“ .. IE et ee ; U Dem re: aan 5 . ee En I n * .. Be = f ih j a ee, y Sn ee iR as Pac a —. = 2, . “ f N . i : 5 Tee f . ß R ’ ’ . u‘ i er } ERRERN guten 2 Per L > Bu : DR Se Re EN a4) ee ° 5 ey \ u 4 “in , re de nr agyn M er w de FRE en aan a era ü r x en I | en ln . y ee eine een be ee ee h . ‚ Br . h) r nu nad ... un, Rn , - wi er.“ ud Mlızı ee an Panik 7 vw“ h ı v6 ‘ De PALAEONTOGRAPHICA BEIERAEGE ZUR NATURGESCHICHTIE DER VORZEIT Herausgegeben von J. F. POMPECK)J in Berlin. Unter Mitwirkung von F. Broili, ©. Jaekel, H. Rauff und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Vierundsechzigster Band Mit 34 Tafeln und 57 Abbildungen im Text und als Textbeilage. Stuttgart. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Erwin Nägele). 1921—1922. % Alle Rechte, auch das der Übersetzung, vorbehalten. Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei. Inhalt, Erste bis dritte Lieferung. Juli 1921. Seite Hauff, Bernhard, Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des oberen Lias Württembergs. (Mit Taf. I- XXI, Textfigur 1 und 2 als Mextbeilae en Bon ee a en ee ee I —4% Vierte bis sechste Lieferung. Mai 1922. Weigelt, J., Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. (Mit Taf. XXHU—XXXI und 54 Textfiguren) . . . . . 510) Hennig, Edw., Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter- De (Mit AERO III N und Rextneun) alla PALAEONTOGRAPHICA | BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE DER VORZEIT Herausgegeben von J. F. POMPECK)J in Berlin. _ Unter Mitwirkung von uf F. Broili, ©. Jaekel, H. Rauff und G. Steinmann als Vertretern der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Vierundsechzigster Band. Mit 34 Tafeln und 57 Abbildungen im Text und als Textbeilage. Stuttgart. . E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Erwin Nägele). 1921—1922. Mn, Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias Württembergs. Von BERNHARD HAUFF. Mit Taf. I-XXI und Textfigur 1 und 2 (als Textbeilage). Einleitung. In seiner Abhandlung über »Die Jura-Ablagerungen zwischen Regensburg und Regenstauf< (Geognost. Jahreshefte 1901) sagt Pompecx) S.46: »Es wäre eine wertvolle Arbeit, die faunistischen und petro- . graphischen Verhältnisse im ganzen Gebiet der Posidonien-Schiefer detaillierten vergleichenden Studien zu unterwerfen!, um durch eine solche Studie Schritt für Schritt an der Hand von Faunen- und Facies- änderungen wirklich einmal einen Beitrag zur Paläogeographie und zur Meereskunde der Vorzeit zu liefern, der mehr enthielte als die häufig recht weitdeutigen Sätze, mit denen man sich heute meistens begnügen muß. « Die vorliegende Arbeit soll den Anfang zur Ausfüllung dieser Lücke in unserer Kenntnis des oberliasischen Posidonienschiefers Schwabens darstellen. Viele anregende Besuche von Fachgelehrten, denen ich die Brüche in der Umgebung von Holzmaden zeigte und mit denen ich über das Vorkommen der Saurier, Fische usw. sprach, ließen es mir angebracht erscheinen, meine in vielen Jahren gesammelten Beobachtungen zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Über manche besonderen Fragen habe ich mich namentlich mit dem verstorbenen Herrn Prof. Dr. Es. Fraas und mit Herrn Geh. Bergrat Prof. Dr. Pompeexs, welche sich für die Funde und Verhältnisse. im Posidonienschiefer besonders interessierten, öfters eingehender unterhalten, wobei praktische Erfahrungen und theoretische Überlegungen meistens zu gutem Einklang kamen. Die Arbeit behandelt die durch ihren Reichtum an Wirbeltieren berühmt gewordenen Fundstätten von Holzmaden in Württemberg und greift zum Vergleich in die Gegend von Göppingen und Reutlingen über. Ich will hier den Paläontologen und Geologen möglichst genaue Aufzeichnungen und Zusammen- stellungen über das Vorkommen und die Verteilung der Fossilien im Posidonienschiefer geben. Die 1 „Der Versuch, welchen A.R.C. v. WURSTENBERGER (Über Lias e, Dissert., Tübingen 1876) anstellte, genügt für ge- nauere Resultate nicht.“ Palaeontographica. Bd. LXIV. 1 immer wiederholten Fossillisten gestatten ja absolut keinen Eimblick in die Art der Verteilung und Ver- gesellschaftung des Lebens. Und die mehr oder weniger flüchtigen Besuche unserer Aufschlüsse können eben auch kein vollständiges Bild liefern. Seit dem Anfang der 80er Jahre sammle und bearbeite ich die hiesigen Funde, wobei die meisten Funde unter meiner Aufsicht aus den Brüchen gehoben wurden, so daß ich über alle Umstände des Vorkommens der verschiedenen Typen von Verstemerungen genau unterrichtet bin. Die auf diese Weise erworbenen Kenntnisse habe ich für die vorliegende Arbeit noch durch genaueste Durchsuchung jeder einzelnen Schicht in den letzten Jahren in den Brüchen und Auf- schlüssen ergänzt. Das behandelte Gebiet umfaßt die Umgebung von Holzmaden und Ohmden. Beide nur 1km voneinander entfernten Orte liegen am Fuße der Schwäbischen Alb im Oberamt Kirchheim u. Teck, 35 km südöstlich von Stuttgart, 6 km westlich von Bad Boll. Außer einer großen Anzahl natürlicher Aufschlüsse an Geländekanten und in Bachrissen habe ich die künstlichen Aufschlüsse im 32 Brüchen ein- gehend untersucht und verglichen. Bei meinen Untersuchungen in der Göppinger Gegend war mir mein Onkel, Herr Pfarrer Dr. Encer Eislingen, ein treuer Führer und Berater; in der Reutlinger Gegend führte mich Herr Fabrikant E. Rorn daselbst in liebenswürdigster Weise. Holzmaden 1920. Bernhard Hauff. Die Schichtenfolge des Posidonienschiefers der Gegend von Holzmaden. So gleichmäßig die Ablagerungen der mehr oder weniger kalkreichen Mergelschiefer im Quen- srepr’schen Lias & auf den ersten Blick zu sein scheinen, finden wir bei genauer Durcharbeitung auf dem engen Raum bei Holzmaden, daß recht große Unterschiede bestehen. Die einzelnen Schichten und Bänke lassen sich leicht in einfacher Weise in drei Hauptabschnitte ordnen, die in allen Aufschlüssen scharf getrennt werden können. Diese bezeichnen wir vorläufig als Unter-, Mittel- und Oberepsilon. Unter- (D), Mittel- (ID), Ober-e (II). Unter- und Mittel-e umfassen wieder verschiedene kleine Abschnitte, die zum Teil sehr gleichmäßig, zum Teil jedoch auf diesem engen Gebiete sehr verschieden ausgebildet sind. Zur leichteren Orientierung in den Schichten habe ich die von Steinbrechern den einzelnen Schichten gegebenen Namen gewählt. Auf Taf. II—IV sind diese Namen bei den betreffenden Schichten eingetragen. Schon QueEnstepor hat im Jura (S. 204 ff.) und in seinen »Ammoniten des Schwäbischen Jura« (S. 344 ff.) eine Einteilung des Lias e gegeben, die jedoch für keinen der jetzigen Aufschlüsse im Holz- madener Gebiet zutrifft, da sie in schematischer Weise dıe Aufschlüsse alter verlassener Brüche zusammen- faßt; auch v. WURSTENBERGER bietet viele unrichtige Angaben, die nur durch ganz genaues Durcharbeiten aller Schichten und Aufschlüsse richtig gestellt werden können. Engen und Fraas haben in ihren Arbeiten in richtiger Erkenntnis der großen Unterschiede nur ein Profil, Nr. IX der Profil-Tafel, herausgenommen. Auf Taf. V habe ich 39 Profile zusammengestellt und auf der Karte Taf. I mit I-XXXIX ein- gezeichnet, die mit X bezeichneten sind zurzeit nicht offen. Auf Taf. VI habe ich 11 Profile neben- einandergestellt, um den Unterschied der Schichtenausbildung deutlich zu zeigen. Der Vergleich der Profile ergibt, daß einzelne Schichten und Bänke sich wohl auf weitere Er- streckungen auffallend gleich bleiben, ferner daß die Ablagerungen von Süden nach Norden sich an- nähernd gleich bleiben, so in den Profilen I-XXX wo die Entfernungen nur wenige Kilometer betragen, andererseits wechseln die Profile auf Entfernungen von nur 10 km, z. B. Boll-Göppingen, auch von Süden nach Norden sehr erheblich. Sehr groß ist der Unterschied besonders in einzelnen Schichten im Fort- schreiten von Südwesten nach Nordosten. Ich verzichte darauf, den Versuch einer rein paläontologischen Gliederung unseres Lias e vor- zunehmen, wie solche Gliederungen neuerdings im norddeutschen oberen Lias versucht worden sind. Es kommt mir hier nur darauf an, den Paläontologen eine genaue Schichtenfolge mit der von mir in jahre- langer Arbeit beobachteten Verteilung der Fossilien und der Art ihres Vorkommens zu liefern. ! Da sich der Name „Posidonienschiefer“ in Schwaben sehr fest eingebürgert hat, behalte ich diese Bezeichnung bei anstatt der eigentlich richtigen „Posidonomyenschiefer*. I. Unter-Epsilon. Taf. IV. 1. Blaugraue Mergel. Über den bei Holzmaden ca.15 cm starken »Costatenkalken« des Lias d, die aber keine echten Amaltheus costatus bzw. spinatus enthalten, liegen ca. 35 em mächtige blaugraue, milde Mergel, welche in petrographischer und faunistischer Hinsicht eine mehr selbständige Einleitung des Lias e bilden. Vorherrschend sind Belemnites paxillosus ScuL. und die schwer zu deutenden Fucoiden Algacites granulatus Schu. Die Amaltheen verschwinden vollständig. Die reiche Fauna der Brachiopoden verschwindet bis auf wenige Arten — Rhynchonella amalthei häufiger, nie massenweise, Rhynch. quingueplicata sehr selten, Spiriferina villosa sehr selten, häufiger ist von Bivalven Pfecatula spinosa Sow. Von Arthro- poden kommt noch vor: Cypris amalthei Qu. Die Fauna dieser blaugrauen Mergel setzt sich in Unter-e noch fort, verschwindet aber in den eigentlichen Posidonienschiefern vollständig. Sehr beachtenswert ist, daß die für die Posidonienschiefer so charakteristischen Reptilien und Fische vollständig fehlen. 2. Tafelfleins. Hart über dem blaugrauen Mergel liest unvermittelt eine feste Schieferbank, Tafelfleins genannt, in einer bei Holzmaden gleichbleibenden Stärke von 25 cm. Bei Reutlingen nur 10 cm stark, fehlt dieser Tafelfleins in der Gmünder Gegend ganz. Früher wurde der Tafelfleins bei Zell, 4 km nordöstlich von Holzmaden, häufig in kleineren Brüchen von 1!/.,—2!/e m Tiefe gebrochen und zu Tischplatten, Schulwandtafeln, Ofenunterlagsteinen usw. verarbeitet. Er bricht in + größeren Tafeln, selten über 3 qm groß, von unregelmäßiger Form. Frisch ge- brochen spaltet er in drei brauchbare Platten von ca. 3 cm Stärke, die unteren und oberen Lagen sind. unbrauchbar; stark verwittert spaltet er in unzählige millimeterdünne Schieferplättchen. Der Schiefer besteht aus einem außerordentlich feinen Schlick von dunkelerauer Farbe! mit ein- gesprensten weißlichgrauen Punkten. Das mikroskopische Bild ist folgendes: In fast vollkommen dichter Grundmasse, welche durch Bitumen sehr tief braun gefärbt ist, liegen parallele, unscharf begrenzte Streifehen und Punkte von Kalkspat; äußerst feine, schwarze Stäubchen dürften Schwefelkies sein. Bei schrägem Querschliff tritt starke Schichtung des Schiefers sehr schön hervor und zeigt, wie Schicht um Schicht sich gleichmäßig abgelagert "hat. Der Fossilinhalt ist sehr ärmlich (s. Taf. VI—XIV), zeigt jedoch die ausgesprochene Fauna der Posidonienschiefer. Die Skelette der im Tafelfleins gefundenen Wirbeltiere sind sehr stark zusammen- gedrückt, manchmal verkiest. Letzteres ist Fraas entgangen?. Die Farbe der Knochen geht von schiefergrau in graugelb über und ist viel heller als in den folgenden Schichten. In sehr seltenen Fällen ist bei Ichthyosaurus noch die Haut bzw. Reste der Weichteile erhalten. , Struktur und Aussehen des Tafelfleins stimmen genau mit dem weiter oben liegenden »Unteren ! Die Farbe und Spaltbarkeit sämtlicher Schichten hängt sehr von der Tiefe der Brüche und damit von der Verwitterung der einzelnen Schichten ab. In tiefen Brüchen mit unverwittertem Gestein ist die Farbe dunkler und satter, für die meisten Schichten blaugrau; die einzelnen Lagen spalten mit zunehmender Tiefe immer weniger. Bei Verwitterung und Bleichung durch Besonnung und Atmosphärilien wird die Farbe immer heller, einzelne Schichten bekommen dann oft eine lehmgelbe Farbe. Ich gebe stets die Farbe unverwitterter Schichten an. ? Siehe E. Fraas, Die Ichthyosaurier der süddeutschen Trias- und Jura-Ablagerungen. Tübingen 1891, S. 45. Schiefer« überein, deshalb darf auf eine ähnliche Analyse (s. S.14) geschlossen werden und wohl auch darauf, daß die Absätze aus denselben Gebieten hergeführt und unter gleichen Bedingungen aufgehäuft wurden. 3. Seegrasschiefer. Dem Tafelfleins folgt der Seegrasschiefer, hier 15—25 cm stark. Bei Reutlingen ist er nur 5cm stark, in der Gmünder Gegend fehlt er ganz. Er ist ein blaugrauer, harter, »pelziger«, d. h. zäher, schiefriger Mergel, der an der Oberfläche rasch verwittert und vollständig zerfällt. Die Grundmasse des Seegrasschiefers ist die gleiche wie beim Tafelfleins, nur sind die Einschaltungen von feinkörnigem Kalk viel zahlreicher und gröber. Die Bitumenfärbung ist weniger dunkel, ‘auch hier sind feinste schwarze Stäubchen, Schwefelkies, sehr zahlreich eingestreut. Er steckt ganz voll von den namen- gebenden breit- und schmalblättrigen »Fucoiden« Fucoides Algacites — Phymatoderma granulatum SCHL. Sp. Die + breiten und + dicken, anscheinend nur wenig zusammengedrückten Bänder und »Zweige« dieses » Algacites« granulatus liegen nicht regelmäßig auf den Schichtflächen, wie die übrigen Fossilien, sondern setzen häufis in spitzen Winkeln schräg durch sie hindurch. ’ Unter dem Mikroskop sind diese »Seegrasbildungen« äußerst feinkörnig; organische Strukturen lassen sich mit Ausnahme von Fremdkörpern, Foraminiferenschalen, nicht sicher erkennen. Die Deutung als sog. Fucoiden muß eine äußerst unsichere bleiben. 4. Aschgraue Mergel. + rasch geht der Schiefer in einen aschgrauen Mergel über; von Bruch I-XXIV 50—55 cm mächtig, schwillt er bei Göppingen auf 80 cm an, allerdings hauptsächlich dadurch, daß sich noch eine 10 cm starke Schieferschicht, darüber 10 cm Seegrasschiefer und Mergel + gemischt einschiebt und dann 66 cm Mergel darüber liegen. Bei Reutlingen sind diese Mergel 75 cm stark ohne Zwischenlage von Schiefer. Die Gesamtmächtigkeit von Unter-e ist bei Reutlingen 90 cm, bei Holzmaden im Westen 95 cm, im Osten 104 cm und schwillt bei Göppingen auf 133 cm an. Über den Fossilinhalt geben die Tafeln VII—XIV mit den Begleitworten Aufschluß, bemerkenswert ist die Anlehnung an die Fauna der Amaltheenschichten durch Spiriferina villosa, Rhynchonella amalthei, Plicatula spinosa und auch Cypris amalthei. Würde nicht der Tafelfleins mit seinem ausgesprochenen Schiefer-Charakter und seiner s-Fauna (Tintenfische, Ammoniten, Saurier) darunter liegen, dann wäre man versucht, den Lias & erst über den Seegrasmergeln beginnen zu lassen. In dem Seegrasschiefer liegt eine Art von Rekurrenz der Facies- verhältnisse der Amaltheentone während der Zeit der Posidonienschiefer vor. II. Mittel-Epsilon. Taf. I— VI. das vom paläontologischen Standpunkt aus das größte Interesse bietet, denn diese Schichten bergen die weltberühmten, prachtvollen Skelette von Pentacrinen, Tintenfischen, Fischen und vor allem der großen Saurierarten, Ichthyosaurus, Mystriosaurus und Plesiosaurus, welche die Zierde und der Stolz unserer Sammlungen sind. | 1. Koblenzer. Zuunterst liest eine 10—15 cm mächtige, im Westen bei Reutlingen wie im Osten bei Gmünd nicht vorhandene Schicht, der sog. »Koblenzer« der Steinbrucharbeiter. Er ist dem Tafelfleins in Farbe und Struktur sehr ähnlich, nur bedeutend weicher, deshalb technisch unbrauchbar, die einzelnen Tafeln brechen nicht so groß wie beim Tafelfleins, da ihn eine Menge feiner Sprünge oft in kleine Stücke zerteilt. Auf der Unterseite des Koblenzer hängt noch häufig Plicatula spinosa und Belemnites pazxillosus. Die zum sessilen Benthos gehörende Plicatula spinosa kommt höher, d.h. im eigentlichen Posidonienschiefer, nie mehr vor, ebensowenig Serpula. In der oberen Hälfte des Koblenzer wird Posidonomya Bronni häufig, ebenso Dactylioceras commune. Tintenfische sind häufig, Fische sehr selten. Von Sauriern kommt nur Ichthyosaurus sehr selten vor, dafür meist vorzüglich erhalten, selten ist die Haut erhalten (s. Taf. XVII), die Knochen sind nicht verkiest. Zwischen Koblenzer und dem hart darüber liegenden »Hainzen« liegt in manchen Brüchen eine dünne 1—3 cm starke Mergelschicht mit Fucoidenresten. Ist der Aufschluß frisch und nicht ver- wittert, bleibt diese Schicht mit Koblenzer und Hainzen verbunden; sie ist also nur eine durch Verwitterung leichter gelockerte, unbedeutende Unterbrechung des dickschieferigen »Koblenzer« und des »Hainzen«. 2. Hainzen. Der Hainzen ist 5 cm stark, er fehlt bei Reutlingen und in der Gmünder Gegend; er ist weicher als der Koblenzer, dazu liegen in ihm eine Menge Schwefelkiesknollen, die ihn technisch unbrauchbar machen. Liegen Pentacrinen und Ichthyosaurier im Hainzen, so ist die Anreicherung von Schwefelkies besonders groß, häufig sind die Skelette vollständig in Schwefelkies übergegangen. Das Massenvorkommen von Schwefelkies im Hainzen hängt sicher mit Lebewesen zusammen, da sich Schwefelkies in Sedimentgesteinen wohl ausschließlich nur unter dem Einfluß von Umsetzungen aus organischen Stoffen bilden kann. Nicht leicht zu erklären scheint es, warum sich unabhängig: von dem + häufigen, heute noch erkennbaren Vorkommen von Fossilien in einzelnen Schichten so viel und in anderen fast gar kein Schwefelkies gebildet hat. Fossilinhalt und Lagerung des Hainzen ist eng verbunden mit dem hart darüber liegenden »Fleins«. 3. Fleins. Der von Quexsteot »Schieferfleins« genannte Fleins ist bei Holzmaden überall 18 cm stark, bei Reutlingen mißt er nur 7, bei Boll 12 cm, bei Gmünd fehlt er ganz. Die chemische Untersuchung ergibt 4,80 °/o Wasser, 5,90°/o Bitumen. Entbituminierter Rückstand: 39,25% SiO,, 14,170%/0 Al,O,, 2,14°% Fe,O,, 39,890%/ CaO, 1,6700 S, 0,74%/o P,O, — 97,860), Rest besteht aus K,O, Na,0, MgO. Das mikroskopische Bild des Fleins ist ähnlich wie das des Tafelfleins, nur sind, wie beim See- grasschiefer, die Einschaltungen von feinkörmnigem Kalk zahlreicher und gröber, die Bitumenfärbung ist weniger dunkel. Schwefelkies ist in feinsten schwarzen Stäubchen sehr zahlreich eingestreut. Die Fleinsbank ist vor allen anderen Schichten durch die so große Regelmäßigkeit in der Ab- lagerung und die Güte des Materiales ausgezeichnet. Zur Gewinnung dieser Bank sind seit mehreren 100 Jahren alle hiesigen Brüche im Betrieb. Durch den Fleins setzt mit großer Regelmäßigkeit — wie nach Maßstab, Schnur und Lineal ge- richtet — eine große Zahl von feinen Brüchen und Klüften hindurch, die vorwiegend der Richtung SSW-NNO und damit der im Gebirge und in der benachbarten Alb vorherrschenden Kluftrichtung folgen. (Der Steinbrucharbeiter nennt sie Gächzen — dial. für Gächen.) Die Hauptklüfte werden rechtwinklig oder schief von Querbrüchen gekreuzt, hierdurch wird der Fleins in Tafeln geteilt, die bis zu drei und mehr Meter Länge bei einer Breite von 0,30—4 Meter messen können. Diese Tafeln werden technisch verwertet. Die Fleinsbank spaltet horizontal in 4 Platten, von denen die beiden untersten je 3,5 cm stark sind; die mittlere ist 2-3 cm und die obere 2 cm stark. Von der untersten, mittleren und oberen spalten noch dünne Platten ab, die technisch nur selten verwertbar sind. Die Farbe ist heller als die des Tafelfleins und Koblenzers. Der Niederschlag in dünnen, ein- farbigen Schichten ist wie beim Tafelfleins. Die beiden unteren Lagen (Steinfleins genannt) werden viel- fach ungespalten 7 em stark verwertet, sie sind die härtesten. Die Posidonomyen, die massenweise im oberen Koblenzer, Hainzen und besonders im Fleins liegen, sind hier als äußerst dünne, kaum verkalkte Häutehen und Abdrücke erhalten. In der mittleren und besonders in der oberen Platte sind die Schalen stärker verkalkt, so daß sie leicht abblättern und im Querschnitt des Fleinses als weiße Striche hervortreten. Die mittlere und obere Platte unterscheiden sich noch dadurch von dem unteren Fleins, daß eine Menge stecknadelkopfgroße hellbraune Punkte eingesprengt sind, die an polierten Flächen scharf her- vortreten. Wir sehen auch hier bei nur 20 cm Niederschlag einen Wechsel in der Ausbildung des Schlammes des Schiefermaterials. Besonders hervorzuheben ist das Massenvorkommen von Posidonomya Bronni var. magna. Der Fossilinhalt ist ersichtlich aus den TafelnVII—XIV. Der Erhaltungszustand ist meist gut, nur sind die Fossilien stark gepreßt; lokal, besonders in den Brüchen I—-XIV, sind die Ichthyosaurier und Pentacrinen häufig verkiest. Die Haut und Weichteile sind an den Ichthyosauriern nur in Bruchstücken erhalten. 4. Unterer Schiefer. Wie mit dem Messer abgeschnitten, hören im Unteren Schiefer die Posidonomyen auf, ebenso die subangularen Pentacrinen; der Schiefer wird bedeutend weicher, in den unteren Lagen ist er blaugrau, nach oben wird er allmählich heller. Die chemische Zusammensetzung ist folgende: Wasser 4,0°/o, Bitumen 5,20°, nur in dem Mytiluslager, hart unter dem unteren Stein 8°/o. Entbituminierter Rückstand: 43,15% SiO,, 12,87%/0 Al,O,, 3,6700 Fe,O,, 35,77 0/0 CaO, 1,17°%0 S, 0,59°% P,O, — 97,22 °)o, Rest besteht aus K,O, Na,0, MgO. Unter dem Mikroskop ist das Bild vollkommen wie das von 12. Die unteren Lagen des Unteren Schiefer sind weicher, in der Mitte liegen harte Bänke, oben wieder weichere. In den Brüchen I-XXX liest zwischen 20 und 27 cm über dem Fleins das S. 18 näher beschriebene Erzlager. Stark verwittert spalten diese Lagen in unzählige dünne Blättehen und geben den beliebten Vergleich mit den Blättern eines Buches. Ausgeprägte Schichtenbildung ist überall vorhanden. Die Mächtigkeit schwankt bedeutend; sie beträgt bei Reutlingen 60 cm, bei Holzmaden im Westen bei Bruch I 40 em und schwillt allmählich gegen Nordosten auf 80 em bei Bruch XXXI, auf 105 bei Bruch XXXII und auf 130 bei Aufschluß XXXIV. Bei Eislingen schwillt der Untere Schiefer auf 330 em an!. Die Klüftung ist meist wie im Fleins eine sehr scharfe. Die Ammoniten im Unteren Schiefer sind sehr häufig von feinen, gelbglänzenden Häutchen überzogen, die leider an der Luft rasch bleichen und leicht abblättern. Dicht unter dem Unteren Stein liegen Saurier und Fische häufig als sogenannte Mumien eingebettet in einem splitterharten, stark mit Schwefelkies durchsetzten Kalkstein. Ebenso liest dicht unter dem Unteren Stein das 1. Inoceramenlager. 1 Die Annahme unserer Fachgelehrten, die Mächtigkeit unserer Posidonienschiefer nehme in Württemberg gegen Nordosten immer mehr ab und schrumpfe bei Ellwangen auf 0,50 cm zusammen, ist nicht richtig. Die Württembergische Bau- und Bergdirektion hat durch Dr. STIER eine große Anzahl Bohrungen auf Schiefer niedergebracht. Eine Bohrung bei Aalen hat eine Gesamtmächtigkeit des Posidonienschiefers von 16 m ergeben. In seltenen Fällen sind die Ichthyosaurierskelette des Unteren Schiefers mit »Haut« erhalten. Besonders günstige Umstände, vor allem wohl schnelle Bedeckung der noch nicht verwesten Leichen mit dem feinen Schieferschlick, ermöglichten hier die Erhaltung von Weichteilen, die wir heute = verkohlt als Umhüllung und Umrahmung der Ichthyosaurusskelette bewundern, und die uns erst das rechte klare Bild vom’Aussehen der Ichthyosaurier gegeben haben. 5. Unterer Stein (Stinkstein. Auf dem Unteren Schiefer liegt der »Unterste Stinkstein«, wegen seines starken Geruches beim Anschlagen mit dem Hammer so genannt. Die Steinbrecher nennen ihn »Unteren Stein«. Er mißt bei Reutlingen 22 cm, bei Holzmaden 15—18 cm. In den Brüchen I-XIV ist er ungleich stark und füllt häufig kleine Mulden von I—2 qm aus, neben denen der Stein auf wenige Zentimeter zusammenschrumpft. Diese Unebenheiten prägen sich nach unten je nach ihrer Stärke bis auf 70 cm Tiefe deutlich aus, viel weniger nach oben, da die oberen Schichten viel weniger leicht nachgeben. Von XIV— XXXIV ist der Untere Stein fast überall gleich stark, dagegen ist er in der Göppinger Gegend und weiter gegen NO nur noch als »Laibstein« ausgebildet oder er fehlt ganz. Wir haben in dem »Unteren Stinkstein« also einen schwach bituminösen Kalk vor uns, der nicht in der Form einer weithin anhaltenden Bank ausgebildet ist, der sich vielmehr als eine Lage größerer bis sehr großer flacher Kalklinsen darstellt, in der Form von brotlaibförmigen »Laibsteinen« ausgebildet sein kann, örtlich kann er auch ganz fehlen. Er ist also eine kalkige Zwischenschaltung von nur örtlicher Bedeutung innerhalb des Schiefer- komplexes. Der Untere Stein bricht in der Regel in »Bänken« von ca. 20—80 cm Breite, die parallel mit den Hauptspalten gehen; die Bänke sind + durch Querbrüche abgeteilt. Er ist splitterhart und springt auf guten Hammerschlag mit glattem Bruch. Er zeigt starke Schichtenbildung mit vielen eingesprengten Tupfen, ähnlich wie beim oberen Fleins. Die chemische Untersuchung ergibt: 0,20°/o Wasser, 0,01°/o Bitumen. Entbituminierter Rückstand: 9,66% SiO,, 2,020/0 Al,O,, 0,12°/0 Fe,O,, 84,55) CaO, 0,71%) S, 0,00%% P,O, = 97,06°%. Der Rest besteht aus K,O, Na,O, MgO. Unter dem Mikroskop sehen wir in äußerst feinkörnigem, fast dichtem Grundmaterial kleine un- regelmäßige Anhäufungen deutlicher körniger Ausscheidungen von Kalkspatkriställchen liegen von der Struktur kristallinischen Marmors. Äußerst zahlreich sind feine Stäubehen von Schwefelkies eingestreut. Das in den Analysen nur in gerinsfügissten Spuren. nachgewiesene Alluen macht sich unter dem Mikroskop durch lichtgelbe Bänder und Flecken bemerkbar. Über den Fossilinhalt siehe Taf. VIT-XIV. Die recht selten vorkommenden Saurierskelette sind fast alle + zerstreut. Eine äußerst seltene Ausnahme ist der prachtvoll erhaltene Thaumatosaurus victor. Die Skelette sind viel weniger gepreßt wie im Schiefer und als sog. Mumien erhalten. Viel besser sind die Fische erhalten, besonders Lepidotus und Leptolepis. 6. Schiefer mit Steinplatte und Wolke. Die Mächtigkeit der folgenden Schieferschicht bis zur »Gelben Platte« ist sehr verschieden. Bei Reutlingen 70 cm, ist sie bei Bruch II mit 94 cm am stärksten, fällt dann immer schwankend auf 66 cm bei Bruch XII und bleibt mit 60 em bis zu Bruch XXXIV fast gleich. Bei Göppingen schrumpft diese Schicht auf 23 cm zusammen und keilt gegen NO allmähllch ganz aus. In Brüchen mit nicht verwittertem Schiefer (z. B. XIX) ist hart über dem Unteren Stein eine ca.6 cm starke Lage, in der die Schichtbildung sehr scharf und schön ausgeprägt ist; wir sehen hier, wie sich schlammiges Sediment in einem und mehreren Millimeter dicken Schichten abgesetzt hat, die sich durch hellere und dunklere Farbe scharf unterscheiden. Das mikroskopische Bild ist ähnlich dem des Fleinses, es ist kein wesentlicher Unterschied zu erkennen. Darüber liest ein bisher nicht aus- geschiedener Horizont mit Pseudomonotis substriata Zıer., die Exemplare sind meist so klein, daß sie nur mit der Lupe erkennbar sind. Das nur einmalige Vorkommen, meist nur von Brut, in diesem ganz be- stimmten Horizont spricht sehr für eine Einschwemmung auf pseudoplanktonischem Wege. Hier liegt Pseudomonotis nicht in Kalkbänken wie bei Göppingen und in Franken, sondern im Schiefer. Die Schiefer nehmen nun bis unter die Gelbe Platte eine sehr gleichmäßige hlaugraue Farbe an, sind sehr hart und spalten in dieken Blöcken bis zu 30 cm (von den Steinbrechern »Klotz« genannt), die jedoch an der Luft besonders im Winter rasch verwittern, sobald sie gebrochen sind. Die Schichtbildung in einem und mehreren Millimetern ist bei schrägem Schliff klar nachzuweisen. In den Brüchen II—XIV ist in Bruch III 48, in Bruch XIV 43 em über dem Unteren Stein eine 5—7 cm starke Kalkbank, »Steinplatte« genannt, eingelagert. Der Stein ist sehr homogen, splitterhart und ohne Schichtbildung. Das mikroskopische Bild ergibt in großer Menge das Vorhandensein von Kalkspatkriställchen, die in der Art der Struktur eines kristallinischen Marmors aneinander gelagert sind, zwischen sie sind reichlich eingestreut unregelmäßige Körnchen von Schwefelkies von Staubgröße und größer, welche ganz regellos gelagert sind. Nicht scharf begrenzte Flöckchen und Streifen bituminösen Materials durchziehen das Bild. Organische Einschlüsse sind äußerst selten. In den Brüchen XV—XXXII fehlt die Steinplatte vollständig, in Bruch XXXIN und XXXIV ist sie 35 cm über dem Unteren Stein wieder ausgebildet, fehlt jedoch bei Göppingen und Gmünd ganz. Es wiederholt sich hier im großen und ganzen das Bild der Einschaltung von lokal beschränkten Kalklinsen wie beim »Unteren Stein« 115. Die oberste Schicht, ea. 20 cm stark unter der Gelben Platte, wird von den Steinbrechern wegen ihres unregelmäßigen, muscheligen Bruches »Wolke« genannt. Die chemische Untersuchung des Schiefers ergibt aus einer Lage 40 cm über dem Unteren Stein: 3,80°%/o Wasser, 4,3000 Bitumen. Entbituminierter Rückstand: 43,34% SiO,, 12,67%/0 Al,O,, 2,98°% Fe,O,, 36,01% CaO, 1,03% S, 0,71% P,O, = 96,74°/o, Rest: K,O, Na,0, MgO. Im Verhältnis zu den übrigen Schieferschichten ist die zwischen Unterem Stein und Gelber Platte liegende die ärmste an Petrefakten. Über den Fossilinhalt geben die Tafeln VII—XIV Aufschluß. 7. Gelbe Platte, eine 5—9 cm starke Stinksteinbank ohne erkennbare Schichtung; sie ver- wittert bei Frost rasch und zerfällt in faustgroße Brocken senkrecht zur Schicht. Gebrannt gibt sie einen vorzüglichen Kalk. | In seichteren Brüchen mit starker Verwitterung ist der Schwefelkies stark verrostet und hat die Spalten besonders dieser Schicht rostrot-gelb gefärbt, daher bei den Steinbrechern der Name »Gelbe Platte<; in nicht verwitterten Brüchen ist die Farbe blaugrau. Bei Reutlingen fehlend, lagert sie bei Holzmaden nur in dem Bruch I-XXV. In den weiter nach OÖ und NO gelegenen Brüchen fehlt sie ganz; also wieder haben wir lokale Einschaltung von Kalk, vielleicht nur eine riesige fladenförmige Linse. Organische Reste sind nicht erkennbar. Palaeontographica. Bd. LXIV. n 2 Unter dem Mikroskop sehen wir: Äußerst kleine Kalkspatkörnehen von durchgängig fast voll- kommen gleicher Größe mit wenigen nur etwas gröberen Kristallkörnern bilden ein ganz dichtes Gefüge. Wieder sind Schwefelkieskörnehen unregelmäßiger Form reichlich eingestreut, an einzelnen Stellen dichter, an anderen weniger dicht gedrängt. Die sonst charakteristische Bitumenfärbung ist weniger auffällig. Die Analyse ergibt: 0,50°/ Wasser, 0,00 °/o Bitumen. Entbituminierter Rückstand: 10,71°/o SiO, 1,87%/o Al,O,, 0,10% Fe,O, 83,71°/ CaO, 0,170 S, 0,00°%/0 P,O, — 96,56°0. Rest: K,O, Na,0, MgO. 8. Oberer Stein. Zwischen der Gelben Platte und dem Oberen Stein liest eine 3—5 cm starke dichte Schieferlage aus sehr feinem Schlick, die in kleinen, muschligen, unregelmäßigen Stücken bricht. In tiefen Brüchen bricht diese Schicht halb mit der Gelben Platte, halb mit dem Oberen Stein. Der »Obere Stein« zeichnet sich durch große Regelmäßigkeit aus, er bildet nicht, wie der Untere Stein, viele Mulden und Laibsteine. Die Stärke ist 18 cm. Er zeigt deutliche Schichtbildung, verwittert bei Frost durch horizontale Spaltung und zerfällt in mehrere Millimeter starke Lagen. Frisch gebrochen ist er sehr hart und springt auf Hammerschlag glatt. Er bricht in Bänken wie der Untere Stein. Der Obere Stein ist weniger bituminös wie der Schiefer und brennt schlecht als Kalkstein. Die Fauna ist sehr reich (s. Taf. VII—XIV), namentlich Harpoceras Iythense und capellinum, sowie Dactylioceras commune kommen in Mengen vor neben Wirbeltieren, namentlich Fischen. Trotz des höheren Kalkgehaltes gegenüber dem Schiefer sind die Ammoniten noch stärker gepreßt und sehr schlecht er- halten, von Schale ist meist keine Spur mehr vorhanden. Über dem Oberen Stein liest ganz dieselbe 4—6.cm starke Schieferschicht wie unter ihm, mit demselben Fossilinhalt. Darüber liegt der 9. Wilde Stein, halb Schiefer, halb Kalkstein von satter, blaugrauer Farbe, als sehr feiner, gleichmäßiger Schlick abgesetzt. Die Stärke beträgt 10—15 em. In Reutlingen ist er nicht ausgebildet, dagegen bei Holzmaden in allen Brüchen von I-XXXIV. In der Göppinger Gegend fehlt er wieder. Der Fossilinhalt ist fast derselbe wie im Oberen Stein, nur sind die Versteinerungen durchweg weniger zahlreich. 10. Falehen. In derselben Ausdehnung wie der Wilde Stein ist der darüber liegende sog. »Falchen« (dial. für falb — fahl, graugelb, da in niederen + verwitterten Brüchen die Farbe dieser Schicht graugelb ist; es ist das ein durch etwas hellgrauere Farbe von den übrigen Schichten sich abhebender Schiefer) in einer überall gleichbleibenden Stärke von 10 cm abgelagert. In allen nicht über ca. 6 m tiefen Brüchen spaltet der Falchen in zwei annähernd gleich starke Platten. Der Falchen wird durch Klüfte und feine Brüche viel mehr in unregelmäßige Tafeln zerschnitten wie der Fleins, dabei ist er viel weniger wetterbeständig wie dieser und kann nur in sehr beschränkter Weise technisch verwertet werden. Über den Fossilinhalt geben die Tafeln VI—XIV Aufschluß. Wirbeltiere sind nicht häufig, aber meist recht gut erhalten. Die Ammoniten sind stark zerdrückt und undeutlich erhalten. Paläontologisch ist diese Schicht interessant durch die Menge isolierter Aptychen (s. S. 26). 11. Schiefer mit Schlacken und Kloake. Die größte Unregelmäßigkeit in der Stärke der Ablagerung zeigt auch bei nahe beieinander liegenden Brüchen die letzte Schicht von Mittel-e (siehe Taf. V und VD); sie schwankt zwischen 68 em bei Bruch II und 20 em bei Aufschluß XXXVII. Die Profil- Taf. VI zeigt diese Unterschiede sehr deutlich. Während bisher ein allmähliches Steigen oder Fallen der einzelnen Schichten stattfand, wechselt die Stärke dieser Schicht ganz unregelmäßig und bleibt nur in wenigen Brüchen gleich. j Ba A Der Schiefer wird stark durch den Fossilinhalt beeinflußt. In den Brüchen I—VIII mit wenig Fossilien hat er grau-blaue Farbe und ist ziemlich hart, Kloake und Ober-s sind hier nicht ausgebildet. In den Brüchen IX—XIV mit sehr starken Inoceramen- und Belemnitenlagern wird der Schiefer weißlich- grau. Die Analyse des Schiefers aus der obersten Schicht von Mittel-s gibt folgendes Resultat: 3,80°%/o Wasser, 3,10°/o Bitumen, 48,72°/ SiO,, 12,02°% Al,O,, 2,77%/0 Fe,O,, 36,43% CaO, 2,010) S, 0,900) P,O, — 97,85%. Rest: K,O, Na,0, MgO. Eingesprengt sind in diesen Brüchen 1—2 ca. 6 cm starke Kalkbänke, »Schlacken« genannt, von ungleicher Stärke, lokal als Qurxsteor’s »Kloake« aus- gebildet, d. h. es kommen hier eine Menge Fischschuppen zerstreut mit auseinandergefallenen Resten von Wirbeltieren vor. In noch ausgeprägterer Form wie bei II5, 6 und 7 wiederholt sich hier die Ein- schaltung bald größerer, bald kleinerer flacher Linsen, Eine ähnliche »Schlackenbank«, ca. 12 cm stark, schließt Mittel-e ab. In den Brüchen L—-IX (s. Taf. II) fehlt dieser oberste »Schlacken«; hier liegen die Jurensismergel direkt auf dem Schiefer auf. Hier machen die oberste Lage Schiefer und + leicht abgerollte Belemniten, sowie auch die Reste zer- fallener Fische usw. den Eindruck, als ob etwa Strömungen entweder diese Bank nicht zur Ablagerung hätten kommen lassen oder nachträglich abgetragen hätten; jedenfalls spricht vieles für stärker bewegtes Wasser. Die Jurensismergel, Lias £, liegen im Gegensatz zu manchen anderen Stellen, z.B. bei Bruch XIX, wo sie eine förmliche Breceie! bilden, hier durchaus regelmäßig geschichtet auf Mittel-e auf. Die Farbe des Schlackens ist graublau, Schichtenbildung ist nicht erkennbar, in Bruch XIX ist er stark sandhaltig, ebenso bei Maitis. In der Mitte des Schlackens liegt der echte Chondrites Bollensis, besonders bei Maitis wunderschön erhalten. Stark verwittert zerfällt der Schlacken in faustgroße Brocken senkrecht zur Schicht. Die Analyse des Schlackens ist folgende: 0,20°/o Wasser, 0,01°/o Bitumen, 10,01%% SiO,, 1,60% Al,O,, 0,270/o Fe,O,, 83,97%/0 CaO, 0,27°/o S, 0,00°/0 P,O, — 96,12°/o. Rest: K,O, Na,0, MgO. Unter dem Mikroskop liegen in einer sehr feinkörnigen Grundmasse verschiedene Anhäufungen von Kalkspatkörnchen, anscheinend auch umkristallisierte Reste von Kalkschalen. Unregelmäßig verteilte Stäubehen von Schwefelkies wechseln mit reichlicheren Anhäufungen. Die Bitumenfärbung ist schwach, aber deutlich zu erkennen. Das mikroskopische Bild zeigt natürlich auch Spuren von Organismenresten, z. B. Schuppen und Zähnchen. Siehe Profil Nr. XXXV. Am Panoramaweg Göppingen ist der Senken an vielen Stellen als »Monotisbank« 5, selten bis zu 12 cm stark ausgebildet (s. S. 21). Schichtung ist auch in dieser obersten Lage überall + stark ausgeprägt, im allgemeinen schwächer als in den vorhergehenden Schichten. Der Fossilinhalt ist aus den Tafeln VII—XI1V mit den Begleitworten ersichtlich. Wichtig ist das massenweise Vorkommen vollständig zertrümmerter Fische, zusammen mit vereinzeltem Vorkommen gut erhaltener; namentlich kommen eine Menge guterhaltener Ammoniten und Belemniten mit diesen Fischtrümmern vor, ebenso andere guterhaltene Wirbeltiere: Ichthyosauren und Mystriosauren. In der + immer nur lokal ausgebildeten, ca. 5 cm starken Kloake sind sämtliche Tiere zertrümmert mit Ausnahme einzelner Ammoniten. Ich kann mir diesen Vorgang nur so erklären, daß diese Trümmer auf längerem Wege — vermutlich durch Süßwasser — in das Meer des Posidonienschiefers eingeschwemmt wurden. Die gut erhaltenen Fische und Saurier gehörten dann wohl solchen Formen an, 1 Vgl. dazu EnGEL, Geognost. Wegweiser, III. Aufl., S. 273. die im Meer heimisch geworden waren, ihren Tod irgendwie an der Stätte ihres heutigen Grabes fanden und so längeren Transportwegen und damit der Zertrümmerung entgangen sind. Die Gesamtmächtigkeit von Mittel-e ist bei Bruch I im Westen 2,67 m, bei Bruch IX 2,67, bei Bruch XXX . . . 2,54m im Osten bei Aufschluß XXXV. . . 2. 2 2 2 2 2. .2..2..404m Sul > KERREVTA IT ge sehe 5,66 m » » am Rechberg, Aufschluß der Trandeswrassergersrenng 2,50 m Bei Reutlingen konnte ich eine Grenze zwischen Mittel- und Ober-s nicht feststellen, dazu sind größere Grabungen nötig. Die Angaben von WURSTENBERGER (S. 20) mit, ca. 5,30 m können nicht stimmen, noch ungenauer sind die Angaben von Zwırser#!. Auch BURKHARDTSMAIER, Württbg. Jahreshefte 1909, gibt S. 20 keine Grenze an. III. Ober-Epsilon. Taf. II, II, V und VI. Oberhalb der obersten ca. 12 m starken Schlackenbank und Kloake folgt im Schwäbischen Lias & die allerbemerkenswerteste Unregelmäßigkeit der Ausbildung der Schichtenfolge. In einer Reihe von Brüchen (IX—XIV) schließt die Schichtenreihe des Lias e mit Schlackenbank oder Kloake ab und es folgt nun unmittelbar das Schichtsystem des jüngsten Liasgliedes, der Jurensis- mergel. An anderen Stellen dagegen, wie den Brüchen XV—XXIV, hält die Schieferfolge des Lias e noch 270—360 em an und zwingt zur Ausscheidung des nur lokal entwickelten Ober-e. Das sind sehr beachtenswerte und bisher nicht genügend erkannte und bewertete Verhältnisse, die in innigem Zu- sammenhang mit der bereits in der Kloake ausgedrückten Unruhe in der Sedimentbildung und Ab- lagerung, stehen. Die Mächtigkeit von Ober-e ist wieder sehr ungleich. Bei den Brüchen I—-XIV noch gar nicht ausgebildet, erreicht Ober-e bei dem kaum 300 m südöstlich gelegenen Bruch XVII schon 2,70 m und schwillt nach Nordosten bei Göppingen auf ca. 7,00 m Mächtigkeit an. Der eigentliche Schiefer wird, soweit ich bis jetzt feststellen konnte, nicht über 6 m mächtig und geht dann in Mergel über. In den Brüchen, in denen Ober-e vollständig erhalten ist und die Jurensismergel darüber liegen, ist Ober-e wie in den Brüchen XV und XVII 2,70 m, in dem hart daneben liegenden Bruch XIX 3 m und in den einige 100 m gegen Nordosten liegenden Brüchen XXI—-XXIV schon 3,60 m stark, bei Bruch XXX ca. 5 m. Nordöstlich von Bruch XXIV ist Ober-e schon 6 m mächtig, ohne daß die Grenze der Jurensismergel festgestellt werden kann, da diese dort erodiert sind. Bei Aufschluß XXXIV gehen die Schiefer nach ca.5m in Mergel über. Am Panoramaweg Göppingen gehen die Schiefer schon nach ca. 2,30 m in die Pecten contrarius-Mergel über, bei Ursenwang Aufschluß XXXVI schon nach 0,30 m und schon bei Eislingen fehlt Ober-e ganz, hier liegen die Jurensismergel direkt auf Mittel-s. In der Reutlinger Gegend ist Ober-e ca. 10m mächtig, ca. 8!/a m Schiefer und 1!/a m Pecten contrarius-Mergel. Die untersten Lagen von Ober-e, ca. 30 cm stark, haben in der Lagerung und Spaltbarkeit der Schichten noch viel Ähnlichkeit mit Mittel-e. Die Farbe ist jedoch viel gleichmäßiger satt-blaugrau, nach oben wird die Farbe wohl immer ! Geogn. Führer von Reutlingen, 1897. ya et heller und geht in grau über, jedoch auch hier wie überall nur infolge von Verwitterung und Ausbleichung, denn sobald wir diese obersten Schichten aus dem Inneren des Gebirges, z. B. aus einem genügend tiefen Brunnenschacht oder einer Bohrung bekommen, sind Schiefer und die Pecten contrarius-Mergel ebenso satt-blau-grau wie die Schiefer aus tiefen Schichten. Über ca. 30 cm nach oben bricht der Schiefer sehr unregelmäßig und flach muschelig. Nur in den Lagen, die Posidonomya Bronni var. parva massenweise führen, spaltet der Schiefer in sehr dünne, mehr den Blättern eines Buches ähnliche Lagen. Die Stein- brecher heißen die Schiefer von Ober-e wegen ihrer unregelmäßigen Lagerung anstatt Ober-e-Schiefer »Wilde Schiefer«. Eine Schichtung wie in Mittel-s, wo + gut in allen Lagen der Niederschlag Schieht um Schieht durch immer abwechselnde (wenn auch oft nur unter starker Vergrößerung zu beobachtende) Tönung sich absetzte, gibt es in Ober-e nicht. Der Schiefer ist viel weicher wie der von Mittel-e, er zerfällt an der Oberfläche nach mehreren Jahren vollständig zu Mergel. Die Analyse aus einer möglichst fossilarmen Schicht, 30 cm über Mittel-e, gibt 5,80°/. Bitumen. In den übrigen Schichten bei drei Untersuchungen aus den obersten, mittleren und untersten Lagen schwankt der Bitumengehalt von 3,3—4,6°/o. Wasser 5,10%, 43,30°/0 SiO,, 11,77°/0 Al,O,, 1,41°/0 Fe,O,, 39,570) CaO, 0,97%) S, 0,00% P,O, = 96,74°%%. Rest: K,O, Na,0, MgO. Das mikroskopische Bild ist ähnlich dem des Tafelfleins, nur sind die feinkörnigen Kalkausschei- dungen weniger regelmäßig parallel gelagert, sonst ist auch hier viel Bitumen und viel fein verteilter Schwefelkies vorhanden. Nagelkalke, die bei Reutlingen in ca. 5 cm starken Bänken vorkommen, sind im Gebiet von Holzmaden sehr selten. Die Fossilien von Ober-e sind auf den Tafeln VII—XIV und den Begleitworten genau behandelt. Das Fehlen aller Wirbeltiere, Fische sowohl wie Saurier, ist sehr merkwürdig. Außer- ordentlich selten kommt einmal ein kleiner Ichthyosaurus oder ein Fisch noch vor, die Saurier stets + zerfallen. Die Grenze zwischen Mittel- und Ober-e ist von Bruch XIV—-XXXIV so scharf, daß sie auf den Zentimeter genau angegeben werden kann, und genau auf der Grenze hören alle Wirbeltiere auf, während namentlich einzelne Cephalopoden- und Bivalven-Arten von Mittel-e nach Ober-e durchgehen und in ungeheuren Mengen vorkommen. Analysen aus den Posidonienschiefern. Zur chemischen Untersuchung wurde frischgebrochenes Material aus möglichst tiefen Brüchen, Nr. XIX und XXIII, genommen. Die 9 Analysen aus allen wichtigen Abschnitten der Posidonienschiefer hat mir in liebenswürdigster Weise Herr Kommerzienrat Zerver in Eislingen durch seinen Chemiker, Herrn Münper, anfertigen lassen; sie sind hier nochmals zusammengestellt. Neun Analysen aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden. Zur Bestimmung; des im Schiefer enthaltenen Wassers und Bitumens wurde derselbe im lufttrockenen Zustand der trockenen Destillation aus einem Kupferkessel unterworfen. Die weiteren Bestimmungen auf Kieselsäure, Tonerde und Kalk usw. wurden mit dem entbituminierten Schiefer gemacht, nachdem derselbe nochmals bei 110°C. im Trockenschrank getrocknet war. ee Nr.1 Fleins (II3): 4,80°/0 Wasser, 5,90 °/o Nr.2. Unterer Schiefer (II4): 4,0%» Nr. 3. Unterer Stinkstein (I 5): Bitumen. Entbituminierter Rückstand: Wasser, 5,20°%/ Bitumen. Entbitumi- | 0,20% Wasser, 0,0100 Bitumen. Ent- 39,25%0 SiO, (Kieselsäure) nierter Rückstand: bituminierter Rückstand: 14,17°/o Al,O, (Aluminiumoxyd, Tonerde) | 43,150/o SiO, 9,66% SiO, 9,14%) Fe,O, (Eisenoxyd) | 12,87°/0 Al,O, 2,02% Al,O, 39,890%/ CaO (Kalk) 3,67°/0 Fe,O, 0,12%/o Fe,O, 1,67°/o S (Schwefel) | 35,770/o CaO 84,55%/0 CaO 0,740/0 P,O, (Phosphorpentoxyd) | 1,170 S 0,7190 S 97,860 | 0,590%/0 P,O, 0,00% P,O, Der Rest besteht aus K,O, Na,0, MgO 97,22 %/0 97,06 %/0 (Kaliumdioxyd, Natron, Magnesiumoxyd). | Rest besteht aus K,O, Na,0, MgO. Rest K,O, Na,0 usw. Nr. 4. Schiefer (II 6): 3,800%/0 Wasser, Nr. 5. Gelbe Platte (II7): 0,50% Nr. 6. Oberer Stinkstein (II 8): 4,3°/o Bitumen. Entbituminierter Rück- ! Wasser, 0°o Bitumen. Entbituminierter | 0,30% Wasser, 0,01°/o Bitumen. Ent- stand: Rückstand: bituminierter Rückstand: 43,34%) SiO, 10,710 SiO, 9,870 SiO, 12,67°/o Al,O, 1,870/0 Al,O, 1,91% Al,O, 2,98°/o Fe,O, 0,10% Fe,O, 0,12% Fe,O, 36,01°/o CaO 83,71% CaO 84,420/0 CaO 1,03% S 0,17% S 0,220 S 0,7100 P,O, 0,00°%/0 P,O, 0,00°0 P,O, 96,74%/0 96,560 96,54 0/0 Rest K,O, Na,0 usw. Rest K,O, Na,O usw. Rest K,O, Na,0 usw. Nr. 7. Schiefer, Grenze Mittel/Ober-e Nr. 8. Oberster Stinkstein, Schlacken Nr. 9. Ober-e (II): 5,10°/o Wasser, (II11): 3,80°lo Wasser, 3,10°%0 Bitumen. Ent- | (II13): 0,2000 Wasser, 0,01% Bitumen. | 5,80%o Bitumen. Entbituminierter Rück- bituminierter Rückstand: | Entbituminierter Rückstand: stand: 43,72%) SiO, | 10,01°/0 SiO, 43,30%/0 SiO, 12,02°/0 Al,O, 1,60°%/ Al, O, 11,770/0 Al,O, 2,77°/o Fe,O, | 0,27% Fe,O, 1,41% Fe,O, 36,430/0 CaO 83,970/0 CaO 39,570 CaO 2,01% S | 0,2700 S 0,9700 3 0,90% P,O, 0,00°%0 P,O, 0,00°%0 P,O, 97,85 %0 | 96,12%/0 97,02%0 Rest K,O, Na,O usw. | Rest K,O, Na,O usw. Rest K,O, Na,0 usw. Die Analysen der einzelnen Schieferschichten, ebenso die der Kalkbänke zeigen untereinander große Ähnlichkeit, obwohl die Gesteine äußerlich und in ihrem Verhalten gegen die Witterung so sehr verschieden sind. Der Untere Stein, Analyse 3 z. B., kann sehr gut als Bau- und Pflasterstein verwendet werden und ist sehr wetterbeständig, während die Gelbe Platte (II7) im Winter schon nach wenigen Wochen in faustgroße Brocken zerfällt. Das weitaus größte Interesse hat das Bitumen!. Die Analysen zeigen uns, daß der Gehalt an Bitumen nicht allein von den jetzt noch erhaltenen und erkennbaren Organismen ı Bituminierung findet statt, wenn die Verhinderung der Durchlüftung der Tiefen durch diffundierenden Sauerstoff gegeben ist; nach den eingehenden Untersuchungen von PomPEckJ in den Abhandlungen „Das Meer des Kupferschiefers“ und „Die Juraablagerungen zwischen Regensburg und Regenstauf“ und der vorliegenden Arbeit war dieses der Fall wie heute im Schwarzen Meer. Die Bestandteile der organischen Reste, aus denen sich Bitumen bildet, sind in erster Linie Fettstoffe, welche doch wohl der Hauptsache nach von planktonischen Algen herrührten (PoTonıE). Daß auch tierische Stoffe an der Bituminierung des Posidonienschiefers mitbeteiligt waren — z.B. fette Leichen von Ichthyosauriern — ist sehr wohl an- zunehmen, aber tierische Organismen dürften bei diesen Vorgängen kaum die vorwiegende Rolle gespielt haben. ee herrühren kann, sondern zum großen Teil von den Kleinorganismen des Plankton herrühren muß, welche — wie z.B. im Schwarzen Meer — wie ein ununterbrochener Regen zu Boden rieseln, wie es schon PomPpecks in seiner Abhandlung »Das Meer des Kupferschiefers«, S. 483, ausgesprochen hat. Den größten Gehalt an Bitumen hat Analyse Nr.1, Fleins (II3), 5,90°/o, diese Schicht steckt voll von Posidonomya Bronni var. magna; den nächst höheren Gehalt hat Nr. 9, eine Schicht aus Ober-s, ca. 20 cm über Mittel-e, die fast ganz leer an Petrefakten ist; hier ist also klar zu sehen, daß Bitumen- gehalt und Reichtum an Fossilien nicht Hand in Hand gehen. Dann folgt der Untere Schiefer Nr. 2 mit 5,200, der sehr fossilreich ist, die fossilarme Schicht Nr. 4 hat 4,30°/, während die fossilreichste Schicht Nr. 7, Grenze Mittel- zu Ober-e, nur 3,80 °/o Bitumen enthält. Sehr auffallend ist, daß sämtliche Kalkbänke, auch wenn sie nur wenige Zentimeter dick sind und von sehr fossilreichen Schichten un- mittelbar unter- und überlagert sind, entweder gar kein oder nur 0,01°/o Bitumen enthalten, trotzdem sie nur teilweise fossilleer sind. Es dürfte während der Ablagerung dieser Kalkbänke der Planktonregen ausgesetzt haben, bzw. war während solcher Bildungen die Tiefe des Meeres mit Sauerstoff durchlüftet. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß die fraglos großen Reichtümer, die im Bitumen hier lagern, infolge des geringen Gehalts und besonders wegen des technisch überaus schwer zu verarbeitenden Schiefers heute noch lange nicht so ausgebeutet und verwendet werden können, wie es bei der Kohlennot und dem Mangel an Schmierölen nötig ist!. Kieselsäure und Tonerde kommen zusammen vor, d.h. sie sind aneinander gebunden, deshalb kann die Kieselsäure nicht etwa von Radiolarien abstammen, die bis heute im Schiefer überhaupt nicht nachzuweisen sind, sondern beide entstammen Gesteinen der liasischen Landmassen. Das in sehr geringem Maße vorkommende Kali und Natron ist in der Hauptachse an Kieselsäure gebunden, nur 0,20% der Kali- und Natronsalze sind in Form von Schwefelsäureverbindungen vorhanden. Das Eisen kommt meist in Verbindung mit Schwefel als Schwefelkies vor, dessen Bildung sicher mit Lebewesen zusammenhängt. Daß auch an dieser Bildung die Kleinorganismen den Hauptanteil haben müssen, geht daraus hervor, daß der weitaus meiste Schwefelkies ohne erkennbare fossile Reste im Schiefer eingebettet liest. Wie ich schon S.6 erwähnt habe, führen bestimmte Schichten und in diesen wieder bestimmte Lagen viel Schwefelkies, liegt nun in diesen ein Saurier oder Pentacrinus, so sind auch diese + stark verkiest, Fische dagegen nur sehr selten. Der Gehalt beträgt in Nr.2 des Unteren Schiefers 3,67). Fe,O, » » » » » 5 der Gelben Platte 0,10°%/o Fe,O, » » » >» >. 9 » » 0,17% S » » » » » 7, Grenze Mittel-e 2,01 %0 S. 1 An der Verwertung unseres Schiefers, dessen Heizwert durchschnittlich etwa !/s desjenigen der Steinkohle be- trägt, während ca. 70°o seines Gewichts als Asche oder Schlacke übrig bleiben, für die Industrie wird seit Ausbruch des. Krieges mit großer Energie von Wissenschaft und Technik gearbeitet. Die Firma Zeller & Gmelin hat zusammen mit dem württ. Staate in Eislingen eine große Anlage zur Destillation des Schiefers errichtet. Das überaus schwierige Problem war 1918 nahezu gelöst und alle Aussicht vorhanden, große Mengen Schieferöl auf gut rentierende Weise zu gewinnen. Leider ist das ganze Destillationsverfahren auf die Verwendung von Kohle aufgebaut, aus Gründen besserer Rentabilität, und muß jetzt mit Rück- sicht auf die Kohlennot vollständig umgebaut werden. Die Kohle muß durch Schiefer ersetzt werden, neue, sehr ‚schwierige Pro- “ bleme sind zu lösen. Der Schiefer muß jetzt nicht nur Öl liefern, er muß vielmehr in weitgehendem Maße die Kohle ersetzen. Bei dem hohen Stand unserer Wissenschaft und Technik und den guten Erfolgen, die wir bis heute schon errungen haben, dürfen wir hoffen, daß uns unser württ. Schiefer in hohem Grade von der Kohle unabhängig macht. SC Sehr gering ist der Gehalt an Phosphorsäure mit dem Höchstgehalt von 0,90% in Nr.7 aus der Grenze Mittel-e und dem Niederstgehalt in Nr. 9 mit 0,00, wo die Wirbeltiere ganz fehlen. Der geringe Gehalt an Phosphorsäure ist ein weiterer Beweis, wie gering die Vertebraten im Verhältnis zur Masse des Gesteins waren. Auffallend reich ist der Schiefer an CaO. Der Kalkgehalt schwa zwischen 39,250 in Nr. 1 und 36,01°/0 in Nr. 4. Für die Höhe des Gehalts an kohlensaurem Kalk in den Kalkbänken Nr. 3, 5, 6, 8 mit 83,71 bıs 84,55°/o dürfen nicht etwa kalkschalentragende Organismen in Anspruch genommen werden, wie z. B. Muscheln. Wie wenig die Schalentiere, deren Gehäuse im Schiefer ja größtenteils ganz aufgelöst sind, zur Vermehrung des Kalkgehalts beitrugen, zeigt Analyse Nr.1 mit 39,89%) CaO, einer Schicht, die massenweise Posidonomya Bronni enthält, im Gegensatz zu Analyse Nr. 4 mit 36,01°/o CaO, einer fast fossilleeren Schicht, neben dem ungemein hohen Kalkgehalt der dazwischen liegenden Stinkkalke mit nahezu 84°/o CaO, die auch entweder keine oder nur sehr wenig Petrefakten führen. Der Kalk der Kalkbänke kann seine Anhäufung in dem festzustellenden reicheren Maße nur verdanken dem zeitweiligen Fehlen der Verhältnisse, welche die tonreicheren Schiefer bedingten. Das heißt, nımmt man Pomprcky’s Auffassung an, dann bedeutet jede Kalkbank eine Zeit, während der weniger tonbeladenes Süßwasser ins Posidonienschiefermeer gelangte, wo dann die die Tiefen sauerstofflos oder -arm machende Oberdecke von süßerem Wasser fehlte, und wo dann die für das Leben von Kalk liefernden Organismen — wieder vorwiegend Kleinorganismen, etwa Kalkbakterien — nötigen günstigen Bedingungen eine Weile vor- handen waren. Fossilinhalt. Pflanzen? Qu. J. Taf. 39, 10 und 11. - Fucoides granulatus Scar. sp. bildet dicht über dem Tafelfleins ein 15—25 cm mächtiges Lager „See- grasschiefer“, welches aus einem blauen, leicht zerbröckelnden Mergel besteht, der dick erfüllt ist mit Fucoiden. Fucoides granulatus kommt in den unmittelbar darüber liegenden Mergeln nur spärlich vor, verschwindet für lange ganz und erscheint dicht unter der Gelben Platte (II7) bis zum Wilden Stein (II9) in dünner, oft zer- rissener Lage wieder. In den Brüchen, in welchen die Jurensismergel unvermittelt auf Mittel-e aufsitzen, erscheint Fucoides granulatus noch einmal in ganz dünner Lage hart auf der Grenze. Der Seegrasschiefer bildet in allen Brüchen, auch in der Reutlinger Gegend, dicht über dem Tafelfleins ein so charakteristisches, selbst dem Laien auffallendes Lager, daß es nirgends übersehen werden kann. In den Brüchen I-IV 20 cm stark, ist er von V—XXX nur 15 cm stark, schwillt dann in der Boll-Göppinger Gegend auf 25 cm an, nimmt aber gegen Nord- osten rasch ab, so daß er am Rechberg und gegen Aalen ganz fehlt. Bei Reutlingen ist der Seegrasschiefer nur noch 5 cm zn, Die Frage, ob wir wirklich Seetang vor uns haben oder ob wir nicht bei diesem Gebilde an Tiere (z.B. an Hornschwämme), oder etwa an Foraminiferen wie Xenophyophoren, oder etwa an Ausfüllungen von Bohrgängen denken müssen, ist noch nicht genügend aufgeklärt (s. die Jura-Ablagerungen zwischen Regensburg und Regens- von von J. F. Pompeexs S. 40). Bedeutend klarer ist das Bild von Chondrites Bollensis Zıer. sp., der mit seiner oft so wunderschönen, klaren, dichotomen Verzweigung viel sicherer die Annahme von Tang rechtfertigt. Er kommt jedoch nur hart BE auf der Grenze &/£ vor in kleinen Kesseln und Lagen, sehr selten bei Holzmaden, sehr schön dagegen in dem Bach Bad-Boll-Teufelsloch. Weitaus am schönsten habe ich ihn an den Aufschlüssen der Landeswasserversorgung bei Maitis (Rechberg) in der Mitte des Schlackens gefunden, der dort stark sandie: ist. In Dünnschliffen von Algacites ( Phymatoderma) granulatus hat Roruruxrz Diatomeen gefunden, die ich sonst nicht beobachtete. Land-Pflanzen. Cycadophytae. Lit. u. Abbildg.: H. SALFELD, Fossile Landpflanzen, Palaeontogr. LIV. Bd., 1907. Dioonites acutifolius Kurr (Taf. XVI, Fie. 2a, b) ist nur einmal bei Ohmden zwischen Oberen Stein (118) und Grenze e/£ gefunden worden (Orig. Nat.-K.Stuttg.), ebenso Ofozamites Mandelslohi Kurr (Taf. XV], Fie.la—c). Häufiger, wenn auch immer sehr selten, ist Olozamites gracilis Kurr sp. (Taf. XIX, Fig. 2—-7; Taf. XX, Fig. 1 und 2). Quexstepr unterscheidet im Jura (S. 274) zwei Varietäten von Zumites grac. var. densispinatus und sparsispinatus. Vorkommen zwischen Steinplatte (IL6) und obersten Schlacken (II13). Gefunden wird durch- schnittlich alle 2 Jahre ein gutes Exemplar. Coniferen. Pagiophyllum Kurri Scamper (Taf. XVII, Fige.1—3 und Taf. XIX, Fie. 1) kommt häufiger vor wie Otozamites, doch werden im Jahre nicht mehr als 5—4 brauchbare Exemplare gefunden. Vorkommen: über dem Fleins (I 3), beginnend in ganz Mittel-e (II), vorwiegend jedoch in den Schichten über dem Oberen Stinkstein (IIS—13). Widdringtonites liasinus KuRr sp. (Taf. XVIN, Fig. 4-6 und Taf. XVII) ist nur in wenigen Exemplaren bekannt. Vorkommen: zwischen Wildem Stein (IL9—13) und obersten Schlacken. Ginkgo digitata Bronen (Taf. XVII, Fig. 7), ist nur nach dem von Saursın beschriebenen, in der Tübinger Sammlung befindlichen Exemplar bekannt, außer diesem besitze ich noch 4 Exemplare. Vorkommen: Oberer Stein — einschließlich Falchen (ITS —10). Fossile Hölzer und Gagat gehen durch sämtliche Schichten des Posidonienschiefers durch, größere Stämme über Im lang und 50 cm breit finden sich nie in Ober-e, während die Stämme in allen Lagen von Unter- und Mittel-e (IT und II) eine Länge bis zu 6m erreichen. Wurzeln und Verzweigungen, ebenso Früchte sind nie gefunden worden, dagegen kann man Astlöcher gut beobachten. Da alle Stämme nur Bruchstücke sind, handelt es sich natürlich um Treibholz. In den Pentacrinen führenden Schichten sitzen an den Stämmen mit wenig Ausnahmen Pentacrinen mit Inoceramen, seltener mit Ostreen. Auf ca. 100 qm Fläche findet sich meist ein größerer Stamm, kleinere Stücke sind dagegen viel häufiger. Eine bestimmte Richtung, die auf eine Strömung: schließen ließe, haben die Stämme nicht. Echinodermen. Von Pentacrinus kommt weitaus am häufigsten Pentaerinus subangularis Mırr. sp. (Taf. XXT) mit seinen Übergängen zu Pentacrinus Hiemeri und colligatus vor. Sein Vorkommen beschränkt sich jedoch auf die ganz be- stimmten Schichten vom Tafelfleins (12) bis inkl. Fleins (II3) und zwar so scharf, daß noch nie ein Pentaerinus sub- angularis auch nur einen Zentimeter über dem Fleins gefunden worden ist. Das Vorkommen ist lange nicht so häufig, wie in den meisten diesbezüglichen Werken angegeben wird, nach denen in einzelnen Schichten ganze ‘Wälder vorkommen sollen. In den mehr als 30 Jahren, in denen ich hier sammle und jeden besseren Fund untersuchte, konnte ich sicher feststellen, daß von ganzen Wäldern keine Rede ist. Pentacrinen finden sich einzeln und in Gruppen zwar nicht selten, auf bestimmten Plätzen häufig, doch auch da so, daß oft viele Quadrat- meter umgebrochen werden müssen, bis wieder eine Krone oder Gruppe gefunden wird. Die größte, vollständige Kolonie, die ich besitze, sitzt auf einem Holzstamm und bedeckt eine Fläche von ca. 20 m Länge und 6 m Breite. Größere individuenreichere Kolonien findet man fast immer auf Holzstämmen angesiedelt. In den Museen sind Palaeontographiea. Bd. LXIV. 3 en be diese Funde selten, weil die Partien in der Nähe der Stämme fast immer zerfallen sind, die große Mühe des Präparierens nicht lohnen und ein schlechtes Bild geben, deshalb werden solche Kolonien meist gar nicht präpariert. Pentacrinus colligatus Qu. sp. schließt sich sehr eng an Pentaerinus subangularis an. Ich möchte behaupten, daß es nur alte Exemplare von Pentacrinus subangularis sind. Die Stiele erreichen eine Länge von mehr als 15 m, die Kronen einen Durchmesser bis zu 1 m. Pentaerinus Hiemeri Qu. sp. kommt genau in denselben Schichten vor wie subangularis, nur nicht so häufig, ebenso Pentacrinus briaroides Qu. sp. Diese 3, bzw. 4 Species kommen im Tafelfleins (I2), selten im Seegrasschiefer (13), sehr selten im darüber liegenden Mergel (I4) nur ganz zerfallen vor. Selten sind sie im Koblenzer (II1), verhältnismäßig sehr häufig kommt dann namentlich Pentacrinus subangularis im Hainzen (IT 2) und Fleins (II3) vor, im Hainzen fast immer so stark verkiest, daß sich eine Präparation nicht lohnt, schon wegen der Gefahr des Ausblühens. b Der typische Tentacrinus Briareus Mırr. sp,, dessen Krone 3—10 cm Durchmesser hat (sehr selten mehr), kommt viel seltener vor als die vorhergehenden Species, er fehlt in Unter-e (I), kommt selten im Unteren Schiefer (II4) vor, dagegen sofort über dem Unteren Stein (II5). Die im Stuttgarter Naturalienkabinett befindliche Gruppe mit 153 sichtbaren Kronen lag hart über dem Unteren Stein in Haurr’s Steinbruch. Gute Präparate sind recht selten und stammen fast ausnahmslos aus dieser Schicht. Selten sind die Funde bis zum Oberen Stein (II 8); vom Oberen Stein bis zur Grenze von Mittel-e kommt Pentacrinus Briareus wieder häufiger vor, jedoch mit ganz wenig Ausnahmen vollständig zerfallen. Meist haben die Kolonien einen Durchmesser von !/)—1 m. Von unseren Pentacrinen darf man wohl annehmen, daß sie, vermutlich auf treibendes Holz geheftet, frei schwimmend im Meere gelebt haben. Sehr viele Kolonien sitzen, wie erwähnt, auf einem Treibholz, das auf beiden Seiten meist voll von Muscheln, in der Regel Tnoceramus dubius sitzt. Hätten sie sich an auf dem Meeresgrund liegende Stämme geheftet, so dürften diese Stämme nicht, wie es in der Tat der Fall ist, ringsum von angehefteten Muscheln umgeben sein. Ein sicherer Beweis, daß sie nicht auf dem Meeresgrund lebten, ist auch der Umstand, daß alle, ohne Ausnahme, in einer horizontalen Lage eingebettet liegen, niemals sind Stiel- stücke durch mehrere Schichtabschnitte in aufrechter Stellung hindurchgehend gefunden worden. Das Auftreten der riesigwüchsigen subangularen Formen von Pentacrinus im Lias e zum Teil in Kolonien von hunderten von Individuen, unter Verhältnissen, welche es ausschließen, daß diese Tiere, wie sonst die meisten Crinoiden, bodenständig lebten, bietet ein Problem, dessen Lösung heute noch nicht gelungen ist. Dazu ist weiter der Umstand eigenartig, daß diese Pentacrinusarten nur ganz bestimmten einzelnen Lagen eigen sind. Diademopsis erinifera Qu. sp. kommt nur auf der Unterseite des Tafelfleins (I2) vor, Grenze ö/e. Ich kenne in hiesiger Gegend einen Fundplatz bei Zell, auf der Karte bezeichnet mit T, der nicht mehr zugänglich ist, der von Quesstepr’s Petrefaktenkunde S. 68 bezeichnete Fundplatz bei Pliensbach ist schon lange nicht mehr offen. Ein kleiner, noch offener Fundplatz ist an dem Aufschluß im Walde bei Br. XXVII. Cidaritenstacheln kommen in Masse in einer ganz bestimmten Schicht, von den Steinbrechern Erzlager (IT4a) genannt, vor. In Bruch I 20 cm über dem Fleins (IT 3) ” ” V 25 cm ” ” ” ” f 5 »„ XXI bis XXX 27 cm über dem Fleins (IT 3) " » XXXI Bad Boll und bei Göppingen und Rislingen habe ich diese Horizonte nicht gefunden. Die Stacheln sind so zart und fein, daß sie nur unter der Lupe erkennbar sind, sie liegen alle durch- und übereinander und sind zerbrochen, so daß die Länge eines Stachels nicht festgestellt werden kann. Während Diademopsis crinifera fast immer mit der Corona vorkommt, habe ich zu diesen Stacheln in diesen Lagen trotz eifrigsten Suchens noch nie einen Körper gefunden. Die Stärke der Seeigelstacheln führenden Ablagerungen ist an den meisten Stellen papierdünn, um an anderen in kleinen Kesseln bis zu einem Zentimeter anzuwachsen. Dieses Lager führt stets so viel Schwefelkies mit sich, daß es an diesem Vorkommen leicht zu finden ist. Ganz vereinzelt fand ich diese Stacheln auch noch unter und über diesem Lager. Niemals in anderen Schichten. Cidaris posidoniae und jurensis Qr. habe ich in e nicht gefunden. Wir müssen wohl annehmen, daß —. 10) diese Diademeen Schwimmer waren, die ihre langen, überaus feinen Stacheln zum Schweben benützten. Ihre Körper waren wohl so zart und zerbrechlich, daß sie uns nicht erhalten sind. Wenn wir auch annehmen, daß ungeheure Mengen von irgend welchen Räubern gefressen wurden — die stacheligen Tiere dürften übrigens keine besonders angenehme Beute gewesen sein — so bleibt das erkennbare Fehlen jeden Körperrestes doch sehr merkwürdig, wenn man nicht eben zu der Annahme seine Zuflucht nimmt, daß die Coronae dieser Tiere äußerst zart gewesen sein müssen. Brachiopoden. K.Rau, Die Brachiopoden des mittleren Lias Schwabens, Jena 1905. PompeckJ, Brachiopoden, Handwörterb. d. Naturw., II. Bd. Von Brachiopoden kommt häufiger nur Discina (Orbiculoidea) papyracea Münst.sp. vor, auffallenderweise jedoch nur in der ganz bestimmten Lage zwischen 25—37 cm unter der Grenze Ober/Mittel-e, hart über dem Lager von Belemmnites acuarius und der Kloake (II12). In den Brüchen I-X kommt Discina nur selten vor, häufiger, in kleinen Nestern oft sehr häufig, in den Brüchen XI-XX. In den übrigen Brüchen nimmt sie an Häufigkeit wieder ab. Da nur undurchlochte Schalen (dorsale) vorkommen, spricht dieses ganz für die Annahme von Pomprers und ScHucHkrr: Die Disciniden wurden als Pseudoplankton verfrachtet. Rhynchonella amalthei Qu. kommt selten im Tafelfleins (Il), häufiger, nie massenweise, in den zwischen Seegrasschiefer (13) und Koblenzer (II1) liegenden aschgrauen Mergeln (I4) vor und verschwindet nach oben vollständig. Spiriferina villosa Qu. sp. und Waldheimia subdigona Orr. habe ich bei Holzmaden nur äußerst selten gefunden, nur in den aschgrauen Mergeln unter dem Koblenzer, nie in höheren Schichten. Vermes? Qu. J., Taf. 29, Fig. 9. Lumbricaria liasica Qu. kommen recht selten im Unteren Schiefer (II4) und den darüber liegenden Schichten bis zur Grenze von Mittel/Ober-e vor. Sie sind wohl als Eingeweide zu deuten. Von Serpula und anderen Würmern findet sich in den Posidonienschiefern keine Spur. Bivalven. Von diesen kommen 3 (4) Formen, Inoceramus dubius Sow. (= Mytilus gryphoides Scur. sp.), Posidonomya Bronni VoLız var. magna, Posidonomya Bronni VoLız var. parva, Pseudomonotis substriata ZiwT. sp., massenweise vor und füllen ganz bestimmte Schichten mit vielen Millionen von Schalen und Abdrücken. Die außer diesen noch vorkommenden Bivalven finden sich nur einzeln und in kleineren Nestern. /noceramus (Qu. J. 260, Taf. 37, Fig. 11 und 12) kommt selten im Tafelfleins (L2) einschließlich Koblenzer (II1) vor, findet sich von hier an bis 10 cm unter dem Unteren Stein (IL5) einzeln und in Nestern bis zu einer Ausdehnung von einigen Quadrat- metern. Hart unter dem Unteren Stein (II5) liegt in allen Brüchen von I-XXXI das unterste Hauptlager 4—6 cm stark mit vielen Millionen Exemplaren. Von Bruch XXXI an nimmt diese Inoceramenbank rasch gegen Osten und Norden ab und fehlt bei Bruch XXXII und den folgenden Aufschlüssen in der Göppinger und Gmünder Gegend ganz. Das zweite durchgehende, nur ganz dünne, an manchen Stellen zerrissene Lager ist im Falchen (E10). Ein drittes Lager bis zu 20 cm stark, das ganz voll von Inoceramen liegt, fehlt in den Brüchen I—VIII ganz, ist sehr schön in den Brüchen IX—XIV, insbesondere in IX und XIV. Die Inoceramen füllen hier dicht über dem Falchen (IT10) eine ca.1cm starke Schicht, die zugleich das Hauptlager von Belemmites acuarius ist, verschwinden über dem darüber liegenden Schlacken (IT 12) fast ganz, um dann hart unter dem obersten Schlacken (II13) eine Schicht von 12—20 em ganz zu füllen. Nach Westen nimmt die Häufigkeit rasch ab, so daß kaum 100 m westlich in Bruch VI Inoceramen nur noch spärlich vorkommen, weniger rasch sinkt sie nach Osten. In Bruch NV— XIX kann schon eine Abnahme festgestellt werden, auffallend ist sie in den Brüchen XX—XXX. In Bruch XXXI ist diese Inoceramenlage nur noch wenige Zentimeter stark, verschwindet gegen Osten und Norden ganz, wenn auch einzelne Inoceramen nirgends fehlen. Außer diesen Massenvorkommen kommt /noceramus in allen Schichten der Posidonienschiefer vor, bald einzeln, bald in kleineren oder größeren Nestern, d.h. ört- lichen Anhäufungen. Junge und alte Tiere liegen regellos durcheinander. Wo Pentacrinen auf Holzstämmen aufsitzend gefunden werden, sitzen an diesen Stämmen sehr häufig Inoceramen in größerer Menge. Seltener sind die Funde, bei denen die Inoceramen ohne Begleitung der Pentacrinen auf Holzstämmen aufsitzen. Recht häufig werden die Inoceramen in der Reutlinger Gegend, jedoch bilden sie dort keine Lagen mit Massenvorkommen, sondern verteilen sich gleichmäßiger auf Mittel- und Ober-e, mit Ausnahme der Stinksteine, in denen sie all- gemein selten sind. Inoceramus cinetus GoLDr. und Inoceramus undulatus ZirıHu. kann’ich von dubius nicht unterscheiden. Von Posidonomya Bronni VoLrz (Qu. J. 260, Taf. 37, Fig. 8) muß var. magna und parva getrennt werden, sie sind in Größe und Aussehen sehr verschieden und kommen scharf getrennt in ganz bestimmten Horizonten vor. Var.magna kommt mit einem Durchschnitt von 15—20 mm vor, hat nur ca. 14 sehr undeutliche konzentrische Streifen, die nur im der Nähe des Wirbels deutlicher sind, so daß sie fast glatt erscheint. Der Schloßrand ist gerade. Var. parva hat nur einen Durchmesser von 6—-7, selten von 10 mm mit 12—14 konzentrischen Streifen, die sehr deutlich über die ganze Schale gehen. Große Exemplare haben bis zu 25 Streifen. Der Wirbel ist mehr nach vorne gerückt. Var. magna kommt in Ober-e (III) östlich von Zell (Bruch XXXI) nicht vor. Var. parva kommt westlich von Zell, also bei Holzmaden, nicht vor. (Dabei soll nur betont sein das Verhalten in der Holzmader Gegend.) Var. magna kommt ganz vereinzelt im Tafelfleins (12) vor, sehr selten im Seegras- schiefer und den darüber liegenden Mergeln, selten in der unteren Lage des Koblenzer (II1), tritt dann massen- weise im oberen Teil und im Hainzen (IL2) und namentlich im Fleins (II3) auf, am häufigsten m den oberen 10 cm des Fleins und verschwindet plötzlich so vollständig, daß ich noch nie, trotz eifrigen Suchens, in dem darüber liegenden Mittel-e auch nur eine Posidonomya var. magna gefunden habe. Dieses plötzliche Verschwinden ist sehr auffallend, im Fleins noch viele Millionen und kaum lcm darüber auch nicht 1 Exemplar mehr. Da auch der Schiefer in seiner Struktur und Lagerung sich scharf vom Fleins abgrenzt, müssen irgendwie geänderte Verhältnisse, vermutlich andere Strömungen eingesetzt haben, die die Posödonomya nicht mehr zur Ablagerung kommen ließen, wieder ein Beweis mehr, daß auch die Posidonomya hier nicht notwendig dauernd gelebt hat. Auffallenderweise tritt die var. magn« nach langer Pause dann wieder im Ober-e (II) in den Brüchen XV, XIX, XXIH XXX in ganz bestimmten Lagen auf, allerdings sehr undeutlich und verdrückt, so daß sie sehr leicht übersehen werden kann. In Bruch XVIII fand ich 100 cm über Mittel-e (II) ein 3 cm starkes Nest mehrere Quadratmeter groß, das sich nach Norden im Gebirge noch fortsetzt. In Bruch XV und XIX kommt, ohne daß in den darunter liegenden Schichten Posidonomya gefunden wurden, 1,80 m über Mittel-s eine durchgehende Lage von losidonomya nur wenige Millimeter stark vor; nach oben fand ich nur noch sehr selten einzelne Exemplare. Bei der starken Verwitterung des Schiefers der oberen Lagen ist das Vorkommen einer oder mehrerer lager- förmigen Anbäufungen der T’os. mayna wie in Bruch XXIV nicht ausgeschlossen. In Bruch XVIII und XXIV kommt bei 153cm das gleiche Lager wie oben bei 180 cm vor. Das Hauptlager, 8 cm stark, ist von 156—164 cm. Bei 200 em liegt wieder eine durchlaufende Lage, weiter nach oben fand ich hier keine Tosidonomya mehr. In den Brüchen XXV—XXX erscheinen die ersten Posidonomya bei 120 cm und bilden bei 130 größere Anhäufungen. Bei 150 cm ist eine Doppellage, jedoch viel schwächer als in Bruch XXIV. Weitere Lagen sind bei 215, 240 und 260 cm stets nur wenige Millimeter stark. In den Zwischenlagen findet sich nur selten Posidonomya. Von 280—300 cm nur einzelne Exemplare und kleine Nester, über 300 cm keine Posidonomya mehr. Auffallend ist das vollständige Verschwinden nach Osten. Schon in Bruch XXXII fand ich nie mehr Pos. magna in Ober-«. Posidonomya Bronni var. parva (Qu. J. 260, Taf. 37, Fig. 9) — diese ist’s, welche unserem Schiefer den bekannten Namen gegeben hat — kommt nur in Ober-e (III) vor, mit Ausnahme des Aufschlusses XXXVI bei Ursenwang, und zwar nur in dem Bruch und Aufschluß XXXII- XXXVI der Boll-Göppinger Gegend. Das Massenvorkommen wechselt auf engem Raum außerordentlich. a. Ole Bad Boll. Bruch XXXII: Von 150—270 cm über Mittel-e 120 cm starkes Massenlager. Schiefer sehr dünn gelagert. RER y n „ 270-290 5, » M keine Posidonomya-Schiefer, muschlig gelagert und dicker. Bm » er 270320, 7, " Pos.häufig, nichtmassenw. Schiefer muschl. gelagertu.dicker. EL - > „ 320-340 „ „ Massenvorkommen. Schiefer dünn gelagert. Pe); . n „ 340—500 „ „ " Einzelvorkommen und in Nestern dünn muschlig gelagert. MEN „ XXXII kommen die Posidononya schon 40 cm über Mittel-e vor und gehen bis zum Humus, der schon nach 110 cm kommt. Bach Boll. Aufschluß XXXIV: Von 20—100 cm über Mittel-e Massenvorkommen von Pos. in dünnen Schieferlagen. » n A ” „ 100—180 „ 5 N keine Posidonomya. " ” "N “ „ 180—280 „ R 3 Massenvorkommen in dünnen Schieferlagen. cn AN er 2 „ 280—500 „ 55 "N nur Einzelvorkommen. Panoramaweg Göppingen. Aufschluß XXXV: Von 0—140cm über Mittel-e Einzelvorkommen und in Nestern. n " &) e „140—170 ,„, „ „ Massenvorkommen in dünnen Schieferlagen. ” > = „lo 210, N wird Posidonomya von Feeten contrarius lanesam verdrängt, so daß bei 210 cm das Massenvorkommen von Posidonomya var. parva aufhört und das Massenvorkommen von /eeten contrarius anfängt. Nach oben nehmen die Posidonomyen immer mehr ab und verschwinden bei 500 cm. Ursenwang. Aufschluß XXXVI ist der einzige Aufschluß, indem Pos. Bronni var. parva schon in Mittel-e (I) vorkommt hart über dem Falchen (II10), rasch füllt sie die ganze Bank bis 30 cm über Mittel-e. Von da an nimmt sie rasch wieder ab und wird ca. 100 cm über Mittel-e von Peeten contı anius voll- ständig verdrängt. In der Gmünder Gegend fand ich Posidonomya var. parva nicht. Bei Posidonomya var. parva haben wir ein langsames Einwandern aus unbekannter Gegend (von Osten oder Nordosten her?), das auf engbegrenztem Raume sehr verschieden ist, es steigert sich rasch in Massenvorkommen und verschwindet langsam nach oben vollständig. Nur einmal fand ich in den Jurensismergeln bei Weilheim a. T. einzelne Posidonomyen etwas größer als Posidonomga var. parva, jedoch ist bei diesen der Wirbel noch weiter nach vorne gerückt. Dieses Vorkommen drängt auch wieder zu der Annahme, daß Pos. parva hier nicht eigentlich heimisch gewesen ist. Das plötzliche Verschwinden in einzelnen Schichten, das ungleiche Vorkommen so nahe beisammen liegender Stellen spricht doch sehr für eine Ablagerung pseudoplanktonisch verfrachteter Tiere. Pseudomonotis substiiata Zuwm. sp. (Qu. J. 259, Taf. 37, 2—5) hält in allen Brüchen und Aufschlüssen von I—-XXXIV 10cm über dem Unteren Stein (IL5) ein auffallend regelmäßiges Lager ein, 2—4 cm stark, das bisher nicht bekannt war. Die meisten Exemplare sind kleine Brut, nur 1-2 mm breit, nur ab und zu liegt ein älteres Exemplar von ca.5mm dazwischen, sie sind leicht verkiest und liegen dünn ausgestreut. In allen übrigen Schichten geht Pseudomonotis nur vereinzelt, selten einmal häufiger in kleinen Nestern vom Unteren Schiefer (II4) über die Mitte von Ober-e (III) durch, in Größen bis zu 23 mm. Dieses merkwürdige, so auffallend gleichmäßige Vor- kommen dieser Brut kann ich mir nur auf pseudoplanktonischer Verfrachtung denken. Hätten diese Tiere hier dauernd festgeheftet gelebt, dann müßten bei der vielen Brut notwendig mehr ältere Tiere liegen, auf alle Fälle würden sie sich nicht auf eine so dünne Schicht beschränken, die auf so großer Fläche so gleichmäßig ist. Ein Massenvorkommen, ähnlich dem in Franken, nur viel weniger mächtig, gibt es nur an einer Stelle am Panoramaweg Göppingen. Hier ist auf der Grenze Mittel-/Ober-e in großen Nestern und Kesseln statt des Schlackens eine kalkige Monotis-Bank ausgebildet ca. 5, selten bis zu 12cm stark, die junge und alte Tiere von 1-15 mm regellos durcheinander enthält. | Hier und in Ursenwang; fehlt das Lager 10 cm über dem Unteren Stein (II5), dagegen liegen im Unteren Stein und besonders in den Geoden häufig Pseudomonotis in kleinen Nestern. Pecten contrarius Buc# (Qu. J. 258, Taf. 36, 15—17) kommt in allen Brüchen von I-XXXIV außer. ordentlich selten vor; da Peeten contrarius in der Reutlinger und Göppinger Gegend so massenweise vorkommt, ist die Seltenheit hier sehr auffallend. Am Schieferberg bei Reutlingen kommt Peeten contrarius allerdings erst 6m über dem Oberen Stein (IIS), an der Straße nach Rommelsbach erst nach 8m vor, so stark ist Ober-e (III) hier nicht ausgebildet. Dagegen kommen am Panoramaweg bei Göppingen, der nur 10 km von Holzmaden ent- fernt ist, Peeten contrarius schon 250 cm über dem Oberen Stein (IIS) massenweise vor. Bei Ursenwang ist Peeten contrarius schon hart über dem Oberen Stein häufig und füllt schon 150 em über dem Oberen Stein eine 10 cm starke Bank vollständig. Dieses, der Posidonomya parva ähnliche Vorkommen legt uns auch ähnliche Schlüsse nahe. Avicula (Oxytoma) inaequivalvis Sow. Sp. (EnGEL, Geogn. Wegw., Taf. I, 23), Avicula (Oxytoma) inter- laevigata Qu. sp. (Qu. J. 259, Taf. 37, 6) sind nicht zu trennen, sie kommen nur selten in Mittel- und Ober-e (IT und III) vor, meist in der Nähe des Unteren Steins (I 5). Plicatula spinosa Sow. sp. (Qu. J.185, Taf. 23, 5) habe ich nur in den Mergeln in Unter-e (I), häufig auf Belemn. pawillosus aufsitzend, gefunden, ferner auf der Unterseite des Koblenzers (II1) in Bruch I-XIV. In höheren Schichten habe ich sie nie gefunden. Gervillia Eseri Opr. (Qu. J. 259, Taf. 37, 7) habe ich in Holzmaden nicht gefunden. Die von Quensteor (Jura, 261, Taf. 37, 15, 14) als Solemya Bollensis Qu. (Anodonta) und Unicardium Bollense Qu. sp. (Mactromya) aufgeführten Tiere können noch nicht mit Sicherheit als solche bezeichnet werden. Die Exemplare sind zu schlecht erhalten, ähnliche Funde ebenso schlecht und dabei außerordentlich selten. Austern recht verschiedener Form, zum Teil mit sehr groben Anwachsstreifen (von denen Quenstepr Stücke, die auf Ammoniten mit Sichelrippen aufsaßen, als Ostrea faleifera bezeichnete) kommen in einzelnen Exem- plaren und kleinen Nestern in allen Schichten vor, am häufigsten hart unter und hart über dem Unteren Stein (IL5) und in den oberen Schichten von Mittel-e (I). Ab und zu findet man sie auf Ammoniten aufsitzend, meist einzeln, selten in vielen Exemplaren auf einem Ammoniten. In den meisten Fällen liegen sie in hand- und teller- großen Nestern frei im Schiefer. Austernbänke sind nie gefunden worden. Gastropoden. Lit.: BRÖSAMmLEn, Palaeontog. Bd. LVI, 1909, Taf. XVII, Fig. 10. sind in den Posidonien-Schiefern bei Holzmaden sehr selten, ich habe sie bis jetzt nur in einigen Mumien von Sauriern gefunden, wo sie zusammen mit Ammonitenbrut zwischen den Knochen liegen. Viel häufiger sind sie in den Stinksteingeoden bei Göppingen, Eislingen und Ursenwang. Brösamten bestimmt diese als Ooelodiscus (Euomphalus) mänutus. Cephalopoden. 