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O Wohlsein in Müna,^
den Brunnen Zemzani^ ist voll, lasst niederknien meine Kamele
beim Tliore des Heils! '^
3. An den Führer der AVall fahrt sk arawane.
Ja schömali 'enak 'alena hüms uhama gämat 'alejia
ja schömali hat el'aläjif
ja schömali 'aschschäm räjih
ja schömali haddir rulnicänak ja schömali nahna subjänak
j<ä schömali widbah cliurfänak.
O Schömali,^ habe acht auf uns,
Höms und Hamat erhoben sich gegen uns,
o Schömali, gieb den Sold,
o Schömali, nach Damaskus gehe ich,
o Schömali, mache bereit deine Bvu'schen, 0 Schömali, wir sind deine Knaben.
0 Schömali, schlachte deine Schafe!
Zur christlichen Festzeit.
Der wichtigste Teil der liäuslichen Feier der holien Kirchen- feste besteht in gegenseitigen Beglückwünschungsbesuchen, bei denen Süssigkeiten geboten werden. Zu Ostern wird auch gern ein Nachmittag im Freien unter grünen Bäumen verbracht und dabei allerlei Kurzweil getrieben. Für Kinder giebt es auch Gesänge, deren zwei hier mitgeteilt worden.
IUI
^ eiu heiligev Ort bei Mekka. - im Heiligtum zu Mekka. * Name des Thors, durch das die Pilger in das Heiligtum eintreten. * ein mächtiger Beduine, welcher die Pilgerkarawane von Aleppo nach Damaskus begleitet.
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"...li.in.
1. Um Ostern.
In Aleppo. Mitgeteilt vou christlichen Kiiiiljen.
Auwal aliad — mäsch mäscli
täni aliad — täli mäscli tälit ahad — tenfassil erokmäseh
YohV aliad — tanchaijot orokmäsch cliämis aliad — scha^inlni
sädis ahad — nislak beda wouitla' 'albesütlui aga-rid 'aijedna
zirna "^ala kabr saijidna saijidiia mauläiia
bidammu ischtaräiia wiljaliüd liazäna
wannasära farliäna takket 'enak jäjhüda.
Am ersten Sonntag — nichts, nichts,
am zweiten Sonntag — wieder nichts, am dritten Sonntag — schneiden wir den Stoff zu,
am vierten Sonntag — nähen wir den Stoff, am fünften Sonntag — Palmzweige,^
am sechsten Sonntag — kochen wir Eier und
gehen in die Gärten.- Es kam das Fest, wir feierten es.
wir besuchten das Grab unsers Herrn: unser Herr ist unser Patron,
durch sein Blut hat er uns erkauft, und die Juden sind traurig,
aber die Christen fröhlich, es platzte dein Auge, o Jude!
' Die Kinder nehmen wirkliche Palmzweige, wo es deren giebt, öfters aber andere Zweige, umwinden sie mit allen Arten von Frühlingsblumen und stecken auch Kringel daran. Mit diesen Zweigen gehen sie zum Gottesdienst. Nach demselben werden sie zerpflückt und die Kringeln gegessen. - andere Version: ennlui, kindlicher Ausdruck tiir „Essen".
Dal mau, Volksleben. 11
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Palästinischer Diwan
Als Beitrag zur Volkskunde Palästinas
gesammelt und mit t)bersef2ung und Melodien herausgegeben
Gustaf H. Dalman
7
Leipzig
J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung
1901
Der hochwürdigen
theologischen Fakultät zu Halle
als ein Zeichen des Dankes
für die iiim verliehene Doktorwürde
in Ehrerbietung gewidmet
vom Verfasser
I*
D
Vorwort.
A. Der Zweck der Publikation.
as lehrreichste Denkmal vergangener Zeiten, welches das gegemvärtige Palästina aufzuweisen hat, ist die Denkweise imd Sitte seiner Bevölkerung. So wenig diese als die unmittel- bare Erbin oder Fortsetzung von altisraelitischem oder gar kanaa- nitischem Volkstum gelten kann,^ so sehr hat doch die Stammes- verwandtschaft und die Gleichheit der allgemeinen Lebensverhält- nisse eine so weitgehende Analogie der Weise des Denkens, Lebens und Arbeitens bewirkt, dass es keinen die biblische Forschung wirksamer unterstützenden Anschauungsunterricht giebt als eben die palästinische Volkssitte. Freilich darf man nicht ohne weiters die Gegenwart in die Vergangenheit zurücktragen wollen. In alter Zeit hatte die griechisch-römische Kultur den Orient überflutet. Die arabische Invasion hat dann ihre Spuren zum grossen Teil vertilgt und eine vielfach niedriger stehende Lebenssitte an die Stelle gesetzt. Auf diese haben weiterhin besonders persische und türkische Einflüsse eingewirkt, bis in neuester Zeit europäische Civilisation erobernd einbrach. Der Forscher muss es verstehen, den Spuren einer wahrhaft alter- tümlichen Lebensgestalt gewissenhaft nachzugehen, und darf die Arbeit nicht scheuen, durch stete Befragung der biblischen wie der für archäologische Dinge ausserordentlich reichhaltigen nach- biblischen jüdisch-rabbinischen Litteratur Altes und Neues sorgsam zu scheiden. Die Vorarbeiten für eine biblische Archäologie zeigten mir, dass es trotz einer von Jahr zu Jahr reicher an-
' wie eine zahlreiche Bevölkerung ohne jeden Rest verschwinden kann, ist noch jetzt in manchen Gegenden Palästinas zu sehen.
