig oder lappig. Das Stützskelett besteht aus Amphioxen, Orthotriaenen und Anatriaenen. Canalsystem und Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Den Zırrer’schen Gattungsnamen Tethyopsis konnte ich nicht beibehalten, weil er schon seit 1870 an eine lebende Stellettide, nämlich an Tethyopsis columnifer Stewart (Quart. Journ. Mier. Sc. 1870, S. 281) vergeben ist.

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Theneopsis Steinmanni Zirrer sp. (Taf. XII, Fig. 1. Texttafel I, Fig. 5.)

1878. Tethyopsis Steinmanni Zitrer, Stud. III, S. 9, Taf. XI, Fig. 3.

1880. Tethyopsis Steinmanni Zitrer, Handb., 8. 145.

1895. Tethyopsis Steinmanni Zirter, Grundz., 8. 44.

1899. Tethyopsis Steinmanni SCHRAMMEN, Tetract. S. 19.

1901. Tethyopsis Steinmanni SCHRAMMEN, Neue Kieselschw. S. 19.

Die Art gehört zu den wenigen fossilen Tetraxonia mit Skelettnadeln des regulären Typus, von denen auch wohl ganze Schwammkörper gefunden werden. Sie bildet bis handgroße Knollen, die aus dünnen, in unregelmäßiger Weise miteinander verwachsenen Krusten und Lappen bestehen und von unregelmäßig angeordneten, erbsen- bis nußgroßen Hohlräumen durchsetzt sind. Das Stützskelett besteht aus großen, geraden oder schwach gekrümmten Amphioxen, kleineren Orthotriaenen, deren drei un- gegabelte Zinken mit ihren Spitzen etwas rückwärts gebogen sind, und dünnen aber sehr langen Ana- triaenen. Die Amphioxe werden bis 5 mm lang. Der Schaft der Orthotriaene ist cylindrisch und bis 1,5 mm lang. Die Länge der Zinken beträgt ungefähr ein Viertel der Schaftlänge. Die dünnen Anatriaene sind z. T. noch länger wie die Amphioxe. Dabei ist ihr Querdurchmesser von Zinken- zu Zinkenspitze gemessen nur ungefähr ebensogroß wie der Querdurchmesser des Schaftes der Orthotriaene. Die Amphioxe, Orthotriaene und Anatriaene liegen bei günstiger Erhaltung parallel nebeneinander und zwar so, daß die Schäfte senkrecht zum Lumen der Canale bezw. zur Oberfläche stehen.

Anders geformte Megasclere habe ich nicht beobachtet. Dagegen hat v. ZITTEL an seinem Original- Exemplar (dem einzigen, das ihm vorlag) vereinzelte kleine Caltrope gefunden. Ich habe darum mein aus etwa 15, z. T. sehr gut erhaltenen Stücken bestehendes Material auf Caltrope besonders gründlich untersucht, aber keine gefunden. Wahrscheinlich sind die von ZırrteL beobachteten Vierstrahler angeschwemmt worden.

Theneopsis Steinmanni nähert sich durch einige Eigentümlichkeiten des Stützskeletts manchen lebenden Arten der Gattung Sphinctrella Scumipt. Z. B. besitzt Sphinctrella cribrifera SoLLas (Chall. Tetract. S. 87, Taf. X, Fig. 16—20) fast dieselben Triaene und Amphioxe. Es scheint aber keine lebende Art bekannt zu sein, in deren Skelett neben solchen Orthotriaenen und Amphioxen, wie Theneopsis Steinmanni besitzt, auch kleine Anatriaene vorkommen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Häufigkeit: Misburg (selten), Oberg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 15.

Das Original zu der Abbildung befindet sich in meiner Sammlung.

Familie Megamorinidae v. ZITTEL. (1878. Studien über fossile Spongien II, S. 99.)

Das Stützskelett besteht aus monocrepiden, durch Zygose verbundenen Megaclonen. Die Dermalia sind Triaene (Dichotriaene). Als Microsclere Spiraster und Microxe.

(?) Palaeozoicum, Jura, Kreide und lebend. Die Microsclere sind nur von den lebenden Arten bekannt.

Texttafel II.

Skelettelemente der Familie Megamorinidae v. ZITTEL.

-16 facher Vergrößerung.)

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A. Schrammen del.

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Erklärung zu Texttafel II.

Familie Megamorinidae.

Fig. 1. Brochodora Roemeri HınpEe aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Megaclone. b) Der- malia (Dichotriaene). c) Amphioxe.

Fig. 2. Heterostinia immanis SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Megaclone.

Fig. 3. Heterostinia obliqua BENETT sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Megaclone. b) Un- regelmäßig geformte Megaclone. c) Dermalia (Dichotriaene).

Fig. 4. Heterostinia obliqua BENETT sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. a) Megaclone. b) Der- malia (Dichotriaene).

Fig. 5. Pachypoterion auritum SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Dermalia (Dicho- triaene).

Fig. 6. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Megaclone. b) Der- malia (Dichotriaene).

Im geschlemmten Atzriickstand des Oberger Spongienmergels habe ich nicht ganz selten aus Mega- clonen bestehende, gestielte oder oben und unten zugespitzte Kliimpchen und Zylinder gefunden, von denen die am besten erhaltenen in doppelter photographischer Vergrößerung Tafel XVI Fig. 5—8 abgebildet worden sind. Ich möchte sie nicht für ausgewachsene Individuen einer neuen, sehr kleinen Spezies, sondern für frühe Entwicklungsstadien bekannter Arten (Amphilectella piriformis, Homalodora ficus u. a.) halten. Ihr Stützskelett besitzt keine bemerkenswerten Eigentümlichkeiten und das Kanalsystem ist noch un- entwickelt.

Gattung Doryderma v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel II, Fig. 1.)

Ästig, plattig, keulenförmig, birnförmig oder kugelig, gestielt oder sitzend. Scheitel mit zahl- reichen großen Postiken von Aporhysen, die der Längsaxe des Schwammkörpers bezw. der Äste parallel laufen. Oberfläche dicht mit zerstreut liegenden Ostien, oder grobporös mit netzartig aneinander gereihten Skelettmaschen, durch die einfache Radialkanäle in das Innere des Schwammkörpers eindringen. Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Megaclonen. Die Dermalia sind Dichotriaene. Außer- dem kommen Amphioxe vor.

Obere Kreide.

Doryderma cylindrica v. Zirre.

1878. Doryderma cylindrica v. ZırteL, Stud. II, S. 68.

1900. Doryderma cylindrica WoLLEMANN, Fauna von Biewende, 8. 7.

Nach v. ZiTTEL „einfach, zylindrisch, gegen oben verengt, unten mit kurzem Stiel. Mehrere zer-

streute Vertikalröhren im Inneren, Mucronatenkreide von Ahlten und Biewende“. Palaeontographica. Suppl. V. 8

Let EAN =

WoLLEMANN kennt die Art von Biewende nicht. Auch mir ist weder von Biewende noch von einem anderen Fundpunkt eine Doryderma-Art bekannt geworden, auf die Zrrrets Diagnose passen könnte.

Subgenus Brochodora nov. subgen.

Skelett grobporös; Oberfläche mit netzartig aneinanderliegenden, großen Skelettmaschen, die als Ostien dienen.

Brochodora Roemeri Hınve. (Tafel XVIII, Fig. 5. Texttafel II, Fig. 1.)

1808. A ramose Alcyonite Parkinson, Org. Rem. Bd. II, S. 92, Taf. VII, Fig. 7, 12.

1864. Polyjerea dichotoma RoEMER, Sp., S. 36, Taf. XIV, Fig. 1.

1878. Polyjerea dichotoma (JUENSTEDT, Petr. V, S. 423, Taf. CXXXV, Fig. 10, 11.

1878. Doryderma dichotoma Zirrer, Stud. II, S. 67, Taf. VII, Fig. 1.

1883. Doryderma Roemeri HınDde, Catal., S. 49, Taf. VIII, Fig. 3.

1900. Doryderma ramosa WOLLEMANN, Senon von Biewende, S. 5.

Der Schwammkörper ist ästig und besteht aus unregelmäßig und mehrfach vergabelten, zylind- rischen Zweigen, die an den Enden abgerundet oder abgestutzt sind. Gewöhnlich findet man nur Bruch- stücke. Ich habe aber auch zweimal ganze Exemplare beobachtet, an denen ich über hundert Zweig- enden zählen konnte. Der Rucksack, in dem ich diese Prachtstücke heimbrachte, trug sich nicht leicht.

Die Äste sind 2,5—4 em dick und 5—50 em lang. Sämtliche Äste und Zweige sind der Länge nach von bündelartig zusammenliegenden Vertikalröhren durchzogen, die im Scheitel der Zweigenden mit zahlreichen, bis 2 mm weiten rundlichen Öffnungen münden. An der Oberfläche der Äste fallen die eckigen, und im Gegensatz zu Homalodora ramosa MAnT. sp. recht weiten Skelettmaschen auf, welche die Mün- dungen gerader Radialkanälchen darstellen und die Außenseite wie mit einem feinen Netz überziehen. An ungeätzten Exemplaren sind andere Ostien in der Regel nicht sichtbar. An mit Salzsäure behandelten Stücken sieht man aber außer den durch die weiten Maschen des Skeletts gebildeten Kanalmündungen noch zahlreiche, bis 1 mm weite, rundliche Ostien, die in ziemlich weiten Abständen über die Oberfläche zerstreut sind. Die Skelettmaschen sind häufig durch dicke Bündel langschäftiger Prodichotriaene verstopft, die von Korrosionspräparaten bei unsanfter Behandlung allerdings leicht abfallen.

Die Unterscheidungsmerkmale von Brochodora Roemeri und Brochodora ramusculus werden bei der Beschreibung der zweiten Art angegeben. Von Homalodora (Doryderma) ramosa MANT. sp. unter- scheidet sich Brochodora Roemeri durch plumpere Formen, größere Dimensionen, und namentlich durch die maschige oder netzartige Oberfläche.

Die Spezies zeichnet sich durch große vertikale Verbreitung aus. Sie tritt in der oberen Kreide von Hannover schon im Scaphitenpläner auf, und floriert noch in der Mucronatenkreide.

Roemer hatte die Art unter dem Namen Polyjerea dichotoma hinreichend gekennzeichnet und auch verhältnismäßig gut abgebildet. Der Name ist aber schon vorher von Benerr für eine Doryderma aus dem Upper Greensand gebraucht worden. Darum hat Hinpe die Art umbenannt.

Alter und Facies: |Scaphitenpläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Halberstadt (z. h.), Misburg, Oberg, Biewende, Adenstedt, Ahlten (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 25.

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Brochodora ramusculus nov. sp. (Tafel XVIII, Fig. 6.)

Körperform, Kanalsystem und Skelett wie bei Brochodora Roemeri, von der sich Brochodora ramus- culus aber durch gracileren Bau und viel geringere Dimensionen unterscheidet. Die Stämmchen sind nur 1—1,5 cm dick und 2,5—10 cm lang.

Schwieriger ist die Unterscheidung von Brochodora ramusculus und Homalodora ramosa MANT. sp., weil diese beiden Arten in der Gestalt und den Maßverhältnissen häufig übereinstimmen. Während aber an der Oberfläche von Brochodora ramusculus außer den netzartig aneinander gereihten großen Skelett- maschen keine weiteren Ostien entwickelt sind, ist die Oberfläche von Homalodora ramosa, die auch dichter und glatter ist, mit zahlreichen, mehrere mm auseinander liegenden rundlichen Ostien bedeckt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.), Adenstedt (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Subgenus Homalodora nov. subgen.

Skelett dicht; Oberfläche engmaschig und glatt, mit unregelmäßig verteilten rundlichen Ostien.

Homalodora ramosa Mant. sp. (Tafel XVIII, Fig. 7.)

1822. Spongia ramosa MANTELL, Fossils of the South Downs, S. 162, Taf. XV, Fig. 11.

1878. Doryderma ramosa Zitrez, Stud. II, S. 68.

1883. Doryderma ramosa HınDe, Catal., S. 48, Taf. VIII, Fig. 2.

Schwammkörper zylindrisch-ästig, mit abgestutzten oder abgerundeten Zweigenden, an deren Scheitel zahlreiche 1,5—2 mm weite Postiken von Vertikalkanälen liegen. Das Skelett ist sehr dicht und feinmaschig, die Oberfläche glatt und mit unregelmäßig verteilten, ca. 0,5—1 mm weiten, mehrere mm auseinander liegenden Ostien bedeckt. Die Astchen sind 1—2,5 em dick und 5—25 em lang. Als Dermalia Orthodichotriaene.

Die Unterscheidungsmerkmale gegenüber Brochodora Roemeri und Brochodora ramusculus findet man bei der Beschreibung dieser Arten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Homalodora plana n. sp. (Tafel XVII, Fig. 3, 4.)

Plattig, mit dreieckigem oder ovalem Umriß, selten stockartig, gewöhnlich einfach, gestielt. Scheitel abgestutzt, mit zahlreichen, dicht nebeneinander liegenden, 1—1,5 mm weiten Postiken von Kanälen,

die den Schwammkörper der Länge nach durchziehen. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche

zerstreuten, ca. 0,5 mm weiten, 2—3 mm voneinander entfernten Ostien von kurzen, geraden Kanälchen, die in schräger Richtung von oben nach unten in das sehr engmaschige Skelett eindringen. Die Dermalia

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habe ich nicht auffinden können. MittelgroBe Individuen sind ca. 8 cm lang, 4 cm breit, 1,5 em dick. Das größte Exemplar meiner Sammlung ist 12 cm hoch, am Scheitel fast ebenso breit und 2 cm dick. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. h.). Anzahl der untersuchten Stücke: ca, 20. Das Original liegt in meiner Sammlung.

Homalodora tuberosa nov. sp.

Gestielte oder sitzende, schnell an Dicke zunehmende, kurze Keulen, deren Vorderteil mehrere rundliche oder abgestutzte Köpfchen, oder ähnlich wie die Tetracladinengattung Hallirhoa lappige Fort- sätze oder seitlich vorspringende Rippen trägt. Auf dem Scheitel der Köpfchen und Rippen, hier aber nur an den zentralen Teilen, zahlreiche engstehende ca. 2 mm weite Mündungen von Vertikalkanälen. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten, ca. 0,5 mm bis 1 mm weiten, 2—3 mm von einander entfernt liegenden Ostien. Das Skelett ist dichtmaschig. Die Dermalia sind große Pro- dichotriaene. Der Schwammkörper wird 6—10 cm hoch, und je nach der Zahl der Köpfchen und Rippen am vorderen Ende 8—15 em dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 10.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Homalodora ficus nov. sp. (Tafel XVII, Fig. 2.)

Feigen- oder birnförmig, gestielt. Scheitel abgerundet oder abgestutzt, mit einer leichten zentralen Einsenkung, in der dicht nebeneinander zahlreiche 1,5—2 mm weite Postiken von Vertikalkanälen liegen. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten, 0,5—1 mm weiten, mehrere mm auseinander- liegenden Ostien. Das Skelett ist sehr dichtmaschig. Die Dermalia habe ich nicht auffinden können.

Homalodora ficus ist eine kleine Art. Fingerlange Stücke gehören schon zu den größten, die über- haupt vorkommen, und können leicht mit jungen Individuen von Amphilectella piriformis verwechselt werden. (Unterscheidungsmerkmale bei A. piriformis.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 9.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Homalodora pusilla nov. sp. (Tafel XVII, Fig. 5.)

Kugelig, sitzend. Scheitel abgerundet, mit ca. 5 mm tiefer, zentraler Grube, in der zahlreiche dicht aneinandergedrängte Postiken von Vertikalkanälen liegen.

An der Größe der Postiken kann man Homalodora pusilla leicht von Jugendformen der Homalodora ficus unterscheiden. Sie sind nicht größer als die Ostien an der Außenseite, und höchstens halb so groß wie die Postikenim Scheitel von Homalodora ficus. Skelett und Oberfläche der Außenseite wie bei den anderen Spezies.

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Homalodora pusilla ist nicht nur die kleinste Homalodora-Art, sondern auch unter allen Spongien- arten eine der kleinsten, denn sie wird nur 2 cm hoch und dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Amphilectella SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel II, Fig. 6.)

Birnförmig, kugelig oder eiförmig, mit tiefem und engem Paragaster, gestielt. Oberfläche grob- porös, mit zerstreut liegenden Ostien. Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Mega- clonen. Die Dermalia sind Prodichotriaene.

Obere Kreide.

Amphilectella piriformis Scurammen. (Tafel XVIII, Fig. 8. Texttafel II, Fig. 6.) 1901. Amphilectella piriformis ScCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 13, Taf. III, Fig. 3.

Birn- oder eiförmig, sehr diekwandig, mit tiefem und engem Paragaster, gestielt oder sitzend. Mittelgroße Exemplare sind 10 cm lang (ohne Stiel) und 6 cm diek. Das größte Individuum, welches ich in der Mucronatenkreide von Misburg gefunden habe, ist ohne Stiel 20 cm lang und ca. 10 cm dick. Das Paragaster ist bei mittelgroßen Exemplaren ca. 1 cm, bei großen 2 cm weit. Außenseite mit unregel- mäßig über die Oberfläche zerstreuten, 1 mm weiten und ca. 2—4 mm voneinander entfernten Ostien von geraden Kanälen, die in schräger Richtung von oben nach unten in den Schwammkörper eindringen, und von kräftigen, im Paragaster mündenden Kanälen gekreuzt werden. Das Skelett ist ziemlich weit- maschig, aber nicht so weitmaschig wie bei den Brochodora-Arten. In den Maschen und auch in den Ostien gut erhaltener Exemplare stecken dieke Bündel langschäftiger Prodichotriaene.

Kleinere Exemplare können mit Homalodora ficus verwechselt werden. Diese Art hat aber in der Scheitelmitte keine einfache Paragastermündung, sondern zahlreiche bis 2 mm weite Postiken und auch ein engmaschigeres Skelett.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (z. h.).

Bmzahloder untersuchten Stücke: ca. 30.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Heterostinia v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel II, Fig. 2, 3, 4.)

Trichter-, becher- und ohrförmig oder plattig, dünn- oder dickwandig, gestielt. Beide Seiten mit zerstreuten Ostien bezw. Postiken von Radialkanälen. Das Stützskelett besteht aus durch

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Zygose verbundenen Megaclonen mit glatten oder granulierten Epirhabden. Die Dermalia sind Ortho- dichotriaene.

Obere Kreide.

Nach v. Zirren (Stud. Il, S. 69) bestände das Heterostinia-Gerüst aus zweierlei Elementen, nämlich aus kleinen, vielästigen und überall filigranartig gezackten Kieselkörperchen, welche die Hauptmasse des Skeletts bilden sollen, und aus großen Megaclonen. Mir kam aber der Gedanke, daß die vielästig- zackigen Kieselkérperchén, deren Existenz so wenig zu unseren Kenntnissen vom Bau des Megamo- rinen-Skeletts stimmen will, Bildungen sein könnten, die zum Heterostinia-Skelett gar nicht in Beziehungen stehen. Herr Professor Sarasın in Genf hatte die Güte, mir die schönen Heterostinien des Genfer Museums, auf die sich v. Zirrez bezieht, zur Untersuchung zu überlassen, und ich konnte mich bald überzeugen, daß es sich bei den in Frage kommenden Bildungen nur um Besonderheiten der Erhaltung handelt. Die Maschen des eigentlichen Skeletts, das wie bei allen Heterostinia-Arten nur aus Megaclonen besteht, sind nämlich mit einer Kieselmasse ausgefüllt, deren Oberfläche eine sehr feine Körnelung besitzt und bei der Untersuchung mit auffallendem Licht wohl dichte Massen filigranartig gezackter Kieselkörperchen vor- täuschen kann.

Bei manchen Arten kommen außer den Megaclonen als Seltenheiten allerdings auch noch andere Kieselkörperchen vor, die aber so groß wie die Megaclone und nur im Habitus zierlicher sind. Text- tafel II, Fig. 3b sind einige abgebildet. Möglicherweise sind es embryonale Megaclone.

Heterostinia obliqua Benerr sp. (Tafel XVII, Fig. 1.— Tafel XVI, Fig. 2,3. Texttafel II, Fig. 3, 4.)

1831. Polypothecia obliqua BENETT, Catal. Org. Rem. Wilts., Taf. VIII, Fig. 1.

1883. Heterostinia obliqua HınDe, Catal., S. 53, Taf. X, Fig. 2.

1901. Asteroderma expansa SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 14, Taf. III, Fig. 4. Taf. V, Fig. 4.

1901. Asteroderma conica SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 14, Taf. I, Fig. 9.

Halbtrichter-, schüssel- und ohrförmig oder plattig mit halbkreisförmigem Umriß, dünnwandig, mit abgerundetem Rand, gestielt oder sitzend. Die Wandung ist 6—10 mm dick, das größte mir vorliegende Exemplar, ein plattiges Individuum mit halbkreisförmigem Umriß 12 cm hoch, 15 em breit. Außen- und Innenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 0,3—0,5 mm weiten, 1—3 mm voneinander entfernten Ostien bezw. Postiken. An der Innenseite liegen die Kanalmündungen etwas näher zusammen wie an der Außen- seite; sie sind hier auch durchschnittlich etwas kleiner. Das Stützskelett ist engmaschig. Als Dermalia kommen ziemlich große Orthodichotriaene vor.

Die Spezies unterscheidet sich von Heterostinia immanis durch kleinere Dimensionen und verhältnis- mäßig viel dünnere Wandungen.

Verwechselungen mit anderen Spongienarten sind schwer möglich, weil Heterostinia obliqua in der oberen Kreide der einzige schüsselförmige oder ohrförmige Schwammkörper mit dünnerWandung ist, dessen Skelett aus Megaclonen besteht.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.), Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 9.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

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Heterostinia immanis nov. sp. (Tafel XVI, Fig. 1. Texttafel IT, Fig. 2.)

Schüssel-, becher- oder trichterförmig, dickwandig, mit abgerundetem, auch wohl mehrfach ein- gebuchtetem Rand, sitzend oder mit wurzelartig verästelter Basis. Das größte Exemplar, das ich kenne, ein ziemlich regelmäßiger Trichter, dessen eine Hälfte aber nur erhalten ist, ist ca. 20 cm hoch (ohne Stiel), am oberen Rande fast 30 em weit und 3 cm dick. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche zer- streuten, ca. 1 mm weiten, mehrere mm auseinanderliegenden Ostien. Die Postiken sind etwas kleiner und liegen auch dichter zusammen. Das Stützskelett ist dichtmaschig. Als Dermalia Orthodichotriaene, die aber bei den von mir gesammelten Exemplaren nur an der Innenseite entwickelt oder erhalten sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten).

pian der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Heterostinia depressa nov. sp. (Tafel XV, Fig. 5.)

Niedrig-trichterförmig, mit scharf abgestutztem Rand, sehr dickwandig; Basis mit mehreren kurzen, dicken Wurzeln. Paragaster mäßig tief. Oberfläche und Kanalsystem wie bei Heterostinia immanis, von der sich Heterostinia depressa aber durch die Abweichungen in der äußeren Form unterscheidet. Das Original ist 6 cm hoch, die flache Scheitelfläche 10 cm lang, 7 em breit. Die Wandung ist 4 cm dick, das Paragaster ca. 2 em weit und ca. 1,5 em tief.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Pachypoterion HINDE. 1883. (Skelettabbildung Texttafel II, Fig. 5.)

Napf- oder becherförmig und dickwandig, oder apfelförmig, mit weitem und tiefem Paragaster, gestielt oder sitzend. Außenseite mit netzartig aneinander gereihten Skelettmaschen, durch die einfache gerade Kanäle in das Innere der Wandung eindringen. Paragaster mit Mündungen von Vertikalkanälen. Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Megaclonen. Die Dermalia sind Dichotriaene.

Obere Kreide.

Die Arten, welche HınpE zur Aufstellung dieser Gattung Veranlassung gaben, stammen alle aus Kreideablagerungen cenomanen Alters. Von den hier beschriebenen zwei senonen Spezies ist aber P. Koeneni unzweifelhaft eine Pachypoterionart. Von P. auritum könnte es zweifelhaft sein.

Pachypoterion Koeneni nov. sp. (Tafel XV, Fig. 6.)

Kugelig oder apfelförmig, mit abgerundetem oder abgestutztem Scheitel und grubenartigem oder trichterförmigem, mäßig tiefem Paragaster, sehr diekwandig. Sitzend oder mit dickem, kurzem, scheiben-

artig verbreitertem oder ein wenig verzweigtem Stiel. Unähnlich den anderen Megamorinenspezies von ähnlicher Körperform, (Amphilectella piriformis, Homalodora ficus), die sich nach unten allmählich ver- jüngen, ist der Stiel mehr oder weniger deutlich vom Schwammkörper abgesetzt. Das im Göttinger Museum liegende Originalexemplar vom Sudmerberg ist ca. 10 cm hoch und an der dicksten Stelle, die in der Körpermitte liegt, ca. 7 cm dick. Die Wandung ist 2,5 em dick, das Paragaster etwa ebenso tief. Stiel 4 cm dick, aber nur 3 cm lang. Bei zwei etwas kleineren Stücken aus der Quadratenkreide von Mis- burg ist der Stiel ungefähr ebenso dick, aber noch etwas kürzer. Leider ist bei keinem Exemplar die Oberfläche so gut erhalten, daß ich genauere Angaben über die Anordnung und Größe der Ostien machen könnte. Dagegen waren bei allen Stücken gut erhaltene Skelettelemente stellenweise in größeren Mengen nachzuweisen. . Die Dermalia habe ich aber auch nicht auffinden können.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel, Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (s.), Bülten-Adenstedt (s.), Misburg (s.).

Original in der Göttinger Sammlung.

Pachypoterion auritum nov. sp. (Tafel XVI, Fig. 4. Texttafel II, Fig. 5.)

Das ausgezeichnet erhaltene einzige Exemplar dieser neuen Art, ein etwa faustgroßes Stück, hat die Gestalt eines diekwandigen Trichters, von dessen Rande lappige und ohrförmige Fortsätze entspringen. Es stimmt also in der äußeren Form mit Heterostinia immanis Scurm. überein. Während aber bei Hetero- stinia immanis das Stützskelett an der Außenseite dicht und glatt ist und nur von zahlreichen, mehrere mm voneinander entfernten, rundlichen Ostien durchbrochen wird, erfolgt bei Pachypoterion auritum die Wasserzufuhr durch die 0,5—1 mm weiten Skelettmaschen, die die Oberfläche der Außenseite netz- artig überziehen. Die Oberflächenstruktur von Pachypoterion auritum ist also ähnlich wie bei Brocho- dora Roemeri. In den Skelettmaschen habe ich als Dermalia einige ziemlich große Orthotriaene gefunden. Die Innenseite gleicht im allgemeinen der Außenseite, nur sind an der Innenseite die Skelettmaschen etwas enger. Das Paragaster ist flach-muldenförmig und etwa 1,5 cm tief. Die ohrförmigen marginalen Fortsätze sind 1—3 cm breit und hoch.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: t.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Corallistidae SoLLAS emend. SCHRAMMEN. (1903. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. a. d. Roru.-Mus. No. 19, S. 17.)

Das Stützskelett besteht hauptsächlich aus monocrepiden, durch Zygose verbundenen Dicranoclonen und außerdem aus Megarhizo- cloniden. Als Oberflachennadeln Triaene (Dicho-, Disco- oder Phyllo- triaene), als Microsclere Amphiaster und Spiraster. Kreide und lebend.

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Die Dieranoclone t), wie ich die Skelettelemente nennen will, welche die Hauptmasse des Stütz- skeletts der Corallistidae ausmachen, sind monocrepide Desme, die in typischer Ausbildung aus einem am Ende knopfartig verdickten oder kegelférmig zugespitzten und mit besonders kraftigen Warzen besetzten Basalteil bestehen, von dem nach der entgegengesetzten Seite zwei oder drei, seltener ein oder vier knotige Clone entspringen, die an den Enden in krallenartige Zygome ausgehen. Der Winkel, den die Clone miteinander bilden, kann spitz oder stumpf sein. In dem einen Falle hat das Dicranoclon mehr die Form einer Gabel oder Klammer. Im anderen sieht es wie ein Bogen aus.

Die Verbindung der Dicranoclone erfolgt, indem sich die krallenartigen Enden der Clone um die Halse der dicken Warzen legen, mit denen der Basalteil dicht besetzt ist. Sie ist eine vergleichsweise sehr innige, und es gelingt nicht leicht, isolierte ?) Dicranoclone unbeschadigt zu erhalten.

Das Dicranoclon entwickelt sich auf monaxoner Basis. Ich habe aber die Axenanlage nur selten, und auch nur bei einer Art (Phalangium scytaliforme), aber hier ganz deutlich beobachtet. Der Verlauf des Axenkanals fällt mit der Längsaxe des Basalteils zusammen, geht also mehr oder weniger stumpf- winklig zur Längsaxe der Clone. (Wenn aber vom Basalteil nur ein Arm abgeht, der dann in der Ver- längerung des Basalteils liegt, fallen Axenanlage und Längsaxe des Clons zusammen.)

Im Stützskelett aller fossilen Gattungen kommen außer Dicranoclonen, die aber immer die Haupt- masse des Skeletts bilden, noch monocrepide Desme vor, die wegen ihrer Ahnlichkeit mit Megarhizoclonen Megarhizoclonide heißen mögen.

Die Dermalia der fossilen Gattungen sind Dichotriaene. Bei manchen recenten Genera kommen aber auch Discotriaene und Phyllotriaene vor. Dicho-, Disco- und Phyllotriaene haben auch die Tetracladinen als Dermalia, und da ein naher phyletischer Zusammenhang zwischen Tetracladinen und Corallistiden wegen der verschiedenen Axenanlage der Desme nicht wahrscheinlich ist, haben wir hier wieder eine der an den Gerüsten der Kieselspongien häufig zu beobachtenden Konvergenzerscheinungen, die der Er- mittelung der natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse manche Hindernisse in den Weg legen.

Aus den neuzeitlichen Meeren kennt man fünf Gattungen (Corallistes Scumipt, Macandrewia Gray, Callipelta SoLLas, Daedalopelta SoLLas, Heterophymia PomEL). Die am längsten bekannte fossile Gattung, Pachinion ZittEL, wurde von v. ZITTEL und Hınnde zu den Rhizomorinen gerechnet.

Der vor einigen Jahren von mir aufgestellten Gattung Procorallistes kann ich jetzt noch zwei Arten einer neuen Gattung (Phalangium) hinzufügen.

Gattung Pachinion v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel III, Fig. 1.) Schwammkörper kreisel-, birnen- oder feigenförmig, seltener zylindrisch; stockartig oder einfach,

mit engem und tiefem Paragaster, gestielt oder sitzend. Ostien fehlen. Die Wasserzirkulation erfolgt durch unregelmäßig geformte Lücken der aus groben anastomosierenden Fasern gebildeten Wandung.

1) TO ölxoavov die Gabel.

*) Sehr wünschenswert wäre eine Nachprüfung des recenten Materials, um an isolierten Desmen die für die lebenden Genera bezeichnenden Formeigentümlichkeiten der Dicranoclone festzustellen.

Palaeontographica. Suppl. V. I

Texttafel III. Skelettelemente der Familie Corallistidae SoLLas emend. ScHRAMMEN.

(In 30 facher Vergrößerung.)

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Erklärung zu Texttafel III.

Familie Corallistidae.

Fig. 1. Pachinion scriptum RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Dicranoclone. b) Mega- rhizoclonide. c) Kieselkörperchen aus der Deckschicht. d) Dermalia (Dichotriaene). e) Stab- nadeln aus der Deckschicht.

Fig. 2. Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. a) Dicranoclone. b) Megarhizoclonide. c) Dermalia (Dichotriaene).

Fig. 3. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. a) Dicranoclone. b) Megarhizoclonide. c) Dermalia (Dichotriaene).

Fig. 4 Pachinion cylindricum ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Dicranoclone. b) Megarhizoclonid. ce) Dichotriaene aus der Deckschicht.

Die Fasern bestehen hauptsächlich aus durch Zygose verbundenen Dieranoclonen mit zwei, seltener mit einem oder mit drei Clonen und knopfartigem Basalteil, und außerdem aus plumpen Megarhizocloniden. Eine Deckschicht, die aus winzigen, filigranartig gezackten Kieselplättchen besteht, kann vorhanden sein oder fehlen. Die Dermalia sind Orthodichotriaene. Außerdem können an der Oberfläche Microxe vorkommen.

Obere Kreide.

Pachinion scriptum Roem. sp. (Tafel XVIII, Fig. 4. Tafel XIX, Fig. 1. Texttafel III, Fig. 1.)

1864. Jerea scripta RoEMER, Sp., S. 34, Taf. XIII, Fig. 1.

1878. Pachinion scriptum Zitrer, Stud. II, S. 66, Taf. V, Fig. 2.

1883. Pachinion scriptum Hınpe, Catal., S. 46, Taf. VII, Fig. 1.

Kreisel-, birnen-, feigen- oder keulenförmig, seltener walzenförmig, mit abgerundetem oder abge- stutztem Scheitel und engem, mäßig tiefem Paragaster, gestielt. Am häufigsten sind kreiselförmige Einzelindividuen. Doch kommen auch Stöcke von sieben und mehr, von einer gemeinsamen Basis aus- gehenden Personen vor, deren Köpfe aber immer mehr oder weniger deutlich getrennt bleiben, während sie z. B. bei Pachinion familiare Roem. sp. gewissermaßen ineinanderfließen. Manchmal verwachsen auch die oberen Hälften, während die Stiele getrennt bleiben, oder es zweigen sich von der Mitte oder vom Scheitel eines größeren Exemplars kleinere ab, und da auch das Aussehen sich ändert, je nachdem die Deck- schicht den ganzen Schwamm oder nur einen Teil überzieht, oder ganz fehlt, kann die Bestimmung Schwierigkeiten machen. Mittelgroße kreiselförmige Exemplare sind 5—7 cm hoch, 4—6 em dick. Das größte mir bekannte ist über 20 cm hoch und über 10 cm dick. Das Paragaster ist 3—8 mm weit. Bei günstiger Erhaltung ist wenigstens die Basis, zuweilen aber auch der ganze Schwammkörper mit einer glatten oder leicht gerunzelten Deckschicht überzogen, an der man schon mit einer schwach vergrößernden Lupe die sternartigen Köpfchen der dermalen Dichotriaene erkennen kann. Wo die Deckschicht fehlt,

erscheinen die groben anastomosierenden Skelettfasern, zwischen denen in Ermangelung besonderer Kanäle die Wasserzirkulation erfolgt, und zwar sind sie besonders deutlich, wenn das Gerüst in rote oder bläuliche Eisenverbindungen umgewandelt worden ist. |

Pachinion scriptum könnte mit Discodermia antiqua SCHRM. verwechselt werden. (Discodermia hat aber im Stützskelett Tetraclone und als Dermalia Phyllotriaene.)

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieriplaner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucro- natenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Heere (s. s.), Misburg (h.), Oberg (h.), Adenstedt (h.), Biewende (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: Über 100.

Pachinion familiare Roem. sp.

1864. Polycoelia familiaris ROEMER, Sp., S. 31, Taf. XI, Fig. 10.

1878. Coelocorypha familiaris Zirrez, Stud. II, S. 64.

Traubige Stöcke, die aus mehr oder weniger zahlreichen, mit der Basis und den Seiten verschmolzenen kugeligen Individuen bestehen. Die Verschmelzung ist zuweilen so innig, daß die Zahl der Einzelindividuen nur durch Zählung der übrigens nur wenige mm weiten Paragasteröffnungen festzustellen ist. Wie bei den anderen Arten überzieht bei guter Erhaltung eine dichte und glatte Kieselhaut die Basis und andere Teile des Schwammkérpers. Ein aus sieben innig verschmolzenen Personen bestehender Stock aus meiner Sammlung ist 5 cm hoch, 10 cm lang und 4—6 cm breit. Der Querdurchmesser der Individuen beträgt am Scheitel ca. 3 cm.

ZiTTEL rechnete die Spezies zu Coelocorypha. Eine Nachprüfung des Skeletts ergab aber die cha- rakteristischen Dicranoclone von Pachinion.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Pachinion cylindricum Schrammen. (Tafel XVIII, Fig. 3. Texttafel III, Fig. 4.) 1901. Neohindia cylindrica SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 11, Taf. II, Fig. 5. Taf. V, Fig. 2.

Unter dem Namen Neohindia cylindrica hatte ich eine Spongie beschrieben, deren Skelettelemente ich für große Ennomoclone hielt. Nachdem ich jetzt besseres Material gesammelt und untersucht habe, ist es mir klar geworden, daß die vermeintlichen Ennomoclone Dicranoclone mit drei Clonen darstellen und daß Neohindia cylindrica eine Pachinion-Art ist. Sie kommt in der Quadratenkreide mit Pachinion scriptum zusammen vor, und unterscheidet sich von dieser Spezies durch eine andere Körperform, indem sie gerade oder leicht gekrümmte, langgestielte Walzen und Zylinder bildet, die im Verhältnis zur Dicke ziemlich lang sind. Das größte Exemplar meiner Sammlung ist ohne Stiel über 15 cm lang und überall 4—4,5 em dick. Kanalsystem wie bei Pachinion scriptum. Die Skelettelemente scheinen durchgängig etwas größer zu sein wie bei den anderen Arten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

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Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.). Anzahl der untersuchten Sticke: 8. Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Procorallistes SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel III, Fig. 3.)

Unregelmäßig trichterförmig, ohrförmig oder lappig, gestielt oder sitzend. Ober- und Unterseite mit zerstreut liegenden porenartigen Ostien bezw. Postiken von kurzen geraden Kanälchen. Das Stütz- skelett ist sehr dicht, und besteht hauptsächlich aus Dieranoclonen mit verlängertem und kegelförmig zugespitztem Basalteil und zwei bis drei Clonen, und außerdem aus ziemlich plumpen Megarhizocloniden. Die Dermalia sind Orthodichotriaene. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Procorallistes polymorphus Scurammen. (Tafel XX, Fig. 1, 2. Texttafel III, Fig. 3.)

1901. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 15, Taf. I, Fig. 10. Taf. V, Fig. 8.

1901. Procorallistes tuberosus SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 15, Taf. I, Fig. 11.

Unregelmäßig trichterférmig, ohrförmig, plattig oder lappig, mit abgerundetem Rand, gestielt oder sitzend. Oberflächen beider Seiten mit zerstreut liegenden, nadelstichartigen Ostien bezw. Postiken, die aber nur bei angeätzten Exemplaren sichtbar sind. Ungeätzte Stücke haben eine gleichmäßig rauhe Oberfläche, an der man keine Kanalöffnungen erkennen kann. Mittelgroße Exemplare sind etwa kinder- handgroß. Das größte, das ich gesehen habe, bedeckte aber über !/, qm Fläche. Die Wandung ist 6—10 mm dick. Gewöhnlich sind die geologisch älteren Vorkommnisse etwas dickwandiger als die aus der Quadraten- und Mucronatenkreide. Doch kommen auch im Turon Exemplare vor, die in der Dicke der Wandung mit solchen aus der Mucronatenkreide übereinstimmen. Die Abbildung Taf. XX Fig. 1 zeigt mehrere Individuen verschiedenen Alters, die an einem Phalangium sitzen. Oberflächenstruktur und Skelett stimmen bei Procorallistes und Phalangium fast überein; darum glaubte ich zuerst, daß die abgebildete Kolonie mit ihrem Träger als ein einziger Schwammkörper anzusehen sei.

Die Spongie, welche ich unter dem Namen Procorallistes tuberosus beschrieben habe (s. Syn.), halte ich jetzt für ein junges Individuum von Procorallistes polymorphus.

Alter und Facies: Cuvieripläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (z. s.), Misburg (z. s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 10.

Das Original liegt im Rormer-Museum.

Gattung Phalangium nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel III, Fig. 2.)

Walzen- oder zylinderförmig, mit tiefem und engem Paragaster, gestielt oder sitzend. Oberfläche mit zerstreut liegenden porenartigen Ostien von geraden Radialkanälchen. Das sehr dichte Stützskelett

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besteht hauptsächlich aus Dicranoclonen mit 2—4 Clonen und verlängertem und kegelförmig zugespitztem Basalteil, und auBerdem aus wenig verästelten Rhizocloniden. Die Dermalia sind Orthodichotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Phalangium cylindratum nov. sp. (Tafel XVIII, Fig. 2.)

Allgemeine Form, Oberfläche und Kanalsystem wie bei Phalangium scytaliforme, wovon sich die Spezies aber durch gracileren Bau gut unterscheidet. Mittelgroße Exemplare sind ca. 10 em lang, 2—2,5 em dick. Der Querdurchmesser verhält sich also zum Längsdurchmesser wie */;—1/,:1. (Bei Phalangium scytaliforme ungefähr wie 1/,: 1.)

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen; Heere (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Phalangium scytaliforme nov. sp. (Tafel XVIII, Fig. 1. Texttafel III, Fig. 2.)

Walzenförmig oder zylindrisch, mit abgerundetem Scheitel und tiefem und engem Paragaster, kurz gestielt oder sitzend. Oberfläche mit zerstreut liegenden, nadelstichartigen Ostien, von denen gerade Kanälchen in die Wandung eindringen. Das Originalexemplar ist 14 cm lang und ca. 4 cm dick. Das Paragaster ca. 1 cm weit.

Die Spezies kann leicht mit der ganz ähnlich gestalteten Rhizomorine Scytalia radiciformis PHILL. sp. verwechselt werden. Wenn das Skelett nicht gut erhalten ist, kann man sie aber noch an der durch die Körnelung der Dieranoclone rauheren Oberfläche erkennen. Die andere Phalangium-Art ist auf das Turon beschränkt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stueke: 10

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Tribus Caltropina SCHRAMMEN.

Familie Pachastrellidae SoLLas emend. (1886. Sci. Proc. Roy. Dubl. Soc. Bd. V, S. 177.)

Caltropina mit regulären Spiculen. Dermalspicula sind Dichotriaene oder fehlen. Als Microsclere Spiraster, Sphaeraster oder Microrhabde.

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Ohne Erweiterung der Diagnose von SoLLas, in der es von den Pachastrellidae heißt: ,,Streptastrosa mit Caltropen aber ohne Triaene“‘, müßten die fossilen Pachastrelliden in einer neuen Familie untergebracht werden, weil bei ihnen nur das Stützskelett aus Caltropen, die äußerste Skelettlage aber aus Dichotriaenen besteht. Sorzas bildet übrigens (Chall. Tetract. Taf. XI, Fig. 4, 15, 16, 17) auch von Pachastrella abyssi O. Scum. Triaene ab, die er freilich als anormale Caltrope bezeichnet. Ich halte sie für Rudimente des bei den fossilen Formen ausgezeichnet entwickelten Oberflächenbelages von Dichotriaenen.

Gattung Propachastrella n. gen. (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 4.)

Lappige Pachastrelliden, deren Oberflächenskelett aus Dichotriaenen besteht. Microsclere un- bekannt.

Obere Kreide.

Die Gattung unterscheidet sich von den nächst verwandten lebenden Gattungen Dercitus Gray, Pachastrella O.Scum. und Caltropella SoLLas durch den Besitz einer Oberflächenschicht von Dichotriaenen.

Propachastrella primaeva Zırrer sp. (Tafel XIII, Fig. 1. Texttafel I, Fig. 4.)

1878. Pachastrella primaeva Zarrez, Stud., III, S. 9, Taf. XII, Fig. 4.

1880. Pachastrella primaeva Zitrer, Handb., S. 145.

1883. Pachastrella primaeva HınDe, Catal., S. 26.

1883. Pachastrella convoluta Hınve, Catal., S. 26, Taf. II, Fig. 1, 1a.

1885. Pachastrella Carterı Hinpe b. Poéra, Beitr. III, S. 8, Taf. I, Fig. 17.

1895. Pachastrella primaeva Zırteı, Grundz., S. 44.

1899. Dercitus primaeous SCHRAMMEN, Tetract., S. 8, Taf. II, Fig. 1—3.

1901. Pachastrella primaeva ScHRAMMEN, Neue Kieselschw., 8. 19.

Lappige, ohr- oder blattförmige Klumpen. Die älteren Vorkommnisse (aus Turon- und Quadraten- kreide) sind unscheinbare, walnuß- bis höchstens kinderhandgroße knollige oder ganz formlose Aggregate von Vierstrahlern, die man übersieht, wenn sie nicht infolge von Umwandlung in Eisenhydroxyd ete. anders wie das Gestein gefärbt sind. In der unteren Mucronatenkreide erreicht die Art aber eine be- deutende Größe. So habe ich im Gestein steckende Exemplare beobachtet, die über 1/, qm Fläche be- deckten. Sie bilden Lappen, die in unregelmäßiger Weise gefaltet und zusammengebogen sind. Man findet aber derartige Stücke nie ausgewittert, denn die Spongie zerfällt mit der Verwitterung des Gesteins in kleine Brocken. Das Kanalsystem ist wenig entwickelt. Die Vierstrahler haben gerade oder leicht ge- krümmte Arme, die gegen die Enden allmählich an Stärke abnehmen und gewöhnlich in eine Spitze aus- laufen, manchmal aber auch vergabelt sind. Zuweilen sind die Strahlen auch ganz kurz und an den Enden abgerundet. Man findet nebeneinander Vierstrahler von den verschiedensten Größen. Die Strahlen der _ größten sind bis 1,2 mm, die Strahlen der kleinsten aber nur 0,05 mm lang. Die Megasclere der Exemplare aus der Mucronatenkreide sind plumper und größer als die der geologisch älteren Formen. An gut er- haltenen Stücken besteht die Oberfläche aus Dichotriaenen, deren Zinken in einer Ebene liegen. Die Dichotriaene sind etwas kleiner als die größten Vierstrahler. (Der Längsdurchmesser beträgt etwa 0,8 mm.)

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Microsclere habe ich nicht gefunden, wie denn überhaupt Microsclere, die von Pachastrelliden herrühren müßten, aus der Kreide noch nicht bekannt geworden sind.

Die von ZırteL abgebildeten (Coeloptych. Taf. V, Fig. 27—31) und später Pachastrelliden oder Geodiden zugeschriebenen Sphaeraster rühren wohl nur von Geodiden her.

Propachastrella primaeva ist die einzige Pachastrellide aus dem Mesozoicum, von der ganze Exem- plare bekannt sind. Pachastrella Carteri Hınpe und Pachastrella Hindei Poéra sind nach isoliert auf- gefundenen Drei- und Vierstrahlern aufgestellt werden.

Alter und Facies: Plänerkalk der Turon-Schichten mit Scaph. Geinitzii, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (sehr selten), Misburg (selten), Oberg (selten), Ahlten (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 15.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Familie Tetracladinidae v. ZITTEL. (1878. Studien über fossile Spongien II, S. 100.)

Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Tetraclonen. Die Dermalia sind Triaene (Dicho-, Phyllo-, Disco- etc. Triaene), selten anaxile Kieselscheiben. Als Microsclere Spiraster und Microxe. Kreide und Jetztzeit.

Unterfamilie Phymatellinae nov. subfam.

Tetracladinidae, deren Stützskelett aus regelmäßig ausgebi.deten Tetraclonen mit glatten Clonen besteht. Als Dermalia Dichotriaene. Eine aus kleinen, unregelmäßig geformten und innig verfilzten Kieselkörperchen bestehende Deckschicht kann vorhanden sein oder fehlen.

Gattung Phymatella v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 8.)

Zylindrisch, kugelig, birn- und flaschenförmig oder knollig, mit tiefem Paragaster, sitzend oder gestielt. In der Nähe der Basis gewöhnlich mit wulstigen oder knolligen Vorstülpungen, die durch tiefe oder flache Rinnen und Gruben voneinander getrennt sind. Oberfläche mit zahlreichen kleinen, unregel- mäßig zerstreuten Ostien von verschiedener Größe, von denen einfache Radialkanäle in die Wand ein- dringen. Ähnliche horizontale Kanäle beginnen in der Nähe der Oberfläche, und münden mit großen, zerstreut liegenden Postiken auf der Paragasterwandung. Das Stützskelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verästelten Zygomen. Die Dermalia sind Dichotriaene. Eine Deckschicht aus kleinen, unregelmäßig geformten Kieselkörperchen kann außerdem noch vorhanden sein, fehlt aber gewöhnlich. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

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Phymatella intumescens Roem. sp.

1864. Eudea intumescens ROEMER, Sp., 8. 26, Taf. XI, Fig. 1.

1878. Scyphia intumescens QUENSTEDT, Petr. V, 8. 392, Taf. CXXXIII, Fig. 23—26.

1878. Spongites plicatus QUENSTEDT, Petr. V, S. 395, Taf. CXXXV, Fig. 1—2.

1878. Phymatella intumescens Zirrez, Stud. II, S. 74.

1883. Phymatella intumescens Hinpe, Catal., S. 58.

1884. Phymatella plicata Poéra, Beitr. II, S. 32.

1897. Phymatella plicata Leonuarp, Kreide in Oberschlesien, $. 38.

Walzenförmig oder schlank-kegelförmig, mit abgestutztem Scheitel und tiefem Paragaster, gestielt. Basis mit knolligen oder halbkugeligen Wülsten, zwischen denen tiefe Gruben und rundliche Lücken liegen, oder auch nur mit breiten und flachgewölbten, allmählich in einander übergehenden Anschwellungen. Um das zylindrische Vorderteil laufen an manchen Exemplaren undeutliche Spiralfurchen (als deren Rudimente wohl die Spiralkanäle im Inneren der Wandung der geologisch jüngeren Arten anzusehen sind). Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1 mm weiten Ostien. Die Wandung ist 0,5—1 cm dick. Mittelgroße Exemplare sind ca. 10 cm lang (ohne Stiel) und am zylindrischen Vorderteil 3—5 cm, in der Gegend der Basalwülste 5—10 em dick.

Phymatella plicata QuENST. sp. aus dem Scaphitenpläner von Oppeln ist synonym mit Phymatella intumescens ROEMER sp., wie ich an der Hand mehrerer gut erhaltener Stücke, die ich in Oppeln gesammelt habe, feststellen konnte.

Phymatella intumescens steht zu Phymatella tuberosa QuENST. sp. und Phymatella bulbosa Zirr. im Verhältnis einer älteren Mutation. Phymatella tuberosa behält die gestreckte, zylindrische Gestalt der Stammform, aber unter teilweiser Rückbildung der Basalwülste, während bei Phymatella bulbosa Zirv., vielleicht unter der Einwirkung veränderter Faciesverhältnisse, die Basis unter Verlust des Stiels ver- breitert, das lange zylindrische Vorderteil aber auf eine ganz kurze Röhre zurückgebildet worden ist.

Alter und Facies: Scaphiten- und Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (z. h.), Salder (z. h.), Nettlingen (s.), Halber- stadt (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 20.

Phymatella spinosa nov. sp. (Tafel XII, Fig. 3.)

Das einzige Exemplar, welches ich kenne, ist ein ungestielter, 11 cm langer, in der Mitte 7 cm dicker, nach den Enden sich allmählich verjüngender Schwammkörper, dessen nur mehrere mm dicke Wandung von der Basis bis zum Scheitel und allseitig in 1,5—5 em lange, 1—2 cm dicke, innen hohle, finger- oder zitzenförmige Fortsätze gefaltet ist. Die Hohlräume in den Fortsätzen kommunizieren und stellen Ausstülpungen des Paragasters dar. Die Stacheln und Zitzen entsprechen den Basalwülsten der anderen Arten. Die Paragasteröffnung liegt im Scheitel und ist 0,7 cm weit. Oberfläche der Außenseite mit unregel- mäßig zerstreuten, ca. 0,5 mm weiten Ostien, die am Originalstück aber nur stellenweise gut erhalten sind.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt (selten).

Anzahl der!untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Palaeontographica, Suppl. V. 10

Texttafel IV. Skelettelemente der Familie Tetracladinidae v. Zitrev. (In 30facher Vergrößerung.)

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Erklärung zu Texttafel IV.

Familie Tetracladinidae.

Fig. 1. Calymmatina rimosa v. ZırTeL aus der Mucronatenkreide von Misburg. a) Isolierte Tetraclone. b) Isolierte Kieselkörperchen aus der Deckschicht. c) Dichotriaene aus der Deckschicht. d) Junges Tetraclon.

Fig. 2. Jerea Quenstedti v. ZirtEL aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Dichotriaene aus der Deckschicht. c) Isolierte unregelmäßige Kieselkörperchen aus der Deckschicht.

Fig. 3. Myrmeciophytum verrucosum RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Isolierte Tetra- clone.

Fig. A. Thecosiphonia postumus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Un- regelmäßige Kieselkörperchen aus der Deckschicht, c) Amphioxe aus der Deckschicht.

Fig. 5. Thecosiphonia nobilis RoEMER sp. aus dem Cuvieripläner von Oppeln. Ein Tetraclon.

Fig. 6. Turonia constricta v. ZiTTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Dermales Dichotriaen. c) Kieselkérperchen aus der Deckschicht.

Fig. 7. Turonia cerebriformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Der- malia (Dichotriaene). c) Kieselkörperchen aus der Deckschicht.

Fig. 8. Phymatella bulbosa v. ZitteL aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ein Tetraclon. b) Ein junges Tetraclon. c) Dichotriaen aus der Deckschicht. d) Unregelmäßiges Kieselkörperchen aus der Deckschicht.

Fig. 9. Callopegma acaulis v. ZiTTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Tetraclon und Dichotriaen.

Fig. 10. Siphonia micropora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Tetraclone.

Fig. 11. Siphonia tubulosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Kiesei- körperchen aus der Deckschicht. c) Dermalia (Dichotriaene).

Fig. 12. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Der- malia (Phyllotriaene).

Phymatella bulbosa v. Zırrer. (Tafel I, Fig. 9. Tafel III, Fig. 2. Texttafel IV, Fig. 8.)

1878. Phymatella bulbosa ZıtteL, Stud. II, S. 74, Taf. II, Fig. 1. 1900. Phymatella bulbosa WoLLEMANN, Fauna von Biewende, S. 6. 1901. Pseudoplocoscyphia maeandrina SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 5, Taf. II, Fig. 1. Knollig oder flaschenförmig, mit gewundenen oder zapfenförmig vorspringenden Basalwülsten, zwischen denen tiefe Gruben oder rundliche Lücken liegen, sitzend. Die Wülste und Zapfen sind hohl. - Die Hohlräume kommunizieren und stellen Ausstülpungen des Paragasters dar. Paragastermündung im Scheitel eines kurzen, röhrenförmigen Fortsatzes, der am Rande oder in der Mitte der oberen Hälfte entspringt. Außenseite und Paragasterwandung mit unregelmäßig zerstreuten, ziemlich dichtstehenden,

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0,3—1 mm weiten Ostien bezw. Postiken. Einigemale habe ich in der Mucronatenkreide auch Exemplare gefunden, die ganz mit einer dichten Kieselhaut überzogen waren. Gewöhnlich ist aber die Deckschicht auf einige zapfenförmige Wülste an der Basis beschränkt, wenn sie nicht gänzlich fehlt. Die Wandung ist 0,5—1 em diek. Mittelgroße Exemplare sind etwa faustgroß.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (selten), Biewende (z. h.), Ahlten, Oberg (z. h.), Misburg (zh);

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 30.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Phymatella tuberosa QUENSTEDT sp.

1878. Scyphia tuberosa QuENstEDT, Petr. V, S. 388, Taf. CXXXIII, Fig. 18—20.

1878. Phymatella tuberosa Zitrer, Stud. II, 8. 74.

Walzenförmig oder schlank-kegelförmig, mit abgestutztem Scheitel und tiefem Paragaster, gestielt. Typische Stücke haben im unteren Drittel eine tiefe Quereinschnürung, unterhalb welcher ein rundlicher Wulst liegt. Doch kommen auch Exemplare vor, bei denen kaum eine Andeutung von Wulstbildung zu beobachten ist. An die Stelle der Quereinschnürung tritt dann eine rundliche Vertiefung. Andererseits be- sitze ich ein Stück aus der Quadratenkreide von Misburg, das in der intensiven Ausbildung der Basalwülste zu Phymatella intumescens RoEM. sp. überleitet. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1,5 mm weiten Ostien. Paragasterwandung mit etwas grüBeren Postiken. Eine Eigentiimlichkeit des Kanal- systems besteht in mehreren, 3—4 mm weiten Kanälen, die in Spiralwindungen die Wandung durch- ziehen und auf der Paragasteroberfläche münden. Mittelgroße Exemplare von Phymatella tuberosa sind ca. 12 cm lang (ohne Stiel) und in der Gegend des Basalwulstes ca. 5 cm, am Scheitel 2—3 cm dick. Die Wandung ist 0,5—1 cm dick.

Zu Phymatella tuberosa gehören wahrscheinlich auch Scyphia attenuata, lobata und mamillata CouRTILLER (Eponges fossiles ete. Taf. V, Fig. 2—5, Taf. VI, Fig.1), die übrigens zum Teil auf dem Kopie stehend abgebildet worden sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.), Ilsenburg.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 45.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Phymatella sphaeroides nov. sp. (Tafel I, Fig. 6—8.)

Kugelig oder eiförmig, mit engem und tiefem Paragaster, sitzend oder mit einem warzenförmigen Stielchen. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1,5 mm weiten Ostien, die 1—2 mm voneinander entfernt liegen. Das Paragaster bildet im vorderen Teile des Schwammkörpers eine enge Röhre, auf deren Wandung mehrere unregelmäßig verteilte große und zahlreiche kleine Postiken münden. Im Basalteil unregelmäßige, anastomosierende Hohlräume, die Ausstülpungen des Paragasters darstellen, aber nicht wie bei den anderen Arten an der Außenseite durch wulstartige Vorstülpungen angedeutet sind. Mittel-

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große Exemplare sind ca. 5 em hoch und ebenso dick. Das größte Stück meiner Sammlung ist 8 em. hoch, 4 em dick. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. h.), Misburg (z. s.). Anrahl den unhkersuchten.S4iie¢ke: ca. 15. Das Original liegt in meiner Sammlung.

Phymatella heteropora v. Zirrez (non Roemer). (Tafel III, Fig. 1.)

1878. Phymatella heteropora Zirret, Stud. II, S. 74, Taf. VIII, Fig. 2.

1883. Phymatella heteropora Hınve, Catal., S. 59.

v. ZiTTEL bildet a. a. O. Tetraclone einer Phymatella-Art ab, die mit Scyphia heteropora RoEMER (Kr. S.7, Taf. II, Fig.13; Sp. S.26) synonym sein soll. Es ist aber fraglich, ob Scyphia heteropora RoEMER überhaupt eine Phymatella ist. ZırreL hat Roemers Original nicht untersucht, wie das Fehlen des Stern- chens beweist, welches Zırrer den Arten beifügt, deren Orginalstücke ihm vorlagen, und nach RoEMERS kurzer Beschreibung und undeutlicher Abbildung ist keine sichere Bestimmung möglich. Überdies stammt ZıttELs Phymatella heteropora aus der Mucronatenkreide von Ahlten, während Scyphia heteropora Roem. im Emscher des Sudmerbergs gefunden wurde. Der nicht unbeträchtliche Altersunterschied würde bei der Langlebigkeit mancher Spongienarten nicht viel bedeuten, wenn nicht auch noch die Verschiedenheit der geologischen Facies hinzukäme. v.Zrrrez hat keine Diagnose seiner Phymatella gegeben, aber vermutlich die einzige Phymatella-Art aus dem Obersenon gemeint, auf die RoEMERS Diagnose von Scyphia heteropora allenfalls paßt. Das ist die hier als Phymatella heteropora ZITTEL beschriebene Spezies. (Die Speziesbezeichnung ist insofern etwas unglücklich gewählt, als gerade bei Phy. heteropora die Ostien weniger in der Größe verschieden sind, wie bei den anderen Phymatella-Arten.)

Phymatella heteropora ist walzenförmig mit abgestutztem Scheitel, oder oben und unten leicht zugespitzt. Basalwülste fehlen. Außenseite mit dichtstehenden, 0,5—1 mm weiten Ostien. Paragaster tief, 1—2 cm weit, mit undeutlich ovalen Postiken, die etwas größer sind, wie die Ostien. Die Wandung ist 0,5—2 cm dick und von mehreren 3—4 mm weiten, spiralig verlaufenden Kanälen durchzogen, die auf der Paragasteroberfläche mit großen runden Öffnungen münden. Mittelgroße Exemplare sind 8—10 cm lang (ohne Stiel), 4—7 em dick.

Die Spezies unterscheidet sich von wulstfreien Exemplaren der Phymatella tuberosa Qu. sp. u. a. durch dichtere Skelettstruktur und kleinere und dichter zusammenliegende Ostien.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Ahlten, Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Sticke: ca. 10.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Aulaxinia v. ZITTEL. 1878.

Langlich-birnformig, apfelförmig, spindelförmig oder zylindrisch, mit tiefem oder seichtem Para- gaster, gestielt. Außenseite mit zahlreichen kräftigen Furchen, die in ziemlich regelmäßiger Weise vom

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Scheitel bis zum Anfange des Stiels herablaufen. In den Furchen und auf den leistenförmigen, erhabenen Zwischenräumen zwischen den Furchen kleine runde Ostien, von welchen gerade Kanälchen in den Schwammkörper eindringen. Paragasterwandung mit großen runden Postiken von Kanälen, die den Schwammkörper der Länge nach durchziehen. Das Stützskelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verästelten Zygomen. Die Dermalia sind Dichotriaene. Microsclere un- bekannt.

Obere Kreide.

Aulaxinia sulcifera (typica) Rom. sp. (Tafel I, Fig. 1—3.)

1864. Siphonocoelia sulcifera Roemer, Sp., S. 30, Taf. XI, Fig. 7.

1878. Aulaxinia sulcifera ZitteL, Stud. II, S. 74, Taf. VIII, Fig. 4.

1883. Aulaxinia sulcifera Hınde, Catal., S. 60.

1888—89. Aulaxinia sulcifera GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 18.

Spindel- oder walzenförmig, gestielt. Außenseite mit zahlreichen, in regelmäßigen Abständen vom Scheitel bis zum Stielende verlaufenden, leicht gekrümmten Längsfurchen, zwischen denen kantige Skelett- leisten liegen. Die Furchen sind 1—2 mm breit und nicht ganz so tief. Die Leisten zwischen den Furchen sind je nach dem Alter des Individuums 1,5—5 mm breit. Auf den Leisten liegt je eine in der Längs- richtung des Schwammkörpers verlaufende Reihe runder Ostien, deren Weite nach der Größe der Spongie zwischen 0,3—1 mm wechselt. Kleinere und zahlreichere Ostien liegen in den Furchen. Paragaster trichterförmig, mäßig tief eingesenkt, mit großen, runden oder ovalen Postiken. Bei ganz jungen Indi- viduen liegen die Postiken in einer seichten Scheitelvertiefung oder auf dem abgestutzten Scheitel. Mittel- große Exemplare sind ca. 10 cm lang und an der dicksten Stelle 3—4,5 em dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide; Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg, Oberg, Glentorf, Biewende, Adenstedt.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 30.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Aulaxinia sulcifera maliformis nov. subsp.

Apfelförmig oder kugelig, gestielt. Das Originalexemplar ist ca. 5 em hoch (ohne Stiel) und ebenso dick. Der Stiel ist scharf abgesetzt und an der dicksten Stelle2em dick. Sonst wie Aulaxinia sulcifera typica.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Aulaxinia fallax nov. sp. (Tafel I, Fig. 4.)

Walzenförmig oder schlank-spindelförmig, gestielt. Scheitel abgestutzt, mit einer runden, 1—1,5 em weiten Paragasteröffnung. Das Paragaster ist röhrenförmig und ziemlich tief eingesenkt. Auf der Wan- dung zahlreiche, 1—2 mm weite rundliche Postiken. Außenseite mit kräftigen, unregelmäßig angeordneten

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Längsfurchen und über die Oberflache zerstreuten Ostien von verschiedener Größe. (Bei Aulazinia sulei- fera liegen die Längsfurchen in regelmäßigen Abständen und die Ostien auf den Skelettleisten zwischen den Furchen sind reihenweise angeordnet. Auch scheint die Skelettstruktur von Aulaxinia sulcifera, wenigstens bei den Jugendformen, dichter zu sein. In der Größe stimmen beide Arten überein.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Aulaxinia melo nov. sp. ? Jerea melo Roemer, Sp., S. 33, Taf. XII, Fig. 3.

Eiförmig, mit abgestutztem Scheitel und trichterförmigem Paragaster. Außenseite mit undeut- lichen, abgerundeten Längsrippen, zwischen denen zahlreiche, unregelmäßig zerstreute, etwa 1 mm weite und ungefähr ebenso weit von einander entfernte Ostien liegen. Die Rücken der Rippen sind frei von Ostien. Das einzige Exemplar, das ich gefunden habe, ist 9 cm lang und in der Mitte 6 cm dick.

Möglicherweise ist Aulaxinia melo dieselbe Spezies, von der Rormer unter dem Namen Jerea melo ein Exemplar aus der Quadratenkreide von Ilsenburg abgebildet hat. Das ist aber ohne Untersuchung des Rormer’schen Originalstückes nicht festzustellen, und dieses scheint verschollen zu sein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1:

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Aulaxinia ventricosa nov. sp. (Tafel I, Fig. 5.)

Dick-spindelförmig oder keulenförmig, gestielt. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten Ostien von verschiedener Weite (0,2—1,00 mm). Längsfurchen fehlen oder sind auf die Scheitelregion und den Stiel beschränkt. Scheitel abgestutzt, mit einer 0,5—1,5 mm weiten runden Paragasteröffnung. Das Paragaster ist spitz-kegelförmig. Auf der Wandung große ovale Postiken. Aulaxinia ventricosa ist die größte Spezies. Mein kleinstes Exemplar ist 10 cm lang und in der Mitte 7 em dick. Das größte ist fast 20 em lang und im vorderen Drittel fast 10 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Craterella SCHRAMMEN. 1901.

Dickwandig, trichter- oder napfförmig, kurzgestielt oder sitzend, mit warzenartigen Würzelchen. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten runden Ostien, von denen gerade Kanälchen in das Innere der

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Wandung eindringen. Paragaster mit mehreren groBen und zahlreichen kleineren Postiken. Das Stütz- skelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen. Die Dermalia sind Dichotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Craterella auricula nov- sp. (Tafel XI, Fig. 6, 7.)

Trichterförmig oder ohrförmig, mit zugespitzter Basis, ziemlich diekwandig, sitzend oder mit kurzen Würzelchen. Außenseite mit zahlreichen, unregelmäßig zerstreuten, 1—3 mm voneinander ent- fernten, ca. 1 mm weiten runden Ostien und mehreren unregelmäßig geformten, 3—5 mm weiten Wand- lücken. Innenseite bezw. Paragaster mit kleinen Postiken und außerdem mit mehreren, bis 5 mm weiten, rundlichen Öffnungen von groben Kanälen, die im Inneren des Schwammkörpers Anastomosen bilden. Längsdurchmesser 5—7 cm, Querdurchmesser 4—10 cm. |

Es wäre möglich, daß Craterella auricula und ZitrEts Callopegma Schloenbachi, eine von mir nicht aufgefundene Spezies, die ZıtTEL nur ganz kurz charakterisiert, aber nicht abgebildet hat, ident sind. Craterella auricula ist nämlich die einzige Art aus dem Senon von Nordwestdeutschland, auf die ZITTELS Beschreibung von Callopegma Schloenbachi passen könnte und die zugleich mit der typischen Callopegma- Spezies, nämlich mit Callopegma acaulis ZitTeL in der Struktur und Zusammensetzung des Stützskeletts übereinstimmt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Craterella tuberosa ScHRAMMEN. (Tafel III, Fig. 3.) 1901. Craterella tuberosa SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 5, Taf. II, Fig. 2.

Napf- oder kesselförmig, Basis abgerundet, sitzend oder mit mehreren kurzen Würzelchen. Außen- seite wulstig und höckerig, mit unregelmäßig zerstreuten, ca. 1 mm weiten, runden Ostien. Paragaster muldenförmig, mit Postiken wie die Ostien an der Außenseite. Längsdurchmesser der Spongie 4—8 cm, Querdurchmesser 4—6 cm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original liegt im RoEMER-Museum in Hildesheim.

Gattung Myrmeciophytum nov. gen. (Etym.: tO wvowjzı0o» die Warze, td pvrov das Stämmchen.)

(Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 3.)

Walzenförmig oder zylindrisch (ästig?), mit unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten stern- förmigen Postikengruppen, die auf warzigen Erhöhungen liegen. Das Stützskelett besteht aus großen

Tetraclonen mit glatten Armen und wenig verzweigten Zygomen. Dermalia und Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Myrmeciophytum verrucosum Roem. sp. (Tafel IV, Fig. 1. Texttafel IV, Fig. 3.) 1864. Stellispongia verrucosa Roemer, Sp., 8. 50, Taf. XVII, Fig. 5.

Ein vollständiges Exemplar dieser Spezies kenne ich nicht. Auch Roemer bildet nur ein Fragment ab. Gewöhnlich findet man mehrere cm lange, 2—2,5 cm dicke, zylindrische Bruchstücke, die ebensogut von einem stabförmigen wie von einem ästigen Schwammkörper herrühren können. An den Bruch- flächen sind keine Andeutungen größerer Kanäle vorhanden, vielmehr bildet das Skelett im Inneren des Schwammes eine scheinbar dichte Masse. Oberfläche mit 0,5—1,5 em auseinander liegenden, ca. 2 mm hohen und nicht viel breiteren Warzen, auf deren Scheitel je eine Gruppe kleiner Postiken liegt, von der kurze Furchen sternförmig ausstrahlen. Zwischen den Warzen liegen unregelmäßig zerstreute 0,5—2 mm. voneinander entfernte, 0,5 mm weite Ostien. M. verrucosum könnte allenfalls mit Fragmenten von Astrocladia subramosa RoEM. sp. verwechselt werden. Die Unterscheidung der beiden Arten wird aber auf Grund der sehr erheblichen Skelettverschiedenheiten gewöhnlich leicht möglich sein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.), Biewende.

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Callopegma v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 9.)

Halbkugelig, scheibenförmig oder umgekehrt kegelförmig, sitzend oder mit warzenförmigen Stielehen. Unterseite dicht und ohne besondere Ostien. Oberseite flach oder mit seichter oder tiefer Scheitelvertie- fung und mit sehr großen Postiken von Kanälen, die in der Mitte des Schwammkörpers senkrecht, sonst aber bogenförmig und parallel zur Oberfläche der Unterseite verlaufen. Das Stützskelett besteht aus großen Tetraclonen mit glatten Clonen und ziemlich stark verzweigten Zygomen. Die Zygome bilden durch ihre Vereinigung dicke Polster, die an der Unterseite des Schwammkörpers eine feine Körnelung ver- ursachen. Als Dermalia Dichotriaene. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Callopegma acaulis v. Zırter. (Tafel IV, Fig. 3, 4. Texttafel IV, Fig. 9.)

1878. Callopegma acaulis ZiTTeL, Stud. II, S. 75, Taf. II, Fig. 6; Taf. VIII, Fig. 5.

1883. Callopegma obconica Hınve, Catal., S. 61, Taf. XI, Fig. 3. Halbkugelig oder kreiselförmig, mit abgestutztem Scheitel. Scheitelrand abgerundet, mit geschlän- gelten Furchen. Scheitelmitte leicht vertieft oder mit einem tief eingesenkten Paragaster, auf dessen ~ Wandung eine Anzahl 3—5 mm weiter Postiken liegen. Das Skelettgewebe zwischen den Postiken ist zuweilen durch eine eigenartige Streckung der Tetraclone schopfartig zu 1—1,5 cm langen, der Längsaxe

des Schwammes parallelen Faserzügen verlängert. Unterseite ohne Ostien, mit einer höchst charakte- Palaeontographica, Suppl. V. 4

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ristischen, feinen Granulierung, die durch die große Zahl der dicht aneinander gedrängten, ungewöhnlich dicken Verbindungsknoten der Zygome entsteht. (Schon RoEmMER erwähnt die Knötchen bei Callopegma depressa RoEm. sp. als kleine, gedrängte, an den Seiten stachelige Kügelchen.) Wurzelartige Bildungen fehlen entweder gänzlich, oder sie sind nur durch mehrere kleine Warzen an der Basis des Schwammkörpers angedeutet. In der Quadratenkreide wird die Spezies selten mehr als 2—3 em hoch und 5—6 em dick. In der Mucronatenkreide von Misburg kommen Exemplare vor, die über 10 cm hoch und dick sind.

Hinpes Callopegma obconica soll sich von Callopegma acaulis durch geringere Größe, Paragaster- losigkeit, „and its even surface“ unterscheiden. Ich halte das Original zu Hınpes Abbildung von Callo- pegma obconica für ein junges, oder aus den älteren Bänken der Quadratenkreide stammendes Callo- pegma acaulis.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel; Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten- kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ilsede (s. s.), Oberg (z. h.), Misburg (h.), Adenstedt (z. s.), Ahlten (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 100.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Callopegma depressa Roem. sp. 1864. Hippalimus depressus Roemer, Sp., S. 25, Taf. X, Fig. 2.

Das einzige mir bekannte Exemplar ist F. A. Rormers Originalstiick, welches ich zufällig in der Sammlung des RoEMER-Museums auffand. Ohne diesen Zufall wäre wohl schwer festzustellen gewesen, zu welcher Gattung Hippalimus depressus gehört, denn die Abbildung in den ,,Spongitarien des Kreide- gebirges‘“ ist gänzlich verunglückt. Eine nochmalige Abbildung ist trotzdem entbehrlich, weil sich das Originalexemplar, wenn man von einigen durch den Erhaltungszustand bedingten Besonderheiten ab- sieht, nur wenig von Callopegma acaulis unterscheidet.

Querschnitt oval. Größter Querdurchmesser 5 cm, kleinster 3 cm. Dabei ist das Stück in der Mitte, an der dicksten Stelle, nur 1,2 cm hoch. Das kann eine Eigentümlichkeit der Art, aber auch eine Folge von Verdrückung sein. Die Unterseite ist ganz flach und zeigt stellenweise Spuren der für die Callopegma Arten bezeichnenden Körnelung. Ungefähr in der Mitte der Unterseite entspringt ein warzen- förmiges Stielchen, das nur mehrere mm dick und lang ist. (An der Rormer’schen Abbildung ist das Stiel- chen viel zu groß gezeichnet.) Die Oberseite ist leicht gewölbt. Auf der Scheitelhöhe undeutliche Postiken, von denen kräftige Furchen ausstrahlen. (An der Abbildung ist der Scheitel ganz willkürlich als kurze Röhre dargestellt.) |

Der wesentlichste Unterschied von Callopegma acaulis liegt in der ungewöhnlich flachen, plattigen oder scheibenartigen Körperform. Ob außerdem noch, wie es scheint, Verschiedenheiten der zentralen Teile der Oberseite vorhanden sind, kann ich bei der wenig guten Erhaltung der in Frage kommenden Partieen nicht sagen.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (s.).

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Anzahl der untersuchten Stücke: 1. Das Original liegt im RoEmEr-Museum.

Callopegma Schloenbachi v. Zırrer.

1878. Callopegma Schloenbachi v. Zitte1, Stud. II, S. 75, Taf. IX, Fig. 1 (Tetraclone).

1883. Callopegma Schloenbachi Hınve, Catal., S. 61.

„Schüssel- oder trichterförmig; Zentralhöhle sehr weit und tief, Schwamm mit breiter Basis fest- gewachsen. Mucronatenkreide. Ahlten‘“ (ZITTEL).

Ich habe diese Spezies, die v. ZITTEL nur kurz beschrieben aber nicht abgebildet hat, weder in der schönen Sammlung, die das Göttinger Museum aus der Mucronatenkreide von Ahlten besitzt, noch an dem längere Zeit von mir ausgebeuteten und jetzt leider verschütteten Fundpunkte auffinden können.

Gattung Thecosiphonia v. ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 4, 5.)

Walzen-, kreisel-, keulenförmig, zylindrisch und zylindrisch-ästig oder stockartig, mit mehr oder weniger zahlreichen, seitlich verwachsenen oder von einer gemeinsamen Basis ausgehenden Einzel- individuen, gestielt oder sitzend. Scheitel abgerundet, abgestutzt oder leicht vertieft, mit runden Postiken von Vertikalkanälen. Außenseite mit über die Oberfläche zerstreuten, schräg von außen nach innen und unten gerichteten Ostien von Radialkanälchen. Das Stützskelett besteht aus großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen. Ein großer Teil der Oberfläche oder nur die Basis ist mit einer glatten oder runzeligen Deckschicht überzogen, die aus kleinen, unregelmäßig geformten, innig verfilzten Kieselkörperchen besteht. In der Deckschicht große Amphioxe. Tetraxone Dermalia von regulärem Typus fehlen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Thecosiphonia Torgeri nov. sp.

Stockartig, indem vom Scheitel oder von einer Seite einer keulenförmigen, knolligen oder zylind- rischen Basis mehr oder weniger zahlreiche keulenförmige oder auch wohl walzenförmige Individuen entspringen; seltener einfach birn- oder keulenförmig, oder aus mehreren mit der Basis verwachsenen Individuen zusammengesetzt. Außenseite an den deckschichtfreien Stellen mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5 mm weiten Ostien. Scheitel der einzelnen Individuen abgestutzt oder abgerundet, zuweilen auch leicht vertieft, mit zahlreichen, ca. 1 mm weiten Postiken von Vertikalkanälen. Die runzelige Deckschicht kann den ganzen Stock überziehen, läßt aber gewöhnlich die Scheitelregion der Keulchen und Zylinder _ fre. Die Einzelindividuen sind 3—15 em lang und 1—6 cm dick. Die Stöcke können sehr groß werden.

Thecosiphonia Torgeri unterscheidet sich von Thecosiphonia nobilis durch schlankere Einzelindivi- duen und kleinere Ostien und Postiken.

Im Scaphitenpläner von Halberstadt, in dem Thecosiphonia Torgeri zu den häufigen Vorkomm-

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nissen gehört, kommt eine Jerea vor, mit der keulenförmige und birnförmige Einzelindividuen von Theco- siphonia Torgeri unter Umständen verwechselt werden können. Die Jerea-Art besitzt ein tiefes Paragaster, auf dessen Wandung große Postiken münden, während bei der Thecosiphonia der Scheitel höchstens leicht vertieft und mit verhältnismäßig kleineren und auch dichter zusammenliegenden Postiken besetzt ist. Nach der Beschaffenheit der Außenseite sind die beiden Arten, namentlich wenn die Deckschicht stark entwickelt ist, nur schwer zu unterscheiden.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt (h.), Nettlingen (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ea 20.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Thecosiphonia ramosa nov. sp.

Ästig mit zylindrischen Zweigen oder stabförmig. Oberfläche an den deckschichtfreien Stellen mit unregelmäßig zerstreuten, ca. 0,5 mm weiten Ostien. Scheitel der Zweige abgestutzt, mit zahlreichen, bis 2mm weiten Postiken von Kanälen, welche die Zweige der Länge nach durchziehen. Wie bei den andern Arten überzieht die Deckschicht einen mehr oder weniger großen Teil der Oberfläche, läßt aber die Scheitel- region frei. Die Zweige sind 2,5—3 em dick und bis 15 em lang.

Thecosiphonia ramosa unterscheidet sich von den Stöcken der gleichaltrigen Thecosiphonia Torgeri hauptsächlich durch die zylindrische Gestalt der Zweige.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt (ziemlich selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 8.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Thecosiphonia nobilis Roem. sp. (Texttafel IV, Fig. 5.)

1864. Limnorea nobilis ROEMER, Sp., S. 37, Taf. XV, Fig. 1.

1864. Tremospongia grandis ROEMER, Sp., S. 40, Taf. XV, Fig. 3.

1870. Limnorea nobilis Ferd. Rozmer, Oberschlesien, Taf. XX XVII, Fig. 16.

1878. Limnorea nobilis QuENSTEDT, Petr. V, Taf. CX XXIII, Fig. 8—11.

1878. Thecosiphonia nobilis Zrrrer, Stud. II, 8. 84, Taf. X, Fig. 3.

1883. Thecosiphonia nobilis Hinpe, Catal., S. 75.

1890. Thecosiphonia grandis Poéra, Spongien von Paderborn, 8. 217, Taf. VIII, Fig. 2.

1897. Thecosiphonia nobilis LEONHARD, Kreideformation in Oberschlesien, S. 38.

1903. Thecosiphonia nobilis SCHRAMMEN, Centralb]. f. Mineral. etc. 1903, S. 19—23.

Birnförmig, kugelig, kreisel- und keulenförmig oder dick walzenförmig; einfach, oder durch seit- liche Verwachsung zusammengesetzt, kurzgestielt oder sitzend. Außenseite an deckschichtfreien Stellen mit unregelmäßig zerstreuten, ca. 1 mm weiten Ostien. Scheitel abgerundet, mit mehr oder weniger zahl- reichen, ziemlich dicht nebeneinander liegenden, bis 2 mm weiten Postiken, die gewöhnlich in einer seichten Vertiefung liegen. An zusammengesetzten Exemplaren sind im Scheitel in der Regel so viel Gruben mit Postikengruppen entwickelt, wie Einzelindividuen vorhanden sind. Die runzelige, zuweilen auch knotige Deckschicht kann den ganzen Schwammkörper überziehen, ist aber gewöhnlich auf die basalen Teile beschränkt. Die Art wird bis 20 em und darüber lang und am vorderen Ende bis 15 em dick.

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Nach RoEMER und QUENSTEDT (der wohl nur RormErs Angabe wiederholt), soll Thecosiphonia nobilis bei Suderode auch in der Quadratenkreide vorkommen. Senone Schichten mit Spongien sind aber bei Suderode nicht entwickelt. Dagegen steht dort Cuvieripläner an, und aus diesem dürften die Exem- plare stammen, die RoEMER im Sinne hatte.

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Salder (z. h.), Oppeln (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca.-30.

Thecosiphonia postumus nov. sp. (Texttafel IV, Fig. 4.)

Zylindrisch oder walzenförmig, mit abgestutztem Scheitel, gestielt. Außenseite ganz mit Deckschicht überzogen. Scheitel abgestutzt, mit mehrerenrunden bis 3 mm weiten Postiken von Vertikalkanälen. Theco- siphonia postumus ist die kleinste Art. Mein größtes Exemplar ist nur 6 cm lang und kaum 3 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (selten).

Anzahl der untersuchten Sticke: 8.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Polyjerea FROMENTEL emend. ZITTEL. 1878.

Zylindrisch-ästig, oder durch basale oder seitliche Verwachsung der Einzelindividuen stockförmig, seltener einfach. Scheitel abgerundet, mit Postiken von Vertikalkanälen. Der größte Teil oder die ganze Oberfläche des Schwammkörpers ist mit Deckschicht überzogen, unter der kleine Ostien von wenig ent- wickelten Radialkanälen liegen. Das Stützskelett besteht aus großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen; die Deckschicht aus kleinen, unregelmäßig geformten innig verflochtenen Kieselkörperchen. Tetraxone Dermalia von regulärem Typus scheinen zu fehlen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

„Polyjerea“, schreibt ZırteL, „steht der Gattung Thecosiphonia überaus nahe. Bei letzterer be- schränkt sich die Kieselhaut auf den unteren Teil des Schwammkörpers, die Einzelindividuen zeichnen sich durch beträchtlichere Größe aus, die viel zahlreicheren Vertikalkanäle münden in eine Scheitel- vertiefung und die Radialkanäle sind besser entwickelt.“

Wenn wirklich keine weiteren Unterschiede vorhanden wären, könnte man sich versucht fühlen, Polyjerea und Thecosiphonia zu vereinigen. Ich vermute aber, daß noch Besonderheiten der Skelett- struktur dazukommen.

Unsere einzige Polyjerea-Art kommt zwar massenhaft bei Glentorf vor, aber leider nur in einem Erhaltungszustand, der feinere Skelettuntersuchungen nicht gestattet.

Polyjerea pyriformis GRIEPENKERL (non RoEMER). 1888—89. Polyjerea pyriformis GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 21, Taf. IV, Fig. 1—5.

Die Spezies bildet bis faustdicke, sitzende Stöcke, die aus 2—10 seitlich verwachsenen oder von einer gemeinsamen Basis ausgehenden, 2—5 cm langen und mehrere cm dicken, zylindrischen oder tonnen-

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formigen Individuen zusammengesetzt sind. Der Scheitel der Individuen ist abgestutzt, abgerundet oder leicht vertieft und trägt 10—60 rundliche, 1—1,5 mm weite Postiken von Vertikalkanälen. AuBenseite mit unregelmäBig zerstreuten, kleinen Ostien und stellenweise mit kräftigen, in der Richtung der Längsaxe der Individuen verlaufenden Furchen.

Nach GRIEPENKERL ist Polyjerea pyriformis bei weitem die häufigste von allen Spongienarten, die in der Quadratenkreide von Glentorf gefunden werden. In der Kalkfacies der Quadratenkreide kommt sie aber nicht vor.

GRIEPENKERL bezeichnet F. A. RoEMER als den Begründer der Art und meint daß die Spongie aus der Quadratenkreide von Ilsenburg, die RoemEr in den Spongitarien des Kreidegebirges auf Taf. XII unter Fig. 7 abbildet und auf Seite 23 beschreibt, eine unbedeutende Entwicklungsstufe der bei Glentorf massen- weise und in den verschiedensten Formen auftretenden Polyjerea-Art sei.

Alter und Facies: Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Glentorf (s. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Gattung Turonia MICHELIN 1846, emend. ZITTEL 1878, (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 6, 7.)

Knollig, halbkugelig, umgekehrt kegelförmig mit abgestumpfter Spitze, kurzzylindrisch, kreisel- förmig, keulenförmig oder plattig. Basis runzelig oder konzentrisch-runzelig, mit warzenförmigen Höckern besetzt und mit Deckschicht überzogen. (Die Deckschicht kann aber auch den ganzen Schwammkörper überziehen.) Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten Ostien, von denen gerade Kanälchen in die Wandung eindringen. Das Innere des Schwammkörpers wird von einem System weiter, anastomosierender Kanäle durchzogen, die stellenweise die Wandung durchbrechen können. Das Stützskelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen; die Deckschicht aus kleinen,

unregelmäßig geformten, innig verfilzten Kieselkérperchen. Als Dermalia Dichotriaene. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Turonia variabilis MıcneLin. (Tafel XI, Fig. 1—3. Tafel III, Fig. 8, 9.)

1847. Turonia variabılıs Micu., Iconogr. zoophyt., S. 125, Taf. XXXV, Fig. 1—8. 1850—56. Turonia variabılis Bronn., Lethaea, 3. Aufl., Taf. XXVIII, Fig. 8. 1859. Turonia variabılis FROMENTEL, Introduct., Taf. IV, Fig. 1.

1861. Turonia variabılıs et sulcata Court., Eponges fOSS:,, S. 25, “Lat Xa shies A. 1878. Turonia variabilis Zirrer, Stud. II, 8. 86.

1883. Turonia variabilis Hinpe, Catal., S. 76.

Knollig, halbkugelig, umgekehrt kegelförmig, keulenförmig, plattig oder zylindrisch, mit ver- breiterter oder mit zapfenförmiger Basis. Trotz der unregelmäßigen und mannigfaltigen Körperform ist die Art an einer sehr bezeichnenden Verschiedenheit des Ober- und Unterteils (bezw. des Vorder- und Hinterteils) unschwer zu erkennen. Die konzentrisch gerunzelte und gewöhnlich mit zahlreichen höcker- oder warzenartigen Würzelchen besetzte Basis ist nämlich stets mit Deckschicht, die auch die Runzeln

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und Höcker bedeckt, überzogen und hat darum eine glatte Oberfläche, während die Oberseite (bezw. der Vorderteil), frei von Deckschicht bleibt und entsprechend der sehr grobmaschigen Skelettstruktur an ungeätzten Exemplaren eine auffallend rauhe Oberfläche besitzt. Auf dem Scheitel erheben sich zitzenförmige Wülste oder fingerförmige und lappige, zuweilen durch tiefe Gruben getrennte Fortsätze, die an ihrer Basis ebenfalls mit Deckschicht überzogen sein können. Vom Scheitel dieser Fortsätze laufen kräftige Furchen herab. Die deckschichtfreien Teile sind mit dichtstehenden, mehrere mm weiten Ostien bedeckt, von denen gerade Kanälchen in die Wandung eindringen. Im Inneren des Schwammkörpers weite anastomosierende Kanäle, die stellenweise die Wandung durchbrechen und Verzweigungen des Paragasters darstellen.

Turonia variabilis erscheint als große Seltenheit zuerst in den älteren Bänken der Quadraten- kreide mit kaum fingerlangen, oben und unten zapfenförmigen Individuen. In der Mucronatenkreide erreicht die Spezies in bezug auf Formenreichtum, Häufigkeit und Größe den Höhepunkt ‘ihrer Ent- wicklung. Die größten Exemplare werden hier über 15 em hoch und fast 30 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 50.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Turonia constricta v. Zırrer. (Tafel III, Fig. 5—7. Texttafel IV, Fig. 6.) 1878. Turonia constricta ZiTTEL, Stud. II, S. 86, Taf. IX, Fig. 2.

Stumpf-kegelförmig, unregelmäßig birnförmig, knollig oder kurzzylindrisch. Im Inneren mit un- regelmäßigen Hohlräumen, die durch anastomosierende Verzweigungen des Paragasters entstehen. Basıs runzelig, mit mehreren warzen- oder zitzenförmigen, wurzelartigen Anhängseln. Gewöhnlich ist nur die Basis mit Deckschicht überzogen. Diese verhüllt aber auch wohl einen großen Teil der Außenseite, und kann selbst bis zum Scheitel hinaufreichen. Die deckschichtfreien Teile sind mit zahlreichen, unregel- mäßig zerstreuten, 0,2 mm bis 3 mm weiten Ostien bedeckt, von denen gerade Kanälchen in die Wandung eindringen. Dazu kommen noch vereinzelte große Wandlücken, die auf Durchbrüche des Paragasters zurückzuführen sind, und außerdem mehr oder weniger zahlreiche Kanalfurchen, die namentlich am Scheitel und an der Basis gut entwickelt sind. Turonia constricta wird 5—12 em hoch und 3—8 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 30.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Turonia induta v. Zirrer. (Tafel XV, Fig. 3. Tafel XI, Fig. 4, 5.) 1878. Turonia induta ZiıTTeL, Stud. II, S. 86. Taf. IX, Fig. 2.

Halbkugelig, kreiselförmig, niedrig trichterförmig oder kurzzylindrisch; mit abgerundetem oder abgestutztem Scheitel, in dessen Mitte einige unregelmäßig geformte Öffnungen des mehrfach verzweigten Paragasters liegen. Außenseite (Unterseite) ganz mit Deckschicht überzogen, die gewöhnlich einige

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konzentrische Wülste bildet. Basis mit kurzen, warzenförmigen Stielchen. Turonia induta ist die kleinste Spezies. In der Regel sind die Stücke nur nuß- bis kastaniengroß. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Ahlten. Anzahl der wnterswchten Stücke: ea. 45; Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Turonia cerebriformis nov. sp. (Tafel III, Fig. 10, 11. Texttafel IV, Fig. 7.)

Feigenförmig, knollig, kurzzylindrisch oder fingerförmig, kurzgestielt oder sitzend. Im Inneren des Schwammes weite, anastomosierende Kanäle, die Verzweigungen des Paragasters darstellen. Ober- _ fläche mit zahlreichen, unregelmäßig geformten, mehrere mm großen Wandlücken (Durchbrüchen des Paragasters). Auf den Wülsten zwischen den Lücken unregelmäßig zerstreute, 0,5—2 mm weite Ostien. Die Deckschicht überzieht zuweilen den ganzen Schwammkörper, ist aber gewöhnlich auf die Basis be- schränkt.

Die Spezies steht Turonia constricta näher ‘als den anderen Arten. Sie unterscheidet sich von Turonia constricta hauptsächlich durch die vielfach durchbrochene Wandung. Ausgewachsene Individuen sind 2—5 cm lang, 2—3,5 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Öberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 9.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Calymmatina ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 1.)

Durch basale oder seitliche Verwachsung stockförmig, oder einfach, mit tiefem Paragaster, gestielt oder sitzend. Die Einzelindividuen sind kreiselförmig, kurzzylindrisch oder knollig. Oberfläche mit kurzen Längs- und Querfurchen, in denen Ostien von einfachen Radialkanälen liegen. Das Stützskelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen. Die Oberfläche ist mit einer glatten Deckschicht aus kleinen, innig verfilzten, unregelmäßig geformten Kieselkörperchen überzogen. Die Dermalia sind Dichotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Calymmatina rimosa Zırre. (Texttafel IV, Fig. 1.)

1878. Calymmatina rimosa ZiTTeEL, Stud. II, S. 85, Taf. II, Fig. 2. Taf. IX, Fig. 8.

1883. Calymmatina rimosa Hinpe, Catal. S. 76.

Zu dieser Art rechne ich mehrere gut erhaltene Kieselschwämme aus der Mucronatenkreide von Misburg, die zu den seltensten Vorkommnissen dieses Fundpunktes gehören. Aber mit einigem Bedenken. Denn sie passen zwar in der Zusammensetzung und Struktur des Skeletts und der Deckschicht gut zur

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Gattung Calymmatina, und stimmen auch in der äußeren Form und in der Größe mit v. Zirrets Abbildung, die leider durch keine Beschreibung ergänzt wird, überein; sie besitzen aber keine einfache Zentralhöhle, sondern werden von einem Bündel röhrenförmiger Vertikalkanäle durchzogen, deren Mündungen bei dem einen Exemplar in einer seichten Scheitelvertiefung liegen, bei den übrigen aber unter der Deckschicht verborgen sind. Als Jereen möchte ich die Stücke nicht ansprechen, weil die Anordnung der Vertikal- kanäle zu unregelmäßig ist, (ganz abgesehen von der Körperform), und auch als Thecosiphonien nicht, weil in der Deckschicht Dichotriaene liegen. Meine Exemplare sind etwa fingerlang und von zylindrisch- knolliger Gestalt. Wo die glatte oder runzelige Deckschicht abgerieben oder nicht erhalten ist, zeigt die Oberfläche unregelmäßig verlaufende kurze Längs- und Querfurchen, in denen kleine Ostien liegen. Die Tetraclone und Dermalia sind gut erhalten. Ich möchte noch erwähnen, daß ich stockartige Schwamm- körper, die bei Calymmatina häufiger wie Einzelindividuen vorkommen sollen, nicht gefunden habe.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Gattung Jerea LAMOUROUX 1821, emend. ZITTEL 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 2.)

Birnförmig, kugelig, umgekehrt flaschenförmig oder zylindrisch, mit seichtem oder tiefem Para- gaster, kurz- oder langgestielt. Oberfläche mit zahlreichen, unregelmäßig zerstreuten, kleinen Ostien, von denen gerade Kanälchen in den Schwammkörper eindringen. Auf der Paragasterwandung große runde Postiken von Kanälen, die in der Mitte des Schwammkörpers senkrecht, sonst aber bogenförmig und fast parallel zum äußeren Umfang verlaufen. Das Stützskelett ist verhältnismäßig weitmaschig und besteht aus großen Tetraclonen mit glatten Clonen und mehr oder weniger verzweigten Zygomen. Die Oberfläche ist stellenweise mit einer glatten Deckschicht überzogen, die aus kleinen, unregelmäßig geformten, innig verflochtenen Kieselkörperchen besteht. Die Dermalia sind große Dichotriaene. Micro- sclere unbekannt.

Obere Kreide.

Jerea Quenstedti Zırrer. (Tafel II, Fig. 1—4. Texttafel IV, Fig. 2.)

1833. Siphonia ficus GoLpruss, Petr. Germ. I, S. 221, Taf. LXV, Fig. 14.

1864. Siphonia ficus RoEMER, Sp., S. 27.

1878. ‚Siphonia ficus QUENSTEDT, Petr. V, S. 431, Taf. CXXXV, Fig. 20—23.

1878. Jerea Quenstedti Zirrez, Stud. II, S. 81, Taf. II, Fig. 2.

1883. ‚Siphonia ficus Hinpe, Catal., S. 65, Taf. XIII, Fig. 3.

1883. Jerea Quenstedti Hınde, Catal., S. 71.

1884. Siphonia ficus Poéra, Beitr. II, S. 34.

1901. Pachycalymma subglobosa SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 9, Taf. I, Fig. 1; Taf. IV, Fig. 4.

Feigen-, birn-, keulen- oder walzenförmig, mit tiefem Paragaster, langgestielt oder mit wurzelartig verzweigter Basis; gewöhnlich einfach, seltener aus mehreren seitlich verwachsenen Individuen zusammen- Palaeontographica. Suppl. V. 12

gesetzt. Scheitel abgerundet, abgestutzt oder leicht zugespitzt. In der Mitte des Scheitels eine 1—2 cm weite Paragasteröffnung, von der kräftige Furchen ausstrahlen. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten, ca. 1 mm weiten, 1—3 mm voneinander entfernt liegenden Ostien, und häufig auch mit kurzen, kreuz und quer verlaufenden Furchen. Die runzelige Deckschicht ist gewöhnlich nur an der Basis oder gar nicht erhalten, kann aber auch einen mehr oder weniger großen Teil der ganzen Oberfläche überziehen. Das Paragaster reicht bis in die Nähe der Basis. Oberfläche des Paragasters mit runden oder ovalen, mehrere mm weiten Postiken.

Jerea Quenstedtii ist am häufigsten im Scaphitenpläner. Hier sind mittelgroße Exemplare 15—20 cm lang und 4—10 cm dick. Die Stücke aus der Quadratenkreide sind durchschnittlich etwas kleiner. In der Mucronatenkreide werden die Individuen wieder größer aber auch seltener.

Die Spezies kann leicht mit Siphonia tubulosa RoEM. sp. verwechselt werden. Nur nach der bloßen Körperform und dem Kanalsystem kann man weniger typische ungeätzte Exemplare der beiden Arten kaum unterscheiden. Darum ist in zweifelhaften Fällen die Untersuchung der Skelettstruktur niemals zu umgehen. Siphonia tubulosa kommt übrigens im Scaphitenpläner noch nicht vor und über- trifft im Senon auch ausgewachsene Individuen von Jerea Quenstedti beträchtlich an Größe.

Die Spongien, die ich früher unter dem Namen Pachycalymma subglobosa beschrieben habe, halte ich jetzt, nachdem mir besseres Material zur Verfügung steht, für junge Individuen von Jerea Quenstedti mit ungewöhnlich gut erhaltener Deckschicht.

Unter den Synonymen von Jerea Quenstedti habe ich auch Siphonia ficus GoLpr. aufgezählt, ob- gleich v. ZirTEL diese Spezies als Siphonia-Art anführt (aber ohne das Sternchen, das er beifügt, wenn ihm Originalstücke vorlagen). Siphonia ficus GoLDF. dürfte nämlich synonym mit Siphonia ficus QUENST. sein, denn die Originalstücke zu diesen beiden Arten stammen höchstwahrscheinlich aus demselben Horizont, und zwar aus dem Turon von Quedlinburg, und auch die Diagnosen stimmen überein. Siphonia ficus QuENSTEDT ist aber zweifellos synonym mit Jerea Quenstedti ZirtEL. Zirrez hat die beiden S. ficus für generisch verschieden gehalten, und für QuENSTEDTS Siphonia ficus einen neuen Namen gewählt. Da in der Tat eine Verschiedenheit nicht besteht, hätte eigentlich der GoLpruss’sche Name Priorität. Trotz- dem akzeptiere ich Zırreis Bezeichnung, weil die Angabe der Herkunft (Quadersandstein der Gegend von Quedlinburg) bei GoLpruss immerhin unbestimmt gehalten, und die Abbildung zu schematisch ist, um jeden Zweifel an der Identität der Arten auszuschließen.

Nach Roemer (Kr. S. 4) soll Siphonia ficus GoLpr. auch am Sudmerberg vorkommen. RoEMERS Diagnose beweist aber, daß er eine andere Art gemeint hat.

Die Spongienart, die GRIEPENKERL (Kreide von Königslutter S. 19) unter dem Namen Siphonia ficus GoLDF. aus der Quadratenkreide von Glentorf beschrieben hat, kann schon deshalb nicht zu Siphonia ficus GoLpr. (Jerea Quenstedti) gerechnet werden, weil das Paragaster nicht tief eingesenkt, sondern nur ebenso tief, oder nur wenig tiefer als weit ist.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt (h.), Nettlingen (s.), Quedlinburg, Mis- burg (s. s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der-untersuchten Stucke: ca. 30.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

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Jerea gracilis nov. sp. (Tafel II, Fig. 5.)

Die beiden mir vorliegenden Exemplare sind etwa fingerlang und ca. 2 cm dick. Äußere Form und Kanalsystem wie bei Jerea Quenstedti. Die Skelettstruktur ist aber dichter und die Ostien an der Außenseite sind kleiner. (Sie sind 0,3—0,5 mm groß und liegen 2—3 mm weit auseinander.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in der Sammlung des Verfassers.

Gattung Siphonia PARKINSON 1822, emend. ZITTEL 1878. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 10, 11.)

Feigen-, birn- oder apfelförmig, mit abgerundetem, zugespitztem oder abgestutztem Scheitel und tiefem oder seichtem Paragaster, kurz- oder langgestielt. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, ver- schieden großen, runden Ostien, von denen gerade Kanälchen in die Wandung eindringen. Paragaster mit großen, zuweilen in Längs- und Querreihen geordneten Postiken von Kanälen, die in der Mitte des Schwammkörpers und bei jungen Individuen senkrecht gestellt sind, sonst aber bogenförmig und fast parallel zum äußeren Umfang verlaufen. Das Stützskelett ist sehr dicht und besteht aus kleinen Tetra- elonen mit glatten Clonen und mehr oder weniger verzweigten Zygomen. Die Dermalia sind kleine Dicho- triaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Nach v. Zire soll die feinere Struktur des Skeletts bei Siphonia und Jerea völlig übereinstimmen. Der einzige Unterschied zwischen beiden Gattungen läge in dem Vorhandensein einer vertieften Zentral- höhle bei Siphonia. Das ist aber ein Irrtum. Gerade an den Skelettverschiedenheiten kann man selbst die Jugendformen, die bei den Siphonia-Arten mit sehr tiefem Paragaster paragasterlose Körper bilden, sicher unterscheiden, während der Tiefenunterschied des Paragasters bei den verschiedenen Arten ein und derselben Gattung erheblich schwankt. Siphonia-Arten stimmen mit Jerea-Arten, die unter gleicher geologischer Facies vorkommen, in der Tiefe des Paragasters mehr überein, wie innerhalb der Gattungs- grenzen die Arten, die aus verschiedenen Facies stammen.

Das Skelett von Jerea ist weitmaschig und locker. An geätzten Exemplaren sieht man das schon mit unbewaffnetem Auge. Bei den Siphonia-Arten ist die Oberfläche aber so dicht, daß das Skelettgewebe geätzter Stücke zwischen den Ostien eine scheinbar homogene Masse bildet. Bei schwacher Lupenvergrößerung heben sich an Jereen die Tetraclone und die Polster, die durch die Vereinigung der Zygome entstehen, deutlich ab. Die Tetraclone der Siphonien verschmelzen an der Oberfläche zu einem sehr dichten Geflecht, an dem die Vereinigungsstellen der Zygome nicht besonders hervortreten. An ungeätzten Exemplaren von guter Erhaltung kündigt sich die Verschiedenheit der Skelettstruktur bei den Siphonia-Arten durch eine glatte, bei den Jereen durch eine rauhe Oberfläche an.

Diese Angaben über die Skelettverschiedenheiten der beiden Gattungen gelten auch für das Ver- hältnis der Gattung Siphonia zu den Gattungen Phymatella, Aulaxinia, Callopegma, Turonia, Theco-

siphonia etc. Trotzdem stelle ich Siphonia mit diesen Gattungen zu derselben Unterfamilie, weil die Skelettverschiedenheiten fast nur durch die geringere Größe der Tetraclone von Siphonia bedingt und die Dermalia bei allen Gattungen Dichotriaene sind.

Siphonia incrassata GoLDFUuss. 1833. Siphonia incrassata GoLpruss, Petr. Germ. T. I, S. 17, Taf. XXX, Fig. 5.

1864. Jerea incrassata ROEMER, Sp., S. 32.

1878. Siphonia incrassata ZiTTeL, Stud. II, S. 79.

1883. Siphonia incrassata HınDe, Catal., S. 65.

Die Artbeschreibung von Gorpruss lautet: „Die Siphonia weicht von allen übrigen durch ihre Ausdehnung in der Breite ab. Sie hat einen ganz kurzen Stiel und eine niedergedrückt kugelige Gestalt. Die obere Fläche ist verwittert und man erkennt daher die wurmstichigen Poren und Furchen nur an der unteren Seite und am Stiele. Verhärteter Mergel von Coesfeld.“

Zu dieser unbestimmten Diagnose kommt eine undefinierbare Abbildung. Darum kann man nicht feststellen, was für eine Spongienart GoLDFuss gemeint hat. Formen, auf die schließlich die Eigen- schaften, die GoLpruss angibt, zu beziehen wären, gibt es in allen Familien der lithistiden Silicea.

SCHLÜTER, der ja die Spongienbänke der Umgebung von Coesfeld, aus denen Siphonia incrassota stammt, gründlich durchforscht hat, erwähnt die Spezies nicht.

RoEMER wiederholt nur die GoLpruss’sche Diagnose in abgekürzter Form.

ZitteL beschränkt sich darauf in der Liste der Siphonia-Arten auch Siphonia incrassata anzu- führen.

Auch Hınpe nennt nur die Spezies, ohne sich über den Gattungs- und Artcharakter auszulassen.

Der einzige Autor, der die GoLpruss’schen Angaben durch eine ausführliche Beschreibung und durch einige gute Abbildungen zu ergänzen bemüht war, ist GRIEPENKERL. Nur ist es gänzlich unsicher, ob die Spongie, die GRIEPENKERL für Siphonia incrassata GoLpruss hält, auch wirklich die GoLpruss’sche Art ist. Darum habe ich auch für GRIEPENKERLS Siphonia incrassata einen neuen Namen (S. Griepenkerli) gewählt.

Siphonia Griepenkerli nov. sp.

1840. Siphonia ficus RoEMER, Kr., S. 4 z. T.

1878. Siphonia ficus QUENSTEDT, Petr. V,S. 412, Taf. CXX XIV, Fig. 22 (nicht S. 431, Taf. CXXXV, Fig. 20-23).

1878. Siphonia ficus ZıtteL, Stud. II, S. 79, Taf. IX, Fig. 6 (Tetraclone).

1883. Siphonia ficus Hinpe, Catal., S. 65 z. T.

1888—89. Siphonia ficus GRIEPENKERL, Kr. v. Königslutter, S. 19. ,

1888—89. Siphonia incrassata GRIEPENKERL, Kr. v. Kônigslutter, S. 19, Taf. II, Fig. 5.

Birn-, kreisel- oder keulenförmig, kugelig oder eiförmig, auch wohl zylindrisch, kurz gestielt; mit abgerundetem, abgestutztem oder leicht vertieftem Scheitel, in dessen Mitte eine 1—2 cm weite, rundliche Paragasteröffnung liegt. Das Paragaster ist napf- oder trichterférmig und ebenso tief wie weit. In seltenen Fällen erscheint es auch wohl gleichsam herausgestülpt, so daß an der Stelle der Vertiefung ein mit Postiken besetzter Höcker zu liegen kommt. Paragasterwandung mit dicht zusammenliegenden, un- regelmäßig oder in Längs-, seltener in Querreihen stehenden, 1—2 mm weiten Postiken. Vom Rande des Paragasters strahlen gewöhnlich mehr oder weniger deutlich entwickelte Furchen über den Scheitel bis

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zur Außenseite aus. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1 mm weiten Ostien, die namentlich am Stiel mit anastomosierenden Furchen vergesellschaftert sind. Siphonia Griepenkerli wird 3—12 cm hoch und 5—7 em dick. Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Grünsand der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (z. h.), Glentorf (h.).

Siphonia tubulosa Roem. sp. (Tafel II, Fig. 6—8. Texttafel IV, Fig. 11.)

1840. Scyphia tubulosa RoEMER, Kr., S. 8, Taf. III, Fig. 10.

1888—89. Siphonia ovalis GRIEPENKERL, Kr. v. Königslutter, S. 20, Taf. III, Fig. 3a, b.

Zylindrisch, birn-, feigen- oder keulenférmig, mit tiefem, 1—3 cm weitem Paragaster, dickwandig, gestielt. Scheitel abgerundet, abgestutzt oder leicht zugespitzt, oft mit kräftigen Furchen, die vom Para- gasterrande ausstrahlen. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, verschieden großen (0,2—1,5 mm weiten) Ostien. Paragasterwandung mit gleich großen (1—2 mm weiten) runden oder ovalen Postiken, die um ihren Durchmesser oder auch noch weiter von einander entfernt liegen. Bei ganz jungen Individuen ist das Paragaster nicht eingesenkt, sondern die großen Postiken der Aporhysen münden auf dem ab- gestutzten Scheitel. Im nächsten Stadium bildet sich auf dem Scheitel eine seichte Mulde. Bei aus- gewachsenen Individuen, die bis 50 cm lang und über 25 cm dick werden können, reicht das Paragaster bis in die Nähe der Basis. Siphonia tubulosa kann leicht mit Jerea Quenstedti verwechselt werden. Wenn man von den erheblichen, aber an ungeätzten Exemplaren gar nicht erkennbaren Verschiedenheiten der Skelettstruktur absieht (ich habe sie bei der Gattungsbeschreibung angegeben), bleiben zwischen gewissen weniger typischen Exemplaren kaum noch Unterscheidungsmerkmale übrig. Die Abbildung bei RoEMER ist recht schematisiert und zeigt außerdem das Originalexemplar auf dem Kopfe stehend. Übrigens habe ich RoEMERS Original untersuchen können.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (z. h.), Adenstedt, Glentorf (z. h.)

Anzahl der untersuchten Stücke:.ca. 40.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Siphonia maliformis nov. sp.

Apfelförmig oder halbkugelig, mit zugespitztem Scheitel, sehr dickwandig, mit tiefem und engem, röhrenförmigem Paragaster, gestielt. Der untere Teil der Spongie verjüngt sich nicht allmählich zum Stiel, wie bei Siphonia tubulosa Roem. sp., die in denselben Schichten wie Siphonia maliformis vorkommt, sondern der Schwammkörper ist an der Basis am dicksten und der Stiel durch eine unvermittelte starke Verengerung scharf abgesetzt. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten, 1—2 mm weiten Ostien; zuweilen auch mit kräftigen Furchen, die namentlich am Scheitel und an der Basis gut entwickelt sind. Auf der Paragasterwandung runde oder ovale, ca. 3 mm weite Postiken, die ungefähr um ihren Durchmesser voneinander entfernt liegen. Mittelgroße Exemplare sind ohne Stiel ca. 10 cm hoch und an der Basis ca. 15 cm dick, während der Stiel schon 2 cm unter der Basis nur noch ca. 2 cm dick ist.

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Die Spezies unterscheidet sich von ähnlich gestalteten Siphonia-Arten, z. B. von Siphonia Griepen- kerli, die übrigens in der Kalkfacies nicht vorkommt, schon durch ihr tiefes Paragaster.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Siphonia coronata GRIEPENKERL. 1889. Siphonia coronata GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 19, Taf. I, Fig. 1—3.

Kreiselförmig, kurzgestielt, mit einer mulden- oder trichterförmigen Scheitelvertiefung, an deren Grunde eine runde, scharfgerandete, 0,5—1 cm weite Paragasteröffnung liegt. Der 1—1,5 cm dicke Rand der Scheitelaushöhlung ist durch 4—8 rundliche Höcker, die sich zuweilen auch noch als dicke Rippen über die Außenseite der oberen Hälfte des Schwammes fortsetzen, wellig oder kronenartig gestaltet. Das Paragaster ist ebenso tief wie weit. Auf seiner Wandung undeutlich reihenförmig angeordnete, ca. 1 mm weite Postiken. Zuweilen ist das Paragaster nicht eingesenkt, sondern in eigentümlicher Weise vorgestülpt, so daß in der Mitte der Scheitelvertiefung ein mit Postiken versehener Höcker erscheint. Vom Rande des Paragasters nach dem Rande der Scheitelaushöhlung strahlen zahlreiche vergabelte und anastomo- sierende Furchen. Außenseite mit kreuz und quer verlaufenden kurzen Furchen und mit kleinen Ostien. Mittelgroße Exemplare sind 6—8 cm hoch und am vorderen Ende 5—8 cm dick.

Alter und Facies: Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Glentorf (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3 (GRIEPENKERLS Originale aus der Sammlung der techn. Hochschule in Braunschweig.)

Siphonia micropora nov. sp. (Taf. II, Fig. 9, 10. Texttafel IV, Fig. 10.)

Regelmäßig oder unregelmäßig keulenförmig, gestielt oder sitzend. Scheitel abgerundet, mit zahlreichen 0,5—1 mm weiten, dicht zusammenliegenden Postiken, die bei jungen Individuen in einer seichten Vertiefung, bei älteren auf der Wandung eines trichterförmigen oder zylindrischen, 1,5—2 cm weiten und tiefen Paragasters liegen. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten feinen Ostien und stellen- weise mit kurzen geschlängelten Furchen. Ausgewachsene Individuen sind etwa fingerlang und mehrere em dick. Die Spezies unterscheidet sich von Jugendformen der Siphonia tubulosa, die bei Oberg mit ihr zusammen vorkommt, u. a. durch kleinere und weiter auseinander liegende Ostien an der Außenseite und namentlich durch viel zahlreichere und kleinere Postiken im Paragaster. Ich zähle an einem 4 cm langen und vorn ca. 2cm dicken Exemplar von Siphonia micropora ca.50 Postiken, bei einem gleichgroBen Exemplar von Siphonia tubulosa aber nur 10, die 5—6mal so groß wie die Postiken von S. micropora sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

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Subgenus Hallirhoa Lamx.

Siphonien mit lappigen oder kantigen Langsrippen. Obere Kreide.

Hallirhoa sexplicata Roem. sp.

1864. Jerea sexplicata RoEMER, Sp., S. 33, Taf. XII, Fig. 4.

1888—89. Siphonia sexplicata GRIEPENKERL, Kreide v. Königslutter, S. 20, Taf. III, Fig. 1—2.

Birnförmig oder zylindrisch, mit mehreren in der Richtung der Längsaxe des Schwammkörpers verlaufenden, vom Scheitel bis zur Basis reichenden, abgerundeten oder kantigen Rippen, sitzend. Scheitel bei jungen Individuen abgestutzt, mit zahlreichen Ostien von Vertikalkanälen; bei älteren zu einem röhren- oder trichterförmigen Paragaster vertieft, dessen Wandung mit dichtstehenden, ca. 1 mm weiten Postiken besetzt ist. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1 mm weiten Ostien und bis 1 mm breiten Furchen, die namentlich am Scheitel und auf den Faltenrücken gut entwickelt sind. Mittelgroße Stücke sind ca. 10 cm lang und ca. 3,5 em dick.

Alter und Facies: Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ilsenburg, Glentorf.

Anzahl der untersuchten Stücke: 2 (GRIEPENKERLS Originale aus der Sammlung der techn. Hochschule in Braunschweig.)

Hallirhoa fusiformis nov. sp.

Spindelförmig, mit mehreren vom Scheitel zum Stiel verlaufenden kantigen Rippen, langgestielt. Scheitel zugespitzt, mit mehreren, 2—4 mm weiten Postiken von Kanälen, die den Schwammkörper der Länge nach oder parallel zur Oberfläche durchziehen. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1,5 mm weiten Ostien und außerdem zuweilen mit mehreren, 2—5 mm breiten, kräftigen Furchen oder Rinnen, die in der Richtung der Längsaxe des Schwammkörpers verlaufen und sich bei fortschreitendem Wachstum der Spongie zu den Vertikalkanälen umbilden, deren große Postiken am Scheitel liegen. Mittelgroße Exem- plare sind 15—20 cm lang und in der Mitte 7—10 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Trachysycon ZITTEL. 1878.

Feigen- oder länglich eiförmig, mit tiefem Paragaster, auf dessen Wandung große Postiken von Radialkanälen liegen, gestielt. Außenseite mit konischen Warzen, von deren Gipfeln feine Furchen strahlen- förmig herablaufen. Der untere Teil des Schwammkörpers ist zuweilen mit Deckschicht überzogen. Das

_Stützskelett besteht aus kleinen Tetraclonen mit glatten Clonen und wenig verzweigten Zygomen. Der- malia und Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Sl; ==

Trachysycon muricatum Roem. sp.

1864. Plocoscyphia muricata Roemer, Sp., S. 28, Taf. X, Fig. 9.

1878. Trachysycon muricatum Zirrex, Stud. IT, S. 76.

Eiformig, feigenformig oder kugelig, mit ziemlich tiefem, 1—1,5cm weitem, röhrenförmigem Para- gaster, auf dessen Wandung größere Postiken liegen, sitzend oder kurz gestielt. Außenseite mit zahl- reichen, etwa um ihren Querdurchmesser von einander entfernt liegenden, bis 5 mm hohen und an der Basis 5—10 mm dieken Stacheln und konischen Warzen, von deren Gipfeln feine Furchen ausstrahlen. Größere Ostien sind nicht siehtbar. Zuweilen ist die Basis von einer runzeligen Kieselhaut überzogen, deren Struktur ich nicht feststellen konnte. Die Spezies kann etwa faustdick werden.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (z. 8.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 2.

Unterfamilie Acrochordoninae nov. subfam.

Tetracladinidae, deren Stützskelett aus unregelmäßigen Tetraclonen mit warzigen Clonen besteht. Als Dermalia Dichotriaene.

Gattung Acrochordonia SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 10.)

Astig, mit abgerundeten, zugespitzten oder keulenförmig verdiekten Zweigen, knollig mit rund- lichen Höckern, oder ohrförmig mit lappigen oder fingerförmigen Fortsätzen. Oberfläche mit zerstreuten, kleinen Ostien und mehreren, in seichten Vertiefungen liegenden Postikengruppen, zu denen kräftige Kanäle hinführen können. Das Stützskelett ist sehr dicht und besteht aus großen Tetraclonen, deren Clone und Zygome stark mit Warzen besetzt sind. Die Dermalia sind Dichotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Diese Gattung unterscheidet sich durch ihre überall stark mit Warzen besetzten Tetraclone recht deutlich von allen anderen Tetracladinen-Gattungen, deren Dermalia Dichotriaene sind. (Sonst haben die Genera mit warzigen Tetraclonen in der Regel als Dermalia Phyllo-, Disco- etc. Triaene.)

Acrochordonia ramosa ScuramMen. (Tafel IV, Fig. 5, 6. Texttafel VI, Fig. 10.) 1901. Acrochordonia ramosa ScHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 7, Taf. I, Fig. 8; Taf. V, Fig. 1.

Astig, mit zugespitzten, abgerundeten oder keulenförmig verdickten Zweigen, oder knollig, mit fingerförmigen oder halbkugeligen Fortsätzen. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten porenförmigen Ostien und außerdem mit einigen, in seichten, runden, ca. 1 em weiten Vertiefungen liegenden Postiken- gruppen, die aus zahlreichen, bis 1 mm weiten, dicht zusammenliegenden Postiken bestehen. Die Gruppen liegen gewöhnlich nicht an den Enden der Zweige, wie ich bei meiner ersten Beschreibung auf Grund des geringfügigen Materials, das ich damals besaß, annehmen mußte, sondern an der Innenseite. Mittelgroße Exemplare sind etwa kinderfaustgroß. Die Zweige sind 1,5—4 em dick.

BEFRRAECGE

NATURGESCHICHTE DER VORZEIT

Herausgegeben

yon

E. KOKEN una J. F. POMPECKJ

in Tübingen in Göttingen.

ER Unter Mitwirkung von

O. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Supplement V. Zweite Lieferung.

Inhalt:

Schrammen, A., Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland. I. Teil. Lieferung 2, (8. 97—175 mit Taf. XIII—XXIV.)

" Stuttgart.

4 E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser. AN 1910. Ausgegeben im Oktober 1910.

as RW, sche BEER Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart.

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Eine Einführung in die Entwicklungsgeschichte auf paläontologischer en Ins Deutsche übertragen von Rich. N. Wegner, Breslau. 330 Seiten. Preis brosch. Mk. 2.80, geb. Mk. 3.30.

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Dieses nach dem Urteil hervorragender Zoologen nach Inhalt und Ausführung hochbedeutsame Werk wird sich auch für jeden Paläontologen als unentbehrlich erweisen.

Ber Ce

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Acrochordonia auricula nov. sp. (Tafel IV, Fig. 7.)

Ohrförmig, mit abgerundetem, durch lappige oder fingerförmige Fortsätze zackigem Rand, sitzend. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten porenförmigen Ostien, und stellenweise mit kräftigen, sich kreuzenden Furchen. Innenseite mit mehreren Postikengruppen, die aus 0,5—0,8 mm weiten, bis 1 mm auseinander liegenden Postiken bestehen und in muldenförmigen Vertiefungen der marginalen Fortsätze liegen. Das Originalexemplar ist 10 cm hoch und 8 cm breit. Die Wandung ist 1,5—2 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Unterfamilie Discoderminae nov. subfam.

Tetracladinidae deren Stützskelett aus großen Tetraclonen mit warzigen, seltener mit glatten Clonen besteht. Mit Phyllotriaenen und Discotriaenen als Dermalia.

Gattung Discodermia BOCAGE. 1869. (Skelettabbildung Texttafel V, Fig. 4.)

Knollig ohne Paragaster; zylindrisch, birn- oder eiförmig mit kurzem und engem, oder auch mit tiefem Paragaster; (die rezenten Arten sind nach DoEDERLEIN auch wurm-, strauch-, becher- oder röhren- förmig, halbkugelig und polsterförmig). Bei guter Erhaltung ist die Oberfläche mit einer glatten und dichten Deckschicht überzogen. An den deckschichtfreien Stellen Ostien und Postiken von verschiedener Größe und anastomosierende Furchen, in denen kleine Ostien liegen. Das Stützskelett besteht aus ziem- lich großen Tetraclonen mit glatten oder warzigen Clonen und mehr oder weniger verzweigten Zygomen. Die Dermalia sind Phyllo- oder Discotriaene. Als Microsclere, (die aber nur von den lebenden Arten be- kannt sind), Microxe und Microstrongyle.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Discodermia antiqua Schraumen. (Tafel VIII, Fig. 1,2. Tafel VII, Fig. 5—7. Texttafel V, Fig. 4.) 1901. Discodermia antiqua SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 5, Taf. I Fig. 2, 3, 4; Taf. IV, Fig. 3. É Knollig, mit rundlichen oder fingerförmigen Höckern, kolben- oder birnförmig, mit kurzem und

engem Paragaster, sitzend oder kurzgestielt. Der Schwammkörper ist oft gänzlich oder zu einem großen

Teil mit einer glatten und dieken Deckschicht überzogen, die aus sehr großen, lappigen Phyllotriaenen, Palaeontographica. Suppl. V. 13

eu OR a Se

und kleinen, unregelmäßig verästelten und plattig ausgebreiteten Kieselkörperchen besteht. An den deckschichtfreien Stellen ist die Oberfläche feinporös, oder, wenn die unmittelbar unter der Deck- schicht liegende Skelettlage fehlt, grobmaschig mit kurzen, kreuz und quer verlaufenden und anastomo- sierenden Furchen und unregelmäßig zerstreuten, 1,5—2 mm weiten Ostien. Das Paragaster ist 0,5 bis 1,5 em weit und 1—4 cm tief. Bei kolben- oder birnförmigen Stücken liegt die Mündung in der Mitte des Scheitels. Bei den knolligen Formen ist ihre Lage unbestimmt. Das Paragaster kann aber auch fehlen. Die Paragasterwandung ist feinporös. Unter ihrer Oberfläche münden zahlreiche, 1,5—2 mm weite Kanäle, die strahlenförmig die ganze Wandung des Schwammkörpers durchziehen und dicht unter der Oberfläche der Außenseite beginnen. Große Stücke sind etwa faustdick.