1. Ammoniten. Wie in allen Schichten des Jura, spielen auch in den Posidonienschiefern die Cephalopoden, besonders die Ammoniten eine sehr wichtige Rolle, alle haben ihre bestimmten Schichten, in denen sie + häufig vorkommen. Von den Delta-Ammoniten kommt hier keiner mehr vor. Phylloceras zetes D’ORB. sp. (— Amm. hetero- phyllus amalthei Qu.) und Phyll. heterophyllum Sow. sp. (= Am. heterophyllus posidoniae Qu.) sind ja absolut nicht dieselben und der Lytoceras fimbriatum Qu. des Lias ö ist mit Lytoceras cornucopiae Y.und B. (— Am. fimbriatus Zier. — Am. fünbıiatus Qu.) durchaus nicht zu vergleichen. Seit der Herausgabe von Quasxstenı’s großem Ammonitenwerk: „Die Ammoniten des Schwäbischen Jura 1885“, ist so viel neues Material gefunden worden, daß vielfach eine Neubearbeitung notwendig ist; das geht über den Rahmen der vorliegenden Arbeit hinaus, deshalb muß ich mich auf die Hauptgruppen beschränken. Sehr erschwert ist die Bearbeitung: dieser e-Ammoniten durch die vollständige Pressung zu papierdünnen Scheiben und das vollständige Fehlen der Loben bis auf eine Species. vapewzjay JNeHg wagıa/g yalaıb vabunusayj07 auaggub ne vabe7 abıuam syas unu gep 'wapyagyne Diaz azzıys ai 'asvay/A7 sesagoduey n aunwu02 SE43901/ÄJ9eT VOR vawwoysog [ZI TUDLOTIW TODD WORTEN on ujJazuıa a InIg Zu) uaDe7 3-/a/H1W Jagn 00L'3 Sıqynu uayab’x3 ınyg yıwuvabe] Eee lh]s]: DL 17 Ing „u vabe7 62 41yay vayıwowuny vagoub sap yabeyydney 5 ing 1 vabe7 0% "LOL I/aHIN, 08290 321339 vayıuowuy BEZFHLPLTTPEITSFITTZNE Ber, /nyg yıwuabe7 \06 1+ SS Rn 2 ss za NS m SR & sa S > SR S a2 InIguwuvabe) 104 Bu S’ u. 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Gleich den weitaus meisten Tieren erscheint er zuerst einzeln, fast nur in großen ausgewachsenen Exemplaren und zwar schon im Tafelfleins (12), er wird ziemlich häufig in den oberen Lagen des Koblenzer (IT 1) und Hainzen (II2), verschwindet mehr im Fleins (IT3) (die dort vorkommende Art ist eine dem Dactylioceras anguinum Reın. verwandte, noch nicht beschriebene Species, die hochmündiger und schnellwüchsiger als dieser ist), wird wieder häufig im Unteren Schiefer (II4) und erreicht hier den größten Durchmesser bis zu 15 cm. Im Unteren Stein (II5) kommt Dactylioceras commune nur selten vor, dagegen wird er wieder häufig in den Schichten über demselben (II6). In der Nähe der Gelben Platte (II7) kommen die ersten dichteren Lagen und größere Nester mit alten und jungen Exemplaren vor. Erst in diesen Lagen kann man von Massenvorkommen mit Brut reden. Von hier an wird Dactylioceras commune häufiger, auf der Grenze Mittel-/Ober-e (II/III) sehr häufig. In den Brüchen I-XIV, in denen Ober-e nicht ausgebildet ist und Lias £ direkt auf Mittel-e (II) auflagert, verschwindet Dactylioceras commune vollständig. In den Brüchen XV—XXXII, in denen Ober-e 3—5 m mächtig entwickelt ist, kommt Dactylioceras commune in ungeheuren Mengen vor; wären die Gehäuse voll und nicht alle so papierdünn gepreßt, hätten wir Ammonitenbänke ähnlich den Gryphaeenbänken. Bei ganz genauem Durcharbeiten der Schichten von Zentimeter zu Zentimeter bekommen wir folgendes Resultat (s. Fig.1 $.23 und Taf.VO—XIV): In den Brüchen XIX—XXVIII sind die unteren Lagen bis 35 cm über Mittel-e (II) arm an Dactylioceras commune. Bei 40 cm in Bruch XIX, bei 45 cm in den Brüchen XXIV und XX VIII liegen durchlaufende Lagen meist mit Brut, nur ab und zu liegen große Exemplare dazwischen. Diese Lagen wieder- holen sich in Bruch XIX bei 67, 75, SO und 90 cm, in Bruch XXIV bei 65 und 140 cm, in Bruch XXVII bei 50, 60 und 90 cm. In Bruch XXXII (Bad Boll) liegen diese Brutlagen bei 12, 20, 78, 100, 104, 118, 123 em über Mittel-e (II). Nach oben werden in allen Brüchen die Lagen zu Nestern, die an Häufigkeit immer mehr abnehmen. In den Aufschlüssen XXXV— XXXVIII kommt Daciylöocerus commune bis inkl. Fleins (IL3) ähnlich wie in obigen Brüchen vor. In dem bis 3m mächtigen Unteren Schiefer (IL4) ist er nicht häufig, man kann lange klopfen und spalten ohne auch nur ein Exemplar zu finden. Nach oben ist das Verhältnis wieder ähnlich wie in obigen Brüchen bis zur Grenze von Mittel-e (II). In Ober-e (II) habe ich Dactylioceras commune nie in Massen gefunden. Besonders zu bemerken ist noch, daß Dactylioceras commune in allen Brüchen und Aufschlüssen nach oben weniger an Größe abnimmt als alle übrigen Arten, denn es sind auch in den obersten Lagen Exemplare mit ca.5 cm Durchmesser nicht selten. Alle anderen Ammoniten nehmen nach oben immer mehr an Größe ab und kommen in den obersten Lagen, soweit sie überhaupt vorkommen, nur in kleinen Exemplaren vor. Sehr merkwürdig ist das Vorkommen der Ammoniten auf Textbeilage Fig. 2. Auf einer 80 cm langen und 25 cm breiten Schieferplatte des Ober-e (III), 40 cm über Mittel-e aus Bruch XIX liegen drei schmale Streifen von „Ammonitenbrut“. Weitaus die meisten Exemplare gehören zu D. commune, nur wenige zu A. Lythense. Der Durchmesser der einzelnen Exemplare beträgt 2-20 mm. Der eine Streifen beginnt rechts mit nur einzelnen Exemplaren, wird nach 30 cm 3,5 cm breit, verjüngt sich bei 35 cm auf 3 cm und bleibt fast gleich bis zum Ende der Platte, das leider noch nicht das Ende des Streifens ist. Der zweite Streifen ist genau wie der erste, Anfang und Ende ist leider nicht erhalten, die Breite ist fast dieselbe wie beim ersten Streifen. Die Entfernung vom ersten Streifen ist rechts 9, Iinks 4cm. Der dritte Streifen hat ebenfalls weder Anfang: noch Ende, er ist un- regelmäßig breit zwischen lund 3cm. Rechts liegt er 4, in der Mitte 5, links 7cm vom zweiten Streifen entfernt. Angedeutet ist noch ein vierter Streifen, 2 und 4cm vom dritten Streifen entfernt, der nur sehr unvollkommen erhalten ist. Zwischen diesen Streifen liegen nur einzelne wenige Ammoniten. Die Streifen lagen in der Richtung Südwest-Nordost. Auf der Unterseite der 21/g cm starken Platte liegt die Ammonitenbrut wie gewöhnlich wirr durcheinander. Zertrümmerte Schalen sind selten bei den Streifen, auf der Rückseite der Platte sind sie häufiger. Seit mehreren Jahren suchte ich vergeblich nach ähnlichen Funden. Herbst 1915 fand ich erst wieder in Bruch XXVIII zwischen 150 und 170 cm über Mittel-e mehrere Streifen 30-50 em lang und 5-10 cm breit. Lage Nordwest-Südost. "AIXT pg esıydeiSoyuosejeg Kr N A a = BA AR EN ET ENGETRFERTICH SL NE ES BRD, SEN 7 NER R > din, A N AN) 67 I 2 % Ba N KORSE Fig. 2. 77 SsHnz Bei dem außerordentlich seltenen Vorkommen wage ich keine Schlüsse zu ziehen, ich weise nur darauf hin, daß diese Streifen keine schiefen Querschnitte durch breite Lagen von Ammoniten sind. Dem D. conmune sehr nahe verwandt, wenn überhaupt von diesem zu trennen, ist Dactylioceras anguinum Reın. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 46). Kann und will man eine eigene Species machen, dann findet man diese haupt- sächlich, jedoch stets selten, im Fleins (I 3) und Unteren Schiefer (II4). Gut von D. commune und anguinum zu trennen ist Dactylioceras fibulatum Sow. sp. — Amm. Bollensis Zıer. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 46). Er kommt nur in Einzelexemplaren in den obersten Schichten von Ober-e (III) bei Bad Boll vor. D. Raquinianum und Coeleceras crassum kommen bei Holzmaden überhaupt nicht vor. Nur bei Göppingen und Ursenwang fand ich sehr selten Bruchstücke, von D. Raquinianuu jedoch erst in den Variabilisbänken des Lias C. Harpoceras Lythense Y. und B. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 43 und 44) ist fast durch alle Schichten ein treuer Begleiter von D. commune, nur lange nicht so häufig, etwa im Verhältnis 1:10. Qusnsıepr’s Angabe, daß Harpoceras Lythense hauptsächlich nur in Mittel-e (II) zwischen den Stinksteinen vorkomme, trifft nicht zu, seine Verbreitung: ist viel größer, wie wir sehen werden. Er kommt in so vielen Varietäten, hoch- und niedermündig, mit engerem und weiterem Nabel, mit feineren und gröberen, bald mehr, bald weniger geschwungenen Sichel- rippen und Streifen vor, daß ein Durcharbeiten sicher lohnende Resultate über die Variabilität dieser Form geben wird. Die ersten niedermündigen Formen von Harpoceras Lythense kommen, wenn auch selten, im Tafel- fleins (12) bis Fleins (II3) vor. Das typische Harpoceras Lythense (Quenstenr’s Amm. Lythensis falcatus, Taf. 43, Fig.1) liegt hauptsächlich im Unteren Schiefer (II4). Aus dieser Schicht werden auch die prächtigen Abdrücke für Sammlungen genommen, meist aus den Brüchen XXIV—XXXIlIl. In der Nähe des Unteren Steines (IT 5) liegen häufig niedermündige Formen. Von hier bis zum Oberen-Stein (II8) ist Harpoceras Lythense nicht häufig. Im Oberen (II8) und Wilden Stein (IT9) liegen wieder massenweise hochmündige Formen, jedoch nur in kleineren Exemplaren zusammen mit Harpoceras capellinum, Hildoceras serpentinum cf. boreale und Dactylioceras commune. In den folgenden Schichten wird Harpoceras Lythense wieder seltener, erscheint dann hart auf der Grenze Mittel- (II) bis Ober-e (III) in den Brüchen XV—XXXII massenweise, oft 6—8 Exemplare auf 1qm. Meist sind es große Exemplare bis 25 cm Durchmesser. Qusxsıeor heißt diese Ammoniten ZLythensis gigas. In dieser Schicht liegen in den Brüchen XV—XXXV + massenweise ganz zertrümmerte Reste von Fischen und Wirbel- tieren z. T. als Quensteonr’s Kloake ausgebildet und dazwischen diese Menge nicht zertrümmerter Ammoniten. Die Ablagerung auch dieser Schicht ist durchaus regelmäßig, d. h. sie läßt auf keinerlei heftige Strömungen schließen, die die Ursache der Zertrümmerung wären. Die Körper der Fische und Wirbeltiere müssen schon zerfallen aus größerer Ferne hergeschwemmt sein. In den Brüchen XII—-XXIV folgen in Ober-e (III) Schichten bis zu 30 cm über Mittel-e (II), die sehr arm an Petrefakten sind, dann folgt zwischen 30 und 40 cm eine Schicht, in der eine Masse meist größerer . Exemplare begraben liegen. Öfter liegen bis zu 10 Exemplare auf 1 qm, meist 15—30 cm Durchmesser. Die meisten Exemplare gehören zu Qusnsıror’s Ammonites Lythensis lineatus (Qu. Amm.-Werk, Taf. 44), die jetzt als Harpoceras exaratum Y. und B. zu bezeichnen sind. In den Brüchen XXV—XXXII liegen diese Harpoceras exaratum in einzelnen Exemplaren sofort über Mittel-e und kommen zwischen 30 und 40 cm nicht so häufig vor. In den Brüchen XXXTI-XXXVIII ist das Vorkommen von Harpoceras Lythense wie das von Dactylioceras commune. In den höheren Schichten kommt Harpoceras Lythense als Brut in genau denselben Lagen (s. Skizze S. 58) wie Dactylioceras commune vor, nur wie oben festgestellt, lange nicht so häufig, etwa 1:10. Die einzelnen Exemplare nehmen nach oben rasch an Größe ab, so daß in den oberen Lagen Exemplare von 6 cm Durchmesser schon recht selten sind. Die von Qv. und Sow. als Amm. faleifer bezeichnete Form ist Harpoceras exaratum Y. und B. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 43, Fig. 5), er kommt nur in Ober-s (III) als Einzelexemplar vor, am häufigsten zwischen 30 und 40 em über Mittel-e (II), doch ist es möglich, daß bei einer Neubearbeitung dieser Gruppe ein bereits früheres Erscheinen der Form festgestellt werden kann. Palaeontographiea. Bd. LXIV. 4 Harpoceras capellinum Scar. sp. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 44, Fig. 14) ist an ganz bestimmte Schichten des Mittel-e (II) gebunden. In einzelnen Exemplaren erscheint er ca. 40 cm über dem Unteren Stein (IT5), in Bruch XXXIII kommt er sehr selten schon im Unteren Schiefer (Il4) vor, kommt massenweise im Oberen (II 8) und Wilden Stein (IL9) vor und verschwindet vollständig unmittelbar über dem Falchen (II10). Gute Exemplare sind sehr selten, da in diesen Schichten und Bänken die Fossilien sehr stark gepreßt und die Ammoniten nur undeutlich erhalten sind. Hildoceras serpentinum Reın. Sp. cf. boreale von Ser. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 44, Fig. 5—7) erscheint mit Harpoceras capellinum, kommt, ohne häufig zu werden, hauptsächlich im Wilden Stein (II 9) und dicht darüber vor und geht in einzelnen Exemplaren durch ganz Ober-e (III) durch. In der Nähe des Wilden Steines sind Exemplare mit 15 em ‚Durchmesser nicht selten, 2!/g m über Mittel-e (II) erreicht er kaum noch 5 cm, Lldoceras serpentinum ist der einzige flachgepreßte Ammonit der Posidonienschiefer, an dem die Loben zum Teil noch sehr. schön erhalten sind und leicht nachgezeichnet werden können. Die schönsten Exemplare findet man in den Brüchen VI—-XIV, besonders in VI und VI. Hildoceras bifrons Bruc. sp. — Amm. Waleotti Sow. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 44, Fig. 8-13) kommt erst in Ober-s (III) vor, genau wie Hildoceras serpentinum. Von Phylloceras kommen im Fleins (IIL3) sehr selten Formen vor, die infolge der starken Verdrückung; und des vollständigen Fehlens der Loben kaum sicher zu bestimmen sind. Phyllocevas heterophyllum Sow. sp. = Amm. heterophyllum posidoniae Qu. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 45, Fig. 1—7) kommt im Unteren Schiefer (II4) recht selten, nur in den Brüchen XXXI und XXXII vor. In den übrigen Brüchen kommt Phylloceras heterophyllum erst häufiger über dem Unteren Stein (I5) vor und nimmt nach oben stetig an Häufigkeit zu. Auf der Grenze Mittel- bis Ober-e ist er sehr häufig. In Bruch XXIV habe ich auf dieser Grenzschicht auf 10 qm Fläche durchschnittlich drei große Exemplare gefunden. Die größten Exemplare bis zu 60 cm Durchmesser fand ich in Ober-e (III), 30—40 em über Mittel-. Weiter nach oben nimmt Phylloceras heterophyllum rasch an Größe ab und verschwindet in den obersten Lagen ganz. Wo Phylloceras heterophyllum vorkommt, liegen gewöhnlich viele Exemplare zerrissen in der Schicht. In horizontaler Richtung habe ich Phylloceras heterophyllum in den Brüchen I—V sehr selten, in den Brüchen VI—-XV selten gefunden, am häufigsten in den Brüchen XIX—XXXII. Weiter nach Norden und Osten nimmt die Häufigkeit rasch ab. Lytoceras cornucopiae Y. und B. = Amm. fimbriatus Qu. und Zıer. (Qu. Amm.-Werk, Taf. 45, Fie. S—-11) kommt recht selten schon in Riesenexemplaren von 60 cm Durchmesser im Fleins (II3) vor, sein bevorzugtes Lager ist jedoch der Untere Schiefer (II4) (nicht, wie Qusxsteor angibt, zwischen den Stinksteinen) und in diesem wieder die Lagen zwischen 30 und 70 cm über dem Fleins (II3). In den Brüchen XXIV_-XXX ist Lytoceras cornucopiae weitaus am häufigsten, oft liegen bis zu 5 Exemplare mit durchschnittlich 15 cm Durch- messer auf 1 qm, dazwischen liegen dann noch viele kleine Exemplare. Über dem Unteren Stein (II5) kommt Lytoceras cornucopiae nur noch sehr selten vor, über dem Oberen Stein (ITS) habe ich ihn in Mittel-e nie gefunden. In Ober-e fand ich bis jetzt nur 2 Exemplare. In horizontaler Richtung kommt Lytoceras cornucopiae in den Brüchen I—VIII nur selten vor, er wird nach Osten häufiger bis zu Bruch XXII, am häufiesten in den Brüchen XXIH—XXXIHN. In der Gmünder Gegend wird er wieder selten. ZLytoceras sublineatum Opr., Harpoceras bicarinatum Ziwr., Harpoceras elegans Sow. sp., Coeloceras cerassum Y. und B. und Coeloceras Raqwinianum D’Ore. kommen bei Holzmaden nicht vor. Die zu Harpoceraten gehörenden Aptychen (Qu. Amm.-Werk, Taf. 43) kommen in allen Schichten vor. Seltener liegen sie noch im Ammoniten, in der Regel finden wir sie isoliert, namentlich in kleinen Exemplaren von !/» mm bis 2cm. Ganze Exemplare mit 2 Klappen, 6 cm breit und 8 cm lang, sind schon Seltenheiten. In drei Lagen, hart unter, hart über dem Unteren Stein (IT5) und im Falchen (II 10) kommen die kleinen Exemplare oft massenweise vor, ich habe schon 50 Stück auf 1 qm Fläche gezählt. Die dazu gehörenden kleinen Ammoniten liegen ‚nicht in diesen Lagen. Wahrscheinlich sind bei der Verwesung des Tieres die Aptychen aus der Wohn- kammer herausgefallen und untergesunken, während die Gehäuse der Ammoniten fortgetrieben wurden. Fassen wir dasVorkommen von Ammoniten im Posidonienschiefer zusammen, so sehen wir (Taf. VII—-XIV), ug = daß die vorherrschenden Arten sind: Dactylioceras commune, Darpoceras Lythense, Phylloceras heterophyllum, Lytoceras cornucopiae, Hurpoceras capellinum. Ohne Rücksicht auf die einzelnen Arten sind besonders ammoniten- reich die Lagen: Unterer Schiefer (II 4), einzelne Lagen, besonders 30—70 cm über dem Fleins, lokal verschieden, Lage dicht unter der Gelben Platte (II 7), Oberer und teilweise Wilder Stein (IL8 und 9), die oberen Lagen von Mittel-e.. In Ober-e die Lagen bis 160 cm über Mittel-e, hier wechseln Lagen mit Massenvorkommen mit ammonitenarmen Lagen ab, wie S. 23 angeführt, lokal verschieden. Ammonitenarm sind die Lagen: Unter-e (I), Fleins (II 1), Unterer Schiefer (IT 4), bestimmte Lagen, lokal verschieden, Schiefer (II6) bis in die Nähe der Gelben Platte, sämtliche Kalkbänke. Ober-e bestimmte Lagen bis 160 cm über Mittel-e, lokal verschieden, und die Lagen über 160 cm bis zur Grenze der Jurensismergel. Die Verbreitung und Häufigkeit der einzelnen Arten zueinander zeigt beifolgende Skizze Fig. 1 und die TafelnVII—XIV. Wie vorsichtig man auch bei peinlich genauem Durchforschen einzelner Aufschlüsse, selbst wenn sie sich auf viele 100 ebm erstrecken, mit der Verallgemeinerung der Resultate sein muß, zeigt die Skizze auf S. 23 über die Verbreitung von Dactylioceras commune und Harpoceras Lythense. Wäre man z.B. auf das Ergebnis der Untersuchungen je nur einer Stelle in den Brüchen XIX—XXIV angewiesen, so würde man sich sicher zu der Behauptung. berechtigt fühlen, daß diese auf Flächen von je ca. 50 qm so regelmäßig durchgehenden Lagen von Ammonitenbrut sich auf weitere Ausdehnung in gleicher Regelmäßigkeit erstrecken, während die Unter- suchungen an der zweiten Beobachtungsstelle auf ähnlich großer Fläche in einer Entfernung von nur 10—15 m wieder ein ganz anderes Bild der Verbreitung geben. Sehr auffallend ist, daß Nautileen in den Posidonienschiefern vollständig fehlen. 2. Belemniten. Lit.: E. WERNER, Palaeontogr. Bd. LIX, 1912. Vier Typen können gut und sicher auseinandergehalten werden. Belemnites pazxillosus ScHuL., Belemnites tripartitus Scuu., Belemnites acuarius Scuu., Belemnites incurvatus Zıer., und zwar sowohl in Gestalt als be- sonders auch nach den einzelnen Schichten, in denen sie liegen. Sehr schwierig wird die genaue Bestimmuns der sehr vielen Varietäten. Belemnites pazxillosus ScHu. ist das einzige Tier, das sich aus der Amaltheenzeit in großer Menge in Unter-e (T) noch fortsetzt. Im Tafelfleins (II2) ist er sehr selten, in den Seegrasschiefern ziemlich häufig, sehr zahlreich findet man ihn in den Mergeln (I4) über dem Seegrasschiefer. Zwischen Koblenzer (II1) und Fleins (II3) kommt Belemnites pazxillosus nur noch selten vor, darüber nicht mehr. Quenstenr’s Belemnites tripartitus pazxillosus — Blainvillei Vonrz kommt mit Belemnites paxillosus in denselben Schichten vor. Selten ist Belemnites tripartitus Schu. (= Belemnites gracilis Qu.) in ganz Unter- und Mittel-e bis zur Lage des Belemnites acuarius über dem Falchen (II10). Hier wird er oft recht häufig, nament- lich in den Brüchen IX und XIV. In Ober-e kommt Belemnites tripartitus hier als Belemnites oxyconus ZiEr. bezeichnet, nur noch sehr selten vor. Noch seltener ist Werner’s Belemnites Raui n. sp. (Palaeontogr. Bd. LIX, Taf. XI), der Übergänge zu tripartitus hat, er kommt nur in Mittel-e vor. 'Weitaus am häufigsten und wichtigsten für den Posidonienschiefer ist Belemnites acuarius Schau. (= Belem- nites. longissimus Zuen. — Belemnites acuarius tubularis Qu.) dadurch, daß er von Bruch I-XXXII einen ganz bestimmten Horizont einhält, in dem er zum Teil in großen Massen vorkommt und über den er weder nach unten noch nach oben hinausgeht. Sein Hauptlager ist über dem Falchen (II10) bis zur Grenze von Ober-e, am häufigsten findet man ihn zwischen 6 und 10 cm über dem Falchen in allen Brüchen zwischen I und XXXIV. Auf einem Quadratmeter liegen häufig bis zu 20 Exemplare. Die durchschnittliche Länge von Belemnites acuarius beträgt 15 em, bei einem mittleren Durchmesser von 1 cm. Sehr weit schwankt die Form: bald dicker, bald schlanker, länger oder kürzer. Mein längstes Exemplar mißt 28 cm bei einem mittleren Durchmesser von 1 cm. Bei Ursen- wang, der einzigen Stelle in hiesiger Gegend, wo eine scharfe Trennung zwischen Mittel- (IT) und Ober-e (III) nicht möglich ist, kommt Belemnites acuarius zusammen mit Posidonomya parva in den unteren Schichten von Ober-s rose vor. Auch bei Göppingen kommt Belemnites acuarius noch in den untersten Schichten von Ober-e vor. Bei Ursenwang kommen über dem Falchen (IT10) häufig Exemplare vor, bei denen ein bald größerer, bald kleinerer Teil des Rostrums an der Spitze verdrückt und mehr oder weniger gerunzelt ist (= Belemnites acuarius ventri- cosus Qu.). Bei Holzmaden sind solche Funde sehr selten. In horizontaler Richtung kommt Belemnites acuarius bei Bruch I und II nur einzeln vor, nimmt nach Osten an Häufigkeit rasch zu, so daß in den Brüchen IX—XIV schon große Mengen liegen. Am häufigsten liegt Belemnites acuarius in den Brüchen XIX—XXX, auf einen Quadratmeter bis zu 20 Exemplare. Belemnites acuarius ist wieder ein Tier, das hier unvermittelt in Masse auftritt, immer in etwa gleich großen Exemplaren. Kleine Individuen werden nicht gefunden. Wo kommt Belemnites acuarius her? Die Schicht, in der wir Belemnites acuarius finden, ist kaum 50 cm stark, der Schiefer dieser Schicht unterscheidet sich von dem tieferen und höheren so viel, daß wir annehmen dürfen, daß andere Zuflüsse oder Strömungen eingesetzt haben, die diese Tiere mitbrachten, dann aber ebenso rasch durch uns unbekannte Veränderungen mit Beginn der Ablagerungen von Ober-e ihnen die Existenz und weiteres Zuwandern unmöglich machten. Belemnites incurvatus Zıer. (Palaeontogr. Bd. LIX) ist wohl ein Vorläufer, jedenfalls ein Verwandter von Belemnites irregularis ScHL., er kommt nur in Ober-e (III) vor und ist überall selten. Belemnites irregularis Schu. (— Belemnites digitalis Braınv.) kommt hier im Posidonienschiefer überhaupt nicht vor, sondern erst in den Jurensismergeln. Nur bei Ursenwang, Aufschluß XXXVI, habe ich ihn häufig in den Pecten contrarius-Schichten 100 cm über dem Oberen Stein (II8) gefunden, jedoch sind das keine Schiefer mehr, sondern Mergel. Auffallend ist bei allen Belemniten der Posidonienschiefer das fast vollständige Fehlen von Brut, ferner das seltene Vorkommen aller Arten in allen Schichten mit Ausnahme von Belemnites acuarius und tripartitus, die nur in einem ganz bestimmten engen Horizont massenweise vorkommen. Die weitaus meisten Exemplare aller Belemniten sind nicht zerbrochen, fast immer ist ein mehr oder weniger großer Teil der Alveole erhalten. Die Rostra liegen mit sehr wenig Ausnahmen ganz horizontal in der Schicht. Diese Lage widerlegt sicher die Ansicht JArken’s, die Belemniten hätten im Schlamm mit dem Rostrum gesteckt, wir müßten in diesem Fall häufig die Rostra senkrecht in der Schicht steckend finden, auf alle Fälle Teile der Spitzen. Namentlich die Rostra der hohlen Belemnites acuarius müßten wohl, wenn die Tiere damit im Boden gesteckt hätten, leicht zerbrochen sein. 3. Sepioidea. Tintenfische, welche als Abkömmlinge der Belemniten gelten, kommen in bestimmten engbegrenzten Lagen häufiger vor, besonders im Tafelfleins (II2), Koblenzer (II1), Hainzen (II2) und Fleins (II3). Verhältnis- mäßig selten sind gute Exemplare. Der von E. Fraas als Loliginites Zitteli (Jahreshefte des Vereins für vater- ländische Naturkunde in Württemberg, 1889) beschriebene, so vorzüglich erhaltene, den Umriß des Weichtier- körpers zeigende Tintenfisch aus einer Geode des Lias z von Schömberg ist bis heute ein Unicum geblieben. Im Gebiet von Holzmaden sind meist nur die zarten Schulpe, selten die Haken der Arme, und isolierte Haken, öfters Tintenbeutel gefunden worden. — In den hiesigen Brüchen habe ich bis jetzt nur 2 Genera mit 2—3 Species gefunden. Beloteuthis Schübleri Qu. kommt seltener schon im Tafelfleins (I2) und Seegrasschiefer (13) vor, häufiger im Koblenzer (II1) und Hainzen (II2), am häufigsten im Fleins (II5), wird im Unteren Schiefer (IT4) und Unteren Stein (II5) wieder seltener und verschwindet wieder in der darüber liegenden Schicht. Im Jahr werden 3—4 gute Exemplare gefunden. Beloteuthis subeostata Münsr. ist dem Beloteuthis Schübleri sehr ähnlich, findet sich auch in denselben Lagen, nur seltener. Am häufigsten ist Loliginites (Geoteuthis) Bollensis Zıer., der mit seinem kräftigen schwarzen Tinten- beutel leicht zu erkennen ist. Als sehr große Seltenheiten habe ich bis jetzt vier Exemplare gefunden, an denen die Haken der Arme (sog. Onychites) noch erhalten sind (ein Exemplar ist im Stuttgarter, eines im Berliner Museum, zwei in meinem Besitz). An einem Exemplar sind drei Paare kurze Arme mit je zwei Reihen Häkchen deutlich — GR) — sichtbar. Damit ist die bis jetzt nicht entschiedene Frage, ob die liasischen „Loliginiten“ Haken hatten, in be- jahendem Sinne gelöst. Loliginites Bollensis hat sein Hauptlager im Tafelfleins (I2), Koblenzer (II1), Hainzen (I12) und Fleins (II 35), im Unteren Schiefer verschwindet er schon wieder ganz. Zirka 10 gute Exemplare werden bei vollem Betrieb im Jahre gefunden. Geoteuthis simplex VoLtz habe ich viel seltener als Loliginites Bollensis, nur im Koblenzer, Hainzen und Fleins gefunden. Geoteuthis sagittatus Münsr. erscheint erst im Unteren Schiefer (II4), geht jedoch allein von allen Tinten- fischen durch Mittel-e (II) durch und kommt vereinzelt noch in Ober-e vor. Er ist nirgends häufig und nur selten gut erhalten. : Von Onychites (Qu. J., Taf. 34) fand ich den großen Haken, den Quexsteor als Onychites uncus (Qu. J., S. 247) beschreibt, nur einmal über dem Oberen Stein (II8), dagegen sind die von Quessteot als Onychites runcinatus beschriebenen Häkchen hart unter, hart über dem Unteren Stein (IT5), ferner in den Lagen des Belemnites acuarius, in der Kloake (II12) in den Lagen mit vielen Fischresten und in den Mägen von Sauriern und Fischen lokal häufig beisammen. Ob sie zu Belemniten oder alle zu Sepioideen gehören, will ich nicht entscheiden. Belemniten habe ich schon viele mit größter Sorgfalt daraufhin untersucht, ob in Verbindung mit ihnen Onychiten vorkommen; bis heute habe ich diese Verbindung nicht finden können. Arthropoden. Von Gliedertieren finden sich hier nur Crustaceen (Qu. J., Taf. 34). Eryon Hartmanni vox Mey. kommt außerordentlich selten im Tafelfleins (L2) vor, selten im Koblenzer (II1), Fleins (Il3) und Unteren Schiefer (IL 4), dann hart über dem Unteren Stein (IL5), im Oberen Stein (II8) und Schlacken (II13). Nur einigermaßen gut erhaltene Exemplare sind außerordentlich selten. Als Unicum fand ich im Fleins einen noch nicht beschriebenen Krebs. Der Körper ist nur 3 cm lang, die Scheren sind mit 3 cm sehr lang. Häufiger als Eryon finden wir von Uncina posidoniae Qu. die einzelnen Scheren in. den Schichten des Koblenzer (II1) bis zum Unteren Stein (II 5). Außer den Scheren fand ich nur in sehr seltenen Fällen noch Teile des Körpers im Unteren Schiefer, hart über dem Fleins, nur einmal ein beinahe vollständiges Exemplar, das in meiner Sammlung: liegt. Ferner fand ich auch nur einmal im Unteren Stein einen leider schlecht erhaltenen Krebs, der Mecochirus locusta von Solnhofen sehr ähnlich sieht. Von Cypris, resp. von Ostracoden überhaupt, ist mir bis jetzt kein Vorkommen bekannt. Von Insekten, die im norddeutschen Posidonienschiefer, z. B. bei Hondelage recht häufig vorkommen, habe ich bei Holzmaden nichts gefunden, wie überhaupt bis jetzt im schwäbischen Posidonienschiefer von ihnen nichts bekannt geworden ist. Fische. Selachüi. Lit.: Qu. J., S. 242, Petrefaktenkunde. E. FrAas, Oberrhein, G.V., 1895, S. 24. E. Fraas, Württemb. Jahreshefte, 1896, S.1. CAMPBELL BRown, Palaeontogr., Bd. 46, 1900. E. Koken, Geolog. Abhdlg., N. Folge, Bd.V, Heft 4. Hybodus gehört zu den größten Seltenheiten. Die von Quexstenr erwähnten verschiedenen Arten Hybodus Delabechei, H. pyramidalis, H.reticulatus sind von E.Fraıs und Kokzn in Hybodus Hauffianus E. Fraas zusammengefaßt und von ihnen und Campgeru Brown in obigen Abhandlungen genau beschrieben und abgebildet worden. Ganz vollständig mit erhaltener Haut ist nur das eine von E. Korzn beschriebene Exemplar der Tübinger Sammlung. Lage Fleins (I3). Das Original von E. Fraas im Stuttgarter Naturalienkabinett lag ebenfalls im Fleins; das von C. Brown beschriebene Exemplar des Stuttgarter Naturalienkabinetts mit den 250 gefressenen Belemniten lag 1,80 m über dem Fleins; das ebenfalls von C. Brown beschriebene Exemplar des Berliner Museums lag ca. 0,80 m über dem Fleins. Ein Exemplar im der Münchener Staatssammlung; lag zwischen dem Unteren N (I5) und Oberen Stein (II8). In dieselbe Lage gehören fast alle Fragmente der Stuttgarter und Tübinger Sammlung. Der von Quexsterp (Jura S. 222) unter Acrodus nobilis beschriebene Zahn gehört zu Hybodus. Von Bdellodus Bollensis Qu. (Württemb. Jahreshefte, Bd..38, S. 137) ist nichts wieder gefunden worden. Von Palaeospinax Smith Woodwardi E.FraAs (Württemb. Jahreshefte, 1896, Bd. 52) fand ich nur einmal auf der Grenze Mittel-/Ober-e das Stück einer Wirbelsäule, das Fraas in der erwähnten Arbeit kurz beschrieb. Holocephali. Chimärenreste sind noch weit seltener wie die Haie. Nur einmal konnte ich aus dem Fleins die Reste eines Exemplars ans Stuttgarter Kabinett geben, die FrAAs unter Acanthorhina Jaekeli E.Fraas (Württemb. Jahreshefte, 1896, Bd.52) beschrieb, ferner einen Flossenstachel, ebenfalls im Fleins liegend, den FrAAs in derselben Abhandlung unter Myriacanthus Bollensis beschrieb. Die in den Erinnerungen an E. Fraas (Württemb. Jahreshefte, 1915, S.XLV) von Pomrscks gestellte Frage, woher diese ganz eigenartigen, sonderbar spezialisierten Formen der „Seekatzen“ kommen, wird nicht so leicht beantwortet werden können. Mit Sicherheit kann nur gesagt werden, daß diese Tiere im Meer unseres Posidonienschiefers Fremdlinge waren. Ganoidei. Von den sehr zahlreichen Ganoidfischen, die in den Posidonienschiefern eine so wichtige Rolle spielen, ist der weitaus schönste und größte „Lepidotus“. Die beiden Species Lepidotus elvensis Buaınv. (Taf. XX) und Lepidotus dentatus Qu. lassen sich gut unterscheiden. Die Lage beider ist sehr eng begrenzt und umfaßt nur die Schicht hart unter dem Unteren Stein (IT5), diesen selbst, wo sie am häufigsten vorkommen, und hart darüber. (Nach oben und unten nicht mehr als 15 cm von dem Unteren Stein entfernt.) Niemals ist in höheren oder tieferen Lagen ein Lepidotus gefunden worden. Alle Individuen sind von fast gleicher stattlicher Größe, nie wurden junge Exemplare gefunden. Auf 400—500 qm Fläche kann man im Durchschnitt auf ein Exemplar rechnen. Ganz vollständige Exemplare sind sehr selten. Als Erklärung kann nur Einwanderung, vermutlich aus Süß- wässern, angenommen werden. Ein ähnlich engbegrenztes Vorkommen hat Piycholepis Bollensis Ac. (Hunnıc: Jahrh. d.V.f. vaterl. Natur- kunde, Jahrg. 74, 1918), er erscheint erst im Falchen (II10) und verschwindet auf der Grenze zu Ober-e (III) vollständig. Auch hier finden wir nie Brut oder junge Exemplare. Ganz vollständige Exemplare sind sehr selten, dagegen findet man nicht allzu selten Teile, meist Kopf und Rumpf (ohne Flossen und Schwanz), die stark zu- sammengepreßt sind. Auf ca. 200 qm Fläche kommt im Durchschnitt ein gutes Exemplar. Von den Ganoidfischen ist die häufigste und am besten bekannte Gruppe „Dapedius“ und von den ein- zelnen Species wieder Dapedius pholidotus Ac. sp. (Taf. XX) und Dapedius ovalis Ac.sp., die nicht scharf zu trennen sind. Beide kommen in einer Länge von 15—20 cm schon im Tafelfleins (I2), Koblenzer (II1) und Hainzen (112), wenn auch noch recht selten vor, häufiger im Schieferfleins (II) und am häufigsten im Unteren Schiefer (IT4), wenige findet man bis zum Oberen Stein (II8). Im Oberen Stein in den Schichten bis zur Grenze Mittel- Ober-s finden sie sich wieder ziemlich häufig. In allen Schichten findet man nur einzelne Exemplare, nie mehrere bei- sammen. In ca. 50 cbm Gestein liegt im Durchschnitt ein Exemplar. Dapedius punetutus Ac. sp. inkl. Dap. Leachi Ac. sp. und Dap. heteroderma Ac., der von Dap. punctatus nicht zu trennen ist, meist 30—40 cm lang, ist viel seltener als Dap. pholidotus und ovalis. Nur einmal fand ich ihn im Verlauf von 30 Jahren im Tafelfleins, sehr selten im Fleins, Unteren Schiefer und Unteren Stein, etwas häufiger kommt er bis zum Oberen Stein (ITS) vor, weitaus am häufigsten im Oberen Stein und den Schichten bis zur Grenze Mittel- (II) und Ober-e (III). Viele 100 cbm Stein müssen gebrochen werden, um ein brauchbares Exemplar zu bekommen. Nahe verwandt mit Dapedius punctatus ist Dapedius caelatus Qu. Er kommt nur im ‚Unteren Schiefer vor und ist noch viel seltener als Dapedius punctatus. Tetragonolepis semicinctus Br. (Qu. Jura, Taf. 29, Fig. 5) kommt nicht selten im Schieferfleins (Il) und hart darunter vor, wird seltener im Unteren Schiefer (IT4), häufiger im Unteren Stein (II5). Am häufigsten und schönsten findet man ihn hart über dem Unteren Stein. Rasch wird er wieder seltener bis zum Oberen Stein (II8), wird in diesem wieder häufiger und verschwindet hart darüber im Wilden Stein (II9). Nur einmal fand ich ein Exemplar in den unteren Schichten von Öber-e. Teile dieser kleinen, meist 5—8 cm langen Fischcehen findet man nicht selten, um so seltener sind ganz vollständige Exemplare, so daß oft mehrere hundert Kubikmeter Gestein von Mittel-e genau durchsucht werden müssen, um ein gutes Exemplar zu bekommen. Von Pholidophorus können drei Arten: Pholidophorus Bechei Ac., Pholidophorus limbatus Ac., Pholido- phorus germanicus Qu. gut unterschieden werden. Der häufigste ist Pholidophorus Bechei. Einmal bekam ich ihn schon aus dem Tafelfleins (12), häufiger wird er erst im Unteren Schiefer (II4), sein eigentliches Lager befindet sich hart über dem Unteren Stein (II5), indem auf wenige Quadratmeter Fläche sicher Spuren gefunden werden. In den höheren Schichten habe ich Pholidophorus Bechei nicht mehr gefunden. Ganz vollständige Exem- plare sind sehr selten, meist ist der Kopf zerfallen oder fehlt der Schwanz. Pholidophorus limbatus kommt zuerst im Fleins (II 3), ferner im Unteren Schiefer (II4), sehr selten im Unteren Stein (IT5), häufiger mit Pholidophorus Bechei hart über diesem vor. In den Schichten bis zum Oberen Stein (II8) kommt er, wenn auch sehr selten, noch vor, weiter oben habe ich ihn nie mehr gefunden. Er ist viel seltener wie Pholöidophorus Bechei. Pholidophorus germanicus kommt im Unteren Schiefer und bis zum Oberen Stein vor, jedoch in allen Lagen nur sehr selten. Zwischen dem Falchen (II10) und der Grenze zu Ober-s liegen ab und zu über eine Fläche von vielen Quadratmetern, besonders auch in der als Kloake (II12) ausgebildeten Schicht, eine Menge Fischreste, die zu Dapedius, Pholidophorus und Thrissops zu gehören scheinen; bei dem sehr schlechten Erhaltungs- zustand ist eine genaue Bestimmung unmöglich. Nach Dapedius gehört Pachycormus zu den bekanntesten Fischen aus den Posidonienschiefern. Vier Arten können gut unterschieden werden. Pachycormus Bollensis Ac. ist die größte Art mit ca. 1m Länge Er kommt vom Tafelfleins (12) bis zum Wilden Stein (II9) vor, am schönsten und häufigsten im Unteren Schiefer (IT4). Der Körper, dessen Wirbelsäule nicht verknöchert war, zerfiel sehr leicht, so daß gute Exemplare recht selten sind. Wenn auf 100 cbm Gestein von Mittel-e sicher Teile von Pachycormus gefunden werden, müssen 2000—3000 cbm gebrochen werden, um ein gutes Schaustück zu bekommen. Pachycormus Bollensis sehr ähnlich ist Pachycormus esoeinus Ac.(Taf.XX), bis jetzt habe ich ihn nur in vier guten Exemplaren bekommen, eines im Fleins (II3), zwei zwischen Unterem (II5) und Oberem Stein (II 8) und eines im Oberen Stein. Das letztere hat sechs Dachycormus curtus gefressen, die noch gut erhalten im Bauche des gefräßigen Tieres liegen. Dieses auffallende Prachtstück liegt im Senkenbergischen Museum in Frankfurt a.M. Pachycormus macropterus BLAınv. sp. erscheint erst über dem Unteren Stein (II5), bleibt jedoch da bis zur Grenze von Mittel- bis Ober-s; er ist etwas häufiger als Pachycormus Bollensis. Der häufigste ist Pachycormus ceurtus Ac. Sehr selten kommt er schon im Tafelfleins (12) bis Fleins (II5) vor, aus dem Unteren Schiefer (II4) ist mir kein Fund bekannt, sehr selten liegt er im Unteren Stein (II5), häufiger kommt er darüber vor bis zur Grenze Mittel-/Ober-e. Am häufigsten im Oberen Stein (I18). Nur einmal fand ich ihn in Ober-e, ca. 50 cm über Mittel-e. Im Oberen Stein, in dem er am häufigsten ist, kann man auf ca. 20 qm Fläche auf ein Exemplar rechnen, im Durchschnitt jedoch erst auf ca. 3000 cbm Gestein auf ein recht gutes Exemplar. Außer diesen fand ich noch zwei große Pachycormus-Arten, von denen ein Exem- plar im Britischen Museum liest, das andere, diesem sehr ähnlich, im Geologischen Institut der Universität Leipzig. Beide lagen zwischen dem Oberen und Unteren Stein (IT5 und ITS). Belonorhynchus acutus Ac. sp. (Qu. Jura, Taf. 29, Fig. 8) kommt in fast allen Schichten von Mittel-e vor, zuerst im Fleins (II3) (tiefer habe ich ihn nie gefunden) und Unteren Schiefer (IT4), sehr selten ist er im Unteren Stein (II5), bleibt bis zum Oberen Stein (IT8) selten, wird häufiger in demselben, wieder selten im Wilden Stein (IL9) und wird am häufigsten in den oberen Schichten von Mittel-s (IT10O—13). In Ober-s fand ich bis jetzt nur einmal Spuren von Belonorhynchus. EEE, Belonorhynchus findet man stets nur einzeln. Bis in die allerletzten Jahre fand ich trotz eifrigsten Suchens und Präparierens unter dem binokularen Mikroskop nur Köpfe, so daß wir, da auch aus anderen Ge- bieten nur sehr mangelhafte Funde bekannt sind, über die Gestalt des Tieres auf Vermutungen angewiesen waren. Erst in letzter Zeit glückte der Fund eines ganz vollständigen Exemplares und mehrerer beinahe vollständiger Exemplare, die sich gut ergänzen, so daß es jetzt endlich Herrn Prof. Pomrzcxs möglich ist, diese Tiere genau zu beschreiben. Der langgestreckte Leib ist so außerordentlich fein und schwach gebaut, daß er nur in den allerseltensten Fällen erhalten bleiben konnte. Als größte Seltenheiten konnte ich 1914 nach Tübingen und Stuttgart zwei 3m lange Fische liefern, die zu den Stören gehören. Der eine lag zwischen dem Unteren (II5) und Oberen Stein (II8), der andere hart unter der Gelben Platte (II7). Beide werden zurzeit von Herrn Prof. Pomrzers unter dem Namen Chondrosteus Hindenburgi beschrieben. Die sehr spärlichen Reste derselben Art, die aus früheren Jahren in der Stuttgarter und Tübinger Sammlung liegen, konnten erst an der Hand der neuen Funde richtig gedeutet werden, sie stammen aus denselben Schichten wie die zwei vollständigen Exemplare. Teleostei. Knochenfische kommen nur in zwei Arten im Posidonienschiefer vor. Thrissops micropodius Ac.= Euthynotus incognitus Buaınv. erscheint erst hart unter und namentlich hart über dem Unteren Stein (IT5), er wird in diesen nur wenige Zentimeter starken Schichten so häufig, daß in fast jedem Handstück Spuren, allerdings vollständig zerfallener Fische, enthalten sind. Vollständige Exemplare sind dagegen sehr selten, so daß auf ca. 250 qm Fläche kaum ein vollständiges Exemplar liegt. Über dieser Schicht bis zur Grenze von Mittel- zu Ober-e findet man nur äußerst selten ein gutes Exemplar, dagegen kommen über dem Falchen (II10), besonders in der Kloake (II12), in den meisten Brüchen unregelmäßig bald größere, bald kleinere Lagen vor von ein und mehreren Millimetern Dicke, die ganz erfüllt sind mit vollständig zerrissenen Fischen; dabei scheinen außer Dapedius und Pholydophorus auch Thrissops zu sein. In allen Schichten des Unter-e (mit Ausnahme der Mergel) und Mittel-e kommt Leptolepis Bronni Ac. (Qv. J., Taf. 33, Fig. 9) vor, dieser so bekannte, der Kieler Sprotte ähnlich sehende, kleine Knochenfisch. Am häufigsten liest er im Unteren Stein (II5), wo in fast jedem größeren Stein Spuren enthalten sind. Auch von diesem Fisch findet man im Gegensatz zu Leptolepis sprattiformis des lithographischen Schiefers nur außer- ordentlich selten mehrere Exemplare beisammen. In den übrigen Schichten kommt Leptolepis stets nur selten vor. In horizontaler Richtung nimmt auch bei den Fischen die Häufigkeit von Südwesten nach Nordosten zu, sie erreicht ihren Höhepunkt bei den Brüchen VII, IX, XIV— XX und nimmt nach Nordosten rasch ab, so daß in Bruch XXXIII Fische schon große Seltenheiten sind. Für die Fische ergibt sich kurz zusammengefaßt folgendes Bild: Holocephalen treten nur in Mittel-e (II), und zwar außerordentlich selten auf, in nur großen, meist aus- gewachsenen Individuen, etwas häufiger sind, ebenfalls nur in Mittel-e, die Selachier, auch hier fehlen junge Fische. Den weitaus größten Anteil an der Fischbevölkerung des Bronni-Meeres haben die Ganoidfische. Am häufigsten und auf alle Schichten des Unter- und Mittel-e am gleichmäßigsten verteilt ist Dapedius pholhidotus. Schwärme von Fischen sind nirgends erhalten. Es ist mir auch kein Fund bekannt, wo auch nur zwei Exemplare nahe beisammen liegen. Ganz junge Fische (Brut) habe ich .nie gefunden. Die kleinsten Dapedius z. B., die ich in 30 Jahren fand, sind schon über 8 cm lang, solche sind jedoch sehr selten. Sehr auffallend ist die ganz enge Begrenzung des Vorkommens von Lepidotus Elvensis, Lepidotus dentatus und Ptycholepis Bollensis. Leptolepis ist der einzige Fisch, der neben der gewöhnlichen Länge ausgewachsener Tiere von 8—10 cm häufiger in jungen Fischehen von 3—4cm gefunden wird und zwar vornehmlich im Unteren Stein (II5), einem hochprozentigen Kalkstein von 84,55). Das ganze Vorkommen der Fische im Bronni-Meere legt uns die Vermutung sehr nahe, daß sie nur vorüber- gehend hier lebten und auf keinen Fall hier autochthon waren. Beweise dafür sind: Das verhältnismäßig doch seltene Vorkommen der Fische im allgemeinen und zwar stets nur einzeln, und ihr Fehlen in den Amaltheentonen, sowie in den Jurensismergeln. a Fischschwärme sind hier nie in „Massensterben“ abgetötet worden. Auffallend ist das vollständige Fehlen der Brut; Laichplätze und Schonplätze junger Tiere waren hier und wohl auch in der Nähe nicht vor- handen. Nur erwachsene Tiere fanden ihren Weg ins Posidonienschiefermeer. Ob dieser Weg; immer ein frei- williger war? Reptilien. Ichthyosaurier. Lit.: E. FrAas, 1891, Die Ichthyosaurier der süddeutschen Trias- und Jura-Ablagerungen. Weitaus das größte Interesse nehmen die Reptilien und von diesen wieder die Ichthyosaurier in Anspruch, eroß ist die Literatur über letztere. Durch die mir zum erstenmal Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre gelungene Entdeckung und Präparation einzelner Teile und bald darauf der vollständigen Hautbekleidung eines Ichthyosaurus war es erst Fraas möglich, diese weltbekannten Tiere einwandfrei zu rekonstruieren. In einer größeren Anzahl von Abhandlungen (s. Jahresh. d,V.f. vaterl. Naturkunde 1915, S. LXXIIH ff.) hat er hierüber berichtet. ‚Welche wichtigen Ergebnisse diese Arbeiten für die Wissenschaft geliefert haben, zeigt schon die treffliche Zusammenfassung von Pomr&cks3 zur Erinnerung an EsrrHArn Fraas und an sem Werk (Württ. Jahreshefte, Jahrg. 1915, Bd. 71, S. 48 ff.). Zu wenig, fast gar nicht, wurde bis jetzt berücksichtigt: 1. Die ganz genaue Feststellung der Horizonte, in denen die einzelnen Species lagern, 2. wie sie in den Schlamm eingebettet wurden und 3. in welcher Häufigkeit und zusammen mit welchen anderen Tieren sie vorkommen. 1. Die ganz genaue Feststellung der Horizonte der einzelnen Arten (s. die Taf. VII-XV]). Weitaus am häufigsten kommt Ichthyosaurus quadriscissus Qu. emend. Fraas vor (Taf. XVII), der ca. 900%/o aller Funde ausmacht. Er findet sich noch sehr selten im Tafelfleins (I2). Mir sind in 30 Jahren nur 6 gute Funde aus dieser Schicht bekannt, darunter das von Fraas S. 33 erwähnte Exemplar, das im Museum für Naturkunde in Berlin liest. Die Funde sind gut erhalten, häufig verkiest im Gegensatz zu der Ansicht von Fraas. In den Seegrasschiefern (13) und den darüber liegenden Mergeln (IA) ist mir kein Fund von Sauriern bekannt. Aus den darüber liegenden Schichten des Koblenzer (II 1) kenne ich nur zwei, allerdings hervorragend schöne Funde ohne jeden Schwefelkies, der eine mit Haut (Taf. XVII, Fie. 1 und 2). Häufiger findet sich Ichthyosaurus qua- driscissus im Hainzen (I 2); in 30 Jahren etwa 10 Exemplare; diese Schicht führt viel Schwefelkies, so daß fast alle Skelette verkiest und unbrauchbar sind, obwohl sie nur wenig zerfallen sind. Viel häufiger als früher angenommen wurde, findet sich Ichthyosaurus quadriscissus im Fleins (II3), ca. 30 Exemplare in 30 Jahren, in allen Größen bis zu 3m Länge, auch 3 Exemplare mit Embryonen. Etwa ?/s sind sind so gut erhalten, daß sie präpariert werden können. Größere Exemplare von über 2m Länge sind gerne verkiest. Weitaus der wichtigse Horizont ist nicht die bisher oft mit Saurierschiefer bezeichnete oberste Schicht (I 11) bis zur Untergrenze von Ober-e (IT), sondern der Untere Schiefer (IT4), denn hier liegen dicht über dem Fleins (II3) die wunderbar schönen Funde mit Haut. Gefunden wurden seit 1892 18 vollständige Exemplare mit Haut, die in folgenden Museen liegen: Stuttgart, Tübingen, Frankfurt, Berlin, München, Bonn, Leipzie, Mannheim, Budapest, Paris, London, Oxford, Pittsburg, New-York. Drei Exemplare hat Dr. Kranz, Bonn, erworben. ü Ohne Haut fand ich im Unteren Schiefer ca. 60 brauchbare Tiere (nicht als Mumien). Auffallend viele Saurier findet man, wie schon Qownsteor schreibt, dicht unter dem Unteren Stein (II 5), immer jedoch mehr oder weniger stark als Mumien in Schwefelkies und Stinkstein eingehüllt, meist auch + zerfallen, so daß die Präparation sich nur in Ausnahmefällen lohnt. Schätzungsweise sind in dieser Schicht in den letzten 30 Jahren 150 Exemplare gefunden worden. Im Unteren Stein (II5), in den darüber liegenden Schieferbänken, ist Ichthyosaurus quadıriseissus selten, in 30 Jahren ca. 30 Exemplare. In der Steinplatte (II6) und Gelben Platte (II7) fehlt er vollständig. Häufiger wird er dann wieder im Oberen Stein (II8) mit ca. 10, selten im Wilden Stein (119) mit ca. 5 Funden. Ebenso häufig wie im Unteren Schiefer kommt er wieder in den obersten Schichten, Falchen Palaeontographieca. Bd. LX1V. 5 Saasanr er und Schiefer mit Schlacken (IT 11—13) bis zur Grenze von Ober-e vor. In IT11—13 sind die Skelette mit wenig Ausnahmen zerfallen, sehr selten verkiest. In Ober-s (III), der weitaus mächtigsten Ablagerung der Posidonienschiefer, fehlen die Ichthyosaurier mit allen Vertebraten fast vollständig. Nur sehr seltene Funde + stark zerfallener Skelette in den unteren Lagen sind so gering, daß sie kaum mehr in Betracht kommen. Ichthyosaurus integer Bronx. (E. Fraas, Die Ichthyosaurier der Trias- und Jura-Abl., S. 52 ff.) ist bis jetzt nur in 2 Exemplaren von Holzmaden bekannt, von denen eines in Stuttgart liegt und von FraAs eingehend beschrieben ist, das andere fand ich vor 2 Jahren und gab es nach Tübingen. Der Horizont ist für beide zwischen Unterem Stein (II5) und Steinplatte (II 6). Ichthyosaurus erassicostatus Turon. (BE. Fraas, Ichthyosaurier, S. 56 ff.) kommt häufiger vor, ich bekam in 30 Jahren 5 brauchbare Exemplare — jedoch nur in den oberen Schichten vom Oberen Stein (II8) bis zur Grenze von Ober-e, meist in Größen von 5—4 m. Ichthyosaurus macrophtalmus Turon. (E. FraAs, Ichthyosaurier, S. 59 ff.) kommt nur zwischen dem Wilden Stein (II9) und bis zur Grenze von Ober-e (II13) vor, er ist sehr selten; ein vollständiges Exemplar ist noch nicht bekannt. Das bis jetzt noch nicht beschriebene Becken hat den gleichen Aufbau, wie das von Ichthyosaurus acutirostris. Ichthyosaurus ingens Tesop. emend, E. Fraas (Ichthyosaurier, S. 60 ff.), weitaus die größte hier vorkommende Species, erscheint zum erstenmal dicht unter dem Unteren Stein (II4) in Exemplaren bis zu 12 m Länge und findet sich, jedoch immer selten, bis zur Grenze von Ober-e. Die stets großen Skelette sind alle zerfallen, es ist noch kein zusammenhängendes Skelett gefunden worden. Ichthyosaurus longirostris Jaws. (E. FraAs, Ichthyosaurier, S. 63 ff.) fand ich nur einmal in einem vollständigen, noch in meinem Besitz befindlichen, noch nicht präparierten Exemplar, hart unter dem Unteren Stein (II4). Schädel und einzelne Skeletteile wurden öfters gefunden, etwa jedes Jahr von einem Tier. Die meisten Exemplare lagen zwischen dem Unteren (Il5) und Oberen Stein (II8), wie das Tübinger Exemplar; nur wenige Exemplare finden sich noch über dem Oberen (Stein II8). Das in Tübingen befindliche Exemplar Fraas’ (Taf. XII, Fig. 5) ist, wie mir der Finder bestätigte, aus zwei Individuen zusammengesetzt. Bei allen übrigen Funden ist meist nur der Schädel erhalten und dieser nur selten schön, der Rumpf fehlt merkwürdigerweise meist, oder er ist so zerfallen, daß er nicht präpariert werden kann. Gute Schädel liegen zwei in Stuttgart, drei m Tübingen, je einer in Berlin, London, Petersburg und in Amerika, gute Vorder- flossen nur in Tübingen, Berlin und London, gute Hinterflossen in Tübingen und Berlin. An den vorzüglich erhaltenen Schädeln in obigen Museen ist ganz einwandfrei festgestellt, daß der Unterkiefer, im Gegensatz zur Ansicht von E. Fraas u. a., tatsächlich sehr verkürzt ist, er mißt nur die Hälfte der Länge des ganzen Schädels und läßt z. B. bei Schädeln von 1,5 m Länge etwa 75 cm des bis zur Schnauzspitze bezahnten Oberkiefers frei, ohne die Möglichkeit einer Gegenwirkung von Zähnen. Die Länge der Schädel beträgt 1,10—1,50 m, sie entspricht etwa einer Gesamtlänge des Tieres von 4-4!1/ m. Kleinere Exemplare sind nicht bekannt. Von den sehr germgfügigen Funden des Ichthyosaurus planartus Tuxon. (E. Fraas, S. 65 ff.), isolierten Wirbeln, ist der genaue Horizont nicht festzustellen. Original im Naturalienkabinett in Stuttgart. Ichthyosaurus acutirostris Ow. (E. Fraas, S. 66 ff. und Jahresh. d. V. f. vaterl. Naturkunde, Stuttgart 1913) fand sich zum erstenmal im ca. 4 m langen Exemplaren, von denen leider nur Teile erhalten sind, im Fleins (IT 3) dicht über dem Hainzen vor, von da an aufwärts begleitet er den Ichthyosaurus quadriscissus, man findet ihn nur viel seltener als diesen, etwa im Verhältnis 1:20. Außer den von Fraas S. 66 beschriebenen Exemplaren kenne ich keine vollständigen. i Ichthyosaurus trigonodon Tawon. (E. Fraas, S. 69 ff.) ist außerordentlich selten und wurde bei Holzmaden nur in einzelnen Wirbeln und Zähnen gefunden, die im Unteren Schiefer (II4) und den darüber liegenden Schichten vorkommen. 2. Die Art der Einbettung. Die Skizze auf Taf. XVI gibt die genaue Lagerung einer großen Zahl von Skeletten wieder, sie zeigt ss ia - 3 m 2 u 1 ac Br. uns, daß die Tiere nach allen Richtungen wahllos liegen, so daß nirgends die Lage der Skelette Beeinflussung durch Strömungsrichtungen erkennen läßt. Die Skelette liegen alle horizontal eingebettet, sie sind mit Ausnahme der als Mumien erhaltenen so sehr plattgedrückt, daß die mehr oder minder walzenförmigen Körper auf einer Ebene ausgebreitet liegen. Nur außerordentlich selten kommt es vor, daß die Schnauze mehrere Zentimeter in die Tiefe sich einbohrte, meist ist das nur bei Ichthyosaurus crassicostatus der Fall. Der Rumpf liegt auch bei ganz zerfallenen Tieren stets in einer Ebene. Das beweist, daß die Tiere nur als Leichen auf den Meeresgrund gekommen sind. Die gut erhaltenen Saurier kamen auf dem Meeresgrunde zur Einbettung, ehe sie verwest auseinanderfielen. Da auf dem Meeresgrund alles tot war, wurden diese Kadaver nicht aufgearbeitet und sind uns häufig noch so vorzüglich erhalten. Bei den + ganz zerfallenen nehme ich an, daß sie zuerst teils an seichten Stellen, teils in Fluß- mündungen untersanken und erst später in + mazeriertem Zustand weitertransportiert wurden, wodurch dann das vollständige Zerfallen der Skelette, teilweise über große Strecken bedingt war. Von den + zerfallenen liegt bei etwa °/ıo der Funde das Skelett wohl beisammen auf einer Fläche, jedoch liegen die einzelnen Knochen nicht mehr im Verband, sondern sind + auseinander- und durcheinander- gefallen, selten liegen einzelne Wirbel auf- und übereinander. Diese Skelette werden als unbrauchbar weggeworfen, da sich die überaus mühsame und zeitraubende Präparation und das Zusammenmontieren der einzelnen Knochen im‘Schiefer nicht lohnt. Bei etwa !/ıo der Funde sind die einzelnen Knochen über weite Strecken zerstreut, so daß nur einzelne Wirbel und Skeletteile an einer Stelle gefunden werden, z. B. auf 50 qm Fläche nur 1—2 Wirbel. Das hin und wieder zu beobachtende Vorkommen zerbrochener Knochen, z. B. der mehrfach durch- brochenen Schnauze des Exemplars von Ichthyosaurus ünteger der Tübinger Sammlung ist schwer zu erklären. Durch bloßes Zusammendrücken bei der Umwandlung des Bodenschlammes zu Schiefer kann es nicht verursacht sein. Ob solche merkwürdigen Vorkommen vielleicht auf Kämpfe der Ichthyosaurier untereinander oder mit Mystriosauriern, Plesiosauriern deuten, bei denen die schlanke Saurierschnauze zerbrach ? Ein wesentliches Einsinken der Kadaver in weichen Bodenschlamm, wie es E. Wrrrrr! annimmt, und ein Hinüberfließen des schlammigen Sedimentes über die Körper oder die Knochen habe ich nirgends beobachtet. Bei den als Geoden — Mumien — erhaltenen Skeletten oder Teilen derselben, die stets im Zusammenhang mit Stinkkalken vorkommen, müssen wir die S.16 geschilderten Verhältnisse annehmen; hier hat sich nach FrAas auch der Innenraum der Leichen mit Schlamm erfüllt, ehe die Pressung der darüberliegenden Schichten wirksam wurde, außerdem leistete der erhärtende Kalkschlamm mehr Widerstand als der tonige Schlick, deshalb finden wir in den Mumien und Stinkkalken ein geringeres Maß von Verdrückung. Die Präparation ist in den splitter- harten Kalksteinen überaus schwierig, deshalb werden nur hervorragende Funde präpariert, wie Thaumatosaurus victor® und der unverdrückte Schädel eines Ichthyosaurus 3. 3. Die Häufigkeit des Vorkommens der Ichthyosaurier läßt sich natürlich nur schätzungs- weise ermitteln. Nach möglichst genauen Aufzeichnungen seit vielen Jahren kommt im Durchschnitt auf ca. 1700 cbm der wirbeltiereführenden Schichten ein guter Ichthyosaurier und ca. 10 mehr oder weniger zerfallene. Lokal ist die Häufigkeit sehr verschieden (s. Taf. I, XVund XV]). Frühere, sehr gute Fundplätze waren nordöstlich, unmittelbar neben Holzmaden, ferner verlassene Brüche westlich und nördlich von Bruch VII, während Bruch VII selbst nur sehr wenig beherbergt. Zurzeit werden in Bruch III recht viele Ichthyosauren gefunden. Hier lagen auf 800 qm Fläche und 2000 cbm Schiefer sechs gut erhaltene Tiere. Sehr gut war mein jetzt ausgebeuteter Bruch IX mit seiner allernächsten Umgebung. Hier lag der prachtvoll erhaltene, zierliche Ichthyosaurus mit Haut der Tübinger Sammlung, von Süden nach Norden orientiert, sowie das erste vollständige Exemplar mit Haut von Süd-West nach Nord-Ost, das E. Fraas im W. Jahresh. 1892 beschrieb, und das damals das allergrößte Aufsehen bei den Fachgelehrten erregte. Gegenwärtig ist Bruch XVI ganz besonders ergiebig (s. Taf. XV). In dieser Fundstätte lagen auffallend viele Mystriosaurier und zwar von diesen und den Ichthyosauriern außer- ı Centralbl. £. Miner., Geol. und Pal., 1916, S. 108. 2 Palaeontogr. I,VIII. Band, 1910. E. Fraas, Plesiosaurier aus dem Oberen Lias von Holzmaden. 3 Württ. Jahresh. 1913. E. Fraas, Ein unverdrückter Schädel von Ichthyosaurus. gewöhnlich viel gut erhaltene Skelette. Auf ca. 350 cbm ein guter Ichthyosaurus. Auf ca. 800 cbm ein guter Mystriosaurus. Wie gering in der Regel die Ausdehnung solch guter Plätze ist, beweist der dicht daneben liegende Bruch XIX, in dem kaum der vierte Teil gefunden wird. Weitere gute Fundplätze sind Bruch XI], nordöstlich von Ohmden, hier kommen auf ca. 500 cbm ein guter Ichthyosaurus und auf ca. 1700 cbm ein Mystrio- saurus, und Bruch XXX, hier lagen auf 2450 qm Fläche sechs gute Ichthyosaurier und vier Mystriosaurier, so daß auf ca. 1200 cbm ein guter Ichthyosaurier und auf ca. 1800 cbm ein guter Mystriosaurier kommt. Schlecht dagegen sind die Brüche XXIII und XXIV, hier lagen auf 4800 qm Fläche nur sechs gute Ichthyosaurier und zwei gute Mystriosauren, demnach in 2000 cbm Schiefer ein guter Ichthyosaurus und in 6000 cbm ein Mystriosaurus. Die früher so guten Fundplätze bei Ohmden, Zell und vor allem bei Bad Boll liefern seit einer Reihe von Jahren nur sehr selten einen Saurier, da die ergiebigen Brüche alle erloschen sind. Daß die Ichthyosaurier und Mystriosaurier ihre Hauptgräber bei Holzmaden, Ohmden, Zell, Bad Boll hatten, macht das nahezu vollständige Fehlen derselben in der Göppinger und Reutlinger Gegend wahrscheinlich. S Über das Zusammenleben mit anderen Tieren geben die Tafeln VII-XIV genauen Aufschluß. Teleosauriden. Viel seltener als die Ichthyosaurier finden wir die gavialähnlichen Mystriosaurier (Stenosaurus) in den Posidonienschiefern. Der Grund liest wohl mit darin, daß diese Tiere keineswegs allein auf das Leben im offenen Meere angewiesen waren, sondern sehr wohl Landwässer aufsuchen mochten, oder selbst das Land bestiegen. Trotzdem diese jurassischen Krokodilier mit ihren auffallend kleinen Vorderfüßen und ihren an beiden Enden konkaven ‚Wirbeln viel mehr Wassertiere waren und sich auf dem Lande sicher nur schwerfällig bewegen konnten, sind sie doch sicher auch ans Land gestiegen, und dort ist wohl so manches Individuum zugrunde gegangen. Ja, wir müssen uns fragen (Pomr=:ck3), ob Mystriosaurus überhaupt von Haus aus ein Meerestier war, oder ob er nicht eher als Bewohner von Süßwässern, Flüssen zu deuten ist; sein ganz unvermitteltes Auftreten im Oberen Lias könnte so ausgelegt werden. Die Mystriosaurier erscheinen später als die Ichthyosaurier. Das erste Exemplar wurde im Fleins (II3), bis heute das einzige in dieser Schicht, gefunden, es ist ein Riesen- exemplar von 4,85 m Länge. Der Schädel ist 83 em lang, die Vorderfüße 45 cm, die Hinterfüße 90 cm, der Schwanz 240 cm lang. Das Tier hat 7 Hals-, 18 Rücken-, 2 Lenden- und 43 Schwanzwirbel. Der ganze Habitus ist genau der der später auftretenden Formen von Mystriosaurus Chapmani, das Berliner Museum hat 1919 dieses Prachtstück erworben. Nach den vielen Funden, die ich bis jetzt gemacht habe, sollten die Mystriosaurier nur in langschnauzige Mystriosaurus Bollensis Cuv. sp. (Taf. XVIII, Fig. 2) und in kurzschnauzige Mystriosaunus Chapmani Könıs sp. unterschieden werden. Die anderen bisher gemachten Unterschiede beruhen wohl nur auf verschiedenem Alter der Tiere, jedoch sind die bis jetzt über Mystriosaurus vorliegenden Arbeiten noch keineswegs erschöpfend. Die nächsten, immer noch sehr seltenen Funde kommen erst 30 cm über dem Fleins im Unteren Schiefer (II4) vor. Höchstens sechs Exemplare sind in den letzten 30 Jahren in diesem Horizont gefunden worden. Hierher gehört das von WUursTunBErGEr S. 200 erwähnte Exemplar, dessen Horizont er ın den Koblenzer (IL1) verlegt. Etwas häufiger kommen die Tiere dicht unter und dicht über dem Unteren Stein (IL 5) vor, jedoch sind hier Schädel und Leib fast immer als Mumien verhüllt. Äußerst selten finden wir Teile in II5 und immer nur von jüngeren Tieren. Etwa !/3 aller Funde liegt zwischen Unterem Stein (I5) und Falchen (IL 10); aus diesen Lagen kommen die schönsten Funde. Das Hauptlager ist die Grenzschicht Mittel- (IT) Ober-e (III), Quexsrenn’s Kloake, leider sind hier die Skelette fast ausnahmslos zerrissen. Im allgemeinen kommen auf 10 Funde von Ichthyosaurus ein Mystriosaurus, jedoch auf 15 Ichthyosaurus, die vollständig erhalten sind, höchstens ein vollständiger Mystriosaurus, so daß nur wenige Museen wirkliche Prachtexemplare besitzen. Der wohl schönste bis jetzt gefundene Mystriosaurus, 4!1/, m lang, lag in Bruch XVIII zwischen Unterem (II5) und Oberem Stein (ITS) und ist in seiner natürlichen Einbettung auf Taf. 19 neben dem Chondrosteus skizziert. Original im Museum Tübingen. Der zierliche Felagosaurus typus Br. (Taf. XVII, Fig.1) kommt um vieles seltener vor als Mystriosaurus und zwar fast nur dicht unter und dicht über dem Unteren Stein (5). Gefunden werden nur kleine Exemplare von höchstens 1!» m Länge. An fast allen Tieren fehlt der überaus lange schlanke Schwanz. In den letzten 30 Jahren bekam ich nur vier vollständige Tiere. Nur einmal fand ich 30 cm über dem Unteren Stein (IT5) den im Naturalienkabinett Stuttgart befindlichen, sehr großen, 21/; m langen Pelagosaurus, der zu den schönsten und weitaus größten bis jetzt gefundenen gehört. Das ganz vereinzelte Vorkommen dieses großen Exemplares in dieser höheren Schicht deutet doch wohl darauf hin, daß Pelagosaurus kein ständiger Bewohner des Posidonien- schiefermeeres war. Die Häufigkeit des Vorkommens der Teleosauriden ist wie bei Ichthyosaurus lokal sehr verschieden, jedoch im Verhältnis die gleiche; ein ganz besonders günstiger Fundplatz ist, wie Taf. XV zeigt, Bruch XVI, jedoch lokal sehr eng; begrenzt, wie oben ausgeführt. Genauen Aufschluß über das Vorkommen mit anderen Tieren geben die Tafeln VII-XIV. Plesiosaurier gehören zu den größten Seltenheiten. Bis zum Jahre 1893 waren nur sehr spärliche Reste bekannt und teilweise von Qussstepr! beschrieben, sie liegen in der Stuttgarter und Tübinger Sammlung. Danxs hat sie in seiner Arbeit? eingehend behandelt. Der genaue Horizont ist nicht mehr bei allen festzustellen. Zwei Wirbel der Stuttgarter Sammlung liegen über dem Falchen (IL 10), ein Zahn in der Kloake (IT 12), eine Partie Bauchrippen dicht unter dem Unteren Stein (II4), alle drei Funde stammen von Ohmden bei Holzmaden. 1893 fand ich den ersten, beinahe 3 m langen, vollständigen Plesiosaurus 50 cm über dem Fleins (II3), Lage: Westen nach Osten, den Dauzs als Plesiosaurus Guilelmi imperatoris n. sp. ausführlich beschrieb?. Original im Museum für Natur- kunde Berlin. 1906 fand ich in Bruch XIV, 35 cm über dem Fleins (IT3), einen vollständigen 3m langen Plesiosaurus derselben Art. Lage: Südwest nach Nordost, und im gleichen Jahre in Bruch XXX im Unteren Stein (IT 5), Lage: Osten nach Westen, das 3,355 m lange Prachtexemplar, das E. Fraas als Thaumatosaurus victor n. Sp. zusammen mit dem vorhergehenden eingehend beschrieb. Beide Exemplare liegen in der Stuttgarter Sammlung. 