Er ET - HARVARD UNIVERSITY. Jen IL 183.89 AN 15% SC OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY. al » 4 x ü j . n % - x N R — “ “ x 2 5 v Y y | . h ’ \ an or r er 2 Un) ö PALABONTOGRAPHICA BSIIDRale CHE ZUR DATUÜRGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben von E. KOKEN und J. F. POMPECKJ in Tübingen in Hohenheim Unter Mitwirkung von 0. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Zweiundfünfzigster Band. Mit 26 Tafeln und mehreren Figuren im Text. Schutt e/asmt. E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1905. 19086. Inhalt. Erste Lieferung. Mai 1905. 'Broili, Ferd., Beobachtungen an CGochleosaurus bohemicus Fritsch. (Mit Taf. I u. II.) "Pompeckj, J. F,, Mastodon-Reste aus dem interandinen Hochland von Bolivia. (Mit Taf. III u. IV.) Zweite und dritte Lieferung. Januar 1906. ‚Pethö, Jul., Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora.) (Mit Taf. V—XI.) Vierte bis sechste Lieferung. Juli 1906. ‚Pethö, Jul., Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Kruskaa Gera) (Mit Da& AUT ZRXVp een Seite 1—16 17—56 57—160 . 161—331 PALABONTOGRAPHICA ERLLIRAFGR R ZUR NATURGESCHICHTE DER VORZEIT ° al Mt a Ban, Herausgegeben ei von r E. KOKEN wa J. FE POMPECKJ in Tübingen in Hohenheim Unter Mitwirkung von Freih. von Fritsch, 0. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. SE RE e Zweiundfünfzigster Band. a ET Te en nn nn" Erste Lieferung. Inhalt: Broili, Ferd., Beobachtungen an Cochleosaurus bohemicus FrirscH, (S. 1—16, Taf, I u, Il.) Pompeckj, J. F., Mastodon-Reste aus dem interandinen Hochland von Bolivia, (S. 17—56, Taf. III u. IV.) En EEE » y | "Stuttgart. E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung ' (E. Nägele). 1905. Ausgegeben im Mai 1905. DI Seen De Geologisch-palaeontologische Neuigkeiten aus dem Verlage der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart. 1 — Vor Kurzem erschienen: Beiträge zur Geologie von Kamerun. Herausgegeben im Auftrage und aus Mitteln. der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. Von Dr. E. Esch. Mit 9 Tafeln, 83 Abbildungen im Text, einem großen Panorama und 1 Karte. 8°. 1904, Preis Mk. 8.—. Inhalt: Esch, Allgemein-Geologisches und Gesteinsbeschrei- bungen. — Solger, Die Fossilien der Mungokreide in Kamerun und ihre geologische Bedeutung. — Oppenheim, Über Tertiärfossilien, wahrscheinlich eozänen Alters, von Kamerun. — Jaekel, Über einen Torpediniden und andere Fischreste aus dem Tertiär von Kamerun. - Palaeontographica. Supplement IV. Boehm, Georg: Beiträge zur Geologie von Niederländisch-Indien. Erste Abteilung: Die Südküsten der Sula-Inseln Taliabu und Mangoli. 1. Abschnitt: Grenzschichten zwischen Jura und Kreide. (6 Bg. 4%, Mit 7 Tafeln, 2 Karten und 15 Figuren im Text.) Preis Mk. 15..—. —— In Vorbereitung: Noetling: Die asiatische Trias. | Lethaea ; : , geognostica. v. Arthaber: Die alpine Trias | Teil I des Mediterrangebietes. Lfg. 2 u. 3. Beobachtungen an CGochleosaurus bohemieus FRITSCH. Von Ferdinand Broili. Mit Tafel I. und Il. Einleitung. In seiner glänzenden Monographie über die „Fauna der Gaskohle und der Kalk steineder Permformation Böhmens“ gab Frırscm auch eme Beschreibung der Stego- cephalengattung Cochleosaurus. Er selbst stellte das Genus im 2. Bande dieser Arbeit auf und brachte dasselbe mit Chelydosaurus, Sphenosaurus, Gaudrya und Nyrania bei der von ihm begründeten Familie der Melosauridae unter. Die von ihm beschriebenen und zur Abbildung gelangten Stücke sind im großen und ganzen ziem- ke) lich spärlich; es handelt sich um einen flach gedrückten Schädel, dem der vordere Teil mit den Nasen- löchern fehlt (Taf. 60, Fig. 1 und 2), sowie um das Fragment der rechten hinteren Schädelecke eines größeren Individuums. Die übrigen auf Taf. 55 und 61 abgebildeten und als zu Cochleosaurus gehörig gedeuteten Stücke werden im Texte als isoliert gefundene Skelettreste aufgeführt, wobei aber ausdrück- lich betont wird, daß die systematische Zugehörigkeit derselben eine äußerst ünsichere sei. Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis von (ochleosaurus wird im 4. Bande des gleichen Werkes auf Seite 92 (Textfigur S. 97) geliefert, insofern als einige kurze Bemerkungen über den Schultergürtel und den Bauchpanzer gemacht werden. Durch das m der Münchner paläontologischen Staatssammlung befind- liche Material von böhmischen Stegocephalen, das mir durch Herrn Professor Dr. Rorurrerz, dem ich auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ausspreche, zur Bearbeitung anvertraut wurde, bin ich nun in den Stand gesetzt, verschiedene weitere Beobachtungen an Cochleosaurus bohemicus anzustellen. Die einzelnen Stücke, die mit fortlaufenden Nummern versehen sind und die demnach zitiert wer- den, sollen zunächst kurz besprochen werden. No. I zeigte ursprünglich das Schädeldach und einen großen Teil des Bauchpanzers eines jungen Cochleosaurus von der Unterseite nebst einigen undentlich erhaltenen Resten von Extremitäten. Um Palaeontographica. Bd. LII. 1 ‚liese Reste der Beobachtung zugänglicher zu machen, wurden, weil das Schädeldach, von unten gesehen, im wesentlichen nur glatte Flächen ohne deutlich sichtbare Suturen zeigte, sämtliche Knochenteile mit der Nadel unter der Lupe wegpräpariert und so allmählich das Schädeldach im Negativ von der Oberseite freigelegt. Der von diesem Negativ abgenommene Gipsabguß zeigt nun das Schädeldach, welches nur auf der rechten Seite etwas beschädigt ist, mit allen Details der Oberflächenskulptur von der Oberseite. No. II ist ebenfalls der Schädel und die ersten Wirbel eines jüngeren Tieres. Er weist das Cranium von oben gesehen auf und repräsentiert namentlich die rechte Schädelhälfte in guter Erhaltung, während die Gegenseite durch Druck ziemlich deformiert ist. Auch die Halsrippen sind durch einen guten Fr- haltungszustand ausgezeichnet. Weniger gilt dies bei No. III, dem Cranium eines weiteren jugendlichen Individuums, das eigent- lich nur in seiner hinteren Partie gut der Beobachtung zugänglich ist, während seime vorderen Teile nur unvollständig erhalten und teilweise durch darüber befindliche andere Skeletteile undeutlich gemacht sind. Von einem größeren Exemplare stammt das mit No. IV bezeichnete Stück, das den Abdruck der Sehädeloberseite aufweist. Im Zusammenhang mit diesem Abdruck, der auf der einen Seite noch die Art und Weise der Bezahnung ziemlich deutlich erkennen läßt, im übrigen aber nicht durch einen besonders guten Erhaltungszustand ausgezeichnet ist, befindet sich noch ein ziemlich großer Teil des Rumpfes, woran ınan einige Extremitäten, vereinzelte Wirbelreste und Teile des Bauchpanzers unterscheiden kann. No. V ist der in der Schnauzengegend und auf der rechten Seite unvollständig erhaltene Schädel des größten Stückes von Cochleosaurus. Derselbe ist verhältnismäßig schlecht konserviert, weil an den meisten Stellen das Schädeldach selbst mit den darunter liegenden Rnochen der Schädelunterseite ver- loren gegangen ist, daß infolgedessen die meisten der letzteren nur im Negativ-Abdruck sichtbar sind, was indessen dadurch manche Schlüsse auf die Beschaffenheit der Unterseite selbst gestattet. Gut an dem Stück ist der Schädelhinterrand erhalten, welcher neben den charakteristischen, löffelartigen Fort- sitzen, insbesondere die eondyli oceipitales, deutlich zeigt. Auf gleiche Dimensionen wie dieses Exemplar läßt sich anscheinend das Bruchstück eines 6. Sehädels zurückzuführen. Dasselbe ist der mittlere Teil eines Craniums, von unten gesehen, mit spär- lichen Resten der Schädelunterseite. Auf Grund dieses Materials, sowie auf die Beobachtungen von Frrrscm ist die sich nun an- schließende Beschreibung aufgebaut. Beschreibender Teil. Der Schädel. Oberseite des Schädels. Der Schädel von Cochleosaurus besitzt im allgemeinen die Form eines in der Schnauzengegend breit abgestumpften Dreiecks, dessen nach vorne mäßig geschwungene Basis (Schädelhinterrand) einer- seits durch die Ohrenschlitze, andrerseits durch die für das Genus bezeichnenden löffelförmigen Fort- sätze der Supraoceipitalia unterbrochen wird. Sämtliche mir vorliegenden Schädel sowie auch das Original von Frrrsc# (liegt im Gipsabguß dem Autor vor) sind flach gedrückt, aber auch in Wirklichkeit scheint das Schädeldach von Cochleosaurus recht flach, leicht nach vorne und mäßig nach den Seiten abfallend, gewesen zu sein. Die ovalen, in den Dimensionen im Verhältnis zum Ganzen stehenden Augenhöhlen haben ihren Platz ungefähr in der Mitte des Craniums. Die gegenseitige Entfernung derselben ist “eine be- trächtliche. Was die Nasenlöcher betrifft, so lassen sich solche an keinem der Stücke mit Sicherheit nach- weisen, aller Wahrscheinlichkeit nach scheinen diese in den Mundwinkeln nahe am Schnauzenrand sich befunden zu haben. Schleimkanäle sind an dem mir vorliegenden Exemplare nicht nachweisbar; ebensowenig läßt sich em Foramen parietale konstatieren; auch auf den Schädeln der jugendlichen Individuen, wo ein solches zu erwarten gewesen wäre, gelangte mir keine Öffnung, die mit absoluter Sicherheit einem Fo- ramen parietale zugesprochen werden könnte, zur Beobachtung. Auch Frırscn äußert sich in ähnlicher Weise: „Ein Foramen parietale ist nicht nachweisbar.“ Die Oberfläche des Schädeldaches trägt die für die Stegocephalen charakteristische Skulptur, welche Corz in ihrer rauhen Höckerigkeit so treffend mit Honigwaben vergleicht. Dieselbe ist am schönsten in der rückwärts der Augen gelegenen medianen Partie des Schädeldaches zu erkennen, wo sie am energischsten zur Ausbildung gelangt ist. An den Seiten der Schädelwandung und auf der vor- deren Hälfte des Craniums wird die Skulptur, namentlich bei jugendlichen Individuen, eine zartere, inso- ferne an diesen Stellen die Hautverknöcherungen sich noch als wellenförmige, leichte Erhöhungen, die von einem Ossifikationspunkt aus ihren Beginn nehmen, erkennen lassen. Diese Erscheinung wird natürlich bei Wachstumszunahme abgeschwächt — immerhin läßt sich auch noch an den Schädeln älterer Tiere die auf solche Weise präformierte jugendliche Bildung erkennen, wennschon die Skulptur wesent- lich rauher und gröber geworden ist und der auf der hinteren Hälfte des Schädeldachs befindlichen ähnelt. Indessen lassen sich auch auf diesem Teile des Schädels, trotz der gröberen Ornamentierung, die Ossifikationspunkte, von denen die Verknöcherungen ausstrahlen, im großen und ganzen er- kennen. obwohl es bei älteren Individuen ziemlich schwierig wird. Dieser Umstand ist von weittragender Bedeutung, weil dadurch die Erkennung der einzelnen Knochenelemente, welche das Oranium aufbauen, wesentlich erleichtert wird, denn bei den älteren Tieren bildet das Schädeldach bereits eine einheitlich solide, verknöcherte Decke, auf welcher Suturen nicht mehr sichtbar sind. Selbst auf den Schädeln der jungen Exemplare sind Nähte nur undeutlich und da auch nur in den vorderen Teilen des Craniums nach- zuweisen. Wenn wir nun auf Grund dieser Beobachtungen an die Analyse des Schädeldachs herantreten, so lassen sich folgende Tatsachen feststellen. Für den Schädelhinterrand sind die verhältnismäßig großen Ohrenschlitze charakteristisch, welche ziemlich tief, buchtartig in denselben hineinschneiden. An dem Originale von Frırscu läßt sich, wie aus dem Gipsabguß ersichtlich ist, diese Tatsache nur schwer erkennen, so daß auf der von FrırscH (1. e., 8. 30) gegebenen Rekonstruktion des Schädels von Cochleosaurus bohemicus diese Verhältnisse nur sehr undeutlich zur Wiedergabe gelangten, insoferne nur eine allgemeine Rundung des Schädelhinter- vandes, nicht aber die bezeiehnenden, buchtartigen Einschnitte zur Darstellung gelangen. Die auffallendste Erscheinung aber sind die beiden löffelartigen Fortsätze am Schädelhinter- rande, nach denen ja die Gattung von Frırscr ihren Namen erhalten hat. Wie dieser Autor bereits angibt, nehmen dieselben von den Supraoeeipitalia, deren Verknöche- rungscentren sehr nahe an den Schädelhinterrand gerückt sind, ihren Ausgang. Der Umriß dieser Fort- sitze ist, wie bereits erwähnt, löffelförmig, insoferne sich der distale Teil gegenüber dem proximalen mäßig verbreitert, wobei die charakteristische Oberflächenskulptur im allgemeinen, namentlich an den äl- teren Exemplaren, mehr eine loneitudinale Richtung annimmt, was in erster Linie auf der distalen Partie zum Ausdruck kommt. Die Supraoceipitalia selbst, die nach vorne, d. h. gegen die Parietalia eine mehr drei- eckige Gestalt anzunehmen scheinen, werden seitlich von den Epiotica begrenzt, welche ihrerseits hin- wiederum mit den Supratemporalia und Squamosa an der Umrahmung der Ohrenschlitze teilnehmen. An das Squamosum schließt sich jederseits, wie man aus einem der Stücke schließen kann (II), ein schmales Quadratojugale an, welches zugleich in der Reihe der den Schädelhinterrand einsäumenden Knochen den Beschluß macht. An nahezu allen Exemplaren ist der Teil des Squamosum, welcher in Wirklichkeit nach unten zur Schädelbasis umbiegt, flach gedrückt und kommt dadurch in eine Ebene mit seinem oberen Teile zu liegen ; derselbe trägt im Gegensatz zum letzteren nicht die eigentümliche Skulptur des Schädeldaches und ist nur von feinen Längsstreifen überzogen. Das Squamosum selbst erstreckt sich ziemlich weit nach vorwärts und stößt hier an Jugale und Postorbitale und seitlich an das Supratemporale, welches sich von dem anscheinend sehr klein ausgebildeten Epioticum nach vorne zum Post- frontale zieht. Ob sich zwischen Squamosum, Supratemporale, Postorbitale, Postfrontale und das sedrungene, breite Parietale noch ein Intertemporale einschiebt, kann nicht mit Sicherheit an- gegeben werden, jedenfalls hat aber dieses, wenn es überhaupt entwickelt war, keine besonders große Ausbildung erfahren. Die Frontalia zeigen in ihren Dimensionen eine das gewöhnliche Maß nicht überschreitende Aus- bildung, hingegen weisen die Nasalia in ihren Längen- und Breiteverhältnissen auffallend große Maße auf. III N — 7 V = U \! \N N MM N) Y N ) N, N) 4 Fig. 1. Cochleosaurus bohemicus. FRITSCH. Schädeldach verkl. (Bei unsicheren Stellen sind die Nähte und Begrenzungslinien punktiert eingezeichnet.) O = Augen mit Seleroticaring. Ch = Choanen. Os = Supraoceipitale mit den löffelförmigen Fortsätzen. E = Epioticum. P = Parietale.e F = Frontal.e N = Nasale. Pm = Praemaxillare. Mx = Maxillare. L —= Lacrimale. Prf = Prae- fvontale. Ptf — Postfrontale.. Po = Postorbitale.. J = Jugale. It = ? Tntertemporale. St = Supratemporale. S = Squamosum. Qj = Quadratojugale.. C = Condyli oceipitales. Auch die Praemaxillaria sind recht stattlich entwickelt. Praefrontale, Lacrimale und Maxillare besitzen die normale Ausbildungsweise, während das Jugale recht ansehnliche Dimensionen zeigt. Wie bereits eingangs erwähnt, tragen die hinteren Teile des Schädeldaches eine gröbere Skulptur als die vor- deren — ein Umstand, der in erster Linie bei den jugendlichen Individuen zur Geltung kommt, wo na- mentlich die auffallend langgestreckten Nasalia geradezu eine runzelige, von den Ossifikationscentren aus- strahlende Ormamentierung tragen. Ein Punkt verdient bei der Betrachtung des Schädeldaches noch besondere Beachtung, der sich allerdings nur an einem einzigen Schädeldach (IL) nachweisen läßt. Hier zeigen sich nämlich in der rechten Augenhöhle Teile eines sehr diehten und hohen Selerotiearinges, der dem eigentlichen Auge nur sehr wenig Raum gelassen haben muß. Derselbe baut sich aus dünnen, verhältnismäßig schmalen Knochenlamellen auf, wie etliche dieht aneinander schließende Exemplare von solchen im oberen hinteren Augenwinkel beweisen. Hiemit wären die wesentlichsten Punkte, welche sich bei der Betrachtung der Schädeloberseite von Cochleosaurus der Beobachtung darbieten, erschöpft und wir kämen nun zur Besprechung des Hinterhauptes und der Schädelunterseite. ® Hier gestalten sich die Dinge wesentlich ungünstiger, insofern nur Exemplar V auf dem im Gipsabguß genommenen Positiv einigen Einblick in diese Verhältnisse bietet. Was das Hinterhaupt selbst betrifft, so läßt Exemplar V ganz deutlich erkennen, daß das- selbe bei ausgewachsenen Individuen unserer Gattung völlig verknöchert war, was die beiden kräftigen Condyli oceipital es, die zwischen den beiden löffelartigen Fort- sätzen unter dem schützenden Schädeldach hervortreten, beweisen. An den Schädeln jüngerer Tiere (I, II, III), an denen bei dem im allgemeinen günstigen Er- haltungszustand dieser Stücke die gleiche Beobachtung zu erwarten wäre, sind die Condyli zwischen den Fortsätzen des Schädeldaches nieht zu konstatieren. Es erscheint demnach die Vermutung gerechtfertigt, als ob bei Cochleosaurus die Verknöcherung des Hinterhauptes ein Produkt sei, das erst ausgewachsene Individuen charakterisierte. Weitere Eigentümlichkeiten sind am Hinterhaupte von Exemplar V nicht mehr zu erkennen. Dagegen läßt sich m Bezug auf die Schädelunterseite an diesem Stücke feststellen, daß die Pterygoidea im allgemeinen die charakteristischen Merkmale mit den übrigen Stegocephalen teilen. Der hintere Flügel, der die Gaumenschläfengruben von rückwärts begrenzt, ist mäßig schmal, ihm fällt auch der Abschluß des Schädels nach rückwärts zu. Der vordere Flügel hingegen ist um so breiter entwickelt und in seinen vorderen Teilen sehr nahe an die Augendurehbrüche gerückt, wodurch die Gaumengruben sehr eingeengt werden. Derselbe verläuft parallel dem Palatinum sehr weit nach vorwärts (? bis in die Nähe der Choanen) und scheint sich außerdem vor den Augenhöhlen zu verbreitern. Auffallend ist der gleichmäßige dichte Besatz beider Flügel des Pterygoids mit feinen Chagrinzähnchen. Die rückwärtigen Teile des Pterygoids, ferner die Gegend des Basioceipitale sind an unserem Stücke infolge des schlechten Erhaltungszutsandes weiteren Beobachtungen nicht zugänglich. Ein Umstand erscheint bei Betrachtung unseres Stückes besonders bemerkenswert, wennschon ausdrücklich betont sei, daß der schlechte Erhaltungszustand desselben, vielleicht eine spätere gewisse Berichtigung in dieser Hinsicht nötig macht, es ist dies nämlich die große räumliche Ausdehnung des Ganmendaches. An der Bildung desselben beteiligen sich, wenn unter den gegebenen Umständen die Deu- tungdereinzelnenKnochenteileeinerichtige ist, die Praemaxillaria,Vomera, ? Ptery- goidea und das Parasphenoid. Die ? Vomera, welche durch eime Sutur deutlich voneinander geschieden werden, sind nach rückwärts ungefähr bis in die Höhe des vorderen Augenwinkels verlängert, wobei sie sich ganz allmählich verschmälern und wodurch dieselben einen löffelförmigen Umriß erhalten. Un- geführ an der gleichen Stelle vereinigen sich dieselben einerseits mit dem auffallend breiten Fortsatz des RT Fig. 2. Cochleosaurus bohemicus. FRITSCH. Rekonstruktionsversuch der Schädelunterseite. Verkl. C = Condyli oceipitales. P — Parasphenoid. Pt = Pterygoid. Pa = Palatin. Mx = Maxillare. Prx = Praemaxillare. V= ? Vomer. Ch = Choanen. O0 = Augenöffnung. ? Processus eultriformis des Parasphenoids und stoßen andrerseits mit den vor den Augen sieh verbrei- ternden ? Pterygoidea zusammen. Sämtliche hier angeführten Elemente sind dieht mit Chagrinzähnchen besetzt, weleher Umstand bei der allgemeinen schlechten Erhaltung sehr von Wichtigkeit ist, als sich die Ausdehnung mancher Knochen (z. B. des Parasphenoids) nur auf Grund der stellenweise erhaltenen Chagrinzähnchen nachweisen läßt. Die inneren Nasenlöcher sind nicht mehr sicher zu erkennen, aller Wahrscheinlichkeit nach dürften dieselben ihre Lage in den Ecken der Mundwinkel gehabt haben. Über das Palatinum kann man mit Sicherheit aussagen, daß dasselbe ungefähr in der Höhe des hinteren Augenwinkels, zwischen Maxillare und Pterygoid eingeklemmt, entspringt, um sich dann mäßig verbreiternd nach vorne zu erstrecken. Ähnlich wie Eryops und andere Stegocephalen zeigt auch Cochleo- saurus auf dem Palatinum ene Bewaffnung mit stärkeren Zähnen; so kann man bei unserem Exemplar ungefähr in der Höhe des vorderen Augenwinkels und weiter nach vorwärts an einer zweiten Stelle je eine deutliche Grube unterscheiden, in welcher größere Zähne als die auf dem Maxillare befindlichen gesessen haben müssen. Auf dem Palatin scheint der Besatz mit Chagrinzähnchen weniger dieht und nur an der Grenze gegen das Pterygoid vorhanden gewesen zu sein. Nach den vorliegenden Resten. waren Maxillare und Praemaxillare mit einer dicht ge- schlossenen Reihe spitzer Zähne von annähernd gleicher Größe bewehrt, die sich auf dem Maxillare un- gefähr bis in die Höhe des hinteren Augenwinkels verfolgen lassen. Die Zähne selbst sind von mittelgroßer und dabei doch von schlanker Gestalt und mäßig nach rückwärts gekrümmt; ihr unteres Drittel weist starke Radialfurchung auf. Unterkiefer. Was den Unterkiefer anlangt, so gibt Exemplar II einen ziemlich genügenden Aufschluß, inso- ferne derselbe hier sich, allerdings etwas gepreßt, von der Außenseite repräsentiert. Die drei Haunptelemente, welehe ihn zusammensetzen, sind wohl zu erkennen: Articulare, das vorne und oben in das Dentale übergeht und das Angulare, welches sich in schwacher knie- förmiger Krümmung von unten an diese Knochen anlegt. Diese tragen nicht die gröbere Skulptur der hinteren Schädelpartien, sondern mehr die runzelartigen Ornamentierungen der vorderen Schädelhälfte, die namentlich am Angnlare, dessen Ossifikationspunkt an der knieförmigen Umbiegungsstelle des Unter- randes liegt, ausgezeichnet zu erkennen ist. Details der Bezahnung sind an keinem der Stücke nach- weisbar. Hiemit dürften die Beobachtungen an den Schädeln unserer Exemplare erschöpft sein und wir kämen nun zur Besprechung des Rumpfes und der Gliedmaßen. Wirbelsäule. In Bezug auf die Wirbelsäule und ihre Anhänge kann man nur Exemplar IV und in einigen wenigen Punkten auch Exemplare II zur Untersuchung heranziehen. Wie bereits eingangs hervorgehoben, zeigt Stück IV seine Oberseite, die teilweise durch schlechte Erhaltung und durch Teile der nach oben gepreßten Bauchpanzerung undeutlich gemacht sind; indessen finden sich doch in der rückwärtigen Partie einige Wirbelreste, die namentlich auf dem Gipsabgusse ver- schiedene Schlüsse gestatten. Dieselben lassen sich kurz dahin zusammenfassen, daß. Cochleosaurus im Besitze rhachi- tomer Wirbel war, denn die einzelnen Hypocentra schließen nieht direkt aneinander, sondern sind durch mäßige Zwischenräume getrennt. Diese Intervalle selbst rühren von den „seitlichen Keilen“ der Pleurocentren her, die sich ursprünglich seitlich von oben an die Hypoeentren anlegten und sich mit diesen und den oberen Bogen zu ringwirbelähnlichen Bildungen vereinigen. Durch den Fossili- sationsprozeß wurden nun die einzelnen Knochenelemente aus dem gegenseitigen Kontakt gelöst und durch den vorhandenen Druck die Pleurocentren zwischen die Hypocentren gepreßt, wodurch die ein- zelnen Intervalle zwischen den letzteren zustande kommen. Analoge Fälle lassen sich, namentlich bei Archegosaurus, beobachten. Pleurocentren und obere Bogen kann man freilich nicht mehr an unserem Stücke erkennen, da- gegen bieten vereinzelte Hypocentren im Gipsabguß teilweise ihre Unterseite, nachdem die anhaftenden Knochenreste mit der Nadel wegpräpariert waren. Dieselben besitzen die charakteristische Form dieser Wirbelelemente und scheinen median in der Sagittalachse einen breit gerundeten Kiel besessen zu haben. Im übrigen dürften keimerlei andere Skulpturen vorhanden gewesen sein. Frrrscn bildet in seiner öfter zitierten Monographie auf Taf. 61, Fig. 9 unter Cochleosaurus bohemicus einen oberen Bogen samt den dazu gehörigen Pleurocentren ab, welche er im Texte mit Vor- behalt zu dieser Gattung stellt. Wenn die Zugehörigkeit eine sichere ist, was nach den Dimensionen u. s. w. immerhin wahrscheinlich ist, so können wir uns leicht das Bild eines vollständigen Cochleosaurus- Wirbels machen. Rippen. Auf Exemplar IV finden sich im Zusammenhang mit den zumeist undeutlich erhaltenen Wirbel- resten verschiedene Rippen. Dieselben sind von kräftiger Bauart und nach rückwärts säbelförmis gekrümmt. Das hintere Drittel der nach vorne zugeschärften Rippen ist nicht so kräftig entwickelt wie die beiden vorderen Drittel und deutlich von diesem Teile abgesetzt. Dergestalt sind die Rippen in der Rumpfregion bei einem mittelgroßen Individuum von Cochleosaurus ausgebildet. Interessant ist es nun, Rippen eines jüngeren Tieres (II) zu beobachten. Hier liegen nämlich im Anschluß an den Schädel schlechte Wirbelfragmente mit 9 sehr gut erhaltenen Rippen vor. Dieselben treten bereits sehr nahe am Kopfe, anscheinend schon am 1. Wirbel nach dem Atlas auf und zeigen sich als proximal und distal schaufelförmig verbreiterte, flache Gebilde, von denen S nahezu gleiche Größe be- sitzen, während die vorderste bedeutend kleiner entwickelt ist. Die Rippen, die an diesem Exemplare nicht mehr mit den entsprechenden Wirbeln verbunden sind, haben eine ungemein leichte Bauart und zeigen auf den proximal und distal verbreiterten Flächen eine feine, runzelige Längsskulptur, die sich namentlich an den Stellen, wo der Knochen nicht mehr er- halten ist — im Abdrucke — geltend macht. Wir können also an unserer Gattung feststellen, wie sehr die Rippen in Gestalt und Ausbildung in den verschiedenen Körperregionen voneinander abweichen können. Cochleosaurus liefert hierin ein beachtenswertes Analogon zu Archego- saurus, dessen verschieden gestaltete Rippen JAEKEL einer eingehenden Untersuchung unterwirft. (O. JAEREL: Die Organisation von Archegosaurus, Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellschaft, 48. Bd., 1896, S. 516 ft.). Kehlbrustpanzer. An Individuum I kann man im Abdruck die deutlichen Spuren der ‘mittleren Kehlbrustplatte erkennen. Dieselben lassen auf einen rhomboidalen Umriß dieses Elementes schließen, dessen Verknöche- rungszentrum, wie aus dem runzeligen Verlaufe der Skulpturen im Abdruck ersichtlich ist, nahezu !m Mittelpunkt gelegen sem muß. (Vergl. Frrrscn, 4. Bd., S. 92, Fig. 391). Palaeontographica. Bd. LII. 2 ee Extremitäten. Es erübrigt nur noch, die wenigen vorhandenen Reste von Extremitäten zu besprechen. Dieselben finden sich an dem schon mehrfach genannten Skelettrest IV und sind Teile der rechten Vor- derextremität, die sich auch im Gipsabguß sehr gut beobachten lassen. Äußerst bezeichnend ist der Humerus gestaltet. Derselbe besitzt eine mäßig schlanke Form, dabei ist aber sein distaler Teil nahezu in einem rechten Winkel um das proximale Stück gedreht. Das letztere ist von mäßiger Stärke und beträchtlich verschmälert, der erstere hingegen anscheinend ziemlich schwach, dabei aber sehr verbreitert; außerdem zeigt sich in diesem Teile des Humerus noch ein sehr gut erkennbares Foramenentepicondyloideum. Die auftretenden Gelenkfacetten für Radius und Ulna sind nicht mehr deutlich zu erkennen, scheinen aber, wie überhaupt das ganze Stück, eine ähn- liche Ausbildung wie bei dem Cotylosaurier Labidosaurus hamatus gehabt zu haben. Seitlich von diesem Humerus liegen noch disloziert Radius und Ulna, beide stark gequetsent. An der Ulna scheint, soweit der Erhaltungszustand diesen Rückschluß gestattet, bereits ein Öleeranon angedeutet. zu sein. Weitere sicher deutbare Reste von Extremitäten lassen sich an unserem Material nicht mehr nach- weisen. Bauchpanzer. Wie Exemplar I beweist, war die Gattung Cochleosaurus mit einem ungemein dichten Bauch- panzer versehen. Derselbe besteht aus feinen, gestreckt spindelförmigen Stäbchen, die in dichten Reihen angeordnet allmählich gegen die Mitte des Bauches hin, nach vorne konvergieren. Bei Wachs- tumszunahme erlangen natürlich die einzelnen Stäbchen größere Dimensionen, was bei Exemplar IV er- sichtlich ist, wo verschiedene Stäbchen die Größe eines Haferkornes erreichen. Im allgemeinen ist bei einem Individuum die Größe und Stärke der einzelnen den Bauchpanzer aufbauenden Knochenstäbehen die gleiche, nur an den randlichen Partien scheinen dieselben zarter und schwächer zu werden. Man kann dies gut an einer Stelle an dem Bauchpanzer von Exemplar I wahr- nehmen, wo die gröberen Stäbehen durch einen viel feiner struierten, marginalen Saum abgelöst werden. Maße. Zur Angabe der einzelnen Maße in cm wurden die Stücke I, IV, V benützt. Wo die Maßzahlen fehlen, konnten Eintragungen an dem betreffenden Stücke infolge schlechten Erhaltungszustandes nicht gemacht werden. IE IV. N. Länge des Schädeldaches in der Mittellinie . . 2. 2.2... 7,5 ca. 13,0 = Breite des Schädels in der Höbe der Oondyli oceipitales. . . 7,2 ca.12,0 ca. 15,5 Gegenseitige Entfernung der Spitzen der löffelartigen Fortsätze 0,6 _ 1,9 Entfernung der Augenlöcher von dem Schädelhinterrand . . 1,4 2,5 — Gegenseitige Entfernung der Augenlöcher. . . . 2.2... 1,9 — 4,5 BreitegdergAucenlöcher er 1,1 — 2,0 Länge der Augenlöcker . . . .. le BR: 1,9 — ca. 2,8 Breite des Schädels in der Höhe der Mitte der Augenhöhlen . ca. 5,5 ca. 7,5 ca. 13,5 jet Gattungsdiagnose. An den Schluß dieser Beobachtungen sei noch eine kurze Diagnose der Gattung Cochleosaurus gesetzt: Schädelumriß abgestumpft dreieckig, mit Ohrenschlitzen und löffelartig verlängerten Supra- oceipitalfortsätzen versehen. Augenhöhlen oval mit Scleroticaring, von mäßiger Größe, in der Mitte des Schädeldaches gelegen, gegenseitige Entfernung beträchtlich. Schleimkanäle und Foramen parietale nicht nachweisbar. Schädeldach in der hinteren Hälfte gröber, m der vorderen feiner skulptiert. Schädelnähte meist undeutlich. Hinterhaupt bei erwachsenen Individuen verknöchert und mit dem Doppeleondylus aus- gestattet. Pterygoidea in der charakteristischen Form ausgebildet. Gaumendach sehr weit nach rückwärts verlängert und Gaumengruben infolgedessen stark reduziert. Palatin mit einzelnen größeren Zähnen ver- sehen. Maxillare und Praemaxillare mit mittelgroßen, schlanken, mäßig nach rückwärts gekrümmten Zähnen ausgestattet, deren unteres Drittel starke Radialfurchung aufweist. Knochen des Gaumendaches stark mit Chagrinzähnchen besetzt. Unterkiefer aus Angulare, Artikulare und Dentale aufgebaut. Skulptiert. Wirbel rhachitom. Rippen anscheinend vom 1. Halswirbel beginnend, in Gestalt und Ausbildung sehr voneinander abweichend. Kehlbrustapparat vorhanden. Mittlere Kehlbrustplatte von rhomboidalem Umrib. Humerus mäßig schlank, distaler Teil nahezu in einem rechten Winkel um den proximalen ge- dreht, mit Foramen entepicondyloideum. Bauchpanzer aus gestreckt spindelförmigen Knochenstäbehen zusammengesetzt. Schluss. a. Vergleich mit andern Stegocephalen. Cochleosaurus nimmt unter seinen Rivalen, die sich mit ihm in den permischen Ablagerungen Böhmens finden, vermöge seiner löffelartig verlängerten Supraoceipitalfort- sätze ene Sonderstellung ein, welche ihn durch dieses Charakteristikum auch leicht von an- deren Gattungen unterscheiden läßt. Die Genera nun, die bei einem Vergleiche durch ihre Dimensionen und sonstige Eigenschaften mit unserer Form in Betracht kämen, sind Chelydosaurus, Nyrania und Gaudrya. Chelydosaurus steht in der Tat, was die Schädelumrisse, Lage der Augen, Panzerung anlangt, Cochleosaurus am nächsten und dürfte auch die gleiche Größe erreicht haben. Ferner zeigt die Schädelunterseite von Chelydosaurus, wie es sich an einem Exemplar des Münchner Museums nachweisen läßt, eine ähnliche große Ausbreitung des Gaumendaches nach rückwärts. Aber abgesehen von dem oben angeführten Punkt, unterscheidet sich Chelydosaurus von Cochleosaurus durch die ver- hältnismäßig großen, spitz nach rückwärts verlängerten Epiotica, welche bei dem letztgenannten klein gestaltet sind und dieser Eigenschaft entbehren. Nyrania, die nach Frrrsc# (l. e., Bd. II, Taf. 63, Fig. 1, 2) anscheinend dieselben Proportionen erreichen kann, wie Cochleosaurus, besitzt wie der vorher angeführte Chelydosaurus ein ebenso stark ausgeprägtes und großes Gaumendach und die Bezahnung auf Maxillare und Praemaxillare dürfte eine ganz ähnliche gewesen sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach war auch auf dem Vomer und Palatinum eine zweite, innere Zahnreihe durch vereinzelte, größere Zähne angedeutet, wie ja in der Tat sich ein solcher nach Frırscm auf dem Vomer beobachten läßt. (Ob die betreffende, zahntragende Stelle wirklich dem Vomer und nicht vielleicht, was nach Taf. 63, Fig. 2 wahrscheinlicher ist, dem Palatinum angehörte, dürften bessere Funde erst entscheiden). Diesen ähnlichen Momenten mit Cochleosaurus tritt aber eime Eigentümlichkeit entgegen, welche für Nyrania bezeichnend ist, nämlich die auffallende Verbreiterung der hinteren Schädelhälfte. Was das Genus Gaudrya betrifft, so ist dasselbe in erster Linie auf ein Fragment der vorderen Schädelunterseite begründet, das mir auch, wie die meisten böhmischen Stegocephalen, im Abgusse des Originals vorliegt. Gaudrya teilt nun mit Nyrania und Chelydosaurus die Eigentümlichkeit, ein sehr mächtig entwickeltes Gaumendach zu besitzen, das dieht mit Chagrinzähnehen besetzt ist. (Fritsch 1. c., Taf. 61). Eigenschaften aber, die Gaudrya von den genannten Gattungen wirklich unterscheiden, lassen sich weder aus der Abbildung und Beschreibung noch aus dem Gipsabguß konstatieren, = Be Als besondere Eigentümlichkeit für Gaudrya führt Fritsch (]. e., S. 32) die ungewöhnlich große Zahl von Zähnen auf dem Zwischenkiefer an — 17 —. Von Chelydosaurus ist nun Frrrvscı die Schädel- unterseite unbekannt und an dem hiesigen Material konnte gerade diese Stelle (Zwischenkiefer) nicht freigelegt werden; bei Nyrania ist der Zwischenkiefer nach der Figur (Taf. 62, Fig. 1) unvollkommen erhalten, und trotzdem finden sich nach den Angaben von Frrrscn darauf 16 Zähne; bei Cochleosaurus endlich zeigt gerade dieser Teil den unvollkommensten Erhaltungszustand, der weitere Rückschlüsse nicht zuläßt. Irgendwelche Details bezüglich der Größe und Ausdehnung von Vomer und Palatinum lassen sich ferner auf dem mir zur Verfügung stehenden Gipsabguß von Gaudrya nicht nachweisen, so daß aus diesen Gründen das als Gaudrya beschriebene Stück ebenso zu Nyrania, Chelydosaurus oder Cochleosaurus gestelltwerdenkann Am meisten wäre ich aber geneigt, Gaudrya mit Chelydosaurus zu vereinigen und zwar auf Grund des verhältnis- mäßig breit gerundeten Vorderrandesdes Craniums. Es dürfte deshalb kaum rät- lich erscheinen, die Gattung Gaudrya beizubehalten. Nach dieser Auseinandersetzung scheint es überflüssig, den mit so ausgeprägten Gattungsmerk- malen versehenen Cochleosaurus mit den übrigen Stegocephalen Europas und der anderen Weltteile zu vergleichen. Außer seinem Cochleosaurus bohemicus hat Frırscn noch eine weitere Art Cochleosaurus falax (? falx, ? fallaw) aufgestellt, die er auf das kleine Hinterhauptsbein eines kleinen Individuums aus der Gaskohle von Nürschan basiert. (Taf. 60, Fig. 4, 6mal vergr., Text S. 31). Der Autor selbst spricht die Möglichkeit aus, daß das Stückehen einem „jüngeren Cochleosaurus bohemicus“ angehörendürfteundichmöchtemichdieser Meinunganschließen, da die Unterschiede nach der kurzen Beschreibung anscheinend nur auf Verschiedenheit in der Skulptur und auf dem löffelförmigen Fortsatz beruhen, der an seiner Ansatzstelle etwas eingeschnürt ist — Er- scheinungen, die sich auch auf äußere mechanische Einflüsse zurückführen lassen. Überhaupt scheint es unzweckmäßig, auf solch unvollkommene Skeletteile hin wie Schädelbruchstücke, vereinzelte, isoliert ge- fundene Extremitäten, neue Arten oder gar Gattungen zu begründen, da hiedurch das Studium der Palä- ontologie mehr beeinträchtigt als gefördert wird. Wohin ein solches Verhalten führt, haben wir besonders bei gewissen Säugetieren gesehen, wo manche, wie z. B. Tithanotherium, 16 und mehr Synonima aufzu- weisen hat, Cochleosaurus teilt mit Ceraterpeton, Diceralosaurus und Diplocaulus ein wichtiges Merkmal, nämlich die Ausdehnung von Knochenfortsätzen des Craniums auf die Halsregion. Bei Ceraterpeton ist es leider bisher unmöglich gewesen, festzustellen, welehe Schädelknochen sich an den zwei rückwärtigen Fortsätzen des Schädeldaches beteiligen. Huxrey, der Knochengrenzen an seinem Materiale nicht nachweisen konnte, erklärte dieselbe als occipitale (Huxrey: On a collection of fossil Vertebrata from the Jarrow Colliary ete. etc. Transact. R. Irish. Acad. Vol. XXIX. 1867). Da sie aber direkt an die Ohrenschlitze grenzen, scheint eine Hauptbeteiligung an dem Zustandekommen dieser Fortsätze durch die Epiotica wahrscheinlicher. a er Bei Diceratosaurus sind nach Jaeker nicht weniger als fünf Deekknochen vereinigt, um hier das große Perisquamosum zu bilden, welches den seitlichen Schädelhinterrand dieser Gattung fornit. (Jaexer: Über Ceraterpeton, Diceratosaurus, Diplocaulus, Neues Jahrbuch für Mineralogie ete. ete. 1903, Bd TS. 109). Geradezu monströs aber wird diese abnorm rückwärtige Ausdehnung des Schädeldaches bei Diplo- caulus, worauf bereits von dem Autor kürzlich hingewiesen werden konnte (Diese Zeitschrift 50. Bd., S. 11) und weleher der Ansicht ist, daß diese Bildung durch das sehr kräftig entwickelte und abnorm weit nach rückwärts verlängerte Quadratojugale und die entsprechend ausgebildeten übrigen Knochen des Schädeldaches hervorgerufen wird, Aus diesen Konstatierungen können wir entnehmen, daß solche abnorme Bildungen teils durch einzelne Knochen, teils durch ganze Knochengruppen hervorgerufen werden. Für die erstere Erseheinung möge Cochleosaurus und wahrscheinlich Ceraterpeton, für die letztere Diceratosaurus und Diplocaulus als Beispiel dienen. Die Tendenz aber, vereinzelt solche Abnormitäten zu bilden, besteht demnach bei allen Stego- cephalen, denn die angeführten Gattungen gehören verschiedenen Abteilungen derselben an; so ist, wenn ich mich hierin der von Jazrker gegebenen Gliederung anschließe, Cochleosaurus ein Angehöriger der rhachitomen Form, während Ceraterpeton und Diceratosaurus der Familie der Ceraterpetontidae und Diplo- caulus der Familie der Diplocaulidae unter der holospondylen Form entstammt. Welehem Zweck freilich diese Bildungen dienten, können wir, solange wir so wenig über die innere Organisation der Stegocephalen unterrichtet sind, nicht mit Sicherheit entscheiden. Jedenfalls aber stellen sie Schutzvorrichtungen dar, sei es.nun wie bei Diplocaulus und Diceratosaurus vielleicht zur Deekung freier Kiemen, sei es wie bei (ochleosaurus zum Schutze des Hinter- hauptes, speziell der Oondyli oceipitales, die bei unserer Gattung erst in reiferem Alter ver- knöcherten und dabei etwas über den Rand des schützenden Schädeldaches hervorschauten. Möglicher- weise verbanden sie noch mit dieser Eigenschaft, wie Frırscm annimmt, die Aufgabe, die Nacken- muskulatur aufzunehmen, b. Vergleich mit den Cotylosauriern. Interessant gestaltet sich zum Schluß der Vergleich von Cochleosaurus mit den Cotylosauriern. In den oben genannten Arbeiten und in den „Stammreptilien‘‘ (Anatomischer Anzeiger, XXV., 1904, S. 577) wurde dargelegt, daß sich bei primitiven Reptilien, den Cotylosauriern, eine ganze Reihe von Momenten finden, die auf ihre nahe Verwandtschaft zu den Stegocephalen hinweisen. Wie dieselben im Bau des Schädeldaches (in Gestalt einer kontinuierlichen, lückenhaften Knochen- brücke), im histologischen Bau der Zähne, im Kehlbrustpanzer (T-förmiges Episternum), im primären Schultergürtel (Cleithrum), im Becken (Anchylose, Foramen obturatorium) zum Ausdruck kommen, wurde in den betreffenden Arbeiten näher erörtert und daraus gefoleert, daß man die Cotylosaurier zwar als echte Reptilien, aber auch als sicheres Bindeglied zwischen Amphibien und Reptilien betrachten müsse. Auf Grund der nun an Cochleosaurus angestellten Beobachtungen können wir diesen Punkten zwei weitere hinzufügen. 1 Der erstere betrifftden Bau derSchädelunterseite. Die Stegocephalen, pa- läozoische wie mesozoische, besitzen im allgemeinen eine Schädelunterseite, die außer durch den Doppel- kondylus und das Parasphenoid, insbesondere durch die großen, wohl entwickelten Gaumengruben charak- terisiert ist, welehen Eigenschaften sie ja auch ihre systematische Stellung zu den Amphibien zu danken haben. In dem letzten der angeführten Punkte, nämlich in Bezug auf die Gaumengruben, weicht Cochleo- saurus bedeutend ab, indem seine Schädelunterseite mit emem sehr großen Gaumendachaus- gestattet ist, durch welches die Gaumengruben nahezu reduziert werden. Diese Tatsache läßt sich aber nicht nur bei unserer Gattung feststellen, die gleichen Verhältnisse finden sich bei N yrania (Frırscn l. e., Taf. 63, Fig. 1) und bei Gaudrya (ibid., Taf. 61, Fig. 1), wenn dies Genus nach vorhergehendem überhaupt beizubehalten ist. Daß dies ebenso bei Chelydosaurus der Fall war, kann man an einem Exemplar von Chelydosaurus Vrani des Münchner Museums erkennen. Fig. 3. Humerus a) von Cochleosaurus bohemicus, FRITSCH, 'J, nat. Größe; b) von Euchirosaurus Rochei, GAUDRY, !/s nat. Größe (die punktierten Linien geben die wahrscheinliche Begrenzung des Knochens an); c) von Labidosaurus hamatus, COPE, "J, nat. Gr.; d) von Stereorhachis dominans, GAUDRY, '/, nat. Gr. = Foramen entepicondyloideum. Welche Knochen sich freilich an dem Aufbau des Gaumendaches beteiligen, kann auf Grund der bisherigen Beobachtungen nicht mit Sicherheit festgestellt werden und müssen wir hierin bessere Funde abwarten. Nach diesen Feststellungen scheint die Familie der böhmischen Melosauridae mit dem Charakte- ristikum eines großen Gaumendaches ausgestattet zu sein (Cochleosaurus, Nyrania, (? Gaudrya), Chely- dosaurus), wenn man von Sphenosaurus absieht, von dem Schädelreste nieht bekannt sind und dessen Zugehörigkeit zu dieser Gruppe überhaupt eine sehr fragliche ist. Dies wäre der erste Punkt, um den die verwandtschaftlichen Beziehungen der Stego- cephalen zu den Cotylosauriern erweitert würden: Das große Gaumendach, das wir in ähnlichen Konturen z. B. bei Pariotichus, Labidosaurus finden. Der zweite Punkt betrifft die Extremitäten, speziell de Ausbildungdes Humerus, welche am besten durch obige Skizze (Fig. 3) illustriert wird. Wie wir eben gesehen haben und wie die Skizze zeigt, ist der Humerus bei Cochleosaurus in seinem distalen Teil nahezu in einem rechten Winkel um den proximalen gedreht, außerdem findet sich ein deutlich umschriebenes Foramen entepieondyloideum. Unter den Stegocephalen ist neben unserer Gattung nach den Angaben Corzs und Gauprys einzig und allein Acheloma aus dem Perm von Texas und Euchirosaurus aus dem Rotliegenden Frankreichs bekannt, die ähnliche Gestaltungsform und gleich- falls ein Foramen entepicondyloideum besessen haben. (Proc. Americ. Philos. Soc., 19. Bd., 1850—82, S. 456 und Bull. Soc. g&ol. de France, 3. Serie, VII., 1578, Pl. IV., p. 62). Dagegen tritt der Humerus in ähnlicher Gestaltung mit dem Foramen entepicondyloideum sehr häufig bei den Cotylosauriern und Pelycosauriern auf, wie die beigegebenen Figuren von Labidosaurus hamatus Cops und Stereorhachis dominans GAupry beweisen. So liefern die Melosauridae aus der Permformation Böhmens weitere wertvolle Beiträge in un- serer Kenntnis über die verwandtschaftlichen Beziehungen von Stegocephalen und Cotylosauriern, ja sie scheinen sogar m Bezug auf Schädel und Extremitäten (Brust und Beckengürtel ist nur ungenügend bekannt) denselben am nächsten zu stehen. Es scheint deshalb merkwürdig, daß Cotylosaurierreste sich in Europa — Phanerosaurus aus dem Rotliegenden von Sachsen und Pareiasaurus aus den permischen Ablagerungen von Nordrußland abgesehen — bisher noch nicht gefunden haben. Aller Wahrschein- lichkeit nach dürften aber gerade die letztgenannten Schichten noch mehr Cotylosaurier in sich bergen. Mastodon-Reste aus dem interandinen Hochland von Bolivia. Von J. F. Pompeck;). (Mit Tafel III. und IV.) R. A. Pruriprr, der unlängst in Santjago verstorbene, hochverdiente Erforscher Chiles, veröffent- lichte im Jahre 1893 eine Notiz über eine Anzahl! von Resten fossiler Säugetiere, welche der Minen- ingenieur Lorenz Suxpor bei Ulloma im interandinen Hochland von Bolivia entdeckt hatte." Es waren Schädel- und Skeletteile von Mastodon, Megatherium, Scelidotherium und Hippidion, welche Suxpr dort gefunden hatte, und welche Prurierr kurz mit den bis dahin aus Südamerika bekannten Formen verglich und an deren Vorkommen in der gewaltigen Höhe von 3500 m über dem Spiegel des Stillen Ozeans er interessante Bemerkungen knüpfte über die Bedingungen, unter welchen einst jene Säugerfauna gelebt haben könne. Dabei wurde gleichzeitig die Frage nach der Zeit der Emporfaltung der südamerikanischen Anden gestreift. Als ich gegen Ende des November 1902 nach einem kurzen Aufenthalt im Bolivianischen Hoch- lande die Heimreise antrat, wählte ich den Weg von der Hauptstadt Bolivias, La Paz, zur Küste des Paeifie über Corocoro, über den Tacora-Paß in der Küsten-Cordillere nach Taena und Arica im nördlichen Chile, um bei dieser Durchquerung des Hochlandes Gelegenheit zu finden, Ulloma, den Fundort der von Sunpr entdeckten fossilen Säugetiere, besuchen zu können. Bereits in Corocoro wurde mir mitgeteilt, daß bei Ulloma das vollständige Skelett eines „Mastodonte“ gefunden sei, daß ferner an mehreren an- deren Stellen des Desaguaderotales Skeletteile großer Säugetiere ausgewaschen worden seien. Beim Ein- treffen in Ulloma wurden meine Hoffnungen auf reiche Beute schwer enttäuscht. Zwar wurde auch hier viel von dem Funde eines großen „Mastodonte‘““ gefabelt, es gelang mir aber leider nicht, einen Führer ' R.A. PhHınippr: Vorläufige Nachricht über fossile Säugetierknochen von Ulloma, Bolivia. Zeitschr. d. Deutsch. Geolog. Ges. 1893, 45, p. 87”—%. Die spanische Ausgabe in: Anales d. l. Univ. de Chile, Bd. 82, p. 499—506 mit 3 Taf, ist in ihren Angaben z. T. noch kürzer als die deutsche, Palaeontographica. Bd. LII. 3 au aufzutreiben, welcher mich an den angeblich mehrere Leemas (zu je etwa 5!1/, km) gegen Süd oder Süd- west entfernten Fundort geleitet hätte. Die bolivianischen Indios hegen Scheu vor den Knochenresten, welche von Zeit zu Zeit aus den Ufergehängen des Rio Desaguadero und semer Zuflüsse ausgewaschen werden: sie fürchten Zauberei; und die Weißen waren augenscheinlich nicht orientiert. Auf gut Glück suchte ich in dem Wirrsal zahlloser Trockenrisse, welche die dem Rio Desaguadero benachbarte Hoch- ebene, die „Puna“, durchfurchen, nach paläontologischer Beute — und ich hatte den Erfolg, trotz der sehr knappen mir zur Verfügung stehenden Zeit an mehreren Stellen bei Ulloma Skeletteile von Mastodonten (Fragment des Kranium, Unterkiefer, Wirbel, Rippen, Extremitäten), von Scelidotherium (Calcaneus, Wirbel) und von Maerauchenia (proximales Ende von Radius und Ulna, Wirbel) zu finden. Durch die große Freundlichkeit meines zuvorkommenden Wirtes, des Herrn Uvsıcangur im Cala- coto, erhielt ich dann ferner noch Bruchstücke eines Oberkiefers und der Stoßzähne von Mastodon aus der Umgebung von Calacoto, nördlich von Ulloma. Die Angaben Prrripris über die bei Ulloma gefundenen Säuger sind als „vorläufige Nachricht‘ sehr kurz gehalten und von nur ganz skizzenhaften Zeichnungen begleitet, so daß aus ihnen Material zu kritischer Betrachtung der Sunprschen Funde kaum zu gewinnen ist. Aus diesem Umstande und aus der bekannten Tatsache, daß Reste von fossilen Säugern aus den Hochgebirgsregionen des südamerikanischen Westens immerhin Raritäten darstellen, erscheint es angebracht, wenigstens die schönsten und wichtigsten der von mir bei Ulloma gefundenen Stücke von Mastodon (Unterkiefer) und die von Calacoto stam- menden Reste durch eine Beschreibung bekannt zu machen. Von einer Bearbeitung der übrigen Skelett- reste von Mastodon ist abgesehen worden, da dieselber. zu fragmentär erhalten sind, als daß sie wesent- liches zur Kenntnis des Mastodon-Skeletts beitragen könnten, und aus dem gleichen Grunde wird hier von einer Diskussion der Bruchstücke von Scelidotherium und Macrauchenia abgesehen. I. Fundorte und Vorkommen der Fossilien. Über die Fundstätte der Fossilien von Ulloma sagt Prurtiprr nichts, da Herr Lorexz Sunvr die Absieht ausgedrückt haben soll, „über das Geologische des von ihm untersuchten Teiles von Bolivien in Deutschland zu berichten“. Eime diesen Gegenstand behandelnde Arbeit ist memes Wissens in keiner deutschen Fachzeitschrift erschienen. Da ferner wohl den meisten Fachgenossen ebenso wie mir die im Boletin de la Sociedad nacional (chilena) de Mineria No. 44, 45, 1892 veröffentlichte geologische Arbeit L. Suxprs unzugänglich sein dürfte, so sollen hier kurze Bemerkungen über das Fundgebiet der bei Ulloma gesammelten Reste eingeflochten werden. Das große Dorf Ulloma liegt bei ca. 3800 m Meereshöhe im südwestlichen Teile der inter- andinen bolivianischen Hochebene, der „Altaplanieie de Bolivia“, 2!/, Tagereisen SSW von der Landes- hauptstadt La Paz und etwa 30 km S von der altberühmten Kupferminenstadt Corocoro am rechten, süd- westlichen Ufer des den Titicaca-See! gegen Südost entwässernden Rio Desaguadero. Der Ort bezeichnet nahezu die Wegmitte zwischen dem Titicaca- und dem Aullagas-See (Lago Poopo), welche beiden riesigen Wasserbecken der Desaguadero miteinander verbindet. Nach der großen Raruonpsschen Karte von Peru liegt Ulloma etwa 2 km südlich von der Mün- dung des dem Gebiet des Vulkanriesen Sajama entströmenden Rio Cosapilla in den Desaguadero. Diese Kartenangabe muß auf einem Irrtum beruhen. N von Ulloma ist zwischen dem Orte und dem ca. 25 km weiter nördlich fließenden Rio Mauri überhaupt kein größeres Flußbett wahrzunehmen. Dagegen strömt unmittelbar südlich von Ulloma ein größerer Fluß von SW her dem Desaguadero zu. Dieser Fluß muß der Rio Cosapilla der Karte sein. Der Name Cosapilla wurde mir allerdings nicht genannt, sondern die Bewohner bezeichneten den Fluß als Rio Caranguilla. Es ist hier eben nichts ungewöhnliches, daß die Flüsse in verschiedenen Teilen ihres Laufes mit verschiedenen Namen bezeichnet werden. Überdies ist die Raı- woxpısche Karte in den Gebieten südlich vom Titicaca-See, wie ich des öfteren zu meinem Nachteil er-., fahren mußte, m ihren Angaben unzuverlässig. In die weite, ebene Hochfläche, die „Puna‘“, hat sich hier der Rio Desaguadero sem bis mehrere Kilometer breites, steilwandiges Tal bis zur Tiefe von 20 m und mehr eingegraben, durch welches er seine gelbbraunen Fluten dem Aullagas-See zuwälzt. Ein Labyrinth von zahllosen canonartigen Wasser- rinnen, welche zur Zeit meines Besuches noch trocken lagen, zieht südlich von Ulloma von S und W dem Desaguadero und Cosapilla (Caranguilla) zu. In diesem Wirrnis von Canons liegen die Fundpunkte der von mir gesammelten Wirbeltierreste. ! Nach der „Sinopsis Estadistica y Geografica de la Repüblica de Bolivia“ (herausgegeben von J. ©. Camacho) 1903. T. I, p. 7 ist der Name Titicaca richtiger in Titicarca umzuändern. Aaron Ulloma I: etwa 2!/, km S von Ulloma fand ich am Westufer eines in Süd-Nordrichtung dem Desagnuadero zufließenden Baches, welcher mir als Taracollo bezeichnet wurde, einige Rippenfragmente von Mastodon. Ulloma II: SSO von Ulloma, etwas über eine Legua (5!/, km) vom Dorfe entfernt, östlich von der SN-ziehenden Taracollo-Schlucht, sammelte ich Wirbel- und Extremitätenfragmente von Mastodon und ? Scelidotherium. Ulloma III: etwa 7!/, km SSW von Ulloma konnte ich am Hang eines der zahlreichen Caüons den unten beschriebenen prächtigen Unterkiefer eines Mastodon ausgraben, ferner fand ich dort lose mehrfach kleine Fragmente der cavernösen Knochen eines Cranium, ein Bruchstück eines Hinter- hauptscondylus, Rippen und Extremitätenknochen von Mastodon. Ulloma IV: 1'/, km S von Ulloma in einer Schlucht nahe bei dem Cosapilla-Tal (bei einer dort isoliert stehenden Indianerhütte) fand ich ein abnorm ausgebildetes Unterkieferfragment von Masto- don, einen Calcaneus von Scelidotherium, Wirbel und ein größeres Fragment von Radius und Ulna von Macrauchenia. Die Absicht, nach dem freiliegenden, augeblich vollständigen Mastodonskelett zu suchen, mußte ich aufgeben, da meine Zeit leider eine zu sehr beschränkte war; in dem endlosen Wirrsal von Schluchten hätte das Suchen ohne Führer auch wohl kaum schnell zu einem befriedigenden Resultat geführt. Die Fundstelle der unten beschriebenen Fragmente des Oberkiefers und der Stoßzähne von Mastodon bei Calaecoto konnte ich selbst nicht besuchen. Calacoto liegt ca. 25 km NW von Ulloma, gerade südlich von Corocoro, auf dem linken, nördlichen Ufer des Rio Mauri, des größten der aus der Region der Küstencordillere dem Desagnadero zuströmenden Nebenflüsse, nur wenige Kilometer W von der Mündung des Mauri in den Desaguadero. Die Mastodonreste wurden am nordwestlichen Hang des hier mindestens 5 km breiten Mündungsgebietes des Mauri-Tales gefunden. Über andere Fundstätten vermag ich nieht zu berichten; ich möchte nur erwähnen, daß mir als weitere Sängetierfundorte noch genannt wurden: Das Desaguadero-Tal bei der Brücke Concordia, nordwestlich von der Mündung des Mauri, und bei Callapa, ca. 15 km SO von Ulloma. L. Sunpr! gibt in einer kleinen Arbeit über die Glacialzeit in Bolivien an, daß er in den Schluchten des Desaguadero- und Mauri-Gebietes an drei verschiedenen Stellen Reste von Mastodon gesehen habe. Zweifellos ist das Gebiet des Desagnadero-Tales in näherer und weiterer Umgebung von Ulloma, wie die Funde von Suxpr und die von mir in kaum 24stündiger Arbeit gewonnenen beweisen, reich an Resten fossiler Säugetiere, und es wäre eine sicher lohnende Aufgabe, eine Expedition zu systematischer Ausbeutung dieses Gebietes zu unternehmen. Über das Vorkommen der Fossilien konnte ich aus eigener Anschauung nur bei den Fund- stätten m der Nähe von Ulloma urteilen. Hier bei Ulloma, sowie in dem ganzen Gebiet zwischen den Bergen von Corocoro und dem De- saguadero und weiterhin gegen W und SW wird der Boden der interandinen Ebene, der „Puna“, ge- ! LORENZO SunDT: La Epoca glacial en Bolivia. La Revista Minera, La Paz, 1901, Vol. I, p. 20. Bm bildet von vollkommen horizontalen Schichtenaushellrötlichen bisrotgelben Sanden, wechsellagernd mit lößähnlichen oft sehr sandigen Lehmen (hin und wieder mit Lößpuppen). Diesen Schichten sind eingelagert flache, schnell auskeilende Massen von gerobkörnigem Kies und Gerölllagen. Abgerollte Fragmente von Quarziten zumeist de- vonischen Alters setzen der Hauptsache nach diese Kies- und Geröllmassen zusammen. In der Nähe der Höhenzüge, wie z. B. der Berge von Corocoro, überwiegen die gröberen Gerölllagen, in der Nachbar- schaft des Desaguadero spielen femkörnigere Schichten die Hauptrolle. Der Desaguadero und seine zahl- 5 m und mehr) reichen Zuflüsse haben in diese sehr verschieden mächtig erhaltenen „Punaschichten‘“ (3 und verschieden tief hinabgehend ins Liegende derselben das Labyrinth ihrer Rinnsale eingegraben. Es entstanden dabei enge, steilwandige und vielgewundene Canons, wie namentlich im S und SW von Ulloma und SW von Ayomo (ca. 20 km NO von Ulloma), so daß die Puna zerlegt wurde in ein wirres Hauf- werk von niedrigen, unregelmäßig umrissenen Tafelbergen. Oder es wurden weite Talungen ausgefurcht, wie das bis mehrere Kilometer breite Tal des Desaguadero und wie das Seebecken-ähnlich erweiterte Mündungsgebiet des von NO her dem Desaguadero zuströmenden Rio Ayomo.! In den horizontalliegenden ‚„Puna-Schichten“, wie ich diese Ablagerungen vorläufig nennen möchte, kommen die Reste der großen Wirbeltiere — Mastodon, Scelidotherium, (Megatherium), Ma- crauchenia, (Hippidion) — vor. Teils faud ich die Fossilien lose an den Gehängen dieser Schichten, teils aber — den bei Ulloma III gewonnenen Kiefer — in diesen Schichten selbst, also ganz unzwei- felhaft in situ. Die Stücke lagen hier ungefähr 1,5 m über der Basis der Punaschichten und etwa 5 m unter der Oberfläche. Ob die Fossilreste an allen Stellen in dem gleichen Niveau, in gleicher Höhenlage über der Basis der Punaschichten vorkommen, das muß dahingestellt bleiben. Hervorgehoben muß es werden, daß alle Stücke, die ich zu sammeln Gelegenheit hatte, in diesen horizon- talliegenden Schichten, resp. diesen Schichtenangelagertgefunden wor- den sind. In dem Liegenden der Puna-Schichten habe ich keine Fossilien beobachten können. I. _ Unterkieferreste von Ulloma. Zwei Stellen bei Ulloma — III und IV — lieferten vollständigere Stücke von Mastodon-Unter- kiefern, welche einer Diskussion wert erscheinen, nachdem Freiherr ErLaAnp NORDENSKJÖLD in seiner Monographie über Mastodon Andium aus dem Tarijatal (Südostbolivia) des öfteren auf den Mastodon der bolivianischen Hochebene Bezug genommen hat.? ‘ In einigen Talrinnen sind jüngere sandreiche, lößartige, gelbbraune Lehme den Talwandungen angelagert. ® E. NORDENSKJÖLD: Über die Säugetierfossilien des Tarijatals, Südamerika. I. Mastodon Andium Cuv. K. Svenska Vetenskaps Akad. Handlingar. Bd. 37, No. 4. 1903. 1. Unterkiefer von Ulloma III. a. Beschreibung. (ara EI, als as ING I O5) Außer weniger gut erhaltenen Rippen, Extremitätenfragmenten und sehr kleinen Bruchstücken von Schädelknochen liegt von Ulloma III vor der recht gut erhaltene, aus beiden Ästen bestehende Unterkiefer. Der Kiefer ist von gedrungener Gestalt, nach vorne (von oben gesehen) ziemlich langsam ver- schmälert; die größte Breite des Kiefers vor und unter dem Vorderrand des Processus eoronoideus be- trägt ca. 34,5 em, die Breite.hinter der Symphyse 20,9 cm. Das Vorderende des Kiefers ist in eine ziemlich kurze, vorspringende, in ihrein\ vorderen Teil seitlich komprimierte Symphyse ausgezogen. Der linke Kiefer ist mit Ausnahme des Processus coronoideus vollständig erhalten. Der rechte Ast ist beim Aus- graben des Stückes hinter der Symphyse abgebrochen und hier z. T. zerbröckelt, dem rechten Ast fehlt auch das obere Stück des Ramus ascendens. In beiden Ästen ist je der hinterste Molar erhalten. Die Dimensionen des Kiefers sind: ängesvomSCondyluswbisyzur2Symphysenspitze 65: Ducm Länge des Kiefers, in der Medianebene gemessen. . . 2. ... e 000 0008 Mn Höhe des Kiefers (Vertikalabstand des Condylus von der Unterseite des Dos) ee Hintere Breite (Abstand der Hinterränder der aufsteigenden Aeste) des Kiefers . . . . 33.0 „ Größte, Breite, (vor. den Procensuscoronoidei) 220m ncca)3t5 , BreisegninteräderaS ymphyseger N 0029 Ramusacendens. Der seitlich stark zusammengedrückte Ramus ascendens ist sehr hoch, von dreieckiger Form ; die Distanz von der Zahnreihe bis zur Oberseite des Condylus ist 31 em. Der gerade, zum Unterrand des ee vertikal stehende Hinterrand“geht im breitem, sehr flachem Bogen in die Unterseite des Dentale über, so daß der Angulus, durch diesen Bogen in breiter Rundung abgeschnitten, gar nicht vortritt. Der Vorderrand des R. asc. ist dünn, kaum 1 em messend; der Hinterrand ist dicker, nach unten zu gleichmäßig an Dicke zunehmend. Der Querschnitt des Hinterrandes ist gerundet, gleichmäßig zur Außen- und Innenseite übergehend. Die Externseite des Ramus ascendens trägt in ihrer vorderen Hälfte die schräggerichtete, tiefe, langovale Grube (20 em lang) für den Temporalis. Vor und unter dem Vorderrande dieser Grube — auf das Hinterende des horizontalen Astes übergreifend — sind flache, in ihrer Gesamtheit gegen vorne- unten halbkreisförmig begrenzte Gruben zu bemerken, welche dem vorderen unteren Teil des Masseter als Anhaftstelle dienten. Processus coronoideus. Vom Processus coronoideus ist nur der vorderste Ansatz er- halten. Sein Vorderrand steigt von der Außenseite des horizontalen Astes vertikal auf. Der Proc. cor. kann nur sehr dünn gewesen sein, denn sein Vorderrand ist — soweit erhalten — nicht viel über 1 cm dick. Die einstige Form des Proc. cor. zu rekonstruieren, ist natürlich nicht mit Sicherheit möglich. Es ist aber kaum wahrscheinlich, daß er etwa so hoch aufragte wie bei Mastodon angustidens, oder wie ihn Kaur bei seinem Mast. arvernensis' und Vacer bei, Mast. longirostris® beobachtet haben, wo er hoch hakenförmig vom Vorderrand des Ramus ascendens absteht, ähnlich wie bei der von Burueister für Mast. Humboldti vorgenommenen Ergänzung.” Der erhaltene obere Vorderrand des aufsteigenden Astes in seinem gradlinigen, ziemlich steilen Abfall und die ziemlich weit nach hinten liegende Grube für den Temporalis sprechen wohl dagegen, daß der Proc. cor. eine zu große Ausdehnung gehabt haben kann. In der oberen Hälfte und in der Mitte der Innenseite des Ramus ascendens liegt das riesige, unregelmäßig dreiseitig umgrenzte Foramen alveolare posterius für den Eintritt des großen Alveolar- kanals in den Kiefer. Condylus. Anf kurzem, schwachem, vorne schmalem, hinten breiterem Halse sitzt dem Ra- mus ascendens der kurze, breite,* ovale, quergestellte Condylus auf (an dem beschriebenen Kiefer etwas verletzt). Nach einem besser erhaltenen Fragment eines etwas kräftigeren Kiefers ist die Gelenk- fläche des Condylus in der Längsrichtung (des Kiefers) nahezu halbkreisförmig, in der Querrichtung ganz wesentlich flacher gewölbt. Die Gelenkfläche, welche gegen innen etwas tiefer herabreicht, ist am Vorder- und Innenrande durch eine dentlich vortretende Kante abgegrenzt, welche den Vorderrand des Condylushalses kräftig überragt (Taf. IV, Fig. 4a, b). \aße des Ramus ascendens:? Nom CondylusabisszursZahnreihen ur al‘, cm Länge (vom Proc. coron. bis zum Hinterrand) . . . 2 2 2 2 22220... 195 e Dicker (hintengankderBasisı. des, Broc’.corons) a aan Gondylus-Wluanoessseg a re N ee oe Sen. Mad „N, R Breiten ee 0 ee ee ee a ee er ee 505 | Hals des Condylus: Durchmesser in der Längsrichtung des Kiefers . . . . .. 837 n H) Dickew(B Leite) reis 3 Vom Condylus zum unteren Ende der Temporalisgrube . . . 2 2 2 2 20.20..258.5 5 Vom Condylus zum Vorderrand der Massetergruben . . 2. 22 22 .0...86.5 5 Ramus horizontalis. Die horizontalen Äste sind massig, kurz; die Distanz vom Vorder- rande des Massetereindruckes bis zum Symphysenende beträgt 35 em, die Entfernung des Symphysen- endes von dem Hinterrand der Zahnreihe (in der Medianlinie des Kiefers gemessen) ist ca. 32 em. Die mittlere gegenseitige Entfernung der nahezu vollkommen parallelliegenden Innenseiten der Äste ist eine auffallend geringe, sie beträgt nur ca. 5,8 cm. Durch die stark gewölbten Außen-, Unter- und Innenseiten wird der Querschnitt der Äste in der Mitte ihrer Länge nahezu kreisförmig. Die größte Dicke der Dentalia liegt weit hinten, kurz vor dem Proc. coronoideus: 14,3 em, so daß die Gesamtbreite des Unterkiefers hier ca. 34,5 em beträgt. Nach "J. J. Kaup: Beiträge zur näheren Kenntnis der urweltlichen Säugetiere. 1857, Heft 3. Taf. I, Fig. 3. 2 M. VACEK: Über österreichische Mastodonten ete. Abhandlung. d. k. k. Geol. Reichsanstalt Wien. 1857, Bd. VII. 4. Taf. I-11. ° G. (H.) BURMEISTER: Anales del Museo Publico de Buenos Aires. 1864. Bd. I, Taf. XIV, Fig. 1. * 5 Länge, Höhe, Breite resp. Dicke sind stets in den den Dimensionen des ganzen Kiefers entsprechenden Richtungen verstanden. ° Diese beiden Maße sind nicht ganz exakt, da der Condylus hier etwas verletzt ist. oa vorne zu vermindert sich die Breite der beiden Kieferäste mäßig schnell, da die Externseiten beider Äste nach vorne nicht zu kräftig konvergieren: die Dicke der Äste ist bei der Umbiegung zur Symphyse nur noch S,5 cm. Die Unterseite der Dentalia steigt nach vorne nur sehr wenig, gegen hinten etwas stärker an. Der Oberrand (Alveolarrand) steigt auf der Innenseite gegen vorne, auf der Außenseite gegen hinten deutlich an. Die Höhenmaße der Äste sind: hinten (an der dicksten Stelle) 12,3 cm, in der Mitte ca. 11 em, vorne am Beginn der Symphyse 13,5 em. Auf der Innenseite ist der Suleus mylohyoidens deutlich als breite, flache Rinne zu verfolgen. Der Alveolarrand zeigt bei der Länge von 24 em (auf dem linken Ast) die zweiteilige Alvcole des vorletzten Molaren und dahinter den dritten definitiven Molar. Symphyse. Vor der Zahnreihe werden die Unterkieferäste plötzlich stark verjüngt, und der Unterkiefer ist hier vorne in eine ziemlich kurze, in ihrem vorderen und unteren Teil seitlich stark zu- sammengedrückte Symphyse ausgezogen. Diese „eingekniffene“ Symphyse, wie sie NORDENSKJÖLD nennt, wird besonders dentlich durch die Ansicht der Unterseite des Kinns (Taf. III, Fig. 1 c) hervorgehoben. Die Länge der Symphyse (in der Medianlinie gemessen, ohne die begleitenden Kanten) ist 11,7 em; die Breite hinten (inklusive der begrenzenden Kanten) 7,5 em; die Länge des „eingekniffenen“, schmalen vorderen Teiles ca. 4 em, die Breite desselben vorne-unten gemessen 3,7 em. Hohe, schmale, nach vorne und gegen den Unterrand des Kiefers hin gleichmäßig konvergierende und sich verjüngende Knochenkanten, die Fortsetzungen der Zahnränder, begrenzen die tief in den Knochen eingesenkte, nach vorne und unten an Tiefe abnehmende, steilwandige, mediane Hohlkehle der Symphysenrinne, welche — hinten 5,0 cm breit — nach vorne bis auf ea. 1,5 cm verschmälert wird. Die Tiefe der Symphysenrinne beträgt hinten 4,5 em, am vorderen, unteren Ende nur noch ca. 1,0 em. In der Medianlinie der Symphysenrinne, hauptsächlich in dem vorderen, steil abwärts gebogenen Teil der- selben, liegen zahlreiche, verschieden große Foramina von Gefäßen (Taf. III, Fig. 1b). Der horizontale Oberrand der Symphysenregion geht in kurzem Bogen (fast '/, Kreisbogen) in den vorderen, steil abstürzenden Symphysenrand über, so daß das Vorderende des Unterkiefers (von der Seite gesehen) nahezu gar nicht verjüngt, vielmehr plötzlich abgeschnitten erscheint. [Die Symphysen- 'änder sind z. T. zerbröckelt; ihr ursprünglicher Verlauf ist aber unschwer zu rekonstruieren]. Vorder- und Unterrand des Kinns streben (im Profil) in nahezu rechtem Winkel zusammen. Das vordere untere Ende des Kinns ist nur ganz wenig gehoben. Die bis zum Übergang auf die Unterseite des Kinns ganz gleichmäßig konvergierenden Symphy- senränder gehen auf der Unterseite zuerst ein kurzes Stück divergierend auseinander (Taf. III, Fig. 1e), um dann schnell wieder zu konvergieren. Als weitere Fortsetzung der Symphysenränder auf der Unter- seite des Kinns gegen hinten sind schmale, niedrige, parallelliegende Kanten zu beobachten, welche deut- lich bis auf die Mitte der Kinnunterseite zu verfolgen sind; weiter nach hinten werden sie dann schnell breiter, flacher, undeutlicher. Diese „lppenartigen“ (Psırıerr) Kanten begleiten eine schmale, in die Unterseite des Kinns eingesenkte, mediane Rinne. In der vorderen Hälfte dieser Rinne wird durch zwei tiefe Gefäßöffnungen ein 3,4 em langer und besonders tief — 0,9 em — eingesenkter Teil abgegrenzt, welcher nach vorne und hinten von steilen Böschungen begrenzt ist. Hinter der Kinnmitte ist die Rinne sehr verflacht, ihre seichte Fortsetzung ist aber noch nahezu bis zum Hinterrande des Kinns zu verfolgen. — BA Der flachbogige, untere Hinterrand des Kinns zeigt in der Mitte eine breite schwache Protuberanz, welche an das (höher gelegene) Trajeetorium des Musculus genioglossus beim Menschen erinnert. Alveolen der Stoßzähne. Besonders bemerkenswert ist die Ausbildung des vorderen unteren Teiles des Kinns. Zwischen den hier sehr rauhen, löcherigen Symphysenrändern liegen — etwas mehr als 2,5 em vom Vorderende entfernt — zwei nahe aneinander gerückte Alveolen, zwischen denen eine schmale, von dünnen Knochengraten begrenzte, mit mehreren Gefäßlöchern versehene Median- rinne eingesenkt ist, die Verbindung der Symphysenrinne auf der Ober- und Vorderseite des Kinns mit der Rinne auf der Unterseite (Taf. III, Fig. 1b, e). Die Alveolen sind nicht ganz gleichmäßig ge- formt, von annähernd elliptischem Querschnitt, ca. 1,6 em breit und rechts 1,2, links 1,4 em in der Höhen- richtung des Kiefers messend. Die bis zu 3,8 resp. 4 cm Tiefe zu verfolgenden Alveolen divergieren etwas gegen vorne-außen und sind schwach nach unten gerichtet. Sie stellen nicht etwa je eine einheit- liche, kegelförmige Vertiefung dar, sondern sie sind durch kleine Knochensepten in einen größeren und tieferen hinteren und inneren Raum — die eigentliche Alveole — und mehrere kleinere vordere, resp. obere Vertiefungen getrennt. Bei Mastodon Andium aus Tarija, Mastodon giganteus, Perimensis, Pan- dionis sind an entsprechender Stelle des Unterkiefers des öfteren kleine Alveolen beobachtet worden, in denen hin und wieder noch kleine Stoßzähne konstatiert wurden (BURMEISTER, NORDENSKJÖLD, WARREN, Lyoperer). Es können darum die Alveolen des vorliegenden Unterkiefers auch nur als Stoßzahnalveolen gedeutet werden. Die sehr kleinen Ineisoren sind jedenfalls sehr früh ausgestoßen worden; sie waren sicherlich schon lange vor dem Tode des Tieres ausgestoßen, das geht aus dem Vorkommen der queren Knochenleisten in den Alveolen hervor, d. h. von Knochenwucherungen, welche zur Schließung der Alveole führen. NorDENnskJöLn erwähnt 1. e. p. 26, 27 bei dem dort Taf. III, Fig. 6 abgebildeten Unterkiefer eines Mastodon Andium von Tarija an der Kieferspitze „zwei kleine mitspongiösem Knochengewebe gefüllte Löcher“, die als Rudimente von Alveolen der Stoßzähne gedeutet werden können. Der Unterkiefer von Mastodon Humboldti (Taf. III, Fig. 3 a) zeigt kleine Alveolen, die ebenfalls z. T. durch Knochenwucherungen ausgefüllt sind. Bei den Alveolen der kleinen spitz- wurzeligen Caninen von Hyuus caballus 2 kann man beobachten, daß die Alveole, wenn das Zähnchen aus- gestoßen ist, durch spongiösere Knochenmasse ausgefüllt wird;! die Ausfüllung der Alveole scheint hier aber von hintenher vor sich zu gehen, nicht wie bei dem mir vorliegenden Unterkiefer von Mastodon durch Knochenwucherungen von der Seitenwand der Alveole her. Nach Norpexsksörns Darlegungen bezüglich der Stoßzähncehen im Unterkiefer von Mastodon Andium, giganteus, Perimensis muß der vorliegende Unterkiefer mit seinem Ineisor-Alveolen als der eines Männchens aufgefaßt werden. Molaren. In beiden Kieferästen ist je der letzte, dritte definitive Molar erhalten, der vor- letzte Molar ist bereits ausgeschoben. Die Zähne sind nieht gleichmäßig weit vorgeschoben, im linken Ast wesentlich weiter als im rechten, so daß vom linken Molar hinten nur noch der große Talon, vom rechten dagegen der Talon und noch die Hälfte des fünften Joches vom Kieferknochen bedeckt ist. Dem- entsprechend greift die Abkauungsfläche auf dem linken Zahn weiter zurück, bis auf die Höcker des vierten, auf dem rechten Zahn nur bis auf die des dritten Joches. ! Nach Material, das Herr Prof. So#utL£-Hohenheim mir freundlichst zur Verfügung stellte. ® l. c. pag. 13. Palaeontographica. Bd. LII. 4 Bei beiden Zähnen sind die Vorderränder des ersten Joches zerbröckelt; deshalb, und weil die Hinterenden der Zähne noch im Kiefer stecken, ist die Länge der Zähne nicht exakt anzugeben. Die Länge des M, links ist ea. 19 em, die Breite an der Basis der Krone ist am 1. Joch ca. 7,4 cm, am 2. 7,75 cm, am 3. 8,0 cm, am 4. 7,8, am 5. ca. 7,4 em,.der Umriß an der Basis ist nahezu rektangulär mit abgerundeten Ecken, gegen hinten wenig verschmälert, am Hinterrand gerundet. Die Basis der Zahnkrone ist außen von einem groben, neben den Tälern und neben dem fünften Joch besonders verdiekten und warzig anschwellenden basalen Schmelzwulst, dem Cingulum, umgeben. Die dicke, glänzende, z. T. braungefärbte Schmelzkrone der mit kräftigen Vertikalfalten ver- sehenen, bunolophodonten Zähne und des Cingulums ist an der Oberfläche fein gerunzelt. Eme 1,5 —2 mm dicke Lage von Zement überzog die ganze Krone. Das leicht abbröckelnde Zement überkleidet noch die nicht in Usur getretenen hinteren Teile der Zähne: am rechten Zahn den Talon, das fünfte und z. T. das vierte Joch, am linken den Talon und den größten Teil des fünften Joches. Außerdem ist das Zement noch in allen Tälern zwischen den Jochen erhalten. Die (prätriten)! Außenhöcker der einzelnen Joche sind größer, breiter als die (posttriten) Innen- höcker. Außen- und Innenhöcker korrespondieren nahezu miteinander, die Innenhöcker sind nur em klein wenig vorgestellt, was auf den stärker abgekauten Jochen deutlicher hervortritt. Die Usurfieur der äußeren Höckerreihe ist die emes sehr deutlichen Treff- oder Klee- blatts; an die Vorder- resp. Iinterseite der Innenhöcker lehnen sich nur hin und wieder und viel weniger grobe Sperrhügel an, so daß hier die Bildung von Treffs m bedeutend germgerem Maße bei der Ab- kaunng hervorgerufen wird. | Die folgende Beschreibung nimmt im wesentlichen nur auf den linken Backenzahn Bezug; der rechte wird nur erwähnt, wenn an entsprechender Stelle Abweichungen zu beobachten sind. ] 1. Joch; Breite über der Basis? 6,5 cm. Am Innenhöcker wird auf der Hinterseite durch 2 Vertikalrinnen nahe der Mittellinie ein kleiner Sperrhügel angedeutet, so daß bei tiefergehender Ab- kauumng hier ein Treff, wenn auch nur unvollkommen, entstehen würde. 2. Joch; Breite über der Basis 7,0 em. Außenhöcker mit schönem breitgestieltem Treff. Der Schmelzbelag des im Querschnitt gerundet rechteckigen Innenhöckers ist nahe der Mittellinie des Zahnes vorne und hinten schwach gefaltet, so daß bei weitergehender Abkauung auch hier ein Treff mit aller- dings sehr kleinen basalen Blättern gebildet werden würde. Auf dem rechten Zahn ist der hintere Sperr- hügel des Außenhöckers auffallend klein; an die Vorderseite des Innenhöckers lest sich dagegen ein deutlicherer Sperrhügel an als bei dem Zalın links. 3. Joch; Breite über der Basis 7,0 em. An den im Querschnitt breit gerundeten Außenhöcker legen sich vorn und hinten besonders große, scharf abgeschnürte Sperrhügel an, durch welche eine be- sonders breite Trefffigur erzeugt wird. An den wesentlich schlankeren Innenhöcker schmiegt sich vorn em kaum vortretender, hinten ein deutlicher abgesetzter Wulst an; also wieder Neigung zur Treffbildung. Auf dem rechten Zahn fällt die hier ganz besondere Größe des vorderen Sperrhügels am Außenhöcker ' M. VacEX: Österreichische Mastodonten, p. 6. * Die folgenden Breiten sind oberhalb des Cingzulum gemessen; die Breiten incl. des Cingulum sind oben angegeben. auf, welcher außerdem tief abgeschnürt ist, während der hintere, ebenfalls sehr große Sperrhügel weniger scharf vom Haupthöcker getrennt ist. 4. Joch; Breite über der Basis 6,5 em. An dem nur wenig abgekanten Außenhöcker ist der vordere Sperrhügel kaum angedeutet; der hintere Sperrhügel ist sehr viel größer, er zieht wie eine Höckerreihe vom Haupthöcker gegen den Vorderrand des fünften Joches. Der noch gar nicht abgekaute Innenhöcker ist von einem deutlicheren vorderen und sehr schwachem hinterem Sperrhügelchen be- gleitet. An dem großenteils mit Zement überzogenen Innenhöcker des rechten Zahnes sind die Sperr- hügel kaum markiert. 5. Joch; Breite über der Basis 4,7 em. An den Anßenhöcker leet sich hinten ein mehr- höckeriger Wulst an, welcher zur Vorderseite des Talons herabzieht. (An der Außenseite des Höckers fällt die sehr starke hügelige Anschwellung des Cingulum auf). Der niedrigere, fast ganz von Zement überkleidete Innenhöcker hat einen ziemlich deutlichen vorderen Sperrhügel. Talon (in der Abbildung nicht sichtbar). Ein in der Richtung der Zahnlänge ca. 1 cm mes- sender, breiter, nach außen und innen schnell und ziemlich gleichmäßig abfallender und schlanker wer- dender, mit Zement bedeckter, quergestellter Höcker legt sieh an die Hinterseite des fünften Außen- höckers an, von welchem er durch einen nieht zu tiefen Einschnitt getrennt ist. Der Talon bildet den rundbogigen Hinterrand des Zahnes. Als — auch für die Artbestimmung — wesentlich zeigen die Zähne hier also, daß auch die post- triten Innenhöcker Treffbildungen aufweisen, wenn auch die Sperrhügel ganz wesentlich kleiner, schmäch- tiger sind als bei den Anßenhöckern. Deutlichere Treffbildung an den Innenhöckern ist zu erkennen: am 1. Joch hinten, am 2. Joch rechts vorne, links hinten, am 3. Joch links hinten, am 4. Joch links vorne, am 5. Joch links vorne. Von den größenteils mit Zement ausgekleideten Quertälern sind die kürzeren, äußeren Talteile nach außen durch höckerartige Anschwellungen des von vorn nach hinten an Höhe abnehmenden Cingulum geschlossen. In die Ausmündung der Täler zwischen den Innenhöckern legen sich verschieden große Zwischenhügel. Das erste Tal wird durch einen besonders massigen, durch eine Querrinne zwei- geteilten, Hügel geschlossen. Die Größe dieser bei einer Art großen Schwankungen unterworfenen Zwi- schenhügel nimmt von vorne nach hinten ab. Foramina mentalia. Zwei größere und mehrere kleinere vordere Austrittsöffnungen des Canalis alveoloris sind vorhanden. Eine größere liegt über halber Kieferhöhe unter dem Vorderrand des Alveolarrandes, eine zweite, noch größere, in halber Kieferhöhe vorne in der Umbiegung zur Symphy- senspitze. Bemerkenswert sind ferner die Foramina im vorderen abschüssigen Teil der Symphysenrinne und in der Rinne auf der Unterseite des Kinns. b. Artbestimmung. Die sehr weit vorgeschobenen, wenn auch nur bis zum dritten resp. vierten Querjoch in Usur genommenen letzten Molaren ebenso wie die bereits ganz ausgeschobenen vorletzten Backenzähne be- weisen, daß der vorliegende Unterkiefer einem ausgewachsenen Individuum angehört hat. Das Tier war, wie aus den Alveolen der Stoßzähne geschlossen werden darf, ein Männchen. NOS IE Ist die durch diesen Unterkiefer von Ulloma repräsentierte Art dieselbe, welche Phırıprr von dort vorgelegen hat, und welche als Mastodon bolivianus bezeichnet wurde? Leider fehlte mir die Zeit, das Santjaginer Museum zu besuchen und dort die Originale Prr- LIppIs zu studieren, so daß ich in Bezug auf die Charakteristik von Mastodon bolivianus allein auf die sehr kurze Notiz Purtıpris angewiesen bin. Pmırıprr gibt von Mast. bolivianus keine Beschreibung, sondern nur die Skizze der Vorderregion des Unterkiefers." Im linken Unterkieferast sind zwei Zähne erhalten, in der Figur als „1. Zahn‘ und „Zahn“ bezeichnet; nach ihrer Größe entsprechen sie wohl dem vorletzten und letzten Molar. Zu dem Stücke wird lediglich bemerkt, daß das Kinn zu keiner der von Amkeuıno beschriebenen Arten paßt. Das ist äußerst unbefriedigend, da Anzaumo? keine Abbildungen von den Kinnregionen seiner südameri- kanischen Arten gibt. Nach Purtipris Skizze ist die Vorderreeion des Kiefers schlank mit recht langer und dabei breiter, aber deutlich abgesetzter Symphysenspitze. Die Symphysenrinne auf der Oberseite verschmälert sich nach vorne sehr wenig. Das Querprofil der Symphysenrinne amVorderende des Kiefers ist auffallend flach.® Der schlanke, nach vorn sich langsam verjüngende Kiefer mit langer Symphyse, deren Vorder- ende deutlich abgesetzt ist, unterscheidet sich nicht unwesentlich von dem mir vorliegenden Kiefer. Vergleichende Maße des Verhältnisses von Symphysenlänge zur Breite des Unterkiefers hinter der Symphyse ergeben: bei der Skizze Puurspris (falls sie in richtigen Verhältnissen gezeichnet ist) 19,2 em : 24,8 em — 0,77, bei dem mir vorliegenden Unterkiefer: 12,9 em : 20,9 em — 0,61. Ähnliche Verhältnisse haben statt bei den Männchen- und Weibchen-Unterkiefern von Mastodon Andium, für welche Art konstante Geschlechtsunterschiede nachgewiesen zu haben das Verdienst NORDENSKJÖLDS ist. So zeigt der ausgewachsene Unterkiefer des Weibchens (l. e. Taf. IV, Fig. 1) nach der Abbildung das Verhältnis von Symphysenlänge: Kieferbreite hinter der Symphyse — 0,84, der ausgewachsene Männchenunterkiefer (l. e. Taf. III, Fig. 4) 14,1 : 22,8 cm — 0,62; bei mittelgroßen, noch nicht ganz erwachsenen Stücken ist das Verhältnis beim Weibchen (l. ce. Taf. II, Fig. 11) 11,7 cm : 17,1 cm — 0,68, beim Männchen (l. e. Taf. III, Fig. 1) 10,5 em : 17,1 em — 0,61. Nach dem von NORDENSKJÖLD betonten Unterscheidungsmerkmal, daß bei Mastodon Andium ähnlich wie bei Mastodon giganteus, Peri- mensis und Pandionis (nach Lyvpexer) die Weibchen eine längere schmälere, die Männchen eine kürzere breitere Symphyse besessen haben, könnte der von Prurıprr untersuchte, gegen die lange Symphyse hin ganz langsam verjüngte Unterkiefer von Ulloma vielleicht einem Weibchen angehören, das etwas größer war als das Männchen, von welchem der mir vorliegende, gegen die kürzere Symphyse plötzlicher verjüngte Unterkiefer herstammt. Pririprr sagt bei seinem Mastodon bolivianus nichts von einer Rinne auf der Unterseite der Symphyse, die bei dem mir vorliegenden Kiefer so deutlich ausgeprägt ist. Er erwähnt diese Rinne nur bei einem Kiefer seines Mastodon chilensis,* welcher Kiefer so stark verletzt (abgerollt? oder verwittert?) "l.c. p. 89 Fig. 2. ® Fu. AmzcHıno: Contribucion al conoeimiento de los Mamiferos Fosiles de la Republica Argentina. Actas d. |. Acad. Nacional d. Ciencias, Cordoba. Vol. VI. 1889, p. 633 ff. 3 Die auffallende Breite und Flachheit der Symphysenrinne am Vorderende des Kiefers. resultiert bei dem Stücke wohl nur daraus, daß die Symphysenkanten vorne abgebrochen sind; vergl. die Skizze in Anales d. 1. Univ. d. Chile 1892, Taf. I, Fig. 4. “1. c. p. 89 (Fig. 4), 90. FO ist, daß das Vorderende der Symphyse ganz kurz und stumpf, und daß die Symphysenränder ganz ab- geblättert sind. Bei einem rohen Abguß eimes Unterkiefers vom See Tagua-Tagua in Chile, Provinz Colehagua, dessen Original in der Vorderregion stark abgerieben gewesen sein muß, der aber in seiner Form sehr gut zu der Skizze von Pmırıprıs Mast. chilensis paßt, ist von dieser Rinne nichts zu bemerken. Andererseits erwähnt Wyuan! bei einem Unterkiefer, der ebenfalls von Tagua-Tagua stammt, und dessen Symphysenregion schön erhalten ist, die Rinne auf der Unterseite. Da Pmurıprr dieser Rinne bei Mastodon chilensis in seiner Notiz großen Wert beilegt, so hätte er sie wohl auch bei dem Unterkiefer von Ulloma erwähnt, wenn sie dort erhalten gewesen wäre. Zieht man in Betracht, daß der von Pnrriprr skizzierte und der mir vorliegende Unterkiefer von einem Fundorte und zweifelsohne aus den gleichen Lagen stammen, daß ferner z. B. im Tarijatal in einem Fundbezirk auch nur eine Mastodonart vorkommt, so darf man wohl annehmen, daß der von mir bei Ulloma gefundene Unterkiefer zu derselben Art gehört wie das von Prriprr nur mangelhaft skizzierte Material von Ulloma, d. h. zu Mastodon bolivianus Puur.; vermutlich oder vielleicht repräsen- tieren die beiden Kiefer Männchen und Weibchen derselben Art. Eine weitere Frage ist die, ob Mastodon bolivianus Purt. als selbständige Art aufzufassen ist, oder ob diese Form aus dem bolivianischen Hochland mit Mastodon Andium zu vereinigen ist, wie es NORDENSKJÖLD (]. e. pag. 14) will. Prirıprı trennte die bolivianische Hochlandsform von Mastodon Andium aus Tarija im wesent- lichen nur auf Grund der verschiedenen Symphysengestalt. Er stützte sich dabei auf die von P’ORrBIENY gegebene Zeichnung eines Unterkiefers mit ganz ungewöhnlich langer Symphyse.” Diese Zeichnung ist vielleicht nicht ganz einwandfrei, da sie nur nach einer Skizze pD’OrBIGnys in seinem Reisewerk Auf- nahme fand. Symphysen von so bedeutender Länge — die Länge übertrifft die Breite des Kiefers hinter der Symphyse nicht unerheblich — wurden bei Mastodon Andium weder von Burmeister noch von NorDEnskJöLp beobachtet, obwohl letzterem von Tarija ein sehr großes Material von Mastodon Andium zur Verfügung stand. „Mastodon chilensis und der als Übergangsform zu Mastodon Andium aufgestellte Mastodon „bolivianus Prur.? sind‘‘ — nach NORDENSKJÖLD, pag. 14 — „keine von Mastodon Andium verschiedenen „Arten, da sie ohne Berücksichtigung . ... . (der) Geschlechtsvariation aufgestellt sind.“ Sehen wir von dem vielleicht abnormen »’Orsıanvyschen Exemplare (wohl einem Weibchen) ab und ziehen wir nur die von BURMEISTER und NORDENSKIÖLD aus Tarija beschriebenen Individuen in Betracht und zwar aus Rück- sicht auf Geschlechtsvariationen in erster Linie nur Männchenunterkiefer, so finden wir bei dem Unter- kiefer von Ulloma teils mit Mastodon Andium übereinstimmende, teils abweichende Merkmale. Die Anlehnung an Mastodon Andium beschränkt sich auf die Ausbildung der (letzten) Molaren. Masiodon Andium ist dadurch charakterisiert und von Mastodon Humboldti unterschieden, daß die Usurfiguren der posttriten Höcker der Molaren seltener die Ausbildung von Treffs zeigen. Lavrıtrarp* hatte ursprünglich für Mastodon Andium das vollkommene Fehlen von Treffs an den post- ' JEFFRIES WyMAn: Description of the lower jaw of Mastodon Andium ete., in: The U. S. Naval Astronomical Ex- pedition to the Southern Hemisphere 1849—52. Vol. II, 1855, p. 276. (Die Bestimmung als Mast. Andium ist wohl zu ändern.) * A. D’ORBIGNY: Voyage dans l’Amerique meridionale. Vol. III. Palsontologie pag. 144, Taf. X und XI. ° PHILIPPI spricht übrigens nirgendswo von einer „Übergangsform“. * LAURILLARD im Dictionnaire üniversel d’Hist. nat.. Bd. VIII, Artikel Mastodon, p. 27 ft. er, triten Höckern angenommen. Dagegen haben früher schon Anzcino und Brurueister Einspruch er- hoben; neuerdings konnte Norpexsksönp! deutlichst nachweisen, daß auch bei Mastodon Andium an den posttriten Höckern Treffbildung vorkommen kann, wenn auch seltener und meist in geringerem Maße als bei Mastodon Humboldti, daß ferner bei Mastodon Humboldti die Treffbildung an den posttriten Höckern des öfteren zurückgehen kann, wenn auch selten so weit wie bei Mastodon Andium. Der letzte Molar des mir vorliegenden Unterkiefers von Ulloma zeigt an den posttriten Innen- höckern Treffbildung, wie sie auch bei Mastodon Andium vorkommen kann. Allerdings muß hervorge- hoben werden, daß die die Treffbildung bedingende Faltung im Schmelzmantel der Höcker hier tiefer- gehend ist als z. B. bei den von NorvensksörLp Taf. III, Fig. 4, Taf. IV, Fie. 1, 2, 4, 12 abgebildeten letzten Molaren von Mastodon Andium. Das Cingulum scheint mir noch kräftiger ausgebildet und vor den Tälern stärker angeschwollen als bei den von NorpensksörLp abgebildeten entsprechenden Zähnen, 1. ec. Taf. III, Fig. 4; Taf. IV Biesat Dem Vorkommen kräftigerer Zwischenhügel an der Ausmündung der inneren Talhälften, na- mentlich an dem 1. Tal, ist wohl kein zu großer Wert beizulegen. Immerhin ist es zu erwähnen, daß solche Zwischenhöcker bei den Exemplaren von Mastodon Andium aus Tarija nach NorpenskJöLps Ab- bildungen Raritäten sein dürften. Bei Mastodon Humboldti können sie vorhanden sein oder fehlen. Nach allenı dürfte man den M, des Kiefers von Ulloma wohl dem Typus von Mastodon Andium zuzählen, mit der Betonung, daß durch kräftigere Ausbildung von Doppeltreffs hier die Anlehnung an den Humboldti-Typus recht deutlich ausgesprochen ist. Gegenüber der Ähnlichkeit in der Form des dritten Molars, welche hier nieht zu sehr ins Ge- wicht fallen darf, da fast ganz übereinstimmende Zahnformen auch bei Mastodon Humboldti vorkommen, ergeben sich aber nun eine Anzahl von Unterschieden zwischen dem Unterkiefer von Ulloma und Kie- fern — speziell wieder Männchenunterkiefern — von Mastodon Andium. Diese Unterschiede sind: $ 1. Die Umrißform des Unterkiefers — von oben betrachtet — ist eine wesentlich andere. Die Breite des Unterkiefers von Mastodon bolivianus verjüngt sich nach vorne wesentlich langsamer und weniger als bei Mastodon Andium — vergl. Taf. III, Fig. 1a mit Norpexskyörn: Taf. III, Fig. 4°. — Das wird am besten durch die Verhältniszahlen der Breite des Kiefers hinter der Symphyse zur größten 3reite kurz vor dem Processus coronoideus illustriert. Dieses Verhältnis ist bei Mastodon bolivianus 30,9 : 34,5 em, also etwas kleiner als 2 : 3, bei Mastodon Andium 22,8 : ca. 42 cm, also fast 2 : 4. Aber nicht nur bei dem ausgewachsenen Männchenunterkiefer von Mastodon Andium hat dieses letztere Verhältnis statt, sondern ebenso auch bei dem Kiefer eines jugendlicheren Männchens (NORDENSKJÖLD, Taf. III, Fig. 1): 19 : ca. 37 em, und fast ebenso bei dem Weibehenunterkiefer (l. ec. Taf. II, Fig. 11) ca. 16 : 33 em, auch bei dem noch recht jugendlichen Unterkiefer des Männchens von Mast. Andium (l. ec. Taf. II, Fig. 6) herrscht nach NorvensksörLvs Abbildung dasselbe Verhältnis: 7 : ca. 14. Die Um- rißfigur des Unterkiefers im Bereich der horizontalen Äste kommt bei Mastodon Andium viel mehr einem Dreieck gleich als bei Mastodon bolivianus. Beachtenswerterweise ist das Verhältnis der Kieferbreite "|. ec. p. 22, Taf. II, Fig. 14; Taf. IV, Fig. 2, 3; Taf. V, Fig. 3, 4 (M. Andium). Taf. II, Fig. 2, 6 (M. Humboldti.) ? Der dort abgebildete Kiefer hat nahezu die gleiche Größe, wie der mir vorliegende. hinter der Symphyse zur ganzen Breite bei Mastodon bolivianus nahezu das gleiche oder nur wenig kleiner als bei dem von NorDENsKJÖLD abgebildeten Unterkiefer von Mastodon Hamboldti (1. e. Taf. VI, Fig. 1). 2. Der innere Abstand der beiden horizontalen Kieferäste ist bei dem vorliegenden Mastodon bolivianus ein ganz wesentlich geringerer als bei Mastodon Andium. Er beträgt bei Mastodon bolivianus 0,17 der größten Kieferbreite, bei Mastodon Andium 0,24 (NoRDENSKIÖLD, Taf. III, Fig. 4 Z), 0,26 (l. e. Taf. III, Fig. 1 ?g'), 0,27 (l. e. Taf. II, Fig. 11 2), 0,22 der größten Kieferbreite (l. e. Taf. II, Fig. 6? 9); die letztere Maßzahl, der unseres Kiefers am nächsten kommend, ist einem relativ recht jugendlichen Kiefer entnommen, welcher erst D, in Usur zeigt, während der dahinter liegende M, noch nicht in Usur genommen ist. Ähnlich gering wie die bei Mastodon bolivianus beobachtete Distanz der Dentalia ist die bei Mastodon Humboldti (NoRDENsKJÖLD, Taf. VI, Fig. 1) zu konstatierende: 0,19 der erößten Rieferhreite. 3. Das vordere Symphysenende ist bei dem vorliegenden Kiefer wesentlich kräftiger ab- gesetzt und seitlich stärker komprimiert als bei Mastodon Andium, vergl. dazu Taf. III, Fig. 1a mit NORDENSKJÖLD, Taf. III, Fig. 4 Nicht nur diesem letzteren, sondern auch den anderen Männchenunter- kiefern gegenüber ist das Symphysenende deutlicher abgesetzt, ebenso auch den von NorDENsKJÖLD ab- gebildeten Weibehenunterkiefern gegenüber, bei denen die Symphyse ganz langsam aus der Verjüngung und Verlängerung des Unterkiefers hervorgeht. Scharf abgesetzt ist das Symphysenende bei Mastodon Andium nur bei der n’Oreısnyschen Abbildung, welche aber wohl eben nur mit Vorsicht benutzt werden darf. Wieder muß betont werden, daß durch das Vorderende der Symphyse eine gewisse Übereinstim- mung des vorliegenden Kiefers von Mastodon bolivianus mit dem von Mastodon Humboldti erzeugt wird; vergl. NorpexskJörn Taf. VI, Fig. 1, wo allerdings der vordere Teil der Symphyse zerstört ist, wo aber speziell am linken Kieferast noch sicher zu erkennen ist, daß das vordere Symphysenende deutlich abge- setzt, seitlich komprimiert ist. Ähnlich oder noch deutlicher abgesetzt ist die Symphyse bei dem Unter- kiefer von Mastodon Humboldti, den Burweister in den Anales del Museo publico de Buenos Aires Bd. I, Taf. XIV, Fig. 2 abbildet. Weniger deutlich ist das der Fall bei dem hier Taf. III, Fig. 3a abgebil- dleten Männchenunterkiefer von Arroyo Yapejrv. 4. Das Profil des Unterkiefers in der Symphysenregion ist bei Mastodon bolivianus ein anderes als bei Mastodon Andium. Taf. IV, Fig. 1 d zeigt, daß die Symphysenränder vor dem Zahnrand zunächst horizontal laufen und dann nach schneller Abwärtsrundung vorne steil abstürzen, daß dadurch also das Vorderende der Symphyse kurz, hoch wird. Burxeisrer hat Profilzeichnungen des Kinns von 3 Unter- kiefern des Mastodon Andium aus Tarija gegeben ;' bei beiden Kiefern, sowohl bei Taf. X, Fig. 2 und Taf. XI, Fig. 2 (? jugendliches Weibchen) als auch bei Taf. IX, Fig. 1 und Taf. X, Fig. 1 (? Q) senkt sich der Oberrand des Kiefers ganz allmählich gegen die abwärts gerichtete Kinnspitze hin, so daß das Kinn, die Symphysenregion, im Profil lang ausgezogen, nach vorne ganz langsam verjüngt und gesenkt erscheint; das Vorderende des Kinns ist niedrig. Die langsame Abwärtsbiegung des oberen und vor- deren Symphysenrandes ist ebenso wie bei den zitierten Abbildungen Burueisters auch bei der Abbil- dung p’Orsıcnys des Unterkiefers von Tarija zu beobachten. ' BURMEISTER: Die fossilen Pferde der Pampasformation. Nachtrag 1889; bei Taf. IX, Fig. 1, und Taf. X, Fig. 1 sind die Sympbysenränder etwas verletzt. a er Die Unterseite des Kinns ist bei dem Exemplar von Ulloma in ihrem vordersten Teil ein wenig gehoben (Taf. IV, Fig. 1d), bei den Stücken, welche Burmeister von Mast. Andium aus dem Tarijatal abbildet, dagegen leicht abwärts gesenkt. Abrollung der Symphysenränder, von der Burueister übrigens nichts sagt,' könnte die langsame Abwärtsbiegung dieser Ränder im Profil erzeugt haben, dann aber müßte auch das ganze Kinn kürzer erscheinen, die Ränder müßten doch auch vorn abgerollt sein; außerdem dürften dann die Symphysenkanten in der Vorderansicht nicht so scharf und schmal sein, wie sie bei BUrMEISTER |. e. Taf. XI, Fig. 2 erschemen. Abrollung der Symphysenränder könnte nicht die Höhe des Kieferknochens in der Medianebene des Kiefers beeinflussen. Wäre bei Mastodon Andium der Vorderteil der Symphyse ohne die Ränder ebenso hoch gewesen wie bei Mastodon bolivianus, stürzte dort der Vorderteil der Symphysenrinne ebenso steil ab wie hier, dann könnte durch Abrollung der Symphysenkanten niemals ein vorne so niedriges Kinn erzeugt werden, wie es nach Burmeisters Zeichnungen der Fall ist. NORDENSKJÖLD hat über das Profil der Symphysenregion keine genaueren Angaben gemacht, er sagt nur, ohne auf etwaige Geschlechtsunterschiede hinzuweisen, (l. c., pag. 23) „die Symhpyse des Unter- kiefers ist bei Mastodon Andium weniger nach unten gebogen, länger als bei Mastodon Humboldti.“ Das läßt sich natürlich verschieden deuten. Näch der Vorderansicht eines „etwas gerollten‘“ Symphysen- fragments bei NorvenskJörLps Taf. II, Fig. 3 war das Vorderende der Symphyse auch bei den NoRrDEn- sksöLpschen Stücken niedrig, so daß man die oben zitierte Angabe NorpEnsksörLps dahin deuten kann, daß der Oberrand der Symphyse bei Mastodon Andium sich langsam gegen vorne senkte und nicht so steil wie bei Mastodon Humboldti nach der Darstellung bei Burukisrter? resp. nicht in so plötzlicher Kurve in den Vorderrand überging wie bei Mastodon bolivianus. Herr Dr. W. Janensecn hatte die Liebenswürdigkeit, mir die Profilzeichnung der Symphysen- region von zwei Unterkiefern (Weibehen) des Mastodon Andium aus Tarija mitzuteilen, welche sich im Berliner Museum befinden. Vor dem Zahnrand senkt sich hier der Symphysenrand des Kinns lang- sam schräge nach vorne-unten, so daß das Vorderende der Symphyse in eine stumpfabgerundete Spitze ausläuft, ähnlich wie bei den Profilzeichnungen Burueisters. Das Vorderende der Symphyse ist von unten her ganz leicht — aber äußerst wenig — gehoben, nach Burneisters Darstellung abwärts gesenkt. 5. Die Alveolen der Stoßzähne divergieren bei dem vorliegenden Unterkiefer ganz deut- lich; sie sind vorne dureh eine noch ziemlich dieke Wand getrennt. NORDENSKJÖLD? spricht bei Mastodon Andium von konvergierenden Alveolen, und die Abbildung des betr. Stückes läßt deutlich er- kennen, daß die Alveolen tatsächlich nach vorne konvergieren, daß die sie trennende Scheidewand nach ' Nach E. NORDENSKJÖLD (Über die Säugetierfossilien im Tarijatal, Südamerika. Bull. Geol. Instit. of Upsala Vol. V, P. 2, 1901, p. 265) kommen die Fossilien im Tarijatal unter solchen Verhältnissen vor, daß ein weiterer Transport der größeren Skeletteile durch fließendes Wasser ausgeschlossen ist; die in situ gefundenen Stücke können also kaum sehr stark „abgerollt“ sein. ® BURMEISTER, Anales del Museo publico de Buenos Aires, Bd. I, Pl. XIV, Fig. 1. Ein so steil vom Zahnrand ab- fallendes Symphysenprofil und eine vorne so niedrige Symphysenspitze, wie sie BURMEISTER hier zeichnet, ist jedenfalls nicht immer bei Mastodon Humboldti zu beobachten. Ein Unterkiefer von Arroyo Yapejü (Uruguay) zeigt trotz stark abgeriebener Symphysenkanten doch einen viel weniger schnell nach unten abfallenden oberen Symphysenrand und ein wesentlich höheres, stumpferes, rundbogiges, vorderes Symphysenende. Dieses Stück nähert sich in der Profilansicht des Kiefervorderrandes recht bedeutend dem Kiefer von Ulloma III. “lc p2 13,226, Taf-yıl, Eier 3. a vorne zu schmäler wird. Burmeister! spricht bei derselben Art von „zwei ganz gleichen, nach hinten etwas weiteren, mehr divergierend voneinander abgewendeten Ilöhlen.‘“ Das kann so verstanden werden, daß die Alveolen nach hinten divergieren, also gegen vorne konvergieren. Soweit die Alveolen bei dem vorliegenden Stück nach hinten zu verfolgen sind, d. i. 3,8 und 4 cm, konvergieren sie nach hinten und divergieren nach vorne.? 6. Weder Burnmeister noch NORDENSKJÖLD sprechen bei Mastodon Andium von dem Vorkommen einer von Knochenkanten begleiteten Rinne auf der Unterseite des Kinns bei Mastodon Andium. An der Vorderansicht der Kinnspitze eines jugendlichen Männchens bei NORDENSKJÖLD*? sind keine eine Rinne begleitenden Kanten zu bemerken. Das kleme Stück ist „etwas gerollt“, so daß die Kanten mit der ein- geschlossenen Rinne weggerieben sein könnte; allerdings müßte dann das Stück nicht „etwas“, sondern recht stark abgerollt sein, was übrigens nach der zweiten Abbildung des Stückes (1. ec. Taf. IV, Fig. 10) auch der Fall zu sein scheint. Von Mastodon Andium besitzt das Berliner Museum zwei Weibchenunterkiefer — ohne Ineisor- alveolen — bei welchen die Symphysenregion gut erhalten ist. Herr Dr. W. Jawensc# hatte die große Freundlichkeit, mir über diese Stücke Mitteilungen zugehen zu lassen: Die Symphysenränder sindnicht abgerollt; sie setzen nieht auf die Unterseite des Kinns über (bei dem mir vorliegenden Kiefer ist das deutlichst der Fall). Das eine der Stücke zeigt auf der Unterseite eine ganz schmale bis 4 em von der Spitze zurückreichende Rinne (bei 11 cm Länge der Symphysenunterseite). Bei dem anderen Stück ist diese Partie nicht gut genug erhalten. Die Rinne auf der Unterseite kommt also auch bei Mastodon Andium vor (zum mindesten sicher beim Weibchen), die sie begleitenden Kanten, die Fortsetzung der Symphysenränder fehlen aber und zwar sicher beim Weibchen, vielleicht auch beim Männchen. Bei unserem Exemplar ebenso wie bei dem Taf. III, Fig. 3a, Taf. IV, Fig. 3b abgebildeten Kiefer von Mastodon Humboldti laufen die die Rinne auf der Kinnunterseite begleitenden lippenartigen Knochenwülste- oder -kanten gegen hinten in einen stumpfen Vorsprung aus, welcher bei Mastodon Humboldti etwas nach unten gerichtet ist.* Diese Protuberanz ist an keiner der NorpenskJörpschen Abbildungen zu erkennen. 7. Schließlich sei noch auf einen weiteren Differenzpunkt aufmerksam gemacht. Obwohl die letzten Molaren hier bei Mastodon bolivianus wesentlich weiter vorgeschoben sind als bei dem gleich- altrigen und nahezu gleichgroßen Mastodon Andium — Norpexsksörp 1. ec. Taf. III, Fig. 4 —, so ist die benutzte Kaufläche doch eine relativ klemere. Der weiter vorgeschobene linke M, ist nur bis zum Außenhöcker des vierten Joches in Usur gekommen, der rechte M,, welcher von der Kieferspitze etwa eben so weit entfernt liegt, wie der entsprechende Zahn bei dem zitierten Mastodon Andium aus Tarija ist nur bis zum dritten Joch in Usur gekommen. Bei Mastodon Andium sind die vierten Joche bereits ! Sitzungsber. d. Berliner Akad. 1888, p. 472. ® M. VAcER (Österr. Mastodonten, p. 17 und 28) konstatiert gleiche Unterschiede bei Mastodon angustidens (die Unterkieferincisoren convergieren, l. c. Taf. IV, Fig. 1) und longirostris (die unteren Incisoren divergieren, ]. c. Taf. I, Fig. 1, Taf. If, Fig. 1.) . Sc Tat Big: * BURMEISTER: Anales del Museo Publico de Buenos Aires Vol. I, Taf. XIV, Fig.1, zeichnet das Profil eines Unter- kiefers von M. Humboldti, an welchem die abwärts gerichtete Protuberanz sehr schön zu erkennen ist. Palae»ntographica. Bd. LII. 5 RU ziemlich weit angekaut. Die benutzte Zahnfläche ist also hier bei Mastodon bolivianus relativ kleiner als bei Mastodon Andium. Unter Vorbehalt gibt NorvenskJsöLn! die von BUrMEISTER? gemachte Bemerkung wieder, daß die benutzte Zahnfläche bei Mastodon Andium kleiner sei als bei Mastodon Humboldti. Ebenso erwähne ich nur unter Vorbehalt, daß nach dem einen untersuchten Kiefer von Ulloma die benutzte Kaufläche bei Mastodon bolivianus Pure. kleiner ist als bei Mastodon Andium. Nach den aufgezählten Differenzpunkten, welche (auch wenn wir 6 und 7 ausschalten) nicht in den Bereich der von NORDENsKJÖLD mit Recht so stark betonten geschlechtlichen und individuellen Variationen fallen, dürfte es gerechtfertigt sein, den hier beschriebenen Unterkiefer nicht zu Mastodon Andium Cuv. zu stellen, sondern ihn als einer besonderen Form angehörend zu betrachten und ihn als Mastodon bolivianus Pit. (emend. Pomreers) zu bezeichnen. 2. Fragment eines linken Unterkieferastes von Ulloma IV. (Taf. III, Fig. 2a, b; Taf. IV, Fig. 2c, d.) Von der Fundstelle „Ulloma IV“ liegt das abgebildete Bruchstück vor. Es ist ein Stück emes linken Unterkieferastes von der Umbiegung zur Symphyse bis zur Hinterregion des dritten definitiven Backenzahns; das Hinterende des Stückes ist stark zersplittert. Bei einer Gesamtlänge von 32 em ist die Höhe des Fragments hinter der Symphyse 11,5 cm, seine Dieke dort 8,2 em. Von den mannigfachen Eigentümlichkeiten des Bruchstückes fällt zunächst die Schärfe des oberen Symphysenrandes, der Fortsetzung des Alveolarrandes, auf; er ist sehr dünn, fast schneidend. In dem Kiefer ist erhalten ein Fragment eines Backenzahnes und dahinter liegend die Alveole eines Zahnteils mit stark nach hinten geneigten Wurzeln, welche z. T. in ihrer Entwieklung behindert scheinen. Dem eingeschlossenen Zahnfragment fehlt die dieht über der Basis weggebrochene Krone. Das Stück mißt in der Breite 6,1 cm, in der Länge 5,0 em. Die leicht gegen hinten gebogene große Wurzel ist, soweit sie erhalten ist, von Zement überzogen. Der Zementmantel ist an seiner Oberfläche fein- und diehtgerunzelt; die Runzeln verlaufen leicht wellig gebogen in der Richtung von oben nach unten, auf den Seiten der Wurzel schräg gegen hinten-unten geneigt (analog wie auf dem M, aus der Wüste Atacama, Taf. IV, Fig. Sa). Die Oberfläche des Dentins der Wurzel ist quergerunzelt, so wie es auch der Schmelz auf den Zahnkronen von Mastodonmolaren ist. Das eimgeschlossene Zahnfragment kann bei der Breite der Kronenbasis und bei der Größe der ungeteilten Wurzel — (sie setzt so tief in den Kiefer hinab, daß die Kieferwand unter ihr nur noch 1,5 em diek ist) — nicht etwa einem vorderen im Ausstoßen befindlichen Baekenzahn entsprechen, sondern das Stück ist der vordere Teil eines mehrjochigen und mehrwurzeligen hinteren Backenzahnes, und zwar hier des letzten definitiven Molaren M., mit fünf Jochen und fünf Wurzeln. Die Kronenbasis Te ap elozunde23: * BURMEISTER: Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wissensch. 1888, pag. 466 — 55 entspricht dabei nicht nur dem vorderen Joch, sondern auch etwa noch der Hälfte des zweiten Joches.! Eine auf der inneren, rechten Seite der Wurzel verlaufende Vertikalrinne deutet an, daß die Wurzel hier noch einen Teil der Wurzel eines zweiten Joches umfaßt (siehe Fußnote ?). Die hinter dem er- haltenen Zahnfragment liegende Alveolarpartie muß den zu einem Block verwachsenen vier Wurzelpaaren des zweiten bis fünften Joches entsprechen. Daß dem so sein muß, erweisen mehrere Umstände: 1) An der äußeren, linken Alveolarwand sind vier, durch schmale Knochenkanten getrennte, breite, flache Rinnen zu beobachten (Ila, III, IV, V in Fig. 2b, Taf. III), welche vier miteinander verwachsenen Wunrzelpaaren entsprechen. 2) Der Abdruck der vorderen Wurzelseite an der den Alveolarraum vorne begrenzenden, transversalen Knochenbrücke zeigt eine mediane von oben nach unten ziehende Längserhöhung (x im Figur 2b). Diese Längserhöhung entspricht einer Längsrinne auf der Vorderseite der Wurzel eines zweiten Joches. Median liegende Längsrinnen auf der Vorder- seite der Zahnwurzeln sind bei Mastodonmolaren häufig zu beobachten, sie sind die letzten Andeu- tungen davon, daß die breiten Wurzeln entstanden sind durch Verschmelzung der (in der ursprünglichen Anlage getrennten) Wurzeln der äußeren und inneren Jochhälften (Höcker) eines Zahnes. So deutlich, wie die Medianrinne hier durch die mediane Leiste in der Alveole ausgedrückt ist, konnte sie nach vor- liegendem Material nur auf der Vorderseite des zweiten Wurzelpaares bei M, beobachtet werden. 3) Der vier Wurzeln von vier Jochen entsprechende Alveolarraum kann nur zu einem M, ge- hören, von dessen fünf Wurzelpaaren die vier hinteren zu einem Wurzelstock verwachsen sind.” Vier Wurzeln entsprechende Alveolen könnten noch dem M, oder M,, resp. D, irgend einer Tetralophodontenspezies angehören oder einem ebenfalls vierjochigen und vier- wurzeligen M, eines gewöhnlichen Trilophodonten, dann aber müßte in der Alveole eine’quere Knochen- brücke vorhanden sein, durch welche die Wurzeln in emen vorderen und einen hinteren Wurzelstock geteilt würden; — das ist hier nicht der Fall. Ferner müßte dann die vor dem Alveolarraum erhaltene Wurzel — bei Tetralophodon — einem vierjochigen, vierwurzeligen M, oder D,, resp. einem dreiwur- zeligen D,, oder — bei T'rilophodon — einem dreijochigen und dreiwurzeligen M, angehören, und da- gegen spricht allein schon die bei den geringen Kieferdimensionen sehr bedeutende Breite des erhaltenen ! Ein aus der Wüste Atacama vorliegender M, (Taf. IV, Fig. Sa, b) ist ganz analog zerbrochen, so daß auf der Wurzel des vorderen Joches außer der Krone des ersten noch die Hälfte der Krone des zweiten Joches sitzt. ® BURMEISTER (Sitzungsber. der Berl. Akad. 1888 p. 472 und Fossile Pferde der Pampasformation, Nachtrag, p. 42) gibt bei Mastodon Andium und Humboldti für M, an, „daß sehr häufig, wenn nicht allgemein seine fünf der Regel nach ge- trennt vorhandenen Wurzelpaare* so in 2 Partien verwachsen, daß die Wurzeln von Joch 1 und 2 einen vorderen senk- rechten, die von Joch 3—5 einen schief nach hinten gerichteten zweiten Wurzelstock bilden, Diese Regel ist jedenfalls nicht allgemein giltig. Bei Ms von Mastodon bolivianus — sowohl bei dem vollständigen Unterkiefer als bei dem oben behandelten Fragment, bei einem Zahn von der Wüste Atacama, bei einem Mastodon Humboldti von Arroyo Yapejü, Uruguay, u. a. m. ist die Trennung der Wurzelpaare so, daß die Wurzeln des 1. Joches einen, die verwachsenen des 2.—5. Joches den 2. Wurzel- stock bilden. Dasselbe ist bei Mastodon Perimensis, Analoges bei Mastodon angustidens zu beobachten, wo immer die Wurzeln des ersten von denen der übrigen Joche getrennt sind. Bei einem Molaren von Mastodon Perimensis (Münchener Sammlung) war der Übergang von der Teilung der Wurzeln: Joch 1 und Joch 2—5 zu Joch 1—2 und Joch 3—5 zu erkennen, derart, daß an der rechten und linken Seite der Wurzel von Joch 1 eine flache Vertikalrinne vorhanden ist, durch welche angedeutet ist, daß hier an die Wurzel von Joch 1 sich ein Teil derjenigen von Joch 2 anlegt, während dann der mit Joch 3—5 ver- schmolzene hintere Wurzelteil von Joch 2 besonders schwach ist. Analoges ist bei dem oben behandelten Zahnfragment zu erkennen. EN Zahnfragmentes unter der Kronenbasis, ferner die nur auf ein Kronenjoch resp. höchstens etwa 1!/, Joche zu beziehende Wurzel. In dem vorliegenden Kiefer war also beim Tode des Tieres sicher nur der hinterste definitive Molar erhalten. Dieser M, ist ganz auffallend weit vorgeschoben, soweit, daß die Alveole des vorletzten Molaren ganz geschlossen, zugeschoben ist (Taf. III, Fig. 2a). Die Stelle der Alveole von M, ist auf dem Ober- rand des Kiefers nur angedeutet durch gröber spongiöses Aussehen des Knochens und durch einige etwas gröbere Gefäßlöcher, was beides sonst vor der Zahnreihe nicht zu beobachten ist. Ein Vorgeschoben- werden des M, so weit wie hier, so daß das 1. Joch von M, in die Lage von M, rückt, und daß die Al- veolen von M, durch den Schub von M, ganz geschlossen, aufgefüllt werden, ist meines Wissens bei Mastodonten nicht erwähnt worden; es muß etwas Ungewöhnliches sein. NorRDENSKJÖLD (l. ce. Taf. 6, Fig. 1) bildet einen Unterkiefer von Mastodon Humboldti ab (von Buenos-Aires, Riksmuseum Stockholm), welcher einem schon recht alten Tiere angehört hat; dort ist M, so weit vorgeschoben, daß sogar der Talon hinter dem fünften Joch in Usur genommen ist, die Alveolen von M, sind aber noch deutlich erhalten. Das Münchner Museum hat einen Unterkiefer von Mastodon Humboldti aus Uruguay, mit ebenfalls sehr weit vorgeschobenen und weit abgekauten M., auch einem alten Individuum entstam- mend; hier sind die Alveolen von M, ebenfalls noch deutlich erhalten, allerdings nicht mehr sehr tief. Aus der Lage des M,, so weit vorne, darf geschlossen werden, daß wir es hier mit dem Kiefer- fragment eines sehr alten, greisenhaften Individuums zu tun haben oder eines kranken, in Bezug auf seine Bezahnung abnorm ausgebildeten Tieres. Erstere Annahme scheint mir nach der Lage des M, und der Schärfe des Symphysenrandes gerechtfertigter, für die zweite spricht bis zu gewissem Grade der Umstand, daß die Alveole der vier hinteren Wurzelpaare des M, nicht ganz normal ent- wickelt ist. Die Hinterwand und ein gut Stück der rechten (inneren) Seite der Wurzel ist durch Krankheit zerstört, so daß der Nährkanal des Zahnes, welcher unten zweiteilig ist, fast im Bereich der ganzen Länge der Wurzel freiliest (Taf. IV, Fig. 2d). Der zerstörte Teil der Wurzel wird (mit Ausnahme der Pulpa natürlich und des für das Periost nötigen Raumes) vollkommen ausgefüllt durch eine Wucherung der hinter der Wurzel liegenden Knochenbrücke. Die Knochenneubildung auf der Vorderseite der Knochen- brücke ist auffallend dieht und feinmaschig, viel dichter als der übrige Teil des Knochens (Taf. IV, Fig. 2e). Die Knochenbrücke zwischen den Wurzeln des ersten Joches und denen des zweiten bis fünften Joches ist auffallend diek. Die Wurzeln des zweiten Joches, welche stets die schwächsten sind, waren hier nach dem Abdruck auf der Hinterseite der RKnochenbrücke — besonders schwach, kurz und durch Querwülste der Knochenbrücke beengt (Ila, IIb. Taf. III, Fig. 2a, b). Der sehr weite Alveolarkanal des Kiefers verläuft nicht unter der Zahnwurzel — der Innen- seite des Kiefers genähert —, sondern er ist abnormerweise zur Seite gedrängt, so daß er z T.neben der Wurzel verläuft. Eine sichere Artbestimmung ist für das vorliegende Kieferfragment nicht möglich, da die entscheidenden Teile — Symphyse, Zahnkronen — fehlen. Nach dem Fundort und nach der Lage in den horizontalen Punaschichten ist es naheliegend, das Fragment derselben Art zuzurechnen wie den vorher beschriebenen Unterkiefer von Ulloma III, d. h. zu Mastodon bolivianus Pi. DE, Oberkieferreste von Calacoto. a. Beschreibung. (Taf. IV, Fig. 5, 6, 7.) Die vorliegenden Stücke sind: Ein Fragment der rechten Oberkieferhälfte und zwar das Vorderende des Prämaxillare und Maxillare mit dem hinteren Teil eines Stoßzahnes in der Alveole (Taf. IV, Fig. 5), ein kleines Frag- ment vom vorderen Ende eines rechten Stoßzahnes (Taf. IV, Fig. 6), ein größeres Stück eines linken Stoßzahnes (Taf. IV, Fig. 7). Die Stücke sollen, wie mir versichert wurde, beieinander gefunden worden sein, so daß sie wohl einem Individuum angehören können. Sie lagen in grauem Kies. Das Kieferfragment, das Vorderende der rechten Schnauzenhälfte, hat eme Länge von ca. 21 em bei einer vorderen Breite von 18,6 cm; seine Höhe beträgt vorne in der Alveolarregion 11 cm. Das eingeschlossene Zahnstück ist 21,5 em lang. Der stark bogenförmige Vorderrand ist nicht intakt erhalten, der sehr spongiöse Knochen ist stark abgerieben, und es fehlt namentlich ein Teil der vorderen Innenecke des Prämaxillare; der grad- linige Innenrand des Prämasillare ist sonst nahezu unverletzt. An der Bildung der Oberseite des Schnauzenstückes, welche über der Alveole kräftige, gegen vorne rechts gerichtete Längswölbung zeigt, nimmt das Prämaxillare natürlich den größten Anteil, und das Maxillare ist nur auf den rechten hinteren Teil des Stückes beschränkt. Bemerkenswert erscheint es aber doch, daß das Maxillare hier wesentlich weiter auf die Oberseite des Kiefers hinüber- greift — hier etwa bis zur Mitte der Kieferhälfte — wie z. B. bei Mastodon Humboldti (nach Stücken von Arroyo Yapejit — Uruguay — des Münchner Museums), wo das Maxillare nur etwa bis zu einem Drittel hinübergreift; beim lebenden Elephanten greift das Maxillare noch viel weniger weit auf die Oberseite hinüber als bei Mastodon Humboldti, es reicht auf der Oberseite auch weniger weit nach vorne. Die Unterseite des Kieferstückes wird zum weitaus größten Teil vom Maxillare gebildet; das Prämaxillare greift nur mit einem kleinen dreieckigen Zwickel auf die Unterseite über, dort die vordere äußere Eekpartie der Alveolarumrandung bildend. Die Unterseite ist schlechter erhalten als die Oberseite, doch ist die gegen die Symmetrieebene des Schädels konvex gebogene stumpfe Kante, die Fortsetzung des Zahnrandes nach vorne, noch deutlich zu verfolgen. Das Prämaxillare ist seitlich von der Alveole etwa 2'/,mal dieker als das Maxillare. Wo die beiden Knochen an der Bildung der oberen, äußeren und unteren Alveolenwand teilnehmen, sind sie ungefähr gleich stark, etwa nur 10 mm dick. Die Alveole des Stoßzahns ist von ausgesprochen elliptischem Querschnitt. Der größere Durchmesser ist am Vorderende des Kiefers von oben-innen gegen außen-unten geneigt; seine Neigung gegen die Horizontalebene beträgt hier etwa 50°. Die Längsaxe der Alveole ist ziemlich kräftig gegen außen gerichtet. an Das eingeschlossene Fragment des rechten Stoßzahnes hat eine Länge von un- gefähr 21,5-cm und an der Austrittsstelle aus dem Kiefer einen Umfang von 25,7 em. Der Querschnitt des Zahnes ist wie der der Alveole vollkommen elliptisch. Die Durchmesser am hinteren, zersplitterten Ende des Zahnstückes sind 10,3 : 7,3 em, am vorderen Ende 9 : 6,5 em. Die im Querschnitt ebenfalls elliptische Pulpa verjüngt sich nach vorne sehr schnell, sie mißt hinten ca. 7,6 : 3,8 cm, vorne 2,5 : 1,5 cm. Der elliptische Querschnitt des Zahnes ist ein ursprünglicher ; er ist — wie aus den regelmäßigen „Anwachslinien“ hervorgeht — nicht etwa einer mechanischen Deformation zuzuschreiben. Am Vorderende des Zahnes’ist ein 7,3 cm breites und 1,5—1,3 mm dickes Band von licht- grauem, glänzendem Sehmelz zu beobachten. Der Schmelz überzieht hier also etwas mehr als '/, der Zahnoberfläche. Das Schmelzband liegt auf der Außenseite des Zahnes (x—x, in Fig. 5 b, Taf. IV). Die Richtung des Schmelzbandes zeigt deutlich die Neigung zu schraubenförmig-spiralem Verlauf, hier am rechten Stoßzahn zu von hinten nach vorne rechts drehender Spirale, so daß das Schmelzband also von hinten nach vorne allmählich übergeht von der Außenseite des Zahnes zur Unterseite, dann zur Innenseite. Von dem rechten Oberkieferstoßzahn liegt noch ein kleines Bruchstück vom vorderen Ende des Zahnes vor. Er mißt bei 5,2 em Länge hinten 5,4 : 4,4 cm, vorne 4,7 : 4 cm. Das wohl erhaltene Schmelzband hat hinten eine Breite von 5,8 cm (nach der Krümmung gemessen), vorne eine solche von 4,8 em. Der Zahn hat hier in seiner äußeren Form nicht mehr elliptischen Quer- schnitt. Durch Usur ist, wie das auch sehr schön das abgeschliffene Guilloche erkennen läßt, die ur- sprüngliche Höhe des Zahnquerschnittes ganz wesentlich vermindert worden. In der Ausdehnung der ganzen Unterseite des Zahnes ist eine breite, gegen das die Innenseite des Zahnes schützende Schmelz- band hin sich vertiefende Hohlkehle ausgeschliffen worden. Auch die Oberseite ist abgeschliffen, aber wesentlich weniger weit als die Unterseite, sie ist nur abgeflacht, so daß der obere Rand des Schmelz- bandes eine stumpfe Kante zwischen Ober- und Innenseite des Zahnes bildet. Das Bruchstück muß nach Analogie mit den Stoßzähnen von Mastodon Andium aus dem Tarijatale' etwa dem vorderen Fünftel eines rechten Stoßzahnes angehören. Von emem linken Stoßzahn des Oberkiefers liegt ein größeres Bruchstück (Taf. IV, Fig. 7) von 36 em Länge vor. Der Querschnitt ist vollkommen elliptisch; die Durchmesser sind an der hinteren Bruchfläche 8,9 : 6,2 cm, an der vorderen 6,2 : 4,7 cm. Das z. T. abgefallene Schmelzband hat vorne eine Breite von 5,65 em. Die am hinteren Ende des Zahnstückes sichtbare Pulpaöffnung mißt 2,05 : 1,1 cm. Auf dem Qnerbruch in der Mitte des Stückes ist die Pulpa auf eine kaum stecknadel- kopfgroße Öffnung reduziert. Die Hauptachse der Querschnittsellipse macht auf dem Wege von 36 cm eine Schraubendrehung von nahezu 60° durch. Nach seinen Dimensionen muß das Stück — im Vergleich ınit dem Bruchstück des rechten Stoßzahnes in der Alveole (Taf. IV, Fig. 5) und im Vergleich mit den Stoßzähnen von Mastodon Andium aus Tarija — ungefähr einem Drittel der gesamten Stoßzahn- länge entsprechen, sein Vorderende muß ungefähr in die Mitte der Zahnlänge fallen; sem Hinterende kann nur wenig mehr vor dem Austritt aus der Alveole gelegen haben, als der Bruchrand des Zahn- vestes Fig. 5a. Wieder nach Analogie mit Mastodon Andium muß die abgebildete Seite und da- mit das Schmelzband hier der Unterseite des Zahnes entsprechen. Das Stück ist nahezu vollkommen gerade, es zeigt nur eine leichte Spur von Krümmung. ! Vergl. E, NORDENSKJÖLD |. c. Taf. I, Fig. 2. oe Nahe dem Vorderende des Stückes beginnt neben dem Schmelzbande (in der Abbildung auf der rechten, in Wirklichkeit also auf der linken Seite, resp. der Außenseite zu) eine breite ganz flache Ab- nutzungsrinne sich bemerkbar zu machen. Aus der Form der Alveole wie aus den vorliegenden Zahnfragmenten geht es also hervor, daß wir es hier mit eimer Mastodontenform zu tun haben, welche Zähne von ausgesprochen elliptischem Querschnitt besaß. Die Zähne sind dabei — wenigstens m ihrer hinteren Hälfte — kaum gebogen ge- wesen; sie sind kräftig schraubenförmig gedreht, und zwar der rechte Zahn in rechts, der linke Zahn in links drehender Spirale. Bezüglich der Bedeekung der Zähne mit Schmelz, Zement und der Ober- fläche des Dentins zeigen die vorliegenden Bruchstücke einiges Bemerkenswerte: Das Schmelzband liegt ganz auf der einen breiteren Seite des Zahnes und macht die Schrauben- drehung des Zahnes gleichmäßig mit. Es ist ein einheitlicher, nieht zerteilter Schmelzstreifen. Seine Breite ist eine ganz beträchtliche; sie ist an der Austrittsstelle des Zahnes aus der Alveole noch etwas größer als bei dem Männchenkranium von Mastodon Andium von Tarija (E. Norpexsksörn 1. c. pag. S, Taf. I, Fig. 1). Die Dicke der Schmelzlage ist eine ebenfalls recht erhebliche: An der Austrittsstelle bis 1,5 mm, im vorderen Teile des rechten Stoßzahns (bei 4,7 : 4 em Durchmesser) noch immer etwa 1,2 mm. Die Oberfläche des stark glänzenden Schmelzbandes ist an der Anstrittsstelle des Zahnes mit diehtstehenden niedrigen, aber spitzigen Granulationen bedeckt, außerdem ist die Oberfläche durch zahl- reiche, sehr schmale Rinnen, vertiefte Längslinien, parallel der Längsrichtung des Bandes schwach kan- neliert; die gegenseitige Entfernung der Rinnen ist wechselnd, sie beträgt im Mittel 6 mm. Weiter nach vorne werden die Granulationen undentlicher, sie sind abgeschliffen, aber selbst noch an dem klemen Bruchstück vom Vorderende des rechten Stoßzahnes sind sie als geglättete Unebenheiten zu be- merken. Die Längsrinnen sind auch auf dem mittleren Teile des linken Stoßzahnes, wie auch auf dem Bruchstück vom Vorderende des rechten Stoßzahnes noch zu erkennen; durch Abschleifen des Zahnes sind die Kannelierungen des Schmelzes nahezu ganz verwischt. Das Schmelzband ist nieht in die Dentinsubstanz des Zahnes eingesenkt, wie das K. v. Zırrer! als für Mastodon charakteristisch angibt, und wie von Burmeister besonders für Mastodon An- dium angegeben wird,” sondern es ist dem Dentin (Elfenben) aufgelagert. Eingesenkt ist das Schmelzband vielmehr in eine ungefähr gleich dicke, zum größten Teil weggebröckelte und wegge- riebene Schicht von grauer, äußerlich glatter Rindensubstanz oder Zement. Die weiche Rindenschicht ist schon äußerlich auf dem Querbruch des Zahnes von dem Dentin leieht zu unterscheiden: Die Guil- loche-Zeiehnung des Dentins setzt nicht in die Rindensubstanz über. Bei mikroskopischer Untersuchung zeigt es sich, daß die Rindensubstanz (welche hier vielfach auf feinen Längsrissen durch dendritische Mangan- oder Eiseninfiltrationen bräunlich geflammt erscheint) gegenüber dem guillochierten Elfen- bein des Zahnes reich an unregelmäßig verteilten Lakunen (Knochenkörperchen) ist. (Die Lakunen sind vielfach von Eisen- oder Manganmfiltrationen erfüllt). Das mikroskopische Bild ist dem ganz ähnlich, welches R. Owen? vom Zement eines Stoßzahnes von Mastodon giganteus gibt; die Zahl der Knochen- ° K. A. v. Zırrev: Handbuch der Palaeontologie IV, p. 450. * H. BURMEISTER: Sitzungsber. d. Berliner Akademie p. 469. ° R. Owen: Odontography, Taf. 103. ER körperchen ist nur keine so große wie bei dem von Owrx gegebenen Bilde. Die Mikrostruktur stimmt ferner ganz überein mit derjenigen des Zements, welches die Wurzeln und z. T. die Schmelzkrone der Backenzähne von Mastodon überzieht. Die graue Rindenschicht neben dem Schmelz muß hier also als Zement betrachtet werden. Der Schmelz bildet zusammen mit dem Zement eine den Zahn ringsum — soweit er nicht durch Usur abgeschliffen ist — umgebende Sehutzrinde. Die gegenseitige Lage von Schmelz und Zement ist eine solche, daß diese beiden Schutzschichten nebeneinander liegen und gradlinig an zur Zahnachse radial stehenden Grenzflächen aneinander stoßen. Wie weit der Schmelz im Bereich der Alveole auf dem Zahne zurückreicht, und ob hier etwa das Schmelzband noch von Zement überdeckt ist, wie es A. Gaupry! bei Mastodon Penteliei konstatiert, und wie es A. v. Meyxur? am Vorderende des Stoßzahns eines jugendlichen Hlephas primigenwus beob- achtet hat, das konnte nicht festgestellt werden, da das Hinterende des vorliegenden Stoßzahns in der Alveole zu sehr zerbröckelt war. Schmelz und Rindenschieht (Zement) fallen leicht ab und sind namentlich an dem großen Bruch- stiick des linken Stoßzahnes zum größten Teil weggebröckelt, so daß hier m weitem Umfang die Ober- fläche des Dentins (Elfenbeins) freigelegt ist. Die Oberfläche des Elfenbeins ist unter der Schmelzlage — in etwas schwächerem Maße auch unter dem Zement — deutlicher und gröber kanneliert als die Schmelzoberfläche: Stumpfe Längsleisten, ca. 1 mm breit, durch flache Rinnen von 5—6 mm Breite getrennt, verursachen die Kan- nelierung (Taf. IV, Fig. 7). Eigentümlich ist die gegen hinten konvexe Einschnürung, die auf der hinteren Partie des linken Stoßzahnfragmentes zu beobachten ist. Auf der abgebildeten Unterseite ist sie ziemlich kräftig, auf der entgegengesetzten Breitseite des Zahnes (hier Oberseite) ist sie flacher und weniger gegen hinten konvex gebogen. b. Artbestimmung. Gehören die beschriebenen Oberkieferreste von Calacoto der gleichen Art an, wie die Unter- kiefer von Ulloma? Die vordere Breite der Schnauze ist nach der Breite des vorn nicht ganz vollständig erhaltenen Kieferfragmentes von 18,6 cm zu schätzen auf ca. 41 bis höchstens 44 cm, wobei der innere Abstand der Stoßzähne (an den Austrittsstellen aus den Alveolen) auf ca. 24—25 em zu berechnen ist. Es sind das Dimensionen, welche einem höchstens mittelgroßen Individuum von Mastodon Andium entsprechen (vergl. Tab. II bei E. Norpensksörn 1. e. p. 11). Nach der starken Abnutzung des vorderen Stoßzahn- endes hat man es dabei sicher mit einem alten, ausgewachsenen Individuum zu tun. Das Kieferfragment gehörte einem Schädel an, welcher wesentlich kleiner war, als die Schädel ausgewachsener Tiere von Mastodon Andium, welche Burmeister und NOoRDENSKJÖLD beschrieben haben, und ebenfalls erheblich kleiner als ein ausgewachsener Schädel von Mastodon Humboldti (aus dem Münchener Museum); er war dagegen größer als die zwergenhaften Kranien C und D, welche NorvenskJörLn von Mastodon Andium ' A. GAUDRY: Animaux fossiles et G&ologie de l’Attique p. 144. ® H. v. MEYER: Mastodon p. 10. Su a7 aus Tarija (l. c., pag. 11) gemessen hat. Nachstehend sind die für einen Vergleich der Größenverhält- nisse hier in Betracht kommenden Maße verschiedener Individuen zusammengestellt: Abstand der Stoß- Durchmesser (a) Vordere Breite des Zähne an der Aus- und Umfang (b) des Stoß- ganzen Oberkiefers: trittsstelle aus der zahnes beim Austritt aus Alveole: der Alveole. a b Mastodon von Calacoto . . . . . . ca. 41(—44?) cm ca. 24—25 cm 9:6,8 cm 25,7 cm & „ [Großes Männchen (BURMEISTER) . . . ca. 64 cm! 38 cm 12 cm 37,7 em! S3 Männchen (NORDENSKJÖÜLD) . x» x. « 53 cm 36 cm 12,6 cm? 40 cm = Na Weibchen (NORDENSKJÖLD) . . 2... 49 cm 32 cm 10,2 cm? 33 cm B S ® (Kranium C©. (NORDENSKJÖLD) . . . . 25 cm 14 cm ca.5 cm* 15—16 cm Mastodon Humboldti von Arroyo Yapejü, Uruguay (Mus. München) . . . . 59 cm ca. 35 cm — = Am ehesten würden die Größenverhältnisse des Mastodon von Calacoto also für eine mittelgroße Form von Mastodon Andium passen, sich etwa denen des Weibchenkraniums (NORDENSKJÖLD) nähern, auch die relativ geringen Dimensionen der Zähne würden dazu am besten stimmen. Letzterer Umstand ist auffallend, denn nach der bedeutenden Neigung des Zahnes gegen außen sollte man das vorliegende Kieferfragment von Calacoto eher als einem Männchen angehörend betrachten. NORDENSKIÖLD gibt an, daß beim Männchen von Mastodon Andium die Alveolen der Zähne stärker divergieren als beim Weibchen (l. e. pag. 10), und das 1. e. Taf. I, Fig. 2 abgebildete Weibehenkranium zeigt eine nur ganz geringe Divergenz der Stoßzähne in ihrer hinteren Hälfte® Das Verhältnis des Abstandes der Stob- zähne zur Kieferbreite dürfte bei dem Individuum von Calacoto nahezu ein gleiches gewesen sein wie bei dem von Burmeister beschriebenen, abnorm großen Männchenkranium von Tarija,° es ist dagegen geringer wie bei dem von NorDENsKJÖLD gemessenen Männchenkranium von Mastodon Andium und nähert sich wieder dem Weibehenkranium aus Tarija, dessen Maße NornenskJöLn angibt. Es läßt sich natürlich nicht mit Gewißheit feststellen, ob die Oberkieferfragmente von Calacoto einem Männchen oder Weibchen angehört haben; nach dem kräftigen Divergieren der Stoßzähne ist die Annahme, daß sie von einem Männchenkranium herrühren könnten, jedoch nicht ganz abzuweisen. Interessanterweise erhält man zwischen dem Oberkieferrest von Calacoto und dem Unterkiefer des einen Männchens von Ulloma (Taf. III, Fig. 1) das gleiche Breitenverhältnis, wie es bei einen Männchenkranium und dem dazu gehörenden Unterkiefer von Mastodon Humboldti von Arroyo Yapejü ! Berechnet nach den übrigen von BURMEISTER (Sitzungsber. der Berl. Akad. 1888, p. 468 u. 476) angegebenen, Maßen. ®® 4 Aus dem Umfang der im Querschnitt kreisrunden Zähne berechnet. ° Das gleiche Verhältnis ist bei Männchen- und Weibchenkranien lebender und fossiler FicphasAeten zu beobachten, vergl. H. Pouuıg: Dentition und Craniologie des Elephas antiquus. N. Acta d. k. Leop. Car. Akad. d. Naturf. Bd. 57. 1892, p. 403. ° Auffallend ist die ganz abnorme Breite der Lücke zwischen Prämaxillare rechts und links, welche BURMEISTER (l. c. p. 476) angibt: 10 cm, danach kann die Breite des Prümaxillare zwischen Stoßzahn und Lücke nur 14 cm gewesen sein, d. h. etwa nur ebenso groß oder kaum so groß wie bei dem viel kleineren Weibchenkranium von Tarija (NORDENSKJÖLD Taf. I, Fig. 2) und nicht erheblich größer wie bei dem Kiefer von Calacoto (10,5—11 cm), trotz des sehr erheblichen Größen- unterschiedes. Palaeontographica. Bd. LII. 6 ED — Uruguay — des Münchener Museums zu konstatieren ist (für Mastodon Andium liegen mir ent- sprechende Zahlen nicht vor): Vordere Breite des Breite des Unterkiefers Oberkiefers: hinter der Symphyse: Mast. Humboldti (Arroyo Yapejü) . 2. 2 2 2 2 2 2 u. 59 cm 29 cm [ Oberkiefervona@alacoto,n 1 1 N N ca. Al cm — | Unterkiefer VOR IO TB Eee ehe _ 20.9 cm Für das Individuum von Calacoto kann also danach ungefähr die gleiche Größe angenommen werden wie für das größere Mastodon-Individuum von Ulloma. Die Individuen beider Fundorte stehen an Größe wesentlich zurück hinter dem Mastodon der argentinisch-uruguensischen Pampa und kommen mittelgroßen Individuen des Mastodon Andium gleich. Die Größenverhältnisse würden dem nicht entgegenstehen, den Oberkiefer von Calacoto und den Unterkiefer von Ulloma derselben Art — Mastodon bolivianus — zuzuzählen. Die Wahrscheinliehkeit wächst, wenn man in Betracht zieht, daß bei der geringen räumlichen Distanz zwischen Calacoto und Ulloma und bei gleicher Höhenlage die Tiere unter gleichen topographischen und gleichen klimatischen Verhältnissen gelebt haben müssen, daß ferner ein engbegrenzter Fundbezirk wie Tarija auch nur eine Mastodonten-Art beherbergt.! Die Wahrscheinlichkeit der Zusammengehörigkeit wächst weiter dadurch, daß die Zahnfragmente von Calacoto sich ebenso von den Zähnen anderer Mastodon-Arten unterscheiden lassen, wie der Unterkiefer von Ulloma von den Kiefern von Mastodon Andium. Nach der Schraubenspirale, in welcher die mit einem breiten Schmelzband versehenen Zähne von Calacoto gedreht sind, müßte man an Zugehörigkeit zu Mastodon Andium denken, dessen Ober- kiefer-Ineisoren in gleichsinniger Schraubenspirale wachsen.? Burxeister® hebt für alle (5) von ihm untersuchten Stoßzähne des Mastodon Andium (gegen- über Mastodon Humboldti) „völlig kreisrunden Umfang“ hervor. NOoRDENSKIJÖLD sagt über den Quer- schnitt der von ihm gefundenen Stoßzähne nichts, er beschränkt sich darauf, ihren Umfang zu messen. Aus NorpexskJörns Zeichnungen geht aber hervor, daß die von ihm untersuchten Zähne nicht, wie die Zähne von Calacoto, elliptischen Querschnitt haben, denn sowohl in der Seitenansicht als von der Unter- seite her verjüngen sich die Zähne nach vorne ganz gleichmäßig; das ist nur bei kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Querschnitt möglich. Herr Dr. W. JanenscH hatte die Liebenswürdigkeit, mir die Maße mehrerer Tneisoren von Mast. Andium aus Tarija mitzuteilen. I. ca. 25 em lange Spitze eines Stoßzahnes, Durchmesser am proximalen Ende: 61,6 und 57,8 mm; II. ca. 97 em langer Zahn, Durchmesser am proximalen Ende (bei ca. 2!/, em weiter Pulpa): 68,6 und 73,1 mm; bei 35 em Entfernung von der Spitze: 66,2 und 67,9 mm; “ Die von AMEGHINO vorgenommene Trennung der Mastodonten des Argentinischen Tieflandes in eine größere An- zahl von Arten ist von NORDENSKJÖLD als noch nicht genügend begründet bezeichnet. ®* Während nach NORDENSKJÖLD das Schmelzband bei Mastodon Andium die gleiche Lage hat, wie bei der Form von Calacoto, gibt BURMEISTER an, daß bei Mastodon Andium das Schmelzband auf der Innenseite des Zahnes aus der Alveole trete (Fossile Pferde. der Pampasformation. Nachtrag pag. 38, Taf. IX, Fig. 1). ® BURMEISTER, Sitzungsber. d. Berl. Akad. 1888, p. 468. a III. Bruchstück — hinterer Teil — eines Zahnes von 84 cm Länge, Durchmesser am proximalen Ende: 145 und 149 mm, 50 em weiter nach vorne 145 und 148 mm. Bei allen drei Stücken ist der Querschnitt immer „annähernd kreisrund“. Vergleicht man damit die Dimensionen der Zähne von Calacoto, so erhält man ganzerheb- liche Differenzen; die Durchmesser der schlank elliptischen Zähne sind hier am rechten Zahn hinten 103 und 73 mm, resp. 90 und 68 mm und vorne, wo der Zahn gerade in der Richtung der größeren Ellipsenachse stark abgenutzt ist, 54 und 44 mm, resp. 47 und 40 mm; am linken Zahn hinten: 89 und 62 mm, vorne: 62 und 47 mm. Nur einer der im Berliner Museum aufbewahrten Zähne aus Tarija zeigt abweichend von den 3 genannten einen unregelmäßig komprimierten Querschnitt; der Zahn ist aber abnorm ausgebildet, da eine tiefe breite Rinne — die Spiraldrehung mitmachend — sich über die ganze Länge des Zahnes hinzieht. NoRDENsKJöLn betont (l. ec. pag. 8) in Anlehnung an L. Avams, daß Form und Größe der Stoß- zähne bei allen Proboseidiern, z. B. bei dem jetzt lebenden Elephanten, je nach dem Geschlecht und auch individuell variieren. Das trifft in Bezug auf die Größe der Zähne sowohl wie auf Grad und Rich- tung der Krümmung zu, weniger wohl in Bezug auf die Form des Querschnitts intakter und nieht ab- genutzter Zahnteile.! Geringe Schwankungen sind auch hier zu beobachten; wie aber aus der sehr großen Anzahl von Zähnen des Elephas primigenius im Stuttgarter Museum hervorgeht, kommen bei einer Art im allgemeinen nicht so weit gehende Differenzen vor wie zwischen den Ineisoren von Mastodon Andium von Tarija mit vollständig oder nahezu kreisförmigem Querschnitt und dem Stoßzahn des Mastodon von Oalacoto mit schlank elliptischem Querschnitt. Ebenso wie der Unterkiefer von Ulloma III, zeigen also auch die Oberkieferreste von Calacoto neben Ähnlichkeiten mit Mastodon Andium Unterschiede gegenüber dieser Art aus Tarija. Die oben schon auseinandergesetzte Möglichkeit der Zugehörigkeit der Ober- und Unterkieferreste aus dem boli- vianischen Hochlande zu einer Art wird durch die Verschiedenheit der Stoßzähne von denen des Mast. Andium noch erhöht. Ich stehe darum nicht an, die Reste von Calacoto auch als zu Mastodon bolivianus Pur.” gehörend zu betrachten. Es muß hier wieder hervorgehoben werden, daß auch im Oberkiefer eine gewisse Ähnlichkeit des Mastodon bolivianus mit Mastodon Humboldti existiert: bei beiden Arten ist der Querschnitt der Stoß- zähne elliptisch. ! Vergl. H. Poauıe: Dentition und Craniologie des Elephas antiquus. Falc. etc. N. Acta d. k. Leop.-Carol. Akad. d. Naturf. 1889 (88), Bd. 53, pag. 4665. Für E. untiquus gibt PonuıG pag. 65 an: „Querschnitt meist kreisrund, auch elliptisch.“ Von den abgebildeten Incisoren hat nur ein juveniler — Taf. I, Fig. 6 nicht abgenutzter Zahn elliptischen Querschnitt, aber die Compression „scheint nur“ (p. 50) natürlich gewesen zu sein. 5 — WEITHoFER: Die fossilen Proboscidier des Arnotales in Toskana. Beitr. z. Pal. Österr.-Ungarns u. d. Or. Bd. VIII, gibt genauere Messungen für die Incisiven mehrerer Arten an. Bei Elephas antiquus, meridonalis, Iyrodon sind die Schwankungen der Querschnittsform sehr gering. Auffallende Schwankungen von annähernd kreisrund bis stark elliptisch zeigt nur Mast. arvernensis; es ist aber nicht erwähnt, wie weit etwa die gemessenen Zähne deformiert sind. (Die Stuttgarter Zähne von El. primigenius zeigen, wie aus Querschnitten hervorgeht, mehrfach sehr bedeutende Deformationen durch Druck.) PoHLIG gibt für M. arvernensis an: Querschnitt „meist kreisrund“. ® R. A. Pnıuippi hat über die Form des ihm vorgelegenen Stoßzahnes von Ulloma leider nichts gesagt; er betont lediglich, daß der Zahn zu keiner der von AMEGHINO in den „Mamiferos fosiles de la Republica Argentina“ beschriebenen Stoßzahnformen von Mastodonten paßt. Das trifft ja auch für die Bruchstücke der beiden Stoßzähne von Calacoto zu. N an IV. Vergleichende Bemerkungen zu Mastodon bolivianus PHıL., Andium Cuv., Humboldti Cuv., und chilensis PhıL. Die Unter- und Oberkieferreste von Ulloma und Calacoto wurden aufWahrscheinlichkeitsgründe hin mit Mastodon bolivianus Purr. vereinigt. Das vorliegende Material genügt zwar bei weitem nicht, um ein vollständiges Bild der Art zu geben, aber aus den vorstehenden FErörterungen geht es wohl zur Genüge hervor, daß Mastodon bolivianus in verschiedenen Punkten von den anderen aus Südamerika charakterisierten Mastodontenarten abweicht und darum als selbständig betrachtet werden kann. Mastodon bolivianus ist nach den bis jetzt bekannten Resten eine Art, welche ihrer Größe nach etwa mittelgroßen Individuen von Mastodon Andium gleich kommt. Mastodon Andium aus dem Tarija- tal in S.O-Bolivia ist außerdem die Mastodon bolivianus geographisch nächststehende und formähnlichste Art. Als Charakteristika des Mastodon bolivianus gegenüber Mastodon Andium sind nach dem beobach- teten Material folgende Merkmale zusammenzufassen : a) am Oberkiefer. Die schlanken, sehr wenig gekrümmten, in Schraubenspirale von ungefähr !/; Windung gedrehten Stoßzähne haben bei Mastodon bolivianus stark komprimierten elliptischen Quer- schnitt, nicht den kreisrunden der Zähne von Mastodon Andium. b) am Unterkiefer des Männchens von Mastodon bolivianus: 1) Der Umriß des Unterkiefers ist nach vorne weniger schnell verjüngt, weniger einem Dreieck gleichkommend. 2) Die horizontalen Äste liegen näher aneinander. 3) Die vorne-unten stark komprimierte Symphysenspitze ist kräftiger abgesetzt (und nebenbei wohl etwas kürzer) als bei Mastodon Andium. 