Ungeätzte und mit Deckschicht überzogene Exemplare können ziemlich leicht mit mittelgroßen Stücken von Pachinion scriptum RoEM. sp. verwechselt werden. Aber schon mit einer schwach ver- größernden Lupe sieht man in der Deckschicht von Discodermia ungewöhnlich große, stark zerschlitzte, lappige Phyllotriaene, während bei Pachinion Dichotriaene in Form zierlicher Sternchen zum Vor- schein kommen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg, Misburg (z. s.).

Anzahl der wntersuchtien. SI wekerois,

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Discodermia colossea nov. sp.

Unregelmäßig walzenförmig oder umgekehrt keulenförmig. Oberfläche an den deckschichtfreien Stellen mit kurzen, anastomosierenden Längs- und Querfurchen und unregelmäßig zerstreuten, 1—2 mm weiten Ostien. Die Deckschicht ist glatt oder runzelig und besteht aus großen, stark zerschlitzten Phyllo- triaenen. Das kleinere der beiden Exemplare, die ich gefunden habe, ist 20 cm lang und 5—10 em dick. Das größere ist fast 30 em lang, in der Nähe der Basis ca. 13 em, am vorderen Ende ca. 5 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.).

Untersuchte Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Discodermia gleba nov. sp. (Tafel XV, Fig. 2.)

Knollig, mit mehreren runden oder oyalen, 0,5—1,5 em weiten Paragasteröffnungen. An dem einzigen Exemplar, das ich besitze, ist die Oberfläche ganz mit einer dicken Deckschicht überzogen, die aus großen Phyllotriaenen besteht. Die inneren Teile des Schwammes sind in Eisenhydroxyd umgewandelt. Das Original ist kastaniengroß.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Texttafel V.

Skelettelemente der Familie Tetracladinidae. (Sämtliche Figuren in 30 facher Vergrößerung.)

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A. Schrammen del,

Erklärung zu Texttafel V.

Familie Tetracladinidae. Colossolacis plicata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Isolierte Tetraclone. Rhoptrum scytaliforme ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ein Tetraclon von

oben, von unten und von der Seite gesehen. b) Tetraclone.

Rhagadinia rimosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone mit warzigen Armen. b) Ein Tetraclon mit glatten Armen. c) Phyllotriaen aus der Deckschicht. Discodermia antiqua SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone mit glatten Armen. b) Ein Tetraclon mit warzigen Armen. c) Lappiges Phyllotriaen aus der Deckschicht.

== A.

.

Gattung Rhagadinia ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel V, Fig. 3.)

Ohrférmig, trichter- oder schüsselförmig, kurzgestielt oder sitzend. Oberseite mit anastomosieren- den Furchen, die entweder ganz unregelmäßig verlaufen und sich in verschiedenen Richtungen durch- kreuzen, oder von kleinen runden Postiken ausstrahlen, die auch in seichten Grübchen liegen können und undeutlich sternförmige Figuren bilden. Unterseite mit vergabelten und anastomosierenden Längs- furchen, in denen kleine, runde Ostien liegen. Das Stützskelett besteht aus ziemlich großen Tetraclonen mit glatten oder warzigen Armen und stark verästelten Zygomen. Die Dermalia sind lappige Phyllo- triaene, die in ein Netzwerk kleiner, unregelmäßig geformter und plattig ausgebreiteter Kieselkörperchen eingebettet sind. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Die beiden von Hinpe beschriebenen Arten, Rhagadinia compressa) und Rhagadinia clavata?), die gleich der typischen Rhagadinia-Art, Rhagadinia rimosa als Dermalia Phyllotriaene haben, sind durch mit ringförmigen Wülsten an der Basis der Clone versehene Tetraclone von den Rhagadinia-Arten recht bestimmt unterschieden. Rhagadinia compressa Hınpe zähle ich zu meiner Gattung Cycloclema, Rhaga- dinia clavata zur Gattung Procaliapsis SCHRAMMEN.

Rhagadinia rimosa Roem. sp. (Tafel VIII, Fig. 6, 7. Tafel X, Fig. 5, 6. Tafel VII, Fig. 4. Texttafel V, Fig. 3.)

1864. Cupulospongia rimosa Roemer, Spong., S. 51, Taf. XVII, Fig. 8.

1878. Rhagadinia rimosa Zitrer, Stud. Il, S. 88, Taf. X, Fig. 4.

1884. Rhagadinia rimosa Hrnpe, Catal., S. 82.

1884. Rhagadinia rimosa Poéra, Beitr. II, S. 41, Taf. II, Fig. 14.

Öhrförmig, seltener schüssel- oder becherförmig, mit abgerundetem, rissigem Rand, gestielt. Innen- seite, wenn die Deckschicht fehlt, mit zahlreichen, aus mehreren ca. 0,5 mm weiten Postiken bestehenden, unregelmäßig zerstreuten, etwa um ihren mehrere mm bis 0,5 em betragenden Durchmesser, oder etwas weiter voneinander entfernt liegenden Postikengruppen, von denen undeutlich sternförmig angeordnete kurze Furchen ausstrahlen, die mit den Furchen benachbarter Postikengruppen Anastomosen bilden. An rohen Stücken, auch wenn sie gut erhalten sind, kann man die Postikengruppen nicht erkennen und auch an Korrosionspräparaten sind sie nicht immer deutlich ausgeprägt, weil die Postiken ganz fehlen können. Dann bilden die Furchen allein ein scheinbar regelloses Gewirr. Außenseite mit strahlig vom Stiel nach dem Rand verlaufenden, vielfach vergabelten und verschmolzenen, durch 1—3 mm breite Skelett- brücken getrennten Furchen, in denen in Abständen von 2—5 mm kleine, bis 0,5 mm weite Ostien liegen. Während an der Oberseite oft die Postiken nicht entwickelt sind, können an der Unterseite die Furchen fehlen. Die Deckschicht, welche aus sehr großen lappigen Phyllotriaenen und kleinen, unregelmäßig ver- ästelten und plattig ausgebreiteten Kieselkörperchen besteht, ist in der Regel nicht erhalten, kann aber auch den ganzen Schwammkörper als glattes, dünnes Häutchen überziehen, wobei sie an der Innenseite des Schwammes, an den Stellen, wo unter der Deckschicht die mit Furchensystemen kombinierten Postiken-

1) Catalogue S. 82, Taf. IXX, Fig. 3, 3a. *) 1. c. S. 84, Taf. IXX, Fig. 4a—c.

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401:

gruppen liegen, warzenförmige Erhebungen bildet. Mittelgroße Stücke sind etwa kinderhandgroß. Die Wandung ist 0,7—1,5 em dick. Die Exemplare aus der Mucronatenkreide sind im allgemeinen massiger wie die aus der Quadratenkreide. Sie haben auch gröbere Furchenkanäle auf beiden Seiten.

Ich besitze ein kleines Exemplar aus der Mucronatenkreide von Misburg, an dessen Unterseite unregelmäßig zerstreut 10 napfförmige, ca. 0,5 cm weite, mehrere mm tiefe, z. T. mit Deckschicht tiber- zogene Grübchen liegen. Vielleicht sind die Grübchen, ähnlich den gallenförmigen Knollen an der Ober- fläche recenter Discodermiaarten auf die Einwirkung von Schmarotzern zurückzuführen.

Nach Poéra soll Rhagadinia rimosa in Böhmen schon im Cenoman (Korytzaner Schichten von Kolin) vorkommen. Pocras Angaben stützen sich aber nur auf ein einziges Exemplar, dessen Skelett (nach der Abbildung beurteilt) zu schlecht erhalten ist, um eine einwandsfreie Bestimmung zu erlauben.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ahlten, Ilsenburg, Oberg (h.), Misburg (i.d. M. h.) Adenstedt.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 100.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Rhagadinia Doederleini nov. sp. (Tafel VII, Fig. 1—3.)

Trichterformig oder ohrförmig, dickwandig, mit abgerundetem Rand, gestielt oder sitzend. Innen- seite mit unregelmäßig zerstreuten, zuweilen mit einer porösen Skelettschicht überzogenen, 1—1,5 cm von- einander entfernt liegenden, 3—5 mm weiten und tiefen, nach unten spitz zulaufenden Grübchen, in denen ca. 1 mm weite Postiken liegen. Vom Rande der Grübchen strahlen kräftige Furchen aus, die miteinander Anastomosen bilden. Außenseite mit grobporöser Oberfläche, unter der unregelmäßig zerstreute, ca. 1 mm weite Ostien liegen, von denen in schräger Richtung grobe Kanäle tief in die Wandung eindringen. Das größte meiner beiden Exemplare, ein regelmäßig trichterförmiges Stück, ist 3 cm hoch (ohne Stiel) und 7,5 em breit. Die Wandung ist ca. 1,5 cm dick.

Von Rhagadinia rimosa unterscheidet sich die Spezies durch ihre im Verhältnis zur Größe dickere Wandung, die grobporöse Unterseite und die trichterförmigen Postikengrübchen der Oberseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Amzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Placoscytus nov. nom. (Syn. Sollasella SCHRAMMEN. 1901.) (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 6.)

5 Keulenförmig, umgekehrt flaschenförmig oder zylindrisch, einfach oder zusammengesetzt, gestielt. - Scheitel leicht vertieft, mit zahlreichen, runden Postiken von Kanälen, die den Schwammkörper der Länge nach durchziehen. Außenseite mit anastomosierenden Furchen, in denen kleine runde Ostien von ein- fachen Radialkanälen liegen, und unregelmäßig zerstreuten Ostien. Das Stützskelett besteht aus sehr

102

kleinen Tetraclonen mit glatten oder warzigen Clonen und ziemlich stark verzweigten Zygomen. Die Dermalia sind gezähnelte Discotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

In meiner ersten Beschreibung hatte ich diese Gattung Sollasella genannt, ohne zu wissen, daB der Name bereits an einen lebenden Schwamm (Sollasella v. LENDENFELD) vergeben war.

Placoscytus jereaeformis ScHRAMMEN. (Tafel XV, Fig. 4. Tafel VIII, Fig. 8. Texttafel VI, Fig. 6.) 1901. Sollasella jereaeformis SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., 8. 6, Taf. II, Fig. 4; Taf. IV, Fig. 6.

Keulenförmig, zylindrisch oder flaschenförmig, mit abgestutztem oder leicht vertieftem Scheitel, auf dem zahlreiche, 0,5—1 mm weite Postiken liegen. Außenseite mit geschlängelten, 0,5—1 mm breiten Furchen, die im allgemeinen in der Längsrichtung des Schwammes verlaufen. In den Furchen und un- regelmäßig über die Oberfläche zerstreut liegen winzige Ostien. Die Dermalia sind Kieselplättchen mit scharfem oder sägenartig gezähneltem Rande. An der eigentümlichen, bei keiner anderen fossilen !) Spongienart vorkommenden Form dieser Kieselplättchen, die allerdings nur selten erhalten und auch recht schwer aufzufinden sind, ist die Spezies sicher zu erkennen.

Placoscytus jereaeformis gehört zu den kleineren Spongienarten, denn selbst große Exemplare werden kaum fingerlang und -dick.

Vielleicht gehört hierher auch ein Schwamm von eigentümlicher Gestalt (Taf. XV Fig. 4), den ich in der Quadratenkreide von Misburg gefunden habe. Es ist ein mit einem 2,5 em langen, 1 em dicken Stiel versehener kugeliger Knollen, von dessen Scheitel 4 zylindrische, 1 cm dicke, 1,5—1,8 cm lange, am Scheitel schwach verbreiterte Stämmchen entspringen. Die Scheitel der beiden am besten erhaltenen Stämmchen sind abgestutzt, und mit runden, 0,8—-1 mm weiten Postiken bedeckt. Leider ist die Ober- fläche der Außenseite nicht gut erhalten. Auch fehlen die Dermalia. Die Tetraclone stimmen aber mit den Tetraclonen von Placoscytus jereaeformis überein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (8. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Eustrobilus nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel IV, Fig. 12.)

Kreiselförmig oder zylindrisch, diekwandig, mit abgestutztem Scheitel und engem und tiefem Para- gaster, kurz gestielt. Außenseite mit unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten, ziemlich großen Ostien von vergabelten Radialkanälen, die tief in die Wandung eindringen, und von einem zweiten System von Kanälen, die von kleinen Postiken der Paragasterwandung ausgehen, gekreuzt werden. Am Scheitel sind beide Kanalsysteme als grobe, vom Scheitel nach der Paragasterwandung bezw. umgekehrt verlau-

1) Dagegen hat eine lebende Spezies, Corallistes callipelta SoLuas, ganz ähnliche Dermalia.

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fende Furchen sichtbar. Das Stützskelett besteht aus ziemlich groBen warzigen Tetraclonen. Als Dermalia lappige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Eustrobilus callosus nov. sp. (Tafel XXIII, Fig. 6. Tafel XV, Fig. 1. Tafel VIII, Fig. 3, 4. Texttafel IV, Fig. 12.)

_ Kreisel- oder walzenförmig, mit abgestutztem, seltener leicht zugespitztem Scheitel, kurz gestielt. Das Paragaster ist tief und ziemlich eng. An seiner Oberfläche liegen in undeutlichen Reihen zahlreiche, ca. 1 mm weite und um ihren Durchmesser voneinander entfernte Postiken. Außenseite mit unregel- mäßig zerstreuten, ca. 1 mm weiten, mehrere mm voneinander entfernt liegenden Ostien, von denen gerade Kanäle tief in das Innere der Wandung eindringen. Sie kreuzen sich dort mit gleichweiten Kanälen, die von den Postiken auf der Paragasterwandung ausgehen. Auf dem Scheitel erscheinen beide Systeme als kräftige, von der Mitte nach dem Rande ausstrahlende, anastomosierende Furchen. Die Deckschicht, die gewöhnlich nicht erhalten ist, besteht aus Phyllotriaenen. Die Spezies wird 5—12 cm hoch und 4—5 cm dick. Das Paragaster ist 1—1,5 cm weit.

Ungeätzte Exemplare von Eustrobilus callosus haben in Körperform und Kanalsystem eine so große Ähnlichkeit mit kleineren Exemplaren der Rhizomorine Scytalia terebrata Puis. sp., daß in Zweifelsfällen nur die Untersuchung der Skelettbeschaffenheit vor Verwechslungen schützen kann.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (s. s.).

Auzahl-der untersuchten, Stücke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Colossolacis nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel V, Fig. 1.)

Undeutlich sternförmig gefaltet; die Falten gehen fast bis zur Mitte des Schwammkörpers, und bestehen aus unregelmäßig gebogenen und wiederholt gefalteten und übereinander geschobenen Lappen. Basis mit wurzelartigen Anhängseln. An der Oberfläche unregelmäßig verteilte Ostien und Postiken von verschiedener Größe. Das Stützskelett besteht aus großen Tetraclonen mit glatten Clonen und ziemlich stark verzweigten Zygomen. Die Dermalia sind lappige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Colossolacis plicata nov. sp. (Tafel IX, Fig. 1,2. Tafel VIII, Fig. 5. Texttafel V, Fig. 1.)

Der an der Basis mit mehreren, 2—4 cm langen und ca. 1,5 cm dieken Wurzeln versehene, unge-

_ wöhnlich große Schwammkörper (er kann eine Fläche von 0,4 qm bedecken), besteht aus zahlreichen, ca. 1,5 em dicken Lappen, die an dem einzigen vollständigen Exemplar, das ich aufgefunden habe, in einer gewissen gesetzmäßigen Weise angeordnet sind. Dadurch, daß sich die Wandung nämlich in ähnlicher Weise wie bei den Guettardien undeutlich sternförmig faltet, entstehen zunächst vier große Primärfalten.

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Jede von diesen faltet sich, indem sich lappige Ausstülpungen bilden, wieder mehrfach weiter, wobei die Sekundärfalten in verschiedener Weise mit ihren inneren Oberflächen oder mit benachbarten Lappen verwachsen können. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 1—2 mm weiten, etwa um ihren Durch- messer von einander entfernt liegenden Ostien. Die Postiken an der Innenseite liegen weiter auseinander und differieren mehr in der Größe, indem ihre Weite zwischen 1-5 mm schwankt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Rhoptrum nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel V, Fig. 2.)

Keulen-, birn-, walzenförmig oder zylindrisch, mit abgerundetem Scheitel und tiefem Paragaster, kurzgestielt oder sitzend. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten kleinen Ostien. Paragasteroberfläche mit großen ovalen Postiken, von denen kurze gerade Kanäle sehr schräg von unten nach oben in die Wandung eindringen. Das Stützskelett besteht aus ziemlich unregelmäßig geformten großen Tetraclonen mit warzigen Clonen und Zygomen. Die Dermalia sind zackige oder lappige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Rhoptrum scytaliforme nov. sp. (Tafel V, Fig. 5—7. Texttafel V, Fig. 2.)

Walzen- keulen- oder birnförmig, mit abgerundetem Scheitel und tiefem Paragaster, kurz gestielt. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, nadelstichartigen Ostien, die ca. 0,3 mm weit und 1—2 mm von- einander entfernt sind. Auf der Paragasterwandung liegen in größeren Zwischenräumen 1—2 mm weite, ovale Postiken, von denen schräge Kanäle von unten nach oben in die Wandung eindringen. Die Dermalia, von denen ich sichere Spuren erst nach langem Suchen auffand, sind Phyllotriaene mit lappigen oder zackigen Zinken. Mittelgroße Exemplare von Rh. scytaliforme werden ca. 4 cm lang (mit Stiel) und ca. 2 cm dick (am vorderen Ende). Weite des Paragasters 0,5—1 cm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Unterfamilie Phymaraphininae nov. subfam.

Tetracladinidae mit Tetraclonen, deren Arme eine ring- oder kragenförmige Anschwellung besitzen. Mit Phyllotriaenen oder Discotriaenen als Dermalia.

Gattung Phymaraphinia SCHRAMMEN. 1901.

Trichter-, ohr-, blatt- oder schüsselförmig, gestielt. Beide Seiten mit kleinen Ostien bezw.Postiken, die an der Unterseite häufig reihenförmig in feinen, vom Stiel nach dem Rand ausstrahlenden Furchen

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liegen. Das Stützskelett besteht aus großen Tetraclonen, deren Clone in der Nähe der Vereinigungsstelle eine ringförmige Anschwellung besitzen. Die Dermalia sind lappige Phyllotriaene. Microsclere un- bekannt. Obere Kreide.

Phymaraphinia infundibuliformis Schrammen. (Tafel V, Fig. 1, 2.) 1901. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 9, Taf. I, Fig. 6, Fig. 7.

Trichter-, schüssel- oder ohrförmig, mit abgerundetem Rande, gestielt. Außenseite mit dicht zusammenliegenden rundlichen Ostien, die unregelmäßig angeordnet sind, oder in feinen Furchen liegen, welche in der Regel vom Stiel nach dem Rande verlaufen und namentlich an den basalen Teilen gut ent- wickelt sind, (wo sie dem Schwamme eine recht charakteristische Längsstreifung geben). Von der Deck- schicht sind gewöhnlich nur einige Fetzen an der Außen- oder Innenseite erhalten. Sie besteht aus zackigen Phyllotriaenen. In der Quadratenkreide sind ausgewachsene Exemplare mit 0,5 cm dicker Wandung ca. 8 cm hoch und am vorderen Ende 6—8 cm breit. In der Mucronatenkreide kommen Exemplare vor, deren Querdurchmesser 30 cm bei einer Wanddicke von 3 cm beträgt. Bei solchen großen Stücken sind die Ostien an der Außen- und Innenseite ungefähr 1 mm weit, während sie bei den Exemplaren aus den älteren Schichten nur 0,2—0,3 mm weit sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 12.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Gattung Cycloclema nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 5.)

Trichter-, pilz- oder ohrförmig, gestielt. Innenseite mit großen, unregelmäßig zerstreuten Postiken von Kanälen, die auf der Oberfläche als Furchen beginnen und in sehr schräger Richtung, fast parallel zur Oberfläche, von unten nach oben in den Schwammkörper eindringen. Außenseite mit großen, un- deutlich alternierenden, weit auseinander liegenden runden oder ovalen Ostien. Auf den Skelettbrücken zwischen den größeren liegen hier und da kleinere Ostien. Das Stützskelett ist ziemlich weitmaschig, und besteht aus großen Tetraclonen, deren Clone an der Basis eine ringförmige Anschwellung besitzen. Die Dermalia sind Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Cycloclema compressa Hınpe sp. (Tafel V, Fig. 3, 4. Texttafel VI, Fig. 5.) 1883. Rhagadinia compressa Hinpe, Catal., S. 82, Taf. IXX, Fig. 3, 3a.

Trichterförmig, pilz- oder ohrförmig, mit abgestutztem Rande, ziemlich dickwandig, gestielt. Außenseite mit undeutlich alternierenden, 1—1,5 mm weiten, runden oder spaltförmigen Ostien, die 3—5 mm voneinander entfernt liegen. Zwischen diesen großen liegen unregelmäßig zerstreut zahlreiche

kleine Kanalmündungen. Innenseite ähnlich wie Außenseite. Die Postiken sind aber etwas kleiner Palaeontographica. Suppl. V. 14

107

Erklärung zu Texttafel VI.

Familie Tetracladinidae. Fig. 1. Procaliapsis clavata HinDE sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Dermalia (Phyllotriaene). . Procaliapsis cretacea SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Der- malia (Phyllotriaene).

m

Fig.

Fig. 3. Pholidocladia dichotoma Hinpe aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Der- malia (Discotriaene). c) Unregelmäßige Kieselkörperchen aus der Deckschicht.

Fig. 4. Lopadophorus lacunosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Tetraclone.

Fig. 5. Cycloclema compressa HınDE sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Ein Phyllotriaen aus der Deckschicht.

Fig. 6. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Dermalia.

Fig.

Fig. 8. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Junge Tetraclone.

. Chenendopora fungiformis Lamouroux aus der Mucronatenkreide von Misburg. Tetraclone.

ors

Fig. 9. Astrocladia subramosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Tetraclone.

Fig. 10. Acrochordonia ramosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Tetraclone. b) Der- malia (Dichotriaene).

Fig. 11. Plinthosella squamosa v. ZiTTEL aus der Quadratenkreide von Misburg. a) Tetraclone. b) Kiesel- scheibchen von der Oberfläche.

und liegen auch dichter beisammen, und zwar gewöhnlich am Anfang kurzer Furchen (den Enden der Aporhysen).

Die von Hınnde erwähnte Reduzierung eines Clons auf eine knotige Anschwellung habe ich ebenfalls beobachtet. Diese Erscheinung kommt übrigens bei allen Gattungen mit ringtragenden Tetraclonen vor. Die Dermalia habe ich nicht auffinden können. Nach Hınpe sind es Phyllotriaene.

Mittelgroße Exemplare sind ca. 10 cm hoch und breit, mit 0,8—1,2 cm dicker Wandung. Die in den älteren Bänken der Quadratenkreide vorkommenden Stücke sind am dünnwandigsten und erinnern durch die Körperform in Verbindung mit den ovalen, undeutlich alternierenden Ostien der Außenseite so lebhaft an die von Quensrepr unterschiedene regenschirmförmige Varietät von Ventriculites radiatus Mant. sp., daß sogar Verwechslungen denkbar waren.

Zu Rhagadinia kann die Spezies nicht gezogen werden, wie es HINDE getan hat, weil die Arme der Tetraclone in der Nähe des Zentrums ringförmige Wülste besitzen, was bei den Rhagadinia-Tetraclonen niemals vorkommt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

AS ==

Gattung Pholidocladia HINDE. 1883. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 3.)

Zylindrisch-ästig. An den Enden der Zweige kleine Postiken von Kanälen, welche die Aste der Länge nach durchziehen. Außenseite ohne sichtbare Ostien, zuweilen ganz mit Deckschicht überzogen. Das Stützskelett besteht aus kleinen, warzigen Tetraclonen, deren Clone an der Basis eine ringförmige Anschwel- lung besitzen. Die Dermalia sind zackige Discotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Pholidocladia dichotoma Hinpe. (Tafel IV, Fig. 2. Texttafel VI, Fig. 3.) 1883. Pholidocladia dichotoma HınvDe, Catal., S. 81, Taf. XX, Fig. 5, 5a, 5b.

Zylindrisch-ästig, mit 5—8 mm dicken, und an den Enden abgerundeten oder zugespitzten, seltener fächerartig verbreiterten Zweigen. Die Oberfläche ist entweder mit Deckschicht überzogen und glatt, oder, wenn die Deckschicht fehlt, sehr feinporös. Größere Ostien fehlen. Die Zweige können der Länge nach von einigen nur Bruchteile eines mm weiten Kanälen durchzogen werden, deren Mündungen an den Zweigenden liegen. Mein größtes Exemplar ist 7 cm lang.

Alter und Facies: Scaphitenpläner; Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Procaliapsis SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 1, 2.)

Keulenförmig, zylindrisch, walzenförmig oder diekwandig-trichterförmig, gestielt oder sitzend. Scheitel abgerundet, abgestutzt oder vertieft, mit zahlreichen großen Postiken von Kanälen, die den Schwammkörper der Länge nach durchziehen. Die Außenseite ist stellenweise mit einer glatten Kieselhaut überzogen. An den deckschichtfreien Stellen zerstreute kleine Ostien, von denen gerade Kanäle schräg von unten nach oben in die Wandung eindringen. Das Stützskelett ist dicht und besteht aus kleinen Tetraclonen, deren Clone kugelig aufgebläht sind, oder an der Basis eine ringförmige Anschwellung besitzen. Die Dermalia sind zackige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Procaliapsis clavata Hinpe sp. (Tafel VIII, Fig. 9—12. Texttafel VI, Fig. 1.)

1883. Rhagadinia clavata HınDe, Catal., S. 84, Taf. XIX, Fig. 4, 4a, 4b, Ac.

1901. Procaliapsis cylindrica SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 8, Taf. I, Fig. 5; Taf. IV, Fig. 1.

Keulenförmig, mit abgestutztem (bei jungen Individuen abgerundetem) Scheitel, gestielt. Aus- gewachsene Stücke sind etwa fingerlang und am vorderen Ende 1,5—2 cm dick. Die Skelettstruktur ist ungewöhnlich dicht. Ostien fehlen entweder gänzlich, oder sie sind auf die Oberfläche der vorderen Hälfte des Schwammes beschränkt. Sie sind sehr klein und liegen weit auseinander. Recht charakteristisch

109

ist eine feine Langsstreifung, die durch zahlreiche, von der Basis zum Scheitel ziehende, leicht gekriimmte Kanälchen verursacht wird. Deckschicht ist in der Regel gar nicht oder nur stellenweise als papierdünnes glattes Häutchen erhalten. Im Scheitel liegen zahlreiche bis 1 mm weite Postiken von Vertikalkanälen.

Hinpe stellt diese Spezies zu Rhagadinia, worin ich ihm mit Rücksicht auf die in der Nähe des Zentrums mit kragenartigen Wülsten versehenen Tetraclone, die dergestalt bei den Rhagadinia-Arten niemals vorkommen, nicht folgen kann.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 12.

Die Belegstücke zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Procaliapsis cretacea Schrammen. (Texttafel VI, Fig. 2.) 1901. Procaliapsis cretacea SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., 8. 8.

Trichter- oder napfförmig, dickwandig, gestielt. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 2—3 mm voneinander entfernt liegenden, 0,5—1 mm weiten Ostien. Paragaster mit ebensogroßen Postiken, die aber in den mittleren Teilen des Paragasters nur um ihren Durchmesser von einander entfernt sind. Ein im RoEMER-Museum zu Hildesheim liegendes, zusammengedrückt-trichterförmiges Exemplar aus der Quad- ratenkreide von Misburg ist 13cm hoch, an den Breitseiten des Vorderteils 10cm, an den Schmalseiten 4 cm dick und hat eine 1,5—2 cm dicke Wandung. Das hier abgebildete Stück ist 3em hoch und vorn ebenso dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Lopadophorus nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 4.)

Knollig, kreisel- oder kronenförmig, halbkugelig, trichter- oder napfförmig, sitzend. Scheitel abgestutzt, leicht vertieft oder mit einer tiefen Einsenkung; mit großen, ziemlich dicht aneinander liegen- den Postiken. Scheitelrand und Außenseite mit mehreren, oder auch mit zahlreichen, napfförmigen oder grubigen Eindrücken und mit kleinen, unregelmäßig zerstreuten Ostien. Das Stützskelett besteht aus kleinen Tetraclonen, deren Clone an der Basis eine ringförmige Anschwellung besitzen. Die Dermalia sind zackige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Lopadophorus Janus Roem. sp. (Tafel X, Fig. 3.) TA 1864. Oculispongia Janus Roemer, Sp., S. 48, Taf. XVI, Fig. 12.

Knollig oder kreiselférmig, mit scheibenartig verbreiterter oder abgestumpfter Basis. Scheitel flach oder leicht vertieft, mit zahlreichen, unregelmäßig zerstreuten, 0,5—1 mm weiten Postiken, die etwa

110

um ihren Durchmesser oder noch etwas weiter voneinander entfernt liegen. Außenseite mit mehreren, bei großen Individuen mit zahlreichen (15—25), scharfrandigen, rundlichen, seltener länglichen, 0,5—1 em weiten und ungefähr ebenso tiefen Gruben. Auf den Wülsten zwischen den Gruben schlängeln sich feine, vergabelte und anastomosierende Furchen, wie sie ähnlich auch von dem im Scheitel gelegenen Postiken- felde ausstrahlen. Am häufigsten sind kastaniengroße Individuen. Das abgebildete Prachtexemplar der Göttinger Universitätssammlung ist das größte mir bekannte Stück.

Lopadophorus Janus ist leicht mit Astrobolia impressa RoEM. sp. zu verwechseln. Diese Spezies unterscheidet sich aber, wenn auch die Ähnlichkeit in der äußeren Form ganz überraschend groß ist, von der anderen Art durch Porenfelder, die in den grubigen Eindrücken liegen, und sie hat auch keine größeren Postiken im Scheitel. (Übrigens ist Astrobolia eine Rhizomorine.)

Alter und Fazies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original zur Abbildung liegt in der palaeontologischen Sammlung der Göttinger Universität.

Lopadophorus Griepenkerli nov. nom. (Tafel X, Fig. 1, 2.) 1888—89. Coelocorypha Janus GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 17.

Kronenförmig oder unregelmäßig kreiselförmig, sitzend mit breiter, abgestumpfter Basis. Scheitel in der Mitte leicht vertieft, mit einem Felde dieht nebeneinander liegender, ca. 1 mm weiter Postiken. Um das Postikenfeld in der Scheitelmitte herum und auf dem Scheitelrand, auch wohl noch an der oberen Hälfte der Außenseite, liegen zahlreiche, 1—2 cm weite und tiefe, scharfrandige, runde Gruben. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, 1—2 mm voneinander entfernt liegenden, 0,2—0,4 mm weiten Ostien. Ein mittelgroßes Exemplar ist ca. 5 cm hoch, und am Scheitelteil 5,5—6 em dick.

GRIEPENKERL identifizierte die Spezies mit Lopadophorus (Oculispongia) Janus RoEM. sp. vom Sudmerberg, (welche Art er irrtümlich für eine Rhizomorine aus der Gattung Coelocorypha hielt). Lopa- dophorus Janus und Lopadophorus Griepenkerli unterscheiden sich aber recht deutlich durch die Körper- form und die Größe der im Scheitel und an der Außenseite gelegenen Postiken bezw. Ostien.

Alter und Facies: Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Glentorf (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Lopadophorus lacunosus nov. sp. (Tafel X, Fig. 4. Texttafel VI, Fig. 4.)

Napfförmig, mit abgestutztem Rande und 1—1,5 em dieker Wandung, sitzend. Außen- und Innen- seite mit unregelmäßig zerstreuten Ostien bezw. Postiken von verschiedener Größe. Auf dem Rande zahl- reiche geschlängelte Furchen und außerdem mehrere 5—8 mm weite, scharfrandige, rundliche Öffnungen von zylindrischen Hohlräumen, die fast bis zur Basis des Schwammes reichen und den napfförmigen Grübchen der anderen Arten entsprechen. Auf den Wandungen der zylindrischen Höhlungen münden Postiken, die in Anordnung und Größe ungefähr mit den Ostien im Paragaster übereinstimmen. Das einzige Exemplar meiner Sammlung ist ca. 4,5 em hoch und am vorderen Ende ungefähr ebenso dick.

11

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Unterfamilie Astrocladinae nov. subfam.

Tetracladinidae mit sehr kleinen, glattarmigen Tetraclonen. Wenn tetraxone Dermalia von regu- lärem Typus vorhanden sind, sind es Phyllotriaene.

Gattung Astrocladia ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 9.)

Zylindrisch-ästig, sitzend. Oberfläche mit sehr feinen, ziemlich dicht zusammenliegenden Ostien, und außerdem mit zerstreuten sternförmigen Postikengruppen. Das Stützskelett besteht aus sehr kleinen Tetraclonen mit glatten Clonen und stark verzweigten dornigen Zygomen. Bei guter Erhaltung ist der Schwammkörper von einer dichten Deckschicht überzogen, die aus sehr kleinen, innig verfilzten, rhizoclon- ähnlichen Kieselkörperchen besteht. Tetraxone Dermalia von regulärem Typus scheinen zu fehlen. Micro- selere unbekannt.

‚Obere Kreide.

Astrocladia subramosa Roem. sp. (Tafel VI, Fig. 4, 5. Texttafel VI, Fig. 9,)

1864. Astrospongia subramosa ROEMER, Sp., S. 54, Taf. XIX, Fig. 3.

1878. Asterocladia subramosa ZiTTEL, Stud. II, S. 84.

1888—89. Astrocladia subramosa GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 21.

Zylindrisch-ästig, mit leicht zugespitzten und abgerundeten Zweigenden, sitzend. Man findet gewöhnlich nur kleine Bruchstücke etwa von der Größe des von Roemer abgebildeten Fragments. Oberfläche an den deckschichtfreien Stellen, zu denen in der Regel der größere Teil gehört, mit unregel- mäßig zerstreuten, nadelstichartigen Ostien und außerdem mit sternförmig angeordneten Postikenhaufen bezw. Furchengruppen, die einen Durchmesser von 3—5 mm haben und 0,5—1,5 cm voneinander entfernt liegen. Die Zweige sind 1—2 cm dick und bis 25 em lang.

Alter und Facies: Kalkmergel und Grünsand der Quadratenkreide. Kalkmergel der Mucronatenkreide.

T Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg, Misburg, Oberg, Glentorf. Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 15.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

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Astrocladia laevis Rom. sp.

1864. Astrospongia laevis RoEMER, Sp., 8. 54, Taf. XIX, Fig. 2. 1878. Astrocladia laevis ZITTEL, Stud. II, S. 84. 21884. Asterocladia laevis Poéra, Beiträge II, S. 38, Taf. II, Fig. 10, Textfigur 23.

Es ist mir nicht gelungen diese Art aufzufinden. Nach Roemer, der A. laevis aus dem Cuvieri- planer des Windmühlenberges bei Salzgitter anfiihrt, bildet der Schwamm stielrunde, mehrere cm lange Stämme, die mit erweiterter Basis auf andere Körper festgewachsen sind. Die ganze Oberfläche wird von zahlreichen Furchensternen bedeckt, und soll dichter und glatter (?) als bei Astrocladia subramosa sein.

Poéra hält A. laevis und A. subramosa für Synonyme.

Unter die Astrocladia-Arten zählt v. ZiTTEL auch Stellispongia verrucosa RoEMm. (Spongit. S. 50, Taf. XVII, Fig.5). Diese Spezies gehört aber zur Gattung Myrmeciophytum SCHRAMMEN, deren Gerüst sich von Astrocladia durch viel größere Tetraclone, und Dichotriaene als Dermalia unterscheidet.

Ferner führt ZırteL als Astrocladia-Art eine Tremospongia clavata Rom. an, die Roemer Tafel XIII Fig. 3 der Spongitarien des Kreidegebirges abbilden soll. Es kann sich da nur um einen Irrtum handeln, denn Roemer hat eine Tremospongia clavata weder beschrieben noch abgebildet. ;

Gattung Microdendron SCHRAMMEN. 1901.

Buschig oder einfach. Die Einzelindividuen sind keulen- oder walzenförmig. Scheitel abgestutzt oder gerundet, mit mehreren sternförmigen Postikengruppen. Die Basis ist mit einer gegen den rauhen Scheitel deutlich abgesetzten, glatten oder gerunzelten Deckschicht überzogen, unter der porenartige Ostien liegen. Das Stützskelett besteht aus sehr kleinen Tetraclonen mit glatten Clonen und stark ver- zweigten dornigen Zygomen. In der Deckschicht rhizoclonähnliche Kieselkörperchen. Als Dérmalia stark zerschlitzte, zackige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Microdendron ramulosum SCHRAMMEN. 1901. Microdendron ramulosum SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 10, Taf. II, Fig. 3; Taf. IV, Fig. 7.

Keulenförmig oder walzig, einfach oder durch basilare oder seitliche Knospung ästig. Scheitel der Einzelindividuen oder Zweigenden abgerundet, durch anastomosierende Furchen runzelig, mit mehreren sternförmigen Postiken- oder Furchengruppen. Die Außenseite ist mit einer glatten oder runzeligen Deck- schicht überzogen, unter der unregelmäßig zerstreute porenartige Ostien liegen. Die Deckschicht besteht aus plattigen, unregelmäßig verästelten, mit ‚Warzen und Dornen besetzten Kieselkörperchen und aus Phyllotriaenen mit ziemlich langem Schaft und stark zerschlitzten Zinken. Microdendron ramulosum ist eine der kleinsten Spongienarten. (Das größte mir bekannte Individuum ist nur 2 cm hoch und a vorderen Ende etwas mehr als 1 cm dick.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stticke: 4.

Das Original liegt im RoEMER-Museum in Hildesheim.

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Unterfamilie Chenendoporinae nov. subfam.

Tetracladinidae mit kleinen warzigen Tetraclonen; ohne tetraxone Dermalia von regulärem Typus.

Gattung Chenendopora LAMOUROUX 1821, emend. ZITTEL 1878. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 7.)

Ohr-, trichter-, becher- oder napfférmig, gestielt. Oberfläche glatt. Innenseite mit undeutlichen, unregelmäßig zerstreuten, oft zu kleinen Gruppen vereinigten, kleinen Postiken, von denen einfache, gerade oder gebogene Kanäle in die Wandung eindringen, die unmittelbar unter der Oberfläche der Außen- seite endigen. Außenseite mit sehr kleinen Ostien und kurzen Längsfurchen, die aber gewöhnlich auf die in der Nähe des Randes gelegenen Teile beschränkt sind. Das Stützskelett ist namentlich an der Ober- fläche sehr dicht und besteht aus ungewöhnlich kleinen Tetraclonen mit warzigen oder glatten Clonen und ziemlich stark verästelten, warzigen Zygomen. Tetraxone Dermalia von regulärem Typus fehlen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

v. ZITTEL hielt Chenendopora für eine Rhizomorine. Die Skelettelemente haben allerdings mit Rhizoclonen eine gewisse Ähnlichkeit, denn sie sind sehr klein und gewöhnlich unregelmäßig verzweigt. Nicht selten kommen aber auch normal ausgebildete Tetraclone vor (vgl. Textt. VI, Fig. 7), an denen ich mehrfach das vierstrahlige Axenkreuz beobachtet habe.

In den nordwestdeutschen und englischen Kreideablagerungen ist Chenendopora selten, während in der Touraine Chenendopora-Arten zu den häufigen Vorkommnissen gehören sollen.

Chenendopora fungiformis Lamx. (Tafel XII, Fig. 2. Tafel IV, Fig. 8,9. Texttafel VI, Fig. 7.)

1821. Chenendopora fungiformis Lamx., Expos. method. des genres de l’ordre des polypiers, S. 77, Taf. LX XV, Fig. 9,10.

1847. Chenendopora fungiformis MicHeuın, Icon. Zoophyt., S. 130, Taf. XXXIV, Fig. 3.

1861. Dimorpha prolifera Court., Eponges foss., S. 8, Taf. IX, Fig. 1.

1861. Bicupula lata Courr., Eponges foss., S. 23, Taf. XXXVII, Fig. 1.

1878. Chenendopora fungiformis Zarrez, Stud. II, 8. 55, Taf. III, Fig. 13, 14.

1883. Chenendopora fungiformis Hinpe, Catal., S. 33.

Trichterférmig, becher-, teller-, pilz-, ohr- oder blattförmig, gestielt. Auch stockartige Körper kommen vor, die dadurch entstehen, daß vom Rande eines größeren Exemplars ein oder mehrere kleinere Individuen entspringen, und zwar so, daß die Innenseite des Mutterschwammes zur Außenseite der Tochter- schwämme wird. Die Wandung ist ca. 1 cm dick, der Rand abgerundet. Außenseite konzentrisch runzelig, mit Deckschicht überzogen, die aus plattig ausgebreiteten Tetraclonen besteht. An ungeätzten Stücken ist die Oberfläche der Außenseite glatt und frei von Ostien. Nur bei angeätzten Exemplaren oder an abgeriebenen Stellen bemerkt man hauptsächlich im vorderen Drittel der Spongie unregelmäßig zerstreute, nadelstichartige Ostien und gedrängt liegende, kurze Längsfurchen, die moos- oder dendritenähnliche Figuren bilden. Innenseite an den mit Deckschicht überzogenen Stellen glatt und dicht, mit unregelmäßig zerstreuten, mehrere mm auseinander liegenden, bis 1 mm weiten rundlichen Postiken oder Postiken- gruppen. An ungeätzten Exemplaren sind die Postiken auch an deckschichtfreien Stellen nur schatten- haft angedeutet. Mittelgroße Stücke sind 5—10 em hoch und am vorderen Rande ebenso breit.

Palaeontographica. Suppl. V. AS

1144

Die Spezies kann ziemlich leicht mit Chonella auriformis Roem. sp. und Leiochonia cryptoporosa SCHRM. verwechselt werden. Diese beiden Arten sind aber Rhizomorinen. Sonst unterscheidet sich die Leiochonia- Art noch durch den scharfkantigen Rand, die Chonella durch kleine, dicht nebeneinander liegende und gleichmäßig über die Oberfläche beider Seiten verteilte Ostien bezw. Postiken.

Chenendopora fungiformis ist im nordwestdeutschen Senon auf die unteren Schichten der Mucro- natenkreide beschränkt, und gehört auch dort zu den selteneren Vorkommnissen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 15.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Unterfamilie Plinthosellinae nov. subfam.

Tetracladinidae mit warzigen Tetraclonen, bei denen ein Clon stark verkürzt und zu einer halbkuge- ligen oder zapfenförmigen Anschwellung umgebildet ist. Die Dermalia sind Phyllotriaene oder anaxile plattige Kieselscheiben.

Gattung Plinthosella ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 11.)

Kugelig, halbkugelig oder knollig, sitzend oder frei. Scheitel mit leichter Vertiefung, in der mehrere große Postiken liegen. Das Stützskelett ist weitmaschig und besteht aus sehr großen, warzigen Tetraclonen, bei denen ein Clon auf eine halbkugelige, mit Warzen besetzte Anschwellung reduziert ist. Zuweilen ist die ganze Oberfläche mit einer Deckschicht überzogen, die aus dachziegelartig übereinander liegenden anaxilen Kieselplättchen von unregelmäßiger Gestalt zusammengesetzt ist. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Plinthosella squamosa v. Zırrer. (Tafel VI, Fig. 7—9. Texttafel VI, Fig. 11.)

1878. Plinthosella squamosa ZıtteL, Stud. II, S. 89, Taf. II, Fig. 10 u. Taf. X, Fig. 5.

1880. Plinthosella squamosa Hinpe, Foss. Sponge-Spicules, S. 56, Taf. IV, Fig. 35 —46.

1883. Plinthosella squamosa HınDe, Catal., S. 85, Taf. XX, Fig. 2.

?1884. Plinthosella squamosa Poéra, Beitr. II, S. 42.

Gewöhnlich halbkugelig, aber auch kugelig oder knollig. Basis ohne Anheftungsstelle oder mit einem oder mehreren, ganz kurzen, warzenartigen Würzelchen. Scheitel flach, von kräftigen Furchen durch- zogen, die vom Rande nach der Mitte verlaufen und dort in einer leichten Vertiefung münden, in der dicht nebeneinander mehrere 1,5—2 mm weite Postiken liegen. Ähnliche Kanalmündungen sind außerdem in 0,5—1 em weiten Abständen über die ganze Oberfläche der Spongie zerstreut. Die schuppige Deckschicht ist in der Regel gar nicht oder nur an den basalen Teilen erhalten.

Nach den gewöhnlich vorkommenden, kaum mehr als haselnußgroßen Exemplaren beurteilt, würde Plinthosella squamosa zu den kleinsten Spongienarten gezählt werden müssen. Es giebt aber auch

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Stücke von der Größe einer Kinderfaust, die ungeätzt übrigens recht gut mit Callopegma acaulis v. Z1TTEL und Phymatella sphaeroides SCHRAMMEN verwechselt werden können. Bei meinen größten Spezimen beträgt der Héhendurchmesser 3 cm, der Breitendurchmesser sogar 11 cm.

Poéra hat in Spongienknollen der Weißenbergerschichten Bruchstücke von Tetraclonen beobachtet, die von Plinthosella squamosa herrühren sollen. Aus den aequivalenten Schichten der nordwestdeutschen Kreide ist mir die Art nicht bekannt geworden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ahlten, Linden, Oberg, Misburg, Adenstedt.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 50.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Gattung Dactylotus nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VI, Fig. 8.)

Ästig, mit abgeplatteten Zweigen. Beide Seiten mit sehr feinen Ostien bezw. Postiken, die an der Oberfläche der einen Seite (Oberseite, Innenseite) in Furchen liegen, welche zu sternförmigen Haufen angeordnet sind. Das Stützskelett ist sehr dicht und besteht aus kleinen warzigen Tetraclonen, bei denen ein Clon auf eine halbkugelige, mit großen Warzen besetzte Anschwellung reduziert ist. Die Dermalia sind kleine, unregelmäßig geformte lappige Phyllotriaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Dactylotus micropelta nov. sp. (Tafel VI, Fig. 1—3. Texttafel VI, Fig. 8.)

Ästig, mit abgeplatteten Zweigen. Außenseite mit unregelmäßig zerstreuten, winzigen Ostien. Innenseite mit mehreren, undeutlich sternförmigen Postikengruppen oder mit sternförmig von einem aus mehreren Postiken bestehenden Mittelpunkt ausstrahlenden Furchen, in denen winzige Postiken liegen. Die Deckschicht ist gewöhnlich bis auf vereinzelte Phyllotriaene, die übrigens infolge ihrer Kleinheit nicht leicht aufzufinden sind, zerstört. Die Zweige sind 2—5 em lang, etwa 5 mm dick und 10 mm breit.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg, Misburg (s.).

Anzahl der wntersuchten Stücke: 9.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Gattung Pycnodesma nov. gen.

Kugelig oder knollig, sitzend oder kurzgestielt. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten sehr - kleinen Ostien. Ein Paragaster fehlt. Das Stützskelett ist dicht und besteht aus kleinen warzigen Tetra- clonen, bei denen ein Clon auf eine zapfenförmige Verdickung reduziert ist. Dermalia und Microsclere un- bekannt. Obere Kreide.

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Pycnodesma globosa nov. sp. (Tafel VI, Fig. 6.)

Kugelig oder knollig, ohne Paragaster, sitzend. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten Kanal- mündungen, die nur wenig größer wie die Maschen des sehr dichten Skeletts sind, und mit einigen kurzen unregelmäßig verlaufenden Furchen. Längs- und Querdurchmesser ca. 1,5 cm.

Die Spezies ist leicht mit Plinthosella squamosa zu verwechseln, mit der sie in der äußeren Form und in der Kleinheit vollkommen übereinstimmt. Ungeätzte Exemplare sind wohl überhaupt nicht zu unterscheiden. Bei Plinthosella sind die Tetraclone aber viel größer, ihre Verbindung ist lockerer und das ganze Gerüst dadurch weitmaschiger.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Unterordnung Sterrasterophora.

Familie Geodidae VOSMAER. (1887. Klassen und Ordnungen etc., S. 315.)

Sterrasterophora mit tetraxonen Megascleren.

Sterraster sind aus der oberen Kreide schon längere Zeit bekannt gewesen. So bildete ZıTTEL in seiner Abhandlung „Über Coeloptychium“ eine größere Anzahl ab, die von den Sterrastern recenter Arten kaum zu unterscheiden sind. Die Geodide Cydonium eosaster SoLas (Chall. Tetract. S. 225, Taf. XXI, Fig. 23) besitzt z. B. Sphaeraster wie Zitret |. c. Taf. V, Fig. 27—30 gibt, und die I. c. Taf. IV, Fig. 52—59 abgebildeten Sterraster einer fossilen Art treten in ganz ähnlicher Form auch bei dem recenten Cydonium hirsutum (Chall. Tetract. S. 218, Taf. XI, Fig. 35—36) auf. Es scheint aber nur sehr selten vorzukommen, daß fossile Sterraster, Sphaeraster etc. noch zusammen mit den zugehörigen Megascleren gefunden werden. Mir selber ist ein Fund, bei dem jeder Zweifel an der Zusammengehörigkeit der Megasclere und Microsclere ausgeschlossen gewesen wäre, jedenfalls nicht geglückt. Die Familienbestimmung der hier beschriebenen Geodiden konnte darum nur auf Grund der Formeigentümlichkeiten der Megasclere erfolgen.

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Subfamilia Geodinae SorLas. (1887. Tetractinellida. Report on the Scientific results of the voyage of H. M.S. „Challenger“. Zoology, Bd. XXV,S. 218.)

Geodidae mit kugeligen oder ovalen Sterrastern, mit Ana- und Protriaenen neben anders geformten Megascleren; mit stellaren Microscleren in der Pulpa.

Bei den lebenden Gattungen der Unterfamilie Geodinae (Geodia Lam., Cydonium FLEMMING, Synops VosMAER und /sopsSoLLAs) sind die Gattungskennzeichen hauptsächlich auf Eigentümlichkeiten des Kanal-

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systems basiert. Das Kanalsystem der fossilen Formen wird aber infolge der äußerst losen Verbindung der Skelettelemente beim Versteinerungsprozeß wohl stets zerstört.

Darum konnte ich auch nicht den Versuch machen, die hier beschriebenen Geodinen einer lebenden Gattung unterzuordnen. Der Name Geodiopsis, den ich als Gattungsnamen gewählt habe, und der die nahe Verwandtschaft der durch die Megasclere als Geodinen gekennzeichneten Kreide- schwämme mit Geodia u. v. Formen andeuten soll, ist lediglich als Sammelname ohne systematischen Wert anzusehen.

Hınpe!) und Pocra?) haben eine Anzahl Geodia-Arten aus der oberen Kreide von England und Böhmen beschrieben, deren generische Stellung unsicher ist. Bei Geodia? clavata Hinpr und Geodia? coronata Hınve hat das der Autor ja durch das Fragezeichen angedeutet. Die Megasclere dieser beiden Arten könnten immerhin von Geodiden herrühren. Dagegen stellen die mit ringförmigen Einschnürungen versehenen Protriaene von Geodia Wrighti HınDe einen in der Jetztzeit anscheinend nicht mehr vorhandenen Nadeltypus dar, und wir wissen vorläufig nicht einmal, aus welcher Unterordnung der Tetraxonia die in den obersenonen Spongienkalken nicht selten isoliert vorkommenden Spicula stammen könnten. Das Skelett von Geodia communis Poéra besteht nur aus Amphioxen und kann darum keinesfalls einer Geodie zugeschrieben werden. Geodia gracilis PoërA (,,Nadeln mit verlängertem, geradem und etwas dickem Schaft, der an seinem unteren Ende wenig zugespitzt ist und am Scheitel drei starke, meist dicho- tomisch sich wieder teilende Äste trägt,“‘) könnte eher eine Stellettide sein. Geodia exilis, die aus kleinen Protriaenen vom Charakter der Tetilliden-Triaene besteht, hat Poëra selber mit einem Fragezeichen versehen. Die Megasclere von Geodia gigantea PoëTA aus den untersten Priesener Schichten sind wahr- scheinlich zusammengeschwemmte Skelettelemente von Arten verschiedener Tetraxonia-F amilien.

Genus Geodiopsis nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel I, Fig. 8, 9.)

Die Megasclere sind große plumpe Protriaene, dünne, aber sehr langschäftige quirl- und speer- förmige Anatriaene und große Amphioxe. Körperform und Kanalsystem unbekannt. Obere Kreide.

Geodiopsis cretacea ScHRAMMEN. (Texttafel I, Fig. 9.) 1899. Geodia cretacea SCHRAMMEN, Tetract., S. 8, Taf. III, Fig. 1.

1901. Geodia cretacea SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 19.

Soweit es erhalten ist, besteht das Skelett aus sehr großen keulenförmigen Protriaenen, großen, manchmal leicht gekrümmten Amphioxen und sehr dünnen aber langen, quirl- oder speerförmigen Ana- triaenen. Die quirlförmigen Anatriaene kommen häufiger vor wie die speerförmigen. Zahlreiche eiförmige Kieselkugeln mit glatter Oberfläche sind vielleicht als die Microsclere der Spezies anzusehen. wenn sie nicht angeschwemmt worden sind. Man findet sie nämlich fast in jeder Ätzprobe des Oberger Spongien- mergels. Die großen Protriaene und die Amphioxe sind 5—10 mm lang. Ein 7 mm langes Protriaen

1) Catal. S. 25. 2) Beitr. III, S. 6—8.

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ist in der Mitte 0,3 mm, an der Stelle wo die Gabelung beginnt 0,5 mm dick. Der Abstand der Zinken spitzen voneinander betragt ca. 0,7 mm. Der Winkel, den die Zinken des Protriaens mit dem Schaft bilden, ist infolge der stetig nach dem vorderen Ende des Protriaens zunehmenden Verdickung des Schaftes fast ein gestreckter. Die Anatriaene sind bis 10 mm und darüber lang, aber nur 0,03 mm dick. Der Ab- stand der Zinkenspitzen voneinander beträgt bei den quirlförmigen Anatriaenen 0,1 mm. Der Durch- messer der Kieselkugeln schwankt zwischen 0,1 und 0,2 mm. Alle diese Nadelformen liegen in strahligen Faserzügen oder ungeordneten Haufen in kinderfaustgroßen Kalkmergelbrocken. Ich betone aber, daß die Steinknollen nur die beschriebenen Megasclere und Microsclere führen, und nicht mit den bei Oberg nicht selten vorkommenden Knollen zu verwechseln sind, die aus zusammengeschwemmten heterogenen Spongiennadeln bestehen. Geodiopsis cretacea ist die erste Geodide aus der Norddeutschen Kreide, von der die wichtigsten, wenn nicht alle Megasclere bekannt sind. Von Geodia gigas PoërA wäre sie durch die erheblichere Größe ihrer Protriaene, den Besitz quirl- und speerförmiger Anatriaene und, wenn die beobachteten Kieselkugeln wirklich aus der Rindenschicht der Art stammen, durch die glatte Oberfläche der Sterraster zu unter- scheiden. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg, sehr selten. Anzahl der untersuchten Stücke: 2. Belegstücke in meiner Sammlung.

Geodiopsis microthrinax n. sp. (Texttafel I, Fig. 8.)

Das Skelett besteht aus schlanken Protriaenen und geraden oder leicht gekrümmten Amphioxen. Die Protriaene sind 4—8 mm lang, in der Mitte 0,2 mm, am Halse 0,4 mm dick. Der Abstand der Zinken- spitzen von einander beträgt 0,7 mm, die Länge der Zinken 0,4 mm. Der Winkel, den sie mit dem Schaft bilden, ist = 65°. Die Amphioxe sind 5—10 mm lang. Microsclere habe ich nicht beobachtet. Von Geodiopsis cretacea unterscheidet sich die Art durch anders gestaltete und kleinere Protriaene (hierdurch auch von Geodia gigas Poéta) und die fehlenden Anatriaene. (Daß etwa Anatriaene durch den Ver- steinerungsprozeß zerstört worden sein könnten, halte ich bei der ausgezeichneten Erhaltung des einen der beiden Exemplare, die mir vorliegen, für unwahrscheinlich.)

Während Geodiopsis cretacea in der Zusammensetzung des Stützskeletts eine ähnliche Nadel- Kombination wie gewisse lebende Geodia-Arten aufweist, ergibt die Skelettvergleichung von Geodiopsis microthrinax Beziehungen zur lebenden Gattung Jsops.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg und Oberg, sehr selten.

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original befindet sich in meiner Sammlung.

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Tetraxonia-Familien incert. subord.

Familie Ophiraphididae SCHRAMMEN. (1903. Zur Systematik der Kieselsp., Mitt. a. d. Rorm.-Mus., No. 19, S. 17.)

Das Stützskelett besteht aus verfilzten, langen, glatten und unregelmäßig gekrümmten monaxonen Rhabden (Ophirhabden), zwischen denen auch große Amphioxe, Amphityle und Amphistrongyle vor- kommen können. -Die Dermalia sind Triaene mit ungegabelten Zinken, oder tetraxone Dermalia fehlen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide. (?) Jetztzeit.

Während die Skelettelemente aller lithistiden Tetraxonia durch Zygose zu einem starren Gerüst vereinigt sind, welches auch unter der Einwirkung des Versteinerungsprozesses ein mehr oder weniger getreues Abbild der Körperform bleibt, und während andererseits die Skelettelemente der Teiraxonia mit Megascleren des regulären Typus überhaupt nicht zusammenhängen und nach der Zerstörung der Weichteile in ungeordneten Haufen im. Gestein liegen, bilden die Skelette der Ophiraphididae keine starren ‘Gerüste, fallen aber trotzdem nach dem Absterben des Tierkörpers auch nicht ganz auseinander.

Diese Eigentümlichkeit beruht auf einer mehr oder weniger intensiven Verfilzung der Ophirhabde.

Die erste Spur der in der Kreidezeit auf der Höhe der Entwicklung stehenden Familie kam merk- würdigerweise aus den Tiefen des Ozeans. Und zwar hat CARTER!) aus einer Sammlung von Tiefsee- spongien Megasclere beschrieben, die mit den Ophirhabden der fossilen Gattungen übereinstimmen. Es

scheint sich aber um ein ganz vereinzeltes Vorkommnis gehandelt zu haben. Wenigstens ist später meines Wissens über rezente Formen nichts weiter berichtet worden.

Die Microsclere der Ophiraphididae sind noch nicht bekannt. Darum wäre eine nochmalige Unter- suchung des rezenten Materials wünschenswert. Einstweilen hänge ich die Ophiraphididae an die Tetra- zona als Familie incert. subord. an.

Die Abgrenzung der Gattungen wird man bei den Ophiraphididae nach anderen Gesichtspunkten vornehmen, wie bei den Familien mit lithistidem Skeletthabitus. Ihre Gerüste sind allen Einwirkungen von außen gegenüber gewissermaßen plastischer, da die Skelettelemente ja nur mehr oder weniger lose ineinander hängen. Darum habe ich als Indikation zur generischen Trennung in erster Linie Ver- schiedenheiten in der Skelettzusammensetzung berücksichtigt.

Gattung Ophiraphidites CARTER 1876, emend. SCHRAMMEN 1899. (Skelettabbildung Texttafel VII, Fig. 5, 6.)

Schwammkörper trichter-, schüssel-, blatt- oder ohrförmig, keulenförmig oder zylindrisch, knollig oder ästig, langgestielt oder sitzend. Das Stützskelett besteht aus verfilzten Ophirhabden. In den Maschen gerade oder leicht gekrümmte Amphioxe. Als Dermalia Triaene mit ungegabelten Zinken. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide und (?) Jetztzeit.

1) Ann. Mag. nat. hist. 1876, Bd. XVIII, S. 458.

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Ophiraphidites sp.

Die ältesten Spuren einer Ophiraphidites-Art fand ich im Scaphitenpläner von Oppeln. Sie bestehen

aus 15mm breiten, bläulich gefärbten Adern, die ein handgroßes Plänerstück durchsetzen, und sich bei der Untersuchung mit der Lupe als in Eisenhydroxyd umgewandelte Ophirhabde, Amphioxe und Triaene erwiesen. Das Originalstück liegt in meiner Sammlung.

Ophiraphidites anastomans Hinpe.

1883. Ophiraphidites anastomans HınDe, Catal. S. 23; Tat. 1) mes ur

1885. Ophiraphidites anastomans Poéra, Beitr. III, S. 6.

O. anastomans nennt Hınpe kleine formlose Spongien-Fragmente aus dem Upper Chalk von Süd- england, die nur aus locker verbundenen kleinen Ophirhabden bestehen.

Ähnliche Aggregate kommen auch in den Schichten der oberen Kreide von Nordwestdeutsch- land nicht selten vor, ohne daß es möglich ist, danach eine einigermaßen sichere generische Bestimmung zu treffen.

PoërA beschreibt unter dem Hınpe’schen Namen Bruchstücke von langen, wellig gekrümmten, auf der Oberfläche etwas knorrigen Spieulen aus den Weißenbergerschichten von Renéov. Sie kénnten auch von der aus gleichaltrigen Schichten stammenden, hier als Ophiraphidites sp. bezeichneten Art her- rühren, die im Scaphitenpläner von Oppeln vorkommt.

Ophiraphidites cretaceus ZiTTEL. 1878. Ophiraphidites cretaceus ZITTEL, Stud. III, S. 98, Taf. XI, Fig. 2.

Das von Zirret beschriebene und in natürlicher Größe abgebildete Exemplar aus der Quadraten- kreide von Linden ist ein Stielfragment, wie mir ähnliche in größerer Zahl vorliegen. Zu welcher Gattung oder Art der Stiel gehört, ist unsicher. Das 1. c. Fig. 2a abgebildete Dichotriaen muß angeschwemmt sein, denn Dichotriaene kommen im Skelett der Ophiraphididae nicht vor.

Ophiraphidites annulatus nov. sp. (Tafel XIV, Fig. 9. Texttafel VII, Fig. 6.)

Zylindrisch oder walzenförmig, mit ringförmigen Quereinschnürungen, die aber nicht immer deut- lich ausgrepägt sind, gestielt. Oberfläche mit zerstreut liegenden, nadelstichartigen Ostien von Radial- | kanälchen. Scheitel abgestutzt oder abgerundet, mit zahlreichen rundlichen Postiken von Vertikalkanalen.

Die größten Exemplare die ich kenne, sind wenig über 10 cm lang, und an der dicksten Stelle | ca. 4 em dick. ;

Das Stützskelett ist sehr dicht, und besteht aus 3—6 mm langen, innig verfilzten Ophirhabden, zwischen denen stellenweise gerade Amphioxe von 3—4 mm Lange, und Triaene mit ungegabelten, leicht vorwärts gekrümmten Zinken vorkommen. Der Schaft der Triaene ist 0,5—0,8 mm lang. Die Zinken sind ebenso lang oder etwas kürzer.

Exemplare, bei denen die ringförmigen Einschnürungen weniger deutlich entwickelt sind, haben in der äußeren Form Ähnlichkeit mit mittelgroßen Stücken von ©. cylindricus. Die beiden Arten sind aber nicht zu verwechseln, denn ©. cylindricus hat eine einfache Zentralhöhle.

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Alter und Facies: Cuvieripläner. Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Heere (s. s.), Oberg (z. s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Ophiraphidites cylindricus Scurammen. (Tafel XIV, Fig. 8; Tafel XVII, Fig. 7.) 1899. Ophiraphidites cylindricus SCHRAMMEN, Tetract., S. 5, Taf. I, Fig. 2, 3; Taf. III, Fig. 2.

Das erste Exemplar, welches ich auffand und beschrieb, war zufällig zylindrisch. Häufiger ist aber der Körper keulen-, kreisel- oder keilförmig, an der Basis zu einem ziemlich langen Stiel verschmälert, und am vorderen Ende abgerundet oder abgestutzt. Die Wandung ist dick, das Paragaster eng und tief eingesenkt. Ein mittelgroßes Exemplar mißt vom Scheitel bis zum Stielende 20 cm, am vorderen Ende 5 em, in der Mitte 3 cm. Der Querdurchmesser des Paragasters ist etwas geringer als die Dicke der Wan- dung. Im Paragaster und an der Außenseite liegen zahlreiche rundliche, etwa stecknadelkopfgroße Ostien bezw. Postiken. Den Stiel durchziehen bündelartig zusammenliegende Vertikalkanäle, die im Paragaster münden. Die monaxonen Megasclere sind locker verfilzte Ophirhabde; die tetraxonen sind Triaene mit in einer Ebene ausgebreiteten oder nach vorwärts gerichteten, ungegabelten Zinken. Die Zinken werden bis 0,5 mm lang.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und unteren Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Ophiraphidites infundibuliformis Schrammen. (Tafel XIV, Fig. 7. Texttafel VII, Fig. 5.) 1899. Ophiraphidites infundibuliformis ScuramMen, Tetract., S. 5, Taf. I, Fig. 1; Taf. II, Fig. 6.

Der ziemlich dünnwandige, gewöhnlich etwa kinderhandgroße Schwammkörper ist trichter-, becher-, schüssel- oder ohrförmig. Manche Exemplare erreichen eine beträchtliche Größe. So hat ein mir vorliegendes, zusammengedrückt trichterförmiges Stück aus der Mucronatenkreide von Misburg, bei 1,0 cm Wanddicke einen Längsdurchmesser von 25 cm und einen Querdurchmesser von 15 em (an der breitesten Stelle gemessen), obgleich es nur ein Fragment ist, an dem der Stiel und größere Teile des Vorder- randes fehlen. Außen- und Innenseite mit dicht nebeneinander liegenden, porenartigen Ostien bezw. Postiken. Das Stützskelett ist sehr dicht und besteht hauptsächlich aus innig verfilzten, bis 5 mm und darüber langen, in der Mitte 0,1—0,2 mm dicken Ophirhabden. Am Stiel liegen sie zu dichten Faser- zügen aneinandergepackt. Sonst wird ihre Lage nur durch die Anordnung der Kanäle bestimmt, um die herum sie in den mannigfaltigsten Verschlingungen und Verknüpfungen gelagert sind. Nicht selten kommen zwischen den Ophirhabden bis 3 mm lange, dünne, gerade oder leicht gekrümmte Amphioxe vor. Die

- Dermalia sind ziemlich plumpe Triaene mit ungegabelten, leicht nach vorwärts gerichteten Zinken. Der Schaft ist ungefähr so lang wie die Zinken (0,5 mm). |

Ungeätzte Exemplare von O. infundibuliformis können mit Pachycothon simplicissimum Poëra sp.

verwechselt werden. Man beachte, ob Zygome vorhanden sind { Pachycothon), oder nicht (Ophiraphidites). Palaeontographica. Suppl. V. 16

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Erklärung zu Texttafel VII.

Familie Helobrachiidae.

Fig. 1. Helobrachium consecatum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Triactine. b) Zentralteil eines Triactins, (von der Seite gesehen, mit dem kurzen Axenkanal des auf eine kugelige Anschwellung reduzierten vierten Strahls.)

Familie Ophiraphididae.

Fig. 2. Cephaloraphidites cavernosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ophirhabd. b) Triaene. c) Amphiox.

Fig. 3. Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ophirhabde. b) Style. c) Triaene. .d) Amphiox.

Fig. 4. Alloioraphium spongiosum ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ophirhabde. b) Tylostyle. c) Amphityl. d) Amphistrongyl. e) Amphiox.

Fig. 5. Ophiraphidites infundibuliformis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Ophi- rhabde. b) Triaene. c) Amphiox.

Fig. 6. Ophiraphidites annulatus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Triaene.

Fig. 7. Megaloraphium auriforme ScHRAMMEN. a) Ophirhabd. b) Triaene. c) Amphiox.

Fig. 8. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Triaene.

Zwischen den Exemplaren aus der Quadraten- und der unteren Mucronatenkreide besteht insofern ein konstanter Unterschied, als die ersteren durchgängig kleiner sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und unteren Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.), Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 6.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Ophiraphidites ramosus nov. sp. (Tafel XXIV, Fig. 5.)

Das Original besteht aus einem gabeligen, etwa 2,5 cm dicken Zweig von rundlichem Querschnitt. Stiel und Zweigenden sind nicht erhalten. An den Bruchflächen sichtbare, rundliche, skelettfreie Stellen sind wohl als Querschnitte von in der Längsrichtung der Äste verlaufenden Kanälen zu deuten. An der Oberfläche der Außenseite scheinen wie bei allen Ophiraphidites-Arten zahlreiche Ostien zu liegen, die - nur wenig größer als die Maschen des Skeletts sind. Das Skelett ist zum größten Teil in Eisenhydroxyd umgewandelt. Beim Anätzen kamen aber einige gut erhaltene Skelettelemente zum Vorschein, die sich von den Megascleren der anderen Ophiraphidites-Arten nicht wesentlich unterscheiden. Ophiraphidites ramosus gleicht in der äußeren Form Fragmenten von Doryderma-Arten. Da aber

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bei einigermaßen günstiger Erhaltung die großen Ophirhabde schon mit unbewaffnetem Auge zu erkennen sind, können Verwechslungen leicht vermieden werden.

Alter und Facies: Kalkmergel der unteren Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Ophiraphidites tuberosus Scurammen. (Tafel XVII, Fig. 8.) 1899. Ophiraphidites tuberosus SCHRAMMEN, Tetract., S. 5, Taf. II, Fig. 5.

Der bis faustgroße Schwamm bildet unregelmäßig geformte, lappige Knollen und Klumpen, die entweder mit einer napfförmigen Verbreiterung der Basis an Fremdkörper festgeheftet sind, oder mehrere kurze Würzelchen besitzen. Oberfläche mit unregelmäßig zerstreuten, ca. 1 mm weiten Ostien. Das Stütz- skelett ist sehr dicht und besteht hauptsächlich aus 5—7 mm langen, 0,1—0,2 mm dicken Ophirhabden. In den Maschen dünne, gerade, 3—5 mm lange Amphioxe. Die Dermalia sind Triaene mit rückwärts gekrümmten, ungegabelten, ca. 0,5 mm langen Zinken.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Belegstücke in meiner Sammlung.

Gattung Cephaloraphidites SCHRAMMEN. 1899. (Skelettabbildung Texttafel VII, Fig. 2,3.)

Dickwandige Trichter mit flachem Paragaster. An der Außenseite und im Paragaster zahlreiche porenartige Ostien bezw. Postiken, von denen gerade Kanäle, die z. T. mit größeren im Schwamminnern befindlichen Hohlräumen kommunizieren, in den Schwammkörper eindringen. Die Megasclere sind haupt- sächlich verfilzte Ophirhabde und keulenförmige Style. In den Skelettmaschen zahlreiche gerade oder leicht gekrümmte Amphioxe und Triaene. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Die Gattung unterscheidet sich von Ophiraphidites hauptsächlich durch ihre keulenförmigen Style, von Alloioraphium durch tetraxone Dermalia.

Cephaloraphidites milleporatus SchrammEn. (Texttafel VII, Fig. 2.) 1899. Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN, Tetract., S. 6, Taf. II, Fig. 4.

Das einzige mir bekannte Stück besteht aus der einen Hälfte eines der Länge nach in der Mediane geteilten, trichterförmigen, nur 4 cm langen Schwammes. Längs- und Querdurchmesser (dieser an der breitesten Stelle gemessen) sind gleich. Das Paragaster ist flach. Seine tiefste Stelle liegt noch im oberen Drittel des Schwammkörpers. An der Außenseite und im Paragaster zahlreiche rundliche, etwa stecknadel- kopfgroße Ostien bezw. Postiken, von denen gerade Kanäle, die z. T. mit unregelmäßig im Innern der

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Spongie verteilten Hohlräumen in Verbindung stehen, in den Schwammkörper eindringen. Das Stütz- skelett besteht hauptsächlich aus bis 5 mm und darüber langen, in der Mitte etwa 0,1 mm dicken Ophi- rhabden, die locker verfilzt sind und netzartig die Kanäle umlagern. In den Maschen zahlreiche gerade oder leicht gekrümmte, bis 3 mm lange, in der Mitte 0,05 mm dicke Amphioxe und Triaene, mit ca. 0,5 mm langen, ungegabelten, rückwärts gebogenen Zinken.

Soweit ist das Skelett ungefähr wie bei den Ophiraphidites-Arten zusammengesetzt. Außerdem besitzt die Spezies aber noch zahlreiche, meist schwach gekrümmte, kolben- oder keulenförmige Style, die bis 2,5 mm lang werden. Ihr Querdurchmesser beträgt an der dicksten Stelle des dieken Endes etwa - 0,2 mm, in der Mitte 0,1 mm und am zugespitzten Ende noch weniger. Der Axenkanal mündet nur am zugespitzten Ende nach außen. Im Köpfchen endigt er blind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt im Hildesheimer Museum.

Cephaloraphidites cavernosus ScHrammEn. (Texttafel VII, Fig. 2.) 1899. Cephaloraphidites cavernosus SCHRAMMEN, Tetract., S. 6, Taf. III, Fig. 4.

Diese Art hatte ich 1899 nach einem Fragment aus der Quadratenkreide von Oberg aufgestellt. Besseres Material ist seitdem nicht gefunden worden. Darum bin ich auch jetzt noch nicht in der Lage, die Gestalt anzugeben, die der Schwammkörper gehabt hat.

In der Zusammensetzung des Skeletts stimmt C. cavernosus beinahe mit C. milleporatus überein. Nur werden die Ophirhabde bis 8 mm und darüber, die sehr häufigen Amphioxe bis 5 mm lang und auch die keulenförmigen Style, die übrigens seltener wie bei der anderen Art vorkommen, sind vielleicht etwas größer und plumper. Die Zinken der Triaene sind leicht nach vorn gekrümmt und fast noch einmal so lang wie bei C. milleporatus. Die Megasclere liegen in einem etwa 1 em dicken, 4 cm breiten, fingerlangen Gesteinsstück.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (8. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt im Hildesheimer Museum.

Gattung Alloioraphium nov. nom. (Syn. Heteroraphidites SCHRAMMEN.) (Skelettabbildung Texttafel 7, Fig. 4.)

Kugelig oder knollig. Die Megasclere sind undeutlich radial angeordnete, verfilzte Ophirhabde. Dazwischen kommen große Tylostyle, Amphityle, Amphistrongyle und Amphioxe vor. Tetraxone Nadel- formen fehlen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

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Den ersten Namen Heteroraphidites habe ich geändert, weil ein ähnlich lautender schon an eine andere Familie vergeben ist (Heteroraphidae RipLey u. DENDY). |

In meiner früheren Mitteilung betrachtete ich die Gattung als Bindeglied zwischen den monaxonen und tetraxonen Kieselschwämmen und stellte sie zu den Monaxonia. Das möchte ich zurücknehmen. Das Skelett besteht zwar nur aus monaxonen Nadeln, stimmt aber nach Form, Größe und Art der Verbindung der Skelettelemente mit den Skeletten der tetraxonen Ophiraphididae so gut überein, daß es einer Verschleierung der natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse gleichkäme, wenn man Alloioraphium nicht mit den Ophiraphididae vereinigte.

Alloioraphium spongiosum Scurammen. (Texttafel VII, Fig. 4.) 1901. Heteroraphidites spongiosus SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., Taf. III, Fig. 5; Taf. IV, Fig. 9.

Das kaum kinderfaustgroße Originalexemplar ist ein unregelmäßig halbkugeliges Fragment von einem Schwamme, der kugelig oder knollig, etwa wie eine Kartoffel geformt gewesen zu sein scheint. Die gewölbte Seite des Fragments entspricht der Außenseite des Schwammkörpers. Die Bruchfläche kann man als Schnittebene eines Medianschnitts ansehen. Da aber stielartige Bildungen fehlen und auch kein Paragaster sichtbar ist, bleibt es unklar, ob der Schwamm in vertikaler oder in horizontaler Richtung halbiert wird. An der Bruchfläche liegen zahlreiche Längs- und Querschnitte von durchschnittlich 2 mm weiten, aber auch engeren und weiteren Kanälen, die ähnlich wie bei Hippospongia equina unter Bildung von Anastomosen den Schwammkörper durchziehen. Über die Außenseite sind in unregelmäßiger Anord- nung zahlreiche Kanalöffnungen verteilt, deren Größe der Weite der Kanäle im Innern entspricht. Das Skelett besteht hauptsächlich aus 5—7 mm langen, in der Mitte 0,1—0,2 mm dicken Ophirhabden, die nicht selten nur an einem Ende spitz auslaufen, während sie am anderen abgerundet oder kugelig ver- dickt sind. (Gewöhnlich spitzen sich die Ophirhabde aber an beiden Enden peitschenschnurartig zu.) Zwischen den Ophirhabden kommen stellenweise 0,5—1,0 mm lange glatte Amphityle, Amphistrongyle und Tylostyle vor. In den Skelettmaschen 2—4 mm lange, gerade oder leicht gekrümmte Amphioxe. Tetraxone Megasclere fehlen. |

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. 3.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Gattung Polytretia nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VII, Fig. 8.) Ohrférmige Ophiraphididae mit großen Ostien an der Außenseite und mit Postikengruppen an der

Innenseite. Das Skelett besteht aus verfilzten Ophirhabden. In den Maschen Amphioxe und Triaene. Kreide.

Polytretia seriatopora nov. sp. (Tafel XIV, Fig. 4—6. Texttafel VII, Fig. 8.)

Ohrförmig, sitzend. Von den beiden Exemplaren meiner Sammlung ist das größere 6 cm hoch, 5 cm breit und 1 cm dick; das kleinere, ein junges Individuum, 3 cm hoch und breit, 0,6 cm dick. Außen-

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seite mit deutlich sichtbaren, ca. 2 mm weiten rundlichen Ostien, die ziemlich gleichmäßig über die Ober- fläche verteilt sind (ca. 10 auf 1 qem). Die an der Innenseite liegenden Postiken sind ebensogroß wie die Ostien. Je 5—10 liegen dicht nebeneinander und bilden Gruppen, zwischen denen postikenfreie Skelett- brücken liegen. Durch die großen Ostien an der Außenseite, namentlich aber durch die eigentümliche Gruppierung der Postiken unterscheidet sich Polytretia seriatopora recht deutlich von allen anderen Ophiraphididae.

Das Skelett besteht aus bis 5 mm langen Ophirhabden, zwischen denen bis 4 mm lange gerade Amphioxe und ungegabelte Triaene vorkommen. Der Schaft der Triaene wird 0,3—0,5 mm lang. Länge der Zinken 0,2—0,3 mm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. 8.).

zahl der’uüntersuchten Stücke: 2.

Das Original befindet sich in meiner Sammlung.

Gattung Megaloraphium nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VII, Fig. 7.)

Ohrférmige Ophiraphididae ohne größere Ostien, deren Skelett aus sehr großen verfilzten Ophi- rhabden besteht. In den Skelettmaschen Amphioxe und Triaene. Obere Kreide.

Megaloraphium auriforme nov. sp. (Tafel XIV, Fig. 1—3. Texttafel VII, Fig. 7.)

Ohrförmig. Mittelgroße Exemplare sind etwa fingerlang, 3—4 cm breit und 0,5—1,0 cm dick. Mein größtes Stück ist kinderfaustgroß und hat eine 2 cm dicke Wandung. Größere Ostien oder Postiken sind nicht vorhanden. Eine in die Augen fallende Eigentümlichkeit des Skeletts ist die ungewöhnliche Länge und Dicke der Ophirhabde, die bis 10 mm lang werden und viel dicker sind als die Ophirhabde aller anderen Ophiraphididen. Zwischen den mehr oder weniger stark verfilzten Ophirhabden liegen 3—4 mm lange, gerade Amphioxe und ungegabelte Triaene mit rückwärts gebogenen Zinken. Schaft und Zinken sind ungefähr gleichlang (0,8 mm).

Um Verwechslungen mit Ophiraphidites infundibuliformis zu vermeiden, beachte man, daB jene Art kleinere und diinnere Ophirhabde und auf beiden Seiten zahlreiche stecknadelkopfgroBe Ostien hat.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

E Familie Helobrachiidae nov. fam.

Die Megasclere sind verfilzte tetraxone Triactine mit 3 langen vogelkrallenartig gekrümmten Strahlen. Der vierte Strahl ist auf eine halbkugelige Anschwellung reduziert. Microsclere unbekannt. Kreide.

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Die Helobrachiidae gehören unzweifelhaft zu den tetraxonen Silicea. Da aber die Microsclere un- bekannt sind, und die Formeigentiimlichkeiten der Megasclere keinerlei Hinweise auf nähere Beziehungen zu einer Gattung von bekannter Stellung enthalten, hange ich die Helobrachiidae als fam. incert. sed. den Tetraxonia an.

Gattung Helobrachium nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VII, Fig. 1.)

Krustenartige oder lappige Helobrachiidae mit wenig entwickeltem Kanalsystem. Obere Kreide.

Helobrachium consecatum n. sp. (Texttafel VII, Fig. 1.)

Wenn man Kalkbrocken von Oberg in größeren Mengen oberflächlich mit verdünnter Salzsäure anätzt, findet man zuweilen Fragmente, sehr selten auch ganze Exemplare einer Spongie, die in der Körper- form eine gewisse Ähnlichkeit mit kleineren Individuen von Propachastrella primaeva v. ZirTEL sp. besitzt. Sie besteht nämlich aus unregelmäßig lappigen oder ohrförmigen Krusten und Blättern, die 0,5—1 cm dick sind. Unter dem Mikroskop, aber auch schon unter einer schwach vergrößernden Lupe erweist sich das Skelett aus Megascleren zusammengesetzt, die man weder von fossilen noch von lebenden Spongienarten gekannt hat. Es sind große Triactine mit glatten, 0,5—1,0 mm langen Strahlen, die wie die Krallen eines Vogels gekrümmt sind. Wo die drei Strahlen sich vereinigen, liegt eine halbkugelige Anschwellung, die durch einen ganz kurzen Axenkanal als Rudiment eines vierten Strahls gekennzeichnet ist. Zygome sind nicht entwickelt. Der Zusammenhang der Skelettelemente beruht vielmehr auf Verfilzung, die infolge der starken Krümmung der Strahlen so innig ist, daß das ganze Gerüst auch an Stücken, die durch Ätzen gänzlich von dem Gestein befreit worden sind, seine Form beibehält. In den Skelettmaschen kommen an einzelnen Stellen zahlreiche 1,0—3,0 mm lange, gerade oder leicht gekrümmte, schlanke Amphioxe vor. Oberflächennadeln und Microsclere habe ich nicht beobachtet. Das Kanalsystem ist wenig entwickelt. An der Oberfläche der Spongie bemerkt man porenartige Ostien, bezw. Postiken, die an beiden Seiten gleich- mäßig verteilt sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg, selten.

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Helomorinidae nov. fam. (Etym. 6 nAog die Klammer.)

Das Stützskelett besteht aus monocrepiden, durch Zygose verbundenen Heloclonen. Als Dermalia Triaene (Dichotriaene). Microsclere unbekannt. Kreide.

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Das Heloclon kann man definieren als verhältnismäßig großes, fadenförmiges, mit kurzen Höckern und zangenförmigen Ausschnitten versehenes Kieselkörperchen, das an den Enden meist klammerartig gebogen ist, und in seiner ganzen Länge von einem in der Regel gut sichtbaren Axenkanal durchzogen wird. Die Verbindung der Heloclone erfolgt durch Zygose, indem sich die klammerartigen oder hakenförmigen Teile um die Höcker benachbarter Desme legen.

Das Heloclon unterscheidet sich vom Ophirhabd u. a. durch Zygome; vom Megaclon durch faden- förmige Gestalt, Mangel an längeren Ästen und einen Axenkanal, der nicht nur wie beim Megaelon einen kurzen Teil des Epirhabds, sondern das ganze Heloclon der Länge nach durchzieht.

Die Familie Helomorinidae umfaßt die Gattungen Carterella v. Zımt., Isoraphinia v. ZımT. und Pachycothon SCHRAMMEN, die man bisher zur Familie Megamorinidae gerechnet hat.

Nach der Axenanlage und Kombination der Skelettelemente (monocrepide Desme und tetraxone Dermalia) gehören die Helomorinidae zu den Tetraxonia. Die Microsclere sind aber nicht bekannt, und darum behandle ich die Familie hier als incert. subordinis.

Gattung Isoraphinia ZITTEL. 1878.

Zylindrisch, walzen- oder keulenförmig, mit abgestutztem Scheitel und tiefem Paragaster, gestielt. Ohne besondere Ostien und Postiken. Die Wasserzirkulation erfolgt durch die weiten und unregelmäßig geformten Skelettmaschen. Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Heloclonen. Dermalia unbekannt (wahrscheinlich sind es Dichotriaene).

Obere Kreide.

Isoraphinia texta Roem. sp.

1864. Siphonocoelia texta ROEMER, Sp., S. 29, Taf. X, Fig. 11.

1864. Jerea spiculigera Roemer, Sp., S. 34, Taf. XII, Fig. 6.

1878. Eulespongia texta QUENSTEDT, Petr. V, S. 417, Taf. CXXXV, Fig. 3—7.

1878. Carterella spiculigera Zitrer, Stud. II, S. 69, Taf. VII, Fig. 2.

1878. Isoraphinia texta Zirrer, Stud. II, S. 69, Taf. V, Fig. 8—Taf. VII, Fig. 3.

1883. Jsoraphinia texta Htnpe, Catal., S. 55.

1886. Isoraphinia texta ZAHALKkA, Wien. Acad. d. Wiss. Bd. XCII, S. 647, Taf. I, Fig. 1, 2.

Walzenförmig und zylindrisch (Typus), oder keulenförmig (var. clavata), mit abgestutztem Scheitel und tiefem Paragaster, langgestielt. Mittelgroße Exemplare sind 15—20 cm lang (ohne Stiel) und 5—8 em dick. Die größten mir bekannten Stücke messen mit Stiel fast 1/, m in der Länge und fast 10 em in der Dicke. Paragasteröffnung 2,5—4 cm weit; Wandungen 1,5—2 cm dick. Die Oberfläche ungeätzter Exemplare bildet ein scheinbar dichtes filzartiges Gewebe. Durch Behandlung mit Salzsäure vom Gestein befreite Stellen zeigen, daß die Wasserzufuhr und Zirkulation unabhängig von besonderen Ostien und

Kanälen unmittelbar durch die Maschen des Skeletts erfolgt. |

Isoraphinia texta ist eine der häufigsten Spongienarten des Cuvieripläners und leicht kenntlich an den schon mit unbewaffnetem Auge sichtbaren, fadenförmigen Skelettelementen. Zu verwechseln wäre sie allenfalls mit zylindrischen Ophiraphidites-Arten.

Palaeontographica. Suppl. V. 17

40

Rormers Jerea spiculigera aus dem Turon von Salzgitter ist wahrscheinlich ein Stielfragment von Isoraphinia texta.

Alter und Facies: Scaphitenpläner und Cuvieripläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (z. s.), Heere (h.), Salder (h.),

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 20:

Gattung Pachycothon SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 3.)

Ohr-, schüssel- oder trichterförmig, ziemlich dickwandig, gestielt oder sitzend. Beide Seiten ohne besondere Ostien bezw. Postiken, aber mit weiten, unregelmäBig geformten Skelettmaschen, durch welche die Wasserzirkulation erfolgt. Das Stützskelett besteht aus durch Zygose verbundenen Heloclonen. Die Dermalia sind Orthodichotriaene. Auch kommen Amphioxe vor.

Obere Kreide.

Pachycothon giganteum Roem. sp. (Tafel XVII, Fig. 6. Texttafel VIII, Fig. 3.)

1864. Cupulospongia gigantea ROEMER, Sp., S. 51, Taf. XVIII, Fig. 1.

1878. Carterella spiculigera ZiTTEL, Stud. II, S. 69, Taf. VII, Fig. 2.

1883. Carterella spieuligera Hinpe, Catal., S. 55.

1890. Isoraphinia simplieissima Poéta, Spongien von Paderborn, S. 229, Taf. VI, Fig. 1.

1901. Pachycothon giganteum SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 12, Taf. III, Fig. 2, Taf. V, Fig. 3.

Ohr-, schüssel-, blatt-, trichter- oder halbtrichterförmig, ziemlich diekwandig, mit abgerundetem oder abgestutztem Rand, gestielt oder sitzend. Ober- und Unterseite ohne besondere Ostien bezw. Postiken. Die Wasserzu- und -abfuhr erfolgt durch die unregelmäßig geformten Skelettmaschen, die aber nur an geätzten Stücken sichtbar werden, während die Oberfläche ungeätzter Exemplare aus einem dichten Filz winziger Fädchen zu bestehen scheint. Die Wandung ist 1—1,5 cm dick; bei ungewöhnlich großen Exemplaren auch noch dicker. In der Regel sind die Individuen nicht über 15 em hoch und breit. Ein ohr- formiges Exemplar vom Sudmerberg, wo die Art sehr selten vorkommt, ist nur 3 cm hoch, 6 em breit, 1 em dick.

Die vertikale Verbreitung der Spezies reicht vom Scaphitenpläner bis in die Mucronatenkreide.

Kleinere Exemplare können mit Ophiraphidites infundibuliformis verwechselt werden, weil bei beiden Arten die fadenförmigen Skelettelemente, (sie sind bei Ophiraphidites glatt, bei Pachycothon mit kleinen Zygomen versehen) mit unbewaffnetem Auge wohl erkennbar, aber nicht unterscheidbar sind.

Carterella spiculigera ZıTTEL aus der Mucronatenkreide von Ahlten ist wohl ein Stiel von Pachycothon giganteum, denn eine Carterella kommt in der Mucronatenkreide nicht vor.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieripläner (cf. Poéra), untersenone Sandmergel, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt, Nettlingen (z. h.), Paderborn, Sudmer- berg (s.), Misburg (z. s.), Oberg (z. h.). rare

Anzahl der untersuchten Stücke: ea, 45.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

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Monaxone Silicea.

Familie Homoraphidae RIDLEY u. DENDY. (1887. Report on the Scientific Results of the voyage of H. M. S. „Challenger“, Bd. XX, S. 1. 1890. LENDENFELD, Das System der Spongien, S. 410.) Das Skelett besteht aus amphioxen und amphistrongylen, selten stylen Nadeln, die durch Spongin verkittet werden, oder in Sponginfasern eingebettet sind. In der Grundsubstanz zerstreute Nadeln sind nicht selten vorhanden. Diese sind in der Regel den Nadeln in den Fasern ahnlich, ausnahmsweise Toxe.

Subfamilia Renierinae RınLey u. DENDY. (1887. Chall. Rep. Bd. XX, S. 1. 1890. LENDENFELD, System d. Sp., S. 411.)

Homoraphidae mit briichigem oder hartem, stets unelastischem Skelett, welches nur sehr wenig Hornsubstanz enthält.

Gattung Halichondria FLEMING. 1828.

Massige Renierinae mit einem Skelett, welches aus unregelmäBigen Bündeln schlanker Nadeln besteht.

Halichondria Vosmaeri nov. sp. (Tafel XIII, Fig. 2. Texttafel VIII, Fig. 10.)

Im Scaphitenpläner von Nettlingen habe ich einige undeutlich traubige oder nierenförmige Schwamm- körper gefunden, bei denen die inneren Skelettteile total ‚‚verrostet‘“ sind, während äußere Form und Oberflächenskelett sich ausgezeichnet erhalten haben. Sie sind 5—10 cm lang und mehrere Zentimeter dick. Dem unbewaffneten Auge erscheint die Oberfläche fast strukturlos. Aber schon mit einer schwach vergrößernden Lupe sieht man, daß die äußerste Skelettlage von zahllosen, tangential zur Oberfläche liegenden, etwa 1,0 mm langen Amphioxen gebildet wird. In der Anordnung der Amphioxe besteht eine gewisse Gesetzmäßigkeit. Sie gruppieren sich nämlich zu zahlreichen Nadelbündeln, deren mit den Längsaxen der in den Bündeln parallel aneinander liegenden Amphioxe zusammenfallende Längsaxen sich in der Verlängerung unter mehr oder weniger spitzen Winkeln schneiden. Dadurch ist die Oberfläche des Schwammes, wo Nadelbündel übereinander liegen, mit zahllosen winzigen Parallelogrammen über- zogen. Mündungen von Kanälen sind nicht sichtbar.

Unter den fossilen Spongien steht der Schwamm ganz isoliert. Man kennt aber aus den Meeren der Jetztzeit nah verwandte Formen, die Halichondrien. Die Angaben über das Dermal-Skelett der lebenden passen auch auf die Oberflächenschicht der einzigen fossilen Art und auch hinsichtlich der äußeren Form besteht eine sehr weitgehende Übereinstimmung. Z. B. besitzt Halichondria pelliculata RıpLev und Denpy (Chall. Monact. S. 5, Taf. I, Fig. 1) die gleiche nierenförmige Gestalt und auch ungefähr die- selbe Größe wie unsere Halichondria Vosmaeri.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stüke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

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Familie Desmacidonidae RIDLEY u. DENDY. (1887. Chall. Rep. Bd. XX, S. 62. 1890. LENnDENFELD, System d. Sp., S. 403.)

Meist mit chelen Microscleren und häufig abstehenden Nadeln an den Skelettfasern. Fehlen die Chele, so sind abstehende Nadeln vorhanden.

Esperites Carteri Zirret. 1876. Esperites Carteri Zxrrez, Coelopt., Taf. IV, Fig. 27—29. 1878. Esperites Cartert Zxrrez, Stud. III, S. 3. Unter diesem Namen bildet ZırreL aus der Quadratenkreide von Vordorf in Braunschweig S'gme (l. ce. Fig. 27 u. 28) und ein Isochel (l. e. Fig. 29) ab. Sigme treten in verschiedenen Familien auf, Chele aber nur bei den Desmacidoniden.

Gattung Rhizopsis nov. gen. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 11.)

Wurzelartig zerschlitzte, zackige Lappen, die aus zu dichten Faserzügen vereinigten Amphioxen und Amphistrongylen bestehen. Obere Kreide.

Rhizopsis horrida nov. sp. (Tafel XIII, Fig. 4. Texttafel VIII, Fig. 11.)

Im Scaphitenpläner von Nettlingen und in der Quadratenkreide von Oberg kommen zuweilen bizarr gestaltete Schwammkörper vor, die man vielleicht mit einigem Recht als Desmacidoniden an- sprechen kann.

Sie sind etwa kinderfaustgroß und bestehen aus wurzelartig zerschlitzten, zackigen Lappen. Ostien fehlen. Das Skelett besteht aus geraden oder leicht gekrümmten, glatten Amphioxen und Amphistrongylen von verschiedener Größe. Die kleinsten sind kaum 0,1 mm, die größten etwa 4 mm lang. Neben manchen im Verhältnis zur Länge sehr schlanken Nadeln kommen auch kurze und dicke vor. Die Skelettelemente sind der Länge nach eng aneinander gedrängt und bilden dadurch starke Faserzüge.

In der äußeren Form erinnert Rhizopsis horrida an Desmacidon grandis RıpLey und DENDY (Chall. Rep. Bd. 20, S. 111, Taf. XXII, Fig. 1). Das Skelett dieser Art ist ‚very well developed; composed of stout, branching, Axinella-like spiculo-fibre, made up of stout oxeote spicules‘, also ähnlich wie bei Rhiz- opsis gebaut. Desmacidon grandis hat aber viel kleinere (nicht über 0,5 mm lange) und plumpere Mega- sclere, die an der Oberfläche büschelförmig angeordnet sind.

Alter und Facies: Scaphitenpläner und Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (sehr selten), Oberg (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

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Familie Scolioraphidae SCHRAMMEN. (1903. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. a. d. Rorm.-Mus., No. 19, S. 21.)

Silicea, deren verfilzte, aber niemals durch Zygose verbundenen Megasclere geschlängelte oder un- regelmäßig gekrümmte, an den Enden stumpfe, und in der ganzen Länge durch kragenförmige Anschwel- lungen knorrige monaxone Rhabde sind. Einfache Stabnadeln von verschiedener Form und Größe können außerdem vorkommen. Microsclere unbekannt.

Obere Kreide.

Die einzigen Vertreter dieser Familie sind die hier beschriebenen zwei Arten aus der oberen Kreide Nordwestdeutschlands. Sonst sind weder aus den mächtigen und gründlich durchforschten Kreide- bildungen von England und Böhmen, noch aus den durch die Tiefseeforschung immer mehr entschleierten Tiefen der neuzeitlichen Ozeane Formen mit ähnlichen Gerüsten bekannt geworden.

Trotzdem ist es vielleicht nicht ausgeschlossen, daß auch jetzt noch Scolioraphidae leben. Bower- bank +) bildet nämlich ein aus dem Atlantischen Ozean stammendes ‚‚nodulated-eylindrico-vermiculated“ Spiculum ab, das sich, wie es scheint, nur durch schlankere Gestalt von den Megascleren der beiden fossilen Arten unterscheidet.

Gattung Scolioraphis ZITTEL. 1878. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 9.)

Krustenartige oder aus anastomosierenden Blättern bestehende Scolioraphidae. Obere Kreide.

Scolioraphis tesselata Rorm. sp. (Texttafel VIII, Fig. 9.)

1864. Enaulofungia tesselata Rormer, Sp., S. 41, Taf. XIV, Fig. 11.

1878. Scolioraphis cerebriformis ZitTeL, Stud. III, S. 5, Taf. XII, Fig. 1.

Der Schwammkörper bildet kinderfaustgroße, halbkugelige Krusten. Durch tiefe anastomosierende Furchen ist die gewölbte Oberseite in zahlreiche Kämme und Höcker zerlegt. Die Unterseite ist etwas ausgehöhlt. Ostien sind nicht sichtbar. Das Skelett ist sehr dicht und besteht fast ausschließlich aus geschlängelten, an den Enden stumpfen und ihrer ganzen Länge nach durch kragenförmige Anschwellungen knorrigen, monaxonen Rhabden, die ähnlich wie die Ophirhabde verfilzt und nie durch Zygose verbunden sind. In geringer Menge kommen noch Style vor. Die Rhabde sind etwa 0,5 mm lang, die Style etwas kürzer.

v. ZITTEL hat wohl übersehen, daß die Art schon von F. A. Roemer, der sie zu der für Kalk- schwämme kreierten, aber nach v. ZITTEL auf eine irrige Beobachtung basierten Gattung Enaulofungia FRoMENTEL stellte, benannt war.

Alter und Facies: Sandmergel der Granulatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt im Hildesheimer Museum.

1) Monogr. Spong. I, Taf. I, Fig. 14.

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Scolioraphis anastomans ZITreL. 1878. Scolioraphis anastomans Zirrer, Stud. III, 8. 5, Taf. XII, Fig. 1 (nicht Fig. 2).

Die Originaldiagnose lautet: „Schw. knollig, löcherig, aus dünnen, verschlungenen und anastomo- sierenden Blättern bestehend. Skelett mit ziemlich langen, wurmförmig gekrümmten, knorrigen Nadeln, denen sich in größerer Menge einfache Stabnadeln von verschiedener Größe und Form beimischen.“

Ich selber habe kein Exemplar dieser Art auffinden können.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide und unteren Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Linden und Ahlten (sehr selten).

Monaxone Silicea incert. fam.

Gattung Opetionella v. ZITTEL. 1878.

Schwammkörper unregelmäßig knollig, rindenartig oder trichterférmig. Die Megasclere sind große, dicht nebeneinander liegende Amphioxe. Kanalsystem und Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Auffälligerweise werden fossile Kieselspongien, bei denen als Megasclere nur große Amphioxe nach- zuweisen sind, fast immer aus Ablagerungen beschrieben, in denen die Skelette durch Umwandelung in Eisenhydroxyd ete. große Veränderungen erlitten haben, die eine genaue Untersuchung sehr erschweren oder unmöglich machen. In den Kalkmergeln von Oberg und Misburg, wo die Skelette gewöhnlich so gut erhalten sind, daß es bei Anwendung geeigneter Präparationsmethoden möglich ist, auch die kleineren Megasclere zu erkennen, habe ich keine Formen angetroffen, die, wie z. B. die Opetionella-Arten nur aus großen Amphioxen bestehen. Es liegt aber nahe, eine ähnliche Skelettzusammensetzung, wie die gut erhaltenen Skelette besitzen, auch bei den in Eisenhydroxyd oder andere mineralische Massen umgewan- delten zu vermuten. Die Opetionellaarten, deren Skelette durchgängig stark verrostet gefunden werden, könnten also recht gut außer den großen Amphioxen noch kleine tetraxone Megasclere besessen haben, die jetzt infolge ungünstiger Erhaltung nicht mehr nachzuweisen sind.

v. ZITTEL stellte Opetionella in die Nachbarschaft von Tethya lyncurium.

Opetionella radians v. ZiTreL.

1878. Opetionella radians ZıtTeL, Stud. III, S. 4, Taf. XI, Fig. 1. 1880. Opetionella radians ZittEL, Handb., S. 144.

Diese Art bezeichnet v. ZıtteL als Typus der Gattung. Sein Original ist ein etwas mehr als walnuß- großes, etwa 12 mm dickes, rindenartiges Fragment, das aus dicht aneinander gedrängten, senkrecht zur Oberfläche des Schwammes gestellten, 5—10 mm langen Amphioxen besteht. Kanalsystem unbekannt.

Alter und Facies: Cuvieri-Pläner.

Verbreitung und Vorkommen: Windmühlenberg bei Salzgitter.

Opetionella poculum n. sp. (Tafel XIII, Fig. 3.)

Der zusammengedrückt trichterförmige Körper des einzigen mir vorliegenden Exemplars hat einen Längsdurchmesser von 4 cm, einen größten Querdurchmesser von 5,5 em und einen kleinsten von

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2,5 em. Die Wandung ist 1,0 em dick, das Paragaster tief eingesenkt. AuBenseite runzelig. Ostien und Kanäle sind nicht erhalten. Das Skelett ist vollständig in rostfarbiges Eisenhydroxyd umgewandelt und besteht aus dicht aneinander gedrängten, mehrere mm langen Stabnadeln. Ob es Amphioxe oder Style sind, kann ich nicht sicher unterscheiden.

Unter dem Namen Opetionella Klemmi erwähnt v. ZiTrEL aus den Impressa-Kalken von Geislingen in Württemberg einen ähnlich wie ©. poculum geformten Schwamm, der ebenfalls nur aus Stabnadeln besteht. Schon aus der erheblichen Altersverschiedenheit der Fundschichten ist wohl zu folgern, daß Ope- tionella Klemmi und Opetionella poculum verschiedene Arten, oder Arten verschiedener Gattungen darstellen.

Alter und Facies: Scaphiten-Planer.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen.

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Rhizomorinidae v. ZITTEL. (1878, Studien über fossile Spongien II, S. 33.)

Das Stiitzskelett besteht aus kleinen, gestreckten oder in mehrere Arme geteilten, mit zahlreichen wurzelartigen Ausläufern und Zäckchen besetzten monocrepiden Desmen (Rhizoclonen). Dermalia fehlen oder sind als kleine monaxone Rhabde, monocrepide Kieselscheibchen oder tangential ausgebreitete monocrepide Desme vorhanden. Die Microsclere sind Sigmaspire und Microrhabde oder fehlen.

Jura; Kreide; Jetztzeit.

Die lebenden Rhizomoriniden hat SoLLas (Chall. Rep. Bd. 25, S. CXIX, CLIV, CLVI, CLVII, CLVIII) in die Familien Scleritodermidae, Neopeltidae, Cladopeltidae und Azoricidae eingeteilt. Die Scleritodermidae (Rhizomorinidae mit kleinen dermalen Amphistrongylen und Sigmaspiren im Innern), Neopeltidae (Rhizomorinidae, deren Dermalia monocrepide Scheibchen sind) und Cladopeltidae (Rhizo- morinidae ohne Microsclere, deren Dermalnadeln stark verzweigte, tangential ausgebreitete Desme sind) enthalten nur je eine recente Gattung. Alle anderen lebenden Genera, darunter auch Gastrophanella Spr., Poritella Spr., Azorica CARTER und Amphibleptula Spr., die unzweifelhaft in nahen Beziehungen zu Gattungen aus der oberen Kreide stehen, rechnet SoLLas zu den Azoricidae (Rhizomorinidae ohne be- sondere Dermalnadeln und ohne Microsclere). Bei der Klassifikation der Kreide-Rhizomorinen konnie die speziellere Einteilung von SorLas nicht zu Grunde gelegt werden, weil sie zur Voraussetzung die Kenntnis der winzigen Dermalia und Microsclere hat, die durch den Versteinerungsprozeß zerstört werden.

Zu den Rhizomorinidae haben v. ZırteL und Hınpe auch die genera Chenendopora Lamx. emend. v. ZırteL und Pachinion v. ZiTTEL gerechnet. Die typische Art der einen Gattung, Chenendopora fungi- formis Lamx. ist aber eine Tetracladine (vgl. Texttafel VI, Fig. 7) und Pachinion gehört zu den Corallistidae.

Gattung Verruculina v. ZITTEL. 1878. Syn. Amphithelion v. ZITTEL et auct. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 5, 6.)

Trichter-, schüssel-, napf-, ohr- oder blattförmige, seltener plattig-ästige Rhizomorinidae mit warzenförmig erhöhten Postiken auf der Innenseite (Oberseite), und porenartigen Ostien an der Außen-

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seite (Unterseite), oder mit warzenförmig erhöhten Postiken bezw. Ostien auf beiden Seiten. Oberfläche mit Ausnahme der Kanalmündungen mit einer dichten Deckschicht überzogen, die aus einem innigen Geflechte kleiner, stark verästelter Rhizoclone besteht. Von freien Kieselgebilden kommen gerade oder gebogene Amphioxe vor.

Obere Kreide.

Nach Hınpes Vorgang rechne ich zu dieser Gattung die genera Verruculina v. Zırr. und Amphi- thelion v. Zimr., die sich nur dadurch unterscheiden, daß bei der einen Gattung nur die Postiken, bei der anderen auch die Ostien warzenförmig erhöht sind.

Von den hier beschriebenen 11 Arten erreichen V. tenuis, V. convoluta und V. seriatopora die größte vertikale Verbreitung, denn sie gehen durch das ganze spongienführende Turon bis in das Senon mit Belemnitella mucronata hinauf. Auf den Scaphiten-Pläner beschränkt sind V. miliaris und V. damae cornis. V. crassa kommt im Scaphiten- und Cuvieri-Pläner vor, V. micrommata und Verruculina angulata nur in der Sudmerbergfacies. V. macrommata, V.astraea und V.cupula sind obersenone Formen.

Verruculina tenuis Roem. sp.

1841. Manon tenue Roemer, Kr., 8. 3, Taf. I, Fig. 7.

1845—46. Manon miliare Reuss, Böhm. Kr., S. 78, Taf. XIX, Fig. 13.

1864. Chenendopora tenuis Roemer, Sp. 8. 43, Taf. XV, Fig. 4.

1870. Chenendopora tenuis FERDINAND Roemer, Oberschlesien, S. 301, Taf. XXXI, Fig. 6, 7, 8 (non Fig. 1).

1877. Chenendopora tenuis QuENSTEDT, Petr. V, S. 324, Taf. CXXXI, Fig. 8; Taf. CXXXII, Fig. 46—48.

1878. Amphithelion tenue Zitre., Stud. II, S. 60.

1883. Verruculina pustulosa HınDe, Catal. S. 39, Taf. III, Fig. 2, 2a.

1884. Amphithelion tenue PoërA, Beitr. II, S. 23.

1897. Amphithelion tenue Lronnarp, Obersch. Kr., S. 37.

1900. cf. Amphithelion miliare WoLLEMANN, Kreide von Biewende, S. 5.

1901. Amphithelion tenue SCHRAMMEN, Neue Kieselschw , 8. 21.

Der dünnwandige, ungestielte Schwammkörper ist ohr-, blatt-, napf-, tuten-, oder tellerförmig. Jüngere, taler- bis handtellergroße Exemplare sind gewöhnlich flach, ältere neigen zur Faltenbildung, wobei dıe lappigen Falten in unregelmäßiger Weise miteinander verwachsen können. Die Wandung ist bei kleinen Exemplaren etwa 3 mm, bei mittelgroßen bis 5 mm dick. Ein ungewöhnlich großes Exemplar aus dem Scaphiten Pliner von Oppeln (das dickste, welches ich kenne) mißt sogar 7 mm im Querschnitt. Auf der Innenseite liegen in unregelmäßiger Anordnung kleine, bis 0,5 mm weite, warzenförmige Postiken. (Auf 1 gem 15—20.) Außenseite mit dichtstehenden, sehr feinen, bei günstiger Erhaltung etwas erhöhten Ostien. (Auf 1 qmm etwa 4.) Habitus und Dimensionen des Schwammes bleiben vom Turon bis zur Mucronatenkreide konstant. Nur vom Sudmerberg liegen mir 2 Fragmente vor, die wohl in der Größe und Anordnung der Ostien und Postiken mit typischen Exemplaren übereinstimmen, aber ver- hältnismäßig dicker sind.

Rormers erste Abbildung der Spezies (Kr. Taf. I, Fig. 7) ist mißlungen, die spätere Abbildung (Sp. Taf. XV, Fig. 4) brauchbar.

Obgleich Roemer, der Begründer der Art, beide Namen identifiziert hat, glaubt Hınpe, daß Manon tenue Roem. aus dem Scaphiten-Pläner von Oppeln und Chenendopora tenuis Roem. aus dem Scaphiten-

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Planer von Heiningen, Salzgitter etc. verschiedene Arten seien und gibt darum den Formen aus dem Senon von England, die mit denen des nordwestdeutschen Turon übereinstimmen, einen anderen Namen (V. pustulosa). Die Oppelner Vorkommnisse, die RoEMERS erster Beschreibung zu Grunde lagen, sind aber, wie mir eine Anzalıl gut erhaltener Stücke, die ich selber in Oppeln gesammelt habe, bestätigen, von den nordwestdeutschen, die RoEMER später abgebildet und beschrieben hat, nicht spezilisch verschieden.

Ferdinand RoEMER, der F. A. RoEMERs Original von Manontenuenachgeprüft hat, identifiziert wie sein Bruder M. tenue mit Chenendopora tenuis, die er als einen lappigen, ohr- oder trichterförmigen Schwamm, „welcher auf der Außenseite mit punktförmigen, dicht gedrängten, feinen Öffnungen mit wenig vorstehen- dem Mündungsrand, auf der Innenseite mit größeren und entfernter stehenden Öffnungen mit ringformig vorstehendem Rand besetzt ist“, beschreibt. Im übrigen bildet aber Ferdinand RoEMER!) unter dem Namen Chenendopora tenuis zwei verschiedene Arten ab. Fig. 6, 7 und 8 passen zur Diagnose und stimmen auch mit den norddeutschen und englischen Exemplaren von Verruculina tenuis Rom. sp. überein. Figur 1 stellt dagegen eine andere Art, wahrscheinlich Verruculina convoluta QUENSTEDT sp. dar.

HınDe, Poéra und LEONHARD halten auch Manon tenue Reuss (Böhm. Kr. S. 78, Taf. XX, Fig. 2) für synonym mit Verruculina tenuis Roem. sp. aber m. E. nicht mit Recht. Eher könnte das von Reuss l. c. Taf. XIX, Fig. 13 abgebildete Fragment von Verruculina tenuis herrühren.

QUENSTEDT unterscheidet drei Varietäten: var. simplex, complex und petiolata. Bei der enormen Vielgestaltigkeit der Spezies wären unschwer noch einige hinzuzufügen.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, Cuvieri-Planer, Sandmergel der Westfalicus-Kreide, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (s.), Nettlingen (h.), Heere (z. s.), Sudmerberg (s.), Misburg (s.), Oberg (s.), Biewende (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: Über hundert.

Verruculina damaecornis Roem. sp.

1864. Verrucospongia damaecornis RoEMER, Sp. S. 45, Taf. XVI, Fig. 5. 1878. Amphithelion damaecorne Zitrez, Stud. II, S. 60.

Der dünnwandige Schwammkörper ist blatt- oder ohrförmig, mit langen, schmalen, fingerartigen Fortsätzen, zuweilen auch geweihartig verästelt. Selten wird der ohrförmige Teil mehr als talergroß; die Fortsätze erreichen bis 5 em Länge bei einer Breite von 5—10 mm. Dicke des Schwammkörpers bezw. derAste 5 mm. Außenseite mit feinen, zerstreut liegenden, bei günstiger Erhaltung warzenförmig erhöhten Ostien. Die an der Innenseite liegenden Postiken sind ebenfalls warzenförmig erhöht und etwas größer.

In den Dimensionen der Ostien und Postiken stimmt die Art ungefähr mit Verruculina tenuis überein. Bei Verruculina damaecornis liegen die Ostien aber nicht unregelmäßig über die Oberfläche zerstreut, sondern sie stehen in Gruppen oder kurzen, 3—6 Ostien enthaltenden Reihen.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, Cuvieri-Pläner (?).

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Windmihlenberg bei Salzgitter (n. ROEMER).

Anzahl der untersuchten Sticke: 4.

1) Geologie von Oberschlesien Taf. XXXII. Palaeontographica. Suppl. V. 18

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Verruculina convoluta QueEnst. sp.

1870. Chenendopora tenuis Ferd. Roemer, Oberschl., Taf. XXXI, Fig. 1 (nicht Fig. 6, 7, 8). 1877. Spongia convoluta QUENSTEDT, Petr. V, S. 368, Taf. CXXXII, Fig. 49, 50, 51.

1878. Amphithelion convolutum Zirrer, Stud. II, S. 60.

1883. Verruculina convoluta Hınve, Catal. S. 38, Taf. IV, Fig. 1, Fig. 1a—d.

Der Schwammkörper ist ohr- oder blattförmig. Ältere, handteller- bis handgroße Exemplare werden etwa 6 mm dick. Bei einem ungewöhnlich großen Stück aus der Quadraten-Kreide von Misburg beträgt die Dieke der Wandung sogar 1 cm. Außen- und Innenseite mit kleinen, dichtstehenden, bei guter Erhaltung umwallten Ostien bezw. Postiken. (Auf 0,5 qem etwa 60). An der Innenseite stehen die Kanalmündungen wohl etwas weniger dicht, sind aber nicht größer wie an der Außenseite. Jeden- falls erscheinen dem unbewaffneten Auge die Oberflächen beider Seiten des Schwammkörpers gleich.

Mit anderen Verruculinen ist V. convoluta kaum zu verwechseln. Eher ist schon eine Ver- wechselung abgeriebener Exemplare mit Chonella-Arten möglich. Diese haben aber niemals umwallte Kanalmündungen. :

Alter und Facies: Scaphiten- und Cuvieri-Pläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide. |

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (z. s.), Oppeln (s. s.), Dürnten, Mis- burg (z. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stweke. 12.

Verruculina crassa ROEMER sp.

1864. Chenendopora crassa ROEMER, Sp. S. 43, Taf. XVI, Fig. 1.

1877. Manon circumporosum QUENSTEDT, Petr. V, S. 372, Taf. CXXXII, Fig. 55.

1878. Amphithelion cireumporosum ZutTeL, Stud. II, S. 60.

1878. Amphithelion crassum Zitrez, Stud. II, S. 60.

Der ziemlich dickwandige (1—1,5 em), walnuß- bis mannsfaustgroße Schwammkörper ist bei aus- gewachsenen Individuen gewöhnlich unregelmäßig trichterförmig, seltener ohrförmig. Jugendformen sind keulenförmig und ähneln manchen Stichophyma-Arten. Außen- und Innenseite mit gleich großen, umwallten Ostien bezw. Postiken, die etwa um ihren 0,5—0,8 mm betragenden Durchmesser von einander entfernt stehen. (Auf 0,5 gem zähle ich an beiden Seiten 12—14 Ostien bezw. Postiken.)

Von Verruculina convoluta Qu. sp., bei der ebenfalls Außen- und Innenseite übereinstimmen, unter- scheidet sich Verruculina crassa durch eine dickere Wandung und erheblich größere Kanalmündungen. Verruculina macrommata Rorm. sp. hat auf der Innenseite größere und auch weniger dicht zusammen- stehende Kanalmündungen wie auf der Außenseite.

Die Rormer’sche Abbildung ist recht schematisch, die Abbildung bei QUENSTEDT gut.

Alter und Facies: Scaphiten- und Cuvieri-Planer.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (h.), Heere (z. s.), Gustedt.

Anzahl der untersuchten Stücke: 4. ö

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Verruculina miliaris Reuss sp.

1845—46. Manon miliare Reuss, Bohm. Kr., 8. 78, Taf. XIX, Fig. 11. 1878. Amphithelion miliare Zirrer, Stud. II, S. 60.

1883. Verruculina miliaris Hınpr, Catal. S. 39, Taf. III, Fig. 3, 3a. 1884. Amphithelion miliare Poéra, Beitr. II, S. 24.

Der ziemlich dünnwandige, nämlich nur 0,5 em dicke, ohr- oder unregelmäßig trichterförmige Schwammkörper wird etwa handtellergroß. Außenseite mit kleinen, ca. 0,3mm weiten, zerstreut liegenden, warzenförmig erhöhten Ostien. Innenseite mit etwas größeren (ca. 1 mm weiten) und noch vereinzelter liegenden, ebenfalls warzenförmigen Postiken. (Auf 1 gem an der Unterseite 40—60, an der Oberseite 4—6 Kanalmündungen.) ;

Von Verruculina tenuis Rorm. sp. unterscheidet sich die Art durch viel größere und weiter aus- einanderliegende Postiken und auch durch weniger dicht zusammenstehende Ostien, von Verruculina seriatopora Rorm. sp. durch eine dünnere Wandung und größere, warzenförmig erhöhte und weiter aus- einander liegende Ostien.

Ich habe von dieser nach Reuss im Cenoman von Böhmen häufigen Art nur zwei, allerdings aus- gezeichnet erhaltene Exemplare im Scaphiten-Pläner von Nettlingen gefunden. In England soll sie nach HINDE auch im Senon vorkommen.

Mit Hinpe betrachte ich das von Reuss IL. c. Taf. XIX, Fig. 11a u. b abgebildete Exemplar als Typus der Art. Die bei Reuss unter Fig. 13 abgebildete Spongie stellt HınpeE wohl mit Recht zu einer anderen Spezies, nämlich zu Verruculina pustulosa Hınpe = V. tenuis Rom. sp. (Man beachte, daß Reuss die innere (obere) Seite als die äußere (untere) bezeichnet.)

Poéra meint irrtümlich, daß QuENSTEDT a.a.O. Taf. CXXXIII, Fig. 52 vom Sudmerberge ein Bruchstück von V. miliaris Reuss sp. abbilde. Manon miliare QUENSTEDT ist synonym mit Verruculina micrommata ROEMER sp., einer von Verruculina miliaris Reuss sp. ganz verschiedenen Art.

Auch die Spongie, welche ZAaHaLKA (Beitr. zur Palaeontologie Osterreich-Ungarns V, Taf. X, Fig. 1—8) aus dem Senon von Raudnitz unter dem Namen V. miliaris Reuss beschreibt und abbildet, stimmt nicht mit dem Reuss’schen Typus überein. Sie hat viel größere und auch anders angeordnete Ostien und Postiken.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.).

Anzanl der untersuchten Stucke: 2. .

Verruculina micrommata Roem. sp.

1841. Manon micrommata Rormer, Kr., 8. 3, Taf. I, Fig. 4.

1864. Chenendopora micrommaia RoEMER, Sp. 8. 42.

1877. Manon miliare QUENSTEDT, Petr. V, S. 370, Taf. CXXXII, Fig. 52.

1878. Verruculina micrommata ZiTTeL, Stud. II, 8. 59.

Der, nach den mir vorliegenden, bis handtellergroßen Fragmenten zu schließen, ohr- oder trichter- förmige Schwammkörper ist verhältnismäßig dickwandig (1—2 cm). Außenseite wulstig und runzelig, mit winzigen, dicht aneinander gedrängten Ostien. Innenseite mit ziemlich dichtstehenden, warzenförmig

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erhöhten Postiken, die etwa 1,0 mm weit sind. (Auf 1 qem 50—60.) Ganze Exemplare kenne ich nicht. Auch Roemer und Quenstept bilden nur Fragmente ab. Der von Quexsrepr l.c. Taf. CXXXII, Fig. 52r abgebildete Querschnitt läßt die Wülste an der Unterseite, die den Schwamm vor den anderen Verruculina- Arten auszeichnen, gut erkennen. QUENSTEDT hat, im Gegensatz zu F. A. RoEMER, den Schwamm gut abgebildet. Die Abbildung Rormers wird aber durch eine prägnante Diagnose ergänzt.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (s.).

Anzahl der untersuenhrtenvsSstuoleer 2:

Verruculina macrommata Roem. sp. (Texttafel VIII, Fig. 6.)

1864. Verrucospongia macrommata Roemer, Sp. S. 45, Taf. XVI, Fig. 4.

1878. Amphithelion macrommata ZıTTeL, Stud. II, 8. 60, Taf. III, Fig. 15.

1883. Verruculina Reussii Hınpe, Catal. S. 40, Taf. V,. Fig. 1, 1a.

1883. Verruculina macrommata Hinpe, Catal. S. 40.

1883. Verruculina papillata Hınve, Catal. S. 41, Taf. V, Fig. 2, 2a.

1901. Amphithelion macrommata SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 21.

Der dickwandige Schwammkörper ist ohr- oder unregelmäßig trichterförmig. Außenseite mit großen, ca. 1 mm weiten, mehr oder weniger dichtstehenden, bei günstiger Erhaltung warzenförmig erhöhten Ostien. Die Postiken an der Innenseite sind ca. 2 mm weit, warzenförmig erhöht oder auch papillenartig verlängert und liegen weiter auseinander wie die Ostien. (Auf 1 gem stehen an der Außenseite 24—30, an der Innenseite 5—7 Kanalmündungen. Bei den Exemplaren aus der Quadraten-Kreide liegen die Ostien zerstreuter wie bei denen aus der Mucronaten-Kreide.) Die Wandung mittelgroßer Stücke ist etwa 1,5 cm dick. V. macrommata kann sehr groß werden. Ich habe ein regelmäßig trichterförmiges Stück gefunden, dessen Querdurchmesser beinahe einen halben Meter beträgt.

Mit anderen Verruculinen aus der oberen Kreide Nordwestdeutschlands ist die Art gar nicht zu verwechseln.

Verruculina Reussi M’Coy (bei Hınpe) und Verruculina papillata Hinde halte ich für Synonyme von Verruculina macrommata. Nach Hınpe sollen sich diese beiden Arten aus der oberen Kreide von England von V. macrommata durch papillenartige Postiken unterscheiden. Solche besitzt aber nicht selten auch Verruculina macrommata.