1914 bekam ich endlich wieder einen 3,20 m langen, vorzüglich erhaltenen Plesiosaurus aus Bruch VIII, 35 cm über dem Fleins (II5), Lage: Südwest nach Nordost, der seine letzte Ruhestätte im Berliner Museum gefunden hat. Soweit mir bekannt geworden ist, ist es das erste vollständige Exemplar von Plesiosaurus posidoniae Qu. In meiner Sammlung: habe ich sodann noch zwei Schwanzwirbel von ca. 3 m langen Plesiosauriern aus der Schicht zwischen Falchen (IT10) und Grenze von Mittel- bis Ober-e, den einen aus Bruch IX, sowie ein Femur mit einigen Tarsalknochen eines ca. 2 m langen Tieres aus dem Fleins (II3) aus meinem verlassenen Bruche, nahe bei Bruch XXX. Größere Grabungen nach dem ganzen Tier waren ergebnislos. Wir sehen aus diesen Funden, daß die Plesiosaurier über Mittel-e weit zerstreut waren, daß die so seltenen Funde ganz verschiedenen Arten angehören und dürfen daraus schließen, daß es sich wohl um verirrte Tiere aus unbekannten Meeresteilen handelt. Mit den englischen Arten stimmen die hiesigen nicht überein. Eine treffliche, kurze Zusammenfassung gibt Pompsers über Plesiosaurus in seinen Erinnerungen an E. Fraas, S.LV. Flugsaurier. Die Funde von Flugsauriern, den Fremdlingen des Posidonienschiefermeeres, sind so_ außerordentlich selten, daß noch jeder einzelne gefundene Knochen bearbeitet und beschrieben wird und leider fast jeder neue Fund einen neuen Namen bekommt. Die Seltenheit hat natürlich auch darin ihren Grund, daß diese Landtiere eigentlich nur durch Unglücksfälle zur Einbettung auf den Meeresgrund gelangen konnten. Bei uns sind bis jetzt nur langschwänzige Flussaurier gefunden worden, die den Gattungen Campylognathus und Dorygnathus zugezählt werden. Kurzschwänzige Pterodactyliden sind bislang vergeblich gesucht. 1 QUENSTEDT. Jura 1858, S. 216, Taf. 26, Fig. 1. 2 W. Dames. Die Plesiosaurier der süddeutschen Liasformation. Akad. der Wissensch. Berlin 1895. 3 E. Fraas Plesiosaurier aus dem Oberen Lias von Holzmaden. Palaeontogr., Bd. LVII, 1910. Campylognathus Zitteli F. Puiws. fand ich als ersten vollständigeren Flugsaurier 1893 im Fleins (IT 3) in meinem ausgebeuteten Bruch, nahe bei Bruch XX VIII. Ein zweites Exemplar, gefunden 1897 in Bruch VII im Fleins (II3), kam nach Pittsburg (Taf. XIX). In etwas größerer Zahl wurden Skelette und einzelne Reste von Dorygnathus gefunden. 1901 fand ich Teile von Dorygnathus banthensis Tuson. in Bruch IX im Schiefer (II6. Original in Tübingen. Prienineer!, Taf. XV). 1905 konnte ich einen Dorygnathus, leider ohne Kopf und Schwanz; aus dem Unteren Schiefer (IT 4) aus einem verlassenen Bruch, nahe bei Bruch IX, an das Berliner Museum geben. 1901 fand ich einen nahezu vollständigen Dorygnathus in Bruch I in Schiefer (I 6), der durch Kranz in Bonn an das Hofmuseum in Wien kam. : 1911 fand ich im Fleins (II3) ein sehr gut erhaltenes Fragment, Besitzer: Krantz in Bonn. 1914 konnte ich an das Museum in Tübingen wohl einen der schönsten Dorygnathus geben. Fundort Bruch XIV, Unterer Schiefer (IL4). 1915 erwarb Dr. Kranız in Bonn den letzten vollständigen Dorygnathus — ein großwüchsiges Exemplar — aus dem Unteren Schiefer (II4) von Bruch XXXI Zell, der jetzt im Berliner Museum liegt. Eine Anzahl Fragmente verschiedener Tiere aus den Lagen Fleins (II5), Schiefer (II6 und I 10—-15) besitze ich noch. Die seit 1911 gemachten Funde sind noch nicht beschrieben. Lage und Erhaltung der einzelnen Individuen von Flugsauriern sind recht verschieden. Das kleine Tübinger Prachtexemplar von Dorygnathus befindet sich in Seitenlage, zeigt den Rumpf und die linke Vorderextremität sehr schön erhalten. Das’ große Berliner Exemplar von Dorygnathus liest auf dem Rücken, seine beiden Arme und Hände sind sehr schön erhalten. Das Wiener Exemplar ist stärker zerfallen. Der Schwanz ist gewöhnlich nicht in Verbindung mit dem Rumpf erhalten. Auffallend oft ist die Rumpfwirbelsäule (mit zwei Ausnahmen) zerfallen. Da nur durch peinlich genaues Suchen und besonders sehr hohe Prämien die obigen Funde gemacht wurden, darf man wohl annehmen, daß vor 1890 einige gute Exemplare verloren gingen. Die Verbreitung erstreckt sich über ganz Mittel-.. Die meisten Funde stammen jedoch aus Fleins und Unterem Schiefer. Coprolithen kommen in allen Schichten des Schiefers in Unter- und Mittel-e vor. Sie finden sich immer nur einzeln und im Verhältnis zu den Wirbeltieren recht selten. Große Seltenheiten sind Funde, an denen die Einschnürungen des Darmes noch deutlich zu sehen sind. Mikroskopische Untersuchungen haben keine wesentlichen Schlüsse über ihren Inhalt an Nahrungsresten erlaubt. Schluß. Wenn man versucht, die Lebewesen unseres Posidonienschiefers nach der Art ihrer Lebensweise zu ordnen, so erhält man etwa das folgende Bild: I. Benthos-Bewohner. Die Zahl derselben erscheint zunächst verhältnismäßig groß: Fucoiden (?), Hornschwämme (?), Brachiopoden, Seeigel, Orinoideen, Muscheln, Schnecken werden ja im allgemeinen stets als Benthos auf- 1 F. PLIENINGER, Campylognathus Zitteli aus oberem Lias. Palaeontogr. Bd. 41, 1895. — —, Die fliegenden Reptilien der Jurazeit. W. Jahreshefte 1906, S. LI. — —, Notizen über Flugsaurier. Zentralblatt für Mineralogie, 1906, Nr. 290 ff. — —, Die Pterosaurier der Juraformation Schwabens. Palaeontogr. Bd. 53, 1907. un gefaßt und die Ammoniten werden vielfach so gedeutet. Es ist aber gar nicht so leicht, die betreffenden Formen des Lias e ohne weiteres als echt benthonisch zu erweisen. Dem sessilen Benthos müssen von vornherein zugezählt werden: 1. Die erst am Schluß der Bildung der Posidonienschiefer vereinzelt und lokal auftretenden echten Fucoiden. Chondrites bollensis erscheint erst im Schlacken Grenze Lias e/£. 2. Die fraglichen Hornschwämme (Algacites, Phymatoderma) oder vielleicht auch Xenophyophoren (eine von PompEcks als möglich angenommene Deutung). Was die Dinge auch sein mögen, sie. machen den Eindruck, daß sie nur als unmittelbar bodenständig zu betrachten sind; sie sind auf ganz engbegrenzte Horizonte (Unter-e) beschränkt, in denen sonst sehr wenig von den typischen Lebewesen der Posidonien- schiefer vorkommt. 3. Ein Teil der Brachiopoden. Ohne Zweifel sind die Formen, wie Rhynchonella amalthei (I1—-4) und Spiriferina villosa (I4), erwachsen als echtes sessiles Benthos zu bezeichnen; sie sind sehr seltene Nachzügler der Amaltheenfauna, sind nur noch im Unter-e vorhanden, kommen in Mittel- und Ober-e nie mehr vor. Beide Arten waren nur selten und kurze Zeit im Posidonienschiefermeer angesiedelt. Sonst haben wir kein unzweifelhaftes sessiles Benthos im Posidonienschiefer. Bei Discina papyracea ist der Benthos-Charakter mindestens sehr fraglich, ja nach dem oben Gesagten ist sie eher überhaupt keine Benthosform, sie ist vermutlich dem Pseudoplankton zuzurechnen und ist dann wohl nur ein Fremdling bei uns, der nur zeitweilig (II11) an planktonische Pflanzen geheftet von irgendwoher durch Meeres- strömungen eingeschwemmt wurde. Die Verwandten der Pentacrinen sind heute zwar nur als sessiles Benthos bekannt. Aber die Beobachtung, daß recht viele Kolonien an (verkohlte, in Gagat verwandelte) Baumstämme geheftet sind, macht es nach Es. Fraas’ und meinen Beobachtungen (S.17 und 18) sehr wahrscheinlich, daß unsere Pentacrinen nicht sessiles Benthos, sondern Pseudoplankton waren. Von den Muscheln sind die Austern normal als sessiles Benthos zu betrachten. Ihr seltenes Vor- kommen im Posidonienschiefer ist aber recht auffallend, sie kommen vor: an Treibholz geheftet, oder auf Ammonitenschalen sitzend, oder auch so in kleinen Nestern, daß man den Eindruck hat, die Stücke säßen auf einer jetzt ganz zerstörten Ammonitenschale. Es ist hier doch wohl zweifellos, daß diese Austernnester nicht sessiles Benthos sind, sondern daß sie mit und auf Ammonitenschalen oder Baum- stämmen trieben und zu Boden sanken, wo die Tiere dann zugrunde gingen. Man muß diese Austern als Fremdlinge, als Pseudoplankton betrachten. Ähnliches haben ja von Starr und Reck für Austern auf Ammonitenschalen im lithographischen Schiefer ausgesprochen. Es bleibt also recht wenig übrig, was man ohne Zweifel als sessiles Benthos bezeichnen muß. Dem vagilen Benthos werden allgemein zunächst die Seeigel, viele Muscheln und Schnecken zugerechnet. Unsere Seeigel, Pseudodiadema ceriniferum, Tafeltleins (12) (oder Diademopsis), und die »Cidaris<- stacheln, Unterer Schiefer (II4), haben so zierliche kleine Kelche und so lange, dünne, zarte. Stacheln, daß man sie sehr gut als Schwebeformen betrachten kann, die nicht notwendig in der Nähe des Bodens gelebt zu haben brauchen. Von unsern Muscheln sind zwei, Pseudomonotis substriata und Pecten contrarius, ganz sicher Byssus- träger, und sie können daher kaum vagiles Benthos sein. Eher wären sie als sessiles Benthos zu be- zeichnen oder als Pseudoplankton. Das letztere ist mir das wahrscheinlichere. Das Vorkommen von Pseudo- monotis substriata dicht über dem Unteren Stein (II6) als Brut oder bei Göppingen lokal in einer Monotis- bank (II12) zeigt, daß sie dem Posidonienschiefermeer eigentlich fremd ist, sie ist entweder als Pseudo- plankton eingeschwemmt, oder ihre Larven konnten unter ganz besonderen, für den Posidonienschiefer abnormen Bedingungen einmal in der Monotisbank angesiedelt werden. Pecten contrarius, der bei uns nur in der Göppinger Gegend in Massen vorkommt, jedoch erst auf der Grenze &/{, kann als Byssus träger auch sehr wohl zum Pseudoplankton gehört haben. Inoceramus gryphoides ist weniger sicher zu beurteilen. Er geht mit vielen kleinen Unterbrechungen durch den ganzen Posidonienschiefer hindurch, kommt in einzelnen Lagen, dicht unter dem Unteren Stein (II4 und II10 und besonders in 11) massenweise vor, vielleicht war auch er kein eigentlicher Benthos- bewohner, sondern als vermutlicher Byssusträger auch zum Pseudoplankton gehörend. Für das letztere spricht auch, daß Inoceramus-Kolonien an Treibholz vorkommen. Wie die nur in engbegrenzten, durch lange Zwischenräume getrennten Horizonte II1—3 und III vorkommenden Posidonomya Bronni magna und parva zu beurteilen sind, ist recht schwer zu sagen. Vielleicht waren auch sie weder sessiles noch vagiles Benthos. Über die sehr wenigen Schneckenreste ist nichts Bestimmtes zu sagen. Nach Ponmpecks sind wohl die meisten Ammoniten als vagiles Benthos zu betrachten. Aber ob alle unsere Ammoniten nun auch dort, wo ihre Schalen im Posidonienschiefer gefunden werden, wirklich in der Nähe des Meeresbodens gelebt haben, das ist recht zweifelhaft. Das häufige Vorkommen isolierter Aptychen ohne Ammonitenschale kann so gedeutet werden, daß die Schale nach dem Tode und Verwesen des Tieres wieder aufstieg und planktonisch verfrachtet wurde, bis sie irgendwo infolge von Verletzungen zu Boden fiel. Dann könnten sie in uns ungenügend bekannten Randgebieten des Posidonienschiefer- meeres gelebt haben, so daß die Verbreitung ihrer Schalen nicht ihren wirklichen Wohnsitz bezeichnet. Möglicherweise können die Ammoniten aber auch in höheren Wasserschichten weit über dem Boden als + langsame nektonische Schwimmer gelebt haben. Da die massenweisen Vorkommnisse von Ammoniten immer nur auf ganz engbegrenzte Lagen beschränkt sind, so ist es mindestens nicht wahrscheinlich, daß sie dauernde Bewohner der Bodennähe des Posidonienschiefermeeres waren. II. Nektontiere. Zweifellos gehören zum Nekton die Belemniten. Sie sind in den meisten Lagen unseres Posidonien- schiefermeeres Seltenheiten, sehr viel seltener als in den Amaltheentonen und Jurensismergeln. Auch in unsern Seegrasschiefern ist Bel. paxillosus nicht so häufig wie meistens angegeben wird. Nur Bel. acuarius und Bel. tripartitus — gracilis — kommen in engbegrenztem Horizont (II 10—12) häufig vor, und zwar merkwürdigerweise ohne junge Tiere, sie sind also & erwachsene, eingewanderte Formen und vermochten nicht, sich ohne Unterbrechung im Posidonienschiefermeer zu halten. Auch die selteneren Sepioideen sind zweifellos Nektontiere. Die nektonischen Crustaceen sind nur als Seltenheiten erhalten. Beherrscht wird das nektonische Leben des Posidonienschiefermeeres durch Fische und Reptilien. Als sehr merkwürdig und auffallend muß es bezeichnet werden, daß die reiche Fischfauna der Posidonienschiefer uns hier unvermittelt entgegentritt und keine Fortsetzung in den folgenden Schichten hat. ee Wir dürfen das »unvermittelt« sehr betonen, denn die wenigen Haizähnchen Hybodus und Notidanus der Amaltheenschichten sind ja doch kümmerlich wenig im Vergleich mit dem Fischreichtum der Posidonien- schiefer, und ebenso kümmerlich ist das von Ensen angegebene Vorkommen eines Pachycormus in den Jurensismergeln. Mag der in e vorkommende Hai Hybodus auch schon vorher im Schwäbischen Liasmeer aufgetaucht sein, häufiger wird er erst im Posidonienschiefer. Die anderen Hai- und Chimärenformen sind nun ganz neu. Und besonders überraschend ist die große Zahl der Ganoidfische. In den Öl- schiefern des Lias « begegnen uns vereinzelte Reste von ihnen, dann durch Lias 8 bis Lias d nichts, obwohl in den Gesteinen dieser Schichten die Möglichkeit der Frhaltung von Fischskeletten durchaus gegeben ist. Die Ganoiden sind vollkommene Fremdlinge im Posidonienschiefermeer, und es ist höchst wahrscheinlich, daß Pompeers’s Ansicht zutrifft, daß die Ganoiden von Hause aus Bewohner von Flüssen und Seen des Landes waren, und daß sie durch Süßwasser des Landes in das Posidonienschiefermeer transportiert sind. Sie verschwinden wieder, sobald die Verhältnisse des Posidonienschiefermeeres aufhören. Nicht ganz so fremd sind die Ichthyosaurier in unserem Gebiete. Vereinzelt sind ganz seltene Reste auch in den vorhergehenden Schichten des Lias gefunden worden. Aber im Lias & werden sie häufig. Sie waren nach ihrem Flossenbau und der Lungenatmung vorwiegend Bewohner der Oberflächenschichten des Meeres. Da müssen sie ihre reichste Nahrung gefunden haben in Tintenfischen, deren Hacken man oft in ihrer Magengegend findet, in Belemniten, in Fischen und wohl auch in manchem Pseudoplankton. Die Häufigkeit ihres Vorkommens im Lias & muß im Zusammenhang stehen mit Tintenfischen und Fischen. Ihre eigentliche Heimat ist unbekannt, sie sind im Lias &e zu uns eingewandert aus Räumen, die wir nicht kennen. Nektonisch sind natürlich auch die Raubreptilien Plesiosaurus, Thaumatosaurus und die Teleo- sauriden, deren Auftreten wohl wieder mit dem Vorkommen von Fischen und Tintenfischen in Verbindung steht. Plesiosaurierreste sind ja auch tiefer schon vereinzelt gefunden, neu aber treten die Teleosauriden hinzu und die sind wohl sicher wieder nur Fremdlinge, die aus den Wässern des naheliegenden Landes ins Posidonienschiefermeer hineinstrichen. Echtes Plankton ist nur wenig nachgewiesen (Diatomeen, Coccolithen durch Rorarzerz). Aber Plankton muß reichlich vorhanden gewesen sein, das beweist der Bitumengehalt der Schiefer; und Plankton, treibende Pflanzen, war nötig, um die pseudoplanktonischen Brachiopoden, Muscheln usw. zu tragen. Ganz fremde Zutaten sind natürlich die durch Flüsse eingeschwemmten Landpflanzen: Coniferen und Cyeadeen, die dem Plankton zugezählt werden können. Und ebenso sind Fremdlinge in der Lebens- gesellschaft des Posidonienschiefermeeres die Flugsaurier; deren eigentliche Heimat ist das Land ge- wesen. Dort jagten sie, wie Pomrzcx) meint, die Fische in den Bächen und Seen. Vereinzelt wurden sie über das Meer verschlagen und eingen dort zugrunde, oder sie verunglückten bei der Jagd auf Fische, wenn sich einzelne Tiere freiwillig zu weit auf das Meer hinausgewagt hatten. Wir kommen zu dem Ergebnis: Im Posidonienschiefermeer herrschte eine besonders große Zahl von Nektonformen (Reptilien, Fische, Belemniten, Tintenfische, Krebse), zahlreich waren Formen pseudo- planktonischer Lebensweise (Discina, Crinoideen, vermutlich alle oder die meisten Muscheln), zu denen noch Schwebeformen (Diatematiden) kommen. Vagiles Benthos kann durch Ammoniten vertreten ge- wesen sein, die aber vielleicht auch dem Nekton angehörten. Reich muß das Planktonleben gewesen sein. Sessiles Benthos ist außerordentlich spärlich vorhanden. Palaeontographieca. Bd. LXIV. 6 Auf Spekulationen über die Lebensweise der Tiere des Posidonienschiefermeeres will ich mich nicht zu weit einlassen, das will ich lieber den zünftigen Paläontologen und Geologen überlassen, wenn ich auch sagen kann, daß unsere Posidenienschiefer wohl in einem Meeresraum entstanden sind, der am einfachsten mit dem heutigen Schwarzen Meer verglichen werden kann. Besonders betonen muß ich es doch noch, daß die Fauna des Posidonienschiefers Lias & mit der Fauna der Amaltheentone und des Jurensismergel außerordentlich wenig Gemeinsames hat. Sie ist etwas ganz Selbständiges, denn die wenigen Brachio- poden, die in Unter-s (I) von den Amaltheentonen herüberleiten, spielen ja fast keine Rolle. Und sehr merkwürdig ist ja auch das ganz plötzliche Aufhören der Wirbeltiere mit Beginn des Ober-s (II); die Gesteine bleiben mit Ausnahme des nun selbstverständlichen Fehlens der Phosphorsäure die gleichen. Woher kommt das Verschwinden der Wirbeltiere? In Ober-s selbst ist kein Anzeichen für irgendeine katastrophale Änderung der Verhältnisse, erst zum Beginn des Lias £ sind hie und da Anzeichen der Sedimentunterbrechung und der Erosion zu erkennen. Wichtig ist auch noch der Hinweis darauf, daß die Fauna der Posidonienschiefer nicht durch alle Abteilungen und Lager in gleicher Weise hindurchgeht. Besonders fossilreiche Lagen: Hainzen (IT2), Fleins (II3), einzelne Lagen des Unteren Schiefers (II4), lokal verschieden, Oberer Stein (II8), Falchen (II10) bis zur Grenze Mittel-/Ober-s; in Ober-e bestimmte Lagen, lokal verschieden, wechseln mit ärmeren oder fast ganz fossilleeren Lagen: Tafelfleins (I2), Koblenzer (II1), Unterer Schiefer (II 4) — einzelne Lagen —, Unterer Stein (II5), Gelbe Platte (II7), Wilder Stein (II9), die meisten Lagen von Ober-e und der Schlacken (II13). Diese durch die Tabellen 7—16 erläuterte Erscheinung ist wieder ein Gegenstand, der noch eingehender Überlegung zur Erklärung bedarf. Ebenso wie unser reicher Posidonienschiefer eine Riesenmenge von Funden geliefert hat und immer noch wieder Neues erhoffen läßt und dadurch die paläontologischen Museen bereichert, so bietet er auch eine Fülle wissenschaftlicher Fragen, ohne etwa nach dieser Richtung, trotz mancher Versuche, schon erschöpft zu sein. Mögen die Tatsachen, die ich hier nach meinen langjährigen Beobachtungen zusammengestellt habe, mit dazu beitragen, daß die Fragen nach dem Leben der Vorzeit und seinen Bedingungen aus dem engen Raum des Posidonienschiefers ihrer Lösung etwas näher gebracht werden. Die Bedeutung der Jugendformen karhonischer Posidonomyen für ihre Systematik. n Dr. J. WEIGELT Halle a. S. (Geolog. Institut der Universität.) Mit 54 Textfiguren und Tafel XXII—-XXXI. Einleitung. Grundlegend für die allgemein gewürdigte, große geologische Bedeutung des Genus Posidonomya BRonv ist die Form ihres Auftretens. Recht unvermittelt erscheinend und ebenso wieder verschwindend, entfalten sich ihre Vertreter mehrmals in der Erdgeschichte mit solcher Massenhaftigkeit und weiten Verbreitung, daß das Genus eine ganze Anzahl wichtiger Leitformen aufzuweisen hat, wie Posidonomya glabra im Obersilur, Posidonomya venusta im Oberdevon, Posidonomya Becheri im marinen Unterkarbon, Posidonomya Bronni im oberen Lias und Posidonomya Buchi im braunen Jura. Seit das Genus 1828 von Bronx durch die Beschreibung eines der häufigsten palaeozoischen Leit- fossilien, der Charakterform der kulmischen Posidonienschiefer, begründet wurde, hat weniger die recht einfache Diagnose, als die sich aus ihr nur sehr undeutlich ergebende systematische Stellung den Gegen- stand häufiger Meinungsverschiedenheiten gebildet, und obwohl man außer den mesozoischen auch einige - silurische und devonische Posidonomyen kennen lernte, bleibt das Schwergewicht bei der Feststellung der Gattungscharaktere lange Zeit sehr einseitig auf den geologisch jüngeren Vertretern liegen. Dabei spielte die große Unveränderlichkeit der Charaktere zwischen den beiden bekanntesten Vertretern, die im Unterkarbon wie im Unteren Jura je einem Schichtstoß sehr übereinstimmender Fazies den gleichen Namen »Posidonienschiefer«! eintrugen, eine große Rolle. Die geringen Abweichungen beider Arten trotz des bedeutenden Zeitraumes, der zwischen ihren Lebensphasen liegt, erregte geradezu Aufsehen und war einer kritischen Scheidung zwischen älteren und Jüngeren Posidonomyen nicht günstig. Die alpine Trias bot eine Reihe wichtiger Formen, die allerdings später zum Teil anderen Gattungen zugewiesen wurden. Die Erkenntnis, daß die triadischen, flachschaligen, pelagischen Daonelliden (Halobia Broxn) mit ihrem verwandten Formenkreis nahe Beziehungen zu Posidonomya aufweisen, blieb nicht ohne Rückwirkung auf die Auffassung der Formverhältnisse bei diesen selbst und verschob bei der Charakterisierung des Genus noch mehr den Nachdruck auf die geologisch jüngeren Vertreter. 1 Die gleiche Bezeichnung gab MoBERG auch einer schiefrigen Fazies des Obersilur in Schonen (1895, Silurisk Posidonomyaskiffer, Sveriges Geologiska Undersökning Ser. C., Nr. 156). Palaeontographica. Bd. LXIY. 6* Se Unglücklicherweise kommen Posidonomya Becheri wie Posidonomya Bronni fast ausnahmslos in verdrücktem Zustande vor, so daß die Einzelbeobachtungen, die anders ausfielen, die Auffassung nicht haben verwischen können, daß es sich bei den Posidonomyen um besonders flache Muscheln handele. Daran änderte auch nichts, als Steınmann (1881, N. J. f. Min., I, B.-B. p. 260, Taf. X) Posidonomya Buchi (= alpina) mit einem nicht unbeträchtlichen Wölbungsbetrag abbildete und zeigle, ein wie be- deutendes Maß von Wölbung die sonst ganz flach gewölbte Posidonomya (Aulacomya) Bronni erreichte. (Wegen einer vom Wirbel ausgehenden Furche auf der Hinterseite schuf er das Genus Aulacomya.) In seinen »Beiträgen zu einer morphologischen Einteilung der Bivalven« (1891, Denkschr. d. Kais. Akad. d. Wiss., Wien) hatte Nzumayr eine große Gruppe »Palaeoconchae« als denen -der Heterodonten, Taxodonten usw. gleichartige Ordnung aufgestellt. Er verstand darunter palaeozoische, dünnschalige Muscheln mit zwei schwach ausgeprägten, gleich großen Muskelabdrücken und ganzrandiger Mantellinie, äußerlichem Ligament und zahnlosem Schloß, oder mit ineinandergreifenden Auszahnungen des Schloßrandes, nicht aber mit normalen Schloßzähnen. Obwohl sie gewisse Analogien zu verschiedenen Gruppen aufweisen (Heterodonten, Desmodonten und Anisomyarier), war ihre generische Zuteilung nicht möglich. NeumAyr hielt die Palaeoconchae für nicht reduktiv und für die Vorfahren zum mindesten der Taxodonten und Desmodonten. 3 Im Gegensatz dazu werden sie in neuerer Zeit meistens für reduzierte Formen angesehen, ohne daß ihre restlose Aufteilung in eines der bestehenden Systeme immer befriedigend gelang. Mehr als Anhang gliederte Nrumayr auch die Posidonomyiden und Daonelliden.den Palaeoconchae an, allerdings nicht ganz ohne Einschränkung und Vorbehalt. So meint er (a. a. ©. p. 720), sie »dürften am besten hier ihre Stelle finden«, und noch deutlicher kommt das am Ende seiner Erörterungen über die Palaeoconchae zum Ausdruck (a. a. O. p. 740): »Außerdem wären weitere Untersuchungen über die zu- sammenhängende Entwicklung der Gattung Posidonomya noch sehr wünschenswert. Es wäre also minde- stens verfrüht, wenn man heute schon die Zugehörigkeit der Posidonomyiden und Daonelliden zu den Palaeoconchen bestimmt behaupten wollte. Nur so weit möchte ich gehen, daß ich die letztere Auf- fassung als die wahrscheinlichere unter zwei gleichmäßig unbewiesenen, aber möglichen Vermutungen ansehe. « Immerhin kommt die problematische und fremdartige Natur der Posidonomyiden sehr deutlich darin zum Ausdruck, daß er nicht imstande ist, den sonst meist beschrittenen Weg einzuschlagen und sie zu den Aviculiden zu stellen. Das Entscheidende für seinen Standpunkt dabei waren durchaus die Bezielhtunetsn der ältesten Posidonomyen zu ihren Zeitgenossen, aber da, wo er diese ältesten Vertreter der Posidonomyen suchte, nämlich bei den »konzentrisch gestreiften oder gefalteten Muscheln, die in der Regel als Astarten be- stimmt werden, aber offenbar keine Schloßzähne und keinerlei Verwandtschaft mit den echten Astarten besitzen, sondern zu den Palaeoconchen gehören und hier etwa auf der Grenze zwischen Cardioliden und Praecardien ihre Stelle finden«, konnte er, was die Aviculidennatur anlangt, zu keinem anderen als negativem Resultat kommen. Und so lautet denn sein Urteil auch, daß die silurischen Bosiklomeuen keinerlei neihere Be- ziehungen zu den damaligen Aviculiden zeigen und daß Bindeglieder zwischen ihnen nicht vorhanden sind. NEUMAYR ging von den wenigen sehr -unsicheren Posidonomyen aus, die BARRAnDE aus dem a böhmischen Silur beschrieb. Barranpe hat sich bei Zurechnung dieser kleinen Formen zu dem Genus Posidonomya sehr vorsichtig ausgedrückt, indem er feststellte, daß sie sich den typischen Posidonomyen nur durch das Aussehen ihrer konzentrisch gestreiften Oberfläche näherten und betont, daß sie ihnen gegenüber auffällig gleichseitig sind. Von diesen wenigen Formen, drei silurischen, einer devonischen Alters, ist Posidonomya? primula Barr. (a. a. O. Taf. 183) ein ganz jugendliches, sicher nicht zu dem Genus gehöriges Schälchen. Posi- donomya eugyra BARR. lehnt Nrumayr zum Teil selbst ab (a. a. O. Taf. 178), zum Teil (a. a. O. Taf. 230) zeigt sie den Charakter echter Posidonomyen, auf BarrAnne’s Taf. 277 zeigt sie den Charakter wieder weniger. Sehr sicher ist ihre Natur also auch nicht, ebensowenig wie die von Posidonomya praecox Barr. (a. a. ©. Taf. 277). Sicher zu Posidonomya gehört aus dieser Gruppe höchstens die devonische Posidonomya consanguis Bar. (a. a. O. Taf. 230), die von denselben Fundorten und demselben Horizont stammt wie die überaus variable Posidonomya insidiosa BArr. sp., deren breiten Formen sie sich sehr nähert. Wenn nun NeumAyr aber mit Hilfe dieser wenigen ganz indifferenten und uncharakteristischen Arten eine ganze Reihe von Barranpe’s » Astarte«-Arten in enge Beziehungen zu den Posidonomyen bringen will (vgl. seine Übersicht über diese Formen a. a. ©. p. 739 f. Anm.1), so ist zu beachten, daß weder die Gleichseitigkeit noch der mehr oder minder abgerundete Umriß, noch der Bau des vorspringenden Wirbels, der eben auf eine Stellung zwischen Cardioliden und Praecardiiden deutet, irgendwie mit echten Posidonomyen übereinstimmen. Es handelt sich bei diesem Verfahren, das in den Posidonomyen einen Seitenzweig der Palaeo- conchen sehen läßt, der nur zufällige Parallelformen zu Aviculiden zeitigte, ohne daß aber echte Ver- wandtschaft vorlag, um eine Projizierung der indifferenten Eigenschaften der geologisch jungen Posi- donomyen auf die älteste Zeit ihres Auftretens. Dabei bleibt aber ein sehr wichtiger Unterschied zwischen mesozoischen und jungpalaeozoischen Posidonomyen ganz außer acht; das ist die übereinstimmende Form zwischen Jung und Alt bei diesen und eine überaus große Variabilität in der Jugend bei jenen, deren erwachsene Formen in der äußeren Gestalt auch viel weniger einheitlich sind. Die Charaktere der jugendlichen karbonischen Posidonomyen stimmen oft recht wenig mit der Diagnose überein, die für das Genus Geltung haben sollte und die bei NzumAyr lautet: Schalen sehr flach, gleichklappig, ungleichseitig, rundlich oder schief; Wirbel kaum vorragend; Oberfläche mit breiten konzentrischen Falten. Diese Jugendformen gestatten einen viel genaueren Einblick in die wahre Beschaffenheit der zoologischen Verwandtschaft und zeigen auch, daß das Merkmal der konzentrischen Falten nicht so aus- schließlich betont werden darf, um so mehr, als es sich nicht um eine Außenskulptur der Oberfläche, sondern um ein mechanisches Versteifungsprinzip handelt, wie es theoretisch ganz allgemein bei dünnen Schalen möglich ist. Auf Konvergenz in diesem Sinne beruht auch die Ähnlichkeit mit den Schalen der Phyllopodengattung Estheria, die zu einem längst überwundenen, aber viel besprochenen Irrtum führte, - und die unverdrückten Posidonomyen zuteil gewordene Benennung »Inoceramus«. Die Überschätzung dieses Merkmales mußte zur Annahme eines völligen Intermittierens führen, sobald die allernächsten Verwandten die konzentrische Wellung nicht entwickelten. a Trotz der Ansicht von Neumayr haben die Posidonomyen ihre Stellung bei den Aviculiden, mehr oder minder freilich als Seitenlinie, behaupten können. Das läßt sich nicht nur durch die bedingte Aufnahme erklären, die die Palaeoconchen Nrumayr’s überhaupt fanden, sondern ist auf sehr reale Tat- sachen zurückzuführen. Es ist das Verdienst von Freca (1891: Die dev. Avic. Deutschl.), nachdrücklich betont zu haben, daß die jung- und altpalaeozoischen Posidonomyen nahe Verwandtschaft mit den Aviculiden aufweisen, und er bezeichnete Posidonomya glabra Msır. sp. aus dem Obersilur Böhmens als einen Übergang von Posidonomya und Avzeula. Diese wichtigen Beziehungen, die Frec#, dem weiten Rahmen seiner Aufgaben entsprechend, sehr kurz berührt, harren noch einer zusammenhängenden Darstellung. Noch immer haben die Posidonomyen nicht ganz das Problematische ihrer Stellung verloren. Insbesondere bedarf ihre systematische Stellung innerhalb der Aviculiden, falls sie wirklich zu dieser Gruppe gehören, eingehender Untersuchung. Diese stammesgeschichtlichen Probleme durch die Darstellung der ontogenetischen Entwicklung eines charakteristischen und allgemein bekannten Vertreters ihrer Lösung näher zu bringen, kann nur bei geologisch älteren Formen Aussicht auf Erfolg versprechen. Andererseits muß die Form aber jung genug sein, um den Anschluß an die mesozoischen Posidonomyen zu gestatten. Es muß eine möglichst große Art gewählt werden, deren Häufigkeit erlaubt, die ungünstigen Erhaltungsbedingungen dünner Schalen in palaeozoischen Gesteinen auszuschalten und Schalen aller Lebensalter aus möglichst gleichen Horizonten zu gewinnen, um eine monographische Darstellung der Ontogenie auf breiter und sicherer Basis zu gewährleisten. Es ist darum kein Zufall, daß der größte Vertreter der Gruppe, Posidonomya Becheri Bronx, der zur Gründung des Genus Anlaß gab, der bei nicht zu enger Fassung des Artbegriffes, wie er bei so variablen Charakteren am Platze ist, die Gesamtheit der karbonischen Posidonomyen überhaupt vertritt, der Untersuchung zugrunde gelegt wurde. Auch die devonischen Posidonomyen würden ähnliche systematische Resultate, allerdings etwas unvollständiger, liefern, aber auf die vorhin als erstrebenswert bezeichneten Bedingungen müßte zum großen Teil verzichtet werden. Die Differenzen zwischen den meist recht kleinen Arten finden sich bei Posidonomya Becheri BRonn innerhalb der Variationsbreite ihrer Jugendformen. Nach FrecaH’s eigenem Urteil (a. a. O. p. 69) geben die devonischen Arten wenig Aufschluß über die zoologische Verwandtschaft, das liegt aber hauptsächlich nur an ihrer Unscheinbarkeit.. Der Übergang von den oberdevonischen zu den unterkarbonischen Posidonomyen ist durchaus nicht schroff, sondern durch mannigfache Übergänge zu der größeren jüngeren Form angebahnt. Der vorliegenden ontogenetischen Untersuchung der karbonischen Posidonomyen sind einige Fest- stellungen über die ungenügend bekannten inneren und äußeren Merkmale des Genus vorausgeschickt, die Entwicklung selbst ist bis auf die Embryonalschale zurück verfolgt. Damit wäre der große äußere Fragenkreis, den die vorliegende Arbeit zum Gegenstand hat, nach der Zugehörigkeit der Posidonomyen zu den Aviculiden und ihrer systematischen Stellung innerhalb dieser Gruppe klargelegt. Aber noch ein engerer Fragenkreis soll mit der ontogenetischen Untersuchung verknüpft seine Beantwortung finden, die Bedeutung der Jugendformen für die Systematik der karbonischen Posi- donomyen im speziellen. u Ar Die große Variabilität der Charaktere bei den karbonischen Posidonomyen äußert sich in den immer wieder zum Vorschein kommenden Versuchen, außer der typischen Posidonomya Becheri BRoNN eine Anzahl anderer Arten zu unterscheiden. Diese Versuche endeten häufig damit, daß die Arten wieder einverleibt werden mußten, da die Unterscheidung auf individuell so wechselnden Charakteren beruhte, daß sie praktisch nicht durchführbar war. Andererseits ist das Bild der Jugendformen, die sich der Ungunst der Lebensbedingungen bis zum äußersten anzupassen suchten, so wenig gleichartig, daß sie generisch verkannt und zu Unrecht als selbständige Arten beschrieben werden konnten. Die wichtigsten dieser in der Literatur reichlich vor- handenen Fälle wurden zur Gliederung der Beschreibung der Jugendformen verwendet. Auch zu ganz ungerippten Formen sind enge verwandtschaftliche Beziehungen vorhanden. Es liegt in der Art der Aufgabe, daß die Extreme besonders hervorgehoben werden mußten. Aber überall sind lückenlos in den sroßen Individuenmassen die Übergänge zwischen auf den ersten Blick ganz heterogenen Typen aufzu- finden. Es wurde versucht, die Veränderlichkeit der Gestalt unter den karbonischen Posidonomyen durch unretuschierte Photographien zu veranschaulichen, ein Unternehmen, dem die Beschaffenheit des Materials nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten entgegensetzte. Muten diese Tafeln auf den ersten Blick wie die Darstellung einer ganzen Muschelfauna an, so ist die einheitliche Zusammengehörigkeit doch gesichert. Mit eng gefaßten Artbeeriffen hat man bei den karbonischen Posidonomyen wenig Erfole gehabt, wie das bei einem so selten reichhaltigen Beispiel für die Abhängigkeit der Schalenform von den Lebens- bedinsungen nicht anders zu erwarten ist. Zu dem engeren Kreis von Fragen über die Systematik der karbonischen Posidonomyen gehört auch die nach der Berechtigung der Selbständigkeit des Genus Posidoniella ve Kon., dessen Einziehung Freca für notwendig hielt. Hınp dagegen stellte das Genus als ganz selbständig zu den Mytiliden und erweiterte es um eine ganze Anzahl schwer zu trennender Arten, die zum Teil im deutschen Unterkarbon wiedergefunden wurden, meist aber in Vertretern, die zwischen den Hıno’schen Arten stehen, ohne sich ganz mit einer von ihnen zu decken. Die Versuche, sie mit den britischen Posidoniellen zu identifizieren, (Nesr-Hagen, v. Kıerseusgere-Ostrauer Schichten, meine Arbeit nordwestl. Oberharz) zeigen die unbe- friedigende Charakterisierung der Hınv’schen Arten deutlich. Und nicht viel besser steht es mit den Posidonomyenarten des Unterkarbon, wo sich die gleiche Erscheinung in der Literatur verfolgen läßt. Bedauerlich ist der Mangel an Einheitlichkeit, der bei der Benennung des Zweischalergeschlechtes herrschte und noch immer herrscht. Die Vorgeschichte dazu ist bekannt: 1789 wurde Posidonomya Becheri Bronx zum ersten Male als COhamites von BEcHER erwähnt (Mineral-Beschr. der Oranien-Nassauischen Lande, Marburg, p. 206). 1828 wurde sie von Bronn (Z. f. Min. vol.I, p.262) Posidonia Becheri genannt. Später Bemerkte Bronx, daß ein rezentes Tanggenus diesen Namen bereits führte, so daß er sich genötigt sah, ihn umzu- ändern. (Lethaea geogn. 1835—37, I. Aufl.) Der neue Name Zosidonomya wurde im allgemeinen wider- spruchslos in die Literatur aufgenommen. Erst später wurden Stimmen laut, die diesen Schritt Bronn’s abfällig beurteilten und für unangebracht hielten. Quexsteor (Hdb. Petrf. 1885, p.784) führt das Genus als »Posidonia Bronn, später und unnützer Weise in Posidonomya verändert« auf. Auf diesen Ausspruch stützt sich Freca (a. a. 0. p.69) und macht aufs Nachdrücklichste Front gegen die Bezeichnung »Posidonomya« zu Gunsten von »Posidonia«. Sachlich ist seiner Argumentation AR kaum etwas entgegenzuhalten; weder liegt die Verwechslung mit einem rezenten Tang sehr nahe, noch hat das Geschlecht irgend etwas mit einer Mya zu tun. Sein Vorschlag ist leider doch nicht so allgemein angenommen worden, wie es dem Werte ein- heitlicher Benennung entspricht. Die Namensänderung hat doch zu lange zu Recht bestanden und ist formal ja auch zu rechtfertigen. Namentlich die englische Literatur ist bei Posidonomya stehen geblieben und auch die deutsche ist nicht einheitlich zu Posidonia übergegangen. Die Frage, ob Posidonomya oder Posidonia, ist ja an sich durchaus nicht so bedeutungsvoll, aber das aus logischen Gründen sympathische Ablehnen der Namensänderung hat nach so langer zeitlicher Pause die Zwiespältigkeit eher vermehrt als vermindert, Einheitlichkeit jedenfalls nicht erzielt. In der vorliegenden Arbeit ist die Bezeichnung Posidonomya als formal berechtigte Umänderung anerkannt und angewandt worden. Der große Einfluß der Hrnp’schen Monographie (Brit. Carb. Lam.) mit der umfangreichsten modernen Behandlung der karbonischen Posidonomyen ist zweifellos ein ernstes Hindernis für einheitliche Benennung im Sinne FrecH’s gewesen. A. Allgemeiner Teil. 1. Der Bau des Schlosses der karbonischen Posidonomyen. Die Schloßcharaktere sind für die systematische Einordnung der Posidonomyen von großer Be- deutung, waren bisher aber doch nur unvollständie. bekannt. Wenn wir vorläufig von pe Konıner’s Angaben absehen, gab v. Kozxen (a. a. 0.1899, p.335) zum erstenmal Andeutungen über diesen? wich- tigen Gegenstand. Er beschrieb zum ersten Male, »daß eine Schloßplatte vom Schloßrande aus fast in dessen ganzer Länge und an beiden Seiten spitz auslaufend nach innen ragt«. Wie früh diese Schloß- platte angelegt wird, zeigen deutlich die von mir mitgeteilten Querschnitte embryonaler Stadien (Taf. XXIII, Fig. 2—4,7). v. Koenen fährt dann fort, »daß auf dieser Schloßfläche deutlich mehrere scharfe, dem Schloßrande parallel laufende Streifen zu erkennen sind, so daß es hiernach endlich möglich wird, der Gattung Posidonomya eine bestimmte generische Stellung und zwar bei den Aviculaceen anzuweisen«. Die erste und einzige Abbildung eines Posidonomyenschlosses gab Frech (a. a ©. 1891, Taf. XIV, Fig. 6a), die durchaus unzulänglich ist, da nur ein Bruchteil des weniger bedeutsamen Außenteils zur Abbildung kommt. Er gibt keine eingehende Beschreibung, sondern beschränkt sich auf die Angabe, daß Posi- donomya Becheri eine deutliche Ligamentarea besitzt (p. 69). Es wurden mehr als zwanzig Präparate des Außenabdrucks der Schloßplatte hergestellt, und es ist verhältnismäßig leicht, die beiden rundlichen Leisten, die, von einer scharfen Furche getrennt, zu- sammen eine schlanke, gefällige Spindel bilden, freizulegen. Sie sind die einzigen Schloßelemente, die am Hinter- und Vorderende der Schloßlinie zur Beobachtung gelangen können. Man gewinnt hier wirklich den Eindruck, daß es sich entsprechend der Angabe v. Korxen’s um dem Schloßrande parallel laufende Streifen handelt, was in Wirklichkeit jedoch nicht zutrifft. Solche Teilpräparate, zu denen ja auch Freon’s Abbildung gehört, lassen sich von Stücken aus den Pronoritenplatten vom Borberg und von der Lautentaler Silberhütte ohne große Schwierigkeiten gewinnen. Die breite, sich nach oben schnell ver- jüngende Basis des Wirbels verdeckt aber beinahe ein ganzes Drittel der Schloßplatte, dessen Aufdeckung in diesen Schichten sehr erschwert ist, da in dieser Region, hervorgerufen von dem gewaltsamen Wölbungs- verlust durch Gesteinsdruck, die Schloßplatte in der Regel beträchtlichen Störungen unterliegt. (Vgl.Taf.XX VII, Fig. 7, Taf. XX VIII, Fig. 1a u. 6). Es mußten daher zur Gewinnung dieser wichtigen Präparate Stücke aus den Posidonien-erfüllten Alaunschieferstößen der Riesbergschichten herangezogen werden, wo der Ver- such auf einer großen Gesteinsplatte mehrfach und sehr zufriedenstellend gelang. Die Stücke sind hier zwar noch stärker zusammengedrückt, die Schloßplatte ist aber in der Regel dabei nicht zerbrochen und verworfen und in dem etwas kieseligen Gestein gut erhalten. Taf. XXIII, Fig. 1 stellt in fünffacher Ver- erößerung die Schloßlinie der rechten Klappe einer erwachsenen Posidonomya Becheri Bronx dar. Die Darstellung ergänzte ich mit Hilfe der besten Teilpräparate. Die Gesamtgestalt der Schloßplatte ist nach beiden Seiten schlank, halbspindelförmig, die Enden dieser Spindel sind auf langer Erstreekung so schmal, daß man ihre Linien fast für parallel halten kann. Unter dem Wirbel findet aber eine ziemlich unver- mittelte Verbreiterung statt. Immerhin ist die Schloßspindel so schlank, daß auch diese breiteste Stelle nur 1 mm mißt. Überraschend ist, wie genau die Ligamentarea der Posidonomyen mit denen der Aviculo- pectiniden übereinstimmt. (Vgl. die dreifach vergrößerte Abbildung eines Teiles der Ligamentarea von Lyriopecten orbiculatus Harn (a. a. O. Pl. IV, Fig. 7). Die Area weist gewöhnlich fünf Longitudinalgruben auf, die unter dem Wirbel leicht nach außen aufgewölbt sind und von entsprechend verlaufenden Erhaben- heiten getrennt werden. Da wir den Abdruck beschreiben, verhält sich die Rolle dieser Elemente auf . der wirklichen Schale gerade umgekehrt. Die drei ersten Längsfurchen werden völlig von der Wirbel- basis verdeckt, die vierte macht sich hinter dem Wirbel nur wenig bemerkbar, die fünfte dehnt sich über die volle Erstreckung der schmalen Halbspindel aus. Das Band der Posidonomya Becheri liegt also in mehreren seichten, vom Wirbel nach vorn und hinten divergierenden Furchen. Die einzelnen Furchen- elemente sind zeitlich nacheinander angelegt, das Zurückbleiben ihrer Mitte gegenüber den ventral- wärts herabgezogenen Schenkeln entspricht der Größenzunahme der Schloßplatte während der Zeit ihres Bestehens. Bei dem Bau der Schloßplatte muß man sich vergegenwärtigen, daß ihr breitester Teil unter dem Wirbel den verdickten Saum eines etwa senkrecht auf der Symmetrieebene stehenden Schalenschlusses bildet, während bei den schmalen Seitenausläufern, besonders gilt das für den größeren hinter dem Wirbel, der Schalenrand sanft in die Trennungsebene einbiest. Das macht begreiflich, daß die Schloß- platte unter dem Wirbel ihre größte Festigkeit besitzen muß. Diese Eigentümlichkeiten des Schalen- schlusses am Schloßrand zeigen gut die dorsoventralen Schnitte durch Embryonalschalen Taf. XXIII, Fig. 1—-5 für die Wirbelresion, Fig. 6 für die distalen Schloßteile. Schon bei Gorpruss (Petr. Germ. p. 516) findet sich die Angabe, daß sich im Berliner Museum ein Stück mit gekerbter Schloßlinie vorfinde SANDBERGER nahm dies aber, weil ihm eine eigene An- . schauung fehlte, nicht auf (Nassau, p. 294). Diese Kerben im Schloß hat Quexsteor in seinem Hdb. d. Petrf. 1885 p. 784 bekanntlich als Gegenargument gegen die Zurechnung zu Estheria benutzt. v. KoEnEx ver- mutete, daß pm Konınck diese gestreifte Schloßplatte gesehen hat und schließt dies aus seinen Worten (Anim. foss. du Cale. carb. de Belg. S. 140): »Charniere lineaire, calleuse, sans dents, garnie d’un canal fusiforme, strie et s’etendant jusque sous l’oreillette anterieure«, und gibt dabei dem ungewöhnlichen Ausdruck »canal fusiforme« schuld, daß die Angabe nicht weiter beachtet wurde. Es ist ihm dabei Palaeontographica. Bd. LXIV. 7 ee offenbar entgangen, daß dieser Satz pr Konmer’s in der Besprechung des Genus Posidonomya eine wort- getreue Übersetzung der lateinischen Diagnose des Geschlechts bei Gorpruss ist. (Petr. Germ.)!. Dagegen gibt pe Koxısck bei der Besprechung der Posidonomya vetusta (a. a. O. p. 141) eine kleine quere Rippe an, die ein wenig schief, hinreichend die Gegenwart einer spindelförmigen Rinne andeutet, die das Schloß von Posidonomya charakterisiert. Er hat das Gebilde also nur sehr unvollständig beobachtet. Für unsere spätere Betrachtung können wir hieraus immerhin entnehmen, daß auch die grundlegende Art des später aufgestellten Genus Posidoniella das typische Posidonomyenschloß besitzt. Hıyp hat von seinen zahlreichen Arten dieses Genus, das er in scharfen Gegensatz zu den Posidonomyen gesetzt wissen will, die Schloßlinie nur bei Posidoniella semisulcata beobachten können. (1896, Br. Carb. Lan. Bd. I, p. 92.) Seine Beschreibung” gestattet schwerlich, auf ein von dem Posidonomyenschloß abweichendes Verhalten zu schließen. Auch der früher als Posidonomya hemisphaerica zu den Posidonomyen gerechnete Huwni- crotis hemisphaericus Priv. ist dem Bau des Schlosses nach nicht hinreichend bekannt. Hıno (a. a. ©. Bd. II, p. 44f) äußert über den Bau des Schlosses Vermutungen, die kein stich- haltiges Gegenargument für übereinstimmenden Bau mit Posidonomya Becheri enthalten. Auffälligerweise zeigt gerade eine der völlig mit Zumicrotis hemisphaericus übereinstimmenden dick- und glattschaligen Posidonomyen aus dem Culm des Oberharzes, Taf. XXV, Fig.8a—c, besonders deutlich die charakteristischen Eigenschaften des Schlosses der Posidonomya Becher. Nach pe Konınck soll ja allerdings auch das Ligament wie bei Aviculopecten in einer einfachen, schmalen Grube liegen (1885, p. 202), doch spricht er auch von einem geraden, zum Schloßrand schwach divergierenden Schloßzahn hinter dem WERL Leider fehlt eine Darstellung. Über ein fast ganz auf verschiedenen Altersstufen von Posidonomya aufgestelltes Genus (aneyella macht Gıety die Angabe, daß die Schale, entlang der Schloßlinie offenbar verdickt, doch, soweit beobachtbar war, zahnlos ist. Auffällig ist es, daß Hınp in seiner großen Monographie so gut wie gar- nichts über das Posidonomyenschloß zu sagen weiß. Nur von Posidonomya lamellosa De Koxınck erwähnt er ein Stück, das eine Area zeigt, ohne daß sich Einzelheiten der Schloßplatte beobachten lassen (a. a. O. Bd. II, p. 35). Alle Vertreter der hier genannten Zweischalergattungen besitzen übereinstimmend nach allen Autoren eine gerade Schloßlinie. Es finden sich aber Darstellungen der Posidonomga Becheri in der Literatur, wo der vor dem Wirbel gelegene Teil des Schloßrandes unter einem gewissen Winkel zu dem hinteren Schloßrandteil steht, z. B. Fischer, Man. de Conch., p.985 und die von Frec# (a. a. O. Taf. XIV, Fig. 6) gegebene Abbildung mit dem vorderen Ohr. Dieser Befund ist durchaus nicht selten, ließ sich aber in allen geprüften Fällen auf einen Sprung in der Wirbelmitte, der die Schloßplatte verwirft (krasses Beispiel Taf. XX VII, Fig. 7), zurückführen, der bei der Zusammenpressung der nicht unbeträchtlich gewölbten Schale entsteht. Bezeichnenderweise erscheint dieser Sprung in der Zeichnung bei Frech in Verletzungen der konzentrischen Rippen unter dem Wirbel. Bei gewölbten Stücken ist der vordere obere Winkel so klein, daß er nur bei sehr gut erhaltenen Stücken, dann aber deutlich bei ganz geradem Verlauf des Schloßrandes wahrnehmbar ist. (Taf. XXVI, Fig. 5.) 1 Margo cardinalis linearis callosus, edentulus, canali fusiformi striato, infra umbonem antrorsum extenso. 2 The hinge-line is grooved longitudinally and parallel to the border. The nsenlkie is slishtly a and twisted on itself in front. Ligament probably lodged in the Iongitudinal groove and internal. 2. Der Bau der Schale. Der Schalenbau von Posidonomya Becheri ist seit dem Jahre 1880 bekannt, wo J. Young! den Besitz einer prismatisch zelligen Struktur bei Anthracoptera, Pinna, Pteronites, Posidonomya und Myalina nachwies. Er kam für die Avieuliden und Mytiliden zu dem Schluß, daß die Schalenstruktur von kar- bonischen und rezenten Vertretern dieser Geschlechter völlig übereinstimmt. Das geeignetste Material zur Prüfung des strukturellen Schalenaufbaues lieferte ein 4 cm starkes Kalkbänkchen in den oberen Lautentaler Schichten am Heimbergskopf. Im Dünnschliff erweist sich das Gestein etwa zur Hälfte aus geformter tierischer Substanz und zur anderen Hälfte aus klastischen Komponenten, vornehmlich Quarz und Glimmer in kalkig unreiner Grundmasse zusammengesetzt. Einen regelmäßigen Bestandteil des Gesteins bilden mehr oder weniger unregelmäßige kleine Aggregate von Schwefelkies, die ihrem Umriß nach zum Teil als Steinkerne von Prodissoconchen erkannt werden können. Außer zarten Crinoidengliedern finden sich große Massen von Fragmenten eigentümlich macerierter Posidonomyenschalen, die im hellen Gestein als dunkelhornfarbige Fleckung oder Streifung erscheinen. Es bietet keine Schwierigkeiten, in großer Anzahl Tangentialschnitte in Schliffen parallel zur Schichtung zu erhalten, ebenso auch Vertikal- schnitte im Schliff senkrecht dazu. Tangentialschnitte durch Periostracum und Perlmutterschicht bieten freilich wegen ihrer einheitlichen Beschaffenheit nicht allzuviel Charakteristisches. Um so vollkommener und an Feinheiten hinter rezentem Material kaum zurückstehend sind die Schnitte durch die Prismen- schicht. Der Umriß der Prismen besitzt eine gewisse Unregelmäßigkeit und kleinere Tochterprismen ' schalten sich zwischen die größeren, so daß ein scharfmaschiges, kontrastreiches Netz entsteht. (Vgl. Taf. XXI, Fig.2.) Im Vertikalschnitt zeigt diese äußere, vom Mantelsaum abgelagerte, prismatische Lage häufig eine ganz feinschichtige, die Prismen unter rechtem Winkel schneidende dunkelschwarzblaue Pigmentierung. Oft ist die äußere Hälfte der Prismen ganz dunkel. Diese Zone stellt zugleich den Übergang zum Periostracum dar, dessen Conchyolin schwach S-förmig, gebogene Einlagerungen in der Prismenschicht bilden kann, die schwarz gefärbt sind und deren feine Ausläufer die eben geschilderte Schichtung hervorrufen. Die Oberhaut hat sich zuweilen ganz abgelöst. Das Periostracum ist dunkler gefärbt als die Perlmutterschicht. Die Perlmutterlage ist in den mittleren Schalenteilen das stärkste Gebilde. Hınp betont für das Genus Posidonomya den Besitz eines gut entwickelten Periostracums und sagt über Posidonomya Becheri, daß man ihr diekes Periostracum oft in Form von Runzeln wahrnehmen kann und daß es Veranlassung zu undeutlicher Radialstreifung gibt. Posidonomya corrugata besitzt nach ihm ein dickes, Posidonomya membranacea ein gut entwickeltes Periostracum. Dem kann man hinzu- fügen, daß man bei vorsichtigem Präparieren des Schalenrandes sich häufig davon überzeugen kann, wie die Oberhaut sich über die Schalenränder ausgedehnt hat. Besonders bezeichnend ist dies Verhalten für den steileren Schalenschluß im Aktionsbereich des Byssus, wo die harte Schale zwar etwas zu klaffen scheint, die überragenden Periostracalfalten aber dennoch bis zum völligen Schalenschluß führten. Von Posidoniellen hat Hınn für Posidoniella laevis ein gerunzeltes, für Posidoniella minor ein über die Schalen greifendes Periostracum erwähnt. £ Die Posidonomyen sind in der Regel dünnschalige Muscheln, da die Schalendicke nur 0,1— 0,2 mm beträgt. Über die Dünnschaligkeit äußern sich übereinstimmend von Broxn an die große Mehrzahl der 1 Notes on some Carboniferous Lamellibranchs, their Mode of Occurence and observed Shellstructure. Trans. Geol, Soc, of Glasgow, 1882, vol. 6, p. 223. - ; Ro späteren Autoren. v. Kornen betonte aber (a. a.O.p. 335), daß weniger verdrückte Exemplare »keines- wegs besonders dünne« Schalen besitzen. Diese relative Dickschaligkeit findet sich vor allem bei den fast kreisförmigen Stücken, bei denen ich eine Schalendicke bis 0,4 mm messen konnte. Der festeren Schale entspricht auch eine glattere Oberfläche, da die Versteifung durch konzentrische Wellen bei der größeren Festigkeit nicht erforderlich war. Nach der Schloßplatte zu besitzen auch die dünnschaligsten Stücke eine gewisse Verdickung. Auf die relative Dickschaligkeit gewisser Stücke dürfte sich auch Tornauisr’s Äußerung (1913, Grundz. d. geol. Formationskunde, p. 99) über die Dickschaligkeit von Posi- donomya Becheri beziehen, die auf Widerspruch stieß. (Hürrser, a.a.0.p.495.) Unter den jüngeren und mittelgroßen Stadien sind besonders die Stücke mit Radialrippung außerordentlich dünnschalig. Man hat den Eindruck, als ob bei ihnen das Periostracum eine wichtigere Rolle als die feste Schale spielte, jedenfalls war es so fest, daß es die bei der Zusammenpressung im Gestein notwendigerweise erfolgenden Sprünge häufig nicht zerteilen konnten. Die Schale der Prodissoconche erscheint im Querschnitt homogen, doch läßt sich sehr bald am Saum zweifache Schichtung feststellen. 3. Die Schließmuskeln der karbonischen Posidonomyen. Fischer (Man. de Conch., a. a. O. p. 906) bemerkt, daß die Adduktoreneindrücke bei sehr du schaligen Muscheln nicht sichtbar sind, Verhältnisse, die besonders bei fossilen Muscheln die Klassifikation sehr erschweren. Als Beispiel führt er neben Daonella Posidonomya an. »Interior: — Unknown« lautet die dürftige Angabe Hınv’s in seinen »Br. Carb. Lam.« sowohl für das Genus Posidonomya wie auch bei allen seinen Vertretern. Auch noch in der III. Auflage der Bronn’schen Lethea steht: »Form der Muskel- eindrücke ist durchaus unbekannt.« 1828 hatte Broxn gesagt: »Nirgends ein Muskelabdruck. Tiefe Eindrücke können es überhaupt nicht gewesen sein.« Gorpruss schrieb den Posidonomyen einen »ein- zigen gerundeten Muskelabdruck in der hinteren und unteren Hälfte der Schale« zu. Günstig erhaltene Stücke berechtigen demgegenüber zu deutlicheren Angaben: Posidonomya Becheri besitzt zwei Adduktoren, von denen der vordere sehr klein komma- bis punktförmig, aber scharf herausgewölbt auf dem Stein- kern erscheint. Wegen dieser Eigenschaft ist er noch leichter zu präparieren und zu beobachten, als der viel seichtere, nur durch ganz geringes Flacherwerden der konzentrischen Schalenrippunge in seltenen Fällen gerade noch wahrnehmbare große hintere Schließmuskel. Zum Studium des vorderen Adduktors sind große, flachgedrückte Stücke allerdings ungeeignet. Bei unverdrückten, mitteleroßen Exemplaren mit kräftigem, abgeschnürtem vorderem Ohr tritt er zuweilen so deutlich hervor, daß er ohne Nachhilfe photographisch in natürlicher Größe abgebildet werden kann. (Taf. XXIV, Fig.30.) Seine Lage ist kleinen Schwankungen unterworfen, wie denn überhaupt seine ganz verschieden starke Beanspruchung und Wirksamkeit bei den einzelnen Individuen einer der allerwichtigsten Faktoren für die überaus starke Variabilität der jugendlichen Posidonomyen darstellen dürfte. Bei den erwachsenen dagegen ist er wohl stets funktionell von geringerer Bedeutung, da er sich dem übrigen Wachstum entsprechend nicht mit entwickelt. Das kleine, rundliche Wärzchen, das er auf den Steinkernen hinterließ, liegt mehr oder weniger dicht neben dem Wirbel. Seine Selbständigkeit ist also um so größer, je schärfer das vordere Ohr vom Schalenkörper abgeschnürt ist. Die vordere Einschnürung kann ja nun sehr tief und linien- haft oder seicht sein oder gar ganz fehlen. Die Schale der vorderen Extremität hat bei Vorhandensein eines Ohres oft eine, wenn auch schmale, Dorsalfläche und biegt in runder Kante, kaum tiefer als die Schloßlinie selbst gelegen, in die Lateralwand des Ohres ein. Der vordere Adduktor ist der Kulmination dieser Umbiegungslinie aufgesetzt und liegt so hart am Wirbel, daß bei mangelnder Abschnürung sein Lumen mit dem Wirbel verschmilzt und dadurch seine Begrenzung verschleiert wird. Bei scharfer, tiefer Einschnürung dagegen, die weit nach oben reichen muß, wird er als scharf herausragendes Gebilde ab- getrennt, wobei gleichzeitig die dann kaum größere Wirbelspitze kleiner als sonst erscheint. Bei ober- flächlicher Betrachtung eines derartigen Steinkerns (Taf. XXIII, Fig. 16; Taf.XX VI, Fig.7) hat man dann den Eindruck, als sei der Wirbel durch eine Furche geteilt. Während die Begrenzung des Muskelabdrucks nach oben sehr scharf ist, setzt er sich nach der Einschnürung zu in eine mehr oder weniger aus- geprägte Leiste fort, die konkordant mit den nach hinten und unten gerichteten Anwachsstreifen der Einschnürung zustrebt. Der ganze Muskelabdruck hat ein kommaförmiges Aussehen. Mehrere Leisten auf dem Ohr (Taf. XXVI, Fig. 9—10) entstehen durch Verlagerung des Muskels beim Weiterwachsen, eine Erscheinung, die deutlich nur bei linken Klappen beobachtet wurde. Zuweilen kommt es auch vor, daß außer der nach unten gerichteten Leiste auch noch eine Verdiekung nach dem Wirbel zu gerichtet ist. (Taf. XXIII, Fig.18.) Der Steinkern des vorderen Ohres trägt dann eine herzförmige Erhöhung, wie Taf. XXIIT, Fig.18. Ausnehmend kräftig ist das Lumen des vorderen Adduktors in der linken Klappe der glatten, diekschaligen Posidonomyen vom Charakter des Humicrotis hemisphaerieus. Das tief unter dem Wirbel eingeschnittene Ohr ist in ähnlicher Form, wie eben beschrieben, bauchig aufgetrieben und besitzt ein kräftiges Relief. (Taf. XXV, Fig. Sa). Taf. XXXII, Fig.17 zeigt den vorderen Schließmuskel etwas weiter vom Wirbel entfernt, näher dem Rande, von kommaförmiger Gestalt, bei einer flachen rechten Klappe vom Habitus der Posidoniella elongata Pur. (Tab. III, Fig. 30.) Die Feststellung des hinteren Schließmuskelabdrucks bereitet große Schwierigkeiten. Obwohl das gesamte Material einer dahin zielenden Untersuchung unterzogen wurde, gelang es nur etwa zwölfmal, meist bei dickschaligen Individuen, Andeutungen des Muskels zu erkennen. Er ist länglıch oval gestaltet, viel größer als der vordere Muskelabdruck und ist in einiger Entfernung vom Hinterrande, dem sein größter Durchmesser parallel ist, etwa in der Mitte der Schalenhöhe auf dem hinteren Flügel der Schale gelegen. Seine Begrenzung nach oben ist etwas ausgezogen. Er ist so seicht, daß die Schale an dieser Stelle kaum vertieft gewesen sein kann. Seine Lage und Größe stimmt am besten mit Hınn’s Abbildung von Posidoniella pyriformis überein (a. a. O. Bd. I, pl.V, Fig.21). Für das Genus Posidoniella gibt derselbe Autor an, daß die vordere Adduktornarbe klein, einfach, grübchenartig und endständig ist, ein Verhalten, das er bei Posidoniella elongata fand und abbildete (a. a.0.Bd.I, Fig. 18a), bei Posidoniella Kirkmani aber beschreibt er ihn als klein, punktförmig und nahe dem Scheitel gelegen. Diese Anordnung der Schließmuskeln bietet keine Handhabe zur Trennung der Posidonomyen von den Posidoniellen. Von den Rhombopteria-artigen Aviculiden Barrınpe’s zeigt Avicula (Posidonomya) patrieia sehr ähnliche Lage des vorderen Adduktors (a.a. ©. pl. 227, V, Fig.1, 2, 3), nämlich dicht an der Furche zwischen vorderem Flügel und Wirbelkörper. 4. Die Anheftung der karbonischen Posidonomyen. (Fuß und Byssus.) »Sinus marginalis pro bysso nullus« heißt es in der Bronx’schen Originaldiagnose des Genus Posidonomya (1828) und es muß zugegeben werden, daß bei den erwachsenen Posidonomyen und einer ee gewissermaßen »normalen« Reihe der jugendlichen eine mechanische Beeinflussung des Vorderrandes durch den Aktionsbereich eines Byssus nicht oder doch nur kaum wahrnehmbar zu einer konkaven Aus- sparung führte. Ebenso groß oder wohl noch beträchtlicher ist die formenreiche Fülle junger, Jugend- licher und mittelgroßer Individuen, wo von ganz seichten Anfängen an bis zum ausgesprochenen kräftig einspringenden Sinus im Vorderrand alle Übergänge vorhanden sind. Dieses Fehlen, oder das nur in- differente Vorhandensein einer Vorderrandsbucht berechtigt an sich keineswegs, auf das Nichtvorhanden- sein eines Byssus zu schließen. Darüber haben die ontogenetischen Untersuchungen JAckson’s wertvolle Gesichtspunkte geliefert. Er zeigte (a. a. O. p.328), daß das Stadium, bei dem eine besondere Bucht zum Ausstoßen des Byssus und des Fußes vorhanden ist, in besonderer Beziehung der Lage der Körperachse zur Bewegungsachse der Schale steht. Demgemäß findet sich bei Byssus-führenden Zweischalern, deren Anterior-Posterior-Achse mehr parallel der Schloßlinie verläuft, im allgemeinen nur eine schwache oder gar keine Byssusbucht. (Mytilus, Modiola, Pinna, Arca.) Zweischaler dagegen, die sich mit einem Byssus anheften und bei denen das Vorderende dicht unter der Schloßlinie liegt, besitzen stets einen Ausschnitt. Würde die Bucht fehlen, müßten die Klappen viel zu weit geöffnet werden, um den Austritt des Fußes zu gestatten. Ist das vordere Körperende dagegen weiter von der Schloßlinie entfernt, führt auch eine permanente Byssusanheftung schwerlich zu beträchtlichem Ausschnitt, weil in dieser Lage der Fuß auch bei germgem Klaffen seine volle Aktionsfreiheit besitzt. Solche Arten pflegen mit. senkrecht erhobenen Schalen auf dem Ventralrand zu kriechen, während die erstere Gruppe sich auf einer Seite liegend bewegt, Verhältnisse, die wir bei der Frage der Gleich- oder Ungleichklappigkeit nochmals berühren müssen. Jackson’s Forschungen führten zu dem wichtigen Resultat, daß ein Byssusausschnitt weniger durch das Vorhandensein eines Byssus, als durch die Betätigung des Fußes mit gewaltsamer Rückwirkung- auf die Hartgebilde ins Leben gerufen wird. Das geht sogar so weit, daß man aus dem Vorhandensein eines Ausschnittes noch nicht notwendigerweise auf das Vorhandensein eines Byssus schließen darf (Jackson a. a. 0. p.344). Die ontogenetische Untersuchung der karbonischen Posidonomyen ergab, daß in früher Jugend Ungleichklappigkeit deutlich vorhanden ist, und zwar ist, entsprechend dem allgemeinen Verhalten der Aviculiden, die rechte Klappe flach mit seichter Byssusbucht, die linke dagegen hoch gewölbt mit steil stehender, dem Sinus opponierter Abschnürungslinie einer vorderen, rundlich erhabenen Extremität. Nur bei der, den Formverhältnissen nach peetenähnlichen, gewöhnlich auch glattschaligen Formenreihe bleibt diese Ungleichklappigkeit längere Zeit deutlich bestehen. (Taf. XXV, Fig. Sa, b.) Für die große Mehrzahl der erwachsenen Klappen müssen wir dagegen feststellen, daß sehr bald die Ungleichklappigkeit verschwindet, daß die Schalen sich mehr oder minder schnell senkrecht (perpendikelartig) zur Unterlage orientieren. Wir müssen also schließen, daß am Ende des freischwim- menden Veligerstadiums — die Embryonalschale des Zeitraums besitzt nicht die geringste Andeutung einer Bucht — sich die junge Muschel an ein Substrat anlegte, dem sie stets die rechte Klappe zukehrte. Dies geschah mit Hilfe einer Befestigung durch einen Byssus. Daß .es: ein solcher war, dafür führen wir den Beweis an anderer Stelle. (Vgl. S. 58.) } - : Betrachten wir nun eine rechte Klappe aus dieser frühesten Anheftungsperiode (Taf. XXIII, Fig. 11), so können wir aus der Schalenform entnehmen, daß diese Ankittung ventral, also senkrecht unter dem Wirbel, erfolgte. Die linke Klappe wurde nur insofern beeinflußt, als die Linie steilster Schalenböschung gerade der Anheftungsstelle opponiert ist. Bei Besprechung der Lage der Körperachsen ist näher aus- einandergesetzt, auf welche Weise die hinter und vor der Anheftungsstelle ge- 2. lesenen, ursprünglich wenig ungleichen Körperteile ihre Dimensionen rasch der- art ändern, daß der vordere Kopfteil in der Rolle eines vorderen Ohres von dem hinteren, schnell anwachsenden Schalenkörper gewaltig überflügelt wird. Daher geht ja auch die vordere Einschnürung, die eine Art Hals zwischen Kopf und | Körper der Muschel genannt werden kann, zwar unter der Wirbelmitte nach ab- | wärts, endet aber trotzdem nach sehr kurzem Verlauf in verhältnismäßig hoher | Lage am nach hinten und unten fliehenden Vorderrand, ein Vorgang, der in | innigster Wechselwirkung zu der schnell zunehmenden Verlagerung der Körper- achsen beim Wachstum steht. Aus der Embryologie rezenter Zweischaler, besonders durch Jackson’s Forschungen, wissen wir, daß in ganz frühem Lebensalter Mund und After am Ventralrand gelagert sind. Der vordere Muskel entwickelt sich sehr früh auf der Rückenseite des Nahrungskanals, eine Stellung, die er bei den Dimyariern \ zeitlebens behält. Der hintere Muskel entsteht dagegen später und zwar erst we dann, nachdem der After seine ursprünglich ventrale Lage aufgegeben und sich ee dorsal verlagert hat. Der hintere Adduktor liegt auf diese Weise stets ventral- en Jusendfonn wärts unter dem Nahrunsskanal. Bei den Dimyariern läuft die Körperachse der mitu.ohne Schale. Schließ- Schloßlinie parallel und beide Adduktoren behalten die geschilderte Lage zeit- muskeln angedeutet. lebens. Bei Heteromyariern dagegen (z. B. Mytilus, Modiola, Perna und Avicula) findet sich ein ununterbrochener Übergang der Lage der Körperachsen von Verhältnissen, wie sie die typischen Zweimuskler zeigen, bis zu denen von einmuskeligen Arten. Posidonomya ist ein Heteromyarier mit inkonstanter Körperachse. Die Theorie der Zurückverlegung der Körperachse hat Jacksow mit großem Erfolg zur Erklärung der Entstehung von Monomyariern aus Dimyariern angewendet!. 5. Die Lage der Körperachsen bei Posidonomya. Die innige Wechselwirkung zwischen der Rückbildung des vorderen Adduktors und dem Größer- werden des hinteren Adduktors mit einer Umlagerung der Körperachse mußte aus dem Grunde aus- führlicher der Betrachtung einbezogen werden, weil aufs mannigfaltigste abgestufte Differenzen in der Aktionsfähigkeit des vorderen Schließmuskels, weil ein auf die feinsten äußeren Einflüsse empfindlich reagierender Schalenbau eine große Inkonstanz der Körperachse bei Posidonomya Becheri anzeigt. Und zwar handelt es sich keineswegs nur um eine gesetzmäßig von der Jugend bis zum Alter fortschreitende 1 A.a O.p 310. Bei weit voneinander getrennten Zweischalergattungen findet sich, daß das Umlegen der Achsen begleitet ist von Reduktion und schließlichem Verlust des vorderen Adduktors, wenn er sich in eine Stellung nahe der Schloßfläche begibt, wo seine mechanische Wirkung beim Schließen der Schalen, wenn überhaupt vorhanden, nur schwach ist. Gleichzeitig nimmt der einzelne hintere Muskel an Größe zu und begibt sich in subzentrale Base wo ee Wirkung am meisten zur Geltung kommt. Die Verlagerung. der Achsen bei Zweischalern im Verhältnis der Achse zur Schalenbewegung zeigt sich daher als eng verknüpft mit der Reduktion und dem schließlichen Verlust des vorderen Adduktors, zusammen mit der Zunahme und dem ausschließlichen Beibehalten des hinteren. — 56 — Umlegung der Körperachse, wie sie bei Heteromyariern gemeinhin beobachtet werden kann, sondern um die wichtigste Ursache der großen Variationsbreite der uns beschäftigenden Jugendformen, nämlich um verschieden steile Neigung der Körperachse zur Schloßlinie bei Individuen gleichen Alters. Als Begründung hierfür sei vorläufig nur darauf hingewiesen, daß es Schalen darunter gibt, die in senkrechter Stellung fest an ein Substrat gepreßt, dessen Einflüssen ihre Form verdanken (Beweis für das Vorhandensein eines Byssus), denen als Extrem freirandig gewachsene Individuen gegenüber- stehen, deren Form von der Anheftung nicht beeinflußt wurde. Die erstere Erscheinung ist in der Schieferfacies gewöhnlich auf Jugendformen beschränkt, im Kohlenkalk dagegen, mit seiner für die An- heftung günstigeren Facies, konnte er sich die ganze Lebenszeit hindurch erhalten. Der Einfluß der Anheftung der ganzen Vorderfront des Tieres an ein festes Substrat gerät gegenüber den frei über dem Schlamm wachsenden, den Byssus nur zu einfacher Anheftung ohne Anpressung benutzenden Individuen in Widerspruch mit der Tendenz zur Verlegung der Körperachsen, dessen formgestaltender Effekt die in Frage kommenden Tiere der Form nach ganz den Mytiliden nähert. Bei diesen zeichnet sich aber im Gegensatz zu den mytiloiden Nebenformen der Posidonomyen das Achsenverhältnis von der Jugend bis zum Alter durch Gesetzmäßiskeit aus, wie es bei der Einheitlichkeit der Lebensweise nicht anders zu erwarten ist. Außer den Posidonomyen zeigen aber auch andere palaeozoische Aviculidenstämme An- näherungen an Mytiliden fast bis zur Untrennbarkeit. Als Beispiel führen wir nur Harr’s Gruppe »Mytiloidae« des Genus Leptodesma an mit Leptodesma acutirostrum (a. a. O.pl. XCI, fig. 21) und Leptodesma mytiliforme (pl. XXV, fig. 7, 11, XCI, fig. 22—25). Auch L. Orodes Haru aus der Gruppe der Umbonata (pl. XXV, fig. 6, 9 (102), XC, fig. 34) gehört hierher. Besonders auffällig ist, wie bei diesen Formen, gegenüber ihren nächsten Verwandten, eine Ver- längerung des hinteren Flügels in eine langgezogene Extremität gänzlich unterblieben ist und der Sinus für den Byssus bei gerundetem Vorderrand undeutlich wird. Eine Herkunft von geschweiften Formen scheint nicht notwendig, die Unterschiede dürften vielmehr von indifferenter Stufe aus lediglich der Lebensweise zuzuschreiben sein. Geschweifte Aviculiden mit langausgezogenen Flügeln liegen mit der Fläche der rechten Klappe parallel zum Substrat und entwickeln einen freien Vorderrand; der form- gestaltende Einfluß der Unterlage ist Ungleichklappigkeit. Stellt das Tier dagegen seine Klappen senkrecht zu einer festen Unterlage, so kann ein stark beeinflußter Vorderrand entstehen, da der wachsende Mantelsaum vorn unter der die Schalenelastizität dauernd einseitig beanspruchenden Anpressung mit Hilfe des Byssus steht. Perpendikelartige Stellung der Schalen zur Unterlage, ob frei oder angeschmiegt, erstrebt aber Gleichklappigkeit. Die zum Vergleich herangezogenen Leptodesma-Arten zeigen aber auch, daß die eben geschilderte Lebensweise der Entwicklung eines vorderen Ohres sehr ungünstig ist. Die Abgrenzung der Mytiliden gegen ihre Verwandten, die in späteren Formationen recht scharf ist, wird immer fließender, je ältere Formen man berücksichtigt. Wie wenig im Palaeozoikum eine Dreiteilung in Aviculiden, Pectiniden und Mytiliden natürlich erscheint, setzte Freon (a. a. ©. p. 177) auseinander. Immer wieder wurden die von Mytiliden-artiger Lebensweise beeinflußten Schalen als Genus Posidoniella von den eigentlichen Posidonomyen abgetrennt, und, obwohl Frech 1891 für die Einziehung des Genus Posidoniella plädierte (a. a. ©. p. 68), rechnet es sich Hıno 1896 als besonderes Verdienst an, das Genus Posidoniella, das ps Koninck, sein Urheber, noch bei der Familie der Avieuliden belassen hatte, ganz aus dem Verbande mit Posidonomya gelöst und den Mytiliden einverleibt zu haben. Seine Gründe dafür sind folgende: 1. »Die Gesamtgestalt ist mehr mytiloid als avieulid.« Dieser Unterschied läßt sich auf individuelle Differenzen der Lebensweise zurückführen und findet sich mehr oder weniger deutlich, auch bis zum Extrem gesteigert, unter den Jugendformen der Posidonomya Becheri. (Vgl. Taf. XXII, Fig. 13.) 2. »Die Schale erscheint gleichklappig.« Das wird auch allgemein von den Posidonomyen an- genommen, und es bedurfte mühsamer Untersuchungen, um nachzuweisen, daß in früher Jugend Differenzen zwischen rechter und linker Klappe vorhanden sind, wobei die linke Klappe ganz Modiola-artige Züge aufweist. 3. »Der hintere Adduktor der Muschel erscheint näher dem Hinterrande als bei Avicula.« Auch Posidonomya besitzt nicht mehr den zentral gelegenen Adduktor wie viele geschweifte Aviculiden, denen die längere Schloßlinie eine viel konstantere Form gewährleistet. 4. »Hier fehlen die Ohren, und die Schloßlinie ist nicht verlängert, sondern kürzer als die übrigen Durchmesser der Schale.« Bei allen Posidonomyen stellt aber die Schloßlinie den kürzesten Schalendurchmesser dar. Und Posidoniella vetusta besitzt ein ganz reduziertes vorderes Ohr, genau so, wie Modiola. Statt dessen zieht es Hınn bei der Beschreibung vor, zu sagen, »daß die Schloßlinie ..., indem sie vorn in einem schwachen Vorsprung vorragt, vor und unter den Wirbeln den falschen An- schein erweckt, als sei bei großen Exemplaren ein kleines Ohr vorhanden.