4) Die Symphyse ist in der Seitenansicht vorne sehr viel steiler abfallend, steil abgeschnitten, nicht — wie bei Mastodon Andium — langsam nach vorne-unten niedriger werdend, verjüngt. 5) Die Alveolen der kleinen Ineisoren sind nach vorne diver- gierend, nicht konvergierend. Falls die Fortsetzung der Symphysenränder auf der Kinnunterseite auch bei den Männchen von Mastodon Andium fehlen sollte, so wäre das ein weiterer Unterschied. Alle diese Differenzen liegen außerhalb der von Norvensksörn betonten sexuellen und indivi- duellen Variationen. Zement ist in den Tälern zwischen den Jochen der Molaren bei Mastodon bolivianus mindestens ebenso stark entwickelt wie bei Andium und anscheinend etwas stärker als bei Humboldti. Durch den elliptischen Querschnitt der Oberkieferineisoren, durch die Umrißform des Unter- kiefers, durch den schärfer abgesetzten vorderen Symphysenteil und durch die stärkere Neigung der posttriten Höcker der Molaren zur Bildung von Treffs werden Ähnlichkeiten des Mastodon bolivianus wenigstens mit manchen Exemplaren von Mastodon Humboldti erzeugt. Die bedeutendere Größe von Mastodon Hwumboldti, das dort nur ausnahmsweise Auftreten von nur undeutlicheren Schmelzbändern an den nicht in Schraubenspirale gedrehten, aber vorne kräftiger aufwärts gebogenen Oberkieferstoß- zähnen, die meistens sehr viel deutlichere Ausbildung von Treffs auch an den posttriten Höckern der Molaren, deren Jochhälften außerdem meistens sehr viel mehr alternieren, trennen Mastodon Humboidti von Mastodon bolivianus. — AN NORDENSKJÖLD kommt (l. e. p. 23, 24) bei seinen Untersuchungen zu dem Schluß, daß Mastodon Humboldti und Andium „geographische Arten“, durch geographische Isolation voneinander getrennte Arten sind, „welche jedenfalls aus derselben Form hervorgegangen waren“. Das Variationszentrum der einen Form — Mastodon Humboldti (mit dem nahestehenden Mastodon superbus Axxsu.) — ist das argen- tinisch-uruguensische Flachland im Osten, das der anderen — Mastodon Andium — das andine Terrain im Westen Süd-Amerikas. Die Unterscheidung beider Arten, deren Variationsrichtungen in Bezug auf die Ausbildung der Molaren sich „kreuzen“, ist nur bei extremen Formen leicht. Zu Mastodon Andium vechnet NORDENSKJÖLD nicht nur die Mastodonten des Tarijatales, son- dern alle aus andinen Gegenden Südamerikas genauer bekannten Reste. Nur für Chile wird die Existenz einer „Lokalrasse“ als möglich angenommen. Die Stücke, welche mir in allerdings nur ziemlich rohen Abgüssen von der chilenischen Form, Mastodon chilensis PırıLırrı, vorlagen, zeigen wesentliche Ab- weichungen von Mastodon Andium. Mastodon chilensis ist zunächst eine recht große Form. Ein Unterkieferast vom See Tagua-Tagua, Chile, mißt vom Hinterrande des M, bis zur Umbiegung zur Symphyse 38 cm, seine größte Dicke ist 18,7 cm, die Höhe in der Mitte 14,6 em, die Breite des ganzen Kiefers hinter der Symphyse ungefähr 28,5 em. Die Länge des Zahnrandes mit M, und M, ist 35,5 em; die Länge von M, 14,2 cm, die Breite vorne 8,6, hinten 9,2 em; die Länge von M, ist 21,3 em, die vor- dere Breite 9,3 em.' Es sind das Maße, welche ganz denen von Mastodon Humboldti entsprechen ; je- denfalls war Mastodon chilensis bedeutend größer als Mastodon Andium und Mastodon bolivianus. Die Molaren zeigen den gewöhnlichsten Typus der Molaren von Andium ohne Treffs an den posttriten Höckern. Ob Zement in den Tälern vorhanden ist, läßt sich nach dem Abguß nicht entscheiden; es ist das wohl auch nicht sehr wichtig, da die Erhaltung des Zements ganz wesentlich von dem mehr oder weniger günstigen Erhaltungszustand des ganzen Stückes abhängt. Ein sehr dieker, großer Stoßzahn zeigt schwach elliptischen, eigentlich mehr kurz ovalen Querschnitt; das Vorderende des in flachem Bogen aufwärts gekrümmten Zahnes ist leicht zur Seite gedreht, aber bei weitem nicht in so ausge- sprochener Schraubenspirale wie bei Mastodon Andium und bolivianus. Über das Vorhandensein oder Fehlen von Schmelz kann ich nicht. urteilen. Mastodon chilensis Pnuir. stimmt also weder mit Mastodon Humboldti, noch mit Mastodon An- dium überein, noch mit den verschiedenen Auzenrsoschen Arten. Die bedeutendere Größe, die Aus- bildung der Molaren, die Form der Stoßzähne trennen Mastodon chilensis auch von bolivianus, mit welcher Art nur die von Pmiriper besonders betonte Rinne auf der Kinnunterseite eine Übereinstimmung herbeiführt. Zu Mastodon chilensis gehören : 1) Mastodon Andium Gervaıs in Gay: Historia fisica y politica de Chile. Zoologia, Bd. I, 1847, p. 136, Taf. 164. Das Kinn — Fig. 1 — erscheint in der stark verkleinerten Abbildung so spitz wohl nur infolge abgeriebener Symphysenränder und des vorderen Symphysenendes. Der Molar — Fig. 2 — hat nur an den prätriten Höckern Treffs. — Süd-Chile. 2) Mastodon Humboldti ve Bramsvııe: Ostöographie ete. des Mammiferes, Bd. III, 1839—64, p- 249, 250, Taf. XII. — Abbild, links oben (nach dem Material von Gervaıs gezeichnet?) — Chile? * Nach den Maßen der Molaren stammt der bei NORDENSKJÖLD (p. 21) erwähnte Unterkieferabguß wohl von dem- selben Originalexemplar her, wie der hier gemessene. ya 3) ? Mastodon Andium Jerrrıes Wyuan, in U. S. Naval Astronomical Expedition to the Southern Hemisphere, Bd. II, 1855, p. 276. — Tagua-Tagua, Chile. (Wyman gibt hier an den Innen- höckern von M, |—= D, Norpensksörn| Treffbildung an). 4) Mastodon chilensis R. A. Puıuspri, ]. ec. pag. 89. — Tagua-Tagua, La Ligua, Chillan, — Chile. Das Verbreitungsgebiet von Mastodon chilensis ist nach den heute vorliegenden Angaben noch nicht bestimmter zu begrenzen; die Art scheint auf das mittlere Cordillerengebiet Chiles beschränkt zu sein. Anus den Anden weiter nördlich liegt der Taf. IV, Fig. Sa, b abgebildete linke M, des Unter- kiefers vor (Münchener Museum). Als Fundort ist lediglich „Wüste Atacama“ auf der Etiquette ver- zeichnet. — Der Zahn mißt 17,6 cm Länge; das vordere Joch ist verletzt; die Breiten sind: am 2. Joch 7,2 cm, am 3. Joch 7,25 cm, am 4. Joch 6,8 cm, am 5. Joch ca. 5,2 em. Der Talon ist sehr klein, be- steht aus zwei an den Außenhöcker des 4. Joches angelehnten Warzen. Der Schmelzmantel der Höcker ist wenig gefältet. Am 3. und 4. posttriten Höcker sind hinten schwache Sperrhügel angedeutet. Sehr schön ist an den Wurzeln der schräggerunzelte Zementbelag zu sehen. Die geringe Größe des Zahnes sprieht mit dafür, daß der Zahn zu Mastodon Andium gehört. Weiter im Norden folgt im interandinen bolivianischen Hochland die oben beschriebene Art, Mastodon bolivianus, aus dem Gebiet des Rio Desaguadero, während am Osthang der Anden, besonders im Tarijatal, Mastodon Andium herrscht.‘ Die beiden Typen, deren einer, Mastodon bolivianus, bei fast 4000 m Höhe, deren anderer, Mastodon Andium, bei ca. 1900 m Höhe vorkommt, — und beide haben dort gelebt —, könnte man als durch geographische Isolation entstandene Arten, vielleicht auch als „Lo- kalrassen‘“ bezeichnen. Vorläufig muß man sich damit begnügen, daß die beiden geographisch getrennten Formen auch durch erkennbare morphologische Merkmale getrennt sind. Ob man sie nun als „Arten“ oder „Rassen“ unterscheiden will, das kommt schließlich auf Geschmackssache an. Es dürfte schwer fallen, die Rassenzugehörigkeit der einen Form zu der durch die andere repräsentierten „Art“ zu be- weisen. Dazu müßte viel reicheres Material von zahlreicheren Lokalitäten vorhanden sein; erst dann könnte man daran gehen, die Divergenz der einen Form von der anderen nach Zeit und Ort zu unter- suchen oder zu bestimmen. Das Verbreitungsgebiet von Mastodon Andium setzt sich weiter nach Norden fort, zunächst in Östbolivien: Sierra de Chiquitos bei S. Cruz de la Sierra;? darauf geht Mastodon Andium in die eigent- lich andinen Gebiete über, nach Peru, Ecuador ete. Die ecuadorianische Form von Punin bei Riobamba, Cotocollao bei Quito und Mojanda bei Malehingui (N. von Quito) aus Höhen von ca. 2300—2900 ge- hört nach Branco” zu Mastodon Andium. Aus Eeuador stammt auch einer der Typen Cuvıers, das " Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Hofrat Prof. Dr. STEINMANN kommen auch in der Gegend von Cocha- bamba-Mizque Mastodonden vor. ® Der von dorther bei CuvIER (Rech. s. l. Ossements fossiles 4. Ed., Vol. II, Taf. 27, Fig. 12) abgebildete Molar zeigt Doppeltreffs; es kann also bezweifelt werden, ob er dem Grundtypus von M. Andium angehört. ° W. BRAnco: Über eine foss. Säugetierfauna von Punin bei Riobamba in Ecuador. (DAMES u. KAySErR: Palaeont. Abhand. Bd. I, H.2, p. 134—137). BRANCo betont an einem Unterkieferstück den Mangel einer langen Symphyse und der Incisiven, „lang“ ist hier nur im Vergleich mit der Symphyse von M. longirostris zu verstehen; letzteres würde auf ein Weibchen schließen lassen. Ein Stoßzahnfragment hat nach freundlicher Mitteilung von Herrn Dr. W. JAnENScH fast voll- kommen kreisrunden Querschnitt. Die Molaren zeigen nach BRANco Übereinstimmung mit dem von GERYVAIS beschriebenen Material der Castelnau’schen Expedition aus Tarija. (GERVAIS’ Arbeit war mir leider nicht zugänglich.) UST BE von A. v. Hvusorpr mitgebrachte Stück vom Imbaburra bei Quito. Weiter ist Mastodon Andium dann von S. F& de Bogotä bekannt (— Mastodon angustidens Cuv.) und schließlich ist der Andium-Typus auch noch in Zentral-Amerika verbreitet, wenigstens muß der Unterkiefer von Mechoacan in Mexiko, welchen H. v. Meyer! als Mastodon Humboldti bestimmt hat, nach seiner schnell gegen vorne ver- jüngten Gestalt und nach der Ausbildung der Molaren zu Mastodon Andium gestellt werden; nur der erste posttrite Höcker zeigt auf der Hinterseite Neigung zur Treffbildung, und die Halbjoche alternieren fast gar nicht. Zwischen den genannten vier südamerikanischen — geographisch, soweit bekannt, wohl ziemlich streng geschiedenen — Arten existieren vielfache gegenseitige Berührungspunkte. NORDENSKJÖLD hat darauf hingewiesen, daß Mastodon Humboldti spezialisierter ist als Mastodon Andium durch das Fehlen oder seltenere Auftreten von (weniger entwickelten) Schmelzbändern an den Ineisiven, daß Humboldti dagegen weniger spezialisiert erscheint durch die geringere Neigung zur Herausbildung des Tetralophodontentypus und durch die größere benutzte Kaufläche.” Andere Merk- male weitergehender Spezialisierung sind: Die Bildung von Doppeltreffs in der Usurfigur der Molaren und das stärkere Alternieren der Halbjoche.° Die älteste sicher bekannte Mastodontenform, Palaeomasto- don Beadnelli Anpr.* aus dem Ober-Focän Ägyptens zeigt auf den Molaren des Unterkiefers an den äußeren, auf denen des Oberkiefers an den inneren Halbjochen die Anlage von Sperrhügeln, also die Neigung zur Bildung von einfachen Treffs; die Halbjoche der anderen Seite sind einfach, nicht von Sperrhügeln begleitet.’ Einfache Treffs sind also das primitivere und Mastodon Humboldti mit seinen meist sehr gut entwickelten Doppeltreffs und dazu noch häufig alternierenden Halbjochen muß darum als weiter spezialisiert oder vorgeschrittener betrachtet werden wie die drei übrigen Arten. Unter diesen letzteren sind Mastodon chilensis und Andium mit (meist) weniger starker Anlage zur Bildung von Doppeltreffs wieder etwas tiefer stehend als Mastodon bolivianus, bei welchem außerdem auch größere Neigung zum Alternieren der äußeren und inneren Halbjoche vorhanden ist. Nach der Ausbildung der Symphysen- (und Schnauzen-) Region hat bei den Elephantiden zuerst eine Verlängerung der Symphyse eingesetzt: von Palaeomastodon zu Formen wie Mastodon proavus Copz, euhypodon CorE, campester CorE, angustidens Cuv. und longirostris Kaur, Pandionis Farc. und ' H. v. MEYER: Studien über d. Gen. Mastodon. Palaeontogr. XVII (1864) p. 64, Taf. VI. ® Letzteres trifft wohl nicht immer zu. Der Taf. IV, Fig. 3b abgebildete sehr weit vorgeschobene M, eines Mast. Humboldti zeigt so wenig abgekaute 4. Joche, daß dort noch nicht einmal das Dentin freiliegt. Dabei ist der vordere Teil des ersten Joches so tief abgekaut, daß er bei der jetzigen Stellung des Zahnes kaum noch benutzt worden sein kann. Die benutzte Zahnfläche ist hier also bei Mast. Humboldti klein. ® VACEK, Österr. Mastodonten p. 42, 43, weist bereits darauf hin, daß in einer Linie stehende Querjoche altertüm- licher sind als alternierende. “ C. W. AnDREWS: Preliminary note on some rec. discov. extinet Vertebrates from Egypt. Geol. Mag. IV (8) 1901 p- 401 ff. C. W. ANDRREWS: On the Evolution of the Proboscidea. Philos. Transact. R. S. London. Ser. B. Vol. 196, 1904, p- 110. ANDREWS führt die Ahnenreihe weiter zurück auf Moeritherium. Das entbehrt bis jetzt ebenso des sicheren Be- weises wie AMEGHINOS Anschauung, die Elephantiden in direkte genetische Verbindung mit den Pyrotherien zu bringen; vergl. FL. AmEGHINo: Linea filogenetica de los Proboscideos. Anal. d. Mus. Nac. de Buenos Aires. Bd. VIII, 1902 pag. 19 ff. 5 Hiernach muß der Bunolophodontentyp der Mastodonten als primitiver (weil geologisch älter) bezeichnet werden als der zu Stegodon und Elephas (Loxodon + Euelephas) hinführende Zygolophodontentyp. A Cavtr., später erfolgt dann — mit der allgemeinen Verkürzung von Schädel und Unterkiefer! — wieder eine allmähliche Verkürzung der Symphyse, welche Hand in Hand geht mit der Verkümmerung der Stoßzähne im Unterkiefer, während gleichzeitig die Ineisoren des Oberkiefers an Länge und Größe zu- nehmen und in allmählich steiler werdender Abwärtsneigung aus dem Oberkiefer austreten. Die Ver- kürzung des Unterkiefers und des Schädels ist im Bereich der Mastodonten am weitesten gegangen bei Mastodon avernensis Croız. et JoB.,” wo die Symphysenregion in einen kurzen tüllen- oder spatel- förmigen Schnabel ausläuft, während die Unterkieferineisoren ganz verschwinden. Hier wird dabei nahezu der Typ von Elephas erreicht, ohne daß allerdings die Symphysenspitze hier so direkt noch nach unten gerichtet ist wie bei Klephas.? Unter den vier genannten südamerikanischen Mastodonten, welche ebenso wie der nordameri- kanische Mastodon giganteus durch die bei den Männchen noch vorkommenden kleinen unteren Ineisoren im allgemeinen weniger weit vorgeschritten sind als die jüngsten altweltlichen (aber geologisch älteren) Mastodonten, kommt wohl Mastodon Humboldti in seiner Symphysenbildung dem durch Mastodon arver- nensis ausgeprägten vorgeschrittenen Typus am nächsten. Es sind Stücke beobachtet worden, bei welchen die kurze Symphyse direkt vor dem Zahnrand ziemlich schnell schräge nach vorne abfällt.* Mastodon Andium mit semer (namentlich beim Weibchen wesentlich) längeren Symphyse und mit den damit in Korrelation stehenden nur wenig gegen unten gerichteten, oberen Ineisoren ist in dieser Beziehung weniger weit vorgeschritten als Mastodon Humboldti. Mastodon bolivianus steht durch den horizontal- liegenden Oberrand der Symphyse (welchem eine sehr geringe Abwärtsneigung der Schnauzenregion des Oberkiefers entsprechen muß) und durch den dann ganz steil abstürzenden Vorderrand sowohl Mastodon Humboldti als Andium fremd gegenüber. Die Verkürzung des Kiefers ist hier noch weit davon entfernt, das in Hlephas gesteckte Ziel zu erreichen. Eine eigentümliche Erscheinung sind die Knochenkanten auf der Unterseite der Symphyse, die Fortsetzung der Symphysenränder, mit der von ihnen eingeschlossenen Rinne bei Mastodon bolivianus, chilensis, Humboldti. Spuren der Rinne ohne begleitende Kanten sind noch vorhanden bei Mastodon Andium 9, arvernensis, hin und wieder auch bei Elephas (ich beobachtete sie an manchen Stücken von B. africanus S und E. indieus 2)? Knochenkanten und Rinne scheinen nur bei den genannten süd- " W. K. GrEGoRY (Adaptive Significance of the Shortening of the Elephants Skull. Bull. Amer. Mus. of Nat. Hist, Vol. XIX, 1903, p. 387 ff.) schreibt dem Rüssel eine ausschlaggebende Rolle bei der Verkürzung des Schädels zu. ? cf. WEITHOFER: Die fossilen Proboscidier des Arnotales in Toskana. Beitr. z. Pal. Österr.-Ungarns u. d. Or. Bd. VIII, 1890, pag. 111, 117, Taf. XIV, Fig. 7, 7a, Taf. XV, Fig. 4. ° Bei einem ganz jugendlichen Zl. africanus (Naturalienkabinet Stuttgart) ist die Profilansicht der Symphysenregion der bei Mast. arvernensis sehr ähnlich: Die Symphysenspitze ist etwa in halber Kieferhöhe vorgestreckt, noch nicht ganz nach unten vorgelagert; der Oberrand zieht von dem Zahnrand schräg nach unten, der kürzere Unterrand steigt gegen die Sym- physenspitze auf. Vergl. auch die Abbildungen junger Unterkiefer von El. africanus bei PoHLıG: Nachträge zur Dentition u. Craniologie. Nova Acta d. k. Leop.-Carol. Akad. der Naturf. Bd. 47, 1892, p. 455, Fig. 152. Deutlich wird hier in der Ontogenie die Mastodonform des Kiefers recapituliert. * cf. BURMEISTER: Anales de Mus. publ. de Buenos Aires. Bd. I, 1864, Taf. XIV, Fig. 1. Wegen der auch bei M. Hwumboldti — wenigstens in der Jugend noch vorhandenen unteren Incisoren konnte hier die Symphyse noch nicht. Ele- phanten-ähnlich umgestaltet werden: die Höhe des Unterkiefers vor dem Zahnrand bleibt wesentlich niedriger als bei Zlephas. ° Die Rinne, welche namentlich auch an jugendlichen Elephaskiefern zu beobachten ist, könnte als Zeichen nicht vollständigster Verwachsung der beiden Kieferäste gedeutet werden, damit wären aber nicht die bei manchen Mastodonten die Rinne begleitenden Kanten erklärt, EIN. Bea amerikanischen Formen vorzukommen, ich habe sie wenigstens sonst nicht erwähnt gefunden. Anprews' zeichnet einen Unterkiefer von Mastodon giganteus, aus dessen Profil man auf Kanten auf der Symphysen- unterseite schließen könnte. WArrEN erwähnt nichts davon und seine Zeichnung eines Unterkiefers en face? zeigt weder Kanten noch Rinne, dazu sagt WARREN (p. 20, 21), daß die Symphysenränder über den unteren Ineisor-Alveolen endigen „in a rounded form“, sie setzen dann also nicht auf die Kinnunter- seite über. Die Knochenkanten, welche nach hinten m eine kurze, stumpfe Protuberanz auslaufen, sind spät erworbene Merkmale. Die älteren Mastodontiden, Palaeomastodon, Mastodon angustidens, longi- rostris, turicensis und wohl auch euhypodon, proavus, campester entbehren derselben. Das ist wichtig. Man könnte ja annehmen, daß die Kanten m irgendwelcher Beziehung zu den Stoßzähnen ständen (sie wären dann bei den südamerikanischen Arten ein masculines Merkmal ?). Das kann nicht gut der Fall sein; denn gerade die älteren Arten mit größeren Stoßzähnen im Unterkiefer haben weder Kanten noch Rinne. In der Rinne treten bei Mastodon bolivianus und Humboldti ebenso wie im vorderen Teil der Symphyse eine größere Anzahl von Gefäßöffnungen auf; bei Mastodon Humboldti noch zwei seitlich neben den Kanten (Taf. III, Fig. 1b, e, 3a). Das läßt auf hier besonders reichliche Ernährung der Unterlippe schließen, welehe darum groß, sehr muskulös gewesen sein dürfte” Wahrscheinlich dienten die Kanten neben der Rinne als Insertionsstellen für die kräftigeren Lippenmuskeln. Dem gleichen Zweck diente bei Mastodon bolivianus und Humboldti wohl auch die schwache Protuberanz* am Hinter- rand des Kinns, wenn sie nicht für die Zungenmuskulatur in Betracht kam. Eine kräftigere, größere Unterlippe würde ev. eine weniger aktive oder wenigstens schwächere Proboseis als die von Elephas notwendig machen. Die lange löffelförmige Symphyse bei Palaeomastodon mit ihren vorne abgenutzten Incisoren, deren Abnutzung ihrer Stellung nach aber nicht durch irgend- welche Kantätigkeit oder durch Schleifen an den Oberkieferineisoren hervorgerufen sein kann,’ diente ganz sicher zum Aufwühlen des Bodens, ebenso wie z. B. noch bei Mastodon angustidens® und turicensis. Bei solehen Formen war jedenfalls keine besonders lange Proboseis ausgebildet; sie wäre ja auch ständig durch die Zähne in der Symphyse belästigt worden.” Erst beim Verkimmern und beim Schwund der unteren Stoßzähne konnte sich eine größere Proboseis ungehinderter entwickeln, und sie mußte ent- stehen wegen der stärker anwachsenden Oberkieferineisoren. Dabei ist es aber keineswegs notwendig, für die jüngeren Mastodonten im allgemeimen eine so lange Proboseis anzunehmen, wie sie Elephas hat. Bei den Arten mit nur schwach gekrümmten oberen ' AnpREWS: Evolution of the Proboscidea pag. 105, Fig. 5. ® J. C. WARREN: Description of the Skeleton of Mastodon giganteus 1852, Taf. II. ° Bei Elephas ist für die zipfelförmige, herabhängende und nur wenig aktive Unterlippe das Auftreten größerer Ge- fäße in der Medianlinie der Symphyse nicht zu beobachten. Die Unterlippe wird eigentlich auch nur im juvenilen Stadium, beim Saugen, energischer gebraucht. * Letztere ist schwach angedeutet auch manchmal bei Zlephas zu beobachten. ° ef. C. W. AnDREWS: Evolution of the Proboseidea pag. 109. ° cf. M. VACRK: Österreichische Mastodonten pag. 14, 18, 22. " VACER weist hierauf bei Mast. angustidens (l. c. p. 14) hin, bei welcher Art die Proboseis vermutlich nicht länger war als die Symphyse. Palaeontographica. Bd. LII, 7 ne Ineisiven, wie Mastodon arvernensis, Andium, bolivianus sind an diesen Stoßzähnen Abnutzungsflächen zu erkennen, ganz besonders deutlich auch bei Mastodon bolivianus (vergl. das Stück vom Vorderende eines Zahnes Taf. IV, Fig. 6). Die Zähne traten für die Nahrungsgewinnung energisch in Funktion, ! Bei solehen Formen wurden die oberen Ineisiven also entschieden zum Aufwühlen, Aufreißen des Bodens benutzt. Der Unterkiefer konnte jetzt nicht mehr diesem Zwecke dienen, wie es der Fall war bei Palaeomastodon, bei Mastodon angustidens und turicensis. Bei dem ganz anders wie bei Hlephas. weniger verkürzten, nach vorne weniger steil abfallenden Schädel mit viel weniger steil gestellten In- eisoren und bei wahrscheinlich vorne niedrigerem Körperbau mußten Formen wie Mastodon bolivianus mit ihrer Schnauze dem Boden viel näher kommen können als es Klephas vermag; sie brauchten also keine so lange Proboseis.” Die kürzere Proboseis wurde in ihrer Arbeit vermutlich unterstützt durch eine wahrscheinlich kräftig bewegliche, sehr muskulöse, weil durch zahlreiche Gefäße reichlichst ernährte Unterlippe. Wir bekämen also bezüglich der Ausbildung der Schnauzengegend bei den Elephantiden fol- gendes Bild: Bei Palaeomastodon und Mastodonten mit großen, konvergierenden Unterkieferineisoren, z. B. bei Mastodon angustidens, turicensis: kurze Proboscis, vielleicht ähnlich wie bei Tapirus; am Unter- kiefer keine verlängerte oder hängende Lippe, da diese bei der pflügenden Tätigkeit des Unterkiefers nutzlos oder gefährdet gewesen wäre. Bei allen folgenden Mastodonten mit größeren oberen, kleineren resp. verschwindenden Unterkieferineisoren muß sich eine allmählich größer werdende Proboseis aus- bilden. Bei Formen, welche wie die südamerikanischen Mastodon bolivianus, chilensis, Humboldti (? auch Andium) ihre mehr horizontal vorgestreckten Oberkieferineisoren zum Aufpflügen des Bodens benutzen konnten, brauchte die Proboseis nicht schon die Größe der Elephantenproboseis zu erreichen ; sie wurde in der Nahrungsaufnahme wahrscheinlich unterstützt durch eine kräftige, große, vorstreckbare Unterlippe. Formen mit vorn steiler abfallendem Schädel und steiler stehenden oberen Ineisoren, wie Mastodon arvernensis, besaßen wahrscheinlich schon eine lange mehr Elephas-ähnliche Proboseis, Kinn und Unter- lippe sind mehr zurückgedrängt. Bei Elephas, wo die großen Ineisoren für die Nahrungsgewinnung eigentlich überhaupt nicht mehr in Betracht kommen können, ist die Proboseis am größten ausgebildet ; die hängende zipfelförmige Unterlippe spielt bei der Nahrungsaufnahme des erwachsenen Tieres eine vollkommen zurücktretende Rolle, sie wurde im wesentlichsten nur in der Jugend, beim Saugen, inten- siver gebraucht. Bei der im Lauf der geologischen Entwickelung sich abspielenden Verkürzung des ganzen Kopf- skeletts der Elephantiden erleidet auch die Hinterregion des Unterkiefers eine wesentliche Umgestaltung: Erhöhung des Ramus ascendens, Vorwärtsverlegung des Condylus, Unterdrückung des Angulus. Bei Palaeomastodon ist der Ramus ascendens ein nahezu quadratischer, niedriger Knochen, dessen Angulus in kurzer Rundung nach hinten-unten kräftig vorspringt, der Hals des Condylus ist etwas nach hinten-oben gerichtet, so daß der Condylus über den Hinterrand des Kiefers hinausragt. Ganz ähnlich smd die Verhältnisse noch bei Mastodon angustidens, nur wird der Ramus ascendens — namentlich bei älteren Tieren — höher, kürzer, der Angulus wird mehr eingezogen, der Condylus ragt noch kräftig über ' Auf den intensiveren Gebrauch der oberen Incisiven bei Mast. angustidens weist PoHLıG hin: 1. ce. I, p. 61, Anm. 1. ® Vergl. M. VAcEK: Österr. Mastodonten p. 21, 22. diene den Hinterrand des Ramus ascendens hinaus. Bei geologisch jüngeren Formen wird dann der aufstei- gende Ast wesentlich höher, der Angulus noch mehr eingezogen (vergl. Mastodon avernensis). In dieses Schema passen die südamerikanischen Mastodonten — Humboldti, bolivianus, Andium —, von denen die Kieferform bekannt ist, gut hinein, sie erweisen sich darin als „vorgeschritten“. Der Ramus ascendens wird sehr hoch, dabei kürzer, der Angulus wird in flacher Rundung abgeschnitten am stärksten bei Mastodon Humboldti —, und der Condylushals weist einfach nach oben, der Condylus selbst ragt mit seinem Hinterrand nur ein Minimum über den Hinterrand des Ramus ascendens hinaus. Die Erhöhung des Ramus ascendens geht auch bei diesen weit vorgeschrittenen Formen nicht so weit, wie bei Blephas, und namentlich wird der Condylus nicht so weit nach vorne verlegt wie bei Elephas.? Von den vier in Betracht gezogenen südamerikanischen Arten stehen drei — Mastodon boli- vianus, Andium, und wohl auch chilensis — einander nahe; die vierte, Mastodon Humboldti, ist nach den meisten in Betracht zu ziehenden Faktoren als die am weitesten vorgeschrittene Form zu betrachten. Für die sichere Beurteilung der verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Arten steht mir nicht genü- gendes Material zur Verfügung. Mastodon Humboldti wird von Aueemnxo für geologisch jünger ge- halten als Mastodon Andium ;? die höhere Spezialisierung von Mastodon Humboldti könnte diese An- schauung unterstützen. Ob Mastodon Humboldti von Andium lediglich durch geographische Isolation geschieden wurde (NORDENSKJÖLD), und ob weitere Isolation Mastodon bolivianus und chilensis von dem morphologisch nächststehenden Mastodon Andium trennte, — die bis jetzt bekannte geographische Ver- breitung kann in diesem Sinne gedeutet werden —, das ist nach dem bis jetzt vorliegenden Material noch nicht sicher festzustellen. V. Alter und Lebenswohnsitz des Mastodon kolivianus PHiıL. Mastodon bolivianus Puıt. (emend. Pompeers) ist in den Punaschichten des Desaguaderoge- bietes begleitet von: Hippidion nanum Pair. Scelidotherium ? compressum Pit. bolivianum Pair. ? bolivianum PuıL.* ” ” Megatherium Sundti Phi. Macrauchenia sp., welche letztere vielleicht mit der von Huxıey? beschriebenen Macrauch. boliviensis identisch ist, die im einer Spaltenausfüllung bei Oorocoro gefunden worden ist. ! Bei den älteren nordamerikanischen Arten Mastodon proavus, euhypodon, campester ist der Ramus ascendens auch noch relativ niedrig mit gegen hinten-oben gerichtetem Condylusbals; ef. Corz: The Proboscidea. Am. Naturalist XXIII, 1889, Taf. X, XI, XIII. ® Interessant ist es, an jugendlichen Elephaskiefern die auffallende Länge und geringe Höhe des Ramus ascendens zu konstatieren, das paßt sehr schön in den bekannten Satz von Phylogenie und Ontogenie. Auffallend ist dabei aber, daß bei ganz jungen Elephanten der Condylus entschieden weiter vorne liegt, und daß der Angulus weniger kurz gerundet ist wie bei dem erwachsenen Tier. ? FL. AMEGHINO: Mamiferos fosiles p. 651, 652. * R. A. PHıLıppr, 1. c. p. 87—9. > Tem. HuxLEeY: On a new species of Macrauchenia (M. Boliviensis). Quart. Journ. Geol. Soc. London. 1860 p. 73 #., Taf. VI. SE Prırıppi spricht von dieser Fauna als von diluvialen, und L. Sunpr! möchte sie als post- glacial oder interglacial bezeichnen. Für stratigraphische Vergleiche mit Faunen anderer südamerikanischen Gebiete bieten die Funde von Ulloma und Calacoto nur wenig Anhaltspunkte. Mast. bolivianus ist, wie oben auseinander- gesetzt wurde, dem Mast. Andium aus Tarija ähnlich, und Megath. Sundtı dürfte wohl dem Megath. tarijense Gerv. — auch aus Tarija — am nächsten kommen. Entbehrt auch die bis jetzt aus dem inter- andinen bolivianischen Hochland bekannte Säugerfauna der meisten Elemente, welche der Fauna des Tarijatals eigen sind, namentlich der Carmnivoren, Nager, der Tapiriden, Cerviden, Dasypiden, Glypto- donten,?” so dürfte sie doch der tarijenser Fauna am nächsten stehen, ihr wohl gleichaltrig sein. Nach dem Frhaltungszustande der Fossilien und nach der Zusammensetzung der Fauna nimmt Anmeenıno (l. c. p. 226) an, daß in Tarija zwei verschiedene Horizonte seines Pliocän vertreten seien, das „Ensenadense‘“ und „Bonaerense“. An anderer Stelle* setzt Ammeuıno seine untere Schicht von Tarija mit Mastodon tarıjensis (doch wohl — Mast. Andium) in das „Puelche‘“, d. h. in sein allerunterstes Plioeän. NorpEnsksöLp konnte trotz lokal verschiedener Beteiligung einzelner Arten an der Zusam- mensetzung der Fauna von Tarija keine Trennung nach verschiedenen Horizonten feststellen ;* er nennt die Fauna pleistocän.” Das stimmt überein mit dem Ergebnis der Studien Brancos® über die der tari- jenser Fauna gleichkommende Säugerfauna von Ecuador, welche beiden Faunen eher pleistocän als pliocän sind. SrEInMAnN hält die Fauna von Tarija und die von Ulloma für „unserem Mittelquartär (älterer Löß“) entsprechend.” Tatsächlich müssen die Punaschichten von Ulloma mit Mast. bolivianus ete. sehr jung sein. Sie liegen horizontal, ungestört. Sie liegen ferner diskordant, z. T. neben, z. T. über roten, grauen, bräunlichen Tonen, Sanden, Sandsteinen, Kieslagen mit konkordanten Einschaltungen von hellen Andesittuffen. Diese Liegendschichten der Pwunaschichten entsprechen einem weit mehr als 600 m mächtigen System von grauen und roten Tonen, Sanden und gewaltigen Schotterlagen mit eingelagertem Andesi- tuff, welche — den Boden der „Puna brava“® bildend — im Osten und Südosten des Titieaca-Sees, in der Gegend von La Paz, den Westfuß der Königscordillere zwischen 4000 und 4700 m umsäumen.? Die Sande und Schotter der Gegend von La Paz, der „Formacion de las Tabladas“ von L. Sunpr!® ange- " L. Sunpr: La epoca glacial en Bolivia. La Revista Minera, La Paz, 1901. Vol. I, p. 20. ° FL. AMEGHINO: Notas sobre algunos Mamiferos fosiles etc. del valle de Tarija. Anal. d. Mus. Nac. de Buenos Aires. Vol. VII, 1902, p. 225—261. ° FL. AMEGHINO: Cuadro sinoptico d. l. Formaciones sedim. tere. y cret. d. 1. Argentina. Anal. d. Mus. Nac. de Buenos Aires Vol. VIII, 1902, p. 2. * E. NORDENSKJÖLD: Über die Säugetierfossilien im Tarijatal. Bull. Geol. Inst. Upsala. Vol. V, 1901, p. 263. ° E. NORDENSKJÖLD: Mastodon Andium Cuv. K. Svenska Vetensk. Handl. Bd. 37. (4). 1903. p. 3. ° W. BrAnco: 1. c. p. 159, 160. " Nach freundlicher brieflicher Mitteilung vom 27. Jan. 1905. ° Die Regionen des bolivianischen Hochlandes über 4000 mtr. werden vielfach mit diesem Namen bezeichnet. Ganz allmählich gehen die grauen und roten Sande und Tone durch immer zahlreicher sich einstellende und mächtiger werdende Lagen von Geröllen (von Graniten, Quarziten, Sandsteinen, Schiefern) über in sehr grobe Schotter mit Rollblöcken, deren einzelne mehrere Cbm. messen. "° DL. SUNDT: ]l. ce p. 17, 20 schließt in die „Formacion de las Tablabas“ auch die Säugetierschichten von Ulloma ein, während er andere zugehörige Schichten im Westen des Hochlandes ausschließt. 9 Ir hörend, liegen bei ganz geringem Fallen gegen NNO diskordant über stark gefalteten altpaläozoischen Schiefern, Sandsteinen, Quarziten der Cordillera Real und diskordant über roten Konglomeraten und Sandsteinen,' welche, den Boden der bolivianischen Hochebene z. T. durchragend, der Königscordillere parallel gefaltet sind.” Die Sande und Schotter am Westfuß der Königscordillere sind Ausfüllungen der großen NW-SO gerichteten Talungen, welche durch die Auffaltung der südperuanischen und boli- vianischen Cordilleren gebildet wurden, und von denen der heutige Titicaca-See ein nicht zugeschütteter Rest ist. Die sehr grob geschichteten Schotter der Puna brava bei La Paz machen z. T. den Eindruck fulvioglaeialer Ablagerungen. Entstanden sein muß das ganze System von Sanden, Tonen, Sehottern, nachdem hier die Anden und die ihnen parallelen Bergzüge des interandinen Hochlandes durch Faltung ihre heutige Konfiguration erhalten hatten. Wie aus beobachteten Verwerfungen hervorgeht,? haben die Sande und Schotter am Westfuß der Königscordillere jüngere tektonische Bewegungen von ge- ringerem Maße nach der Cordillerenfaltung mitgemacht. Auch das Liegende der Punaschichten im Desaguaderogebiet und westlich davon hat jüngere, geringere Störungen erlitten: Bei Ulloma ist das Streichen dieses Liegenden der Punaschichten N 25—30° O-SW,* das Fallen ca. 25° gegen SO; weiter westlich liegen dieselben Schichten mit einge- lagerten Andesittuffen teils horizontal, teils in ganz flachen Mulden. Sowohl die Andesittuff führenden (Sande, Tone, und) Schotter bei La Paz als die ebenfalls Tuff führenden Sande etc. im Desaguadero- gebiet und westlich davon haben die Hauptfaltung der Cordilleren nicht mitgemacht, sie sind nach der- selben als Ausfüllungen größerer Becken und Täler entstanden. Beide sind jugendlichen Alters, sie dürften den Jujuy-Schichten Sremmanns® entsprechen und wie diese jungtertiären oder altdiluvialen Alters sein.® ”. Entschieden jünger als diese eben besprochenen Ablagerungen sind einerseits die horizontal, dis- kordant über und neben den Andesittuff führenden Schichten liegenden Punaschiehten mit Mastodon bolivianus ete. im Desaguaderogebiet, andererseits Moränenreste über den Schottern der Gegend NO * Zwischen Obrajes und Villa Aranjuez im Tal des Rio de La Paz, S von La Paz, beobachtet. ° Die im bolivianischen Hochland weit verbreiteten roten Konglomerate und Sandsteine, welchen auch die Kupfer-, und Gyps-führenden Schichten von Corocoro angehören, und welche in ihrem Aussehen lebhaft an die mesozoischen Porphyr- konglomerate der argentinisch-chilenischen Anden erinnern, sind sehr verschieden alterig gedeutet worden: VON D’ORBIGNY z. T. als Trias, von FORBES als Perm (dieser Deutung schließt sich neuestens wieder DEREIMS an), von STEINMANN als Kreide. ® Neben geringeren Verwerfungen ist im Chuquiaguillo-Tal, NNO von La Paz, eine Verwerfung von ca. 240 m Sprung- höhe zu beobachten. * Die Schichten streichen hier nahezu senkrecht zum Hauptstreichen der bolivianischen Anden; in gleicher Richtung streichen erzreiche Quarzgänge im Westhang der Cordillera Real in der Gegend von Milluni und des Huayna Potosi und Ver- werfungen in der Gegend von La Paz. ° STEINMANN, HOEK, von BISTRAM: Zur Geologie d. südöstl. Boliviens. Zentralbl. f. Min. etc, 1904, p. 3. ° Nach brieflicher Mitteilung von Herrn Hofrat STEINMANN. " D’ORBIGNY bezeichnet die Schotter von der Gegend La Paz in seiner Karte als tertiär. FORBES (On the Geology of Bolivia and Southern Peru. Quart. Journ. Geol.. Soc. London 1860, p. 17 ft.) reiht die- selben Schichten ins Quartär ein. A. DerEIMS (Bol. d. 1. Oficina nac. d. Inmigracion etc. La Paz. Vol. III, 1903, p. 323 ff.) hält das Liegende unserer Punaschichten im Desaguadero-Gebiet auf Grund von Kohlenschmitzen für Perm, für gleichalterig mit den — petrographisch allerdings ähnlichen — Sandsteinen und Konglomeraten von Corocoro. Das kann nicht zutreffen. Die Gesteine von Corocoro — mit Kupfer und Gyps — sind erst später von Andesiten durchbrochen worden (N v. Corocoro), während den Sanden, Sandsteinen etc. im Liegenden der Punaschichten Tuffe solcher Andesite eingelagert sind. et und O von La Paz und z. T. zu Terrassen umgelagertes Moränenmaterial (mit gekritzten Geschieben) in den Talungen, welche von der Cordillera Real her in die Schotter, Sande, Tone der Gegend von La Paz hinabreichen. Diese jüngeren Ablagerungen haben keine Störungen mehr erlitten. Die Punaschichten mit Mastodon bolivianus, Megatherıum Sundti ete. repräsentieren also eine der jugendlichsten Bildungen des bolivianischen Hochlandes, sie sind wohl ohne Zweifel diluvialen Alters, wofür ja auch die eingeschlossenen Fossilien sprechen. Puıtıpri schließt (l. e. p. 94—96) seine Beobachtungen über die Säugerreste von Ulloma mit der Vermutung, daß jene Fauna nicht in der Höhe ihres heutigen Fundortes und unter den jetzt dort herrschenden Verhältnissen gelebt haben könne. Alle Tiere, deren Reste bei Ulloma gefunden sind, waren „große, z. T. kolossale Pflanzenfresser und haben zu ihrer Ernährung eines reichlichen Pflanzen- „wuchses gewiß auch von Bäumen und Sträuchern bedurft. Ein solcher fehlt aber durchaus in der Höhe „von 3800 m; es gibt keine Wälder, keine üppigen Viehweiden; bei klimatischen Verhältnissen, wie sie „jetzt herrschen, können die Tiere dort nicht gelebt haben.“ Wahrscheinlich hat nach Pnuripri das ganze Gebiet in so geringer Meereshöhe gelegen, daß ein tropisches Klima herrschte mit üppiger Vege- tation, daß erst später die Anden zu ihrer heutigen Höhe emporgehoben seien. Die spätere Erhebung der Anden wäre dann gleich der plausibelste Grund für das Aussterben der großen Säugetiere. Mit dieser Ansicht spricht sich Prurıprr für eine Hebung der Anden von bedeutendem Maße in jüngster geologischer Zeit aus. Für junge Hebungen der Anden plaidiert auch Ocnsenxıus, nach welchem sogar der Mensch die Hebung mit erlebt haben soll; denn in dem heute in der bolivianischen Hochebene herrschenden „schauerigen“ Klima hätte der Mensch nimmer Bauwerke wie die imponierenden Monolithe von Tiahuanacu (Ruinenstätte südl. vom Titicaca-See) schaffen können.” Die Lagerungsverhältnisse in dem von mir besuchten Gebiete Hochboliviens liefern keine An- zeichen von Hebungen im Betrag von mindestens 2000 m — so viel müßte man doch wohl wenigstens annehmen, wenn die Säuger von Ulloma, wie Prırıprr will, in „tropischem“ Klima gelebt hätten. Es läßt sich kein stichhaltiger Grund dafür finden, daß etwa der Titicaca-See ein Stück emporgehobenen Oceans sei, wie das Ochsenıus anzunehmen gewillt ist. Weder die Allorchestes-Arten im Titicaca-See, die ja auch an anderen Orten Verwandte im Süßwasser haben, beweisen das, noch die Korallen von Tilibiche,® deren Alter garnicht festgestellt ist. Aufs deutlichste beweisen die Lagerungsverhältnisse im bolivianischen Hochland, daß die bolivianischen Anden zu ihrer heutigen Gestalt und Höhe (abge- sehen von jüngsten Abtragungen) schon vor der Ablagerung der Punaschichten mit Mast. bolivianus aufgefaltet wurden, ebenso auch schon vor der Ablagerung der Tuff führenden Schichten der Gegend von La Paz und des Desaguaderogebiets. Die Emporfaltung und Hebung der Anden spielte sich selbst- verständlich viel vor der Zeit der Bauwerke von Tiahuanacu ab, deren Vollendung vermutlich um die ! Später hat Pmıuıppr nach einem Zitat von OcHsknıus (Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesell. 1896, p. 479) diese Ansicht aufgegeben- ® C. OCHSENIUS: Über das Alter einiger Teile der südamerikanischen Anden. Zeitschr. d. Deutsch. Geol, Ges. 1886, p. 768 und in zahlreichen späteren Aufsätzen. ® A. AGassız u. L. F. POURTALES: Recent Corals from Tilibiche, Peru. Bull. Mus. of Comp. Zool. Vol. III, p. 287— 290. | oa [5 | Mitte oder gegen Ende des 14. Jahrhunderts p. Chr. durch die Invasion der Inkas unterbrochen wurde. Die Emporfaltung der Anden war sicher in vordiluvialer Zeit vollendet. Damit ist natürlich nicht ge- sagt, daß Niveauveränderungen, Hebungen, in diluvialer und späterer Zeit ausgeschlossen seien; im Gegenteil: Verwerfungen und Störungen in den Schottern bei La Paz und im Liegenden der Puna- schichten sprechen deutlich auch für diluviale Niveauveränderungen, aber diese Veränderungen waren unbedeutend im Vergleich mit der vorausgegangenen, tertiären Andenfaltung. Die klimatischen Verhältnisse im Hochland von Bolivia müssen zur Zeit des Mastodon bolivianus allerdings wohl andere gewesen sein als heute.! Jedenfalls war die Niederschlagsmenge eine größere als jetzt. In der Cordillera Real reichten auf der Westseite die Gletscher gut um 1000 m tiefer herab als heute (ca. 5300 m). Im westlichen Teil des Hochlandes wurden flache beekenartige Depressionen durch zahlreiche Bäche und Flüsse — vielleicht auch z. T. durch äolische Tätigkeit? — aufgefüllt mit den Punaschichten. Ob die Vegetation damals aber eine ganz wesentlich andere gewesen sein muß als heute, darf dahingestellt bleiben. Gerade in der Gegend des Rio Desaguadero und Mauri ist die Vegetation heute gar nicht so spärlich. Weite Strecken sind ziemlich dieht bestanden mit Büschen der Baccharis tola. ! Für die genauere Beurteilung der heutigen klimatischen Verhältnisse im interandinen Hochland Bolivias liegt sehr wenig Material vor. Meteorologische Beobachtungen werden angestellt in La Paz (+ 3630 mtr) und Potosi (4146 mtr); die dritte Station des Landes, Cochabamba, kommt für das interandine Hochland nicht in Betracht, da Cochabamba wesentlich tiefer auf der Ostseite der Königscordillere liegt. Berichte waren mir — lückenhaft — zugänglich von La Paz und Potosi aus dem Bol. d. ]. Soc. geogr. La Paz, Bol. d. Observ. meteorol. La Paz und Bol. d. 1. Oficina nacional La Paz. Die etwas reichlicheren Angaben aus La Paz können nicht eigentlich als typisch für die Puna, d.h. für die Hochfläche, gelten, da La Paz in geschützterer Lage ca. 500 mtr unter der Hochfläche in einem der großartigsten Erosionstäler liegt. Für 1900 ergaben die Aufzeichnungen von La Paz eine mittlere Temperatur von 10,44 °, wobei die täglichen Schwankungen zwischen 6 und 19° be- trugen; selten (im Mai, Juni, Juli) sank die Temperatur unter 0° (bis — 2,6°), selten stieg sie über 19° (Dezember, Januar). Die Regenmenge betrug 512,6 mm, bei sehr ungleichmäßiger Verteilung: Dezember, Januar, Februar hatten mehr als 100 mm, Juni, Juli August unter 10 mm Regenfall. i Für Potosi habe ich nur Mitteilungen für die Monate Januar bis April 1900 und dann die Angaben von H. Reck (Petermann’s Mitteilungen 1865 p. 294) über 8 Monate des Jahres 1859; Reck gibt als mittlere Temperatur 8,98° R. an —= 11,225° C.; das Jahresmittel dürfte niedrigerer sein. Angaben über Niederschlagsmengen fehlen. Für die Puna selbst wird in den Veröffentlichungen der Ofieina Nacional de Estadisca etc. La Paz ein Jahresmittel von 10—14° angegeben. Nach den wenigen vergleichenden Beobachtungen, welche ich anstellen konnte, ist das wohl zu hoch gegriffen. Das Klima auf der Hochfläche ist rauh, ohne „schauerig“ genannt werden zu müssen, wie es OCHSENIUS tut. Groß sind die täglichen Temperaturschwankungen: am 23. November 1902 — also zu Beginn der wärmeren Jahreszeit — maß ich morgens kurz vor Sonnenaufgang — 10°, mittags + 23° Lufttemperatur bei ca. 3900 mtr Höhe. Die an sich nicht unbedeutende Regenmenge von ca. 500 mm ist infolge der ganz außerordentlich starken Ver- dunstung in den Hochregionen für die Vegetation relativ wenig wirksam. Das Vegetationsbild ist ein vielfach wechselndes: In der Puna N und W von La Paz kann man zwischen weiten Flächen, die nur mit verstreuten Büscheln des barten Punagrases (Stipa Ichu) bestanden sind, flache Talsenken mit dichtem Graswuchs beobachten, in denen der Anbau von Gerste, Kartoffeln und Quinoa (einer Chenopodiumart) getrieben wird, noch bei Höhen von 4200 mtr und mehr kommen NO von La Paz windgeschützte Gehänge mit geschlossener Vegetationsdecke (Azorella, Valeriana, Gräser) vor und Talsenken mit z. T. geradezu reichem Graswuchs. Reichlichere und gleichmässiger verteilte Niederschläge müßten den Boden der Hochebene bis zur Höhe von 4000 mtr sicher in ein wesentlich dichteres Pflanzenkleid hüllen können, als er es heute trägt. % Auch heute kann man Gesteinstransport durch Wind in der Hochebene sehr häufig beobachten: Staubsäulen von 100 und mehr m Höhe ziehen über die Puna dahin, die Gegend von Oruro ist reich an Sanddünen, und auch nahe der Küstencordillere sah ich im Maurital des öfteren Dünen. N Hier und in dem grasreicheren Desaguaderotal finden sehr stattliche Herden von Llamas reichliche Nahrung. Die Hippidionarten und Macrauchenia brauchten wohl kaum eine sehr viel reichlichere Vege- tation als die heute dort lebenden Llamas. Mastodon bolivianus pflügte mit seinen Oberkieferstoßzähnen den Boden auf und hat wohl in Gräserın und Sträuchern seine Nahrung gefunden, ohne reichlicheren Baum- wuchses zu bedürfen. Daß die schwerfälligeren Megatherien und Scelidotherien auf reichen Baum- wuchs angewiesen waren, das anzunehmen sind wir nicht gezwungen, da die heute lebenden Xenarthra ja keineswegs ausgesprochene Pflanzenfresser sind. Zur Diluvialzeit, oder wenigstens während des Abschnittes derselben, als die Fauna mit Mastodon bolivianus existierte, hat die bolivianische Hochebene in der Höhe von ca. 3300—4000 m wahrscheinlich den Charakter einer Steppe getragen, ähnlich wie heute, aber reicher an Niederschlägen! und darum wohl auch reicher an Graswuchs und an Sträuchern als heute. Weder die Lagerungsverhältnisse im bolivianischen Hochland noch die Diluvialfauna desselben zwingen zur Annahme diluvialer oder postdiluvialer Hebungen der Anden von bedeutenderem Maße. Für die Ausführung der vorliegenden Arbeit fand ich vielfache freundliche Unterstützung, für welehe ich hier meinen herzlichsten Dank ausdrücken möchte. Mein Dank gilt den Herren Prof. Dr. Rornurierz, Dr. Schrosser und Dr. Brortr in München, Geheimrat Prof. Dr. Branco in Berlin, Prof. Dr. Ep. Fraas in Stuttgart, Prof. Dr. Warxuorr in München, Prof. Sosntr in Hohenheim. Zu ganz besonderem Dank verpflichtet bin ich für viele freundliche Auskunft Herrn Hofrat Prof. Dr. Srem- MANN in Freiburg und Dr. W. JawenschH in Berlin. ' Für das Tarijatal mit seiner reichen Säugerfauna kommt E. NORDENSKJÖLD (Bull. Geol. Inst. Upsala V, 1901 p. 265, 266) zu dem Schluß, daß dort zur Diluvialzeit Steppencharakter mit geringerem Wasserreichtum herrschte als heute \aumt ter R. aktion v0 ; ortgesetzt von Fr tz Frech. | Bu Sa nl ückblick u das. Se 3 im und Na en | Mt Nägele) in Stuttgart ist erschienen: ‚Lauch der Mineralogie. Max Bauer. : Zweite völlig neubearbeitete Auflage. Mit 670 Figuren. 58 Bogen gr. 8%. 1903. » Preis Mk. 15.—. Sammlung (# Mikrophotographien _ zur: Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur er -von Mineralien und Gesteinen ausgewählt Fon ante E. Cohen. 80 Tafeln mit 320 Mikropholographien. DR Preis Mk. 96.—. ; Bloment der Gesteinslehre von. H. Rosenbusch. Feeike durchgesehene Auflage. Re Ar vu aaa 565 8. gr. 8°. Mit 96 Illustrationen im Text und 2 colorierten Karten. ‚Bes brosch. Mk. 18. —, eleg. Mauelte, geb. Mk. 20.—., 5 Abhandlungen : der _ Naturforschenden Gesellschaft zu Halle, Originalaufsätze aus dem Gebiete der gesamten Naturwissenschaften. "Im Auftrage der Gesellschaft herausgegeben von ihrem Sekretär ‚Dr. Gustav Brandes, Privatdocent der. Zoologie an der Universität Halle. Bisher erschienen 23 Bände mit vielen Tafeln. - Inhalts- und Preisverzeichnisse stehen zu Diensten, Seit 1833 De eues di a rue Br „Unter Mitwirkung ‚einer "Anzah von Tachgenossen herausgegeben von 7 M. Bauer, E. Koken, -[h. Niebisch in Marburg. ü Rn Göttingen. Jährlich, erscheinen : ände je zu 2 Hotten.. Br 0 8 Peeis pro Band Mk. 25.— Seit Mai 1900 _ Oentralblatt für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie, 5 Herausge Eh von © FAZ; Mm. en E. Koken, Th. Liebisch in Tübingen. SUN en Heraiter 2 ‚Nummern. Preis für. Nichtabonnenten des Neuen Jahrbuch Mk. 12.- = .p00° Jahr. A nat Neuen Tahrbnlehs: erhalten a Ontralblat unberechmet.. Reports D the Princeton University Expeditions to Patagonia. 3 Wir übernahmen ‚den außeramerikanischen. Ver ieb. dieses großen. 5 wissenschaftlichen Werkes von grundlegender Bedeu! ung, das für alle | naturwissenschaftlichen Bibliotheken unentbehrlic sein. wird.' : Abteilung. Palaeontolog. N ‚Bd. IV. V. VI VII (in letzterem Bande ‚auch Golan). Preis jedes Bandes Mk. 63.— für die Jahrgänge 1895 — 1899 und die Beilage- Bände au. für die darin ae ee icugen Briefe und Referate. Preis Mk 12.—. 0 _BEITRAEGE | ZUR er DER VORZEIT { Herausgegeben nn = KOKEN mı 3. B. POMPECKJ in Tübingen in Hohenheim Unter Mitwirkung von ; Freih, von Fritsch, 0. Jackel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann F % LS al verrelern der Benischen Geologischen Gesellschaft. Zweiundfünfzigster Band. Zweite und dritte Lieferung. Inhalt: EN ER " Stuttgart. E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). 1906. Ausgegeben im Januar 1906. BE er f De gay r © 'E 7 Verlagshandlung (E. Nägele) Herausgegeben im Auftrage and aus _ Mitteln a Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. e Von Dr. E. Esch. Mit 9 et 83 Abbildungen i im Text, .einem £ . Panorama und 1 Kae 8% ae Preis Mk. ihre geologische Bedentuns wahrscheinlich eozänen Alters, \ von Kamerun. u pie N here 1. Abschnitt: Berrkiiien en ne und nt “ 6 Mit 7 Tafeln, 2 Karten und 15 Figuren i im Text —— Preis Mk. a a — Die at Trias. Von Fritz N oetling. Mit 25 Tafeln, 32 Abbildungen, sowie mehreren Tabellen im Text, n a Mk. 24. 2 Ri "Von G. von Aechaber ie Ben von Fr. F och Mit 27 Tafeln, 6 Texttafeln, ST abellenbeilagen, ‚67. Abbildungen und zahlreichen Tabellen im un Preis Mk. 45.—. ER Das Quartär von Nordeuropa. Von E. Geinitz. Mit 2 Tafeln, 4 Karten, 12 Texttafeln, 6 Beilagen, 163 Abbildur ven, Figuren etc. Preis Mk. 58, (Lethaea geognostica Teil II, Bd. IK Le. au. 3; Tei 4 Die Kreide-(Hypersenon-)Fauna des Peterwardeiner (Pötervarader) Gebirges (Fruska Gora) weil. Dr. Julius Pethö, königl. ungar. Chefgeolog. Mit Tafel V—XXVI. Vorwort. Weil. Dr. Jurıws Peruö, königl. ungar. Chefgeolog, wurde während seiner vorliegenden Arbeit von schweren Schieksalsschlägen heimgesucht; eine Jahre hindurch währende gefahrvolle Krankheit und sein plötzlich eingetretener Tod verhinderten ihn an der Vollendung dieser Studie, an welcher er Zeit seines Lebens mit so viel Hingebung gehangen, zu welcher er mit so großem Eifer das Material und die Beobachtungen zusammengetragen hat. Nach semem am 20. Oktober 1902 erfolgten Ableben stellte der Sohn und Erbe des Verstorbenen, Enır Persö, das Ansuchen an mich, diesen literarischen Nachlaß zum Drucke vorzubereiten. Bereitwillig übernahm ich diese Aufgabe in der festen Überzeugung, daß dieses umfangreiche Werk, welches Dr. Jurius Prrnö in beinahe vollendetem Zustande hinterlassen hat, nicht nur auf die einstige geographische Verbreitung der oberkretazeischen Faunen helles Licht werfen, sondern auch zur Bereicherung der paläontologischen Kenntnis Ungarns in hohem Maße beitragen wird. Leider brachte Dr. J. Pirnö nur den faunistischen Teil des paläontologischen Abschnittes zum Abschlusse. Aber bei Beschreibung der Arten vermissen wir auch nicht an einer Stelle die Berück- siehtigung der neuesten Literatur. Die bis zum ‘Jahre 1900 reichende Literatur konnte der Verfasser noch an den meisten Stellen benützen. Den zusammenfassenden Teil, die Schlußfolgerungen, vermochte er nicht mehr zu schreiben. Zur selben Zeit, als er im Begriffe stand, das Schlußwort, diesen wert- vollsten Teil, in welehen jedes Werk gipfelt, zu verfassen, raffte ihn der Tod aus dem Kreise seiner Verwandten und Freunde hinweg. Ich hatte erst den Plan gefaßt, den ganzen paläontologischen Teil von einem in den oberkretazeischen Faunen bewanderten ungarischen Geologen revidieren zu lassen, damit so auch die neueste Literatur in dieses Werk aufgenommen werden möge. Zu memem großen Be- dauern unternahm infolge anderweitiger Inanspruchnahme keiner der zu dieser Revision befähigten hei- matlichen Geologen diese Arbeit. Ich selbst aber, der ich seit mehr als zehn Jahren der paläontologischen Palaeontographica. Bd. LI. 8 u Tätigkeit ferne stehe, außerdem weder über Sammlungen noch Hilfe verfüge, und dessen ganze freie Zeit überdies durch seine in erster Reihe stehenden geographischen Aufgaben völlig in Anspruch ge- nommen wird, bin außer stande, mich der mühevollen und langwierigen Umarbeitung zu unterziehen. So gelangte ich denn zu dem Beschlusse, das Werk Dr. J. Pwrn#ö’s in dem wnabgeschlossenen Zustande, in welchem er es hinterließ, der Öffentlichkeit zu übergeben. Besonders bedauernswert ist es, daß seine Schlußfolgerungen fehlen, welche zu ersetzen oder an seiner statt zu schreiben, kaum möglich ist. Während der Vorbereitung zum Drucke dieses Werkes wurde ich von Herın Prof. Dr. A. Koc# und Herrn Sektionsgeologen Dr. M. v. Pärry werktätig unterstützt. Dr. A. Koch war es, der die Geologie des Peterwardeiner (Pötervärader) Gebirges geschrieben und die reiche fossile Kreidefauna desselben entdeckt hat; seine Sammlungen bilden den überwiegenden Teil des Materials, welches diese Arbeit zum Gegenstand hat. Dr. M. v. PArrr half als Kenner der Kreidefaunen im Siebenbürgischen Landesteile mit. Im Namen des Geistes unseres verstorbenen Kollegen sage ich für ihre Mühe Dank. Budapest, am 20. Jänner 1904. L. v. Löczy. Geschichtliche Notizen über die Entdeckung der oberkretazeischen Fauna im Fruska Gora Gebirge. Die ersten fossilen Molluskenreste habe ich im oberen Teile des Öerevicer Baches, am Nord- fuße des Orlovac (Adlerberg), in der von mir später mit No. 7 bezeichneten dunkelgrauen, glimmerigen Mergelschicht, noch als Universitätshörer im Sommer 1864 entdeckt. Dieselben wurden in meiner mit einem Preise von der Universität ausgezeichneten und 1867 in der damaligen Zeitschrift der ungarischen Geologischen Gesellschaft, A magyarhoni Földtani Tärsulat Munkälatai, Band III, p. 62—85 erschie- nenen Arbeit auf p. S2 kurz erwähnt. 1876 sendete ich diese Fossilien behufs Bestimmung an Herrn Tu. Fuchs nach Wien, welcher nach Untersuchung einer kleinen Serie von Arten ihr Alter als das der Gosaukreide bestimmte (Beitrag zur Kenntnis der geogmostischen Beschaffenheit des Vrdniker Gebirges in Ostslavonien. Jahrb. der k. k. geol. Reichsanst. 1871, Bd. XXI, p. 24). Im Sommer 1871 unternahm ich im Auftrage und mit Unterstützung der ungarischen Geo- logischen Gesellschaft eingehendere Forschungen am Nordabhange der Fruska Gora und bei dieser Ge- legenheit entdeckte ich die sämtlichen unter der Schicht 7 folgenden übrigen fossilführenden Schichten bis beinahe hinauf zum Gebirgsrücken, wobei ich in jeder derselben ein ziemlich reiches Fossilmaterial sammelte. Die vollständige Schichtenreihe — erläutert durch ein geologisches Profil — sowie die Auf- zählung der von mir annähernd bestimmten Fossilien wurden in meinem 1873 erschienenen Berichte ver- öffentlicht. (Jelentes a Fruska Gora hegysöghen 1871 &v nyarän tett földtani kutatäsröl. Mit einer geol. Karte und 2 geol. Profilen. Földtani Közlöny, 1873, p. 104—133 und 144—162). Im Sommer 1874 unternahm ich sodann abermals vier Exkursionen in die Fruska Gora und sammelte im Öerevicer Tale wieder reichlich Fossilien. Das Resultat dieser neueren Ausflüge wurde 1876 publiziert (Ujabb adatok a Fruska Gora földtani ismeretehez. Földtani Közlöny 1876, p. 21-43). Von dieser Zeit an befaßte ich mich mit dem in Kolozsvär (Klausenburg) aufbewahrtem Fossil- material nicht mehr, doch war ich bereits bei der vorläufigen Bestimmung darüber im klaren, daß das- selbe eines eingehenden Studiums wert sei. Ich wartete nur die günstige Gelegenheit ab, daß ich mich selbst demselben gründlicher widmen oder aber es einem dieser Aufgabe gewachsenen Fachmann behufs näherer Untersuchung anvertrauen könnte. Im Jahre 1879 besuchte J. Prruö Klausenburg (Kolozsvär). Bei dieser Gelegenheit zeigte ich ihm, der bereits eine wertvolle Studie über Muscheln und Schnecken veröffentlicht hatte, mein Öere- vicer Material und stellte mit vollem Vertrauen das Ansuchen an ihn, dasselbe einem eingehenden =. Studium unterwerfen zu wollen. J. Permö nahm meinen Antrag an und so sendete ich ihn das ganze Material 1880 nach München. Im Sommer desselben Jahres sammelte mein Bruder noch ein Kistchen Fossilien aus der fossilführenden Mergelschicht No. 7, welche ich ebenfalls an Prrmö nach München sendete. Später — des Jahres vermag ich mich nicht mehr zu entsinnen — gelang es mir, noch einige, sehr gut erhaltene Fossilien aus Cerevi@ zu erwerben, die ich ihm gleichfalls übergeben habe. Nachdem Peruö mit dem Präparieren und Bestimmen der Fossilien weit vorgeschritten war, beschloß er, das Vorkommen derselben auch persönlich kennen zu lernen, und ersuchte mich, ihn an meine Fundorte zu begleiten. Im Juli 1882 reisten wir unserer drei — es hatte sich auch Dr. Ta. v. Szontacn angeschlossen — nach Cerevic, von wo aus ich ihn während einer anstrengenden eintägigen Exkursion zu allen jenen Fundorten führte, an welchen ich die Fossilien gesammelt habe. Seither gingen in der Talsohle wesentliche Veränderungen vor sich. Das Bachufer und teilweise auch das Bett desselben wurde zu einem Waldweg umgewandelt, wozu man das Material aus mehreren meiner fossil- führenden Schichten genommen hat, so daß sie teils auseinander getragen, zum Teil hingegen besser aufgeschlossen wurden. Das letztere erfolgte mittels eines kleinen Steinbruches, namentlich bei den Hippuriten und Radioliten führenden Kalkbänken, was zur Folge hatte, daß wir in den Besitz von sehr schönen, beinahe vollständigen Exemplaren gelangten. Ich verließ am nächsten Tag Öerevic, während J. Perruö und Tr. v. Szontacn noch dort blieben und die Durchforschung der Fundorte fortsetzten, wobei sie außer prächtigen Exemplaren von Pyronaeca und Pachydiscus zahlreiche Schnecken- und Muschelarten sammelten. Als ich mit. der Unterstützung Dr. A. v. Seuseys 1893 die Fruska Gora noch einmal ein- gehender durchforschte, unterließ ich es nicht, auch das Öerevicer Tal aufzusuchen, wobei ich mich zu meinem Bedauern davon überzeugen mußte, daß der größere Teil meiner fossilführenden Schichten zer- stört oder mit Gesträuchen und Wald bestanden war, so daß jetzt nur mehr vereinzelte Spuren den Fossilienreichtum vermuten lassen und größere Grabungen vorgenommen werden müßten, um denselben wieder aufzuschließen. Das gesamte, den folgenden Untersuchungen zu Grunde liegende, Material ist jetzt im Besitz d. K. Ungarischen Geologischen Anstalt. Budapest, am 27. Jänner 1904. R Dr. Anton Koch, Universitätsprofessor. Verzeichnis der benützten und zitierten paläontologischen Literatur.‘ (Die im Text des Öftern angewendeten Abkürzungen sind nach dem Titel der betreffenden Werke in [] gesetzt angegeben.) 1858. Asıcn, H.: Vergleichende geologische Grundzüge der kaukasischen, armenischen und nord- persischen Gebirge. Prodromus einer Geologie der kaukasischen Länder. M&moires de !’Aca- dömie des Sciences de St. Pötersbourg. VI. Serie. Sciences math@matiques et physiques; Tome VII. St. Pötersbourg. 4°. [Asıcn, Prodr. Kaukas. ] 1840—45. Accassız, L.: Etudes eritiques sur les Mollusques fossils. 4°. I. M&moire sur les Trigonies. Neuchatel, 1840. II. Monographie des Myes. Neuchatel 1842—1845. 1550. Arrı, Aroıs.: Geognostisch-paläontologische Beschreibung der nächsten Umgebung von Lemberg. — Harmiseerrs Naturwissenschaftliche Abhandlungen. III. Band, 2. Abteilung; pag. 171 bis 284, Tab. IX— XIII. Wien. 4°. [[Umgeb. v. Lemb.]. 1847. D’Arcnrac: Rapport sur les fossiles du Tourtia. — Mö&moires de la Societe Göologique de France. 2. Serie; Tome II, 2. partie. [p’Arcr#. Foss. du Tourtia]. 1859. — Note sur le genre Otostoma. — Bulletin de la Societe Geologique de France. 2. Serie. Vol. XVI. 1858, 1859; pag. 871—879. Tab. XIX. 1857. Bayre, Emte: Nouvelles observations sur quelques esp&ces de Rudistes. — Bulletin de la Soeiete Göologique de France. 2. Sörie, Vol. XIV. 1856—57, pag. 647—719. 1857. — Sur les Rudistes d&couverts dans la craie de Maöstricht. — Bulletin de la Soeiöte Ge&o- logique de France. 2. Serie, Vol. XV. 1857—58; p. 210—218. Tab. III. 1855. — Oberservations sur la structure des eoquilles des Hippurites, suivies de quelques remarques sur les Radiolites. — Bulletin de la Societ6 Geologique de France. 2. Serie, Vol. XII. 1854—1855, pag. 772—807. Tab. XVII, XVIII, XIX. 1855—56. — Observations sur le Sphaerulites foliaceus, Lamarcx. — Bulletin de la Sociöte G&o- logique de la France. 2. Serie, Vol. XIII. 1855—56, pag. 71—84. 1855. — Observations sur le Radiolites Jouanneti, Des Movuriss (sp.). Ibidem, pag. 102—113. 1856. — Observations sur le Radiolites eornu-pastoris, Des Movrıss (sp.). Ibidem, pag. 139—146. 1855. — , Wırrıam, H.: Description of some Cretaceous Fossils from South Africa; colleeted by Capt. Garden. — Quart. Journ. Geolog. Society, Lond. Vol. XI, pag. 454. 1878. — et Zeırzer, R.: Explication de la Carte g&ologique de la France. Vol. IV. (Atlas). Paris. ! Die hier nicht aufgezählten Werke sind im Text mit vollständigem Titel angegeben. — Die geologische Literatur ist teils auf pag. 59, zum Teil aber im dritten Kapitel aufgezählt. EM U 1861. Bıykmorst, JONKHER J.-T. van DER Binkuorst: Monographie des Gasteropodes et des Cephalo- podes de la eraie superieure du Limbourg. Bruxelles et Maöstricht. 1861. [[Biyxnorsr: Gast et Ceph. du Limbourg]. 1890. BLANncKENHoRN, Max: Beiträge zur Geologie Syriens. Die Entwicklung des Kreidesystems in Mittel- und Nord-Syrien; mit bes. Berücksicht. d. palaeont. Verhältnisse ete. Cassel. 1861. BrAnrorD, Henry, F.: Fossil Cephalopoda of the Cretaceous Rocks of Southern India. 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Siehe die Tafeln „Pal&ontologie* in dem zum geologischen, mineralogischen und physikalisch-geographischen Teile gehörigen Atlas (Paris 1847). Die auf diesen sechs Tafeln abgebildeten Fossilien ließ D'ORBIGNY zeichnen und er hat dieselben auch bestimmt, aber nirgends beschrieben, so daß sieim geologischen Teile dieses Werkes gar nicht berührt werden, Sie fanden jedoch in D’ORBIGNIS Prodrome Aufnahme, dem auch die Synonymen zu entnehmen sind. (Voy. d. l’Astrolabe.) WANNER, Jo#w.: Die Fauna der obersten weißen Kreide der libyschen Wüste. — Palaeonto- graphica. Bd. XXX. Abt. II, Lief. 3. Wnıre, Cuartes A.: Report upon the Invertebrate Fossils collected in portions of Nevada, Utah, Colorado, New-Mexico and Arizona. — Report upon geogr. and geol. Explorations on Sur- veys west of the one hundredth Meridian ete. Part. I, Vol. IV. Palaeontology. Was- hingston. — On new generie forms of Oretaceous Mollusca and their relation to other forms. — Pro- ceed. of the Acad. of Nat. 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Es erhebt sich, besonders von Norden gesehen, ziemlich plötzlich und inselartig aus der Ebene des Komitates Sriem und ist — östlich der Osiek-Sarvaser Depression — der einzige Gebirgszug in der Gegend zwischen der Donau und Save. Sein Hauptmassiv erstreckt sich von Ilok (Ujlak) und von dem östlich davon gelegenen Erdevik (Erdöveg) nach Osten bis Karlowitz (Karlovei). Die Länge dieses Massivs überschreitet um ein Geringes 45 km; seine Breite schwankt zwischen 10—15 km. Der orographische Kamm des Gebirges liegt von Mitrovica gemessen ca. 25 km von der Save und von Cerevi@ gemessen 9—10 km von der Donau entfernt. Zwischen Bänostor und Verdnik finden wir den höchsten, in der Kammlinie gelegenen Punkt des ganzen Gebirges, den Vöröstetö (Cerveni £ot), 539 m über dem Meere sich erhebend. Im mittleren Teil des Hauptmassivs liegt gegen Osten zwischen Irig (Iresh) und Kamenica der 491 m hohe Cerni &ot; über demVeliki Gjoti erreicht die Höhe des Rückens 502 m. Von hier fällt das Gebirge nach NO, O und SO plötzlich ab und zwischen Karlowitz und Maradik verringert sich auch gleichzeitig die Breite dieses östlichen Teiles des Hauptmassivs mit einem Male ganz beträchtlich. Südöstlich von Karlowitz wird der östliche letzte Ausläufer des Gebirges, der sich längs der Donau über Slankamen erstreckt, so schmal, daß er bei 150 m abs. Höhe an manchen Punkten eine Breite von kaum 1,5 km aufweist. Auch die Höhe nimmt von Karlovei südöstlich stetig ab und sinkt bei der Einmündung der Theiss (Tisza) in die Donau auf 150 und 143 m abs. Höhe herab, bis die letzten Ausläufer des Gebirges in der Nähe der Surduker Insel, südlich des Plateaus von Titel, demselben gegenüber in das 11S—130 m hohe wellige Terrain übergehen. Der orographische Kamm des Peterwardeiner (P&tervärader) Gebirges beginnt eigentlich unter- halb Vukovär, erstreckt sich in südöstlicher Richtung bis Sarengrad-Babska, von hier bis Karlowitz ver- folgt er eine östliche Richtung, biegt dann nach OSO ab, um abermals in östlicher Riehtung zu streichen und dann südöstlich von Slankamen zu verschwinden. Das Gebirge folgt in seiner ganzen Ausdehnung dem Donaulauf, so daß seine nördlichen Abhänge beinahe an den Strom heranreichen. Es ist deutlich zu Palaeontographiea. Bd. LI. 10 u erkennen, daß der Lauf der Donau, die unterhalb Vukovär in die südliche Richtung zurückstrebt, durch die westlichen Erhebungen des Peterwardeiner (Pötervärader) Gebirges bestimmt wurde, welche den Strom bei Mohovo zu einer Abbiegung nach OÖ zwangen. Zwischen Kamenica und Karlowitz, wo das Gebirge bis Peterwardein (Petrovaradin) vorspringt, jenen Ausläufer bildend, auf welchem die Stadt liegt, drängt dasselbe das Strombett in eine nördliche Richtung. Hier gabelt sich die Donau zwischen Peterwardein (Petrovaradin) und Neusatz (Ujvidek) und kehrt erst nach vielfachen Windungen unter- halb Karlowitz wieder in ihre östliche Richtung zurück. Von einem die Gegend beherrschenden Punkte, z. B. dem Öerveni £ot, sieht man, daß der nörd- liche, steilere Abhang des Gebirges von zahlreichen, tiefen, verhältnismäßig kurzen und steil abfallenden Tälern durchfurcht ist, zwischen welchen sich ganze Gruppen von freistehenden Kuppen und Anhöhen erheben, das Bild eines überaus kupierten Terrains bietend, welches die Donau umsäumt. Den langsam abfallenden Südabhang durchqueren langgestreckte, weniger tiefe Täler, das Terrain ist bei weitem nicht so kupiert, wie am Nordabhange und geht beinahe unvermerkt in die Save-Ebene über. Im Anschluß an die hier gegebene orographische Skizze muß noch der verschiedenen Benen- nungen gedacht werden, mit welchen im Laufe der Zeiten das in Rede stehende Gebirge von verschie- denen Völkern bezeichnet wurde. Die Römer hatten es Mons Almus benannt, welchen Namen die neueren Geographen besonders auf den Vrdnik Berg beziehen. Später entstand der Name Arpatro, während die Benennung Fruska Gora (vom griechischen Franco choron) in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts auftaucht. Die alten Ungarn haben es vielleicht Tarczal geheißen. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts kamen dann außer der allgemein gebräuchlichen Benennung Fruska Gora noch die Namen: Szer&mer Gebirge, Karloviczer Gebirge und Vrdanik Ge- birge in Gebrauch, die aber ohne alle Konsequenz durcheinander angewendet wurden. In den beiden letzten Dezennien gesellte sich zu denselben die neuere, von der auf dem äußersten Ausläufer des vom Hauptmassiv abzweigenden östlichen Seitenkamm erbauten Festung Peterwardein (Peter- värad) abgeleitete Benennung: Peterwardeiner (P&ötervärader) Gebirge. Haurr, Neumayr, Lenz und Worr führten dieselbe, wahrscheinlich von der Auffassung ausgehend, in die Literatur ein, daß die von bedeutenderen Ortschaften auf die Gebirge übertragenen Namen den Ver- änderungen des Gebietes und den politischen Umwandlungen weniger unterworfen sind. Da diese Be- nennung vollkommen korrekt und einwandfrei ist, können wir das Vorgehen Havers und seiner Fach- genossen getrost befolgen. Il. Geologische Verhältnisse. Dr. Anron Koch, der in die geologischen Verhältnisse am besten eingeweihte Erforscher der Fruska Gora, welcher seit 1867 den geologischen Bau dieses Gebirges studiert und nach diesbezüglichen mehrfachen Veröffentlichungen auf Grund ergänzender Studien im Jahre 1894 ein zusammenfassendes Werk darüber lieferte,! schreibt in demselben folgendes: „Die Achse des Gebirges wird durch einen Faltensattel der jüngeren azoischen krystallinischen Schiefer gebildet, dessen höchster zentraler Teil ' Geologie der Fruskagora. Math. u. Naturwiss. Ber. aus Ungarn. Bd. XIII. 1896. hauptsächlich aus Phylliten, die beiden Flügel dagegen besonders aus Kalkphyllit und krystallinischem Kalk bestehen. Der nördliche Flügel dieses Sattels wird zum größten Teil durch eine bedeutende Reihe von jüngeren Bildungen bedeckt; nur hie und da taucht aus ihnen eine größere oder kleinere Scholle des Gebirgskernes empor, und zwar nicht bloß infolge von Denudation, sondern gewiß auch infolge vor- hergegangener Gebirgsbrüche. Der südliche Flügel des Faltensattels wird von jüngeren Gebilden in be- deutend geringerem Maße bedeckt, wenigstens in der westlichen Hälfte desselben, wo die auffallendste Fältelung der oben liegenden Kalkphyllite auch im Kleinen zu beobachten ist. In der östlichen Hälfte zeigt sich infolge eines teilweisen Einbruches des südlichen Flügels ein großer buchtartiger Einschnitt, mit einzelnen stehengebliebenen Phyllitinselchen, welche Bucht durch braunkohlenführende oberoligo- cäne Schichten ausgefüllt ist, woraus man mit Recht schließen darf, daß der erwähnte Einbruch vor dem Zeitalter des Oberoligocäns geschehen mußte. „Zwischen die krystallinischen Schiefer eingelagert finden sich untergeordnet Diorite, Amphi- bolite und Serpentine, ja in geringer Menge auch Glaukophanite. „Unter den sedimentären jüngeren Gebilden, welche den Mantel des krystallinischen Schiefer- Kernes bilden, fehlt die paläozoische Gruppe vollständig. Diemesozoische Gruppe beginnt hier ebenso, wie in dem zunächst liegenden Pozseganer- Insel-Gebirge, mit rötlichem Sandsteinschiefer und dunklem Kalkstein, welche wahrschemlich die untere Trias repräsentieren, und wovon eine kleine Scholle am nördlichen Abhang bei Bio@in, eine größere Masse aber am Südrande des Gebirges zwischen Jazak und Bessenovo vorkommen. „Von Jurabildungen findet sich keine Spur. „Die höchste Stufe des Kreidesystems ist durch eine mächtige Schiehtenreihe vertreten, in welcher Sandsteine, dunkelgraue Ton- und Mergelschiefer eine hervorragende Rolle spielen, und zwischen welche weitziehende Serpentin- und Trachyt-Lager eingezwängt vorkommen. Diese mächtige Zone der oberkretazeischen Bildungen beginnt in der westlichen Hälfte des Gebirges, in der Gegend von Szvilös, zieht von hier am nördlichen Abhang gegen Osten weiter, allmählich an Breite zunehmend und höher hinaufreichend, erreicht zwischen Rakovae und Vrdnik den Gebireskamm und tritt dann, den- selben bildend, auch auf den südlichen Abhang hinüber, um zwischen Karlowitz und Kloster-Görgeteg, in einer bloß 5 km breiten Ausdehnung, unter das bedeutend tiefer liegende Lößterrain zu sinken. Aber auch unter der Lößdecke setzt sich diese Zone gegen Osten zu fort, denn am Steilgehänge des Kalakäcs- Rückens, gegen die Donau zu, treten die erwähnten ober-kretazeischen Schichten öfters zu Tage und bei Keresedin findet man sie durch einen großen Steinbruch entblößt. „Über den ober-kretazeischen Schichten ist die Kontinuität der Ablagerungen wieder unter- brochen, da das ganze Eocän und die untere Hälfte des Oligoeäns gänzlich fehlt. Das Ober-Oligoeän ist durch kohlenführende Sotzkaschichten vertreten, welehe — wie bereits erwähnt — hauptsächlich den am südlichen Abhang des Gebirges befindlichen buchtförmigen Einbruch ausfüllen, jedoch auch auf der entgegengesetzten Seite des Gebirges als schmale Zone auftreten, die aber nur bis zum Tale von Rakovaec reicht. „Unmittelbar über den Sotzkaschichten, oder, wo sie in der westlichen Hälfte des Gebirges fehlen, über ober-kretazeischen Schichten, vieler Orten sogar unmittelbar über den krystallinischen Kalk- schiefern, lagern in ziemlicher Mächtigkeit und großer Ausdehnung der Leithakalk und Mergel der no neogenen Reihe, deren breite Zone im Westen den krystallinischen Schiefer-Rern umgibt; nicht so im Osten, weil hier die Leithakalkzone des nördlichen Flügels an dem, gegen die Donau gekehrten, steilen Abhange des Kalakäes-Rückens bis Slankamen fortzieht, wogegen die Zone des südlichen Flügels bei Kloster-Remeta veliki unter die Lößdecke verschwindet. Es ist daher nicht zulässig, in der östlichen Hälfte des Gebirges die nördliche und südliche Zone des Leithakalkes in der Gegend von Karlowitz zu verbinden, wie es bisher geschah. „Die breite Zone des Leithakalkes wird am nördlichen Abhang des Gebirges durch ein schmales Band von sarmatischem Kalk und Mergel eingesäumt, welches bis Semlin verfolgt werden kann. Am südlichen Abhange sind nur zweifelhafte Spuren davon bei Remete und Görgeteg nachge- wiesen. „Über den sarmatischen Schichten folgt die mächtige Ablagerung des, der Pontischen Stufe zugehörigen, wohlbekannten Beo@iner Zementmergels, welche am nördlichen Abhang unseres Gebirges in breiter Zone beinahe ununterbrochen fortstreicht, während am südlichen Abhang deren Zone — wie es scheint — größtenteils unter der Lößdecke ruht. In der östlichen Hälfte unseres Ge- birges findet man in einzelnen Einbuchtungen der unterpontischen Mergelzone hie und da noch mittel- pontische Cardium- oder levanteische Paludina-Schichten abgelagert und über diesen ist der typische Löß des Diluviums die auffallendste geologische Bildung, welche in Form einer allgemeinen Decke alle älteren Gebilde überlagerte und zum größten Teil noch jetzt, beinahe bis zu einer Höhe von 400 m, die älteren Bildungen einhüllt. „Die eruptiven Bildungen des Tertiärs sind durch echten Quarztrachyt vertreten, welcher am südlichen Abhang bei Jazak und Vrdnik, an mehreren Punkten in Form mächtiger Gänge teils aus krystallinischen Schiefern, teils aus den oberoligocänen Schichten hervorbricht. „Alluviale Bildungen, wie z. B. Gerölle und Grus, bedecken bloß an den Mündungen der Täler deren Boden. Die aus dem Löß und dem Detritus der älteren Gebilde, in Gefolge der reichen Vegetation hervorgegangene mächtige Waldhumusdecke, welche die Anhöhen des Gebirges dieht überzieht, ist wohl auch eine jetzige Bildung.‘ [h) vo ı6 NZ N NND2G Fig. 1. Profil durch die Fruska Gora vom Cerevider Bach zum Kamm des Gebirges (nach A. Koch). Die Zahlen entsprechen den Nummern im Text. Betrachten wir nunmehr jenes Profil, welches Koc# in der Riehtung N—NNO—S durch das Bett des Cerevicer Baches bis zum Rücken des Gebirges gelegt hat, so stehen wir — von der jüngsten Bildung hinunter zum Grundgestein des Gebirges — folgender Schichtenreihe gegenüber. Die folgenden Nummern stimmen mit den Zahlen des Profiles überein. 1. Graulicher oder gelblichweißer schieferiger Mergel, mit härteren und erdigeren Schichten- wechsellagern. Sarmatische Stufe, 2. Poröser, gelblichgrauer Kalk, in welchem außer den Steinkernen kleiner Gastropoden und einigen Muschelfragmenten, in überaus großer Anzahl Amphistegina Haueriana »’Ors. vorhanden ist. Typischer, obermediterraner Leithakalk. Nach Koch fallen diese beiden Schichten an der Kontaktgrenze mit 60° nach NNO ein. (Ich selbst habe im Herbst 1886 zwischen dem Lipa-Berg und Katanske Livade am rechten Talgehänge des Cerevicer Baches an dem beinahe vollkommen von O nach W, streichenden, dünnbankigen und schie- ferigen Leithakalk, in welchem eine große Menge von Amphistegina Haueriana D’ORrE. eingestreut war, ein Einfallen von 46° nach N wahrgenommen.) Der Leithakalk reicht im Tale weit hinauf und, obwohl er durch alluviale Geschiebe, umgelagerten Löß und Ton bedeckt ist, herrscht bei der ersten Einengung des Tales (Außaufwärts nach N vorschreitend) noch immer der Amphisteginakalk. Nach der Talenge folet 3. Serpentinbreceie, in welcher als Einschlüsse sehr viele Stücke von weißem und far- bigem Quarz, weniger von Glimmerschiefer, Kalk, Serpentin und Konglomerat enthalten sind, also aus- schließlich Gesteine, welche nur aus mesozoischen und am Abhang des Gebirges noch höher lagernden Schichten herstammen. Das Bindemittel dieser abwechslungsreichen Bestandteile ist grauer Mergel oder eisenoxydhaltiger Ton, stellenweise auch Kieselsäure. Den Abhang hinauf, also gegen das ältere Liegende hin, werden die Einschlüsse der Breeeie immer kleiner und spärlicher und das rote tonige Bindemittel mehr und mehr vorherrschend. Man kann hier die Mächtigkeit der Breceie nicht bestimmen, da ihre obere Grenze durch alluviale Gerölle verdeckt ist. — Diese Breccie fand Kock in der allgemeinen Streich- richtung der Schichten zwischen Banostor, Cerevi@ und Beo&m in jedem Quertale; sie kommt besonders im Tale des Potramj und des Banostorer Baches in bedeutender Mächtigkeit, die auf 20 m geschätzt werden kann, vor. Im westlichen Arme des Banostorer Baches — wo sich in dieser Breecie am Fuße der Kuppe Grkova voda ein verlassener Steinbruch befindet — sind die Einschlüsse derselben Sandstein-, Glimmerschiefer-, Serpentin- und Quarz-Gerölle, z. T. in großen Blöcken, deren Durchmesser '/, m be- trägt. Die Gemengteile sind durch einen durch Eisenoxydhydrat rotgelb gefärbten Mergelkalk ge- bunden. Wo diese Breecie mehr verfestigt ist, bildet sie Bänke, die nach N mit 20—30° einfallen. Fos- silien finden sich in derselben zwar nicht vor, so daß ihr Alter nicht bestimmt werden kann; da sie aber mit den folgenden tieferen Schichten in engem Zusammenhange steht, wird sie von Koch bereits zur Kreide gezählt. Somit wäre dies das oberste, jüngste Glied der Kreideschichten von Öerevic. 4. Schieferiger, eisenoxydhaltiger Ton mit Grünerde-Flecken, welch letztere nach Kocn verwitterte Serpentineinschlüsse sind. Das Material dieser Schicht verwittert und zer- fällt stellenweise im Bache zu einem roten, leicht plastischen Ton; die Mächtigkeit derselben scheint nur einige Meter zu betragen. Fossilien fehlen. 5. Diehter Kalk, weiß und gelblich viel Magnesia enthaltend, von Chaleedonadern durch- zogen oder von Kieselsäure durchsetzt. Dieser gebankte, verunreinigte, magnesithaltige Kalk zieht sich in sehr bedeutender, stellenweise zumindest 200 m betragenden Mächtigkeit durch das ganze Gebirge und scheint nach Kocus Beobachtung stets mit einem Serpentinlager in Berührung zu stehen. Im Öerevicer Bach fand derselbe ein Peeten-Bruchstück darin. (Dieses Fossil ist mir unbekannt.) Eine eingehendere Beschreibung dieses Magnesiakalkes gibt Koch in Földtani Közlöny, Bd. III (1873), pag. 125—133. 6. Schieferton mit Grünerde-Fleceken, übereinstimmend mit Sehicht 4. — Noch weiter aufwärts folgt in der Nähe einer Kriimmung des Baches: ‘. Glimmeriger, schwarzer Tonmergel mit sehr zahlreichen Fossilien. Diese Schichten sind am deutlichsten an jener Stelle aufgeschlossen, wo der von O kommende Bach plötzlich nach N, dann aber mehr nach NNW abbiegt. Der Bach bespült hier die steile, doch nicht sehr hohe Wand eben dieses Mergels. Das Gestein ist hier so sehr zerklüftet, daß das Einfallen der Schichten nicht sicher bestimmt werden kann. Aus dem Fallen der anstoßenden Schichten geschlossen, ist dasselbe auch hier nach N gerichtet, was viele Spuren von nach dieser Richtung erfolgten Abrutschungen an dem steilen Abhang bekräftigen. Diese Schicht 7 erwähnt Koct bereits in seiner ältesten Arbeit (Földtani Tärsulat Munkälatai, 1867, Bd. III, pag. 82), doch war er damals noch nicht sicher, ob dieselbe nieht in jenen Culm-Schiefer und Sandstein-Komplex gehöre, den Hrrmrıcn Worr nach flüchtiger Begehung des Gebirges (Verh. d. k. k. Geol. R.-Anst., 1861, p. 159) auf Grund „der analogen Lagerungsverhältnisse und petrographischen Ähnlichkeit“ mit den Culmbildungen von Rittberg in Mähren zu vergleichen geneigt war. Später jedoch bezeichnet Kocm dieselbe mit der unten folgenden 9. Schicht zusammen (Földtani Közlöny, Bd. I, p. 10 und Bd. III, p. 115—119. Jahrb. d. Geol. R.-Anst., Bd. XXT, 1871, p. 24) schon mit Sicherheit als ober- kretazeische Bildung, doch ist er auf Grund der Ähnlichkeit einiger Arten der Meinung, es liege hier ein den Gosauschichten äquivalentes Gebilde vor, obwohl er klagt, daß die Fossilien aus dem zähen Material schwer befreit werden können, da „der schwarze glimmerige Mergel gerade bei der Krümmung des Baches so reich an Versteinerungen ist, daß beinahe bei jedem Hammerschlag ein oder mehrere Stücke herausfallen und die Schalen der Mollusken zwar vollständig erhalten sind, der Ton- mergel aber so fest daran klebt, daß sie in den meisten Fällen davon nicht befreit werden können, ohne daß die Oberflächenverzierungen zerstört werden.“ Nach längerem Sammeln und mühseligem Prä- parieren gelang es Kocn, eine ziemliche Sammlung zusammenzustellen, die er 5 Jahre später Tu. Fucns zur Untersuchung übergab. Die Bestimmungen Fuchs’ geben über den Charakter der Fauna — besonders wenn man jenes Verzeichnis betrachtet, welches Koc# im obigen (XXT.) Band des Jahrbuches mitteilt — nur sehr unbestimmten Aufschluß. Außer einigen nur der Gattung nach bestimmten Formen, wie Pecten, Trigonia oder O'hama, Cerithium, Psammosolen, Tellina, Turritella, Nucula, Corbula, Arca, Cardium ist das Verzeichnis — deren Formen der Art nach größtenteils nur annähernd bestimmt sind — folgendes: Turritella (aff. laeviuscula, Sow.) Psammobia (aff. Suessi, Zrrr.) Janira quadrieostata, Sow. Venus Matheroni, Zırr. aff. Natica angulata, Sow. Pholadomya rostrata, Marn. Oerithium (aff. simplex, Zex.) Pectuneulus (aff. Marrottianus p’ORB.) ” torguatum, ZEX. Von letzterer Form wird noch besonders hervorgehoben, daß sie die häufigste dieser Schicht (es wurden mehrere Hundert Exemplare gesammelt) ist und daß sie der Form nach dem Peectunculus Marrottianus ähnlich ist, aber durch ihre Skulptur davon abweicht. Auch bei den neueren Samm- ” lungen, die das Material zu späteren Verzeichnissen lieferten (Földtani Közlöny, 1876, Bd. VI, p. 22—27 und Jahrb. d. Geol. R.-Anst., Bd. NXVI, p. 9—16) erschwert der überaus fest anhaftende Mergel das Präparieren der Fossilien, und die Mangelhaftigkeit der Literatur die Bestimmung. Das Gesteinsmaterial dieser Schicht 7 ist dem der Schicht 9 unter dem zwischengelagerten Hippuritenkalk sehr ähnlich, von geringfügigen Gemengteilen abgesehen beinahe identisch mit dem- selben. Auch die Faunen dieser beiden Schichten enthalten zahlreiche gemeinsame Arten. 8. Hippuritenkalk-Bänke. Sie bestehen aus braunem, dichtem oder feinkörnigem, bitumimösem Kalk, der von gelblichweißen Oaleitadern durchzogen und durch die in weißen Caleit um- gewandelten Schalen von Hippuriten weißgefleckt ist. Koch schätzt die gesamte Mächtigkeit dieser dicken Kalkbänke auf etwa 10 m. Der Kalk ist zwar ganz mit größeren und kleineren Hippuriten erfüllt, die- selben sind aber mit dem Gestein so innig verwachsen, daß sie nicht unversehrt herauspräpariert werden können. Koch verglich die in mehreren Exemplaren gesammelte kleinere Spezies mit Hippurites sul- catus, DEFRANCE, die größere Art mit Hippurites cornu-vaccinum, Bronx. Die Revision der Arten er- gab für den Hippuritenkalk folgenden Inhalt: Hippurites (Pironaea) polystylus, Pırona; emend. Prrnö. Hippurites sp. indet. (aff. sulcatus, Derr., aff. Loftusi, Woopw.) Petricola Hippuritarum, n. sp. 9. Glimmeriger, schwarzbrauner Tonmergel mit Serpentinein- schlüssen (Sphaerulitenmergel). In dem schwarzbraunen Tonmergel sind zahlreiche kleine Glim- merplättchen sichtbar; überdies enthält er Kiesel und Sand. Außer den kleinen Quarzkieseln zeigen sich auch viel schwarz- oder ölgrüne Serpentineinschlüsse darin, welche oft bis haselnußgroß sind und grüne Bastitblättehen und grünlichweiße Chrysotiläderchen enthalten. Dieses Gestein braust mit Salz- säure kräftiger auf, wie das der Schicht 7, in schwacher Säure bleiben aber die Steinkerne der Fossilien unverletzt und es wird nur ihre Oberfläche etwas angegriffen. Das Gestein verwittert leichter, als das der Schicht 7 und haftet auch nicht so fest an den Fossilien. Dem Habitus und dem ganzen Charakter nach unterscheidet sich das Material der Schichten 7 und 9 so wenig voneinander, daß von einzelnen Exemplaren ohne eingehende Untersuchung nicht entschieden werden kann, aus welcher Schicht sie stammen. In der Fauna dieser Schicht herrschen hauptsächlich die Sphaeruliten vor, mit der einen Art, Sphaerulites solutus, von einer anderen Sphaerulitenart ist bisher nur ein zerbrochenes Exemplar ge- funden worden. Die 9. unddieoben geschilderte 7. Schichthabeninder Fauna derganzen kretazeischen Schichtenreihe von Öerevid die meisten Arten geliefert. Zu bemerken ist, daß von den Cephalopoden überhaupt kein und von den Brachiopoden nur ein einziges, sehr defektes Exemplar, eine T'erebratula, aus Schicht 9 stammt. Diese beiden Schichten haben aus der Klasse der Mollusken 77% der ganzen Fauna geliefert, 62 Schnecken- und 65 Muscheln-, zusammen also 127 Arten, wovon 24 Arten den beiden Schichten gemeinsam sind. Ge- rade diese gemeinsamen Arten sind für beide Schichten am meisten charakteristisch und sind gleich- zeitig auch in beiden die häufigsten. 6 Arten kommen auch in den tieferen, älteren Schichten vor. Von den übrigen Arten sind 64 nur auf die 9. Schicht, 34 auf die 7. beschränkt und sind bisher aus keiner der anderen Schichten bekannt. SE rer In dem folgenden Verzeichnisse ist die Schnecken- und Muschelfauna dieser beiden Schichten aufgezählt. Neben jeder Art ist in Klammer auch die Nummer jener Schichten angegeben, in welcher sie außer der 7. und 9. Schieht vorkommt. Gleichzeitig ist die Häufigkeit ihres Auftretens (s. — selten, s. s. — sehr selten, h. — häufig, s. h. — sehr häufig) vermerkt. Bezüglich der Verschiedenheit der Speziesnamen in diesem und in den Verzeichnissen Kocns gibt die im Anhang der vorliegenden Schrift zusammengestellte Liste Aufschluß. Übersicht der Molluskenfauna der 7. (glimmeriger, schwarzer Tonmergel) und 9. (glim- meriger, schwarzbrauner Tonmergel mit Serpentineinschlüssen) Schicht (A. Koch.)! Gastropoda. Phasianella sericata, nov. sp. 7, 9. s. Natica Fruscagorensis, nov. sp. 7, 9. s. h. Astralium densiporeatum, nov. sp. 9. 8. s. — plesio-lyrata, nov. sp. 7,9. h — undato-coronatum, nov. sp. 7. s. S. — provideata, nov. sp. 7, 9. h. — Hofmanni, nov. sp. 9. s. s. — uberiformis, nov. sp. 7, 9. h. Trochus (Teetus) Szer@mensis, nov. sp. 7, 9. s. h. —- (Gyrodes) Kochi, nov. sp. 7, 9. s. h. — (Ziziphinus) Schafhäutli, nov. sp. 9. s. Pyrgulifera cfr. acınosa, Zer.; em. Tausch 7. s. s. — (Entrochus) Neumayri, nov. sp. 7. s. ? Nerinea problematica, nov. sp. 7. =. s. — (Gibbula) Pilari, nov. sp. 9. s. Nerinea, sp. indet. 9. s. s. Nerita (Otostoma) divaricata, D’ORre. 7, 9. s. h. Cerithium liberorum, nov. sp. 7. s. h. Neritina Löczyana, nov. sp. 7, 9. s. — trilinum, nov. sp. 7. s. s. — sp. indet. 9. 8. s. — detreetatum, nov. sp. 7. s. s. Solarium eycelospirum, nov. sp. 9. s. — cfr. carnaticum, Stor. 7. s. s. Scalaria efr. subturbinata, D’ORB. 7. s. s. — sp. indet. 9. s. s. Turritella (Toreula) bicorrollata, nov. sp. 9. s. — (Campanile) regens, nov. sp. 7, 9. s. — — Eichwaldiana, GoLpruss 7, 9. 3. Aporrhais crepidatus, nov. sp. 9. s. s. -—— — suleato-carinata, nov. sp. 7. s. 8. — (Arrhoges) Sturi, nov. sp. 9. s. s. — — dispassa, SToLIczkA T. S. — (Malaptera) minuta, nov. sp. 7. s. s. — projeeturata nov. sp. 9. s. s. Rostellaria (Hippochrenes) subtile, nov. sp. 7, 9. =. —_ Saffın disjuncta, Zur. 9. s: 8. — (? Hippochrenes) sp. indet. 7, 9. h. —- interposita, nov. sp. 9. s. 8. Pterodonta, sp. indet. 9. s. s. — (Zaria) quadricincta, GoLDF. 7, 9. s. Cypraea Zsigmondyana, nov. sp. 7. s. s. — — cfr. ventricosa, FoRBES 7. s. S. — (Luponia) cfr. carnatica, Sror. 9. s. S. Psendoliva Zitteli, nov. sp. 7, 9. h. an Vermetus (? Vermiculus) tricarinatus, n. sp. 7. Ss. — — cfr. anguis (Forses), Sror. 7. s. —- praecursor, nov. sp. 9. s. s. un Laxispira distineta, nov. sp. 7. s. Fusus Schlosseri, nov. sp. 7. s. s. , » P ' Die Namen der auch von anderen Lokalitäten bekannten, also identifizierten Arten sind kursiv, die neuen Arten und die nur dem Genus nach bestimmten Exemplare aber in Antiqua gedruckt. Fusus jucundus, nov. sp. 7. s. 8. ? Fusus conjecturalis, nov. sp. 7. =. s. — sp. indet. 7. s. s. Pollia Hantkeni, nov. sp. 7, 9. s. Voluta (Scapha) occulte-plicata, nov. sp. 7. s. — _(Volutilithes) septemcostata, ForBeEs 7. s. Voluta (Volutilithopsis) exornata, nov. sp. 7. s. Turrieula monilifera, nov. sp. 7. s. Pleurotoma (Surcula) supracretacea, nov. sp. 7. s. deperdita, nov. sp. 7. s. s. — .. (? Clathurella) orba, nov. sp. 7. =. s. Lamellibranchiata. Ostrea (Alectryonia) ungulata, SCHLOTLEIM SP. (— Ostrea larva, LamArck) 9. (10, 17) s. Östrea sp. 9. s. s. Exogyra (Amphidonta) ostracina, LamArcK Sp. (— Ostrea haliotoidea ScHLoTH.; Ostrea auri- cularıs, WAHLENB.) 9. (11, 17) s. Plicatula efr. multicostata, ForBes 7. s. s. Lima’ (Radula) Szilyana, nov. sp. 7. s. s. selectissima, nov. sp. 7. s. =. — -—- Brusinai, nov. sp. 9. s. s. — (Acesta) efr. subansobrina, D’ORR. 9. s. — (? Plagiostoma) aff. Althi, E. Favre 9. s. s. — (Plagiostoma) sp. indet. 9. =. s. Peceten Kremeri, nov. sp. 7. s. — vertebratus, nov. sp. 7. s. s. — sp indet.7 9. 8. s. — (Chlamys) Szer&mensis, nov. sp. 7. h. — — Pallasouti, Leyn. 9. h. — (Synetonema) aff. sublaminosus. E. Favre assEs. Neithea Faujası (Pıcr. et Caup.) 7. =. — Böckhi, nov. sp. 7, 9. h. — Almusana, nov. sp. 7..s. Gervillia orientalis, nov. sp. 7. s. — sp. indet. 7. =. s. Perna impedita, nov. sp. 7. s. Modiola typica, Forees 7. Sb S% Praercı l. — flagellifera, FoRrBEs S. — _cfr. siligqua, MATHERON 7. s. Ss. Septifer variabilis, nov. sp. 7, 9. (17) s. h. Pinna aff. laticostata, Stoniezra 7. s. h. Palaeontographica. Bd. LII. Pinna sp. indet. 7. s. Arca (Barbatia) syrmica, nov. sp. 7. =. Cucullaea (Trigonoarca) Szaböi, nov. sp. 7, 9. s. h. Peetunculus Hungarieus, nov. sp. 7, 9. s. h. — af. subplanatus, Sror. 9. s. s. — nov. sp. indet. 9. =. s. Limopsis mummiformis, nov. sp. 7, 9. h. — Vilmae, nov. sp. 7, 9. h. Leda (Yoldia) cfr. obtusata, Stor. 9. s. s. Trigonia spinuloso-costata, nov. sp. 7. (11, 17) h. — sp. indet. 11. s. Astarte (Eriphyla) scalata, nov. sp. 7. h. — (? Eriphyla) cfr. granum, Mara. 7. h. Orassatella Zitteliana, Stor. 7, 9. (17) s. h. — Slavonica, nov. sp. 7. s. Chama Benköi, nov. sp. 9. s. Sphaerulites solutus, nov. sp. 7, 9 (11, 17) s. h. — sp. indet. 9. s. s. Lucina sp. 7. s. s. Cardium quadrieristatum, nov. sp. 7. s. — pseudo-producetum, nov. sp. 9. s. — Üerevieianum, nov. sp. 7. s. 8. — sp. indet..:7..:s..:s. Cyprina (Venilicardia) arcuata, nov. sp. 7. s. s. Tapes transerta, nov. sp. 7. s. s. — (Baroda) flagellifera, nov. sp. 9. =. s. Cytherea Kochi, nov. sp. 7. 9. s. h. Üyprimeria annulata, nov. sp. 9. s. — elliptica, nov. sp. 7. s. s. Teltina (? Peronaeoderma) efr. Stoliezkana, Zırr. ob &b 11 Tellina (Linearia) circinalis, Dusarvın, sp. 9. ®. Glyeimeris mermeros, nov. sp. 9. s. Gari praecursor, nov. sp. 7. 8. Anatina (Öercomya) eymbula, nov. sp. 7. s. s. — diversi-signata, nov. sp. 7. s. Corbula, sp. indet. 7. s. s. Solen sp. indet. 7. s. s. Nach diesem Verzeichnis sind in diesen beiden jüngsten Gliedern der oberkretazeischen Schich- tenreihe von Öerevi6 13 Arten vorhanden, welche als charakteristische Formen der oberen Kreide bereits von anderen Fundorten bekannt sind; weitere 13 Arten sind von anderen Orten bekannten Formen ähnlich, aber der Unzulänglichkeit des Materials oder des mangelhaften Erhaltungszustandes wegen weder mit gehöriger Sicherheit zu identifizieren, noch abzutrennen. Die übrigen 96 Arten enthalten 78 aus der Kreide bisher nicht bekannte, neue und 18 nicht bestimmbare Formen. Letztere, sowie die mit cfr. und aff. bezeichneten können sich durch weiteres Material als bekannte, vielleicht auch als neue Arten herausstellen. 10. Orbitoiden-Kalk (bei Kocz Orbituliten-Kalk). Ein gelblichbrauner, diehter Kalk, erfüllt mit einer dem Orbitoides Faujasi sehr ähnlichen Form, die an den Verwitterungsflächen an manchen Stellen massenhaft vorkommt. Die gesamte Mächtigkeit der diekbankigen Schichten schätzt Koch auf ea. 5 m. Außer vereinzelten Bruchstücken von Pecten fanden wir nur die Bruchstücke einer sehr großen Radiolites-Art, die am meisten dem Desmovurınschen Radiolites crateriformis ähnlich sind. 11. Kalkiger Serpentin-Sandstein. Kleine gerundete Serpentinkörner sind durch ein graugelbes oder braunes Kalkbindemittel zu einem festen Gesteine verbunden, das infolge Vor- herrschens dunkelgrüner Serpentineinschlüsse und häufig auch ölgrüner Bastittafeln dunkelgrün gefärbt ist. Verwittert zeigt das Gestein besonders an der Oberfläche rostbraune Farbe mit Körnern und Flecken von Brauneisen. Mit Salzsäure braust dasselbe sehr lebhaft. In den Bänken, welche im Bache anstehen, sind Fossilien stellenweise häufig, sitzen aber sehr fest im Gestein. Bisher ließen sich insge- samt zwölf Arten feststellen, darunter ein schr schöner Ammonit, welcher einer für die oberen Kreide- schiehten Südindiens (Arrialur-group) sehr charakteristischen Form ähnelt. Die Fossilien dieser Gruppe sind folgende: Pachydiscus supremus, nov. sp. 8. s. Neithea cfr. quinquecostata, Sow. sp. (? 17) =. =. Östrea, sp. indet. s. s. — af. striato-costata, GoLDF. sp. S. S. Gryphaea vesicularis, Lamarcr (17) h. Trigonia spinuloso-costata, nov. sp. s. — Üereviciana, nov. sp. s. h. — sp. indet. s. =. — semicoronata, nov. Sp. 8. 8. Sphaerulites solutus, nov. sp. (7, 9, 17.) h. Neithea quadricostata, Sow. sp. 8. . Lneina proboscidea, nov. sp. s. s. 12. Roter, glimmeriger Schieferton mit Grünerde-Flecken und weißen, stark magmesiahaltigen Kalkspat-Adern, ohne Fossilien. Derselbe ist den unter No. 4 und 6 erwähnten Schichten ähnlich oder identisch. 13. Wechsellagernde Schiehten von Sandstein, Konglomerat und dunklem Sehieferton am Zusammenfluß der aus der Nähe des Vöröstetö (Öerveni £ott) kommenden beiden Bäche (des hier von SO nach NW. fließenden Cerevicer Baches und des Ossolacki Een Baches unter dem Sashegy (Orlovac). Koc# bezeichnet diesen Punkt wohl aus Versehen als „Gabelung des Baches‘, statt „Vereinigung der beiden Bäche“. Von hier im Össolacki Bach aufwärts schreitend folgt wieder 14. Roter, glimmeriger Schieferton mit Grünerde-Flecken und weißen, stark magnesiahaltigen Kalkspat-Adern, gerade so, wie in den Schichten 4, 6 und 12. An einer Stelle kommen eingelagert einige Meter mächtige Schichten eines dunklen, rötlichbraunen, fettglänzenden, feineren Schiefertones vor mit sehr kleinblättrigem, nur unter der Lupe sichtbarem Glimmer. Diese Schichten fallen mit 20° nach N ein. Ihnen folst 15. Diekbankiger, grauer, dichter Kalk, von feinen Caleitadern durchzogen, dessen 1!/;—40 m mächtige Schichten mit dem eben erwähnten Schieferton wechsel- lagern. Schieferton und Kalk sind fossilleer. 16. Bläulichsehwarzer, glimmeriger Tonmergel, dessen zerklüftet schieferige Schichten im Ossolacki Bache aufwärts weit zu verfolgen, also von bedeutender Mächtigkeit sind. Das Material dieser Schichten ist ein sehr ähnliches, vielleicht sogar gleiches wie das der Schicht 7. Um so auffallender ist nun der Umstand, daß dieser mächtige Schichtenkomplex überaus wenig Fossilien ein- schließt. Koch fand nur ein Bruchstück einer Turritella und ein Echiniden-Fragment; ich selbst fand während meines letzten Dortseins im Jahre 1886 die plattgedrückten, zerbrochenen Klappen eines Inoceramus. Zwei Spezies konnten bestimmt werden: Turritella Szeremiensis, n. sp. und Inoceramus Cripsi, MANTELL. 17. Grünsandstein. Kocn nennt dieses Gestein „Brachiopodenführende Serpentinbreecie“ und charakterisiert dasselbe wie folgt: „Sehr viele eckige Serpentinbröckelchen sind durch einen dunklen tonigen Mergel gebunden; die Farbe des Gesteines ist deshalb grünlichschwarz.“ Die Oberflächen der Schichten, die auf beiden Talgehängen bei dem Wasserfall etwa 15—20 m hoch aufgeschlossen sind, sind ziemlich locker und mürbe, und die Fossilien lassen sich gut herauslösen; in tieferen Partien ist das Gestein fest, hart, es bricht schwer und unregelmäßig. Es führt sehr zahlreiche Fossilien, unter denen die Brachiopodenreste überwiegen, deren größter Teil aber aus stark verdrückten Exemplaren, meistens nur aus unbestimmbaren Wirbelteilen, besteht. Unter den nach mehreren Hunderten zählenden Exemplaren von den Aufsammlungen Kochs wie von meinen eigenen sind einige sehr schöne Stücke vorhanden, welche für dieses ältere Glied der Kreideschiehten von Öerevi@ von besonderer Wichtigkeit sind. Außer dem einen Ammoniten aus der 11. Schicht sind sämtliche Ammoniten und ebenso mit Aus- nahme eines Exemplares alle Brachiopoden auf diese Schicht beschränkt, deren Fauna die folgende ist: Cephalopoda. " Baculites aff. vagina, Forgzs s. s. * Ammonites sp. 8. s. “ Pachydiseus @erevidianus, nov. sp. S. * bedeutet jene Arten, von welchen auch Dr. O.Lenz im Sommer 1872 ein oder mehrere Exemplare gesammelt hat. (Vgl. bei KocH, Földtani Közlöny, Bd. VI, p. 26 und Jahrb. d. geol. Reichsanst. XXVI, p. 15.) Manche Spezies sind nur aus der Lenzschen Sammlung bekannt: So z. B. das einzige, annähernd bestimmbare Exemplar von Baculites aff. vagina FORBES al, Gastropoda. " Turbo (Collonia) Lenzi, nov. sp. s. s. " Actaeonella (Volvulina), nov. sp. indet. s. s. Scalaria sp. indet (?) s. Lamellibranchiata. " Ostrea (Alectryonia) ungulata, SCHLOTH. " Septifer variabilis, nov. sp. (9) h. (— Ostrea larva, LamArck) (9, 10) s. s. " Trigonia spinuloso-costata, nov. sp. (7, 11) s. " Gryphaea vesicularis, LAMARcK (11) s. h. " Crassatella Zitteliana, Srorıczka (7, 9) s. " Spondylus spinosus, Sow. sp. mut. hungarica, h. " Sphaerulites solutus, nov. sp. (7, 9, 11) h. " Lima aff. Pichleri, Zirten s. Ss. " Lucina proboseidea, nov. sp. (11) s. Neithea cfr. qwinquecostata (Sow.), DRoVET (®), Cardium efr. asperum, Münster h. S. 8. Glycimeris, sp. indet. (2) s. s. * Inoceramus Cripsi, Manteır (16, 20), s. Brachiopoda. " Orania Ignabergensis, Rerzıus s. Terebratula semiglobosa, Sow. s. h. Rhynchonella plicatilis, Sow. var. h. — af. biplicata x semiglobosa, Sow. s. h. — _cfr. Mantelliana, Sow. s. " Kingena (?) nov. sp. indet. h. Terebratula carnea, Sow. h. Hiezu muß noch eine kleinere, gedrungene, aufgeblasene Pectunculus-Art gezählt werden, wo- von zwar einige Exemplare vorliegen, worunter aber keines in bestimmbarem Zustand erhalten ist. 18. Kalkmergel. Ein graues, hartes, plattiges, Magnesia und Kieselsäure haltiges Gestein, das mit kalter Salzsäure nicht braust. Da die plattigen Schichten dieses harten Gesteins der (das LENZ als Baculites Faujasi bezeichnete; Jahrb. XXIII, p. 302), das bessere Exemplar von Pachydiscus Cerevicianus, das einzige und vollkommen unversehrte Exemplar von Turbo (Collonia) Lenzi, das schönste und besterhaltene Exemplar von Orania Ignabergensis, RETZ., wie auch das abgebildete (Taf. VII, Fig. 15) Bruchstück von Actaeonella (Volvulina) inflata, nov. sp., von LENZ irrtümlich als „charakteristische Gosau- Actaeonella“ bezeichnet. L.c. gibt Lenz auch Hippuriten an, die ich weder in der Wiener Sammlung LEnz’ noch an Ort und Stelle fand. Das Gestein der Schicht 17, welches KocH als „Serpentin-Breccie“ bezeichnete, nennt Lenz (Jahrb. XXIII, p: 301) „eine ca. 15—20 Klafter mächtige, versteinerungsreiche Tuffablagerung, die aber bisher nur an einer einzigen Stelle konstatiert ist...“ Weiter sagt er: „Was dieses Gestein betrifft, so besteht dasselbe aus einem schwärzlichen, glimmerreichen, mit Salzsäure stark aufbrausenden Tuff, in welchem zahlreiche, an den Ecken und Kanten abgerundete Kristalle eines hornblendeartigen Minerales eingestreut sind. Eine Schichtung ist nicht zu erkennen, dagegen läßt sich seine Auflagerung auf Serpentin beobachten.“ Die einander widersprechenden Äußerungen von KocH und Lknz veranlaßten mich, Dünnschliffe der Gesteine aus der 17., sowie aus der 11. Schicht (kalkiger Serpentin-Sandstein) zu untersuchen (gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. F. SCHAFARZIK). Diese Dünnschliffe bewiesen, daß die beiden Gesteine ihrem Wesen nach gleich sind, nämlich grüne Sandsteine mit kalkigem Bindemittel, deren Gesteinselemente kleine, abgewetzte Serpentin- körnchen liefern. In den Schliffen mancher Körner ist die Olivinstruktur gut zu erkennen; außerdem kommen Durch- schnitte von Foraminiferen und Lithothamnien vor. Demnach kann Koch#s 17. Schicht nicht als Tuffablagerung (wenigstens nicht als primärer Tuff) betrachtet werden. Ihre Beschaffenheit und Entstehung ist übrigens in Anbetracht der nahe liegenden Serpentinlager (siehe Schicht 19 und 21) unschwer zu erklären. u) Einwirkung des Wassers besser widerstehen, als der das Hangende bildende Serpentin-Sandstein, so hat sich an der Kontaktstelle der beiden Schichten eine 4—-5 m hohe Felsstufe gebildet, über welche der Bach in einem Wasserfall herabstürzt. In diesem grauen Kalkmergel wurden bisher keine Fossilien gefunden. 19. Serpentinschicht, etwa 20 m mächtig. 20. Tonmergel, grau, schiefrig, glimmerig; mit eingelagerten dunklen Kalkmergel- Schichten und linsenförmigen Nestern. Die Schichten fallen mit 20—25° nach NNO ein. In dieser Schicht fand Koch außer einigen Bruchstücken von Krabbenscheren und Echiniden nur zwei Muschel- arten in je einem Exemplar; und zwar: Gryphaea vesicularis, Lauer. und C'yprina bifida, Zırr. sp. (2). Letztere wird von ihm nur bedingungsweise unter diesem Namen angeführt; sie ist der Form nach der Cyprimeria elliptica, nov. sp. aus Schicht 7 sehr ähnlich, da sie aber stark deformiert ist, und da das Schloß nieht präpariert werden konnte, war sie mit jener Art nicht sicher zu identifizieren. 21. Mächtiges Serpentinlager, im Bache mehrere hundert Meter anstehend. 22. Grauer, erdiger (lockerer)Schieferton mit einer zwischengelagerten 1'/, m mächtigen dunklen Kalkbank. Der Serpentin ist an der Kontaktfläche zu einem gelben, lockeren Ton verwittert. 23. Sandstein und Konglomerat in wechsellagernden Schichten, zwischen welchen stellenweise roter Schieferton vorkommt. Der Sandstein ist gelblich braun oder in verwitterterem Zu- stand rot gefärbt; das Bindemittel ist gewöhnlich eisenoxydhydrathaltiger Kalk oder Mergel, stellen- weise aber auch Kieselsäure. Die Mächtigkeit der einzelnen Schichten schwankt zwischen 3—40 cm. Bei dem zweiten und dritten Wasserfall (von unten aufwärts schreitend) ist der Sandstein sehr hart, mit kieseligem Bindemittel, fast saiger stehend, während er sonst unter bedeutend kleinerem Winkel nach N einfällt. Die Einschlüsse des Konglomerates bestehen aus Quarz, sein Bindemittel ist ebenfalls eisenoxydhaltig, kieselig. 24. Dunkler, erdiger Schieferton. 25. Brauner, plattiger Kalk, der mit den Schalenfragmenten von Rudisten und an- deren Mollusken erfüllt ist, von denen aber kein einziges unverletztes Exemplar freigelegt werden konnte. 26. Wechsellagernde Schichten von Sandstein und Breccie, die etwa 200 m im Bache verfolgt werden können. Die Einschlüsse der Breecie sind zumeist Glimmerschiefer- Stücke, z. T. von bedeutender Größe. 27. Glimmerschiefer ist nur auf kurzer Strecke entblößt, darüber hinaus wiederholen sich die Schichten 24, 25 und 26 in der vorgenannten Reihenfolge. Schließlich folgt? Glimmer- schiefer und Phyllit. Kocn ist der Ansicht, daß die drei letzten Glieder der Kreideschichten infolge einer Verwerfung sich in dem Profil wiederholen. Die Lage dieser Verwerfung hat Kock in seinem Öerevicer Profil auch bezeichnet. An einer Stelle (Jahrbuch d. Geol. R.-Anst. XXVI, p. 16) äußert Kocm sich dahin, es sei möglich, daß auch an mehreren anderen Stellen des eben geschilderten Profils Verwerfungen vorkommen, da mehrere voneinander entfernt liegende Schichten sich petro- graphisch ziemlich in gleicher Weise wiederholen, wie z. B. die Schichten 16, 17 und 18 in ihrem Material Se sehr den Schichten 7, 9 und 10 ähnlich sind; da aber die Identität der Schichten durch Fossilien bisher nicht bewiesen wurde, so läßt sich nichts Bestimmtes über etwaige andere Verwerfungen sagen. Nach allem, was Kocn an den Kreideschichten im Cerevicer-Tale beobachtet hat, teilt er den eben beschriebenen Schichtenkomplex in drei Hauptgruppen ein. I. Die obere, jüngste Gruppe der fossilleeren Schichten 3, 4—6. II. Die mittlere Gruppe der fossilführenden Schichten, zu welcher er die Schichten 7—20 mit dem oberen dünnen Serpentinlager rechnet. III. Die untere, älteste Gruppe von fossilfreien Schiehten, die mit dem unteren, mächtigen Serpentinlager beginnt (21) und die Schichten 21—26 umfassend, bis zum zweiten Auftreten des Glim- merschiefers gerechnet wird. Zu bemerken ist, daß diese Gruppe, außer aus Serpentin, überwiegend aus Sandtsteinen und Konglomeraten besteht. Beschreibung der Fauna. I. Cephalopoda, Coviex. Die Molluskenfauna der Cerevicer Schichten enthält nur sieben Exemplare von Cephalopoden, speziell von Ammonoideen. Dibranchiaten fehlen bis jetzt. Ammonidae (Brusulkke). Familie: Lytoceratidae NEUMAYR (1875) emend. ZITTEL (1884). Gattung: Baculites Lamarck (1799). Baculites aff. vagina Forbes. Taf. VI, Fig. 1. 1846. Baculites vagina FORBES, Transact. Geol. Soc. London. Vol. VH, pag. 114, Tab. X, Fig. 4. 1866. 5 5 STOLICZKA, Cret. Cephal. S.-India, pag. 198 (cum Synon.), Tab. XC, Fig. 14—15; tab. XCI, Fig. 1—6. Das abgebildete Bruchstück ist seitlich, sowie an dem Siphonalteile stark zusammengedrückt, so daß der Umriß der Mündung resp. der Querschnitt der einzelnen Kammern nicht mit Sicherheit anzu- geben ist. Doch dürfte anzunehmen sein, daß die ziemlich gut erhaltene Antisiphonalseite etwas ab- geplattet war und daß die Flanken gegen den Ventralteil zu konvergierten. Diese Beschaffenheit des Schalenquerschnittes läßt daher auf eine Form aus der Gruppe des Baculites anceps Lamarck schließen. Ähnliche Formen scheinen sich auch unter den ebenfalls hieher- gehörigen, von StorıczkA (1. ce.) als Baculites vagina Forses abgebildeten Stücken zu befinden. — Zwar zeigt unser Baculites keinerlei Skulptur (insbesondere der abgeplattete Siphonalteil wurde arg ver- letzt) — selbst die vorhandenen Andeutungen von feinen schiefen Streifen lassen sich nicht mit Sicher- heit als ursprünglich vorhanden deuten — auch fehlt demselben der Kiel auf der Ventralseite, doch scheint auch bei Bac. vagina letzterer, sowie die Berippung bei kleineren oder abgeriebenen Exem- plaren nicht ausgebildet beziehungsweise sichtbar zu sein. Es wäre daher immerhin möglich, daß eine mit Bac. vagina identische oder doch nahe verwandte Form vorliegt. Die Suturlinie zeigt den allgemeinen Charakter der Baculitenloben. Neben dem ziemlich hoch- gelegenen, schmalen, zweispitzigen Antisiphonallobus befindet sich der etwas breitere und tiefere zweite ee Seitenlobus, welchem der fast gleichbreite aber noch tiefere, paarig geteilte erste Seitenlobus folgt; die zwei Seitensättel sind durch je einen seichten Sekundärlobus in zwei Äste gespalten. Der Siphonallobus ist nicht, der Externsattel nur zur Hälfte sichtbar. Auch der Charakter der Loben steht daher den von Sroriozka (1. e. Taf. XC, XCI) abgebildeten Suturen nicht sehr ferne. Die Mangelhaftigkeit des Exemplares gestattet weder die Identifizierung mit obgedachten in- dischen Baculiten, noch die Aufstellung einer besonderen Art. Vorkommen. Üerevic. In der Brachiopoden und Spondylus führenden Schicht (Kochs 17. Schicht). Außer dem abgebildeten Exemplar (von OÖ. Lexz gesammelt) liegt noch ein kleineres, von mir gesammeltes, schlechter erhaltenes Bruchstück vor. Bac. vagina kommt in Süd-Indien in der Arrialoor- und Valudayur-Gruppe, in der Nähe von Pondicherry und Arrialoor vor; in Südamerika (nach vD’Orsıeny) auf der Insel Quiriquina (Chile). Familie: Desmoceratidae ZiTTEL, 1894. Gattung: Pachydiscus ZırreL (1884). 1. Pachydiscus supremus Persö; nov. sp. Taf. V, Fig. la—b. 1865. Ammonites Ootacodensis, p. p.? STOLICZKA, Cretac. Cephalopoda of Southern India, pag. 109, tab. LVI. Fig. 1 (non tab. LVII et tab. LIV, Fig. 3—4). Beschreibung. Gehäuse scheibenförmig, aufgebläht, das abgebildete einzige Exemplar ist bis ans Ende gekammert und aus 4 bis 5 stark involuten Windungen zusammengesetzt. Die Wohn- kaınmer fehlt. Die Umgänge sind sowohl am Externteile als auch an den Seiten gerundet und ebenso am Nabelrand, von wo die Wände steil bis zur Naht abfallen. Die inneren Umgänge werden von den äußeren so umfaßt, daß nur ein schmaler Saum frei bleibt und demzufolge ein verhältnismäßig enger aber tiefer Nabel gebildet wird. Die Mündung ist oval, die Breite derselben wird von der Höhe etwas übertroffen. Die Verzierung besteht aus Rippen und Knoten. Die Rippen des letzten Umganges sind im Verhältnis zur großen aufgeblähten Form ziemlich dünn, die meisten reichen nur bis zum äußeren Drittel der Flanken, während jene, welche sich in der Nähe des vorletzten Umgangs befinden, eine zweimal ge- bogene, sehr flache S-förmige Welle bildend, bis zum Nabelrand reichen, um dort in einem mäßig großen, etwas länglichen Knoten zu endigen. Zwischen diesen knotigen Rippen befinden sich je ein oder zwei Sekundärrippen von gleicher Stärke, welche jedoch kaum über die Mitte der Seiten reichen und, wenn dies doch der Fall ist, mit den Hauptrippen diehtome Verzweigungen bilden. Die Hauptrippen der inneren Windungen (man zählt deren am vorletzten Umgange 11) endigen alle am Nabelrande mit scharfen, in radialer Richtung gestreckten Knoten, welche im Nabel deutlick hervortreten. Auf dem letzten Umgange beträgt die Zahl der Rippen (die der Haupt- und Sekundärrippen zusammen) 40. Die Rippen des letzten Umganges nehmen an Stärke zwar allmählich, aber nur sehr wenig zu und folgen bis ans Ende in fast gleichen Abständen nachemander. ee Lobenlinie. Der breitstämmige Externlobus ist stark zerschlitzt und tief herabhängend; der erste Laterallobus reicht noch tiefer herab, während der zweite Laterallobus viel seichter und nur halb so groß ist, wie der erste. Der erste Hilfslobus, welcher auf den Nabelrand und den Knoten fällt, spaltet sich auf der letzten Scheidewand bei der Wurzel in zwei Äste, der nächstfolgende zweite, jedoch noch außerhalb der Nabelnaht befindliche Hilfslobus ist bereits sehr verkümmert. Die Loben sind alle drei- ästige. Die ebenfalls stark zerschlitzten Sättel sind zweiteilig und die teilenden Sekundärloben reichen tief in die Stämme hinein. Der stark entwickelte Außensattel findet sein Ebenbild in dem viel kleineren ersten Seitensattel, während der zweite Seitensattel und die nächstfolgenden beiden Hilfssättel an Größe sehr rasch abnehmen, so daß der zweite, unmittelbar über der Naht befindliche zweite Hilfssattel schon ganz verschwindend wird. Die Antisiphonalsuturen sind unbekannt. Dimensionen: Durchmesser in der Windungsebene, ohne Wohnkammer . 214 mm = 1,00, Höhe des letzten Umganges . . . ». » 2.2..2...0..109 „ = 051, Nabelweiten- zen nes Bene ee ee a AOR 05T, Dicke des letzten Umganges . . . % „ = 0,45, Breite (Dicke) des letzten Umganges: zur Höhe desselben 0,88 :1. Vergleiche und Bemerkungen. Vorliesende Art gleicht am meisten dem Ammon. Ootacodensis SroLiczkA, aus Südindien (Cret. Cephal., pag. 109), jedoch nicht nach der Be- schreibung, sondern nur dem auf Taf. LVI abgebildeten Exemplare. Mit dieser Abbildung stimmt das vorliegende Exemplar hinsichtlich der Form, der Maße, sowie Anzahl und Gestalt der Rippen vollkommen überein. Auch die Charaktere der Suturlinien würden im allgemeinen ziemlich gut überein- stimmen bis auf einen Unterschied: Der erste Laterallobus auf unserem Exemplar ist länger, wie der Externlobus, während dies bei der Form Srorıczxas nach der Abbildung und Beschreibung nicht der Fall ist. Diesbezüglich kann jedoch die Frage aufgeworfen werden, ob diese Suturlinie tatsächlich dem der Fig. 1 auf Taf. LVI entsprechenden Exemplar entnommen wurde. Ferner ist bei Srtorczka die Nabelvertiefung wohl abgebildet, aber die Knoten des Nabelrandes sind in derselben nicht sichtbar. Wenn wir die auf Taf. LIV (Fig. 3 und 4 der Cret. Cephal.) abgebildeten kleinen Exemplare ganz ausschließen und bloß jene auf Taf. LVI und LVII in Betracht ziehen und miteinander vergleichen, so be- merken wir, daß Srtorıczka unter dem Namen Ammon. Ootacodensis zwei verschiedene Arten zusammen- faßte und deren vereinigte Charaktere beschrieb. Bei dem auf Taf. LVI abgebildeten Exemplare ist die Schale mehr aufgebläht wie bei dem auf Taf. LVII; die Rippen des ersteren sind dünn, zart, wenig hervor- tretend und nähern sich zweimal gebogen und dünner werdend (auf der sichtbaren letzten Windung) dem Nabelrande, welchen sie kaum oder überhaupt nicht erreichen; die Rippen des anderen hingegen sind dick, gröber, sie stehen dichter und sind nur einmal sichelförmig über dem Externteil und den Seiten ge- krümmt; die Hauptrippen dieses — nebenbei bemerkt — größeren Exemplares schließen, am Nabelrand mit scharfen Knoten endigend, 1 bis 4 Sekundärrippen ein, werden auf dem letzten Umgange sehr dick, folgen plötzlich in großen Zwischenräumen aufeinander und werden fast ganz gerade. Die Suturlinie dieses letzteren Exemplares ist nicht abgebildet. Die Frage bleibt aber offen, ob die auf Taf. LVI, Fig. 1a abgebildete Suturlinie nicht einem kleineren Exemplar der grobgerippten Art entstammt. Palaeontographica. Bd. LII. 12 ee Diese Charaktere sind voneinander so auffallend verschieden, daß es überraschend ist, wie ein so gewandter und scharfsinniger Paläontolog wie Srorıczka sich dazu entschließen konnte, zwei so grund- verschiedene Formen nur als zwei Varietäten in ein und dieselbe Art zusammenzufassen? SrtoLiczkA ging auch noch anderseits ziemlich willkürlich vor, als er Ammonites colligatus Binxuorst (non HornınG- maus) aus den oberen Kreideschichten von Limburg (s. BinkHorst, Gasterop. et Ceph. de Limbours, p. 25, Tab. VI, VII, VIIla und b) mit dem indischen Ammon. Ootacodensis vereinigte, von welchem derselbe hinsichtlich der Form und ganz besonders den Verzierungen und der Suturlinie nach sehr wesentlich abweicht. (Vergl. diesbezüglich auch Scurürers Bemerkung in ‚„Cephal. d. oberen deutschen Kreide.“ Palaeontographica XXI, 1871—72, pag. 53). Da nun Srorıczka die Nabelknoten nur bei der auf Taf. LVII abgebildeten Varietät als wesentliche Eigenschaft betrachtet, so können wir, obwohl das abgebildete Exemplar den Eindruck erweckt, als ob dieselben nur infolge mangelhafter Erhaltung nicht sichtbar wären, doch nicht mit Sicher- heit annehmen, daß bei der mit unserem Exemplare identischen Form die Nabelknoten ebenfalls vor- handen waren. Könnte dies angenommen werden, so wäre unser Exemplar mit der von SrtoLıczka auf Taf. LVI abgebildeten Form mit großer Wahrscheinlichkeit identifizierbar, während im entgegenge- setzten Falle die Identifizierung bloß eine bedingte sein kann mit der Einschränkung, daß. die fraglichen Knoten auf einem besser erhaltenen Exemplare vielleicht denn doch vorhanden wären. Demzufolge belasse ich die Benennung Ootacodensis für das auf Taf. LVII dargestellte, mit gröberen Rippen verzierte Exemplar Srorıczkas, während ich die auf Taf. LVI abgebildete Form in der Hoffnung einer späteren Bekräftigung unter dem Namen Pachydiscus supremus mit meiner vorliegenden Art aus Öerevic be- dingungsweise vereinige. In der Peramplus-Gruppe der europäischen Kreide - Ammoniten finden sich mehrere Arten, welche mit Pachydiscus supremus in der einen oder anderen Eigenschaft übereinstimmen, aber keine einzige, mit welcher unsere Art vollkommen zu identifizieren wäre. Als Beispiele können Ammonites epi- plectus REDTENBACHER von Muthmannsdorf (Gosau-Öephal., pag. 121, Tab. XXVIII) erwähnt werden, der aber zahlreichere, dichter stehende und mit einfacher Krümmung den Nabelrand erreichende Rippen besitzt, wo — nämlich am Nabelrande — keine Knoten vorhanden sind. Die Suturlinie ist jedoch jener unseres Exemplares täuschend ähnlich. Ammon. Neubergicus Havrr (Cephal. der Gosausch., pag. 12, Tab. II, III) ist der Öerevicer Form weniger ähnlich, zeigt: aber hinsichtlich der Nabelknoten und Suturlinien Ähnlichkeit; die Zahl und Form der Rippen wie auch die schlankere Gestalt sind jedoch voll- kommen abweichend. Bezüglich der Verzierungen zeigen mit Pachydiscus supremus die folgenden Arten Ähnlichkeit: Ammon. Pailleteanus »’Or». (Pal. fr. terr. er&t. I. Tab. 102) in der Form der Rippen, aber ohne Nabelknoten; ebenso Ammon. sp. indet. efr. Bhavani, Sror. (REDTENR. ]. ce. tab. XXX, Fig. 2) und in manchem Detail sehr auffallend Ammon. Gollevillensis D’Ore.,' ohne jedoch mit derselben in we- sentlichen Eigenschaften übereinzustimmen. Nachschrift. Obige Beschreibung und Abbildung von Pachydiscus supremus war bereits lange (im Jahre 1883) fertig, als (Ende Juni 1890) Seunes’ Arbeit über die Ammoniten der baeulites- ! v, sub. „Ammonites Lewesiensis“ D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. er&t. I. Tab. 101. Cfr. Prodr. de Pal&ont. II, pag. 212, SHARPE, Cephalopoda in the Chalk of England, pag. 48-49, Tab. XXI, Fig. 2 (non Tab. XVII, Fig. 2). iO führenden Kalke des Contentin erschien, resp. nach Budapest gelangte,' wo eine dem Pachydiscus von Cerevi@ frappierend ähnliche Form beschrieben ist. | Seuses hat nämlich 1890 unter dem Namen Pachydiscus Fresvillensis aus den Schichten des unteren Danien von Fresville (Manche), einen Ammoniten beschrieben (l. e. pag. 3, tab. I), dem er dann später ein zweites Exemplar derselben Art aus dem Heteroceras polyplocum führenden Campanien von Tereis (Landes) anreihte (l. ce. pag. 14, tab. III, Fig. 1). Es ist eine überaus interessante Erscheinung, daß dieselbe Art, deren erste typische Exemplare aus den zur nördlichen Kreideprovinz gehörigen baculitesführenden Schichten (Maestrichtien) des Cotentin bekannt wurden, mit dem Wesen nach vollkommen übereinstimmenden Formen auch in den Bildungen der zumindest 600 Kilometer weit entfernten südlichen Kreideprovinz vorkommt. Nach den Mitteilungen Seuxes ist nämlich Pachydiscus Fresvillensis außer im Contentin auch in dem am Fuße der westlichen Pyrenäen gelegenen Teile Frankreichs, in der Stegaster, wie auch in der Echinoconus sul- catus führenden Kreide, im aquitanischen Danien und in dem Campanien von Tereis und Angoum& (Landes) vorhanden. Der ganze Habitus, die Gestalt und Anordnung der Rippen, die Form des Nabels, die Zahl und eigentümlich gestreckte Form der Nabelknoten von Pachydiscus Fresvillensis stimmt mit dem Exemplar von Öerevi@ so sehr überein, daß es ausschließlich auf Grund ihrer äußeren Charaktere kaum möglich ist, die beiden nicht als ein und dieselbe Art zu betrachten. Hiezu kommt noch, daß die Maßverhältnisse des Öervicer und der beiden in Rede stehenden Exemplare von Fresville beinahe vollkommen übereinstimmen, obwohl der Unterschied in der Größe der Formen ein ziemlich bedeutender ist. (Der Durchmesser des Exemplars von Cerevi@ verhält sich zu dem Durchmesser des von Fresville, wie 1: 0.68). Die vergleichenden Maße sind: Exemplar von Öerevid von Fresville von Tereis Größter Durchmesser in der Windungsebene 214 mm = 1 147’ mm = 1 141 mm = 1 Ganze Höhe der Windung.. . . . . .».109 „ = 0,51 5. = 051 66 „ = 0,468 Dicke (Breite) der letzten Windung . . . 98 „ = 0,45 73» = 0,49 70 „= 949 INabelweiteues Deere ee AO „or 302272. —20,20 23 „ = 0,198 Dicke der letzten Windung zur Höhe . . 0,88 :1 0,97 :1 0,941: Die Unterschiede in den Nabelweiten und im Verhältnis der Höhe zur Dieke der Windungen lassen sich aus dem Größenunterschiede, resp. aus der infolge des Wachstums eintretenden allmählichen Veränderung der Dimensionsverhältnisse erklären. — Es kann noch hinzugesetzt werden, daß Srvxes in der Beschreibung sagt, der Nabelrand der jugendlichen Exemplare sei mit 13—15 Rippenknoten verziert, welche Zahl bei dem abgebildeten Exemplar, auf dessen halber Windung die Knoten sichtbar sind, tat- ‘ Contributions A l’&tude des Cephalopodes du Cretace superieur de France, par JEAN SEUNES. I. Ammonites du ealeaire ä Baculites du Contentin. — M6moires de la Soc. g6ol. de France. Palöontologie. M&moire No. 2. Tab. I et II. (Paris 1890.) Die Fortsetzung dieser Arbeit erschien ein Jahr später dortselbst: II. Ammonites du Campanien de la region sous-pyrönsenne. Tab. II—VI. (Paris 1891). Srunzs’ folgende, etwas später wie der erste Teil der obigen Abhandlung er- schienene Arbeit behandelt gleichfalls diese Art und ihr Vorkommen: Recherches g&ologiques sur les terrains secondaires et l’Eocene inferieur de la region sous-pyrönsenne du sud-ouest de la France. — Annales des Mines. 8° serie. M&moires. Tome XVII, Paris 1890. Siehe vorzüglich pag. 389—409 und 443—445, sowie Tab. VII und VIII, N sächlieh zutrifft; während bei dem bedeutend größeren Exemplar von Cerevi@ auf der dem Verschwinden derselben vorangehenden Windung die Zahl der Knoten resp. der knotigen Hauptrippen nie 11 übersteigt. Hieraus kann auf eine Abnahme der knotigen Hauptrippen bei fortschreitendem Wachstum geschlossen werden, was auf meinem Exemplar annähernd auch zu beobachten ist. Die Hauptrippen folgen in immer größeren Abständen aufeinander, bis schließlich die Knoten plötzlich verschwinden und auch die auf dem Nabelrand befindlichen und die lateralen Teile der Hauptrippen verwischt werden. Auf dem Exemplar von Fresville ist die Zahl der Haupt- und Nebenrippen auf der Schlußwindung zusammen 37, auf dem von Tereis 42 (beide nach der Abbildung gezählt), während sich auf der des Exemplares von Cerevi6 40 Rippen befinden. Die Exemplare Seunes’ von Pachydiscus Fresvillensis sind ausnahmslos schalenlose Steinkerne; ihre Suturlinie ist sehr zerschlitzt, aber so schlecht erhalten, daß sie nicht zu verfolgen war. In Anbe- tracht der ausschlaggebenden Rolle, welche der Suturline bei Bestimmung der Arten und Gattungen zu- fällt, getraue ich mich, so verlockend auch die Übereinstimmung der äußeren Charaktere ist, doch nicht das Exemplar von Cerevi@ mit dem von Fresville und dem von Tereis zu identifizieren. — Wir würden in den Besitz einer für die Verbreitung und die Verbindungen des Kreidemeeres überaus interessanten neueren Tatsache gelangen, würde es gelingen, zu ermitteln, ob die Formen aus dem Oontentin im nord- westlichen Frankreich, von dem ausgebreiteten Kreidegebiet am Nordabhange der Pyrenäen, aus dem Donautale bei Cerevi@ und von Ootacod in Südindien nieht nur von überraschender Ähnlichkeit, sondern tatsächlich identisch sind. Wir stehen hier jedenfalls einer auffallenden und interessanten Form gegen- über, auf welche gelegentlich zurückzukommen notwendig sein wird, insbesondere, wenn es gelingen würde, die Originale oder wenigstens authentisch als übereinstimmend bezeichneten Exemplare der auf- gezählten Lokalitäten einmal unmittelbar zu vergleichen, hauptsächlich aber, wenn wir die Suturlinien der Exemplare von Fresville und Tereis kennen lernten. Seunzs vergleicht Pachydiscus Fresvillensis mit denselben Gosau-Arten wie ich und beobachtet auch den zwischen den Exemplaren der südindischen Art Srtorıczkas sich zeigenden Unterschied, läßt sich aber auf keine eingehenderen Vergleiche ein. Was weiter die Exemplare einer mit der vorhergehenden, am selben Fundorte vorkommenden Art, des Pachydiscus Jacquoti Seunes betrifft, (1. ec. pag. 5—6, 9—10; tab. II, Fig. 1—3; tab. III, Fig. 4), so sind dieselben beträchtlich kleiner als die von P. Fresvillensis; sie sind dem letzteren aber in mancher Beziehung, so in der Gestalt (obzwar weniger aufgebläht), der Anordnung der Rippen, z. T. auch in der Form und schließlich in der eigentümlich gestreckten Gestalt der Nabelknoten ähnlich. — Nach alldem kann behauptet werden, daß weder das indische noch die französischen Exemplare, obschon die äußeren Charaktere in mancher Hinsicht sehr auffallend übereinstimmen, genügend vollständig sind, um die- selben einesteils miteinander, andernteils mit der Form von Öerevi@ ohne Zaudern und Vorbehalt iden- tifizieren zu können. A. pe Grossovvre (Les Ammonites de la Craie superieure, 1893, pag. 202—206. Tab. XXIV, Fig. 1 und 3; tab. XXXIII) vereinigt Pachydiscus Fresvillensis Seunes (1890) und Ammonites epi- plectus Repreng. (1873) mit Ammonites colligatus BinkHorst (1861). Fr. Kossmar (Untersuchungen über die südindische Kreideformation, pag. 98—102. Tab. XVI, Fig. 1a, b; tab, XVII, Fig. 1) läßt (der feingerippten) Form von Ammonites Ootacodensis STOLICZKA OT (l. e., tab. LVI) ihren ursprünglichen Namen und vereinigt mit ihr bedingungsweise Ammon. colligatus Bixktnorst; während er die audere (dichtgerippte) Form Pachydiscus Grossouvrei benennt (l. c., tab. LVII) und ihr Vorkommen ausschließlich auf das Niveau der Arriyalur-Gruppe des östlichen Süd- indiens einschränkt. Steısuann beschreibt in der Fauna der Quiriquina-Schichten (Neues Jahrb. für Min., Geol. und Paläont. Beilage-Band X. 1895—1896) einen Pachydiscus Quiriqwinae Prıtippr (]. e., pag. 74—79, tab. VI, Fig. 3a, 3b) und bemerkt hier, daß diese Art einer Gruppe angehört, die nicht nur in der oberen Kreide Europas (Pachydiscus colligatus Bıskm., Pachydiscus Fresvillensis SEUNES, Pachydiscus Neubergicus Haver ete.) sondern auch in den gleichalten Schichten Östindiens (Ammon. Arriyalurensis, Ammon. Utacodensis) und in Japan (Ammon. Arriyalurensis) Vertreter besitzt. Auf Grund des „Nabelindex“ (Verhältnis des ganzen Durchmessers zur Nabelweite), sowie der übrigen Ähnlichkeit und übereinstimmenden Eigenschaften zählt Sreiınmanw 11 Arten auf, welche mehr oder weniger streng genommen sämtlich in eine Formengruppe gehören. Dieser kann nun auch die Form von Öerevidc angefügt werden. Nachstehend sind die hierhergehörenden Formen zusammengestellt: Nabelindex Pachydiscus Quiriqwinae PuLırr1, erstes Exemplar! 5.6 — (Museum zu Santiago) zweites „, 5: — (Museum zu Santiago) drittes 5 ca. 5.5 — Dülmenensis SCHLÜTER? 5.6—5.7 — Utacodensis STOLICZKA® 5.0—5.3 — supremus PrrHöt 4.9—5.0 — Fresvillensis Srunes? 5.1—5.35 ' Ammonitenführende Obersenon-Schichten (Quiriquina-Stufe), kalkige Sandsteine und sandige Mergel, nach STEIN- MANN l.c. p. 1, 11, 25, 74—78. % SCHLÜTER versetzt diese Art in das untere Senon mit den Hauptschichten der Belemnitella quadrata und bemerkt, daß von den ihm bekannten sechs Exemplaren fünf aus Dülmen, das sechste aber wahrscheinlich aus Lette (Westfalen) stammt und daß diese Art aus den entsprechend alten Schichten nördlich des Harzgebirges noch nicht bekannt ist. (Vergl. Cephalo- poden der oberen deutschen Kreide, in Palaeontographica Bd. XXI, 1872, pag. 52; tab. XVI, Fig 1-2). ® Nach StoLiczkA ist dies in Südindien eine charakteristische Form der Arrialoor-Gruppe, welche an manchem Fundorte in riesenhafter Größe (484 mm) und in sehr zahlreichen Exemplaren vorhanden ist. (Ceph. of. S. India, pag. 110.) Nach den Forschungen Kossmars kommt diese Art auch auf der Insel Vancouver (Westküste von Nordamerika, 50° n. Br.) und vielleicht auch in Natal vor. Meine Anschauung, daß ich das Exemplar von Cerevid, abgesehen von einigen Abweichungen in den Details, mit dem südindischen Exemplar doch nicht identifizieren kann, wurde später auch durch die Bemerkung STEINMANNS bekräftigt, wonach es ratsam ist, diese Formen selbst in dem Falle möglichst streng auseinander zu halten, wenn sich auch nur gering- fügige Unterschiede zwischen ihnen zeigen, umsomehr, wenn sie — wie die in Rede stehenden Formen — an gewisse, be- stimmte Regionen gebunden sind (l. c. p. 78). Überdies könnte auf Grund der Abbildungen, in welchen Kossmar Pachydiscus Utacodensis vorführt (l. c., tab. XVI, Fig. 1a, b) und auf welcher die Anordnung der voneinander ferner stehenden Rippen einer Abbildung StoLıczkAs (Tab. LVI, Fig. 1a) sehr ähnlich ist, die Identität gar nicht ausgesprochen werden. * Das einzige oben beschriebene Exemplar aus den Hypersenonschichten von Cerevic, dessen Nabelindex sich jenem von Pachyd. Utacodensis so auffallend nähert, daß es mit demselben beinahe für übereinstimmend betrachtet werden kann. ° Nach Szunss sind die Fundorte: Fresville (Mande), in den westlichen Pyrenäen die Stegasier und die Echinoconus sulcatus führenden Kreideschichten, sowie die aquitanischen Danien-Bildungen. Nach NICKL&S ist die horizontale Verbreitung desselben eine viel größere, doch vereinigt er Pachydiscus F'resville mit Amm. epiplectus REDTENBACHER, indem er bezüglich der so erweiterten Art bemerkt, daß sie das Leitfossil der obersten Kreideschichten ist. BE Nabelindex Pachydiscus subtililobatus Iso! ca. 5.0 u Stobaei ScHLÜTER (non Nırson)” 4.4—4.T — Newberryi GAzg? 4.3 — colligatus BinKkHorsrt? 49 - Naumanni Yokovyama> 3.9—4.6 — Arriyalurensis STOLICZKA ® 4.0 — Denisoni SroLiczka’ 4.0. Sehließlich kann noch erwähnt werden, daß mit Pachydiscus supremus und den meisten Arten seines Formenkreises bezüglich der Struktur jene Form — obzwar ihr Gehäuse nicht so aufgebläht ist — eine auffallende Ähnlichkeit zeigt, welche von P. Cuorrar (Faune crötacique du Portugal. Vol. I, Ser. II, 1898, pag. S2—83; tab. XIX) aus der „etage turonien“ der portugisischen Kreide unter dem Namen „Pachydiscus peramplus (Maxtzerr), var. Beyrense Cnorrar, 1897“ beschrieben wurde. Der Nabel derselben ist, jedoch bedeutend weiter, so daß ihr Nabelindex sehr klein, zwischen 2—3 stehend ist, ohne je aber 3 zu überschreiten, wodurch er sich von dem Nabelindex der in Rede stehenden For- mengruppe wesentlich unterscheidet. Vorkommen. Öerevic. Serpentin-Sandsteinschicht mit kalkigem Bindemittel (Kocns 11. Schicht. In Südindien kommt Pachydiscus supremus an mehreren Orten vor; so in der Nähe von Ootacod und unweit von Arrialoor. Nach Srorıczka soll diese Art eine der bezeichnendsten Versteinerungen der sog. Arrialoor-Gruppe bilden. ! Diese Spezies gleicht nach dem Autor derselben dem P. arriyalurensis, obzwar einzelne Details entschieden ab- weichen. Sie kommt in der oberen Kreide der Insel Hokkaido (Japan) vor. (KoTORA JıMmBo, Beitr. z. Kenntn. d. Fauna d. Kreideform. von Hokkaido. Palaeont. Abhandl. Bd. VI, 1894, pag. 30, tab. XX, Fig. 2.) 2 Cfr. Palaeontographica, Bd. XXI, pag. 35 (SCHLÜTER, Ceph. ob. d. Kreide). STEINMANN (l. e., pag. 75), Schicht von Quiriquina. ® GaBB, M. W., Palaeont. of California, Vol. I. Obere Kreide. * Gasterop. et Cephalopodes de Limbourg (1861). Danien. 5 Palaeontographica. Bd. XXXVI, pag. 187; tab. XIX und XXII. YoKoJAMA, Mar., Verst. aus der japanischen Kreide. Oberkreide. ° STOLICZKA, Cret. Ceph., p- 126, tab. LXII und LXIV. Arrialoor-Gruppe. Die indischen Formen wachsen bis zu einer Größe von 400 mm Durchmesser und sind nach SroLiczkA für die jüngsten Schichten der oberen Kreide nach der Gruppierung von BLANFORD sehr charakteristisch. Dieselbe Art kommt auch in der oberen Kreide Japans, bei Ikantai in einem grauen Sandstein vor (cf. YOKOYAMA, Versteiner. aus der japanischen Kreide, Palaeontographica, Bd. XXXVI, pag. 186; tab. XXI. — Kossmar, Beitr. z. Palaeont. u. Geol. d. Österr.-ung. Monarchie. Bd. XI, pag. 103). " StoriczkA (Cret. ceph., pag. 133; tab. LXV, LXVI u. LXVIa) faßt unter dem Namen Denisonianus drei ver- schiedene Arten zusammen, welche in zwei verschiedene Niveaux: in die Utatur- und die Trichinopoly-Gruppe gehören. KossmAr beschreibt, indem er auf diesen Irrtum aufmerksam macht (l. c., p. 121), die von StoLıczkA als Typus betrachtete Form als Puzosia Denisoniana Sr. sp., die beiden anderen Formen werden als Holcodiscus sparsicostatus KOSSMAT und Pachydiscus Jimboi KOSSMAT beschrieben. Fundort: Utatur-Gruppe (wahrscheinlich oberer Horizont derselben). Familie: Cosmoceratidae Zirien; 1895. Gattung: Sonneratia Bavyrr; 1872. 1. Sonneratia Cereviciana Pernö; nov. sp. Taf. VI, Fig. 2—3. Beschreibung. Die scheibenförmige Schale besteht aus ca. 5—6 gewölbten, etwas aufge- blähten und wenig involuten Umgängen. Die äußeren Umgänge umfassen die inneren kaum zur Hälfte und lassen einen ziemlich weiten Nabel frei. Die Mündung ist aufgebläht halbmondförmig, breiter als hoch, Breite zu Höhe — 3:2. Die Oberfläche ist mit Rippen verziert; die Hauptrippen gehen von einem mehr oder weniger spitzigen Nabelknoten aus. Manche derselben gabeln sich plötzlich bereits an der Basis, wodurch zwei-, manchmal dreiästige Rippen entstehen. Die radialen Rippen laufen zumeist gerade über die ganze Windung; sie sind namentlich auf der Schlußwindung kräftig, sogar scharf; werden am Siphonalteil aber in der Regel etwas schwächer. Die Hauptrippen folgen entweder unmittelbar aufeinander (sehr selten), oder es schalten sich (zumeist) Sekundärrippen zwischen sie ein, welche nicht bis zum Nabelrand reichen, sondern in der Regel — indem sie sich häufig an die Hauptrippe legen — die Hälfte der Seite über- schreiten. Die Zahl der Sekundärrippen zwischen je zwei Hauptrippen beträgt 1—2. Beim Nabelrande können wir auf der Schlußwindung 18—20 Hauptrippen zählen, während ihre Zahl am Extemteile mit den Sekundärrippen zusammen auf 36—40 steigt. Auf der Schlußwindung werden die Hauptrippen größer, stärker und schärfer, sie treten weiter auseinander, die Zwischenrippen werden seltener und ver- ‚schwinden schließlich ganz, so daß endlich verzweigte Rippen gar nicht mehr zu sehen sind. Eines der untersuchten Exemplare (Taf. VI, Fig. 2) ist bis ans Ende gekammert;; bei dem zweiten Stücke (Fig. 3) scheint noch ein Teil der — mit diekeren und weiter auseinander stehenden Rippen verzierten, der Sekundärrippen entbehrenden — Wohnkammer erhalten zu sein; wenigstens zeigt sich in dieser Region keine Spur einer Suturlinie. Es ist noch zu erwähnen, daß keines der Exemplare intakt erhalten ist, sie sind alle durch Druck mehr oder weniger verschoben. Die schlecht erhaltene Schale blieb nur auf manchen Partien erhalten. Die Lobenlinien sind sehr abgerieben und nicht ihrer ganzen Länge nach zu verfolgen. Doch läßt sich so viel mit Bestimmtheit annehmen, daß die Lobenkörper breit, die Sattelstämme ziemlich schmal waren. Sichtbar sind lediglich der Siphonallobus mit einem hohen Externsattel, der etwas schmälere und tief herabhängende erste Seitenlobus und der noch schmälere und zugleich seichtere zweite Seiten- lobus. Der zweite Seitensattel, welcher auf die Nabelknoten der Rippen fällt, ist nur in seinem nn- teren Teile erkennbar. Dimensionen. Da die untersuchten Exemplare ohne Ausnahme deformiert sind, so be- schränke ich mich auf die Maßverhältnisse des Fig. 2 abgebildeten, verhältnismäßig noch am besten er- haltenen Stückes, ohne jedoch für die hier folgenden Zahlen vollkommene Genauigkeit zu beanspruchen. Durchmesser der Schale in der Windungsebere . ... 589 mm=1 Höhe des letzten Umganges . . . .. ae 0,30 Nabelweitee stehe oa wer ee ee BES = 0:35 Breite des letzten Umganges (31 mm): zur Höhe desselben 1,06 Vergleiche und Bemerkungen. Die generische Bestimmung der Exemplare kann nicht als ganz sicher bezeichnet werden; es hat nämlich den Anschein, daß wir es mit dem Gliede einer Formengruppe zu tun haben, die in manchen Charakteren sowohl an die Gattung Pachydiscus, als auch an Acanthoceras erinnert, sich aber ihren wesentlichen Eigenschaften nach doch jener im älteren Sinne verstandenen Formengruppe der Gattung Hoplites anreiht, welche Zırrer innerhalb den Grenzen dieser Gattung als die Gruppe des Ammonites Dutempleanus »’Org. unterschieden und Bayre unter dem Genusnamen Sonneratia vom Hoplites abgetrennt hat. A. pe Grossouvre faßte die Gattung Sonneratia so weit, daß er (l. e. pag. 108) sogar noch Ammonites peramplus Mantern zu derselben zählt, obwohl diese Art eine typische Form des Genus Pachydiscus ZITTEL ist. Aus der Gattung Hoplites, resp. der Formengruppe des Ammonites (Sonneratia) Dutemplei sind die beiden Arten Srorıczkas — obzwar gerade diese nicht in diese Gruppe mit Recht eingereiht werden können — der südindische Ammonites Tweenianus und der Ammon. Egertonianus unserer Form am meisten ähnlich (Oret. Cephalop. S.-India, pag. 107, tab. LIV, LV; pag. 104, tab. LIIT); namentlich aber ist das auf Taf. LIV, Fig. 1 abgebildete Exmplar der Gestalt und Skulptur nach beinahe das voll- kommene Ebenbild des unsrigen; die Suturlinie weicht aber wesentlich ab. Die erwähnten südindischen Arten kommen in der Arrialoor- und Triehinopoli-Gruppe vor. Kossuar ließ (Südind. Kreideform, 1. c. XT, 319; VII: 1) eines der von Storıczka Tweenianus benannten Exemplare und zwar das Original von Taf. LIV, Fig. 1 neu abbilden und reihte diese Art auf Grund der auf derselben vorhandenen Ein- schnürung in die Gattung Holcodiscus ein, imdem er hervorhebt, daß sie „ihrer Gestalt und Suturlinie nach zweifellos verwandtschaftliche Eigenschaften mit der Gattung Pachydiscus, namentlich aber mit der weitverbreiteten Formengruppe von Pach. peramplus Manxrt. besitzt, die Einschnürungen aber die Rippen mehrfach unterbrechen, was darauf hinweist, daß auch ihre Mündung immer eine andere sein’ mußte.