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wachsenden Palästinalitteratur noch immer an einer, hierfür hin- reichenden Stoff bietenden Materialiensammlung völlig fehlt. Für die städtische Sitte des modernen Ägyptens haben wir zwar die ausgezeichnete Arbeit von E.W. Lane, Manners and Customs of the modern Egyptians (5. Ausg. 1871). Aber für Palästina giebt es kein entsprechendes Werk, und nirgends ist die Sitte der Bauern und Beduinen, Handwerk, Ackerbau, Wein- und Olivenkultur so allseitig und eingehend beschrieben, dass es möglich wäre, sich darüber zum Zweck wissenschaftlicher Arbeit hinreichend zu unterrichten.^
In der Überzeugung, dass bei dem raschen Überhandnehmen europäischen Wesens in Palästina mit der Inventarisierung palä- stinischen Lebens und Arbeitens nicht gezögert werden dürfe, bin ich während eines fünfzehnmonatlichen Aufenthalts im Orient vom März 1899 bis Juni 1900 bemüht gewesen, von Sitte, Denk- und Arbeitsweise des syrisch-palästinischen Yolkes möglichst viel- seitig Kenntnis zu nehmen. Der Wunsch, zunächst für die in letzter Zeit in neuen Fluss gekommene Auslegung des Hohen- liedes vergleichbaren Stoff zu gewinnen, war die ursprüngliche Veranlassung, dass ich auch begann, volkstümliche arabische Lieder zu sammeln. Dabei wurde mir klar, dass im Gesangsleben des palästinischen Volkes ein wichtiger Schlüssel für die Erfassung seines inneren Wesens liege, und dass es darum der Mühe wert sei, dies zum Gegenstande besonderer Aufmerksamkeit zu machen. Es will beachtet sein, dass das niedere Volk Palästinas noch immer auf dem primitiven Standpunkt micivilisierter Völker steht, bei welchem das geistige Leben nicht in irgend welcher Litteratur, sondern in Sprüchwörtern und mehr oder minder sagenhaften Er- zählungen, vorzugsweise aber in dem von Mund zu Mund gehenden Liede pulsiert. Volkstümlicher Gesang, noch unbeeinflusst durch occidentales Volksschulwesen ^ und wenig berührt von der arabi-
^ der erbauliclie Wert solcher Schriften wie Schneller, Kennst du das Land? (6. Aufl. 1890), G.R. Lees, Village life in Palestine (1897), G. M. Mackü, Bible Manners and Customs (1898) und anderer, soll nicht verkannt werden. Aber ihre Angaben sind nicht genau genug, um verwendbar zu sein, und öfters recht einseitig infolge des Wunsches der Verfasser, das hervorzuheben, was sie an biblische Sitten erinnerte. * es ist freilich zu bedauern, dass
die Missionsschulen beginnen, in dieser Richtung zerstörend zu wirken, indem sie fast ausschliesslich occidentalen Gesang pflegen.
— VII —
sehen Kunstpoesie der grossen Städte, begleitet das Leben des palästinischen Arabers von der Wiege bis zum Grabe. Ich habe deshalb allenthalben zu erfahren gesucht, nicht eigentlich, was das Volk dichtet, am wenigsten, was seine Schriftsteller in Nach- ahmung altarabischer Kunstpoesie zu Tage fördern, sondern was man singt, bei der Arbeit sowohl wie bei geselliger Zusammen- kunft, auf Hochzeiten wie am Totenbett, im Krieg wie im Frieden. Und zwar mussten neben den niederen Yolksklassen der grossen Städte hauptsächlich Bauern und Beduinen befragt werden, wenn ein dem Zwecke entsprechendes Resultat erreicht werden sollte. Was ich gefunden habe, wird hier vorgelegt, ohne dass ich ver- sucht hätte, durch eine Auswahl nach europäischem Geschmack das gewonnene Resultat willkürlich zu modifizieren. Nicht ein anmutiges Lesebuch, sondern ein zuverlässiges Hilfsmittel zu Studien sollte geschaffen werden. Beigegeben wurden nur die ziim Verständnis notwendigsten Anmerkungen und allgemein orien- tierende Angaben, welche hoffentlich hinreichen, um die Situationen der Lieder dem Leser zu vergegenwärtigen.^ Genauere Mit- teilungen über diese Dinge bleiben einer späteren selbständigen Publikation vorbehalten.
Auf Vollständigkeit des von mir Gebotenen erhebe ich selbst- verständlich keinen Anspruch, obwohl ich bemüht war, keinen Zweig des Volkslebens ausser acht zu lassen. Mögen andre in regem Wetteifer in die Arbeit eintreten und besonders auch die gebildeten Araber Palästinas beginnen, statt der üblichen Über- schätzung altarabischer Wissenschaft und europäischer Kultur- formen in edler Begeisterung für ihre Heimat der Sprache und dem Lied ihres Volkes ernste Aufmerksamkeit zu schenken. An- regung in dieser Richtung zu geben, betrachte ich als einen wichtigen Zweck dieser Publikation.
* doch dürfen die Angaben über einzelne Sitten, wenn nichts andres bemerkt ist, nur auf die Gegenden bezogen werden, aus denen die mitgeteilten Lieder stammen. Durch unerlaubte Verallgemeinerung spezieller Angaben dieser Art, besonders bei Wetzstein, ist schon mancherlei Unheil angerichtet worden.
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B. Die Herkunft der Lieder.
Die wichtigsten Fundgruben der mitgeteilten Gesänge sind hier kurz zu erwähnen. Zuerst sei Jerusalem genannt, wo der junge Tischler Daniel Abraham (im Frühjahr in der Regel als Dragoman thätig), aus einer arabisch -protestantischen Familie Galiläas stammend, mich mit vielgesungenen Liedern Jerusalems, aber auch Dichtungen galiläischer Herkunft bekaimt machte. In dem Aussätzigenhaus der evang. Brüdergemeinde, in welchem jetzt etwa 60 männliche und weibliche Kranke meist bäuerlicher Herkunft musterhaft verpflegt w^erden, war es neben andren be- sonders die aussätzige Zmikna, welche mir ländliche Poesien aus der Umgebung Jerusalems vermittelte. In dieser Richtung gab auch einige Beiträge ein von Rev. Zeller in Jerusalem mir mit- geteiltes Manuskript des langjährigen arabisch -protestantischen Predigers in Betgäla bei Betlehem, Bschära Kanaan (1899 ent- schlafen). Aus Nazaret sandte willkommene Ergänzimgen Fräu- lein Elisabeth Bender, jetzt in Safed, aus Tiberias Lehrer F. Korban daselbst.