Der M’Coy’sche Name würde Priorität haben, wenn M’Coy seine Art deutlich charakterisiert hätte, was aber nicht der Fall ist. HınpE meint zwar, es sei nicht schwierig aus M’Coys Beschreibung (eine Abbildung hat M’Coy nicht gegeben), die Art wiederzuerkennen und doch irrt er sich selber, indem er die von ihm unter dem Namen Verruculina Reussi M’Coy abgebildete Art mit V. circumporosa QUENST. sp. (= V. crassa Roem. sp.) identifiziert, die sich von Hinpes V. Reussi recht bestimmt durch auf beiden Seiten gleichgroße und gleichmäßig verteilte Ostien bezw. Postiken unterscheidet.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (z. h.), Adenstedt, Ahlten. Anzahl der untersuchten Stücke: 24.

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Verruculina seriatopora Roem. sp. (Tafel 21, Fig. 1. Texttafel VIII, Fig. 5.)

1841. Manon seriatoporum Roemer, Kr., 8. 3, Taf. I, Fig. 6.

1841. Manon distans Roemer, Kr., 8. 3.

1864. Chenendopora seriatopora Roemer, Sp. 8. 43.

1864. Chenendopora aurita ROEMER, Sp. S. 43.

1877. Spongia marginata (QUENSTEDT, Petr. V, S. 371, Taf. CXXXII, Fig. 53.

1878. Verruculina seriatopora Zittern, Beitr. II, 8. 59, Taf. IV, Fig. 1.

1878. Verruculina distans ZxTTez, Beitr. II, S. 59.

1878. Verruculina aurita Zitte., Beitr. II, S. 59.

1880. Verruculina auriformis Zırter, Handb. S. 153, Fig. 68.

1883. Verruculina seriatopora Hınde, Catal. S. 36, Taf. III, Fig. 4.

1883. Verruculina plicata Hınpe, Catal. S. 36, Taf. IV, Fig. 2.

1888—89. Verruculina aurita GRIEPENKERL, Königslutter, S. 16.

1895. Verruculina auriformis Z1T7TEL, Grundz., S. 51, Fig. 68.

1900. Verruculina aurita WoLLEMANN, Kreide von Biewende, S. 4.

1901. Verruculina aurita SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 21.

Der ziemlich dickwandige, zuweilen '/; qm bedeckende, gewöhnlich aber nur faust- bis handgroße Schwammkörper ist ohrförmig, plattig, pilz-, trichter- oder napfförmig. Die Wandung ist bei kleinen und mittelgroßen Exemplaren etwa 1 cm, bei großen 1,5—2,0 cm dick. Außenseite mit winzigen, dicht- stehenden, porenartigen oder etwas vorstehenden Ostien (4 auf 1 qmm). Innenseite mit ziemlich großen,

1 mm weiten, warzenförmig erhöhten Postiken. (Auf 1qem 10—15.)

Verruculina seriatopora unterscheidet sich von Verruculina miliaris durch eine dickere Wandung und durch die an der Unterseite dicht aneinander gedrängten und gewöhnlich porenartigen, (bei V. miliaris zerstreut liegenden und immer warzenförmig erhöhten) Ostien.

Die Individuen aus den älteren Bänken der Quadraten-Kreide zeichnen sich vor denen aus den jüngeren Bänken und aus der Mucronaten-Kreide durch dünnere Wandungen und kleinere Postiken aus. In der Mucronaten-Kreide kommen zuweilen Exemplare vor, die wohl in der Anordnung und Größe der Kanalmündungen mit dem Typus übereinstimmen aber ungewöhnlich dickwandig sind. Sie gehören nicht zu einer von V. seriatopora verschiedenen Art, sondern sind sehr alte Individuen; dafür spricht namentlich ihre immer sehr erhebliche Größe.

Wenn Verruculina seriatopora mit Verruculina Phillipsi Reuss sp. in der Tat synonym ist, wie Pocra annimmt, so tritt sie inBöhmen schon im Cenoman auf. In Norddeutschland findet man sie erst im Turon und auch hier nur sehr selten. Ich habe V. Phillipst Reuss sp. unter den Synonymen der Verru- culina seriatopora nicht angeführt, weil die Böhmische Art nach Poéra keine wesentlichen Unterschiede von V. micrommata RoEMER sp. besitzen soll. Verruculina micrommata und V. seriatopora sind aber zwei ganz erheblich verschiedene Arten und nicht wie Pocra mit QuENsTEDT annimmt, Extreme derselben Entwicklungsreihe.

RoEMER teilte die alte Gattung Chenendopora, welche vornehmlich Verruculina-Arten ent- hielt, in zwei Gruppen: becher- oder trichterförmige und in ohrförmige Chenendoporidae. Die Folge davon waren zahlreiche Arten, die, wie z. B. Ch. aurita RoEMER nur eine Bereicherung der Synonymie darstellen.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, untersenone Sandmergel, Grünsand der Quadraten- Kreide, Kalkmergel der Quadraten- und unteren Mucronaten-Kreide.

Et é

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Sudmerberg (z. h.), Misburg (z. h.), Oberg (z. h.), Adenstedt, Boimsdorf, Biewende. Anzahl der untersuchten Sticke: über 100.

Das Original zur Abbildung hegt in meiner Sammlung.

Verruculina cupula nov. nom.

1864. Chenendopora marginata RoEMER, Sp., S. 42.

1888—89. Verruculina marginata GRIEPENKERL, Königslutter, S. 16.

1900. Verruculina marginata WOoLLEMANN, Kreide von Biewende, S. 4.

1901. Verruculina marginata SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 21.

Der sehr dickwandige, selten mehr als faustgroße Schwammkörper ist napffürmig, oder bei jüngeren Individuen auch wohl keulenförmig, mit flachem oder wenig vertieftem Paragaster. Außenseite mit mehr oder weniger dicht zusammenstehenden, porenartigen oder leicht warzenformig erhöhten Ostien. Die Postiken an der Innenseite liegen zerstreut und sind stark warzenförmig erhöht. Durchmesser der Ostien 0,5 mm und mehr, der Postiken bis 2 mm. (Auf 1 gem 6—10 Postiken.)

V. cupula unterscheidet sich von V. seriatopora durch eine diekere Wandung, gedrungenere Gestalt und durch größere Kanalmündungen an beiden Seiten.

Diese Spezies ist wahrscheinlich die Spongia oder Chenendopora marginata, die verschiedene Autoren Puituirs zuschreiben, stimmt aber mit der Verruculina-Art, die PnıLLırs als marginata beschrieben und abgebildet hat, nicht überein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und unteren Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Verruculina astraea Hinpe. 1883. Verruculina astraea Hınpe, Catal., S. 37, Taf. III, Fig. 5, 5a.

Der dünnwandige, bis handgroße Schwammkörper ist plattig, teller-, trichter- oder ohrförmig. Innenseite mit ziemlich weit auseinander liegenden, unregelmäßig verteilten, warzenförmigen Postiken, zwischen denen zahlreiche anastomosierende Horizontalkanälchen, welche z. T. von den Postiken stern- förmig ausstrahlen, die Oberfläche durchfurchen. Außenseite mit winzigen, bei günstiger Erhaltung warzen- förmig erhöhten Ostien, die etwa um ihren Durchmesser, oder etwas mehr oder weniger weit von einander entfernt sind. Dicke der Wandung: ca. 5 mm. Durchmesser der Postiken ca. 1,0 mm, der Ostien ca. 0,3 mm.

V. astraea unterscheidet sich von den anderen Arten recht deutlich durch die sternförmigen Ana- stomosen, die von den Postiken ausgehen. R

Alter und Facies: Kalkmergel der unteren Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchtien Stücke: 3

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Verruculina angulata nov. sp.

Regelmäßig oder unregelmäßig kreisel- oder tischförmig, mit abgestutztem Rand, der bei älteren Exemplaren kurze, ohrförmige oder lappige Fortsätze bilden kann, und ebener Oberseite; kurz gestielt oder sitzend. Außenseite mit dicht zusammenstehenden porenartigen Ostien. Die ca. 1 mm weiten Postiken sind gewöhnlich warzenförmig erhöht und in Abständen von 2—3 mm über die ganze Scheitel- fläche zerstreut. Ausgewachsene Individuen werden über 10 cm hoch und dick. Junge Exemplare erinnern an Jereica- und Stichophyma-Arten. Sie unterscheiden sich aber von den letzteren durch eine feinporöse Außenseite, von ersteren durch die kleineren und stets warzenförmig erhöhten Postiken.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Anzahl der. untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Stichophyma POMEL emend. v. ZITTEL. 1878.

Walzen-, keulen- oder kreiselförmige Rhizomorinidae. Im abgestutzten Scheitel große, vorstehende Postiken von Vertikalaporhysen. Außenseite mit ziemlich großen, zerstreut liegenden oder gleichmäßig verbreiteten, warzenartig hervorragenden oder einfachen Kanalmündungen. Die Außenseite ist zuweilen mit einer, aus einem innigen Geflecht kleiner, stark verästelter Rhizoclone zusammengesetzten Deck- schicht überzogen, die aber die größeren Kanalmündungen freiläßt.

Obere Kreide.

Stichophyma verrucosa Roem. sp.

?1845--46. Manon sparsum Reuss, Böhm. Kr., S. 78, Taf. XVIII, Fig. 12—20. 21845. Manon turbinatum Reuss (nicht Rormer), Böhm. Kr., S. 78, Taf. XIX, Fig. 1—6.

1864. Polyjerea verrucosa ROEMER, Sp., S. 35, Taf. XIII, Fig. 5.

1878. Manon turbinatum QUENSTEDT (nicht Rormer), Petr. V, S. 372, Taf. CXXXII, Fig. 12.

1878. Polyjerea verrucosa QUENSTEDT, Petr. V, S. 425, Taf. CXXXV, Fig. 12.

1878. Stichophyma verrucosa ZITTEL, Stud. II, S. 61.

?1884. Stichophyma turbinata Poéta, Beitr. II, S. 25. ?1884. Stichophyma sparsa PoërA, Beitr. II, S. 26.

Walzen- oder keulenförmig, mit abgerundetem oder abgestutztem Scheitel und scheibenartig ver- breiterter Basis. Außenseite mit großen, vereinzelt liegenden oder zu kleinen Gruppen vereinigten warzen- förmig erhöhten Kanalmündungen. Auch im Scheitel mehr oder weniger zahlreiche, umwallte oder ein- fache Postiken, die ebensogroß oder nur wenig größer wie die warzenförmigen Ostien an der Außenseite sind. Durchmesser der Ostien und Postiken 1,5—2 mm. (Auf. 1 qem stehen 8—12.) Stichophyma verru- cosa kann 20 cm lang und am vorderen Ende bei keulenförmigen Exemplaren bis 5 cm dick werden. So große Stücke gehören aber zu den Ausnahmen und kommen nur im Cuvieri-Pläner vor. Die Jugend- formen ähneln jungen Individuen von Stichophyma multiformis, unterscheiden sich aber von juvenilen Exemplaren dieser jüngeren Art durch etwas größere und vereinzelter stehende Ostien.

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Ob Stichophyma turbinata Reuss sp. und Stichophyma verrucosa Roem. sp. in der Tat Synonyme sind, kann ich in Ermangelung Böhmischen Vergleichsmaterials nicht entscheiden. Zweifellos stehen aber Sticho- phyma turbinata Reuss und ihre von Reuss und Poéra Stichophyma sparsa genannte Jugendform RoEMERS Stichophyma verrucosa näher wie der Stichophyma turbinata dieses Autors.

Alter und Facies: Scaphiten- und Cuvieri-Pläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (z. s.), GroB- und Klein-Heere (s.), Langelsheim (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke; 15.

Stichophyma robusta nov. sp. (Taf. XXII, Fir. 1).

Kanalsystem wie bei Stichophyma verrucosa, aber von dieser Art leicht zu unterscheiden an der eckig-kreiselformigen oder tischförmigen Gestalt. Über der lappigen Fußscheibe ist der Stiel nur 2 em dick. Von da ab verbreitert sich der Körper so schnell, daß der Querdurchmesser, der am vorderen Ende 10 cm beträgt, schon wenig über der Mitte größer ist wie der ganze, 7 cm betragende Längsdurchmesser.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Stichophyma turbinata Rom. sp.

1840—41. Manon turbinatum RoEMER, Kr., S. 3, Taf. I, Fig. 5.

1864. Verrucospongia turbinata ROEMER, Sp., 8. 44.

1878. Stichophyma turbinata Zirrer, Stud. II, S. 61, Taf. IV, Fig. 5.

1883. Stichophyma turbinata Hınve, Catal., S. 41.

?1888—1889. Stichophyma turbinata GRIEPENKERL, Kônigslutter, S. 16.

Kreiselförmig, mit flachem, abgerundetem oder abgestutztem Scheitel. Außenseite mit zerstreut liegenden, warzenförmig erhöhten oder auch nur porenartigen, 0,5—1,0 mm weiten Ostien. (30—60 auf 1 qem.) Auf dem Scheitel zahlreiche umwallte oder flache Postiken (auf 1 gem 6—12), deren Durchmesser 1—2 mm beträgt. (Bei jungen Individuen sind sie aber gar nicht oder nur wenig größer wie die Ostien.) Ausgewachsene Exemplare werden nur etwa 6 cm lang und zuweilen am vorderen Ende fast ebenso dick. Die Art bleibt demnach weit hinter den Dimensionen der nächstverwandten Spezies Stichophyma multi- formis zurück, von der sie sich übrigens auch durch kreiselförmige Gestalt, viel kleinere Postiken und zerstreuter liegende und gewöhnlich warzenförmig erhöhte Ostien unterscheidet. Das einzige Exem- plar, welches ich in der Quadraten-Kreide gefunden habe, zeichnet sich vor den typischen Stücken vom Sudmerberg durch etwas kleinere Kanalmündungen aus, stimmt aber sonst mit dem Typus überein.

GRIEPENKERL führt die Art aus dem Obersenon von Königslutter an; ob mit Recht, kann ich nicht sagen.

Nach Poéra soll sie auch im Cenoman von Böhmen vorkommen. Es handelt sich da aber m. E. um eine Form, die Stichophyma verrucosa RoEMER sp. nahesteht.

145

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel, obersenone Kalkmergel. Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (h.), Misburg (s. s.).

Anzahl agen untersuchten Stücke: "9:

Stichophyma multiformis Bronn sp.

1837. Siphonia multiformis Bronn., Leth., Taf. X XVII, Fig. 20.

1864. Jerea multiformis Roemer, Sp., 8. 33.

1901. Jereica multiformis SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 21.

1902. Jereica multiformis SCHRAMMEN, Neue Hexact., S. 3.

1883. Stichophyma tumida Hinpe, Catal., S. 41, Taf. V, Fig. 3, 4.

Walzen- oder keulenfürmig, mit abgestutztem oder abgerundetem Scheitel und ringférmigen Quer- wülsten und Einschnürungen, lang gestielt. Im Scheitel mehr oder weniger zahlreiche, um ihren Durch- messer von einander entfernte umwallte oder seichte Postiken. Außenseite mit runden Ostien, die bei jungen Individuen und an der Basis älterer vereinzelt oder in kleinen Gruppen stehen, sonst aber als poren- artige Löcherchen ziemlich dicht und gleichmäßig über die Oberfläche verteilt sind. Durchmesser der Postiken 2—5 mm, der Ostien ca. 1,0 mm. (Auf 1 gem 50—60 Ostien.)

Den Namen multiformis führt die Art nicht mit Unrecht. Denn je nachdem die Bildung ring- förmiger Querwülste, durch die der Schwammkörper in übereinander liegende Abschnitte zerlegt wird, in der Nähe der Basis oder mehr in der oberen Hälfte erfolgt, wird die Gestalt des Schwammes mehr ab- gestutzt kegelförmig oder mehr keulen- und umgekehrt flaschenförmig. Am häufigsten sind walzenförmige Exemplare, bei denen sich die ringförmigen Anschwellungen in annähernd gleichen Abständen wiederholen. Mittelgroße Individuen sind etwa 15 cm lang und 5—10 cm dick. Das größte mir bekannte Stück erreicht die stattliche Länge von 55 cm, während das kleinste nur 3,5 em lang ist.

Stichophyma multiformis unterscheidet sich von Stichophyma turbinata durch langgestreckt- walzenförmige (bei St. turbinata niedrig-kreiselförmige) Gestalt, durch größere Postiken und dichter ge- stellte Ostien.

Die Spezies kann leicht mit Jereica polystoma Rorm. sp. verwechselt werden. Nach der äußeren Form sind die beiden Arten kaum zu unterscheiden. Die Jereica-Art hat aber an der Außenseite nur ganz winzige und sehr dicht zusammenstehende Ostien.

Jugendstadien von Stichophyma multiformis erinnern durch ihre Gestalt und die Anordnung und Größe der Ostien und Postiken an ausgewachsene Individuen von Stichophyma verrucosa RoEM. sp. Man darf vermuten, daß die senone Ari eine Umbildung der turonen darstellt. In Nordwestdeutsch- land sind ja die Schichten, in denen die Ubergangsformen zu suchen wären, nicht in Spongienfacies entwickelt. Vielleicht ist aber Hınnes Stichophyma tumida aus dem Upper Chalk von Flamborough (eine genauere Angabe des Horizontes fehlt bei Hınpe), die sich, nach der Abbildung zu urteilen, von typischen Exemplaren der St. multiformis durch etwas weiter gestellte und warzenförmig erhöhte Ostien unter- scheidet, ein Glied der Entwicklungsreihe Stichophyma verrucosa Stichophyma multiformis.

v. ZırteL hat Siphonia multiformis Bronx (= Stichophyma multiformis Bronx sp.) irrtümlich an Jerea-Arten, die ja zu den Tetracladinen gehören, angeschlossen.

Palaeontographica. Suppl. V. 19

146

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (z. h.), Adenstedt (z. h.), Biewende (z. h.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 40.

Gattung Jereica v. ZITTEL. 1878.

Walzenförmige, kugelige, kreisel-, birn-, keulen- oder umgekehrt kegelförmige Rhizomorinidae. Im abgestutzten, zugespitzten oder vertieften Scheitel große Postiken von vertikalen Aporhysen. Außen- seite gleichmäßig mit dichtstehenden, porenförmigen Ostien von haarfeinen radialen Epirhysen besetzt. Obere Kreide. Jereica punctata (Münster) GoLpr. sp.

1826—33. Siphonia punctata (Münster) GoLpruss, Petr. Germ-, Taf. LXV, Fig. 13. 1841. ‚Siphonia punctata RoEMER, Kr., S. 4. 1864. Jerea punctata RoEMER, Sp., S. 32.

1877. Spumispongia punctata foveata QUENSTEDT, Petr. V, S. 405, Taf. CXXXIV, Fig. 12.

1878. Jereica punctata ZiTTeL, Stud. II, S. 63.

1883. Jereica punctata Hinpe, Catal., S. 42.

Kugelig oder birnförmig, mit abgerundetem, abgestutztem oder ganz leicht vertieftem Scheitel, kurz gestielt. Im Scheitel zahlreiche, dicht zusammenstehende, rundliche Postiken, deren Durchmesser etwa 2 mm beträgt. Oberfläche mit porenartigen Ostien. Ausgewachsene Exemplare sind etwa faustgroß.

Jereica punctata kann leicht mit Coelocorypha subglobosa v. ZiTTEL verwechselt werden, namentlich, wenn die Scheitelregion nicht gut erhalten ist. (Die Außenseiten beider Arten sind gleich; Coelocorypha subglobosa hat aber eine einfache Centralhöhle.) QuEnsteot z. B. bildet unter dem Namen Spumispongia punctata Exemplare von Coelocorypha subglobosa (|. e. Taf. CXXXIV, Fig. 9, 10 u. 14) und von Jereica punctata (l. c. Fig. 12) ab.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (häufig).

Anzahl der untersuchten Sticke: a. .

Jereica excavata nov. sp.

Kugelig oder birnförmig, mit mehr oder weniger stark vertieftem Scheitel, sitzend oder kurz gestielt. In der Scheitelgrube zahlreiche, etwa um ihren Durchmesser von einander entfernte, 2 mm weite runde Postiken. Außenseite mit dicht zusammenstehenden porenartigen Ostien. Diese Art, die sich von der älteren aber in ähnlicher Facies vorkommenden Jereica punctata hauptsächlich durch eine wohl ausgeprägte Scheitelvertiefung unterscheidet, erreicht auch größere Dimensionen. Das größte mir vorliegende Exem- plar ist 11 cm hoch und fast ebenso dick.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Adenstedt-Bülten (z. h.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 7.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

—— NAH =—

Jereica turbo nov. sp.

Regelmäßig kreiselförmig, mit abgestutztem Rand und flachem Scheitel, sitzend. Von der 2 cm dicken Basis ab nimmt der Körper schnell und gleichmäßig an Dicke zu und erreicht am Scheitel seinen größten, etwa 10 cm betragenden Querdurchmesser, der den Längsdurchmesser fast um das doppelte übertrifft. Oberfläche der Außenseite wie bei den anderen Arten. Die etwa 2 mm im Durchmesser halten- den Postiken sind auf eine kleine Stelle in der Mitte des Scheitels beschränkt.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Gr. Ilsede (s. selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Jereica polystoma Roem. sp.

1864. Jerea polystoma RoEMER, Sp., S. 34, Taf. XII, Fig. 5.

1877. Spongites cellulosus QUENSTEDT, Petr. V, S. 386, Taf. CXXXIII, Fig. 16.

1878. Jereica polystoma ZitTeL, Stud. II, S. 63, Taf. IV, Fig. 11.

1883. Jereica polystoma Hinpe, Catal., S. 42.

1888—89. Jereica punctata GRIEPENKERL, Königslutter, S. 17.

1901. Jereica polystoma SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 21.

Cylindrisch, walzen- oder keulenförmig; glatt oder mit schwachen, ringförmigen Wülsten; lang- gestielt. Oberfläche gleichmäßig mit dicht zusammenstehenden, porenartigen, sehr selten auch pustelartig erhöhten Ostien besetzt. Im abgerundeten oder abgestutzten und zuweilen leicht vertieften Scheitel zahlreiche große, rundliche Postiken von 2—5 mm Durchmesser. Mittelgroße Exemplare werden schon über 20 cm lang und Stücke von 40—50 em Länge gehören nicht zu den seltenen Vorkommnissen. Bei typischen Exemplaren beträgt der Querdurchmesser etwa !/, —1/, des Längsdurchmessers, selten mehr.

Jereica polystoma kann leicht mit Stichophyma multiformis Bronx sp., die mit ihr in der Gestalt, den Dimensionen und Postiken fast übereinstimmt, verwechselt werden. Ein sicheres Unterscheidungs- merkmal giebt aber die Größe der Ostien ab, welche bei der Jereica-Art sehr klein und porenartig, bei Stichophyma multiformis ziemlich groß und häufig auch warzenförmig erhöht sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (häufig), Oberg (häufig), Ahlten, Biewende, Boimsdorf.

Anzahl der untersuchten Stücke: 100.

Jereica tuberculosa Rorn. sp.

1864. Jereica tuberculosa Roemer, Sp., S. 35, Taf. XIII, Fig. 3. 1878. Jereica tuberculata v. ZITTEL, Stud. II, S. 63. 1902. Jereica polystoma var. tuberculosa WoLLEMANN, Lüneburger Kreide, S. 8,

Allgemeine Körperform, Dimensionen und Kanalsystem wie bei Jereica polystoma Roem. sp., aber vor dieser Art durch zahlreiche, etwa nußgroße, halbkugelige oder fingerförmige Auswüchse ausgezeichnet. |

Ob man die eigentümlichen Knoten als Arteigentümlichkeit ansehen darf, könnte fraglich sein. Ganz ähnliche Knollen, die aber durch schmarotzende Cirrhipedien (Acasta) hervorgerufen werden, hat nämlich DoEDERLEIN (Stud. an jap. Lithistiden S. 71) an recenten Discodermien beobachtet.

148

Alter und Facies: Kalkmergel der unteren und mittleren Mucronaten-Kreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Ahlten (s.). Anzahl der untersuchten Sticke: 15.

Jereica oligostoma nov. sp.

Kegelförmig, umgekehrt birnenférmig oder tannenzapfenförmig; glatt oder mit ringförmigen Quer- wülsten, die zuweilen lappige Fortsätze bilden, und gewöhnlich in der Nähe der Basis oder doch wenigstens an der unteren Hälfte der Spongie liegen. Oberfläche mit dicht zusammenstehenden porenartigen Ostien. Auf dem zugespitzten Scheitel einige rundliche Postiken von 1,5—3 mm Durchmesser. Der Stiel geht nicht wie bei J. polystoma allmählich in einen nach vorn immer dicker werdenden Schwammkörper über, sondern er ist scharf abgesetzt, indem der Schwammkörper dicht über dem Stielansatz unvermittelt so stark an Dicke zunimmt, daß der größte Querdurchmesser schon im unteren Drittel erreicht wird. Das kleinste der mir vorliegenden Exemplare ist, ohne Stiel gemessen, 5 cm lang, an der dicksten Stelle 4,5 cm, und am Scheitel 1,0 em dick. Das größte ist 10 cm lang und an der dicksten Stelle 9cm, am Scheitel aber nur 2 cm dick.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.), Adenstedt (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke; 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Stachyspongia v. ZITTEL. 1878.

Cylindrische oder walzenförmige Rhizomorinidae mit tiefem, röhrenförmigem Paragaster. An der Außenseite ziemlich große, kegelförmige, zitzenartige oder warzige Höcker. Kanalsystem wie bei Scytalia.

Obere Kreide.

Stachyspongia ramosa QUENSTEDT sp. 1877. Spongia ramosa QUENSTEDT, Petr. V, S. 399, Taf. CXXXIV, Fig. 7 (?), Fig. 8.

Cylindrisch, walzen- oder keulenförmig, gerade oder gekrümmt, mit abgestutztem oder abgerundetem Scheitel, gestielt. Paragaster sehr tief und eng. Sonst wie Stachyspongia spica, von der sich die Art hauptsächlich durch gracileren Bau unterscheidet. Das größte mir vorliegende Exemplar ist ohne Stiel 30 cm lang, aber nur 3 cm dick. Exemplare von Stachyspongia spica, die nur halb so lang sind, sind gewöhnlich fast noch einmal so dick. Ich besitze aber auch Stücke von Stachyspongia ramosa, bei denen die Durchmesser sich fast wie bei Stachyspongia spica verhalten, die aber mittelgroßen spica-Exemplaren an Größe erheblich nachstehen.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 50.

149

Stachyspongia spica Roem. sp.

1864. Siphonocoelia spica Rorm., Sp., S. 30, Taf. XI, Fig. 5.

1878. Stachyspongia spica Zirret, Stud. II, S. 65, Taf. V, Fig. 5.

1883. Stachyspongia spica Hinpe, Catal., 8. 45, Taf. VI, Fig. 2.

Cylindrisch, gerade oder leicht gekriimmt, mit tiefem und gewühnlich engem Paragaster, gestielt. Außenseite mit ziemlich langen, zitzen- oder kegelförmigen Zacken, die der Spongie einen eigentümlich stacheligen Habitus geben aber gewöhnlich im Gestein stecken bleiben. Von den Zitzen laufen bis 1 mm breite Furchen herab, die zwischen den Zitzen anastomosieren und dadurch eine ziemlich stark ausgeprägte Runzelung der Oberfläche verursachen. Mein größtes Exemplar ist 21 cm lang (ohne Stiel), 5 cm dick, und hat bis 1 cm lange, und an der Basis 0,5—1 cm dicke Zitzen.

Rogmers Abbildung ist nicht ganz korrekt. So stark nach vorn gerichtet sind die Spitzen der Zitzen niemals. Auch sind die Zitzen nicht so regelmäßig angeordnet.

Alter und Facies: Cuvieri-Planer.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Stachyspongia tuberculosa Roem. sp.

1864. ‚Siphonocoelia tuberculosa ROEMER, Sp., S. 29, Taf. XI, Fig. 4.

1878. Stachyspongia tuberculosa ZiTTEL, Stud. II, S. 65.

1889. Stachyspongia tuberculosa GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 18.

10—15 cm lange, bis 4 em dicke Cylinder oder Walzen mit abgestutztem oder abgerundetem Scheitel und tiefem und ziemlich engem Paragaster, gestielt oder sitzend. Oberfläche mit zahlreichen rundlichen Höckern und Warzen, von denen feine Radialfurchen herablaufen, die zwischen den Höckern Verzweigungen bilden. Stachyspongia tuberculosa unterscheidet sich von den beiden älteren Arten da- durch, daß bei ihr die zitzenartigen Stacheln auf Höcker und Knötchen reduziert sind, und durch feinere Runzelung der Oberfläche.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Mergel und Kalke der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (s.), Glentorf (h.), Misburg (s. s.)

Anzahl der untersuchten Sticke: 1.

Gattung Scytalia v. ZITTEL. 1878.

Walzen-, kreisel-, keulen- oder cylinderférmige Rhizomorinidae mit einfacher, tiefer Gentralhöhle. Außenseite mit feinen Ostien. Paragaster mit etwas größeren Postiken. Zuweilen ist die Außenseite mit einer glatten und dünnen Kieselhaut überzogen.

Obere Kreide.

ioe

Scytalia terebrata Puizz. sp. (Taf. XXI, Fig. 3).

1835. Spongia terebrata Puiti., Geol. Yorksh., S. 90, Taf. I, Fig. 10. 21845—46. Cnemidium pertusum Reuss, Bohm. Kr., S. 71, Taf. XVI, Fig. 8, 14.

1864. Jerea turbinata RoEMER, Sp., S. 32, Taf. XII, Fig. 1.

1878. Scytalia terebrata Zittern, Stud. II, S. 65.

1878. Seytalia turbinata ZitteL, Stud. II, S. 65.

?1878. Scytalia pertusa Zirre., Stud. II, S. 65.

1883. Scytalia terebrata Hınve, Catal., S. 45.

21884. Scytalia pertusa Poéra, Beitr. II, S. 28, Taf. Il, Fig. 2 und Textfiguren. 21886. Scytalia pertusa ZANALKA, Wiener Akad. d. Wissensch., Bd. XCII, S. 649.

1889. Scytalia turbinata GRIEPENKERL, Kônigslutter, S. 18, Taf. II, Fig. 4.

Dick keulen-, kreisel- oder dick walzenförmig, glatt oder mit konzentrischen Wülsten, gestielt mit scheibenartiger Verbreiterung oder wurzelförmiger Zerschlitzung des Stielendes. Scheitel abgestutzt oder abgeschrägt. In seiner Mitte die runde Öffnung der tiefen Zentralhöhle. Die Außenseite ist zuweilen mit einer glatten Kieselhaut überzogen, die aber gewöhnlich fehlt. Dann ist die Oberfläche mit dicht aneinanderliegenden, nadelstichartigen Ostien bedeckt. Wo die Oberfläche noch weiter abgerieben ist, kommen zahlreiche, ca. 1 mm weite Kanalmündungen zum Vorschein, von denen grobe Kanäle schräg von unten nach oben in die Wandung eindringen. Verlauf und Verzweigungen dieser Kanäle kann man gut am Scheitel der Spongie, wo sie sich als Furchen darstellen, beobachten. Sie münden mit ziemlich großen, dicht aneinander liegenden Postiken auf der Paragasterwandung. Mein kleinstes Exemplar, es ist das geologisch älteste und stammt aus dem Scaphiten-Pläner von Nettlingen, ist 7 cm hoch und ca. 3,5 em dick. Paragaster 0,7 cm weit. Mein größtes, ein Prachtstück aus der Mucronaten- Kreide von Misburg, ist 25 cm lang und 10 cm dick, mit 2 cm weitem Paragaster.

Poéra will im Skelett der Scytalia pertusa ,,hier und da deutlicher vierstrahlige Elemente“ gefunden haben, ,,so daß diese Art sozusagen einen Übergang von den Rhizomorinen zu den Tetracladinen bildet“. Die Ähnlichkeit der von Poéra beobachteten Rhizoclone mit Tetraclonen kann aber nur eine zufällige und rein äußerliche sein, und der Schluß auf nähere Beziehungen zwischen Scytalia pertusa und den Tetra- cladinen ist durchaus unbegründet.

Ob Scytalia terebrata PHIL. sp. und Scytalia pertusa Reuss sp. Synonyme sind, möchte ich in Er- mangelung böhmischen Vergleichsmaterials nicht entscheiden. Es ist aber nicht unwahrscheinlich. Im umgelagerten Cuvieri-Pläner von Oppeln kommen nämlich neben Formen, die sich gar nicht von typischen terebrata-Stücken unterscheiden, auch Exemplare vor, die wie die von Pocra und ZAHALKA beschriebenen und abgebildeten Stücke von Scytalia pertusa am Basalteil ringförmige Wülste mit knotigen und lappigen Anhängseln und Auswüchsen besitzen. In diesen Bildungen, die vielleicht nur Wachstumseigentümlich- keiten darstellen, scheint aber der einzige Unterschied zwischen Scytalia terebrata und Scytalia pertusa zu bestehen.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, Cuvieri-Pläner, ? Cenoman (Korytzaner Schichten), Kalkmergel der Mucronaten- und Quadraten-Kreide. ? Priesener Schichten.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (s. s.), Salder, Heere (z. s.), Oppeln (h.), Misburg, Oberg, Adenstedt, Glentorf.

Anzahl der untersuchten Sticke: ca. 50:

11

Scytalia terebrata Puis. sp., var. elongata Pocra. 21884. Scytalia pertusa Reuss sp., var. elongata Poéra, Beitr. II, S. 29, Fig. 16.

Zylindrisch, mit zahlreichen, dicht übereinanderliegenden, konzentrischen Runzeln und Wülsten, gestielt oder sitzend. Scheitel abgestutzt. In seiner Mitte die runde Öffnung des tiefen und engen Para- gasters. Oberfläche und Kanalsystem wie bei Scytalia terebrata, von der sich die Art namentlich durch verhältnismäßige Schlankheit und langgestreckte Zylinderform unterscheidet. Das Verhältnis des Längs- durchmessers zum Querdurchmesser ist bei Scytalia terebrata ungefähr wie 2:1, bei var. elongata aber wie 3 oder 4:1.

Auch bei der Varietät habe ich an Exemplaren aus dem umgelagerten Cuvieri-Turon von Oppeln die knotigen und lappigen Wülste beobachtet, die Poëra und ZaHALKA als Eigentümlichkeiten der Scytalia pertusa Reuss sp. anführen.

Alter und Facies: Cuvieri-Turon; Quadraten-Senon.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln, Misburg, Adenstedt.

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Belegstücke in meiner Sammlung.

Scytalia radiciformis Puizz. sp. (Tafel XXI, Fig. 2.)

1829. Spongia radiciformis Puizz., Geol. Yorksh. II, S. 90, Taf. I, Fig. 9.

1864. Eudea annulata Roemer, Sp., S. 26, Taf. XI, Fig. 2.

1878. Scytalia radiciformis ZitteL, Stud. II, S. 65, Taf. V, Fig. 4.

1883. Scytalia radiciformis Hınde, Catal., S. 44, Taf. VI, Fig. 4.

1900. Scytalia annulata WOLLEMANN, Kreide von Biewende, $. 5.

Schlank-zylindrisch oder walzenförmig; gewöhnlich mit mehreren schwachen, ringförmigen Ver- diekungen, die mit Einschnürungen abwechseln; gestielt oder an der Basis in mehrere Wurzeln geteilt, einfach oder zusammengesetzt. Scheitel abgerundet, abgeschrägt oder zugespitzt. In seiner Mitte die runde Öffnung der einfachen, tiefen Zentralhöhle. Außenseite fein porös, mit zerstreut liegenden, nadel- stichartigen Ostien. Die Postiken sind etwas größer und auch dichter aneinander gerückt. Mittelgroße Exemplare sind 8—14 cm lang, 3—4 cm dick. Das Paragaster ist 0,5—1 cm weit.

Von den anderen Scytalia-Arten ist die zierliche Scytalia radieiformis leicht zu unterscheiden. Dagegen sind Verwechslungen mit Phalangium-Arten möglich. In Fällen, wo die Untersuchung des Ske- letts wegen schlechter Erhaltung für die Differentialdiagnose keinen Erfolg verspricht, kann man Scytalia auch wohl an der Neigung zur Bildung ringförmiger Verdiekungen erkennen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (h.), Oberg (z. h.), Adenstedt (h.). Biewende.

Anzahl der untersuchten Stücke:. ca. 40.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Coelocorypha ZITTEL. 1878.

Einfache oder zusammengesetzte, birnen- oder zylinderförmige Rhizomorinidae mit engem, mäßig tiefem oder seichtem Paragaster. Außenseite mit dichtstehenden, porenartigen Ostien von

feinen, radial verlaufenden Epirhysen. Paragasterwandung mit etwas größeren Postiken von kurzen Aporhysen.

Obere Kreide.

v. Zirrev führt auch Polycoelia familiaris Roem. und Eudea crassa Rorm. als Coelocorypha-Arten an. Polycoelia familiaris ist aber eine Pachinion-Art (Fam. Corallistidae), und Eudea crassa ist synonym mit Pachytrachelus conicus Roem. sp. (Fam. Sphaerocladinidae).

Von den Coelocorypha-Arten, die GRIEPENKERL erwähnt, ist Coelocorypha Janus Roem. sp. (bei GRIEPENKERL) eine Tetracladine, die hier (Seite 110) als Lopadophorus Griepenkerli beschrieben worden ist.

Coelocorypha (Diseudea) tuberculosa Roem. sp. nennt GRIEPENKERL eine nur in einem Exemplar aufgefundene Spongie aus der Quadraten-Kreide von Glentorf, deren Gattungszugehörigkeit aber m. E. zweifelhaft ist.

Coelocorypha subglobosa Zırter.

1877. Spumispongia punctata QUENSTEDT, Petr. V, S. 405, Taf. CXXXIV, Fig. 9, 13, 14, 15.

1878. Coelocorypha subglobosa ZiTTEL, Stud. II, S. 64, Taf. II, Fig. 4; Taf. VI, Fig. 9.

Kugelig, birnen-, apfel- oder eichelförmig, mit abgerundetem oder leicht zugespitztem Scheitel, kurz gestielt. Im Scheitel die runde Mündung einer einfachen, engen und kurzen Zentralhöhle, von deren Rande über den Scheitel feine Furchen ausstrahlen. Oberfläche gleichmäßig mit dicht zusammenliegenden, porenförmigen Ostien bedeckt. An einem mittelgroßen, kugeligen Exemplar beträgt der Längsdurch- messer (ohne Stiel) 5 cm, der Querdurchmesser ca. 7 cm, die Länge des Stiels 1,5 cm, der Querdurchmesser des Paragasters 0,5 cm, die Tiefe des Paragasters 2,5 cm.

Coelocorypha subglobosa ist von den anderen Coelocorypha-Arten leicht zu unterscheiden. Ver- wechslungen mit Jereica punctata GoLDF. sp. könnten aber vorkommen, denn die beiden Arten stimmen in der Körperform und in der Oberflächenstruktur überein (vgl. die Abbildungen beider Arten bei QuEn- STEDT). Die Coelocorypha hat eine einfache Centralhöhle, während im Scheitel von Jereica punctata mehr oder weniger zahlreiche große Postiken von Vertikalkanälen liegen.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (häufig).

Anzahl der untersuchten Stücke:’ca. 20.

Coelocorypha socialis Roem. sp.

1841. Siphonia socialis Roemer, Kr., Taf. IT, Big. 5.

1878. Coelocorypha socialis Zittev, Stud. II, S. 64, Taf. IV, Fig. 10.

Zylindrisch oder walzenförmig, einfach oder zusammengesetzt, mit abgerundetem Scheitel, in dessen Mitte die runde Öffnung des engen und kurzen Paragasters liegt, sitzend. Oberfläche mit sehr feinen, dichtstehenden Ostien. Ein zylindrisches Fragment (nur die Basis fehlt), ist 2,5—3 cm dick. Der Querdurchmesser des Paragasters beträgt nur 0,3—0,4 em. Von zwei zusammengewachsenen Exemplaren ist das größere 5 cm, das kleinere ca. 4 cm lang. Sie sind ca. 2 cm dick und die Öffnungen im Scheitel wenig über 2 mm weit.

153

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg. Anzabl der untersuchten Sticke: 3.

Coelocorypha acuta Roem. sp.

1841. Scyphia acuta Roemer, Kr., Taf. II, Fig. 4. 1864. Siphonocoelia acuta Roemer, Sp., 8. 29. 1878. Coelocorypha acuta Zittex, Stud. II, S. 64.

Die kleinste Coelocoryphen-Art. Längsdurchmesser ca. 3 cm, Querdurchmesser 1 cm. Sie bildet kleine Zylinder mit verbreiterter Basis und abgerundetem Scheitel, von dessen Mitte kurze Furchen ausstrahlen. Oberfläche mit feinen Ostien.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (selten).

Dzahl der untersuchten Stücke: 5.

Coelocorypha nidulifera Roem. sp.

1864. Siphonocoelia nidulifera RoEMER, Sp., S. 29, Taf. XI, Fig. 3.

1878. Coelocorypha nidulifera ZitteL, Stud. II, S. 64.

1888. Coelocorypha nidulifera GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, 8. 17.

Nach RoEMER und GRIEPENKERL kugelig, birnförmig oder walzenförmig, mit engem Paragaster, von dessen Öffnung deutliche, anastomosierende Furchen ausstrahlen. An den Seiten mit großen, mehr oder weniger zahlreichen, scharfgerandeten, napfförmigen Gruben. ZITTEL vermutete, aber ohne das Skelett zu kennen, daß Siphonocoelia nidulifera Rom. eine Coelocorypha sei. Ich selber habe die Art niemals beobachtet, möchte aber aus RoEMERS und GRIEPENKERLS Beschreibungen schließen, daß entweder eine Astrobolie oder eine Lopadophorus-Art vorlag.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel; Grünsande der Quadraten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg, Glentorf.

Gattung Astrobolia v. ZITTEL 1878, emend.

Halbkugelige oder knollige Rhizomorinidae mit sehr feinen Ostien und über die Oberfläche zer- _ Streuten, ziemlich großen, sternförmigen Postikengruppen. - Kreide.

Die knolligen und kreiselférmigen Rhizomorinen mit grubigen oder flächenartigen Porenfeldern (Typus: Stellispongia impressa RoEMER), die v. ZITTEL zu Astrobolia gezogen hat, rechne ich zur Gattung Cytoracea PoMEL.

Palaeontographica. Suppl. V. ; 20

154

Astrobolia conglomerata Roem. sp.

1864. Stellispongia conglomerata Roemer, Sp., 8. 49, Taf. XVII, Fig. 4.

1878. Astrobolia conglomerata Zitrev, Stud. II, 8. 51.

Nach Roemer bildet die Art rundliche, halbkugelförmige oder oben etwas niedergedrückte Knöllchen. An der Oberfläche liegen mehrere Kanalmiindungen, von denen lange, bisweilen recht tiefe und dichotome Furchen ausstrahlen.

Alter und Facies: Unterer Planer (?).

Verbreitung und Vorkommen: Osterholz bei Salzgitter.

Astrobolia hemisphaerica Roem. sp.

1864. Stellispongia hemisphaerica Roemer, Sp., 8. 49, Taf. XVII, Fig. 3.

1878. Astrobolia hemisphaerica Zittev, Stud. II, S. 51.

Die Originaldiagnose lautet: ,,Das vorliegende Exemplar ist mehr als halbkugelförmig, unten konkav und konzentrisch gefurcht; die besser erhaltene Oberfläche ist ziemlich eben und zeigt zahlreiche Mün- dungen, welche etwa 3 Linien weit voneinander entfernt stehen und von kurzen, tiefen Furchen sternformig umgeben werden; ist die äußere Schicht des Schwammes zerstört, so liegen die Mündungen in flachen Vertiefungen und werden durch ein rauhes, unebenes Gewebe voneinander getrennt.“

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Astrobolia tenella Roem. sp.

1864. Asterospongia tenella RoEMER, Sp., S. 54, Taf. XIX, Fig. 6.

1878. Astrobolia tenella ZittEL, Stud. II, S. 51.

Nach Roemer ,,mehrere zollgroße, unregelmäßig gestaltete, abgerundete, niedergedriickte Knollen, auf deren oberen Fläche zahlreiche kleine Hocker mit etwa fünf ganz kurzen, ausstrahlenden Furchen sitzen, die zum Teil von einer größeren Pore ausgehen und deren höckerförmige Zwischenräume in die Augen fallen; die untere, unebene Fläche zeigt einen scharf abgeschnittenen Rand und stark konzentrische Furchen; sie ist glatt, ein Epithel aber nicht erhalten.“

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

-

Astrobolia globosa Roem. sp.

1864. Asterospongia globosa Roemer, Sp., S. 54, Taf. XIX, Fig. 5.

1878. Astrobolia globosa ZitteEL, Stud. II, S. 51.

Nach Roemer ,,kugelig, zolldick, mit erweiterter Basis aufgewachsen, überall von meist fünf- strahligen Sternen bedeckt und mit feinporösem Gewebe.“

Die Gattungszugehörigkeit ist zweifelhaft, denn das Skelett ist nicht bekannt.

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Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Gattung Cytoracea POMEL 1872, emend.

Knollige, kreisel- und keulenförmige Rhizomorinidae mit flachen oder in grubigen Vertiefungen liegenden Ostienfeldern, zwischen denen kräftige, anastomosierende Furchen liegen. Mit oder ohne Deckschicht. Paragaster vorhanden oder fehlend.

Kreide.

Cytoracea impressa Roem. sp.

1864. Stellispongia impressa RoEMER, Sp., S. 49, Taf. XVII, Fig. 2.

1877. Spongites impressus QUENSTEDT, Petr. V, S. 374, Taf. CXXXIII, Fig. 1, 2.

1878. Astrobolia impressa ZiTTeL, Stud. II, S. 51.

Kastaniengroße, ungestielte Knöllchen und Klümpchen mit 0,5—1 cm weiten, und ebenso tiefen, runden Höhlungen und größeren, wie mit dem Finger eingedrückten Gruben, in denen Felder von sehr feinen Ostien liegen. Die kantigen oder abgerundeten Wülste zwischen den Gruben werden von kräftigen Kanälen durchfurcht. Man vermeide Verwechslungen mit der sehr ähnlich gestalteten Tetracladine Lopadophorus impressus Scurm. und beachte, wenn das Skelett nicht erhalten ist, daß im Scheitel der Lopadophorus-Art mehr oder weniger zahlreiche, bis 1 mm weite Postiken liegen.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Cytoracea grandis Roem. sp.

1864. ‚Stellispongia grandis Roemer, Sp., S. 49, Taf. XVII, Fig. 1.

1878? Astrobolia grandis ZıtteL, Stud. II, S. 51.

Bis faustdicke, ungestielte Kreisel oder umgekehrte Kegel. Scheitel flach, mit 1—3, bis 2 cm weiten Paragasteröffnungen, von denen kräftige Furchen nach dem Rande ausstrahlen. Außenseite runzelig, mit feinen Ostien.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Cytoracea costata nov. sp.

Kreiselförmig, ca. 5 cm hoch und am Scheitel ebenso dick, mit flachem Scheitel, kurzgestielt. An der Außenseite verlaufen vom Scheitel zum Stiel fünf 1—2 em breite Rippen, zwischen denen grubige Porenfelder liegen. Die glatte Oberfläche der Rippen geht allmählich in die Scheitelpartie über, während

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die grubigen Porenfelder gegen Scheitel und Rippen kantig abgesetzt sind. In der Scheitelmitte die ca. 1 cm weite, runde Miindung der einfachen Zentralhéhle, von welcher zahlreiche kraftige Furchen bis zum Rand und über die Oberfläche der Rippen ausstrahlen.

Cytoracea costata unterscheidet sich von allen anderen Arten durch die Hallirhoa ähnliche Körperform.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Cytoracea rimosa nov. sp. (Tafel XXII, Fig. 3.)

Das ausgezeichnet erhaltene einzige Exemplar, das ich gefunden habe, hat die Form eines 12 cm langen, 5—7 em dicken, eiförmigen Knollens und ist mit der Basis auf ein Verruculina-Fragment fest- gewachsen. Im abgerundeten vorderen Ende mündet eine 0,7 cm weite und ziemlich tiefe Zentralhöhle. Außenseite mit sieben, 2—4 cm langen, ca. 2 cm breiten, 1—1,5 cm tiefen Gruben, in denen Ostien- felder liegen. Zwischen den Gruben liegen Wülste, die von 1—1,5 mm breiten Kanälen durchfurcht werden.

Cytoracea rimosa, die wohl mit der älteren und in einer anderen geologischen Facies vorkommenden Cytoracea impressa näher verwandt ist als mit den anderen Arten, unterscheidet sich von C.impressa durch verhältnismäßig sehr große Dimensionen, eiförmige Gestalt, Entwicklung eines Paragasters und durch größere Ostien und gröbere Furchenkanäle.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Cytoracea turbinata nov. sp. (Tafel XXIII, Fig. 4, 5.)

Kreiselförmig oder keulenförmig, mit abgerundetem oder abgestutztem und leicht gewölbtem Scheitel, kurz gestielt oder sitzend. Im Scheitel, aber gewöhnlich nicht in der Mitte sondern mehr oder weniger exzentrisch, liegt die runde Mündung einer engen und mäßig tiefen Zentralhöhle, von der kräftige und mehr oder weniger verzweigte Furchen ausstrahlen. Seitenflächen mit mehreren umfangreichen Ostien- feldern, zwischen denen starke Kanalfurchen wie am Scheitel liegen, die miteinander Anastomosen bilden. Bei günstiger Erhaltung ist die ganze Oberfläche des Schwammkörpers mit einer dünnen Kieselhaut über- zogen, unter der die Ostienfelder und Furchenkanäle verschwinden. An einem kreiselförmigen Exemplar umzieht ein 1,5—2 cm breites Ostienfeld bandartig fast das ganze obere Drittel des Schwammes (mit Aus- nahme des Scheitels). Von dem Ostienfeld zweigen sich nach der Paragasteröffnung und nach der Basis zahlreiche und breite Kanäle ab. Die Bestimmung dieses Stückes, des ersten, das ich auffand, hat mir, bis ich andere gefunden hatte, an denen die eigentümliche Zerlegung der Oberfläche in Ostienfelder und Furchensysteme deutlicher ausgeprägt war, einiges Kopfzerbrechen wegen der großen Ähnlichkeit mit kleineren Exemplaren von Scytalia terebrata verursacht. Die Art ist aber, wenn man erst einmal über ihren Charakter im klaren ist, auch in schlechten Exemplaren gut zu erkennen. Zuweilen sind die Ostienfelder

157.

ganz leicht vertieft, aber niemals annähernd so stark wie bei Cytoracea rimosa oder Cytoracea impressa. Mein größtes Exemplar ist 10 cm lang und 7 em dick. Das Paragaster ist 0,7 cm weit. Ein Ostienfeld ist 2—3 cm breit und ca. 8 cm lang. An einem kleineren Exemplar nimmt das Ostienfeld etwa 8 qem Fläche ein. Bei diesem Stück sind die übrigen Teile der Oberfläche und des Scheitels nur mit zahlreichen, 1—1,5 mm breiten Kanalfurchen überzogen.

Alter und Facies: Cuvieri-Pläner, Kalkmergel der Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (s. selten), Misburg (selten).

Bnzahl der untersuchten Stücke: 8.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Pachysalax nov. gen.

(Etym.: 6 odAaé der durchlöcherte Boden des Siebes.)

Einfache oder zusammengesetzte, feigen- oder birnförmige Rhizomorinidae mit über die Oberfläche zerstreuten sehr feinen Ostien, und Postikengruppen auf dem Scheitel und den Terminalflächen warzen- artiger Fortsätze.

Obere Kreide.

Einzige Art:

Pachysalax processifer nov. sp. (Tafel XXII, Fig. 2.)

Das einzige mir bekannte Exemplar ist ein birnförmiger, 10 cm langer, an der dicksten Stelle 5 cm dicker Knollen. Auf dem abgerundeten Scheitel und an den Enden kurzer zitzenartiger Fortsätze liegen Komplexe von Postikengruppen, zu denen feine, geschlängelte Furchen hinführen. Jede Gruppe enthält 10—25 Postiken, deren Durchmesser 0,5—1 mm beträgt. Sonst ist die Oberfläche des Schwammes schein- bar dicht. An angeätzten Stellen bemerkt man aber mit der Lupe sehr zahlreiche nadelstichartige Ostien von radialen Epirhysen.

Ich kenne aus der Kreide keine andere Rhizomorine von ähnlicher Gestalt. Ein Analogon bietet vielleicht das recente Genus Siphonidium, bei dem die Postiken auf den Gipfeln schlanker röhrenförmiger Fortsätze des Schwammkörpers liegen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronaten-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg, sehr selten.

Minami der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Bolidium ZITTEL. 1878.

Ästige oder knollige Rhizomorinidae, ohne sichtbare Kanalmündungen. In der Nähe der Basis häufig mit einer aus verfilzten Rhizocionen bestehenden Deckschicht überzogen. Obere Kreide.

158

Bolidium palmatum Roem. sp.

1864. Amorphospongia palmata Rormer, Sp., 8. 55, Taf. XIX, Fig. 8.

1878. Bolidium palmatum Zitt., Stud. II, S. 51, Taf. IV, Fig. 8.

1883. Bolidium palmatum Hinpe, Catal., S. 31.

1884. ?Bolidium palmatum Poéra, Beitr. II, S. 10.

Diese einzige Art, die in der oberen Kreide von Nordwestdeutschland, und zwar nur in der Sudmer- bergfacies vorkommt, bildet zylindrische, wenig verästelte, an den Enden abgerundete, bis 10 em lange, 2—3 cm dicke Stämmchen, deren Oberflache, soweit sie nicht von der glatten Kieselhaut überzogen wird, nur mit ganz feinen Ostien versehen ist.

Verwechslungen mit anderen Arten sind kaum möglich.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg.

Anzahl der untersurerhstemeSiiirelse:E3:

Gattung Plinthodermatium nov. gen. (Etym.: N adAtvdog der Ziegel.)

Dünnwandige, ohr- oder blattförmige Rhizomorinidae ohne größere Ostien und Postiken. Außen- seite chagrinartig genarbt. Innenseite mit einer glatten Deckschicht, unter der feine, von der Basis nach dem Rande verlaufende Furchen mit Postiken liegen.

Obere Kreide.

Plinthodermatium exile n. sp. (Tafel XXIII, Fig. 1.)

Ein vollständiges Exemplar habe ich nicht gefunden, nur zwei gut erhaltene Fragmente. Die Wandung ist im Verhältnis zur Größe des ganzen Schwammkörpers sehr dünn (0,4—0,6 cm). Das größere Stück, ein ohr- oder halbtrichterförmiges Fragment, an dem der obere Rand und der Rand der einen Seite fehlen, ist 12 cm hoch und über 15 cm breit. Die Unterseite besitzt eine eigentümliche Oberflächen- struktur, die man mit Chagrinleder vergleichen könnte. Wie bei diesem ist sie mit zahllosen, dicht an- einander liegenden, durch seichte Furchen getrennten, warzenartigen Plättchen überzogen. Die Plätt- chen sind etwa 1 qmm groß. (Ich zähle sieben auf 0,5 qem.) Mit Hilfe der Lupe sieht man auf den Plätt- chen und auch in den dazwischenliegenden Furchen sehr winzige, dicht aneinander gedrängte Ostien. Die Innenseite ist mit einer dichten und glatten Deckschicht überzogen, unter der in feinen, von der Basis nach dem Rand verlaufenden Furchen stellenweise kleine Postiken liegen, von denen kurze gerade Kanäle in die Wandung eindringen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

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Gattung Coelosphaeroma nov. gen.

(Etym.: xotdocg hohl, to opatomua der kugelförmige Körper.)

-Kugelige Rhizomorinidae, mit tiefem, in der Nahe der Basis stark erweitertem und mit Ausstül- pungen versehenem Paragaster, sitzend. Oberfläche mit vom Scheitel herablaufenden Aporhysal-Furchen und porenartigen Ostien. Etwas größere Postiken auf der Paragasteroberfläche.

Obere Kreide.

Coelosphaeroma appendiculata nov. sp. (Tafel XXIII, Fig. 2, 3.)

Das Original, übrigens das einzige Stück der Art, das ich gefunden habe, ist ein ca. 6 cm hoher, 10 cm dicker, oben und unten abgeplatteter kugeliger Knollen. Im Scheitel liegt eine 2 cm weite, rund- liche Paragasteröffnung. Das Paragaster ist im oberen Teil zylindrisch und erweitert sich in der unteren Hälfte unter Bildung höhlenartiger Ausstülpungen. An der Basis des Schwammes entspringen zahlreiche kurze Würzelchen. Die Außenseite ist mit von der Scheitelöffnung herablaufenden, geschlängelten und verzweigten Kanalfurchen und mit winzigen Ostien bedeckt. Die Ostien gehören zu dünnen Kanälen, die senkrecht zur Oberfläche in den Schwammkörper eindringen (Epirhysen). Die vom Scheitel herab- laufenden Furchen werden bei weiterem Wachstum des Schwammes zu Kanälen (Aporhysen), die der Peripherie parallel laufen, und mit ziemlich großen Postiken auf der Paragasterwandung münden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg.

momen der untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Leiochonia SCHRAMMEN. 1901.

Diekwandige, schüssel-, teller-, trichter- oder ohrförmige Rhizomorinidae mit scharf abgesetztem Rand. Oberfläche mit einer glatten Kieselhaut, unter welcher die rundlichen Mündungen der Kanäle liegen. Obere Kreide. |

Leiochonia pinguis nov. sp.

Von Herrn Dr. WoLLEMANN in Braunschweig erhielt ich drei größtenteils in Eisenhydroxyd um- gewandelte Rhizomorinen aus dem Cuvieri-Pläner von Salder, die ich für Leiochonien halte. Es sind sehr dickwandige, gestielte Trichter, die ganz mit einer dünnen, glatten Deckschicht überzogen sind, und sich wie die anderen Arten durch den gegen Ober- und Unterseite scharf abgesetzten Rand, und auch durch konzentrische Wachstumsrunzeln auszeichnen. Während aber bei den übrigen Spezies Oberseite und Unterseite ungefähr gleich groß sind, ist bei Leiochonia pinguis die Oberseite auf ein flaches Paragaster reduziert. Das am besten erhaltene, größte Exemplar ist 13 em hoch und vorn 8 em dick. Die Wandung _ ist 3 em dick (am Rand gemessen), und das Paragaster nur wenig über 1 cm tief.

Alter und Facies: Cuvieri-Pläner.

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Verbreitung und Vorkommen: Salder. Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Leiochonia cryptoporosa ScHrAmMEN.: (Tafel XXI, Fig. 4, 5.)

21861. Platispongia discus COURTILLER, Ep. foss., S. 23, Taf. XXXVIII, Fig. 1.

1901. Leiochonia eryptoporosa SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 16, Taf. V, Fig. 6.

Teller-, flachtrichter- oder ohrförmig, nicht sehr dickwandig, gestielt oder sitzend. Rand gerade, gegen beide Seiten fast rechtwinklig abgestutzt (ein gutes Erkennungszeichen), mit scharfen Kanten, die bei fortschreitendem Wachstum auf der Ober- und Unterseite Spuren als konzentrische Wülste hinter- lassen. Ober- und Unterseite sind gewöhnlich mit einer scheinbar glatten, in der Tat aber sehr feinporösen Deckschicht überzogen, unter der zahlreiche, rundliche oder spaltförmige, zuweilen bis 1 mm weite Ostien bezw. Postiken liegen. Der Rand wird von kräftigen Kanälen durchfurcht. Leiochonia cryptoporosa wird bis 10 em hoch, bis 20 cm breit und 1 em dick.

Verwechslungen könnten vorkommen mit Chonella auriformis RoEm. sp., Seliscothon planum PHILL. sp. und Chenendopora fungiformis Lamx. (mit dieser Art aber nur, wenn das Skelett nicht nachweisbar ist). Chonella hat abgerundete Ränder und auf der Innenseite kleine runde Postiken, Seliscothon eine strahlige Unterseite, Chenendopora abgerundete Ränder und große Postiken auf der Innenseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide. Untersenone Sandmergel. Verbreitung und Vorkommen: Misburg, Oberg, Adenstedt, Biewende, Sudmerberg. Anzahl der untersuchten Stücke: 10.

Belegstücke in meiner Sammlung.

Leiochonia robusta nov. sp.

Trichterférmig, sehr dickwandig, gestielt. Rand gerade und sehr breit, von kräftigen, geschlängelten Kanälen durchfurcht, gegen die Oberseite stumpfwinklig, gegen die Unterseite spitzwinklig abgesetzt. Wie bei Leiochonia cryptoporosa hinterlassen die Kanten des Randes entsprechend den Wachstumsperioden der Spongie konzentrische Wülste auf der Ober- und Unterseite. Deckschicht sowie Anordnung und Größe der Ostien und Postiken wie bei L. cryptoporosa, von der sich L. robusta hauptsächlich durch andere MaB- verhältnisse unterscheidet. Gleichgroße Exemplare von L. cryptoporosa sind nämlich nur ca. 1 em dick, während die Wandung von Leiochonia robusta ca. 4 em dick wird. Die Art wird bis 12 cm hoch und über 20 cm breit.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten). Anzahl der untersuehten Stücke 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Ion

Gattung Chonella ZITTEL. 1878.

Ohr-, blatt- oder unregelmäßig trichterförmige Rhizomorinidae mit abgerundetem Rand und kleinen, runden, porenartigen Kanalmiindungen auf beiden Seiten. Von freien Kieselgebilden kommen an der Oberfläche und in der Wandung Amphioxe vor.

Obere Kreide.

Nach Zirret sollen im Chonella-Skelett ,,ganz vereinzelt kleine Triaene mit rückwärts gebogenen Zinken auftreten. Es kann sich da nur um eingeschwemmte Spicula von tetraxonen Kieselspongien handeln.

Chonella tenuis Roem. sp. (Tafel XXI, Fig. 6.)

1864. Cupulospongia tenuis RoEMER, Sp., 8. 51, Taf. XVII, Fig. 7.

1878. Chonella tenuis Zitrer, Stud. II, 8. 52.

1883. Chonella tenuis Hınde, Catal., S. 31.

Trichterférmig, ohr- oder blattförmig, mit abgerundetem Rand, dünnwandig, gestielt oder sitzend. Unterseite (AuBenseite) und Oberseite (Innenseite) glatt, mit zahllosen, winzigen, aber mit unbewaffnetem Auge eben noch sichtbaren runden Ostien bezw. Postiken (ca. 5 auf 1 qmm), die an der Oberseite vielleicht etwas größer sind und auch weiter voneinander entfernt liegen wie an der Unterseite. Die Wandung ist 4—6 mm dick. Ein unregelmäßig trichterförmiges Exemplar aus der Mucronatenkreide von Misburg ist 12 em hoch, 8 cm weit. Ein ohrförmiges aus dem Scaphiten-Pläner von Nettlingen ist 4,5 em hoch, 3 cm breit.

Chonella tenuis unterscheidet sich von Chonella auriformis durch dünnere Wandungen, feinere Postiken auf der Innen-, und deutlicher sichtbare Ostien auf der Außenseite. Die Unterscheidungs- merkmale von Chonella tenuis und Coscinostoma fragilis findet man bei der Beschreibung der letzt- genannten Art.

- Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Linden, Biewende, Misburg, Oberg, Nettlingen, Adenstedt.

auzanlder untersuchten Sticke: 8.

Chonella auriformis Roem. sp. (Tafel XIX, Fig. 3, 4.) 1841. Achilleum auriforme Roemer, Kr., S. 2, Taf. I, Fig. 3.

1864. Cupulospongia auriformis RoEMER, Sp., 8. 51.

1878. Chonella auriformis ZitteL, Stud. II, 8. 52.

1883. Chonella auriformis Hinpe, Catal., S. 31.

RoEMmERSs älteste Diagnose, die in den „‚Spongitarien des Norddeutschen Kreidegebirges‘ nur wieder- holt wird, lautet: ,,Halbtrichter- oder ohrförmig, mit gerundetem, etwas rissigem Rande und aus sehr feinen, schlanken Fasern gebildet. Erreicht oft die doppelte Größe der Abbildung. Untere (später: Quadraten-)Kreide bei Peine, unterer Kreidemergel (später: Quadratenkreide) bei Ilsenburg.

Die beigegebene Abbildung kann alles mögliche vorstellen. v. Zirrez führt trotzdem Achilleum

auriforme RorEM. ohne weiteren Zusatz, (auch ohne das Sternchen, mit dem er bezeichnet, daß ihm Original- Palaeontographica. Suppl. V, 21

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stticke vorlagen), als Chonella-Art an, und HınpDe ist ihm gefolgt. Zieht man aber einmal Achilleum auriforme zu Chonella, so ist die hier beschriebene Art wohl die einzige, die nach Habitus und geologischem Auftreten den RoEmer’schen Artnamen mit einigem Recht führen kann.

Chonella auriformis ist ohrförmig, blattförmig oder lappig, mit abgerundetem Rand, sitzend. Außen- seite fein porös. Innenseite glatt, mit kleinen, runden, ziemlich dicht beisammenliegenden Postiken (auf 1 qmm 1—2). Die Wandung ist ca. 1 cm dick. Das kleinste mir bekannte Exemplar ist 6 cm hoch, 5 em breit. Das größte aber, ein vielfach gebogenes und zusammengefaltetes Prachtstück aus der Mucronaten- kreide von Misburg bedeckt eine Fläche von ungefähr 240 qem.

Alter und Facies: Scaphiten-Pläner, untersenone Sandmergel, Kalkmergel der Mucro- natenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen, Sudmerberg, Misburg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 8

Gattung Coscinostoma nov. gen.

Dünnwandige, trichter-, schüssel-, blatt- oder ohrförmige Rhizomorinidae mit porenartigen Ostien auf der Außenseite, und zu sternförmigen Gruppen geordneten Postiken auf der Innenseite. Obere Kreide.

Coscinostoma fragilis nov. sp. (Tafel XXI, Fig. 7.)

Unregelmäßig trichter- oder ohrförmig, dünnwandig, mit abgerundetem Rand, gestielt oder sitzend. Unterseite (Außenseite) mit dicht aneinander gedrängten, winzigen runden Ostien. Oberseite (Innen- seite) mit über die Oberfläche zerstreuten sternförmigen Postikengruppen. Der Schwammkörper ist höchstens 0,6 cm dick, kann aber eine erhebliche Größe erreichen. Mein größtes Exemplar, ein unregel- mäßiger Trichter, ist 12 em hoch (ohne Stiel), und vorn fast 20 cm weit. Von den sternförmigen Postikengruppen an der Oberseite gehen etwa 5 auf 1 Cr Zu einer Gruppe gehören 3—4 Postiken, die gewöhnlich dicht zusammenstehen.

Coscinostoma fragilis ist leicht mit Chonella tenuis zu verwechseln, zumal sich die Unterseiten beider Arten überhaupt nicht unterscheiden lassen. Chonella tenuis besitzt aber an der Innenseite keine sternförmigen Postikengruppen, sondern gleichmäßig über die Oberfläche verteilte Postiken. Dann kämen noch Verwechslungen mit Verruculina-Arten in Frage, die man vermeidet, wenn man feststellt, ob auf der Oberseite unregelmäßig zerstreute, warzenförmig erhöhte Postiken (Verruculina) oder gruppenweise beisammenliegende, nicht erhöhte Postiken (Coscinostoma) liegen.

Von der anderen Art unterscheidet sich Coscinostoma fragilis durch diinnere Wandungen und feinere und näher zusammenliegende Ostien.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten), Oberg (selten), Adenstedt (selten).

Anzahl der untersuchten Sticke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Coscinostoma auricula nov. sp. (Tafel XXI, Fig. 8.)

Ohrförmig oder trichterformig, mit abgerundetem Rand, gestielt oder sitzend. Unterseite (AuBen- seite) mit zerstreut liegenden, nadelstichartigen Ostien. Oberseite (Innenseite) mit zahlreichen, zuweilen etwas erhöhten Postikengruppen, von denen sehr feine Kanälchen ausstrahlen. Der Schwammkörper ist 0,8—1,2 em dick, also dicker wie bei Coscinostoma fragilis. Das größte Exemplar meiner Sammlung, ein regelmäßiger Trichter, ist 7 cm hoch (ohne Stiel) und 17 cm weit. Auf 1 qem gehen etwa drei Postiken- gruppen. Zu einer Gruppe gehören 5—7 oder noch mehr Postiken. Coscinostoma auricula könnte mit Chonella auriformis verwechselt werden. Man achte auf die Beschaffenheit der Oberseite. Hier sind bei Chonella die Postiken nicht zu Gruppen vereinigt, sondern gleichmäßig über die Oberfläche verbreitet.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Seliscothon ZITTEL. 1878.

Teller-, schüssel-, trichter- oder becherförmige Rhizomorinidae, deren Wand aus dünnen, radialen, senkrechten Lamellen, welche durch von Skelettbalken überbrückte spaltförmige Zwischenräume von gleicher Breite geschieden sind, zusammengesetzt ist. Innenseite mit runden, oder auch wohl mit spalt- förmigen Postiken. An der Außenseite dienen die Zwischenräume zwischen den radialen Skelettlamellen als Ostien. Oberfläche mit einer aus stark verästelten Rhizoclonen bestehenden Deckschicht, in der zuweilen zahlreiche Amphioxe liegen.

Obere Kreide. Jetztzeit (?).

Seliscothon planum Phırr. sp.

1835. Spongia plana Purzr., Geol. of Yorkshire, S. 177, Taf. I, Fig. 1. 1835. Spongia capitata Puiu. ib., S. 177, Taf. I, Fig. 2.

1864. Chenendopora explanata RoEMER, Sp., 8. 44, Taf. XVI, Fig. 3. 1878. Seliscothon planum et capitatum ZitTEL, Stud. II, 8. 54.

1878. Seliscothon explanatum Zitrer, Stud. II, S. 54, Taf. IV, Fig. 2. 1883. Seliscothon planum Hinpe, Catal., S. 31, Taf. II, Fig. 2—4. 1883. Seliscothon explanatum Hinpe, Catal., S. 32, Taf. II, Fig. 5.

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Trichter-, teller-, scheiben- oder pilzförmig, mit abgestutztem, seltener mit abgerundetem Rand, gestielt. Junge Exemplare sind keulenférmig oder zylindrisch. Die Stücke aus den älteren Schichten der oberen Kreide sind nur klein. So ist von etwa zwanzig Exemplaren aus dem Scaphitenplaner von Nettlingen das größte, ein ziemlich flacher Trichter ohne Stiel nur 3,5 cm hoch, 10 cm breit und 0,8 cm dick. Ungefähr dieselben Maße besitzt ein Stück aus dem Cuvieripläner von Heere. Dagegen kommen

- in der Quadraten- und in der Mucronatenkreide von Misburg nicht selten Individuen vor, die einen Scheiben- durchmesser von über 20 cm erreichen. Oberseite zuweilen mit konzentrischen Wachstumsrunzeln, außer- dem mit sehr zahlreichen, selten warzenförmig erhöhten, in der Regel aber nur eingesenkten Postiken,

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deren Durchmesser 0,5—0,8 mm beträgt. Bei den geologisch älteren Vorkommnissen gehen etwa 8—12, bei den jüngeren bis 20 Postiken auf 5 qmm. Die Postiken sind bei älteren Individuen über die ganze Oberfläche der Innenseite zerstreut, bei jungen Exemplaren aber auf die Mitte des Scheitels beschränkt. Unterseite ohne Ostien, aber mit vom Stiel nach dem Rand verlaufenden, wenig erhabenen, sehr feinen Streifen, die den radialen Lamellen entsprechen, aus denen die Wandung besteht. Zuweilen ist die Unter- seite aber ebenfalls mit Deckschicht überzogen, und die Lamellenstruktur, an der allein man in zweifel- haften Fällen die Seliscothon-Arten von manchen, in der Beschaffenheit der Oberseite sehr ähnlichen Verruculina-Arten unterscheiden kann, verwischt.

Von Seliscothon Mantelli unterscheidet sich Seliscothon planum hauptsächlich durch größere Postiken an der Oberseite. In der äußeren Form und in der Beschaffenheit der Unterseite stimmen die beiden Spezies ziemlich überein.

Man könnte versucht sein die zylindrischen und keulenartigen Formen, bei denen der Längs- durchmesser den Querdurchmesser zuweilen um ein Mehrfaches übertrifft, für spezifisch verschieden zu halten, wie es PnırLıps auch getan hat (Beisp.: Sp. capitata Puitu.). Mir liegen aber aus allen Stufen der oberen Kreide, in denen Seliscothon-Arten vorkommen, auch aus Ablagerungen verschiedener Facies, Serien vor, die beweisen, daß die keulenförmigen etc. Individuen Jugendstadien darstellen.

Nach Hınpe soll sich Seliscothon explanatum Rom. sp. von Seliscothon planum Puitu. sp. durch kleinere und weniger dicht zusammenstehende Postiken und durch feinere Radialstreifung der Unterseite unterscheiden. Ich glaube aber nicht, daß zwei verschiedene Arten vorliegen, denn die Abbildungen Roremers und Hinpes stimmen unter sich und mit der Abbildung bei Puiciips ganz gut überein. Auch die ausführliche Beschreibung, die Hınpe von Seliscothon planum Putt. gibt, passt gut auf die RoEMER’sche Art. Hinpe bildet übrigens die Oberseite eines Exemplars mit abgeriebener Oberfläche ab, während RoEMER eine etwas schematisierte Abbildung der Oberseite eines Stückes gibt, an dem die Postiken un- gewöhnlich gut erhalten gewesen sein müssen.

Roemer identifiziert allerdings auch selber nicht seine Chenendopora explanata mit Spongia plana PsırL. Er hält vielmehr Spongia capitata PHıLL. und Spongia plana PnırL. (aber auch Spongia (Scytalia) terebrata PHıLL.), für Synonyme von Cupulospongia marginata Rorm., einer Art, deren Diagnose aber lange nicht so gut, wie die von Chenendopora explanata auf die PnırLıpssche Art paßt.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieripläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucro- natenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (z. h.), Salder (s.), Heere (s.), Misburg, Oberg, Adenstedt, Biewende (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: Über hundert.

cf. Seliscothon planum Phırr. sp.

In der Quadratenkreide von Misburg kommen als seltene Vorkommnisse Seliscothone vor, die in der Oberflächenstruktur der Unterseite, in der Körperform und in den Dimensionen gut mit typischen Exemplaren von Seliscothon planum übereinstimmen, aber größere und auch dichter gestellte Postiken haben. Während an typischen Exemplaren von Seliscothon planum, die in demselben Lager gefunden werden, auf 5 qmm Fläche bis zu 20 Ostien stehen, zähle ich, obgleich sie näher zusammenliegen, bei

165

ef. Seliscothon planum nur 6—8. Die wenigen Exemplare, die mir in die Hand fielen, sind leider nicht gerade gut erhalten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten).

Anzahl der untersuchten Sticke: 2.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Seliscothon Mantelli Gozpr. sp. <

1826—33. Scyphia Mantelli GoLpruss, Petr. Germ., T. I, S. 219, Taf. LXV, Fig. 5.

1864. Cupulospongia Mantelli Roemer, Sp., 8. 50, Taf. XVII, Fig. 6.

21872. Cupulospongia Mantelli Scurtiter, Spongitarienbanke des Münsterlandes, S. 31.

1878. Scyphia Mantelli QUENSTEDT, Petr. V, S. 375, Taf. CXXXIII, Fig. 4.

1878. Seliscothon Mantelli Zirrer, Stud. II, S. 54, Taf. IV, Fig. 3.

1883. Seliscothon Mantelli Hınve, Catal., S. 33.

21900. Seliscothon Roemeri WOLLEMANN, Kreide von Biewende, S. 4.

Nächst Seliscothon planum PhiLL. sp. ist Seliscothon Mantelli Goupr. sp. die häufigste Art. Während Seliscothon planum gern teller- und scheibenförmige Schwammkörper bildet, deren Rand gewöhnlich (aber immer mit Ausnahmen) gegen beide Seiten gut abgesetzt ist, bevorzugt Seliscothon Mantelli mehr oder weniger regelmäßige Trichterformen mit abgerundetem oder nur gegen die Unterseite scharf ab- _gesetztem Rand. Auch ohr- und blattförmige Körper gehören nicht zu den Seltenheiten. Das sicherste Kennzeichen ist aber die feinporöse Oberflächenstruktur der Innenseite. Die Postiken sind hier so klein, daß etwa 30—40 auf 5,0 qmm gehen und nur eden noch mit unbewaffnetem Auge erkennbar sind. Häufig ist aber die Oberfläche der Innenseite zerstört. Dann gleicht die Oberseite der Unterseite, welche bei gün- stiger Erhaltung die charakteristische Radialstreifung der Seliscothon-Arten in vorzüglicher D eutlichkeit zeigt. In den Dimensionen stimmen Seliscothon Mantelli und Seliscothon planum so ziemlich überein. Auch besitzen die Jugendformen von Seliscothon Mantelli dieselbe Neigung wie junge planum-Individuen zur Bildung zylindrischer und keulenförmiger Gestalten.

Alter und Facies: Sandmergel der Westphalicus-Kreide; Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: ? Ilsede (z. h.), Sudmerberg (z. h.), Misburg (h.), Adenstedt, Oberg (s.), Biewende, Boimsdorf ete.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 60.

Seliscothon pingue nov. sp.

Triehterförmig, dickwandig. Ein mittelgroßes Exemplar ist 8 em hoch (ohne Stiel), 14 cm weit, 2 em dick. Unterseite wie bei allen Arten fein gestreift. Oberseite (Innenseite) mit netzartig zusammen- hängenden, 1 mm weiten Postiken.

Alter und Facies: Sandmergel der Westphalicus-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ilsede bei Peine (ziemlich häufig).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

166

Seliscothon marginatum Roemer sp.

1841. Scyphia marginata Roemer, Kr., S. 6, Taf. II, Fig. 7.

1877. Scyphia marginata QUENSTEDT, Petr. V, S. 376, Taf. CXXXIII, Fig. 5.

1889. Seliscothon marginatum GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 16.

21900. Seliscothon marginatum WOLLEMANN, Kreide von Biewende, $. 4.

Pilz- oder trichterförmig, diekwandig, kurzgestielt. Oberseite mit nadelstichartigen Postiken (die viel kleiner wie bei der vorigen Art sind). Unterseite mit sehr feiner Radialstreifung. Eine Eigen- tümlichkeit, welche auch schon an jungen Individuen, die ja bei den anderen Arten ausgewachsenen Exemplaren ziemlich unähnlich sind, stets hervortritt, ist der deutlich und scharf gegen Ober- und Unterseite abgesetzte Rand. (Bei den mit Sel. marginatum am Sudmerberg zusammen vorkommenden Mantelli-Formen ist der Rand abgerundet.)

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel. Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (n. s.). Nach GRIEPENKERL auch bei Glentorf. Nach WoLLEMANN bei Biewende.

Anzahl der untersuchten Stücke:8.

Seliscothon testa-florum Quensrepr sp. 1878. Scyphia testa-florum QUENSTEDT, Petr. V, S. 375, Taf. CXXXIII, Fig. 7.

Unter diesem Namen bildet QuEnstEept die Außenseite eines blumentopfförmigen Fragments einer Seliscothon-Art vom Sudmerberg in */; nat. Größe ab. Weder aus der Abbildung, noch aus der kurzen und nicht ganz klaren Beschreibung kann man ersehen, ob das von QuEenstEDT abgebildete Exemplar wirklich als Typus einer besonderen Art anzusehen ist.

Seliscothon planum Put. sp. aberratio pustulosa nov. aberr.

Aus der Mucronatenkreide von Misburg besitze ich eine etwa handgroße, tellerförmige Rhizo- morine, die sich durch die ausgesprochene Radialstreifung der Unterseite als Seliscothon-Art ausweist und die in der allgemeinen Form und in den Proportionen mit Seliscothon planum Puiu. sp. überein- stimmt. Sie weist aber einige bemerkenswerte Abweichungen vom Typus auf. An der Oberseite liegen nämlich sechs 1—1,5 em breite, 0,3 cm hohe Buckel. Außerdem ist der größte Teil der Postiken deutlich warzenförmig erhöht, so zwar, daß die Höhe der Pusteln ungefähr gleich dem Querdurchmesser ist. Dieser ist nicht unbeträchtlich größer wie bei den Postiken typischer Exemplare von Seliscothon planum, denn er beträgt 1 mm und mehr. Die Oberseite der Spongie erhält durch die Buckel und die vergleichsweise großen, warzigen Ostien eine gewisse Ähnlichkeit mit der Oberseite mancher Verruculina-Arten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten).

Anzahl der. unterswehten Stüickie71,

Das Original liegt in meiner Sammlung.

167) 5

Seliscothon giganteum v. ZITTEL.

1878. Seliscothon giganteum Zitrer, Stud. II, 8. 54.

1883. Seliscothon giganteum Hinpe, Catal., S. 33.

1889. Seliscothon giganteum GRIEPENKERL, Kreide von Königslutter, S. 15.

1900. cf. Seliscothon giganteum WOLLEMANN, Kreide von Biewende, S. 3.

Als Seliscothon-Art führen ZiTTEL, HINDE, GRIEPENKERL und WoLLEMANN auch Cupulospongia gigantea Rom. (Spongit.S.51, Taf. XVIII, Fig. 1)an, die aber wohl mit Pachycothon simplicissimum Poëra sp. identisch ist. Roemer gibt irrtümlich (wie auch von Thecostphonia nobilis RoEM. sp.) als Lager seiner Cupulo- spongia gigantea die Quadratenkreide bei Suderode an. Bei Suderode liegt nur Cuvieri-Turon und im Turon gibt es keine Seliscothon-Art, auf die Roemers Beschreibung und Abbildung der Art passen könnten. Dagegen stimmen Artbeschreibung und Horizont gut zu Pachycothon simplieissimum Poëra sp.

Familie Megarhizidae SCHRAMMEN. (1903. Zur Systematik der Kieselspongien. Mitt. Rorm.-Mus. No. 19, S. 21.)

Lithistide Monaxonia, deren Stützskelett aus großen, wurzelartig zerschlitzten und mit langen Zacken und Zasern besetzten Kieselkörperchen (Megarhizoclonen) besteht. Dermalia, wenn vorhanden, den Desmomen des Stützskeletts ähnlich, aber kleiner und plattig ausgebreitet. Microsclere unbekannt.

Jura (?). Obere Kreide.

Die Skelettelemente der Megarhizidae haben im Habitus große Ähnlichkeit mit Rhizoclonen, von denen sie sich aber u. a. durch viel erheblichere Größe unterscheiden. So sind die Hauptäste der Desmome von Megarhiza dubia bis 0,1 mm dick, während die entsprechenden Teile eines Verruculina-Rhizoclons nicht mehr als 0,03 mm dick sind. Dagegen erreichen die Megarhizoclone nicht ganz die Größe der Mega- morinen Desmome. Auch haben die Megaclone in der Regel gut ausgebildete Zygome, während die Megarhizoclone mehr lose ineinander hängen.

Wahrscheinlich gehen die Megarhizidae bis zum oberen Jura hinunter und zwar mit der Gattung Lecanella v. ZiTTEL. v. ZiTTEL rechnete Lecanella zuerst!) zu den Anomocladinen, später?) zu den Eutaxi- cladinen. Die in Stud. II, Taf. VI, Fig. 1 abgebildeten Skelettelemente von Lecanella pateraeformis Zimt. stimmen aber mit den Desmomen der Megarhiziden fast vollständig überein. Sie sind nur etwas kleiner und weniger mit Zacken besetzt.

Gattung Megarhiza SCHRAMMEN. 1901. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 7.)

Zylindrische oder abgestutzt kegelförmige Megarhizidae, die aus schichtenweise übereinanderliegenden dünnen Blättern bestehen. Außenseite mit Deckschicht. Unter dieser porenartige Ostien von horizontal verlaufenden Kanälen.. Am Scheitel rundliche Postiken von Vertikalkanälen. Die Deckschicht besteht

1) Stud. II, 8. 74. 2) Grundzüge der Palaeont., S. 47.

168

aus ähnlich wie die Desmome gestalteten, aber viel kleineren und plattig ausgebreiteten Kieselkörperchen. Daneben können Amphioxe und Amphistrongyle vorkommen. Microsclere unbekannt. Obere Kreide.

Megarhiza dubia Scurammen. Tafel XX, Fig. 3. Texttafel VIII, Fig. 7.) 1901. Megarhiza dubia SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 16, Taf. V, Fig. 5.

An den wenigen Exemplaren, die ich aufgefunden habe, waren nur die Skelettelemente stets gut erhalten, äußere Form und Kanalsystem aber nicht immer deutlich zu erkennen. Wie es scheint, besteht der etwa kinderfaustgroße Schwammkörper aus schichtenweise übereinanderliegenden, etwa A mm dicken Blättern, die an der Oberfläche konzentrische Wülste bilden. Bei einem Korrosions- präparat aus der Quadratenkreide von Oberg ist die Außenseite z. T. mit einer dichten Deckschicht über- zogen. Das Kanalsystem besteht aus engen Epirhysen, die von der Außenseite in verschiedener Richtung zwischen den Lamellen in den Schwammkörper eindringen, und weiteren Aporhysen, die den Schwamm in der Längsrichtung durchziehen und am Scheitel mit Postiken von verschiedener Größe münden. Das Stützskelett ist ziemlich locker und aus verfilzten oder lose ineinander hängenden Megarhizoclonen zu- sammengesetzt. Die Hauptäste dieser Körperchen sind bis 0,1 mm dick und stellenweise mit langen Zacken versehen. Die Deckschicht setzt sich aus einem innigen Geflecht von Kieselkörperchen zusammen, die ähnlich wie die Desmome des Stützskeletts geformt, aber viel kleiner und meist plattig ausgebreitet sind. In den Maschen des Skeletts liegen zahlreiche, bis 1,5 mm lange Amphioxe und 2—3 mm lange Amphistrongyle. Die letzteren sind hauptsächlich auf die Deckschicht und die der Deckschicht nahe gelegenen Partieen beschränkt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten) und Oberg (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Chalaropegma nov. gen. . (Etym.: zalaods lose, to wjyuwa das Gerüst.)

(Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 8.)

Knollige Megarhizidae, die aus gehirnartig gewundenen, anastomosierenden Wülsten zusammen- gesetzt sind. Kanalsystem, Dermalia und Microsclere unbekannt.

Obere Kreide. A |

Von Megarhiza Scurm. unterscheidet sich Chalaropegma, auch abgesehen von der großen Verschieden- heit in der Gestalt, durch dornigere und zerschlitztere Megarhizoclone.

Chalaropegma cerebriformis nov. sp. (Tafel XIX, Fig. 2. Texttafel VIII, Fig. 8.)

Der etwa faustgroße Körper des einzigen Exemplars, das ich aufgefunden habe, stellt einen an der einen Seite abgeflachten, an der gegenüberliegenden Seite in drei stumpfe, kegelförmige Höcker ge-

169

teilten Knollen dar. Die ganze Oberfläche ist mit 2—5 mm dicken, gekröseartig gewundenen Runzeln überzogen, zwischen denen mehrere mm tiefe, unregelmäßig rundliche oder längliche Löcher und Furchen liegen. Welches die Oberseite und welches die Unterseite ist, kann ich nicht entscheiden. Das Kanal- system ist leider nicht erkennbar. (Die ovalen oder rundlichen Lücken zwischen den anastomosierenden Wülsten an der Oberfläche möchte ich als Intercanalia ansehen.) Die Desmome sind locker verbundene Megarhizoclone mit bis 0,1 mm dieken, dornigen Ästen, deren Enden im Vergleich zu den Megarhizoclonen der anderen Gattung ziemlich stark zerschlitzt sind. Anders geformte Megasclere habe ich nicht be- obachtet.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten).

Amzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Sphaerocladinidae nov. fam.

Lithistide Silicea, deren Desmome (Sphaeroclone) aus einer kugeligen Verdickung bestehen, von der 1—8 glatte oder mit Dornen besetzte, an den Enden zu ausgezackten Scheibchen verbreiterte Arme ausgehen. Megasclere: Amphistrongyle. Als Dermalia kénnen gezackte Kieselplättchen vorkommen. Microsclere unbekannt.

Silur bis Jetztzeit.

Auf die Sphaerocladinidae würde v. ZirrEts erste Diagnose der Anomocladina (Stud. II, S. 36) fast ohne Einschränkung passen. (,,Skelettelemente aus vier oder mehr glatten, in einem ver- dickten Zentrum zusammenstoßenden Armen bestehend, welche an ihrem Ende vergabelt sind. Außerdem Stabnadeln in großer Menge vorhanden.“)

Zuletzt (Grundzüge der Palaeontologie S. 48) hat aber v. ZirrEL die Anomocladina ganz anders definiert. (,,Skelettelemente aus einem kurzen glatten Stiel mit kugelig ver- dickten Enden bestehend, von denen je drei, vier oder mehr einfache oder ästige Arme aus- gehen etc.)

Danach wäre das von Ravrr ,,Didymmoclon“ genannte Kieselkörperchen das Desmom der Anomo- cladinidae.

Ich muß gestehen, daß ich an die Existenz des Didymmoclons vorläufig nicht recht glauben kann, sondern daß ich das Didymmoclon für zwei durch einen Clon verbundene Sphaeroclone halte. (Vgl. Texttafel VIII, Fig. 1b.)

Ich kann aber nicht den direkten Nachweis erbringen, daß v. ZitrELs zweite Familiendiagnose lediglich auf einer irrigen Beobachtung Raurrs beruht, weil mir einschlägiges jurassisches Material nicht zur Verfügung steht. Darum muß ich darauf verzichten für die Kreideschwämme, die ich für Anomocladinen im Sinne der ersten v. ZırrEL’schen Diagnose halte, die ältere Familienbezeichnung auf- ‚zunehmen und habe einen neuen Namen gewählt.

Palaeontographica. Suppl. V. 22

a

Zu den Sphaerocladinidae rechne ich auBer den hierunter beschriebenen Gattungen auch die palaeo- zoischen Astylospongiden und die rezente Vetulina. Fiir wahrscheinlich halte ich daB die Gattung Cylindrophyma das jurassische Glied der ganzen Reihe darstellt.

Bei den Gattungen aus der Kreide ist die kugelige Verdickung der Sphaeroclone in der Regel sehr kraftig entwickelt und mit Zasern und schwalbenschwanzartigen Dornen besetzt.

Die Zahl der Arme wechselt. Am häufigsten sind 4—6, die in der Regel nur auf einer Seite der kugeligen Verdickung liegen. Neben den typischen Sphaeroclonen kommen in geringer Zahl auch Des- mome mit mehr oder weniger zahlreichen Armen, aber ohne zentrale Verdickung vor. Wenn diese aus sechs, ungefähr wie die Axen eines regulären Oktaeders unter einem rechten Winkel zusammenstoßenden Armen zusammengesetzt sind, entstehen Gebilde, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einem verzerrten Hexactin haben.

Die Verbindung der Desmome erfolgt, indem sich die napfartig vertieften, verbreiterten Enden der Clone an die kugelförmige Verdickung der Nachbarsphaeroclone festheften. Dabei legen sich die Aus- schnitte der endständigen Scheibchen wie Klammern um die von den Verdickungen ausstrahlenden Kiesel- dornen.

Von ausschlaggebender Bedeutung für die systematische Stellung ist die Axenanlage. Umsomehr bedauere ich, daß es mir trotz vieler Mühe nicht gelungen ist, sie endgültig zu ermitteln. Spuren davon habe ich aber an Skelettelementen von Pachytrachelus exspectatus beobachtet. (Vgl. Textt. VIII, Fig. 1f u.g.) Das Fig. 1 f abgebildete Sphaeroclon wendet einmal (links von dem Buchstaben f) dem Beschauer die zentripetale, das andere Mal (rechts von f) die zentrifugale Seite zu. In beiden Fällen sind zwei Enden des Axenkanals sichtbar. Leider besteht im Zentrum, wo man die Vereinigung der beiden Enden suchen muß, eine durch Ablagerung von schwärzlichen, mineralischen Massen entstandene Trübung, in der die zentralen Partieen versteckt liegen. Nur noch an einem zweiten Sphaeroclon habe ich Teile des Axen-

kanals beobachtet (Fig. 1 g). (Wie man sich den Zusammenhang denken könnte, ist durch punktierte Linien angedeutet.)

Im geschlemmten Ätzrückstand von Pachytrachelus exspectatus fanden sich nicht ganz selten sehr zarte, ungestielte Kieselplättchen mit zackigem Rand. Wahrscheinlich sind es die Dermalia der Spezies. |

Die Desmome der Sphaerocladinidae zeichnen sich vor den Skelettelementen aller anderen lithistiden

Silicea durch geringe Größe aus. Z. B. beträgt die Länge der Arme bei den Macrobrochusarten nur 0,05 mm, die Dicke ca. 0,02 mm.

Gattung Pachytrachelus nov. gen. Syn. Eudea, Cnemidium, Stellispongia F. A. ROEMER; Spongites QUENSTEDT, Polypora SCHRAMMEN. (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 1.) Schwammkörper halbkugelig, zylinder-, walzen- oder keulenförmig; sitzend oder lang gestielt; dick- wandig, mit tiefem und engem oder mit seichtem Paragaster. Außenseite mit porenartigen, seltener

warzenförmigen Ostien, von denen gerade oder leicht gekrümmte Kanäle in horizontaler oder schräger Richtung in den Schwammkörper eindringen. Sie werden von einem zweiten System von Kanälen gekreuzt,

Sy

die in entgegengesetzter Richtung verlaufen und im Paragaster miinden. Das Stiitzskelett besteht aus Sphaeroclonen. Die Dermalia sind wahrscheinlich gezackte Kieselscheibchen. Obere Kreide.

Pachytrachelus conicus Roem. sp. (Tafel XXIV, Fig. 1.)

1841. Cnemidium conicum Roemer, Kr., 8. 4, Taf. I, Fig. 10.

1864. Eudea tuberosa RoEMER, Sp., S. 25, Taf. X, Fig. 3.

1864. Stellispongia? conica RoEMER, Sp., S. 49.

1878. Spongites conicus QUENSTEDT, Petr. V, 8. 374, Taf. CXXXIII, Fig. 3.

Nicht über kastaniengroß. Halbkugelig, kurz-zylindrisch oder abgestutzt-kegelförmig; sitzend. Halbkugelige Exemplare sind am häufigsten. Paragaster eng, mäßig tief eingesenkt. Sein Querdurch- messer beträgt etwa !/, vom Querdurchmesser des Schwammkôrpers. Von der Paragasteröffnung strahlen an manchen Exemplaren feine Furchen aus. Außenseite mit dichtstehenden porenartigen Ostien. (10—12 auf 0,5 qem.)

F. A. RoEMER hat die Art zweimal unter verschiedenen Namen beschrieben. Das mir vorliegende Original zu der älteren Beschreibung ist ein abgestutzt-kegelförmiges Fragment, das von RoEMER ver- hältnismäßig gut abgebildet worden ist. Die Abbildung zu Æudea crassa ist aber verunglückt. So groß und so weit voneinander entfernt sind die Ostien nicht und auch die vom Scheitel ausstrahlenden Furchen sind viel zu stark gezeichnet.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (ziemlich häufig); Bahneinschnitt Petersberg (häufig).

Anzahl der untersuchten Stücke: 10.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Pachytrachelus reticulatus ScHRAMMEN.

1901. Polypora reticulata SCHRAMMEN, Neue Kieselschw., S. 16, Taf. II, Fig. 6; Taf. V, Fig. 7.

Das einzige Exemplar dieser Art stellt eine im Verhältnis zur Länge ziemlich dünne, am vorderen Ende halsartig eingeschnürte, langgestielte Walze dar. Längsdurchmesser 13 cm, Querdurchmesser in der Mitte 1,5 em. Außenseite mit unregelmäßig angeordneten, runden oder ovalen Ostien, die z. T. in seichten Längsfurchen liegen. Der Durchmesser der Ostien beträgt fast 1 mm. Auf 0,5 qem Fläche liegen höchstens neun. Der Querdurchmesser des Paragasters beträgt etwa !/, vom mittleren Querdurch- messer des Schwammkörpers. Die Verzweigungen des Kanalsystems waren infolge der weit vorgeschrit- tenen Umwandlung des Schwammes in bröckliges rotes Eisenhydroxyd nicht festzustellen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (sehr selten). Anzahl ders untersuchten Siiieke: 1

Das Original liegt im RoEmEr-Museum in Hildesheim.

Texttafel VIII. Skelettelemente der Familien Sphaerocladinidae SCHRAMMEN, Helomorinidae ScHRAMMEN, Rhizomorinidae v. ZITTEL, Mega- rhizidae SCHRAMMEN, Scolioraphidae ScHRAMMEN, Homoraphidae RıpLey u. Denny, Desmacidonidae RıpLey u. DENDY.

A. Schrammen del.

173

Erklärung zu Texttafel VIII.

Familie Sphaerocladinidae. Fig. 1. Pachytrachelus exspectatus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg.

a) Sphaeroclone mit 1—5 Clonen in 50facher Vergrößerung.

b) Zwei Sphaeroclone im Zusammenhang (50mal vergr.).

c) und d) Undeutlich sechsarmige Kieselkörperchen (50mal vergr.).

e) Dermalia (60mal vergr.). f) EinSphaeroclon mit den Enden des Axenkanals von oben und von unten gesehen. (50mal vergr.) g) Zentralmasse eines anderen Sphaeroclons mit Teilen des Axenkanals in 100facher Vergrößerung. (Die punktierten Linien sind ergänzt.)

Fig. 2. Macrobrochus emscheris SCHRAMMEN aus dem Untersenon von Adenstedt-Bülten bei Peine.

Sphaeroclone in 50facher Vergrößerung.

Familie Helomorinidae. Fig. 3. Pachycothon giganteum RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Heloclone. b) Ein Dichotriaen von der Oberfläche. c) Amphiox. Sämtliche Objekte in 16facher Vergrößerung.

Familie Rhizomorinidae.

Fig. 4. Seliscothon Mantelli GoLpruss sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Rhizoclone.

Fig. 5. Verruculina seriatopora RoEMER sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Rhizoclone.

Fig. 6. Verruculina macrommata RoEMER sp. aus der Mucronatenkreide von Ahlten. Rhizoclone. Sämtliche Rhizoclone in 20facher Vergrößerung.

Familie Megarhizidae.

Fig. 7. Megarhiza dubia SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Megarhizoclone in 16facher Vergrößerung.

Fig. 8. Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Megarhizo- clone in 16facher Vergrößerung. (Zum Vergleich der Größenunterschiede ein Megaclon (8a) und ein Rhizoclon (Sb) in 16facher Vergrößerung.

Familie Scolioraphidae. Fig. 9. Scolioraphis tesselata RoEMER sp. aus dem Untersenon von Goslar. Megasclere in 10facher Vergrößerung. Familie Homoraphidae. Fig. 10. Halichondria Lendenfeldi ScHRAMMEN aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen. Amphioxe von der Oberfläche in 10facher Vergrößerung. Familie Desmacidonidae.

Fig. 11. Rhizopsis horrida ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Megasclere in 10facher à Vergrößerung. Fig. 3a und Fig. 10 sind bei auffallendem, alle anderen Figuren bei durchfallendem Licht gezeichnet.

174

Pachytrachelus exspectatus nov. sp. (Tafel XXIV, Fig. 2. Texttafel VIII, Fig. 1.)

Walzenförmig oder zylindrisch, mit abgerundetem, abgestutztem oder zugespitztem Scheitel; Basis lang gestielt oder in mehr oder weniger zahlreiche kurze Wurzeln zerschlitzt. Mittelgroße Exemplare sind etwa 12 cm lang und 3—4 cm dick. Das größte das ich kenne, ist über 20 cm lang und an der dicksten Stelle 7 em dick. Außenseite mit dichtstehenden, gewöhnlich porenartigen, stellenweise auch warzenförmig erhöhten Ostien (etwa 10—20 auf 0,5 qem). Von den Ostien dringen gerade oder leicht gekrümmte Kanäle manchmal in horizontaler Richtung, gewöhnlich aber schräg von oben nach unten in den Schwammkörper ein. Sie werden von anderen Kanälen gekreuzt, deren Mündungen auf der Ober- fläche des Paragasters liegen. Das Paragaster ist tief eingesenkt und ziemlich eng. Sein Querdurchmesser beträgt etwa 1/, vom Querdurchmesser des Schwammkôrpers.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Macrobrochus nov. gen. (Etym.: 6 Bo6zog die Masche.) (Skelettabbildung Texttafel VIII, Fig. 2.)

Schwammkörper halbkugelig, mit seichtem Paragaster, sitzend. Oberfläche mit mehreren vom Scheitel herablaufenden breiten Furchen und zahlreichen großen Ostien. Das Stützskelett besteht aus sehr kleinen Sphaeroclonen. Dermalia unbekannt.

Obere Kreide.

Macrobrochus emscheris nov. sp. (Tafel XXIV, Fig. 4. Texttafel VIII, Fig. 2.)

Das Original ist ein etwa kinderfaustgroßer, zusammengedrückt-halbkugeliger Knollen, der am Scheitel leicht zugespitzt ist. Vom Scheitel herab laufen mehrere 1—2 mm breite, und ebenso tiefe Furchen, die z. T. fast bis zur Basis reichen. Namentlich zwischen den Furchen, aber auch an anderen gut erhaltenen Stellen der Oberfläche liegen zahlreiche, auffallend weite, nämlich etwa linsengroße, rundliche Ostien. Leider erlaubt die Erhaltung des im Inneren verkalkten Originals nicht die feinen Verzweigungen des Kanalsystems festzustellen. Basis leicht ausgehöhlt; stielartige Bildungen fehlen.

Alter und Facies: Sandmergel der Westphalicus-Kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ilsede (sehr selten).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Macrobrochus rimosus n. sp. (Tafel XXIV, Fig. 3.)

Das einzige Exemplar, welches ich in vieljähriger Sammeltätigkeit gefunden habe, hat ungefähr die Gestalt eines 4,5 cm hohen, ebenso breiten, und 2 cm dicken, linsenförmigen Knollens. Leider ist

175

die eine Hälfte in rostbraunes Eisenhydroxyd umgewandelt. Auch fehlen die basalen Teile. Scheitel und Oberfläche der anderen Hälfte sind aber gut erhalten. Das Paragaster bildet eine etwa !/, des ganzen i ‚ängsdurchmessers betragende grubenartige Einsenkung im Scheitel, in der zahlreiche runde, etwa 1 mm weite Postiken liegen. Vom Scheitel herab laufen 1 mm breite Furchen (Aporhysen), die stellenweise _anastomosieren und die Oberfläche der gut erhaltenen Hälfte mit einem groben Geflecht überziehen. Zwischen den Furchen liegen rundliche Ostien, die etwa um ihren ca. 1 mm betragenden Durchmesser oder auch noch weiter von einander entfernt sind, und die Mündungen der Epirhysen darstellen. Das R kelett ist leider sehr schlecht erhalten. Ich konnte mich aber mit Sicherheit überzeugen, daß ein wesent- licher Unterschied zwischen den Sphaeroclonen der beiden Macrobrochus-Arten nicht besteht.

Mit anderen Spongienarten aus der oberen Kreide ist die Spezies nicht zu verwechseln. Von der nachstverwandten, aber älteren, und auch in einer anderen geologischen Facies vorkommenden Art Macrobrochus emscheris unterscheidet sie sich durch eine Scheitelvertiefung, durch zahlreichere und schmälere Aporhysalfurchen und durch viel kleinere Ostien.

Auf die auffallende Ähnlichkeit in Habitus und Kanalsystem mit palaeozoischen Schwämmen (Astylospongia), mit denen Macrobrochus rimosus ja auch im Bau des Skeletts fast übereinstimmt, sei noch hingewiesen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg, sehr selten.

Anzahl der untersuchten Sticke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

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Herausgegeben

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AS e f 4 Fe eee in Tübingen | in Göttingen.

vp hag Cu Unter Mitwirkung von

+0: ‘Jackel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

| | Supplement V. ye RAA NS CT Dritte Lieferung.

Inhalt:

Fos eae Pai PE RR sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser. \ PE Sig ERS 1912.

x 4 Ausgegeben jo Joli 1912,

E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Nagele & Dr. Sproesser in Stuttgart.

Soeben erschien:

(Grundzüge der Palaeobiologie der Wirbeltiere

Von Prof. Dr. ©. Abel, Wien.

Gr. 8°. 724 Seiten mit 470 Textfiguren. Preis geb. M. 18.—.

Das Werk behandelt: I. Die Geschichte und Entwicklung der Palaeontologie. II. Die Über- reste der fossilen Wirbeltiere. III. Die Wirbeltiere im Kampfe mit der Außenwelt. IV. Die Palaeo- biologie und Phylogenie und legt die strenge Gesetzmäßigkeit dar, nach der sich seit den ältesten Zeiten organischen Lebens die Anpassung auf der Erde vollzieht.

Ein gewaltiges Wissens- und neues Arbeitsgebiet ist in diesem Buche erörtert und eröffnet; das Werk wird von keinem Palaeontologen unberücksichtigt gelassen werden können.

E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart,

Die Anatomie und Physiologie der Fusulinen,

Von

ZEIlans v. Staff.

(Zoologica, herausgegeben von Prof. Dr. C. Chun, Leipzig, Heft 58.) —— 4°, VIII. 93 Seiten. Mit 2 Tafeln und 62 Textfiguren. ——

Preis Mk. 24.—.

Diese Abhandlung bildet eine wichtige und unentbehrliche Ergänzung der in der „Palae- ontographica“ Bd. 55, 56 und 59 erschienenen beiden ersten Teile der Monographie der Fusulinen von Prof. Dr. E. Schellwien +. Wenn auch durchaus auf Schellwiens lang- jährige Untersuchungen sich stützend, so bringt die Arbeit doch viele neue Gesichtspunkte, die bei einem Studium der Schellwien’schen Monographie, von der noch weitere Teile in der „Palae- ontographica“ erscheinen werden, unbedingt berücksichtigt werden müssen.

art.

E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Nagele & Dr. Sproesser in Stuttg

Professor Dr. G. Schwalbe, Strassburg.

1. Studien zur Vorgeschichte des Menschen. I. Zur Frage der Ab- stammung des Menschen. II. Das Schädelfragment von Briix und ver- wandte Schidelformen. III. Das Schädelfragment von Cannstatt.

Gr. 8°. 228 Seiten mit 4 Tafeln und 62 Textfiguren. Mk. 18.—.

2. Uber Darwins Werk: Die Abstammung des Menschen. Gr. 8°. 32 Seiten. Mk. 2.—.

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Die Kieselspongien

4 der oberen Kreide von Nordwestdeutschland

IE Teil

Triaxonia (Hexactinellida)

A. Schrammen

Herausgegeben mit Unterstützung der Kgl. preussischen Akademie : der Wissenschaften in Berlin :

Mit 21 Tafeln, 7 Texttafeln und 5 Textfiguren

STUTTGART ıgı2 E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung | Nagele & Dr. Sproesser

Vorwort.

Die vorliegende Monographie soll in den ‚‚Palaeontographica‘ erschienene spongiologische Arbeiten fortsetzen, die mit H. Raurrs ‚‚Palaeospongiologie‘‘ begannen, durch R. Koxss ,,Kieselspongien des schwäbischen weißen Jura‘ erweitert wurden, und hoffentlich mit einer Bearbeitung der Tertiärschwämme zu einem gewissen Abschlusse kommen werden.

Die obere Kreide von Nordwestdeutschland steuert unzweifelhaft die besterhaltenen und wohl auch die reichsten Spongienfunde bei. Das schöne Material hat nunmehr den Kontakt mit der Jetztzeit hergestellt und zu phylogenetischen Reflexionen geführt, welche die Entwicklung des Spongienstammes in wichtigen Punkten klarer stellen.

Als Karl A. v. ZiTTEL mich mit der Abfassung einer Monographie der nordwestdeutschen Kreide- spongien für die „Palaeontographica‘“ betraute, verlangte er, daß die Bearbeitung eine erschöpfende sein solle. Große Fülle des Stoffes und Rücksichtnahme auf den Buchumfang zogen indessen den guten Absichten manche Schranken. Ich hoffe jedoch, wenigstens in zwei Punkten, nämlich in der gründlichen Durchforschung unserer Kreideablagerungen und in der Festlegung der so überaus mannigfaltigen Skelettstrukturen, die Bedingung des großen Paläontologen einigermaßen erfüllt zu haben.

Nicht ohne Absicht wurden alle Formen mit unbekannter oder zweifelhafter Skelettbeschaffenheit außer Betracht gelassen. Die bedeutungslosen Namen würden nur die Literatur beschwert haben.

Auf die wechselvollen Erhaltungszustände bin ich bei der Artbeschreibung nur eingegangen, wo es nicht zu vermeiden war. Einige allgemeine Angaben enthält die Einleitung zum ersten Teil. Wer sich noch näher mit diesem Stoffe beschäftigen will, sei auf H. Raurrs ‚‚Palaeospongiologie‘‘ verwiesen.

Um Wiederholungen zu vermeiden, wurden die Angaben über das Skelett der Arten aus den

‘lithistiden Gruppen nur in die Gattungsdiagnose gelegt. Das kann ich wohl um so eher ver- antworten, als die Mikrosklere, die ja bei den rezenten Spezies zur Artentrennung mit herangezogen werden können, bei den fossilen gewöhnlich nicht einmal isoliert, und nur in den allerseltensten Fällen in Gesell- schaft der Desme erhalten sind. Zwischen den Desmen sind aber bemerkenswerte Verschiedenheiten bei fossilen Lithistidenarten derselben Gattung kaum vorhanden oder nachweisbar.

Die Texttafeln I—VIII bringen die am häufigsten vorkommenden Skelettelemente der betreffenden - Genera und Spezies zur Darstellung. Auf diese Typen wird man unschwer auch die sonst noch vorhandenen und individuell recht variablen Desmenformen beziehen können. | Die Angaben über Horizonte und Fundpunkte machen Anspruch auf unbedingte Zuverlässigkeit, denn ich habe, mit verschwindenden Ausnahmen, alle Belegstücke persönlich gesammelt. Hierbei war mir,

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wie ich sehr dankbar anerkenne, namentlich die von Herrn Fabrikdirektor LANGE in Misburg erteilte Er- laubnis zeitweise in den Steinbrüchen der Zementfabrik ,,Teutonia‘‘ sammeln zu dürfen, von großem Nutzen. Auch Herrn Geheimen Bergrat Professor Dr. A. v. KoENEN, der mir wertvolle Stücke aus der Sammlung des paläontologischen Museums der Universität Göttingen anvertraute, und den Herrn Rent- ner H. Branpes in Hoheneggelsen, Zahnarzt E. TorGEr in Halberstadt und Lehrer W. REITEMEYER in Goslar bin ich für Zuwendung von Material verpflichtet.

In tiefer Dankbarkeit möchte ich noch des so früh verstorbenen und unersetzlichen früheren Direktors des Roemer-Museums in Hildesheim, Professor Dr. A. ANDREAES gedenken, dessen vorurteilsfreie Ermunterungen dem Autodidakten und Nichtzünftler das Vertrauen gaben, sich an ein Gebiet der Palä- ontologie zu wagen, das einer gewissen Sprödigkeit nicht ermangelt.

Die ehrerbietigst entgegengenommene Munifizenz der Königlich preußischen Akademie der Wissen- schaften in Berlin hat es dem Verlage erleichtert, alle meine Wünsche hinsichtlich der Zahl und Aus- führung der Tafeln und Textfiguren zu erfüllen.

Hildesheim, den 2. Februar 1912. Dr. A. Schrammen.

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Einleitung.

Die Hexactinelliden bilden nicht ganz die Hälfte aller aus der oberen Kreide von Nordwestdeutsch- land bekannten Silicea. Dies Verhältnis müßte sich freilich, nach den bei Oberg gemachten Beobachtungen erheblich zu ihren Gunsten verschieben, wenn es gelingen könnte, alle, oder wenigstens die meisten Hexac- tinelliden-Arten nachzuweisen, welche überhaupt den Grund der Kreide-Ozeane bevölkert haben. Das ist aber ganz ausgeschlossen, weil es für sämtliche Schichten Erhaltungszustände voraussetzen würde, die tat- sächlich nur lokal an einer bloß wenige Meter mächtigen Bank einer einzigen Zone (der Quadraten- kreide von Oberg) zu beobachten sind. Es gelingt also nur äußerst selten, das ganze Bild einer jener zahlreichen, über- und nebeneinander liegenden kretazischen Hexactinelliden-Faunen aus allen Compo- nenten wiederherzustellen. Gewöhnlich ist man auf die Vermittelung der wenigen Arten angewiesen, die wegen der Massigkeit der Schwammkörper oder aus andern Gründen auch noch nachweisbar und bestimmbar bleiben, wenn von dem Kieselgerüst nur noch geringfügige oder gar keine Spuren mehr vorhanden sind.

Aus dem nordwestdeutschen Cenoman kann ich nur zwei, der Skelettstruktur nach bekannte Hexactinelliden-Arten anführen, die alle beide auf den Varianspläner beschränkt sind. Die eine Spezies, Ophrystoma micrommata Roem., vertritt eine Familie, die in turonen und senonen Schichten zu fehlen scheint und ist nur vom Kahnstein bei Langelsheim bekannt.!) Die Verbreitung von Plectascus labrosus T. Suite sp., der anderen Art, die ich am Kahnstein und bei Misburg beobachtet habe, reicht dagegen bis in das Gebiet der englischen Kreide.

In unserem Labiatuspläner sind m. W. überhaupt noch keine Spongien gefunden worden.

Auch der Brogniartipläner führt nur Cystispongia bursa Ror. sp. und zwar nur in den Galeriten- schichten. Analoge faunistische Verhältnisse bietet übrigens in der Jetztzeit das Rote Meer, wo die Pola- expedition an 15 verschiedenen Stationen nur zwei Hexactinelliden-Spezies in Tiefen von 341—820 m gefischt hat. Es ist ein merkwürdiges Spiel des Zufalls, daß die eine lebende Art, Aulocystis Grayi BWBKk. zu einer Gattung gehört, die man aus guten Gründen unter die nächsten Verwandten von Cystispongia zählen darf.

Mit der Ablagerung der Scaphitenpläner begann die Einwanderung jener Fauna, welche auch die oberturonen und senonen Horizonte Nordwestdeutschlands erfüllt, und mit ihren Spitzen bis in die Jetztzeit reicht.

!) GRIEPENKERL führt (Königslutter S. 23) Ophrystoma micrommata Rorm. sp. irrtümlich auch aus der Quadraten-Kreide von Glentorf an.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 23

178

Der Scaphitenpläner enthält folgende Hexactinelliden:

Leptophragma glutinata QUENSTEDT sp. Plocoscyphia Roemert LEONHARD. Ventriculites radiatus MANTELL. Plectascus clathratus ROEMER sp. Leiostracosia alcyonoides MANTELL sp. Oncotoechus cavernosus SCHRAMMEN.

= angustata ROEMER sp. Camerospongia fungiformis FERD. ROEMER. Callodictyon fragile RoEMER sp. Tremabolites Leonhardt SCHRAMMEN. Becksia nidiformis LEONHARD sp. Cameroptychium patella LEONHARD.

Auf den Scaphitenpläner beschränkt sind Leptophragma glutinata, Callodictyon fragile, Becksia nidiformis, Plocoscyphia Roemeri, Plectascus clathratus, Oncotoechus cavernosus, Camerospongia fungiformis, Tremabolites Leonhardi und Cameroptychium patella.

Leptophragma glutinata, Callodictyon fragile, Becksia nidiformis, Tremabolites Leonhardi und Cameroptychium patella sind dem oberschlesischen Kreidebecken eigentümlich, während Plocoscyphia Roemeri und Oncotoechus cavernosus die nordwestdeutsche Kreideprovinz der Turonzeit mit a ober- schlesischen verbinden.

An die Hexactinelliden-Fauna des Scaphitenpläners schlieBt sich die Fauna des Cuvieripläners mehr oder weniger eng an. Ventriculites radiatus MANTELL, Leiostracosia alcyonoides MANTELL sp. und Leiostracosia angustata RoEMER sp. kommen in beiden Schichtenkomplexen vor. An die Stelle von Cameroptychium patella LEONHARD tritt im Cuvieripläner Cameroptychium planum SCHRAMMEN; für Becksia nidiformis LEONHARD sp. erscheint Becksia crispata QUENSTEDT sp., für Plocoscyphia Roemeri LEONHARD Plocoscyphia Maaki SCHRAMMEN und für Oncotoechus cavernosus SCHRAMMEN Oncotoechus subrutus QUEN- STEDT sp. Die jüngeren Arten stehen zu den Spezies des Scaphitenpläners meist im Verhältnis späterer Mutationen. Dazu kommen dann noch Coscinopora micropora GoLDFUSS, Marshallia Frechi SCHRAMMEN, Botryosella labyrinthica SCHRAMMEN, Cinclidella solitaria SCHRAMMEN und Hexactinella angustata SCHRAMMEN.

In der letztgenannten Form begegnet uns zum erstenmal eine Gattung, die auch noch in der Jetzt- zeit mit einer der fossilen nahverwandten Spezies (Hexactinella ventilabrum Carrer) fortlebt.

Insgesamt enthält der Cuvieripläner folgende Arten:

Hexactinella angustata SCHRAMMEN. Coscinopora macropora GOLDFUSS. Botryosella labyrinthica SCHRAMMEN. Becksia crispata QUENSTEDT sp. Ventriculites radiatus MANTELL. Plocoscyphia Maaki SCHRAMMEN. Leiostracosia alcyonoides MANTELL sp. Oncotoechus subrutus QUENSTEDT sp. = angustata ROEMER sp. Cameroptychium planum SCHRAMMEN. Marshallia Frechi SCHRAMMEN. Cinclidella solitaria SCHRAMMEN.

Leider unterliegt es keinem Zweifel, daß die Hexactinelliden-Faunen der Scaphiten- und Cuvieri- pläner nur zum kleineren Teil bekannt sind. Auch in Zukunft werden wir die Lücken unserer Kenntnisse nicht in erheblicherem Maße ausfüllen können. Das ist bedingt durch die aus mechanischen und chemischen Agentien hervorgegangenen und zur Zerstörung aller zarteren Spongiengerüste führenden Umwandiunezes welche die turonen Sedimente betroffen haben.

In noch höherem Grade gilt das ,,ignorabimus“ von den spongienfübrenden, sandigen und tonigen Schichten des Untersenons, die am Sudmerberg, bei Adenstedt-Bülten, und in der Umgebung von Braun-

179

schweig (Broitzem) entwickelt sind. Am Sudmerberg und bei Adenstedt-Bülten finden sich nur Guettardien und eine Craticularia, und zwar Craticularia Roemeri SCHRAMMEN, Guettardia bis-alata ScHRAMMEN (Sudmerberg) und Guettardia trilobata Roemer sp. (Adenstedt-Bülten). Dabei ist allerdings in Betracht zu ziehen, daB Litoralbildungen überhaupt nicht reich an Hexactinelliden sind.

Die tonigen Sedimente liefern in der Regel nur Abdriicke und Steinkerne, nach denen eine zuver- lässige Artbestimmung nur in seltenen Fällen möglich ist. Ich kann darum aus der tonigen Granulaten- kreide von Braunschweig ebenfalls nur drei Arten anführen, nämlich Leptophragma micropora SCHRAMMEN, ? Becksia Soekelandi ScHLÜTER und Myrmecioptychium Bodei SCHRAMMEN. Leptophragma micropora ist eine weit verbreitete Spezies, die bis in die Mucronatenkreide geht, und Becksia Soekelandi wurde bekannt- lich zuerst aus der Quadratenkreide beschrieben. Dagegen scheint Myrmecioptychium Bodei, das einer von SInzow aus dem Gouvernement Saratow unter dem Namen Coeloptychium subagaricoides beschriebenen Art sehr nahesteht, auf die Granulatenkreide beschränkt zu sein.

Die Quadratenkreide enthalt dank der einzigartigen Erhaltung der Oberger Schwämme die best- gekannte und größte mesozoische Hexactinelliden-Fauna.

Verzeichnis der Hexactinelliden-Arten aus der Quadraten-Kreide.

Regadrella Petri Jacobi SCHRAMMEN. Farrea Clarcei SCHRAMMEN. » Halli SCHRAMMEN. Eurete Rauffi SCHRAMMEN. Periphragella plicata SCHRAMMEN. i Johannae SCHRAMMEN. simplex SCHRAMMEN. Lefroyella favoidea SCHRAMMEN. Chonelasma Hindei ScHRAMMEN. “a punctata SCHRAMMEN. Aphrocallistes alveolites RoEMER sp.

> cylindrodactylus SCHRAMMEN.

Hexactinella angustata SCHRAMMEN.

ts laevis SCHRAMMEN. Tretodictyum Loeschmanni SCHRAMMEN.

2 Pfaffi SCHRAMMEN. Scleroplegma macrochorium ScHRAMMEN. Auloplax spongiosus SCHRAMMEN. Stereochlamis praecissa SCHRAMMEN.

x caliculum SCHRAMMEN.

35 pilosum SCHRAMMEN. Craticularia relicta SCHRAMMEN.

59 virgatula SCHRAMMEN.

Leptophragma Murchisont GoLDFUSS sp. 33 pusilla SCHRAMMEN. 5s micropora SCHRAMMEN. Pleurostoma radiata RoEMER. Gueitardia Stümpeli SCHRAMMEN.

x striata SCHRAMMEN. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN. Callibrochis senonensis SCHRAMMEN. Wollemannia araneosa SCHRAMMEN. Habrosium convolutum ScHRAMMEN. Oxyrhizium eximinum SCHRAMMEN. Pleurothyris tortuosa SCHRAMMEN.

if folium ScHRAMMEN. Pleurochorium F. E. Schulzet SCHRAMMEN. Ptychodesia papillata SCHRAMMEN. Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN. Stichmaptyx alatus SCHRAMMEN. Syringium textum SCHRAMMEN. Pleurotrema Ijimai SCHRAMMEN. Hapalopegma fragilis SCHRAMMEN.

= maeandrina SCHRAMMEN. Balantionella elegans SCHRAMMEN. Polythyris cuneata SCHRAMMEN.

Ventriculites radiatus MANTELL. a stellatus SCHRAMMEN. 3 cylindratus SCHRAMMEN. > fistulosus SCHRAMMEN. Lepidospongia rugosa SCHLÜTER. fragılis SCHRAMMEN. 5 inermis SCHRAMMEN. Rhizopoterion solidum SCHRAMMEN. Napaea striata SCHRAMMEN. 5 micropora SCHRAMMEN. Pleuropyge plana SCHRAMMEN.

Becksia Soekelandi Schnürer (Westfalen, ? Bie-

wende). Becksia Augustae SCHRAMMEN.

i Feuerwehri SCHRAMMEN.

2 arborea SCHRAMMEN. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN. Centrosia incrustans SCHRAMMEN. Callicylix farreides SCHRAMMEN. Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN.

Fe maeandrina SCHRAMMEN. Sarophora armata SCHRAMMEN.

Polyblastidium racaemosum T. SMITH sp. Calyptrella Bertae SCHRAMMEN. Camerospongia pervia SCHRAMMEN. Cystispongia monostoma SCHRAMMEN. Tremabolites megastoma ROEMER sp. Toulminia Wollemanni ScHRAMMEN.

Phalacrus flosculus SCHRAMMEN.

Actinocyclus mirus SCHRAMMEN.

7 alternans SCHRAMMEN. Microblastidium decurrens SCHRAMMEN. Sporadoscinia Decheni GOLDFUSS sp.

= venosa ROEMER Sp.

2 micrommata ROEMER sp. RS hemisphaericus SCHRAMMEN.

Le stirps SCHRAMMEN. ue decurrens SCHRAMMEN.

x Quenstedti SCHRAMMEN. Coeloptychium agaricoides GOLDFUSS. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN. = lobatum GoLDFUSS.