“ Auf unserem Exemplare kann eine derartige Einschnürung nicht zweifellos festgestellt, doch auch die Verwandtschaft der beiden Formen nieht mit Bestimmtheit entschieden werden. Diese süd- indische Verwandtschaft aber bekräftigt — wie auch KossuAar erwähnt — jene Annahme ZitrTErs, wo- nach Holcodiscus und Pachydiscus die verwandtschaftlichen Glieder ein und derselben Ammonitenfamilie sind. In der Form und Skulptur ist der Sonneratia cereviciana jene Art auffallend ähnlich, welche J. Seunes aus dem Heteroceras polyplocum führenden Campanien Südfrankreichs, von Tereis, Angoum6 und Heugas (Landes) unter dem Namen Pachydiscus aturicus beschrieben hat. (Cephalopodes du eret. sup. de. France. M&m. Soc. g&ol. de France. Pal&ontologie M&m. No. 2. Tome II, fasc. 3; pag. 17, tab. VI, Fig. 2—3). Da aber die Suturlinie fehlt, können diese Arten weder eingehender verglichen, noch identifiziert werden. CHorrar (Faune cröt. du Portugal. 2. Ser. pag. S4—S5, tab. XIX) führt aus Portugal einen „Pachydiscus peramplus (MANTELL), var. Beyrense Cuorrar, 1897“ an, welcher nach ihm aus dem Turonien stammt, in welchem er mit Inoceramus labiatus an mehreren Punkten vorkommt (Moinho-do- Almoxarite et bains d’Amieira, couche 15 da Costa-d’Arnes). Die Gestalt und Berippung, im allgemeinen die ganze Seitenansicht desselben ist der Sonneratia cereviciana überraschend ähnlich, nur übertrifft die Dicke der stark aufgeblähten Windungen die der Cerevicer Art um ein Bedeutendes. Cnorrsr knüpft an die Beschreibung dieser Art folgende Bemerkung: „Pachydiscus peramplus ist eine der häufigst zi- tierten Arten des europäischen und indischen Turons; unzweifelhaft sind aber unter diesem Namen mehrere Formen verwirrt und zusammengezogen. Es ist sicherlich ein verfehltes Vorgehen, wenn die spanischen Autoren diese Art allgemein als eine der charakteristischen Formen des Cenomans anführen.“ Von den Acanthoceras-Arten lassen sich Ammonites Isculensis und Ammon. Brandti Reprex- BACHER zum Vergleiche heranziehen (Gosau-Cephalopoden. Abhandl. d. k. k. geolog. R.-Anstalt. Bd. V. 1873. pag. 106, 122; tab. XXIV, Fig. 1; tab. XXIX, Fig. 1); doch muß auch bezüglich dieser bemerkt werden, daß A. ps GrossouvRE (l. c. p. 185, 192) auch diese beiden Arten in die Gattung Pachydiscus stellt, und daß einzelne seiner Exemplare aus Südfrankreich — nach den Abbildungen beurteilt — in ihrer Gestalt und der Anordnung der Rippen jenen von Öerevi@ täuschend ähnlich sind, ihre Suturlinie aber augenfällig abweicht und auf echte Pachydiscus verweist. Werden die Lobenlinien in Betracht gezogen, so dürfte es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß unsere @erevicenser Form mit ihren schlanken Sattelstämmen und breiten Lobenkörpern weit näher den erstgenannten Ammoniten aus Indien steht, als den Gosauformen mit ihren breiten Sätteln und schmalen Loben. Und betrachten wir ferner die Suturlinie des Exemplars von Cerevic, so bemerken wir, daß der erste Seitenlobus länger, also weiter herabhängend, wie der Siphonallobus, und daß der zweite Seiten- lobus auffallend kurz ist. Diese Eigenschaft aber ist für die Gattungen Hoplites und Sonneratia charak- teristisch; freilich mit dem Unterschiede, daß die Sattelstämme der typischen Hoplites- und Sonneratia- Arten von derselben Breite, oder in manchen Fällen sogar breiter sind, wie die Lobenkörper, während auf unserem Cerevicer Exemplare gerade umgekehrt breite Lobenkörper ziemlich schmale Sattelstiämme umfassen. Diese schmalen Sättel erinnern am meisten an die Suturlinie der Pachydiscus- und Desmo- ceras-Ärten. Zwar zeigen die vorliegenden Stücke, außer dem Externsattel, nur die beiden Seitensättel, nach- dem aber der zweite Seitensattel noch auf die Nabelknoten fällt, dürfte mit Sicherheit anzunehmen sein, daß innerhalb desselben bis zur Naht noch weitere kleine Auxiliarloben folgen, daß somit auch keine re- duzierte (Acanthoceras) Lobenlinie vorliegt. Überdies zeigt Sonneratia cerevitiana auch keine Verstärkung der Rippen nach außen, was bei Acanthoceras meist der Fall ist, sondern eher eine Abnahme der Stärke vom Nabelknoten gegen die Ex- ternseite, so daß sie auf der Siphonalwölbung am schwächsten sind. Die Form stimmt also auch in dieser Hinsicht mehr mit der S. Dutemplei-Gruppe — oder weiter gehend — mit den Formen von Pachy- discus überein. Auch betreffs der Skulptur nähern sich die Cerevicer Exemplare der Sonneratia Dutempleana, insbesondere, wenn wir das Exemplar in Betracht ziehen, welches BayrEe aus den Gaultschichten von Mach@rom£nille (Ardennes) (l. e. Taf. 60) publiziert. Die Skulptur dieses Stückes besteht gleichfalls aus überwiegend von Nabelknoten ausgehenden, sich plötzlich verzweigenden Doppelrippen, hie und da mit einer einzelnen, nicht verzweigten, ja sogar kürzeren Zwischenrippe, welche nur zwei Drittel der Seite umfaßt und den Nabelknoten nicht erreicht. D’Orsıgnys „Ammonites fissicostatus Prruuırs“ (Paleont. fr. terr. eret. I., pag. 261; tab. 76, Prodr. de Palöont. II, pag. 123, No. 26) ist ausschließlich mit dichotomen Rippen verziert, in der Beschreibung wird aber bemerkt, daß ein Teil der Rippen vom Nabelrand ausgeht, während einzelne Zwischenrippen im ersten Drittel der Seiten beginnen. Auf den Palaeontographica. Bd. LII. 13 IST — Exemplaren sind nicht viel, aber 2—3, von den Nabelknoten aus sofort sich verzweigende Doppelrippen gleichfalls zu bemerken. Der Grad der Aufblähung scheint bei Sonneratia Dutempleana em sehr variabler zu sein. D’Orzıcny führt 1. e. eine sehr starke (Fig. 2) und eine viel weniger aufgeblähte Form auf und betont diese als sexuell aufgefaßte Variabilität noch besonders: „La difference de compression est önorme, sur les divers sujets, comme on peut le voir aux dimensions; je crois encore qu’on peut l’attribuer ä la di- stinction des sexes des animaux qui habitaient les coquilles.“ Der Grad der Aufblähung unserer Exem- plare stimmt annähernd mit dem von p’Orzıgny Fig. 3 abgebildeten Stück überein; auch die Involuti- bilität und der ziemlich weite Nabel stehen mit den Charakteren der Dutemplei-Gruppe ebenfalls in gutem Einklang. Auf Grund all dieses stelle ich die Art von Cerevic mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, aber doch mit einem gewissen Vorbehalte, vorläufig zur Gattung Sonneratia. Da jedoch bei dem Unbekanntsein der inneren Windungen und deren Skulptur eine [dentifizierung mit obgenannten oder einer anderen bereits bekannten Form nicht zulässig ist, habe ich es vorgezogen, derselben nach ihrem Fundorte einen neuen Namen zu geben. Untersuchte Stücke: 4. Vorkommen. Öerevic. Bei dem letzten (aufwärts schreitend ersten) Wasserfall des Osso- lacki-Baches. Brachiopoden und Spondylus haltiger Grünsandstein (Kocns 17. Schicht). Ammonites sp. Zwei sehr schlecht erhaltene Exemplare — deren eines dem Museum der Wiener geologischen Reichsanstalt gehört und von Lenz gesammelt wurde (Durchmesser ca. 25 mm), deren anderes aus der Sammlung Kochs (Durchmesser ca. 20 mm) — lassen keine nähere Bestimmung zu. Auf dem einen ist noch ein Teil der Schale vorhanden, während von dem anderen nur der Steinkern erhalten blieb; überdies sind beide so sehr verdrückt, daß nicht einmal sicher festgestellt werden kann, ob beide Stücke einer Art angehören oder nicht. Ihre Oberfläche ist ganz glatt ohne irgend eine Spur von Verzierungen; die Schlußwindung, welche auch einen Teil der Wohnkammer in sich birgt, weitet sich plötzlich aus und läßt einen ziemlich weiten Nabel offen. Der glatte Externteil, sowie auch die mangelhaften Reste der Suturlinie erinnern am meisten an jene Formen, welche von REDTENBACHER (Gosau-Cephalopoden, 1. c. pag. 113, 115; tab. XXVI, Fig 1, 3) unter dem Namen Ammonites anaspastus und Ammon. postremus, die erstere aus den Gosauschichten bei Neuberg, die andere aus jenen bei Hieflau beschrieben wurden. REDTENBAcHERs Formen besitzen aber einen kleineren Nabel, wie die unsrigen. Lrxz’ Exemplar stammt aus dem beim letzten (aufwärts schreitend ersten) Wasserfalle des Ossolacki-Baches aufgeschlossenen, Brachiopoden und Spondylus führenden Grünsandstein (Kocns 17. Schieht) und ich halte es für wahrscheinlich, daß — wenigstens nach dem Gesteinsmaterial geurteilt — Kocns kleines Exemplar gleichfalls von dort stammt, das er übrigens im Földtani Közlöny, Bd. VI, pag. 25 und im Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt, Bd. XXVI, p. 13 unter dem Namen Scaphites Sturi Reprene. erwähnt — als aus der Schicht 9 (Sphaeruliten-Tonmergel) stammend bezeichnet. Auf der Etikette ist die (Peetunculus führende) Schicht No. 7, wahrscheinlich aber nur infolge eines Schreib- fehlers statt No. 17, Grünsandstein, angegeben. PRINT ne 1. Gastropoda, CUVIER. In der Kreidefauna von Cerevie bilden die Gastropoden beinahe die Hälfte aller Weichtiere. Die 69 vorhandenen Arten waren mit wenig Ausnahmen Meeresbewohner. Als Süß- oder Brackwasser- bewohner können nur drei Arten betrachtet werden. Alle Arten gehören zu den Kiemen- scehneceken, 68 Arten sind Prosobranchia, nur eine Art gehört zu den Opisthobranchia. I. Ordnung: Prosobranchia. Unterordnung: Aspidobranchia SCHWEIGGER. Die hieher gehörenden Formen der Gastropoden-Fauna von Öerevic verteilen sich auf zwei Fa- milien mit sechs Gattungen und 13 Arten, — 19 % der 69 Gastropodenarten. Seetion: Scutibranchia CuviEr. Familie: Trochidae D'ORBIGNY. Subfamilie: Phasianellinae (Avans). I. Gattung: Phasianella Lamarck ; 1804. 1. Phasianella sericata Persö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 1. 1896. Phasianella sericata PsrHö, in A M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson. (Expositio millenaris Hungariae) pag. 31. No. 4. Besehreibung. Schale verlängert eiförmig, glatt, ohne alle Verzierung, aus 6-7 wenig ge- wölbten Umgängen bestehend, die durch eine kaum vertiefte feine Naht getrennt sind. Schlußwindung sehr groß und aufgeblasen, bedeutend höher, wie die übrige Spira. An der Oberfläche ist stellenweise die rötlich braune Emailschicht erhalten geblieben und unter derselben, wie auch an den abgeriebenen Teilen, sind zahlreiche, feine Zuwachsstreifen sichtbar, welche die Oberfläche der Schale einem sehr feinen Seidenstoffe ähnlich erscheinen lassen. Mündung eiförmig, im oberen Winkel spitz zusammen- laufend. Innenlippe subkallös, plötzlich emwärts gebogen; Außenlippe etwas vorgezogen, scharfrandig. Spindel undurchbohrt, das Gehäuse ungenabelt. Dimensionen. Dieselben konnten auf dem abgebildeten, etwas defekten und deformierten Exemplar nur annähernd festgestellt werden: Ganze Höhe der Schale ca. . . 2: 2 2 2 202000....60 mm Durchmesser der Schlußwindung ca . » . 2 2... 34 „ Höhe der Mündung: zur ganzen Höhe ca. . a oe Durchmesser der Schlußwindung: zur ganzen Höhe ca. . . 0,56:1 — 00 Ein anderes, größeres und weniger verletztes Exemplar ist von etwas gedrungener Form, wie das hier beschriebene. Vergleiehe und Bemerkungen. Phasianella sericata steht bezüglich ihrer Form zwischen Phasianella incerta Forses (Trans. geol. soc. London. 2. Ser. VII. pag. 123, tab. XIII, Fig. 8; Sroriczka, Oret. Gastr. pag. 354, tab. XXIII, Fig. 1S—19) und der ihr gegenüber bedeutend kleineren Phasianella Reussiana Srouıczka, ohne aber weder mit der einen, noch mit der anderen auffallend übereinzustimmen. Ihrer kurzen Spira und ihrer Größe nach ist sie mehr der Ph. incerta ähnlich, doch sind ihre einzelnen Umgänge verhältnismäßig höher, wie die von Ph. incerta. Durch ihre gedrungenere Gestalt und infolgedessen plötzlicher einwärts gebogenen Innenlippe, wie auch durch die Form ihrer Mündung ist sie von beiden Arten mit Sicherheit zu unterscheiden. (Beschreibung und Abbildung von Ph. Reussiana Sror. ist bei Zexerı: Gosau-Gastrop., pag. 36, tab. X, Fig. 4 unter dem Namen Phasia- nella eroyna [Zex. non p’Ore.] zu finden. Rruss erwähnt dieselbe Form unter dem Namen Phasianella striatula |Revss, non D’OrR.] in seinen „Kritischen Bemerkungen“ ]. ce. pag. 901. Vergl. StorıczkA, Re- vision der Gosau-Gastr. 1. e. pag. 160). Zahl der untersuchten Exemplare: 2. (In der Sammlung der kgl. ung. Geolog. Anstalt). Fundort. Cerevi6 in den glimmerigen schwarzen und grauen Tonmergelschichten No. 7 und 9. Unterfamilie: Turbininae Apvıns. II. Gattung: Turbo Lınn&; 1758. Von dieser Gattung findet sich in der Fauna von Cerevi6 nur ein einziges kleines Exemplar, welches, wenn man die Charakteristiken und Abbildungen von Anpams und Cnenu berücksichtigt, am besten in das Subgenus Collonia, Gray einzuordnen ist. In den Handbüchern von Woopwarp und P. Fıscner sehen wir jedoch Exemplare abgebildet, welche einen Nabel besitzen und FiscHer gibt für Collonia an, daß sie „einen engen, aber tiefen Nabel“ habe (Man. de Conch. pag. 812), was mit den Be- schreibungen und Abbildungen der vorerwähnten Autoren nicht übereinstimmt. Nach seiner Gestalt und Spiralstreifung ist unser Exemplar unter den fossilen Turbininen am besten bei den Collonien unter- gebracht. Untergattung: Collonia Gray; 1852. Turbo (? Collonia) Lenzi Prraö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 2—3. Beschreibung. Schale klein, gedrungen, rundlich; die Höhe übertrifft die Breite um weniges. Die sehr kurze Spira aus vier stark gewölbten Umgängen bestehend, deren jeder mit zahlreichen Spiralstreifen verziert ist. Schlußwindung sehr gewölbt und die Hälfte der Schalenhöhe wesentlich über- treffend. Spindel undurehbohrt; Basis ungenabelt. Mündung fast kreisrund; Imnenlippe bogig, nicht kallös; Außenlippe scharfrandig. — 101 — Dimensionen: IHöhegdesKG@ohäusen er a ed lonmm Durchmesser der Schlußwindung . . . ey en 2:50 Höhe der Mündung: ganze Höhe der Seh. a oe 0 ae a 5 = Durchmesser der Schlußwindung . . 0,45:1. Vergleiche und Bemerkungen. Das einzige kleine, aber sehr schöne und unverletzte Exemplar nen in seiner Gestalt und Verzierung am meisten an eine Art aus dem oberen Gault, näm- lich an Turbo Brunneri, Pıcrer et Canricnze, die aber bedeutend größer und weniger gewölbt ist. (Ter. eret. de Ste.-Croix, pag. 486, tab. 85, Fig. 5). Unter den oberkretazeischen T’urbo-Arten treffen wir kaum auf eine Form, die sich Turbo Lenzi nähern würde. Das Original und gleichzeitig einzige Exemplar ist Eigentum der Wiener Geologischen Reichs- anstalt. Fundort. Öerevic; Schicht 17 (brachiopodenführende Serpentinbreccie), bei dem untersten Wasserfall des Ossolacki-Baches unter dem Berge Orlovac. Unterfamilie: Astraliinae Anans. II. Gattung: Astralium Lm«k; 1807. Die Astralien stehen, wenn man bloß die Schalen der lebenden Arten berücksichtigt, naturgemäß zwischen Turbo und Trochus. Jene Kreideformen aber, welche Srorıczka (Cret. Gastr. South. India, pag. 357358) zu Astralium zog, fügen sich, ebenso wie die unten beschriebenen Arten, nicht gut in die heutige, auf lebende Arten basierte Charakteristik von Astralium. Die Basis derselben ist nicht flach, sondern — den tiefen Nabel abgerechnet — regelmäßig gewölbt. Ja sogar derlei tiefe Näbel gehören nicht zu den charakteristischen Merkmalen der heutigen Astralien, mit Ausnahme jener kleinen Formengruppe, welehe Moxtrorr (Conchyl. syst. vol. II, pag. 198—199) als Imperator (= Canthorbis, Swarns.) be- zeichnete. Es wäre am angezeigtesten, diese eigentümlich tief genabelten, mit mehr oder weniger ge- wölbten Windungen und Basen versehenen, rauhen, mit hohlen Dornen und Schuppen verzierten, am Rande der letzten Windung mit Vorsprüngen versehenen Kreide-Arten, selbst ohne den so charakte- ristischen Deckel, innerhalb der Grenzen des Subgenus von den im heutigen engen Sinne gefaßten Astralien gänzlich abzutrennen. Mit diesem Vorbehalte und auf Grund von Srorıczkas Auslegung reihte ich drei Arten der Fauna von Öerevi@ in dieses Genus ein. 1. Astralium densiporcatum PFTaö; nov. sp. Taf. IX, Fig. 20. 1873. Delphinula (Turbo) cfr. granulata, ZEK., AnToON Koch, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 116, 118. 1876. n n B 5 „ Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 22, 24. 1876. m n > 5 „ Idem, in Jahrbuch der geol. Reichsanstalt, Vol. VI, pag. 9, 12. Beschreibung. Gehäuse diekschalig, rundlich; die aus vier Umgängen bestehende Spira wenig erhöht, Spitze warzenförmig. Die Umgänge gewölbt, mit stark hervortretenden Spiralstreifen — 192 — (Leistchen) und am oberen Teile mit scharfem, kräftigem Kiele versehen, der aber natürlich nur auf der Schlußwindung vorherrschend und gegen den Rand der Außenlippe zu allmählich schwächer wird. Die Spiralleisten bestehen aus mindestens 1 mm breiten, einander dachziegelartig bedeckenden, sewölbten Schuppen; ihre Zahl beträgt auf der Schlußwindung unter dem Kiel 11—13. Am Kiel ist die Schluß- windung scharf emporgehoben, fällt aber von hier gegen den Nabel zu mit sanfter Biegung ab, so eine gewölbte Basis bildend. Der Nabel ist weder sehr weit, noch besonders tief. Außenlippe nach vorne ge- zogen, Unterrand dick, Oberrand dünner; der Querschnitt des vorletzten Umganges rund, die Mündung aber ausgeweitet und eckig verzogen. Dimensionen. Die Höhe der abgebildeten Schale ist ca. 55 mm; der Durchmesser der Schlußwindung übersteigt auch ohne Kiel 60 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Von dieser Art standen mir nur 2 Exemplare zur Verfügung. Beide sind zwar etwas defekt, doch ergänzen sich die einzelnen Teile so, daß die Gattung und die Selbständigkeit der Art ganz gut festgestellt werden konnte. Auf dem abgebildeten Exemplare ist stellenweise die Verzierung und der Rand der Schlußwindung sehr deutlich sichtbar. (Leider läßt Fig. 20 auf Taf. V die Form etwas höher und gedrungener erscheinen, wie sie in Wirklichkeit ist). Auf dem an- deren Exemplare, (Eigentum des kroatischen Nationalmuseums in Agram [Zagreb] ist der obere Teil sehr mangelhaft, die untere Partie der Schlußwindung aber mit dem Nabel, der Skulptur und einem Teil der Mündung ziemlich gut erhalten. Dem hier beschriebenen Astralium densiporcatum ist in der Gestalt das südindische Astralium carnaticum, SroLiczka (ÖOret. Gastr. S.-India, pag. 358, tab. XXV, Fig. 2) überraschend ähnlich, weicht aber in der Verzierung weit ab. In der Verzierung nähert sich unserer Art am meisten Astr. radıiatum, ZERELI sp. (Gosau-Gastrop., pag. 58, tab. X, Fig. 9. Vergl. Srorıczka, Revision d. Gosaugastr., 1. c. pag. 162), doch fehlen bei unserer Spezies die bei Zererı erwähnten „länglichen Querhöcker auf der oberen Wölbung der einzelnen Umgänge“ vollständig. Überdies finden wir, während auf dem, unter dem Kiel liegenden Teile der Schlußwindung von Astr. radiatum nur 6, höchstens 9 Spiralleistehen vorhanden sind, auf der entsprechenden Partie von Astr. densiporcatum 12 13 solcher schuppiger Spiralleistehen, zwischen welchen natürlicherweise auch die Furchen bedeutend schmäler sind, wie bei der zum Ver- gleiche herangezogenen Art. Fundort: Öerevic; elimmerige graue Tonmergelschicht No. 9. 2. Astralium undato-coronatum PETHÖö; nov. Sp. Taf. VII, Fig. 4. Beschreibung. Gehäuse rundlich-kegelförmig, breiter als hoch. Die Spira besteht aus vier Windungen; der vorletzte Umgang erhebt sich treppenförmig über der Schlußwindung und ist im vor- deren (unteren) Teil etwas gewölbt; die übrigen Windungen sind äußerst flach. Auf der Schlußwin- dung und der oberen Seite der über denselben sich erhebenden Umgänge zieht ein vorspringender, wel- liger, faltiger Kiel entlang. Die übrige Verzierung der Oberfläche ist eine zweifache und zwar besteht dieselbe oberhalb des Kieles aus fast dornartigen Warzen, unterhalb des Kieles aber aus dachziegel- förmigen, gewölbten, einander jedoch nicht deckenden Schuppenreihen, welche 1-2 mm breit sind. Oberhalb des Kieles befinden sich drei Warzenreihen, deren oberste beinahe stärkeren Höckern gleicht, — 13 — wogegen die zweite bereits viel schwächer und auf derselben, sowie auf der sehr zarten dritten Reihe die konvexe Dachziegelform zu erkennen ist. Unterhalb des Kieles neigt sich die Schale mit gelinder Wöl- bung bis zu dem scharf vortretenden Nabelrand und dieser Teil ist mit sechs spiralen Leisten verziert, deren einzelne Schuppen gegen die Öffnung zu sich vergrößern, aber keine Höcker bilden. Der Nabel ist breit und ziemlich tief. Die Außenlippe nach vorn gezogen. Die Form der Mundöffnung länglich-rund, im innern und untern Winkel eckig. Dimensionen. Die ganze Höhe des Gehäuses, des einzigen, abgebildeten Exemplares ist, soweit sich das an dem etwas deformierten Stücke feststellen läßt, ca. 34 mm. Durchmesser der letzten Windung ca. . - ee AAumm Höhe des ganzen Gebäuses: Durchmesser der letzten Windung . . 0,77:1. Vergleiche und Bemerkungen. Von dieser überaus zierlichen Form stand mir nur ein einziges enolee zu Gebote. Dasselbe ist zwar etwas defekt, da die Schale etwas abgesprungen ist, desungeachtet aber sind die charakteristischen Merkmale ganz gut zu erkennen. Leider ist die Mund- öffnung an der Außenseite etwas deformiert, so daß die Dimensionen hier nicht präzis festzustellen waren. Die Gestalt und überhaupt der ganze Habitus, insbesondere aber die treppenförmige Erhebung der vorletzten Windung erinnern an eine lebende Delphinula-Art der Philippinischen Inseln (Delph. atrata, Cnemn.). Die Kielfalten sind denjenigen des Trochus (Turbo) plicatocarınatus, Gotpr. ähnlich, nur stärker und auch dichter gewellt. In der Fauna der oberen Kreide findet sich keine Art, welche mit Astralium undato-coronatum zu verwechseln oder mit derselben m nähere Verbindung zu bringen wäre. Das einzige Original, gesammelt von Rossı, liegt im kroatischen National-Museum zu Agram (Zagreb). Fundort. Öerevic, Schieht No. 7 oder 9, glimmeriger schwarzer oder grauer Tonmergel. 3. Astralium Hofmanni Pkrrö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 5. 1873. Delphinula acuta, ZEK., ANTON KocH in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 118. 1876. “ 5 n Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 24. 1876. n N Idem, in Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt. Vol. XXVI, pag. 12. 1896. Aetralim Hofmanni, PETHÖö in A M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31. No. Beschreibung. Gehäuse flach-kegelförmig; Höhe beträchtlich geringer als die Breite. Spira sehr niedrig, bemahe ganz flach, aus vier Windungen bestehend, welche mit spiralen Leistehen, und an der Oberseite mit einem sehr zierlichen zackigen Kiel verziert sind. Die spiralen Leistchen bestehen aus dachziegelartig übereinander liegenden, gewölbten Schuppen. Auf der Oberseite der stark gewölbten und ausgeweiteten Schlußwindung laufen oberhalb des Kieles sechs spirale Leistehen entlang, deren oberste aus den stärksten Schuppen besteht; nach ihr tritt die dritte Schuppenreihe wieder stärker hervor, während die zweite sehr schwach ist; die sechste Reihe, welche schon auf den Rand des Kieles fällt am schwächsten ausgebildet, stellenweise gänzlich verwischt. Auf der Unterseite der letzten Windung zwischen Kiel und Nabelrand liegen 7—8, aus Schuppen bestehende Spiralleistchen. Die Anzahl der Zacken des Kieles beläuft sich auf jeder Windung auf zwanzig. Der Nabel ist weit, trichterartig, stark — 14 — vertieft und scharf gerandet. Die Mundöffnung bildet ein unregelmäßiges, gerundetes Viereck; Außen- lippe mit scharfem Rande. Dimensionen: Ganze Höhe des Gehäuses . . . 2 2 2 2 2..2.2..23 mm Durchmesser der letzten Windung, ohne den Kiel. . . 35 ,„ Höhe der Mundöffnung: Höhe des Gehäuses . . . . . 078:1. Höhe des Gehäuses: Durchmesser der letzten Windung . 0,65:1. Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Turbo-Trochus-Arten der oberen Kreide findet sich in der Literatur nur eine, welehe dem eben beschriebenen Astralium Hofmanni vermöge ihres zackigen Kieles ähnlich ist; und zwar ist dies Delphinula coronata Römer (Norddeutsche Kreidegeb. pag. 81, Taf. XII, Fig. 2) aus der oberen Kreide von Rügen; jedoch hierunter nur jene Form verstanden, welche Römer |. ec. Fig. 2 abbildet. Diese Art wurde von Röxer nach einem Feuerstein-Abdrucke be- schrieben, die zugehörige Abbildung ist recht undeutlich. Höhe und Durchmesser des stark deformierten Exemplares sind vollständig gleich. Unsere Art ist mit der Römerschen nicht zu identifizieren. Rönmers Delph. coronata wurde von Pıcter und CAamricHzE aus der Reihe der Delphinuliden ge- strichen, bei Turbo eingereiht (Ter. er&t. de Ste.-Croix II, pag. 505) und nach Geinıtz zu Delphinula tri- carinata Römer gestellt (l. e. Fig. 3, 4, 5, 6) zusammen mit Trochus plicatocarinatus GoLDFUSS (Trochus, idem, n’Ore.) (Petref. Germ. Gastr. pag. 59, Taf. 181, Fig. 11), mit welchen die erwähnte, in Fig. 2 dargestellte Art Römers durchaus nicht übereinstimmt. An den Formen von Gorpruss mit höherer Spira gleicht die wellig-faltige Skulptur des Kieles derjenigen von Astr. undato-coronatum, sie ist jedoch durchaus nicht spitzig gezackt. Kxer hat in seiner Arbeit „Der Kreidemergel von Lemberg“ (Haıpıneer, Naturw. Abh. II, 2. T., pag. 16, Taf. III, Fig. 6—7) einen Trochus plicato-carinatus beschrieben, und seine Fig. 7 stimmt mit den erwähnten Abbildungen von Gorpruss ziemlich gut überein. Eine dem gezackten Ziele von Astralium Hofmannı ähnliche Verzierung findet sich an zwei lebenden Delphinula-Arten, und zwar bei Delph. radıata Krex. und Delph. stellata Apans et Reev. Bei der Gosau-Art Guilfordia spinosa ZEKELI sp. verlängern sich die kleinen Spitzen des gezackten Kiels, welcher anfänglich demjenigen unserer Art gleicht, später zu langen Dornen. Untersuchte Exemplare: 1. Fundort. Öerevic, Schieht No. 9 (Sphaeruliten-Mergel). Ich widme diese Art dem Andenken meines für die ungarische Geologische Forschung zu früh verstorbenen einstigen Lehrers am kgl. Josef- Polytechnikum, des späteren ersten Chefgeologen der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Dr. Kart. HorMmAnn. Gattung: Trochus Linx£; 1758. Dieses Genus ist in der Fauna von Üerevi@ durch vier Arten vertreten, welche hinsichtlich des Habitus so verschieden voneinander sind, daß sie in ebenso viele Subgenera eingereiht werden können: 1. Trochus Szeremensis ist vermöge der zahnartigen Protuberanz an der Basis am ehesten zum Sub- genus Tectus zu ziehen, obgleich die Form nicht ganz strenge in diese Gruppe gehört. — 15 — WW Trochus Schafhäutli paßt nach dem ganzen Habitus und der verdiekten Innenlippe ganz gut in das Subgenus Ziziphinus Leacn (— Calliostoma SwAINsoN). 3. Trochus Neumayri stimmt gut mit den Merkmalen des Subgenus Eutrochus überein, welche For- mengruppe durch den tiefen Nabel leicht zu unterscheiden ist. 4. Trochus Prlari ist zu G@ıbbula gestellt worden, da die Form keiner Gruppe der gesamten ver- wandten Gattungen in solchem Maße entspricht, wie gerade dieser von den Autoren so verschieden gefaßten Formengruppe. Es ist hieraus ersichtlich, daß die gemischten Typen der Kreidefauna einer präzisen Bestimmung den Genera und Subgenera große Schwierigkeiten bereiten, und daß man derlei Formen oftmals nur annähernd in eine oder die andere Gruppe stellen kann, ohne jedoch imstande zu sein, die bei den lebenden Arten üblichen scharfen Grenzen zu ziehen. a) Untergattung: Tectus Montrort ; 1810. ArtHnur und Hexney Apaus (Gen. of. rec. Moll. I. pag. 413), Srorıczka (Cret. Gastrop. South.- India, pag. 365) und andere betrachten die Formengruppe Tectus als eigenes Genus, Zırrer (Handb. d. Paläont. Gastr., pag. 196) als Subgenus von Trochus; P. Fıscuer (Man. de Conch. pag. 817) nur als Sektion der Trochiden, als eine Formengruppe von geringerer systematischer Bedeutung als ein Subgenus. Diese verschiedenartige Auffassung beruht darauf, daß die Protuberanz der Innenlippe (welche bald Zahn, bald Falte und gewundene Falte und zahnartige Erhabenheit genannt wird) bald als konstant und unerläßlich, bald als weniger wesentlich betrachtet wird. Bei der nachstehend beschriebenen Cere- vicer Art ist diese Protuberanz der Innenlippe noch nicht so kräftig entwickelt, wie an den typischen Arten der genannten Autoren, jedoch schon weit vortretend, sehr diek und teilweise bereits so ge- wunden, daß sie besonders auffällt. 1. Trochus (Tectus) Szer&mensis nov. sp. Taf. VII, Fig. 6—9. 1873. Pleurotomaria (textile, ZEK.?) Anton KocH in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 118. 1876. Solarium (Pleurotomaria) textile ANTON Koch, ibidem, vol. VI, pag. 22, 24. 1876. n Idem, in Jabrb. d. geol. Reichsanstalt. Vol. XXVI, pag. 9, 12. 1896. Trochus (Tectus) Szerömensis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiälli- täson. (Expositio millenaris Hungariae) pag. 31, No. 6. Beschreibung. Schale niedrig kegelförmig, die Breite übertrifft die Höhe um ein Be- trächtliches; ungenabelt; aus 5—6 niedrigen und ebenen oder wenig konkaven Umgängen bestehend, deren untere Ränder auf der Schlußwindung und oberhalb der Naht zwar wenig, aber scharf vorspringen und durch eine sehr feine Naht getrennt sind. Die Verzierung besteht, ausgenommen den glänzend emaillierten Basalteil der Schlußwindung, aus zahlreichen sehr feinen, parallelen Spiralstreifen, deren Zahl auf einer Windung 35—40 beträgt. Basis flach-gewölbt, in der Mitte und gegen die Mündung zu etwas eingedrückt. Mündung triangulär, unten konvex nach außen gebogen; Spindel in einem stumpfen, zahnartigen Fortsatz endigend, Palaeontographica. Bd. LI. 14 oe auf welchem manchmal auch eine etwas gewundene Falte sichtbar ist. Außenlippe vorne abgestutzt und scharf. Dimensionen: Ganze Höhe der Schale, nach der Größe der Exemplare . . . . . 14—22mm Durchmesser der Schlußwindung an der Basis . . . 2 2 2 22. 24-306 „ Höhe je einer Schlußwindung : Durchmesser derselben ca. . . .» 2... 0580:1. Ganze Höhe der Schale: basalem Durchmesser der Schlußwindung . . 0,30:1. Spiralwinkel 98—102° (etwas konkav). Vergleiche und Bemerkungen. Unter den bisher beschriebenen Arten der Kreide gibt es nur sehr wenig Formen, deren Schale so flach und deren Basis verhältnismäßig so breit wäre, wie bei Trochus Szerömensis. Unsere Art ähnelt der Gestalt nach am meisten dem Trochus lineatus Bınk- HORST (Craie super. de Limbourg, pag. 52, tab. V a!, Fig. 9a, b), ohne in den wesentlichen Merkmalen mit demselben übereinzustimmen, da Bıyknorsts Art auf jedem Umgang nur 7, jedoch kräftiger, wie bei unserer Form, hervortretende Spiralstreifen und überdies auch abweichende Mündungsform besitzt. Obwohl unter den Arten der Untergattung Tectus keine so niedrige Form bekannt ist, wird unsere Art infolge ihrer oben aufgezählten Charaktere am richtigsten doch in dieselbe gestellt werden. Leider ist die Außenlippe auf keinem unserer Exemplare vollständig. Die zahnartige Protuberanz bleibt ständig an der Spindel und wird, wie der Durchschnitt der Schale (Fig. 9) zeigt, nicht resorbiert. Zahl der untersuchten Exemplare: 14. Es ist zwar keines vollständig, aber die zahlreichen Exemplare ergänzen einander recht gut. Fundort. Öerevic, Schieht 7 und 9, glimmeriger schwarzer und grauer Tonmergel. ß) Untergattung: Ziziphinus Leaca ; 1840. 2. Trochus (Ziziphinus) Schafhäutli Perrnö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 10, 11. Beschreibung. Gehäuse dünnschalig, kegelförmig, spitzig, aus 5—6 schwach gewölbten, beinahe flachen Umgängen bestehend. Die Breite erreicht nahezu die Höhe. Die Naht ist sehr fein, aber deutlich sichtbar. Einzelne Umgänge mit S—10 feinen Spiralstreifen verziert. Schlußwindung ver- hältnismäßig groß, ihr Rand kantenartig vorspringend; Basis nur bei der Mündung gewölbt, im übrigen flach, mit 18—20 Spiralstreifen verziert und in der Mitte, wo die Nabelregion teilweise von einer sehr schwachen Kallosität bedeckt ist, etwas eingedrückt. Mündung schief viereckig, am Basalteil bogig; Innenlippe verdickt, allmählich in die dünne und scharfe Außenlippe übergehend. Dimensionen. Von den vorliegenden drei Exemplaren waren nur zwei meßbar, obwohl auch diese nicht ganz einwandfrei sind, da sie ein wenig verdrückt sind. Höhe des kleinsten Exemplars-. . 23 mm Durchmesser der Schlußwindung 23 „ Spiralwinkel 60—75°. Vergleiche und Bemerkungen. Trochus Oosteri Pıorer et CamricHnz (Terr. cret. de Ste. Croix, II., pag. 519, tab. 87, Fig. 2) scheint infolge seiner spitzigen, obzwar der unsrigen gegen- — 10% — über etwas höheren Form mit Trochus Schafhäutli in dieselbe Gruppe eingereiht werden zu können, je- doch ohne daß engere Verwandtschaft anzunehmen ist. Eine viel näher verwandte Form repräsentieren unter den von Srorıczka als Ziziphinus (Eutrochus) Geinitzianus Reuss (Üret. Gastr. S.-India, p. 373, tab. XXIV, Fig. 11—15) beschriebenen Formen die Figuren 11 und 14, welche aber mit Russ’ Be- schreibung und Abbildung (Böhm. Kreide II, pag. 112, tab. 44, Fig. 24) nur sehr wenig oder überhaupt nicht überemstimmen. In ihrer Verzierung und kürzeren Spira weicht aber Tr. (Ziziphinus) Schafhäutli auch von dieser Art so deutlich ab, daß eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Zahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort. Öerevic; elimmerige, graue Tonmergel. Schicht No. 9 und wahrscheinlich Serpen- tinbreccie, Schicht No. 17. y) Untergattung: Eutrochus Avans; 1863. 3. Trochus (Eutrochus) Neumayri Pernö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 12. Beschreibung. Gehäuse dünnschalig, gestreckt, kegelförmig, zugespitzt; die Höhe über- trifft etwas die Breite der letzten Windung. Die 7—S etwas korkaven Windungen sind auf der Unter- seite mit zarten, leistenartigen Spirallinien verziert. Die Naht ist unterhalb der Basis der vorhergehenden Windung scharf vertieft. Auf der Außenseite jeder Windung verlaufen fünf Spirallmien, deren oberste (neben der Naht) die breiteste und stärkste, die unterste aber, welche schon auf die vorspringende Kante zu liegen kommt, die zarteste ist (sie fehlt zuweilen sogar ganz), die mittleren drei Linien sind gleich kräftig. Diese Spirallinien werden von ziemlich eng stehenden, etwas nach hinten gerichteten, sehr feinen Querlinien gekreuzt, wodurch (wie an gut erhaltenen Stellen deutlich wahrzunehmen) die Spirallinien fein geperlt werden. Diese Verzierung ist an den oberen drei Windungen des abgebildeten Exemplars, ins- besondere auf der unteren Randkante desselben sehr deutlich ausgeprägt. Die Basis ist konkav und mit S—9 ebenso feinen geperlten Spirallinien, wie die Windungen, verziert. Der Nabel ist trichterförmig, ziemlich tief, aber nicht sehr weit. Die Mundöffnung ist dreieckig. Dimensionen. Das abgebildete, besterhaltene Exemplar ist an den unteren zwei Windungen ein wenig zusammengedrückt und die letzte Windung fehlt zum Teil; demzufolge sind die Dimensionen nicht ganz präzis. IHöhegdesal& chäuses ee ee . 23mm Durchmesser der letzten Windung (am untern Teil) ca. . . ».2...18 „ Höhe der letzten Windung: Höhe des ganzen Gehäuses . . . 2. ....025:1 Durchmesser der vorletzten Windung: Höhe des ganzen Gehäuses . . 0,60:1. Gewindewinkel (etwas konkav) ca. 50—54°. Vergleiche und Bemerkungen. Ohne Zweifel gehört vorliegende Art zu Eutrochus, Apans. Ähnliche, jedoch als Solarium beschriebene Arten, welche unzweifelhaft sämtlich zu dieser Gruppe gehören, sind z. B. die folgenden: Solarium conoideum ? Sowergy, Miner. Concholoey, Vol. I., pag. 36, Taf. XI (Fie. 5 2%. — 10 — Solarium conoideum Fırron, D’ORBIGNY, Pal. franc. terr eret. II, pag. 198, Taf. 179, Fig. 12—14. Prodrome II., pag. 129, No. 137. Solarium alpinum Pıcrer et Roux, Gres vers de Geneve, pag. 222, Taf. 21, Fig. 9. (Ebenda auch Sol. conoideum Sow., pag. 223, Taf. 21, Fig. 10). Außerdem zeigen auch noch einige andere, als Trochus beschriebene Formen, wie z. B. Trochus @illieroni Pieter et CanpicHe (Terr. eröt. de Ste. Croix, pag. 522, Taf. S7, Fig. S—12) engere Be- ziehungen zu Eutrochus als zu Ziziphinus, wohin gerade die ebengenannte Art von SrorıczkA (Cret. Gastr. South.-India, pag. 365) gestellt wird. Von sämtlichen in diese Gruppe gehörigen Arten der Oberkreide ist unzweifelhaft Hutrochus quadricinctus MÜLLER der Öerevicer Art am ähnlichsten. (Vergl. J. MÜürrer, Petref. Aachener Kreide- form, pars II, pag. 43, tab. V, Fig. 7, 8. — E. Horzarrer, Moll. d. Aachener Kreide. L. ce. pag. 172, tab. XIX, Fig. 4—6. — F. KaunHnowen, Gastr. d. Maestrichter Kreide, 1. e. pag. 27, tab. V, Fig.1, la). Eutrochus Neumayri ist jedoch nach seiner Verzierung, der Konkavität seiner Win- dungen und dem bedeutend kleinern Gewindewinkel von all diesen Arten bestimmt verschieden und über- haupt mit keiner der bekannten Formen aus der Kreideperiode zu verwechseln. Es muß aber bemerkt werden, daß die Verzierung von Kaunnowens Fig. 1a der Cerevicer Spezies auffallend ähnlich ist; doch weicht die schlankere Gestalt der Kemraeder Exemplare, wie auch die Konvexität ihrer Umgänge von derselben wesentlich ab. Untersuchte Exemplare: 3. Fundort. Öerevic; Schicht No. 7. 6) Untergattung: Gibbula Lracn ; 1826. 4. Trochus (Gibbula) Pilari Prruö; nov sp. Taf. VII, Fig. 13—14. Beschreibung. Schale kegelförmig, diekwandig, aus 6—7 wenig gewölbten Umgängen be- stehend, die durch eine feine Naht getrennt sind. Die Verzierung besteht auf einem Umgange aus 12—14 Spiralstreifen und zwar finden wir auf den oberen Windungen diese Spiralstreifen allein, auf der vorletzten aber bemerken wir zwischen denselben je eine (manchmal zwei) bedeutend feinere Linien, während auf der Schlußwindung, namentlich auf dem basalen Teile derselben gewöhnlich 2—3 feinere Streifen in den Zwischenräumen sichtbar werden. Auf sämtlichen Spiralstreifen, am auffallendsten aber auf den stärkeren, zeigt sich eine feine, überaus zarte Körnelung. Die Schlußwindung schwillt unterhalb ihrer Mittellinie in Form einer stumpfen Kante an. Basis halbgewölbt; Spindel fein durehbohrt, mit engem Nabel, welcher vom Callus der Innenlippe zum Teil verdeckt wird. Mündung gestreckt, unregel- mäßig viereckig, in den Winkeln abgerundet; etwas breiter als hoch. Innenlippe etwas callös; Außenlippe am oberen Rande scharf. Dimensionen: Höhe der Schale (kleineres Exemplar). . . . . 24 mm Durchmesser der Schlußwindung ca. . . „2... 21 Höhe der Mündung: ganze Höhe der Schle „ . 029:1 Spiralwinkel ca 50—55°, Vergleiche und Bemerkungen. Zwei Arten aus der südindischen Arrialur-Gruppe: Gibbula Jerdoniana und Gibbula granulosa, Srorıczka (Oret. Gastr. South.-India, pag. 370, tab. XXIV, Fig. 6—7 und Fig. S—9, tab. NXVIII, Fig. 14) gleichen in mehreren Beziehungen der Gibbula Pıları, doch stimmt keine mit derselben vollkommen überein. Die Umgänge von Gibb. granulosa sind gewölbter mit stärker granulierter Spiralstreifung; sie ist auf der Schlußwindung glatt abgerundet und zeigt keine stumpfe Kante. Gibbula Jerdoniana ist der Gestalt nach der Gxbb. Piları viel ähnlicher, wozu noch die gleichfalls einer stumpfen Kante ähnliche Anschwellung der Schlußwindung beiträgt. Doch ist sie flacher, ihre Spira bedeutend kürzer, und ihre Verzierung besteht auf jedem Umgange nur aus 6-7 Spiral- furchen; sehr auffallend ist ihr trichterförmiger Nabel. Beide Arten sind bedeutend kleiner, wie Gibbula Pıları. Von ähnlicher Gestalt, aber ganz abweichender Verzierung ist Trrochus Requienianus, D’ORB. (Pal. fr., terr. eröt. Tab. 177, Fig. 13). Einige andere, in diese Gruppe gehörige Formen werden von Srorsczka (1. e. pag. 362) aufgezählt, doch kann unsere Art weder mit diesen, noch mit anderen Arten der oberen Kreide identifiziert werden. Zahl der untersuchten Exemplare: 2. Diese Form wurde zum Andenken des verdienten kroatischen Geologen + GrorG Pırar, des früheren Direktors des kroatischen National-Museums m Agram (Zagreb) benannt. Fundort. Öerevic. Beide Exemplare aus Schicht 9, aus dem glimmerigen, grauen, Sphaeru- lites führenden Tonmergel. Familie: Neritidae GkaY. (Neritacea Lanarck.) Gruppierung und Charakterisierung des Genus Nerita.'! In jener großen Formengruppe, welche man unter dem Namen Nerita zusammenzufassen pflegte, begegnet man zahlreichen Arten, welche bezüglich des einen oder andern Charakters von der generischen Diagnose abweichen, und zwar die festgestellte Grenze entweder überschreiten oder aber gar nicht er- reichen. Es befinden sich darunter Formen und bezw. Formengruppen, deren Merkmale sich in der gegenwärtig lebenden Fauna auf mehrere Gattungen verteilen. Auf Grund wesentlicher Verschiedenheiten hatte ich zur Zeit der Ausarbeitung dieser Mono- graphie in München von dem bisher unter dem Namen „Nerita“ bekannten Genus zunächst zwei neue Subgenera abgelöst, und zwar unter der Bezeichnung Lissochilus und Oncochilus. Diesen reihte ich das von p’Arcnıac aufgestellte Genus Otostoma an, dessen bisher mangelhafte und irrige Diagnose ich er- gänzte und verbesserte. Bei derselben Gelegenheit befaßte ich mich eingehend auch mit dem von SroLıczka begrün- deten Genus Dejanira und wies nach, daß dasselbe hinsichtlich eines wesentlichen Merkmales — der Re- ! Die Ausführungen des Verfassers über die Neritiden, insbesondere über solche der älteren mesozoischen Schichten, entsprechen nicht ganz den neueren Erfahrungen. Wir haben aber den Abschnitt im Wesentlichen ungeändert zum Druck gegeben, weil er die Begründung einiger Gattungen enthält, deren Namen durch Zrrrets Handbuch der Palaeontologie schon allgemein bekannt geworden sind. Die Herausgeber. — 10 — sorption der inneren Wände der Spira — mit den Merkmalen der echten Neriten nicht übereinstimmt, indem die inneren Wände der Spira bei derselben nicht resorbiert sind. Aus diesem Grunde ist meines Dafürhaltens dies Genus aus der Familie der Neritiden ganz auszuschließen und ich habe ihm seinen Platz in der Nähe der größtenteils aequatorialen Familien Auriculidae und Amphibolidae angewiesen. Auch bezüglich des Genus Deshayesia, welches Raurın 1844 begründete, habe ich eine Be- merkung zu machen. Srorıczka stellt dieses Genus in die Familie Neritidae, jedoch nicht mit Recht (Oret. Gastr. South. India, pag. 337): Die Gestalt und die stark erhöhte Spira kommt derjenigen der typischen Natica gleich. Rarrn Tarz (Appendix to Woopwarp, Man. of. Moll., pag. 18) betrachtet sie als vermittelnde Form zwischen den Gattungen Natica und Nerita, welche Typen zweier scharf unter- schiedener Familien sind. Auf Grund der größeren Analogie aber weist er sie in die Familie Naticidae, und zwar um so richtiger und berechtigter, als die inneren Wände der Spira der Deshayesia-Arten tatsächlich nicht resorbiert sind, folglich auch diese nicht jene charakteristische Eigenschaft der Neri- tiden teilen. Wenn wir nunmehr die bisher unter dem Namen Nerita bekannten mesozoischen Formen nach den eben berührten neuen Unterscheidungen der Reihe nach vornehmen, so werden folgende Gruppen entstehen: 1. Nerita, s. str. (Ananson, 1757: Linxt, 1757). Charaktere. Schale diek, eiförmig, rundlich oder halbkugelförmig. Die Spira nur wenig oder gar nicht erhöht. Die Oberfläche mit spiralen Rippen oder Linien verziert oder aber ganz glatt. Die Mundöffnung halbmondförmig. Die Innenlippe callös, wenig angeschwollen, meist flach, zuweilen sogar etwas konkav und wie ein Diaphragma nach innen gerichtet; der innerste Rand der- selben gerade und in den meisten Fällen gezähnelt, wenn nicht gekerbt. Der Innenrand der Außenlippe mehr oder weniger angeschwollen und auf dem Schwielenrande stehen Zähne, zahnartige Kerben oder Höcker; der Rand der Außenlippe scharf- oder (infolge der vom Innenrand her daraufgelagerten Callus- schicht) stumpfkantig. Der Deckel kalkie. Nerita und sämtliche Gattungen dieser Familie resorbieren die innerenWände (innere Windungen) der Spira. Diese Eigenschaft der Neriten bietet in zweifelhaften Fällen eine sehr gute Orientierung. Die Brüder Anpams (Gen. of rec. Moll. Vol. I, pag. 37S—3S0) unterscheiden innerhalb der Grenzen dieses Genus nach der Beschaffenheit bezw. Verschiedenheit der inneren Lippe noch drei Sub- genera, und zwar: a. Nerita, Linn&; s. str. (sensu Apaus). Wenn die flache, diaphragmaähnliche Innenlippe ganz glatt oder daran zumindest eine Verzierung kaum wahrnehmbar ist. b. Pila, Kreım; 1753 (— Peloronta, Oxex, 1875). Wenn die Innenlippe schwielig, mit Runzeln oder etwas erhabenen Streifen verziert ist. c. Dontostoma, Kreın; 1753 (— Theliostyla, Mörcn; 1852). Wenn auf der Fläche der Innen- lippe sich kleine Warzen oder eine Granulation zeigt. Wenn wir diese Subgenera nicht einzeln berücksichtigen, teils weil dieselben aus- oe- schließlich auf lebende Arten gegründet sind, teils aber weil die Konchyliologen selbst nicht sämtlich g — 11 — neigt sind, denselben den Rang als Subgenera anzuerkennen, sondern höchstens als Gruppen oder Sek- tionen betrachten, — wenn wir ferner die sämtlichen hieher gehörigen Arten im Sinne der oben sub 1 skizzierten Merkmale als eine einzige vollwertige Gruppe betrachten, so gelangen wir hinsichtlich der geologischen Verbreitung und Erscheinungszeit dieses Genus zu folgenden Resultaten: Die gegenwärtig lebenden Neriten gehören insgesamt in diese Hauptgruppe; be- wohnen ausnahmslos die Meere, hausen in der Regel in unmittelbarer Nähe der Küsten und sind mit wenig Ausnahmen Bewohner der heißen Zone. Tertiäre typische Neriten kommen ausnahmslos nur in Meeres-Ablagerungen vor. In der Kreideperiode begegnen wir ebenfalls bereits mehreren Neriten. Da jedoch die Innenlippe und besonders der Innenrand der äußeren Lippe nicht einer jeden Art bekannt ist, so ist es zuweilen recht schwierig zu entscheiden, ob die eine oder die andere Art tatsächlich zu den im engern Sinne verstandenen Neriten gehört oder präziser ausgedrückt, ob die betreffenden Arten den generischen Merkmalen der im engern Sinne aufgefaßten lebenden und tertiären Neriten wirklich entsprechen. Tatsache ist es aber, daß die gegenwärtig lebenden Neriten entweder mit spiralen Rippen, Linien und dergl. verziert, oder glatt sind. Querrippen und -Falten kommen an denselben niemals vor. Die letzt- genannten Arten der Verzierung sind, wie es scheint, ausschließlich Eigenschaften der Otostomen, welche die Kreideperiode nicht überlebten. Anderseits aber kann ich konstatieren, daß einige (vielleicht sogar sämtliche) Arten der Kreideperiode, obgleich sie anscheinend mit den Merkmalen der Neriten im engern Sinne in jeder Hinsicht übereinstimmen, in einem dennoch eine Ausnahme bilden, darin nämlich, daß am Innenrand ihrer äußeren Lippe keine Callusschicht und die damit ver- bundene Anschwellung, keine Zähne, zahnartige Kerben oder Runzeln vorkommen. (Selbst bei der typischsten Art der Kreide-Neriten, bei Nerila Goldfussi, zeigt sich an der Außenlippe keine Spur einer innern Anschwellung, noch weniger zeigen sich Zähne oder Runzeln.) Dies ist um so beachtens- werter, weil diese Eigenheit teilweise noch für die sogenannten echten Neriten des Alt- tertiärs gilt, insofern wenigstens, daß sich am Innenrand der äußern Lippe mancher Art bloß eine schwache Callusschicht und nur eine geringe Anschwellung zeigt, ohne jede sonstige Gliederung und Ausbildung. Wenn man in Betracht zieht, daß diese auffällige Eigentümlichkeit des Innenrandes der äußern Lippe bei den lebenden Nerita-Arten so kräftig entwickelt ist, so wäre es beinahe berechtigt, die dieselbe entbehrenden Kreide-Arten von den vollkommenen typischen Formen des Genus gänzlich abzutrennen und sie in der Literatur unter dem Namen Palaeonerita zu unterscheiden. In den Ablagerungen der älteren Perioden kommen meines Wissens keine echten Neriten vor, ja dieselben sind sogar — wie es scheint — auch in der untern Kreide nicht zu finden. Im obigen Sinne und mit Rücksicht auf den eben ausgesprochenen Vorbehalt, sind folgende Arten der Kreideperiode als echte Neriten zu betrachten, wobei zu bemerken ist, daß die nicht ganz sichern Arten mit einem in Klammer gesetzten ? bezeichnet sind. 1. Nerita Goldfussı Kererstein; 1828. Traunwand bei Gosau; Neue Welt bei Wiener Neustadt; Gams, Achkopel (auf der Schutthalde der Kohlengrube). Synonymen dieser Art sind: 1828. Nerita Goldfussi KEFERSTEIN, Teutschland etc. Zeitung f. Geogn. etc. Vide: ZEKELI. 1830. Auricula decurtata SOWERBY, in Sedw. and Murch. Eastern Alps. L. c. Taf. 38, Fig. 10. — 12 — 1832. Nerita Goldfussi GOLDFUSS, Petref. Germ. III. pag. 115, Taf. 198, Fig. 20. 1852. Avellana eingulata REuss in Peters, Kreidesch. in d. Östl. Alpen. L. c. pag. 12. 1852. Nerita Goldfussi ZEKELI, Gosau-Gastrop. L. c. pag. 49, Taf, VII, Fig. 10. 1852. ? Natica crenata ZEKELI, Ibidem pag. 48, Taf. VIII, Fig. 9 (Muthmannsdorf). 1853. ? Avellana decurtata REUSS, Krit. Bemerkungen etc. L.c. pag. 898. 1854. Nerita cingulata Reuss, Charakter der Kreideschichten in den Ostalpen. Denkschrift etc. 1. c. pag. 148, Taf. XXIX, Fig. 6. 1865. Dejanira Goldfussi STOLICZKA, Revision der Gosau-Gastrop. L. c. pag. 153. 2. Nerita parvula Binkuorst; 1861. Oraie super. du Limbourg, pag. 44. Taf. IV, Fig. 1. — Der vorigen sehr ähnlich. 3. Nerita (Theliostyla) triangulata Gas; 1869. Palaeont. of California. Vol. II, pag. 170. Taf. XXVIII, Fig. 52. — Aus den Kreideablagerungen der Tejon-Gruppe; New Idria. 4. Nerita Malladae Vıpar; 1874. Terreno Garumnense de Cat., pag. 29. Taf. III, Fig. 17. — Isona (Spanien) Garumnien. (e13 Nerita gemmata Peruö; nov. sp. (S. unten). Cerevie. 6. (?) Nerita costulata Römer; 1891. Nordd. Kreide, pag. 82. Taf. XII, Fig. 12. Reuss, Böhm. Kreide I., pag. 49; II., pag. 112 (= Neritopsis costulata Geiırz. Grundr. d. Versteinerungsk., pag. 344). 2. Lissochilus, nov. subgen. Psr#ö; 1882. ! Merkmale: Schale diek, Gestalt mit derjenigen der vorhergehenden Gruppe Nerita, s. str. übereinstimmend. Innenlippe flach und glatt; der Innenrand derselben scharf, aber ungezähnelt. Die Außenlippe scharf gerändert; der Innenrand derselben weder angeschwollen, noch gezähnelt oder runzelig. Außenseite glatt oder verziert. Vergleiehung. Die Lissochilen unterscheiden sich von echten Neriten hauptsächlich dadurch, daß ihre Innenlippe glatt und flach ist; außerdem ist es jedoch auch eine charakteristische Eigenschaft derselben, daß der Innenrand der äußern Lippe dünn und nicht schwielig ist. Benennung: Aelog, flach, glatt; xeidos, Lippe; nach der Eigentümlichkeit der Innenlippe. [Typische Art: L. sigaretinus Buv. sp.] Die geologische Verbreitung betreffend sei bemerkt, daß typische Lissochilen nur in der Trias- und Juraperiode vorkommen. Eine Anzahl den Lissochilen äußerlich ähnlicher Arten ‘ Vorliegende Arbeit war bereits größtenteils fertig und der deutsche Text der Gastropoden zum Druck für den XXIX. Band der Palaeontographica vorbereitet, als Herr Professor ZITTEL (Ende 1881 und anfangs 1882) den die Gastropoden betreffenden Teil seines Handbuchs der Paläontologie abfaßte. Bei dieser Gelegenheit hatte Herr Professor ZITTEL die Güte, die hier behandelten neuen Subgenera der Neriten als ohnehin demnächst zu publizierende, abgeschlossene Studie in sein Werk aufzunehmen. (Vide: Handb. d. Palaeont. II. Gastropoda, pag. 200.) Inzwischen bin ich jedoch von meinem ursprünglichen Plane abgekommen und habe mich entschlossen, das Werk nicht in einzelnen Teilen, sondern ganz abgeschlossen auf einmal zu veröffentlichen. So kam es, daß diese Subgenera an die Öffentlichkeit gelangten, bevor ich sie selbst publiziert hatte. Ja, mittlerweile nahm auch P. FıschkR, der Konchyliologe des Pariser Mus6e d’histoire naturelle, aus ZITTRLS Werk die neuen Subgenera in sein Handbuch auf (Vide: Man. de Conchyliologie etc. pag. 801 und 809); und ebenso auch andere Autoren. Übrigens habe ich diesen Teil meiner Arbeit in der Sitzung der ungarischen geologischen Gesellschaft vom 6. Dezember 1882 vorgelegt. Den kurzen Auszug des Vortrags siehe: Földtani Erxesitö Jg. III. (1882) pag. 128—129; der deutsche Auszug desselben: Földtani Közlöny XIT. (1882) pag. 290—291. —: 113 — (aus der Trias), gehören in die Familie der Natieiden und wären etwa in das Subgenus Neritomopsis Waagen; 1880 (? = Naticopsis Mac Coy; 1844) einzureihen, da die Innenwände der Spira nicht re- sorbiert sind. — Typische Repräsentanten des Subgenus Lissochilus sind z. B. folgende: Aus der Trias-Periode: Nerita Münsterı Hörnes.! Aussee, Sandling. — Nerita sp. Schlern-Plateau, Raibler Schichten. Aus der Jura-Periode: Nerita Mosae »’Ors. Caralvay. St. Ursane. Berner Jura. — sigaretina und Ner. canaliculata Buvienıer. Coralrag. — Pellati und Ner. Buchardiana Lorıor. Portlandien. — transversa SEEBACH. Portland-Etage. — nebrodensis GEMMELLARO, Naticidae et Neritidae ete. Vide supra, Taf. II, Fig. 1—2. Billiemhi. Calcare a Rhynch. Thurmanni Vortz. — Hoffmanni GemmerLaro. Ibidem Taf. II, Fig. 3—7. Ibidem. — semisulcata 55 2% Taf. II, Fig. 12—14. Ibidem. ? — incrassata > » Taf. II, Fig. S—9. Calcare corallino di Favarotta. — Lamarmorae ar = Taf. II, Fig. 10—11. Calcare corallino di Capaci. 3. Oncochilus, Peruö; 1882. Merkmale: Schale diek und außen stets glatt und ohne jeglicher Verzierung, wenn nicht ge- färbt. Spira flach oder wenig erhöht. Innenlippe stark gewölbt, mit diekem Oallus bedeckt; der Innen- rand derselben entweder glatt oder mit 2-——-3 stumpfen Zähnen versehen. Außenlippe scharfrandig; der Innenrand derselben mehr oder weniger angeschwollen, jedoch stets zahn- oder runzellos. Vergleiehung. Von den vorhergehenden Gruppen durch die stark gewölbte Innenlippe, sowie durch den mehr oder weniger angeschwollenen, jedoch zahnlosen Innenrand der Außenlippe unterschieden; übrigens auch durch den eigentümlichen Habitus und die außerordentliche Glätte der Oberfläche von den Formen der übrigen Gruppen leicht zu unterscheiden. Benennung. öyxos, Wölbung, Schwellung; xeifog, Lippe. Nach der Eigentümlichkeit der Innenlippe. Typische Art: O. chromaticus, ZıTTEL. Geologische Verbreitung: Vorzüglich im oberen Jura und in der Tithon-Etage herrschend, einige Arten aber kommen auch in der Trias, vielleicht sogar auch in der untern Kreide vor. An typischen Formen habe ich im Paläontologischen Museum zu München folgende aufgezeichnet: Natica (Deshayesia) globulosa Krırstein. Trias. St.-Cassian. ? Neritina liasina Duxker. Lias, Halberstadt. (Palaeontogr. I. 1847, pag. 110. Taf. XIII, Fig. 13 bis 16). Nerita minuta Sowerey; 1824. Dogger. Bathonien (— Neritina (ooksonii Destonccn.; 1843). — minima ÜREDNER; und Nerita pulla Rormer. Coralrag. — Zitteli Scerosser. Diceras-Kalk, Kehlheim. (Palaeontogr. XXVIII. Taf. XIII, Fig. 6—8). — chromatica und Nerita Neumayri Zırrer. Tithon, Stramberg. ! Neuerdings zu Naticopsis gestellt. D. Herausg. Palaeontographica. Bd. LIT. 15 — 114 — Nerita Savüi, Ner. Petersi, Ner. Spadae Gemmerr. Unteres Tithon, Cavini. — favarottaensis GEmmELLARo. Biliemi. Calcare a Rhynchon. Thurmanni Voırz. (Natieidae e Neritidae de terr. giur. del Nord di Sicilia. L. e. pag. 14. Taf. II, Fig. 15—18). 4. Otostoma,! n’Arcnuıac; 1859. Emend. Peraö; 1882. Merkmale. Schale dick, Gestalt rundlich oder halbkugel- bis schief-eiförmig. Spira kaum erhöht, seitenständig. Die Verzierung besteht aus etwas gebogenen Querfalten, welche am oberen Teile der Windungen, insbesondere aber auf der letzten Windung auch in der Form von kräftigeren Querrippen sich zeigen. Außerdem kommen in der Mitte oder am unteren Teile der letzten Windung meistens auch Spirallinien vor. Die Innenlippe wird von einem dicken Oallus, welcher zwar stark ange- schwollen, jedoch mäßig gewölbt und am Innenrand in der Regel gezähnelt ist. Der Rand der Außenlippe ist schräg abgestutzt, der Innenrand nicht verdickt. Vergleichung. Von sämtliehen Untergruppen der Neriten durch die mäßig gewölbte und gezähnelte Innenlippe und noch mehr durch den schräg abgestutzten Rand und die am Innenrand nicht verdiekte Außenlippe unterschieden. Die Mundöffnung ist an der Außenlippe ganz glatt; im obern und untern Winkel derselben zieht von der Innenlippe her eine kurze Falte nach außen, die wahrscheinlich als Stütze des Deckels dient. Die Verzierung ist ganz eigentümlich. Derartige Querfalten und Rippen kommen weder bei den lebenden, noch bei den ausgestorbenen Arten der übrigen Gruppen vor. Synonym: ? Lyosoma,” bei Zmrst und bei P. Fischer. Typische Art: O. rugosa Horn. sp. ! Non Otostomus BECK; 1837. BECKS Otostomus wird bald als selbständiges Genus der Familie Bulimidae betrachtet (ADAMS, Gen. of rec. Moll. II. pag. 149), bald aber, gleich den zahlreichen zu Sektionsnamen verwendeten Synonymen, als Sektion des eigentlichen Bulimus (LEACH, 1814) angenommen (z. B. bei FiscHER, Man. de Conchyl. pag. 474). ° Unter dem Namen ZLyosoma hat C. A. WHıte (12th Ann. Report of the Unit. St. Geolog. and Geogn. Survey of the territ. of Wyoming and Idaho for the year 1878. Washington, 1883. Pars I, pag. 152) ein neues Genus aufgestellt und in dasselbe zwei, vordem mit der Bezeichnung „Neritina 22* beschriebene Arten aus den Juraschichten von Utah gestellt u. zw.: Lyosoma phaseolaris (Explor. and Surv. West of the 100th Merid. Vol. IV, 1876, pag. 167, Taf. XIII, Fig. 1a-e), Lyosoma Powelli (12. Report pag. 153, Taf. 38, Fig. 6a, b, c, d). In seinem Handbuch d. Palaeont. 1I. Gastropoda pag. 201 erwähnt ZITTEL den Namen Lyosoma mit einem ? als Synonym von Otostoma, ohne weitere Bemerkung; P. FISCHER aber (Man. de Conchyl. p. 801) sagt darüber: „Le genre Lyosoma WHITE 1880 me parait synonyme d’Otostoma, quoique plus ancien dans la serie geologique.“ Nach WHıtes Abbildungen von Lyosoma Powelli halte ich es kaum für möglich, dieses Genus zu Otostoma zu ziehen, weil die beträchtlich erhobene Spira und überhaupt die ganze Gestalt desselben mit den Merkmalen der typischen Otostoma nicht übereinstimmt, Aber selbst für den Fall hielte ich sie nicht für identifizierbar, wenn man annähme, daß die Innenlippe von ZLyosoma ursprünglich callös und der Innenrand derselben gezähnelt gewesen sei; nun aber sagt WHITE dies- bezüglich: „Inner lip not thickened and apparently without any callus.“ Es entging jedoch meiner Beachtung nicht, daß unter den Neriten der oberen Jura-(Tithon-) Schichten sich eine eigentümliche Form befindet, welche vermöge der eckigen Schlußwindung und auffälliger erhobenen Spira mehr oder weniger der Gattung Lyosoma WHITE ähnlich ist; jedoch ist die Innenlippe derselben krustig und zweifellos auch gezähnelt. Diese Art ist: Nerita Pareiti GEMMELARO (Naticidae, Neritidae etc. 1. c. pag. 15, Taf. II, Fig. 21-22). Calcare coralliano di Capaci. (Tithon.) Diese (und vielleicht noch einige andere Arten) gleicht vermöge der eigentümlichen Eckigkeit ihrer Gestalt mehr Lyosoma, als Otostoma, ist jedoch hinsichtlich der Beschaffenheit ihrer Innenlippe wesentlich von derselben verschieden. Es ist jedenfalls wünschenswert, daß die Lyosoma-Arten bezüglich der typischen Eigenschaften der Neriten, besonders betreffs der Resorption der inneren Windungen, sowie in Bezug auf die wahre und ursprüngliche Form der Innenlippe noch einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden. — 15 — Die geologische Verbreitung ist nicht groß. Meines Wissens kommt Otosioma nur in der Kreideperiode (und vielleicht im Eocän) vor. Der Verzierung nach können zahlreiche Formen hierher gezogen werden, aber die Außen- und Innenlippe sind meist mangelhaft bekannt. Auch mochten die Autoren in manchen Fällen sich getäuscht haben, indem sie bei Gelegenheit der Beschreibung auf Grund der auf lebende und tertiäre Arten gegründeten Analogie das Vor- kommen gewisser Eigentümlichkeiten (den schwieligen, callösen und gezähnelten oder runzeligen Innenrand der Außenlippe) als sicher annahmen, welche sie vermöge der Mangelhaftigkeit oder der schlechten Konservierung des Materials nicht imstande waren, zu präparieren und nachzuweisen. Textfig. 2. Nerita rugosa HÖNINGH. Als hierher gehörig betrachte ich die folgenden: je Sb) Nerita rugosa HÖönmnenaus,! aus den obersten Kreideschichten von Maestricht. (GoLpruss, Petref. Germ. III. pag, 119. Taf. 199, Fig. 11; Bınknorst, Gastrop. et Cephalop. de Lim- bourg, pag. 41. Taf. III, Fig. 15 a—e; Taf. V a, Fig. 1a, b). Otostoma Tehichatcheffi w’Arcntac (Bull. Soc. g&0l. de France. 2. Serie, Tome XVI, pag. 873. Taf. XIX). Aus der kleinasiatischen Kreide (Provinz Pontus). Zwischen Kuleihissrav und Csaodak. Otostoma ponticum v’Arcuıac. (Ibidem). Wahrscheinlich identisch mit voriger Art, mit welcher sie in denselben Schichten vorkommt. — Die ebendort beschriebenen tertiären Otostoma- Arten (l. ec. pag. 878 und 879) halte ich, nach der Verzierung zu schließen, für echte Neriten s. str. Von der Identität des Otostoma pontieum mit Otost. divaricatum bin ich \T auch nach Norrriısgs Erklärung nicht völlig überzeugt. . Nerita divaricata D’OrBIGNY. Aus der Arrialoorgruppe der südindischen Kreide und aus den Cerevicer Schichten. (Beschreibung siehe unten und bei Srorsczxa, C'ret. Gastrop. Sonth. India, pag. 340. Taf. XXIII, Fig. 11—12). Es ist wahrscheinlich, daß der Ausdruck von SrorıczkA „intus valde callosa“ auf einem Irrtum beruht. 5—6. Nerita Carolina Storıczka und Nerita rugosissima Forses. (Ibidem, pag. 341—-342). Die OT Gattungsbestimmung dieser beiden, ebenfalls südindischen Arten ist etwas schwieriger zu ent- scheiden; es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß auch diese hierher gehören. Otostoma Archiaci Cogvann (Prov. de Constantine, pag. 180. Taf. IV, Fig. 10; Etudes supplem. pag. 62). Aus dem Campanien der afrikanischen Kreide. Bei Mezäb-el-Messai und Ain Jemera. (Öoquanpsche Sammlung). Otostoma Fourneli Coquvann. (Ibid. Fig. 11—12; Etudes supplem. pag. 62). Campanien. Mezäb-el-Messai. — Sehr ähnlich ist dieser Art jene Nerita sp., welche Prrox aus den Kreide- " Non idem BRIART et CORNET. Was diese beiden Autoren in der Beschreibung der „Meule de Bracquegnies“ (Mem. Cour. et des Sav. ötr. Acad. roy. de Belgique. Vol. XXXIV, pag. 34, Taf. III, Fig. 50—52) unter dem Namen „Nerita rugosa, Sp. n.“ beschrieben haben, ist mit der HönınGHAuSs’schen Art nicht im entferntesten identisch. Es ist nichts weiter, als Neritopsis nodosa GEINITZ (= Natica nodosa-costata REuss). Vgl. Grisırz, Das Elbtalgebirge in Sachsen. Palaeonto- graphica Vol. XX, Pars I; pag. 246, Taf. LIV, Fig. 19—23. 10. 11. 13. — 116 — schichten von Frontfroide bei Narbonne (Depart. Ande) erwähnt. Ob sie jedoch mit derselben identisch sei, läßt sich nur nach der Beschreibung sehr schwer entscheiden. „Diese hübsche Art, sagt Peron, ist mittelgroß. Die Verzierung erinnert an Nerita Fourneli Coquanp, d. i. die Windungen sind mit scharf hervortretenden Längsfalten verziert, am obern Teile aber mit Quer- falten, wodurch die Struktur dieses Teiles der Verzierung netzartig erscheint. Hier aber sind die Rippen verschieden.“ — „Diese Nerite wurde bereits auch in Ariege gefunden und das be- treffende Exemplar befindet sich in der Sammlung der Sorbonne.“ — „Diese Nerite von Front- froide ist sehr gemein. Es finden sich davon Exemplare, an welchen die halbmondförmige Mund- öffnung und die gezähnelte Innenlippe — die charakteristischen Eigenschaften dieses Genus — sehr deutlich und unverletzt wahrzunehmen sind.‘ (Perrox, Nouveaux documents pour l’histoire de la Craie ä Hippurites. Pars II. Les niveaux de Rudistes dans la craie sup6@rieure des en- virons de Narbonne: Bulletin Soc. g6ol. de France. 3. Ser. Vol. XIII. 1884 ä 1885, pag. 267, Anmerkung). Fraglich ist es, ob Perons Nerita sp. nicht etwa mit der weiter unten unter 15. aufge- führten Nerita (Otostoma) Gensaciensis identisch sei, deren netzartige Perlenverzierung so leb- haft an Prrons obige Beschreibung erinnert. Turbo Mundae Smarre (Quart. Journ. Geolog. Soc. London, 1850. Vol.VI, pag. 194. Taf. XX, Fig. 7). Aus dem kreideartigen (suberetaceous) Kalkstein bei Figueira an der Mündung des Mond&go in Portugal. Jugendlichen Exemplaren von Nerita Archiacı Co. sehr ähnlich. Nerita Römeri Geinirz, sp. (Sehr ähnlich ist ihr Nerita Zekeliana SroriczkAa). Kommt im obern Kreidemergel von Quedlinburg, im Plaenerkalk von Strehlen (Sachsen) und in der untern Quaderkreide von Malnitz (Böhmen) vor. Synonymen derselben sind folgende: 1841. Nerita rugosa HÖNINGH. RÖMER, Nordd. Kreidegeb. pag. 83, Taf. XII, Fig 16. 1845. a 5 Reuss, Böhm. Kreide I. Teil, pag. 50. 1850. 5 ” GEINITZ, Sächs.-böhm. Kreide, 2. Ausg. pag. 74, Taf. XVIII, Fig. 15. 1850. » Römeri 9 Quadersandsteingeb. pag. 128. Nerita Zekeliana Srorıczka. Gosauschiehten bei Muthmannsdorf und Strelzdorf bei Netting (in der Nähe der „Neuen Welt“ bei Wiener-Neustadt). Synonyme: 1852. Nerita rugosa ZEKELI (non HÖNINGH.), Gosau-Gastrop. pag. 47, Taf. VIII, Fig. ”. 1853. Natica Römeri REUSS (non GEINITZ, sp.), Kritische Bemerk., 1. c. pag. 897—898, Taf. T, Fig. 3. 1865. Nerita Zekeliana STOLICZKA, Revision d. Gosau-Gastrop., 1. c. pag. 151. . Nerita Hörnesiana Zexerı, sp. Durch ihre höckerige Verzierung teilweise an Nerita nodoso- costata Reuss erinnernd, der rippenartige Charakter derselben aber stellt sie dennoch näher zu Nerita Zekeliana Stouıczka. Selten in den Gosauschichten bei Muthmannsdorf. Synonymen: 1852. Natica Hörnesiana ZEKELI, Gosau-Gastrop. pag. 48, Taf. VIII, Fig. 8. 1853. Nerita e Reuss, Krit. Bemerk., 1. cc. pag. 898, Taf. TI, Fig. 6. 1865. - a STOLICZKA, Revision d. Gosau-Gastrop., l. c. pag. 152. Nerita laevi-lammulata H. Coquanp; 1879 (Etudes supplöm. sur la pal&ont. Algerienne, pag. 60 bis 61. Nur Beschreibung, ohne Abbildung). Campanien. Djebel-M’zeita (Algier). Original in der Sammlung des königl. ung. Geologischen Instituts zu Budapest (Coquannsche Samm- 14. — 17 — lung). Einziges kleines Exemplar, 13 mm hoch, 16 mm breit, etwas abgewetzt. Der Autor ver- gleicht die Art mit Olostoma ponticum v’ArcHIAc. Nerita (Otostoma) Leymeriana Prruö; 1883. Leymeriz (Deser. g60l. et pal&ont. des Pyröndes de la Haute-Garonne, pag. 136, 518, 532, 534, 541, 571, 583, 599, 632) erwähnt zu wiederholten Malen unter dem Namen ‚„Nerita rugosa HönınaHaus“ eine Nerita-Art, welche laut den zi- tierten Stellen im oberen Senon von Ausseing, Lafitte, Auzas und Saint-Marcet sehr verbreitet ist. Auf Seite 761 erwähnt er dieselbe noch ganz speziell mit Berufung auf die entsprechende Tafel des Atlas (Taf. T., Fig. 1). Eine Beschreibung bietet er jedoch nieht, sondern bemerkt nur: „Es kann ‚keinem Zweifel unterliegen, daß diese Art mit der Hönısenaus’schen identisch sei, welche mit erhabenen Querrippen verziert und eine überaus charakteristische Versteinerung der Maestrichter Kreide ist.‘ Wenn man jedoch Leynerrıes Abbildung entweder mit den vortreffliehen und die echte Nerita rugosa darstellenden Abbildungen bei Gorpruss und BıykHuorsr oder den mir vor- liegenden Maestricher authentischen Exemplaren vergleicht, so ist man alsbald im klaren darüber, daß man es hier mit einer Art zu tun habe, welche mit Nerita rugosa Hönınenaus nicht iden- tifiziert werden kann. Auf Leyurrıes Exemplar sind die Querrippen robust, spärlich stehend, große Zwischenräume zwischen sich lassend, ihre Anzahl auf der letzten Windung ist nicht größer als 28 30; wo hingegen bei der gleichgroßen echten Nerita rugosa die Rippen weit zarter sind, viel enger laufen und ihre Anzahl bei mittelgroßen Exemplaren auf 35—40, bei größeren Exemplaren aber selbst auf 50—60 sich beläuft; wobei zu bemerken ist, daß infolge der dichotomen Verzweigung der stärker hervorragenden Rippen oder eigentlich besser nur Runzeln sich zahlreiche feinere Sekundärfalten einfügen. Von derlei zwischeneingefügten Run- zeln findet sich keine Spur bei der pyrenäischen Art, welche hinsichtlich der Gestalt und der Verzierung der Gosauer Nerita Zekeliana viel näher steht, als jeder anderen Nerita. Leymerie erwähnt weder in der Beschreibung, noch stellt er in der Abbildung eine spirale Linienverzierung dar, während diese FEigentümlichkeit, gleichwie bei zahlreichen anderen Arten der Formengruppe Otostoma auch bei dieser Art vorkommt. Professor Zırrer brachte 1882 von seiner südfranzösischen Reise von einem Fundorte der pyrenäischen oberen Kreide auch vier Exemplare von Neriten mit, welehe er mir freundlichst zeigte und zu genauerer Untersuchung überließ. Diese Exemplare waren — soweit ich mich entsinne — der Abbildung Levmerıes sehr ähnlich, zeigten aber — und zwar an der unteren Hälfte der letzten Windung — auch noch zarte Spirallinien. Es ist nicht unmöglich, daß diese Exemplare mit der von Leymerıs (l. e.) Nerita rugosa genannten (und an einer Stelle pag. 571 von Sarnı-Martory mit Frage- zeichen bezeichneten) Art identisch sind. — Ich empfehle, diese charakteristische Art der pyrenäischen oberen Senonschichten dem französischen Geologen zu Ehren Nerita (Otostoma) Leymeriana zu nennen. Nerita (Otostoma) Gensaciensis Prruö, nov. sp. In der dem Museum der königl. ung. Geo- logischen Anstalt zu Budapest einverleibten Cogvanoschen Sammlung befinden sich mit der Aufschrift „Nerita ... .. . ., Gensac, Campanien“, zwei etwas mangelhafte Exemplare, von welchen — auf Coquanos Autorität gestützt — angenommen werden muß, daß es Exemplare — 18 — von demselben Fundorte sind, von welchem Leyuerız die Natica rugosa (Sur un nouveau type pyreneenne: M&m. Soc. g&eol. de France (1851) 2. Serie, Vol. IV, pag. 185) teils als Nerita rugosa HönınsHaus (Dese. des Pyrenees ete. 1861, pag. 632) erwähnt. Wie es scheint, hat Coquann bemerkt, daß diese Art von der erwähnten Maestrichter Art wesentlich verschieden sei, hat sie jedoch weder beschrieben, noch benannt. Der Typus dieser Nerita-Arten ist zwar dem der Maestrichter Art ähnlich, in den Details aber dennoch von allen Arten dieser Formengruppe auffällig verschieden. Die Verzierung der- selben wird gleichfalls durch Querrippen und Spirallinien gebildet; die Rippen sind jedoch spärlich stehend (ihre Anzahl an der letzten Windung nur 16—18), schmal und plötzlich her- vortretend, von der Naht bloß bis zur Mitte der letzten Windung reichend und dort plötzliel verschwindend. Diese Rippen sind nahezu von der Naht an fein granuliert; an der Stelle, wo sie endigen, ist meist je ein stärkerer Höcker zu sehen; außerdem sind dieselben an der untern Hälfte der Windungen mit scharf hervortretenden und nicht allzufeinen Spirallinien verziert, welehe durch quer laufende, eng stehende Furchen in kleine, unregelmäßige, fast viereckig er- scheinende Höcker geteilt werden. Die Rippenintervalle sowie auch die granulierten Rippen selbst sind mit feinen, aber noch wahrnehmbar hervortretenden, eng aneinander gerückten, quer- laufenden zuwachslinienartigen Runzeln verziert. Die erwähnten Exemplare stimmen weder mit der Abbildung des obigen Otostoma Leyme- rianum (l. e. Taf. T., Fig. 1), noch mit sonst einer Art dieser Formengruppe überein, sind viel- mehr infolge der höchst eigentümlichen und starken Granulation, welche nahezu die ganze Oberfläche der Schale bedeckt, überhaupt von allen kretazeischen Nerita-Arten verschieden, und zwar so, daß ich es für zweckmäßig erachtete, diese Art vorläufig, bis ich dieselbe gelegent- lich auch abbilden kann, durch einen besonderen Namen zu unterscheiden. Gleichzeitig möchte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß in der oberen Kreide der Haute-Garonne aller Wahr- scheinlichkeit nach zwei, voneinander wesentlich verschiedene Nerita- (Otostoma-) Arten vor- kommen, welche zumeist als Nerita rugosa HönısenH., in neueren Publikationen aber als Oto- stoma ponticum w’ArcH. erwähnt werden (so z. B. bei Carzz, Terr. eröt. et tert. du Nord de P’Espagne pag. 139, 140, 145, 152), jedoch mit keiner derselben identisch sind. Bemerkung zu Otostoma. Vicomte p’Arcnıac stellt das Subgenus Otostoma als eine selbständige Gattung auf, welche sich von sämtlichen Neriten unterscheidet, demungeachtet aber in der Familie der Neritidae zu belassen ist. (Bull. Soc. g&ol. de France, 2. Serie, Tome XVI, pag. 871). Als eigentümliche Merkmale des Genus erwähnt er u. a. folgende: „Spindel fehlt. Die Innenlippe einfach, hinten (unten) breit ausgebuchtet und mit der Basis der letzten Windung verschmolzen, welche nach innen noch bis zur Spitze der Spira sich (gewunden) fortsetzt. Die Außenlippe einfach, scharf, vorne ein wenig bogig geschweift.“ Die Benennung des Genus basierte er auf die Beschaffenheit der Mund- öffnung, über welche er sagt, daß „sie sehr groß sei, im Verhältnis zur Spindel schief stehe, ei- förmig, im allgemeinen aber ohrenförmig, zuweilen nahezu viereckig sei.“ Diese Diagnose p’Arcnracs ist jedoch mangelhaft, oder besser gesagt, sie ist auf sehr eigentüm- lich schadhafte Exemplare basiert und gibt demzufolge die Merkmale der Gattung mangelhaft und irrig wieder. — NE — Es ist nämlich eine besondere Eigentümlichkeit der echten Neritiden, daß ihre Schale aus zwei, voneinander nach Farbe und Struktur verschiedenen Schichten besteht: die äußere Schicht ist aufge- brochen oder angeschliffen betrachtet — milchweiß, sehr dicht, in senkrechtem Durchschnitt auf der Oberfläche der Schale von faseriger, dagegen im Schnitte parallel der Oberfläche der Schale von säulen- förmiger Struktur. Die innere Schicht ist etwas dunkler, gelblichgrau und homogener. Ob die chemische Zusammensetzung der beiden Schichten eine verschiedenartige ist, das haben Srorıczkas Versuche (Cret. Gastrop. South-India, pag. 335) nicht entschieden; nachdem jedoch vor dem Lötrohre die Substanz beider Schichten sich zu gebranntem Kalke (quicklime) reduzierte, glaubte Storıczra darauf schließen zu dürfen, daß beide Schichten aus Calcit bestehen (d. i. daß weder die eine noch die andere Aragonit enthalte). Er setzt jedoch voraus, daß die in chemischer Hinsicht (angeblich) übereinstimmende Sub- stanz dieser beiden Schichten, welche laut Sorgeys Untersuchungen als „kristallische Caleit- masse“ zu betrachten ist, anders angeordnet sei und aus diesem Grunde andere Eigenschaften an- genommen habe. Und diese Verschiedenheit zeigt sich nach Srorıczka nicht nur in der verschiedenen Färbung und der Struktur des Stoffes, sondern auch darin, daß die amorph scheinende innere Schicht in manchen Ablagerungen ganz zerstört ist, wogegen die milchweiße und säuligfaserige äußere Schicht sich erhielt. — Solch eigentümlich veränderte, besser gesagt mangelhaft gewordene Exemplare num waren es, auf welche p’Arcnrac das Genus Otostoma basierte. Bezüglich der Frage über Struktur und Substanz der Nerita-Schalen stellte ich selber einige Versuche an, welche jedoch zu einem, der Behauptung Sorsys und Srorıczkas entgegengesetzten Re- sultate führten. Sorgy! behauptet hinsichtlich der teilweisen oder gänzlichen Vernichtung der Schnecken- und Muschelschalen unter anderem, daß er nach zahlreichen, an lebenden und fossilen Exemplaren unter- nommenen Versuchen zu der Schlußfolgerung gelangt sei, daß dies durch die schon in ursprünglichem Zustande vorhandene Verschiedenartigkeit des kohlensauern Kalkes der Schnecken- und Muschelschalen verursacht werde; sowie daß die aus Caleit bestehenden Schalen sich erhalten, dieaus Aragonit bestehenden dagegen sich verändert haben. Die mikroskopische Untersuchung der Schalen der unten beschriebenen Nerita divaricata und einiger lebender Arten ergab jedoch, daß sowohl bei den lebenden, als auch den fossilen Nerita-Schalen die äußere oder säulige Schicht (wenn nämlich die Schale nur aus zwei Schichten erbaut ist) aus Aragonit, dieinnere (Callu-) Schicht aber aus Caleit besteht. Ein Dünn- schliff der Außenlippe von Nerita divaricata, vertikal zur Schalenoberfläche, zeigte unter dem Mikroskop — bei gekreuzten Nikols — die außen milchweiße säulige Schicht als aus feinfaserigem Aragonit (faserig, weil die Säulchen der Länge nach durchschnitten waren), die innere homogene Callus-Schicht aber aus Caleit bestehend, mit Zwillingsplatten nach — '/, R. . Dieselben Verhältnisse zeigten sich auch bei den Schalen einiger lebender Nerita-Arten. Bei einer lebenden Nerita- (Pila-) Art waren in der Wandung deutlich drei Schichten zu unterscheiden : die " On the Cause of the Difference in the State of Preservation of different kinds of fossil Shells, By H. C. Sorsy, F. R. S. ete.: Report of the British Association ete. 32 meeting, at Cambridge, 1862. (London, 1863.) Part II. Notices and Abstracts of miscell. Commun., pag. 9. äußerste und innerste bestand aus Caleit, die mittlere glänzende, schon mit freiem Auge sichtbare dünne Schicht aber aus Aragonit. Die äußere Caleit-Schicht dieses Exemplares ist auch noch mit einer in Auf- lösung begriffenen chitinartigen Hülle bedeckt. Auf Grund dessen kann zumindest ausgesprochen werden, daß die Frage durch die Versuche Sorpys und Storıczkas noch nicht gelöst ist, und daß sich die Sache nicht in allen Fällen so verhält, wie sie es behaupten. Es ist auch ein beachtenswerter Umstand, daß das spezifische Gewicht des Caleits 2.7, das des Aragonit aber 2.9 ist. Ein ähnlicher Unterschied herrscht auch in der Härte der beiden Karbonat- Minerale: die Härte des Oaleits ist rund 3, die des Aragonits aber 3.5-—-4. — Hieraus resultiert, daß — von den Verhältnissen der unten beschriebenen Nerita divarıcata und der mit derselben untersuchten lebenden Nerita-Arten ausgehend — nicht der weichere und porösere Oalecit, son- dern die härtere und diehtere Aragonit-Schicht sich erhält und der Ver- niehtung widersteht. Insofern ich mich an meine Untersuchungen der Muschelschalen zurückerinnere, war dasselbe bei einigen derjenigen Arten zu beobachten, welche aus zweierlei Stoffen, d. i. teilweise aus Kalkspat, teilweise aber aus Aragonit bestehen. In diesem Fall war es jedoch nicht einmal nötig, die Hypothese Sorgys zu Hilfe zu ziehen, wonach ‚diese Erscheiunng, wie es scheint, daher rührt, daß ‚die Teilchen des Aragonits nicht in beständigem Gleichgewicht stehen (being in a state of unstable equilibrium)“, denn die Erhaltung des Aragonits wird durch die Qualität des Stoffes erklärt. Höchstens wäre dem hinzu- zufügen, daß in sehr kalkhaltigen, oder aus reinem Kalk bestehenden Schichten, erfahrungsgemäß die Caleitschicht häufig gänzlich verschwindet oder zumindest in eine kristallinische Masse sich umwandelt. In dem sehr wenig kalkhaltigen, glimmerigen, schwarzen Tonmergel von Cerevi6 ist keine der beiden Sehiehten zu Grunde gegangen, und nur in einzelnen Fällen (besonders in den Sphaeruliten) verwan- delten sich dieselben in eine gewisse fossilisierte Oaleitmasse, während sie in den meisten Fällen ihre ursprüngliche Struktur und Beschaffenheit unverändert erhielten. In welchem Maße das Verschwinden der innern Schicht eine formaleVeränderung hervorbringen kann, das ist sofort einzusehen, wenn man sich mit der Anordnung und Ausdehnung derselben bekannt macht. (In Nachstehendem werden wir der Einfachheit halber die äußere säulig-faserige Aragonitschicht nur als Säulenschicht, die innere amorphe Schicht aber als Oallusschicht bezeichnen). Die zu schildernden Verhältnisse beziehen sich in erster Reihe auf die Schale der unten beschriebenen Nerita (Otostoma) divari- cata, erstrecken sich jedoch auch auf lebende Nerita-Schalen. Während die Säulenschicht die äußere Wandung der Schale bildet, und von der äußern bis zur innern Lippe reicht und dort, wo der Callus beginnt, ein anscheinend scharfbegrenztes Ende hat, ver- kleidet die Callusschicht die Schale; aus ihr entspringt der dicke Callus der Außenlippe und aus ihr be- stehen am Innenrande der äußern Lippe (bei lebenden Nerita-Arten) die Anschwellungen, die Zähne, Runzeln und dergleichen Protuberanzen. Obgleich aber die Säulenschicht bei Beginn des Callus der Innenlippe durch eine scharfe Linie begrenzt wird, so hört sie an dieser Stelle nicht gänzlich auf, sondern sie dringt am untern Teile bis zur Mitte der Innenlippe, und wohl auch etwas darüber hinaus, wo dann eine vortretende scharfe Linie dieser Schicht ein Ziel setzt; weiter oben, gegen die Spira aber setzt sich die Schicht unter dem Callus fort und biegt nach oben, gegen die Spitze der Spira. In diesem Falle ist also die früher äußere Säulen- schicht plötzlich zu einer innern geworden und kleidet nunmehr den übrig gebliebenen kleinen Teil der noch nicht resorbierten Spira aus. Iın Querschnitte ist ferner auch deutlich ersichtlich, daß an der Stelle, wo die Säulenschicht unter dem Callus einbiegt, die innere Callusschicht plötzlich aufhört. Es gelang mir, diese eigentümliche Organisation zuerst an Präparaten der Schale von Nerita (Otostoma) divaricata zu beobachten, ich konnte dieselbe jedoch auch an den Schalen mehrerer lebender Nerita-Arten kon- statieren. D’Arcnracs Otostomen sind also nichts anderes, als solche Exemplare, deren innere (aus Caleit bestehende) Callusschicht vollständig zerstört ist, wogegen die äußere Säulen- (Aragonit-) Schicht samt dem unter dem Callus der Innenlippe gekrümmten Teile derselben unverletzt blieb. So verstehen wir nun- mehr die eigentümliche Form der Öffnung, so die Beschaffenheit des von der innern Wand der letzten Windung verbliebenen kleinen Teiles, und so sehen wir die eigentliche Ursache der formalen Veränderung klar ein. Textfig. 2 stellt eine solche veränderte, des Callus und der innern Schicht gänzlich entkleidete Nerita dar, und zwar Nerita (Otostoma) rugosa Höxısemaus aus der Maestrichter Kreide. Hiernach können p’Arcnsacs Vergleiche der Otostomen mit anderen Gattungen nicht auf- recht erhalten werden. Ebenso täuschen sich Pıcter und Oanmricaz (Terr. eret. de Ste.-Croix II, pag. 405) bezüglich des Verhältnisses von Otostoma zu Neritopsis und noch mehr in der Beziehung, daß auf Grund äußerer Ähnlichkeit mit Stomatia (natürlich immer die mangelhafte Schale verstanden) die Oto- stomen vielleicht nicht mit Recht zur Familie der Neritiden gezählt werden (pag. 410). Aus den bis- herigen Erörterungen geht jedoch klar hervor, daß das Subgenus Otostoma aus der Familie Neritidae keinesfalls ausgeschlossen werden kann; dasselbe steht vielmehr mit Nerita s. str. in sehr engem Konnex. Die Mißverständnisse bezüglich Otostoma lassen sich durch einige historische Daten klar und deutlich erklären. Als p’Arcurac das Genus Otostoma auf Grund defekter Exemplare schuf, stellte er unter die zuerst beschriebenen fünf Arten (drei aus der Kreide und zwei aus dem Tertiär) auch Nerita rugosa Hönınsmaus der Maestrichter Kreide. Diese Art figuriert in GoLpruss’ „Petrefacta Germaniae“ unter dem Namen Natica rugosa HöxıneHAus sp., obgleich sie Hönmmenaus selbst schon 1830 als Nerita rugosa erwähnt, allerdings ohne Beschreibung. Zu dem wiederholten Mißverständnis bei GoLpruss, D’ARcHIAC und anderen gab der mehrfach erwähnte Umstand Anlaß, daß man die Innenlippe der Maest- richter Art nicht kannte und immer nur nach Exemplaren urteilte, an welchen dieser charakteristische Teil fehlte. In den Maestrichter Schichten ist diese Art zwar eine der häufigsten Versteinerungen, allein in jenen oberen, sandigen und sehr lockeren Schichten finden sich in der Regel nur defekte Exemplare vor, an welchen der Callus und überhaupt die innere Schicht gänzlich fehlt und dem Gestein zu- folge auch der Steinkern sich nicht erhielt. Dabei ist der Teil der äußern Schicht, welcher unterhalb der Spira, am obern Teil der Öffnung einbiegt, außerordentlich fein und zerbrechlich, so daß derselbe nur selten intakt zu finden ist, irrtümliche Deutungen konnten daher leicht vorkommen. Bald nach dem Erscheinen der Publikation p’Arcntacs fand Biykuorsr in härteren Teilen der Maestriehter Schichten auch solche (überaus seltene) Exemplare, in welchen, trotz des Mangels des Callus und der innern Schicht, sich der Steinkern in seiner ursprünglichen Form (vor dem Schwinden der innern Schicht) erhalten hatte. An diesen wertvollen Steinkernen war der Abdruck der Innenlippe und der ur- Palaeontographica. Bd. LI. 16 sprünglich daran befindlichen Zähne deutlich wahrzunehmen, sie zeigten ferner, daß der Innenrand der Außenlippe ohne Callus und ganz glatt war. Bisknoxsr hat diese Exemplare abgebildet und zugleich den Irrtum p’Arcmıacs berichtigt. (Siehe: Monogr. des Gasterop. et Cephalop. de la ceraie super. du Lim- bourg, pag. 41—44, Taf. III, Fig. 15 a—e; Taf. V a, Fig. 1 a—b). Nicht viel später lenkte Srorıczka (Revision der Gosau-Gastropoden: Sitzungsber. der Kais. Akad. d. Wiss. Mathem.-naturw. Klasse 1865. Band 52. S.-A., pag. 47—48) die Aufmerksamkeit darauf, daß p’Arcmıacs Otostomen vermutlich nichts anderes seien, als Neriten, bei welchen ‚die Innenlippe an der Basis zwar stark schwielig ist, jedoch der vorstehende gezähnelte Rand sehr tief liegt und so dünn ist, daß sie sehr leicht abbricht.“ Aus früher Gesagtem ist es uns bekannt, daß die Ursache der eigentümlichen Veränderung weder auf der Tiefe des gezähnelten Randes der Innenlippe, noch auf der Zerbrechlichkeit der Zähne beruht. Später beschäftigte sich SrorıczkA, ‘wie bereits erwähnt, noch eingehender mit dieser Frage (Cret. Gastr., pag. 334—337) und gab zu, daß das Subgenus Otostoma eventuell mutatis mutandis in der Gruppe der Neriten verbleiben könne. Es ist jedoch zu bemerken, daß Storıczka weder die Einbiesung der Säulenschicht und die Verdeckung derselben durch den Callus er- kannte, noch auf die Form des Callus und die Kante der Außenlippe, sowie auf die Beschaffenheit des Innenrandes Gewicht legte. StoriczkA bemerkt sodann auch, es sei möglich, daß derlei Gastropoden, wie sie D’ÄRCHIAC zum Genus Otostoma zieht, wirklich existierten; auf Grund seiner Beobachtungen aber sei er geneigt, die wirkliche Existenz derselben in Zweifel zu ziehen.! Nun aber, nachdem wie die Beschaffenheit und Anordnung der beiden Schichten, sowie ihr Ver- hältnis zueinander kennen, — kann es unumwunden ausgesprochen werden, daß solehe Schnecken, wie sie vD’ArcHracs Diagnose beschreibt, in Wirklichkeit nicht existieren und auch nie existierten, wenn sie nicht etwas ganz anderes als Otostomen im Sinne p’Archracs sind. * * * Außer den bisher aufgezählten und charakterisierten Gruppen gibt es noch eine, welche bislang als selbständiges Genus gleichfalls in der Familie Neritidae stand. Es ist dies das Genus Dejanira Srtouiczra ; 1860, welches sein Autor auf 2 Arten gründete. Beide Arten stammen aus mit den Gosauer Ablagerungen gleich- altrigen und teilweise mit denselben korrespondierenden Süß- und Brackwasserschichten. Die eine ist Dejanira bicarinata ZEX. sp. (— Rotella bicarinata ZEKELI, Gosau-Gastrop. pag. 61. Taf. XI, Fig. 3) von der Rußbachtaler Neualpe und aus den Kreideschichten bei Abtenau; die andere Dejanira Hörnesi Sroriczka, welche an der Rußbachtaler Neualpe sehr selten vorkommt. Schon bei der ersten Beschreibung wies Storıczka (Süßwasserkreide ete.: Sitzungsber. d. Kais. Akad. Mathem.-naturwiss. Klasse. Band XXXVIII, pag. 488) auf die Gattungen Proserpina und Ceres Gray hin, welche seinen Dejaniren mehr oder weniger ähnlich sind, hielt diese Gattung jedoch mit jenen westindischen (auf Kuba und Jamaika lebenden) kontinentalen Formen nicht für identifi- ' Vgl. hierüber auch KAunHowen, Gastropoden der Maestrichter Kreide. Red. — 13 — zierbar. Ohne die Identität dieser so entfernten Gattungen auch nur in Frage zu stellen, halten wir es für beachtenswert hervorzuheben, daß die erwähnten Gattungen (Avaus, Gen. of rec. Moll., Vol. II, pag. 309 und 647, Taf. S7, Fig. 10), besonders, wenn man Dejanira Hörnesi betrachtet, dem SrtoLiczka- schen Genus hinsichtlich der Gestalt und des Baues der Innenlippe tatsächlich äußerst ähnlich sind. Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich jedoch in der Ausbildung der Außenlippe, sowie darin, daß die Dejaniren nach Srorıczkas Beschreibungen und Abbildungen kalkige Deckel besitzen, während die beiden westindischen Arten deckellos sind. Später zog Storıczka bei Revision der Gosau-Gastropoden (Sitzungsber. d. Kais. Akad. ete., Band LII, pag. 153) zu diesen beiden Arten unter dem Namen „Dejanira Goldfussi KEFERSTEIN, sp.“ noch eine dritte Art, mit welcher er jedoch schon eine Verwirrung hervorrief und die Diagnose des Genus Dejanira sehr ungewiß machte. Gestützt auf den Gallus der Innenlippe und die Runzeln der- selben hatte er das Genus Dejanira auch schon früher zu der Familie Neritidae gerechnet und war der Meinung, daß das Erkennen des in der Innenlippe befindlichen Zahnes bei Nerita Goldfussi KErersrt. (bei ihm — Nerita eingulata Reuss) seine frühere Behauptung nur noch bekräftige. Und diese Ansicht hielt er auch noch in der Beschreibung der südindischen Kreidefauna aufrecht! (1. e. pag. 336). Die Sache steht jedoch nicht so. Bei Revision des Materials des Paläontologischen Museums zu München bemerkte nämlich Zrrreı. schon vor längerer Zeit, daß Nerita Goldfussi Krrersr. nicht nur keine Dejanira, sondern vielmehr eine typische Nerita s. str. sei, welche vermöge des gezähnelten flachen Callus der Innenlippe und der äußern Verzierung der Schale sich den lebenden Neriten sehr nähert.” Dafür spricht auch die Resorption der inneren Windungen der Spira, was mir an mehreren präparierten Exemplaren zu konstatieren gelang. — Hiernach verblieben für das Genus Dejanira wieder nur die bei Begründung desselben bekannt gewe- senen beiden Arten übrig. Betrachten wir jedoch nunmehr, mit welchem Rechte das Genus Dejanirainder Familie der Neritiden steht? Die Form ist klein, das Gehäuse niedrig, von oben gesehen rundlich, die Schale sehr dünn. Sie besteht aus insgesamt zwei bis drei Windungen, deren letzte stark aufgeblasen ist, von den vorher- gehenden jedoch nichts verdeckt und sich bloß an die obere Wölbung oder den Rand derselben fügt, so daß man von oben gesehen nicht nur die oben flachen Windungen ganz sieht, sondern bei Dejanira bicarinata auch deutlich wahrnimmt, daß der Rand der vorletzten Windung hervorragt und die letzte Windung unter dieselbe einbiegt. Dies stimmt nun mit den Merkmalen der Neritiden durchaus nicht überein. Die Innenlippe ist etwas schwielig und darauf liegen drei Falten, der fettglänzende Callus ist jedoch nicht neritenartige. Von den Falten sind die beiden unteren schwach, zuweilen beinahe, manch- mal sogar gänzlich verschwindend; die obere Falte ist etwas stärker. Diese Falten erinnern jedoch weniger an die Zähne der Neriten oder die gezähnelte Innenlippe der Neritinen, als vielmehr an die ‘ Nur als Anmerkung bemerkte er, daß der Deckel der Dejaniren sich wie bei den Neritinen gleichfalls in die Mundöffnung einfüge, nicht aber — wie er vordem angenommen — der Zahn des Deckels mit dem obern Winkel der Öffnung in Verbindung stehe. ° SANDBERGER (Land- und Süßwasser-Conch. d. Vorwelt, pag. 78) weist nur darauf hin, daß die Verzierung von Dejanira Goldfussi ganz neritenartig sei, zieht aber die Zugehörigkeit derselben zur Dejanira nicht in Zweifel. =— 124 — Spindelfalten anderer Gastropoden, z. B. der Auriculiden. Die Anßenlippe ist dünn und scharf. Das Äußere der Schale ist glatt, glänzend und gelblichbraun (zuweilen mit helleren, weißlichen Fleeken), was zumeist an manche Süßwasser-Schnecken erinnert. Die Schalen der in ebendenselben Ablagerungen vor- kommenden Pyreuliferen (insbesondere an Exemplaren von Paludomus Pichleri) sind ebenso gefärbt und so glänzend, wie diejenigen der Dejaniren. All diese Eigenschaften erweckten in mir Zweifel, ob das Genus Dejanira überhaupt mit Recht zu den Neritiden gestellt werden darf. Ich versuchte es daher, die inneren Windungen, bezw. die inneren Wände der Windungen zu prä- parieren und es gelang mir denn auch, an mehreren Exemplaren von Dejanira bicarinata nachzuweisen, daß die für die Neritiden eharakteristische Resorption in keinem einzigen Falle vorkam: die Win- dungen fügen sichauehinnenin vollkommen gutem Zustande und mansellos nebeneinander, ohne von den vorhergehenden, wie bereits erwähnt, irgend etwas zu verdecken. Auf Grund der hier aufgezählten, von denjenigen der Neritiden wesentlich abweichenden Merk- malen gehört meines Dafürhaltens das Genus Dejanira nicht in diese Familie und wenn ich derselben einen entsprechenden Platz anweisen müßte, so würde ich sie am liebsten in die Nähe der in Brack- und Süßwasserseen, Pfützen und Flußmündungen hausenden Familie der Auriculiden! und Amphiboliden verweisen. Die Gestalt der Aurieuliden ist von derjenigen der Dejaniren zwar abweichend, allein die Beschaffenheit der Falten der Innenlippe ist derjenigen der Dejaniren sehr ähnlich. Anderseits aber teilen die Formen der Familie Auriculidae jene Eigenschaft der Familien Neritidae und Helieinidae,” daß sie die inneren Windungen ihrer Gehäuse resorbieren.? Hinsichtlich der Gestalt gleichen die Dejaniren am auffallendsten den Amphiboliden; jedoch haben die Gehäuse der Arten dieser Familie einen Nabel und an der Innenlippe sind keine Runzeln vorhanden. (Der Deckel ist hornartig). Anderseits aber ist in der krempenartigen Aufstülpung der letzten Windung eine sehr überraschende Ähnlichkeit mit Dejanira bicarinata vorhanden. Diesem und dem oben Erörterten zufolge ist auch die Diagnose des Genus Dejanira zu modifi- zieren, und formuliere ich dieselbe auf Grund meiner Auseinandersetzungen folgendermaßen: Gattung: Dejanira Srorıczka; 1859. Emend. Prrnö; 1882. Synon.: Rotella ZEKELI, p. p- — Cfr. ZITTEL, Handb. d. Palaeont. II. pag. 201. — Leymeria MUNIER-CHALMAS; 1884. Fide P. FiscHer, Man. de Conch. I, pag. 805. Merkmale: Schale sehr dünn und fein; Gestalt mehr oder weniger abgeplattet, rundlich oder nahezu kugelförmig; Spira flach oder wenig erhöht; die Windungen von oben gesehen rundlich ı Auriculidae BLAINVILLE (— Hllobiidae, ADAMS.) Zu bemerken ist jedoch, daß ein Teil der Auriculiden keine Bewohner des Wassers, sondern des trockenen Landes sind. ° Hierzu gehören auch die erwähnten SroLIczKAschen Gattungen Proserpina und Ceres, welche jedoch später PFEIFFER von den übrigen Gliedern der Familie trennte und sie als eigene Familie (Proserpinidae) den Auriculiden einreihte. ® P. FISCHER bezeichnet das Genus Pedipes als eine Ausnahme, welche die inneren Windungen der Spira nicht resorbiert. (Man. de Conchyl. pag. 496, 501.) * Diese Familie umfaßt nur das eine Genus Amphibola SCHUHMACHER. — 13 — und glatt oder etwas kantig, sich gegenseitig nicht deckend, die letzte erheblich aufgeblasen. Die Öffnung halbmondförmig oder kupiert elliptisch; die Innenlippe eallös, etwas schwielig, mit drei Falten, deren oberste am kräftigsten ist, während die beiden unteren schwach sind und zuweilen nahezu gänzlich ver- schwinden; die Außenlippe sehr dünn und scharf. Dieinneren Wände der Spiranichtre- sorbiert. Basis gewölbt. [? Der Deckel, nach Sroriezxa, breit eiförmig, kalkig, neritenartig, mit welligen Zuwachslinien und einem Zähnchen |. Hierher gehören folgende Arten: 1. Dejanira bicarinata (Zexeuı ; 1852). Stouıczka ; 1859. 1852. Rotella bicarinata ZEKELI, Gosau-Gastropoden, pag. 61, Taf. XI, Fig. 3. (Gosau, Edelbuchgraben.) 1859. Dejanira STOLICZKA, Süßwasserkreide etc. Sitzungsber. etc. Bd. XXXVII, pag. 490, Taf. I, Fig. 10 bis 12. (Rußbachtal, Neualpe; Abtenau ) 1886. 5 5 TAusch, Fauna des Csingertales bei Ajka: Abhandl. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XII, pag. 10, Taf. I, Fig. 36-39.) 2. Dejanira Hörnesi Sronıczka; 1859. Süßwasserkreide etc. Sitzungsber. d. Kais. Akad. Mathem -naturwiss. Klasse. Bd. XXXVIII, pag. 492. Taf. I, Fig. 13. (Rußbachtal, Neualpe) Revision der Gosau-Gastropoden, Ihidem Bd. LII, pag. 154. SANDBERGER, Land- und Süßwasserconch. d. Vorwelt, pag. 77, Taf. III, Fig. 10. 3. Dejanira Matheroni Vıar; 1874. 1874. Dejanira Matheroni VıDAL, Terreno Garumnense de Cataluna, pag. 30, Taf. 3, Fig. 18 (Isona.) 1877. 9 & LEYMERIE, Type Garumnien; Annales des Sc. geologiques Tome IX, pag. 48, Taf. II, Fig. 8. (Auras.) i 4. Dejanira Heberti Levmerie; 1877. Type Garumnien etc. Ann. des Soc. geologiques. Vol. IX (1877), pag. 49, Taf. II, Fig. 6—7. Atlas ad Descr. des Pyrönses etc. (1878). Taf. O, Fig. 3a, b. Descript. des Pyrenses de la Haute-Garonne etc. Texte pag. 778. (3.—7.). D. A. Fri erwähnt in seiner Publikation „Paläontologische Untersuchungen der ein- zelnen Schichten in der böhmischen Kreideformation“ (Archiv d. naturwiss. Landesdurchforschung von Böhmen. Bd. I, Abt. II.: Arbeiten d. geolog. Sektion für Landesdurchforsch. v. Böhmen. Prag 1869) drei Dejanira-Arten aus den sogenannten Koricaner (unteren Cenoman-) Schichten, auf welche — als in einer rein marinen Fauna vorkommende Süßwasser-Formen — auch SANDBERGER (Land- und Süßwasser- Conch. pag. 69) geneigt war, größeres Gewicht zu legen. Diese drei Arten sind ]. c. pag. 232 mit kurzen Bemerkungen versehen, wie folgt verzeichnet: Dejanıra nov. sp. (granulata Frı@) mit 17 Reihen grobkörniger Rippen. Dejanira nov. sp. Ohne gestreifte Furchen, mit 25 glatten Rippen. Dejanira (efr. Hörnesi). Wirbel flach, Schale ganz glatt, mit einem Zahn an der Spindel. L. TavscH klärt jedoch in seiner Abhandlung über die Fauna des Csingertales (Abhandl. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XII, pag. 10) darüber auf, daß diese Bestimmungen auf Täuschung beruhten. Frirscn selbst teilte ihm mit, daß die erwähnten drei Dejaniren ohne Ausnahme in die Gruppe der Neriten verwiesen worden seien, und zwar nach den Bestimmungen von V. Werxzertr: 126 — Dejanira granulata Frirscu — Nerita eingulata Rasss.! Dejanira nov. sp. Frırscn — Nerita costulata (Römer ?). Dejanira cefr. Hörnesi Frırschn — Nerita complanata W zınz. Somit verbleiben denn im Genus Dejanira tatsächlich nur vier Arten, von denen keine vorsenon Alters und keine eine marine Form ist. Gattung: Nerita (Avanson, 1757; List, 1757). Untergattung: Nerita s.str., Lamarer; 1799. 1. Nerita gemmata nov. sp. (Textfig. 3.) Beschreibung. Gehäuse dickschalig, rundlich und von vorne gesehen schief eiförmig; aus drei Windungen bestehend, welche durch eine tief eingeschnittene Nahtfurche voneinander getrennt sind; Spitze stumpf, Spira flach oder (soweit das etwas abgeriebene Exemplar erkennen läßt) kaum etwas über den oberen Teil der letzten Windung erhoben. Die Schlußwindung stark gewölbt. a h c Textfig. 3. Nerita gemmata PrYHö, nov. sp. a. von der Hinterseite, natürliche Größe; b. von der Hinterseite, c. von der Mündung, bedeutend vergrößert. Die Verzierung besteht aus spiralen Rippen, welche aus kleinen Knoten zusammengesetzt erscheinen; diese Knoten sind auf dem größten Teile der Schlußwindung rund, zeigen sich aber in der Nähe der Außenlippe an mehreren Stellen als übereinandergefügte Schuppen. Die letzte Windung ist mit sieben solchen knotigen Rippen verziert, zwischen welche sich zuunterst zwei, zuoberst aber eine Reihe ganz kleiner Knoten einfügen. Die Mündung ist eng und halbmondförmig; die Innenlippe schmal, schwielig, flach, leicht konkav, jählings einwärts gebogen, der Innenrand stumpfkantig mit vier kleinen Zähnen, deren oberster am auf- fallendsten vortritt. Die Außenlippe bildet einen weiten Bogen, (am Innenrand) ist kein Callus vor- handen; sie ist scharf mit sieben gezackten, den größeren Rippen entsprechenden Kerben verziert. Dimensionen. Die ganze Höhe des Gehäuses beträgt 11.5 mm; der Durchmesser der letzten Windung 14 mm; also Höhe des Gehäuses (= 1): zum Durchmesser der letzten Windung 1: 1.21. ' — Nerita Goldfussi KEFERSTEIN. Siehe oben pag. 111. Vergleicheund Bemerkungen. Der Nerita gemmata sind hinsichtlich der äußeren Form und der Verzierung von den sogenannten echten Neriten der Kreide zwei kleinere Arten Nerita parvula Bısxuorstr und Nerita Goldfussi Kererstein sp. am ähnlichsten. Die Verzierung derselben besteht jedoch aus viel kleineren Knoten und weicht auch in mehreren wesentlichen Punkten von der unseres Fxemplars ab. Einigermaßen erinnert an dasselbe auch die spanische Nerita Malladae Vınaı aus dem Garumnien von Isona. Letztere ist jedoch bedeutend größer, mit verhältnismäßig sehr klemen spiralen Knotenreihen verziert, auch mehr rundlich als unser Exemplar (ef. Vıpar: Terreno Garumnense de Cataluna pag. 29, Taf. III, Fig. 17; Abgüsse der Origmale liegen in der Coquanpschen Sammlung in Budapest). Fundort: Cerevic, am obersten Ende des eigentlichen Cerevi@-Baches, unterhalb des Berges Orlovaez (zusammen mit (ardium Duclouxi und Cerithium Figolinum). Untergattung: Otostoma v’Archrc, p. p. 1859; emend. Peruö, 1882. 2. Nerita (Otostoma) divaricata n’Örsıeny. Taf. IX, Eig. 1117. 1846. Nerita ornata FORBES, Foss. Invert. from South. India. Transaect. Geol. Soc. London. II. Ser. Vol. VII, pag. 121, Tab. III, Fig.5. (Non SoweErgy, 1835; non MELLEVILLE, 1843.) 1847. n divaricata D’ORBIGNY, Voyage de l’Astrolabe. Planches de Pal&ontologie. Tab. IV, Fig. 43— 44. 1850. “ n = Prodröme de Paleont. Str. Vol. II, pag. 222, Et. 22, No. 223. 1859. ? Otostoma ponticum D’ÄRCHIAC, Sur le genre Otostoma. — Bull. Soc. g&ol. de France. II. ser. vol. XVI, pag. 874, Tab. XIX, Fig. 2—3. 1863. » a PıcrEr et CAMPICHE, Terr. cret. de Ste-Croix. II. pag. 404. 1868. en n STOLICZKA, Cret. Gastrop. of Southern India, pag. 340, Tab. XXIII, Fig. 11-12; Tab. XXVII, Fig. 5. 1873. Nerita Zekeliana Koch, in Földtani Közlöny, vol. III, pag. 117 et 118. 1876. n " a Ibidem, Vol. VI, pag. 22 et 24. 1876. 9 5 » Jahrb. d.k.k. geol. Reichsanst., vol. XXVI, pag,. 9 et 12. 1896. » (Otostoma) divaricata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgzai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 7. 1897. ? „ pontica NoETLInG, Fauna of the Upper Cretaceous (Maöstrichtien) Beds of the Mari Hills; in Palae- ontologia Indica. Ser. XVl. Fauna of Bäluchistan. Vol. I, Part 3, pag. 54, Tab. XIV, Fig. 3-4. Beschreibung. Schale diekwandig, etwas schief, quer eiförmig, beinahe halbkugelförmig, wobei der breitere Teil von der Außenlippe gebildet wird. Der Durchmesser (Breite) der Schlußwindung übertrifft die Höhe der Schale stets um ein Geringes. Die Spira sehr klein, beinahe flach und bei den größeren Exemplaren kaum über die sehr große und aufgeblasene — die ganze Form und Gestalt der Schale bestimmende — Schlußwindung emporragend, welche die vorhergehenden — durch eine feine Naht getrennten — Umgänge so weit umfaßt, daß von denselben nur in der Wirbelregion so wenig sichtbar ist, daß ihre Zahl (auf dem größten Exemplar 3, 31/,—4 Umgänge) noch bestimmt werden kann. Die Spira der kleineren Exemplare ist verhältnismäßig höher, jedoch nur wenig über 1 mm. Die Mündung ist halbmondförmig, mäßig weit. Außenlippe beinahe halbkreisförmig, von innen 8 8) 5 PP S nach außen schief abgestutzt; Innenrand glatt, ohne Callus und ohne Spur von Zähnen oder Runzeln. — 123 — Nur im Innern des größten Exemplars (Fig. 12) zeigt sich eine geringe, den oberen und unteren Winkel der Mündung gewissermaßen verbindende Erhebung. Innenlippe callös, etwas wulstig und bei den ausge- wachsenen Exemplaren am Innenrand mit acht deutlich sichtbaren, keilartig zugespitzten Zähnen, von denen die oberen sechs kräftig entwickelt, die unteren zwei zwar bedeutend kleiner, aber nach sorg- fältiger Präparation gut zu erkennen sind. Die typische Form und vollständige Zahl der Zähne kommt mit der Ausbildung des dritten Umganges zur Entwicklung. Im unteren (vorderen) und oberen (hin- teren) Winkel der Mündung ist der Callus etwas verdickt; während aber diese Verdiekung im oberen Winkel sehr gering ist, erstreckt sie sich vom unteren Winkel am Innenrand der Außenlippe bis beinahe über ein Drittel desselben, wo sie dann — ohne den scharfen Rand zu erreichen oder auch nur zu berühren — vollständig verschwindet. Die Verzierung besteht aus Querrippen und Spiralstreifen. Die Zahl der ziemlich scharf vor- tretenden, aber spärlich stehenden Querrippen beläuft sich auf der Schlußwindung der ausgewachsenen Exemplare auf 20—22, bei den größten Exemplaren ist sie wesentlich geringer, da die Rippen dem Rande der Außenlippe zu, über die Hälfte des Umganges hinaus allmählich schwächer werden, zu Run- zeln verkümmern und sich schließlich beinahe vollständig glätten. Bei jugendlicheren Exemplaren sind die Querfalten schärfer und dünner, wie bei den größeren und infolgedessen anscheinend stärker hervor- tretend. Dieselben gehen von der Spira radial aus und reichen — etwas nach hinten gebogen — nur wenig über die Hälfte der Schlußwindung. Auf dem unteren Teile der letzteren befinden sich Spiral- streifen, welche in der Mitte die Querfurchen kreuzen, abwärts (nach vorne) diehter und feiner werden, wo sie nur mehr von den die ganze Schale bedeckenden sehr feinen Zuwachsstreifen gekreuzt werden. Am unteren Winkel der Mündung zeigen sich auf der Oberfläche der Schlußwindung gewöhnlich 5—7 schwächere Falten, die sich in der den Querrippen entsprechenden Richtung etwas gebogen nach vorne erstrecken. Einige sehr gut erhaltene Exemplare lassen noch die ursprüngliche Färbung erkennen: auf hell gelblichgrauem Grunde ziek-zackförmige, rötlichbraune Querstreifen, deren Zacken gegen die Spitze zu weiter und größer, gegen den Unterrand der Mündung hingegen kleiner und dichter werden und die am meisten an die Färbung der rezenten Nerita peloronta Lınn& und Nerita vessicolor LAMARCK erinnert. Dimensionen: bei kleinen bei größeren bei den größten Exemplaren Clanze@Elöhewders Schale u a E29 125mm 17—20 mm 23—32 mm Durchmesser der Schlußwindung . . - ! : 20210 13,07, 21—25 „ 29—34 „ - Durchmesser der Schlußwindung: ganzen Höhe der Sohals Be 1,07—1,20:1. Vergleiche und Bemerkungen. Ein Vergleich mittelgroßer Exemplare (wie Taf. IX, Fig. 11) mit den Abbildungen bei Forzes, D’ On und Srorıezka ergibt die Übereinstimmung mit einer sehr charakteristischen Form der südindischen Kreide, der Arrialoor-Gruppe. In dieser Auffassung macht uns nur Srorıczkas Angabe etwas wanken: „... apertura semilunari, angusta, intusvalde callosa.“ Diese Beschreibung aber stimmt mit der Abbildung von Forses (l. e. Fig. 5b) nicht überein, während unsere Exemplare, von denen ich bei acht Stücken die Mündung tief auspräparierte, mit dieser Figur Forses’ vollkommen übereinstimmen. Srorıczka führt nicht ein einziges derartiges Exemplar vor. Der Vergleich der Cerevicer Exemplare mit den von Pondichery stammenden Exemplaren (Coll. ScHLAGINTwEIT, Paläontologisches Museum, München) ergibt mit vollkommener Sicherheit, daß die Cere- vicer Art mit der südindischen tatsächlich identisch ist. Die Übereinstimmung erstreckt sich sogar auf manche nebensächlich scheinende Eigenschaft. So ist z. B. bei unserem größten Exemplar (Fig. 12 a) auf dem letzten Drittel der Schlußwindung unter der Naht eine auffallende, zwar nicht sehr erhebliche, spirale, mit der Naht nahezu parallel laufende Einsenkung sichtbar (auf der Abbildung nicht deutlich zum Ausdruck gebracht); bei gleichgroßen Exemplaren von Pondichery ist stets eine gleiche Depression vorhanden. Auf manchen Exemplaren ist der Callus der Innenlippe breiter (Fig. 17), auf manchen wieder die Außenlippe sehr breit ausgezogen (Fig. 16), doch ist letzteres keine ursprüngliche Erscheinung, sondern in der Regel die Folge einer Verdrückung. Otostoma ponticum v’Arcuıac aus Klein-Asien ist O. divaricatum täuschend ähnlich ; StorıczkA (l. e. pag. 341) vereinigt beide Formen. Die Abbildungen und Beschreibungen p’Arcnıacs (Bull. Soc. geol. de France, 1859, pag. 874, Taf. XIX, Fig. 2—3) bekräftigen diese Ansicht nieht, da die Quer- rippen der pontischen (größeren) Exemplare unzweifelhaft schwächer, zahlreicher und diehter stehend sind, wie die der Nerita divaricata. Norrrine (Fauna of Baluchistän, 1. e. pag. 55) folgt Srorıczka, da ihm Srorıczras Originale für den Vergleich mit Stücken von Baluchistan vorlagen. Die südindischen Exemplare zeigen die Charak- tere von Nerita pontica, die von Baluchistan jene von Otostoma ponticum. Die Bemerkungen, welche Norris bezüglich der Verzierung macht (l. ec. pag. 54), passen auch auf die Öerevicer Exemplare. Norrrine gibt bei Benennung der Art dem Namen ‚‚pontica“ von p’Arckıac den Vorzug, jedoch nicht mit Recht, da pD’Orsısnys Benennung „divaricata“ um zwölf Jahre älter ist und daher die Priorität hat. Ob die Exemplare p’Archracs mit den südindischen tatsächlich identisch sind, dafür muß ich Herrn NorrLıng verantwortlich machen; daß die Exemplare von Baluchistan sowohl mit den südindischen, wie auch mit jenen von Cerevi@ für identisch betrachtet werden können, erkläre ich meinerseits als an- nehmbar. Den Cerevicer Exemplaren von Nerita (Otostoma) divaricata auffallend ähnlich sind aus der Reihe der Otostomen ferner: Nerita Zekeliana Sror. und Ner. Leymeriana Peruö, doch weichen auch diese in der Gestalt und Skulptur von derselben ab. Zahl der untersuchten Exemplare: 20; zumeist ganz vollständige Exemplare. Fundort. Öerevi6; glimmerige schwarze und graue Tonmergelschicht Nr. 7 und 9. In Südindien ist die Art nach Forses bei Pondichery häufig; p’Orsısny erwähnt sie von eben- dort; Srorıczka sammelte seine Exemplare südlich von Parchairy, in einem grauen, kalkigen Sandstein der Arrialoor-Gruppe (in der Nähe der Triehinopoly-Gruppe). D’Arcnrac bezeichnet als Fundort der aus der Sammlung von TenımArcHerr stammenden Exem- plare den zwischen Tschaodak und Kuleihissar (Pontus) vorkommenden gelben, mergeligen Kalk. Er ist aber im Irrtum, wenn er annimmt, daß dieselbe Art auch in den Schichten von Gensae, Saint-Marcet ete. vorkommt (l. e. pag. 875). Demselben Irrtum verfällt auch Noerrrıng, da er der Art eine Verbreitung Palaeontographica. Bd. LIT. 17 — 1230 — „über die ganze Erde“, von den Pyrenäen über Kleinasien und Baluchistan bis Südindien zuschreibt. Der Fundort seiner Exemplare ist Mazar Drik, in den Hemipneustes-Schichten. Gattung: Neritina Lauarer; 1809. Daß die Neritinen nahe Verwandte der eigentlichen Neriten sind, kann kaum einem Zweifel unterliegen, wenn man die Beschaffenheit der Tiere und ihrer Gehäuse in Betracht zieht. Zırrer meint, die Neritinen seien durch Akkommodation an veränderte Lebensbedingungen aus den Neriten hervorgegangen. Diese Akkommodation war jedoch so bedeutend, daß die heutigen, aber auch schon die tertiären Neritinen sich wesentlich von ihren einstigen Vorfahren unterscheiden. Und aus diesem Grunde erscheint das Vorgehen von Destavzs nicht zweckmäßig, die früher von ihm (Cog. foss. Env. de Paris 1824. Vol. II, pag. 147, 157) getrennten Gattungen zu vereinigen („Animaux sans ver- tebres. Bass. de Paris“ [1866. Vol. III, pag. 9—25]) und nur als Sektionen zu unterscheiden. Ich, meines Teils, hielte es im Gegenteil für erwünscht, das Genus Neritina im heutigen Sinne in zwei große Sek- tionen zu teilen, und in die eine Sektion die diekschaligen und kompakten, in die andere aber die dünn- schaligen und überhaupt zarteren Formen einzureihen und die wünschenswert erscheinenden Subgenera und Untersektionen oder Formengruppen in diese beiden großen Sektionen einzuordnen. Es ist nämlich Tatsache, daß diese Verschiedenheiten unter den heute zusammengefaßten Neritinen augenfällig sind, von den Autoren jedoch bisher einer geringen Aufmerksamkeit gewürdigt wurden. Diejenigen Formen, welche die Extreme repräsentieren, weichen so erheblich voneinander ab, daß — während manche kompakte, dickschalige, kretazeische, tertiäre und rezente Neritinen noch vollständig an die Oncochilen des oberen weißen Jura und des Tithon erinnern — die dünnschaligen und zarten Formen von Alima und Neripteron nur mehr durch ein oder das andere Merkmal mit den typischen Formen überein- stimmen. Es ist das jedenfalls eine Erscheinung, welehe mit Berücksichtigung des Wohnsitzes für die Verwandtschaft nicht zu unterschätzende Anhaltspunkte bieten kann. Was das Alter bezw. das geologische Auftreten der Neritinen betrifft, so kann als sicher ange- nommen werden, daß typische Neritinen schon in der Kreide, wenn auch spärlich, vorkommen; die aus dem Jura als Neritinen beschriebenen Arten und sogar auch die aus der untern Kreide sind da- gegen richtiger in die Subgenera Oncochilus und Lissochilus einzureihen. In der Cervicer Fauna wird dieses Genus durch zwei Arten repräsentiert: die eine ist eine kleine, dickschalige, kompakte Form (in einem einzigen, etwas defekten Exemplar); die andere, von welcher uns drei Exemplare vorliegen, erinnert einigermaßen an das Subgenus Alima Recrur nach der Einteilung von Apams, indem an dem einen Exemplar die Außenlippe erheblich vorgezogen und ausgedehnt ist; der äußere Lippensaum am obern Teile der Mündung ist unbeschädigt und zeigt, daß dort der für Alima charakteristische flügelartige Fortsatz nieht entwickelt war. Die gegenwärtig lebenden Neritinen sind größtenteils Süßwasserbewohner, einige Arten sind aus Brackwasser, Ästuarien und selbst aus den Äquatorial-Meeren von Westindien bekannt.! Auch die tertiären Neritinen stammen zum größten Teil aus Süßwasserbildungen, fehlen aber auch in echten Meeres- ablagerungen nicht. Drsuayes nennt aus dem Pariser Becken nicht weniger als 13 marine Formen. ‘ P. FISCHER, der die Anzahl der lebenden Neritinen auf ca. 150 schätzt, zählt auch einige Landbewohner (!) hinzu. — 131 — Ob die unten beschriebenen Neritinen Süß-, Brackwasser- oder Meeresbewohner waren, läßt sich schwer entscheiden; wenn wir jedoch in Betracht ziehen, daß Neritina Loczyana in drei, fast untadel- haften Exemplaren sich vorfand, so spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß dieselbe nicht von weit her und vielleicht auch nicht ganz zufällig in diese Fauna gespült wurde, sondern daß sie eine marine oder ästuarine Form war. 1. Neritina Löczyana Pernö; nov. sp. Taf. IX, Fig. 18—19. 1896. Neritina Loöczyana PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezred&ves orsz kiällitäson' (Expositio millenaris Hungariae) pag. 31, No, 8. Beschreibung. Gehäuse dünnschalig, schief oder abgestutzt, eirund, von vorn gesehen nahezu viereckig, jedoch so, daß der untere linke Zipfel des Vierecks stark abgerundet ist. Die Höhe wird von der Breite nur um ganz wenig übertroffen. Die Spira sehr klein, stumpf, nahezu ganz flach ; sie besteht aus insgesamt 2—3 Windungen, welche durch eine sehr feine Naht voneinander getrennt sind. Die letzte Windung ist sehr bedeutend erweitert und entspricht — die winzige Spira abgerechnet — der ganzen Höhe des Gehäuses. Oben, unterhalb der Naht, neigt sich dieselbe etwas schräg abwärts, jedoch nur wenig und ist — hinter der Außenlippe ein Stück weit eine stumpfe Kante bildend — ge- bogen. Die Schale der inneren Windung resorbiert. Mündung sehr klein, halbmondförmig; Innenlippe breit, glatt, flach und plötzlich nach unten geneigt; am scharfen Innenrand mit 6—7 feinen Zähnchen. (An den jüngeren Exemplaren fehlt der unterste Zahn noch). Außenlippe sehr dünn, einfach und scharfrandig. Die Verzierung besteht aus feinen, etwas nach hinten geneigten und leicht bogigen Streifen, welche sich jedoch erst auf der letzten Windung, unterhalb der Naht, zeigen und nicht bis zur Mitte der Windung herabreichen. Außerdem ist die ganze Oberfläche der Schale mit sehr femen Zuwachsstreifen bedeckt. An einzelnen Stellen der Oberfläche ist die ursprünglich rötlichbraune Email- schicht noch gut sichtbar. An zweien der mir vorliegenden Exemplare liegt die Schale zwischen der stumpfen oberen Kante der letzten Windung und der Naht ganz horizontal, so daß es beinahe den Anschein hat, als ob dort ein kleines, gestreckt-dreieckiges, gegen die Öffnung verbreitertes Stück eingeschoben wäre (Fig. 19), wo- gegen beim dritten, normaler erschemenden Exemplar die Außenlippe nahezu in regelmäßigem Halbkreis abwärts gebogen ist (Fig. 18). An diesem jugendlicheren Exemplare ragt die Spira noch etwas mehr hervor, während an den beiden anderen dieselbe durch die letzte Windung derart umfaßt wird, daß der obere spirale Teil beinahe ganz flach erscheint. Dimensionen: kleineres größeres Exemplar Höhe des ganzen Gehäuses . . . 11 mm 14 mm Durchmesser der letzten Windung 12 „ 14,5 „ Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Neritinen der Kreide kenne ich keine einzige, welche sich dieser Form merklich nähert; während dagegen unter den jungtertiären Formen sich — 132 — mehrere finden, mit welchen dieselbe in einer oder der anderen Hinsicht übereinstimmt. Auffälliger gleichen ihr einige Arten aus Öuise-la-Motte, insbesondere die kleinere Neritina zonaria Desnavzs (Coq. foss. env. de Paris. Tome II, pag. 156. Taf. XIX, Fig. 1—2), ohne aber mit derselben völlig identisch zu sein, denn ihre Verzierung und gewissermaßen auch ihre Gestalt ist verschieden. Untersuchte Exemplare: 3. Fundort. Cerevie, Schicht 7 und 9, glimmeriger, schwarzer und bräunlichgrauer Tonmergel. 2. Neritina nov. sp. indet. Ein einziges, überaus kleines Exemplar, dessen Höhe nicht über 6 mm beträgt. Schale, im Ver- hältnis zur Größe, dick, kompakt; die schlanke Form erinnert zumeist an Neritina consobrina FERUSsAc aus dem Suessonien (efr. Desmavzs, Coq. foss. env. de Paris. Vol. II, pag. 153. Taf. XIX, Fig. 5—6). Die glänzende Emailoberfläche ist auf gelblichweißem Grunde mit sehr feinen, etwas welligen, braunen Querstreifen verziert. Innenlippe flach, sie war, wie es scheint, ursprünglich mit kleinen Zähnen ver- sehen; Außenlippe defekt. Fundort: Cerevic, Schicht 9, bräunlichgrauer, glimmeriger Tonmergel. Unterordnung: Ctenobranchia ScHweEisser. Ptenoglossa TROSCHEL. Familie: Solariidae CHEnv. Gattung: Solarium Lauarck ; 1899. 1. Solarium cyclospirum Pernö; nov. sp. Taf. VIII, Fig. 11. 1896. Solarium cyclospirum PR'YHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz, kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 9. Beschreibung. Schale flach scheibenförmig, dünnwandig; Spira aus 4-5 Umgängen be- stehend, Höhe der Schlußwindung größer als die Spira, so daß zwischen den rippenartig erhobenen Um- gängen ein tiefer und weiter, kanalartiger Nabel bleibt und die Spira infolgedessen eigentlich konkav genannt werden kann. Die Rippen der Umgänge sind kantig, oben aber nicht scharf, sondern sanft abgestumpft, seitlich mit ziemlich breitem und scharfrandigem Kiel. Auf der oberen Rippe der Umgänge verläuft oben und unten je ein schwacher Gürtel, der aber nur auf der Schlußwindung ganz deutlich zu erkennen ist. Basis konkav, Nabel sehr weit und der Rand (welcher sich unter der oberen Rippe der Schlubß- windung befindet) knotig. Die Knoten wachsen mit der Verbreiterung des Umganges. Mündung ellip- tisch, etwas schief. Die ganze Oberfläche der scheinbar mit einer Perlmutterschieht bedeekten Schale mit sehr feinen, gleichmäßigen Spiralstreifen verziert, welche — wie hie und da noch zu bemerken — von welligen Querstreifen gekreuzt wurden, — 13 — Dimensionen. Höhe der Schale resp. der Schlußwindung 6.5 mm, Breite der Schale ohne den Kiel auf der Schlußwindung 19 mm, Höhe der Mündung 5 mm, Breite derselben 3.5 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Kreide-Solarien isoliert stehende Form. Das in der Kreide von Lemberg vorkommende kleine Solarium depressum Aurm (Geogn. paläont. Be- schreibung d. Umgeb. von Lemberg. Haıpıngers naturwiss. Abhandl. Bd. III, 1550, 2. Teil, pag. 218, Tab. XI, Fig. 14), eine der niedrigsten Formen, erreicht bei weitem nicht die flache Gestalt, welche un- sere Art charakterisiert. Der Form und dem ganzen Habitus nach ist unserer Spezies noch die Pleuroto- maria Fittoni RÖMER (— Solarium ornatum Sow. in Fırrox, Observ. ete. Vol. IV, pag. 1835) am ähn- lichsten, doch bieten Beschreibung und Abbildung des anscheinend verdrückten Steinkernes (Röuer, Nordd. Kreide, pag. 82, Tab. XII, Fig. 10) keine genügenden Anhaltspunkte zum Vergleich. Das ganz kleine Solarium angulatum Reuss (Geogn. Skizze aus Böhmen II. pag. 209. Böhm. Kreide, I. pag. 48, Tab. VII, Fig. 24) ist der Form nach zwar dem Solarium cyelospirum ähnlich, durch seine Umgänge und die viereckige Mündung aber verschieden. Zahl der untersuchten Exemplare:2 Fundort: Öerevic, Schicht Nr. 9; glimmeriger, grauer Tonmergel. Familie: Scalariidae CHenu. Gattung: Scalaria Lamarek; 1881. 1. Scalaria cfr. subturbinata v’Orsıcxy. 1846. Scalaria turbinata FORBES (non, idem, CONRAD, 1843.) Trans. Geol. Soc. London. Vol. VII, 2. Ser., pag. 121. Taf. XII. Fig. 18. 1850. 5 subturbinata D’ORBIGNY, Prodrome de Paleont., Vol. II, pag, 217. 1868. Scala STOLICZKA, Cret. Gastr. Southern India, pag. 232, Taf. XVIII, Fig. 2—2. Dieses, aus vier Windungen bestehende kleine Fragment hat nicht einmal darauf berechtigten Anspruch, mit der zitierten Art in nähern Konnex gebracht zu werden, weil die Spitze und der größere Teil der letzten Windung fehlt; allein es ist zweifellos, daß seine Form und die Anzahl seiner Querrippen mit Srorıczkas kleinerer Abbildung vollständig übereinstimmt. Da das Genus Scalaria in der Cerevicer Fauna nur durch solche Fragmente repräsentiert ist, so hielt ich das Vorkommen derselben als er- wähnenswert. Storrczra hat (l. e.) zu der südindischen Art aus der Arrialoorgruppe auch Bıskuorsts Scalaria Haidingeri gezogen; jedoch trotz seiner eingehenden Beweisführung wohl kaum mit Recht, denn Bısk- Horsts Art (Gastr. et Ceph. de Limbourg pag. 56. Taf. II, Fig. 4) ist viel gedrungener, als die süd- indische. Unser Fragment stammt aus der Öerevicer Kreideschieht Nr. 7, aus dem glimmerigen, schwarzen Tonmergel. 2. Scalaria sp. indet. Zwei fragmentäre Exemplare, das eine aus drei, das andere aus fünf Windungen bestehend. Beide aus dem Gerölle des Cerevi@-Baches, vermutlich aus der 16. oder 17. Schicht stammend. Die Verzierung, — 134 — die kräftig entwickelten Querrippen und die Anordnung der abwechselnd verschieden feinen Spirallinien erinnern lebhaft an die südindische Scalaria Shutanurensis StoLıczka (Cret. Gastr. pag. 233. Taf. XVII, Fig. 6—8), das Gehäuse ist jedoch etwas schlanker als bei dieser, wogegen sie hinsichtlich der Größe die erwähnte Art erreichen oder zumindest annähern. Die Länge (Höhe) des aus fünf Windungen be- stehenden größeren Exemplars beträgt 40 mm. Leider sind beide Stücke stark abgerollt. Taenioglossa 'TROSCHEL. a. Holostomata. Familie: Turritellidae Gray. Gattung: Turritella Lamarex; 1799. Untergattung: Torcula Gray; 1847. 1. Turritella (Torcula) bicorrolata Pernö; nov. sp. Taf. VII, Fig, 12. 1873. Turritella cfr. Eichwaldiana A.Koch, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 118. 1876. 5 " n Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 22 et 24. 1876. 5 sp. indeterm. Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 24. 1876. = cfr. Eichwaldiana Idem, in Jahrb. d. geol. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 9 et 12. 1876. 5 sp. indeterm. Idem, ibidem. Vol. XXVI, pag. 12. 1896. 2 (Torcula) bicorollata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezred&ves orsz. kiäl- litäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 10. Beschreibung. Schale gestreckt turmförmig, die Zahl der Umgänge 10-12 kaum über- steigend, einzelne Windungen an der Naht stark eingeschnürt. Auf den Umgängen mit zwei stark hervortretenden kranzartigen, spiralen Gürteln verziert, welche von querlaufenden Kerben, und zwar der obere Gürtel von links nach rechts, der untere von rechts nach links gerichtet, gekreuzt werden. In- folgedessen entstehen am Rande der Gürtel Erhebungen, wie die am Reifen eines Kranzes durch den Bindfaden hervorgerufenen. Zwischen den beiden Hauptgürteln ist noch ein dritter, verhältnismäßig schwacher, gleichfalls granulierter zu beobachten, ebenso auch unter dem zweiten Gürtel, unmittelbar über der Naht (Taf. VIII, Fig. 1b). Diese beiden schwachen Gürtel verschwinden aber auf dem vorletzten Umgange, so daß auf den beiden letzten Windungen nur die zwei kranzartigen Gürtel übrig bleiben, zwischen welehen — indem sie sich nähern — eine immer schärfer vertiefte Furche entsteht, die sich wahrscheinlich bis zum Rand der Außenlippe erstreckt und diesen in einem schiefen Winkel schneidet. Mündung triangulär, an der Außenlippe wahrscheinlich mit einer eckigen Einbuchtung (da das Exemplar defekt ist, konnte dies nicht sicher entschieden werden); Innenlippe sehr wenig wulstig. Die Schlußwindung endigt in einer abgerundeten Kante, die Basis ist sehr wenig gewölbt, nahezu flach. Sie ist mit vom Zentrum ausgehenden und bis zum Unterrand der Schlußwindung reichenden, zweimal gebogenen strahlenartigen Leisten verziert, zwischen welchen feine Streifen in derselben Richtung sichtbar sind (Taf. VII, Fig. 1a). Hie und da scheint es, als hätten diese Leisten und Streifen feine Spirallinien — 15 — gekreuzt, doeh konnte dies auf dem etwas abgeriebenen Exemplare nicht mit völliger Sicherheit fest- gestellt werden. Dimensionen. Spiralwinkel des aus drei Umgängen bestehenden Fragments 26°. — Höhe der Mündung 10 mm, Höhe der nächsten zwei Umgänge (vom oberen Mundrand gemessen) 10 und 9 mm. Breite der Schlußwindung 27 mm, die des vorletzten Umganges (Durchmesser) 22 mm. Der Spiralwinkel des aus acht Umgängen bestehenden Fragments (Fig. 2) beträgt nur 20°. Vergleiche und Bemerkungen. Einige verwandte Züge weist Turritella (Toreula) asperata StoLıczka (Üret. Gastr. pag. 216, Tab. XVII, Fig. 1; Tab. XIX, Fig. 7) auf, die eine ähnliche Gestalt, eine wenig wulstige Innenlippe und eine flache, mit gleichfalls radialen Streifen verzierte Basis besitzt, auf deren Windungen aber nur ein stark vortretender Gürtel vorhanden ist. In der Gestalt und dem Charakter der Verzierung ist auch die von G. MÜrrer aus der Aachener Kreide als Turritella nodosa RÖMER beschriebene Art ähnlich; doch sind deren Windungen mit drei starken und einem dünnen Gürtel verziert und ihre Basis ist stark gewölbt. Zahl der untersuchten Exemplare: 2 2. Turritella (Torcula) Eichwaldiana Goworuss. Taf. VIII, Fig. 3. 1844, Turritella Eichwaldiana GOLDFUSS, Petref. Germ. III, pag. 107”—108, Tab. CXCVI, Fig. 4. 1851. 5 n MÜLLER, Petref. d Aachener Kreideform. II, pag. 30, Tab. IV, Fig. 10 1865. ” a STOLICZKA, Revision d. Gosaugastr., 1. c. pag. 112. 1873. 5 n A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 118. 1876. p m Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 22 et 24. Beschreibung. Schale gestreckt turmförmig, aus 10—12 Umgängen bestehend. Auf den Umgängen mit zwei kräftigen, rippenartigen, spiralen Gürteln, deren oberer schärfer ist und dachförmig schräg abfällt, während der untere mehr oder weniger abgerundet ist. Zwischen diesen Hauptgürteln verläuft noch ein viel schwächerer. Die Naht zeigt sich als sehr feine, kaum wahrnehmbare Linie in der unteren tiefen Einschnürung. Über der Naht tritt, sich dem unteren starken Gürtel anschließend, hie und da ein feiner Gürtel auf. Die Intervalle sind mit feinen Spiralstreifen bedeckt. Dimensionen. Spiralwinkel der Fragmente 16—22°. Vergleiche und Bemerkungen. Turritella Eichwaldiana, GoLpruss ist einigen an- deren Formen, die von Biwkuorst, J. MÜLLER und Srorıczka unter verschiedenen Namen beschrieben wurden, so täuschend ähnlich, daß sie — würde man nur nach den übereinstimmenden Beschreibungen und Abbildungen urteilen — sämtlich in eine Art zusammengefaßt werden könnten. Solche sind z. B. die folgenden: 1851. Turritella affinis MÜLLER, Petref. d. Aachener Kreideform. II, pag. 31, Tab. IV, Fig 11. 1851. n Omaliusi MÜLLER, ibidem Il, pag. 31, Tab. IV, Fig. 12a—b. 1861. z n BINKHORST, Gaster. et Ceph. Limbourg, pag. 31—32, Tab. I, Fig. 6. 1861. r nitidula BINKHORST, ibidem, pag. 32—33, Tab. Va, Fig. 12. 1868. " (Torcula) affınis STOLICZKA, Cret. Gastr., pag. 219, Tab. XVII, Fig. 17—18; Tab. XIX, Fig. 12—13. Auf allen diesen sind die beiden stärkeren und der mittlere schwächere spirale Gürtel ausgebildet und nur Turritella nitidula scheint etwas abzuweichen, während sich bei den übrigen die von den Au- — 16 — toren aufgezählten Unterschiede nur auf die feineren Spiralstreifen beziehen. Auf die große Ähnlichkeit und eventuelle Identität der aufgezählten Formen hat bereits SroLıczka aufmerksam gemacht (Revision der Gosau-Gastr., pag. 112 und Cret. Gastr. S.-India, pag. 219—220). Aus Mangel an Originalmaterial kann ich ebensowenig wie SroLıczkA entscheiden, ob unsere Art mit den genannten identisch ist oder nicht. Von Turritella Eichwaldiana GoLpr.-Zererı (Gastropoden der Gosaugebilde, pag. 22, Taf. I, Fig. 2) bemerkt Srtorıczka in seinem Werke über die sürdindische Kreidefauna (pag. 220), daß ZexeLıs Abbildung eine überaus seltene Varietät dieser Art darstellt. Die Sache verhält sich aber eigent- lich so, daß auf den Windungen der Zererischen Spezies zwei, scheinbar gleich starke und scharfe, rippenartige, spirale Gürtel in ziemlich gleichen Abständen verlaufen, zwischen welchen abermals zwei, aus schwachen, kleinen Körnern bestehende Spiralgürtel sichtbar sind, deren breiten Zwischenraum feine Spiralstreifen ausfüllen. Zererıs Abbildung stimmt mit jenen der aufgezählten Autoren nicht im ent- ferntesten überein, so daß behauptet werden kann, daß diese Form der Gosauschichten — vorausgesetzt, daß die Abbildung derselben tatsächlich getreu ist — eine völlig abweichende Art ist, die mit Turri- tella Eichwaldiana GoLpr. nicht vereinigt werden darf. Zahl der untersuchten Exemplare: Vier Fragmente. Fundort: Öerevie, Schicht Nr. 7 und 9, glimmeriger, schwarzer und bräunlichgrauer Ton- schiefer. 3. Turritella (Torcula) sulcato-carinata Pernö; nov. sp. Taf. VIII, Fig. 4. Beschreibung. Nach den vier Umgängen des einzigen Fragments war die Schale gestreckt turmförmig und bestand aus S—10, höchstens 12 Umgängen. Umgänge mit je einem sehr stark hervor- tretenden, scharfen, rippenartigen Längswulst oder Kiel, dem gegenüber die anderen spiralen Gürtel viel schwächer sind. Die Verzierung zeigt folgende Details: Unter der Naht ein schwacher Gürtel, darunter folgt eine schwach konkave, ziemlich breite Rinne mit erhöhtem Unterrand, darunter folgt der Haupt- längswulst, darunter eine zweite, etwas flachere Längsrinne, unter dieser Rinne folgt dann ein kräf- tigerer, zwei schwächere und ein vierter, wieder stärkerer Längskiel, der unmittelbar an die untere Naht des Umgangs stößt. Die ganze Oberfläche der Schale ist mit feinen, aber nicht gleich starken Spiral- streifen bedeckt. (Die Zeichnung Taf. VIII, Fig. 4, 4a gibt die Skulptur nicht richtig wieder). Dimensionen. Spiralwinkel ca. 22—24°. Als charakteristische Eigenschaften dieser Art sind der hohe, scharfe Längskiel und die darunter befindliche, verhältnismäßig tiefe Furche zu betrachten. Der Form und dem Charakter der Verzierung nach ist dieses Fragment der amerikanischen Turritella Martinensis GABB (Palaeont. of California. Vol. II, Tab. 28, Fig. 51) am ähnlichsten; es steht sonst keiner der kretazeischen Turritelliden nahe. Turritella abbreviata Sow., aus dem Karbonkalk von Bradley (Min. Conch. Taf. 565, Fig. 2) erinnert an unsere Form. Da die Spindel unseres Exemplars nicht durchbohrt ist, so ist ein Vergleich mit der Gattung Glauconia ausgeschlossen; der Form nach erinnert das Stück aber an Arcotia indicara (Stouiczra, Cret-aGastr Mar, XV Ricsnd)) Zahl der untersuchten Exemplare: 1. Fundort: Cerevic; Schicht Nr. 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 137 — 4. Turritella (Torcula) dispassa SroLıczka. Taf. VII, Fig. 5—6. 1868. Turritella (Torcula) dispassa STOLICZKA, Cretac. Gastrop. of Southern India, pag. 218—219, Tab. XVI, Fig. 13—14; Tab. XIX, Fig. 10—11. 1896. A „ e PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi targyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 11. Beschreibung. Schale gestreckt turmförmig, mit zahlreichen, an der Naht stark einge- schnürten Umgängen, auf welchen sich über der Naht ein stumpfkantiger Längskiel hinzieht. Unter der Naht biegen die Windungen etwas gewölbt nach unten, während die Mitte des Umganges, über dem Längskiel, ganz flach konkav ist. Unmittelbar über der Naht zeigt sich ein sehr feiner Gürtel an der Basis der unteren Biegung des Umganges. Die ganze Oberfläche ist mit femen Spiralstreifen bedeckt. Dimensionen. Spiralwinkel 20°. Vergleiche und Bemerkungen. Das eine der drei vorliegenden Fragmente, aus neun Windungen bestehend, (Taf. IV, Fig. 5) stimmt vollkommen überein mit der einen Abbildung bei Storıczka (1. ec. Taf. XVI, Fig. 14). Srorıczka bezeichnet den unteren groben Längskiel als die charakteristischste Eigentümlichkeit dieser Spezies und erwähnt, daß die Windungen sehr jugendlicher Exemplare beinahe ganz flach sind und daß die scharfe Rippe, wie auch die Konkavität in der Mitte erst später zur Ausbildung gelangt. Dies trifft für unser oben erwähntes Exemplar nicht zu, da die angegebene Skulptur auch auf den obersten kleinen Umgängen deutlich zu erkennen ist. Bemerkenswert ist aber, daß von den fünf Figuren Sroriczkas auf vieren (XVI. 13a, 8. XIX. 10. 11), welche den unseren gegenüber bedeutend größere Fragmente darstellen, keine Spur der mittleren Konkavität vorhanden ist. Srorıczka hebt ferner hervor, daß von den zahlreichen Spiralstreifen bei vorschreitendem Wachsen der Schale drei oder vier stärker hervortreten. Derartige spirale Gürtel finden sich auf keinem unserer Exemplare. Unter den Spiral- streifen ist zwar hie und da einer stärker, doch ist das Bild, welches die vergrößerten Figuren 10 und 11 auf Taf. XIX bei Sroriczka bieten, auf unseren Formen nicht zu erkennen. Diese vergrößerten Um- eänge wurden jedoch gerade nach den glatten, keine Konkavität besitzenden Exemplaren hergestellt und so ist denn die Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen, daß bei Srorıezxa vielleicht zwei nahestehende Arten oder wenigstens zwei gut unterscheidbare Varietäten einer Art zusammengefaßt sind. Indem wir auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen, gehen wir vielleicht nicht fehl, wenn wir unsere Exemplare mit der indischen Art identifizieren, wobei wir uns auf Fig. 14 der Taf. XVI bei Srorıczka stützen. Zahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Öerevic, Schicht Nr. 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. (In Südindien, in weißlichem Sandstein der Arrialoor-Gruppe; Arrialoor). Subgenus: Turritella s. str. Lamarcr; 1799. 5. Turritella Telegdiana Prrnö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 7. Beschreibung. Das einzige Fragment besteht aus drei, nahezu ganz unverletzten, rasch an- wachsenden Windungen. Die Schale dürfte danach mäßig hoch gewesen sein. Charakteristisch ist für Palaeontographiea. Bd. LU. 18 — 133 — . die Windungen der weit überstehende, scharfkantige Unterrand, über welchem die Windungen breit ge- höhlt sind, dadurch werden die Windungen ineinander geschobenen Trichtern ähnlich. Die feine Naht befindet sich unter dem vorstehenden Rande. Die Oberfläche ist mit sehr zahlreichen (auf einem Um- gange ca. 26—30) feinen Spiralstreifen verziert. Dimensionen. Spiralwinkel ca. 23°. Vergleiche und Bemerkungen. Dieses Fragment macht — namentlich mit dem breiteren Ende aufwärts gerichtet — ganz den Eindruck, als wäre es das Spindelfragment vom unteren Teile einer größeren Schnecke, auf welchem noch etwas von der Wand der Windungen erhalten blieb. Diesen Eindruck zerstört aber die Vollständigkeit der überstehenden Ränder der Umgänge. Die Frage, ob dieses Fragment tatsächlich der Gattung Turritella oder aber einem anderen Genus angehört, kann in Ermanglung der Mündung nicht entschieden werden. Unter den Fossilien der Kreide und des Alt- tertiärs steht diese Form gänzlich isoliert. Fundort: Öerevie; glimmerige, bräunlichgraue, sphärulitenführende Tonmergelschicht Nr. 9. 6. Turritella Szeremensis Peruö; nov. sp. Taf. VIII, Fig. 8, 8a. 1876. Turritella efr. granulata Sow., A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 26. 1876. ” n e „ Idem in Jahrb, d. k. k. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 15. 1896. 5 Szeremensis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 12, Von dieser Art liegt nur ein Fragment vor, welches soweit abgerieben ist, daß wenigstens zwei Drittel seiner Dicke (Durchmesser) fehlen. Überdies ist es ungleichmäßig abgerieben, da an den unteren Windungen verhältnismäßig viel mehr fehlt, wie an der obersten, und die Umgänge des Fragments die Form der Schale nicht richtig veranschaulichen. Die Windungen scheinen dem Bruchstücke nach sehr langsam anzuwachsen, während sich bei einer annähernden Rekonstruierung der ungleich abgeriebenen Teile unzweifelhaft eine rascher zunehmende, gestreckte Kegelform oder gedrungenere Turmform er- gibt, die am meisten an die Form der südindischen Turritella Pondicheriensis erinnert. (Forsks: Transact. Geolog. Soc. London. 