In der ostjordanischen Belka habe ich Gedichte erhalten in Mädaba von einigen jungen Bauernburschen, an der Moses- quelle am Berge Nebo von einer Beduinenfrau, in einem Beduinen- lager zwischen 'Amman und Sir von meinen beduinischen Gast- freunden, auf dem Gipfel des Gebel Oscha' unter dem Schatten seines heiligen Baumes von einigen Beduinen, an der Quelle Gädür unterhalb Essalt von einem beduinischen Hirtenknaben, im Wädi-ssalihi am Wasserfall ebenfalls von einem Hirten, in Essalt selbst von einigen Bauern. Grosse Verdienste um die Erklärung der Lieder sowohl wie um die Yollständigkeit meiner Sammlung hat sich der dortige Lehrer Farah Täbri erworben, welcher noch nachträglich diesen ganzen Winter hindurch mit aufopfernder Hingabe bemüht gewesen ist, durch Nachfrage bei Bauern und Beduinen und eingehende Mitteilungen den mir aufgestossenen Lücken meines Wissens abzuhelfen. Er hat schliesslich auch eine Durchsicht einiger Aushängebogen dieses Buches vollzogen,
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.izen.
deren Ergebnis am Schlüsse des Werkes mitgeteilt wird. Diesem werten Freunde auf dem Gebirge Gilead sei hier wärmster Dank gesagt.
Im 'Aglün und Haurän habe ich besonders in Elhösn als Gast des Lehrers Eljäs Elfär von ihm selbst und von dortigen Bauern Lieder erfragt. Weiter haben mir Mitteilungen gemacht Schnitter auf dem Felde bei Hauära, Bauern im Haurändorfe Inchil, Beduinen im Beduinenlager bei Zeräkijje zwischen Inchil und Damaskus.
Die nordpalästinische Landschaft Merg ^^jün zwischen dem Jordanquellflusse Hasbäni und dem Litäni wurde für mich wichtig durch einen zweimonatlichen Aufenthalt im Hause des ehren- werten Dorfschechs Färis Subhijje in Balät. Hier, in dem nahe gelegenen Gededi, auch in Abu Kamha am Fusse des Hermon, gewann ich einen besonders vielseitigen Einblick in das Sanges- leben bäuerlicher Palästinenser. An dieser Stelle sind auch zu nennen meine beiden aus Chijäm in Merg 'Ajün stammenden Maultiertreiber, welche im Frühjahr 1900 fünfzig Tage lang meine treuen Begleiter waren, der Maronit Cheiralla und der Mutwäli 'Ali, von denen besonders der erstere meinen Zwecken zu dienen vermochte. In Sidon, wo ich palästinisches Fischen kennen lernen wollte , fanden sich zwei moslemische Seeleute bereit, aus ihrem Liederschatze gleichfalls beizusteuern.
Ein mehr als sechsmonatlicher Aufenhalt in Aleppo im gast- lichen Hause meines verehrten Freundes, Rev. W. Melville Christie, der auch einen Beitrag zur Liedersammlung spendete, gab mir Gelegenheit, in mehrfacher Richtung Gesangeskenntnis zu ge- winnen. Schulknaben diktierten die Lieder arabischer Kinder, ein moslemischer Vorsänger bei Hochzeitszügen , Badediener von Beruf, gab einen Teil seines Liedervorrats, beduinische Dichtungen vermittelte Hmed, Sohn Sälih's, vom Stamme der Schähir, im Sommer wohnhaft im beduinischen Zeltlager bei Helän (etwa 'i Stunden von Alep[)o entfernt), im Winter in einer Höhle zwischen Helän und Aleppo; bäuerliche Lieder teilten mit einige Bauern in Teil eggibln. Auch ein moslemischer Freund , Herr Ahmed Amiri in Aleppo, gab einige nützliche Beiträge. Um die Aufzeichnung und Erklärung der Lieder machte sich hier, in Sidon und in Merg 'Ajun sehr verdient der aus Balät stammende arabische Lehrer, jetzt Prediger Habib Subhijje.
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B. Die Herkunft der Lieder.
Die wichtigsten Fundgruben der mitgeteilten Gresänge sind hier kurz zu erwähnen. Zuerst sei Jerusalem genannt, w^o der junge Tischler Daniel Abraham (im Frühjahr in der Regel als Dragoman thätig), aus einer arabisch -protestantischen Familie Galiläas stammend, mich mit vielgesungenen Liedern Jerusalems, aber auch Dichtungen galiläischer Herkunft bekannt machte. In dem Aussätzigenhaus der evang. Brüdergemeinde, in welchem jetzt etwa 60 männliche und weibliche Kranke meist bäuerlicher Herkunft musterhaft verpflegt werden, war es neben andren be- sonders die aussätzige Zmikna, welche mir ländliche Poesien aus der Umgebung Jerusalems vermittelte. In dieser Richtung gab auch einige Beiträge ein von Rev. Zeller in Jerusalem mir mit- geteiltes Manuskript des langjährigen arabisch -protestantischen Predigers in Betgäla bei Betlehem, Bschära Kanaan (1899 ent- schlafen). Aus Nazaret sandte willkommene Ergänzimgen Fräu- lein Elisabeth Bender, jetzt in Safed, aus Tiberias Lehrer F. Korban daselbst.