2 robusta SCHRAMMEN. Fe deciminum ROEMER.

Brandesi SCHRAMMEN. er sulciferum RoEMER. Callodietyon infundibulum v. ZITTEL. | i, incisum ROEMER. Pleurope lacunosa ROEMER sp. fe rude v. SEEBACH.

Marshallia tortuosa RoEMER sp. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN.

Coscinopora infundibuliformıs GoLDFUSS.

Die Liste enthält zum erstenmal auch zahlreiche Arten aus Gattungen, die noch in den Meeren der Jetztzeit florieren. Um zu zeigen, wo etwa heute die Fortsetzung der Spongienfauna unserer Oberkreide zu suchen sein könnte, habe ich sämtliche bekannten lebenden Arten der in Frage kommenden Genera Regadrella, Farrea, Eurete, Periphragella, Lefroyella, Chonelasma, Aphrocallistes, Hexactinella, Scleroplegma und Auloplax unter Angabe ihres Vorkommens in Form einer Tabelle zusammengestellt.

+

_ Tabelle der geographischen Verbreitung aller bekannten lebenden Hexactinellidenarten aus Gattungen, die auch in der Quadratenkreide

von Oberg vorkommen.

Nach den drei Ozeanen geordnet.

182

Gattung

Stiller Ozean

Name

Fundort

Regadrella O. Scumiptr

(1 fossile Art aus der Quadratenkreide.)

Chonelasma F. E. ScHULZE (2 Arten aus der Quadratenkreide.)

Periphragella W. MARSHALL (3 Arten aus der Quadratenkreide.) Lefroyella Wyv. THomson (1 Art aus der Quadratenkreide.) Farrea BowERBANK (2 Arten aus der Quadratenkreide.)

Eurete SEMPER (1 Art aus der Quadratenkreide.)

Aphrocallistes Gray (3 Arten aus der Quadratenkreide.)

Hexactinella CARTER (3 Arten aus der Quadratenkreide.)

Scleroplegma F. E. ScHuLzE (1 Art aus der Quadratenkreide.)

Regadrella okinoseana 131MA Regadrella phoenix O. SCHMIDT Regadrella Komeyamai Isima

Chonelasma lamella F. E. SCHULZE Chonelasma hamatum F. E. SCHULZE

, Chonelasma Doederleini F. E. SCHULZE

Chonelasma calyx F. E. SCHULZE Chonelasma tenerum F. E. ‚SCHULZE

Periphragella Elisae MARSHALL

Farrea occa (BWBK.) CARTER

a Sollası F. E. SCHULZE

a Vosmaeri F. E. SCHULZE

» clavigera F. E. SCHULZE

aculeata F. E. SCHULZE

convolyulus F. E. SCHULZE

Eurete Semperi F. E. SCHULZE » Schmidtt F. E. ScHULZE » farreopsis CARTER , Cartert F. E. ScHULZE » Marshall F, E. ScHuLzE , Bowerbanki F. E. ScHULZE » erectum F. E. SCHULZE

Aphrocallistes Bocagei WRIGHT vastus F. E. SCHULZE

= ramosus F. E. SCHULZE = whiteavesianus LAMBE Hexactinella ventilabrum CARTER ~ lata F. E. SCHULZE tubulosa F. E. SCHULZE

Japan Galapagos Japan Kermadec-Insel Japan Kalifornien. L Japan |

Japan, Kalifornien Japan Banda-Insel Cap Flattery Kalifornien Molukken Philippinen Molukken

Japan Galapagos Japan

Japan, Aleuten bis Kalifornien Japan, Philippinen Vancouver-Insel Japan Molukken Japan

183

Atlantischer Ozean Indischer Ozean Name Fundort Name Fundort - Regadrella phoenix O. Scumipt Westindien Chonelasma Schulzei ToPSENT. Azoren Periphragella lusitanica ToPsENT Azoren Lefroyella decora Wyv. THomson Westindien Farrea occa CARTER Westindien, Farrea occa Carter | Bai von Bengalen

Azoren, Portugal

Aphrocallistes Bocagei WRIGHT N.-Atlantik, Portu- Aphrocallistes | Malacca,

gal, Westindien beatrix GRAY | Andamanen ks ramosus F. E. SCHULZE Azoren Hexactinella Grimaldi Torsent Azoren

Scleroplegma conica O. Scumipt Westindien

184

Die Ubersicht ergibt, daB diejenige Hexactinelliden-Fauna der Jetztzeit, welche in der Zusammen- setzung der Gattungen der Fauna der Quadratenkreide von Nordwestdeutschland am nächsten steht, im Stillen Ozean in der Nähe der japanischen Küste lebt. Ich kann noch hinzufügen, daß fünf Arten der Quadratenkreide, nämlich Chonelasma Hindei, Periphragella Johannae, Hexactinella laevis, Tretodictyum {Hexactinella) Loeschmanni und Tretodictyum Pfaffi in der allgemeinen Körperform, in der Organisation. des Kanalsystems und im Bau des Diktyonalgerüstes den von Japan bekannten lebenden Arten ihrer Gattung näherstehen, wie diese lebenden Arten allen anderen rezenten Spezies der drei Ozeane. .

Die folgende Tabelle enthält Angaben der Meerestiefen, in der die rezenten Hexactinelliden aus einer Anzahl Gattungen leben, die auch in der Quadratenkreide von Oberg vertreten sind.

Bathymetrische Verbreitung der lebenden Hexactinelliden aus Gattungen, die auch in der Quadratenkreide von Oberg vorkommen.

Tiefe | Autoritat Gattung Art ae (Hxpaditioa) Regadrella 1. Regadrella phoenix O. Scumipr 400 O. Scumipt 2 * ir I = 540 |! O. ScHMIDT 3: n FP LE = 500 A. re a 4 805 | F. E. SchuLze (,,Valdivia“) 5? en + 4 3200 | Isıma (,,Albatross“) 6. Regadrella Komeyamai \jimMa 787 | Isıma (,,Jnvestigator‘‘) 7. Regadrella okinoseana \sIMa 400 | IsımA 8. = = X. 800 5 Chonelasma | 9. Chonelasma calyx F. E. ScHuLzE 180 | F. E. SchuLze F. E. ScHULZE 10 5 ‘i R 360 ; 11, er er à 88 | F. E. Scuuuze (,,Albatross“) 12. 2 5 + 435 2 % 1% s = 1053 en Re 14. 2 £ 2 1251 2 Are Periphragella | 15. Periphragella Elisae MARSHALL 180 | CARTER, DOEDERLEIN W. MARSHALL 16. N a 2 360 à : Lefroyella 17. Lefroyella decora Wyv. Tuomson 800 | F. E. Scuuzze (,,Challenger“) Wyv. THomson : | Farrea 18. Farrea occa CARTER 540 | CARTER BOWERBANK 19. = LE 5 1400 | DoEDERLEIN 20. Farrea Sollasi F. E. SCHULZE 360 + 21. Farrea Vosmaeri F. E. ScHuLze 360 3 22. Farrea convolvulus F. E. SCHULZE 656 | F. E. ScHULZE (,,Albatross‘“)

23. Farrea aculeata F. E. SCHULZE 1161

LE]

15

Autorität

: F. E. Scuuuze

Schichten gleicher Facies sedimentiert haben. Unter den stratigraphisch wertvolleren Arten der Quadratenkreide sind namentlich Becksia-Arten Palaeontographica. Suppl.-Bd, V.

Tiefe Gattung Art inm (Expedition) Eurete 24. Eurete Semperi F. E. SCHULZE 300 | F. E. Scauzze (,,Challenger‘‘) SEMPER 25. Eurete Schmidti F. E. ScHuLZzE 360 | F. E. ScHULZE 26. Eurete farreopsis F. E. SCHULZE 360 | CARTER 27. Eurete Carteri F. E. ScHULzE 220 | F. E. Schulze (,,Challenger“) De dos 5 KS 300 ug Ps 29. Eurete Marshalli F. E. SCHULZE 260 % a 30. Eurete Bowerbanki F. E. ScHuLZzE 360 = a 31. Eurete erectum F. E. ScHULzE 717 | F. E. Scuuuze (,Albatross‘) Aphrocallistes | 32. Aphrocallistes Bocagei Wricur 180 | DoEDERLEIN, WRIGHT Gray EN 3 à ; 360 à 34. xf AS a 514 à = BD: + = 907 x 2 36. Aphrocallistes ramosus F. E. SCHULZE 360 | DOEDERLEIN 37. Aphrocallistes beatrix GRAY 1694 | F. E. SchuLzeE (,,Valdivia“) 38. 4 er 2 680 2" > 39. . FR y 141 3 Pr 40. er sa = 1024 5 ee 41, 5 2 a 209 a iR 42. R ke i; 212 x er 43. Aphrocallistes vastus F. E. SCHULZE 97 | F. E. SCHULZE 44. x à 3 180 2s 45. b 5% x 360 > 46. =F r ? 1602 5 _ Hexactinella | 47. Hexactinella ventilabrum F. E. ScHuLzE 180 | CARTER CARTER 48. A x as 360 | DOEDERLEIN 49. Hexactinella tubulosa F. E. ScHuLzE 180 > 50. , ba i 360 pr Scleroplegma | 51. Scleroplegma conica O. Scumipt 540) OÖ. SCHMIDT _F. E. ScauLze Auloplax 52. Auloplax auricularis F. E. SCHULZE 2500 |F. E. ScHuLzE

Als Durchschnitt ergibt sich eine Tiefe von ca. 600 m. Ähnliche Tiefenverhältnisse werden auch für die Teile des Kreidemeeres anzusetzen sein, welche die Quadratenkreide von Oberg und oberkretazische

24

186

zu nennen. Im übrigen ist die große Mehrzahl der Spezies wohl nur scheinbar auf die Quadraten- kreide beschränkt, da nur in den Kalkmergeln dieser Zone stellenweise die giinstigen Erhaltungs- bedingungen gegeben sind, welche die fragileren Hexactinelliden-Arten verlangen.

Viele zuerst in der Quadratenkreide auftretende Arten gehen bis in die mittlere, und sogar bis in die obere Mucronatenkreide hinauf, wie denn die Mucronatenkreide überhaupt im großen ganzen die Hexactinelliden-Fauna der Quadratenkreide zu wiederholen scheint.

Verzeichnis der in der Mucronaten-Kreide vorkommenden Hexactinelliden.

Aphrocallistes alveolites ROEMER Sp. Pleurope lacunosa ROEMER sp.

= cylindrodactylus SCHRAMMEN. Coscinopora infundibuliformis GOoLDFUSS.

ss lobatus SCHRAMMEN. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN. Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp. Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN.

* membranacea (JUENSTEDT Sp. lobata SCHRAMMEN.

= micropora SCHRAMMEN. Tremabolites megastoma RoEMER sp. Pleurostoma dicholoma SCHRAMMEN. Toulminia Benettiae MANTELL Sp. Guettardia striata SCHRAMMEN. compressa SCHRAMMEN. Ventriculites radiatus MANTELL. Coeloptychium agaricoides GOLDFUSS. Lepidospongia rugosa SCHLÜTER. ® lobatum GoLDFUSS. Rhizopoterion tubiforme SCHRAMMEN. he deciminum ROEMER. Napaea striata SCHRAMMEN. > incisum ROEMER. Polyblastidium racaemosum T. SMITH sp. 5 rude V. SEEBACH. Sporadoscinia micrommata ROEMER Sp. 5 Seebachi v. ZITTEL.

BA Teutoniae SCHRAMMEN. er princeps ROEMER.

Die meisten Arten sind auch schon aus der Quadratenkreide angeführt worden. Auf die Mucro. natenkreide beschränkt sind Aphrocallistes lobatus, Leptophragma membranacea, Pleurostoma dichotoma, Rhizopoterion tubiforme, Sporadoscinia Teutoniae, Cyclostigma lobata, Toulminia Benettiae und compressa, Coeloptychium Seebachi und Coeloptychium princeps.

Die Kalkmergel der unteren Mucronatenkreide (Ahlten, Misburg) sind am arten- und individuen- reichsten. Mit Ausnahme von Coeloptychium princeps enthalten sie alle Spezies, die in der vorstehenden Liste angeführt werden.

Aus der faziell ziemlich gleichartigen aber jüngeren Heteroceraskreide von Lüneburg kennt WoLLEMANN Leptophragma membranazea QUENSTEDT sp., Coscinopora infundibuliformis GoLpruss, Aphro= callistes alveolites RoEMER sp., Ventriculites striatus T. Surrx (?), Ventriculites radiatus MANTELL, Sporado- scinia venosa und micrommata RoEMER sp., Sporadoscinia Decheni GoLpruss var. quadrata QUENSTEDT (= Sporadoscinia Quenstedti SCHRAMMEN), Coeloptychium deciminum, Seebachi, agaricoides und rude.

Als Hexactinelliden führende Litoralfacies der Heteroceraskreide sind schließlich die Sandmergel von Haldem und Lemförde zu erwähnen. Sie schließen von Kieselspongien fast nur Coeloptychien ein und zwar Coeloptychium agaricoides, Coeloptychium Seebachi und auch das seltene und schöne Coelo- ptychium princeps.

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Die von ZrrreL eingeführte Zweiteilung der Hexactinelliden in Dictyonina (,,die Sechsstrahler ver- schmelzen zu einem zusammenhängenden Gitterwerk, indem sich jeder Arm eines Hexaktins an den entsprechenden Arm eines benachbarten Sechsstrahlers legt, und beide von einer gemeinsamen Kiesel- hülle umschlossen werden‘) und Lyssacina (,,Die Skelettelemente bleiben entweder alle isoliert, oder sind nur zum Teil in unregelmäßiger Weise miteinander verlötet“), habe ich nicht beibehalten. Diese Einteilung beruht nur, ganz abgesehen davon, daB keineswegs bei allen Diktyoninen die Verbindung der Hexaktine oder Lychniske in der von Zirret geforderten Weise erfolgt, auf Eigentümlichkeiten der erhaltungsfähigen Bestandteile des Kieselgerüstes, während die für den Ausbau eines natürlichen Systems überaus wichtigen Fleischnadeln, welche bei den fossilen Hexactinelliden allerdings nicht erhalten bleiben, keine Beriicksichtigung finden.

In der Hauptgliederung folge ich lieber F. E. Scnuzze, der als systematische Einheiten höchsten Grades die Unterordnungen Amphidiscophora und Hexasterophora unterschieden hat. Die Amphidisco- phora sind nach F. E. Scuuzze nicht allein durch den ausschließlichen Besitz der eigenartigen Amphidiske deutlich charakterisiert und von den Hexasterophora leicht und scharf zu trennen, sondern sie zeigen auch im übrigen so gleichartige Organisationsverhältnisse, daß die Zusammengehörigkeit aller ihrer Glieder stets klar hervortritt. Die Hexasterophora andererseits sind immer (bei sonst weitgehenden Differenzen) durch das Vorkommen des Hexasters, der für diese Abteilung typischen Nadel gekennzeichnet.

Sämtliche Hexactinelliden, die jetzt aus der Kreide von Nordwestdeutschland bekannt sind, halte ich für Hexasterophora. Die lebenden Arten aller Gattungen, welche unserer Oberkreide und der Jetztzeit gemeinsam sind, haben ausnahmslos Hexaster. Die fossilen Spezies dieser Genera dürfen und müssen darum ebenfalls zu den Hexasterophora gerechnet werden. Alle übrigen Kreide-Hexactinelliden schließen sich aber in der Tektonik des Gerüstes enger den Formen mit Hexastern wie mit Amphidisken an.

Die fossilen und lebenden Hexasterophora mit Ausnahme der rezenten Euplectellidae, Caulophacidae, Leucopsacidae und Rossellidae teile ich in die zwei Triben Hexactinosa und Lychniscosa, welche dem übrigen Teile der Hexasterophora, den Euplectellidae, Caulophacidae usw. gegenüber immer durch ein aus ver- schmolzenen Hexaktinen oder Lychnisken bestehendes Kieselgerüst, das Diktyonalgerüst, charakteri- siert sind.

Die Hexactinosa, welche ich als Hexasterophora mit Diktyonalhexaktinen definiere, bilden etwa die Hälfte der fossilen, aber die übergroße Mehrzahl aller rezenten Hexasterophora mit Diktyonalgerüsten.

Der größere Teil der lebenden Hexactinosa besitzt außer Hexastern auch noch Uncinate. Darum ist er von F. E. Schulze als Gruppe der Uneinataria mit den Familien Euretidae F. E. Scuurze (nicht ZitTEL), Coscinoporidae F. E ScnuLze (= Chonelasmatidae ScHRAMMEN), Aphrocallistidae F. E. ScHuLzE und Tretocalycidae F. E. Schulze zusammengefaßt worden. In diese Gruppe, der ich die Bedeutung einer Subtribus der Hexactinosa beilege, beziehe ich auch die zahlreienen fossilen Euretidae (im Sinne F. E. SCHULZES), Chonelasmatidae, Tretocalycidae usw. ein, die ich in der oberen Kreide aufgefunden habe. _ Die leicht vergänglichen Uncinate waren allerdings bei keiner Art mehr nachweisbar. Sie sind durch den Versteinerungsprozeß zerstört worden. Formeigentümlichkeiten der Schwammkörper, Struktur der Diktyonalgerüste und Organisation des Kanalsystems boten aber in ihrer Gesamtheit zahlreiche und sichere Anhaltspunkte für die Beurteilung der generischen Stellung und Familienzugehörigkeit.

Den Uncinataria hat F. E. SchuLze als /nermia alle mit deutlichem Diktyonalgerüst versehenen

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Hexasterophora gegenübergestellt, welche keine Uncinate und auch weder Scopulae noch Clavulae auf- weisen. Als eine besondere Familie der Inermia (Dactylocalycidae) hat Isıma sodann die Gattungen Dactylocalyx, Margaritella, Myliusia, Aulocalyx und Euryplegma zusammengefaßt. F. E. ScHuLzE fügte noch die Gattung Auloplax hinzu, während er für die einzige durch Lychnisken ausgezeichnete lebende Gattung Aulocystys innerhalb der Inermia die besondere Familie Aulocystidae aufstellte. Ich betrachte die Inermia, aber mit Ausnahme der Aulocystidae F.E. SCHULZE, die ich als einzige lebende Familie meinem Tribus Lychniscosa unterordne, als zweite Subtribus der Hexactinosa. Auch die Gruppe der Inermia umfaßt Hexactinelliden aus der oberen Kreide. Ich rechne allerdings aus naheliegenden Gründen nur die wenigen fossilen Arten dazu, die zu Inermia-Gattungen gehören, welche auch noch in der Jetztzeit leben. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, daß noch viel mehr fossile Arten den /nermia nahestehen. Indessen wird der direkte Nachweis schwer zu erbringen sein. Selbstverständlich wäre es verfehlt, schon allein aus dem Fehlen der Uneinate, Clavulae und Scopulae nähere Beziehungen herzuleiten, weil ja die Fleischnadeln der fossilen Arten auch da nicht mehr nachzuweisen sind, wo sie vorhanden gewesen sein müssen.

Alle Hexactinosa aus der oberen Kreide, die nicht zu Gattungen gehören, deren Verhältnis zu den Uncinataria oder Inermia von lebenden Arten her bekannt ist, behandle ich als Hexactinosa unsicherer Stellung.

Die Tribus Lychniscosa Hexasterophora mit Lychnisken enthält die zweite Hälfte aller Kreide- Hexactinelliden. In der Jetztzeit sind die Lychniscosa nur noch durch die einzige Gattung Aulocystis F. E. Scuutze vertreten. Darum hat es mich nicht überrascht, daß die Zoologen die Aufstellung der Gruppe der Lychniscosa, die ich bereits im Jahre 1902) vorgeschlagen hatte, zunächst abgelehnt haben. Die Einwendungen Iyimas?) und F. E. Schurzes®) kann ich aber nicht als überzeugend anerkennen. Ich bin auch selber der Ansicht Isımas, daß das Lychnisk eine Bildung ist, die Hexaktine zur Grundlage hat, welche durch Hinzutreten eigentümlich angeordneter Synapticula zu den Zentralknoten zu Lychnisken geworden sind. Ferner teile ich die Meinung F. E. Scuutzes, daß die acht schrägen Strebepfeiler, welche sich um den Kreuzungsknoten der Lychniske entwickeln, als eine zur Verstärkung der Festigkeit dienende Einrichtung aufzufassen sind. Daß die Laternenknoten aber höchstens die systematische Bedeutung haben können, eine Familie zu charakterisieren, wie F. E. ScHuLZE annimmt, möchte ich nicht zugeben. F. E. ScHhuLze stützt sich namentlich darauf, daß bei den lebenden Hexactinelliden mit Lychnisken außer den regelmäßigen Lychnisken zuweilen auch einfache undurchbohrte Verbindungs- knoten vorkommen, z. B. bei Aulocystis Grayi Bws«. in der Nähe der Anheftungsstellen des ganzen Schwammes an seiner Unterlage.*) So wertvoll das akzidentielle Auftreten von Hexaktinen für phylo-

1) Neue Hexactinelliden aus der oberen Kreide. Mitteilungen aus dem Rormer-Museum. No. 15. 8. 7.

2) Studies on the Hexactinellida. Contribution III, S. 24 und S. 115.

’) Wissenschaftl. Ergeb. der Deutsch. Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia“. Bd. 4. Hexactinellida, 8.170. 71

4) Hier breitet sich an der Berührungsstelle mit dem Fremdkörper eine dünne, mit kleinen rundlichen Lécherchen versehene Kieselplatte aus. Über dieser lagert dann ein dichtes Balkengerüst mit undurchbohrten Knoten, welches allmählich in das normale Gerüst mit durchbohrten Knoten übergeht. Auch bei fossilen Lychniscosa, die Aulocystis nahestehen, z. B. bei Tremabolites v. Zırr. kommen stellenweise einfache Hexactine vor, aber ebensowenig wie bei den rezenten Formen als Elemente des eigentlichen Diktyonalgerüstes, sondern nur in den Dermal- und Gastralregionen.

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genetische Betrachtungen sein mag, für die Einschätzung des systematischen Wertes der Lychnisken- bildung scheint es mir von untergeordneter Bedeutung zu sein.

Wichtig ist dagegen, daß bei den Lychniscosa gewöhnlich auch noch Differenzierungen der Dictyonalia vorkommen, die den Æexactinosa fast immer fehlen. Hierhin gehören namentlich die aus plattigen Verbreiterungen der Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske hervor- gehenden porösen Membranen an beiden Oberflächen der Wandung, und die aus anastomosierenden Zerschlitzungen der äußeren Radialstrahlen der Oberflächen-Lychniske zusammengesetzten Deckgespinste. Den Ausschlag gibt aber m. E. die ungemein große Fülle und erstaunliche Formenmannigfaltigkeit der Hexactinelliden mit Lychnisken. Sie wiederholen alle oder fast alle Modifikationen des Kanalsystems, welche bei den Hexactinosa vorkommen und auch die verschiedenen Formentypen der Schwammkörper kehren neben zahlreichen eigenartigen Gestalten wieder. Darum betrachte ich die Hexactinosa und die Lychniscosa als Parallelreihen, deren Evolution noch während der Kreidezeit gleichen Schritt gehalten hat. Beide standen damals wohl auf der Höhe der Entwicklung. In der Jetztzeit sind die Hexactinelliden mit Lychnisken fast ganz erloschen und die Hexactinosa gegen früher augenscheinlich stark in der Abnahme begriffen.

Die Lychniscosa und Hexactinosa könnte man, zu einer höheren systematischen Einheit zusammen- gefaßt, einer anderen gegenüberstellen, welche die Euplectellidae, Caulophacidae, Leucopsacidae und Rossellidae umfassen würde. Die drei letzten der eben genannten Familien wird man übrigens in der folgenden Übersicht der Hexasterophora-Familien aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland ver- geblich suchen, und auch die Euplectellidae kann ich nur mit einer einzigen Regadrella-Art anführen.

Familien der Hexactinelliden aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland.

I. Unterordnung Hexasterophora F. E. SCHULZE.

Mit Hexastern aber ohne Amphidiske.

Die Nadeln sind entweder sämtlich frei oder teilweise zu einem zusammenhängenden Stützgerüst mehr oder minder regelmäßig verbunden.

Während einige mit einem basalen Nadelschopfe im Boden wurzeln, sind andere direkt oder mittelst eines Stieles auf der Unterlage befestigt.

a) Lyssacine Hexasterophora.

1. Familie Euplectellidae Isıma.

= © Die Originaidiagnose lautet: „Lyssacine Hexasterophora of tubular cup-like or massive body; sometimes stalked: either rooted by a tuft of basal spicules or firmly attashed by compact base; generally possessing numerous separate

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oscula. Dermal skeleton composed of hexactinic dermalia the proximal ray of which is as a rule much longer than any other in the same spicule; no hypodermal pentactins. Hexaster various.“

b) Dictyonine Hexasterophora.

1. Tribus Hexactinosa SCHRAMMEN.

Hexasterophora mit Diktyonalhexaktinen.

1. Subtribus Uncinataria F. E. ScHhuLze.

Hexactinosa mit Uncinaten.

2. Familie Euretidae F. E. ScHULzeE.

„Uncinataria, deren der Unterlage fest aufsitzender Körper aus einem baumartig verästelten oder reichlich anastomosierenden Röhrensystem besteht, welches in einigen Fällen die Wandung eines größeren Kelches bildet. Das zusammenhängende Stützgerüst setzt sich aus Diktyonalhexaktinen zusammen, welche meistens in regelmäßiger Weise durch Umhüllen der parallel und dicht aneinander gelegten Strahlen mit Kiesellamellen zur Bildung eines vorwiegend rechtwinklige Maschen umschließenden Balkenwerkes sich vereinigen. Neben den pentaktinen Dermalia und Gastralia treten außer den Uncinaten reichlich Scopulae oder Clavulae auf. Als intermediäre Parenchymalia kommen neben einfachen Oxy- hexaktinen auch Oxyhexaster und Discohexaster oder beide vor.“

3. Familie Chonelasmatidae SCHRAMMEN. (= Coseinoporidae F. E. ScHuLzE [non ZITTEL]).

Kelch- oder plattenförmige Uncinataria, deren verhältnismäßig dünne Wand von geraden, konischen, blind endigenden Epi- und Aporhysen quer durchsetzt wird. Mit Scopulen. -

4. Familie Aphrocallistidae F. E. ScHuLze.

Kelch- oder röhrenförmige Uncinataria mit ziemlich dünner Wandung, deren Diktyonalgerüst vorwiegend dreieckige Maschen zeigt und, von regulär sechsseitigen Lücken gleichmäßig durchsetzt, ein bienenwabenähnliches Aussehen hat. Mit Scopulen.

5. Familie Tretocalycidae F. E. SCHULZE.

Uncinataria mit unregelmäßigen Kanälen, die den Körper schräg oder in verschiedener Richtung durchdringen, oder mit regelmäßig alternierenden, röhrenförmigen, die Wandungen quer durchsetzenden und blind endigenden Epi- und Aporhysen. Mit Ausnahme der Gattung Uncinatera Torsent haben alle Gattungen Scopulae.

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2. Subtribus Inermia F. E. SCHULZE.

Hexactinosa ohne Uncinate, Scopulae und Clavulae.

6. Familie Dactylocalycidae Iyıma.

„Der massige oder kelchférmige, seltener platte Körper besteht aus einem System anastomosierender Röhren, zwischen welchen ein interstitielles Lückensystem (Cavaedialsystem) bleibt. Das in letzteres eintretende Wasser durchsetzt die Wand der Röhren und gelangt durch diese direkt oder durch einen gemeinsamen Gastralraum nach außen.“

7. Familie Auloplacidae SCHRAMMEN.

Kleine, trichter-, röhren- oder spitzglasförmige, oder aus fächerförmig oder bündelartig neben- einander liegenden Röhrchen bestehende Inermia mit ziemlich dieker Wandung. Oberflächen mit kleinen Ostien und Postiken von radiären, blind endigenden Epirhysen bezw. Aporhysen oder Kanalsystem wenig entwickelt. Die großen Hexaktine haben glatte Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regel- mäßig gebauten Gerüste verschmelzen, in dem longitudinale oder bogenförmig von innen nach außen strahlende Balkenzüge besonders kräftig entwickelt sind. Die Enden dieser Balkenzüge erheben sich wie die Granen eines Pelzes über die Oberfläche der Außenseite oder beide Oberflächen und bilden dadurch einen Schleier von langen Kieselstäben.

c) Hexactinosa incert. sedis.

8. Familie Craticularidae Raurr.

Mehr oder weniger dickwandige, becherförmige, zylindrische, plattige oder ästige (?) Hexactinosa mit ziemlich groBen, zu Längs- und Querreihen gruppierten Ostien und Postiken von radiären réhren- fürmigen, blind endigenden Epirhysen und Aporhysen. Die Hexaktine haben glatte oder kleindornige Strahlen und verschmelzen zu einem engmaschigen Geriiste. Beide Oberflächen mit aus den verdickten tangenlialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehenden geflechtartigen Deck- schichten.

9. Familie Leptophragmidae ScHRAMMEN.

Trichter-, röhren- oder schalenförmige, dolchscheidenartig zusammengedrückte oder sternformig gefaltete Hexactinosa mit dünner Wandung. Beide Seiten mit kleinen, zu Längs- und Querreihen geordneten oder in Quincunx stehenden Ostien und Postiken von röhrenförmigen Epirhysen und Apo- rhysen, die unter den Oberflächen der Innen- und Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien und Postiken blind endigen. Die kleinen Hexaktine haben glatte oder bedornte Strahlen und ver- schmelzen gewöhnlich in beliebiger Orientierung zu unregelmäßig gebauten und engmaschigen Gerüsten. Beide Oberflächen mit mehr oder weniger stark entwickelten Verdichtungen, die aus Verdickungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen.

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10. Familie Callibrochidae ScHRAMMEN.

Trichter- oder spitzglasförmige Hexactinosa mit dünner oder dicker Wandung. Ohne besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken; gewöhnlich auch ohne Ostien. Das Diktyonalgerüst ist sehr regel- _ mäßig gebaut und besteht aus großen Hexaktinen, die zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen verschmelzen und weite kubische Maschen umschließen. In den Maschen liegen häufig Oxyhexaktine von verschiedener Größe, deren Strahlen frei endigen, oder untereinander und mit den Dictyonalia ver- bunden sind. Äußere Oberfläche mit aus Verbreiterungen oder Verdickungen der Tangentialstrahlen der dermalen oder gastralen Hexaktine hervorgehenden engmaschigen Deckschichten. Innenseite ge- wöhnlich ohne Deckschichten.

11. Familie Pleurothyrisidae SCHRAMMEN.

Kleine röhren-, spitzglas- oder blattförmige Hexactinosa, deren sehr dünne Wandung dolch scheidenartig zusammengedrückt oder spiralig gefaltet ist. Schmalseiten bezw. Faltenrücken mit größe- | ren rundlichen Wandlücken, zuweilen auch mit übereinanderliegenden dütenförmigen Fortsätzen Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die Hexaktine haben glatte oder dornige Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen, während sie an den Oberflächen unregelmäßig gebaute Geflechte bilden.

12. Familie Ptychodesidae ScHRAMMEN.

Plattige Hexactinosa mit dünner Wandung, welche durch Longitudinalfaltung an der Außenseite röhrenförmige, alleinstehende oder zu Gruppen vereinigte Vorstülpungen oder kantige Leisten bildet, die am Scheitel von größeren runden Öffnungen durchbrochen werden. Beide Seiten mit kleinen, zu mehr oder weniger regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten Ostien und Postiken von röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen, welche die Wandung alternierend durchsetzen, und unter den Oberflächen der Innen- bezw. Außenseite blind endigen. Die Hexaktine haben mit Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an beiden Oberflächen zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als lange, mit kleinen Dornen besetzte Stacheln.

13. Familie Polystigmatidae SCHRAMMEN.

Ohr-, blatt- oder unregelmäßig trichterförmige Hexactinosa mit dünner Wandung und stark ent- wickelter plattiger Basis. Beide Oberflächen mit zu Längs- und Querreihen geordneten oder unregel- mäßig verteilten und dicht nebeneinander liegenden Ostien und Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- und Außenseite. Die parenchymalen Hexaktine haben kleindornige Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die Kreuzungsknoten der dermalen und gastralen Hexaktine sind kugelig verdickt und mit kurzen Höckern besetzt.

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14. Familie Stichmaptycidae SCHRAMMEN.

Dünnwandige Hexactinosa, deren Schwammkörper durch starke Faltung der Wandung aus in unregelmäßiger Weise anastomosierenden Blättern und weiten Röhren bestehen. Außenseite mit nadel- stichartigen, gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien von kurzen geraden Epirhysen. Innen- seite mit kleinen ovalen Postiken. Die Aporhysen durchdringen die Wandung in schräger Richtung, wobei sie die Epirhysen durchkreuzen. Die Hexaktine haben glatte Strahlen und verschmelzen zu einem unregelmäßig gebauten engmaschigen Gerüste. Außenseite mit, Innenseite ohne Oberflächenverdichtung.

15. Familie Syringidae SCHRAMMEN.

Röhrenförmige und dünnwandige Hexactinosa, an deren Außenseite in quadratischen Feldern kleine Ostien von Epirhysen liegen, welche die Wandung vollständig durchdringen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit runden Postiken, die mit den inneren Mündungen der Epirhysen alternieren. Die Hexaktine verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste, dessen äußere Oberfläche mit Deckschicht überzogen ist. Innenseite ohne Deckschicht.

16. Familie Hapalopegmidae SCHRAMMEN.

Kleine, zusammengedrückt röhrenförmige oder aus anastomosierenden Röhren bestehende Hexactinosa ohne besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken. Die Hexaktine verschmelzen zu einem sehr weitmaschigen Gerüste mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen. Ohne Deckschichten.

17. Familie Botryosellidae SCHRAMMEN.

Knollige oder plattige Hexactinosa, deren Schwammkörper aus dicken, gekröseartig gewundenen oder zu röhrigen Anastomosen gefalteten Lappen besteht. Außenseite mit kleinen, unregelmäßig an- geordneten Ostien von verschiedener Weite. Als Postiken fungieren die weiten Skelettmaschen an der inneren Oberfläche. Regelmäßige Kanäle fehlen. Die Diktyonalhexaktine sind sehr groß und verschmelzen zu einem unregelmäßigen oder aus undeutlich longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen bestehenden Gerüste. Beide Oberflächen mit weitmaschigen, geflechtartigen Verdichtungen.

18. Familie Balantionellidae ScHRAMMEN.

Krustenförmige Hexactinosa mit dünner Wandung, die aus zu traubigen Stöckchen vereinigten, stark zusammengedrückien Beutelchen bestehen. Schmalseiten der Beutelchen mit großen, rundlichen Wandlücken. Breitseiten mit von der Basis nach den Rändern strahlenden Ostienreihen. Ostien winzig. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die Hexaktine verschmelzen im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem regelmäßigen, aus longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen aufgebauten Gerüste, in dessen Maschen zahlreiche beliebig orien- tierte und verschieden große Oxyhexaktine liegen, die sich mit einem oder mehreren Strahlen an die Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 25

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Dictyonalia heften. Äußere Oberfläche mit einer engmaschigen Deckschicht, die aus beliebig orien- tierten Diktyonalhexaktinen mit verdickten Strahlen hervorgeht.

19. Familie Polythyrisidae SCHRAMMEN.

Kleine, dünngestielte, kugelige oder eiförmige Hexactinosa mit dicker Wandung und sternförmig gebuchtetem Paragaster. Außenseite mit einigen großen runden, mit den Paragasterausbuchtungen kommunizierenden Wandlücken und zahlreichen kleinen, unregelmäßig verteilten Ostien. Auf der Paragasteroberfläche winzige Postiken. Die Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen in beliebiger Orientierung zu einem engmaschigen Gerüste, dessen oberflächlich gelegenen Teile zwar dichter wie die parenchymalen sind, aber keine eigentlichen Deckschichten entwickeln.

2. Tribus Lychniscosa SCHRAMMEN.

Hexasterophora mit Lychnisken.

20. Familie Ventriculitidae v. ZiTTEL emend.

Trompeten-, hutpilz-, trichter- oder schirmförmige, zylindrische oder zusammengedrückt röhren- förmige Lychniscosa mit langem Stiel und kräftiger Wurzel. Außenseite entsprechend einer mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen Radialfaltung der dünnen oder dieken Wandung mit alternierend in Längsreihen oder -furchen liegenden längsovalen Ostien von einfachen Epirhysen, die unter der Ober- fläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken blind endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der Innenseite mit runden oder querovalen Postiken, die gewöhnlien in Quincunx stehen. Die Lychniske haben bedornte Strahlen, die zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Beide Ober- flächen sind mit plattigen oder geflechtartigen Deckschichten, die aus siebartig durchlöcherten Ver- breiterungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Lychniske hervorgehen, überzogen. Als Derivate der nach außen gerichteten radialen Lychniskenstrahlen erheben sich gewöhnlich außerdem noch plattige oder rasenartige Deckgespinste, auch wohl schuppenartig übereinander liegende Kiesel- bänder über die innere Oberfläche des Diktyonalgerüstes.

21. Familie Polyblastididae SCHRAMMEN.

Stockartige Lychniscosa, deren Schwammkörper aus zahlreichen kreiselförmigen Knospen mit radial gefalteter Wandung und gut entwickeltem Paragaster besteht, die von einem dünn-röhrenförmigen Axenteile ausstrahlen. Ostien klein, oval. Ohne Aporhysen und Postiken. Die Lychniske haben klein- dornige Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Äußere Oberfläche mit Deckschicht. Innenseite ohne Deckschicht, aber mit einem aus den verlängerten äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske bestehenden Rasen von Kieselstacheln.

22. Familie Actinocyclidae SCHRAMMEN.

Pilz- oder schirmférmige Lychniscosa. Oberseite mit zahlreichen, in der Mitte beginnenden, ein- fachen oder vergabelten, flachen oder gewölbten Radialfalten. Unterseite mit vom Stiele nach dem Rande verlaufenden, in einfachen oder dichotomen Reihen stehenden, großen rundlichen Ostien von kurzen Epirhysen, die im Innern der Radialfalten münden. Postiken in den Furchen zwischen den Radial- falten oder auf den Faltenrücken und -seiten. Diktyonalgerüst ziemlich unregelmäßig. Ober- und Unter- seite mit membranösen oder geflechtartigen Deckschichten.

23. Familie Microblastididae ScHRAMMEN.

Trichterförmige Lychniscosa mit ziemlich dicker, radial gefalteter Wandung. Auf den Faltenrücken liegen an der Außenseite in Längsreihen zitzen- oder warzenförmige Vorstülpungen, die, wie auch die Seiten der Falten, von ziemlich großen rundlichen Löchern durchbrochen werden. Äußere Oberfläche mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich regelmäßig gebaut. Außenseite mit Deckschicht; Innenseite ohne Deckschicht, aber stellenweise mit einem äußerst zarten Deckgespinst, das von den äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske ausgeht.

24. Familie Sporadoscinidae ScHRAMMEN.

Mehr oder weniger dünnwandige, kelch-, röhren-, trichter-, napf- oder schirmförmige Lychniscosa. Außenseite mit gleichmäßig über die Oberfläche verteilten, querovalen, spaltförmigen, rundlichen, unregel- mäßig polygonalen oder quadratischen Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Ober- fläche der Innenseite endigen. Oberfläche der Innenseite mit in Quincunx stehenden oder in Längsfurchen liegenden runden Postiken von ziemlich weiten Aporhysen, die unter der Oberfläche der Außenseite beginnen. Die Lychniske haben bedornte Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregel- mäßig gebauten Gerüste. Äußere Oberfläche immer mit Deckschicht. Innere Oberfläche mit oder ohne Deckschicht; zuweilen mit plattigen Kieselgespinsten.

25. Familie Callodietyonidae v. ZirreL emend.

Trichterförmige Lychniscosa mit dünner Wandung, die auch spiralig gefaltet oder dolchscheiden- artig zusammengedrückt sein kann und dann von großen runden Wandlücken auf den Faltenrücken oder Schmalseiten durchbrochen wird. Oberflächen mit kleinen, in Quineunx stehenden oder unregelmäßig verteilten Ostien und Postiken. Die Wasserzirkulation erfolgt ohne Vermittelung besonderer Epirhysen und Aporhysen durch die weiten Skelettmaschen. Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken, deren Strahlen zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verbunden sind. Gewöhnlich mit Deckschichten.

26. Familie Coscinoporidae v. ZiTTEL emend.

Trichter- oder becherförmige Lychniscosa mit dünner Wandung und kräftiger Wurzel. Außen- und Innenseite mit kleinen in Quincunx stehenden Ostien bezw. Postiken. Die geraden röhrenförmigen

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Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bezw. AuBenseite. Diktyonal- gerüst unregelmäßig; an beiden Oberflächen mit plattigen und durchlécherten Deckschichten, die von dermalen und gastralen Stauraktinen ausgehen.

27. Familie Becksidae SCHRAMMEN.

Schalen-, napf- und kelchförmige, oder paragasterlose knollige, krustenartige, birnförmige oder dickzylindrische Lychniscosa, deren dünne Wandung stark gefaltet ist und anastomosierende Röhren und Lappen bildet, zwischen denen unregelmäßige Cavaedien liegen. An der Außenseite der Röhren und Lappen winzige Ostien, die aber auch fehlen können. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Wasserabfuhr durch die weiten Röhrenmündungen. Die Lychniske verschmelzen zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Äußere Oberflächen mit Deckschichten, die von den Tangentialstrahlen der dermalen Lychniskenlage ausgehen oder ohne Deckschichten.

28. Familie Calyptrellidae ScHRAMMEN.

Aus lappigen Blättern und anastomosierenden, distal offenen Röhren bestehende Lychniscosa, deren Wandung nur aus einer einschichtigen Lychniskenlage besteht. Die Tangentialstrahlen ver- schmelzen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gitterwerk; die Radialstrahlen endigen an beiden Ober- flächen als konische Zapfen.

29. Familie Plectascidae ScHRAMMEN.

Knollen- oder stockartige Lychniscosa, deren Wandung durch Faltung lappige Blätter und dicke anastomosierende Röhren bildet, die distal geöffnet sind. Beide Oberflächen mit in Längs- und Querreihen liegenden, ziemlich großen Ostien bezw. Postiken.

30. Familie Oncotoechidae SCHRAMMEN.

Zylindrische oder birnförmige Lychniscosa mit engem und tiefem Paragaster, deren dünne Wandung an der Außenseite radiale Vorstülpungen bildet, die an den Scheiteln abgestutzt und durch tiefe Furchen getrennt sind. Äußere Oberfläche mit unregelmäßig verteilten kleinen Ostien. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich unregelmäßig. Mit oder ohne Deckschicht.

31. Familie Camerospongidae SCHRAMMEN.

Eiförmige, knollige, scheiben-, schirm- oder pilzförmige Lyehniscosa, deren dünne Wandung zu mehr oder weniger weiten anastomosierenden Röhren gefaltet ist, zwischen denen unregelmäßige Cavaedien liegen. Scheitel, Scheitelrand oder ganze Oberfläche (mit Ausnahme der Paragastermündungen) sind mit einer glatten Kieselhaut überzogen. Außenseite der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epi- rhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich regelmäßig. Die oberste Lychniskenlage der Außenseite ist durch Verdickung und Abplattung der Lychniskenbalken und Ausbildung

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durchlécherter Kieselplatten mehr oder weniger stark verdichtet. Innenseite ohne Oberflachenverdichtung, aber häufig mit einem Uberzuge von kleinen beliebig orientierten Hexaktinen. In der glatten Kieselhaut zablreiche Axenkreuze von Stauraktinen (Pentaktinen).

32. Familie Coeloptychidae v. Zirret.

Scheiben-, schirm- oder pilzförmige Lychniscosa, deren dünne Wandung zahlreiche, mehr oder weniger regelmäßig vergabelte, innen hohle Radialfalten bildet. Oberseite flach oder trichterförmig ver- tieft, mit fein- oder grobmaschigen Diaphragmen überzogen, die in der Regel mit glatten Radialbändern alternieren. Rand bandartig und scharfkantig gegen Ober- und Unterseite abgesetzt, oder eingekerbt, oder aber in Radiallappen zerlegt. Faltenrücken mit mehr oder weniger großen, rundlichen, spaltförmigen oder auf den Gipfeln warzenförmiger Fortsätze liegenden Wandlücken. Die Ostien sind als winzige Löcherchen alternierend über die ganze äußere Oberfläche der Falten verteilt. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Diktyonalgerüst sehr regelmäßig.. Äußere Oberfläche z. T. mit Deck- schicht überzogen, die aus dermalen Hexaktinen (Pentaktinen, Stauraktinen) hervorgeht.

33. Familie Cinclidellidae SCHRAMMEN.

Schlank-trichterférmige (spitzglasförmige) Lychniscosa mit dünner Wandung. Außenseite mit kleinen, dicht nebeneinander liegenden, rundlichen Ostien von kurzen Epirhysen. Ohne besondere Apo- rhysen und Postiken. Im Diktyonalgerüst große Lychniske, die im Innern der Wandung und an der Ober- fläche der Innenseite ein weitmaschiges Gerüst mit vorwiegend rechteckigen Maschen aufbauen, und kleinere, die zu unregelmäßigen Geflechten verschmelzen, welche z. T. die großen Maschen überbrücken und ausfüllen. Außenseite mit einer geflechtartigen Deckschicht.

34. Familie Bolitesidae SCHRAMMEN.

Plattige Lychniscosa mit dicker Wandung. Außenseite mit ovalen, in Quincunx stehenden Miin- dungen von weiten röhrenförmigen Kanälen, welche die Wandung in schräger Richtung durchdringen An der wabenartigen Innenseite stehen die unregelmäßig rundlichen, sehr weiten Mündungen dieser Kanäle alternierend in Längs- und Querreihen mit ähnlich geformten Mündungen von Kanälen, die unter . der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die Verbindung beider Kanalsysteme erfolgt durch kleine rundliche Öffnungen in den Septen. Die sehr weiten Maschen des aus Lychnisken mit ungewöhnlich langen und dünnen Strahlen bestehenden Diktyonalgerüstes sind von unregelmäßigen axenkanalfreien Kiesel- gespinsten überbrückt, die von den Strahlen der Lychniske ausgehen. Die Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske sind plattig verbreitert. Ihre äußeren Radialstrahlen erheben sich über die Oberfläche als lange dornige Kieselstäbe und endigen mit kurzen Kieselbüscheln.

35. Familie Ophrystomatidae SCHRAMMEN.

Plattige Lychniscosa, die auf der Oberseite mit einer glatten, von zahlreichen rundlichen Öffnungen mit umwallten Rändern durchbrochenen Kieselhaut überzogen sind. In der Deckschicht kleine Axenkreuze (? von Stauraktinen).

Ww D

QO

10.

145 12.

13

Tabellarische Ubersicht der Kreide-Hexactinelliden bis zu den Gattungen.

(Die gesperrt gedruckten Gattungen kommen in der oberen Kreide und in der Jetztzeit vor.)

Hexasterophora F. E. SCHULZE.

I. Euplectellidae Isıma. . Regadrella. O. ScHMiDT.

A. Hexactinosa SCHRAMMEN. a) Uncinataria F. E. SchuLze.

II. Euretidae F. E. SCHULZE.

. Farrea BoWERBANK . Eurete SEMPER.

. Periphragella W. MARSHALL.

Lefroyella Wyv. Tuonmson.

II. Chonelasmatidae SCHRAMMEN. .Chonelasma F. E. ScHuLzr. IV. Aphrocallistidae F. E. ScHuLze.

. Aphrocallistes Gray.

V. Tretocalycidae F E. ScHuzze.

. Hexactinella Carrer.

. Tretodietyum F. E. ScHuLze.

b) Inermia F. E. Schutze.

VI. Dactylocalycidae I,sıma.

VII. Auloplacidae SCHRAMMEN.

Auloplax F. E. ScHuLze. Stereochlamis SCHRAMMEN.

c) Hexactinosa incert. sed.

VIII. Craticularidae RAUFF.

. Craticularia v. ZITTEL.

Scleroplegma F. E. Scaurze.

IX. Leptophragmidae ScHRAMMEN.

14. Leptophragma v. ZITTEL. 15. Pleurostoma RoEMER. 16. Guettardia MICHELIN. 17. Andreaea SCHRAMMEN.

X. Callibrochidae SCHRAMMEN.

18. Callibrochis SCHRAMMEN. 19. Wollemannia SCHRAMMEN. 20. Habrosia SCHRAMMEN. 21. Oxyrhizium SCHRAMMEN.

XI. Pleurothyrisidae SCHRAMMEN

22. Pleurothyris SCHRAMMEN. 23. Pleurochorium SCHRAMMEN.

XII. Ptychodesidae SCHRAMMEN.

24. Ptychodesia SCHRAMMEN.

XIII. Polystigmatidae SCHRAMMEN.

25. Polystigmatium SCHRAMMEN.

XIV. Stichmaptycidae SCHRAMMEN.

26. Stichmaptyx SCHRAMMEN.

XV. Syringidae SCHRAMMEN.

27. Syringium SCHRAMMEN.

XVI. Hapalopegmidae SCHRAMMEN. 28. Hapalopegma SCHRAMMEN. 29. Pleurotrema SCHRAMMEN.

XVII. Botryosellidae SCHRAMMEN.

30. Botryosella SCHRAMMEN. .

199

XVIII. Balantionellidae SCHRAMMEN. XXVII. Becksidae SCHRAMMEN.

31. Balantionella SCHRAMMEN. 47. Becksia SCHLÜTER. 48. Plocoscyphia Reuss. XIX. Polythyrisidae SCHRAMMEN. 49. Centrosia SCHRAMMEN. 32. Polythyris SCHRAMMEN. 50. Callicylix SCHRAMMEN.

51. Cyclostigma SCHRAMMEN.

: 52. Sarophora SCHRAMMEN. B. Lychniscosa SCHRAMMEN. 4

XXVIII. Calyptrellidae SCHRAMMEN.

XX. Ventriculitidae v. ZITTEL. 53. Calyptrella SCHRAMMEN.

33. Ventriculites MANTELL. 34. Lepidespongia ROEMER. XXIX. Plectascidae SCHRAMMEN. 35. Rhizopoterion v. ZITTEL. 54. Plectascus SCHRAMMEN.

36. Napaea SCHRAMMEN.

Cu ene XXX. Oncotoechidae SCHRAMMEN.

55. Oncotoechus SCHRAMMEN. XXI. Polyblastididae SCHRAMMEN.

38. Polyblastidium v. ZITTEL.

XXXI. Camerospongidae SCHRAMMEN. 56. Camerospongia d’ORBIGNY. XXII. Actinocyclidae SCHRAMMEN. 57. Cystispongia ROEMER. 58. Tremabolites v. ZITTEL. 59. Toulminia v. ZITTEL. XXIII. Microblastididae SCHRAMMEN. 60. Cameroptychium LEONHARD. 61. Phalacrus SCHRAMMEN.

39. Actinocyclus SCHRAMMEN.

40. Microblastidium SCHRAMMEN. XXXII. Coeloptychidae v. Z1TTEL.

62. Coeloptychium GOoLDFUSS. 63. Myrmecioptychium SCHRAMMEN.

XXIV. Sporadoscinidae SCHRAMMEN.

Al. Sporadoscinia v. ZITTEL. 42. Leiostracosia SCHRAMMEN. XXXIII. Cinclidellidae SCHRAMMEN.

XXV. Callodictyonidae v. Zirtet. 64. Cinclidella SCHRAMMEN.

43. Callodictyon v. ZITTEL.

44. Pleurope v. ZITTEL. XXXIV. Bolitesidae SCHRAMMEN. 45. Marshallia v. ZiTTEL. 65. Bolitesia SCHRAMMEN. XXVI. Coscinoporidae SCHRAMMEN. XXXV. Ophrystomatidae SCHRAMMEN.

46. Coscinopora GOLDFUSS. 66. Ophrystoma v. ZiTTEL.

200

Tabelle der Hexactinellidenarten aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland. Nach Familien und Stufen geordnet.

PAL BE |-8 | a eine | a | À: (JUS CEE = | 5 IS SSI 3 © o z = 3 = to ee = | 4 > Ordn. Triaxonia F. E. SCHULZE. | Unterordnung HexasterophoraF.E.SCHULZE. | Familie Euplectellidae Isıma. | Unterfamilie Corbitellinae 131MA. | Regadrella Petri Jacobi SCHRAMMEN ............ Be NE 1 + Tribus Hexactinosa SCHRAMMEN. | Subtribus Uncinataria F. E. SCHULZE.

Familie Euretidae F. E. ScHULzE. | | | Farrea Clarke SCHRAMMEN ST 2er TRES TI Re ae + Furrea Hallı SCHRAMMEN, CE. CNE Re LR Ar ele ee + Eurete. Ranffi SOŒRAMMEN os. ANNEE PER | ren uae re | + Periphragella plicata SCHRAMMEN .............. ee a He eae RE Periphragella Johannae SCHRAMMEN ........... |..... N esha oe =e Periphragella. simplet ScHRAMMEN 5, 2500220202 > leas eel cae LASER + Lefroyella favoidea SCHRAMMEN ........... Pee ees | A N en ea if]

Familie Chonelasmatidae Scurammen. fe Chonelasma Hindei SCHRAMMEN............. Pr BEA ED. a Chonelasma punctate SCHRAMMEN AS RN ere ee eee ee ee | + Familie Aphrocallistidae F. E. Scuunze. | | | Aphrocallistes alveolites ROEMER SP. ............ |..... | Cr. | Pa EE a A phrocallistes cylindrodactylus SCHRAMMEN ...... |..... eee pre le... ee JE Aphrocallistes lobatus SCHRAMMEN .......42,. 0, PEN ee RER PRE | + |

Bemerkungen

201

| - a betes |e zei: 8 = 5 2 & = Bemerkungen Steele t= | 8 Le w = a = a a) | © oO o = = =. | 2 = 6) Se Familie Tretocalycidae F. E. ScHüLze. | Hexactinella angustata SCHRAMMEN ............. PRE 2 re (ne + Hexactinella laevis SCHRAMMEN ................ ER RE RER aL Tretodictyum Loeschmanni SCHRAMMEN ......... | Tage hae ARE PRE + ery fay SCHRAMMEN ecu s sss 6 ots lei. 2.1... esis ce + \ Subtribus Inermia F. E. SchuLze. Familie Dactylocalycidae Isıma. TOI MA maerochorium SCHRAMMEN:......... .,.l............... ok Familie Auloplacidae SCHRAMMEN. MODE SDORPIOSUS SCHRAMMEN ...…........... |...,.1.,,..1.,.,.1..,.. + Dieeochlarmnis. praecissa SCHRAMMEN ............ |.....l.....l..... rast + D clans calyoulam SCHRAMMEN. :. ...:...: !.....l.....l.....1.,... + CINE, DUOSA: SCHBANMEN -2. à. eee luoseeclee sels... + {| | Hexactinosa incert. sedis. j Familie Craticularidae Raurr. 7 Craticularia Roemeri SCHRAMMEN .............. oe cee LE CEE + = Craticularia relicta SCHRAMMEN ................ NASE AR ee tte + Craticularia virgatula SCHRAMMEN .............. Rex nee SR eee Ree bed | + | Familie Leptophragmidae ScHRAMMEN. | | | | His Ex | | Leptophragma Murchisoni GoLDFUSS sp. ........ | eee he, SL OS PRE + | + Leptophragma glutinatum QUENSTEDT sp. ....... | + | - Leptophragma membranaceum QuENSTEDT sp... Eee en. FREE + Leptophragma pusillum ScHRAMMEN ............ Fe ee FRE AE + | | Leptophragma micropora SCHRAMMEN ........... |.....l..... ee ER + | + | Be Dleurostoma radiata ROEMER ...:.............. |..... | LES A a + | « Pleurostoma dichotoma ROEMER ................ MAR Ir ea Pe N | + MGuciiardia trilobata Rogmer sp. ............... |..... Be esti A in a | 1 Guettardia Stümpeli SCHRAMMEN ............... LS ARRET. | RACE + | | I |

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. ; 26

202

Bemerkungen

a = a = = 2.1.90 8 Sn Sal 5 = Dp 2 = A = =} aR o um 2 = ES 3 5 = 3 = = = = + = = © = & x S Eee [ai an m} © a RS = oS Guetiardia striaid SCHRAMMEN Ve 0s yes alleen N a arcane + + . . | | Guettardia bis-alata SCHRAMMEN................ In ee +} +) Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN... J. zw. Jensen ER NE ee oot Il | eqs . . Il Familie Callibrochidae SCHRAMMEN. | Callibrochis senonensis SCHRAMMEN ............. Ihe ta METRE PR se ae Wollemannia araneosa SCHRAMMEN ............. ees re RL PRE + Habrosium convolutum SCHRAMMEN ............. le Freer roan Sc. | oo Oxyrhizium eximium. SCHRAMMEN 0... seb M ER | semen) + Familie Pleurothyrisidae Schrammen. | Pleurothyris tortuosa SCHRAMMEN............... IIRERE neo ene FE + Pleurothyris folium SCHRAMMEN ................ Île 202 9-3 a ES PNR RE + Pleurochorium F. E. Schulzei SCHRAMMEN ...... |..... es PRES E | + | Familie Ptychodesidae SCHRAMMEN. Ptychodesia papillata SCHRAMMEN .............. |..... | Heroes +: Familie Polystigmatidae SCHRAMMEN. Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN ... |.....l.....|.....|..... A. | Familie Stichmaptycidae SCHRAMMEN. | | Stichmaptyx alatus SCHRAMMEN . ...... 04.24: Rue Et + ea: . . | Familie Syringidae SCHRAMMEN. | Syringium textum SCHRAMMEN ................. Mia ¢ au} od A = || Familie Hapalopegmidae SCHRAMMEN. _ Pleurotrema Ijimai SCHRAMMEN .......:........ |.....,.....1....4.. ae Hapalopegma fragilis SCHRAMMEN .............. |............../. es Hapalopegma maeandrina SCHRAMMEN .......... | LUC El oa COST RICE + Familie Botryosellidae SCHRAMMEN. Betryosella labyrinthica SCHRAMMEN ............ Laws + |

Scaphiten-Turon

Cuvieri-Turon

| | |

Familie Balantionellidae SCHRAMMEN.

Balantionella elegans SCHRAMMEN ..............

Familie Polythyrisidae SCHRAMMEN.

Polythyris cuneata SCHRAMMEN ................

Tribus Lychniscosa SCHRAMMEN.

Familie Ventriculitidae v. ZITTEL.

Meniriculites radiatus MANTELL :............... Ventriculites stellatus SCHRAMMEN .............. Ventriculites cylindratus SCHRAMMEN ........... Ventriculites fistulosus SCHRAMMEN ............. Lepidospongia rugosa SCHLÜTER ................ Lepidospongia fragilis SCHRAMMEN ............. Lepidospongia inermis SCHRAMMEN ............. Rhizopoterion solidum SCHRAMMEN ............. Rhizopoterion tubiforme SCHRAMMEN ............ Wapaca striata SGHRAMMEN..............,..... Napaea micropora SCHRAMMEN ................ Pleuropyge plana SCHRAMMEN .................

Familie Polyblastididae SCHRAMMEN.

Polyblastidium racaemosum T. Smirn sp. .......

Familie Actinocyclidae SCHRAMMEN. Actinocyclus mirus SCHRAMMEN ................ _Actinocyclus alternans RoEMER Sp. .............

Familie Microblastididae ScuramMMeEn.

Microblastidium decurrens SCHRAMMEN ..........

Familie Sporadoscinidae.

Sporadoscinia Decheni GOLDFUSS sp. ...........

“le ar |

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Olt OPO

ss dote lol se

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opie, MO

| Westfalicus-Senon |

se aloe

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| Granulaten-Senon |

ch ONCE

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Quadraten-Senon |

| Mucronaten-Senon |

3emerkungen

= 3 en = 2 fa

E 2 E E È : Bemerkungen

S| So gS ae tae

he | BS. oa ae nm San == = = A En’ : | Sporadoscinia venosa ROEMER. SP. u. u une neu. ler ale -- Sporadoscinia micrommata RoEMER Sp.......... |..... 12.2 2 rca + | + Sporadoscinia stirps, SGARAMMEN (> „1. une an IP IE ie a ee RES a Sporadoscinia Quenstedit SCHRAMMEN 22.2. . 2.5 Wy ae eee eee oe Sporadoscinia Teutoniae SCHRAMMEN ........... 122. RCE ee DATA + Leiostracosia alcyonoides MANTELL Sp. .......... + | + Leiostracosia angustata ROEMER SP. ............ | + I + 3 Leiostracosia punctata SCHRAMMEN ............. | en jose...) + Leiostracosia robusta SCHRAMMEN............... I Lire PEER EN de Leiostracosia Brandesi SCHRAMMEN ............. I | REA RER eae + Familie Callodietyonidae v. Zirrer. | | Callodictyon fragile ROEMER Sp. ............... | + | | Callodictyon infundibulum v. ZITTEL ........... RR er fray u, + 1 Pleurope lacunosa ROEMER Sp. ................ le BR ES A Marshallia tortuosa ROEMER sp. ............... |... | a ee ee a ie er Marshallia Frechi SCHRAMMEN ..(.......... PEN a Ber | Familie Coscinoporidae SCHRAMMEN. | Coscinopora macropora GOLDFUSS .. raue. Mes + | Coscinopora infundibuliformis GOLDRUSS 2.2.2... een ler CE + | + Familie Becksidae SCHRAMMEN.

Becksia nidiformis LEONHARD Ssp............... + Becksia ‚crispäta .(JUENSTEDT Spi er ne re easel seus in ae Becksia Soekelandı SCALUTER ©... TO deen eee arene ?+ + Er Den Becksia Augusine:SCHRAMMEN 12... ALES see peer Eras! + bel: Becksia Feuerwehri SCHRAMMEN............. Se GRP oie aa PEER [ROLE + Becksia arborea SCHRAMMEN ...... wre Soa ne se OMIS asia a a RARES + Plocoscyphia Roemeri LEONHARD............... Plocoscyphia Maaki ScHRAMMEN .......:....... |}... + Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN :.......... À|:..1..6 Ni PRE + | + Centrosia incrustans SCHRAMMEN ............... Re ! Lar de ; +

205 Seen Se ote Le | 2 1 na = ac = 8 a 5 3 © 2 Bemerkungen SR ® = = Ss = eee den © | © 5 oO 8 = = 5 _— = =. = I = << =: = #3 = Er z= = = ei ine Callicylix farreides SCHRAMMEN ................ A NEN Le FINE N NEL | . . || | Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN ............... Nero sell... + + Cyclostigma maeandrina SCHRAMMEN............ Be aca See zee ze Hola ours wa | . x | | | Cyclostigma lobata SCHRAMMEN................. | aera estan) bela ior ss.) + | RO DION Ormala SCHRAMMEN 0. 2... |....l.....1..... AA UE Familie Calyptrellidae ScHRAMMEN. | | | | | Calyptrella. Bertae SCHRAMMEN ................. PO PE LR Pete = ; | Familie Plectascidae ScHRAMMEN. | | Plectascus clathratus RoEMER sp. ............ Ft | Er -ascus labrosus il." Smir# sp.......-.......<. |... re ln; Re Men ne Familie Oncotoechidae SCHRAMMEN. Oncotoechus cavernosus SCHRAMMEN............. | + Oncotoechus subrutus QUENSTEDT sp............. | de 4 Familie Camerospongidae ScHRAMMEN. Camerospongia fungiformis FERD. ROEMER ...... En | | Camerospongia pervia SCHRAMMEN ............. Me, Moltehar ieee, ast! See ee ] 1 | Nur in der Galeriten- eystispongia bursa QUENSTEDT ................ |..... ee ne de We POP INR { Facies des Brongniarti- . . aners Cystispongia monostoma SCHRAMMEN............ |.....1..... Dale ve Js Tremabolites Leonhardi SCHRAMMEN ............ | Tremabolites megastoma RoEMER sp. ........... |..... tie ie |. Bzlmenia Benettiae MANTELL Sp..............- |.....1.....l..... oe + ER ve : | | | Toulminia Wollemanni SCHRAMMEN ............ | Se rire LR: NE + REMC COM DESSUS CHR AMEN 0 0... |..4..h.............l.... - ._ Cameroptychium patella LEONHARD ............. + Cameroptychium planum SCHRAMMEN .......... Er + Phalacrus flosculus SCHRAMMEN ................ oe RG aes ER + Phalacrus hemisphaericus SCHRAMMEN .......... | Selen ac ae Phalacrus decurrens SCHRAMMEN ............... VERRE PA | +

206

Bemerkungen

Bola | SRE à | 8 | & NME = = oh a n fs a Sn 3 5 5 S 2 = = = = 3 = = = = = = = 2 > = = 2 SON ee ae We 4 om BO ee ae Familie Coeloptychidae v. Zirrec. Myrmecioptychium Bodet SCHRAMMEN 40.352.) Minn sls > Seale ee ee a Coeloptychium agaricoides GOLDFUSS ............ |e en 2! + | + Coeloptychium lobatum GoLbrbss.. PUR OR RER ee + | + Coeloptychium deciminum. RoëMER 224.2 is. NPA RC + | + Coeloptychium sulciferam RoBMER 2 NII AR PONS + | + Coelopiychium rude-v. SEBBACH . 47600 Fre) LA ote til (cs + | + Coeloptychiam' Seebacht v. ZUUTEL „u... oi saree NI pele ee | + Coeloptychium princeps TROEMER, san dns es) en aie ce Re Er + Coeloptychium incisum RoEMER................ |..... LES EN NS + VE Familie Cinclidellidae SCHRAMMEN. Cinclidella solitaria SCHRAMMEN................ lee + Familie Bolitesidae SCHRAMMEN. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN...........,..... LS USE CIRE =

Familie Ophrystomatidae SCHRAMMEN.

Ophrystoma micrommata ROEMER Sp............

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sie) gow On

Nach Roemer im Varians-Pliner am Kahnstein bei Langels- heim.

Ordnung Triaxonia F. E. SCHULZE. (Hexactinellida.)

Unterordnung Hexasterophora F. E. SCHULZE.

Mit Hexastern aber ohne Amphidiske.

a) Lyssakine Hexasterophora.

Familie Euplectellidae Ilyıma. (1903, Contrib. III, S. 19 und f.)

„Lyssacine Hexasterophora of tubular cup-like or massive body; sometimes stalked; either rooted by a tuft of basal spicules or firmly attached by compact base; generally possessing numerous separate oscula. Dermal skeleton composed of hexactinic dermalia the proximal ray of which is as a rule much longer than any other in the same spicule; no hypodermal pentactins. Hexaster various.“

Unterfamilie Corbitellinae Isıma.

„Euplectellidae firmly attached to the substratum by compact base.“

Gattung Regadrella OÖ. Schmidt. 1880.

Die Gattungsdiagnose lautet nach F. E. Scnuzze!) in der im Jahre 1901 von Isıma gegebenen Fassung (Journ. Coll. Science Tokyo. Vol. XV. p. 220):

„Röhren- oder sackförmige Euplectelliden, welche mittelst einer harten knorrigen Basis einer festen Unterlage aufsitzen. Die terminale Siebplatte kann durch radiär gerichtete Strahlen derber Rand- nadeln ersetzt sein. Die Seitenwand ist von mehr oder weniger regelmäßig in schrägen Spiralreihen angeordneten kreisrunden Wandlücken durchsetzt, entsprechend der schrägen Richtung der Haupt- nadelzüge, welche vorwiegend aus diaktinen Principalia bestehen, am unteren Ende aber zu einem starren Gerüst verwachsen. Als Accessoria treten im Parenchym dünnere Hexaktine und Diaktine auf. Von Hexastern kommen vor: 1. Floricome, 2. Graphiocome und 3. Onychaster oder Oxyhexaster, resp. Oxystau- Taster.‘ |

Obere Kreide und Jetztzeit.

1) Wissenschaftl. Ergebn. der Deutschen Tiefsee-Expedit. S. 134.

Regadrella Petri Jacobi nov. sp. (Tafel XXVII, Fig. 9—11; Tafel XXXI, Fig. 2; Text- tafel XI, Fig. 4.)

Der kaum halbfingerlange und vorn 1,5—3 em dicke Schwammkérper dieser ersten und einzigen fossilen Regadrella-Art ist trichter- oder röhrenförmig und hat eine dünne (2—3 mm dicke) Wandung. Diese ist von ziemlich großen, rundlichen oder unregelmäßig polygonalen Lücken durchbrochen, die beliebig oder in undeutlichen Spiralreihen angeordnet sind und durch 1—4 mm breite Skelettbrücken getrennt werden. Durch ein oder zwei großlöcherige Quersepten wird die Zentralhöhle in übereinander liegende Abteilungen zerlegt. Die Lage der Septen bezeichnen an der Außenseite lange und dicke strahlige Fortsätze, die in der Struktur mit den, im Verhältnis zu der geringen Körpergröße der Spongie ungewöhnlich kräftig entwickelten Verzweigungen der Wurzel übereinstimmen. Der Schwammkörper besteht also gewissermaßen aus mehreren übereinander sitzenden Individuen. Der obere Rand des unteren und älteren gibt die Basis für das obere und jüngere Individuum ab.

Das Skelett ist sehr dicht und besteht aus bis 1,5 em langen, mit unbewaffnetem Auge noch deutlich erkennbaren, geraden glatten Oxydiaktinen, denen als Comitalia nicht viel kürzere aber bei weitem dünnere, isolierte oder zu Bündeln vereinigte Stabnadeln mit stumpfen Enden zugesellt sind. Alle Nadeln sind verfilzt und außerdem noch durch Synapticula vereinigt.

Da die freien Nadeln (Onychaster, Oxystauraster usw.) nicht erhalten sind, bleibt es unbestimmt, welcher der drei sicheren lebenden Arten Regadrella Petri Jacobi näher steht. In der äußeren Körperform stimmt die Spezies am besten mit einem von O. Scumipt (Spong. d. Meerbus. v. Mexiko Bd. II, Taf. VIII, Fig. 6, 7) abgebildeten Exemplar von Regadrella phoenix überein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6:

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

b) Diktyonine Hexasterophora.

1. Tribus Hexactinosa nov. trib.

Hexasterophora mit Diktyonalhexaktinen.

1. Subtribus Uncinataria F. E. SCHULZE.

Hexactinosa mit Uneinaten.

Familie Euretidae F. E. SCHULZE (nicht ZITTEL). (1904. Wissenschaftl. Ergebn. der Deutschen Tiefsee-Expedit. Hexactinellida. S. 177.)

,,Uncinataria, deren der Unterlage fest aufsitzender Körper aus einem baumartig verästelten oder reichlich anastomosierenden Röhrensystem besteht, welches in einigen Fällen die Wandung eines größeren Kelches bildet. Das zusammenhängende Stützgerüst setzt sich aus Diktyonalhexaktinen zu-

-

209

sammen, welche meistens in regelmäßiger Weise durch Umhüllen der parallel und dicht aneinander gelegten Strahlen mit Kiesellamellen zur Bildung eines vorwiegend rechtwinklige Maschen umschließenden Balkenwerkes sich vereinigen. Neben den pentaktinen Dermalia und Gastralia treten außer den Uncinaten reichlich Scopulae oder Clavulae auf. Als intermediäre Parenchymalia kommen neben einfachen Oxyhexaktinen auch Oxyhexaster und Discohexaster oder beide vor.“

Obere Kreide und Jetztzeit.

Die Familien- und Gattungsbestimmung der hier beschriebenen Euretiden-Arten, die sämtlich neu sind und zu genera gehören, aus denen noch keine fossilen, wohl aber zahlreiche lebende Spezies bekannt sind, konnte ich nur aus der äußeren Körperform der Schwammkörper, Eigentümlichkeiten des Kanalsystems und der Tektonik der Diktyonalgerüste herleiten. Die Uncinate werden ebenso wie die Clavulae und Scopulae beim Versteinerungsprozeß zerstört. Die Bestimmung darf aber als gut gesichert gelten. Damit werden mit Ausnahme von Ramella und Claviscopulia alle Gattungen der Familie Euretidae - F. E. Scxuzze auch aus der oberen Kreide nachgewiesen.

Leider besitzen die fossilen Euretidae überaus zarte und fragile Schwammkörper. Unsere Kennt- nisse von der horizontalen und vertikalen Verbreitung der Arten müssen darum allezeit durchaus lücken- haft bleiben.

Die Hexaktine der fossilen Arten haben glatte oder bedornte Strahlen und verschmelzen im Inneren der Wandung zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit ziemlich engen, quadratischen oder rechteckigen Maschen. An beiden Oberflächen, namentlich aber an der äußeren, bilden die zahlreicheren und weniger regelmäßig orientierten dermalen und gastralen Hexaktine ein mehr oder weniger dichtes, von rundlichen oder polygonalen Lücken durchbrochenes, geflechtartiges Netzwerk. Die äußeren Radialstrahlen der Oberflachenhexaktine endigen frei als mehr oder weniger lange konische Zapfen.

Das Kanalsystem ist wenig entwickelt. Nur an der äußeren Oberfläche liegen gewöhnlich zahl- reiche winzige Ostien, während besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Gattung Farrea BOWERBANK. 1862.

„Der Körper besteht aus einem dichotomisch verzweigten und zur Anastomosenbildung neigenden Systeme dünnwandiger Röhren von kreisförmigem Querschnitt. Das Diktyonalgerüst bildet in den äußersten, also jüngsten Körperpartien, den Röhrenenden, nur ein einschichtiges Netz mit quadratischen Maschen, von dessen unverdickten Knoten beiderseits höckerige konische Zapfen rechtwinklig abgehen. Neben den pentaktinen Hypodermalia und Hypogastralia finden sich radial gestellte Clavulae. Im Parenchym kommen Oxyhexaster oder Discohexaster vor.“ (1904. F. E.ScHuLze. Wissenschaftl. Ergebn. d. Deutsch. Tiefsee-Expedition. Hexactinellida S. 142.)

Obere Kreide und Jetztzeit.

Das Diktyonalgerüst der fossilen Arten besteht aus Hexaktinen mit glatten oder bedornten Strahlen, die im Inneren der Wandung zu einem regelmäßigen Balkenwerk mit quadratischen oder rechteckigen Maschen verschmelzen. An beiden Oberflächen nimmt das Gerüst den Charakter eines mehr oder weniger diehten und unregelmäßig gebauten, netzartigen Geflechtes an.

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. 27

210

Pentaktine Hypodermalia und Hypogastralia, Clavulae und parenchymale Hexaster, die bei den lebenden Arten vorkommen, sind bei den fossilen Spezies nicht mehr erhalten.

Farrea Clarkei nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 5, 6, 7; Tafel XXXXIV, Fig. 6)

Der bis kinderfaustgroße, stockartige, nach unten verjüngte und mäßig bewurzelte Schwamm- kürper hat eine sehr diinne Wandung (0,5—1 mm), und besteht aus zirka 1 cm dicken, gleichweiten Röhren von kreisförmigem Querschnitt, die unregelmäßig verzweigte Anastomosen bilden. Die distal erweiterten und offenen Enden der Röhren liegen am Scheitel der Spongie.

Außenseite mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Wie bei der anderen fossilen Art bildet das Diktyonalgerüst im Inneren der Wandung ein regel- mäßiges und dichtes Balkenwerk mit quadratischen oder rechteckigen Maschen. An der Außenseite ver- schwindet aber die Gitterstruktur, indem hier die oberste Hexaktinenlage den Charakter eines unregel- mäßigen Geflechtes mit rundlichen oder polygonalen Lücken annimmt. An der Oberfläche der Innen- seite sind die quadratischen Maschen noch eben erkennbar, aber z. T. durch unregelmäßig orientierte Hexaktine überbrückt und verwischt. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine bilden an beiden Oberflächen einen förmlichen Rasen von Kieselstacheln.

Farrea Clarkei hat in der äußeren Körperform und in den Maßverhältnissen weitgehende Ähnlich- keit mit einem von F. E. ScHurze (Chall. Report Taf. LXXI, Fig. 2) abgebildeten Exemplar der lebenden Farrea occa BOWERBANK, einer ziemlich kosmopolitischen Art.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Farrea Halli nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 4; Tafel XXXX, Fig. 19; Tafel XXXXIV, Fig 5 Texttafel XIX, Fig. 10.)

Besteht, wie die andere fossile Art, aus gleichweiten, anastomosierenden, an den Enden offenen Röhren von kreisförmigem Querschnitt. Der Schwammkörper ist aber viel kleiner (ca. 2 em hoch), die Röhren sind dünner (sie sind ca. 0,5 em dick) und, wenn ich nicht durch Erhaltungsfehler getäuscht werde, stellenweise von großen runden Wandlücken durchbrochen.

Außenseite mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Die diktyonalen Hexaktine haben glatte oder bedornte Strahlen und verschmelzen zu einem vor- | wiegend regelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen oder rechteckigen Maschen. An beiden Ober- flächen, an der Außenseite aber mehr wie an der Innenseite, entsteht eine gewisse Verdichtung dadurch, daß zahlreiche, unregelmäßig orientierte Hexaktine, welche z. T. so groß wie die zu regelmäßigen Balken- zügen angeordneten parenchymalen Hexaktine, zum Teil aber auch kleiner sind, in die quadratischen Maschen hineinwachsen. Namentlich an den Umschlagsfalten und an den älteren Teilen der Röhren bilden sich infolgedessen förmliche Deckgeflechte heraus, unter denen die regelmäßigen Maschen ver-

211

schwinden. Die äuBeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als kurze konische Zapfen.

Freie Nadeln habe ich nicht beobachtet.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzanl der untersuchten Stücke: 3. Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Eurete SEMPER 1868, emend. F. E. SCHULZE. 1904. (1904. Wissenschaftl. Ergeb. der Deutsch. Tiefsee-Expedition. Hexactinellida. S. 43.)

„Ein dichotomisch verzweigtes und zur Anastomosenbildung geneigtes System dünnwandiger Röhren kreisförmigen Querschnitts oder gerade gestreckte Röhren der Art mit kurzen seitlicnen Ästen gleicher Bildung. Das früh auftretende Diktyonalgerüst wird bald nach der Anlage mehrschichtig. Neben den fast stets vorhandenen pentaktinen (oder hexaktinen) Hypodermalia und Hypogastralia finden sich radial gestellte Scopulae. Im Parenchym Oxyhexaster und Discohexaster.‘

Obere Kreide und lebend.

Eurete Rauffi nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 8, 9; Tafel XXXXIV, Fig. 3, 4; Texttafel XII, Fig. 7.)

Kleine, ziemlich langgestielte und gut bewurzelte stockartige Schwammkörper, die aus dünnen und dünnwandigen, mäßig zusammengedrückten Röhren von annähernd gleicher Weite bestehen. Die Röhren bilden verzweigte Anastomosen. Ihre Wandungen sind in unregelmäßigen Abständen von großen rundlichen Wandlücken durchbrochen, die gewöhnlich an oder auf den Scheiteln zylindrischer, in der Nähe des Stiels nach unten gerichteter Fortsätze liegen.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit bedornten Strahlen und bildet ein regelmäßiges Balkenwerk mit quadratischen oder rechteckigen Maschen. An der äußeren, und in geringerem Grade auch an der inneren Oberfläche tritt eine mäßige Verdichtung der obersten Skelettlagen ein, indem sich zuweilen die Tangentialstrahlen nicht der Länge nach aneinander legen sondern an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine heften. Die Verdichtung ist aber nicht so erheblich, daß nicht auch noch an den Oberflächen die regelmäßig quadratischen Skelettmiaschen zu erkennen wären. Die äußeren Radial- strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als konische Zapfen.

Freie Nadeln sind nicht erhalten. (Bei den lebenden Arten kommen Uncinate, Oxyhexaster, Discohexaster und Scopulae vor.)

Maße: Höhe des Schwammkörpers ca. 5 em; Dicke der Röhren 3—4 mm, Breite 5—10 mm; Dicke der Wandung ca. 0,5 mm; Weite der rundlichen Wandlücken 2—3 mm.

Von den zahlreichen lebenden Eurete-Arten kommt wohl Eurete Carteri F. E. SchuLzeE den Dimen- sionen und der Körperform der fossilen Spezies am nächsten. |

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Texttafel IX.

Skelettbestandteile der Familien Leptophragmidae SCHRAMMEN, Balantionellidae SCHRAMMEN, Stichmaptycidae SCHRAMMEN, Auloplacidae SCHRAMMEN, Botryosellidae SCHRAMMEN, Hapalopegmidae ScHRAMMEN und Callibrochidae SCHRAMMEN. (In 45 facher Vergrößerung.)

A. Schrammen del,

a Erklärung zu Texttafel IX.

Familie Leptophragmidae.

Leptophragma micropora ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonale Hexaktine.

Leptophragma pusilla SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonale Hexaktine. Guettardia Stiimpeli SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Pleurostoma radiata RoEMER aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Guettardia striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal-

hexaktine. Familie Balantionellidae.

Balantionella elegans SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Stichmaptycidae.

Stichmaptyx alatus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Auloplacidae.

Stereochlamis pilosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Auloplax spongiosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Botryosellidae.

Botryosella labyrinthica ScuRAMMEN aus dem Cuvieri-Pläner von Gr.-Heere. Diktyonalhexaktine.

Familie Polythyrisidae.

Polythyris cuneata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Hapalopegmidae.

Hapalopegma maeandrina SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal- hexaktine.

Pleurotrema Ijimai ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Hapalopegma fragilis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Callibrochidae.

Oxyrhizium eximium SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

214

Anzahl der untersuchten Stücke: 6. Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Periphragella MARSHALL. 1875.

„Gestielte, kelchfürmige Euretidae ohne longitudinale Rippen auf der Innenseite.‘ (1890. R. v. LENDENFELD, Das System der Spongien, S. 379.)

Obere Kreide und Jetztzeit.

Das Skelett der fossilen Arten besteht aus Hexaktinen mit glatten oder dornigen Strahlen, die im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen oder rechteckigen Maschen verschmelzen, an der Oberfläche der Außenseite aber ein unregelmäßiges, von rundlichen oder polygonalen Lücken (den Ostien) durchbrochenes Netzwerk bilden. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als spitzkonische Zapfen.

Die bei der lebenden Spezies vorkommenden Hexaster und Scopulae sind bei den Kreide-Periphra- gellen nicht erhalten.

Periphragella plicata Schrammen. (Tafel XXV, Fig. 3 und Fig. 4; Tafel XXXXIV, Fig. 1, 2: Texttafel XII, Fig. 2, 3.)

1902. Proeurete plicata ScuramMEN, Hexact. S. 22, Taf. I, Fig. 6.

Der etwa fingerlange und 2—6 cm dicke, aber sehr dünnwandige (0,5—1 mm) Schwammkörpe r besteht aus ein oder mehreren, von einer gemeinsamen Basis ausgehenden, bis fingerdicken, aber in der Weite schwankenden Röhren, deren Wandungen zu zahlreichen, 5—7 mm dicken, unregelmäßig angeord-

neten, fingerförmigen Vorstülpungen und Fortsätzen von kreisförmigem Querschnitt und gleicher Weite

Ganz junge Individuen sind dünnwandige Trichterchen, deren Wandung noch nicht gefaltet ist, aber an verschiedenen Stellen von großen rundlichen Wandlücken gefenstert wird. Im nächsten Altersstadium sprossen an Stelle der Wandlücken kurze nasenförmige Fortsätze, an deren Unterseite, wie bei der Nase die Nasenlöcher, je eine rundliche Wandlücke liegt. Aus den Fortsätzen entwickeln sich schließlich die Anastomosen.

Außenseite mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit glatten oder mit kleinen Dornen besetzten Armen und ist im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite ein regelmäßig gebautes Gitterwerk mit quadratischen oder rechtwinkligen Maschen. An der Oberfläche der Außenseite tri

mäßiger Orientierung an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine heften. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als kurze konische Zapfen.

a HIG.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.). Anzahl der untersuchten Sticke: 11.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Periphragella Johannae nov. sp. (Tafel XXV, Fig. 5 und Fig. 6; Texttafel XII, Fig. 5, 6.)

Der nur 2—3 cm hohe und dicke und sehr dünnwandige Schwammkörper besteht aus mehreren, ca. 0,5 cm weiten, zusammenhängenden Röhren, deren Wandung zu ca. 3 mm dicken und überall gleich- weiten hohlen Vorstülpungen gefaltet ist. Die Vorstülpungen verschmelzen entweder zu unregelmäßig verzweigten Anastomosen oder endigen als kurze Fortsätze, die in der Nähe des Scheitels seitlich von einer großen runden Wandlücke durchbrochen werden.

Außenseite mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Das Diktyonalgerüst wird von Hexaktinen mit glatten oder mäßig bedornten Strahlen aufgebaut. Im Innern und an der Innenseite der Wandung umschließen die Balken vorwiegend kubische Maschen. An der Außenseite wird die Struktur unregelmäßiger, indem sich eine geflechtartige Oberflächenver- diehtung mit rundlichen Lücken (den Ostien) herausbildet. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als ziemlich lange konische Zapfen.

Periphragella Johannae unterscheidet sich von den beiden anderen fossilen Arten u. a. durch den viel kleineren und zarteren Schwammkörper und durch dünnere Vorstülpungen und Anastomosen. (Von den Jugendformen der anderen Arten durch stärkere Verästelung.)

Ich halte diese unscheinbarste der drei Periphragella-Arten aus der oberen Kreide für ein fossiles Glied der Entwicklungsreihe, die mit P. Elisae W. MarsHALL, der einzigen lebenden Periphragella-Art, abschließt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Periphragella simplex nov. sp. (Tafel XXV, Fig. 1 und Fig. 2; Texttafel XII, Fig. 4.)

Die dünne Wandung des kelehförmigen, mehr als fingerlangen, vorn bis 5 em dicken Schwamm- örpers ist zu schräg nach außen und unten gerichteten, 0,7—1 cm dicken, fingerförmigen Vorstülpungen gefaltet, deren gerundete Scheitel gewöhnlich geschlossen sind, aber auch von weiten runden Öffnungen durchbrochen werden können.

Außenseite mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig über die Oberfläche ver- teilten Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Die diktyonalen Hexaktine sind glattarmig und bilden im Inneren der Wandung und an der Ober- fläche der Innenseite ein sehr regelmäßig gebautes Gerüst mit vorwiegend rechteckigen Maschen. An der Oberfläche der Außenseite nimmt das Gerüst den Charakter eines ziemlich dichten Geflechtes mit unregel- äßig rundlichen Öffnungen (den Ostien) an. Dies Deckgeflecht entsteht dadurch, daß die tangentialen

216

Strahlen der dermalen Hexaktine unter verschiedenen Winkeln mit den Kreuzungsknoten oder Strahlen benachbarter Hexaktine verschmelzen. Die äußeren Radialstrahlen der obersten Skelettlagen endigen an beiden Oberflächen als ziemlich lange konische Zapfen. Periphragella simplex ist von den anderen Arten an den traubigen, nach außen und unten zeigenden Ausstülpungen der Wandung leicht zu unterscheiden. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 4. Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Lefroyella WYVILLE THOMSON. 1877.

„Kelchförmige Euretidae mit Längsrippen auf der Innenseite.‘ (1890. R. v. LENDENFELD; das System der Spongien, S. 379.)

Lefroyella favoidea nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 10,11; Tafel XXXXII, Fig. 1; Texttafel X11, Fig. 8,9.)

Der kaum mehr als haselnußgroße Schwammkörper dieser ersten und einzigen fossilen Lefroyella-Art ist kelehförmig und hat eine dünne Wandung, die durch eine eigentümliche Radialfaltung ausgezeichnet ist. Am deutlichsten prägt sich die Faltung an der Innenseite aus, wo die inneren Faltenrücken longi- tudinale Rippen bilden, welche die Zentralhöhle sternförmig einbuchten. Die äußeren Faltenrücken sind von ziemlich weiten runden Öffnungen durchbrochen, die an der Außenseite des Schwammkörpers von ringförmigen Wällen umgeben werden. Diese Ringwälle sind alle gleich groß, in Längsreihen oder undeutlich spiralig angeordnet und liegen ziemlich dicht nebeneinander. Dadurch gleicht die äußere Oberfläche der Spongie einer Wabe.

Zwischen den Wällen liegen unregelmäßig zerstreut winzige Ostien von verschiedener Weite. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Wie bei allen fossilen Hexaktinelliden ist vom Skelett nur das Diktyonalgerüst erhalten. E besteht aus Hexaktinen mit dornigen oder glatten Strahlen, und bildet im Innern der Wandung ein regel mäßig gebautes lockeres Balkenwerk mit vorwiegend quadratischen Maschen. An den Oberflächen trit eine geringe Verdichtung ein. Die Hexaktine sind hier unregelmäßiger orientiert und die Enden d Strahlen häufig an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine geheftet.

Maße: Länge des Schwammkörpers ca. 1,5 em; Dicke 1,5 em; Dicke der Wandung ca. 1 mm: Weite der Ringwälle ca. 2 mm. ri

Die einzige lebende Art, Lefroyella decora WyvıLLE THomson ist schlank trichter- oder spitz glasförmig und beträchtlich größer.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unicum und liegt in meiner Sammlung.

=. OT =

Familie Chonelasmatidae nov. nom. = Coscinoporidae F. E. ScHuLze.

» Kelch- oder plattenförmige Scopularia, deren verhältnismäßig dünne Wand von geraden, konischen, blind endigenden Epi- und Aporhysen quer durchsetzt wird.“ (1904. Wissenschaftl. Ergeb. der Deutsch. Tiefsee-Exped.; Hexactinellida, S. 178.)

Obere Kreide und lebend.

Die Chonelasmatidae stehen hinsichtlich der Skelettstruktur und auch im Bau des Kanalsystems den Euretidae F. E.ScHuLze (Periphragella, Farrea etc.) näher wie allen anderen Hexaktinellidengruppen. Dagegen haben sie mit den Coscinoporidae (im Sinne v. Zirrets), zu denen F. E. Scuunze die Gattung Chonelasma gerechnet hat, nur unbedeutende Berührungspunkte. Ubrigens gehôrt die Gattung Coscino- pora zu den Hexaktinelliden, deren Diktyonalgerüst aus Lychnisken besteht. Darum schlage ich vor, die Familie, zu der Chonelasma F. E. ScuuLze und Bathyxiphus F. E. ScuuLze gehoren, als Chonelasmatidae zu bezeichnen.

Gattung Chonelasma F. E. ScHULZE. 1886.

„Der ganze Körper besteht entweder aus einer senkrecht aufgewachsenen, tafelförmigen oder ganz schwache Biegungen zeigenden, mit unregelmäßig abgerundetem, glattem Rande versehenen Platte bis zur Handgröße und darüber, oder aus einem trichterförmigen Kelche mit seitlich vorspringenden, hand- schuhfingerförmigen Ausstülpungen.“

Obere Kreide und Jetztzeit.

Chonelasma Hindei nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 1,2; Tafel XLII, Fig. 3; Texttafel XII, Fig. h.)

Der bis 10 cm hohe und ca. 5 cm dicke Schwammkörper ist trichterförmig mit weiter Zentralhöhle und hat eine nur ca. 1,5 mm dicke Wandung, die in zahlreiche radiale, handschuhfingerförmige Vor- stülpungen gefaltet ist. An der Außenseite erscheinen die Vorstülpungen als kurzzylindrische, 0,5—1 cm auseinander liegende, ca. 1 cm lange und dicke, nach den Enden mäßig verdickte Fortsätze. Die Scheitel sind geschlossen bis auf eine ca. 3 mm weite runde Öffnung, die in der Scheitelmitte zwischen zwei bis drei stumpfkonischen Höckern oder spitzkonischen Zipfeln liegt. Eine ähnliche Öffnung wie am Scheitel fenstert die Wandungen der Vorstülpungen.

Außenseite mit winzigen, unregelmäßig über die Oberfläche zerstreuten Ostien. Innenseite mit ebensolchen Postiken oder ohne Postiken. Epirhysen und Aporhysen sind kaum entwickelt; die Durch- spülung erfolgt vielmehr unmittelbar durch die weiten Skelettmaschen.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit kleindornigen Strahlen und bildet im Innern der Wandung ein gewöhnlich aus longitudinalen, radialen und zirkulären Zügen gebautes Balkenwerk mit quadratischen oder rechteckigen Maschen. An den Oberflächen der Außen- und Innenseite sind die Hexaktine unregelmäßig orientiert und zu relativ dichten geflechtartigen Deckschichten mit rundlichen oder polygonalen Öffnungen (den Ostien und Postiken) verschmolzen. An den älteren Teilen der Wandung kann die unregelmäßige Struktur auch auf die parenchymalen Skelettpartien übergreifen und die kubischen Maschen ganz verwischen. In den Maschen habe ich häufig mit einem Strahle an die dicken Gerüstbalken festgeheftete Oxyhexaktine beobachtet.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 28

218

Im Parenchym der rezenten Arten kommen zahlreiche und verschiedenartige freie Nadeln wie Discohexakte, Oxyhexaster und Discohexaster vor; im Dermalskelett auBerdem Scopulae. Bei der fossilen Spezies sind alle ,,Fleischnadeln“ durch den Versteinerungsprozeß zerstört worden.

Chonelasma Hindei steht der lebenden Chonelasma calyx F. E. Scuuuze (Chall. Rep. Taf. LXXXIX, Fig. 1, 2) sehr nahe. Die Übereinstimmung der rezenten und fossilen Art in der äußeren Körperform geht so weit, daß ein Kenner der lebenden Hexactinelliden, dem die mesozoische Art ohne Angabe der Herkunft vorgelegt würde, zunächst wohl an Chonelasma calyx dächte. Es kann nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß die Spezies aus der Kreide mit Chonelasma calyx näher verwandt ist wie Chonelasma calyx mit den durch Chonelasma lamellosa repräsentierten plattigen Chonelasmen der Jetztzeit.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: A.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Chonelasma punctata nov. sp. (Tafel XXVIII, Fig. 3.)

Zusammengedrückt-trichterförmig, mit ziemlich dicker Wandung und enger, durch in der Mittel- linie erfolgende longitudinale Verwachsungen der inneren Oberflächen in zwei Röhren geteilter Zentral- höhle, sitzend. Die handschuhfingerförmigen Ausstülpungen der Wandung liegen als kurze, im Scheitel von einer großen runden Öffnung durchbohrte Fortsätze in undeutlichen Spiral- oder Längsreihen an den Schmalseiten des Schwammkörpers oder werden hier durch große runde Wandlücken vertreten.

Äußere Oberfläche mit nadelstichartigen, dicht nebeneinander liegenden und gleichmäßig ver- breiteten Ostien. Innenseite mit unregelmäßig zerstreuten Postiken von verschiedener Größe.

Das Diktyonalgerüst ist im Innern der Wandung unregelmäßiger wie bei der andern Art und an den Oberflächen dichter, besitzt aber sonst keine bemerkenswerten Besonderheiten.

Freie Nadeln sind nicht erhalten.

Maße: Länge des Originals 7 cm, Breite4cm, Dicke ca. 2,5 cm; Dicke der Wandung 3—5 mm; Weite der runden Öffnungen in den Scheiteln der Vorstülpungen ca. 4mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 gem 20—25.

Chonelasma punctata unterscheidet sich von der zweiten fossilen Spezies durch dickere Wandungen und deutlicher entwickelte Ostien und Postiken. Die Ausstülpungen der Wandung sind kleiner und plumper und nicht radial gestellt sondern hauptsächlich an den Schmalseiten des mäßig zusammen- gedrückten Schwammkörpers entwickelt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Familie Aphrocallistidae F. E. SCHULZE. (1904. Wissenschaftl. Ergeb. der Deutsch. Tiefsee-Expedit.; Hexactinellida, S. 178.)

„Kelch- oder röhrenförmige Scopularia mit ziemlich dünner Wandung, deren Diktyonalgerüst vorwiegend dreieckige Maschen zeigt und, von regulären sechsseitigen Lücken gleichmäßig durchsetzt, ein bienenwabenähnliches Aussehen hat,“

219

Obere Kreide und Jetztzeit.

K. v. Zrrre, der als erster die nahen Beziehungen der kretazischen Scyphia alveolites RoEMER zu lebenden Aphrocallistes-Arten erkannte, zog die Gattung Aphrocallistes Gray zu seiner Familie Mellitionidae, von der F. E. SchULze auf Grund der am lebenden Material gewonnenen Forschungsergebnisse die Aphrocallistidae abgetrennt hat.

Gattung Aphrocallistes Gray. 1888.

F. E. Sonuzze hat zuletzt (Wissenschaftl. Ergebn. der Deutsch. Tiefsee-Exped., Hexactinellida S. 148) folgende Gattungsdiagnose gegeben:

„Kelch- oder röhrenförmige Scopularia, deren ziemlich gleichmäßig dünne Wand ein bienenwaben- ähnliches Skelettgerüst besitzt und bei kelchformigen Stücken in bald einfache Längsfalten gelegt, bald mit radiären, handschuhfingerförmigen Aussackungen besetzt ist. Die obere Kelchöffnung kann offen oder mit einer quergestellten, planen oder schwach gewölbten terminalen Siebplatte verschlossen sein. Ähnliche, aber mehr unregelmäßige netzförmige Septa können außerdem hier und da das Kelch- oder Röhrenlumen quer durchsetzen. Die die Körperwandung rechtwinklig durchsetzenden, regulär-sechs- seitig prismatischen „Radialtuben“ dieses Gerüstes werden durch plane Scheidewände geschieden, welche aus einem meist einschichtigen diktyonalen Balkenwerk mit vorwiegend dreieckigen Maschen bestehen und mit konischen Zapfen sowohl an den dermalen und gastralen Rändern als auch an der Innenfläche besetzt sind.

Die als ziemlich ebenes Gitternetz sich über die ganze Außenfläche hinziehende Dermalmembran enthält hexaktine, seltener pentaktine Dermalia, welche im ersteren Falle einen mehr oder minder weit hervorragenden äußeren Pinulstrahl haben, während die ähnliche, aber viel weitmaschigere Gastral- membran gewöhnlich nur durch tangentiale Diaktine gestützt wird.

Als intermediäre Parenchymalia kommen Hexaktine und Hexaster bald mit spitzen, bald mit Krallen tragenden oder geknöpften resp. Querscheiben tragenden Enden vor.“

Obere Kreide und Jetztzeit.

Aphrocallistes alveolites Rorm. sp. (Tafel XXV, Fig. 8, 9, 10; Tafel XXXI, Fig. 3; Texttafel XI, Fig. 5.)

4841. Scyphia alveolites RoEMER, Kr. Taf. III, Fig. 6. 1877. Aphrocallistes alveolites ZitTeEL, Stud. J, S. 49.

1883. 5 > Hinpe, Catal. S. 106. 1900. a 5 WoLLEMANN, Biwende S. 8. 1902. is 3 WoLLEMANN, Liineb. S. 8.

Bis fingerlange und -dicke, oder noch stärkere, nach oben gewühnlich allmählich, seltener schnell

an Umfang zunehmende, einfache, oder durch seitliche Sprossung ästige, dünnwandige Rühren von kreis- - förmigem Querschnitt. |

Äußere und innere Oberfläche der Röhrenwandungen mit etwa nadelstichweiten, dicht neben-

einander liegenden, gleichmäßig verbreiteten, unter der Lupe polygonalen Öffnungen, die zu regulär-

220

sechsseitig prismatischen Radialtuben gehören, welche die Wandung rechtwinklig durchsetzen. Der Scheitel der Röhren ist abgestutzt und durch ein planes Diaphragma geschlossen, das dünner wie die Röhrenwandungen und siebartig durchlöchert ist. Die Löcherchen sind wie die Mündungen der Radial- tuben angeordnet, aber etwas größer und haben keinen regulär-sechsseitigen sondern kreisförmigen oder unregelmäßig rundlichen Umriß.

Das Skelett besteht aus Diktyonalhexaktinen, die zu einem sehr soliden Gerüste verschmelzen. Die große Festigkeit ist auf starke Anreicherung von Kieselsubstanz um die Strahlen der Hexaktine zurück- zuführen, die auch bedingt, daß die ursprünglich eckigen Maschen zwischen den Gerüstbalken auf kleine rundliche Lücken von verschiedener Größe reduziert werden können. Eine wesentliche Abweichung vom Bau des Diktyonalgerüstes der lebenden Arten ist das nicht. Nach F. E. Scxuzze heften sich bei den rezenten Aphrocallistidae die Strahlen der Hexaktine mit Vorliebe an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine; dadurch überwiegen im Diktyonalgerüst dreieckige Maschen. Auch an den fossilen Gerüsten ist diese Eigentümlichkeit, namentlich wenn man die Beobachtung der in der Regel stark erweiterten Axenkanäle zu Hilfe nimmt, deutlich zu erkennen. Das Diktyonalgerüst ist an den Oberflächen und in den Scheidewänden der Radialtuben nach demselben Schema gebaut. Auch die Diaphragmen am Ende der Röhren besitzen im wesentlichen dieselbe Struktur wie die Röhrenwandungen.

Die bei den lebenden Arten von hexaktinen oder pentaktinen Dermalia gestützte Dermalmembran und die, tangentiale Diaktine enthaltende, Gastralmembran sind bei den fossilen Spezies ebensowenig erhalten wie die intermediären Parenchymalia (Discohexaster, Oxyhexaster und Onychaster).

Maße: Länge der Röhren 3,5—10 cm; Dicke am unteren Ende ca. 1 cm, am Scheitel 4—5 cm; Dicke der Wandung 1—1,5 mm; Dicke der Scheiteldiaphragmen ca. 0,5 mm; Anzahl der Radialtuben auf 0,5 qem 50—70, der Löcherchen in den Scheiteldiaphragmen ca. 36.

Aphrocallistes alveolites gehört in eine Entwicklungsreihe, die auch den Formenkreis des rezenten Aphrocallistes beatrix Gray (im Sinne der zuletzt!) von F. E. ScHuLzE gegebenen erweiterten Fassung des Artbegriffes) enthält. In der äußeren Körperform steht A. alveolites aus der oberen Kreide den früher als Aphrocallistes ramosus F. E. SchuLze (Küste von Japan, Philippinen) bezeichneten, verästelten Stöckchen näher, wie den radiäre Divertikel tragenden Kelchen von A. beatrix und A. bocagei. Die fossile Spezies stellt aber insofern einen eigenen Formentypus dar, als die Röhren oder die Verästelungen der Röhren kreisel- oder keulenförmig, an den Enden abgestutzt und durch plattige Diaphragmen geschlossen sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

+

Aphrocallistes cylindrodactylus nov.sp. (Textfigur 1; Texttafel XI, Fig. 6.) Bis faustdicke, im Scheitel trichterförmig vertiefte, gestielte Knollen, deren sehr dünne Wandung zu zahlreichen radiären, handschuhfingerförmigen Vorstülpungen gefaltet ist. Außen erscheinen die

*) Deutsche Tiefseeexpedition Bd. IV, S. 145—148. Die früher als Aphr. beatrix, bocagei und ramosus beschriebenen lebenden Arten sind nach F. E. SchuLze nur verschiedene Formen ein und derselben, durch große Variabilität der Körperform

ausgezeichneten Spezies (A. beatrix Gray).

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221

Vorstülpungen als kinderfingerlange und -dicke, walzenförmige, an den Enden abgerundete Fortsätze, die dicht nebeneinander liegen und in der Nähe des Stiels am längsten sind, während sie am Vorderteil auf traubige Wülste reduziert sein können.

Außenseite mit zu Längsreihen geordneten oder gleichmäßig zerstreuten nadelstichweiten Öffnungen von zylindrischen Radialkanälen, welche die Wandung vollständig durchdringen.

Die Oberfläche der trichterförmigen Scheitelvertiefung nimmt ein grobmaschiges Diaphragma ein, das entweder gleichmäßig ver- breitet ist oder aus alternierenden, fein- und grobporösen Radialbändern besteht.

Die Diktyonalia sind Hexaktine mit glatten Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innen- seite zu einem unregelmäßig gebauten und nur aus ein bis zwei Schichten beliebig orientierter Hexaktine bestehenden Gerüste mit vorwiegend dreieckigen Maschen. Hierüber legt sich an der äußeren Oberfläche eine dicke Deckschicht, die aus Verdickungen der oberflächlich gelegenen Hexaktinen-Strahlen hervorgeht. Ähnlich wie die Deckschicht ist auch dasScheiteldiaphragma zusammengesetzt.

Maße: Dicke der Wandung ca. 0,3 mm; Anzahl der Radialkanäle auf 0,5 qem ca. 100; Weite der Maschen im Scheiteldiaphragma 0,5 bis 1 mm (auf 0,5 qem ca. 20).

Radiäre Divertikel in Form handschuh- Aphrocallistes cylindrodactylus SCHRAMMEN aus der Quadraten- fingerförmiger Aussackungen der Wandung Kreide von Oberg. eines oben durch eine Siebplatte geschlossenen Kelches kommen auch bei Aphr. beatrix Gray, der häufigsten und formenreichsten rezenten Art, vor. Die beiden Arten unterscheiden sich aber recht deutlich durch verschiedenartige Struktur

Textfigur 1.

der Wandung. Bei Aphr. beatrix wird sie wie eine Honigwabe von prismatischen, durch plane Scheidewande geschiedenen Radialtuben rechtwinklig durchsetzt. Auch ist sie im Innern und an beiden Oberflächen nach demselben Schema gebaut. Bei Aphrocallistes cylindrodactylus verschmelzen dagegen die Strahlen der Hexaktine im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem sehr lockeren Geriiste, das nur an der äuBeren Oberfläche von der dichten Deckschicht tiberzogen wird. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (z. s.). Anzahl der untersuchten Sticke: 4. Die Originale Jiegen in meiner Sammlung.

222

Aphrocallistes lobatus nov. sp. (Textfigur 2; Tafel XXVI, Fig. 1.)

Der bis kinderhandgroße Schwammkörper besteht aus gerundeten, 1 em dicken, ohr- oder blatt- förmigen Lappen und Wülsten, die innen hohl sind und Ausstülpungen der nur 1 mm dicken Wandung darstellen.

Struktur der Wandung und Kanalsystem wie bei Aphrocallistes cylindrodactylus.

Aphrocallistes lobatus schließt sich durch ge- wisse Eigentümlichkeiten der äußeren Körper- form, worunter ich namentlich die beutelförmigen Avsstülpungen der Wandung verstehe und auch durch die Tektonik des Diktyonalgerüstes enger an Aphrocallistes cylindrodactylus wie an Aphro- callistes alveolites an. Ob die Art auch, wie Aphr. cylindrodactylus eine terminale Siebplatte ent- wickelt, konnte ich nicht feststellen, weil das Material nicht genügte. Es ist aber nicht un- wahrscheinlich.

Ich möchte den Hinweis nicht unterlassen, daß Aphrocallistes lobatus Übereinstimmungen mit einem, vonF.E. Schuzze abgebildeten japanischen Exemplare von Aphrocallistes vastus zeigt. Es wäre immerhin denkbar, daß Aphrocallistes lobatus und der mit dieser Art nah verwandte Aphr. cylindro- Aphrocallistes lobatus ScuRAMMEN aus der Mucronaten-Kreide dactylus zu einer Formenreihe gehören, die in der

von Ahlten. Jetztzeit durch Aphr. vastus, der allerdings durch offene Kelchform und den Mangel einer terminalen Siebplatte charakterisiert sein soll, vertreten wird.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Ahlten (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Textfigur 2.

Familie Tretocalycidae F. E. SCHULZE. (1904. Wissenschaftl. Ergebn. der Deutsch. Tiefsee-Expedit. S. 179.)

Uncinataria mit unregelmäßigen Kanälen, die den Körper schräg oder in verschiedener Richtung durchdringen, oder mit regelmäßig alternierenden, röhrenförmigen, die Wandung quer durchsetzenden und blind endigenden Epirhysen und Aporhysen. Mit Ausnahme der Gattung Uncinatera Torsent haben alle Gattungen Scopulae.

Obere Kreide und Jetztzeit.

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Von den fossilen Arten stehen Tretodietyum Loeschmanni SCHRAMMEN und Tretodictyum Pfaffi SCHRAMMEN den lebenden Hezactinella lata F. E. ScuuLze und Hexactinella tubulosa F. E. SCHULZE nahe, während Hexactinella angustata SCHRAMMEN und Hexactinella laevis SCHRAMMEN in die Verwandtschaft der Hexactinella ventilabrum CARTER gehören. Die erste Gruppe wird charakterisiert durch anastomosierende Röhren mit unregelmäßigen Kanälen, die andere enthält trichter- oder ohrförmige Schwammkörper mit mehr oder weniger regelmäßig entwickeltem Kanalsystem. Auf Grund der ziemlich erheblichen Unterschiede trenne ich von der Gattung Hexactinella CARTER, als deren Typus ich Hexactinella venti- labrum CARTER ansehe, die aus anastomosierenden Röhren bestehenden Formen ab und schlage dafür den von F. E. SchuLze eingeführten, aber aus Prioritätsgründen wieder aufgegebenen Gattungsnamen Tretodictyum vor.

Gattung Hexactinella CARTER emend.

Der dünn- oder dickwandige Schwammkörper ist zylindrisch, trichter- oder ohrförmig. Außenseite mit gleichmäßig verbreiteten Ostien von Epirhysen, welche die Wandung in gerader Richtung durchdringen und unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien, münden aber nicht unmittelbar in die Postiken, sondern schon vorher unter der inneren Oberfläche. Zu jeder Postike gehören mehrere Aporhysen. Die Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten, an den Oberflächen mäßig verdichteten Gerüste. Ihre nach außen gerichteten Strahlen endigen als lange konische Zapfen.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Hexactinella angustata Scurammen. (Tafel XXVI, Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 10; Texttafel XI, Fig. 8.)

1902. Polyopesia angustata SCHRAMMEN, Hexact. S. 26, Taf. II, Fig. 1.

1902. » * radiciformis SCHRAMMEN, Hexact. S. 26, Taf. III, Fig. 1.

Mehr oder weniger diekwandige Trichter mit kräftigem Stiel und gut entwickelter Wurzel.

Außenseite mit größeren oder kleineren, unregelmäßig angeordneten, rundlichen Ostien von Epi- rhysen, welche die Wandung in gerader Richtung durchdringen und unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Ober- fläche der Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien, münden aber nicht erst an der Ober- fläche der Innenseite, sondern schon etwas vorher. Zu mehreren Aporhysen gehört je eine der großen rundlichen Postiken, die gleichmäßig über die Oberfläche der Innenseite verbreitet sind. Auf den Skelett- brücken zwischen den Ostien sitzen an der äußeren Oberfläche kleine unregelmäßig zerstreute Knötchen und Wärzchen, die am Scheitel von nadelstichweiten, unmittelbar in die Aporhysen führenden Öffnungen durchbrochen werden.

Die Diktyonalia sind mit winzigen Dornen besetzt und bilden ein ziemlich regelmäßig gebautes Gerüst mit vorwiegend quadratischen Maschen. An der äußeren und inneren Oberfläche nimmt das Diktyonalgerüst mehr den Charakter eines Geflechtes an, indem eine Verdickung der tangentialen Strahlen eintritt, welche die eckigen Skelettmaschen in rundliche Lücken verwandelt. Die nach außen oder nach

224

den Lumina der Kanäle gerichteten Hexaktinenstrahlen endigen als lange konische Zapfen, die nicht selten kleine Oxyhexaktine tragen.

Maße: Höhe bis 10 cm; größte Weite ca. 15 em; Dicke der Wandung ca. 6 mm; Weite der Ostien und Postiken 1,5—3 mm, Anzahl auf 1 gem 5—8.

Die Spezies unterscheidet sich von Hexactinella laevis, der nächstverwandten fossilen Art u. a. durch den größeren und dickwandigeren Schwammkörper und durch Knötchen und Warzen auf den Brücken zwischen den Ostien.

Alter und Facies: Cuvieripläner, Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (s. s.), Oberg (z. s.), Misburg (s. s.). _

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Hexactinella laevis nov. sp. (Tafel XXVI, Fig. 5; Tafel XLII, Fig. 5.)

Der etwa fingerlange und am vorderen Ende ca. 2 cm dicke, kurzgestielte Schwammkörper ist spitzglas- oder röhrenförmig und hat eine 3—4 mm dicke Wandung.

Außenseite mit rundlichen oder ovalen, 1—1,5 mm weiten, unregelmäßig angeordneten, aber gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien von geraden röhrenförmigen Epirhysen, welche die Wandung rechtwinkelig durchdringen und unter der Oberfläche der Innenseite, in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Auf den Brücken zwischen den Ostien liegen außerdem an der Oberfläche der Außenseite zahlreiche nadelstichartige Öffnungen von feinen Kanälchen, die direkt in die Aporhysen münden. Diese beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit großen, fast 2 mm weiten Postiken. Zu jeder Postike gehören mehrere Aporhysen, die aber nicht unmittelbar hineinmünden, sondern schon in der Nähe der inneren Oberfläche endigen. Die mesialen Teile des Diktyonalgerüstes erleiden durch den in der Nähe der inneren Oberfläche eintretenden Fortfall der Aporhysenwandungen eine’nicht unerhebliche Einbuße an Stabilität, die bei geätzten Exemplaren leicht zur Ablösung der gastralen Partien führt.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit kleindornigen Strahlen. Im Innern der Wandung sind die Maschen vorwiegend quadratisch. An der Außenseite und mehr noch an der Innenseite tritt eine leichte Verdichtung der äußersten Skelettlage dadurch ein, daß die Zahl der Hexaktine zunimmt und die Tangentialstrahlen durch Zufuhr von Kieselsubstanz verdickt werden. Infolgedessen werden hier die Skelettmaschen rundlich. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen frei als ungewöhnlich lange Kieselstacheln. (Länge der Stacheln der Länge eines normalen Gerüstbalkens, von einem Kreuzungsknoten zum andern gemessen.)

Hexactinella laevis gehört in eine Entwicklungsreihe, die in der Jetztzeit anscheinend nur noch dua Hexactinella ventilabrum CARTER (von Japan) vertreten wird.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 4

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

a= 905" =

Hexactinella laevis, var. auricularis nov. var. (Tafel XXVI, Fig. 8 u. 9.)

Unterscheidet sich vom Typus nur durch ohr- oder fächerförmige Gestalt. Maße: Höhe 6 cm, größte Breite 8 em; Dicke der Wandung ca. 4 mm. Quadratenkreide von Oberg.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Tretodyctium F. E. SCHULZE emend.

Der Schwammkörper besteht aus ziemlich dicken, aber dünnwandigen Röhren, die unregelmäßige Anastomosen bilden und distal mit schalltrichterförmigen Erweiterungen endigen. Die Kanalmündungen sind ganz unregelmäßig über die Oberflächen verbreitet und gehören zu Epirhysen und Aporhysen, die die Wandung nicht quer, sondern schräg oder in longitudinaler Richtung durchsetzen. Die Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem im Inneren der Wandung ziemlich regelmäßig gebauten, an den Oberflächen aber mäßig verdichteten Gerüste. Die nach außen gerichteten Strahlen endigen frei als lange spitzkonische Zapfen.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Tretodictyum Loeschmanni nov. sp. (Tafel XXV, Fig. 7; Texttafel XII, Fig. 11.)

Bis fingerdicke, distal trompetenförmig erweiterte Röhren mit dünner Wandung, die unregel- mäßige Anastomosen bilden.

Beide Oberflächen mit kleinen, unregelmäßig verbreiteten Ostien und Postiken, die zu Epirhysen bezw. Aporhysen gehören, welche in schräger Richtung in die Wandung eindringen und an der anderen Oberfläche, oder blind endigen.

Das Diktyonalgerüst besteht aus kleindornigen Hexaktinen, die im Inneren der Wandung in regel- mäßiger Weise verschmelzen, indem die benachbarten Strahlen von gemeinsamen Kiesellamellen umhüllt werden. An den beiden Oberflächen wird die Skelettstruktur durch Häufung der Hexaktine dichter, und dadurch daß die Strahlen mit Vorliebe an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine geheftet sind, auch unregelmäßiger. Die nach außen gerichteten Strahlen der Hexaktine endigen frei als lange spitzkonische Zapfen.

Die beiden fossilen Arten sind u. a. leicht an der verschiedenen Dicke und Weite der Röhren zu unterscheiden.

Tretodietyum Loeschmanni ist das einzige bekannte Glied einer Entwicklungsreihe, zu deren Aus- läufern das lebende Tretodictyum (Hexactinella) latum F. E. Schutze von Japan (Chall. Rep. Taf. XCIV, Fig. 1, 2, S. 329) gehört.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. 29

226

Tretodictyum Pfaffi nov.sp. (Tafel XXVIII, Fig. 12; Tafel XLII, Fig. 4; Texttafel XII, Fig. 10.)

Wenig über 1/, cm dicke, dünnwandige Röhren, die unregelmäßige Anastomosen bilden und distal mit schalltrichterförmigen Erweiterungen endigen.

Beide Oberflächen mit kleinen, unregelmäßig verbreiteten Mündungen von Epirhysen und Apo- rhysen, welche die Wandung in schräger Richtung entweder vollständig durchdringen oder blind aus- laufen.

Das Skelett besteht aus Diktyonalhexaktinen mit glatten oder dornigen Strahlen. Im Inneren der Wandung und an der inneren Oberfläche verschmelzen die Hexaktine zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen oder rechteckigen Maschen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einem unregelmäßigen Geflechte überzogen, das aus Hexaktinen beliebiger Orientierung besteht. Ihre Strahlen sind gleich- oder verschiedenlang und in unregelmäßiger Weise an die Gerüstbalken oder Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine geheftet.

Durch die äußere Körperform und die Organisation des Röhren- und Kanalsystems und auch in den Dimensionen nähert sich Tretodictyum Pfaffi dem lebenden Tretodietyum (Hexactinella) tubulosum F. E. Scauzze (Chall. Rep., S. 228, Taf. XCIII, Fig. 1) von Japan.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

2. Subtribus Inermia F. E. ScHULzE.

Hexactinosa ohne Uncinate, Scopulae und Clavulae. |

Familie Dactylocalycidae Iyıma. (1903. Contribution III, S. 25.)

„Der massige oder kelehförmige, seltener platte Körper besteht aus einem System anastomosierender Röhren, zwischen welchen ein interstilielles Lückensystem (Cavaedialsystem) vorhanden ist. Das in letzteres eintretende Wasser durchsetzt die Wand der Röhren und gelangt durch diese direkt oder durch einen gemeinsamen Gastralraum nach außen. Diktyonalgerüst ohne Lychnisken.“

(Familiendiagnose nach F. E. SchuLze, Wissenschaftl. Ergeb. der Deutsch. Tiefsee-Exped. Teil I, S. 178.)

Obere Kreide und Jetztzeit.

Zur Familie der Dactylocalycidae hat Ista die rezenten Genera Dactylocalyx, Margaritella, Myliusia, Aulocalyx und Euryplegma zusammengefaßt. Nach F. E. SchuLzeE gehört wahrscheinlich noch die Gattung Scleroplegma O. Scumipr dazu, die auch in der oberen Kreide durch eine Art (Seleroplegma macrochorium SCHRAMMEN) vertreten ist.

227

Gattung Scleroplegma O. SCHMIDT.

, Dickwandige Kelche oder Zylinder, deren sprödes Wandungsgeflecht aus runden oder prismatischen Röhren gebildet wird, welche vorzugsweise schief von außen nach innen gehen und entweder isoliert oder nachdem sich einige miteinander verbunden haben, in den Gastralraum münden; zwischen ihnen unregel- mäßige Interkanäle.‘“ (O. Scumipr, Die Spongien des Meerb. von Mexiko, p. 56.)

Obere Kreide und lebend.

Scleroplegma macrochorium nov. sp. (Tafel XXVI, Fig. 11 und 12.)

Von dieser neuen Art habe ich nur wenige Stücke, nämlich ein kaum 4 cm langes und 1,5 cm dickes zylindrisches (? junges) Individuum und zwei, mehrere qem große, ca. 7 mm dicke, plattige Fragmente gefunden. Die letzteren werden wie eine Honigwabe von dicht nebeneinander liegenden, 2—3 mm weiten, runden oder undeutlich prismatischen Röhren durchsetzt. Ein Teil davon mündet an beiden Oberflächen. Zahlreiche andere endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite.

Die Wandung des zylindrischen Exemplars besteht aus 2—3 mm weiten anastomosierenden Röhr- chen, zwischen denen engere Cavaedien liegen. Die Mündungen der Röhren und Cavaedien liegen an der Oberfläche der Außenseite und auf der Paragasterwandung.

Das Skelett besteht aus Diktyonalhexaktinen mit bedornten Strahlen und kugelig verdickten

_ Kreuzungsknoten und bildet, je nachdem die Strahlen der Länge nach verschmelzen oder an die Kreuzungs- knoten benachbarter Hexaktine geheftet sind, ein dichtes Gerüst mit dreieckigen oder viereckigen Maschen. Die dermalen und gastralen Skelettpartien unterscheiden sich von den parenchymalen

_ wenig. Nur sind die äußeren Radialstranlen auf zapfenförmige Anschwellungen reduziert. Die Weite

der Skelettmaschen übertrifft in der Regel nicht den Durchmesser der kugeligen Verdickungen, welche die Kreuzungsknoten der Hexaktine umgeben und eine auch bei der lebenden Art vorhandene, recht charakteristische Eigentümlichkeit darstellen.

Die nächstverwandte rezente Art ist Scleroplegma conica O. Scumipr

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Familie Auloplacidae nov. fam.

Kleine, trichter-, röhren- oder spitzglasförmige, oder aus fächerförmig oder bündelartig nebeneinan- der liegenden Röhrchen bestehende Hexactinosa mit ziemlich dieker Wandung. Oberflächen mit kleinen - Ostien und Postiken von radiären, blind endigenden Epirhysen bezw. Aporhysen, oder Kanalsystem wenig entwickelt. Die großen Hexaktine haben glatte Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regel- mäßig gebauten Gerüste verschmelzen, in dem longitudinale oder bogenförmig von innen nach außen strahlende Balkenzüge besonders kräftig entwickelt sind. Die Enden dieser Balkenzüge erheben sich

Texttafel X. Skelettbestandteile der Familien Craticularidae Raurr, Callibrochidae SCHRAMMEN, Pleurothyrisidae SCHRAMMEN, Auloplacidae SCHRAMMEN, Polystigmatidae SCHRAMMEN, Syringidae SCHRAMMEN. (In 45 facher Vergrößerung.)

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Pig. 1 Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. mag, 5. Fig. 6. Pag, :7. Fig.

rig, 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12.

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Erklärung zu Texttafel X.

Familie Craticularidae.

Craticularia relicta ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Callibrochidae.

Callibrochis senonensis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Gerüst. Callibrochis senonensis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Äußere Oberfläche. Wollemannia araneosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Gerüst.

Wollemannia araneosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Innen- seite von unten gesehen.

Wollemannia araneosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außen- seite von unten gesehen.

Familie Pleurothyrisidae. Pleurothyris folium ScaRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Pleurochorium Schulzei ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Diktyonalhexak- tine. b) Deckgespinst. Familie Auloplacidae.

Stereochlamis calyculum ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Stereochlamis praecissa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Familie Polystigmatidae.

Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal- hexaktine. Familie Syringidae.

Syringium textum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

wie die Grannen eines Pelzes über die Oberfläche der AuBenseite oder beide Oberflächen und bilden dadurch einen förmlichen Schleier von langen Kieselstäben.

Obere Kreide und Jetztzeit.