2. Ser. Vol. VII, Tab. 13, Fig. 4). Beschreibung. Die hoch kegelförmige Schale bestand ursprünglich aus wenigstens 12 bis 15 Umgängen, die durch eine feine, aber scharfe Naht voneinander getrennt waren. Die Verzierung beginnt unmittelbar unter der Naht mit einem 2—4 mm breiten, kräftig vortretenden, stumpfen Gürtel, welchem bis zur nächsten Naht noch sieben, sehr schwache, spirale Gürtel von wechselnder Stärke folgen. Diese Gürtel und Bänder werden von welligen, querlanfenden Zuwachsstreifen gekreuzt, infolgedessen entstehen auf der Spiralverzierung Furchen und Granulationen. Die erwähnten welligen, querlaufenden Zuwachsstreifen kreuzen den obersten kranzartigen Gürtel schräg nach rechts, durch- schneiden, von hier ab beinahe einen Halbkreis beschreibend, drei Gürtel und laufen, vom vierten ab- wärts, beinahe vertikal zur Naht, wobei sie mit den übrigen Gürteln eine feine, gitterartige Verzierung erzeugen. (Die unterste Partie der vergrößerten Abbildung Fig. 8 a ist in diesem Sinne zu modifizieren.) Vergleiche und Bemerkungen. In der Verzierung ist diese Spezies der bedeutend kleineren Gosau-Art Turritella biformis Sow. (Trans. Gol. Soe. 2. Ser. Vol. III, Tab. 38, Fig. 18; — — 139 — Gorpruss, Petr. Germ. III, pag: 108, Tab. 197, Fig. 8) beinahe vollkommen gleich. Zwischen beiden besteht nur der Unterschied, daß der achte Gürtel von Turritella biformis ganz granuliert ist, daß unter demselben eine verhältnismäßig tiefe (von allen die tiefste) Furche folgt und daß schließlich an der Naht, aber bereits ganz an den kranzartigen Gürtel des nächsten Umganges angelegt und die Naht zum Teil oder ganz verdeckend, noch ein feiner granulierter Gürtel auftritt. Dieser akzessorische Gürtel kommt aber nach den Originalen Gorpruss’ (im Münchener Museum) nicht überall vor und, wo der- selbe fehlt, ist die Naht scharf und deutlich. Es möge hier bemerkt sein, daß Sowergys zitierte Abbildungen nicht ganz genau sind; die Art ist jedoch an dem obersten kranzartigen Gürtel und der welligen Querverzierung leicht zu erkennen. Gorpruss’ Abbildungen entsprechen den Originalen vollkommen, während hingegen die Figuren ZEkELIS, wo der obere, charakteristische, kranzartige Gürtel überhaupt vernachlässigt ist, weder von Turritella biformis Sow. noch von T. rigida Sow. ein treues Bild geben. |[Zererı hatte nämlich diese beiden Arten Sowersys unter dem Namen T. rigida vereinigt, cf. Zekerı, Gosaugastr. pag. 22, Tab. 1, Fig. 1a—e, Fig. 4 und auch Srorıczka, Revision der Gosaugastr. 1. e. pag. 111]. Es scheint in der Gosau außer diesen beiden Arten noch eine dritte, gewöhnlich als Turritella rigida betrachtete Art vorzukommen, bei welcher die sechs beinahe gleich starken Gürtel von einer schwachen Querverzierung gekreuzt werden, die auf denselben eine Granulation hervorruft. Die Windungen dieser Form sind etwas gewölbt, während hingegen die der vorher erwähnten beiden Arten flach bis etwas konkav sind. Auf einigen Exemplaren der in Rede stehenden Formen (vom Edelgraben, Gosau-Tal) lassen sich diese Eigen- tiimliehkeiten ziemlich gut erkennen, doch tritt auf keinem der obere kranzartige breitere Gürtel auf. Von den Kreidearten sind der Turritella Szeremensis die folgenden in der Form und Verzierung mehr oder weniger ähnlich, ohne mit ihr vereinigt werden zu können. Turritella granulata Sow. (Min. Conchol. pag. 125. Tab. 565, Fig. 1). Eine kleine, sehr spitzige Form aus dem Grünsand von Blackdown. Diese Art wurde von D’Orsıcny aus der mittleren Stufe der craie chlorit6ee von Uchaux (Vaucluse) beschrieben; D’Orsıcnys Abbildung (Pal. fr. terr. eret. Tab. 153, Fig. 5—7) stimmt mit der Sowergys namentlich in der Verzierung nieht ganz überein. Die mir vor- liegenden schönen verkieselten Exemplare von Blackdown ergeben, daß auch die Abbildung von Reuss nicht als gelungen bezeichnet werden kann (Böhm. Kreide, I, pag. 51, Tab. 44, Fig. 12). Turritella Decheniana Goupr. (Petref. Germ. III, pag. 107, Tab. 197, Fig. 3) aus dem Grün- sand von Glatz. Die Windungen sind beinahe viereckig und tragen nur sechs Gürtel, von denen der oberste breite Gürtel in großen Abständen gekörnt ist. Turritella Carezi Farvor aus dem oberen Senon von Nyons (Terr. er6t. du sud-est de la France. Ann. Se. geol. 1885. Vol. XVIII, pag. 243, Tab. IV, Fig. 4), der kranzartige Gürtel unter der Naht fehlt. Fundort: Öerevic, Schicht 16, bläulichschwarzer, glimmeriger, schiefriger Tonmergel, in welchem außer dieser Twrritella und einem Echinidenfragment bisher keine anderen Fossilien gefunden wurden. 7. Turritella aff. disjuncta Zekekı. Ein aus drei Windungen bestehendes Fragment, das der zitierten Art Zereris ähnlich ist (Gastr. d. Gosaugeb. Tab. I, Fig. 5) insbesondere, wenn auch die Erklärung, welche Srorıczka daran knüpfte — 190 — (Revision d. Gosau-Gastr. 1. c. pag. 113) in Betracht gezogen wird. Auf diesem Bruchstücke befindet sich die Eimschnürung annähernd in der Mitte der Windung, über und unter welcher bis zur Grenze des Umganges auf jeder Wölbung 3—4 scharf hervortretende Spiralstreifen vorhanden sind. Von dem kranzartigen Gürtel an der Naht läßt sich nicht entscheiden, ob er granuliert oder nur gekerbt war. Das Fragment ist stark abgerieben. Es stammt aus der glimmerigen, grauen Tonmergelschicht, Nr. 9, vom Öerevic-Bach. 8. Turritella interposita Prraö; nov. sp. Textfig. 4. Beschreibung. ‘Schale gestreckt turmförmig, sie bestand wohl aus etwa 10—12 Win- dungen. Die Umgänge etwas gewölbt, neben der Naht etwas eingeschnürt. Die Verzierung besteht auf R jeder Windung aus sechs spiralen Gürteln, deren oberster, bei der Naht E liegend, zwei bis dreimal so stark ist, als die darunter folgenden. Bei abgeriebener Schale ist dieser oberste Gürtel stellenweise durch eine feine Furche gespalten, so daß er aus zwei Lamellen bestehend scheint. Der Zwischenraum zwischen dem obersten und dem folgenden Gürtel ist der größte der schwach konkaven, mit Spiralstreifen bedeckten Ver- tiefungen zwischen den Gürteln. In jedem Intervall liegen 3 oder 5 Streifen, von denen der mittlere etwas stärker ist, als die übrigen. Den obersten und gleichzeitig stärksten Gürtel kreuzen von rechts nach links gerichtete quere Kerben, doch zeigen sich auch auf den Kanten der übrigen Gürtel die Spuren einer feinen Granulierung. Dimensionen: Spiralwinkel 15°. Höhe der Umgänge: Breite — 0.60:1. Textfig. 4. Vergleicheund Bemerkungen. Diese Art stimmt in Turritella interposita PETHÖ; n. sp. ae der Form, der schwachen Wölbung der Umgänge, im Spiralwinkel und in der Anordnung der Verzierung mit Turritella Verneuiliana D’ORB. von Uchaux (Pal. fr. terr. eröt. II. pag. 47, Tab. 153, Fig. 8) beinahe vollkommen überein. Nach Stücken der Coll. Coguvanp von Uchaux ist jedoch T’urritella Verneuiliana bedeutend kleiner, unter ihrem obersten Gürtel tritt eine bedeutend tiefere Konkavität auf, als wie sie die Abbildung bei p’OrgıenY er- kennen läßt, während in den Intervallen der Gürtel Spiralstreifen von gleichmäßiger Stärke vorkommen, die aber bedeutend feiner sind, wie auf unserem Exemplare. Die Cerevicer Turritella interposita erinnert auch an Turritella quinquecincta GoLpruss (? nodosa Römer), (Petref. Germ. III. Tab. 196, Fig. 17 a) und Bmk#orsr (Craie de Limbourg. Tab. I, Fig. 2), doch ist sie durch Zahl, Anordnung und Verzierung der Gürtel leicht zu unterscheiden. Außerdem über- steigt der Spiralwinkel der Cerevicer Art nie 15°, während er bei Turritella qwinquecineta auch 20° er- reicht und übersteigt. Zahl der untersuchten Exemplare: 1, aus fünf Umgängen bestehendes, etwas ab- geriebenes Bruchstück. Fundort: Öerevic, Schicht 9, glimmeriger, schwarzer Tonmergel, lose gefunden im Bachbett. 1840. 1869. 1873. 1876. n 1896. — 141 — Subgenus: Zaria Gray; 1847. 9. Turritella (Zaria) quadricincta Goupruss. Taf. VII, Fig. 9. Turritella granulata (non Sow-) GEINITZ, Charakt. d. sächsisch-böhm. Kreidegeb. Heft II, pag. 44-45, tab. XV, Fig. 7—11. propingua GEINITZ, lbid. pag. 45, tab. XV, Fig. 12. multistriata REUSS, Geogn. Skizzen aus Böhmen. II. Bd. Zweiter Anhang, pag. 207. granulata (non Sow.), GEINITZ, Verst. v. Kieslingswalda, pag. 10, tab. I, 18. quadricineta GOLDFUSS, Petref. Germ. III. pag. 106, tab. 196, Fig. 16. quinquecincta n (pro parte), Ibidem, Tab. 196, Fig. 17c. Hagenowana MÜNSTER ; GOLDFUSS, Ibidem, pag. 108, tab. 197, Fig. 5. ? velata n 9 Ibidem, pag. 108, tab. 197, Fig. 6. multistriata Reuss, Böhm. Kreideform. I, pag. 51, tab. X, Fig. 17; tab. XI, Fig. 16. 5 B Ibidem, II. Abt., pag. 114. Sowerbyi FORBES, Transact. Geol. Soc. Lond. VII, pag. 124, tab. 15, Fig. 4. Calypso D’ORBIGNY, Voy. Astral. Pal&ont. Atlas. Tab. III, Fig. 28-3). multistriata GEINITZ, Quadersandsteiugebirge, pag. 124. Cenomanensis D’ORBIGNY, Prodr. de Pal&ont. Vol. II, pag. 148. Geinitzi n Ibidem, pag. 148. multistriala MÜLLER, Aachener Kreideform. pag. 27, tab. IV, Fig. 1. (Exclusive Turrit. quinge- cincta GOLDF. et Turrit. Dupiniana D’ORB.) quinquelineata MÜLLER, Ibidem, pag. 28, tab 1V, Fig. 3. Hagenowiana 5 Ibidem, pag. 28. ? gothica a Ibidem, pag. 29, tab IV, Fig. 8. multistriata KnER, Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. III, pag. 302 (p. p.) diffieilis (non D’ORBIGNY), ZEKELI, Gastrop. d. Gosaugeb. pag. 23. m Reuss, Krit. Bemerk. loc. ceit., pag. 884, tab. I, Fig. 3. quadricinecta BosQuEr, Foss. fauna en flora van het Krijt van Limburg. STARINGS Bodem van Neederland, II. deel. multistriata T. Geinitzi T. Hagenoviana T. quinquelineata et ? T. gothica PICTET et CAMPICHE, Paleont. Suisse. Terrain eret. de St.-Croix, pag. 322. Hagenowiana DRESCHER, Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch. XV, pag. 310. „ STOLICZKA, Revision, loc. eit. pag. 112. quadricineta et T. Hagenowiana DEWALQUE, Prodrome d’une descript. geologique de la Belgique, pag. 359. (Zaria) multistriata STOLICZKA, Cret. Gastrop,. S.-India, pag. 224—226, tab. XVII, Fig. 8—14, 16. quadrieincta E. FAYR£, Moll. foss. de la craie de Lemberg, pag. 41—42, tab. VIII, Fig. 4-5. n) KochH, A., Fruska-Gora. Földtani Közlöny, Vol. III, pag 118. n P Uj adatok etc. Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 24. n 5 in Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt. Vol. XXVI, pag. 12. n PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 13. Beschreibung. Schale gestreckt turmförmig, Umgänge gewölbt, mit vertiefter Naht, in der Regel mit vier schmalen, scharf hervortretenden Spiralkielen verziert; die Schlußwindung trägt meist fünf Spiralgürtel, während auf den oberen Umgängen oft nur drei zur Ausbildung gelangen. Die unteren drei Gürtel sind annähernd gleich stark, während der oberste bedeutend schwächer ist, manch- mal sich nur in Spuren zeigt, auf dem obersten kleinen Umgange häufig auch fehlt. Die Intervalle sind mit feinen Spiralstreifen bedeckt. — 12 — Dimensionen. Spiralwinkel 20° bei dem abgebildeten Exemplare, bei den übrigen Frag- menten etwas kleiner. Höhe der fünf Windungen des abgebildeten Exemplars 42 mm, Breite der vorletzten Windung (Durchmesser) 13 mm. Die Höhe der Umgänge verhält sich zu ihrer Breite, wie 1:2. Vergleiche und Bemerkungen. Für die vorliegende, von Aachen bis Südindien (wohl auch in Afrika nach der Coll. Zrrrer aus der Libyschen Wüste) vorkommende Art wurde der Name quadricincta GoLpr. gewählt, da Gorpruss durch seine Abbildung es erst möglich machte, die schon vor ihm verschiedentlich benannte und nach ihm noch oft verschieden gedeutete Art richtig zu erkennen. Horzarrer (Mollusken d. Aachener Kreide, Palaeontogr. Bd. 34, p. 160; tab. XVI, Fig. 24—26) identifiziert seine Exemplare unter der Bezeichnung Turritella sexlineata Rön. mit Turritella sexcincta Gorpruss aus dem Aachener Grünsand (Petref. Germ. III, p. 107, tab. OXCVII, Fig. 2), und mit Turri- tella qwinquecincta GoLpruss „variete“ BraxHorsr (Gaster. et Ceph. de Limbourg, pag. 29, tab. I, Fig. 2). Horzarrets Exemplare weichen aber von den zitierten Beschreibungen und Abbildungen namentlich durch ihre flachen Umgänge resp. durch die viel geringere Wölbung derselben so auffallend ab, daß die Identifizierung nicht als gerechtfertigt betrachtet werden kann. Kausuowen (Gastr. d. Maestr. Kreide. Palaeont. Abhandl. Bd. VIII, pag. 47, tab. IV, Fig. 2, 3) bezeichnet dieselbe Form, welche Bıyxnorsr ]. ec. unter dem Namen Turritella quinquecincta GoLpFUss „variete“ vorführt, als Turritella Binkhorsti. Alles, was KAunnowen über die Zunahme der Spiral- gürtel bei vorschreitendem Wachstum sagt, trifft auch bei Turritella quadrieincta von Öerevie zu. Zahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundort: Cerevic, Schicht 7 und 9, glimmeriger schwarzer und grauer Tonmergel. Diese Art kommt in der oberen Kreide Europas beinahe überall in den dem Turon und Senon entsprechenden Ablagerungen, namentlich in Deutschland, sowie in den alpinen Gosauschichten vor. In Sirdindien in der Trichinopoly- und der Arrialoor-Gruppe. 10. Turritella (Zaria) cfr. ventricosa Forses. 1846. Turritella ventricosa FORBES, Transact. Geol. Soc. London Vol. VII, pag. 123, tab. XIII, Fig. 3. 1868. n (Zaria) ventricosa STOLICZKA, Cret. Gastr. South -India, pag. 227, tab. "XVII, Fig. 15; tab. XIX, Fig. 22-23. Ein aus sechs Umgängen bestehendes Bruchstück, welches in Gestalt und Verzierung der ForBes- schen Art auffallend ähnlich, aber bedeutend größer ist; trotz der Höhe des Fragments von SO mm ist nur ein kleiner Rest der Schlußwindung vorhanden. Aus der Schicht 7 von Cerevie, glimmeriger schwarzer Tonmergel. Sektion: Turrispira PETHÖ; nov. sect., 1895. Schale turritellaartig, links gewunden; 6—8 Umgänge mit rundem Querschnitt, ziemlich rasch abnehmend, durch so tiefe Furchen getrennt, daß sie sich nur sehr wenig berühren. Mündung einfach, rund oder in vertikaler Richtung etwas verlängert eiförmig-elliptisch ; Lippen dünn. {o} fo} fo} — 13 — Diese Sektion stimmt weder mit den echten Turritellen noch mit Lawispira GABB (s. weiter unten) überein. In der Form nähert sie sich am meisten der Sektion „Zaria“, doch sind die Windungen hier noch gewölbter und die hieher gehörigen Arten unterscheiden sich dadurch, daß sich ihre Umgänge kaum oder nur sehr wenig berühren, sowohl von den Zaria- als auch von den aus ganz offenen freien Umgängen bestehenden Laxispira-Arten. . Kaunnowen beschreibt unter dem Namen Laxispira sinuata eine Art, die infolge ihres allge- meinen Charakters am besten hierher gestellt würde, jedenfalls mit mehr Recht, als zu Laxispira, da die Umgänge dieser Form gleichfalls durch tiefe Furchen getrennt sind. Laxispira trochleata J. Böum, aus der Kreide von Siegsdorf, Gerhardtsreiter-Graben, (Palaeontograph. Vol. XXXVIII, p. 65), gehört mit ihren sich nicht ganz berührenden, aber auch nicht ganz auseinandergezogenen Umgängen eher zu Turrispira, kann aber als Übergangsform zwischen dieser und Laxwispira betrachtet werden. 11. Turritella (Turrispira) fallax Persö; nov. sp. Tat 1x, Big 21. Besehreibung. Schale gestreckt turmförmig, dünnwandig. Die schnell anwachsenden Um- gänge stark gewölbt und an der Naht tief eingeschnürt; ihre Zahl dürfte 6—8 betragen haben. Die Oberfläche ist mit Spiralstreifen von gleicher Stärke bedeckt, wovon 16—20 auf einen Umgang entfallen. Die Mündung ist weniger kreis-, als mehr eiförmig-elliptisch. (Auf den Spiralstreifen zeigt sich hie und da eine schwache Granulation, die aber wahrscheinlich durch die Präparierung hervorgerufen und keine ursprüngliche Eigenschaft ist.) Die Spitze und Außenlippe fehlt. Dimensionen. Spiralwinkel 30°. Die Höhe der Umgänge verhält sich zur Breite (Durch- messer) wie 1: 2.23. Vergleiche und Bemerkungen. Während meiner Sammlungen im Jahre 1882 fand ich ein, dem auf Taf. V, Fig. 21 abgebildeten gegenüber bedeutend größeres Exemplar. Die Schluß- windung ist aber auch auf diesem defekt, so daß der vordere Teil der Mündung nicht erhalten ist. In den reichen Faunen der oberen Kreide finde ich außer den oben erwähnten nur eine einzige Form, die unserer der Gestalt nach ähnlich ist. Es ist dies Turbo concinnus RÖMER, wie ihn Revss aus dem böhmischen Plänermergel (Böhm. Kreide I. pag. 48, Tab. X, Fig. 13) abbildet. Reuss’ Exemplar zeigt aber außer den 10—12 Spiralstreifen auch stark hervortretende Querstreifen, so daß das Stück nach der Abbildung eher einer abgeriebenen Scalaria, als einem Turbo oder Turritella ähnelt. Das Cerevicer Exemplar ähnelt am auffallendsten jener Form, die Kausnowen (Palaeont. Ab- handl. 1898. Vol. VIII, pag. 50, tab. IV, Fig. 12—15) als Laxispira sinuata beschreibt und stimmt hier- mit, namentlich mit Taf. IV, Fig. 13, auch im Charakter der Skulptur und dem Spiralwinkel von 30° überein. Nach Kaunnowen, Fig. 14 und 15, sind dort die Windungen nicht so gewölbt, wie auf der eben erwähnten Abbildung und wie der Autor angibt, sondern auf ihrer weitest vorstehenden Partie abge- flacht, was mit den stark gewölbten Umgängen von Turrispira fallax nicht stimmt. Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 14 — Familie: Vermetidae b’ÖRBIGNY. Gattung: Vermetus Apanson; 1757. Untergattung: Vermiculus (Lister ; 16883) Mörch; 1859. 1. Vermetus (? Vermiculus) tricarinatus Prrnö; nov. sp: Taf. VII, Fig. 10. 1896. Vermetus (? Vermiculus) tricarinatus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezes kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 31, No. 14. Beschreibung. Die Schale des aus anderthalb Umgängen bestehenden Bruchstückes ist aus- einandergezogen, spiralig; an der Außenseite verlaufen drei scharfe Spiralrippen, welche zwei konkave und tiefe Rinnen begrenzen. Die innere Oberfläche ist halbkreisförmig gewölbt, ohne Verzierung. Auf der äußeren Oberfläche machen sich hie und da Spuren von sehr feinen, quer verlaufenden Zuwachs- streifen sichtbar. Spitze und Mündung fehlen. Der innere Durchschnitt ist am oberen Ende des Frag- ments noch beinahe kreisrund, in der Mitte bereits etwas deformiert polygonal, während er am unteren weiteren Ende schon ganz der äußeren Form entspricht. Fundort: Öerevi@, Schieht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 2. Vermetus (Vermiculus) cfr. anguis (Forses) SToLIczkA 1847. Vermetus ? anguis FORBES, Trans. Geolog. Soc. London. II. Series. Vol. VII, pag. 124, tab. XIII, Fig. 1. 1868. Vermiculus anguis STOLICZKA, Cret. Gastr. South.-India, pag. 243, tab. XXVIII, Fig. 1. 1896. Vermetus (Vermiculus) cfr. anyuwis PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Exposition millenaris Hungariae), pag. 31, No. 15. Ein einziges Fragment, das dem Habitus nach der Forezsschen Abbildung vollkommen gleicht. Das 23 mm lange Bruchstück ist etwas gebogen, doch zeigen sich auf demselben noch zwei Biegungen von verschiedener Richtung, woraus man schließen könnte, daß es vom unteren Ende der auseinanderge- zogenen spiralen Schale stamme. Der Querschnitt stimmt mit den zitierten Abbildungen vollkommen überein; die Zahl der hohen und am ganzen Umfange der Schale gleichmäßig verteilten Spiralrippen be- trägt 14, der Durchmesser 7 mm. Am oberen Ende ist eine konkave Scheidewand erhalten. Querver- zierung nicht erhalten, so daß die Art nieht sicher bestimmt werden konnte. Fundort: Öerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. Gattung: Laxispira Gase; 1876. 1. Laxispira distincta Pernö; nov. sp. Beschreibung. Gehäuse auseinandergezogen, spiralförmig, aus zwei rechts laufenden Win- dungen bestehend, deren Querschnitt in der Gegend der Spitze ganz rund, von der Mitte herab aber ellipsenartig gestreckt ist. Die Verzierung wird von feinen Spiralstreifen gebildet, welche zum Teil — 15 — aus dachziegelartig ineinandergeschobenen Warzen bestehen, zwischen je zwei derselben liegt ein noch feinerer, granulierter Streifen. Die Mundöffnung ist einfach, verlängert rundlich; die Lippen glatt und scharf. Dimensionen. Die Höhe des Gehäuses, je nachdem die Spira mehr oder weniger aus- einandergezogen, ist S—12, auch 15 mm. Vergleiehe und Bemerkungen. In den gesamten Kreideablagerungen kommen nur noch drei Arten vor, welche zum Genus Laxispira gezählt werden können; eine ist die amerikanische Laxispira lumbricalis Gage (]. e. pag. 301), auf welche der Autor das Genus begründet hat; die andere Vermetus cochleiformis Mütter (Petref. d. Aachener Kreide. II. pag. 6, Taf. III, Fig. 3); die dritte ist Laxispira pinguis Horzarren (Aach. Kreide. Palaeontograph., XXXI, 153, Tab. XV, Fig. 10). Der Form nach sind die beiden ersten sowohl unter sich als auch der eben beschriebenen Laxispira distincta, die sich ihnen als vierte anschließt, fast vollständig gleich; die Verzierung der beiden ersten Arten besteht jedoch nur aus einfachen, feinen Spiralstreifen, wodurch sie von unserer Art leicht zu unterscheiden sind. Horzarrers Aachener Spezies ist den vorhergehenden gegenüber viel gedrungener, mit einfachen Spiralstreifen. MüÜrrers Vermetus cochleiformis, welcher im Grünsand von Königsthor, im Aachener Walde, 239) zu Genus Stepha- poma MörcH gezogen. Die hierzu gehörigen (bisher nur lebend bekannten) Arten sind jedoch bei zu- auf dem Lusberg und bei Vaels vorkommt, hat Srorıczka (ÜUret. Gastr. pag. 238 nehmendem Alter angewachsen, auch ist ihre Öffnung nicht einfach, sondern oben eingebogen, unten aber mit einem Ausguß versehen. Demzufolge glaube ich, daß MÜrrers Art mit viel größerer Berech- tigung zu Laxispira zu stellen ist. Zahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. Familie: Naticidae ForB£s. Gattung: Natica (Ananson; 1757) Lamarck ; 1819. 1. Natica (Amauropsis) Fruscagorensis Pernö; nov. sp. Taf. VIII, Fig. 12—16. 1373. Natica angulata Sow. (Ampullina bulbiformis Sow. sp.) A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 116. ” n n et idem. A. Koch, in Jahrb. geol. Reichsanst. Vol. XXT, pag. 24. 1876. en : Sow. rn in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. ” » . bulbiformis Sow. Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 24. n „ et Natica angulata Sow. A. KocH, in Jahrb. geol. Reichsanst. Vol. XXVI, pag- 9 et 12. 1896. » Fruscagorensis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intszet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 16. Beschreibung. Gehäuse dickschalig, eiförmig-elliptisch, glatt und beinahe ohne Verzierung. Die Höhe in der Regel größer als die Breite. Die Spira mäßig hoch, aus 6—8 ziemlich rasch zunehmenden Windungen bestehend, die durch eine tiefe Nahtrinne getrennt sind. Die Schlußwindung ist am größten, beinahe kugelförmig aufgeblasen und weist — wo die Oberfläche der Schale weniger abgerieben ist — Palaeontographica. Bd. LU. 19 — 146 — zahlreiche, querlaufende, feine Zuwachsstreifen, hie und da auch einige mehr oder weniger verwaschene Spiralstreifen auf. Die Mündung verkehrt eiförmig, im oberen Winkel mit scharfer Spitze endigend; Außenlippe nahezu halbkreisförmig, scharf; Innenlippe wenig wulstig, etwas bogig. Nabel sehr. klein, nur als schmaler, seichter Spalt siehtbar. | Dimensionen: Höhe eines mittelgroßen Exemplars . . . . . . . 40—42 mm Durchmesser der Schlußwindung . . . 2. 22.2... 32-34 „ Höhe der Mündung: Höhe der Schale. . . . . . 0,65:1. ” ” 5 Durchmesser der Schlußwindung 0,80: 1. Spiralwinkel 99—104°. Vergleiche und Bemerkungen. Die Hauptmerkmale von Natica Fruscagorensis sind die starke Kugelform und der tiefe und weite Suturkanal. Der Form nach erinnert sie an D’/ORBIGNYS Natica Clementina (Pal. fr., terr. eret. T. II, p. 154, tab. 172, Fig. 4), doch ist sie von dieser Art des französischen Gault durch die etwas abweichende Form ihrer Mündung, ihres Nabels und der Innen- lippe, wie auch durch den tiefen und weiten Nahtkanal leicht zu unterscheiden. Einige, in der Richtung der Höhe etwas verdrückte Exemplare ähneln auf den ersten Blick der Natica rotundata Sow. (= Turbo rotundatus, in Min. Conchol. Vol. V, pag. 45—46, tab. 433, Fig. 2), besonders der Abbildung Srtorıczkas eines Exemplars aus der Arrialoor-Gruppe Südindiens (Oret. Gastr. pag. 303, tab. XXI, Fig. 9), deren Spira jedoch kompakter, deren Umgänge noch gewölbter sind, deren Naht aber nur durch feine, seichte Linien angedeutet ist. Bei Sowersys Natica rotundata! ist das Verhältnis zwischen der Höhe der Schlußwindung und der ganzen Höhe der Schale —= 0.58, während es bei Natica Fruscagorensis — 0.65 ist. Zahlreiche Exemplare sind stark verdrückt; Fig. 16 zeigt ein in der Längsrichtung deformiertes Stück mit mehr kugeliger Schlußwindung, Fig. 12 ein seitlich zusammengedrücktes Exemplar. Letzterem fehlt überdies die oberste feine Schicht, infolgedessen ist dasselbe dünnschaliger, wie die übrigen; an seiner Oberfläche sind regelmäßige, parallel in spiraler Richtung laufende Punktreihen sichtbar, wie sie sich nur auf manchem der übrigen Exemplare hie und da an der abgeriebenen Oberfläche erkennen lassen. Es kann demnach nicht überraschen, wenn das Exemplar Fig. 12 (die auch bei diesem sichtbare Nabelritze fehlt in der Zeichnung) in mehreren Beziehungen eher einer Ampullaria, denn einer Natica ähnlich ist. So weisen z. B. die beiden Arten Desmayzs’ aus dem Eozän des Pariser Beckens: Ampullaria ponderosa und Amp. Willemetii eine überraschende Ähnlichkeit mit demselben auf (Coq. foss. des env. de Paris. Tab. XVII, Fig. 11—14). Ich halte es trotzdem für wahrscheinlich, daß auch dieses Exemplar nur eine deformierte Form der eben beschriebenen Art ist. Manche Exemplare von Natica Fruscagorensis (Taf. VIII, Fig. 16) sind den Steinkernen von Natica cretacea Gorpr. auffallend ähnlich, ef. KAunHowEn Gastr. Maestr. Kreide, pag. 54, Tab. V, Fig. 7, 8, doch weicht die Cerevicer Art von dieser Spezies durch die tiefe Naht und mehrere andere Details entschieden ab. " Die in Pıcrets und RENEVIERS Monographie unter dem Namen Natica rotundata (Sow.) FORBES beschriebene und abgebildete Form (Foss. du terr. Aptien etc., pag. 34, tab. III, Fig. 7) entspricht der Abbildung und Beschreibung STOLICZKAS gar nicht, sondern ist —- wie die Autoren später selbst richtig stellen (l. c. pag. 173) der Steinkern von Natica laevigata (DESH.) D’ORB. — 17 — Zahl der untersuchten Exemplare: Mehr als 30, darunter aber nur 10—12 ganz oder ziemlich gute Exemplare, die übrigen sind mehr oder weniger deformiert und zerdrückt oder nur in Bruchstücken erhalten. - * ’ Fundort: Öerevic, Schicht 7 und 9; glimmeriger, schwarzer und grauer Tonmergel. 2. Natica plesio-lyrata Peraö; nov. sp. Taf. VIII, Fig. 17, 18. 1876. Natica angulata, Iyrata et semiglobosa Sow. A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22 et 24. „ „ ete. etc. A. Koch, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag- 9 et 12. 1896. „ plesio-Iyrata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Ex- positio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 17. Beschreibung. Schale eiförmig-rundlich, diekwandig; die Höhe übertrifft die Breite. Die kurze Spira aus 4—5 gewölbten, oben flachen, stufenartigen Umgängen bestehend, die durch eine linien- artige, sehr wenig vertiefte Naht voneinander getrennt sind. Schlußwindung groß, in der Mitte beinahe kugelförmig ausgebaucht. Oberfläche mit zahlreichen, sehr deutlich erkennbaren, etwas wellenförmig nach hinten gerichteten feinen Zuwachsstreifen bedeckt. Mündung beinahe halbmondförmig; Innen- lippe etwas wulstig und wenig gebogen, Nabel mäßig groß; Außenlippe ganzrandig (defekt). Dimensionen: Ganze Höhe der Schale . . » 2 2 2 2.202020... 24—32 mm Durchmesser der Schlußwindung, ca. . 1.2028 Höhe der Mündung: ganzen Höhe der Schale 0.06 Höhe der Spira: ji n u 5 a OBEN Spiralwinkel 108 -112°. n Vergleiche und Bemerkungen. Natica plesio-Iyrata ist von den übrigen Natica-Arten der CereviGer Fauna scharf getrennt. In der os gleicht sie am meisten der Natica Fruscagorensis, doch bei letzterer ist der Suturkanal tief, und die Umgänge sind oben gewölbt, nicht wie bei Natica plesio-Iyrata flach. Natica Iyrata Sow. aus dem Gosau-Tale stimmt am besten überein (Transact. Geolog. Soe. London, III, 1835, Tab. 38, Fig. 11), doch hat sie weder die Kugelform noch den Suturkanal der Natica Iyratax überdies ist ihre Innenlippe bedeutend weniger gebogen und ihr Gewinde höher, wie bei Natica lyrata, denn während bei Natica Iyrata! das Verhältnis zwischen der Spira und der ganzen Höhe der Schale (— 1) nach meinen Exemplaren aus dem Edelbachgraben — 0.18, höchstens 0.20 ist, finden wir dieses Verhältnis bei Natica plesio-Iyrata konstant — 0.25. Es ist zu bemerken, daß sich die Cerevicer Exemplare mehr den südindischen als den aus dem Gosau-Tale stammenden Exemplaren von Natica lyrata nähern, insbesondere in der abwärts sich verschmälernden Form der Schlußwindung (StorLıczka, Cret. Gastr. pag. 303, tab. XXII, Fig. 2), doch stimmt diese Eigentümlichkeit der indischen Exemplare weder mit der Originalzeichnung Sowergys noch mit den Exemplaren aus dem Gosau-Tale gut überein. Natica plesio-Iyrata läßt sich aber durch ihre feine, linienartige Naht auch von der indischen Natica ' Die Angabe StoLiczkAs über Natica (bei ihm Euspira) Iyrata aus der Arrialoorgruppe: „Hight of spire: total of shell (considered as 1,00) 0,75“ enthält offenbar einen Schreib- oder Druckfehler. Statt spire sollte hier aperture stehen. — 148 — Iyrata leicht unterscheiden, da letztere nach Sroniczras Abbildung einen ebensolchen Suturkanal besitzt, wie die Exemplare aus dem Gosau-Tale. Zererı (Gosau-Gastr. Tab. VIII, Fig. 5, 5) und p’Orsıenv (Pal. fr. terr. eröt. II. Tab. 172, Fig. 5) geben von Natica lyrata keine getreuen Abbildungen. Was das Schmälerwerden der Schlußwindung nach abwärts betrifft, so müßte diesbezüglich auch die der Natica Iyrata überaus ähnliche Natica angulata zum Vergleiche herangezogen werden, bei welcher dieser Charakter deutlich ausgeprägt ist und deren Innenlippe am unteren (vorderen) Teile überdies in keinen so weiten Bogen übergeht, wie bei der typischen Natica lyrata, sondern sich etwas weiter abwärts erstreckt und hier mit dem einen bedeutend schmäleren Bogen bildenden Winkel verschmilzt. Es müßte aber vor allem entschieden werden, ob diese sogenannte „Natica angulata“ tatsächlich eine selbständige, gute Art ist und nieht etwa nur ein etwas zusammengedrücktes Exemplar von Natica lyrata, wie dies die einzige kleine Abbildung vermuten läßt. Unter dieser Abbildung verstehe ich ausschließlich die Figur Sowergys (Trans. Geol. Soc. III. Tab. 38, Fig. 12), denn was Zererı unter gleichem Namen be- schrieben und abgebildet hat (Gosau-Gastrop. pag. 46, tab. VIII, Fig. 4, 4’), ist eine ungenabelte Form mit stark wulstiger Innenlippe, in ihrem ganzen Habitus von „Natica angulata‘“ völlig abweichende Form und entweder ein sehr jugendliches Exemplar von Natica bulbiformis Sow. oder aber eine selb- ständige neue Art, die in ihrer Gestalt an Natica bulbiformis erinnert, aber eine bedeutend kürzere Spira, eine viel weniger wulstige Innenlippe und keinen Nabel besitzt, eine Form, wie ich sie mit dem Namen Natica intercalata bezeichnet, im Münchener Paläontologischen Museum der Sammlung: der Gosaufossilien einverleibt habe. Auf Abweichung in Zererıs Abbildung hat bereits Sowersy hingewiesen (Revision d. Gosau- Gastropoden, 1. e. pag. 149), doch blieb damals in Ermanglung zufriedenstellender authentischer Exem- plare die Frage der Spezies unentschieden, und eigentümlicherweise ist seither keine im Sinne der So- wersyschen Abbildung! aufgefaßte Natica angulata beobachtet worden; denn was sich im manchen Sammlungen unter dieser Benennung findet, entspricht nicht im entferntesten Sowergzys Abbildung. Der Form, der Entwicklung des flachen Randes längs der Naht und dem ganzen Äußern nach nähert sich Natica plesio-lyrata auffallend manchen Exemplaren der in der Kreide von Maestricht, Vaals und Aachen vorkommenden Natica cretacea GoLpF., ohne mit ihr identifiziert werden zu können. So ist ihr z. B. eines der Maestrichter Exemplare (KaunHsowes, tab. V, Fig. Sa) tänschend ähnlich, doch kommt in den Schichten von Öerevi@ kein einziges so zugespitzt turmförmiges Exemplar vor, wie Horz- APFELS tab. XIV, Fig. 19, 20, Moll. d. Aachener Kreide, pag. 143, 144; tab. XIV, Fig. 19—21 und KAunHowen, Gastrop. d. Maestrichter Kreide, pag. 54, 55; tab. V, Fig. 7—11). Zahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundort: Öerevic, Schicht 7 und 9, glimmeriger, schwarzer und bräunlichgrauer Tonmergel. 3. Natica provideata Prruö; nov. sp. Taf. IX, Fig. 1—2. 1873. Natica semiglobosa ZEK. (Nat. Iyrata Sow.), A.KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 117, 118. 1876. 5 5 n n N 5 Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 22, 24. " SOWERBY führt 1. c. Natica Iyrata in zwei, Natica angulata in einer Abbildung vor, ohne Beschreibungen zu geben. u ug 1876. Natica semiglobosa ZuK. (Nat. Iyrata Sow.), A. KocH, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 9 et 12. 1896. » Pprovideata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 18. Beschreibung. Schale kugelförmig, diekwandig, glatt, ohne Verzierung. Die Breite über- trifft die Länge stets wesentlich. Die kurze Spira besteht aus 5—6 eng aneinander liegenden, gewölbten Umgängen, die durch eine feine, sehr wenig vertiefte Naht getrennt sind. Schlußwindung verhältnis- mäßig sehr groß, stark bauchig, gewölbt. Mündung unregelmäßig halbkreisförmig; Außenlippe scharf; Innenlippe nahezu gerade, wenig wulstig; Nabel etwas länglich, ziemlich groß und tief. Die Oberfläche der Schale, namentlich die unter der Naht befindliche Partie der Schlußwindung trägt nur feine, etwas nach hinten gebogene, quer verlaufende Zuwachsstreifen. Dimensionen: Ganze Höhe der Schale . . . . 2 2 2 2 m ne 202000. 26-33 mm Durchmesser der Schlußwindung . . 2 5 ea 3, Höhe der Mündung: ganzen Höhe ger See im Mittel DE PR E 5 Durchmesser (Breite) der Schlußwindung . 0,62:1 Spiralwinkel (auf dem Original der Fig. 2 gemessen 125°. Vergleiche und Bemerkungen. Natica provideata kann mit keiner der oberkreta- zeischen Natica-Arten verwechselt werden, doch erscheint sie der Abbildung von Zererıs Natica semi- globosa (Gosau-Gastrop. pag. 47, Tab. VIII, Fig. 6) täuschend ähnlich. Nach der Beschreibung bei Zererı („umbilico saepius nullo, aut minimo non excavato“) ist N. semiglobosa allerdings eine eng- oder ganz ungenabelte Form. Während die Breite in der Abbildung sich zur Höhe wie 8:7 verhält, ist die Form „ein Drittel breiter, als hoch“, das Verhältnis also etwa 12:8. Schließlich bezeichnet die Be- schreibung die Mündung als „fast kreisrund“, was sie auf der Abbildung ganz und gar nicht ist. Diese Widersprüche hob zuerst Reuss hervor (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Math.-Natur- wiss. Kl. Bd. XT, 1855, pag. 896), welcher erwähnt, daß die täuschende Form des weiten und runden Nabels nur auf in der Länge zerdrückten Exemplaren sichtbar ist, da bei den in der Sammlung der Wiener Geologischen Reichsanstalt befindlichen Exemplaren nur eine schmale Nabelritze zu beobachten ist. Weiter bemerkt Reuss, daß nach den von ihm selbst untersuchten Originalen „die Naht zwar sehr schmal, aber stark vertieft ist“, was der Beschreibung Zereuıss („mit dreh- runden, dieht aneinander liegenden Windungen‘“) entschieden widerspricht. Diese Bemerkungen beweisen, daß. die ÖCerevicer Natica deale von der echten Natica semi- globosa aus dem Gosautal abweicht, obwohl die Abbildungen Zerenıs unseren Exemplaren beinahe vollkommen entsprechen.! Zahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundort: Öerevic, Schicht 7 und 9, glimmeriger, schwarzer und bräunlich grauer Tonmergel. " Da ich im Hafergraben des Gosautales (auf dem Hauptfundorte dieser Spezies) ein selten schönes Material von Natica semiglobosa sammeln konnte, so möchte ich zur Kenntnis dieser Art einiges beifügen. Reuss bemerkt ]. c, daß Natica semiglobosa immer größer ist als Natica Iyrata, während STOLICZKA in seiner späteren Revision (Sitzungsber. etc. 1 c. pag. 148) diese beiden Arten trotzdem unter dem Namen Iyrata vereinigt, indem er sagt: „Die größere Breite der (von ZEKELI beschriebenen) N. semiglobosa ist eigentlich nur eine scheinbare, da das Original- stück von oben nach unten (also in der Längsrichtung) etwas zusammengedrückt ist.“ Ich meinerseits kann mit Sicherheit — 10 — 4. Natica uberiformis Persö; nov. sp. Taf. IX, Fig. 3—4. Beschreibung. Gehäuse diekschalig, manche Exemplare infolge von Verdrückung, insbe- sondere von hinten betrachtet, schief kegel-ellipsenförmig, während die nicht deformierten von der Seite betrachtet an ein kräftiges mamma-uber erinnern, dessen Warze durch die zugespitzte kurze Spira gebildet wird. Die Breite (Durchmesser der Schlußwindung) übersteigt nur selten — höchstens bei ver- drückten Stücken — die Höhe. Gewöhnlich scheint die Höhe die Breite zu übertreffen, wie aus dem un- verdrückten Exemplar III hervorgeht. Das kurze Gewinde besteht aus 5—6 gewölbten Umgängen, die durch eine sehr feine, linienartige Naht getrennt sind. Die mittleren Windungen, nicht selten aber auch die oberen, sind oben neben der Naht etwas abgeflacht, so daß sie treppenförmig aufsteigen. Die Schlußwindung ist sehr groß und bauchig, in ihrem vordersten Teil von der Naht plötzlich abfallend. Die Mündung ist nach unten stark erweitert. Außenlippe ganz und scharfrandig, ihre Partie längs der Naht wesentlich vortretend, so daß sie mit einer zipfelartigen Partie aus der mittleren Region hervorsteht; Innenlippe wenig schwielig, gerade und kaum oder gar nicht bogig. Nabel länglich, einen ziemlich tiefen und weiten Spalt bildend. Auf den Umgängen zeigen sich wellige, nach hinten gerichtete Zuwachsstreifen, die auch in der Nabelgegend sehr deutlich zu erkennen sind. Auf der Schlußwindung sind hie und da verwaschene Flecken sichtbar (? Reste einstiger Färbung). Dimensionen: I II! III Ganze Höhe der Schale . . . . 2. 2 2 2 ne. .083l 42 55 mm Durchmesser der Schlußwindung . . EEE ON er! 40 49 „ Höhe der Mündung: ganzen Höhe der Schale, N RE, 0,65— 0,75 : 1. TER “ : Breite (Durchmesser d. Schlußwindung) 0,70— 0,73 :1. Spiralwinkela ch Nr en er 115— 120°. Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Kreidenaticiden sind nur sehr wenige Formen der Meile uberiformis ähnlich. Bei der formähnlichen, kleinen Natica striata Sow. (Miner. Conch. Vol. IV, pag. 99, Tab. 373) ist die Innenlippe nicht gerade, sondern bogenartig einwärts ge- krümmt, ihr Nabel ist rund. Unter den größeren Arten nähert sich der Steinkern von Natica diffieilis p’Orr. (Pal. fr., terr. er&t. II. pag. 163, Tab. 174, Fig. 4) aus den unteren Schichten der chloritischen Kreide von Jle-Madame (Charente-Inferieure) unserer Art; sie unterscheidet sich aber durch ihre ver- hältnismäßig beträchtliche Breite ganz wesentlich. Norruınss Nerita d’Archiaci (Fauna of Ba- feststellen, daß die im Gosautale, namentlich im Hafergraben, vorkommende Art mit Natia Iyrata nicht identisch ist. Wenn wir ZEKELIS Abbildung vollkommen außer Acht lassen, seine Beschreibung aber im Sinne der richtigen Bemerkungen von REUSS ändern, so ist Natica semiglobosa als selbständige, typische, gute Art mit vollem Rechte aufrechtzuerhalten. Ihre Charaktere sind von den zehn Exemplaren meiner eigenen Sammlungen an sechsen sehr deutlich zu erkennen; ein vollkommen unversehrtes und nicht im geringsten deformiertes Exemplar von seltener Schönheit aber weist sämtliche Charaktere der Art tadellos auf. ' leicht deformiertes Exemplar. ® auf den beiden vorletzten Windungen bei I ca. 98, bei III ca. 100°. — 51 — luchistan, pag. 55, tab. XIV, Fig. 5—7) ist dem ganzen Äußeren der Natica uberiformis von Cerevic so überraschend ähnlich, daß es unmöglich ist, beide Formen nur nach den Abbildungen zu unterscheiden. Noerrisg hat nur verhältnismäßig kleine Exemplare abgebildet, doch erwähnt er Stücke mit einem Quer- durchmesser (Breite) von 37—40 mm, was unseren größeren Exemplaren entspricht (z. B. Taf. IX, Fig. 3a). Weiter bemerkt Norrrıng, daß die Mündung nicht sichtbar, die Außenlippe scharf ist, und daß er die Innenlippe nicht untersucht hat. Leider ist die Schwiele der Innenlippe bei den Norrtrıngschen Exemplaren mehr oder weniger verschwunden. Trotzdem hätten einige Querschnitte in der Mitte der Mündung wahrscheinlich darüber Aufschluß gegeben, ob nicht die Zähne der Innenlippe (falls solche vor- handen waren) im Gestein erhalten sind; ein vertikaler Schnitt der Schale hätte gezeigt, ob die inneren Umgänge der Spira resorbiert sind oder nicht, ob das Fossil also eine wirkliche Nerita oder eine Natica ist. Nach Herstellung der Tafeln fand ich zwei bedeutend größere Exemplare in ÖCerevic, von denen das eine, beinahe ganz vollständige, das Exemplar III der Maßtabelle ist. Die vorletzte Windung ist weniger gewölbt, wie die vorhergehenden, im übrigen ist es das besterhaltene Stück. Auf dem an- deren, gleich großen, aber etwas defekten Exemplare fehlt auch die starke Wölbung des vorletzten Um- ganges nicht. Zahl der untersuchten Exemplare: 7. Fundort: Öerevic, Schicht 7 und 9, glimmeriger, schwarzer und bräunlichgrauer Tonmergel. Untergattung: Gyrodes Conkap; 1860. Journ. of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 2d ser. Vol. IV, pag. 289. Echte Gyrodes-Formen waren bislang nur aus Amerika und Indien bekannt; die im folgenden beschriebene ist die erste aus Europa bekannt gewordene Art. 5. Natica (Gyrodes) Kochi Pernö; nov. sp. Taf. IX, Fig. 5—10. 1876. Natica angulata A. Kocu, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. n n n Idem, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 9. n » nov. sp. indet A. KocH, in litt. 18%. » (Gyrodes) Kochi PETHÖö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 20, Beschreibung. Gehäuse dünnschalig, niedrig, meist kugelig, häufig jedoch in Längsrichtung {>} 0) o°) oO (>) to) etwas gestreckt und schräg deformiert. Breite der Schlußwindung stets größer als die Höhe der ganzen Schale. Spira kurz, frei und gut entwickelt, zugespitzt; sie besteht aus 5—-6, treppenförmig übereinander folgenden Windungen, an deren Naht ein breiter, aber nicht sehr tiefer Kanal verläuft. Die oberen änder der Umgänge stark erhöht; sie traeen zwischen nach hinten gerichteten schrägen Kerben zuerst Ränder der Umgänge stark erhöht; trag ! h hinten gerichtet hrägen I kleine Granulae, sodann etwas größere Tuberkel, die auf den 2—3 letzten Windungen stärker ent- ? {o) ) {o) wiekelt sind, während sich auf den oberen Umgängen kaum eine Spur derselben erkennen läßt; nach — i2 — dem zweiten Drittel der Schlußwindung sind sowohl die Knötchen, als auch die Querkerben allmählich verwischt. Die Schlußwindung ist verhältnismäßig sehr groß, ihre Breite (Durchmesser) übersteigt die Höhe um ein beträchtliches; der Nabel ist weit und tief. Die Mündung eirund, manchmal beinahe ellip- tisch; Außenlippe scharfrandig, manchmal sogar zugeschärft, am dünnsten im oberen Winkel der Mündung, wo sie angeheftet ist; Innenlippe nicht schwielig; Nabel nur durch eine dünne Falte begrenzt, welche unten in dem schwach bogigen unteren Winkel der Mündung kaum merklich anschwillt und sich in Form einer feinen Lamelle bis zum oberen Winkel der Mündung erstreckt. Von der unteren Biegung der Außenlippe zieht bis zum oberen Rand des Nabels ein stumpfer Kiel, innerhalb dessen die Basis bis zum Nabelrande und der vorher erwähnten Falte flach konkav ist. Am Unterrand des Nabels sind einige wellig gebogene, in den Nabel laufende feine Linien sichtbar. Auf der Schlußwindung können bei intakt erhaltener Schale nach rückwärts gerichtete feine Zuwachsstreifen bemerkt werden. Dimensionen: Höhe der Schale (bei Exemplaren mittlerer Größe) . . . . 16 mm Durchmesser der Schlußwindung (auf ebensolchen Exemplaren) 16—20 „ Höhe der Mündung: ganzen Höhe der Schale . . . . . » 0,78—0,79: 1 Kr » : Durchmesser der Schlußwindung . . . 0,60—0,63 :1 Spiralwinkel 130—135°. R Vergleiche und Bemerkungen. Gyrodes Kochi kann nur mit wenigen der nicht sehr zahlreichen Arten dieses Subgenus in nähere Beziehung gebracht werden. Gyrodes crenata Conran, auf welche das Subgenus gegründet wurde (Coxran 1. c.), unterscheidet sich durch den gekerbten Nabel- yand. Der Nabel von Gyrodes expansa Gas (Palaeont. Californ. I, 108. Tab. 19, Fig. 62) ist zwar von derselben Form, wie bei unserer Art, die Mündung ist aber viel weiter, die Außenlippe sehr vorgezogen und die Form nach oben kegelförmig rasch verschmälert. Der Nabel von Gyrodes Conradi Meex (Upper Miss. Invert. Cret. and tert. foss., pag. 310, Fig. 32—36) ist viel weiter und nimmt beinahe die ganze Basis ein. Gyrodes tenellus SrvoriczkA (Cret. Gastr. pag. 306, Tab. XXII, Fig. 14) besitzt, weder auf den Umgängen, noch auf dem Nabelrande Kerben oder Tuberkel, ist überdies größer und weist einen bedeutend weiteren Nabel auf. Zu bemerken ist, daß bei zwei der abgebildeten Cerevicer Exemplare auch schwächere Nabel- falten sichtbar sind; und zwar bei dem Original zu Fig. 5 am Oberrand des Nabels und bei dem von Fig. 6 an derselben Stelle, obwohl nur sehr verwischt. Die Abbildungen lassen diese Details nicht er- kennen. Neben den rundlichen Formen kommen auch in der Längsrichtung etwas gestreckte Exemplare vor. Solche Deformierungen sind z. T. durch Druck hervorgerufen; aber nicht jede so verlängerte Form ist verdrückt, da so abweichende Formen in jeder Größe, von der kleinsten (Fig. 9—10) bis zur größten, vorkommen. Der untere Teil der Außenlippe ist bei den schlankeren Formen in. der Regel etwas seitlich und abwärts gezogen, der Suturkanal etwas schmäler und tiefer, wie bei den rundlicheren Formen. Trotz dieses Unterschiedes übertrifft die Breite der Schlußwindung in der Regel doch die ganze Höhe der Schale, und nur in einem Falle (Fig. 6) sind diese beiden Dimensionen völlig gleich (16:16 mm). Da die spezifischen Charaktere im übrigen vollkommen übereinstimmen, erachtete ich es nicht für not- wendig, auf Grund der nur die Form betreffenden Unterschiede die vorliegenden Exemplare in Varia- — 13 — tionen zu gruppieren; die abgebildeten Stücke können als interessante Beispiele der in der Form sich kundgebenden Varietäten dienen. Zahl der untersuchten Exemplare: Mehr als 40. Fundort: Öerevic; nahezu ausschließlich in der 7. Schicht (glimmeriger, schwarzer Ton- mergel). Nur 2—3 Exemplare (z. B. Fig. 8), eventuell aus der 9. Schicht (bräunlichgrauer Tonmergel). Familie: Pyramidellidae Gray. Gattung: Pyramidella Lamarer; 1799. In der Fauna von Cerevie kommt nur ein einziges kleines Exemplar vor, welches, wenn auch nieht mit voller Sicherheit, so doch aller Wahrscheinlichkeit nach zu Pyramidella resp. in das Subgenus Obeliscus Humrurey, Gray einzureihen ist. Leider ist die Mundöffnung des bisherigen einzigen Exem- plars defekt, so daß es sich nicht entscheiden läßt, ob das vordere Ende desselben mit einem Ausguß ver- sehen oder abgerundet war. Die generische Bestimmung wird auch dadurch erschwert, daß die zweite (obere) Falte nicht mehr ganz auf der Spindel, sondern etwas davon entfernt liegt. Es ließ sich jedoch in keine andere der bekannten Gattungen einreihen. Untergattung: Obeliscus (Huneurey) Gray. 1. Pyramidella (Obeliscus) insolitus P£rnö; nov. sp. Taf. X, Fig. 4, 4a. Beschreibung. Gehäuse klein, turmförmig, zugespitzt und ungenabelt. Die Windungen glatt, gleichförmig und flach ausgebildet, an der Naht weder eingeschnürt, noch aufgetrieben; die Naht selbt sehr fein. Lumen der Windungen schief viereckig, mit zwei Falten: eine median liegende Spindel- falte und eine etwas schwächere, nur wenig von der Spindel entfernte Falte an der oberen Wand. Dimensionen. Spirawinkel 15°. — Höhe des Gehäuses ca. 21 mm, Breite der letzten Win- dung 6 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Obeliscus insolitus stimmt mit keiner der wenigen Kreide-Pyramidellen überein. Hinsichtlich der Form und Größe nähern sich ihm noch am meisten einige tertiäre Arten, wie z. B. Pyramidella terebellata Lane. sp. (Desmaves, Env. de Paris. Vol. II. pag. 191, Taf. XXVII, Fig. 7, 8. Idem, Bass. de Paris. Vol. II. pag. 583). Das nächste Genus, welches der Form nach noch zum Vergleich herangezogen werden könnte, ist Nerinea Derr. s. str. und zwar die Gruppe, in welche Nerinea cerispa ZEUSCHNER aus dem oberen Jura gehört (Nerineenkalk von Innwald und Roczyny pag. 6 (138), Taf. XVII, Fig. 12—15) und welche Zimmer (Stramberger Gastropoden, pag. 255) in der fünften Gruppe von Nerinea s. str. aus dem obern Jura und dem Tithon (E. 2.) als solehe Arten zusammenfaßt, welche eine Spindelfalte und eine Dach- falte auf der innern Lippe tragen, während die äußere Lippe stets faltenlos ist. Der Mangel des Schlitz- bandes spricht aber entschieden gegen Zugehörigkeit zu Nerinea. An dem abgebildeten einzigen kleinen Exemplar ist die Spitze abgebrochen und auch die Mündung der letzten Windung ist defekt. Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel mit Petunculus hungaricus. Palaeontographica. Bd. LU. 20 — 154 — Familie: Melanidae (Lamarck) GRAY. Gattung: Pyrgulifera Mrex; 1872. Pyrgulifera efr. acinosa ZekELI, sp.; emend. Tausch. Taf. VI, Fig. 6. 1852. Turbo acinosus ZEKELI, Gosaugastropoden, pag. 52, Taf. IX, Fig. 7. > „ Ceizeki Id., ibid. pag. 53, Taf. IX, Fig. 8. R „ tenuis Id., ibid. pag. 53, Taf. IX, Fig. 9. 1553. „ Ozjceki et tenwis Reuss, Krit. Bemerkungen. L. c. pag. 898 (20). 1859. Tanalia Pichleri STOLICZKA, partim, Süßwasserkreide in den n.-ö. Alpen. L.c. pag. 487, Taf. I, Fig. 6a, 6b. 1865. 5 acinosa ZEK. sp., STOLICZKA, Revision der Gosaugastrop. L.c. pag. 159 (56). 1866. m Pichleri HANTKEN, Ajkaer Kohlenbild. in Ungarn. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. XVI. Verhandl. pag. 208. 1870/72. Paludomus Pichleri SANDBERGER, Land- und Süßwasser-Conch. pag.76, var. nassaeformis, Taf. 3, Fig. 9, 9a. 1874. Tanalia acinosa BÖCKH, Die geologischen Verhältnisse des südlichen Bakony. II. Teil: Mitteil. aus d. Jahr- buche d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. III, pag. 45, 47. 1875. n Pichleri A. KocH, Földtani Közlöny, Bd. V, pag. 121. 1878. Paludomus Pichleri HANTKEN, Magyarorszägi szentelepek is szentänyärzat, pag. 167, 185, 1885. Pirgulifera acinosa TAUSCH, Conch. a.d. Tanganyika-See u. deren foss. Verw. L.c. pag. 63, Taf. 1. Fig. 10—11. 1886. n ” 4 Fauna des Csingertales bei Ajka. Abhandl. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. XII, pag. 4. Beschreibung. Gehäuse diekschalig, ei-kegelförmig, es mag aus 5—6Windungen bestanden haben, es sind jedoch nur die zwei letzten erhalten. Die letzte Windung ist dreimal so hoch als die vor- letzte. Naht sehr fein und scharf, wenig vertieft. — Die Verzierung besteht aus Querfalten und Längs- rippen; von den Querfalten entfallen auf jede Windung 14, sie umfassen die vorletzte Windung ganz, auf der letzten Windung reichen sie nur bis über die Hälfte herab. Die Längsrippen sind bedeutend feiner, zahlreicher und emporstehend, sie bedecken — immer feiner werdend — die letzte Windung bis zu unterst, durchschneiden die Querfalten in spiraler Richtung und bilden an der Kreuzungsstelle häufig kleine Höckerchen. Mündung umgekehrt-eiförmig, Innenlippe verdickt, sie endigt am Basalteile in einer kleinen höckerartigen Anschwellung, hinter welcher sie mit der viel dünnern Außenlippe verschmilzt, deren äußerer Bogen zart, dünnrandig ist. Bei unserm Exemplar fehlt ein Teil derselben und auch der Basalteil ist abgerieben; aus diesem Grunde ist der übrigens so charakteristische Ausguß nicht deutlich genug erhalten. (Die Abbildung ist an dieser Stelle vom Zeichner ungeschickt ergänzt, so daß die Stelle des Ausgusses verwischt ist). Dimensionen. Spiralwinkel ea. 75°. — Höhe der Öffnung 14 mm, die letzte Windung 15 mm hoch und 16 mm breit; die vorletzte Windung 6 mm hoch. Vergleiche und Bemerkungen. Das vorliegende fragmentäre Exemplar stimmt mit Pyrgulifera acinosa (Zer.) Tausch am besten überein: es hat dieselbe, nach oben verengte Gestalt mit denselben charakteristischen Verzierungen; die Windungen sind durch feine Nähte voneinander getrennt, die Treppenform aber ist, geblieben. Ein auffälligerer Unterschied zwischen unserem Exemplare und den Abbildungen von Tausch und SANDBERGER ist der, daß an unserem Exemplar die oberen Enden der Querfalten noch stumpfer und noch weniger vortretend sind; dies erklärt sich jedoch dadurch, daß die- selben etwas abgewetzt sind, demzufolge erscheint auch die Gestalt etwas schlanker. Dasselbe ist auch bei — 15° — den Exemplaren aus den Gosauschichten und von der Aache bei Brandenberg der Fall. Die Unvollständig- keit des Stückes hindert mich, dasselbe direkt mit P. acinosa zu identifizieren. Von den Paludomen der Kreide ist Pyrgulifera acınosa der auch im Csingertale vorkommenden Pyrgulifera Iyra MATH£Rron sp. am ähnlichsten (Catal. möthod. pag. 221, Taf. 37, Fig. 8, 9, 10), letztere ist jedoch weniger gewölbt und durch ihre, die Nähte gesimsartig umgebenden Windungen, sowie durch ihre schmäleren und enger stehenden Querfalten wesentlich verschieden. Daß dieses einzige Exemplar einer nicht marinen Gattung in die rein marine Fauna der Öerevicer Schiehten gelangte, beruht wohl darauf, daß das Tier ein Bewohner von Flußmündungen, bezw. von Brackwasser war, oder daß er durch Flußtransport ins Meer gelangte. Auch die Abwetzung der Quer- falten deutet auf längeren Transport der Schale. Die Brandenberger Exemplare erscheinen dagegen, wenn sie auch etwas schadhaft sind, hinsichtlich der Verzierung als ganz frisch. Fundorte. Die verschiedenen Arten und Varietäten der Pyrguliferen kommen zumeist ge- meinschaftlich vor. Ihre horizontale Verbreitung ist eine sehr ausgedehnte. Die ersten Exemplare von Pyrgulifera acinosa wurden in den Gosau-Mergelschichten des von Muthmannsdorf, Piesting, sowie von Dreistätten bei Wiener-Neustadt, dann im Edelbachgraben und Nefgraben des Gosautales gefunden, ge- hören aber in der marinen Fauna der letzteren Lokalitäten zu den seltensten Versteinerungen. Diese Exemplare hat Zexerı unter falschem Namen und sehr mangelhaft beschrieben. Später fand Hörnes, dann SrorıczkA diese Art auch bei Brandenberg in Tyrol; nachträglich aber wurde dieselbe auf der Neualpe im Rußbachtal (bei Gosau), bei Abtenau und St. Gallen (in Salzburg) und im Kohlenschiefer der „Neuen Welt“ (bei Wiener-Neustadt) als eine der allerhäufigsten Arten erkannt. Auch m Ungarn kommt diese Art nach den Angaben von Böckn, Hanrtken, Koch und SzAgo an verschiedenen Orten vor, und zwar in der Kreide des südlichen Bakony, in den Gosauschichten des Csingertals, im nordwestlichen Teile desselben zu Homokbödöge, im nördlichen Teile aber im Kohlen- gebiete von Ajka (Komitat Verzprim), von woher HAntkex nicht nur drei Varietäten SanDBERGERS nach- wies, sondern denselben noch eine vierte (var. glabra) hinzufügte. Die Beschreibung derselben nebst vor- züglichen Illustrationen gibt L. Tausch (1. e.). Im Komitat Bihar tritt im Kohlengebiet von Bäröd die typische Form dieser Art auf. Unser Exemplar wurde bei Öerevi@ in der Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel gesammelt. ß. Siphonostomata. Familie: Nerineidae ZiTTEr. Gattung: Nerinea Derraxce; 1825. Untergattung: Nerinea Derr. s. str. 1. ?Nerinea sp. indet. Taf. X, Fig. 5. 1876. Nerinea cfr. Requwieniana KOCH, (non idem D’ORB.) in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 24. » » ” n Idem, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 12. Ein Fragment von drei Windungen mit zwei stärkeren Falten auf der Spindel und einer schwächeren auf der Innenlippe, Außenlippe faltenlos. Spindel kompakt, undurchbohrt; die Oberfläche — 16 — der Umgänge flach. Das Stück ähnelt der Nerinea Requieniana v’Orvıcry (Pal. fr., terr. eret. Tab. 163, Fig. 1), noch mehr der Nerinea sp. indet. StorıczkA (ÖOret. Gastr. Tab. XIV, Fig. 7) mit dem Unter- schiede, daß beide zitierten Formen auch auf der Außenlippe Falten tragen. Ob das Fragment tat- sächlich eine Nerinea und nicht ein Cerithium ist, konnte vorläufig nicht sicher entschieden werden. An den Berührungsstellen der Windungen ist zwar eine Spalte sichtbar, wie sie das wegbröckelnde Schlitz- band zu hinterlassen pflegt, doch sind deutliche Reste des Schlitzbandes nicht sichtbar. Fundort: Cerevic, Schieht 9, glimmeriger, grauer Tonmergel. Familie: Cerithiidae (FErussac) MENEE. Unterfamilie: Cerithiinae Apans. Gattung: Cerithium (Apanson p. p. 1757) Brucuriee, 1792. 1. Cerithium liberorum Pernö; nov. sp. Taf. X, Fig. 6—8. Beschreibung. Gehäuse klein, turmförmig, aus 10—12 stufenweise sich erhebenden Win- dungen bestehend, deren jede mit sieben spiralen Körnerreihen verziert und von einer feinen, vertieften Naht begrenzt ist. Die auf der Oberfläche regellos zerstreut erscheinenden länglichen Querwülste folgen einander in einer Entfernung von ®?/,—°/, der Windungen. Der Querwulst der letzten Windung ist verhältnismäßig sehr groß und kielartig vortretend ; wo dieserWulst mit der emwärts gebogenen höckerigen Außenlippe zugleich auf der letzten Windung auftritt, sind diese beiden Erhöhungen °/, Windung von- einander entfernt. Verzierung. Von den sieben Körnerreihen bestehen die oberste und unterste aus sehr feinen Punkten, sie liegen unmittelbar unterhalb und oberhalb der Naht. Am Unterrand der Windung sind statt einer, häufig zwei Perlenreihen sichtbar. Die zweite Reihe besteht aus bedeutend größeren Körnern als die erste, die dritte aus kleineren als die zweite, aber immer noch größeren Körnern als die erste Reihe; die vierte und sechste Spiralreihe zeigen die größten Höckerchen; die fünfte kommt der dritten an Stärke gleich. Zwischen diesen spiralen Perlen-Reihen liegen Spirallinien und zwar zwischen der 2. und 3. Reihe eine, zwischen der 3. und 4. Reihe zwei, zwischen der 4. bis 7. Reihe je eine feine Linie. Außerdem zeigen sich noch mehrere sehr feine, aber nicht so konstante Spirallinien, besonders in der Gegend der zwei stärksten Höcker. Die Anzahl der Körner eimer Reihe beträgt auf jeder Windung 16—24. Auf den feinen Spirallinien ist zuweilen ebenfalls eine außerordentlich zarte Granulation wahr- zunehmen, wobei die Verzierung stellenweise als feine Gitterung erscheint. Die Basis des Gehäuses ist mit feinen Spirallinien und Körnerreihen verziert. Die Innenlippe mit einem etwas aufgetriebenen COallus bedeckt; die äußere Lippe ist da, wo der längliche Querwulst sich bildet, einwärts gebogen und demzufolge ist dort die Öffnung verengt, während sie sonst oval ist. Der Kanal ist ziemlich lang und ein wenig nach rückwärts gekrümmt. Dimensionen. Spiralwinkel 21—22°. — Höhe (Länge) des Gehäuses 22—28 mm; Durch- ınesser (Breite) der letzten Windung 6—10 mm, — 17 — Höhe der letzten Windung: zur ganzen Höhe 0,29: 1. Höhe der vorletzten Windung: zur Breite. . 0,50:1. Vergleiche und Bemerkungen. Cerithium hberorum schließt sich nach Form und Verzierung an zwei Gosauarten an, an Cerithium furcatum ZexeLı (Gosau-Gastrop. pag. 94, Taf. XVII, Fig. 1, 2, 3, 5, 7; Taf. XVIII, Fig. 35—6) und an Cerithium reticosum Sow. (— Cerithium pustulosum Sow.), (Geolog. Transact. 1835. V. 3. Taf. 39, Fig. 17, 19; und Zexzuı, 1. e. pag. 99—100. Taf. XVII, 7; XIX, 17; XX, 2; XXIL, 3, 6, 7, n’Orsıcny Pal. frane., terr. eröt. II. pag. 381, Taf. 233, Fig. 4). Unsere Art ist jedoch durch ihre ganz eigentümliche Verzierung sowohl von diesen beiden, als auch von allen übrigen Kreide-Arten entschieden zu trennen. Sind die Körner und Höcker der Längsreihen abgerieben, so entstehen zarte Querrippen, welche von zahlreichen Spirallinien durch- schnitten werden. Untersuchte Exemplare: Mehr als 20. Fundort: Öerevi@, Schicht 7. 2. Cerithium Figolinum Vipar. (Textfig. 5.) 1874. Cerithium Figolinum NVIDAL, Terreno Garumnense de Catal., pag. 32, Taf. 3, Fig. 20. 1877. " „ LEYMERIE, Möm. sur le type garumnien. Ann. sc. g&ol. Vol. IX, pag. 49, Taf. 2, Fig. 5. 1878. ” A 9 Deser. g&ol. et paleont. des Pyrenees. Atlas. Taf. Q, Fig. 6. 1881. : n 9 Ibidem Texte, pag. 779. 1896. 5 ” PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hun- gariae), pag. 32, No. 23 Beschreibung. Gehäuse klein, turmförmig, schlank, aus 9—10 gleichmäßig wachsenden Windungen bestehend, welche durch feine, doch ziemlich scharf vertiefte Nähte getrennt sind, ohne Querwülste. Mündung rundlich-eckig; Kanal und Spira etwas defekt. Die Verzierung besteht aus Spiral- linien und spirallaufenden Höckerreihen: die Höcker ziehen in drei Reihen über die Windungen hin, sie sind in spiraler Richtung verlängert; die dicht stehenden Höcker der beiden oberen Reihen sind etwas größer, als die der untersten (dritten) Reihe, welche durch einen etwas breiteren Zwischenraum von den 2 oberen getrennt ist. Zwischen den Höckerreihen liegen feine Spiral- linien, in jedem Intervall 2—3, auch 4. An der Basis der Naht ist (nicht an allen Exemplaren) eine feine Körnerreihe sichtbar, welche jedoch zu- a b weilen fehlt. Auf der letzten Windung sind alle Textfig. 5. Cerithium Figolinum VıDau. vier Spiralreihen schön entwiekelt und auf der a. nat. Gr., b. 2fach vergr. — 18 — vorderen Wölbung derselben gesellen sich noch 2—3 Körnerreihen dazu. Eine Windung trägt 16 Höcker in einer Reihe. Dimensionen. Spiralwinkel 15°. — Ganze Höhe des Gehäuses ca. 16 mm; Breite der letzten Windung 5 mm; Höhe der vorletzten Windung nicht über 2 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Die untersuchten Exemplare stimmen mit Vıpars und Leymerıes Beschreibungen und Abbildungen vollständig überein. Der Form nach ist diese Art schlanker als Cerithium liberorum und gleicht in der Verzierung zumeist dem Cerithium furcatum Zererı (Gosau-Gastr. Taf. XVII, Fig. 1, 2, 3, 5, 7 ete.), ohne daß aber die spitzigen Höcker und an- dere Details mit der Verzierung unserer Art übereinstimmen würden. Untersuchte Exemplare: Zwei und einige kleine Bruchstücke. Fundort: Öerevic, zusammen mit Cardium Duclouxi Vıpar, am Fuß des Orlovac, im rechten Arm des Baches. Vıpar fand diese Art im lignitführenden Garumnien von Figols (Catalonien), Leymerıe in Südfrankreich in der untern Zone des Garumnien von Auzar (Haute-Garonne) zusammen mit (Car- dium Duclouxi, Ostrea larva (= Ostrea ungulata Scuuorrn., sp.) und mehrerer anderer Arten. 3. Cerithium trilinum Persö; nov. sp. Taf. X, Fig. 9. 1896. Ceritium trilinum PErHö, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 24. Beschreibung. Das abgebildete Exemplar besteht aus vier Umgängen; die Spitze und die untere Partie fehlen. Die Umgänge nehmen regelmäßig zu, besitzen keine Querwülste und sind durch eime feine, aber ziemlich scharfe und tiefe Naht getrennt. Die Verzierung besteht auf jedem Um- gange aus je drei spiralen Höckerreihen, die nach unten allmählich stärker werden, so daß die oberste Reihe am kleinsten und die unterste am größten ist. Die oberste Höckerreihe liegt beinahe unmittelbar an der Naht; zwischen ihr und der mittleren Höckerreihe verläuft eine breite, seichte Furche, die mit vier Spiralstreifen verziert ist, deren mittlerer am stärksten, die äußersten etwas schwächer, die mitt: leren aber am feinsten sind. Die beiden unteren Höckerreihen sind einander genähert, zwischen ihnen liegen drei Spirallinien; zwischen der untersten Höckerreihe und dem Unterrande folgen noch zwei Spiralstreifen. Zahl der Höcker einer Reihe auf einem Umgang 22—25. Dimensionen: Höhe der einzelnen Windungen . . . . . 3,75 4,50 5,25 mm Breite „ n N a En En 0) 9,00 11,50 „ Höhe von drei Umgängen: zur Breite (= 1) 1,0: 5,0. Spiralwinkel 26—27°. Vergleiche und Bemerkungen. Cerithium trilinum ist dem Cerithium lassulum SroriczkA am ähnlichsten (Cret. Gastr., pag. 198. Tab. XV, Fig. 8. Tab. XIX, Fig. 1); dieses unter- scheidet sich aber durch die gleiche Größe der Höcker in den Hauptreihen und durch die feinen Körner- reihen zwischen den ersteren. Ö. trilinum ähnelt ferner dem Cerithium trimonile (MicHkLis), Sroriczka (l. ec. pag. 199, Tab. XV, Fig. 9; Tab. XIX, Fig. 2—3) aus der Arrialoor-Gruppe Südindiens. — 159 — Srorıczkas ('. trimonile soll nach dem Autor mit Stücken aus dem Gault von Yonne überein- stimmen dagegen nicht mit den älteren Beschreibungen und Abbildungen.' Text und die sehr verschie- denen Abbildungen bei Srorıczka stimmen nicht überein. Unter den Srorıczkaschen Stücken zeigen Taf. XIX, Fig. 2 und 3 bei einem Gewindewinkel von 25—30° (nach Storıczka) mit C. trilinum von Öerevi@ viel größere Ähnlichkeit als mit (. trimonile; die südindischen Stücke könnten mit der Form von Öerevi@ identisch sein. Aus der Verwandtschaft des Cerithium trilinum sind noch hervorzuheben: Cerithium Luschitzianum Geisırz (Sächsisch-böhmische Kreide. 1839, pag. 72. Tab. XVIII, Fig. 21) aus dem Luschitzer Plänermergel, welches Reuss erst unter demselben Namen erwähnt (Geogn. Skizzen aus Böhmen, 1843, pag. 205), später aber mit dem Cerithium trimonile Micw. identifiziert (Böhm. Kreide, I, 1544, pag. 42, Tab. X, Fig. 2). Nach Reuss trägt diese Art drei breite und flache Querstreifen (Spiralbänder), welche durch 15—20 Längsfurchen (Querfurchen) in ebenso viel kleine rundliche Höcker zerteilt werden. Die ganze Länge der Schale : zum Durchmesser der Schlußwindung nach Reuss — 2.5:1, was viel besser der Proportion unseres Exemplars als nach der Beschreibung dem Cerithvum trimonile entspricht. Gemıtz’ Abbildungen sind überaus unvollkommen, die von Ruuss — wie es scheint — der Beschreibung nicht ganz entsprechend. Cerithrum ternatum Reuss (Böhm. Kreide, I, pag. 42, Tab. X, Fig. 3) und Cerithium sociale ZERELI (Gosau-Gastr. pag. 95, Tab. VII, Fig. 4, 6) sind durch die drei Höckerreihen dem Cerithium trilinum zwar ähnlich, weichen aber in ihrer Form sowie in der Größe und Anordnung der spiralen Höckerreihen und Streifen wesentlich ab. Zahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundort: Cerevic. Das abgebildete Exemplar aus Schieht 7 (glimmeriger, schwarzer Ton- mergel), vier kleinere Bruchstücke vom Westfuße des Berges Orlovac aus der (erithium Figolinum und Cardium Duclouxi führenden Schicht. 4. Cerithium detrectatum Prr#ö; nov. sp. Taf. X, Fig. 10. Beschreibung. Schale klein, turmförmig, aus ca. $—10, durch eine feine Naht ge- trennten, etwas gewölbten Umgängen bestehend, die mit Querfalten und Spiralstreifen verziert sind. Von der Spitze fehlen 2—3 Windungen. Schlußwindung verhältnismäßig viel größer, als die vorletzte, etwas aufgebläht, mit nicht besonders kurzem Kanal. Mündung länglich oval; Außenlippe dünn und ganz- randig; Innenlippe etwas wulstig. Die Spiralstreifen bedecken die ganze Oberfläche, sie sind sehr fein und zahlreich und reichen bis zum unteren Ende des Kanales. Die Querfalten sind auf den oberen Umgängen gut ausgebildet und um- fassen, von Naht zu Naht reichend, die ganze Windung, während sie auf der Schlußwindung allmählich verflachend nur bis zu deren Mitte herabreichen. Sämtliche Querfalten werden von feinen Spiralstreifen gequert; ihre Zahl beträgt auf einem Umgange 16—20. ı Cfr. MICHELIN: Me&m. Soc. geol. de France S.I. Vol. III, pag. 100, Taf. XII, Fig. 5. D’ORBIGNY: Pal. franc. Terr. Cret. II. pag. 369, Taf. 230, Fig. 7, 9. PıcTET et CAMPICHE: Terr. Cret. de Ste-Croix pag. 308. — 160 — Dimensionen. Spiralwinkel 27°. —- Ganze Höhe der Schale ca. 19 mm; Durchmesser der Schlußwindung 6.5 mm. — Höhe der Schlußwindung mit dem Kanale : ganzen Höhe der Schale — 1) — (0.42. h Vergleiche und Bemerkungen. Von den oberkretazeischen Arten ist Cerithium pliciferum Bınkuorst aus der Limburgischen Oberkreide (Gaster. et Ceph. de la eraie sup. de Limbourg, pag. 26, Tab. I, Fig. Sa, b) am ähnlichsten, nur ist unser Exemplar etwas schlanker‘ und sein Spiral- winkel kleiner (27°, bei Bıykuorsts Art 30°), die Zahl seiner Querfalten etwas geringer, die Windungen weniger gewölbt, und während die Spiralstreifen unserer Art alle gleich sind, wechseln auf BinkHorsts Exemplare stärkere mit feineren ab. Schließlich ist es unbekannt, ob das mangelhafte Exemplar Bink- HOoRsSTs einen Kanal besessen hat oder nicht. Aus der südindischen Kreide sind es die beiden Arten Cerithium (Sandbergeria) Trichinopoli- tense Forses und Cerithium (Sandbergeria ?) erispicans SrorLıezka (Üret. Gastr., pag. 202, 203, 460, Tab. XV, 5; XVI, 6-8; XIX, 4), die unserer Form am meisten ähneln, beide sind jedoch kanallos. In der Verzierung stimmt Cerithium filiferum Dessavyzs (Cog. foss. Il, pag. 377, Tab. 49, Fig. 15, 16) am besten überein, doch ist auch dieses durch gewölbtere Windungen, geringere Zahl von Querfalten, weitere Mündung, abweichende Innen- und gekerbte Außenlippe von unserer Art leicht zu unterscheiden. Fundort: Öerevi@; Schicht 7, glimmeriger, grauer Tonmergel. 5. Cerithium cfr. carnaticum STtouiczka. Oerithium carnaticum STOLICZKA, Cret. Gastrop. Southern-India, pag. 195, Tab. XVI, Fig.1, 1a, 2. Ein einziges mangelhaftes Fragment aus dem glimmerigen schwarzen Tonmergel, Schicht 7, welches der Form und Verzierung nach am meisten der zitierten südindischen Art ähnelt. Da aber seine Schlußwindung mangelhaft, die Spitze und die untere Partie abgebrochen sind, müßte vorläufig von einer Identifizierung abgesehen werden. 6. Cerithium sp. indet. Taf. X, Fig. 11. Ein aus drei Umgängen bestehendes Fragment, mit diekschaligem Gehäuse, glatter, jeder Ver- zierung entbehrender Oberfläche, die — wie es scheint — ursprünglich mit einer glänzenden Schicht überzogen war. Auf jedem Umgange stehen 1—2 stark hervortretende Querwülste, 1/; —°/, Windung voneinander entfernt. Der Querwulst der Schlußwindung ist in Form eines stumpfen Kieles erhöht. Mündung länglich, Innenlippe stark wulstig, Außenlippe und Kanal fehlen. Dieses sehr mangelhafte Exemplar ist keiner der Kreideformen besonders ähnlich, erlaubt jedoch keine genauere Bestimmung. Fundort: Cerevi6, Schieht 9, grauer Tonmergel. . 688 a Be 'on Fr = roch 1897. . N le alten und 99 ‚Figuren. gr. 8°. 1899, Hälfte. Von Fr. Frech. ıg und Gliederung. Dyas ‚Figuren. gr. Ka 1901. Von Fr. a Von Fritz Saonloeı mehreren er im Text. Y Ei Fr. rn Mit. 2 Tan ANSSDBen. und zahleeichen ‘von Frftz Frech. (256 5.) ven Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Lehrbuch der Mineralogie. Max Bauer. Zweite völlig neubearbeitete Auflage. 98 Bogen gr: 8°, Mit 670 Figuren. 1903. Preis Mk. 15.—. „un ılung |Mikrophotographien zur. Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur Bee von Mineralien und Gesteinen 3 ; ausgewählt von E. Cohen. 80 Tafeln mit 320 Mikrophotographien. Preis Mk. 96.—. ons Gesteinslehre von H. Rosenbusch. Zweite durchgesehene Auflage. vum und 565 8. gr. 8°. Mit 96 Illustrationen im Text und 2 eolorierten Karten. Preis brosch. Mk. 18.—, eleg. Halbfrz. geb. Mk. 20.—. Mikroskopische "Strakturbilder der Massengesteine in farbigen Lithographien. Herausgegeben von Dr. Fritz Berwerth, ö. Professor der Petrographie an der Universität in Wien, Mit 32 lithographierten Tafeln. Preis Mk. 80.— ’ Seit 1833 { . Neues J ahrbuch ee Natuwe A Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 2... Organ des naturwisse Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen & x für . herausgegeben von NT M. Bauer, E.Koken, Th. Liebisch in Marburg. in Tübingen. Ri in Göttingen. Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Band Mk. 25.— Seit Mai I900 | n | i en 75 Oentralblatt [pie son = I Die: Mineralogie, Geologie und Palacontalogie 3 Herausgegeben von M. Bauer, E.Koken Th. Liebish | en Au er in Marburg. in Tübingen. in Göttingen. Monatlich 2 Nummern. Preis für Niehtabonnenten SR Neuen | ‚ Jahrbuchs Mk. 19.— pro Jahr. er. #% (Bd, T. 509 Seien, Bd. II, 445 Seiten, 2 Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Centralblatt umberechmet. . Böhoris of the Princeton University r - Expeditions to Patagonia. hi WAND ı Wir übernahmen den außeramerikanischen Vertrieb dieses großen 3 Geh. Rat Prof Dr wissenschaftlichen Werkes von grundlegender Bedeutung, das für ‚alle naturwissenschaftlichen Bibliotheken ‚unentbehrlich sein wird. Abteilung Palaeontology. Bd. IV. V. VI. VII (in letzterem Bande auch Preis jedes Bandes Mk. 63.— ale (Bei Subskription auf das ganze Werk von 8 Bänden je Mk. a ERS Inhalts- und Preisverzeichnisse der g Die Ammoniten ; | | Oi Abhandlung n a des schwäbischen Jura Be von SEE Ar [t% RN Prof. Dr. F. A. Quenstedt. Ne LS EROF Band III | statt Mk. 210.— Mk. 130. —. Fe Me a R Tahalte- Ben ü Druck von Carl Rombola, "Heilbronn “N \ yusa LLABONTOGRAPHI = BEITRAEBGE ZUR FURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben ı von : = KOKEN wa J. F. POMPECKJ a in Tübingen in Hohenheim . Unter Mitwirkung von = Er 0. Jaekel, A. von Koenen, A. Rothpletz und G. Steinmann % als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. re x Zweiundfünfzigster Band. BT HS Vierte bis sechste Lieferung. Inhalt: ans, Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des nee (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). & Ss Taf. Er | .. 2 an = E. Schweizerhartsche Verlagsbuchhandlung (E. Nägele). er ne & IR Ausgegeben im Juli 1906. ee Abteilune, Die a der Se Inseln, Taliabu es = Abschnitt: Grenzschichten zwischen Jura und Kreide. Be ne Mit L Tafeln, 2 a. und 15 Figuren. in . Von GG von Artha Mit 97 Tafeln, 6 Texttafeln, — 161 — Untergattung: Campanile Bayır; 1884. 7. Cerithium (Campanile) regens Pernö; nov. sp. Taf. X, Fig. 12. 1873. Nerinea sp. (ein großes Exemplar) A. KocH in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 117. 1876. 5 efr. Requieniana (Bruchstück eines großen Exemplars) A. Koch, ibidem, vol. VI, pag. 22. 176. n + F (Bruchstück eines sehr großen Exemplars) A. Koch, m Jahrb. d. geolog. Reichs- anstalt. Vol, XXVI, pag. 9. 1896. Cerithium (Campanile) regens PETHÖ, in M. kir, Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 25. Beschreibung. Gehäuse sehr groß, dickschalig und turmförmig, mit ca. 15—18 einander stark umfassenden Windungen, welche unterhalb der wenig vertieften Naht etwas vorstehen und mit Höckern verziert sind. Die letzte Windung ist (auch ohne den Kanal) nahezu dreimal so hoch als die vorhergehende. Die Verzierung besteht nur aus den unterhalb der Naht vorstehenden kräftigen Höckern, deren Anzahl auf jeder Windung 22—24 beträgt. Die Höcker sind nur auf den unteren 6—7 Win- dungen deutlich, auf den oberen erscheinen sie nur als verschwommene Unebenheiten; auf der letzten Windung werden sie wieder kleiner. Sonst ist die Schale ganz glatt und war — wie es scheint — ur- sprünglich mit einer gelblichbraunen, glänzenden Schicht überzogen. Die Spindel ist kompakt, mit zwei sehr starken Falten; die Innenlippe trägt eine sehr starke, den Spindelfalten gleichkommende Hauptfalte und rudimentäre Spuren einer zweiten, sehr kleinen Falte. Die Innenlippe ist stark wulstig, der Callus ist mit dem Vorderteil nicht ganz an die Schale ge- heftet, sondern ein wenig aufgebogen. Der Kanal ist — nach dem erhaltenen Bruchstück — stark zurückgekrümmt. Dimensionen. Spiralwinkel ca. 26—30°%. — Ganze Höhe des Gehäuses (nach zwei de- fekten Exemplaren geschätzt) ca. 190—200 mm. Die Höhe der letzten Windung des auf Taf. X, Fig. 12 abgebildeten Exemplars (ohne den Kanal) 33 mm. (In der Abbildung erscheint diese Windung fälschlich viel niedriger als im Original). Durchmesser derselben Windung 72 mm. Die Höhe der drei vorletzten Windungen zusammen 37 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Von dieser Art liegen drei Exemplare vor, welche einander gut ergänzen, nämlich ein aus fünf Windungen bestehendes, gedrungenes, großes Bruch- stück und ein etwas kleineres, aus acht Windungen bestehendes Exemplar, dessen letzte Windung teil- weise abgebrochen ist, und an dessen Spitze ungefähr fünf Windungen fehlen. An dem kleinen Exemplar sind die unterhalb der Naht befindlichen Höcker noch kaum wahrzunehmen, demungeachtet halte ich es mit dem vorigen für identisch, weil es hinsichtlich der Form und besonders in der Anordnung, Zahl und Form der Spindel- und Hauptfalten mit jenem völlig übereinstimmt. Das dritte Exemplar ist sehr defekt und zerdrückt. Von den Kreide-Arten mit Spindelfalten ist keine dem Campanile regens ivgend auffälliger ähnlich. Zwei Arten aus der indischen Kreide! sind an der Naht mit ähnlichen, aber bedeutend stärker ! Cerithium inauguratum und hispidum SToLiczKA, Cret. Gastrop. of S.-India, pag. 193, 194, Tab. XV, Fig. 15—20. I , 1% ’ P {>} ’ $) ’ {=} Palaeontographica. Bd. LU. 21 — 192 — vorstehenden und spitzigeren Höeckern verziert, auch ist die Oberfläche jener Arten mit deutlichen spiralen Linien und Gürteln versehen, welche an unserer Art gar nicht vorkommen. In Bezug auf die äußere Form kommen unseren Exemplaren mehr als alle Kreide-Arten zwei eocäne Arten nahe, u. z. Cerithium giganteum Dersmayes und Cerithium incomptum Dixox, welch letztere gleich unserer Art zwei Spindel- und eine Hauptfalte besitzen; jedoch sind — abgesehen von anderen Verschiedenheiten — die über der letzten Windung stehenden Windungen bei weitem nicht so niedrig, wie bei Campanile regens. Fundort. Öerevic, Schicht 7 (das Taf. X, Fig. 12 abgebildete Exemplar) und 9 ; glim- meriger schwarzer und bräunlichgrauer Tonmergel. Unterfamilie: Potamidinae Anpıns. Gattung: Potamides BronGNIARrT. Untergattung: Tympanotomus Kırın, em. 1753. (sensu Adamsi) (Tympanostoma Sow.; Potamis Swaınson. ) 1. Potamides (Tympanotomus) Semseyi Prrnö; nov. sp. Beschreibung. Gehäuse klein, turmförmig, aus zehn Windungen bestehend, welche mit quergestellten Dornen und diese in spiraler Richtung schneidenden feinen Furchen verziert sind. Die Naht an den oberen Windungen scharf und deutlich, an den unteren verdeckt. Die letzte Windung ist anderthalbmal so hoch als die vorhergehende, an der Basis in eine Kante auslaufend, welche mit einer Körnerreihe verziert ist. Die Innenlippe ist von einem dünnen Callus bedeckt und biegt sich ein wenig vortretend nach hinten; die Außenlippe ist defekt. Mündung oval, Kanal kurz. — Die Form ist etwas variabel: bei ein und derselben Länge (Höhe) ist sie bald schlanker, bald gedrungener, obwohl diese Abweichung teilweise durch die mehr oder weniger vorstehenden dornigen Rippen verursacht wird. Die Verzierung besteht an den oberen sechs Windungen aus Querrippen, welche in der Längsrichtung von je zwei Furchen durchschnitten werden, wodurch an jeder Querrippe je drei winzige Höckerchen entstehen; an den 4—5 unteren Windungen treten diese Querrippen immer mehr hervor, jedoch so, daß der obere Teil derselben dornartig vorsteht, während der untere Teil gegen die Naht zu sich immer mehr verjüngt, demzufolge haben diese dornigen Rippen von der Seite gesehen die Form eines unregelmäßigen Dreiecks, auf jeder Windung stehen 9—12 Rippen; die spiralen Furchen durch- schneiden dieselben gerade so wie die oberen Rippen, nur daß sie tiefer eingesenkt sind, wodurch an ihnen etwas größere und schärfere Höcker entstehen. Außer diesen Furchen ist das Gehäuse mit eng- stehenden, feinen Spirallinien bedeckt, welche besonders in der Mitte der letzten Windungen sehr schön sichtbar sind. Die Basis der letzten Windung ist eigentlich gewölbt, erhält jedoch ein eckiges Aus- sehen durch die Verzierung aus drei sehr feinen, spiralen Perlenreihen. Die beiden oberen Reihen werden aus gleichgroßen, die untere aus bedeutend kleineren Körnern gebildet, — zwischen diesen — 18 — Reihen liegen je drei Spirallinien und unterhalb der untersten bedecken ebensolche Spirallinien die Schale bis zum äußersten Ende des Kanals. Diese Spirallinien sind beträchtlich stärker als die auf den Windungen befindlichen und sind schon mit bloßem Auge wahrnehmbar. Dimensionen: Spiralwinkel Höhe des Gehäuses Durchmesser der letzten Windung bei schlankeren Exemplaren 27° 11 mm 4 mm bei gedrungeneren „ 30° 13 mm 6 mm Vergleiche und Bemerkungen. T'ympanotomus Semseyi liegt in sehr schönen Exem- plaren vor, an welchen nur die Außenlippe defekt ist, im übrigen aber sind selbst die kleinsten Details der Verzierung tadellos und fast wie bei lebenden Arten erhalten. Nur zwei Arten der oberen Kreide können zum Vergleich herangezogen werden: zunächst das bedeutend größere und roher geformte Cerithium Simonyı Zexerı (Gosau-Gastrop., pag. 114, Taf. XXIII, Fig. 5—7), dessen Oberfläche mit abwechselnd stärkeren und schwächeren, stellenweise eine feine Granulation erzeugenden Spirallinien bedeckt ist, und welches nie mehr als sechs Rippen besitzt. — Die andere Art ist Cerithium costulatum Leyuerıe (Deseript. des Pyrenees, pag. 779. Atlas, Taf. O., Fig. 7) aus dem Garumnien von Anzas, welches schlanker ist als die schlanksten Formen von T’ympanotomus Semseyi, demselben aber für den ersten Moment äußerst ähnlich ist, mit dem Unterschied, daß seine einzelnen Windungen relativ viel höher sind als bei unserer Art; ferner ist dort die letzte Windung nach unten zugespitzt und trägt keinerlei Verzierung. Die Beschreibung dieser Art ist übrigens so ungenügend, daß sie die Erkennung der Art nahezu unmöglich macht. Untersuchte Exemplare: Sechs schöne Exemplare und einige defektere Bruchstücke. Die Art wurde Herın Axpor v. Seusey, dem hochherzigen Mäcen ungarischer ‚geologischer Forschungen, gewidmet. Fundort: Cerevic, am Fuße des Berges Orlovac, im westlichen Arm des Baches, mit Ceri- Ihium figolinum und Cardium Duclouwi. Familie: Aporrhaidae PriLiper. (Chenopidae Desuaves. ) Gattung: Aporrhais (Da Costa; 1798) Divuwyn; 1823. Untergattung: Aporrhais s. str. 1. Aporrhais crepidatus Pkrrnö; nov. sp. , Taf. XI, Fig. 1, 1a. 1896. Aporrhais crepidatus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hun- gariae). Pag. 32, No. 26. Beschreibung. Schale spitzeiförmig, nicht diekwandig, ohne die Spitze aus 6—7 gewölbten "Windungen bestehend, die durch eine mäßig vertiefte Naht voneinander getrennt sind. — Die oberen Umgänge sind je mit 16 stark vortretenden, beinahe scharfen, etwas gebogenen und nach vorne gerich- — 164 — teten Querrippen verziert. Auf der Schlußwindung verlaufen in spiraler Richtung drei Kiele, deren oberster am stärksten ist und sich gegen die Naht zu einem flachen schmalen Rand erweitert; der un- terste ist schwach und erstreckt sich nur über die Hälfte des Umganges; der oberste aber geht bei dem Flügel der Außenlippe aus zwei Ästen aus, die sich erst später zu einem scharfen Kiel vereimigen. Auf den Kielen ist eine Granulation zu beobachten, die auf dem oberen am stärksten ist. Die Querrippen er- strecken sich also auch über die Kiele, wie auch über einen Teil der Räume zwischen den Kielen. Diese Zwischenräume sind im übrigen mit feinen Spiralstreifen verziert, die auf den oberen Windungen fehlen. — Mündung eng; der Flügel der Außenlippe fehlt, ein Fragment desselben reicht bis zum zweitletzten Umgang hinauf; Innenlippe etwas schwielig; der untere (vordere) Kanal fehlt. Dimensionen. Das Gewinde ist nur bis zum vorletzten Umgange regelmäßig, so daß nur dort der Spiralwinkel gemessen werden kann, er beträgt 45°. Breite der Schlußwindung ohne Flügel — 13 mm; Höhe ohne den unteren Kanal S mm. — Höhe der vorhergehenden Windungen 6, 4 und 2 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Von den ähnlichen Arten Aporrhais vespertilio Gorpruss sp. (Petr. Germ. III. Gastr. pag. 17, Tab. 170, Fig. 5) aus der Haldemer und Glatzer chlori- tischen Kreide, ferner von Aporrhais Arrialoorensis Storıczka (Cret. Gastr. S.-India, pag. 28, Tab. II, Fig. 1) und von einigen anderen unter verschiedenen. Namen beschriebenen Formen, unterscheidet sich Ap. cerepidatus leicht durch die Form und Verzierung der Schlußwindung. Fundort. Öereviec, Schicht 9, glimmeriger, grauer Tonmergel. Untergattung: Arrhoges Gase.; 1868 2. Aporrhais (Arrhoges) machaerophorus Pekrnö; nov. sp. Tafel XI, Fig. 2. 1876. Pterocera sp. A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. 1876. 9 » » „In Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 9. 1896, Aporrhais (Arrhoges) machaerophorus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio 5 millenaris Hungariae). Pag. 32, No, 27. Beschreibung. Gehäuse diekschalig (? verlängert kegelförmig; Spira fehlt), Schlußwin- dung etwas aufgeblasen, rettigförmig, glatt, ohne Verzierung. Außenlippe flügelartig verbreitert; Flügel diek, oben ausgeschnitten und nur an die Schlußwindung geheftet, am Anßenrande mit scharfem (? säbel- förmigem) Fortsatz. Der Außenrand des Flügels ist sehr dick; innen ist dieser gewölbt, ganzrandig und boeig; sein Unterrand wird dünn und schließt sich schräg abgestutzt dem sehr kurzen Kanale an. Innen- lippe mit wulstigem Callus. Mündung sehr schmal, nahezu vom Umriß eines Haferkorns. Dimensionen. Höhe der Schlußwindung mit dem kurzen Kanal 40 mm, Breite mit dem Flügel 41 mn; größte Dieke des Flügelrandes 5—6 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Der Gestalt und der Form des Flügels nach erinnert diese Art an dam Formenkreis von Alaria eos GorDr. sp., Alaria Reussi GEINITZ sp. und Alaria megaloptera Reuss sp., die Zırten zu Lispodesthes stellt. Von diesen, wie von den übrigen Lispodesthes- Arten ist die vorliegende durch das vollkommene Fehlen einer Verzierung und die Kürze des Kanales — 15 — unterschieden. Es sei hier erwähnt, daß sich unser Exemplar in Hinsicht auf diese beiden Merkmale viel mehr jenen Formen nähert, die Srorıczks aus der südindischen Kreide unter dem Namen Alaria papilionacea beschrieben hat. Die Zuzählung der Art zu Arrhoges wird außer durch die Kürze des Kanales auch dadurch gerechtfertigt, daß der Flügel nur an der Schlußwindung anliegt, während derselbe bei der erwähnten Formengruppe immer 1—2 Windungen höher himaufreicht, und mit dem lebenden Typus des Subgenus (Arrh. occidentalis Peer) auch im dieser Hinsicht übereinstimmt. Trotz des nur einen mangelhaften Exemplares, welches mir vorliegt, halte ich darum die Aufstellung einer neuen Art für berechtigt. Fundort: Cerevic, Schicht 9, glimmeriger, grauer Tonmergel. Untergattung: Malaptera Pırrız 1876. 3. Aporrhais (Malaptera) minuta Peruö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 3. 1896. Aporrhais (Malaptera) minuta PETHÖö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 28. Beschreibung. Gehäuse klein, ziemlich dünnschalig, spitz bikonisch und seitlich etwas zusammengedrückt; es dürfte aus insgesamt 6 oder 7 Windungen bestanden haben, von denen vier er- halten sind; nur die Spitze fehlt. Naht sehr fein. Die Schlußwindung ist nahezu zweimal so lang, wie die vorletzte, am unteren Ende war dieselbe kanalartig verlängert (dieser Teil fehlt). Mündung sehr eng, spaltartig. Die Außenlippe zu einem Flügel ausgebreitet, der sich nach dem vorhandenen Frag- ment an die Windungen anlegte und sich offenbar bis über die Spitze hinaus erstreckt haben dürfte. Die Innenlippe bildet einen stumpfen Callus und breitet sich jenseits der Hälfte des Umganges gleichfalls zu einem Flügel aus, welcher (wenigstens auf dem der Windung anhaftenden Fragment) aus zwei dicht aneinander passenden Lamellen besteht. Diese Flügel haben sich oben und unten wahrscheinlich ver- einigt und die Schale in zwei beinahe gleiche Hälften geteilt. Auf dem der Mündung zugekehrten (inneren) Teile ist keine Spur einer Verzierung vorhanden, während auf dem äußeren Teile die Win- dungen mit der Verzierung zusammen schön ausgebildet sind. Die Windungen sind an der Naht stark eingeschnürt, während ihre mittlere Partie in der Form einer stumpfen Kante vorsteht; auf der Schluß- windung verläuft in der Mitte bereits eine scharf vortretende Rippe. Die Verzierung eines Umganges besteht aus je 8 oder 10 Spiralstreifen, zwischen welchen noch je eine außerordentlich feine, aber deutlich sichtbare Linie verläuft. Diese Längenverzierung wird durch mehr oder weniger feine Linien gequert, so daß sich auf unverletzten Stellen eine sehr zarte Gitterung zeigt. Dimensionen. Höhe ohne den Kanal ca. 17 mm; Breite der Schlußwindung ohne die Flügel 9 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Es sind mir keine Formen bekannt, welche mit der eigenartigen A. minuta n. sp. irgendwie in näherer Beziehung stünden. Fundort: Öerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 166 — Familie: Strombidae (D’ORBIENY), ADAMS. Gattung: Rostellaria Lauarer ; 1799. Untergattung: Hippocrene Montrorr; 1810.! 1. Rostellaria (Hippocrene) subtilis Prrnö; nov. sp. ray, 2, die, Ar 1876. Rostellaria (efr. inornata D’ORB) A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22, 24. 1876. = N A. KocH, im Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 9, 12. 1896. = (Em PnoeIneRee) subtilis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio mil- lenaris Hungariae). Pag. 32, No. 29. Beschreibung. Gehäuse dünnschalig und glatt; Spira wenig turmförmig, aus 7—S Um- gängen bestehend, welche dneh eine sehr feine, fadenartige Naht getrennt sind. Unter der Naht biegen die Windungen etwas, mit kaum wahrnehmbarer Konkavität, nach außen, fallen aber alsbald ganz glatt bis zur nächsten Naht ab. Die Schlußwindung ist am größten und etwas aufgeblasen. Die sehr dünne und ganzrandige Außenlippe breitet sich halbkreisförmig längs der ganzen Schale aus und reicht beinahe bis zur Spitze des Gewindes. Die Verzierung des Flügels ist fein und besteht aus halbkreis- förmigen Zuwachsstreifen, die auf dem oberen und unteren Rande des Flügels etwas zusammengedrängt sind. Auf den Umegängen, namentlich auf den oberen, sind feine, linienartige Varices sichtbar; im übrigen sind sie ohne Verzierung. Die Schale des abgebildeten einzigen Exemplars ist nur zum Teil erhalten, die Spitze und die vordere (untere) Partie mit dem Kanal, sowie ein Teil des Flügels fehlen. Auf dem Steinkerne sind Form, Verzierung und der ımverletzte Rand des Flügels deutlich sichtbar. Dimensionen. Spiralwinkel ca. 26—28°. Breite der Schlußwindung mit der Außenlippe 51 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Wenn p’Orzıcnys Pterocera speciosa (Pal. fr. terr. eret. IL., pag. 303, Tab. 211, Fig. #) zu aan gestellt werden darf, so würde sich ihr Hippocrene subtilis als zweite Form der oberen Kreide anreihen. D’Orsıenyv bemerkt aber selbst, daß er den Rand des Flügels nicht kennt und infolgedessen die daran eventuell vorkommenden Fortsätze nicht beschreiben kann; ferner daß der Zeichner den Randteil der Außenlippe unrichtig ergänzt hat. Außer dem auf Taf. XI, Fig. 4 abgebildeten Exemplare befinden sich in unserer Sammlung auch defekte Stücke, deren eines Fig. 5 veranschaulicht. Unverletzte Stücke liegen nieht vor. Fundort: Öerevic, Schicht 7 und 9, elimmeriger, schwarzer und grauer Tonmergel. " Die neuerdings des öfteren angewendete Schreibweise Hippochrenes ist nach der Ableitung des Wortes unrichtig. — 167 — 2. Rostellaria (? Hippocrene) sp. indet. Tafel XI, Fig. 6. 1876. Rostellaria, sp. indet A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 24. 1876. n ” „ A. Koch, in Jahrb. geol. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 12. Etwa S—10 mehr oder weniger mangelhafte Exemplare aus Schicht 7 und 9 von Öerevi@ können nieht genauer bestimmt werden. Sie gehören wahrscheinlich in die Nähe von Rostellaria nuda Bisk- Horst aus der Limburger Oberkreide (Gastr. de Limbourg, pag. 3, Tab. Va, Fig. 9) und Rostellaria columbaria Lamarcx (Cogq. foss env. de Paris II, pag. 621, Tab. S3, Fig. 5—6). Unsere mangelhaften Exemplare sind dünnschalig und noch schlanker, als die angeführten Arten. Die S—9 flachen und glatten Umeänge sind durch eine sehr feine Naht begrenzt, deren tiefere Einschnürung sich nur auf den Steinkernen zeigt. Schlußwindung etwas aufgeblasen. Spiralwinkel 21—22°. Der obere Kanal ist sehr fein, fadenförmig und reicht bis zum vierten Umgang hinauf; das vordere (untere) Ende ist unvollkommen und dürfte nach einzelnen Bruchstücken etwas verlängert ge- wesen sein. Die mir zur Verfügung stehenden Exemplare erinnern in der Form an Jrimella, weichen aber durch den Mangel einer Verzierung ab. Gattung: Pterodonta nv’Orgıeny; 1842. Pterodonta sp. Taf. XI, Fig. 7. 1876. Pterodonta (cfr. ovata D’ORB.) A. Koch, in Földtany Közlöny. Vol. VI, pag. 25. 1876. m cn 5 ” A. Koch, in Jahrb. geol. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 12. Das einzige Exemplar kann nicht genauer bestimmt werden, da nur die eine Hälfte desselben vorhanden und auch diese bis zur Spindel abgerieben ist. Es ist der Pterodonta ovata v’Orzıeny (Pal. fr. terr. er&t. II, pag. 317, Tab. 218, Fig. 3) aus der chloritischen Kreide von Marseille sehr ähnlich. Da die Außenlippe ganz fehlt, von der Innenlippe aber nur ein schmaler Streifen erhalten ist, so kann es mit D’ORBIGNYS Art nicht identifiziert werden. Daß dieses mangelhafte Exemplar nicht zu T'ylostoma SHARPE gehört, geht aus der verhältnismäßig viel dünneren Schale, der geraden Spindel und der Form der Hohlräume der sich umfassenden Umgänge hervor. Fundort: Öerevi@, Schieht 9, glimmeriger, bräunlichgrauer Tonmergel. Familie: Cypraeidae Grar. Gattung: Cypraea Linst&; 1757. (Lamarok). 1. Cypraea Zsigmondyana Prraö; nov. sp. 1896. Cypraea Zsigmondyana PETHö, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hun- gariae). Pag. 32, No. 30. Beschreibung. Schale länglich eiförmig, fast birnförmig, stark aufgeblasen und am vor- deren Teile verlängert. Spira ganz verdeckt. Innenlippe eingebogen; Außenlippe am oberen (hinteren) — 18 — Ende in weitem Bogen über den Winkel der Innenlippe geneigt, welchen sie ganz verdeckt, obwohl zwischen den beiden eine ziemlich weite Spalte offen bleibt. Am vorderen (unteren) Ende sind beide Lippen ausgußartig verlängert, wobei sich die Mündung etwas ausweitet. Hier ist die innere Biegung der Außenlippe etwas konkav, während die Endpartie schräg abgestutzt erschemt; die Innenlippe hin- gegen ist glatt nach innen gewunden. Mündung ziemlich eng, Zähne verhältnismäßig groß und tief liegend und an beiden Lippen bis zum unteren Ende reichend; nur die eingewundene Partie der Außen- lippe m der Region der Spitze ist ungezähnt. Dimensionen. Ganze Länge (Höhe) der Schale 60 mm; Dicke (vertikal zur Mündung) 24 mm; größte Breite 32 mm; ursprünglich aber etwas breiter. Vergleiche und Bemerkungen. Der (Oypraea Zsigmondyana ist unter den Kreide- arten am ehesten noch O'ypraea (Luponia) Newboldi Forszs (Srouiczra, Cret. Gastr., pag. 54, Tab. IV, Fig. 2—3) zu vergleichen, doch ist dies eine kleinere und gedrungenere Form, deren Zähne viel kleiner sind. Die aus der Gosau stammende C'ypraea rostrata Zerzıı (Gosau-Gastr., pag. 62, Tab. XI, Fig. 10) ist viel gedrungener und dicksehaliger, ihr oberes Ende ist von abweichender Form, das untere aber gegenüber unserer Form sehr diek und plump. Fundort: Öerevie, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. Untergattung: Luponia Gray; 1832. 2. Cypraea (Luponia) cfr. carnatica Sronıczra. Taf. VI, Fig. 5, 5a, 5b. 1867. COypraea (Luponia) Cunliffei FORBES, STOLICZKA, Cret. Gastr. S.-India, pag. 55, Tab. IV, Fig. 4. 1868. 5 m carnatica STOLICZKA, Ibidem pag. 450. 1396. n " efr. carnatica PrTHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio mille- naris Hungari). Pag. 32, No. 31. Beschreibung. Schale länglich eiförmig, etwas aufgeblasen, zylindrisch. Spira ganz ver- deckt. Innenlippe eingewunden, Außenlippe ebenso, aber etwas wulstig und schmalrandig; beide Enden der Lippen etwas verlängert (am obersten Ende fehlt ein kleiner Teil, am unteren Ende in einen kurzen Ausguß ausgezogen und einen Kanal umfassend). An dieser Stelle ist die Innenlippe eingewunden, wäh- rend die äußere in Form eines schmalen Kragens nach außen gebogen ist. Mündung länglich, bogen- artig, aber nur wenig gekrümmt; die faltenartigen, feinen Zähnchen erstrecken sich auf beiden Lippen bis zum Ende und sind deutlich zu erkennen. Die Zähne der Außenlippe sind noch feiner, wie die der inneren. Dimensionen. Höhe (Länge) der ganzen Schale 27 mm; größte Breite 17 mm; größte Dicke 12.5 mm. (Das Exemplar ist vertikal zur Mündung etwas zusammengedrückt.) Vergleiche und Bemerkungen. Nach dem ganzen Habitus und nach der Form des unteren Endes der Lippen dürfte die vorliegende Form von der vorhergehenden Art verschieden sein. Bei den großen Veränderungen aber, welche die Schale der Cypraeen mit dem Alter erleiden, ist es mir unmöglich, endgültig zu entscheiden, ob hier nicht etwa eine jugendliche Form der vorhergehenden Art vorliegt. Sonst stimmt unser Exemplar in Form und Größe mit O'ypraea carnatica Sror. aus Südindien so auffallend überein, daß ich es vorläufig von dieser Art nicht trenne. — 19 — Fundort: Öerevic, Schicht 9, glimmeriger, bräunlichgrauer Tonmergel mit Sphaerulites so- lutus. Die seltene Cypraea carnatica gehört der Arrialoor-Gruppe in Südindien an. 3. Sektion: Rhachiglossa, 'TROSCHEL. Gattung: Pseudoliva, Swaınsox; 1890. Als echte Pseudoliva-Arten der Kreide sind nur folgende Arten zu bezeichnen. Pseudoliva lineata Gare, Palaeont. of California I, pag. 99, Taf. 18, Fig. 52. volutaeformis Gags, Ibidem, pag. 99, Taf. 28, Fig. 212. 5 subcostata Stouiczka, Oret. Gastr., pag. 145, Taf. XII, Fig. 2. Zu diesen kommen die hier folgenden zwei neuen Arten aus den ÖereviGer Schichten hinzu: 4. Pseudoliva Zitteli und 5. Pseudoliwa praecursor. ” wm HH 1. Pseudoliva Zitteli Pxrmö; nov. sp. Tat Bis 2. 1876. Turbo acinosus ZEK. sp. (?) A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. 1876, 5 n » „ A. Koch, in Jahrb. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 9. 1882. Pseudoliva "Zineli PETHÖö, Zırret, Handbuch der Palaeontologie, Bd. I, Abt. II, pag. 265, Fig. 367. 189. n 5 “ in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 32. 1901. r > COSSMANN: Ess. de Paleoconchologie comparee. Fasc. IV, pag. 192. Beschreibung. Schale eiförmig, konisch, nicht sehr diekwandig, mit kurzer Spira aus 4—5 Windungen. Naht kanalartig vertieft. Die beiden ersten Umgänge glatt oder zum Teil mit Quer- rippchen, die übrigen Windungen mit Querrippen und Spiralstreifen verziert. Die Rippen verlaufen nur über zwei Fünftel der Schlußwindung und sind überall von den Spiralstreifen verquert. Die Zahl der Querrippen beläuft sich auf jedem Umgange auf 14—16, die Spiralstreifen sind also zahlreich. Schluß- windung bauchig, gleich */, der ganzen Höhe. Mündung eiförmig, an der Basis mit Buceinum-artigen Ausschnitt und im oberen Winkel mit einer kleinen Ausbuchtung. Außenlippe dünn, scharf und ganz- randig; am unteren Drittel mit einer zahnartigen, zweispitzigen, in die Mündung hineinragenden Pro-. tuberanz. Von dieser Protuberanz läuft in Spiralform eime ziemlich tiefe Furche über die ganze Schluß- windung nach oben, dem oberen Winkel der Mündung zu, wo sie bis zum Rande der Innenlippe reicht. Innenlippe bogig, etwas wulstig. Längs des Basalteiles zeigen sich unmittelbar über dem basalen Ans- schnitte Pleurotomen-artige, halbmondförmige Zuwachsstreifen. Dimensionen: Höhe von mittelgroßen Exemplaren . . . 2.2.2... .50—53 mm Breite der Schlußwindung durchschnittlich . . . . . . SAsEn Höhe der Mündung: ganzen Höhe . . . er. 0.68 : 1 Höhe der Mündung: Breite der Schluseindune =. .1.06—1.08 : 1 Spiralwinkel 68—83°. Palaeontographica, Bd. LI. 180} [9] — ll) Vergleiche und Bemerkungen. Außer zwei nahezu vollständigen Exemplaren, die der Beschreibung zu Grunde liegen, standen mir noch sieben klemere und größere, aber weniger voll- ständige Fxemplare zur Verfügung, darunter eins, das 70 mm gewiß überschritten hat. Die Spira ist im allgemeinen variabel, bald niedriger, bald etwas höher und dementsprechend ist auch der Spiralwinkel stumpfer oder spitziger. Pseudoliven sind in der Kreide noch große Seltenheiten. Alle bisher bekannten Arten stammen aus der obersten Kreide. Pseud. subcostata aus der südindischen Arrialoor-Gruppe ist viel kleiner als unsere Art, auf dem spiralen Teile mit Querrippen und nur auf der unteren Partie der Schlußwindung, unterhalb der Mittelfurche mit feinen Spiralstreifen verziert (SroriczrA, Oret. Gastrop. S.-India, p. 145, Tab. XII, Fig. 2). Unsere Art erinnert viel eher an einige alttertiäre Formen; so z. B. an Buccinum liara Desmayes (Coq. foss. T. II, pag. 655, Tab. 57, Fig. 23, 24) und Buccinum Hörnesi ZitTEL (Zirter, Obere Numulitenform. in Ungarn; 1. c. pag. 368, Tab. I, Fig. 3). Doch wnterscheidet sich Pseudoliva Zitteli durch ihr kurzes Gewinde ganz entschieden von diesen beiden Arten. In der Form und der Anordnung ihrer Querrippen ist unserer Öerevicer Species auch die bedeutend kleinere Pseudo- liva Tournoueri Leymerıe (Deser. des Pyrences, pag. S06—507, Tab. X, Fig. 7), aus den mittleren Numulitenschichten von Ausseigne (Mte. de Tapian), ähnlich. Auf dem abgebildeten Steinkern ist aber keine Spur von spiraler Verzierung sichtbar, so daß nähere Beziehungen ausgeschlossen sind. Zahl der untersuchten Exemplare: neun. Fundort: Öerevic, Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel, und nach dem einzelnen Exemplaren anhaftenden Gesteine auch in Schicht 9, grauer Tonmergel. 2. Pseudoliva praecursor Prruö; nov. Sp. Taf. X, Fig. 3. 1896. Pseudoliva praecursor PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Fxpositio millenaris Hun- gariae), pag. 32, No. 33. Beschreibung. Schale aufgeblasen eiförmig, von mäßiger Dicke. Spira kurz, mit vier Umgängen. Naht kanalartig vertieft. Die letzte (fünfte) Windung ist bauchig, groß, zumindest vier Fünftel der ganzen Höhe einnehmend. Mündung eiförmig, unten und oben etwas vertieft. Außenlippe dünn, ganzrandig und scharf, ebenso gebogen wie die Wellenlinien der Verzierung. Innenlippe breit, bogig, diek und wulstig, am oberen Winkel plötzlich abgestutzt; der untere Teil ihrer Achse schräg ge- neigt ; neben der wulstigen Partie zeigen sich Pleurotomen-artige Zuwachsstreifen. Die Verzierung be- steht aus dreimal gebogenen welligen Querstreifen, die am unteren Drittel der Schlußwindung von einer scharfen Furche in spiraler Richtung vom oberen Winkel der Innenlippe bis zum Rande der Außenlippe durehschnitten sind. Diese Furche ist aber nieht gleichmäßig: vertieft : am oberen Abschnitte, wo sie sich plötzlich glättet, mehr, am unteren, viel weniger. Dimensionen: Die Höhe des Gehäuses übertraf die Breite um '/, — '/;; die Maße können nicht genau gegeben werden, da das einzige Stück in der vertikalen und Querrichtung verdrückt ist. Höhe der vertikal verdrückten Schale (Länge) . . 57 mm, Breite der quer verdrückten Schlußwindung . . . 45 mm. — 11 — Vergleiche und Bemerkungen. Pseudoliva praeeursor ähnelt auffallend dem Buc- cinum fissuratum Desmayes (Coquilles foss. des env. de Paris, T. II, pag. 656, Tab. 87, Fig. 21, 22), aus dem Eoeäin des Pariser Beckens stammend (Abbecourt, Noailles). Die Innenlippe von Buccinum fissuratum ist wulstiger, mit sehr starker Kallosität, namentlich auf ihrem oberen Teile, während ihr unterer Abschnitt sich weniger bogig zeigt. Die glatte Oberfläche ist nur mit sehr feinen Zuwachs- streifen bedeckt, die Außenlippe aber nach außen gebogen und auch die Form im ganzen von unserer Art etwas abweichend. Fundort: Öerevic, Schieht 7 mit Peetunculus hungaricus, glimmeriger, grauer Tonmergel. Familie: Fusidae Tryon (p. p.); ZITTEL. Gattung: Fusus (Krems; 1753); emend. Brus., Lauck. Untergattung: Fusus, s. str. Anans. 1. Fusus Schlosseri PerHö; nov. sp. Taf. XI. Fig. 11. 1896. Fusus Schlosseri PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae) pag. 32, No. 34. Beschreibung. Gehäuse klein; Spira turmförmig, insgesamt aus ca. 7—S Windungen be- stehend (die Spitze fehlt); der Kanal ist an der Basis der letzten Windung abgebrochen. Die Win- dungen sind an der Naht scharf eingeschnürt, im der Mitte kantenartig vorstehend; diese Kante ist auf jeder Windung mit dornigen Warzen verziert. Die oberen Abdachungen der Windungen sind glatt, ohne jegliche Verzierung (die Spirallinien in den Abbildungen sind irrigerweise eingezeichnet); an der unteren Abdachung verlaufen 2—3 Spirallinien, welche auch den unteren, abwärts gerichteten Teil der Dornenwarzen durchschneiden, so daß auf diese Weise kleine Höckerchen entstehen. Diese Anordnung ist besonders deutlich an der letzten, eckig endigenden Windung zu sehen, welche drei Spirallmien trägt. Die Spindel geht von der letzten Windung plötzlich und ganz gerade aus; an dem vorhandenen kleinen Stücke ist auch diese mit schräg gehenden Spirallinien und senkrecht laufenden Querlinien ver- ziert. Ein kleiner Teil der eckig eingefallenen dünnen Innenlippe ist an dem Bruchstück noch erhalten. Die Mündung hat, da die obere Abdachung der Windung seitlich eine Ecke bildet, die Form eines sehr unregelmäßigen Vierecks. Der vorspringende Teil der Außenlippe ist glatt, scharfrandig, wogegen der entsprechende Teil der unteren Abdachung der Windung, wo die Spirallinien hinziehen, klein gezackt ist. Dimensionen. Spiralwinkel ca. 40°. — Höhe des Bruchstückes, ohne Spitze und Kanal 15 mm; Breite der letzten Windung 11 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Vorliegende Art erinnert am ehesten an einige alt- tertiäre Formen, wie z. B. Fusus unicarinatus. F. serratus und F. angulatus Desmaves (Coq. foss. env. de Paris. Vol. II. Taf. 72, Fig. 11—12; Taf. 73, Fig. 12—13; Taf. 74, Fig. 11—12). Fundort: Cerevic, Schicht 7 Ion > Q T 7 r n 10", ‚ glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 112 — 2. Fusus delicatus Peruö; nov. Sp. Taf. XI, Fig. 12. 1896. Fusus delicatus PErHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae) pag. 32, No. 35. Beschreibung. Gehäuse klem, spindelförmig; Spira turmförmig, aus S—-9 Windungen bestehend, Kanal lang und gerade. Windungen etwas gewölbt, Naht an der Basis der Windungen zu einem sehr feinen Kanal erweitert, dessen Rand durch den oberen Saum der unteren Windung gebildet wird, so daß die Spira treppenförmig wird. Die letzte, größte Windung ist in der Mitte etwas bauchig, jedoch so, daß sie nach abwärts immer weiter wird. Hinter der Mitte verengt sie sich plötzlich und geht in den langen Kanal über. Die Mündung ist länglich eiförmig; die Innenlippe glatt, nicht wulstig (der an dem vergrößerten Exemplar in Fig. 12 a dargestellte Callus ist an dem Original nicht wahrzu- nehmen); die Außenlippe ist scharf- und ganzrandig. Die gitterartige Verzierung entsteht durch ziemlich gleiche, feine Quer- und Längslinien; von den Querlinien entfallen auf jede Windung 30—40, von den Spirallinien je 5 auf eine Windung; an den Schnittpunkten dieser Linien stehen in der Regel winzige Höckerchen. Die letzte Windung ist in gleicher Weise skulptiert, ebenso der Kanal, von dessen Ende ein Stückchen fehlt. Dimensionen. Spiralwinkel 37°. — Höhe des Gehäuses (ohne die fehlende Kanalspitze) 14 mm; Breite der letzten Windung 6 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Fusus delicatus nov. sp. ähnelt am meisten Fusus canalifer E. Favrz (Craie de Lemberg, pag. 85, Taf. X, Fig 11) und stimmt hinsichtlich der Ver- zierung und des feinen Kanals um die Naht, im ganzen genommen, mit demselben überein, nur ist der Kanal von Fusus canalifer geräumiger und die Längslinien der Verzierung zahlreicher, außer den sechs Spirallinien aber zieht unmittelbar über der Naht noch ein glatter Streifen ringsum. Zudem ist Fıvres Art viel gestreckter, die Windungen schlanker und relativ höher, der Spiralwinkel aber weicht um 13° von dem der unserigen ab. Mitra cancellata Sow. (nach Srorıezra: Mitra Cassisiana D’ORr.) ist durch die bedeutend schlankere letzte Windung und die Falten der Innenlippe sehr wesentlich von F. delicatus verschieden. Überrasehend ist die Ähnlichkeit zwischen unserer Art und Pleurotoma fenestrala ZERELL. (Gosau-Gastr., pag. 92, Taf. XVI, Fig. 9). In Form, Verzierung und Spiralwinkel stimmen beide Arten fast vollständig überein; nur das Fehlen des Pleurotoma-Bändehens bildet den einzigen Unter- schied. Fusus clathratus Desmayes aus dem Pariser Eocän (Cog. foss., Taf. 94, Fig. 21—23) ist eine ganz abweichende, sehr kleine Form. Fusus cancellatus Sowersy aus dem Crag von Suffolk und Norfolk (Min. Conch. VI, pag. 45, Taf. 525, Fie. 2) ist der Verzierung nach ganz ähnlich, die einzelnen Win- dungen sind jedoch viel gewölbter, nahezu rund und an der Naht eingeschnürt, auch ist die Spira kürzer. Untersuchte Exemplare: 1. Fundort: Öerevic, Schieht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 13 — 3.2? Fusus conjecturalis Prrnö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 13. 1876. Cerithiium reticosum Sow. sp. (?) A. Koch, Földtani Közlöny, Vol. VI, p. 22. 1876. 5 n m. 8 Idem, Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 10. Beschreibung. Gehäuse verlängert, turmförmig, aus 9—10 gewölbten Windungen be- stehend, welehe dureh tiefe Einschnürungen und eine feine Naht voneinander getrennt sind. Die Ver- zierung besteht aus zarten Querrippen und feinen Spirallinien, welche die Oberfläche gitterartig be- decken, ausgenommen den unteren Teil der letzten Windung, an welchem die gitterartige Verzierung aufhört und durch dünne spirale Gürtel ersetzt wird, von welchen die obersten zwei die stärksten sind (oberhalb derselben sind zwei feine Spirallinien sichtbar), während die unteren drei allmählich dünner werden. Jede Windung trägt «a. 18 Querrippen und 10—12 Spirallinien. Die Spindel ist gestreckt, der Kanal lang, aber defekt; die letzte Windung sehr zusammengedrückt. Dimensionen. Spiralwinkel, an den oberen sechs Windungen gemessen, ca. 30%; er ist nicht genauer zu bestimmen, weil die ganze Schale etwas platt gedrückt ist, an den breiteren Stellen mißt er 34°, an den flacheren 26°. Vergleiche und Bemerkungen. Fusus conjecturalis ähnelt dem Fusus propinqwüs Müsster (Gorpruss, Petref. Germ. III, pag. 23, Taf. 171, Fig. 16), die Verzierung der letzten Windung stimmt jedoch nieht überein. Ähnliche Arten finden sich im Eocän, so Fusus porrectus Sarrand und Fusus acuminatus Sow. (ef. Cossuans, Pal&oconch. comp., Heft IV, Tab. I, Fig. 1, 2 zu finden sind). Da die letzte Windung unseres Exemplars zerdrückt und die Außenlippe sehr defekt ist, so läßt es sich nieht entscheiden, ob wir es nicht etwa mit einer schmalgeflügelten Alaria zu tun haben, deren Spira derjenigen von Fusus vollständig gleich sieht, deren Außenlippe aber sich zu bizarr ge- stalteten Flügeln, Haken und Dornen verlängern. Unser Exemplar gleicht zwar in der einen oder an- deren Hinsicht manchen der aus der enropäischen, amerikanischen und indischen oberen Kreide stam- menden Alarien, in den wesentlichen Teilen aber stimmt dieses defekte Exemplar mit keiner der- selben überein. Neuere, bessere Funde erst können die Frage nach der generischen Stellung unserer Art entscheiden. Fundort: Cerevi@, Schieht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 4. Fusus sp. indet. Taf. XI, Fig. 14. 1876. Fusus sp. (?) A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. 1876. = n Idem, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 12. Beschreibung. Gehäuse klein, spindelförmig; Spira turmartig, aus 7—8S Windungen be- stehend, Kanal lang (das unterste Ende fehlt). Die Windungen sind an der Naht eingeschnürt und schräg nach unten abgedacht, so daß sie — eine abgerundete stumpfe Kante bildend — über die Naht hervorstehen. Diese Kante wird an den unteren Windungen allmählich kräftiger. Die letzte Windung — 114 — ist etwas aufgetrieben. Mündung länglich. Innenlippe glatt, Außenlippe dünn, glatt und scharfrandig, nach vorne gezogen und bogig gekrümmt. Die Verzierung ist (besonders auf der letzten Windung) beschädigt, sie besteht auf den oberen Windungen aus Querfalten, welche — wie es scheint — nach unten verschwimmen und einer etwas welligen, zuwachslinienartigen Verzierung Platz machen; zumindest zeigt sich an der Außenlippe eine derartige Verzierung, wo auch Spuren von Spirallinien sichtbar sind. Dimensionen. Spiralwinkel 30°: — Ganze Höhe des Gehäuses ca. 24 mm; Breite der letzten Windung 7 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Unser einziges Exemplar gleicht in der Form und Verzierung der Fasciolaria assimilis Sroriczka (Cret. Gastr., pag. 110, Taf. X, Fig. 5—7), nur ist bei unserm Exemplare keine Spur von Lippenfalten sichtbar. Von den Fusus-Arten aus der oberen Kreide sind Fusus Galicianus E. Favre (Craie de Lem- berg, pag, S4, Taf. X, Fig. S) und Fusus Decheni MÜLLer (Aachener Kreide II, pag. 35, Taf. V, Fig. 16) am ähnliehsten. Mehr als alle diese nähert sich im Habitus Fusus Dameriacensis Desmayes aus dem Pariser Becken (Bass. de Paris, Taf. S5, Fig. 23, 24), indem sich auch bei diesem an den oberen Windungen Querfalten befinden, welche nach unten immer mehr schwinden, an der letzten Windung aber schon durch feine bogige Querlinien vertreten sind, und zwar am kräftigsten gegen den Rand der Anußenlippe, welche gleichfalls nach vorn gezogen ist und eine eben solche Einbiegung bildet, wie bei unserem Exemplar. Desmayes’ Art ist jedoch auch mit Spirallinien reich verziert, bedeutend größer, und die Innenlippe ist abweichend gestaltet. Der Gestalt nach ist die Cerevicer Art manchen Spezies der Gattung Dolicholathyrus täuschend ähnlich (cfr. Cossumann, Pal&oconch. comp. pag. 23, Tab. I, Fig. 5, 6), nur läßt sich auf unserem Exemplar nicht ermitteln, ob auf der Spindel Falten vorhanden waren. Fundort: Öerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. Gattung: Cantharus, Borren; 1798. (Fide MörcH, 1852. Cfr. COoSSMANN, Pal&oconch. comp., IV, 170—171.) 1. Cantharus (? Pollia) Hantkeni Prruö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 15. Beschreibung. Gehäuse gestreckt, Spira aus 6—7 Windungen bestehend; durchweg mit Spiraleürteln und Querrippen verziert. Die letzte, in der Mitte aufgetriebene Windung ist kantig; sie trägt auf dem vorspringenden Teil 5 Spiralgürtel, welche in senkrechter Richtung von 12 Querrippen durehschnitten sind; an den Kreuzungsstellen der Gürtel und Rippen entstehen breite dornige Höcker. Zwischen den Rippen bilden sich konkave, breite Rinnen, so daß die Windungen von oben gesehen, 12-zackigen Sternen gleichen. An der Naht verläuft auf der letzten Windung ein schmales, callöses Band, unterhalb dessen der obere Teil der letzten Windung gesimsartig vorspringt. Interhalb dieses eckig vortretenden Teils der letzten Windung verengt sich das Gehäuse ziem- lich schnell; an diesem Teile zeigen sich 5—6 Spirallinien, welche bedeutend schwächer sind, als die — 15 — obigen und welche von der inneren gegen die äußere Lippe divergieren; auf diesen Spirallinien er- zeugen die Querlinien nur mehr ganz schwache Wellen, bilden aber demungeachtet an den Berührungs- stellen kleine Höckerchen. Die Mündung ist weit, ohne den Kanal nahezu elliptisch; die Spindel S-förmig, zweimal ge- krümmt und mit kurzem Kanal endigend (dessen untere Spitze fehlt); die Außenlippe ist defekt; die Innenlippe, selbst an dem zum Kanal herabreichenden Teil, mit einem schwachen Callus bedeckt. Dimensionen: Spiralwinkel 55—60°. — Ganze Länge des Gehäuses ca. 60 mm; Breite der letzten Windung 37 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art gleicht am meisten der südindischen kleinen Pollia Trichinopolitensis Forges. (Bei Forses: Murex, Trans. Geol. Soc. VII, pag. 127; bei Srorsezra: Tritonidea, Cret. Gastr., pag. 126, Taf. XI, Fig. 4). Außerdem gleichen ihr mehr oder weniger auch Pollia Requieniana v’Ore., sp. (Pal. franc., terr. eret., pag. 342, Taf. 225, Fig. 3; die- selbe bei Srorıczka, 1. c., pag. 124, Taf. XI, Fig. 8, 9) und Fusus Nereides Münster (Gorpruss, Petref. Germ. III, pag. 24, Taf. 171, Fig. 20); allein in den wesentlichen Punkten, insbesondere hinsichtlich der eckigen, gesimsartigen Form der letzten Windung, wie auch in der Größe und teilweise auch der Verzierung weichen alle von ihr ab. Benennung zu Ehren und Andenken des Montangeologen, Prof. MaxrmıLran v. HANTKeEn, (+ 1893), des ersten Direktors der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt. Zahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Öerevic, Schicht 9, glimmeriger, bräunlichgrauer Tonmergel. Familie: Volutidae GRAY. Von den unten beschriebenen Arten läßt die eine — Voluta exornata — sich weder bei Voluta, s. str., noch Volutilithes einreihen. Durch ihre Verzierung gleicht sie zwar zumeist den Volutilithes-Arten, allein nach der Form, besonders der sehr niedrigen Spira, nach dem kurzen, kanalartigen Ausguß oder Ausschnitt, der Zahl der Falten auf der Innenlippe resp. der Spindel, sowie der schwieligen und welligen (runzeligen) Beschaffenheit ihrer Außenlippe läßt sie sich in diese Gruppe nicht einfügen. Dasselbe gilt, mit ganz geringen Modifikationen, auch von zwei Arten der südindischen Kreide, Volutilithes muricata und Volutilithes radula, sowie auch bezüglich der im folgenden zitierten tertiären Arten. Auf Grund der aufgezählten Verschiedenheiten empfahl ich (1882, in litt.), diese eigentümliche, ganz gut zueinander passende Formengruppe von den Gattungen Voluta s. str. und Volutilithes s. str. zu trennen und unter dem Namen Volutilithopsis innerhalb der Grenzen der Volutiden als eigene Gruppe oder Untergattung zu betrachten. — Typische Formen dieser Gruppe sind die unten beschriebene Öere- vicer Art, sowie die in der Beschreibung derselben erwähnten zwei Arten aus der südindischen Ober- kreide, ebenso die mit denselben in Verbindung gebrachten alttertiären Arten. Diese Auffassung habe ich jedoch zu publizieren verabsäumt und so geschah es, daß Darrz diese Gruppe unter dem Namen Voluto- corbis abtrennte (1890), welchem Namen demnach die Priorität gebührt. — 16 — Gattung: Voluta, Lisn&; (1755) 175%. Untergattung: Volutilithes Swaınson ; 1840. 1. Voluta (Volutilithes) occulte-plicata Prrnö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 16—17. 1876. Voluta sp. (indet.) A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 22. 1876. n ” " Idem Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 10. 1596. „ (Scapha) occulte-plicata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae) pag, 32, No. 37. Beschreibung. Gehäuse von mittlerer Größe, verlängert eiförmig, dünnschalig; die kurze und regelmäßig konische Spira aus 5—6 Umgängen bestehend, die mit ziemlich starken Querrippen ver- ziert sind. Die Schlußwindung groß, am oberen Drittel aufgeblasen, nach unten schlanker werdend, wahrscheinlich mit kurzem Kanal endigend. Die Querrippen sind auf den Umgängen der Spira scharf, aber nicht besonders stark, während dieselben auf der Schlußwindung plötzlich breit und diek werden, sich jedoch über das obere Drittel hinaus nicht erstrecken und nicht so scharf wie die oberen sind. Die Querrippen der Spira werden bei der Naht von einem eckigen Rand begleitet. Im übrigen ist die Ober- fläche ganz glatt, nur zwischen den Rippen zeigen sich Spuren von schmalen Querstreifen und am vorderen (unteren) Teile der Schlußwindung einige kräftig entwickelte und von einer tiefen Furche durehschnittene, schräg nach oben gerichtete Spiralstreifen. Diese Spiralstreifen bilden, sich über die Spindel erstreckend, im Inneren der Windung mehrere, sehr tief eingedrückte Falten, von denen die beiden untersten (vordersten) viel stärker sind, als die darüber folgenden 3—4 Runzeln (Fig. 17). Mün- dung länglich, ausgeweitet. Außenlippe dünnrandig, nicht schwielig. Spindel bis zur Grenze der Rippen mit den erwähnten Spiralstreifen verziert. Dimensionen. Spiralwinkel 63°. Breite der Schlußwindung 20 mm; Länge der Schale an- nähernd 37—3S mm. Vergleiche und Bemerkungen. Aus der Kreide ist mir keine, dieser Art wesentlich ähnliche Form bekannt. Der Gestalt nach nähert sich ihr im großen und ganzen am meisten Scapha gravida StoLiczka (Cret. Gastr., pag. 82, Tab. VI, Fig. 6) aus der Arrialoor-Gruppe, doch sind deren Rippen gedrungener und längs der Naht ist kein eckiger Kranz vorhanden. Dieser letztere findet sich aber bei dem amerikanischen Fusus (?) aratus Merx (Palaeont. Calif. Vol. I, pag. S4, Tab. 28, Fig. 202), doch fehlen dort wieder die Querrippen, überhaupt ist die ganze Form viel rundlicher, nicht so eckig, wie unsere. Voluta (Volutilithes) oceulte-plicata ist eigentlich keine typische Vertreterin dieser Gruppe, da sie Form und Verzierung eher in das Subgenus Scapha SroLıczkA, ZirteL verweisen, doch unterscheidet sie sich von Scapha durch die versteckte Anordnung und Form ihrer Falten und durch andere Eigen- tümlichkeiten. Im ganzen ist sie eine Zwischenform zwischen den beiden genannten Untergattungen. Zahlderuntersuchten Exemplare: 6. Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. — 117 — 2. Voluta (Volutilithes) septemcostata Forsks. Taf. XI, Fig. 18, 19, 20. 1846. Voluta septemcostata FoRBES, Transact. Geolog. Soc. London VII. pag. 131, Tab. XII, Fig. 3. 1867. Volutilithes latisepta STOLICZKA, Cret. Gastr. S.-India, pag. 93. Tab. IX, Fig. 1—2. 1868. 5 septemcostata STOLICZKA, Ibidem, pag. 454. 1596. Voluta (Volutilithes) septemcostata, PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio milllenaris Hungariae), pag. 32, No. 38. 1897. Volutilithes latisepta F. NOETLING, Fauna of Baluchistan. Vol. I, pars 3, pag. 66, Tab. XVI, Fig. 9, 10. Beschreibung. Schale verlängert eiförmig, die kurze Spira aus 5-6 gewölbten Umgängen be- stehend, welche durch eine feine Naht getrennt sind. Schlußwindung verhältnismäßig sehr groß, ihr oberer Teil aufgeblasen, der untere (vordere) mit etwas gebogenem Kanal endigend, der z. T. fehlt. Die Ver- zierung besteht aus stark erhöhten, dünnen Rippen, die auf der Schlußwindung zweimal gekrümmt sind; während manche dieser Rippen die Naht kaum erreichen, überschreiten andere wieder dieselbe und bilden dornenartige Fortsätze. Diese Rippen werden auf den zwei oberen Dritteln der Schlußwindung schwach und verwaschen; ihre Zahl auf einem Umgange ist S—10. Mündung länglich, ausgeweitet. Außenlippe dünn; Innenlippe schwielig. Auf der Spindel liegen drei schräge Falten, die aber erst nach der Ent- fernung eines Teiles der Außenlippe sichtbar werden wie auf Fig. 20; die unterste Falte ist am stärksten, während die oberste kaum halb so stark ist. Dimensionen. Spiralwinkel 45—48°. Breite der Schlußwindung bei dem größten Exemplare 16 mm; Länge (Höhe) annähernd 30—32 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Vorliesende Form stimmt mit der von StoLiczka beschriebenen vollkommen überein, nur sind auf unserem Exemplare keine Spiralstreifen sichtbar, was aber auf den Erhaltungszustand zurückgeführt werden kann. Überdies ist diese Verzierung weder auf Srorıczka’s noch auf Forges’ Abbildungen veranschaulicht, sie dürfte demnach auch auf diesen Exem- plaren nicht sehr deutlich sein. Der Verzierung und Form nach sind von den Kreidearten Voluta Casparıni v’Orsgıeny (Pal. france. Terr. eröt. II, Tab. 222, Fig. 5) und Fusus aequicostatus Favre (Craie de Lemberg, Tab. X, Fig. 7) am meisten ähnlich, doch sind dieselben etwas schlanker und ihre Rippen viel zahlreicher. Zahl der untersuchten Exemplare:5, Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. In Südindien kommt die- selbe Art in der Umgebung von Cumaly-püram und Arrialoor im Triehinopoly-Distrikt an mehreren Punkten, überall aber selten, vor (Arrialoor-Gruppe); in Beludschistan: Mazär Drik (Horizont 8) in den Schichten der Oberkreide von Mari Hills (Maestrichtien). (Dies sind etwas schlankere Exemplare mit dickeren Rippen, als die südindischen und bedeutend schlanker und dieker berippt, als die von Cerevi£.) Untergattung: Volutocorbis, Danı; 1890. Volutilithopsis, PETHÖ, 1882, in litt. et in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyaı az ezredevi orsz kiällitäson. (Expositio millenaris Hungariae. Institutum geologicum), Budapest 1896; pag. 32. No. 39. — Voluta et Volutilithes auctorum. — Cfr. M. CossMmAnn, Essais de Pal&ontologie comparee. 1899, Fasc. III, pag. 138. Schale umgekehrt eiförmig, mittelgroß oder klein; die kurze Spira konisch, nicht treppenförmig. oO °) fo) ? b) fo) Schlußwindung mäßig aufgeblasen; Mündung länglich, mäßig ausgeweitet, an der Basis mit kleinem Aus- Palaeontographica. Bd. LII. 23 — 18 — schnitt; die vorstehende Randpartie der Spindel nicht wulstig und nicht callös, am unteren resp. vor- deren Teile drei Spindelfalten, von denen die oberste (hinterste) am stärksten ist. An der Außenlippe zeigt sich vor der Naht häufig ein kleiner Ausschnitt, ihr innerer Randteil ist verdickt und weist einige sehr feine Falten auf. Die Verzierung besteht aus Querrippen und Spiralstreifen, die an der Oberfläche der Schale eine gitterartige Verzierung ‚hervorbringen. (Vergl. auch die vorhergehende Untergattung.) Cossuann hat (l. e., pag. 138) die ursprüngliche Diagnose Darrs auf Grund eines Exemplars von V. erenulifer Bayan erweitert und das Subgenus gut umschrieben. Er bemerkt jedoch, daß die Not- wendigkeit dieser Sektion als strittig betrachtet werden kann, da sich Volutocorbis von Volutilithes nur durch die Form und Verzierung der diekeren Außenlippe, durch den Mangel an Stacheln und den Kanal unterscheidet. Ferner erwähnt er noch, daß sich unter zahlreichen, eocänen Formen, die mit Recht zu Volutilithes gezählt werden können, auch solche finden, die sich in einem oder dem anderen Merkmal derart Volutocorbis nähern, daß man schwanken könnte, in welche der beiden Gruppen sie zu zählen wären. So viel Abweichungen aber, wie Cossmanx in dieser Bemerkung aufzählt, genügen zur Abtrennung eines Subgenus vollständig. Was aber das Schwanken und Ineinanderübergehen der Charaktere betrifft, so kann dies als eine stets wiederkehrende Eigentümlichkeit der Mischtypen betrachtet werden, auf welche auch in vorliegender Arbeit bereits wiederholt hingewiesen wurde. Als beachtenswertes Zusam- mentreffen wäre ich geneigt, den Umstand zu betrachten, daß Darr das Genus (Subgenus) ganz in den- selben Grenzen feststellt, wie ich, und es auf dieselben Arten basiert, auf welche ich es acht Jahre vor ihm begründete. 1896, als ich auf der Milleniumsausstellung in Budapest die wichtigeren Arten der Fauna von Öerevie vorführte und den Katalog der ausgestellten Arten veröffentlichte, hatte ich von Darts Arbeit noch keine Kenntnis. 3. Voluta (Volutocorbis) exornata Pirnö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 21. 1876. Voluta efr. sqguamosa ZER., A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 22. 1876. ” » ” » Idem, in Jahrb. geolog. Reichsanst. Vol. XXVI, pag. 10. 1896. » (Volutilithopsis) exornata PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae. Institutum geologieum). pag. 32 No.. 39. Beschreibung. Gehäuse umgekehrt-eiförmig, mittelgroß; die kurze konische Spira aus vier Windungen bestehend. Schlußwindung groß, mäßig aufgetrieben und mit kurzem, kanalartigem Aus- schnitt endigend. Die Verzierung besteht aus Querrippen und Spirallinien, welche eine gitterartige Ver- zierung erzeugen, an den Kreuzungsstellen entstehen kleine Knoten, auf dem oberen Teile der letzten Windung sogar dornenartige Erhöhungen. Auf der Schlußwindung beträgt die Zahl der Querrippen 14, jene der Spirallinien aber 12. Unmittelbar unterhalb der Naht läuft ein aus kleinen Knoten bestehender, perlschnurähnlicher Kranz rings um die Windung. Mündung länglich, etwas ausgeweitet; die Spindel nicht callös, am vorderen (unteren) Ende sind drei schräge Falten sichtbar, deren oberste bedeutend stärker ist als die unteren. Die bogig geschwungene Außenlippe ist an der Basis der Naht etwas ausge- schnitten, ihr Rand ist wulstig, auf ihr verlaufen sieben sehr feine, erhöhte Falten. — 19 — I0 Dimensionen. Spiralwinkel des einen Exemplars 93°, des anderen 107°. — Höhe (Länge) des abgebildeten Fxemplars 23 mm; größte Breite (Durchmesser) der letzten Windung 15 mm; Höhe der letzten Windunge 19 mm. Höhe der letzten Windung: ganzen Höhe des Gehäuses 0,82:1. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art gleicht in der Form und Verzierung zwei südindischen Formen, Volutilithes muricata Forses und Volutilithes radula G. Sowerey (Forses, Transaect. geol. Soe. Lond. VII, pag. 131, 133, Taf. XII, Fig. 4, 9; Sroriczka, Cret. Gastr., pag. 94, 95, Taf. IX, Fie. 5, 6). Durch ihre niedrige Spira und ihren kurzen Kanal ist sie eher der ersteren, hin- sichtlich der Verzierung und der Zahl der Spindelfalten aber der letzteren ähnlicher. Vol. radula, welche nach Forges bezüglich der Höhe der Spira sehr variabel ist, steht unserer Art jedenfalls sehr nahe, nur daß das zu einem Kanal ausgezogene untere (vordere) Ende derselben bedeutend länger ist, als bei un- serer Art; der Spiralwinkel überschreitet nach Srtorıczkas Beschreibung und Abbildung 60° nicht; auch die Spindelfalten sind von denen unserer Art verschieden. Die Arten aus der europäischen oberen Kreide, welche Srorıczka in der Beschreibung von Vol. radula zum Vergleiche heranzieht, gleichen diesen Arten nur in der Verzierung, im übrigen aber weichen sie wesentlicher von denselben ab. Viel auffälliger ist die Ähnlichkeit, namentlich in der Form und Ver- zierung mit einigen tertiären Arten, wie Voluta Suessi Fucus (Oligocän), Voluta crenulata Lamarck (Pariser Eocän), Voluta Rathieri Hsgerr, Voluta Gaasensis Mayer (Tongrien), Voluta nodosa Sow. (Oligoeän), Voluta coronata Brocem, Voluta affinis Bruc. (aus dem Eocän von Ronca) und Vol. erenui- lifer Bayan aus dem Grobkalk von Parnes (bei Cossmann zitiert). Anßer diesen existiert noch eine Form, welche der. -Volutocorbis exornata so überraschend ähnlich ist, daß — wenn uns ein kompletes Exemplar derselben vorläge — sich vielleicht auch die Iden- tität der beiden feststellen ließe. Es ist dies Voluta Pegoti Leymerız (Description des Pyren&es, Taf. U, Fig. 1). Leider fehlt die Beschreibung. Das Voluta Pegoti benannte Exemplar ist ein Steinkern, welcher nur zur Hälfte aus dem Gestein herausragt, so daß weder die Mündung noch die Lippen, noch aber die feineren Details der Verzierung bekannt sind. Infolgedessen müssen wir, obgleich Form, Spira und der gröbere Teil der Verzierung bei beiden Arten überraschend ähneln, uns vorläufig enthalten, die Iden- tität derselben auszusprechen. Zahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: ÖCerevie, Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel. Gattung: Turricula (Krem; 1755) Adans. Untergattung: Mesorhytis Merk; 1876. 1. Turricula (Mesorhytis) monilifera Prrsö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 22. 189%. Turricula monilifera PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 40. Beschreibung. Schale verlängert, fususförmig; sie dürfte aus 7—8S Umgängen bestanden haben. Die beiden vorletzten Windungen sind mit in der Querrichtung verlängerten, den ganzen Umgang — 10 — wie mit einer Perlschnur umgebenden Höckern verziert, welche auf der Schlußwindung die Form von kurzen, kräftigen Rippen annehmen; ihre Zahl beträgt auf jedem Umgange sieben. Diese Höcker und Rippen, sowie die ganze Schale sind mit Spiralstreifen bedeckt. Mündung eng (Außenlippe sehr mangel- haft). Innenlippe dünn, mit drei Falten; die oberste derselben ist am stärksten und beinahe horizontal, einwärts sogar etwas nach unten gebogen; die zweite und dritte laufen schräg aufwärts und würden die erste in der Verlängerung unter einem scharfen Winkel schneiden. (Es ist nieht unmöglich, daß sich diesen drei Falten noch eine vierte beigesellt, was diese Art in ein anderes Subgenus verweisen würde; der untere Teil der Schlußwindung fehlt aber, so daß dies nieht mit Sicherheit konstatiert werden konnte). Spiralwinkel ca. 30—35°. Vergleiche und Bemerkungen. Der Form,Verzierung und Beschaffenheit der Rippen nach kann diese Art nur der Gattung Turricula eingereiht werden. Der Gestalt nach nähert sich ihr am meisten die indische Fasciolaria rigida Barıy (Sroriczka, Oret. Gastr., Tab. X, Fig. 10—16) und einigermaßen auch Voluta acuta Sowerey (Geol. Trans. 1835, Tab. 39, Fig. 31); von der indischen Turrieula Arrialoorensis aber (Srorıczka, 1. e., Tab IX, Fig. 15—16) ist sie sehr wesentlich verschieden. Fundort: Öerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 4. Sektion: Toxiglossa, 'TROSCHEL, Familie: Pleurotomidae, STOLICZKA. Gattung: Pleurotoma, Lawarek ; 1799. In der Benennung der Pleurotomen herrscht in der Literatur eine derartige Verwirrung, daß es oft schwer fällt, sich bezüglich der vielen Namen zu orientieren. Ich verblieb bei der Benennung Lamarcrs und verweise bezüglich der widersprechenden Namen auf Sroriczka und auf Zırrers Handbuch. Untergattung: Surcula H. ei A. Apans. 1. Pleurotoma (Surcula) hypersenonica, PErHö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 8. 1896. Pleurotoma (Surcula) hypersenonica PrErHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 41. Beschreibung. Schale spindelförmig, aus ca. 10 Umgängen bestehend. Die einzelnen Win- dungen an der Naht stark eingeschnürt, in der Mitte hingegen scharf vortretend. Die Kante der Um- gänge mit kleinen, perlschnurähnlichen, dicht stehenden Höckern (auf jedem Umgange etwa 14-15) verziert, die nach unten zu immer flacher werden und schließlich nahezu ganz verschwinden. Schlußwin- dung groß, Kanal verlängert. Außenlippe verbreitert, an der Naht tief eingeschnitten. Mündung eng, länglich.” Verzierung außer den erwähnten Höckern aus Spiralstreifen bestehend, welche die ganze Ober- fläche bedecken, selbst die an der Kante der Umgänge befindlichen Höcker nicht ausgenommen. Auf je — 131 — eine Windung entfallen 4—6 stärkere Spiralstreifen, zwischen welche — wie auf der Schlußwindung sehr deutlich sichtbar — je ein viel feinerer tritt. Diese Spiralstreifen werden von spärlich stehen- den Querstreifen gekreuzt und an den Schnittpunkten derselben zeigen sich sehr kleine Erhaben- heiten. Das Pleurotomabändehen unmittelbar an der Basis der Naht, die nahezu halbkreisförmigen Zu- wachsstreifen desselben deutlich hervortretend. Dimensionen. Spiralwinkel 332—36°. — Breite der Schlußwindung 9 mm; die ganze Höhe (Länge) der Schale ca. 26 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art kann am besten als zur Formengruppe von Pleurotoma subfusiformis v’Org. gehörig betrachtet werden, von der Srorıczka ein Exemplar aus der sidindischen Kreide beschreibt (Cret. Gastr., pag. 69, Tab. VI, Fig. 1, 2); sie weicht aber durch die schlankere Form, ihre scharf hervortretenden Windungen und die Verzierung von dieser sehr wesent- lich ab. Infolge ihrer scharfen Umgänge ist unsere Art auch der amerikanischen Turris (Sureula) Clay- tonensis (Gage, Palaeont. California. Vol. I, pag. 92, Vol. II, pag. 217, Tab. 18, Fig. 46) und noch mehr der Surcula praealternata (ibidem, II, 150. Tab. 26, Fig. 27) ähnlich, weicht aber in den übrigen Details auch von diesen entschieden ab. Noch auffallender, als den aufgezählten, nähert sie sich Pleurotoma (Sur- cula) eincto-tluberculosa KAUNHOWEN aus der Maestrichter Kreide, mit welcher sie in der Verzierung vollständig, in der Form fast vollkommen übereinstimmt. (Gastrop. d. Maestrichter Kreide. 1898. L. e., pag. 107, Tab. XIII, Fig. 9). Der wesentlichste Unterschied zwischen beiden besteht darin, dab die Maestrichter Form stark gewölbte Windungen besitzt, während die der Öerevicer eckig, in der Mitte scharf erhöht sind. Zahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Öerevie, Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel. 2. Pleurotoma (Surcula) deperdita Prruö; nov. sp. Taf. XI, Fig. 10. 1896. Pleurotoma (Surcula) deperdita PETHö, in M. kir. Földtani Intezes kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 42. Beschreibung. Gehäuse klein, dünnschalig, turmförmig, konisch, kurz. Die Zahl der Win- dungen dürfte ursprünglich 7—8 gewesen sein, die obersten zwei oder drei aber, sowie der untere Teil des Kanales fehlen. Die Naht wenig vertieft; unmittelbar unter derselben folgt das Pleurotomabändchen, dessen halbmondförmige Zuwachsstreifen mit ihrer hohlen Seite der Mündung zugekehrt sind. Unter diesem Bändchen ist die Schale etwas konkav, während der untere Rand des Umganges durch einen Kranz von erhabenen Höckern abgeschlossen wird. Die Zahl der Höcker beträgt auf jedem Umgange 12; es ist zu bemerken, daß sich dieselben zum Teil, namentlich auf der Schlußwindung, auch in die darüber be- findliche Konkavität hineinerstrecken und dort eine geringe Querfurchung hervorrufen. . Außerdem ist die Schale mit feinen, aber schön ausgebildeten Spiralstreifen verziert, welche mit Ausnahme des Bänd- chens sowohl den konkaven, als auch den mit Höckern besetzten Teil bedecken. Dimensionen. Spiralwinkel 39%. — Breite der Schlußwindung 7 mm; totale Höhe (Länge) der Schale, annähernd geschätzt, 18 mm. — 12 — Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art weicht von Pleurotoma (Surcula) hyper- senonica, sowie von den übrigen kretazeischen Arten durch ihre kürzere Spira und die ganz eigentümliche Beschaffenheit ihrer Umgänge sehr auffallend ab. Fundort: Öerevic, Schieht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 1 Exemplar. Untergattung: Clathurella Carpenter; 1857. 