«< Den »small lobule formed by the eversion of the anterior superior angle of the valve« kann man doch wohl ein vorderes Ohr nennen. Man darf nicht vergessen, daß Hınp in seiner Synonymik der Posidoniella vetusta Sow. (a. a. O. Bd. I, p. 84) sich mit der Zurechnung einer ganzen Reihe von Individuen einverstanden erklärt, die sich von dem Formenextrem, das er beschreibt und abbildet (a. a. O. Bd. I, Taf. VII, Fig. 2, 2a), beträchtlich entfernen. Ich meine vor allen Dingen ps Konmer’s Abbildung der Posidoniella vetusta (1885), pl. XXXI, Fig. 25 oder Fig.1, wo die Schloßlinie immerhin so weit über den Wirbel verlängert ist, daß ein herab- gedrückter, vorderer oberer Winkel, d. h. ein vorderes Ohr, sichtbar ist. Was für diese Figur gilt, findet sich auch bei Fig. 23 derselben Tafel. Einen eingezogenen, den Wirbel unterschneidenden, mehr ab- gesetzten Vorderlappen, wie bei pr Konısck (pl. 31, fig. 8-9), zeigen häufig die Jugendformen von Posidonomya Becheri, die mehr Pecten-ähnlichen Habitus besitzen. Die Analogien zwischen jugendlichen Posidonomyen und Posidoniellen finden ihre ausführliche Würdigung im speziellen Teil dieser Arbeit. Hier sei nur noch angefüst, daß der wichtige Unterschied zwischen Posidonomya Becheri und Posidoniella vetusta nur darin besteht, daß für die Kohlenkalkform auch die größere Zahl der erwachsenen Individuen die vom Anschmiegen des Tieres an ein festes Substrat hervorgerufene Steilheit und Einziehung des vor dem Wirbel gelegenen Feldes zeigt, die man bei der Form der Schieferfacies meıst nur bei einem nicht vorherrschenden Teil der unausgewachsenen Individuen beobachten kann. Dafür gibt es auch Exemplare der Posidoniella vetusta, bei denen die spezifischen Artunterschiede gegenüber Posidonomya Becheri völlig versagen. Von Interesse ıst es auch, die Umrisse der Caneyella Vaughani Gety (Caney Shale, Bull. 377, PIL.VI, Fig. 7, 8, 9), deren Identität mit Posidonomya Becheri bewiesen werden kann, zu vergleichen mit denen von Posidoniella vetusta (de Konınck, pl. 31, Fig. 25). 5. »Die Mantellinie ist linienhaft und nicht punktiert.«c Diejenige von Posidonomya Becheri ist nicht bekannt. Ob die palaeozoischen Aviculiden alle durch punktierte Mantellinien ausgezeichnet waren, Palaeontographiea. Bd. LXIV. 8 erscheint zweifelhaft. Der negative Befund kann nur die Deutung zulassen, daß die Mantellinie linien- haft und sehr einfach gebaut war. 6. »Es sind keine Anzeichen für Schloßgruben und -grübchen vorhanden.«e Posidonomya Becheri besitzt eine gestreifte Ligamentarea ohne Gruben. 7. Die Wölbungseigentümlichkeiten, die Hıyp schließlich zur Zurechnung zu den Mytiliden be- stimmten, stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem, was über das vordere Ohr gesagt ist. Die Untersuchung der Jugendformen von Posidonomya Becheri läßt die Abtrennung eines Genus Posidoniella, die Hrnp auf Grund außerordentlich gut ausgewählten Materials fest zu begründen suchte, unnatürlich erscheinen. Hınp vermutet, daß alle Vertreter des Genus Posidoniella Byssusträger waren. Mit Sicherheit kann er es für Posidoniella laevis behaupten, die er gesellig um fossiles Holz gruppiert fand. Die Byssusmündung habe dann hoch oben unter den Wirbeln in der tiefsten Aushöhlung der vorderen Fläche gelegen. Von Posidonomya Becheri sagt er dagegen »and there is no evidence whether or no there was a byssus«. Andere Autoren nahmen aber einen Byssus an; Koken in seiner »Vorwelt« sprach diesen Gedanken am deutlichsten aus. Eine Byssusspalte ist nun bei sehr vielen Jugendformen kräftig entwickelt und leichter zu be- obachten als bei erwachsenen. Je größer der vordere Lobus ist und je schärfer er durch eine Ein- schnürung vom eigentlichen Schalenkörper abgetrennt ist, um so kräftiger ist auch die Byssusspalte entwickelt, die dann die Hälfte der Schalenhöhe einnehmen kann. Für die Entwicklung einer Byssus- spalte ist es auch wieder von Bedeutung, ob dem Bestreben der Umlegung der Körperachse das An- schmiegen an eine feste Unterlage Widerstand entgegensetzt oder nicht. In ersterem Falle verlieh bei vorhandenem Klaffen die Unterlage Schutz. Die Beschaffenheit der Byssusmündung ist der Unbeständig- keit der Stellung der Körperachsen verschiedener Individuen entsprechend bei proximaler Lage eine kurze aber tiefere Einbuchtung, bei geringerer Neigung der Achse vom Mund zum After zur Schloß- linie dagegen eine distale Spalte, die viel flacher verläuft und an die sich der Fuß scheibenförmig an- legen konnte. Die Fäden des Byssus haben sich jeweils nach dem ventralen Ende dieser Spalte zu vereinigt, da, wo die Schale in der Einschnürung die steilste Böschung der Symmetrieebene gegenüber besitzt. Das kann man von rezenten Tieren gleichen Schalenbaues mit analogen Verhältnissen entnehmen. Betrachtet man die Klappe eines rezenten Mytiliden (z. B. Modolia barbata) von der Innenseite aus, so liegt über dem Punkt stärkster Einbuchtung, den die vom Wirbel herabziehende vordere Ein- schnürung hervorruft, ein leicht geschwungener Schalenrandteil, dessen Rand sich nach vorn zu rundlich umbiegt, so daß die beiden Schalen unter viel spitzerem Winkel zur Ebene des Schalenschlusses stehen als an der steilsten Stelle unterhalb. Dieser nach außen geschwungene Rand, über den der Finger leicht nach außen gleitet, entspricht dem Aktionsbereich des Fußes. Da, wo der Byssus über den Schalenrand ging, stößt der darübergleitende Finger wie auf eine Schneide. Dieselben Eigenschaften zeigt der Vorderrand der hier in Frage kommenden Jugendformen. (Vgl. Taf. XXIV, Fig. 7.) In der sehr deutlichen Ausbildung einer Byssusspalte .bei Jugendformen karbonischer Posidonomyen, von der die Diagnosen nichts berichten, ist auch der Hauptanlaß dafür zu erblicken, daß Girrty bei der Beschreibung der Fauna des Caney-Schiefers ein ganz neues Zweischalergenus Caneyella aufstellte'. ! Das europäische Gegenstück zu GirTy’s Vorgehen, der die karbonischen Posidonomyen mit Klaffraum zum Genus Caneyella erhebt, ist der Vorschlag von RZEHAR (1910, Brünner Clymenienkalk), die vorkarbonischen Posidonomyen mit kräftig Vier seiner Caneyella-Arten snd von aufeinanderfolgenden Jugendstadien der altweltlichen karbonischen Posidonomyen nicht zu trennen. Nur Caneyella Richardsoni Girty gehört nicht hierher (vielleicht zu Actinopteria). Caneyella wapa- nuckensis, C. nasuta, O. percostata, O.Vaughani dagegen sind vorzügliche Beispiele für die große Variabilität der Posidonomya Becheri, als Arten aber einzuziehen, eine Maßnahme, deren Begründung dem speziellen Teil der Arbeit überlassen bleiben muß. Der allgemeine Habitus des Genus soll Aricula-artig sein (Girry, a. a.0.p. 32), beide Klappen offenbar in Gestalt und Skulptur übereinstimmend. Die Achse liegt schief, indessen bei den einen Arten schiefer als bei anderen. Weiter besteht große Variabilität der Verhältnisse zwischen Länge und Breite. Die Wirbel liegen ausgesprochen vorn, aber niemals ganz am Ende. Der hintere Teil ist flügelförmig, “aber das Schloß nicht ausgedehnt. Der Teil vor den Wirbeln, schmal bandförmig oder ausgedehnter und nasenförmig, aber immer so gewölbt und ausgerandet, um zwischen den Schalen eine große und sehr deutliche Byssusöffnung zu bilden. Die Schale ist dünn und zer- brechlich, der Schloßlinie entlang offenbar etwas verdickt. Die Schloßlinie ist zahnlos. In allen Punkten stimmt Giety’s Beschreibung mit dem überein, was sich über Posidonomya Becheri auf Grund ontogenetischer Untersuchungen sagen läßt. Auch, was er weiterhin über die Eigenschaften und die große Mannig- faltigkeit der Skulptur sagt, ist bezeichnend für die Art, wie denn auch die Besprechung der Caneyella- Arten, wenn auch ungewollt, .bei weitem das Ausführlichste und Genaueste ist, was bisher über Jugend- formen der karbonischen Posidonomyen gesagt wurde. Die breite Byssusöffnung allein bestimmte Girry, O. wapanuckensis nicht dem Genus Tante zuzurechnen. Die fast endständige, statt subzentrale Lage der Wirbel wiesen ihn viel eindrücklicher beim Versuch, die Caney-Muscheln unterzubringen, auf Posidoniella als auf Posidonomya. Gerade mit Hilfe dieser Eigenschaft soll ja die Trennung dieser beiden Geschlechter durchgeführt werden. Bei den lückenlosen Übergängen in dieser Hinsicht zieht auch Gırry vor, Individuen mit verschiedener Ent- wicklung der Schloßlinie vor dem Wirbel nicht zu trennen, sondern in engster Verwandtschaft zu be- lassen. Gikry’s Neuschöpfung ist durchaus begreiflich und insofern gerechtfertigt, als die zahlreichen Beschreibungen der europäischen Posidonomya Becheri Jugendformen und Variabilität nicht in dem Maße würdigen, daß ihm eine befriedigende Identifizierung seiner vielgestaltigen Caney-Zweischaler möglich war. 6. Über Rhombopteria mira Jackson. Jackson hatte bei der Untersuchung von Jugendstadien der Aviculiden in weitestem Sinne ge- funden, daß die Form der jungen Schale, die er z.B. von Perna beschreibt, gewissen Aviculiden sehr einfachen Baues und hohen Alters entspricht. Der Jugendzustand zahlreicher, in späterem Alter weit differenzierter Formen, soll also im Silur mit allen seinen charakteristischen Merkmalen durch erwachsene klaffenden Schalen von den „nicht kKlaffenden“ kulmischen (Posidonomya Becheri BRonn) abzutrennen als neue Gattung „Gürichia“. Es würde zu schwerer Verwirrung führen, auf Grund dieses bei den devonischen wie bei den karbonischen Posidonomyen gleichmäßig unbeständigen Merkmales systematisch zu trennen, was eng zusammengehört. Die manchmal überaus kräftig klaffenden Jugendformen von Posidonomya Becheri würden dann eine andere generische Bezeichnung führen müssen als die erwachsenen Schalen. Diese Angelegenheit bedarf aber nicht mehr ausführlicher Besprechung, nachdem sich GürıcH selbst bereits energisch gegen diese Trennung ausgesprochen hat. (Vgl. PAECKELNAnN, 1913, das Oberdevon des Bergischen Landes, S. 248.) EN) Individuen vertreten sein, die zeitlebens auf dieser Stufe verharrten. Um diesen einfachen Vertretern von Avicula, bei denen die kurze Schloßlinie ohne Verlängerung in eine hintere Extremität und der damit in Übereinstimmung stehende gerade, die Schalenform stumpf abstutzende Hinterrand nicht reduktiv, sondern primär zu sein scheint, ihrer wichtigen Rolle in der Stammgeschichte der Aviculiden entsprechend, hervorzuheben, hielt es Jackson für notwendig, einen besonderen generischen Namen für die Gruppe einzuführen. Keines der bestehenden Genera war ausreichend, diese Zweischaler zu umfassen. Es hat den Anschein, als ließe sich die Diagnose für das neue Genus auf den ganzen Formen- bereich karbonischer Posidonomyen anwenden. Deshalb muß es hier besprochen werden und man darf dabei nicht außer acht lassen, daß die Form, wie das Genus in den Lehrbüchern Aufnahme fand, mit größerer Bestimmtheit Eigenschaften vermuten läßt, als Jackson selbst das wahrscheinlich machen konnte. Es sollen zwei Muskeln und hintere Leistenzähne vorhanden sein, so daß auf dem Schloßrand undeut- liche Zahnleisten stehen, deren hintere + horizontal verlängert sind. Jackson (a. a. O. p. 380) sagt dagegen nur: »Zwei Schließmuskeln und Lateralzähne sind bei nahe verwandten Formen vorhanden und wahrscheinlich charakteristisch für das Genus. Doch diese Züge sind nicht endgültig bekannt. Es ist auch ganz gut möglich, daß eine Schloßgrube vorhanden ist, da die inneren Merkmale des Genus noch nicht sichergestellt wurden.« Bei der Schmalheit der Ligamentarea bei so dünnschaligen Muscheln glaube ich doch, »die auf dem Schloßrand stehenden, undeutlichen Zahnleisten« auf den einfachen Schloßbau vom ‚Avieulopecten-Typus, d.h. auf nach beiden Seiten schwach divergierende Bandfurchen beziehen zu müssen. Ahombopteria besitzt »Schalen von sub- Fig. 2. Posidonomya (Avicula) rhomboidaler, schiefer Gestalt mit Wirbeln in der vorderen Hälfte; die hians WALDSCHMIDT. Schloßlinie ist gerade, kürzer als die Schalenlänge und gewöhnlich nach beiden Seiten über die Wirbel hinaus verlängert. Der Rand der Klappen steigt in gebogener Linie von dem Ende des Schlosses abwärts, ohne irgendwelche hintere Ausdehnung; des Flügels zu besitzen. Der Vorderrand der Schalen zieht derart vom Schloß nach abwärts, daß dicht an der Schloßlinie ein Ohr gebildet wird. Bei einigen Arten — man denke an das Verhältnis zwischen Posidoniella und Posidonomya — kann das Ohr in engster Nachbarschaft der Wirbel ohne irgendwelche vordere Ausdehnung der Schloßlinie stehen wie bei Rhombopteria (Posidonomya! vgl. FrecH a. a. O. p. 183) glabra Münsr. sp. Jackson weist den Rhombopterien die bedeutende Rolle zu, daß von ihnen alle Aviculiden ab- stammten, weil mit ihnen nicht nur frühe Stadien rezenter (Avicula, Perna, Pecten), sondern auch palaeo- zoischer Muscheln (Ariculopeeten, Leptodesma u. a.) ganz dieselbe Ausbildung zeigen. Einen Widerspruch bei dem Vergleich muß er aber doch betonen, dessen Bedeutung man nicht zu gering veranschlagen darf. Während nämlich die Jugendformen der fraglichen Arten in der rechten Klappe einen tiefen Byssusausschnitt besitzen, fehlt dieser Zug bei den Rhombopterien. Findet er sich bei Aviculiden, dann ist der hintere Flügel gewöhnlich verlängert. Jackson vermutet nun, daß noch Arten von Ahombopteria gefunden werden könnten mit Byssusausschnitt in der rechten Klappe. Bedenkt man aber, daß der Byssussinus der rechten Klappe einer Lebensweise entspricht, bei der die Schalen parallel zur Unterlage stehen und die Byssusspalte der Rhombopterien, wie die der Posidonomyen, in der Regel perpendikel- artig zur Unterlage orientierten Schalen, so erscheint es wichtiger, aus dieser Lebensgewohnheit die besonderen Formeigentümlichkeiten der Rhombopterien gegenüber anderen Vertretern des Genus Avicula abzuleiten. Besonders gehört hierher, daß der hintere Flügel nicht ausgezogen, sondern stumpf abgestutzt ist. Gewisse Schwankungen des Vorderendes fehlen auch bei geschweiften Aviculiden nicht, doch sind sie bei Athombopteria (Posidonomya) von ganz mit der Wirbelspitze verschmolzenen, reduzierten Vorder- klappen bis zu einem herabgedrückten vorderen Ohr unvergleichlich auffälliger. Das zeigt aber auch eine gewisse Unnatürlichkeit der Abtrennung, und man muß sich vergegenwärtigen, daß es sich um den bei der systematischen Aufteilung nach gut kenntlichen Merkmalen übrig gebliebenen Rest des Genus Avicula handelt, der zu indifferent ist, um mit aufgeteilt zu werden. Die zur Erklärung der Schalenform herangezogene Lebensweise gestattet natürlich keine schroffe, systematische Abtrennung von den ge- schweiften Avieula-Untergattungen, deren Mehrzahl allerdings einen komplizierten Schloßbau aufweist, sondern weist im Gegenteil auf alle möglichen Grade der Abstufung und der Übergänge hin. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes bleibt aber gleichwohl das praktische Bedürfnis, die einfachen palaeo- Fig. 3. Avicula (Posidonomya) insidiosa BARR. zoischen Avicula-Formen mit ihren indifferenten und dementsprechend trotz der großen Eintachheit ihres Baues schwer definierbaren Schalen zu einer natürlichen Gruppe zusammenzufassen. Diesem Bedürfnis hat das Jacksow’sche Genus Ahombopteria gedient. Die Untersuchungen der Jugendformen der karbonischen Posidonomya Becheri zeigten genau den- selben einfachsten Avieula-Typ, dessen Eigentümlichkeiten beim Erreichen einer, gegenüber den anderen Arten bedeutenden Körpergröße nicht etwa durch neu erworbene Eigenschaften abgelöst, sondern mit zunehmenden Proportionen nur noch indifferenter und uncharakteristischer erscheinen. Es sei denn, daß man die konzentrische Wellung der Schale, die für Posidonomya Decheri garnicht in dem Maße charak- teristisch ist, als man immer betont (vgl. die glattschalige Nebenreihe), und die man doch mehr als mechanisches Versteifungsprinzip der, trotz ihrer Dünne, an Größe zunehmenden Schale auffassen muß, wie als Eisentümlichkeit der Außenskulptur, als systematisches Unterscheidungsmittel für hinreichend hält. Daß man dazu nicht gewillt ist, beweist die Zuordnung kleinerer devonischer Posidonomyen, wie Posi- donomya venusta Münster mit ihren Nebenformen, Posidonomya hians WALDSCHMIDT aus dem deutschen Devon und ihre vikariierenden Arten aus Böhmen, Posidonomya consanguis BARR. und Posidonomya insidiosa BARR. (Frec#, a.a. 0. p. 242.) Die zuletzt genannte Art hatte Barrınpe nach der allgemeinen Schalenbeschaffenheit ebenfalls zu Avieula gestellt; es stimmt aber ausgezeichnet mit ihrem Posidonomyen-Charakter überein, daß er gerade diese Art als auffälliges Beispiel für Variabilität des Umrisses würdigt (a. a. O. Bd. VI, p. 265). Dies ist geradezu ein Merkmal der sonst so indifferenten Gruppe, dessen Beurteilung die von BARRANDE abgebildeten Reihen (pl. 230) sehr gut gestatten. Hohe und breite Formen mit allen Übergängen, unbe- stimmte Lage der Körperachse, verschiedene Ausbildung des vorderen Ohres und damit im Zusammen- hang wechselnde Lage des Byssusspaltes deuten auf enge Verwandtschaft mit den karbonischen Posidonomyen hin, ebenso, wie sehr junge Individuen (BArr. a. a. O. p. 230, Pl. III, Fig. 14) in der Wirbelregion an die gleiche Embryonalschale wie bei Posidonomya Becheri gemahnen. BARRANDE’s eigene Worte lauten: »Kurzum, man muß ın Avieula insi- diosa ein Beispiel für unbegrenzte Variationen sehen, das von einem primitiven Typus ab- stammt, den wir nicht näher bezeichnen können. « Dieselbe Inkonstanz des Schalenumrisses betont aber BArRANDE auch für Avicula glabra Münsr., für die er vor ihrer Identifizierung mit der Münster’schen Art den bezeichnenden Namen »varians« geprägt hatte. Seine Abbildungen pl. 228 zeigen die Verschiedenartigkeit in der Lage der Byssusspalte und der davon abhängigen Gesamtform und kennzeichnen sie als echte Posidonomya. Dahin wird Avicula insidiosa ja auch gerechnet, und Frech erblickt in P. glabra »eine zweifellose Übergangs- form zwischen Posidonomya und Avicula« (a. a. O. p. 69). Ich bin der Überzeugung, daß die Übergänge zwischen den primitiven Aviculiden vom Zhombopteria-Typus und den palaeo- zoischen Posidonomyen so unbedeutend sind und so ineinander überfließen, daß eine spezi- fisch diagnostische Unterscheidung unnatürlich gen oder sogar umoglal ist, Pos nune glabra Obersilur, Schonen, nachMosrre. MÜNST. seimiel sich bezeichnenderweise unter ie A ee den fraglichen Avicula-Formen, die Jackson (a.a.0.p.380) als Vertreter seines Genus Rhombopteria anerkannt wissen will. Auch » Rhombopteria patrieia sp. Barr.« rechnet er hierher. Aber in ihr muß man unzweifelhaft eine echte Posidonomya erkennen und zwar von hohem untersilurischen Alter (d,), während Posidonomya glabra aus dem Obersilur (£2) stammt. Merkwürdigerweise hat Jackson diesen ursprünglichen, einfachen und großen Träger der Eigen- schaften, auf die es ihm ankam, nicht zur typischen Form des Geschlechtes ausersehen. Dazu wählte er vielmehr die obersilurische » Rhombopteria mira« sp. BARR., die zusammen mit seinen übrigen Beispielen, Se Avicula pseudomira BARR., Avicula cognata BarR., Avicula scala BaRR., eine Nebenreihe des Formenkreises darstellt, die durch eigentümliche, gitterig strahlige Skulptur gekennzeichnet ist. (Vgl. auch Frecr a.a. 0. p- 182). Systematisch ist dieser Unterschied allerdings nicht so wesentlich, und es verhält sich dieser Formenkreis der Skulptur nach zu den glatten Formen, wie Posidonomya patricia Barr., etwa so wie die stark skuipturierte Orenella decussata Munrt. zu Modiola s. str. Ein weiterer Mangel der Wahl von »Rhombopteria mira« ist ferner, daß es eine nur auf die linke Klappe gegründete Art ist, deren zugehörige rechte vermutlich bei » Rhom- bopteria scala« Barr. oder auch bei » Rhombopteria pseudomira« BaRR. zu suchen ist. Die wichtigste Folgerung für die systematische Stellung der karbonischen Posidonomyen auf Grund der Untersuchungen ihrer formenreichen Jugendstadien ist der notwendige Schluß, daß eine völlige Identität zwischen dem Genus Posidonomya und den indifferenten, einfachen Avwicula-Formen mit kurzer Schloßlinie, un- geschweiftem, gerade abgestutztem Hinterrande und mangelnder hinterer Extremität vorhanden ist. Diese einfachen Anisomyarier führen nun wegen ihrer großen Be- deutung für die Phylogenie der gesamten Aviculiden, die eine generische Kennzeichnung wünschenswert machte, trotz des Einspruchs von Frec# den Genusnamen »Rhombopteria«, der auch in die Lehrbücher aufgenommen worden ist. An sich besitzt ja die Frage, welcher Bezeichnung man den Vorzug geben soll, insofern keine große Wichtigkeit, als es sich um die einfachsten Vertreter von Arzenla sensu strieto handelt, so daß man die Ansicht verstehen kann, eine subgenerische Bezeichnung sei bei der Unbestimmt- heit der Charaktere gar nicht am Platze. Will man aber die zwar einfache, aber auch sehr unbestimmte Bezeichnung » Avicula« anwenden, so würden die Charaktere des altbekannten Genus Posidonomya wiederum nicht genügen, es von ihnen abzutrennen und aufrecht zu erhalten. Mit der Ein- ziehung dieses, seit langem eingebürgerten, stratigraphisch wichtigen Genus wäre nichts an Übersichtlichkeit gewonnen, sicher aber würde sie auf allgemeinen Wider- spruch stoßen. Eine subgenerische Bezeichnung erscheint demnach hinreichend gerechtfertigt. Man hat nun die Wahl zwischen »Rhombopteria« und » Posidonomya«, deren Diagnosen Zweischaler gleicher Eigenschaften umfassen. Nur zunehmende DS yienlopecien Verkürzung der Schloßlinie trennt jüngere und ältere Formen. b quadrarius BARR. Die Grenzen eines so unbestimmten Typus, der sich von der einzigen ge- meinsamen Stammform der Aviculiden, die an Gestalt am meisten BArRANDRr’S Aviculopecten quadrarius (a.a.O.Pl.227, IV) nahekommen dürfte, sich am wenigsten entfernt hat und sich darum von der großen Masse der Aviculiden weniger positiv als vielmehr durch Fehlen von Merkmalen hervorhebt, können keinesfalls scharf sein, und Andeutungen von Übergängen sind nach vielen Richtungen vorhanden. Ganz eng und fließend ist die Stellung zu Harr’s Genus Leiopteria. Auch hier rhomboidale Gestalt und ähnliche Mannigfaltigkeit des vorderen Ohres, das eine vordere Einschnürung ähnlich von der Wirbelhöhlung abtrennen kann wie bei Posidonomya. Der hintere Flügel läuft hier aber in eine ver- längerte Extremität aus, womit auch der schwache, schiefe Lateralzahn in gewissem genetischem Zu- sammenhang stehen dürfte. Die beiden Formenkreise verschwimmen in dem Maße, als man jugendliche Fig. 7. Avicula patricia BARR. (D,). Leiopterien oder solche mit weniger ausgesprochenen Formen in Frage zieht. Die Bezeichnung Posidonomya wird zu beschränken sein auf Aviculae mit einfacher, gestreifter Bandarea, wie sie Aviculopecten zeigt, bei der ein ausgebuchteter, geschweifter Hinterrand von vornherein fehlt und zeitlebens nicht entwickelt ist, wobei die Schloßlinie dann meist auch den kürzesten Schalendurchmesser bildet. Die Entscheidung der Frage, ob dieser Zug reduktiver oder primärer Natur ist, wird dadurch erschwert, daß die eben geschilderten Eigentümlichkeiten offenbar auch sekundär erworben werden konnten, indem sich der geschweifte Hinterrand und die dornförmige Verlängerung wieder verloren. Diese Entwicklung vermutet Harr bei seinem Subgenus Leptodesma (a. a. 0. Bd.V, 2, p. 175). Dies ist leicht zu verstehen, da eine Änderung des Anheftungsmodus dazu ausreicht. Trotz alledem aber geht man schwerlich fehl, wenn man den Zug bei der in Frage kommenden Gruppe der Posidonomyen für nicht reduktiv, sondern für primär hält. Das beweist die Form der Embryonalschale, und das war auch das Ergebnis der umfangreichen ontogenetischen Untersuchungen Jacxson’s, die ihn zur Annahme einer nicht geschweiften Stammform führten. Unhaltbar ist es, daß Jacksox sein Genus Khombopteria nur auf unter- und obersilurische Arten beschränken wollte. Ihnen entsprechende devonische Vertreter abzutrennen, ist nicht möglich. Die ganze Gruppe ist überhaupt nicht mehr der frühe Ahne aller Aviculiden. Wohl aber sind es Aviculiden, die dem gemeinsamen Vorfahren von Avicula und Aviculopecten am ähnlichsten geblieben sind. Der Unbestimmtheit der Form und dem Mangel an ausgesprochenen Charakteren, die das Gros der nicht geschweiften Aviculiden kennzeichnen, steht aber der im Sinne der Verbreitungsmöglichkeit wichtige Umstand gegenüber, daß ihnen ein weiter Spielraum und große Anpassungsfähigkeit den ver- schiedenartigsten Lebensbedingungen gegenüber zu Gebote stand, wie sie Arten mit möglichst vollkom- mener Anpassung an bestimmte Lebensräume und -gewohnheiten nicht kennen. So kann man verstehen, daß die Individuen einer einzigen Art bald mytiloid, bald pectinoid aussehen können, bald reinste Avicula- Form aufweisen und andererseits zugunsten eines vollkommenen konzentrischen Versteifungsprinzips gar keine Analogien der Form erkennen lassen. Eben weil die Arten sich nicht auf eine bestimmte Lebensweise spezialisierten, wie die stammesverwandten Geschlechter es taten, kann das einzelne Indi- viduum der Posidonomyen — ein wichtiges Ergebnis der Berücksichtisung der Jugendformen — so voll- kommen mit dem Bau eines derselben übereinstimmen, daß es umfangreicher Übergangsreihen bedarf, um unnatürliche Abtrennungen zu vermeiden. Je nach der Fazies konnte die von dem jugendlichen Tier gewählte Lebensweise bis zum Alter dieselbe bleiben (Posidoniella vetusta Pruwz. im Kohlenkalk) oder im späteren Lebensalter einer anderen weichen (erw. Posidonomya Becheri der Schieferfazies). Daraus entstehen die Schwierigkeiten, wie sie die Frage der Abtrennung oder Einziehung: des Genus Posidoniella (Mytiloide Formen), oder die Stellung der glattschaligen, kreisähnlichen Jugendformen von Posidonomya Becheri zu Eumicrotis darstellt (Peetinoide Formen). Diese Zwitterstellung weist nach- drücklich auf die wichtigen Feststellungen Frecn’s »Zur Systematik und Stammesgeschichte der Heter- omyarier« hin (a. a. O. p. 176ff.), wo er die Unanwendbarkeit des zoologischen Projektionssystems für die Formenmenge der palaeozoischen Aviculiden nachdrücklich betont. Er zeigte, daß, so leicht wie die Trennung der Aviculiden, Pectiniden und Mytiliden der Jetztzeit und des Mesozoicums durchzuführen ist, in der älteren Formation diese Dreiteilung immer mehr an Wert verliert und unnatürlich wird. Aviculopecten steht besonders auf Grund der Beschaffenheit der Ligamentarea den Posidonomyen näher als den Pectiniden. Im — 65 m Insbesondere ermöglichte die Befähigung der Anheftung an treibende Gegenstände, die während der Jugend mit Sicherheit angenommen werden kann, eine volle Ausnutzung aller nur irgendwie geeig- neten Lebensräume und die Besiedelung von Arealen, wohin weniger zur Anpassung befähigte Zwei- schaler nicht folgen konnten. Der Einförmigkeit in der Schalenform bei jugendlichen Individuen war dieser Umstand aber keineswegs günstig. Außer den von Jackson für das Genus Rhombopteria aus den Aviculae gewählten Beispielen, die BarrANDE abbildete, gehören noch eine ganze Reihe anderer zu dem Avicula-Subgenus » Posidonomya« im besprochenen Sinne. B. Ontogenetische Untersuchung der karbonischen Posidonomyen in sehr früher Jugend. 1. Die embryologische Entwicklung der Posidonomyen. Der palaeontologischen Untersuchung der frühesten Stadien der karbonischen Posidonomyen stehen natürliche Schranken entgegen, da erst im späteren Verlaufe der Entwicklung des Molluskenkeimes das Außenskelett von der Schalendrüse angelegt wird. Bei allem, was vorhergeht, sind wir auf Analogie- schlüsse aus dem Befunde der Embryologie rezenter Zweischaler angewiesen. Die von Hyırr für die ontogenetische Entwicklung fossiler Cephalopoden aufgestellte Nomenklatur wurde von Jackson (a. a. O. p- 288 ff.) mit einigen Erweiterungen auf die Zweischaler übertragen. Die ersten Zellteilungen des Eies vor der Entstehung der Blastula (Protembryo), die Blastula selbst (Mesembryo), das Gastrulastadium (Metembryo), die der Trochophora nahestehende freischwimmende Larve mit kräftigem Wimperapparat (Neoembryo), das alles sind Stufen, deren anatomische Eigenschaften nicht einmal auf die ganze Gruppe der Mollusken beschränkt sind. Als Typembryo soll die Stufe bezeichnet werden, wo die wesentlichen Charaktere der Mollusken zum Ausdruck kommen, die Zugehörigkeit zu den Lamellibranchiaten aber noch nicht einwandfrei erkennbar ist. Für die ganze Stufenreihe der Entwicklung, die wir kurz auf- zählten, sind wir also genötigt, bei der ontogenetischen Betrachtung fossiler Zweischaler die Ergebnisse der zoologischen Forschung bei noch lebenden Formen zum Verständnis heranzuziehen. Sehr bald nach Ausbildung des Velums bildet sich die Schalendrüse, der Körper gewinnt an Abplattung und wird mehr und mehr von zwei Schalenklappen umschlossen, über deren Vorderrand sich das Wimperorgan als flach ovale Scheibe vorstreckt. Dieses frühe Veligerstadium schaltete Jackson noch als Phylembryo vor dem Stadium des vollendeten Embryonalschälchens, des Prodissoconches, ein, mit dem zugleich das Ende der freischwimmenden Lebensweise erreicht ist. Unter Phylembryo versteht Jackson also das Stadium der Entwicklung, wo zum ersten Male Züge vorhanden sind, die gestatten, den Embryo zu der bestimmten Klasse zu beziehen, der er tatsächlich angehört. Der Unterschied dieser beiden letzten Stadien tritt in seinen Untersuchungen des Austernembryos dadurch sehr deutlich hervor, daß die Schale des Phylembryos bei fast kreis- oder schüsselförmiger Ge- stalt in gerader Linie an der Schloßfläche abgeplattet ist, während sich bemerkenswerterweise bei der nächsten Stufe der Entwicklung diese gerade Schloßlinie in eine gebogene umwandelt. Diese Biegung Palaeontographica. Bd. LXIV. 9 ae der Schloßlinie konnte als allgemeiner Zug von Jackson für die Gesamtheit der von ihm besprochenen Prodissoconche in Anspruch genommen werden. Die Ursache der Biegung der Schloßlinie liegt aber in einer Zentralisation der verbindenden Bänder und Zähne beider Klappen in der Mittellinie des Schlosses. Der Besprechung der Embryonalschalen von Posidonomya Becheri sei nun aber gleich voraus- geschickt, daß diese gekrümmte Schloßlinie am vollendeten Prodissoconch überhaupt nicht. zur Ausbildung komnit, so daß bei der palaeontologischen Untersuchung eine Trennung in Schalen des Phylembryos und in fertige Prodissoconchschalen ganz unangebracht scheint. Von den allerersten Anfängen an entbehrt die Schalenentwicklung völlig eines so auffälligen Kontrastes. Jackson selbst äußert sich über die Auf- fälligkeit der Erscheinung folgendermaßen (a. a. ©. p. 376, Fußn.1): »Eine gerade Schloßlinie ist für manche Zweischaler charakteristisch, und es ist schwer verständlich, was zur Annahme einer gekrümmten bei der primitiven Wurzel der Klasse führt. Daß sie aber angenommen wird, ist durch die Gestalt des vollständigen Prodissoconchs gewährleistet. Der Prodissoconch der Unioniden besitzt eine gerade Schloß- linie usw.« Das von Jackson sonst so gern herangezogene Gesetz »of concentration and acceleration of development« hat auch vor der Formgestaltung des Prodissoconchs keinen Halt gemacht. Wenn die Embryonalschale von Ostrea edulis weniger entwickelte Wirbel hat als die von Ostrea virginiana, wenn ihre Schloßlinie Zähnchen senkrecht zur Bewegungsachse der Klappen aufweist, die bei Ostrea virginiana gänzlich fehlen, so läßt sich daraus eher ein Hinweis entnehmen, daß die Schalen bereits in einem so frühen Alter auch bei nahe verwandten Formen spezifische Artunterschiede erkennen lassen, als in den zahnartigen Gebilden bei der einen Austernform ein Argument für den nuculoiden Ahnen, den Jackson für die Avieuliden und ihre Verwandten postuliert, zu erblicken. Der weiteren Besprechung der genetischen Beziehungen des Prodissoconchs soll aber die Beschreibung der kulmischen Embryonalschalen voraus- geschickt werden. Die Embryonalschale der Posidonomya Becheri Bronn. a) Das geologische Vorkommen. ‚Da die Fruchtbarkeit der Lamellibranchiaten gewöhnlich eine außerordentlich hohe ist (FıscHEr, a.a.O.p. 924) und da ferner, nach allem, was wir wissen, die Zahl der jungen Keime gerade bei dieser Tiergruppe die Zahl der wirklich auswachsenden Individuen bedeutend übertrifft, so steht der Annahme nichts im Wege, daß die Embryonalschalen von Posidonomya Becheri sich in noch weiterer Verbreitung am Aufbau der Schichten des unteren Kulm beteiligen, als es ohnehin schon mit den Schalen der größeren Tiere der Fall ist. Gegen diese Erwartung spricht vor allem die geringe Erhaltungsfähiskeit dieser zarten Gebilde. So steht denn auch das zur wissenschaftlichen Untersuchung geeignete Material, das unter ganz besonders günstigen Umständen der Erhaltung nur vereinzelt und nicht ohne Mühe er- mittelt werden konnte, in gar keinem Verhältnis zu den unabsehbaren Schalenschwärmen, deren Zustand eine Äußerung über ihren Charakter vollständig verbietet. Eine große Anzahl derselben wurde dem Sediment bereits in völlig korrodiertem Auslands beigemischt, nachdem sie deu Nahrungskanal eines Planktonfressers passierten. Bei der Besprechung der Oypridina nen is San. an anderer Stelle habe ich betont, daß keiner der Autoren es ‘vermochte, besonders charakteristische: Rigentümlichkeiten dieser kulmischen a Ostracodenart namhaft zu machen. Hie und da ließ sich bei hierzu gerechneten Resten eine Identität mit freilich schlecht erhaltenen Embryonalschalen von Posidonomyen nachweisen, mit Sicherheit jeden- falls in den mit Posidonomyen erfüllten Alaunschiefern meiner »Riesbergschichten«. Die Frage, ob Cypridina subglobularis gänzlich einzuziehen ist, kann aber hier nicht endgültig entschieden werden. _ Wenden wir uns nun zu den recht spärlichen aber überraschend einwandfreien Vorkommnissen von Embryonalschalen karbonischer Posidonomyen. Schon in den Dünnschliffen der graugrünen Ton- schiefermassen der Pronoritenschichten vom Borberg finden sich als Seltenheit die kleinen doppelklappigen Schälchen mit unverminderter Wölbung und mit klarer Kalkmasse ausgefüllt. Es spricht dies übrigens für eine ziemlich schnelle Entstehung des fraglichen Sediments, und im Zusammenhange damit sei noch- mals betont, daß ich gerade diese. Schieferplatten wegen guter Erhaltung bei der Auswahl größerer Stadien für das Belegmaterial der ontogenetischen Untersuchung bevorzugte. Dieses vereinzelte Vor- kommen ist aber zu zufällig und selten, als daß man es in größerem Maßstab zur Untersuchung herbei- ziehen konnte. Ausgezeichnete Dünnschliffbilder in ausreichend ergiebiger Zahl und vorzüglicher Er- haltung lieferte ein. nur 5 em mächtiges kalkisklastisches Gesteinsbänkchen aus dem Profil am Heimberg- kopf (Taf. XXII, Fig. 1). Das Gestein ist ein unreiner Kalk, an dessen Aufbau noch geformte tierische Schalensubstanz ‚in erheblichem Maße beteiligt ist. Chemisch abgeschiedener reiner Kalk erfüllt die doppelklappigen winzigen Zweischaler und die ersten Luftkammern embryonaler Gephalopodengehäuse; ebenso gelangte er zur Ab- scheidung auf dem diehtmaschigen Netz haarfeiner Spalten, die der Druck mächtiger Schieferplatten in dem dünnen Bänkchen auslöste. Gegenüber den tierischen Hohlgebilden besitzen die klastischen Kom- ponenten dieses Gesteins, fast ausschließlich vereinzelte bräunliche Glimmer und Quarze, dem absoluten Gewicht entsprechend, eine viel geringere Größe. und treten. hinter den organischen Resten im Gesichts- feld stark zurück. Die tonige Verunreinigung der Kalkgrundmasse ist recht gering bis auf, eine sehr merkwürdige und sehr augenfällige Erscheinung. Rundliche Schollen toniger Substanz je nach dem Grade der Beimengung von Bitumen, dunkelgrau bis schwarz gefärbt, treten so zahlreich auf, daß auf ein Gesichtsfeld von 4mm Größe gewöhnlich zwei bis drei dieser Gebilde entfallen. Manchmal ist die Umrandung unregelmäßig aufgelöst und verrät keine gesetzmäßige Gestalt. Ebenso häufig aber zeigt der regelmäßige Umriß Gehäuseformen, und es läßt sich leicht ermitteln, daß es sich in der großen Mehrzahl um Ausfüllungen der Wohnkammern jugendlicher Glyphioceren handelt. Aber auch die Form einer embryonalen Pleurotomaria wurde erkannt und zuweilen auch die Umrisse kleiner Zweischaler. Dieser Befund legt den Gedanken ernsthaft nahe, daß die Schalen zum Teil bereits in tonigem, unreinerem Sediment eingebettet und ausgefüllt waren und dann nachträglich auf Grund eines mechanischen Schlämm- prozesses mit in der Schwere entsprechenden klastischen Komponenten angereichert wurden. Aus diesem Gestein wurden zahlreiche Schliffe untersucht, und man kann im allgemeinen sagen, daß die Schliffe parallel der Schichtung noch bessere Bilder liefern als senkrecht dazu. Vier charakteristische Durch- schnitte aus diesem Bänkchen sind auf Taf. XXIII, Fig. 5—8, abgebildet. Für die Untersuchungen von Schalenquerschnitten konnte noch ein weiteres Vorkommen mit Erfolg herangezogen werden. Es handelt sich hierbei allerdings um bereits isolierte Klappen, die sich aber aus ihrer homogenen, unrein kalkigen Umgebung sehr deutlich herausheben. In den mittleren Lautentaler Schichten findet sich eine Lage von .Kalk- resp. Toneisensteingeoden, die bei 5—6 cm Durch- el OsE Fe messer gewöhnlich einen großen Glyphioceras enthalten, in dessen Wohnkammer, vor Zerdrückung ge- schützt, zahlreiche Tierbrut (meist von Gephaloden) körperlich erhalten blieb. Diesem Vorkommen sind die Abbildungen Taf. XXIII, Fig. 2—4, entnommen. In den meisten übrigen Kalkhorizonten des unteren Kulm lieferte die Untersuchung im Dünnschliff keine befriedigenden Resultate. Wenn nun auch die Querschnittbilder in allen nur möglichen Orientierungen gestatten, ein aus- reichendes Bild der Formbeschaffenheit des Prodissoconchs zu geben, so war es doch für die Vertiefung der Untersuchung von hervorragender Bedeutung, daß in einem einzigen Falle ein Vorkommen entdeckt - wurde, das bei kaum begrenzter Individuenzahl eine genaue Prüfung in Steinkern und Außenabdruck unter dem Binokularmikroskop gestattete. In ziemlich hohem Niveau der fossilarmen Kulmtonschiefer fand sich im Profil am Westhang des Borberges eine 2!/.s cm starke Kalklage (Taf. XXI, Fig.3a, b). Eine 80 cm lange und 8 cm mächtige An- schwellung verdankt ihre Entstehung einer Anhäufung von zusammengeschwemmten Embryonalschalen. Gephalopoden treten stark zurück, nicht zur Entwicklung gelangte Posidonomyen bilden die überwältigende Mehrheit der Reste. Das zutage stehende Gestein ist der Verwitterungsrückstand eines sehr stark mit toniger Substanz verunreinigten organogenen Kalkes. Von fein verteiltem Pyrit herrührende Eisensalze und Mangan verleihen dem vollkommen von Bergfeuchtigkeit aufgequollenen Gebilde eine tief rotbraune Farbe. Nur auf Spalten senkrecht zur Schichtung ist die Auslaugung so weit gediehen, daß noch ein schwach gelblicher Ton übrig geblieben ist. Das Material mußte also in völlig weichem, fast kaolin- artigem Zustande geborgen werden, ließ sich mit dem Messer schneiden und zeigte auf allen Bruch- flächen Schälchen an Schälchen. Eine gewisse Spaltbarkeit nach der Schichtung machte sich geltend. Die Neigung zum Zerbröckeln war so stark, daß der etwas triviale, aber den Zustand des Gesteins treffend wiedergebende Ausdruck »Kaffeesatz«, den der beim Schürfen benutzte Köhlerbursche gebrauchte, hier nieht. verschwiegen werden soll. Das unverwitterte Gestein ließ sich nach vieler Mühe in kleiner Probe gewinnen und ist zur Untersuchung der Embryonalschalen, ganz im Gegensatz zu der prächtigen Erhaltung in seinem Verwitterungsrückstand, nur wenig geeignet. Es ist ein schwarzgrauer, homogen brechender, sehr harter, unreiner, bituminöser Kalk mit sehr viel klastischen, aber sehr feinen Beimengungen, in dem sich im Dünnschliff die Schälchen schlecht abheben. Im Gelände mußte vom Sammeln guter Stücke bei dem aufgeweichten Material ganz abgesehen werden. Ein Tränken des Gesteins ließ der Wasserreichtum ungeeignet erscheinen. Langsames Trocknen an der Luft gibt der Masse aber die ge- nügende Festigkeit, so daß gute Bruchflächen, der Einbettung der Schälchen entsprechend in horizontalem Sinne, leicht herzustellen sind und die Objekte in vorzüglicher Frische und großer Schärfe und vor allem auch in großer Anzahl zeigen. b) Die Embryonalschalen. Die kleinen Schälchen besitzen nur eine Höhe von 0,3—0,35 mm. Bis Größenangabe des voll- ständig entwickelten Prodissoconchs von Ostrea gab Jackson !/so inch an, also ein ganz ähnlicher Betrag. Die jungen Schälchen von NMytilus edulis messen 0,2—0,3 mm. Die Schalenbreite übertrifft die Höhe kaum. Selbst bei Individuen unter Durchschnittsgröße ist die Schloßlinie immer gerade und beträgt etwa drei Viertel der Gesamtschalenbreite. Taf. XXIII, Fig.9 zeigt die linke Klappe des Prodissoconchs in typischer Ausbildung, Fig. 9a eine linke Klappe von oben gesehen. Die Winkel der Umrandung mit der Schloßlinie sind herabgedrückt, so daß sich beide Schalen in diesem Teil der Schloßgegend parallel — 8) — gegenüberstehen. Anders in der Gegend des Wirbels, wo sich die Schale, in steilem Winkel zur Sym- ‚ metrieebene ansetzend, in Form eines sphärischen Dreiecks über die Schloßlinie erhebt. Der Winkel ragt also frei und erhoben über den Schloßrand und verleiht dem Gebilde ein mützehenartiges Aussehen. Er verdeckt das mittlere Drittel des Schloßrandes. Seine Endung ist spitz gerundet und so weit herum- gebogen, daß sein spitzes Ende gegen die Symmetrieebene gewendet ist. Er ist kaum nach vorn gerichtet, doch begrenzt ihn hinten eine schwächere, ausgedehntere Krümmung als vorn. Die Wirbelspitzen liegen sehr nahe aneinander. Die gesamte Umrandung ist bis auf die gerade Schloßlinie fast kreisförmig. Doch ist der Vorderrand kürzer gerundet als der Hinterrand; die tiefste Stelle des Ventralsaumes liegt dementsprechend nicht senkrecht unter dem Wirbel, sondern unter dem Endpunkt des zweiten Schloß- randdrittels. Die dadurch hervorgerufene Ungleichseitigkeit tritt um so weniger in Erscheinung, je jünger der Prodissoconch ist und wird am Ende des Embryonalstadiums recht auffällig. (Vergl. Taf. XXIII, Fig.10.) Eine Unterscheidung von rechter und linker Klappe ist also schon in so frühem Alter möglich, obwohl sonst völlige Übereinstimmung beider Klappen zu herrschen scheint. Vielleicht deutet das Umbiegen des Ventralsaumes der einen Klappe, wie es der Querschnitt auf Taf. XXIII, Fig. 6 zeigt, auf ein gering- fügiges Übergewicht des linken Teilschälchens. Wie kugelig der Tierkörper noch gestaltet war, läßt sich wohl am besten aus dem Horizontalschnitt senkrecht zur Symmetrieebene Taf. XXIII, Fig.8 entnehmen. Die Dicke des Prodissoconchs beträgt etwa zwei Drittel seiner Länge. Bis auf die opponierte Stellung des Schalenrandes unter dem Wirbel schließen die Schalränder in breiterer Ausdehnung nach unver- mitteltem Verlust der Krümmung mit herabgedrücktem Saum aneinander. Da die drei dorsoventralen Querschnitte durch doppelschalige Individuen (Taf. XXIII, Fig. 5—7) so orientiert sind, daß sie außerhalb des Wirbelscheitels liegen, ist in Fig.3 eine isolierte Schale dargestellt, wo der Schnitt ziemlich genau die Wirbelmitte getroffen haben dürfte. Hier wird der mützchenartige Charakter des ganzen Gebildes recht deutlich. Ebenso wie die weiter unten erwähnten Figuren, ent- stammt dies Schälchen der Ausfüllungsmasse einer Goniatiten-Wohnkammer. (Glyphioceras subreti- culatum Foorn.) Bemerkenswert ist die nicht unbeträchtliche Verdiekung der Schale an der Schloßplatte. Diese Verstärkung entspricht dem senkrecht zur Symmetrieebene stehenden Teil des Schalenschlusses in der Bewegungsachse der Klappen, während hier vor und hinter dem Wirbel der sich parallel zur Symmetrie- ebene einbiegende Schalensaum nach außen zu verdünnt. (Vergl. Taf. XXI, Fig. 6.) Derselbe Querschnitt kommt auch der richtigen Beurteilung der Formverschiedenheiten zwischen Steinkern und Außenabdruck der ehemaligen Schale zustatten. Vor allem erscheint der schnabelartig gekrümmte Wirbel im Steinkern noch spitzer als in der Außenkontur. Die unausgewachsenen Embryonal- schälchen sind, wie oben erwähnt, fast gleichseitig und noch rundlicher als die von normaler Größe. Am Ende dieser Lebensperiode dagegen nimmt die Ungleichseitigkeit erheblich zu. (Fig. 10.) Vor allem erscheint hier auch der vordere obere Winkel nicht mehr so herabgedrückt, sondern ist etwas von der Erhebung des Wirbelfeldes betroffen: er ist höher gewölbt und geräumiger geworden, und seinem gerundeten Vorsprung gegenüber flieht der vereinigte Vorder- und Bauchrand diagonal nach abwärts und hinten. Dem nasenförmigen, vorderen Lobus steht ein gleichmäßig schwach nach hinten, kräftig nach unten gerichteter Hinterrand gegenüber, dessen Krimmung mit dem Einbiegen in den Ventralrand zunimmt. Es ist der Zeitpunkt, wo die beginnende Anheftung in der Schalenform erkennbar zu werden beginnt. az Seine embryologischen Untersuchungen hatten Jackson zwei Klassen von Prodissoconchen erkennen lassen. Der ersten Abteilung gehören eng miteinander verbundene Familien, die Aviculiden und ihre Verwandten, an. Hier hat der Prodissoconch nach hinten gerichtete Wirbel und ist homogen, während die spätere Schale eine äußere Lage von primatisch zellularem Gewebe besitzt. Die zweite Gruppe (Mytilidae, Chamidae, Petricolidae, Cycladidae, Veneridae, Glycimeridae, Serobieularidae und Myidae) ist durchaus nicht so gut abgegrenzt. Die Wirbel des Prodissoconchs sind allerdings mehr oder weniger nach vorn gerichtet, der auf ihn folgende Dissoconch hat aber keine prismatische Lage. Bei der zweiten Gruppe hält Jackson selbst eine Abkunft von verschiedenen Linien für wahrscheinlich. Posidonomya gehört insofern zweifellos zur ersten Gruppe, als auf einen hellhornfarbenen Prodissoconch ein Dissoconch mit prismatischer Struktur folgt. Dagegen ist von nach hinten gerichteten Wirbeln nichts zu bemerken, da die Spitze des Wirbels gegen die Symmetrieebene gekehrt ist. Der Wert dieser ganzen Einteilung, die für ein so großes Gebiet gelten soll und doch eigentlich nur auf wenigen Arten basiert, wobei die meisten Embryonal- schalen an zwar jugendlichen, aber doch schon weiter gewachsenen Individuen untersucht werden mußten, darf nicht. überschätzt werden. Es ist sicher zu bedauern, daß die freien Embryonalschalen rezenter Zweischaler noch so wenig beschrieben und abgebildet worden sind. Die Untersuchung und Darstellung im Zusammenhang mit dem mehr oder weniger ausgewachsenen Dissoconch, wie sie Jackson anwendete, darf nur als Notbehelf gelten. Davon hat mich ein Versuch mit Mytilus, Cardium, Pholas, Anomia u.a. überzeugt. So konnte ich mich z. B. auf diesem Wege nicht vergewissern, ob die Schloßlinie des Embryonalschälchens bei Modiola wirklich gekrümmt oder nicht vielmehr gerade ist. Mit der Kenntnis der Embryonalschalen fossiler Zweischaler steht es noch viel ungünstiger, obwohl ihre Untersuchung aussichtsvoll und häufig erfolgreich sein dürfte. Es fehlt jeder Beweis dafür, daß der Befund bei diesen rezenten Sherier mit den Verhältnissen übereinstimmt, die bei einer Avicula von hohem geologischem Alter vorhanden sind. Wahrscheinlich erscheint es mir, daß die Embryonalschalen rezenter Formen bereits einfachere sekundär verschleierte, zum Teil wohl auch konvergente Züge tragen. Die Verwertung der Embryonalschale von Zweischalern ist bisher so stark zurückgetreten, daß man der spezifischen Würdigung der einzelnen Fälle vor weit- gehenden Verallgemeinerungen und Vergleichen den Vorzug geben muß, bis umfangreiches Tatsachen- material vorliegt. 2. Das erste Wachstum der endgültigen Schale. (Nepionic period.) Der Prodissoconch von Posidonomya Becheri ohne jeden weiteren Bunmeichs unzmik bisher betrachtet. Von besonderem Interesse ist es nun, wie sich die Vergrößerung der Schale nach Aufgabe der freien Lebensweise gestaltet. Zweckmäßig für die Untersuchung dürften solche Individuen sein, wo nur’ so wenig Zuwachs erfolgte, daß sich die embryonale und die endgültige Schale etwa die Wage halten. Das ist bei dem Taf. XXIII, Fig.11 abgebildeten Stück der Fall; ein Steinkern der rechten Klappe wurde absichtlich gewählt, da sich bei diesen die wichtigen Einzelheiten gewöhnlich kontrastreicher erweisen als bei den linken. War der Umriß des Prodissoconches fast kreisrund, der ganze Tierkörper fast kugelig, so zeigt dies nur wenig ältere Stadium eine schief elliptische Kontur und seitliche Abplattung. Ein so plötzlicher Wechsel im Schalenschluß ruft begreiflicherweise sehr verschiedenartige, physikalische,. für ee die Saumgestaltung wichtige Bedingungen während der kurzen Spanne Zeit des Neuzuwachses hervor. Die größte Breite des Neuzuwachses ist diagonal nach hinten und unten gerichtet. Von da ab steigt der Vorderrand zunächst langsam an. 'Senkrecht unter dem Wirbel ist der Rand scheinbar leicht konkav, eine Erscheinung, die dadurch hervorgerufen wird, daß an dieser Stelle der konzentrische Neuwuchs bei weitem die steilste Böschung erreicht. Hier schließen die Schalen mit viel größerem Winkel zusammen als irgendwo anders. In der für die Zeichnung gewählten Beleuchtung fällt daher ein kräftiger Schlag- schatten in diese Gegend. Eine runde, regelmäßige, schmal halbmondförmige Furche begleitet den Rand des ehemals freien Prodissoconches. Sie verdankt: ihre Entstehung der Tatsache, daß beim ersten An- wachsen sich die Schalen näher aneinander schmiegen, wie es auch Querschnitte im Dünnschliff zeigen (in nicht extremer Weise Taf. XXIII, Fig. 5). Die Annäherung der Schalen geht aber nicht symmetrisch, sondern offenbar alternierend vor sich, so daß dem gewölbten Rand der einen Klappe jeweils ein konkaver Saum der Gegenklappe zu entsprechen scheint, ein Vorgang, dessen rhythmische Wiederholung in der so konsequent durchgeführten Wellung der Posidonomyenschale zum Ausdruck kommt. Würden die Wellen nicht in dieser alternierenden Weise angelegt, so würde der Winkel, unter dem die Schalen zusammen- schließen, periodischen Schwankungen unterliegen, die die davon abhängende physikalische Beanspruchung der Schalenfestigkeit ungünstig beeinflußten. Das positiv gewölbte Übergewicht des neugewachsenen Saumes der einen Klappe, die mit einer leichten Oberhautfalte über die in negativer Phase befindliche Gegenklappe herübergreifen kann’ (Taf. XXII, Fig.6), findet sich zu Beginn der Ausbildung des Dissoconches allem Anschein nach immer in der linken Klappe, so daß die allererste konzentrische Wellenfurche der gesamten Schale den Prodissoconch der rechten Klappe umsäumt, während die linke erst später mit leichten Wellen beginnt. An dem abgebildeten Stück sieht man, wie dieses anfängliche Anschmiegen des wachsenden Saumes an die Gegenklappe, dem dann wieder ein Steilerwerden des Saumes folgt, einen charakteristischen Böschungsknick hervorruft. Einen dorsoventralen Schnitt durch eine in derselben Phase befindliche Schale außerhalb des Wirbels getroffen, stellt Taf. XXIII, Fig.4 dar. Sie entstammt der. Wohnkammerausfüllung eines körperlich erhaltenen Glyphioceras subretieulatum Frecn. Die Figur zeigt auch sehr gut die spindelförmige Verdickung der Schloßplatte. Taf. XXIII, Fig.12 stellt eine nür wenig größere linke Klappe dar, die den eben geschilderten Kontrast von Embryonal- und Altersschale kaum angedeutet zeigt. Ganz zarte Anwachsstreifen sind eben zu erkennen, der Wirbel erscheint viel stumpfer, da durch den wachsenden Keil der neuen Schale die ursprünglichen Schälchen in Klaffstellung gedrängt werden, so stark, daß ihre ehemalige Symmetrieebene bald senkrecht auf derjenigen des neuen Gebildes steht, eine Phase, bei der man den ehemaligen Ventralrand gerade noch am Wirbel angedeutet findet. Wenig: später verschwindet das Embryonalschälchen ‘durch weitere Eindrehung ganz aus der Aufsicht. Taf. XXIII, Fig. 2, ziemlich nahe am Wirbel getroffen, entspricht etwa Taf. XXIH, Fig.12, aber noch in geringerer Größe. ie i net JE 3. Die jugendlichen Individuen. (Beginn der „Nealogic period.“) Zur Untersuchung der Posidonomyen ganz jugendlichen Alters ist es unbedinst erforderlich, mit voller Wölbung erhaltene, unverdrückte Stücke heranzuziehen, da die flachgedrückten Schieferexemplare, die man leider bei der Betrachtung der älteren Stadien’ nicht immer ausschalten kann‘, zuviel forment- Sao stellenden Einflüssen ausgesetzt waren. Von der riesigen Menge sehr junger Schalen, die sich erhielten, kann nur ein verschwindend kleiner Bruchteil als wirklich brauchbares Material angesehen werden. Zur Abtrennung der Lautenthaler Schichten von den fossilarmen Culmtonschiefern hatte ich in einer stratigraphischen Arbeit eine Gruppe von vier bis fünf ganz dünnen eisenschüssigen Kalkzonen mit kleinen Zweischalern benutzt (Profil am Heimbergskopf, Profil des Borberges). Diese ganz dünnen Kalkbänkchen sind im frischen Zustand hart und nicht spaltbar. Bei beginnender Verwitterung, die noch nicht allzuviel vor- geschritten sein darf, sind nur die Schalen und die feinen Kluftausfüllungen aus reinem Kalkkarbonat_ weggelöst, während die Grundmasse von Eisenhydrooxyd braun gefärbt ist. Die jungen Posidonomyen heben sich sehr scharf heraus, weil sie ganz mit glänzend schwarzen Manganhäutchen überzogen sind. Nur in diesem Zustand kommen die Bänkchen für die Untersuchung in Frage, bei weiter vorgeschrittener Verwitterung zerfallen sie zu einer krümeligen Masse. Das zu Gebote stehende Material ist also schwierig zu erlangen und durch die Klüf- & D “D D Ö 0) SS tung quer zur Schicht noch weiter vermindert. Die Wöl- bung ist nicht beeinträchtigt, D 8) aD N ®; & ) & die große Masse der Schalen —— besitzt im Durchschnitte etwa eine Höhe und Länge von OD nn m OÖ (CD rund 1-4 mm. Doch sind auch kleinere und kleinste, sowie mittelgroße Stücke ge- ® nügend vorhanden,um dieZu- ® > © Ö) OÖ ) © gehörigkeit zu Posidonomya BecheriBronn, aufs einwand- freieste feststellen zukönnen. Taf.XXIV, Fig.1—3 und 5a zeigen die linke Klappe einer jugendlichen Schale in dem besprochenen Erhaltungszustand. Ihre Gestalt können wir zurückführen auf die aus dem Tierbrutkalk stammende linke Klappe, Taf. XXIII, Fig.12, die wir besprachen. Die Ungleichseitigkeit hat inzwischen beträchtlich zugenommen, die Gesamtform ist schief eirund, der Vorderrand geht gerundet in die Schloßlinie über und vereinigt sich nach kräftiger, kurzer Krümmung, um den gewölbten Vorderlappen diagonal nach abwärts und hinten ziehend, mit dem Bauchrande, der seine tiefste Lage etwa unter dem hinteren End- punkt der Schloßlinie erreicht. Der Bauchrand krümmt sich von da aus wieder stärker nach hinten und aufwärts gerichtet, um sich mit einer fast ebenso scharfen Umbiegung im tiefsten Drittel der Schalen- höhe mit dem fast geraden, kaum nach außen gekrümmten Hinterrand zu vereinigen, wie sie der Vorder- rand im obersten Drittel der Schalenhöhe besitzt. Der Wirbel ist breit gerundet durch weitere Eindrehung der Embryonalschale in der Bewegungsachse der Klappen und erhebt sich etwas über die Schloßlinie. Diese Erscheinung ist nach hinten zu gut wahrnehmbar, weil der hintere obere Winkel herabgedrückt ist und nach jähem Böschungsunterschied zum Schalenkörper sanft in die Ebene des Schalenschlusses einbiegt. Vorn dagegen liegt die Schloßlinie nicht frei, da hier die Schale mit in die kräftige Auf- wölbung des Wirbels einbegriffen ist. Der dadurch entstandene rundliche Lobus ist durch eine kaum Fig.9. Schematische Umrisse junger und sehr junger karbonischer Posidonomyen (vergr.). a ee als Einschnürung zu bezeichnende Linie abweichender Schalenböschung, die vom vorderen Teil des Wirbels nach unten zieht, nicht so deutlich vom Schalenkörper abgetrennt, daß der Eindruck eines vorderen Ohres erweckt wird. Die Verhältnisse erinnern an Modiola. Der stumpfe Wirbel ist nicht sehr augenfällig abgegrenzt, liegt etwas nach vorn, ist aber nicht endständig. Posidonomya Becheri gilt nun allgemein als gleichklappig, und bei erwachsenen Tieren sind Unterschiede beider Klappen nicht feststellbar (Taf. XXVIH, Fig.1.) Demnach könnte man erwarten, daß die ganz jungen Tiere, wenn man beide Klappen sich noch im Zusammenhang vorstellt, eiförmig zylind- riısche Form besaßen. Das ist aber keineswegs der Fall, und die oben gegebene Beschreibung kann nicht auf die rechten Klappen übertragen werden, denn der kugelig aufgetriebene Schalenkörper fehlt ihnen. Die Zählungen des Schaleninhaltes in mehreren der dünnen Kalkbänkcehen ergaben immer wieder gewölbte linke — merkwürdigerweise in der Mehrzahl — und sehr flache rechte Klappen. Die Gestalt der rechten Klappe (Taf. XXIV, Fig.5, 6, 8-11) weicht zunächst ab durch die viel geringere Rolle, die der kleine, spitze, die Schloßlinie fast gar nicht verdeckende und ° © Ö OÖ DD m os sich wenig darüber erhebende > Wirbel spielt. Das vordere Ende ist dementsprechend viel deutlicher abgesetzt und nicht mit in die Auf- treibung des Wirbels einbezogen ; es ist spitz nasenförmig, da der Unterrand, ohne sich im Geringsten nach vorn zu biegen, in spitzem Fig.10. Schematischer Wachstumsverlauf karbonischer Posidonomyen. Winkel (gewöhnlich 80%) am Schloßlinienendpunkt ansetzt und steil mehr oder weniger konkav nach unten und hinten zieht, bis, vom Wirbel herkommend, eine schwache, vordere Einschnürung den Rand erreicht. Von da ab wird die Krümmung nach hinten stärker, und der geschwungene Bauchrand vereinigt sich mit dem geraden, dem Vorderrand fast parallelen Hinterrand in gleichmäßiger Krümmung. Die Länge des Schloßrandes ist dabei nur wenig kleiner als die Schiefenbreite, ein Verhältnis, das sich mit zunehmendem Wachstum aber sehr bald zuungunsten der Schloßlinie verschiebt. Die Schalenform unterliegt schon sehr früh kleinen Schwankungen, die zweckmäßig erst in etwas vorgeschrittenem Stadium untersucht werden sollen. Die Schiefe der einzelnen Stücke ist nicht immer die gleiche, so daß sich hohe, schlanke und breite Extreme ausscheiden lassen, ohne allerdings die Einheitlichkeit der Gestaltung sehr auffällig zu beeinträchtigen. Die Wölbung der rechten Klappe beträgt noch weniger als die Hälfte der bei den linken Schalenklappen vorhandenen. Taf. XXIV, Fig. 8, eine sehr junge rechte Klappe, soll den Unterschied des aufgetriebenen Jugend- zustandes und der Abplattung der neu hinzuwachsenden Schale, bei zunächst noch ziemlich rundem Umriß, zeigen. In früher Jugend ist die rechte Klappe gewöhnlich glatt, da die Anwachsstreifen noch etwas schwächer hervortreten als bei den linken; oft zeigen sich aber auch deutlich die noch ziemlich ungesetzmäßig angelegten, ersten konzentrischen Wellentäler (Taf. XXIV, Fig. 5b). Der Bereich des vorderen Ohres bei der rechten Klappe, bis zu dessen unterem Ende die Byssus- Palaeontographica. Bd. LXIV. 10 a spalte reicht, nimmt nicht ganz die halbe Gesamthöhe ein. Der Vorderrand der rechten Klappe im Zusammenhang mit der leichten Abschnürung des vorderen Ohres vom eigentlichen Schalenkörper ist konkav. (Der Sinus kann seicht sein, Taf. XXIV, Fig.9, oder kräftiger einspringend, Taf. XXIV, Fig. 5a.) Der Byssusspalt zwischen beiden Klappen wird also im wesentlichen auf Kosten der rechten angelegt. Die vordere Umrandung der gewölbten linken Klappe ist konvex und kaum abgeschnürt, wobei die Schalen- wand steil zur Ebene des Schalenschlusses steht. An der entsprechenden Stelle weicht die Wand der rechten Klappe viel weniger von der Symmetrieebene ab. Die jugendliche Posidonomya befestigte sich demnach mit ihrem Byssus so, daß die rechte Klappe der Unterlage zugekehrt war, der Byssus also, zwischen den Schalen heraustretend, sich um den Rand der rechten Klappe herumbog, wobei er durch ständigen Druck auf die schalenbildenden Gewebe, die Byssusspalte fast ganz auf Kosten dieser einen Klappe aussparte, eine Beeinflussung, von der der Saum der linken Klappe nicht annähernd in gleichem Maße betroffen wurde. Die bei den Aviculiden weit verbreitete ursprüngliche Ungleichklappigkeit (mit flacher rechter und gewölbter linker Klappe) kommt also auch diesem sehr bald deutlich gleichklappigen Geschlecht in früher Jugend zu, eine Erscheinung, mit der sich noch die enge Verwandtschaft andeutende Gesamt- gestalt der jugendlichen rechten Klappe vereinigt. OÖ ©) ©&8) ® & oo Sie entspricht ganz Barranpe’s einfachen Aricula- Arten, denen Jackson die Vertreter seines Genus Rhombopteria entnahm. Schiefe Gestalt, Wirbel in der vorderen Hälfte der geraden Schloßlinie gelegen, die etwas über den Wirbel hinaus nach vorn verlängert ist, vom Ende des oberen Schalenschlusses herabsteigender Hinterrand, ohne irgendwelche Verlängerung des hinteren Flügels, während der Vorderrand so nach unten zieht, daß er eng an der Schloßlinie ein Ohr bildet — so findet sich eine lückenlose Übereinstimmung der Merkmale von Jackson’s Rhombopterien mit unseren Jugendformen, wobei die etwas zierlichere rechte Klappe noch ausgesprochener avieulaartig wirkt als die bauchige linke. Daß aber auch die linken Klappen ganz rhombopteriaartig anmuten, zeigt das schon etwas größere Exemplar auf Taf. XXIV, Fig. 6. Der wichtigste Unterschied zwischen den Embryonalschalen und diesem frühen Altersstadium des Dissoconchs ist eine in kurzer Zeit erfolgte Umlegung der Körperachse. Die Mundregion ist dicht an der Schloßlinie geblieben, so daß der dorsal des Schlundes gelegene vordere Adduktor nur geringe Wirksamkeit entfalten kann, während der After bei viel stärkerem Wachstum des Hinterendes sich viel weiter von der Schloßlinie entfernt, so daß zwischen Hinterrand und Darm der hintere Adduktor frei zur Entwicklung gelangen kann. Die Entwicklung zum Heteromyarier ist schnell vor sich gegangen. Bisher wurden nur solche Jugendschalen herangezogen, bei denen sich einfache, konzentrische Anwachsstreifen beobachten ließen. Sehr oft und früh finden sich damit vergesellschaftet aber auch Individuen, die vom Wirbel diagonal nach unten und hinten ziehende, schwach divergierende radiale Rippen wechselnder Anzahl mehr oder minder deutlich aufweisen. Bei der Kreuzung mit kräftigeren Anwachsstreifen zeigen die Rippen leichte Anschwellungen. Taf. XXIV, Fig. 4 zeigt drei derartige Radial- Fig. 11. Embryonalschalen und Wachstum jurassischer Posi- donomyen (Oxford Clay, Weymouth). > rippen bei einer linken Klappe von kaum 2 mm Höhe. Taf. XXIV, Fig.12, ebenfalls eine linke Klappe, zeigt dieselbe Erscheinung an einem schon 5 mm großen Stück, bei dem die vordere Einschnürung gleichzeitig schon viel weiter entwickelt ist. Trotzdem sind Wirbel und vorderes Ohr nach der Schloß- linie zu miteinander verschmolzen. Der Wirbel liegt also ausgesprochen vorn, aber niemals ganz am Ende. Die Radialrippen liegen im mittleren Teil der Schale, sind aber durchaus kein Ersatz der kon- zentrischen Wellung, sondern ein additionelles Skulpturelement, das sowohl im Außenabdruck wie im Steinkern sichtbar ist und ebenfalls eine Wellung der ganzen Schale darstellt. C. Ontogenetische Untersuchung der frühen und späteren Lebensalter karbonischer Posidonomyen. 1. Über die Auswahl der beschriebenen und abgebildeten Individuen. Bei der Auswahl des Materials für die Untersuchung der ontogenetischen Entwicklung und der Variabilität von Pousidonomya Becheri stehen verschiedene Möglichkeiten offen, die jede für sich ihre Vor- züge und ihre Nachteile besitzen. Die reichliche Benutzung von Sammlungsmaterial hat den größen Nachteil, daß die wertvollen Gesichtspunkte, die gleichmäßiger Erhaltungszustand, eigene einheitliche Präparation und horizontmäßige Aufsammlung gewährleisten, zurücktreten; ganz abgesehen davon, daß man auf diesem Wege die unscheinbaren Jugendformen auch nur einigermaßen vollständig zu erhalten, nicht erwarten darf. Eine zweite Möglichkeit ist die, recht zahlreiche Vorkommnisse und Fundpunkte zu untersuchen. Ich habe auch diesen Weg nicht, wie ursprünglich geplant, eingeschlagen, sondern habe mich im wesentlichen auf die Posidonomyen aus dem Culm des nordwestlichen Oberharzes beschränkt. Die strenge Ausscheidung alles unbrauchbaren Materials ließ darüber hinaus noch starke Beschränkung auf ganz wenige Horizonte und Lokalitäten geboten erscheinen. Das dann noch übrig bleibende Material besitzt dafür die Vorzüge ausnahmsweise guter Erhaltung, ohne doch an Mannigfaltigkeit der Form unvollständig geworden zu sein. Es war dies um so eher angängig, als mir meine Aufsammlungen bei Herborn, in der Gegend von Letmathe-Iserlohn und bei Aprath zeigten, daß hier keine irgendwie wesent- liche Bereicherung der im Oberharz zu beobachtenden Variationsbreite erreicht werden konnte, daß dagegen der Erhaltungszustand in den besten, sorgfältig ausgewählten Vorkommnissen des Oberharzes nur selten erreicht, nicht aber übertroffen wurde. Daß gewisse, im Alter mehr und mehr verschwindende Nebenreihen der Gestaltung nach der Häufigkeit und der Individualgröße, bis zu der sie ihre Form- eigentümlichkeiten bewahren, schwanken, ist ja nicht nur für räumlich weit getrennte Fundorte, sondern auch für dicht übereinander liegende Horizonte derselben Lokalität bezeichnend. Die unerschöpfliche Fülle derartiger Schwankungen festzulegen ist für die Kernpunkte des hier behandelten Problems nicht “von Belang, wohl aber liegt es in der Natur der Aufgabe, daß nicht einzelne Sammlungsstücke, sondern die Auslese des Untersuchungsmaterials aus großen Individuenmassen jeder Erhaltung und Vergesell-. schaftung im Gelände der Untersuchung unterzogen werden. Meine sehr umfangreichen Aufsammlungen im Oberharz in den Jahren 1913—14, erstreckten sich über alle nur einigermaßen wichtigen Aufschlüsse und wurden streng horizontgemäß ausgeführt. Pe Sie galten nicht den Posidonomyen allein, sondern der gesamten Fauna der Posidonienschiefer; ihre Resultate sind in meiner Arbeit »Die Gliederung und der Faunengehalt im unteren Culm des Oberharzes« niedergelegt, in der alle hier erwähnten Horizonte eingehend beschrieben wurden. Die Mehrzahl der ausgewählten Stücke stammt nicht, wie man vielleicht erwartet, von der klassischen Fundstelle hinter der Lautenthaler Silberhütte. Hier zeigt das Gestein fast durchgehend eine zum Teil unbedeutende, meist jedoch recht lästig bemerkbare Streckung, die den Schalenumriß unnatürlich verlängert oder ver- breitert, je nachdem die Längenachse parallel oder quer zur Streckungsrichtung liegt. So leicht hier das Sammeln aus losem Gesteinsmaterial ist, so mühsam ist an dieser Stelle horizontmäßiges Sammeln aus dem Anstehenden. Es wurden daher nach Möglichkeit keine größeren Stücke von diesem Fund- punkt verwendet. Die von dort stammenden kleineren Stücke sind meist solche mit kräftiger Schale und wohl erhaltener Wölbung aus Gesteinspartien, die keine beträchtliche Verzerrung aufweisen. Taf. XXVI, Fig. 20 und 21 z.B. zeigen die Runzeln, entstanden durch Zusammenfaltung des Gesteins in schwachem Maße, die scheinbar vorzüglich erhaltene Stücke doch für die Untersuchung ungeeignet machen können. Auch Taf. XXVI], Fig. 8 ist ein wenig senkrecht zur Höhe verzerrt. Die wichtigsten Anforderungen an gutes Material sind einmal ein möglichst geringes Ausmaß der meist bis zur völligen Abplattung vorgeschrittenen Wölbungsverminderung durch den Gesteinsdruck und zum andern das Fehlen jeder, den Schalenumriß entstellenden Faltung oder Zerrung des Gesteins, Bedingungen, die der Lautenthaler Fundpunkt meist vermissen läßt. Bei weitem den günstigsten Erhaltungszustand weist ein sehr fossilreicher Schichtstoß hellgrünlichgrauen Schiefers in den mittleren Lautenthaler Schichten auf, der am Westhang des Bor- berges zutage tritt. Großer Fossilreichtum vereinigt sich mit geringer Zusammenpressung des Gesteins, so daß nicht nur die Posidonomyen, sondern auch Goniatiten und Orthoeeren noch beträchtliche Wölbung aufweisen. Alles hier gesammelte Material wurde unmittelbar dem Anstehenden entnommen und gestattete ausgezeichnet die Präparation der Wirbel- und Schloßrandregion, und es ist bedeutsam für die Güte des Erhaltungszustandes, daß oft die beiden Klappen nur wenig gegeneinander verschoben beisammen liegen, wobei allerdings häufig die eine auf Kosten der anderen zertrümmert wurde. Charakterisiert ist der in großen Platten spaltende Schieferstoß durch häufige und große Exemplare von Pi’onorites eyclolobus PHıLL. Die in der Tabelle aufgeführten Resultate der Vermessung von 91 Individuen, welche die Formen- mannigfaltigkeit der karbonischen Posidonomyen in Extremen und in Übergängen jeden Lebensalters durch charakteristische Beispiele vertreten, verteilen sich ihrer Herkunft nach folgendermaßen: aus den Steigertalschichten drei, und zwar eins vom Schlackenweg am Borberg und zwei aus dem Steigertal, aus den Riesbergschichten zwei vom Osthang des Riesberges, 26 stammen aus den Lautenthaler Schichten hinter der Silberhütte, darunter sechs, gesammelt von D. v. ScHLECHTEnDAHL. Aus den Lautenthaler Schichten von der Heimbergskappe stammen acht, vom Heimbergskopf sieben, vom Osthang des Ries- berges vier. Fünfunddreißig der Individuen stammen aus dem vorzüglichen Vorkommen der Pronoriten- platten in den mittleren Lautenthaler Schichten am Borberg und zeigen, wie verschiedenartige Formen die heranwachsenden Individuen von Posidonomya Becheri auch auf allerengstem Raum in einem einzelnen dünnen Horizont annehmen können. Ein Stück entstammt den oberen Lautenthaler Schichten vom Borberg, zwei dem Culmkalk vom Iberger Kaffeehaus, im der Sammlung Just, Zellerfeld befindlich, drei ältere Stücke von Clausthal, dem kleinen Streifen nördlich am Bockstege und von Herborn. Diese Zusammenstellung zeigt, daß so gut wie garnicht über ganz eng vereinigte Vorkommen — HM hinaus gegriffen zu werden braucht, um eine sehr vollständige Variationsreihe aufzustellen, deren Zweck es ist, die wahren systematischen Beziehungen der Posidonomya Becheri Bronx zu erkennen. Der differenzierende Einfluß beträchtlicher räumlicher Entfernungen innerhalb des Lebensbezirkes konnte also ohne Schaden für die Vollständigkeit der Ergebnisse mit Erfolg ausgeschaltet werden, wie denn auch der Überwindung des Einflusses der durchschnittlich sehr ungünstigen Erhaltungsbedingungen, soweit es überhaupt möglich, der größte Wert beigemessen wurde. 