F. E. Scauzze hat Auloplax, die typische Gattung dieser Familie, zur Familie Dactylocalycidae Isıma gezogen. Indessen scheint mir, daß die erheblichen Organisationsverschiedenheiten zwischen den um Auloplax gruppierten Formen und den Dactylocalycidae im Sinne Isımas die Aufstellung einer neuen Familie Auloplacidae wünschenswert machten.

Gattung Auloplax F. E. SCHULZE.

„Flache oder schwach gebogene Platten, welche mit einem verschmälerten Randende der Unterlage aufsitzen und zur Hauptsache aus fächerförmig nebeneinander liegenden spitzwinklig sich teilenden und

230

der Länge nach verkitteten Röhren von Gänsefederkielstärke bestehen. Zwischen diesen Röhren, welche teils am Rande, teils an den beiden Flächen der Platte mit glatten rundlichen oder ovalen Öffnungen nach außen münden und auch durch ähnliche Öffnungen untereinander vielfach in offener Verbindung stehen, bleiben beiderseits rinnenförmige Lücken und Hohlräume, welche auch hie und da durch ovale Löcher der die Röhren seitlich verkittenden Masse kommunizieren. An beiden Seitenflächen der Platte sieht man die etwas schornsteinartig emporgebogenen Ränder der Kanalöffnungen schwach hervorragen. Während sich über diesen Wandlücken eine dünne feinporöse Dermalmembran flach ausspannt, sind die Öffnungen selbst von einem gröberen Gastralhautgitter mit quadratischen Maschen überdeckt. Das vorwiegend rechteckige Maschen aufweisende Diktyonalgerüst zeigt keine abgesetzten Knotenverdiekungen. In den Grenzhäuten kommen außer oxypentaktinen auch oxydiaktine Nadeln, im Choanosom parenchymale Discohexaktine vor.“ (1904. Wissenschaftl. Ergebn. d. Deutsch. Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia“, Hexactinellida, S. 148/149.)

Obere Kreide und lebend.

Die einzige lebende Art, Auloplax auricularis F. E. ScuuLzE wurde von der Deutschen Tiefsee- Expedition auf dem Dampfer ‚„Valdivia“ aus der großen Tiefe von 2500 m heraufgeholt. Die Zusammen- setzung des Schwammkörpers aus fächerförmig angeordneten Röhrchen tritt nur an den, nach mit dem Weichkörper konservierten Exemplaren angefertigten Abbildungen!) deutlich hervor. Die beiden Ab- bildungen des ausmazerierten Skelettes?) lassen die Röhrchenindividuen nicht besser erkennen wie die fossilen Arten.

Auloplax spongiosus nov. sp. (Tafel XXIX, Fig. 7, 8, 9, 10; Texttafel IX, Fig. 10.)

Bis daumenlange, 2—3 cm dicke plattige Knollen. Oberfläche mit 1—2 mm weiten, runden, durch schmale Brücken getrennten Öffnungen, den Mündungen der zu strahligen Bündeln vereinigten Röhr- chen. Durch unregelmäßig verteilte rundliche Wandlücken, welche die Scheidewände fenstern, stehen die Röhrchen in vielfacher Kommunikation.

Das Skelett besteht aus großen, glattstrahligen Diktyonalhexaktinen. Ein Teil der Hexaktine erbaut ein ziemlich regelmäßiges Gerüst mit weiten, quadratischen oder rechteckigen Maschen, in dem die in der Richtung der Längsachse der Röhrchen verlaufenden Strahlen zu besonders kräftigen und auf- fallenden Balkenzügen verschmelzen. Ihre Enden überragen wie die Grannen eines Pelzes als lange Kiesel- stäbe die Oberfläche der Außenseite. Zahlreiche Hexaktine sind aber auch in beliebiger Orientierung mit den Enden der Strahlen an die benachbarten Balken oder Kreuzungsknoten geheftet und bilden da- durch ein ganz unregelmäßiges und ziemlich dichtes Balkenwerk, welches die regelmäßig gebauten Partien stützen und verfestigen hilft.

Ähnlich wie bei Auloplax spongiosus scheint auch das Diktyonalgerüst der lebenden Art gebaut zu sein. Die oxypentaktinen und die oxydiaktinen Nadeln, die in Parenchym vorkommen, sind bei der fossilen Spezies natürlich nicht mehr nachzuweisen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

1) aa. On Tat, 10, Pie 17253: 2) ibid. Taf. 10, Fig. 4, 5.

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Anzahl der untersuchten Stücke: 2. Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Stereochlamis nov. gen.

Der Schwammkörper bildet kleine, verhältnismäßig dickwandige Trichterchen oder Röhrchen. Beide Seiten mit unregelmäßig zerstreut oder in Längsreihen liegenden Ostien bezw. Postiken. Mit radiären, blind endigenden Epirhysen und Aporhysen oder wenig entwickeltem Kanalsystem. Die Dictyonalia sind glattarmige Hexaktine, die zu einem engmaschigen und mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen, in dem namentlich bogenförmig von innen nach außen strahlende Balkenzüge deutlich hervortreten. Innere oder äußere Oberfläche mit einem aus den verlängerten äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehenden Rasen von Kieselstäben.

Obere Kreide.

Stereochlamis praecissa nov. sp. (Tafel XXIX, Fig. 5 und 6; Texttafel X, Fig. 10.)

Bis kinderfingerlange und dicke, verhältnismäßig dickwandige (3 mm) Röhrchen.

Außenseite mit rundlichen, ungleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten, oder in undeutlichen Längsreihen liegenden, 0,5—1 mm weiten Ostien. Innenseite mit winzigen, in Längsreihen liegenden Postiken. Die radiären Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bezw. Außenseite.

Die Dietyonalia sind Hexaktine mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen und in der Mehrzahl beliebig orientiert. Ihre Strahlen verschmelzen mit den Strahlen oder Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine unter verschiedenen Winkeln zu einem engmaschigen Gerüste, wenn sie nicht als mehr oder weniger lange Stacheln frei endigen. Bei einem Teile der parenchymalen Dictyonalia verschmel- zen die in der Längsachse des Schwammes verlaufenden Strahlen zu kräftigen, longitudinalen oder bogen- _ förmig von innen nach außen strahlenden Balkenzügen, deren Enden an der Oberfläche der Innenseite einen dichten Rasen von langen, stabförmigen Kieselstäben bilden. | St. praecissa unterscheidet sich von der anderen Art u. a. durch zylindrische Gestalt und ein gut _ entwickeltes Kanalsystem.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.). Aine der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Stereochlamis caliculum nov. sp. (Tafel XXIX, Fig. 4; Texttafel X, Fig. 9.)

Kleine, nur 2—3 cm lange und bis 1,5 em dicke, verhältnismäßig dickwandige (ca. 4 mm) Trichter- chen mit kurzem diinnem Stiel.

"4 AuBen- und Innenseite mit kleinen und unregelmäßig verbreiteten Ostien Bach Postiken. Regel- mäßige Epirhysen und Aporhysen sind nicht entwickelt.

Das Diktyonalgerüst ist ziemlich engmaschig und besteht aus Hexaktinen mit glatten, und im

232

Verhältnis zur Länge dünnen Strahlen, die zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen ver- schmelzen. Die longitudinalen sind besonders kräftig entwickelt und verlaufen bogenförmig von innen nach außen. Ihre Enden bilden an der Oberfläche der Außenseite einen Rasen von langen, zylindrischen stumpfendigen Kieselstäben. An der Außen- und Innenseite treten mäßige Verdichtungen der Ober- flächen ein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Stereochlamis pilosa nov. sp. (Tafel XXVII, Fig. 14, Texttafel IX, Figur 9.)

Die beiden Originale sind kleine, nur wenige Zentimeter lange, vorn ca. 1,5 em dicke, spitzglas- förmige Trichterchen, deren relativ dicke Wandung von alternierenden oder unregelmäßig angeordneten, spaltförmigen Lücken durchbrochen wird.

An dem aus großen Hexaktinen mit glatten Strahlen bestehenden Diktyonalgerüste fallen kräftige Balkenzüge auf, die in longitudinaler Richtung beginnen, dann strahlenförmig von innen nach außen ziehen, um schließlich als weit über die Oberfläche der Außenseite hervorragende Kieselstäbe zu endigen. Radiäre und querringförmige Balkenzüge treten dagegen nur undeutlich hervor, weil ihre Komponenten, die radialen und tangentialen Strahlen der Hexaktine sehr häufig frei endigen. In den Skelettmaschen und an den Oberflächen liegen zahlreiche Oxyhexaktine, die entweder in beliebiger Orientierung mit einem Strahl an die dicken Balken festgeheftet sind, oder die Verlängerung der frei endigenden Strahlen der Diktyonalhexaktine bilden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuehten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

c) Hexactinosa incert. sedis.

Familie Craticularidae RAUFF. (1893. Palaeospongiologie, S. 191.)

Mehr oder weniger diekwandige, becherförmige, zylindrische, plattige oder (?) ästige Hexactinosa mit ziemlich großen, zu Längs- und Querreihen gruppierten Ostien und Postiken von radiären röhren- förmigen, blind endigenden Epirhysen und Aporhysen. Die Hexaktine haben glatte oder kleindornige Strahlen und verschmelzen zu einem engmaschigen Gerüste. Beide Oberflächen mit avs den verdickten tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehenden geflechtartigen Deck- schichten.

Jura, Kreide, Miocän.

233

Gattung Craticularia v. ZITTEL.

Schwammkörper röhren-, trichter- oder schalenförmig (nach v. ZiTTEL auch plattig oder ästig) mit mehr oder weniger dicker Wandung und massiger Basis. Außenseite mit ziemlich großen runden, zu regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Die röhren- förmigen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit runden oder ovalen, in Längs- und Querreihen liegenden Postiken. Die diktyonalen Hexaktine haben glatte oder kleindornige Strahlen und verschmelzen zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste mit engen Maschen. Beide Oberflächen mit aus den verdickten oder verbreiterten Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehenden plattigen oder geflechtartigen Deckschichten.

Jura, Kreide, Miocän.

Craticularia Roemeri nov. nom.

1864. Cribrospongia Beaumonti RoEMER, Sp. S. 11, Taf. V, Fig. 1.

1889. Craticularia Beaumonti GRIEPENKERL, Königsl. S. 22.

Flachtrichter- oder napfförmig, mit dicker Wandung und massiger Basis.

Außenseite mit großen runden, zu regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die röhrenförmigen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit ziemlich großen längsovalen, in Längs- und Querreihen liegenden Postiken.

Skelett wie bei den anderen Arten aus der Kreide.

Maße. Höhe des Schwammkörpers 4—8 cm; Weite 10—15 cm; Dicke der Wandung ca. 1 cm; Weite der Ostien und Postiken ca. 1 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 1 qem ca. 16.

F. A. Roremers, nach einem Fragmente vom Sudmerberge hergestellte Abbildung (Sp. Taf. V, Fig. 1a—d) ist recht gut gelungen. Nach Poëra (Beitr. I, S. 11) stimmt aber die von Roemer unter dem Namen Craticularia Beaumonti Reuss abgebildete Art mit der echten Craticularia Beaumonti aus dem Cenoman von Bilin in Böhmen nicht überein. Darum habe ich den Artnamen geändert.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel, Grünsand der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg, Glentorf.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Craticularia relicta nov. sp. (Tafel XXXI, Fig. 4, 5; Tafel XLIII, Fig. 4; Texttafel X, Fig. 1.)

| Von dieser sehr seltenen Art besitze ich nur ein plattiges, mehrere qem groBes Fragment der Wandung, das aber ausgezeichnet erhalten ist.

Außenseite mit großen rundlichen oder undeutlich quadratischen, in regelmäßigen Längs- und Querreihen liegenden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit zu regel- mäßigen Längs- und Querreihen geordneten, ziemlich großen rundlichen Postiken.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V, 30

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MaBe: Dicke der Wandung ca. 8 mm; Weite der Ostien ca. 1,5 mm, der Postiken 1 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 1 qem ca. 16.

Die Diktyonalhexaktine haben glatte Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste mit ziemlich engen Maschen. Beide Oberflächen mit porösen Deck- schichten, die an der Außenseite den Charakter durchlöcherter Membranen annehmen, an der Innenseite plattige Geflechte bilden, und aus Verdiekungen und Verbreiterungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen.

Die Spezies steht Craticularia Roemeri sehr nahe. Die Unterschiede sind durch die Verschieden- artigkeit der faciellen Provenienz bedingt. Craticularia relicta, die Tiefseeform hat einen dünnwandigeren Schwammkörper mit weniger massig entwickelter Wurzel wie die litorale Craticularia Roemeri.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Craticularia virgatula nov. sp. (Tafel XXX, Fig. 1; Tafel XLIII, Fig. 3; Texttafel XI, Fig. 9.)

Flachtrichterförmig oder schalenförmig; dünnwandig, aber mit kräftig entwickelter Basis. i

Außenseite mit kleinen runden, zu regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken blind endigen. Die röhrenförmigen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien, und münden an der inneren Oberfläche mit kleinen längsovalen, in regelmäßigen Längs- und Querreihen oder seichten Längsfurchen liegenden Postiken.

Maße: Höhe desSchwammkörpers 3 cm und mehr; Weite bis 10cm; Dicke der Wandung ca.3,5mm; Weite der Ostien und Postiken ca. 0,3—0,5 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 1 gem ca. 60.

Die diktyonalen Hexaktine haben glatte oder mit kleinen Dornen besetzte Strahlen und ver- schmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste mit engen Maschen. Beide Ober- flächen mit Deckschichten, die aus den verdickten oder plattig verbreiterten tangentialen Strahlen der dermalen bezw. gastralen Hexaktine zusammengesetzt sind. Kreuzungsknoten der Hexaktine mehr oder weniger deutlich kugelig verdickt. Die nach außen gerichteten Strahlen endigen als kurze konische Zapfen.

Von Craticularia relicta und Craticularia Roemeri unterscheidet sich die Spezies u. a. durch eine er- heblich dünnere Wandung und viel kleinere Ostien und Postiken.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Leptophragmidae nov. fam.

Trichter-, röhren- oder schalenförmige, dolchscheidenartig zusammengedrückte oder sternférmig gefaltete Hexactinosa mit dünner Wandung. Beide Seiten mit kleinen, zu Längs- und Querreihen geord-

plane nee io

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neten oder in Quincunx stehenden Ostien und Postiken von röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen, die unter den Oberflächen der Innen- und Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien und Postiken blind endigen.

Die kleinen Hexaktine haben glatte oder bedornte Strahlen und verschmelzen gewöhnlich in beliebiger Orientierung zu unregelmäßig gebauten und engmaschigen Gerüsten. Beide Oberflächen mit mehr oder weniger stark entwickelten Verdichtungen, die aus Verdickungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen.

Obere Kreide.

Gattung Leptophragma v. ZITTEL.

Schwammkörper trichter-, schalen-, röhren- oder ohrförmig, sehr dünnwandig, gestielt oder sitzend. Außenseite mit winzigen, zu Längs- und Querreihen geordneten Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken blind endigen. Die ein- fachen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der Oberfläche der Innenseite mit sehr kleinen, in Längs- und Querreihen stehenden Postiken. Das Diktyonalgerüst besteht aus mehr oder weniger unregelmäßig orientierten Hexaktinen mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen. Gegenüber den parenchymalen Teilen sind beide Oberflächen durch unregelmäßigere Anordnung und Vermehrung der gastralen und dermalen Hexaktine

mäßig verdichtet. Die äußeren Radialstrahlen der oberflächlich gelegenen Hexaktine endigen als spitz- konische Zapfen.

Obere Kreide.

Leptophragma Murchisoni Gozpr. sp. (Tafel XXXII, Fig. 1; Texttafel IX, Fig. 6.)

1826. Scyphia Murchisoni Gozpruss, Petr. Germ. 8. 219, Taf. LXV, Fig. 8. 1872. Coscinopora Murchisoni SCHLÜTER, Sp. d. Münsterl. S. 22. 1877. Leptophragma Murchisoni ZiTTEL, Stud. I, S. 48.

1883. 3 Hinpe, Catal. S. 102. 1889. 2 Sn GRIEPENKERL, Königslutter, S. 22. 1900.

Er bs WoLLEMANN, Biewende, S. 7.

Weit- und flachtrichter- oder schalenförmig, blattförmig oder lappig; diinnwandig, sitzend.

Beide Seiten mit winzigen, in regelmäßigen Längs- und Querreihen liegenden Ostien und Postiken von geraden Epirhysen und Aporhysen, die blind unter den Oberflächen der Innen- bezw. Außenseite in den Brücken zwischen den Postiken und Ostien endigen.

Maße: Höhe bis 10 cm; Weite 10—20 cm; Dicke der Wandung ca. 2 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 50.

Das Diktyonalgerüst ist sehr engmaschig und besteht aus unregelmäßig orientierten Hexaktinen mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen, die sich der Länge nach aneinander legen oder an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine heften. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als kurze konische Zapfen. Im Innern der Wandung ist die

_Skelettstruktur etwas lockerer wie an den beiden Oberflächen. Auch kommt es hier öfter zur Ausbildung

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regelmäßig quadratischer Maschen, während an den beiden Oberflächen dreieckige oder unregelmäßige Maschen überwiegen. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.), Ahlten (z. h.), Bie- wende, Münsterland, Glentorf (h.). |

cf. Leptophragma Murchisoni Gozpr. sp. (Tafel XXXII, Fig. 1, 2.)

In der Quadratenkreide von Oberg habe ich zuweilen blatt- oder trichterförmige Leptophragmen gefunden, die sich von typischen Stücken des Leptophragma Murchisoni nur durch einen noch zierlicheren Habitus und kleinere und dichter gestellte Ostien und Postiken unterscheiden. Ich bin im Zweifel, ob ich die Vorkommnisse einer kleineren Varietät von Leptophragma Murchisoni zurechnen oder für juvenile Stadien dieser Spezies halten soll.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Leptophragma glutinatum QUENSTEDT sp.

1877. Scyphia glutinaita QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVII, Fig. 9—12.

1897. Leptophragma glutinata LEONHARD, Kreide in Oberschl., S. 34.

Diese nur aus dem Scaphitenpläner von Oppeln bekannte Art steht nach LeonuArnD Leptophragma Murchisoni sehr nahe. Vollständige Exemplare sind noch nicht gefunden worden. Die Bruchstücke sollen auf einen Schwammkörper von der Form des Ventriculites radiatus hindeuten. Das Diktyonalgerüst ist ‘nach LEONHARD an beiden Oberflächen verschieden (innere Oberfläche mit regelmäßig quadratischen Maschen). In den nordwestdeutschen Äquivalenten der Oppelner Kreide habe ich die Art vergeblich gesucht.

Leptophragma membranaceum QUENSTEDT sp.

1877. Cylindrospongia membranacea (QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVII, Fig. 13.

1902. Leptophragma membranacea WOLLEMANN, Lüneb., 8. 7.

Unter dem Namen Cylindrospongia membranacea hat QUENSTEDT eine Hexactinellide abgebildet, die zur Gattung Leptophragma gehören könnte. Ob es sich um eine nur bei Lüneburg vorkommende - besondere Art oder etwa um ein schlank-trichterförmiges Exemplar von Leptophragma Murchisoni handelt, ist ohne Kenntnis des QuenstEpTschen Originals schwer zu entscheiden.

WoLLEMANN hält Cylindrospongia membranacea RoEMER (Sp. S. 22. Taf. 8, Fig. 9) und Cylindro- spongia membranacea QUENSTEDT für synonym. Die Abbildungen bei RoEMER und QUENSTEDT sprechen aber nicht für diese Annahme. f

Leptophragma pusillum ScHRAMMEN. (Tafel XXXII, Fig.6,7; Taf. XLIII, Fig.1; TexttafelIX, Fig. 2.) 1902. Leptophragma pusilla SCHRAMMEN, Hexact., S. 22, Taf. III, Fig. 6. Bis fingerlange diinnwandige Réhren.

AuBenseite mit zu Längs- und Querreihen geordneten, winzigen runden Ostien. Innenseite mit in seichten Längsfurchen liegenden, sehr kleinen längsovalen Postiken. Die einfachen Epirhysen und Apo-

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rhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bezw. AuBenseite in den Skelettbriicken zwischen den Postiken bzw. Ostien.

Maße: Länge des Schwammkörpers 3—6 cm; Dicke 1,5—2,5 em; Dicke der Wandung 1,5—2 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 50.

Das Diktyonalgeriist ist etwas weitmaschiger wie bei den andern Arten und besteht im Inneren der Wandung und an beiden Oberflächen aus wenig regelmäBig orientierten Hexaktinen mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen. Zahlreiche Strahlen der oberflachlichen Hexaktine ver- schmelzen nicht mit den Strahlen oder Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine sondern endigen frei als lange spitzkonische Zapfen.

Leptophragma pusillum unterscheidet sich von Leptophragma Murchisoni und Leptophragma micro- . pora u. a. durch röhrenförmige Körperform und in seichten Längsfurchen liegende Postiken.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 20.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Leptophragma micropora nov. sp. (Tafel XXXII, Fig. 4,5; Tafel XLIII, Fig. 2; Texttafel IX, Fig. 1.)

Flach-trichterförmig, mit eingebuchteter und in ohrförmige Lappen geteilter Wandung; sehr dünnwandig, gestielt. Die lappigen Ohren sind am ausgeprägtesten bei den Vorkommnissen aus dem Untersenon der Umgebung von Braunschweig, bei den späteren Mutationen aber nur durch Einbuchtungen der Wandung angedeutet. |

Außenseite mit sehr winzigen, in undeutlichen Längsreihen liegenden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Skelettbrücken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit winzigen Postiken, die wie die Ostien gruppiert sind.

Maße: Höhe des Schwammkörpers 5—10 cm; Querdurchmesser 10—15 em. (Aus dem Mucronaten- senon von Misburg besitze ich ein flachtrichterförmiges Exemplar, welches die in Anbetracht der dünnen Wandung erstaunliche Weite von ca. 300 mm aufweist.) Dicke der Wandung ca. 0,8 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem 120—150.

Das Stützskelett besteht aus Hexaktinen mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem ziemlich regelmäßig gebauten Gerüste mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. An beiden Oberflächen ändert sich die Skelett- struktur, indem hier die dermalen und gastralen Hexaktine unregelmäßiger orientiert sind und ihre Strahlen mit Vorliebe an die Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine heften. Während demnach in den parenchymalen Teilen des Diktyonalgerüstes rechteckige oder quadratische Skelettmaschen vorherrschen, sind die Maschen der dermalen und gastralen Partien vorwiegend dreieckig oder unregelmäßig polygonal. Die nach außen und nach den Lumina der Ostien und Postiken gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als mäßig lange spitzkonische Zapfen.

Die Spezies unterscheidet sich von Leptophragma Murchisoni u. a. durch viel kleinere, dichter und

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weniger regelmäBig gruppierte Ostien und Postiken und durch die Neigung der nicht unerheblich dünneren Wandung zu lappiger Zerschlitzung. Alter und Facies: Tone der Granulatenkreide, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten-

kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Broitzem bei Braunschweig (z. h.), Misburg (s.), Oberg (s.), Ahlten (s.). Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Pleurostoma ROEM.

Dolchscheidenförmig, einfach oder zu unregelmäßigen Stöcken verwachsen. Schmalseiten mit übereinander liegenden, großen ovalen Wandlücken. Breitseiten mit aus der Mitte nach den Rändern oder von einem nach dem anderen Rande strahlenden Ostienreihen. Die nadelstichgroßen Ostien gehören zu röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die Aporhysen be- ginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit kleinen runden Postiken, die in strahligen Furchen liegen. Die diktyonalen Hexaktine haben glatte oder mit winzigen Dornen besetzte Strahlen, und verschmelzen im Innern der Wandung zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste. Beide Oberflächen mit geflechtartigen Deckschichten, die aus Verdickungen und plattigen Ausbreitungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen. Die äußeren Radialstrahlen der gastralen Hexaktine können mit keulenförmigen oder stecknadelkopfartigen Ver- dickungen endigen.

Obere Kreide.

Pleurostoma radiata Rorm. (Tafel XXXIII, Fig. 1—3.)

1841. Pleurostoma radiatum Roemer, Kr., S. 5, Ei Bo Ade. 1877. a + ZITTEL, Stud. I, S.

1883. Pleurostoma radiata Hinpe, Catal., S. Er

1889. . » GRIEPENKERL, Königsl., S. 22.

Zusammengedrückt-zylindrisch mit verschmälerter Basis (dolchscheidenförmig), langgestielt. Schmalseiten mit großen, übereinander liegenden, ovalen oder runden Wandlücken. Breitseiten mit aus der Mitte nach den Rändern strahlenden Ostienreihen. 42

Die Ostien sind klein und rundlich (nadelstichartig), und gehören zu einfachen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in zwischen den Postikenreihen liegenden, kantigen Leisten blind endigen. Die einfachen oder dichotomen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit runden Postiken, die in tiefen, durch die erwähnten Leisten getrennten Radialfurchen liegen.

Maße: Länge des Schwammkörpers 5—15 em, Dicke 0,6—0,8 em, Breite am vorderen End bis 5 cm; Dicke der Wandung ca. 0,2 em; Längsdurchmesser der ovalen Wandlücken an den Schmalseiten 0,5 em, Querdurchmesser 0,2—0,3 em; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 24.

Die Dietyonalia sind Hexaktine mit glatten oder mit winzigen Dornen besetzten Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Die äußere Oberfläche ist

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mit einer geflechtartigen Deckschicht überzogen, die aus den verdickten tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine besteht. Die äußeren Radialstrahlen dieser Hexaktine sind auf ganz kurze, kaum über die Oberfläche hervorragende Zäpfchen reduziert. Die Oberflächen der Radialfurchen, in denen die Postiken liegen, stimmen in der Skelettstruktur mit den parenchymalen Skelettteilen überein. An den Seiten und namentlich auf den Rücken der zwischen den Postikalfurchen liegenden Leisten entwickeln aber auch die gastralen Hexaktine eine Deckschicht, die den Charakter eines plattigen Geflechtes hat und durch Ausbreitungen der tangentialen Strahlen entsteht. Bemerkenswert ist eine eigentümliche Umbildung der äußeren Radialstrahlen der auf den Rücken der Leisten liegenden Hexaktine. Diese endigen nämlich nicht wie sonst als mehr oder weniger lange konische Zapfen, sondern mit einer kräftigen keulenförmigen Verdickung.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Pleurostoma dichotoma Scurammen. (Tafel XXX, Fig. 10.) - 1902. Typhlopleura dichotoma SCHRAMMEN, Hexact., S. 24, Taf. I, Fig. 3.

Der Schwammkörper bildet mehr oder weniger ausgebreitete Stöcke, die aus zahlreichen verzweigten und in unregelmäßiger Weise verwachsenen, dolchscheidenartig zusammengedrückten Röhren bestehen.

Schmalseiten der Scheiden mit übereinander liegenden Wandlücken, die aber auch von dichtem Skelettgewebe erfüllt sein können. Breitseiten mit strahlenförmig von einem nach dem anderen Rande verlaufenden Ostienreihen. Die nadelstichartigen Ostien sind die Mündungen röhrenförmiger Epirhysen. Innenseite wahrscheinlich wie bei Pleurostoma radiata. Ich habe sie nicht freilegen können.

Skelett wie bei der anderen Art.

Maße: Länge der Scheiden bis 15 cm, Breite 3—4 cm, Dicke 0,7—1,0 em; Dicke der Wandung ca. 2 mm. Anzahl der Ostien auf 0,5 gem ca. 45.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Gattung Guettardia MICHELIN.

Der meist auf einer kräftigen, knolligen und lappigen oder wurzelartig verzweigten Basis ruhende Schwammkörper ist durch mehr oder weniger zahlreiche longitudinale Einbuchtungen oder Knickungen der dünnen Wandung sternförmig gefaltet. Die leistenförmigen äußeren Faltenrücken sind gewöhnlich von großen rundlichen Wandlücken durchbrochen. Die kleinen zu Längs- und Querreihen geordneten oder in Quincunx stehenden Ostien und Postiken gehören zu röhrenförmigen Epirhysen bezw. Aporhysen, die unter den Oberflächen der Innen- bezw. Außenseite blind endigen. Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit kleindornigen Strahlen, die im Inneren der Wandung entweder zu undeutlich longitudinalen,

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radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen oder beliebig orientiert sind. Beide Oberflächen mit Deckschichten, die aus Verdickungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen. |

Obere Kreide.

In der Tiefseefacies der nordwestdeutschen Oberkreide gehéren Guettardien zu den seltenen Vor- kommnissen, während sie in Kiisten- und Flachseeablagerungen, z. B. bei Adenstedt-Bülten und am Sudmerberg, in mehreren Arten und zahlreichen Individuen auftreten.

Die Guettardien sind vornehmlich Bewohner geringer Tiefen gewesen. Daraus erklart sich z. T. die eigenartige Form des Schwammkörpers, welche eine größere Widerstandsfähigkeit garantierte wie dünnwandige Becherformen, aus denen die manchmal so kompliziert gefalteten Guettardia-Arten zweifellos entstanden sind.

Die großen rundlichen Wandlücken auf den Faltenrücken der Guettardien und Marshallien, den Schmalseiten der Pleurostomen, Pleuropen etc. resultieren aus der starken Radialfaltung (Guettardia, Marshallia) oder scheidenförmigen Zusammenpressung (Pleurostoma, Pleurope etc.) der Wandung und haben wohl die Funktion, die Verengerung der Zentralhöhle zu kompensieren, indem sie sie bei der Wasserabgabe entlasten.

Guettardia trilobata Rormer sp.

1864. Pleurostoma trilobata RoEMER, Sp., S. 14, Taf. V, Fig. 8. 1877. Guettardia trilobata v. ZITTEL, Stud. I, S. 48.

Die ziemlich diinne Wandung des auf breiter lappiger Basis ruhenden, am vorderen Ende konischen Schwammkörpers ist durch starke, bis in das Zentrum reichende longitudinale Knickungen sternförmig gefaltet und bildet gewöhnlich drei (oder auch mehr) radiale Fortsätze. Diese sind nicht, wie bei den anderen Arten, nach oben flügelartig verbreitert, sondern bilden kantige Rippen, die am Scheitel von mehr oder weniger weit hinunter reichenden langen schmalen Spalten (die den rundlichen Wandlücken der anderen Arten homolog sind) halbiert werden.

Beide Oberflächen mit zu Längs- und Querreihen geordneten, winzigen Ostien und Postiken von radiären, blind endigenden Epirhysen und Aporhysen.

Unter den zahlreichen Stücken, die ich bei Adenstedt-Bülten gesammelt habe, war leider keines, dessen Skeletterhaltung zu eingehenderen Untersuchungen der Struktur ermuntern konnte.

Maße: Länge 5—10 cm; Dicke der Rippen 0,5—1 cm; Dicke der Wandung 2—3 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 64.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Adenstedt-Bülten.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Guettardia Stümpeli Scurammen (Tafel XXX, Fig. 9; Texttafel IX, Fig. 3.) 1902. Guettardia Stümpeli ScHRAMMEN, Hexact., S. 22, Taf. IV, Fig. 3. ;

Der Schwammkörper ist durch mehr oder weniger tiefe, aber nicht bis in das Zentrum reichende _ longitudinale Einbuchtungen der ziemlich dicken Wandung sternförmig gefaltet, kann aber auch trichter-

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oder zusammengedrückt-röhrenförmig sein. Die Faltenrücken bezw. Schmalseiten werden von großen, häufig von wulstigen Wallen umgebenen, rundlichen oder längsovalen Offnungen durchbrochen, die übrigens bei den weittrichterförmigen Exemplaren auch fehlen können.

Oberfläche der Außenseite mit zu Längs- und Querreihen geordneten (aber in der Nähe der rund- lichen Wandlücken auf den Faltenkanten in Quincunx stehenden oder unregelmäßig gruppierten), ca. 0,5 mm weiten Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit in Längs- und Querreihen stehenden Postiken.

Maße: Höhe des Schwammkörpers bis 10 cm; Dicke der Faltenrücken bis 1 cm; Breite der Falten bis 5 cm; Dicke der Wandung 2—3 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 25. Längs- durchmesser der rundlichen Wanddurchbrüche 3—5 mm und mehr.

Das Diktyonalgerüst ist engmaschig und besteht aus Hexaktinen mit bedornten Strahlen, die sich stellenweise der Länge nach aneinander legen und dann zu einem regelmäßigen Balkenwerke mit kubischen Maschen verschmelzen, aber gewöhnlich in beliebiger Orientierung miteinander oder mit den Kreuzungs- knoten benachbarter Hexaktine verbunden sind. Die gastralen und dermalen Skelettpartien sind gegenüber den parenchymalen nur wenig verfestigt. In den Skelettmaschen kommen nicht selten kleine Oxyhexaktine vor, die mit einem Strahl an die dicken Gerüstbalken festgeheftet sind.

Von Guettardia striata unterscheidet sich Guettardia Stümpeli u. a. recht bestimmt dadurch, daß die Wandung nur mehr oder weniger stark eingebuchtet aber nicht scharfwinklig geknickt ist. Die Falten stoßen nicht im Zentrum zusammen und es bleibt ein mehr oder weniger weites Paragaster, während bei Guettardia striata das Paragaster auf ganz schmale Spalten zwischen den dicht aneinander liegenden Faltenkomponenten reduziert ist. Guettardia Stümpeli hat ferner dickere Wandungen und auch größere und weiter auseinander liegende Ostien und Postiken.

Möglicherweise kommt die Spezies auch schon in den untersenonen Sandmergeln von Adenstedt- Bülten vor. Ich besitze von dort einige Guettardien, deren Körperform und Wanddicke zu G. Stümpeli paßt. Skelett und Kanalsystem sind aber gar nicht oder nur sehr schlecht erhalten. Darum ist die sichere Bestimmung nicht gut möglich.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ea. 10.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Guettardia striata nov. sp. (Tafel XXX, Fig. 6, 7, 8; Texttafel IX, Fig. 5.)

Der kurzgestielte, durch scharfwinklige, longitudinale Knickungen der sehr dünnen Wandung sternförmig gefaltete Schwammkörper zerfällt in drei bis vier (selten mehr) im Zentrum zusammenstoßende, plattige Radiallappen oder Flügel, deren gerundete Kanten bezw. Schmalseiten von übereinander liegenden, ziemlich großen rundlichen Öffnungen durchbrochen werden.

Breitseiten plan, mit winzigen (nadelstichartigen), dicht nebeneinander liegenden Ostien, die zu regelmäßigen, nach den Kanten strahlenden Querreihen und in der Richtung der Längsachse des Schwammkörpers verlaufenden Längsreihen geordnet sind und zu röhrenförmigen Epirhysen gehören,

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 31

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welche unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. (An der Basis und in der Nähe der Flügelkanten liegen die Ostien unregelmäßiger.) Die röhrenförmigen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der AuBenseite in den Skelettbriicken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit zu Längs- und Querreihen geordneten Postiken.

Maße: Höhe des Schwammkörpers 5—8 cm; Breite der Flügel bis 5 em; Dicke der Flügel 3—5 mm, der Wandung 1—1,5 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem über 200. Weite der rundlichen Wanddurchbrüche auf den Faltenrücken ca. 2 mm.

Die Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen im Inneren der Wandung zu einem lockeren Gerüste mit unregelmäßigen oder longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. In den Maschen des Gerüstes kommen nicht selten Oxyhexaktine von verschiedener Orientierung und Größe vor, die mit einem oder mehreren Strahlen an die dicken Geriistbalken festgeheftet sind. Beide Ober- flächen sind mit im Vergleich zu den parenchymalen Skelettpartien sehr engmaschigen Deckschichten überzogen, die aus beliebig orientierten Hexaktinen mit verbreiterten oder verdickten Tangentialstrahlen bestehen. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen Hexaktine endigen als ziemlich lange spitz- konische Zapfen.

‘Die Vorkommnisse aus der Mucronatenkreide unterscheiden sich von den geologisch älteren durch etwas dickere Wandungen und größere Ostien und Postiken.

Alter und Facies: Tone der Granulatenkreide, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronaten- kreide.

Verbreitung und Vorkommen: Gleidingen (s. s.), Misburg (s. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Guettardia bis-alata nov. sp.

1864. Pleurostoma stellata Rozmer, Sp., S. 14, Taf. V, Fig. 7.

Die dünne Wandung des kleinen und zierlichen Schwammkörpers ist in höchst charakteristischer Weise zu zwei dolchscheidenartig zusammengedrückten, nur an der oberhalb der Basis liegenden Vereini- gungsstelle kommunizierenden Röhren gefaltet, die von der knolligen oder lappigen Basis als zwei blatt- förmige, mesial flachgewölbte, distal konkave Flügel entspringen.

Schmalseiten der Flügel mit übereinander liegenden, ziemlich großen runden Wandlücken. Breit- seiten mit in Quincunx stehenden winzigen Ostien.

Kanalsystem und Skelett wie bei den anderen Arten.

Maße: Länge der Flügel 3—4 em, Breite bis 2,5 cm, Dicke ca. 0,5 cm; Dicke der Wandung ca. 2 mm; Weite der runden Wandlücken auf dem Schmalseiten ca. 2 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 64.

Roemer identifiziert die Art mit Guettardia stellata MicHeLIN. Hınpe hat aber nachgewiesen (Katal. S. 104), daß MicueLin unter dem Namen Guettardia stellata verschiedene Arten abgebildet hat und aus guten Gründen den Vorschlag gemacht, nur die bei MıcHeLin Taf. 30, Fig. 3, 4, 6, 8 und 9 abgebildeten Formen zu Guettardia stellata zu rechnen. Mit diesen Formen stimmt aber Guettardia bis-alata nicht überein.

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Die typische Guettardia stellata scheint überhaupt in der nordwestdeutschen Kreide nicht vor- zukommen.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Sudmerberg (z. h.).

Amzahl'der untersuchten Stücke: 5.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Guettardia bis-alata mut. post.

Vom Typus namentlich verschieden durch den viel größeren und dickwandigeren Schwammkörper.

Maße: Höhe 8—10 cm; Breite der Flügel bis 7 cm und mehr, Dicke ca. 1 cm; Dicke der Wandung ca. 4 mm; Weite der rundlichen Wandlücken ca. 2 mm.

Skelett und Kanalsystem sind an den von mir gesammelten Exemplaren nicht erhalten.

Alter und Facies: Untersenone Sandmergel.

Verbreitung und Vorkommen: Adenstedt-Bülten (h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Andreaea SCHRAMMEN.

Schwammkörper trichter-, spitzglas- oder schalenförmig, mit ziemlich dünne Wandung. Außen- seite mit kleinen, dicht nebeneinander liegenden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Innenseite mit kleinen in Quincunx stehenden Postiken von einfachen Aporhysen, welche gewöhnlich die Wandung voll- ständig durchdringen. Die Dictyonalia sind glattarmige Hexaktine, die beliebig orientiert sind oder zu undeutlich longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Beide Seiten mit ver- festigten Oberflächenschichten, die aus den verbreiterten oder verdickten Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine hervorgehen.

Obere Kreide.

Andreaea hexagonalis Scurammen. (Tafel XXVI, Fig. 2, 3, 4; Texttafel XI, Fig. 7.)

1902. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN, Hexact., S. 25, Taf. I, Fig. 4.

Schwammkörper trichter-, spitzglas- oder schalenförmig, mit ziemlich dünner Wandung, gestielt.

Außenseite mit kleinen rundlichen, gleichmäßig über die Oberfläche verteilten, etwa um ihren Durch- messer oder noch weniger weit voneinander entfernt liegenden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken blind endigen. Innenseite mit kleinen kreisrunden, in Quincunx stehenden, durch Skelettbrücken von der doppelten Breite ihrer Durchmesser getrennten Postiken von röhrenförmigen Aporhysen, die gewöhnlich die ganze Wandung vollständig durchdringen. |

Das Diktyonalgerüst besteht aus glattarmigen Hexaktinen, die an den unter der äußeren Ober- fläche (zwischen den Epirhysen) gelegenen Skelettpartien unregelmäßig angeordnet sind, aber in der

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Texttafel XI.

Skelettbestandteile der Familien Cinelidellidae SCHRAMMEN, Ptychodesidae SCHRAMMEN, Bolitesidae SCHRAMMEN, Euplectellidae IJimA, Aphrocallistidae F. E. Scnuze, Leptophragmidae SCHRAMMEN, Tretocalycidae F. E. ScuuLzE, Craticularidae RAUFF, Euretidae F. E. SCHULZE.

(In 45 facher Vergrößerung.)

A. Schrammen del.

245

Erklärung zu Texttafel XI.

Familie Cinclidellidae.

Fig. 1. Cinclidella solitaria ScHRAMMEN aus dem Cuvieri-Pläner von Gr. Heere. Lychniske.

Familie Ptychodesidae. Fig. 2. Ptychodesia papillata ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonale Hexaktine.

Familie Bolitesidae.

Fig. 3. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Euplectellidae.

Fig. A. Regadrella Petri Jacobi aus der Quadratenkreide von Oberg. Principalia und Comitalia.

Familie Aphrocallistidae.

Fig. 5. Aphrocallistes alveolites RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Tangentialschliff. Fig. 6. Aphrocallistes cylindrodactylus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche

der Außenseite von unten gesehen. Familie Leptophragmidae.

Fig. 7. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Gerüst.

Familie Tretocalycidae.

Fig. 8. Hexactinella angustata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst.

Familie Craticularidae.

Fig. 9. Craticularia virgatula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst.

Familie Euretidae.

Fig. 10. Farrea Halli ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Gerüst.

Familie ?

j Fig. 11. Choristonema nuda SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Hexaktine.

Nahe der Oberfläche der Innenseite (zwischen den Aporhysen) zu undeutlich longitudinalen, radialen

und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die äußere Oberfläche unterscheidet sich von den paren-

chymalen Skelettteilen durch Verdickung der tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine und Reduktion

der nach außen gerichteten Strahlen auf kurze konische Zapfen. Auch die Oberfläche der Innenseite ist

_ mit einer plattigen Deckschicht überzogen, die aus den verdickten oder verbreiterten tangentialen Strahlen der gastralen Hexaktine hervorgeht.

246

Maße: Höhe und Weite des Schwammkörpers bis 10cm und mehr; Dicke der Wandung ca. 3,5 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 20, der Postiken 7—8.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.), Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 4. ;

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Familie Callibrochidae nov. fam.

Trichter- oder spitzglasförmige Hexactinosa mit dünner oder dicker Wandung. Ohne besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken; gewöhnlich auch ohne besondere Ostien. Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus großen Hexaktinen, die zu longitudinalen, radialen und zirku- lären Balkenzügen verschmelzen und weite kubische Maschen umschließen. In den Maschen liegen häufig Oxyhexaktine von verschiedener Größe, deren Strahlen frei endigen oder untereinander und mit den Dietyonalia verbunden sind. Äußere Oberfläche mit aus Verbreiterungen oder Verdiekungen der Tangentialstrahlen der dermalen Hexaktine hervorgehenden engmaschigen Deckschichten. Innenseite gewöhnlich ohne Deckschichten.

Obere Kreide.

Gattung Callibrochis nov. nom.

Schwammkörper trichter- oder becherförmig, mit dicker Wandung und kurzem Stiel. Als Ostien fungieren winzige Lücken in der an der äußeren Oberfläche entwickelten Deckschicht, als Postiken die zu regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten, weiten Skelettmaschen an der inneren Oberfläche. Be- sondere Epirhysen und Aporhysen sind nicht entwickelt. Als Dictyonalia große Hexaktine mit glatten Armen, die zu einem weitmaschigen und sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Außenseite mit einer engmaschigen Deckschicht, die aus den plattig verbreiterten tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine hervorgeht. Innenseite ohne Deck- schicht, aber mit einem aus kleinen, beliebig orientierten Hexaktinen bestehenden Geflecht, welches die quadratischen Maschen der innersten Skelettlage umspinnt und verengert. In den weiten Maschen des Diktyonalgerüstes liegen zahlreiche Oxyhexaktine von verschiedener Größe, deren Strahlen z. T. frei endigen, z. T. an die Strahlen oder Kreuzungsknoten benachbarter Oxyhexaktine oder an die dicken Balken des Diktyonalgerüstes geheftet sind.

Obere Kreide. = Callibrochis senonensis ScHRAMMEN. (Tafel XXVII, Fig. 1; Tafel XXXXI, Fig. 6; Texttafel X,

Fig. 2, 3.) 1902. Eubrochis senonica SCHRAMMEN, Hexact., S. 20, Taf. I, Fig. 1; Textfigur 3, A. Becher- oder trichterförmig, mit dicker Wandung und kurzem Stiel.

1) Der früher (Neue Hexact., S. 19) von mir gebrauchte Gattungsname Eubrochis ist bereits vergeben.

247

Als Ostien fungieren winzige Lücken in der an der äuBeren Oberfläche entwickelten Deckschicht. Die weitere Durchspülung erfolgte ohne Vermittelung besonderer Epirhysen, Aporhysen und Postiken durch die an der inneren Oberfläche zu regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten weiten Skelett- maschen.

Die großen Diktyonalhexaktine haben glatte Strahlen und verschmelzen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen, welche weite, regelmäßig kubische Maschen umschlieBen. Namentlich die von den zirkulären und radialen Balkenzügen umschlos- senen Maschen sind mit beliebig orientierten Oxyhexaktinen von verschiedener Größe erfüllt, deren Strahlen (in der Mehrzahl) frei endigen oder an die Strahlen oder Kreuzungsknoten benachbarter Hexaktine und an die dicken Balken der Diktyonalhexaktine geheftet sind. Die äußere Oberfläche ist mit einer von winzigen, unregelmäßig rundlichen Öffnungen von verschiedener Größe (den Ostien) durchbrochenen Deckschicht überzogen, die aus den plattig verbreiterten tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine hervorgeht. Die äußeren Radialstrahlen erheben sich über die Oberfläche als konische Zapfen. Die Oberfläche der Innenseite ist frei von Deckschicht. Die großen quadratischen (als Postiken fungierenden) Maschen der innersten Gerüstlage sind aber durch ein unregelmäßiges Geflecht verengert, das aus kleinen beliebig orientierten Hexaktinen besteht.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 10 em und mehr; Dicke am vorderen Ende bis 10 cm; Dicke der Wandung 0,5 cm; Weite der Skelettmaschen 0,5 mm; Anzahl der Maschen an der Oberfläche der Innenseite auf 0,5 qem ca. 36.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke:. 3.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Wollemannia nov. gen.

Dünnwandige Trichter mit ziemlich langem, röhrenförmigem Stiel. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die großen Diktyonalhexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem weitmaschigen und sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Beide Oberflächen mit gespinstartigen Deckschichten, die aus den plattig verbreiterten und unter beliebigen Winkeln, aber in derselben Ebene verbundenen Tangential- strahlen winziger Hexaktine (Pentaktine, Stauraktine) zusammengesetzt sind.

Obere Kreide.

Wollemannia araneosa nov.sp. (Tafel XXVII, Fig. 2; Tafel XXXXI, Fig.5; Texttafel X, Fig. 4,5, 6.)

Der ziemlich große trichterförmige Schwammkörper ist sehr dünnwandig und hat einen röhren- förmigen Stiel.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Als Dietyonalia große Hexaktine, die im Innern der Wandung zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen und weiten rechteckigen Maschen ver-

—. 248

schmelzen. Beide Oberflächen sind mit plattigen und gespinstartigen Deckschichten überzogen, die aus im Vergleich zu den Diktyonalhexaktinen sehr kleinen Hexaktinen bestehen, deren verbreiterte tangentialen Strahlen in einer Ebene, aber unter beliebigen Winkeln miteinander verkittet sind, während die inneren Radialstrahlen z. T. die Verbindung mit dem Diktyonalgerüst vermitteln, z. T. wie die äußeren Radialstrahlen auf winzige Zäpfchen reduziert sind.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 10 em; größte Weite bis 8 em; Dicke der Wandung ca. 5 mm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Habrosium nov. sp.

Schwammkörper unregelmäßig trichterförmig, sitzend, mit sehr dünner, unregelmäßig eingebuch- teter und zu ohrförmigen Fortsätzen gefalteter Wandung. Ohne besondere Ostien, Epirhysen, A porhysen und Postiken. Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus Hexaktinen mit bedornten - Strahlen, die zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die äußere Oberfläche ist mit einer aus den verdickten tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine hervorgehenden Deck- schicht überzogen. Innenseite ohne Deckschicht.

Obere Kreide.

Habrosium convolutum nov. sp. (Texttafel XII, Fig. 12, 13.)

Der nur wenige Zentimeter große Schwammkörper ist unregelmäßig trichterförmig und hat eine sehr dünne (0,5 mm) Wandung, die stark eingebuchtet und zu ohrförmigen Fortsätzen gefaltet ist.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Die diktyonalen Hexaktine haben mit kleinen Dornen besetzte, im Verhältnis zur Länge ziemlich dünne Strahlen und verschmelzen zu einem nur aus wenigen Schichten bestehenden, aber sehr regelmäßig. gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. In den Maschen kommen nicht selten beliebig orientierte Oxyhexaktine vor, die z. T. mit den Dietyonalia und untereinander ver- schmolzen sind. Die äußere Oberfläche ist mit einer äußerst zierlichen Deckschicht überzogen, die de Charakter eines plattigen Geflechtes mit quadratischen, dreieckigen oder unregelmäßig polygonalen Maschen hat und aus den verdickten Tangentialstrahlen der dermalen Hexaktine hervorgeht. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen Hexaktine erheben sich über die Oberfläche der Deckschicht als ziemlich lange spitzkonische Zapfen. Innenseite ohne Oberflächenverdichtung.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

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Gattung Oxyrhizium nov. gen.

Schwammkörper spitzglasförmig mit dünner Wandung, langgestielt.

Außenseite mit kleinen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht ent- wickelt. Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit bedornten Strahlen, die im Innern der Wandung und an der inneren Oberfläche beliebig orientiert sind oder zu longitudinalen, radialen und zirku- lären Balkenzügen verschmelzen. Die Außenseite ist mit einer geflechtartigen Deckschicht überzogen.

Obere Kreide.

Oxyrhizium eximium nov. sp. (Tafel XXIX, Fig. 11, 12; Tafel XXX XI, Fig. 4; Texttafel IX, Fig. 16.)

Spitzglasförmig mit dünner Wandung, langgestielt.

Außenseite mit kleinen, dicht nebeneinander liegenden Ostien, die zu Längs- und Querreihen geordnet oder unregelmäßig über die Oberfläche zerstreut sind. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Die Dietyonalia sind große Hexaktine mit bedornten Strahlen, die im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmolzen oder beliebig orientiert und verbunden sind. An der äußeren Oberfläche nimmt das Diktyonalgerüst den Charakter eines nach der Wurzel hin immer engmaschiger und dichter werdenden, unregelmäßig gebauten Geflechtes an.

Maße: Länge des Schwammkörpers über 5 cm; Dicke am vorderen Ende über 2 cm; Dicke der Wandung ca. 1,5 mm. Anzahl der Ostien auf 0,5 gem 25—30.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Pleurothyrisidae nov. fam.

Kleine, röhren-, spitzglas- oder blattförmige Hexactinosa, deren sehr dünne Wandung dolch- scheidenartig zusammengedrückt oder spiralig gefaltet ist. Schmalseiten bezw. Faltenrücken mit größeren rundlichen Wandlücken; zuweilen auch mit übereinanderliegenden dütenförmigen Fortsätzen. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die Hexaktine haben glatte oder dornige Strahlen und verschmelzen im Inneren der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen, während sie an den Ober- flächen unregelmäßige Geflechte bilden.

Obere Kreide.

Gattung Pleurothyris nov. gen.

Schwammkörper blattförmig mit dolchscheidenartig zusammengedrückter, oder spitzglasförmig mit spiralig gefalteter Wandung, klein und sehr, dünnwandig, kurzgestielt. Schmalseiten bezw. Falten- Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 32

250

rücken mit groBen rundlichen Wandlücken, die auch auf den Scheiteln kurzer réhrenférmiger Fortsätze liegen können. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die diktyonalen Hexaktine verschmelzen im Innern der Wandung zu vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen, an den Oberflächen zu unregelmäßigen Geflechten.

Obere Kreide.

Pleurothyris tortuosa nov. sp. (Tafel XXXIII, Fig. 10.)

Die sehr dünne Wandung des nur wenige Zentimeter langen, spitzglasförmigen und kurzgestielten Schwammkörpers zerfällt durch Diagonalfaltung (wie Marshallia tortuosa Rom. sp.) in mehrere dünne Lappen oder Flügel, deren spiralig verlaufende Rücken von ziemlich großen, übereinander liegenden, rundlichen oder spaltförmigen Wandlücken durchbrochen werden.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Die diktyonalen Hexaktine haben glatte oder mit Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen zu einem ziemlich engmaschigen Gerüste, in dem longitudinale, radiale und zirkuläre Balkenzüge über- wiegen. An den beiden Oberflächen wird die Orientierung der Hexaktine unregelmäßiger und die tangentialen Strahlen verschmelzen zu geflechtartigen Deckschichten. Die Radialstrahlen endigen als kurze konische Zapfen. |

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 5 cm; Dicke der Wandung ca. 0,5 mm; Dicke der Spiral- falten ca. 2 mm; Weite der rundlichen Wandlücken 1—3 mm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Pleurothyris folium nov. sp. (Tafel XXXIII, Fig. 11; Texttafel X, Fig. 7.)

Die sehr dünne Wandung des kaum kleinfingerlangen, blattförmigen und kurzgestielten Schwamm- körpers ist (wie bei Pleurostoma, Pleurope u. a.) dolchscheidenartig zusammengedrückt. Schmalseiten mit ziemlich großen rundlichen Wandlücken, die auch auf den Scheiteln kurzer röhrenförmiger Fortsätze liegen können.

"Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Das Diktyonalgerüst besteht aus glattarmigen, seltener bedornten Hexaktinen, die im Innern der Wandung zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen, während sie an den beiden Oberflächen unregelmäßige Geflechte bilden. -

Maße: Länge des Schwammkörpers 4—5 em, Breite (am vorderen Ende) 1—1,5 em, Dicke ca. 2 mm; Weite der Wandlücken an den Schmalseiten ca. 2 mm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

251

Gattung Pleurochorium nov. gen.

Der dünnwandige Schwammkörper besteht aus einer seitlich stark zusammengedriickten Röhre, von der in regelmäßigen Abständen schräg nach oben und außen gerichtete dütenförmige Flügel aus- strahlen. Dicht unter den Flügelansätzen werden die Schmalseiten des röhrenförmigen Teils von großen runden Wandlücken durchbrochen.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit dornigen Strahlen, die an dem röhrenförmigen Teile ein engmaschiges und unregelmäßig gebautes Gerüst bilden, in den Flügeln aber zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die innere Oberfläche der flügelartigen Fortsätze ist mit einem weitmaschigen Deckgespinste überzogen, das aus verschmolzenen Hexaktinen mit im Ver- hältnis zur Länge sehr dünnen Strahlen zusammengesetzt wird. |

Obere Kreide.

Pleurochorium F. E. Schulzei nov. sp. (Tafel XXVII, Fig. 3, 4, 5; Tafel XXXXI, Fig. 1, 2; Texttafel X, Fig. 8.)

Diese merkwürdige Art verkörpert einen der differenziertesten und zugleich zierlichsten Typen der so überaus formenreichen und schönen Hexactinelliden.

Der Schwammkörper besteht aus einer dünnen und dünnwandigen, seitlich ziemlich stark zusammen- gedrückten kurzgestielten Röhre, von der in kurzen regelmäßigen Abständen breite, aber papierdünne, düten- oder weittrichterförmige Flügel ausstrahlen, die übrigens nur mit äußerster Vorsicht unbeschädigt in situ zu erhalten sind. Von der Seite gesehen gleichen die übereinander liegenden Flügel ineinander steckenden Düten, deren spitze Enden nach der Basis des Schwammes zeigen. Dicht unter jedem Flügel- ansatz wird der röhrenförmige Teil des Schwammkörpers an den beiden Schmalseiten von großen rund- lichen oder U-förmigen Wandlücken durchbrochen, die den Wandlücken auf den Schmalseiten der Pleuropen, Pleurostomen etc. homolog sind.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Das Skelett ist sehr dicht und engmaschig und besteht an der Röhre aus unregelmäßig orientierten Diktyonalhexaktinen mit dornigen Strahlen. In den Flügeln verschmelzen die Hexaktine zu vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Über die innere Oberfläche der Flügel legt sich ein lockeres Deckgespinst, das aus beliebig orientierten Hexaktinen mit im Verhältnis zur Länge auffällig dünnen dornigen Strahlen zusammengesetzt ist.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 5 em; Dicke der Röhre 2—4 mm, Breite 6—8 mm; Dicke der Röhrenwandung ca. 0,3 mm, der Flügel 0,2—0,3 mm; Weite der Flügel ca. 2,5 em; Abstand der Flügel voneinander ca. 4 mm.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 7.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

252

Familie Ptychodesidae nov. fam.

Plattige Hexactinosa mit diinner Wandung, welche durch Longitudinalfaltung an der AuBenseite röhrenförmige, alleinstehende oder zu Gruppen vereinigte Vorstülpungen oder kantige Leisten bildet, die am Scheitel von größeren runden Öffnungen durchbrochen werden. Beide Seiten mit kleinen, zu mehr oder weniger regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten Ostien und Postiken von röhren- förmigen Epirhysen und Aporhysen, welche die Wandung alternierend durchsetzen und unter den Ober- flächen der Innen- bezw. Außenseite blind endigen. Die Hexaktine haben mit Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an beiden Oberflächen zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als lange, mit kleinen Dornen besetzte Stacheln.

Obere Kreide und lebend.

Gattung Ptychodesia nov. gen.

Der Schwammkörper ist plattig und bildet durch Longitudinalfaltung der dünnen Wandung an der Außenseite röhrenförmige, alleinstehende oder zu Gruppen vereinigte Vorstülpungen oder kantige Leisten, die am Scheitel von größeren rundlichen Öffnungen durchbrochen werden. Beide Seiten mit kleinen, zu mehr oder weniger regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten, röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen, welche die Wandung alternierend durchsetzen, und unter den Oberflächen der Innen- bzw. Außenseite blind endigen. Die Hexaktine haben mit Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an beiden Oberflächen zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als lange, mit kleinen Dornen besetzte Stacheln.

Obere Kreide und Jetztzeit.

Ptychodesia papillata nov. sp. (Tafel XXX, Fig. 4; Tafel XXXXIII, Fig.5; Texttafel 11, Fig. 2.)

Von diesem neuen Typus habe ich zwar kein vollständiges Exemplar, aber mehrere ziemlich große und ausgezeichnet erhaltene Bruchstücke aufgefunden, die auf einen plattigen Schwammkörper schließen lassen. Die dünne Wandung ist in eigentümlicher und höchst charakteristischer Weise gefaltet, indem sie zahlreiche Ausstülpungen bildet, die an der einen Seite, die ich für die Außenseite halte, als röhrenförmige, am Scheitel von einer rundlichen Öffnung durchbrochene, alleinstehende oder zu Gruppen vereinigte Papillen erscheinen. Unverkennbar ist eine reihenweise Anordnung der Papillen in longitudinaler Rich- tung. An der Innenseite liegen in einfachen oder vergabelten, durch breite Longitudinalbänder getrennten Reihen große ovale oder spaltförmigeÖffnungen,-welche die Mündungen der Papillen-Cavitäten darstellen.

Beide Oberflächen, ausgenommen die Scheitel der Papillen, mit zu mehr oder weniger regelmäßigen Längs- und Querreihen geordneten, nadelstichartigen Ostien und Postiken von röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen, die alternierend die Wandung durchsetzen und unter den Oberflächen der Innen- bzw. Außenseite blind endigen.

Die diktyonalen Hexaktine haben mit Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an beiden Oberflächen zu einem unregelmäßig gebauten Gerüste mit engen Maschen.

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253

Zahlreiche Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen frei als lange schlanke, mit kleinen Dornen besetzte Stacheln.

Maße: Lange und Breite des größten Fragments 5,5 em x 3,5 em; Dicke der Wandung ca. 1 mm; Hohe der Papillen 2—5 mm; Dicke der Papillen ca. 3 mm; Weite der runden Offnung im Scheitel der Papillen bis 1 mm; Linge der Wandliicken an der Innenseite 3—8 mm, Breite ca. 1,5 mm. Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 gem ca. 64.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

ef. Ptychodesia papillata Scurammen.

Ein nur wenig über 2 qem großes, aber gut erhaltenes Hexaktinellidenfragment aus der Quadraten- kreide von Oberg stimmt zwar in der Skelettstruktur und auch in der Anordnung und Größe der Ostien und Postiken etc. mit Ptychodesia papillata überein, hat aber an Stelle der Papillenreihen kantige Leisten, die innen hohl sind und am Scheitel von ca. 1 mm weiten rundlichen, in Reihen stehenden Offnungen durchbrochen werden. Ähnliche Öffnungen liegen in durch breite Bänder getrennten Reihen an der Innenseite. Bei der Geringfügigkeit der Unterlagen muß ich es dahingestellt sein lassen, ob etwa eine von Ptychodesia papillata verschiedene neue Art vorliegt. Jedenfalls ist das Fragment aus einem anderen Grunde sehr interessant. Es besitzt nämlich eine so weitgehende Übereinstimmung mit einem mir durch die Güte des Herrn Professor Isao Isıma in Tokyo als Hexactinella sp. zugegangenem Spongienbruchstück aus der japanischen Tiefsee, daß eine sehr nahe Verwandtschaft der fossilen und der lebenden Form keinem Zweifel unterliegen kann. Meines Wissens hat Herr Professor Isıma über sein Material noch nichts ver- öffentlicht. Ich glaube aber nicht, daß er die Spongie bei der Gattung Hexactinella belassen wird.

Die systematische Stellung meiner Gattung Ptychodesia wird natürlich nach der Untersuchung der lebenden Formen viel genauer festgelegt sein wie jetzt, wo die Einordnung in das System nur auf Grund der äußeren Form, des Kanalsystems und Diktyonalgerüstes, aber ohne Berücksichtigung der Fleischnadeln erfolgen kann.

Familie Polystigmatidae nov. fam.

Ohr-, blatt- oder unregelmäßig trichterförmige Hexactinosa mit dünner Wandung und stark ent- wickelter plattiger Basis. Beide Oberflächen mit kleinen, zu Längs- und Querreihen geordneten oder unregelmäßig verteilten und dicht nebeneinander liegenden Ostien und Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- und Außenseite. Die parenchymalen Hexaktine haben kleindornige Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die Kreuzungsknoten der dermalen und gastralen Hexaktine sind kugelig verdickt und mit kurzen Höckerchen besetzt.

Obere Kreide.

254

Die Polystigmatidae unterscheiden sich von den Leptophragmidae u. a. durch die kugelig verdickten und mit Höckerchen versehenen Kreuzungsknoten der dermalen und gastralen Hexaktine.

Gattung Polystigmatium nov. gen.

Schwammkörper ohrförmig oder unregelmäßig trichterförmig, mit dünner Wandung und kräftig entwickelter Basis. Beide Seiten mit nadelstichartigen, in Längs- und Querreihen stehenden oder unregelmäßig über die Oberfläche verteilten Ostien und Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bzw. Außenseite. Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen, die im Innern der Wandung zu vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen ver- schmelzen. Äußere und innere Oberfläche mit geflechtartigen Deckschichten, die aus Hexaktinen mit kugeligen und mit winzigen Höckern besetzten Kreuzungsknoten und verdickten Tangentialstrahlen hervorgehen. f

Obere Kreide.

Polystigmatium striato-punctatum nov. sp. (Tafel XXXII, Fig. 8, 9; Tafel XXXXII, Fig. 2; Texttafel X, Fig. 11.)

Der dünnwandige Schwammkörper ist ohrférmig oder unregelmäßig trichterférmig und ruht auf einer kraftig entwickelten plattig-lappigen Basis.

Außenseite mit in Längs- und Querreihen stehenden oder unregelmäßig über die Oberfläche ver- teilten, dicht nebeneinander liegenden nadelstichartigen Ostien. Innenseite mit ähnlich wie die Ostien angeordneten, aber winzigeren und zahlreicheren Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bzw. Außenseite in den Skelettbriicken zwischen den Postiken und Ostien.

Das Diktyonalgeriist besteht im Innern der Wandung aus Hexaktinen mit kleindornigen Strahlen, die zu vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. In den Maschen liegen nicht selten kleine Oxyhexaktine, die mit einem Strahle an die Dictyonalia festgeheftet sind. Die dermalen und gastralen Hexaktine zeichnen sich durch eine eigentümliche Differenzierung der Kreuzungs- knoten aus. Diese sind nämlich kugelig verdickt und die Verdickungen tragen winzige Höckerchen. Die tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine sind erheblich dicker wie die Strahlen der parenchymalen und verschmelzen zu geflechtartigen Deckschichten mit dreieckigen, viereckigen oder unregelmäßig rundlichen Maschen. Die nach außen gerichteten Strahlen endigen als kurze konische Zapfen.

Maße: Höhe bis 5 em und mehr; Weite bis 10 em; Dicke der Wandung ca. 1 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 64, der Postiken über 100.

Zwischen Polystigmatium striato-punctatum und Leptophragma Murchisoni GoLDF. sp. bestehen Parallelismen, die sich auf die Gestalt des Schwammkörpers, Wanddicke, Form und Anordnung der Ostien und Postiken, und auch auf den Verlauf der Epirhysen und Aporhysen erstrecken. Ein augenfälliges Unterscheidungsmerkmal bilden aber die kugelig verdickten Kreuzungsknoten der dermalen und gastralen

Hexaktine von P. striato-punctatum.

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255

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.). Anzabl der untersuchten Stticke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Stichmaptycidae nov. fam.

Dünnwandige Hexactinosa, deren Schwammkörper durch starke Faltung der Wandung aus in unregelmäßiger Weise anastomosierenden Blättern und weiten Röhren besteht. Außenseite mit nadel- stichartigen, gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien von kurzen geraden Epirhysen. Innen- seite mit kleinen ovalen Postiken. Die Aporhysen durchdringen die Wandung in schräger Richtung, wobei sie die Epirhysen durchkreuzen. Die Hexaktine haben glatte Strahlen und verschmelzen zu einem. unregelmäßig gebauten engmaschigen Gerüste. Außenseite mit, Innenseite ohne Oberflächenverdichtung.

Obere Kreide.

Gattung Stichmaptyx nov. gen.

Der dünnwandige Schwammkörper ist stark gefaltet und besteht aus unregelmäßig verwachsenen Lappen und mehr oder weniger weiten anastomosierenden Röhren. Beide Seiten mit kleinen, gleichmäßig über die Oberflächen verbreiteten Ostien und Postiken. Die unter der Oberfläche der Außenseite beginnen- den Aporhysen durchdringen die Wandung in schräger Richtung, wobei sie die kurzen geraden Epirhysen durchkreuzen. Die Diktyonalhexaktine haben glatte Strahlen und verschmelzen zu einem ziemlich engmaschigen, unregelmäßig gebauten Gerüste. Außenseite mit einer aus den tangentialen Strahlen hervorgehenden Deckschicht. Innere Oberfläche ohne Deckschicht.

Obere Kreide.

Stichmaptyx alatus nov.sp. (Tafel XXX, Fig. 2,3; Tafel XXXXIII, Fig. 6; Texttafel IX, Fig. 8.)

Die dünne Wandung des bis kinderhandgroßen, auf kräftig entwickelter Basis ruhenden Schwamm- körpers ist stark gefaltet und bildet unregelmäßig verwachsene, flügelartige Lappen und anastomosierende, bleistift- bis fingerdicke Röhren.

Außenseite mit kleinen runden (nadelstichartigen), gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten,

In Quincunx geordneten Ostien von ganz kurzen geraden Epirhysen. Innenseite mit kleinen ovalen,

dicht nebeneinander in Quincunx stehenden Postiken. Die in den Skelettbrücken zwischen den Ostien beginnenden weiten Aporhysen durchsetzen die Wandung in schräger Richtung, wobei sie die gerade verlaufenden Epirhysen durchkreuzen.

Das mehr oder weniger unregelmäßig gebaute Diktyonalgerüst ist ziemlich engmaschig und besteht aus Hexaktinen mit glatten Strahlen. Zahlreiche äußere Strahlen der an den Wandungen der Kanäle und den beiden Oberflächen gelegenen Hexaktine endigen frei als lange Stacheln. Die Oberfläche der Außen- seite ist mit einer ziemlich dieken Deckschicht überzogen, die aus den verdickten und plattig verbreiterten

256

tangentialen Strahlen der dermalen Hexaktine zusammengesetzt ist. Innere Oberflache ohne Deck- schicht.

-Dicke der Wandung ca. 2 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 gem 20—25.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Syringidae nov. fam.

Röhrenförmige und dünnwandige Hexactinosa, an deren Außenseite in quadratischen Feldern kleine Ostien von Epirhysen liegen, welche die Wandung vollständig durchdringen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit runden Postiken, die mit den inneren Mündungen der Epirhysen alternieren. Die Hexaktine verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste, dessen äußere Oberfläche mit Deckschicht überzogen ist.

Obere Kreide.

Gattung Syringium nov. gen.

Schwammkörper röhrenförmig mit dünner Wandung. Außenseite mit quadratischen Feldern,

in denen kleine Ostien von Epirhysen liegen, welche die Wandung völlig durchdringen. Die Aporhysen

beginnen unter der Oberfläche der Außenseite und münden an der inneren Oberfläche mit kleinen Postiken,

die mit den inneren Mündungen der Epirhysen alternieren. Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen

mit dornigen Strahlen und bildet vorwiegend kubische Maschen. Oberfläche der Außenseite mit, Ober- fläche der Innenseite ohne Deckschicht. Obere Kreide.

Syringium textum nov. sp. (Tafel XXIX, Fig. 13, 14; Texttafel X, Fig. 12.)

Der Schwammkörper des einzigen Exemplars, das ich überhaupt aufgefunden habe, besteht in einer kleinfingerdicken, mehrere Zentimeter langen, dünnwandigen Röhre, an deren Außenseite sich schmale

longitudinale und zirkuläre Bänder in regelmäßigen Abständen durchkreuzen. Dadurch entstehen

quadratische Felder, in deren Mitte kleine runde Ostien von geraden Epirhysen liegen, welche die Wandung

vollständig durchdringen. Innere Oberfläche mit kleinen, mit den inneren Mündungen der Epirhysen

alternierenden, runden Postiken von kurzen Aporhysen, die unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien blind endigen.

Die diktyonalen Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit vor- wiegend quadratischen Maschen. Die longitudinalen und zirkulären Bänder an der Außenseite bestehen

ne.

aus der sehr dicken Deckschicht, die aus den verdickten und plattig verbreiterten Strahlen der dermalen

y

7 = qo

257

Hexaktine hervorgeht. Die Ostien werden von zarten Gespinsten überbrückt, die aus kleinen, in unregel- mäßiger Weise verkitteten Hexaktinen mit plattig verbreiterten Strahlen bestehen.

Dicke der Wandung 1—2 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 8, der Kanalmündungen an der inneren Oberfläche (Postiken + innere Mündungen der Epirhysen) ca. 16.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Familie Hapalopegmidae nov. fam.

Kleine, zusammengedrückt röhrenförmige oder aus anastomosierenden Röhren bestehende Hexacti- nosa ohne besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken. Die Hexaktine verschmelzen zu sehr

weitmaschigen Gerüsten mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Ohne Deck- schichten.

Obere Kreide. Gattung Pleurotrema nov. gen.

Der kleine und sehr dünnwandige Schwammkörper ist zusammengedrückt röhrenförmig mit geschlossenem Scheitel und nach unten konvergierenden, in der Mitte taillenförmig eingebuchteten Seiten. Die Schmalseiten werden am Scheitelrande und unterhalb der Einbuchtungen von symmetrisch angeord- neten, großen runden Wandlücken durchbrochen. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die diktyonalen Hexaktine verschmelzen zu vorwiegend longitudinalen und zirku- lären Strängen, die sich in ziemlich weiten regelmäßigen Abständen rechtwinklig durchkreuzen und dadurch große quadratische Fenster bilden. Ohne Deckschichten.

Obere Kreide.

Pleurotrema Ijimai nov. sp. (Tafel XXXXI, Fig. 3; Texttafel IX, Fig. 14.)

Das Original zerbrach infolge seiner großen Dünnwandigkeit und lockeren Skelettstruktur beim Herausfischen aus der Säurelösung in Stücke. Der kaum 2 cm hohe und nur einige Millimeter dicke Schwammkörper bildet eine abgeplattete, oben geschlossene Röhre, die vorn am breitesten ist, unterhalb des gewölbten Scheitels an beiden Seiten taillenförmige Einbuchtungen besitzt und nach unten spitz zuläuft. Die beiden Schmalseiten sind von je zwei großen, rundlichen, symmetrisch angeordneten Wand- lücken durchbrochen. Das obere Paar liegt am Scheitelrande, das untere unterhalb der Einbuchtungen. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Hexaktinen mit dornigen Strahlen, die zu vorwiegend longitudinalen und zirkulären Strängen verbunden sind. Die Stränge durchkreuzen sich rechtwinklig in ziemlich weiten regelmäßigen Abständen, wodurch große quadratische, namentlich an den Breitseiten der Spongie sichtbare Fenster entstehen. Die longitudinalen Stränge werden aus besonders kräftigen Balkenzügen gebildet,

indem die in der Richtung der Längsachse des Schwammkörpers liegenden Strahlen von dickeren Kiesel- Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 33

258

lamellen umhüllt werden. Die zirkulären Stränge bestehen aus einem unregelmäßig gebauten und ver- hältnismäßig engmaschigen Balkenwerk beliebig orientierter Diktyonalhexaktine von verschiedener Größe. Wie die zirkulären Stränge ist auch das Gerüst des Scheitels zusammengesetzt. Deckschichten fehlen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Gattung Hapalopegma nov. gen.

Der kleine und äußerst zarte Schwammkörper hat eine dünne Wandung, die zu anastomosierenden Röhren oder lappigen Blättern gefaltet ist. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Die Diktyonalhexaktine verschmelzen zu einem sehr weitmaschigen Gerüste mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Deckschichten fehlen.

Obere Kreide.

Hapalopegma fragilis nov. sp. (Tafel XXVII, Fig 12; Texttafel IX, Fig. 15.)

Von all den zerbrechlichen Hexactinelliden-Skeletten aus der Quadratenkreide von Oberg ist das Skelett dieser Art wohl das fragilste. Die Wandung besteht aus wenige Zentimeter langen, zirka 1,5 cm breiten und 2—3 mm dicken Blättern. Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Als Dietyonalia Hexaktine mit glatten Strahlen, die zu einem ungewöhnlich weitmaschigen Gerüste verschmelzen, in dem longitudinale, radiale und zirkuläre Balkenzüge überwiegen. Die nach außen gerichteten Strahlen der dermalen und gastralen Hexaktine endigen als lange, dünne Kieselstäbe. Im übrigen stimmen die parenchymalen Skelettpartien mit den gastralen und dermalen überein.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 1.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Hapalopegma maeandrina nov. sp. (Tafel XXVII, Fig. 13; Texttafel IX, Fig. 13.)

Der äußerst zarte, nur 2—3 cm hohe und ca. 1,5 em dicke Schwammkörper besteht aus dünn- wandigen, 3—5 mm weiten Röhren, die unregelmäßige Anastomosen bilden. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Das Stützskelett besteht aus großen Diktyonalhexaktinen mit glatten Armen, die zu einem sehr weitmaschigen und lockeren Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. An den Oberflächen liegen stellenweise kleine Hexaktine, die in beliebiger Orientierung mit einem oder mehreren Strahlen an die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Hexaktine oder aneinander geheftet sind, während die anderen Strahlen frei endigen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

COUPER PTE A CEE CCE eae

259

Familie Botryosellidae nov. fam.

Knollige oder plattige Hexactinosa, deren Schwammkörper aus dicken, gekröseartig gewundenen oder zu röhrigen Anastomosen gefalteten Lappen besteht. Außenseite mit kleinen, unregelmäßig angeord- neten Ostien von verschiedener Weite. Als Postiken fungieren die weiten Skelettmaschen an der inneren Oberfläche. Regelmäßige Epirhysen : und Aporhysen fehlen. Die Diktyonalhexak- tine sind sehr groß und verschmelzen zu einem unregelmäBigen oder aus undeutlich longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen bestehenden Geriiste. Beide Oberflächen mit weitmaschigen, geflechtartigen Verdich- tungen.

Obere Kreide.

Gattung Botryosella nov. gen.

Der knollige oder plattige Schwamm- körper besteht aus dicken, gekröseartig ge- wundenen oder zu röhrigen Anastomosen ge- falteten Lappen. Außenseite mit unregelmäßig verbreiteten Ostien von verschiedener Weite. Die Postiken werden durch die weiten Ske- lettmaschen an der inneren Oberfläche ver- treten. Regelmäßige Epirhysen und Apo- rhysen fehlen. Die großen diktyonalen Hexak- tine verschmelzen zu einem unregelmäßig ge- bauten Gerüste oder zu longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Beide Oberflächen mit weitmaschigen, geflechtartigen Deck- schichten.

Obere Kreide.

Botryosella labyrinthica nov. sp. (Text- figur 3; Texttafel IX, Fig. 11.)

Textfigur 3.

Der handgroße, knollige oder plattige

Botryosella labyrinthica „SCHRAMMEN aus dem Cuvieri-Planer von

Schwammkörper hat eine ziemlich dicke Wan- Gr.-Heere.

dung, die etwa wie die Wandung der Ploco- scyphien gekröseartig gewundene Lappen und röhrige Anastomosen bildet. Außenseite mit kleinen, unregelmäßig über die Oberfläche verbreiteten Ostien von verschiedener

260

Weite. Als Postiken dienen die weiten Skelettmaschen an der inneren Oberfläche. Regelmäßig ausgebil- dete Epirhysen und Aporhysen fehlen.

Das Diktyonalgerüst ist ziemlich weitmaschig und besteht aus großen, mit Dornen besetzten Hexaktinen, die im Innern der Wandung beliebig orientiert sind oder zu undeutlich longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Nicht selten sind winzige Oxyhexaktine mit einem Strahle an die dieken Gerüstbalken geheftet. An beiden Oberflächen mehr oder weniger dichte, unregel- mäßige Geflechte mit rundlichen Maschen von verschiedener Weite.

Länge des Originals 13 cm, Breite 8—10 cm, Dicke 4 cm; Dicke der Wandung ca. 0,5 em.

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Gr.-Heere.

Anzahl-der untersuchten Stücke; 2

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Familie Balantionellidae nov. fam.

Krustenförmige Hexactinosa mit dünner Wandung, die aus zu traubigen Stöckchen vereinigten, stark zusammengedrückten, blattförmigen Beutelchen bestehen. Auf den Schmalseiten der Beutelchen große rundliche Wandlücken. Breitseiten mit von der Basis nach den Rändern strahlenden Ostienreihen. Ostien winzig. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die Hexaktine verschmelzen im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem regelmäßigen, aus longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen aufgebauten Gerüste, in dessen Maschen beliebig orientierte und verschieden große Oxyhexaktine liegen, die sich mit einem oder mehreren Strahlen an | die Dietyonalia heften. Äußere Oberfläche mit einer engmaschigen Deckschicht, die aus beliebig orientierten Diktyonalhexaktinen mit verdickten Strahlen hervorgeht.

Obere Kreide.

(Gattung Balantionella SCHRAMMEN.

Traubige Krusten, die aus an der Basis verwachsenen, stark zusammengedrückten, blattförmigen Beutelchen bestehen. Die Schmalseiten der Beutelchen werden von großen runden Wandlücken durch- brochen. Breitseiten mit von der Basis nach den Rändern strahlenden Ostienreihen. Ostien winzig. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die diktyonalen Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung und an der inneren Oberfläche zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen, dessen weite Maschen stellenweise von beliebig orientierten Oxyhexaktinen erfüllt sind. An der äußeren Oberfläche ist das Gerüst durch unregelmäßigere Orientierung der Hexaktine und Verdickung der Strahlen zu einer ziemlich engmaschigen Deckschicht verdichtet.

Obere Kreide.

261

Balantionella elegans Scurammen. (Tafel XXX, Fig5; Tafel XX XXII, Fig. 6; Texttafel IX, Fig. 7.) 1902. Balantionella elegans ScuraMMEN, Hexact. S. 24, Taf. IV, Fig. 1a—c.

Bis kinderhandgroBe traubige Krusten und Platten, die aus mehr oder weniger zahlreichen, nebeneinander liegenden und an der Basis verwachsenen blattförmigen Beutelchen bestehen. Die dünn- wandigen Beutelchen sind stark zusammengedrückt und werden an den Schmalseiten von je einer großen runden Wandlücke durchbrochen.

Breitseiten mit strahlenförmig von der Basis nach dem Rande der Beutelchen verlaufenden Ostien- reihen. Die Ostien sind sehr winzig. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Als Dietyonalia Hexaktine mit dornigen Strahlen, die im Innern der Wandung und an der Ober- fläche der Innenseite zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. In den weiten quadratischen oder rechteckigen Maschen liegen unregelmäßig orientierte Oxyhexaktine von verschiedener Größe, die mit einem. oder mehreren Strahlen an die Dictyonalia geheftet sind. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer engmaschigen Deckschicht überzogen, die aus beliebig orientierten Diktyonalhexaktinen mit verdickten Strahlen hervorgeht.

Maße: Anzahl der Beutelchen eines Stockes bis 14 und mehr; Dicke eines Beutelchens ca. 4 mm. Breite und Höhe ca. 15 mm; Dicke der Wandung 1—1,5 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 gem 100—150.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Belegstücke in meiner Sammlung.

Familie Polythyrisidae nov. fam.

Kleine und dünngestielte, kugelige oder eiförmige Hexactinosa mit dicker Wandung und stern- förmig gebuchtetem Paragaster. Außenseite mit einigen großen, runden, mit den Paragasterausbuchtungen kommunizierenden Wandlücken und zahlreichen kleinen, unregelmäßig verteilten Ostien. Auf der Para- gasteroberfläche winzige Postiken. Die Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen in beliebiger Orientierung zu einem engmaschigen Gerüste, dessen oberflächlich gelegenen Teile zwar dichter wie die parenchymalen sind, aber keine eigentlichen Deckschichten entwickeln.

Obere Kreide.

Gattung Polythyris nov. gen.

Schwammkörper klein, kugelig oder eiförmig mit abgestutztem Scheitel, und dickwandig mit stern- förmig gebuchtetem Paragaster. Außenseite mit großen runden Wandlücken, die mit den Paragaster- ausbuchtungen kommunizieren, und kleinen unregelmäßig verteilten Ostien. Paragasterwandung mit winzigen Postiken. Die diktyonalen Hexaktine haben dornige Strahlen und verschmelzen in beliebiger Orientierung zu einem engmaschigen Gerüste, dessen oberflächlich gelegenen Teile dichter wie die parenchymalen sind, ohne aber eigentliche Deckschichten zu entwickeln.

Obere Kreide.

Texttafel XII.

Skelettbestandteile der Familien Chonelasmatidae SCHRAMMEN

Tretocalycidae F. E. SCHULZE,

Euretidae F. E. SCHULZE,

263

Erklärung zu Texttafel XII.

Familie Chonelasmatidae.

Fig. 1. Chonelasma Hindei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Euretidae.

Fig. 2 und 3. Periphragella plicata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal- hexaktine.

Fig. A. Periphragella simplex ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Fig. 5 und 6. Periphragella Johannae SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal- hexaktine.

Fig. 7. Eurete Rauffi aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Fig. 8 und 9. Lefroyella favoidea ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Familie Tretocalycidae.

Fig. 10. Tretodictyum Pfaffi ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine. Fig. 11. Tretodictyum Loeschmanni ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonal- hexaktine. Familie Callibrochidae. Fig. 12. Habrosium convolutum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außen- seite.

Fig. 13. Habrosium convolutum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalhexaktine.

Polythyris cuneata nov. sp. (Tafel XXVII, Fig. 6, 7 und 8; Texttafel IX, Fig. 12.)

Der kaum haselnußgroße Schwammkörper ist kugelig oder eiförmig mit abgestutztem Scheitel und scharf abgesetztem dünnem Stiel, und hat eine im Verhältnis zu der geringen Körpergröße stellenweise auffallend dicke Wandung. Das weite und tiefe Paragaster ist sternförmig ausgebuchtet. Außenseite mit großen runden Wandlücken, die unmittelbar mit den Ausbuchtungen des Paragasters kommunizieren; außerdem mit zahlreichen kleinen, unregelmäßig über die Oberfläche verteilten Ostien. Die winzigen Postiken liegen an der Oberfläche der Innenseite.

Das Diktyonalgerüst ist engmaschig und besteht aus beliebig orientierten Hexaktinen mit dornigen Strahlen. Zahlreiche Strahlen, namentlich der oberflächlich gelegenen Dictyonalia, endigen frei als lange, mit Dornen besetzte Stacheln. An den Oberflächen ist die Skelettstruktur dichter wie im Innern; eigent- liche Deckschichten sind aber nicht entwickelt.

Maße: Länge des Schwammkörpers (ohne Stiel) ca. 2 em, Dicke ca. 1,5 cm; Dicke des Stiels 1,5—2 mm; Dieke der Wandung zwischen den Paragasterausstülpungen 2—4 mm; Weite der rundlichen Wandlücken an der Außenseite ca. 2 mm; Weite der Ostien 0,2—1 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem 10—15.

264

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (7. s.) Anzahl der untersuchten Stückes

Das Original liegt in meiner Sammlung.

2. Tribus Lychniscosa nov. trib.

Hexasterophora mit Lychnisken.

Familie Ventriculitidae v. ZITT. emend.

Trompeten-, hutpilz-, trichter- oder schirmförmige, zylindrische oder zusammengedrückt röhren- förmige Lychniscosa mit langem Stiel und kräftiger Wurzel. Außenseite, entsprechend einer mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen Radialfaltung der dünnen oder dicken Wandung, mit alternierend in Längsreihen oder Längsfurchen liegenden, längsovalen Ostien von einfachen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken blind endigen. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der Innenseite mit runden oder querovalen Postiken, die gewöhnlich in Quincunx stehen. Die Lychniske haben bedornte Strahlen, die zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Beide Ober- flächen sind mit plattigen oder geflechtartigen Deckschichten überzogen, die aus siebartig durchlöcherten Verbreiterungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Lychniske hervorgehen. Als Derivate der nach außen gerichteten radialen Lychniskenstrahlen erheben sich gewöhnlich außerdem noch plattige oder rasenartige Deckgespinste, auch wohl schuppenartig übereinander liegende Kiesel- bänder über die innere Oberfläche des Diktyonalgerüstes.

Obere Kreide.

Von den Ventriculitidae im Sinne v. Z1trEts habe ich die Polyblastididae (mit der einzigen Gattung Polyblastidium v. Zırr.) und Sporadoscinidae (mit Sporadoscinia und verwandten Gattungen) als be- sondere Familien abgetrennt. Polyblastidium bildet traubige Stöcke, und den Sporadoscinidae fehlt die Radialfaltung der Wandung, die an der äußeren Oberfläche von Ventriculites, Rhizopoterion, Lepido- spongia etc. in Gestalt von mit Längsfurchen abwechselnden, longitudinalen Wällen oder alternierend in Längsreihen liegenden, längsovalen Ostien mehr oder weniger deutlich hervortritt.

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Gattung Ventriculites MANTELL.

Schwammkörper schirm-, scheiben- oder trichterförmig, hutpilzförmig oder zylindrisch, dünn- oder dickwandig, gestielt. Außenseite mit längsovalen oder spaltförmigen, gewöhnlich alternierend in Langs- reihen (in Quincunx) stehenden Ostien von einfachen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innen- seite münden. Innenseite mit runden oder ovalen Postiken von einfachen Aporhysen, die blind unter der

265

Oberfläche der AuBenseite münden. Die Dictyonalia sind Lychniske mit bedornten Strahlen, die zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Die Außenseite ist mit einer porösen Deckschicht überzogen, die hauptsächlich von den tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske ausgeht. Oberfläche der Innenseite mit oder ohne Deckschicht; bei manchen Arten mit plattigen oder rasenartigen Gespinsten, die aus in einer Ebene anastomosierenden oder besenartigen Verästelungen der nach außen gerichteten Strahlen der gastralen Lychniske hervorgehen.

Obere Kreide.

Ventriculites radiatus Manteır sp. (Tafel XXXVI, Fig. 1, 2,3; Fig. 7; Texttafel XIII, Fig. 3—6.)

1822. Ventriculites radiatus MAnTELL, Geol. of Suss. S. 168, Taf. XIV, Fig. 1 u. 2. 1826. Scyphia Oeynhausii GoLpruss, Petr. Germ. $S. 219, Taf. LXV, Fig. 7.

1826. Ventriculites radiatus GoLpDFuss, Petr. Germ. S. 246.

1829. Spongia cribrosa Pnituips, Yorksh. Taf. I, Fig. 7.

1841.. Scyphia Oeynhausii RoEMmER, Kr. 8. 7.

1864. Retispongia radiata RoEMER, Sp. Taf. VI, Fig. 2.

1870. 5 » F. Roemer, Oberschl. Taf. XXX, Fig. 2; Taf. XXXII. 1872. Retispongia Oeynhausenii SCHLÜTER, Sp. d. Münsterl. S. 29.

1877. Ventriculites radiatus QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVI, Fig. 24—34. 1877. Ventriculites Oeynhauseni v. Zitte., Stud. I, S. 50.

1883. Ventriculites radiatus Hınve, Catal. S. 108.

21883. Ventriculites infundibuliformis Hınvr, Catal. S. 112, Taf. XXXVI, Fig. 1, Aa. 21883. Ventriculites cribrosus Hınve, Catal. S. 113, Taf. XXVI, Fig. 2, 2a.

1897. Ventriculites radiatus LEONHARD, Kreide in Oberschl. S. 32, Taf. III, Fig. 4. 1900. Ventriculites striatus WoLLEMANN, Biewende S. 8.

1901. Ventriculites radiatus WOLLEMANN, Aufschl. im Turon etc. S. 53.

1902. x 5 if Lüneb. S. 9.

Scheibenförmig, mit kurzem. oder langem Stiele, hutpilzförmig, schirmförmig, trompeten- oder trichterförmig etc.

Außenseite mit längsovalen, 3—5 mm langen, 1,5—2,5 mm. breiten, alternierend in Längsreihen (in Quincunx) stehenden Ostien von trichterférmigen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite, in den Skelettbrücken zwischen den Postiken, blind endigen. Innenseite mit runden oder längsovalen, 2—4 mm weiten Postiken, die ebenfalls mehr oder weniger deutlich in Quincunx stehen und zu einfachen Aporhysen gehören, die blind unter der Oberfläche der Außenseite auslaufen.

Maße: Höhe 5—30 cm; Querdurchmesser des Oberteils 5—30 em; Dicke des Stiels 1—6 cm; Dicke der Wandung 0,5—1,5 em; Anzahl der Ostien auf 1 qem 5—10, der Postiken 5—10.

Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen und verschmelzen im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen, dreieckigen oder unregel- mäßig polygonalen Maschen, während sie in den Wandungen der Epirhysen und Aporhysen durch Aus- bildung poröser, zwischen den Lychniskenstrahlen ausgespannter Diaphragmen, plattige Verdichtungen bilden. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer feinporösen Deckschicht überzogen, die aus plattigen Verbreiterungen der Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske hervorgeht. Bei sehr guter Erhaltung erhebt sich über die Oberfläche der Deckschicht der Außenseite ein äußerst zartes plattiges Kieselgespinst, das auch die Ostien überzieht und aus wurzelartigen Verzweigungen der äußeren Radialstrahlen zusammen-

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 34

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gesetzt ist, die miteinander in einer Ebene anastomosieren. Auch die Oberfläche der Innenseite ist mit Deckschicht überzogen, die ihren Ursprung von den tangentialen Strahlen der gastralen Lychniske nimmt. Wahrend aber die Deckschicht an der äuBeren Oberfläche den Charakter einer siebartig durchlécherten Kieselhaut besitzt, gleicht die Deckschicht der Innenseite mehr einem plattigen Geflechte mit verschieden groBen Maschen. Bei günstigen Erhaltungsverhältnissen findet man auch die ganze Oberfläche der Innen- seite mit einem plattigen Gespinste überkleidet, das aus in einer Ebene anastomosierenden, gezackten Kieselfäden besteht und durch Synapticula mit der darunter liegenden Deckschicht der Innenseite, bzw. den nach außen gerichteten Strahlen der gastralen Lychniske in Verbindung steht. Mitunter, aber nur selten, habe ich in dem Gespinste kleine Achsenkreuze beobachtet.

Ventriculites radiatus gehört zu den bekanntesten und langlebigsten Hexactinellidenarten der Kreide. Die vertikale Verbreitung umfaßt Scaphiten-Turon, Cuvieri-Turon, Quadraten-Senon und Mucronaten- Senon. Das entspricht sehr langen Zeiträumen, in deren Verlaufe, auch bei gleichbleibenden Lebens- bedingungen, Größe und Gestalt des Schwammkörpers, Dicke der Wandung, Anordnung und Form der Ostien und Postiken und Skelettstruktur Veränderungen erfahren müssen, die in ihrer Totalität zu einer von Ventriculites radiatus MANTELL sp. verschiedenen neuen Art führen. Den Gang der Umbildung will ich andeuten. Die geologisch ältesten Individuen (aus dem Scaphitenpläner) sind die kleinsten und dünnwandigsten. Sie werden von den senonen Formen um das Doppelte bis Mehrfache an Größe und Dickwandigkeit übertroffen. Die äußere Körperform bleibt in allen Horizonten ziemlich konstant, soweit sich bei der Vielgestaltigkeit der Art von Konstanz reden läßt. Man findet also im Senon ebenso wie im Turon die trichter-, scheiben- und schirmförmigen Schwammkörper, für welche QuEnsTEpr drei beson- dere Varietäten gemacht hat, die nach LEONHARD, dem ich allerdings nicht beipflichten kann, vielleicht als besondere Arten abzutrennen wären. Die Ostien, die bei den älteren Gliedern der Entwicklungs- reihe oval sind, zeigen bei den jüngeren unverkennbar die Tendenz, lange schmale Spalten zu bilden. Die Postiken der turonen Stücke sind kreisrund; in der Quadratenkreide werden sie mehr oder weniger deut- lich längsoval. (Man beobachtet aber auch in der Quadratenkreide nicht selten runde Postiken.) Diktyo- nalgerüst, Deckschichten und Deckgespinste weisen anscheinend bemerkenswerte Umänderungen nicht auf.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieripläner, Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.), Nettlingen (s.), Heere (z. h.), Dörnten, Misburg (z. s.), Oberg (z. h.), Lüneburg, Biewende.

Anzahl der untersuchten’ Stücke: ca. 30,

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Ventriculites radiatus MANTELL, var. minor n. var.

Allgemeine Form, Kanalsystem und Diktyonalgerüst (einschließlich des Deckgespinstes) wie bei Ventriculites radiatus Mant., aber hiervon verschieden durch geringere Größe, dünnere Wandungen und kleinere Kanalmündungen. Die Wandung wird selten über 0,5 cm dick. Anzahl der Ostien und Postiken auf 1 gem 12—20 (bei Ventr. radiatus 5—10). |

Wie beim Typus variieren die Ostien nicht unbeträchtlich im Umriß. Am seltensten kommen runde vor, inder Regellängsovale; sie können aber auch lange schmale Spalten bilden. Die Postiken sind rundlich.

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Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (z. s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Ventriculites stellatus Scurammen. (Tafel XXXVII, Fig. 4, 5.)

1902. Ventriculites stellatus ScHRAMMEN, Hexact. S. 11, Taf. II, Fig. 5.

Becher- oder trichterförmig, dickwandig, gestielt. Außenseite an der Basis mit breiten Längsfalten, zwischen denen tiefe Furchen liegen, die in unregelmäßigen Abständen von schmalen Skelettleisten über- brückt werden. Weiter hinauf werden die Längsfalten durch Querfurchen in undeutlich polygonale Tuben zerlegt, deren durch die Deckschicht der Außenseite gebildeten Deckel unregelmäßig sternförmig skulpturiert sind. Die Furchen, welche zwischen den Längsfalten und den Tuben liegen, gehören zum wasser- zuführenden Kanalsystem. Die Epirhysen endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite. Innenseite mit ovalen, alternierend in Längsreihen stehenden Postiken von radialen Aporhysen, die in den Falten bzw. Tuben der Außenseite blind endigen.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 15 cm; Dicke der Wandung 0,8—1 cm; Breite der Längs- falten an der Außenseite 2—3 mm. Länge der Postiken 3 mm, Breite 1 mm.

Die Dictyonalia sind Lychniske, deren mit Dornen besetzte Strahlen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer dicken Deck- schicht überzogen, die aus durchlöcherten Kieselmembranen besteht, welche zwischen und über den Tangentialstrahlen oder, bei unregelmäßiger Orientierung der Lychniske, über den nach außen gerichteten Strahlen der dermalen Lychniske ausgespannt sind. Die Oberfläche der Innenseite ist frei von Deck- schicht, nimmt aber durch Verbreiterungen der an der Oberfläche liegenden Lychniskenstrahlen den Charakter eines ziemlich dichten, plattigen Geflechtes an.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahleder untersuchten Stücke: 6.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Ventriculites cylindratus nov. sp. (Tafel XXXVI, Fig 4, 5, 6; Texttafel XIV, Fig. 10.) Bis fingerlange und -dicke Zylinder mit ca. 4 mm dicker Wandung.

Außenseite mit ca. 1 mm weiten, durch 1—2 mm breite Skelettbrücken getrennten rundlichen Ostien, die in Quincunx stehen, oder unregelmäßig über die Oberfläche verteilt sind (auf 0,5 gem 4—7). Innenseite mit in Quincunx dicht nebeneinander liegenden runden Postiken (auf 0,5 qem 6—10). Von den Ostien und Postiken dringen röhrenförmige Epirhysen bzw. Aporhysen in die Wandung ein, die unter der Oberfläche der Innen- bzw. Außenseite blind endigen.

Die Dietyonalia sind Lychniske mit dornigen Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit dreieckigen, quadratischen oder polygonalen Maschen verschmelzen. Oberfläche der Außenseite mit einer dicken, vielfach durchlöcherten Deckschicht, in der die tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske aufgehen. Die Oberfläche der Innenseite ist frei von Deckschicht, aber mit

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einem zarten Gespinste überzogen, das aus den wurzelartig oder besenförmig zerschlitzten Enden der nach außen gerichteten Strahlen der gastralen Lychniske zusammengesetzt ist und ein wertvolles Hilfsmittel bei der Bestimmung abgibt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 6.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Ventriculites fistulosus nov. sp. (Tafel XXXVI, Fig. 8, 9.)

Schirm- oder hutpilzförmig, mit 0,5 em dicker Wandung.

Außenseite mit 4—8 mm langen, 1—2 mm breiten, spaltförmigen oder unregelmäßig längsovalen Ostien (auf 1 gem 5—7), zwischen denen 1,5—2 mm breite, wulstartige oder gerundete Brücken liegen, die von zahlreichen nadelstichartigen Öffnungen durchbohrt werden. Innenseite mit gleichmäßig über die Oberfläche verteilten, ca. 1,5 mm weiten kreisrunden Postiken (auf 1 gem 9—12), zwischen denen 1,5—2 mm breite flache Brücken liegen. Die Epirhysen sind spaltförmig und endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken. Die röhrenförmigen Aporhysen münden blind unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien.

Diktyonalgerüst und Deckschichten wie bei Ventriculites radiatus. Deckgespinste fehlen.

Die Art unterscheidet sich von den radiatus-Formen aus der Quadratenkreide u. a. durch unregel- mäßigen Umriß und unregelmäßigere Anordnung der Ostien, durch die von kleinen Öffnungen durchbohrten _ Brücken zwischen den Ostien, ferner durch zwar gleichmäßig, aber nicht alternierend über die Innenseite verbreitete und durch flache bandartige Brücken getrennte kreisrunde Postiken. (Auch durch den Mangel an Deckgespinsten.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahlder untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Lepidospongia ROEMER.

Der mehr oder weniger dünnwandige Schwammkörper ist regelmäßig oder unregelmäßig trichter- oder schalenförmig und besitzt kräftige Wurzeln. Außenseite mit reihenweise in Längsfurchen liegenden, rundlichen oder längsovalen Ostien von einfachen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite münden. Die Aporhysen nehmen ihren Ursprung in den Brücken zwischen den Ostienreihen und münden an oder unter der Oberfläche der Innenseite mit runden oder querovalen Postiken, die in Quincunx oder Längsreihen geordnet oder gleichmäßig verbreitet sind. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu

einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste, das an beiden Oberflächen oder nur an der äußeren _

Oberfläche von, mit kleinen Öffnungen versehenen, Deckschichten überzogen wird, die aus plattigen und porösen Verbreiterungen der tangentialen Lychniskenstrahlen hervorgehen. Über die Innenseite kann sich außerdem noch als Derivat der äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske ein Überzug.

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legen, der aus schuppenartig übereinandergreifenden und konzentrisch angeordneten Kieselbändern oder siebartig durchlöcherten, zu undeutlichen Längs- und Querreihen geordneten Kieselplättchen besteht. Obere Kreide.

Lepidospongia rugosa Scuuiir. (Tafel XXXV, Fig. 7, 8; Texttafel XIII, Fig. 2.)

1870. Lepidospongia rugosa SCHLÜTER; Sitzungsber. der niederrh. Ges. in Bonn, S. 140.

1872. 7 Fe FF Spong. d. Münsterl. S. 27.

118772 FR sr Asse, Stud: 1.28. 53,

1902. Lepidospongia Brandesi SCHRAMMEN, Hexact. S. 11, Taf. III, Fig. 1 u. 2.

Trichterférmig, gestielt mit kräftiger Wurzel.

Außenseite mit 0,5—1 mm breiten, einfachen oder vergabelten Längsfurchen, zwischen denen ca. 2 mm. breite, flache Brücken liegen. In den Längsfurchen liegen in regelmäßigen Abständen kleine, runde oder längsovale Ostien von Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite münden. Innenseite mit in Längsreihen liegenden (aber durch den schuppigen Oberflächenbelag verdeckten) Postiken von einfachen Aporhysen, die in den Brücken zwischen den Ostienreihen beginnen.

Höhe 7—-10 cm; größte Weite 8 cm und mehr; Dicke der Wandung 3—6 mm.

Diktyonalgerüst und Deckschicht an der äußeren Oberfläche wie bei den anderen Arten. Die besondere Eigentümlichkeit der Spezies bilden die über der Oberfläche der Innenseite liegenden und dem Deckgespinst von Lepidospongia fragilis homologen konzentrischen Bänder, die sich dachziegelartig oder, um. bei dem. Vergleiche zu bleiben, von dem der Gattungsname hergeleitet worden ist, schuppenartig übereinander legen. Diese mehrere Millimeter breiten Bänder sind strukturlose Kieselplatten, die durch unregelmäßige Geflechte achsenkanalfreier Kieselfäden mit den gastralen Lychnisken zusammenhängen und Differenzierungen der äußeren Radialstrahlen darstellen.

Die Formen aus den älteren Bänken der Quadratenkreide, welche ich früher unter dem Namen Lepidospongia Brandesi zusammengefaßt hatte, unterscheiden sich vom Typus nur durch dünnere Wandungen, feinere Längsrippen an der Außenseite und schmalere Kieselschuppen an der Innenseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. h.), Adenstedt, Münsterland.

Bowen ger untersuchten Stücke: ca. 15.

Die Belegstiicke liegen in meiner Sammlung.

Lepidospongia fragilis Scurammen sp. (Tafel XXXXV, Fig. 6; Texttafel XIII, Fig. 1.) 1902. Plectodermatium fragile ScHRAMMEN, Hexact. S. 12, Taf. IV, Fig. Aa, b. ,

Trichter-, becher- oder schalenförmig, mehr oder weniger dünnwandig, gestielt mit kräftiger Wurzel.

Außenseite mit in 0,5—1 mm breiten, durch 1,5—2 mm breite flache Bander getrennten Längsfurchen liegenden, kleinen runden oder ovalen Ostien, die zu einfachen Epirhysen gehören, welche blind unter der inneren Oberfläche münden. Die (durch das Deckgespinst verdeckten) Postiken stehen in Quincunx und sind die Mündungen von weiten Aporhysen, die ihren Ursprung unter der Oberfläche der Außenseite, in den Brücken zwischen den Ostienreihen, nehmen.

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Maße: Höhe des Schwammkörpers 10—15 cm; Weite bis 10 em; Dicke der Wandung 2 mm (eine dünnwandige Varietät) bis ca. 5 mm (Typus).

Als Dietyonalia Lychniske mit kleindornigen Strahlen, welche zu einem mehr oder weniger regel- mäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer porösen Deckschicht überzogen, die dadurch entsteht, daß sich die tangentialen Strahlen der äußersten Lychniske zu löcherigen Kieselhäuten verbreitern. Von den Enden der nach den Lumina der Ostien gerichteten Strahlen der dermalen Lychniske gehen dornige Kieselzweige aus, die miteinander Anastomosen eingehen und dadurch Gespinste bilden, welche die Ostien überbrücken. (Diese Gespinste sind aber nur bei ungewöhnlich günstiger Skeletterhaltung zu erkennen und in der Regel zerstört.)

Über die Innenseite erhebt sich als Derivat der nach außen gerichteten Strahlen der gastralen Lychniske ein außerordentlich zierliches und charakteristisches Deckgespinst. Dem unbewaffneten Auge erscheint es als dichter Überzug, dessen Oberfläche an grobnarbiges Leder erinnert. Diese Struktur entsteht durch mehrere Quadratmillimeter große, mit lappigen Rändern versehene Plättchen, die in mehr oder weniger deutlichen Längs- und Querreihen liegen. Unter dem Mikroskop erweisen sich die Plättchen aus plattigen Kieselfäden von gleicher Breite zusammengesetzt, die in einer Ebene anastomosieren.

Am Deckgespinst ist Lepidospongia fragilis leicht von Lepidospongia rugosa zu unterscheiden, während die äußeren Oberflächen beider Arten nicht wesentlich verschieden sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. h.), Misburg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 15.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Lepidospongia inermis nov. sp. (Tafel XXXIV, Fig. 7, 8; Texttafel XIII, Fig. 7.)

Von dieser Art kenne ich nur plattige Fragmente, die auf einen scheibenförmigen Schwammkérper schließen lassen. Außenseite mit in Längsfurchen liegenden, rundlichen oder längsovalen Ostien von zylindrischen Epirhysen, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen.

Innenseite mit in Quincunx stehenden oder gleichmäßig über die Oberfläche verbreiteten, quer- ovalen Postiken von spaltförmigen Aporhysen, die unter der Oberfläche der Außenseite, in den Brücken zwischen den Ostienreihen, beginnen.

Maße: Dicke der Wandung 3,5 mm; Weite der Ostien und Postiken ca. 1 mm; Breite der Bänder zwischen den Ostienreihen 1,5 mm; Anzahl der Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 6.

Die Dietyonalia sind Lychniske mit kleindornigen Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen, dreieckigen oder polygonalen Maschen verschmelzen. Beide Oberflächen und die Wandungen der Epirhysen und Aporhysen sind von porösen Kieselmembranen überzogen, die aus plattigen Verbreiterungen der äußersten Lychnisken- | strahlen hervorgehen. |

Im Gegensatze zu den beiden anderen Arten bildet Lepidospongia inermis an der Oberiiaeme der Innenseite keinerlei schuppen- oder siebartige Beläge und Gespinste.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

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Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 2 Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Rhizopoterion v. ZITTEL.

Der dickwandige Schwammkörper ist trompeten-, hutpilz- oder schirmförmig und hat einen langen Stiel mit sehr kräftiger, mehr oder weniger stark verzweigter Wurzel. Außenseite mit großen, ovalen oder spaltförmigen, in Längsfurchen liegenden Ostien von einfachen Epirhysen, die blind unter der Ober- fläche der Innenseite endigen. Innenseite mit in Quincunx stehenden, ovalen oder runden Postiken von Aporhysen, die unter der Oberfläche der Außenseite beginnen. Das mehr oder weniger unregelmäßig gebaute Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken mit bedornten Strahlen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer von den äußeren Strahlen der dermalen Lychniske ausgehenden porösen Deckschicht über- zogen, über die sich an dem röhrenförmigen Unterteil des Schwammkörpers ein mit dem Wurzelgewebe übereinstimmendes Geflecht aus achsenkanalfreien Kieselfäden legt. Die innere Oberfläche ist im Stiele frei von Deckschicht, aber mit einem zarten Gespinste bekleidet, das aus unregelmäßig orientierten kleinen Lychnisken und Hexaktinen besteht. An den marginalen Teilen der Innenseite besitzt die Deckschicht eine ausgesprochene Kräuselung, die aus einem dichten Rasen von wurzelartig verästelten Zacken hervorgeht.

Obere Kreide.

Rhizopoterion cervicorne Gotpr. sp.

1826. Scyphia cervicornis GoLpruss, Petr. Germ. Taf. IV, Fig. 11; Taf. XXV, Fig. 11.

1877. Rhizopoterion cervicorne ZITTEL, Stud. I, S. 51.

1883. Rhizopoterion cervicorne Hınpde, Catal. S. 116.

Vollständige Schwammkörper von Rhizopoterion cervicorne sind m. W. nicht bekannt.

Von den Rhizopoterion-Arten, die Freiherr vy. UNGERN-STERNBERG!) aufgestellt hat, ist Rhizo- poterion regulare v. UNGERN-STERNBERG ein Wurzelfragment der Tetracladine Phymaraphinia. Rhizo- poterion Zitteli v. UNGERN-STERNBERG, Rhizopoterion Zitteli var. angulosa v. UNGERN-STERNBERG und die unter dem Namen Rhizopoterion cervicorne GoLDF. sp. abgebildeten Spongienreste sind Stücke von Wurzeln, die z. T. kaum eine einigermaßen zuverlässige generische Bestimmung erlauben, geschweige denn zur Aufstellung neuer Arten Veranlassung geben sollten.

Rhizopoterion solidum nov. sp. (Tafel XXXIV, Fig.6; Texttafel XIII, Fig. 8; Texttafel XIV, Fig. 8.)

Der dickwandige Schwammkörper ist trompeten- oder schirmförmig und hat eine kräftige Wurzel. Gewöhnlich wird nur die Wurzel gefunden, weniger häufig das röhrenförmige Unterteil und nur sehr selten ganze Schwammkörper oder das tubenartig oder scheibenförmig erweiterte Vorderteil.

Außenseite mit großen, längsovalen oder undeutlich quadratischen Ostien, welche in Längsreihen

1) Die Hexactinelliden der senonen Diluvialgeschiebe in Ost- und Westpreußen. Schriften der Phys.-ökon. Ges. Bd. XLIII, S. 140—147, Taf. IV, Fig. 1—11.

a

oder seichten Längsfurchen liegen, die durch flache oder mäßig gerundete Brücken getrennt werden. (Die Brücken sind die Rücken von longitudinalen Radialfalten, die durch mäandrische Faltung der Wan- dung entstehen.) Die einfachen Epirhysen endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite in den Brücken zwischen den Postiken. Die Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den - Brücken zwischen den Ostien und münden an der inneren Oberfläche mit in Quincunx stehenden großen runden Postiken. |

Maße: Höhe bis 15 em und mehr; Dicke des röhrenförmigen Unterteils 3—6 cm; Dicke der Wandung 1—1,5 cm; Länge der Ostien 2—2,5 mm, Breite 1—1,5 mm; Durchmesser der Postiken ca. 2 mm. 4-6 Ostien und Postiken auf 1 gem. a

Als Dietyonalia Lychniske mit bedornten Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste mit quadratischen, dreieckigen oder unregelmäßig polygonalen Maschen verschmelzen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer dicken, aber vielfach durchlöcherten Deckschicht überzogen, die aus plattigen Verbreiterungen der oberflächlich gelegenen Lychniskenstrahlen hervorgeht. Über die Deckschicht legt sich an den basalen Partien des Schwammkörpers ein dichtes Geflecht, das in seiner Zusammensetzung aus achsenkanalfreien Kieselfäden mit dem Wurzelgewebe übereinstimmt. Im Stiel ist die innere Oberfläche des Diktyonalgerüstes mit einem zarten Gespinste. überzogen, das aus unregelmäßig orientierten winzigen Lychnisken und Hexaktinen besteht, die unter- einander und mit den äußeren Strahlen der gastralen Lychniske verbunden sind. Außerdem wird das Lumen des röhrenförmigen Stiels von einem. unregelmäßigen Gerüste mit sehr weiten Maschen ausgefüllt, das aus langen Strängen achsenkanalfreier Kieselfäden aufgebaut wird. Stellenweise erfahren die Stränge eine gewisse Verfestigung durch zwischen ihnen ausgespannte plattige Geflechte. An der inneren Ober- fläche der marginalen Teile stimmt die Deckschicht in der Struktur mit der Deckschicht über der Außen- seite überein. |

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stückie:ta.8

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Rhizopoterion tubiforme nov. sp. (Tafel XXXIV, Fig. 1—5.)

Trompetenförmig mit dicker Wandung; langgestielt mit kräftiger Wurzel.

Außenseite mit großen spaltförmigen Ostien, die in tiefen Längsfurchen liegen. Zwischen den Furchen flache oder gerundete Walle, welche durch die äußeren Rücken von einfachen oder dichotomen longitudinalen Radialfalten gebildet werden. Innenseite mit großen längsovalen oder runden, in Quineunx stehenden Postiken von einfachen Aporhysen, die ihren Ursprung unter der Oberfläche der Außenseite, in den Skelettbrücken zwischen den Ostien, nehmen. Die Brücken zwischen den Postiken sind an der Oberfläche stark gekräuselt durch zahlreiche wurzelartig verästelte Zacken und Zasern, die von der Dee schicht der Außenseite ausgehen und die Lumina der Postiken erheblich verengern oder ganz überspinnen können. Die einfachen oder verzweigten Epirhysen endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite in den Skelettbrücken zwischen den Postiken.

Diktyonalgerüst wie bei Rhizopoterion solidum.

à me lh

me = parent Sn

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Maße: Höhe des Schwammkörpers bis 30 cm und mehr; Durchmesser des erweiterten Vorder- teiles bis 15 em; Dicke des röhrenförmigen Unterteils 3—4 em; Dicke der Wandung ca. 1 em; Länge der Ostien ca. 5 mm, Breite 1—1,5 mm; Breite der Brücken zwischen den Ostienreihen ca. 2 mm; Länge der Postiken ca. 3 mm, Breite 1 mm.

Rhizopoterion tubiforme unterscheidet sich von der älteren Art (Rh. solidum) u. a. durch spaltförmige, in tiefen Furchen liegende Ostien und durch die an der Oberfläche stark gekräuselten Brücken zwischen den Postiken.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Napaea nov. nom.!)

Schwammkörper trichterförmig mit dünner Wandung, gestielt. Außenseite mit kleinen runden, in Quincunx stehenden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innen- seite endigen. Die einfachen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien, und münden mit alternierend in Längsreihen stehenden kleinen runden Postiken unter dem Deckgespinste der Innenseite. Die diktyonalen Lychniske bauen ein dichtes Gerüst auf, dessen Balken vorwiegend kubische Maschen umschließen. Beide Oberflächen mit porösen Deckschichten, die von den tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Lychniske ausgehen. Über die Deckschicht der Innenseite erhebt sich als Derivat der äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske ein eng- maschiges Gespinst von in einer Ebene anastomosierenden Kieselfasern, das gleichmäßig ausgebreitet oder in mehr oder weniger deutliche Longitudinalbänder zerlegt ist.

Obere Kreide.

Napaea striata Scurammen (Tafel XXXVI, Fig. 11, 12, 13; Texttafel XIV, Fig. 9, 11.)

1902. Eudietyon siriatum SCHRAMMEN, Hexact. S. 15, Taf. II, Fig. 5; Textfigur 2.

1902. ÆEudictyon diagonale SCHRAMMEN, Hexact. S. 16, Taf. I, Fig. 5.

Trichterférmig mit dünner Wandung, gestielt. Außenseite mit gleichmäßig verbreiteten oder in Längsfurchen liegenden und in Quincunx geordneten, ca. 0,5 mm weiten, etwa um ihren Durchmesser voneinander entfernten Ostien (ca. 14 auf 0,5 qem) von geraden röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite endigen. Die einfachen Aporhysen beginnen unter der Oberfläche der Außenseite in den Brücken zwischen den Ostien und münden an der Innenseite unter dem Deck- gespinste mit kleinen, in alternierenden Längsreihen stehenden Postiken.

Maße: Höhe des Schwammkörpers 4—6 cm; größte Weite 6—8 em; Dicke der Wandung 3—4 mm.

Die diktyonalen Lychniske haben mit kleinen Dornen besetzte Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäBig gebauten Gerüste. Uber die Oberfläche der AuBenseite verbreitet sich eine durchlécherte Deckschicht, die von den an der Oberfläche liegenden Strahlen der dermalen Lychniske

1) Der früher (Neue Hexactin. S. 15) von mir gebrauchte Gattungsname Eudictyon ist schon vergeben. Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. 35

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ausgeht. Mit der Deckschicht hängen wurzelartig verzweigte zackige Kieselfasern zusammen, die mit- einander in einer Ebene anastomosieren, und die ganze Außenseite des Schwammkörpers mit einem schleierartigen Gespinste überziehen. Die Innenseite ist ebenfalls mit Deckschicht überzogen, die den Charakter eines lockeren, plattigen Geflechtes hat, das über und zwischen den tangentialen Strahlen der gastralen Lychniske ausgespannt ist. Hieriiber erhebt sich als Derivat der äußeren Radialstrahlen ein sehr engmaschiges, in 2—3 mm breite Longitudinalbänder zerlegtes Deckgespinst, das aus plattigen und gezackten Kieselfasern besteht, die in derselben Ebene anastomosieren. An älteren Individuen kénnen die porösen Bänder durch Ausfüllung der Maschen zu soliden Kieselplatten (wie bei Lepidospongia rugosa) werden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10;

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Napaea micropora nov. sp. (Tafel XXXVI, Fig. 10.)

Unterscheidet sich von der anderen Art durch einen kleineren Schwammkörper, winzigere Ostien, ein engmaschigeres Diktyonalgerüst und weniger deutlich entwickelte Longitudinalbänder an der Ober- fläche der Innenseite.

Maße: Höhe 4—5 cm; größte Weite 4—5 em; Dicke der Wandung ca. 3 mm; Anzahl der Ostien. auf 0,5 qem ca. 30 (bei N. striata 12—14).

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Pleuropyge nov. gen.

Schwammkörper zusammengedrückt-röhrenförmig, langgestielt. Äußere Oberflächen der Breit- seiten mit in undeutlichen Längsreihen liegenden, ziemlich großen, ovalen oder spaltförmigen Ostien. Schmalseiten mit übereinander liegenden, großen rundlichen Wandlücken. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste, dessen Außenseite mit einer dichten Deckschicht überzogen ist.

Innere Oberfläche unbekannt.

Obere Kreide.

Pleuropyge plana nov. sp. (Tafel XXXVII, Fig. 3; Texttafel XIII, Fig. 9.)

Zusammengedrückt-röhrenförmig (wie Pleurostoma radiata, Pleurope u. a.) mit gerundetem Vorder- rande und geraden, nach unten konvergierenden Seiten, langgestielt.

Äußere Oberfläche der breiten Seiten mit zu undeutlichen Längsreihen geordneten, ziemlich großen, ovalen oder spaltförmigen Ostien, zwischen denen flache oder gerundete, bandartige Brücken liegen.

Schmalseiten mit groBen, runden oder ovalen Wandliicken, die übereinander liegen und dicke wulstige Ränder haben.

Maße: Länge des Schwammkörpers ca. 10 cm; Breite am vorderen Ende ca. 4 cm; Dicke ca. 1 em; Dicke der Wandung ca. 3 mm; Länge der Ostien 2—5 mm, Breite 1—2 mm; Durchmesser der rundlichen Öffnungen an den Schmalseiten 0,5—1 em.

Die Dictyonalia sind Lychniske mit kleindornigen Strahlen, die zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten, ziemlich dichten Gerüste verschmelzen. Die Oberfläche der Außenseite ist mit einer geflechtartigen Deckschicht überzogen, die an den basalen Partien des Schwammkörpers aus - achsenkanalfreien Kieselfasern besteht. | Die Oberfläche der Innenseite habe ich nicht freilegen können.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.), Biewende (h.). Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Se it ees

Familie Polyblastididae nov. fam.

Stockartige Lychniscosa, deren Schwammkérper aus zahlreichen kreiselförmigen Knospen mit radial gefalteter Wandung und gut entwickeltem Paragaster besteht, die von einem dünnröhrenförmigen Achsenteile ausstrahlen. Ostien klein, oval. Ohne Aporhysen und Postiken. Die Lychniske haben klein- dornige Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste verschmelzen. Äußere Oberfläche mit Deckschicht. Innenseite ohne Deckschicht, aber mit einem, aus den verlängerten äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske bestehenden Rasen von Kieselstacheln.

Obere Kreide.

Gattung Polyblastidium v. ZITTEL.

Traubige Stöckchen, die aus einem. langgestielten röhrenförmigen Achsenteile bestehen, von dem zahlreiche kreiselförmige Knospen mit dünner, radial gefalteter Wandung und weitem Paragaster ent- springen. Außenseite der Knospen und des Achsenteils mit ovalen Ostien. Aporhysen und Postiken fehlen. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste, dessen äußere Oberfläche von einer porösen, aus durchlöcherten Verbreiterungen der tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske hervorgehenden Deckschicht überzogen wird. Innere Oberfläche ohne

Deckschicht, aber mit einem Rasen von langen Kieselstacheln, der aus den verlängerten äußeren Radial- strahlen der gastralen Lychniske besteht. | Obere Kreide.

| Polyblastidium racemosum T. Smrr sp. (Tafel XXXVIII, Fig. 8—10; Texttafel XIII, Fig. 10.)

1848. Brachiolites racemosus T. Smiru, Ann. u. Mag. Nat. Hist. Bd. I, S. 364, Taf. XIII, Fig. 6. 1864. Cephalites ellipticus RoEMER, Sp. S. 7, Taf. IV, Fig. 6.

276

1877. Polyblastidium luxurians v. ZITTEL, Stud. I, S. 52: Neues Jahrbuch 1878, Taf. II, Fe ak

1883. Polyblastidium racemosum Hinpe, Catal. S. 119, Taf. XXVII, Fig. 2.

1883. Polyblastidium luxurians HınDe, Catal. S. 119.

1902. Polyblastidium racemosum SCHRAMMEN, Hexact. S. 10, Taf. II, Fig. 3.

Wie bei der Hyazinthe die einzelnen Blütenglöckchen an dem langen Stengel sitzen, entspringen bei Polyblastidium racaemosum von einem. langgestielten, dünn-röhrenförmigen Achsenteile zahlreiche, eng zusammen- oder weit auseinanderliegende, kreiselförmige, am Scheitel geöffnete und mit einem weiten Paragaster versehene Knospen, deren dünne Wandung eine ausgesprochene Radialfaltung aufweist.

Außenseite der Knospen und auch der röhrenförmigen Achse (bis auf den dichten Stiel) mit längs- ovalen oder spaltförmigen Ostien, zwischen denen gerundete Brücken liegen. Aporhysen und Postiken fehlen.