3. Pleurotoma (?Clathurella) orba Peruö; nov. sp. Taf. XI. Fig. 9. 1896. Pleurotoma (2? Clathurella) orba PETHö, in M.kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 43. Beschreibung. Schale klein, turmartig, spindelförmig, kurz. Die Spira aus 6—7 Umgängen bestehend (Spitze und Kanal fehlen). Die Naht fein, wenig vertieft, jedoch ziemlich scharf ; unmittelbar unter derselben tritt das Pleurotomabändcehen in Form eines selbständigen Kranzes hervor. Unter dem Bändchen ist die Schale etwas eingeschnürt, erhebt sich aber in der Mitte wieder, und bildet hier einen hervortretenden feinen Streifen. Dieser letztere ist die am meisten vorstehende Partie des Umganges; zwischen dem Streifen und dem Bändehen befindet sich ein feiner Spiralstreifen (Fig. 9c zeigt irrtümlich deren zwei, darunter aber bis zur Naht weiter zwei oder drei. Diese Längsverzierung wird von schräg laufenden Querstreifen durchkreuzt, welche von der unteren Naht bis zum Bändchen reichen; die Schale ist demnach mit gitterartiger Verzierung bedeckt. Dimensionen. Spiralwinkel 32%. — Breite der Schlußwindung 5,5 mm, die ganze Höhe der Schale nach annähernder Schätzung 15 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art weicht von den beiden vorhergehenden und den dort erwähnten anderen Arten sehr wesentlich ab; sie ist unter sämtlichen kreta- zeischen Formen der Pleurotoma fenestrata Zexerı am ähnlichsten (Gosau- Gastrop., pag. 92, Tab. XVI, Fig. 9), nur ist der Spiralwinkel der letzteren größer, und dort fehlt der mittlere, hervortretende Spiralstreifen auf den Umgängen, auch sind sämtliche Spiral- und Querstreifen von gleicher Stärke, über- dies ist es auch noch zweifelhaft, ob sie tatsächlich ein solches Pleurotomabändchen besitzt, wie die Ab- bildung es zeigt, denn Sroriczka bemerkt, daß dieselbe nach einem einzigen, sehr mangelhaften Exem- plare und verschönert gezeichnet ist (Revision, 1. e., pag. 190); später stellt er diese Art, wahrscheinlich auf Grund der Verzierung in die Gattung Olathurella (Cret. Gastrop., pag. 68). Zahlderuntersuchten Exemplare: 1. Fundort: Cerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. ss Ordnung: Opisthobranchiata H. MıLnz EpwArbs. Unterordnung: Tecetibranchiata Cuvier. (Pleurobranchia Bkonn.) Familie: Actaeonidae D’ÖRBIGNY. Gattung: Actaeonella n’Orzıcny; 1842. Untergattung: Volvulina StoLıiczka. Die Untergattung Volvulina ist in der Fauna von Öerevic nur durch eine Art vertreten: 1. Actaeonella (Volvulina) inflata Peruö; nov. sp. Taf. VII, Fig. 15, Textfigur 6. 1873. Actaeonella ....... 0. Lenz, Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt. Vol. XXIII, pag. 302. 1896. 9 (Volvulina) inflata PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi targyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). pag. 32, No. 44. Textfigur 6. Actaeonella (Volvulina) inflata PETHÖ; nov. sp. Nat. Gr. Beschreibung. Schale groß und dick, verlängert eiförmig und aufgeblasen, an beiden Enden zugespitzt, am oberen jedoch ınehr als am unteren, welch letzteres stumpfer und breiter ist. Das Gewinde ganz eingesenkt, so daß äußerlich von demselben nichts sichtbar ist. Oberfläche vollkommen glatt, ohne Verzierung; Mündung eng, aber lang. von der Spitze bis zum unteren Ende reichend. Auf — 14 — der Spindel drei Falten, von denen die unterste (vordere) am schwächsten, die oberste am kräftigsten ist, sie ist so breit, wie die beiden anderen zusammen. Dimensionen. Ganze Höhe des Exemplars 96 mm; größter Durehmesser (Dicke) in der Mitte gemessen 54 mm; Durelimesser : Höhe 0,56 mm : 1. Ein weiteres Bruchstück ist etwas kleiner: Höhe ea. SO—90 mm, Durchmesser ca. 50 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art erinnert unter den imvoluten Actaeonellen — Volvulina s. str. — am meisten an die mehr aufgeblasenen Formen, so na- mentlich an Actaeonella crassa Dus., Actaeonella involuta Cog. und besonders an Actaeonella curta EıcHw., die aber in der Größe hinter unserem Exemplare weit zurückbleiben. Die plötzlich zusammenlaufende Spitze erinnert auch lebhaft an Actaeonella glandulina Sror. von Körges, nur ist die mittlere Partie unseres Exemplares bedeutend aufgeblasener, während der mittlere Teil der Schlußwindung bei der Körgeser Art beinahe ganz zylindrisch ist; dieselbe ist außerdem bedeutend kleiner. Oskar Lenz bezeichnet das auf Taf. VII, Fig. 15 abgebildete Exemplar in der Beschreibung seiner geologischen Reise durch die Fruskagora, (l. e., pag. 302) als eine charakteristisch e Gosau- Actaeonelle, sicherlich aber nur nach flüchtiger Besichtigung, denn daß es keine solche ist und daß eine derart gestaltete Actaeonellen- resp. Volvulina-Art in den Gosauschichten bisher nirgends vorge- kommen, steht vollkommen außer Zweifel. Um dieses Mißverständnis zu zerstreuen, ließ ich dieses mangelhafte Exemplar zeichnen; erst später erhielt ich das große, in der Textfigur wiedergegebene Exemplar. Fundort: Öerevic. Unzweifelhaft stammen beide Exemplare aus Kocus Schicht 17, der spon- dylus- und brachiopodenführenden „Serpentinbreecie“ im Bacharme Ossolacki, bei dem zweiten Wasser- fall von unten. Klasse: Lamellibranchiata Bıamvırıe. I. Ordnung: Asiphonida Woonwarn. A. Monomyaria Lamarck. Familie: Ostreidae Lamarecx. Gattung: Ostrea Linnt; 1757. 1. Ostrea sp. indet. Eine einzelne Klappe aus der 11. Schicht, anscheinend zu Ostrea s. str. gehörig. Die Klappe ist, wie es scheint, eine untere (linke). Schale dünn, blätterig. Form nahezu eiförmis, oben etwas eckig und beim Wirbel ein wenig abgestutzt. Die Verzierung besteht nur aus den konzentrisch sich er- hebenden Schalenblättern. Das etwas verdrückte Band ist ziemlich breit, eine Ligamentgrube aber ist darin nicht sichtbar; am Vorderteil ist ein kleiner schräger Fortsatz zu bemerken, welcher lebhaft an die ’Schloßzähne von Plicatula erinnert. — 15 — 2. Ostrea [Alectryonia]) ungulata Scnrorn., sp. Taf. XII, Fig. 1. 1768. - . 2 2.2.2020. KNoORR, Lapides, Merkwürdigkeiten der Natur. (II. 1.) P. II. D. VI. Fig. 3. 4. 5. 6. 1813. Ostracites ungulatus SCHLOTHEIM, (non idem Nyst.): Taschenbuch f. d. ges. Miner. VII. Jahrg. I. Abt. pag. 112. 1819. Ostrea larva LAMARCK, Anim. sans. vert. VI. 1, pag. 216. No. 72. — Ibidem, edit. 2, VII, pag. 241 No. 12. 1834. 5 larva et lunata GOLDFUSS, Petref. Gem. II, pag. 10—11. Tab. 75, Fig. 1—2. 1845. n larva D’ORBIGNY, Pal. fr. terr. cröt. III, pag. 740. Tab. 486, Fig. 4—8. 1846. »„ tegulanea FORBES, Foss. invert. South.-India, Transact. Geol. Soc. London. II. Ser. Vol. VII, pag. 156. Tab. XII, Fig, 6. 1846. n Ponticeriana D’ORBIGNY, Voyage de l’Astrolabe. Planches de Pal&ontologie, Tab. V, Fig. 45—46. 1847. r larva MÜLLER, Aachener Kreideform. I, pag. 39. 1849. n » Geınırz, Quadersandst. Deutschl., pag. 198. 1850. 5 » Kxer, Kreidemergel von Lemberg, pag. 30. Tab. 5, Fig. 4. 1850. " »„ Aurs, Umgebung von Lemberg, pag. 255. Tab. 13, Fig. 1. 1850, n » _D’ORBIGNY, Prodrome, II, pag. 255. Et. 22. No. 919. 1851. n „ LEYyMErIE, Mem. Soc. geol. de France, 2. Ser., Vol. IV, pars I, pag. 199 (180—188, 202). Tab. XI, Fig. 6. 1852. n „ D’ORBIGNY, Cours 6l&m. de Paleont.-G&ol. T. II. Fasc. 2. pag. 682, 686. Fig, 549. 1862. M „ CogquAann, Geol. et. Pal&ont. de Constantine, pag. 82, 307. 1362. » acrodon Idem, (= Alectr. acrodonta FISCHER), Ibid., pag. 366. 1865-68., larva EICHWALD, Lethaea Rossica. Vol. II. page. 369. 1869. » „ E. FAvRE, Craie de Lemberg, pag. 160. 1869. » ungulata CoQUAND, Monogr. Ostrea. cret., pag. 58. Tab. 31, Fig. 4—15. 1871. » [Aleetryonia] ungulata STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 470. Tab. 47, Fie. 3—5. 1871. »„ ungulata PICTET et CAMPICHE, Terr. cret. de Ste.-Croix IV, pag. 325. 1578-81. „ larva LEYMERIE, Description des Pyrenses, pag. 768, 780. Altlas. Tab. M, Fig. 2—3. Tab. P, Fig. 4. 1896. » (Aleetryonia) ungulata PETHÖ, inM. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32. F. NOETLING, Upper ceretaceous (maestrichtien) Beds of the Mari Hills (Balu- chistän), Paleont. Indica, Ser. XVI, Vol.I, part. 3, pag. 3, Tab. IX, Fig. 4, 5. 1877. n n n Die übrigen und älteren Synonymen siehe in Coavasps Monographie, sowie bei Prerer und CAMPICHE, ]. cit. Die Klappen sind voneinander wenig unterschieden, sehr schmal und lang; halbmondförmig nach hinten gebogen; in der Gegend des Wirbels sehr verschmälert ; der Vorder- und Hinterrand der Klappen ist mit spitzigen, im Zick-Zack ineinander passenden zahn- bis krallenartigen Vorsprüngen versehen; jene des Hinterrandes sind kleiner. Diese Vorsprünge nehmen an Größe von den Wirbeln an nach unten sehr rasch zu; hinter ihnen und rings um sie ist die Schale der Klappen am dieksten, in der Mitte merklich dünner. Die Klappen zeigen keinerlei Verzierung, von ungefähr der Mitte aber ziehen einige schräg laufende Falten gegen den Hinterrand bis zur Spitze je eines Zahnes. Diese Art ist hinsichtlich der Form der Schale und der Gestalt der zahnartigen Vorsprünge sehr variabel; doch sind selbst kleine junge Exemplare gut zu identifizieren, welche früher vielfach falsch gedeutet wurden, so daß die Anzahl der Synonymen keine geringe ist. — Unsere Exemplare stimmen nicht nur mit den Beschreibungen und Abbildungen, sondern auch mit den im Münchener paläontologischen Museum befindlichen Exemplaren aus Maestricht und der Krim (Ulakla) vollständig überein, so daß von der Vergleichung mit anderen Arten abgesehen werden kann. Palaeontographica. Bd. LII. 24 — 16 — Ostrea (Aleetryonia) ungulata ist ein charakteristisches Fossil des Senon (Campanien, Coquann). Ihre horizontale Verbreitung ist außerordentlich groß; außer in Europa kommt sie in Afrika, Asien und sogar in verschiedenen Teilen von Amerika vor. Bemerkenswertere Fundorte sind: m England: Lewes, Norwich und Trimmingham; inSchweden: Athus und Yngsjö; m Rußland: Badrak, Baghtschissarai, Sudak (Halbinsel Krim); n Frankreich: Aubeterre, Bardenac, Meschers, Royan (Dep. Deux-Charentes), Gensae, Monleon,! Saint-Marcet, Latone, Ausseing (Dep. Haute-Garonne), an mehreren Orten des Dep. Hautes-Pyrendes, Gavarnie mit Ananchytes ovata; m Belgien: Ciply; in Holland: Maestricht; im nördlichen Teile von Deutschland an mehreren Orten, in der Kreide von Aachen, der Insel Rügen, Walls in Falkenberg (Faugemont) in Limburg; in Spanien: Salva- tierra, Ullibaro, Uzquiano; in Galizien: bei Lemberg. — In Afrika: Djebbel Dukkan, Tebessa (Alsier, Constantine); Rhadames (Tripolis); Monts-Attaka (Suez). — In Asien: zwischen Kuleihissar und Tschaodak in Klemasien; in Arabien; bei Pondicherry (häufig) und bei Valore (selten) in Süd- indien. — In Amerika: Delaware, Saint-Georges (Alabama); Prairie Bluff, Sahawah (New-Jersey); Missouri (Verein. Staaten). — Die indischen Exemplare wurden von D’Orzıeny und Forges mit anderen Namen (©. Ponticeriana und O. tegulanea) bezeichnet, Coguann und Srorıezra erklären jedoch überein- stimmend, daß die indischen Exemplare mit den europäischen identisch seien. Die Identität eines Teiles der amerikanischen Exemplare wird von Meer (Invert.-Palaeont., pag. 15) in Zweifel gezogen. — In den Gosau-Schiehten kommt diese Art nirgends vor. Fundort: Öerevic, 9., 10. und 17. Schicht. (Erst nach Fertigstellung der Tafeln gelang es mir, 2 vollständige Exemplare zu finden, welehe zur Vervollständigung der Beschreibung verwendet wer- den konnten). 3. Ostrea |Alectryonia| subarcotensis Prrnö; nov. sp. Taf. XII, Fig. 1—9. 1896. Ostrea (Alectryonia) subarcotensis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 22. Beschreibung. Schale diek. Gestalt einer verzerrten halben Birne ähnlich, sehr veränderlich ; bald ganz austernartig, bald mehr an die Form von Kxogyra und sogar von Gryphaea erinnernd. Die Höhe übertrifft stets die Breite (Länge). Die Oberfläche ist mit mehr oder weniger scharfen welligen Rippen ver- ziert, welehe vom Wirbel bis zum Randsaum reichen, ohne aber da immer schärfere Zacken zu bilden. Die Rippen sind teilweise verzweigt, die Intervalle zwischen den Rippen meistens tief. Anf dem Teile unter dem Wirbel des jäh abwärts biegenden Hinterrandes zeigen sich meist feine Rippen (Fig. 1). Die untere Klappe ist banchig, die obere dagegen vollständig flach. Wirbel meist stumpf, abgestutzt, zuweilen aber zugespitzt, an einem Exemplar sogar ein wenig gryphäenartig einwärts gebogen. Das Bandfeld ist ziem- lich groß, die Bandgrube stark vertieft, meist bogig geschwungen und nach unten verbreitert. Der Ein- druck des Schließmuskels rundlich und fast (zuweilen ganz) am Hinterrand liegend. Am Innensaum der Ränder sowohl der oberen als auch der unteren Klappe stehen dicht aneinander gelegte Querfalten ! LEYMERIE bemerkt (Descr. des Pyrenees, pag. 768), daß er in Frankreich keinen Ort kennt, wo diese Art in so typischen Exemplaren und so zahlreich vorkäme, wie bei Gensac und Monl£on. — 137 — (Amphidonten-Charakter). Die obere Klappe legt sich ein wenig in die untere hinein. Die Variationen der Form sind aus den Abbildungen klar ersichtlich. Die Dimensionen sind sehr veränderlich: Die Höhe des gedrungendsten Exemplars beträgt 55, die Breite desselben 40 mm; die Höhe des schlanksten Exemplars mißt 64, die Breite 30 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Bevor Coquanps wertvolle paläontologische Samm- lung durch die Munifizenz des Herrn A. von Seausey nach Budapest kam, wäre ich geneigt gewesen, die vorliegende Species mit Ostrea (Alectryonia) arcotensis Stor. zu identifizieren, obgleich einige Charaktere nicht völlig überemstimmten. Bei Revision der Austern der Coqvasoschen Sammlung fand ich einige kleinere Exemplare von Ostrea Renoui II. Coa. (aus dem Campanien von Constantine), deren genauere Vergleichung ergab, daß meine Exemplare sich trotz mancher Ähnlichkeiten von den eben erwähnten zwei Arten unterscheiden.‘ Sroriczras Art (Cret. Pelecypoda South.-India, pag. 471, Taf. 43, Fig. 3—7) ist etwas kleiner, als die unsrige, ihre Schale dünner, ihre Klappen sind weniger bauchig, und im allge- meinen ist sie bedeutend zarter gebaut. Nach manchen Abbildungen scheint es, als wären dort die Rippen schärfer und die Zwischenräume der Rippen tiefer, als bei unseren Exemplaren. Srorıezka vergleicht seine Art mit der sehr wesentlich abweichenden algerischen Ostrea Ville Coavasp, während er sie viel richtiger mit Ostrea Renoui Coquvasn (Monogr. Gen. Ostrea, pag. 40, Tab. X, Fig. 1—11 und Tab. XT, Fig. 1—4. Ge£ol. et Paleont. de Constantine, pag. 331, Tab. XXXV, Fig. 9, 10, 11) hätte vergleichen können, welcher sowohl seine Abbildungen als auch unsere Exemplare viel auffallender ähnlich schen. Ostrea Renoui ist ebenfalls eine sehr veränderliche Form, kommt aber in so schmalen, gestreckten Rxem- plaren, wie die unsrigen (Fig. 5), nicht vor, auch sind die Intervalle zwischen den Rippen bedeutend tiefer, und die Rippen nicht nur viel schärfer, sondern auch dichter, gedrängter stehend; an dem jäh ab- wärts gebogenen Hinterrand, unter dem Wirbel, zeigen sich viel mehr und feinere kleine Rippen, als bei unserer Form; der Randsaum der beiden Klappen greift meist in sehr scharfer Ziek-Zacklinie ineinander; auf der oberen Klappe befinden sich gleichfalls starke, scharfe Rippen mit tiefen Zwischenräumen. Unter dem mir zu Gebote stehenden Material von Ostrea subarcotensis zeigt nur ein Fxemplar (Fig. 1) gryphäenartige Einwärtsbiegung des Wirbels, jedoch bei weitem nicht so prägmant, wie ein Exemplar Coauvanos (Ostrea, Tab. XI, Fig. 1), dessen Original mir vorliegt. Alles in allem könnte unsere Cerevicer Art als eine Übergangsform zwischen den beiden er- wähnten südindischen und afrikanischen Arten betrachtet werden. In der oberen Kreide kommt eine an- dere Art, welche mit diesen verwechselt werden könnte, überhaupt nicht vor, ausgenommen Osirea Janus Coa. (G. et P. de Const., pag. 332, Tab. XXXIL, Fig. 6, 7, 8. Monogr. Ostrea, pag. 58, Tab. XXV, Fig. 9, 10), welche hinsichtlich der Gestalt und teilweise auch der Verzierung den Öerevicer schlankeren Exemplaren sehr auffallend nahe kommt. Srorıczkas Art stammt aus der Arrialoor-Gruppe, die Coqguvanosche aber aus dem Campanien Algeriens.! " Nachträgliche Bemerkungen: 1) CH. A. WnıtE beschreibt aus Brasilien (Contrib. to the Palaeontol. of Brazil, pag. 29. Tab. I, Fig. 3-5) als Ostres palmetta eine Alectryonia-Art, welche der südindischen Ostrea (Alectryonia) arcotensis viel ähnlicher sieht, während manche Exemplare unserer Öerevicer subarcotensis (z. B. Fig. 1 und 9 auf Taf. XIII) fast vollkommen der von WHırE abgebildeten brasilianischen Art entsprechen. WHITE ging übrigens viel zu weit, als er seine Form aus der obern Kreide von Pernambuco mit der in das Oxfordien gehörigen Art SOwERBY’S verglich. Gleichzeitig bemerke ich, daß der Name Ostrea palmetta nur ein Synonym der auf derselben Tafel bei SOWERBY abgebildeten Ostrea gre- — 18 — Zahl der untersuchten Exemplare: nahezu 100. Fundort: Die Austernbank unter dem Orlovac-Berge (Adlersberg) bis zum zweiten Bach- arme (der eigentliche obere Teil des Cerevic-Baches). 4. Ostrea |[Alectryonia] sp. Zwei sehr kleine Bruchstücke aus der 9. (Sphaerulites-) Schicht erinnern zumeist an die Gruppe Ostrea Villei CoquanD, sie sind jedoch nicht sicher zu bestimmen. Gattung: Gryphaea Lauarer; 1801. 1. Gryphaea vesicularis Lamarck, sp. Taf. XI, Fig. 2.3. 1506. Ostrea vesicularis LAMARCK, Annales du Mus. d’hist. nat. Vol. VIII, pag. 160. Tab. 22, Fig. 3. o „ Idem, Anim. sans vert. Vol. VI. 1, pag. 219. No. 28. 1819. Podopsis gryphoides LAMARCK, Ibidem, pag. 195. No. 2. 1823. Gryphaea glubosa SOWERBY, Min. Conchol. Vol. IV, pag. 127. Tab. 392. 1831. n expansa 5 (public. 1835) in SEDGwICK and MurcHison: Eastern Alps. Geol, Transact. 2. Ser. Vol. III, pag. 349, 418. Tab. 38, Fig. 5 (non Fig. 6). 1834. Ostrea vesicularis GOLDFUSS, Petref. Gem. II, pag. 23. Tab. 81, Fig. 2. 1841. Gryphaea vesicularis RÖMER, Norddeutsches Kreidegeb. pag. 46. (Exclus. Synon.) r Ostrea r GEINITZ, Sächs.-Böhm. Kreidegeb. 1., pag. 19. 1845. 5 5 D’ORBIGNY, Pal&ont. Fr., terr. cret. Vol. 3, pag. 742. Tab. 487 (exclus. Fig. 6, 7). 1846. „ ” Reuss, Böhm. Kreideform. II. Abt., pag. 37”—38, Tab. 29, Fig. 21—22; Tab. 30, Fig. 1—8. 1847, n h MÜLLER, Aachener Kreideform. I., pag. 37. 1849. n 2 GEINnITZ, Quadersandsteiugeb. in Deutschl., pag. 200. 1850. Gryphaea 5 KneEr, Kreidemergel von Lemberg. HAIDINGER, Naturwiss. Abhandl. 3. Bd. 2. Abt., pag. 30. n Ostrea ” ALTH, Umgeb. von Lemberg. Ibidem. pag. 252. n 5 = D’ORBIGNY, Prodr. Palöont., Vol. II, pag. 256. (Et. 22, No. 925.) 1862. n 5 CoQuAnD, Ge£ol. et Pal&ont. de Constantine, pag. 82, 97, 306. 1865. ” 2 ZITTEL, Gosau-Bivalven, T. 2, pag. 47 (123), Tab. 19, Fig. 6b, c, f, g- 1866. 9 ” D’AÄRCHIAC, in TCHIHATCHEFF: Asie Mineure, IV, pag. 91. garia (Miner. Conchol. Vol. II, Tab. II, Fig. 1—4) ist, welche in der Literatur auch unter mehreren anderen Synonymen figuriert. 2) BLANCKENHORN beschreibt 1890 (Beitr. zur Geologie Syriens: Die Entwickl. d. Kreidesystems in Mittel- und Nord-Syrien, pag. 72; Taf. II, Fig. 18; Taf. IV, Fig. 1—4; Taf. V, Fig. 1) eine Ostrea (Exogyra?) Dieneri n. sp., welche der Alectryonia subarcotensis von Cerevic wenigstens eben so nahe kommt, wie die südindische Ostrea (Alectryonia) arcotensis, wenn sie nicht etwa mit der einen oder der andern identisch ist. Es ist jedoch zu bemerken, daß solche Exemplare, deren obere Klappe ganz flach und mit konzentrischen Zuwachslinien verziert ist (Varietät von BLANCKENHORNS Typus, Taf. IV, Fig. 4), sich unter den Cerevicer Exemplaren nicht finden. BLANCKENHORN ist dabei im Irrtum, wenn er behauptet, daß der Ostrea Dieneri die Exogyra Olisiponensis am nächsten stehe, welche übrigens in der Haupt-Austernschicht der libanonischen Kreide, mit derselben zugleich vorkommt. Der Ostrea Dieneri steht sowohl Ostrea Renoui H. Cog., als auch Aleciryonia arcotensis STOLICZKA, viel näher als Ostrea Olisiponensis SHARPE, welche sich wenigstens nach CoQuAnDs Abbildungen (Monogr. Ostrea, Tab. XLV, Fig. 1—7) von der Art BLANCKENHORNS sehr auffallend unterscheidet, viel größer ist, gewölbtere Klappen besitzt und ganz verschieden gerippt ist. Auch der Vergleich mit Ostrea Eumenides CoQuAnD (Mon, Ostrea, pag. 133, Tab. XLVI, Fig. 10—12) ist wenig zutreffend. Von Ostrea Dieneri behauptet BLANCKENHORN, daß sie die gewöhnlichste Austernart des mittleren Libanon sei, d. i. in der Gegend des Weges nach Damaskus, wo er sie selbst an sehr verschiedenen Fundorten der Buchiceras-Zone sammelte. Die Zone des Buchiceras syriacum aber zählt er zum obersten Cenoman. — 19 — 1869. Ostrea vesicularis E.FAVRE, Craie de Lemberg, pag. 160. 5 5 n GABB, Palaeontology of California, Vol. II, pag. 253. n 7 5 CoQuAnD, Monogr. du genre Ostrea, pag. 35. Tab. XIII, Fig. 2—10. 1871. Gryphaea a STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 465. Tab. 42, 43, 45. n Ostrea 3 PICTET et CAMPICHE, Terr. cr&t. de Ste.-Croix, IV, pag. 326. 1573. Gryphaea 5 A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 119, 120. 1876. n 5 Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 25, 26. 27. 5 n 5 Idem, in Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt, Vol. XXVI, pag.15, 14, 15. = = r MEEK, Invert. Palaeont. Upper Missouri Country, pag. 20. Tab. 11, 16. 1878. Pycenodonta , BAYLE et ZEILLER, Expliec. de la Carte geol. de la France. Vol. IV (Atlas). Tab. 135, Fig. 1—7. 1881. Gryphaea F ZiTTEeL, Handb. Palaeont. I. Bd., 2. Abt., pag. 20, Fig. 14. 9 Ostrea n LEYMERIE, Descript. des Pyrenses, pag. 767. Atlas (1878). Tab. K, Fig.3; Tab. M, Fig.1. 1896. Gryphaea „ PrrHö in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitason (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32. 1897. „ n NOETLING, Palaeontolog. Indica. Ser. XVI, Fauna of Baluchistän. Vol. 1, part 3, Cretac. Beds of the Mari Hills, pag. 39; tab. X, Fig. 1—2. Beschreibung. Schale diek, Klappen ungleich groß. Die (obere) rechte Klappe flach oder etwas konkav, deckelartig; die untere (linke) Klappe stark aufgeblasen, seitlich sehr gewölbt; die Gestalt erinnert an eine unregelmäßig: deformierte Halbkugel, unten verbreitert, gegen den Wirbel etwas ver- längert und etwas länglich-eiförmig. Stets höher, als breit (lang); es scheint jedoch, daß dieses Ver- hältnis mit dem Wachstum sich stets verringert (aber nicht immer gleichförmig), so daß die älteren Exemplare stets mehr der Halbkugelform gleichkommen, als die jugendlicheren. Der hintere Teil der linken Klappe (bezw. der rechte Rand der unteren, gewölbten Klappe) lappenartig vorspringend und mehr oder weniger verlängert; dieser lappenartige Vorsprung ist unten häufig durch eine nach unten ver- breiterte Furche begrenzt. Oberfläche der Schale glatt mit deutlichen konzentrischen Zuwachsstreifen, welche der Form des lappenartigen Vorsprunges folgen. Die Schale löst sich, besonders gegen den Außen- rand zu, blätterig ab und zwar gewöhnlich parallel den Anwachsstreifen. Der Wirbel ist abwärts gebogen, zuweilen sehr kurz, an der Spitze desselben zeigt regelmäßig eine etwas konkave Marke die Anheftstelle. Das Schloßfeld, an der Basis des Wirbels, ist gegen die Öffnung etwas eingebogen (Fig. 3 c), breit, in der Mitte mit dreieckiger, fast eiförmiger Vertiefung für das innere Band; das ganze Schloßfeld ist der Breite nach von faserartigen etwas welligen Linien durchzogen. Der Muskeleindruck ist subzentral und zieht sich gegen den bogigen (hinteren) Rand hin. Die obere (rechte) Klappe ist nur an einem Exemplar er- halten, ist aber derart abgeblättert, daß die vom Wirbel ausgehenden radialen, charakteristischen Linien nicht wahrnehmbar sind; an einem anderen kleinen, wenig größeren Exemplare als Fig. 3 ist der Abdruck der oberen Klappe mit kleinen Resten der Schale zu sehen. Diese beiden oberen Klappen sind konkav, stark vertieft und gehören demnach trotz der nicht erhaltenen, radialen Linien sicher zu Gryphaea vesteularis. Dimensionen: größte, mittelgroße, kleinste Exemplare Höhe der linken (unteren) Klappe 110 mm 57 mm 37—41 mm Tiangel (Breite) NE: Sum AB) 33—55 „ Dicke .. ER: 45 „ 28 „ 16—19 „ Höhe (= 1) : Länge . . ... 0.79 0.85 0.39—0.86. — 19 — Vergleiche und Bemerkungen. Gryphaea vesicularis Lamarck unterscheidet sich von Gryphaea proboscidea p’Arcnuıac hauptsächlich dadurch, daß der Seitenkiel der letzteren Art nicht seitwärts, sondern mehr nach unten, gegen den Unterrand, hinzieht, und die untere Trennungsfurche der Mitte der Klappe viel näher kommt, als bei der ersteren, und daß die Spitze der durch den Kiel gebildeten „probosceis“ nicht seitlich, sondern abwärts gerichtet, vom Wirbel abgewendet ist! Das Schloßfeld von Gr. vesicularis ist größer, breiter und höher, als das von Gr. proboscidea und es bleibt zwischen dem Saum des Wirbels und dem Schloßrand der oberen Klappe ein ziemlich breites Feld, während bei @r. proboscidea die obere Klappe mit dem Wirbel der unteren Klappe in gleicher Höhe liegt oder denselben fast ganz erreicht. Die mehr oder weniger kugelige Form der unteren Klappe bildet nach Srorıczra kein völlig sicheres Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten, welcher Ansicht wir beistimmen, denn von beiden Arten gibt es der Höhe nach gestreckte Varietäten. Die ausgewachsenen, aber auch schon die kleinen Exemplare von Gryphaeca vesieularis sind sehr typische Formen; daß sie dennoch häufig mit anderen Arten verwechselt werden, hat nach Coquvax» seinen Grund darin (Mon. Ostrea eret., pag. 36), daß die Gestalt dieser Art je nach dem Alter wechselt, daß den verschiedenen Stadien je andere Arten entsprechen, und daß die Art der Entwickelung der Schalen verschieden ist. Coquannp bemerkt, daß seine jungen Exemplare, aber auch nur diese, der Ostrea proboscidea ähnlich sind (1. e., pag. 36). Diese von vielen akzeptierte Auffassung hat Cogvaxn weder durch eingehendere Beschreibung noch durch Abbildungen erläutert. Die 1. ec. Fig. 8 und 9 abgebildete Form ist entweder sehr aberrant oder sie gehört nach dem Schloßfeld gar nieht zu dieser Art; Fig. 5 und 6 sind ebenso wenig als normal zu betrachten. Von den Exemplaren unserer Sammlung zeigen schon die 30—35 em großen typisch die Charaktere der Art, vergl. Taf. XII, Fig. 3. An diesem Exemplar, welches sicher nicht älter, als 2 3 Jahre ist, läßt sich die Grenzlinie des Wachstums des vorhergehenden Jahres deutlich erkennen, und dies zeigt, daß dıe Form auch damals schon dem Typus der Art vollständig entsprach. Coqauanp (Monogr. Ostrea, pag. 72) berührt die Frage auch in anderer Form, indem er behauptet, daß die jugendlichen Exemplare von Grrphaea proboscidea v’Arcnıac den ausgewachsenen Exemplaren von Gryphaea wesicularıs Lamarcr sehr ähnlich seien, die Abbildungen auf Taf. XVT beweisen das je- doch nicht; denn die Fier 9 und 10 abgebildeten kleinen Formen gleichen wohl jugendlichen Exem- plaren von Gryphaea vesicularis, aber durchaus nicht mehr, als die ausgewachsenen Exemplare dieser beiden Arten untereinander. Auch aus diesen Abbildungen geht klar hervor, daß die Proboseis der jugendlichen Klappen senkrecht nach unten zieht und die den Kiel begrenzende untere Furche beinahe bis zur Mitte der Schale reicht. Hinsichtlich dieser beiden Arten, bezw. ihrer aufgezählten Unterschiede, können wir daher Coavanns Auffassung nicht teilen. Unter dem Namen Ostrea vesieularis Lax., var. uncinella beschrieb Leywerre (Nouv. type Pyre- n@en. M&m. Soc. g60l. de France 1851. 2. serie, Vol. IV, pag. 199—200. Tab. X, Fig. 1—3) eine Form, welche er später, nachdem er „die (kleine) Gestalt und Stabilität derselben, insbesondere aber ihre Fund- orte berücksichigte,“ für eine selbständige Art hielt (Bull. Soc. g&0l. de France 1865. 2. serie, Vol. 22, pag. 367, Note 1. D’Arcnıac billigt die Auffassung Leymertes nicht und hält die var. uncinella ent- schieden mit Ostrea proboseidea für identisch (Pal&ontologie de la France, 1868, pag. 198, Note 1. C'oguasn beschrieb Ostrea uneinella ebenfalls als selbständige Art (Monogr. Ostrea ceret. 1869, pag. 37, — 11 — 38, Tab. XII, Fig. 7—10), indem er bemerkt, daß sie auch in der Kreide von Maestricht vorkommnt, wo niemals beobachtet worden, daß sie in die dort ebenfalls vorkommende vesicularis überginge. „Diese Art — nämlich Ostrea uneinella, sagt Coquanp — ist den jugendlichen Exemplaren von Ostrea vesicularis sehr ähnlich, jedoch deutlich von ihr zu unterscheiden: 1) durch den spitzigen Wirbel, 2) durch ihre kleine und beständig so verbleibende Gestalt, 3) durch den Mangel an radialen Linien, welche auf der oberen Klappe von Ostrea vesicularis zu sehen sind, sowie auch durch die konzentrische Anordnung der Verzierung der oberen Klappe.‘ Schließlich stellt sich Levuerız (Deser. des Pyrenees, pag. 768. Atlas, g. 2 uneinella als eigene Art beschreibt und bemerkt, daß das von Coquann konstatierte Vorkommen der- tab. L, Fig. 2) ganz auf den Standpunkt Coauanps, indem er die ursprünglich für eine Varietät gehaltene selben bei Maestrieht ein nener Anhaltspunkt für die Verwandtschaft des oberen Senon der Haute-Ga- ronne und den Maestrichter Schichten sei. Ein Vergleich von Levyuerıes Beschreibung und Abbildungen mit denjenigen von Coquann er- gibt Unterschiede. Cogvaso hat bei der Identifizierung der Maestrichter Exemplare mit jenen der Haute- Garonne nur Maestrichter Exemplare abgebildet (aus der Sammlung der Ecole des Mines, Paris) und auch seine Beschreibung ausschließlich auf diese basiert. Allein diese Exemplare unterscheiden sich, nach den Abbildungen zu schließen (Mon. Ostrea, Tab. XII, Fig. 7—10), auffallend von sämtlichen Abbildungen Leyuerses und gleichen insbesondere hinsichtlich der Form des zugespitzten Wirbelteiles und des schmalen und gestreckten’ Schloßfeldes, sowie durch die geringere Wölbung der unteren Klappen viel eher dem Typus von Ostrea acutirostris Nırssos, von welcher ein Original aus dem Santonien des Plan d’aups (St.-Baume) mir vorliegt. (Mon. Ostrea, pag. 75; Tab. XXXV, Fig. 13). Im Vergleich zu den Maest- richter sind die Exemplare der Haute-Garonne aufgeblasene, tiefgehöhlte, halbkugelige Formen. Auf Grund der aufgezählen Daten bin ich geneigt, die Identität in Zweifel zu ziehen und zu erklären, daß die Maestrichter sogenannte „uncinella“ mit der Ostrea acutirostris nicht identisch ist, mit uneinella von Hante-Garonne aber ganz sicher nicht; ebenso wenig mit proboscidea. Meiner Meinung nach beruht das einzige wesentliche Merkmal, welches Lryuerres uneinella von der echten vesicularıis unterscheidet, — abgesehen von dem zarteren, kleineren und rundlicheren Bau derselben — in den Eigentümlichkeiten der oberen Klappe. Die obere Klappe von uneinella ist nämlich flach, jedoch nieht vertieft und ihre Oberfläche ist mit konzentrischen Zuwachsstreifen verziert, ohne ra- diale Linien; während die obere Klappe von vesieularis konkav vertieft ist und daran schon in der Jugend vom Wirbel ausgehende Radiallinien besitzt. An einem kleinen Exemplar der Coquanpschen Sammlung (Campanien von Meudon), welches kaum größer als Leymerıes Exemplar ist, sind diese Charaktere trotz der Kleinheit zu erkennen. Das kleine Exemplar von Cerevic, Taf. XII, Fig. 3, ähnelt Abbildungen von Leywerıes unci- nella. Dieses Symptom an und für sich wäre jedoch noch nicht auffallend (passen doch die Charaktere dieses Exemplars vollständig in den Typus von vesicularis), wenn aus derselben Schicht 17 nicht vier kleine obere Klappen bekannt wären, welche als nicht zur echten vesicularis gehörig zu betrachten sind. Die ILöhen- und Breiten-Maße dieser kleinen Klappen sind: 11:11, 15:15, 17:18 und 25:22 mm und die größte derselben ähnelt auffallend den Abbildungen Lryaerıes, ihre Gestalt und Verzierung stimmt vollständig überein mit dem zum „Nouv. type Pyrenden“ gehörigen Exemplar, Fig. 3c auf Taf. B. Diese Klappe ist je- doch, gleich den drei kleineren, nicht konkav, sondern flach, an dem Wirbelteile sogar ein wenig gewölbt, —_ 12 — ebenso wie auf Leyuerıes Abbildung auch das kleine Exemplar aus der Haute-Garonne. Daß diese Klappe in den Typus von vesicularis nicht eingefügt werden kann, ist zweifellos. Einen sicheren Schluß können wir jedoch nieht ziehen, weil wir die Identität der aus der 17. Schicht stammenden unteren Klappen für unbezweifelbar halten, und dies wird auch durch die konkave, vertiefte Form deroberen Klappe eines Exemplars, welches größer ist als das Taf. XII, Fig. 2 abgebildete und eines andern, welches mit dem Original der Fig. 3 abgebildeten der Größe nach ziemlich übereinstimmt, bekräftigt. Ob nun diese vier kleinen Klappen das Vorkommen von Ostrea uncinella in dem grünen Serpentin von Cerevid andeutet, oder ob dieselben zu einer anderen ähnlichen Art zu ziehen wären, das ist mangels unzweifel- haft dazugehöriger unterer Klappen vorläufig nicht zu entscheiden. An den im Vorstehenden zitierten Stellen beschreibt Levaerıe unter dem Namen Ostrea vesi- cularis var. spissa, mit der Benennung Ostrea spissa, als selbständige Art eine gedrungene, sehr kompakte Form aus den Mergeln der obersten Kreide (Dese. des Pyröndes, pag. 767—768. Atlas, Tab. L, Fig. 1) welche sonst, bei Gensac, Monl&on und den übrigen Orten, wo die echte vesicularis zu finden ist, nicht vor- kommt. Diese Form ist jedoch, abgesehen von ihrer außerordentlich dieken Schale (die Schale des abge- bildeten Exemplars ist 60 mm dick), bezüglich ihres Typus von der echten vesicularis nicht zu unter- scheiden. Coguvanp nahm sie in seine Monographie gar nicht auf. kursionen haben die Anzahl der Exemplare bedeutend vermehrt). Zahl der untersuchten Exemplare: 23, nur untere (linke) Klappen. (Neuere Ex- Fundort. Der größte Teil des Materials stammt aus der 17. (Brachiopoden-) Schicht, einige aus der 11. Schicht. Aus Ungarn ist Gryphaea vesicularis bisher von folgenden Orten bekannt: im Maros-Tal bei Odvos, Konop, Szlatina (am Fuße des Dröesa) und zwischen Monorostia und Gros kommt sie in den Gosau- Schichten vor. Im Nordwesten des Bakony bei Homokbödöge, Jäkö; nordwestlich von Kasküp auf der Spitze des Berges Särmäshegy, im S@d bei Tevel und zwischen Ugod und Ajka. Im Persänyer Gebirge bei Urmos. re 2. Gryphaea Cereviciana Pernö; nov. sp. Taf. XII, Fig. 4—6. Beschreibung. Schale mäßig dick, schief eiförmig, beinahe dreieckig. Die obere Klappe flach oder etwas konkav. Die untere Klappe konvex und tief gehöhlt, in der Gegend des Wirbels ver- sehmälert, unten stark verbreitert. Wirbel gekrümmt und spitz; vom Wirbel läuft auf dem Rücken der Klappe ein Kiel bis zum Unterrand und zwar so, daß er das hintere Drittel der Klappe abgrenzt ; der Vorderteil fällt in mäßiger Wölbung zum Unter- und Vorderrande ab und ist halbkreisförmig gekrümmt ; der hintere Teil biegt sich jäh gegen den Randsaum und bildet meist eine senkrechte Wand. — Unter dem Wirbel ein schräges, dreieckiges Schloßfeld, mit ein wenig vertiefter Mitte. Die Oberfläche der Schale blättert schichtenweise ab, eine Verzierung ist daran nicht sichtbar, die obere Schicht ist dünn und löst sich von der unteren leicht ab. Die Schale der linken Klappe ist, wie es scheint, am steilen Saum des Unterrandes am dieksten. Von der oberen Klappe sind nur einige Bruchstücke vorhanden. — 193 — Dimensionen: des mittelgroßen, des größten Exemplares: Eohewre rer s2emm! ca. 40 mm. Breiteli@hänge)e nn. or, 34 „ Vergleiche und Bemerkungen. Gryphaea Öereviciana, nov. sp. gleicht in der Form Ostrea Malladae LEYMERIE, aus den unteren Schichten von Corneilla, der sogenannten Kolonie. (Deser. des Pyrönces, pag. 794, Atlas, Tab. U, Fig. 4). Leider gibt Leymerıe eine sehr mangelhafte Beschrei- bung und nur eine einzige, die Art nur von einer Seite darstellende Abbildung. Leryuerre vergleicht seine Art mit Ostrea Deleltrei Coquann (Monogr. Ostrea cret., Tab. 57, Fig. 1—6, besonders Fig. 5), letztere unterscheidet sich sehr wesentlich von Gryphaea Cereviciana. Gryphaea proboscidea p’ArcH. zeigt, besonders in klemen (30—35 mm, bezw. 30—45 mm hohen) Formen (Coqvasosche Sammlung) aus dem Santonien von Villedien, und dem Campanien von Inker- mann (Krim) im Wirbelteil größte Ähnlichkeit mit Öerevicer Exemplaren. Ein auffallender Unter- schied beruht darauf, daß auf der unteren Klappe von Gryphaea Cerevieiana der Kiel stets kräftig ent- wickelt ist und der hinter demselben liegende Teil meist steil abfällt, während bei den erwähnten Exem- plaren dieser Kiel fehlt. Es ist jedoch fraglich, ob die besagten Exemplare aus Villedieu und Inkermann! wirklich als Jugendformen von proboscidea zu betrachten seien? — Gryphaea Cerevieiana kann weder mit den Jugendformen. der echten proboscidea noch der echten vesicularis verwechselt werden, sie ist ferner auch nicht mit den Austern von Inkermann und Villedieu identisch, obgleich sie an die besagten Arten mehr oder weniger erinnert. In einem ähnlichen Verhältnis steht zu unserer Form die Gryphaea vesiculosa Sow. aus dem Cenoman (Miner. Conchol. VL., pag. 933, Tab. 369; Coavanp, Monogr. Ostrea eret., pag. 152; Tab. 59, besonders Fig +), welche im ganzen von unserer Art zwar abweicht, doch sind mir aus dem Grünsand von Regensburg einige Exemplare bekannt, von denen zwei in der Form ihrer Hinterregion der Gryphaea Öereviciana näher kommen. Der geschwungene Kiel ist dort jedoch schwächer und teilt die Klappe nicht so entschieden, wie bei unserer Art. Zahl der untersuchten Exemplare: 8. Meistens defekt, aber einander ergänzend. Fundort: Öerevic, aus dem im Bette des Baches aufgeschlossenen Serpentin-Sandstein (RKocırs 11. Schicht). 3. Gryphaea semicoronata PrımÖö; nov sp. Eine der Gryphaea cerevieiana ähnliche Form aus Schicht 11 zeigt am oberen Teil der sehr ge- wölbten Unterklappe, an der Grenze des ersten und zweiten Drittels der Höhe, stark vorstehende und ziemlich große Höcker. Sechs dieser Höcker stehen am vorderen und mittleren Teil der linken Klappe; am hinteren Teile ist die oberste Schicht der Schale abgesprungen und dort fehlen 2—3 Höcker. ‘Die Etiquettierung der Exemplare von Inkermann bezeugt eine Inkonsequenz COoQUANDS. Monogr. Ostr. cret. pag. 76 wird Ostrea proboscidea eine charakteristische häufige Versteinerung des Santonien genannt; l.c. pag. 36 wird beson- ders auf die Irrtümer hingewiesen, welche sich in den Synonymen der das Campanien charakterisierenden Ostrea vesicularis offenbaren. In seiner Sammlung etiquettierte CoQuAND Austern aus der oberen Kreide der Krim (nach ihm Campanien) als Östrea proboscidea, und aus identischen Schichten von Inkermann gleiche Formen einmal als „Ostrea vesicularis. Camp. Inkermann. (Crim&e) 1876“, das andere Mal als „Ostrea proboscidea ARCH. Campanien 1876. Inkermann (Crimce)*. Palaeontographica. Bd. LII, 25 — 14 — Die Höhe der Klappe ist 41, ihre Breite (Länge) 30, ihre Dieke 20 mm. Der Gestalt nach gleicht sie zumeist der etwas größeren südindischen Gryphaea Poodoorensis SrorıczkA, deren gewölbte untere Klappe mit dünnen Radialrippen verziert ist. (Oret. Pelecyp., pag. 464, Tab. XXXV, Fie. 5). Ostrea Cerberus Voguanp aus Nordamerika (Mon. Ostrea, pag. 166, besonders Taf. 66, Fig. 4) zeigt ähnliche ‘Form, weicht aber hinsichtlich der Rippen stark ab. Leider war es mir nicht mehr möglich, eine Abbildung dieser neuen Art zu geben. Gattung: Exogyra Say; 1819. 1. Exogyra (Amphidonta) ostracina Lamarck, sp. Taf. XII, Fig. 7, 8, 9. Ne, 0.000008 FAUJAS DE ST.-FOnD, Hist. nat. Mont. St.-Pierre, pag. 103, 118. Tab. XII, Fig. 2; Tab. XXVIII, Fig. 3. 1801. Planospirites ostracinga LAMARCK, Systeme des anim. sans. vert., pag. 700. 1820. Ostracites haliotoideus SCHLOTHEIM, Petrefaktenkunde I, pag. 238 (non idem, Sow., 1813). 1821. a auricularis WAHLENBERG, Petref., pag. 58 (non idem, BRONGART, 1822). 1827. Chama cornu arietis NILsson, Petrific. Suec., pag. 28. Tab. VIII, Fig. 1. A—D. (non idem, GoLDF.) 1834. Exogyra jplicata GOLDFUSS, Petref. Germ. 11. pag. 37. Tab. 87, Fig 5a (major). ” » auricularis „ Ibidem pag. 39. Tab. 88, Fig. 2a, b, c, d. (non Boue.) 2 n planospirites „ Ibidem pag. 39. Tab. 88, Fig. 3. 1846. n stomatoidea FORBES, Transact. geol. Soc. London, VII, pag. 156. Tab. XVII, Fig. 15. 1847. Ostrea erepidula D’ORBIGNV, Voy. de l’Astrolabe Pal&ontol. Tab. V, Fig. 43—44 (non idem, DESHAYES). 1549. n auricularis GEINITZ, Quadersandsteingeb. in Deutschl., pag. 204. 1850. B subinflata D'ORBIGNY, Prodr. de Pal&ont. II, 256 (ex parte). 1551. Exogyra pyrenaica LEYMERIE, M&m. Soc. g6ol. de France. II. Serie, Vol. IV, pars I, pag. 194. Tab. X (B), Fig. 4, 5, 6. 1869. Östrea auricularis COQUAND, Monogr. Ostrea cret, pag 28—30 (cum Synonymis). n n cornu-arieis Ibidem, Tab. VIII, Fig. 1—12 (vide 1. c. pag. 30). 1871. Exogyra ostracina STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 459. Tab. XXIV, Fig. 6—-12; Tab. XXXVI, Fig. 1-4. 1875. Ceratostreon pyrenaicum BAYLE et ZEILLER, Explic. de la Carte geolog. de la France. Vol. IV. (Atlas). Tab. 134, Fig. 7, 8, 9. 1881. Exogyra pyrenaica LEYMERIE, Descr. des Pyrenees, pag. 766. Tab. K, Fig. la-c. 1888. n ostracina (?) WHITE, Contrib. to the Palaeont. of Brazil, pag. 31. Tab. II, Fig. 1—. 1896. n (Amphidonta) vesicularis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32. > pyrenaica NOETLING, Upper cretaceous Beds of the Mari Hills (Baluchistan). Paleont. Indica. Ser. XVI, Vol. I, part 3, pag. 40. Tab. IX, Fig. 6. Beschreibung. Schale diek, Klappen von verschiedener Größe. Die untere (linke) Klappe elliptisch bis nierenförmig oder unregelmäßig deformiert und an der Hinterseite eingedrückt; die obere (rechte) Klappe deckelartig, am Vorderteile dieker und mit dammartig erhöhtem Rand; nach unten ver- schwindet dieser scharfe Damm allmählich, so daß der untere und hintere Randteil ganz flach ist. — Ober- fläche der Klappen glatt, blätterig, leicht abspringend; an den besser erhaltenen Schalen zeigen sich feine konzentrische Falten. Wirbel sehr klein und seitlich (nach hinten) stark einwärts gedreht und zwar so- wohl auf der unteren, wie auf der oberen Klappe; der Wirbel der oberen Klappe ist bedeutend kleiner, als jener der unteren. Die obere Klappe springt hinter dem Wirbel ohrartig über die untere Klappe vor, diese vorspringenden Lappen liegen hier fest aneinander. Unter dem Schloßrand der unteren Klappe be- findet sich an der Basis der Biegung des Wirbels eine enge Grube für das innerliche Schloßband; dieselbe wird nach unten durch zwei Falten begrenzt, welche ebenso viele Grübehen bilden; in das vor- dere offene Ende des oberen Grübehens, vor dem Ligament, fügt sich der Rand der oberen Klappe ein, jedoch nur ein klein wenig und ganz gegen das Ende; in das hintere (untere) kleinere Grübehen paßt ein zahnartiger, kleiner Vorsprung der oberen Klappe. Die obere Klappe legt sich — mit Ausnahme des ohrenartigen Fortsatzes — ganz, und zwar ziemlich tief, in die untere Klappe hinein; wo sich die Schalen- 'änder berühren, laufen am Innensaum feine, zahnartige Querfalten dem Rand beider Klappen entlang. Diese Eigentümlichkeit verleiht der Art „Amphidonta“-Charakter. Der zahnartige Vorsprung der oberen Klappe und die ihm entsprechende Grube ist ebenfalls faltig. Etwa in der Mitte der Höhlung der Fig. Sb abgebildeten oberen Klappe ist ein zweimal ge- bogener Wulst sichtbar, welcher jedoch nicht bei allen Exemplaren vorkommt und sehr wahrscheinlich nur durch eine Verdrückung entstanden ist. Der Rand der oberen Klappe ist ein wenig aufgeworfen, jener der unteren Klappe scharf. Der verhältnismäßig große und rundliche oder etwas verlängerte Muskeleindruck ist exzentrisch bis zur Man- tellinie zurückgezogen. Dimensionen. Höhe des abgebildeten kleineren Exemplars 40 mm, Breite 30 mm; Höhe des größeren Exemplars ca. 70 mm, Breite 40 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Unsere Cerevicer Exemplare stimmen mit Lrvmerres Abbildungen von Exemplaren aus dem Garumnien bei Gensac, sowie mit den indischen Exemplaren von Forges und Srorrezra in jeder Beziehung vollständig überein. In den Abbildungen läßt Srorıczra sogar die Falten am Saum der Ränder deutlich hervortreten. Zahl der untersuchten Exemplare:4. Fundort: Öerevic, in der 9. (Sphaernliten-), 11. (Serpentin-Sandstein-) und 17. (Brachio- poden-) Schicht, im Bette des Baches. Exogyra (Amphidonta) ostracina ist eine ziemlich kosmopolitische Art und eine der verbrei- tetsten und charakteristischsten Leitmuscheln des oberen Senon (Coquaxos Campanien). Sie kommt bei- nahe in allen Ländern Europas vor, überall in der obersten Kreide, so von den Maestrichter Belemni- tella mucronata-Schichten bis nach Südfrankreich, wo sie an zahlreichen Orten gefunden wurde. Nach LEymeErIE ist sie in den Senonschichten von Gensac sehr häufig. Außerhalb Europas ist sie aus gleich- zeitigen und gleichwertigen Ablagerungen von Nordamerika, Syrien, Palästina, Nord- und Südamerika bekannt (Coqvanp zählt die Fundorte namentlich auf]. c., pag. 29); p’Orsısyy erwähnte sie aus Chile als Ostrea crepidula, welchen Namen er jedoch später zurückzog. (Prodr. II, pag. 256). In Südindien ist sie nach Srtorıczka eine der charakteristischen Versteinerungen der Schichten der Arrialoor-Gruppe. Nach Wnıre kommt sie auch in Brasilien in der oberen Kreide von Lastroi vor, In den Gosau-Schichten fehlt sie, — 16 — Gattung: Plicatula Lanarck; 1801. 1. Plicatula cfr. multicostata Forbes. Taf. XIII, Fig. 1. 1846, Plicatula multicostata FORBES, Transact. geolog. Society London, Vol. VII, pag. 155. Tab. XVII, Fig. 3. 1871. = 5 STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 446. Tab. 34 et 44. 1896. FE Ct PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orszägos kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 49. Beschreibung. Die linke (obere) Klappe ziemlich dickschalig, ungleichseitig, der hintere Teil etwas größer; von der Seite gesehen ist sie sehr breit eiförmig, beinahe fächerförmig, oben beim Wirbel schmal, unten stark verbreitert, etwas gewölbt; die Ilöhe übertrifft die Breite nur um Weniges. Die Skulptur wird durch kleine, nahezu gleiche Rippen gebildet, welche vom Wirbel radial ausstrahlen, ziemlich dieht stehen und besonders gegen den Unterrand breiter werden; der Rücken der Rippen ist mit kleinen, schuppenförmigen, unten konkaven Stacheln bedeckt. Wirbel vorstehend, an der Spitze stumpf, abgerundet. Das Schloß hesteht aus zwei divergierenden leistenartigen Zähnen; der vordere Zahn ist etwas kürzer und reicht nieht so hoch hinauf, wie der hintere Zahn; die Zähne sind sowohl an der Innen- wie Außenseite mit horizontalen, querlaufenden Kerben versehen. Die oberen Ränder der Klappe sind glatt, der untere Randsaum ist etwas wellig. Schließmuskel exzentrisch, in der oberen Hälfte der Schale gegen den Hinterrand zu liegend. Die untere (rechte) Klappe £ehlt. Dimensionen. Höhe der oberen (linken) Klappe 27 mm, zur Breite 25 mm — 1: 0,92. Vergleiche und Bemerkungen. Die emzig erhaltene linke (obere) Klappe stimmt in Größe, Schloß und Verzierung vollständig mit der Gosau-Art Plicatula aspera SOWERBY (ZIrTer, Gosau-Bivalven T. 2, pag. 44, Taf. XIX, Fig. 1) überem; unterscheidet sich jedoch wesentlich von der- selben dadurch, daß sie etwas gewölbt ist, und daß der Wirbel und die Wirbelgegend stark hervortritt. während die obere Klappe von Plic. aspera in der Regel flach, ja eventuell sogar ein wenig konkav ist. Plicatula multicostata Forges kommt in der mittleren Schiehtengruppe (Triehinopoli Group) der oberen Kreide Südindiens vor und ist in derselben an mehreren Orten eine der häufigsten Versteinerungen. Srorıczka beschreibt sie sehr genau und bemerkt, daß sie der Plic. aspera sehr nahe stehe und daß er weder hinsichtlich der Gestalt, noch der Verzierung wesentliche Unterschiede zwischen den beiden finde, daß aber bei Plic. multieostata beide Klappen gewölbt seien und besonders die obere Klappe niemals flach sei. Die uns vorliegende, von allen anderen Arten der Kreide abweichende Form, steht der indischen Art nahe; auf Grund der einzigen Klappe konnte jedoch die direkte Identifizierung nicht vorgenommen werden. Fundort: Cerevie, 7. Schicht. — 117 0 — Gattung: Spondylus Linxn&; 1757! nach Srouiczka: Kein 1753]. 1. Spondylus spinosus Sowergy, sp.; mut. hungarica Psrnö. Taf. XIV, Fig. 2—3. 1813/14. Plagiostoma spinosum SOWERBY, Min. Conchology, Vol. I, pag. 177. Tab. 78, Fig. 1—3. 1820. Pectinites aculeatus SCHLOTHEIM, Petrefaktenkunde, pag. 228. No. 18. Q 1822. Plagiostoma spinosum MANTELL, Geol. of Sussex, pag. 203. Tab. 26, Fig. 11. 1828. Spondylus spinosus DESHAYES, Ann. des sc. natur. Vol. XV. 1835. Plagiostoma spinosum BRONGNIART, Descr. Env. de Paris. 3. &d., pag. 36, 151. Tab. 50, Fig. 2. 1838/40. Spondylus spinosus GOLDFUSS, Petref. Germ. II, pag. 95. Tab. 105, Fig. 5. ” duplicatus Idem, ibidem, pag. 95-96. Tab. 105, Fig. 6. 1830/42. n spinosus et duplicatus GEINITZ, Sächs.-böhm. Kreidegeb., pag. 24, 25. 1841. 5 n 5 F. A. RÖMER, Nordd. Kreidegeb , pag. 58. 1543. Rs Fr D’ORBIGNY, Pal. Fr., terr. cret. Vol. III, pag. 673. Tab. 461, Fig. 1—4. (Siehe dort die älteren Synonyme.) 1545/46. n v A E. Ruuss, Böhm. Kreideform. II, pag. 35. 1349, ” " GzintTz, Quadersandsteingeb. in Deutschland, pag. 196. 1850. 5 n D’ORBIGNY, Prodr. de Palcont. Vol. II, pag. 254. Et. 22. No. 897. n " „ @)ALTH, Umgebung von Lemberg. HAIDINGER, Naturw. Abh. III, 250. 1852. er 5 D’ORBIGNY, Cours. &l&m. de Pal. et Geol. Vol. II, pag. 682, 685, Fig. 548. 1562. 5 2 H. CoQauAnD, Geol. et Palöont. de Constantine, pag. 306. 1568. 3 5 GÜMBEL, Geogr. Beschr. d. Königr. Bayern, II. Abt., pag. 720, 758. 1869. 5 „ (2) E. FAvRE. Craie de Lemberg, pag. 158. 1870. a Br Pieter et CAMPICHE, Terr. cret. de Ste.-Croix IV, pag. 262. ” » FERD. RÖMER, Geol. v. Oberschlesien, pag. 315. Taf. 34, Fig 11. 1872) 7. GeEInIiTZ, Elbtalgeb. in Sachsen. Palaeontogr. Vol. XX 2, pag. 31. Taf. 9, Fig. 1—3. 1873/76. on sp. (cfr. rarispira ZiTTEL) KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 120; vol. VI, pag. 26. 1876. A Q 5 Idem, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 19. 1881. Spondylus spinosus ZITTEL, Handb. Palaeont. I. Bd., 2. Abt., pag. 34, Fig. 19. 1896. 5 n mut. hungaricus PETHÖö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 50. Beschreibung. Schale sehr dick, fast gleichklappig, die obere Klappe etwas dicker, als die untere; die Klappen ziemlich gewölbt und nahezu gleichseitig, von der Seite gesehen einem verkehrten Karten-Herz ähnlich, von vorne gesehen erinnern die beiden geschlossenen Klappen an eine sehr ge- dehnte Eiform. Die Höhe der Klappe übertrifft die Länge nur ganz wenig. Die Verzierung der Schale besteht aus Rippen, welche vom Wirbel ausgehend, radial ver- laufen und gegen die Ränder sich allmählich verbreitern; die Rippen sind von einander durch sehr schmale, am Wirbel linienartige, egesen die Ränder zu etwas breitere und bei den Randsäumen auf O9 oo " Hinsichtlich der Organisation sind die Spondylen so gleichartig, daß seit DESHAYES’ Revision das Genus Jahr- zehnte lang unverändert besteht. Nur SroLiczkA erwähnt eine Form, welche durch ihre außerordentlich dicke Schale, die doppelte Bandgrube und die abweichende Gestalt vielleicht einer andern Gattung einzureihen wäre; es ist dies Spondylus pulvinatus ZirteL (Gosau-Bivalven I, pag. 43, Taf. 18, Fig. 8). Allein hier dürfte sich SroLiczKA bezüglich der doppelten Ligamentgrube getäuscht haben; Zırrers Abbildung stellt das Innere der obern Klappe dar; hiernach nun ist die Vertiefung zwischen den beiden Zähnen nichts anderes als die Grübchen für die beiden Zähne der unteren Klappe; übrigens gedenkt auch die Beschreibung keiner doppelten Bandgrube. — 18 — 1!/;—2 mm verbreiterte Intervalle getrennt; die Anzahl der Rippen beträgt auf jeder Klappe 28; sie werden von feinen, konzentrischen Zuwachsstreifen gekreuzt, welche auf jeder Rippe die Zeichnung eines Pleurotomabandes hervorrufen, so daß die Bucht der halbmondförmigen Linien abwärts gegen den Rand gekehrt ist. Diese Linien sind stellenweise auffallender und bilden auf der Klappe kon- zentrische Bögen, welche anscheinend verschiedenartig schattiert sind. Außerdem war die obere (rechte) Klappe seitlich und in der Mitte mit Stacheln besetzt; die Spuren von 14—20 solcher Stacheln sind noch deutlich wahrzunehmen; auf den hinteren drei Rippen der Klappe sind S Stacheln sichtbar. Die untere (linke) Klappe trägt keine Stacheln. Die Wirbel sind gewölbt, nahezu gleich groß, ihre Spitzen genähert und das dreieckige Wirbel- feld nur sehr wenig überragend. Das Wirbelfeld ist klein und seine unteren Ränder sind einander so genähert, daß sie die länglich dreieckige Bandgrube ganz verdeeken. Vor und hinter den Wirbeln ist der Schloßrand in stumpfwinkelige Ohren ausgezogen ; unter den Ohren ist die Schale mit femen Radial- linien verziert, sonst ist sie dort glatt und ein wenig vertieft, so daß hinten eine länglich lanzettförmige, areaartige, vorne eine ebenso geformte, doch etwas schmälere, Iunulaartige Vertiefung entsteht. An der Basis des hinteren Ohres der oberen Klappe ist die Vertiefung etwas breiter und tiefer, als an der unteren (linken) Klappe. Die für die Spondylen charakteristischen zwei hakenartigen Zähne sind deutlich ausgebildet; zwischen ihnen liegt die längliche dreieckige Ligamentgrube. Der Unter- und teilweise auch der Seiten- rand der Klappen ist gezähnt; die Zähne sind nicht spitz, sondern wellig, je eine Vertiefung entspricht den Rippen und je eine Erhebung den Intervallen. Dimensionen: I. \UL= Hiohe der, Schalen. 2 a ae. 82 mm 97 mm Länge (Breite) der Schale . . . . I 82 „ Dicke der geschlossenen zwei Klappen 48, Bl Höhe (=.1.0): Breite. ..... 0... 0.96 0.85 Winkel der Wirbelkanten. . . . . 80— 84° 80° Ein anderes, kleineres Exemplar (von Dr. Oskar Lexz in Koenms 17. Schicht gesammelt) ent- spricht einer unteren Klappe von Spondylus spinosus; es ist nur bedeutend kleiner, als unser großes Exemplar, die Ohren sind defekt, am Schloßrand sind die Zähne und Zahngruben nicht deutlich er- kennbar. Seine Maßverhältnisse sind jenen des großen Exemplares nahezu gleich. Höhe der Klappe . . . . . 31mm Länge (Breite) der Klappe . . 25 „ Höhe (= 1.0) : Breite . . . 0.90 Dicke der Klappe ca. . .. 1 ,„ Winkel der Wirbelkanten . . S4° In dem Verhältnis der Höhe und Breite differieren die beiden Exemplare sehr unbedeutend. Die Höhe beider übertrifft die Breite nur ganz wenig; die Klappe ist ebenfalls ziemlich gewölbt, der ! Die unter I. gegebenen Maße beziehen sich auf das abgebildete große Exemplar; die unter If. auf ein später ge- fundenes, vollständig erhaltenes Exemplar. — 19 — Wirbel spitzig und etwas einwärts gebogen; das Wirbelfeld an der Höhlung ist noch sehr klein und daher wegen der etwas defekten Ränder nicht deutlich zu unterscheiden. Die Verzierung besteht aus 28 radialen Rippen, mit gewölbtem Rücken (an den etwas abge- riebenen Stellen flach), die sehr eng aneinander liegen, so daß zwischen ihnen nur sehr schmale, aber tiefe, nach unten etwas verbreiterte Furchen liegen. Auf dem Rücken der Rippen sind nach unten offene, halbmondförmige, feine, im ganzen konzentrisch laufende Zuwachsstreifen sichtbar. Am Vorder- und Hinterrande bleibt zwischen der letzten Rippe und dem Randsaume ein flaches, unverziertes Feld; ebenso entbehren auch die Reste der Ohren der Verzierung. Der Unterrand und aufwärts, soweit die Rippen reichen, ist halbkreisförmig abgerundet, außer- dem laufen die umgeschlagenen Säume des Vorder- und Hinterrandes gegen den Wirbel jäh zusammen und vereinigen sich unter einem spitzen Winkel. In der Höhlung ist die Schale m der Gegend der Ränder verdünnt. Am Saum des Unterrandes bildet die Zeichnung der Rippen und Furchen eine klein- wellige Linie; die Furchen sind etwas schmäler, als die konkaven Rippen. Nach alledem halte ich das kleine Exemplar für eine Jugendform von Spondylus spinosus mut. hungarica, umso mehr, als die unteren, linken Klappen von gleichgroßen Quedlinburger Exemplaren vollständige damit übereinstimmen. Daß die Zähne und Grübehen verschwommen sind, halte ich nicht für entscheidend, denn an jungen Spondylus-Schalen sind diese Teile zuweilen äußerst primitiv ent- wickelt. Vergleiche und Bemerkungen. Zwei Eigenschaften unterscheiden das abgebildete große Exemplar von Spondylus spinosus: 1) unser Exemplar ist um '/,— '/s größer als alle bisher beschriebenen und abgebildeten Exemplare von Spondylus spinosus; 2) die Intervalle der Rippen sind bei Spondylus spinosus stets breiter, zuweilen sogar bedeutend breiter, als bei unseren Exemplaren. Auf Grund dieser, allerdings kleinen Unterschiede, wähle ich für die vorliegende Form die Bezeichnung mut. hungarica. — Gleichzeitig bemerke ich, daß das abgebildete Exemplar hinsichtlich der Gestalt von den Abbildungen p’Orzıenys (Pal. Fr. ]. ec.) noch aın meisten abweicht. Diese stellen die Wirbel- gegend etwas schlanker dar; allein gelegentlich neuerer Exkursionen gesammelte, sehr schöne große Exemplare kommen auch dieser Eigentümlichkeit sehr nahe, wie dieselben denn auch mit den Exem- plaren von Meudon darin besser übereinstimmen, daß die Rippenfelder etwas breiter als bei den älteren Exemplaren sind. Vormals wurde Spondylus spinosus mit Spondylus armatus GoLprvuss (Petr. Germ. II, pag. 96; Tab. CV, Fig. 7) verwechselt,' welchem er unter allen Verwandten auch in der Tat am nächsten steht; allein Spond. armatus ist kleiner und trägt insgesamt 1S—21 Rippen, welche bedeutend stärker sind, als die Rippen von Spond. spinosus. Außerdem sind die Rippen von Spond. armatus in der Nähe der Wirbel mit ganzen Reihen kleiner, stacheliger Höcker bedeckt, und die den Intervallen zugewendeten Ränder der Rippen sind so gezackt, daß sie nahezu ein sägeartiges Aussehen erhalten. Der auffallendste Unterschied zwischen den beiden Arten aber ist der, daß bei Spondylus armatus beide Klappen mit ' F. A. RÖMER (Norddeutsche Kreide. pag. 59) behauptet, daß Spondylus armatus GOLDFUSS aus dem Hilskonglo- merat von Essen stamme. (GOLDFUSS beschrieb die Art [Petr. Germ.) aus dem westfälischen Grünsand.) GEINITZ (l. c. pag. 32) berichtigt RÖMERS Versehen und bemerkt, daß jene Art zwar bei Essen vorkomme, jedoch nicht im Hilskonglomernt, sondern im Osterfelder Senon-Kreidemergel. — 200 — langen Stacheln versehen sind, während solche Stacheln auf der unteren (hinteren) Klappe von Spondylus spinosus niemals vorkommen. Zahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundort: Cerevic, 17. Schicht. Gattung: Lima Bruscvrkee; 1792. 1. Lima (Radula) Szilyana Pernö; nov. sp. Taf. XIV, Fig. 4 1876. Lima cfr. rarispina ZiTTEL; KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 23. n 7 r Idem, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. ” 1896. er (Radula) Szilyana PETHÖ, in Magj. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 51. Beschreibung. Schale mäßig dick, schief und in der Richtung der Höhe verlängert, flach- gewölbt; beide Klappen sind gleich groß, aber sehr ungleichseitig, der Vorderrand fällt von dem spitzen und etwas vorstehenden Wirbel steil ab, der Unterrand biegt sich jäh nach hinten, sein rückwärtiger Teil läuft dem Vorrand fast parallel, der obere Teil des Hinterrandes ist in breitem Bogen geschwungen und zieht geradlinig zum Wirbel. Die vorderen Ohren fehlen, die hinteren reichen nieht bis zum Wirbel. Die Verzierung besteht auf beiden Klappen aus 2S radialen Rippen mit gewölbtem oder etwas flachem Rücken; die hen sind durch beinahe nur linienartige Furchen voneinander getrennt. Diese Furchen sind beim Wirbel sehr seicht, gegen den Unterrand hin erweitern sie sich zu Kanälen mit ovalem Querschnitt, welche zwischen den innen konkaven (im Querschnitt eisenbahnschienenförmigeh) Rippen hinlaufen. — An den Randsäumen wird die Schale ganz dünn und die kleingezähnte Wellen- linie der Rippen und Furchen wird deutlich sichtbar. — Die Rippen reichen beinahe bis zum Vorder- und Hinterrande, vorn und hinten bleibt nur ein sehr schmales Grenzband unskulptiert. An den Rippen der rechten Klappen zeigen sich hie und da Überreste von kleinen Stacheln, am auffallendsten sind die Stimpfe von vier Stacheln am Vorderrand, an der Basis der letzten Rippe. Sonst ist die Oberfläche der Schale glatt. An der linken Klappe sind solehe Stachelreste nicht erhalten. Auf der Innenseite ent- sprechen den Rippen schmale, doch scharfe Furchen, deren Abdruk am Steinkern sehr deutlich ist. Die linke Klappe des einzigen Exemplares, welehe mit der anderen Klappe zusammenhing und erst später davon getrennt wurde, ist stark verdrückt. Die rechte Klappe ist am Wirbel ebenfalls etwas deformiert, ohne daß dadurch jedoch die gesamte Gestalt der Schale beeinflußt ist. Dimensionen: HiöhexderKilappenmee rar 35 mm Breite (Länge) der Klappen . . .. . 28 Höhen ul): Breiten nn... 0.74 Dicke der geschlossenen „wei Klappen ca. 15 mm Winkel der Wirbelkanten . . . 2... 78—80 ° — 201 — Vergleiche und Bemerkungen. Lima (Radula) Szilyana, nov. sp. gleicht der Ge- stalt nach zumeist der Lima Jlattersı Coquann (G£ol. et pal&ont. de Constantine, pag. 214. Tab. XIV, Fig. 9) aus dem Santonien von Constantine; doch ist dieselbe viel größer und breiter, ihre Rippen sind durch sehr breite Furchen voneinander getrennt, und auf den Rippen zeigt sich keine Spur von Stacheln. Unsere Art erinnert durch die Anordnung der Rippen auch etwas an Lima Marottiana w’Orgıenv (Pal. fr. terr. eret. IIL, 561. Tab. 424, Fig. 1—4#), alle übrigen Charaktere sind aber abweichend. — Auch Lima multicostata Grisırz (Charakter. pag. 28, Tab. VIII. 3. Kieslingsw. T. VI. 10; Rruss, Böhm. Kreide II, pag. 34) hat bei ähnlichem Umriß mehr und breitere Rippen. Zahl der untersuchten Exemplare: Ein vollständiges Exemplar. Tal des Öerevic- Baches, 7. Schicht. 2. Lima (Radula) selectissima Prruö; nov. sp. Taf. XIV, Fig. 5. Beschreibung. Schale dünn, in der Längsrichtung gestreckt eiförmig. Die Klappen sind stark gewölbt; Länge etwas größer oder gleich der Höhe. Ränder ringsum abgerundet, der vordere schräg vorgebogen. Das vordere Ohr etwas defekt, das hintere stumpfwinklig; die Spitze des Wirbels über die Ohren vorgezogen. Die Verzierung besteht aus 24—25 radialen, feinen, kantigen Rippen, welche dureh breite Kanäle voneinander getrennt sind; die äußersten Rippen sind verschwindend fein. Die Rippen nehmen den Vorder- und Hinterrand nicht vollständig ein ; die beiderseitig letzten 2—3 verfeinern sich plötzlich, während die übrigen fast gleich stark sind; hinter der letzten Rippe ist die Schale glatt. Die Kanten der Rippen sind mit kleinen, vorstehenden Pünktchen geschmückt und zwar in so enger Reihe, daß sie eimander berühren. Anßer dieser Verzierung zeigen sich auf der Klappe auch feine, wellige, konzentrische Zuwachsstreifen. Der Steinkern trägt die Abdrücke von ca. 20—24 Rippen. Der Abdruck der verjüngten Rand- säume auf dem Steinkern ist gekerbt. Dimensionen: Rechte Klappe, Höhe . . . 2... 13 mm n A größte Breite (Länge). . 162, Höhen el) SDreitemnee ee: 1.23 Dicke der Klappe, ca. . . . .... 5 mm Winkel der Wirbelkanten, ca. . ... 80° Vergleiche und Bemerkungen. Lima selectissima, n. sp. gleicht in der Form der Lima. ovata Nıwsson, sp. (— Plagiostoma ovatum Nırsson (Petr. Suec., pag. 25, Tab. IX, Fig. 2) am meisten, doch ist die Oberfläche der letzteren nieht mit Rippen, sondern mit 40—50 feinen, radialen Linien geschmückt. In demselben Verhältnis zu unserer Art steht Lima Renauxiana Marukron (Catal. method. et deser., pag. 183, Tab. XXIX, Fig. 6—7), nur sind bei dieser die Rippen stumpfkantig, ihre Zahl ist 16—18, und die vorderen Ränder bilden lanzenspitzartige Halbmonde. Auch Plagiostoma gra- nulatum Nırsson (Lima granulata Dusarvın: M&m. Soc. G£ol. de France 1835. Vol. II, pars 2, pag. 226, Tab. XVI, Fig. 4) ist nach Dvsarpıns Abbildungen in Gestalt und Charakter der Verzierung unserer Palaeontographica. Bd. LU. 26 — 202 — Art zum Verwechseln ähnlich, jedoch sind bei derselben in den Intervallen der Rippen je zwei Punkt- reihen zu sehen, welche bei unserer Art ganz fehlen. Ebenso geformte und verzierte Rippen besitzen - mehrere Arten, diese aber weichen dann durch die Gestalt von unserer Art ab; so z. B.. Lima Dutempleana D’Orsicny (Pal. Fr. terr. eret. III, Tab. 427, Fig. 10—14) aus dem oberen Senon von Chaeot. Im Münchener paläontologischen Museum liegen einige sehr schöne Exemplare aus dem Maestrichter Kreide- tuff, welche mit D’Orzıeyys Art vollständig übereinstimmen und die Verzierung dieser Stücke kommt der unserer Art völlig gleich. In demselben Museun fand ich auch einige sehr schöne Steinkerne einer noch unbenannten Lima-Art (aus der oberen Kreide von Haldem), welche dem Steinkern unserer Art nahezu vollständig gleich und von demselben fast kaum zu unterscheiden sind; ob sich aber an den Rippen dieser Steinkerne Punktreihen befanden, wie auf jenen der unsrigen, das läßt sich nach den Abdrücken nicht sicher feststellen. — Zum Schlusse sei noch Lima erenulicosta RÖMER aus der oberen Kreide von Texas (Wasserfall von Gmadelupe bei Neu-Braunfels) erwähnt, welche in der Form und Verzierung un- serer Art täuschend ähnlich ist (Kreidebild. v. Texas, pag. 63, Tab. VIII, Fig. 8). Unterschiede liegen nur darin, daß die Art aus Texas etwas kompakter ist, als die unsrige, und obgleich sie etwas größer ist, als die unsere, übersteigt die Anzahl der Rippen 24 nicht; dieselben sind breiter und stärker, als bei der unsrigen und an den Kanten stehen in die Breite gezogene schmale Höcker, was von den feinen punktartigen Erhabenheiten an den Kanten der Rippen unserer Art bedeutend abweicht. Zahl der untersuchten Exemplare:3. - Fundort: Cerevic, 7. Schicht, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 3. Lima (Radula) Brusinai Prruö; nov. sp. Taf. XVI, Fig. 1. Beschreibung. Schale dünn, quer-eiförmig, beinahe elliptisch, breiter (länger) als hoch; die einzige vorliegende Klappe ist gewölbt, fast gleichseitig; die Ohren stehen mit dem Wirbel im gleicher Höhe. Die Verzierung besteht aus 23S—30 scharfen Rippen, von welchen die letzten je- doch gegen den Vorder- und Hinterrand sehr dünn sind; die mittleren Rippen sind mit kleinen Punkt- reihen verziert, welche mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen sind; die Mitte der Rippen trägt eine Reihe größerer, einander fast berührender Punkte; die Seiten der Rippen tragen je zwei feinere Punkt- reihen, und in manchen Fällen befindet sich eine ebensolche Punktreihe auch auf dem scharf zusam- menlaufenden Grunde der Intervalle (Fig. 1b und 1e). An den wnverletzten Teilen der Schale sind feine, konzentrische Zuwachsstreifen sichtbar. — Der Randsaum ist gezackt, wellig. Dimensionen. Höhe ca. 18 mm, Breite 22 mm, der Winkel der Wirbelkanten ca. 103°. Vergleieue und Bemerkungen. Hinsichtlich der Gestalt und des ganzen Habitus gleicht diese außerordentlich fein verzierte Art auffallend der Lima (Radula) scabrieula Storıczka aus der indischen Arvialoor-Gruppe (Cret. Pel. of South.-India, pag. 419, Tab. XXX, Fig. 8), unterscheidet sich jedoch von derselben durch die Verzierung, die Rippen (deren Zahl 24 ist) der indischen Art tragen nur drei Punktreihen. — Lima Moreana v’Orzısny (Pal. fr. terr. eröt. Vol. III, pag. 538, Tab. 416, Fig. 6—10) stimmt hinsichtlich der Verzierung mit unserem Exemplar vollständig überein; die Zahl der Rippen ist dort jedoch bedeutend geringer (13) und die Skulptur derselben ist verschieden. Fundort: Bett des Baches Öerevic, dem Gestein nach aus der 9. Schicht, dem glimmerigen, dunkelgrauen Tonmergel. — 200 — 4. Lima (Radula) aff. Pichleri Zırrer. Taf. XIV, Fig. 6. Eine einzige kleine Klappe, welche nach Form und der Beschaffenheit den Rippen der Lima Pichleri Zırrer (Gosau-Bivalven T. 2, pag. 28, Tab. XVII) auffallend ähnlich, jedoch bedeutend kleiner ist. — Die Klappe ist nahezu gleichseitig; der Wirbel zugespitzt, die Ohren sind schr klem. Zahl der Rippen ca. 25 (Zırrers Abbildung zeigt deren mehr); an den keilförmigen Rippen, sowie in den Furchen sind feine Anwachsstreifen sichtbar, außerdem aber bemerkte ich auf der Rippenkante hie und da eine Reihe kleiner, erhöhter Punkte; das Stück kann daher nicht mit Zırrers Art identifiziert werden. Dimensionen. Höhe 21 mm, Breite 16 mm. Die auf den Rippenkanten befindlichen Punktreihen, kombiniert mit den konzentrischen An- wachsstreifen, stimmen mit der Verzierung von Lima pectinata D’Ors. am meisten überein; die Gestalt der Klappe aber ist eine andere. Gleiche Gestalt, Größe und Dimensionen zeigt Lima morini E. FarrLor (senoner Grünsand von Dieulefit); diese hat jedoch 40—50 ganz glatte Rippen ohne Punktreihen. (E. Farror, Etages moy. et super. du terr. er&t. dans le sud-est de la France. Ann. des Se. G6ol. 1855. XIII: 253; tab. VIE: 3). Das Bruchstück eines andern Exemplars ähnlicher Gestalt, welches ich aber nicht einmal mit dem ebenerwähnten identifizieren möchte, stimmt hinsichtlich der Verzierung zumeist mit Lima ceno- manensis D’Or». überein; die Form aber ist verschieden. Fundort: Öerevi@c, sehr wahrscheinlich aus der 17. Brachiopoden und Spondylus führenden Schicht beim ersten Wasserfall. 5. Lima (Acesta) cfr. subconsobrina n’Örsiıeny. Taf. XIV, Fig. 7—8. 1845. Lima consobrina D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. cret. III, pag. 556. Tab. 422, Fig. 4+—7. (Non Lima consobrin« D’ORB. 1845. Oxfordien.) 1850. „. subeonsobrind Prodr. Pal. II, pag. 167. No. 439. 1862. n n CoQUAND, Depart. de la Charente. Vol. II, pag. 104. 1370. n a PıcTET et CAMPICHE, Terr. eret. de Ste.-Croix IV, pag. 169. 1876. »„ simplex D’ORB. et Lima cfr. striatissima Reuss; A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 13. „ ” n n nn » n ” Idem, in Jahrb. d.k.k. geol. R.-Anst. Bd. XXVI, pag. 15 1896. » (Acesta) subconsobrina PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiälli- täson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 52. Beschreibung. Schale dünn, schief eiförmig; sehr wenig gewölbt. Die gleich großen Klappen sind ungleichseitig; Oberrand gerade und abgestutzt, Unterrand abgerundet. Vorder- und Hinter- rand sind in ihren oberen Teilen fast gerade, leicht eingebogen, der Hinterrand weniger als der Vorder- rand. Die Ohren sind beiderseits durch eine scharfe Furche, welche sich am Vorderrand etwas ver- breitert, vom Wirbel getrennt; das hintere Ohr fehlt, das vordere Ohr ist stumpfwinkelig. Die Verzierung besteht aus mehr als 80 sehr feinen und sehr zahlreichen Radialstreifen, welehe durch ebenso feine Furchen voneinander getrennt sind; die Kante der Streifen ist mit kleinen und dieht gereihten Punkten geschmückt, welche Punkte jedoch nur an einzelnen, besser erhaltenen Teilen — 204 — deutlich zu erkennen sind. Die Radialstreifen sind am Vorderrande und am hinteren Endteil am stärksten, in der Mitte am feinsten. An mehreren Stellen zeigen sich konzentrische Zuwachsstreifen. Dimensionen: Höhe (linke Klappe, kleineres Exemplar) . 35 mm IBreiten(Hrän ze): Do: IHiöher (Zul): Breite 0.74 Winkel der Wirbelkanten . . . 2... 76°, Vergleiche und Bemerkungen. Die zwei linken Klappen, welche als Grundlage der Beschreibung dienten, stimmen am besten mit Lima consobrina D’OrB. überein, namentlich das kleinere Exemplar entspricht in der Form. vollständig der Abbildung .D’OrgBıenys; D’Orgıeny betont auch die sehr große Zahl der Radialstreifen. In Bezug auf die Verzierung durch Punkte, welche übrigens nur an dem kleinen Exemplar sichtbar sind, ist die volle Identität nicht sicher festzustellen, weil die oberste Schicht der Verzierung an den meisten Stellen abgesprungen ist. ‚Unser größeres Exemplar gleicht in- folge seiner Schadhaftigkeit auch der Lima simplex »’Orsıcxy (Pal. Fr. 1. ec. Tab. 418), doch weicht der Vorderrand, der Wirbelwinkel und die Verzierung derselben von jenen der unsrigen wesentlich ab, denn die Mitte der Klappen ist ganz glatt. Lima subabrupla wD’Orsıenv — L. abrupta, Pal. Fr. 1. e. pag. 559, Tab. 423, Fig. 6—9) hat weniger und stärkere Rippen, auch ist ihre Form verschieden. Zahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Öerevic. Der im Tale des Baches aufgeschlossene, &limmerige, dunkelgraue Ton- mergel, Sphaerulitenschicht No. 9. 6. Lima (? Plagiostoma) afi. Althi E. Favke. Taf. XIV, Fig. 9. 1850. Lima Marottiana AuTH, Umgebung von Lemberg. HAIDINGERS Naturwiss. Abhandl. III. Band, 2. Abt., pag. 240. Tab. XII, Fig. 25. 1569. „ Althi E. FAvRE, Craie de Lemberg, pag. 138. Tab. XII, Fig. 20. Eine etwas defekte, rechte Klappe, welche m Form und Verzierung der Lima Althi am nächsten kommt. Die Schale ist ziemlich dünn, gewölbt, an ein quergezogenes Dreieck erinnernd; der Vorder- rand ist schräg abgestutzt, der Unter- und Hinterrand abgerundet. Der Wirbel ist etwas verkümmert; die Ohren fehlen. Die Verzierung besteht aus ca. 35—36 dicht stehenden Radialrippen, deren Spuren auch auf dem Steinkern erkennbar ist. Höhe ca. 27 mm; Breite (Länge) ca. 30 mm. Höhe (= 1) : Breite — 1,1. Lima Althi stimmt im allgemeinen mit unserem Exemplare ziemlich gut überein, doch sind die Rippen dort feiner (schmäler) und zahlreicher; nach Favre besitzt sie 45 Rippen; an einem mir vor- liegenden Lemberger Exemplar zählte ich deren 48. — Lima Marottiana »’Orsıgyy (Pal. Fr. terr. er&t. III, pag. 561, Tab. 424) stimmt in der Form nicht ganz vollständig überein, die Anzahl der breiten Rippen ist nur 30 (die Beschreibung erwähnt 48). Hinsichtlich der Form kommt der unseren die unter vielen Namen bekannte Lima (Plagiosioma) Hoperi Masıerr (vergl. Pıcrer et Caurıcnz, Terr. cret. — 2 — de Ste.-Croix IV, pag. 171, 173) näher, doch sind deren Rippen noch um vieles feiner und hinterlassen auf dem Steinkerne keine Spur. Fundort: Öerevic, 9. Schicht, Sphaerulites solutus führender, glimmeriger, dunkelgrauer Tonmergel. 7. Lima (Plagiostoma) sp. indet. Taf. XIV, Fig, 10. Fragment einer typischen Plagiostoma, welche mit keiner der bekannten Arten vollständig iden- tifiziert werden kann. Am nächsten stehen ihr: e) aus den Lima Haidingeri Zirten (Gosau-Bivalven, II. Teil, pag. 104 [28], Taf. XVI, Fig. 5a Gosau-Schichten; und Lima rectangularıs p’Arcumıac (Foss. du Tourtia. M&m. Soc. g60l. de France, 2. Ser. Vol. II, pag. 308, Tab. XV, Fig. 7) aus dem Cenoman von Tournay. Doch kommen diesen und insbesondere der letzteren vollständig gleiche Formen auch im harten Kreidemergel von Kunraed (bei Maestricht) vor. Auf der Oberfläche der Kunraeder Exemplare sind sehr feine, aber schon mit bloßem Ange wahrnehmbare, sehr diehte, konzentrische Zuwachsstreifen sichtbar; m den Sammlungen figurieren diese Stücke gewöhnlich als Lima reelangularis D’ARCHTAC. Bei Lima Haidingeri Zuwer sind Form und Winkel der Wirbelkanten sehr variabel (ca. SO bis 105°); ihre Oberfläche ist glatt, konzentrische Zuwachsstreifen sind nur unter der Lupe sichtbar; ihre Klappen sind flach und, wenn die Schale gut erhalten ist, mit einer bräunlichen Kruste bedeckt. Bei Lima rectangularis p’Arcnrac ist der Winkel der Wirbelkanten 95°, die Klappen sind weniger flach, die Dieke der geschlossenen: Klappen ist 17 mm. Die konzentrischen Zuwachsstreifen sind verschwommen und in geringer Anzahl vorhanden, ausgenommen die Gegend der Ohren, wo einige feine Radialstreifen sie durchschneiden, Der Winkel der Wirbelkante unseres Exemplars (linke Klappe) beträgt 95° und kommt hin- sichtlich der Dieke der Klappe (die Dieke der Klappe ist bei dem Wirbel 11 mm) Lima rectangularis am nächsten. Der Vorderrand ist eingebogen und bildet ein breites, konkaves Feld. Die Sehloßplatte ist niedrig, dreieckig, in der Mitte mit kleiner Banderube. Der Wirbel ist etwas eingebogen, ähnlich wie bei den Kımraeder Exemplaren. Die Ohren liegen verhältnismäßig tiefer unter der Wirbelspitze, als bei den beiden genannten Arten. Die Oberfläche der Schale ist stark abgerieben ; ursprünglich mag sie glatt und glänzend gewesen sein, die untere Schicht ist schmutzig-weiß, die äußere bräunlich. Hie und da sind — jedoch nur mit der Lupe — sehr feine, konzentrische Zuwachsstreifen sichtbar; an dem ein- gebogenen Teile des Vorderrandes laufen von der Wirbelbasis radiale Falten und feine Linien nach ab- wärts. — Auf Grund der aufgezählten Merkmale wäre ich noch am ehesten geneigt, unser Exemplar mit Lima rectangularis v’Arcnrac zu identifizieren; die Dieke, der Winkel der Wirbelkanten und die Schloß- platte weisen vorzüglich darauf hin. Fundort: Bett des Öerevic-Baches, 9., Sphaernliten führende Schicht. — 206 — Gattung: Pecten Kıem; 1753. 1. Pecten Krenneri Persö; nov. sp. Taf. XIV, Fig. 11—12. 1896. Pecten Krenneri PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredöves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag: 32, No. 53. Beschreibung. Die Schale ist mäßig dick, nur wenig gewölbt, verlängert eiförmig, be- deutend höher, als breit. Die Klappen sind nahezu ganz gleich groß und gleichseitig. Die vorderen Ohren sind größer, als die hinteren, das vordere Ohr der rechten Klappe ist am Unterrande geschwungen. Der Oberrand der vorderen Ohren ist horizontal, während der Oberrand der hinteren Ohren ein weniz schräg nach unten geneigt ist. Die Verzierung besteht aus groben, diehten Radialrippen, deren Intervalle schmäler sind, als die Rippen. Die Anzahl der Rippen beträgt auf der rechten Klappe 10 oder 11, auf der linken Klappe zuweilen um eine weniger; diesen Unterschied verursacht die verschwindende Kleinheit der einen Rippe am Randsaum. Auf dem Rücken der Rippen steht je eine Reihe kleiner, stachelartiger Schuppen, welche besonders bei den jugendlichen Exemplaren und bei den älteren in der Wirbelgegend sehr schön zu sehen sind; gegen die Ränder verschwinden diese Schuppen. — In den Furchen zwischen den Rippen liegen eine oder zwei feinere, den Rippen gleichgerichtete Linien (auf der rechten. Klappe meist eine, auf der linken Klappe zwei, ohne daß aber diese Zahlen als regelmäßig zu betrachten wären, denn zuweilen folgt auf eine Furche mit einer Linie eine mit drei Linien). Der Rücken dieser Lmien ist dieht beschuppt; in den mittleren 2—3 Furchen aber, wo sich die Rippen enger aneinander schließen, verschwinden diese Linien ganz; die Ränder erreichen sie niemals. Außerdem ist die Oberfläche der Klappen mit welligen Zuwachsstreifen bedeckt. In der Höhlung der Klappen entsprechen den Rippen scharfe Furchen, von welchen nach rechts und links, gegen die Ränder immer stärker werdende kleine Rippen entstehen, welche jedoch den äußersten Saum der Ränder nicht erreichen, sondern etwas schräg auswärts biegend verschwinden. Dem- zufolge erscheint der Abdruck der Ränder auf dem Steinkerne gezähnt, während die Stelle der Rippen durch scharf hervortretende Linien gekennzeichnet ist. Der Rand der Klappen ist, den Rippen ent- sprechend, wellig gesäumt, sonst aber scharf und glatt. oO Dimensionen: kleinstes größtes Exemplar Hioherder Klappen nr Se zmm 63 mm Breite (Länge) der Klappen. . . . 26 „ Dass Dicke der geschlossenen zwei Klappen S—)I 23—95 „ Höhe = 1): Breite . . . ... 084 0.84 Winkel der Wirbelkanten . . . . 82° U Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art gehört in die Formengruppe von Pecten eicatricatus Gonpruss (Petr. Germ. II, 56. T. 93, Fig. 6) und Pecten cenomanensis D’Orgıcny (Pal. Fr., terr. eret. III, 603. T. 434, Fig. 11—14). Pecten ceicatricatus ist etwas schmäler, hat nur S schwächere — 207 — Rippen, die Furchen sind breiter und mit strahlenartigen Streifen verziert. Die mir vorliegenden Exem- plare von Maestricht lassen keinen Zweifel, daß Pecten Krenneri eine von jener verschiedene Art sei. Pecten cenomanensis v’Ore. (— Pecten squamalatus Duvsarvın, M&m. Soc. g6ol. 1837. IT. 2, pag. 227, Tab. XVI, Fig. 12) ist der Form nach unserer Art sehr ähnlich, doch ist die Zahl der Rippen dort geringer, so daß sie im ganzen dem Pecten eicatricatus viel näher kommt, als unserer Art. Der Form nach ebenfalls ähnlich ist ihr das niedrigere und bedeutend rundlichere Pecten Dujardıni Römer (N ord- deutsche Kreide 53; n’Orgıeny 1. c., pag. 615), unterscheidet sich von ihm jedoch durch die unge- schuppten Rippen. Zahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Tal des Öerevic-Baches. Glimmeriger, schwarzer Tonmergel, 7. Schicht. 2. Pecten vertebratus Peraö; nov. sp. Taf. XV, Fig. 1. 1896. Pecten vertebratus PETHÖö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expo- sitio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 54. Beschreibung. Eine defekte Klappe und der Steinkern einer anderen Klappe liegen vor. Schale sehr dünn, hoch, eiförmig, bedeutend höher als breit, unten gerundet, gegen den Wirbel laufen die Ränder in sehr spitzem Winkel (von 50°) zusammen. Die Spitze des Wirbels und die Ohren fehlen. Die (wahrscheinlich linke) Klappe ist sehr wenig gewölbt, beimahe flach. Die Verzierung besteht aus 15 eigentümlichen, dieht gedrängten Rippen. Je nachdem, ob die Rippen näher oder ferner stehen, ist ihre Breite und ihre Form eine andere. Der Rücken der einzelnen Rippen ist mit wenigstens zwei Reihen scharfer, radialer Leisten verziert. Wenn die Hauptrippen nicht eng aneinander liegen, so zeigen sich außer den den Rücken bildenden beiden Leisten rechts und Imks noch je eine oder zwei ähn- liche, doch etwas schwächere Leistehen. Die einzelnen Hauptrippen sind durch sehr feine, nur linien- artige Furchen voneinander getrennt. Diese Längsverzierung wird durch eme feine, wellige, vertiefte Linie unterbrochen, wodurch der Eindruck hervorgerufen wird, als beständen die einzelnen Hauptrippen aus einer kompakten Reihe zahlreicher, winziger Wirbel, oder als wenn es lauter untereimander hervor- stehende Panzerschuppen wären. — Die Rippen erreichen vorne und hinten den Rand der Klappe nicht, sondern es bleibt am Vorder- und Hinterrand ein enges, ca. 2—3 mm breites Feld frei, welches mit Querstreifen verziert ist, die sich wahrscheinlich auch auf die Ohren erstreckten. Wo die äußere Schicht der Verzierung fehlt, da bleibt unter jeder Hauptrippe ein scharf hervortretender, doppelter Rücken übrig. Im Innern der Klappe entspricht jeder Rippe eine schmale, scharfe Furche, zwischen welchen scharfkantige Rippen verlaufen. Der Unterrand der Klappe ist, der Verzierung entsprechend, etwas wellig, sonst aber scharf; Vorder- und Hinterrand sind ganz scharf. Dimensionen: Höhe der Klappe ca. . . . 46 mm Breite (Länge) der Klappe ca. Sl, Vergleiche und Bemerkungen. Die einzige Art, welche hinsichtlich der Form und teilweise auch der Verzierung dem Peeten vertebratus nahekommt, ist Pecten Faujasi DerrAancE — 208 — (Fıusas, Mont. ‘de St.-Pierre, pag. 109. Tab. NXNXIV, 5; Gorpeuss, Petref. Germ. 57, Tab. XCILI, 7), die Rippen dieser Art reichen jedoch bis an den Saum 1er Ränder, auch ist ihre Anzahl bedeutend größer nämlich 30, und die Verzierung stimmt mit derjenigen unserer Art nicht völlig überein. Ähnliches gilt auch für die von Kxer als Pecten serratus (?) Nırss. aus der ostgalizischen Kreide von Mikulineze beschrie- bene Form. (Neue Beitr. z. Kreideverst. Ost.-Gal. Denksch. Vol. III, pars I, pag. 317; Tab. XVII, Fig. 2). Fundort: Öerevic, 7. Schicht, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 3. Pecten sp. indet. Eine einzige rechte Klappe aus der Formengruppe des Pecten obliquus Sow. (D’Orgıeny, Pal. fr. terr. eröt. Vol. III, Tab. 435, Fig. 11), welche auch an Pecten complicatus GoLpruss (Petref. Germ. Tab. XCI, Fig. 11) erinnert, liegt vor. Die Schale selbst ist nahezu vollständig, allein ihre glatte Ober- fläche, an welcher hie und da sich die Spur von radialen und feinen konzentrischen Streifen zeigt, ist so abgerieben, daß es unmöglich ist, sie genauer zu bestimmen. Der Umriß ist der emer aufrecht stehenden Ellipse von 53 mm Höhe und 45 mm Breite. Nach dem Gesteinsmaterial zu schließen, stammt sie aus der 9. Schicht, dem elimmerigen, dunkelgrauen Tonmergel (Sphaeruliten-Mergel). 4. Pecten (Chlamys) Szeremensis Perrö; nov. sp. Taf. XV, Fig. 2—3. 1873. Pecten efr. sparsinodosus ZITTEL,; A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. II, pag. 117. 1876. » “ n n Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 23. = 9 n 5 n Idem, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt-e Bd. XXVi, pag. 10. 5 er „ decemcostatus MÜNSTER; Idem, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23. ” ” Idem, in Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. XXVI, pag. 10. n 1336. m (Onlamye) Se emensis PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 55. Beschreibung. Schale mäßig dick, rundlich, flach gewölbt und der Länge nach etwas ge- streckt; die Klappen nahezu gleichgroß, die linke Klappe etwas gewölbter, als die rechte; die Klappen selbst sind ungleichseitig; der Vorderrand ist regelmäßig abgerundet, der Hinterrand mehr oder weniger verlängert und daher etwas größer. Die Breite der Klappen übertrifft etwas die Höhe, und zwar um so mehr, je älter das Tier ist. Die Wölbung der Klappen ist mäßig, am größten in der Wirbelgegend, wo die Ränder sich ein wenig einbiegen und dadurch die Bestimmung des Winkels der Wirbelkanten etwas erschweren: je nach- dem wir die eingebogenen Ränder oder auch den Saum vor der Einbiegung dazurechnen, schwankt der Winkel der Wirbelkanten zwischen 85 und 90°, bezw. 100—102°. Die Ohren sind mäßig groß, die hin- teren kleiner, als die vorderen; ihr Oberrand meist ein wenig gesenkt (zuweilen nahezu horizontal), aus- genommen den Oberrand des vorderen Ohres der rechten Klappe, welcher stets horizontal ist. Auch hinsichtlich der Form sind die Ohren verschieden : das vordere Ohr der rechten Klappe ist von unten nach oben eingebogen, die übrigen sind eckig und ihr Außenrand bildet mit dem Oberrand einen nahezu 0 rechten Winkel. (Auf Fig. 3a ist die Zeichnung des hinteren Ohres falsch). An der Basis der Ohren, wo der Rand der Klappen einbiest, bilden sich Falten, die tiefste an der Basis des vorderen Ohres der linken Klappe, wo auch die Schale am gewölbtesten ist. Die Verzierung besteht aus radialen Rippen, auf deren Rücken sich, besonders in der Wirbelgegend, nach abwärts gerichtete und ziemlich dicht, in Intervallen von 1'/,—2—2'/, mm, an- einander gereihte, abwärts geöffnete Schuppen befinden, welche sich leicht abwetzen und auf den un- teren Teilen gänzlich verschwinden. Die Rippen sind ziemlich dick, gewölbt, und ihre Zahl ist gewöhnlich zehn ; die hinterste Rippe ist verhältnismäßig schon sehr schwach, ebenso auch die vorderste, welche zu- weilen nahezu ganz verschwindet, so daß sie nur mehr in der Wirbelgegend zu erkennen ist, und daß gegen die Ränder nur mehr S—9 Rippen deutlich erhalten sind. Die Intervalle sind konkav, stark vertieft und nicht viel schmäler als die Rippen selbst. — Außerdem ist die ganze Oberfläche der Schale mit kon- zentrischen, sehr feinen, etwas welligen Zuwachsstreifen bedeckt, welche an den unbeschädigten Stellen auch mit freiem Auge sichtbar sind. Diese Linien laufen auch über den Rücken der Rippen hin, obgleich sie da etwas abgewetzt sind; in den Furchen werden die konzentrischen Zuwachsstreifen durch je zwei feine Radiallinien durchschnitten, wodurch an der Stelle der Kreuzung nach abwärts gerichtete kleine Winkel, bezw. feine Punktreihen gebildet werden. Dieser Teil der Verzierung ist mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen, an den intakten Stellen aber zeigt sich derselbe schon bei geringer Ver- größerung. Die Radiallinien der Furchen verschwinden gegen die Ränder zu allmählich. In dieser Ge- gend ist die Schale zuweilen etwas blätterig. Die Ränder der Klappen sind unterhalb der Furchen, an der Basis des Wirbels und der Ohren, den Rippen entsprechend wellig dabei aber scharf gesäumt: In der Höhlung der Klappen entsprechen den Rippen scharfe und tiefe Furchen, deren Abdruck, mit Ausnahme der beiden äußersten, auch auf den Steinkernen scharf erscheint. In der Höhlung bilden sich gegen die Ränder zu zu beiden Seiten der Furchen scharfe Rippen, welche sich jedoch gegen die Ränder plötzlich verjüngen und den äußersten Saum der scharfen Ränder nicht mehr erreichen. — Zugleich bemerke ich noch, daß, von hinten ge- rechnet, die 4. und 5. Rippe zuweilen eng aneinander liegen und höher sind, als die übrigen (Fig. 2). Dimensionen: kleinstes mittelgroßes größtes Exemplar: Hohe SER A0Emm! 54 mm 60 mm Breite (Eänge)i Seen. ale, 56 „ 64 „ Höhe (= 100) : Breite . . . . . 102 104 106 Dicke der geschlossenen zwei Klappen 25 mm Vergleiche und Bemerkungen. Dem Pecten (Chlamys) Szeremensis, nov. sp. kommt am- nächsten Pecten seriato-punctatus Münster (Gorpruss, Petref. Germ., pag. 52, Tab. XCII, Fig. 1), aus dem Quedlinburger Plaenermergel; ebendaher beschreibt diese Art Römer (Nordd. Kreide, pag. 54) und erwähnt sie auch Geiz (Quadersandstein, pag. 184). Sie ist hinsichtlich der Skulptur un- serer Art sehr ähnlich, sowie auch darin, daß sich bei ihr in den Furchen zwischen den Rippen ganz ähnliche, jedoch nicht aus zwei, sondern aus drei Radiallinien bestehende Punktreihen zeigen. Ein we- sentlicher Unterschied ist es, daß Münsters Art nicht 10, sondern 15—16 Rippen hat, und daß der Palaeontographica. Bd. LI. 97 — 210 — hintere Teil der Klappe abgerundeter ist, als bei unserer Art. Goupruss erwähnt nicht, ob bei Peeten seriato-punctatus auf dem Rücken der Rippen solche Schuppen, wie bei unserer Art, vorkommen; ihr Vorhandensein würde übrigens nicht hindern, unsere Form als neue Art aufzufassen. Andere mehr oder weniger ähnliche Arten sind: Pecten depressus MÜNSTER (GoLpruss ]. e., p. 53, Fig. 4) und Pecten subdepressus p’Arcuıac (Foss. du Tourtia. M&m., pag. 310, Tab. XVI), allein dies sind flachere Formen mit 14 19 Rippen. Pecten multieostatus Nırsson (Petr. Suec., pag. 21) ist eben- falls flacher und hat 16—24 dünne Rippen. Zahl der untersuchten Exemplare: 8. Fundort: Cerevic, Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel. 5. Pecten (Chlamys) Palassoui Leyukkıe. Taf. XV, Fig. 4. 1851. Pecten Palassowi LEYMERIE, Sur un nouv. type Pyrensen (Craie de Gensac). Mem. Soc. geol. de France, 2. Ser. Vol. IV, pars I, pag. 194, 202. Tab. X, Fig, 1. 1571. R n (errore Palassoni) PICTET et CAMPICHE, Terr. eret. de Ste.-Croix, IV, pag. 216. 1878. = e LEYMERIE, Descr. des Pyrönses de la Haute-Garonne. Atlas Tab. J, Fig. 9. 1831. n; = : Deser. des Pyrenses etc. Texte, pag. 764 (ibid. 599). 1896. S (Chlamys) Palassowi PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 56. Beschreibung. Schale dünn, gerundet und stark gewölbt, kaum höher als breit, die Dicke der geschlossenen Klappen ist nahezu — zwei Drittel der Höhe. Die annähernd gleichseitigen Klappen sind nieht ganz gleichgroß (die rechte Klappe ist etwas flacher). Die hinteren Ohren fehlen an unseren Exemplaren; die vorderen sind mäßig groß. Bei der linken Klappe biegen sich an der Basis des Wirbels und der Ohren die Ränder stark ein und bilden eine tiefe, nahezu halbmondförmige Grube; an den ent- sprechenden Teilen der rechten Klappe dagegen sind die Ränder nur durch eine seichte Furche von den Ohren getrennt. Die Verzierung wird durch 12 radiale Rippen gebildet. Jede einzelne Rippe besteht aus drei scharf hervortretenden, schmalen Leisten, welche durch scharfe und tiefe, den Rippen an Breite gleichkommenden Furchen von einander getrennt sind; die Leisten der Rippen sind beiläufig gleichstark, die mittlere Leiste ist kaum etwas stärker, als die seitlichen. Die Intervalle sind wenig schmäler, als die Rippen, etwas vertieft, und in diesen Kanälen liegen je zwei, jenen der Rippen vollständig ähnliche, aber etwas feinere Leisten. — Die Rippen und Intervalle sind nur in der Mitte ganz normal entwickelt und zwar die mittleren acht Rippen, während gegen die Ränder zu die Leisten ein wenig feiner werden; die Rippen und Zwischenräume sind dort nicht so deutlich voneinander geschieden. — Auf den Kanten der Leisten liegen ausnahmslos sehr kleine, abwärts gerichtete, stachelartige Schuppen und zwar so gedrängt, daß sie sich berühren oder richtiger, einander dachziegelartig überlagern. Infolge dieser Schuppenskulptur ! Die Oberfläche des einen Exemplars ist infolge der Verkrustung mit zahlreichen, regellos zerstreuten Höckern be- deckt, was bei Gelegenheit ihrer ersten Bestimmung (cf. Koc#’s Verzeichnis im Anhang) Anlaß zur Verwechselung desselben mit dem ähnlichen, jedoch nur mit acht dicken Rippen versehenen Pecten sparsinodosus ZITTEL aus dem Gosautale, gezeben hat. An den übrigen Exemplaren sind solche Höcker nicht zu bemerken. : werden die Kanten der Leisten, besonders wenn sie etwas abgerieben sind, sägenähnlich. — Die Ohren sind mit eben solchen, aber noch um vieles feineren, radialen Leistchen verziert. Die Vertiefung unter- halb der Wirbelbasis der linken Klappe ist mit außerordentlich feinen Querlinien versehen. In der Höhlung der Klappen entspricht jeder der dreileistigen Rippen eine scharfe Furche, auf dem Steinkern eine eben solche erhabene Linie. — Der Rand der Klappen ist fein, wellig; der Wellen- linie der Rippen vollkommen entsprechend; im übrigen ist derselbe abgerundet und scharf, und die Leisten der Rippenintervalle ragen nur um ein geringes über die Leisten der Rippen vor, indem sie kleine Spitzen bilden. Dimensionen: Höhe der Klappen SS Ben Re Länge (Breite) der Klappen . . . ...19 „ Dicke der geschlossenen Klappen . . . . 12 „ IElöheg =) E.DTänooru 0-95 Hiöben(—ENE: u Dickergire 2. 016 Winkel der Wirbelkanten ca.. . . 2. ....86% Vergleiche und Bemerkungen. Unsere Exemplare stimmen mit den Abbildungen Leyuzrıes so auffallend überein, daß ihre Identität außer allem Zweifel steht. In der Beschreibung sagt LeymeriE zwar, daß Pecten Palassowi 15 Rippen besitze, der Abbildung nach aber kann höchstens auf 12 Rippen geschlossen werden, wobei aber zu bemerken ist, daß die etwas vergrößerte Abbildung nur ein Fragment darstellt. Die Anordnung der Rippen, sowie die Stellung der Schuppen stimmt mit jener unseres Exemplares vollkommen überein, und selbst die Größe ist ganz dieselbe. Leymzriz gibt zwar an, die Klappe sei wenig gewölbt, doch ist dies zweifellos eine Täuschung, um so mehr, da er in Deser. Pyr., pag. 764 noch bemerkt, daß „dieselbe ihrer Form und allgemeinen Kontur nach an die obere Klappe einer Janira erinnert“, deren Haupteharakter gerade die starke Wölbung bildet. Auch erscheint es wahrscheinlich, daß Levuerres Fragment etwas plattgedrückt ist. Die Differenzen sind so germefügig und unwesentlich, daß wir die Öerevicer Exemplare ohne Bedenken mit Levuerıes Art identifizieren können. Bei Pecten asper Lamarck (p’Orgıcnv, Pal. fr., terr. eret. III, 599, Tab. 434, Fig. 1—6) sind die Furchen zwischen den anders angeordneten (fünf oder sieben) Rippen tief und glatt, die mittlere Leiste der Rippen ist viel stärker als die übrigen. — Auch Peeten (Chlamys) asperulinus Srorıczka (Oret. Pal. 432, Tab. 31 et 44) unterscheidet sich wesentlich von Leymerrtes Art hauptsächlich in der Verzierung, denn die einzelnen Rippen desselben bestehen zuweilen aus neun Leisten, welche keilförmig vorragen. Hinsichtlich der Anordnung der Rippenleisten gleicht unserer Art noch am meisten Pecten Tehihatcheffi D’Arcmıac (TcHIHArcHerF, Asie Mineure IV, 143, Tab. IV, Fig. 6), doch hat diese kleinasiatische eozäne Art 25 Rippen, zudem ist sie flacher und erheblich größer als unsere Art. Zahlder untersuchten Exemplare: 4 Fundort: Öerevic; sphaermlitenführende Schicht 9, glimmeriger, .dunkelgrauer Tonmergel. Außer an diesen Fundorten ist diese Art bisher nur aus den obersten Senon-Schichten der Pyre- näen bekannt: bei Gensac ist sie selten und kommt in den Schichten von Saint-Marcet mit Hemipneustes radiatus in den unteren Partien der orbitoliten- (richtiger orbitoiden-) führenden Schichten vor. — 212 — 6. Pecten (Synclonema) aff. sublaminosus Favre. Taf. XV, Fig. 5. 1836. Pecten laminosus GOLDFUSS, Petref. Germ. II, 76. Tab. XCIX, Fig. 9. (Non idem, MANTELL.) 1843. „ orbieularis D'ORBIGNY, Pal. fr., terr. erst, III, 597. Tab. 433, Fig. 14—16. (Non idem, SOWERBY) 1847. ” laminosus MÜLLER, Aachener Kreideform. I, pag. 31. 1849. a orbicularis GEINITZ, Quadersandsteingeb. in Deutschland, pag. 180 (partim). 1869. „ sublaminosus E. FAvRE, Craie de Lemberg, pag. 143. Tab. XII, Fig. 1. 1871. „ laminosus GEINITZ, Elbtalgebirge. Palaeontographica XX. 1, pag. 192 (partim). Tab. XLII, Fig. 14. 1876. » efr. membranaceus NıLsson; A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 33. ” 9 n J Idem, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXVI, pag. 10. (Die übrigen, sowie die Barzusorliependen Synonyme siehe bei FAVRE |. c. pag. 143—144.) Beschreibung. Die Schale ist dünn wie Papier, glänzend-weiß; die Gestalt gerundet, die Klappen sehr wenig gewölbt, vermutlich gleichgroß und nahezu gleichseitig. (Das einzige, vorliegende Exemplar ist der Abdruck der Außenseite einer linken Klappe mit einigen Fragmenten der Schale). Höhe und Breite sind ziemlich gleich. Die Wirbelkanten bilden einen stumpfen Winkel von 115°. Wo die Ohren und Wirbelkanten zusammenstoßen, verläuft hinten eine seichte, vorn eine etwas stärkere Furche. Der Oberrand der Ohren ist nahezu horizontal oder bildet zumindest einen kaum merklichen, eingebogenen, stumpfen Winkel; das vordere Ohr ist ein wenig größer als das hintere. Die Verzierung besteht aus dichten, konzentrischen, feinen, erhöhten Linien, welche paarweise so angeordnet nd daß abwechselnd je eine sehr feine und eine breitere Furche die Linien voneinander scheiden. Diese aus paarweisen Linien bestehende, eigentümliche Verzierung macht den Ein- druck, als entsprächen die Linien vorstehenden Lamellen; dies läßt sich jedoch an den vorliegenden Frag- menten der Schale nicht feststellen; an diesen erscheinen die Linien selbständig und scharf hervor- tretend; an den Wirbelkanten laufen nämlich die Linienpaare zusammen, und von da erhebt sich je eine senkrechte Linie bis auf das Ohr. Die Anzahl der Linienpaare ist nahezu 40. Mit bloßem Auge be- trachtet, scheinen die konzentrischen Linien einfach zu sein; unter der Lupe zeigen sie gewisse, unregel- mäßige Kerben, wie solche am Saum abgesprungener feiner Platten sich zu bilden pflegen. Vergleiche und Bemerkungen. Das der obigen Beschreibung zu Grunde liegende einzige ee plan gehört in die oe von Pecten orbicularis Sow., stimmt jedoch mit keiner Art dieser Gruppe völlig überein. Pecten orbicularis zeigt zwar eine ähnliche Verzierung, die linke Klappe aber ist glatt und ohne Verzierung. Peeten laminosus ManterL (Geol. Sussex, pag. 128, Taf. XXVI, Fig. 8) scheint sich von der vorliegenden Art in der Tat zu unterscheiden, wie ihn denn Gemirz (l. e.) auch abgesondert hat. E. Favze faßt in der Beschreibung der Lemberger Kreide die vorstehenden beiden Arten nach dem Vorgehen anderer Autoren zusammen, ebenso wie Pieter und CAumPIcHE (Ste.-Crois, IV, pag. 206), unterscheidet jedoch auf Grund der oben als Synonyme aufgezählten Quellen und seiner eigenen Exemplare eine neue Art, welche er Pecten sublaminosus nennt. Als Unterschied führt er an, daß die konzentrischen Linien hier enger stehen und ihre Anzahl gewöhnlich 50 ist, während dieselbe bei P. orbicularis Sow. (bei ihm — P. laminosus Manr.) 25>—30 nicht überschreitet; ferner, daß der Winkel der Wirbelkanten konstant 105° ist. (Bei P. orbicularis ist derselbe nach Sowersy’s Ab- bildungen, Tab. CLXXXVI, größer, ca. 115°). Nach Favrr’s Erklärung sind diese Verschiedenheiten an den von ihm untersuchten englischen Exemplaren deutlich wahrzunehmen. ‚Es scheint jedoch, daß es sich in diesem Falle vielleicht nicht nur um zwei, sondern um drei verschiedene Arten handelt, und daß Sowergy’s, Manterr’s und Favee’s Arten gleich berechtigt sind, die beiden letzteren aber noch einer genaueren Beschreibung und Vergleichung bedürfen. Die Ent- scheidung ist jedoch ohne hinreichenderes und tadelloses Material äußerst schwierig, um so mehr, als Pecten Nilssoni Gotpruss (Petref. Germ. II, pag. 76, Tab. XCIX, Fig. S), wenn die Oberfläche der Klappen gut konserviert ist, den vorhergehenden Arten sehr nahe kommt, bei fehlenden Ohren von den- selben kaum zu unterscheiden ist. Als charakteristisches Merkmal von Pecten Nilssoni wird meist ange- geben, daß diese Art breiter (länger) als hoch und ihre Schale glatt sei, daß das vordere Ohr der rechten Klappe größer und ausgeschnitten und hauptsächlich, daß der Winkel der Wirbelkanten sehr stumpf, über 1200, sei. Wenn wir nun eine andere verwandte Art, Pecten membranaceus Nırsson, vergleichen (Petr. Suec., pag. 23, Taf. IX, Fig. 16. Idem, Gorpruss, 1. c., pag. 75, Tab. XOIX, Fig. 7), so ergibt sich, daß zwischen beiden nur in der Form des vorderen Ohres, sowie in der Größe des Winkels der Wirbelkanten ein wesentlicher Unterschied herrscht, indem bei Pecten membranaceus das vordere Ohr kleiner, nicht ausgeschnitten und der Winkel der Wirbelspitzen weniger stumpf ist. Unser Exemplar kommt dem Winkel der Wirbelkanten nach dem Peecten Nilssoni am nächsten und in dieser Hinsicht (116°) stimmen auch die Haldemer Exemplare mit demselben überein; die Ver- zierung verhindert aber die Identifizierung um so mehr, als die Ohren unvollständig sind und als die rechte Klappe fehle. Unter solchen Umständen habe ich, um dieses einzige Exemplar nicht zu iüber- gehen, es mit Pecten sublaminosus FAvre, als der neutralsten Art, verglichen. Die oben genannten Arten kommen sämtlich in der mittleren und oberen Kreide vor, mit Aus- nahme von P. orbieularıs, welcher auf die untere Kreide und das (enoman beschränkt ist. - Fundort: Öerevic, Schicht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. Gattung: Neithea Drovrr. Cf. PETHÖ: Die genauere Begründung und Trennung der Gattungen Neithea und Vola (Janira). (Ungarisch): Földtani Ertesitö III. Jahrg. 1882, pag. 126; Földtani Közlöny XII. Band, 1882, pag. 187—196 (mit 4 Abbildungen) und pag. 289 (deutscher Auszug.) Jene Gruppe von Kreidemuscheln, deren typische Vertreter Peeten quadricostatus und Pecten quinquecostatus Sow. sind, wurde früher hauptsächlich unter dem Gattungsnamen Janira SCHUMACHER geführt; während man in neuerer Zeit nach dem Vorgehen von Srorıezka (Cret. Pel. South.-India, pag. 426) diesen Namen durch Vola Kreı zu ersetzen pflegte. — Es interessierte mich festzustellen, inwiefern dieser Namenswechsel berechtigt sei, und weshalb die Bezeichnung Neithea Drover fast ohne Ausnahme in die Synonymen verwiesen wurde, welche Bezeichnung als Gattungsname auf drei (bezw. vier) sehr typische Formen basiert war. Ich gewann die Überzeugung, daß die Namen Vola Krery und Janira Schumacher für die in Rede stehenden kretazeischen Formen gleich unberechtigt gebraucht wurden; denn beide sind auf le- bende Arten basiert, welche sich von den betreffenden Arten der Kreide in einzelnen Merkmalen sehr wesentlich unterscheiden. Das Mißverständnis beruht vor allem darauf, daß die ersten Arten Pecten Jacobaeus Lamarck betrachtet werden kann — nicht nur weit breiter und größtenteils weniger als deren typische Form — 2l4 — gryphäenartig sind,- wie die aus der Kreide, sondern daß auch ihr Schloßrand abweichend konstruiert ist. Unter dem Schloßrande von Pecten Jacobaeus und seinen Verwandten stehen unmittelbar von der Wirbelspitze (an den über der Höhlung der beiden Klappen befindlichen und den entsprechenden Teilen der Ohren) divergierende schräge Kerben, und die innere Seite der Schloßränder ist demgemäß im Ver- hältnis zur Höhe ein wenig verbreitert. Bei Pecten quinquecostatus und seinen Verwandten ist der Schloßrand sehr schmal, an der Basis des stark eingebogenen, schmalen und zugespitzten Wirbels (am Höhlungsteil der unteren Klappe) stehen zwei zahnartig vorstehende, V-förmig divergierende und in die Höhlung der Klappe eingreifende Leisten, an deren Kanten sich meist (vielleicht stets) sehr feine Kerben zeigen, ebenso wie auch an dem ganzen Schloßrand. Betrachten wir zunächst in chronologischer Reihenfolge die soeben erwähnten Gattungsnamen und die darauf bezüglichen Erläuterungen ihrer Autoren. i IC Den Namen Vola stellte Jacos T#sopor Krein im Jahre 1753 auf und bemerkte dazu .:' „Genus VI. Vola. a Ss: 351. Valva altera valde concava, instar V olae, altera plana, plieis ad cardinem complanatis; ver- tice producto et leviter utrimque aurito, - : $. 352. Spec. I. Indica; foris castanea, intus candida; figuram ostendit Tab. Nostra IX n. 35.“ - Eine getreue Kopie der Krersschen Abbildung fügen wir hier bei. (Fig. 7). Textäig. 7. Vola indica. Typus_der Gattung Vola Kuein; 1753. Getreue Kopie der Original-Abbildung aus J. TH. KLEIN, „Tentamen methodi Ostracologicae“ Tab. IX, Fig. 35. (Pag. 135.) Es sei hier gleichzeitig bemerkt, daß Krrın diese Gattung in seiner Olassis V schildert, in welche er die „Diconcha aurita“ Formen zusammenfaßt, und daß er in dieser Classis insgesamt neun Gattungen in folgender Reihenfolge aufzählt: Pecten,. Amusium, Pseud-Amusium, Ütenoides, Radula, Vola, Triquetra, Spondylus, Mytulo-Pectuneulus. Es ist interessant und das Verdienst der Sache beleuchtend, zu erfahren, welche Formen Kreıx unter der Benennung Pecten in der ersten Gattung seiner Classis zusammenfaßt (l. e., pag. 130). ı JACOB THEODOR KLEIN, Tentamen methodi Ostracologicae etc. Lugduni Batavorum, 1753, pag. 135. Genus I. Pecten. 8. 338. Est Dieoncha rotunda; striata; vertice aurito. $. 339. Synon. Bonte Mantels; St. Jacobs Schulpen. Qui unicam häbent appendicem sive aurem, Pectuneuli vocari solent. $. 340. Spec. I. Convexo planus. 1. Anglieanus. Pecten maximus; ete. . .. testa... altera modice cava; altera plana... 2. Cappa Sancta; sive S. Giacomo; ete. 3. Imbrieatus; ete. un 341. Spec. ll. Convexo-convexus seu utrinque convexus. 1. Pecten vulgaris... . (folgen zusammen 41 gewölbt-schalige Arten). Kreiv zählt also die Arten Pecten maximus und den mit diesem zugleich verstandenen Pecten Jacobaeus zu jener Gruppe der Pecten, deren eine Klappe gewölbt, die andere flach ist; und unter- scheidet dieselbe sehr entschieden von der Gattung Vola, aus welcher er nur einen Vertreter erwähnt. Nach Srorıczka (Cret. Pel. South.-India, pag. 426) ist die Art, welche Krzıs unter dem Namen Vola Indica erwähnt, unzweifelhaft nichts anderes als Vola Sinensis." Als Typus der Gruppe Vola be- trachtet Storıczra Peecten (Vola) Jacobaeus Lisn. An Vola Sinensis konnte ich konstatieren, daß der Schloßrand mit dem von Vola Jacobaeus völlig übereinstimmt und daß außer der erheblichen Wölbung der untern Klappe kein von Vola Jaco- baeus trennendes Merkmal vorhanden ist. 11. Die Gattung Janira hat Scnusacner? im Jahre 1817 aufgestellt und dieselbe folgendermaßen charakterisiert: Genus XX. Janira. „Janire: dans chaque valve des callus lindaires „In utraque valva calli lineares obliqui cum scrobi- obliques avec la fossette interm&diaire; sous les cula intermedia; sub auriculis ceallosi sub- oreilles des callus tubereuldös peu excavös, arti- excavati, subaurieulati. (L. e., pag. 40, Isis 1825, ceules“ (1. e., pag. 40). A, pag2 12): Genus xx se Tab 7210: 7 Janire: Coquille presqu’ orbienlaire, auriculce, Janira: Testa suborbieulata, aurieulata, inaequi- inequivalve: l’une valve presque platte: V’autre valvis: valva altera plana altera convexa, auri- .„tres excav&e; les oreilles presqu’ &gales. eulis subaequalibus. > - Pecten (Vola) Sinensis SOWTRBY — Pecten (Vola) excavata REEV. : : 5 ° CH. F. SCHUMACHER, Essai d’un nouveau systeme des habitations des Vers testaces. Copenhagen, 1817. (Einen ausführlichen Auszug dieses Werkes gab- Dr. FR. S. LEUCKART in OKkEns „Isis“ 1825, I. Band, pag. 706-733. Jena, 1825.) — 216 — Charniäre: le bord cardinal transversalement Cardo: margo cardinalis transversim truncatus: tronqu&: dans chaque valve une fossette conique in utraque valva scorbiculus conicus, inter- intermödiaire, profonde; de chaque cöte une medius, profundus; in utroque latere planum, plaine demilunaire avec des ligenes calleuses semilunare lineis callosis obliquis; interne sub obliques; interieurement sous les oreilles des auriculis tubereuli callosi subexcavati, subauri- callus tubercules presqu’ articules, plus ou moins eulati. (L. e., pag. 117, 118). excaves.. (IL. e., pas. 117, 118). SCHUMACHER teilt Janira in zwei Gruppen. Die erste: a. valvisinterne externeque eostatis“ umfaßt die außen und innen gerippten Formen, Beispiel: Janira maxima (Ostrea) Linn., Pecten maximus CHEmn.; die zweite: „ß. valvis interne striatis, externe laevileis“ enthält jene Formen, welche außen unverziert sind, Beispiel: Janira laevigata. Als Typus der Gattung bildet Scnumacner (l. ec. Tab. III, Fig. 4) den Schloßrand beider Klappen von Janira intermedia ab. Eine getreue Kopie dieser Abbildung fügen wir hier bei (Fig. 3). Janıra ıinlermedıa. Textfig. 8. Janira intermedia. Typus der Gattung Janira ScHum.; 1817. Getreue Kopie der Original-Abbildung nach SCHUMACHER. c«. Die untere, gewölbte Klappe; b. die obere, flache Klappe; beide von der Innenseite gesehen; natürliche Größe. 208€ MEGERLE von MÜntrern hat 1811 für dieselbe Gruppe, welche Krrım als Vola (1753), ScHu- MACHER als Janira (1817) bezeichnete, den Namen Pandora angewandt (Typus: Pecten Jacobaeus). Brvgviäre hat diesen Namen schon früher (1789) für andere, zur Familie der Anatiniden ge- hörige, Muscheln gebraucht; der Name kann also nur als synonym figurieren. Tay Der Name Neithea wurde von Drover im Mai 1824 aufgestellt in der Arbeit: M&moire sur un nouveau genre de coquille de la famille des Arcacees, et description d’une espöce de Modiole fossile. Ann. d. 1. Soc. Linndenne de Paris Vol. III, 2. p. 183—192, Pl. VII).! Droverr charakterisiert die Gattung „Neithöe, Neithes N“(obis) folgendermaßen: „Coquille libre, inequivalve, &quilaterale, aurieulde; valve inferieure concave, terminde par un crochet recourb& en dedans; valve superieure plane; charniere presque lineaire, multidentde, A dents söriales sur les aurieules; deux dents cardinales oblongues, divergentes, aplaties sur les cöt6s et sillonnöes transversalement; fossette du ligament interieur inseree sous le sommet.“ Als Beispiele gibt Drover 4 Arten an, eine neue: Neithea laevigata” und drei von SOWERBY und Lamarck beschriebene. Diese vier Arten (mit den wichtigeren Synonymen) sind: 1. Neithea pectinoides Drover, 1824; pag. 186—187; tab. VI, Fig. 1—2. 1819. Pecten aequwicostatus LAMARCK, Hist. nat. anim. sans. vert., Vol. VI, pars ], pag. 181, No. 13. 1836. 5 m GoLDFUSS, Petref. Germ. Pars II. pag. 54. Tab. 92, Fig. 6. 1846. Janira n D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. cret. Vol. III, pag. 6537. Tab. 445, Fig. 1—4. 1870. E N PICTET et CAMPICHE, Terr. cröt. de Ste.-Croix IV, pag. 252. [K0} . Neithea versicostata Drouzt, 1824; pag. 137—18S; tab. VII, Fig. 4. 1814. Pecten quadricostatus et quinquecostatus SOWERBY, Miner. Conchology, Vol. I, pag. 121—122. Tab. 56, Fig. 1—2, 4—8. 1819. n versicostatus LAMARCK, Hist. nat. anim. s. vert. Vol. VI, pars ], pag. 181, No. 14. 1836, »„ quwinquecostatus GOLDFUSS, Petref. Germ. Pars II, pag. 55. Tab. 93, Fig. 1. 1846. Janira n D’OREIGNY, Pal. fr., terr. eröt. Vol. III, pag. 633. Tab. 444, Fig. 1—5. 1870. P e (SoW.) D’ORB.; PICTET et CAMPICHE, Terr. cer&t. de Ste.-Croix IV, pag. 246, 252. 3. Neithea laevigata Drover, 1824; pag. 188; tab. VII, Fig. 3. 1837. Pecten tumidus DUJARDIN, Möm. Soc. geol. de France. Vol. II, pag. 214. Tab. XVI, Fig. 3. (Non Pecten tumidus FURTON, nec HARTMANN.) 1846. Jamira phaseola D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. eret. Vol. II, pag. 635. Tab. 444, Fig. 6—-10. (Non Pecten plua- seolus LAMARCK,’ 1819, Hist. nat. anim. s. vert. Vol. VI, pars I, pag. 181, No. 12. 1846. Pecten decipiens REuss, Böhm. Kreideform. II, pag. 91. Tab. 45, Fig. 3. 1863. ‚Janira phaseola STOLICZKA in STUR., Kreide im Pojana-Ruska-Gebirge. Jahrb. d, k. k. geolog. Reichsanstalt. Vol. XIII, pag. 56. 1870. r laevis (DROUET); PıcTEr et CAMPICHE, Terr. cröt. de Ste.-Croix IV, pag. 252. ! Nach R. A. Puıvıppr („Handbuch der Conchyliologie und Malacozoologie* S. 475) soll Drouzr das Genus Neithea auf SOWERBY’S Pecten quwinquecostatus basiert haben. Als Quelle wird zitiert = M&m. Soc. Linn. de Bord(eaux), Jahrg. 1824; diese Angabe beruht auf einem Irrtum. ® Das Verzeichnis des schon früher (zwischen 1813—1848) unter dem Namen laevigatus und laevis beschriebenen Arten von Pecten (Chamites, Ostracites, Discites, Pleuronectites und Plagiostoma) siehe: BRoNN, Index palaeontologicus (Nomenclator), pag. 925—926. 3 Pecten (Janira, Neithea) phaseola LAMARCK ist nach Pıcrern et CAMPICHE (Terr. cret. de Ste.-Croix IV, pag. 252) eine kleine Art ähnlich der Neithea aeguicostata, doch sind ihre Rippen feiner als bei jener. Nur aus dem Cenoman bei Le Mans (Dep. de la Sarth) bekannt. Palaeontographica. Bd. LII. 25 — Joe 1871. Vola laevis (DROUET); STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 438. Tab. XXI, Fig. 7—8. 1882. Neithea , ” Prraö, Földtani Közlöny, Vol. XII, pag. 191—192. 1885. m . 5 3 in INKEY, Nagyäg, pag. 17 (aus dem Cenoman von Vormäga). 4. Neithea costangularıs DrouET, 1824; pag. 188—189. [,Exel. Eneyelop. se. Nat., tab. 214, Fig. 10, quae ad Pecten versicostatum pertinmet.“ Bronx: Index palaeont. (Nomenclator), pag. 921]. 1819. Pecten costangularis LAMARCK, Hist. nat. anim. s. vert. Vol. VI, pars I, pag. 182, No. 15. 1836. „ 2? striato-costatus GOLDFUSS, Petref. Germ. II, pag. 55. Tab. 93, Fig. 2c, d, e. Non Janira striato- costata D’ORB.; 1844.) 1869. Janira ? striato-costata E. FAVRE, Craie de Lemberg, pag, 156—158. Tab. XIII, Fig. 12, 13. Hiernach steht die Berechtigung und die Priorität der Gattung Neithea Drovrr außer allem Zweifel. Befremdend ist es, daß gerade ein Teil der französischen Autoren Drovers unzweifelhafte Priorität gänzlich negierte, ein anderer Teil aber die Charakteristik des Genus vollständig mißverstand. Pieter! z. B. erwähnt den Namen Neithea nur als Synonym neben Janıra, ohne aber die Charaktere derselben zu umschreiben. Cmesu? beschreibt Vola, Janira und Neithea als besondere Gattungen. — Andere kennen zwar den selbständigen Wert von Neithea, allein ihr Beispiel wurde nicht befolgt. Agassız z. B. vermerkt in der deutschen Ausgabe von Sowergys Mineral Conchology,? daß Pecten quadıi- costatus und quinquecostatus in neuerer Zeit unter dem Namen Neithea von Pecten getrennt wurden. Woopwarp® betrachtet die Gattung Neithea nur als Subgenus und erwähnt als Synonym desselben nur Vola. Zırrer? erwähnt neben Vola die Namen Janira und Neithea als Synonyma. Erst in allerjüngster Zeit hat Paur Fıscner® die Priorität Drovrr’s berücksichtigt und das Genus Neithea richtig charak- terisiert, dasselbe jedoch nur als Subgenus seiner Gattung Pecten betrachtet. Pıerer und CanricHz halten Neithea und Janira für synonym, betonen aber bei Charakteri- sierung der Gattung, daß die zwei Namen sich auf Formen von verschiedenem Typus beziehen. Janira: correspondant aux especes vivantes, telles que le Pecten maximus, Neithea: aux especes eretacdes plus grypheiformes. (Terr. er&t. de St. Croix, IV, pag. 235). D’Oreıcny (Pal. fr., terr. eret. III, pag. 625) hebt bei Janira ganz treffend hervor, daß in dieser Gattung zwei Typen zu unterscheiden seien: „Deux groupes distinets existent dans ce genre: le premier dont les petites cötes rayonnantes sont groupees en cing ou six grosses eötes anguleuses, qui caracte- rise l’etage erötace, et le second dont les cötes sont bien plus nombreuses. Celui ei est propre au terrains tertiaires et aux mers actuelles.“ " Traite de Paleontologie 2. &dit. 1855, Vol. III, pag. 631. ® Manuel de Conchyliologie 1862, Vol. II, pag. 185—186. ° Solothurn, 1842—1844, pag. 86. * Man. of the Mollusca. 3. edit. 1875, pag. 412. ° Handbuch der Palaeontologie, Vol. II, pag. 30. ° Man. de Conchyliologie et de pal&ont. conch., pag. 946. Eıenwarn (Lethaea Rossica, Vol. II, pag. 452) betont zwar, daß der Schloßrand der Neitheen häufig gezähnt sei und daß ihre Schloßvorriehtung aus zwei zahnartigen Fortsätzen bestehe, setzt jedoch auch hinzu, daß diese Gattung in der Kreide und im Tertiär verbreitet sei.! V. Der Typus des Pecten Jacobaeus und der durch Peeten quadri- und quinquecostatus vepräsen- tierte Typus sind schon äußerlich verschieden. Der Unterschied wird noch größer durch die verschiedene Konstruktion des inneren Schloßrandes beider Formengruppen. Es wurde bereits oben erwähnt, daß der Schloßrand bei Pecten Jacobaeus regelmäßig von der Spitze des Wirbels divergierende Zahnleisten trägt, wie Janira intermedia, pag. 216, Fig. Ss. Die Formengruppe des Pecten quinquecostatus hat auf dem Schloßrand der unteren Klappe zwei zahnartige, von der Basis des zugespitzten und schmalen Wirbels nach abwärts gerichtete A-förmig auseinandergehende Fortsätze (cf. Textfigur 9 und 10, und Taf. XV, Fig. 6b, Sb und 11). Dieses Merkmal sowie die schmälere, schlankere und mehr gryphäenartige Gestalt der Kreide-Arten unterscheiden die beiden Formengruppen sehr deutlich. Die Zahnleisten am Schloßrand bilden nicht etwa ein besonderes Merkmal der flach-klappigen Formengruppe des Pecten Jacobaeus, denn ganz ähnliche Zahnleisten kommen auch bei den doppelge- wölbten und eleichklappigen lebenden Arten häufig vor, so z. B. bei Pecten pallium Linx.; P. oper- cularis Lamarcr; P. polymorphus Broxx; P. Bernardi Pu. ete., welche Marrını eben auf Grund der Zahnleisten am Schloßrand unter dem Namen Pallium als besonderes Genus zusammenfaßt.” Die Schloßleisten sind zuweilen schwach, häufix aber ebenso kräftig, wie am Schloßrand von Pecten Jacobaeus. Peeten (Vola) Sinensis, P. (Vola) laticostatus und mehrere andere lebende Arten unterscheiden sich in der Form von Pecten Jacobaeus und seinen nächsten Verwandten nur insoferne, als die untere Klappe der ersteren weit gewölbter ist, als bei letzteren, während die Schloßränder völlig übereinstim- mend sind. Gleicherweise stimmen einige Arten aus dem Tertiär, welche vermöge ihrer sehr gewölbten untern Klappe zu der Formengruppe von Pecten (Vola) Sinensis im engern Sinne gehören, hinsicht- lich des Baues ihrer Schloßränder, sowie der Gestalt und Anordnung ihrer Schloßleisten, im Wesen voll- ständig mit ihr überein, so z. B. sind Pecten fallax Micnzrorr (Oligocän); Pecten aduncus Eıcmw. (Miocän) und Pecten Beudanti Basıeror (Pliocän) infolge der Beschaffenheit ihrer Schloßränder als typische Vola zu betrachten. ! EICHWALD hat die von ihm beschriebenen Neithea-Arten nicht genügend untersucht. Das geht aus folgendem hervor. Du Boıs de MONTrEREUX (Conchiologie fossile, pag. 70; tab. VII, Fig. 12) beschrieb aus der Kreide (?) von Makow in Podolien einen Pecten Makowii. D’ORBIGNY (Prodr. Vol. II, pag. 253, Etage 22°, No. 887) hat — vielleicht auf Grund der Beschreibung von Du Boıs („valva inferiori subgibbosa, superiori depresso convexa“) — diese übrigens typische Pecten-Art als Janira Makovüi bezeichnet. EiCHwALD übersetzte die lateinische Diagnose von Du Bo1s ins Französische und aus Pecten Makowii wurde bei ihm (l.c. pag. 454) Neithea Makowii. Wenn er die zahnartigen Fortsätze gekannt hätte, so hätte er auch nach den Abbildungen von Du Boıs diesen Irrtum nicht begehen können, denn die Du BoıIs’sche Art gehört nach ihrer gerundeten Gestalt, sowie nach dem Bau ihres Schloßrandes entschieden zur Gruppe Pallium MARTINI. ® Pallium MARTINI, 1793. (SCHUMACHER, 1817. Essai etc.) Der Typus dieser Art ist Pecten plica Linx&£. Für die- selbe Gruppe empfahl RürpzL die Bezeichnung Dentipecten, SOWERBY (nach PHILIPPI-SWAINSON, 1840) aber den Namen Decadopecten. Bezüglich der Formengruppe von Peeten quwinquecostatus bemerke ich, daß es mir bisher ge- lungen ist, den Schloßrand von vier Arten rein zu präparieren: Neithea laevis DrovEr, aus dem Üeno- man von Vormagen; Neithea Faujasi Pıcrer et Canricnz; Neithea Almusensis Peruö und Neithea Böckhi Prruö, die drei letzteren aus der Kreide von Cerevic. Die inneren Schloßfortsätze sind bei jeder derselben sehr deutlich zu erkennen. (S. Fig. 9 und 10), ash ER ® Textfig. 9. Neithea Böckhi PETHÖ. Textfig. 10. Neithea laevis DROUET. Obere Kreide. Cerevic. Cenoman. Kreide. Vormagen. Auf Grund der aufgezählten Unterschiede kann die Bezeichnung Vola Kreım (= Janira Scnun.) nur für lebende und tertiäre Formen berechtigt sein, während die Formen aus der Kreide nur als Neithea Drover bezeichnet werden dürfen. Die echten Neitheen kommen nur in der Kreide vor, im Eoeän schon werden sie durch die typischen Vola-Arten — Janira Scmun.) ersetzt. Wenn wir nach alledem die Charaktere von Neithea zusammenfassen, so muß die Beschreibung des Genus folgendermaßen lauten: Gattung: Neithea. Klappen frei (nicht angewachsen), ungleich. Die untere oder rechte Klappe ist stark gewölbt, gegen den Wirbel zu jäh verschmälert ; der Wirbel ist spitzig und gryphäenartig stark eingebogen. Die obere oder linke Klappe ist konkav; in der Regel niedriger, als die untere Klappe und demgemäß verhältnismäßig breiter. Die Klappen selbst sind in den allermeisten Fällen ganz gleichseitig. Die vom Wirbel aus- gehenden Ohren sind selten gleich; die vorderen Ohren pflegen ein wenig (zuweilen beträchtlich) größer zu sein. Die Schale ist in den allermeisten Fällen mit stark hervortretenden Rippen verziert, zwischen welchen sich sehr häufig schwächere Rippen befinden, so daß man regelmäßig angeordnete Rippengruppen unterscheiden kann. Die Rippen sind zuweilen sehr verflacht und verfeinert (Neithea euryotis Pıorer et Caurıcue; Neithea Deshayesiana Marteron, sp.; Neithea laevis Drover), fehlen aber niemals gänzlich. Der Schloßrand ist geradlinig und wird eigentlich durch die vom Wirbel ausgehenden Ohren- ränder gebildet. Auf dem innern Saume des Schloßrandes, sowie der ganzen Länge desselben nach, sind sehr feine horizontale und gleichzeitig miteinander parallele Kerben zu sehen. Das Schloß besteht in der untern Klappe aus zwei Schloßzähnen, in der oberen Klappe aber aus zwei zahnartigen Vorsprüngen: Auf der Innenseite des Schloßrandes der unteren Klappe —_— 21 — gehen unmittelbar von der Basis des eingebogenen Wirbels zwei plicatulenartige, abwärts auseinander- stehende Schloßzähne aus, in der Richtung hin, welche der Grenze des Klappenkörpers und der Ohren genau entspricht. Diese zwei Zähne gehen zuweilen vom Schloßrand aus, zuweilen auch unterhalb des- selben, jedoch nie aus einer Wurzel, denn immer bleibt zwischen ihnen ein enger Abstand, welcher nach unten sich ein wenig ausdehnt, und eine dreieckige Grube für das innerliche Schloßband bildet, welches stets zwischen die zwei Zähne zu liegen kommt. — In der oberen Klappe zeigt sich an der Grenze des Klappenkörpers und der Ohren je ein zahnartiger Vorsprung, welcher sich auf der un- teren Klappe in entsprechende Grübehen zwischen den Schloßzähnen und dem Schloßrand an der Basis der Ohren einfügt. An der Außenseite der Schloßzähne der unteren Klappe liegen ebenso feine Kerben, wie an dem Schloßrande und dem entsprechend sind (vermutlich!) auch die zahnartigen Vorsprünge der oberen Klappe gekerbt. Der Eindruck der Schließmuskeln ist nahezu ganz konzentrisch. Das Vorkommen eines Byssusrandes habe ich niemals bemerkt. Vergleiche. Die Neitheen unterscheiden sich durch den nach aufwärts sich schnell ver- schmälernden und gryphäenartig eingebogenen Wirbel der rechten Klappe, durch die Schloßzähne, sowie durch die Kerbung der Schloßränder und Schloßzähne sehr bestimmt von dem Genus Vola Krem — Janira SCHUMACHER. Der Schloßrand der typischen Vola und der Pecten überhaupt ist niemals gekerbt, mit Ausnahme jener eigentümlich gezähnten Formen, auf welche Quexsteor schon in der ersten Auflage seiner „Petrefaktenkunde“ ? hingewiesen hat, für die er dann den Gruppennamen Cardinata® empfahl.‘ Am Schloßrand derselben befinden sich ebenso feine Kerben, wie bei den Neitheen, jedoch ist der Schloßrand der linken Klappe durch eine tiefe Furche gespalten (Pecten cardinatus Quexst.), was bei den Neitheen nicht vorkommt. Ein gewisses Verwandtschaftsverhältnis zwischen den Neitheen und Cardinaten kann nicht bestritten werden, obgleich bei letzteren beide Klappen stark gewölbt sind und bei Quessteors zwei Arten unter dem Wirbel der linken Klappe sich eine tiefe, jener der Spondylen ähnliche kleine Aera zeigt. Die Zahnleisten der typischen Janiren /(Vola) — an jeder Seite 2—3—4 oder 5 — sind stets mit einer sehr feinen faltigen Schicht bedeckt, aber niemals gekerbt; ihr Wirbel ist niemals so schmal und so eingebogen, wie bei den Neitheen, von welchen auch der Charakter der Verzierung über- haupt entschieden abweicht. Pavr FiscHer (1. e. pag. 945—947) interpretiert die in Rede stehenden Gattungen ganz ab- weichend von unserer Auffassung. ! Dies konnte ich, weil die Exemplare abgewetzt sind, nicht mit voller Sicherheit feststellen, auf Grund der Ana- logie aber ist es sehr wahrscheinlich. ° Handb. d. Petrefaktenkunde, 2. Auflage, Pecten globosus QuUENST., pag. 605. Tab. 81, Fig. 45—46, “ Einen Vertreter dieser Gruppe hat H.A.R&DER unter dem Namen Pecten (Spondylopecten) efr. erinaceus BUVIGNIER (Beiträge zur Kenntnis des Terrain ä chailles und seiner Bivalven. Straßburg, 1882, pag. 52. Tab. 2, Fig. 4) beschrieben; er charakterisierte jedoch das Subgenus Spondylopecten weder besonders, noch befriedigend. * Der Jura, 1858. Peeten cardinatus und Pecten globosus QUENST,, pag. 627 u. 755. Taf. 78, Fig. 1; Taf. 92, Fig. 20. —_— 22 — Als Autor des Genus Peeten betrachtet Fıscner den gelehrten französischen Arzt Prrzr BELox (1518 —1564) und setzt als Jahr der Gründung 1553. (In diesem Jahre erschien nämlich Beroxns Werk „De Aquatilibus“, in welchem er bei Beschreibung der Mollusken bereits eine binominale Bezeichnung gebrauchte. Brross Werk wurde von Coxrkap GEssEerR in den „Nomenclator aquatilium animalium [ Tiguri 1560. Folio] und im den „Mediei Tieurini historiae animalium“, Bd. IV |2. Ausgabe Frank- furt, 1620] aufs neue herausgegeben). Unter der Benennung Pecten faßt Fischer jene Formen zusammen, welche im Sinne unserer obigen Auseinandersetzungen unter den Namen Vola und Janira zu verstehen sind, also die Arten mit gewölbter unterer und flacher oberen Klappe, und er erwähnt auch beide Namen als Synonymen. Fischer setzt jedoch bei , Brron, 1553“ noch hinzu „Lamarex, 1799“ Nun hat aber Lamarer in der ersten Auflage seiner „Hist. nat. des anim. s. vert. 1819“ (Vol. VI, pars I, pag. 161—183) in die Gattung Pecten auch jene Arten einbezogen, deren beide Klappen gewölbt sind. Fiıscmers Vorgehen erscheint mir somit — obgleich ich Berons Werk und Lamarers Aufsätze aus 1799 und 1801 nicht zur Hand habe — nicht ganz konsequent; denn Laumarer selbst verblieb nicht bei jener Ansicht, welche ihm Fiscrer aus den Jahren 1799 und 1801 zuschreibt. Zur Ergänzung des oben Gesagten können wir jetzt noch hinzufügen, daß Fisener das Gemus Neithea in dass in diesem Sinne verstandene Genus Pecten als Subgenus einreiht. Die- jenigen Formen aber, welche wir unter Pecten und den sich anreihenden Untergruppen und Subeenera — ım Sinne Kreıns, OÖ. Fr. MÜrrers und Lawmarcrs verstehen (mit Ausnahme der Arten mit flacher oberer Klappe!) — faßt Fischer zum größten Teil in den Grenzen des Genus „Chlamys Borren, 1798“ zusammen. Es ist nicht anzunehmen, daß diese Auffassung und Erläuterung des so außerordentlich ver- dienstvollen französischen Gelehrten im Kreise der Fachschriftsteller allgemein Anklang finden werde. 1. Neithea Faujasi [Pıcrer et CAmPicHk.] Taf. XV, Fie. 6—7. IUIISEBReigne 2: FAUJAS DE Sr.-FonD, Hist. nat. Mont. St.-Pierre, Tab. XXIII, Fig. 2. 1820. Pectinites reyularis (?) SCHLOTHEIM, Petrefaktenkunde, I. Abt., VIII, pag. 221. 5 KER, gryphaeatus (?) " Ibidem, pag. 224. 1847. 9 quadriecostatus (?) MÜLLER, Aachener Kreideform. I, pag. 33. 1870. Janira Faujasi PICTET et CAMPICHE, Terr. cr6t. de Ste.-Croix IV, pag. 250 et 253. 1896. Neithea „ 5 S e PErHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 57. Beschreibung. Schale dünn und klem. Die rechte Klappe gewölbt und bauchig, dreieckig eiförmig, annähernd eleichseitig; der Unterrand ist sechseckig, gezackt, die Ausschnitte sehr seicht: der Wirbel ist verschmälert, gryphäenartig eingebogen und überragt den Schloßrand; infolge der Einbiegung (welche zum Teil durch Druck entstanden sein kann) ist diese Klappe etwas höher als breit. Neben dem Wirbel stehen zu beiden Seiten sehr kleine Ohren, deren vorderes etwas kleiner ist, als das hintere. Der obere Saum der Ohren ist von innen gesehen nahezu horizontal; wo die inneren Säume derselben an den Wirbel stoßen, gehen von der Basis des Wirbels zwei kleine, nach unten divergierende und bogenförmig nach auswärts geneigte Zahnfortsätze aus, an deren Kanten sehr feine Kerben liegen. Zwischen diesen beiden Zahnfortsätzen befindet sich die sehr kleine Bandgrube. — Die linke Klappe fehlt. —_— 223 — Die Verzierung besteht aus stärkeren und schwächeren Rippen und konzentrischen Streifen. Sechs Hauptrippen entspringen am Wirbel und laufen radial bis zum Unterrand hin, den Seitenteil der Klappe in fünf Felder teilend. Zwischen den Hauptrippen liegen je drei, bedeutend schwächere, unge- fähr halb so starke, untereinander aber ziemlich gleichgrobe Rippen. Die zwischen der letzten Haupt- rippe und den Rändern der Klappe bleibenden schmalen Felder sind mit radialen Streifen verziert, und zwar das vordere mit vier, das breitere hintere mit sechs Streifen. Diese Streifen werden von den Haupt- rippen gegen die Ränder zu immer schwächer und ziehen ohne Änderung der Richtung auch über die Ohren hin. Die Oberfläche der ganzen Klappe ist mit sehr feinen, doch deutlichen, konzentrischen Zu- wachsstreifen bedeckt. An den Randsäumen des Innern entstehen feine, den Rippen und Furchen der Verzierung ent- sprechende Kerben. Dimensionen: Höhe der rechten Klappe . . . ... 8.50 mm Breite (Länge) derselben . . .... 75 n Höhe (= 100). 2 Breite . .... 2.2.912 Winkel der Wirbelkanten, ca. . . . . 70-72°. Vergleiche und Bemerkungen. Unsere Exemplare sind sehr klein, stimmen jedoch mit Eennlaren von Maestricht, Vaels, V llscem, Martigues von „Neithea quadricostata“ in Bau, An- ordnung der Rippen, Verzierung der Felder und im ganzen äußeren Habitus völlig überein. Untersuchte Stücke: Zwei rechte (untere) Klappen. Fundort: Cerevie, Schicht 7, glimmeriger schwarzer Tonmergel. 2. Neithea quadricostata (v’Orsıcny), Drovkr. at XI Bie 1. 1824. Neithea versicostata Drourt, Mem. de la Soc. Linn. de Paris, pag. 183. 1837. Pecten quadricostatus BRoNN, Lethaea geognostica, pag. 680. Tab. XXX, Fie. 16. 1842. & 5; GoLpruss, Petref. Germ. II, pag. 54. Taf. XLII, Fig. 7 (p. parte). 1841. 3 H RöMmsR, Norddeutsches Kreidegeb., pag. 54. 1842, ea ey GEINITZ, Sächs.-böhm. Kreide I, pag. 22. 1843. n . n Versteinerungen von Kieslingswalde, pag. 16. 1846. , 5 D’ÖRBIGNY, Pal. fr., terr. eret. III, pag. 644. Tab. 447, Fig. 1—4. (Non Pecten quadri- costata, SOWERBY, 1814: Miner. Conchology, Vol. I, pag. 121. Tab. LVI, Fig. 1, 2.) 1852. Neithea A BrRonn, Lethaea geogn., Vol. II, Pars V, pag. 277. 1871. Vola qwinquecostata STOLICZKA, Cret, is South. -India, pag. 437. Tab. XXXI, XXNXVI. (Diagn. et icones p. parte 1871 et 1876. Janira quadricostata Sow., A, Kock, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXT, pag. 24; Bd. XXVI, pag. 10, 13, 14. DE, 5 5 5 5 in Földtani Közlöny, Vol. II, pag. 116, 119; Vol. VI, p.23, 25 1875. Vola qwingecostata Grixırz, Elbtalgebirge. Palaeontogr. Vol. XX. 2, pag. 37. (Diagn. p. parte.) 1896. Janira quadricostata (D’ORBIGNY) DROVET;, PErTHÖö, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai etc. (Expo- sitio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 58. 1897. YVola ” (Sow.); NOETLING, Upper Cretac. Fauna of Baluchistan. Mari Hills, pag. 42. Tab. XT, Fig. 5, 6, 7 Beschreibung. Schale mäßig dick, dreieckig, eiförmig, Klappen ungleich. Die vorliegende rechte Klappe ist gewölbt und bauchig, nahezu gleichseitig; der Unterrand etwas defekt; der Wirbel ist verhältnismäßig verschmälert und gryphäenartig eingebogen; bei unserem Exemplare ist derselbe durch Verdrückung sehr stark eingebogen und darum hier breiter als hoch. Die Ohren fehlen. Die Verzierung besteht aus sechs Hauptrippen, zwischen welchen je drei schwächere Rippen liegen. Das Feld auf dem Vorderrande zwischen der letzten Hauptrippe und den Randsäumen ist mit zwei, das rückwärtige mit vier bedeutend feineren Rippen verziert, welche über die erste hinaus linien- artig verfeinert sind. Die ganze Klappe ist mit konzentrischen Zuwachsstreifen bedeckt. Dimensionen. Höhe des verdrückten Stückes 37 mm, Breite 43 mm; die ursprünglichen Verhältnisse mögen ca. 45:40 mm gewesen sein. Vergleiche und Bemerkungen. In den Synonymen sind nur jene Quellen aufge- nommen, deren Abbildungen mit unserem Exemplare ziemlich übereinstimmen. Zu erwähnen ist die über- raschende Ähnlichkeit unseres Exemplars mit einigen Abbildungen bei Srorıczka, insbesondere bei Tab. XXXVII, Kie. 6a, 7, Ta und 9, 9a. Storıczka hat die Arten quadricostata und quinquecostata (nicht so unterschieden wie bei Pıcrer und CAnPIcHE) vereinigt, weil er, auf sehr bedeutendes (südindisches) Vergleichsmaterial gestützt, zwischen den beiden keine wesentliche Verschiedenheit wahrzunehmen vermochte. Bei ihm schwankt die Anzahl der Mittelrippen zwischen 2 und 4, die Art kommt in allen drei großen Gruppen der süd- indischen Kreide, vom untersten Ootadoor an und noch im Arrialoor, vor. (L. ce. pag. 438). Fr. Norrring stimmt in der Beschreibung der oberen Kreide von Beludschistan (pag. 43) mit Srorıczka’s Vorgehen nicht überein, da er „nachdem die Formen mit drei mittleren Rippen in einem tieferen Horizonte als die Arrialoor-Series niemals gefunden wurden, nicht einsieht, warum der Arten- name quadricostata nicht für diese Formen beibehalten wird.“ Es wäre auch nicht ratsam, die belud- schistanischen Formen (welche im 8. Horizont des Mazar Drik vorkommen) mit einem anderen Namen zu belegen, da sie ausnahmslos immer nur drei (und niemals vier) mittlere Rippen aufweisen. NoETLING beschreibt zwar diese Art nicht, seine Abbildungen stimmen aber mit unseren Exemplaren gut überein. Fundort. Cerevic, Schieht 10 (fester, Orbitoiden-Sandstein). 3. Neithea Böckhi Prınö; nov. sp. Bat XII Bie- 10:2 TatoxXV, Big. 8, und 12. 1882. Neithea Zitteli Purnö, Földtani Közlöny, Vol. XII, pag. 191, 193, Fig. 3 (non idem PıronA). 18%. „Jamira aequieostata D’ORB. sp. (?) et Janira cfr. striatocostata D'ORB. p. p.; A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 23, 25. 1596. E n et Janira cfr. striatocostata D’ORB. p. p.; A. KocH, Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10, 13. 