2. Die Größenverhältnisse der jugendlichen karbonischen Posidonomyen. Es liegt nicht nur eine gesetzmäßige Veränderung der Dimensionen mit zunehmendem Lebens- alter vor, sondern der Versuch einer zahlenmäßigen Erfassung der Formveränderungen begegnet dadurch noch größeren Schwierigkeiten, weil Formen gleichen Alters und gleicher Gesamtgröße ganz andere Gestaltung besitzen. Eine weitere Schwierigkeit, die einem solchen Versuch gegenüber große Bedenken entstehen läßt, ist der schlechte Erhaltungszustand dünner Zweischaler in schiefriger Fazies von hohem Alter, deren die Genauigkeit der Resultate verschleiernde Einwirkung durch Auswahl des besten Materials und Verminderung gezerrten und seitlich gestreckten Gesteins wohl gemildert, niemals aber ganz beseitigt werden kann. Die Wachstumsveränderungen und die Variabilitätsbreite im Verlaufe der ontogenetischen Entwicklung durch Messungen darzustellen, muß Punkt für Punkt schärfster Kritik unterzogen werden und soll und kann daher nur ein Versuch sein, auch auf diesem Wege zur Klärung beizutragen, ohne daß die Beschreibung gewisse Eigenschaften besonders ausgeprägt zeigender Individuen entbehrt werden kann. Die Versuche, die verschiedenartigsten Messungen an Zweischalern zu Artunterschieden zu ver- wenden, sind im allgemeinen als gescheitert anzusehen, und man beschränkt sich mit Recht auf Länge, Breite und Wölbung. Im vorliegenden Falle handelt es sich nicht um das Festlegen von Arten auf Grund von Messungen, sondern um Formunterschiede einzelner Individuen derselben Spezies. Es wurden daher eine ganze Reihe bei der Gestalt von Posidonomya Becheri anwendbare Maße genommen, deren wichtigste in nachstehender Tabelle zusammengefaßt sind. Die mitgeteilten Messungen sind aber nur auf solche Stücke beschränkt, die gleichzeitig abgebildet wurden. Die Mitteilung von Maßen nicht abge- bildeter Schalen dürfte wenig Wert besitzen. Man darf von den Messungen nicht mehr verlangen als eine Reihe ordnender Gesichtspunkte für die späteren Betrachtungen. Die Stücke sind bei der Messung alle so orientiert, daß die Schloßlinie horizontal liest. Die Schalenlänge wurde gemessen als der größte lineare Abstand parallel zur Schloßlinie, zwischen Senkrechten, die Vorder- und Hinterenden tangieren. Die Reihenfolge in der Tabelle ist, von kleinen Stücken beginnend, näch der Größe der Länge geordnet. Die vermessenen Stücke weisen Ex- treme auf von 3,5—80 mm. Die Höhe als senkrechter Abstand des Wirbels vom Ventralrand zu messen, ergibt bei dem hier noch schief nach unten gerichteten Verlauf des letzteren schlechte, uncharakteristische Werte. Es erschien als zweckmäßiger, die Gesamthöhe der Schale zwischen Linien parallel zur Schloßlinie zu messen. Da Stücke gleicher Länge sehr häufig verschiedene Höhen besitzen, wurden die Stücke weiterhin nach dem Betrag der Höhe geordnet, diesmal so, daß der höhere Betrag vor dem niedrigeren steht. Die Werte für die Höhe schwanken zwischen 3. und 67,5 mm. N Die beiden wichtigsten Längenmaße, die Schalenhöhe und Schalenlänge, wurden nun in einem Höhe X 100 Länge Ist die Zahl kleiner als 100, so liegt ein Stück vor, dessen Höhe kleiner als die Länge ist (47 Fälle), beträgt sie 100, so sind beide Maße genau gleich (Tab. Nr. 24, 53, 66, 74). In 37 Fällen ist die Höhe größer als die Länge, der Index also größer als 100. Sein Minimum erreicht dieser Index mit 74 (Tab. Nr. 86), sein Maximum, wenn wir von dem ganz isolierten, vielleicht doch etwas durch Gesteins- streckung gesteigerten Wert von 150 absehen (Tab. Nr. 26, Taf. XXV, Fig. 26), erreicht er mit 129 (Tab. Nr.12, Taf. XXV, Fig. 24). Die meisten Werte zeigen Stücke, deren Höhe nur wenig kleiner als die Länge ist, so daß Indexzahlen zwischen 90 und 100 die meisten Stücke angehören. Von 87 gemessenen Stücken zeigen einen Index von einfachen Index zueinander in Beziehung gebracht: 70 — 80 — 90 — 100 — 110 — 120 — 130 — 140 — 150 11 15 20 17 16 7 0 1 Für die spätere Darstellung bietet der Höhen-Längen-Index in bezug auf die gesamten Pro- portionen ein schnelles Vergleichsmittel. Es ist nun weiterhin wünschenswert, einen zahlenmäßigen Ausdruck für die ganz verschieden entwickelte Ungleichseitigkeit der einzelnen Individuen zu gewinnen. Denkt man sich ein Lot auf der Schloßlinie im Scheitelpunkt des Wirbels gefällt, so zerlegt es die ge- samte Länge der Schale in zwei Teile, von denen der hintere wohl ausnahmslos der größere ist. Rubrik IV enthält den vor dieser Mittellinie gelegenen Teil der Schalenlänge, der manchmal fast die Hälfte, oft auch nur einen kleineren Bruchteil derselben ausmachen kann. Teilt man nun die Schalenlänge durch diesen Abstand des Vorderendes von dem Wirbellot, so erhält man die Zahl, mit der der vordere Ab- stand multipliziert die Gesamtlänge ergibt. (Vgl. Rubrik V.) Eine Schale ist um so gleichseitiger, je kleiner diese Ziffer ist." Der Grad der Ungleichseitigkeit kann aus der Rubrik V unmittelbar entnommen werden, und wir teilen der Ungleichseitigkeit nach die Individuen in zehn verschiedene Grade, je nachdem der ge- wöhnlich einen Dezimalbruch bildende Wert zwischen 1 und 2, 2 und 3 usw. liegt. Die abgebildeten Individuen gruppieren sich nach den Graden der Ungleichseitiekeit folgendermaßen: 1—2—3—4—-5—-6—7—8—-9—10 I 2a a m 8 Ai 1,. 7,0251 Fast die Hälfte der Stücke (42) hat Werte zwischen 2 und 3 aufzuweisen, das vor dem Wirbellot ge- legene Schalenende beträgt hier also etwa ein Drittel oder etwas mehr von der gesamten Länge. Das Drei- bis Vierfache des vorderen Abstandes bildet die Gesamtlänge bei 23 Individuen. Für die zahlenmäßige Erfassung der gesamten Gestalt scheint noch ein Wert gute Dienste leisten zu können, der sich leicht messen läßt, die Breite der Schale in schiefem Sinne. Ich verstehe darunter den senkrechten Abstand zwischen dem gerade abgestutzten Hinterrand und der ihm parallelen Tangente an dem Vorder- bzw. Bauchrand. In der Tabelle ist der Wert kurz als Schiefenbreite benannt. Bei den erwachsenen Posidonomyen und den Jugendformen, soweit sie diesen bereits gleichen, ist die Schalen- länge stets der größte, die Höhe der mittlere und die Schiefenbreite der niedrigste Wert. (Vgl. Taf. XXVII, Fig. 8, Tab. Nr. 88.) Je mehr sich nun bei jugendlichen Individuen alle drei Beträge nähern, um so rund- licher ist die Gesamtgestalt. Beispiel: Taf.XXV, Fig. 5, Tab. Nr. 24 und: Taf. XXIV, Fig.27, Tab. Nr. 25. Aus leicht übersehbaren Gründen kommt es niemals vor, daß die Schiefenbreite größer als die Schalenlänge ist, bei 7 Stücken erreicht sie aber den Wert der Gesamtlänge, wobei fünfmal die Höhe größer ist als die Länge, wie denn auch die Differenz von Schiefenbreite und Schalenlänge um so ge- ringer ist, je mehr sich Höhe und Länge dem Werte nach nähern. Die Angaben für die Wölbung sind trotz sorgfältiger Auswahl des Materials nur bei einem Teil der Stücke der Wert für die wahre, unverminderte, gewöhnlich in der Schieferfacies durch Gesteins- druck ganz verlorengegangene Wölbung. Ein gut Teil der Ziffern geben demnach nur die vorhandenen Reste der Wölbung an, immerhin dürften die Werte für gute Erhaltung des Materials sprechen. Als Wölbungsmaximum zeigt eine erwachsene linke Klappe (Taf. XXVII, Fig. 8, Tab. Nr. 88) eine Wölbung von 7 mm. Aber auch bei ihr ist durch Sprünge zweifellos Verminderung der Wölbung bewiesen, wohl mindestens um die Hälfte des ursprünglichen Zustandes, so daß das doppelschalige Tier zu Lebzeiten wenigstens 30 mm breit gewesen sein wird. Kleine Exemplare, die unverdrückt in Kalkerhaltung vor- liegen, erreichen schon Werte über 3 mm. (Tab. Nr. 4.) Die Messungen der Schloßrandlänge zeigen (Rubrik VII) im allgemeinen ein ziemlich gleich- mäßiges Ansteigen der Werte, der zunehmenden Individualgröße entsprechend bis zu 30 mm. Bei der sehr verschiedenartigen Entwicklung des vorderen Teiles ist es ohne weiteres verständlich, daß häufig in Übereinstimmung mit mehr oder weniger großer Ungleichseitigkeit gleich große Individuen durchaus nicht gleiche Schloßrandslänge besitzen. Die große Variabilität des vor dem Wirbel gelegenen Schalen- teiles macht sich auch bei diesen Werten geltend. Die Abweichungen in konkavem und konvexem Sinne, die der in der Regel ganz gerade und schräg nach unten und hinten gerichtete Hinterrand von seinem Ausgang an der Schloßlinie an besitzt, sind so unbedeutend, daß in den weitaus meisten Fällen eine Längenmessung des Hinterrandes, soweit er gerade nach hinten gerichtet ist, durchaus natürlich erscheint. Bei jugendlichen Exemplaren herrscht viel weniger Regelmäßigkeit der Zunahme als in späterem Alter. Der gerade Teil des Hinterrandes ist nur sehr selten kleiner als die Schloßlinie. Beispiele: Tab. Nr. 2, 24, 32, 39. Diese Ausnahmen sind Stücke mit ausgesprochen konvexem Hinterrande. Oft genug ist der gerade Teil des Hinterrandes doppelt so groß oder größer als die Schloßlinie. Da der Schloßrand und der von ihm absteigende Ast des Hinterrandes beides gerade Linien sind, so ist der Winkel, den sie bilden, scharf begrenzt und gut meßbar. Dieser Winkel ist immer stumpf und bei weitem der unveränderlichste Wert durch die einzelnen Stufen der Entwicklung hindurch. Volle zwei Drittel (62) der gemessenen Individuen jeden Alters besitzen einen hinteren oberen Winkel zwischen 130° und 150°. Über diese Grenze gehen nur Tab. Nr. 48, Taf. XXIV, Fig. 29, Tab. Nr. 21, Taf.XX VI. Fig.1 mit 157° und Tab. Nr.47, Taf. XXV, Fig.16 mit 154° hinaus. Sechzehn Werte liegen zwischen 120° und 130°, sechs Werte zwischen 110° und 120° und fünf zwischen 100° und 110°. 104° ist das Maximum, gehört dementsprechend einer ganz pectenartig gestalteten Form an (Tab. Nr.15, Taf. XXIII, Fig.15). Läßt man bei dieser Messung die Konkavität des Hinterrandes außer acht, so würde sich dieser Winkel auf 126° erhöhen. Der Formenreichtum der Posidonomyen macht sich durch die verschiedene Neigung, die der Schalenkörper besitzt, besonders bemerkbar, so daß gleichaltrige Stücke durch ihre Steilheit oder durch ihre Schiefe auffallen können. So wünschenswert es ist, auch für die Schiefe einen zahlenmäßigen SE Ausdruck zu gewinnen, muß doch im allgemeinen die Bewertung dieses Charakters dem Augenmaß über- lassen bleiben. Die eigentliche Stellung der wahren Körperachse, die durch Mund und After und beide Muskeln gehen müßte, zur Schloßlinie, läßt sich natürlich nicht ermitteln. Die in der Tabelle angeführten Winkelmaße sind also durchaus nicht mathematisch genaue Größen, sondern sollen das Augenmaß für die Schiefe in bestimmter Weise festlegen. Es wurde die Winkelabweichung der mehr oder minder schief nach hinten und unten gerichteten Linie stärksten Schalenwachstums, von der Schloßlinie im Mittelpunkt der Wirbelspitze ansetzend, gemessen, da der Wirbelpunkt bei weitem besser festliest als- irgend ein Punkt des Vorderendes mit seiner wechselnden Gestaltung. Nach der Schiefe geordnet er- gibt sich folgendes Bild: das Minimum der Steilheit beträgt 29° (Tab. Nr. 36, Taf. XXIII, Fig.14) und 14° (Tab. Nr. 45, Taf. III, Fig. 30), das Maximum, 85—90°, erreichen acht Exemplare von gleichseitig rund- lichem Bau. Die übrigen Werte gruppieren sich der Häufigkeit nach in folgender Anordnung: 40° — 50° — 60° — 70° — 80° 20 26 30 4 Der Häufigkeit nach scharen sich die Schiefenwerte also um 60°. Bei erwachsenen Posidonomyen ist der Wirbelwinkel stets ein stumpfer, dem Werte nach zwischen 110° und 120° liegend. Bei jüngeren Individuen ist er beträchtlich kleiner, besonders, wenn das vordere Ohr kräftig entwickelt ist. Die Reihenfolge zeigt zweifellos eine gewisse Beständigkeit der Zunahme mit dem Alter. Die Zahl kleiner Werte ist bei der getroffenen Auswahl besonders groß, weil namentlich Stücke mit gut entwickeltem vorderem Ohr betrachtet werden sollen. Zwischen 80° und 100° liegen daher die meisten Werte, die sich im übrigen folgendermaßen verteilen: 600 — 70% — 80° — 90° — 100% — 110° — 120° 7 11 27 28 7 8 Das Maximum zeigt ein erwachsenes Stück (Tab. Nr. 90, Taf.VI, Fig. 10) mit 122°. Eine einfache Überlegung zeigt, daß der Vorderrand die Schloßlinie mit zunehmendem Alter in immer größere Winkel schneidet. Die Anwachsstreifen enden an der Schloßlinie, die im Wachstum sehr langsam fortschreitet, so daß sie dicht zusammengedrängt werden. In der Jugend ist der Winkel um so kleiner, je deutlicher ein vorderes Ohr ausgebildet ist, und die kleinsten Werte erreicht er, wenn der Vorderrand unter einem solchen Ohr konkav einbiegt. In diesen Fällen ist zuweilen in der Tabelle außer dem Wert des Winkels unmittelbar an der Schloßlinie der größere Winkel in Klammern beigesetzt, den man erhält, wenn man ohne Berücksichtigung dieser Einbuchtung zum Messen die Tangente an der vorderen Umbiegung der Schale verwendet. Bei größeren und ausgewachsenen Posidonomyen normaler Gestalt trifft der Vorderrand die Schloßlinie unter stumpfem Winkel zwischen 140% und 160°. Die ständige Zunahme dieses Winkels trägt sehr zu dem viel gleichförmigeren Aussehen der erwachsenen Schalen gegenüber der Mannigfaltigkeit in der Jugend bei. Der vordere Winkel ist entweder schon ur- sprünglich stumpf oder wächst mit zunehmendem Alter dazu aus, so daß mit dem Alter beträchtliche Einförmigkeit erreicht wird. Die drei kleinsten Werte des vorderen oberen Winkels: 65°: Taf. XXIV, Fig. 30, Tab. Nr. 45, 03 >» DOXE 3 I 2 >» 77 SH RRING 5 es, N Sale pe gehören alle drei zu der Nebenreihe von Jugendformen, deren Schalen durch intensive Anpressung an das Substrat besondere Rigentümlichkeiten angenommen haben. Zwei Werte betragen 79°, elf Werte zwischen 80° und 90° liegen wenig unter einem rechten Winkel und entsprechen einer konkaven Bucht im Vorderrand. Die Mehrzahl der Formen liest zwischen 90° und 100%. Nur wenig geringer ist die Zahl zwischen 100° und 110°. Die Individualgröße spielt dabei aber kaum eine ausschlaggebende Rolle. MI 70) EN —ENI ZA OO OD EN ENTE lt 1 4 11 19 16 8 5) 7 9 5 Wenig über 160° zeigen nur Tab. Nr. S5 und 88. Auf eine gewisse Ungleichklappigkeit deuten die Fälle, wo der vordere obere Winkel der rechten Klappe nicht mit dem der linken übereinstimmt, Fälle, die weiter unten besprochen werden sollen. Schließlich wurden noch zur Unterstützung und Abkürzung der Beschreibung der Skulptur- verhältnisse einfache Zählungen der mit bloßem Auge wahrnehmbaren konzentrischen Wellenelemente, soweit es überhaupt angängig war und zwar ohne Rücksicht auf ihre ganz verschieden starke Entwick- lung, vorgenommen, die ja durch die Abbildungen deutlich wird. Eine Gesetzmäßigkeit läßt sich nicht erkennen — jedes Individuum hat seine Besonderheiten — wenn man nicht darin eine erblicken will, daß die Schalen um so glatter, die konzentrischen Wellen um so undeutlicher und unregelmäßiger werden, je dickschaliger das Individuum war. Bei jungen Tieren handelt es sich nicht immer um auf- und absteigende Wellen der ganzen Schale, sondern oft genug um fadenförmig übereinanderliegende Anwachsstreifen einfacher, etwas wulstiger Natur. Die schon oft behandelten Skulpturverhältnisse von Posidonomya Becheri und ihren Verwandten finden ihre Würdigung in dem beschreibenden Teil der vorliegenden Arbeit. Einige grundlegende Gesichts- punkte seien aber an dieser Stelle noch vorausgeschickt. Es ist sachlich nicht ganz richtig, wenn die konzentrischen Furchen und Rippen der Schale als Skulptur der Oberfläche geschildert werden; handelt es sich doch nicht um Vertiefungen und Anschwellungen auf der Außenwand, sondern um eine Wellung der gesamten Schale parallel zur Umrandung, aus Gründen der mechanischen Versteifung. Je nach der Schalendünne und der bionomisch bedingten Individualform ist Grad der Ausbildung und Rhythmus dieser Erscheinung außerordentlich wechselvoll. Sie erreicht bei der großen Mehrzahl der Posidonomyen allerdings beträchtliche Regelmäßigkeit der Entwicklung. Ihre Bedeutung für die Gesamtheit der kar- bonischen Posidonomyen wird aber doch, wie zahlreiche Nebenreihen jugendlicher und mittelgroßer Indi- viduen beweisen, überschätzt. Auf Verschiedenheiten der konzentrischen Wellung begründete Arten von Posidonomya Becheri, wie sie oft aufgestellt wurden, haben durchaus keine Selbständigkeit. Jede lokale Anhäufung von Individuen hätte ja dann ihre Besonderheiten. Nebenher sind die Rippen um so weniger augenfällig, je größere Wölbung die Schale noch besitzt. 39 Oben wurde bereits bei der Besprechung der frühesten Entwicklungsphasen auseinandergesetzt, wie die wellblechförmige Verfestigung der Schale durch alternierendes Sichnähern und Abbiegen des wachsenden Schalenrandes entsteht, wobei sich die eine Klappe jedesmal in positiver, die andere in negativer Phase befindet, so daß der Winkel des Schalenschlusses beider Klappen einem für die Festig- keit schädlichen, ständigen Wechsel nicht unterworfen ist. Mit Anwachsstreifen, die natürlich in beiden Phasen angelegt werden, haben diese allerdings randparallelen Furchen und Rippen nichts zu tun. Palaeontographiea. Bd. LXIY. 11 Se SO Sowohl auf die Phase des Abbiegens — die Rippen —, wie auf die Phase des Anschmiegens — die Furchen — entfällt eine ganze Reihe von Anwachsstreifen, um so mehr, je größer und seltener die Rippen sind. Bei ganz eng stehenden kleinen Wellen gibt es nach unten zu eine Grenze, wo zwischen kräftigeren Anwachsstreifen und den Wellenlinien kein Unterschied mehr besteht. Beide Gebilde laufen aber kon- zentrisch, so daß sie sich nicht kreuzen und die Rippen und Furchen an den Stellen die größte Breite besitzen, wo auch die einzelnen Anwachsstreifen den größten Zuwachs haben. Bei sehr steiler Schalen- böschung und da, wo die Anwachsstreifen sich scharen, werden die konzentrischen Wellen oft so stark zusammengedrängst, daß sie um so vollständiger verschwinden, je mehr die oberen Schalenwinkel am Schloßrand zu selbständigen Ohren herabgedrückt sind. Das einfache Aussehen solcher Partien, im Steinkern fast ganz glatt, im Außenabdruck mit dicht gedrängten schmalen Anwachısstreifen in großer Zahl, zeigt deutlich genug, wie Posidonomya Becheri aussehen würde, wenn die Versteifung durch ein Wellensystem unterbliebe, Verhältnisse, die bei dickschaligen Individuen tatsächlich vorkommen. Bei deutlich entwickelten Ohren ist die konzentrische Wellung nur auf den eigentlichen Schalenkörper, also auf den Bereich zwischen den Schenkeln des Wirbelwinkels beschränkt. Wo sich die Anwachsstreifen nach den Endpunkten der Schloßlinie zu scharen, klingen die Wellen bündelartig zusammengefaßt aus. Immerhin ist die Tendenz zu ihrer Entwicklung im Interesse der Schalenfestigkeit so ausgeprägt, daß zu ihren Gunsten das vordere Ohr, sobald es die Lebensweise nur einigermaßen gestattet, verrundet und verschleiert wird. Die eigentliche aviculaartige Natur wird lediglich der konzentrischen Wellung zuliebe bei den erwachsenen Tieren verdunkelt. Man kann in ihr nur eine Verschleierung, durchaus aber keine bedeut- same Fortentwicklung gegenüber den Charakteren der nächsten Verwandten erblicken, ein wichtiges Resultat für die Bewertung der systematischen Stellung der noch immer etwas isoliert und unsicher stehenden Gruppe. Sehr lehrreich für das Verhältnis von Anwachsstreifen und konzentrischen Wellen ist der nur ein einziges Mal beobachtete Fall eines großen Wundkallus. Er findet sich an der linken Klappe eines mittelgroßen Exemplars, dessen Wirbelpartie nicht vollständig erhalten ist. (Taf. XXIV, Fig.14.) Das Wachs- tum der Schale erlitt, nachdem sie schon fast die vorhandene Größe erreicht hatte, eine jähe Störung infolge einer großen Verletzung, vielleicht durch den Biß eines Raubfisches, die fast die halbe Schale am vorderen Bauchrand zertrümmerte. Die Schale wurde bis tief in die Mitte hinein vom Ventralrande her winkelig ausgebrochen. Anscheinend wurden einzelne Schalentrümmer erst abgestoßen, nachdem ein elastisches Regenerat vom Mantel angelegt war. Der pathologisch gewachsene Teil der Schale bildet in dem einspringenden Winkel einen 8 mm breiten Saum mit weit über sechzig feinen und ganz feinen Anwachsstreifen von fadenförmig runzliger Beschaffenheit, deren erstere sich diskordant an die abge- brochenen Rippen- und Furchenköpfe anlegen, so daß sich beide Gebilde kreuzen, was sonst nie geschieht. Mit der Zunahme der Ausheilung wird der einspringende Schaden mehr und mehr ausgefüllt, so daß der endgültige Saum an seiner Stelle eine große, flache Einbuchtung als letzten unausgeglichenen Rest aufweist. Diese beträchtliche Anzahl von Anwachsstreifen entspricht nun aber den unverletzt gebliebenen hinteren Schalenteilen, sieben normalen konzentrischen Rippen so, daß auf je einen Wellenberg und -tal beinahe zehn entfallen. Der Wundkallus zeigt nur ganz uncharakteristische und schwach entwickelte wellige Scharung einzelner Anwachsstreifen. Durch pathologische Einflüsse gezwungen, kann Posidonomya 83 3. Tabellarische Übersicht der Messungen. lee see, sole Bee. |: 5, else 5 5 le, oe Sa | ce sPre 8a & = 8 a. | SE a = s8| 5 seele Seller res a5 |@G Höke:was |ass| © Se el: = 8 € < Länge |< Ads I 1 11 IV Vv VI Vu VIU IX X xl Xu x XIV 1.| 1. Taf. XXV, Fig. 1 3,5 3 86 2 /ı8|35|1 2 118° | 90° | 89° | 103° | 3 DU ET RXUIVG 016 5 4 80 2 |25| a 0838| 3 142° | 40° 970 | 115° 5 3.| r. „ XXV, „2l 6,5 8 | 123 3 9898| 8 || 8 35 | 1130 | 69° | 97° | 89° | 5 4.) 1. „ XXIV, „ 2% 6,5 6 ea | 3 |eelec | 32| 3 3 | 1330 | 52° | 94° | 192° | 7 Helm lie, XXV, „28 7,5 8 107 a Ill | 8 10 | 131° | 56° | 870 | 790 | — 6.| 1. „ XXIV, „ 2a,bl 7,5 6 79 151 5 |855|235| 4 |ca.s| 128% | 450 | 700 | — | — TEN 0 RXIV, „ (81b 8 | 95 121 2 a 4 8 | 125% | 580 | 680 | 890 | — Bu RUN? 217 8 9 13 | 25 |32l751—| 5 5,5 | 129° | 68° | 74° | 90% | — 9.| r. „ XXV, „ 22 8 9 13 | 25 |32| 7 |12| 45 5 | 105% | 85° | 88° | 89° | 11 ION RX. 08 8 9 13 | 35 |23, 8 |15| 35 5 109° | 90° | 98° | 108° | 3 Elan XV, 28 8 8,5 106 Sa el: 05 | 35 5 | 113° | 70° | 80° | 107° | — Van ale RRXV 94 85 | 11 1293 | 25 |34|85 115 | 4 8 | 132% | 63° | 74° | 95° | 23 1 u EEXSUV 2 8,5 9 106 4 |21|85| 2 5 5,5 | 108° | 7a0 | 89° | 117° | 7 14.| 1. „ XXIV, „ 22 9 10 111 Du a Te 4 95 | 144° | 480 | 7a| —- |2 15.| r. „XXI, „15 95 | 10 105 4 | 22|8|12| 5 6 1104°C)| 65° | 80° | 96° | 30 16.|r.1. „ XXIV, „ 15 95 | 85 89 4 |24| 7 \08| 35 6 | 147° | 46° | 9° | 147° | 7 Mile „ XXV,;, 29 wa | no | A jan | ones | @ | as | ano ao ee Isla XXV 025 10 ı15| 15 | 35 |29|96|21| 6 7 | 123° | 65° | 78° | 98° | — 19.| 1. „XXVIL „ 10 11 110 4 |25|e2| = | 45 8 | 132° | 580 | 85° | 114° | — 20.| 1. „ XXIV, „ 18 10 | 10,5 105 2,5 4 | — 6 7 135° | 45° | 85° — | — SI TU RRVI, „001 10 8,5 85 3 33 | 8 1 3 5,5 | 157° | 50° | 106° | 137° | 18 BB TE ERKIV „082 10088 80 1 wIoe les na 6 | 12° |ar |00| — |ı6 23.| r. „XXVI, „ 2 105 | 12 14 | a5 |233 | 10 |12| 45 8 | 130° | 49° | 80° | 114° | 17 24.| |. „ XXV, „ 10,5 | 10,5 | 100 a |236|ı10o |12| 8 6,2 | 107° | 80° | 90° | 95° | 10 25.| r. „ XXIV, „ 27 105 | 10 95 Iale| A 5 | 142% | 79° | 94° | 130° | 14 26.| r. „ XXV, „ 26 Pi 01652 2.150 4 \a8s|ıı |12| 5 12 | 129° | 71° | 77° |87°08)| 17 27.| . „ XXIV, „ 19 11 13 118 3 |361|95|—-|5 9 | 132° | 68° | 86° | — |17 28.| 1. „ XXIV, „ 3la 11 13 ss | Te 7 le | re re 7er er = 29.|r „XXV „1 1 |25| ı4 |35 |31| 9 |17| 55 6 | 142° | 62° | 87° | 92° | 13 Bl Re 11 12 109 6 \22elıo/ı2| 55 | 55 | 119° | 90° | 85° | 101° | 11 3l.|r.l. XXV, 31 11 | 115 | 105 3 /|37|10|2 5 6,5 | 138° | 62° |1.98°| 101° | 14 r. 79° Tabellarische Übersicht der Messungen. s4 (Fortsetzung.) 1. Taf. XXIV, Fig. 20 | T. T. T, et r l. l. l l XXIV, XXIV, XXIV, XXIII, XXIV, XXIII, XXV, XXV, XXV, XXV, XXVI, XXIV, XXVI, SR, XXIV, XNXV, XXVI, XXVI, XXV, XXV, XXVI, XXVI, RRY, XXVII, XXV, SO, XXVI, XXVI, XXVI, lese 8, DER TERS Ba | <« Länge |< a3 en Ö z N | I u III IV V VI VI VII IX X XI Xu XIU a XIV ca.11| 11,5.| 105 \ca.25| 44 | 1a | = | 75 [om 180 | 80 | oe, = el os on lea a || na | ser | So || me | name a5 ao ea aaa aa A| a ale el ale on aan on a © | zoo are sel an» en ale ea | 5 | ea use | no | no | ano |: „zalma| © 78 |© 3: 57565 32 A cas. | 1380 as0E Een „ol | a 9 |55 |ae|ıı I18 | @ | 8 | 1240 | 6090 | 92° | 105° | 18 „ale ınsl a|ı a 'o|m|iıa|ms 197° | 45° | 490 | 760 | 0 „io ae |ı05| es | 5 |aalıos| = | A | 8 | 1400| 650 | 920 | 1270 | 30 „igıı35|145| 107 | 55 |25|115107| 45 | 10 | 1350 | 61° | 8410 gsoc) | 18 om aa 17 | 100 | 65:00 | 14 |10| 6 | 17 1230) Weser eos) oa lea a | 7 | ısae| son | | a | — Re 5 | an lan 550 | sel nase | en | na | an 29 25 56 | zo 12702 ara ern e „9, las) ı8 | 104 | 55 | 26 14 las] 9 15 Daloscesre, ran ro ei „16 |145| 1a | 97 | a |36Jı1a| 2. | 45 |. 10 |1520| 530 | 850 | 1100 | ® „»9|1u5|u5| os |as |58| 9 |o5| 5 | 65 | 1570 | a00 | 630. 770 | 22 „als nm ea en | nee ano | ame nase | © ale ee | 5 a5 | m 6 | 8 | 1400| 560 | 1010 | ıseo | ” ; 16 ıs5| 6 | 5 |se|ıs 1385| 5 | 11 | 1220| 650 | 820.| 107° |>20 „sa | 165 | 1850| 112 82. ar a eo 5 are er oe „20|ı7 | ız | 10 | 3 |572| 15 |12| 6 | 115 | 1aro| ago | 990 | 790 | 18 „10. ı7 | 14 | 82 | 5 84 | 14 |a26| 8 | 9 | 1320| 470 | 020 ecw) 19: „alım|ıass| | 5 |34lı15| = | 4 |105 |1430 | A7o | 1030.) 1390 | a6. „sa us 19, | 109, a2 155) ae is ea FE een alle | es | ae a a me | 3 „34 | 18165) 9a | 5 |34| 12 |25| 10 | 18,5. 1390 | 450 | zoo | =100 23 „el 18 | 162 83) 052 0363 EıslEe Me a Reale ze re ee „5|\ıs |ıss| 75 | 75 24 1025| 3 | 5 85 | 1490| 250 | 1070| 1310. 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Darum ist sie auch im Steinkern ebenso gut- wahrnehmbar wie im Außenabdruck, obwohl dieser noch viel mehr konzentrische Elemente aufweist, weil hier außer der Wellung auch die kräftigeren Anwachsstreifen sichtbar sind. Das Verhalten der Schalenoberfläche nach Beschädigung der schalenbildenden Gewebe gibt weiterhin einen wichtigen Fingerzeig für das, was man bei Schalenteilen zu erwarten hat, wo diese Gewebe unter dem Druck stärkerer Beiateung?0 durch die über den Schalen- rand gleitenden Organe des Tieres stehen. 4. Über Avicula uniplicata Roemer und Caneyella nasuta Girty. Aus dem Kulmkalk vom Iberg bei Grund beschrieb Römer (Bd. III, p. 91, Taf. 13, Fig. 20) eine kleine Aviculide mit rundlich nasenförmigem vorderem Ohr, das vom Schalenkörper durch eine vertiefte Einschnürung abgeschnitten ist. Das Original ist leider in Clausthal nicht mehr vorhanden; eigene Auf- sammlungen in dem Kulmkalkvorkommen am Iberg lieferten nur Fragmente. Glücklicherweise befanden sich von derselben Lokalität zwei ziemlich vollständig unverdrückte Exemplare verschiedener Größe in der Sammlung des Herrn Lehrers Just, die mir derselbe in liebenswürdiger Weise zur Verfügung stellte. (Taf. XXIV, Fig.25a und b, 26, Tab. Nr.4 und 37.) Das kleinere der beiden Stücke, die sich ohne weiteres an die bisher beschriebenen Jugendexemplare von Posidonomya Becheri anschließen, zeigt dieselbe regelmäßige, von Römer geschilderte Gestalt, doch ziehen vom Wirbel Fig. 12. Caneyella nasuta GirTY. her fast über den ganzen Bereich des Wirbelwinkelfeldes die oben ge- schilderten Radialrippen. Die vordere Einschnürung ist sehr deutlich, aber nicht tief linienhaft, sondern eine, die Schalenböschung in ihrem Bereich steiler machende, rundliche Aussparung der Schale, die am Vorderrand, etwa in der Mitte der Gesamthöhe, senkrecht nach oben zieht. Sie wurde also ursprünglich ventral am Saum des Prodissoconchs angelegt und wanderte passiv immer mehr nach dem Vorderende der Schale, weil der hinter ihr gelegene Schalenteil den vor ihr ge- legenen an Wachstum gewaltig überflügelte. Die ganze Oberfläche ist von feinen, besonders auf dem vorderen Ohr wulstig verlaufenden Anwachsstreifen mit unregelmäßigen, kräftiger sichtbaren Wachstums- pausen bedeckt. Die Wölbung ist sehr beträchtlich, 3,2 mm, nimmt aber mit fortschreitender Größe kaum noch in gleichem Verhältnis zu. Sie erreicht bei dem fast um das Doppelte größeren Exemplar denselben Wert. Dieses größere Stück weist ebenfalls zahlreiche Radialrippen auf, der Ventralsaum zeigt unter dem vorderen Ohr nochmals eine Einbuchtung senkrecht unter dem Wirbel. Hier sind die Radial- rippen am kräftigsten und die Böschung der Schale ist am steilsten. Der schiefe, lange Schalenkörper mit fast parallelem Vorder- und Hinterrand läßt die Schalenform halb zylindrisch erscheinen. Die Schloßlinie ist kurz, der tief herabgedrückte hintere obere Winkel kann aber leicht übersehen werden, so daß eine falsche Orientierung der Schalen nahe liegt. Diese Nebenreihe des Formenkreises der Posidonomya Becheri scheint aber noch ein zweites Mal beschrieben und benannt worden zu sein. Im Jahre 1909 beschrieb Gırry aus den Caney-Schiefern von Oklahoma (U. St. Geol. Surv. Bull.377) kleine Zweischaler als Caneyella nasuta, die er 1911 auch aus dem »Moorefield Shale« von Arkansas (Bull. 439, p. 87), Taf. XI, Fig. 8 und 9 namhaft macht. Caneyella nasuta wird als sehr schief mit wohlausgebildetem Vorderlappen beschrieben, der Wirbel NS ist schwach hervorragend, hinter dem ersten Drittel der Schloßlinie, von vorn gerechnet, gelegen. Das vordere Ende ist schwach gerundet und zeigt einen kräftigen Sinus, der den vorderen Umriß ein wenig vor dem Mittelpunkt der Wölbung des Schalenkörpers trifft. Es handelt sich um die eben beschriebene leichte Konkavität. Die Schale hebt sich darnach wieder empor, läßt aber im vorderen Ohr, das ge- wölbt ist, eine ziemlich breite Byssusöffnung, wie sie besonders gut an dem kleineren der beiden Stücke vom Iberg beobachtet werden kann. Sehr interessant ist die Schilderung der Außenskulptur von Caneyella nasuta GieTY: »Zarte unregelmäßige konzentrische Wellungen und dazwischen breitere in etwas ver- schiedenem Abstand; ferner sehr zarte Radialrippen, die bei einigen Exemplaren deutlicher hervortreten wie bei anderen. Hauptsächlich finden sie sich unter dem mittleren Teil der Schale.« In allen diesen Punkten findet sich völlige Übereinstimmung der Schalen aus dem Oberharzer Kulmkalk mit den ameri- kanischen Zweischalern. Ein Merkmal dagegen widerspricht zwar nicht der Auffassung Röner’s, aber den von mir nach Ausscheidung aller unsicheren Exemplare über die Schloßlinie gewonnenen Beobachtungen. Bei Caneyella nasuta soll die Schloßlinie über halb so lang als die ganze Breite sein, und der Körper der Schale soll sich so weit hinter sie verlängern, daß der hintere Rand ausgesprochen schief und der Winkel hinter dem Schloßrand kaum wahrnehmbar ist (a. a. O. 1911, p. 87). Mit dieser Schilderung würde auch meine Anschauung über die Oberharz- stücke übereinstimmen, wenn ich mich nur auf das Stück Taf. XXIV, Fig. 25, verlassen müßte. Der Winkel zwischen Hinter- und Schloßrand ist so schwer wahrnehmbar, daß die von Girrty gewählte Orientierung auch hier angebracht zu sein scheint. Auch Schieferexemplare, bei denen dieser Winkel oft sehr schwer zu präparieren ist, können diesen Anschein erwecken. In Wirklichkeit ist die Schloßlinie aber viel kürzer fig. 13. Avicula uni- und die Stellung des Schalenkörpers dementsprechend steiler. Man versuche, meine plicata ROEMER. Abbildungen, Taf. XXIV, Fig.12, 22, 23, 26, die wie alle übrigen so orientiert sind, daß die Schloßlinie der Horizontalen parallel ist, so zu drehen, bis der gerade Teil des Hinterrandes in der Horizontalen liegt. Nur ein verschwindend kleiner Schalenteil am Schloßrandsendpunkt braucht un- deutlich zu sein, um zu einem Bilde zu gelangen, wie es das unverdrückte Kalkexemplar von Caneyella nasuta (a. a.0.09, pl. II, fig. 12a) zeigt. Für dies Stück aus den Caneyschichten ebenfalls eine kürzere Schloßlinie und weniger schiefen Schalenkörper anzunehmen, bestärkt mich der Umstand, daß Gikry’s vergrößerte Abbildung desselben Stückes an der Stelle, wo ich den hinteren oberen Winkel suchen würde, einen Knick im Schloßlinienverlauf zeigt (a. a. 0. 09, pl. IH, fig.12). Besonders auffällig scheint mir diese offenbar falsche Orientierung bei einer der Abbildungen Girty’s von Caneyella nasuta (a. a. O. 1911, pl.11, fig. 8), während er die übrigen schiefen Exemplare mit kürzerer Schloßlinie abbildet'. Um den Kernpunkt der Frage hervorzuheben, wurden allerdings absichtlich Stücke mit auf- fallend kurzer Schloßlinie herangezogen; die Schloßlinie kann bedeutend größer sein, wobei der Gegen- satz beider Auffassungen dann viel weniger augenfällig ist. Die eben geschilderten Individuen sind nun in der Schieferfacies durchaus nicht selten, bei ihrer zarten Schale und beträchtlichen Wölbung sind sie in der Regel freilich bis. zur Unbrauchbarkeit entstellt. In einzelnen Kalklagen der Posidonienschiefer 1 Den Verlauf des Hinterrandes bei Caneyella nasuta beschreibt GiIRTY (a. a. O. 1909, p. 37) folgendermaßen: The posterior outline meets the hinge at a strongly obtuse angle, probably merging with it, and after extending strongly back- ward in a nearly straight line it bends around etc. und in einer der Kulmgrenzkalkbänke finden sie sich auch körperlich erhalten, sind aber schwer zu ge- winnen. Der Einfluß der Verdrückung in der Schieferfacies äußert sich in dem Verschwinden der der Wölbung entsprechenden Dimension, wobei die gut entwickelte Fläche der Vorderansicht ganz in die Ebene der Seitenansicht hineingebogen wird. Je größer diese Vorderfläche ist, um so mehr wird der wahre Umriß der Schale bei der Zusammenpressung vergrößert, das hoch gewölbte vordere Ohr wird zu einem den Schloßrand noch mehr verdeckenden runzligen Wulst zusammengepreßt, und die Linie steilster Böschung, die in kurzer Krümmung vorderes Ohr und Schalenkörper trennte, erscheint als tief eingekerbte Furche. Widersteht das Stück dagegen der Verdrückung, so muß man beachten, daß die steile Wand des hoch gewölbten Vorderteils der Schale in die Gesteinsmasse eingebettet ist, also nicht mit auf der Spaltfläche des Gesteins liegen kann, mit deren Ebene die flach geböschte Seitenwand des Stückes übereinstimmt. In diesem Zustand bezieht man die Stücke leicht auf viel zu große Umrisse, und die Präparation endet dann gewöhnlich mit völliger Zerstörung des Vorderrandes. Diese geringe Entwicklung des vorderen Schalenteiles zeigen die Stücke Taf. XXIV, Fig. 17—23, 25, 26, 31, 32. Der Umstand, daß junge Posidonomyen häufig viel ungleichseitiger sein” können, als man aus der hinteren Umrandung zu schließen geneigt ist, soll bei der kritischen Besprechung von Caneyella per- costata Girty noch berücksichtigt werden. Allgemein besteht die Beziehung, daß ein jugendliches In- dividuum um so ungleichseitiger ist, je steilere Schalenböschung das Vorderende hat (Taf. XXIV, Fig. 22, 26), um so gleichseitiger, je allmählicher sich die Böschung des Schalenkörpers nach dem Vorderrand zu ab- dacht (Taf. XxIV, Fig. 27). Die Ursachen dieser beträchtlichen Veränderlichkeit der Wölbungsverhältnisse des vor dem Wirhellot gelegenen Schalenteiles sind darin zu erblicken, daß ein Teil der jugendlichen Individuen, nur mit einigen Fäden festgeheftet, mit vollkommen freien Schalenrändern sich entwickelten bei Mangel an größeren Unterlagen und in ruhigem Bodenwasser, während die ungleichseitigen ihre Schalen fest an ein Substrat anschmiegten, wobei der Raum, den der vordere Adduktor, die Palpen und die Mundöffnung beanspruchen, mehr oder weniger mit dem Hohlraum des Wirbels verschmolz. Der Anheftungsmodus erlaubte keine freie Entwicklung des vor dem Wirbel gelegenen Teiles der Schloßlinie und des gesamten Vorderrandes. Das massenhafte und oft ausschließliche Vorkommen soleher Formen zusammen mit Pflanzenresten in gewissen, fein spaltenden Schiefern der Lautenthaler Schichten, wo sie plötzlich Lagen mit anders beschaffenen Jugendformen ablösen können, macht es sehr wahrscheinlich, daß diese jungen Schalen als Pseudoplankton traubenförmig treibende Schwimmkörper bekleideten. In dem Maße, als die Lebensweise der Mytiliden gewählt wurde, ist auch die rein mytilide Gestaltung der Schale entwickelt, mit der anders gerichtete Wachstumstendenzen in eigentümlichen Widerspruch treten können. Wenn die dadurch hervorgerufenen Extreme kaum noch ihre wahre Natur erkennen lassen, ja fast monströs anmuten können, liefern die großen Individuenmassen so lückenlose Übergänge, daß jede Berechtigung schwindet, diese Formen generisch abzutrennen, um so mehr, als viele Bindeglieder und Übergänge vorhanden sind, die dafür sprechen, daß oft genug mit dem Wechsel der Lebensweise auch die normalen Formverhältnisse allmählich erreicht werden. 5. Über eine mytiloide Nebenform. Taf. XXIII, Fig.13, Tab.Nr.39 ist eine ausnahmsweise gut in einer Kalklage der Lautenthaler Schichten erhaltene rechte Klappe des mytiloiden Formkreises der Entwicklung von Posidonomya Becheri: Die eng, Gestalt ist birnförmig wie bei Posidoniella püriformis Hınv. Der vordere Saum der Schale ist einwärts umgeschlagen, so daß sich eine schräg liegende, nach vorn gerichtete Vorderfläche entwickelte. Unter dem Einfluß des Gesteinsdrucks wird sie gewöhnlich in die Fläche des übrigen Schalenkörpers hinein- gedrüekt; bei dem vorliegenden Stück blieb sie erhalten. Eine ziemlich scharfe, schwach sichelförmig gekrümmte Kante die der Achse schärfster Schalenwölbung ungefähr entspricht, trennt sie vom Schalen- körper. Die Kante beginnt oben am Wirbel und biegt bei ihrem weiteren konkaven Verlauf nach vorn, unten und außen. Der Endpunkt, wo die Kante sich verrundet und mehr und mehr in den Schalenrand einbiegt, liest ungefähr senkrecht unter dem Wirbel. Hier läuft die Vorderfläche spitz aus. Am Scheitel des Wirbels bildet diese Kante keine scharfe Grenze mehr, so daß sich der aufgebauchte Wirbel schnabel- förmig nach vorn verlängert. Nur der herabgedrückte, hinter dem Wirbel gelegene Teil der Schloßlinie ist sichtbar. Alles übrige verdeckt bis zum Vorderrande die gebogene Schalenkontur des Wirbellumens völlig. Die Schalenhöhe ist kleiner als die Länge (Index 88), die Ungleichseitigkeit (6) sehr bedeutend, die Schiefenbreite, etwas größer als die Höhe, bleibt hinter der Länge nur um 1 mm zurück. Die Wölbung der Schale ist mäßig auf das vordere Ende konzentriert. Der Vorderrand setzt mit spitzem Winkel an der Schloßlinie an und bildet eine leicht geschwungene Bucht, deren vorspringender Ast beim ersten Drittel der Schalenhöhe endet und zwar senkrecht unter dem Schloßrandsendpunkt. Diese Konkavität dürfte einem Klaffraum des der Schloßlinie stark genäherten Aktionsbereiches des Fußes entsprechen. Bis zum Endpunkt der Kante, der dem Substrat zugekehrt gewesenen Vorderfläche, unter ‘dem zweiten Drittel der Schalenhöhe, verläuft dann der Vorderrand schräg nach unten und hinten, wobei er ein zweites Mal konkav einspringt. Von diesem Sinus Fig. 14. Vergrößerte Ju- gendform von Posidono- mya Becheri BRONN. aus erstreckt sich eine dreieckig zugespitzte, eigentümlich gekrümmte Fläche mit sehr deutlichen, wulstig gekrümmten Anwachsstreifen, deren jeder einmal die eigentliche Byssusspalte begrenzte, da, wo die einzelnen Fäden nach der aboralen Wurzel des Fußes konvergierten. Der sich anschließende Ventralrand ist halbkreisförmig und geht in sehr gleichmäßiger Krümmung, zuerst noch ab-, dann wieder ansteigend, in den nach oben steigenden Hinterrand über und steht so in auffallendem Kontrast zu dem unruhigen Verlauf des Vorderrandes. Der größte Teil des Hinterrandes, der den Hinterflügel schief abstutzt, ist gerade; sein gerader Teil und die Schloß- linie besitzen etwa dieselbe Länge und bilden einen Winkel von 127°, dessen Bereich sanft geböscht zur Wölbungsachse der Schale ansteigt. Die Schloßrandlänge ist größer als die Schalenlänge. Der Wirbel ist spitzbauchig und so nach vorn und innen gekrümmt, daß er die Schloßlinie verdeckt. Durch die Vorderfläche ist er scharf, hinten ist er nur undeutlich von der allgemeinen Schalenwölbung abgegrenzt. Die eigentümlich schwach spiralig gedrehte Gestalt der Schale kann man nur erklären, wenn man modiolaartige Anheftung an ein festes Substrat annimmt. (Vgl. die schematische Zeichnung, die auch Schließmuskeln, Byssus, Fuß und After in ihrer mutmaßlichen Anordnung an einem Tier ohne Schale darstellen soll.). Die Oberfläche zeigt ungefähr dreißig schwache, etwas unregelmäßige, konzentrische Wellen, die einer um vieles höheren Zahl von Anwachsstreifen entsprechen, die unter der Lupe sehr dicht ge- drängt erscheinen. Vom Wirbel her ziehen eine Reihe radialer unregelmäßiger Rippen, die sich durch Gabelung etwas unter dem Wirbel, wo sie nicht so deutlich sind, vermehren. Deutlich zu erkennen Palaesalocraphiea. Bd. LXIV. 12 =. ee sind fünf. Nach vorn zu sind sie konkav und ziehen mit steiler Krümmung, dem Verlauf der Vorder- flächenkante folgend, schwach bogenförmig nach hinten und zum Ventralrand. Ihr Bau ist sehr einfach, da sie nur durch Undulationen der konzentrischen Anwachsstreifen hervorgerufen sind, die in den Wellentälern aussetzen können und auf den Rippen kräftig sind, wodurch eine gewisse Unregelmäßig- keit entsteht. Auf Kosten der Entwicklung einer konzentrischen Versteifung war hier Versteifung nach dem Wellblechprinzip in radialem Sinne für die Verfestigung der dünnen mit starker Beanspruchung der Rlastizität an das Substrat gepreßten Schale vonnöten. ke Die mytiloid gestalteten jugendlichen Posidonomyen zeigen eine überraschende Mannigfaltigkeit der Gestaltung, so daß kaum ein Individuum dem anderen gleicht, aber doch alle durch lückenlose Über- gänge eng miteinander verknüpft sind. Nur für die interessantesten Formen dieser Nebenreihe seien noch einige Beispiele beschrieben, ihre nahen Beziehungen zu den diagnostischen Merkmalen des Genus Posidoniella sind unverkennbar. 6. Über eine rhombische Nebenform. Taf. XXIII, Fig.14, Tab.Nr.36. Die Schalenform ist auffallend rhombisch. Die Ungleichseitigkeit (5,5) und der Höhen-Längenindex (86) erinnern an das vorhergehende Stück. Die Gesamtgestalt ist schlanker, so daß die Schiefenbreite kleiner als die Schalenhöhe ist. Der Wirbel ist bauchig und schnabelförmig nach vorn gebogen mit dem gewölbten Vorderlappen verschmolzen. Der mit ungefähr 80° ansetzende Vorderrand zieht, nur wenig nach hinten gerichtet, steil abwärts bis zum Endpunkt der Vorderfläche, wo der Schalenrand mit einem scharfen Knie in fast horizontale Richtung einbiegt, die er bis auf eine leichte Konkavität beibehält, um sich dann mit sehr kurzer, starker, nach oben gerichteter Krümmung mit dem Hinterrande zu veremigen. Der gerade Teil des Hinterrandes ist leicht konkav, dem Vorder- rand parallel, beinahe doppelt so lang: als die Schloßlinie, mit der er sich in ziemlich stumpfem Winkel (145 °) vereinigt. Der Schloßrand besitzt die oben geschilderten Eigentümlichkeiten. Die Vorderfläche ist durch eine gekrümmte Einschnürung, die von der Wirbelbasis nach unten steigt und den Vorderrand in halber Schalenhöhe erreicht und einbuchtet, durchzogen, so daß auch diese Schale schwach spiralig gedreht erscheint. Diese Linie trennt ein stark gewölbtes, lappiges Ohr, das dicht an der Schloßlinie mit der Wirbelhöhlung verschmilzt, vom Schalenkörper ab, dessen Wölbungsachse, nach vorn konkay, nach dem vorderen Knie der Umrandung zieht, welches sich senkrecht unter dem Scheitel des Wirbels befindet. Durch die leichte Aushöhlung des horizontalen Bauchrandes und des langen, die Schalenform schief abstutzenden Hinterrandes, ist, diagonal zu dem vorspringenden Vorderende gelegen, ein sehr flacher, zungenförmiger Lappen abgetrennt, dessen Abdachung ganz flach ist. Hier verbreitern sich beim Um- biegen die am vorderen unteren Winkel stark zusammengedrängten engen Rippen, deren Entfaltung hier ungehemmt fortschreiten konnte, während dort das Wachstum unter starker Beanspruchung der Elastizität die Anwachsstreifen von einer bestimmten Schalengröße an wulstig übereinander liegen läßt. Diese Unstimmigkeit zwischen freiem Wachstum des hinteren Flügels und gehemmtem Wachstum vorn ist mit Wölbungsunterschieden eng verknüpft und kann monströse Individuen zeitigen, wie sie Taf. NORINT, Fig.13 darstellt. Die Erscheinung zeigt, daß unter dem Finfluß des Substrats Schalen, die sich in der Regel freirandig entwickelten, gewaltsam mytiloide Charaktere aufgeprägt wurden, aus denen sie wieder herauszuwachsen sich bestrebten und aus denen sie auch herauswuchsen, sobald die Lebensweise durch die normalere abgelöst werden konnte. Eine leichte Einschnürung des Ventralrandes in diesem Sinne zeigt übrigens auch eine der Abbildungen Hınn’s von Posidoniella pyriformis (a. a. 0.1, Taf.VI, Fig. 1). Bei dem eben geschilderten Stück finden sich interessante Skulpturverhältnisse. Die Anwachs- streifen der Schale folgen ihrem Gesamtumriß und enden alle an der Schloßlinie. An der Vorderfläche liegen sie treppenstufenartig übereinander, auf dem vorderen Ohr besitzen sie geringe Neigung, in der Einschnürung biegen sie aber scharf um und ziehen fast senkrecht nach unten. Steil übereinanderliegend und dicht zusammengedrängt biegen sie unten fast rechtwinklig ein, um dann nach dem freien, flügel- förmigen Hinterende zu wieder größere Zwischenräume zu gewinnen. Der hintere obere Winkel ist außer feinen Anwachsstreifen ganz glatt bis zur Begrenzung des Wirbelwinkels, dessen Feld im oberen Teil zehn kräftige konzentrische Wellen zeigt, auf die dann die eben geschilderten, dicht gedrängten, feinen Rippen folgen. Vom Wirbel steil und schräg nach unten ziehen etwa sechs schwache, konzent- rische Radialrippen. Ihrem schräg verlängerten Bau nach erinnert die Schale an Avicula Eberti FrecH (a. a. O. p.47, Taf. IV, Fig. 1) aus dem obersten Oberdevon von Aachen. 7. Über eine pectenoide Nebenform. Taf. XXIV, Fig. 22, Tab. Nr. 14. Die geringere Ungleichseitigkeit (4,5) deutet schon an, daß das Stück etwas weniger von der normalen Gestalt abweicht. Die Gesamtgestalt ist ein steil stehendes Oval von amygdaloidem Umriß. Die geringe Schiefe erinnert an das vorher beschriebene Stück. Die Höhe ist aber größer als die Länge. Das vordere Ohr ist gewölbt, die vordere Einschnürung endet nicht unter, sondern vor dem Wirbel, am gerade nach abwärts ziehenden Vorderrand, der senkrecht unter dem Wirbel stumpf umbiegt in die liegende, gleichmäßige Kurve des kurzen Bauchrandes. Der gerade Hinterrand ist über doppelt so lang wie die auffallend kleine Schloßlinie des hohen Stückes. Der Wirbel ist nicht schnabelförmig nach vorn gebogen und dementsprechend besser abgegrenzt. Einige schwache Radialzüge gehen in der schon beschriebenen Anordnung, aber nach vorn schwach konvex, vom Wirbel nach unten und kreuzen gleichmäßige, eng aufeinander folgende, der kurzen Krümmung der unteren Umrandung entsprechende konzentrische Wellen. Taf. XXIV, Fig.3lau.b, zeigt zwei ähnliche Individuen, und man kann dliesem Formenkreis, den wir bei der Besprechung der Avicula uniplicata erwähnten, ohne weiteres auf das Taf. XXIV, Fig.12 abge- bildete Jugendstadium zurückführen. Entstehung der Schalenform, besonders deı Ungleichseitigkeit ist die gleiche wie bei den bisher geschilderten Formen, doch ist der Effekt nicht so extrem; immerhin besteht eine große Ähnlichkeit mit Modiola. In der Schieferfazies sieht die große Masse der bisher geschilderten Individuen mehr trapez- förmig aus und der nicht frei gewachsene Teil des Vorderrandes erstreckt sich auf geringere Ausdehnung. Taf. XXIV, Fig. 23, zeigt ein Beispiel dieser gewöhnlich radial berippten dünnen Schalen, bei dem das freie Hinterende den steilen Vorderteil der Schale schon beträchtlich überflügelt hat. Ihre Form ist insofern schon normaler, als die Länge größer ist als die Höhe, und diese wieder größer als die Schiefenbreite. Die Umbiegung des absteigenden Vorderrandes in den Ventralrand ist keineswegs so scharf wie bei Taf. XXIII, Fig.14, bleibt aber immerhin für das Gros der radialgerippten, jugendlichen Posidonomyen charakteristisch, ohne auf sie beschränkt zu sein. Mit dem weiteren Wachstum verrundet sich diese winklige Umbiegung immer mehr, bis die Form der Posidonomya membranacea M’Coyr (Hıno, B. II, p- 33 f, Bein Pl. V., Fig. 18--23) erreicht ist, deren Abtrennung von Posidonomya Becheri Bronx ich für ganz unmöglich halte. Aus dem trapezförmigen Umriß entsteht, von Rippe zu Rippe zunehmend, ein schief eirunder. Das vordere Ohr wird größer. Die radıal gerippten Posidonomyen sind alle sehr dünnschalig, und die dünnschaligen besitzen wiederum ein kräftiges Periostracum, so daß man weder in der schief verlängerten Schale, noch in den Runzeln der Oberfläche spezifische Artunterschiede erblicken darf. Bezeichnend für die hier angenommene Entstehung der Posidonomya membranacea ıst Hısp’s Angabe, daß diese Art in der Jugend mit seiner Posidoniella laevis verwechselt werden kann. 8. Über Caneyella percostata Girty. Über die radial gerippten Jugendformen von Posidonomya Becheri sei noch einiges im Zusammen- hange gesagt. Nicht nur schmal gebaute Jugendformen von Posidonomya Becheri können mehr oder minder deutliche, vom Wirbel nach abwärts ziehende Radialrippen aufweisen, sondern auch solche, bei denen der vordere Schalenteil weniger steil und größer entwickelt ist, die also gleichseitiger aussehen. Für die besten Abbildungen solcher Formen halte ich die von Girty für seine Caneyella percostata (a. a. 0.1909, Pl. IV, Fig. 3, 4, 5, 6) gegebenen, die ich auf Posidonomya Becheri be- ziehe. Seine Figuren 3 und 5 vergleiche man mit dem von mir abgebildeten Stück Taf. XXIV, Fig.4, die Figuren 4 und 6 mit Taf. XXIV, Fig. 20. Caneyella percostata varuert bei schief eirunder Gestalt beträchtlich in der Schalenbreite. Der Wirbel steht ziemlich am Ende der Schloß- el Bean ro: Fig.15. Caneyella percostata GIRTY. linie, und das vordere Ohristschma- stata Girty (Jugendform). ler und so gewölbt, daß zwischen beiden Schalen eine Byssusspalte frei bleibt. Girry’s Abbildungen zeigen eine ziemlich lange Schloß- linie. Nach zahlreichen Erfahrungen mit ebenso gestalteten Individuen erscheint es immerhin zweifel- haft, ob die nach Fragmenten ergänzten Umrisse nicht zu schematisch und die wirklich erhaltenen Fragmente zu ihren Gunsten nicht zu weit nach oben gedreht wurden. Ob die hypothetischen Umrisse Girry’s wirklich zutreffen, oder der Vorderrand nicht vielmehr unter dem Ohr etwas konkav einwärts sprang, wie bei Taf. XXIV, Fig.17—19, ist schwer zu sagen, aber nicht unwahrscheinlich. Auch unser Belegstück, Taf. XXIV, Fig. 20, das wie die amerikanischen Stücke aus vielem, unbrauchbarem Material aus- gesucht werden mußte, ist im Vorderrand etwas unvollständig, wie sämtliche Stücke Gırry’s auch. Die interessante, fast noch embryonale Jugendform (a. a. 0. 1909, Taf.IV, Fig.2, 2a), die Gerry unter Vorbehalt zur Caneyella percostata rechnet, macht es durch ihre Übereinstimmung mit der Embryonal- schale von Posidonomya Becheri Broxn noch wahrscheinlicher, daß Girty echte Posidonomyen vor sich hatte und das um so mehr, als Girry von dieser Form im Zweifel ist, ob sie nicht doch zu Caneyella vaughani gehört. Dieser Zweifel wird gegenstandslos, da Oaneyella percostata auf radial gerippte Jugendformen, Caneyella vaughani auf normale, erwachsene Individuen von Posidonomya Becheri begründet worden ist. ee Die ziemlich kurze Schloßlinie dieser Form im Jugendstadium, wo der Wirbel durchaus noch nicht end- ständig ist, erinnert an das, was oben bei der Besprechung von Caneyella nasuta über die Schloßlinie gesagt worden ist. Der starke, gerundete Unterrand, die Beschaffenheit der konzentrischen Wellen und die oft scharfwinkligen Rippen, die schief über den mittleren Teil der Schale vom Wirbel nach der Basis ziehen, vervollständigen die Übereinstimmung der Caneyella percostata mit jugendlichen Posidonomyen aus dem deutschen Kulm, wie sie Taf. XXIV, Fig.20 darstellt. Nun ist aber die Radialrippung bei den Jugendformen um so ausgeprägter, je deutlicher die Anheftung eine eingeschnürte vordere Fläche her- vorruft. Die Zahl der Radialrippen ist niemals fest bestimmt und auch, wenn sie zahlreich auftreten, sind nur einige scharf, andere so zart, daß sie sich fast der Beobachtung entziehen. 9. Über Posidonomya corrugata Etheridge. Posidonomya corrugata R. ETHERIDGE, 1873. Mem. Geol. Surv. expl. sheet 32, Scotland, p.103. 5 # R. ETHERIDGE, 1874. Geol. Mag. dec. 2, vol. I, p. 304, pl. XIII, figs. 4—6. Mn # ETHERIDGE, 1878. Brit. Foss. pt.1, Palaeozoie, p. 276. 1901, Hınn. Mon. Br. Carb. Lam., vol. II, part. I, p. 30 £f., pl.VI, figs. 15. en 2 1911, NeBeE. Kulmfauna von Hagen i.W., p. 457, Taf. XIV, Fig. 8 und 9. 1912, v. KLEBELSBERG. Mar. Fauna der Östrauer Schichten, p. 475, Taf. XIX, Fig. 23—97. Weder Caneyella percostata GırTy, noch die ihr gleichenden Formen besitzen irgendwelche Selb- ständigkeit in der großen Reihe variierender Jugendformen. Sie gehören vielmehr denjenigen unaus- gewachsenen Individuen an, die als Posidonomya corrugata Erz. das Ansehen einer spezifischen Art ge- nießen. Nach Hınn besitzt Posidonomya corrugata eine unregelmäßig sub- quadratische, zusammengedrückte Schale mit geringer Schiefe und vorderem Ohr. Der Vorderrand zieht schwach nach unten und vorn, der Unterrand ist stumpf gerundet und ausgedehnt, der Hinterrand gerade und etwas schief, der hintere obere Winkel stumpf. Der Wirbel ist klein, gewölbt, spitz und vor der Mitte der Schloßlinie gelegen. Die Oberfläche ist bedeckt von un- regelmäßigen, konzentrischen Runzeln, die gekreuzt werden von undeutlichen Runzeln oder Rippen, die im hinteren oder mittleren Abschnitt deutlich werden. Im verdrückten Zustande soll die Art fälschlich an Posidoniella luevis n 1 5 ER Fig. 17. Posidonomya corrugata erinnern, doch soll der Besitz des vorderen Ohres die Abtrennung ermöglichen. 3 m, (nach Hoxo) z Diese winkelige Umbiegung der konzentrischen Linien ist dieselbe Erschei- nung, die uns in extremster Form Taf. XXIII, Fig.14 gezeigt hat. Die Variationsbreite aller hierher ge- hörigen Schalen wird durch die für eine große Zahl ausreichende Diagnose der Posidonomya corrugata durchaus nicht vollständig erfaßt; sie aber darum aus ihren Zusammenhängen als Jugendstadien von Posidonomya Becheri mit abweichendem Anheftungsmodus herauszureißen, ist ebenso unnatürlich wie praktisch undurchführbar. Ob rund, quadratisch, rhombisch, birnenförmig oder amygdaloid, ob mit oder ohne Radialrippen, ob mit eingeschnürter Vorderfläche und ausgeprägtem Ohr oder flach scheibenförmig ohne diese Gliederung — wo will man bei so indifferenten, von Schichtfläche zu Schichtfläche immer wieder leicht voneinander abweichenden und unter sich doch so einheitlichen, gewaltigen Individuen- massen die Artgrenzen ziehen? Die Abteilung einzelner Arten wäre allenfalls dann zu rechtfertigen, ey wenn der Beweis zu erbringen wäre, daß es sich wenigstens um ausgewachsene Tiere handelte; statt dessen ist das Gegenteil der Fall. Radialrippung, wie sie Hınp angibt, fand v. KneBELsgere in den Östrauer Schichten; NEBE konnte sie an seinem Material nicht wahrnehmen, während ein in der Sammlung des Geol. Inst. zu Halle befindliches Gesteinsstück aus dem Kulmkalk von Hagen (C. Krüser) Stücke mit schwachen Radial- rippen zeigt. Wie steht es nun mit dem Merkmal des vorderen Ohres? In den Ostrauer Schichten fand v. KLEBELSBERG die fraglichen Formen und ihm fällt, wie Nee, auf, daß Hıso auffallend kleine Individuen zur Vorlage nimmt. Er sagt bezeichnenderweise: »Das cha- rakteristische kleine Vorderohr ist allerdings nur vereinzelt wahrzunehmen,« führt dies aber auf schlechten Erhaltungszustand zurück. Taf. XXIV, Fig.17, 18,19, stellen einige hierher gehörige Individuen dar, ohne Radialrippung und mit etwa rechtwinkligem, durch die Zusammenpressung etwas wulstigem Ohr ohne Radialrippen. Fig. 20 besitzt Radialrippen und Ohr, die bei Fig. 21 vollständig fehlen, wie denn hier auch nicht die geringste Einschnürung ein vorderes Ohr begrenzt. Diese flach scheibenförmigen Schalen können sehr viel unregelmäßigere Gestalt besitzen, wie Taf. XXIV, Fig.28, zeigt, wo der zuerst steil nach unten und schwach nach vorn absteigende Vorderrand sehr plötzlich mit knieförmig konvexer Umbiegung seine Richtung ändert. NzB£E betont bei seinem Material besonders die gut beobachtbare »winkelige Biegung der kon- zentrischen Falten, die in ihrem Verlauf dem quadratischen Umriß folgen«. Ich halte die kleinen Posidonomyen mit winkliger Umbiegung der konzentrischen Falten im weitesten Sinne für die jugendlichen Individuen der Posidonomya Becheri, die sich nicht in ruhigem Bodenwasser, sondern im beweglichen Oberflächenwasser entwickelten und zwar passiv treibend, an schwimmende Körper angeheftet, eine Lebensweise, die die vordere Schalenentwicklung zugunsten sich steigernder Wölbung zurückdrängte, wobei häufig durch Versteifung der dünnen Schale mit ihrem kräftigen Periostracum in der Richtung der größten Beanspruchung der Elastizität, die in diesem Falle radial, nicht tangential gerichtet ist, auch radiale Wellung hervorrief. Die Verbreitungsgrenzen dieser zarten Schalen brauchen demnach auch nicht identisch zu sein mit denen der normale Größe erreichenden Jugendform. Ihr Vorhandensein in großen Massen, wie es z. B. eine filzige Mergelschieferlage in den Lautenthaler Schichten zeigt, deutet nicht auf gute Lebensbedingungen, sondern auf ungünstiges Boden- wasser, das eine Weiterentwicklung nicht gestattete. > Hinzu kommt noch, daß gleichzeitig die in frühester Jugend ungleichklappigen Muscheln durch Veränderung der Orientierung der Schalen der Unterlage gegenüber allmählich zur Gleichklappigkeit hinüberwachsen. Es scheint, als sei die mehr oder weniger günstige Stellung des einzelnen Individuums in einer Kolonie ausgeglichen worden durch ein Strecken der Form, wenn der Raum, der zahlreichen Embryonen die Anheftung gestattete, mit ihrem zunehmenden Wachstum immer weniger ausreichte. Die bizarren Schalenformen deuten auf große Anpassungsfähigkeit der jugendlichen Posidonomyen gegen- über ungünstigen Einflüssen in diesem Sinne. Mit dem Zubodensinken der treibenden Unterlage — in der Regel Gephalopodengehäuse und Pflanzenreste — folgte dann, wenn das Bodenwasser es gestattete, die sessilbenthonische Lebensweise, die bei anderen Individuen während der ganzen Lebensdauer be- zeichnend ist, so daß die Formengegensätze einander wieder genähert und ausgeglichen werden konnten; gleichzeitig wurde Raummangel beim Wachstum als gestaltender Faktor wieder ausgeschaltet. Die sich darnach entwickelnden Schalen zeigen dann zunächst noch den Habitus der Posidonomya membranacea M’Cox. Diese Auffassung ist wichtig für die Beurteilung des durch FrecH#, Horzarreu und v. Kornen erbrachten Nachweises des Hinaufgehens der typischen Posidonomya Becheri ins Oberkarbon. 10. Über Posidoniella elongata Phill. 1896, Hp. Br. Carb. Lam.. Bd. TI, p. 88, Taf.V, figs. 15—19. Taf. XXIV, Fig. 22, leitet über zu schlanken, schief nach hinten ausgezogenen, mandelförmigen In- dividuen (vgl. Taf. XXIV, Fig.21, Tab. Nr.34, Fig.29 und 30, Tab. Nr.45 und 48), deren Ähnlichkeit mit der Hinv’schen Art unverkennbar ist. Doch ist bei den meisten Stücken ein vorderes Ohr deutlich ein- geschnürt. Das Hinterende ist stark abgeflacht, das Vorderende muß besonders bei den linken Klappen ziemlich gewölbt gewesen sein auf Kosten der Sichtbarkeit der steilen Vorderfläche. Der Schalenteil, der als lappiges Ohr erscheint, ist aber bei der Zusammendrückung oft gewaltsam herumgepreßt, so daß die Selbständigkeit des Ohres viel größer erscheint, als sie wirklich war. Sehr auffallend ist jedenfalls die Lage (Taf. XXIV, Fig.30) des vorderen Adduktors, der gut sichtbar ist und dicht am Rande des schnabel- förmigen Vorderendes liegt. Bei diesem Stück ist das Ohr auch i stark reduziert, die Skulptur dagegen erinnert sehr anormale Posidonomyen. Fig. 29 hat dagegen ein großes, vorn konkaves Ohr, das mit gekrümmter Einschnürungslinie den Wirbel unter- schneidet. Taf. XXIV, Fig. 21, besitzt ganz die von Hınn ge- schilderte Skulptur. Die oft ganz durch Zusammenpressung reduzierte Wölbung erschwert den Vergleich mit den un- verdrückt erhaltenen Stücken Hımp’s. Aus den ÖOstrauer Schichten erwähnt v. KrLegeLsgerg (a.a. 0.1912, p.478) bei der Besprechung von Posidoniella laevis »kleine, mehr längs gestreckte Individuen, in denen man eher Jugendstadien von Posidoniella elongata Psıtr. (Hrsp, 1897, p. 88) sehen könnte. Unter dem Material aus dem Oberharz besitzen diese Formen keinesfalls selbständigen Artcharakter, haben vielmehr auch Übergänge zu radial gerippten Formen. Taf. XXIV, Fig.32, Tab.Nr. 22, zeigt eine derartige Schale, bei der man den absteigenden Vorder- rand mit seiner Einschnürung gewöhnlich als viel unvollständiger ansieht als er in Wirklichkeit ist, eine Schwierigkeit, die der schlechte Erhaltungszustand sehr erhöht. Mit diesem Stück vergleiche man Taf. XXIV, Fig.27, Tab. Nr.25, die mit ihrer fast gleichseitig rund scheibenförmigen, flachen Schale eben- falls eine rechte Klappe darstellt. Im ersteren Falle verhält sich Länge zur Höhe zur Schiefenbreite wie 10:8:5, im zweiten wie 10,5 :10::10. Fig. 18. Posidoniella elongata Pkt. (nach HınD). 11. Über Palaeolima Buchiana de Koninck sp., 1844. Avicula tumida DE Kon., 1842. Descer. Anim. Foss. Terr. Carb Belg., p. 138, pl. I, fig. 12; pl. II, fie. 14. Avicula laevigata DE Kon., 1842. Ibid, p. 137, pl.II, fig. 10, pl. III, fig. 19, pl. IV, figs. 4, 9. Avicula Buchiana DE Kon., 1844. Ibid., p. 634. Sireblopteria Buchiana DE Kon., 1885. Ann. Mus. Roy. d’Hist. Nat. Belg. tom. XI, p.208, pl.XXX, fig.31; pl.XXXIX, fig. 9. Palaeolima laevis Hınp, 1903. Brit. Carb. Lam., vol II, p.40, pl. XIX, figs. 13—16. Palaeolima Buchiana Hınn, 1903. Brit. Carb. Lam., vol.II, p. 126 f. Bee Bei der Besprechung der frühesten Stadien des Dissoconchs (Taf. XXIV, Fig.1—12) wurden nur die, dem großen Durchschnitt entsprechenden Individuen herangezogen; es wurde aber bemerkt, daß die Schiefe schon in diesem Alter beträchtlich wechselt. In Einklang mit der Form der Embryonalschale bleiben einzelne Individuen, aus denen die hier in Frage kommenden Schalen hervorgehen, fast gleich- seitig und behalten auch gewöhnlich die herabgedrückten, abgeflachten Winkel an der Schloßlinie bei, so daß der Wirbel auch vorn gut begrenzt erscheint. Taf. XXV, Fig.7 zeigt ein Stück von dieser Beschaffen- heit in dreifacher Vergrößerung. Vorzüglich wiedergegeben ist die Form auf einer schon erwähnten Abbildung Girry’s (a. a. 0. 1909, pl.VI, Fig.2, 2a). Girty rechnete sie mit Vorbehalt zu seiner Caneyella percostata, ließ aber offen, daß sie auch zu Caneyella vaughani gehören könne. Auf jeden Fall sind die Merkmale des Prodissoconchs von Posidonomya Becheri noch sehr gut zu erkennen. Etwas größer ist das auf Taf. XXV, Fig.1 dreifach vergrößert dargestellte Exemplar, das kreis- runde, kugelig gewölbte Form zeigt, beträchtliche Wölbung besitzt und dessen Oberfläche drei stufen- förmig übereinander liegende, konzentrische Wellen aufweist. Auffallend an dieser kleinen, linken Klappe ist die Beschaffenheit des vorderen Ohres, das, durch eine tiefe Furche abgetrennt, sich dicht unter die überragende Wirbelwölbung schmiegt, aber nicht flach ist, sondern in horizontalem Sinne tütenförmig aufgewölbt an der Schloßlinie liegt, während sonst gewöhnlich das Ohr viel ein- facher gebaut ist und als dem Vorderrand weiter nach unten entlang ziehendes drei- eckiges Feld oder nur als bandförmiger Saum erscheint. €‘ Er Fig.19. Palaeolima laevis HınD e2 Die Sehale besitzt, also nicht er Fig. 20. Streblopteria Buchiana (& Streblopteria Buchiana, vz Kon)). wöhnlich, einen schmalen, aber weiter nach pE Kon. unten reichenden Spalt, sondern einen halb- runden, dicht an der Schloßlinie liegenden Klaffraum im Ohr, als dessen Urheber nicht so sehr der Byssus als der Fuß anzusehen ist. Dies hochgewölbte Ohr weiterentwickelt zeigt Taf. XXV, Fig.8. Zwischen den einfach gebauten und den kräftig abgesetzten Ohren ‚besteht keine scharfe Scheidung, und die Er- scheinung ist im wesentlichen an linke Klappen geknüpft. Es besteht das Verhältnis, daß, je gewölbter das Ohr der limken Klappe ist, um so weniger vom Byssusspalt des Ohres der rechten Klappe zu be- merken ist. Der Klaffraum kann sich als leichte Konkavität in beiden Vorderrändern ausgeprägt finden, der Vorderrand der linken Klappe kann gerade, der der rechten leicht ausgespart sein oder aber auf ein kräftig gewölbtes Ohr der linken Klappe sich einseitiger verteilen, das dann, wohl durch knieförmiges Andrücken des Fußes, kräftiges Relief besitzt. Diese Individuen sind die ungleichklappigsten. Die größere Selbständigkeit des Ohres in der linken kommt in stärkerer Wölbung in kräftig über die Schloß- linie gedrehtem Wirbel und kleinerem Wirbelwinkel noch mehr zum Ausdruck. Für diese Abweichungen ist verschiedene Orientierung des Individuums, das sich entweder auf die rechte Klappe oder mehr auf die vordere Umrandung stützte, ausschlaggebend. Auffällig ist die kugelige Gestalt, die fast immer gut erhaltene Wölbung, die oft ganz glatt, nur von feinen, im Stein- kern manchmal ganz fehlenden Anwachslinien überzogen ist. Die für Posidonomya Becheri sonst so = om überaus charakteristische, konzentrische Wellung kann ganz fehlen, und doch sind diese auffälligen Ab- weichungen nur Folgen kräftigerer, widerstandsfähigerer Schale, deren relative Stärke aus der Abbildung Taf. XXV, Fie. Sc deutlich ersichtbar wird und die '/; mm nahe kommen kann. Taf. XXV, Fig.1—9 und 29 zeigen dickschalige Exemplare von Posidonomya Becheri mit gleich- seitig runder Gestalt, Fig. 15—20, 30 weniger gleichseitige von eirunder Gestalt, die sich leichter in die normalen Formverhältnisse der Posidonomyen einfügen. Die Schale ist bei allen Individuen so kräftig, daß die Wölbung vollständig oder nur wenig vermindert erhalten blieb. Das Fehlen der regelmäßigen, konzentrischen Wellung ist hinreichend durch die größere Widerstandsfähigkeit der Schale erklärt, die bei der kugelig gedrungenen Gesamtgestalt eine derartige Versteifung mehr oder minder unnötig macht. Es finden sich gewöhnlich nur einige markantere Wachstumspausen in Form von rundlichen, nur auf der Ventralseite gut ausgeprägten, wenig zahlreichen konzentrischen Wellungen in ganz unregelmäßigem Abstand. Der Übergang zu normal skulpturierten Formen ist wiederum lückenlos. (Vgl.Taf.XXV, Fie.5,6u.31). Glattschalige Posidonomyen sind in den Posidonienschiefern durchaus nicht so selten, und ihre Formen finden sich reichlich in der Fauna des Kohlenkalkes wieder, wo sie wegen ihrer rein äußerlich Pecten-förmigen Gestalt als Streb- lopterien, als Palaeolima, ja sogar als Ariculopecten beschrieben wurden, wobei man sehr oft erkennen kann, daß sich die Arten auf Jugend- formen gründeten und die äußere, sehr variable Gestalt bei der Be- stimmung den Ausschlag geben mußte, da die inneren Merkmale meist un- bekannt waren. Entsprechende ontogenetische Untersuchungen im Kohlen- kalk dürften jedenfalls reiche und bemerkenswerte Resultate versprechen und sehr viele dieser Arten dürften auf Jugendformen von Posidoniella vetusta und von den Kohlenkalkarten der Posidonomya zurückzuführen sein. Kan) Als Palaeolima laevis hatte Hıyn kleine Zweischaler aus dem Kohlenkalk von Little Island in Irland beschrieben und abgebildet, deren Diagnose eine Beschreibung der Jugendlichen, glattschaligen Posidonomyen geradezu erübrigt. Es war ihm entgangen, daß die gleichen Schalen von DE Konisck bereits als Streblopteria Buchiana beschrieben worden waren. Im Nachtrag zum zweiten Band seiner Br. Carb. Lam. stellt er dies Versehen richtig, behält aber die Zurechnung zu Palaeolima bei. Das Genus Palaeolima müßte zwischen den Wirbeln eine tiefe Grube für Schloß und Band besitzen. Von seiner Palaeolima laevis-Streblopteria Buchiana pn Kon. kennt aber Hıno die Schloßlinie ebensowenig wie DE Konınck. Ich halte diese nur auf Jugendformen begründete und dementsprechend variable Art für glattschalige Individuen von Posidonomya Becheri (= Posidoniella vetusta) oder Jugendformen so naher Verwandten, daß eine Unterscheidung nicht möglich ist. Eine der px Konınor’schen Abbildungen gleicht allerdings mehr seiner Streblopteria pullus, dementsprechend ist seine Diagnose besser mit Streblopteria vereinbar. Hınn erblickt in Streblopteria durchaus mit Recht einen Pecten-förmigen Typus. Bemerkenswerterweise hält er aber Streblopteria doch für einen Übergang zwischen Posidoniella und Posidonomya, die ja beide den gleichen- rechtwinklig ausgedehnten, hinteren Flügel besitzen, bei denen aber (das in Wirklichkeit vorhandene, oft nur wenig selbständige) vordere Ohr fehlen soll. Erkennt man aber die Abtrennung der Posidoniellen von den Posidonomyen nicht an, so würde das Variabilität der Streblopterien in gleichem Sinne, wie sie bei Posidonomya vorhanden ist, bedeuten. Tatsächlich weisen einzelne Arten pm Konıner’s j Palaeontographica Bd. LXIV. 13 eo von Streblopteria, deren er 18 unterschied, deutlich Formanalogien mit jugendlichen Posidonomyen auf, so Streblopteria praelineata pe Kon. (1885, p.204, PL. XXXI, fig.4, 9), mit der man Taf. XXV, Fig.4 ver- gleiche, oder Streblopteria inversa ve Kon. (a. a. 0. 1885, Bd. V, p.206, PI.XXXII, fig.5), die man ver- gleiche mit Taf. XXV, Fig. 17. Gleiche Formanalogie besteht auch zwischen der nur mit der linken Klappe beschriebenen Streb- lopteria perovata Dz Kon. (1885, p.204, Taf.32, fig.1) und mit Taf. XXV, Fig. 8a. Ihre Diagnose bei DE Konınck lautet: Höher wie lang, linke Klappe regelmäßig gewölbt, vorderes Ohr klein, dreieckig, vom Schalen- körper durch eine schiefe Furche getrennt, hinteres Ohr doppelt so lang wie das vordere, vereinigt sich direkt mit der übrigen Schale. Wirbel im vorderen Drittel des Schloßrandes. Das Genus Streblopteria wird von Hıno viel enger gefaßt als von om Konisck, der sich über das wichtigste Merkmal, das in der schiefen Ausbreitung der Vorderseite besteht, von dessen Besitz Hınp im Gegensatz zu Merk und WorTHEn die Zurechnung abhängig machen will, sehr viel vorsichtiger Fig. 22. Streblopteria praelineata DE Kon. Fig. 23. Streblopteria inversa DE Kon. ausdrückt. Er äußert sich (a. a. O. 1885, p. 202): »Das Genus ist auffällig durch die schiefe Verlängerung der Vorderseite bei den meisten seiner Arten; indessen ist es, wenn man eine große Zahl davon vereinigt, leicht festzustellen, daß in dieser Hinsicht eine schrittweise Abstufung unter ihnen besteht, daß die einen den Charakter sehr ausgesprochen besitzen, während die übrigen fast gleichseitig sind.« Demgegenüber hat Hınp den Typus so scharf begrenzt, daß nur wenige Arten übrigbleiben. Sieben pm Konınor’sche Arten hält er des gut ausgebildeten hinteren Ohres wegen nicht zu Streblopteria gehörig, für ein gut Teil der übrigen Arten nimmt er verschiedene Wachstumsstadien derselben Art an. Wie Streblopteria nach Hıno (Br. Carb. Lam.) zwischen Posidoniella und Posidonomya den Über- gang bildet, so soll Eumicrotis zwischen Posidoniella und Streblopteria stehen. Wenn Hıno zu einem derartigen Schluß kommt, so kann man erwarten, daß bei dem wichtigsten Kohlenkalkvertreter, der als Pecten hemi- sphaericus von Puruuıpp’s erstmalig beschrieben, von pr Koxınck auch wirklich als Posidonomya, dann als Rutotia bestimmt wurde, bedeutsame Formanalogien mit Posidonomyen vorhanden sind. Das ist durchaus der Fall. 12. Über Eumicrotis hemisphaericus Phillipps sp., 1836. Pecten hemisphaericus PHILLIıPPS, 1836. Geol. Yorks, pt. II, p. 212, pl. VI, fig. 16. Posidonomya hemisphaerica DE Konınck, 1843. Deser. Anim. Foss. Belg. p. 142, pl. I, fig. 13. Avicula hemisphaerica BROWN, 1849. Illust. Foss. Conch. p. 160, pl. LXV, fig. 5. Aviculopecten hemisphaericus Morris, 1854. Cat. Brit. Foss. 2nd. edit. p. 164. Rutotia hemisphae: ica DE KoNinck, 1885. Ann. Mus. Roy. d’hist. Nat. Belg. tom. XI, p. 197, pl. XXXIX, figs. 6. 