Die Form der Knospen schwankt. Die beiden Extreme, auf der einen Seite kreiselförmige und fast geschlossene, auf der anderen weitgeöffnete querovale Knospen werden durch v. Zirrets Abbildung von Polyblastidium luxurians (a. a. O. Taf. 3, Fig. 7) und Rormers Abbildung von Cephalites ellipticus (Sp. Taf. 4, Fig. 6) zur Darstellung gebracht. (Wer sich eine gute Vorstellung von den Bilderrätseln, die RoEMER z. T. gibt, machen will, vergleiche Roemers Artabbildung 1. c. Taf. 4, Fig. 6 mit den Licht- bildern Taf. XXXVIII, Fig. 8—10 dieser Abhandlung.)

Maße: Länge des Schwammkörpers 5—10 em; Längsdurchmesser der Knospen 1—1,5 em; Dicke der Knospen am Scheitel 0,5—1 em; Dicke der Knospenwandung 2—4 mm; Dicke des röhren- förmigen Zentralteils 3—6 mm; Länge der Ostien 0,5—2 mm; Dicke der Brücken zwischen den Ostien ca. 1,5 mm.

Das Kieselgerüst ist mehr oder weniger regelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken mit klein- dornigen Strahlen. Seine äußere Oberfläche ist mit einer porösen Deckschicht überzogen, die dadurch entsteht, daß sich zwischen den tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske durchlöcherte Kiesel- membranen als plattige Verbreiterungen dieser Strahlen ausspannen. Über die Deckschicht der Außenseite erheben sich bei günstiger Skeletterhaltung die äußeren Radialstrahlen der dermalen Lychniske als lange schlanke Kieselstacheln. Die innere Oberfläche ist frei von Deckschicht, aber mit einem stacheligen Überzuge versehen, der aus den stark verlängerten, zugespitzten oder wurzelartig verzweigten, äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske zusammengesetzt ist. Struktur des Achsenteils wie bei den Knospen. Der eigentliche Stiel besteht aber nur aus achsenkanalfreien, durch Synapticula verbundenen Kieselfäden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 15.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Familie Actinocyclidae nov. fam.

Pilz- oder schirmförmige Lychniscosa. Oberseite mit zahlreichen, in der Mitte beginnenden, ein- fachen oder vergabelten, flachen oder gewölbten Radialfalten. Unterseite mit vom Stiele nach dem Rande verlaufenden, in einfachen oder dichotomen Reihen stehenden, großen rundlichen Ostien von

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kurzen Epirhysen, die im Innern der Radialfalten münden. Postiken in den Furchen zwischen den Radialfalten oder auf den Faltenrücken und -seiten. Diktyonalgerüst ziemlich unregelmäßig. Ober- und Unterseite mit membranösen oder geflechtartigen Deckschichten.

Obere Kreide.

Gattung Actinocyclus nov. gen.

Schwammkörper pilz- oder schirmförmig, kurzgestielt. Oberseite mit zahlreichen, in der Mitte _ beginnenden, einfachen oder vergabelten, flachen oder gewölbten Radialfalten. Unterseite mit Ostien- . reihen, deren Verlauf mit der Anordnung der Radialfalten übereinstimmt. Die einfachen Epirhysen . münden unmittelbar in die Radialfalten. Postiken in den Furchen zwischen den Falten oder auf den Faltenrücken und -seiten. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu einem ziemlich unregelmäßig “gebauten, engmaschigen Gerüste. Scheitelfläche und Oberfläche der Außenseite mit membranösen oder geflechtartigen Deckschichten, die durch plattige Ausbreitungen der tangentialen Strahlen der dermalen und gastralen Lychniske entstehen.

Obere Kreide.

Actinocyclus mirus nov. sp. (Tafel XXXVII, Fig. 1, 2; Texttafel XIV, Fig. 13.)

Schirm- oder hutpilzförmig, mit dünner Wandung, kurzgestielt.

Oberseite mit zahlreichen, ca. 1,5 mm breiten, durch schmale Furchen getrennten, einfachen oder unregelmäßig vergabelten Radialbändern, die von der Mitte nach dem. Rande strahlen. Unterseite mit ca. 1 mm weiten, durch 1,5—2 mm breite und flache Brücken getrennten, runden Ostien, die in vom ‚Stiel nach dem Rande verlaufenden, geraden Reihen liegen und zu kurzen röhrenförmigen Epirhysen gehören, die blind unter den Radialbändern der Oberseite endigen. An der Oberseite liegen in den Furchen zwischen den Radialbändern die winzigen Postiken.

| Höhe des Schwammkörpers 2—4 cm; Durchmesser des scheibenförmigen Vorderteiles 5—7 cm. Das Diktyonalgerüst ist mehr oder weniger unregelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken mit bedornten Strahlen. Äußere und innere Oberfläche mit porösen Deckschichten, die durch plattige "und siebartig durchlöcherte Verbreiterungen der Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske entstehen.

Bei der anderen Art erheben sich auf der Oberseite, an Stelle der flachen Radialbänder, kräftige Radialfalten, und die Ostien sind doppelt so groß.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

- Actinocyclus alternans Roem. sp. (Tafel XXIX, Fig. 1, 2, 3; Texttafel XIV, Fig. 14.)

a _ 1841. Coeloptychium alternans Roemer, Kr. Taf. IV, Fig. 6. 1877. Marshallia alternans Zxrrez, Stud. I, S. 58.

Pilz- oder schirmférmig, mit deutlich abgesetztem röhrenförmigem Stiele.

= eS

Oberseite (wie die Unterseite von Coeloptychium) mit zahlreichen, einfachen, dichotomen oder unregelmäBig vergabelten Radialfalten, die in der Mitte des Schirms beginnen und am Rande endigen. Unterseite mit strahlenférmig vom Stielansatze nach dem Rande verlaufenden, durch 3—4 mm breite poröse Bänder getrennten, einfachen, dichotomen oder unregelmäßig vergabelten Ostienreihen. Die rundlichen Ostien sind ca. 2 mm weit und liegen um ihren Durchmesser voneinander entfernt. Die ein- fachen Epirhysen münden unmittelbar in das Innere der Radialfalten. Auf dem Rücken und an den Seiten der Radialfalten unregelmäßig verteilte kleine Öffnungen, die wohl als Postiken anzusprechen sind.

Maße: Radius des Schirms 2—5 cm; Dicke des Schirms ca. 0,5 em; Anzahl der Radialfalten (am Rande gezählt) bis 50 und mehr. Dicke einer einfachen (nicht gegabelten) Falte ca. 2 mm, Höhe ca. 3 mm; Länge des Stiels 2—5 cm.

Das Stützskelett besteht aus Lychnisken mit kleindornigen oder fast glatten Strahlen, die zu einem ziemlich unregelmäßig gebauten und engmaschigen Gerüste verschmelzen. Oberfläche der Radialfalten und Unterseite der Wandung sind von membranösen Deckschichten überzogen.

v. ZitTeL, der anfangs die Vermutung äußerte, daß Coeloptychium alternans RoEMER eine Becksie sein könnte, hat wohl kein Exemplar der Spezies in Händen gehabt, denn er nennt F. A. RoEMERS gar nicht üble Zeichnung der äußeren Körperform geradezu ein Phantasiegebilde. Später zog ZITTEL die Art zu Marshallia. (Die typische Art dieser Gattung ist Marshallia tortuosa RoEMER sp.) Ich betrachte Actinocyclus alternans als Typus einer neuen Gattung, für die ich eine besondere Familie errichte.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Familie Microblastididae nov. fam.

Trichterförmige Lychniscosa mit ziemlich dicker, radial gefalteter Wandung. Auf den Falten- rücken liegen an der Außenseite in Längsreihen zitzen- oder warzenförmige Vorstülpungen, die, wie auch die Seiten der Falten, von ziemlich großen rundlichen Löchern durchbrochen werden. Äußere Oberfläche mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich regelmäßig gebaut. Außenseite mit Deckschicht; Innenseite ohne Deckschicht, aber stellen- weise mit einem äußerst zarten Deckgespinst, das von den äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske ausgeht.

Obere Kreide.

+

Gattung Microblastidium SCHRAMMEN.

Ziemlich dickwandige Trichter, deren Wandung aus longitudinalen Radialfalten besteht. An der Außenseite erheben sich auf den Faltenrücken zitzen- oder warzenförmige Vorstülpungen, die am Scheitel und an den Seiten von kleinen rundlichen Löchern durchbrochen werden. Äußere Oberfläche mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die diktyonalen Lychniske

279

verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit vorwiegend kubischen Maschen. Außenseite mit, Innenseite ohne Deckschicht, aber stellenweise mit einem äußerst zarten Deckgespinst Obere Kreide.

Microblastidium decurrens Scurammen. (Tafel XXX, Fig. 11; Tafel XXXVII, Fig. 9: Texttafel XV, Hosts.)

1902. Mieroblastidium decurrens SCHRAMMEN, Hexact. 8. 15, Taf. IV, Fig. 5.

Ein vollständiges Exemplar dieser merkwürdigen Art habe ich nicht auffinden können. Zahl- reiche, mehr oder weniger gut erhaltene, mehrere Zentimeter große Fragmente weisen auf einen trichter- förmigen Schwammkörper von erheblicher Größe hin. Die 0,5—1 em dicke Wandung bildet kräftige, 0,3—0,5 em. breite Radialfalten, die am Stiele beginnen und mit der Vergrößerung des Querdurchmessers der Spongie, durch Gabelung und Einschiebung neuer Falten, an Zahl zunehmen. An der Außenseite erheben sich auf den Faltenrücken, als Ausstülpungen der Falten, in Längsreihen angeordnete, mehrere Millimeter hohe, hohle, zitzen- oder warzenförmige Fortsätze, die gewöhnlich am Scheitel von ziemlich großen (ca. 1,0 mm weiten) rundlichen Öffnungen durchbrochen werden. Im vorderen Teile des Schwamm- körpers liegen ähnliche Öffnungen auch an den Seiten der Radialfalten und in den tiefen Furchen zwischen den Falten. An der Innenseite der Wandung werden die Faltenrücken der Außenseite natürlich zu Falten- tälern, die Faltentäler zu Faltenrücken. Die Faltentäler stellen hier tiefe, longitudinale Furchen dar, die stellenweise durch Verwachsungen der beiden angrenzenden Faltenrücken überbrückt sind.

Die Ostien sind winzige, dicht nebeneinander liegende Löcherchen in der äußeren Oberfläche. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Als Dietyonalia Lychniske mit kleindornigen Strahlen, die zu einem Gerüste verschmelzen, dessen Balken vorwiegend kubische Maschen umschließen. Die äußere Oberfläche ist mit einer von den äußeren _Radialstrahlen der dermalen Lychniske ausgehenden Deckschicht überzogen, die an den Faltenseiten als zartes Gespinst oder löcherige Membran entwickelt ist, an den Rücken der Falten aber den Charakter eines dichten Geflechtes annimmt. In den Falten ist die innere Oberfläche gewöhnlich frei von Deck- schicht. Stellenweise stößt man aber auf Reste eines äußerst zarten Gespinstes, das aus anastomosierenden Verzweigungen der äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske zusammengesetzt ist.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Sporadoscinidae nov. fam.

Mehr oder weniger dünnwandige, kelch-, röhren-, trichter-, napf- oder schirmförmige Lychniscosa. Außenseite mit gleichmäßig über die Oberfläche verteilten, querovalen, spaltförmigen, rundlichen, unregel- mäßig polygonalen oder quadratischen Ostien von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Ober- fläche der Innenseite endigen. Oberfläche der Innenseite mit in Quincunx stehenden oder in Längs-

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furchen liegenden, runden Postiken von ziemlich weiten Aporhysen, die unter der Oberfläche der AuBen-

seite beginnen. Die Lychniske haben bedornte Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger

unregelmäßig gebauten Gerüste. Äußere Oberfläche immer mit Deckschicht; innere Oberfläche mit oder

ohne Deckschicht; zuweilen mit sehr zarten plattigen Kieselgespinsten. Obere Kreide.

Gattung Sporadoscinia v. ZITTEL.

Schwammkörper kelch-, napf-, trichter- oder röhrenförmig, dünn- oder dickwandig, gestielt. Außen- seite mit querovalen, spaltförmigen, quadratischen oder unregelmäßig polygonalen Ostien von geraden, einfachen oder geteilten Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite endigen. Innenseite mit in Quincunx stehenden, rundlichen oder längsovalen Postiken. Die weiten röhrenförmigen oder ver- gabelten Aporhysen endigen blind unter der Oberfläche der Außenseite. Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste. Beide Oberflächen und z. T. auch die Wandungen der größeren Kanäle sind mit porösen Deckschichten überzogen, die aus zwischen und über den tangentialen Strahlen der äußersten Lychniske ausgespannten, durchlöcherten Kieselmembranen hervorgehen.

Obere Kreide.

Sporadoscinia Decheni Gotpr. sp. (Tafel XXXVII, Fig. 6, 7.)

1826. Scyphia Decheni GoLpruss, Petr. Germ. S. 219, Taf. LXV, Fig. 6.

1872. Cribrospongia Decheni SCHLÜTER, Sp. d. Münsterl. S. 22.

1877. Sporadoscinia Decheni Zirrry, Stud. I, S. 52.

1883. “3 > Hınoe, Catal. S. 116.

Napf-, schalen- oder kelchförmig, diekwandig, gestielt.

Außenseite mit großen, unregelmäßig polygonalen Ostien, zwischen denen 1—2 mm breite kantige Brücken liegen. An der Oberfläche ungeätzter Exemplare, bei denen die Ostien noch mit Gestein erfüllt sind, bilden die leistenartig vorspringenden, dünnen Kanten ein unregelmäßiges und sehr weitmaschiges Netzwerk. Innenseite mit längsovalen, ziemlich großen Postiken, die in Quincunx stehen und durch flache, ca. 2 mm breite Bänder getrennt sind. Von den Ostien und Postiken dringen gerade, röhren- förmige oder mehrfach geteilte Epirhysen bzw. Aporhysen in die Wandung ein, die unter der Oberfläche der entgegengesetzten Seite blind endigen.

Maße: Länge bis 15 cm und darüber; Dicke am vorderen Ende bis 15 em und darüber; Dicke der Wandung 0,8—1,0 em; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem 3—5, der Postiken 3—4.

Das Diktyonalgerüst ist mehr oder weniger unregelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken mit kleindornigen Strahlen. Beide Oberflächen und die Wandungen der weiteren Kanäle sind von porösen Deckschichten überzogen, die sich als durchlöcherte Membranen über und zwischen den tangentialen Strahlen der gastralen und dermalen Lychniske ausspannen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Münsterland.

Anzahl der untersuchtem Stücke: ca. 10.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

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Sporadoscinia venosa Roem. sp. (Tafel XXXVII, Fig. 4; Texttafel XIV, Fig. 18.)

1841. Scyphia venosa Roemer, Kr. Taf. III, Fig. 4.

1902. Sporadoscinia venosa WOLLEMANN, Liineb. 8. 10.

Kelchférmig mit dünner Wandung, gestielt.

| Außenseite mit winzigen querovalen Ostien, die etwa um ihre Durchmesser voneinander entfernt liegen und zu undeutlichen Längs- und Querreihen angeordnet oder unregelmäßig über die Oberfläche eilt sind. Innenseite mit längsovalen oder rundlichen, ca. 1 mm weiten, in Quincunx stehenden iken. Die Ostien und Postiken sind die Mündungen röhrenförmiger Epirhysen bzw. Aporhysen, lie blind unter den Oberflächen der Innen- und Außenseite endigen. Da viel mehr Ostien wie Postiken anden sind, kommen auf jede Aporhyse mehrere Epirhysen, deren dünne Röhrchen kranzförmig weiten Lumina der Aporhysen umgeben.

Maße: Länge bis 10 cm und mehr; Dicke 4—5 cm; ee der Wandung 0,2—0,3 em; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem 20—25, der Postiken 5—7.

¥ D Die diktyonalen Lychniske haben bedornte Strahlen, die zu einem mehr oder weniger unregelmabig gebauten Gerüste verschmelzen. Beide Oberflächen und z. T. auch die Wandungen der Epirhysen und ysen sind mit porösen Deckschichten überzogen, die aus durchlöcherten und zwischen und über angentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske ausgespannten Kieselmembranen hervor- - Bei sehr guter Skeletterhaltung sind die Postiken von plattigen Gespinsten überbrückt, die aus wurzelartig zerschlitzten und durch Anastomosen verbundenen Enden der nach den Lumina der en gerichteten Lychniskenstrahlen zusammengesetzt sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Ver breitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (z. h.), Biewende, Lüneburg. Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Sporadoscinia micrommata Roem. sp. (Tafel XXXVIII, Fig. 6.)

1841. Scyphia micrommata Rormer, Kr. S. 7, Taf. II, Fig. 11.

_ 4872. Cribrospongia micrommata SchLüTerR, Sp. d. Münsterl. 8. 28. _ 1877. Sporadoscinia micrommata ZitTeL, Stud. I, S. 52.

1883. = 2 Hınde, Catal. S. 116.

4 1902. > CE > WoLLEMANN, Lüneb. S. 10.

ußenseite mit ziemlich großen, querovalen oder spaltförmigen Ostien, zwischen denen kantige rücken liegen, die schmäler wie die Ostien sind. Innenseite mit runden oder längsovalen Postiken, Quincunx stehen, und etwa um ihre Durchmesser voneinander entfernt liegen. Zu den Ostien ren röhrenförmige Epirhysen (1—3), die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die shen oder mehrfach geteilten Aporhysen endigen blind unter der Oberfläche der Außenseite.

: a tyonalgerüst und Deckschichten wie bei den anderen Arten.

pas @: ‚Länge 12—15 cm; Dicke am vorderen Ende bis 6 cm; Dicke der Wendung 3—5 mm;

yeraphiea, Suppl.-Bd, V. 36

282

Von Sporadoscinia Decheni unterscheidet sich die Art durch einen kleineren Schwammkörper, dünnere Wandungen, viel kleinere Ostien und Postiken, regelmäßigere Anordnung der Ostien und schmalere Brücken zwischen ihnen. Bei Sp. Quenstedti sind die Ostien quadratisch. Sp. venosa hat viel kleinere Ostien und (wie auch Sp. Teutoniae) glatte, bandartige Brücken zwischen den Ostien.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. h.), Oberg (z. s.), Adenstedt, Biewende, Lüneburg, Münsterland.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 45.

Das Original zu der Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Sporadoscinia stirps nov. sp. (Tafel XXXVIII, Fig. 7; Texttafel XIII, Fig. 13.)

Cylindrisch oder röhrenförmig, gestielt. Außenseite mit unregelmäßig polygonalen oder spaltförmigen Ostien. Innenseite mit in Quincunx stehenden Postiken. | Skelettbau und Kanalsystem wie bei Sp. micrommata. 4 Maße: Länge 12—15 cm; Dicke durchschnittlich 3 em; Dicke der Wandung 2—2,5 mm; “Anas al der Ostien auf 0,5 gem 8—12, der Postiken ca. 3. Sporadoscinia stirps unterscheidet sich von der nächstverwandten Sporadoscinia micrommata u. a durch eng- cylindrische Körperform, _unregelmaBigere Ostien und größere Postiken. Sie hat dieselbe

artigen) es chen den Ostien, an den unregelmäßigeren Ostien ae an den größeren Posts zu unterscheiden. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 3. Das Original liegt in meiner Sammlung.

Sporadoscinia Quenstedti nov. sp. (Tafel XXXVII, Fig. 8;)

1877. Scyphia Decheni QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVII, Fig. 2.

1902. Sporadoscinia Decheni GoLpFuUss var. quadrata QuENST., WoLLEMANN, Lüneb. S. 10.

Kelch-, schalen- oder trichterförmig, mit ziemlich dieker Wandung, gestielt.

Außenseite mit großen, in mehr oder weniger regelmäßigen Längs- und Querreihen liegenden, quadratischen Ostien. Innenseite mit in Quincunx stehenden, längsovalen Postiken. Die röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter der Oberfläche der Innen- bzw. Außenseite.

Maße: Länge ca. 10 cm; Dicke am vorderen Ende ca. 6 em; Dicke der Wandung ca. 0,5 em Anzahl der Ostien auf 0,5 qem 4—6, der Postiken 3—4. |

Diktyonalgerüst und Deckschicht über der äuBeren Oberfläche wie bei den anderen Arten. Die Deckschicht der Innenseite, die übrigens nur ausnahmsweise erhalten ist, hat aber einen besonderen Charakter. Das Gerippe bilden große unregelmäßig orientierte Lychniske. Zwischen den Tangential-

ts

strahlen dieser Lychniske ist ein auBerordentlich zierliches Kieselgespinst ausgespannt, das aus anastomo-

283

sierenden, filigranartig gezackten, plattigen Kieselbändern besteht. (Man kénnte das Gespinst aber auch als stark poröse Kieselmembran bezeichnen.) Die äußeren Radialstrahlen der Lychniske, die sich deutlich über die Deckschicht erheben, sind an den Enden baumférmig verzweigt und überziehen in ihrer Gesamt- heit die Oberfläche der Innenseite mit einem dichten Rasen von Kieselstacheln.

Sporadoscinia Quenstedti ist die einzige Sporadoscinia-Art mit quadratischen Ostien und daran leicht zu erkennen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. s.), Ahlten (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Sporadoscinia Teutoniae nov. sp. (Tafel XXXVIII, Fig. 1, 2, 3.)

Diese zu Sporadoscinia venosa wahrscheinlich im Verhältnis einer jiingeren Mutation stehende Spezies ist langgestreckt-cylindrisch oder röhrenförmig. Kanalmündungen ähnlich wie bei Sp. venosa. Sp. Teutoniae hat aber viel weitere Ostien und gleicht hierin Sporadoscinia micrommata, von der sie sich wiederum durch die bandartigen und glatten (bei Sp. micrommata leistenartigen und kantigen) Brücken zwischen den Ostien leicht und sicher unterscheiden läßt.

Kanalsystem und Skelett wie bei Sp. venosa.

MaBe: Lange 15 em; Dicke am vorderen Ende 4,5 em; Dicke der Wandung 2—3 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 12, der Postiken ca. 8.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Leiostracosia SCHRAMMEN.

Schwammkörper trichter-, röhren-, kelch- oder schirmförmig, dünn- oder dickwandig, gestielt. Außenseite mit rundlichen oder unregelmäßig geformten Ostien, die zu Längs- und Querreihen oder in Quincunx geordnet oder unregelmäßig, aber in gleichen Abständen über die Oberfläche verteilt sind. Innenseite mit in Längsfurchen liegenden, runden Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen sind cylind- risch und endigen blind unter den Oberflächen der Innen- hzw. Außenseite. Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste. Äußere Oberfläche mit einer über und zwischen den tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske aus- gespannten porösen Deckschicht. Innenseite ohne Deckschicht, aber mit einem von den äußeren Strahlen der gastralen Lychniske ausgehenden plattigen Kieselgespinst, das aus in einer Ebene anastomosierenden gröberen und feineren Kieselfäden besteht.

Obere Kreide.

Die Leiostracosia-Arten sind von den Sporadoscinia-Arten u. a. an den immer in Längsfurchen liegenden und gewöhnlich zu Längs- und Querreihen geordneten Postiken zu unterscheiden. Ferner

284

entwickelt Leiostracosia an der Oberfläche der Innenseite im Gegensatze zu Sporadoscinia wohl Deck- gespinste, aber keine eigentliche Deckschicht.

Leiostracosia alcyonoides Manr. sp.

1822. Ventriculites alcyonoides MANTELL, Geol. of Suss. S. 176.

1841. Scyphia cribrosa RoEMER, Kr. 8. 9, Taf. VI, Fig. 2.

1870. Cylindrospongia angustata F. Roemer, Oberschlesien, S. 309, Taf. XXX, Fig. a

1877. Ventriculites angustatus QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVI, Fig. 2, 3, 4, 7, 8, = 10,217, 12512

1883. Ventriculites aleyonoides Hınde, Catal. S. 114.

1897. Ventriculites angustatus s. str. LEONHARD, Kreide in Oberschl. S. 31.

Schlank-trichterförmig oder röhrenförmig, mit zugespitzter Basis, gestielt.

Außenseite mit in Quincunx stehenden, gleichgroßen runden Ostien von röhrenförmigen Epirhysen. Die Oberfläche der Innenseite habe ich nicht untersuchen können.

Diktyonalgerüst und Deckschicht wie bei den anderen Arten.

Maße: Länge 3—10 cm; Dicke am vorderen, Ende 2—4 cm; Dicke en sr 3—4 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem 5—6.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieripläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.), Dérnten, Gr.-Heere.

Anzahl der untersuehten Sttioke:. ca. 15,

Die Belegstiicke liegen in meiner Sammlung.

Leiostracosia angustata Roem. sp.

1841. Scyphia angustata Rormer, Kr. S. 8, Taf. III, Fig. 5.

1845—46. ,, is Reuss, Bohm. Kr. 8. 74, Taf. XVII, Fig. 41.

1877. Ventriculites angustatus distortus QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXX XVI, Fig. 15—-19.

1883. Ventriculites angustatus Hinpe, Catal. 8. 114, Taf. XXVI, Fig. 3.

1897. er ER distortus Lronu., Kreide in Oberschl. S. 31.

1901. Ventriculites angustatus WOLLEMANN, Aufschl. im Turon etc. S. 53.

Röhrenförmig mit zugespitztem Unterteil.

Außenseite mit unregelmäßig rundlichen und unregelmäßig angeordneten, 1—2 mm weiten Ostien, - zwischen denen gerundete Brücken liegen, die etwa so breit wie die Ostien werden, aber an ungeätzten Exemplaren, bei denen die Ostien noch mit Gestein erfüllt sind, enger erscheinen. Von den Ostien dringen röhrenförmige Epirhysen in die Wandung ein, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Innenseite mit in Längsfurchen liegenden, in Quincunx oder regelmäßigen Längs- und Querreihen geord- neten Postiken, welche die Mündungen kurzer blinder Aporhysen darstellen.

Maße: Länge 5—12 cm; Dicke am vorderen Ende ca. 2,5 cm; Dicke der Wandung 3—4 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 5, der Postiken ca. 7. 4

Diktyonalgerüst und Deckschicht über der Außenseite wie bei L. punctata. Die Struktur der. inneren Oberfläche habe ich nicht ermitteln können, weil an der Innenseite aller Exemplare, die ich unter- suchen konnte, die zarteren Skelettbestandteile zerstört waren.

Alter und Facies: Scaphitenpläner, Cuvieripläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.), Heere, Dörnten.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 15. Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Leiostracosia punctata Scurammen. (Tafel XXXV, Fig. 1, 2; Texttafel XIV, Fig. 12.) 1902. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN, Hexact. S. 12, Taf. III, Fig. 3.

Trichter- oder schirmförmig, dünnwandig. Gewöhnlich findet man nur die röhrenförmige untere Hälfte des Schwammkörpers. Das dünne scheibenförmige Oberteil ist infolge der lockeren Struktur der inneren Oberfläche sehr innig mit dem Einbettungsmaterial verbunden, wittert nicht aus oder zerfällt bei der Verwitterung.

Außenseite glatt, mit nadelstichartigen, zu undeutlichen Längs- und Querreihen gruppierten Ostien (8—10 auf 0,5 qem) von röhrenförmigen Epirhysen, die blind unter der Oberfläche der Innenseite endigen. Innenseite mit in Längsfurchen liegenden, zu Längs- und Querreihen geordneten, rundlichen oder undeutlich quadratischen Postiken (12—14 auf 0,5 qem) von ziemlich weiten, geraden Aporhysen, die unter der Oberfläche der Außenseite beginnen. Höhe des Schwammkörpers 10—12 em; durch- schnittliche Dicke des röhrenförmigen Unterteils 3 em; Durchmesser des schirmförmigen Oberteils bis 15 em; Dicke der Wandung 1,5—2 mm.

Das aus Lychnisken mit dornigen Strahlen aufgebaute Diktyonalgerüst ist an der Außenseite und den Wandungen der Epirhysen mit einer dicken Deckschicht überzogen, die aus plattigen und durch- löcherten Kieselmembranen hervorgeht, welche über und zwischen den tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske ausgebreitet sind. Innere Oberfläche frei von Deckschicht, aber stellenweise mit einem plattigen Gespinste. Dieses besteht aus achsenkanalfreien, in einer Ebene anastomosierenden stärkeren Kiesel- fäden, die gewissermaßen die Rippen darstellen, und einem äußerst zarten Netzwerke mit rundlichen Maschen, das von den stärkeren Kieselfäden ausgeht oder zwischen ihnen ausgespannt ist.

L. punctata ist von den gleichaltrigen Arten leicht an den nadelstichartigen Ostien zu unterscheiden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Snzahl’der untersuchten Stücke: 5.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Leiostracosia robusta Scurammen. (Tafel XXXV, Fig. 4, 5, 6; Texttafel XIII, Fig. 12.) 1902. Pachylepisma robusta SCHRAMMEN, Hexact. S. 14, Taf. I, Fig. 2.

Becher- oder trichterförmig, dickwandig, gestielt.

Außenseite mit großen, unregelmäßig rundlichen Ostien von geraden, unter der Oberfläche der Innenseite blind endigenden Epirhysen. Zwischen den Ostien 1—2 mm breite, bandartige, mit zahlreichen spitzen Fortsätzen versehene Skelettbrücken. Innenseite mit runden, ca. 2 mm. weiten, alternierend oder zu Längs- und Querreihen angeordneten Postiken, die in Längsfurchen liegen und die Mündungen röhren- förmiger Aporhysen darstellen, welche blind unter der Oberfläche der Außenseite endigen.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 15 em; Dicke am vorderen Ende bis 10 em; Dicke der Wandung 6—8 mm; Anzahl der Postiken auf 0,5 qem 4, der Ostien 4—5.

Texttafel XIII.

Skelettbestandteile der Familien Ventriculitidae ZırteL, Polyblastididae SCHRAMMEN und Sporadoscinidae SCHRAMMEN. (In 45 facher Vergrößerung.)

A. Schrammen del.

Fig. Fig. Fig.

Fig. Fig.

Fig. Fig.

Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig.

10.

ET:

12.

13.

287

Erklärung zu Texttafel XIII.

Familie Ventriculitidae. Lepidospongia fragilis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst der Innenseite.

Lepidospongia rugosa SCHLÜTER aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselschuppe von unten gesehen.

Ventriculites radiatus MANTELL aus der Quadratenkreide von Oberg. Axenkanalfreies Wurzel- gewebe.

Ventriculites radiatus MANTELL aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Ventriculites radiatus MANTELL aus dem Cuvieri-Pläner von Gr. Heere. Deckgespinst der Oberseite.

Ventriculites radiatus MANTELL aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst der Oberseite.

Lep idospongia inermis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckschicht der Außen- seite.

Rhizopoterion solidum ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Pleuropyge plana SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckschicht der Außen- seite von unten gesehen.

| Familie Polyblastididae.

Polyblastidium racaemosum T. Smitx aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Sporadoscinidae. Leiostracosia Brandesi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst der Innenseite.

Leiostracosia robusta SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst der Innenseite.

Sporadoscinia stirps SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite von unten gesehen.

Das Diktyonalgerüst ist mehr oder weniger unregelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken mit bedornten Strahlen. Die äußere Oberfläche wird von einer dicken Deckschicht überzogen, die dadurch entsteht, daß sich über und zwischen den tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske durchlöcherte Kieselmembranen bilden. Die innere Oberfläche ist frei von Deckschicht, aber mit einem allerdings nur bei ungewöhnlich guter Erhaltung und sorgfältiger Präparation nachweisbaren Gespinste überzogen, das von den äußeren Strahlen der gastralen Lychniske ausgeht. Das Gespinst besteht aus in derselben Ebene anastomosierenden stärkeren und wie die Strahlen der Lychniske mit Dornen besetzten Kiesel- fäden, zwischen denen filigranartig gezackte, schwächere ausgespannt sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

288

Anzahl der untersuchten js tieke. 5. Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung.

Leiostracosia Brandesi nov. sp. (Tafel XXXV, Fig. 3; Texttafel XIII, Fig. 11.)

Röhrenförmig, mit verjüngter Basis, dünnwandig, gestielt.

Außenseite mit kleinen, spaltförmigen, rundlichen oder unregelmäßig geformten Ostien, die durch etwa 1 mm breite, feingezackte, bandartige Brücken getrennt werden. Innenseite mit runden, ca. 1 mm weiten, alternierenden oder zu Längs- und Querreihen geordneten Postiken, die in Längsfurchen liegen. Von den Ostien und Postiken dringen röhrenförmige Epirhysen bzw. Aporhysen in die Wandung ein, die unter der Oberfläche der Innen- bzw. Außenseite blind endigen.

Maße: Länge des Schwammkörpers bis 10 em; Dicke am vorderen Ende bis 4,5 em; Dicke der. Wandung ca. 3 mm; Anzahl der Ostien auf 0,5 qem ca. 12, der Postiken ca. 9.

Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger unregelmäßig gebauten Gerüste, dessen äußere Oberfläche wie bei den anderen Arten von einer auf plattige Ausbreitungen der Tangentialstrahlen zurückzuführenden porösen Deckschicht überzogen wird. Innen- seite ohne Deckschicht, aber mit einem zarten Deckgespinste, das aus in einer Ebene anastomosierenden, stärkeren und schwächeren Kieselfäden besteht. j

Die Art unterscheidet sich von L. robusta durch einen röhrenförmigen Schwammkörper, dünnere Wandungen, kleinere und mehr spaltförmige Ostien und kleinere Postiken.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Callodietyonidae v. ZITTEL.

Trichterförmige Lychniscosa mit dünner Wandung, die auch spiralig gefaltet (Marshallia v. Zırt:) oder dolchscheidenartig zusammengedrückt (Pleurope v. Zırr.) sein kann und dann von großen rundlichen Wandlücken auf den Faltenrücken oder Schmalseiten durchbrochen wird. Oberflächen mit winzigen, in Quincunx stehenden oder unregelmäßig verteilten Ostien und Postiken. Die Wasserzu- und -abfuhr erfolgt ohne Vermittlung besonderer Epi- und Aporhysen durch die weiten Skelettmaschen. Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken, deren Strahlen zu longitudinales] radialen und zirkulären Balkenzügen verbunden sind. Gewöhnlich mit Deckschichten.

Obere Kreide.

Gattung Callodictyon v. ZITTEL.

Dünnwandige Trichter mit winzigen, in Quincunx stehenden Ostien und Postiken. Ohne besondere Epirhysen und Aporhysen. Die Wasserzu- und -abfuhr erfolgt durch die weiten kubischen Skelettmaschen,

289

die unter den Ostien und Postiken liegen und an den den Kanaleingängen gegenüberliegenden Seiten der Wandung durch solide Deckschichtpartien geschlossen sind. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu einem sehr regelmäBig gebauten, weitmaschigen Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Beide Oberflächen mit porösen Deckschichten, die hauptsächlich von den Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske ausgehen.

Obere Kreide.

Callodictyon fragile Roem. sp.

1841. Scyphia fragilis RoEMER, Kr. Taf. III, Fig. 11.

1870. Cribrospongia fragilis F. ROEMER, Oberschlesien, S. 304, Taf. XXXI, Fig. 2.

1877. Spongites fragilis QUENSTEDT, Petr. V, S. 468, Taf. CXXXVII, Fig. 14—16.

1897. Leptophragma fragile LEONHARD, Kreide in Oberschl. $. 33.

Dünnwandige Trichter. Längsdurchmesser und Querdurchmesser am Vorderrande 5—10 cm; Wanddicke ca. 2 mm. Beide Seiten mit winzigen, undeutlich alternierenden oder ganz unregelmäßig angeordneten Ostien und Postiken. Besondere Epi- und Aporhysen sind nicht entwickelt. Als Dictyonalia Lychniske, die zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirku- lären Balkenzügen verschmelzen. Außen- und Innenseite mit feinporösen Deckschichten.

LEonHARD hat Scyphia fragilis RoëMER in die Gattung Leptophragma v. ZITTEL einbezogen. Die Art hat aber Lychniske im Diktyonalgerüst, während Leptophragma zu einer Familie mit Diktyonal- hexaktinen gehört.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.).

Anzahl der untersuchten Stücke; ca. 5.

Callodictyon infundibulum v. Zırr. (Tafel XX XI, Fig. 1; Tafel XX XXYV, Fig. 2; Texttafel XIV, Fig. 15.) 1877. Callodietyon infundibulum Zirrez, Stud. I, 8. 57.

Trichter- oder spitzglasförmig, mit sehr dünner Wandung (1 mm!). Längsdurchmesser des Schwammkörpers ca. 6 cm; Querdurchmesser am vorderen Ende ca. 4 cm.

Außenseite mit winzigen, quadratischen, alternierend in Längs- und Querreihen (in Quincunx) stehenden Ostien (ca. 100 auf 0,5 gem). Innenseite mit ähnlich angeordneten, aber rundlichen Postiken (ebenfalls ca. 100 auf 0,5 gem). Besondere Epirhysen und Aporhysen sind nicht entwickelt. Ihre Stelle vertreten die weiten kubischen Skelettmaschen, die unter den Ostien und Postiken liegen. Sie werden an der den Kanalmündungen gegenüberliegenden Seite der Wandung durch Deckschicht abgeschlossen. (Analog ist der Bau des Kanalsystems bei Coscinopora. Bei dieser Gattung besitzen die Epirhysen und Aporhysen aber gut ausgebildete Wandungen, die aus zu unregelmäßigen Geflechten verbundenen kleinen Lychnisken zusammengesetzt sind.)

_ Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken mit bedornten Strahlen, die zu einem sehr regelmäßig gebauten Balkenwerke mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Beide Oberflächen sind mit Deckschichten überzogen, die namentlich von den Tangentialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske ausgehen. Die Deckschicht der Außenseite ist eine dünne Kieselmembran, an der große quadratische Öffnungen (die Ostien) mit soliden Deckschichtpartien abwechseln (wie bei einem Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. , 37

290

Schachbrette die hellen und dunklen Felder). Die Deckschicht der Innenseite stimmt in den Grund- zügen des Baus mit der Deckschicht der AuBenseite überein. Die Offnungen (Postiken) sind aber etwas kleiner wie an der Außenseite und stehen unregelmäßiger. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg (z. s.), Ahlten. Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Pleurope v. ZITTEL.

Dolchscheidenförmig. Schmalseiten mit übereinander liegenden, großen, rundlichen Wandlücken. Außenseite der Breitseiten mit dicht nebeneinander liegenden, winzigen, ovalen Ostien. Innenseite mit ähnlich angeordneten, rundlichen Postiken. Besondere Epi- und Aporhysen sind nicht entwickelt. Die Wasserzirkulation erfolgt vielmehr durch die weiten kubischen Skelettmaschen. Die diktyonalen Lych- niske verschmelzen zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Die äußere Oberfläche ist mit einem mehr oder weniger dichten Geflechte achsenkanal- freier und durch Synapticula verbundener Kieselfasern überzogen. Innere Oberfläche mit einer plattigen Deckschicht, die von zahlreichen großen und kleinen Löchern (den Postiken) durchbrochen wird.

Obere Kreide.

Pleurope lacunosa Roem. sp. (Tafel XXXIII, Fig. 4; Texttafel XIV, Fig. 16.)

1841. Pleurostoma lacunosum RoEMER, Kr. Taf. I, Fig. 12. 1877. Pleurope lacunosa Zxrrez, Stud. I, S. 58. Dolchscheidenförmig, langgestielt. Schmalseiten mit übereinander liegenden, großen rundlichen Wandlücken. Äußere Oberfläche der beiden Breitseiten mit winzigen, ovalen, dicht nebeneinander liegenden Ostien, die undeutlich alternieren oder ganz unregelmäßig angeordnet sind (ca. 50 auf 0,5 qem). Innere Oberfläche mit ähnlich grup- pierten, aber rundlichen Postiken. Die Wasserzirkulation erfolgt ohne Vermittelung besonderer Epi- und Aporhysen unmittelbar durch die weiten kubischen Maschen des Gerüstes. | Maße: Länge des Schwammkörpers 10 cm und mehr. Breite am vorderen Ende ca. 3 em, Dicke 1 cm. Dicke der Wandung 2 mm. Länge der großen Wandlücken an den Schmalseiten 5—15 mm, Breite 3—6 mm. Die diktyonalen Lychniske, deren Strahlen mit langen Dornen besetzt sind, verschmelzen im Inneren der Wandung zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Hierüber legt sich an der Außenseite ein dichtes Geflecht von Kieselsträngen, die aus achsenkanalfreien und durch Synapticula verbundenen Kieselfasern bestehen. An den beiden Breitseiten des Schwammkörpers ist das Geflecht durch die zahlreichen Ostien, die in der Regel über den quadratischen Maschen des eigentlichen Diktyonalgerüstes liegen, lockerer. An den Schmalseiten, und hier namentlich am Rande der Wandlücken nimmt es steinartige Konsistenz an. Auch die innere Oberfläche ist von Deck- schicht gebildet, die sich als dünnes, von rundlichen, undeutlich alternierenden Löchern (den Postiken) ‚durchbrochenes Kieselgeflecht über die innerste Lychniskenlage legt. Die äußere Oberfläche dieser Deck-

291

schicht erhält durch zahllose winzige Kieselstacheln eine feine Körnelung. Achsenkanäle habe ich auch in der Deckschicht der Innenseite nicht beobachtet.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: A.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Marshallia v. ZITTEL.

Langgestielte Trichter, deren dünne Wandung longitudinale Spiralfalten bildet. Auf den Falten- rücken große rundliche Wandlücken. Außenseite mit in Quincunx stehenden oder unregelmäßig verteilten Ostien. Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Die diktyonalen Lychniske verschmelzen zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Außenseite mit einer geflechtartigen Deckschicht, deren Struktur mit dem Wurzelgewebe übereinstimmt.

Obere Kreide.

Marshallia Frechi nov. sp.

Von dieser neuen Art kenne ich nur ein Exemplar, an dem leider der vordere und wohl größte Teil

der Wandung fehlt. An dem langgestielten Fragment sind aber die Anfänge der longitudinalen Spiral- falten und die großen Wandlücken auf dem Faltenrücken deutlich erkennbar.

| Oberfläche der AuBenseite mit rundlichen Ostien (40—50 auf 0,5 qem), die aber nicht wie bei

_ Marshallia tortuosa in Quincunx stehen, sondern unregelmäßig über die Oberfläche verteilt sind. Die

Oberfläche der Innenseite habe ich nicht freilegen können. Besondere Epi- und Aporhysen sind nicht

entwickelt.

| M. Frechi scheint etwas größere Dimensionen zu erreichen wie die folgende Art.

Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken, deren mit langen Dornen besetzte Strahlen im

Innern der Wandung zu einem sehr regelmäßig gebauten weitmaschigen Gerüste mit longitudinalen,

radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Nach der äußeren Oberfläche hin wird das Gerüst

unregelmäßiger, weil die Orientierung der Lychniske wechselt und schließlich geht es an der Außenseite

in das unregelmäßige Deckgeflecht über, das in der Struktur mit dem Gewebe der Wurzel übereinstimmt.

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Gr.-Heere (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Marshallia tortuosa Roem. sp. (Texttafel XV, Fig. 12.)

1864. Pleurostoma tortuosa ROEMER, Sp. 8. 15, Taf. VI, Fig. 1.

1877. Marshallia tortuosa Zirte., Stud. I, S. 58. i 4 4 > Dünnwandige, langgestielte Trichter. Die Wandung bildet mehrere rechts gewundene, longitudinale ‘Spiralfalten, deren Rücken von großen, übereinander liegenden, rundlichen Wandlücken durchbrochen

werden. Basis mit ziemlich langen (in der Regel abgebrochenen!), röhrenförmigen Fortsätzen (wie bei

oo =

i)

a TY

292

Becksia Soekelandi), die auf den Rücken der Falten entspringen und zur Unterstützung der keilférmigen Wurzel dienen.

Außenseite mit in der Richtung der Spiralfalten in Längs- und Querreihen geordneten bezw. in Quincunx stehenden winzigen Ostien (ca. 70 auf 0,5 gem). Eigentliche Postiken, Epi- und Aporhysen fehlen. Die Wasserzirkulation und Wasserabfuhr erfolgt vielmehr unmittelbar durch die Skelettmaschen.

Maße: Längsdurchmesser ca. 15 cm; Querdurchmesser am vorderen Ende 7 cm; Durchmesser der rundlichen Öffnungen auf den Faltenrücken 2—3 mm; Dicke der Wandung ca. 3 mm.

Die Dictyonalia sind Lychniske mit glatten oder bedornten Strahlen, die im Innern der Wandung zu einem ziemlich engmaschigen, aber regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die Außenseite ist von einem, in der Struktur mit dem Wurzel- gewebe übereinstimmenden Geflechte achsenkanalfreier Kieselfäden überzogen, das von den Ostien durch- brochen wird. Innere Oberfläche ohne Deckschicht.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Familie Coscinoporidae v. ZITTEL emend.

Trichter- oder becherförmige Lychniscosa mit dünner Wandung und kräftiger Wurzel. Außen- und Innenseite mit kleinen, in Quincunx stehenden Ostien bzw. Postiken. Die geraden röhrenförmigen Epirhysen und Aporhysen endigen blind unter den Oberflächen der Innen- bzw. Außenseite. Diktyonal- gerüst unregelmäßig; an beiden Oberflächen mit plattigen und durchlöcherten Deckschichten, die von dermalen und gastralen Stauraktinen ausgehen.

Obere Kreide.

Ich beschränke die Familie mit entsprechender Änderung der Diagnose auf die einzige Gattung Coscinopora. Die von v. ZITTEL zu den Coscinoporiden gerechneten Gattungen Leptophragma, Pleuro- stoma und Guettardia haben als Dietyonalia keine Lychniske wie Coscinopora, sondern Hexaktine und gehören darum in eine andere Tribus.

Gattung Costinopora GOLDFUSS.

Dünnwandige Trichter mit kräftiger Wurzel und kleinen, in Quincunx stehenden Ostien und Postiken. Die Epirhysen und Aporhysen durchdringen die Wandung als gerade Kanälchen und endigen blind unter der Oberfläche der den Kanaleingängen entgegengesetzten Seite. Das aus kleinen Lychnisken bestehende Diktyonalgerüst nimmt an den Scheidewänden zwischen den Epi- und Aporhysen und unter den Deckschichten den Charakter eines losen Geflechtes an. Beide Oberflächen sind mit plattigen und

293

durchlécherten Deckschichten überzogen, die hauptsächlich von kleinen dermalen bzw. gastralen Stauraktinen ausgehen. Obere Kreide.

la Coscinopora macropora GoLpr. 1826. Coscinopora macropora GoupFuss, Petr. Germ. 8. 31, Taf. IX, Fig. 17. 1877. a. A v. ZITTEL, Stud. I, S. 49. 1890. = » Poéta, Paderb. S. 219.

Flach trichter- oder schüsselförmig, dünnwandig. Der Querdurchmesser übertrifft gewöhnlich den Längsdurchmesser. (Bei Coscinopora infundibuliformis ist der Langsdurchmesser fast doppelt so groß wie der Querdurchmesser.) Skelett und Kanalsystem im allgemeinen wie bei Coscinopora infundibuli- formis. Bei Coscinopora macropora stehen aber auf 0,5 qem nur ca. 25 (bei der anderen Art 50) Ostien und Postiken.

Nach Poéra, der das aus dem Cuvieripläner von Störmede bei Geseke i. W. stammende Original von GoLpruss nocheinmal untersucht und mit anderen Exemplaren aus dem westfälischen Cuvieripläner verglichen hat, kommen auf 4 mm 5 Ostien. Dasselbe Verhältnis finde ich auch an meinen Stücken aus dem Cuvieripläner von Groß-Heere.

Alter und Facies: Cuvieripläner.

Verbreitung und Vorkommen: Gr.-Heere (s.), Störmede.

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

4 M RS A ARE EEE Be

Coscinopora infundibuliformis GoLor. (Texttafel XV, Fig. 13. 14.) 1826. Coscinopora infundibuliformis Gozpruss, Petr. Germ. S. 30, Taf. IX, Fig. 16; Taf. XXX, Fig. 10.

1872. = SCHLÜTER, Sp. d. Münsterl. 8. 22.

1877. a 3 QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVII, Fig. 7. 1877. 5 Fer vy. ZITTEL, Stud. I, S. 49.

1883. a PE Hinpe, Catal. S. 105.

1889. A GRIEPENKERL, Königsl. S. 22.

1900. ra en WoLLEMANN, Biewende $. 7.

1902. = 5 WoLLEMANN, Lüneb. S. 8.

Spitzglas- oder schlank-trichterférmig, mit stark verzweigter Wurzel, diinnwandig.

Außenseite mit dicht nebeneinander liegenden, kleinen runden Ostien, die zu schrägen, sich recht- winklig schneidenden Spiralreihen angeordnet sind und in Quincunx stehen. Die Skelettbriicken zwischen den Ostien bilden rhombische, rundliche oder stumpfkantige Walle. Dadurch erscheinen an mit Gestein erfüllten Exemplaren die Ostien größer wie an geätzten. Innenseite mit in Quincunx (bzw. alternierend in Langsreihen) stehenden ovalen Postiken. Von den Ostien und Postiken dringen gerade Epirhysen, . bezw. Aporhysen in die Wandung ein. Die Epirhysen endigen blind unter der Oberfläche der Innenseite, . die etwas weiteren Aporhysen unter der Oberfläche der Außenseite. - Maße: Länge des Schwammkörpers bis 15 em und mehr; Dicke der Wandung 1,5—2,5 mm; Ostien und Postiken auf 0,5 qem ca. 50. Das Skelett besteht aus kleinen Lychnisken mit glatten oder bedornten Strahlen, die im Innern

294

der Wandung unter der Wechselwirkung der relativ weiten und dicht nebeneinander liegenden Epi- und Aporhysen zu einem ganz unregelmäßigen Gerüste verschmelzen, das an den Scheidewänden zwischen den Epirhysen und Aporhysen den Charakter eines plattigen Geflechtes annehmen kann. Die Oberfläche der AuBenseite wird von einer, Achsenkreuze von Stauraktinen führenden, Kieselmembran überzogen, die von den Ostien und außerdem von zahlreichen winzigen Öffnungen durchbrochen wird. Diese Deck- schicht wird gestützt und mit dem Lychniskengerüst verbunden durch achsenkanalfreie Kieselstränge, die von der äuBersten Lychniskenlage ausgehen und sich in der Kieselhaut verlieren. Auch die Oberfläche der Innenseite wird von einer plattigen Deckschicht überzogen, die dadurch entsteht, daB die in derselben Ebene liegenden Strahlen kleiner gastraler Hexaktine unter Ausbildung plattiger und durchlôcherter Kieselhäutchen miteinander verschmelzen. Die über die Oberfläche der Innenseite ragenden äußeren Radialstrahlen dieser Hexaktine endigen als wurzelartig verzweigte Kieselbüschel.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.), Misburg (z. s.), Glentorf, Biewende, Lüneburg, Münsterland.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 10.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Coscinopora infundibuliformis GoLpr., var. micropora nov. var.

Allgemeine Form, Kanalsystem und Skelett wie bei Coscinopora infundibuliformis typica, aber hiervon verschieden durch geringere Größe des Schwammkörpers und noch kleinere Ostien und Postiken.

Maße: Länge des Schwammkörpers ca. 7 cm; ca. 100 Ostien bzw. Postiken auf 0,5 gem.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Original in meiner Sammlung.

Familie Becksidae nov. fam.

Schaleri-, napf- und kelehförmige oder paragasterlose, knollige, krustenartige, birnförmige und dick- eylindrische Lychniscosa, deren dünne Wandung stark gefaltet ist und anastomosierende Röhren und Lappen bildet, zwischen denen unregelmäßige Cavaedien liegen. An der Außenseite der Röhren und Lappen winzige Ostien, die aber auch fehlen können. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Die Lychniske verschmelzen zu einem regelmäßig gebauten Gerüste mit longi- tudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Äußere Oberfläche mit Deckschichten, die von den Tangentialstrahlen der äußersten (dermalen) Lychniskenlage ausgehen, oder ohne Deckschichten.

Obere Kreide.

295

Schlissel zur vorlaufigen Bestimmung der Gattungen.

Die äußeren Strahlen der beliebig orientierten Oberflächen-Lychniske endigen als konische nn nal « + Centrosia.

Ohne Deckschichten ....... ; Die äuBeren Radialstrahlen der dermalen und

gastralen Lychniske endigen als besenförmige

Bieselbuschel anna ee sen « . , |: Sarophora. Mit epidermalen und epigastralen Hexak- dun, à à «à ee à à © « + Cyclostigma. (ROME Pavugaster EL, 7. Hit. HN Plocoseyphia.

[ Das Röhrensystem ist deutlich entwickelt. Röhrenmündungen am Scheitel oder in regel- mäßigen Abständen an

| | der Außenseite . . . Becksia. Ohne epidermale und er enseite ecksia

epigastrale Hexaktine

CR"

Die Röhren und die Cavaedien zwischen den Röhren bilden labyrinthartige. Anas- tomosen. Röhrenmün-

Mit Paragaster . . .

Oberfläche der AuBenseite.

über die AuBenseite (wertet ..... . Callicyliz.

Mit mehr oder weniger gut entwickelter Deckschicht an der

| dungen unregelmäßig

Gattung Becksia SCHLÜTER.

Schwammkörper schalen-, napf- oder kelchférmig, seltener unregelmäßig verästelt; sitzend oder mit radiären stacheligen Hilfswurzeln. Die dünne Wandung ist stark gefaltet und bildet mehr oder _ weniger dicke, anastomosierende Röhren, zwischen denen Cavaedien von verschiedener Weite liegen. Äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Wasserabfuhr durch die an der Außenseite oder am Scheitelrande des Schwammkörpers liegenden Mündungen der Röhren. Das Stützskelett besteht aus Lychnisken, deren reich mit langen Kieseldornen und -Fasern besetzte Strahlen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen

296

und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Außenseite mit Deckschicht, die von den Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske ausgeht. Innenseite ohne Deckschicht. Obere Kreide.

Becksia nidiformis Leonn. sp.

1897. Plocoscyphia nidiformis LEONHARD, Kreide in Oberschl. S. 35, Textfigur 5a, b.

1897. Plocoscyphia crassilobata LEONHARD, Kreide in Oberschl. S. 35, Taf. III, Fig. 6.

Kelchförmig oder knollig mit tiefer Zentralhöhle, sitzend. Die ca. 1 mm dicke Wandung ist stark gefaltet und bildet ca. 0,5—1,0 em dicke, anastomosierende Röhren, zwischen denen engere oder weitere Cavaedien liegen. Mit der Außenseite kommunizieren die Cavaedien durch unregelmäßig rundliche, ovale oder spaltförmige Öffnungen an der äußeren Oberfläche der Spongie und durch runde, gleichgroße und gleichweit voneinander entfernt liegende (0,5—1,0 em weite) Öffnungen an der Oberfläche der Zentralhöhle.

Außenseite der Röhren mit winzigen Ostien.

Maße: Höhe des Schwammkörpers 3,5—9 cm; Dicke am Scheitel 4,5—9 em; Dicke der (gofaltetell Wandung 2—4 cm.

Die Dictyonalia sind Lychniske, die im Innern der Wandung zu einem anscheinend ebenso repel mäßigen Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen wie bei den senonen Arten verschmelzen. Uber die Deckschicht kann ich nichts aussagen, weil die schlechte Skeletterhaltung der in blaugraue Eisenverbindungen umgewandelten Oppelner Exemplare keine Bau Untersuchung gestattet.

LEonHARD hat die Art zu Plocoscyphia gestellt. Ich halte sie namentlich auf Grund der Körper- form, die übrigens bei den Exemplaren von Oppeln in jedem Falle nur durch eine höchst mühsame Arbeit mit der Präpariernadel zu ermitteln ist, und der Organisation des Kanalsystems für die älteste echte Becksie, die man kennt. (

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: >:

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Becksia crispata QueEnsT. sp. 1877. Gyrispongia crispata QuENSTEDT, Petr. V, S. 482, Taf. CXXXVIII, Fig. 7

Stumpf-kegelförmig; im oberen Drittel am dicksten, nach der Basis verjüngt. Die dünne (1 mm) Wandung ist stark gefaltet und bildet an der Außenseite rundliche, ca. 0,8 cm dicke Wülste, die in ziemlich regelmäßiger Weise mit grubigen Vertiefungen abwechseln. Scheitel mäandrisch gefaltet. In der Nähe

des Scheitelrandes entspringen mehrere 0,5—1 cm lange, ca. 0,8 cm dicke, röhrige Fortsätze. | Maße: Längsdurchmesser der Spongie ca. 5 cm. Dicke am Scheitel 3—4 cm.

Das Skelett habe ich nicht untersuchen können. Ich stelle die Art aber wegen der, wie mir scheint, sehr charakteristischen äußeren Form zu Becksia.

Alter und Facies: Cuvieripläner.

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Verbreitung und Vorkommen: Dôrnten. Anzahl der untersuchten Sticke: 1.

Becksia Soekelandi ScHLÜTER.

1868. Becksia Soekelandi ScHLüTeEr; Sitzungsber. der niederrh. Ges. in Bonn, S. 93.

1872. - 7” > Sp. d. Münsterl. S. 20, Taf. I, Fig. 5, 6, 7. 1877. 5 5 QUENSTEDT, Petr. V, S. 489, Taf. CXXXVIII, Fig. 14. 1877. > a ZITTEL, Stud. I, S. 58.

1883. ER ER Hinpe, Catal. S. 144.

1889. > AG GRIEPENKERL, Kônigslutter S. 23.

1900. 5 35 WOLLEMANN, Biewende S. 8.

Schalen- oder napfförmig. An der Basis mit langen, dünnen, soliden oder röhrenförmigen Fort- sätzen, die etwa wie die langen Stacheln mancher Cidaris-Arten angeordnet sind. (SCHLÜTER vergleicht auch die Spongie treffend mit einem bald niedrigeren, bald höheren Spitz- oder Römerglase, welches statt von einem Fuße, von einer größeren oder geringeren Zahl stachelförmiger Auswüchse getragen wird.) Die dünne Wandung ist stark gefaltet und bildet an der vertieften Innenseite (Oberseite) des Schwammkörpers bis kleinfingerdicke, anastomosierende Röhren, zwischen denen mehr oder weniger weite Cavaedien liegen. Die Röhren münden mit bis 0,5 cm weiten, etwa 1 cm voneinander entfernten, runden Öffnungen an der Oberfläche der Außenseite, oder bei niedrigen Exemplaren, bei denen nur ein einziges ringförmiges Röhrensystem vorhanden ist, wie bei dem von ScHLüTErR a. a. O. Taf. 1, Fig. 7 abgebildeten Fragment, am Rande der Spongie. An der Außenseite legt sich die Wandung wie ein Mantel um das Röhrensystem.

Oberfläche der Außenseite und äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epi- rhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Skelett wie bei den anderen Arten.

Maße: Länge des Schwammkörpers 50—80 cm, Dicke 60—90 cm; Dicke der (ungefalteten) Wandung 1—2 mm. Länge der Wurzelstacheln 2—4 em, Dicke 2—4 mm.

In der Kalkmergelfacies der Quadratenkreide von Hannover scheint B. Soekelandi nicht vor- zukommen; wenigstens habe ich sie bei Misburg und Oberg niemals beobachtet. Sie wird hier durch die nahe verwandte Becksia Feuerwehri vertreten. Dagegen enthalten nach WoLLEMANN die sandigen Kalk- mergel von Biewende bei Börssum, die nach SchLürer überhaupt eine überraschende Übereinstimmung mit den Becksia Soekelandi führenden Schichten der westfälischen Quadratenkreide zeigen, die schöne Spongie. Vielleicht ist sie auch in der tonigen Granulatenkreide der Umgebung von Braunschweig nicht allzu selten. Die Vorkommnisse sind aber recht schlecht erhalten und darum nicht ganz sicher bestimmbar. Wenn ich mich seiner Äußerung recht erinnere, hat Herr H. Branpes in Hoheneggelsen die Art auch bei Adenstedt-Bülten gefunden.

Alter und Facies: Untersenone Tone (?), sandige Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Broitzen bei Braunschweig (?), Glentorf, Biewende, Münsterland.

Anzahl’ der untersuchten Stücke: 5. Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung. Palaeontographbica. Suppl.-Bd. V. 38

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Becksia Augustae ScHRAMMEN. (Tafel XXXX, Fig. 1; Texttafel XIV, Fig. 5.)

1902. Becksia Augusiae SCHRAMMEN, Hexact. S. 18, Taf. II, Fig. 2.

Schwammkürper kelchformig, sitzend, höher wie dick. Der Querdurchmesser ist wenig über der Basis fast so groB wie am oberen Ende. Die diinne Wandung ist stark gefaltet und bildet fingerdicke, anastomosierende, in longitudinaler Richtung verlaufende Réhren, zwischen denen 1—3 cm lange, stellen- weise durch dünne Kieselstränge überbrückte, ca. !/, em weite Cavaedien liegen. An den basalen Teilen ist die Faltung am stärksten. Von der Mitte ab wird sie schwächer und der Rand der Spongie ist ungefaltet. Die Mündungen der Röhren liegen an den marginalen Teilen des Schwammkörpers und sind schwer aufzufinden.

Außenseite der Röhren mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Maße: Längsdurchmesser ca. 12 cm; Querdurchmesser ca. 9 cm; Dicke der Wandung ca. 1 mm; Weite der Röhren ca. 1,5 cm.

Das Stützskelett ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken, von deren Strahlen zahl- reiche wurzelartige Fortsätze ausgehen. Im Innern der Wandung verschmelzen die Lychniske zu einem weitmaschigen Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen und kubischen Maschen. An der Oberfläche der Innenseite sind die Maschen quadratisch oder durch in den Ecken ausgespannte, löcherige Membranen, die von den tangentialen Strahlen der gastralen Lychniske ausgehen, rundlich. Die Deckschicht über der äußeren Oberfläche ist viel dichter. Hier deuten nur stellenweise rundliche Öffnungen (die Ostien) die darunter liegenden Skelettmaschen an. Die Deckschicht resultiert aus Ver- breiterungen der Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske endigen als Kieselbüschel, die besonders gut an der Oberfläche der Innenseite ausgebildet sind.

Becksia Augustae ist von Becksia Soekelandi ganz verschieden. Die Röhren von Becksia Augustae verlaufen im allgemeinen in der Richtung der Längsachse des Schwammkörpers und die mehr oder weniger weiten Spalten, die an der Außenseite der Spongie zwischen den Röhren liegen, sind Cavaedien, aus denen das Wasser in die an der äußeren Oberfläche der Röhren liegenden Ostien eintritt. Dagegen bilden die Röhren von Becksia Soekelandi ringförmige Anastomosen und die großen rundlichen Öffnungen an der Außenseite stellen die wasserabführenden Mündungen des Röhrensystems dar. Dazu kommen noch die nicht unerheblichen Größenverschiedenheiten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Becksia Feuerwehri nov. sp. (Tafel XXXX, Fig. 4.)

Niedrig-schalenförmig oder flachtrichterförmig. (Das untere Ende ist an meinen beiden Beleg- stücken nicht erhalten. Darum kann ich nicht sagen, ob als Hilfswurzeln strahlige Verstrebungen, wie an der Basis von B. Soekelandi SchLÜüTER, vorkommen.) Die kaum 1 mm dicke Wandung ist stark gefaltet

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und bildet zwei zusammenhängende Röhrensysteme, ein äußeres und ein inneres. Das innere System besteht aus ca. 0,5 em dicken, mehr oder weniger regelmäßig anastomosierenden Röhren von rundlichem Querschnitt. Es kommuniziert mit der Außenseite durch zahlreiche Vorstülpungen der Röhren, die an der äußeren Oberfläche des Schwammkörpers rundliche, 5—8 mm voneinander entfernte, ca. 4 mm weite Öffnungen bilden. Das äußere System entsteht dadurch, daß die Wandung mantelartig das innere um- hüllt, wobei die Zwischenräume zwischen den an der Außenseite liegenden, vorgestülpten Röhren- mündungen des inneren Systems überbrückt werden. Die Brücken sind flach (bei B. Soekelandi gewölbt). Die Cavaedien des äußeren Systems anastomosieren ebenfalls; die Hohlräume sind aber im Querschnitt oval und münden an der Innenseite zwischen den Röhren des inneren Systems mit rundlichen Öffnungen oder am Rande der Spongie mit schmalen Spalten.

Oberfläche der Außenseite der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Die Durchspülung konnte von außen nach innen oder von innen nach außen erfolgen. Im ersten Falle gelangte das Wasser durch die mantelartige äußere Wandung in die Cavaedien zwischen den Anastomosen des inneren Röhrensystems und von da an die Oberfläche der Innenseite des Schwamm- körpers. Im anderen trat es durch die Röhrenwandungen in die Röhren und wurde in diesen durch die runden Mündungen der Röhren nach außen abgeführt.

Maße: Längsdurchmesser 2—4 cm; größte Weite 3—6 cm; Dicke der (gefalteten) Wandung ca. 1 cm.

Die Dictyonalia sind Lychniske, deren Strahlen reich mit langen Stacheln und wurzelartigen Zasern besetzt sind und verschmelzen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen und kubischen Maschen. An der äußeren Oberfläche verdichtet sich das Diktyonalgerüst zu einer, von zahlreichen rundlichen Öffnungen (den Ostien) durehbrochenen plattigen Deckschicht, die dadurch entsteht, daß sich zwischen und über den, an der Oberfläche nicht so regel- mäßig wie in den parenchymalen Skelettpartien orientierten, dermalen Re poröse Kieselmem- branen ausspannen. Innere Oberfläche ohne Deckschicht.

Becksia Feuerwehri unterscheidet sich von der nächstverwandten Art (Becksia Soekelandi) u. a. durch einen kleineren Schwammkörper und die ebene und flache (bei der anderen Spezies radial gefaltete und wellige) Außenseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 4.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Becksia arborea nov. sp. (Tafel XXXX, Fig. 2.)

Der Schwammkörper bildet kleine, unregelmäßig verästelte Stöckchen, die aus drehrunden oder abgeplatteten Röhrchen bestehen, welche distal geöffnet sind. Zwischen den Röhrchen unregelmäßige Cavaedien von verschiedener Weite.

Äußere Oberfläche mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

In der Tektonik des Diktyonalgerüstes stimmt die Art mit den anderen Spezies überein.

300

Maße: Länge des Schwammkörpers 4 em; Dicke (in der Mitte) ca. 3 em; Dicke der Wandung ca. 1 mm; Dicke der Röhren ca. 0,5 em.

Bei Becksia arborea ist der Mechanismus der Durchspülung, welcher bei manchen Arten, z. B. bei Becksia Feuerwehri nicht ohne weiteres verständlich ist, am klarsten. Das Wasser passiert von außen bzw. von den Cavaedien her die Wandung und verläßt den Schwammkörper durch die Röhrenmündungen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Gattung Plocoscyphia REUSS emend.

Der knollige, dickcylindrische oder birnförmige, paragasterlose Schwammkörper besteht aus dünn- wandigen Röhren und Lappen, die unregelmäßige Anastomosen bilden, zwischen denen mehr oder weniger weite Gavaedien liegen. Ohne Paragaster. Außenseite der Röhren und Blätter mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Wasserabfuhr durch die am Scheitel liegenden weiten Röhrenmündungen.

Das Stützskelett besteht aus Lychnisken mit bedornten oder glatten Strahlen, die zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen verschmelzen. Äußere Oberfläche mit einer hauptsächlich von den Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske ausgehenden geflechtartigen Deckschicht.

Obere Kreide.

Plocoscyphia Roemeri Lronn.

1870. Plocoscyphia labyrinthica F. Roemer, Oberschl. S. 309, Taf. X XXIII, Fig. 7, 8.

1877. Gyrispongia labyrinthica QUENSTEDT, Petr. V, S. 485, Taf. CX XXVIII, Fig. 12, 13.

Undeutlich birnförmig, sitzend oder kurzgestielt. Der ganze Schwammkörper besteht aus 0,8 bis 1,0 em dicken, dünnwandigen und unregelmäßige Anastomosen bildenden Röhren, zwischen denen rund- liche Cavaedien liegen. An der Außenseite bilden die Röhren kurzeylindrische blinde Vorstülpungen mit rundlichen oder abgestutzten Enden. Röhrenmündungen am Scheitel der Spongie.

Äußere Oberfläche mit einer dichten geflechtartigen Deckschicht. Das Skelett ist leider an den Nettlinger Vorkommnissen in braunes Eisenhydroxyd, bei denen von Oppeln in Kalkspat umgewandelt.

QuEnstepr bildet ein ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar ab. Gewöhnlich findet man nur die untere Hälfte des Schwammkörpers.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (s.), Nettlingen (z. s.), Halberstadt (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Plocoscyphia Maaki nov. sp.

Dick-walzenförmig, sitzend. Der handlange und armdicke Schwammkörper besteht aus dünn- wandigen, 1—1,5 cm dicken, anastomosierenden Röhren, zwischen denen mehr oder weniger weite,

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unregelmäBig rundliche Cavaedien liegen, und aus dünnen, vielfach zusammengefalteten und in unregel- mäßiger Weise miteinander verwachsenen Lappen.

Oberfläche der Außenseite mit einer soliden, geflechtartigen Deckschicht, die von winzigen, dicht nebeneinander liegenden Ostien durchbrochen wird. Die Lychniske und die regelmäßig quadratischen Maschen des Diktyonalgerüstes sind am Original nur stellenweise zu erkennen, weil die Wandung z. T. verrostet, teilweise verkieselt ist.

Das Original erhielt ich von dem verstorbenen Apotheker Herrn J. Maak in Halberstadt, dem mancher Besucher der nicht zum wenigsten durch Maaxs Sammeleifer entstandenen Halberstädter Sammlung ein dankbares Andenken bewahren wird.

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Halberstadt.

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Plocoscyphia centuncula nov. sp. (Tafel XXXX, Fig. 5; Texttafel XIV, Fig. 2.) 21889. Plocoscyphia annulala GRIEPENKERL, Königsl. S. 23.

Der Schwammkörper bildet kinderfaust- bis mannsfaustgroße Knollen, die an den jüngeren (mar- ginalen) Partien aus lappigen, vielfach gebogenen und gekrümmten, kaum 1 mm dicken Blättern bestehen, welche an den älteren (basalen) Teilen zu dünnwandigen aber 0,5—1 cm dicken anastomosierenden Röhren verschmelzen. Zwischen den Röhren unregelmäßige Cavaedien von verschiedener Weite.

Äußere Oberfläche der Blätter und Röhren mit winzigen, dicht aneinander liegenden Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Das Stützskelett besteht aus Lychnisken, deren Strahlen mit wurzelartigen Fasern oder auch nur mit kurzen Zacken besetzt sind, und bildet im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite ein ziemlich regelmäßig gebautes Gerüst mit vorwiegend longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen. An der äußeren Oberfläche tritt eine Verdichtung der äußersten Skelettlage ein, indem die Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske plattig verbreitert werden. Die im Innern quadratischen Maschen werden dadurch zu rundlichen Öffnungen (den Ostien), deren Lumina nicht selten durch Überbrückung mit plattigen Kieselbalken noch weiter verengert werden. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske endigen an beiden Oberflächen als kurze mehrspitzige Büschel.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. s.), Ahlten, Glentorf.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Gattung Centrosia SCHRAMMEN.

Der sehr dünnwandige und stark gefaltete Schwammkörper ist knollig oder krustenartig und an der Oberfläche und im Innern von unregelmäßigen anastomosierenden Hohlräumen durchsetzt, zwischen denen schmälere, röhrige Brücken liegen, die von kleinen rundlichen Öffnungen durchbrochen werden. _

Die Lychniske bilden im Innern der Wandung ein ziemlich regelmäßig gebautes Gerüst, dessen Balken kubische Maschen umschließen. An den Oberflächen sind sie dichter gelagert und unregelmäßiger

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orientiert. Die nach auBen gerichteten Strahlen endigen frei als kräftige konische Zapfen. Ohne Deck- schichten. Obere Kreide.

Centrosia incrustans ScHRAMMEN. (Tafel XXXIX, Fig. 1; Texttafel XIV, Fig. 1.) 1902. Centrosia incrustans SCHRAMMEN, Hexact. S. 16, Taf. IV, Fig. 6.

Knollig oder krustenartig, bis kinderfaustgroß, auf anderen Spongien festgewachsen. Der sehr dünnwandige, stark gefaltete Schwammkörper ist an der Oberfläche und im Innern etwa wie ein Badeschwamm von linsen- bis erbsengroßen Hohlräumen durchsetzt, die miteinander anastomosieren. Zwischen diesen Hohlräumen liegen 1—3 mm dicke, gewöhnlich röhrenförmige Brücken, die an zahl- reichen Stellen und allen Seiten von rundlichen, ca. 1 mm weiten Öffnungen durchbrochen werden.

Die Dietyonalia sind Lychniske mit bedornten Strahlen, die im Innern der Wandung ein ziemlich regelmäßig gebautes Gerüst mit quadratischen oder rechteckigen Maschen zusammensetzen. An den Oberflächen sind die Lychniske dichter gelagert und unregelmäßiger orientiert. Die nach außen gerichteten Strahlen, manchmal 2—3, endigen frei als lange spitzkonische, mit kleinen Dornen besetzte Stacheln. . Deckschichten sind nicht entwickelt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Das Original zur Abbildung liegt in meiner Sammlung.

Gattung Callicylix nov. gen.

Kugelig oder birnférmig, mit tiefem Paragaster. Die sehr dünne Wandung bildet anastomosierende Röhren, zwischen denen gleichweite Cavaedien liegen. Röhrenmündungen an der Außenseite und auf der Paragasterwandung. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Die diktyonalen Lychniske bilden im Innern der Wandung ein mehr oder weniger regelmäßig gebautes Gerüst, das an den Oberflächen stellenweise den Charakter eines weitmaschigen Geflechtes annimmt.

Obere Kreide.

Callicylix farreides nov. sp. (Tafel XXXX, Fig. 7, 8; Texttafel XTV, Fig. 3.)

Schwammkörper kugelig oder birnförmig, mit tiefem und engem Paragaster, bis kinderfaustgroß, sitzend. Die sehr dünne Wandung ist stark gefaltet und bildet ein labyrinthartiges Gewirr unregelmäßig anastomosierender, ca. 0,5 em weiter Röhren, ‘zwischen denen gleichweite Cavaedien liegen. Die Röhren sind an der Oberfläche der Außenseite geöffnet, und da die Eingänge zu den Cavaedien ungefähr ebenso weit wie die Röhrenmündungen sind, kann man in der Regel nur schwer unterscheiden, welche Öffnungen zu dem Cavaedialsystem und welche zum Röhrensystem gehören. An der Paragasterwandung münden die Röhren ebenfalls mit ca. 0,5 em weiten, rundlichen oder ovalen Öffnungen.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Das Skelett besteht aus Lychnisken mit kleindornigen Strahlen. Diese verschmelzen im Innern

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der Wandung zu einem mehr oder weniger regelmaBig gebauten Geriiste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenztigen. An den beiden Oberflächen ändert sich der Bau insofern, als die obersten Skelettlagen, teilweise durch Vermehrung der Lychniske und unregelmäßigere Orientierung der Strahlen, den Charakter eines losen Geflechtes annehmen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 8.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Gattung Cyclostigma nov. gen.

Schwammkörper trichterförmig mit tiefem Paragaster, aber auch diekeylindrisch und ohne Para- gaster, oder knollig mit lappigen Fortsätzen. Die dünne Wandung ist stark gefaltet und bildet dünne, an der Oberfläche der Außenseite stellenweise verbreiterte und dann von kreisrunden Löchern durch- brochene, anastomosierende Röhren, zwischen denen weite, unregelmäßig rundliche oder längliche Cavaedien liegen. Röhrenmündungen auf der Paragasterwandung oder im Scheitel. Äußere Oberfläche mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Die Lychniske ver- schmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßigen Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen. Äußere Oberfläche mit geflechtartigen Deckschichten; innere mit einem Überzuge von kleinen Hexaktinen.

Obere Kreide.

Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN.

1902. Plocoscyphia acinosa SCHRAMMEN, Hexact. S. 17, Taf. IV, Fig. 2.

Trichter- oder kelchförmig, mit tiefem und mehr oder weniger weitem Paragaster, langgestielt. An der Paragasteroberfläche liegen in gleichen Abständen etwa um ihre Durchmesser voneinander ent- fernte, ca. 0,5 cm. weite, runde Öffnungen. Die Brücken dazwischen sind leicht gerundet. Oberfläche der Außenseite mit zahlreichen, mehrere mm breiten und 1 cm und darüber langen Spalten, die durch schmale Brücken getrennt sind. In bestimmten Abständen sind diese Brücken verbreitert und dann von kreisrunden, mehrere Millimeter weiten Öffnungen mit verdickten Rändern durchbrochen. Die verdickten Ränder erheben sich als ringförmige Wälle etwas über die Oberfläche der Außenseite.

Die großen Öffnungen auf der Paragasteroberfläche stellen, ebenso wie die Spalten und die um- wallten Öffnungen an der Oberfläche der Außenseite, die Mündungen zweier Röhrensysteme dar, die aus einer komplizierten Faltung der dünnen Wandung hervorgehen. Das innere System besteht aus gleichweiten, 0,5—1 cm dicken Röhren, die an der Innenseite des Schwammkörpers in regelmäßiger Weise _ anastomosieren und mit der äußeren Umgebung des Schwammes durch die großen Spalten an der äußeren Oberfläche kommunizieren. Das äußere System legt sich mantelförmig um das innere. Es kommuniziert mit dem Paragaster vermittelst der großen Öffnungen auf der Paragasterwandung, mit der äußeren Umgebung der Spongie durch die mit ringförmigen Wällen versehenen Öffnungen und durch zahlreiche winzige Ostien an der äußeren Oberfläche. Die Röhren des inneren Systems halte ich für Cavaedien, in denen das Wasser an die Röhrenwandungen des anderen Systems herangeführt wurde.

304

Von hier aus (aber auch durch die kleinen Ostien an der Oberfläche der Außenseite) passierte es die Wandungen, um in den engeren Rohren und durch die groBen Offnungen auf der Paragasteroberfläche abgeleitet zu werden. Die Funktion der umwallten kreisrunden Offnungen ist mir unklar geblieben.

Maße: Länge des Schwammkörpers 10—20 em; Dicke am vorderen Ende bis 10 em; Dicke der Wandung 0,5—1,5 mm; Dicke der (gefalteten) Trichterwandung 1—2 cm.

Das Stiitzskelett besteht hauptsächlich aus Lychnisken mit bedornten oder glatten Strahlen und bildet im Inneren der Wandung ein mehr oder weniger regelmäBig gebautes Gerüst mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenziigen. An der Oberfläche der AuBenseite wird die Orientierung der Lychniske unregelmäßig. Die Strahlen differieren außerdem in der Länge und vereinigen sich unter beliebigen Winkeln. Die äußeren Strahlen der dermalen Lychniske endigen als lange, mit kleinen Dornen besetzte Kieselstacheln, an die nicht selten in beliebiger Orientierung kleine Hexaktine mit dornigen Strahlen festgeheftet sind. Auch an der Oberfläche der Innenseite wird die oberste Lychniskenlage von einem dichten Haufwerk von Hexaktinen verschiedener Orientierung und Größe überzogen, die mit den gastralen Lychnisken und untereinander in inniger Verbindung stehen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (z. s.).

Anzahl der untersuchten Stweke: 6.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Cyclostigma maeandrina nov. sp. (Tafel XXXX, Fig. 6; Texttafel XIV, Fig. 4.)

Dick-cylindrisch (ca. 10 cm lang, 4 em dick), ohne Paragaster, sitzend. Die ca. 1 mm dicke Wan- dung ist stark gefaltet und bildet ein labyrinthartiges Gewirr anastomosierender, ca. 0,8 cm dicker Röhren, zwischen denen ebenso weite Cavaedien liegen. Die Mündungen der Röhren und die Eingänge zu den Cavaedien liegen an der Oberfläche des Schwammkörpers.

Außenseite der Röhrenwandungen mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Die Dietyonalia sind Lychniske mit kleindornigen Strahlen, die im Inneren der Wandung zu einem ziemlich regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen ver- schmelzen. Nach den Oberflächen hin wird das Gerüst durch verschiedenartige Orientierung der Lychniske unregelmäßiger. Beide Oberflächen besitzen einen Überzug von kleinen Hexaktinen mit bedornten Strahlen, die untereinander und mit den äußeren Strahlen der dermalen und gastralen Lychniske innig verbunden sind.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke 2:

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Cyclostigma lobata nov. sp. (Textfig. 4.)

Bis handgroße und faustdicke lappige Klumpen. Oberfläche mit zahlreichen (3—10 mm weiten), ; unregelmäßig rundlichen oder spaltförmigen Gruben (den Cavaedien), die durch 1—5 mm breite Brücken

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getrennt werden. Die Ricken der Brücken sind stellenweise von kreisrunden, mehrere Millimeter weiten Öffnungen durchbrochen.

Das aus Lychnisken mit bedornten Strahlen bestehende Stützskelett bildet im Innern der Wandung ein mehr oder weniger regelmäßig gebautes Gerüst mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balken- zügen. An der äußeren Oberfläche wird das Gerüst zu einer sehr dichten Deckschicht verdichtet, welche die ganze Außenseite gleichmäßig überzieht.

Textfigur 4.

Cyclostigma lobata SCHRAMMEN aus der Mucronaten-Kreide von Ahlten.

Alter und Facies: Sandige Kalkmergel der Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Ahlten (s. s.). Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Gattung Sarophora nov. gen. (Etym. 6 odoog der Besen.) Der dünnwandige Schwammkörper besteht aus einem inneren System horizontaler und einem

äußeren System vertikaler Röhrenanastomosen, deren Mündungen an der Außenseite liegen. Besondere Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 39

306

Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das aus Lychnisken bestehende Diktyonalgeriist ist sehr regelmäßig aus longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen aufgebaut. Beide Ober- flächen mit einem Rasen von Kieselstacheln, der aus den besenförmigen äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske zusammengesetzt ist.

Obere Kreide.

Sarophora armata nov. sp. (Tafel XXXIII, Fig. 5, 6; Texttafel XIV, Fig. 6.)

Die nur 0,5 mm dicke Wandung des kaum 2 cm hohen und am Scheitel ca. 2 em dicken, kelch- ähnlichen Schwammkörpers ist in gesetzmäßiger Weise gefaltet, indem sie zwei Systeme von ca. 0,5 cm dicken, anastomosierenden Röhren bildet, ein inneres und ein äußeres. Die Röhren des inneren Systems liegen horizontal und münden an der Außenseite, zwischen den Röhren des äußeren Systems, mit großen ovalen Öffnungen. Die Röhren des äußeren Systems verlaufen ungefähr in der Richtung der Längsachse des Schwammkörpers und werden an der Außenseite von großen ovalen Öffnungen durchbrochen. Am Rande der Spongie wechseln tiefe Einbuchtungen mit schnutenförmigen Vorstülpungen.

Besondere Ostien, Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Die Dictyonalia sind Lychniske, deren mit langen Dornen und Stacheln besetzte Strahlen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Die äußeren Radialstrahlen der dermalen und gastralen Lychniske erheben sich über die Oberflächen als kräftig entwickelte, besenförmige Kieselbäumchen.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Familie Calyptrellidae nov. fam.

Aus lappigen Blättern und anastomosierenden, distal offenen Röhren bestehende Lychniscosa, deren Wandung nur aus einer einschichtigen Lychniskenlage besteht. Die Tangentialstrahlen verschmelzen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gitterwerk; die Radialstrahlen endigen an den dermalen und gastralen Oberflächen als konische Zapfen.

Obere Kreide.

Gattung Calyptrella nov. gen.

(Etym. 1) xaAörtoa der Schleier der Frauen.)

Der Schwammkörper besteht aus sehr dünnwandigen, gefalteten Blättern und anastomosierenden Röhren, die distal geöffnet sind. Das aus Lychnisken bestehende Diktyonalgerüst ist einschichtig. Die Tangentialstrahlen der Lychniske verschmelzen zu einem. sehr regelmäßig gebauten Gitter. Die Radial- strahlen endigen an beiden Oberflächen als konische Zapfen.

Obere Kreide.

307

Calyptrella Bertae nov. sp. (Tafel XX XIII, Fig. 7,8; Tafel XXXXV, Fig. 1; Texttafel XIV, Fig. 12.)

Diese neue Art läBt an Zartheit der Wandung und Zierlichkeit der Gestalt alle anderen fossilen _ Hexactinelliden mit Lychnisken weit hinter sich.

Die nur 0,2 mm dicke Wandung des etwa kastaniengroßen, knollenförmigen, von mehreren röhrigen Wurzelpfeilern getragenen Schwammkörpers bildet 4—6 mm weite, unregelmäßig anastomosierende _ Röhrchen von rundlichem oder ovalem Querschnitt, die distal geöffnet sind. Zwischen den Röhren un- regelmäßige Cavaedien, die etwa ebensoweit wie die Röhren oder noch etwas weiter sind.

it Die Röhrenwandung besteht nur aus einer ein schichtigen Lage von Lychnisken, die mit ihren _ Tangentialstrahlen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gitterwerk mit longitudinalen und zirkulären Balkenzügen verschmelzen, während die beiden Radialstrahlen an den Oberflächen als lange, mit kleinen _ Dornen besetzte, konische Zapfen frei endigen. An den jüngeren Skelettpartien sind die Strahlen der _ Lychniske dornig, an den älteren glatt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Merbrertung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

zahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Familie Plectascidae nov. fam.

Stockartige Lychniscosa, deren Wandung durch Faltung lappige Blätter und dicke anastomosierende Röhren bildet, die distal geöffnet sind. Beide Oberflächen mit in Längs- und Querreihen liegenden, ziemlich großen Ostien bezw. Postiken.

E Obere Kreide.

Gattung Plectascus nov. gen. (Etym. mléxros geflochten, doxög der Schlauch.)

Unregelmäßige Knollen oder Stöcke, deren dünne Wandung stark gefaltet ist und fingerdicke anastomosierende Röhren bildet, die distal geöffnet sind. Beide Oberflächen mit in Längs- und Querreihen liegenden, ziemlich großen Ostien bzw. Postiken. Die Dictyonalia sind Lychniske.

Obere Kreide.

Die Gattungsdiagnose steht auf etwas schwachen Füßen, weil es nicht ganz sicher ist, daß die beiden Plectascus-Arten in der Tat nah verwandt sind. Die Übereinstimmung in der äußeren Form geht zwar sehr weit. Von Plectascus labrosus kenne ich aber die Anordnung der Ostien und Postiken nicht genau und bei Plectascus clathratus ist die feinere Skelettstruktur noch zu ermitteln.

Als typische Art betrachte ich Plectascus clathratus RoEm. sp.

Plectascus labrosus T. Situ sp. (teste HINDE). 1883. Plocoscyphia labrosa T. SmitH bei Hinpe, Catal. S. 133, Taf. X XIX, Fig. 2. Die 2—3 mm dicke Wandung des bis handgroBen, knolligen Schwammkörpers ist stark gefaltet

308

und bildet unregelmäßig anastomosierende Röhren und Lappen. Die Röhren haben eine lichte Weite von 1—1,5 em und sind distal geöffnet. { Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken. j Oberflächenstruktur und Kanalsystem habe ich nicht feststellen können, weil die Wandung des « einzigen Exemplars, das ich untersuchen konnte, sehr schlecht erhalten ist. Alter und Facies: Varianspläner. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Langelsheim (s.). Anzahl:der.untersuchten Stücke; 3. Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Plectascus clathratus Rormer sp.

mr = ie -

1864. Dendrospongia clathrata RoEMER, Sp. S. 20, Taf. VIII, Fig. 5.

Die 2—3 mm dicke Wandung der Spongie bildet bis handgroße, lappige Ausbreitungen, deren marginale Partien aus ca. fingerdicken, mehrere Zentimeter langen, anastomosierenden Röhren bestehen, die distal geöffnet sind. Beide Oberflächen mit bis 1 mm weiten, etwa um ihren Durchmesser voneinander entfernten, in Längs- und Querreihen liegenden Ostien bzw. Postiken.

Die Art ist bei Nettlingen nicht gerade selten, kommt aber stets nur in total verrosteten Exemplaren vor.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Nettlingen (z. s.), Halberstadt.

Anzahl der untersuchten Stücke: 5.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

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an ee Cw

Familie Oncotoechidae nov. fam.

Cylindrische oder birnférmige Lychniscosa mit engem und tiefem Paragaster, deren dünne Wandung an der AuBenseite radiale Vorstülpungen bildet, die an den Scheiteln abgestutzt und durch tiefe Furchen getrennt sind. Äußere Oberfläche mit unregelmäßig verteilten, kleinen Ostien. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich unregelmäßig. Mit oder ohne Deckschicht.

Obere Kreide.

Gattung Oncotoechus nov. gen. (Etym. 6 öyxog der Wulst, 6 toizog die Wandung.)

Cylindrisch oder birnförmig, mit engem und tiefem Paragaster, gestielt. Außenseite mit mehr

oder weniger zahlreichen, aus Vorstiilpungen der stark gefalteten Wandung hervorgehenden, durch tiefe Furchen getrennten Fortsätzen, deren abgestutzte Scheitel in derselben Ebene liegen. Äußere Oberfläche mit unregelmäßig verteilten, kleinen, runden Ostien. Das Diktyonalgerüst besteht aus mehr oder weniger unregelmäßig orientierten Lychnisken. Mit oder ohne Deckschichten.

Obere Kreide,

ee > soe Ee RE Se A mae i ae

309

Oncotoechus cavernosus nov. sp. (Textfig. 5.)

Birnförmig, mit abgestutztem Scheitel; bis faustdick, kurzgestielt. Die dünne Wandung ist stark gefaltet. An der Außenseite der oberen Hälfte bılden die Falten Vorstülpungen in Form radialer Fort- sätze, die durch tiefe, unregelmäßig geformte Furchen und Löcher getrennt sind. Die Scheitel der Fortsätze sind ab- geflacht und liegen in derselben Ebene. Etwa von der Mitte bis zum Stiel ist die Außenseite ungefaltet und eben. Wie bei O. subrutus sind winzige rundliche Ostien unregelmäßig über die ganze Oberfläche der Außenseite ver- _ streut. Dazu kommen an der Oberfläche der unteren Hälfte noch zahlreiche kurze Furchenkanälchen. | Die Deckschicht, welche die äuBere Oberfläche des, _ wie bei der anderen Art, aus Lychnisken bestehenden Diktyonalgerüstes überzieht, ist namentlich an den basalen Teilen des Schwammkörpers sehr dicht. Dadurch erhält die untere Hälfte eine größere Widerstandsfähigkeit gegen die _ zerstürenden Einflüsse des Versteinerungsprozesses. Im Scaphitenpläner von Nettlingen findet man fast immer nur _ die untere Hälfte und zwar ist die geflechtartige Deckschicht merkwürdigerweise gewöhnlich nicht, wie die übrigen Teile der Wandung und alle anderen Spongienskelette, in rot- braunes Eisenhydroxyd umgewandelt, sondern verkalkt oder verkieselt. | Textfigur 5. Alter und Facies: Scaphitenpläner. Oncotoechus cavernosus SCHRAMMEN aus dem Verbreitung und Vorkommen: Oppeln PS ton Einer you Oppeln, Er. h.), Nettlingen (z. h.). 4 Smzahl der untersuchten Stücke: ca. 45. Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Oncotoechus subrutus Quensr. sp. (Texttafel XIV, Fig. 7.)

1877. Gyrispongia subruta QUENSTEDT, Petr. V, Taf. CXXXVIII, Fig. 2—6.

1883. Plocoseyphia subruta Hinde, Catal. S. 135.

Der etwa daumenlange und -dicke, sitzende oder kurzgestielte Schwammkörper ist cylindrisch und hat ein tiefes und enges Paragaster. Die ca. 2 mm dicke Wandung ist in eigentümlicher und gesetz- mäßiger Weise gefaltet, indem sie, in ziemlich regelmäßigen Abständen, zahlreiche radiale Vorstülpungen bildet, die an der Außenseite durch tiefe Furchen getrennte, lappige Fortsätze darstellen. Die

An den Seiten, aber namentlich auf den Scheiteln der Fortsätze liegen zahlreiche winzige rundliche

Texttafel XIV. Skelettbestandteile der Familien Becksidae SCHRAMMEN, Oncotoechidae SCHRAMMEN, Ventriculitidae ZiTTEL, Sporadoscinidae SCHRAMMEN, Actinocyclidae SCHRAMMEN, Callodictyonidae v. ZiTTEL, Calyptrellidae SCHRAMMEN. (In 45 facher Vergrößerung.)

A. Schrammen del.

311

Erklärung zu Texttafel XIV.

Familie Becksidae. Centrosia incrustans SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Callicylix farreides ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Cyclostigma maeandrina SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske und Hexaktine. Becksia Augustae SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Sarophora armata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Oncotoechidae.

Cncotoechus subrutus QUENSTEDT sp. aus dem Cuvieri-Pläner von Gr. Heere. Lychniske.

Familie Ventriculitidae.

Rhizopoterion solidum ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Napaea striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst der Innenseite. Ventrieulites cylindratus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Napaea striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Sporadoscinidae.

Leiostracosia punctata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg. Deckschicht der Außenseite von unten gesehen und Lychniske.

Familie Actinocyclidae.

. Actinocyclus mirus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckschicht der Innen-

seite von unten gesehen und Lychniske. Actinocyclus alternans RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Caliodictyonidae.

Callodictyon infundibulum v. ZATTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. a) Deckschicht der Außenseite. b) Lychniske.

Pleurope lacunosa v. ZitTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckschicht der Innenseite und Lychniske. |

Familie Calyptrellidae.

Calyptrella Bertae SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Sporadoscinidae.

. Sporadoscinia venosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Misburg. Lychniske.

312

Ostien. Den Verlauf der Epirhysen und Aporhysen habe ich nicht feststellen kénnen, weil die Erhaltung meines Materials nicht zureichte.

Die Dictyonalia sind Lychniske, die im Innern der Wandung stellenweise ein mehr oder weniger regelmäßig gebautes Gerüst mit kubischen Maschen aufbauen, in der Regel aber, und an der äußeren Oberfläche immer, unter Veränderungen in der Orientierung und Länge der Strahlen, zu einem mehr oder weniger dichten Geflechte mit rundlichen oder unregelmäßig polygonalen Lücken verschmelzen. Die Oberfläche der Innenseite war nicht freizulegen.

Alter und Facies: Cuvieripläner.

Verbreitung und Vorkommen: Dörnten, Heere (z. s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 5.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Familie Camerospongidae nov. fam.

Eiförmige, knollige, scheiben-, schirm- oder pilzförmige Lychniscosa, deren dünne Wandung zu mehr oder weniger weiten anastomosierenden Röhren gefaltet ist, zwischen denen unregelmäßige Cavaedien liegen. Scheitel, Scheitelrand oder ganze Oberfläche (mit Ausnahme der Paragastermündung) mit glatter Kieselhaut überzogen. Außenseite der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das Diktyonalgerüst umschließt vorwiegend kubische Maschen. Die oberste Lychniskenlage der Außenseite ist durch Verdiekung und Abplattung der Lychniskenbalken und Aus- bildung durchlöcherter Kieselplatten mehr oder weniger stark verdichtet. Innenseite ohne Oberflächen- verdichtung, aber häufig mit einem Überzuge von kleinen, beliebig orientierten Hexaktinen. Die glatte Kieselhaut ist eine poröse Membran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen (Pentaktinen) liegen.

Obere Kreide.

v. ZiTTEL rechnete Camerospongia und verwandte Gattungen zu seiner Familie Maeandrospongidae, deren Diagnose in der letzten Fassung (Grundz. S. 38) lautet: „Schwammkörper aus dünnwandigen, vielfach verschlungenen und teilweise verwachsenen Röhren oder Blättern zusammengesetzt, welche knollige, birnförmige, becherförmige oder strauchartig verästelte Stöcke bilden. Zwischen den Röhren bleiben größere Löcher und Zwischenräume frei, die ein sogenanntes Interkanalsystem bilden. Eigentliche Kanäle kaum entwickelt. Deckschicht fehlend oder eine zusammenhängende Kieselhaut auf der Ober- fläche bildend. In der Kreide häufig; auch zahlreiche lebende Gattungen bekannt.“ |

Die lebenden Gattungen, die ZITTEL meint, hat er an anderer Stelle (Stud. I, S. 38) genannt. Es. sind Dactylocalyx, Periphragella und Myliusia.

Demnach bestehen Z1TTELS Maeandrospongidae aus zunächst zwei heterogenen Elementen, denn Dactylocalyx, Periphragella und Myliusia haben ein aus Hexaktinen bestehendes Diktyonalgerüst und sind z. T. durch Uneinate und andere eigenartige Fleischnadeln ausgezeichnet , während alle fossilen Gattungen, die v. ZırreL zu den Mäandrospongiden rechnet, Lychniske als Dictyonalia besitzen.

= oe =.

Nach der unbedingt erforderlichen Ausmerzung der genannten lebenden Gattungen bleiben einer- seits übrig Plocoscyphia Reuss und Becksia SCHLÜTER, andererseits Tremabolites, Camerospongia und Cystispongia. Die letzten drei sind den beiden zuerst genannten Gattungen gegenüber bevorzugt durch eine aus Hexaktinen und deren Derivaten (Pentaktinen, Stauraktinen) hervorgehende Kieselhaut, die . große Teile der Oberfläche oder die ganze Oberfläche überzieht, und bilden auch in anderer Hinsicht (Körperform, Kanalsystem) eine scharf umgrenzte natürliche Gruppe, die ich darum als Familie der Camerospongidae auffasse.

_ Bei den Maeandrospongiden bleiben dann nur noch Becksia und Plocoscyphia und ich ziehe es vor, den alten Familiennamen, der ja in erster Linie nur auf gewissen Parallelismen der äußeren Körperform. . beruhte, fallen zu lassen und die beiden nah verwandten Gattungen mit einigen anderen zur neuen Familie Becksidae zu vereinigen.

| Den Camerospongidae nahestehende lebende Formen enthält nur die Gattung Aulocystis F. E. Schulze. Die nächstverwandten Kreidehexaktinelliden sind die Coeloptychidae.

Die Bestimmung der Camerospongiden hängt davon ab, ob die Unterseite (Außenseite) sichtbar ist, oder durch geeignete Präpariermethoden sichtbar gemacht werden kann. In der Regel liegt nur die Oberseite frei, denn von der glatten Kieselhaut löst sich das Gestein leicht ab, während es in den Cavaedien und an der stark skulpturierten Außenseite außerordentlich fest haftet und dem natürlichen Präparier- . . prozeß der Verwitterung energischen Widerstand leistet. Ich habe darum. manche unter dem Sammel- namen Camerospongia beschriebene Arten, wie z. B. Camerospongia subrotunda Mant. bei Poéra1) und Camerospongia Schlüteri Poëra?) nicht berücksichtigen können, denn die Außenseiten dieser Spezies sind entweder gar nicht oder zu wenig bekannt.

Die Wasserzirkulation denke ich mir folgendermaßen: das Wasser, welches die Röhren in den Cavaedien umspülte, gelangte durch die winzigen Ostien an der Außenseite der Röhren in die dünnen Réhrenwandungen, passierte diese (ohne Vermittelung besonderer Epirhysen, Aporhysen und Postiken u nd wurde durch die mehr oder weniger weiten Röhren in das Paragaster (Cystispongia, Camerospongia, Toulminia, Phalacrus) oder unmittelbar nach außen (Tremabolites) abgeleitet.

Gattung Camerospongia d’ORBIGNY.

Kugelig oder eiförmig, mit mehr oder weniger tiefem Paragaster. Der Scheitel ist mit Kieselhaut überzogen, die z. T. auch auf die Rücken der unregelmäßige Anastomosen bildenden Röhren übergreift, denen der Schwammkörper besteht. Äußere Oberfiäche der Röhren mit winzigen Ostien. Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken mit dornigen Strahlen. Außenseite mit einer Verdichtung der obersten Lychniskenlage. Innenseite ohne Oberflächenverdichtung, aber bei einzelnen Arten mit einem en von Kieselstacheln, der aus Verästelungen der äußeren Radialstrahlen der gastralen Lychniske isammengesetzt ist. ;

Inder porösen Kieselmembran am Scheitel unregelmäßig verteilte Achsenkreuze von Stauraktinen. Obere Kreide.

= | Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1890, S. 225, Taf. VIII, Fig. 1a, b. DO) Ibid. | _ Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 40

314

Camerospongia fungiformis F. Roemer (non GoLpruss).

1870. Camerospongia fungiformis F. Rormer, Oberschl. 8. 305, Taf. XXXIII, Fig. 3—5.

1877. Cephalites monostoma QUENSTEDT, Petr. V, S. 499, Taf. CXXXIX, Fig. 2—6.

1897. Camerospongia fungiformis LEONHARD, Kreide in Oberschl. S. 36, Taf. III, Fig. 3.

Kugelig oder eiförmig, sitzend oder gestielt. (LEONHARD irrt, wenn er hervorhebt, daß gestielte Rigsafiland nicht vorkämen. Durch sorgfältiges Präparieren geeigneter Stücke ist der Stiel nachzuweisen.) Der von einer runden oder ovalen, ziemlich großen Paragastermündung durchbrochene Scheitel ist mit Kieselhaut überzogen, die gegen die Unterseite nicht scharfrandig abgesetzt ist, sondern z. T. noch auf die Rücken der Röhren übergreift, aus denen der Schwammkörper besteht. Die Röhren sind ca. 5 mm dick und bilden unregelmäßige Anastomosen, zwischen denen rundliche Cavaedien liegen. Röhren- mündungen auf der Paragasterwandung. | i Tauben- bis hühnereigroß.

Unter den vielen Exemplaren, die ich bei Oppeln gesammelt habe, war leider keins, dessen Skeletterhaltung zu einer eingehenderen Untersuchung des Diktyonalgerüstes ermuntern konnte.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.).

Anzahl der untersuchten ’Stücker ca: 10;

Belegstücke in meiner Sammlung.

Camerospongia pervia nov. sp. (Tafel XXXXV, Fig. 4; Texttafel XV, Fig. 1, 2.)

Kugelig oder eiförmig, mit abgestutztem, mehr oder weniger stark vertieftem Scheitel, sitzend. Die dünne (ca. 1 mm) Wandung bildet 5—10 mm dicke, anastomosierende Röhren, deren Rücken am Scheitel der Spongie von einer glatten Kieselhaut überzogen werden. Die Kieselhaut ist nicht scharf- randig gegen die Unterseite abgesetzt, sondern folgt dem Verlauf der Röhren. Zwischen den Röhren unregelmäßig rundliche Cavaedien. Äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Das in die Cavaedien gelangende Wasser passierte die Röhrenwandungen durch die winzigen Ostien, aber ohne Vermittelung besonderer Epirhysen, Aporhysen und Postiken und wurde durch die auf der Paragaster- wandung liegenden Mündungen der Röhren abgeleitet. Maße: Längsdurchmesser 5—10 em; Dicke 4—8 cm. Das Diktyonalgerüst ist ziemlich regelmäßig gebaut. Seine Maschen sind vorwiegend quadratisch. Die Strahlen der Lychniske tragen zahlreiche unregelmäßig verteilte Zacken, Zasern und Stacheln; die Oktaéderkantenbalken sind glatt. An der Oberfläche der Außenseite bildet die oberste Lychnisken-

lage durch Verbreiterungen der Tangentialstrahlen und Ausbildung plattiger Verstrebungen eine eng- maschige und im Vergleich zu den parenchymalen Teilen recht stabile Deckschicht. Die Innenseite der M

Wandung besitzt keine verfestigte Oberflächenschicht. Hier umschlieBen die tangentialen Strahlen 4

der innersten Lychniske vielmehr, ebenso wie im Innern der Wandung, weite quadratische Maschen.

Der äußere Radialstrahl der gastralen Lychniske ist aber in eigentiimlicher Weise verändert. Er endigt M nicht wie gewöhnlich als konischer Zapfen, sondern zerfällt in mehrere Aste, deren Zweige aus spitzen Kieselstacheln bestehen. Die dicht nebeneinander liegenden stacheligen Verästelungen bilden an der : Oberfläche der Innenseite einen förmlichen Rasen von Kieselstacheln. Die glatte Haut, welche die

os.

2

i

315

_ Umgebung der Scheitelöffnung und einen Teil der Oberfläche der vorderen Hälfte überzieht, ist eine

feinporöse Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen.

Camerospongia pervia ist die größte Camerospongia-Art. Sie unterscheidet sich von den anderen Spezies u. a. durch die viel erheblichere Dicke der Röhren.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.-

Das Original liegt in meiner Sammlung.

=

Gattung Cystispongia ROEMER.

Eiförmig oder kugelig; bis auf eine oder mehrere große rundliche Paragasteröffnungen fast ganz mit Kieselhaut überzogen. Unter der Kieselhaut unregelmäßig anastomosierende, dünne und sehr dünn- wandige Röhren, deren Mündungen auf den Paragasteroberflächen liegen. Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen und verschmelzen zu einem mehr oder weniger regelmäßig gebauten Gerüste mit vorwiegend kubischen Maschen. Außenseite an den kieselhautfreien Stellen mit Deckschicht. Innen- seite ohne Oberflächenverdichtung, aber zuweilen mit einem Überzuge kleiner, beliebig orientierter Hexaktine. In der Kieselhaut zahlreiche Achsenkreuze von kleinen Stauraktinen.

Cystispongia bursa QUuEnsTEDT.

1864. Cystispongia bursa QuENSTEDT bei Roemer, Sp. S. 7, Taf. IV, Fig. 7.

1877. Cephalites bursa QUENSTEDT, Petr. V, S. 492, Taf. CXXXVIII, Fig. 17—20, Taf. CXX XIX, Fig. 1.

1877. Cystispongia bursa Zxrrez, Stud. I, S. 57.

1883. 35 ‚„ . Hinpe,. Catal. S. 142.

Birn- oder eiförmig und bis auf wenige, 1—1,5 cm weite, unregelmäßig rundliche, umwallte Paragasteröffnungen fast vollständig von der glatten oder mit flachen Pusteln versehenen Kieselhaut überzogen. Tauben- bis hühnereigroß. Das Innere besteht aus unregelmäßig anastomosierenden,

sehr dünnwandigen Röhren, deren Mündungen auf den Paragasterwandungen liegen.

Das Diktyonalgerüst soll nach v. Zrrret ausschließlich aus Hexaktinen bestehen. Auch soll die Kieselhaut über der Außenseite gänzlich frei von Achsenkreuzen sein. WELTNER hat hier indessen Achsen- kreuze nachgewiesen. Für unwahrscheinlich halte ich es aber auch, daß das Diktyonalgerüst nur aus Hexaktinen besteht. Ich vermute vielmehr, daß Lychniske überwiegen und daß die Hexaktine auf die Oberflächenschicht an der Innenseite der Röhren beschränkt sind. Ich nehme das an, weil alle ver- wandten Formen im Diktyonalgerüst Lychniske haben. Den direkten Nachweis habe ich aber aus dem- selben Grunde nicht erbringen können, der wohl auch Zırrer über die Natur der Kieselbestandteile täuschte, nämlich weil die Skeletterhaltung an allen Fundpunkten von Cystispongia bursa eine höchst ungünstige ist.

Alter und Facies: Galeritenschichten des Brogniartipläners.

Verbreitung und Vorkommen: Harlyberg bei Vienenburg, Fleischerkamp bei Salz-

4

gitter, Weddingen, Galgenberg bei Quedlinburg.

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

316

Cystispongia monostoma nov. sp. (Texttafel XV, Fig. 9.)

Eiförmig oder kugelig, mit kurzer, verzweigter Wurzel, etwa taubeneigroß. Fast den ganzen Schwammkörper oder nur die obere Hälfte überzieht eine glatte und dicke Kieselhaut, die am Scheitel von einer 1—1,5 cm weiten, umwallten Paragasteröffnung durchbrochen wird. Paragaster weit und tief; auf seiner Wandung zahlreiche rundliche, mehrere Millimeter weite Öffnungen. Das Innere des Schwammkörpers besteht aus unregelmäßig anastomosierenden, nur wenige Millimeter weiten Röhren. Das Wasser gelangt von der Unterseite durch zahlreiche rundliche Öffnungen, die durch schmale, mit kleinen, wurzelartigen Zacken versehene Skelettbrücken geschieden sind, in die Cavaedien zwischen den Röhren, passiert durch winzige Ostien oder durch die weiten Skelettmaschen, aber ohne Vermittlung besonderer Epirhysen, Aporhysen und Postiken die sehr dünnen Röhrenwandungen und wird durch die auf der Paragasterwandung liegenden Mündungen der Röhren abgeleitet.

Das Diktyonalgerüst umschließt regelmäßige, kubische Maschen und besteht aus Lychnisken mit dornigen oder glatten Strahlen. An den nicht mit Kieselhaut überzogenen Teilen der Oberfläche der Außenseite bzw. Unterseite sind die Skelettpartien gegenüber den parenchymalen erheblich verfestigt, indem eine Verdickung und plattige Verbreiterung der Tangentialstrahlen der dermalen Lychniske, unter gleichzeitiger Entwicklung von sekundären Kieselverstrebungen und durchbrochenen Kieselplatten, eintritt.

Innenseite der Wandung ohne Oberflächenverdichtung, aber mit einer Auskleidung von Hexaktinen, die viel kleiner wie die Lychniske sind und sich entweder in unregelmäßiger Weise mit einem Strahle an den nächstliegenden Balken des Diktyonalgerüstes heften oder die Fortsetzung des äußeren Radialstrahls der gastralen Lychniske bilden. Die glatte Haut, die einen großen Teil der Oberfläche des Schwammes überzieht, ist eine feinporöse Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen. Diese Achsenkreuze haben etwa dieselbe Größe wie die Achsenkreuze der kleinen Hexaktine, welche die innere Oberfläche der Wandung überziehen. Wo die Kieselhaut den Falten der Wandung aufliegt, ist sie mit dem Diktyonalgerüst innig verbunden. Sie wird aber auch bei der Überbrückung der Cavaedien von einer in Form eines dünnplattigen Geflechtes entwickelten Lychniskenlage gestützt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 4.

Originale in meiner Sammlung.

Gattung Tremabolites v. ZITTEL.

Knollig oder pilzförmig; am Scheitel mit Kieselhaut überzogen, die von zahlreichen großen, rund- lichen Paragasteröffnungen durchbrochen wird. Der Schwammkörper besteht aus unregelmäßig anasto- mosierenden dünnwandigen Röhren, deren Mündungen die großen Löcher am Scheitel darstellen. Zwischen den Röhren unregelmäßig rundliche Cavaedien von verschiedener Ausdehnung. Äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das sehr regelmäßig gebaute Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken mit dornigen Strahlen. Außenseite der Wandung an den kieselhautfreien Stellen mit einer intensiven Verdichtung der obersten Lychniskenlage. Innenseite

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317

ohne Oberflächenverdichtung, aber mit einem Überzuge von kleinen unregelmäBig orientierten Hexak- tinen. Die glatte Haut am Scheitel ist eine feinporüse Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen. Obere Kreide.

Tremabolites Leonhardi nov. sp. 1845—46. Manon megastoma Reuss, Böhm. Kr. S. 77, Taf. XX, Fig. 1; Taf. XLIII, Fig. 9. 1870. Camerospongia megastoma F. Roemer, Oberschl. S. 307, Taf. XX XVIII, Fig. 6. 1877. Cephalites polystoma QUENSTEDT, Petr. V, S. 503, Taf. CXXXIX, Fig. 8—11. 1897. Tremabolites megastoma LEONHARD, Kreide in Oberschlesien S. 36. 21901. fe 5. WOoLLEMANN, Aufschl. im Turon etc. S. 53. Im Scaphitenpläner von Oppeln kommen nicht selten Individuen einer Tremabolites-Art vor, die von den Autoren als Tremabolites megastoma RoEMER bezeichnet wird, aber von dieser obersenonen Spezies unzweifelhaft verschieden ist. Am deutlichsten zeigt das ein Vergleich der Unterseiten, die man _ übrigens bei Tremabolites-Arten, wegen der stark entwickelten Oberflächenskulptur, niemals aus- _ gewittert findet, sondern stets durch Säure oder mühsame Arbeit mit der Präpariernadel frei- legen muß. An der Unterseite von Tremabolites megastoma liegen poröse Platten mit zackigen Rändern, die durch schmälere Cavaedialfurchen getrennt werden. Bei Tremabolites Leonhardi sind umgekehrt die . Skelettbrücken schmäler wie die unregelmäßig rundlichen Öffnungen, durch die das Wasser in die Cavaedien tritt. Die mit Kieselhaut überzogenen Oberseiten sind nicht unterscheidbar. Die schlechte Erhaltung der Skelette bei den oberschlesischen Vorkommnissen verbietet leider eingehendere Untersuchungen der feineren Strukturverhältnisse. Alter und Facies: Scaphitenpläner. Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (z. h.). Bzanl der untersuchten Stücke: ca. 10. Belegstücke in meiner Sammlung.

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_ Tremabolites megastoma Rorm. sp. (Tafel XXXIX, Fig. 3, 4, 5; Texttafel XV, Fig. 7, 8.)

1841. Manon megastoma Roemer, Kr. 8. 3, Taf. I, Fig. 9.

1872. Camerospongia megastoma SCHLÜTER, Sp. d. Münst. S. 19, S. 27.

1877. Tremabolites megastoma Zitrez, Stud. I, S. 56.

t Die 1—2 mm dicke Wandung der knolligen, etwa kinderfaustgroBen Spongie bildet unregelmäBig anastomosierende, 5—10 mm weite Röhren und Blatter. Die Oberseite des Schwammkörpers ist mit einer glatten und sehr dichten Kieselhaut überzogen, die von mehr oder weniger zahlreichen, 5—10 mm weiten, umwallten, rundlichen Öffnungen durchbrochen wird. Unterseite mit zahlreichen Vorstülpungen,

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deren Scheitel unregelmäßige, von Ostien durchbohrte Platten mit gezackten Rändern bilden. Zwischen den Platten liegen tiefe Furchen. Durch sie tritt das Wasser in die Cavaedien, dringt durch unregelmäßig teilte porenförmige Ostien oder direkt durch die weiten Skelettmaschen in die Wandung ein, passiert : ohne Vermittelung besonderer Aporhysen und Postiken und wird schließlich durch die weiten para- gastralen Öffnungen in der Kieselhaut wieder nach außen geleitet.

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Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus großen Lychnisken mit dornigen oder glatten Strahlen. Die äußerste Lychniskenlage verdichtet sich in den porösen Scheitelplatten der an der Unterseite liegenden Vorstülpungen durch Verdickung und plattige Verbreiterung der tangentialen Lychniskenstrahlen oder Einschiebung von Kieselverstrebungen und durchlöcherten Membranen zu einer sehr widerstandsfähigen Oberflächenschicht.

Innenseite der Wandung ohne Oberflächenverdichtung, aber mit einem Uberzuge von kleinen Hexaktinen. Diese heften sich entweder in ganz unregelmäßiger Weise mit einem Strahl an die Balken der gastralen Lychniske oder sie bilden, zu mehreren hintereinander liegend, eine Verlängerung der in der Regel an der inneren Oberfläche zapfenförmig endigenden äußeren Radialstrahlen. Die glatte Haut am Scheitel ist eine feinporöse Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen. An den Berührungsstellen ist die Kieselmembran innig mit dem Diktyonalgerüst verbunden. Sie wird aber auch, wo sie die Cavaedien überzieht, von einer dünnplattigen Lychniskenlage gestützt.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s.), Oberg (s.), Münsterland.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in meiner Sammlung. :

Gattung Toulminia v. ZITTEL.

Cylindrisch oder zusammengedrückt-eylindrisch und mit ovalen Wandlücken an den Schmal- seiten. Scheitel abgestutzt oder schirmformig, mit Kieselhaut überzogen. Der Schwammkörper bildet dicht aneinander gedrängte, unregelmäßig anastomosierende Röhren, die an der Außenseite als gehirn- faltenartige oder gekröseartig gewundene Runzeln oder rundliche Höcker und Wülste hervortreten oder auf flache Pusteln reduziert sind. Äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Besondere Epi- rhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Die diktyonalen Lychniske haben dornige Strahlen. Äußere Oberfläche an den kieselhautfreien Stellen mit einer Verdichtung der obersten Lychniskenlage. Innenseite wahrscheinlich ohne Oberflächenverdichtung. In der porösen Kieselmembran am Scheitel zahlreiche

Achsenkreuze von Stauraktinen. Obere Kreide. Toulminia Benettiae MAnTELL sp.

1822. Ventriculites Benettiae MANTELL, Geol. of Suss. S. 177, Taf. XV, Fig. 3. 1877. Er > QUENSTEDT, Petr. V, S. 484, Taf. CXX XVIII, Fig. 11 (non Fig. 12!).

1883. Cephalites Benettiae Hınve, Catal. S. 121.

Cylindrisch, nach unten verjüngt, mit weitem und tiefem Paragaster. Scheitel abgestutzt und mit Kieselhaut überzogen; Paragastermiindung rund. Die Wandung besteht aus dicht aneinander ge- gedrängten, anastomosierenden Röhrchen, die an der Außenseite gehirnfaltenähnliche Runzeln bilden. Auf den Rücken der Röhren winzige Ostien.

Maße: Längsdurchmesser ca. 6 cm; Dicke (am vorderen Ende) ca. 3 cm; Weite der Paragaster- mündung ca. 1,5 em; Dicke der Runzeln 2—3 mm. |

An den beiden Exemplaren der Göttinger Sammlung, die ich untersucht habe, ist das Skelett in blaugraues Eisenhydroxyd übergeführt. Lychniske konnte ich aber stellenweise erkennen.

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319

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Lüneburg (s.). Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Toulminia Wollemanni nov. sp. (Tafel XXXIX, Fig. 6; Texttafel XV, Fig. 6.)

Schwammkörper zusammengedriickt-cylindrisch. Scheitel abgestutzt und mit einer glatten scharf- randigen Kieselhaut überzogen. Paragastermündung (entsprechend der Zusammendrückung des Schwamm- körpers) oval. Die Wandung besteht aus anastomosierenden Röhren, die an der Oberfläche der Außenseite dicht nebeneinanderliegende rundliche Höcker und Wülste bilden. Oberfläche der Höcker mit _ winzigen Ostien.

Maße: Länge des Schwammkörpers 2,5—4 cm; Breite 2,5 cm, Dicke 2 cm (am Vorderrande _ gemessen). Breite der Höcker und Wülste an der Außenseite 2—3 mm.

Das Diktyonalgerüst enthält vorwiegend kubische Maschen und besteht aus Lychnisken, deren Strahlen in unregelmäßiger Weise mit Dornen von verschiedener Länge besetzt oder glatt sind. Außen- seite der Wandung, soweit sie nicht von der Kieselhaut überzogen wird, mit einer durch Verstärkung und _ Abplattung der Tangentialstrahlen der obersten Lychniskenlage entstandenen Oberflächenverdichtung. Die glatte Haut am Scheitel ist eine feinporöse Kieselmembran, in der unregelmäßig verteilt zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen.

Toulminia Wollemanni unterscheidet sich von T. Benettiae u. a. durch geringere Größe, einen . zusammengedrückten Schwammkörper und die mit rundlichen Höckern und Wülsten (bei der anderen Art mit gehirnfaltenartigen Runzeln) versehene Außenseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Toulminia compressa nov. sp.

Mit schirmförmiger, am Rande dickkantiger Glatze, die von einer großen ovalen Paragasteröffnung durchbrochen wird, und ganz flachem (scheidenartig zusammengedrücktem), nach der Basis verschmälertem Unterteil. Die nur 2—3 mm dicken Schmalseiten werden von mehreren, ziemlich weiten, ovalen Wand- liicken durchbrochen (wie die Schmalseiten von Pleurope, Pleurostoma ete.). Auf den Breitseiten, als ‚schwache Rudimente der bei den anderen Arten vorhandenen Oberflächenwülste, kleine, von winzigen pote durchbohrte, pustelförmige Erhöhungen.

Maße: Längsdurchmesser ca. 4 cm; D ue des Huts 25x40 mm.

Skelett wie bei den anderen Arten.

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg (s. s.).

Anzahl der untersuchten Sticke: 2.

-Die Originale liegen in meiner Sammlung.

= “22

Gattung Cameroptychium LEONHARD.

Scheiben- oder trichterförmig, gestielt oder sitzend. Oberseite mit einem gleichmäßig aus- gebreiteten Diaphragma, das von winzigen quadratischen Maschen durchbrochen wird. Den Rand überzieht eine glatte Kieselhaut. Der Schwammkörper besteht aus ziemlich weiten, aber dünnwandigen, anastomosierenden Röhren, die an der Unterseite des Schwammkörpers mehr oder weniger zahlreiche, unregelmäßig oder regelmäßig vergabelte Radialfalten bilden. Rücken und Seiten der Radialfalten (und Röhren) mit winzigen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Das Diktyonal- gerüst besteht aus Lychnisken mit vorwiegend dornigen Strahlen. Oberfläche der Außenseite mit, Ober- fläche der Innenseite ohne Verdichtung der äußersten Skelettlage.

Obere Kreide.

Cameroptychium patella Leonn. 1897. Cameroptychium patella LEONHARD, Kreide in Oberschl. 8. 37, Taf. IV, Fig. 2a, b.

Scheibenförmig mit leicht konkaver Oberseite oder trichterförmig; sitzend oder mit kurzen Würzelchen. Scheitelvertiefung mit einem dünnen Diaphragma überzogen, dessen ziemlich weite, mehr oder weniger regelmäßig quadratische Maschen durch Verschmelzung der Tangentialstrahlen einer plattigen Lychniskenlage gebildet werden. Rand dick, schräg, nach außen abfallend, mit Kieselhaut überzogen. Unterseite mit zahlreichen Radialfalten. Die Furchen zwischen den Falten sind durch schmale lappige Fortsätze, die sich von den Seiten der Falten abzweigen, überbrückt. Äußere Oberfläche der Radial- falten verdickt; mit dicht nebeneinander liegenden, winzigen Ostien. Das Innere des Schwammkörpers besteht aus unregelmäßig anastomosierenden Röhren.

Maße: Querdurchmesser der Scheibe 50—100 mm; Höhe des Scheibenrandes bis 30 mm; Zahl der Radialfalten (am Rande gezählt) 12—24. Breite der Falten 5—10 mm.

Nach LEonHARD besteht das Diktyonalgerüst ‚aus Sechsstrahlern mit wahrscheinlich oktaédrisch durchbohrten Kreuzungsknoten“. An LEonHARDS Original, seinerzeit war es ein Unikum, das ich zufällig selber im Steinbruche der GrunpMANNschen Zementfabrik bei Oppeln aufgefunden habe, ist wie bei fast allen Spongien aus dem Scaphitenpläner von Oppeln die feinere Skelettstruktur nur undeutlich zu erkennen. Im Laufe der Jahre habe ich noch zwei Exemplare aus Oppeln erhalten. Leider war auch hierunter keins, das eingehendere Skelettuntersuchungen begünstigt hätte. Die Zusammensetzung des Diktyonalgerüstes aus Lychnisken kann ich aber bestätigen.

Cameroptychium patella ist Cameroptychium planum gegenüber u. a. gekennzeichnet durch eine im Verhältnis zum Querdurchmesser dickere Scheibe und durch schmalere und zahlreichere Radialfalten an der Unterseite.

Für ein „verpräpariertes“ Cameroptychium patella möchte ich übrigens Plocoscyphia tenuilobata Leonu. (Kreide in Oberschl. $. 36, Taf. IV, Fig. la, b) halten.

Alter und Facies: Scaphitenpläner.