1896. Neithea Böckhi Psruö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 59. Beschreibung. Schale mäßig diek, eiförmig, dreieckig. Klappen fast gleichseitig, von verschiedener Größe: die untere (rechte) Klappe stark gewölbt, die linke flach; die Höhe der rechten Klappe übertrifft um ein weniges die Breite; auf der linken Klappe differieren diese beiden Maße noch weniger voneinander, jedoch ist die Breite hier überwiegend. Der Wirbel der rechten Klappe ver- schmälert sich, spitzt sich zu und biegt sich gryphäenartig gegen die linke ein, überragt jedoch den Scehloßrand nicht. Unter dem Wirbel stehen vorne und hinten kleine Ohren ; das vordere ist viel größer, als das hintere; die Ohren der linken Klappen sind nicht gut erhalten. Die Verzierung der rechten Klappe besteht aus radialen, stärkeren Rippen, sowie feineren ebenfalls radialen und konzentrischen feinen Linien, in folgender Ordnung: Sechs Hauptrippen be- erenzen auf beiden Seiten symmetrische Intervalle, deren jedes je zwei stärkere und je zwei bedeutend schwächere Rippen enthält, und zwar so, daß die zwei stärkeren Rippen in der Mitte, die schwächeren aber neben den Hauptrippen stehen; das mittlere Rippenpaar ist ebenso oder wenigstens halb so stark, wie die Hauptrippe, die schwächeren Rippen hingegen zuweilen fast verschwindend, obwohl in der Regel auch diese sehr schön entwickelt sind. In der Mitte der rechten Klappe ziehen nicht Haupt- rippen, sondern ein größeres Rippenpaar hin. Nach vorn und hinten nimmt die Stärke der Rippen ab; die letzte Rippe ist an beiden Teilen je eine Hauptrippe, von welcher gegen den Vorder- und Hinter- rand zu noch ein schmales, 3—4 em breites Feld bleibt. Die Rippen sowohl, als auch die Intervalle sind von feineren, radialen, mit freiem Auge noch ganz gut wahrnehmbaren Linien bedeckt, von welchen auf jede Rippe S—10 entfallen. Diese Verzierung zieht über die Hauptrippen bis zu den Rändern hin und bedeckt auch noch die Ohren. Die radialen Linien werden von ebensolchen oder noch feineren kon- zentrischen Linien gekreuzt, so daß sich an den gut erhaltenen Stellen sowohl auf der Oberfläche der Schale als auch auf den Ohren eine zarte feine Gitterung zeigt. Auf der flachen linken Klappe ist die Verzierung etwas verschieden. Die emfachen Hauptrippen fehlen; den oberen Hauptrippen entsprechend treten hier Rippenpaare auf, zwischen welchen je drei fast gleichgroße Rippen liegen, welche jedoch feiner als die ersteren sind. Die sekundären radialen und die konzentrischen Linien sind auch hier deutlich zu erkennen, obwohl sie an unserem Exemplare etwas abgerieben erscheinen, und darum nieht so deutlich hervortreten, wie auf der rechten Klappe. Der Unterrand der rechten Klappe ist gezackt; die Hauptrippen treten am weitesten hervor, wäh- rend die Zwischenräume etwas ausgeschnitten sind ; die tiefste Stelle des Ausschnittes fällt auf das Ende des mittleren Rippenpaares. Dasselbe gilt auch von der linken Klappe, nur daß bei dieser die Ausschnitte noch seichter sind. Am Saum der Ränder zeigt sich eine der Verzierung vollständig entsprechende Wellung. Die Ohren sind oben horizontal, das vordere zugespitzt und vorgezogen, das hintere gleichfalls zugespitzt, unten aber rund abgeschnitten. Unter dem Wirbel der unteren (rechten) Klappe befinden sich an der Innenseite zwei unmittelbar von der Basis des Wirbels ausgehende, zahnartige, stark diver- gierende Fortsätze, an welchen feine Kerben zu sehen sind. Dimensionen: Höhe der rechten Klappe (mittelgroßes Exemplar) . . 35 mm Länge (Breite) der rechten Klappe . . . . 2 ..2..980 „ Dicke s r = A ERNENUNGA.. «oO Höhe : Breite, wie 1,0 : 0,86. ‚Winkel der, Wirbelkantengeagn. 2... 2 2 22.62% Palaeontographiea. Bd. LIT. 29 a pie Höhe der linken Klappe (kleineres Exemplar) . . . . 25 mm Breite „ n 5 Re a en a TER CH Winkel der den Wirbelkanten entsprechenden Einbiegungen 92°. Höhe : Breite — 1,0 : 1,08. Vergleiche und Bemerkungen. Neithea Böckhi ist dem äußeren Habitus sowie ganz besonders der Verzierung nach zweifellos der Neithea substriato-costata D’OrB. sp! am ähnlichsten. \WVäh- rend jedoch bei Neithea substriato-costata die sechs Hauptrippen am stärksten entwickelt sind, sind bei Neithea Böckhi die beiden Mittelrippen ebenso stark wie die Hauptrippen, welche letzteren lange nicht so breit und massiv erscheinen, wie bei N. striato-costata. Die kleinen Rippen sind ebenfalls meist schön entwickelt, und nie so schwach und verschwindend, wie bei der genannten Art. Außerdem sind bei Neithea Böckhi auch die Ohren von verschiedener Gestalt. (Auf Taf. XIII, Fig. 10 gut sichtbar). Neithea Truelli D’Ore. sp. (Pal. fr. terr. cer&t. pag. 647, ab. 444) unterscheidet sich durch die Anzahl und Anordnung der Mittelrippen, sowie durch das starke Hervortreten der Hauptrippen von un- serer Art; die sekundären Verzierungen dagegen sind denjenigen unserer Art sehr ähnlich. Zu vergleichen ist ferner Janira ? crassicostata LEYMERTE (Deser. des Pyrenees de la Haute Garonne, pag. 764. Atlas, tab. I, Fie. 12). Das dort abgebildete Exemplar ist breitgedrückt, sehr stark abgerieben und defekt; die rechte Seite ist abgebrochen. Die Höhe des Stückes be- trägt ca. 55, die Breite (verdrückt) ca. 60 mm. Nach Leywerte weicht die Form von allen bekannten Arten durch die Dicke der 24 Rippen ab, von denen einzelne kräftiger hervortreten. Feinere Verzierung wird nicht erwähnt. Leyumerrms Exemplar vom Meierhof Marotte, in der Gegend von Saint-Marcet, lag in einem Orbitoidenkalk (oberes Senon). Die Anordnung der Rippen ist jener bei Neithea Böckhi sehr ähnlich. Da von Janira crasstcostata Leym. nur die eine Abbildung bekannt ist, läßt sich über die eventuelle Übereinstimmung mit Neithea Böckhi nicht definitiv urteilen. Wenn die Verzierung bei Neithea Böckhi stark abgerieben ist, so daß nur die Rippen sichtbar sind, die feinen Linien aber verschwinden, so sieht sie der Neithea qwinquecostata äußerst ähnlich. Der gleiche Fall kann auch bei den Steinkernen vorkommen. N. quwinguecostata kommt zumeist in Formen vor, an welchen die zwischen den Hauptrippen liegenden Zwischenrippen nicht gleichgroß sind. Die beiden mittleren Rippen sind vielmehr erheblich stärker als die beiden benachbarten. In solchen Fällen ist noch am entscheidendsten, daß die Hauptrippen bei Neithea qwinquecostata verhältnismäßig doch be- deutend stärker sind, als die dazwischenliegenden. Doch auch diese Unterscheidung ist mit Vorsicht vor- zunehmen, da das auf Taf. XV, Fig. 12, 12a und 12 b abgebildete Exemplar der N. quinquecostata zum Verwechseln ähnlich ist. Ursprünglich, als mir bloß dieses eine Exemplar vorlag, hielt ich es tatsächlich für quinquecostata. Spätere Funde überzeugten mich aber davon, daß es nur ein sehr abgeriebenes Exemplar von Neithea Böckhi ist, auf welchem keine Spur mehr von der feineren Verzierung er- halten blieb. Zahl der untersuchten Exemplare: vierzehn, darunter drei beinahe vollständig unversehrte untere (rechte) Klappen; sieben defekte und abgeriebene rechte nnd eine flache linke Klappe. * Pecten striato-costatus GOLDF., Petref. Germ. II, pag. 55. Tab. XCII, Fig. 2a, b, f, & (non e, d); Janira striato- costata D'ORB., Pal. fr., terr. cret. III, pag. 650. Tab. 449, Fig. 5—9; J. substriato-costata D’ORB., Prodrome de Pal. Vol. II, pag. 253; ZITTEL, Gosau-Bivalven I. 2, pag. 116 (40). Tab. XVII, Fig. 5.) _— 21 — Fundort: Öerevic; Schieht 7 und 9, &limmeriger schwarzer und dunkelgrauer Tonmergel ; Schicht 11 und 17, Serpentinsandstein und brachiopodenführender Serpentinsandstein. Die abgebildeten Exemplare entstammen mit Ausnahme des Fig. 12 abgebildeten (Schicht 11) sämtlich der Schicht 7. 4. Neithea Almusana Prruö: nov. sp. Taf. XV, Fig. 10—-11. 1876. Peelen efr. notabilis MÜNSTER, A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 25. = = 5 r 5 in Jahrb. d.k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 13. 1896. Neithea Almusana PErHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 60. Beschreibung. Schale mäßig dünn, gestreckt dreieckig, ungleichseitig; rechte Klappe ge- wölbt, bauchig; linke Klappe flach. Der Wirbel der rechten (gewölbten) Klappe ist plötzlich verschmälert und zugespitzt, stark niedergebogen und überragt entweder den Schloßrand oder erreicht wenigstens den- selben. An der Basis des Wirbels erheben sich beiderseits kleine Ohren von verschiedener Größe. Der Oberrand des vorderen Ohres (vom Wirbel bis zu dessen Spitze) ist doppelt so lang, als das hintere. Dieses Verhältnis hat auch bei den Ohren der linken (flachen) Klappe statt. Die Verzierung der Klappen besteht aus radialen Rippen und feinen Linien und außerdem aus welligen Zuwachsstreifen. Die rechte Klappe trägt sechs Rippen, deren mittlere am stärksten ist, während beiderseits in der Nähe der Ränder sich je eine sehr schwache Rippe zeigt; zwischen diesen, d. i. zwischen den mittleren und der Randrippe, liegt auf der Hinterseite eine kräftige doch dünnere Rippe als die Mittelrippe; an der Vorderseite liegen zwei fast gleichstarke Rippen, deren randliche ein wenig dünner ist als die innere. Die Rippen sind gewölbt, stark vortretend und durch tiefe Zwischen- Yäume voneinander getrennt. Sowohl die Rippen, als auch die Zwischenräume sind mit radialen, feinen und überall gleichstarken Linien verziert. Feinwellige, konzentrische Zuwachsstreifen kreuzen die Ra- dialskulptur, so daß sich an vollkommen intakten Stellen feine Gitterung zeigt. Die Richtung des Zu- wachsstreifen entspricht der Form des Unterrandes. Die Oberfläche der rechten Klappe trägt außerdem den Anwachsstreifen gleich gerichtete und von Zwischenraum zu Zwischenraum sich wiederholende Vor- sprünge. Diese periodischen Vorsprünge spiegeln die Form des Unterrandes vollkommen wieder: am weitesten nach unten ragt der Vorsprung der mittleren, dieksten Rippe vor, und diese selbst ist die längste; die vor ihr liegende Hauptrippe (vom Vorderrand die dritte) ist die kürzeste. Der Form der Rippen entsprechend, ist der Rand der Schale wellig; den eingebuchteten Zwischen- Yiumen entsprechen Vertiefungen am Rande, zwischen denen die Rippen abgerundet vortreten. In ähn- lieher Weise ist auch die Einbuchtung der Zwischenräume geschwungen. Die radialen feinen Linien bedecken die ganze Oberfläche der rechten Klappe, also auch die letzten Rippen und die Randfelder, ja selbst die Ohren. Die linke (flache) Klappe trägt nur vier Rippen, deren eine (von vorn die zweite) sehr schwach, kaum ein Viertel so stark ist, als die übrigen. Die feinere Verzierung ist dieselbe wie auf der rechten Klappe. Die Oberränder der Ohren biegen sich schräg nach abwärts; der Oberrand des vorderen Öhres trifft mit dem Unterrand nahezu in rechtem Winkel zusammen. Unter dem Wirbel der rechten Klappe ge a zeigen sich an der Innenseite zwei nach unten divergierende, unmittelbar an der Basis des Wirbels ent- springende Falten, zwischen welchen das Schloßgrübchen liest. Der Schloßrand ist sehr schmal, und nur im Innern der rechten Klappe unter dem Wirbel zu erkennen; die nach auswärts gelegenen Falten bilden mit demselben einen spitzen Winkel. Kerben bemerke ich weder am Schloßrand noch an den Falten. Dimensionen: Höhe der rechten Klappe (größeres Exemplar) . . 14 mm IBreitexderselben ann er ee, DickexdersbeidenpKlappengr: en ee Breite 1,0 : Höhe 78. Winkel der Wirbelkanten (an der rechten Klappe). 56°. Vergleiche und Bemerkungen. N. Almusana schließt sich an Neithea longicauda! und Neithea cometa D’Orsıcny, sowie Neithea digitalis' Römer, sp. und Neithea notabilis' MÜNSTER, sp. (Gorpruss, Petref. Germ. II., pag. 56, Taf. 93, Fig. 3) an; nach dem Habitus kommt sie den beiden erstgenannten am nächsten; der Skulptur nach ähnelt sie mehr Neithea notabilis und Neithea cometa, sie weicht aber in Form der Ohren von beiden ab, denn ihre vorderen Ohren erreichen bei weitem nicht die Länge derjenigen der eben genannten Arten; außerdem haben die beiden Arten D’Orgıenys nur 5 Rippen; Neithea notabilis besitzt zwar 6 Rippen, die Ohren aber sind dort sehr groß und auf dem Rücken der Rippen läuft in der Mitte ein breiterer Streifen entlang, ebenso wie auf den Rippen von Neithea cometa ; auf unseren Exemplaren dagegen sind die feinen Linien alle gleich und verteilen sich überall in gleicher Weise über die tiefen Zwischenräume, wie über die Rippen. Die vier Rippen der linken Klappe be- trachten wir ebenfalls als ein Unterscheidungsmerkmal. Zahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Cerevic, Schieht 7, glimmeriger schwarzer Tonmeregel. 6. Neithea aff. striato-costata Goupruss, sp. Taf. XVI, Fig. 2. 1982 Peignen. FAuJAs-SAInT-Fonn, Hist. natur. mont. St. Pierre de Maestricht, Tab. XXIV, Fig. 4. 1834. Pecten striato-costatus GOLDFUSS, Petref. Germ. II, pag. 55, Tab. CIII, Fig. 2c, d, e (non 2a, b, f, g.) 1869. Jamira striato-costata BE. FAVRE, Mollusques foss. de la eraie des env. de Lemberg, pag. 156 -158, Tab. XIII, Fig. 12—13. 1876. Janira cfr. striato-costata D’ORE. p. p. A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23. ” n 9 5 P p. p:- A. KocH, im Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1878. 7 R 5 LEYMERIE, Descript. g&ol. et pal&ont. des Pyrönses de la Haute-Garonne. Atlas. Tab. T, Fig. 10. 1881. n = » » Ibidem, Texte, pag. 764 (518, 519, 534, 541, 583, 629). Die übrigen Synonymen, sowie die kritische Revision dieser Art siehe bei FAvre |. c. Die Merkmale des einzigen defekten Stückes können in folgendem zusammengefaßt werden. Die untere (echte) Klappe ähnelt einem spitzen Dreieck mit gezackten rundlichen Ausschnitten am Unter- ! Hinsichtlich der Verschiedenheit und Charakteristik von Neithea digitalis, notabilis und longicauda : vergl. GEINITZ Elbtalgebirge. Palaeontographica XX. Band (1871—1875) I. Teil pag. 202—203;, tab. 45. — 229 — rande; Vorder- und Hinterseite beinahe gleich; Schale mäßig diek. Wirbel sehr verschmälert und stark eingebogen; an der Basis der Wirbel stehen Ohren und es scheint, daß das hintere Ohr größer ist, als das vordere. Die Verzierung besteht aus sechs, stark vortretenden Rippen; im den breiten, konkaven Zwischenräumen liegen vier kleinere Rippen, von denen die zwei seitlichen, welche etwas schwächer, als die mittleren sind, auf den Seiten der Hauptrippen liegen. Außerdem verlaufen sowohl auf den Haupt-, als auch auf den Nebenrippen zahlreiche feine Radiallinien, ähnlich wie dies oben bei der Beschreibung der Verzierung von Neithea Böckhi erwähnt wurde. Ob auch konzentrische Linien vorhanden sind, das läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da das Exemplar abgerieben ist. Breite und Höhe der Schale sind nahezu gleich. Dimensionen: Is hear ne ann Breite nach dem Vorderteil ergänzt, ca. . . . 42 „ Höhe (= 1,0) : Breite 1,05. Winkel der Wirbelkanten (am Wirbel gemessen) 56°. So große Exemplare von Neithea striato-costata kommen in den Schichten von Maestricht, Vaels, Limburg, Coesfeld, Lemförde, Rügen, Lüneburg und Lemberg nirgends vor. Die Höhe des größten Exemplars, aus Ciply in Belgien, beträgt 26 mm. Im der Coqwanpschen Sammlung fand ich einige Exemplare aus der Charente, von Charmant und Salles, welche hinsichtlich der Gestalt und Größe, sowie der Anordnung der Rippen unseren Stücken sehr ähnlich sind: darunter sind einzelne Exemplare noch größer als das unserige. Der Winkel der Wirbelkanten ist nach Favre 68°, was mit dem Wirbel zahlreicher kleinerer Exemplare des Münchener paläontologischen Museums und annähernd auch der erwähnten französischen großen Exemplare übereinstimmt. Der Wirbel unseres Exemplars ist durch Druck sehr verschmälert und übermäßig stark eingebogen und infolgedessen der Vorder- und Hinterrand von der Wirbelgegend sehr entfernt; der Wirbelkanten-Winkel ist darum an diesem Exemplare so klein. Vergleiche und Bemerkungen. Nach der Skulptur, nach dem Winkel der Wirbel- kanten und — nach dem oberen Teil der Klappe geschlossen — auch nach der Form kommt unser Exemplar der Neithea Dutemplei w’Orzıeny (Pal. fr., terr. eret. III, pag. 646, Tab. 447, Fig. S—11) sehr nahe, jedoch fehlt bei dieser die feinere, radiale Linienverzierung gänzlich; die Länge aber der ganzen rechten Klappe verhält sich nach p’Orvıexy zur Höhe, wie 70 zu 100. Die Verzierung der von den verschiedensten Orten stammenden Exemplare von Neithea striato- costata GoLpFuss, sp. stimmt mit derjenigen unseres Exemplares gut überein, besonders bezüglich der Mittelrippen und der mit denselben parallel laufenden, feineren, linienartigen Leistehen; und wenn die oben erwähnten Exemplare aus der Charente tatsächlich als echte N. striato-costata zu betrachten sind, so kann uns nichts hindern, das Cerevicer Exemplar ebenfalls als echte N. striato-costata zu bezeichnen. Eine Bekräftigung dessen liest darin, daß die Abbildung eines Exemplars bei Leymertz (1. e.) mit dem unsrigen sowohl hinsichtlich der Größe, als auch aller Merkmale vollständig übereinstimmt. Fundort: Cerevi@, Schicht 11, kalkiger Serpentinsandstein. — 230 — N. striato-costata ist eine charakteristische Versteinerung des oberen Senon (unteres Danien). Coquann stellte sie in das Santonien, DP’Orsıeny in das Cenoman (Prodr. Il, 170) — beide unrichtig. Leyuerıe sammelte seine Exemplare in den Hemipneustesführenden obersenonen Schichten der Hanute- Garonne, bei La Barade bei Gensac, Cäte de Teime bei Lacran, Piquon de Roquefort und Ausseing. B. Dimyaria Lamarck. a) Heteromyaria. Familie: Aviculidae D’ÖRBIGNY. Unterfamilie: Inoceraminae StoLıczka. Gattung: Gervillia Dirraner; 1820. Untergattung: Dalliconcha Warm; 1887.! Nach den Beobachtungen von Wurre ist Dalliconcha eigentlich eine Gruppe der Gattung Ger- villia, in welcher ein Teil der Hauptmerkmale nicht zu typischer Entwicklung gelangte. Wurre bemerkt, daß Gervillia solenoides DEFRANCE (Ss. D’OrBIGNY, Pal. fr., terr. eret. III, pag. 489; tab. 397 unter dem Namen „Gervillia aviculoides“ Derr.) ebenfalls zu Dalliconcha gehöre. Dem können wir beifügen, daß bei dieser Art aus dem französischen Turon die ganze Anlage der Schloßplatte beinahe ein vollständiges Ebenbild ist von @ervillia ensiformis Coxran, welche Wrre nebst Dalliconcha invaginata W nırE aus der texaner Kreide und mit dieser zugleich als typische Vertreter des Genus Dalliconcha hinstellt.- (L. ce. tab. II, Fig. 4—5, 6). Es wäre zu diskutieren, ob Dalliconcha auf Grund der nieht sehr wesentlichen Unterschiede von den typischen Gervillien als eigene Gattung zu trennen, oder nur als Untergattung oder Sektion zu unterscheiden sei. Wir betrachten sie vorläufig als Untergattung. Es ist anzunehmen, daß einige Arten aus der oberen Kreide Europas nach genauerer Untersuchung der Innenseite zu dieser Gruppe zu ziehen sein werden. 1. Gervillia (Dalliconcha) orientalis Prruö:; nov. sp. Taf. XVI, Fig. 3. 1876. Perna expansa Zırr., A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23. 9 9 cn „ A. Koch, in Jahrb. d.k.k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. Beschreibung. Schale mäßig diek, oben dreieckig. Wirbel verschwindend ; vor dem Wirbel fällt der Vorderrand der Klappe in stumpfem Winkel schief herab, spitzt sich dann zu und biegt sodann abermals in stumpfem Winkel abwärts, wo sich ein kleiner Einschnitt zeigt, welcher vermutlich dem Byssuseinschnitt entspricht: Hinten, an den Schloßrand geheftet, zeigt sich ein herabgebogenes, vom ' Über die Begrenzung von Dalliconcha vergl. CH. A. WHITE: On new generic forms of Cretaceous Mollusca and their relation to other forms. Proceed. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, 25. Jan. 1887. —_— 231 — Schalenkörper deutlich abgesetztes Ohr (Flügel). Ein vorderes Ohr ist nieht vorhanden. Oberfläche glatt, ohne Verzierung. Die schräge Schloßplatte verschmälert sich nach hinten und ist am Ende schräg abge- schnitten; darauf sitzen sechs Grübchen, welche durch /wischenräume getrennt werden, die etwas schmäler sind als die Grübehen selbst; das vordere Grübchen ist am schmälsten; hinter dem hintersten Grübehen zeigen sich zwei schmale, parallele Grübchen, welchen auf der rechten Klappe vermutlich ebenso viel Zähne entsprechen. Vorne, an dem inneren Saume des fast geraden Randes unterhalb des ver- schwindenden terminalen Wirbels scheint es, als ob sich das Schloßband fortsetzte; an der Grenzlinie ist eine kleine Einbuchtung und auf diesem vortretenden Teil sind acht mehr oder weniger große Falten wahrnehmbar, welche ziemlich unregelmäßig angeordnet sind; diese entsprechen den vorderen Zähnen. — Von der Schale ist nur ein kleines Stück mit den vorderen zahnartigen Falten und einem Teil des Schlob- bandes erhalten; der übrige Teil der Beschreibung bezieht sich auf den Steinkern, auf dem der dem Vor- derrande genäherte Muskelabdruck erkennbar ist. Die rechte Klappe, sowie der Endteil der linken Klappe fehlen. Dimensionen. Breite der linken Klappe, über dem Schließmuskel gemessen, von der Flügelbiegung bis zum Vorderrande . . . a N Re ea on Länge des Schloßrandes (nur des Banden) N a en PETE Mn der vorderen Abdachung (Zahn-Rand) . . . 2... i 0 5 25 n Winkel der Wirbelkanten (den Schloßrand und die Spitze des Sehr nach vorne an tallenden@Röandesfgem essen) rer a 120 Dicke der Schale ca. 1,5 mm; ca. !/, davon nimmt die Prismenschicht ein, */, die Perl- mutterschicht. Vergleiche und Bemerkungen. Der obigen Beschreibung liegt zwar nur ein im ganzen sehr mangelhaftes Material zu Grunde; allen der einzige deutliche Steinkern und das kleine Stück der Schale sind so charakteristisch, daß sie-jeden Zweifel an der Güte der Art zerstreuen, und aus diesem Grunde zauderte ich nicht, das einzige Stück unserer Fauna mit einem eigenen Namen zu bezeichnen. Gervillia (Dalliconcha) orientalis, nov. sp. ist hinsichtlich des Habitus, sowie des Schloßbandes und der Anordnung der Zähne von allen Verwandten ganz verschieden; ausgenommen Gervillia (Dalliconcha) ensiformis Coxran, welcher sie im Bau des Vorderteiles und durch die Innenseite überraschend ähnlich ist, und sogar hinsichtlich des unteren Vorsprungs am Vorderrande dieser ganz eigentümlichen, in der Gruppe den Gervillien alleinstehenden Erscheinung mit ihr übereinstimmt; die Form des Hinter- randes erinnert noch zumeist an Gervillia aliformis Sow. sp. Zahl der untersuchten Exemplare: 4 Fragmente der rechten und linken Klappe. Fundort: Öerevic; Schicht 7, glimmeriger schwarzer Tonmergel. .2. Gervilla (? Dalliconcha) sp. indet. Taf. XVI, Fig. 4. 1876. Perna falcata Zwwwsu; A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23. „ » „ 5 A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. Ein Abdruck der linken Klappe eines kleinen Exemplars mit Fragmenten der Schale am Vorder- und Unterrande erinnert zumeist an die Formengruppe von Gervillia solenoides DEFRANCE, läßt sich _ 232 — jedoch nicht genau bestimmen. Von der eben genannten und allen dieser ähnlichen Arten unterscheidet sich das vorliegende Stück ganz entschieden durch die überaus dünne, kaum papierdicke, unverzierte Schale sowie durch den kleinen Wirbel. Die Bandgrübehen sind klein und laufen aufwärts gegen die Spitze des Ohres, ebenso wie die entsprechenden Teile der oben beschriebenen @ervillia (Dalliconcha) orientalis ; die Schloßplatte selbst ist verhältnismäßig schmal. Unterhalb des Wirbels läuft unmittelbar von der Basis des Wirbels aus eine scharfe, zahnartige Falte schräg herab, welche jedoch, ein wenig nach vorne biegend, bald verschwindet. Dieses Bruchstück gleicht in manchen Stücken der vorhergehenden Art, allein die Wirbelgegend, der Vorderrand und ein Teil des Unterrandes, wo die Schale erhalten ist, smd abweichend gestaltet; außerdem fehlt ihr die Zahnfalte vorne, unter dem Wirbel, welche bei der vorigen Art auftritt. Es wäre möglich, daß dieses Fragment eine nicht völlig typische jugendliche Form oder eine Varietät von Gervillia (Dalliconcha) orientalis sei, doch läßt sich dies nach dem vorliegenden Exemplare nicht feststellen. Fundort: ÖCerevi@; Schicht 7, glimmeriger schwarzer Tonmergel. Gattung: Inoceramus Sowersy; 1819. l. Inoceramus Cripsianus ManteLL. 1822. Inoceramus Oripsii MANTELL, Foss. South Downs, Geol. of Sussex, pag. 133, Tab. XXVIU, Fig. 11. 1840. 5 „ Goupruss, Petref. Germ. II, pag. 116, Tab. CXII, Fig. 4a—d. = “ planus MÜNSTER, Ibidem pag. 117, Tab. XCIIL, Fig. 1b. 1845. n Goldfussianus D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. eret. III, pag. 517, Tab. 411. Br a regularis a Ibidem, pag. 516, Tab. 410. r 5 impressus 5 Ibidem, pag. 515, Tab. 409. 1862. . Goldfussii, regularis et Cripsiö H. CoQuAnD, G£ol. et Palöont. de Constantine, pag. 34, 98, 100, 106, 306. 1563. ” Cripsi STROMBECK, Kreide am Zeltberg bei Lüneburg, Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellsch., XV. Band, pag. 152—154. 1866. 5 „ ZuwrTEL, Gosau-Bivalven, Denkschr. d. Kaiserl. Akad. d. Wissensch., XXV. Bd., pag. 9—99. Tab. XIV—XV. 1569. r „ Pıcrrr et CAMPICHE: 'err, cret. de Ste.-Croix, pag. 115. 1871. » Oripsianus STOLICZKA, Cret. Pel. South. India, pag. 405, Tab. XXVIH, XXVIL. 1875, B Oripsi H. B. GEINITZ, Elbtalgebirge, Palaeontographica XX, 2; pag. 49, 52, Tab. 13, Fig. 11—15. 1876. n problematicus D’'ORB. sp. (?) A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23. 5 " 9 n » „ A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1877. " Cripsii CL. SCHLÜTER, Zur Gattung Inoceramus, Palaeontographica XXIV, pag. 277—280. 1878/81. 3 „ ZutreL, Handb. Palaeont. I. Bd., II. Abt., pag. 38, Fig. 46. 1881. 5 » LEYMERIE, Descer. des Pyrönees, pag. 669. Atlas (1878), Tab. F, Fig. 5—6. 1896. 5 Oripsianus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hun- gariae). Pag. 32, No. 62. Man müßte die Reihe der Synonymen durch ein langes Verzeichnis ergänzen, wollte man alle jene Namen anführen, unter welchen diese wichtige Leitmuschel des Senon beschrieben wurde. Neuere Monographien entheben uns jedoch dieser Pflicht, und aus diesem Grunde genügt es, auf Zırrer’s und Scnnürer’s Arbeiten hinzuweisen, in welchen sowohl die einschlägige Literatur als auch die Synonymen bis zur neueren Zeit, mit kritischer Genanigkeit zusammengestellt sind. Von den acht besseren Exemplaren, welehe von Cerevi@ vorliegen, stimmen sieben vollkommen mit Inoc. Oripsianus Maxr. überein. Auf einem Stücke ist die Verzierung so untadelhaft erhalten, dab die feinen, alle Rippen und Intervalle bedeekenden konzentrischen Streifen auch mit freiem Auge sehr klar sichtbar sind. Die Stücke entsprechen ganz den erwähnten Abbildungen von Zırrer und SToLiczkA, bis auf die innerlichen Bandgrübehen, deren Spur an unseren Exemplaren nicht zu erkennen ist. Ein achtes, sehr defektes Exemplar weicht von den übrigen dadurch ab, daß die Skulptur desselben auch vortretende Radiallinien zeigt. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß dieses eine Exemplar zu J/noce- ramus latus MaxreLr gehört; da jedoch diese Radiallinien nur an einem Teil des Steinkernfragments sich scharf ausgeprägt zeigen, so läßt sich die Identität der Art nicht feststellen. Ich halte es demnach für genügend, auf diese Erscheinung hinzuweisen, bis neuere Funde günstigere Gelegenheit zur Bestimmung bieten. Zahl der untersuchten Exemplare: acht mehr oder weniger defekte und einige kleinere Fragmente. Fundort: Cerevic. Sechs Exemplare aus der Serpentin-Breeeienschicht Nro. 17; zwei Exem- plare stammen aus der Schicht 16, ein sehr fragmentarisches Stückchen aus der grauen schieferigen Tonmergelschicht Nr. 20. (In den Öerevicer Schichten Nr. 7—15 sind bisher nicht einmal Fragmente von Inoceramus vorgekommen). Was die Verbreitung von /noceramus Oripsianus betrifft, so kann man sagen, daß dieses ausgezeichnete Leitfossil fast auf der ganzen Erde vorkommt, aber überall nur in p’Orzıeny’s Senon oder den entsprechenden Formationen. Über die Verbreitung dieser Art finden sich in Zırrer’s, F. Römer’s, Or. ScHLürer’s zitierten Werken zahlreiche, auch nach Fundorten zusammengestellte Daten, aus welchen hervorgeht, daß auf dem Kontinent von Europa kein Ort bekannt ist, an welchem Inoceramus Öripsianus in tieferen Schichten als Senon vorkäme. Die ersten typischen Exemplare erscheinen im unteren Senon (Santonien Coq.) in Gesellschaft von Marsupites; die Art herrscht dann bis ins oberste Senon mit Belemnitella mucronata. In den Gosauschichten findet sie sich an zahlreichen Orten, aber auch da deutet sie höhere Lagen an, als man ursprünglich annahm. Die Behauptungen Manterr’s und Morkıs’, daß die Art auch in Cenoman, nach MAanterr sogar schon im Sussexer Gault vorkomme, wird von allen Autoren übereinstimmend in Zweifel gezogen. Aus Ungarn erwähnt Dr. Awıoxn Koch die Art von drei Orten des nordwestlichen Bakony- Gebirges (Földtani Közlöny, V. Band, pag. 223, 225), Hersıcn fand sie bei Urmös im Persäny-Gebirge. In Afrika ist die Art in der oberen Kreide Algiers überall m den Schichten des Campanien zu finden. (Coquanp, Et. supplement. sur la pal&cont. Alger. pag. 148S—418). In Amerika figuriert die Art unter vielen Namen, J. B. Merx allein beschreibt sie unter fünf Namen (Invert. Palaeont.) und andere ebenfalls mehrfach. Alle diese faßt Schtürer unter dem Namen I/noceramus C'ripsianus zusammen und behauptet, daß alle jene Ablagerungen, in welchen die nordamerikanischen Formen und Varietäten vorkommen, zur Fort Pierre-group und Fox Hills-group gehören, welche dem Senon der europäischen oberen Kreide äquivalent sind. Aus Asien gaben über das Vorkommen dieser Art bisher nur die südindischen Kreideschichten Aufklärung, in deren oberster Gruppe, dem Arrialoor, an mehreren Orten typische Fxemplare gefunden wurden. Palaeontographica. Bd. LIl. 30 Gattung: Perna Brusviere ; 1792. v Perna Cereviciana Pernö; nov. sp. Taf. XVM. Beschreibung. Schale sehr dick, Klappen fast gleich; die linke Klappe ist jedoch etwas dieker und kompakter; die Klappen sind wenig gewölbt, die ganze Gestalt erscheint etwas zusammen- gedrückt. Die Form der ganzen Schale ist nicht sicher festzustellen, wahrscheinlich aber dürfte die Höhe die Breite etwas übertroffen haben; der Hinterrand war wahrscheinlich eingebogen. Die Wirbel sind nach vorne geneigt und vortretend. Die Vorderränder sind unter dem Wirbel schräg abgestutzt, ein wenig nach vorn gerichtet und von der Mitte an in ziemlichem Bogen nieder und nach hinten ge- schwungen. Der Schalenteil unter dem Wirbel ist diek, ausgebuchtet; an den Säumen der Bucht ist die Schale von faseriger Struktur; am Saume der rechten Klappe ist ein Byssusausschnitt sichtbar (Taf. XVII, Eie. 1a). Unter dem Schloßrande befindet sich die breite Bandarea (Taf. XVII, Fig. 1 b, 1 c), mit parallelen und senkrecht gestellten schmalen Banderuben. Die Area zerfällt in zwei Felder; das obere Feld trägt schmälere, das untere etwas eröbere Bandgruben; dieses Verhältnis herrscht besonders auf dem Vorder- teil des Fragments, wo den zwei unteren, breiteren Kanälen oder Banderuben im oberen Felde vier Kanäle entsprechen ; weiter hinten sind die Kanäle in beiden Feldern gleichgroß. Die Bandgruben sind durch schmale, kaum einen halben Millimeter breite Zwischenräume voneinander getrennt: ihr Grund ist mit halbmondartigen, nach oben konkaven Linien verziert. Der Verlauf der Mantellinie ist nieht zu erkennen. Der Schließmuskel ist sehr groß, über 40 mm im Durchmesser und gegen den Hinterrand gezogen. Die Außenseite der Schale ist nicht verziert. Die obersten Schichten sind blätterig und ab- gesprungen. Der Bau der Schale ist folgender: Die größte Dicke erreicht die Schale (den unter denı Wirbel der linken Klappe befindlichen, eingebogenen Rand nicht gerechnet) in der hinteren Hälfte der Mittelregion, wo sie bis 15 mm und mehr erreicht. Der größte Teil der Schale wird durch die blätterige innere Perlmutterschicht gebildet; auf dieser liegt die äußere Prismenschicht, welche kaum ein Fünftel der Dieke der inneren Schicht erreicht. Die Prismenschicht besteht ebenfalls aus mehreren dünnen Lagen; die Prismen stehen in der Mittelreeion senkrecht auf der Perlmutterschicht, gegen die Hinter- ränder sind sie etwas schräg nach außen geneigt; den Vorderrand umsäumen sie ganz, und zwar gleich- falls senkrecht gestellt. Auf der Prismenschicht liegt außen noch eine weißliche, ganz glatte und kaum 1—1'/, mm dicke Deckschicht, ähnlich wie bei den Unio- und Pinna-Arten die obere, sogenannte Conehyliolinplatte. An den abgesprungenen Teilen der Schale ist die konzentrische Lagerung deutlich zu erkennen. Dimensionen. Höhe,des Fragments . . . . . . .. 170 mm Länge (Breite) des Fragments . . . . 130 Größte Dicke der geschlossenen Klappen 65 „ Vergleiche und Bemerkungen. In der Größe wird Perna Cereviciana von keiner der europäischen Kreidearten erreicht. In der Gestalt steht ihr Perna subspatulata Reuss (Böhm. Kreide, II. Abt., pag. 24. Tab. XXXIL, Fig. 16, 17) am nächsten. Letztere Art, von der nur Stein- kerne ohne den Abdruck der Schloßränder bekannt sind, ist jedoch bedeutend kleiner. Perna Lamarcki Desumayes aus dem Pariser Eocän (Coquanp, Foss. con. de Paris, tab. XI, Fig. 7, 8) ist ebenfalls von ähnlicher Gestalt, aber kleiner, verhältnismäßig schmal, und an dem gleichfalls schmalen Schloßbande liegen die Bandgrübchen in einem Felde, auch ist die Schale mit konzentrischen Streifen verziert. Ähnlicher als alle diese ist Melina (Perna) valida Srorıczka (Cret. Pel. pag. 409. Tab. XXII, Fig. 1) aus der Arrialoor-group (Südindien), welche in der Größe unserem Exemplare gleich kommt, aber schmäler ist. Die Schale ist mit konzentrischen Linien verziert und die Banderuben sind durch breite Zwischenräume (breiter als die Gruben selbst) voneinander getrennt. Zahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Öerevi@c; Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel. Gattung: Modiola Lawarek ; 1801. 1. Modiola typica Forses. Taf. XVI, Fig. 16. 1846. Mytilus (Modiolus) typicus FORBES, Transact. Geolog. Soc. London, II. Serie, Vol. VII, pag. 152. Tab. XIV, Fig. 4. A 3 5 cypris 4 Ibidem, pag. 152, Tab. XVI, Fig. 7 (fide SToLIczKA). 1850. n typieus D'ORBIGNY, Prodr. de Pal&ont, Vol. II, pag. 247 No. 746. m Lithodomus eypris = Ibidem, pag. 247, No. 755. 1866. Modiola typica ZITTEL, Gosau-Bivalven. Denkschr. d. k. Akad. XXV. Band, Abt. II, pag. 78, Tab. XI, Fig. 5. 1871. n » STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 377. Tab. XXIII, Fig. 12—15. 1596. 7 „ Per#ö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio milllenaris Hungariae), pag- 32, No. 63. Von dieser Art legt nur ein einziger, zum geringsten Teil beschalter Steinkern vor. Beschreibung. Schale dünn, Gestalt niedrig und gestreckt keilförmig; die Höhe wird von der Länge beträchtlich übertroffen. Die Klappen sind gleichgroß. Der Wirbel ist ganz nach vorne ge- zogen, etwas vorstehend; Vorderrand abgerundet; der Unterrand läuft in einem etwas einwärts ge- schwungenen Bogen gegen den Hinterrand, während der Oberrand einen konvexen Bogen beschreibend in den Hinterrand übergeht. Von der Spitze des Wirbels bis zum Berührungspunkte des Unter- und Hinterrandes zieht ein mäßig erhöhter Kiel nach hinten, unter welchem die Klappen konkav eingebogen sind, wogegen der über demselben befindliche Teil sanft gewölbt vortritt. Die Verzierung besteht aus konzentrischen Rippen und Linien, deren Anordnung auf dem Steinkern durch die Abbildung deutlich wiedergegeben wird. Dimensionen. Höhe’ des Steinkerns. . . . ...... 17 mm Ihanseudesselbensr u ya oe Dicke des Steinkernes der geschlossenen Klappen 10 IElöheg( Ele ano ey N — 236 — Vergleiche und Bemerkungen. Das Stück paßt — auch in der Skulptur des Schalenrestes — sehr gut zu den veröffentlichten Darstellungen dieser Art, insbesondere zu zwei Abbildungen bei Sroriczra (Tab. XXIM, Fig. 14, 15) und den Abbildungen bei Zırıer (Tab. XL, Fig. 5a und besonders 5c). Von den bei den Synonymen aufgezählten könnte nur Mytilus (Modiolus) eypris Forges (welchen D’OrzısnvY zu Lithodomus zieht) bemängelt werden, in- dem die Forgessche Abbildung dieser Art mit derjenigen der übrigen erwähnten Exemplare nicht übereinstimmt; diesbezüglich versichert jedoch Srorıczka, daß er Forses’ Originalexemplar untersuchte und nach Entfernung des anhaftenden Gesteins gefunden habe, daß die hintere Randregion bedeutend größer ist, als ihn die Originalabbildung zeigt. Er bildet das präparierte Exemplar auch ab (Fig. 12) und erklärt, daß Mytilus eypris nicht anderes sei, als eine kleine, jugendliche Form von Modiola typica. Nörring führt aus der Kreide von Beludschistan (Palaeont. Indica. Upper Cret. Mari Hills, p. 44; Tab. X, Fig. 5 und Tab. XT, Fie. 3) zwei Modiolia-Arten an, von welchen er aber feststellt, daß sie sich von Forges’ Species wesentlich unterscheiden. Lryuerre bildet aus dem Eoeän der Haute-Garonne unter dem Namen Modiola Emiliana ein Exemplar (Steinkern ?) ab — leider ohne Beschreibung und Angabe des Fund- ortes — welches der Modiola typica auffallend ähnlich ist. Modiola typica kommt sowohl in den Gosau-Schiehten (Gosau- und Rußbachtal; St. Wolfgang; Gams, Steiermark) als auch in den mittleren Schichten der südindischen oberen Kreide (Triehinopoly-group), an mehreren Orten (Anapandy, Koloture, Alundanapooram, Serdamungalum, Ver- dachellum, Pondicherry ete.) vor. Zwischen diesen beiden, soweit voneinander entfernten Gegenden ver- mittelt die Lokalität Cerevic, wo diese Art in der Schicht 7 gefunden wurde. 2. Modiola flagellifera Forbes. Taf. XVI, Fig. 17—18. 1842. Inoceramus siligua MATHERON, Catal. möth. et deser. pag. 174, No. 191, Tab. XXV, Fig. 6. 1846. Miytilus (Modiola) flagelliferus FORBES, Transact. @eolog. Soc. London, Vol. VII. pag. 152, Tab. XVI, Fig. 9. 1852. „ flagelliferus FORBES; D/ORBIGNY, Prodr. Vol. II, pag. 247. Et. 22, No. 748. n Inoceramus siliqua MATH.; ” Ihidem, pag. 250. Et. 22, No. 819. 1863. Mytilus (Modiolus) flagelliferus FORBES; STOLICZKA in STUR., Geolog. Übersichtsaufnahme d. südwestlichen Siebenbürgens. Jahrb. d. geolog. Reichsanst. Vol. XIII, pag. 55. 1866. Modiola flagellifera ZurtzL, Gosau-Bivalven, I. 2, Denkschr. XXV, pag. 82 (6). Tab. XII, Fig. 2. 1867. Mytilus (Modiola) flagelliferus Pieter et CAMPICHE, Terr. cr&t. de Ste.-Croix, III, pag. 513. 1871. Modiola flagellifera SToLiczKA, Cret. Pel. South. India, pag. 379, Tab. XXIV, Fig. 1—2. 1876. Panopaea sp. (igen szep faj); A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 22. n n „ (eine sehr schöne Art); A. Koch, in Jahrb. d.k.k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1896. Mytilus (Modiola) flagelliferus PETHö, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäsi (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 64. Beschreibung. Schale sehr dünn, Gestalt niedrig und gestreckt daumenförmig; die Länge übertrifft die Höhe um ein bedeutendes. Klappen gleichgroß. Wirbel ganz nach vorne gerückt, ein wenig vortretend; Vorderrand abgerundet. Die Klappen sind an der Basis des Wirbels am schmälsten, wäh- rend sie sich gegen den gleichfalls abgerundeten Hinterrand allmählich verbreitern und somit hinten am breitesten (höchsten) sind. Die Mittelregion des Unterrandes ist ein gutes Stück eingebogen. Von der Grenze des ersten Drittels des Oberrandes zieht bis zur Vereinigung des Unter- und Hinterrandes ein mäßig hoher Kiel nach hinten. Die Verzierung besteht aus konzentrischen Linien, welche in der Gegend des Unterrandes der Klappen zarter und bedeutend feiner sind, am oberen Teil dagegen sehr scharf vortreten, fast Falten bilden und sich in mehrere Äste teilen. Am deutlichsten zeigt sich diese Verzweigung, wenn wir den Falten vom Oberrande an abwärts folgen: zuoberst geht je eine stärkere und scharfe oder etwas stumpfkantige Rippe vom Rande aus, biegt sich ein Stück hin unverändert nach rückwärts und teilt sich dann alsbald in zwei, meist aber drei Äste. Diese verzweigten Falten sind meistens schwächer als der Anfang der Hauptfalten; am deutlichsten zeigen sie sich in der Mittelgegend der Klappe; weiter unten vereinigen sie sich wieder und laufen, mit je einer viel feineren, nahezu linien- artigen Falte sich vereinigend, nach vorne zu. Vergleiche und Bemerkungen. Die vorliegenden vier, zum Teil beschalten Frag- mente lassen uns nicht in Zweifel darüber, daß sie zu Modiola flagellifera Forses gehören. Forges ver- gleicht die verzweigten Falten mit den Riemen einer Knute und sagt, daß jede Falte in drei Äste geteilt ist. In dieser Hinsicht entsprechen unsere Exemplare, besonders das in Fig. 18 dargestellte Fragment, der Beschreibung von Forzzs weit vollkommener als jene aus den Gosauschichten, bei welchen nach Zırrer die Falten stets in 4, 5 oder 6 Äste geteilt sind. — Die von Srorıczka erwähnte Punktierung oder feine Granulation kann ich an unseren Exemplaren, auch an den bestkonservierten Stellen, nicht wahrnehmen. Bosauer beschrieb eine Varietät dieser Art, var. angusta, aus der Limburger Kreide, deren Klappen kleiner und schmäler sind. (Srasıng, Bodem v. Nederland, II. Teil. Foss. Fauna et Flora van het Krijt v. Limburg). Die geographische Verbreitung von Modiola flagellifera ist sehr groß, aber die Art ist nur von verhältnismäßig wenigen Orten bekannt und scheint nirgends zu den häufigeren Versteinerungen zu ge- hören. Marueron hat sie aus den oberen Kreideschichten des Rhöne-Departements (Plan d’Aups. Bouches-du-Rhöne) beschrieben. welche D’Orsıcny (im Prodrome) teilweise ins Senon stellt. wogegen /ırtEL diese Art noch zu denen aus dem Turon zieht. — Forzrs beschrieb Modiola flagellifera vor sehr langer Zeit aus den Schichten von Pondicherry, wo sie im bläulich-grauen Sandsteine vorkommt, an- scheinend aber dort sehr selten ist, denn Sroriczka war gezwungen, sich auf die Originalexemplare von Forges zu beschränken, weil die Art in neneren Sammlungen fehlte. — Nach Zırrer ist sie in den Schichten bei Stollhof (Neue Welt) und Muthmannsdorf nicht eben selten, im eigentlichen Gosautale (Hofergraben, Brunsloch) dagegen schon eine der selteneren Versteinerungen. — Sie kommt ferner im südwestlichen Siebenbürgen und zwar in Szärazalmäs vor, woher sie Srouiezra (]. ce.) erwähnt. Zahl der untersuchten Exemplare. 4. Fundort: Öervicer Bach; Schicht 7, elimmeriger schwarzer Tonmereel. 3. Modiola cfr. siliqua Marueron. Taf. XVI, Fig. 19. 1842. Modiola siligua MATHERON, Catal. möth. et deser. Bouches du Rhöne etc, pag. 178, No. 204, Tab. XXVIII, Fig. 5, 6. 1843. Mytilus „ b’Orsısny, Pal. fr., terr. eret. Ill, pag. 274, Tab. 339, Fig. 3—4. 1849, n „ Geistız, Quadersandsteingeb. in Deutschl., pag. 135—169, Tab. X, Fig. 14. 1863. Modiola „ Drescher, Zeitsch. Deutsch. geol. Ges., pag. 351. 1866. » „ ZurtEr, Gosau-Bivalven I. 2, pag. 81 (55), Tab. XI, Fig. 3. 1576. Lithodomus alpinus Zımr.; A. KocH, in Földtanı Közlöny. Vol. VI, pag. 23. 5 n ” 2 A. KocH, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXVi, pag. 10. Das einzige Stück, der Abdruck einer linken Klappe, stimmt am besten mit der erwähnten Art überein. Ein Vergleich mit den aufgezählten Beschreibungen und Abbildungen ergibt keinerlei Ver- schiedenheit; sogar die konzentrischen feinen Linien zeigen sich daran, ebenso wie bei den beigezogenen Abbildungen. Fundort: Cervic; Schicht 7, gelimmeriger schwarzer Tonmergel. Neuere Funde müssen er- geben, ob dieses Stück mit Recht zu Modiola siligua gestellt ist. h Gattung: Septifer Recuuz; 1848. 8 P Fossile Septiferen sind aus den Meeres-Ablagerungen der Tertiärzeit bekannt. Zimmer. (Handb. Palaeont. II., pag. 43) hält dafür, daß ein Teil der aus dem Jura und der Kreide als Mytılus beschriebenen Arten vermutlich zu Septifer gehöre, was mit Rücksicht darauf, daß die Form und Ver- zierung der Schale in beiden Gattungen einander recht ähnlich ist, sehr wahrscheinlich klingt. Bisher wurden aus der Kreide kaum einige Arten dieser Gattung beschrieben und zwar nur aus Amerika; die unten beschriebene Art ist die erste europäische. Septifer variabilis Prrnö; nov. sp. Taf. XVI, Fig. 5—12. 1873. Mytilus anthracophilus Zurw.; A. Kock, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 119. 1876. 5 n 4 Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 25. 5 5 h a „ in Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt, Vol. XXVI, pag. 13. 1896. Septifer variabilis PErHö, in M. kir. Földtani Intzet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson (Expo- sitio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 65. Beschreibung. Schale sehr dünn, nahezu gleichklappig; die Gestalt jedoch sehr ver- änderlich; die Klappen bauchie, von der Seite betrachtet noch am ehesten einem verschobenen Drei- oder Viereck gleichend. Der Wirbel endigt mit hervortretender, schnabelartiger Spitze, deren Ende meist eingebogen und etwas nach vorn gerichtet ist; hinter dem Wirbel ist der Schloßrand abgestuzt und gerade; der Hinterrand bildet mit dem Schloßrand einen stumpfen Winkel und ist entweder gerade oder ein wenig geschwungen; der Unterrand in der Regel abgerundet, während der Vorderrand wieder gerade oder ein wenig bogig ist. Der Vorderteil der Klappen ist gerade und flach oder etwas eingedrückt und von den hintern zwei Dritteln der Schale durch einen scharf vortretenden Kiel geschieden. Die Verzierung besteht aus vom Wirbel divergierenden Linien, welche weiter unten ver- zweigt sind; sie ziehen über den vorderen Kiel und bedecken auch den vor demselben liegenden flachen Teil. Vom Wirbel abwärts zeigen sich 5—6 scharf vorstehende konzentrische Streifen, alte Randsäume; außerden: zeigen sich auch zwischenein feine Zuwachsstreifen, jedoch nicht besonders regelmäßig. 2339 — Auf der Innenseite der Klappen liegt unmittelbar an der Basis des Wirbels eine kleine Lamelle, welehe dem vorderen Schließmuskel als Insertionsstelle dient (XVI: 11, 12); daneben sind die Ränder der vechten Klappe ein wenig netzartig gezeichnet, jedoch nur ein Stück weit, weiter unten hört die Zeichnung auf, und die Kante der Ränder wird ganz glatt; ebenso verhält es sich bei der linken Klappe, jedoch mit dem Unterschiede, daß bei dieser die vom Wirbel ausgehenden Ränder schmale Kanäle mit netzartiger Zeichnung tragen, in welche die Oberränder der rechten Klappe eingreifen; diese Kanäle sind aber kurz und unregelmäßig; bei dem vorderen ist die äubere, beim hinteren die innere Böschung häufig ver- schwommen, so daß sie nicht als charakteristische Merkmale betrachtet werden können. Das Ligameni liegt auf dem abgestutzten, geraden Rande unterhalb des Wirbels, es ist länglich und mehr innerlich, wie bei den Mytilus- und Dreissena-Arten überhaupt; das Fulerum ist verschwommen. Der hintere Schließmuskel ist exzentrisch und in die Nähe des Hinterrandes hinziehend; die Mantellinie ist sehr ver- schwommen. Dimensionen. a) ausgewachsene schmale b) ausgewachsene breite Exemplare: Varietät: Höhe der Schale (vom Wirbel bis zum Unterrande in senkrechter Richtung gemessen) . . . . 30—35 mm 23 mm Größte Breite der Schale (quer zur vorigen Richtung gemessen). . . 2... re. 13—17 , 17 ” Vergleiche und Bemerkungen. Es ist sehr schwierig, Septifer variabilis mit ver- wandten Arten zu vergleichen, umsomehr, weil alle ihr mehr oder weniger ähnlichen Arten in der Literatur unter dem Namen Mytilus figurieren. Wenn wir über diese Revue halten, so finden wir, daß von allen Mytilus gryphoides MÜrrer! (Aachener Kreide I. pag. 35, Tab. II, Fig. 11) ihm am nächsten steht; die Verzierung, die konzentrischen, vorragenden Streifen und teilweise die radialen Linien, sowie der ganze Habitus desselben sind sehr ähnlich, ohne daß aber bei MÜrrers Art der Vorderteil so gesenkt und vom rückwärtigen Teil durch einen so hervortretenden Kiel getrennt wäre. Die Übereinstimmung ist daher auch in dem Charakter der Form überhaupt nicht völlig befriedigend. — Der südindische Mytilus Arrialoorensis SroLiczka (Cret. Pel. pag. 381, Tab. XXIII, Fig. 2, 3, 5) ist in der Gestalt und durch die konzentrischen Ringe dem Septifer variabilis überraschend ähnlich, es fehlt dort jedoch die radiale Verzierung. Mytilus anthracophilus Zırrer. (Gosau-Bivalven, pag. 85 (9), Tab. XII, Fig. S) und Mytilus striatissimus Reuss (Kreidesch, Ostalpen, pag. 146, Tab. 28, Fig. 13; Zırrer 1. e. Fig. 9) sind unserer Art hinsichtlich der Verzierung ähnlich, im Habitus und insbesondere durch die eigentümliche Form des Wirbels ganz verschieden von derselben ; außerdem sind dieselben bedeutend kleiner, als unsere Exemplare, kaum halb so groß. Zahl der untersuchten Exemplare: Ungefähr 20 besser konservierte rechte und linke Klappen, ferner zahlreiche Fragmente. Fundort: Cerviö; Schicht 9 (Sphaernliten-Mergel) und Schicht 17. Die Klappen finden sich gruppenweise zusammengedrängt vor, was darauf hinweist, daß diese Art, gleichwie die Mytilus-Arten, ! Olim Mytilus scalaris MÜLLER (non Kuirsrein, non PHitLips), vide: Ibid. Nachträge und Berichtigungen (1850—51) pag. 68. Mytilus scalaris MÜLLER, 1848 — Mytilus Mülleri D’ORB, 1850 (Prodr. II, pag. 247, &t. 22, No. 942). Auf die Ähnlichkeit dieser Art mit den Septiferen hat schon StoLIczkA hingewiesen (Cret. Pel. pag. 373); da mir jedoch keine Aachener Exemplare dieser Art zu Gebote stehen, kann ich die Frage auch nicht entscheiden. — 2 — in Massen zusammen lebten. Diese Erscheinung im Verein damit, daß die Verzierung der Schalen bei allen Exemplaren vollständig übereinstimmt, deutet klar darauf hin, daß die Form-Verschiedenheiten, so belangreich sie auch sein mögen, doch nur als gewöhnliche Variationen zu betrachten sind. Familie: Pinnidae Gray. Gattung: Pinna Lısx&; 1757. 1. Pinna aff. laticostata STtoLiczka. Pinna laticostata STOLICZKA, Cret. Pel. South. India, pag. 385, Tab.'XXV, Fig. 2-3; Tab. XXVI, Fig. 4. (non latisulcata!) Ein einziges, 62 mm hohes Bruchstück aus der Nähe desWirbels beider Klappen in normaler Stellung liegt vor. Verzierung, Gestalt und Querschnitt gleichen am meisten der zitierten Art Srorıczka’s, welche in den Arrialoor- und Ootatoor-Schichten der südindischen Kreide vorkommt. Unser Exemplar ähnelt in gewisser Hinsicht auch der Pinna anata Forsges (]. ec. pag. 384, Tab. XXIV, Fig. 5), ist aber nicht gut genug konserviert, um die Identität mit irgend einer Art feststellen oder die abweichenden Merkmale genau beschreiben zu können. Fundort: Öerevic; Schicht 7, elimmeriger schwarzer Tonmergel. 2. Pinna sp. indet. Pinna sp. A. Koch (igen nagy fajnak töredeke), in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. 1876. (Bruchstücke einer sehr großen Art), in Jahrb. d. k.K. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXVI, pag. 13. ” D ” br] Bruchstücke von zwei größeren, flacheren Exemplaren, gleichfalls aus Schicht stimmen der Form nach am besten zu Pinna complanata SroLıczka (Cret. Pel. pag. 384, Tab. XXIV, 7 von Öerevic, Fig. 3—4), übertreffen diese Art jedoch hinsichtlich der Höhe ganz bedeutend und weichen auch in der Verzierung von derselben ab. Das eine Bruchstück ist über 80, das andere über 90 mm breit. Es sind Stücke des Mittelteils der Schale, welehe am Unterrand sicher noch weit breiter sein müssen. 9) Homomyaria. Familie: Arcidae Lamarck. Unterfamilie: Arcinae H. et A. Avans. Gattung: Arca Lmxs; 1758. Untergattung: Barbatia Gray; 1840. 1. Arca |Barbatia] syrmica Prr»ö; nov. sp. Taf. XVI, Fig. 20. Arca sp. indet.; Cucullaea sp. indet. et Cucullaea Gosaviensis ZITTEL; Pholadomya gramulosa ZITT, sp. (?); 1876. A. KocH in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23; Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10, Beschreibung. Schale dünn, Klappen gleichgroß, etwas gewölbt, Umriß doppelt so lang als hoch, einer gestreckten Ellipse gleichend. Der Wirbel liegt im mittleren und vorderen Drittel. —_ 2411 — Schloßrand gerade, an der Basis des Wirbels eingebogen und ein wenig konkav; Vorderrand abgerundet, Hinterrand oben schief abgestuzt, unten abgerundet. Vorderer Teil des Unterrandes ein wenig ge- schwungen. Das Bandfeld an der Basis des Wirbels ist sehr klein und niedrig; in der Mitte sind je drei in stumpfem Winkel sich treffende Linien sichtbar, aber nur unter der Lupe. Die Ränder sind scharf. Die Verzierung besteht aus dichtstehenden und scharf vortretenden feinen Radiallinien, welche von noch bedeutend feineren konzentrischen Linien gekreuzt werden, so daß die Oberfläche netz- artig oder wie mit kleinen Punkten besät erscheint. Die Schloßzähne stehen schräg, nach vorne und bezw. nach hinten geneigt, erstrecken sich je- doch nieht über die obere Platte des etwas bogig geschwungenen Schloßbandes und endigen vor dem Ende des Schloßrandes. Die mittleren Zähne sind sehr klein, die seitlichen allmählich länger werdend; es sind deren 20—24 vorhanden. Dimensionen. Höhe (größte Höhe). . . .» . . . . 12-15 mm Länge (größte Länge) . . .» - . » . 24-29 , Hohen): Tangene. 02 0200.9,0 1,94. Vergleiche und Bemerkungen. Diese Art stimmt in der Form und Verzierung am meisten mit einer Art aus dem Eoein und zwar mit Arca barbatula Lamarcr (Drsmayes, og. foss. env. de Paris II., pag. 205, Tab. XXXII, Fig. 11—12; Gorpruss, Petref. Germ. 105, Ay, (CROCNE Fig. 6) überein. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden ist es jedoch, daß bei Lawmarcr’s Art der Hinterrand gerundeter ist, als bei der unserigen, ferner, daß die Schloßzähne dort bis zum Ende sehr klein sind, während diejenigen der unserigen gegen die Ränder allmählich länger werden. Von den Formen der Kreide sind folgende Arten am ähnlichsten: Arca tricarinata GEINITZ (Elbtalgebirge, Palacontographica XXII, pag. 221. Tab. 48, Fig. 23—24); der Wirbel derselben steht jedoch mehr nach rückwärts, das Hinterende der Klappen ist höher und halbkreisartig geschwungen, das Schloß ist bis heute noch nicht bekannt. Arca Galliennei n’Orgıcny (Pal. fr., terr. eret. III. pag. 218, Tab. 314) ist ebenfalls ähnlich, doch kürzer und verhältnismäßig höher; der Hinterrand ist ebenso wie bei unserer Art schräg abgestutzt, die seitlichen Schloßzähne aber ziehen ein wenig nach unten und erinnern schon an die Zähnelung von Trigonoarca. Geiz beschrieb kleinere Formen dieser Art aus dem norddeutschen Plaener (]. ec. pag. 220). Zırrer hat aus den Gosauschichten (Grünbach) unter dem Namen Arca inaequidentata eine ähnliche Art beschrieben (Gosau-Bivalven I., pag. 175 (71), Tab. X, Fig. 8), welche der Arca Galliennei in Gestalt, Verzierung und Schloßbildung gleicht, jedoch bedeutend kleiner ist als diese, ungefähr von der Größe der von Grixtrz beschriebenen. — Arca Schwabenaui ZITTEL (Gosau-Bivalven, pag. 174 (70), Tab. X, Fig. 7) ist viel schlanker als unsere Art; die Verzierung stimmt zwar überein, die Schloßzähne aber sind verschieden. Zahl der untersuchten Exemplare: Drei; zwei einzelne Klappen und ein ge- schlossenes, jedoch geborstenes Klappenpaar; alle etwas defekt. Fundort: Öerevi@, Schicht 7 und 9, elimmeriger, schwarzer und dunkelgrauer Tonmergel. Palaeontographica. Bd. LU. al — 242 — a Gattung: Cucullaea Lauarcox; 1801. 1. Cucullaea (Trigonoarca)! Szaböi Pernö; nov. sp. Taf. XVI, Fig. 21—25. 1873. Cucullaea crassitesta ZITTEL, A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 119. & Chiemiensis GUMBEL, Idem, ibidem. Vol. III, pag. 117, 119. » 1876, e) n n Idem, ibidem. Vol. VI, pag-. 23. n r n B A. Koch, in Jahrb,. d. k. k. geolog. Reichsanst. Vol. XXXVI, pag. 10. 1892. 5 (Trigonoarca) Szaboi PETHÖ, Cucullaea Szaböi, üj kagylöfaj a Peterväradi Hegyseg hyperszenon retegeiböl, in Földtani Közlöny. Bd. XXII, pag. 154—161, Fig. 1—3. Et ibidem: Cuc. Szaböi, eine neue Muschelart aus den Hypersenon- Schichten d. Pötervärader Gebirges. 1896. n ” 5 R in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae. Institutum geologicum). pag. 32 No. 66. B esc h re 1 bung. Schale mäßig dick Rla den eleich eroß oder die rechte Kla 3. — sehr oe) {e) ? PF fe) fe) ? r wenige —— kaum wahrnehmbar kleiner als die linke. Von der Seite eesehen zeigen die Klappen eine fo) $) fo) I fo) I I mehr oder weniger verlängert trapezoidale Form. Vorderrand abgerundet, Hinterrand eckig, schräg ab- gestutzt. Vom Wirbel erstreckt sich bis zur unteren Ecke des Hinterrandes eine bogenartig einwärts ge- schwungene Kante, welche am Hinterrande ein ziemlich breites kartenherzförmiges Rückenfeld begrenzt. Die Klappen sind tief und stark gewölbt, ungleichseitig, da der Wirbel sehr nach vorne geschoben ist. Im allgemeinen wird die Länge der Klappen stets von der Höhe übertroffen, doch ist das Verhältnis dieser Dimensionen schwankend. Der Wirbel ist eingewunden und die beiden Wirbel der geschlossenen Klappen berühren sich beinahe. An der Basis eines jeden Wirbels liegt ein niedriges und sehr schmales, aber etwas verlängertes Bandfeld, in dessen Mitte ein sehr stumpfwinkliges und überaus niedriges Dreieck die Stelle des Bandes andeutet. Die Verzierung besteht aus konzentrischen und radialen Streifen; die konzentrischen bedecken die ganze Klappe, sind in der Wirbelgegend diehter und schärfer, gegen die Unterränder zu etwas ver- schwommen; die Radialstreifen gehen von der Wirbelbasis aus und sind nur auf dem Vorder- und Hinter- rande sichtbar, sie reichen in die mittlere Partie der Klappe nicht hinein; am Vorderrande gehen von der Wirbelbasis S—10 schärfere Furchen aus und laufen mit geringer Neigung abwärts, erreichen aber den Unterrandsaum nicht; jenseits dieser zeigen sich noch mehrere feine Furchen, die aber gegen die Mitte zu allmählich feiner werdend ganz verschwinden; am Hinterrande und am Rücken der Kante sind gleichfalls S—10 Furchen sichtbar, die aber bedeutend schärfer sind, als die vorderen, so daß zwischen ihnen feine Rippchen entstehen; nach vorne endigen die Furchen plötzlich, gegen hinten aber setzen sich dieselben ausgeweitet fort, so daß das Rückenfeld mit 12—15, von der Wirbelbasis ausgehenden und einwärts gewundenen, feinen, erhöhten Streifen verziert sind. Das Feld wird übrigens durch eine ! Trigonoarca CONRAD (1867 oder 1862) ist nach STOLICZKA (Cret. Pel. pag. 337) und Zırreun (Handb. d. Palaeont. II, pag. 50) neben Cucullaea s. str. als Gattung oder Untergattung zur Unterfamilie Arcinae zu stellen. Als Typen erwähnen beide Autoren Formen (SroLiczKA beschreibt auch einige), welche in den allgemeinen Merkmalen mit unserer Cucullaea Szaboi vollständig übereinstimmen. Dagegen erklärt P. Fischer (Man. de Conchyl., pag. 978) CoNnRAD’S Trigonoarca nur als eine Sektion von Pectunculus. Da mir CONRAD’S Originalabhandlung nicht zugänglich war, so bin ich nicht in der Lage, über diese Frage zu urteilen. Damit mich jedoch später nicht etwa ein Vorwurf treffe, so hielt ich es für notwendig, dieses hier zu erwähnen. 243 stärkere Erhöhung zweigeteilt, und in diesem Falle sind die beiden Partien etwas konkav. Diese teilende Linie ist manchmal undeutlich. Der Schloßrand ist bogig, vorne fein abgerundet, hinten abgerundet stumpfwinklig endigend. Schloßplatte in der Mitte horizontal, vorne und hinten bogig abwärts gekrümmt. Die mittleren Zähne sind klein, dicht stehend und teils vertikal resp. hakenförmig (die vorderen), teils schräg nach hinten geneigt (die hinteren), ihre Zahl beträgt 18—20; vorne und hinten schließen sich noch 6 resp. 7 größere, immer mehr und mehr abwärts geneigte, schräge und mit dem Schloßrande nahezu oder auch völlig parallele Zähne an. Die seitlichen Zähne sind auf ihren Seitenwänden deutlich gekerbt. Auf der Innenseite mancher Schalen sind feine, radiale und fadenartige, erhöhte Streifen sicht- bar. Von den Muskeleindrücken ist der vordere kleiner, der hintere Schließmuskel legt sich wenigstens zum Teil an eine vorstehende dünne Lamelle, welche in ihrer Lage mit der das Rückenfeld teilenden Erhöhung korrespondiert. Die Ränder sind eben und scharf, auf der vordersten und hintersten Partie sehr dünn. Kleine, 10—13 mm lange Exemplare und ausgewachsene große Individuen zeigen ganz gleiche Variationen der äußeren Form. Dimensionen: Verlängertes kurzes Exemplar: Höhe (größte Höhe) . . . . . 33 mm 35 mm Länge (größte Länge) . . . . 4 „ 41 „ DickenderE Klappen. Sn 22a, 15 „ Höhe (= 1): Länge. . . .. 1.2 1.08 Winkel! der Wirbelkanten, ca.. . 110° 102° Das Verhältnis der Maße ist ein überaus veränderliches; außer den in obiger Tabelle angege- benen sind noch etwas stärker verlängerte und umgekehrt auch etwas diekere Exemplare vorhanden. Vergleiche und Bemerkungen. (ueullaea Szaböi kommt unter den Kreidearten der Cueullaea semisulcata am nächsten. Dem ganzen Habitus nach ist jedoch eine Identifizierung nicht vor- zunehmen, da sich in der Größe der Schale und Verzierung, wie auch in der Anordnung der Schloßzähne wesentliche Unterschiede bemerkbar machen. So sind z. B. die größten Exemplare von ('ucullaea semisul- cata MArtEron sp. kaum oder höchstens halb so groß, wie die unseren, die meisten überschreiten aber kaum '/, oder !/, der Größe unserer Exemplare. — Der vordere Teil der Klappen ist bei unserer Art sehr kurz und der Wirbel weit vorgerückt; der Vorderteil von C. semisulcata ist bedeutend mehr nach vorne verlängert, infolgedessen liegt der Wirbel dort mehr in der Mitte. Während auf dem Vorderrand von 0. semisulcata die Zahl der Furchen höchstens 4—5 ist, welche sich beinahe vollständig auf die eingebogene obere Partie beschränken, so daß sie von der Seite kaum sichtbar sind, sind die Furchen bei €. Szaböi zahlreicher (1s—20), nehmen einen breiteren Raum ' Der Winkel der Wirbelkanten kann nur annähernd bestimmt werden; unsere Angaben beziehen sich auf jenen Winkel, von dem der eine Schenkel durch Hinterrand, der andere durch den über den Vorderrand erhobenen Teil des Wirbels gegeben ist. Unter Länge ist die mit dem Schloßrande parallel gemessene größte Länge zu verstehen, unter Höhe die von der Wirbelspitze auf die Länge vertikal gerichtete größte Höhe. 244 — ein und werden nach hinten zu zwar feiner, erreichen aber in der Regel noch die von der Wirbelspitze gezogene Vertikale Ähnlichen Verhältnissen begegnen wir auch auf dem Hinterende: bei €. Szaböi reichen 5—6 Furchen noch gewöhnlich über die Kante gegen die Mitte, während sie nach MArHkrox’s Abbildungen bei ©. semisulcata gerade nur den Rücken die Kante bedecken, ebenso auch bei den Exem- plaren von St. Gilgen (Postanger) und aus dem Gosautale (Edelbachgraben). Außerdem ist besonders zu bemerken, daß die Verzierung unserer Art verhältnismäßig viel feiner, die Furchen schmäler und die Zwischenlinien im Verhältnis weniger hoch sind. In der Lage und Ausbildung der Schloßzähne zeigt sich gleichfalls eine gewisse Abweichung; so z. B. erreichen die vorderen und hinteren Sehloßzähne von (. semisulcata die horizontale Lage noch nicht und biegen schräg aufwärts, während sie bei (©. Szaböi in der Mitte hakenförmig, die seitlichen parallel mit dem Schloßrande und die untersten sogar bereits etwas abwärts gebogen sind. Dies letztere ist aber kein ganz beständiges Merkmal. Es ist zwar wahrscheinlich, daß unsere Art mit C. semisulcata nahe verwandt ist; nach den auf- gezählten Abweichungen aber kann ein unmittelbarer Zusammenhang nicht angenommen werden. Ich betrachtete es demnach für gerechtfertigt, unsere Art von der Marnk£ron’s unter Hinweis auf das Ver- wandtschaftsverhältnis abzusondern. Marn#£ron hat die zitierte Species aus den Schichten von Uchaux unter dem Namen Arca semi- sulcata ziemlich kurz beschrieben (Catal. m&thod. et deser. pag. 163, Tab. XXI, Fig. 5—6) und mangel- haft illustriert. Prerer und Camereue behaupten (St. Croix, III, pag. 475), daß sie in die Gruppe mit geschlossenen Klappen der Gattung Arca s. I. gehört, unter deren hinterem Schließmuskel sich keine vorstehende Lamelle an der Insertionsstelle befindet. Bei den Exemplaren aus dem Gosautale hingegen ist diese innere Lamelle deutlich erkennbar. Ziurter beschrieb Oucullaea semisulcata von zwei Lokalitäten der Gosauschichten, bemerkt aber, daß die rechte Schale ganz mit Radialstreifen bedeckt ist, während in der Mitte der linken Klappe solche nicht vorhanden sind (Gosau-Bivalven, I, pag. 172, Tab. X, Fig. 6). Diesen Unterschied in der Ver- zierung zu konstatieren, ist mir bei den verfügbaren Exemplaren nicht gelungen. — Ferner halte ich es für wahrscheinlich, daß Cucullaea bifascieulata Zirren (ebendort, pag. 173, Tab. X, Fig. 5) nichts anderes ist, als eine sehr wenig abweichende Varietät der vorhergehenden Art, wenn sie nicht gar mit derselben identisch ist. Unsere kleinen jugendlichen Exemplare gleichen am meisten der (©. bifasciculata. In den Umrissen ist unsere Art der Arca chiemiensis GÜNBEL sehr ähnlich (Bayer. Alpengeb. T, pag. 571), doch ist diese sehr dünnschalig, ganz mit feinen Radialstreifen bedeckt; die Schloßzähne sind zwar cuculläenartig, aber von der inneren Stützlamelle unter dem hinteren Muskel ist — wie ich bei Exemplaren von Siegsdorf deutlich konstatieren konnte — keine Spur vorhanden. — Zırrer’s Queullaea chiemiensis (]. e. pag. 169, Tab. X) ist eine von Güumser’s Art wesentlich verschiedene, überaus mannig- faltig gestaltete, viel derber gebaute, diekschalige Form, die sich noch am meisten der C'ucullaea carinala (Sowergy, Miner.-Conchol., Tab. CCVII, Fig. 1) nähert, obwohl ich sie auch nieht mit dieser für iden- tifizierbar halte. In der Fauna der Gosauschichten ist noch Cucullaea crassitesta Zwren (l. e. pag. 171 (67), Tab. X, Fig. 2) unserer Art ähnlich, doch ist deren Bandfeld sehr hoch; überhaupt besitzen nur sehr wenige Arten ein so niedriges und kleines Bandfeld wie die unsere. Zuırrer’s Art nähert sich durch — 245 — die dieke Schale und die kräftigen Schloßzähne bereits dem Typus von Cueullaea subglabra D’ORBIGNY, von welcher unsere Art gerade infolge der in diesen beiden Eigenschaften liegenden Verschiedenheit bereits sehr beträchtlich abweicht. Zahl der untersuchten Exemplare: zwölf. Unterfamilie: Pectunculinae Avaus. Gattung: Pectunculus Lauarcr: 1799. 1. Pectunculus hungaricus Perrnö; nov. sp. Taf. XVII, Fig. 19. 1871. Pectunculus efr. et aff. Marottianus D’ORB., A. KocH, im Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXI, pag. 24. 1873. n I ANE 5 ” A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 116, 117. 1876. a , ” n Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 23. > 2 , e n A. Koch, Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1896. 9 Hungaricus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 67. Beschreibung. Schale mäßig dick, Klappen gleichgroß und auch ziemlich gleichseitig. Form etwas veränderlich, meistens gerundet, so daß die Länge der Klappen die Höhe meist etwas über- trifft; zuweilen sind beide Maße fast gleich, manchmal aber wird die Länge der Klappe von der Höhe nicht unerheblich übertroffen. Diese Variationen zeigen sich auch schon bei den kleinen Exemplaren (Fig. s—9). Die Klappen sind stets stark gewölbt, aufgeblasen, so daß der Durchmesser der geschlos- senen Klappen die Hälfte der Länge in der Regel, in manchen Fällen sogar recht bedeutend, überschreitet. Der Wirbel ist vorstehend, verschmälert, eimwärts gebogen. Die Verzierung besteht aus sehr feinen, erhöhten, konzentrischen Linien, welche von ebenfalls erhöhten, feinen, vom Wirbel ausgehenden Radiallinien durchquert sind. Die Radiallinien, zu dritt vereinigt, bilden namentlich im Mittelteil der Klappen stärker vortretende Streifen und lassen je einen dunklern Streifen zwischen sich, in welchem zwei feinere, kaum vortretende Linien sichtbar sind. Infolge dieser Anordnung sind auf den Klappen schon mit freiem Auge dunkler- und heller-braune Streifen zu unterscheiden (in der vergrößerten Abbildung sind die vortretenden Linien dunkler schattiert, Taf. XVII, Fig. 2 b). Die Innenseite der Klappen zeigt an der Basis des stark verschmälerten Wirbels dort, wo der Schloßrand bogig geschwungen ist, ein sehr niedriges Bandfeld, und darin an jeder der schrägen Seiten nur 4—5 Bandfurchen. Das Schloßband ist schmal und die Anzahl der zarten, schräg stehenden Schloß- zähne an jeder Seite ist S—-10—12, je nach der Größe der Exemplare. Die an der Basis des Wirbels stehenden Schloßzähne sind sehr klein, punktförmig. Die Ränder sind gekerbt, an breiteren Exemplaren etwas breiter, an schmäleren schmäler gezackt; die Zacken nehmen von der Mitte des Unterrandes an Stärke ab; sie reichen nahezu bis zu den Schloßzähnen hinauf. In Bezug auf die Skulptur ist nur eine Variante zu beobachten: bei manchen, nicht bei allen, ge- rundeten Exemplaren sind die Zacken am Innensaume des Unterrandes viel derber und breiter (Fig. 1), — 246 — bei den schmalen Exemplaren etwas kleiner und feiner (Fig. 7); es kommen jedoch auch runde Exem- plare mit feineren Zacken vor (Fig. 4). Die Abdrücke der Schließmuskeln treten ein wenig vor, der Abdruck des hinteren Schließmuskels ist vorne von einer schärfer vortretenden Linie begrenzt. Dimensionen. 1% IUE II. IV. Länge (Breite) der Schalen . . 56 35 31 28 mm Höhe derselben . nn. 002) 32 31.5 SOSE Dicke der geschlossenen Klappen 20 19 21 16 „ Höhe : Länge =1) .. ..0.89 0.91 1.01 1.07 Dicken: 7bängen(— I) 2.202278:9830'55 0.54 0.67 0.57 Vergleiche und Bemerkungen. Die nächststehende Art aus der Kreide ist der süd- indische Peetunculus (Axinaea) subplanatus Srorzezka (ÜUret. Pel. pag. 347, Tab. XVII, Fig. 23—30; Tab. XLIX, Fig. 10); diese Art ist jedoch viel kleiner, der Schloßrand eckiger, das Bandfeld trotz der Kleinheit höher; gut erhaltene Exemplare sind nach Srorıczka stets glatt, abgeriebene Stücke zeigen schwache, radiale und konzentrische Linien. Auffallend ist die Ähnlichkeit zwischen den Exemplaren aus Öerevic und manchen alttertiären Arten, z. B. Peetunculus dispar Derr. (Desmayes, Cogq. foss. env. de Paris Vol. I, pag. 225, Tab. 35, Fig. 7—9) und Pectunculus subpulvinatus D’ORB. (Desmayes, Anim. s. vert. Bass. de Paris Vol. I, pag. 854, Tab. 71, Fig. 7—9); die Verzierung namentlich der ersten Art ist fast übereinstimmend, der Schloßrand ist jedoch weniger eckig und die Anzahl der Schloßzähne ist bei gleichgroßen Exemplaren größer. Zahl der untersuchten Exemplare: Weit über Hundert. Fundort: Cerevic, überwiegend in Schicht 7, im glimmerigen, schwarzen Tonmergel (Rocn’s Peetuneulus-Schicht) hier das häufigste Fossil, seltener in Schicht 9. 2. Pectunculus aff. subplanatus StoLıczka. Taf. XVIII, Fig. 11. 1896. Pectunculus aff. subplanatus PErHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 32, No. 68. Die einzige vorliegende linke Klappe stammt nach dem anhaftenden Gestein aus der 9. Schicht, dem dunkelgrauen Tonmergel. Die Schale ist abgerieben, in der Wirbelgegend etwas zusammengedrückt. Umriß gerundet, Breite (Länge) und Höhe der Klappe gleich (31 mm), Dicke 12 mm. An der Basis des kleinen Wirbels ist die Schale ein ‚wenig eingedrückt, während sich hinter dem Wirbel eine tiefere und längere, nach hinten und unten gerichtete Depression zeigt (Fig. 11 b). Der hintere Randsaum ist in der Gegend der Depression nicht abgerundet, sondern etwas schräg abgestutzt. _— 2417 — Die Verzierung wird durch feine und regelmäßige konzentrische Linien gebildet, welche in der gewölbten Mittelregion von sehr feinen Radiallinien durchquert werden, es läßt sich jedoch nicht sicher feststellen, ob diese Verzierung nicht etwa durch Abwetzen entstanden ist. Das Sehloß- band ist breit und robust, die Schloßzähne sind groß und derb, ihre Anzahl ist beiderseits 8, das Band- feld ist niedrig und verhältnismäßig schmal; die Randlinie zwischen den Zähnen und dem Bandfelde gerade, jedoch nicht so sehr breit, wie in Fig. 11a fälschlich gezeichnet; die Unter- und Seitenränder sind gekerbt. Vergleiche und Bemerkungen. Auch bei dem nahe verwandten Pectunculus (Azinaea) subplanatus ist nach Srorıczka die obere Hälfte des Hinterrandes ein wenig abgestutzt (l. e. Taf. 49, Fig. 10). Die Verzierung beider Formen scheint ebenfalls übereinzustimmen, denn es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Schale ursprünglich glatt war und die Verzierung erst infolge des Abwetzens zum Vorschein kam. Wesentlich aber weicht unser Exemplar von Srorıczra’s Art darin ab, daß es be- deutend größer ist und daß die Schloßzähne viel robuster sind. In dieser Hinsicht stimmt sie viel eher zu Pectunculus Marottianus »’OrB. (Zıtrer, Gosau-Bivalven I. Denkschr. XXIV, pag. 9, Fig. 10 ec), weicht aber von dieser durch die Verzierung und das Bandfeld sehr auffallend ab. Von südindischen Arten gleichen unserem Exemplar in einer oder der andern Hinsicht auch Peetunculus (Azxinaea) altiusculus Sror. und Pectunculus subauriculatus ForBeEs (StoLiczkA, COret. Pel. pag. 348, 349, Tab. 49, Fig. 9; Tab. XVII, Fig. 31—32); beide sind jedoch teilweise wesentlich verschieden. 3. Pectunculus nov. sp. indet. Taf. XVII, Fig. 10. 1896. Pectunculus nov. sp. indet. PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 32, No. 69. Die einzige, vorliegende, rechte Klappe stammt nach dem anhaftenden Gestein aus der 9. Schicht. Die Schale ist dieker als diejenige der vorhergehenden Art; obwohl die Oberfläche angewittert ist, fehlt außer konzentrischen Zuwachsstreifen und einzelnen alten Randsäumen jede Skulptur. Auffallend ist die schief eiförmige Gestalt. Von der Grenze zwischen Unter- und Hinterrand bis zur Mitte des Wirbels und selbst bis zum vorderen Vorsprung desselben zieht ein stumpfer Kiel, so daß der Eindruck erweckt wird, als wenn die Schale verdrückt wäre. Zu bemerken ist jedoch, daß hinter dem Kiele, also am Hinterrand die Schale auffallend dieker ist, als am Vorderrande. Das Band ist mas- siver, als bei der vorigen Art und von derselben auch wesentlich unterschieden ; denn während hier die Schloßzähne in der Mittelgegend V-artig geknickt sind und bis zum unteren Saume des Schloßbandes reichen, sind die Schloßzähne bei der vorigen Art ganz gerade und reichen in der Mitte nieht bis zum Schloßbande, sondern ziehen gerade im Gegenteil nach oben. Auch das Bandfeld der vorliegenden rechten Klappe ist höher und breiter. Beide Formen sind somit wesentlich voneinander verschieden. Der Innenrand des vorliegenden Stückes ist klein gekerbt. Am nächsten kommt das Stück vielleicht noch dem Peetuneulus (Axinaea) altiusculus Stor. (1. e. Tab. 49, Fig. 9) aus Südindien. — 248 — Gattung: Limopsis Saıssı; 1827. 1. Limopsis nummiformis Pernö; nov. sp. Pat, XVII Bie12 3137 Dat XIXRjer Al: 1873. Limopsis calvus Sow. sp. A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 119. 1876. 5 5 » » Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 25. h & 5 N „ A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 13. 1896. ” nummiforme PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hun- gariae). Pag. 32, No. 70. Beschreibung. Die Klappen sind gleichgroß, gerundet, ohne Ohren, nahezu gleichseitig; der hintere Teil ist ein klein wenig länger, als der vordere. Wölbung sehr flach, so daß die Stücke linsen- bis münzenförmig sind. Der Schloßrand ist gegen die Wirbel etwas verschmälert. Die Verzierung besteht aus konzentrischen, feinen Zuwachsstreifen und einzelnen alten Randsäumen. Wirbel sehr wenig vortretend und den Schloßrand kaum überragend. Unter den Wirbeln liegt das sehr schmale Bandfeld und inmitten der Schloßplatte eine kleine dreieckige Ligamentgrube. Die Zähne stehen an beiden Seiten dicht aneinander gereiht, so daß sie im ganzen genommen einer mageren, gekrümmten Ähre gleichen; sie ziehen bis an den Unterrand der Schloßplatte, über ihnen bleibt noch ein breites freies Feld. Die Zähne stehen in der Regel schräg; ihre Zahl schwankt je nach der Größe der Exemplare zwischen 18—24 an jeder Seite. Die Muskeleindrücke sind einfach, wenig vertieft; der Eindruck des hinteren Schließmuskels ist fast noch einmal so groß, wie der des vorderen. Die Mantellinie ist einfach, ungebuchtet. Der mitt- lere Teil der Innenseite und zwar der der Mantelscheibe entsprechende Teil innerhalb der Mantellinie ist mit feinen, divergierenden Radiallinien verziert, welche an gut konservierten Exemplaren sehr gut wahr- zunehmen sind; diese Linien reichen von dem Teil unterhalb des Wirbels nur bis an die Mantellinie und erinnern an nebeneinander gereihte Muskelfasern. Die Ränder der Klappen sind durchaus scharf ge- säumt und ihre Innenseite nicht gekerbt, sondern ganz glatt. Dimensionen: Kleineres Exemplar: Größeres Exemplar: Höhe jeder Klappe . . „ . . . .. 19mm 29 mm Ihängenderselben sr 2 RE alser, Dicke der geschlossenen Klappen . . 9 „ 2er, Flöhe Drängen ul) El) 0.94 Vergleiche und Bemerkungen. Von den bisher bekannten ZLimopsis-Arten der Kreide sind unseren Exemplaren äußerlich insbesondere folgende zwei Formen ähnlich: Limopsis calva Sow. sp.! (Zırver, Gosau-Bivalven, Denkschr. XXIV, pag. 165, Tab. IX, Fig. $) und Limopsis Guerangeri D’ORB., sp. (Pal. fr., terr. eret. Vol. III, pag. 183, Tab. 305, Fig. 1—4). In der Zahl und Anordnung der ! SOwErBY’S Originalabbildung (Transact. Geolog. Soc. London. 2. Ser., Vol. III, 1835, Tab. 38, Fig. 2) gibt kein richtiges Bild dieser Art, da die Bandgrube unterhalb des Wirbels fehlt. ng Zähne, in der ganzen Ausbildung des Schließens zeigen sich jedoch so charakteristische Verschiedenheiten, daß eine Verwechslung mit diesen Arten ganz ausgeschlossen ist. So z. B. ist bei den erwähnten Arten die Zahl der Schloßzähne nie größer als zwölf und auch die ganze Form ihrer Gruppierung ist eine an- dere. Außerdem aber ist zu bemerken, daß Limopsis nummiformis zuweilen doppelt so groß ist, wie die erwähnten Arten. Zahl der untersuchten Exemplare: acht. Fundort: Öerevic; Schicht 7 und 9, glimmeriger schwarzer und dunkelgrauer Tonmergel. 2. Limopsis Vilmae Prraö; nov. sp. Taf. XVII, Fig. 14-15. 1876. Pectuneulina complanata D’ORB., sp. (?), A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 25. n 9 n R »„ » A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 13. 1896. Limopsis Vilmae Prrmö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 71. Beschreibung. Beide Klappen gleichgroß. Schale mittelmäßig dick. Umriß länglich rund, fast gleichseitig, die hintere Hälfte ganz wenig länger als die vordere. Die Ränder sind vorn, hinten und unten abgerundet. Der Schloßrand ist bei jüngeren Exemplaren etwas gestreckt, so daß die Schale ein wenig geohrt erscheint (Fig. 15) und eine fast rhomboidale Form annimmt; bei größeren Stücken ver- wischen sich diese vorspringenden Teile immer mehr. Bei jüngeren Exemplaren wird die Höhe von der Länge etwas übertroffen (Fig. 15), bei älteren Exemplaren sind diese Dimensionen gleich. Die Verzierung besteht aus feinen, doch scharf vortretenden konzentrischen Linien und einzelnen, stärkeren, fast stufen- förmigen, konzentrischen Falten. Die Wirbel treten sehr wenig vor, ragen wenig über den Schloßrand vor; sie sind bei kleineren Exemplaren gewölbter als bei größeren. Unter den Wirbeln liegt eine schmale Area (auf Fig. 14a, Taf. XVII zu groß gezeichnet). (In der medianen Bandgrube des einen Exemplares ist die ursprüngliche schwarzbraune Masse des Bandes erhalten). Die kleinen, doch verhältnismäßig starken Schloßzähne sind beiderseits dicht aneinander gedrängt und nehmen den unteren Saum der Schloßplatte ein, während der obere Saum fast zur Hälfte freibleibt. Die Zahngruppen gleichen je einer mageren, gekrümmten Ähre; die Zähne stehen fast horizontal, ihre Zahl ist auf jeder Seite 20—22. Die Muskeleindrücke sind einfach, wenig vertieft, der hintere Muskel ist bedeutend größer, als der vordere. Die Mantellinie ist einfach, ungebuchtet. Die Innenseite der Klappen ist glatt, die Ränder sind ringsherum scharf und glatt. Dimensionen: Kleineres Exemplar: Größeres Exemplar: Höhe der Klappen . . . . . .. 14mm 25 mm Iängenderselben eg lo, 23 Dicke der geschlossenen Klappen . . 7 „ 1 „ Höher Dänzeu IE 02 02227220.93 1.0 Vergleiche und Bemerkungen. Limopsis Vilmae ist. von Limopsis nummiformis schon dureh die Verzierung der Klappen sehr leicht zu unterscheiden, auch in der Ausbildung des Schloß- Palaeontographica Bd. LIT. 39 — 230 — randes und in der Stellung der Zähne zeigen sich Verschiedenheiten; die radiale Verzierung der Innen- seite, welche bei der vorigen Art sich so charakteristisch zeigt, fehlt bei der vorliegenden gänzlich. D’Orgıcny hat aus der Kreide der Umgebung von Mans (Sarthe) (unteres Turon p’Ore.) eine Limopsis complanata beschrieben (Pal. fr., terr. eret. Vol. III, pag. 184, Tab. 305, Fig. 5—9), welche auf den ersten Blick unserer Art sehr ähnelt. Limopsis complanata ist jedoch weniger gerundet als Limopsis Vilmae, außerdem ist die Zahl, Form und Stellung der Schloßzähne ganz verschieden. Zahlder untersuchten Exemplare: fünf. Fundort: Öerevi@; Schicht 9, glimmeriger, dunkelgrauer Tonmergel. Familie: Nuculidae Gray. Gattung: Leda! Schumacher; 1817. 1. Leda (Yoldia) cfr. obtusata SToLiczka. av: 1871. Yoldia obtusata STOLICZKA, Cret. Pel. South.-India, pag. 324, Tab. XVII, Fig. 7-10. Der vorliegende einzige Steinkern gleicht der zitierten Art Srorıczra’s auffallend in der Größe und den Maßverhältnissen. Aus diesem Grunde hielt ich es — obgleich ich die Identität der Art nicht mit Sicherheit aussprechen kann — am zweckmäßigsten, sie mit Yoldia obtusata zu vergleichen. Dimensionen: Die Höhe des kleinen, unter den Yoldien aber verhältnismäßig ziemlich großen Steinkerns ist 14 mm, seine Länge 21 mm, seine Dicke aber 10 mm. Höhen Ryan ee nl Eichen BD: Dicken an A eo Wenn wir nach der Methode Srorıczka’s messen und die Länge — 1 setzen, so ist das Ver- hältnis von Länge: Höhe — 1: 0,66 den Dimensionen der indischen Art gleich; nur die Dicke ist bei un- serer Form geringer: 0,49, bei Srorıczka 0,59 der Länge. h Umriß des Steinkerns gestreckt eiförmig. Beide Klappen gleichgroß und stark gewölbt, besonders in der Wirbelgegend; die Vorderseite der Klappen ist abgerundet, nur sehr wenig kürzer als die Hinter- seite. Nach den Resten und dem Abdruck der Schale war dieselbe mit ebensolchen konzentrischen, feinen Linien verziert, wie Srorıczka’s Art. Am Schloßrand ist der Abdruck der Zähne deutlich zu erkennen, * Zwischen Leda und Yoldia herrscht eine so geringe Verschiedenheit, daß es zuweilen fast unmöglich ist, beide Gattungen mit Sicherheit zu unterscheiden. Yoldia unterscheidet sich hauptsächlich dadurch von Leda, daß ihre Schale etwas dünner, im ganzen etwas kürzer und ihr hinteres Ende zuweilen schräg abgestutzt ist, daß die Klappen vorne weniger, hinten aber etwas stärker klaffen, und daß die Mantelbucht ein wenig größer ist. An den fossilen Formen sind diese Merk- male jedoch sehr schwer, zuweilen überhaupt nicht zu erkennen. Ich erachte es daher am ratsamsten, die Bezeichnung Yoldia — wenigstens bei vortertiären Arten, nur als Subgenus zu akzeptieren. WOOoDWARD (Man. Moll. 428) betrachtet auch die lebenden Arten nur als Subgenus von Leda, obgleich zwischen den Tieren wesentliche Verschiedenheiten nachge- wiesen sind. — 251 — ihre Zahl auf beiden Seiten ist zusammen über 32. Der Eindruck der Mantellinie ist nicht deutlich er- halten; an der rechten Klappe ist die Spur einer ziemlich breiten, doch sehr seichten Bucht zu bemerken. Fundort: Cerevic: nach dem Gestein aus der 9. Schicht, dem glimmerigen dunkelgrauen Tonmereel. In Südindien ist Yoldia obtusata eine seltene Versteinerung der Arrialoor-Gruppe. Familie: Trigonidae Lamarck. Gattung: Trigonia Brucumire; 1789. (Gruppe der Scabrae). 1. Trigonia spinuloso-costata PEraö; nov. Sp. Taf. XVIIL Fig. 17—19. 1873. Trigonia limbata D'OrB., A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. IIT, pag. 117, 119, 120. 1376. 5 n " Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 23, 26. n ; » „ A. Koch, in Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 10, 14, 15. 1896. n spinuloso-costata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 33, No. 72. Beschreibung. Klappen gleichgroß, Schale mäßig dick; die ganze Muschel (das geschlossene Klappenpaar) von oben, sowie jede Klappe von der Seite gesehen gleicht einem länglich verschobenen Dreieck. Der hintere Teil ist sehr lang, der vordere ist äußerst kurz. Vor den sehr nach vorne gerückten Wirbeln sind die Klappen jäh abwärts gekrümmt und diese Krümmung setzt sich auf den Unterrand ein Stück weit fort, wogegen nach hinten von ungefähr zwei Drittel der Länge an die Krümmung des Randes geringer ist; das Hinterende ist abgestutzt. Die Klappen sind vorne kräftig gewölbt; nach hinten sind sie stark verflacht, so daß die Dicke des hinteren Teiles nur etwa !/;,—'!/, der Dicke des vorderen Teiles beträgt. Hinter den Wirbeln liegt das sehr scharf begrenzte Schloßfeld, welches durch eine tiefe Furche vom Seitenteil der Klappen getrennt ist; das Feld ist in der Mitte konkav und verläuft an der Basis der Wirbel in fast zwei Drittel seiner ganzen Länge nahezu horizontal, hebt sich von da an in schräger Richtung nach oben und erreicht, sich stets verschmälernd, das Ende der Klappen; fast vom Ende der Wirbel ausgehend, zieht je ein Kiel nach hinten, welcher das Feld derart teilt, daß er vorne nur ganz wenig davon abschneidet, weiter nach hinten aber immer mehr und mehr (Fig. 18 a), so daß er hinten bereits über die Hälfte des Feldes abteilt; dieser von dem Kiel begrenzte Teil erhebt sich vorne ein wenig gewölbt, nach hinten aber nahezu senkrecht über die das Feld umgrenzende Furche. Die Verzierung der Klappen besteht aus schlanken Querrippen, an deren Kanten sich beiderseits flach gedrückte stachelartige Warzen ziemlich unregelmäßig aneinander reihen. Die Zahl der Rippen beträgt je nach der Größe der Exemplare 23—26. Vorne ziehen die Rippen nahezu im Halb- kreise von den Wirbeln bis zum Vorderrand, von da ab streben ihre unteren Enden immer weiter nach hinten, und biegen dann — einige Wellen bildend — zum Randsaum. Die Rippen über der Mitte laufen mit immer schwächerer Biegung schräg nach hinten. Die 6—8 Rippen der Mittelgegend sind die stärksten, die iibrigen Rippen nehmen gegen vorn und hinten gleichmäßig an Stärke ab. Die Rippen er- scheinen in der Regel etwas kräftiger, wenn die Stacheln abgebrochen und ihre Kanten abgerieben sind. eo — Die Verzierung des Schloßfeldes gleicht im ganzen derjenigen der Klappen: über der Grenzfurche zeigen sich, den Kiel durchschneidende, von vorne schräg nach oben und hinten laufende, am Rücken des Kieles aber vorne ein wenig rückwärts geneigte kleine Rippen, welche nach hinten immer stärker werden; innerhalb der Kante des Kieles gehen von den kurzen Krümmungen etwas stärkere Rippen “aus, welche in etwas schräger Richtung nach vorne ziehen und das Schloßfeld der ganzen Breite nach durchschneiden. An diesen Rippen des Schloßfeldes zeigt sich nur ab und zu eine Spur von warzen- artigen Erhöhungen. An den uns zu Gebote stehenden Exemplaren zeigt sich hinsichtlich der Verzierung des Schloßfeldes (jedoch nur auf dem kleinen Teile zwischen dem Kiele und der Grenzfurche) eine kleine Abweichung, welche an den Abbildungen recht klar wahrnehmbar ist. Die Ränder der Klappen sind scharf und ringsherum wellig gekerbt, vollständig den Erhöhungen der Rippen und den Vertiefungen der Rippenfelder entsprechend. Das Schloß zeigt in der linken Klappe drei Zähne, von denen zwei verhältnismäßig kurz sind, während der mittlere robuster, gegabelt, oben gefurcht ist; sein hinterer Ast ragt weit vor, der vordere erscheint gleichsam abgebrochen. In der rechten Klappe sitzen zwei schwächere Zähne; der vordere ist der viel kürzere. An den Steinkernen treten nur die Abdrücke der Rippen und der Schloßfeld-Grenzfurchen deutlich hervor, von den feineren Verzierungen ist durchaus nichts zu erkennen. Dimensionen: Länge, je nach der Größe der Exemplare ca. 33—56 mm Iiohese 2, 5 n H n n 28-40 „ Dicken nr, " 5 " h „ 2032 , Die Höhen: Wangen nl): 0.73 Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Trigonien der Kreide sind zwar zahl- reiche unserer Art in der äußeren Form sehr ähnlich, in der Skulptur aber weichen alle von ihr ab. Folgende Arten sind zu Vergleichen heranzuziehen: Trigonia crenulifera Lycerr aus dem Chloritmergel der jüngsten englischen Kreide (Lycerr, Brit. foss. Trigoniae, pag. 191, Tab. XL, Fig. 1, 7, 9); die französische Trigonia crenulata Lamarcr unterscheidet sich von ihr hauptsächlich durch die Anzahl der Rippen und durch das Schloßfeld. (Lamarer, Anim. s. vert. Vol. VI, pag. 68; pD’Orsıcny, Terr. Ort. III, pag. 151, Tab. 295). — Auch Trigonia limbata »’Orsıcny (Terr. Oret. III, pag. 156, Tab. 298) und Trigonia scabra Lamarck (Anim. s. vert. Vol. VI, pag. 63, No. 2; »’Orsıcny, Terr. Oret. Vol. III, pag. 153, Tab. 296) sind ihr so ähnlich, daß es schwierig ist, defekte, abgeriebene, oder nicht sorgfältig genug präparierte Exemplare genau zu unterscheiden. Trigonia limbata wurde zuerst von p’OrgıcnyY aus dem Turon der Pyrenäen-Kreide beschrieben, Coguann beschrieb sie aus dem Santonien und Carentonien der Provinz Constantine (Geol. et Pal&ont. d. Constantine, pag. 202, Tab. XIT) als Trigonia distans. Zrrrev hat diese Form zu Trigonia limbata ge- zogen (Gosau-Bivalven I, pag. 56); in der Kreide der nordöstlichen Alpen kommt sie in den Gosau- schichten vor, sowohl im Gosautale, selbst, als auch u. a. bis zur „Neuen Welt‘ und nach Muthmannsdorf, von welchen Orten sie Zırrer (l. ce.) als eine der häufigeren Versteinerungen erwähnt. Ferner kommt diese Art in der oberen Kreide von Böhmen (Iserschichten; Frıc, Böhm. Kreideform., pag. 101, 102, Fig. 66), —_ 25 — im Quadersandstein und Quadermergel des Elbtales vor; sie fehlt m der Kreide Nord-Deutschlands von Aachen, Limburg und in der Kreide von Lemberg." Aus Siebenbürgen erwähnt Srtorıczka vom linken Ufer des Maros-Flusses, gegenüber von Marossölymos, eine Trigonia scabra (Jahrb. d. geolog. Reichs- anstalt, XIII. Band, 1862, pag. 55), welche von Zırmer, für Trigonia limbata erklärt wird. Löczy nennt aus den Gosauschichten und zwar aus dem Monostyer Tale eine Trigonia cfr. limbata (Földt. Közl. VI. 12). Die andere nahestehende Form, Trigonia scabra LAMArck, ist viel verbreiteter als die vorige: in Südfrankreich, in der Aachener und Hannoverschen Kreide, in den Gosau-Schichten, in der Trichinopoly- und Arvialoor-group Südindiens (Srorıezra, Cret. Pel. pag. 314, Tab. XV et XVI) kommt sie vor. Die Unterschiede zwischen Trigonia spinuloso-costata nov. sp. und Trigonia scabra LAMARcK sind folgende: Die Rippen von Trigonia scabra sind in der Regel robust und an den Kanten mehr oder weniger mit Warzen versehen, die Rippen von Trigonia spinuloso-costata sind schmal und die an deren Kanten befindliehen Warzen sind, obgleich sehr klein — wenn intakt — spitzig, stachelartig und der Längsrichtung der Rippen nach zusammengedrückt; ferner gehen bei Trigonia scabra die Rippen des Rückenfeldes unmittelbar von der Grenzfurche aus und laufen in einem einzigenungebrochenen Bogen nach rückwärts, wogegen bei Trigonia spinuloso-costata die Rippen des Feldes einmal, auch zwei- mal gebrochen sind und nach dem letzten Bruch nicht rückwärts, sondern stets ein wenig schräg nach vorn laufen, eine nieht bogig geschwungene, sondern mehr eine schwache Wellenlinie bildend. Die Rippen des Rückenfeldes der ersteren sind an den Kanten stets mit sehr auffallenden Warzen besetzt, wogegen bei jenen der letzteren sich die Stacheln nur hie und da in schwachen Spuren zeigen, wohl aber finden sich zwischen den Rippen stellenweise schwache, jedoch sehr untergeordnete Längserhebungen, wodurch die Verzierung des Feldes hie und da ein etwas gitterartiges Aussehen gewinnt. StoriczkA bemerkt bei der Beschreibung von Trigonia scabra (1. e. pag. 314): „Wenn die Schale genügend gut erhalten ist, so zeigen sich an den Rippen sehr deutlich wahrnehmbare stachelartige Warzen, und die einzelnen Rippen sind durch breite Zwischenräume voneinander getrennt, welche breiter als die Rippen selbst sind; ... wenn die Klappen jedoch abgewetzt sind, so verschwinden die Warzen, und dann erscheinen die Rippen breiter, als die sie trennenden Zwischenräume. . . ..“ Der Ausdruck „stachelartige Warzen“ paßt ganz gut auch auf unsere Exemplare, allein daß die Rippen der indischen Exemplare wirklich so schmal und fein seien und auch der Länge nach mit so anliegenden stachelartigen Warzen versehen, das geht weder aus den Abbildungen noch aus der Beschreibung hervor; im Gegenteil, es erscheinen die Warzen überall gedrungener und die Rippen verquerend, ebenso wie bei den typischsten Exemplaren von Uchaux und dem Gosautale. Die Verzierung des Feldes ist in keiner Abbildung Sroriczka’s derjenigen unserer Exemplare ähnlich, wenngleich er diese Art in nicht weniger als vier- zehn Abbildungen darstellte. Bezüglich der Verzierung des Feldes ist hervorzuheben, daß Gorprvss, der die Trigonia scabra Lamarcr unter dem Namen Lyrodon aliforme Gotpruss aus dem Aachener und Quedlinburger Grünsandstein beschrieb (Petref. Germ. I. Teil, pag. 203, Tab. CXXXVII, in der Beschreibung sagt: „area bipartita transversim costulata in medio impressa“, und auf einer seiner Abbil- dungen ist die Verzierung des Feldes in der Tat derjenigen unserer Exemplare sehr ähnlich; in anderer ' Die früher in der Aachener Kreide als Trigonia alaeformis (aliformis), limbata und alata bezeichnete Art wurde von J. BÖHM Trigonia Vaalsiensis benannt, welchen Namen auch die neueren Autoren benutzen. Vergl. HOoLZAPFEL, Moll. d. Aachener Kreide. Palaeontographica. Vol. NXXV (1888, 1889), pag. 198-200, no Hinsicht sind jedoch — wie auch ZrrreL betonte — die Warzen an den Seitenrippen der Klappen noch größer und robuster, als bei den Exemplaren aus der Gosau, und selbst den typischen von Uchaux. Nach allem kann unsere Art mit keiner der bisher aufgezählten Arten identifiziert werden. Ins- besondere unterscheidet sie sich durch die Ausbildung der Rippen von den sonst ähnlichen Arten. Mit gleich zarten und etwas unregelmäßig angeordneten stacheligen Warzen versehen sind auch die Rippen des T'rigonia scabricola Lycerr (Brit. foss. Trigoniae, pag. 130—132) aus der obersten Kreide Englands (Blackdown and Haldon Greensand), die Verzierung des Feldes aber ist wesentlich verschieden. Man könnte unsere Trigonia spinuloso-costata als eine verfeinerte Form von Trigonia scabra bezeichnen, welche Form sich in gewisser Beziehung der Trigonia scabricola nähert, welche aber viel dünnschaliger und jedenfalls zarter ist als erstere. An den Steinkernen von T'’rigonia scabra ist nämlich wegen der beträchtlichen Dicke der Schale der Abdruck der Rippen niemals sichtbar. Zahl der untersuchten Exemplare: sechs. Fundort: Öerevic. Das Original zu Fig. 17 in der Brachiopodenschicht 17, die übrigen Stücke in der Schicht 7, dem glimmerigen, schwarzen Tonmergel mit Pectunculus hungaricus, und in der Ser- pentinsandsteinschicht 11 mit Gryphaea Cerevieiensis. 2. Trigonia sp. indet. Ans der Schicht 11 liegen Fragmente von zwei Individuen vor. Sie sind viel diekschaliger, als die vorhergehenden Arten, nahezu doppelt so groß; die an den Kanten mit großen Warzen versehenen Rippen sind grob, nur durch sehr enge Zwischenräume getrennt. Die Rippen biegen an der Seite unter- halb des Feldes nach hinten, weiter unten aber zurückkehrend und einen ziemlichen Bogen beschreibend, schwanken sie stark nach vorne. Genauere Bestimmung der Stücke ist nicht möglich. II. Ordnung: Siphonida Woonwarn. Sektion A: Integripalliata. Familie: Astartidae Grav. (Carditae DesHaAvEs.) Gattung: Astarte Sowerey; 1816. In Bezug auf die Zahl der Schloßzähne und der Nebenzähne bei Astarte sind die Angaben ver- schiedener Autoren verschieden. Nach Sowersy (Min. Conch. II, pag. 85) hat Astarte einen Schloßzahn weniger als Venus, also 2:2, außerdem einen undeutlichen Nebenzahn unter der Lunula. Nach Lauarcex (Anim. s. vert. 1. &d. Vol. V, page. 554) 2:2. In der 2. Auflage unter „Crassi- nella“ (VI. 255) 2:2; der Unterschied zwischen den Schloßzähnen der beiden Klappen ist jedoch fol- gendermaßen hervorgehoben: Cardo dentibus duobus validis, divaricatis in valva dextra (!); dentibus duobus inaequalissimis (!) in altera.““ Nach n’Orsıcny, WoopwarD und Zımren 2 : 2. Nach Pincırer (Handb. Conchyl. 347) 2 : 2; oder — sagt er — richtiger 2 : 3; denn in der rechten Klappe sind zwei äußere Zähne, welche jedoch sehr klein sind. Nach Ferro. Röner (Ast. gen. pag. 6) und Gebr. Anans (Gen. of rec. Moll. II. 483) ist die Zahl der Schloßzähne 2:1. Sroziezra (Cret. Pel. 278) erwähnt außer den Nebenzähnen 3 : 3 echte Schloßzähne. Welchem Umstand ist die auffallende Abweichung zuzuschreiben? Untersuchen wir das Schloß lebender Astarten.! Linke Klappe: Zwei Schloßzähne; sie divergieren vom Wirbel gegen abwärts. Ihre Größe ist wenig verschieden, in der Regel ist jedoch der vordere Zahn etwas kürzer und kräftiger als der rückwärtige. Rechte Klappe: Ein sehr starker Schloßzahn (welcher sich in das Grübchen zwischen den beiden Zähnen der linken Klappe einfügt) und außerdem am Hintersaum der Schloßplatte (unmittelbar unter dem Fulerum) eine zahnartige schwache Falte. Ist diese Falte als echter Schloßzahn zu betrachten oder nieht? — Diese Frage zu entscheiden, ist sehr schwierig ja fast unmöglich, denn zuweilen ist jene Falte etwas größer und in der Tat ganz zahn- artig entwickelt, in anderen Fällen aber so klein, daß sie kaum wahrzunehmen ist. In ersterem Falle wagen wir nicht, die Falte nicht als Schloßzahn zu betrachten, da sich für dieselbe überdies in der linken Klappe oftmals ein ziemlich tiefes Grübchen bildet. In letzterem Falle dagegen hat es den Anschein, als sei die Falte nur ein zufälliges Gebilde, wie solche sehr häufig dort zu entstehen pflegen, wo irgend ein zahnartiger Teil auf der entgegengesetzten Seite sich in eine Vertiefung zwängt. Diese Falte aber zeigt sich in der Regel am Rande des hinteren Grübehens und erweckt — da sie klein ist — den Eindruck, als sei ihr Zustandekommen etwa nur dem Druck der sich berührenden Teile zuzuschreiben. Hiezu kommt noch, daß die Größe dieser Falte selbst bei ein und derselben Art differiert, so daß sie bei manchen Exem- plaren mit freiem Auge gar nicht mehr wahrzunehmen ist; gegen die übrigen Zähne ist sie ein verschwin- dendes Rudiment. Bezüglich dieses Punktes müssen wir daher aussprechen, daß von Fall zu Fall jede der beiden Auffassungen annehmbar ist, und daß die Zahnformel 2:2 oder 2:1 geschrieben werden kann. Dem können wir hinzufügen, daß diese Bemerkungen nicht nur bezüglich der jetzt lebenden, sondern auch der Arten aus der Tertiärzeit, sowie aus der Kreide- und Jura-Periode Geltung haben. Die übrigen Widersprüche beziehen sich auf die Vorder- und Hinterränder. Die Ränder von Astarte sind in der Gegend der Lunula (d. i. der vorderen Abdachung) und des Rückenfeldes (also der hinteren Abdachung) übereinander gelegt. In dieser Hinsicht stimmen die Astarten und Örassatellen miteinander vollständig überein. Die Verhältnisse selbst sind bei den verschiedenen Arten je nach der Länge und den übrigen Eigenschaften der Abdachungen verschie- den, im allgemeinen aber gelten folgende Verhältnisse. Längs der vorderen Abdachung der linken Klappe ist der Randsaum — vom Wirbel ausgehend bis zum Schließmuskel — scharfkantig und bildet entweder eine gleiehförmige Kante oder der obere Teil ist ein wenig vortretend und bildet nur am unteren Ende (oberhalb des Muskelein- ' Es wurden 10 verschiedene Arten untersucht. druckes) eine zahnartige Protuberanz. — Dasselbe gilt von der hinteren Abdachung der rechten Klappe. Längs der hinteren Abdachung der linken Klappe bildet sich am Innensaum des Randes eine Furche, und ebenso auch an der vorderen Abdachung der rechten Klappe. Der obere (äußere) Rand dieser Furche wird durch den eigentlichen Rand der Klappe, der untere Rand durch eine leistenartige Erhöhung gebildet. In diese Furchen fügen sich die Randsäume der anderen Klappen ein und auf diese Weise wird ein vollkommener Verschluß hergestellt. Unter- halb des übergreifenden hinteren Randsaumes der rechten Klappe und des vorderen der linken Klappe zeigt sich innen meist je eine Falte, welche das Aussehen hat, als sei sie durch den Druck des jenseitig daraufliegenden Teiles hervorgebracht worden. Den inneren Rand der Furche an der rechten Klappe und denselben Teil des Randes der linken Klappe habe ich, bevor ich Römer’s Abhandlung zu Gesicht bekam, Auxiliarzahn, bezw. Auxi- liarleiste benannt, zur Unterscheidung von den Nebenzähnen und Nebenleisten, mit welchen jene Gebilde nicht zu identifizieren sind. — Wenn wir nämlich zwei extreme Fälle annehmen, und einerseits die kurzen Nebenzähne von Cardium, andererseits die langen Nebenleisten von Unio betrachten, so be- merken wir immer, daß die Nebenzähne und die Wände der ihnen entsprechenden jenseitigen Grübchen ganz selbständig und von den Rändern unabhäneig für sich allein vortreten; wogegen bei Astarte und Crassatella die Auxiliarzähne oder Auxiliarleisten nur zur Stütze der jenseitigen überlie- genden Randsäume dienen und streng zu den Rändern gehören. Wenn wir dem noch hinzufügen, daß an der rechten Klappe, unmittelbar vor dem Wirbel, am Randsaum sich zuweilen eine kleine zahnartige Protuberanz bildet, welche sich in den Rand der linken Klappe einfügt, so wird uns auch Prurıpris Zahnformel 2:3 verständlich. (Prurıppr bemerkt nämlich, daß die beiden äußeren Zähne der rechten Klappe sehr klein seien, gibt aber keine ausführlichere Er- klärung). Nun ist jedoch diese vordere Protuberanz so schwankend, daß sie nicht einmal bei Individuen ein und derselben Arten immer entwickelt ist; zuweilen aber findet sich gar keine Spur derselben vor. Was Sroriczka unter der Zahnformel 3 : 3 versteht, darüber vermochte ich nicht ins reine zu kommen; um so weniger, als er außer den Schloßzähnen separat auch noch Nebenzähne erwähnt. Diese Verhältnisse beschreibt Ferp. Rönzr etwas kurz, doch sehr klar in seiner älteren Abhand- lung „De Astartarum genere“ (Berlin, 1842)." Hauptsächlich auf Jura- und Kreideformen gestützt, leugnet RÖMER gegenüber SowErky und Lamarck, daß am Schloß der rechten Klappe zwei Schloßzähne anzunehmen seien. — Unter costae cardinales versteht Römer die beiden Ränder der Furchen unterhalb der vorderen Abdachung der rechten und unter der hinteren Abdachung der linken Klappe — „quarum forma, quam dentium parım „Cardo uno dente in dextra valva, duobus divergentibus amplectentibus in sinistra constat....“ „In valva sinistra duo dentes cardinales sunt divergentes, valvae dextrae dentem unicum amplectentes, qui plerumque aequales, saepius tamen magnitudine forma valve dissimiles.. Nonnunquam dens posterior non liber, sed parti cardinali testae adnatus est. Utriusque valvae dentes latere plus minusve distincte suleati sunt.....“ . . 3 . . . „Praeter hos dentes principales ad instructum cardinalem laminae quaedam vel costae elongatae referendae sunt, quae in plerisque speciebus a cardine descendunt atque in margine anteriori et posteriori possiguntur. Quarum forma quam dentium parum esse videatur, costas cardinales in speciebus desceribendis eas vocabo.“ esse videatur“ — also auch das, was ich oben Auxiliarzahn nannte, und außerdem auch den umgebogenen Saum der Klappenränder. Von den verschiedenen Untergattungen von Astarte, welche bei Zırrer zusammengestellt sind, möchte ich nur eine, Eriphyla Gags, hier kurz beleuchten. Gage beschreibt die generischen Charaktere von Eriphyla (Palaeontol. of California, Vol. I, pag. 180) folgendermaßen: „Animal unknown. Shell subtrigonal. Surface of valves concentrically ribbed or striated. Hinge composed of two primary teeth in the right valve, and one in the left, and an anterior and posterior lateral tooth in each valve. Ligament external; Iunule deep. Pallial line unknown.“ „This shell is closeley allied to Astarte and Gouldia, but differs from both, in the presence of a well marked posterior tooth in each valve. On the left valve there is a rudiment of a second cardinal tooth, which enters a depression of the opposite side, behind the large, posterior, cardinal tooth of that valve. Other species may show two well-defined cardinal teeth on each side.“ Sehr ausführlich behandelt die Frage bezüglich Eriphyla Mxeerx (Invertebr. Palaeontolosy, pag. 121—126). Er zitiert obige Beschreibung GAB#’s wörtlich, bemerkt jedoch bei der Beschreibung von Briphyla gregaria Mexrx et Hayven, daß er diese Art nicht ohne Zweifel zu Eriphyla einreihe, weil das Schloß Unterschiede zeigt; die Schloßzähne stehen nämlich gerade verkehrt: was dort bezüglich der linken Klappe gesagt wird, entspricht bei dieser der rechten Klappe und umgekehrt. Merx nahm jedoch den Widerspruch nicht wahr, welcher sofort ins Auge springt, wenn man auch Gaze’s Abbil- dungen betrachtet (l. e. Tab. XXIV, Fig. 162 a), welche das Schloß von Eriphyla umbonata, also gerade derjenigen Art schildert, welche der Aufstellung des Genus als Basis diente. GaBB hat nämlich die Klappen gerade verkehrt beschrieben — die linke als rechte, die rechte als linke (als wenn er seine Be- schreibung auf verkehrt gezeichnete Abbildungen gegründet hätte). Vertauscht man jede Bemerkung Gagr’s, so erhält man diejenige Diagnose, welche dem wahren Sachverhalt entspricht. Nach der Untersuchung von Ast. laticostata Des. (Zırter) und Ast. (Eriphyla) subplanissima n. sp. sind noch einige Bemerkungen zur Charakteristik von Hriphyla hinzuzufügen. Die Ränder der vorderen und hinteren Abdachung sowie die Auxiliarzähne von Kriphyla sind im ganzen ebenso konstruiert wie bei Astarte, mit der Ausnahme, daß bei Eriphyla die Auxiliarleiste am Vorderrand der rechten Klappe beinahe oder ganz bis zur Spitze des Wirbels reicht; der Auxiliarzahn der linken Klappe aber begrenzt eine Furche, welche sich ebenfalls ununterbrochen bis an die Spitze des Wirbels fortsetzt. In der linken Klappe stehen zwei eleichgroße, ganz bis zur Spitze des Wirbels konvergierende Schloßzähne; in der rechten Klappe nur ein gröberer Zahn. Besondere Beachtung verdient, daß sich hinter dem Zahn der rechten Klappe in der Regel eine zahnartige Falte zeigt. Auch GaBB bemerkte dieselbe und erwähnt sie als Rudiment eines zweiten Zahnes. MrEX bemerkte dieselbe ebenfalls und ließ sie auch in der Abbildung (Fig. 6) hervorheben, allein er behauptet, auch in der rechten Klappe befinde sich eine ebensolche Falte und betrachtet beide als Fulera. An unseren Exemplaren kommt diese Falte in der rechten Klappe immer vor, in der linken Klappe aber findet sich keine Spur derselben. Diese Falte der rechten Klappe zieht schräg nach hinten und zwischen ihr und dem Randsaum der Wirbelbasis bleibt eine feine Furche. Auch in der linken Klappe Palaeontographica. Bd. LII, 33 findet sich eine ähnliche Falte hinter dem hinteren Schloßzahn. An der hinteren Basis des Wirbels aber zeigt sich hinter diesen Gebilden eine kleine Vertiefung. Was ist die Bestimmung dieser Details? Nach Gags hat Eriphyla ein äußerliches Band; Mxrr acceptiert dies. Wäre ein äußeres Liga- ment vorhanden, wo sitzt denn das äußere Schloßband? An der Hinterbasis des Wirbels von Briphyla findet sich von derlei Fulera, wie sie bei Asiarte immer vorkommen, keine Spur. Dagegen ist wahrzunehmen, daß an der hinteren Wirbelbasis der Randsaum schräg abgeschnitten ist, wodurch die Wirbelspitze sehr scharf wird; wenn man die geschlossenen Klappen betrachtet, so zeigt sich an dieser Stelle eine kleine keilartige Lücke. Nach diesen Angaben halte ich es für wahrscheinlich, daß Eriphyla en halb äußer- liches Schloßband besaß, daß die elastische Substanz desselben sich an die hintere Falte der rechten Klappe, und zwar in die hinter derselben befindliche Furche und die Vertiefung des Randsaums sich anheftete. Darauf scheint auch hinzuweisen, daß bei Astarte laticostata an der Wirbelbasis an diesen Stellen die Spuren brauner Substanz zu erkennen waren. In diesem Falle aber wäre die hintere Falte der rechten Klappe als Fulerum zu betrachten, und zu bemerken, daß in der linken Klappe ein eigenes Fulerum nicht existiert. Die Diagnose von Eriphyla ist also folgendermaßen zu formulieren: Schale klein, subtrigonal oder subquadrangulär, mit konzentrischen Linien oder Rippen ver- ziert. Das Schloß zeigt in der rechten Klappe einen kräftigen Schloßzahn, in der linken Klappe zwei, weniger stark divergierende Zähne. Die Ränder der Klappen in der Gegend der vorderen und hin- teren Abdachung übereinander gelegt; an der vorderen Abdachung der rechten Klappe, parallel mit dem Randsaum, eine Auxiliarleiste; unter der hinteren Abdachung der linken Klappe eine ähnliche Ausiliarleiste. Schloßband halb innerlich und in der rechten Klappe auf das innere Fulerum, in der linken Klappe auf den hinteren Schloßzahn gestützt. Lunula tief oder seicht. Mantellinie eimfach, ungebuchtet. 1. Astarte (Eriphyla) subplanissima Pernö; nov. sp. Taf. XIX, Fig. 3—7. 1876. Astarte laticostata DesH., A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 23, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichs- anst., Bd. XXVI, pag. 10. 1896. » (Eriphyla) scalata PETHÖö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 33, No. 73. (Non idem Astarte scalois DESHAYES.) Beschreibung. Umriß viereckig, ein wenig ungleichseitig, vorne kürzer als hinten. Die flachen Klappen der ziemlich bizarr gestalteten Muschel sind gleichgroß, die Wirbelkanten der Klappen laufen in stumpfem Wirbel zusammen, die unteren Ränder sind abgerundet. Der Hinterrand der Klappen ist weiter ausgezogen als der vordere. Die Höhe wird von der Länge verhältnismäßig wenig, im allge- meinen aber immer übertroffen. Die Oberfläche der Klappen ist mit sehr groben und scharfkantigen, konzentrischen Rippen verziert, von welchen die unteren viel stärker sind, als die oberen, so daß im Profil die letzten zwei oder drei Rippen ganz besonders vortreten. Die Anzahl der Rippen ist 5 bis 6, höchstens 8. Die Intervalle zwischen den Rippen sind tief, breit; ihre symmetrisch konvergierenden Wände bilden Winkel von 110 — 259 — bis 118°. Die Rippen sind am Vorderrand dünn, nach hinten werden sie stärker und erreichen die größte Dicke im mittleren Drittel, von wo ab sie wieder etwas dünner werden, ihr hinteres Ende ist aber noch zweimal bis dreimal dicker als das vordere. Die Biegung der Rippen ist nicht gleichmäßig; hinter dem mittleren Drittel der Schale sind sie fast winklig nach oben gebogen und erreichen in nahezu gerader Linie den schräg abgestutzten, geradlinigen, hinteren, oberen Rand. Feinere Zuwachsstreifen oder sonstige Verzierungen sind an der Schale nicht wahrzunehmen. Die Wirbel sind sehr dünn und schlankspitzig, vorgeneigt, einander fast berührend. Die Lunula ist außerordentlich schmal, sehr gestreckt lanzenspitzförmig und sehr wenig vertieft, so daß sie im ganzen kaum deutlich zu unterscheiden ist. Die vordere Abdachung ist nur an der Basis der Wirbelspitzen ein wenig nach unten gebogen, darüber hinaus ist sie ganz gerade; die hintere Abdachung ist gleichfalls gerade, die Säume fallen nach unten ab, jedoch kaum wahrnehmbar, so daß ein Rückenfeld eigentlich gar nicht gebildet wird; die hintere Abdachung ist nahezu um ein Drittel länger, als die vordere; die beiden Abdachungen bilden miteinander einen stumpfen Winkel von 105 bis 115° (Winkel der Wirbel- kanten). Die Ränder der Klappen sind an der vorderen und hinteren Abdachung übereinander liegend. Das Schloß der rechten Klappe besitzt einen, das der linken Klappe zwei robuste Zähne; zu diesen Zähnen treten gestreckte Auxiliarzähne, so daß in der rechten Klappe vorn — vom Wirbel bis zum unteren Ende der vorderen Abdachung — in der linken Klappe aber längs der hinteren Ab- dachung je ein langer Auxiliarzahn sichtbar wird. Zwischen diesen Auxiliarzähnen und dem Rande der Abdachung bildet sich eine Furche, in welche sich der scharfe Saum der anderen Klappe einfügt. — Die Muskeleindrücke sind einfach, ein wenig vertieft, der hintere Eindruck ist ganz wenig größer, als der vordere. Die Mantellinie ist einfach und ungebuchtet. Die Schale ist unterhalb des Wirbels und zwischen den Rippen am dünnsten. Auf der Innen- seite ist die Spur von zwei Rippen in Form von zwei breiten, doch verhältnismäßig seichten Ver- tiefungen deutlich erkennbar. Die Ränder sind fein gekerbt; die einer sehr feinen Granulation gleichen- den Kerben sind jedoch nur an erwachsenen Exemplaren deutlich zu erkennen; bei nicht ausgewachsenen Stücken sind die Ränder scharf. Dimensionen: Kleineres Exemplar: Größeres Exemplar: Höher der) Klappen . . . . .. . 9’mm 12 mm Ibängegderselbensrpr se, 14 „ Dicke der geschlossenen Klappen . . 3 „ 4 „ IHisheg( 1) 2 Tänreser ua. 1.22 1.16 Winkel der Wirbelkanten . . . . 105° 108° Vergleiche und Bemerkungen. Die wichtiesten Merkmale von Astarte (Eriphyla) subplanissima sind: die eckige Gestalt, die überaus schlanken und flachen Wirbel und die wenigen, je- doch verhältnismäßig starken Rippen, welche — mit Ausnahme der kleinen am Wirbel und der untersten am Randsaum scharfkantig sind. Unserer Art am ähnlichsten ist Astarte planissima Forges.! Bei Astarte planissima ist der \ Vergl. Ast. planissima FORBES; Transact. Geol. Soc. Vol. VII, p. 143, Taf. XV, Fig. 23: SroLiczKA, Cret. Pel S. India, p. 289, Pl. X, Fig. 3 (= Ast. coelata J. MÜLLER (Petref. d. Aach. Kreide p. 22, Taf. II, Fig. 3a—d.) — 260 — Wirbelkantenwinkel ein rechter, also bedeutend spitziger, als bei unserer Art; die Rippen sind unge- brochen, regelmäßiger gebogen; im ganzen ist sie kleiner und zarter. Astarte laticostala Drsmayes (s. Zırter, Gosau-Bivalven I, pag. 156 (52), Tab. VIII, Fig. 5) ist unserer Art nur hinsichtlich der Richtung der Rippen ähnlich, sonst aber vollständig verschieden: sie ist viel gedrungener, diekschaliger und hat mehr Rippen; die Rippen sind stumpfkantie, und an der Innenfläche zeigt sich keine Spur derselben; außerdem sind die erwachsenen Exemplare bedeutend größer, als unsere. Zahlder untersuchten Exemplare: sechs. Fundort: Öerevic; Schieht 7, glimmeriger, schwarzer Tonmergel. 2. Astarte (? Eriphyla) cfr. granum Marnuerox ; sp. Taf. XIX, Fig. S—9. 1842. Venus granum MATHERON, Catal. meth. et deser., pag. 153, Tab. XV, Fig. 7—8. 1850. Astarte D’ORBIGNY, Prodr. de Palsont., Vol. IT, pag. 195, Et. 21, No. 113. 1866. ” m PIcTET et CAMPICHE, Terr. eret. de Ste.-Croix III, pag. 320. 1876. & n Münsr., A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 23. er 5 " > „ in Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst., Bnd. XXVI, pag. 10. Beschreibung. Gestalt klein, Schale dünn; Klappen gleichgroß, jedoch nieht gleichseitig, Vorderseite kürzer. Form veränderlich; die Länge wird von der Höhe teils übertroffen, teils nicht einmal erreicht. Der Unterschied ist aber niemals beträchtlich ; zuweilen sind die Dimensionen ganz gleich. Die vordere und hintere Abdachung bilden einen stumpfen Winkel von 100—-105° miteinander; darüber hinaus sind die Ränder abgerundet. Der Wirbel ist etwas vortretend und nach vorne geneigt; vor ihm zeiet sich die wenig vertiefte, gestreckt kartenherzförmige Lunnla. Ein Rückenfeld ist eigentlich nicht vorhanden, an der hinteren Abdachung aber sind die Ränder einwärts geneigt. Die Partie vor dem Wirbel ist konkav ausgeschnitten, während die hintere Abdachung etwas gesattelt, obgleich nur wenig vortretend ist. Die Verzierung besteht aus zarten, konzentrischen, faltenartigen, scharfen Rippen. Die Anzahl der Rippen schwankt zwischen 12 und 20; 10—12 feine Rippen sind selbst an den kleinsten, kaum 3 mm hohen Exemplaren zu erkennen, bei dem größten Exemplar von mehr als 7 mm Höhe ist die Zahl der Rippen größer als 20, da aber die Wirbelspitze abgerieben ist, lassen sich die obersten Rippen nicht ganz sicher zählen. Die Rippen sind durch scharfe und tiefe Furchen voneinander getrennt, und an denselben ist ab und zu noch je eine feine, den Rippen parallele Linie zu sehen. Das Schloß stimmt mit dem der vorigen Art vollkommen überein. Die Ränder liegen in der Gegend der vorderen und hinteren Abdachung übereinander und fügen sich in derselben Weise in- einander, wie bei der vorhergehenden Art. — Die Ränder sind scharfsäumig, nicht gekerbt. Dimensionen: Höhe der Klappen . . . .. 40 5.9 7.0 mm Länge derselben . . . ..... 4.0 6.0 Sion Dicke der ganzen Schale ca... . 1.5 2.0 I Höhe EI) Vängenars rer z1:0, 1.9 Iren, Winkel der Wirbelkanten . . . 98° 100° 105° — 261 — Vergleiche und Bemerkungen. Ich habe unsere Exemplare nur nach einigen Zau- dern mit der Bezeichnung e fr. zu Marmkrox’s sidfranzösischer Art gezogen, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, weil die Beschreibung des Autors mangelhaft ist, und weil authentische Exemplare mir nicht zu Gebote standen. Im allgemeinen aber stimmen unsere Exemplare mit der kurzen Diagnose Marmürox’s, besonders hinsichtlich der sublamellosen Form der Rippen, ganz gut überein; seine ver- erößerte Abbildung (Fig. 8) aber ist das vollkommene Ebenbild unserer kleineren Exemplare. Aus diesem Grunde hielt ich es nicht für berechtigt, eine neue Art aufzustellen. Von europäischen Arten gleicht der Astarte granum zumeist die Astarte nana Reuss (Böhm. Kreideform. II. Abt., pag. 3, Tab. 33, Fig. 18), jedoch bilden die Wirbelkanten derselben einen viel spitzigeren Winkel, auch sind die Randsäume gekerbt. Zahl der untersuchten Exemplare: acht. Fundort: Öerevic; Schicht 7. Astarte granum Marnkron war bisher nur aus der oberen Kreide des Departements Bouches-du-Rhone (Martigues) bekannt. D’Orsıcny stellte diese Schichten in das Turon; nach der Einteilung Coquanp’s aber entsprechen dieselben dem Santonien. Familie: Crassatellidae Grar. Gattung: Crassatella Lawarck; 1799. 1. Crassatella Zitteliana Stouıczka. Taf. XIX, Fig. 1013. 1871. Crassatella Zitteliana STOLICZKA, Cret. Pel. South. India, pag 296, Tab. V, Fig. 15—19. 5 A macrodonta „ (non idem, SOwERBY): Ibidem, pag. 295, Tab. V, Fig. 12—14. 1873. > 5 Sow., A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 117, 119. 1876. B ” Idem, ibidem. Vol. VI, pag. 23, 25. n a » A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10, 13. 1896. s Zitteliana PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 74. Beschreibung. Schale diek, Gestalt veränderlich: mehr oder weniger gestreckt, dreieckig- eiförmig, oder etwas schief, nach hinten zugespitzt-keilförmig. Die Klappen sind stark gewölbt, sehr bauchig und eleichgroß. Der vordere Teil ist immer bedeutend kürzer, als der hintere. Die Höhe der Schale wird von der Länge stets übertroffen, ausgenommen in einigen wenigen Fällen, wo infolge der beträchtlichen Einbiegung der hinteren Abdachung (und infolge von Verdrückung?) die Länge der Höhe gleichkommt, ja hinter derselben sogar etwas zurückbleibt. Ihre größte Dicke erreicht die Schale in der Gegend der hinteren Abdachung. Der Wirbel steht in der Regel vor der Mitte, die nach vorne gerichtete Spitze ist zugespitzt und abwärts gebogen. Der Vorderteil der Klappen ist abgerundet und beschreibt bis zur Mitte des Unterrandes einen halbkreisförmigen Bogen. Der Unterrand ist gerade, bezw. nahezu horizontal, ausgenommen eine unbedeutende Einbiesung, welche sich vor dem hinteren Kiel bildet. Von der Wirbelspitze bis zur Vereinigung von Unter- und Hinterrand zieht ein scharf vortretender Kiel; hinter demselben steigt —_ 22 — der Hinterrand rechtwinklig vom Unterrand nach oben. Der vordere und mittlere Teil der Klappen ist gewölbt, dagegen hinter dem Kiel, wo die Schale in einem stumpfen Winkel von ca. 115—120° abbricht, ganz flach. Die dadurch entstehende hintere Abdachung der beiden Klappen tritt am Hinterrande einen stumpfen Winkel von ca. 115° bildend — keilartig hervor. Die Partie vor dem Kiel ist gegen die Mittelgegend etwas konkav; diese Depression verbreitert sich nach unten und buchtet den Unterrand ein ganz wenig ein. Unter- und Hinterrand stoßen darum mehr oder weniger spitzig aneinander. Schwache Konkavität zeigt sich auch in der Mittelgegend der hinteren, flachen Abdachung, und dies, sowie die vordere Depression steigern das Hervortreten des an und für sich schon scharfen Kieles um em be- trächtliches. Vor dem Wirbel zeigt sich eine sehr scharf begrenzte und tiefe, elliptisch-eiförmige Lunula (Taf. XIX, Fig. 12 b); hinten aber ein ebenfalls sehr vertieftes, lilienblattförmiges, glattes Rückenfeld (Taf. XIX, Fig. 12 e) Die Verzierung besteht aus konzentrischen, dem Randsaume parallelen, feinen Rippen, welche durch sehr schmale Furchen getrennt sind. Am gleichmäßigsten und feinsten sind diese Furchen in der Mittelgegend; am Wirbelteil sind sie tiefer und erweitert, wodurch dort die Rippen scharf hervor- treten. An gut konservierten Exemplaren treten die obersten 5—6 und selbst 7—8 scharfen Rippchen sehr auffallend hervor; in den Zwischenräumen aber erscheinen 1—2 feine Linien oder Falten. In der Gegend der Ränder vereinigen sich zwei bis drei Falten und bilden so dickere, hier aber nicht immer scharfe, sondern meist stumpfkantige Rippen, welche durch etwas breitere Furchen voneinander ge- trennt werden; in den Zwischenräumen zeigen sich auch hier feine Linien. Am Kiele brechen die Rippen nach oben um und verschwinden auch teilweise, wobei jedoch zu bemerken ist, daß die Verzierung der hinteren Abdachung ganz eigentümlich gestaltet ist: unmittelbar diesseits des Kammes, am Fuße des- selben tritt nämlich ein Teil der zwischen den Furchen hinlaufenden Rippen (Falten), meistens jede dritte, zuweilen schon jede zweite, oder nur jede vierte Rippe in Form einer feinen und schmalen Platte plötzlich hervor, übersteigt den Kiel, und läuft darauf in sehr spitzigem Winkel aufwärts bis an den Saum des Rückenfeldes.. Am Fuße dieser plattenartig vortretenden Rippen verschwinden die zwischenliegenden feineren Falten entweder ganz, oder aber sie laufen als feine Linien, parallel mit den Platten-Rippen, nach oben. Diese Platten-Rippen sind sehr zerbrechlich und wetzen sich leicht ab, in welchem Falle auf der hinteren Abdachung jenseits des Kieles nur sehr feine Linien sich zeigen. — Die Lunula und das Rückenfeld erscheinen, mit bloßem Auge betrachtet, ganz glatt, unter der Lupe aber werden darauf sehr feine Zuwachsstreifen sichtbar und zwar in der Richtung der äußeren Verzierung. Die Schale ist blätterig: wenn sich die oberste Schicht ablöst, so zeigt sich an der ihr folgenden der feinere Abdruck der konzentrischen Verzierung noch sehr deutlich und scharf, es werden jedoch die sich solcher Art zeigenden Rippen und Furchen außerdem durch noch viel feinere, vom Wirbel aus- gehende radiale Querfurchen durchschnitten.' Der Untersaum der Schloßplatte ist bogig geschwungen. In der rechten Klappe befindet sich ein Schloßzahn, welcher verhältnismäßig grob, nach oben verschmälert, aufrechtstehend und s ! Dieselbe Wahrnehmung machte ich auch an einem Exemplare von Crassatella regularis D’ORB. von Sougraigne (Cote Marneux) Dept. Aude. gestreckt dreieckig ist; hinter demselben folgt eine querlaufende Erhöhung, an deren oberem Teile, unmittelbar unter der Wirbelspitze, eine eiförmige, seichte Vertiefung die Stelle des innerlichen Schloß- bandes anzeigt; am Fuße der Erhöhung zeigt sich ein querlaufendes Grübchen für den hinteren Zahn der linken Klappe. In der linken Klappe stehen zweiSchloßzähne; der vordere ist schmal, ver- hältnismäßig schwächer und schräg nach oben und hinten gerichtet; derselbe fügt sich in die Vertiefung vor dem Schloßzahn der rechten Klappe ein; der hintere Schloßzahn (unmittelbar in der Fortsetzung der hinteren Hilfsleiste) steht schräg, nahezu horizontal mit nach vorne gerichteter Spitze und ist in der Regel robuster als der vordere, zuweilen nahezu doppelt so groß. In der linken Klappe befindet sich das Sehloß über diesem hinteren Zahn, an der Basis der Wirbel. Der Innenrand der rechten Klappe ist in der Gegend der Lunula scharf hervortretend und fügt sich in die Furche zwischen dem vorderen Zahn und dem Randsaum der linken Klappe ein. Dieselbe Erscheinung zeigt sich weit entwickelter an den Hinterrändern, in der Gegend des Rückenfeldes: der hintere Schloßzahn der linken Klappe, welcher ganz am unteren Saum der Schloßplatte steht, setzt sich als lange, bis zum hinteren Schließmuskel, bezw. bis zur unteren Spitze des Rückenfeldes reichende Hilfs- leiste fort, und auf diese Weise entsteht zwischen dieser Hilfsleiste und dem oberen Randsaum eine ziem- lich tiefe und geräumige Furche, in welche bei Schließung der Klappen sich der scharfe und vortre- tende Saum des Oberrandes der rechten Klappe fest einfügt. An der rechten Klappe ist somit der obere- vordere, in der linken Klappe aber der hintere-untere Randsaum überliegend. Der Eindruck des vorderen Schließmuskels ist elliptisch bis eiförmig, jener des hinteren rund, beide sind mäßig vertieft. Die Mantellinie ist gewöhnlich einfach, zuweilen aber wird an der Basis des hinteren Schließmuskels eine sehr seichte Bucht sichtbar. Die Randsäume sind gekerbt;; die Kerben sind fein, besonders am Vorderrand, wo sie, bis zur unteren Spitze der Lunula reichend, eine sehr feine Granulation erzeugen; am Hinterrande verschwinden die Kerben meistens. Am inneren Saume der Ränder läuft häufig eine feine Furche von der untern Spitze der Lunula bis zur unteren Spitze des Rückenfeldes, und in diesem Falle beschränken sich die Kerben auf die innere Erhabenheit. Die Dicke der Schale ist variabel, es scheint jedoch, daß besonders dieke Schalen Ausnahmen sind. — Die Innenfläche der Klappen ist ganz glatt. Dimensionen: I. kleinere, II. größere, III. größte IV. kleinste V. größte kürzere Exemplare: gestreckte Exemplare: Hohes a us nee er. 1:99..mm 37 mm 40 mm 27 mm 39 mm Länge . EN SDR 407, 42, Sa 46 „ Höhe (= 1): Länge . .. 1.09 1.08 1.05 1.18 1.18 Dicke des ganzen Exemplars . 20 mm 27 mm 24 mm 16 mm 21 mm Höhe (= 1) : Dike . . . 0.62 0.73 0.60 0.59 0.54 Winkel der Wirbelkanten (an den äußeren Rändern) . 97° 98° 983% 106° 110° ! Die größte Länge wurde parallel dem Unterrand gemessen; als größte Höhe ist die Vertikale auf dieser Linie ge- messen. Bei einigen Exemplaren verhält sich die Höhe : Länge = 1: 1, bezw. wie 1: 0.9. —_ 264 — Vergleiche und Bemerkungen. Srorıczka beschreibt aus der Kreide Südindiens zwei Crassatellen: C'rassatella macrodonta SOWERBY und Crassatella Zitteliana Sror. Nach den Abbil- dungen Storıczka’s wären diese beiden ostindischen Arten nicht zu unterscheiden; beide müßten nach den Abbildungen allerdings von Crassatella macrodonta getrennt werden. Die größeren Exemplare be- stimmte Storıczra als Crassatella macrodonta, die kürzeren als C'rassatella Zitteliana. Crassatella macrodonta Sowergy ist bisher nur aus den Gosau-Schichten bekannt; Sowergr! hat diese Art zu Astarte gestellt, Zırrer? wies nach, daß sie zu O’rassatella gehört. Ein Vergleich der Öerevicer Exemplare von Crassatella Zittehana mit Orassatella macrodonta aus dem Gosautale ergibt auf den ersten Blick einen sehr wesentlichen Unterschied: bei Cr. Zitteliana ist der vortretende scharfe Kiel vor der hinteren Abdachung stets auffallend entwickelt und die Hinter- ränder treffen sich in sehr stumpfem Winkel; bei Cr. macrodonta ist der Kiel entsprechend geschwungen und sehr stumpfrückig, die Hinterränder sind keilförmig gestreckt und treffen in der Regel unter sehr spitzem Winkel von 60—70°, höchstens von 90° zusammen. ' Mit dieser Eigentümlichkeit von Or. macrodonta stimmen Srorıczka’s Abbildungen durchaus richt überein. In der Beschreibung erwähnt er zwar, daß der Kiel stumpf sei, allein die Abbildungen zeigen einen sehr scharfen Kiel und sind nahezu vollkommene Ebenbilder unserer Cerevicer Exemplare. Was aber die Formverschiedenheit betrifft, so ist das nichts weiter, als individuelle Variation ein und derselben Art. Unsere kleineren und größeren Exemplare sind den Abbildungen Srorıczka’s sehr ähnlich, so z. B. ist das kleine Exemplar Taf. XIX, Fig. 13 nahezu eine Kopie von Srorıczka Taf. V, Fig. 15, 16; ebenso erscheint eines unserer typischsten Exemplare Taf. XIX, Fig. 12, als wenn die Abbildung desselben dem Werke Srorıczra’s (V. 13 und 14) entnommen wäre. Auffallende Übereinstimmung zeigt sich auch in der Verzierung, besonders in den am Wirbel scharf vortretenden und auf dem hinteren Kiel in spitzem Winkel gebrochenen Rippen, welche SroriczrAa als eines der charakteristischen Merkmale von Cr. Zitteliana hinstellt. Dieselben sind an unseren Exem- plaren, den großen wie den kleinen, deutlich zu erkennen. Sie wurden zwar, ebenso wie die zarte Ver- zierung der hinteren Abdachung, leicht abgerieben und sind in diesem Falle nur bei großer Aufmerk- samkeit wahrzunehmen, an der Breite der Zwischenräume aber, wenn die Aufmerksamkeit einmal dahin gelenkt ist, stets zu erkennen. Srorıczka bemerkt, daß seine zwei indischen Arten zu den selteneren Ver- steinerungen gehören, und es scheint nach seinen Abbildungen, daß die größeren Exemplare besonders in der Wirbelgegend stark abgerieben waren, wodurch das Mißverständnis sehr erklärlich wird. Die Dimensionen der indischen und Öerevicer Exemplare sind gleich. Auf Grund der scharfen Rippen der Wirbelgesend, des vortretenden Kieles, der plötzlich nach hinten gebogenen hinteren Abdachung, sowie überhaupt der auffallenden Ähnlichkeit des ganzen Habitus, stehe ich nicht an, unsere Öerevicer Exemplare mit der indischen C'rassatella Zitteliana zu 1 SOWERBY, 1832; in SEDGWICK and MurcHIsox: Eastern Alps etc. Geolog. Transact. 2. Series, Vol. III, pag. 417, Tab. 38, Fig. 8. — Crassatella impressa Sow., Ibidem, pag. 417, Tab. 38, Fig. 3. ® ZınwEL, Gosau-Bivalven, I. Teil, pag. 150 (46). Tab. VII, Fig. 2a—d. var. suleifera, Zur. Ibidem Fig. 32a—f. — 26595 — identifizieren, und halte es für fast gewiß, daß Crassatella macrodonta in den südindischen Kreide- schichten überhaupt gar nicht vorkommt. Srorıczka gibt keine ausführliche Schilderung der Verzierung seiner zwei Arten, konnte sie auch nicht geben, weil seine Abbildungen ausnahmslos auf abgewetzte Exemplare hinweisen, demzufolge war er gar nicht in der Lage, die Eigentümlichkeit des Kieles und der hinteren Abdachung genau zu be- obachten. Ferner ließ er außer Acht, daß bei Or. macrodonta der Hinterrand, d. i. die Partie zwischen der unteren Spitze des Rückenfeldes und dem unteren Ende des Kieles, in der Regel abgerundet ist; bei seinen größeren Exemplaren ist diese Partie stets schräg abgestutzt, und zwar vollständig übereinstim- mend mit unseren Exemplaren und den von ihm als Or. Zitteliana bezeichneten kleineren Exemplaren. Diese Eigenschaft ist denn auch ein charakteristisches Merkmal unserer Art. Srorıczra identifiziert die indischen Exemplare nicht nur mit Or. macrodonta, sondern auch mit der auffallenden var. suleifera Zrrren (1. e.). Srorıczea’s var. suleifera (1. e., pag. 295—296, Tab. V, Fig. 14) weicht von der echten sulcifera ebenso ab wie von der typischen macrodonta; dagegen har- moniert sie aber mit unseren Exemplaren vollständig. In Indien kommt daher die sogenannte var. suleifera nicht vor. Den von Zırren (Gosau-Bivalven, pag. 150) hervorgehobenen Unterschieden zwischen Crass. macrodonta und der var. suleifera habe ich noch zwei hinzuzufügen. Auf den Klappen von sulei- fera ist nämlich der hintere Kiel scharf vortretend und sondert die hintere Abdachung sehr auffallend vom Seitenteil ab; auf der hinteren Abdachung selbst aber läuft in der Mitte vom Wirbel bis zum hin- teren Randsaum eine deutlich vortretende Linie, in ähnlicher Weise wie an der hinteren Abdachung von Crassatella Vindinensis, ligeriensis und pyreneica v’Orsısny und fast ebenso wie auf dem Rücken- teil von Crassatella gibbulosa LamAarck aus dem Eocän. Diese Linie kommt bei der typischen macro- donta und den indischen Exemplaren niemals vor, Zırren hat diese Merkmale nicht ganz außer Acht ge- lassen, denn bei einer seiner Abbildungen (Tab. VIII, Fig. 2 f) sind dieselben deutlich erkennbar, in der Beschreibung aber nicht erwähnt; dagegen legt Sworıczka gar kein Gewicht darauf, und dies mochte mit eine Ursache seines Irrtums sein. Als Irrtum ist es wohl auch aus dem Grunde zu bezeichnen, weil derlei Variationen in demselben Genus, innerhalb einer Art, meines Wissens niemals vorkommen. Auf Grund des Vorstehenden halte ich Zırrer’s Varietät als eine von macrodonta sehr wesent- lich verschiedene, selbständige Art, welche als Orassatella suleifera ZırreL zu bezeichnen ist. — Bezüg- lich des Vorkommens kann ich konstatieren, daß Crassatella suleifera und Crassatella macrodonta nie in derselben Schichte zusammen vorkommen. So z. B. kommt Cr. macrodonta im Gosautale selbst an fast allen Fundorten nicht selten vor, während Or. suleifera durchaus nicht zu finden ist. Crassatella suleifera beschränkt sich auf nordöstliche Gegenden, fast ausschließlich auf die Um- gebung des St. Wolfgang-Sees. Die größten und typischsten Exemplare kommen bei Strobl-Weissenbach vor; mit diesen stimmen die Exemplare von Ditlbachgraben vollständig überein; die Exemplare von St. Gilgen (Postanger, Stadtmannshaus) mit weiß gewordenen, zerbrechlichen Kalkschalen sind etwas kleiner, sonst aber den vorigen eleichkommend. An diesen Fundorten ist (r. suleifera reichlich ver- treten, wogegen (r. macrodonta überhaupt nicht vorkommt. Diese Erscheinung kann zwar nicht als Kri- terium angenommen werden, bekräftigt jedoch in ihrer Konsequenz gleichfalls die Selbständigkeit der Art. Palaeontographica. Bd. LII. 34 — 266 — ZimteL (]. e.) zog zu Or. macrodonta die südfranzösische (rassatella regularıs PPORBIGNY aus dem mittleren Turon (jetzt Senon) von Bains-de-Rennes, welche auch in der spanischen Tuffos-Kreide,! im Morasien von Constantine,? sowie nach GÜuseL? in den bayerischen Alpen (bei Siegsdorf und Umge- bung) vorkommt. Nach dem mir vorliegenden Exemplare aus Sougraigne oder nach p’Orzıcny’s Be- schreibung und Abbildung* kann ich zwischen beiden Arten allerdings weder hinsichtlich der Gestalt, noch der Verzierung irgend einen wesentlichen Unterschied wahrnehmen. Die Vereinigung in diesem Sinne wurde auch von Pıcrer et CAmPIcHE? acceptiert. Anders verhält sich die Sache hinsichtlich der norddeutschen, böhmischen und schlesischen Exem- plare. So vermag ich z. B. an jenen Exemplaren, welche Rruss® aus dem Plaener von Laun, F. Römer? aus Oberschlesien und Geistrz° aus dem Elbtalgebirge beschrieben haben, wenigstens nach den Abbil- dungen durchaus keine Identität mit C’rassatella regularis D’Orzıcny zu erkennen. Diese Formen stim- ınen miteinander sehr gut überein, sind aber von der typischen macrodonta-regularıs schon im Habitus und besonders durch die diekeren Rippen verschieden. Nach den Abbildungen halte ich es für wahrscheinlich, daß dies insgesamt die Vertreter einer, von jener indischen verschiedenen, selbständigen Art seien. Inniger schließen sich an die Formengruppe von Or. macrodonta folgende zwei Arten an: ('rassa- tella galloprovincialis MATHkERON (Cat. meth. pag. 142, Tab. 13, Fig. S) und Orassatella arcacea RÖMER (Nordd. Kreide, Tab. IX, Fig. 24. Geierz, Böhm. Kreideform. II., pag. 3, Tab. 33, Fig. 27), allein die- selben lassen sich vermöge ihrer beträchtlich schlankeren und gestreckteren Gestalt auf den ersten Bliek von (rassatella Zitteliana unterscheiden. Es ist erwähnenswert, daß die beiden Arten, welche Fr. NorrLıns aus der oberen Kreide von Beludschistan unter den Namen C'yprina Mazariana und Cypr. desensis aus dem 8. Horizont des Mazar Drik beschrieben und abgebildet hat (Fauna of Baluchistan, Upper-Oret. Beds ete. Palaeont. Indica. Ser. XVI, Vol. I, part. 3, pag. 48, 49, Tab. XII, Fig. 6, 7) der äußeren Form und Verzierung nach den größeren und stärker abgeriebenen Exemplaren von Crassatella Zitteliana auffallend ähnlich sind, obwohl sie etwas größer zu sein scheinen. Norrrıng bespricht das Schloß nicht und glaubt eigentlich nur aus einem äußerlichen Zeichen der geschlossenen Klappen, aus der tiefen, dem Ligament eventuell als In- sertionsstelle dienenden Furche hinter dem Wirbel auf die Zugehörigkeit seiner Exemplare zur Gattung O'yprina schließen zu können. Daß er auf den Rändern die Granulation nicht zu unterscheiden vermochte, ist nicht ausschlaggebend, da sich, wenn die Klappen enge geschlossen sind, auch auf den Exemplaren von Öerevic keine Granulation erkennen läßt; ja eine solche kann nach dem in der Beschreibung vor- gebrachten sich gar nicht zeigen. Norrrıne geht aber entschieden sehr weit, wenn er seine ('ypr. VERNEUIL et COLLOMBE. ® H. Coquanp, Palcont. et g&ol. de Constantine, pag. 298. ® Geogn, Beschr. d. bayer. Alpengebirges I (1852), pag. 557, 571. * Pal6ont. fr., terr. cret. (1843), Vol. III, pag. 80, Tab. 266, Fig. 4—6. Terr. erst. de Ste. Croix III. partie pag. 347. ° Böhmische Kreideform. (1896), II. Abt., pag. 3, Tab. XXXIII, Fig. 25. " Geologie von Ober-Schlesien (1870), pag. 339, Tab. XXIX, Fig. 8. s Elbtalgebirge. Palaeontographica (1871—75), Vol. XX, pars I, pag. 225, Tab. 50, Fig. 4. — Ibidem pars II, pag. 60, Tab. XVII, Fig. 9a, 9b. (Ein im Plaenerkalk von Strehlen gefundener Steinkern.) a desensis von Mazar Drik mit Oyprina Forbesiana Srorıczka vergleicht, die von jener schon in der äußeren Form und auch in allen anderen Eigenschaften sehr auffallend abweicht. Zahl der untersuchten Exemplare: 23. Fundort: Cerevic; Schicht 7, 9 (glimmeriger schwarzer und dunkelgrauer Tonmergel) und vermutlich auch 17 (Serpentinsandstein). In Südindien in den Schichten der Arrialoor-Gruppe: bei Nianyur (die kleineren Exemplare) im weißen Kalkstein (selten), in der Nähe von Arrialoor (die größeren Exemplare) im grauen, weichen Sandstein (nicht häufig). 