7. Streblopteria praelineata DE KOoNInck, 1885, ibid. p. 204, pl. XXXII, fig. 4 Eumicıotis hemisphaericus Hınd 1905. B. Carb. Lam. Ba. II, p. 45, pl. VII, figs. 1—6. Hınn hält die Zweischaler aus dem Kohlenkalk mit glatter, ungleichklappiger, runder oder ovaler Schale, deren linke Klappe stärker gewölbt und höher ist als die rechte und für die pe Konınck das Genus Rutotia aufstellte, für identisch mit dem von Merx aufgestellten Genus Kumierotis, das gegen- wärtig wiederum mit Pseudomonotis Bryr. identifiziert wird. Von den elf Arten von Rutotia, die pe Konınex namhaft machte, sind die meisten aufJugend- formen begründet, die die große Mannigsfaltig- keit des äußeren Scha- lenumrisses erkennen lassen. Hıno bildet tat- sächlich Individuen ab, die der Diagnose von Eumierotis einigerma- ßen entsprechen, aber die‘ Abbildungen DE Konmer’s, die Hıno dementsprechend schlecht nennt, weil sie die von ihm offenbar für alle Schalen postu- lierten, aber keines- wegs immer entwickel- ten Charaktere der vorderen und hinteren oberen Winkel nicht zeigen, verhalten sich anders. Dem- entsprechend weichen die Beschreibungen des vorderen Ohres bei beiden Autoren beträchtlich ab. Wenn pe Konmer 1885 schreibt: »Die vorderen und hinteren Ohren sind vom Schalenkörper schlecht abgegrenzt, sie sind ungefähr gleich groß, ihre freien Ränder schneiden sich in stumpfen Winkeln,« so steht diese Schilderung noch recht im Einklang: mit den Verhältnissen bei Posidonomya. a Auch die Ungleichseitigkeit der beiden Klappen scheint großen Schwankungen zu unterliegen. »Mehr oder minder ungleichklappig«, sagt pe Koxınex 1885, und 1844 hatte er sogar die Gleichklappig- keit der Art betont, wobei ihm doppelschalige Individuen zu Gebote standen. Eumicrotis hemisphaericus bleibt entschieden trotz der Bemühungen Hınv’s ein recht indifferenter Fig.!24. Rutotia hemisphaerica PnitL. (nach DE Kon.) Typus, der mit einzelnen Individuen der Diagnose des Genus Zumicrotis entspricht, mit anderen durchaus dem Formenkreis der Posidonomyen. Taf. XXV, Fig. 8a—e, stellt ein Individuum dar von Posidonomya Becheri, das alle Eigenschaften zur Bestimmung als Eumicrotis hemisphaericus PrıwL. besitzt, — 10 — Die Oberfläche ist mit zarten Anwachsstreifen bedeckt, die nur einige ganz unregelmäßige Wellen unterbrechen. Das Individuum ist zweifellos ungleichklappig, die linke ist kräftiger gewölbt als die rechte Klappe und ist höher. Der Wirbel liest subzentral, ist bei der linken stärker gewölbt und über- ragt den der rechten Klappe. Die letztere besitzt ein sehr kleines Ohr mit Klaffraum für den Byssus, die linke Klappe zeigt vorn einen (gewölbten) durch eine den Wirbel unterschneidende tiefe Furche abgetrennten »gewöülbten Lappen an Stelle des vorderen Ohres«, oder vielmehr ein echtes vorderes Ohr, dicht an der Schloßlinie mit kräftigem Relief, dessen warzenartige Erhöhung dicht am Wirbel dem noch nicht ganz reduzierten vorderen Adduktor entspricht. Der dem Rand des vorderen Ohres, das einen deutlichen Klaffraum, ähnlich wie bei Girry’s Caneyella, freiläßt, entlang ziehende rundliche Wulst ent- spricht dem Anstemmen des dicht an der Schloßlinie gelagerten Fußes. Die Übereinstimmung des Individuums mit den Charakteren von Eumicrotis hemisphaerieus ist vollkommen. In gewisser Beziehung sind die Steinkerne in Schiefererhaltung kontrastreicher als die Schalenexemplare des Kohlenkalks. Das oben geschilderte Exemplar zeigt nun in besonderer Klarheit alle Eigentümlichkeiten des echten Posidonomyenschlos- ses, während das von Ku- microtis hemisphaericus nicht bekannt ist. Die Schale war relativ dick, wie Fig.8c zeigt. Wenn auch mittelgroße, glattschalige Individuen von Posidonomya nicht gerade häufig sind (Taf. XX V, Fig.9, zeigt zwei zusammengehö- rige Klappen mit beschädigtem Wirbel), so sind doch alle Übergänge von ungleichklappigen zu gleich- klappigen, von glattschaligen zu mehr oder minder regelmäßig konzentrisch gewellten Individuen vorhanden. Taf. XXV, Fig. 30, zeigt ein ebenfalls doppelschaliges Exemplar, das sehr gut einen Vergleich mit den Abbildungen der Kohlenkalkform aushält. Der Wirbel der rechten Klappe ist hier sehr klein und spitz, die linke ist leider unvollständig. Taf. XXV, Fig.20, zeigt eine sehr ähnliche rechte Klappe mit gleicher Einbuchtung des Vorder- vandes, die schon etwas mehr konzentrische Rippung aufweist. Fig.26. Rutotia perobliqua‘ DE Kon. Fig. 25. Eumicrotis hemisphaericus HınD. Die Fig. 15—20, die wir schon bei Palaeolima erwähnten, erinnern an manche der kleineren Streblopterien- und Rutotia-Arten bei pe Konınck. Ich erblicke in den geschilderten runden und ovalen glattschaligen Muscheln Individuen von Posidonomya Becheri, die bei fester Schale und freierer Lebensweise das Versteifungsprinzip durch Wellen nicht aufweisen und bei denen der Anheftungsmodus nicht der Tendenz zur Steilstellung der Körper- achse, die zur Bedeutungslosigkeit des vorderen Muskels führt, entgegenstand. Ungleichklappigkeit beim Kriechen auf der rechten Schale liegend, Gleichklappigkeit beim Kriechen auf den Schalenrändern ist individuell verschieden, ebenso wie die Gestaltung der Umrandung des Spaltes für Fuß und Byssus. Der Pecten-ähnlichen Lebensweise entspricht etwas Pecten-förmige Gestalt. Nachdem ‚gezeigt werden — la konnte, daß die Posidonomyen in frühster Jugend ungleichklappig sind, dürfte Hınp’s Einwand gegen die Zurechnung der Kohlenkalkform zu Posidonomya an Wert sehr verlieren. Eumicrotis hemisphaericus im Kohlenkalk vertritt offen- bar doch noch nicht ganz rein den Typus des Genus Kumi- crotis-Pseudomonotis, dessen Beziehungen zu glattschaligen Individuen von Posidonomya Becheri von sehr großer Be- deutung in systematischer Hinsicht sind. Taf. XXV, Fig.31, zeigt ein doppelschaliges Exemplar, das der Form nach sehr an die glattschaligen, rundlichen Stücke erinnert, aber sehr kräftige konzentrische Wellung zeigt. Die linke Klappe ist um ein weniges breiter gewölbt als die rechte, Fig. 97. der Wirbelwinkel ist bei dieser dementsprechend etwas kleiner. Rutotia ovalis vE Kon. Rutotia obtusa DE Kon. 12a. Über Posidoniella gibbosa Hind. Posidoniella gibbosa Hınp, 1905. Br. Carb. Lam. Bd.I, p.91, T.V, fig. 12—14. " „ Hürrner, 1914. Ib.S.A. pr. G.L.A.p.523, Taf.18, Fig. 7. Auf glattschalige jugendliche Posidonomyen des besprochenen Formenkreises ist auch diese Art begründet, und ich halte ihre Einziehung für notwendig. Hınp sagt selbst (Br. Carb. Lam. Bd. II, p. 46): »Eumi rotis hemisphaericus gleicht sehr der Muschel, die ich als Posidoniella gibbosa in Vol. I, Pl.V, figs. 12—14 abgebildet habe. Ich würde es für schwer halten, die linken Klappen zu unterscheiden, aber Fig. 12 zeigt, daß beide Klappen gleiche Wölbung besaßen und die rechte Klappe kein Ohr hatte.« Schwankungen ‘des vor den Wirbeln gelegenen Schalenteils und der mehr oder minder vollkommenen Gleichklappigkeit als generische Unterscheidungsmerkmale große Bedeutung beizumessen, verbieten die Ergebnisse der Untersuchungen jugendlicher Posidonomyen. Der Vorderrand setzt gewöhnlich wenig mehr als rechtwinklig an, kann auch leicht konkav sein, was wieder mehr Pecten-artigen Charakter hervorruft. ne: nn En 98 Taf. XXV, Fig.27, stimmt sehr genau mit der Hürrner’schen Ab- Ontelta grbbosa 9 5 - . . . nn len bildung überein. Auch die leichte Biegung des Wirbels nach vorn, 2 : e 8 : > } Fig.29. Posidoniella gib- HÜFFNER). die er schildert und die an die von Caneyella wapanuckensis GIRTY ee) erinnert, ist vorhanden. Taf. XXV, Fig.23, ist em kleineres Exemplar. Fig. 29 zeigt zwei zusammengehörige Schalen, deren rechte einen leicht konkavenVorderrand besitzt. (Siehe vorderer obererWinkel, Tab. Nr.17.) Um die Zusammen- gehörigkeit scheinbar sehr verschiedener Formen hervorzuheben, sind die Fig. 23 und 27 in der Nachbarschaft von in gewisser Beziehung sehr ähnlichen und doch wieder ganz abweichend gestalteten Individuen abgebildet. Der Besprechung glattschaliger Posidonomyen sei eine Gegenüberstellung der Diagnosen für Palaeolima Buchiana nach ve Konınck und Hınp, von Eumicrotis hemisphaericus und Posidoniella gibbosa nach Hınn angeschlossen. Die Differenzen bleiben innerhalb der bei jugendlichen Posidonomyen beob- achteten Variationsbreite, und die Übereinstimmung wäre noch größer, wenn nicht Hınv’s, sondern DE Konıncr’s Diagnose für Eumicrotis hemisphaericus gewählt wird. . 102 Palaeolima Buchiana ve Kon. sp.nach Hınv. Streblopteria Buchiana DE Kon., 1885 \ Palaeolima laevis HınnD. | Eumierotis hemisphaericus PHILL. Eumicrotis hemisphaericus nach Hınp. Rutotia hemisphaerica PaıtL. nach DE Kon. Posidoniella gibbosa HınD. Klein. Klein. Mittlere Größe. Sehr groß. Gleichklappig. Schwach ungleich- klappig. Sehr ungleichklappig. Ungleichklappig. Gleichklappig. Form nicht sehr be- ständig, bald viel höher als lang und ziemlich regelmäßig eirund, bald schief und auf der Vor- derseitemehrentwickelt als auf der hinteren. Manchmal fast kreis- rund. Eiförmig schief, der un- tere Teil des Hinter- randes ziemlich gerade und sehr schief. Etwa halbkreisförmig, ein wenig ungleichseitig. Der vordere untere Rand ge- bogen, der hintere ziemlich gerade, fast senkrecht. Kreisförmig, etwas höher als lang. Vorderrand vom Saum der Schale gebildet, steigt ziemlich gerade senkrecht nach unten, geht in gleich- mäßiger Krümmung in den halbkreisförmig geboge- nen Unterrand über. Hin- terrand stumpf, ein wenig schief. Zwischen ihm und der Schloßlinie stumpfer Winkel. Ziemlich regelmäßig ge- wölbt. Gewölbt. Rechte nur schwach ge- bogen, links gewölbt, beide Klappen vorn mehr gewölbt als hinten. NachderMittezuziem- lich regelmäßig ge- wölbt, nach den Rän- dernzuherabgedrückt. Gleichförmig; gewölbt, Li- nie stärkster Wölbung we- nig: schief zur Schloßlinie, Schale vorn steiler als hinten. Die Ohren kurz und rechtwinklig, fastgleich groß. Der Vorderteil der rechten Klappe ist vom Schalenkörper getrennt durch eine tiefe und gerade Bucht, die dem Austritt des DByssus dient. Schloßlinie gerade, von mäßiger Länge. Ohren sehr ausgeprägt, klein, das hintere ist länger, während das vordere tiefer liegt. Die Schloßlinie gerade, der kleinsteLängendurchmesser der Schale, gut ausg-prägte rechte Winkel mit dem Vorder- und Hinterrand bildend. Kein hin- teres Ohr, aber die Klappen zu vorderen und hinteren oberen Winkeln zusammengedrückt, letzterer ist der größere. — Die rechte Klappe tief durch eine dreieckige Grube eingeschnit- ten, die ziemlich zum Wirbel läuft, den Byssusundeinkleines Ohr von der Schale abtrennt; die linke nicht eingeschnitten, zeigt aber eine mehr oder we- niger deutliche Vertiefung, die einen gewölbten Lappen an der Lage des vorderen Ohres her- vorruft. Die vorderen und hin- teren Ohren sind vom Schalenkörperschlecht abgegrenzt, sie sind ungefähr gleich groß. Ihre freien Ränder schneidensichineinem stumpfen Winkel. Die Hinterseite leicht ge- bogen. Schloßrandbei- nahe gleich der Hälfte des Längendurchmes- sers. Schloßlinie gerade, vorden Wirbeln nach vorn ver- längert zu einer Art klei- nem Ohr, das etwas ein- gedreht ist. Wirbelaufgebaucht, zu- rückgebogen und sub- median. Wirbel gewölbt, zuge- spizt, ziemlich in der Mitte der Schloßlinie gelegen, der der linken breiter u. höher heraus- gehoben als der der rechten Klappe. Wirbel subzentral, der der rechten Klappe ist klein und nicht erhoben, der der linken aufgewölbt und über den der rechten ragend. Wirbel submedian. Die Wirbel liegen vorn, sind bauchig, stumpf, überragen die Schloßlinie ein wenig und sind anz schwach nach vorn ge- ogen. — Vor denWirbeln liegt ein kleiner, gewölbter Vor- sprung, durch eine gekrümmte Linie von der Gesamtfläche ab- getrennt, die den Wirbeln den Anschein gibt, als lägen sie subzentral. Oberfläche fast glatt, nur von einigen kon- zentrischen Anwachs- streifen gezeichnet. Schalen dünn und zer- brechlich. Oberfläche glatt, Ohren glatt. Die Oberfläche ist mit zar- ten Anwachsstreifen be- deckt, manchmal etwas schuppig, für das bloße Auge ziemlich glatt. Die Oberfläche ist mit zarten Anwachsstrei- fen bedeckt, die vor allem am Rande aus- geprägt sind. Die Oberfläche ist fast glatt, aber verziert mit einigen auseinanderliegen- den, scharf ausgeprägten, konzentrischen Streifen. Inneres unbekannt. Inneres unbekannt. Inneres unbekannt. — 103 — 13. Über Caneyella wapanuckensis Girty und Rutotia subcorrugata de Kon. 1909, U. St. Geol. Surv. Bull. 377, Pl. III, fig. 6—11. 1885, Bd.V, p.199, pl. 39, fig. 11. Ehe GierTy zur Neugründung seines fast ganz auf den Entwicklungsstadien von Posidonomya Becheri aufgebauten Genus Caneyella schritt, machte er den Versuch, seine Caneyzweischaler bei schon vorhan- denen Geschlechtern unterzubringen. Eine der wichtigsten Eigenschaften, auf Grund deren Posidoniella von Posidonomya abgetrennt wurde, ist die fast endständige statt subzentrale Lage der Wirbel, und in diesem Punkte gemahnen die Caney-Muscheln oft viel nach- drücklicher an Posidoniella als an irgendeine typische Posidonomya. Caneyella wapa- nuckensis soll den Gesamthabitus von Posidoniella in einigen Fällen völlıg er- reichen. Aber gerade Caneyella wapanuckensis besitzt sehr ausgeprägt die breite Byssus- öffnung, die Gıikty die Berechtigung der Abtrennung von Posi- doniella und Posidonomya ‚gewährleistete. Die Jugendformen von Posidonomya zeigen nun aber einen deutlichen Klaffraum in der vorderen Schalenumrandung und zwar um so kürzer und breiter, je kräftiger und selbständiger die vorderen Ohren sind. Ist das Ohr gewölbt, so entspricht die Wölbung einem Klaffen der Schale und überträgt sich auf die EB) ke ER Furche, die das Ohr vom Wirbelkörper abtrennt. Fehlt das Ohr corrugata ve Kon. fast ganz, so liegt der Klaffraum zwischen den zu einer Vorder- fläche umgebogenen Schalenrändern (vgl. Taf. XXV, Fig.13). In beiden Fällen erhält der Wirbel vorn eine schwach konkave Begrenzung, die den Schalen eine eigentümliche, von Hınp für Posidoniella fest- gestellte subspiralige Drehung verleiht, wie sie Giety’s Fig.10 und Taf. XXV, Fig.34, Taf. XXIV, Fig. 29, 30, » » 1 1 >» » xXXV, » 32, » ». 8 » » XXV, » 26 zeigen. Fig.30. Caneyella wapa- nuckensis GIRTY. Die zu Gunsten eines Klaffens der vorderen Umrandung im wachsenden Ohr vorhandene Gewölb- bespannung führt zu gekrümmter Grenze zwischen Wirbel und Schalenkörper; der Wirbelwinkel wird hierdurch spitzer. (Vgl. besonders Taf. XXV, Fig. 8 a.) Taf. XXVI, Fig. 8,9, 10sind jugendliche Posidonomyen mit verschieden entwickeltem Klaffraum zwischen kräf- tigen, gewölbten Ohren, der bei Fig.10 die halbe Schalen- höhe einnimmt. Der Klaffraum wird um so weiter und niedriger sein müssen, je dichter Fuß und Byssusorgan, Mund und vor- Fig nn N derer Adduktor an die Schloßlinie gedrängt sind, je steiler also die Körperachse liegt. Bei großer Schiefe der Schale ist also bandförmiges, wenig abgetrenntes Ohr mit schmalem, langem Byssusspalt, bei steiler Schalenform kleines, kräftig gewölbtes Ohr mit kurzem, Fig.31. Caneyella wapanuckensis GIRTY. — 104 — breitem Klaffraum zu erwarten, wie es Girty’s Fig. 11 und meine Abbildungen Taf. XXV, Fig. 8 und 32 zeigen. Steile Formen sind ziemlich gleichseitig. Daß Girty’s Art sich auf Jugendformen stützt, geht aus der geringen Individuengröße seiner Stücke, die er alle vergrößert abbildet, hervor. Es ist sehr lohnend, Girry’s Fig. 11 mit meiner Fig. 32 (Taf. XXV) und mit pe Konıncer’s Ab- bildung von Autotia subcorrugata, m der man mit Sicherheit eine jugendliche Posidonomya erblicken kann, zu vergleichen. Die Diagnosen DE Konıxor s und Girry’s seien zum Vergleich mit Taf. XXV, Fig. 32, einander gegenübergestellt. Rutotia subcorrugata DE Kon. Caneyella wapanuckensis GirTY. Mittlere Größe. Schale klein, gewöhnlich unter 10 mm lang. Ziemlich regelmäßig eirund, höher als lang, schwach Im allgemeinen eirund, Verhältnis von Länge und Breite schief, ziemlich gleichmäßig gewölbt. sehr variabel, einige Exemplare schmal, andere breit. Schloßrand kurz. Schloßlinie kurz und gerade in die hintere Umrißlinie übergehend, die fast gerade ist. Ohren etwa gleich klein und in stumpfem Winkel endend. | Schale am Vorderrand etwas erhöht, eine schwäch ver- längerte Öffnung zwischen den Klappen gerade unter dem Wirbel bildend. Wirbel submedian, wenig aufgewölbt. Wirbel stehen fast am Ende. Hinterseite etwas mehr entwickelt als die vordere. |Der Wirbelkiel in etwas wechselndem spitzen Winkel zur Schloßlinie, dicht am Vorderrand liegend, oben klein und hoch, niedrig und breiter weiter unten. Oberseite mit einigen breiten konzentrischen Rippen ver- Oberfläche fast glatt, nur gezeichnet mit einer wech- ziert, die wenig: vorragen. selnden Zahl niedriger konzentrischer Rippen. Weder das mit wechselnder Beanspruchung durch Betätigung des Fußes bald glatte, bald ge- krümmte Ohr, noch die konzentrischen Wellen unterscheiden die in diesem Kapitel besprochenen In- dividuen von den jungen, die unter Posidoniella gibbosa oben besprochen wurden; man denke nur an die leichte Biegung des Wirbels nach vorn auch bei diesen. Es liegt in der Natur des hier behandelten Problems, daß immer wieder das Hervorheben ein- zelner Extreme notwendig wird, in Wirklichkeit verschwimmen alle Unterschiede durch lückenlose In- dividuenreihen intermediären Charakters. Das hat Gixry auch richtig empfunden, wenn er angibt, daß sich Caneyella wapanuckensis von Posidonomya fragosa aus den Withe Pine-Schiefern von Nevada nur durch fehlende Radialrippung, von Posidonomya fracta Merk aus den Coal measures von Ohio nur durch weniger kräftige Wellen unterscheidet. 14. Über Aviculopecten concentricostatus de Kon. 1885, p. 237, pl. XXXI, fig. 6, 7, pl. XLI, fig. 28-33. Girrty’s Abbildungen von Caneyella wapanuckensis weisen beträchtliche Schwankungen des vor dem Wirbel gelegenen Schloßrandteiles auf. So unterscheidet sich die auf Taf. XXV, Fig. 26, von mir abgebildete Muschel bei gleicher schmaler und hoher Gesamtform von Girry’s Fig. 8 durch ein viel — 105° — größeres Ohr, das bei der letzteren nur als ganz schwacher Saum den Wirbelkörper begleitet. Das umgekehrte Verhältnis besteht zwischen Girry’s Fig. 10 und Taf. XXV, Fig. 19. Taf. XXV, Fig.10—13 zeigen vier weitere Individuen, bei denen die Verlängerung der Schloßlinie zum Teil ganz unterblieben ist. Davon fallen Fie. 12 und 13 mit Sicherheit unter Hınv’s Diagnose von Posidoniella. Fig. 12 gleicht, von vorn gesehen, genau der Vorderansicht von Posidoniella pyriformis wit deut- lichem Klaffraum, die Hıno (Br. Carb. Lam. Bd.I, pl. VI, fig. 3a) gegeben hat. Die Form lehnt sich dagegen viel mehr an die glattschaligen, runden, oben besprochenen Indi- viduen an, und Fig. 10—12 können gleichzeitig als Beispiele für rundliche Posidonomyen mit kräftiger konzentrischer Rippung den glatten gegenüber dienen. Taf. XXV, Fig.13, stimmt im Umriß ungefähr mit Posidoniella pyniformis überein. Die herzförmige vordere Fläche ist deutlich entwickelt, die gekrümmte Kante, die auf diese Weise den Vorderrand bildet, erreicht, schräg nach vorn und unten ziehend, schon in halber’ Höhe den Vorderrand. Kleine Schalen von eiförmigem Umriß mit gleichen Klappen und regelmäßiger Wölbung, mit kleinen Ohren, kurzem Schloßrand und submedianen Wirbeln hatte nz Konıxer, da ihm die Zuordnung | zu anderen Geschlechtern nicht möglich schien, als Avieulopeeten concentricostatus beschrieben. Die Ober- fläche ist mit zahlreichen deutlichen konzentrischen Falten verziert. Viele jugendliche Posidonomyen weisen die eleichen Formeigentümlichkeiten auf, besonders den charakteristischen Umriß (a. a. ©. pl. 31, fie. 6.7). Der Vorderrand stößt etwa rechtwinklig an die Schloßlinie, zieht dann leicht konkav nach vorn und unten, immer mehr an Krümmung zunehmend, so daß er etwa in halber Schalenhöhe die am Fig. 34. Aviculopeeten?2 concentricostatus DE Kon. weitesten nach vorn reichende vordere Umbieguns erreicht. 5 Die kurze Schloßlinie wird durch diese konkave Einschnürung besonders auffällig. Von der Ab- bildung derart gestalteter kleiner Individuen habe ich abgesehen. Taf. XXV, Fig.19, stellt ein größeres Exemplar mit dem fraglichen Umriß dar. Gleichzeitig ist der vordere herabgedrückte Winkel so klein und schmal, daß der Übergang zu Posidoniella-artigen Formen, wie sie eben erwähnt sind, gebildet wird. Sind beide Ohren auch bei mittlerer Größe noch stark herab- gedrückt, so entstehen sehr interessante, etwas Pecten-förmige Stücke, wie Taf. XXVI, Fig.13, eines darstellt. Vom Wirbel her zeigt sich der Schalenkörper durch eine nach vorn konvexe Kante begrenzt, die erst bei dem zweiten Drittel der Schalenhöhe mit dem Vorderrande verschmilzt. Vor ihr biegt die Schale um zu einer vorderen Fläche, die aber nicht wie bei Posidoniella herzförmig eingebuchtet ist. Vielmehr springt die Schloßlinie deutlich vor, so daß sich ein langgezogenes, scharfwinkeliges, dreieckiges Ohr nach vorn ausdehnt. Da seine vordere Begrenzung steiler nach abwärts zieht als die höher liegende Palaeontographiea. Bd. LXIV. 14 — 106 — Kante des Schalenkörpers, so wird im unteren Verlauf des Ohres der Umriß nicht vom Schalenrand, sondern von der Kante gebildet. Aviculopecten? concentricostatus ve Kon. ist auf jugendliche karbonische Posidonomyen begründet und daher einzuziehen. 15. Über Posidonomya plicata de Kon. (a. a. ©. 1885, p. 182, pl. XXXIX, fig. 8) (Umriß Taf. XXX, Fig. 7). Es gibt wohl kaum eine größere selbständige karbonische Posidonomyenart, die nicht durch einzelne jugendliche Individuen der Posidonomya Becheri der Form nach vollständig kopiert würde. Die von Vise stammende, von DE Koxinck als sehr selten bezeichnete Art unterscheidet sich von Posidonomya Becheri sehr auffällig durch den schräg nach unten und hinten ziehenden konkaven, nicht wie sonst zu einer vorderen Schalenumbiesung konvex gebogenen Vorderrand. Viel ovalere Gestalt, viel bedeutendere Höhe und geringe Regelmäßigkeit der konzentrischen Falten der Oberfläche soll sie von Posidonomya constricta unterscheiden, die sich auf ein Original von etwas weniger runder, sonst aber gleicher Beschaffen- heit wie dasaufTaf.XX VI, Fig.22, abgebildete Individuum gründet. Den auffallendsten Zug erblicke ich aber darin, daß die Schloß- linie, wie gewöhnlich über den Wirbel verlängert, trotz der be- trächtlichen Größe des Individuums ein eroßes vorderes Ohr bildet, so daß der Vorderrand unter spitzem Winkel die Schloß- linie schneidet und konkav ist und der Schalenumriß nicht wie sonst mit einer vorderen Umbiegung weiter nach vorn greift, wie der vordere Schloßrandsendpunkt. Dieses Verhalten kommt bei den Jugendformen der Posi- donomya Becheri zuweilen vor, bei erwachsenen Tieren ist der vordere obere Winkel immer stumpf. DE Konınor’s Abbildung ist eine linke Klappe. Vergleicht man sie mit der auf Taf. XXV, Fig. 26, Tab. Nr. 26 abgebildeten rechten, so zeigt sich große Ähnlichkeit. Nach den Maßen von Posidonomya plicata erhält man einen Höhenlängenindex von 130, das zum Vergleich herangezogene Individuum besitzt ebenso hohe, steilstehende Form und erreicht den für Posidonomya Becheri extrem hohen Index 150. Die Gestalt ist ein stehendes Oval, die hintere Seite ist etwas länger als die vordere. Der Vorderrand ist konkav, der hintere obere Winkel wie immer stumpf, der Wirbel ragt nur wenig vor und ist mittelständig. Daß es sich nur um ein besonders auffallendes Individuum handelt und daß konkaves Einspringen des Vorderrandes mit verschiedenem Umriß und mit verschiedenster Ausbildung verknüpft sein kann, ohne daß Artbegrenzungen möglich sind, dafür sollen nur Taf. XXV, Fig.21, Tab. Nr.3 und Fig. 22, Tab. Nr. 9 als Beispiel dienen. Beides sind kleine, in dreifacher Größe wiedergegebene rechte Klappen. Fig. 22 ähnelt der Form nach sehr der Posidonomya plicata; die leichte Krümmung des Wirbels und das Fig. 85. Posidonomya plicata DE Kon. — 107 — schwach gebogene vordere Ohr erinnern an Caneyella wapanuckensis. Die Schale ist mit winkeligen, gut ausgeprägten, nach dem abgeflachten vorderen Winkel zu runzeligen Anwachsstreifen bedeckt, das Ohr ist glatt, Index 113. Die Schale von Fig. 21 ist fast ganz glatt bis auf einige konzentrische Falten in unregelmäßigem Abstand. Das vordere Ohr ist klein, dreieckig und sehr gut abgegrenzt, da der Vorderrand winkelig eingeschnitten ist. Damit erinnert sie an die Zumicrotis hemisphaerica-ähnlichen Individuen. Index 123. 16. Über Posidonomya lamellosa de Kon. Posidonomya lamellosa DE KonInck, 1851. Descr. Anim. Foss. Belg. Supplem., p. 683, pl. VII, fig. 5. „ obliqua DE Kon., 1885. Ann. Mus. Roy. Hist. Nat. Belg. tom. XI, p. 182, pl. XXXI, figs. 21, 22. “ lamellosa Hınn, 1905. Brit. Carb. Lam. Bd.II, p. 35, pl. VI, fig.5, 16—18. n obliqua NEBE, 1911, p.456, Taf. XIV, fig. 10. De Konmer’s Posidonomya lamellosa, »sehr selten im Kohlenkalk von Vise«, stützt sich auf Indi- viduen von sehr regelmäßiger Gestalt und gleichmäßiger Wölbung, wie sie sich in der von ihm abge- bildeten Größe in der Schieferfazies selten finden. Taf. XXV, Fig.14, Tab. Nr. 49, zeigt ein, dem pe Koniner’schen sehr ähnliches, aber kleineres In- dividuum. Der Umriß ist sehr gleichmäßig schief eirund, da der Vorderrand in regelmäßigem Bogen ohne jede Unterbrechung in den stark gekrümmten Ventralrand übergeht. Der Hinterrand ist fast voll- kommen gerade. Die Oberfläche zeigt sehr feine, zahlreiche, gleich breite, konzentrische Linien, so daß Fig.37. Posidonomya keine eigentliche Wellung vorhanden ist. Durch etwas en ee größere Schiefe und die Schmalheit der konzentrischen Bi Rippen soll sie sich von Posidonomya constrieta unter- scheiden, beides für so variable Tierformen keine stichhaltigen Argumente. Es ist daher sehr be- sreiflich, wenn Nesr, der es für möglich hält, Posidonomya obligqua nach Form und Skulptur von Fig. 36. Posidonomya obligua DE Kon. Posidonomya Becheri zu trennen, ein zwar eng, aber doch viel kräftiger beripptes Individuum unter diesem Namen abbildet. Seine Figur, die einen deutlich die Schloßlinie überragenden Wirbel zeigt, erübrigt die Abbildung ähnlicher Stücke aus dem Harz, die mir auch in Aprath häufig begegneten. Hınp hat die von pe Konınck geforderte Skulptur nicht so eng definiert und vereinigt Posidonomya obligua mit der Posidonomya lamellosa vz Kon., zieht also nicht den Schluß, daß beides mehr oder minder häufige Gestalten jugendlicher und mittelgroßer Stücke von Posidonomya Becheri sind. Auch Posidonomya lamellosa ist, weil auf nicht ausgewachsene Tiere begründet, unbedingt ein- zuziehen. Hıyp hält die Art für gewölbter und kleiner als Posidonomya Becheri und die konzentrischen Rippen für dichter und dünner. Die Wölbungsverhältnisse von Posidonomya Becheri sind mit wechselnder Steilheit der Schalenböschung durchaus variabel (vgl. die Querschnitte pe Konmncr’s 1885, pl.31 von Posidonomya constricta, Posidonomya obligua und Posidonomya laterugala). Im allgemeinen wird aber die Wölbung von Posidonomya Becheri ihrer Schiefererhaltung wegen beträchtlich unterschätzt. Sie steht der von. Posidoniella vetusta sicherlich um nichts nach, Sie ist um so geringer, je freier die Ränder sich ent- — 108 — wickeln konnten, um so größer, je steiler die Böschung des Vorderendes unter dem Einfluß der An- heftung wurde. Die drei Abbildungen Hıyv’s von Posidonomya lamellosa geben ein gutes Bild des gewöhnlichen Habitus junger, regelmäßig entwickelter Posidonomyen, wie sie sich in großer Zahl, vergesellschaftet mit großen, typischen Individuen (wie Taf. XXV, Fig. 8 u.9) in den Pronoritenplatten am Borberg finden. Der Jugend entsprechend beträgt der vordere, obere Winkel, nur wenig mehr als ein rechter Winkel und wird mit zunehmendem Alter stumpfer, der Vorderrand steigt demgemäß ziemlich gerade nach unten. Das vordere Ohr ist aber keineswegs immer wie der hintere obere Winkel glatt und herabgedrückt,- sondern kann bei sehr wechselnder, relativer Größe mehr oder minder gewölbt sein. Taf. XXVI, Fig. 7, 8, 9 und 10, zeigen bei vier Individuen abgestufte Unterschiede dieser Entwick- lung. Fig.7 besitzt ein sehr kleines, kurzes Ohr, zeigt aber sehr deutlich neben dem Wirbel den auf der Photographie nicht sichtbaren vorderen Adduktor in der Weise, wie ihn die schematische Zeichnung Taf. XXIII, Fig. 16, darstellt. Fig. 8, zeigt ein kräftig aufgewölbtes, vorderes Ohr von gleicher Beschaffenheit, wie es für weniger schiefe Individuen Taf. XXV, Fig. 32, in dem Kapitel über Caneyella wapanuckensis beschrieben wurde. Fig. 9, bei der noch Teile der Schalen erhalten sind, hat bei einem Umriß wie Hınv’s Abbildungen von Posidonomya lamellosa ein großes, gerundetes Ohr, das aufgewölbt ist und parallel zum Vorderrand zwei wulstige Rippen trägt. Eine breite, tiefe Rinne, die einen spitzen Wirbelwinkel erzeugt, trennt es von dem viel höher gelegenen Schalenkörper und verursacht am Vorderrand eine leichte Konkavität, der Klaffraum des vorderen Ohres nimmt hier etwa ein Drittel der Schalenhöhe ein. Bei Fig. 10, Tab. Nr. 54, ist der Bereich der Byssusspalte zwischen beiden Klappen sogar der außerordentlichen Größe des Ohres entsprechend 7 mm lang, nimmt die Hälfte der gesamten Schalen- höhe ein. Der Vorderrand erhebt sich konkav von der Symmetrieebene, so daß sich an dem vorderen Rande des gewölbten Ohres die beiden Klappen sicher nicht berührten, ganz so wie es Ginty bei Caneyella fand. Entsprechend der Gesamtwölbung des Ohres ist die Furche, die an der Schloßlinie be- ginnt und nach vorn und hinten ziehend da endigt, wo der fast senkrecht absteigende Vorderrand knie- förmig, tief und scharf nach hinten biegt. Das Ohr ist so hoch gewölbt, daß es ein beträchtliches Lumen umschließt. An der Schloßlinie entsteht daher eine deutliche Dorsalfläche, die nur wahrnehmbar ist, wenn man das Stück, mit dem Ventralrand nach unten, von oben her betrachtet. Diese Fläche ist am Wirbel ganz schmal, verbreitert sich schnell auf 1 mm und biegt mit rechtwinklig scharfer Kante in die Seitenfläche des Ohres um. Diese schwach vom Wirbel nach vorn zu geneigte Kante biegt aber auch in gleichmäßiger Krümmung am Ende des Ohres ein und vereinigt sich nach unten allmählich mit dem Vorderrand, auf diese Art klingt der um die Kante gebogene, nach vorn gekehrte Saum dreieckig aus. Das geräumige Ohr besitzt also eine schmale, etwas gebogene Vorder-, eine Rücken- und eine große Seitenfläche. Wie immer, wenn das Ohr gut gewölbt ist, weist die scharfe Einschnürungsslinie der Schale ebenfalls eine gewisse Krümmung auf. Sie bildet eine Skulpturgrenze zwischen dem glatten Ohr und dem kräftig konzentrisch gewellten Schalenkörper. Senkrecht unter dem Wirbel besitzt die Schale ihre stärkste Wölbung. Die Böschungsverhält- nisse des abgeflachten hinteren Flügels sind an diesem Stück gut zu erkennen. Da das hintere Ohr tief herabgedrückt, der Schalenkörper aber gewölbt ist, so findet sich, vom Wirbel nach der freien Um- — 109 — biegung des Hinterrandes ziehend, eine seichte Furche mit verminderter Böschung. Mit einer kräftigen Kante, die das stark skulpturierte Wirbelfeld hinten begrenzt, vermindert sich die Schalenböschung dann ziemlich schnell zu dem tiefliegenden Ohr. \ Auch diese Kante ist eine Skulpturgrenze, da der hintere obere Winkel nur feine Anwachsstreifen, nicht aber die konzentrischen Rippen und Furchen aufweist. Die seichte Flankenfurche, die leicht konkav vom ‚Wirbel nach dem Randpunkt stärksten Wachstums zieht und, weniger steil zur Schloßlinie stehend, die Stufe stärkster Böschungsabnahme mehr oder minder als Kante bemerkbar, sind für die Formverhältnisse der Posi- donomya Becheri überaus bezeichnend, kommen bei flachgedrückten Stücken aber nicht zur Geltung. Seitenfurche und Wirbelfeldkante erkennt man in gleicher Ausbildung bei der prächtig erhaltenen, kräftig gewölbten rechten Klappe Taf. XX VI, Fig. 5, Tab. Nr.60. Sie entspricht dem typischen Verhalten von Posidonomya Becheri, und der Vergleich mit dem eben besprochenen, etwa gleich großen Individuum ist sehr lohnend. Die wichtigsten Unterschiede dieser nicht normalen und der typischen Schale, lassen sich schon aus den Unterschieden des Wirbelwinkels erkennen. Er beträgt bei Fig.5 127°, bei Fig. 10 nur 97°, ist also um 30° kleiner und zwar auf Kosten des kräftigen Ohres, das imstande ist, mit semem Lumen wesentliche Teile des Körpers aufzunehmen. Bei Fig.5 dagegen würde man das ganz reduktive, winzige Ohr, das durch die sich vor den Wirbeln wie eewöhnlich verlängernde Schloßlinie unter dem in sehr stumpfem Winkel ansetzenden Schalenrand gebildet, überhaupt nicht sehen können, wenn die Schale flach gedrückt worden wäre, und das ist gewöhnlich der Fall. Der Schalenrand steigt hier nicht steil nach abwärts, wie bei den mit Ohren versehenen Stücken (z. B. Taf. XXVI, Fig. 8 —10, 12—14), sondern geht, viel mehr nach vorn strebend, abwärts, um bei dem ersten Drittel der Höhe scharf nach hinten und unten umzubiegen. Die hintere Umbiegung des Umrisses, wo sich Bauch- und Hinterrand veremigen, liest etwa in dem zweiten Drittel der Höhe. Eine Linie stärkster Wölbung zieht vom Wirbel ein wenig konkav nach dieser vorderen Umbiegung, so daß die Körperteile einen einheitlichen Raum einnehmen, ohne Einschnürung des vorderen Schalenrandes. Größere Aufrichtung der Körperachse, deren Steilstellung Fuß und Byssusorgan eng an die Schloßlimie und den Wirbel herandrängt, unter dem Einfluß des Substrats steiler nach unten ziehender Vorderrand und tiefere Lage der vorderen Umbiegung, wobei ein flaches oder gewölbtes Ohr entsteht, liefern die wechselnde Fülle der von der Norm abweichenden Jugendformen. So hoch gewölbte, geräumige Ohren und so ausgeprägter Klaffraum, wie ihn Taf. XXVI, Fig.10, zeigt, ließ sich in extremer Entwicklung nur an linken Klappen finden, es liegst daher die Vermutung nahe, daß derartige Individuen ungleichklappig; sind. Diese Erscheinung knüpft wieder an an das Verhalten in frühester Jugend, wo die Unterschiede beider Klappen deutlich in Erscheinung treten. Die rechte Klappe ist noch flach, die linke dagegen hochgewölbt. (Taf. XXIV.) Bei der linken Klappe setzen die Anwachsstreifen in immer stumpfer werdendem Winkel-an, und man kann dann sehr bald die gewohnte Form der erwachsenen Posidonomyen aus der Gestaltung kleiner Schälchen, wie Taf. XXIV, Fig.6 und 12, entnehmen. Bei der rechten Klappe, wo der Vorderrand in kleinerem Winkel an die Schloßlinie ansetzt, kann die vordere Umbiegung durch schnelle Wölbungs- zunahme sich sehr bald dem Verhalten der linken nähern. — 10 — Taf.XXIV, Fig.16, zeigt den Übergang. Die Schale ist noch etwas flacher als die linke, sonst aber schon sehr ähnlich. Die vordere Umbiegung zeigt noch eine Art Einschnürung und ist glatt. Die beiden Klappen nähern sich durch Ausgleichen der Wölbungsunterschiede sehr bald in der Gestalt. Taf. XXIV zeigt ein schon ganz gleichklappiges, sehr regelmäßig gebautes Individuum mit rechter und linker Klappe. Bei geeigneten Lebensbedingungen sind also schon sehr früh alle Eigenschaften der erwachsenen, typischen Individuen vorhanden. Daß dieser Typus aber sehr indifferent ist und wenig Ursprüngliches besitzt, zeigt die üheraus leicht und oft von jugendlichen Tieren eingeschlagene Bahn anderer Gestaltungstendenzen. Verrundung und Aufhebung aller Gliederungen und stärkeren Böschungs- unterschiede zugunsten der völligen Einbeziehung der gesamten Schale in die Versteifung durch Wellen parallel zum ganz konvexen Umriß ist die in systematischem Sinne mehr negativen Charakter tragende Tendenz. Die Wahl der Individuen, welche ihr erst in späterem Alter unterliegen und in ihrer großen Mamnigfaltigkeit über die wahre, systematische Stellung der Posidonomyen viel positivere Merkmale bieten, ist je nach den herrschenden Lebensbedingsungen bald größer, bald kleiner. Auch die Individuengröße, bis zu der sie beibehalten bleiben, unterliegt großem Wechsel, der durch dicht übereinander liegende Schichtflächen hindurch vertikal verfolgt werden kann. 17. Über Avicula Kochi v. Koenen. 1879, p. 333, Taf. VI, Fig. 7. Diese kleine Art soll eine schief ovale nach hinten verlängerte Schale besitzen mit kleinen, wulstigen, sich weit herabziehenden Ohren, die durch scharfe Linien abgetrennt sind. Rundliche Anwachs- runzeln in der Jugend sollen später durch viel schwächere, zahlreichere Anwachsstreifen abgelöst werden. Außerdem finden sich unregelmäßige, flache, rundliche, mehr oder weniger deutliche Spiralstreifen. Ohren ohne Ausbuchtung und flügelartige Verlängerung. Hinteres Ohr flach gewölbt und kürzer, vorderes Ohr direkt neben der von der Schale trennenden Linie wulstig aufgebläht, spitz gleichschenklig dreieckig, vorn abgerundet. Hier hat eine jugendliche linke Klappe von Posidonomya Becheri mit ziemlich Fig.38. Aviculak.- SChlankem, aber durchaus nicht ungewöhnlichem Umriß zur Begründung der Art gedient. chi v. KoENEn. Es genügt wohl em Vergleich der Abbildung v. Kornen’s mit dem sehr jugendlichen Individuum auf Taf. XXIV, Fig.4. Ein sehr ähnliches Exemplar zeigt Taf. XXV, Fig. 28, das ebenso wie das v. Kornzn’sche etwas verdrückt ist. Das hoch gewölbte Ohr wird wulstig zusammen- gedrückt, die leichte Einschnürung zwischen Ohr und Schalenkörper bricht und wird zur scharfen Linie. Immerhin ist es ein sehr charakteristisches Stück, dasAbbildung und Schilderung gleicher Individuen erspart. Man vergleiche aber die Abbildung mit den scheinbar grundlegend verschiedenen Schalen Taf. XXIII, Fig.14 und 15. Fig. 14 ist mytiloid, Fig. 15 pectenoid, v. Kornen’s Original aviculoid gestaltet, und doch wird man unschwer gemeinschaftliche verwandte Züge entdecken, nämlich die zungenförmig flach und frei nach hinten wachsende hintere Schalenumbiegung, die bei meinen Abbildungen (Fig.15) eine gewisse Kon- kavität des Hinterrandes verursacht. Fig.15, der Außenabdruck einer zarten, ziemlich flachen rechten Klappe, besitzt einen für Posidonomya Becheri extrem konkaven Hinterrand, der durch einen leichten Sprung der Schale noch auffälliger wirkt. Die Schale geht beim Weiterwachsen in Formen über, wie Taf.XX VI, Fig.13, eine zeigt. Avicula Kochi v. Kornen ist keine selbständige Spezies und ist als Art einzuziehen. — 11 — 18. Über Posidonomya (?) laterugata de Kon. 1885, pl. XXXI. figs. 3, 4. (Umriß Taf. XXX, Fig. 8.) Nur auf ein einziges Exemplar stützt sich diese Art und pe Konisck war im Zweifel, ob sie wirklich zum Genus Posidonomya gehört, weil sich der Schloßrand nicht über die Wirbel hinaus ver- längert. Dieser Eigenschaft nach müßte sie also eigentlich im Sinne Hınn’s zu Posidoniella gerechnet werden, obwohl der Umriß durchaus nichts mytiloides aufweist, sondern dem der typischen Posidonomya Becheri nahe kommt. Posidonomya laterugata besitzt nur eine geringe Anzahl breiter konzentrischer Rippen. Grundlegend für die Einziehung; von Posidoniella vetusta zugunsten der Posidonomya Becheri wäre zweifellos der Nachweis von Individuen dieser Art bei sonstiger sicherer Zugehörigkeit zur Form der Schieferfacies mit endständigen Wirbeln, ohne Verlängerung der Schloßlinie nach vorn. Daß der vor den Wirbeln gelegene Teil der Schloßlinie sehr kurz werden kann, zeigen dieAbbildungen Taf.XX VI, Fig.21—23, mit ähnlichem rundem Umriß, aber viel stärkerer Berippung wie Posidonomya lateru- gata. Daß er ganz fehlen kann, beweist das kleinere Individuum Taf. XXVI, Fig.3. Die Form, die geringe Anzahl der sehr kräftigen konzentrischen Wellen und die recht bedeutende Wölbunge der Schale, sowie das Fehlen einer Verlängerung der Schloßlinie geben ein überraschend ähnliches Bild. Wie beträchtlich gewölbt Posidonomya Becheri in unverdrücktem Zustande sein kann, zeigt auch die viel kleinere linke Klappe Taf.XXIV, Fig.24, Tab. Nr.4, die halbkugelig gestaltet, die gleichen Eigenschaften aufweist. Die Erscheinung, die an erwachsenen Tieren aus der Schieferfacies nicht nachzuweisen gelang, scheint also an sehr rundliche, kräftig aber spärlich berippte, stark gewölbte Individuen gebunden zu sein, gehört aber zur Variationsbreite der Posidonomya Becheri und bildet ein weiteres Argument gegen die Zweckmäßigkeit der Aufstellung des Genus Posidoniella, die oben bereits ausführlich behandelt wurde. Posidonomya laterugata besitzt höchstens den Charakter einer Varietät. Fig. 39. Posidonomya laterugata DE Kon. D. Die mittleren und späten Lebensstadien der Posidonomya Becheri. (Nealogic, Ephebolic, Geratologic Period.) Daß die erwachsenen Schalen von Posidonomya Becheri im Umriß von fast herzförmiger bis zu langgezogener schief eiförmiger Gestalt variieren, kommt übereinstimmend in den zahlreichen Beschrei- bungen der bekannten Leitform zum Ausdruck, von denen hier die wichtigsten angeführt sein mögen: — 12 — »Schale schief oval oder fast kreisrund.« (Bronn, 1828.) »oblique ovata vel suborbicularis.« (GoLDFuss.) »schiefeiförmig oder kreisförmig oder kreisrund.« (SANDBERGER.) »länglich oder quer eirund, bisweilen fast kreisrund.«< (Römer, 1843.) »Exemplare, welche in der Richtung des Schlosses sich länger ausdehnen als die gewöhnlichen Posidonomya Becheri.« (H.v. Meyer.) »länglich ovale und quer ovale (wie Pecten und Tellina).« (v. KoEnen.) »obliquely subovate, obliquely pectiniforme.« (Hınn.) Beide Gestaltungsextreme kommen überall mitemander gemeinsam vor, doch bilden die kreis- runden mehr oder minder ein additionelles Moment in den Individuenmassen, die regellos den länglich ovalen Schalen beigemischt, in einzelnen Gruppen auch ganz fehlen können. Bei sehr bedeutender Individualgröße nehmen auch die runden Individuen immer länglichere Gestalt an, so daß der Unterschied vermindert wird, aber nicht ganz verschwindet. Dabei kann der Neigungswinkel der Linie stärksten Wachstums mit der Schloßlinie ziemlich ähnlich sein. Die Lehr- bücher zeigen gewöhnlich eine ziemlich schematische Abbildung (nach Horrxzs) mit mehr rundem Umriß, während lang ovale Individuen entschieden häufiger und charakteristischer sind. Skulpturunterschiede zwischen beiden Formkreisen sind nicht vorhanden; die großen Schwankungen in der Rippenzahl und Breite erstrecken sich gleichmäßig über beide und sind individuelle Merkmale. Artabgrenzungen auf dieses Merkmal zu stützen, ist völlig verfehlt und unhaltbar. Rundlich gestaltete Posidonomyen, also solche, bei denen der Höhen-Längenindex nicht beträchtlich unter 100 sinkt, sind mindestens zweimal als selbständige Arten beschrieben worden, nämlich in der Posidonomya constricta Ds Konınck und der (aneyella Vaughani GiRTY. 1. Über Posidonomya constricta de Kon. und Caneyella Vaughani Girty. Posidonomya velusta DE Kon., 1843. Descr. des Anim. foss. du terr. carbonif. de la Belg, p.141, pl.VI, fig.1ec. Posidonomya constrieta DE Kon., 1885. Ann. Mus. Hist. Nat., Bd. XI, p. 182, p.31, fig. 19—20. Caneyella Vaughani GiRTy, 1909. U. St. Geol. Surv., Bull. 377, p. 35, pl. IV, fig. 7—10. — —, Derselbe, 1911. U. St. Geol. Surv., Bull. 439, p. 86, fie. 12. ; Beide Arten sind, wie die Abbildungen und Diagnosen erkennen lassen, auf mehr oder weniger erwachsene, typische Schalen von Posidonomya Becheri begründet. Für Posidonomya constrieta DE Kon. hat das bereits HouzarreL (ErpsacH, 1889, p. 64) nachgewiesen. Wie sehr seine Behauptung zu Recht besteht, daß die Unterschiede dieser Form zur Trennung von Posidonomya Becheri nicht ausreichen und daß man von der Kulmform leicht Exemplare finden kann, »welche in Größe, Gestalt und Ausbildung der Rippen der Form von Vise vollständig gleichen«, mag die auf Taf.XX VI, Fig.22, abgebildete linke Klappe besser und kürzer als viele Worte beweisen. Weniger schiefe Gestalt, geringere Entwicklung des Schloßrandes und schmalere, dichter stehende Falten, lauter Dinge, die innerhalb der Variationsbreite von Posidonomya Becheri stets starke individuelle Unterschiede zeigen, dürfen der Einziehung der Art in keiner Weise im Wege stehen. Man könnte immerhin noch einwenden, daß die der pe Konıncrk’schen Abbildung (Posidonomya constricta wurde auf ein einziges Individuum gegründet und 1843 als Abart von Posidoniella vetusta be- — 13 — handelt) gegenübergestellte Schale einen Höhenlängenindex von nur 97 besitzt, während das Origina von Vise 122 aufweist. Deswegen sei noch auf Taf. XXVI, Fig.18, mit einem Index von 120 hingewiesen Schwer verständlich ist es, daß Gıkry nicht durch die allerdings etwas unvollständigen Reste', die er Caneyella Vaughani benennt, dazu bewogen wurde, von der sehr wenig glücklichen Neu- aufstellung seines Genus überhaupt abzusehen. Die fünf Individuen, von denen er Fragmente mit er- gänztem Umriß abbildet, deuten in ihrer Gestalt auf runde Formen, wie sie Taf. XXVI, Fig. 20—23, zeigen. Doch sind die rekonstruierten Umrisse einigermaßen schematisch, die Fragmente könnten zum Teil sehr wohl länglicheren Schalen angehört haben. Die Diagnose: Ziemlich breite Form, ausgesprochen schief, mit scharfen konzentrischen Wellen, Schloßlinie kürzer als der Längendurchmesser, hinterer Flügel breit, stumpfer Winkel zwischen dem schiefen Hinterrand und der Schloßlinie. Vor den Wirbeln Schloßlinie kürzer als dahinter. In allen diesen Punkten herrscht volle Übereinstimmung mit Posidonomya Becheri. Das wichtigste Argument, das Gikry bewog, die Art in keinem der bekannten Geschlechter unterzubringen, ist ein leichtes Klaffen der Schale dicht unter der Schloßlinie. »Die Schloßlinie ist vorn viel kürzer, und der Rand rundet sich stark eimnwärts, so daß der Wirbel fast ans Ende zu liegen kommt. Bei manchen Stücken erhebt oder krümmt sich gerade unter der Schloßlinie eine kleine Fläche, läßt so eine Öffnung zwischen beiden Klappen und ruft eine leichte Ausrandung des Umrisses hervor.« (Gikry, 1909, p. 36.) Zu denselben Resultaten bin ich bei der Prüfung gut er- haltener erwachsener Schalen von Posidonomya Becheri gekommen, und es ist dieser Befund gar nicht so unerwartet, da die Jugend- stadien mit großem Ohr häufig ein ganz beträchtliches Klaffen des Schalenschlusses in der Byssusregion aufweisen. Von den devonischen Posidonomyen besitzt Posidonomya hians WAuvscHmipr eine stark klaffende Vorderseite und deutlich abgegrenztes Ohr. Die vorhergehenden Untersuchungen hatten nun gezeigt, daß Caneyella wapanuckensis ebenso wie Fig. 40. Posidonomga constrieta DE Kon. Caneyella nasuta und percostata nicht von jugendlichen Individuen der Posidonomya Becheri unterschieden werden können. Ist Caneyella Vaughani mit den erwachsenen, Caneyella wapanuckensis mit jungen Individuen der Leitform des europäischen Kulm identisch, so können auch die daraus notwendigerweise folgenden nahen Beziehungen Girry nicht entgangen sein. So kann es nicht wundernehmen, wenn er feststellt, daß der erwachsene Zustand seiner Caneyella Vaughani zwar ganz verschieden von Caneyella wapanuckensisist, daß kleinere Stücke dagegen viel ähnlicher sind. Die größere Schalenbreite und schärfer ausgeprägte regelmäßigere konzentrische Wellung sollen eine einigermaßen zuverlässige Handhabe bieten, auch ganz junge Individuen beider Arten zu unter- scheiden, ein Kriterium, das bei der Entwicklung der karbonischen Posidonomyen als ganz indifferent und individuell höchst variabel erkannt wurde. 1 Caneyella Vaughani ist in den Caney-Schiefern von Oklahoma nicht etwa selten, aber immer sehr schlecht erhalten. Palaeontographiea, Bd. LXIV. } 15 — 114 — Nun soll Caneyella Vaughani noch eine kleinere Varietät besitzen, bei der die Rippen bald kräftig, bald zart sind. Sie soll sich mit ihren kleineren Individuen, besonders mit solchen, die fast glatt sind — auch wieder eine bei jugendlichen Posidonomyen auftretende Erscheinung —, der Caneyella wapanuckensis nähern, »wenn sie nicht gar mit dieser Art verschmelzen«. Trotzdem schließt Girry damit, daß er Cameyella wapanuckensis gegenwärtig »nicht als haupt- sächlich zusammengesetzt aus jungen Exemplaren von Caneyella Vaughani oder nur als eine unwichtige Spielart« ansieht. Von den fünf Vertretern des von Girry unter Erkenntnis der Aviculiden-Natur seiner Caney- Zweischaler bedingt zu den Pteriidae gestellten Genus bleibt also nur ein einziger übrig, der nicht auf die sehr variablen Alters- stadien von Posidonomya Becheri begründet zu sein scheint — Caneyella keichardsoni. Gerade diese Art, die sicher nicht zu Posidono- mya gehört — man ver- gleiche ihre Abbildung und Beschreibung etwa mit Actinopteria fluctuosa ETHERIDGE jun.; Hıno, Brit. Carb. Lam., Bd. II, p- 25, pl.V, fig. 812, wählte Giery zum typi- schen Vertreter seines Genus. Damit zerfiel die Ge- samtheit der Caneyellen in zwei Gruppen. (aney- Fig. 41. Caneyella Vaughan: GIRTY. ella wapanuckensis und Caneyella Vaughani mußte er als Posidonomya ähnlich anerkennen, Caneyella Richardsoni, Caneyella nasuta und Caneyella percostata dagegen erinnerten ihn an Actinopteria, Caneyella nasuta auch an Pteronites. Nun wurde Actinopteria fluctuosa ja ebenfalls von Erurrınge als Pteronites begründet. Es ließ sich jedoch zeigen, daß Girty zugunsten einer generischen Vereinigung mit Oaneyella Richardsoni den meist unvollständigen Resten von Caneyella nasuta und Caneyella percostata eine Orientierung zukommen ließ, die ihrem wahren Charakter als mehr oder weniger konzentrisch gerippte Jugendformen von Posi- donomya Becheri nicht entspricht und die Schloßlinie viel zu lang erscheinen läßt. So entsteht fälschlich eine Übereinstimmung des Umrisses mit Caneyella Richardsoni. Diese unrichtige Auffassung liegt viel näher, als man vermuten kann, da der hintere obere Winkel weder bei gewölbten, noch bei verdrückten Exemplaren immer so deutlich zu sehen ist, daß die richtige Orientierung angewendet werden kann. ae Die Avicula uniplicata Rormer’s legt dieselbe Auffassung der jungen Schalen nahe, die in verdrücktem Zustand, je nachdem sie radial gerippt sind oder nicht, an Leiopteria oder Actinopteria erinnern und zur Aufstellung von Caneyella nasula führten. Bei schlechter Erhaltung macht es auch im deutschen Posidonienschiefer ganz erhebliche Schwierig- keiten, radial gerippte jugendliche Posidonomya Becheri von Actinopteria lepida GouLor. einwandsfrei zu - unterscheiden, so daß das Vorgehen Girty’s durchaus begreiflich erscheint. Caneyella nasuta, Caneyella percostata, Caneyella wapanuckensis und Caneyella Vaughani sind also verschieden alte Individuen von Posidonomya Becheri. Da der Versuch unternommen wurde, zusammen- gehörigen Zweischalern auf Grund ihrer nur individuellen Unterschiede die Selbständigkeit guter Arten zu geben, so bleiben Gıkty’s sehr genaue Beschreibungen eine wertvolle und sehr brauchbare Schilderung der formreichen ontogenetischen Entwicklung karbonischer Posidonomyen, bei weitem das Ausführlichste, was darüber geschrieben worden ist. Nur leidet sie etwas durch die gewaltsame Vereinigung mit Caneyella Richardsoni, für die allein das Genus Caneyella wohl schwerlich aufrecht erhalten werden kann. Bis auf die Unterschiede der Gestalt, die in den meisten Fällen länglich oval (Taf. XX VII), oft aller- dings auch fast kreisrund sein kann (Taf. XXV]), herrscht unter den erwachsenen Individuen doeh größere Einförmigkeit und Übereinstimmung, als die überaus große Mannigfaltigkeit der Jugendformen vermuten läßt. Vor allem wird das, im der Jugend oft noch recht kräftig entwickelte, viel tiefer als der Schalen- körper liegende, vordere Ohr völlig in die Gesamtkontur der Schale durch ausgleichendes Wachstum einbezogen. Es verschwindet nicht als solches, wird auch nicht zurückgebildet, aber es bleibt an Größe relativ zurück und verliert seine scharfe Abgrenzung, ein Vorgang, der bei »normalen« Jndividuen sehr früh emtritt (Taf. XX VI, Fig.1—5). Diese Individuen unterscheiden sich von den durch Taf. XX VI, Fig.6—10, vertretenen, die ein mehr oder minder großes Ohr mit wechselndem Lumen besitzen, dadurch, daß der vordere, obere Winkel am Schnittpunkt von Schloßlinie und Vorderrand viel stumpfer ist als bei denen mit deutlich erkennbarem Ohr. Je deutlicher das Ohr, um so langsamer die Zunahme des vorderen Schloßrandwinkels, um so kleiner und schärfer abgegrenzt auch das Wirbelfeld des Winkels. Bei der Embryonalschale (Taf. XXIII, Fig.9) bildete die Schloßlinie einen gerundeten Winkel, der nur wenig größer als ein rechter ist, mit dem konvex nach unten ziehenden Vorderrand. Vergrößert sich die Schale ohne mechanische Beeinflussung von außen, so wird aus dem so wie so schon gerundeten Vorderrand eine gleichmäßig geschwungene, vordere Umbiegung der Schale, deren Krümmungsmaximum auch, wie bei den erwachsenen, in das oberste Drittel der Schale zu liegen kommt. Der Vorderrand besitzt also nicht nur eine nach abwärts, sondern auch eine ausgesprochen nach vorn gerichtete Komponente. Es liegt also ein frühzeitiges Zurückbleiben der Schloßlinie gegenüber dem freien Schalenrand im Größenwachstum vor, weil die einzelnen Anwachsstreifen zwar bis zu den Endpunkten der Schloßlinie reichen, sich aber scharen und dicht zusammendrängen. Der vordere Winkel wird um so schneller stumpf, je weniger die nach vorn gerichtete Tendenz des Vorderrandes im Anheftungsmodus Hemmungen begegnet. So beträgt er z.B. bei Taf. XXVI, Fie.5, Tab. Nr. 60, schon 130°. Der vordere, obere Winkel ist um so selbständiger und augenfälliger, in seinem Charakter als vorderes Ohr erkenntlich, je länger er klein bleibt. Bei erwachsenen Posidonomyen ist er sehr stumpf, 150—160°, das vordere Ohr ist also noch durch eine gekrümmte Kante des gewölbten Schalenkörpers begrenzt, die gleichzeitig eine Skulpturgrenze ist, da in seine aufs dichteste gescharten Anwachsstreifen die konzentrische Wellung nicht hinübergeht. Die — 116 — Schloßlinie ist also im Wachstum so überflügelt, daß diese spindelförmige Fläche ganz eingesenkt zwischen den breitgewölbten Wirbeln liegt und vielmehr an eine Lunula, als an ein Ohr erinnert. Dicht unter der Schloßlinie liegt aber der Fuß mit dem Byssusorgan, meist einen mehr oder minder spaltreichen Klaffraum verursachend, dessen Bereich bis zur vorderen Schalenumbiegung geht. Der Austritt des Fußes liegt jedenfalls dicht unter der Schloßlinie, und es stimmt dies ausge- zeichnet mit Hıxp’s Angaben für Posidoniella überein, wo; dıe Byssusöffnung hoch und eng unter dem 3 , 8 g tiefsten Teil der Aushöhlung an der Vorderfläche liegen soll. Taf. XXVI, Fig.11—23, zeigt an einer Reihe von Individuen, wie auch Formen mit deutlich: abge- gliederten Ohren durch Größenzunahme in einfache mit gerundetem Umriß übergehen. Das vordere Ohr ist um so schärfer durch eine Furche und ihr entsprechende Kante vom Wirbel- körper abgegrenzt, je stärker die absteigende Komponente des Vorderrandes die nach vorn gerichtete überwiegt, d. h., je kleiner der vordere obere Winkel wird. Und er ist dies am: ausgesprochensten in den Fällen, wo zwischen dem Schloßrandsendpunkt und der bei stark abwärts steigendem Vorderrand viel tiefer liegenden vorderen Schalenumbiegung der Vorderrand im Betätigungsbereich des Byssus spinnenden Fußes konkav nach innen springt. Die beiden Enden dieses konkaven Bogens sind substratswärts gekehrte Stützpunkte, nach der tiefsten Stelle des einspringenden Bogens konvergierten die Anheftungsfäden. Darüber wurde der Fuß ausgestreckt, lag die Mundöffnung, und auf der runden Kante des vor- deren Ohres, das auch bei großer Flachheit ein gewisses Lumen besaß, liest auf Taf. XXVI, Fig.13, als kleines Wärzchen erkennbar, der vordere Adduktoer. Die Tangente vom: Schloßrandsendpunkt nach der vorderen Umbiegung zeigt den von der Anheftung beeinflußten Teil des Vorderrandes an. Ihre Steilheit oder Schiefe läßt den Umriß beträchtlich variieren. So liegt z. B. die vordere Schalenumbiegung bei Taf. XXVl, Fig.12, so tief wie die hintere, unter der Mitte der Schalenhöhe. Die beiden Krümmungsmaxima liegen sich also nicht wie gewöhnlich diagonal, sondern horizontal gegenüber, daher die eigentümlichen, viel gleichseitigeren Formverhältnisse. Bei Taf. XXVI, Fig.13, findet sich, wie schon besprochen, der allerdings nicht sehr häufige Fall, daß die Kante des Schalenkörpers den Vorderrand über der vorderen Schalenumbiegung überschneidet und zum Teil verdeckt. Vergleichen wir nun diese mittelgroßen Exemplare mit den größeren und großen, in die sie übergehen (Taf. XXVI, Fig. 20—23), so fällt vor allem größere Schiefe des die beiden Krümmungsmaxima vorn und hinten verbindenden größten Schalendurchmessers, ein viel stumpferer vorderer Winkel und Wirbelwinkel auf und ferner relatives Zurückbleiben der dem Substrat zugekehrten »Anheftungsfläche«, die bei Taf. XX VI, Fig.18, nicht viel kleiner ist als bei Taf. XX VI, Fig.23, und der Schloßlinie im Wachstum. Die Konkavität des Vorderrandes ist verrundet und stumpf konvex. Die funktionelle Wirksamkeit des vorderen Adduktors stark verringert, der der Unterlage zugekehrte Teil des Substrats steht in viel ungünstigeren Verhältnissen zur Gesamtumrandung;; der gestaltende Einfluß der Anheftungsweise ist also mehr und mehr verschwunden. 2. Über Posidonomya membranacea M’Coy. Posidonomya membranacea M’Coy, 1844. Synops. Carb. Foss. Ireland, p. 78, pl. VII, fie. 14, e “ Baıry, 1875. Figs. Char. Brit. Foss., p. 114, pl. XXXIX, fig. 5. n „ Bısspy, 1878. Thesaurus Devonico-Carbonif., p. 298. nn > Ve : u N > Posidonomya, membranacea ETHERIDGE, 1881. Brit. Foss., pt.1. Palaeozoie, p. 276. n 5; . Hp, 1905. Brit. Carb. Lam., Bd.II, S.33, t.V., fig. 18—23. 5 R SEMPER. Mar. Schichten. Aachen. Bei dem von ihm geführten Nachweis, daß Posidonomya Becheri kein auf das Unterkarbon beschränktes Leitfossil ist, stellte Frecm (1905 Cbl., p. 195) der Posidonomya Becheri sensw strieto mit gröberen Rippen eine feinrippige Varietät gegenüber, die sich durchaus nicht einander ausschließen und beide bis ins untere Oberkarbon reichen. Mit dieser feinrippigen Varietät identifizierte er sowohl Posidonomya constricta pe Kon., als auch Posidonomya membranacea M’Coy. Demgegenüber hält Hınp an der Selbständigkeit dieser Art fest, obwohl er als einzigen Unter- schied von Posidonomya Becheri die schmale, schief verlängerte Gestalt und die unregelmäßigen Runzeln der Oberfläche bei gleicher geologischer Verbreitung anführen kann. Zugestandenermaßen handelt es sich bei allen englischen Exemplaren [um stark zusammen- gepreßtes Material. Daß der vordere obere Winkel rechtwinklig sein soll, läßt sich zwangslos aus dem jugendlichen Alter erklären. Bei der Besprechung der radial gerippten Jugendformen wurde festgestellt, daß sie bei dem allmählichen Verschwinden der Radial- linien ganz den Umriß von Hınv’s Abbildungen an- nehmen. Vgl. Taf. XXIV, Fig.23. Bis zu der Größe der englischen Originale konnte das Beibehalten der Radial- rippen, die allerdings auch bei diesen nur fein und etwas undeutlich sein sollen, nicht beobachtet werden. So ähnlich das auf Taf. XX VL, Fig.3, abgebildete Stück den Figuren Hınp’s ist, die sichtbaren Radialzüge sind Runzelungen des Gesteins, die den Umriß quer zur Schiefenbreite post mortem streckten, ein häufiger Mangel der hinter der Lautenthaler Silberhütte ge- sammelten Stücke; es unterscheidet sich von Taf. XX VII, Fig. 6, nur durch diese Art der Erhaltung. Daß sich die echte Radialrippung etwas länger als gewöhnlich erhält, verleiht solchen Individuen wohl gleichfalls keine selbständige Artberechtigung. Häufig sind radial gerippte Jugendformen als Posidonomya membranacea bezeichnet worden. Charakteristisch ist die Schilderung Semper’s kleiner, stark verdrückter Posidonomyen aus dem marinen Oberkarbon von Aachen, von denen die einen sehr schief unregelmäßig gerunzelt und radial gestreift unter diese Art fallen, während andere wieder weniger schief und mit regelmäßigeren, konzentrischen Fig. 42. Posidonomya membranacea M’Coy (nach Hm). Runzeln an Posidonomya Becheri erinnern. Für größere Individuenmassen jugendlicher Posidonomyen ist dieses Verhalten überall bezeich- nend, und bei ihrer Sichtung wird man stets Exemplare finden, die als Posidonomya membranacea oder als Posidonomya corrugata bestimmt werden können (vergl. v. KLEBELSBERG, Ostrauer Schichten 1912, p. 474), denen aber sicher keine Selbständigkeit zukommt. Ebenso finden sich ständig mytiloide Züge unter den zarten Schalen, und dementsprechend ist Hınp’s Angabe, Posidonumya. membranacea könne in jugendlichem ‚Zustande mit Posidoniella laevis verwechselt werden, durchaus nicht zu verwundern. Nach der heute — 118 — bestehenden Systematik muß ein sorgfältiger Beobachter stets dazu geführt werden, unter den jugend- lichen Posidonomyen gleichzeitig auf Individuen zu stoßen, die einer der kleinen Posidoniella-Arten Hınv’s gleichen und noch häufiger auf solche, die intermediär zwischen ihnen stehen. In Wirklichkeit handelt es sich um die trotz großer Veränderlichkeit durch lückenlose Reihen verknüpften, wegen ungünstiger Bedingungen früh abgestorbenen Generationen der Posidonomya Becheri Bronn. 3. Über Posidonomya Becheri Bronn, 1837. Posidonia Becheri, 1828. Z. f. Min., vol. I, p. 262. - Posidonomya Becheri BRonn, 1835—37. Leth. Geogn., p. 88, Taf. 2, p. 262. Posidonia Becheri GoLpruss, 1863. Petrf. German., pt. II, p. 112, pl. CXIII, fig. 6. Posidonia Becheri SOWERBY, 7. de l., 1840. Trans. Geol. Soc. 2nd., vol.V, pt. 3, pl. LII, figs. 2—4. Posidonia tuberculata Sow., 7. de l., 1840. Ibid., pl. LII, fie. 5. Posidonia lateralis Sow., 7. de l., 1840. Ibid., pl. LII, fie. 1. "Posidonia Becheri Puuızuıps, 1841. Pal. Foss. of Cornwall usw. Posidonia tuberculata Puırwn., 1841. Ibid., p. 44, pl. XX, fig. 72. Posidonia lateralis Phıun., 1841. Ibid., p. 45, pl, XX, fig. 74. Posidonomya Becheri MoRrRıs, 1843. Cat. Brit. Foss., 1st. edit. Posidonomya lateralis MoRRISs, 1843. Ihid., p. 118. Posidonomya tuberculata MoRrRIs, 1843. Cat. Brit. Foss., 1st. edit., p. 118. Inoceramus auriculatus M’Coy, 1844, pl. XIX, fie. 5. Posidonia Becheri M’Coy, 1844. Synopt. Carb. Foss. Ireland, p. 78. Posidonia lateralis M’Coy, 1844. Ibid., p. 78. Posidonia similis M’Cov, 1844. Ihid., p. 79, pl. XII, fig. 2. Posidonia tuberculata M’Coy, 1844. Ibid., p. 79. Posidonia 2 M’Coy, 1844. Ihid., p. 79, pl. XII, Fig. 5. Posidonia Becheri CGumMinG, 1848. The Isle of Man. App., p. 356. Tosidonia Becheri Brown, 1849. Ill. Foss. Conch., p. 168, pl. LXI, fig. 25. Posidonia lateralis GumMmInG, 1848. Ibid., p. 356. Posidonia tuberculata BRowNn, 1849. Ibid., p. 168, pl. LXI, fig. 34. Posidonia lateralis BRown, 1849. Ibid., p. 168, pl. LXT, fig. 1. Inoceramus carbonarius ROEMER, 1850. Beitr. z. geol. Kenntn. d. nordw. Harzgeb., S. 91, Taf. VIIL, Fig. 21. Posidonomya Becheri D’ORBIGNY, 1850. Prodrome Paleont., vol I, p. 138. Posidonomya Becheri BRonn und RoEMER, 1852—54. Leth. Geogn., p. 400, pt.1, pl. III, fig. 10a. Posidonomya Becheri MoRRIS, 1854. Cat. Brit. Foss. 2nd. edit., p. 180. Posidonomya lateralis MoRrRIs, 1854. Ibid., p.181. Posidonomya tuberculata MorRIS, 1854. Ibid., p. 181. Posidonia Becheri M’Coy, 1855. Brit. Pal. Foss, p. 521. Posidonia Becheri var. und tuberculata M’Cov, 1855. Ibid., p. 522. Posidonia lateralis M’Coy, 1855. Ibid., p. 522. Posidonomya Becheri M’Coy, WoopDwARrD, 1856. Man. Mollusca, p. 417, pl. XVI, fig. 22. Posidonomya Becheri EICHWALD, 1860. Lethaea Rossica, vol.I, p. 942, pl. XXXVIL, fig. 14. Posidonomya Becheri Baıry, 1875. Figs. Char. Brit. Foss., p. 114, pl. XXXIX, fig. 4. Posidonomya Becher! ROEMER, 1876. Leth. Pal., Taf. XXXVII, fies. 2a—c. Posidonomya Becheri BıcsBy, 1878. Thesaurus Devonico-Carboniferus, p. 293. Posidonomya lateralis BiGsey, 1878. Ibid., p. 293. Posidonomya tuberculata BıGsBY, 1878. Ibid., p. 293. Posidonomya Becheri v. KoEnEn. N. J.f. Min. Geol. Pal., p. 234, pl.VI, fie. 8. Posidonomya Becheri FISCHER, 1887. Man. de Conchyliol., p. 959, pl. XVI, fig. 22. Posidonomya Becheri ETHERIDGE, 1888. Brit. Foss., pt.1, Palaeozoic, p. 276. — AND) — ‚Posidonomya lateralis ETHERIDGE, 1888. Ibid., p. 276. Posidonomya similis ETHERIDGE, 1888. Ihid., p. 276. Posidonomya tuberculata ETHERIDGE, 1888. Ibid., p. 276. Posidonia Becheri BRoNN, HoLZAPFEL, Erdbach, 1889, p. 63. Posidonomya Becheri Hınn., 1906. Brit. Carb. Lam., Bd. II, p. 27, pl.VI, figs. 11—15. Posidonia Becheri BRoNN, NEBE, 1911. N. Jb f. Min., B.-B. XXXI, p. 456. Posidonomya cf. Beckeri BRONN, v. KLEBELSBERG, 1912. Jb. d. K.K. Geol. R.-A., Bd. 62, p. 475. Posidonia Becheri BRoNN, HÜFFNER, 1914. Beitr., p. 484. Die vorstehende Synonymik, die sich an Hınn anlehnt, würde gewaltig anschwellen, wenn sie um alle die im Vorhergehenden als identisch mit der Posidonomya Becheri erkannten, meist auf Jugend- formen begründeten Arten bereichert würde. Da aber die notwendigen Zitate jeweils im Zusammenhang mitgeteilt wurden, kann eine nochmalige Aufzählung unterbleiben. Die Veränderlichkeit der Art hat Sowersy zur Aufstellung von Posidonia lateralis und Posidonia tuberculata veranlaßt; beide Arten wurden bereits von SANDBERGER wieder eingezogen und mit bestem Rechte. Sowersr’s Abbildung von Posidonia lateralis zeigt ein unnatürlich parallel zum Hinterrand gestrecktes Stück. Durch Gesteinszerrung können die abenteuer- lichsten Umrisse entstehen, die ja bei einseitiger Streckung des Gesteins lediglich eine Funktion des Winkels der eigenen Längsachse mit der Streckungsrichtung sind. Taf. XXVIII, Fig.5, mag davon noch ein besonders charakteristisches Beispiel geben. Auch Posidonia tubereulata gründet sich auf Eigentümlichkeiten des Er- haltungszustandes und Veränderungen post mortem. Posidonomya Becheri ist keine flache, sondern eine ziemlich kräftig gewölbte Muschel. Die Wölbungsverhältnisse der Posidonomyen des Kohlenkalkes bestätigen dies ebenso wie die großen, zum Teil Autotia-artigen, von Münster und GEInITZ beschriebenen Posidonomyen des Oberdevons im Fichtelgebirge. Bei den Abbildungen Taf. XXVII, Fig. 2, 6, 7, 8, 9, die zum Teil noch be- trächtliche Wölbung aufweisen und für die Schieferfazies selten gute Erhaltung zeigen, beträgt die Verminderung der Wölbung wohl schon fast die Hälfte. Du Taf. XXVII, Fig. 6, besitzt noch 6 mm Wölbung. Ihr Sprungnetz zeigt die Fig. 43. Posidonomya Be- = 2 R Er e : ! cheri BRONN (n.A.v.KoOENEN) Zerdrückung des Schalengewölbes. Die größte Schalenwölbung befindet sich dicht N unter dem Wirbel, der Druck hat den flacheren hinteren Teil von dem gewölbteren durch einen vom Ventralrand zum Wirbel ziehenden Sprung getrennt, die Schloßlinie ist verworfen, und ihr hinterer Teil liegt höher als die Wirbelspitze. Ein nicht gerade seltener Fall, der auch das Taf. XXVIIL, Fig.1, dargestellte Individuum auf beiden Klappen betroffen hat. Solche Stücke zeigen aber häufig viel besser die charakteristische, schöne, kurz nach rückwärts geschwungene Wölbung des Schalenteils, die Taf. XXVIL, Fig.7, gut wiedergibt. Häufig ist unter Bruch der Wirbelmitte und Kniekungen der runden Wirbelkanten die Schloß- linie zerbrochen und wie der ganze Schalensaum auseinandergedrängt, bleibt aber noch einigermaßen unter dem Wirbel. Dies ist der Grund dafür, daß der Wirbel um so weniger deutlich die Schloßlinie überragt, je stärker das Stück verdrückt ist, daß bei der gewöhnlichen Erhaltung die vor und hinter dem Wirbel — 120 — gelegenen Schloßrandteile oft winkelig zueinander stehen oder auseinandergedrückt sind. Die tief zwischen den hochgewölbten Wirbeln eingebettete Schloßlinie hat so ihre Lage bei der ursprünglichen Wölbung, und die vorderen Wirbelfeldkanten umschließen eine deutliche Vorderfläche, die schwach klaffende Schalenränder aufweist, die spitz elliptisch gestaltet ist, und auf die sich die konzentrischen Wellen nicht fortsetzen. Es ist der Austrittsbereich des Fußes. Die Neigung dieser vorderen Fläche nach unten, die genetisch und morphologisch als vorderes Ohr aufgefaßt werden muß, ist um so geringer, je älter das Tier ist. An der Ausbesserung der bei der Verdrückung notwendig vorhandenen Schäden ohne entsprechende Rekonstruktion der Wölbung sind die zeichnerischen Darstellungen der Posidonomya Becheri meistens gescheitert. Wo wirklich noch vollkommen gewölbte Stücke abgebildet wurden (Roruer’s Inoceramus carbonarius, Hıno, pl.VI, fig.11) liegt der vordere Schloßrandwinkel, der durch seine Stumpfheit (vel. Taf. XXVI, Fig. 4) sowieso wenig auffällt, derart tief und ist so unscheinbar, daß der Unterschied mit Posidonomya lateru- gata DE Konmnck (vgl. Taf. XXX, fig. 8) sehr ge- Ausstsshereich y% } mildert erscheint. Wilbungse Erschwert wird freilich noch die ganze Wöl- Actionsbereich des Byssus bungsfrage dadurch, daß sich mit Sicherheit er- kennen läßt, wie auch der Wölbungsbetrag indi- S viduellen Variationen unterlag. Es gibt relativ flache, ausgedehnte und hochgewölbte Schalen, so daß man den ganz erheblichen Wölbungsunterschied 2 von Posidonomya constrieta und Posidonomya lateru- gata, den pe KonineR’s Querschnitt anzeigen, als im Bereich der individuellen Variationsbreite von Fig. 44. Posidonomya Becheri liegend, betrachten muß. Die geschätzte oder noch erhaltene Wölbung führt bei verschiedenen Schalen nicht zu gleichen Werten; der Grund liest in Unterschieden der Lebens- weise. Darum sind die Angaben, trotz der Erkenntnis, daß die Wölbung kräftig war, auch so unbestimmt. v. Komnen machte zuerst auf gewölbte Schalen aufmerksam; Hortzarrer hat unstreitig das Ver- dienst, diesen Punkt am schärfsten betont zu haben. Gewölbte Schalen sind im Kalklagen und Geoden der Schieferfacies, im Iberger Kulmkalk und in der Kohlenkalkfacies nicht gerade selten, aber der dünnen Schale wegen sind sie nicht unversehrt freizulegen. Das betrifft vor allem die Wirbelpartie. Fast aus- nahmslos sind die Kalkexemplare unvollständig. Das Wölbungsmaximum befindet sich gerade unter dem Wirbel, und die Hauptwölbungsachse zieht über die Mitte der Wirbelwölbung mäßig gekrümmt in ziemlich steiler Richtung zum Ventralrand. Zwischen ihr und der vom Wirbel nach vorn zu konkaven Wölbungsachse, die in der vorderen Schalen- umbiegung ihr Ende findet, stehen die Schalenränder beim Schalenschluß am steilsten, und die Richtung des Schalenrandes läuft dem des geraden, schief nach unten abgestutzten fast parallel. Die Vermutung, daß dieser Teil des Randes dem Austrittsbereich des Byssus entspricht, findet eine Stütze dadurch, daß häufig unterhalb der vorderen Umbiegung kleine Anomalien der Anwachsstreifen und Rippen beobachtet werden können. Der ausgedehnte hintere Flügel mit seinem schief abwärts gerichteten Gewölbe dacht — 121 — sich harmonisch nach dem Ventralrande, abgestuft nach dem heruntergedrückten hinteren Ohr zu ab, so daß eine Zone seichterer Schalenböschung als breite, flache Flankenfurche erscheint. An einer rund- lichen Kante nimmt die Böschung nach dem Ohre zu jäh ab. Auf Taf. XXVIl sind an einer Reihe typischer Exemplare die Formverhältnisse der Posidonomya Becheri wiedergegeben, so gut es die Schiefererhaltung überhaupt gestattet. Die wahre Gestalt war sicher noch etwas gedrungener (vgl. Fig. 2). Fig.8 ist ein vollständiges Exemplar, durch ganz unbedeutende Ver- erößerung auf die beobachtete Maximalgröße gebracht, da das sonst sehr gute Exemplar Fig. 9, leider unvollständig ist. Die eingezogene Lage des Wirbelfeldes, der stumpfe Winkel des Vorderrandes mit der Schloßlinie sind hier gut zu sehen. Fig. 7 zeigt gut erhalten die eigentümliche, kurz nach hinten ge- zogene Wölbung der Schale. Fig. 4 und 10, im Vergleich zu Fig. 7—9 zeigen, daß der Wirbel um so weniger die Schloßlinie zu überragen scheint, je stärker er in das Schalengewölbe hineingepreßt ist. Daß er sie deutlich überragte und frei stand, sich ohne ausgesprochene Neigung nach vorn der Schloß- linie zukrümmte und spitzrunde Form bei kräftiger Wölbung besaß, zeigen auch die zahlreichen Ab- bildungen der vorhergehenden Tafel. Taf. XX VIII, Fig. 2, zeigt noch deutlicher einen freigelegten Wirbel. Das steht in Widerspruch zu Hınv, 1905: »The umbones are small, convex, pointed, not raised above the hinge line«, nicht aber zu älteren Diagnosen (z. B. Broxn, Leth., II. Aufl.: »Kleine, wenig vorragende Wirbel«), obwohl e N die meisten Beschreibungen und Abbildungen der Wirbelregion den N b wahren Verhältnissen nicht gerecht werden. Ein Schema von Quer- schnitten der Schalenwandung beim Schalenschluß « vor, 5 unter, c hinter den Wirbeln kann die Stellung des Wirbels veranschaulichen. Die Diagnose der Posidonomya Becheri unter Berücksichtigung der neugewonnenen Resultate würde demnach etwa in folgender Weise zu erweitern sein: Muschel von mittlerer Größe, kräftig gewölbt und gedrungen. Bei wechselnder Schiefe eiförmig oder oval kreisförmig, in der Jugend sehr vielgestaltig, rhombisch, amygdaloid, birn- oder trapezförmig, ungleichseitig, ungleichklappig, mit gewölbter linker und flacher rechter Klappe, später mehr oder weniger gleichklappig, in erwachsenem Zustande völlig gleichklappig. Der Winkel zwischen Vorderrand und Schloßlinie ist sehr stumpf und wenig augenfällig, in der Jugend oft sehr viel spitzer und auffälliger. Der hintere obere Winkel ist sehr charakteristisch, beträgt zwischen 140° und 160° und ist geringen Schwankungen ausgesetzt.: Der Vorderrand ist schön gebogen, der Hinterrand zum größten Teil gerade oder ganz unbedeutend konvex oder konkav. Die vordere Schalenumbiegung liegt im ersten, die hintere im zweiten Schalenhöhendrittel, der Abstand beider Krümmungsmaxima liegt also diagonal und entspricht dem größten Schalendurchmesser. Der nach rückwärts absteigende Ast des Vorderrandes, häufig an- genähert parallel dem Hinterrande, besitzt geringe Krümmung. Schloßlinie gerade und so kurz, daß die Umrandung, beiderseits in stumpfen Winkeln ansetzend, kräftig über sie hinausgreift. Die Wirbel über- ragen deutlich die Schloßlinie, liegen submedian bis fast am Vorderrande, gewölbt, die spitzrunden Enden nach einwärts gedreht, berühren sich fast. Das vordere Ohr ist an der Schloßlinie gewölbt, liegt tief eingezogen und wird durch die Wirbelkante größtenteils verdeckt. In der Jugend oft viel besser be- grenzt. Verschmilzt seine Wölbung mit dem Wirbellumen, so erscheint der Wirbel nach vorn gedreht und fast endständig. Die freien Grenzen der vorderen Ohren umschließen einen schmalen Klaffspalt, der Palaeontographica, Bd. LXIV. 16 \ c Fig. 45. — 12 — bei Jugendformen sehr viel ausgeprägter sein kann, ebenso wie die Ohren selbst. Das Schalengewölbe zieht sich vom Wirbel schief nach abwärts und hinten, die stärkste Wölbung liegt ziemlich hoch in der Wirbelpartie. Inneres: Zwei Schließmuskelabdrücke, der vordere klein, warzenartig, der gewölbten Oberkante des vorderen Ohres dicht neben dem Wirbel aufsitzend. Hinterer Adduktor sehr seicht, ziemlich groß, etwa in der Mitte der Schalenhöhe auf dem hinteren Flügel in einiger Entfernung vom Hinterrand ge- legen. Eine einfache, etwas verdickte Schloßplatte zeigt eine halbspindelförmige, schlanke Ligamentarea mit von der Wirbelmitte nach beiden Seiten divergierenden Bandfurchen, wie bei Aviculopecten. Die _ Mantellinie ist offenbar ganzrandig. Schale mit Periostracum, Prismenschicht und Perlmutterschicht dünn (0,2—0,4 mm). Äußeres: In der Jugend häufig nur mehr oder minder gleichmäßige, zarte oder kräftige Anwachs- streifen. Beide Ohren bis auf dicht gescharte, feine Anwachsstreifen glatt. Das Wirbelfeld, der eigent- liche Schalenkörper versteift durch auf- und absteigende konzentrische Wellen, deren Rhythmus und Ausmaß individuell schwankt und während des Wachstums Änderungen unterliegen kann. An den Wirbelfeldkanten scharen sich die konzentrischen Rippen und Furchen, deren jede mehrere Anwachs- streifen trägt, und klingen aus. Bei sehr dünnen jugendlichen Schalen finden sich einfache Radialrippen, die vom Wirbel in der Richtung zum Ventralrand nach vorn konvex sind. Sie können mit wulstigen Anwachsstreifen Knoten bilden, sich gabeln und werden später immer undeutlicher. 