In der ostjordanischen Belka habe ich Gedichte erhalten in Mädaba von einigen jungen Bauernburschen, an der Moses- quelle am Berge Nebo von einer Beduinenfrau, in einem Beduinen- lager zwischen 'Amman und Sir von meinen beduinischen Gast- freunden, auf dem Gipfel des Gebel Öscha' unter dem Schatten seines heiligen Baumes von einigen Beduinen, an der Quelle Gädür unterhalb Essalt von einem beduinischen Hirtenknaben, im Wädi-ssalihi am Wasserfall ebenfalls von einem Hirten, in Essalt selbst von einigen Bauern, Grosse Verdienste um die Erklärung der Lieder sowohl wie um die Vollständigkeit meiner Sammlung hat sich der dortige Lehrer Farah Täbri erworben, welcher noch nachträglich diesen ganzen Winter hindurch mit aufopfernder Hingabe bemüht gewesen ist, durch Nachfrage bei Bauern und Beduinen und eingehende Mitteilungen den mir aufgestossenen Lücken meines Wissens abzuhelfen. Er hat schliesslich auch eine Durchsicht einiger Aushängebogen dieses Buches vollzogen,
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deren Ergebnis am Schlüsse des Werkes mitgeteilt wird. Diesem werten Freunde auf dem Gebirge Gilead sei hier wärmster Dank gesagt.
Im 'Aglün und Haurän habe ich besonders in Elhösn als Gast des Lehrers Eljäs Elfär von ihm selbst und von dortigen Bauern Lieder erfragt. Weiter haben mir Mitteilungen gemacht Schnitter auf dem Felde bei Hauära, Bauern im Haurändorfe Inchil, Beduinen im Beduinenlager bei Zeräkijje zwischen Inchil und Damaskus.
Die nordpalästinische I^andschaft Merg 'Ajün zwischen dem Jordanquellflusse Hasbäni und dem Litäni wurde für mich wichtig durch einen zweimonatlichen Aufenthalt im Hause des ehren- werten Dorfschechs Färis Subhijje in Balät. Hier, in dem nahe gelegenen Gededi, auch in Abu Kamha am Fusse des Hermon, gewann ich einen besonders vielseitigen Einblick in das Sanges- leben bäuerlicher Palästinenser. An dieser Stelle sind auch zu nennen meine beiden aus Chijäm in Merg 'Ajün stammenden Maultiertreiber, welche im Frühjahr 1900 fünfzig Tage lang meine treuen Begleiter waren, der Maronit Cheiralla und der Mutwäli 'Ali, von denen besonders der erstere meinen Zwecken zu dienen vermochte. In Sidon, wo ich palästinisches Fischen kennen lernen wollte, fanden sich zwei moslemische Seeleute bereit, aus ihrem Liederschatze gleichfalls beizusteuern.
Ein mehr als sechsmonatlicher Aufenhalt in Aleppo im gast- lichen Hause meines verehrten Freundes, Rev. W. Melville Christie, der auch einen Beitrag zur Liedersammlung spendete, gab mir Gelegenheit, in mehrfacher Richtung Gesangeskenntnis zu ge- winnen. Schulknaben diktierten die Lieder arabischer Kinder, ein moslemischer Vorsänger bei Hochzeitszügen , Badediener von Beruf, gab einen Teil seines Liedervorrats, beduinische Dichtungen vermittelte Hmed, Sohn Sälih's, vom Stamme der Schähir, im Sommer wohnhaft im beduinischen Zeltlager bei Helän (etwa 'i Stunden von Aleppo entfernt), im Winter in einer Höhle zwischen Helän und Aleppo; bäuerliche Lieder teilten mit einige Bauern in Teil eggibln. Auch ein moslemischer Freund , Herr Ahmed Amiri in Aleppo, gab einige nützliche Beiträge. Um die Aufzeichnung und Erklärung der Lieder machte sich hier, in Sidon und in Merg 'Ajun sehr verdient der aus Balät stammende arabische Lehrer, jetzt Prediger Hablb Subhijje.
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Wer den mangelhaften Stand unserer Kenntnis der neu- arabischen Dialekte Syriens kennt, weiss, wie nötig es stets ist, in der Gegend, welcher die einzelnen Lieder entstammen, auch ihren Sinn festzustellen. Ein beduinisches Lied würde zuweilen schon in dem seinem Entstehungsort nächstgelegenen Dorfe nicht mehr recht verstanden werden, und ähnlich steht es mit Liedern bäuerlichen Ursprungs. Dass arabische Städter, zumal wenn sie in europäischen Schulen gebildet sind, keine zuverlässigen Er- klärer volkstümlicher Lieder sind, versteht sich von selbst. Frei- lich kommt es auch vor, dass der Tradent eines Liedes manche Stellen desselben selbst nicht zu erklären vermag, und man muss dankbar sein, wenn er dies offen zugiebt und nicht durch bloss geratene Erklärungen den Frager täuscht. Ich bin bemüht ge- wesen, stets Kundige zu befragen, und hoffe, dass der Irrtümer nicht allzu viel geblieben sind. Zuletzt hat Herr Däüd Sag'^än aus Mtallet eschschüf im südlichen Libanon, jetzt in Berlin, noch eine erspriessliche Revision des gesamten Steifes mir mit vor- genommen. Ihm wie allen denen, die mit Rat und That mich bei dieser Arbeit imterstützten, Beduinen, Bauern und Städtern, Arabern wie Europäern bleibe ich zu Dank verpflichtet. Dank- bares Gedächtnis schulde ich auch Albert Socin, der, obwohl von tödlicher Krankheit ergrifiPen, es sich nicht nehmen liess, mich im letzten Winter seines Lebens für meine Reise sprachlich zu rüsten, und mich so zu seinem letzten Schüler machte.
In bezug auf die Herkunft der Lieder aus städtischen, bäuer- lichen und beduinischen Kreisen werden im allgemeinen wenig Zweifel entstehen, da oft der Tradent des Liedes oder auch sein Inhalt dies hinreichend deutlich macht. Wo dies nicht der Fall ist, habe ich durch beigesetzte Bemerkungen nachzuhelfen ge- sucht. Yon den städtischen Liedern dürften einige, ebenso wie die Schifferlieder von Sidon, ägyptischen Ursprungs sein. Dies genauer festzustellen schien mir hier nicht nötig, da doch nur mitgeteilt werden sollte, was für Gesang im palästinischen Volke wirklich lebt.