2. Crassatella slavonica Prrnö; nov. sp. Taf. XIX, Fig. 14. Beschreibung. Schale groß und sehr dick, fast quer-eiförmig, nicht viel länger, als hoch. Klappen gleichgroß, doch nicht gleichseitig; der hintere Teil ist fast dreimal so lang als der vordere. Am gewölbtesten sind die Klappen im oberen Drittel, in der Wirbelgegend, nach unten laufen sie mit sehr geringer Wölbung fast keilartig zusammen. Die Wirbel sind nach vorne zugespitzt und sehr genähert; vor denselben liegt eine regelmäßig lanzettförmige, tiefe und schmal begrenzte Lunula, welche un- mittelbar an der Basis der Wirbelspitzen abgerundet und wenig vertieft ist, nach unten dagegen wird sie, so wie sie sich zuspitzt, gleichzeitig um so tiefer und zwar infolge des nach vorne hervortretenden Vor- derrandes. Das Rückenfeld ist verhältnismäßig schmal und gestreckt lilienblattförmig; die rechte Hälfte tiefer als die linke Hälfte. An der Wirbelbasis ist die Schale bis zur unteren Spitze der Lunula abgestutzt und bildet eine schräge vordere Abdachung, unter welcher der eigentliche Vorderrand sich plötzlich abrundet, und nur ganz wenig nach vorne gestreckt ist. Ebenso ist sie in der Gegend des hinteren Feldes schräg ab- gestutzt, in der Mittelgegend desselben aber ist die plötzlich abfallende Kante der hinteren Abdachung ein wenig vertieft; von der Spitze des Rückenfeldes an ist der eigentliche Hinterrand abermals abge- rundet, doch ist dieser Bogen nicht ganz regelmäßig, indem derselbe an den hinteren Teilen etwas (je- doch nur sehr wenig) geknickt ist. Der Unterrand verschmilzt in weitem Bogen mit dem Vorder- und Hinterrand. Die Verzierung besteht aus konzentrischen, feinen, vortretenden Linien, welche einander in ziemlich eleichförmigen Zwischenräumen folgen. Außerdem zeigen sich konzentrische. doch stärker hervortretende und breitere flache Wülste, welche gleichfalls mit feinen Linien bedeckt sind. — Außer- dem ist auf der Außenseite rötlich-braune Färbung sichtbar, welehe an den unbeschädigten Stellen noch sehr dunkel ist. Die Schloßplatte ist ziemlich hoch-dreieckig, die Spitze derselben (an den eigentlichen inneren Rändern, also ohne die vorspringende Wand der Lunula und Area gemessen) mißt nicht über 80°. In der rechten Klappe steht ein Schloßzahn, in der linken Klappe zwei grobe, etwas gestreekte Schloßzähne, von denen der vordere der um etwas stärkere ist. Die innere Ligamentgrube ist sehr tief, mandelförmig (Taf. XIX, Fig. 14 b), hinten an einer kleinen Wand mit einem kleinen Appendix, sie liegt hinter den Zähnen oben, unmittelbar unter der Wirbelspitze. Unterhalb der Lunula und über dem vorderen Schließ- muskel bildet die Schloßplatte in der linken Klappe einen spitzigeren, in der rechten Klappe einen — 268 — stumpferen Vorsprung. Der Eindruck des vorderen Schließmuskels ist breit rundlich und kaum oder nur sehr wenig vertieft. Der Hinterrand der linken Klappe ist an der Partie des Rückenfeldes übergreifend (labium in- cumbens), darunter setzt sich der Unterrand der Schloßplatte in etwas konvergierender Richtung fort, und auf diese Weise bildet sich ein seitlicher Hilfszahn. Zwischen diesem Hilfszahn und dem Rande ent- steht eine tiefe Furche, in welche der scharfe Hinterrand der rechten Klappe 4—5 mm tief eingreift. Hierdurch wird die rechte Seite des Rückenfeldes beträchtlich tiefer, als die linke Seite. Ähnliches zeigt sich auch am Vorderteil, wo gleichfalls die etwas vortretende Partie des eigentlichen Innenrandes der rechten Klappe in die entsprechende seichte Vertiefung der linken Klappe eingreift. Dieses Ineinander- greifen reicht bis zum unteren Ende der Lunula, und die rechte Seite der Lunula (in normaler Lage be- trachtet) ist infolgedessen schmäler als die linke Seite. Der Rand der Klappen erscheint außen wulstig, stumpf und glatt, der scharfe innere Saum mit kleinen, diehtstehenden Kerben versehen. Von hinten reichen diese Kerben bis an die untere Spitze des Rückenfeldes; vorne sind sie auch an dem kleinen, einwärts stehenden Bogen zu sehen, welcher von dem äußeren Vorderrand einwärts bis zum unteren Ende der Lunula hinzieht. — Den hinteren Schließ- muskel, sowie die Mantellinie kenne ich nicht. Ich erhielt das einzige Fxemplar fest geschlossen, so daß die Präparation des Schlosses mit großer Schwierigkeit und Mühe verbunden war. Dimensionen: Hioheu((erößtegElohe) er g6Emm! Tänger (eröbte@bänge) m nee, IHicheg HI) Tran se er 1.12 Dicke (größte Dicke des oberen Drittes) . . . 53 mm Winkel der Wirbelkanten (an den Außenrändern Gemessen) Re As Vergleiche und Bemerkungen. Crassatella slavonica schließt sich unmittelbar an die Formengruppe der Crassatella plumbea Cuemsız sp. (— Crassatella tumida LamarcR) aus dem unteren Foeän an, welche bisher in der Kreide nur durch Crassatella Austriaca Zırren (Gosau- Biv. I. 151 (48), Tab. VIII) aus den Gosauschichten der Neuen Welt bei Muthmannsdorf vertreten war. Unser Exemplar stimmt weder mit der Art von COmenntrz noch mit der von Zırrer, überein. Der Vorderrand von Or. Austriaca ist stark und lang abgestutzt; die Art ist überhaupt dem Habitus und dem Schloß nach so- wohl von Or. plumbea wie von Cr. slavonica wesentlich verschieden. Orassatella plumbea Cnemsırz sp. (vide: Desmayes, Cog. foss. Env. de Paris I., pag. 33, Tab. III, Fig. 10—11 sub Crassatella tumida Lamarer; und Bass. de Paris Vol. I., pag. 737 cum synon.) gleicht, flüchtig betrachtet, unserer Art auffallend, eingehende Untersuchung von Stücken aus dem Pariser Grob- kalk ergab jedoch eine ganze Anzahl von Unterschieden. Orassatella slavonica ist zunächst etwas — aber nur wenig — größer, als Or. plumbea. Bei Or. plumbea zieht von der Wirbelspitze bis zur Grenze zwischen Unter- und Hinterrand ein stumpfer ' Die Länge der Schale wurde nicht paralell mit dem Unterrand, sondern paralell mit dem Unterrand der Schloß- platte gemessen; die Höhe senkrecht auf dieser Linie. — 209 — Kiel hin. an welchem die konzentrischen Linien gleichsam geknickt sind; bei unserer Art fehlt jede Spur einer solehen Erhöhung; dementsprechend ist der Hinterrand unserer Art abgerundet, jener der vorigen aber schräg abfallend und eher als eckig zu bezeichnen. Der Vorderrand von Or. plumbea ist, trotzdem die Lunula nicht so tief ist, wie bei unserer Art, bedeutend nach vorne gerückt. Im ganzen ist Cr. plumbea beträchtlich aufgeblasener als Or. slavonica. Die Schloßzähne von Cr. plumbea sind verhältnismäßig kürzer und gedrungener als die von Or. slavonica; die Schloßplatte ist bei Cr. plumbea verhältnismäßig viel niedriger, sie bildet ein viel stumpferes Dreieck, die Winkelspitze (am eigentlichen Innenrande gemessen) ist 102—108°, bei Or. slavonica kaum S0°. Bei Or. plumbea ist die Schalenwand verhältnismäßig dieker; der Eindruck des vorderen Schließ- muskels tief und schmal-länglich, bei unserer Art breit-rundlich und wenig vertieft. Bei Or. pluumbea besteht die Verzierung nur aus konzentrischen, nach unten verdickten, tiefe Furehen einsehließenden Wiäilsten:; die feinen, regelmäßigen, konzentrischen Linien fehlen. Zahl der untersuchten Exemplare: zwei. Fundort: Öerevic; nach dem anhaftenden Gesteinsmaterial stammt das abgebildete Stück aus der Schicht 7, elimmeriger, schwarzer Tonmergel mit Pectunculus hungaricus; das Wirbelfragment aus Schicht 9. Familie: Chamidae Lawarck. Gattung: Chama Lmxs ; 1757. 1. Chama Töröki Prruö; nov. sp. Taf. XIX, Fig. 15—16. 1873. Chama Haueri Zırr., A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 119. 1876. n » 5 Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 25. ” e 9 n A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXVI, pag. 14. 1896. „ Türöki PErHö, in M. kiv. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai az ezredeves orsz. kiällitäson. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33. 1897. „ eallosa F. NorTLING, Fauna of the Upper Cretaceous (Maestrichtien) Beds of the Mari Hills, (Baluchi- stan) pag. 50; tab. XII, Fig. 9—10. Beschreibung. Schale robust, jedoch nicht sehr dick; länger als hoch; Umriß rundlich, etwas in die Länge gezogen. Die linke Klappe ist die größere (ob sie angewachsen war, läßt sich nicht konstatieren), sie ist gewölbt und bauchig, ungleichseitig, der vordere Teil ist beträchtlich länger, der Wirbel ist nach vorne ein wenig einwärts geneigt ; die kleinere rechte Klappe legt sich deckelartig in die Ränder der linken Klappe hinein, sie ist vorne flach, hinten gewölbt, der Wirbel abgeplattet und exzentrisch. Die Verzierung der Klappen besteht aus konzentrischen, dünnen, blätterigen, abstehenden Rippen mit unregelmäßigen, nahezu gekräuselten Säumen; die blätterigen Rippen der rechten Klappe sind dichter; die Rippen lassen breite konkave Furchen zwischen sich. Diese Furchen sind ganz glatt. Andere Verzierungen fehlen. Unter dem Wirbel der linken Klappe steht ein ziemlich starker Schloßzahn, über demselben zwei längere Leisten unter dem Schloßrand: die untere, kräftigere läuft bis an den Hinterrand, mit welchem sie verschmilzt, die obere, welehe dem Fulerum entspricht und dem Schloßband als Anheftestelle dient, — 270 — ist viel schwächer und kürzer. (In der Abbildung Fig. 15 a ist diese Leiste fälschlich zu lang gezogen, sie reicht nicht weit über den kräftigen Schloßzahn hinaus). — Der Eindruck des vorderen Schließ- muskels liegt vor und unter dem Wirbel, der des hinteren an der hinteren Einbiegung des Schloßrandes. Der Randsaum der kleineren (rechten) Klappe ist verdickt, derjenige der größeren (linken) Klappe dünn und glatt. Dimensionen: Länge der linken Klappe des größeren Exemplars. 30 mm Höhe „ 2 s " " 5 ca 25, DickesdiesergKlappe sr log Vergleiehe und Bemerkungen. Chama Töröki ist keiner der Kreide-Arten besonders ähnlich; und auch hinsichtlich der Verzierung der Klappen gleicht ihr nur Chama Haueri Zırren (Gosau- Bivalven I., pag. 147, Taf. VII, Fig. 3), welche jedoch beträchtlich größer und von wesentlich anderer Form der rechten Klappe und des Wirbels ist. — In weit größerem Maße ähnelt unserer Art eine Eoeän- art, Chama papyracea Desmaves (Cogq. foss. Env. de Paris I., pag. 251, Tab. 37, Fig. 3—4; Bass. de Paris I., pag. 582), deren Schale ist jedoch mit kleinen Pünktchen übersät, und am Sehloßzahn zeigen sich Kerben, während bei unserer Art weder die Punktierung noch die Kerben des Schloßzahnes vorkommen ; außerdem zeigen sich auch in den feineren Details einige Abweichungen. Chama callosa NortLing aus der Kreide von Beludschistan stimmt in sämtlichen Charakteren mit Ohama Töröki überein, ausgenommen, daß die Exemplare von Beludschistan etwas größer und rund- licher sind. Dieser Unterschied dürfte aber darin seine Begründung haben, daß die Klappe (Taf. XIX, Fig. 15, 15 a) von Cerevi@ zusammengedrückt ist, da das Verhältnis von Höhe und Länge eines anderen, in Taf. XIX, Fig. 16 und 16 a abgebildeten Exemplars mit den Abbildungen von Norrrine sehr überein- stimmt. Dieses Exemplar ist gerade von so unregelmäßig rundlicher Form, wie die aus Beludschistan, deren Fundort Mazär Drik ist. Zahl der untersuchten Exemplare: zwei. Fundort: Öerevic; Sehicht 9. Familie: Rudistae Lawmarck; emend. DESHAYES, (Hippuritidae p. p. Woonwarn.) Gattung: Hippurites Lauarex ; 1801. Untergattung: Pironaea Mexsscant; 1868. G. Prrona! beschrieb 1868 einen neuen Hippuriten — Hipp. polystylus —, welcher von den bis dahin bekannten Arten dadurch abwich, daß „außer dem Schloßkamm und den beiden Pfeilern noch acht srößere und acht kleinere Kämme in das Innere derselben ragen.“ Mexesumı” stellte für diese Form eine neue Gattung auf: Pironaea, ohne jedoch eine Diagnose zu geben. Pıroxa stellte 1879 (Memorie Y ' G. PıroxA: Sopra una nuova specie di Hippurites. Atti d. Soc. Ital. d. Sc.nat. Vol. IX. 1868, p. 508-511, Taf. V. ® Atti d. Soc. Ital. d. Sc. nat. Vol. IX. 1868. Proc. verb., pag. 402. —_ 271 — del R. Instituto Veneto di Scienze, lettere ed arti, Vol. XIV) die Charaktere des Genus folgender- maßen fest: „Pironaea MENEGH. n. gen.“ „Una cresta e due pilastri eardinali interni come negli Hippurites. In giro altri sediei pilastri, dei quali otto pin lunehi, spatulati, ad otto assai piü brevi, subacuti, alternanti tra di loro. Ai sediei pilastri secondarii corrispondono all’ esterno altrettanti solchi ben marcati, che non si distinguono dai tre solechi corrispondenti alla eresta cardinale e ai due pilastri prineipali.‘“ „Valva superiore ad apparecchio cardinale sconosciuti.“ Zivrer (Handbuch, II. Band, pag. 86) führt Pironaea nur als Sektion auf und bemerkt, daß die Sektionen des Genus Hippurites (Hippurites sensu str.; d’Orbignia WooDwarn; Pironaea MENEGHINT; ? Barettia Woopwarv) den Namen eines Subgenus kaum verdienen." Die Sektion Pironaea charakterisiert Zırrern folgendermaßen: „Die Schloßfalte kurz und dick, außerdem sind an dem Umfang zahlreiche senkrechte Rippen sichtbar, welche als Einschnürungen der äußeren und inneren Schalenschicht in die Wohnkammer reichen.“ Als Beispiele führt er die Arten Hippurites polystylus Pırosa und H. organisans Moxtr. an. Von der unter letzterem Namen beschriebenen Gosau-Versteinerung stellte aber bereits Prof. Zırrern fest, daß dies nicht der echte MH. organisans,” sondern eine sowohl von dieser, als auch von H. sulcatus verschiedene selbständige Art sei, welehe DovvırL£ in jüngster Zeit Batolites tirolicus be- nannt hat (Dovvirız, Et. sur les Rudistes, pag. 103 et 227; tab. XVI, Fig. 1; tab. XXXII, Fig. 13). Diese Formen mögen Zrrrer vorgeschwebt haben, als er die Dicke und Kürze der Schloßfalte be- tonte; denn bei Hippurites (Pironaea) polystylus ist die Schloßfalte gerade im Gegenteil sehr schlank und weit eindringend. Allein auch die eingestülpten Falten reichen nicht bis zur Wohnkammer, sondern werden von der innern Schalensubstanz umschlossen. Außer den eingestülpten Falten betrachten wir als weit wesentlichere Verschiedenheit zwischen Pironaea und den übrigen Hippuriten den Mangel oder doch die überaus kleine Form des Grüb- chens (? Bandgrube) vor der Schloßfalte, was in nachstehender Beschreibung auch besonders be- tont wird, ohne aber die Frage damit für endgültig gelöst zu betrachten. ı ZITTEL erwähnt außer diesen noch eine Sektion als überaus zweifelhafte, vielleicht zu den Korallen gehörige Versteinerung, welche CoxRAD unter dem Namen „? Tamiosoma“ aus dem Miocän von Kalifornien erwähnt. Von diesem Fossil hat sich jedoch mittlerweile herausgestellt, daß es zu den Cirripedien u. z. zu den Balaniden gehört. (Bezüglich mehrerer zweifelhafter Sektionen vergl. PAuL FISCHER: Manuel de Conchyliol. ete. pag. 164; bezüglich der abweichenden Benennung äquivalenter Teile der Schalen: G. STEINMANN und L. DÖDERLEIN, Palaeontologie, pag. 276—279.) 2 Zrvteu hatte nämlich die sog. organisans-Exemplare bereits vor 20 Jahren von DENYS DE MONTFORT'S Art unter- schieden und mit einem an den Fundort erinnernden Namen in der paläontologischen Sammlung zu München bezeichnet. Dieser Name war — wie es scheint — DOUVILLE nicht bekannt und wurde ihm vielleicht auch gar nicht mitgeteilt, sonst hätte er das Fossil nicht (Batolites) tirolicus benannt, nach einem Lande, wo diese Art nach unserem bisherigen Wissen nur an einer Lokalität und auch da nur als Seltenheit vorkommt. Auf die Verschiedenheit des wirklichen „organisans“ und des aus der Gosau stammenden habe ich übrigens auf Grund meiner Münchener Studien und des mit Herrn Geheimrat v. ZITTEL gepflogenen Meinungsaustausches bereits früher aufmerksam gemacht. Vgl. Das Kreidegebiet Lippa—Odvos—Konop. Földtani Közlöny, 1885, Bd. XV, dasselbe im Jahresbericht d. kgl. ungar. Geolog. Anst. für 1884. Budapest 1885, —_— 2 — Fassen wir alle Arten zusammen, deren Randfalten mehr oder weniger auch in die äußere oder innere Schale eindringen, so erhalten wir die folgende Gruppe: 1. Hippurites (Pironaea) polystylus PırosaA;, die drei (nördl. von Udine, bei Subit gefundenen) Exemplare von Friaul, als die typischen Vertreter der Gattung Pironaea und der Art polystylus. 2. Hippurites (Pironaea) corrugata WooDwAarp; von Hakim Khan, asiatische Türkei. WoopwArn bezeichnet zwar das Bakhtiari Gebirge als Fundort (Quart. Journ. geol. Soc. London. Vol. II; 1855, pag. 59), doch rektifiziert Lorrus (ebendort, pag. 284, Fußnote) diesen Irrtum. cy9 Hippurites (Batolites) organısans Moxtrorr. Montagne des Cornes, zwischen Sougraigne und les Clontets, Bains de Rennes und von zahlreichen anderen Fundorten der Oberkreide Süd- frankreichs. 4. Hippurites (Batolites) tirolicus Dowvırız. Bisher nur aus dem Gosautale und seiner Umgebung bekannt, wo dies nach Zırren (Gosau-Bivalven, Denkschriften, XXV, 146) „eine der gewöhn- lichsten Arten ist, wo sie auch Rlippen bildet (Schröckpalfen, Wegescheidsraben) ete.“, einzelne Exemplare in dieser Gegend auch an anderen Punkten. 1. Hippurites (Pironaea) polystylus Pıroxa ; emend. Prraö. Taf. XX, Eis. 14; Taf. XXT, Eie. 1, 2. 1868. Hippurites polystylus PIRONA, Atti della Societä Italiana di Scienze Naturali. Vol. XT, pag. 508 (Sopra una nuova specie di Hippurites). Tab. V, Fig. 1—2. 2 Pironaea nov. gen., MENEGHINI, Ibidem, pag. 402. 1873. N ? cornu-vaceinum BRONN; A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 117. 1876. + nn n in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXVI, pag. 11. 1879. n polystylus Binaanen, Memonie del. R. Institute Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Vol. XIV. Editio separata („Le Ippuritidi del Colle di Medea nel Friuli*), pag 8. Gen. Pironaea MENEGHINI. 1881. ” 5 ZITTEL, Handb. d. Paleont. II. Band pag. 86 Subgen. Pironaea. 1892. n (Pironaea) polystylus PETHÖ; in Földtani Közlöny. Vol. XXII, pag. 155 et 197. 1894. Pironaea polystylus DouvıLLk, Etudes sur les Rudistes. Revision des principales espöces d’Hippurites. IV. Mem. de la Sociste geolog. de France. Paläontologie. pag. 105—108. Tab. XVII, Fig. 1—4. 1896. Hippurites (Pironaea) polystylus PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio mille- naris Hungariae. Institutum geologicum). Pag. 33, No. 76. 1902. Pironaea Slavonia HILBER, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 1901. Bd. 51, pag. 169, tab. V, VI et duas zinkotypi. 1903. Hippurites (Pironaea) polystylus PETHö, Földtani Közlöny, Bd. XXXIII (Aus dem Nachlaß des Verfassers mitgeteilt von Dr. M. v. PÄLFY.), Beschreibung. Schale (untere Klappe) sehr robust, nahezu kegelförmig, unten ein wenig zugespitzt und etwas seitlich gebeugt; nach oben verbreitert, so daß der Durchmesser des Ober- randes denjenigen des unteren Viertels um das Doppelte übertrifft. Die Form der unteren Klappe ist etwas veränderlich; das untere Ende ist bald mehr, bald weniger gekrümmt, aber immer sehr robust. Die äußere Schalenschicht ist im Vergleich zur inneren sehr dünn; ihre Dicke bei den größten Exem- plaren kaum über 7 mm. Die Verzierung besteht aus ziemlich breiten Rippen, deren Anzahl am unteren Ende der Klappe 12 nicht übersteigt; der größere Teil der Rippen ist über dem ersten Drittel zweigeteilt, so daß am Oberrande 1S—20—24 deutlich entwickelte Rippen stehen. An den einzelnen Rippen zeigen sich anfangs feinere (an jeder Rippe 6—12), ein wenig erhabene, mit den Rippen in gleicher Richtung lau- fende Linien, welche von welligen Querfalten durchkreuzt werden. Die Längslinien verschwinden je- doch allmählich, so daß an den oberen Teilen nur mehr hie und da eine Spur von ihnen zu bemerken ist, während die welligen Querfalten bis an den Oberrand zu verfolgen sind, wo ihre Kräuselung sich schon ganz verliert. — Die Primärrippen werden durch tiefe Furchen begrenzt, während die Furchen neben den sich später einschaltenden Rippen etwas seichter zu sein pflegen. — Sehr schön sichtbar wird die allmähliche Entwickelung der Mittelrippen an der Oberfläche, wenn man die äußere Schale ablöst. Auf der Abbildung, Taf. XX, Fig. 2, ist deutlich zu sehen, wie im Verhältnis zum Wachstum die Bi- furkation und in mehreren Fällen die Trifurkation zustande kommt, doch ist die Furche der zweiten Teilung meist schon sehr seicht, so daß sie auf der Außenseite der Schale nicht mehr sichtbar ist; drei- teilige Rippen fand ich an der äußeren Schale überhaupt nicht. Dagegen zeigen einige Stellen der Querschnitte ganz deutlich, daß Teilung zum zweiten, auch dritten und selbst vierten Male vorkommt (Taf. XX, Fig. 2a), obgleich ich diese doppelte Verzweigung an den äußeren Rippen der mir zu Ge- bote stehenden Exemplare nicht deutlich zu unterscheiden vermochte. Mit der äußeren Rippenverzierung steht das Innere der Schale in überaus überraschendem und eigentümlichem Zusammenhang: In den Furchen der Primärrippen dringt die äußere Schalenschicht tief in das Innere der Schale ein und zeigt sich bei größeren Exemplaren in Form von 25—30 mm langen, in der Nähe der äußeren Wand noch schmalen, doch nach innen sich verbreiternden und kolbenartig endigenden Falten in die innere Schalenschicht eingekeilt. In gleicher Weise dringen auch die zwischen- liegenden Furchen, je älter sie werden, um so tiefer ein, so daß manche sich selbst den Primärfalten nähern. Demzufolge finden sich im Innern der unteren Klappe in der Gegend des Oberrandes — außer der Schloßfalte und den beiden Pfeilern — statt der ursprünglichen 9—10—12 Falten samt den zwischenliegenden deren schon 20 und selbst 25 vor, je nachdem sich mehr oder weniger Rippen teilen, oder je nachdem sich einzelne Rippen seltener oder öfters teilen. Die Schloßfalte ist schmal und sehr tief eindringend, an den größten Exemplaren 40—50 mm lang; der erste (vordere) Pfeiler ist kurz und kolbenförmig, der zweite (hintere) dagegen schlank, zwei- mal, selbst dreimal so breit, doch stets kürzer als die Schloßfalte. Dieobere Klappe (Taf. XXI, Fig. 1) legt sich ganz in den Rand der unteren Klappe hinein; sie ist niedrig-kegelförmig; der zentrale Wirbel ragt ca. 25 mm über den Rand hinaus. Vom Wirbel ziehen radiale Furchen bis an den Rand, und bilden ebenso viele Sektoren, als Furchen die Oberfläche der unteren Klappe durchziehen. Dem entsprechend ist der Rand der oberen Klappe mit großen, abgerundeten Zacken umsäumt, welche in je eine Rippenbucht der unteren Klappe eingreifen. Die Schale selbst ist — besonders in der Gegend der Furchen — ziemlich dünn, und — nachdem das Exemplar etwas abgewetzt ist — brechen stellenweise die Primärfalten der unteren Klappe (welche, wie es scheint, den Oberrand stets überragen) ganz durch dieselbe. Die Schale der oberen Klappe besteht aus drei Schichten. Die oberste, Schicht wird durch ein sehr feinmaschiges Netz gebildet (ef. die vergrößerte Abbildung, Taf. NXT, Fig. 1a). Darunter liegt Palaeontographica. Bd. LII, 35 — 2704 — eine sehr feine, dichte und kleine Falten bildende Schicht, welche anscheinend aus ebenso vielen feinen Blättern zusammengesetzt ist, als Falten vorhanden sind; diese Schicht (Taf. XXI, Fig. 1b) wird durch vom Wirbel ausgehende, aus der Masse der Schicht selbst gebildete, oder richtiger infolge der wellen- förmigen Hebung und Senkung derselben entstandene offene Furchen durchschnitten, deren Zahl gegen den Rand hin zunimmt, wo sie sich fächerartig ausbreiten. (Die oberste Netzschicht gleicht derjenigen von Hippurites cornu-vaccinum und anderer Hippuriten, die Furchen der zweiten Schicht sind jedoch nicht radial laufend, wie bei jenen, sondern verästelt auseinandergehend). Die dritte, innerste Schicht, welche ich nicht genau untersuchte, ist vermutlich identisch mit der gewöhnlichen inneren Schicht- substanz der Schale, aus welcher auch die Teile der Schloßvorrichtung bestehen. Das Schloß besteht, soweit ich es an polierten Querschnitten und an einer etwas defekten unteren Klappe untersuchen konnte, aus folgenden Teilen: In der unteren Klappe befinden sich außer der Schloßfalte und den beiden Pfeilern drei Zahngruben und die Anheftestelle des langen, nahezu halbmondförmigen Schließmuskels. Die drei Zahngruben liegen fast in einer geraden Linie, ähnlich wie bei Hippurites cornu-vaccinum. Die Grube des ersten (vorderen) Schloßzahnes liest zwischen der Schloßfalte und dem ersten Pfeiler (Taf. XX, Fig. 4a); die Grube des zweiten Schloß- zahnes (Fig. Sb) — unmittelbar hinter der ersten — ist im Verhältnis zu dieser sehr klein, ihre Wände reichen nicht hoch herauf; die Grube des dritten Schloßzahnes (Fig. 4c) — unmittelbar neben der Wohnkammer — ist am größten und ihre Wände am höchsten, jedoch bleibt am oberen Saum der Wand ein beträchtliches Stück frei, welches zwischen der Wohnkammer und der Grube die Kommunikation vermittelt. Aus der oberen Klappe greifen in die eben beschriebenen Gruben drei verschieden starke Schloßzähne ein: der erste ist schmal (in einem Falle breiter, Taf. XX, Fig. 2a, 4a); der zweite, fast dreieckig (b), ist kaum halb so groß wie der erste; der dritte (ce) ist bedeutend größer als die beiden an- deren und entspringt an der Basis des Schließmuskelansatzes. Der Eindruck des Schließmuskels (d) ist sichel- oder halbmondförmig, nach hinten verschmälert, nahezu die Hälfte des Innenraumes ausfüllend, Taf. XX, Fig. 2a, 4. Überraschend ist es, daß bei dieser Art von jener Höhlung, welehe bei anderen Hippurites- Arten vor der Schloßfalte zu liegen pflegt und zuweilen (wie bei Hippurites cornu-vaceinum) verhältnis- mäßig schr groß ist, an unseren Exemplaren keine Spur wahrzunehmen ist. Von den durch- schnittenen 5 Exemplaren — die Durchschnitte liegen kaum 15—20 mm unter dem Oberrand der un- teren Klappe — zeigte trotz günstigen Erhaltungszustandes bisher keines eine Spur jener Höhlung vor der Schloßfalte, welche nach Woopwarn der Anheftestelle des Schloßbandes, d. i. der Bandgrube, ent- spräche. Es muß daher angenommen werden, daß hier diese Höhlung entweder sehr klein ist, so daß sie an den uns bisher zu Gebote gestandenen Präparaten nicht bemerkt wurde oder aber, daß bei Piro- naea das Schloßband anders situiert ist wie in der Formengruppe des Hippurites cornu-vaceinum. An dem einen Durchschnitte (Taf. XX, Fig 4a) zeigt sich zwar ein kleiner Raum in der Fort- setzung der Grube des ersten Schloßzahnes zwischen der Schloßfalte und dem ersten Pfeiler; allein der- selbe liegt nicht — wie bei den übrigen bekannten Arten — vor der Falte, sondern hinter derselben, er ist zudem so sehr unselbständig und klein, daß es sehr schwierig wäre, diesen Raum mit jener proble- matischen Grube der übrigen Hippnriten, der Ligamentgrube mancher Autoren, zu identifizieren. — 275 — Dimensionen. Die Illöhe des abgebildeten, auf °/,, verkleinerten Exemplars (untere Klappe) ist 290—300 mm, der Durchmesser des Oberrandes im Durchschnitt 140 mm. Diesem Exemplar fehlt die obere Klappe. Vergleiche und Bemerkungen. Hippurites polystylus steht ganz isoliert da, denn es ist bisher kein anderer Hippurit bekannt, in dessen unterer Klappe so zahlreiche und so tief eindringende Falten vorkämen. Die unteren Klappen unserer Exemplare stimmen mit Prroxa’s Beschreibung und Abbildung in den wesentlichen Teilen überein; der einzige Unterschied ist, daß an Prroxa’s Exemplar (einem 90 mm hohen Stück einer unteren Klappe) zwischen den beiden Pfeilern eine Sekundärfalte sichtbar ist, wogegen solche Sekundärfalten zwischen den Pfeilern an keinem unserer Exemplare auftreten. Mit Ausnahme dieses einen Punktes stimmt Pırowa’s Abbildung mit einem unserer kleineren Exemplare sogar in den weniger wesentlichen Teilen fast vollständig überein, so daß hinsichtlich ihrer Identität kein Zweifel aufkommen kann. In Bezug auf die innere Organisation kommt Hippurites polystylus unter allen Hippuriten am nächsten dem von ZrrreL aus den Gosauschichten beschriebenen Hippurites organisans MoNTFoRT sp. (Gosau-Bivalven II., pag. 144, Tab. XXIII, Fig. 11, 13, 14). Dort sind außer der kurzen Schloßfalte und den zwei Pfeilern 4—6—8 kleine Falten vorhanden; diese sind aber meist sehr kurz und schwach, so daß sie gegenüber den inneren Falten von H. polystylus nur als Rudimente erscheinen. Solche Falten habe ich bei H. organisans, an den mir vorliegenden, zahlreichen, südfranzösischen Exemplaren niemals gefunden. Hinsichtlich der Gestalt, Zahl der Rippen und Verzierung gleicht unserer Art auch Hippurites sulcatus DEFRANcE, jedoch kommen die eindringenden Falten — soweit ich mich an französischen Exem- plaren überzeugen konnte — auch bei diesem nicht vor. Zrrrer’s Exemplare (im Münchener paläonto- logischen Museum als „Hippurites Gosaviensis Zirrer“ bezeichnet) müssen wir aus diesem Grunde, mit Rücksicht auf die innere Struktur, als eine von den erwähnten verschiedene Art betrachten; und im Anschluß hieran können wir als sehr wahrscheinlich aussprechen, daß der echte Hippurites organisans in den Gosauschichten gar nicht vorkommt. Zahl der untersuchten Exemplare 5; darunter eine sehr große, ganze, untere Klappe (Taf. XX, Fig. 1), woran noch einige Bruchstücke des Deckels zu sehen sind; ein Bruchstück mit Deckel (Taf. XXI, Fig. 1); Bruchstücke von zwei kleineren und zwei größeren unteren Klappen, auf deren einer die ganze obere Klappe aufliegt, die aber sehr abgerieben ist. Fundort: Öerevic, im Bett des Baches aus der Hippuritenbank (Kocn’s Schieht No. 8); teils an der Quelle, teils lose im Bachbett. Pıronas Exemplar stammt aus der Breccienschicht nördlich von Udine, welche die sogenannte Seaglia-Formation überdeckt, — also nicht von primärer, sondern von sekundärer Lagerstätte; dort wurden außerdem gefunden: Hipp. cornu-vaceinum Bronn und Hipp. bioculatus Lamarcr. Die Breccienschicht ist wahrscheinlich aus dem Gerölle des oberen Senon entstanden, — 2. Hippurites sp. indet. 1873. Hippurites sulcatus Derr.; A.KocH, in Földtani Közlöny, Vol. II, pag. 117. 1876. ” 5 n n in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 11. Aus den diekbankigen Schichten des im Bette des Cerevi@-Baches befindlichen, ca. 10 m breiten Hippuritensandsteinfelsens (Kocm’s Schicht No. 8) liegen mir ca. 12 Fragmente von kleineren Hippuriten vor; außerdem zwei kleine Fragmente aus der Sphärulitenschicht No. 9. Sämtliche Bruchstücke sind untere Klappen, an welchen die feineren Verzierungen nicht deutlich genug zu erkennen sind; außer- dem ist ein großer" Teil der Schalen in Caleit verwandelt, so daß ich von der genauen und sicheren Be- stimmung abstehen mußte. Die Bruchstücke sind ausnahmslos Überreste einer kleinen Art (die Länge der unteren Klappe ist 60—110 mm); sie sind bald schlanker, bald breiter, im ganzen aber dennoch zur Gruppe der schlankeren Arten gehörend. Die Form der Pfeiler und der Schloßfalte erinnert zumeist an Hippurites sulcatus DEFRANcE, allein die dieser Art eigentümliche Verzierung, die auffallend tiefen Längsfurchen, suchen wir an unseren Exemplaren vergeblich. Flüchtig betrachtet gleicht ein und das andere Exemplar wohl noch dem Hippurites organisans MoNTrorT sp. und zwar den breiteren Formen, welche D’ORBIGNY (Pal. fr., terr. eret. IV., Tab. 532) als Hippurites Toucasiana beschrieben hat, welche Art Bayre zu der vorigen zog (Bull. Soc. G&ol. de France 2. Ser., Tome XIV, pag. 698, und Dovvırrz, Etudes sur les Rudistes, pars I, pag. 41). Der Vergleich mit französischen Exemplaren ergab klar, daß unsere Form mit dieser Art nicht identifiziert werden kann. Einige Stücke sehen auch dem Hippurites Loftusi Woopwarn (vom Bakhtijari-Gebirge, an der türkisch-persischen Grenze) ähnlich (Quart. Journ. geol. Soc. 1855, XT., pag. 58, Tab. LIT). Da das vorhandene Material es nicht gestattet, die Art genau zu beschreiben, hielt ich es für zweekmäßiger, die Beschreibung und Abbildung der Art so lange zu verschieben, bis durch neuere Sammlungen etwa komplettere Exemplare geliefert werden. Gattung: Radiolites Lawarer; 1801; emend. BayıE; 1855. 1. Radiolites aff. crateriformis DesmouLiss, sp. Einige sehr große Radiolitenfragmente stehen nach den schräg aufeinander liegenden La- inellen der äußeren Klappe dem Radiolites crateriformis Desmourıns am nächsten (n’Orsıcnv, Pal. fr., terr. eret. IV., pag. 222, Tab. 563. — p’Orzıenv, Prodr. de Pal&ont. Stratigr. Vol. TI., pag. 260. Royan, d&p. Charente-Införieure; Lanquais, döp. Dordogne; beide Orte werden in die Dordonien- bezw. Danien- Etage gereiht). Der Durchmesser der unteren Klappe erreicht 250—300 mm und darüber. Genauere Bestimmung der Bruchstücke ist vorläufig nicht möglich. Fundort: Öerevic, Orbitoidenkalk, im Bachbett (Kocw’s Schicht No. 10). Gattung: Sphaerulites [Derangruerıe; 1805], Lawarcr; 1819. Emend. Bayur; 1855, 1757. DerauKtHERIE kreierte 1805 den Namen Sphaerulites! (ohne die Gattung selbst zu beschreiben) für eine eigentümliche Versteinerung, welche Brucuire? einige Jahre vorher abbildete, jedoch nicht ı Journal de physique 1805. Vol. 61, pag. 396. DFLANETHRIE'S „Spherulit“ ist derselbe, welchen LAMARCK später (1819) unter dem Namen Sphaerulites foliaceus in die Literatur einführte. 2 Encyclop. möthodique. Dicetionnaire de Vers. Vol. I, Tab. 192, Fig. 7—9 (1792). on beschrieb. Das Verdienst der Begründung des Genus kommt Lanarer zu, der zuerst den wesentlichen Unterschied bemerkte, weleher zwischen den Radioliten und Sphäruliten herrscht. Lanarck wies zuerst auf die Schloßfalte der letzteren hin, sowie darauf, daß dieses charakteristische Merkmal bei den Radio- liten nicht vorkommt. Er behandelte die beiden Gruppen als verschiedene Gattungen (Hist. nat. d. Anim. s. vert., I. Ausg. 1819. Vol. VI., 2. Teil, pag. 230—233 und acceptierte für die eine derselben die Be- zeichnung Der ansrmerte’s, für die andere behielt er den Namen Radiolites bei, welchen er schon 1801 gebraucht hatte. L. ce. pag. 231 beschreibt Lamarex die Schloßfalte in der unteren Klappe der Sphäru- liten (jene der oberen Klappe ist ihn jedoch nicht bekannt); er unterscheidet auf derselben nur zwei vortretende Höcker oder Fortsätze und stellt dieselben in den Anmerkungen im Gegensatz mit den ent- sprechenden Teilen der oberen Klappe der Radioliten fest. Lamarox betrachtete außer den Merkmalen der Innenfläche auch die Art der Verzierung als entscheidend, obwohl dieses Merkmal zur Unterscheidung der beiden Gattungen gar kein oder doch kaum ein entscheidendes Merkmal bietet. Aus der Betonung auch nebensächlicher Merkmale ergaben sich bei Lanarcr einige Mißverständnisse, die manche der späteren Autoren irre leiteten, welche das Vorkommen der Schloßfalte nicht für entscheidend hielten, ja sogar die Existenz derselben teils nachwiesen, teils in Abrede stellten, je nachdem sie eine Art mit Schloßfalte (also Sphaerulites), oder eine Art ohne Schloß- falte (also Radiolites) untersuchten. Lange Zeit hindurch stimmten alle Autoren darin überein, daß man die beiden Gattungen Lamarcr’s vereinigen müsse; nur insofern gingen die Ansichten auseinander, daß die einen den Namen Sphaerulites, die anderen den Namen Radiolites für die zusammengezogene Gattung gebrauchten. DeswmouLins,' Desmaves? pu Roquan,’ n’Hougres-Firvas* und andere gebrauchten den Namen Sphaerulites; D’Orgıcny,®” Marnukron,® Procter,” Woopwarp® und Quexstepr” hielten an der Bezeichnung Radiolites fest. Die wenigsten, wie z. B. Bramvirer,!® hielten beide Gattungen getrennt. GorLpruss, der im II. Teile seiner „Petrefaeta Germaniae“ (1834—1840) einige Hippurites- und Sphaerulites-Arten'! in ! Essai sur les Sphörulites, Bordeaux (1826), pag. 127. Leugnet die Existenz des Eckzahnes. Seinen Beobach- tungen lag Radiolites Bournoni DEs-MoUL., sp. zu Grunde. ? Trait& elem. de Conchyliologie (1839—1853). Tab. XV, Fig. 41, 48. ° Cogq. foss. de la famille des Rudistes, ete.; Terr, cr&t. des Corbiöres. Carcasonne, 1841. * Recueil des M&moires etc. IV® partie, M&m., et observ. d’hist. nat. Nimes, 1838. 5 Palsont. francaise. Teır. cret. IV, pag. 194 u. 195. Betrachtet die Schloßfalte „Crete mediane marginale“ als eins der wesentlichen Merkmale, da ihm jedoch die Innenfläche von nur ganz wenigen Exemplaren bekannt war, so vermochte er keine bestimmte Grenze zu ziehen. ° Catalogue möthod. et descriptif (1842) pag. 118. — In demselben Werke stellte er das Genus Dipilidia auf (pag. 111), von welchem es sich später herausstellte, daß es zu Sphaerulites gehöre. * Traitö de Palöontologie (2. edition 1857). Vol. IV, pag. 84. ° Quart. Journ. geol. Soc. London 1855. Vol. XI, pag. 40, 46. — Man. of the Mollusca (3. edition 1875), pag. 446. ° Handb. d. Petrefactenkunde (1. Aufl. 1852), pag. 538. Es ist jedenfalls sehr befremdend, daß QUENSTEDT, einer der scharfsichtigsten und scharfsinnigsten Paläontologen Deutschlands, noch in der 3. Auflage seines Handbuches (1885) die beiden Gattungen zusammenfaßt und über die Hippuriten so äußerst eigentümliche Ideen entwickelt. (L. c. pag. 817—823.) !° Manuel de Malacol. et de Conchyl. (1825), pag. 516—527. !ı Der auf Taf. 164 Fig. 1b abgebildete Sphaerulites foliaceus LAMARCK (bei GOLDFUSS: Hippurites agariciformis, pag. 300) war lange Zeit hindurch das einzige schöne (alte) Exemplar, an welchem die Schloßfalten, die Zahngruben und Schloßmuskeln deutlich wahrnehmbar waren. Allein Goupruss deutete diese Teile ganz irrig, der Organisation der ung treffliehen Abbildungen darstellte, verwarf beide Namen, hielt (pag. 199) die Sphäruliten und Radioliten für generisch nicht von den Hippuriten verschieden und vereinigte alles unter letzterem Namen. Es ist hauptsächlich E. Bayrz zu verdanken, daß die Gattungen Sphaeruhtes und Radiolites jetzt als sicher begründet anerkannt sind. In seiner ersten Abhandlung! behandelt Bayrz Hippurites und Radiolites, im dritten Teil seiner Abhandlung — bei dem Vergleich dieser beiden Gattungen mit Sphaerulites — unterscheidet er letztere schon ganz entschieden von jenen, indem er sagt (pag. 800), das charakteristische Merkmal der Sphäruliten sei die Schloßfalte, wogegen die Radioliten soleher Falte (er&te cardinale) entbehren. — Später, bei Untersuchung des inneren Baus von Sphaeru- lites foliaceus Lamaror,? geht er einen Schritt weiter und bringt zugleich die Abbildung der Innenfläche einer ausgezeichnet erhaltenen unteren Klappe aus den Schichten der Ile d’Aix. Bis dahin hatte er die innere Struktur der Sphäruliten bereits an den Klappen von sechs Arten, diejenige der Radio- liten aber an fünf Arten untersucht und auf Grund dieser Untersuchungen erklärte er — die Frage der Verwandtschaft und der Organisation immer entschiedener formulierend — daß die beiden Gattungen künftig gesondert zu behandeln seien, indem er diejenigen Formen, bei welchen das Vorhandensein der Schloßfalte unzweifelhaft konstatierbar — Sphäruliten, diejenigen aber, welche keine Schloßfalte besitzen — Radioliten nannte. — In seinen nächsten Arbeiten bestärkte und beleuchtete er diese seine Auffassung aufs neue, indem er die innere Struktur von zwei merkwürdigen Radioliten beschrieb.” Zwei Jahre darnach veröffentlichte er eine neue umfassendere Studie,* in welcher er sich eingehend mit der Organisation der sämtlichen bekannten Rudisten, sowie mit ihrer geologischen Bedeutung und der Frage ihrer vertikalen Verbreitung beschäftigte. Die Gattungen Radiolites, Sphaerulites, Hippurites unterscheidet Bayre in erster Reihe nach dem Vorhandensein oder Fehlen der Schloßfalte: Genus Radiolites. Schloßfalte nie vorhanden; Genus Sphaerulites. Schloßfalte stets vorhanden; Genus Hippurites. Mit Schloßfalte und außerdem mit zwei innerlichen Pfeilern. Bavre’s Charakteristik der Gattung Sphaerulites lautet: Ss op „Schloßfalte immer vorhanden. „Das Schloß besteht aus zwei Schloßzähnen, welche vermittels eines gemeimsamen Stammes Brachiopoden angepaßt: so z. B. nannte er die Zahngruben „Muskelhöhlungen“, die Muskeleindrücke aber „Armfurchen‘, die Schloßfalte ist, obgleich auf der Abbildung mit einem Buchstaben bezeichnet, in der Beschreibung gar nicht erwähnt. Später gelangten aus dem Carentonien von Charent (Ile d’Aix) mehrere solche schönen Exemplare in die Sammlungen, ohne aber, daß die richtige Erklärung ihnen rasch gefolgt wäre. Erst Zrrrwu (Handb. d. Palaeont. I, 2, pag. 89, Fig. 126) bot eine Kopie der Gospruss’schen Abbildung mit einer Erklärung der einzelnen Teile. ı Observationes sur la structure des coquilles des Hippurites, suivies de quelques remarques sur les Radiolites: Bull. Soc. ge&ol. de France. 2® Serie, tome XII (1854—1855), pag. 772-807. Tab. XVII, XVII, XIX. ® Observ. sur le Sphaerulites foliaceus LAMARCK. Ebenda (1855—56) pag. 71—84, Tab. 1. 3 Observ. sur le Radiolitess Jouaneti Dss MouLIns, sp. Ebenda pag. 102—113, Tab. VI. — Observ. sur le Radiolites cornu-pastoris DES MOULINS, sp. Ebenda pag. 139—146, Tab. IX. * Nouvelles observ. sur quelques especes de Radiolites. Bull. Soc. g&ol. de France. 2. Serie, Vol. XIV (1856—57), pag. 647— 719, Tab. XIII, XIV, XV. an die obere Klappe angewachsen sind und deren freie Enden einander vielmehr genähert sind, als die Schloßzähne der Radioliten; die hintere Fläche der Zähne ist stets gekerbt. „Die Zahngruben (in der unteren Klappe) sind in der Mitte der Klappe und der die Fortsetzung der Schloßfalte bildenden geraden Linie verwachsen, was zur Folge hat, daß zu beiden Seiten der Schloßfalte, hinter den Zahngruben, sich zwei kleinere Höhlungen bilden, welche von der vorderen großen Kammer vollständig getrennt sind, in der das Tier wohnt; dies smd die postdentären Hohlräume (cavitös postero-dentaires). „Zwei Schließmuskeln, deren Eindrücke ebenso sitniert sind, wie bei den Radioliten, d. i. beider- seits vor den Schloßzähnen. „Ein Schloßband ist nieht vorhanden. „Die äußere Schicht beider Klappen ist von zellen(säulen)artiger Struktur.“ Nach den Beweisführungen Bayre’s wurde die Trennung der Gattungen Radiolites und Sphaeru- Iites von den meisten Paläontologen acceptiert, mit Ausnahme der Engländer, welche die beiden Gattungen bis heute vereint halten.! S. P. Woopwarn untersuchte gerade um ein Jahr früher die innere Organisation der Rudisten, ehe Bayrr’s erste diesbezügliche Abhandlung erschien. Woopwarn trug seine Abhandlung „On the Structure and Affinities of the Hippuritidae.“ (Quart. Joum. Geol. Soc. Vol. XI (1855) pag. 40—61, Tab. III, IV, V) schon im Frühjahre 1854 in der Londoner geologischen Gesellschaft vor, in Druck erschien dieselbe erst im ersten Hefte 1855. (Bayre’s erwähnte erste Abhandlung ist vom Frühjahr 1: 55 datiert). Bayre ging jedoch auch fernerhin selbständig vor und zog Woopwarp’s Arbeit, wenigstens in der Frage der Struktur, nieht in Betracht, und beruft sich nur in einer Abhandlung darauf (Bull. Soc. g&ol. XIV, 1856—57 [1557, Mai], pag. 665, 689 ete.), aber auch nicht in der Frage der Struktur, sondern nur bei den Synonymen einiger Arten. — Die Resultate dieser beiden Ge- lehrten gehen in manchen Punkten sehr auffallend auseinander. Bayrz verharrt nämlich auch in seinen letzteren Abhandlungen in seiner Meinung, daß die THppuriten, Radioliten und Sphäruliten keinerleiSchloßbesitzen, und schließt dieses negative Merkmal bei der endgültigen Feststellung auch in die Charakteristik der Gattungen ein, wie wir dies bezüglich einer Gattung oben auch zitierten (Bull. Soc. g60l. Vol. XIV, pag. 674—675). ' In der zweiten Auflage (1879) seines „Manuel of Palaeontology* erwähnt H. A. NicHoLson noch immer nur Hippuriten und Radioliten (pag. 493—495). — RALpH TATE erwähnt in dem Appendix zur dritten Auflage (1875) von WooDWARDS Man. of the Mollusca (das Manuel selbst ist keine neue Auflage, sondern nur ein Stereotypabdruck) das Sub- genus d’Orbignya Woopw. (Append. pag. 72), sagt aber kein Wort über die Separierung der in Frage stehenden beiden Gattungen. — Vom praktischen Gesichtspunkte und besonders, wenn sehr wenig und mangelhaftes, oder infolge der Fossili- sation bedeutend verändertes Material zur Verfügung steht, bildet eine Schwierigkeit stets ein großes Hindernis für die genaue Bestimmung. In solchen Fällen sind nämlich die Sphaeruliten viel schwerer von den Radioliten zu unterscheiden, wie diese beiden Gattungen von den Hippuriten. Die Beschaffenheit der Hippuriten läßt sich eventuell auch an einem einzigen Exem- plare konstatieren, wenn man die untere Klappe oberhalb des zweiten Drittels durchsägt, wodurch die Schloßfalte und die beiden inneren Pfeiler durchschnitten werden; wogegen man hinsichtlich jener — wenn man den zart konstruierten Schloß- zahn nicht deutlich erkennt — sich sehr leicht täuschen kann. Ganz denselben Schwierigkeiten begegnen wir jedoch nahezu bei allen Gruppen der Muscheln, denn ohne die genaue Kenntnis der Schloßzähne ist man selten oder gar nicht imstande, das Genus zu bestimmen. Dieser Einwand zerfällt daher in sich selbst. — ZN) — Woopwarnp gelangte zu einem gerade entgegengesetzten Resultat. In der unteren Klappe der Hippuriten wies er nämlich vor der Schloßfalte (first, or ligamental, inflection) kleine Gruben nach, die er (]. ec. pag. 42—43) als die Gruben des inneren Schloßbandes (‚,cartilage-pits“) deutet. Er basiert seine kurze Erklärung auf die präparierten Klappen von Hippurites cornu-vaccınum BRONN; Hippurites radiosus DresmouLıns und Hippurites Toucasianus! (Fig. 2—8). — Ferner trennte Woon- wARD die Gattungen Radiolites und Sphaerulites nicht voneinander, sondern behielt den früheren Namen bei und gab auch Abbildungen der Präparate der drei Arten: Radvolites ceylindraceus Desm. (senkrechter Durchschnitt, Fig. 9), Radiolites mammillarıs Marm&rox (obere und untere Klappe, Fig. 10 bis 11, 13— 14)? und Radiolites Hoeninghausi Desu. (Steinkern, Fig. 15—16). — Woopwarn’s Exem- plare sind ohne Ausnahme Stücke mit Schloßfalte, also in oben skizziertem Sinne keine Radioliten, sondern Sphäruliten. Woopwarp weist auch bei diesen Sphäruliten auf die von ihm soge- nannten Bandgruben (cartilage-pits) hin, welehe sowohl in der unteren als auch in der oberen Klappe sich zu beiden Seiten neben der Schloßfalte befinden (Fig. 10—11); in der Beschreibung fügt er hinzu, daß die Bandgrube der unteren Klappe tief und gefurcht sei und durch eine Einbiegung (die Schloß- falte) der inneren Schalenschicht zweigeteilt werde. Woopwarn basiert jedoch seine Ansicht auf nichts anderes, als auf die Furchung jener Vertiefungen und einige Analogien. Die Existenz des Schloßbandes war danach nicht als bewiesen zu betrachten und Woopwarp’s® Meinung wurde auch von keinem außerenglischen Paläontologen acceptiert Zu bemerken ist noch, daß Bayre die Höhlungen hinter den Zahngruben der unteren Klappe und jene hinter den Zähnen der oberen Klappe konsequent postdentäre Höhlungen (cavites postero-den- taires) nennt und von denselben sagt, daß sie bei allen von ihm untersuchten Sphäruliten vorkommen, daß ihre Größe aber je nach dem minderen oder stärkerem Vortreten der Schloßfalte variiert; daß sich ferner in denselben nicht immer solche unregelmäßigen, vorstehenden Platten finden, wie in den ent- sprechenden Höhlungen (der oberen wie der unteren Klappe) von Sphaerulites Hoeninghausi, ferner, daß in den kleineren Arten (wie z. B. Sph. alatus), deren postdentäre Höhlungen gleichfalls klein sind, diese Leisten niemals auftreten. Nach Bayre’s Ansicht konnten diese Höhlungen nicht zur Aufnahme des Tierkörpers dienen. (Bull. XIV., pag. 661, 662). Seit Erscheinen der Arbeiten Bayre’s veröffentlichte Zırrer? Beiträge zur Beleuchtung der Sphäruliten, indem er aus den Gosauschichten den Sphaerulites angeiodes Pıcor DE LArrrrousE sp. be- schrieb und auch dessen inneren Bau darstellte, jedoch nur von der oberen Klappe, weil die Innenseite der unteren Klappe nicht gut freigelegt werden konnte. GEMMELLARO? beschrieb unter dem Namen Sphaeru- lites Spallanzani eine Art aus dem sizilianischen Turon mit Darstellung aller Teile der oberen Klappe, während auch er von der unteren Klappe nur die äußere Ansicht bieten kann. ' Dieses Exemplar ist nach BAyLe (l. c. pag. 699) = Hipp. organisans MONTF., sp. ® Nach BAYLE sind auch dies Exemplare von Sphaerulites cylindraceus (l. ce. pag. 689). ®: WoODWARD übernahm die Details seiner erwähnten Abhandlung auch in sein „Manual of the Mollusca* auf (pag. 440). — Cfr. NıcHouson, Man. of Palaeontology, 2. edition I. Band, pag. 495. * Bivalven der Gosau-Gebilde. Denkschr. d. Kais. Akad. d. Wissensch. Mathem.-naturw. Klasse. Wien 1866. XXV. Band, pag. 148. ° Nota sopra una Sphaerulites del turoniano di Sicilia. Giornale di Scienze Naturali et Econ. ete. (Palermo 1865), Vol, T, pag. 151. —, al — Bei dem unten beschriebenen Sphaerulites solutus nov. sp. ist nicht nur jedes einzelne Detail bekannt, sondern auch die Schloßteile sind vollständig tadellos erhalten. Der Öerevicer dunkelgraue Mergel (Schicht No. 9) und schwarze glimmerige Tonmergel (Schicht No. 7) bildeten ein günstiges Kon- servierungsmittel, in welchem sich selbst die kleinsten Teile intakt erhielten (wenn nicht etwa die Exem- plare selber beträchtlichere Mängel erlitten) und aus dem sie, wenngleich mit großer Schwierigkeit und Mühe an entsprechenden guten Stücken vollständig präpariert werden konnten. Die Stücke liefern manche neue Details zur Kenntnis der Sphäruliten. Aus den zitierten Werken von Bayre, Braımnviste, D’ORBIGNY, DEsmouLıns, Desmayes, GorD- Fuss, GEMMELLARO, WoopDwAarD und Zırrer war die obere wie die untere Klappe mehrerer Arten bereits bekannt, jedoch läßt sich nicht gleichzeitig behaupten, daß auch die Gestalt aller Details vollständig be- kannt gewesen wäre. So z. B. hat die genaue Form der Schloßfalten und ihr Ineinanderschließen. bisher niemand beschrieben. Auf den abgebildeten Exemplaren waren nämlich die Kanten der Schloßfalte nie- mals vollständig konserviert, hinsichtlich der Art und Weise des Ineinanderschließens.wurde, wenn ich nicht irre, überhaupt keine Meinung ausgesprochen, außer man nahm an, diese Falten möchten sich etwa nebeneinander einfügen. Über diese Frage äußerte sich einzig und allein D’OrBIGNYy mit einigen Worten: „... la valvesup&@rieure est pourvue, sur la region cardinale, d’une er6te m&- diane saillante sur le bord, qui correspondeälaerötedel’autreeöte“... (Pal. fr., terr. er&t. IV., 195). Hieraus läßt sich jedoch nicht entnehmen, in welcher Weise denn eigentlich die Schloßfalten der beiden Klappen ineinander greifen. Die Einfügung nebeneinander hielt ich nicht für vereinbar mit der Form und mit der Be- stimmung der Schloßfalten. Zur Lösung dieser Frage mußten die schönsten Stücke der Sammlung geopfert werden, denn ein sicheres Resultat war nur von untadelhaften Exemplaren zu erwarten. Es gelang an einigen Präparaten hinsichtlich der Lage, Form, Struktur und Bestimmung der Schloßfalte manch neue Details zu konstatieren, zu welchen noch die Entdeekung des eigentlichen innerlichen Schloßbandes hinzukam. 1. Sphaerulites solutus nov. sp. Taf. XXI, Fig. 1 13; Taf. XXI, Fie 1—15; Taf. XXTIV, Eie. 15. 1573/76. Sphaerulites sp. et nov. sp. A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 117, 119; Vol. VI, pag. 23, 23. 1876. h nov. sp. A. KocH, in Jahrb. d.k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10, 13, 14. Beschreibung. Schale dick, mittelgroß, unter den Sphäruliten eher zu den kleineren Formen zu zählen; die Klappen sehr verschieden gestaltet. Die obere Klappe ist deckelartig, wenig gewölbt; der Wirbel exzentrisch, in die Nähe des Schloßrandes gerückt und kaum oder gar nicht vortretend, so daß es zuweilen schwierig ist, denselben überhaupt zu unterscheiden; es ist jedoch zu be- merken, daß der Schloßrand der Klappe von der Wirbelgesend an rascher ab- und einbiegt, als der übrige Teil desselben. — Die untere Klappe ist schief-kegelförmig, gegen den Wirbel hin plötzlich Palaeontographiea. Bd. LIT. 36 — 282 — verengt; der Wirbel, namentlich intakter Exemplare ist sehr zugespitzt und seitwärts geneigt. Die un- tere Klappe gleicht einer spitzigen phrygischen Mütze. Die Klappe zeigt kein Anzeichen dafür, daß sie angewachsen wäre; es muß daher angenommen werden, daß diese Art ganz frei lebte und eventuell auch ihren Aufenthaltsort nach Belieben wechseln konnte. Die Individuen dieser Art kommen stets einzeln vor; zusammengewachsene Exemplare waren nicht zu beobachten. Die Schale besteht aus zwei sehr verschiedenen Schichten, welche sich meistens sehr deutlich 4 und voneinander ablösen. Die äußere Schale der unteren Klappe ist dick, gegen den Rand 3 selbst 5ınal dicker, als die innere Schicht; wogegen in der Mittelgegend (besonders an der Seite des Schloß- randes, wo das Schloß angebracht ist) die beiden Schichten nahezu gleich dick, ja die innere Schicht an diesen Stellen zuweilen selbst etwas dieker ist als die äußere. An der oberen Klappe dagegen ist die äußere Schicht in der Regel etwas dünner, als die innere. Die innere Schicht beider Klappen ist von gleichartig feiner, schichtenartiger Struktur, und in fossilisiertem Zustande ganz porzellanartig, stets hell gelblich-weiß. Die äußere Schicht ist ebenfalls von schichtenartiger, um nicht zu sagen blätteriger Struktur: Die Schichten derselben, welche gleichsam aus übereinanderliegenden Blättern be- stehen, laufen parallel mit dem einwärts geneigten und von außen nach innen schräg abgestutzten Rand- saum, sie folgen aber auch gleichzeitig der Richtung der Falten der äußeren Verzierung im der Weise, wie es Taf. XXII, Fig. 13 zeigt. An den Schichten der fossilisierten, jedoch nicht völlige umgewandelten Exemplare sind auch Farbennuancen zu bemerken, so daß je eine aus sehr zahlreichen Blätterchen be- stehende braune Schichtengruppe durch viel hellere Streifen von der anderen getrennt wird (Taf. XXIII, Fig. 13). Die äußere Verzierung der Schale! besteht aus sehr wenig vortretenden welligen Falten, welche an einzelnen Stellen sich ganz glätten, wogegen an anderen Stellen die Säume der übereinander lie- genden — aus einer Gruppe sehr feiner Schichten gebildeten — Blätter ein wenig hervortreten, ohne aber stufenartig zu werden. An der unteren Klappe in der Gegend der Schloßfalte, welche dem vorderen (oberen) Teil ent- spricht, und von hier nach rechts und links (bezw. nach vorne und hinten) laufen wenig vortretende (nach rechts oft ganz verschwimmende) Querfalten, welehe von der Schloßfalte beiderseits, nach rechts und links, mit einer verhältnismäßig sehr großen Schwenkung nach oben gegen die Ränder ziehen, und hier ragen die Ränder selbst, einen großen Bogen bildend, vor, so daß in der Gegend der Schloßfalte eine Vertiefung, d. i. eine konkave Einbiegung, beiderseits davon aber je ein Wellenberg entsteht. An dem’ Rande gegenüber der Schloßfalte (Unter- oder Hinterrand) bilden die zusammenlaufenden Falten zwei Wellen, so daß in dieser Gegend drei Wellentäler und darin zwei Wellenberge entstehen. Diese Form der Verzierung entspricht vollkommen der Form der Ränder, welche in dieser Gegend der Rich- ' Der leichteren Orientierung wegen ist zu bemerken, in welcher Lage die Klappen zu betrachten sind, denn dar- nach ändern sich die Ausdrücke rechts und links, vorne und hinten für die einzelnen Teile. Wenn man die Klappen mit dem Schloßrand nach oben stellt, so daß der Wirbel der unteren Klappe nach vorn fällt, also ebenso, wie man die übrigen Muscheln zu betrachten pflegt, so ist bei unserer Art die untere Klappe die linke, die obere Klappe aber die rechte. Wegen der Unregelmäßigkeit der Form ist jedoch die Orientierung viel leichter, wenn man die Schloßränder gegen sich und den Wirbel der unteren Klappe nach unten hält. In diesem Falle neigt die Wirbelspitze nach links (Taf. XXII, Fig. 1a, 2a und 7); diesen Teil nennen wir den vorderen Teil (in obigem Sinne den oberen oder die Gegend des Schloß- randes bezw. der Schloßfalte), den ihm gegenüber stehenden Teil (in obigem Sinne den unteren) aber den hinteren Teil. — 283 — tung der Verzierungsfalten entsprechend vortreten, in manchen Fällen sogar sehr bedeutend (Fig. 1, 2, 3, 3b, 6 und 7). Auf diesen Wellenbergen sind die Verzierungsfalten bogenartig geschwungen, gegen den Rand sich erhebend; wogegen die Falten der Wellentäler häufig Winkel — zuweilen sogar recht scharfe Winkel — bilden (Fie. 3). Auf der Außenseite der unteren Klappe, an dem der Schloßfalte entsprechenden Teile, zieht eine vortretende, stumpfe Linie, de Kammlinie, vom Schloßrand bis zum Wirbel (Taf. XXIII, Fig. 1a, v.). Diese Kammlinie, welche der Richtung der inneren Schloßfalte vollständig entspricht, ist jedoch zuweilen so verschwommen, daß sie kaum (Taf. XXIJ, Fig. 1 a), oder gar nieht zu unterscheiden ist (Taf. XXTII, Fig. 2a und 7). Die Verzierung der oberen Klappe besteht aus konzentrischen, jedoch viel feineren Falten, welche neben und oberhalb des exzentrischen Wirbels bedeutend verschmälert zusammenlaufen. — Hier ist zu bemerken, daß die obere Klappe in der Wirbelgegend (quer oberhalb der Schloßfalte und der Zähne) plötzlich abwärts, bezw. einwärts gebogen ist, und gleichsam eine schwach gewölbte, nahezu schräge Traufe bildet. In manchen Fällen ist diese Einbiegung sehr gering (Taf. XXII, Fig. 1 und 2); zuweilen dagegen (obgleich nur in wenigen Fällen) so auffallend, daß der Wirbel der oberen Klappe gleichsam einen kleinen Kegel zu bilden scheint (Taf. XXII, Fig. 7; Taf. XXIII, Fig. 3a und 3b). Dem Randsaum der unteren Klappe vollständig entsprechend gestaltet sich auch der Rand der oberen Klappe, an welchem sich drei, vom Wirbel ausgehende, seichte Radialfurchen zeigen, zwischen welchen zwei etwas vortretende, ebenfalls radiale Felder liegen; wobei zu bemerken ist, daß die linke (vordere) Furche meist sehr seicht ist, zuweilen ganz verschwindet; die mittlere Furche pflegt ver- hältnismäßig am tiefsten zu sein, während die Tiefe der anderen ziemlich variiert. Die obere Klappe legt sich ganz in den Randsaum der unteren Klappe hinein; am hinteren (unteren) Rande treffen die Wellenberge der oberen Klappe mit den Wellenbergen der unteren Klappe zusammen. Die Randsäume der unteren Klappe sind nach rechts und links von der Schloßfalte, be- sonders aber gegen links, in manchen Fällen auffallend verflacht und verbreitert (Taf. XXTI, Fig. 1b und 2b). Däres Innen ’sieitzenderr sumstiemiems Kllarpıprer (Bat. xx Re: 10, 9 2ra)aistiniersund nahezu ebenso schief kegelförmig wie, von außen betrachtet, die Klappe selbst; die Schale ist in der Gegend der Wirbelspitze etwas verdickt und infolgedessen ist der Wirbelteil des Steinkerns stumpf (Taf. XXII, Fig. 11). Am Schloßrand der Klappe hängt die innere Schicht beiderseits faltenartig herab und aus diesen herabhängenden und aneinander haftenden zwei Schichten bildet sich die Schloßfalte (e), welche vom Saum des Innenrandes in etwas geschwungener Linie nahezu bis an den Wirbel hinzieht, nach unten allmählich schwächer werdend. — Das obere Ende der Schloßfalte am Randsaum ist schräg abgestuzt. Rechts und links von der Schloßfalte liegt je eine einwärts geöffnete Zahngrube (m, vordere oder linke, m’ hintere oder rechte Zahngrube), deren seitliche und untere Säume ein wenig aufgebogen sind. Diese Alveolen werden in der Mitte, wo sie sich berühren, durch die aus der Wand beider gebil- deten Mittelfal te (Taf. XXIII, Fig. 2a, e; siehe auch Fig. 1 und 2) voneinander getrennt. Die Wände der Zahngruben bilden sich aus der Substanz der inneren Schicht und verschmelzen unten (gegen den Wirbel) gänzlich mit der inneren Schicht; oben dagegen, bei der Mittelfalte, stehen die mitt- leren Säume in der Form eines mehr oder weniger breiten V auseinander; hinter ihnen bleibt eine a ziemlich geräumige Höhlung, welehe zur Aufnahme des Schloßbandes und bezw. als Anheftestelle des unteren Teiles desselben dient. Diese Höhlung nennen wir die untere Bandgrube (d), bemerkend, daß dies dasselbe ist, was Bayır als cavit&s post&ero-dentaires bezeichnet hat. In diese Höhlung fügt sich die Schloßfalte ganz frei ein und auch noch weiter unten, wo die Wand der Zahn- grube mit der inneren Schicht verschmilzt, setzt sich die Schloßfalte in einem engen, jedoch selb- ständigen Kanal beinahe bis zur Wirbelspitze fort. — Hinter den Wänden der Zahngruben geht in der Bandgrube von einer (vielleicht auch der anderen) Seite der Schloßfalte eine kleine und zarte Stützleiste aus (Fig. 2a), welche bei dem Exemplar, dessen Abbildung eben zitiert wurde, die Schloßfalte ein Stück hin gleich einer Schlinge umfaßt, um — neben derselben einen kleinen Zwischen- raum lassend — weiter unten mit der gegenüberliegenden inneren Wand der Zahngrube zu verschmelzen. An einem anderen Exemplare (Taf .XXII, Fig. 12) ist diese Leiste sehr kurz und verbindet die Schloß- falte mit der gegenüberliegenden Wand der Zahngrube. Links ist diese Leiste an mehreren Exem- plaren deutlich wahrzunehmen, und ihre Spur ist auch an dem Querschnitt zu erkennen; rechts aber war ich nieht imstande, ihr Vorhandensein unzweifelhaft festzustellen. Fast scheint es, als ob_ diese Leiste dem Fulernum, welches das Schloß der Muscheln stützt, entspräche und es wäre demnach wohl statthaft, dieselbe als Fuleralstütze (tigildum fuleralis) zu bezeichnen. An der Kante der Schloß- falte bildet sich eine feine und scharfe, V-förmige Furche, welche an intakten Exemplaren schon mit freiem Auge wahrnehmbar ist. Diese Furche wollen wir, zur Unterscheidung von der unten zu beschrei- benden äußeren Furche der Schloßfalte, Kantenfurche nennen (Fig. 1, 2, 2a bis e). Die Zahn- gruben sind gefurcht; in jeder Zahngrube sind 10—15 Kerben deutlich wahrzunehmen. Zugleich sei bemerkt, daß an manchen Exemplaren, an welchen der Saum der Zahngruben abgebrochen ist, zwei Sehiehten zu unterscheiden sind und es scheint, daß die gekerbte Schicht gleichsam das Unterfutter des Grübchens sei. Rechts und links von den Zahngruben sind die Eindrücke der Schließmuskeln sichtbar (Fig. 1 und 2, k, RK”), welche jedoch bei jungen Exemplaren so zart sind, daß sie kaum oder gar nicht zu unter- scheiden sind. Die Grenze der Eindrücke pflegt meistens eine etwas vortretende, rauhe, aber feine Linie anzudeuten. Der Eindruck des rechten (den Schloßrand aufwärts und den Wirbel links gewendet: hinteren) Schließmuskels hat die Gestalt eines verschobenen Vierecks; der Eindruck des linken Schließ- muskels zieht in der Regel ein wenig tiefer herab, ist auch etwas schmäler und spitziger, als der rechte, in der Größe aber wenig von demselben verschieden. Außer diesen Details ist die Wand der Innen- fläche der unteren Klappe ganz glatt. Inder Innenseite deroberen Klappe bildet sich am Schloßrand, gleichfalls aus der Verdoppelung der Einbiegung der inneren Schicht eine kleine und zugespitzte Schloßfalte (ec), auf der Kante mit einer eben solchen feinen V-förmigen Furche, wie an der Schloßfalte der unteren Klappe. Hinter der Schloßfalte (die Klappe von der Innenfläche gesehen und mit dem Schloßrand gegen uns gekehrt) ragen zwei Schloßzähne (f, f’) hervor, neben den Schloßzähnen je ein Fortsatz, d. i. die den Schließmuskeln als Anheftestelle oder Stützen dienenden Vorsprünge (p, p‘). Weder die Zähne noch die Vorsprünge sind bis an ihre Basis freistehend, sondern lehnen sich mit dem Rücken an einen huf- eisenförmigen Wulst und sind mit demselben ein gutes Stück hin verwachsen, so daß sowohl von den Schloßzähnen, als auch den Muskelstützen nur die Spitze ganz frei bleibt. Der hufeisenförmige Wulst | [0} je 0) Qu | (Fig. 3 und + n, n‘) setzt sich weiter fort und verschwindet in der Gegend des hinteren (unteren) Randes; innerhalb desselben liest eine ziemlich geräumige, gegen die Wirbelgegend vertiefte und dort in stumpfer Spitze endigende Höhlung (O) — die Wohnkammer der oberen Klappe. — Die äußere, bezw. vordere Fläche der Zähne ist gekerbt; der linke Zahn ist etwas kleiner, schmäler und spitziger, als der rechte (immer gegenüberstehend verstanden); bezüglich der Form ist der Querschnitt des linken Zahnes (von der abgebrochenen Spitze betrachtet) meist unregelmäßig dreieckig, während der Querschnitt des hinteren Zahnes einem etwas schiefen Viereck gleicht, — und diesen Querschnitten entspricht beiläufig auch die Form der Zähne. Nach abwärts sind beide Zähne konvergierend, verschmälert und zugespitzt. In der Mitte, gerade hinter der Schloßfalte, sind die beiden Zähne durch eine tiefe Furche voneinander ge- trennt, welche an der Basis der Schloßfalte da, wo diese mit dem Rücken an den Hufeisenwulst gelehnt ist, sich zu einer kleinen Bucht erweitert. Ähnlich tiefe, aber schmälere Furchen liegen zwischen dem äußeren Saum der Zähne und den Muskelansätzen. Die Zähne und der Hals der Muskelansätze — an der Grenze des Zahnkörpers und der Innenfläche — sind stark eingeschnürt, so daß an ihrer Basis, wo sie an die Innenfläche der Klappe angewachsen sind, ringsum ein tiefer, nach hinten breiter werdender Kanal läuft, welcher nur in der Mitte von der vortretenden Schloßfalte unterbrochen wird. Von der Schloßfalte ausgehend, läuft am Randsaum eine scharfe und tiefe Furche, die Randsaum-Furche hin, welche die innere Schicht von der äußeren sehr auffallend scheidet. Eine ähnliche, jedoch weniger tiefe Furche zieht auch am Saum des Innenrandes der unteren Klappe, an der Grenze der beiden Schichten hin. Es ist jedoch zu bemerken, daß die Randsaumfurche der oberen Klappe nicht immer so tief, sondern zuweilen sehr seicht ist, obgleich die Grenze zwischen den beiden Schichten stets sehr deutlich zu erkennen ist. Den Unterschied zwischen beiden Fällen veranschaulichen recht klar die abge- bildeten Randsäume der oberen Klappe (Taf. XXIII, Fig. 3, 5; siehe auch den entsprechenden Teil in Fig. 4). Sämtliche Teile des Schlosses der oberen Klappe sind, gleich demjenigen der unteren Klappe, aus der Substanz der inneren Schalenschicht gebildet. Wenn man die untere Klappe mit dem Schloßrand gegen sich hält und mit dem Wirbel abwärts gerichtet betrachtet — so wie in unseren Abbildungen — so erblickt man an vollständig intakten Exem- plaren ganz deutlich die Kammlinie (Taf. XXIII, Fig. 1a v), jedoch wie bereits oben erwähnt, ziemlich selten. Entfernt man die äußere Schicht der Schale, so daß darunter die innere Schicht ganz unangetastet - bleibt, so sieht man, daß der äußeren Kammlinie vollständig entsprechend auch an der inneren Schicht vom Randsaum bis zum Wirbel eine nach links neigende und die konkave Biegung nach links rich- tende Furche hinzieht (Taf. XXII, Fig. 9, vs.; Taf. XXIIL, Fig. 12, vs.), und daß in diese Furche die braune Masse der äußeren Schicht keilartig ein wenig eindrinst. An der inneren Fläche der losge- lösten äußeren Schicht ist in der Regel eine der Furche entsprechende, sehr auffallend vortretende und scharfe Leiste sichtbar. Gleicherweise dringt auch an der oberen Klappe die äußere Schicht keilartig zwischen zwei Platten der Schloßfalte; nach Entfernung der äußeren Schicht ist auch hier eine eben solche, aber viel kürzere Furche vorhanden, welche vom Wirbel bis zum Randsaum zieht (Taf. XXIII, Fig. 14 und 15, vs‘). Diese an der inneren Berührungsfläche der beiden Schichten liegende Furche nennen wir die Intertestalfurche der Schloßfalte. Die zwischen die Platten der Schloß- falte eindringende Kante der äußeren Schicht der oberen Klappe erscheint in manchen Fällen gleichsam vorgebildet vor dem Zusammmenneigen der beiden Platten in der Furche des Randsaumes (Taf. XIX, A, 8% nk Die Schloßfalte der oberen Klappe hat, von der Seite gesehen, nahezu die Form eines Dreiecks, dessen Spitze nach unten gerichtet ist, dessen obere Seite aber abgerundet an der inneren Schicht der Schale haftet; genau genommen ist allerdings keine der Umgangslinien gerade (Taf. XXIII, Fie. 3 und 4, ec). Die vordere Kante, welche von der Kantenfurche durchschnitten wird, ist ein wenig konkav, d. i. vom Randsaum an bis zur Spitze bogenartig ausgeschnitten, dieser Ausschnitt ist jedoch sehr seicht. Der hintere Teil ist gleichfalls konkav, der Ausschnitt desselben aber bedeutend tiefer. Die Schloßfalte ist an der von der Furche durchschnittenen Kante am schmälsten; von da nach hinten verbreitert sie sich, so daß der an den Hufeisenwulst gelehnte Teil zwischen den beiden Zähnen der brei- teste ist, Dieser hintere Teil ist flach, eine Furche zeigt sich darauf nicht, an sehr reinen Exemplaren aber wird in der Mitte die Berührungsstelle der beiden Platten durch eine dunklere feine Linie an- gedeutet. Es wurde bereits oben bemerkt, daß das obere Ende der Schloßfalte bezw. die gefurchte Kante der unteren Klappe schräg abgestutzt ist. Dieser Ausdruck ist jedoch so zu verstehen, daß die schräg abgeschnittene Kante keine gerade Linie bildet, sondern von der Seite betrachtet einen konkaven, also einen von der furchigen Kante der oberen Schloßfalte gerade entgegengesetzten Bogen bildet. Wenn sich die beiden Klappen schließen und die Zähne genau in die Zahngruben dringen, so fügen sich auch die beiden Schloßfalten ineinander, und zwar so, daß in die Kanten- furche der unteren Schloßfalte sich die eine Kante (in einem Falle die rechte, in einem anderen Falle die linke Kante) der oberen Schloßfalte genau einfügt, als wenn man zwei W mit ihren unteren Spitzen ineinanderfüste OD. wie dies Taf. XXIII, Fig. 10 und 12, w, klar veranschaulicht. Das Schloßband ist innerlich. Das eine Ende des Schloßbandes ist an den hinteren, verbrei- terten und ausgebogenen, flachen Teil der Schloßfalte der oberen Klappe angeheftet; von hier aus zieht es neben der unteren Schloßfalte in die kanalartige Bandgrube und dringt in dieser bis in die Wirbelgegend, wie dies durch senkrechte, gerade die Mittellinie des Schloßbandes berührende Durchschnitte dargetan wird (Taf. XXIL, Fig. 13, h; Taf. XXIII, Fig. 5, 6 und 9, die mit h bezeichneten schwarzen Streifen). Es erscheint als wahrscheinlich, daß die oben beschriebene Stützleiste in der Bandgrube zur besseren Be- festigung des Schloßbandes diente. Die bräunlich-rote Masse des Schloßbandes kommt in geschlossenen Klappen dieser Art tatsächlich vor, so daß bei den Sphäruliten das Vorhandensein eines inneren Schloß- bandes künftig nicht mehr bezweifelt werden kann. An Durchschnitten, welche die Schloßfalten be- rühren, erscheint das Schloßband — wie aus den eben erwähnten Abbildungen ersichtlich — als oben eingebuchtetes, zartes, bandartiges Gebilde; es ist jedoch wahrscheinlich, daß dasselbe in frischem Zu- stande etwas massiger war. Wenn man die Schloßfalte der oberen Klappe der Länge nach, zugleich senkrecht und in der Mitte durchschneidet, bezw. ein vollständig intaktes geschlossenes Exemplar derart abschleift, daß der Schnitt gerade durch die Mitte geht, so sieht man oberhalb der Anheftestelle des Schloßbandes, also der unteren eingebuchteten Teile, einen kleinen Zuwachskegel, welcher aus halbkreis- förmig aufeinanderliegenden und nach oben fortwährend kleiner werdenden Schichten besteht (Taf. XXII, Fig. 13, &; Taf. XXIII, Fig. 5 und 6, g). Dieser Anwachskegel deutet, wie es scheint, a die stufenweise Entwickelung des Schloßbandes an, und zeigt, in welchem Verhältnisse die Anheftestelle allmählich größer wurde. Zur Ergänzung bereits betonter Variationen muß auch noch hervorgehoben werden, daß die untere Klappe bisweilen eckig ist, diese Eckigkeit ist jedoch nur an einem kleinen Exemplar scharf aus- gebildet (Taf. XXII, Fie. 3, 3a und 3b). An der unteren Klappe desselben (die obere fehlt) bilden sich drei auffallende und zwei verschwommene Kanten, welche von den Randsäumen gegen den Wirbel hin ziehen. Dieser Form kommt das auf Taf. XXII, Fig. 2 und 2a abgebildete Exemplar nahe, jedoch sind die Kanten daran nieht ebenso kräftig entwickelt. Dimensionen. Die Höhe der geschlossenen Klappen (in der Lage der Abbildungen), von Wirbel zu Wirbel gemessen, stimmt mit dem Durchmesser des Randes der unteren Klappe bald vollkommen überein, bald übertrifft sie denselben, bald ist sie geringer; der Unterschied ist jedoch niemals beträchtlich. Zu be- merken ist auch noch, daß der Rand der oberen und bezw. der unteren Klappe selten gerundet, sondern ein wenig schief und gestreckt gestaltet ist, so daß der vom Schloßrand senkrecht gezogene Durch- schnitt zumeist den Querdurchschnitt übertrifft. Dies Verhältnis äußert sich noch auffallender an der oberen Klappe selbst. A. Dimensionen ganzer Exemplare. .I. Exemplar II. Exemplar III. Exemplar IV. Exemplar V. Exemplar (Taf. XXIII, Fig.1) (Taf.XXIll, Fig.2) (Taf. XXU, Fig...) (Taf. XXIII, Fie.4) (Taf. XXUI, Fig...) Höhe (von Wirbel zu Wirbel) 37 mm 43 mm 58 mm 23 mm 26 mm Größter (Längs-) Durchschnitt 3er A DAR, I OT Quer-Durchschnitt . . . . Sde, 402%, Dose En 2: B. Dimensionen von oberen Klappen. Kleineres Exemplar Größeres Exemplar (Taf. XXIL, Fig. 4; Taf. XXIII, Fig.5, 7) (Taf. XXII, Fig. 5) Längsdurchschnitt, senkrecht auf die Schloßfalte . 32.5 mm 44 mm Querdurchschnitt, quer auf die Schloßfalte . . . 3022, 30 Vergleiche und Bemerkungen. Unter den Sphäruliten steht Sphaerulites solutus ganz isoliert da. Hinsichtlich der Gestalt kommt ihm noch am nächsten Sphaerulites Coquandi Bayır (Bull. Soc. geol. XIV, 687, — Radoolites sinuata D’Orgıcny, Terr. eröt. IV, Tab. 570, Fig. 5). Bei dieser Art sind jedoch beide Klappen mit radialen Linien verziert. Noch näher kommt unserer Art der kleine, ursprünglich als Dipilidia unisulcata Mars. be- schriebene Sphaerulites unisulcatus MATHERON sp. (Catal. method. pag. III; Tab. IV, Fig. S—9). Die Gestalt gleicht zwar im ganzen derjenigen unserer Art, allein die Klappen sind, besonders hinsichtlich der Ränder, ganz anders geformt. Leymerize hat als Phrygia pyrenaica („Description des Pyrenees“, pag. 801, Tab. U, Fig. 9—12) eine bizarre Versteinerung beschrieben, über deren innere Struktur er nichts zu sagen weiß. Nach den Abbildungen scheint es, daß dies nichts anderes als stumpfwirbelige untere Klappen einer Sphäruliten-Art ist, deren Verzierung noch glatter, einfacher und feiner geschichtet ist, als bei unseren Exemplaren. H£BERT erwähnt diese Art in seinem vergleichenden Verzeichnis der Versteinerungen des oberen Da- a — nien unter dem Namen Capulus pyrenaicus Leya. sp., doch, wie ich glaube, nicht mit Recht (Bull. Soc. geol. de France 1881—82. 3. ser. Vol. 10, pag. 664). Zahl der untersuchten Exemplare: Weit über 100; darunter zahlreiche fragmen- tarische und mangelhafte Stücke, während die schönsten Exemplare der Präparierung zum Opfer fielen. Fundort: Cerevic. Schicht No. 7, 9 und 11. Die meisten Stücke fanden sich in der Schicht No. 9 (Kocn#’s Sphärulitentonmergel). In der Schicht No. 11 wurden nur wenige, etwa S—10 mangelhafte 7 Stücke gefunden; nicht viel mehr waren in der Schicht No. 7 zu finden, darunter aber einige herrliche Exemplare. Das Schloßband ist an Exemplaren aus letzterer Schicht am deutlichsten zu erkennen. 2. Sphaerulites sp. indet. Taf. XXIT, Fig. 14. 1876. Sphaerulites styriacus ZITT., A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 25. H ; 5 5 n in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 13. Das abgebildete Fragment der unteren Klappe eines sehr schlanken Exemplares, aus Schicht 9 von Üerevic, und ein zweites kleineres Fragment sind aus mehrfachen Gründen mit der vorhergehenden Art nicht zu vereinigen. Das Verhältnis der Höhe und des Durchmessers der Mündung ist sehr wesent- lich anders wie bei Sphaerulites solutus. Die Höhe des abgebildeten Fragments ist 27 mm (ergänzt, möchte es über 40 mm hoch sein), der größte Durchmesser der Mündung beträgt 21 mm. Die äußere Schicht der Schale fehlt größtenteils, an den erhaltenen, kalzinierten Stücken derselben ist die Ver- zierung nicht klar zu unterscheiden; nur an einer Stelle zeigen sich vom Wirbel gegen die Ränder lau- fende Radiallinien. An der intakten inneren Schicht ist die Furche der Schloßfalte sehr deutlich zu erkennen und ebenso auch an der Innenfläche der losgelösten äußeren Schicht die der Furche ent- sprechende Erhöhung. Die Richtung der Furche bildet den zweiten Grund zur Sonderstellung der Form. Von vorn betrachtet ist die Furche nach rechts geneigt, d.h. der konkave Teil der Neigung ist nach rechts gerichtet, bei Sphaerulites solutus ist dagegen die Furche der Schloßfalte, von vorne betrachtet, sitieitisn ach ]inks s/ene 1 cita (eft, Narı xx, Bi. 9:7 Tat, XXI Ri larundeld)): Die Zahngruben dieser Art sind der Form entsprechend schlank gewesen; dafür zeugt schon das abgebildete Fragment, denn an dem abgebrochenen unteren Ende, außerhalb des Kanals der Schloß- falte ist noch die untere Spitze der Zahngruben wahrzunehmen. Hinsichtlich der Schlankheit der Gestalt, der Richtung der Schloßfalte und, inwiefern nach dem Fragment geschlossen werden kann, auch des Habitus stimmt unsere Form mit Sphaerulites Desmou- liniana MATHERON sp. sozusagen vollständig überein, jedoch nur mit jener Abbildung (Taf. VIII, Fig. 3), welche ein der äußeren Schicht entkleidetes Exemplar in °/, der natürlichen Größe darstellt. Unser Fragment ist viel kleiner als Marwkrovw’s Exemplar, welches er zuerst unter dem Namen Radiolites Desmoulintana aus dem Turon des Dept. Bouches-du-Rhone beschrieben hatte (Catal. möth. et deser. pag. 122, Tab. 8). Bayre erwähnt diese Art unter dem Namen Sphaerulites Moulinsi (Bull. Soc. geol. de France, 2. ser. Vol. XIV, pag. 685), indem er zugleich p’Orsıeny’s Irrtum berichtigt, der unter obigem Namen eine ganz andere Art darstellt (Pal. fr., terr. eröt. IV., Tab. 551). — Auch Radiolites (reete Sphaerulites) Leymeriei Bavır (Leymerte, Deser. des Pyrönees, pag. 781, Tab. P., Fig. 5, 6), — 289 — welcher bisher nur aus dem Garumnien von Anzas (Haute-Garonne) bekannt ist, hat mit unserer Art — nach Exemplaren im Münchener paläontologischen Museum — sehr auffallende Ähnlichkeit, noch mehr als mit voriger Art. Auch bei dieser ist die Schloßfaltenfurche scheinbar nach rechts neigend. Bei fehlender oberer Klappe, nur auf Grund des mangelhaften Fragments der unteren Klappe, halte ich es nicht für rätlich, das Stück mit Bayrr’s oder Mar#krov’s Art zu identifizieren. Die einzige sehr mangelhafte Art der südindischen Kreide, Sphaerulites indica Srorıczka (Oret. Pel. Tab. XXT, Fig. 4), ist ebenfalls eine, unserem Fragment ähnliche schlanke Form. Familie: Lucinidae DESHAYES. Gattung: Lucina Brvevmrr; 1792. 1. Lucina proboscidea Prrnö; nov. sp. Taf. XXIV, Fig. 14. Beschreibung. Von dieser Art stand mir nur eine linke Klappe zu Gebote. Diese ist länglieh-rund, etwas länger, als hoch. Äußerlich ist sie mit dicht gereihten konzentrischen Linien ver- ziert. Der Wirbel ist nur wenig, doch sehr scharf vorragend und etwas nach vorne geneigt; an seiner Basis zeigt sich eine sehr schmale und kleine Lunula. Es ist ein Charakteristikum dieser Art, daß der vordere Teil der Klappe bedeutend nach vorne verlängert ist. Der zahnartig vortretende Basalteil des Fulerums und der Lunula ist kräftig entwickelt, die Nebenzähne dagegen, soweit dies an der defekten Klappe erkennbar, sind ganz geschwunden. Dimensionen. IH'ohendergKl app er res 5HEmm Iängea(Breite)iderselben@ an nes, Dicke:derselbentenes an le et on Lane en on Hiöhey-Hlyanger (El) er: 0:89 Dicke (auf ein zweiklappiges Exemplar bezogen) : Länge (=1) 0.43 Vergleiche und Bemerkungen. Der hier beschriebenen Klappe gleicht von den Arten aus der Kreide zumeist die südindische Lucina fallax Storiczka (Cret. Pel. pag. 256), der Form nach besonders die auf Taf. XIII, Fig. 16 und 17 abgebildeten Exemplare. Allein die Verzierung der südindischen Art besteht aus breiter gestellten, konzentrischen, scharfen Lamellen, zwischen welchen sich auch feine Linien zeigen; die Lunula ist breiter und größer, auch die Dieke um vieles bedeutender, so daß trotz der mehr oder minder großen äußeren Ähnlichkeit keine Verwechslung möglich ist. Fundort: Öerevic. Kalkiger Serpentinsandstein (Kocm’s Schicht No. 11). 2. Lucina sp. I SORNAL, Ines Ein einziges, flach gedrücktes Exemplar, von welchem zwar beide Klappen vorhanden sind, dessen Schloß aber nicht zu präparieren war. Die Gestalt ist rundlich, der Wirbel etwas vortretend, die Palaeontographica. Bd. LIT. 37 — 290 — Oberfläche ist mit feinen konzentrischen Linien verziert. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Stück zu Lucina gehöre; sichere Bestimmung ist aber nicht möglich. Die Abbildung des Stückes hat weiter keinen Zweck, als das Vorkommen einer Form anzudeuten, welche von sämtlichen Arten der Fauna abweicht. Fundort: Cerevic, glimmerige schwarze Tonmergelschicht No. 7. Familie: Cardiidae LaAmakck. Gattung: Cardium Lmngk; 1757. Von den in der Öerevicer Kreide vorkommenden sechs Cardien konnte nur eines mit einer bereits bekannten Form, Cardium Duclouxi aus dem Garumnien Kataloniens und der südfranzösischen Pyre- näen, identifiziert werden. Cardium pseudoproductum ist als vikariierende Form von (ardium productum, dieser sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung so überaus weit verbreiteten charakteristischen Art der oberen Kreide zu betrachten, und es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich herausstellen wird, daß das südindische (ardium produetum der Trichinopoly-Gruppe nicht mit der Art übereinstimmt, deren Namen es gegenwärtig führt, sondern daß es mit der Cerevicer Art identisch ist. Es ist bemerkenswert, daß ein so häufiger und charakteristischer Typus der oberen Kreide, wie Protocardia, in der Öerevicer Fauna vollkommen fehlt. 1. Cardium quadricristatum Pernö; nov. sp. Taf. XXIV, Fig. 1—5. Beschreibung. Kleine, dünnschalige Form; der Querschnitt des geschlossenen Klappen- paars gleicht einem Kartenherz. Die Form ist stets höher als lang (breit), bald schlanker, bald etwas gedrungener, nicht ganz gleichseitig. Der Vorderteil ist schwach abgerundet, etwas schräg abfallend. Der Wirbel ist schmal und klein, stark eingebogen. Die Verzierung besteht aus granulierten Rippen, Falten und feinen Leisten. Über den Vorderteil ziehen zwei granulierte Rippen, welche durch eine sehr schmale Furche voneinander ge- trennt sind; am mittleren Teile ragen vier scharfe, doch sehr zarte Falten vor, welche gleichfalls durch schmale Zwischenräume voneinander getrennt sind, in welchen aber noch je zwei radiale feine Linien sichtbar sind; der hintere Teil ist mit 16—18 sehr feinen Radialleisten verziert. Die seitlichste der 4 feine Leisten, Falten des mittleren Teiles, welche durch einen breiten Zwischenraum (worin sich 3 ähnlich jenen des hinteren Teiles, befinden) von den vor ihr liegenden granulierten Rippen getrennt wird, ist, wenn zerbröckelt und abgewetzt, einer granulierten Rippe ähnlich. (Diese Täuschung machte auch unsern Zeichner irre, der an zweien der vergrößerten Abbildungen (2 und 2a) statt der Falten, granulierte Rippen zeichnete, wogegen er an der dritten (2b) sowohl die Form als auch die abge- brochene Falte sehr deutlich zur Anschauung brachte). Das Schloß ist ein charakteristisches Cardium-Schloß; der Schloßzahn der rechten Klappe ist im Vergleich zu seiner kleinen Gestalt sehr stark, und gleicht einem spitzigen, nach oben gekriimmten Haken; die Nebenzähne sind verhältnismäßig klein und stehen sehr dicht an den Schloßzähnen. 297 — Dimensionen. Schlankes Exemplar: (Gedrungenes Exemplar: Durchschnitt: BO) 0 0 5 000 14 mm 11 mm _ Länge (Breite) . . . Omen One: — Höhe : Länge (=1) . 1.55 1.22 1.33 Dicke : Länge (= 1) . 1.16 1.22 1.19 Vergleiche und Bemerkungen. Der Gestalt nach gleicht Cardium quadrieristatum zwar einer und der anderen Art aus der Kreide, allein hinsichtlich der Verzierung ist es von sämtlichen auffällig verschieden. In der Skulptur erinnert sie noch am ehesten an manche alttertiäre Arten mit Faltenverzierung, ist jedoch von denselben durch den ganzen Habitus sehr wesentlich verschieden. Zahl der untersuchten Exemplare: vier; ein komplettes Exemplar (Fig. 1), zwei linke Klappen (Fig. 3) und eine rechte Klappe. Fundort: Öerevic; glimmeriger schwarzer Tonmergel (Kocm’s Schicht No. 7). 2. Cardium Duclouxi Viva. Taf. XXIV, Fig. 6—10. 1874. Cardium Duclouxi VIDAL, Terreno Garumnente de Cataluna, pag. 36, Tab. VII, Fig. 42, 42a. 1878. 5 5 LEYMERIE, Descr. des Pyrenöes de la Haute-Garonne. Atlas Tab. Q, Fig. 10. 1881. » „ n Ibidem, Texte, pag. 779. 1896. & a PETHö, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 79. Beschreibung. Mitteleroße Form, Schale dick, Klappen gleichgroß, jedoch nicht gleich- seitig, die Länge (Breite) wird stets durch die Höhe übertroffen. Umriß unregelmäßig, schief, abge- rundet viereckig; der Vorderrand ist meistens, der Unterrand immer abgerundet; der Hinterrand schräg, nach hinten gerade abfallend. Wirbel vorstehend und verschmälert eingebogen. Die Verzierung besteht aus radialen Rippen, deren Zahl auf einer Klappe 24—30 beträgt; der Rücken der vorderen Rippen ist gewölbt, am gewölbtesten und breitesten ist der Rücken in der Gegend des vorderen Unterrandes; die hinteren und teilweise auch die mittleren Rippen sind scharf; sämtliche Rippen sind mit winzigen Höckerchen verziert, welche auf den scharfen und den schmalen Rippen (wie an dem oberen Teil der vorderen Rippen) rundlich, perlenartig sind, auf den breitrückigen Rippen dagegen immer breiter werden, am Randsaum den ganzen Rippenrücken einnehmen und als feine Querfalten erscheinen. Der Schloßrand ist, von der Innenfläche gesehen, ein wenig bogig geschweift, zuweilen nahezu ganz gerade; die Schloßzähne sind im Vergleich zur Größe nicht sehr kräftig, die Nebenzähne sind stark entwickelt und stehen unmittelbar in der Biegung des Schloßrandes ziemlich nahe an den Schloßzähnen. Zwischen den tiefen Kerben des inneren Randsaumes stehen breite Zähne. Dimensionen. Mitteleroßes Exemplar: Größtes Exemplar: Hiöherder2 Klappen 18—22 mm 30 mm Länge (Breite) der Klappen. . . . . 16—19 „ 26 „ Dicke des geschlossenen Klappenpaares . 14—15 „ JA, IHiöhey:Thancen Cal) 1.12—1.16 1.15 Dicke : Länge =1) . . . . . „2... ..087—0.80 0.92 . —_ 292 — Vergleiche un d Bemerkungen. Auf die überraschende Tatsache, daß die Cerevicer Exemplare mit Cardium Duclouxi Vıpar identisch sind, wurde ich durch Coguaxp’s Sammlung auf- merksam. Vorher wäre ich geneigt gewesen, diese Exemplare mit dem südindischen (ardium (Acantho- cardium) pullatum Srorıczka aus dem bräunlichen Kalk und lichten Sandstein der Trichinopoly-group von Vylapandy und Anapandy zu identifizieren. In der Coll. Schracıwrweır (Münchener paläont. Mu- seum) fand ich kleine Cardien, welche mit Srorıczka’s Art vollständig übereinstimmen, und deren Ge- steinsmasse ein eben solcher bräunlicher Kalk ist, wie ihn Srorıczxa erwähnt. Die Form und Verzierung der Rippen sind vollständig ebenso wie bei den Öerevicer Exemplaren, nur sind diese Exemplare sehr klein, kaum über S—-10 mm hoch, wogegen Storıczka bedeutend größere Exemplare in natürlicher Größe abbildet. Im ganzen genommen sind diese Formen viel zierlicher als die Cerevicer Exemplare. Die Exemplare von Cardium Duclouxi in der Coguanpschen Sammlung stammen von dem Originalfundort dieser Art, von Figols (Garumnien), und die beiden etwas lädierten Fragmente sind hinsichtlich der Gestalt und Verzierung, ja sogar der Färbung und Beschaffenheit des Materials (grau- lich-brauner, sehr kalkiger Mergel) den Cerevicer Exemplaren so ähnlich, daß es unmöglich ist sie von- einander zu trennen. Die Gipsabdrücke der größten Exemplare (die von vier Seiten aufgenommenen Kopien von Vıpar’s größtem — auf Taf. VII, Fig. 42 dargestelltem — Originalexemplar) stimmen mit unseren Exemplaren, insbesondere mit dem auf Taf. XXIV, Fig. 6 abgebildeten, so überraschend überein, daß es unmöglich ist, ihre Identität in Zweifel zu ziehen. Nach alledem halte ich die Frage auch heute noch nicht für unumstößlich entschieden, ob das siidindische Cardium pullatum nicht etwa mit dem spanischen Cardium Duclouxi identisch sei, in welchem Falle der Bezeichnung Srorıczxa’s die Priorität zukäme; aber sicher ist es, daß die Cerevider Exemplare mit den spanischen Exemplaren vollständiger übereinstimmen, als mit den südindischen. Zahl der untersuchten Exemplare: über zwanzig. Fundort: Die ersten Exemplare von Cardium Duclouxsi rühren aus dem Garumnien bei Figols (Katalonien) her, wo sie mit Cerithium figolinum vorkommen „entre las capas de carbon de Serchs y Figol“ (Vıpar). Leyaerıe erwähnt die Art aus den Pyrenäen von Anzas, wo sie selten ist und nur in defekten Exemplaren vorkommt, und von Ausseing, wo sie in besseren Exemplaren gefunden wird. Bei Cerevi@ kommt diese Art im Kalkmergel, gleichfalls mit Cerithium figolinum- zusammen, vor und zwar am Fuße des Berges Orloväc (Adlersberg) im westlichen Arm der zwei Bäche, welche sich an der südlichen Spitze jenes Berges vereinigen. 3. Cardium pseudo-productum PrrHö; nov. sp. Taf. XXIV, Fig. 11—12. 1873. Cardium productum Sow. sp. (?) A. KocH, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 119. 1876. H » n Idem, ibidem, Vol. VI, pag. 25. ” n n ” A.Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 13. 1896. „ pseudo-productum PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), Pag. 33, No. 80. ı Beschreibung. Schale diek, Umriß eiförmig; Querschnitt der geschlossenen beiden Klappen von Kartenherzform. Die Klappen sind stark gewölbt, gleichgroß, jedoch nicht gleichseitig; in der Regel übertrifft die Höhe die Länge (Breite), sowie die Dicke sehr beträchtlich. Sowohl der Vorderrand als auch der Hinterrand sind abgerundet, nur der Teil hinter dem Schloßband fällt etwas schräg herab. Die Wirbel sind stark vortretend, eingebogen und einander sehr genähert. Die Verzierung am Mittelteil der Klappen besteht aus vortretenden Rippen, welche durch tiefe Furchen voneinander getrennt sind. Auf der Hinterseite der Rippen ragen Stacheln hervor, welche jedoch leicht abbrechen, so daß an den Rippen nur die Stümpfe oder nur deren Spur übrig bleibt. Wenn man solche stachellose Rippen (deren Höhe 1—1'!/, mm, die Dieke aber kaum über einen halben Milli- meter beträgt) von der Seite betrachtet, so scheint es, als habe man eine Art feinen Gesimses vor sich, in welches in schönster Ordnung und gleichweit voneinander entfernt Fenster eingeschnitten wären. So kommt es, daß, wenn diese Rippen abgewetzt oder abgebrochen werden, was bei ihrer überaus zarten Beschaffenheit sich sehr leicht ereignet, sie gerade eine solehe Spur hinterlassen, als hätten in dieser Reihe ursprünglich Stacheln gestanden. In den Furchen zwischen den Rippen befinden sich sehr win- zige Warzen. Diese Rippen erstrecken sich nicht auf den vorderen und hinteren Teil der Klappen; diese sind statt dessen mit einfachen, perlenartigen, sehr leicht abfallenden Warzen verziert, zwischen den Reihen der größeren Warzen liegen auch hier Reihen von bedeutend kleineren Warzen, und zwar abwechslungsweise. (An dem abgebildeten Exemplar haben sich einige solche Warzen ganz intakt er- halten). Die vorderen Warzenreihen sind größer und ein wenig breiter als die hinteren. Wenn die Warzen abfallen, so löst sich auch die oberste feine Schicht der Schale ab und an der kahlen Schale, besonders in der Wirbelgegend, bleiben dann sehr feine Rippen, deren Rücken durch eine linienförmige Furche gespalten wird, so daß der Rücken jeder einzelnen Rippe zweikantig ist. Die kleineren und erößeren Warzen liegen in diesen feineren Furchen. Die einzelnen Rippen werden durch tiefere und mit den Rippen eleichbreite Furchen voneinander getrennt. Gegen die Ränder werden die Rippen breiter, die Furchen geräumiger, verlieren jedoch von ihrer Schärfe und verschwimmen ein wenige. (Im Zusammenhang hiemit bemerke ich, daß an der kahlen Schale von Cardium pseudo-productum sich ganz dasselbe Bild zeigt, welches an kahlen Exemplaren von Cardium productum Sow. aus dem Gosau- tale zu sehen ist, mit dem Unterschiede, daß die Rippen der letzteren im Vergleiche zu den unserigen viel roher und die Warzen derselben niemals auf den Rippen, sondern immerinder Furche stehen). Der Schloßrand ist bogig geschwungen; in der linken Klappe steht ein kräftiger Schloßzahn und zu beiden Seiten sehr dicht neben ihm je ein starker Nebenzahn. Der Innenrand ist fein gezähnt. Dimensionen. IHohear.. Ya mm han ep (Breite) en er AA Wickest.. ea Se er ee DIE Höhe, Bänser— TI) 2 N 2 A Dicke: Länge =1). . . . . 1.34 Vergleiche und Bemerkungen. (ardium pseudo-productum ist am ähnlichsten dem Cardium produetum Sowerey, in der Form nahezu dessen Eberbild. Die Verzierung erscheint, flüchtig betrachtet, und besonders wenn man nur die abgewetzten Exemplare vergleicht, gleichfalls übereinstim- —_— 294 — mend, und dies erinnert besonders an jene Form, welche Russ als Cardıum alternans und Cardıum intermedium aus dem Kutschliner (böhmischen) Hippuritenkalk und dem Launer Plänerkalk beschrieb, welche Zırrer jedoch nur für Varietäten von (ardium produetum Sow. hält. Zrrrer hat in seiner Mono- graphie über die Gosau-Bivalven mehrere, unter sehr verschiedenen Namen beschriebene Formen zu Cardium productum gezogen, teils als mit derselben vollständig übereinstimmend, teils als von der- selben nur wenig abweichende Varietäten. (Vergl. Zırre: Gosaubivalven, pag. 141). Sehr wichtig ist die Verzierung. Wenn man diese nur flüchtig untersucht, oder wenn sehr mangelhaftes Material zur Verfügung steht, so können leicht Täuschungen vorkommen. Die Verzierung von (ardium productum Sow. ist, nach Zrrrer. wörtlich zitiert, folgende: „Die Oberfläche ist mit einer großen Anzahl Radialrippen versehen, zwischen denen sich etwas schmälere oder gleichbreite Furchen befinden, die in regelmäßigen Abständen erhabene, mehr oder weniger scharfe, dachziegel- förmige Schuppen tragen. Diese Reihen von Schuppen sind von verschiedener Stärke, gewöhnlich folgt auf zwei schwächere eine stark hervortretende Reihe, doch ist diese Reihe keineswegs konstant. Diese Verzierung ist jedoch nur in seltenen Fällen an Exemplaren aus der Gosau vollständig erhalten ; meistens sind die Schuppen so stark abgerieben, daß sie wie runde Körner aussehen, oder aber sie sind gänzlich abgestoßen, so daß man nur noch ihre Ansatzstellen erkennen kann.“ (Gosaubivalven, Denkschr. XXIV, pag. 142). “In der Beschreibung dieser Art sagt D’Orsıcny (Pal. fr. terr. er&t. IIT., pag. 32), daß die Ober- fläche der Schale mit einfachen, breiten Rippen verziert ist, welche durch Furchen voneinander ge- trennt sind; in den Furchen liegen in länglichem Bogen gereihte Perlen, und zwar in sehr mannig- facher Reihenfolge: jede Perlenreihe besteht aus ziemlich großen Körnern und zwischen denselben laufen meist zwei Reihen kleinerer Perlen, zuweilen aber auch nur eine Reihe und sehr selten drei kleinere Perlenreihen zwischen je zwei größeren Körnerreihen. Diese Beschreibungen passen ganz gut zu der Verzierung von (ardium productum, wenn man die Art ungefähr! so wie Zırrer auffaßt. Anders ist es, wenn man das Cardium (Trachycardıum) pro- ductum Srorıczka (Cret. Pel. South. India, pag. 217, Tab. XI, Fig. 15—16) aus Südindien in Betracht zieht. StorıczkA identifiziert seine Exemplare unbedingt mit Cardium produetum aus den Gosauschichten und hält es für überflüssig, der lateinischen Diagnose der „so wohl bekannten Art“ ausführlichere Er- läuterungen anzufügen, setzt aber sogleich hinzu, daß „jene Erklärung, wonach bei dieser Art die Stacheln oder Warzen nicht auf den Rippen, sondern in den dazwischen liegenden Furchen gelegen sind, seiner Ansicht nach auf einem Mißverständnis beruhe.‘“ Nach Srorıczka befinden sich „die Warzen oder Stacheln nur an der einen Seite der Rippen, reichen jedoch bis zum Fuße der Nach- barfurche hinab“, und wenn dann diese leicht abspringenden Gebilde abgeschürft werden und ver- schwinden, dann bleiben auf der Oberfläche der kahlen und abgewetzten Schale „die Spuren der Stachel- ! Ich sage deshalb nur ungefähr, weil ZITTEL das MÜNSTER’sche Cardium asperum (GOLDFUSS, Petref. Germ. II, pag. 221, Tab. 144, Fig. 8) nur als Varietät dieser Art betrachtet, das REuSs’sche Cardium alternans aber streng zu dieser Art zieht. Letztere Art hat später auch GEInITz (Elbtalgebirge, Palaeontographica XX. Band, 1. Teil, pag. 230, Tab. 50, Fig. 10) beschrieben; er erklärt dabei, daß Cardium alternans Reuss von Cardium productum Sow. zu trennen sei, weil nach seiner Beobachtung auf je eine mit größerer Warzenreihe verzierte Rippe regelmäßig eine Rippe mit kleinerer Warzenreihe folge. Wo und wie aber diese Warzen angebracht sind, ist weder aus der Beschreibung noch der Abbildung von GEINITZ mit Sicher- heit zu entnehmen. | | basen in den Nachbarfurehen zurück und erwecken den Eindruck, als ob sie schon ursprünglich und einzig nur von da entsprossen wären.‘ Srorıczka beruft sich als Beispiel auf das rezente Cardium (Trachycardium) elongatum Sow. Dem gegenüber ist mit voller Bestimmtheit zu erklären, daß nach dem mir vorliegenden und genau untersuchten Exemplare Srorsczra’s Bemerkung hinsichtlich Cardium produetum aus den Gosau- schichten nicht stichhaltig ist; denn bei demselben sind die Warzen immer in den zwischen den Rippen befindlichen Furchen angebracht. Äußerst zutreffend ist dagegen Srorıczka’s Bemerkung im Hinblick auf die Verzierung unseres Cerevicer Exemplars, insofern wenigstens, als auch bei diesem die Stacheln auf den Rippen zu sehen sind. Es unterliegt somit keinem Zweifel, daß die Cerevicer Exemplare be- sonders nach ihrer Verzierung viel besser mit der indischen Art übereinstimmen als mit den Strobel-Weissenbacher und St. Gilgener Exemplaren des Gosautales. Sicher jedoch ist es, daß weder die südindischen noch die Cerevicer Exemplare mit Cardium produetum aus den alpinen Gosauschichten identifiziert werden können. Zahl der untersuchten Exemplare: zwei Fundort: Öerevic; Serpentineinschlüsse führender, glimmeriger, grauer Mergel (Kocn’s Schieht No. 9). 4. Cardium Cerevicianum PETHö; nov. sp. Taf. XXIV, Fie. 13. 1896. Cardium Cerevicianum PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hun- gariae), pag. 33, No. 81. Ein einziges Fragment einer einzelnen Klappe, woran die Verzierung sehr deutlich erhalten ist. Es war daran zu konstatieren, daß das Exemplar sich von sämtlichen Verwandten aus der Kreide unter- scheidet. Die Gestalt der sehr diekschaligen rechten Klappe ist, von der Seite gesehen, rundlich, stark aufgeblasen, ziemlich gleichseitig und am Vorderrand abgerundet. Der Wirbel ist stark vortretend und eingebogen. Der Schloßrand ist nahezu gerade (durch Druck ein wenig deformiert), daran sind zwei Schloß- zähne und nahe dabei der Stumpf eines (vorderen) robusten Seitenzahnes zu sehen. Der Rand ist bis zum oberen Drittel der Klappe mit eng stehenden spitzigen Zähnen besetzt. Dimensionen. Eon re Hmm Inän geu(ero an zit) Ace Dicke (beide Klappen gerechnet). . . . . 45 „ Die Verzierung besteht aus 2—3 mm hohen, am vorderen Teile scharf vortretenden, starken Rippen, zwischen welchen zwei, drei oder vier Reihen stachelartiger Warzen liegen. Etwas gegen die Mitte hin teilen sich diese Rippen anfangs nur in der Wirbelgegend dann aber immer weiter unten in gedrungene Stacheln, zwischen welchen gleichfalls 2—3 Reihen kleiner Stacheln oder Warzen, regelrecht angeordnet liegen; jedoch ist zu bemerken, daß in Zwischenräumen mit drei Reihen solcher kleinen Stachel-Warzen die mittlere Reihe derselben immer etwas größer ist, als die seitlichen. — 296 — Dieses Exemplar gehört vermöge seiner Verzierung zu der Formengruppe des Cardium pseudo- produclum, ist jedoch weder mit diesem noch mit irgend einem anderen Cardium in eine nähere Be- ziehung zu bringen. Hinsichtlich der Gestalt steht es dem Cardium inaequieostatum MAarueron (Catal. möth. et deser. pag. 157, Tab. XVIII, Fig. 3—4) aus der Chloritkreide von Fontdonille bei Gignac am nächsten, in der Verzierung aber ist es auch von dieser Art verschieden. Fundort: Cerevic, schwarzer elimmeriger Tonmergel (Schicht No. 7). 5. Cardium (? Acanthocardium) cfr. asperum MünsteEr. 1838. Cardium asperum MÜNSTER ; GOLDFUSS, Petref. Germ. II, pag. 221, Tab. CXLIV, Fig. 8. Einige sehr verzerrte und verdrückte Exemplare stimmen am ehesten mit der zitierten Art überein. Die eigentliche Form der Klappen ist nicht festzustellen, da nur Steinkerne vorhanden sind. Von der Schale selbst, welche zweifellos sehr dünn war, sind nur hier und da einige Spuren erhalten. Trotzdem ist der Abdruck der Verzierung an manchen Stellen sehr gut erkennbar, was gleichfalls dafür spricht, daß die Schale dünn gewesen war. Die radialen und sehr eng stehenden Rippen sind so verteilt, daß zwischen zwei stärkeren je zwei viel schwächere und ausnahmslos mit kleinen Stacheln verzierte Rippen Platz haben. Die aus der Haldemer Kreide stammenden deformierten Exemplare von (ardium asperum gleichen unseren Exemplaren so auffällig, daß man sie nach Form, Größe und Verzierung fast mit den- selben verwechseln könnte. Unsere Exemplare sind ebenso klein, wie die Haldemer, das größte derselben ist nicht höher als 30—35 mm. Bemerkungen. Drsmayzs hat (ardium asperum etwas zögernd mit (ardium bispinosum Duvsarvın (1837) vereinigt. Als Synonym des letzteren erwähnen es auch Pıcrer und Camricaz (Terr. eröt. de Ste. Croix 3, pag. 271), wogegen D’ORBIGNY, ZittEL u. a. Dusarvıy’s Art zu (ardium pro- ductum ziehen. — Ferp. Roxrmer erwähnt Cardium bispinosum aus der Haldemer und Lemförder Kreide (Die Kreidebild. Westfalens: Zeitschr. d. Deutsch. Geolog. Gesellsch. 1854, VI. Band, pag. 204—205). Wenn man die Exemplare von (ardium produetum aus dem Gosantale und besonders von St. Gilgen mit den Haldemer Exemplaren von (ardium asperum vergleicht, so erkennt man leicht, daß beide Arten auffällig verschieden sind; erstere ist eine robuste, große und dickschalige Form, letztere viel kleiner und ohne Zweifel dünnschalig. Dieser Unterschied steht auch hinsichtlich der kleinen, d. i. jugendlichen Exemplare von Cardium productum fest, deren abgewetzte Schale ein ganz an- deres Bild zeigt als jene von (ardıum asperum und auf deren Steinkernen die äußere Verzierung gerade wegen der Dicke der Schale niemals wiedergegeben wird. Die Äußerung von Gemuz „Cardium pro- ductum Sow. oder Cardium asperum MÜNSTER“ ist somit nicht berechtigt. Wenn man ferner typische Exemplare der beiden Arten mit den Abbildungen von Rzuss und Geıserz vergleicht, so wird es sehr wahrscheinlich, daß jene Form, welche Revss als (ardıum intermedium aus dem Launer Plänerkalk beschreibt (1846, Verstein. der Böhm. Kreideform. II. Abt., pag. 1, Tab. 40, Fig. 13), identisch ist mit derjenigen, welche Grmtrz (Elbtalgeb. 1. e. pag. 230, Taf. 50, Fig. 10) als Cardium alternans Reuss aus dem Plauener unteren Quader aufführt, sowie daß diese beiden Formen zugleich auch identisch sind mit Münster’s (ardium asperum früheren Datums (1838). — Cardium bispinosum Dvsarpın und Car- 0 dium alternans Reuss (L. ce. pag. 1, Tab. 35, Fig. 15—16) sind aller Wahrscheinlichkeit nach — Car- dium productum SOWERBY. Fundort: Öerevic, im westlichen Arm der beiden Bäche, welehe auf der Südseite des Berges Orloväe (Adlersberg) sich vereinigen, d. i. im sogenannten Ossolacki-Bach, beim ersten Wasserfall, in dem sandigen und kalkigen Serpentinbreeeienmergel (Kocm#’s Schicht No. 17). 6. Cardium sp. indet. Alnz, RANAE nes 110% 1876. Cardium sp. A. Kock, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 23. n N) 9 „ in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. Einziges Fragment einer rechten Klappe, deren dünne Schale, Gestalt und Verzierung am meisten an gewisse Tertiärarten erinneren. Das verletzte Exemplar, dessen Verzierung ganz gut er- halten ist, läßt sich mit keiner Art aus der Kreide und dem Eocän in näheren Zusammenhang bringen. Die Verzierung am vorderen Teil der Klappe besteht aus 15 radialen Reihen von Stachel- Warzen; am mittleren Teile treten feine Rippen auf, welche in der Gegend des Hinterrandes ver- feinert, abermals in winzige feine Stacheln sich auflösen, welche jedoch viel schwächer sind, als die vorderen Stachel-Warzen. Die Klappe ist rundlich, wenig gewölbt, der Wirbel nicht allzugroß und auch nicht allzustark eingebogen. Die zwei Schloßzähne sind gut erhalten, der hintere Nebenzahn steht näher an den Schloßzähnen, der vordere in größerer Entfernung. Fundort: Öerevie, schwarze, glimmerige Tonmergelschicht No. 7. Familie: Cyprinidae Gray. (Glossidae StornıczkA.) Gattung: Cyprina Lawarer; 1812. Untergattung: Venilicardia SroLizka ; 1870. 1. Cyprina (Venilicardia) arcuata Prrsö; nov. sp. Taf. XXV, Fig. 1. 1396. Oyprina (Venilicardia) arcuata PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 82. Beschreibung. Schale dick, stark gewölbt, rundlich, nicht gleichseitig, etwas höher als lang. Wirbel eingebogen, nach vorne gerichtet und einander sehr genähert. Lunula nicht sehr tief, verlängert kartenherzförmie. Vor dem Wirbel ist der Randteil der Lunulagegend ausgeschnitten, so- dann plötzlich abgerundet; hinter dem Wirbelteil fällt der Rand nahezu in gerader Linie schräg herab und verläuft in den gleichfalls abgerundeten Hinterrand. Die Oberfläche ist mit konzentrischen, feinen Zuwachsstreifen bedeckt, zwischen welchen sich ab und zu auch eine etwas verdickte Falte zeigt. Die braune Färbung deutet auf die einstige Epidermis hin. Der Innensaum der Ränder ist glatt. Palaeontographiea. Bd. LI. 38 Der Schloßrand ist stark verdickt, bogig geschwungen. Beide Klappen tragen je drei Zähne. In der rechten Klappe ist der vordere Schloßzahn, welcher am Saum der Zahngrube unterhalb der Lunula steht, klein aber stark hervortretend; der mittlere Schloßzahn ist noch kleiner und verschmilzt mit dem kleinen Zahn unterhalb der Wirbelspitze; der hintere Schloßzahn ist der größte, schief dreieckig, gegen das untere Ende dick verbreitert, in der Mitte mit einer schwachen Furche, welche jedoch tief genug ist, den robusten Zahn deutlich in zwei Teile zu teilen. Oberhalb dieses letzten Zahnes deutet am Fuße der Abdachung hinter dem Wirbel ein sehr kräftiges Fulerum die Anheftestelle des Schloßbandes an, hinter demselben liegt eine tiefe, von großen und gestreckten, dieken Wänden umgebene Zahngrube für den hinteren Nebenzahn der linken Klappe. Am oberen und vorderen Untersaum der Zahngrube unterhalb der Lunula ist je eine kleine zahn- oder faltenartige Protuberanz sichtbar. In der linken Klappe ist der mittlere Schloßzahn sehr grob, dreieckig, am unteren Ende ver- schmälert, und von allen Zähnen der stärkste; der vordere Schloßzahn ist gestreckt, und nimmt unter- halb der Lunula eine schräge, nahezu ganz liegende Stellung ein; bedeutend größer als dieser ist der hintere Schloßzahn, welcher schräg nach hinten gerichtet ist, und zwar parallel mit dem Hintersaum des mittleren; hierauf folgt unterhalb des starken Fulerums ein gestreckter, jedoch gegen das Ende spitzig erhöhter, grober Nebenzahn. Die abgebildeten zwei Klappen gehören einem Individuum an. Vergleiche und Bemerkungen. In der Abbildung sind die Schloßränder etwas roh gezeichnet, doch richtig dargestellt, nur die Endspitze des hinteren Nebenzahnes der linken Klappe tritt nicht genügend hervor, dagegen ist der mittlere Schloßzahn der linken Klappe ein wenig zu stark vor- tretend, denn die obere Spitze ist beim Original nicht so stumpf, und es zeigt sich daran auch keine Furche, wie sie die mittlere schwarze Linie vermuten ließe. Es ist ersichtlich und der Beschreibung klar zu entnehmen, daß das Schloß der linken Klappe demjenigen der typischen Cyprinen vollständig ent- spricht, die kräftige Entwickelung aller drei Schloßzähne und die überwiegende Stärke des mittleren Z/ahnes weisen darauf hin; wogegen die Gestalt, Derbheit und die die Bifurkation andeutende schwache Furche, sowie das Verschmelzen der beiden vorderen Zähne mehr auf Storıezra’s Venilicardia hinweist. Das Schloß entspricht somit keiner der beiden Gattungen vollständig, die Art ist aber vermöge des ganzen Habitus und der gedrungenen Form ihrer Schloßränder dennoch eher zu Venilicardia zu stellen, besonders wenn man dieses Subgenus in dem Sinne auffaßt, wie Zırrer die Merkmale desselben schildert. Sroriczka betrachtet nämlich als typischen Vertreter des von ihm aufgestellten Subgenus Zirrer’s Oyprina bifida aus dem Gosautale und neben derselben C'yprina crassidentata, jedoch stimmt seine Be- schreibung mit Zırrer’s Schilderung nicht völlig überein. Die einzige südindische Venilicardia stimmt mit unseren Exemplaren durchaus nicht überein; dem Äußeren nach gleicht ihr mehr O'yprina bifida, von welcher sie jedoch hinsichtlich der Schloßzähne sehr abweicht. Von n’Orsıcny’s Arten kommt ihr Cyprina cordiformis am nächsten, doch auch diese ist wesentlich von ihr verschieden. Der Steinkern der im unteren Senon bei Pignon de Roquefo in den Pyrenäen vorkommenden (yprina nudata Leymerie (Deser. des Pyrenees, pag. 762, Tab. I, Fig. 3) ist hinsichtlich des Habitus von allen bekannten Cyprinen unseren Exemplaren am ähn- lichsten, jedoch sind von dieser übrigens eleichfalls seltenen Art weder Schale, noch Schloß bekannt. — 299 — Zahl der untersuchten Exemplare: Ein zusammengehöriges, etwas defektes Klappenpaar. Fundort: Öerevic, im elimmerigen, schwarzen Tonmergel (Kocn’s Schicht No. 7). Sektion B: Sinupalliata. Familie: Petricolidae SToLıiczkA. Gattung: Petricola Lamarcr; 1801. 1. Petricola Hippuritarum Prrnö; nov. sp. Nenn DO Iirer 8; Beschreibung. Länglich-eiförmig, verhältnismäßig dünnschalig, ungleichseitig; der vor- dere Teil viel kürzer als der hintere; Klappen gewölbt. Wirbel wenig vorragend, trotzdem aber ziemlich vortretend, etwas einwärts gebogen und sehr nach vorne gerückt, an der Grenze des ersten und zweiten Drittels stehend. Die Klappen sind nicht gleichgroß, die rechte Klappe ist größer, als die linke, sie über- trifft die Höhe der letzteren um 1, die Länge aber um 2'/, Millimeter. Der Vorderrand ist breit (hoch), stumpf, aber plötzlich und regelmäßig abgerundet und bildet, mit dem Unterrande verschmelzend, nahezu einen Halbkreis; beide Klappen passen fest aufeinander; der Hinterrand zieht sich sowohl vom Unter- rand, wie vom Schloßrand hinter dem Wirbel in schräger Richtung etwas zurück und ist infolgedessen plötzlich verschmälert und ein wenig zugespitzt, so daß zwischen beiden Klappen eine geräumige Öffnung bleibt. Die Oberfläche ist nur mit konzentrischen Zuwachsstreifen verziert. Schloß unbekannt. Dimensionen: Höhe der rechten Klappe . . . . .... 18 mm Thäntenderzelbenssr re er eos Höhe der linken Klappe . .. . ...17 , Ibängederselbonerr en ro Dicke des geschlossenen Klappenpaares . . 13 Höher: Bängel =) rn. u ne weg 10178 Dickens Hoher le. u en Seren 210172 ” Vergleiche und Bemerkungen. Die generische Bestimmung kann, da das Schloß nicht bekannt ist, einigem Zweifel unterliegen. Der äußere Habitus erinnert zumeist an einige alttertiäre Sphenia-Arten, z. B. an Sphenia Baudoni Desmayes (Anim. s. vert. Bass. de Paris, Vol. I., pag. 191, Tab. X, Fig. 30—32), allein unsere Art ist bedeutend größer, und die Vorderränder schließen sich fast vollständig, wogegen es ein charakteristisches Merkmal der Sphenien ist, daß der vordere Teil ihrer Klappen klafft. Zahlder untersuchten Exemplare: Ein komplettes, geschlossenes Exemplar. Fundort: Öerevic, Schicht No. 8, Hippuritenkalkbänke mit Hippurites (Pironaea,) polystylus. Das einzige Exemplar fand ich in die äußere und teilweise auch innere Schale des auf Taf. XX, Fig. 2 abgebildeten IHippuriten eingebohrt. — 73007 — Familie: Veneridae STOLIczkA. Gattung: Tapes MEekrre v. Mükvr.; 1811. 1. Tapes transerta Pernö; nov. sp. Taf. XXVI, Fig. 1—2. 189. Tapes transerta PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 83. Beschreibung. Kleine Form, dünnschalig, etwas verlängert eiförmig, Klappen wenig ge- wölbt, ungleichseitig, der vordere Teil etwas kürzer, als der hintere; etwas länger als hoch, die Ränder ringsum abgerundet, nur der Hinterrand ein wenig abgestutzt. Wirbel klein und spitzig, schräg nach vorne gerichtet, die beiden Wirbel nahezu zusammenstoßend. Lunula klein und schmal, verlängert lanzettförmig, wenig vertieft und auf der rechten Klappe mit verschwommener Grenze. Verzierung ist auch hieran deutlich zu erkennen; dem entsprechend die vordere Abdachung der Klappen ein wenig aus- gehöhlt, die hintere dagegen in nahezu gerader Linie zum Hinterrand herabfallend und hier in plötzlich geschweiftem Bogen mit derselben verschmelzend. Hinter dieser Biegung ist der Rand ein wenig ab- gestutzt, so daß derselbe ein kleines Stück hin nahezu senkrecht herabfällt. Die Verzierung besteht aus feinen, jedoch ziemlich vortretenden und etwas flachrückigen, konzentrischen Linien, welche durch feinere Furchen voneinander getrennt werden. Das Schloß be- steht in der rechten Klappe aus zwei divergierenden Schloßzähnen, welche durch eine tiefe und breite Grube voneinander getrennt sind; der vordere Schloßzahn ist im Vergleich zu seiner geringen Größe grob, der hintere ist durch eine feine Furche gespalten. In der linken Klappe befinden sich drei dünne, divergierende Schloßzähne, deren mittlerer der kürzeste, deren hinterer der längste ist. Der Verlauf der Mantellinie war nicht festzustellen. Der Innensaum der Ränder ist einfach, glatt. Dimensionen. Hiöbep ar rs eur lbamm I) 00 a8 lee oa Dicke der beiden Klappen . . . 2 .2..078 „ 'Eioheg:gilbän gel —R)Er Re er 20:50 Dicken: Höher Hier 10:52 Vergleiche und Bemerkungen. Tapes transerta paßt nach dem Schloß der rechten Klappe nicht ganz in den Rahmen des Genus Tapes, vorläufig aber, da mir nur ein Klappenpaar zu Ge- bote steht, kann ich nicht bestimmt entscheiden, ob der mittlere Zahn nicht etwa obliteriert ist. Die Zähne der linken Klappe entsprechen dem Schloß von Baroda, wogegen diejenigen der rechten Klappe eher an die Zähne der linken Klappe von Venerupis Lamarck erinnern. Unsere Art gleicht am meisten der noch bedeutend kleineren Tapes Rochebruni Zırren aus dem Gosautal. Hinsichtlich der Form (ausgenommen den schwachen Abschnitt des Hinterrandes) und der Verzierung paßt sie nahezu voll- ständig zu derselben, nur das Schloß ist verschieden (ef. Zırrer, Gosaubiv., Denkschr. XXIV, pag. 124, Taf. VII, Fig. 4). — 301 — Das abgebildete Exemplar (zwei zusammengehörige Klappen) ist das einzige vorliegende. Fundort: Öerevic, elimmeriger schwarzer Tonmergel, Schicht No. 7. Untergattung: Baroda Srorıczxa; 1870. 2. Tapes (Baroda) flagellifera Prrnö; nov. sp. Taf. XXV, Fig. 2. 1873 et 1876. Tapes cfr. fragilis D’ORB.; A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 118; Vol. VI, pag. 22, 25. 1876. Br 5 n 5 in Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 10, 13. 1896. „ (Baroda) flagelifera PErTHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), pag. 33, No. 84. Beschreibung. Die einzige linke Klappe ist zwar etwas defekt, allem auf dem Steinkerne ist auch der Abdruck des fehlenden Teiles deutlich zu erkennen, und da überdies der Schloßrand und das Schloß ganz intakt ist, so sind die generischen Merkmale sicher zu erkennen. Schale dünn, in der Quere stark verlängert und flach, sehr ungleichseitig; Vorder- und Hinter- rand regelmäßig abgerundet, Unterrand sehr wenig gerundet und dem horizontalen Schloßrand ziemlich parallel. Wirbel klein und — obgleich zugespitzt — nur wenig vortretend und so weit vorgerückt, dab er gerade auf die Grenze des vorderen Viertels fällt. Die Verzierung besteht aus roh geformten, konzentrischen Falten, von denen manche am Hinterrand sich in zwei bis drei Äste teilen. Schloßrand schmal, dreigezähnt. Die vorderen zwei Zähne sind kurz und divergierend, der hintere dagegen langgestreckt und parallel mit dem noch bedeutend längeren Fulerum; alle drei sind sehr schmal und zart gebaut. (Unsere Abbildung zeigt den vorderen Schloßzahn irrtümlicherweise gefurcht). Dimensionen: IEIO he Pe 22 Emm Wänger (Breite) 1.0.22 02 a u. 258, Hiöheg:@ Breiten CE) 0:88 Vergleiche und Bemerkungen. Unsere Art stimmt zumeist mit Tapes (Baroda) fragilis D’Orsıcny überein (Pal. fr., terr. eret. III., pag. 446, Tab. 385), jedoch nicht mit den bei D’OrBıienY in Fig. 11—12 dargestellten Formen, sondern mit jenen, welche Zrrren aus den Gosau- schichten beschrieben und abgebildet hat (Gosau-Bivalven, Denkschr. XXIV, pag. 122, Tab. III, Fig. 3a—f). Ein wesentlicher Unterschied liegt nur darin, daß die Falten unserer Exemplare etwas kräftiger und die Klappen schlanker, bezw. verhältnismäßig länger und schmäler sind, als die schlanksten Exemplare aus dem Gosautale. Während die Höhe unseres Exemplars sich zur Länge verhält wie 0.38: 1, ist dieses Verhältnis bei den Exemplaren aus dem Gosautale im Durchschnitt 0.55:1. (Nach den an drei verschiedenen Gosau-Individuen vorgenommenen Messungen: 0.48: 1, 0.51:1 und 0.60: 1). Wenn unsere Exemplare sich jedoch demungeachtet als mit den Gosauformen etwa identisch erweisen sollten, so könnte ich sie nicht auch zugleich mit den südfranzösischen Exemplaren für identisch halten, weil bei diesen der Hinterrand sehr schräg abfällt, und vom Wirbel bis zur Vereinigung von Unter- und — 502 — Hinterrand ein etwas vortretender, kammartiger Bug hinzieht, welche Merkmale sich weder an den Cerevicer noch an den Gosau-Exemplaren vorfinden. Der Gestalt nach nähert sich Baroda fragilis aus der Gosau einigermaßen der südindischen Baroda (Icanotia) Pondicherryensis Foress (Cret. Pel. pag. 167, Tab. IV, Fig. 5), jedoch versichert Srorıczka, daß diese auch sehr feine Radiallinien trägt, sie gehört daher nach der Verzierung unbe- dingt in das Subgenus /canotia, während dagegen die Öerevicer Baroda flagellifera sich der Gestalt nach der Icanotia impura ZırreL aus der Gosau überraschend nähert, jedoch wegen vollständigen Mangels der Radiallinien durchaus nicht zum Genus Icanotia gestellt werden kann. Zahl der untersuchten Exemplare: 1. - Fundort: Öerevig, im sphärulitenführenden, glimmerigen, grauen Tonmergel, Schicht No. 9. Koch erwähnt in seinen oben zitierten Enumerationen mehr Exemplare, die übrigen Fragmente er- wiesen sich aber als nicht hierher gehörig. Gattung: Cytherea Lamarck ; 1805. 1. Cytherea Kochi Prruö; nov. sp. Mini, ROW, Ile, SH. 1873. Oytherea polymorpha ZIVTEL; A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 117. 1873/76. Venus cfr. et aff. Matheroni ZITTEL sp. (?), A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. III, pag. 116; Vol. VI, pag. 22, 25. 1874/76. er U N , sp. (?) A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXT, pag. 24; Bd. XXVI, pag. 10, 13. 1896. Oytherea Kochi, PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio milllenaris Hungariae), pag. 33, No. 85. Beschreibung. Mäßig dick; Form variabel, verlängert eiförmig bis gerundet dreieckig, ein wenig gewölbt, sehr ungleichseitig; Vorderteil kurz, hinten etwas verlängert, Ränder sämtlich regel- mäßig abgerundet. Vor dem Wirbel ist die vordere Abwärtsbiegung kurz, etwas konkav, der Schloßrand hinter dem Wirbel ist ein wenig konvex abwärts gebogen, ohne Grenze in den schön abgerundeten Hinterrand übergehend. Der Wirbel ist stumpf, wenig vortretend, ziemlich gewölbt und etwas nach vorne geneigt, so daß die niedergebogene Wirbelspitze bis zur oberen Mittelecke der Lunula reicht; wenn die Klappen gut geschlossen sind, berühren die Wirbel einander. Lunula gestreckt-eiförmig oder kartenherzförmig, unten zugespitzt, oben abgerundet, nicht sehr tief doch scharf begrenzt. Die Oberfläche ist mit feinen, aber stark vortretenden und ein klein wenig sich verbreiternden, konzentrischen Linien verziert, welche durch schmälere Furchen getrennt sind. Das Schloß besteht in jeder Klappe aus je drei divergierenden Schloßzähnen; die beiden vor- deren sind kurz und stehen dicht nebeneinander; der hintere (dritte) Zahn, weleher durch eine tiefe Grube von den beiden vorderen getrennt wird, ist etwas gestreckt und in einem Falle (Fig. 3a) im oberen Teil durch eine zarte Furche gespalten. In der linken Klappe ist der unterhalb der Lunula befindliche schwache Schloßzahn quer gestellt, dreieckig, wenig vortretend und dem lunuläaren Randsaum parallel. In der rechten Klappe ist die Grube für den Lunularzahn ziemlich tief und ein wenig gestreckt. Der — 3508 — Eindruck des vorderen Schließmuskels befindet sich unterhalb der Lunula. Mantellinie und Mantelbucht waren nicht zu verfolgen, da die entsprechenden Eindrücke sehr schwach sind. Dimensionen: 1. Das größte und regelmäßigste 2. kürzestes Exemplar 3. längstes Exemplar Exemplar, Fig. 3, 3a Fig. 6, 6a Fig. 7, 7a IHTohewer ee ie Kane 34 mm 29 mm 26 mm hängen (Breite) ar 43 „ Sl 37 Dicke der beiden Klappen. . . DO: öR; 180, Höhe : Länge =1). . . . . 0,79 0.95 0.70 Dicker Höhe ZI). . 2m. 0.64 0.62 0.69 Vergleiche und Bemerkungen. Von verwandten Formen der Kreide kommen zwei südindische Arten, C'ytherea Garudana Sror. und Üytherea lassula Stor. (Cret. Pel. pag. 170, 171, Taf. VI, Fig. 17—19; Taf. VII, Fig. 10—17) unserer Cyth. Kochi am nächsten, erstere hinsichtlich der Gestalt und Rundung ihres Umrisses, letztere durch die Verzierung. Unsere Art erinnert in ihrem ganzen Habitus zumeist an die zarten Formen des Alttertiärs, wie z. B. an Üytherea Saincenyensis Desmaves (Anim. s. vert. Bass. de Paris I., pag. 459, Tab. XXXI, Fig. 29—30), ohne aber mit irgend einer übereinzustimmen. Diese in zahlreichen Exemplaren vorkommende Art ist eine der schönsten und bestkonservierten Arten der Fauna von Cerevic. Zahl der untersuchten Exemplare: ca. 10, jedoch ist diese Anzahl durch neuere Sammlungen sehr vermehrt worden. Fundort: Cerevic, am häufigsten im glimmerigen schwarzen Tonmergel, Schicht No. 7: ’ einige Exemplare auch aus der Schicht No. 9. (Die abgebildeten Exemplare sämtlich aus Schicht No.7). Gattung: Cyprimeria Gonrap; 1864. 1. Cyprimeria Haueri Pernö; nov. sp. Taf. XXV, Fig. 89. 1896. Cyprimeria Haueri PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio millenaris Hungariae), Pag. 33, No. 86. Beschreibung. Schale dick, rundlich. Die Höhe wird durch die Länge sehr wenig oder gar nicht übertroffen; die Klappen sind flach, in der Mitte etwas gewölbt, gegen die Ränder abge- plattet; die Ränder sind ringsum regelmäßig abgerundet, nur der Vorderrand unterhalb des Wirbels fällt ein wenig in fast gerader Linie herab, die hintere Abdachung ist bogig geschwungen. Die Wirbel sind klein, zugespitzt und einander sehr genähert, vielleicht ganz berührend. Die Lunula fehlt; das Rücken- feld, wenn die längliche Einsenkung in der Abdachung hinter dem Wirbel dafür gelten kann, ist sehr schmal, und darin sind die ein wenig vortretenden, sich berührenden Kanten der sehr dieken und kräf- tigen Fulera wahrzunehmen. Die Verzierung besteht aus flachen, dicht stehenden, feinen, konzentrischen Rippen, welche die gerundeten Klappen ganz bedecken; die Rippen sind durch regelmäßige, etwas schmälere Furchen getrennt. Die Anzahl der konzentrischen Rippen auf jeder Klappe beträgt über vierzig, von N welchen die in der Wirbelgegend die feinsten sind und am dichtesten stehen, wogegen die unteren sich immer mehr verdicken und spärlicher werden; am Mittelteil der Klappe entfallen auf einen Zentimeter acht Rippen. Der Sehloßrand ist schmal, aber kräftig. In der rechten Klappe stehen zwei Schloßzähne; der vordere ist schon an der Wurzel in zwei sehr divergierende Äste geteilt, so daß man hier an zwei selb- ständige Zähne denken könnte, wenn man nicht sähe, daß diese Äste aus einer Wurzel hervorgehen. Der hintere Schloßzahn ist durch eine tiefe Furche gleichfalls gespalten, seine Äste sind aber nicht ge- trennt. In der linken Klappe sind drei Schloßzähne vorhanden. Der mittlere ist der größte und diekste; alle drei sind gestreckt und seitlich zusammengedrückt, aber nicht gespalten. Der vordere Zahn ist be- deutend kleiner als der mittlere, der hinterste, vom mittleren durch ein breites Grübehen getrennt, ist dünn, gestreckt und von dem dahinter liegenden dieken und sehr kräftigen Fulerum nur durch eine schmale Furche getrennt. Mantellinie und Mantelbucht konnten nicht präpariert werden. Die Ränder sind zwar dick, aber trotzdem plötzlich zu einer dünnen Kante zugeschärft. Dimensionen:! IEIOh eNCa m a ER N a HIMN Hhängey((Breite)lca Wr ee 6O, Dicke der geschlossenen Klappen. . . . ... 18 „ Hiöhog: WI ang en ar 0: Diiekeu-DEHlöhen(( elle er Er 032, Vergleiche und Bemerkungen. (yprimeria Haueri unterscheidet sich von allen bisher bekannten Arten in auffälliger Weise. In der Form und Verzierung gleicht ihr zumeist die etwas kleinere südindische O'yprimeria Oldhamiana Sroriczka (Cret. Pel. pag. 179, Tab. V, Fig. 24—25; Tab. VI, Fig. 1-5) aus dem kalkigen Sandstein von Anapandy (Trichinopoly-Gruppe). Die Anordnung ihrer Schloßzähne stimmt mit derjenigen unserer Exemplare nicht ganz überein; ihre dieht stehenden feinen Rippen (Srorıczka nennt sie nur Linien), welche schwächer als diejenigen unserer Art sind, werden durch sehr auffallend tiefe und breite Furchen zu 4-8 mm breiten Bändern zusammengeschart. Ähnliches ist an keinem unserer Exemplare wahrzunehmen. Zahl der untersuchten Exemplare: Vier verschiedene Klappenfragmente, welche aber so glücklich zu kombinieren sind, daß sie ein komplettes Exemplar ergeben. Fundort: ÖCerevic; (Sphaerulites-führender grauer Tonmergel, Schicht No. 9). 2. Cyprimeria elliptica nov. sp. Taf. XXV, Fig. 10. 1876. Cyprina bifida Zimt. sp. (?) A. Koch, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 23, 27. n ” 2 A PR n in Jahrb. d.k.k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1896. Cyprimeria elliptica PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 33, No. 87. Beschreibung. Schale diek. Umriß länglich, elliptisch. Klappen mäßig gewölbt, ungleich- seitig, der vordere Teil ist viel kürzer als der hintere. Vorder- und Unterrand regelmäßig abgerundet. nach Ergänzung der ganz wenig verletzten Konturen. — 305 — Der Wirbel, welcher ganz wenig hinter dem ersten Drittel der Schalenlänge liegt, ist verhältnismäßig klein und wenig vorstehend, etwas zugespitzt und eingebogen; die vordere Abdachung vor dem Wirbel ein Stückehen nahezu gerade herabfallend, sodann in die Rundung des Vorderrandes übergehend; die hintere Abdachung tritt etwas vor, sie ist bogig geschwungen. Die Oberfläche ist mit schwachen kon- zentrischen Linien verziert. Der Schloßrand ist kräftig, mäßig breit; in der rechten Klappe stehen zwei Schloßzähne; der vordere ist vollständig in zwei etwas divergierende Äste gespalten, sein vorderer Ast ist dünn und sehr schmal, der hintere Ast ist dick, sein unteres Ende ist unter den vorderen Ast gekrümmt, mit dem inneren Randsaum verschmelzend; der hintere Zahn ist in der Mitte durch eine tiefe Rinne gefurcht, aber nicht in zwei Äste gespalten. Das Fulerum ist langgestreckt und kräftig. Der Schloßrand der linken Klappe ist nicht erhalten. Mantellinie und Mantelbucht kenne ich nicht. Der innere Saum der Ränder ist diek, gegen außen zugeschärft. Dimensionen: Keines der mir vorliegenden Stücke hat intakte Klappen und nur an dem einen ist der Schloß- rand erhalten; da jedoch an dem Steinkern der Abdruck des fehlenden Teiles der Klappen deutlich zu erkennen ist, konnten die folgenden Messungen ziemlich genau vorgenommen werden. Eiöhesur su un BA 66mm U) 80066005 or aloe leo Die koees NN ee ee een Höher: Ränge —Z 1). 2 20.2.202.2.2.2:0.80 Dickes: SHiöhen ln n ” Vergleiche und Bemerkungen. (yprimeria elliptica nov. sp. steht in ihrer Form der bedeutend kleineren Venus subovalis D’OrB. (Venus ovalis GoLpruss, 1839, Petref. Germ. II. p. 247, Tab. OXI, Fig. 5; non idem Sow., 1827) aus der Kreide von Aix-la-Chapelle und Quedlinburg am nächsten; in der Verzierung ist sie jedoch sehr verschieden. Fundort: Öerevi@, Schicht 7, glimmeriger schwarzer Tonmergel. — (Koch erwähnt zwar l. e. unter dem Namen „Ü'yprina bifida“ auch aus Schicht 20 ein Exemplar, doch konnte dessen Schloß nicht freigelegt werden; der Erhaltungszustand genügt zur Feststellung der Identität nicht. 3. Cyprimeria nov. sp. indet. Nach Anfertigung der Abbildungen fand ich noch eine Üyprimeria, welche ich bei dieser Ge- legenheit wenigstens erwähnen will. Das Exemplar ist komplett, beide Klappen sind vorhanden und zudem gelang es, die linke Klappe sehr schön vom Steinkern abzulösen, so daß der Eindruck der Schließ- muskeln, der Mantellinie und der Mantelbucht sehr deutlich zu sehen ist. Nur der Schloßrand ist etwas verletzt, die Schloßzähne sind daher nicht sichtbar; nur der kleine Zahn (bezw. der zahnartig zuge- schärfte innere Randsaum) unterhalb der Lunula der linken Klappe und die diesem entsprechende Grube der rechten Klappe, sowie das kräftige, lange, typische Fulerum (Stütze des Schloßbandes) sind gut er- halten und durch diese Details sind an diesem Exemplare alle charakteristischen Merkmale des Genus gegeben. Palaeontographica. Bd. LI. 39 — 306 — Die Klappen sind nahezu ganz kreisrund und mäßig gewölbt; die Höhe ist 39 mm, die Länge (Breite) 41 mm, die Dieke der geschlossenen Klappen 19 mm. Die Verzierung besteht aus scharf vor- tretenden, dabei aber feinen konzentrischen Linien, von denen zweiundzwanzig auf einen Raum von 10 mm in der Mittelgegend der Klappe entfallen. In der Größe und Verzierung gleicht unseren Exemplaren von allen Arten der Kreide am meisten die Rußbacher und Gosautaler Cyprimeria concentrica Zırrer (Circe, idem, Gosau-Bivalven. Denkschr. XXIV, pag. 130, Tab. IV, Fig. 1), jedoch stimmt die Form derselben mit der der unserigen nicht überein, auch sind ihre Klappen flacher und die Verzierung besteht aus etwas gröberen Linien. Nach dem anhaftenden verwitterten Gestein zu schließen, stammt das Stück unzweifelhaft aus der Schicht 11, aus dem kalkigen Serpentinsandstein. Familie: Tellinidae (LAMARCK) STOLICZEA. Gattung: Tellina Linxt; 1758. 1. Tellina (Peronaeoderma) cfr. Stoliczkai Zırrer. 1863. Tellina Stoliczkai ZinTEn, Gosau-Bivalven, Denkschr., XXIV. Bd., pag. 119, Taf. II, Fig. 6a—c. 1871. » Stoliczkana STOLICZKA, Cret. Pel. South. India, pag. 123. Steinkern einer einzigen Klappe aus dem glimmerigen schwarzen Tonmergel (Schicht No. 7) von Öerevi@, welche in Gestalt und Größe mit Zırrer’s Art von Stallhof (Neue Welt) auffällig überein- stimmt. Unser Exemplar (linke Klappe) ist 17 mm hoch und 22 mm lang. Der Abdruck des vorderen Nebenzahnes ist deutlich zu erkennen, die Verzierung aber hinterließ auf dem Steinkern keine Spur. Von den Formen der südindischen Kreide kommt Tellina (? Peronaeoderma) scutellina Sror. (Cret. Pel. pag. 126) unserem Exemplar am nächsten, jedoch bei weitem nicht so, wie die erwähnte Gosau-Art. Untergattung: Linearia Coxkan; 1860. Emend. Merk, 1876. Arcopagia D'’ORBIGNY; 1845 (Pal. fr.; terr. cret. III, pag. 409); non idem, LkacH; 1827 (teste BRown). Linearia ConRAD; 1860 (Journ. Acad. Nat. Sciences of Philadelphia IV, pag. 279). — Idem, Amer. Journ. of Con- chyliology VI (1871), pag. 73. — Idem, in Appendix to KERR’s Geolog. Report. South Carolina (1873), pag. 9. Liothyris CONRAD; 1873. Ibidem, pag. 9 (als Subgenus von Linearia.) Linearia " emend. F. B. Meek: Invertebrate Cretac. and Tert. fossils of the Upper Missouri Country; Report of the United States Geological Survey of the Territories (F. V. Hayden). Vol. IX. (Washington, 1876), pag. 194, 198—199. 2. Tellina (Linearia) circinalis Dusaroın sp. Taf. XXVI, Fig. 3—4. 1837. Psammobia circinalis |DUJARDIN, Mem. de la Soc. geol. de France. Vol. II, pars II, pag. 223. Tab. XV, Fig. 3, a, b, ce. j 1844. Tellina clathrata REuSss: Geognost. Skizzen aus Böhmen, Vol. II, pag. 200. —_— 37 — 1845. Arcopagia eircinalis D'ORBIGNY, Paleont. frang., terr. eröt. Vol. III, pag. 414, Tab. 378, Fig. 16-18. 1846. n ” Reuss, Böhm. Kreideform. pars II, pag. 19, Tab. XXXVI, Fig. 15. 1849. Tellina n GEInıTz, Quadersandsteingeb. in Deutschland, pag. 180. 1850. Arcopagia n D’ORBIGNY, Prodrome de Paleont. strat., Vol. II, pag. 235 No. 499. 1860. 5 n COoQUAND, Synopsis des anim. et des veg. fossiles de la Charente etc., pag. 109. 1862. 5 n COQUAND, Descript. de la Charente. Vol. II, pag. 165. 1865. = 5 PiCTET et CAMPICHE, Paleont. Suisse. Terr. cr&t. de Ste.-Croix III, pag. 144. 1870. Linearia 5 STOLICZKA, Cretac. Pelecypoda of Southern India, pag. 124. 1876. Arcopagia cfr. biradiata A. Kock, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 25. A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 13 (non idem ZITTEL). 1896, Tellina (Linearia) eircinalis DUJARDIN sp. PETHÖ, in M. kir. Földtani Intözet kiällitäsi tärgyai etc. (Expositio) millenaris Hungariae). Pag. 33, No, 88. » » » n Beschreibung. Die Schale ist nur sehr mäßig diek, rundlich oder quer-eiförmig, wenig gewölbt und nahezu gleichseitig; stets länger (breiter) als hoch. Vorder- und Hinterrand abgerundet. Die Wirbel sind wenig vortretend, nach vorne etwas eingebogen und sich berührend. Lunula tief und sehr schmal, spaltenartig. An der hinteren Abdachung ist eine sehr schmale und tiefe, langgestreckte, schloßfeldartige Vertiefung, in welcher sich das Schloßband befindet, und an deren Grunde die Kanten der wenig vortretenden Fulera sichtbar werden. Die vordere Abdachung ist nahezu ganz gerade, die hintere Abdachung dagegen bogig geschwungen. Die Verzierung besteht aus engstehenden, konzentrischen, sehr feinen, flachen, bandartigen Rippen, welche durch schmälere Furchen getrennt sind; diese Verzierung wird gekreuzt durch vom ‚Wirbel ausgehende Radiallinien, welche die ganze Oberfläche bedecken und auf den intakten Stellen der Schale eine Gitterung erzeugen. (Siehe die vergrößerten Abbildungen Fig. 3d und 3e). Das Schloß der rechten Klappe wird aus einem, im Verhältnis zur Klappe ziemlich starken Schloßzahn gebildet, welchem sich am Vorder- und Hinterrande je ein Nebenzahn zugesellt; der vor- dere Nebenzahn steht ganz unterhalb der Lunula und ist robuster und spitziger als der vom Wirbel ziemlich entfernte hintere Nebenzahn. In der linken Klappe befinden sich zwei kurze und divergierende Schloßzähne, zwischen welchen für den einzigen Schloßzahn der rechten Klappe ein tiefes und ge- räumiges Grübchen liegt; der hintere Schloßzahn ist verhältnismäßig größer und robuster als der vordere. Dimensionen. Original von Fig. 3 Original von Fig. 4 Durchschnitt EIIOh ee EEE RE 39 mm 33 mm 76 mm Länge (Breite) . . . 2. 2... 47 ,„ 42 „ 43 „ Dicke der geschlossenen Klappen . Adene,, 13 „ 15 „ Höhe : Länge =1).. . . ... 0.88 0.78 0.83 Dicke : Höhe =1). . . ... 0.43 0.39 0.41 Vergleiche und Bemerkungen. Die Öerevicer Exemplare gleichen den unter den Synonymen aufgezählten Formen so vollkommen, daß sie von der echten Linearia eircinalis Düvs. sp. wenigstens nach den mir zu Gebote stehenden Abbildungen und Beschreibungen nicht getrennt werden können. Unsere Exemplare stimmen am. vollkommensten mit den französischen überein, so ist z. B. das Fig. 4 abgebildete Exemplar das Ebenbild von p’Orsıcny’s Fig. 16. Ebenso stimmen Form, Tiefe und — 308 — starker Saum des vorderen Muskeleindruckes mit jenem der französischen Exemplare überein. Das Fig. 4 abgebildete Exemplar erscheint nur darum etwas länger und niedriger als Fig. 3, weil es am Rande der unteren Hälfte etwas defekt ist. Von verwandten Formen gleicht ihr auch in der Verzierung zu- meist die etwas mehr gerundete Linearia fenestrata Zırrer (Arcopagia, Idem, Gosau-Bivalven, Denk- schrift XXIV, pag. 119, Taf. II, Fig. 7). Zahl der untersuchten Exemplare: Drei komplette Exemplare. Fundorte: Linearia circinalis kommt in der oberen Kreide von Mittel- und Südfrankreich, namentlich in der Touraine, in Angoumois und Santogue an mehreren Orten vor, und zwar bei: Bar- bezieux, Sainte, Royan (Dep. Charente und Charente-Inferieure), Saint-Cristophe, Tours (Indre-et-Loire), Riberae, zwischen Mareuil und Rochebeaueourt (Dordogne), Gourdon (D6p. Lot.) ; — in Böhmen ist sie im Launer Plänerkalk, im Öeneiser Grünsandstein, im Koricaner Hippuritenkalk und noch einigen an- deren Orten gefunden. — D’Orsıcny wies diese ‚Art ursprünglich in das obere Turon und Senon, be- schränkte sie jedoch später auf das Senon; Coquano stellte sie in sein Campanien (— ob. Senon p’Orr.). In Cerevi® wurden die beiden ersteren Exemplare in dem am Bachufer aufgeschlossenen dunkel- grauen Tonmergel (Schicht No. 9) gefunden. Gattung: Gari Schumacher; 1817. 