4. Über Posidonomya Becheri var. vetusta Sow. Inoceramus vetustus C. SOWERBY, 1829. Min. Conch., vol.VI, p. 162, pl. DLXXXIV, fig. 2. Inoceramus vetustus A. GoLnFuss, 1836. Petref. Germ., vol. IT, p. 107, pl. CVIII, fig. 5a. Posidonomya vetusta DE KoNInck, 1843. Anim. Foss. Carb. Belg., p.141, pl.VI, figs. 1a, 1b. Posidonia vetusta BROwn, 1849. Illustr. Foss. Conch. Gt. Brit. and Ireland, p. 168, pl. LXVII, fig. 15. Posidonomya vetusta EiCHWALD, 1860. Lethaea Rossica, vol. I, p. 943. Posidoniella vetusta DE KonInck, 1885. Faune du Cale. Carb., pt. 5. Ann. Musee d’hist. nat. Belg., vol. XI, p. 184, pl. XXXI, figs.1, 2, 8—11, 17, 18, 23-26. Posidoniella vetusta Hınn, 1896. Brit. Carb. Lam., Bd. I, p. 84, pl.V, figs. 9, 10, 10a, 11, 11a, pl. VII, fies. 2, 2a. Nach Hınp’s Ansicht (Brit. Carb. Lam., p. 83) soll Posidoniella pe Konınck außer dem Besitz kon- zentrischer Falten keine wirklichen Merkmale der Verwandtschaft mit Posidonomya Becheri Bronx besitzen. Nach der eben gegebenen Diagnose von Posidonomya Becheri Bronx ist die Übereinstimmung aber viel größer. Außer der Skulptur teilt sie mit Posidoniella vetusta die regelmäßige Wölbung in der Linie stärkster Schalenkrimmung, den ovalen Umriß, den etwas schief nach unten gezogenen flügelförmigen Habitus des hinteren Schalenteiles. An Stelle des vorderen Ohres oder Lappens (lobe) besitzt Posidoniella vetusta eine Ausstülpung des vorderen oberen Winkels der Schale (lobule). Bei beiden Muscheln geht der Vorderrand in gleichmäßiger Krümmung in den Hinterrand über, der schief abgestumpft und im oberen Teil ziemlich gerade ist. Ferner ist gemeinsam die gerade Schloßlinie, deren stumpfer Winkel mit dem Hinterrand, und ihre Kürze, die zugespitzten Wirbel, die sich fast berühren und über die Schloßlinie erheben, sowie ihre Windung nach innen. | Das Wölbungsmaximum liegt in beiden Fällen unter dem Wirbel. Fig. 46. Posidonomya vetusta om Kon. Zwischen Schloß- und ine sind beide Arten abgeflacht. ne In beiden Fällen ist die Schale dünn, die Anordnung der Muskulatur analog. Die Sfr. eigentümlichkeiten sind bis in alle Einzelheiten dieselben. Der einzige wesentliche Unterschied besteht also in der vor dem Wirbel gelegenen Partie, für die bei Posidonomya Becheri die allergrößte Variabilität herrscht. Der Mangel eines vorderen Öhres wird ja von pe Koninck gar nicht behauptet, dagegen sagt er, daß das vordere Ohr sehr kurz und schlecht begrenzt ist und sich ohne Unterbrechung mit der übrigen Schale verbindet, um die charakteristische vordere Furche zu bilden (la fosette characteristigue anterieure). Ein völ- liges Äquivalent findet sich in der vorderen Einschnü- rung von Taf. XXIII, Fig. 13—14, oder in der Furche unter der Wirbelkante bei Taf. XXVI, Fig. 13, vorn auf der Oberfläche unter den Wirbeln. Wenn die Schalenform der heranwachsenden Posidonomyen je nach der Lebensweise so be- trächtlicher Veränderlichkeit un- terliegt, wird es auch begreif- licher, wie nicht nur viele »Arten« des Genus auf reine Jugend- formen begründet, sondern auch ganz anderen Gattungen zuge- nt, Frosch oe= Fig. 47. Posidonomya vetusta pm Kon. wiesen werden konnten. tusta HıED. E. Schluß. Auch die »anterior surface«, wie Hınp die zwischen den Wirbeln eingesenkte Partie nennt, findet ihre Vertretung bei Posidonomya Becheri Broxn. Fig. 49. Posidoniella laevis Bronn. Die Außenseite der »Vorderfläche« ist nach ihm begrenzt von einem stumpf- winkligen Rande, der, von der Vorderseite des Wirbels ausgehend, die vordere Umrandung der Schalen bildet. Die Fläche selbst ist eiförmig herzförmig, unten abgeflacht, oben herabgedrückt, so daß sie die vordere Fläche des Wirbels aus- höhlt. Diese Aushöhlung des Wirbels ist, wie die Vorderfläche überhaupt, bei einem großen Teil der Individuen von Posidoniella vetusta durchaus nicht deut- licher entwickelt als bei den Posidonomyen der Schieferfazies.. Sie ist um so ausgeprägter, je steiler die Neigung der gesamten vorderen Schalenfront zur Schloßlinie steht, und dieser Faktor ist von der mehr oder weniger intensiven Anheftung an ein Substrat abhängig. Ist diese Abhängigkeit sehr groß, so verschmilzt das Lumen des vorderen Ohres mit dem Schalen- körper so, daß die Verlängerung der Schloßlinie durch eine Zunahme des Wirbelgewölbes um den Raum, — 15 — den der vordere Adduktor und andere Organe beanspruchen, nach vorn zu verdeckt wird. Infolgedessen erscheint die Wirbelspitze etwas nach vorn gekrümmt und die Wirbelbasis breiter. Die Schale stützt sich dann mit der eigenen Wölbung und nicht mit dem Schloßrandsendpunkt gegen die Unterlage, das Schalengewölbe überragt den freien Schalenrand. Der Austrittsbereich von Fuß und Byssus liegt tiefer eingesenkt, und die Schalenböschung ist vorn sehr steil. Je länger die dem Substrat zugekehrte Front ist, um so steiler ist nicht nur der vordere Rand, sondern auch die gesamte Kontur. Der Höhenlängenindex steigt dann häufig über 100, und der hintere boree Winkel ist nicht so stumpf. Ist der Zusammenhang mit dem Substrat nicht imstande, die Wölbung des vorderen Ohres mit der des Wirbels absatzlos zu verschmelzen, so entstehen mehr oder weniger deutlich die echten Posidonomyen. Der einzige Unterschied zwischen Posidoniella vetusta und Posidonoyma Becheri Bronn ist, daß bei dieser vorhandene Seitenformen häufiger sind und auch bei erwachsenen Muscheln vor- kommen, bei jener aber selten und auf die Jugend be- schränkt sind. Wäre die Posidoniella vetusta im Sinne Hınv’s auf rein mytiloide Formen, wie Taf. XXX, F ig. 2, 3,11, beschränkt, und Ehen Be wäre sie nicht durch mannigfaltige Übergänge, wie Taf. XXX, ne Brown. Fig. 1, 4-6, mit den auf der gleichen Tafel abgebildeten Posidonomyen des Kohlenkalkes und denen der Schiefer- fazies — wie es Horzarren schon betonte — zu einer un- trennbaren Einheit verknüpft, so und nur dann wäre ein Mytilidengenus Posidoniella gerechtfertigt. Big. 51. Posidoniella se- Wie die Dinge wirklich liegen, bleibt als einziger Unter- „„isulcata Hınv. schied der zwischen Rassen gleicher Herkunft, deren Lebens- bezirke in Einklang mit der sehr verschiedenen Fazies mehr zu aviculider oder mytiloider Lebensweise geeignet waren, der der ursprünglich reinen Aviculanatur der Zweischaler bei einzelnen Individuen sehr mytiloide Züge aufprägen konnte. Nur sehr günstige Anheftungsmöglichkeit konnte dies für die ganze Lebensdauer erwirken. Ob die übrigen Posidoniellen Hınv’s aufrechterhalten werden können, erscheint sehr fraglich. Außer Posidoniella vetusta Sow. wurden bereits Posidoniella pyriformis Hınd, P. elongata PsirL. und P. gibbosa Hıno als sehr eng mit jugendlichen Posidonomyen zusammenhängend festgestellt. Wie schwierig und unsicher die variable P. laevis Brown von P. minor Brown und P. variabilis Brown abzutrennen ist, gesteht Hıno selbst zu. (Vel. auch v. KıLeBeusBere, Ostrauer Schichten.) Auch von den übrigen Posidoniellen, die Hıno aus dem britischen Karbon namhaft macht, Fig. 52. Posidoniella pyriformis Hınp.' Fig.53. Posidoniella subgquadrata Hınn. Posidoniella semisulcata Hın, Posidoniella Kirkmani Brown sp., Posidoniella subquadrata HınD, Posidoniella sulcata Hıno, wird für eine sehr enge Auffassung des Artbegriffes höchst variablen, meist unerwachsenen, pseudo_ — 126 — planktonisch auftretenden Zweischalern gegenüber, von denen jede einzelne Individuengemeinschaft ihre Besonderheiten aufweist, Zeugnis abgelegt. Besonders der Umriß von Posidoniella subqguadrata kehrt außerordentlich häufig bei jugendlichen Posidonomyen wieder, wie denn überhaupt das Verschmelzen der Wölbung des vorderen Ohres mit der Wirbelwölbung nicht so selten ist. Die systematische Stellung der palaeozoischen Posidonomyen innerhalb der Aviculiden. NEUMAYER kennzeichnet die Aviculiden nach Fischer und Zırren (a. a. O. p. 799. Anm. 1) folgendermaßen: »Gleichklappig oder schwach ungleichklappig, in letzterem Falle ist die linke Schale meist stärker gewölbt ungleichseitig, mit gerader Schloßlinie, welche häufig Ohren trägt; Ohr der rechten Klappe vorne mit einem Byssusausschnitt versehen oder überhaupt vorne etwas klaffend. Band einfach oder vielfach, Schloß zahnlos oder mit wenigen kurzen, vorderen und langen hinteren Zähnen. Mantellinie ganzrandig, hinterer Muskeleindruck subzentral, vorderer Eindruck klein von wechselnder Stellung. Äußere Sehalenschicht deutlich faserig, innere Schale perlmutterglänzend.« Posidonomya Becheri Bronn ist gleichklappig, in der Jugend ungleichklappig mit stärker gewölbter linker Klappe, ungleichseitig, mit gerader Schloßlinie, deren Ohren mehr oder minder mit dem konzentrisch gewölbten Schalenkörper verschmelzen. Die Schale war vorn etwas klaffend, der Spalt nicht immer gleichmäßig auf beide Schalen verteilt. Band vielfach, Schloß zahnlos. Hinterer Muskelabdruck fast subzentral, etwas nach hinten liegend, vorderer Eindruck klein, auf dem vorderen Ohr dieht vorm Wirbel. Schale dünn, mit Prismen- und Perlmutterschicht. An der Zugehörigkeit der karbonischen Posidonomyen zu den Aviculiden kann kein Zweifel bestehen. Die Jugendformen gleichen, soweit sich die Abhängigkeit der Schalenform von der Anheftung formgestaltend erweist, vollkommen den einfachsten altpalaeozoischen Avicula-Formen, soweit diese nicht ausgesprochen geschweiften Hinterrand und verlängerte Extremität besitzen. Wie groß die Übereinstimmung ist, mögen einfache Umrißzeichnungen verschiedenaltriger, kar- bonischer Posidonomyen auf Taf. XXIX, in Gegenüberstellung mit solchen silurischer und devonischer Aviculiden auf Taf. XXXI zeigen, die BarranpE meist einfach als Avicula bezeichnete, von denen eine Reihe später zu Posidonomya gestellt wurde und aus denen Jackson die Vertreter seines Genus Rhom- bopteria nahm. Beide Genera haben nebeneinander keine Berechtigung, für Ahombopteria und Posidonomya wurden zum Teil die gleichen Arten in Anspruch genommen. Die altpalaeozoischen Posidonomyen sind sehr einfach gebaute Heteromyarier mit geradem, schief abgestutztem. Hinterrand, die sich von den von BarrAnDe meist als Pierinea bezeichneten Formen nur durch den Mangel einer geschweiften, hinteren Extremität unterscheiden, ein Merkmal, dem keine große Bedeutung beigemessen wird, zumal die silu- rischen »Pterineen« meist der Schloßzähne entbehren ünd echte Avicula-Formen sind. Der gerade Hinterrand kann nun aber sowohl reduktiv als auch primär sein, und innerhalb der Aviculiden dürften wohl beide Fälle vorkommen. Die Posidonomyen sind niemals merklich geschweift; unter Berücksichtigung der Form der Embryonalschale kann der gerade Hinterrand sehr wohl primär sein, — 17 — ganz wie es Jackson auf Grund seiner phylogenetischen Studien und des Befundes bei den Rhom- bopterien annimmt. Rhombopterien und altpalaeozoische Posidonomyen sind echte Avicwla-Formen von sehr ein- fachem Bau mit vorderem Adduktor; ihre Abgrenzung von Avicula ist nicht mit wichtigen Charakteren zu belegen. Bezeichnet man die nicht hinten in einen Dorn auslaufenden Avicula-Arten wegen ihres geraden Hinterrandes und ihrer dadurch relativ kurzen Schloßlinie als Posidonomyen, so handelt es sich um eine aus praktischen Gründen durchführbare Benennung einfacher Aviculae, nicht um ein sehr selbständiges Subgenus, zu dem sich ihre Vertreter im Laufe des Devon und Karbon nur allmählich entwickelten. Besitzt diese Gruppe auch gewöhnlich nur Anwachsstreifen, die sich mehr oder weniger regelmäßig in konzentrischen Zonen gruppieren, so verrät doch die bei den jugendlichen, karbonischen Posidonomyen häufig entwickelte Radialskulptur, daß bei älteren Vertretern wohl oft additionelle Außenskulpturen vor- handen gewesen sind. Vielleicht erregt es Bedenken, daß auch die mit eigentümlichen, schiefen Maschen gezeichnete Gruppe der Avicula mira Barr. in den Kreis der Posidonomyen bezogen werden soll. Aber die Skulptur wurde ja von Jackson bei der Aufstellung des Genus Rhombopteria durchaus nicht als Hindernis ange- sehen, obgleich die rezenten Jugendformen, auf deren Stufe das Genus stehen soll, meist nur kon- zentrische Anwachsstreifen tragen, und Freca (a. a. O. p. 31) hat sich deutlich genug gegen nur auf Ab- weichungen der Skulptur begründete Unterabteilungen bei Avicula ausgesprochen. Sind aber bei Avicula mira Barr. wirklich undeutliche Leistenzähne vorhanden (vgl. Frech a. a. ©. p.185), was durchaus nicht feststeht, so würde das mit einer Reduktion der Schloßzähne, wie sie bei Pterinae vorhanden sind, besser in Einklang stehen, als daß es sich um die primitivsten Aviculaceen im Sinne Jackson’s handelte. Wenn auch die Rhombopterien zu Gunsten der Posidonomyen eingezogen werden, so ist damit keineswegs gesagt, daß die den ersteren zugeschriebene Rolle als ältester Ausgangpunkt der Aviculiden überhaupt uneingeschränkt auf diese übertragen werden soll. Wenn sie auch bis ins Untersilur reichen und durch ihre ındifferenten Züge höchst primitiv erscheinen, so ist doch manches an diesen meist dünnen Schalen zweifellos nicht primär, sondern durch Reduktion entstanden. So knüpft auch noch die karbonischen Posidonomyen die Ungleichklappiskeit in der Jugend, die bei den älteren Vertretern zum Teil wohl noch dauernd vorhanden war, an die Aviculiden. Die Gleichklappiekeit ist hier ein sekundärer Zug, ebenso wohl auch der Mangel an Radialrippen und das Fehlen von Schloßzähnen, wie die relative Kürze der Schloßlinie. Nach Jaczson sollen die Rhombopterien allerdings die Ausgangsformen der gesamten Anisomyarier sein. Zweifellos sind unter diesen, wie auch Neumayr nachdrücklich betont, die Heteromyarier geo- logisch älter als die Monomyarier, entstanden sie doch durch Reduktion des vorderen und Nerlageruns des hinteren Schließmuskels allmählich aus gleichmuskelisen Zweischalern. NEumayr wie Jackson erblicken in diesen gleichmuskeligen Vorfahren die Taxodonten. Aber der Versuch Jackson’s, der den Prodissoconch rezenter Aviculiden und die Rhombopterien auf eine Nucula- artige Wurzel zurückführen zu können glaubt, ist bei weitem weniger gut begründet und hypothetischer — 1383 — als der Neumayr’s. Gegen die nuculoide Wurzel der Aviculiden läßt sich manches Gegenargument an- führen. (Vgl. Frecu’s energische Ablehnung a. a. O. p. 181.) Viel natürlicher begründet ist die Ansicht NeumAyr’s, der bei der Suche nach überleitenden Zwischenformen zwischen Taxodonten und Anisomyariern von denjenigen Heteromyariern ausging, die die deutlichste Zahnentwicklung aufweisen, von der Gattung Pterinea GoLDr. Das Schloß von Pferinea mit seinen wenigen kleinen Zähnen vor und schrägen Leistenzähnchen hinter dem Wirbel besitzt ganz den Charakter wie bei dem Taxodonten-Genus Macrodon. Dieser ge- wichtige Grund ließ Neumayr in der Gattung Pierinea die Wurzel für die gesamten Aviculiden, für die Anisomyarier überhaupt sehen. Hier ist eine wirkliche Anknüpfung an die Taxodonten gefunden. Trotz ihres relativ hohen Alters und trotz ihrem indifferenten Bau sind demgemäß die einfachen Zweischaler vom Avieula-Rhombopteria-Posidonomya-Typus reduzierte Formen. Ihre systematische Bedeutung ist von Jackson sehr weit gefaßt, ihre Beziehungen zu vielen anderen Aviculidengeschlechtern sind ja dementsprechend sehr zahlreich und bei der großen Variabilität ihrer Gestalt, die bedeutende Anpassungs- fähigkeit an verschiedenartige Lebensweise zeigt, gut zu verstehen. Insofern bleiben die Beobachtungen von Jackson zu vollem Recht bestehen, Aviculopecten, Lepto- desma, Leiopteria und manches andere verwandte Geschlecht ist ihnen in der Jugend durchaus ähnlich. Aber die Verfolgung dieser Beziehungen geht am besten aus einer gründlichen, erneuten Untersuchung der altpalaeozoischen Vertreter, der durch Barranpr’s reichliche Abbildungen einigermaßen gut vorgearbeitet ist, und mit denen die Verbindung durch die vorliegende Betrachtung karbonischer Posidonomyen hergestellt ist. Fig. 54. Von besonderem Interesse ist dabei, ob die Embryonalschale von Aviculopecten der en von Posidonomya gleicht. Jugendliche Aviculopectiden mit ziemlich bedeutender Wölbung (z. B. Aviculopecten niobe Barr. a. a. O. pl. 221, I, fig.1, 2, Aviculopecten fossulosus (ebenda I, fig. 1, 3) deuten auf gemeinsame Abkunft. Aviculopecten quadrarius Barr. ist eine solche Posidonomya ältester und primitivster Art. Interessant ist die Ähnlichkeit der silurischen Avicula rotundata Barr. (e,) a. a. OÖ. Taf. 222, I, fig. 3—4, bei ihrem Aviculopecten-ähnlichen Umriß mit dem Prodissoconch von Posi- donomya Becheri Bronx. Die leicht dreieckige Bandfläche mit etwas winkeligen Ligamentlinien, die Posidonomya aufweist, teilt sie mit palaeozoischen Heteromyariern [Orbipecten (Lyriopecten) orbiculatus HaLı a.a.O. Taf. IV, Fig.7], bei denen sie Neumayr an die Verhältnisse der Arciden erinnerien (a.a.O. p.798). Wie variabel die einfachen Aviculae sind, zeigt vortrefflich Avicula? impatiens BaRrr. (e,) a.a. 0. Taf. 245, IV, fig.1—82, einmal dadurch, daß bald der Hinterrand geschwungen und eine hintere Extremität vorhanden ist, bald nicht, ferner durch die sehr veränderliche vordere Partie, die einen Klaffraum umschließt. Der Wirbel kann endständig sein, oder die Schloßlinie verlängert sich über die Wirbel, so daß Individuen vorkommen, die sich zu den deutlich beohrten verhalten, wie Posidoniella zu Posidonomya. Es ist dies ein vorzügliches Beispiel, daß dieser für so bedeutsam gehaltene Unterschied unter den einfachen Aviculae bei Individuen derselben Art vorkommen kann. Unter diesem Gesichtspunkt vergleiche man noch einmal die auf Taf. XXX gegebene Zusammenstellung von Umrissen der Posidonomyen- arten aus dem Kohlenkalk und von Posidoniella vetusta als Schwankungen eines einzigen Formenkreises. Posidonomya laterugata ve Kon. (Taf. XXX, Fig. 8), verhält sich zu Posidonomya plicata DE Kon. (Taf. XXX, Fig.7), wie Posidoniella vetusta (Taf. XXX, Fig.2, 3,11) zu P.constrieta und Posidonomya obliqua, wobei die Übergänge (Taf. XXX, Fig.1, 4, 5) den Weg weisen. Genau das gleiche Verhältnis findet man bei Avicula? impatiens Barr. (a.a.O. pl. 245, fig. 6 und 10), (var. falcata). Auf Variationen in dieser Hinsicht, die gelegentlichen Anheftungsbedingungen ihre Entstehung verdanken, ist wohl die Entstehung der Mytiliden aus den Aviculiden überhaupt zurückzuführen. Die Posidoniellen aber selbständig zu machen und als Mytiliden aufzufassen, wird von den Übergängen, die die karbonischen Posidonomyen der Schieferfazies aufweisen, als undurchführbar klargestellt. Auf diese Hinweise sollen in der vorliegenden Arbeit die stammesgeschichtlichen Ausblicke beschränkt bleiben. Sie begnügt sich mit einer genauen Feststellung auch der weniger bekannten Eigenschaften des Genus Posidononya, mit der Klarlegung der Embryologie und einer monographischen Schilderung ihrer ontogenetischen Entwicklung an dem Beispiel der Posidonomya Becheri. Für die Systematik der karbonischen Posidonomyen ergibt sich trotz großen Wechsels der Gestalt, die häufig zu Verkennungen und unnatürlichen Abtrennungen führte, notwendigerweise eine sehr weite Fassung des Artbegriffes.. Wohl ausnahmslos darf man die einzelnen Arten, die man unterscheiden zu können glaubt, allenfalls als Varietäten von Posidonomya Becheri auffassen. Will man den einen oder anderen Namen beibehalten, so bedient man sich zweckmäßig ternärer Nomenklatur (z.B. Posidonomya Becheri BRonn var. membranacea M’Coy). Ein wichtiges, systematisches Ergebnis der Untersuchung der Jugendformen ist es, daß zahlreiche Arten, ja sogar ganze Geschlechter (Oaneyella, Posidoniella') eingezogen werden müssen. Die Jugendformen lassen mit Sicherheit erkennen, daß die palaeozoischen Posidonomyen identisch sind mit den Aviculae einfachster Art. Nur verwischen sich die diesen ohnehin schon eigenen indiffe- renten Merkmale noch -mehr mit -dem erst im Karbon sehr vollkommen entwickelten Versteifungssystem durch konzentrische Wellen. Zu gleicher Zeit mildert die Lebensweise die durch Druck von Fuß und Byssus auf die schalenbildenden Gewebe hervorgerufene Gliederung und Einschnürung der Schale. Daß die Jugendformen aviculoide, mytiloide und pectenoide Züge tragen, zeigt, wie leichte Variationen genügen, um den äußeren Charakter dieser einfachen Schalen Geschlechtern anzunähern, die in den ihnen mit Posidonomya gemeinsamen Vorfahren ihre Wurzel haben und wie wenig natürlich im Palaeozoikum eine schroffe Trennnng später so weit verschiedener Geschlechter erscheint. 1 Gürichia. Palaeontographiea. Bd. LXIV. 17 Inhalts-Ubersicht. Seite Einleitung .. a er ee net An ee. SE a BE 3 A. Allgemeiner Teil Be BE aan ee ee ee a 13 1. Der Bau des Schlosses der ebenen Posidonomyen En ar oe 4 2. Der Bau der Schale . . . . DS a a a a ren. ce ll 3. Die Schließmuskeln der kurbonischen Posfäohoinyen IL ee ee 2 4. Die Anheftung der karbonischen Posidonomyen. (Fuß und KByesus), RR 53 5. Die Lage der Körperachsen bei Posidonomya Becheri. (Über das Genus Bose ind Onsenale) Do, 6. Über Rhombopteria mira JACKSON . . . eo 8 B. Ontogenetische Untersuchung der karboniechen nen in sche eher Iusend . 65 1. Die embryologische Entwicklung der Posidonomyen . . . 2. 2. 2. 2 2 nn. en. 65 Die Embryonalschale . . . ER nl a no Blade s MB a) Das geologische Vorkommen PRRREE ES a La a noeeni. (08 b) Beschreibung der Embryonalschale . . . . 2 2 2.2. 3 lan EU 0 2. Das erste Wachstum der endgültigen Schale. (Nepionie period) - . 2 2. DS. 2 22... 70 3. Die jugendlichen Individuen. (Beginn der „Nealogie period.*) . . . 71 C. Ontogenetische Untersuchung der frühen und späteren Lobemselten ee Posidonomyen. (Systematisch kritische Untersuchungen) . . . ». 2. 2 2 2 2 0. 0.0.0 7 1. Die Auswahl der beschriebenen und abgebildeten Individuen ... . eo 2. Die Größenverhältnisse der jugendlichen on (Bbmellamgen uber Spt). a Rt; . 3. Tabellarische Übersicht der Messungen . . . . ee ER Po lala cB 4. Über Avicula uniplicata Rormer und Caneyella nasuta anar Ne ee as 0 6 60 5.nljber> (aan Skia 13 Tap-aN 39) reinesmytiloideuNebeniorme 3 6. Über (Taf. II, Wie. 14, Tab. Nr. 36) eine rhombische Nebenform . 2. 2 2 re 7. Über (Tat. IM, Fig. 22, Tab. Nr.'14) eine 'pectenoide Nebentorm .. 2. eragl 8. Über 1Ouneyella., percostata GimTz u u ku ee re> 9. ‚Über. Bosidonenyatconrugata Enunzwen. 33 10. Über ‚Posidongella elongata Putun: .. 2: un ee. er; 11. Über Palaeolima Buchiana vw Kon. . . . 6 oe oo 12. Über Eumicrotis hemisphaericus und Posionzeiln en (i Saite sh. Se a RS 13. Über Caneyella wapanuckensis und Rutotia subeorrugata. » 2» 2 2 2 2 2 ann 22... 108 14. Über Aviculopecten iconcentrieostatus mu Kon... 2.0 u Alan: 5. Über »Bosidonomya pheata ne Kan... an 06 16. Über Posidenomya \lamellosa: nu, Kon. 20 (07 17. Über Avicula Kochi v. KoEnen . 5 NO 18. Über Posidonomya laterugata pm Kon. . . . a 6 N li D. Die mittleren und späten Lebensalter der Posidonemya Becinehs Rear, Ephebolie, Geratologie"Perisd.), x... a... nr nie (a Per er ii 1. Über Posidonomya, constnietan pr, Kon. 16 2. Über Posidonomya, membranacea MCs. Ei: 3. Über Posidonomya Becheri Bronn. . . . Pe ee okueelges a. LO 4. Über Posidonomya Becheri var. vetusta Sonn u ae ee ee ee ar re an re er Er % Sehluß 4 0 oo Pe N 2 ala Die systematische Slolneı en alneoreenen Posidonomgen neanaı der Amann . ee nl26 Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter-Devon). Von EDW. HENNIG-Tübingen. Mit Tafel XXXU—XXXIV und 1 Textfigur. Eine eigenartige Duplizität der Freignisse hat zu einer wertvollen Bereicherung, unserer Kennt- nisse von der Fauna der unterdevonischen Bundenbacher Schiefer geführt. Im Mai 1919 überbrachte mir Herr Korrr-Hanau durch freundliche Vermittlung des Herrn Kollegen DrEvERMANnN in seinem Besitz befindliche Reste aus jenen Schichten zur Bestimmung, an denen er schon seit 1918 Präparationen vorgenommen hatte. Es ergab sich, daß ein Arthropoden-Typ von hohem Interesse vorlag. Herr Korrr unterzog sich trotz anderweitiger starker Inanspruchnahme selbst mit größtem Eifer und Geschick der Aufgabe, die Platten beiderseitig zu präparieren, freilich eine Arbeit von vielen Monaten. (Ich erhielt sie nach Verlauf eines Jahres zurück.) Im Sommer 1920 fand er nun zufällig Herrn Geheimrat JaEkEL in Greifswald bei der Bearbeitung genau der gleichen Form: Herr Dr. Srürtz-Bonn hatte diesem, gleichfalls in der Voraussetzung, Fische vor sich zu haben, im Frühjahr 1920 Material ganz gleicher ‚Art zugesandt. Der Hauptversammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft in Hannover im August 1920 konnte dann von beiden Seiten erstmalig und gleichzeitig Mitteilung von den neuen Funden gemacht werden (vgl. das Protokoll). JarkeıL hatte bereits eine Benennung vorgenommen, der ich mich selbst- verständlich anschloß. (Nahecaris nach dem Nahe-Fluß, Artname nach dem Eigentümer seines Materials.) Daß eine Doppelbenennung glücklich vermieden werden konnte, war also obendrein Herrn Korrr’s Verdienst. Sein Name bleibt untrennbar mit der Entdeckung verknüpft, auch wenn das angesichts der Sachlage äußerlich nicht mehr zum Ausdruck gelangen konnte. Herr Dr. Srürtz ließ sich dankenswerterweise bereit finden, auch mir für die Untersuchung des Gesamtmaterials seine wertvollen Stücke im Original zugänglich zu machen. Zu den je zwei Stücken aus den Sammlungen Korrr und Srürtz war ein weiteres aus noch unbestimmten Beständen des Senckenbergischen Museums zu Frankfurt a. M. gekommen, die Palaeontographica. Bd. LXIY, 17* — 132 — mir Herr DrevermAnn gleichfalls freundlichst zur Bearbeitung anvertraute. Herrn Hıurr-Holzmaden verdanke ich die ausgezeichnete Präparation des Frankfurter Materials. Jarkeı’s Genotyp des Herrn Stürtz stammt aus Gemünden (Rheinprovinz) im Hunsrück, die Korrr’schen Funde sowie das zweite Srürrz’sche Stück von Bundenbach (Fürstentum Birkenfeld) ebenda, die Platten der Frankfurter Sammlung von Caub am Rhein. Um so eigenartiger ist die ungefähr gleichzeitige Entdeckung im Schoße dreier Sammlungen, um so wahrscheinlicher aber auch, daß hierhergehörige Reste nicht gar so selten sein dürften. Vielleicht genügt dieser Hinweis, um weiteres Material an unerkannten, weil noch unpräparierten und unvollkommenen »Problematica« zutage zu fördern. Nachfragen bzw. eigenes Suchen in den umfangreichen Sammlungen des geologischen Universitäts-Instituts in Bonn und der preußischen geologis chen Landesanstalt zu Berlin, haben allerdings ein negatives Ergebnis gezeitigt. Nahecaris Stürtzi Jkl. Unter dem vorliegenden Material sind drei vollständige Stücke, nämlich die beiden Korrr’schen Platten und der Genotyp aus der Srürrz’schen Sammlung. Die beiden letzten zeigen nur den Gephalo- thorax. Dessen Länge schwankt in sämtlichen Fällen wenig um 7,5 cm. (Das zweite Bonner Exemplar ist etwa '/ cm kleiner.) Die größte Breite beträgt im fossilen Zustand ca. 5,5 cm, doch ist das angesichts der Pressung kein normales Maß mehr. Wir haben es also mit einem '[yp von sehr ansehnlichen Di- mensionen zu tun. Die drei Hauptfunde lassen ferner Antennen, Kiemenfüßchen und den Hauptteil des Abdomens sehen, während das hinterste Ende mit dem Telson bedauerlicherweise in allen Fällen außer- halb der Plattengrenze geblieben ist. Die beiden trefflich präparierten Korrr’schen Stücke zeigen endlich auch die Unterseite des Cephalothorax mit Mundwerkzeugen und andern meist wenig klaren Einzelheiten. Versteinerungsmittel ist Schwefelkies, der hier und da ın kleinen Würfeln auskristallisiert ıst und dann natürlich nicht alle Feinheiten der Hartbestandteile überliefert hat. Obendrein ist mit der in solchen Schlamm-Gesteinen üblichen starken Plattdrückung der Fossilien zu rechnen. (Freca# schätzte sie in der Lethaea für die Bundenbacher Schiefer auf '/; der ursprünglichen Mächtiskeit.) Von der Verdrückung ist bei den drei Hauptstücken besonders die rechte Körperseite betroffen worden, was aber das Ver- ständnis weiter nicht beeinträchtigt. Die beiden Einzelpanzer lassen auch unsymmetrische Zerrung erkennen. Alle fünf Exemplare, auch die isolierten Rückenschalen, zeigten auf der Schichtfläche die Ober- seite. Doch ist mir nicht bekannt, wie die Platten in situ gelegen haben, ob also etwa einige Funde der Schieferunterseite angehören! Bei Einzelpanzern sollte man der Wölbung halber Rückenlage am Meeresboden erwarten. A. Beschreibender Teil. Gephalothorax: Der Kopfrückenschild ist durch eine gestreckte mediane und zwei leicht auswärts gebogene laterale Längsleisten deutlich in vier longitudinale Felder eingeteilt. Nach vorn erreichen freilich die Seitenleisten den Panzerrand nicht, sondern laufen über der Mundregion aus. Da hier der Oephalothorax etwas stärker eingedrückt zu sein pflegt, ist an dieser Stelle das Oberflächenbild nicht ganz einheitlich. In zwei Fällen konvergieren sehr schwache Fortsetzungen der Seitenleisten nach — 13 — vorn gegen die Mittellinie zu, während sonst das völlige Ausklingen deutlich ist. Auch die Umrißformen wechseln auffällig, offenbar aber infolge verschiedener Lage bei der Zusammenpressung. Morphologisch systematisch ist das also ohne Bedeutung. Im allgemeinen kann der Rumpfpanzer als länglich-oval, hinten schwach abgestutzt und von rückwärts her leicht konkav eingezogen gelten. Am Vorderrande findet breite gleichmäßige Abrundung statt. In einem Falle (Frankfurter Stück) erscheint es freilich zugeschärft. Doch entspricht dem am Hinter- rande eine gleich übertriebene Einbuchtung. Hier ist also wohl der Mittelteil des Panzers im ganzen nach vorn hinausgeschoben worden. Bei dem geringeren Bonner Exemplar erscheint wieder das Hinter- ende zugespitzt, ohne daß — wenigstens auf der linken Körperseite — ein Umschlagen des hinteren Eckflügels unter den Mittelflügel ersichtlich und nachweisbar wäre. Störungen liegen aber auch hier vor. Ich rechne daher in allen Fällen mit ursprünglich gleicher Gestaltung. Die größte Breite liegt normal wohl etwas vor der Mitte. Die Längsleisten erinnern entschieden an die entsprechenden Linien bei Limulus, der im übrigen freilich unserer Form sehr fern steht. In der Wölbung des Panzers sind offenbar ursprünglich gleich- falls sehr ähnliche Verhältnisse wie bei jenem anzunehmen. Die seitlich herabgreifenden Flanken (außer- halb der Lateralleisten) sind denn auch bei dem Verdrückungsprozeß stärker mitgenommen, als das in sich bereits flachere Mittelstüick. Nicht ganz leicht ist die Frage nach dem Vorhandensein eines besonderen Rostralstückes zu beantworten. Das bessere der isolierten Panzerstücke (Frankfurt) drängt diese Frage gebieterisch auf. Denn hier springt ein schmales Rostrum, wie schon betont, scharf und klar erkennbar über den Vorder- rand des Cephalothorax hervor und läßt auch innerhalb desselben eine kurze Strecke weit einen (mit Gestein erfüllten) Raum zwischen sich und dessen begleitenden Rändern frei. Die schmalste Stelle liegt nicht ganz am Vorderende. Vielmehr erscheint dies rundlich abgestumpft und erst unmittelbar dahinter findet sich eine ganz schwache Einschnürung. Dann erfährt das Schildehen eine sehr schwache Er- weiterung und wieder nach hinten zu eine allmähliche Ausspitzung. Diesen letzten Teil in genau gleicher Lage und gleichen Proportionen, nur weniger scharf umgrenzt, hat auch der andere Einzelpanzer. Mit unbewaffnetem Auge und selbst noch unter schwacher Lupe scheint die Selbständigkeit einleuchtend. Man glaubt sogar Gleitränder zu sehen, die auf eine gewisse Beweglichkeit schließen lassen. Stärkere Vergrößerung jedoch läßt Zweifel daran aufkommen. Es scheint streckenweise allmählicher Übergang zu bestehen, mindestens starre Verwachsung vorzuliegen. Darin könnten ja verschiedene Häutungs- stadien sich möglicherweise abweichend verhalten. Als bedeutsames Kriterium hat im solchen Fällen die Skulptur zu gelten, doch leider verhält auch sie sich an einzelnen Stellen verschieden in bezug auf die Selbständigkeit des Rostrums. Bemerkenswert aber ist die Symmetrie, die nicht an ein bloßes bruch- artiges Herauspressen eines medianen Schildehens nach oben glauben läßt. Sonstige Nähte sind im ganzen Gephalothorax nicht zu erblicken. Was nun die Skulptur betrifft, so zeigen die meisten Panzer keine Spur mehr davon, doch findet sie sich hier und da am Abdominal-Teil. Vortrefflich erhalten ist sie aber an dem Frankfurter isolierten Cephalothorax, wenn auch nicht in allen Teilen gleich vollkommen. Sie besteht aus zwei einander durchkreuzenden Liniensystemen verschiedener Natur. Das eine stellt eine haarfeine, streifige Berippung dar, die im ganzen von der Mittellinie schräg — 134 — nach hinten-außen gerichtet ist. Rippen und Zwischenräume sind gleich breit. Man kann also mit gleichem Rechte von aufgesetzten Rippen oder eingetieften Rillen sprechen. Die zweite Gruppe enthält Linien, die longitudinal gerichtet sind, also das erste System unter spitzem Winkel schneiden. Hier sind die Zwischenräume weit, die schmalen Linien aber nicht oder doch überwiegend nicht als Leisten erhaben, sondern eingesenkte Furchen, was freilich nur bei geeig- neter Beleuchtung und selbst dann nicht ohne alle Schwierigkeit auszumachen ist. Nun haben aber beide Systeme in Richtung und Einzelverlauf noch ihre Besonderheiten, die für- Auffassung des Schildes gewisse Bedeutung erlangen könnten: Die feine Streifung ist etwas laby- rinthisch gestaltet insofern, als es schwer fällt, allen ihren Zügen, selbst mit starker Vergrößerung, zu folgen. Vergabelungen und wieder Verschmelzungen der wellig gestalteten Linien wechseln miteinander ab je nach dem verfügbaren Raum, den es zu erfüllen gilt. Innerhalb des Rostrums anastomosieren die Linien gegen rückwärts und außen, indem sie, wie allgemein, von der Medianachse ihren Ausgang nehmen. In der Mittelachse nahezu des gesamten Cephalothorax, so auch mindestens im hinteren Teile des Rostrums werden sie sehr auffallenderweise in entgegengesetzter Richtung, also nach vorn außen ge- kreuzt von kurzen bald paarweis, bald alternierend der medianen Längskante aufsitzenden Ästchen. Alsbald hinter dem Rostral-Hinterende wird von den ersteren ein kleines besonderes Feld umschlossen, indem sie von der Mittellinie auslaufend, vorübergehend wieder dorthin zusammenströmen, um dann end- gültig sich nach außen zu wenden. Die Seitenränder treffen sie, soweit das andere System sie dort nicht verdrängt bzw. ersetzt, im spitzen Winkel, den Hinterrand im allgemeinen senkrecht, indem sie, sich dem Umriß ein wenig: anpassend, dort mehr in eine Longitudinal-Richtung einschwenken. Bei der zweiten Gruppe gewinne ich den Eindruck, als seien es röhrchenartige Kanäle, die ursprünglich über der Oberfläche emporragen, und nur da, wo der hervorstehende Teil abgewetzt ist, wirkliche Furchen. Sie schmiegen sich in noch stärkerem Grade der Umgrenzung des Panzers an, schwenken parallel den seitlichen Längskanten hinten nach innen ein, um schließlich in eneregischer Wendung sich fast quer zu stellen. Dadurch treffen sie hier den eingebuchteten Hinterrand schräg von den Seiten her und die medianer gelegenen konvergieren im letzten Drittel mit der Mittelleiste, der sie bis dahin parallel liefen. Recht eigenartig ist schließlich die Rolle, die sie an den Außenrändern spielen: Sie treten hier, in kurzen Linien nach dem Rande zu abschwenkend, enger zusammen, gabeln sich oder nehmen Schaltglieder zwischen sich auf und überlagern so die feinere Berippung dermaßen, daß diese dem Blick ganz entschwindet. Sie erinnern hier stark an die Aderung eines Insektenflügels. Das Vorhandensein kleiner Höckerchen in symmetrischer Lage. zu beiden Seiten des Rostral- Hinterrandes bei günstigerer Erhaltung läßt stark an Augenhügel denken, die dann aber bereits funk- tionslos gewesen sein müßten. Bemerkenswerterweise nimmt die Skulptur von ihnen keine Notiz. Auch pflegen Augen sonst weiter vorn und median genäherter zu liegen. Bei Apus entspricht in der Lage ein Paar schräg hinter den Augen gelegener Buckelchen oder Wülste, die ungefähr die Zone angeben, wo der Cephalothorax auf der Unterseite vom Körper frei wird. Sie bleiben hier stets außerhalb des medianen Einsenkungsfeldes über der Mundregion, nehmen dort sogar eine sehr ausgeprägte Stellung als Eckpfeiler der angrenzenden, stehenbleibenden Teile ein. Man wird daher auch an Beziehungen zur Kaumuskulatur zu denken haben. = ‚Das Einsenkungsfeld zeigt bei selbstverständlichen kleinen Variationen, die von Zufälligkeiten Er — 1355 — der Konservierung abhängen, eine gewisse Regelmäßigkeit und vor allem Symmetrie. Es ist also auf Eigenheiten des inneren Baus bzw. der Unterseite zurückzuführen. Es umgreift noch das Hinterende des Rostrums und gleicht einem nach hinten im allgemeinen offenen Dreieck oder Spitzbogen. Die Umgrenzung biest stumpfwinklig, aber energisch um die genannten Höckerchen nach außen und verliert sich dort gegen die seitlichen Längsleisten. Die Eintiefung steigert sich bis zur Bildung einer paarigen Grube. Extremitäten: Die wundervolle Erhaltung hat uns Teile des Körpers überliefert, wie sie sonst aus so fernen Zeiten kaum je vorliegen. Für die Kenntnis der Gesamtorganisation und verwandtschaftlichen Stellung sind sie von besonderem Werte. Drei Exemplare zeigen Antennen am Vorderende. Am vollendetsten ist in dieser wesentlichen Beziehung das bessere der beiden Srürrz’schen Stücke; recht günstige Erhaltung in Einzelheiten weist auch eine der beiden Korrr’schen Platten auf. Zwei Paar feiner fadenartiger Anhänge und ein stärkeres Fühlerpaar in der Mitte zwischen jenen sind vorhanden. Besonders fällt das in der Länge zweiteilige breitgliedrige und längste Mittelpaar ins Auge. In ihm werden wir die Antenna zu sehen haben. Dafür spricht vor allem ein rundliches Scheibehen mit wulstig verdiektem Außenrande, das an seiner Basis in zwei Fällen erhalten ist. Man kann es nur mit der »Schuppe« der Thoracostraca ver- gleichen, die bekanntlich den äußeren Ast (Exopodit) der zweiten Antenne vertritt. Die unpaare mediane »Oberlippe« kann es nicht gut sein, da diese bei Verlagerung unter, nicht auf die Fühler zu liegen ge- kommen wäre. Damit wäre aber ein wesentlicher Fixpunkt für die Orientierung gegeben. Als An- tennula wäre somit natürlich das vordere Paar in sich nicht weiter gespaltener Fühler anzusprechen. Zugleich aber erhebt sich eine beträchtliche Schwierigkeit für das dritte Paar: als Nebenast der Antenne kann es darnach ja nicht mehr in Frage kommen. (Unmittelbar ablesbar sind derartige Zusammenhänge nicht. Teils liegen Verletzungen der proximalen Teile vor, teils sind sie unter dem Gephalothorax verborgen.) Auch der Ausweg, in dem vordersten Paare etwa die hypothetische Prae-Antennula zu suchen, die durch Aufnahme des Seh-Organs sich zum Augenstiel umgewandelt haben soll, ist nicht recht gangbar, nachdem das zweite Paar als Antenna festgelegt ist. Zieht man die Verhältnisse bei Apus! zum Vergleich heran, wo freilich wenigstens im erwachsenen Zustande die eigentlichen Fühler verkümmern, so möchte man das dritte Paar schon als Fuß gelten lassen. Auch das aber begegnet einem Bedenken: Die kleineren Geißelpaare bestehen normal aus rundlichen Ringen. Nun läßt das Bruchstück einer Geißel des hinteren Paares an einem der Korrr’schen Exemplare feine fadenförmige Anhänger er- kennen, was bei einem bloßen Fuße wenig verständlich wäre. Noch deutlicher sind diese Tasthärchen (bzw. Ästhetasken?) bei der großen Antenne sichtbar? und zwar nur an den ersten 11 Gliedern des distalen Abschnitts. Die ganze Geißel mag hier deren 45—50 enthalten. Ihre besondere Beweglichkeit kommt in der stark eingekrümmten Lage dieser Geißel zum Ausdruck. Die Geißel sitzt einem scharf abgesonderten, etwa ebenso langen Stamm- oder Proximal- teile auf, dessen Beschaffenheit nicht voll ersichtlich wird. Auch er scheint aus mehreren Gliedern zu 1 1 Siehe z. B. HATSCHER-CoRI: Elementarkurs der Zootomie. Fischer-Jena 1896, S.75. Nebalia hat neben den beiden Antennen kein drittes Paar, auch keinen größeren Spaltast. Eine gute Abbildung, findet sich bei GEoFFRoY SmırH: “The Cambridge Natural History,” Bd. IV, London 1909, S. 111. 2 An dem besseren der Korrr’schen Stücke. — 136 — bestehen, endigt in einer rundlichen Gelenkung und fällt durch seine Breite auf. Nur ein Teil der Breite ist auf Rechnung der Verdrückung zu setzen, denn auch die dünn endende Geißel schwillt nach oben hin rasch an und führt so in seine Maße allmählich über. Eine scheinbare Längsrinne des Proximal- teils kann wohl nur der aufgebrochene Hohlraum des Inneren sein. Bei dem Srürrzz’schen Hauptstück ist sie denn auch deutlich ausgefüllt, die »Längsrinne« also ersichtlich erst durch späteres Eindrücken entstanden. Eine ähnlich zweiteilig gebaute Antenne ist mir nirgends bekannt geworden.' Das Exemplar weist weiter sehr bemerkenswerte Befunde auf: Rätselhaft erscheint mir ein 7 mm langer schmaler Dorn; er liegt genau in Richtung einer der beiden vordersten Fühler an dessen Basis. Zu ihm gehören kann er aber nicht, obwohl es zunächst so scheinen möchte. Seine strenge Einheitlichkeit steht zu sehr in Widerspruch mit der kurzen Gliederteilung der Fühler. Bemerkenswert ist seine kräftige Längsrieflung, die bei einiger Vergrößerung und seitlicher Beleuchtung deutlich wird. Auch sie findet im Fühler selbst keine irgendwie geartete Fortsetzung. Ich würde den Dorm, da er median aus dem Vorderende des Cephalothorax herauszuwachsen scheint, unbedingt als Rostrum ansprechen, wenn wir nicht ein solches bereits kennen gelernt hätten, das ja aber völlig andere Gestalt, Lage und Zeichnung besitzt. Auch ein normal unter dem Cephalo- thorax gelegenes, hier nur etwa verlagertes Gebilde dieser Art wüßte ich nicht zu nennen, muß also auch hier die Frage offen lassen. Ganz nahe dem Rande der linken Seite vorn sieht man endlich an dem genannten Exemplar winzige gegliederte Anhänge, die nur als vorschauende Enden von Thoracal-Füßchen aufgefaßt werden können. Sie zeigen deutliche Gliederung mit einem längeren plumpen Endslied bzw. nur dies letztere. An der Erkennung feinerer Formen hindert hier wieder die klobige Schwefelkiesmasse, in die alle Teilchen umgewandelt sind. Von dem vorderen der beiden Füßchen ragen außer dem Endstück vier Glieder über den Panzerrand hinaus. Als Thoracal-Füße sind auch wohl gewisse Anhänge zu beiden Seiten der Mundregion an- zusprechen, die Herr Korrr mühsam und sorgfältig auf der Unterseite seiner Funde bloßgelegt hat. Die Umwandlung in Schwefelkies hat hier aber alle Einzelheiten so weit verwischt, daß man nur hier und da eine Andeutung der Querringlung zu erblicken glaubt. Schätzungsweise sind 4—-5 Paare er- halten. In gegenwärtigem Zustande erscheinen sie auffällig platt, lassen also an Schwimmfüße denken und erwecken einen grundsätzlich anderen Eindruck als die vorgenannten. Wenig: besser steht es um die Mundwerkzeuge: Einigermaßen klar ist nur an beiden unter- seitig freigelesten Exemplaren (Sammlung Korrr) ein Paar innenwärts mit scharf zugespitztem, offenbar selbständig beweglichem Dorn versehenen Teile, die man etwa einer Maxille zusprechen darf. Nach außen schließt sich jeweils eine breite, rundlich dreieckige Platte an. Lippen und Mandibel sind nicht nachweisbar. Doch sieht man ein Haufwerk kleiner zum Munde gehöriger Teile in und um die Öffnung liegen, die sich symmetrisch gestaltet hinter dem umgekragten Rande des Gephalothorax auf dessen Unterseite einstellt, genau da, wo die Oberseite die schon erwähnten Störungen erkennen läßt, bzw. ent- sprechend deren Abschluß nach hinten. Nach hinten heben sich etwa drei (höchstens vier) abdominale Segmente von der Unter- ! Gutes und reichliches Illustrationsmaterial bietet Lang’s vergleichende Anatomie (Crustacea) im „Handbuch der Morphologie“, Bd. IV, 1. Lieferung. Jena 1913. ie Ze 5 — 137 — seite des Cephalothorax ab. Erkennbare Extremitäten befinden sich hier nicht daran. Doch setzen sich drei unscharfe Gebilde auf der linken Körperhälfte eines der Korrr’schen Stücke über den Gephalothorax- rand eine Strecke weit fort und sind hier von außen, und zwar etwas klarer, wieder sichtbar. Weitere gesellen sich dort zu ihnen, so daß mindestens vier klar erhalten beisammen liegen. Die Gliederung des Arthropodenfußes, tritt alsbald wieder im Erscheinung. Doch laufen die trennenden Furchen nicht quer, sondern zopfartig schräg. Ich gewinne davon den bestimmten Eindruck, als handle es sich um fadenfürmige Anhänge an dünnen Extremitäten. An dieser Stelle des Körpers können das nur Kiemen- füßchen (Pleopodien) sein, ein äußerst interessanter Befund angesichts des hohen Alters. Andeutungen dessen zeigt auch die rechte Seite, sowie das zweite Korrr’sche Exemplar, nur einen Einzelanhang der Art das Stück aus der Srtürrz’schen Sammlung. Abdomen: Dazwischen setzt nun der vom Cephalothorax unbedeckte Abdominalteil an. Wieder sind es vornehmlich die beiden Korrr’schen Funde, die hier Einzelheiten bieten, freilich nicht ausreichende, um ein voll befriedigendes Gesamtbild zu erlangen: Das hier klarer erhaltene Stück zeigt bis zum Rand der Platte vier Segmente, eines davon nur oben noch im letzten Ende unter dem Cephalothorax vor- schauend. Länge und Breite der Einzelglieder sind ziemlich genau gleich, nämlich 9--10 mm. Stark treten eine mediane Längsspindel und jederseits die Außenränder hervor, während zwischen ihnen ein- gesenkte Felder bestehen und nur die vorhandene Skulptur klarstellt, daß nicht etwa völlige Durch- breehungen vorliegen. Auch die Ränder der Gelenke sind in voller Breite verstärkt und geben somit den Nähten eine deutliche Quergliederung. Die Skulptur ist im Grundplan die nämliche wie auf dem beschriebenen Einzelrückenpanzer. Nur sind die weitergestellten Linien mit aller Sicherheit als erhabene Rippen ausgebildet und die feine Strichelung geht nicht über sie weg, ist außerdem hauptsächlich von vorn-außen nach hinten-innen gerichtet. Auch die Unterseite weist die Zeichnung auf. Vor allem ist das bei demjenigen Korrr’schen Exemplar der Fall, dessen Hinterleib sonst ungünstigere Erhaltung, aber größere Länge zeigt. Von Einzelgliedern ist hier nur das letzte nach vorn klar abgegrenzt. Hinten bricht es, 4!/s cm vom Thorax- ende entfernt, mit der Plattengrenze ab. Dennoch könnte man in ihm, worauf mich Herr JAekEL auf- merksam machte, möglicherweise das tatsächliche Endstück vor sich zu haben glauben. Es wäre dann ohne alle Stachel- oder Furca-Anhänge. Eher vermeint man eine fächerförmige Verbreiterung der seit- lichen Flügel zu erkennen. Nur macht das gesamte außerordentlich schmale Hinterende nicht den Ein- druck, als sollte es einen Schlag- und Schwimmschwanz getragen haben. Auch die gesamte fossile und rezente Verwandtschaft in weitem Sinne zeigt Stachelenden. Die Form würde damit also völlig aus der Rolle fallen. Mir ist das wenig wahrscheinlich. Endgültige Entscheidung kann ich indessen hierüber nur von glücklichen weiteren Funden erhoffen. B. Systematische Stellung. Halten wir unter den Crustaceen Umschau nach ähnlichen Typen, so lenkt der kräftige CGephalo- thorax und die beschriebenen »Schuppen« die Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Thoracostraca. In der Tat sind solche ja bis ins Devon zurück verfolgbar. Der kleine Gitocrangon‘ soll in Thüringen 1 REınH. RiCHTER, Beitrag; zur Paläontologie des Thüringer Walds, 1848, S. 43, Taf. II, 1. Palaeontographiea. Bd. LXIV. 18 — 133 — zu jener Zeit gar schon die Brachyuren vertreten, kommt aber hier nicht in Betracht, ist sogar in seiner Eigenschaft als Kruster überhaupt nicht ohne Grund bereits angezweifelt worden. Wnırrreuo’s Palae- opalaemon aus dem Oberdevon von Ohio! ist dagegen näher ins Auge zu fassen. Die Vierteilung des Rückenschildes durch drei Längskanten erinnert stark an die oben geschilderten Verhältnisse, ohne sie in allen Einzelheiten zu wiederholen. Von einem eigentlichen Rostrum ist aber nicht die Rede, das dreieckige, deutlich abgegrenzte, etwas deprimierte Schild am Vorderende springt vielmehr über den Thoracalrand nicht vor. Die Längsleisten gehen ungeschwächt bis an den Vorderrand. Die Skulptur ist nach WHrrrıevp anders gerichtet als in unserem Fall, nämlich mindestens an der Flanke rückwärts- aufwärts, d.h. nach innen. Trotz alledem hätte ein isoliert gefundener Cephalothorax unseres Typs der Gattung Palaeopalaemon mindestens recht nahe gestellt werden müssen, deren Einreihung bereits sowohl bei den Schizopoden als bei den Carididen (Garneelen) unter den macruren Decapoden versucht worden ist. Nun sind aber bei Palaeopalaemon außer den Thoracal-Füßen so mächtige Stummel eines vorderen Fx- tremitätenpaares erhalten, daß ihre Deutung als Fühler nur mit Vorbehalt erfolgte. Dem hat unser Fund nichts an die Seite zu stellen. Der eingekrümmte Schwimmschwanz bei Palaeopalaemon macht in seiner Zeichnung noch einmal stutzig: Der hinterste erhaltene Rest unserer Form könnte, wie gesagt, auf sehr ähnliche ursprüngliche Beschaffenheit hindeuten. Doch sprach ich mich bereits gegen eine solche Wahrscheinlichkeit aus. Und in der Tat besitzt Palaeopalaemon das als Voraussetzung unumgängliche typische breit-runde Macruren-Abdomen nebst Fußansätzen im Gegensatz zu dem spindeldürren gestreckten Hinterleib hier. So möchte ich wohl die Ähnlichkeiten nicht zu gering, einschätzen, halte aber eine engere systematische Zusammengehörigkeit für ausgeschlossen. Das geschilderte Mißverhältnis in der Breite zwischen Gephalothorax und Abdomen ist ein kenn- zeichnendes Merkmal, in dem sich niederere Krebstiere von den Thoracostraken unterscheiden (Arthro- straken kommen natürlich nicht in Betracht). Als solche sind zu nennen die Phyllocariden und Phyllo- poden. Lange wurden die fossilen Formen beider Abteilungen gar nicht voneinander getrennt. Erst PıckArn schlug 1879 vor, als Phyllocarida diejenigen zu unterscheiden, die sich am ehesten an die rezente Nebalia (Oraus’ Leptostraca) anschließen lassen*. Wie die Nebaliiden Entomostraken- und Malaco- straken-Charakter vereinigen, so sollen auch die Phyllocariden vermittelnd zwischen beiden großen Gruppen stehen®. Pomrscks wies mit vollem Recht im »Handwörterbuch der Naturwissenschaften« auf den großen durch keinerlei Verbindungsglieder ausgefüllten Zeitraum zwischen den Phyllocariden aus Kambrium bis Karbon und den Leptostraken der Gegenwart hin, der einer unmittelbaren Vereinigung widerstrebe; v. STROMER in seinem Lehrbuche auf körperliche Verschiedenheiten. Dennoch finden wir bei den lebenden Formen in Nebalia sowie den Apus-artigen Phyllopoden jene bezeichnende Schmalheit des Phyllocariden-Hinterleibes wieder, an der die echten Krebse nicht teil- I R. P. WHITFIELD, Notice of new forms of fossil cerustaceans from the upper devonian rocks of Ohio, with descriptions of new genera and species. Amer. Journ. of science, Bd. 19, 1880, S. 39—42, Tafelfig. 1-3. 2 Die gestielten Augen der Nebalia sind unter anderem ein nicht zu unterschätzendes Eigenmerkmal! old ® Teils werden die Namen Phyllostraca (Phyllocarida) und Leptostraca als mehr oder weniger identisch behandelt, teils auf die fossilen bzw. lebenden beschränkt, teils auch ein Begriff dem andern untergeordnet. v. STROMER stellt noch den Namen Archacostraca auf, der mit Phyllostraca in engerer Umgrenzung jedoch gleichbedeutend sein dürfte, daher hier nicht, wie bei PomPpEckJ, übernommen werden soll, obwohl aitallich gewählt. Sun 1 Ä N ‚4 — 159 — haben. Andererseits wäre die Zartheit (unverkalkte biegsame Schale) und auch zum Teil die Kleinheit dieser rezenten Vertreter einer fossilen Erhaltung nicht fähig. Mögen also selbst ähnliche nicht über- lieferte Zwergformen neben den andern im Palaeozoikum gelebt haben, so stehen doch die paläozoischen Phyllocariden in bezug auf die Panzerbildung, und in gewissem Sinne auch auf erreichte Größenmaße, selbständig genug da. Die Größenverhältnisse hindern offenbar, direkte Abstammung der Leptostraken von den Phyllocariden vorauszusetzen. Für unsern Fall können nur die letzteren, und zwar in der Be- schränkung des Begriffs, in Frage kommen. Die Zahl hierher gehöriger Funde ist recht beträchtlich. T. R. Jones! unterschied schon 1883 nicht weniger als 30, von ihm freilich noch als Phyllopoden vereinigte Gattungen, darunter 17 aus eng- lischen Fundplätzen, und lieferte eine treffliche Übersichtstabelle nebst Gliederung. Von Ceratiocaris sind ferner allein gegen 40 Arten namhaft gemacht worden! Die fortschreitende Formenkenntnis führte zur Aufteilung der eigentlichen Phyllocariden in Unterabteilungen, darin wieder Familien, wie sie Pompzexs? von CLArkr? übernahm. Begreiflicherweise läßt sich die. wahre Zahl der Segmente an den fossilen Funden kaum einmal aus- machen, für systematische Bewertung ein schwerwiegendes Hindernis. Allerdings beanspruchen ja auch die Leptostraken ohnehin in dieser Beziehung eine Ausnahmestellung unter den Malacostraken. Bei Ceratiocanis werden bis 14 Segmente angegeben, wovon sechs ohne Cephalothorax -Bedeckung. Die im übrigen recht schwankenden Zahlenangaben hat für die wichtigeren Gattungen R. P. Wurırrızıo * übersichtlich zusammengestellt. Sind auch ganze Körper mit Hinterleib sowie isolierte Telson-Stücke nichts weniger als Selten- heiten, so sind doch solche Feinheiten wie Fühler und Füße bei Phyllocariden bisher noch in keinem Falle bekannt geworden (wohl aber bei Thoracostraken vom Schlage der Pygocephalus® im Karbon und Palaeopalaemon® im Oberdevon). Das Hinterende pflegt dreigestachelt zu sein, wobei bald der mittlere, bald die seitlichen Strahlen an Länge überragen. Ältere Vertreter, wie Hymenocaris, Peltocaris, weichen durch grade Zahlen (4,6) der Telson-Stacheln ab, wie ja auch die genannten rezenten Kleinkruster eine zweigabelige Furca auf- weisen. Ein Fächer- oder Ruderschwanz liegt nirgends vor. Nur für die Gattung Ceratiocaris finde ich, und zwar in Zırrr’s Handbuch, Angaben über Riesen- maße, die über die vorliegende Form noch sehr wesentlich hinausgehen, nämlich 6 dm. In der Tat er- reicht allein der Schwanzstachel einer Ceratiocaris Deweii (Hall)” im Devon des Staates New-York eine Länge von tiber 16 cm (6!/» inches) und es ist verständlich, daß er anfangs als Haifisch-Stachel behandelt wurde! Andere Gattungen, auch soweit sie gegenüber den lebenden Geschlechtern als riesig gelten dürfen, bleiben weit dahinter zurück. Eehinocaris armata (Hall)° aus gleichem Gebiete gilt Jones und WoopwArn mit 10 cm Gesamtlänge bereits als »verhältnismäßig groß«. 1 Geol. magaz. Dec. II, Bd. X, 1883, S. 461—464. 2 Handwört. d. Naturw., Bd. II, 1912, S. 791—792. 3 Palaeontology of New-York, Bd.VII, 1888 und “New phyllopod Crustacea form the Devonian of the West’ (New-York). Amer. Journ. of science, Bd 23, 1884. 4 Amer. Journ. of science, Bd.19, 1880, S. 35. (Vgl. Ders.: Palaeontology of Ohio, Bd. 3.) 5 Quart-Journ. geol. soe. Lond., Bd.13, 1857, S. 363 und Bd.18, 1862, S. 420. 6 Amer. Journ. of science 1880, S. 39—42. Ä T Palaeontology of New-York (Geol surv.), Bd. II, 1852, S. 320. ® 16th rep. State Geol. New-York, Append. D, 1863, S. 72. — 10 — Sırrer! spricht nebenbei von einer gewaltigen (huge) Dithyrocaris pholadomya mit 17—18 cm (7 inches) aus englischem Karbon. Das von Cxanke? als Dithyrocaris Kayseri beschriebene isolierte Telson-Ende gilt ihm mit 5 cm Länge als Anzeichen einer der größeren Arten dieser Gattung. > 4 er ya . ı 4 Ss SQ Rekonstruktion von Nahecaris n. JAEKEL (Z. deutsch. geol.Ges.1920). Letzteren Dimensionen käme unsere Nahecaris mit ihren 12 cm (ohne Telson!) ungefähr gleich und darf damit gegenüber dem Heer normaler Formen schon als ungewöhnlich groß bezeichnet werden. Es könnte nach alledem noch immer fraglich erscheinen, ob wir bei den Phyllocariden auf der richtigen systematischen Spur suchen. Doch finden sich unter ihnen solche, die ın der gesamten Körpergestaltung unsern Funden nahe genug stehen, um diese Zweifel zu beheben. Jones stellte die Formen mit einheitlicher bzw. doppelklappiger Rücken- schale einander als zwei Hauptgruppen gegenüber, alle anderen Merkmale benutzt er nur zur Untergliederung. An diesem scharfen Trennungsstrich ist in der Folge nicht festgehalten worden und es scheint in der Tat, als ob den verschiedenen Verwachsungs- bzw. Teilunesgraden genetisch keine über- triebene Bedeutung beigemessen werden dürfte. Zunächst aber hätten wir uns natürlich unter den ganzschaligen Typen nach näherstehenden umzusehen. Da drängt sich denn alsbald die Scouzer’sche Gattung Dithyrocaris (nebst Argas als Synonym?) auf. Denn in ihr finden wir nahezu als einziger das bezeichnende Merkmal der Längsfelderteilung wieder “ridged along the back” Jones), das uns schon bei Palaeopalaemon gefesselt hatte. Hier besteht auch ein-Rostrum, das dem Zustande bei Nahecaris ähnelt. Das erwähnte Vorkommen von Riesenwachstum könnte ebenfalls in Rech- nung gestellt werden. Zufällig ist Dithyrocaris, anfänglich aus dem Karbon beschrieben, die einzige Phyllocaride aus deutschem Devon, wenn man von einem problematischen Telson- Stachel (Ceratiocaris? bei Kayser) absieht. Es wurden beschrieben je ein isoliertes Dreistrahl-Telson als Dithyrocaris breviaculeata? aus oberem Unterdevon des Rheingebiets und als Dithyrocaris Kochi® aus oberem Oberdevon des Rhein- gebiets, eine halbe Thorax-Schale (?) als Diihyrocaris Jascheit aus unterem Unter- devon des Harzes, ein Telson als Dithyrocaris Kayseri® aus unterem Ober- devon des Kellerwaldes. Das sind alles in ihrer generischen Bestimmung nicht völlig gewisse, mindestens für den vorliegenden Fall als Vergleichsobjekt ungeeignete Funde. Immerhin ist es nicht unwichtig, hier etwa Anschluß vermuten zu dürfen. Wenn die Zeichnung bei Sırrer (l. c. S. 90, Fig. S—9) die Skulptur der englischen Karbonfunde Q N Ib 1 2 3 4 uart. Journ. geol. soc. Lond., Bd. 19, 1863, S. 92, Fußnote. eues Jahrb. Min. usw., 1884, I, S. 185. upwıs, Palaeontographica, Bd. XI, 1863/4, S. 309, Taf. 50. Kayser, Die Fauna der ältesten Devonablagerungen des Harzes. Abh. z. geol. Karte v. Preuß. (Preuß. geol. Land.-Anstalt, 1878, Bd. II, Taf. I, 13.) 5 J,M, CLARKE: Über deutsche oberdevonische Crustaceen. Neues Jahrb. Min. usw., 1884, Bd. I, S.185, Taf: IV, 6. a Ki Ten a le —. 141 — wiedergeben soll, so bestehen da noch Abweichungen, die zur generischen Abtrennung Anlaß genug geben. Dennoch möchte ich in Dithyrocaris entschieden eine sehr nahe verwandte Form erblicken. (SALTER vermißt noch eine devonische Zwischenform zwischen Ceratiocaris und Dithyrocaris, zumal letztere Gattung ihm aus dem Devon noch nicht bekannt war. Die vorliegende Gattung kann diese Mittlerrolle kaum übernehmen, obwohl sie in bezug auf das Rostrum tatsächlich ein erstes Verschmelzungsstadium im Sinne SALTER’s zeigt.) Eine Längsleiste auf jeder Seite zeigt auch die von Zırızu wiedergegebene Abbildung von Echinocaris punctata (Hall), doch zeigt sie S-förmige Schwingung, ist auch sonst für die Gattung keines- wegs charakteristisch. Hierzu kommt, daß der Cephalothorax zweiklappig und meist mit eigenartigen Tuberkeln und Höckern besetzt ist. Dagegen sind sehr ernsthaft zwei Formen in Betracht zu ziehen, deren Kenntnis wir CLArke verdanken: Die eine aus oberstem nordamerikanischen Devon beschrieb er denn auch beachtenswerter- weise zunächst als Dithyrocaris neptuni‘. Obwohl weder ein Rostrum erhalten, noch em medianes Schalt- stück zwischen den zwei Schalenhälften zu sehen war, zeichnete er doch solche Elemente in seiner Re- konstruktion. Diese sehr eigentümliche, durch keinerlei frühere Funde zu belegende Auffassung glaubte er dann mit voller Gewißheit später bei einem neuen Typ aus oberem Mitteldevon von Ontario County, Newyork, namens Rhinocaris”, in allen Einzelheiten bestätigt zu finden. Die erstere Form wurde daraufhin als Mesothyra oceani neu benannt. Eine genetische Vereinigung mit einem zweiklappigen Typ wäre ja in der Tat nicht am Platze. (Von der Opportunität einer Änderung auch des Art-Namens sei hier nicht die Rede.) CLARKks will in dieser Felderteilung gleichsam einen Versuch sehen, die soeben abgeschaffte Gelenkung der beiden Thorax-Hälften auf anderem Wege wieder einzuführen. So inkonsequent darf man sich einen Entwicklungsgang wohl kaum vorstellen ! Natürlich wäre das mediane Schaltstück normalerweise auch unserer Nahecaris gegenüber eine bedeutsame Scheidesrenze. Denn irgendwelche Nähte der Art, wie sie Crarkz bei Rhinocaris und Mesothyra wiedergibt, vermag ich nicht festzustellen. Wohl ist von der besonderen Skulptur der medianen Achse die Rede gewesen, ist in einem Falle ein sehr entsprechendes schmales Stück herausgebrochen und in anderen ähnlichen Begrenzungen durch Bruchlinien ersichtlich. Unmöglich kann ich aber voraus- setzen, daß CLArke die Frage derartiger Herauspressungen der vorragenden Mittelkante sich nicht selbst vorgelegt haben sollte, möchte also nach seinem Wortlaut an dem von ihm geschilderten Befunde keinen Zweifel äußern, so wenig wie ich eine Selbst-Täuschung meinerseits zuzugeben vermöchte. Bei der sonstigen großen Ähnlichkeit der Formen muß ich nur auf die Frage zurückkommen: Sollten nicht beim Häutungsprozeß die gleichen Schwächelinien der Panzerung zum Durchbruch gelangen können wie bei den Fossilisierungs-Vorgängen? Dürfen wir also derartige, vielleicht nur zeitweilige Nähte systematisch verwenden? Die ein- und zweiklappigen Schalen mögen nach ihrer ganzen sonstigen Gestaltung tat- sächlich phylogenetisch, nicht nur individuell verschiedenen Stadien entsprechen. Man wird auch von SALTER wenigstens die Problemstellung oder Arbeitshypothese übernehmen dürfen, wonach bei den 1 J.M. CLArkE: Palaeontology of Newyork (Geol. Surv.), Bd.VII, 1. 