Noch sei erwähnt, dass ich nicht wenige von diesen Gesängen auch im wirklichen Gebrauch des Yolkes thatsächlich gehört habe. Auf ländlichen und städtischen Hochzeits- und Beschneidungs- festen, im Bauernhause und im Beduinenzelt, auf den Strassen der Grossstadt und auf den einsamen Pfaden der Wildnis, bei
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Freude und Trauer, unter Moslems, Juden und Christen , überall hat der Gesang des Volkes mich begleitet und sich mir in dem Masse mit dem Bild des Landes verwoben , dass ich es ohne diese begleitenden Töne mir gar nicht denken kann.
C. Der Inhalt der Lieder.
Nicht gross ist die Zahl der Lieder erzählenden Inhalts mit epischem Charakter. Hierher gehören die Lieder mit Erzählungen aus dem Hirten-, Jagd- und Kriegsleben (S. 33f., 101 f., ^ 153f., 300 f.), sämtlich beduinischen Ursprungs. Yon Bauern wurde ge- dichtet das scherzhafte Lied vom geschlachteten Hahn S. 13, die Erzählung vom verlorenen Messer S. Il2ff., welche indes nicht vollständig mitgeteilt ist, und das Reiseerlebnis S. 273 f. Städtischer Herkunft ist das Lied vom Aufstand in Aleppo S. 201 ff. Nicht völlig gehören hierher die Erzählungen mit Versen S. 89ff., 106 f., weil die Verse selbst keinen erzählenden Inhalt haben.
Die Rätsel (S. 95 — 100), meist beduinischen Ursprungs, geben einen Einblick in die Neigung des Orientalen zu verhüllten An- deutungen, welche oft die Lösung der Rätsel recht unsicher machen.
Ausser Liedern, die in Beziehung zu der Gelegenheit stehen, bei welcher sie gesungen werden, wie Erntelieder, Kriegslieder, Wallfahrtslieder, Schlummerlieder u. s. w., hat die überwiegende Mehrzahl der Lieder Erfahrungen und Stimmungen von Lieben- den zum Inhalt. Die meisten beziehen sich auf das Liebesver- hältnis zwischen Jüngling und Mädchen, eine kleinere Zahl gilt direkt der Braut und dem Bräutigam. Wegen der Verwandtschaft mit einigen Liedern im Hohenliede sind besonderer Beachtung wert die Gesänge, welche „wasf", d. h. Besehreibung des Gegenstands der Liebe, zu ihrem vorzüglichsten Inhalt haben. Dies ist indes nicht, wie manche wohl geglaubt haben, eine eigene Dichtgattung. Es werden in Liedern verschiedener Art die Vorzüge der geliebten Person zuweilen ausführlich geschildert, während man sich ge-
» das Lied „Acht Königskinder auf der Jagd" verdient besondere Her- vorhebung wegen seines eindrucksvollen Szenenwechsels, der sich mit dem Schluss des Deboraliedes vergleichen lässt.
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wohnlich mit kurzen Andeutungen begnügt. Solche „Beschrei- bungslieder" teile ich mit S. lOOf. und 1 lOff., 251flP. (beduinisch), S. 120 fF. (bäuerlich), S. 130 ff., 245 ff. (städtisch).^ In der Regel wird nur weibliche Schönheit so eingehend beschrieben. Ein einziges vom Libanon stammendes Kunstlied (S. 242 f.) Hess sich auftreiben, welches die Schönheit eines jungen Mannes schildert. An den Jüngling wendet sich auch ungewöhnlicher Weise das Reigenlied aus Tiberias (S. 269 f.). Alle diese Lieder gelten nicht direkt Braut und Bräutigam. Ton ihrer Schönheit pflegt man kürzer zu reden (s. S. 193, 212ff., 254 ff.). Das schliesst nicht aus, dass es Gegenden giebt, in denen man anders verfährt. Nach den Mitteilungen von Wetzstein - gilt dies wohl von der weiteren Umgebung von Damaskus und einem Teil des Haurän. Es ist aber durchaus keine allgemeine palästinische Sitte, und ausserdem nicht zu rechtfertigen, dass man die da berichtete Stellung des „Beschreibungsliedes" in den Tlochzeitsgebräuchen für absolut unveränderlich gehalten hat. „Beschreibungslieder" werden zu jeder Zeit gesungen, und nicht nur auf Hochzeiten. Sie sind auch nur dann auf das Brautpaar zu beziehen, wenn dies direkt angedeutet wird. Mit diesem Thatbestand wird man zu rechnen haben bei der Auslegung des Hohenliedes, welches nach seinem Inhalt nicht eigentUche HochzeitsKeder,'' sondern Liebeslieder ent- hält, die natürlich auch auf Hochzeiten gesungen werden konnten.* Den Scherz einer Yorstellung von Braut und Bräutigam als König und Königin kennt man hier und da im Westjordanland, ohne dass die Dreschtafel dabei eine Rolle spielte. Niemand wusste von Liedern, welche etwa an diese Sitte erinnern. Nebenbei sei — im Interesse der Auslegung des Hohenliedes — auch erwähnt, dass nicht der Frühling, sondern der Herbst in ganz Palästina die beliebteste Zeit zu Hochzeiten ist, weil man dann aus dem Ernteertrag das zur Brautzahlung nötige Geld gelöst hat und ausserdem nach Vollendung des Dreschens müssige Zeit besitzt.