Verbreitung und Vorkommen: Oppeln (s.).

Anzahl der untersuchten Stücke: 3.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

321

Cameroptychium planum nov. sp. (Tafel XXXIX, Fig. 2.)

Flachscheibenförmig, mit schrägem, scharf gegen die Unterseite abgesetztem und mit einer glatten Kieselhaut überzogenem Rande. Unterseite plan, mit zahlreichen, flachen und breiten Radialfalten, die durch Dichotomie und Bifurkation aus wenigen Primärfalten des Stiels hervorgehen. Der Seitenrand der Falten ist nicht (wie bei Coeloptychium) gerade, sondern in zackige, und schmal- oder breitlappige Fortsätze zerlegt, welche die Furchen zwischen den Falten stellenweise überbrücken. Außenseite der Falten mit winzigen, dicht nebeneinander liegenden Ostien. Vom Stiel ist an dem einzigen, mir vorliegenden Exemplar nur der Ansatz erhalten. Die Oberseite ist durch Druck von oben verpreßt. Sie war wahr- scheinlich flach oder leicht konkav.

Die Kieselbestandteile sind z. T. in Eisenverbindungen überführt, z. T. verkalkt. Darum kann ich über die feineren Strukturverhältnisse des Skeletts nichts sagen.

Maße: Durchmesser der Scheibe ca. 100 mm; Höhe des Scheibenrandes ca. 15 mm; Zahl der Primärfalten 3—4, der Radialfalten (am Rande gezählt) 12—13. Breite der Falten 10—20 mm.

Alter und Facies: Cuvieriplaner.

Verbreitung und Vorkommen: Heere (s. s.).

Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

Gattung Phalacrus nov. gen. (Etym. 6 palaxods der Glatzkopf.)

Schwammkörper klein, schirm- und pilzförmig oder dick-cylindrisch. Scheitel halbkugelig oder abgestutzt; bis auf die in der Mitte liegende Paragasteröffnung mit Kieselhaut überzogen, die gegen die Unterseite scharf abgesetzt ist. AuBenseite (Unterseite) mit tubulésen Vorstülpungen oder unregelmabig vergabelten Längsfalten, auf deren Rücken kleine Ostien liegen. Das Diktyonalgeriist umschließt regel- mäßig kubische Maschen und besteht aus Lychnisken mit dornigen Strahlen. Äußere Oberfläche mit einer durch Verdichtung der obersten Lychniskenlage entstandenen Deckschicht. Innenseite ohne Ober- flächenverdichtung, aber zuweilen mit einer Auskleidung von kleinen Hexaktinen. Die glatte Haut am Scheitel ist eine poröse Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen oder Pentaktinen mit kurzen äußeren Radialstrahlen liegen.

à Obere Kreide.

Phalacrus flosculus nov. sp. (Tafel XXXIX, Fig. 7, 8; Texttafel XV, Fig. 3, 4.)

Glatze halbkugelig oder schirmférmig, mit scharfkantigem, geradem oder welligem Rande; am Scheitel von der umwallten, ca. 1,5 em weiten Paragasteröffnung durchbrochen. Unterteil konisch, in einen kurzen Stiel auslaufend. Die kaum 1 mm dicke Wandung bildet, wo die Unterseite des Schwamm- _kérpers mit der Glatze zusammenstößt, ca. 2 mm breite, durch etwas schmälere Furchen getrennte

kurze Längsfalten, die mit der Verjüngung des Unterteils durch Quereinschnürung in ca. 1,5 mm dicke, tubulöse Vorstülpungen zerfallen. Am Scheitel der Vorstülpungen und in den tiefen Tälern zwischen den Faltenrücken bzw. tubulösen Vorstülpungen häufig rundliche Wanddurchbrüche. Paragaster- oberfläche mit undeutlich alternierenden, ca. 1,5 mm weiten, runden Öffnungen (den Mündungen der J Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 1

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Tuben). Oberfläche der Außenseite mit sehr kleinen Ostien. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt.

Maße: Länge des Schwammkörpers 20—30 mm. Querdurchmesser des Hutes 20—25 mm.

Das Diktyonalgerüst ist sehr regelmäßig gebaut und besteht aus Lychnisken, deren Strahlen in - unregelmäßiger Weise mit Zacken und Dornen von verschiedener Länge besetzt sind. An den von der glatten Haut nicht überzogenen Teilen der Außenseite bilden die verdickten und plattig verbreiterten tangentialen Strahlen der dermalen Lychniske eine verdichtete Oberflächenschicht. Innenseite ohne Oberflächenverdichtung, aber mit einem Überzuge von Hexaktinen, die kleiner wie die Lychniske sind und in unregelmäßiger Weise mit den Lychnisken und untereinander verschmelzen. Die glatte Haut am Scheitel hängt durch die äußerste Lychniskenlage innig mit dem Diktyonalgerüst zusammen und ist eine | vielfach durchlöcherte Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen. j

Phalacrus flosculus unterscheidet sich von Phalacrus hemisphaericus u. a. durch die zahlreicheren und viel kleineren tubulösen Vorstülpungen an der Unterseite.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.).

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Phalacrus hemisphaericus nov. sp. (Tafel XXXIX, Fig. 9, 10; Texttafel XV, Fig. 5.)

Gehört mit der anderen Phalacrus-Art zu den kleinsten Kieselspongien. Oberseite halbkugelig oder schirmförmig, mit einer glatten Kieselhaut überzogen, die am Scheitel von der kreisrunden Para- gasteröffnung durchbrochen wird. Gegen die Paragastermündung und die Unterseite des Schwammkörpers ist die Kieselhaut durch verdickte Ränder scharf abgesetzt. Wie bei Phalacrus flosculus ist die ca. 1 mm dicke Wandung stark gefaltet und zwar bildet sie an der Unterseite der Spongie zahlreiche tubulöse Vor- stülpungen mit rundlichen, leicht gewölbten und am Rande ausgezackten, 2—3 mm weiten Scheiteln. In den tiefen Faltentälern zwischen den Vorstülpungen kleine rundliche Wanddurchbrüche. Paragaster- wandung mit Längsfurchen. Die an der Oberfläche der Außenseite liegenden Ostien sind wine besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen.

Maße: Länge des Schwammkörpers 20—30 mm; Querdurchmesser des Hutes ca. 20 mm; Weite der Paragastermündung 5—10 mm

Das Diktyonalgerüst ist im Innern der Wandung ziemlich regelmäßig gebaut. Es besteht aus Lychnisken, deren Strahlen gewöhnlich gleichmäßig mit kurzen Dornen besetzt, zuweilen aber auch glatt sind. Die Oktaéderkantenbalken sind frei von Dornen. An der Oberfläche der Innenseite kommen kleine,

strahlen bilden (vgl. Texttafel XV, Fig. 5).

Die äußere Oberfläche der Falten ist gegenüber den parenchymalen Teilen wesentlich verfestigt, indem die tangentialen Strahlen der obersten Lychniskenlage durch Zufuhr von Kieselsubstanz verdickt und verbreitert werden. Der äußere Radialstrahl der dermalen Lychniske gelangt entweder gar nicht zur Ausbildung oder endigt als kurzer konischer Zapfen. Am intensivsten ist die Oberflächenverdichtung an den Faltenrücken und den Scheiteln der tubulösen Ausstülpungen.

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lichen Öffnungen durchbrochene Kieselmembran, in der zahlreiche Achsenkreuze von Stauraktinen liegen.

323

Die glatte Haut am Scheitel des Schwammes ist eine, von unregelmäßig zerstreut liegenden, rund-

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.), Misburg (s.). Anzahl’ der untersuchten Stücke: 4.

Die Originale liegen in meiner Sammlung.

Phalacrus decurrens nov. sp.

Kurz- und dick-cylindrisch, sitzend. Scheitel abgestutzt, mit einer gegen den Rand und die in der Mitte des Scheitels liegende, ovale Paragastermiindung scharfrandig abgesetzten Kieselhaut überzogen.

Die dünne Wandung bildet 2—3 mm dicke, anastomosierende Röhren, die an der Außenseite als mehrfach vergabelte Longitudinalfalten hervortreten. Äußere Oberfläche der Röhren mit winzigen Ostien. Maße: Länge des Schwammkörpers 35 mm; Dicke am Scheitel 35 mm, in der Mitte 30 mm. Das Diktyonalgerüst bildet vorwiegend quadratische Maschen und besteht aus Lychnisken mit dornigen, seltener mit glatten Strahlen. An der äußeren Oberfläche der Wandung bildet die oberste Lychniskenlage durch Verdickung und Verbreiterung der tangentialen Strahlen eine dichte Deckschicht. Die Innenseite konnte ich nicht freilegen. Sie besitzt aber wahrscheinlich ebensowenig eine Oberflächen- verdichtung wie die anderen Arten. Die glatte Haut am Scheitel der Spongie ist eine feinporöse Kiesel- . membran, in der zahlreiche, unregelmäßig zerstreute Achsenkreuze von Stauraktinen liegen. Phalacrus decurrens unterscheidet sich von den beiden anderen Arten durch die dick-cylindrische Gestalt, einen abgestutzten Scheitel und vergabelte Longitudinalfalten an der Außenseite. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s.). Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

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Familie Coeloptychidae v. ZITTEL. (1877. Studien über foss. Spongien I, S. 39.)

Scheiben-, schirm- oder pilzférmige Lychniscosa, deren diinne Wandung zahlreiche, mehr oder weniger regelmäBig vergabelte, innen hohle Radialfalten bildet. Oberseite flach oder trichterférmig ver- tieft und mit fein- oder grobmaschigen Diaphragmen überzogen, die in der Regel mit glatten Radialbändern alternieren. Rand bandartig und scharfkantig gegen Ober- und Unterseite abgesetzt oder eingekerbt oder aber in Radiallappen zerlegt. Faltenrücken mit mehr oder weniger großen, rundlichen, spaltförmigen

oder auf den Gipfeln warzenförmiger Fortsätze liegenden Wandlücken. Die Ostien sind als winzige Löcher- chen alternierend über die ganze äußere Oberfläche der Falten verteilt. Besondere Epirhysen, Aporhysen und Postiken fehlen. Diktyonalgerüst sehr regelmäßig. Äußere Oberfläche z. T. mit Deckschicht über- zogen, die aus Hexaktinen (Pentaktinen, Stauraktinen) hervorgeht.

Obere Kreide.

Texttafel XV. Skelettbestandteile der Familien Camerospongidae SCHRAMMEN, Coeloptychidae v. ZittEL, Callodietyonidae v. ZiTTEL, Coscino- poridae SCHRAMMEN, Microblastididae SCHRAMMEN. -

(In 45 facher Vergrößerung.)

A. Schrammen del.

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Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig. Fig.

Fig.

Fig.

Fig.

Fig.

12.

13.

14.

Erklärung zu Texttafel XV.

Familie Camerospongidae.

Camerospongia pervia SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselhaut. Camerospongia pervia SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Phalacrus flosculus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselhaut und dermale Lychniske, von oben gesehen.

Phalacrus flosculus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselhaut von unten gesehen.

. Phalacrus hemisphaericus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske und

Hexaktine.

Toulminia Wollemanni ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Tremabolites megastoma RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselhaut. Tremabolites megastoma RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Cystispongia monostoma SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske und Hexaktine.

| Familie Coeioptychidae. Coeloptychium rude v. SEEBACH aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske. Coeloptychinm lobatum GoLpruss aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

Familie Callodictyonidae.

Marshallia tortuosa v. ZivtEL aus der Quadratenkreide von Misburg. Lychniske.

Familie Coscinoporidae. Coscinopora infundibuliformis GoLpruss aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckschicht der Außenseite von unten gesehen und Lychniske.

Coscinopora infundibuliformis GoLpruss aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Innenseite.

Familie Microblastididae.

Microblastidium decurrens SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Lychniske.

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Gattung Coeloptychium GOLDFUSS.

Schwammkörper scheibenförmig, seltener trichterförmig, mit scharfkantig gegen Ober- und Unter-

seite abgesetztem, bandartigem, eingekerbtem oder lappigem Rande, gestielt. Die diinne Wandung bil- | det zahlreiche, mehr oder weniger regelmaBig vergabelte, innen hohle Radialfalten, die aber bei den meisten _ Arten nur an der Unterseite des Schwammkörpers sichtbar sind, während sie am Rande durch eine glatte

Kieselhaut, an der Oberseite durch mehr oder weniger grobmaschige Diaphragmen verdeckt werden. Die

| Anwachsstellen der Falten mit den Scheiteldiaphragmen sind an der Oberseite der Spongie gewöhnlich

326

durch glatte und feinporüse Radialbänder gekennzeichnet. An den Seiten und auf den Rücken der Radial-

falten liegen alternierend über den weiten Skelettmaschen winzige Ostien. Besondere Epirhysen,

Aporhysen und Postiken fehlen. Die Wandung besteht aus Lychnisken, deren mit langen Dornen und

Lacken besetzte Strahlen zu einem sehr regelmäßig gebauten Gerüste mit longitudinalen, radialen und

zirkulären Balkenzügen verschmelzen. Scheibenrand und Oberseite der Scheibe sind mit mehr oder weniger

dichten, aus Hexaktinen (Pentaktinen, Stauraktinen) hervorgehenden Deckschichten überzogen. Obere Kreide.

Schlüssel zur vorläufigen Bestimmung der Coeloptychium-Arten.

Spaltförmige Öffnungen auf den Falten- rücken

N RE th RR Coel. agaricoides.

Mit geschlossenem Rande und

sehr zahlreichen Radialfalten .. Coel. deciminum. Individuen à le Mit gekerbtem oder von spalt- lee, formigen Wandlücken durch- San brochenem Rande ......4..*.. Coel. incisum. scheiben- Runde ae Scheiteldiaphragmen feinmaschig Coel. Seebachi. Öffnungen Individuen dee han groß. Scheiteldiaphragmen sehr grob- en Inaschig SC CSS RL Coel. rude. | Kleine Individuen mit gleichmäßig feinmaschiger Schwamm- RE : Kai Scheitelfläche ......... Fe pe RS PE AS a Coel. sulciferum. trichterförmig | Große Individuen, an deren Scheitelfläche grob- vertiefter maschige und feinporöse Radialbänder abwechseln Coel. princeps. { pha Kleine Individuen mit lappigem Rande ....... Coel. lobatum.

. |

Die zahlreichen Coeloptychium-Arten stimmen in der Struktur und Tektonik der Gerüste im wesent- lichen überein. Um Wiederholungen zu vermeiden und im Interesse einer leichteren Ubersicht bei der Bestimmung der Arten will ich darum auf die Skelettverhältnisse nur hier näher eingehen und bei der Speziesbeschreibung lediglich die besonderen Arteigentiimlichkeiten hervorheben.

Am Coeloptychien-Skelett lassen sich zweierlei Gewebskategorien unterscheiden, die genetisch und morphologisch verschieden sind, in der Regel aber in inniger Verbindung auftreten, nämlich das aus Lychnisken zusammengesetzte eigentliche Diktyonalgerüst, und die aus Hexaktinen und deren Deri- vaten (Pentaktinen, Stauraktinen) bestehende Deckschicht. Aus dem Lychniskengeriist ist der größte

327

Teil der Wandung aufgebaut. Die Deckschicht überzieht die äuBere Oberfläche der Radialfalten und des Stiels, bildet die glatte Kieselhaut, die den Rand des Coeloptychien-Kérpers umgibt, und greift schließlich auch auf die Scheitelfläche des Schwammkürpers über, indem sie die oberste Skelettlage der feinmaschigen Radialbänder abgibt, welche die Anwachsstellen der Radialfalten kennzeichnen. Als Derivate der marginalen Deckschicht sind wohl auch die grobmaschigen Diaphragmen anzusehen, die sich zwischen den feinporösen Radialbändern und abwechselnd mit ihnen über die Scheitelfläche der Coeloptychien spannen.

Die Lychniske haben Strahlen, die mit langen Zacken und wurzelartigen Fortsätzen besetzt sind, und verschmelzen zu einem außerordentlich regelmäßigen Gerüst mit radialen, longitudinalen und zirku- lären Balkenzügen und regelmäßig kubischen Maschen.

An der Oberfläche der Innenseite, die vollkommen frei von Deckschicht bleibt, ist das Diktyonal- gerüst ebenso regelmäßig wie im Innern der Wandung gebaut, bildet also mit den zirkulären und longi- tudinalen Balkenzügen der gastralen Lychniskenlage quadratische Maschen (die als Postiken fungieren). Die dermalen Partien des Diktyonalgerüstes erfahren dagegen, wo sie den Übergang zu den Deckschichten vermitteln, einige Veränderungen. Zwischen Deckschicht und oberster Balkenlage des Lychniskengerüstes ist nämlich ein Geflecht eingeschaltet, das aus Lychnisken besteht, die nicht so regelmäßig orientiert und auch kleiner sind wie die Lychniske des Diktyonalgerüstes. Ihre inneren Strahlen hängen mit dem Diktyonalgerüst zusammen, die äußeren verschwinden in der Deckschicht.

Die Deckschicht tritt in drei verschiedenen Modifikationen auf, je nachdem sie die Außenseite der Radialfalten überzieht, oder die Kieselhaut am Rande und die fein porösen Radialbänder auf der Scheitelfläche zusammensetzen hilft, oder endlich die grobmaschigen Scheiteldiaphragmen bildet.

An dem bei weitem größten Teile der Oberfläche des Schwammkörpers, nämlich an der Außen- seite der Radialfalten, ist sie eine durchlöcherte Kieselmembran, in der mehr oder weniger zahl- reiche Achsenkreuze von Hexaktinen (Pentaktinen, Stauraktinen) liegen. Diese Membran überzieht aber nicht gleichmäßig die darunter liegenden Maschen des Diktyonalgerüstes, sondern ist von größeren rundlichen Öffnungen (den Ostien) durchbrochen, die (wie bei einem Schachbrette die hellen und dunklen Felder) mit membranösen Partien alternieren. (Am deutlichsten tritt die schachbrettartige Struktur der Deckschicht an den Seiten flächen der Radialfalten hervor.) | Die zweite Ausbildungsform der Deckschicht, nämlich die dem unbewaffneten Auge glatt und dicht erscheinende marginale Kieselhaut, erweist sich unter dem Mikroskop als eine von zahlreichen rundlichen Löchern durchbrochene Membran. Sie entsteht durch Ausbildung durchlöcherter Platten zwischen den Tangentialstrahlen zahlreicher kleiner Hexaktine (Pentaktine, Stauraktine), deren gekreuzte Achsenkanäle bei der Untersuchung mit durchfallendem Licht leicht nachzuweisen sind, und wird gestützt durch unregel- mäßig orientierte Lychniske, deren Tangentialstrahlen zu einem einschichtigen Geflechte verschmelzen. Die inneren Radialstrahlen dieser Lychniske endigen als kurze konische Zapfen. Die äußeren vermitteln _ die Verbindung mit der Deckschicht.

Ähnlich wie die marginale Kieselhaut sind auch die feinporösen Radialbänder auf der Scheitel- fläche von Coeloptychium zusammengesetzt und gestützt. |

Die weitmaschigen Diaphragmen, die die Radialfalten oben abschließen und in Gemeinschaft mit den feinporösen Radialbändern die Scheitelfläche zusammensetzen, sind dagegen von den zwei anderen

328

Modifikationen der Deckschicht recht verschieden. Sie bestehen nämlich aus dickeren konzentrischen und dünneren radialen Kieselsträngen, die aus einem röhrenförmigen Geflechte von achsenkanalfreien Kieselfäden hervorgehen.

In der Deutung des Kanalsystems möchte ich v. ZiTTEL nicht folgen.

Nach v. ZırteL (Coelopt. S. 161) soll nämlich das eigentliche Kanalsystem auf die runden (bei Coel. agaricoides spaltförmigen, bei Myrmecioptychium Bodei im Scheitel warziger Fortsätze liegenden) Öffnungen in den Faltenrücken an der Unterseite des Coeloptychienkörpers beschränkt sein. Betrachtete man diese Löcher als Einströmungsöffnungen (Ostien), so sollte der Wasserstrom durch sie in die Falten gelangen, sich im Falteninnern verteilen und oben durch die Diaphragmen am Scheitel wieder austreten. Wenn aber das Wasser von der Oberseite einträte, sollten die rundlichen Löcher wirkliche Ausströmungs- - öffnungen (Postiken) sein. |

M. E. sind die Öffnungen weder als Ostien noch als Postiken anzusehen. Für die Ostien halte ich vielmehr die winzigen, alternierend über den Skelettmaschen liegenden Löcherchen, die namentlich an den Seiten aber auch auf den Rücken der Radialfalten erkennbar sind. Das Wasser wird durch sie unmittelbar (ohne Vermittelung besonderer Epirhysen) in die weiten kubischen Maschen des Gerüstes 4 geführt, um durch die an der inneren Oberfläche der Wandung liegenden, durch die tangentialen Strahlen der gastralen Lychniske umgrenzten quadratischen Maschen, die als Postiken fungieren, in das Falten- innere abgegeben zu werden. Die weitere Abfuhr werden dann allerdings z. T. die runden Wandlücken in den Faltenrücken übernommen haben. Ich homologisiere diese Öffnungen mit den großen rundlichen Wandlücken in den Faltenrücken der Guettardien, Marshallien ete.

Coeloptychium lobatum Goror. (Texttafel XV, Fig. 11.)

1826. Coeloptychium lobatum GoLpruss, Petr. Germ. S. 220, Taf. LXV, Fig. 11.

1864. a Roemer, Sp. S. 4, Taf. II, Fig. 12.

1872. Lépbontyifines lobatum u. inaequale Pomet, Pal. d'Oran S. 69.

1872. Coeloptychium lobatum SCHLÜTER, Sp. d. Münst. $S. 17, S. 27.

1876. ne a v. Zitte., Coelopt. S. 73.

1877. Coeloptychium sexlobatum QUENSTEDT, Petr. V, S. 510, Taf. CXXXIX. Fig. 13.

1889. Coeloptychium lobatum GRIEPENKERL, Königsl. S. 24.

1900. = _ WoLLEMANN, Biewende S. 9.

Pilzförmig, gestielt. Oberseite mit einer mehr oder weniger steil einfallenden, von einem scharfen vorstehenden Rande umgebenen, trichterförmigen Vertiefung, die von gleichmäßig ausgebreiteten, eng- maschigen Diaphragmen überzogen wird. Der schräge Seitenrand des Schwammkörpers bildet kein zusammenhängendes Band, wie bei den anderen Arten (ausgenommen Coel. incisum), sondern zerfällt in 10—12 Lappen, die durch Dichotomie oder auch durch Bifurkation aus ca. 5 Primärfalten hervorgehen. Unterseite eben; die Faltenrücken werden von einigen in Reihen stehenden, ziemlich weit auseinander liegenden, rundlichen Wandlücken durchbrochen. Skelett und Kanalsystem wie bei den anderen Arten.

Maße: Querdurchmesser des Hutes 70—100 mm; Dicke des Hutes 20—45 mm.

Die Spezies unterscheidet sich von Coel. incisum u. a. durch die tiefe trichterförmige Einsenkung

FF

in der Scheitelmitte, einen dickeren Hut und den gelappten (bei incisum eingekerbten) Seitenrand.

329

Verbreitung und Vorkommen: Glentorf, Vordorf, Ahlten, Münsterland. Belegstiicke in meiner Sammlung.

Coeloptychium deciminum Roem. 1841. Coeloptychium deciminum Roemer, Kr. 8. 10, Taf. IV, Fig. 3.

1864. à 4 ATARI B. 1876. oe = v. Zitrer, Coelopt. S. 62, Taf. I, Fig. 6 u. 7; Taf. III, Fig. 2. 1902. a is WoLLEMANN, Liineb. S. 11.

Scheibenförmig, gestielt. Scheitel-Diaphragmen feinmaschig; entweder gleichmäßig über die

Oberseite verbreitet oder mit feinporösen bzw. glatten Radialbändern alternierend. Falten der Unter-

seite sehr zahlreich; auf den Rücken mit kleinen runden Wandlücken.

Skelett und Kanalsystem wie bei den anderen Arten.

Maße: Scheibendurchmesser bis 115 mm; Dicke der Scheibe bis 15 mm; Zahl der Radialfalten

(am Rande gezählt) 40—60.

Von dem gleichgroßen, aber dickeren Coel. agaricoides u. a. durch die größere Zahl der Radialfalten

_ und die runden (bei Coel. agaricoides meist spaltförmigen) Wandlücken auf den Faltenrücken verschieden.

Sonst höchstens noch mit Jugendformen von Coel. Seebachi zu verwechseln (Unterscheidungsmerkmale

unter Coel. Seebachi).

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg (z. s.), Oberg, Biewende, Ahlten, Vordorf,

_ Schwiechelt, Lüneburg.

Anzahl deruntersuchten Sticke: ca. 10.

Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Coeloptychium sulciferum Roem. 1841. Coeloptychium suleiferum Roemer, Kr. S. 10, Taf. IV, Fig. 4.

1872. re. or SCHLÜTER, Sp. d. Münst. S. 17, 8. 27.

1876. se es v. Zitret, Coelopt. S. 72.

1877. - deciminum (QUENSTEDT, Petr. V, $. 517, Taf. CXX XIX, Fig. 16. 1877. sa percussum QUENSTEDT, Petr. V, S. 512, Taf. CXX XIX, Fig. 14. 71877. 5 agaricoides QuENSTEDT, Petr. V, S. 515, Taf. CXX XIX, Fig. 15.

Pilzförmig, Oberseite trichterförmig vertieft, mit steil nach dem Zentrum einfallenden Seiten und ‚gleichmäßig ausgebreiteten, feinporösen Diaphragmen. Rand schräg, breit, gewölbt. Unterseite flach, mit zahlreichen, meist aus sechs hervorgehenden Falten. Wandlücken in den Faltenrücken 1 mm weit, rund.

1 Bei frühen Entwicklungsstadien ist der Rand von spaltförmigen Längseinschnitten durchbrochen (vgl. Rorm. Kr. Taf. IV, Fig. 4), welche dadurch entstehen, daß die marginale Deckschicht am Ende der Falten noch nicht vollstandig geschlossen ist. An älteren Stücken bleiben davon nur vertiefte Rinnen übrig. - Maße: Durchmesser der Scheibe 80—100 mm. Höhe des Seitenrandes ca. 30 mm. Zahl der Radialfalten (am Rande gezählt) 20—30.

E Die beiden anderen Arten mit trichterförmig vertiefter Oberseite sind Coel. princeps und Coel. Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 42

330

Seebachi. Coel. princeps ist viel größer wie Coel. sulciferum und besitzt u. a. grobmaschige Scheitel- diaphragmen, die mit feinporösen Radialbändern alternieren. Bei Coel. Seebachi, das übrigens gewöhnlich scheibenförmig und nur selten trichterförmig ist, bleibt der Rand im Verhältnis zum Durchmesser dang Scheibe viel niedriger wie bei Coeloptychium sulciferum. : Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Misburg, Ilsenburg, Vordorf, Ahlten, Münsterland. Belegstücke in meiner Sammlung.

Coeloptychium incisum Roem.

1841. Coeloptychium incisum Roemer, Kr. 8. 10.

1872. 5 cf. Er SCHLÜTER, Sp. d. Münsterl. S. 47, SER 1876. 2 7 v. Zrrtez, Coelopt. S. 65, Taf. I, Fig. 3, 4, 5. 1889. 3 = GRIEPENKERL, Königsl. S. 24.

Scheibenförmig, gestielt. Oberseite eben oder nach der Mitte allmählich vertieft. Die Scheitel- diaphragmen sind feinmaschig und wechseln mit sehr schmalen Radialbändern ab. Rand steil abfallend, mit tiefen, den Interstitien zwischen den Falten entsprechenden Einschnitten. Die Wandlücken auf den Rücken der Radialfalten sind klein und rund.

Maße: Scheibendurchmesser 60—100 mm; Dicke der Scheibe 10—20 mm; Zahl der Radial- Falten (am Rande gezählt) 20—30.

Diese Art ist durch die marginalen Einkerbungen gut gekennzeichnet. v. ZiTTEL meint allerdings, man könne im Zweifel sein, ob Coeloptychium incisum nicht einen Jugendzustand von Coel. deciminum darstelle, bei dem es noch nicht zur Überbrückung der Interstitien zwischen den Falten durch die margin Kieselhaut gekommen sei. Ich finde aber, daß meine Exemplare von Coel. incisum sich von gleichgroßen und kleineren deciminum-Individuen nicht nur durch die Randspalten, sondern auch noch durch eine dickere Scheibe, kräftigere Radialfalten und erheblich geringere Faltenzahl unterscheiden.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide. E

Verbreitung und Vorkommen: Misburg, Oberg, Ahlten, Vordorf, Ilsenburg, Münsterland. | |

Belegstücke in meiner Sammlung.

Coeloptychium agaricoides GoLpr. 1826. Coeloptychium agaricoides GozLpruss, Petr. Germ. S. 31, Taf. IX, Fig. 20.

1841. 7 x Roemer, Kr. S. 10, Taf. IV, Fig. 5.

1872. a m SCHLÜTER, Sp. d. Münst. S. 16.

1876. a = v. ZaTTEL, Coelopt. S. 59, Taf. III, Fig. 1, 4, 5, 6, 10; 11, 135 Tarsıyaae 1877. = longiostium QUENSTEDT, Petr. V, S. 519, Taf. XL, Fig. 4, 2.

1889. 35 agaricoides GRIEPENKERL, Königsl. S. 24.

1900. 4 5 WOLLEMANN, Biewende S. 9.

1902. r db A Liineb. S. 11.

Scheibenförmig, gestielt. Oberseite eben oder in der Mitte leicht vertieft. Scheiteldiaphragmen engmaschig, mit glatten Radialbändern abwechselnd. Auf den Rücken der Radialfalten spaltförmige Wandlücken. |

hs

331

Maße: Scheibendurchmesser bis 130 mm. Dicke der Scheibe 15—25 mm. Zahl der Radialfalten (am Rande gezählt) 18—30.

Das zuverlässigste Kennzeichen liefert nach v. ZıtTeL die spaltförmige Gestalt der Wandlücken in den Faltenrücken. Ich kann das bestätigen, möchte aber hinzufügen, daß an manchen Individuen neben den spaltförmigen auch runde Wandlücken vorkommen. Weitere Unterschiede von den anderen Arten: bei Coeloptychium deciminum ist die Zahl der Radialfalten größer (im Verhältnis zum Scheiben- durchmesser), Coel. sulciferum ist an der Oberseite trichterförmig vertieft, Coeloptychium incisum hat einen gekerbten oder durchbrochenen Rand, Coeloptychium rude und Coel. princeps sind viel größer und besitzen grobmaschige Scheiteldiaphragmen, Coel. Seebachi hat runde Wandlücken auf den Faltenrücken und wird viel größer wie Coel. agaricoides.

Alter und Facies: Kalkmergel der Quadraten- und Mucronatenkreide, Sandmergel der Mucronatenkreide.

_ Verbreitun g und Vorkommen: Misburg, Oberg, Linden, Ahlten, Vordorf, Münster- land, Haldem, Lemförde.

Anzahl der untersuchten Stücke: ca. 50.

Belegstücke in meiner Sammlung.

Coeloptychium princeps Roem.

1864. Coeloptychium princeps RoEMER, Sp. S. 4, Taf. III, Fig. 1. 1876. nn à v. Zxrrez, Coelopt. S. 69, Taf. I, Fig. 1, 2, 3, 4; Taf. III, Fig. 7.

Schirmförmig; Oberseite trichterförmig vertieft, mit grobmaschigen Diaphragmen, die mit fein- porösen Radialrippen abwechseln. Randfläche schief, breit, gewölbt. An der Unterseite zahlreiche dicke, unregelmäßig vergabelte Falten, die aus wenigen Primärfalten des Stiels hervorgehen und an den Rücken von 1—2 mm weiten, ovalen oder kreisrunden Wandlücken durchbrochen werden.

Skelett und Kanalsystem wie bei den anderen Arten.

Maße: Querdurchmesser der Scheibe 150—200 mm; Höhe des Randes 30—50 mm. Zahl der Radialfalten (am Rande gezählt) 26—38.

Die Art unterscheidet sich von Coeloptychium rude hauptsächlich durch die trichterférmig vertiefte Oberseite und einen bis ans Ende stark gefalteten Stiel; von allen anderen Spezies u. a. durch die großen

Maschen der Scheiteldiaphragmen, durch die weiten Öffnungen in den Faltenrücken und durch die ver- _ hältnismäßig beträchtliche Dicke der Scheibe. Die Durchmesser verhalten sich bei Coeloptychium princeps _ wie 1:4—5. (Bei Coeloptychium rude wie 1:6—7, bei Coeloptychium Seebachi wie 1:8—10.)

Alter und Facies: Sandmergel der Mucronatenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Lemforde. Anzahl der untersuchten Stücke: 1 (Roremers Original).

Coeloptychium Seebachi v. Zirv.

1876. Coeloptychium Seebachi v. Zxrrez, Coelopt. S. 68, Taf. II, Fig. 5, 6, 7; Taf. III, Fig. 8, 9; Taf. V, Fig. A. 724877, 5 QUENSTEDT, Petr. V, S. 521, Taf. CXL, Fig. 3, 4. 1902. 5 WoLLEMANN, Lüneb. S. 12.

Sehr groß, scheibenförmig, seltener flach- und weittrichterförmig, gestielt. Oberseite der scheiben-

332

förmigen Exemplare mit einer zentralen Vertiefung. Die radialen Scheiteldiaphragmen sind engmaschig (nicht grobmaschig wie v. ZiTTEL angibt) und wechseln mit feinporösen Radialbändern ab, die in der Regel schwach erhöht sind, aber nur selten eigentliche Rippen bilden. Falten der Unterseite sehr zahlreich, durch mehrfache Gabelung aus wenigen, schon am unteren Ende des Stiels beginnenden Primärfalten entstehend. Die runden Öffnungen auf den Faltenrücken sind klein und kreisrund.

Skelett und Kanalsystem wie bei den anderen Arten.

Maße: Scheibendurchmesser 150—280 mm. Dicke der Scheibe 10—30 mm. Zahl der Radial- falten (am Rande gezählt) 36—48 und mehr.

Von den beiden fast gleichgroßen (aber dickeren) Arten Coel. rude und Coel. princeps ist Coel. Seebachi u. a. leicht an seinen feinmaschigen Scheiteldiaphragmen und an den winzigen Wandlücken in den Faltenrücken zu unterscheiden. Mit den anderen Spezies könnten höchstens juvenile Individuen verwechselt werden. Man wolle hier beachten, daß Coeloptychium agaricoides spaltförmige Öffnungen auf den Faltenrücken und Coeloptychium incisum einen eingekerbten oder wenigstens von großen Spalten durchbrochenen Rand hat. Bei Coeloptychium sulciferum beträgt die Höhe des Randes ungefähr !/, des. ganzen Scheibendurchmessers (bei Coel. Seebachi !/—\/y)-

Die Unterscheidung von Coel. deciminum kann Schwierigkeiten machen, wenn große ausgewachsene Individuen dieser kleinen Art und juvenile Seebachi-Exemplare zu vergleichen sind. Gewöhnlich geht bei Coel. Seebachi der vom unteren Ende an gefaltete Stiel allmählich in die Scheiben über, während der Stiel von Coel. deciminum scharf abgesetzt ist.

Alter und Facies: Kalkmergel und Sandmergel der Mucronatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Misburg, Lüneburg, Haldem und Lemförde.

Anzahl der untersuchten Sticke: ec.

Belegstiicke in meiner Sammlung.

Coeloptychium rude v. Srrpacu. (Tafel XXXXV, Fig. 3; Texttafel XV, Fig. 10.)

1876. Coeloptychium rude v. SEEBACH bei v. ZITTEL, Coelopt. 8. 71, Taf. I, Fig. 1, 2. 1902. a » WOLLEMANN, Lüneb. S. 12.

Scheibenförmig, mit schwacher Vertiefung in der Scheitelmitte, gestielt. Oberseite mit sehr grob- maschigen Diaphragmen, die mit feinporösen, oft leistenartig erhöhten Radialbändern abwechseln. Unter- seite mit zahlreichen, unregelmäßig vergabelten, dicken Radialfalten, deren Rücken von in Reihen open ca. 1 mm weiten, runden Wandlücken durchbrochen werden. -

Kanalsystem und Skelett wie bei den anderen Arten.

Maße: Scheibendurchmesser 150—200 mm und mehr. Dicke der Scheibe 20—25 mm. Zahl der Radialfalten (am Rande gezählt) bis 50. -

Coeloptychium rude unterscheidet sich von dem sehr nahe stehenden Coeloptychium princeps durch scheibenförmige Gestalt. (Bei Coel. princeps ist die Oberseite trichterförmig vertieft.) Von allen anderen Coeloptychiumarten durch die sehr grobmaschigen Scheiteldiaphragmen. (Auf 0,5 gem 24—30 Maschen. Bei dem niedrigeren Coeloptychium Seebachi, das aber in der Weite dieselben Dimensionen wie Coeloptychium rude erreicht, gehen auf 0,5 gem 150 und mehr Maschen.)

Alter und Facies: Kalkmergel der Mucronatenkreide. ,

as COR

Verbreitung und Vorkommen: Ahlten, Misburg. Anzahl der untersuchten Stücke: 4. Die Belegstücke liegen in meiner Sammlung.

Gattung Myrmecioptychium nov. gen.

Schirm- oder pilzförmig, gestielt. Oberseite eben oder leicht vertieft; Scheiteldiaphragmen eng- maschig, Radialbänder feinporös. Unterseite mit mehr oder weniger zahlreichen Radialfalten, auf deren Rücken warzenförmige Erhöhungen liegen, die am Scheitel von großen runden Öffnungen durchbrochen werden. Skelett und Kanalsystem wie bei Coeloptychium.

Obere Kreide.

|

&

|

| Die Gattung unterscheidet sich von Coeloptychium durch warzenförmige Erhebungen, die auf den 2

:

7

Faltenrücken liegen und distal von großen runden Öffnungen durchbrochen werden.

Myrmecioptychium Bodei nov. sp.

Schirm- oder pilzförmig (coeloptychienförmig), mit weit- und flachtrichterförmig vertiefter Ober- seite, die von engmaschigen Scheiteldiaphragmen, welche mit rippenartig vorspringenden, feinporösen Radialbändern alternieren, überzogen wird. Rand schräg. Unterseite mit zahlreichen Radialfalten, auf deren Rücken warzenförmige Erhebungen liegen, die am Scheitel von ca. 2 mm weiten runden Off- nungen durchbrochen werden.

Maße: Scheibendurchmesser 80—100 mm; Dicke der Scheibe ca. 20 mm; Zabl der Radialfalten (am Rande gemessen) 30 und mehr. Höhe der Warzen auf den Faltenrücken ca. 2 mm; Querdurchmesser der Warzen ca. 4 mm.

Die Art repräsentiert einen für die deutsche Oberkreide neuen Typus der Coeloptychiden-Familie. Eine verwandte Form hat Sınzow!) aus denKreidemergeln der Gouvernements Saratow und Simbirsk in OstruBland unter dem Namen Coeloptychium subagaricoides beschrieben. Die russische scheint sich von der deutschen Spezies namentlich durch weniger Radialfalten und einen größeren Schwammkörper zu unterscheiden.

Wie bei allen Spongien aus der tonigen Granulatenkreide der Umgebung von Braunschweig ist auch an meinen Belegstücken das Skelett zerstört. Wir wissen aber von v. ZırteL, daß die russische Art in der Mikrostruktur mit den Coeloptychienarten übereinstimmt.

Alter und Facies: Tone der Granulatenkreide.

Verbreitung und Vorkommen: Umgebung von Braunschweig (Broitzen).

anzahl der untersuchten Stücke: 2.

Das Original liegt in meiner Sammlung.

Familie Cinclidellidae nov. fam.

Schlank-trichterférmige (spitzglasförmige) Lychniscosa mit dünner Wandung. Außenseite mit kleinen, dicht nebeneinander liegenden, rundlichen Ostien von kurzen Epirhysen. Ohne besondere

1) Sınzow, Über Jura- und Kreideversteinerungen im Gouvernement Saratow. Materialien zur Geologie Russl. IV. 1872. S. 49, Taf. VII, Fig. 1—4.

334

Aporhysen und Postiken. Im Diktyonalgeriist große Lychniske, die im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite ein weitmaschiges Geriist mit vorwiegend rechteckigen Maschen aufbauen und kleinere, die zu unregelmäßigen Geflechten verschmelzen, welche z. T. die großen Maschen überbrücken und ausfüllen. Außenseite mit einer geflechtartigen Deckschicht.

Obere Kreide.

Gattung Cinclidella nov. gen.

Spitzglasförmig, mit dünner Wandung, langgestielt. Außenseite mit kleinen, dicht nebeneinander liegenden, rundlichen Ostien von kurzen Epirhysen. Besondere Aporhysen und Postiken fehlen. Das Stützskelett besteht aus großen Lychnisken, die im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite ein weitmaschiges Gerüst mit vorwiegend rechteckigen Maschen aufbauen, und kleineren, die zu unregelmäßigen Geflechten verschmelzen, welche z. T. die großen Maschen überbrücken und ausfüllen. Außenseite mit einer geflechtartigen Deckschicht.

Obere Kreide.

Cinclidella solitaria nov. sp. (Tafel XXXI, Fig. 6; Fexttafel XI, Fig. 1.)

Spitzglasförmig, dünnwandig, mit engem und tiefem Paragaster, langgestielt. Außenseite mit unregelmäßig angeordneten, dicht nebeneinander liegenden, rundlichen Ostien (25—30 auf 0,5 qem) von kurzen Epirhysen. Besondere Aporhysen und Postiken sind nicht entwickelt. Maße: Längsdurchmesser ca. 20 cm; Querdurchmesser am vorderen Ende ca.4cm; Wanddicke 3mm. Das Stützskelett besteht aus Lychnisken von verschiedener Größe, nämlich aus sehr großen, mit glatten Strahlen, die im Innern der Wandung und an der Oberfläche der Innenseite zu einem sehr weit- maschigen Gerüste mit kräftigen, in longitudinaler und zirkulärer Richtung verlaufenden und rechteckige Maschen umschließenden Balkenzügen verschmelzen, und kleineren Lychnisken, die zu mehr oder weniger un- regelmäßig gebauten Geflechten verbunden sind, welche die großen Maschen z. T. überbrücken und ausfüllen. Alter und Facies: Cuvieripläner. | Verbreitung und Vorkommen: Gr.-Heere. Anzahl der untersuchten Stmckend Das Original liegt in der Göttinger Universitätssammlung.

Familie Bolitesidae nov. fam.

Plattige Lychniscosa mit dicker Wandung. Außenseite mit ovalen, in Quincunx stehenden Mün- dungen von weiten röhrenförmigen Kanälen, welche die ganze Wandung in schräger Richtung durchdringen. An der wabenartigen Innenseite stehen die unregelmäßig rundlichen, sehr weiten Mündungen dieser Kanäle alternierend in Längs- und Querreihen mit ähnlichen Mündungen von Kanälen, die unter der Oberfläche der Innenseite blind endigen. Die Verbindung beider Kanalsysteme erfolgt durch kleine rund- liche Öffnungen in den Septen. Die sehr weiten Maschen des aus Lychnisken mit ungewöhnlich langen und dünnen Strahlen bestehenden Diktyonalgerüstes sind von unregelmäßigen, achsenkanalfreien Kiesel- gespinsten überbrückt, die von den Strahlen der Lychniske ausgehen. Die Tangentialstrahlen der dermalen

335

und gastralen Lychniske sind plattig verbreitert. Ihre äuBeren Radialstrahlen erheben sich über die Ober- flächen als lange dornige Kieselstäbe und endigen mit kurzen Kieselbüscheln. Obere Kreide. Gattung Bolitesia nov. gen.

Dickwandige Platten. Beide Seiten mit sehr weiten Kanalmündungen, die an der Außenseite in Quincunx, an der Innenseite in Längs- und Querreihen stehen. Die Mündungen an der Außenseite gehören zu einem System von weiten röhrenförmigen Kanälen, welche die ganze Wandung in schräger Richtung durchbohren. Die Kanalmündungen an der wabenartigen Innenseite gehören z. T. demselben System an, zum Teil gehören sie zu weiten Kanälen, die mit den von außen kommenden Kanälen alternieren und unter der Oberfläche der Außenseite blind endigen. Beide Kanalsysteme kommunizieren durch kleine Öffnungen in den Scheidewänden. Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken mit sehr langen und dünnen Strahlen. Die Maschen sind mit von den Strahlen ausgehenden, achsenkanalfreien Kieselgespinsten erfüllt. An den Oberflächen werden die Tangentialstrahlen der Lychniske und die Kieselgespinste plattig. Die äußeren Radialstrahlen erheben sich über die Oberfläche als dornige Kieselstäbe mit buschigen Enden.

Obere Kreide.

Bolitesia mirabilis nov.sp. (Tafel XXXIII, Fig. 9; Tafel XXXXV, Fig. 5; Texttafel XI, Fig. 3.)

Von dieser Art, die in mehrfacher Hinsicht einen neuen und ganz eigenartigen Typus darstellt, kenne ich nur ein ca. 5 em langes, 2—2,5 cm breites und 1—1,5 cm dickes Fragment, nach dem man auf einen plattenförmigen Schwammkörper schließen kann. An der einen Breitseite, die ich für die Außenseite halte, liegen in Quincunx (auf 1 gem etwa 4-5) ovale, 4-5 mm lange und 2—3 mm breite Öffnungen von sehr weiten Kanälen, die die Wandung in schräger Richtung vollkommen durchdringen. Mit den 3—5 mm weiten, unregelmäßig rundlichen oder undeutlich viereckigen Mündungen dieser Kanäle alter- nieren an der Innenseite gleichgroße und ähnlich geformte Öffnungen von Kanälen, die ebenfalls schräg in die Wandung eindringen, aber unter der Oberfläche der entgegengesetzten Seite blind endigen. Beide Kanalsysteme stehen durch kleine rundliche Löcher in den Scheidewänden der Tuben in Verbindung. Die Kanalmündungen stehen an der Innenseite in Längs- und Querreihen und zwar so, daß der Länge und Quere nach auf die Mündung einer blinden Kanalröhre jedesmal die Öffnung einer die ganze Wandung durchbohrenden Tube folgt. Da die Tubenwandungen im Verhältnis zur Weite der Tuben ziemlich dünn sind (ca. 1,5 mm), erinnert die Innenseite lebhaft an Honigwaben.

Die Spezies ist durch eine, allen anderen Lychniscosa fehlende Eigentümlichkeit des Diktyonalgerüstes

ausgezeichnet, die darin besteht, daß die durch die Verschmelzung der Lychniskenstrahlen gebildeten Maschen durch achsenkanalfreie, anastomosierende Geflechte und Gespinste überbrückt und ausgefüllt werden, die ihren Ursprung von den Strahlen der Lychniske nehmen. Die Strahlen besitzen eine im Verhältnis zur Dicke ganz ungewöhnliche Länge, und die Ausfüllung der Maschen mit Gespinsten und Geflechten stellt eine Kompensation für die Einbuße an Stabilität dar, die das Stützgerüst durch die ungewöhnliche Weite der Skelettmaschen erleidet. Die Orientierung der Lychniske ist wenig regelmäßig. Es ist aber unverkennbar, daß longitudinale und zirkuläre Balkenzüge vorwiegen. Die äußeren Radial- strahlen der dermalen und gastralen Lychniske erheben sich über die Oberfläche als lange dornige Kiesel- stäbe und endigen gewöhnlich mit verzweigten Kieselbüscheln. Eine gewisse Verdichtung erfährt die

336

Oberfläche des Diktyonalgerüstes stellenweise dadurch, daß die Tangentialstrahlen der äußersten Lychniskenlagen und die zwischen diesen Strahlen ausgespannten Gellechte plattig en sind. Alter und Facies: Kalkmergel der Quadratenkreide. Verbreitung und Vorkommen: Oberg (s. s.). Das Original ist Unikum und liegt in meiner Sammlung.

_ Familie Ophrystomatidae nov. fam.

Plattige Lychniscosa, die auf der Oberseite mit einer glatten, von zahlreichen rundlichen Offnungen mit umwallten Rändern durchbrochenen Kieselhaut überzogen sind. In der Deckschicht kleine Achsen- kreuze (von Stauraktinen ?). ,

Obere Kreide.

Familien- und Gattungsdiagnose sind abgeleitet aus der Zrrrezschen Gattungsdiagnose und 4 Angaben F. A. Rormers über die einzige Ophrystoma-Art.

Gattung Ophrystoma v. ZITTEL.

Plattig ausgebreitet. Auf der mit einer dichten glatten Kieselhaut überzogenen Oberseite zahlreiche ziemlich große rundliche und umwallte Öffnungen. Das Diktyonalgerüst besteht aus Lychnisken. In der glatten Kieselhaut kleine Achsenkreuze (von Stauraktinen?).

Obere Kreide.

Ophrystoma micrommata Roem. sp.

1864. Porospongia micrommata RoEMER, Sp. S. 9, Taf. IV, Fig. 14. 1877. Ophrystoma micrommata ZitTeL, Stud. I, S. 55.

1883. fe 5 Hinwe: CAT Sa 129:

?1889. _ a GRIEPENKERL, Königsl. S. 23.

F. A. Roemers Diagnose lautet: „Der Schwamm bildet weite Ausbreitungen und zeichnet sich durch die geringe Größe und große Anzahl der Mündungen aus; diese sind abgestutzte, niedrige Kegel und haben einen feinen, vorspringenden Rand.“ Das Diktyonalgerüst besteht nach v. ZirreL aus Lych- nisken. Deckschicht mit kleinen Achsenkreuzen (von Stauraktinen?). Ich habe leider kein gut er- haltenes Exemplar dieser Art untersuchen können.

Alter und Facies: Varianspläner.

Verbreitung und Vorkommen: Kahnstein bei Langelsheim.

Hexactinelliden unsicherer Stellung. (Tafel XXXI, Fig. 7; Texttafel 11, Fig. 11.)

Hexaktinen mit dünnen, 1,5—2 mm langen, an den Enden zugespitzten Strahlen erfüllt zeigten (Textt. Fig. 11). Ich muß darauf verzichten, die Skelettreste zu klassifizieren. Von zahlreichen Hexaktinellidenarten habe ich ferner frühe Entwicklungsstadien im geschlemmter Ätzrückstande des Oberger Spongienmergels gefunden (Tafel 31, Fig. 7). Auch hier war in den meisten Fällen eine sichere Bestimmung untunlich

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Ergebnisse und Schlussbemerkungen.

Aus der Kreideformation der ganzen Erde waren etwa fünfzehn Kieselspongien-Familien bekannt. Jetzt sind es ca. fünfundvierzig geworden. Alle kommen auch in der Oberkreide von Nordwestdeutsch- and vor; sie sind sogar zum größten Teil vorläufig nur in diesem Verbreitungsgebiete nachgewiesen worden. Achtzehn Familien davon leben noch in der Jetztzeit.

Ganz wenige Familien, nämlich die Desmacidonidae, Renieridae und wohl auch die Scolioraphidae gehören zu den monaxonen Silicea im engeren Sinne. Ein Paar, und zwar die Rhizomorinidae und Megarhizidae, vertritt die lithistiden Monaxonia, und eine einzige Familie ist m. E. in keiner der drei für die lebenden Silicea geltenden Ordnungen unterzubringen, das sind die Sphaerocladinidae. Alle anderen Gruppen und Grüppchen lassen sich zwanglos entweder den Tetraxonia oder den Hexactinelliden einordnen.

Die Systematik der Ordnung Tetraxonia habe ich allerdings durchgreifend ändern, und auch die ZırreL’sche Haupteinteilung der Hexactinelliden durch die natürlichere des Zoologen F. E. SCHULZE ersetzen müssen.

Veranlassung zur Neueinteilung der Tetraxonia gab mir die unnatürliche und gezwungene Zu- sammenfassung aller lithistiden Silicea zu einer geschlossenen Gruppe, die v. ZıtteL bekanntlich als den Tetractinellidae, Hexactinellidae etc. gleichwertige Ordnung ansah, während Sorras, v. LENDENFELD und andere Zoologen, denen sich auch Raurr angeschlossen hat, sie mit einer zweiten Hauptgruppe, welche die Formen mit vierachsigen Skelettelementen des regulären Typus umfaßt, den Tetraxonia unter- ordneten. Diese Systematik konnte man allenfalls noch für alle Silicea mit lithistidem Habitus, welche

- durch vierachsige Skelettelemente im Stütz- oder nur im Dermalskelett mehr oder weniger deutlich als Tetraxonia gekennzeichnet sind, gelten lassen. Dagegen waren alle Formen, welche, wie die Rhizomorinidae und Sphaerocladinidae, tetraxoner Elemente gänzlich ermangeln, unbedingt abzusondern und, wo es an- ging, wie bei den durch die Achsenanlage als Monaxonia charakterisierten Rhizomorinen, näher ver-

_ wandten Abteilungen zu überweisen.

Aber auch innerhalb der tetraxonen Lithistiden unterschied ich noch zwei Kategorien, die zwar infolge der gemeinsamen, aber, wie wir gesehen haben, aus konvergenter Züchtung hervorgehenden Fähig- keit der Zygosenbildung verwandtschaftliche Beziehungen höheren Grades vortäuschen, durch die Achsenanlage der Desme und die Kombination der Desme und Dermalia aber divergieren, und zu zwei

_ verschiedenen, und scharf getrennten Tetraxoniagruppen mit regulären Skelettelementen ‚hinneigen. Auf die eine Seite stellte ich die Lithistiden mit vierachsigen Desmen und vierachsigen Dermalia (die Tetracladinidae) und als Gruppe mit unverbundenen Skelettelementen des regulären Typus “die Pachastrellidae, auf die andere die Lithistiden mit einachsigen Desmen und vierachsigen Dermalia Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. 43

Were

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( Megamorinidae und Corallistidae) und als Gruppe mit regulären Skelettelementen die Stellettidae. Die erste Abteilung habe ich als Caltropina, die zweite als Rhabdina zusammengefaBt, und beide als Triben einer neuen Unterordnung Pleonasterophora unterstellt, die als Mikrosklere Spiraster und auch Amphiaster, Microrhabde und Centrotyle, aber niemals Sigme oder Sterraster hat.

Als weitere Unterordnungen der Tetraxonia betrachtete ich die Sigmatophora SozLas, die Mega-- sclerophora v. LENDENFELD und eine neue Unterordnung Sterrasterophora SCHRAMMEN, welche nur die Geodiden enthalt.

In der Haupteinteilung der Hexactinelliden bin ich, wie gesagt, F. E. Schutze gefolgt, welcher den Nachweis erbracht hat, daß alle lebenden Hexactinelliden in zwei natürliche Hauptgruppen zerfallen, nämlich die Hexactinelliden mit Hexastern und die Hexactinelliden mit Amphidisken (/exasterophora und Amphidiscophora). Nun sind allerdings die Hexaster und Amphidiske bei den fossilen Arten so gut wie nie erhalten geblieben. Trotzdem habe ich fast alle kretazischen Hexactinelliden zu den Hexastero- phora gestellt. Der Beweis der Zugehörigkeit war freilich nur indirekt zu führen. Bei allen Hexactinel- liden-Gattungen nämlich, die der Kreideformation und Jetztzeit gemeinsam sind, haben die lebenden Arten Hexaster. Sie sind darum auch bei den fossilen Spezies jener Genera vorauszusetzen. Fast alle anderen Hexactinelliden der Kreide schließen sich aber diesen Gattungen in der Goa organisation mehr oder weniger eng an.

Die Hexasterophora habe ich weiter gegliedert in die beiden Triben Hexactinosa (Hexasterophora mit einem aus Hexaktinen aufgebauten Diktyonalgerüst) und Lychniscosa (Hexasterophora mit einem aus Lychnisken bestehenden Diktyonalgerüst). Für ein Äquivalent beider Gruppen halte ich eine dritte, welche die Euplectelliden und verwandte Formen enthält.

Den Hexactinosa ordnete ich als Subtriben die Uncinataria F. E. SCHULZE und Inermia F. E. SCHULZE unter, und außerdem eine Anzahl kretazischer Familien, deren Zugehörigkeit zu den genannten Subtriben zwar nicht unmittelbar durch der Kreide und Jetztzeit gemeinsame Gattungen zu erweisen war, die aber im Bau der Diktyonalgerüste den Uncinataria und Inermia näher stehen wie alle anderen lebenden und fossilen Hexactinellidengruppen.

Ich lasse nunmehr einen kurzen Überblick der alten und neuen Silicea aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland folgen.

Von lebenden Tetraxonia-Familien mit unverbundenen Skdlettelembnten des regulären Typus waren aus der Kreide die Pachastrellidae SoLnas schon bekannt. Hierzu kommen jetzt die Tetillidae SoLLas, Stellettidae SoLLAS (v. LENDENF.) und Geodiidae SOLLAS. ]

In der Kreide gab es sodann zwei Tetraxonia-Gruppen mit lithistidem Skeletthabitus, nämlich die Tetracladinidae Zırr. und Megamorinidae Zırr. Ihre Zahl wird durch die neu nachgewiesenen Corallistidae Sorzas und die neu aufgestellte.-Familie der Helomorinidae ScHRAMMEN verdoppelt. >

Zwei weitere neue Tetraxonia-Familien mit eigentümlicher Skelettorganisation kommen ferner in den Ophiraphididae SCHRAMMEN und Helobrachidae SCHRAMMEN hinzu. 4

Die Mikrosklere der fossilen Pachastrelliden, Tetilliden, Stellettiden und Geodiden bleiben nur äußerst selten in Vergesellschafterung mit den Megaskleren erhalten. Die morphologischen Eigentümlich= keiten der Megasklere, und die Kombinationen, in denen diese auftreten, boten aber gute Anhaltspunkte zur Familienbestimmung. Von einer Einordnung der fossilen Arten in rezente Genera mußte ich hier

339

allerdings absehen, weil Körperform und Kanalsystem gewöhnlich dem Versteinerungsprozeß nicht standgehalten haben. Manchmal ergab aber allein schon die Skelettvergleichung nähere Beziehungen zu lebenden Formen. Z. B. stimmen die triänen Megasklere der fossilen Stellettide Stolleya ornatissima SCHRAMMEN und der lebenden Anthastra piriformis SoLLAs fast überein. Theneopsis Steinmanni ZimT. nähert sich hierin der lebenden Sphinctrella eribrifera SoLLAS, Geodiopsis cretacea SCHRAMMEN weist eine - ähnliche Nadelzusammenstellung wie lebende Geodia-Arten auf, und die Untersuchung von Geodiopsis microthrinax SCHRAMMEN deutete Berührungspunkte mit dem rezenten Genus Jsops an. Die Tetillidae und Geodiidae sind in der Kreide von Nordwestdeutschland nur durch je zwei sehr 4 seltene Arten vertreten; die Pachastrellidae sogar nur durch eine einzige, von der ich aber zahlreiche und schöne Exemplare gefunden habe. Auf die Stellettidae kommen dagegen vier Spezies; einige davon gehören

2

4 zu den nicht ganz seltenen und auch verhältnismäßig gut erhaltenen Vorkommnissen.

Unter den lithistiden Tetraxonia nehmen die Tetracladinidae an Formenmannigfaltigkeit die erste Stelle ein. Den 16 von v. Zırter, HiNDE und anderen unterschiedenen Genera konnte ich fast ebenso viel neue hinzufügen. Zur Erleichterung der Übersicht habe ich die Tetracladinen in Unterfamilien zerlegt. Die Unterscheidungsmerkmale ergaben sich aus der Spezialisierung der Desme und Dermalia. Die Unterfamilien repräsentieren zum Teil Formenkreise, welche zu Entwicklungsreihen gehören, die zur Kreidezeit in reicher Blüte standen, während heute nur noch Rudimente existieren.

Weniger gegliedert erwies sich die Familie der Megamorinidae. Immerhin konnten mehrere neue Gattungen bezw. Untergattungen und zahlreiche neue Arten beigebracht werden.

Dasselbe gilt von den Corallistidae. Die Skelettelemente dieser Familie beanspruchen übrigens Inte- resse wegen einer Konvergenzerscheinung, Sie besitzen nämlich wie die Sphaerocladinidae, wie manche Tetracladinen (Plinthosella Zırr., DactylotusScurm.) und auch die paläozoischen Hindiaden einen verdickten Basalteil (Brachyom), von dem nach einer Seite mehrere (gewöhnlich drei) Clone ausgehen. Während aber die eben genannten Tetracladinen im Brachyom und in jedem Clon Achsenkanäle haben, ist das -Crepidom der Corallistidae monaxon, und zwar fällt der Verlauf des Achsenkanals mit der Längsachse des Brachyoms zusammen. Weitere, z. T. auf konvergenter Züchtung beruhende, Formparallelismen ‚bilden bei Corallistiden und Tetracladinen die dermalen Dichotriaene, Phyllotriaene etc.

Die neue Lithistiden-Familie der Helomorinidae umfaßt nur die zwei Arten der Genera /soraphinia ler. und Pachycothon Scurm. In der Zırreischen Systematik stand /soraphinia bei den Megamorinen. Die Desme von /soraphinia unterscheiden sich aber von Megaclonen durch fadenförmige Gestalt, Mangel an längeren Ästen, und durch Achsenkanäle, die nicht nur einen kurzen Teil des Epirhabds, sondern das ganze ,,Heloclon“ der Länge nach durchziehen. Nach der Kombination der Desme und Dermalia (Dichotriaene) gehören auch die Helomorinidae zu den Tetraxonia. Die Mikrosklere sind aber nicht bekannt. Darum habe ich es vermieden, die Familie einer der vier geltenden Unterordnungen zu unterstellen. Aus demselben Grunde behandle ich auch die Ophiraphididae SCHRAMMEN und Helobrachidae ScHRAMMEN als Tetraxonia unsicherer Stellung. Die Ophiraphididae sind bisher fast ganz übersehene, ‚aber wichtige Charakterformen der Oberkreide, deren Skelett aus langen, glatten, schlangenförmigen ‚Nadeln besteht, wozu als Dermalia Triäne mit ungegabelten Zinken kommen. Das Gerüst der Helo- brachidae, die nur durch eine einzige, unscheinbare, und nur bei Anwendung des Ätzverfahrens aufzu-

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fir dende Art repräsentiert werden, ist dagegen aus großen, vogelkrallenartig gekrümmten Dreistrahlern

zusammengesetzt. (Die Dreistrahler beruhen aber auf tetraxoner Grundlage, denn an der Vereinigungs- stelle der drei Strahlen liegt eine halbkugelige Anschwellung, die durch einen kurzen Achsenkanal als Rudiment eines vierten Strahls gekennzeichnet ist.) Beide Familien stellen im Mechanismus der Skelett- verbindung einen besonderen Typus dar, indem ihre Megasklere weder, wie bei den lithistiden Tetraxonia, durch Zygose verbunden, noch, wie bei den Tetraxonia mit regulären Elementen, ganz unverbunden, sondern mehr oder weniger stark verfilzt sind.

Aus der nicht geringen Zahl der fir die Kreide neuen Hexactinelliden-Familien sind namentlich die Euplectellidae Isıma, Euretidae F. E. ScHuuLze, Tretocalycidae F. E. ScnuLze, Chonelasmatidae SCHRAMMEN, Dactylocalycidae Isıma und Auloplacidae ScurammeEN hervorzuheben, weil sie die Genera enthalten, welche den Kontakt mit der Jetztzeit herstellen. Früher war Aphrocallistes die einzige der oberen Kreide und Jetztzeit gemeinsame Gattung. Ich habe auch Regadrella, Farrea, Eurete, Peri- « phragella, Lefroyella, Chonelasma, Hexactinella, Scleroplegma und Auloplax nachweisen können. Diese Entdeckungen führten zu wichtigen Schlüssen auf die systematische Stellung der kretazischen Hexactinel- liden und beleuchten die bathymetrischen Verhältnisse mancher Teile des Kreideozeans und die Bezieh- ungen zwischen Faunengebieten der Neuzeit und gewissen Horizonten der Oberkreide von Nordwest- deutschland.

Mit Ausnahme der Euplectellidae gehören die ebengenannten mit zahlreichen neu aufgestellten Familien, die z. T., wie die Leptophragmidae ScuRAMMEN bei den schon länger aus der Kreide bekannten Craticularidae Raurr Anschluß finden, z. T. eigentümliche Typen darstellen (wie z. B. die Pleuro- thyrisidae SCHRAMMEN, Stichmaptycidae SCHRAMMEN, Polythyrisidae SCHRAMMEN u. a.) zu den mächtig florierenden Hexactinosa.

In vollster Blüte standen zur Kreidezeit aber auch die Lychniscosa. Das bezeugen besonders die artenreichen Ventriculitidae v. Zirt. Die von v. ZiTTEL zu dieser Familie gerechneten Gattungen Poly- blastidium v. Zirr. und Sporadoscinia v. Zirt. sehe ich übrigens als Repräsentanten eigener, auch um neue Formen bereicherter Familien an. Den Ventriculitidae sind wohl auch die neuen Familien der Actinocyclidae und Microblastididae anzuschließen. v. ZirtELs Familien Callodictyonidae und Coelo- ptychidae habe ich unverändert beibehalten, während die aus heterogenen Elementen zusammengesetzten Maeandrospongidae Zirr. in Camerospongidae, die einen allerseits schön abgegrenzten Formenkreis umfassen, und Becksidae mit den alten Gattungen Becksia ScaLürer und Plocoscyphia Reuss und mehreren neuen zerlegt wurden. Schließlich sind noch die neuen Lychniscosa-Familien der Calyptrellidae, Plectascidae, Cinclidellidae, Bolitesidae und Ophrystomatidae zu registrieren, welche z. T. auf einzelne und isoliert stehende Formen gegründet sind.

Ich habe überlegt, ob ich nicht die kleinen und kleinsten Gruppen nur als Gattungen oder Arten unsicherer Stellung den Komplexen der größeren Familien anhängen sollte, aber schließlich doch Familien- diagnosen abgeleitet, um die phyletische Äquivalenz der an Umfang sehr verschiedenen Formenkreise schärfer hervortreten zu lassen.

Die beiden für die Kreide neuen Monaxonia-Familien der Homoraphidae RıpLey u. DENDY (Unterf. Renierinae) und Desmacidonidae RıpLey u. DENDY sind mit je einer seltenen Art nachgewiesen worden. Die monaxonen Scolioraphidae ScHRAMMEN scheinen auch nur zwei Spezies der Gattung Scolioraphis Zırr. zu enthalten.

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344

Die lithistiden Monaxonia, und hiervon namentlich die Rhizomorinidae v. Zirt. zeigten sich dagegen überaus formen- und individuenreich. Einzelne Genera, z. B. Verruculina Zırr. produzieren eine . ungemein große Zahl von z. T. auch stratigraphisch brauchbaren Arten. Neue Gattungen sind Pachysalax, Plinthodermatium, Coelosphaeroma und Coscinostoma.

Auch die Familie Megarhizidae erhielt weiteren Zuwachs durch die neue Gattung Chalaropegma.

Als letzte, aber wegen ihrer ungeheuren Langlebigkeit interessanteste Familie der Silicea nenne ich die Sphaerocladinidae ScHRAMMEN. Sie enthält mehrere neue Genera, welche die silurischen Astylo- spongien mit den lebenden Vetulinen verknüpfen.

Die angeführten Gruppen partizipieren in sehr ungleichem Maße an der Zusammensetzung der in zahlreichen Zonen der nordwestdeutschen Oberkreide über- und nebeneinander deponierten Spongien- faunen. Das ist schon durch den verschiedenen Grad der Widerstandsfähigkeit der Gerüste gegen die destruierenden Einflüsse des Fossilisationsprozesses bedingt. Zu den unbedingt resistenten Formen gehören die Lithistiden und ein Teil der Hexactinelliden mit Diktyonalgerüsten. Alle anderen Silicea sind in der Regel nur bei ungewöhnlich günstigen Erhaltungsbedingungen nachzuweisen. Da die Quadratenkreide von Oberg in dieser Beziehung beispiellos dasteht, gebe ich hier ein vollständiges Ver- zeichnis aller an jener klassischen Lokalität aufgefundenen Familien und Arten.

Tabellarische Übersicht der Silicea aus der Quadraten-Kreide von Oberg.

Ordnung Tetraxonia F. E. SCHULZE. 10. Homalodora (Doryderma) plana SCHRAMMEN.

41: - an tuberosa SCHRAMMEN. Unterordnung Sigmatophora SOLLAS. 12. $5 ficus SCHRAMMEN. = seh 13. i pusilla SCHRAMMEN. Due Tenilidae, Sorz.as. 14. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN. 1. Tetillopsis Doeringi SCHRAMMEN. 15. Heterostinia obliqua BENETT sp.

2. A longitridens SCHRAMMEN. Familie Corallistidae SoLLas emend. ScHRAMMEN.

Unterordn. Pleonasterophora SCHRAMMEN. 16. Pachinion scriptum Roem. sp.

I. Fe cylindricum SCHRAMMEN. 18. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN.

Familie Stellettidae Sottas emend. v. LENDENFELD.

3. Theneopsis Steinmanni v. ZITTEL. 4. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN. 5. ornatissima SCHRAMMEN.

Familie Pachastrellidae SoLLAs emend. v. LENDENF.

19. Propachastrella primaeva v. ZITT. sp.

6. + florida SCHRAMMEN. Familie Megamorinidae v. ZırreL. Familie Tetracladinidae v. ZiTTEL. DZ Brochodora (Doryderma) Roemeri HINDE. Unterfamilie Phymatellinae ScHRAMMEN. 8. o a ramusculus SCHRAMM 20. Phymatella tuberosa QUENST. sp. 9. Homalodora ( Doryderma) ramosa MANT. sp. 24. = bulbosa v. ZITT.

. Phymatella heteropora v. Zxrr.

7 sphaeroides SCHRAMMEN. Aulaxinia suleifera RoEM. sp. = fallax SCHRAMMEN.

. Craterella tuberosa SCHRAMMEN.

. Myrmeciophytum verrucosum RoEM. sp. . Callopegma acaulis v. Ziv.

. Thecosiphonia postumus SCHRAMMEN.

. Turonia variabilis MICHELIN.

> constricta V. ZITT. D cerebriformis SCHRAMMEN.

. Jerea Quenstedti v. ZITTEL. . Siphonia tubulosa SCHRAMMEN.

= maliformis SCHRAMMEN.

Unterfamilie Discoderminae SCHRAMMEN. . Discodermia antiqua SCHRAMMEN. . Rhagadinia rimosa Roem. sp.

N Döderleini SCHRAMMEN. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN.

. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN. . Colossolacis plicata SCHRAMMEN.

Rhoptrum scytaliforme SCHRAMMEN.

Unterfamilie Phymaraphininae SCHRAMMEN.

. Pholidocladia dichotoma HınDe. . Lopadophorus lacunosus SCHRAMMEN. . Procaliapsis clavata HınDE sp.

a cretacea SCHRAMMEN.

. Cycloclema compressa HINDE sp.

. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN.

Unterfamilie Acrochordoninae SCHRAMMEN.

. Acrochordonia ramosa SCHRAMMEN. auricula SCHRAMMEN. .

Unterfamilie Astrocladinae SCHRAMMEN.

. Astrocladia subramosa ROEMER Sp. . Microdendron ramulosum SCHRAMMEN.

Unterfamilie Plinthosellinae SCHRAMMEN.

. Pyenodesma globosa SCHRAMMEN.

342

54. Plinthosella squamosa v. ZITTEL. 55. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN.

Unterordn. Sterrasterophora SCHRAMMEN.

Familie Geodiidae SoLLas.

56. Geodiopsis cretacea SCHRAMMEN. 57. Geodiopsis microthrinax SCHRAMMEN.

Tetraxonia-Familien incert. subordinis.

Familie Ophiraphididae SCHRAMMEN.

58. Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN. a cretaceus Vv. ZITTEL.

60. cylindricus SCHRAMMEN. Gt 2 infundibuliformis SCHRAMMEN. 62. gi tuberosus SCHRAMMEN.

63. Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN. 7 cavernosus SCHRAMMEN. 65. Alloioraphium spongiosum SCHRAMMEN. 66. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN.

67. Megaloraphium auriforme SCHRAMMEN.

Familie Helobrachidae ScuraAMMEN.

68. Helobrachium consecatum SCHRAMMEN.

Familie Helomorinidae ScHRAMMEN.

69. Pachycothon giganteum ROEMER Sp.

Ordnung Monaxonia F. E. SCHULZE.

Familie Desmacidonidae RipLtey u. DENDY.

70. Rhizopsis horrida SCHRAMMEN.

Familie Rhizomorinidae v. ZITTEL.

71. Verruculina tenuis ROEMER sp.

72. 2 convoluta QUENSTEDT sp. 718: Y seriatopora ROEMER Sp. 74. 2 macrommata ROEMER sp.

. Jereica polystoma RoEMER Sp.

, oligostoma ROEMER Sp.

. Stichophyma multiformis BRonn sp. . Scytalia terebrata PuILuies sp.

e radiciformis PuiLLips sp.

. Leiochonia cryptoporosa SCHRAMMEN. . Chonella tenuis RoEMER sp.

» | auriformis RoEMER sp.

. Coscinostoma fragilis SCHRAMMEN.

. Seliscothon planum PuiLurPs sp.

5 Mantelli Goupruss sp.

Familie Megarhizidae SCHRAMMEN. . Megarhiza dubia SCHRAMMEN.

F. E. SCHULZE,

Familie Euplectellidae Isıma.

Unterfamilie Corbitellinae 1J71MA.

E87. Regadrella Petri Jacobi SCHRAMMEN.

Familie Euretidae F. E. Scuuuze.

88. Farrea Clarcei SCHRAMMEN.

89. ,„ Halli SCHRAMMEN.

90. Eurete Rauffi SCHRAMMEN.

91. Periphragella plicata SCHRAMMEN. . 92. 7 Johannae SCHRAMMEN. 8 5 simplex SCHRAMMEN. 94. Lefroyella favoidea SCHRAMMEN.

JO. . punctata SCHRAMMEN.

Ordnung Triaxonia (Hexactinellida)

Unterordn. Hexasterophora F. E. SCHULZE.

Tribus Hexactinosa SCHRAMMEN.

Subtribus Uncinataria F. E. SchuLze.

343

Familie Aphrocallistidae F. E. Schutze.

97. Aphrocallistes alveolites ROEMER Sp.

98. 25 cylindrodactylus SCHRAMMEN.

Familie Tretocalycidae F. E. SchuLze. 99. Hexactinella angustata SCHRAMMEN. 100.

101. Tretodictyum Loeschmanni SCHRAMMEN. 102.

a laevis SCHRAMMEN.

D Pfaffi SCHRAMMEN.

Subtribus Inermia F. E. ScHULZE.

Familie Dactylocalycidae Irma.

103. Scleroplegma macrochorium SCHRAMMEN.

Familie Auloplacidae ScHRAMMEN.

104. Auloplax spongiosus SCHRAMMEN.

105. Stereochlamis praecissa SCHRAMMEN. 106. 107.

= calyculum SCHRAMMEN. ig pilosa SCHRAMMEN.

- Hexactinosa incert. subtrib.

Familie Craticularidae Raurr.

108. Craticularia relicta SCHRAMMEN. 109.

u virgatula SCHRAMMEN.

Familie Leptophragmidae SCHRAMMEN.

110. Leptophragma Murchisoni GOLDFUSS sp. ait N pusilla SCHRAMMEN.

112. ra micropora SCHRAMMEN. 113. Pleurostoma radiata ROEMER.

114. Guettardia Stümpeli SCHRAMMEN.

115: . striata SCHRAMMEN.

116. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN.

Familie Callibrochidae ScHRAMMEN.

117. Callibrochis senonensis SCHRAMMEN. 118. Wollemannia araneosa SCHRAMMEN.

126.

127.

128. 129. 130.

131.

132.

133.

Tribus Lychniscosa SCHRAMMEN.

134. 135. 136.

. Habrosium convolutum SCHRAMMEN. . Oxyrhizium eximium SCHRAMMEN.

Familie Pleurothyrisidae SCHRAMMEN.

. Pleurothyris tortuosa SCHRAMMEN.

nA folium ScHRAMMEN.

Pleurochorium F. E. Schulzei SCHRAMMEN.

Familie Ptychodesidae SCHRAMMEN.

. Ptychodesia papillata SCHRAMMEN.

Familie Polystigmatidae SCHRAMMEN.

. Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN.

Familie Stichmaptycidae ScHRAMMEN.

Stichmaptyx alatus SCHRAMMEN.

Familie Syringidae ScHRAMMEN.

Syringium textum SCHRAMMEN.

Familie Hapalopegmidae SCHRAMMEN. Pleurotrema Ijimai SCHRAMMEN. Hapalopegma fragilis SCHRAMMEN. Hapalopegma maeandrina SCHRAMMEN. Familie Botryosellidae SCHRAMMEN.

Botryosella labyrinthica SCHRAMMEN.

Familie Balantionellidae ScHRAMMEN.

Balantionella elegans SCHRAMMEN.

Familie Polythyrisidae ScHRAMMEN.

Polythyris cuneata SCHRAMMEN.

Familie Ventriculitidae v. ZıTTEL.

Ventriculites radiatus MANTELL. 3 stellatus SCHRAMMEN. = cylindratus SCHRAMMEN,

145.

146. 147.

148.

161. 162,

. Ventriculites fistulosus SCHRAMMEN. . Lepidospongia rugosa SCHLÜTER.

= fragilis SCHRAMMEN. % inermis SCHRAMMEN.

. Rhizopoterion solidum SCHRAMMEN. . Napaea striata SCHRAMMEN.

= micropora SCHRAMMEN.

. Pleuropyge plana SCHRAMMEN.

Familie Polyblastididae SCHRAMMEN.

Polyblastidium racaemosum T. SMITH sp.

Familie Actinocyclidae SCHRAMMEN.

Actinocyclus mirus SCHRAMMEN. = alternans SCHRAMMEN.

Familie Microblastididae SCHRAMMEN.

Microblastidium decurrens SCHRAMMEN.

Familie Sporadoscinidae SCHRAMMEN.

. Sporadoscinia Dechent GOLDFUSS sp.

a venosa ROEMER Sp.

| micrommata ROEMER Sp. stirps SCHRAMMEN.

es Quenstedti SCHRAMMEN.

. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN.

5 robusta SCHRAMMEN. & Brandesi SCHRAMMEN.

Familie Callodietyonidae v. ZıTTEL.

. Callodictyon infundibulum v. ZITTEL. . Pleurope lacunosa RoEMER Sp. . Marshallia tortuosa ROEMER sp.

Familie Coscinoporidae ScHRAMMEN.

. Coscinopora infundibuliformis GoLDFUSS.

Familie Becksidae SCHRAMMEN.

Becksia Soekelandi SCHLÜTER. 55 Augustae SCHRAMMEN.

|

345 163. Becksia Feuerwehri SCHRAMMEN. 175. Toulminia Wollemanni SCHRAMMEN. 164. x arborea SCHRAMMEN. 176. Phalacrus flosculus SCHRAMMEN. 165. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN. 72: FF hemisphaericus SCHRAMMEN. 166. Centrosia incrustans SCHRAMMEN. 178. a decurrens SCHRAMMEN. 167. Callicylix farreides SCHRAMMEN. 168. Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN. Familie Coeloptychidae v. Zırreı. 169. = maeandrina SCHRAMMEN.

179. Coeloptychi garicoldes G 170. Sarophora armata SCHRAMMEN. Bo eee yt

180. 5 lobatum GoLDFUss.

Familie Calyptrellidae ScHRAMMEN. 181. deciminum RoEMER.

182. 2 sulciferum ROEMER. 171. Calyptrella Bertae SCHRAMMEN. 182. LUCE SE N Familie Camerospongidae ScHRAMMEN. 184. rude v. SEEBACH.

172. Camerospongia pervia SCHRAMMEN. 173. Cystispongia monostoma SCHRAMMEN. 174. Tremabolites megastoma ROEMER sp. 185. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN.

Familie Bolitesidae SCHRAMMEN.

Die Tetraxonia sind bei Oberg mit 37,7 Prozent, die Hexactinelliden mit 53,6 Prozent und die Monaxonia (mit Einschluß der lithistiden Monaxonia) mit 8,7 Prozent der Arten beteiligt. Dies aus den 185 aufgefundenen Spezies errechnete prozentuale Verhältnis dürfte der tatsächlichen Verbreitung der drei Ordnungen in der Quadratenkreide von Nordwestdeutschland annähernd entsprechen.

Ähnliche faunistische Verhältnisse werden aber auch für Scaphiten-Pläner, Cuvieri-Pläner und die Kalkmergel-Fazies der Mucronaten-Kreide (Misburg) anzunehmen sein. Aus diesen Zonen kennt man heute nur mehr oder weniger große Fragmente der Gesamtfaunen. Fast alle zartgerüstigen Hexactinel- liden und die meisten Tetraxonia und Monaxonia mit regulären Skelettelementen sind unbekannt und werden es bleiben. In erhöhtem Maße gilt das ‚„ignorabimus‘ noch aus früher dargelegten Gründen für alle in tonige oder sandige Sedimente eingeschlossenen Formen. Wenn darum die folgenden Listen auch z. T. lange Artenreihen enthalten, ein annähernd getreues Bild von der überaus reichen Ent- wicklung der Silicea in den Ozeanen der Kreidezeit gibt doch nur das Verzeichnis der Spezies aus der Quadraten-Kreide.

Listen aller sicheren Silicea-Arten aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland. Nach Zonen geordnet.

Varians-Pläner. Scaphiten-Pläner. Plectascus labrosus T. Smir sp. Brochodora (Doryderma) Roemeri HınDe. Ophrystoma micrommata RoEMER sp. Phalangium scytaliforme ScHRAMMEN. » Phymatella spinosa SCHRAMMEN. Brogniarti-Pläner. 2 intumescens ROEMER Sp. Cystispongia bursa QUENSTEDT. Thecosiphonia ramosa SCHRAMMEN. Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. ot

Rn

Thecosiphonia Torgeri SCHRAMMEN. Jerea Quenstedti v. ZITTEL. Pholidocladia dichotoma HınDe. Isoraphinia texta ROEMER sp. Pachycothon giganteum RoEMER Sp. Halichondria Lendenfeldi SCHRAMMEN. Rhizopsis horrida SCHRAMMEN. Opetionella poculum SCHRAMMEN. Verruculina tenuis RoEMER Sp.

3 damaecornis ROEMER Sp.

> convoluta QUENSTEDT SP.

à crassa ROEMER Sp.

5 miliaris REUSS sp.

a. seriatopora ROEMER Sp. Stichophyma robusta SCHRAMMEN.

À verrucosa ROEMER Sp. Stachyspongia ramosa QUENSTEDT sp. Scytalia terebrata Puiiurrs sp. Chonella tenuis RoEMER sp. Seliscothon planum Puixurrs sp. Leptophragma glutinata QUENSTEDT sp. Ventriculites radiatus MANTELL. Leiostracosia alcyonoides MANTELL sp.

* angustata ROEMER Sp. Callodictyon fragile ROEMER sp. Becksia nidiformis LEONHARD sp. Plocoscyphia Roemeri LEONHARD. Plectascus clathratus ROEMER sp. Oncotoechus cavernosus SCHRAMMEN.

Camerospongia fungiformis FERD.-RoEMER.

Tremabolites Leonhardi ScHRAMMEN. Cameroptychium patella LEONHARD.

Cuvieri- Planer.

Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN. Phymatella intumescens ROEMER sp. Thecosiphonia nobilis ROEMER sp. Astrocladia laevis RoEMER sp. Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN.

346

Isoraphinia texta ROEMER sp. Opetionella radians v. ZITTEL. Verruculina tenuis RoEMER Sp.

PR convoluta QUENSTEDT sp.

à crassa ROEMER Sp. Stichophyma verrucosa ROEMER Sp. Stachyspongia spica ROEMER sp. Scytalia terebrata PHILLIPS sp.

= cylindrata SCHRAMMEN.

Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Leiochonia pinguis SCHRAMMEN. Seliscothon planum PHiLLirs sp. Hexactinella angustata SCHRAMMEN. Botryosella labyrinthica SCHRAMMEN. Ventriculites radiatus MANTELL sp. Leiostracosia alcyonoides MANTELL sp.

a angustata MANTELL sp. Marshallia Frechi SCHRAMMEN. Coscinopora macropora GOLDFUSS. Becksia crispata QUENSTEDT sp. Plocoscyphia Maaki SCHRAMI:EN. Oncotoechus subrutus QUENSTEDT sp. Camereptychium planum SCHRAMMEN. Cinclidella solitaria SCHRAMMEN.

Emscher-Mergel mit Inoceramus digitatus. (Bahneinschnitt Petersberg bei Goslar).

Trachysycon muricatum ROEMER Sp. Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN. cf. Phymatella bulbosa v. ZITTEL. Lopadophorus Janus ROEMER sp. Pachinion familiare RoEMER Sp. Pachytrachelus conicus ROEMER Sp. Seliscothon Mantelli GoLDFUSS Sp.

er marginatum ROEMER Sp. Cytoracea grandis ROEMER Sp. costata ROEMER sp.

= impressa ROEMER Sp. Coelocorypha subglobosa v. ZITTEL. Jereica punctata GOLDFUSS Sp.

22

347

Craticularia Roemeri SCHRAMMEN. Seliscothon Mantelli GoLDFUSS sp. Guettardia trilobata ROEMER sp. i pingue SCHRAMMEN. ; x Jereica excavala SCHRAMMEN. pei eamerech » turbo ScHRAMMEN. Macrobrochus emscheris SCHRAMMEN. Pachypoterion Koenent SCHRAMMEN. Guettardia bis-alata SCHRAMMEN.

Pachinion familiare RoEMER sp.

(Sudmerberg.)

Callopegma depressa RoEMER sp. Granulaten-Senon mit Inoceramus lobatus,

Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN. Inoceramus lingua, Actinocamax Grossouvrei. Trachysycon muricatum ROEMER Sp. ? Becksia Soekelandi SCHLÜTER.

Lopadophorus Janus ROEMER Sp. Myrmecioptychium Bodet SCHRAMMEN. Pachycothon giganteum ROEMER Sp. Leptophragma micropora SCHRAMMEN.

Scolioraphis tesselata ROEMER sp.

Verruculina tenuis RoEMER sp. Quadraten-Senon.

zs seriatopora ROEMER Sp. Tetillopsis Dôringi SCHRAMMEN.

# micrommata ROEMER Sp. 2 longitridens SCHRAMMEN.

ÿ angulata SCHRAMMEN. Theneopsis Steinmanni v. ZITTEL sp. Stichophyma turbinata ROEMER sp. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN.

Jereica punctata GOLDFUSS sp. Coelocorypha subglobosa v. ZITTEL. à florida SCHRAMMEN.

= socialis ROEMER Sp. Brochodora (Doryderma) Roemeri HINDE sp. 5 acuta ROEMER sp.

a ornatissima SCHRAMMEN.

® Eh ramusculus SCHRAMMEN.

Astrobolia hemisphaerica ROEMER Sp. Homalodora (Doryderma) ramosa MANTELL Sp. | tenella ROEMER Sp. x plana SCHRAMMEN. ] | globosa ROEMER sp. a tuberosa SCHRAMMEN. | à

Cytoracea impressa ROEMER Sp. be grandis RoEMER Sp.

ig ficus SCHRAMMEN. fs pusilla SCHRAMMEN.

a costata SCHRAMMEN. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN. Bolidium palmatum RoEMER sp. Heterostinia obliqua BENETT sp. Chonella auriformis RoEMER sp. Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN. Seliscothon marginatum ROEMER sp. Pachinion scriptum ROEMER sp.

à Mantelli GoLDFUSS sp. 5 cylindricum SCHRAMMEN.

Pachytrachelus conicus ROEMER sp. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Craticularia Roemeri SCHRAMMEN. Propachastrella primaeva v. ZITTEL Sp. Guettardia trilobata ROEMER sp. Phymatella tuberosa (JUENSTEDT Sp.

bulbosa v. ZITTEL. Granulaten-Senon mit Inoceramus cardissoides. =

Pe heteropora v. ZITTEL. = (Adenstedt-Bülten).

: " sphaeroides SCHRAMMEN. Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN. Aulaxinia sulcifera ROEMER sp.

Callopegma acaulis v. ZITTEL. > fallax SCHRAMMEN.

348

Craterella tuberosa SCHRAMMEN. Ophiraphidites cylindricus SCHRAMMEN. Myrmeciophytum verrucosum ROEMER Sp. 5 infundibuliformis SCHRAMMEN. Callopegma acaulis v. ZITTEL. Cephaloraphidites milleporatus SCHRAMMEN. cavernosus SCHRAMMEN.

Thecosiphonia postumus SCHRAMMEN.

Polyjerea pyriformis GRIEPENKERL. Turonia variabilis MICHELIN.

“A constricta v. ZITTEL.

e cerebriformis SCHRAMMEN. Jerea Quenstedti v. ZITTEL.

Siphonia Griepenkerli SCHRAMMEN.

+ tubulosa ROEMER Sp.

ea coronata GRIEPENKERL.

2 micropora SCHRAMMEN. Hallirhoa sexplicata RoEMER Sp. Discodermia gleba SCHRAMMEN.

> antiqua SCHRAMMEN. Rhagadinia rimosa ROEMER sp.

As Doederleini SCHRAMMEN. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN. Colossolacis plicata SCHRAMMEN. Rhoptrum scytaliforme SCHRAMMEN. Pholidocladia dichotoma Hinve. Lopadophorus lacunosus SCHRAMMEN.

< Griepenkerli SCHRAMMEN. Procaliapsis clavata HınDE sp. cretacea SCHRAMMEN.

22

Cycloclema compressa HINDE sp.

Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN.

Acrochordonia ramosa SCHRAMMEN. Mr auricula SCHRAMMEN. Astrocladia subramosa ROEMER Sp. Pycnodesma globosa SCHRAMMEN. Plinthosella squamosa v. ZITTEL. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN. Geodiopsis cretacea SCHRAMMEN. pe microthrinax SCHRAMMEN. Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN. er cretaceus V. ZITTEL.

25 tuberosus SCHRAMMEN.

Alloioraphium spongiosum SCHRAMMEN. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN. Megaloraphium auriforme SCHRAMMEN. Helobrachium consecatum SCHRAMMEN. Pachycothon giganteum ROEMER Sp. Rhizopsis horrida SCHRAMMEN. Verruculina tenuis ROEMER Sp.

a convoluta QUENSTEDT sp. Pr seriatopora ROEMER Sp. i macrommata ROEMER Sp. Fe cupula SCHRAMMEN.

Stichophyma turbinata ROEMER sp. = multiformis BRONN sp. Jereica oligostoma ROEMER sp. » polystoma RoEMER sp. Scytalia terebrata PHILLIPS sp. 5, cylindrata SCHRAMMEN. = radiciformis PHILLIPS sp. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Leiochonia cryptoporosa SCHRAMMEN. Chonella tenuis ROEMER Sp. = auriformis ROEMER Sp. Coscinostoma fragilis SCHRAMMEN. 4 auricula SCHRAMMEN. Seliscothon planum PHILLIps. st Mantelli GoLDFUSS sp. Megarhiza dubia ScHRAMMEN. Pachytrachelus reticulatus SCHRAMMEN. Regadrella Petri Jacobi SCHRAMMEN. | Farrea Clarkei SCHRAMMEN. » Halli SCHRAMMEN. Eurete Rauffi SCHRAMMEN. Periphragella plicata SCHRAMMEN. > Johannae SCHRAMMEN. A simplet SCHRAMMEN. Lefroyella favoidea SCHRAMMEN.

Chonelasma Hindei SCHRAMMEN.

= punctata SCHRAMMEN. Aphrocallistes alveolites ROEMER Sp.

ip cylindrodactylus SCHRAMMEN. Hexactinella angustata SCHRAMMEN.

= laevis SCHRAMMEN. Tretodictyum Loeschmanni SCHRAMMEN.

2 Pfaffi SCHRAMMEN.

Scleroplegma macrochorium SCHRAMMEN. Auloplax spongiosus SCHRAMMEN. Stereochlamis praecissa SCHRAMMEN.

5 caliculum SCHRAMMEN.

, pilosa SCHRAMMEN. Craticularia relicta SCHRAMMEN.

> virgatula SCHRAMMEN. Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp.

3 pusilla SCHRAMMEN.

2 micropora SCHRAMMEN.

Pleurostoma radiata RoEMER. Guettardia Stümpeli SCHRAMMEN. <5 striata SCHRAMMEN.

Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN. Callibrochis senonensis SCHRAMMEN. Wollemannia araneosa ScHRAMMEN. Habrosium convolutum ScHRAMMEN. Oxyrhizium eximium SCHRAMMEN.

_ Pleurothyris tortuosa ScHRAMMEN.

= folium SCHRAMMEN- Pleurochorium Schulzei ScHRAMMEN. Ptychodesia papillata SCHRAMMEN.

Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN.

Stichmaptyx alatus SCHRAMMEN. Syringium textum SCHRAMMEN. Pleurotrema Ijimai ScHRAMMEN. Hapalopegma fragilis ScHRAMMEN. r > maeandrina SCHRAMMEN. _ Balantionella elegans SCHRAMMEN. Polythyris cuneata SCHRAMMEN. _Veniriculites radiatus MANTELL. | , stellatus SCHRAMMEN.

349 2

Ventriculites cylindratus SCHRAMMEN. *, fistulosus SCHRAMMEN. Lepidospongia rugosa ScHLÜTER. À fragilis SCHRAMMEN. A inermis SCHRAMMEN. Rhizopoterion solidum SCHRAMMEN. i tubiforme SCHRAMMEN. Napaea striata SCHRAMMEN.

Fr micropora SCHRAMMEN. Pleuropyge plana SCHRAMMEN. Polyblastidium racaemosum T. SMITH sp. Actinocyclus mirus SCHRAMMEN.

ad alternans ROEMER Sp. Microblastidium decurrens SCHRAMMEN. Sporadoscinia Dechent GOLDFUSS sp.

D venosa ROEMER Sp.

i micrommata ROEMER Sp.

i stirps SCHRAMMEN.

a Quenstedti SCHRAMMEN. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN.

A robusta SCHRAMMEN.

rr Brandest SCHRAMMEN. Callodictyon infundibulum v. ZITTEL. Pleurope lacunosa RoEMER sp. Marshallia tortuosa ROEMER sp. Coscinopora infundibuliformis GoLDFUss. Becksia Augustae SCHRAMMEN.

a Feuerwehri SCHRAMMEN.

Es arborea SCHRAMMEN.

ss Soekelandi SCHLÜTER. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN. Centrosia incrustans SCHRAMMEN. Callicylix farreides SCHRAMMEN. Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN.

+ maeandrina SCHRAMMEN. Sarophora armata SCHRAMMEN. Calyptrella Bertae SCHRAMMEN. Camerospongia pervia SCHRAMMEN. Cystispongia monostoma SCHRAMMEN. Tremabolites megastoma ROEMER Sp.

Toulminia Wollemanni SCHRAMMEN. Phalacrus flosculus SCHRAMMEN. > hemisphaericus SCHRAMMEN. nu decurrens SCHRAMMEN. Coeloptychium agaricoides GOLDFUSS. 5 lobatum GoLDFUSS. a: deciminum RoEMER. ss sulciferum RoEMER. + incisum ROEMER. Ni rude v. ZITTEL. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN.

Mucronaten-Senon.

Theneopsis Steinmanni v. ZITTEL Sp. Stolleya microtulipa SCHRAMMEN.

nf ornatissima SCHRAMMEN. Brochodora (Doryderma) Roemeri HINDE sp.

» Homalodora ramosa MANTELL.

= plana SCHRAMMEN.

fe tuberosa SCHRAMMEN.

= ficus SCHRAMMEN. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN. Heterostinia obliqua BENETT sp.

= immanis SCHRAMMEN.

& depressa SCHRAMMEN. Pachypoterion auritum SCHRAMMEN. Pachinion scriptum ROEMER Sp.

a cylindricum SCHRAMMEN. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN. Phalangium cylindratum SCHRAMMEN. Propachastrella primaeva v. ZITTEL sp. Phymatella tuberosa QUENSTEDT sp.

ce bulbosa v. ZITTEL.

> heteropora v. ZITTEL.

i sphaeroides SCHRAMMEN. Aulaxinia sulcifera ROEMER Sp. Aulaxinia fallax SCHRAMMEN.

hr maliformis SCHRAMMEN.

Zz melo SCHRAMMEN.

ramusculus SCHRAMMEN.

350

Aulaxinia ventricosa SCHRAMMEN. Craterella auricula SCHRAMMEN. Callopegma acaulis v. ZivrEu. Turonia variabilis MICHELIN. x constricta V. ZITTEL. = induta V. ZITTEL. ne cerebriformis SCHRAMMEN. Calymmatina rimosa v. ZITTEL. Jerea Quenstedti v. ZITTEL. Stphonia tubulosa RoEMER Sp. > maliformis SCHRAMMEN. Hallirhoa fusiformis SCHRAMMEN. Discodermia antiqua SCHRAMMEN. er colossea SCHRAMMEN. Rhagadinia rimosa ROEMER sp. Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN. Eustrobilus callosus SGHRAMMEN. Colossolacis plicata SCHRAMMEN. Procaliapsis clavata HınDE sp. Cycloclema compressa HınDE sp. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN. Astrocladia subramosa ROEMER sp. Microdendron ramulosum SCHRAMMEN. Chenendopora fungiformis LAMOUROUX sp. Plinthosella squamosa v. ZITTEL. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN. Ophiraphidites cylindricus SCHRAMMEN. br infundibuliformis SGHRAMMEN. Pr tuberosus SCHRAMMEN. ps ramosus SCHRAMMEN. Pachycothon giganteum RoEMER Sp. Verruculina tenuis ROEMER sp. on convoluta QUENSTEDT Sp. st seriatopora ROEMER Sp. Aa macrommata ROEMER Sp. cupula SCHRAMMEN. 2 astraea HınDeE. Stichophyma multiformis BRONN sp. Jereica oligostoma ROEMER sp. » polystoma ROEMER Sp.

a

351

Jereica tuberculosa ROEMER Sp. Pleurostoma dichotoma SCHRAMMEN. Seytalia terebrata PhuiLLıps sp. Guettardia striata SCHRAMMEN.

4 cylindrata SCHRAMMEN. Ventriculites radiatus MANTELL.

cS radiciformis PHILLIPPS sp. Lepidospongia rugosa SCHLÜTER. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN. Rhizopoterion tubiforme SCHRAMMEN.

a rimosa SCHRAMMEN. Napaea striata SCHRAMMEN. Pachysalax processifer SCHRAMMEN. Polyblastidium racaemosum T. SMITH sp. Plinthodermatium exile SCHRAMMEN. Sporadoscinia micrommata ROEMER Sp. Coelosphaeroma appendiculata SCHRAMMEN. RE Teutoniae SCHRAMMEN. Leiochonia robusta SCHRAMMEN. Pleurope lacunosa RoEMER sp. Chonella tenuis ROEMER sp. Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN.

7 auriformis, ROEMER Sp. Cyclostigma acinosa SCHRAMMEN. Coscinostoma fragilis SCHRAMMEN. à lobata SCHRAMMEN. auricula SCHRAMMEN. Tremabolites megastoma ROEMER sp. Seliscothon planum PuiLLirs sp. Toulminia Benettiae MANTELL sp.

nf Mantelli GoupFuss sp. = compressa SCHRAMMEN. Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN. Coeloptychium agaricoides GOLDFUSS. Pachytrachelus exspectatus SCHRAMMEN. 5 lobatum GoLDFUss.

Macrobrochus rimosus SCHRAMMEN. deciminum RoEMER.

Aphrocallistes cylindrodactylus SCHRAMMEN. x incisum RoEMER.

i lobatus SCHRAMMEN. s rude v. SEEBACH.

Leptophragma Murchisoni GoLDFUSS sp. * Seebachi v. ZITTEL. " membranacea QUENSTEDT Sp. > princeps RoEMER. n micropora SCHRAMMEN.

Bei dem nun folgenden kurzen Vergleich dernordwestdeutschen Spongien-Kreide mit anderen Kreide- - Territorien müssen alle außereuropäischen Gebiete außer Betracht bleiben, weil heute noch die paläonto- logischen Unterlagen fehlen. Zu berücksichtigen sind nur die Kreidebecken der nordeuropäischen Länder.

Von den ca. 130 Spezies, die Poëra aus der böhmischen Kreide beschrieben hat, stammen die “meisten, nämlich 82, aus den Korytzaner-Schichten, also aus cenomanen Ablagerungen, die in Nord- westdeutschland nur sehr geringfügige Reste von Kieselspongien enthalten. Von Hexactinelliden führt 3 das Cenoman von Böhmen namentlich zahlreiche Craticularien (nach Poéra 12 Arten), die in den nord- westdeutschen Äquivalenten unbekannt sind. Auch die Gattungen Petalope Poëra, Synaulia Poëra, | 15e Poéra und Botroclonium Poéra sind mit 8 Arten auf das böhmische Cenoman beschränkt. Von den übrigen 13 Hexactinelliden-Spezies, welche die Gattungen Leptophragma v. ZirtEL, Pleurostoma OEMER, Guettardia MicHELIN, Ventriculites MANTELL, Plocoscyphia Reuss, Tremabolites v. ZITTEL, Cyrtobolia Poëra und Diplodictyon v. ZırTeL vertreten, ist ebenfalls noch keine einzige in unserer Cenomankreide aufgefunden worden. Cenomane Tetraxonia und Monaxonia (einschließlich Lithistiden) kennt Poéra an 50, die ebenfalls sämtlich auf das böhmische Becken beschränkt zu sein scheinen. Jedenfalls ist die Identität von Rhagadinia rimosa Poéra mit der echten Rhagadinia rimosa aus der

352

Quadraten- und Mucronaten-Kreide, sowie von Poëras Bolidium capreoli, Bolidium palmatum und Sticho- phyma turbinata mit den gleichnamigen Rormerschen Arten m. E. nicht erwiesen.

Die Vergleichung der Korytzaner-Schichten mit den gleichaltrigen Bildungen Nordwestdeutschlands führt zu dem Schlusse, daß die beiden Kreidemeere zur Cenomanzeit in unmittelbarer Verbindung nicht gestanden haben können.

Mit Beginn der turonen Sedimentierung trat darin wohl vorübergehend eine Änderung ein. In den Weißenbergerschichten treten nämlich Arten auf, die auch im oberschlesischen Scaphiten-Pläner vor- kommen, welcher wiederum mit dem nordwestdeutschen durch manche Arten verknüpft ist. Die oberturonen Teplitzer Schichten sind wie die oberschlesischen und nordwestdeutschen Cuvieri-Pläner durch das häufige Auftreten von Thecosiphonien charakterisiert (in Böhmen Thecos. ternata Reuss sp., in Nordwestdeutschland Thecos. nobilis ROEMER sp.).

Kieselspongien fiihrende Sedimente vom Alter unserer Quadraten- und Mucronaten-Kreide sind in Bühmen anscheinend nicht zur Ablagerung gelangt.

In England enthalten Upper Green Sand und Chloritic-Marl zahlreiche Kieselschwämme, von denen in Nordwestdeutschland nur eine einzige Art, nämlich Plectascus ( Plocoscyphia) labrosus T. SMITH sp. | vorkommt, die ihr Lager in den unteren Banken der Varians-Planer hat.

Von den Spezies aus dem Grey Chalk, Chalk Marl und Lower Chalk treten in Hannover nur Stachyspongia spica RoEMER sp. und Oncotoechus subrutus QUENSTEDT sp. auf. Im englischen Cenoman und Unterturon florieren schon die in der nordwestdeutschen Kreide teilweise erst später erscheinenden Gattungen Chenendopora Lamouroux sp., Pachypoterion HınpeE, Jerea v. ZivtEL, Doryderma ZiTTEL, Phymatella ZiırtEL, Siphonia Parkinson, Hallirhoa ZivtEL und Plocoscyphia Reuss, und außerdem noch die auf die englische Kreide beschränkten Genera Holodictyon HınDE, Calpinella Hınpe, Rhopalospongia HınDE, Stauronema SoLLAs, Strephinia HınpeE und Sestrocladia HınDe.

Die längste Artenliste gibt HinDE aus dem Upper Chalk. Da aber der Upper Chalk Hınpes unser Cuvieri-Turon, den Emscher (Westfalicus-Kreide), das Untersenon (Granulaten- und Quadratenkreide) und das Obersenon (Mucronaten-Kreide) umfaßt, ist es untunlich, Hinpes Angaben über die Verbreitung der Arten stratigraphisch zu verwerten. Man kann aber wohl im allgemeinen annehmen, daß die ober- turonen und senonen Spongienfaunen von Nordwestdeutschland und England im großen ganzen gleich- artig zusammengesetzt sind. Thecosiphonia nobilis, Stachyspongia spica, Isoraphinia texta und die ältere Mutation von Ventriculites radiatus werden auch in England die Zone mit Micraster cortestudi- narium (= Cuvieri-Pläner) charakterisieren, während Pachinion-, Callopegma-, Turonia- und Rhagadinia- Arten, von Hexactinelliden Sporadoseinien, Polyblastidien und verschiedene Camerospongiden den senonen Zonen eigentümlich sein dürften.

Uber die lokal anscheinend äußerst spongienreiche Oberkreide von Frankreich gibt es m. W. nur zwei Veröffentlichungen, welche speziell Spongienfaunen behandeln. |

Die mehrfach zitierte Arbeit CourTILLERS über die Senonschwämme der Umgebung von Saumur bringt auf 40 Tafeln eine große Zahl stark verkleinert gezeichneter und recht schematisch gehaltener Habitusbilder. (Auf die Skelettstruktur ist CourTILLER bekanntlich nicht eingegangen.) Ich erkenne nur einige Phymatella-Arten (Taf. 5, Fig. 2—5), eine Chenendopora (Taf. 9, Fig. 1), eine Leiochonia (Taf. 38, Fig. 1) und Turonien (Taf. 40), die gewissen Arten der nordwestdeutschen Mucronaten-Kreide naheste

| 353

says

Die andere Publikation rührt von Ph. Poéra?) her. Sie betrifft hthistide Silicea aus dem Senon von Meaulne im Departement Maine et Loire. Die Gattungsbestimmung der ziemlich zahlreichen Spezies ist oft recht anfechtbar.

Uber die Spongien der russischen Oberkreide sind auch nur wenige Mitteilungen in die Literatur gelangt. Fiscuer von Waldheim?) hat aus der chloritischen Kreide von Simbirsk ein Coeloptychium (Coel. truncatum) beschrieben, welches nach v. ZirrEL möglicherweise mit Coeloptychium incisum RoEMER sp. identisch ist. Eine zweite Coeloptychide, Myrmecioptychium (Coeloptychium) subagaricoides SINZOW°) aus dem Gouvernement Saratow scheint meinem Myrmecioptychium Bodei aus der Granulatenkreide von Braunschweig nahezustehen. Genaue Angaben über die Horizonte der russischen Arten fehlen.

Aus der nordischen Kreide sind Kieselschwämme überhaupt noch nicht bekannt gewesen. Darum beansprucht eine durch die Tätigkeit des Herrn Landesgeologen Horst in Stockholm zusammengebrachte und mir zur Untersuchung überlassene, umfangreiche Sammlung fossiler Spongien aus der Schreibkreide Schonens größeres Interesse. Die Schwammkörper der südschwedischen Spongien sind verkieselt, und die Skelette fast immer zerstört. Die Bestimmung konnte infolgedessen nur nach der äußeren Körperform durch Vergleichung mit dem Skelett nach bekannten Stücken aus der nordwestdeutschen Kreide vorgenommen werden. Bei der als Jerea nov. sp. bezeichneten Art sind einige Zweifel über die generische Stellung durch ein ? angedeutet worden. Das ganze Material stammt von sechs, in der Nähe von Malmö gelegenen Fund- stellen. An allen Lokalitäten sind Jerea (?) nov.sp. und Phymatella bulbosa ZırteL oder Phymatella nov. sp., aff. Phy.bulbosa ZırTeL häufig. Die Aufschlüsse dürften demnach sämtlich demselben Horizonte angehören.

j Ubersicht der Spongienarten aus der siidschwedischen Kreide.

Familie Tetracladinidae.

Phymatella tuberosa QUENSTEDT sp.

3 bulbosa v. ZITTEL.

5 nov. sp., aff. Phy. bulbosa v. ZITTEL. Rhagadinia rimosa RoEMER Sp.

r

A ee

)) Pu. Poëra. Uber Spongien aus der oberen Kreide Frankreichs. Mitteilungen aus dem geologischen Museum in

£ ‘Dresden. Elftes Heft. 1892. Einige Ausführungen Poëras dürfen nicht unwidersprochen bleiben; zunächst die Folgerungen, die er aus der Prädominanz der Lithistiden in der Kreide von Meaulne zieht. Poéra bringt nämlich das Vorherrschen der

® - Lithistiden mit einem relativ jugendlichen Alter der Schichten in Zusammenhang. Er nimmt an, daß gegen Schluß der Kreide-

* zeit eine Abnahme der Hexactinelliden und eine Zunahme der Lithistiden eingetreten sei, so daB in den jetzigen Meeren die

© Lithistiden zusammen mit Tetractinelliden die Ordnung der Hexactinelliden weit überflügelten.

a Meines Erachtens resultiert das Dominieren der Lithistiden aus den Fazies-, aber nicht aus den Altersverhältnissen

der Kreide von Meaulne.

|= Im Gegensatz zu Poéras Auffassung ist ferner leicht zu beweisen, daß die Lithistiden-Fauna der neuzeitlichen Meere

nur ein Rudiment der reichen Lithistiden-Fauna der oberen Kreide darstellt. (Vgl. tabellarische Übersicht der fossilen und

rezenten Genera S. 364—366.)

Bei Jereica permira bemerkt Poéra (S. 10), die Gattung Jereica scheine einen Übergang von den Rhizomorinen zu

den Tetracladinen zu bilden. So etwas ist ganz ausgeschlossen, denn Tetracladinen und Rhizomorinen sind heterophyletische

_ Gruppen, zwischen denen niemals Übergänge entdeckt werden können.

2) Bull. soc. imp. des Naturalistes de Moscou 1844. Bd. XVII, S. 278, Taf. VIII, Fig. 1, 2

3) Über Jura. und Kreideversteinerungen im Gouvernement Saratow. Materialien zur Geologie Russlands. IV. 1872,

8. 49, Taf. VII, Fig. 1—4.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. 45

ae

354

Callopegma acaulis v. ZITTEL. 5 nov. sp., aff. Call. acaulis v. ZATTEL.

Astrocladia subramosa ROEMER sp. Turonia variabilis MicHELIN.

+ nov. sp., aff. Tur. variabilis MicHELIN. Aulaxinia nov. sp., aff. Aulaxinia melo SCHRAMMEN. Jerea (2) nov. sp. (Leitform). Phymaraphinia noy. sp., aff. Phy. infundibuliformis ScHRAMMEN.

Familie Megamorinidae.

Homalodora (Doryderma) ramosa MANTELL sp. nov. sp., aff. Hom. plana SCHRAMMEN.

22

re nov. sp., aff. Hom. tuberosa SCHRAMMEN.

Familie Rhizomorinidae.

Jereica nov. sp., aff. Jereica polystoma RoEMER sp. Verruculina tenuis ROEMER sp. a seriatopora ROEMER Sp. ba nov. sp., aff. Verru. cupula SCHRAMMEN. . Seliscothon nov. sp., aff. Sel. Mantelli GoLDFUuss sp. Stichophyma nov. sp., aff. Sticho. multiformis BRonN sp.

Hexactinelliden.

Cephalites nov. sp., aff. Ceph. Benettiae MANTELL. Ventriculites sp.

Lepidospongia sp.

Rhizopoterion sp.

Phymatella tuberosa QuENSTEDT sp., Rhagadinia rimosa RoEMER Sp., Callopegma acaulis ZITTEL, Astrocladia subramosa RoEMER sp., Homalodora ramosa MANTELL sp., Verruculina tenuis ROEMER sp:

und Verruculina seriatopora RoEMER sp. sind stratigraphisch indifferent. Sie kommen sowohl in der Quadraten- wie in der Mucronaten-Kreide vor. Mit den südschwedischen übereinstimmende Formen von Turonia variabilis MicueLin und Phymatella bulbosa v. ZirTEL treten dagegen erst von der unteren Ab- teilung der Mucronaten-Kreide ab auf. £ |

In Schweden florieren aber auch zahlreiche Spezies, welche Arten aus der nordwestdeutschen Mucronaten-Kreide mehr oder weniger nahestehen, ohne sich mit ihnen identifizieren zu lassen Dahin gehören Phymatella aff. bulbosa ZirteL, Turonia aff. variabilis MıcuELın, Aulaxinia aff. melo SCHRAMMEN, Phymaraphinia aff. infundibuliformis ScHRAMMEN, Homalodora aff. plana ScHRAMMEN, Homalodora aff. tuberosa ScHRAMMEN, Jereica aff. polystoma RoEMER sp., Verruculina aff. cupula SCHRAMMEN, Seliscothon aff. Mantelli Gotpruss sp. und Stichophyma aff. multiformis Bronn sp. Durch

355

Faziesverschiedenheiten sind die Formabweichungen nicht bedingt, denn die petrographischen Differenzen der Sedimente sind geringfiigig und auch das Verhaltnis der Ordnungen, Familien und Gattungen und die Verteilung der Arten auf die höheren systematischen Einheiten scheinen in Nordwestdeutschland und Schweden übereinzustimmen. (Das scheinbare Zurücktreten der Hexactinelliden in Schonen ist, nach sehr zahlreichen, aber nicht näher bestimmbaren Fragmenten zu schließen, nur durch die besonderen Er- haltungsverhältnisse bedingt.) Bei der geringen räumlichen Trennung der beiden unzweifelhaft dem- selben Becken angehörigen Faunen können auch geographische Besonderheiten nicht zur Erklärung herangezogen werden.

Die in Frage kommenden neuen Formen halte ich vielmehr größtenteils für spätere Mutationen aus der unteren und mittleren Mucronaten-Kreide bekannter Arten, die danach aus Sedimenten stammen müssen, deren Alter jünger anzunehmen ist, wie bei den jüngsten bis jetzt aus Nordwestdeutschland bekannten Senonschichten mit Kieselspongien. Für Kennzeichen des jüngeren geologischen Alters der schwedischen Spongienarten sehe ich u. a. die durchgängig verhältnismäßig großen Dimensionen der Schwammkörper, und gewisse, nur durch fortgeschrittene Spezialisierung zu erklärende Verände- rungen der äußeren Körperform an.

Als ein besonders erfreuliches Ergebnis dieser Arbeit betrachte ich den Nachweis, daß die Kontakt- flächen zwischen den zeitlich so weit auseinander liegenden Faunen der oberen Kreide und der Jetztzeit viel größer sind, als man wußte. Innerhalb gewisser Grenzen ist die Kontinuität in allen drei Ordnungen der Silicea vollständig hergestellt. Daß Arten die ganze Epoche des Tertiärs überdauern konnten, war ja nicht zu erwarten. Die Zahl der Gattungen, welche den Übergang zur Neuzeit vermitteln, ist aber ganz erheblich gewachsen und wäre wohl noch größer, wenn nicht bei den Kieselschwämmen mit unverbundenen Skelettelementen die destruierenden Einflüsse des Versteinerungsprozesses eine so wenig günstige Rolle spielten.

Verhältnismäßig noch zahlreicher wie die Genera sind de Familien, die ich jetzt auch aus der Kreide nachgewiesen habe, nachdem sie zuerst nur lebende Formen einschlossen.

Das kleinste Kontingent haben die Monaxonia im engeren Sinne (ohne die lithistiden Monaxonia), deren Spicula sehr winzig, und nur schwach durch vergängliche organische Substanzen verbunden sind, mit den Desmacidonidae und Renierinae gestellt. Dagegen konnte ich alle Familien der Tetraxonia, welche aus der Jetztzeit bekannt sind, mit Ausnahme der Samidae und Oscarellidae, auch aus der Kreide namhaft machen, und weiter die Zahl der den beiden Perioden gemeinsamen Hexactinelliden- Familien von eins auf sechs erhöhen.

Die folgende tabellarische Übersicht möge die vertikale Verbreitung aller aus der Kreide und Jetztzeit bekannten Hexactinelliden-Familien und Gattungen, und ihren Anteil an der Zusammensetzung der vergangenen und gegenwärtigen Fauna erläutern.

356

Tabellarische Ubersicht der vertikalen Verbreitung aller aus der Jetztzeit und aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland bekannten Hexactinelliden bis zu den Gattungen.

ObereKreide| Tertiar | Jetztzeit

Hexactinellida. | A. Hexasterophora F. E. SCHULZE. I. Euplectellidae Isıma. ——

a). Euplectellinae Lines. , ere 1. Euplectella B. OweEn.. 2: 365 hee © pennies 0e RS ar Dr PS ie RE En 2. Holascus F. E. SCHULZE . <u doc = 24 M TR ee ES 3. Malacosaccus F. E. SCHULZE 22001. caches fees eee DO RSS b) Corbitellinae 131MA. | ==> = 4. Corbitella J. E. GRAY EL: ol a Sica, oe ee es Sb cece eee II RIRES 5. Heterotella J.B. Gray. ie 2220 wc. unk MERE wae oes I ee 6: Regadrella. O0: SCHMIDT +. a, CORAN eae ae ee Lis | 7. Dictyaulus PF. E. Scnuizs” 2s. AU ei ae RO NI ee 8. Dictyocalyr F. E. ScRULSE: : 2098. ENERGIE PAPIERS 9. Walteria F. Ey SCHULZE «u... ara iss te dee ER RES 10. Hertwigia F. E. SCHULZE «u... 005 orden cee SR NC SAME 41. Rhabdopectella ©. :Senwinr x: 2. 0.306. nn re En Ra ee ER ee

. Saccocalyx F. E. ScHULZE . Trachycaulus F. E. SCHULZE . Hyalostylus F. E. SCHULZE

. Bolosoma F. E. SCHULZE

. Caulophacus F. E. SCHULZE . Sympagella ©. ScHMIDT . ? Aulascus F. E. ScHULZE

sis les ge) lee eue sentis eta, © Pre eee le nero

d'os ete fe fay Stie>@, ato) steel eus kal Pe) m= (0.0 ib) = wine kn lens

II. Caulophacidae Isıma.

III. Leucopsacidae Irma.

. Leucopsacus IHWMAN m EN ee . Chaunoplectella Jima . Plagopegma F. E. SCHULZE . Caulocalyx F. E. ScHULZE 23.

Chaunangium F. E. SCHULZE

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24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

37. 38. 39. 40.

. Acanthascus F. E. Scuutze > Meenvaocdiypius HAH. SCHÜLER : .. Lu. escrocs . Staurocalyptus F. E. ScHuLzE . Acanthosaccus F. E. ScHuLzE

. Periphragella W. MARSHALL . Lefroyella Wyv. Tuomson

IV. Rossellidae F. E. Scuuze.

a) Rossellinae F. E. SCHULZE.

Bathydorus F. E. ScHULzE Asconema Sav. KENT Hyalascus IsımAa Scyphidium F. E. ScHULzE Schaudinnia F. E. ScHuLzE D SCA BE SCHUBZE 20:2. 20 leeren ven:

Vitrollula Isima Rossella CARTER Crateromorpha J. E. Gray Aulochone F. E. ScHULZE Aulosaccus [JIMA Calycosaccus F. E. SCHULZE Aphorme F. E. SCHULZE

b) Lanuginellinae F. E. ScHuLze.

Lanuginella ©. Scumipt Lophocalyx F. E. ScHuLze

Mellonympha F. E. ScnuLze Calycosoma F. E. ScHuLze

c) Acanthascinae F. E. SCHULZE.

a) Hexactinosa ScHRAMMEN. .

V. Euretidae F. E. Scuuuze.

‚Obere Kreide |

| Tertiär

Jetztzeit

>

Miocän v.Ruditz 2 Eocän v. Briissel

358

ObereKreide| Tertiär Jetztzeit VI. Chonelasmatidae SCHRAMMEN. | = = = 54. Chonelasma F. Es SCRULIR- LOS NP RP CEE | Les VE 52. Bathyxiphus F. E.SGRuULzE es 255 dees Senne M ee IE CRE EC PI EEE VII. Aphrocallistidae F. E. Scuusze. | | Rußland, Japan 53, Aphrocallistes I. Hi. IGRAY OA 2 eee a4 ER RTE | == VIII. Tretocalycidae F. E. ScHuLze. ==> = 54. Uncinatera TOPSENT i: ... 606i 0. ek sa uve suc en one © EA Br 55. Selerothamnus W. MARSHALL :... 0.0. boone ds calc ee oot cee I ee —— 56. Fieldingia O. Scmipr::, 2.6.2 nee sh cath a te on aero uke en ECS 57. Cyrtaulon. F..E. Schutze x.) o000 68a 4 ARE PT en ees CIRE 58. Tretocalye F.. E. SCHULZE. 21x. eu al msn ee oe IS EN OMAN ER PE a —e 59, Hezacinela CARTER... u. en eee 60. Tretodictyum F. E. SCHULZE, ScHRAMMEN 1 ae IX. Dactylocalycidae Isıma. == = 6. Myltasia Guay ne COS EN UP ee |. - webbie. tha 62: Aulocalyr F. E. SCHULZE ... 2... 252.500 se 0000 tea ee a eee NN RIRES 63. Margaritela O. ScHMIDT ...:..... 0.4, eee Fo on oS he ce) PR BE Le DE ee —— 64. Dactylocalyx STUCHBURY :. J. 6.0500 oo lege oe oe anne se 2 SER EEE —_—— 65.;,Aulonlas. FE: Schulze 2 „2 re ae ee 66. Eurypleoma Fo RO ScCHULzE Sor PO NOR RO RER —— 67. ‘Stercochiamis SCHRAMMER . 1 do. 25s ex een or eee X. Craticularidae Raver. Mioogn v. Alge- rien u. Italien 68. \Craticularia. ve Lame. IE Sn «oo Baa INR ee ee XI. Leptophragmidae SCHRAMMEN. == 69. Leplophragma NV: ZINTEL RNCS Dee sis 70. -Plenrdstoma'- ROWER II SET RS NN es Eee „.n 9. Zeen 71. Guettardia, MiCHELIN. 2% /s.%2° pase scr erica: re 72, Andreaea SCHRAMMEN; - 0.5): 20% Ree eee ee ee eee XII. Callibrochidae Schrammen. —— 73. Callibrochis. SCHRÄMMER +. Hd 2 22 ep os oo ey eae eee u

-- 359

Obere Kreide Tertiar Jetztzeit are ollemannia SCHRAMMENT AG). 22. DR rast in. PERPESES MOTOS CR AMMEN nennen ob feds ct ede a cee un COCA OR ON RE

XIII. Pleurothyrisidae SCHRAMMEN. > MP CHPOUNUTIS SCHRAMMEN --..-.. LL... :.....u....... | MP lenrochorinm SCHRAMMEN L.:...........,:1...,.......,,.. | Pes RE ER XIV. Ptychodesidae SCHRAMMEN. = 100 dES1T SCHRAMMEN .:. .: .........1................... | XV. Polystigmatidae SCHRAMMEN. rar! BE olystiemalium SCHRAMMEN .. 200... 2 2. eee eee he en een: | XVI. Stichmaptycidae SCHRAMMEN. | CM O DIYs SCHRAMMEN -: .-....,................ is. | | | XVII. Syringidae SCHRAMMEN. == | | EU SCHRAMMEN 0... eee careureee. | XVIII. Hapalopegmidae SCHRAMMEN. == SSS | . Hapalopegma SCHRAMMEN ............... Pee ace ale sc: | | er SCHRAMMEN. a ee ennemies at | XIX. Botryosellidae SCcHRAMMEN. TPS CAS GHRAMMENS 4... ........ nahe XX. Balantionellidae SCHRAMMEN. SS TO SCHHANMEN 2. 2 bce ne de bie ont duo de ous vue | XXI. Polythyrisidae SCHRAMMEN. SS SS SE PS OCHIRAMMEN = Foie tx ne cr remuer Nees 8) Lychniscosa SCHRAMMEN. Se Alocysudae ER} EH. Scnunze. = = ——— |.:........ RARE A use names un lesesscostodéth. une:

360

Jetztzeit

109.