2 J.M. CLARKE: On the structure of the carapace in the devonian Crustacean Rhinocaris usw. The Amer. Naturalist, 1893, S. 793—801, Fig. 1. —_ 12 — Phyllocariden im ganzen der einheitliche Panzer allmählich anstelle des Zweischaler-Systems träte (ob- wohl das Kambrium bereits solide Rückenschilder aufweist). Mag aber anfänglich die ursprüngliche Sutur wenigstens als Häutungsnaht wieder aufgerissen sein, so könnte ja bei stärkerer Verschweißung allmählich eine Doppelnaht zu beiden Seiten der Verfestigungsstelle als Ersatz sich aufgetan haben, wobei die Entwicklungsrichtung durchaus gewahrt bliebe. So etwa ließe sich vielleicht eher versuchen, einige Klippen zu meiden, die sich dem Verfolgen der verwandtschaftlichen Leitlinien ersichtlich in den Weg stellen. Freilich wird dabei eine Teilung des Panzers während der Häutung vorausgesetzt, die nicht unbedingt erforderlich erscheint!. Die zoologische Literatur gewährt über diesen interessanten Vorgang bezüglich der lebenden Formen leider sehr wenig Aufschluß. Daran jedenfalls muß ich festhalten, daß nächst Dithyrocaris keine Gestalt sich so zum Vergleiche mit unserem neuen Typ eignet wie Zhinocaris und Mesothyra. In Einzelheiten kommen sie ihm sogar noch näher: so hören die seitlichen Längskanten vor Erreichen des Hinter- wie Vorderendes auf oder verklingen in Richtung dorthin, was bei Dithyrocaris-Argas nicht so erscheint bzw. sicher nicht zutrifft. Auch die Lagebezeichnung für diese Längskanten: “just outside the middle of each valve” trifft genau den Befund an unsern Objekten. Weiterhin finden sich kleine Höckerchen an genau übereinstimmender Stelle, nämlich in der Mitte zwischen dem Hinterrande des Rostrums und dem Vorderende der Seitenkante. Nur die von Crarke erwähnte zentrale Einsenkung auf ihnen vermag ich nicht wahrzunehmen. Die Frage, ob es sich um (rudimentäre?) Augenhöckerchen handle, wurde bereits aufgeworfen. Hier kommt noch hinzu, daß sie bei Mesothyra von einem kleinen Hof winziger Pusteln umgeben sind, wofür sich übrigens bei ZLimulus ein Analogon finden ließe, bei Ahinocaris aber sich nach hinten außen eine kurze Strecke weit verästelte feine Linien anschließen, deren Deutung nicht einfach sein dürfte, von Crarke auch gar nicht versucht wird. Herr Kollege Prof. Dr. Vocer machte mich freundlichst auf die in der Mantelduplikatur von Apıs entsprechend gelegene Schalendrüse aufmerksam. Doch vermag ich Gestalt und Verlauf in beiden Fällen nicht in Übereinstimmung zu finden. Immerhin taucht damit die Gegenfrage auf, ob die Höckerchen nicht, was der Lage gemäßer scheint, als die Mündungsstelle dieses Organs gelten könnten ? Mir scheint, daß hierzu weiteres Beobachtungsmaterial abgewartet werden muß. Die vorliegenden Funde liefern keines. . Von Bedeutung scheint mir ferner Urarkn’s Bemerkung, daß bei Ihinocaris “the valves, over the marginal regions, bear the fine anastomosing elevated lines which characterize all the phyllocarid erustacea”. Ich bin sonst nirgends auf derartige mit den meinigen ja vollkommen übereinstimmende Beobachtungen gestoßen. Endlich ist die Gestalt der kleinen Rostral-Platte bei Rhinocaris und Nahecaris im Grundplane die gleiche: Der aus dem Panzer vorragende Teil ist seitlich eingeschnürt, schaftartig verengt, der in den Panzer eingelassene lanzettförmig nach hinten erst leicht verbreitert, dann scharf zugespitzt. Besonders ! Es darf nicht vergessen werden, daß unsere Phyllopoden ja keine Verwachsung der Rumpfsegmente mit dem Rückenpanzer aufweisen, dieser also leicht ohne Zerlegung in Einzelteile abgeworfen wird. Doch läßt sich in dieser Beziehung über die Phyllocariden nichts aussagen, also natürlich auch der Zustand bei Apus nicht einfach verallgemeinen, — 13 — bei Rhinocaris erinnert das Bild vollendet an eine Speerspitze. Da aber dort der Außenteil der längere ist, sind die Proportionen bei beiden Gattungen nicht ganz in Übereinstimmung. Recht abweichend finde ich das Abdomen, sowohl in Länge (Zahl der Abdominal-Segmente bei Rhinocaris columbina »mindestens drei«, bei Mesothyra zwei nach CLArke, während seine Zeichnungen wenigstens in bezug auf die von oben sichtbaren keine Verschiedenheit aufweisen) als Bau. Nach alledem ist die Selbständigkeit unserer Gattung außer allem Zweifel, aber der Hinweise auf Rhinocaris-Mesothyra sind doch so viele, daß daneben die genannte Platten-Teilung nicht zu schwer ins Gewicht fallen kann, vielmehr eine außerhalb der Verwandtschafts-Verhältnisse liegende Erklärung für sie unabweisbar wird. Allzuweite Trennung im System wird sich einstweilen, solange nicht weitere Einzelheiten des Baus bekannt werden (bei Nahecaris die Abdominal- und Telson-Gestaltung, bei den anderen Gattungen Extremitäten und Skulpturfeinheiten), jedenfalls nicht empfehlen. In seine Unterordnung: Rhinocarina nımmt nun CLArke außer Dithyrocaris und Mesothyra (Familie: Rhinocaridae) noch auf: Elymocaris (Oberdevon) und Tropidocaris (Oberdevon-Unterkarbon), beide von BEECHER auf amerikanische Funde gegründet. Beide sind auch mit Höcker-Paaren versehen, die als Augenhügel gelten. Der Name Tropidocaris biearinata erregt natürlich unsere Aufmerksamkeit. Leider sind die Originale schon CLArke nickt mehr verfügbar gewesen; mir ist selbst die be- treffende Literatur unzugänglich. Ich kann nur indirekt aus Cvarke entnehmen, daß hier größere Ähnlichkeiten nicht mehr vorliegen. CLARKE faßte unter Umgruppierung 1893 zusammen als Rhinocaris: Rhinoe. columbina und Mesothyra veneris als Mesothyra: Mesoth. oceani, Rhinocaris scaphoptera und seine frühere Thropidocaris hamiltoniae. Alle diese bezeichnet er als »unicarinat« gegenüber der »multicarinaten« Tropidocaris. Demnach muß ich schließen, daß der Speziesname bicarinata auf die Zahl der Kiele jeder Hälfte Bezug nimmt und somit für uns aus dem Spiele bleiben kann. Elymocaris mit je zwei Höckern hinter den Augenhügeln ist als zweischaliger Typ auch schon in die Familie Ceratiocaridae (Echinocaridae) aufgenommen worden, die bei OLARkE einer andern Unter- ordnung angehört. Es bleibt somit als gemeinsame Gruppe übrig: Ithinocaris-Mesothyra-Dithyrocaris-Nahecaris. Sie ist fast ausschließlich devonisch und geht nur in Dithyrocaris (= Argas) ins Unterkarbon hinauf. Die uns vorliegende Form wäre unter ihnen die älteste. Der Name Zhinocaridae bietet sich für die Familie von selbst an. Ohne in Anbetracht des geringen Untersuchungs- und Vergleichs-Materials weiter in Einzel- heiten eindringen zu wollen, sei nur nochmals darauf hingewiesen, daß einige überraschend ähnliche Züge selbst bei Limulus auftreten, wenn dieser auch durch die miteinander gelenkende Zweiteilung des Panzers in einen hinteren und vorderen Abschnitt eine sehr abgesonderte Stellung einnimmt. Uns interessiert vor allem die Wölbung und. die Felderteilung durch Längsleisten im Cephalothorax, die in sehr weit übereinstimmender Weise auch hier auftritt‘. Die Überdachung des Vorderendes geht über 1 Ich erinnere hierzu auch an Tropifer laevis bei CH. GouLD (“Description of a new fossil Crustacean from the Lias-Bonebed”. Quart. Journ. geol.soc. London, Bd.13, 1857, S.360/63), der sich in einem Koprolithen bei Aust in England fand. — 14 — das Maß bei den Phyllocariden noch hinaus und bringt es mit sich, daß keine gestielten Augen Platz finden, sondern das Sehorgan unbeweglich den Panzer durchbricht. Abweichend ist bei Zimulus die Lage der großen Fazetten-Augen auf der Außenseite der Länssleisten, die dadurch geradezu an die Beziehungen der Gesichtsnähte zum Trilobiten-Auge gemahnen. Eine winzige punktförmige Einsenkung findet sich bekanntlich außerdem weit vorn paarweise beiderseits der Mittelkante!' und entspricht dort eher der »Augenlage« mancher Phyllocariden, wenn auch nicht unserer Gruppe. Es müssen auch solche Beziehungen, natürlich vorurteilslos, im Auge behalten werden, wenn es sich um die Frage des Konvergierens mehrerer Arthropodenstämme gegen die Wurzel zu handelt. Die Dimensionen einzelner Phyllocariden lassen ja in dieser rein äußerlichen Beziehung die Kluft gegen die in der Hauptsache gleichaltrigen Merostomen (»Archäostraken« und »Paläostraken«) nicht gar zu un- überwindlich erscheinen, ohne selbstverständlich als unmittelbares Kriterium für den Verwandtschaftsgrad in Frage zu kommen. Anhang. Unter dem mir von Frankfurt aus zur Verfügung gestellten Material fanden sich zwei Platten, die der Präparation wert erschienen, freilich auch darnach nicht so viel erkennen ließen, wie man wünschen müßte. Ich glaubte sie mit allem Vorbehalt als Isopoden ansprechen oder doch zu jener Wurzelgruppe stellen zu sollen, der Arthropleura aus dem Oberkarbon, Praearcturus aus englischem Oldred und Oxy- uropoda aus oberem Oldred von Irland angehören’. Sie würden nicht nur durch noch höheres Alter, sondern auch durch die marine Mutterschicht auffallen. (Mit Einschwemmung zu rechnen, bieten gerade die Bundenbacher Schichten kaum eine Handhabe, zumal bei einer Doublette.) Jedenfalls vermochte ich sie bei Trilobiten nicht unterzubringen: nur für Illaeniden und Asaphiden liegen mir untersilurische Beispiele (/llaenus, Isotelus) dafür vor, daß auf Cephalon oder Pygidium die seitlichen Längsfurchen und alle Skulptur so gänzlich verloren gehen, wie das hier der Fall ist und er- sichtlich sogar für den ganzen Körper Geltung hat. Der Befund ist dem von Arthropleura in dieser Hinsicht ganz ähnlich. Hinzu kommt, daß beide freilich unvollständigen Exemplare in der für Isopoden charakteristischen Zahl von sieben Segmenten übereinstimmen. ! Vgl. z.B. die Abbildung bei Stirrey in “The Cambridge Natural History”, Bd. IV (Crustacea and Arachnids), London 1909, S. 261. 2 Vgl. Henky Woopwarn: On the remains of a giant Isopod,: Praeareturus gigas (H. Woopw.) from the old red sandstone of Rewleston Quarry, Herefordshire. Trans. Woolhope Naturalists Feld Club. Hereford 1870, S. 266—276, Nr. 9-11, Fig.1 (foss sketches). — Derselbe: Geol. magazine 1871, S. 521. — Derselbe: Quart. Journ. geol. soc. London, Bd. 35, Teil I, 1879, S. 348. — Derselbe: Palaeontograph. soc., Bd. 26, 1872, S. 163—168. — G.H. CARPENTER und J. Swaın: A new devonian Isopod from Kiltorean, County Kilkenny. Proc. Roy. Irish Akad., Bd. 27, Seet. B, Nr. 3, Dublin 1908, S. 61-67, Fie. 1, Taf. IV, 1-2. — Kriver: Palaeontographica, Bd.29, 1883, S. 262—-263, Taf. 36, und Bd.31, 1885, S.11—18, Taf. II] und IV. — ANDREE: „Neue Funde von Arthropleura armata JORDAN.“ Zentralbl. f. Min. usw., 1909, S. 753—755. — Derselbe: Palaeonto- graphica, Bd. 57, 1910, S. 67—104, Taf. IV und V, und Bd. 60, 1913, S. 295—310, Taf. XXIII. — PonPpeEcrJ: Orusiacea (Palä- ontologie) im Handwörterbuch der Naturwiss., Bd. II, Fischer-Jena, 1912, S. 793. — Vel. die „Aufzählung aller fossilen Isopoden- Formen“ durch L. von Ammon vom Jahre 1882 in Sitz.-Ber. math.-phys. Kl. bayr. Akad. Wiss., H.4, S. 507-551, Taf. I-IV. — 15 — Endlich sind nach Frecm! aus Bundenbacher Schiefern nicht allzuselten an Trilobiten die Gat- tungen Phacops, Dalmannia, Homalonotus, Cryphaeus bekannt geworden. Andere fand ich auch in der außerordentlich reichhaltigen Sammlung der preußischen geologischen Landesanstalt nicht vertreten, Homalonotus sogar innerhalb jenes imponierenden Materials nur ganz vereinzelt und unvollkommen. Hier anzuschließen schien mir völlig ausgeschlossen. Nun teilt mir aber Herr Dr. Run. Rıchter, den ich um sein Urteil bat, freundlichst mit, daß er die fraglichen Stücke bestimmt als -Homalonotus ansehe. Ohne mich an Hand der mir zu Gebote stehenden Vergleichsmöglichkeiten persönlich überzeugen zu können, vertraue ich seinen ausgezeichneten Spezial- kenntnissen natürlich vollauf. Ist auch die Übereinstimmung der vorliegenden Funde mit Arthropleura und Oxyuropoda durchaus keine restlose, so scheinen mir doch die Übereinstimmungen nach genauem Vergleich und selbst Be- ziehungen zu rezenten Isopoden auch jetzt noch so stark, daß die Bestimmung der Stücke als Trilobiten das Interesse an ihnen durchaus nicht abzuschwächen vermag. Ich sehe aber vorerst von näherer Be- schreibung und bildlicher Wiedergabe ab. ! Lethaea geognostica II, 1, S. 145. Palaeontographiea. Bd. LXIV. 19 r Da # ‘ ! r 1 6 EM ar 0a Se Fa Zu ie SPEER LLEREn EU a Na Be es din Ba a x h \ z ı i% Pe? a 17 RL tn, ;,),. Aa EN BR. na BES ERE aee » a rdgh Se Are me F SE re DE ET A BR . # vu vn L (ig: 2 4 h WE . r A Be : Be [3 pP} q X = 4 R. 1. Br: ’ F 0% % - 5 f \ £ Ba iu.% a u YErSISEHN In and ee u z 3. Betr . u 4 I we # IE D Register zu Band LXIV. Die mit * bezeichneten Arten sind beschrieben. Seite Ammoniten im Liase . . . 22 Aptychen im Liase. . . . 26 Argas . re 0) Arthropoden im Tg N) 5 ‚„unterdevonische 131 Aulacomya . . . rn dA "Avicula s. Eos, Es impatiens BaRrr. . 128 a Kochi v. Korn. 110 > mira BARrRr.. 127 ar; patricia Barr. . . 63 BR Scala ee >62 NE uniplicata Rorm.. . 87 Aviculidae . 126 Aviculopecten . oo eo 5 concentricoco- status DE Kon. 105. 106 cp quadrarius Barr. 63 Belemniten im Liase . . . 27 Belonorhynchus . . ; all Borberg (Oberharz), Keulm . 7 Brachiopoden im Liase . . 9 Bundenbacher Schiefer mit Arthropoden 131 Campylognathus . . . . . 588 Caneyella 50. 57 Caneyella, Jugendformen von Posidonomya Becheri 115 *Caneyella nasuta Getyv . . 86 Palaeontographica. Bd. LXIV. Seite *"Oaneyella percostata Gırrv . 92 5 Richardsoni Girty . 115 = " Vaughani Girty 112. 114 “ n wapanuckensis Gixty 103 Ceratiocaris 5 139 Chondtrites bollensis . . 16 Chondrosteus End lonlhna Pomp. 32 Goelocerase se 00095926 Coniferen im Liase. . . . 17 Coprolithen im Liase . . . 38 Cycadophythae im Liase. . 17 Cypridina subglobularis — Po- sidonomya? 67 Dactylioceras commune . . 23 ID apediu sur 50 Diademopsisr re Dithyrocaris — Argas 140 Doryenalhuswe 8 Echiniden de Lasse . . . 19 Echinocaris . 139. 141 Elymocaris . 143 Eumicrotis . 53. 64 = N hemisphaericus Paıtr. sp. 98. 100 Fische im Lias e, ihre Ver- breitung 32 Fleins . . a RE 6 Fucoides emleihee le Seite Ganoidei des Liase . 30 Gastropoden im Liase . 22 Gitocrangon. . " . ... 137 Gürichia — Posidoniella . 59. 129 Harpocerase 9506 5 lythense, Vorkom- men im Liase 23 Heimbergkopf (Harz), Kulm . 67 Hildoceras s 26 Holocephali des Te, &. 30 Holzmaden, Fossilfundstätten 1 Emzenilekschtisfen Anihaspeden 131 IEIiyimeno Car Ichthyosaurier des Liase . 33 Isopoden, fragliche des Bunden- bacher Schiefers 144 Jugendformen karbonischer Lamellibranchiata 43 Karbonische Posidonomyen 43 Lamellibranchiata im Lias e 19—22 Lautenthaler Schichten . 76 nepidotuswer 0072750932 Leptodesma . . . . . . 56. 64 Leptolepis ö 32 Lias e in Württemberg B 1 Lumbricaria liasica Qu. 19 Lytoceras 26 Seite Mesothyra- . 141 Mystriosaurus . . 2.2... 86 *Nahecaris Stürtzi Jaek. 132. 140 Bachy.cormusge rl Palaeobiologie des Lias e- Meeres 38 Palaeoconchae . . ..... 4 *Palaeolima Buchiana DE Kor 95. 96 „ laevis Hmd. . . 9% Palaeopalaemon 138 Pelacosaurusee Er 2236 Peltocaris ER 139 Pentacrinus-Arten des Lias e 17. 18 Pholidophorus. . . . .. 31 Phyllocariden . 138. 139 IBhyılo cerasperer 26 Phyllopoden 138 Phymatoderma granulata . 17. 39 Plesiosaurier des Liase . . 37 Posidonia Becheri Br... . 47 Posidoniella nz Kon. 47. 56 H Jugendformen von Posidonomya 129 = n elongata Paıtr. 95. 125 x 9 gibbosa Hıno. 101. 125 * Kirkmani Brown 125 ö = minor BROWN 125 T » pyriformis Hınv. 125 3 n semisulcata „ 125 A „ subquadrata „ 125 en suleata 25 ® ; vetusta „57. 124 Posidonienschiefer des oberen Lias, Analysen 13 Desgl. Benthos. . . . . 88 „ DBitumengehalt . . 14 N Rlossilinhaltsr see 16 — 148 — Posidonienschiefer, Nekton . „ Plankton 0.00 „» Schichtfolge bei ae maden „ des Kulms „ Württembergs, Wehr ei- tung der Tierwelt Posidonomya, Embryologie . x Historisches n Jugendformen. ER des Karbons Silurs und Devons rn Ontogenie . n Systematik e Becheri Bronx Jugend- formen Körper- achsen Syno- nyme Varie- ” ” ” ” ” ” ” ” täten 122. s; Bronni Vorız . ji constricta DE Kon. 112. e corrugata Era. r glabra Münsr. 5 hians Wann- SCHM. insidiosa BARR. lamellosa Ds» Kon. # laterugata DE Kon. 5; membranacea M’Coy. 5 obliquape Kon. Seite 40 41 118 113 117 107 Seite *Posidonomya plicata pe Kon. 106 “ „ vetusta ps Kon. 123. 124 Pronoritenschichten des Bor- berges 68. 76 Pterinea . 128 ‚Pteronites BR 114 Pterosaurier des Tiias En 7 Rhinocaridae nov. fam. 143 # Beziehungen zu Limulus 143 Rhimocaris . 141 Rhombopteria . a 1 lar/ » mira JAacks. . 59 *Rutotia hemisphaerica. . . 99 er obtusa pe Kon. . 101 Au ovalis Ds Kon. 101 » perobliqua pz Kon. 100 Be subcorrugatae Kon. 103. 104 Seegrasschiefer des Lasse . 16 Selachii des Liase . . .. 3 Sepioidea im Liase. . ... 28 Stinkstein im Liasse . . 8 non 96 = „ Inversann Kon. . 98 © „ praelineataneKoxn. 98 er »„ pulluoe Kon... . 97 Tafelllens . . . Sn 4 Teleosaurier des Thies ©) 286 Teleostei ds Lasse . . . 32%, Tetragonolepis . . . . . 30 Thaumatosaurus . . . . .. 37 Thrisops . . . 32 Trilobiten der Bundenbaoner Schiefer 145 Tropidocaris . 143 Inhalt. Erste bis dritte Lieferung. Juli 1921. Hauff, Bernhard, Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des oberen Lias Württembergs. (Mit Taf. I-XXI, Textfigur 1 und 2 als Textbeilage) BEYER ANNE AOH ARE RISSE ER ENDE Vierte bis sechste Lieferung. Mai 1922. Weigelt, J., Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. (Mit Taf. XXI—XXXI und 54 Textfiguren) Hennig, Edw., Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter- De (Mit Taf. XKXXUI—XXXIV und 1 Textfigur) . . 2.02.00 Seite 1—42 43—130 131—145 ar Palaeontographica Bd LXIV. N39NIdd09 -usp3aM LOLLUWOLSZINE Jyarı Joe] asaıp NE USZSJ2Zge Nom nz Jam ‘ualuuoy JloquaaNy Ioq XIXXX Ppun sppew !oq IIIAXXX Sog 9p Yung Id 5 ser-JoS1swstsusanf (II) 3-ToYIMN Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. 11. Guter Boden 30 em (Humus) -30 „ Boden (Mergel) --10 „ Kugeln (Kalk- knollen) 20 „ Leberboden (geschicht. Mergel) ‘--10 „ Kugeln --18 „ Leberboden -16 „ Kugeln 140 em Leberboden -Grenze Ge --35 m Schiefer (IT11) -10 „Falchen (Il 10) - 5 „ Schiefer 13 „Wild. Stein (II9) - 5 „ Schiefer --15 „Ober. Stein (118) - 5 „ Schiefer 6 „Gelb. Platt. (II7) 24 „ Schiefer (II6) -5 „Steinplatte (II6) 48 „ Schiefer (II6) 18 „ Unterer Stein (IL5) Unterer Schiefer (II4) 40 m [e 0} S Fleins (IL3) Hainzen (II2) [213 »} -10 „Koblenzer (II 1) Blauen Letten Lichtaruck der Hoskuustanstalt von Martin Rommel & Oo,, Stuttgart Schieferbruch Nr. VI. Holzmaden. Bezeichnung der einzelnen Schichten durch die Steinbrecher Palaeontographica Bd. LXIV, Tai. III. Jichtdruck der Hofkunstansteit von Martin Kommel & Co., Stuttgart Schieferbruch Nr. XXII Holzmaden, mit Mittel-, Ober-s und Jurensismergel. 2 Humus --Mergel mit Kalkknollen Be Grenze Lias Ele -Schlacken -Grenze Ober/ Mittel-s --Schiefer -Schiefer -Falehen -Wilder Stein -Schiefer -Oberer Stein -Gelbe Platte ‚Schiefer --Unterer Stein -Unterer Schiefer -Fleins AOUISISUO IP 193. 3-1240 “1oJoryog -Schlacken (Kloake) 3-9 IM Taf. IV. Palaeontographica Bd. LXIV. 4rnRıınıa ‘on % [ermmoy umanıy uoA amjsuRIsunyJoH «ap Honapıyoır "SULO]T STq u oyTesruoe Iso u9p UO IN "uopewzjof ITAXX Ssajyospay u (E11) N — %..-oyfexyuagegsog (ID PORN : aone.Lone]g (SD) suroropeL A9J9IUOSSB.LOIOg (FD PSION OnBLsyosY N (LIND) TozuopgoM 4 (gm) wazureH (EIN) sur — Unter-s (TI) Mittel-e (II) 1 . i \ 1 [ ' K; f j i H ! 12 "rs ER - k Palaeontographica Bd LXIV. Taf. V I ma uU 7 zmmm P.q a7 30 MI a 30 SU Xu ZU NIE XX KRITIK, XIV. KO KIN KXX_XXKT X RENT, x x|x Sl 8 I} 07 >| ®& |: S Fa: I g “| 8 aleıS sı 8 Sl SS | | > S x | S | » SS] NJ .n Humus || I | DS Ss | SI 8 6 | .S Ss IR Sl & 2 Humus 30 | & Ss 3 I H50 a 3 | = =) { % f | | S| 5 urensismergel | N SD ı | Ya ns R &| . miteingesprengten | 3 la Be Kalkknollen 50 La | R Sı =] EN S| S N ber € Se Se R | I as H30 3 8 2 __geschichtete Knollen_| 30 S | Ir AN N Dal Sl | Ss S Q | | SS D S &| 2 .S N 150 | DE & Sale 30 R 14.30, 100 2 S | N Seh70 8 S | Ss a] 21 S & el u | NIS vs R H.30 5 & | SIR g S 2 S N R | o : N |A20 S H.30 (7) So Ss S 230 S H.30 = Hl all 8 5 | S| N Q IIESEER & ——-| |888$ s R IS SINN y50| ar RI} Q DI DS SS — 8 S 8 a a. > R & 2 S 8558 8 ee Ss | n S Sıro & 7 & 4.50 | & SI 9 P2 I & S S berg. | 30 | EI S aa | S & &,700_ N „ 8 „las no 5| mo)” N MR Pe unze S & {ü 8 leo ze n ee Sum SMonatis Bank Ar 13)Grenze # | G I “a IS PS 67) ud N < R $ g H.50| wBkrz R BER N EA. 10 R Ss] & w x \ \ | \ ® S | ; 1 . 8 | gr 5 | len! S sl $ E N N Ri SERIES | g R Grenze 06, (21) _grauegeschiehlete Mergel 190 | X 2 8, Alrr n oo| 2 ®| & s 8 SISISı Ss 5 u S ® A 5 | a Tu sn | 5 N S S & A n w S| Oberer Stein 8) a Q | S| S S \ Sr 2 R & FaRK) & A SS | R 58 SEES ES N S N s|ı$ er ® | Unterer Stein (5) | I 33 ES Ö - [73 PS biaugraueharteMergel | 60| 3 8 X RR R wo & ) " Zen — s| 8 N \ Ö N - | 8 x .& & & Wr Sch. Knollen (Schlacken) \20, > 8 8 r, (73 ey 8 S | ca 60 ul ZIELEN „ie x R I S 2 Sg S Ss | u.5t 250| 2| 2 8 S | 8 | | | = N Sl Sa | | = a ale 5% mo 270 | I | P blaugraue harte Merge/ 120 N | | so 2 u — 90 Mm | 250 | Örenze 60 7130 2% E} | We, | Wild Stein 10) TETE ar = Srenze 06, 5 172013790480 570 | 200 | Sehieh ‚Schlacken | | da ge 7100. Stein 177 _Schiefer (IM) 27 | 68 | w | 27| | »2)2| | m _Felchen (7%) 177 In|»|»|zo \3 | FE Sohiefer 20 Wilder Stein (IT9) 2 | m|%2|»Rı m 1m _% falchen | IE ir al zeigt 3] ler 23 | 73 (e . A 18 | P | Lemieien etein IE 8) | 16 \ 2 17 m - ; -7 7 Zt 1 | 78 und elle Tbe Plalie DUAL, IE 5 | % stein | 18.04 5% Fe i \ eo ua 4A imesin 6 Unterer Stein 175) _ (76) ED 5 1) a fe, fehlt APIalTE fehlt _—T 8] 25 | 24 gar 55 S co | 62 | 62 | |. 62 Low S 60 Sthiefer 1 78 78 37 78 ; & pm Ke S Schiefer(16) |85 94 | 54 | 90 | 48| 48 | 48 43 30, sa |88 188 188 165 S UntererSteinlStinksteinI5) | »7 | 77 | 77 | 77 | am\az \ı7l 18 | S u Sch.| Sch. 240 | 240 Unterer Schiefer(iI) 40 | #0 | 40.| #0 | 40 | 40 | #2 45 $5 Schlerer no |m|72 & Unterer Schiefer IH = EroA| | 5 6 I Fleins ‚U3) Aleins(Schieferfleins 3) 78 | +18 | 18 | 78 78 Htins_| 78 78 S — 8 | 18 | 18 | 78 78 | 1 | 78km 5A 5 Ei B = Hainzen 2 I EI N Er 2 een] = 9 Koblenzer (111) Koblenzer (IN) | 5|%0|% 10 N & S 5 ee S = m Da w 44 Märgel 44 RI en z j Mergel (I4) | 50 50 N) | 79 Schiefer 20 N Seegrasschiefer(13) R 0 130 | 55 | 55 5 NA ZE) e S <| Seegrasschiefer (I3) | 20 20\15 | 15 3 kai 15 I Tafelfleins (L2) 4 RK > Sfeifleins TI en N Grenze/& 25cm 25cm 25 | 25 |25cm 25c 25 Takelfikin 25 R ELL OD} d Mergei [747] N NS 1 N) | I | | 35 Mergel | = mso| T Mergel (IN Costatenkalke Zi | 15 I Costafenk10 | 7. | N) de A) . | “. . ] Z 5 h1 2: Profile derch sämtliche Schieferbrüche in Holzmade , hmden, 5 hi Irbsch, e/l, Boll E: slingen-Rech berg die mit x bezeichneten sind z.Zeit nicht offen. 1920. von B.Hauff. Maßstab= 1:26, 1 Di, EEG BED ET een rer Bere ZUNGLLTEE PIrckFestesterere ee Ze er Ben SET Trörke] WESER SEEEIGEESRE, 7 | ISO |S Di S KR |® N SIR IS S N R NUR; N & S | IS | ° IR N < T N | SH N Q x (7) Se ee 8 18 S | R | S S T | Im Sz| |? & S $ | RG SISIURER S RR | | x T N N | (2) I S BIR' In ı mi IN a | | |) | | S Ve. A) | | | | 5 | A in URL ULM N T j T AN ] | =) || EN MT NN || Kl u SURHUN a = -- Yapewzjof 189 ayanıg MI a Tre © Inn Hi | a: DAN ./) [| ILH Njyog peg'n vape@uızjoy von vayondguagaryasualuopısoj vor a yosuJR Buemuasınn oo 18‘ BAYNYSYNY L 2 UNEOT ABS RG .) I) N) INIITTRLNN: sch N IW ')| j IE za I Inc | ä I... ® “ir DEE au L_- LESERN VapeWZJOy JJNE4H I NNTENN NN Il) IN N nl) INN l I in 1) il) )ı INN KINN] IN) | Il) | IE hu | | un I) I KA ul } Ill) il IHM. a IURBANILMRAU- 315 &S / i j | | INTIIE! ihn! il [IN \ ı\ \\ | se — | || I I) N) & Kl il "AIXT pueg eajydeisoyuoaejeg "1A EL N I Palaeontographica Band LXIV. Taf, VII Verbreitung derlierwelt in dem Fosidoniensrhieferbruch N.T bei Holzmaden B. Hauff, Holzmaden dJurensismergel. 28-1: e3e Jet Fucoides granulalus Schl Sp. Chondrites Bollensis Ziel. sp. a ———— aBua/Iu0) '2e3peNj23eb)y Toonıtes acurlfolius Kurr. Sp. Glossozamites oblongifolius Kurr. Sp. Ofozamites Mandelsiohl Kurr 5p a ” gracilis Kurr sp. | | | | | I Zu I Pa Zen Van Kurri Schim Url 1ddringtonites Tiasinus Kurr- sp. ingko EEIETZ Brongn. sp. 0. [27 ZI SE ssiles Holz | | Fenfaerinus Briereus Mill sp. 7 Briaroides Qu S jm " subangularıs MN Sp. ” Hiemeri Qu sp. a colligalus Qu Sp. iademopsis_ erınifera Qu sp. Idaris "ch JurensIs umbricaria (conjugalalliasica Qu.Benthos Cdoih WwoWsoryazü ufanderdedenuekdohnds,| enodonjoesgsauulgj ejewsapoumy2] Us/rea Sp. Flrcalula spInosa Sow. Pecten con/rarlus Buch.u.Pecten sp. Gervillig Eseri Opp. Sseudomonotis substriala Zieh Sp. Avıcula inaequivaluis Sow. Sp: ” interlsevigate Qu = Jnoceramus dubivs ow. > IR ” cinctus ” undulatus Zieh]dubiusYPspl? | “ "eiajeAlg Posidonomya Bronni Valtz.var.magna ” „ ” n parva Solemya (Anodonta) Bollensis_Qu. sp. Natica_Pelops d'Or, NE Euomphalus_minutus Zief: Turbo Sedqwickr N Phylloceras heterophyllum Sow. sp. Lytoceras cornucopize Yu. 7 Harpoceras exaratum Fu. B. 1 n Zythense YuB Ba 2 bicarinatum Zier D capellinum _Schl. sp. Hildoceras bifrons Brug. Sp. " serpentinum Rein. Sp- " “ borealev.Jeeb Dacryhoceras Raguinianum dürb. sp. ” Bollense: Zier. commune Sow. 5, 22 anguinum Rein. S, = - = Aptychus Lythensis Yu ” sanguinolarius_Schl. eapıovouyy'epodojeyda7 'epodasysen UalılwoysordaSge/) mm bowwo\sog Sopbagab{>s0.] N Belemnites_pexillosus Schl. Selermsmaleshe sense > — var Blainvillei Volz= Ba-Alo328 Qu Iripartitus Sch! „ " racılis Qu. ” ” x oxyconus Zieh au/ Werner " acuarius SC, ” _ var.acuarius venlricosus Qu. Z incurvalus Zief Beloreulhis Schübleri Qu sp. B subcostala Münsk Geateuthis_Bollensis Ziek sp. " simplex Voltz_Sp. u coriacea Yu. sp. u sagıttata unst. Onychiles_ uncus Qu. [2 runeinatus Qu. TIS_ Sp. — 2 Eryon Hartmannı_v_ Me neina posidonise_Qu. canthorpina Jaeckeli Tr. ‚locephali riacanthus Bollensts Hubodus Hauffienus Er. Taeospinax Smith Woodwardı E£. IT. era nobilis Qu. ZZ ellodus Bollensis Yu. Depedius caclatus Ju 2 holidotus apedivs punctatus Äg.(inch D.Leacht Telragonolepis Semicincius Dr. = epidorus elvensis Blainv._Sp. u den) atus Yu. /ycholepıs_Bollensıs [ leer Pholidophorus Becher “ limbalus = —] = nn — n ermanicus Qu: eaplouw2/2g hyaejag epodomyyy eapioidag | [ j] 1 Japloueg ’achycormus Bollensıs Qu. Ss # macropterus Dlainy. S] Diss = ” eurtus Lej— 'elonorkynchus acutus Ag. Sp. ris50pS micropodius eptolepıs_Bronn! Ag. Ichrhyosaurus quadrisciıssus Yu. emend. Lit: u I ter Dr. erassiCos! (Ss /ne00. " macrog, almus 4 [2 Ingens [2 ” langirosirıS Jaeg. | | 7a/502/31 acuhrosiris Uw. vigonodon INeod, esiosaurus posidonige Yu- “ SUEVICUS U. 2 wllelmi imperatoris "haumatosaurus vichor EFT. s eynday elagosaurus us Br. siriosaurus Dollens!s_Luv. Sp. ” minimus Qu. ” apmani Konıg Sp. Bl4NB, Wi Dorygna us Banihens!s [77] ” 52: am), ognalhus hasıcus Yu. Sp. “ Ute, . A Sp. — _ boprolithen » ur gır EELUERT) g adrluosonyazei) Sn Palaeontographica Band LXIV. Verbreitung derlierwelt in dem Posidonienschieferbruch N.IX. bei Holzmaden Taf. VII. — 7 S S B. Hauff Holzmaden 3 2 D I S Ss 9 K 5 S ® 2 h B\ Jurenst Srreirgel Sa en | \ | [) N 1 eig OS] /uooides grenulatus Schl. sp. 'hondrites Bollensis Ziet. sp. "1 Zroontes acurlfollus Rurr. S; = COIR ossozamirtes oblongifolius Kurr. Sp. Q Ofozamites Mandelslohi Kurr. sp IS ” ı__gracilis Kurr. sp. = = Pagrophyllum Kurri Schim T IL [Dr] WiddringFonites Tiasinus Kurr. Sp. ; ingko digitale Brongn. sp. === S5 = ehe 22 SS Bee ossiles Holz == ee ne = Gagar z = P===/E SH H=-FH = Besen > | Fenfacrinus Briaereus MI sp. a == ” riaroides Qv. sp. Ss52SF SZ =SeE> (mil " subangularıs Mill sp. =--=-=--=--H-=| ı Hiemeri Qu. sp. [ =s2c==3Sf =; ” colligalus Qu Sp. Diademopsis_crınifera Qu sp. Idarls "cl, jurensis (u. umbrıcarıa (conjugata) hasica Qu.Benthos Viscina papyracea Spiriferine villosa Wu. sp. Üs/rea Sp. Treatula spinosa Sow. Pecten confrarius Buch.u.Peclen sp. Bil haderdeupufuehdohnd alLsspez] [our ervillıa Eserı Upp. Pseudomonotis substrials Ziel. sp. Psple Avrcula inzequivalvis Sow. = “ _interlaevigata I] Jnoceramus dubivs Sow. "3esaJ1u0) '323pE9R723e0)y Wunst_ sp.(Pseudoplankfon? | # einctus GldE | wie “ undulatus Zietjodubius 2Psple Posidonomya Bronni Veltz. var. magna ” ”„ u parva ” Solemya (Anodonta) Bollensis Qu.sp. Euomphalus_minutus Ziek Turbo Sedqwick! _Münsk Sp. JE Harpoceras exaratum. Yu. B. Z Lythense Yu.B. Z icarınaltum Ziek BD capellinum _ Schl.sD. Hildoceras_bifrons Brug. Sp. Z serpentinum Rein. sp. " borealev. Seeb. betuluoyjsondasse/) mm “lalıboysoy Soptagablpung 7 |Daeryhoceras Raguinianum dDrb. sp | M Bollense Zier " commune Sow. S} Beer anguinum Rein. sp Aptychus Lythensis Du Z sanguinolarius_Schl. N Belemnites pexillosus Schl. enodonysesgsaulay ejeW.JapaUND] "BiAJeAlg eapiououy'epodojey027 'epodas,seH Pas Fr = zZ z=nBa —=ie [9 " var Blainvillei Volz LE, ) a == + ie Be ” RS SEN = = = ——- - & „ ‚grachlis Qu. oxyconus Ziel aui Werner [2 acuarius Schl. ” var scvarius Ventricosus Qu. ” incurvatus Ziel Be/oreuthis Schübleri Qu sp. a subcostale_Münsk Geoteuthis Bollensıs Ziet Sp. [Z simplex_Voltz_Sp: ZZ coriacea Qu. sp. 2 sagittata ünst Onychites _uncus Qu. " runeinatus Qu. ‚YPrIS Sp. Ergon Hartmannı v. Me: meina posıdoniae Yu. canthorpina Jasckeli E.Fr. locephali rıacanthus Dollensis Hybodus Hauffianus E.Fr. geospinex crodus nobilis Qu. fellodus Dollensıs Yu. Dapedius_caelafus Qu. " pholidotus Ag. anedivs punctalus Ag. (incl D.leachi Ag. 'elragonolepis semicincius Dr. epidolus elvensıs Dialnv. Sp. ” 'enlatus Yu. Ptycholepis_Dollens!Ss Pholidophorus Becher . ” limbatus nz [DL Nnjlldır n EerManıcuUs Yu: achycormus Bollensıs Qu. u macropferus Blatnv. 5} “ eurtus Ä 1 _ Belonorhynchus acutus Ag. Sp. r1SS0pS mieropodius Ag. eptolepis Bronni 7 Jehrhyosaurus quadtisciıssus Yu. emend. Lit: ” ınFeger Br. ” erassicos/alus Iheod. ” Macro, almus 4# Z ingens = ” tongirosir!s JaEg. acuhrosiTIs UW. rıgonodon 1208. esiosaurus osidonige U. ui SUEVICUS U. " Gurlelmi imperatorıs Dam. Thaumatosaurus victhor &. Ir. Pelagosaurus Fypus Br strıosaurus Dollensıs Luv. Sp. ” minimus (Ju. ji: ” Chapmani Könıg Sp. D org, gnelhus Banthensis Theod. ” Sp: am, ognathus hasıcus Yu. Sp. “u Te, Ph Sp. Toprolifken eaplouwsjag Ayaejag epodosypyy eaploidag Japloueg VEJELEIEN vaunes eymday Palaeontographica Band LXIV. R Taf. IX. Verbreitung derierweit in dem Posidonienschieferbruch N.XU. bei Holzmaden \ 8 S N B. Hauff, Holzmaden $ S S Deckep. DB‘ Ober E offer. = Zn I IX S I Fucoides granulatus Schl. 5) ES SI | 5 | Chondrites Bollensis Zref, 5; IR 1 3 ıoonıtes acuflfolius Äurr. Sp. DD N 0ssozamites oblongiFollus Kurr. Sp. S ‘ozamıtes Mandelslohi Kurr. S| N (as === =-1- ” racills Kurt. 5) & Ss arri Schi - N Ss = — III -1- -/I- agiophyllum Kurri Schim) N S o _ iddrınglomtes liasınus Kurr sp. N] < ingko digitefe Brongn. 5, N Ss = = =I=-I= 72 7[=H= > me Ten —]|- = — _ = = ossiles Molz N = agaf z ® 3 7 = -I-- > 1T- fenlacrinus Briareus 5 rS Ss - -H— Ss Z Briaroides [27 5 N 3 sat ” subangularıs Mill sp. N & Fnne = seit S “ Temeri Qu. sp. N S = = = — " coligslus Qu Sp. Ss R iademopsis_erinlfera Qu“ S; Ri} AS Tdaris N N "cf jurensis Qu = 3 I umböbrıcarıa (conjugata) hhasica @u.Benthos 3 scina papyraces Munsf sp.Pseudoplank S rıfering_villosa_ Wu. Sp. N — -17=-7= 7 ınchonellg amaltheı Qu. sp. S- = == Ba == == Usfrea sp. x o PhresFuls spinosa Sow. = = 1 Pecren contrarius Buch.u.Pecfen sp. ar Bervillis Eseri Upp. = _ = -1 7 - — — seudomonahis substriafa Ziel. sp. Pspl® == = = -IF Avrcula ınaeguivalıis Sow_S, — = —T- «__ınterlaevıgate [77 2} — - - - - SI] Jrocersmus dubivs Sow. " einctus Gldf_ |] wie “ undulatus Ziet] dubiusyPspl2 Pasıdonomya Bronnı Valtz. var magna EINJBAIG " ” ”„__n parva Solemya (Anodonta) BollensisıQunen (Unicardium Bollense Qu. sp?) atica_Pelops d'Or, Euomphalus_minutus Zıef Turbo _Sedqwicki MunsH Sp. Phylloceras_heferophyllum Sow. 5p. Lytoceras TannueopTae Rz: Et eapiouowy epodojeyda7 'epodas,seg |#arpoceras exaretum. Fu.B- —] " Zythense YuB i 2 bıcarınatum Ziet z capellinum Schl. Ss; Hildoceras_bifrons Brug. Sp. 4 serpentinum eın.S, zZ boreale v.Seeb. | Daergioceres Raguinianum dUrb. sp 7 Bollense Zier. == r commune Sow sp. ” anquinum Rein sp _Aptychus Iythens's Qu " sanguinolarius Schi. Bun I ! 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Jchrhyosaurus quadriscissus Qu.emend.E.R D ınFeger Br. ” erassicostalus Theod. ” macrophihalmus = Ayseyas epodanyyy e3plordeg JapIoueg 12/502/81 Li 'ongırosirıs Ja8g. ” pianarlus e0d- ” ” acuhrostris Uw. Prigonodon Theod. + | | Flesiosaurus posidoniae Ge] SYEVIEUS D Gullelmi imperatoris Thaumatosaurus vichor E. Fr. vaunegs“ eyyday E Ch 2 [=] Dorygnelkus Banlhensıs Theod. zmpylognalhus lasıceus Yu... | TFelT F. Sp. [==] x = Imre = = K— DproNhen Palaeontographica Band LXIV. e Verbreitung derlierwelt in dem Fosidonienschieferbruch NXIX I f EEE I) % zusJg bouoysoraza) -- -- bei Holzmaden INN) ji ul) HINNIND) U ul) IN Taf. X. B. Hauff, Holzmade :qeysgjegt 28-1 7 Fucoides granulatus_Schl, sp. ondrites Bollensis Ziet sp. L —— oonıtes acurlfollus Kurr- Sp. oltus_Äurr. Sp. GTossozamites oblong! Ofozamites Mandelslohi Kurr sp. D grac/lis Kurr. sp giephd um Kurri Schimp ddringfonites Nasinus Kurr Sp. ILL Gingko EimieıE Brongn. sp. Mi ossiles Holz Gagar zT. Il ’enlacrinus Briereus Mi sp. T ” Öriaroides Qv. 5, I Sp. AL iademo, subangularıs Aiemeri 2 72 colligalus Qu z sis_crınlfera Ju Sp. daris JE " c Jurensis Qu | Zumdricaria (conjugatalhasıca Qu.Benthos iscina papyraces Münst_sp.Pseudoplan iriFerins villoss Yu. sp. ynchonella amalthei Qu. sp. Usfrea sp. Fircakuls spinosa Sow. Pecten contrarius Buch.u.Pec/en sp. a7 Gervillis Eseri Upp. seudomonotis substrials Ziel, Sp. Pspit Avıcula inaequivalvis Sow. Sp. ie inferlaevigalae Qu. Sp. I] Jmoceramus dubivs Sow. 4 ” einctus_GIdR T wie undulatus Ziet | dubrusyPsple Posidonomya Bronni Valtz. var. magna DZ 7 ” __n parva Solemya (Anodonta) Bollensis Qu. sp. 4 |(nieardium Bollense Qu. sp.2) Natica_Pelops d'Or Euomphalus_ minutus Ziek Turbo Sedgwicki Münst Sp. Phylloceras heferophyllum Sow. sp. L Zytoceras cornucoplae Yu. B. Harpoceras exaratum. Yu. B. D Zythense Yu.B. M bicarinatum Ziek z capellinum _Schl. sp. ZZ ildoceras bifrons Brug. Sp. serpentnum Rein. 5 ZZ boreale v.Seeb. Dacıyhioceras Raguinianum dDrb. sp. t Bollense Zier -GewluoysorGaSSe,j mm © baluluolsson Sapbageblpıng TIEtN commune Sow Sp. ” Eau Rein. sp Aplychus Lythensis Qu “ sanguinolarius Sch Belemnites paxillosus Schl. "var Blainville) Volz- "na e ” Ihertitus Sch. 7 ‚grecilis Qu. “ oxyconus Ziet Z aui_ Werner " acverius Schl. "__ vanacvarius ven/ricosus Qu. Z ineurvatus Zieh Beloteulhis Schübleri Qu sp — eapıovowy’epodojeyda) 'epodas;seg IL I eapıouwa/8g B subcostafe_Münsk Geoteu, this_Bollensis Ziet sp. simplex_Voltz_ Sp. w corıacea Yu. sp. u sagitfata ünst. Onychiles_uncus Qu. Traywbhr 7i ls Ha Fran u runcinakus Qu. Typris sp. Eryon Hartmannı v. Mei ncına posıdonize Vu. [d Acanthorpina Jaeckeli Yolocephali yriacanthus_Bollensis E. Hybodus Hauffenus E.Fr. au) jaja] Ay3ejaS epodosyuy eaploldes Iaeospinax Smith Woodwardi E. Mr. crodus nobilis gu. Bdellodus Bollens's Yv. Dapedius_caelalus Zu hi “ limbatus Ag. ” ermanıcus Qu. Pachycormus Dollensis 2%, Jainv. 2 macropferus " olidotus Ag. - edivs EELBL (incl. Dilesehi Ag. Tetragonolepis semieinc/us Br. epıdolus elvensis_Blainv._Sp. ” denfalus Hu Prycholepis Bollensıs Ag. Pholidophorus Bechei Ze eurtus Ag. d. ” Belonorkyunchus acutus Ag. Sp. Trissops mieropodius Ag. eptolepıs Bronn) Ag. Jehfhyasaurus quadriseissus Qu. emend. Er: Q ınfeger Zr. “ crassıicostalus Theod. ” macrophihalmus “ “ Ingens [2 " TongirosIris Jaeg. v planarius_Theod. Li E77 rosIris DW: ”» frigonoden Theod. SUevicus ” Gurlelmi impe aumatosaurus vichor E: Fr elagosaurus Fypus Br Hystriosaurus Vollensis z Dorygnafhus Banthensıs Theod. n 32: ampylognathus Tasıeus Qu. Sp. " ZUR Tre Sp: 9842/1U07 '323Pe3R7:3eb)y epodonjesgsaung eJewsapoumy] EINJBAIG /3ploueg KIEZEIEN eyuday vauıneg % azuaıg Palaeontographica Band LXIV. Taf. XI. Verbreitung derlierwelt in dem Fosidonienschieferbruch N.XXXll bei Bad-Boll. bowtwoysoryaza) = --- Ss Ri‘ 8 N BH N auff Holzmaden : ® an -_ [ i en n | IHR EIS TIN ! S MT N | INN) III t ja || 1) | il ) An l IH S = DE | /veordes granulatus_ Schl. sp. D & | Chondrites Bollensis Zieh sp. BIN oe) 52 ® je Toonıtes acufllolius KUrr. Sp. S er [ossozamites oblong/folivs Kurr. Sp. Ss [ Dlozamites Mandelztoh) Äurr. 5p. N ze S 2 gracılis Kurr. sp. % = = ol — F Pagiophyllum Kurri Schim, S - Wed oniTes Tasinus Kb 52 S Gingko digifefa Brongn. 5. N = Fr Ser = = — — = — um —_ — == — — ossiles Holz SI = DD == re = m — — = — — — — —_ — Gagar zT. 118 iP2 mess Briareus Mill sp. FS BI IH S Z Briaroides Qv. 5, ST Sasse S_ " subangularıs MM Sp. Na ==ls=H2= seh EIR ” Hiemeri Qu. sp. I =eesterzeele JE ” collgalus Qu Sp. mi R ademopsis_crinifera Qu sp. Ri IT LEERE x SS neh jurensis Qu = T Zumbnfespie (conjugafal iasica Qv.Benthos 3 iscina papyraces Münst sp.(Pseudoplanklong) & Spiriferins villose @u. Sp. z N Rhunchonellstemenkei Qu. sp. N Id "Vsfrea sp. x & Pircafuls spinosa Sow. Kg Pecten contrarius Buch.u.PecHen sp. R BervIllia Eseri Opp. Pseudomonotis substrials Ziel. Sp. Pspl2| Avicula inaeguivalvis Sow. S, Q ”__nterlaevigatae Qu = I] Ynoeeramus dubivs Sow. BR 2 einetus GIdR } wie Posidonomya Branni Voltz. var. magna = | | Solemya (Anodonta) Bollensıs Qu. sp. 1 % |@Wnieardium Bollense Qu. 5p.%) AL eIrjeAIg T undulatus Zier] dubiusyPspil2 t ” „m parva | Natica_Pelops d'Or, IE __ Euomphalus minutus Zief. Turbo _Sedqwicki _ Münsk Sp. Phylloceras_heterophyllum Sow.5p. Lyfoceras cornucopiae Yu.B. Harpoceras exaratum. Fu.B. Z Lythense Yu.B. a brcarınatum Ziet D cagellinum _Schl. SD. Hildoceras_bifrons Brug. sp. serpentinum Rein. sp. u “ boreale u Seeb Daetylioceras Raguinianum dDrb. sp. 2 Bollense _Zier. commune Sow. Sp. " anquinum Rein sp Aptychus Lythensıs Qu 2 sanguinolarivs_Schl. 4-44 eapıovowy'epodojey0a7 'epodas,sen "bolwluoysoAGaSSe,) wm * balulvoyysog Sapbogeblnıng | 7 Belemnites pexillosus Schl. ” var Blainwillen Volz Bau " Iriparfitus Sch n grecilis Qu ZI oxyconus Ziel Z LE Wemer " acuarius Schi. ” __ var.acuarlus venlricosus Qu. Z ineurvatus Ziek Be/oteuthis Schübleri Qu sp. A subcoslafe_Munst Geoteuthis_Bollensis_Ziet sp. m sımplex_Voltz_Sp. 7 corıacea Yu. sp. m sagifatae_ Münst. Onychites _uncus Qu. 2 runcınatus Qu. _Typris sp Ergon Hartmannt v. Me: Uneina Derdonrae P Acanthorfina Jaeckell E_Fr. Wolocephah Myriacanthus_Bollens!s E. IT il 4 Ft HR - eapıouwa/ag i | sbWwidalg KbyyZie nysejag epodosyyy eaplidegs Tseospinax Smith Woodwardi E. fr. erodus nobits fu Bdellodus Bollensis Qu. Dapedius_caelatus EI m halidotus Ag. [Dapedivs mehaus Ag, (incl. DilezehT Ag; Tetragonolepis semicinchus Br. ei 'orus elvensis Blzinv, SP. D denlalus Qu. Prycholepis_Bollensıs ER: 2: Pholidophorus Becher D limbalus Ag. ” ermanieus Qu. | Pachycormus Bollensis Qu. ZZ macropferus Blainr. 5} ” eurtus Ag. Auboaus Haufflenus E.Fr. ‚apIoueg Belonorhynchus acutvs Ag. Sp. Ss TÄrISSO) Smierg aus An a ® Zeptolepis_Bronni Ag. = [ Jchlhyosaurus quadrisc/ssus Qu. emend.E.Pr S 22 ınFeger Br. ” crassieosiafus Theod. 2 macrophihalmus 4 [2 INgEenS a TangirosIris Ja&g. EN v Pplanartus SQ zZ acumrosITs Uw. SR “ _ Friganodon Theod. SG Tesiosaurus posidoniae Yu. ” swevieus Yu. n, |) ” Guflelmi, /mperaforis am. rn Thaumatosaurus victor valunes Pelagosaunus Fypus Br. striosaurus Yollensis Tun. sp. 7 minimus ga ” Chapmani König Sp. Dorygnafhus Banthens's Theod. Z 7 32: Tampylognalhus Tiasieus Qu. S/ ] ZZ ZifeN F. Sp. Toprolifhen ee Er u 5 Pe, ec ” = = ei = = Ba .- re 5 u: n. u SE EBENE En “ . u 5 u = iz: = Be E BR . B = 5 E © rn ” . ni _— u er = Br BEE & E B = Ben = ae BEE En E = = - B = = = a: SErER253 == ai 37 ER E m | a | _ _ Palaeontographica Band LÄXIV. Verbreitung derlierwelt in dem Fosidonienschieferö ssere Grabungen konnte ich an dıesem Aufschluss ILNDHIUNIN Umfassende grö "42900,(psB/ne Horb Gazun (pe? UN III nich! S x D -D N I d IB R ufschlu/s .N. INIV. bei Göppingen. machen, deshalh konnte ich nur die Lagen I if N ll) z| 5] —”=?=”=— ee | r_ häufig vorkommenden Arten Teststellen. N i an alt u 5 Mil ii Il \ ll N) N, | il), Mn | an \lı ini en ‚| I Taf, X. S B. Hauff Holzmaden Ron) oa Br‘ o Fucoides granula/us Schl, sp. a | Chondrites Bollensis Zief. Sp. Diwonıtes acutifolius ——— kurr. Sp. | Glossozamites oblongiFolius Kurr. Sp. S_| Öfozamites Mandels/ohi Kurr. Sp Z gractlis Äurr. sp. 282p8>67:9e0)4 Pagiophyllum Kurri Schim Widdrinffonites Wasinus Kurr. 5p. ingko digitata Brongn. Sp. ossıles Holz. 98J3/1u0) Gagar. ZT. Pentacrinus Briereus Mill sp. zZ briaroides Yu. Sp. " subangularıs Mill. sp. “ liemeri D ser balwWwoysonyazai) = Diademops!s_crınifera Qu. Sp. (SS EEG unensIsERQuWmE en colligalvus Qu. Sp. EEG Discina papyraces Münst. sp.(Pseudoplankton‘ pirıferına vıllosa du. sp. thynchonella amalthei Qu. sp. | BUOdonjBsgSauny E/EW.LaDOUND] USIre3 Sp. 5 heatula SpInosa Sow. Pecten contrarius Buch.u.Fecten Sp. ervillisz Eseri Upp. Pseudomonotis substriatfa Ziel. sp. Ps | Avrcula insequivalvıs Sow. Sp. " interlaevigata Qu. Sp. Jnoceramus dubivs Sow. Z eınctus Gldf |) wie "eIAJBAIG „ undulatus Zier] dubiusyPspl2| | Posidonomya Bronni Valtz.var.magna| | [4 u u u_Darva Solemya (Anodonta) Bollensıs Qu. sp. \(Unicardium Bollense Qu. sp.%) | Natica Pelops d’Orb | | Harpoeeras_exaratum. n Lythense Z drcarınalum _Zier. canellinum _ Schl. Sp. Kıldoceras bifrons Brug. SP. serpentinum Rein. Sp. borealev.Seeb. 2 7 'Daotylioceras Raguinisnum d’Ürb. Sp. Bollense Zier commune_Sow. Sp. Z anguinum iteın. Sp Aptychus Lythensis sanquınolarıus Schi. eapıovowy epodojey0a7 epodas/seg Belemnites pexillosus Schl. "var Blainvillei Volz Pu u IriparHilus 3 ZI 2 u gracılis Qu. acuarius Schl. var. 8cuarlus Ventricosus Qu. incurvatus_ Ziel Be/oteuthrs Schübleri Yu. Sp. u subcostata_Münst: seplouwa/ag u v U 2 Falaeontographica Band LXIV. Taf. XII. Verbreitung derlierweit in dem Posidonienschieferdu fschl u/5. NXXXVI bei Ursenwang -Ochlath. Dieser Aufschluss liegt im Bachbelt. deshalb musste ich mich auf die Feststellung der Lagen der häufig vorkommenden Arten beschränken. NIIT 8. Hauff Holzmaden, UT: I [mEß Sy) 79517770 "u38Sorsd/ne Ypıb baybn (peu 0.6 m. baugrave Mergel biszur ersten Variarbilis-Bank. — nicht untergucht.— . 12-1 | FREHNTISHTIRUMER I 7] ISp| /uooides granulatus_Schl Sp \& H A Sa | Chondrites Bollensis Ziel. 5p [8 >25 7; 3 I 7 Feen | IS | S N Er Feen ERaEEN BEIE BES ee me re Sen andelslohi Kurr sp N 2 ne er] FIN ET Z gracılıs Kur. sp. ® S se ee z NEE Tr ee] ERBE SSE EBEN wi S Sn Ce Ben | ee EEE CE S Sulsume mer rn 0 2 enges DET a ER ET re BEE ZSSlesuHdl2: ° So TE Ge Te zn Fe ae ee en ERRE RIE & ON Be me re en mn ee [Ein | SE DES ER nen Eee Sr NET ee, S)) AlTErTTI T ren ER BEE ae I BER an TE SE ner een fee, |Ponlaeninus Brjarays MIR cn & 3 a Er mm ae an N Sp ES en ee en a Ds See Ss T KENT ER TIEREN] se) Ben za S > Be] wel = I N ra See ee Ben 2 I Ara rer SuSE Szszele) IS] N = Bee BE] A SS Ss er re TREE a a SE Are rennen epeerzn S I Eee 7 2 Pe mens See umbriearia (conjugsfahas'ca Gu.Benfhos|] I BSI—— Ben] an Ei > | FREE En Oi N ee re ET ST re N S S SU Nm 0 Er BE Ferse SzzeEe m NS O4 Er Fe a Te Fremen N In BE leere EEE VE U a ar oe Tue ann fe S Be me ee [EEE EEE SEEN I EEE BE er ee Mi Picaluls spinosa Sow. y Fe x "ecten contrarıius Buch.u.Pechen Sp. Ne p. SE SEREBEE ar 0 Ber re ee Fr oe er Er SEE) ervillia Eseri Up Sn Seren 7 Der eeeeoeren! [| mE 1 | EEE EEE I N Vseudomanonsrsubsiniais Zieh sp. PsplE|| & a ee N EEE en Een EEE EEE BE Avula maeguirehis Sow_sp > BER en BCE oa an | | ENDETE ee ee See res ©» _interigevigals Yo. Sm} oe = =, S S Feen Bere Sm DE TEEN Ss = N A fd A re ae ans ara De ee m A) Sr er en —B=---- [| 1 RE ee Sn ee EN JE een ei Eee ern nSoemyaAnodente) Bollensis Qu. ap. SE Pre ren ee een en I ae er See er w|(Unicendium:Ballense Qusp®) SD R EEE EEE | TE rn Z Aafiee Pelaps Fü — 2 S Se [en 0 Er nen Fonmphsiusuminutus Zi _ __\\3 > I nme [EEE | N Eee nenn ale | Turbo: Seagwickı _Münst Sp, s een were ze [nee BEE EREENEERENETEEEENEEERTE HEN mer eh en. VR Were I Dane EEE EB Eee Sa en rnle| Zugloceras heferophullum Saw.sp D ee ee —_— TZyroceras_eornucöpfae Vu.B. S Kor eee Be een] Ei iS Br Een Ba RER NEE TEENS || EEE Eee ae ee | { ls Tr Free me Dr er RE (Bu one UNEREEERIEREE DENE EEE EEE EEE EEE EEE EB |‚Narpaceres eraralum Pod || SFR ESers S Bee Se zen] " __Iythense YuB S ie m re Zzererer N I Tr Biearsnatem Zietr || Slelmmsessr 27 200 7 Sees lwelarze ZrIRSSEER N = ZEN TEINTETRSCHINGE I N ET En TEEN zu um IuselinaieneHhennde I | | Wigoceras_bifrons Brug. sp. S I |] u u borealev.Seeb.| u orealev. See, NS! = m 1 —————H I BELLE DIENTEN N 13 | HERNE GE EEE FE Sn ER EEE BEE EEE uU EG BEGEHEN: UNE ERBE Di EEE nn We | © Bollense Zer . || e I = ————————— else = DT m eommune Sowsp | I ea re si i Beer] 7 p re ee] en EEE 1 EEE as a Engpehusälgfhense tn | R en rn Series (S | „ ___ sanguinolarius Schl. Fe) Er S_] . ————_—_—_—_— —— me Pen mE ee ee ee Belemnites pexillosus Sch! & Ale Faser isn] «var Blainvillei Volz- dest. || & oO =} Triperhilus 56 S Bernrane ne Beene EFessesess ee „ park N u BEE - ==] 1 A zrecilis Qu. N N EN EEE ——— ——— m | oxyaonus Zier __|1X Tem S: Eee oe mr. ” scuarıus Schl N zZ var.scvarius veniricosus f incurvatus Ziel Be/oteuthis Schübleri Qu.Sp. subcostatfa_Munst Geateuthis_Bollensıs_Ziet Sp. Palaeontographica Band LXIV. Verbreitung derTierwelt in dem Fosidonienschieferbrüchen bei Holzmaden u. Umgebung v.Sid-W.nach Nord-0. Holzmader . Obmpdey. Zeil. Bad-Boll. _ Göppingep. B. Hauff, Holzmaden. Taf. XIV. Fucoides granulatus_Schl. 5} ondrites Dollensıs Ziel. Sp. Dioonites ecurlfolius_Kurr. Sp. agiophyllum Kurri Schimp. Widdringfonites liasinus Kurr. Sp. | Gingko Tat _ Brongn. Sp. 0 ssiles Holz. "8843/!U0) '382063#7:39ebjy Gaga zT. 'ohnas,/| (eh | Penfacrinus Briareus Min. sp. = ” briaroides Qu. sp. z subangularıs AN Sp. ” Hiemeri Qu. sp Diademopsis_crinil Idarls "ch jurensis Qu “ba lulsoysonyazdn) Soan kußderdeubntu lub Zumbricaria (conjugala] Iias’ca @u.Benthos Discina papyracea Monst sp.(Pseudoplanklon? I Spiriferına_villosa S R3 S ee — enodonjsesysauuizh ejewsapounD] Ahynchonella amalther Qu. sı Vsfrea Sp. Plicalula spinosa Sow. Pecten contrarius Buch u.Fecfen sp. Gervillis Eseri Opp. DI Avrevla inaequivalvis Sow. Sp. Pseudomonolis substriala Ziet. sp. "einjeÄälg Posidanomya Bronni Valtz. var. magna ” ” ” n garve | Solemya (Anodonta) Bollens1s. Qu. sp. N (Unicardium Bollense Qu. - %) Nahca Pelops d'Or Euomphalus_ minutus Zier Turbo_Sedqwick! _Münsk Sp. m Lyroceras Tonmucpige YuB „ Eu =] ” Harpoceras exaretum. FuB. Z Zyfhense YaB 2 biearinatum Zier. „ capellinum _Schl. Sp. wy'epodojeyda) 'epodos/seg Hildoceras bifrons Brug- Sp. “ serpentinum Rein. Sp. Z u boreale v.Seeb. Dactgloceras Raguinianum drb. sp. eaplouo “ Bollense Zief: commune Sow. Sp. “ anquinum Rein.sp Aptyehus Lythensis Qu. ” sanguinolarius Schl- Belemnites_pexillosus Schl. var Blainvillei Volz B* U FRHRSER Tripertilus 3Cı 2 _ gracilis Qu. 2 oxyconus Zieh zZ aui Werner " acvarıus Schl. eaplouw3/ag "botılroysonba sceyy mm (la lu lose, Sapla Gabf>ung INK IN LUN! ieh EB „ var.acvarius venlricosus Qu. zZ incurvatus Ziek Il Beloreulhis Schübleri Qu.Sp 1 n subcostafa Munst: Geoteuthis Bollensıs Ziet Sp: simplex_Voltz. Sp: 2 coriacea Qv. sp. zZ sagitata Münst. mm Ongchiles uncus Pu. Z runeinatus Qu. Typris Sp. | _ Zryon Hartmanni_v. Me: T Uncina posidonise_Q@v. TER 777727 o Acanlhorpina Jaeckeli E Fr. \Holoceohali Myriacanthus Bollensts E Fr} IL | nysaejag epodosyyy eapioidag Hıbodus Haufhanus E.Fr. Palzeospinax Smith Woodwardi_ Er. Dapedius punctatus Ag. (nel-D. Telragonolepis semleinchus Br. ” dentatus Yu. epidolus_ elvensis_Blainy. Sp: I Prycholepis Bollens!s Ag. Japloueg Pholidophorus Becher 9: " limbatus Ag zZ ermaniceus Qu: Pachycormus Aullensis ZB 7 macropt erus Blatnv. 5) ” curfus Ag. Belonorbynchus acutus Ag. Sp. _ Thris5005 mieropodius Ag. Leptolepis Bronnı Ag: 1/803/31 Jchlhyosaurus quadnisc/ssus Qu. emend. | Z ınFeger Br. ZI crassıicoslalus Theod. — ” macrophthalmus Lu INGENS Mi M /ongIros TIS 23, [4 _p: anarlus eod. n acuhrosIris Uw. eyıday " Frigonoden Theod. fesiosaurus posidoniae eu SUEVICUS " Gurllelmi im) valuNneg ı | | ” Sp: 7 mpylognathus Nasıcus 77 ZiIFeN F. Topronrhen. Palaeontographica Bd LXIV. Taf. XV. (8.35.) Darstellung der genauen Lage, ın der diese Ökelette n Bruch IZ auf einer Fläche von 1500 gm. eingebettet waren. — Die Mächtigkeit der Wirbeltierführenden öchichte ıst 4000 cöm. — Berücksichtigt.sind.nur :- gute. Skelette. — Palaeontographica Band LXIV. Darstellung der genauen Lage, in der diese Öaurier und 2.Chondrosteus. in den Fosidonienbrüchen N? - KM ‚geferden wurden. — Beriöc sichtigt Ssındnur — — qute Ökelette.— Taf. XVI. (S.35.) =. 222. Su & am A Taje] XVII. suchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias Württembergs. { 6 5 ! Ma lt ... u - ei a a Rt Fig.1. 2} Tafel-Erklärung. Tafel XVIM. Ichthyosaurus quadriseissus Qu. emend E.Fr., 2m langes Tier mit vollständiger Hautbekleidung, Lias & (II1) Holzmaden. Gefunden 1910. Original Universitätsmuseum Oxford. Von großen Exemplaren mit vollständiger Hautbekleidung fand ich bis jetzt nur das bekannte im Senckenberg. Museum in Frankfurt a. M. 1906 und das abgebildete . 2,50 m langer Ichthyosaurus quadriscissus mit emem Embryo Lias & (II 1) Holzmaden. Ger funden 1902. Original Universitätsmuseum Petersburg : Der vollständige Embryo liegt vorzüglich erhalten zwischen den Kipben td nn Embryonen sind sehr selten. Daß die Ichthyosauren lebendige Junge zur Welt brachten, beweisen einwandfrei meine Funde, bei denen die Jungen noch aufgerollt im Leib der Ichthyosaura liegen. Originale in den Museen Berlin, Stettin, Stuttgart. Bei dem einen Stuttgarter Exemplar liegen die Jungen noch im deutlich erkennbaren Uterus. Seite 33H. 33H. Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. XVII. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co., Stuttgart Tafel XVII]. B. Hauff: Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias Württemberss. Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XVII. Seite Fig.1. Pelagosaurus typus Br., Lias e (II 4) Holzmaden. Gefunden 1906. Größe der Platte 77X144 cm. Original in der Geolog. Landesanstalt in Budapest. . » 2...2...... 86. » 2. Muystriosaurus Bollensis Cuv. sp., Lias & (Il 6) Ohmden. Gefunden 1909. 4 m langes Exemplar. Original im Senckenberg. Museum Frankfurt aM. . . . . . 36 ff. Die schönsten Exemplare im Berliner und Tübinger Museum, die ich S. 36 erwähne, konnten wegen zu hoher Kosten leider nicht abgebildet werden. Palaeontographica Bd. LXIV. Lichtdruck er Hofkunstaustait von Martin Kommel & Uo., Stuttgart, Dar u Be... ro Ber bH BER TIE Eee Tal >ID< N B. Hauff: Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias FE Württemberes. Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XIX. Seite Campylognathus Zittei F. Pr. sp. Lias e (II 3) Bruch VII, Holzmaden EN 38 Größe der Platte 78X47 em. — Original im Geol. Museum der is. in Fine N. Mn Gefunden wurde das Exemplar 1897 ohne Kopf ‘und die ersten Halswirbel. 1898 wurde beim Fortschreiten des Steinbruchs der Kopf mit den ersten 4 Halswirbeln nur wenige Meter vom Rumpf entfernt in genau derselben Schicht gefunden und von mir in das Skelett eingesetzt. Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. XIX. Lichtdruck der liofkunstanstalt von Martin Rommel & Oo.. Stuttzart. Bo FR Para DS ; B. Hauf f: Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias A Er ‚Württembergs. [2 ‘ M 2 SRrEOe a Ri e „6 - >» 8. Tafel-Erklärung. Tafel IT. Pachycormus esocinus Ac., 130 cm lang, Lias e (Il 3) Holzmaden. Gefunden 1909. Original Naturalienkabinett Stuttgart NE BR Lepidotus elvensis, Buaınv. sp., 70 em lang, Lias e (II 4) Holzmaden. Original Geolog. Institut Tübmsen ; z = 20. a eve a Dieses Prachtexemplar lag hart unter dem unteren Stein in einer Mumie. Die Prä- paration in diesem so außerordentlich harten Gestein gelang so gut, daß das Exemplar zu den schönsten Funden dieser Sp. gehört. Dapedius pholidotus Ac., 25 em lang, Lias & (II 3) Holzmaden. Original Privatsammlung B. Hauff, Holzmaden . Seite 31 30 80 Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. XX. wichtdruck der Hofkunstanstait von Martin Kommel & Uo,, Stuttgart, u zy RE — R Be ie £ rn IR By ano RT: B. Hauff: Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias Württembergs. Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Rael OLE Seite Pentacrinus subangularis Mıtr. sp., Lias e (II 3) Holzmaden. Gefunden 1911. Größe der Platte 250x260 cm. Original im Senckenberg. Museum Frankfurt aM. . . . . a ılelair, Die Kolonie sitzt auf Treibholz, das auf der oberen und unteren Seite dicht nt Inoceramus dubius bedeckt ist. Durch die Vollständigkeit und so vorzügliche Erhaltung ist diese Kolonie wohl die schönste der bis heute gefundenen. Taf. XXI. aeontographica Bd. LX Ze Liehtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Uo., Stuttgare Tafel XXI eelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. \ R . he, A \ h AN; © in ER g Bi. “ De, | Fig. 3a, bh. Tafel-Erklärung. Tafel XXII. Dünnsehliff, parallel der Schichtgrenze von einem 5 cm mächtigen, kalkig klastischen Gesteinsbänkchen. Profil am Heimbergskopf, obere Lautenthaler Schichten. Embryonal- schalen von Posidonomya Becheri Bronx, meist in Vertikalschichten. Vergr.X8 . Prismenschicht von Posidonomya Becheri, tangential geschnitten. Vergr.X14. Der Schicht paralleler Schliff durch einen 5 cm mächtigen Kalk mit Quarz, Glimmer, Pyrit, kleinen Crinoidengliedern und macerierten Schalen von Posidonomya Becheri. Obere Lauten- thaler Schichten Ausstreichen des Tierbrutkalkes im Posidonienschieferprofil des Borberges, am Westhang. Wichtigstes Vorkommen gut erhaltener Embryonalschalen von Posidonomya Becheri BRonn, denen die Schicht im wesentlichen ihren Kalkgehalt verdankt. Fossilarme Tonschiefer Seite 67 51 68 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXI. Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. Lese AI ;elt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. W R Zu, Fig. 1 Fig. 2—7 Fig. 2—4 Fig. 8 Tafel-Erklärung. Tafel XXI. Seite Vollständige Ligamentarea einer erwachsenen Posidonomya Becheri Bronx, rechte Klappe. Vergr.xX 5. Kombiniert aus Teilpräparaten des Abdrucks der Schloßplatte . . . . 49 . Vertikalschnitte durch Posidonomyen embryonalen Alters . . . . 2 .2.......48, 49, 68 aus der Wohnkammerausfüllung eines @/yphioceras subreticulatum FrecaH, Geodenlage der mittleren Lautenthaler Schichten. Vergr. ca. xX40. — Fig.5—7 aus der Schicht parallelen Schliffen eines Kalkbänkchens der oberen Lautenthaler Schichten (vgl.Taf. XXII, Fig.1) 67, 69, 71 Horizontalschnitt eines Embryonalschälchens aus einem Schliff quer zur Schichtung, Gestein) wiegBie 97.0, Verst.ca SAU Fig. 9, 9a—12. Embryonalschalen aus dem Tierbrutkalk vom Borberg (vgl.Taf. XXII, Fig.3a, b). Vergr. Fig. 13. Tab. Nr. 39. Fig. 14. Tab. Nr. 3f. Fig. 15. Tab. Nr. 15. Fig. 16, 17 ca.x 40. — Fig. 9. Steinkern der linken Klappe der Embryonalschale, Normalstadium. — Fig. 9a. Linke Klappe von oben gesehen. — Fig. 10. Rechte Klappe am Ende des Prodissoconchstadiums. — Fig.11. Rechte Klappe mit den ersten Anfängen des Dissoconchs. — Fig. 12. Linke Klappe, nur wenig älter. . . . 54, 58, 69, 70, 72, 115 Steinkern der rechten Klappe, Kalklage der mittleren Lautenthaler Schichten, Lauten- thal@hınterzder, Sılberhütie se re Er ES ESS WED Steinkern der linken Klappe, mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten -Platten, Borberg !. 0. no 00002 en reelle Außenabdruck der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borbere. .: & en ne en 7 985101) ‚18, 21. Schematische Darstellungen des vorderen Muskelabdrucks bei mittelgroßen Posidonomyen.-. au 2 0 min er 5 > Fig. 19, 20. Schematische Darstellungen der Lage des hinteren Adduktors . . . 2 2.2 .. 52 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXI. 21 19 20 Carl Ebner, Stutttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. iBatel DTM: Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung dei Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Tafel-Erklärung. Tafel XXIV. | Steinkern der linken Klappe, A. P.1,6; D.V.1,6; Kalkbänkchen an der hangenden Grenze en denglfautenthaless Schüchten,»Borbere- Veroryx a1 20. 2 72 Steinkern der linken Klappe, A. P.1,8; D.V. 2; wie Fig.1. Verer.X3!a . . ... 72 Steinkern der linken Klappe, A. P.1,8; D.V. 2; wie Fig.1. Versr.X3! . . ... 72 Steinkern der linken Klappe, A.P.3; D.V.2; Wölbung 1; wie Fig.1. Vergr.xX3 74, 92, 110 Steinkern der linken Klappe, A.P.3; D.V. 2,9. — Fig. 5b. Steinkern der rechten Klappe, A. P. 2,8; D.V. 2,9; wie Fig.1. Vergr.X3. ER: 79, a. We Steinkern der linken Klappe, A. P. 4,9; D.V.5,1; wie Fie.1. Vergr.X3!a . . 73, 74, 109 Außenabdruck der linken Klappe; wie Fig.1. Verg.X3 . 2... 2 2 2.00. 58 Steinkern der rechten Klappe, A. P. 1,5; D.V. 1,9, mittlere Lautenthaler Schichten, Pro- nontenaBlastenwBorberes\/er er. Sr re 73 Palaeontographiea. Bd. LXIV. Fig. 9. Steinkern der rechten Klappe, A.P. 3,1; D.V.3, Kalkbänkchen an der oberen Grenze Seite der Lautenthaler Schichten, Heimbereskopf. Verer.>X a1 N Fig.10. Steinkern der rechten Klappe, A. P. 3,4; D.V.3, wie Fig.9. Vergr.X3!a . ... 73 Fig. 11. Steinkern der rechten Klappe; wie Fig. 9 und 10. Versr.X3 . . . 2. ..... 73 Fig. 12. ° Steinkern der linken Klappe, A.P.5; D.V.5,5; wie Fig.1. Vergr. X 3! . 75, 82, 91, 109 Fig. 13. Steinkern der linken Klappe, Kalkbänkchen an der hangenden Grenze der Lauten- thalerSchichteny Borbers-\lerer Io 90 Fig. 14. _ Steinkern der linken Klappe, pathologisch, mit verletztem und wieder ausgeheiltem Ventralrand, Heimbergskappe . Ban 82 Fig. 15. Steinkern der rechten, Außenabdruck der linken Klappe; Lautenthaler Schichten, Tab, Nr. 16. Heimbereskappe u. as Fig. 16. Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal IhmterZder Silberhütter SEE O ie ir i Steinkern der linken Klappe; Lautenthaler Schichten, Heimbergskappe . . . . 88, 92, 94 aD. NT Fig. 18. _ Steinkern der linken Klappe; Lautenthaler Schichten, Heimbergskappe . . . . 88, 92, 94 Fig. 19. "Steinkern der linken Klappe; Lautenthaler Schichten, Heimbergskappe . . . . 88, 92, 94 Fig. 20. _Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Heimbergskopff . 88, 92, 93 Fig. 21. _Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 88, 95 Fig. 22. Steinkern der. Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 82, 88, 91, 95 Fig. 23. "Steinkern der 1. Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 82, 88, 91, 117 Fig. 24. Steinkern der linken Klappe, Kautenthall'hnterzdersSilberhütter ser sr ein Tab. Nr. 4 Fig. 25. Steinkern der linken Klappe, Kulmkalk am Iberger Kaffeehaus, Sammlung Just, Zellerfeld.. —: Fig. 25a. Verer. x 272 ee SOSE Fig. 26. Steinkern der linken Klappe, Kulmkalk am Iberger Kaffeehaus, Sammlung Just, Tab. Nr. 37. Zellerfeld r 82, 88 Fig. 27. Steinkern der rechten Klappe, Lautenthal, Schlechtendahl . . . 2.2... 78 88, 9 Tab. Nr. 25. Fig. 28. Steinkern der rechten Klappe, Lautenthal hinter der Silberhütte . . . . . 2... 94 Tab. Nr. 33. Fig. 29. Steimkern der rechten Klappe; Posidonienschiefer Clausthal, Goll. Giebelhausen . 79, 80, 95 Tab. Nr. 48. Fig. 30. Steinkern der rechten Klappe; Lautenthaler Schichten, Heimbereskappe . . . 52, 80, 95 Tab. Nr. 45. Fig.31au.b. Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 88, 91 Fig. 32. Steinkern der rechten Klappe, Lautenthaler Schichten, Heimbergskappe. Vergr.X3 88, 95 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXIV. 32 xX3 Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. A, Er Beutel OO Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Tafel-Erklärung. Tafel XXV. Dies Ile Steinkern der linken Klappe, Lautenthaler Schichten, Heimbergskopf. Vergr.xX3 . 96, 97 Tab. Nr. 1 Fig. 2. Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter ders Sieht 97 Tab. Nr. 13. Fig. 3. Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . . 2... 97 Tab. Nr. 10. Fig. 4. Steinkern der linken Klappe, untere Lautenthaler Schichten, am Osthang des Riesberges 97, 98 Tab. Nr. 30. Fig. 5. Steinkern der linken Klappe, fossilreiche Mergelschiefer, untere Lautenthaler Schichten, a osthaneudes Riesberees: - : 22 „vn an nn ee e 78, 97 Fig. 6. Außenabdruck der rechten Klappe, Lautenthal hinter der Silberhütte . . . .... 97 Tab. Nr. 38. Fig. 7. Sehr junge, gleichseitige Schale, Kalkbänkchen an der oberen Grenze der Lautenthaler SchiehtenwHeimbersskopf. Nerer) x 32a rar Fig. 8. Sa. Steinkern der linken Klappe. — 8b. Steinkern der rechten Klappe. — 8c. Außen- Tab. Nr. 73. „pdruck der rechten Klappe mit einem Teil der kräftigen Schale; mittlere Lautenthaler Schichten, Cephalopoden-Schiefer mit G@lyphioceras subreticulatum, Lautenthal hinter der Silberne ee 250453, 54, 96, 97,.981799,103, 101108 Fig. 9. Außenabdruck der rechten und linken Ei a, Lautenthaler Schichten, ern des Riesberges 0. ll a Sen ya Trolnos Fig. 10. Außenabdruck der rechten a Lautenthal hinter der Silberhütte . . . . .. 105 Tab. Nr. 40. Fig. 11. Außenabdruck der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . . ... 105 Tab. Nr. 67. »Fie. 12. Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Tälchen westlich vom See mbersskope, u ee er. „los Palaeontographiea. Bd. LXIV. Fig. 13. Ta: ah Nr. 66. Fie. 14, Tab. Nr. 49. Tab. Nr. 64. Seite Steinkern der rechten Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 103, 105 Steinkern der rechten Klappe, hangende Grenze der Lautenthaler Schichten, Kalk- bänkchen mit jugendlichen Posidonomyen, Borberg . . . ». 2 2 2 2 2 2.2020. 107 rm Steinkern derrechten Klappe: mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 937 _Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 79, 97 _ Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 97, 98 "Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 97 "Steinkern der linken Klappe, Lautenthal, 1. v. Schlechtendahll . . . 2 2.2... 97, 105. . _ Steinkern der rechten Klappe, Lautenthal, 1. v. Schlechtendahl . . . . .» 2... 97, 100 5 Steinkern der rechten Klappe, Lautenthal, 1. v. Schlechtendahl . . ». . » 2.2... 106 _ Steinkern der rechten Klappe, Lautenthal, 1. v. Schlechtendahl. Verg.X3 . ... 3 _ Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 101 „ Steinkern der linken Klappe, Herborn; Goll> Eimmeriche Ser rs EEE 78 Steinkern der linken Klappe; a Alaunschiefer im Hangenden der Grenz- “kalke, Osthang des Riesberges . . . . e En s3 ‚ Steinkern der rechten Klappe, mittlere Lautenthaler Schichten, Heimbergskopf 78, 103, 104, 106 Steinkern der linken Klappe, mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 101 "Steinkern der linken, Außenabdruck der rechten Klappe; Steigertalschichten, Alaun- * sehiefer unter den Grenzkalken, Steigertal . .. 2 pn rt) Steinkerne der rechten und linken ae mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten- 7. Platten, Borberss re - En e en 5 TON Steinkern der rechten, Außenabdruck der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Bann Pronoriten-Platten, -Borberg .. . ... 0 u u Steinkern der rechten und linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Osthang des " Riesberges 200 0a. > 7 AL) Steinkern der linken Klappe, unvollständiger Abdruck der rechten Klappe mit Resten . der Schale, mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg . . 103, 104, 108 Außenabdruck der rechten, Steinkern der linken Klappe; Alaunschiefer mit Prolecaniten ’- und Pflanzenresten, Steigertalschichten, Borberg, am Schlackenweg . . . 2... 54 Außenabdruck der rechten und linken Klappe; Alaunschiefer über den Grenzkalken, “ Riesbergschichten, Osthang des Riesberges, etwas verkleinert . . . . a et Außenabdruck der rechten = linken Klappe, Steigertalschichten, Steigertal . . . . 35 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXV. Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. Tafel XXVl. Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Palaeontographica. Bd. LXTIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXVI. Fig. 1. Steinkern derrechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 79, ie ir Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg Kiga n Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . .... 0. . 1411, Be = Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte | Bo En Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte. Vergr. X1,2 50, 109, Fir sfroinkenn der rechten Klappe; Zweischalerbänkehen an der hangenden Grenze der Tab. Nr. 44. 7 Qutenthaler Schichten, Heimbergskopf er ee Fig. 7. Steinkern d.r. Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 49, 53, 108, Dr 5 Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte. . 76, 103, 108, 109, He “ Steink.d.1.Kl.; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg: 53, 103, 108, 109, Fir 10, 5 Steinkern d.1.Kl.; Lautenthal hinter der Silberhütte, 1.v.Schlechtendahl 53, 103, 108, 109, it. 5 Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg Fig 12. r Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . .......109, Fig. 13, n Steink.d.1.Kl.; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 105, 109, 110, 116, Fig 1 e Steinkern der linken Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 109, on Steinkern der rechten Klappe; Lautenthaler Schichten, Heimbergskappe Fig. 16. a Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg Fie. 17. 5 Unvollständiger Außenabdruck der rechten, Steinkern der linken Klappe; mittlere Lauten- Tab. Nr. 71. {naler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg . 1 a ee Re nel 5 I Steinkern der linken Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 113, ee N Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg a. Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal, 1. v. Schlechtendahl . . . . . . 76, 113, en Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . 76, 111, 113, Ha: en Steinkern der linken Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . 106, 111, 112, 113, Fig. 23.. Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Heimbergskopf 111, 113, Tab. Nr. 85. Seite 115 115 115 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXVl. 22 E / . Carl Ebner, Stuttgart 23 J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. : i ki Er >< 3 Haie ax Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Palaeontographica. Bd. LXIV, Tafel-Erklärung. Tafel XXVIl. . Seite Fig. 1. Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 85 Tab. Nr. 80. Fig. 2. Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 119 Tab. Nr. 82. Fig. 3. Außenabdruck der rechten Klappe; hinter der Lautenthaler Silberhütte. .. . .. 117 Tab. Nr. 79. Fig. 4. Steinkern der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . . . ..... 120 Tab. Nr. 86. Fig. 5. Steinkern der linken Klappe; kleiner Seifen, nördlich am Bocksteige, Sammlung des EN a mautis Belle 6 0: Da a N ener o Fig. 6. Steinkern der linken Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 117, 119 Tab. Nr. 81. Fig. 7. Steinkern der linken Klappe; mittl. Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 50, 119 Fig. 8. "Steinkern der linken Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg Tab. Nr.88. Schwach vergrößert. 2 00 als Fig. 9. Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borberg 119 Tab. Nr. 91 Fig. 10. "Steinkern der rechten Klappe; mittlere Lautenthaler Schichten, Heimbergskopf . . . 34 IB 1 S "Außenabdruck der rechten Klappe; Lautenthal hinter der Silberhütte . . . ... 84 Tab, Nr. 57. Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXVI. Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. Latel ZZSYEL Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik Palaeontographica. Bd. LXIY, _. Tafel-Erklärung. Tafel XXVII. Zusammengehörige rechte und linke Klappe eines erwachsenen Individuums. Mittlere " Lautenthaler Schichten, Pronoriten-Platten, Borbers. . . . 2 2. 2 2 2 2..2...75 Wirbelregion von Posidonomya Becheri BRoNN. . . Die gestreifte Ligamentarea von Posidonomya Becheri Stark gezerrtes zweischaliges Individuum. Steinkern zwischen beiden nur wenig ver- schobenen Klappen nur noch 1'/; mm dick. 6 km W. Grandola Prov. Estremadura (Portugal). Sammlung des Geol. Instituts der Universität Halle . Typische Jugendformen der Posidonomya Becheri . Individuum von der Beschaffenheit der Posidonomya membranacea M’Cor. Lautenthaler Schichten, am Riesberg . NE . .14 u.15. Zwei charakteristische a Individuen von oe Seite 119 121 48 119 116 116 116 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXVI. 15 Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. sy Pate X XIX Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen Karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXIX. Seite Fig. 1—27. Umrisse verschieden gestalteter Jugendformen und erwachsener Schalen von Posidonomya Fig. 27. Becheri Broxn, orientiert im Anpressungszustand an ein horizontal gedachtes Substrat 126 Drei Bewegungsphasen einer erwachsenen normalen Posidonomya Becheri BRoNN. — a. Klaffend auf die breite Wirbelregion gestützt. — b. Schließ- und Anpressungszustand * 126 Bd. LXIV. Taf. XXIX. Palaeontographica. 27 Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. Kae, EEE Lael ZOI& Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXX. Umrißzeichnungen von Posidoniella vetusta und Posidonomyen aus dem Kohlenkalk, orientiert wie Taf. XXIX Nach pe Konimck, außer Fig. 11. Kiel 6 Bosidoniellarvetusta Sow. nach Konın re EEE 233 m Fig. 7. Posidonomyaplicata, De Kon. 2 Er Er Er Fig. 8. 20 sidon on alRlaterig ta, De Ko Er EEE Er Zr 2 Fig. 9. PosidonomyaL constricta DE Kon. 2 Er Er Er 61 mer), Seosachnanno oluhepı ws RO 0 © oo eo 0 5 RR a me 00 0.05 KR Fie.11. Bosidoniella vetusta Sow. nach Hmn. 2 2 nn Er 125,2129 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXX. Carl Ebner, Stuttgart J. Weigelt: Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen. Tafel ODE Dr. J. Weigelt: Die Bedeutung der Jugendformen karbonischer Posidonomyen für ihre Systematik. Palaeontographiea. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXXI. Umrißzeichnungen silurischer und devonischer Posidonomyen und ihrer nächsten Verwandten, an eine horizontale Unterlage angeheftet gedacht. (Tafelnummern bei BArrAnDE und FrecH in Klammern.) Fig. 1 u.2. Posidonomya (Avicula, Rhombopteria) patriecia Barr. (Taf. 227), d. . ». ». 2 2... > Fig. 3. Posidonomya (Aviculopecten) quadraria BARe. (Tat. 227), d, 2. LE rar26 Fig. 4. Posidonomya (Avicula, Ihombopteria) mira Barr. (Taf. 226), -. » » 2 2 2.2..2....126 Bie..5__8.7 Rosidonomya glabra Mönsnsps (WaR2228) e, Er EEE Fig. 9-10. Posidonomya (Avicula, Rhombopteria) scala BarR. (Taf. 227), 8 -. -..02..20.2.02...126 Fig.11—15 u, 17 192 BosidonomyanınsidiosanBrER (121.723 0), Sal re 6 Fig.16. Avicula@tremula, BARR. (Wal. 230), e, nr re 5 Fig.20. * Aviculozınvisa, BAER (Wat. 222) 1, ENG Me, Dılo bei ar Ba (Mens BE) no 6 0 0 on BE oo RR HH 5 5 5 IR Kig. 22 25. Avicula? umpatiens\(Raf. 245), e, Er Er Er Er Eig.326 30. Ancula, (Iererineal2) KcomensaBRER. (Neat.222 5) Wen Er 126 Fig. 3l 33. Avicula, (Bierinea 2) opportung BARR. (Nal.222 3), en 2 Bie,34. AviculondispersoMBARRS(MAf2223) er Eree 26 Fig. 35. Avicula Eberti-Fruca (a. a. O. Taf. XIV, Fig. 1). Oberstes Oberdevon . . . ... 126 Ki. 36. Avieula, Winteri Eruce (a2. 01a: XIV, ERS) Visteldeyonss Er Er 6 Fig. 37. Avicula extranea Barr. (Taf. 123), &, -. . . . > en Sta. LO Fig. 33. Posidonomya glabra Münst. (nach Frech, Taf. VI, ei a. ee 1128 Fig. 39. Posidonomya venusta Münst. nach Frecu. Oberdevon . . ». . x. 2 2 2. 2.2. . 126 Fig. 40—41. Posidonomya hians Wıuvschm. Oberes Mitteldevon. Nach Frecz, unteres Oberdevon 126 Palaeontographica. Bd. LXIV. Taf. XXXI. Carl Ebner, Stuttgart 2 J. Weigelt: Bedeutung der Jugendiormen karbonischer Posidonomyen. Tafel XAXXI Edw. Hennig, Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter-Devon). ‚ Palaeontographiea. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXXI. Nahecaris Stürtzi Jxı. Unterdevon (Hunsrück-Schiefer) in natürlicher Größe. Fig. 1. Genotyp. Sammlung Srürrz-Bonn (Oberseite), von Gemünden. » 2. Einzel-Cephalothorax der Sammlung Srürrz-Bonn (Oberseite), von Bundenbach. Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. XXXI, wichtdruck der Hotkunstanstait von Martin Kommel & Uo., Stuttgart E. Hennig: Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern. Daseı Dali Edw. Hennig, Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter-Devon). Palaeontographica. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXXII. Nahecaris Stürtzi JxL. Unterdevon (Hunsrück-Schiefer) in natürlicher Größe. Fig. 1. Urstück A der Sammlung Korrr-Hanau (Oberseite), von Bundenbach. » 1a. Desgleichen (Unterseite). » 2. Einzel-Cephalothorax, SENCKENBERG-Museum, Frankfurt a. M. (Oberseite), von Caub a. Rhein. a) Randliche bzenale Skulptur desselben, 5fach vergrößert. Palaeontographica Bd. LXIV. Taf. XXXI. bichraruck der Hofkunstanatalt von Mertın Komme) & Go.. Bluttgucm E, Hennig: Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern, 0 ' 2 » 7 4 x f 7 B A i Er ü 1 r \ u ae SLIM Edw. Hennig, Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern (Unter-Devon). Palaeontographiea. Bd. LXIV. Tafel-Erklärung. Tafel XXXIV. Nahecaris Stürtzi JkL. Unterdevon (Hunsrück-Schiefer) in natürlicher Größe. Fig. 1. Urstück B der Sammlung Korrr-Hanau (Oberseite), von Bundenbach. » 2. Desgleichen (Unterseite). Palaeontographica Bd. LXIV, Taf. XXXIV. ka, Lichtdruck der Hoikumstanstalt von Martin Rommel & Ce,, Stuttgart E. Hennig: Arthropoden-Funde aus den Bundenbacher Schiefern. | I 1) Iı& . \ ’ Ss R 7 rY * "7 Eee a rar Dis Sen le me en bi ae aa ar amade Fi ne = . i ee Hape se eure rt en ar EEE vlnr mine a wenn hr nl aan > rn een ee ee w en Be Be LE : ae nenn ya ruhe name = ‘> WORDEN ER TIN y.. w > bh haren )p n sale mut er ee er nee er E De Te r lm i u ni r) DET im} ar De “ Den ET Ba RT, un ae ee . im ._. ro Sun munged. ar EL) . m ar ‚ nee er D - N . s ı.. ; SPrERT rat Pr ıuz, R = ee emer wre nn n A gi - Eier on " n Br na, ne han Um jean un ı .. 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