^ s. auch das vou Wetzstein mitgeteilte Liedstück bei Delitzsch, Hohes- lied und Kohelet (1875) 174ff. ^ Zeitschr. f. Ethnologie V 287 ff., Delitzsch, Komm, zu Hoheslied und Kohelet (1875) 172 ff. ^ Sudde lässt mit Unrecht in seinem Kommentar zum Hohenlied (1898) alle Gesänge von Braut und Bräutigam reden. Siegfried (Komm. z. Prediger u. Hoheslied 89) betont sogar, dass die Schilderungen der Reize beider den Vollzug der Ehe voraussetzen. * dass dies noch im 2. nachchristl. Jahrhundert vorkam, ist aus dem Protest Tosephta Sanh. XII 10 zu schliessen.
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Es ist eine Eigentümlichkeit arabischer Lieheslieder, dass in der Regel das geliebte Mädchen unter dem Bild einer männlichen Person vorgestellt wird und dass der Dichter es zuweilen liebt, sogar von „Freunden" in der Mehrzahl zu reden, wenn er doch nur eine „Freundin" meint. Dies geschieht gewiss nicht, wie man in Palästina zuweilen behauptete, damit die Lieder auch in den Mund von Mädchen passen, sondern weil der Orientale es für anständig hält, über den Gegenstand seiner Liebe einen zarten Schleier zu breiten. Der occidentale Leser dieses Buches wird gebeten, diese Darstellungsform stets im Auge zu haben, da es nicht möglich war, überall durch Anmerkungen vor Missverständ- nissen zu warnen. In einigen Fällen haben die Worte der Liebes- lieder einen unschönen zweiten Sinn, den zu enthüllen ich indes nicht für meine Aufgabe hielt. Dass nur die körperlichen Vor- züge der Geliebten Lihalt des Liedes werden, entspricht dem Kulturstande des palästinischen Volkes. Doch soll man daraus nicht folgern, dass der Orientale Vorzüge des Gemüts imd Charak- ters am Weibe gar nicht zu schätzen wisse.
Vollständig fehlen patriotische Lieder und Naturlieder, eben- so Wanderlieder. Auch daraus dürfen nur mit Vorsicht Schlüsse gezogen werden. Lieder, welche dem türkischen Staatswesen gelten, sind ja nicht zu erwarten, wenn auch ein Lebehoch auf den Sultan (S. 194, 205) bei festlichen Zügen nicht fehlt. Aber die Heimat und das Heimatsland liebt auch der Orientale, und er ist durchaus aufgeschlossen für die Reize einer an Wasser und Vegetation reichen Landschaft oder einer mondhellen Nacht. Für das Grossartige in der Natur und ihre feineren Farbennüancen hat er indes wohl weniger Sinn. Die meisten würden einen be- schaulichen Sitzplatz im Schatten an sprudelndem Wasser jeder noch so erhabenen Fernsicht vorziehen. Trotzdem pHegt die Volksdichtung sich mit solchen Gegenständen nur indirekt zu be- fassen. Man singt an der Quelle nicht von frischem Wasser und grüner Aue, sondern von der Geliebten, die dem Borne gleicht. Eigentliche Wanderlust ist indes im Lande kaum irgendwo ent- wickelt. — Trotz der dem Trinken abholden allgemeinen Sitte fehlt es nicht an christlichen und moslemischen Trinkern, welche mit Gesang das Gelage würzen. Als Trinklieder dienen Liebeslieder jeder Art, so z. B. die 'Atäba „Im Gefängnis der Liebe" (S. 81). Besondere Trinklieder gehören vorzugsweise der Kunstpoesie an.
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I^atürlich müssen es nicht immer eigentliche Lieder sein, mit denen die Trinker sich unterhalten. In Aleppo schien öfters ein in endlosen Kadenzen gesungenes Ja lel „o Nacht!" als völlig genügender Text zu gelten.
D. Die Dichtungsarten.
Der Araber lässt immer noch allein ein nach den 16 Mustern der altarabischen Poesie verfertigtes Gedicht als ein „richtiges Lied" (schirr sahih oder schi'r mazbüt) gelten. Jede andere Dichtungsweise bezeichnet er als „fehlerhaft" (marlüt) oder „verdorben" (fäsid) und behauptet, dass in diesen Dichtungen keinerlei Gesetz, sondern nur absolute Willkür herrsche. Unter dieses Urteil fällt nun nahezu alles, was das Yolk gewöhnlich zu singen pflegt, und somit auch der grösste Teil des Inhalts dieser Liedersammlung. Die Wahrheit ist, dass die Volkspoesie sich öfters mehr oder weniger unabhängig von den Fesseln der alten Kunstpoesie neue Formen geschaffen hat; indes soll nicht ge- leugnet werden, dass unter Umständen in der That formell minder- wertige Ware produziert wird. Grosse Freiheit in Zählung und Messung der Silben, mancherlei Willkür behufs Gewinnung des Reims ist zu beobachten.
Folgende Dichtungsarten kommen in dieser Sammlung vor :
1. Kaside.^ Bei dieser der klassischen arabischen Poesie eigenen Dichtungsart verläuft das Gedicht in gleich langen Yers- zeilen ohne Abteilung von Strophen. Derselbe Reim geht durch die zweiten Zeilen desselben Liedes durch, während die je ersten Zeilen ungereimt sind oder ebenfalls einen eigenen durch das ganze Gedicht laufenden Reim erhalten. Gesänge der ersteren Art s. S. lOlff., 107, 216, der letzteren Art S. 100, 103ff., lOSff., 121 f., 130ff., 153 f., 251 f., 323f. und im Nachtrag. Beduinen dichten noch immer gern in dieser Form, obwohl sie an die sprachliche Gewandtheit des Dichters nicht geringe Anforderungen stellt.
Hier dürfen vielleicht auch genannt werden einige ungereimte oder schlechtgereimte Dichtungen (s. S. 35, 37), welche wohl als unvollkommene Ausführungen der Kaside zu betrachten sind.
Als eigenartige Modifikationen der Kaside sind die Lieder zum Klatschreigen (s. S. 296 ff.) zu betrachten. Derselbe Reim
^ Melodie 17. S. über diese Dichtunsrsart Socin, Einleitunar z. Diwau 48 ff.