Marshallia virer acy ee ee A N

ObereKreide| Tertiär XXIII. Camerospongidae SCHRAMMEN. —— 89. Camerospongia WORBIGNY Ti 2... 2: 2 Heu oes Jas ee eee 90. Cystispongia —ROEMER NGS. PALIER CORRE EE 91. Tremabolites %.- ZUVIEL... LA RP RE 92. Toulminia v: ZAIDER: RER CN RE RE 93. Cameropiychium BEONBARD. 5.0 ee 94. Phalacrus -SCHRAUMEN | oo. „ua. io me ces oe Cae SR CT COR XXIV. Coeloptychidae v. Z1TTEL. | 95. Coeloplychiam ‘GoBDRUBSis2c.25.54 02-45 ee 96. Myrmeciopiychium SCHRAMMEN. u 0 2... 0 tn Ooo a eee = XXV. Ventriculitidae v. Zirret. m 97. Ventriculites MANTEL... 52.2400. Re ee ae 98. Lepidospongia RoEMER see. SCR Paw eae ee 99. Rhizopotérion ys ZUPVEL oa <5. yas aes hk ee ee aes 100. Napaca Sch RAMMED RSS = = ee ee 101. Plewropype ScHRAMMEN.. 2. 2 bo, downto ONE RE pee XXVI. Polyblastididae SCHRAMMEN. 102.--Polyblastidium: vr rrr, A: 52.5 oe Boe eae eee ee XXVII. Actinocyclidae SCHRAMMEN. 103. :Acinocyolus SCHRAMMER Ne. NE re ET XXVIII. Microblastididae Schrammen. 104. Microblastidium SCHRAMMEN........... dis AE Ree ATE XXIX. Sporadoscinidae ScHRAMMEN. 105. Sporadoscinia v. Listes. ss RO ER SN EE eee begin: 106. Leiostracosia: SCHBANMMEN NN aaa SR es ER a XXX. Callodictyonidae v. Zrrrer. PEERS 107. Callodietyon: N: AITIEL 1.22 22. 2 ek ee ee ey See 198. Plenröpe 8. ZITTEL 12. 0-5 Meow eee he ee ee oe PEER

110. Coscinopora GoLDFUSs.....................................

111. 112. 113. 114. 119. 116.

117.

118,

119.

120.

121.

122.

123. 124. 425.

|ObereKreide | Tertiar

Jetztzeit

XXXI. Coscinoporidae SCHRAMMEN.

XXXII. Becksidae SCHRAMMEN.

Re ne se ws Ale Ae grue à ne a Te à da es me D A ee dun à noce dame dre e TS D CE Ne ea da de à na on monnaie me voue POUR DES GTS OL MR EE rane SCHBAMMENGE cps. une. ne Se nee ace es NCDP OrGOCHRAMIMEN ELVIS Haase.

XXXIII. Calyptrellidae SCHRAMMEN.

PAIE ITS CHR AMEN 0.2052. AE Dre

XXXIV. Plectascidae ScHRAMMEN.

Peking Se Nie eee von. eee RL es

XXXV. Oncotoechidae ScHRAMMEN.

COLOCCRIASE SCHRAMNIENT = our vate cies Sa aes bin es Gis Doe vets |

XXXVI. Cinclidellidae SCHRAMMEN. |

CIEL TS CHR MINE NE Sete coe ee N

XXXVII. Bolitesidae SCHRAMMEN.

Bote S CHR AMIMIEIN a MR EU aoe alee en nu. TARDE

XXXVIII. Ophrystomatidae SCHRAMMEN.

BOGS eve SANTEE pee cars has iste es tips abs ap de ede tes

B. Amphidiscophora F. E. SCHULZE.

XXXIX. Hyalonematidae F. E. ScuuLze.

RL a Frl NG pcr en N FE EEE | RS CS MES CAUEEE SNS DENN.

RE SD = ee ment armee à

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

46

Obere Kreide

Tertiar

Jetztzeit

. Sericolophus 131MA

. Pheronema LEipY

. Lophophysema F. E. SCHULZE

. Polyopogon Wyv. THomson

XXXX. Semperellidae F. E. ScHULzE.

. Semperella J. E. Gray .. . Monorhaphis E. 3. SCHULZE’. . Sn au ee eee a ee EE arene cee

Nach der Tabelle enthält nur die Unterordnung der Hexasterophora Gruppen, die von der Kreide bis zur Jetztzeit durchgehen, während sämtliche Amphidiscophora unter ‚Jetztzeit‘ rubriziert sind. Danach könnte man das von F. E. ScuuLtzE angenommene hohe Alter der zweiten Unterordnung fast in Zweifel ziehen, wenn die Amphidiscophora nicht so wenig zur Fossilisation geeignete Gerüste hätten, und wenn nicht vereinzelte Amphidiske oder wenigstens Teile von Amphidisken aus der Kreide bekannt wären. Wir wissen aber auch von F. E. Scuurze!), daß sich in den Ozeanen der Neuzeit die beiden Gruppen Amphidiscophora und Hexasterophora an den einzelnen Fundpunkten häufig gegenseitig aus- schließen. Gerade die Quadratenkreide von Oberg, die einzige Lokalität, wo die Erhaltungsbedingungen so günstig sind, daß wohl auch Gerüste von Amphidiscophoren der Zerstörung hätten entgehen können, besitzt aber den unter Umständen Amphidiscophora ausschließenden Faktor in einer erdrückenden Fülle von Hexasterophora.

Die lyssacinoiden Gruppen der Unterordnung Hexasterophora, nämlich die Euplectellidae und hiermit verwandten Familien (Caulophacidae, Leucopsacidae und Rossellidae) sind aus der Kreide nur durch die einzige Gattung Regadrella O. Scum. bekannt. Diese besitzt ein verhältnismäßig solides Gerüst. Ich glaube allerdings nicht, daß das isolierte Vorkommen von Regadrella nur durch leichte Zerstörbarkeit verwandter Formen bedingt ist, sondern halte aus später zu erörternden Gründen die Hauptmasse de Euplectelliden etc. für Produkte der Neuzeit.

Bei den Hexasterophora mit Diktyonalgerüsten springt namentlich die ungemein starke Prävalenz der kretazischen Lychniscosa ins Auge. Sie erreichen in der oberen Kreide mit 34 Gattungen gegen eine lebende (und 6 jurassische Genera) das Entwicklungsmaximum. Die einzige lebende Gattung nähert sich den Camerospongidae und dadurch auch den Coeloptychidae, die demnach keineswegs so altertiimlich und abgeschlossene Formen darstellen, wie man angenommen hat.

Den Zusammenhang der früheren und jetzigen Fauna zu vermitteln, sind in erster Linie die Hexac- tinosa berufen. Namentlich ist die Abteilung der Uncinataria fast mit sämtlichen Gattungen der Familie Euretidae, Chonelasmatidae, A phrocallistidae und Tretocalycidae in der Kreide und auch in der Jetztzeit verbreitet. Dasselbe gilt von einigen Inermia-Gattungen aus den Familien Dactylocalycidae und Aulo

1) Wissenschaftl. Ergeb. d. Deutsch. Tiefsee-Exped. auf dem Dampfer „Valdivia“, Hexactinellida S. 262.

363

placidae. Etwa die Hälfte der Hexactinosa, so die Leptophragmidae, Callibrochidae und andere Familien, beschränkt sich auf die Kreide. Demnach erfahren auch die Hexactinosa, wenn auch nicht in dem hohen Make wie die Lychniscosa im Verlauf der Evolution eine starke Verminderung.

Die erhebliche Abnahme der Hexactinosa und die fast dem Erlöschen gleichkommende der Lychnis- cosa nach Abschluß der Kreidezeit, der eine beträchtliche Zunahme an Euplectelliden, Caulophaciden ete. gegenübersteht, wird vielleicht erklärlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die zuriickgehenden Gruppen fest verbundene und starre, und z. T., wie die Lychniscosa (durch die Lychniskenbildung) sogar noch besonders verfestigte Gerüste besitzen, während alle progressiven Formen zu den früher als Lyssa- -cinen bezeichneten Silicea mit isolierten oder nur teilweise verlöteten Skelettelementen gehören. Dieser gleichzeitig innerhalb phylogenetisch verschiedener Gruppen auftretende Wechsel in der Bevor- zugung einer bestimmten Skelettarchitektur muß mit einheitlich und allgemein wirkenden Agentien in ursächlichen Zusammenhang zu bringen sein. Ich möchte ihn für eine Anpassungserscheinung der in geo- logischem Sinne jüngeren Gruppen an größere Meerestiefen halten. Zur Voraussetzung würde diese Hypothese, da eine allgemeine spontane Abwanderung in größere Tiefen wohl unerklärlich bliebe, nach Sedimentierung der Kreide einsetzende kontinuierliche Absenkungen riesiger Schollen der Erdkruste haben, für die ja in der Tat zahlreiche, mit Anbruch der Tertiärzeit eingetretene Veränderungen der Erdoberfläche Anzeichen liefern.

Daß übrigens auch in der Ordnung Tetraxonia nach der Kreidezeit eine Ablösung der starr- gerüstigen und, wenn ich mich so ausdrücken darf, halbstarren Typen durch Gruppen mit loseren Ge- rüsten eintrat, ergibt die Durchsicht der folgenden Tabelle.

Tabellarische Übersicht der vertikalen Verbreitung aller aus der Jetztzeit und, aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland bekannten Tetraxonia bis zu den Gattungen.

ObereKreide

Tertiär Jetztzeit Tetraxonia. A. Sigmatophora SOLLAS. = = I. Tetillidae SorLas. ————

(GSU G OS PESESS CAR MMA en sosie see res

Mom

. Tetilla OÖ. Scumipt . Tethya LAMARCK . Cinachyra SOLLAS

OS ACN ere M NN a a Se Socks hi cds edacceuce

ObereKreide

Tertiär

J etztzeit

III. Tethyopsillidae v. LENDENFELD.

6. Proteleia DENDY u. RIDLEY 7. Tethyopsilla v. LENDENFELD

B. Pleonasterophora SOLLAS emend. v. LENDENFELD.

IV. Stellettidae SoLLas emend. LENDENFELD.

8. Theneopsis v. ZITTEL 9. Stolleya SCHRAMMEN Stelletta O. SCHMIDT

. Tribrächion 'WEITNER 4451 NE EEE EHEN ARE CEE . Disyringt SOLLAS > 2.2... 2.12 Dee es RTE a . Tethyopsis STEWART . Papyrula O. Scumipt

. Sphinctrella O. Scumipr

V. Megamorinidae v. ZiTrEeL.

‚Pleroma SOMENS nen sa Bee are ee een a ee . Doryderma v. ZITTEL . Amphilectella SCHRAMMEN

. Heterostinia v. ZITTEL

. Pachypoterion HINDE

VI. Corallistidae SoLLas.

. Coscinospongia BOWERBANK . Macandrewia Gray Pachiniöon VO Lines SOs |. lho See ee ee eee . Procorallistes SCHRAMMEN . Phalangium SCHRAMMEN

VII. Pachastrellidae Sorzas.

. Propachastrella SCHRAMMEN Pachastrella ©. ScHMIDT . Pachastrissa v. LENDENFELD

1: Ancorina. O: SCHMID EC oe ate AEs Si ce APR EEE

Coa ee We fe ee

OCT se ee

RL CT

365

Obere Kreide

Tertiar

Jetztzeit

30. Dercitus GRAY .... 31. Caltropella SoLLAS

PNR ek wee ete ale wenn Brenn 8 0 6, len fi es ele ge 0 0,»

VIII. Tetracladinidae v. ZıtTEr.

a) Phymatellinae. 932. Theonella Gray 33. Jereopsis O. SCHMIDT 34. Phymatella v. ZiTTEL 35. Aulaxinia v. ZITTEL 36. Craterella SGHRAMMEN 37. Myrmeciophytum SCHRAMMEN 38. Callopegma v. ZITTEL 39. Thecosiphonia v. ZATTEL 40. Polyjerea v. ZITTEL 44. Turonia MICHELIN

42. Calymmatina v. ZITTEL OE ee RE ER here

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Sete ee ep la w ia) =) (wiles) sale win Dorn 6 8 0) cote 0:6) 's sha = Ble

Hallirhoa Lamouroux 46. Trachysycon v. ZITTEL

« £EULLEITTIUW LAMOUROUX sms mm eee ee

Sap) Re ah ale = et te «ane ace te se n'en (686 01e.

b) Discoderminae ScHRAMMEN. . Discodermia BocacE . Racodiscula v. ZATTEL 49. Rhagadinia v. Zureu 50. Placoscytus SCHRAMMEN 51. Eustrobilus SCHRAMMEN

Wenzale La sig etme se ele aoa Ma chere in els » 6 ie) 2 ol eite! © 6.6. 0“ a eee eat Weide Veoh! © ew mais «| oral an an eee des, + cl. Reel ae Se Rew tee ae) Slats te mle ne ele Soe! sie (s wien nm © MORN fot Son) ehe ee. ns! ipiveila level at dosette ete. sue) ef nenne

DNS wt LMom taint te) + MW pholg a ue a alas aies wis wv) 6 u 0a,» a je

3. Rhoptrum SCHRAMMEN

O0. ACLICU OUI WI OUR RAM MEIN mm

c) Phymaraphininae SCHRAMMEN.

wie! MIN neue Lulu nl ae s(n) alu sn weiss Veal dut te tes ei

54. Kaliapsis BowERBANK 55. ? Sulcastrella ©. Scumipt ETSY an EN ET ET EE TER EEE TEE 7. Lopadophorus SCHRAMMEN Procaliapsis SCHRAMMEN

Cycloclema SCHRAMMEN

at eis rite sie rete! a ede nn wee (6 a) idea se {| 6 © we

ee RS ca eT ty Ceres Sw ee à ee ee es TC Tia (87 ana

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ObereKreide

Tertiar

Jetztzeit

62. 63.

68. 69. 70. 14: 72. 73. 74. 78: 76.

71. 78. 719, 80. 81.

d) Acrochordoninae SCHRAMMEN.

. Acrochordonia SOHRAMMENT Far deh oe eee eee

e) Astrocladinae.

AstrocladiaV.- ZAP ents ES MONET Pace ces ee ee RE Mierodendron“SCHRAUMEN A NN RER

f) Chenendoporinae SCHRAMMEN.

. Chenendopora. LAMOUROUX. ..3..5. a. way ee ee ee

g) Plinthosellinae SCHRAMMEN.

- Plinthosella Vi LiDE ES es see SO oe TEE - Pyenodesma SCHEAMMEN 07. LC ee ee ee . Dactylotus. SCHRAMMEN TR CA PRE CPE

C. Sterrasterophora SCHRAMMEN.

IX. Geodiidae SoLLas.

Geodiopsis SCHRAMNEN ra ee ee ee Erylus GRAY... ee ee er OR ee nee Caminella sv: LENDENKELD..2.7 «G23 A ose So een Pachyihatisma JOHNETON m 2a. 0, Sen po ee eee ee Caminus O. SCHMID os era ee ae Dee ee ee ee Tops; Soumis eso 5302 ine ask ea eee eee ee ee Sidonops SOLLAS «Kan ad scot ne ED RES ee ES Geodia’ LAMARGK 223 25%. RER Gee RES RER ER ee Geodinglla, 8. LENDENRELD, LR ON ERP TEE

D. Megasclerophora v. LENDENFELD.

X. Plakinidae F. E. Scuutze.

Plakinastrella F. B.- Songun. 5 a. Don un Se ee Plakina F: E. Sont sn FE eee eee Plakortis F. Th. SCHÜLER Su Een une Corticium O. SC RER Thrombus “SOLAS ern Re oh he ek oe ee ee

Miozän. (Italien)

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367

Obere Kreide Tertiar Jetztzeit

XI. Oscarellidae v. LENDENFELD. AT, ae DA ERA. CT

NI | VEREEEE FRE en LP

E. Incertae subordinis.

XII. Ophiraphididae SCHRAMMEN.

MeO miiraphidites CARTER ion... ue, SAN

84, Cephaloraphidites SCHRAMMEN...............................

D DO OPGPR AMI SCHRAMMEN -......4.,.....,.,,.,......1, a Ge A nn ede eke Le. Coens | D Mec 0lora ph SCHBAMMEN LL. 1... ie,

XIII. Helobrachidae Scurammen.

D ClOUFACHTIG SGHRAMMEN. AL. ae ee cuaceauees |

XIV. Helomorinidae SCHRAMMEN.

TN TD A Ne ogee ds cee ee Lie, CO RON SCHRAMMEN JV. ce cn ea ee eee eee

Tetraxonia-Familien mit halbstarren Gerüsten, worunter ich die Ophiraphididae und Helobrachidae | verstehe, sind nur aus der Kreide bekannt. :

Zu den oben als starrgerüstig bezeichneten Formen rechne ich alle lithistiden Tetraxonia. Sämt- liche kretazischen Familien existieren mit Ausnahme der auf die Kreide (und den oberen Jura) beschränkten Helomorinidae auch noch in der Neuzeit. Den vier artenreichen fossilen Megamorinen-Gattungen steht aber nur ein rezentes Genus mit einer einzigen Spezies Shag! Lie und auch bei den Corallistiden-Gattungen überwiegen die Genera aus der Kreide.

Auf die vier lebenden Tetracladinen-Gattungen kommen gar 32 fossile, von denen übrigens nur

Discodermia, zugleich als einzige Gattung der ganzen Ordnung die Grenzen zwischen Mesozoicum und Neuzeit überschreitet. Wie gestalten sich die Verhältnisse aber bei den Tetraxonia mit unverbundenen Skelettelementen ? Wohl sind die Tetillidae, Stellettidae, Pachastrellidae und Geodiidae auch in der Kreide durch einige Arten vertreten. Das bedeutet aber wenig gegen den Formenreichtum der Jetztzeit. Fossile Samidae, Oscarel- lidae und Plakinidae sind überhaupt nicht bekannt, was allerdings auch dadurch bedingt sein kann, daß die sehr winzigen Spicula dieser Gruppen in den Gesteinsschichten zerstört wurden. Das Gesamtbild zeigt jedenfalls auch bei den Tetraxonia den bei den Hexactinelliden nach der Kreidezeit eintretenden und in gleichem Sinne verlaufenden Wechsel der vorherrschenden Skelettkonstruktion.

Bea

Ich gehe zum Vergleiche mit der jurassischen Spongienfauna über.

Hierbei kommt namentlich und fast ausschließlich das außerordentlich reichhaltige und z. T. sehr gut erhaltene Material aus dem süddeutschen Jura in Frage, welches den klassischen Studien K. v. ZITTELS als Unterlage diente, und neuerdings wieder durch R. Kos!) von einem der best durchforschten Ver- breitungsgebiete bearbeitet worden ist. |

Quexsrenrs umfangreiche, durch schwer zu übertreffende Abbildungen und zahlreiche, für die 2 Artbestimmung wertvolle Einzelbeobachtungen auch recht wichtige Monographie der Juraschwämme kann außer Betracht bleiben, weil Jura und Kreide keine einzige Art gemeinsam haben, so daß sich der Vergleich nur mit den, auf die von QuENsTEDT so gut wie gar nicht berücksichtigte Skelettstruktur basierten systematischen Einheiten höheren Grades zu befassen hat.

Nach v. Zirren (Grundz. der Paläontologie S. 54-56), dem sich Kolb vollständig anschließt, gehören die ca. 14 jurassischen Hexactinelliden-Gattungen zu den drei Familien Craticularidae RAUFF, Staurodermidae ZirtEL und Ventriculitidae ZiTTEL.

Hiervon bilden die Craticularidae und die jurassischen Ventriculitidae insofern wenigstens geschlossene Gruppen, als bei den ersteren das Diktyonalgerüst aus Hexaktinen (,,Skelett mit undurch- bohrten Kreuzungsknoten‘“), bei den letzteren aus Lychnisken (,,Skelett mit durchbohrten Kreuzungs- knoten‘‘) besteht.

Die Staurodermiden enthalten aber schon in dieser Hinsicht heterogene Elemente, denn Cy pellia ZitTEL, Porocypellia Pomen (emend. Zırr.) und Cavispongia QuENsTEDT (emend. Kos) haben durchbohrte, Stauroderma ZirteL, Casearia Zırr. und Porospongia d’Ors. undurchbohrte Kreuzungsknoten. Ich möchte darum, ohne auch auf die Frage einzugehen, ob zwei so verschiedenartig organisierte Genera wie Stauroderma und Porospongia in der nämlichen Familie zu belassen sind, annehmen, daß die v. Zrrrersche. Familie der Staurodermidae in wenigstens zwei Familien zu spalten sei, von denen die eine die Gattungen mit Lychnisken, die andere die Genera mit Hexaktinen im Diktyonalgerüst umfassen müßte. -

Aus der Kreide ist mir keine Form bekannt geworden, die zu einer Staurodermiden-Gattung in phyletische Beziehungen zu bringen wäre. ZırteL hat allerdings die kretazische Gattung Ophrystoman in die unmittelbare Nachbarschaft von Porospongia gestellt. Die diesen beiden Gattungen gemeinsamen Charaktere beruhen aber nur auf Konvergenzen der äußeren Körperform. Nach der Skelettstruktur gehört Porospongia zu den Hexactinosa, Ophrystoma zu den Lychniscosa.

Drei jurassische Gattungen rechnete v. ZırteL zu der in der oberen Kreide so überaus reich ent- wickelten Familie der Ventriculitidae, nämlich Pachyteichisma Zırr., Trochobolus Zırr. und Phlyctaenium Zitt. Sieht man aber Ventriculites als typische Gattung der Familie an, wozu die Fassung der Familien- diagnose durchaus berechtigt, so ergibt sich die Notwendigkeit, Pachyteichisma, Trochobolus und Phlyc- taenium einer neuen Familie zuzuweisen. Als Vorläufer der echten Ventriculitiden sind die drei Gattungen kaum aufzufassen, denn es ist nicht einzusehen, wie sich aus den sehr diekwandigen und kompliziert gefalteten Schwammkörpern der jurassischen Formen die dünnwandigen und hinsichtlich des Kanal systems ziemlich primitiven Kreidetypen entwickelt haben sollten. : ‘4

Von den nun noch übrigen fünf Hexactinelliden-Gattungen aus dem Jura, die alle zu den Craticu- laridae Raurr gehören, sind Tremadictyon Zırr., Sporadopyle Zırr., Sphenaulax Zırr. und Verrucocoe ia

\ 1) Ruporr Kors. Die Kieselspongien des schwäbischen weißen Jura. Diese Zeitschr. Bd. LVII, S. 141—256.

369

ErazLon ebenfalls der jüngeren Formation fremd. Nur die Gattung Craticularia Zirv. floriert auch noch in der oberen Kreide. Ganz anders liegen die Verhältnisse bei den lithistiden Silicea. Alle Familien der Kreide sind auch schon aus dem oberen Jura bekannt. v. Zirrey hat uns die Familien Rhizomorinidae, Megamorinidae und Anomocladinidae (= Sphaerocladinidae) kennen gelehrt. STEINMANN verdankt man den ersten Nachweis jurassischer Tetracladinen, und in der Arbeit von Kolb finde ich Skelettelemente der Familien Corallistidae (Taf. XV, Fig. 4—11) und Helomorinidae (Taf. XVIII, Fig. 2—4) abgebildet.!) Die Tetracladinen, welche in der oberen Kreide an Formenreichtum alle anderen Familien der lithistiden Silicea weit übertreffen, sind im Jura nur durch vier Arten der Genera Protetraclis STEINMANN, Sontheimia Kor» und Rhizotetraclis KoLs vertreten. Keine dieser Gattungen reicht bis in die Kreide. (Ähnliche Tetraclone wie die Jura-Tetracladinen besitzen die zur Unterfamilie Phymatellinae gehörigen Kreideschwämme. Auch die Dermalia der jurassischen Tetracladinidae sind wie die Dermalia der Phymatellinae gestaltet, denn das von Kors Taf. XIV, Fig. 33 abgebildete Skelettelement, das Kors irrtümlich für die sekundäre Ausfüllung eines Axenkanals hält, ist jedenfalls ein dermales Dichotriaen von Sontheimia. Daß im Jura wahrscheinlich auch schon Discoderminen vorkommen, deuten einige von Kors abgebildete Phyllotriaene an [Taf. XIX, Fig. 6, 7]). Die Corallistiden weisen im Jura nur eine einzige Art der neuen Gattung Cyphoclonella Kos auf, die aber besonderes Interesse beansprucht, weil sie nicht nur durch die morphologischen Besonderheiten der Skelettelemente, sondern auch noch durch die äußere Form des Schwammkorpers und einige Eigentümlich- keiten desKanalsystems gewissen zylindrischen Corallistiden derKreide( Pachinion, Phalangium) nahekommt. Bei den jurassischen Megamorinidae (mit den Gattungen Megalithista Zırr., Placonella HinpE und Anomorphites Kos) und Helomorinidae (einzige Art Megalithista [?] Quenstedti KoLg) habe ich keine näheren Beziehungen zu kretazischen Gattungen finden können.

1) Korg nennt die Desme, welche ich jurassischen Corallistiden zuzuschreiben geneigt bin, Ennomoclone und ordnet seine Cyphoclonella den Eutaxicladina RAUFF unter, wie ich glaube, nicht mit Recht. Ich stelle zunächst einmal fest, daß man « Ennomoclon-ähnliche Desme als Hauptbestandteile des Stützskelettes in mindestens drei phyletisch verschiedenen Gruppen findet, nämlich bei den Tetracladinen Plinthosella v. Zırr. und Dactylotus ScHRAMMEN (Skelettabb. Texttafel VI, Fig. 8 u. 11), den Corallistiden Pachinion v. Zitt., Phalangium SCHRAMMEN und Procorallistes SCHRAMMEN (Skelettabb. Texttafel III, Fig. 1—4) und bei den Sphaerocladinen Pachytrachelus ScHRAMMEN und Macrobrochus SCHRAMMEN (Skelettabb. Texttafel VIII, Fig. 1, 2). Bei den Tetracladinidae ist aber das Crepidom vierachsig, bei den Corallistidae einachsig, und bei den Sphaerocladinen ist es wahrscheinlich weder das eine noch das andere (v. LENDENFELD nennt die Desme von Vetulina anaxil). Daß unter diesen Umständen die Klassifizierung neuer Formen mit ,,Ennomoclonen“ unbekannter Achsenanlage Schwierigkeiten machen muß, _ weil ja die Beurteilung nur nach den morphologischen Eigentümlichkeiten der Desme erfolgen kann, ist natürlich. Die Skelettelemente von Cyphoclonella KozB haben freilich eine so ausgesprochene Ähnlichkeit mit Dicranoclonen, daß ich . nicht einen Augenblick Bedenken trug, die Gattung zu den Corallistiden zu stellen.

Die Spezies, welche ich als erste und vorläufig einzige Repräsentantin der Helomoriniden im Jura ansehe, stellt Kos zur Megamorinen-Gattung Megalithista Zırr. Ihre von Kos abgebildeten Skelettelemente (a. a. ©. T. XVIII, Fig. 1—6) ‚erweisen sich aber durch das fadenförmige, längerer Zygome ermangelnde und in der ganzen Länge vom Achsenkanal durch- zogene Epirhabd als Heloclone. (Vgl. Abbildungen von Megaclonen Texttafel II, Fig. 1—4, von Heloclonen-Texttafel VIII, Fig. 3 dieser Arbeit.)

\ Ich muß es mir versagen, hier auf die Arbeit von Korg weiter einzugehen, betone aber auch Korg gegenüber, der Übergänge vom Tetraclon zu rhizomorinen und eutaxicladinen Skelettelementen (l. c. S. 208 u. 209), vom Didymmoclon _ (Sphaeroclon) zum Rhizoclon und umgekehrt (8. 216) zu beobachten geglaubt hat, daß derartige Substitutionen aus Gründen, - die ich aus den im ersten Teile dieser Arbeit (S. 28—30) gegebenen Darlegungen herleite, gar nicht vorkommen können.

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. 47

370

Die Rhizomorinidae halten sich in Jura und Kreide nach der Zahl der Genera etwa das Gleich- gewicht. Man möchte annehmen, daß die eine oder andere Gattung in beiden Formationen verbreitet ist. Der Nachweis ist noch nicht gelungen.

Daß auch die Megarhizidae wahrscheinlich schon im oberen Jura vorkommen, habe ich bereits erwähnt. v. ZiTTEL und neuerdings Kos stellen die jurassische Art, die ich im Auge habe (Lecanella pateraeformis ZiTTEL) zu den Eutaxicladinen. Die zahlreichen von Zrrrez abgebildeten Skelettelemente (Stud. II, Taf. VI, Fig. 1) sprechen aber nicht dafür. Nähere Zusammenhänge zwischen den jurassischen und kretazischen Megarhiziden sind nicht zu erweisen.

Als letzte Familie von lithistidem Skeletthabitus, die in beiden Formationen, wenn auch wieder nicht mit gleichen Gattungen oder Arten vorkommt, nenne ich die Sphaerocladinidae (= Eutaxicladina Raurr z. T., = Anomocladinidae p.p.auctorum, = Vetulinidae v. LENDENFELD, ? = Didymmorina RAUFF). Ich möchte hier wiederholen, was mir zur Einführung des neuen Familiennamens Veranlassung gab. ZirtEL hatte die Schwämme, die er zuerst als Anomocladinen bezeichnete, später z. T. (Cylindrophyma und Melonella) den Didymmorina Raurr), z. T. (Mastosia, Lecanella) den Eutaxicladina RAUFF unter- geordnet. Nun paßt die von RAUFF inaugurierte und von ZirrEL angenommene Diagnose der Eutaxi- cladina wohl auf einige paläozoische Typen, z. B. auf Hindia (nicht auf Astylospongia), aber nicht auf die jurassische Mastosia. Andererseits ist es ganz ausgeschlossen, daß das Skelett von Mastosia aus Raurrs „Didymmoclonen“ aufgebaut wird. Es besteht vielmehr, wie bei den lebenden Vetulinidae, und verwandten Gattungen aus der oberen Kreide aus Sphaeroclonen (vgl. Teil I, S. 169). Hier war also ein neuer Familienname zu machen, wenn man nicht die LenpENFELDSche Bezeichnung Vetulinidae aufnehmen wollte. Das schien mir aber nicht rätlich, weil die ganze Gruppe zum größeren Teil aus paläozoischen und mesozoischen Formen zusammengesetzt wird, die nur in der Gestalt der Desme mit der lebenden Vetulina übereinstimmen.

Tetraxonia und Monaxonia mit Skelettelementen des regulären Typus sind aus dem oberen Jura kaum bekannt geworden, und bei den paar nachgewiesenen Formen (Opetionella’ZittEL, Discispongia Kos) ist das Skelett so wenig gut erhalten, daß sich Vergleiche mit kretazischen Schwämmen erübrigen. Eine recht ausgiebige Anwendung des Ätzverfahrens an den Lokalitäten Sontheim und Nattheim dürfte übrigens noch manche Bereicherung unserer Kenntnisse der jurassischen Silicea mit unverbundenen Skelettelementen bringen.

Als Resultat des Vergleichs der beiden mesozoischen Formationen ergibt sich, daß ae For- mationsgrenzen nicht von einer einzigen Art, und nur von einer Gattung (Craticularia) überschritten werden, daß aber alle Familien der lit histiden Silicea, die in der Kreide verbreitet sind, auch schon im oberen Jura vorkommen. Die Tetracladinidae, welche in der Kreide dominieren, sind im Jura noch. schwach entwickelt. Auch die Megamorinen und Corallistiden erfahren in der jüngeren Formation eine nicht unbeträchtliche Zunahrne. Annähernd unverändert bleibt dagegen die Evolutionsstärke der Rhizomorinidae,

Megarhizidae und Sphaerocladinidae. )

1) Wenn sie wirklich existieren, bilden die Didymmorina die einzige Lithistiden-Familie, welche auf den Jura beschrankt ist. Ich bin aber vorläufig noch nicht davon überzeugt, daß es ein Didymmoclon gibt, sondern halte das unter diesem Namen gehende Kieselgebilde für zwei durch einen kräftigen Clon verbundene Sphaeroclone. (Vgl. Texttafel VIII, Fig. 1b u. | Fig. 2.) Auch die von Korg abgebildeten, angeblichen Didymmoclone von Cylindroph yma haben meine Annahme keineswegs

zu erschüttern vermocht.

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EEE = a ta ie Lo Sn hy a ne a

371

Am meisten kommt die große zeitliche Diskontinuität im Verhältnis der Hexactinelliden zum Aus- druck. Eine Brücke schlagen nur die Craticularidae. Sonst besitzt die jurassische Hexactinellidenfauna ausgesprochene Eigenart. Ein augenfälliger Charakter ist das Vorherrschen diekwandiger Formen. Mit der Jetztzeit hat die Juraformation nach dem heutigen Stande unseres Wissens keine einzige Hexactinelliden-Familie, dagegen die Familien der Rhizomorinidae, Tetracladinidae, Megamorinidae, Corallistidae und Sphaerocladinidae gemeinsam.

Zum Schlusse will ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen über die vertikale Verbreitung der _ in der Kreide vorkommenden Familien und Gattungen benutzen, um in den Umrissen ein Bild der immer . noch sehr wenig bekannten Silicea-Fauna der Tertiärformation zu entwerfen. Die Rekonstruktion beruht auf der selbstverständlichen Erwägung, daß alle der oberen Kreide und Jetztzeit gemeinsamen Gruppen auch im Tertiär vorhanden gewesen sein müssen, und stützt sich außerdem auf das von O. Zetse!) gesichtete, und nicht unwesentlich vervollständigte Tatsachenmaterial?) Das Verhältnis, in dem die Verteilung der vorauszusetzenden Gruppen und Gattungen zu den wirklich aufgefundenen steht, bringt die folgende Tabelle zum Ausdruck.

1

Im Tertiär vorauszusetzende Gruppen und

Gattungen Im Tertiär aufgefundene Genera.

Ordnung Hexactinellida.

Unterordnung Hexasterophora.

Fam. Euplectellidae Isıma. ~

Genus Regadrella O. Scum.

Tribus Hexactinosa A. SCHRAMMEN. _ Subtribus Uncinataria F. E. Scnurze. | Fam. Euretidae F. E. S.

Genus Farrea BOWERBANK. _ ? Farrea. (Eocän, Miocän). » LEurete SEMPER. » Periphragella W. MARSHALL. » Lefroyella Wy. THomson.

z 1) Dr. ©. Zeıse. Uber die miocäne Spongienfauna Algeriens. Sitzungsberichte der königl. preuß. Akademie der Wissenschaften Bd. LIT, 1906. (Nachtrag im Zentralbl. für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Jahrg. 1907, S. 317 u. 318.) ?) Die von Marrartı aus dem italienischen Miocän beschriebenen Silicea (Palaeontographica italica 6, S. 267—302,

Im Tertiär vorauszusetzende Gruppen und Gattungen

Fam. Chonelasmatidae A. Scurm. Genus Chonelasma F. E. S.

Fam. Aphrocallistidae F. E. S.

Genus Aphrocallistes GRAY.

Fam. Tretocalycidae F. E. S. Genus Hexactinella CARTER. » Tretodictyum F. E. S. emend. Subtribus Inermia F. E. ScHULzE.

Fam. Dactylocalycidae Isıma.

Genus Auloplax F. E. S. » Euryplegma F. E. S.

Tribus Lychniscosa A. SCHRAMMEN.

Unterordnung Amphidiscophora F. E. S.

Ordnung Tetraxonia.

Unterordnung Pleonasterophora.

Im Tertiär aufgefundene Genera

A phrocallistes (Miocän).

Hexactinosa incert. sed.

Fam. Craticularidae Raurr emend.

Craticularia v. Zırt. (Miocän u. Pliocän).

Fam. Leptophragmidae Scurm.

Guettardia MıcH. (Eocän). Pleurostoma Rom. (Miocän).

Fam. ?

Tretostamnia Pome. (Miocän). Placochlaenia Pome. (Miocän). Donatispongia MarrArttı (Pliocän). Zittelispongia Marrarrtı (Miocän).

373

Im Tertiär vorauszusetzende Gruppen und

Gattungen Im Tertiär aufgefundene Genera

Tribus Rhabdina A. SCHRAMMEN.

Fam. Stellettidae SoLLas. Fam. Megamorinidae Z1TTEL. Fam. Corallistidae Sortas emend. Corallistes (Miocän).

Tribus Caltropina A. SCHRAMMEN. Fam. Pachastrellidae Sorras. Fam. Tetracladinidae Zirr. Genus Discodermia Boc. Astrocladia Zirt. ? Siphonia PARK. ? Chenendopora Lamx. (Alle drei Miocän.) Unterordnung Sterrasterophora.

Fam. Geodiidae SoLLas.

Unterordnung Sigmatophora. Fam. Tetillidae SoLLas.

Ordnung Monaxonia.

_ Fam. Desmacidonidae Riptey u. DENDY. Fam. Renieridae Riptey u. Denpy. Fam. Rhizomorinidae v. Zırr. Jereica ZiTT. Stichophyma Zimt. Astrobolia ZiTT. Chonella Zimt. Verruculina Zit.

Seliscothon ZITT. +: ANA oe 3 (Alle Miocän.) Lithistide Silicea incert. sed.

Fam. Sphaerocladinidae.

| Von den tatsächlich entdeckten Genera überschreiten nur Corallistes, Farrea und Aphrocallistes die oberen Grenzen der Tertiärformation. Tretostamnia, Placochlaenia, Donatispongia und Zittelispongia sind rein tertiäre Typen. Die meisten Genera treten aber auch schon in der Kreide auf, nämlich die I lexactinelliden Craticularia, Pleurostoma, Aphrocallistes, Farrea und Guettardia, die Tetracladinen Astrocladia und die Rhizomorinen Jereica, Stichophyma, Astrobolia, Chonella, Verruculina und Seliscothon.

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Das bedeutet eine stärkere Anlehnung an die Fauna der Oberkreide wie der Jetztzeit und muß über- raschen, wenn man bedenkt, daß fast alle tertiären Kieselpongien aus dem Jungtertiär stammen.

Wie hat man sich die noch unbekannten Faunenelemente vorzustellen ?

Da ist aus früher erörterten Gründen am wenigsten über die monaxonen Silicea zu sagen, denn nur die Desmacidonidae und Renierinae sind mit vollkommener Sicherheit im Tertiär vorauszusetzen.

Aus der Ordnung Hexactinellida müssen die Hexasterophora, und hiervon namentlich wieder die Gruppen mit Diktyonalhexaktinen, und zwar sowohl die Hexactinosa mit Uncinaten wie die Inermia gut vertreten sein. Von den Uncinataria werden die Familien Euretidae, Aphrocallistidae, Chonelasma- tidae und Tretocalycidae mit fast allen jetztzeitlichen Gattungen vorkommen, von den Inermia min- destens die Genera Auloplax F. E. S. und Euryplegma F. E. S. Daneben dürften zahlreiche neue Gattungen der Craticularidae, Leptophragmidae und anderer vorläufig nur aus der Kreide bekannter Familien auftauchen. Die Hexasterophora mit Lychnisken erleiden wahrscheinlich eine bedeutende Abnahme, sind aber sicher durch Formen, welche den Camerospongiden nahestehen, und auch wohl durch autochthone Gattungen repräsentiert. Eine Zunahme gegen die vorhergehende Epoche werden die Euplectellidae erfahren. Daß auch die Unterordnung der Amphidiscophora dem Tertiär nicht fehlen kann, ergibt sich klar aus den, wenn auch seltenen Funden von Amphidisken in der Kreide und der großen Verbreitung der Amphidiscophora in der Jetztzeit.

Bei den tertiären Tetraxonia muß die Entwicklung der Familien mit unverbundenen Skelett- elementen des regulären Typus, also der Stellettidae, Pachastrellidae, Geodiidae und Tetillidae gleichen Schritt mit der vorhergehenden Periode halten oder sich in aufsteigender Linie bewegen. Dagegen vermute ich eine Abnahme der lithistiden Tetraxonia, wovon die bereits nachgewiesenen Tetraclädinidae und Corallistidae, und auch die noch nicht entdeckten, aber zweifellos vorhandenen Megamorinidae mehr oder weniger stark betroffen werden.

Endlich sind im Tertiär auch noch die Sphaerocladinidae zu vermuten. Diese Abteilung ist, wie keine zweite, berufen, in die Urgeschichte der Silicea einiges Licht zu bringen. Sie besaß schon im Unter- silur die heutige Skelettorganisation, und man ist . berechtigt, eine gleiche oder annähernd gleiche Entwicklungsstufe auch für das Kambrium vorauszusetzen. Bei dem dichten Schleier, welcher das Gesamtbild der kambrischen Fauna wohl für immer verhüllen wird, ist ein direkter Beweis dafür aller- dings kaum zu erwarten. Er ist auch nicht unbedingt erforderlich, weil die alle nachkambrischen Formationen überdauernde Unveränderlichkeit der Skelettorganisation recht wohl Schlüsse auf die bis zur Erreichung dieser Organisationshöhe verflossenen Zeiträume zuläßt.

Die Stammesgeschichte der Sphaerocladinen scheint mir darauf hinzudeuten, daß die Sonderung wichtiger Hauptabteilungen der Silicea bereits im Präkambrium vor sich gegangen ist. Wie die Skelette der Urformen beschaffen waren, wird nie durch unmittelbare Beobachtung festzustellen sein, denn die Metamorphose der archäozoischen Sedimente bildet für alle Zeiten eine unüberwindliche Schranke.

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Nachtrag.

Nach freundlicher brieflicher Mitteilung vom 1. Februar 1912 ist es Herrn Dr. ORTMANN in Danzig h ein besonderes Untersuchungsverfahren gelungen, in den Oberger Spongienmergeln neben Mi- kleren von Monaktinelliden und tetraxonen Kieselschwämmen zahlreiche Amphidiske, Hexaster, Incinate, Clavulae, Scopulae etc. aufzufinden. Eine Veröffentlichung darüber bereitet der Entdecker vor. Auch die glücklichen neuen Funde bestätigen meine in der vorliegenden Arbeit zum Ausdruck achten Anschauungen von der phyletischen und systematischen Stellung der kretazischen Hexak- liden-Gruppen.

Von den Orrmann’schen Entdeckungen beanspruchen namentlich die zahlreich nachgewiesenen mpl idiske das größte Interesse, weil die uralte Abteilung der Amphidiscophora bislang aus us Kreide iur ein sehr geringfiigiges Tatsachenmaterial beigesteuert hat.

Achilleum auriforme Roemer, 3, 161. Aciculites O. Scum., 37. Acrochordoninae SCHRAMMEN, 33, 96. Acrochordonia SCHRAMMEN, 96.

a auricula SCHRAMMEN, 97.

ramosa SCHRAMMEN, 96. Actinoeyelidae SCHRAMMEN, 276. Actinocyclus SCHRAMMEN, 277.

+ alternans RoEMER Sp., 277.

7 mirus SCHRAMMEN, 277. Alloioraphium SCHRAMMEN, 125.

= spongiosum ScHRAMMEN, 126.

Amorphospongia capreoli RoEMER, 17.

4, palmata Rormmr, 7, 158. Amphidiscophora F. E. Scuuze, 187. Amphilectella Scurammen, 61.

2 piriformis SCHRAMMEN, 61. Amphithelion Z1TTEL, 135.

5 circumporosum ZITTEL, 138. 3 convolutum ZiITTeL, 138.

me crassum ZITTEL, 138.

A damaecornis ZITTEL, 137.

5 macrommata ZITTEL, 140. 5 miliare ZITTEL, 139.

2. tenue Z1TTEL, 136.

Ancorina O. ScHMIDT, 32. Andreaea SCHRAMMEN, 243.

5 hexagonalis SCHRAMMEN, 243. Anoplia SozLas, 27. Antrispongia QUENSTEDT, 8. Aphroeallistidae F. E. Scuurze, 218. Aphrocallistes Gray, 219.

F alveolites Roemer sp., 219.

+ cylindrodactylus SCHRAMMEN, 220.

3 lobatus ScHRAMMEN, 222. Asteroderma conica SCHRAMMEN, 62.

25 expansa SCHRAMMEN, 62.

Asterospongia dichotoma Roemer, 6. >> globosa RoEMER, 7, 154.

Index.

Asterosponiga laevis ROEMER, 6. > subramosa RoEmer, 6, 111.

à tenella Roemer, 7, 154. Astrobolia Zırter, 153. # conglomerata Roemer sp., 6, 154. 9 globosa Roemer sp., 7, 154. = hemisphaerica Roemer sp., 6, 154. À tenella RoEmERr sp., 7, 154.

Astrocladinae SCHRAMMEN, 34, 111. Astrocladia Z1TTEL, 111.

A laevis RoEMER sp., 6, 112. 3 subramosa Roemer sp., 111. Aulaxinia ZITTEL, 77.

5 fallax SCHRAMMEN, 78.

I maliformis SCHRAMMEN, 78.

5 melo ScHRAMMEN, 79.

ER sulcifera ROEMER Sp., 5, 78. Re ventricosa SCHRAMMEN, 79.

Auloplacidae SCHRAMMEN, 227. Auloplax F. E. ScuLze, 229.

à spongiosus SCHRAMMEN, 230. Azoricidae SozLas, 28.

Balantionellidae SCHRAMMEN, 260. Balantionella SCHRAMMEN, 260. 5 elegans SCHRAMMEN, 261.

Becksidae SCHRAMMEN, 294. Becksia SCHLÜTER, 295.

7 arborea SCHRAMMEN, 299.

=. Augustae SCHRAMMEN, 298.

5 crispata QUENSTEDT sp., 296.

A Feuerwehri SCHRAMMEN, 298.

= nidiformis LEONHARDT, 7, 296.

4 Soekelandi ScHLÜTER, 297. Bolidium Z1TTELz, 157.

» + palmatum Roemer sp., 7, 158. Bolitesidae SCHRAMMEN, 334. Bolitesia SCHRAMMEN, 335.

5 mirabilis SCHRAMMEN, 335.

Botryosellidae SCHRAMMEN, 259. Botryosella ScHRAMMEN, 259.

cn labyrinthica ScHRAMMEN, 259. _ Brochodora SCHRAMMEN, 58.

. ramusculus SCHRAMMEN, 59.

a Roemeri Hinpe sp., 5, 8, 58.

Callibrochidae SCHRAMMEN, 246. Callibrochis SCHRAMMEN, 246.

5 senonensis SCHRAMMEN, 246. Callicylix SCHRAMMEN, 302. a farreides ScHRAMMEN, 302.

Callistolis alternans RoEMER sp., 4. Callodictyonidae ZITTEL, 288. _Callodictyon Zirrer, 288.

és fragile Roemer sp., 289. a infundibulum Zirre., 289. | Callopegma ZiTTEL, 81. À A acaulis ZITTEL, 81. Br; depressa Roemer sp., 4, 82. 2 obconica Hınpe, 81.

Schloenbachi ZırTEr, 83. D opina SCHRAMMEN, 33. Caltropella SozLas, 33. ¢ Calymmatina ZITTEL, 88. er rimosa ZITTEL, 88. Calyptrellidae Scurammen, 306. Calyptrella Scurammen, 306.

ee Bertae ScHRAMMEN, 307. Cameroptychium LEonHARD, 320. » patella Leonuarp, 320.

a »» planum SCHRAMMEN, 321. merospongidae SCHRAMMEN, 312. \ imerospongia D’OrB., 313.

fungiformis F. Rormer, 314. ns megastoma F. RoEMER, 317. 3 monostoma Roemer sp., 3. > pervia SCHRAMMEN, 314.

inella LENDENFELD, 34.

minus O. Scumipt, 34.

rterella spiculigera Zırrer, 129. Caulophacidae Irrma, 189.

ntrosia SCHRAMMEN, 301.

> incrustans SCHRAMMEN, 302. ialites Benettiae Hınvr, 318.

A bursa QUENSTEDT, 315. me.) monostoma QUENSTEDT, 315. oe polystoma QuEnsTEDT, 317. Jephaloraphidites Scurammen, 124.

bs cavernosus SCHRAMMEN, 125.

Chalaropegma ScHRAMMEN, 168. Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

Py milleporatus SCHRAMMEN, 124.

Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN, 168. Chaunophragmium fragile ROEMER sp., 3 Chenendoporinae SCHRAMMEN, 34, 113. Chenendopora Lamx., 113.

5 aurita ROEMER, 6. ~

an crassa ROEMER, 6, 138.

5 explanata Rormer, 6, 163. es fungiformis Lamx., 113.

4 marginata ROEMER, 142.

55 tenuis Roemer, 6, 7, 136.

Chonelasmatidae SCHRAMMEN, 217. Chonelasma F. E. Scuunze, 217.

ss Hindei SCHRAMMEN, 217. punctata SCHRAMMEN, 218. Chonella Zirren, 161. 7 auriformis ROEMER Sp., 3, 161. ¥ tenuis Roemer Sp., 6, 161.

Choristidae SoLLas, 27. Cinachyra Soıras, 31. Cinelidellidae SCHRAMMEN, 333. Cinclidella SCHRAMMEN, 334.

er solitaria SCHRAMMEN, 334. Cladopeltidae SoLLas, 27. Cnemidiastrum ZıtTEL, 367. Cnemidium conicum Roemer, 3, 171.

a pertussum Reuss, 150. Coelocorypha Zırter, 151.

> acuta Roemer sp., 153.

35 familiaris ZiTTEL, 68.

5 Janus GRIEPENKERL, 110.

¥ nidulifera Roemer sp., 153.

5 socialis Roemer sp., 3, 152.

subglobosa Zirre., 8, 152. Chalotyahlded ZITTEL, 323. Gosloptychium Goupruss, 325.

“a agaricoides Goupruss, 4, 330.

5 alternans ROEMER, 4, 277.

> deciminum Roemer, 4, 329.

a incisum Roemer, 330.

ss lobatum Goupruss, 328.

> longiostium QUENSTEDT, 330.

er muricatum Roemer, 4.

5 percussum QUENSTEDT, 329.

5 plicatellum Roemer, 4.

5 princeps ROEMER, 331.

x rude v. SEEBACH, 332.

de Seebachi Zirren, 331.

bs sexlobatum QUENSTEDT, 328.

a sulciferum Roemer, 4, 329. Coelosphaeroma SCHRAMMEN, 159.

5 appendiculata SCHRAMMEN, 159.

Colossolacis SCHRAMMEN, 103. 48

378

Colossolacis plicata SCHRAMMEN, 103. Dactylotus micropelta ScHRAMMEN, 115. Corallidium ZiTrTEL, 37. Dendrospongia clathrata RoEMER, 308. Corallistidae SoLLas, 64. Dercitus Gray, 33. Corticium O. Scumipt, 35. 55 primaevus SCHRAMMEN, 71. Coscinoporidae SCHRAMMEN, 292. Desmacidonidae RınLey u. Denpy, 36, 132. Coscinopora GOLDFUSS, 292. Desmanthidae LENDENFELD, 28. > infundibuliformis GoLpruss, 293. Dietyonina Zırrer, 187. 3 33 macropora GoLDFUss, 293. Diseoderminae SCHRAMMEN, 33, 97. te Murchisoni SCHLÜTER, 235. Discodermia Bocage, 97. Coscinospongia BOWERBANK, 32. £ antiqua SCHRAMMEN, 97. Coseinospongiidae LENDENFELD, 28. + colossea SCHRAMMEN, 98. Coscinostoma SCHRAMMEN, 162. | = gleba SCHRAMMEN, 98. + auricula SCHRAMMEN, 162. Discostroma Z1TTEL, 37. fragilis SCHRAMMEN, 162. Diseudea tuberculosa ROEMER, 5. Craterella SCHRAMMEN, 79. Disyringa Gray, 32. Fr auricula SCHRAMMEN, 80. Doryderma ZITTEL, 57. = tuberosa ScHRAMMEN, 80. 2 cylindrica ZITTEL, 57. Craticularidae Raurr., 232. er dichotoma ZırTeEL, 58. Craticularia Zirrez, 233. sn ramosa ZITTEL, 59. + Beaumonti GRIEPENKERL, 233. an Roemeri Hinpe, 5, 8, 58. 5 relicta SCHRAMMEN, 233. 5 Roemeri SCHRAMMEN, 233. Ecionomia BOWERBANK, 32. x virgatula SCHRAMMEN, 234. Enaulofungia tesselata Rormer, 5, 133. Cribrospongia Beaumonti Roemer, 233. Epeudea nodosa Roemer, 5. er Decheni SCHLÜTER, 280. Epistomella Zirrez, 37. a fragilis F. Roemer, 289. Epitheles capitata Rormen, 5. a micrommata SCHLÜTER, 281. Erylus Gray, 34. Cupulospongia contorta RoEMER, 6. Esperites Carteri Zirrez, 132. x gigantea Roremer, 6, 130. Eudea annulata Roemer, 5, 151. a Mantelli Roemer, 6, 65. - » crassa ROEMER, 4. =r rimosa Roemer, 6, 110. intumescens Roemer, 4, 73. rudis ROEMER, 6. » tuberosa Roemer, 4, 171. be spiculigera Roemer, 6. Eudictyon diagonale SCHRAMMEN, 273. RR tenuis ROEMER, 6, 161. = striatum SCHRAMMEN, 273. Cycloclema SCHRAMMEN, 105. Eulespongia auriformis QUENSTEDT, 8. Br compressa Hınpe sp., 105. kn _ texta QUENSTEDT, 8, 129. Cyclostigma SCHRAMMEN, 303. Euplectellidae Isrma, 189, 206. acinosa SCHRAMMEN, 303. Euretidae F. E. Scnurze, 208. is lobata SCHRAMMEN, 305. Eurete Semper, 211. a maeandrina SCHRAMMEN, 304. » Rauffi SCHRAMMEN, 211. Cystispongia Rormer, 315. Eustrobilus SCHRAMMEN, 102. > bursa QUENSTEDT sp., 315. 2 callosus SCHRAMMEN, 103. ei monostoma SCHRAMMEN, 316. Cytoracea Pome, 155. ; Farrea BOWERBANK, 209. en costata SCHRAMMEN, 155. Clarkei SCHRAMMEN, 210. a grandis Roemer sp., 6, 155. = Halli Scurammen, 210. a impressa Roemer sp., 6, 7, 155. he rimosa SCHRAMMEN, 156. Gastrophanella O. Scumipt, 37. oF turbinata SCHRAMMEN, 156. Geodiidae Sozzas 34, 116. j Geodia Lam., 34. Dactylocalyeidae Isima, 226. Er clavata Hınpde, 117. à

Dactylotus ScHRAMMEN, 115. 35 communis Poéra, 117.

Geodia coronata Hinpe, 117.

» gigantea Poéra, 117.

» gracilis Poéra, 117.

» Wrighti Hinpe, 117. Geodinella LENDENFELD, 34. Geodiopsis SCHRAMMEN, 117.

5 cretacea SCHRAMMEN, 117.

Guettardia Michelin, 239.

> bis-alata SCHRAMMEN, 242. FA striata SCHRAMMEN, 241.

> Stümpeli SCHRAMMEN, 240. an trilobata RoEMmER, 240. Gyrispongia crispata QUENSTEDT, 296.

er subruta QUENSTEDT, 309.

Habrosium SCHRAMMEN, 248. 5 convolutum SCHRAMMEN, 248. Halichondria FLEMING, 131. 53 Vosmaeri SCHRAMMEN, 131. Hallirhoa Lamx., 95. FR costata QUENSTEDT, 8. 35 fusiformis SCHRAMMEN, 9. 5 sexplicata Roemer, 5, 95.

if fragilis SCHRAMMEN, 258.

Helomorinidae SCHRAMMEN, 35, 128. Heteroraphidites SCHRAMMEN, 125.

Heterostinia Zrrrez, 61.

a depressa ScHRAMMEN, 63. M, immanis SCHRAMMEN, 63.

D obliqua BENETT sp., 62. fexactinosa SCHRAMMEN, 187, 190, 208. Hexactinella Carter, 223.

is angustata SCHRAMMEN, 223. auricularis ScHRAMMEN, 225. “À laevis SCHRAMMEN, 224.

ppalimus depressus Roemer, 4, 82. RE: lobatus Roemer, 4. Holodictyon Hinpr, 32.

omalodora SCHRAMMEN, 59.

3 ficus SCHRAMMEN, 60.

a plana Scurammen, 59. a pusilla SCHRAMMEN, 60.

m

7 microthrinax SCHRAMMEN, 118.

os labyrinthica QuENSTEDT, 300.

A maeandrina SCHRAMMEN, 258. Bs consecatum SCHRAMMEN, 128.

spongiosus SCHRAMMEN, 126.

Hexasterophora F. E. Scuurze, 187, 189, 207.

379

Homalodora ramosa MANTELL sp., 59.

er tuberosa SCHRAMMEN, 60. Homoraphidae BıprLey u. Denpy, 36, 131. Hoplophora Sorras, 27. Hyalotragos Zirrer, 37.

Jerea Lamouroux, 89.

» gracilis SCIRAMMEN, 91.

» Mmamillosa Roemer, 5.

> Melo Roemer, 5.

, multiformis Rormer, 145.

» polystoma Roemer, 5, 147.

» Quenstedli Zirrer, 89.

» scripta Roemer, 5.

» Sexplicata Roemer, 5.

» Spiculigera Roemer, 5, 129.

» tesselata Roemer, 5.

» tuberculosa ROEMER, 5, 147.

» turbinata Roemer, 5, 150. Jereica Zirrer, 146.

ay excavata SCHRAMMEN, 146.

s multiformis SCHRAMMEN, 145.

» oligostoma SCHRAMMEN, 148.

L polystoma Roemer sp., 5, 8, 147.

» punctata Gozpruss sp., 8, 146.

+ tuberculosa Roemer, 5, 147.

= turbo SCHRAMMEN, 147. Jereopsis O. Scamipr, 133. Inermia F. E. Schurze, 187, 191, 226. Isops SozLas, 34. Isoraphinia Zirrez, 129.

= simplieissima Poéra, 130. a texta Roemer sp., 4, 5, 8, 129.

Kaliapsis BOWERBANK, 33.

Lefroyella THomson, 216.

- favoidea SCHRAMMEN, 216. Leiochonia SCHRAMMEN, 159.

7 cryptoporosa SCHRAMMEN, 160.

> pinguis SCHRAMMEN, 159.

a robusta SCHRAMMEN, 160.

Leiodermatidae LENDENFELD, 28. Leiodermatium O. Scum., 37. Leiodorella Zirre., 37. Leiospongia laevigata RoEMER, 5. Leiostracosia ScHRAMMEN, 283.

er alcyonoides MANTELL sp., 284.

> angustata ROEMER 'Sp., 3, 4, 284. + Brandesi SCHRAMMEN, 288.

er punctata SCHRAMMEN, 285.

+ robusta ScHRAMMEN, 285.

Lepidospongia Roemer, 268.

380

Megaloraphium auriforme ScHRAMMEN, 127.

es Brandesi ScHRAMMEN, 269. Megamorinidae Z1iTTEL, 32, 55.

_ fragilis ScHRAMMEN, 269. Megarhizidae SCHRAMMEN, 37, 167. = inermis SCHRAMMEN, 270. Megarhiza SCHRAMMEN, 167.

m rugosa SCHLÜTER, 269. = dubia SCHRAMMEN, 168.

Leptophragmidae SCHRAMMEN, 234. Leptophragma Zirre., 235.

Megasclerophora LENDENFELD, 34. Microblastididae SCHRAMMEN, 278.

- fragile LEONHARD, 289. Microblastidium SCHRAMMEN, 278.

a elutinata QUENSTEDT, 236. ee decurrens ScHRAMMEN, 279.

3s membranacea QUENSTEDT, 236. Microdendron SCHRAMMEN, 112.

2 micropora ScHRAMMEN, 237. ramulosum SCHRAMMEN, 112.

= Murchisoni GoLpruss sp., 235. Myrmeciophytum SCHRAMMEN, 80.

2 pusilla SCHRAMMEN, 236. = verrucosum ROEMER sp., 81. Leucopsacidae Ijima, 189. Myrmecioptychium SCHRAMMEN, 333. Limnorea nobilis RozmERr, 5, 84. ee Bodei SCHRAMMEN, 333.

Liste der Fossilien (mit Ausnahme der Spongien) aus dem Scaphiten-Turon von Nettlingen, 16.

Liste der Fossilien (mit Ausnahme der Spongien) aus dem a micropora ScHRAMMEN, 274. Mucronaten-Senon von Misburg, 24. striata ScHRAMMEN, 273. Listen aller sicheren Silicea-Arten aus der oberen Kreide von Neohindia cylindrica SCHRAMMEN, 68.

Nordwestdeutschland (nach Zonen geordnet), 345 u. f. Neopeltidae SoLras, 27. Liste der Spongienarten aus der südschwedischen Kreide, 353. Neopelta O. Scum., 37.

Napaea SCHRAMMEN, 273.

Lithistidae Z1TTEL, 27. Lopadophorus SCHRAMMEN, 109.

as Griepenkerli ScHRAMMEN, 110. 3 Janus Roremer sp., 109. 53 lacunosus SCHRAMMEN, 110.

Lychniscosa SCHRAMMEN, 187, 194, 264. Lyssacina Z1TTEL, 187.

Macandrewia Gray, 32. Macrobrochus SCHRAMMEN, 173. % emscheris SCHRAMMEN, 174. N SCHRAMMEN, 174. Maeandrospongia tuberosa RoEMER, 6. Manon circumporosum QUENSTEDT, 7, 138. a megastoma Reuss, 317. cs micrommatum RoEMER, 3, 139. 5; miliare Reuss, 139. a monostoma Roemer, à. 3 peziza QUENSTEDT, 7. > seriatoporum RoEMER, 3, 141. FR sparsum Reuss, 149. = tenue RoEMER, 3, 136. hr turbinatum Rozmer, 3, 144. Marginospongia acaulis ROEMER, 5. Marshallia Zırtet, 291.

5 alternans ZITTEL, 277. > Frechi SCHRAMMEN, 291. tortuosa RoEMER sp., 291.

Megalithista Z1TTEL, 32. Megaloraphium SCHRAMMEN, 127.

Oculispongia Janus, Roemer, 6, 109. a macropora ROEMER, 6.

Oncotoechidae SCHRAMMEN, 308.

Oncotoechus SCHRAMMEN, 308.

er cavernosus SCHRAMMEN, 309.

Er subrutus QUENSTEDT sp., 309. Opetionella Zirrez, 36, 134.

a poculum SCHRAMMEN, 134.

a radians ZITTEL, 134.

Ophiraphididae SCHRAMMEN, 35, 119. Ophiraphidites CARTER, 119.

ss anastomans Hinpe 120.

"9 annulatus ScHRAMMEN, 120.

Er cretaceus Z1TTEL, 120.

a! eylindricus ScHRAMMEN, 121.

> infundibuliformis SCHRAMMEN, 121. 5 ramosus ScHRAMMEN, 123.

a tuberosus SCHRAMMEN, 124.

Ophrystomatidae SCHRAMMEN, 336. Ophrystoma Zirrer, 336.

micrommata Roemer sp., 336. Oscarellidae LENDENFELD, 35. Oscarella Vosm., 35.

Oxyrhizium SCHRAMMEN, 249. 5 eximium SCHRAMMEN, 249.

Pachastrellidae SozLas, 33, 70. Pachastrella O. Scum., 33. 6 Carteri PoërA, 71.

Pachastrella convoluta Hinpe, 71.

PR primaeva Zirret, 71. Pachastrissa LENDENFELD, 33. Pachinion Zirrez, 65.

= cylindricum ScHRAMMEN, 68. 5 familiare RoEMER sp., 5, 68. 5 scriptum RoEMER Sp., 5, 8, 67.

Pachycalymma subglobosa ScHRAMMEN, 89. Pachycothon ScHRAMMEN, 130.

“5 giganteum Roemer sp., 6, 8, 130. Pachylepisma robusta SCHRAMMEN, 285. Pachymatisma Jonnsr., 34.

Pachypoterion Hınpe, 63.

= alveare QUENSTEDT Sp., 8.

5 auritum SCHRAMMEN, 64.

35, koeneni SCHRAMMEN, 63.

_ Pachysalax SCHRAMMEN, 157. ; processifer SCHRAMMEN, 157. Pachytrachelus SCHRAMMEN, 170.

Br conicus ROEMER sp., 3, 4, 7, 171. Rn exspectatus SCHRAMMEN, 174.

Er reticulatus SCHRAMMEN, 171.

Papyrula O. Scum., 32. Periphragella MarsHaLz, 214.

A Johannae SCHRAMMEN, 214. 5 plicata ScHRAMMEN, 214. AS simplex SCHRAMMEN, 215. Phalacrus SCHRAMMEN, 321. = decurrens SCHRAMMEN, 323. a flosculus SCHRAMMEN, 321. 23 hemisphaericus ScHRAMMEN, 322. Phalangium SCHRAMMEN, 69. | oe cylindratum SCHRAMMEN, 69. ur, eylindripes QUENSTEDT Sp., 8. = scytaliforme ScuramMen, 69. Pholidocladia Hinne, 108. . dichotoma Hinpe, 108.

Phymaraphininae SCHRAMMEN, 34, 104. hymaraphinia SCHRAMMEN, 104.

Phymatellinae SCHRAMMEN, 33, 72. Phymatella Zirre., 72.

5 bulbosa ZITTEL, 75.

5 heteropora ZitTEL, 77.

à intumescens RoEMER sp., 5, 8, 73. > plicata QUENSTEDT sp., 8.

> sphaeroides SCHRAMMEN, 76.

» Spinosa SCHRAMMEN, 73.

Fi, tuberosa QUENSTEDT Sp., 76. ina F. E. ScHuLze, 35.

inastrella F. E. ScHuzze, 35.

+ infundibuliformis SCHRAMMEN, 105.

381

Plakonella Hinpr, 32. Plakortis F. E. SCHULZE, 35. Placoscytus ScHRAMMEN, 101.

= jereaeformis SCHRAMMEN, 102. Plectascidae SCHRAMMEN, 307. Plectascus SCHRAMMEN, 307.

3 clathratus RoEmEr sp., 308.

os labrosus Smitu, 307. Plectodermatium fragile SCHRAMMEN, 261. Pleonasterophora SCHRAMMEN, 32. Pleromidae SoLLas, 27. Pleroma Souras, 32. Pleurochorium SCHRAMMEN, 251.

= F. E. Schulzei, SCHRAMMEN, 251. Pleurope, Zırrer, 290. es lacunosa RoEMER sp., 290. Pleuropyge SCHRAMMEN, 274. N plana SCHRAMMEN, 274. Pleurostoma Roemer, 238. er dichotoma ScHRAMMEN, 239. en lacunosa RoEMER, 3, 290. 2 radiata Roemer, 3, 238. cf tortuosa ROEMER, 291. 5 trilobata Roemer, 240.

Pleurothyrisidae SCHRAMMEN, 249. Pleurothyris SCHRAMMEN, 249.

a folium SCHRAMMEN, 250. ° vs tortuosa ScHRAMMEN, 250. Pleurotrema ScHRAMMEN, 257. 7 Ijimai SCHRAMMEN, 257. Plinthodermatium SCHRAMMEN, 158. Pa exile SCHRAMMEN, 158.

Plinthosellinae SCHRAMMEN, 114. Plinthosella Zirrez, 114.

55 squamosa ZITTEL, 114. Plocoscyphia Reuss, 300.

aa acinosa ScHRAMMEN, 303.

se annulata GRIEPENKERL, 301.

3% centuncula SCHRAMMEN, 301.

= crassilobata LEONHARD, 296.

Pr labrosa SmituH, 307.

ee labyrinthica F. Roemer, 300.

= Maaki SCHRAMMEN, 300.

= maeandrina ROEMER, 4.

“3 morchella Roemer, 4.

ss muricata Roemer, 4, 96.

“J nidiformis LEONHARD, 296.

5 Roemeri LEONHARD, 300.

® subruta, Hinpe, 309. Polyblastididae SCHRAMMEN, 275. Polyblastidium Zirrez, 275.

A luxurians ZITTEL, 275.

382

Polyblastidium racaemosum SMITH sp., 275. Rhagadinia rimosa Roemer sp., 6, 100. Polycoelia familiaris Roemer, 5, 68. Rhizomorinidae Z1TTEL, 37, 135.

> laevigata Roemer, 5. Rhizopsis SCHRAMMEN, 132.

Polyjerea FROMENTEL, 85. ' 2 horrida SCHRAMMEN, 132.

En coronata ROEMER, 5. Rhizopoterion ZırteL, 271.

5 dichotoma QUENSTEDT, 8. > cervicorne GoLDFUSsS sp., 271.

ss punctata ROEMER, 5. + regulare UNGERN-STERNBERG, 271.

> pyriformis GRIEPENKERL, 85. er solidum SCHRAMMEN, 271.

a verrucosa ROEMER, 5, 143. : Br tubiforme ScHRAMMEN, 272. Polyopesia angustata SCHRAMMEN, 223. > Zitteli v. UNGERN-STERNBERG, 271.

7, radiciformis SCHRAMMEN, 223. Rhoptrum SCHRAMMEN, 104.

Polypora SCHRAMMEN, 170. > scytaliforme SCHRAMMEN, 104.

Re reticulata ScHRAMMEN, 171. Rossellidae F. E. Scnuzze, 189. Polypothecia obliqua BENETT, 61.

Polystigmatidae ScHRAMMEN, 253. Samidae Sorras, 31. Polystigmatium SCHRAMMEN, 254. Samus Gray, 31.

i, striato-punctatum SCHRAMMEN, 254. Sarophora SCHRAMMEN, 305. Polythyrisidae SCHRAMMEN, 261. >. armata SCHRAMMEN, 306. Polythyris SCHRAMMEN, 261. Seleritodermidae SoLLas, 27.

5 cuneata SCHRAMMEN, 263. Scleritoderma O. Scum‘, 37.

Polytretia SCHRAMMEN, 126. Scleroplegma O. Scum., 227.

7 seriatopora SCHRAMMEN, 126. er macrochorium ScHRAMMEN, 227. Porospongia micrommata RoEMER, 336. Scolioraphidae SCHRAMMEN, 36, 133. Procaliapsis SCHRAMMEN, 108. Scolioraphis ZITTEL, 133.

ss clavata Hinpe, 108. i anastomans ZITTEL, 134.

55 cretacea SCHRAMMEN, 109. > cerebriformis ZITTEL, 133.

5 cylindrica SCHRAMMEN, 108. 5 tesselata Roemer sp., 5, 133. Procorallistes ScHRAMMEN, 69. Scyphia acuta Roemer, 3, 153.

> polymorphus SCHRAMMEN, 69. % alternans ROEMER, 3.

5 tuberosus SCHRAMMEN, 69. E alveolites RoEmER, 3, 219. Proeurete plicata SCHRAMMEN, 214. > angularis ROEMER, 3. Propachastrella SCHRAMMEN, 71. 5 angustata ROEMER, 3, 284.

= primaeva ZTTEL sp., 71. Be auricularis ROEMER, 3.

Proteleia Riptey u. DENDY, 31. = byssoides Roemer, 3.

Pseudoplocoscyphia maeandrina SCHRAMMEN, 75. Ai cribrosa ROEMER, 4, 284. Ptychodesidae SCHRAMMEN, 292. x Decheni GoLpruss, 280. Ptychodesia SCHRAMMEN, 252. ps fragilis RoEMER, 3, 289.

Fe papillata SCHRAMMEN, 252. 55 glutinata QuENSTEDT, 236. Pycnodesma SCHRAMMEN, 115. ER heteropora RoEMER, 3.

35 globosa SCHRAMMEN, 116. 2 intumescens QUENSTEDT, 8, 73.

= Mantelli GoLpruss, 165. Racodiscula ZITTEL, 33. rs marginata Roemer, 3. Regadrella O. Scum., 207. RR marginata QUENSTEDT, 7.

5 Petri Jacobi SCHRAMMEN, 208. a i: micrommata Roemer, 3, 281. Renierinae Riptey u. Denpy, 36, 131. a micropora ROEMER, 8. Retispongia radiata ROEMER, 265. 5 Murchisoni Goupruss, 235.

Oeynhausenii SCHLÜTER, 265. a porosa ROEMER, 3.

Rhabdina SCHRAMMEN, 32. 2 retiformis Roemer, 3. Rhagadinia Zirrer, 100. 5 socialis Roemer, 3, 152. clavata Hinpe, 108. x stellata RoEMER, 3. En compressa HınDe, 105. = striato-punctata RoEMER, 3.

5 Doederleini SCHRAMMEN, 101. 5 subseriata ROEMER, 3.

383

Scyphia tenuis ROEMER, 4. Spongia cribrosa Puitu., 265.

£ testa-florum QUENSTEDT, 7, 166. > marginata QUENSTEDT, 7, 141, 166. a tuberosa QUENSTEDT, 76. Le plana Puizz., 163. 4 tuberosa RoEMER, 3. 4 ramosa QUENSTEDT, 8.

À tubulosa Roemer, 3, 93. MANTELL, 59.

A venosa Roemer, 3, 281. vA terebrata Purzz., 150. Scytalia Zirrer, 149. Spongites aciculatus QUENSTEDT, 7. J annulata WoLLEMANN, 151: RR cellulosus QUENSTEDT, 8, 147.

3 radiciformis Puiu. sp., 151. : + _ conicus QUENSTEDT, 7, 171. terebrata PHiLL. sp., 150. > cylindripes QUENSTEDT, 8. seothon ZitTEL, 163. en ficiformis QUENSTEDT, 8. ss giganteum ZITTEL, 167. 5 filaris QUENSTEDT, 8. 35 Mantelli Gotpruss sp., 6, 7, 165. = globiformis QUENSTEDT, 8. Fe marginatum RoEMER sp., 3, 7, 166. M M. és impressus QUENSTEDT, 7. a planum Putt. sp., 6, 163. 5 ocellatus QUENSTEDT, 7. a pingue SCHRAMMEN, 165. = plicatus QUENSTEDT, 8. a Roemeri WOLLEMANN, 165. > scriptus QUENSTEDT, 8. 5 testa-florum QUENSTEDT Sp., 7. Sporadoscinidae SCHRAMMEN, 279. Sidonops SoLLas, 34. Sporadoscinia ZITTEL, 280. Sigmatophora Sorras, 31. À Decheni Gozpruss sp., 3, 280. Siphonia Parkinson, 91. ss micrommata Roemer sp., 3, 281. ve astroides Roemer, 4. = Quenstedti SCHRAMMEN, 282. BR coronata GRIEPENKERL, 94. . stirps SCHRAMMEN, 282. bs cylindrica Roemer, 3. cf Teutoniae SCHRAMMEN, 283. en ficus GoLpruss, 89. Es venosa ROEMER Sp., 3, 281. À » QUENSTEDT, 8, 89. Spumispongia alveare QUENSTEDT, 8. Es Griepenkerli SCHRAMMEN, 8, 92. = auriscalpium QUENSTEDT, 8. fe incrassata Goupruss, 92. er doliaris QUENSTEDT, 8. a micropora ScHRAMMEN, 94. : ts exserta QUENSTEDT, 8. 5 multiformis Bronn, 145. er punctata QUENSTEDT, 8, 152. > ocellata ROEMER, 3. , as punctata nuciformis QUENSTEDT, 8. Fe oligostoma RoEMER, 3. Stachyspongia Zitrer, 148. 5 ornata ROEMER, 4. Pr ramosa QUENSTEDT Sp., 8, 148. 5 ovalis GRIEPENKERL, 93. ss spica ROEMER Sp., 5, 149. $9 sexplicata GRIEPENKERL, 95. > tuberculosa RoEMER sp., 5, 149. 3 tubulosa RoEMER sp., 93. Stellettidae SoLLas, 32, 50. Websteri QuENSTEDT, 8. Stelletta O. Scum., 32. idiom O. Scum., 34. Stellispongia conglomerata Roemer, 6, 154. Siphoniidae LENDENFELD, 28. 2 grandis Roemer, 6. Siphonocoelia digitalis Roemer, 4. os hemisphaerica Roemer, 6, 154. a hirta Roemer, 5. 5 impressa ROEMER, 6. nidulifera ROEMER, 5. Fi, verrucosa Roemer, 6, 81. = spica Roemer, 5, 149. Stereochlamis SCHRAMMEN, 231. 5 sulcifera ROEMER, 5, 78. a caliculum SCHRAMMEN, 231. “A texta RoEMER, 4, 129. > pilosa ScHRAMMEN, 232. tuberculosa Roemer, 5, 149. er praecissa SCHRAMMEN, 231. Sollasela SCHRAMMEN, 101. pP Sterrasterophora SCHRAMMEN, 34, 116. 4 jereaeformis SCHRAMMEN, 102. Stichmaptycidae SCHRAMMEN, 255. Sphaerocladinidae ScHrAMMEN, 37, 169. Stichmaptyx SCHRAMMEN, 255. Sphinctrella O. Scum., 32. : ES alatus SCHRAMMEN, 255. Spongia capitata Prıur., 163. Stichophyma Pomer, 143.

convoluta QUENSTEDT, 7, 138. an multiformis Bronn. sp., 145.

Stichophyma robusta SCHRAMMEN, 144.

=A sparsa Poéra, 143. 2 tumida Hınpe, 145. > turbinata Rormer sp., 3, 144. 3% verrucosa ROEMER Sp., 5, 7, 8, 143. Stolleya SCHRAMMEN, 51. 5 florida SCHRAMMEN, 54. He microtulipa SCHRAMMEN, 51.

© ornatissima SCHRAMMEN, Di. Sulcastrella O. Scum., 33. Syringidae SCHRAMMEN, 256. Syringium SCHRAMMEN, 256.

er textum SCHRAMMEN, 256.

Tabelle der Alters- und Faziesverhältnisse der wichtigsten Spongienfundpunkte, 14.

Tabelle der Tetraxonia- und Monaxonia-Arten (nach Familien und Zonen geordnet), 40. Tabelle der geographischen Verbreitung aller bekannten lebenden Hexactinellidenarten aus den Gattungen, die auch in der Quadratenkreide von Oberg vor-

kommen, 181.

Tabelle der bathymetrischen Verbreitung der lebenden Hexactinelliden aus Gattungen, die auch bei Oberg vorkommen, 184.

Tabellarische Übersicht der Kreide-Hexactinelliden bis zu den Gattungen, 198.

Tabelle der Hexactinellidenarten aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland (nach Familien und Zonen ge- ordnet, 200.

Tabellarische Übersicht der Silicea aus der Quadraten- Kreide von Oberg, 341.

Tabellarische Übersicht der vertikalen Verbreitung aller aus der Jetztzeit und aus der oberen Kreide von Nord- westdeutschland bekannten Hexactinelliden bis zu den Gattungen, 356.

Tabellarische Übersicht der vertikalen Verbreitung aller aus der Jetztzeit und aus der oberen Kreide von Nordwestdeutschland bekannten Tetraxonia bis zu den Gattungen, 363.

Tabellarische Übersicht der im Tertiär vorauszusetzenden und aufgefundenen Gruppen und Gattungen, 371.

Tethya Lm., 31.

Tethyopsillidae LENDENFELD, 31.

Tethyopsilla LENDENFELD, 31.

Tethyopsis STEWART, 32.

Fr Steinmanni ZITTEL, 54.

Tetillidae SoLLas, 31, 49.

Tetilla ©. Scum., 31.

Tetillopsis SCHRAMMEN, 49.

i Doeringi SCHRAMMEN, 49. = longitridens SCHRAMMEN, 50.

=

Tetracladinidae Z1TrEL, 33, 72. Tetraxonia F. E. ScHuLze, 31. Texttafel EME

> If, 56: 5) Ib: 6 IV, 74. Niere gh En VI, 106. = VII, 422. 2 Ve: EX 0272; » X, 228: XI, 244. 4, XII, 262. » XIII, 286. + XIV, 310: ») XV, 324.

Thalamospongia subramosa ROEMER, 6. Thecosiphonia Zirrez, 83.

3 grandis PoGra sp., 84. = nobilis Rormer sp., 84. a postumus SCHRAMMEN, 85. m ramosa SCHRAMMEN, 84. = Torgeri SCHRAMMEN, 83. Theneopsis SCHRAMMEN, 54. = Steinmanni ZITTEL sp., 54.

Theonellidae LENDENFELD, 28, Theonella Gray, 33. Toulminia Zırrer, 318.

hr Benettiae MANTELL sp., 318. 2 compressa SCHRAMMEN, 319. = Wollemanni SCHRAMMEN, 319. Trachysycon Zirrez, 95. A muricatum Roemer Sp., 4, 96. Tremabolites Zirrer, 316. > Leonhardi SCHRAMMEN, 317. 24 megastoma Roemer sp., 3, 317

Tremospongia grandis Roemer, 6, 84. Tretocalyeidae F. E. Schurze, 222. Tretodietyum F. E. Scuuuze, 225.

‘A Loeschmanni SCHRAMMEN, 225

oe Pfaffi ScHRAMMEN, 226. Turonia MicHELIN, 86. 3 cerebriformis SCHRAMMEN, 88. 4 constricta ZITTEL, 87. 55 induta ZITTEL, 87. = variabilis Mıcnerın, 86.

Typhlopleura dichotoma ScHRAMMEN, 239. Uncinataria F. E. Scuurze, 187, 190, 208.

Ventrieulitidae Zırrer, 264.

Ventriculites MANTELL, 264.

ss aleyonoides MAnTELL, 284.

1 ei angustatus QUENSTEDT, 284. En Benettiae MAnTELL, 318.

Fe = cribrosus Hinpe, 265.

cylindratus SCHRAMMEN, 267. 5 fistulosus SCHRAMMEN, 268. en infundibuliformis Hınpe, 265. > Oeynhauseni ZITTEL, 269. a radiatus MANTELL, 265. » «tellatus SCHRAMMEN, 267. 35 striatus WoLLEMANN, 265.

: Verrucospongia damaccornis RoEMEr 6, 137.

Verruculina Z1TTEL, 135. : 4 5 angulata SCHRAMMEN, 143. astraea Hinpe, 142.

macrommata Roemer, 6, 137.

38

a aurita ROEMER sp., 6.

re conyoluta QuENSTEDT sp., 7, 138. 3 crassa ROEMER sp., 6, 7, 138.

> cupula SCHRAMMEN, 142.

95 damaecornis ROEMER sp., 6, 137.

Fe macrommata Roemer sp., 6, 140.

| micrommata RoEMER sp., 3, 7, 139. a miliaris Reuss sp., 139.

= papillata Hinpe, 140.

i pustulosa Hinpe, 136.

3% Reussi Hınpe, 140.

seriatopora Roemer sp., 3, 7, 141.

i tenuis RoEMER sp., 3, 6, 7, 136. Vetulinidae LENDENFELD, 28. Wollemannia SCHRAMMEN, 247.

araneosa SCHRAMMEN, 247.

49

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Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig.

photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Erklärung zu Tafel I.

Familie Tetracladinidae v. Zırter. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 7%.)

1—3. Aulaxinia suleifera ROEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. (Fig. 1 in natür-

licher, Fig. 2 und 3 in doppelter Größe) 2 . < CON ae ee ee 4. Aulaxinia fallax SGHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. (Doppelte Größe) . 5. Aulaxinia ventricosa SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg ..... . . 6 und 7. Phymatella sphaeroides SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . - . 8. Phymatella sphaeroides SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Vertikalschnitt

durch die Mitte’ : = x 4. nn ln SY ee en 9. Phymatella bulbosa v. ZirreL aus der Quadratenkreide von Oberg . . ........ :

Sämtliche Figuren (Fig. 2, 3 und 4 in doppelter, die anderen Figuren in natürlicher Größe) nach

Die Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

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Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. I.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co.,

Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

ce ? (- 4 me # 4) ils: 4 Pats à. + Le 7.4 oe AS N ~~ IHR, % <= .

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Erklärung zu Tafel IT.

Familie Tetracladinidae v. Zırteı. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 74.)

Seite

. 1. Jerea Quenstedtt v. ZiTTEL aus der ae von Oberg. Exemplar ohne Deck- Schicht nr é 89

. 2. Jerea Quenstedti v. ‘Gare aus ae Cadet ie von ob Verte Alec die Mitte. . . - 5 un |

Jerea Quenstedti v. ee aus ler Oleirstanlae von Oberg aval a VE. erhaltener Deckschicht (an der Basis). . . ; ; . 89 4. Jerea Quenstedti v. ZiTTEL aus der Qusdratamirartis von Ohare er Individuum + 2189 5. Jerea gracilis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg... . . 91

. 6 und 7. Siphonia tubulosa ROEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Keine Ex 93 . 8. Siphonia tubulosa ROEMER sp. aus der ee von Oberg. Vertikalschnitt durch

die Mitte eines Jungen Exemplars. . . . ER: 15 Sens

. 9 und 10. Siphonia micropora SCHRAMMEN aus de ee von Obere en

Sämtliche Figuren in natürl. Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale zu den Abbildungen Jiegen in der Sammlung des Verfassers.

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Taf. II,

Palaeontographica. Suppl. Bd. V.

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Lichtdruck der Hofkunstanstalt yon Martin Rommel & Co., Stutt

Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I

A. Schrammen:

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Erklärung zu Tafel I1.

Familie Tetracladinidae v. ZiTreL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 74.)

Fig. 1. Phymatella heteropora v. ZirreL aus der Quadratenkreide von Oberg. Längsschnitt durch

die Mitte. + 4 = = = ler ee NON Fig. 2. Phymatella bulbosa v. ZirteL aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Individuum Fig. 3. Craterella tuberosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Individuum Fig. 4a—f. Jugendformen von Tetracladinen in doppelter Größe. Quadratenkreide von Oberg

Fig. 5—7. Turonia constricta v. ZITTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. - - +--+: = = Fig. 8 und 9. Turonia variabilis MicHELın aus der Quadratenkreide von Oberg (Fig. 9 in doppelter Größe). - - + + + sen ne Re a

Fig. 10 und 11. Turonia cerebriformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg - - -

Sämtliche Figuren (Fig. 4a—f in doppelter, die anderen Figuren in natürlicher Größe) nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren. 4

Die Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. III.

Lick‘druck der Hofkunz

tanstalt von Martin Rommel & Co., Stutt

gart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

Erklirung zu Tafel IV.

Familie Tetracladinidae v. ZITTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 74 und Texttafel VI, S. 106.)

Fig. 1. Myrmeciophytum verrucosum Roemer sp. aus der Quadratenkreide von Oberg 1 81 Fig. 2. Pholidocladia dichotoma HınDE aus der Quadratenkreide von Oberg. Doppelte Größe 108 Fig. 3. Callopegma acaulis v. ZITTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Individuum

in doppelter Größe «+ + - Win m au rere eer 81 Fig. 4. Callopegma acaulis v. ZITTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberseite. . . 222 81 Fig. 5 und 6. Acrochordonia ramosa ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Fig. 5

Außenseite, Fig. 6. Innenseite . - - + - ee ARC 96 Fig. 7. Acrochordonia auricula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite . 97 Fig. 8. Chenendopora fungiformis Lamx. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Außenseite

eines Fragments vom Vorderrande der Spongie ... + = +. =} De HL Pre 113 Fig. 9. Innenseite des in Fig. 8 abgebildeten Stückes u 2 ©; sh 1134

Sämtliche Figuren (Fig. 2 und 3 in doppelter, die anderen Figuren in natürlicher Größe) nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale zu den Abbildungen befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V.

Taf. IV.

Lick'dzuck der Hofkunctanstult von Martin Rommel & Co.,

en Kreide von Nordwestdeutschland I.

Stuttgart, A.Schrammen: Die Kieselspongien der ober

Erklärung zu Tafel V.

—___—.

Familie Tetracladinidae v. ZiTTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 99 und Texttafel VI, S. 106.)

Seite

Fig. 1. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg.

Außenseite - - + + - Pe ee 405 | Fig. 2. Phymaraphinia infundibuliformis SCHRAMMEN ous der Quadratenkreide von Oberg.

AuBenseite HOES NEE FASER APs RE Re Ne 105 Fig. 3. Cycloclema compressa Hınpe sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite 105 Fig. 4. Innenseite des Fig. 3 abgebildeten Exemplars és $ + - . ++: OO 105. Fig. 5. Rhoptrum scytaliforme SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Vertikalschnitt 1

durch-die Mithe + +: = + Re 194 9 Fig. 6 und 7. Rhoptrum scytaliforme SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg: „ae 104

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Alle Originale zu den Abbildungen befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

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Suppl. Bd. V.

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Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co.,

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Fig. Fig.

Fig. Fig.

Fig. Fig.

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Exemplaren angefertigt.

Erklärung zu Tafel VI.

Familie Tetracladinidae v. Zirret. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VI, S. 106.)

Seite 1. Dactylotus micropelta SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Außenseite . 115 2 und 3. Dactylotus micropelta ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg in doppelter _ Größe. Innenseite. - . a 20, tee Ey bose eee ee ae 115 4. Astrocladia subramosa RoEMER sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Ungeätztes Exemplar +... ee te SELS TN ONE EE RS 111 5. Astrocladia ne a sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Geätztes Fragment - . 4: «4%: denn ee ere 111 6. Pycnodesma globosa Sn aus es Quadratenkreide von Oberg. Doppelte Größe 116 7—-9. Plinthosella squamosa v. ZiTTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Fig. 7 Oberseite. 8. Unterseite. Fig. 9 Oberseite in doppelter Größe... . . . eh. Per EEE 114

Mit Ausnahme von Fig. 4 sind die Figuren nach photographischen Aufnahmen von geätzten

Alle Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

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Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. VI.

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Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

Erklärung zu Tafel VII.

Familie Tetracladinidae v. ZitTret. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel V, S. 99.)

Fig. 1. Rhagadinia Doederleini SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide yon Oberg. Oberseite Fig. 2. Rhagadinia Doederleini SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Unterseite

Fig. 3. Rhagadinia Doederleini ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ...... . Fig. A. Rhagadinia rimosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite Fig. 5—7. Discodermia antiqua SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . .

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von Exemplaren.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

Taf. VII.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V.

Stuttgart.

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A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I

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Raita pata

—12. Procaliapsis clavata Hinde sp. aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . : . .

Erklärung zu Tafel VIII.

Familie Tetracladinidae v. ZITTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel V, S. 99 und Texttafel VI, S. 106.)

Discodermia antiqua SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite . . 97 Discodermia antiqua SCHRAMMEN aus der TR von Oberg. Vertikalschnitt

durch die ‘Mitte <<<) Je - 3. = | Eustrobilus callosus tee aus Bar Quadeatentereide von Grate “4 enn 103. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . . . 103 Colossolacis plicata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Kleines Fragment

mit Ansicht der Innenseite... 2 PR 103 Rhagadinia rimosa ROEMER sp. aus der Date von Oberg. Innenseite . . . Rhagadinia rimosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite .

Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . .

Sämtliche Figuren in natürl. Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale zu den Abbildungen befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Taf. VIII.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V.

Rommel & Co., Stuttgari

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin

Kreide von Nordwestdeutschland I.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen

Erklärung zu Tafel IX.

Familie Tetracladinidae v. Zırter. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel V, S. 99.)

Fig. 1. Colossolacis plicata ScHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Unterseite . . Fig. 2. Oberseite des Fig. 1 abgebildeten Exemplars. . . .. .\. „Le 32 2 3)

Beide Figuren in halber natürlicher Größe.

Das Original liegt in der Sammlung des Verfassers.

Palacontographica. Suppl. Bd. V.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordw

Taf. IX.

Martin Rommel & Co., Stuttgart.

estdeutschland J.

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Erklärung zu Tafel X.

Familie Tetracladinidae v. Zırter. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel V, S. 99 und Texttafel VI, S. 106.)

Fig. 1. Lopadophorus Griepenkerli SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Glentorf. Scheitel-

ansicht : - 4. + 36 eee ee a ae ep) _. 110 Fig. 2. Seitenansicht des Fig. 1 abgebildeten Exemplars : . . . . Lu. Leu Er 110 Fig. 3. Lopadophorus Janus RoEMER sp. aus dem Untersenon des Sudmerberges bei Goslar. Seitenansicht - - + + 2 4.14 à à dl pe SR 109 Fig. 4. Lopadophorus lacunosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Scheitel- ? ansicht . . . 4 à. à u u me LS OS 110 Fig. 5. Rhagadinia rimosa Roemer sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Unterseite mit 4 napfförmigen Grübchen .. +: = „ur ua nn = oes PT ES 100 Fig. 6. Oberseite des Fig. 5 abgebildeten Exemplars. .. MORE 100

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe.

Das Originalstück zu Fig. 3 befindet sich in der Göttinger Sammlung. Alle anderen Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Dr. E. Loeschmann gez,

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart,

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

Erklärung zu Tafel XI.

Familie Tetracladinidae v. Zirret. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 74.)

. 1. Turonia variabilis MicHELIN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Unterseite . . 2. Turonia variabilis MicHELIN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Seitenansicht . . 3. Turonia variabilis MicHELIN aus der Quadratenkreide von Misburg.

Fig. 4 und 5. Turonia induta v. ZırreL aus der Mucronatenkreide von Misburg . . 6 und 7. Craterella auricula SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg .

Fig

Alle Figuren in natürlicher Größe.

Die Originalstücke zu den Abbildungen befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XI.

Dr. E. Loeschmann gez.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland IE

A. Schrammen:

Erklärung zu Tafel XII.

Familie Stellettidae Sorras. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel I, S. 52.)

Fig. 1. Theneopsis Steinmanni Z1TTEL sp. aus der Quadratenkreide von Misburg

Familie Tetracladinidae v. ZiTTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 52 und Texttafel VI, S. 106.)

Fig. 2. Chenendopora fungiformis Lamouroux aus der Mucronatenkreide von Misburg . Fig. 3. Phymatella spinosa SCHRAMMEN aus dem Scaphitenpläner von Halberstadt. .

Alle Figuren in natürlicher Größe.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V, Taf. XII,

Dr. E. Loeschmann gez.

Lich‘diuck der Hofkunctanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart,

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

Tafel XII.

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Erklärung zu Tafel XIII.

Familie Pachastrellidae Sorıas. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel I, S. 52.)

Familie Homoraphidae RınpLey u. DENDY. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

. 2. Halichondria Lendenfeldi ScurAMMEN aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen

Familie? . 3. Opetionella poculum SCHRAMMEN aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen Familie Desmacidonidae Rıpıry u. DENDY. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

. 4. Rhizopsis horrida SCHRAMMEN aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen. Alle Figuren in natürlicher Gräße.

Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

1. Propachastrella primaeva ZiTTEL sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg . .

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Palacontographica. Suppl. Bd. V. , Taf. XIII.

Lichtdruck der Hofkunstanstult von Martin Rommel & Co.,

Stuttgar

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland 1.

Erklärung zu Tafel XIV.

Familie Ophiraphididae SCHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VII, S. 122.)

Fig. 1 und 2. Megaloraphium auriforme ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . 1 Fig. 3. Megaloraphium auriforme SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Indi-

viduum in doppelter Größe. . . à . „u 2. neu 2 eee 4 Fig. 4. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite 4 Fig. 5. Innenseite des Fig. 4 abgebildeten Bxemplars . —. .... 2. Er 4 Fig. 6. Polytretia seriatopora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite von

einem jungen Individuum in doppelter Größe . 2... u. u ey EEE Fig. 7. Ophiraphidites infundibuliformis SCHRAMMEN aus der ee von Oberg. |

Innenseite +: . . - soo m 2 we le CO ee een = Fig. 8. Ophiraphidites cylindricus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . Fig. 9. Ophiraphidites annulatus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . .

Alle Figuren (Fig. 3 und 6 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe) nach ph graphischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Sämtliche Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XIV.

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ck der Hofkunstenstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

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Tafel XV.

Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig. Fig.

Alle anderen Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

jell el ae 3

Erklärung zu Tafel XV.

Familie Tetracladinidae v. Zirret. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel V, S. 99 und Texttafel VI, S. 106.)

Eustrobilus callosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . Discodermia gleba ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . Turonia induta ZirtEL aus der Mucronatenkreide von Misburg. Ee Placoscytus jereaeformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg .

Familie Megamorinidae v. ZITTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel II, S. 56.)

Heterostinia depressa SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . Pachypoterion Koeneni SCHRAMMEN aus dem Untersenon von Goslar

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe.

Das Original zu Fig. 6 befindet sich in der palaeontologischen Sammlung der Universität Göttingen.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XV.

Dr. E, Loeschmann gez.

Lichtdruck der Hofkunstunstult von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

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Erklärung zu Tafel XVI.

Familie Megamorinidae v. ZITTEL. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel II, S. 56.)

Fig. 1. Heterostinia immanis SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . y Fig. 2. Heterostinia obliqua BENETT sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite . . . Fig. 3. Heterostinia obliqua BENETT sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Außenseite Fig. 4. Pachypoterion auritum SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . . . . . . h* Fig. 5—-8. Jugendformen von Megamorinen in doppelter Größe .

Alle Figuren (Fig. 5--8 in doppelter, die anderen in natürlicher Größe) nach photograph Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XVI.

CT

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgari

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I,

Fig.

5

Fig. Fig. Fig.

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Fig. Fig.

>

. 6. Pachycothon giganteum RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Fragment der

LC CORRECTE

Erklärung zu Tafel XVII. Familie Megamorinidae v. ZırteEr. ; (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel II, S. 52.) 4 | Seite 1. Heterostinia obliqua BENETT sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. Innenseite . . 62 2. Homalodora ficus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . . . . 60 3 und 4. Homalodora plana SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . 59 5. Homalodora pusilla ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Scheitelansicht . 60 Familie Helomorinidae SCHRAMMEN. : 2

(Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Wandung . 130

Familie Ophiraphididae SCHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VII, S. 122.)

7. Ophiraphidites cylindricus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . 8. Ophiraphidites tuberosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .

Alle Figuren in natürl. Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren

Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Taf. XVII.

Suppl. Bd. V.

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Stuttgart.

Lichtdruck der Hofkunstunstult von Martin Rommel & Co.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I

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Erklärung zu Tafel X VIII.

Familie Corallistidae SoLras. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel III, S. 66.)

Fig. 1. Phalangium scytaliforme SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . es 4 Fig. 2. Phalangium cylindratum SCHRAMMEN aus dem Cuvieripläner von Heere . . . . . . - : Fig. 3. Pachinion cylindricum ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . - , Fig. 4. Pachinion scriptum RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . . - Familie Megamorinidae v. ZITTEL.

(Abbildungen der Skelettelemente Texttafel II, S. 56.) Fig. 5. Brochodora Roemeri HiNDE sp. aus der Quadratenkreide von Oberg.. . . . . . . . Fig. 6. Brochodora ramusculus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . . Fig. 7. Homalodora ramosa MANTELL sp. aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . . & Fig. 8. Amphilectella piriformis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . - “4

Alle Figuren in natürl. Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplareı

Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Taf. XVIII.

Suppl. Bd. V.

Palaeontographica,

k der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart,

Lichtdruc

de von Nordwestdeutschland I

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A. Schrammen

Erklärung zu Tafel XIX.

Familie Corallistidae Sorras. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel III, S. 66.)

Fig. 1. Pachinion scriptum Roemer sp. aus der Quadratenkreide von Misburg .

Familie Megarhizidae SCHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 2. Chalaropegma cerebriformis SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg

Familie Rhizomorinidae v. ZiTrez. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 3 und 4. Chonella auriformis RoEMER sp. aus dem Scaphitenpläner von Nettlingen.

Die Originale zu den Abbildungen liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V.

Taf. XIX,

Dr. E. Loeschmann gez. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co.,

A Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von

Stuttgar,

Nordwestdeutschland I.

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Erklärung zu Tafel XX.

Familie Corallistidae Sot.as. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel III, S. 66.)

Fig. 1. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN aus dem Cuvieri-Pläner von Heere. (Mehrere o förmige Individuen an Phalangium cylindratum festgewachsen.) . » » . . . . . . Fig. 2. Procorallistes polymorphus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. . . - .

Familie Megarhizidae SCHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.) Fig. 3. Megarhiza dubia SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . Alle Figuren in natürlicher Größe.

Die Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XX.

Dr. E. Loeschmann gez.

Lichtdruck der Hufkunstunstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart,

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

[23

4

Erklärung zu Tafel XXI.

Familie Rhizomorinidae v. Zirret. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 1. Verruculina seriatopora RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite .

Fig. 2. Scytalia radiciformis PHiLz. sp. aus der Quadratenkreide von Oberg .

Fig. 3. Scytalia terebrata Putt. sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. . . 2 Se

Fig. A. Leiochonia cryptoporosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite

Fig. 5. Leiochonia cryptoporosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite

Fig. 6. Chonella tenuis RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite .

Fig. 7. Coscinostoma fragilis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite in doppelter Größe 2 2

Fig. 8. Coscinostoma auricula en aus ie Murano von à Misbunge Außenseite .

Sämtliche Figuren (Fig. 7 in doppelter, die anderen in natürlicher Größe) nach photographis Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Alle Originale befinden sich in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XXI.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co.,

Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

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Erklärung zu Tafel XXII.

Familie Rhizomorinidae v. Zımteı. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 1. Stichophyma robusta SCHRAMMEN aus dem Scaphiten-Pläner von Nettlingen . Fig. 2. Pachysalax processifer SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg Fig. 3. Cytoracea rimosa SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg

Alle Figuren in natürlicher Größe

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XXII.

3

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. E. Loeschmann gez.

Lich‘dzack der Hofkunstenstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I,

=

Tafel XXIII.

Erklärung zu Tafel X XHI.

Familie Rhizomorinidae v. ZirTeEt. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 1. Plinthodermatium exile SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Außenseite 45 Fig. 2. Coelosphaeroma appendiculata SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg.

Vertikalschnitt durch die Mitte... 20. MS | Fig. 3. Coelosphaeroma appendiculata SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . Fig. 4 und 5. Cytoracea turbinata SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . .

Familie Tetracladinidae v. Zırrer. Abbildungen der Skelettelemente Texttafel IV, S. 74.) Fig. 6. Eustrobilus callosus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg Alle Figuren in natürlicher Größe.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XXII.

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Dr. E. Loeschmann gez.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgar

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland J,

Tafel XXIV.

Erklärung zu Tafel XXIV.

Familie Sphaerocladinidae ScHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VIII, S. 172.)

Fig. 1. Pachytrachelus conicus RoEMER sp. aus dem Untersenon des MR bei Goslar. a) Scheitelansicht. b) Seitenansicht . . Fig. 2. Pachytrachelus exspectatus SCARAMMEN aus der Mucronatedie ea von Mishupee ET Fig. 3. Macrobrochus rimosus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg . . . . . . 4 Fig. 4. Macrobrochus emscheris SCHRAMMEN aus der Westphalicuskreide von Ilsede. a) und b) Seitenansichten, e) Scheitelansicht . (

Familie Ophiraphididae ScHRAMMEN. (Abbildungen der Skelettelemente Texttafel VII, S. 122.) Fig. 5. Ophiraphidites ramosus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg .. . . Alle Figuren in natürlicher Größe.

Sämtliche Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl. Bd. V. Taf. XXIV.

Dr. E. Loeschmann gez.

Lich'drack der Hofkunctenstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland I.

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> SF 3 =

Erklärung zu Tafel XXV.

Familie Euretidae F. E. Scnuzze.

Fig. 1. Periphragella simplex SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ...... . Fig. 2. Periphragella simplex ScHRAMMEN aus der Quadratenreide von Oberg ...... . Fig. 3. Periphragella plicata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ... . . ee Fig. 4. Periphragella plicata ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . Fig. 5. Periphragella Johannae ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .... . . Fig. 6. Periphragella Johannae ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ..... .

Familie Tretocalycidae F. E. ScHULzE.

Fig. 7. Tretodietyum Loeschmanni SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . .

Familie Aphrocallistidae F. E. Scnurze.

Fig. 8. Aphrocallistes alveolites RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg ..... . 2 Fig. 9. Aphrocallistes alveolites RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . Fig. 10. Aphrocallistes alveolites RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . .

Sämtliche Figuren (Fig. 6 und 7 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe) nach photo graphischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren. 7

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

u

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

G

A. Schrammen:

Taf. XXV.

9,

Lichtdruck der Hotkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Erklärung zu Tafel XXVI.

Familie Aphrocallistidae F. E. ScuuLze.

Fig. 1. Aphrocallistes looatus SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Ahlten . . . . . .

Familie Leptophragmidae ScHrAMMEN.

Fig. 2. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite Fig. 3. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite Fig. 4. Andreaea hexagonalis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg. Stiel

Familie Tretocalycidae F. E. ScHuLzE.

5. Hexactinella laevis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ....... . 6. Hexactinella angustata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . .

Fig. 7. Hexactinella angustata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite 8. Hexactinella laevis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. (Ohrférmige Varietät.) Innenseite + : >... m NME Se ec ne Fig. 9. Hexactinella laevis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite 2 Fig. 10. Hexactinella angustata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Fragment aus der Wandung eines becherförmigen Exemplars . . . ... «908 2

Familie Dactylocalycidae Ista.

Fig. 11. Scleroplegma macrochorium SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Individuum - - See: a le a Fig. 12. Seleroplegma nderochar tan Bu aus ne OQusde ee von Oberg. Fragment _ aus der a SN eines Eos oder becherförmigen Bar + » + oe nn

Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. Taf. XXVI.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt yon Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

D

Tafel XXVIL

Erklärung zu Tafel XXVIT.

Familie Callibrochidae ScHRAMMEN. Fig. 1. Callibrochis senonensis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . Fig. 2. Wollemannia araneosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . 2 Familie Pleurothyrisidae Schrammen.

Fig. 3. Pleurochorinm Schulzei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . Fig. 4A. Pleurochorium Schulzei ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . . Fig. 5. Pleurochorium Schulzei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Seitenansicht

eines Exemplars mit abgebrochenen Flügen . . .. .. 0 . Eu

Familie Polythyrisidae ScHRAMMEN. Fig. 6. Polythyris cuneata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Scheitelansicht Fig. 7 und 8. Polythyris cuneata ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . Familie Euplectellidae Schrammen. Fi

[er

g. 9—11. Regadrella Petri Jacobi ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Hapalopegmidae ScHRAMMEN.

Fig. 12. Hapalopegma fragilis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ..... . 00

Fig. 13. Hapalopegma maeandrina SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . Familie Auloplacidae SCHRAMMEN.

Fig. 14. Stereochlamis pilosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . - „us 23

Sämtliche Figuren (Figur 1, 2, 4, 5, 6, 8, 9, 12 und 13 in doppelter, die übrigen in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers. _

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XXVIL

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel

& Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

LR oe = u > : f J ae

: Tafel XXVIII.

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Erklärung zu Tafel XXVIII.

Familie Chonelasmatidae ScHRAMMEN.

Fig. 1 und 2. Chonelasma Hindei ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . 9! Fig. 3. Chonelasma punctata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . Familie Euretidae F. E. ScnuLze.

Fig. 4. Farrea Halli ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ........... 2f Fig. 5, 6, 7. FarreaClarkei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . À

Fig. 8 und 9. Eurete Rauffi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ay, Fig. 10 und 11. Lefroyella favoidea SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Tretocalycidae F. E. ScHuLze.

Fig. 12. Tretodietyum Pfaffi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . i 2

Sämtliche Figuren (Fig. 4, 6, 8, 9, 11 und 12 in doppelter, die übrigen in natürlicher Größe) na photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V.

Taf. XXVIII.

Lichtdruck der Hofknnstanstait von Martin Rommel & Co. Stuttgart

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

Et

i)

Fig.

Erklärung zu Tafel XXIX.

Familie Actinocyclidae SCHRAMMEN.

Actinocyclus alternans RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Misburg . . . . . . und 3. Actinocyclus alternans RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Unterseite

Familie Auloplacidae

Fig. A. Stereochlamis calyculum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . 10

Fig. 5 und 6. Stereochlamis praecissa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . .

Fig. 7 und 8. Auloplax spongiosus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Fig. 9 und 10. Auloplax spongiosus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . Familie Callibrochidae SCHRAMMEN.

Fig. 11 und 12. Oxyrhizium eximium SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . .

Familie Syringidae SCHRAMMEN. Fig. 13 und 14. Syringium textum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . ... 2

Sämtliche Figuren (Fig. 4, 6, 8, 10, 12 und 14 in doppelter, die übrigen in natürlicher Größe) ne

photographischen Aufnabmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Fe Ex:

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XXIX.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

A. Schrammen:

Fig.

Fig.

Fig. Fig.

Fig. Fig.

Fig.

nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Erklärung zu Tafel XXX.

Familie Craticularidae Raurr.

1. Craticularia virgatula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberseite . .

Familie Stichmaptycidae ScHRAMMEN.

2 und 3. Stichmaptyx alatus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .

Familie Ptychodesidae ScHRAMMEN.

4. Ptychodesia papillata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . .

Familie Balantionellidae SCHRAMMEN.

5. Balantionella elegans ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . .... 2€

Familie Leptophragmidae ScHRAMMEN.

6 und 7. Guettardia striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . 2 8. Guettardia striata SGHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Ein Flügel in dop- pelter Größe. . ... “eu 4 cute GR ne a ee 9. Guettardia Stiimpeli Ss ee aus ee Ger von Oberg... 10. Pleurostoma dichotoma SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg

Familie Microblastididae Scurammen.

11. Microblastidium decurrens SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . : . .

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V, Taf. XXX.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. von Nordwestdeutschland II,

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide

Erklärung zu Tafel XXXI.

Familie Callodictyonidae v. Zrrret.

Fig. 1. Callodictyon infundibulum v. ZirtEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite 28%

Familie Euplectellidae Isıma.

Fig. 2. Regadrella Petri Jacobi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Aphrocallistidae F. E. ScuuLze.

Fig. 3. A phrocallistes alveolites RoEMER Sp. aus der Quadratenkreide von Oberg .... . SE

Familie Craticularidae Raurr.

Fig. A. Craticularia relicta ScnramMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite. . . Fig. 5. Craticularia relicta ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite des Fig. 4 abgebildeten Fragments . . . +4 2... en Se 6 4

Familie Cinclidellidae ScHRAMMEN.

Fig. 6. Cinclidella solitaria ScuRAMMEN aus dem Cuvieri-Turon von Gr.-Heere ..... . ee

Familien ? Fig. 7. Jugendformen von Hexactinelliden aus der Quadratenkreide von Oberg „7

Sämtliche Figuren (1, 2, 3 und 7 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe) nach pho graphischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung‘ des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

Taf. XXXI.

%

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Erklärung zu Tafel XXXII.

Familie Leptophragmidae ScuramMeEN.

Fig. 1. Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite Fig. 2. Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite Fig. 3. Leptophragma Murchisoni GoLpruss sp. aus der Quadratenkreide von Oberg

Fig. A. Leptophragma micropora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . 2

Fig. 5. Leptophragma micropora SCHRAMMEN aus dem Untersenon von Broitzem . . . . . . es

Fig. 6 und 7. Leptophragma pusilla ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ; Familie Polystigmatidae Scourammen.

Fig. 8. RER striato-punctatum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von opel {

Fig. 9. Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von | Oberg.

Außenseite 2 . - . + © Re ee ee 2

Sämtliche Figuren (Fig. 1, 2, 7 und 8 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

Taf. XXXII.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co.

der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

, Stuttgart, A. Schrammen: Die Kieselspongien

Erklärung zu Tafel XXXII.

Familie Leptophragmidae ScHRAMMEN. EB.

Fig. 1—3. Pleurostoma radiata RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Callodictyonidae v. Zirret.

Fig. 4. Pleurope lacunosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg .... . . x

Familie Becksidae SCHRAMMEN.

Fig. 5 und 6. Sarophora armata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Calyptrellidae ScHRAMMEN. x

Fig. 7 und 8. Calyptrella Bertae SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Bolitesidae ScuramMEN.

Fig. 9. Bolitesia mirabilis ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg... . . . . he

Familie Pleurothyrisidae ScHRAMMEN.

Fig. 10. Pleurothyris tortuosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg Fig. 11. Pleurothyris folium ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Sämtliche Figuren (Fig. 2, 4, 6, 7, 8 und 11 in doppelter, die anderen Figuren i in nati nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Taf. XXXIU.

10.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart,

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland IL.

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Tafel XXXIV.

Fig. Fig.

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Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von geätzten Exem pl

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Erklärung zu Tafel XXXIV.

Familie Ventriculitidae v. Zirrev.

Rhizopoterion tubiforme SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Außen- seite der Wandung . à 3 = Rhizopoterion tubiforme pe veg aus der nad von n Misburg Innenseite der Wandung

Rhizopoterion tubiforme Sn aus de Mosel von Misburg, Untere Rhizopoterion tubiforme ScHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Oberseite (Innenseite). „7 es 2%. 3 2 sn Rhizopoterion re aus ae Out von haere ne Rhizopoterion solidum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ...... . Lepidospongia inermis SCHRAMMEN aus der ee von woe Außenseite 2 eines plattigen Fragments a À Lepidospongia inermis SCHRAMMEN aus de Gene von ob ne x

Taf. XXXIV.

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lichtdruck der Hofkunstanstalt yon Martin Rommel & Co., Stutt

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Erklärung zu Tafel XXXV.

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Familie Sporadoscinidae SCHRAMMEN.

Fig. 1. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg. Innenseite Fig. 2. Leiostracosia punctata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Stiel .

Fig. 3. Leiostracosia Brandesi ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .

Fig. A. Leiostracosia robusta SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg . . . . .

Fig. 5. Leiostracosia robusta SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite . Fig. 6. Leiostracosia robusta SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite . .

Familie Ventriculitidae v. Zurveu. Fig. 7 und 8. Lepidospongia rugosa ScuLüTER aus der Quadratenkreide von Misburg

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von g Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XXXV.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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XVI.

Tafel X:

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Erklärung zu Tafel XXXVI.

Familie Ventriculitidae v. Zirre..

. Fig. 4 und 2. Ventriculites radiatus MANTELL aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . Fig. 3. Ventriculites radiatus MANTELL aus der Mucronatenkreide von Misburg. Stiel . . . . Fig. 4 und 5. Ventriculites cylindratus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . Fig. 6. Ventriculites cylindratus ScHRAMMEN aus der basis von Misburg. Innere Oberfläche . . . 2... ua 0 PSN Fig. 7. cf. Ventriculites Be aus on Dundee von isbane »~ oy ka 2€ Fig. 8. Ventriculites fistulosus ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg. Außenseite des Trichterrandes . . . . . 2 2 2 Sm al es ee Fig. 9. Ventriculites fistulosus en aus aes Obadratanieare von Oberg. Innenseite . . Fig. 10. Napaea micropora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . . Fig. 11 und 12. Napaea striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . = 2 Fig. 13. Napaea striata SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite (eines Fragments), 2-11" Son es MISERERE ji NTM SSSR See ee OR

Sämtliche Figuren (Figur 12 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe) nach pl graphischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XXXVI.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt yon

Martin Rommel & Co., Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

Tafel XXXVII.

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Erklärung zu Tafel XXXVI.

Familie Actinocyclidae SCHRAMMEN. Fig. 1. Actinocyclus mirus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite . Fig. 2. Actinocyclus mirus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite . Familie. Ventriculitidae v. Zrrret.

Fig. 3. Pleuropyge plana ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . Ventriculites stellatus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg : Fig. 5. Ventriculites stellatus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite .

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Familie Sporadoscinidae ScHRAMMEN.

Fig. 6. Sporadoscinia Decheni Gor.pruss sp. aus der Quadratenkreide von Misburg i See Fig. 7. Sporadoscinia Decheni Gorvruss sp. aus der Quadratenkreide von Misburg. Innenseite

Fig. 8. Sporadoscinia Quenstedti SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg. Außenseite 24

Familie Microblastididae ScHRAMMEN. Fig. 9. Microblastidium decurrens SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .

Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von ge Exemplaren. |

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Taf. XXXVII.

Suppl.-Bd. V.

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Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

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Fig. 8—10. Polyblastidium racaemosum J. Smirx sp. aus der Quadratenkreide von Oberg . .

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Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von g Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Erklärung zu Tafel XXXVIII.

Familie Sporadoscinidae SCHRAMMEN.

Sporadoscinia Teutoniae SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide yon Misburg Sporadoscinia Teutoniae SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg. Innenseite Sporadoscinia Teutoniae SCHRAMMEN aus der Mucronatenkreide von Misburg ef Sporadoscinia venosa RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Misburg

Sporadoscinia micrommata RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Misburg : Sporadoscinia micrommata RoEMER sp. aus der Quadratenkreide von Misburg. Innenseite Sporadoscinia stirps SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg . . . . . . as:

Familie Polyblastididae ScHRAMMEN.

Taf. XXXVI.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

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Die Kieselspongien der oberen Kre

A. Schrammen

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photographischen Aufnahmen von geätzten Exemplaren.

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6.

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Erklärung zu Tafel XXXIX.

Familie Becksidae ScHRAMMEN.

Centrosia incrustans SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . ....

Familie Camerospongidae SCHRAMMEN.

Cameroptychium planum SCHRAMMEN aus dem Cuvieri-Pläner von Gr.-Heere . . . . Tremabolites megastoma RoEMER sp. aus der Mucronatenkreide von Misburg. . . . . Tremabolites megastoma RorMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. ohne Kieselhaut‘-. - - . . an Mer ee ee a Tremabolites megastoma RorMER sp. aus der Quadratenkreide von Oberg. Junges Indivi- | duum. (Die Kieselhaut fehlt.) . ... „>. u. © Mn 05 u Toulminia Wollemanni SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . . . . . i

7 und 8. Phalacrus flosculus ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Figs

9 und 10. Phalacrus hemisphaericus SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg.

Innenseite, Fig. 8 Außenseite. (Die Glatze am Scheitel fehlt.)......... 08 “ie

Fig. 9 Innenseite, Fig. 10 Außenseite. (Die Glatze am Scheitel fehlt.) . . . . . .

Sämtliche Figuren (Fig. 1, 6, 8 und 9 in doppelter, die übrigen Figuren in natürlicher Größe ) ne

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. : Taf. XXXIX.

Liebtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co. Stuttgart. A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II,

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Sämtliche Figuren in natürlicher Größe nach photographischen Aufnahmen von geä Exemplaren.

Die Originale liegen in der Sammlung des Verfassers.

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Erklärung zu Tafel XL.

Familie Becksidae ScHRAMMEN.

Becksia Augusiae SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Misburg Becksia arborea SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . . . . Becksia Feuerwehri SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Innenseite . Becksia Feuerwehri SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Außenseite Plocoscyphia centuncula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg : Cyclostigma maeandrina ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg ..... . | und 8. Callicylix farreides ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg

Familie Euretidae ScHuLze.

Farrea Halli ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg .......... Re

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XL.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von

Martin Rommel & Co., Stuttgart

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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4. D:

6. Mikrophotogramme in 50facher Lin.-Vergrößerung (durchf. Licht).

Erklärung zu Tafel XLI.

Familie Pleurothyrisidae ScHRAMMEN.

Pleurochorium Schulzei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst Pleurochorium Schulzei SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst Familie Hapalopegmidae SCHRAMMEN.

Pleurotrema Ijimai ScRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. . Diktyonalgerüst

Familie Callibrochidae ScHRAMMEN.

Oxyrhizium eximium SCnRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst Wollemannia araneosa SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite -. . 2 . www su MES ES Callibrochis senonensis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg... . 2...

Palacontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XLI.

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Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co. Stuttgart.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Tafel XLIL.

Erklärung zu Tafel XLII.

Familie Euretidae F. E. Scnurze.

Fig. 1. Lefroyella favoidea SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst

Familie Polystigmatidae SCHRAMMEN. Fig. 2. Polystigmatium striato-punctatum SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Ober- fläche der Außenseite . : ne 2 wm ne +. À ne

Familie Chonelasmatidae ScHRAMMEN.

Fig. 3. Chonelasma Hindei ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst

Familie Tretocalycidae F. E. ScHuLzeE.

Fig. A. Tretodietyum Pfaffi Scnrammen aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst 226 Fig. 5. Hexactinella laevis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite - . 2%: wen te ee .

Familie Balantionellidae SCHRAMMEN.

Fig. 6. Balantionella elegans ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg . . . . . . |

Die Mikrophotogramme sind in 50facher Linear-VergréBerung bei durchfallendem Licht angefe

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XLII.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt yon Martin Rommel & Co., Stuttgart

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Tafel XLIII.

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Fig.

Fig. Fig.

Fig.

6.

Erklärung zu Tafel XL

Familie Leptophragmidae SCHRAMMEN.

Leptophragma pusilla SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der |

Außenseite «9. + 006 ‘eee wwe Re 23€ Leptophragma micropora SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite : . . . 4 4 4 « A NO an 23

Familie Craticularidae Raurr.

Craticularia virgatula SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst :

Craticularia relicta ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der 4 Außenseite 2 nur. TT ee ll 24

Familie Ptychodesidae ScHRAMMEN.

Piychodesia papillata SCHRAMMEN aus der Qusdrataukreide von Oberg. Oberfläche des Außenseite «+ . . ee à 08 NS ee ee eee een

Familie Stichmaptycidae SCHRAMMEN.

Stichmaptyx alatus ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst 258

Mikrophotogramme in 50facher Linear-Vergrößerung (durchf. Licht).

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V, Taf. XLIII.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

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Mikrophotogramme in 50facher Linear-Vergrößerung (durchf. Licht).

Erklärung zu Tafel XLIV. |

Familie Euretidae F. E. ScHuLze.

Periphragella plicata ScuRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite . . . . : Jia à ae el ee ne ee 21 Periphragella plicata Se aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst Eurete Rauffi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite Eurete Rauffi SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst . . - Farrea Halli ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst . . . Farrea Clarkei ScHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Äußere Oberfläche .

Palaeontographica. Suppl.-Bd. V. Taf. XLIV.

A. Schrammen: Die Kieselspongien der oberen Kreide von Nordwestdeutschland II.

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Erklärung zu Tafel XLV.

Familie Calyptrellidae SCHRAMMEN.

Fig. 1. Calyptrella Bertae aus der Quadratenkreide von Oberg. Diktyonalgerüst . . . . . 5

Familie Callodictyonidae v. ZiTrEL.

Callodictyon infundibulum v. Z1TTEL aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche der Außenseite... nn. ee

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Familie Coeloptychidae v. ZirTeL.

Fig. 3. Coeloptychium rude v. SEEBACH aus der Quadratenkreide von Oberg. Mae Kieselhaut

Familie Camerospongidae ScHRAMMEN.

Fig. 4. Camerospongia pervia SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Kieselhaut . .

Familie Bolitesidae ScHRAMMEN.

Fig. 5. Bolitesia mirabilis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Oberfläche . . .

Familie Ventriculitidae v. ZiTTet.

Fig. 6. Lepidospongia fragilis SCHRAMMEN aus der Quadratenkreide von Oberg. Deckgespinst von der inneren Oberfläche . . . 2... > a wel ous, 6 ee =

Mikrophotogramme in 50facher Linear-Vergrößerung (durchf. Licht).

Palaeontographica, Suppl.-Bd. V. Taf. XLV.

Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart.

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