1. Gari praecursor PrrHö; nov. sp. Taf. XXVI, Fig. 5. Beschreibung. Die Schale ist dünn zerbrechlich, wenig gewölbt, mehr flach, langgestreckt, so daß die Höhe durch die Länge um das Doppelte übertroffen wird; sie ist ungleichseitig, vorn be- deutend kürzer als hinten. Der Wirbel liegt nur wenig hinter dem vorderen Drittel. Der Vorderrand ist ein wenig verschmälert und abgerundet, der Hinterrand höher, der obere Teil ist schräg abgestutzt mit gerundeten Ecken. Vom Wirbel läuft bis zur Grenze von Hinter- und Unterrand eine etwas ge- schwungene, stumpfe Kante; der mittlere Teil der Klappe ist gegen den Unterrand ganz schwach ein- gebogen. Der Wirbel ist klein und wenig vortretend, gerade, zugespitzt und ganz wenig seitwärts ge- neigt. Die vordere Abdachung ist etwas konkav, die hintere Abdachung gerade, schräg abfallend. Der Unterrand ist nahezu gerade, höchstens sehr wenig gebogen, dem Oberrand beinahe parallel. Oberfläche glatt, ohne alle Verzierung. Das Schloß besteht in der rechten Klappe aus zwei kurzen, sehr genäherten, unmittelbar unter dem Wirbel stehenden Schloßzähnen, denen sich je eine dünne Auxiliarleiste beigesellt, deren eine am Vorderrande kürzer, die andere am Hinterrande — unter dem Fulerum — stark verlängert ist. Das Schloß der linken Klappe kenne ich nicht. Dimensionen: IET'Oh og Gm m Ihängei(iBreite) Ener 32 Dicke der beiden Klappen . . . ....10 Höhe : Länge = 1). . » » 2 .2.....047 Dicke; Höhe. SI) un er. ge lin 0.62 — 309 — Vergleiche und Bemerkungen. Unter den wenigen Formen aus der Kreide, welche bis heute sicher zu Gari (oder Psammobia und nicht zu Baroda und Icanotia) gestellt werden, ist keine mit Gari praecursor näher verwandt. Der von Reuss (Böhm. Kreideform. I., pag. 17, Tab. XXXVI, Fig. 4) als Panopaea sinuata aus dem Kutschliner Hippuritenkalk beschriebene Steinkern ähnelt unserer Art sehr, er weicht anscheinend nur dadurch ab, daß er größer, und daß sein Vorderrand relativ höher ist. Reuss hält die Bestimmung als Panopaea nicht für sicher und schwankt, ob die Form etwa eine Anatina sei. Dieselbe Form beschreibt auch Grisirz (Sächs.-Böhm. Kreidegebirge, pag. 75, Taf. XX, Fig. 3) von demselben Fundort, allein ohne Namen; die beigefügte schlechte Abbildung weicht von der bei Russ ab. Von den alttertiären Arten ist unseren Exemplaren Psammobia stampinensis Desnavzs (Anim. s. vert. Bass. de Paris, Vol. I., pag. 378, Tab. XXIII, Fig. 13, 14) überraschend ähnlich; das Schloß ist jedoch nicht ganz übereinstimmend, außerdem ist an unseren Exemplaren der vordere Teil schmäler und sie tragen nicht die konzentrische, feine Skulptur jener Art. Das Schloß unserer Art gleicht durch die vordere Ausiliarleiste den Abbildungen von Psammobia rudis Desm. (Coq. foss. env. de Paris, Vol. I, pag. 74, Tab. X, Fig. 11, 12, Bass. de Paris, Vol. I, pag. 375). Zahlder untersuchten Exemplare: Drei; zwei rechte Klappen und ein z. T. be- schalter Steinkern der vorderen zwei Drittel eines geschlossenen Exemplars. Fundort: Cerevi6; glimmeriger, schwarzer Tonmergel, Schicht 7. 2. Gari diversisignata Prraö; nov. sp. Taf. XXVI, Fie. 6. Beschreibung. Die Schale der einzigen vorliegenden, linken Klappe ist dünn und zer- brechlich, verlängert, bedeutend länger als hoch, ungleichseitig, vorne beträchtlich kürzer als hinten. Vorder- und Hinterrand gleichartig abgerundet. Wirbel klein, wenig vortretend, etwas nach vorne ge- neigt und etwas hinter dem vorderen Drittel liegend. Die vordere Abdachung ein wenig konkav, die hintere in schräger, wenig geneigter, gerader Linie gegen den Hinterrand zienend. Vom Wirbel zieht gegen den vorderen Unterrand eine stumpfe Kante, welche jedoch alsbald verschwindet und sich kaum über zwei- Drittel des Raumes zwischen dem Wirbel und dem Randsaum erstreckt. Oberfläche glatt. Das Schloß besteht in der linken Klappe aus einem einzigen kleinen, dünnen, in der. Mitte feinge- furchten Schloßzahn. Das Fulerum ist lang und verhältnismäßig stark. Der Schloßrand vor dem Wirbel ist am unteren Teile etwas vortretend, übergreifend. Die rechte Klappe ist unbekannt. Dimensionen: Höhne a N Re 72mm Ib an O3 6; Dieke der beiden Klappen . . . ..2...12 „ IHiöher: HBänger (ul) ART, Dicke: Höher al)". an Er 1a 07 — 310 — Vergleiche und Bemerkungen. Nach Form, Schloß und Habitus kann diese Klappe in keine andere Gattung eingereiht werden, obgleich die kurze Kante auf dem vorderen Teil nicht ganz für die Gattung Gari paßt. Ähnliche Formen sind mir nicht bekannt. Fundort: Öerevic; glimmeriger, schwarzer Tonmergel, Schicht No. 7. Familie: Solenidae Lamarck; emend. Apams. Gattung: Solen Lins&; 1757. 1. Solen sp. indet. Ein fragmentarischer Steinkern mit wenigen Schalenresten ist 36 mm lang und mag die hin- teren zwei Drittel eines kompletten Exemplares repräsentieren. Der Hinterrand ist abgerundet, der Unter- und Schloß-Rand sind parallel. Fundort: ÖCerevi6; glimmeriger, schwarzer Tonmergel, Schicht No. 7. Familie: Panopaeidae ZırtkL. (Saxicavidae H. et A. Anans.) Gattung: Panopaea Minaro ve La Gray; 1807 (Glycimeris Lanarcr ; 1799). 1. Panopaea mermera Pkrnö; nov. sp. Taf. XXVI, Fig. 10. 1876. Pachymya gigas Sow. (Pholadomya gigas D'ORB.) A.KocH, in Földtani Közlöny, Vol. VI, pag. 22. 5 n n n n n rn 5 in Jahrb. d, k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 13. 1896. Glycimeris mermeros PETHö, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae), Pag. 33, No. 90. Beschreibung. Die Sehale ist sehr dick, die Klappen stark gewölbt und aller Wahrschein- lichkeit nach gleich groß, ungleichseitig, vorne viel kürzer, als hinten. Die linke Klappe stark gewölbt, hinten höher als vorne; nach dem besterhaltenen Exemplar waren die Schalen weder vorne noch hinten klaffend. Der Wirbel ist massig, jedoch verhältnismäßig wenig vortretend, nach vorne geneigt und so weit vorgerückt, daß der Vorderrand der Klappe von der Wirhelbasis ganz plötzlich abfällt, worauf er alsbald bogig einbiegt. Der Vorderrand ist, sowie er von der Wirbelbasis abfällt, zugleich nach aus- wärts gerichtet und niedergebogen; er neigt erst im mittleren Teil des Unterrandes wieder allmählich nach innen, was — nach dem abgebildeten Exemplar — dafür sprechen würde, daß die Schalen vorne klafften. Auf dem besterhaltenen Exemplar, dessen beide Klappen vorhanden sind, ist von solchem Klaffen keine Spur zu erkennen. Die Schale ist am Vorderrand, besonders an dem ausgeschweiften Bogen, am dicksten, verjüngt sich etwas vor der Mittelgegend des Unterrandes, von hier an aber nimmt sie gegen den Hinterrand wieder an Dieke zu. Am Schloßrand, vom Wirbel nach hinten, ist die Schale viel dünner als unten. Von dem verjüngten Teil des Unterrandes — vor der Mitte — zieht eine tiefe — 3ll — breite Depression zum Wirbel hin und scheidet den vorderen gewölbten Teil der Klappe von dem hinteren. Die Verzierung besteht aus konzentrischen Falten, welche vorne enger zusammengerückt sind, weiter nach hinten einen größeren Bogen beschreiben und hier durch breitere Zwischenräume ge- trennt sind, und zwischen welchen sehr diehte Zuwachsstreifen liegen. Einige Falten treten blätterig vor. Der Schloßrand ist ein wenig bogig geschweift; von innen ist derselbe unter dem Wirbel dick, er trägt eine zahnartige, etwas abgeriebene Erhöhung; nach hinten ist der Rand verjüngt. Das Fulerum ist mangelhaft. — Der Eindruck der Mantellinie ist tief eingebuchtet; die Innenfläche ist ein wenig höckerig und die Ränder dieksäumig. — Die rechte Klappe ist sehr deformiert (s. weiter unten). Dimensionen: Höhe der linken Klappe, vertikal zum Wirbel gemessen . 55 mm A 5 Ä hinten gemessen . . » 2. ....60 „ Ihängenderselben@er war ern er No, Dickegdersalbenen.. ehr ounne Bode Dane 2 DB Diekerdersbeideny Klappen. nr eo, Hohew;eangeg( —Al)eRe e0:64 Dicken: #Eiöhen (1) are 126 Vergleiche und Bemerkungen. Für Panopaea mermera nov. sp. charakteristisch sind die ganz nach vorn gerückten Wirbel, die Wölbung und die plötzliche Auswärtsschweifung des außer- ordentlich kurzen vorderen Teiles. In der Lage der Wirbel kommt ihr Pachymya gigas Sow. (Min. Conch. Editio Acassız, pag. 527, tab. 504 et 505) am nächsten, nach dieser Panopaea Baumontii Münster (Gorpruss, Petref. Germ. II, pag. 274, Taf. 158, Fig. 4), aber nur beiläufig; in den sonstigen Merkmalen weicht sie wesentlich von diesen beiden ab, nähert sich aber doch am meisten den Charakteren der Sowergvr’schen Art. Zahl der untersuchten Exemplare: Drei; die beschriebene linke Klappe und eine andere halb so große rechte Klappe, welche in den Hauptmerkmalen mit jener überein- stimmt (dieses Stück ist deformiert, in der Höhenrichtung zusammengedrückt). Außerdem noch eine stark abgewetzte, defekte, rechte Klappe. 1886 gelangte ich noch in den Besitz eines vierten, zwei- klappigen, wenig defekten Exemplars (und zwar aus Schicht 7). Dieses Stück nähert sich am meisten den generischen Charakteren von Pachymya, doch ist es bedeutend kleiner (ganze Länge 10 em) als P. gigas Sow. (ganze Länge 19 em). Fundort: Öerevic; ein Exemplar aus der Schicht 7, drei aus Schicht 9, dem Sphäruliten führenden, glimmerigen, grauen Tonmergel. 2. Panopaea sp. indet. 1876. Panopaea sp. indet. A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 25. n n er 3 in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 13. Eine sehr defekte linke Klappe aus der 17. Schicht, dem brachiopodenführenden Grünsand. Das untere hintere Viertel des Steinkerns fehlt, von der mäßig dieken Schale sind einige wenige Reste erhalten. — 32 — Die Verzierung besteht (nach einem Stück der erhaltenen unteren Schalenschicht) aus diehtstehenden, konzentrischen, scharfen Rippen, welche in der Nähe des Wirbels sehr fein, im der Gegend des Unterrandes durch je 1 mm breite Furchen getrennt sind. Der vordere Schließmuskel war tief und scharf umgrenzt. In der Form gleicht dieses Fragment zumeist der etwas größeren Panopaea Cottaldiana D’ORR., wogegen es in der Verzierung der bedeutend kleineren Panopaea Astieriana v’OrB. am nächsten kommt. (S. D’Orzıcny, Pal. fr., terr. eret. Vol. III, pag. 330 und 342. Taf. 354, Fig. 1-2; Taf. 359, Fig. 3—4). Familie: Pholadomyidae DESHAYES. Gattung: Pholadomya Sowzrsy; 1823. 1. Pholadomya cfr. Elisabethae Moescn. Taf. XXVI, Fig. 8. 1874. Pholadomya rostrata ZITTEL (non idem, MATHERON): Gosau-Bivalven I. Denkschr. XXIV, pag. 115, Taf. II, Fig. 2 1873. Pholadomya rostrata MATH., A. KocH, in Földtani Közlöny, Vol. III, pag. 116. 1874. ” n in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXI, pag. 24. 1875. a Elisabethae ers, Monogr. der Pholadomyen II, pag. 106, Taf. XXXIV, Fig. 1. 1876. ER rostrata MArH., A. Koch, in Földtanı Közlöny. Vol. VI, pag. 22. 4 = 5 n 5 in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst., Bd. XXVI, pag. 10. Beschreibung. In der Form, der Zahl und Anordnung der Rippen ist das vorliegende einzige Exemplar der Art von MorscH täuschend ähnlich, welche Zrrrer schon früher unter anderem Namen aus den Gosauschichten beschrieben hatte. Die volle Identität ist jedoch nicht sicher festzustellen, weil unser Exemplar der Höhe nach zusammengedrückt ist. Die Klappen sind schlank, und nahezu doppelt so lang als hoch; die Höhe (25 mm) verhält sich zur Länge (47 mm) wie 100: 188. Hierin weicht unser Exemplar von der Abbildung und Beschreibung bei Moxsc# ab, wo die Höhe 34 mm, die Länge 57 mm (i. e. 100: 167) ist. Es ist jedoch möglich, daß unser Exemplar in unverdrücktem Zustand etwas höher war, in diesem Falle kämen die Maßverhältnisse einander sehr nahe. Der Wirbel ist nach vorne gerückt; die Zahl”der vom Wirbel ausstrahlenden feinen und glatten Rippen 21—22. Wie bei Morsc#’s Art ziehen die vordersten 2—3 Rippen fast senkrecht zum Unterrand, während die übrigen strahlenförmig sich ausbreitend bis zum abgerundeten Hinterrand hingehen. Das Rückenschild hat, wie an der einen Klappe festzustellen ist, die Form einer verlängerten Lanzenspitze, ebenso wie auf der Abbildung von Morscn. Der Schloßrand war vermutlich ebenso geradlinig wie bei der zitierten Art. Auf dem Steinkern werden die Rippen von einigen konzentrischen Linien durchschnitten, welche bei dem Zusammentreffen des Schloßrandes mit dem hinteren Schalenende am stärksten sind. Im ganzen ist unser Exemplar etwas schlanker als die erwähnte Art, das Hinterende ist ein wenig gestreckter und nicht so eckig, sondern stärker abgerundet, die Rippen stehen enger und sind etwas feiner. Es sind dies jedoch Merkmale, auf welche bei einem einzigen erhaltenen Stück kein de- finitives Urteil zu gründen ist. — 313 — Vergleiche und Bemerkungen. Zum Vergleich ist außer der Phol. Elisabethae noch anzuführen Phol. alpina Maru£ron (Mozsch 1. ec. pag. 121, Taf. 39, Fig. 12 c), von der manche Exem- plare der Gestalt nach unserer Form sehr nahe kommen; die Verzierung derselben ist jedoch ver- schieden; da diese kein Rückenschild haben, so gehören sie in eine andere Gruppe, d. i. in die Gruppe der Schildlosen — trigonatae Acass. | Moesc# betrachtet Pholadomya rostrata MArukros, mit welcher ZırteL seine Gosauexemplare identifizierte, für keine selbständige Art, sondern vereinigt sie mit Pholadomya elliptica MÜNSTER, zu welcher er sie nebst den folgenden zieht: Ph. galloprovincialis MArukron; Ph. noyana D’ORBIGNY und Ph. navieularis EıcuwarLn. Nach Morsch# ist bei Ph. elliptica Münster der Wirbel nieht vorgerückt, sondern nach hinten gezogen, und fällt fast gerade auf die Grenze des vorderen Drittels der Klappe. Diese Eigenschaft unterscheidet sie von Ph. Elisabethae auf den ersten Blick. Fundort: Cerevi6; glimmeriger, schwarzer Tonmergel, Schicht No. 7. — Pholadomya Elisa- bethae ist bisher nur aus dem Gosautale von Rußbach, Rondograben, Stöckwald bekannt, wo sie nicht zu den seltensten Versteinerungen zählt. Familie: Anatinidae Gray. Gattung: Anatina Lamarer; 1809. Die Untersuchung der lebenden Anatiniden gibt ein sehr ungenaues Bild der Gattung. Die außerordentliche Feinheit der Schale, das Klaffen der Hinterränder, das Fehlen der Schloßzähne, die eigentümliche Einrichtung des Schlosses, der lange Sipho und die demselben entsprechende Mantelbucht sind zwar sämtlich an den lebenden Arten zu finden; allein jene langen, nach hinten verlängerten Formen, welche Acassız als Cercomya zu einem eigenen Genus erhob (Etudes critiques sur les Moll. foss. Monographie des Myes, pag. 143), fehlen unter den lebenden Formen ganz. Nach Srorıczka kommt denselben die australische Anatina gracilis zwar nahe, sie besitzt jedoch nicht den ausgesprochenen Typus der Cerecomyen. Desnaves, D’Orgıeny und Terquem haben (ercomya wieder mit Anatina s. str. vereinigt, allein nicht mit genügender Berechtigung; denn die Cercomyen sind von Anatina s. str. auf den ersten Blick sicher zu unterscheiden. Allerdings unterscheiden sich dieselben von den Anatiniden nur dadurch, daß der hintere Teil der Klappen gestreckt und verschmälert ist, welchen Teil eine schräge Kante (welche hinter dem Wirbel vom Schloßrand ausgeht und bis an den Saum des Hinterrandes zieht) in zwei Felder teilt. Die Verzierung des unteren Feldes kommt derjenigen des vorderen Teiles gleich, jene des oberen Feldes aber ist vollständig anders: sie besteht aus feineren und zahlreicheren Linien, welche fast senk- recht gegen die Längsachse der Klappen stehen, oder ein wenig bogig geschweift sind. Dieser Unter- schied ist ein beständiges Merkmal, kann daher mit Recht als typisch betrachtet, und die Gruppe Cercomya als Subgenus ohne weiteres angenommen werden. Cereomyen sind schon im Jura ziemlich vertreten; aus der Kreide gehören folgende Arten hierher; Palaeontographica,. Bd. LI. 40 — 3l4d — . Anatina (Cercomya) Robinaldiana w’Orzıcny: Pal. fr., terr. er&t. Vol. III, pag. 374, Taf. 370, Fig. 6—8. Neocom. gurgitis Pıcter et Camrichz: Terr. eret. de Ste. Croix IV., pag. 105, Taf. OVII, Fig. 6. Aptien (inferieur). arcuata Forses: Transact. Geolog. Soc. London (1846), Vol. VII. pag. 143, Taf. XVI, Fig. 5. — Sroriczka: Palaeont. Indica. Cretac. Peleeypoda South. India, pag. 78, Taf. III, Fig. 1. Pondicherry; Valudayur group. 4. he 3 acuminata Eıcawarn: Leth. ross. Livr. XI, pag. 728 (Storıczka ]. ce. p. 74). 5. 35 e lanceolata GeInıTz sp.: Verst. v. Kieslingswalde ete. (— Corbula lanceolata) pae2 12, Tara: jr [S0} ” ” b>) 2) Die hier aufgezählten fünf Arten gehören mit voller Sicherheit in den Typus Cercomya. Um jedoch auch für, der Gestalt nach mehr oder weniger ähnliche und bei schadhaften Exemplaren Anlaß zu Mißverständnissen bietende, im übrigen nicht typische Übergangsformen Beispiele anzuführen, er- wähnen wir nachstehende zwei Arten Anatina inflata Acassız: Et. eritiques sur les Moll. foss. Monogr. des Myes, pag. 135, Tab. Ila, Fig. 22—24, Neocom. producta Zirrer: Gosau-Bivalven ]., pag. 10, Taf. I, Fig. 6 a—d. Gosau-Schichten, Senon. b>) Bei Anatina inflata Acassız ist der hintere Teil wenig verlängert und ohne Verzierung auf dem oberen Felde; Anatina producta ZırteL ist eine etwas längere Form, der hintere Teil jedoch nicht in Felder geteilt, ohne Kante, und mit ganz gleichartiger Verzierung der Klappen. Den echten Cercomyen schließt sich als sechste die unten aus der Kreide von Cerevic beschrie- bene Art an. Untergattung: Cercomy& Acassız; 1843. 1. Anatina (Cercomya) cymbula Prrnö; nov. sp. Taf. XXVI, Fig. 9. 1876. Panopaea sp. (igen szep faj) A. Koch, in Földtani Közlöny. Vol. VI, pag. 22. n » (eine sehr schöne Art) A. Koch, in Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Bd. XXVI, pag. 10. 1896. Anatina (Cercomya) cymbula PETHÖ, in M. kir. Földtani Intezet kiällitäsi tärgyai ete. (Expositio millenaris Hungariae). Pag. 33, No. 91. Beschreibung. Schale schmal und schlank, bootförmig, seitlich zusammengedrückt, papier- dünn; die Klappen sind gleich groß, aber nicht gleichseitig; hinten bedeutend länger als vorne. Der Vorderrand ist nahezu halbkreisförmig geschweift; der vordere obere Teil desselben ist etwas höher als der Wirbel; die höchste Partie des vorderen Teiles ist die schmale Vorwölbung, welche anscheinend von der Wirbelspitze ausgeht und bis zur Grenze des Vorder- und Unterrandes hinabreicht. Der hintere Teil ist stark verlängert und in mehrere Felder geteilt. Vom Schloßrand geht unmittelbar unterhalb der Wirbelbasis eine Kante aus, welche — unterwegs ein wenig verdiekt — bis zum Hinterrand reicht, wo- durch der Schloßrand als ein etwas schräges Feld von der Schalenfläche getrennt wird; hinter den Wir- beln, unweit des Saumes des Schloßrandes, geht eine zweite Kante aus, welche schräg abwärts zieht und — 315 — am hinteren Ende des Unterrandes endigend den hinteren Teil der Klappen in zwei Felder teilt. Diese untere Kante begrenzt das Rückenschild, die Area, aus der die gerade Linie der oberen Kante auf jeder Klappe ein länglich dreieckiges Feld herausschneidet. Die Wirbel sind mäßig vortretend, stumpfge- spitzt und einwärts gegeneinander geneigt. Die Verzierung besteht vorne und auf den Seiten aus nicht sehr starken, jedoch scharf vortretenden, konzentrischen, dem Vorder- und Unterrand parallelen Rippen; an der unteren Kante der Area biegen die Rippen ganz plötzlich aufwärts und laufen senkrecht auf den Schloßrand zu. Die kon- zentrischen Rippen sind übrigens am vorderen Teile, besonders in der Gegend des vorderen, sehr stumpfen Wulstes am schärfsten und stärksten. Die Zahl der Rippen ist 22—24. Die Verzierung der Area (und zwar sowohl des unteren als auch des oberen Feldes) besteht aus den beträchtlich abgeschwächten, senk- rechten Rippen; zwischen je zwei von diesen kommen hier noch 3—4 feinere Falten zu liegen, so daß da- durch die Verzierung der ganzen Area sehr fein wird. Außer dieser Verzierung zeigt sich auf den Klappen noch eine feine, vortretende Punktierung in vom Wirbel ausstrahlenden Radiallinien (siehe Fig. 9b). Die Punktierung ist an unbeschädigten Stellen schon mit freiem Auge gut wahrnehmbar; an der Area fehlt die Punktierung. Am Steinkern ist der Abdruck der Rippen deutlich wahrzunehmen, die Verzierung der Area dagegen ist verschwommen. (Der hintere Teil der Klappen ist ein klein wenig dickschaliger). Die Ränder der Klappen sind scharf gesäumt. Dimensionen: Länge der Schale (Fragment) . . . . . 115 mm Höhe der Schale an der Wirbelbasis . . . 34 „ Größte Höhe der Schale . . . 2.2... .13 „ Winkel der Wirbelkanten ca. . . . . .. 140° Vergleiche und Bemerkungen. Anatina (Cercomya) eymbula nov. sp. unterscheidet sich von allen Verwandten sowohl hinsichtlich der Gestalt als auch der Verzierung; sie übertrifft auch alle an Größe. Am ähnlichsten ist ihr die oben erwähnte ostindische Anatina (Cercomya) arcuata Forses (die Abbildung von Forzes sehr täuschend, die von Srorıczka viel weniger); allein bei dieser Art ist der Vorder- und Unterrand plötzlicher geschweift, der hintere Teil viel kürzer und schmäler, die Rippen sind spärlicher, es sind — nach Srorıczka’s Abbildung — überhaupt nicht mehr als höchstens 17 vorhanden; auf den Raum von 10 Rippen der indischen Art (Srorıczka’s Abbildung) entfallen 12 Rippen bei unserer Art. Die feinere, konzentrische Verzierung der indischen Art (Forses) kommt auf der von Öerevid nieht vor, und auch die Verzierung der Area ist von derjenigen unserer Art verschieden. Das innerliche Schloßband kenne ich nicht; allein die typische Form gibt ohnehin keinen Anlaß zu einem Irrtum. Fundort: Öerevi6; glimmeriger, schwarzer Tonmergel, Schicht 7. — 316 — Familie: Myidae DeshAyes. Gattung: Corbula Bruscvrire; 1792. 1. Corbula sp. indet. Zwei rechte Klappen und ein geschlossenes Klappenpaar, aus dem glimmerigen, schwarzen Ton- mergel, Schicht 7, sind nach Form, Verzierung und der geraden, kielartigen Erhöhung der hinteren Ab- dachung am ehesten mit Corbula exulans Storiczka zu vergleichen, welche Art eine der selteneren Ver- steinerungen der südindischen Arrialoor-Gruppe ist. (Cret. Peleeyp. South. India, pag. 45, Taf. I, Fig. 16, 18; Taf. XVI, Fig. 1, 5). Unsere Exemplare erreichen jedoch nicht einmal die Größe der von SroLiczkA (1. c. pag. 44) beschriebenen Corbula minima p’Orsıcny, sie sind sogar kleinere Formen, als die aus der Gosaukreide stammende Corbula angustata Sow. Ihr Wirbel ist stark eingebogen, vermut- lich eingedrückt. Sichere Bestimmung der Stücke ist vorläufig nicht möglich. Brachiopoda Duumır. In der Kreidefauna von Cerevi@ sind die Brachiopoden durch 7 Arten vertreten (— 4.24% der ganzen Fauna) Diese wenigen Arten sind nur auf eine Schicht, die aus Serpentinbreceie bestehende 17. Schicht Kocr’s, beschränkt, welche im oberen Seitenarme des Öerevic-Baches, dem sog. Ossolaczki- Bache, bei dem ersten Wasserfall von unten aufgeschlossen ist. In den übrigen Schichten sind nur sehr wenig oder nur unbestimmbare Fragmente gefunden worden (in Schicht 11 eine Kingena ? sp., in Schicht 7 drei Terebrateln). In der Schicht 17 aber übersteigt, außer den bestimmbaren 36—40 Exem- plaren, die Zahl der fragmentären Stücke 200. Drei der Arten gehören zu den charakteristischen Formen des oberen Senon und teilweise des Danien, zwei reichen bis zur Grenze des unteren Turon hinab, zwei weitere sind noch nicht sicher bestimmt. Die hier vorkommenden Formen sind überwiegend solche, die in der obersten Kreide Europas als Leitfossilien auftreten, wie Orania Ignabergensis, Rhynchonella plica- tilis, Terebratula carnea und Terebratula semiglobosa (subrotunda); ziemlich gut erhaltene Exemplare derselben sicherten die exakte Bestimmung. Die der Bestimmung zu Grunde gelegten vollständigen Exemplare sind größtenteils das Er- gebnis neuerer Sammlungen (1882 und 1886). Das früher gesammelte mangelhafte Material erfuhr da- durch eine wesentliche Bereicherung; da aber die Tafeln für die vorliegende Arbeit bereits früher fertig- gestellt waren, so hatte ich nicht mehr Gelegenheit, die neueren Funde abbilden zu lassen. Dies ist einer der Gründe, welche mich veranlassen, mich hier nur auf einige wesentliche Bemerkungen zu be- schränken. Ich hoffe aber, daß ich in nicht allzuferner Zeit Gelegenheit haben werde, die Brachiopoden eingehend zu besprechen und ihre Abbildungen vorzulegen. Die unten aufgezählten sieben Arten ge- hören vier Gattungen an. Ru) 1853. 1856. 1859. 1860. 1862. 1866. 1870. 1871. 1872. 1880. Beschreibung — 317 — Pleuropygia (Ecardines) Bronn. Familie: Craniadae D’ÖRBIGNY. Gattung: Crania Rerzuus. Crania Ignabergensis Rerzıs. Orania Egnabergensis RETZIUS, Schriften d. Berliner Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin. Tom. II, pag. 75, Tab. I, Fig. 4—7 (fide BosquEn). striata DEFRANGE, Diction. des scienc. natur. Vol. XI, pag. 313. „ Nıusson, Petref. Suecana form. cret., pag. 38, Tab. III, Fig. 12. „ HomnınGaHaAus, Beitr. Monogr. d. Gatt. Crania, pag. 10, Fig. 10. „ Goupruss, Petref. Germ. Vol. II, pag. 294, Tab. 162, Fig. 10. DESHA ae costata. Idem, YES in LAMARCK, Anim. s. vert. 2. ed., vol. VII, pag. 101. ROEMER, FR. AD., Verst. d. norddeutsch. Kreidegeb., pag. 36. ibidem, pag. 37. barbata HAGENOW, Monogr. d. Kreideverst. Neu-Pommerns u. Rügens, pag. 4, Tab. IX, Fig. 2. ” Gala MORRIS, Rügensche Kreideverst. Neues Jahrb. pag. 531, Tab. IX, Fig. 2. Catalogue of the British fossils, pag. 121. striata Idem, ibidem. spinulosa Idem, ibidem. Ignabergensis ” Ignabergensis Egnabergensis Ignabergensis n » D’ORBIGNY, Pal6ont. franc., terr. cret. IV, pag. 141, Tab. 525, Fig. 1—6. GEINnITz, Quadersandsteingeb. in Deutschl., pag. 216. striata DIXON, Geology and fossils of Sussex, pag. 354, Tab. 27, Fig. 6. MÜLLER, Petref. d. Aachener Kreideform. pars II, pag. 71. DAvıpson, Monogr. of brit. eretac. Brachiopoda, pag. 11, Tab. I, Fig. 8—-14 (cum synonymis). BRONN et ROEMER, Lethea geogn., Vol. II, pars V, pag. 236, Tab. XXX, Fig. 2. DAvıDson, Classif. of the Brachiopoda, pag. 125, Tab. IX, Fig. 235, 236. z Classif. d. Brachiop. (Ep. Suzss), pag. 142, Tab. IX, Fig. 15 et 17, BoOSQUET, Brachiopodes foss. de Limburg, pag. 15—16 (var. paucicostata, Tab. I, Fig. 5—6) cum synonymis. COQUAND, Synopsis des an. et veg. fossiles de la Charente, Dordogne etc. pag. 124. 5 Descript. du d&p. de la Cbarente, Vol. 1], pag. 180. SCHLOENBACH, Krit. Stud. über Kreide-Brachiopoden. Palaeontographica, Vol. XIII, pag. 326, Tab. 40, Fig. 23—25. ROEMER F., Geol. v. Oberschlesien, pag. 314, Tab. 34, Fig. 4—5. Egnabergensis QUENSTEDT, Petrefactenkunde Deutschlands, Vol. II, Brachiopoda, pag. 680, Tab. 61, Ignabergensis n Fig. 44—46. STOLICZKA, Cretac. Brachiopoda of Southern-India, pag. 7, Tab. I, Fig. 1— ZITTEL, Handbuch d. Palaeont. Vol. I, pag. 670, Fig. 495. Schale mäßig dick, abgerundet viereckig oder länglich-oval; Klappen wenig gewölbt, die Dorsalklappe nicht viel konvexer, als die Ventralklappe; letztere in der Nähe des Hinter- (Ober)-Randes, an der Grenze des letzten Viertels der Gesamtlänge mit sehr exzentrischer, etwas erha- bener, kleiner Insertionsfläche. Die äußere Verzierung besteht aus feinen, dichtstehenden Rippen (54 bis 60), die von der Insertionsstelle aus gegen die Ränder verlaufen. Wo die Rippen mehr abgerieben sind, zeigen sich viel feinere, mit denselben parallel laufende, strahlenförmige Fasern. Die Höhlung ist von — 318 — einem 1 mm breiten, unregelmäßig granulierten, flachen Rand umgeben; unter den hinteren (oberen) Muskeleindrücken der Unterklappe ist ein spitzig hervortretendes Rostellum sichtbar, an dessen Basis die subventralen unteren Muskeleindrücke liegen. Unter den letzteren bemerken wir ein dem oberen Rostellumteil sich anschmiegendes, aber kaum hervortretendes, geißbartähnliches Gebilde, während an der tiefsten Stelle der Höhlung die Spuren von fingerartigen Findrücken sichtbar sind, welche von dem oberen Rostellum ausgehen. Dimensionen. Die Breite des besterhaltenen und größten Exemplars (Ventralklappe) über- trifft die Höhe nur um ein ganz geringes; beide messen 11 mm. Die Dicke beträgt 6.2 mm, die Höhe des kleinsten Exemplars 8 mm, die Breite 7 mm. Vergleiche und Bemerkungen. Von dieser Art standen vier Exemplare, drei Ventral- und eine Dorsalklappe zur Verfügung; die Innenseite war aber nur an einer Unterklappe sichtbar, welche unter allen am meisten eckig, am größten und stärksten ist. Die übrigen drei Klappen sind mehr abge- rieben und so zart, daß ihre Innenseite nicht präpariert werden konnte; die Verzierung stimmt aber voll- kommen überein. Was die Bestimmung anbelangt, so stimmen unsere Exemplare mit den von Ignaberg (Schonen) stammenden typischen Exemplaren der Art nicht ganz überein, da die Verzierung der letzteren aus wenigeren und stärkeren Rippen besteht; doch stimmen sie sehr gut mit jenen Exemplaren überein, die von Hagenow (Neues Jahrb. 1842, pag. 531) und Grwırz (Elbtalgeb. 1. e. pag. 28) unter dem Namen Orania barbata beschrieben und abgebildet wurden, wie auch mit der unter y von ScntLornBacH (Palaeontogr. XIII, pag. 328) beschriebenen Varietät. Den Abbildungen ScHrLorsgAcH’s (tab. 40, Fig. 23, 24) und jenen von Gemtrz (tab. 8, Fig. 1, 2) ist die Form, Verzierung und Innenseite unseres größten Exemplars überraschend ähnlich. Zahl der untersuchten Exemplare: 4 Klappen, 1 Ober- und 3 Unterklappen. Fundort: Öerevie, Serpentinbreceie bei dem ersten Wasserfalle des Ossolaezki-Baches (Kocn’s Schicht 17). Orania ITgnabergensis ist eines der verbreitesten Fossilien der oberen Kreideschichten Europas, dessen zahlreiche Varietäten sowohl aus borealen, wie auch mediterranen Gegenden bekannt sind. Nach SrorıczkA kommt diese Art in Südindien bei Olapardy in den zur Arrialoorgruppe gehörigen obersten Kreideschichten vor, doch ist sie überaus selten. Apygia (Testicardines) Bkonn. Familie: Rhynchonellidae D’ORBIENY. Gattung: Rhynchonella Fischer pe WaLpaeım; 1809. 1. Rhynchonella plicatilis Sowerey, var. syrmiensis PETHö; nov. var. 1814: Terebratula plicatilis SOWERBY, Min. Conchology of Great. Britain., Vol. H, pag. 37, Tab. 118, Fig. 1. 5 octoplicata SOWERBY, Ibidem, pag. 37, Tab. 118, Fig. 2 (non idem d’ORBIGNY). A plicatilis et octoplicata SOWERBY, Min. Conch. Editio DESOR-AcAssız, pag. 171—172, Tab. 81 (118), Fig. 1—5. 1842. — 319 — 1850. Terebratula plicatilis KNER, Kreidemergel v. Lemberg; in HAIDINGER’s naturw. Abhandl, Vol. III, pars 2 pag. 31, Tab. V, Fig. 5—6. 1854. Rhynchonella » Davınson, Brit. cret. Brachiopoda; Monogr. Brit. foss. Brachiopoda, Vol. I, part. I, pag. 75—79, Tab. X, Fig. 1—17, 37 —42, 1855. octoplicata HRBERT, Charact. paleont. de la craie de Meudon; Bull. soc. g6ol. de France. 28 serie, Vol. XVI, pag. 149— 150. 1868. n plicatilis SCHLOENBACH, Norddeutsch. Galeriten-Schichten u. ihre Brachiopodenfauna; Sitzungs- bericht d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. Math.-naturw. Cl., Bd. LVII, pag-. 218, Tab. III, Fig. 5-7. 1869. » a E. FAVRE, Craie des envir, de Lemberg, pag. 171. 1872. 5 » GEInITZ, Elbtalgeb., Palaeontogr. Bd. XX, Abt. II, pag. 26, Tab. VII, Fig. 5—15. 1874. cn rn DAvıDson, Suppl. to the brit. cret. foss Brachiopoda, Monogr. brit. foss. Brachio- poda, Vol. IV, pag. 57, 72. 1877. ä = CoQUAND, Craie super. de la Crimöe; Bull. soc. geol. de France. 3° sörie, Vol. V, pag. 89. Diese für die Altersbestimmung so wichtige Art der oberen Kreide Europas wurde von A. Koch, welchem nur 2 unvollständige Exemplare aus der Serpentinbreceienschicht (No. 17) vorlagen, (1872 und 1876) als Rhynchonella compressa LAmArcK bezeichnet, wozu zweifellos die Annahme beigetragen haben dürfte, daß die Fauna der Kreide von Cerevic vollkommen mit der Fauna der alpinen Gosau- schichten übereinstimme, in welchen Surss nur diese eine Rhynchonellenart nachgewiesen hatte (Zırrkr, Gosau-Bivalv. Denkschr. XXV, pag. 159). Der mangelhafte Erhaltungszustand jener Exemplare er- schwerte die Bestimmung wesentlich. 1882 und 1886 gelang es mir, außer sechs Bruchstücken dieser Art auch drei ganze Exemplare zu finden, von denen zwei, wenn sie auch leicht verdrückt waren, die sichere Bestimmung ermöglichten. Die Gestalt, der kleine Wirbel und die von einem gleichfalls kleinen Deltidium umgebene Stiel- öffnung, die größere Konvexität der Oberklappe gegenüber der Unterklappe und deren in der Wirbel- gegend plötzlich aufgeblähte Form, die Beschaffenheit der vom mittleren Teile der Ventralklappe aus- gehenden und bis zum Stirnrand ziehenden seichten, aber breiten Bucht, die langsame Verwachsung der dichtstehenden, halbkonvexen Falten auf der Wirbelregion, — alle diese charakteristischen Eigenschaften von Rhynchonella plicatilis zeigen sich auf unseren beiden Exemplaren ganz deutlich. Was aber die Zahl und Verteilung der Falten betrifft, so nähern sich unsere Exemplare am meisten jener Varietät der Rhynchonella plicatilis, die von manchen Autoren, so namentlich von H£serr! in Übereinstimmung mit SoWERBY, unter dem Namen Rhynchonella octoplicata Sow. als selbständige Species betrachtet wird, während Davıoson sie als var. octoplicata der Rhynch. plicatilis bezeichnet. Bei einem unserer Stücke trägt die Ventralklappe 32, die Dorsalklappe 34 Rippen, während bei dem anderen auf der Unterklappe 32, auf der oberen ca. 30 Rippen vorhanden sind. Im Sinus stehen bei dem ersten 9, bei dem zweiten 7 Falten. Demnach gehören unsere Exemplare jenen Formen an, welche Gezisızz (l. e. pag. 27) als „ältere (ausgewachsene), im Sinus mit 8 (resp. 6—10) Falten verzierte“ nennt ' HEBERT bemerkt (Bull. soc. g&ol. 1859, p- 149), daß von seiner Rhynchonella octoplicata die Form, welche bei D’ORBIGNY (Pal. fr., terr, cret. Vol. IV, pag. 46, Tab. 499, Fig. 9—10, bei H£BERT irrtümlich 8 und 10) unter diesen Namen beschrieben ist, ganz auszuschließen sei, da diese nach H&EBERT nichts anderes wie ein ausgewachsenes Exemplar von Rhynchonella limbata SCHLOTH. sp. ist. Die aus dem Campanien von Meudon mir vorliegenden Exemplare (in der Coll. CoQuanD als Rh. octoplicata bezeichnet) rechtfertigen diese Auffassung. Vgl. die Abbildungen von Rh. limbata in DAvıpson’s Monographie Tab. XI, Fig. 2 et 3. und welche den Ocetoplicaten entsprechen sollen. Unsere Exemplare sind folgenden Abbildungen am ähnlichsten: Bei Sowergy: Rhynchonella octoplicata, tab. 118, Fig. 2, in der Drsor-Acassızschen deutschen Ausgabe tab. S1 (118) hauptsächlich der Fig. 4 und 5 aus der Kreide von Lewes, welche auch in der Größe beinahe vollständig mit unserem gewölbten Exemplar übereinstimmt. Bei Davıpson sind es namentlich die Abbildungen der var. octoplicata, tab. X, Fig. 3 und 4, welche mit unserem flacheren Exemplar übereinstimmen; unser konvexeres Exemplar ähnelt den Ab- bildungen der typischen Exemplare, tab. X, Fig. 38 und 39, es besitzt aber bedeutend weniger Rippen. Hxserr’s Abbildungen seiner Rhynchonella octoplicata (M&m. soec. g&ol. tab. XXIX, Fig. 12) stehen der Form nach zwischen unseren Exemplaren; doch sind sie kleiner, und die Zahl ihrer Rippen ist noch geringer wie auf unseren Exemplaren. Von den Abbildungen bei ScHLOENBACH stimmen namentlich die etwas kleineren Formen 1. c. tab. III, Fig. 5a, b, e mit jenen von Öerevi@ überein. Unter den von Geinırz ]. ce. tab. 7 abgebildeten Exemplaren sind es besonders die Fig. 5 (Rh. plicatilis, Typus) und S (var. octoplicata), welche unseren Exemplaren am nächsten stehen. Aus der Kreide von Meudon stehen mir von var. octoplicata nur solehe Exemplare der Coll. Cogvann (Sammlung d. k. ung. geol. Anstalt) zur Verfügung, wie sie Davıpson: Brit. eret. Brach. auf tab. X, Fig. 6, 7, S abgebildet hat. Noch mehr als die zitierten Abbildungen sind unseren Exemplaren drei Stücke der Coquann- schen Sammlung aus der oberen Kreide der Krim ähnlich; Coauanp’s Original-Etiquette bezeichnet sie als „Ah. plicatilis Davıns. Camp.(anien) Inkermann (Crime) 1876.“ Diese Stücke sind um ca. !/, kleiner wie die unsrigen, ihre Form, die Anordnung der Rippen und die übrigen Details stimmen im all- gemeinen mit den Exemplaren von Öerevi@ auffallend überein, nur die Zahl der Rippen ist, der kleineren Form entsprechend, geringer; sie beträgt nur 27—28. Diese Art wird von Coquann auf Grund seiner eigenen Sammlungen (Bull. soc. g&ol. 3. 91) zusammen mit folgenden Arten aufgezählt: „Belemnitella mucronata, Terebratula carnea, Rhynchonella plicatilis (Terebratula octoplicata), Ostrea vesicularis, Exo- gyra auricularıs (Ostrea pyrenaica Leyu.)“ ete. ( Hieraus ist ersichtlich, daß die Cerevicer Exemplare von Rhynchonella plicatilis weder mit den typischen Formen der Art, noch mit der var. octoplicata vollkommen übereinstimmen ; doch ist mit voller Bestimmtheit hinzuzufügen, daß sie auf Grund der so wesentlichen Charaktere trotzdem unbedingt in dem Bereich dieser Art zu belassen sind, in welcher sie eine var. syrmiensis charakterisieren. Fundort: Öerevic; Serpentinbreecienschieht No. 17. Was die Verbreitung der Rhynchonella plicatilis und deren stratigraphische Bedeutung anbelangt, so kennzeichnet sie mit ihren Varietäten hauptsächlich die jüngeren Stufen der Oberkreide bis zu den obersten Schichten des Senon (Campanien CoqvAann); unterhalb der tiefsten Schichten des Turon (in der tieferen Zone des Inoceramus labiatus, resp. im Lig6rien Coquanv’s ist sie noch nicht nachgewiesen. Davıpsox weist (Supp. to the Brit. eret. Brach., pag. 72) die Verbreitung der typischen For- men dieser Art für die obere Kreide Englands in dem sogen. „Upper Chalk“ (Campanien, oberes Senon), der Norwicher oder englischen Oberkreide und in dem sog. „Lower Chalk“ (unteres Senon — 321 — und oberes Turon, Santonien und Coniacien Coquann), der englischen Unterkreide nach, während er das Vorkommen der var. octoplicata und var. Woodwardi auf den „Upper Chalk“ beschränkt. Im Pariser Becken und in der Normandie kommt sie im Horizont der Belemnitella mueronata vor, doch findet sich nach H&sgerr in der Meudoner Kreide (Campanien) nur Rhyneh. octoplicata (Bull. soec. g6ol. 3. XVI, pag. 149), während die typischen Exemplare von Rhynch. plicatilis auf den etwas tieferen Horizont (Santonien) beschränkt sind, welcher Amm. Prosperianus, Scaphites compressus und Micraster cor-testudinarum führt (Ablagerungen von Les Andelys an der Seine, Arrond. de I’Eure, und Schichten mit Galerites vulgaris und Inoceramus labiatus von Tancarville, Seine-Inferieur). CoquanD nennt die Art aus dem Campanien der Charente (Aubeterre, Birac). Zum Vorkommen dieser Art in Deutschland bemerkt Scmrorsgach, daß die vertikale Ver- breitung von Rhynchonella plicatilis hier wie in der englischen und französischen Kreide eine sehr große ist. Zuerst tritt sie und zwar in mehreren Varietäten im Galerites-Pläner auf, ist aber hier noch nicht häufig; sie steigt bis in die Zone der Belemnitella mucronata hinauf. Am häufigsten kommt sie mit Spondylus spinosus in den oberen Schiehten des Horizonts mit Scaphites Geinitzi und Bel. mucronata vor. In Sachsen ist sie nach Gerz im Plänerkalk von Strehlen und Weinböhla und in dem oberen Quadersandstein der sächsischen Schweiz am häufigsten. Dasselbe gilt auch von ihrem Vorkommen in Böhmen. In Niederschlesien ist sie nach Kuxru im turonen Pläner zu finden. Nach den älteren Angaben GÜünser’s tritt sie in Bayern nur im mittleren und unteren Turon auf; im neuerer Zeit betrachtet sie aber Güumsern selbst (Geologie, Bd. I, p. 849, 850, 853) als eine charakteristische Form des oberen Senon (Rh. octoplicata), des unteren Senon und oberen Turon (Rh. plicatilis). Aus Galizien gibt E. Favre diese Art in den Schichten von Nagorzany als sehr häufig, bei Lemberg und an anderen Punkten als seltener an; der größte Teil der Exemplare ist nach Favrx denen von Meudon und Brighton am meisten ähnlich, welch letztere bei Davınson ]. ce. tab. X, Fig. 37—39 abgebildet sind. (Letztere typische Formen mit dichten und zahlreichen Falten). Kyer’s Abbildungen (Harmıscer’s Naturw. Ab- handl. vol. III, 2, pag. 31, tab. V, Fig. 5, 6) der Exemplare von Nagorzany und Lemberg sind gleichfalls den typischen genäherte Formen mit diehten und zahlreichen Falten. Aus der ungarischen Kreide war diese Art bisher nicht bekannt; ebenso unbekannt ist sie aus den Gosauschichten und der süd- indischen Oberkreide. Zahl der untersuchten Exemplare: mit den Bruchstücken zusammen 10. 2. Rhynchonella cfr. Mantelliana Sowerpy. 1825. Terebratula Mantelliana SOWERBY, Min. Conch., Vol, VI, pag. 72, Tab. 537. Fig. 5 (non, idem, D’ORR.). 1834. Rhynchonella 5 L. v. BucH, Über Terebrateln, pag. 53. 1838. ” 5 L. v. Buch, Möm. soc. g&ol. de France, 1° ser., Vol. III, pag. 154, Tab. XV, Fig. 5. 1843. Terebratula n SOWERBY, Min. Conch. ed DESOR-AGAssız, pag. 561, Tab. 347 (537), Fig. 11—13. 1854. Rhymchonella " DAvıpson, Brit. cret. Brachiopoda, pag. 87, Tab. XX, Fig. 20—23. 1874 (?). s Mantelliana ” Suppl. to the brit. cret. Brachiopoda, pag. 58, 72. Zwei mangelhafte Exemplare liegen vor: eine vollständige Unterklappe und ein geschlossenes Klappenpaar, von dessen rechter Seite beinahe die Hälfte fehlt. Die beiden Stücke zeigen die Charaktere der im Sinne von Sowersy, Davınsox und BucH gefaßten Art doch so deutlich und stimmen mit den Ab- Palaeontographica. Bd. LI. 41 — 32 — bildungen der beiden erstgenannten Autoren in der Größe und den Details so überein, daß von der direkten Identifizierung nur das mangelhafte vorliegende Material abhält. Die Klappen sind gleichgewölbt (Davın- son); die Zahl der scharfen und rasch breiter werdenden Falten (nach Buc# durch diese Eigentümlichkeit sehr leicht von Rhynch. pisum zu unterscheiden) ist auf dem einen Exemplare 12, auf dem anderen 13. Der Wirbel ist klein, zugespitzt; die Schale unpunktiert. Quenstepr beschreibt als Rhynchonella Mantelliana (Petref. Deutschl., Brachiopoden, pag. 171, tab. 41, Fig. 77) aus dem Pläner von Neinstedt eine Form, welche weder ihrem Habitus noch der Zahl ihrer dichtstehenden, dünnen Falten nach (20) mit Sowergy’s Art übereinstimmt. Übrigens betrachtet QUuENSTEDT die Arten Rhynchonella pisum und Rh. Mantelliana nur als die jugendlichen Formen von Rh. octoplicata, was bezüglich seiner Exemplare auch kaum angezweifelt werden kann. Geimuzz hält (Sächs. Elbtalgebirge, Paläontographica XX, 2, pag. 27) die Terebratula Mantelliana nur für eine jugendliche Varietät von Rhynchonella plicatilis. Die Abbildung, welche er als Typus dieser Varietät mitteilt (tab. 7, Fig. 11a, b, e), stimmt sowohl mit Sowersy’s und Davıoson’s Abbildungen, wie auch mit unseren Exemplaren gut überein, weicht aber von den Abbildungen Quzxsteor’s auffallend ab. Was »’Orsıeny (Pal. fr., terr. er&t. IV. 40, tab. 498, Fig. 1—5) als Rhynch. Mantelliana ab- bildet, ist eine von Sowergy’s Art sehr augenfällig abweichende Form; die Abbildung stimmt mit der Beschreibung nicht überein. Nach Davıpson kommt Rhynch. Mantelliana in England im Lower Chalk (unteres Senon und oberes Turon), im Chalk Marl und Upper Greensand (oberes Cenoman) vor. Von Rügen werden ebenfalls typische Exemplare erwähnt (v. Bvc#). In Cerevi& kommt vorliegende Form nur in der Schicht 17, in der Serpentinbreceie, am ersten Wasserfall des Ossolacki-Baches vor. Familie: Terebratulidae King; emend. Davipson. Gattung: Terebratula Liuwyp, 1699; Kıerın, 1753. 1. Terebratula carnea Sowersy. 1812. Terebratula carnea SOWERBY, Miner. Conch., Vol. I, pag. 47, Tab. 15, Fig. 5—6. (1842). a „ SOWERBY'S Miner. Conchol. ed. DESOR-AGAssız, pag. 33, Tab. 10 (15), Fig. 5—6. 1825. n elongata SOWERBY, Miner. Conchol., Vol. V, pag. 49, Tab. 435, Fig. 1—2. (1843). 5 > SOWERBY’S Miner. Conchol. ed. DESOR-AGAssız, pag. 454, Tab. 278 (435), Fig. 1—2. 1834. 5 carnea L. v. BucH, Classif. et descr. des Terebratules; in M&m. soc. geol, de France, 1® ser., Vol. III, pag. 203, Tab. XIX, Fig. 2). 1847. S » D’ORBIGNY, Pal. fr., terr. eret. Vol. IV, pag. 103, Tab. 513, Fig. 5—9. 1850. » „ Aut, Umgeb. v. Lemberg; in HAIDINGER’S Naturw. Abhandl., Vol. III, pars 2, pag. 258, Tab. XIII, Fig. 8. 1854. 5 » Davınson, Brit. cret. Brachiopoda, pag. 67, Tab. VIII, Fig. 1—4. 1869. 9 » E.FAvr£, Craie des env. de Lemberg, pag, 169. 1870. 5 »„ QuEnsteDT, Petrefaktenkunde Deutschl., Bd. II, Brachiopoden, pag. 375, Tab. 48, Fig. 36—60. 1874. » »„ Davıson, Suppl. to the brit. cret. Brachiopoda; in Monogr. of the brit. foss. Brach., Vol. IV, pag. 47, 70. _ 323 — Von dieser Art liegen vier sehr schöne Exemplare vor. Zwei Stücke entsprechen der runden Varietät, wie sie bei Davıpsox ]. c. tab. VIII, Fig. 4 und 5 abgebildet ist, die zwei anderen der typischen pentagonalen Form, wie Davıpson’s Fig. 1. Unsere Exemplare entsprechen den Charakteren der Art vollständig; auf der punktierten, aber etwas abgeriebenen Schale der runden Exemplare treten noch die radialen feinen Rippen hervor (Davıpson, Fig. 5), die pentagonale Form stimmt namentlich mit Arrm’s Abbildung (aus der Kreide von Nagorzany) auffallend überein. Unsere Stücke sind etwas kleiner wie die Abbildungen bei Davıpsox und verhältnismäßig auch etwas flacher; Quexsteor betrachtet die flachen Formen als typischer wie die aufgeblaseneren, und dasselbe wird auch von Davıpsox hervorgehoben. Übrigens ist zu bemerken, daß die flache Form der runden Stücke durch Verdrückung noch erhöht wurde. Dimensionen je eines Exemplares: Runde Pentagonale Varietät EIS h Se ee an a An mm 29 mm Breit on EC een u 23, DAT Dicke (des zusammengedrückten Exemplars bezüglich) 10 „ 1 Dicker:5 Höhewun. a a ee a an OA 0.45 :1. ! Aus den Daten Davıpson’s berechnet, ist das Verhältnis zwischen Dieke und Höhe der aus den Norwich- oder Upper Chalkschichten stammenden größten Exemplare 0.52: 1—0.55:1. Flache Formen wie die unseren dürften in der Kreide von Meudon nicht zu den Seltenheiten gehören, da ich unter den 10 mir vorliegenden Exemplaren von Meudon 3 ähnlich flache fand. Sämtliche Exemplare stammen aus der Schicht 17. In Betreff der vertikalen Verbreitung von Terebratula carnea Sow. stimmen die Ansichten voll- kommen überein. Davrpson betrachtet sie als charakteristische Form der obersten Kreide Englands (Norwich- oder Upper Chalk, Campanien) und bemerkt, daß sie in den Schichten des Lower Chalk (na- mentlich in jenen mit Terebratula semiglobosa) sehr selten ist. In Frankreich kommt sie im oberen Senon (Campanien) von Meudon, Chavot, des Pariser Beckens und anderer Lokalitäten vor. In Deutsch- land ist sie gleichfalls eine häufige Art der obersten Kreide, namentlich der Schichten mit Belemnitella mucronata von Rügen, Haldem, Coesfeld, Ahlten, Lemförde, Aachen ete. Ferner wird sie von Faxe ge- nannt. In der sogen. Quadraten-Kreide (Belemnit. quadrata enthaltenden Schichten) findet sie sich be- reits seltener (wie z. B. im Ilsenburger Mergel bei Wemigerode). Nach Srromseck scheint dies ihr tiefstes Vorkommen zu sein. In den Niederlanden ist sie bei Maestricht, Vaels, Limburg ete., in Ga- lizien bei Nagorzany häufig, fehlt aber auch bei Lemberg und andernorts nicht. In Südrußland ist sie bei Simbrisk, in Mingrelien und in der Oberkreide der Krim vorhanden. Aus den oberkretazeischen Schichten von Nordafrika und Südindien ist Ter. carnea noch nicht bekannt, sie war bisher auch aus Ungarn unbekannt. 2. Terebratula semiglobosa Sower»y. 1812. Terebratula semiglobosa SOWERBY, Min. Conchol., Vol. I, pag. 48, Tab. XV, Fig. 9 (Typus). n n subrotunda m Ibidem, pag. 45, Tab. XV, Fig. 1—2. 9 2 subundata n Ibidem, pag. 47, Tab. XV, Fig. 7. — 324 — (1842). Terebratula subrotunda, subundata, semiglobosa SOWERBY’S Min. Conch. ed. DrsoR-AGAssız, pag. 31, 33, 34, tab. 10 (15), Fig. 1—2, 7, 9. : 1834. A semiglobosa L. v. BUCH, Über Terebrateln, pag. 96. 1838. 5 " n r Class. et. descrip. des Terebratules; in Me&m. soc. g&ol. de France, 1° ser., Vol. III, pag. 205, Tab. XIX, Fig. 4. 1846. n carnea REUss, Böhm. Kreide, pars II, pag. 50 (pars), Tab. XXVI, Fig. 9—11. R ch semiglobosa REuss, Ibidem, pag. 51, Tab. XXVI, Fig. 5—8. 1847. ke 5 D’OÖRBIGNY, Pal. fr., terr. eret., Vol. IV, pag. 105, Tab. 514, Fig. 1—4. 1868. n subrotunda SCHLOENBACH, Nordd. Benson in Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. (Wien). Math. naturw. Cl., Bd. LVII, Abt. I, pag. 199, Tab. I, Fig. 6-12. 1871. n semiglobosa QUENSTEDT, Petrefaktenk: Deutschl. Bd. II, Brachiopoden, pag. 378, Tab. 48, Fig. 48—53. 1872. n subrotunda STOLICZKA, Cret. Brachiopoda of Southern-India, pag. 22, Tab. VI, Fig. 1—23. 1874. N semiglobosa DAYIDSON, Suppl. to the brit. cret. Brachiopoda. L. c. pag. 45, 71. Von den mir zur Verfügung stehenden zahlreichen Bruchstücken wählte ich vorläufig 10 aus, welche — obschon ein Teil derselben deformiert ist — aller Wahrscheinlichkeit nach zu Ter. semiglobosa zu stellen sind, und unter welchen sowohl die runde und stark gewölbte, wie auch die mehr schlanke Varietät vorhanden ist. Auf die Erörterung, ob das eine oder das andere Exemplar nicht besser zu Terebratula carnea zu zählen wäre, wie es einige Autoren für wünschenswert erachten, gehe ich nicht ein. Es sei nur bemerkt, daß unsere ausgewählten Exemplare mit SOWERBY’S Art in allen Charakteren übereinstimmt. Sämtliche Stücke stammen aus der beim ersten Wasserfall des Ossolacki-Baches aufgeschlossenen Serpentinbreceie, Schicht 17, in welcher sehr zahlreiche, wahrscheinlich dieser Art angehörende Bruch- stücke vorkommen. Es wurden dort zahlreiche Fragmente gefunden, von denen es unsicher ist, ob sie dieser Art oder der unten besprochenen T'erebratula aft. biplicata X semiglobosa angehören. Die vertikale Verbreitung von Terebratula semiglobosa (subrotunda) Sow. reicht vom untersten Turon .bis zur Grenze des Senon (Campanien) im engeren Sinne Davınsovn lest die untere Grenze der Verbreitung etwas tiefer, da er außer im Lower Chalk (unteres Senon) auch aus dem Upper Greensand (oberes Cenoman) reichliches Vorkommen angibt. In Frankreich ist sie eine nicht seltene Art des Turon und unteren Senon. In Deutschland ist Tere- bratula semiglobosa (subrotunda) nach ScHLoENBACH eine der häufigsten und verbreitetsten Arten der oberkretazeischen Brachiopoden. Sie tritt unmittelbar über den jüngsten, Ammonites Roto- magensis führenden, Schichten des unteren (cenomanen) Pläners in kleineren Formen auf, während die größeren, stärker gewölbten Formen erst in höheren Regionen, in den jüngeren Schichten mit Scaphites reinitzi, Spondylus spinosus, Micraster breviporus und Micraster cor-testudinarum überwiegen. Mit dem Auftreten von Belemnites Merceyi und Micraster cor-anguinum verschwindet die Terebratula semiglobosa plötzlich. Ihre Verbreitung in Deutschland fällt also in den Srromgeexschen Pläner, der dem Turon und zum Teil dem unteren Senon (Santonien—Angoumien, Tigerien) entsprechen ‘würde. EıcHwALp erwähnt die Art von mehreren Punkten aus den Schichten der russischen „weißen Kreide.“ GÜnseL stellte sie früher in das obere Turon, zählt sie aber in neuerer Zeit in das untere Turon (Geologie, pag. 853, 854). Srorıczra zählt sie aus der Trichinopoly- und Arrialoor-Gruppe der Oberkreide Süd- indiens als sehr häufiges Fossil auf. Aus Ungarn war sie bisher nicht bekannt. —_— 325 — 3. Terebratula aff. biplicata X semiglobosa Sow. Die Serpentinbreceie, Schicht No. 17, lieferte über hundert zertrümmerte und deformierte Bruch- stiicke, worunter S—10 leidlich erhaltene, aber auch unter diesen nur 2 Exemplare vorhanden waren, die sich zu einer präziseren Bestimmung eigneten. Da ich diese Stücke nieht mehr abbilden konnte, be- merke ich nur, daß sie ihrer Gestalt nach unter den oberkretazeischen Terebratelen einerseits der Tere- bratula semiglobosa (subrotunda) Sow., anderseits und zwar in höherem Maße der Terebratula biplicata ähnlich sind. Ein auffallender Unterschied besteht darin, daß sich der Wirbelteil der Cerevicer. Exem- plare auf dem oberen Drittel der Schale rascher verschmälert wie bei biplicata, und daß sich auf dem- selben Teile, wenigstens im obersten Viertel der Wirbelresion, der Rand der unteren (großen) Klappe, manchmal eine Kante bildend, einbiegt, so daß sich unter dem Wirbel, resp. unter der Stielöffnung eine an beiden Seiten herabreichende längliche Vertiefung bildet. Diese Eigentümlichkeit der Cerevicer Exem- plare unterscheidet dieselben sowohl von Terebr. biplicata im engeren Sinne, als auch der Terebr. ‘obesa und ihren verwandten Formen. Nach dem, was über Terebratula biplicata, diesen Proteus der glatten Terebrateln, von den unten zitierten Autoren gesagt wurde, ist es überflüssig, in weitläufige Erörterungen einzugehen; die komplizierte Formenreihe der biplicata ist oft und eingehend beleuchtet: worden, aller- dings ohne daß endgültige einstimmige Beurteilung erzielt worden wäre. 1852. DAvıpsos, Brit. cret. Brachiopoda, pag. 55, Tab. VI, Fig, 1—49. 1864. CREDNER, HERM., Brachiopoden der Hilsbild. in Nordwest-Deutschl., in Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch., Vol. XVI, pag. 557. 1867. SCHLOENBACH, Brachiopoden der norddeutsch. Cenoman-Bildg., in BENECKE, Geognost. Palaeont. Beitr., Vol. I, pag. 433, Tab. 21 (1), Fig. 1-6. 1871. QUENSTEDT, Brachiopoden, pag. 381, Tab. 48, Fig. 61—67. 1872. GeIsıTz, Elbtalgebirge, in Palaeontogr., Vol. XX, pars 1, pag. 151; Tab. 34, Fig. 1—11. Unter den von diesen Autoren gegebenen Abbildungen finden sich nur sehr wenige, welche sich unseren Exemplaren in der Ausbildung der Wirbelregion besonders nähern, und keine, welche mit den- selben vollkommen übereinstimmt. Aus der südindischen Oberkreide werden von SrorıczrA unter dem Namen T'erebratula biplicata Sow. Formen beschrieben und abgebildet, welche unseren Exemplaren sehr auffallend ähnlich sind und mit diesen sogar übereinzustimmen scheinen. (Cret. Brachiopoda of Southern India, pag. 19, tab. IV, Fig. 2—17; tab. V, Fig. 1-3). So sind namentlich die beiden Exemplare auf tab. IV, Fig. 4 und 14 auch der Größe nach beinahe das vollkommene Ebenbild unserer beiden schönsten Exemplare. Das Original der Fig. 4 stammt aus der Nachbarschaft von Mulloor, aus grauen oder rötlichen, bald weiß- lichen Sandsteinen der Arrialoor- Gruppe. Die in Fig. 14 abgebildete var. Dutempleana stammt gleichfalls aus der Arrialoor-Gruppe; die Abbildung stimmt aber weder mit jenen bei p’Orsıeny (Pal. fr., terr. eröt. vol. IV, tab. 511, Fig. 1—8) noch mit den Davıpsov’schen (l. e., tab. VI, Fig. 10, 11, 13) überein. Es ist gleichzeitig zu betonen, daß unter den schlanken Formen von Terebr. semiglobosa (sub- rotunda) Sow. ebenfalls den Öerevicer ähnliche Exemplare vorkommen, nur daß sie (efr. Davıson, tab. VIII, Fig. 11, 13, 15) gewöhnlich gewölbter (rundlicher), unten etwas breiter sind wie die unsrigen. SrorıczkA führt aber unter den Abbildungen von Terebr. semiglobosa (bei ihm subrotunda) se > auch solche Exemplare auf (tab. VI, Fig. 13, 14, 16), welche unseren auffallend ähnlich sind und auch in der weniger gewölbten Form übereinstimmen. Diese Exemplare entstammen gleichfalls der Arrialoor- Gruppe (westlich von Mulloor). Dieselben sind aber auch den weiter oben zitierten (tab. IV, Fig. 4 und 14), von derselben Lokalität stammenden Exemplaren der biplicata auffallend ähnlich. | Das Vorkommen von Terebratula biplicata in einer jüngeren Stufe als Cenoman und höchstens Unter-Turon wird selbst von jenen Autoren nicht angenommen, welche die Art in den weitesten Grenzen fassen. Es wäre dies der erste Fall, daß wir Ter. biplicata aus so typischen Senonschichten kennen lernen, wie es die Schichten der südindischen Arrialoor-Gruppe ohne jeden Zweifel sind. Ich schließe zwar die Möglichkeit nicht aus, daß die Cerevicer Exemplare trotz ihrer schmäleren und flacheren Form doch zu der schlankeren Varietät von Terebratula semiglobosa (subrotunda) gezählt wer- den können, halte es aber für wahrscheinlicher, daß sowohl die Öerevicer wie auch die südindischen Exemplare als ein Glied der europäischen, namentlich der nord- und nordwesteuropäischen Formengruppe der biplicata zu betrachten sind, welches in den obersten Kreideschiehten der südlichen und östlichen Regionen die Stelle der europäischen Terebratula obesa Sow. vertritt, von der sie sich aber noch viel auf- fallender unterscheidet, wie von Terebratula biplicata.. — In Ermangelung genügenden Vergleichs- materials bin ich außerstande, mich über diese Frage eingehender zu äußern. Gattung: Kingena Davınson; 1852. Kingena (?) nov. sp. indet. Sechs Exemplare und einige Bruchstücke stimmen in ihrem Habitus und in manchen Details ihres inneren Baus am meisten mit den glattschaligen Kingenen überein, nur übertreffen sie sämtliche bisher bekannte Arten dieser Gattung an Größe. Form rundlich, mäßig gewölbt, die Oberklappe weniger konvex wie die untere; Wirbel verdickt und etwas aufgebogen, Deltidium mäßig entwickelt. Die Schale ist auch an der Oberfläche mit sehr deutlich sichtbaren, in dichten regelmäßigen Reihen stehenden Per- forationen bedeckt. In der Mittellinie der (kleineren) Dorsalklappe befindet sich ein starkes Septum. Das Armgerüst konnte ich bisher noch nicht freilegen, weshalb ich diese Form vorläufig nur der Gattung nach bestimmte. — Keines der vorliegenden Exemplare ist ganz intakt erhalten. Dimensionen eines mittelgroßen Exemplars: Höhe (ohne der abgebrochenen Wirbelspitze) 48 mm Breite ee en ee BD ln, DC kon A en ee DA, Mit Ausnahme eines Exemplars, aus Schicht 11, stammen sämtliche aus der beim ersten Wasser- fall des Osslacki-Baches aufgeschlossenen Serpentinbreccie, Schicht 17 — 327 Verzeichnis der aus der obersten Kreide von Cerevic beschriebenen Arten. ur Beschreibung und Abbildung Schicht, in welcher die Art Seite Tafel, Figur vorkommt Cephalopoda. 1 Baculites aff. vagina Forers. 87 waril TEN P) Pachydiscus supremus PETHÖ; nov. sp. 88 wi Le 3 Sonneratia @ereviciana PETHÖ; nov. sp. 95 v1. 2,3 ze 4 Ammonites, sp. 98 zu Ne Gastropoda. 1 Phasianella sericata P&rHö 99 v2. 1 WERE D) Turbo (? Collonia) Lenzi Prr#ö 100 VI. 2,3 Tess 3 Astralium densiporcatum PErHö 101 IX. 20 Ysgs! 4 Re undato-coronatum PErHÖö 102 VII 4 7. 3. 8. 5 5 Hofmanni Prruö 103 VII 5 9. 8 6 Trochus (Tecetus) Szerömensis PrrHö 105 VI. 6-9 7,9. sh. 7 „ (Ziziphinus) Schafhäutli Prr#ö 106 VI. 10—11 9ugs: 8 » (Eutrochus) Neumayri Prrnö 107 VII. 12 7.8 9 » (Gibbula) Pilari Prrnö 108 VI. 13, 14 9.8 10 Nerita gemmata PerHö 126 Textfigur CSB. syn: 11 » (Otostoma) divaricata D’ORR. 127 IX. 11—17 7,9. =. h. 12 Neritina Löczyana PETHÖ 131 IX. 18, 19 Te 9%Es 13 » sp. indet. 132 — 9.8.8. 14 Solarium eyelospirum PErHö 132 VII. 11 9. s 15 Scalaria efr. subturbinata D’ORBIGNY 133 an Tess: 16 » sp. indet. 133 ai ITRICH EN S 17 Turritella (Toreula) bicorollata PrrHö 134 vII. 1, 2 I 2. 18 = 5 Eichwaldiana GotLpruss 135 VIII. 3 7928 19 5 ar sulcato-carinata PErHö 136 VII. 4 ELCH ES 20 3 Y dispassa STOLICZKA 137 VII. 5, 6 7. s 21 5 Telegdiana Prr#ö 137 VII. 7 9.8.8 22 » Szerömensis Prr#ö 138 VII. 8 16. s. s 23 „ aff. disjuneta Zereıı 139 —_ 9.8 24 > interposita PETHÖ 140 Textfigur 9.3.8 25 > (Zaria) quadrieineta GoOLDFUSS 141 VIII. 9 7,98 26 Ir „ efr. ventricosa ForBEs 142 — ses 27 = (Turrispira) fallax Pernö 143 IX. 21 7. s 28 Vermetus (? Vermiculus) triearinatus Prr#ö 144 VIII, 10 1.ss 29 > (Vermieulus) efr. anguis (Forsrs) Storıczka | 144 — 1.28 Beschreibung und Abbildung Schicht, in welcher die Art Seite Tafel, Figur vorkommt 30 Laxispira distineta Prraö 144 _ "8 31 Natica Fruscagorensis PErHÖö 145 | VII. 12—16 7,9. sh 32 ER plesio-Iyrata Permö 147 VIII. 17, 18 79h 33 »„ provideata Prrmö 148 DR, I, 7,9. h 34 „ uberiformis Per#ö 150 IX, 3. 4 79h 35 „ (Gyrodes) Kochi Per#ö 151 IX. 5—10 a osch 36 Pyramidella (Obeliseus) insolitus Prrmö 153 x.4 7.8.58 37 Pyrgulifera cfr. acinosa Zer., em. Tausch 154 VI. 6. TS Sus 38 Nerinea sp. indet. 155 Re I. 8 39 Cerithinm liberosum PrrHÖ 156 X. 6—8 7.s.h 40 5 Figolinum Vınar 157 Textfigur GB.s 41 Y trilinum Pernö 155 X.9 7. s. 42 >> detreetatum PErHö. 159 X. 10 UEHSSS: 43 5 cfr. carnaticum STOLICZKA 160 = 7.3.8 44 55 sp. indet. 161 x.ı1 9.8 8 45 » (Campanile) regens Prr#ö 161 2.19) 71. 9. s 46 Potamides (Tympanotonus) Semseyi PerHö 162 — ©. B.h 47 Aporrhais erepidatus Prr#ö 163 xT.1 9.2.8 48 „> (Arrhoges) machaerophorus PrrnÖö 164 IE 2) I. 8 49 % (Malaptera) minuta Prr#ö 165 xX13 7.88 50 Rostellaria (Hippocrene) subtilis Prrnö 166 XI. 4,5 G% & 51 3 (? Hippoerene) sp. indet. 167 XI. 6 7,.9cch! 52 Pterodonta, sp. indet. 167 x1.7 9,8. 53 Cypraea Zsigmondyana Prr#ö 167 v1. 4 7.5 54 5 (Luponia) cefr. carnatica Storiczra 168 VL5 9,88 55 Pseudoliva Zitteli Prruö 169 x..1, 2 7! 56 3 praecursor PETHÖ 170 X.3 9.8. 57 Fusus Schlosseri PETHö 171 XI. 11 TauSSos! 58 „ delieatus PErHö 172 XT. 12 a SSuS 59 ? , conjeeturalis PrrHö 173 XI. 13 Tess 60 „ sp. indet. 173 XI. 14 ss: 61 Cantharus (? Pollia) Hantkeni Prrnö 174 XI 15 7, 38 62 Voluta (Volutilithes) oceulte-plicata Permö 176 XT. 16, 17 To & 63 > 5 septemeostata Forzrs 177 ya on). Ts 64 » (Volutocorbis) exornata Prr#ö 178 XI. 21 7. 8 65 Turrieula monilifera Prrnö 179 XI. 22 TauS'Es 66 Pleurotoma (Sureula) hypersenonica PErHö 180 XL 8 7. 3 67 % » deperdita Prrn#ö 181 XI. 10 UCED ER 68 5 (? Clathurella) orba Prruö 182 XT. 9 7.28 69 Actaeonella (Voloulina) inflata Prrnö 183 VII. 15 Ib & Beschreibung und Abbilduug Schicht, in welcher die Art Seite Tafel, Figur vorkommt Lamellibranchiata. 1 Östrea sp. indet. 184 _ 1l.s. 3 2 „ (Aleetryonia) ungulata ScHLoTTH. sp. 185 XI. 1 9, 10, 17. 3 3 > subarcotensis PETHÖ 186 XII. 1—9 _ * » » sp. 187 = 9, 5 Gryphaea vesicularis LAMARCK 187 XI. 2—3 ll, alfa, gr In 6 N Gereviciana PETHÖ 192 XII 4—6 ul 7 n semicoronata PETHÖ 193 _ 11.= =. 8 Exogyra (Amphidonta) ostracina LAMARCK sp. 194 XI. 7—8 9, 11,17. s 9 Plieatula cfr. multicostata Forges. 196 XIV. ı CB 10 Spondylus spinosus SoweErgy sp. mut. hungarica Prrnö | 197 XIV. 2—3 172 11 Lima (Radula) Szilyana Prrnö 200 XIV. 4 7 12 > 55 selectissima PETHÖ 201 BROS) % 13 5 i Brusinai Pernö 202 xvm1ı 9.8.8. 14 = 5 aff. Pichleri Zırreu 203 XIV. 6 ? 17.8. 8. 15 (Acesta) efr. subeonsobrina D’ORBIGNY 203 XIV. 7,8 8 16 „ (2 Plagiostoma) aff. Althi E. Favrr 204 XIV. 9 9.88 17 „ (Plagiostoma) sp. indet. 205 XIV. 10 9.2 8. 18 Peeten Krenneri PETHÖ 206 XIV. 11, 12 7.8 19 „ vertebratus PErHÖö 207 yo al 7.28 20 „Sp. indet. 208 SOG 2 9.8. 8. 21 „ (Chlamys) Szer&mensis Prrmö 208 XV. 4 Te 22 r EN Palassoui Leym. 210 — TRANS: 25 „» (Synelonema) aff. sublaminosus E. FAvrE 212 xXV.5 7.8.8 24 Neithea Faujasi (Pıcrer et CAMPIcHE) 222 XV. 6,7 7.38. 25 „ quadricostata (D’ORBIGNY) DRoUET 223 XII. 11 1l.s. s => „ , Baur Sams 222 { SEN ie an i s. 27 „ Almusana Prr#ö 297 XV. 10, 11 7.8 28 „ aff. striatocostata GOLDFUSS Sp. 228 XVI. 2 11. s. s 29 Gervillia orientalis PerHö 230 xVv1 3 7.8 30 eg sp. indet. 231 XVI. 4 7.8. s 31 Inoceramus Cripsi MANTELL 232 _ _ 32 Perna Cereviciana Prr#ö 234 xvm 1 7. 8 33 Modiola typica FoRBEs 235 XVI. 16 7.8.8 34 „ Nagellifera Forzes 236 xXVI. 17,18 7.5 35 „» efr. siliqua MATHERON 237 XVI: 19 Ta sa 36 Septifer variabilis Pernuö 2338 | XVIL 5—15 9, 17. s. h. Palaeontographica. Bd. LII, — 330 — Beschreibung und Abbildung Schicht, in welcher die Art Seite Tafel, Figur vorkommt 37, Pinna aff. laticostata STOoLIczKA 240 — 7.8.8 38 » sp. indet. 240 — 7.8 39 Arca (Barbatia) syrmica P£r#Öö 240 XVI. 20 des: 40 Cueullaea (Trigonoarca) Szaböi PrTHÖ 242 | XVI. 21—25 7.s.h 41 Peetuneulus hungarieus PrrHö 945 XVII. 1-9 7,9.s.h 42 5 aff. subplanatus StoLiczKA 246 XVIM. 11 9.98 43 ” nov. sp. indet. 247 XVII. 10 2.8.8 44 Limopsis nummiformis Prrnaö 248 |XVIL12, 13. XIX.1 7,9. h 45 » Vilmae Prraö 249 | XVII. 14, 15. 9. h. 46 Leda (Yoldia) efr. obtusata SroLiczkA 250 XVII. 16 9.8.8 47 Trigonia spinuloso-costata PETHÖ 351 | XV Tg 7, 11,17. h 48 3 sp. indet. 254 — 11. s. 49 Astarte (Eriphyla) subplanissima PrrmÖö 958 IIDR, SE Th: 59 „ (? Eriphyla) efr. granum MATHERON 260 XIX. 8-9 Teens 51 Crassatella Zitteliana StoLıczkA 261 XIX. 10-13 7 U In 52 n slavonica PETHÖ 267 XIX. 14 To & 53 Chama Töröki PErHÖö 269 | XIX. 15—16 9.8. 54 Hippurites (Pironaea) polystylus Pırowa emend. Prr#ö | 972 |xX. 1-4. XX11,2 8.h. 55 " sp. indet. 276 — 8. h. 56 Radiolites aff. erateriformis DEsMmoULIN sp. 976 ee 10. h. 57 Sphaerulites solutus Per#Öö 281 |XXILXXIL,XXIV.15|7, 9, 11, 17 s. h. 58 » sp. indet. 288 XXII. 14 9.8. 8. 59 Lueina proboscidaea Prr#ö r 289 XXIV. 14 11, 17. =. 60 2) SP. 289 xXXIV. 7 T.S. 3% 61 Cardium quadrieristatum PrrHö 290 XXIV. 1—5 7.8 62 » Duclouxi Vıpar 291 | XXIV. 6-10 C. M.h. 63 » pseudo-produetum PrrHö 292 | XXIV. 11—12 9.8 64 „ tereyicianum PETHÖ 995 XXIV. 13 7.8.8 65 „ efr. asperum MÜNSTER 296 — 17. h 66 » sp. Indet. 297 XIII. 12 7.28 67 Cyprina (Venilicardia) arcuata Prr#ö 297 XXV.1 7.2.8 68 Petricola Hippuritarum Prraö 399 XX.5 8.838 69 Tapes transerta PErHö 300 XXVI. 1,2 7.88. 70 „ (Baroda) flagellifera Per#Öö 301 FORT 2 9.8.8 71 Cytherea Kochi PErHÖö 302 XXV. 3—7 7,9. sh 72 Cyprimeria Haueri PrrHÖö 303 xXXV. 89 9.8 73 5 elliptica PETHÖ 304 XXV. 10 7.2.8 74 a5 nov. sp. indet. 305 — Pils 75 Tellina (? Peronaeoderma) efr. Stoliezkana Zırrer. 306 ER 8 — 331 — zz E52 Beschreibung und Abbildung Schicht, in welcher die Art Seite Tafel, Figur vorkommt. 76 » (Linearia) eircinalis Dusarvın sp. 306 XXVI 3, 4 9. 8, 77 Gari praecursor PETHÖ 308 XXVIL. 5 1.8 78 „ diversisignata PETHÖ 309 xXxVL 6 7. s, 79 Solen, sp. indet. 310 _ Tas! so Panopaea mermera PrrHö 310 XXVI 10 ge: 83 Bs sp. indet. 3ıl — Ole: 82 Pholadomya cfr. Elisabethae MorscH 312 XXVI 8 uses 83 Anatina (Cercomya) eymbula PrErHö 314 XXVL 9 Tas: 54 Corbula sp. indet. 316 _ Teus: Brachiopoda. 1 Crania Ignabergensis Rerzıus 317 — tage: 2 Rhynchonella plicatilis Sow. var. syrmiensis Prrıö 318 — Iaah® 3 5 cfr. Mantelliana Sow. 321 — 17. =. 8. 4 Terebratula carnea Sow. 322 = Idee: 5 W semiglobosa Sow. 323 _ 17. s.h, 6 „ aff. biplicata x semiglobosa Sow. 325 _ 17. s.h. € i { PY 1.8.8 7 Kingena (?) nov. sp. indet. 326 zn t In a f Ar el Register A IBenmcl JEINE Die beschriebenen Arten sind mit emem * bezeichnet. Actaeonella curta Eıchw. 184. glandulina Sror. 184. n involuta Coqu. 184. = 2 (Volvulina) inflata PETHÖ nov. sp. 183. “ 2 (Volvulina) nov. sp. indet. 84. Alaria papilionacea GOLDF. sp. 164. Alectryonia acrodonta FISCHER. 185. Ammonites colligatus BINKHORST. 90. n 9 fissicostatus PHıL. 97. in Ootacodensis SToLIcz. 88. sp. 98. aina (Cercomya) arcuata ForBns. 314. were > cymbula PErTHÖ nov. sp. 82. 314. 2 ” 314. *Aporrhais (Arrhoges) machaerophorus PErHÖö nov. sp. 164. “ crepidatus PETHÖ nov. sp- n sp. 165. *Arca (Barbatia) syrmica PETH. nov. sp. 240. „ sp. indet. 240. Arcopagia cfr. biradiata A. Kock. 307. Arrhoges GABB. 164. 5 oceidentalis BECK. Astarte Sow. 254. 165. * „ (?Eriphyla) cfr. granum MATHERON. 260. „ (Eriphyla) scalata Permö. 258. En n subplanissima PETHö. 258. „ laticostata DesH. 258. *Astralium densiporcatum PETHÖ nov. sp. 101. = n Hofmanni PETHÖ nov. sp. 103. r n undato-coronatum PETHÖ nov. sp. 102. Auricula deceurtata Sow. 111. Avellana cingulata Reuss. 112. n decurtata Keuss. 112. *Baculites aff vagina FORBES. S3. 87. Barbatia Gray. 240. epiplectus REDTENBACHER. 90. gurgitis Pıcr. et CAMP. (Malaptera) minuta PETHÖ nov. Buceinum Hörnesi, Zrrr. 170. Campanile BAyLr. 161. *Cantharus (? Pollia) Hantkeni PETHÖ nov sp. 174. *Cardium cfr. asperum MÜNSTER. 296. 84. en (? Acanthocardium) cfr. asperum Münst. 29. Cerevicianum PrrHö. 29. er Duclouxi Vıpar. 291. 5 productum Sow. sp. 292. BER, pseudo-productum PETHÖ. 292. en quadrieristatum PETHÖ. 290. ee sp. indet. 297. Ceratostreon pyrenaicum BAYLE & ZEILL. Crassatella macrodonta Stor. 261. n plumbea CHENNITZ sp. 268. = ” slavonica PETHÖ. 267. 5 suleifera Zırr. 265. ” Zitteliana StouL. 261, enenlinen Chiemiensis GÜMBEL, 242. 4 crassitesta Zımr. 242. Gosaviensis ZiTT. 240. " sp- indet. 240. = (Trigonoarca) Szaböi PETHÖ. 242. Eorpraen (Luponia) cfr. carnatica STOL. 168. ” #5 Cunliffei ForBEs. 168. n rostrata ZEK. 167. „ Zsigmondyana PETHÖ nov. sp. 167. ” 194. |*Cyprimeria elliptica PrrHö. 304. *Cerithium (Campanile) regens PETHÖ nov. |® n Haueri Prrırö. 303. sp 16l.zsık- n nov. sp. indet. 305. 9 cfr. carnaticum Stor. 160. *Cyprina (Venilicardia) arcuata PrrHö. 297. 3 costulatum LEyM. 163. n bifida Zrrr. sp. 304. = » detreetatum PETHÖ nov. sp. 159. n) nudata LeyMm. 298. = n figolinum Vıpan. 157. 163. *Cytherea Kochi PwrHö. 302. > furcatum ZER. 157. e polymorpha Zrrr. 302. * » liberorum Permö nov. sp. 156. | „palliconcha WHıte. 230. 5 reticosum Sow. sp. 173. Easton (eh 192. 124 " Simonyi ZEK. 163. 3 EJaLITZ, Lob: ER NER & torquatum ZEK. 78. en bicarınatz, ERIE er: * 5 trilinum PurHö nov. sp. 158.|, ” nn Son 53 trimonile Stor. 159. de Heberu Des 120% sp. indet. 160. ed Hörnesi StoL. 125. “= Matheroni Vıpan. 125. Cha callosa F. NOETLING. 269. „ cornu arietis Nınsson. 194. " Haueri ZıTT. 269. = Töröcki PETHöÖ. 269. Chalydosaerne Vrani 15. Clathburella CARPENTER. 182. Cochleosaurus bohemicus FRITSCH. 5. 7.15. *Corbula sp. indet. 316. Crania barbata HAGEnow. 317. e costata 317. *Crania Ignabergensis RETZIUS. 317. n ovalis MORRIS. 317. ” striata DEFR. 317. Crassatella austriaca ZITTEL. 268. Delphinule acuta ZEK. 109. “ (Turbo) efr. granulata Zer. 101. Eriphyla gregaria MEEK et HAYDEN. 257. Euchirosaurus Rochei GAUDRY. 15. Exogyra auricularis GOLDF. 194. 5 (Amphidonta) ostracina LAM. sp. 194. 5 vesieularis PriHö. 194. H planospirites GoLpr. 194. = plicata GoLDF. 194. B pyrenaica LEyMm. 194. stomatoidea FORBES. 194. he rigida BAıvy. 180. Fusus angulatus DestH. 171. Fusus cancellatus Sow. 172. * „ conjecturalis PETHÖ nov. sp. „ Decheni MÜLLER 174. * „ delicatus PETHÖ nov. sp. 172. „ Nereides MÜNSTER. 175. * „ Schlosseri PETHÖ nov. sp. 171. " serratus DEsH. 171. » sp. indet. 173. „ unicarinatus DEsH. 171. *Gari diversisignata PETHÖ. 309. „» Praecursor PETHÖ nov. sp. 308. Gervillia aliformis Sow. sp. 231. = (Dalliconcha) orientalis PETHÖ nov. sp. 230. 232. “ > (? Dalliconcha) sp. indet. 231. n solenoides DEFR. 231. *Glycimeris mermeros PETHÖ nov. sp. 310. a sp. indet. 84. *Gryphaea Cereviciana PEnHö nov, sp. 192. : Poodoorensis SToL. 194. " proboscidea d’ArcH, 193. I semicoronata PETHÖ nov. sp, 193, a: vesicularis LAm. sp. 188. n n Sow. 193. *Gyrodes CONRAD. 151. Hippidion bolivianum Pnır. 51. 2 nanum. PHin, 51. Hippocrene MONTFORT. 166. Hippurites cornu-vaccinum BRONN. 274. n organisans MONTFORT. sp. 276. * n (Pironaea) polystylus PIRONA emend PETHö. 272. * 5 sp. indet. 276. n suleatus DEFR. 276. Janira 215. 6 aequicostata D'OREB. 224. 217. en crassicostata LEYM., 226. 5 Faujasi PICT. et Camp. 222. n intermedia. 216. 219. n laevis DROUET. 217. 3 phaseola D’ORB. 217. quadricostata. Sow. 78. 224. Atnaeansrama Cripsianus MANT. 232. 233. = Goldfussianus D’ORB. 232. ” latus Manr. 233. 2 planus MÜNSTER. 232. n problematicus D’ORB. 232. ” regularis D’ORB. 232. 9 siligqua MATH. 236. *Kingena (?) nov. sp. indet. 326. Labidosaurus hamatus Cope. 10. 15. 16. Laxispira distincta PETHÖ nov. sp. 144. “ sinuata 143. = > trochleata J. Böum. 143. *Leda (Yoldia) efr. obtusata StoL. 250. *Lima (Acesta) cfr. subeonsobrina D’ORB. 203. 173. — Be — Lima cenomanensis D’ORB. 203. „ consobrina D’ORB. 203, „ erenulicosta Röm. 202. » Dutempleana D’ORB. 202. „ Flattersi Coqu. 201. » granulata Duj. 201. „ Haidingeri Zrvr. 205. » Marottiana D’ORE. 201. „ Moreana D’Orz. 202. » Morini E. FALLor,. 203. „ mmulticostata GEINITZ. 201. „ ovata Nilsson 201. » pectinata D’ORE. 203. „ aff. Pichleri Zırr. 84. * „ (? Plagiostoma) aff. Althi E. FAvrkr. „ (Plagiostoma) Hoperi MANT. 204. » efr. rarispina Koch. 200. » Sp. (efr. rarispina ZırTr.) 197. » rectangularis D'ARCH. 205. » Renauxiana MArH. 201. „ simplex D’ORB. 203. 204. „ efr. striatissima Reuss. 203. „ subabrupta D’ORB. * „ (Plagiostoma) sp. indet. 205. » » (Radula) Brusinai PETHÖ nov.sp.202. Sn n aff. Pichleri Zırr. 208. a n scabricula Stou. 202. en n selectissima PETHÖ nov. sp. 201. er H Szilyana PETHÖ sp.nov. 200. Limopsis calvus Sow. sp. 248. ® nummiformis PETHÖ nov.sp. 248. r Vilmae PETHÖ nov. sp. 249. Linearia CONXRAD. 306. , *Lissochilus PETHÖ noy. subgen. 112. Lithodomus alpinus Zırr. 238. > cypris D'’ORB. 235. Lucina fallax StoL, 289. Ku proboscidea PETHÖ nov. sp. 289, Bo sp. 289. Luponia Gray. 1685 Macrauchenia sp. 51. Malaptera PıETTE. 165. Mastodon sp.? Andium Cuv. 46. > Andium Cuv. 21. 44. = 4 Bolivianus PHILIPPI emend Pon- | PECKJ. 22. 24, 25. 34, 44. 2 chilensis PHıL. 45. Humboldti CuvIEr. 33. 47. 44. tarıjensis AMEGH, 52. Meere Sundti PHır. 51. 54. 9 tarijense GERV. 52, Melina (Perna) valida Ston. 235. Mesorhytis MERK. 179. *Modiola flagellifera FORBES. 236. 237. ” cfr. siliqua MATHERON. 237, Dee typica FORBES. 235, 236. Mytilus anthracophilus Zrrr. 238. n Arrialoorensis STOL. 239. ” (Modiola) cypris ForBEs. 235. 236. » (Modiola) Hagelliferus FORBES, 236. en gryphoides MÜLLER. 239. R siliqua D’ORB. 238. R striatissimus REuss. 239. 5 (Modiola) typicus FORBES. 235, Natica angulata Sow. 145. n bulbiformis Sow. 145. ul crenata ZEK. 112, 5 cretacea GOLDF. 146. u (Amauropsis) Fruscagorensis PETHÖ nov. sp. 145. " (Deshayesia) globulosa KLırsr. 113. * „ (Gyrodes)KochiPETHÖ nov.sp. 151. a: plesio-Iyrata PETHÖ nov. sp. 147. n provideate PESHÖ nov. sp. 148. 5 rotundata, Sow. 146. »„ semiglobosa Sow. 147. 148. uberiformis PETHÖ nov. sp. 159. * „mov. sp. indet. 151. Neithea DrovEr. 213. 220. En Almusana PETHÖ nov. sp. 220. 227. wg Böckhi PErHö nov. sp. 220. 224. 225. 229. Mi cometa Münst. 228. „ costangularis DrouEr. 218. „ digitalis RÖMER sp. 228. 5 Dutemplei D’ORB. 229, = Faujasi PıcT. et Camp. 220. 222. 5 laevigata DROUET. 217. „ laevis Drover. 218. 220. „ notabilis Münst. 228. = pectinoides DROUET. 217. NER quadricostata D’ORB. 223. ” quadricostata Sow. sp. 82. n cf. quinquecostata Sow.sp. 82 quinquecostata Sow. sp. 226. en aff. striato-costata GOLDF. sp. 92, .S4. 228. n substriato-costata D’ORB. 226. n versicostata DROUET. 217. 223. 5 Zitteli Pernö. 224. Nerinea cfr. Requieniana Kocn. 155. 161. en sp. indet. 155. Nerita Bouchardiana Lorıor. 113. n canaliculata Buv. 115. n Carolina Stor. 115. chromatica Zırr. 113. 2 0m costulata RÖMER. 112. n divaricata D’ORB. 115. favarottaensis GEMMELL. 114. 5 gemmata PETHÖ nov. sp. 112. 126. ” Goldfussi KEFERSTEIN. 111. e Hoffmanni GEMMELL. 113. Nerita Hörnesiana ZEx. 116. 5 inerassata GEMMELL. 113. n laevi-Hammulata Cogv. 116. Lamarmorae GEMMELL. 143. „ Malladae Vınar. 112. " minima ÜREDNER. 113. N minuta Sow. 113. ” Mosae D’ORB. 113. n Münsteri HörxEs. 113. hr nebrodensis GEMMELL. 113. Neumayri Zırr. 113. 3 parvula BINnKHorsr. 112. cn Pellati LorıorL. 113. 3 Petersi GEMMELL, 114. Römeri GEINITZ. sp. 116. 9 rugosa HÖNINGH. 115. = m ZEK. 116. rugosissima FORBES. 115. Savii GEMMELL. 114. n semisulcata GEMMELL. 113. 3 sigaretina Buv. 113. Spadae GEMMELL. 114. n transversa v. SEEBACH. 113. n Zekeliana Koch, 127, " ” Stor. 116. n Zitteli SCHLOSSER. 113. (Otostoma) divaricata D’ORB. 127. Gensaciensis PETHÖ. nov. sp. 117. 9) B Leymeriana PETHö. 117. " (Theliostyla) triangulata GAAB. 112. *Neritidae GRAY. 109. ?Neritina liasina DUNKER. v7] ” 113. Be, Loczyana PETHÖ nov. sp. 131. ne nov. sp. indet. 132. Oncochilus chromaticus Zımn. 113. Ostracites auricularis WAHLBG. 194. n haliotoideus ScHLoTa. 19. n ungulatus SCHLOTH. 185. Ostrea acutirostris 191. ” (Alectryonia) subarcotensis PETAÖ nov. sp. 186. „ (Alectryonia) ungulata SCHLOTH, sp. 185. 84. =x „ Cerberus Coqu. 194. „ erepidula D’Ore. 194. „ Delettrei Coau. 193. en Janus Coqu. 187. n larva Lam. 185. » Ponticeriana p’OrB. 185. proboscidea D’ARCH. 190. Renoui Coqu. 187. a subinflata D’ORB. 194. = uncinella Coquv. 191. vesicularis GEINITZ, 188. 189. = Villei Coqu. 187. sp. indet. 184. [3%] [St *Otostoma D’ARCH. emend. Prrmö. 114. n Archiaci CoQauann. 115. n Fourneli Coau. 115. ? n ponticum D’ArcH. 127. 115. n Tehihatcheffi D’Arcn. 115. Pachydiscus Arriyalurensis STOL. 94. n aturicus SEUNES. 96. 5 colligatus BINKHORST. 94. Denisoni STOL. 94. n Dülmensis SCHLÜTER. 93. = Fressvillensis SEUNEs. 91. 93. n Grossouvrei KOSSMAT. 93, n Jacquoti SEUNES. 92. " Naumanni YOoKOYAMA. 94. » Newberryi GABB. 94. ” peramplus Mant. 96. 5 Quiriquinae PHrIL. 93. ” Stobaei SCHLÜTER (non NILS- so). 94. & subtililobatus JımBo. 94. = ” supremus PETHÖ. nov. sp. 88. m Utacodensis STOL. 93. Pachymya gigas Sow, 310. Paludomus Pichleri Saype. 154. | Banopaca Beaumontii Münsr. 311. 5 mermera PETHÖö. 310. " sp. 236. „ sp. indet. 311. Pecten aduncus EıcHw. 219. „ aequicostatus Lam. 217. Bernardi Ph. 219. „ Beudanti Bası. 219. » cemomanensis D’ORB. 206. „ eicatricatus GOLDF. 206. „ complicatus GOLDF. 208. costangularis Lam. 218. cfr. decemcostatus MÜnSsT. 208. decipiens REuss. 217. a depressus MÜNSTER. 210. „ Dujardini RÖMER, 207. „ fallax Mıca. 219. „ Faujasi Derr. 207. Jacobaeus Lam. 213. „ Krenneri PrrHö nov. sp. 206. » laminosus GoLDF. 212. n maximus 215. * „ efr. membranaceus Nıuss. 212, »„ multicostatus Nırss. 210. „ efr. notabilis MÜNSTER. 228. „ obliquus Sow. 208. „ opercularis Lam. 219. „ orbieularis D’OREB. 212. »„ pallium Linn. 219. » Ppolymorphus Bronx. 219. „ quadricostatus Sow. 213. 217. 223, „ quinquecostatus Sow. 213. 217. » seriato-punctatus MüÜnst. 209. Pecten serratus KxEr. 208. „ efr. sparsinodosus ZITTEL. 208. „» squamulatus Duy. 207. „ striato-costatus GOLDF. 228. » Tehihatcheffi D’Arcn,. 211. „ tumidus Dus. 217. „ versicostatus LAM. 217. „ vertebratus PETHÖ nov. sp. 207. » (Synelonema) aff. sublaminosus FAVvRE. 212. „ sp. indet 208. „ (Chlamys) asperulinus Stou. 211. „ (Chlamys) Palassoui Leym. 210. Szeremensis PETHÖ.nov. sp. 208. 209. Pectinites aculeatus ScHhLorH. 197. n gryphaeatus SCHLO'TH. 222, regularis SCHLOTH. 222 anti complanata D’ORB. 249. *Pectunculus hungaricus PETHÖ, 245. ” ” n cfr. et aff. Marottianus D’ORB. 245. “ ” aff. subplanatus Sror. 246. * indet. 247, *Perna Öereviciana PETHÖ nov. sp. »„ expansa ZITT. 250, „ taleata Zien, 231. subspatulata REuss, 235. *Petricola Hippuritarum PErTHö nov. sp. 299. Phasianella incerta FORBES. 100. s nov. sp. 234. ” Reussiana StorL. 100, = 5 sericata PETHÖ nop. sp. 99. Pholadomya elliptica Münsr. 313. * ” cfr. Elisabethae MÖözscn. 312. 3 gigas D’ORB. 310. “ granulosa ZıTr. sp. 240. e) navicularis Eıchw. 313. rostrata ZITT. 312. *Pinna sp. indet. 240. * „ aff. laticostata Sron. 240. Pironaea Slavonia HILBER. 272. Plagiostoma granulatum Nırssox 201. 5 spinosum Sow. 197. Planospirites ostraeina Lau. 19€. Pleurotoma (Surcula) cincto-tuberculosa KAunn. 181. = P (Sureula) deperdita PETHÖ nov. sp. 181. = fenestrata ZEK. 182. n subfusiformis D’ORE. 181. “ n (? Clathurella) orba PrrHö nov. sp. 182. ” (Surcula) hypersenonica PETHÖ nov. sp. 180. Pleurotomaria (textilis ZEX.?) Koch. 105. Plicatula aspera Sow. 196. * ’ cfr. multicostata FORBES. 196. Podopsis gryphoides Lau. 188. *Potamides (Tympanotomus) Semseyi PETHÖ 5 nov. sp. 162. Psammobia cireinalis Dus, 306. 5 stampinensis DESH. 399. n aff. Suessi ZITT. 78. Pseudoliva lineata GABB. 169. = n praecursor PETHÖ nov. sp. 169, 170. » subcostata Ston. 169. 5 volutaeformis GABB. 169. “ a Zitteli PETHÖ nov. sp. 169. Pterodonta (cfr. ovata D’ORB) A. Koch. 167. s sp. 167. Pyenodonta vesicularis BAYLE & ZEILLER. 19 Pyramidella terebellata Lam. 153. 5 (Obeliscus) insolitus PErHö nov. sp. 153. *Pyrgulifera efr. acinosa ZEK. sp. emend. Tausch. 154 * *Radiolites aff. crateriformis DESMOULIN. sp. 276. Radiolites cylindraceus Dvsm. 280. *Rhynchonella cfr. Mantelliana Sow. 321. * 5 plicatilis Sow. var. syrmiensis PETHö. 318, 9 plieatilis Sow. var. 319. Rostellaria (cfr. inornata D’ORB.). 166. 9 (Hippocrene) subtilis Prrmö ' nov. sp. 166. 5 (?Hippocrene) sp. indet. 167. Rotella bicarinata ZEK. 125. * *Scalaria sp, indet. 133. ENT, cfr. subturbinata D’ORB. 133. 5 turbinata FORBES. 133. Scelidotherium bolivianum PHır. 51. 5 compressum PHIL. 51. *Septifer variabilis PETHÖ nov. 238. 84. "Solarium eyclospirum PETHÖ nov. sp. 132. (Pleurotomaria) textile Koch. 105. ” *Solen sp. indet. 310. "Sonneratia Cereviciana PETHÖ nov. sp. 9. 9 Dutempleana. 98. Sphaerulites angeiodes Pıc. DE Lar. 280. „ Desmouliniana MarnH. 288. indiecus StoL. 289. solutus PETHÖ nov. sp. 281. ” styriacus ZITTEL. 288. sp. indet. 288. Sphenia Baudoni DesH. 299. Spondylus armatus GoLpr. 199. Spondylus duplicatus. 197. 4 spinosus SOW. sp. mut. hunga- rica PETHÖ. 197. 199. Stereorhachis dominans GAUDRY. 15. Surcula H. et A. Anaus. 180. Tanalia Pichleri Sror. 154. Tapes cf. fragilis D’Orz. 301. » Rochebruni Zırr. 300. „ transerta PETHÖ. 300. » (Baroda) flagellifera Peiraö. 301. Tellina elathrata Reuss. 306. a Stoliezkana Sror. 306. 5 (Linearia) eircinalis DUJARD. sp. 82. * Ss n „ n ” ” 306. SR (? Peronaeoderma) cfr. Stoliczkana Zırt. 306. *Terebratula aff. biplicata X semiglobosa Sow. 325. = EN carnea Sow. 322. # elongata Sow. 322. 5 Mantelliana Sow. 321. n octoplicata Sow. 318. 5 plicatilis Sow. 318. “ 5 semiglobosa Sow. 323. e subrotunda Sow. 323. n subundata Sow. 323. Torcula GraY. 134. Trigonia limbata D’ORE. 251. “= 5 spinuloso-costata PETHÖ nov. sp. 251. iD sp. indet. 254. *Trochus (Eutrochus) Neumayri PETHÖ nov. sp. 107. Ba (Gibbula) Pilari PrrHö nov. sp. 108. FANE (Tectus) Szeremensis nov. sp. 105. Schafhäutli PETHÖ nov. sp. 106. Turbo acinosus ZEK. sp. 109. „ Czizeki Rzuss, ZEX. 154. » Mundae SHARPE. 116. „ tenuis ZEK. 154. » (Collonia) Lenzi PETHÖ nov. sp. 84. 100. Turricula Arrialoorensis Stou. 150. Turris (Surcula) Claytonensis GABE. 181. *Turrispira PETHÖ nov. sect. 142. Turritella affinis MÜLLER. 135. “= 5 (Toreula) bicoroleata PETHÖ nov. sp. 134. ” Calypso D’ORR. 141. n (Ziziphinus) * n Carezi FALLOT. 139. n Cenomanensis D’ORB. 141. ” Decheniana GoLDF. 139, n diffieilis ZER. 141. *Turritella aff. disjuneta Ze. 139. = n (Torcula) dispassa Stou. 137. # cefr. Eichwaldiana A. Koch. 134.. * » (Toreula) Eichwaldiana GoLDE. 135. = N (Turrispira) fallax PerHö nov.. sp. 143. 3 Geinitzi D’ORB. 141. »„ ? gothica MÜLLER 141. a cfr. granulata Sow. 138.139. 141.. 5 Hagenowana MÜNSTER. 141. = a interposita PETHÖ nov. sp. 140.. n (aff. laeviuscula Sow.). 78. = er (Mesorhytis) monilifera PETHÖ- nov. sp. 179. " multistriata Reuss. 141, > nitidula BINKHORST. 135. 5 Omaliusi MÜLLER. 135. R (Zaria) quadricineta GOLDFUSS.. 141. n quinquecincta GOLDF. 141. 5 propingua GEINITZ. 141. © # (Toreula) sulcato-carinata PsTHÖ. nov. sp. 136. | * n Szeremensis PETHÖ nov. sp. 138. = B Telegdiana PETHÖ nov. sp. 137. = » ? velata MÜNSTER. 141. % a (Zaria) cfr. ventricosa FORBES.. 142. Venus granum MATHER. 260. „ ef. et aff. Matheroni ZıTT. 302. „ Matheroni Zırmr. 78, *Vermetus (Vermiculus) cfr. anguis (FORBES) Sror. 144. (? Vermiculus) tricarinatus PETHÖ nov. sp. 144. Vola indica Kuein. 214. laevis DROUET. 218. quinquecostata GEIN. 223. Sinensis 215, 219. Voluta acuta Sow. 180. m coronata BROCCH. 179. crenulata Lau. 179. ss exornata. 175. efr. squamosa ZEK. 173. Suessi FucHs. 179. ”„ Volutilithes latisepta F. NORTLING. 177. ss muricata FORBES. 179. radula Sow. 179. oceulti-plicata PETHÖ.nov. sp. 176. septemcostata FORLBES. 177. *Volutocorbis Daun. 177. ” » * Berichtigung. Seite 83 Zeile 4 von unten, lies Pachydiscus supremus statt Cerevicianus. In der E. Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung (E. Nägele) in Stuttgart ist erschienen: Lethaea geognostica. Handbuch der Erdgeschichte mit Abbildungen der für die Formationen bezeichnendsten Versteinerungen. Herausgegeben von einer Vereinigung von Geologen unter Redaktion von F’r. F'rech- Breslau, 1. Tel: Das Palaeozoicum. " TextbandI. Von Ferd. Roemer, fortgesetzt von Fritz Frech, ‚Mit 226 Figuren und 2 Tafeln. gr. 8°. 1880. 1897. (IV. 688 S.) Preis "Mk. 38.—. a Atlas. Mit 62 Tafeln. gr, 8°. 1876, Cart. Preis Mk. 23.—. Textband I. 1. Liefg. Silur. Devon. Von Fr, Frech. Mit 31 Figuren, 13 Tafeln und 3 Karten. gr. 8°. 1897. (256 S.) Preis Mk. 24.—. t Textband II. 2. Liefg. Die Steinkohlenformation. Von Fr. Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. gr. 8°. 1899. (177 8.) Preis 24.—. Textband II. 3. Liefg,. Die Dyas. I. Hälfte. Von Fr. Frech. Allgemeine Kennzeichen. Fauna. Abgrenzung und Gliederung. Dyas der Nordhemisphäre. Mit 13 Tafeln und 235 Figuren. gr. 8°. 1901. ‚(144 S.) Preis Mk, 24.—. Textband II. 4. Liefg, Die Dyas. Il. Hälfte. Von Fr. Frech’ unter Mitwirkung von Fr. Noetling. Die dyadische Eiszeit der Süd- hemisphäre und die Continentalbildungen triadischen Alters. Grenze des "marinen Palaeozoicum und Mesozoicum, — Rückblick auf das palaeo- zoische Zeitalter, — Mit 186 Figuren (210 Seiten und viele Nachträge.) Preis Mk. 28.—. I. Teil: Das Mesozoicum. (lm Erscheiren begriffen.) Erstes Heft: Die Trias. Erste Lieferung: Einleitung. Von Fr. Frech. Continentale Trias, Von E. Philippi (mit Beiträgen von J. Wysogörski). Mit 8 Licht- drucktafeln, 21 Texttafeln, 6 Tabellenbeilagen und 76 Abbildungen im Text. (105 S.) Preis Mk. 28.—. { Zweite Lieferung: Die asiatische Trias. Von Fritz Noetling. "Mit 25 Tafeln, 32 Abbildungen, sowie mehreren Tabellen im Text. Preis Mk. 24.—. Dritte Lieferung: Die alpine Trias des Mediterran - Gebietes. "Von &. von Arthaber (mit Beiträgen von Fr. Frech). Mit 27 Tafeln, -6 Texttafeln, 4 Tabellenbeilagen, 67 Abbildungen und zahlreichen Tabellen im Text. Preis Mk. 45.—. UL. Teil: (Komplett.) f Das Caenozoicum. (Im Erscheinen begriffen.) Zweites Heft: Das Quartär. I. Abteilung: Flora und Fauna des Quartär. Von Fr. Frech. Das Quartär von Nordeuropa. Von E. Geinitz. Mit vielen Tafeln, Karten, Tabellen und Abbildungen. Preis ca. Mk. 58.—. Y ni Die Karnischen Alpen Dr. Fritz Frech. x R in 4 Ein Beitrag zur vergleichenden Gebirgs-Tektonik. Mit einem petrographischen Anhang von Dr. L. Milch. Mit 3 Karten, 16 Photogravuren, 8 Profilen und 96 Figuren. Statt bisher Mk. 28.— jetzt Mk? 18.—. Die Steinkohlenformation | Prof. Dr. Fritz Frech. Mit 9 Tafeln, 3 Karten und 99 Figuren. Preis Mk. 24.—. Lehrhuch der Mineralogie. Max Bauer. Zweite völlig neubearbeitete Auflage. Mit 670 Figuren. 58 Bogen gr. 8%. 1903. Preis Mk. 15.—. Sammlung von Mikrophotographien | zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen ausgewählt von E. Cohen. 80 Tafeln mit 320 Mikrophotographien. Preis Mk. 96.—. Elemente der Gesteinslehre von H. Rosenbusch. o Zweite durchgesehene Auflage. VIII und 565 S. gr. 8°, Mit 96 Illustrationen im Text und 2 colorierten Karten. Preis brosch. Mk. 18.—, eleg. Halbfrz. geb. Mk. 20.—. Mikroskopische Strukturbilder der Massengesieine in farbigen Lithographien. Herausgegeben von Dr. Fritz Berwerth, ö. Professor der Petrographie an der Universität in Wien. Mit 32 lithographierten Tafeln. Preis Mk. 80.—. erde Seit 1833 RR Neues J ahrbuch Mineralogie, Geoiaen und ER Unter Mitwirkung einer Anzahl von Fachgenossen A. Brezina Lieferung Ivv Mit einem Bildnis E. herausgegeben von 2 M. Bauer, E.Koken, Th. sich ee 8 in Marburg. in Tübingen. ei in Göttingen. Br Jährlich erscheinen 2 Bände, je zu 3 Heften. Preis pro Se, SE Seit Mai 900 Centralblatt me: ‚Mineralogie, Geologie und Palemteogie. : Horausgegehen y von M, Bauer; .E.Koken, ‚Th. Liebisch "in Marburg. ‚in Tabıngen. BR Böblingen. RR, ee e ; Monatlich 2 Nummern. are für Nichtabonnenten des Neuen.) na Jahrbuchs Mk. 12.— pro Jahr. = "Abonnenten des Neuen Jahrbuchs erhalten das Omtrallatt \ Ru FR unberechnet. _ Reports of the Prinsstah University Expeditions. to Patagonia. Wir übernahmen den N. Vertrieb ‚dieses Re % wissenschaftlichen Werkes von ‚grundlegender Bedeutung, ‚das für alle . ‚naturwissenschaftlichen Bibliotheken unentbehrlich sein wird, Abteilung Palaeontology. ER Ba. IV. v. vI. vo (in letzterem Bande auch su Preis jedes Bandes Mk. 63.—_. —— (Bei Saba aon auf das ganze Werk von 8 Bänden j je Nik: 52 50). Die Ammoniten | des schwäbischen Jura Prof. Dr. F. A. Quenstedt. SB Untersuchung | he n Band I—II statt Mk. 210.— Mk. 130.—. kalter T Broili: Beobachtungen an Cochleosaurus bohemicus Fritsch. Palaeontographica. Bd. LII. Tafel-Erklärung. ar Al Be are Cochleosaurus bohemicus Frırscn. (Exemplar IV des Textes) aus dem Unterrotliegenden (Gaskohle) von Nürschan (Böhmen), ?/, natürlicher Größe. O — Angenöffnung. V — Hypocentren. R —= Rippen. H — Humerus. F — Foramen entepicondyloideum. Ra — Radius. U —= Ulna. S — Teil des Schultergürtels.. P = Stäbehen des Bauchpanzers. Die Zeichnung ist nach dem Gipsabgusse des Originals angefertigt. Original in der k. paläontologischen Staatssammlung München. Palaeontographica Bd. LIl. Taf. I. Broili: Cochleosaurus bohemieus FRITSCF Lientdruck der Hofkunstanstalt von Martin Kommel & Uo., Btuttgert Kartell IM Broili: Beobachtungen an Cochleosaurus bohemieus Fritsch. Palaeontographica. Bd. LII. Tafel-Erklärung. Tafel II. Oochleosaurus bohemicus FrırscH. aus dem Unterrotliegsenden (Gaskohle) von Nürschan (Böhmen). Fig. 1. Jugendliches Individuum in natürlicher Größe. (Exemplar II des Textes). O — Augenöffnung. S — Reste des Scleroticaringes. Ar — Artieulare. An — Angulare. D —= Dentale. F — löffelförmige Fortsätze der Supraoccipitalia. R — Rippen. Fig. 2. Jugendliches Individuum in natürlicher Größe. (Exemplar I des Textes). © — Augenöffnung. Est — Episternum. P = Bauchpanzer. Schädel nach dem Abguß des Negativs gezeichnet. Fig. 3. Ausgewachsenes Individuum, °/, natürlicher Größe. (Exemplar V des Textes). Der größte Teil des Schädeldaches sowie die Knochen der Schädelunterseite sind nicht erhalten, so daß die letzteren nur im Abdrucke sichtbar sind. Se — Seulptur auf den Fragmenten des Schädeldaches. F = Fortsätze der Supraoceipitalia. O — Augenöffnung. © — Condyli occipitales. Pt — Pterygoid. Pa — Palatinum. V — ! Vomer. Ch — Choanen. P = Parasphenoid. Mx — Maxillare. Z — Gruben von größeren Zähnen auf dem Palatinum. Originale in der k. paläontologischen Staatssammlung München. Palaeontographica Bd. LI. 3roili: Cochleosaurus bohemieus FRITSCH, Taf. II. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart Fig. 3. Bere IE ae Pompeckj: Mastodon-Reste aus dem interandinen Hochland von Bolivia. Palaeontographica. Bd. Lil. Kies a,b, ec: 1.2. ab: Tafel-Erklärung. Tafel III. Mastodon bolivianus Pkitıprı emend. PomPpEory. Ulloma III. pag. 22. Männchenunterkiefer mit M, von oben; !/, nat. Gr. Rechter Ast etwas nach außen ge- dreht. p — Protuberanz am Hinterrand der Symphyse; t — Sperrhügelehen an den Innenhöckern; z — Zwischenhöcker ; e — Zementbelag, rechts noch das 5. und z. T. das 4. Joch, links den (verdeckten) Talon und z. T. das 5. Joch überkleidend (vergl. e in Fig. 1d, Taf. IV). Vorderansicht des Symphysenendes desselben Stückes; '/, nat. Gr. pag. 24. (Gefäßöffnungen in der Medianlinie der Rinne!) a — Alveolen der Stoßzähnchen; k — lippenartige Kanten auf der Kinnunterseite. Kinn desselben Stückes von der Unterseite mit seitlich stark komprimiertem Symphysen- ende, .!/, nat. Gr. pag. 25. Zeichen wie bei Fig. 1b. Die Gefäßöffnungen ın dem tiefst eingesenkten Teil der Me- dianrinne auf der Kinnunterseite sind in der Abbildung leider nicht deutlich zu erkennen. Mastodon bolivianus Prıtıprr emend. PomrEexy. Ulloma IV. : pag. 34. Fragment eines linken Unterkieferastes mit der 1. Wurzel von M,; die Alveole von M, ist ganz geschlossen. von oben, 2b schräg von innen-hinten; '/, nat. Gr. II, III, IV, V Abdrücke der Wurzeln des 2.—5. Joches von M.. x — Knochenleiste zwischen der äußeren und inneren Hälfte (IIa und IIb) des Ab- druckes der Vorderseite des zweiten Wurzelpaares. Mastodon Humboldti Cuvier. Arroyo Yapejü, Uruguay. Männchenunterkiefer; Unterseite des Kinns, !/, nat. Gr. pag. 33. a — Alveolen der Stoßzähnchen, durch Knochenwucherungen zum größten Teil aus- gefüllt. Originale im Paläontologischen Museum, München. Palaeontographica Bd. LII. IBRDSE POMPECK]J : Mastodonreste aus Bolivia. Tai. II. Lichtdruck der Hofkunstanatalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart. Te De et ER anal 18% Pompeckj: Mastodon-Reste aus dem interandinen Hochland von Bolivia. Palaeontographica. Bd. LI. Fig. 1a. Fig. 2e, d. Fig. 3 b. Fig. 4a, b. Nie, 5, 0, To Tafel-Erklärung. Tafel IV. Mastodon bolivianus Pırıprı emend. PomrEcky. Ulloma III. pag. 22. Männchenunterkiefer. Linker Ast. Seitenansicht des Taf. III, Fig. 1a, b, e abgebildeten Stückes. 1/, nat. Gr. ce — Zementbelag auf M,; m — vordere Grenze der Massetergruben. (Da die Bildebene der Symmetrieebene des Kiefers parallel liegt, erscheint der Ra- mus ascendens etwas zu lang, der Ramus horizontalis etwas zu kurz). Mastodon bolivianus Pritıprı emend. PomPrEckr. Ulloma IV (dasselbe Stück wie Taf. III, Fig. 2a, b). '/, nat. Gr. pag. 34. Kieferfragment mit der Wurzel des 1. Joches von M., von der linken Seite. ca — Alveolarkanal. Wo der (dunkle) Zementbelag der Wurzel abgefallen ist, sieht man (an den hellen Stellen der Figur) deutlich die Querrunzelung der Dentinoberfläche. Die Alveolarwand hinter der Wurzel ist auffallend diek; vergl. den Zahn Fig. Sa. Das Wurzelfragment aus Fig. 2 ce, von hinten gesehen. Die hintere Wurzelwand ist durch Krankheit zerstört, infolgedessen liegt der Nährkanal n offen pag. 36. Mastodon Humboldti Cuvıer. Arroyo Yapeju. !/, nat. Gr. pag. 47. Teil des rechten Unterkieferastes mit M., (stark alternierende Halbjoche mit Doppel- treffs) und dem Hinterrand der Symphyse. p = Protuberanz am unteren Hinterrand der Symphyse. Mastodon bolivianus PıLippr emend. POMPECKT. Ulloma III. pag. 23. Oberer Teil des linken Ramus ascendens mit Condylus, !/, nat. Gr. 4a von vorne, 4b schräg von der Innenseite. Mastodon bolivianus Prıuiprı emend. PomPeckY. D Calaecoto. pag. 37. Fragment der rechten Schnauzenhälfte mit eingeschlossenem Stoßzahnfragment. !/, nat. Größe pag. 37. 5a von oben, 5b von vorne. x... x; — Grenzen des Schmelzbandes. Vorderende des rechten Stoßzahns von vorne, mit breiter Usurrinne auf der Unterseite. "je, aa, (me. pag. 38. Fragment eines Iinken Stoßzahns. '/, nat. Gr. pag. 38. Vordere Hälfte mit Schmelzband, x — Grenze desselben gegen die untere Usurfläche. Hintere Hälfte ohne Schmelzband, mit kanneliertem Elfenbein. Die starke Verjüngung vorne ist die Folge der Spiraldrehung des im Querschnitt elliptischen Zahnes. Mastodon sp. ? Andium Cuvıer. Wüste Atacama. pag. 46. Stark abgekauter M, unten links. !/, nat. Gr. Sa von der Außenseite, 8b von oben. Originale im Paläontologischen Museum, München. Palaeontographica Bd. LII. POMPECKJ: Mastodonreste aus 3olivia, Taf. IV. lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rummel & Go., Stuttgart. Tealel \% Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Pötervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LII. Tafel-Erklärung. Tafel V. Seite Keeleserachjdiseusgsupnemusenoy: sp. 20 Er 33 1. Von der Seite gesehen. Bemerkung. Diese Abbildung ist unvollkonmmen, da sie zwar die Skulptur und den Nabel getreu wiedergibt, die Dieke der Form aber nicht veranschaulicht. 1a. Von der Mündung gesehen, gibt die Wölbung der Form getreu wieder. le. Suturlinie LE Siphonallobus; L erster Laterallobus; ! zweiter Laterallobus; a erster Auxiliarlobus; SZ Siphonalsattel; SZ erster Lateralsattel; SZ, zweiter Lateralsattel; Sa erster Auxiliarsattel. Alle drei Figuren in natürlicher Größe. Original in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica, Ad nat. del Schlotterbeck Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Taf. V. ah BE Je Tafel VIl. Pethö: Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. Lil. Tafel-Erklärung. Tafel VI. Seite Biel PBaeulites) at. vagınaloRBrs a 87 1. Vom antisiphonalen Teile, — 1a von der Seite gesehen, 1b Querschnitt der Mündung, 1 e Suturlinie. Die punktierte Linie bezeichnet den Antisiphonallobus. B1092 3, Sonnenatian@ereiieianaEETR0,; mo 95 2. Das besterhaltene, bis zu Ende gekammerte, etwas schief zerdrückte Exemplar von der Seite gesehen, — 2a dasselbe von der Mündung, — 2b ein Stück der Schlußwindung desselben Exemplars von der anderen Seite; — 2c Suturlinie desselben Exemplars. (Coll. Lexz, k. k. Geol. Reichsanstalt Wien). 3. Ein anderes Exemplar mit dem erhalten gebliebenen Teile der Schlußwindung (Coll. Koch). Hio4 9 Oıpraea7sigmondyana, BRTHO, nos 1677 4. Von vorne, von der Mündung; 4a von hinten gesehen. er, Bo. Ole (Jboysoma) aa» auimenen oma un ae 18 5. Von vorne, 5a von hinten, 5b von der Spitze (von oben) gesehen. Bio Rangulinenanekr. ocınosa, 72x11 Ep em son 5 6. Von vorne, 6a von hinten gesehen. (Der untere Teil der Mündung nicht ganz richtig gezeichnet). Sämtliche Figuren in natürlicher Größe. Das Original von 1 und 2 in der Sammlung der Wiener k. k. Geologischen Reichsanstalt, die übrigen in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck. Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Taf. VI. Lithogr. Th. Fischer, Cassel Tafel-Erklärung. Tafel V1. Fig. 1. Phasianella sericata Prrnö; nov. sp. REN ER Ce Etwas mangelhaftes Exemplar von der Mündung gesehen; nat. Größe. Fig. 2—3. Turbo (Collonia) Lenzi Pernö; nov. sp. . Von der Mündung und 2a von hinten gesehen; nat. Größe. 3 und 3a dasselbe Exemplar stark vergrößert. Fig. 4. Astralium undato-coronatum PrrHÖ; nov. sp. 4. Von der Mündung, 4a von hinten, 4b von oben gesehen; nat. Größe. Fig. 5. en Hofmannı PrrHö;nov.sp. . . Von der Mündung, 5 a von oben, 5b von unten Gehen nat. Größe. Fig. 69. ode (Tectus) Szeremensis PErHö; nov. sp. 6. % Mittelgroßes Exemplar von der Mündung, 6a dasselbe von der Basis gesehen. Etwas größeres Exemplar von der Basis, mit dem zahnartigen Fortsatz der Außenlippe. 8. Kleineres Exemplar von der Mündung. Q Fig. 10—11. Mittelgroßes Exemplar durchschnitten, mit den erhalten gebliebenen Er- höhungen auf der Spindel. Sämtliche in natürlicher Größe. Trochus (Ziziphinus) Schafhäutli Prruö; nov. sp. 10. ildle Größtes Exemplar von der Mündung, 10 a dasselbe von ddr Bass gesehen. Kleinstes Exemplar von der Mündung und 11a von der Basis gesehen. Beide in nat. Größe. Fig. 12. Trochus (Eutrochus) Neumayrı Pwruö; nov. sp. 12. Von hinten und 12a dasselbe von der Basis gesehen; nat. Größe; — 12 b die 13. Palaeontographica. vorletzte Windung erheblich vergrößert. (Die Abbildung 12 b ist nicht ganz genau; die untere Kante sollte schärfer sein, mehr hervortreten; zwischen der obersten und untersten Spirallinie liegen 4 [nieht 3] feinere Spirallinien; die Querskulptur ist auf dem Original schärfer und ebenso die perlenartige Ver- zierung der unteren Kante viel deutlicher). Trochus (Gibbula) Pilari Peruö; nov. sp. Etwas breitgedrücktes Exemplar von der Mündung (die haha etwas der miert), nat. Größe; 13a ein Stück der Skulptur von der vorletzten Windung erheblich vergrößert. Bd. LI. Seite 103 105 106 107 108 14. Schlußwindung eines anderen Exemplares von hinten und 14a von der Basis, auf dieser ist die nicht deformierte Mündung und der kleine Nabel deutlich sichtbar. Beide Figuren in nat. Größe. Fig. 15. Actaeonella (Volvulina) nov. sp. indet. 6 DH erlerR: Ar 15. Fragmentarisches Exemplar von der Seite a 15a von innen aalens nat. Größe. Das Original von Fig. 4 und 13 Eigentum des kroatischen Nationalmuseums in Agram (Zagreb); das von Fig. 15 der Wiener k. k. Geologischen Reichsanstalt; die Originale der übrigen Ab- bildungen in der Sammlung der kgl. ungarischen geologischen Anstalt, Budapest. Seite 183 Palaeontographica. Bd. LII. Taf. VI. Ad nat. del. Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Tafel-Erklärung. Tafel VIH. Fig. 1-2. Turritella (Toreula) bicorollata Prruö; nov. sp. SEAN % ne 1. Fragment von der Mündung, 1a Aersciie von der Basis gesehen, nat. re 1b ein Stück der Verzierung vergrößert. 2. Aus acht Windungen bestehendes, stark abgeriebenes Exemplar (der mittlere, schwache Gürtel tritt auf der Abbildung nicht hervor); nat. Größe. er @% ne (Torcula) Eichwaldiana GoLDFUsS ul: 3. Bruchstück, nat. Größe; 3 a Verzierung eines Umganges, ereroßen Fig. 4. Turritella (Toreula) sulcato-carınata Prrmö; nov. sp. Statt Fig. 4 und 4a siehe die Textfigur 4, pag. 140. Fig. 5—6. a (Torcula) dispassa SToLIczkA \ ENG. . Kleinstes Exemplar mit vollkommen unbesshädieter Oberfläche, nat. Größe; 5a zwei Umgänge desselben vergrößert. 6. Bruchstück eines etwas größeren Exemplars; nat. Größe. Fig. 7. Turritella Telegdiana PErHö; nov. sp. 7. Bruchstück; nat. Größe. Fig. 8. Turritella Szeremensis PETHÖ; nov. sp. BB Va ter SU SS I alte er: 8. Aus vier Umgängen bestehendes Fragment, nat. Größe. (Die Verzierung der beiden oberen Windungen mangelhaft gezeichnet, die der beiden unteren richtig.) Sa eine Windung vergrößert. Fig. 9. Turritella (Zaria) quadrieineta GoLDFUSS 9. Größtes Exemplar, nat. Größe; 9a die Schlußwindung desselben, vergrößert. Fig. 10. Vermetus (? Vermiculus) tricarinatus Prruö; nov. sp. 10 und 10a. In zwei Ansichten, nat. Größe. Fig. 11. Solarium eyelospirum Peruö; nov. sp. \ 11. Von oben, 11a von unten, 11b von der Mindune chen. nat. Größe, Fig. 12—16. Natica Fruscagorensis Peruö; nov. sp. a ee 12 und 12a. Quer verdrücktes Exemplar von der Mündung und von hinten gesehen. 13 und 13a; 14 und 14a. Mittelgroßes, nicht deformiertes, typisches Exemplar, von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. Palaeontographica. Bd. LII. Seite 134 135 136 137 137 138 141 144 15 und 15a. Größtes, etwas defektes Exemplar, von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. 16. Kleineres Exemplar, mit etwas eingedrückter Spira, daher dicker als die übrigen Stücke. Fig. 17—18. Natica plesio-Iyrata PerHö; nov. sp. 17 und 17a kleineres Exemplar von der Atindune und hinten goschent Größe. 18 und 18a. Größtes Exemplar von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. Oberer Teil der Außenlippe etwas deformiert; die Oberseite der Win- dung geht in gleichmäßiger Wölbung — ohne so ausgeprägte Kante — in die Außenseite über; entsprechend ist auch Fig. 17 zu korrigieren. nat. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite 147 Palaeontographica. Bd. LII. Taf. VII. Lithogr. Th. Fischer, Cassel. Ad nat.del Schlotterbeck Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Tafel-Erklärung. Tatel IX Fig. 1—2. Natica provideata PrrHö; nov. sp. 1 und 1a. Größtes Exemplar von der Mündung und von hinten gesehen; nat. [8} Größe. Der Nabel des Originales ist bedeutend weiter, wie auf der Abbildung. und 2a. Kleinstes Exemplar von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. Der untere Teil der Außenlippe ist bei diesem Exemplar etwas ein- gedrückt. Fig. 3—4. Natica uberiformis PETHÖ; nov. sp. 3 4 Fig. Bi: 6. 7 8. Fig. 11-17. 1lalz und 3a. Mittelgroßes eeanplbre (die Außenlippe etwas aber ärts gedrückt), von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. und 4a. Etwas kleineres, mittelgroßes, beinahe vollständiges, nicht defor- miertes Exemplar, von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. 5—10. Natica (Gyrodes) Kocht Prruö; nov. sp. Das rundeste Exemplar von der Mündung, 5 a von oben, 5 b von unten gesehen; nat. Größe. Schlankes Exemplar von der Mündung, 6a von hinten gesehen; nat. Größe. . Noch schlankeres Exemplar von der Mündung, 7a von hinten gesehen; nat. Größe. Größtes, etwas abgeriebenes Exemplar von der Mündung und Sa von hinten ge- sehen; nat. Größe. . Rundliches Exemplar und 10 schlankes Exemplar, kleinste Form; nat. Größe. (Otostoma) divarıcata D’ORBIGNY 6 EN . Exemplar, auf welchem auch die Färbung noch zu chen ist, von der Mün- dung, 11a von hinten und 11 b von oben, von der Spira gesehen; nat. Größe. 12 und 12a. Das größte Exemplar von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. 13, 13a; 14, 14a; 15, 15a kleinere, ganz vollständige Exemplare, von der Mün- dung und von hinten gesehen; nat. Größe. . Mittelgroßes Exemplar, dessen Außenlippe etwas eingedrückt und verbreitert ist; nat. Größe. 17. Mittelgroßes, mangelhaftes Exemplar, an dessen Innenlippe der Callus etwas Palaeontographica. sewölbter und breiter ist, wie bei den übrigen Exemplaren gleicher Größe; nat. Größe, Bd. LI. Seite 148 Fig. 18—19. Neritina Loczyana PerHö; nov. sp. 8 Et 18. Kleineres Exemplar von der 1 Mndıng 18a bescllhe von der entgegengesetzten Seite und 18 b von oben gesehen; nat. Größe. 19. Größeres Exemplar von der Mündung, 19 a von der entgegengesetzten Seite ge- sehen; nat. Größe. Fig. 20. Astralium densiporcatum PerHö; nov. sp. hen ee 20. Von der Mündung und 20 a von oben gesehen; nat. Größe. (Fig. 20 erscheint etwas zu hoch und zu gedrungen, da die untere linke Partie der Schlußwindung etwas zu hoch gezeichnet ist.) Menmtellon(@Boummispiro)njallaxwErrao;s noysep le 21. Bruchstück, nat. Größe; 21a eme Windung desselben vergrößert. Originale in der Sammlung der kel. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. 101 Palaeontographica. Bd. LIl. Tai. IX. Ad nat. del Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Tafel x Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LII. Tafel-Erklärung. Tafel X. Iipg, I—, Pkanekihan Zamde sn ulae oo oa SEEN: 1. Gedrungenere Form, mit etwas kürzerem Gewinde von der Minden an der Aunatene mit dem, eingebogenen Fortsatze der Mittelfurche; 1 a dasselbe von hinten gesehen; nat. Größe. 2, 2a. Schlankeres Exemplar, mit höherer Spira von der Mündung und von hinten gesehen; nat. Größe. Auf diesem Exemplare ist die Verzierung sehr gut sichtbar. Fig. 3. ne praecursor PETHÖ; nov. Sp. es a . Von der Mündung, 3a von hinten gesehen; nat. Größe. Fig. 4. ee (Obeliscus) insolutus PETHÖ; nov. sp. : 2 RS 4. Lumen der Schlußwindung mit don beiden Falten; 4a ale von hinten ge- sehen; nat. Größe; 4b Lumen der Schlußwindung, vergrößert. Mieon Zu Nerineansspaindes ee , SU ET, 5. Bruchstück, in der Mitte eh echuitten mit dei Lumen der Umgänge. Fig. 6—8. (erithium liberorum PETHÖ; nov. SPpı® . „u .m. on. SB: 6. Eines der besterhaltenen Exemplare von der Mündung, nat. Größe: 6 a Ver- zierung der vorletzten Windung eines anderen Exemplars, Ver ent. 7. Verzierung der Schlußwindung und ein Teil des Kanales von einem etwas größeren Exemplare, vergrößert. 8. Exemplar mit mehr abgeriebener Verzierung, auf welchem sich die miteinander verschmelzenden Körner und Höcker in Form von Querrippen zeigen; nat. Größe. Biel 9, WCerithrum trlınum BETRO: novdepr ee re 9. Bruchstück; nat. Größe; 9a ein Umgang desselben vergrößert, mit der genauen Zeichnung der Verzierung. Fig. 10. Cerithium detrectatum PsTHÖö; nov. sp. SBNES KL : ER > 10. Von der Mündung; nat. Größe; 10a Be vorletzte Wendung en, ver- größert. IV erithrum spa andete a ee ER er ee 11. Von Mündung, 11a von hinten gesehen; nat. Größe. Fig. 12. (erithium (Campanile) regens Prrnö; nov. sp. 12. Von der Seite, mit dem erhalten gebliebenen Teile der Außenlippe, nat. Größe. (Die Schlußwindung ist kürzer gezeichnet, als sie in Wirklichkeit ist.) 12a. Das- selbe Exemplar in der Mitte durchschnitten, behufs Veranschaulichung der inneren Teile; 12 b Lumen einer Windung desselben Exemplars; nat. Größe. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite 169 158 159 161 161 Palaeontographica. Bd. LI. Taf. X. Ad nat. del. Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XI. . 1. Aporrhais crepidatus Prruö; nov. sp. 1. Von vorne und 1a von hinten gesehen; nat. Größe. IS} Aporrhais (Arrhoges) machaerophorus Peruö; nov. sp. a: : 2. Von vorne und 2-a von hinten gesehen; nat. Größe. Spira und der vordere Fortsatz des Flügels ergänzt. Aporrhais (Malaptera) minuta Peruö; nov. sp. © 3. Innenseite von der Mündung und 3a Außenseite mit der Verzierung; beide mit dem erhalten gebliebenen Rest des Flügels; nat. Größe. g. 4—5. Rostellaria (Hippocrene) subtilis Pwrnö; nov. sp. 4. Exemplar mit Flügel. 5 und 5a mangelhaftes Exemplar von der Seite und von vorne gesehen; nat. Größe. . 6. Rostellaria (? Hippocrene) sp. indet. 6. Von der Mündung und 6a von der Seite een nat. Größe, r. 7. Pterodonta sp. 7. Von außen und 7 a von innen, in der Mitte durchschnitten; nat. Größe. [0 0) Pleurotoma (Surcula) hypersenonica PErHÖö; nov. sp. ES N ae SER 8. Von der Mündung und Sa von hinten gesehen, nat. Größe; Sb ein Stück der Schlußwindung, vergrößert. u); a (? Clathurella) orba Pernö; nov. sp. . Von der Mündung, 9a von era gesehen; nat. Größe, 9 % Ein nee ver- größert, oben mit dem Pleurotomabändehen, unten mit der Naht und dem Bändchen des darunter folgenden Umganges. 10. Pleurotoma (Surcula) deperdita Pernö; nov. sp. \ 10. Von der Mündung und 10a von na gesehen, nat. Größe; 10b ein Unsahe vergrößert, mit dem Pleurotomabändehen und darüber mit dem Knotenkranze des vorhergehenden Umganges. . 11. Fusus Schlosserı PETHÖ; nov. sp. 11. Von der ru 11a von hinten Be {1b von unten gesehen; nat. Größe. . 12. Fusus delicatus Prruö; nov. sp. 12. Von hinten hen nat. Größe; 12: a an ren von der Mündune gesehen. (Auf der Innenlippe ist irrtümlich ein Callus gezeichnet.) Palaeontographica. Bd. LII. Seite 163 164 165 166 167 167 180 182 181 171 172 Fig. Fig. . 13. ? Fusus conjecturalis PETHÖ; nov. sp. 13. Von hinten gesehen; „nat. Größe. g. 14. Fusus sp. indet. 14. Von der Mündung und a von en Beechene nat. Größe. ig. 15. Cantharus (? Pollia) Hantkeni Prruö; nov. sp. 15. Von der Mündung und 15a von hinten gesehen. (Um Geringes größer, als das Original.) 16—17. Voluta (Volutilithes) occulte-plicata Prruö; nov. sp. 16. Von der Mündung und 16a von hinten gesehen. 17. Ein anderes Exemplar, dessen Schlußwindung zum Teil entfernt wurde, um die versteckten Falten zu veranschaulichen. Alle drei in nat. Größe. 15—20. Voluta (Volutilithes) septemcostata FoRBES BAT 18. Das größte Exemplar von der Mündung, 18a von hinten gesehen. 19 und 19a. Kleinere Exemplare von vorne und von der Seite gesehen. (Die vier Abbildungen 18, 18a, 19, 19 a sind um Geringes größer, als die Exemplare.) 20. Mittelgroßes Exemplar mit den Spindelfalten, von der Mündung gesehen. (Von der Außenlippe wurde eine bedeutend größere Partie entfernt, als die Ab- bildung zeigt, sonst wären die sehr tief liegenden oberen Falten nicht sichtbar.) ge. 21. Voluta (Volutiorbis) exornata PETHÖ; nov. sp. 21. Von der Mündung, 21a von Biene 21 b von oben, von de Spira, gesehen. Alle drei Abbildungen die nat. Größe sehr wenig überschreitend. 22% nn monilifera PETHÖ, nov. sp. . Von der Mündung und 22a von hinten eeschen: nat. Größe. Sämtliche Abbildungen mit Ausnahme der angegebenen Vergrößerungen in natürlicher Größe. Originale in der Sammlung der kel. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite 173 173 173 176 177 178 179 Taf. XI. Bd. LI. Palaeontographica, ‚ Cassel scher Lithogr. Th. Fi Ad nat. del. Schlotterbeck. irges, Geb ıIner Kreidefauna des Peterwardei Die Pethö ale Sur Pethö: Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LI1l. Fig. [0je} Fig. Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XII. 1. Ostrea (Alectryonia) ungulata SCHLOTH. Sp. OR Se 1. Fragment der rechten Klappe von der Seite (die Konturen ergänzt); 1a der ge- zähnte Vorderrand der geschlossenen Klappen. 2—3. Gryphaea vesicularıs LAMARCK Sp. te, % 3. Untere Klappe eines mittelgroßen Exemplares; 2a Innenseite, 2b von vorne gesehen. 3. Untere Klappe des kleinsten Exemplars, 3a Innenseite, 3b von vorne gesehen; 3c die Wirbelpartie desselben Exemplars mit der Ligamentgrube,- vergrößert. 4—6. Gryphaea Öereviciana Peruö; nov. sp. 5 LE ES AN UN I 4. Untere Klappe eines mittelgroßen Exemplars, von der Seite, 4a dasselbe vom steilen Hinterrande, 4 b Innenseite 5. Ganze untere Klappe von der Seite gesehen. 6. Etwas mangelhaftes Exemplar, Hinterseite, 6a Innenseite. . 78. Exogyra (Amphidonta) ostracina LAMARCcK. sp. 7. Ganzes Exemplar, von oben; 7 a von unten; 7 b vom Wirbel resp. vom Hinter- rand etwas schräg gesehen, um die vortretende Kante der oberen Klappe gut zu zeigen. (Schicht 9). 8. Untere Klappe eines größeren Exemplars; Sa dasselbe von der inneren Höhlung; 8b obere Klappe desselben Exemplars von der inneren Höhlung gesehen. (Schicht 9). Sämtliche Abbildungen (ausgenommen 3c) in natürlicher Größe. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite 185 187 194 Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Taf. XI. Lithogr. Th. Fischer, Cassel Batek XI Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. Lil. Fig. 1—9. Tafel-Erklärung. Tafel XII. Ostrea (Alectryonia) subarcotensis PETHÖ; nov. sp. 1% 6. % fo) Untere (linke) Klappe einer breiteren Form, auf welcher auch die feineren Rippen auf dem unter dem Wirbel befindlichen Teile des Hinterrandes sicht- bar sind. . Untere Klappe einer breiteren Form von der Seite, 2a von hinten gesehen. 3a und 4, 4a obere (rechte) Klappen von der Seite und von innen gesehen. Die sehr dieke obere Klappe eines schmalen Exemplars von innen gesehen mit Bandfeld, Bandgrube, Eindruck des Schließmuskels und den Falten am Innen- rand. Kleineres, schlankeres, vollständiges Exemplar, von der unteren Klappe, 6a das- selbe von hinten (der Rand der oberen Klappe liegt ganz in der unteren) 6b, dasselbe von vorne, die Ränder beider Klappen sind sichtbar. Wirbelpartie eines dem vorhergehenden ähnlichen Exemplars von innen. und 9, 9a von den bisherigen abweichende, etwas deformierte Varietäten. Neithea Böckhi Prruö; nov. sp. (vergl. Taf. XV, Fig. S—9) 10. Rechte Klappe von der Seite; 10a vom Vorder- und 10b vom een nat. Größe. (10a und 10 b stellt die a. unrichtig dar). Neithea quadricostata D’ORBIGNY al, Rechte Klappe von der Seite und 11 a vom Ein berranl ee nat. Größe, Cardium sp. indet Bruchstück einer rechten Kuappe. Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Originale in der Sammlung der kel. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite 186 Palaeontographica. Bd. LI. Taf. XIII. Ad nat. del. Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, TR Tafel XIV. Betho: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Pötervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. Lil. Te — — Fig. Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XIV. 1. Plicatula efr. multicostata FoRrBEs . NENNE a ch he 1. Obere (linke) Klappe von innen; 1a vom Hinterrande gesehen. 2—3. Spondylus spinosus Sow. sp.; mut. hungarica PETHÖ Dr 2. Obere (linke) Klappe des großen Exemplars von der Si, 2a beide Klappen geschlossen vom Hinterrande gesehen. g. 4. Lima (Radula) Szilyana Peruö; nov. sp. 4. Rechte Klappe, von der Bene: 4a vom Vordersand. Beschen nat. Größe; 4b Querschnitt der Schale, aus der Mitte der Klappe; 4e Profil der Rröndess beide in nat. Größe. 5. Lima (Radula) selectissima PeEruö nov. sp. Be Se. 5. Rechte Klappe, von der Seite, 5a vom orikeni ne nat. Größe. 5b Profil der Rippen; Be ein Teil der Verzierung; vergrößert. ig. 6. Lima (Radula) aff. Pichleri ZumeL . Be RE ee Hall ‚oo 6. Die Klappe von der Seite gesehen, nat. Größe; 6a Profil der Rippen, ver- größert. . 7—3. Lima (Acesta) efr. subconsobrina. D’ORBIGNY 7. Größeres Exemplar (linke Klappe) von der Se na Ta a vom Vote ge- sehen. 8. Kleineres Exemplar (linke Klappe) von der Seite und 8a vom Vorder- rand gesehen; Sb Wirbelpartie mit der innerlichen Bandgrube; nat. Größe. Sc ein Stück der Verzierung; vergrößert. ig. 9. Lima (? Plagiostoma) aft. Althi E. FAvRE 9. Die Klappe von der Seite gesehen, nat. Größe; 9 a Profil der Rippen, ver- größert. ig. 10. Lima (? Plagiostoma) sp. indet. 10. Fragment einer linken Klappe mit ergänzter Konan, 10 a dasselbe vom Vorder- rand gesehen; 10 b von innen, Schloßrand mit der Lieanenenhe nat. Größe. . 11—12. Pecten Krenneri PErHö nov. sp. 11. Rechte Klappe des kleinsten Bear 11a linke Klappe desselben von der Seite gesehen; 11 b dasselbe, die beiden Klappen geschlossen vom Vorderrand; nat. Größe; 11e Profil und Verzierung der rechten; 11d der linken Klappe; vergrößert. 12. Linke Klappe eines größeren Exemplars, von der Seite gesehen; nat. Größe. Seite 201 204 205 Sämtliche Abbildungen (mit Ausnahme der Profile und Verzierungen der Rippen) in nat. Größe. Die Originale der Fig. 1—5 und 7—11 in der Sammlung der kel. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest; das von Fig. 6 in der Wiener k. k. Geologischen Reichsanstalt ; des kroatischen Nationalmuseums in Agram (Zagreb). das von Fig. 12 Eigentum Palaeontographica. Bd. LII, Taf. XIV. Se DRS EUR er Fr ren 22 Ad nat. del. Schlotterbeck. Lithogr. Th. Fischer, Cassel. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. = iR Fe Sale Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XV. 1. Pecten vertebratus PETHÖ; nov. Sp. ee : ; ee 1. Die Klappe von der Seite, 1a vom etwas ern Honleerand) geschen nat. Größe, 1b Profil der Rippen; 1e ein Stück der Verzierung, ar 1d eine erhöhte Rippenreihe von der Seite gesehen, vergrößert. 2—3. Pecten (Chlamys) Szeremensis Prruö; nov. sp. 2. Linke Klappe eines größeren Exemplars. 3. Rechte Klappe eines mittelgroßen Exemplars; 3a linke Klappe; nat. Größe. (Die Ohren an beiden nach einem anderen Exemplare ergänzt; auf 3a ist das hintere Ohr fehlerhaft gezeichnet). 3b die beiden geschlossenen Klappen vom Vorderrand gesehen ; nat. Größe. 3 c ein Stück der Verzierung aus der Mitte der Schale, vergrößert. 4. Pecten (Chlamys) Palassoui LevMERIE . 4. Die linke Klappe von der Seite; 4a die Beschlaseren Ken von vorne ge- sehen; natürl. Größe. 4b Profil der Rippen; 4c ein Stück der Verzierung; 4d einzelne Rippenleiste in der Länge, von der Seite gesehen. Die 3 letzteren Abbildungen beträchtlich vergrößert. 5. Pecten (Synelonema) aft. sublaminosus FAvRE Linke Klappe. 6—7. Neithea Faujasi (Pıcrer et OAMPIcHE) : ; 6. Rechte Klappe von der Seite; 6a vom len EN nat. Größe, 6b von innen gesehen mit den präparierten Zahnfortsätzen, vergrößert. 7, 7a dasselbe Exemplar dreifach vergrößert; 7 b Profil der Rippen. 8—9. Neithea Böckhi PrrHö; nov. sp. (vergl. Taf. XIIT, Fig. 10) h 8. Rechte Klappe von der Seite und Sa vom Vorderrand gesehen; sb Wirbel. partie von innen, mit dem gezähnelten Schloßrand und den Zahnfortsätzen ; nat. Größe; 8c ein Stück der Verzierung; 8d Wellenlinie der Rippen, ver- größert. 9. Obere (linke) Klappe; 9a Profil der Rippen. 10—11. Neithea Almusana PrrHö; nov. sp. N 10. Rechte Klappe des röberen Raemplare von Re Seite gesehen 10a dasselbe von der linken Klappe und 10 b die geschlossenen beiden Klappen vom Vor- derrand, nat. Größe; 10 dasselbe etwas schräg mit dem vorderen Ohr, ver- größert. Palaeontographica. Bd. LI. Seite 210 Seite 11. Schloßrand der kleineren Klappe von der inneren Höhlung; 11a Profil der Rippen und Intervalle; 11 b ein Stück der Verzierung; alle drei vergrößert. Fig. 12. Neithea Böckhi Prr#ö; nov. Sp. . . EEE NE NO BlR Me E72 2. iR: 12. Rechte Klappe von der Seite und 12a von hinten gesehen, nat. Größe; 12 b Profil der Rippen, etwas vergrößert. 226 Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe, ausgenommen die besonders angegebenen Vergrößerungen. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Bd. LI. Tai. XV. en men SS Iunun EIERN Ad nat. del. Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Fie 5. Fig. Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XVI. 1. Lima (Radula) Brusinai Prruö; nov. Sp. > . Se 1 und 1a die Klappe von der Seite und vom TEEhatbernand en nat. Größe; 1b und 1c ein Stück der Verzierung und Profil der Rippen aus der Mitte der Klappe, vergrößert. 2. a striato-costata GOLDFUSS Sp. - . Untere (rechte) Klappe von der Seite eh, der Follende Teil mit tu linie ergänzt; 2a dieselbe vom Vorderrand gesehen; nat. Größe. 3. Gervillia orientalis Bao: nov. Sp. 3. Abdruck der inneren Höhlung einer Tinken Klappe der er Teil mit ei tierter Konturlinie nicht ganz richtig ergänzt; 3a dieselbe mit dem Schalen- fragment; nat. Größe. g. 4. Gervillia sp. indet. Fragment; nat. Größe, 5—15. Septifer variabılis PerHö; nov. sp. h u Er Br: 5, 5a und 15, 15a. Rechte Klappen, von der "Seite vd von vorne deelan, nat. Größe. 9, 9a und 10, 10a. Linke Klappen von der Seite und von vorne gesehen; nat. Gr. 11. Schloßrand der rechten Klappe von innen gesehen ; vergrößert. 12. Schloßrand der linken Klappe von innen gesehen; vergrößert. 6, 7, 8, 13, 14. Linke Klappen von verschiedener Form, zur Illustration der Variabilität der Form; sämtlich in nat. Größe. . 16. Modiola typica ForBes Steinkern, seitlich, von B: echten oe gesehen. mit ae Anlaftonden Schalenstückehen ; nat. Größe. . 17—18. Modiola flagellifera Was 17. Zwei Bruchstücke in eine nina hie TE 18. Ein anderes Fragment, mit sehr schön erhaltener Verzierung; nat. Größe. . 19. Modiola cfr. siligqua MATHERON Abdruck der linken Klappe, nat. Größe, . 20. Arca (Barbatia) syrmica Prruö; nov. sp. 20a. Rechte Klappe eines Käiesen are von der ee 20 ib Sohlen Al: linken Klappe eines etwas größeren Exemplars; nat. Größe. Palaeontographica. Bd. LI. Seite 202 Seite Fig. 21—25. (ucullaea (Trigonoarca) Szab6öi PerHö; nov. sp. . 2 DAR 21a—b. Linke Klappe des länglichsten al und en SomoBend! 22, 22a, 22b. Rechte Klappe eines kurzen großen Exemplars von der Seite, von innen und von hinten gesehen ; der letzteren auch die Kontur der linken Klappe beigefügt. 23, 23a, 23b. Rechte Klappe eines Exemplars von mittlerer Größe in mit den vorhergehenden übereinstimmenden Stellungen. 24—25. Die kleinsten, jugendlichen Exemplare: 24 verlängerte linke, 25 kurze rechte Klappe. Sämtliche in nat. Größe. Sämtliche Abbildungen mit Ausnahme der Fig. 11 und 12 in natürlicher Größe. Original zu Fig. 1 im kroatischen Nationalmuseum in Agram (Zagreb); die übrigen in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Bd. LI. Tai. XVI. Ad nat. del. Schlotterbeck Lithogn. Th. Fischer, Cassel. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. malelı < vll Pethö: Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LIl. oil Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Seite Perna Öereviciana Prrnö; nov. sp. . ET er ke nie, lee, ee 0,34 1. Außenseite der linken Klappe; 1a geschlossenes Klappenpaar von vorne; 1b linke Klappe; 1e Schloßrand der rechten Klappe von innen mit den Band- kanälen; 1 d Querschnitt der rechten Klappe zur Erläuterung der Dicke der inneren blätterigen und der äußeren prismatischen Schicht. Die äußersten, die prismatische Schicht bedeekenden, abspringenden Schichten fehlen auf dem Quer- schnitt. — Sämtliche Figuren in natürlicher Größe. Original Eigentum des kroatischen Nationalmuseums in Agram (Zagreb.) Palaeontographica. Bd. LI. Taf. XVII. Lithogr. Th. Fischer, ( hlotterbeck. C 1 p Ad nat. de Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Tafel XWVIlIlI. Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LII. Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Seite Fig. 1-9. Petunculus hungaricus PErHö; nov. Sp. N N es ee RE 7524: 1. Rechte Klappe von innen. %. Ganzes Exemplar von der linken Klappe und 2 a von oben gesehen; nat. Größe; 2b ein Stück der Verzierung, vergrößert. 3. Geschlossenes Exemplar von der linken Klappe und 3a vom Vorderrand; nat. Größe. 4. Kleineres Exemplar, von innen. 5. Mittelgroßes Exemplar, in der Mitte durchschnitten. 6. Rechte Klappe eines mittelgroßen Exemplars (mit der richtigen Zeichnung der Verzierung); nat. Größe. 7. Verlängerte Form von innen; nat. Größe. 8—9. Ein breites, rundliches und ein ae kleines Exemplar; nat. Größe. ©) He ’ er * N . y U s {) » ” | i z i f ’ N I EeEl DEXT. Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Ed. Lli. Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Seite 1—2. Hippurites (Pironaea) polystylus Pırona; emend. Prruö 272 1. Obere Klappe, Bruchstück mit einem Teil des Unterrandes, dessen Primär- falten (z. T. auch Sekundärfalten) manche Deckelfurchen durchbrechen und frei hervorstehen. Nat. Größe. D Obere Klappe. E Rand der unteren Klappe. Pr. Primärfalten. 1a. Eine kleine Partie der oberen netzartigen Schicht des Deckels, beträchtlich vergrößert. 1b. Eine kleine Partie der zweiten blätterigen Schicht des Deckels, vom Rande; vergrößert. 3. Horizontaler Schnitt durch die untere Klappe eines großen Exemplars, nahe am Rande. Schloßfalte, Pfeiler und Furchen sind gut sichtbar. Nat. Größe. Schloßfalte. Erster (oder vorderer) Pfeiler. Zweiter (oder hinterer) Pfeiler. Erster (vorderer) Schloßzahn. Zweiter (hinterer) Schloßzahn. Insertionsfortsatz des Schließmuskels. Erhöhte Grenzwand vor dem Muskeleindruck in der unteren Schale. eaarahkh Die übrigen Teile s. auf Taf. XX, Fig. 2a und 4. Original in der Sammlung der kel. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck. Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Tai. XXI. Lithogr. Th. Fischer, Cassel Tafel-Erklärung. Tafel XXL. Erklärung der auf Tafel XXH und XXIII gebrauchten Zeichen. «a Äußere Schalenschicht. e p' Fortsatz des zweiten (hinteren) Schließmuskels. b' Innere ” n u.n' Hufeisenförmige Leiste. c Schloßfalte. s Randsaumfurche. f Erster (vorderer) Schloßzahn. t Präformierte Kante (s. Fig. 5). f Zweiter (hinterer) "N vs! Intertestalfurche der Schloßfalte. g Zuwachskegel zwischen Schloßfalte und w Ineinandergreifen der Schloßfalten. Zahnbasen. » Fortsatz des ersten (vorderen) Schließmuskels. (0) Wohnkammer. A. Obere Klappe: B. Untere Klappe: a Äußere Schalenschicht. k' Eindruck des zweiten (hinteren) Schließmuskels b Innere n m Erste (vordere) Zahngrube. [9 Schloßfalte. m’ Zweite (hintere) Zahngrube. d Bandgrube. v Äußere Kammlinie. e Mittelfalte der Wand der Zahngruben. vs Intertestalfurche der Schloßfalte (an der h Schloßband. inneren Schalenschicht). D Stützleiste. b Äußere Schicht der Schale, k Eindruck des ersten (vordern) Schließmuskels. Fig. 1—13. Sphaerulites solutus Prruö; nov. sp. al, 1) 5. 6. %o Palaeontographica. Mittelgroßes Exemplar von hinten (die der Sehloßfalte ec Bere Seite); 1a von vorne; 1b von oben gesehen. Nat. Größe. . Etwas kleineres Exemplar, von der rechten Seite; 2 b von oben (der Vorderrand ist nach oben gerichtet). Nat. Größe. Untere Klappe eines kleinen Exemplars mit sehr gut erhaltener Verzierung, von der rechten Seite; 3a von hinten und 3 b von vorne gesehen; natürliche Größe. An letzterer Abbildung sind die Zahngruben nicht zu sehen, weil sie gerade hinter dem gegenüberliegenden, niedersten Randteil liegen. Obere Klappe (Deckel) von oben gesehen (der Vorderrand ist nach oben ge- richtet); nat. Größe. Die Innenseite dieses Stückes ist auf Taf. XXIII, Fig. 3, 3a und 3 b dargestellt. Größeres Exemplar, von der rechten, 5a von der linken Seite; nat. Größe. Untere Klappe eines kleineren Exemplares, von hinten; nat. Größe. Noch kleineres komplettes Exemplar, von vorne; 7a von hinten, 7 b von oben. Ba. LIT. Seite 281 10. ul 12. 13. . Einzelne obere Klappe von oben (Schloßrand nach oben gekehrt); nat. Größe. . Untere Klappe eines kleineren Exemplars von vorne; nat. Größe. Vom vorderen Teil der Schale ist die äußere Schicht abgelöst, um die Schloßfaltenfurche an der inneren Schicht zu zeigen (das Zeichen vs fehlt in der Figur). Einzelne obere Klappe, von vorn; nat. Größe. Von dem ursprünglich einge- bogenen Schloßrand ist ein Stück abgebrochen, um die Schloßfalte ce’, die beiden Schloßzähne f, f, und die beiden Muskelfortsätze p, p, zu zeigen. Künstlich (durch Abätzen der Schale) hergestellter Steinkern eines mittel- großen kompletten Exemplares, von vorn, 11a von oben; nat. Größe. Querschnitt durch die untere Klappe eines mittelgroßen Exemplars, 14 mm vom Rande; die äußere Schicht der Schale ist abgelöst worden. In der Band- grube (d) ist die die Schloßfalte (c) mit der Wandung der Zahngruben ver- bindende Leiste erkennbar (in der Abbildung links von dem dreieckigen Quer- schnitt der Bandgrube); nat. Größe. Senkrechter (halb skizzenhafter) Durchschnitt eines kompletten Exemplars. Der Schnitt ist so gelegt, daß er an den Schloßrandteilen der unteren Klappe die Schloßfalten in der Mitte, die berührende Wandung und den Basalteil der Zahn- gruben, sowie das Schloßband gleichfalls in der Mitte durchschneidet; in der oberen Klappe ist die Schloßfalte, das Schloßband und der zum Anheften des Schloßbandes dienende Zuwachskegel ebenfalls in der Mitte, der vordere Schloß- zahn aber quer durchschnitten, damit es ersichtlich wird, wie derselbe in das Zahngrübchen hineinragt. Fig. 14. Sphaerulites sp. indet. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Seite Cassel Taf. XXI. Lithogr. Th. Fischer irges, seh defauna des Peterwardeiner ( Krei Pethö: Die H Bastei: Palaeontographica. Ad nat.del. Schlotterbeck RER Tafel-Erklärung. Tafel XXIII. (Zeichenerklärung siehe Taf. XXI.) Fig. 1—15. Sphaerulites solutus Prrmuö; nov. sp. 1: [82] 10. Untere Klappe, von innen, mit dem Schloß; nat. . Größe. “Die übrigen Teile der Klappe sind entfernt, damit die inneren Details klar ersichtlich sind; 1a das- selbe Fragment von außen; die äußere Kammlinie (v) ist an diesem Exemplar auffallend kräftig. . Fragment einer anderen, etwas unregelmäßiger gestalteten unteren Klappe mit dem präparierten Schloß, 2a dasselbe vom Rande gesehen, um die Stützleiste (i) der Bandgrube zu zeigen; nat. Größe. . Obere Klappe von innen; nat. Größe. Mit Ausnahme der abgebrochenen Spitzen der Schloßzähne, vollständig intaktes Exemplar (von außen gesehen, s. Taf. XXII, Fig. 4); 3a dieselbe Klappe von vorne; 3b von hinten; 3c Fortsatz des ersten (vorderen) und 3d des zweiten (hinteren) Schließmuskels; nat. Größe. . Obere Klappe eines großen Exemplars von innen, 4a von oben, 4b von vorne, 4c von hinten; nat. Größe. . Kleines, geschlossenes komplettes Exemplar, an den Schloßfalten durchschnitten. . Etwas größeres, gleichfalls komplettes Exemplar mit dem Schloßbande, in der gleichen Richtung, an den Schloßfalten durchschnitten; um '/, vergrößert. . Komplettes Exemplar schräg durchschnitten und angeschliffen, so daß der Schnitt ein gutes Stück vom Wirbel der unteren Klappe unberührt läßt und kaum bis zur Mitte der oberen Klappe reicht, bezw. die Schloßfalte nicht be- rührt. Die gekerbte Seite des zweiten, hinteren, hier zweispitzigen Schloß- zahnes (f') greift genau in die gekerbte Wand der Zahngrube (m’) ; wenig ver- größert. . Komplettes Exemplar, wie das vorhergehende schräg durchschnitten, aber mehr abgeschliffen, so daß die Schloßfalte bereits fehlt und in dem Durchschnitte nur der erste Schloßzahn (f) sichtbar ist, wie sich derselbe in die erste, vordere Zahngrube (m) einfügt; nat. Größe. . Kleineres Exemplar mit Schloßband; ein Teil des Schloßrandes in der Mitte durehschnitten; nat. Größe. Das Ineinandergreifen der Schloßfalten (w) nach einem mittelgroßen Exemplar ungefähr doppelt vergrößert. Durchschnitt in derselben Richtung wie bei Fig. 12. Palaeontographica. Bd. LII. Seite 281 ll, 13. 14 Mittelgroßes komplettes Exemplar, in der Mittelgegend und dem hinteren Teil aufgebrochen (die Schloßfalte der unteren Klappe ist weggebrochen; die hori- zontale Schraffierung am Fortsatz des hinteren Schließmuskels — p’ — ist nur ein Zeichenfehler; am Original ist die Stelle glatt). Nat. Größe. . Das größte, komplette, geschlossene Exemplar; nat. Größe. In der Gegend der Schloßfalte ist die äußere Schale entfernt, und die Klappen sind an der Stelle, wo sie sich schließen, ein wenig poliert; dadurch ist das Ineinandergreifen der beiden Schloßfalten (bei ıw) sehr deutlich erkennbar, jedoch ist zu bemerken, daß bei diesem Exemplar die vordere (von vorn gesehen die linke) Kante der Schloßfalte der oberen Klappe sich in die Kantenfurche der Schloßfalte der un- teren Klappe einfügt. Mittelgroßes Exemplar, gerade in der Mitte durchschnitten, Schloßfalte, Band- grube und Schloßband sind bereits abgeschliffen: bei m ist die durchschnittene Wand der inneren Schalenschicht und der ersten (vorderen) Zahngrube sichtbar, in welche der erste (vordere) spitzige Schloßzahn, ohne irgend einen Zwischen- raum zu lassen, eindringt. und 15. Obere Klappen kleiner Exemplare von außen. Die äußere Schalen- schicht derselben ist entfernt, um die konzentrischen Zuwachsstreifen der inneren Schicht und die Intertestalfurche der Schloßfalte (vs’) sichtbar zu machen. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck. Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges. Taf. XXI. Lithogr. Th Fischer, Cassel Tafel xXXIV. Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LI]. Tafel-Erklärung. Tafel XXIV. Fig. 1—5. (ardium quadricristatum PErHö; nov. sp. ie 2. H> Fig. 6—10. Cardium Duclouxi VıDar . 6. We 8. 9. Gedrungenes Exemplar, von vorne, nat. Größe. Dasselbe in derselben Stellung; 2a linke Klappe desselben von der Seite und 2b das ganze Exemplar von hinten; in allen drei Stellungen vergrößert. 2 und 2a nicht ganz richtig (siehe Text). . Linke Klappe eines schlanken Exemplars von der Seite gesehen; nat. Größe. . Schloßrand der rechten Klappe. . Schloßrand der linken Klappe (die Abbildung der letzteren nicht ganz richtig) von innen gesehen; beide vergrößert. Rechte Klappe des größten Heomplare von der Seite, 6: a von vorne, 6b von innen; nat. Größe. 6c ein Stück der Verzierung desselben Exemplars und Profil der Rippen, stark vergrößert. Schloßrand eines mittelgroßen Exemplars; nat. Größe. Mittelgroßes, ganzes, jedoch abgeriebenes Exemplar von der rechten Klappe, 8 a von vorne, 8b von hinten; nat. Größe. Linke Klappe eines kleineren Exemplars von der Seite; 9a von vorne, 9b von hinten; nat. Größe. 10. Kleineres Exemplar mit sehr gut erhaltener Verzierung, von der linken Seite; nat. Größe. Fig. 11—12. (Cardium pseudo-productum Per#ö; nov. sp. : h IR: 11. Größeres Exemplar von der rechten Seite, 11a ai lo Bla von hinten; nat. Größe. 12. Schloßrand eines kleineren a nat. Größe. Fig. 13. (ardium Cerevicianum PErHö; nov. sp. 13. Bruchstück einer Becher Klappe von der Sale: 13 a von vorne, 13 b von innen; nat. Größe. Fig. 14. Lucina proboscidea PrrHö; nov. sp. a linke Klappe von der Seite, b von innen; at. Größe. Fig. 15. Sphaerulites solutus Peruö; nov. sp. 15 und 15a die größte untere Klappe in zwei Skallingang nat. . Größe. Seite 290 IS) Ne) ID) 289 281 Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck Bd. LI. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges, Taf. XXIV. Lithogr. Th. Fischer, Cassel. el ST, Pethö: Die Kreide-(Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographiea. Bd. Lil. Tafel-Erklärung. Tafel XXV. Seite Fig. 1. COyprina (Venilicardia) arcuata PETHÖ; nov. p. . 297 1. Rechte Klappe von der Seite; 1a Schloßrand der een 1 b den ken Kappe“ nat. Größe. Fig. 2. Tapes (Baroda) flagellifera Prruö; nov. sp. . Eee ae Bo a0 2. Linke Klappe von der Seite, 2a SchToßhenadla nat. Größe. Fig. 3—7. Cytherea Kochi PrrHuö; nov. sp. . ; ERSARRE En 3 und 3a. Rechte es des größten rel regelmäßig gsten eemnlars von der Seite und von innen. 4. Linke Klappe eines etwas kleineren Exemplars von innen. 5. Geschlossenes ganzes Exemplar von oben. 6 und 6a. Rechte Klappe des kürzesten Exemplars von der Seite und von innen. 7 und 7a. Linke Klappe des länglichsten Exemplars von der Seite und von innen. Sämtliche in nat. Größe. Fig. S—9. (yprimeria Haueri Perruö; nov. sp. NER ER an. BRD Ra ar OR) 8. Rechte Klappe von a aus zwei Exemplaren nen sesrellt, Sa Schloß- rand des oberen Stückes. 9 und 9a. Etwas defekte Schloßränder von linken Klappen. — Sämtliche in na- türlicher Größe. Fig. 10. CO'yprimeria elliptica Peruö nov. sp. . B 02: 10. Rechte Klappe von der Seite, 10a Sohlokend dee nat. Größe. Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Originale in der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Budapest. Palaeontographica. Ad nat. del. Schlotterbeck Bd. LIl. Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges,. Taf. XXV. Ternel nDSVYL Pethö: Die Kreide- (Hypersenon-) Fauna des Peterwardeiner (Petervärader) Gebirges (Fruska Gora). Palaeontographica. Bd. LII. Fig. Fig. Tafel-Erklärung. Tafel XXVI. 2. Tapes transerta PrrHÖ; nov. sp. 1 und 1a. Rechte Klappe von der Seite und von innen. 2 und 2a. Linke Klappe von der Seite und von innen, beide mit dem Schloß. rand; nat. Größe. 3—4. Tellina (Linearia) circinalis DUSARDIN sp. ig. 10. 3, 3a. Rechte Klappe von der Seite und von innen; 3 IB, 3c rl Klappe eher Exemplars von der Seite und von innen; nat. Größe. 3d, 3e Stücke der Ver- zierung, vergrößert. Gari praecursor PETHÖ; nov. sp. a: a Rechte Klappe von der Seite, b Solo on la von innen; nat. Größe. Gari diversisignata PETHÖ; nov. Sp. Be a Linke Klappe von der Seite, b Schloßrand Akesalhen le von innen; nat. Größe. Luceina sp. . RR on efr. ikanbethan Moesc# : \ . Von der linken Klappe; Sa das assohilgssene NE iusernengedinkte Klappese paar von oben (vergl. Text); nat. Größe; 8 b die rekonstruierten Konturen der linken Klappe. Anatina (Cercomya) cymbula PrErHö; nov. sp. o 9. Von der linken Klappe; 9a die ganze Schale von oben Selen nat. Größe. 9b ein Stück der Verzierung, vergrößert. Panopaea mermera PerHö; nov. sp. . & b a ERRR 10. Linke Klappe von den Seite und 10a von innen Besähen. nat. Größe. (10a zeigt den vorderen Muskeleindruck unrichtig. Siehe Text). Seite 300 306 308 309 259 312 314 310 Palaeontographica. Bd. LIl. Taf. XXVI. g ERRERTANNNANNNNNS N JRELDAAÄNDDRNN SS N N ASSN N AN: NERRN ANDRÜN IRRE ER N SLLS Ad nat.del Schlotterbeck Lithogr. Th. Fischer, Cassel Pethö: Die Kreidefauna des Peterwardeiner Gebirges,. Date Due AUG 2.0 1968 ERNST MAYR LIBRARY Ian