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geht durch die je zweite (in dem Beispiel S. 300 ff. die je dritte) Zeile des ganzen Liedes. Zweizeilige , bez. dreizeilige Verse werden allerdings dadurch abgeteilt, dass der Chor einen Refrain- gesang einschaltet. Dieser ist aber nicht durch den Reim mit dem Liede selbst organisch verknüpft.
2. Mauwäl.^ Zwei Arten dieser Dichtungsgattung kommen hier vor, erstlich das fünfzeilige , sogenannte ägyptische Mauwäl mit fünf gleichen Zeilen, von denen Z. 1, 2, 3 und 5 denselben Reim haben, während Z. 4 ungereimt ist, zweitens das sieben- zeilige baghdädische Mauwäl mit besonderem Reim für Z. 1, 2, 3, 7, sowde für Z. 4, 5, 6. Wo möglich wird dabei für den Reim immer das gleiche Wort benutzt, wenn auch mit wechselnder Bedeutung. Die Zeilen sind fünfhebig. Beispiele der ersteren Art s. S. 219, 220, der letzteren Art s. S. 220, 221 ff. In Nordsyrien ist das Mauwäl auch bei den Bauern sehr beliebt. Es gehört sonst mehr der städtischen Kunstpoesie an.
3. 'Atäba.^ Diese könnte man als ein vierzeiliges Mauwäl betrachten, bei dem Z. 1, 2, 3 dasselbe Reimwort erhalten, während Z. 4 stets auf „'atäba" reimt, was zuweilen dadurch erreicht wird, dass einem mit den Vokalen a — ä endenden Worte die Silbe „ba" angehängt wird. Doch sind die Zeilen nur vierhebig, somit kürzer als bei dem Mauwäl. Diese Liedform wird von Bauern und Beduinen gern angewandt. Ich habe öfters 'Atäba- Verse improvisieren hören. Wie Kaside und Mauwäl ist 'Atäba stets Sologesang. Ihr wie dem Mauwäl ist es eigen, dass das ganze Gedicht nur aus einem Verse besteht. Das hindert nicht, dass zuweilen mehrere 'Atäba- Gedichte zu Dialogen vereinigt werden, s. S. 89— 94.» 'Atäba-Verse s. S. 65—88,* 95—97, 99, 155 ff., 207, 209, 304f., 310ff., 322f.
* pl. mauäwll. S. über diese Dichtungsform H. Gies, Ein Beitrag zur Kenntnis sieben neuerer arabischer Versarten (1879) 38 fF.; Sachau, Arabische Volkslieder aus Mesopotamien (Abh. d. Berl. Akad. f. 1889) 44 ff.; M. Hartmann, Das arabische Strophengedicht. 1. Das Muwasiah (1897) 221. — Melodie 8. ^ eigentlich sagt man: bet 'atäba, pl. bjüt 'atäba. 'atäba ist nämlich nicht eigentlich Bezeichnung des Gedichts, wie Sachau, Arabische Volks- lieder aus Mesopotamien 17, annimmt, sondei'n des Musterwortes, nach dem der Endreim gemacht ist. — Melodie 6. u. 7. ' das Lied „vom 'Atäba-
dichteu" S. 88f. ist eigentlich kein Lied, sondern eine Zusammenstellung von zwei Gedichten verwandten Inhalts. * mit Ausschluss der Nummern 39 — 44 S. 77 fr., welche zu den Megana-Liedem gehören und nur durch ein Verseheu an diese Ställe gerieten.
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4. Haläba. Dies ist eine an die 'Atäba erinnernde Form des Strophenliedes. Ein zweizeiliger Refrain, dessen erste Zeile mit haläba schliesst, wird dem Lied vorausgeschickt und dann zwischen die Strophen eingeschoben. Die erste Zeile desselben ist stets die gleiche, die darauf reimende zweite wird jedesmal neu gebildet. Die Zeilen haben die Länge der 'Atäbazeilen. Ein Beispiel s. S. 245ff. ^ Auch das Gedicht „Schwere Verwun- dung''' S. 80 gehört wahrscheinlich hierher und ist deshalb, ob- wohl von einem Beduinen mitgeteilt, nicht beduinischen Ursprungs. Haläba ist eine städtische Liedform.
5. Matlü^^^ Dies ist ein aus mehreren Yersen bestehendes Lied. Diese Verse haben je vier Zeilen zu etwa fünf Hebungen. Jeder Vers hat in Z. 1 , 2, 3 seinen eigenen Reim. Dagegen zieht sich in Z. 4 derselbe Reim durch das ganze Lied. Als „Lied- reim" wird der Reim des ersten Verses benutzt, der aber dort Z. 1, 2, 4 verknüpft, während Z. 3 den Versreim des zweiten Verses vorankündigt. Diese ganze Zeile wird sogar am Anfang von Vers 2 wiederholt, während später immer die letzte Verszeile auch für den Anfang des neuen Verses (mit verändertem Reim- wort) benutzt wird. Farah Täbri bezeichnete Gedichte dieser Art als „Matlü' elme'^anna", wenn sie, wie die S. 116 — 120 mitge- teilten Beispiele 10 bis 12 Silben in jeder Zeile haben im Unter- schiede von „Matlü' elkarräde" mit 7 bis 8 Silben in der Zeile. — Der Vorsänger (kauwäl, munschid) singt vor, die übrigen Sänger wiederholen jede zweite oder vierte Zeile.
6. Ga'idijje.^ In Merg ""Ajün galt es als Regel, dass auf den Vortrag eines Matlü**^ stets eine Ga'idijje folgen müsse. Hatte der Matlü*' zu seinem Inhalt Liebeskummer, so herrscht hier freudige Stimmung vor. Eine Ga'idijje besteht aus Versen von je acht dreihebigen Zeilen. Innerhalb jedes Verses reimen die Z. 1, 3, 5, 7, ebenso 2, 4, 6, während Z. 8 einen durch das ganze Lied gehenden Liedreim erhält. Nur im ersten Verse reimen aber Z. 1, 3, 5, 6, 7, und Z. 2, 4 bereiten den Liedreim
* dort ist unrichtiger Weise der Refrain zwischen den Strophen nicht gehörig als solcher kenntlich gemacht worden. - pl. matäli', S. 116 nach der Aussprache transskribiert matäla'. Es bedeutet: „Eingangslied". — Melodie 15. ^ es sollte wohl eigentlich gu'edijje heissen, da die Be- zeichnung wahrscheinlich von Gru'aid, dem Namen eines ägyptischen Dich- ters abzuleiten ist, s. Dozy, Supplement s. v. ga'ada. — Melodie 16.
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von Z. 8 vor. Beispiele s. S. 120—129. In dem Beispiele S. 126 f. ist indes am Anfang eine vierzeilige Form angewandt, welche sich vom Matlü' nur durch grössere Kürze der Zeilen unterscheidet und somit als Matlü'' elkarräde zu bezeichnen wäre (s. c). Bei der vierzeiligen Ga'idijje wiederholt der Chor jede zweite Zeile, bei der achtzeiligen nur jede vierte Zeile. In Südpalästina ist die Dich- tungsform der Ga'idijje vmter diesem Namen ganz unbekannt.
7. Zagal.^ Mit dieser der Volkssprache fremden Bezeich- nung benenne ich hier das nicht in den besonderen Formen des Matlü^^ und der Ga'ldijje einhergehende aus Vierzeilern be- stehende Strophengedicht, die üblichste Form der volkstümlichen städtischen Gedichte und der Lieder zu Tanz und Beigen bei Bauern und Beduinen. Das Volk hat für derartige Lieder nur die allgemeine Bezeichnung rina „Gesang". Man redet z. B. von rina 'ala debke „Gesang zum Stampfreigen". Gewöhnlich wird das Lied eröffnet durch einen Zwei- oder Vierzeiler (farsche), der bestimmt ist, vom Chore als Refrain (radde od. mradd) nach jedem Verse (dör od. bet) wiederholt zu werden. Zuweilen wird aber dieser Refrainvers bei der Wiederholung teilweise modifiziert, Beispiele s. S. 274 ff., 288 ff. Der Reim des Refrainverses bestimmt dann auch den Reim der letzten Zeile jedes Liedverses, während die übrigen drei Zeilen jedes Verses ihren eigenen Reim haben. Gewisse Reimworte der Refrainverse sind typisch geworden und haben dann den danach gedichteten Liedern den Namen gegeben. Man redet deshalb von Liedern „auf Me'amia" (S. 198—204), „auf Megana" (S. 274 ff., 278ff., 285 ff.), „auf Hnaijena" (S. 274 Anm. 4), „auf Mülaija" (S. 288 ff., 293fe.),2 „auf Mäni" (S. 243 f.), „auf Zenu" (S. 232 f.), „auf Ja Hwedeli" (S. 34, 268).^ Das sind nicht Liedgattimgen , sondern Dichtungen nach dem Modell eines be-
^ diese Bezeichnung eutlehue ich aus H. Gies, Ein Beitrag zur Kenntnis sieben neuerer arabischer Versarten 30, s. auch H. Coupry, Traite de Versifi- cation Arabe (1875) 129, 182. Mröba'a werden derartige Gedichte genannt bei Socin, Einleitung zum Diwan aus Centralarabien 53. — Melodie 14, 14», 23—26. 2 s_ auch Hartmann, ZDMG LI (1897) 195 ff. » nur einzelne Verse auf „Ja Hwedeli" habe ich aufgenommen. Ein ganzes Lied dieser Art mit zweizeiligem Refrain teilt Hartmann mit ZDMG LI (1897) 181 ff. Er scheint nicht bemerkt zu haben, dass es sich dabei nur um eine Singart handelt, auf welche stets neue Verse gemacht werden können. Wie bei Hai-t- mann zu sehen, gehört „Ja hwedali" eigentlich dem Refrain an, jeder Vers beginnt mit ,jä weli weli".
Dal man, Volksleben. II
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stimmten Liedes, dessen Melodie und Liedreim dabei über- nommen wurde, sodass „auf Mülaija" Musterlied und Melodie gleichzeitig bezeichnet.^
Eine eigentümliche Form des vierzeiligen Strophengedichts zeigen die Wettgesänge S. 2S0ff., über deren Form dort das Nötige bemerkt ist.
Lieder mit vierzeiligen Strophen ohne Refrain s. S. 241 f., 243 ff.
8. Tarwid.^ So heisst eine Liedgattung, welche die Bauern bei Hochzeiten, Beduinen auch beim Weiden und Melken an- wenden. Langgetragene Töne sind der Melodie eigentümlich, die indes in Nordpalästina und im Ostjordanland nicht die gleiche ist. Yierhebige und dreihebige Zeilen kommen vor. Die von mir mitgeteilten Beispiele sind sehr verschiedenartig. Die beduinische Tarwlde auf S. 157 lässt sich als ein Dreizeiler auffassen, bei dem jede Zeile auf lälak endet. S. 184f. und 207 f. finden sich Zweizeiler, zum Teil ungereimt, S. 214 f. vierzeilige Yerse , bei denen Z. 2 und 4 auf dasselbe Reimwort ausgehen, während sie im übrigen nur den grössten Teil von Z. 1 und 3 wiederholen.
9. Hida. Der Lockgesang des Kameltreibers, der auf dem ersten Tier seiner Kamelreihe voranzieht, aber auch angewandt vom Kamelhirten und vom Reiter überhaupt zum Antreiben seines Tieres, hat eine eigentümlich langgezogene Singweise. Die Bei- spiele S. 137 — 139 zeigen, dass meist gereimte vierhebige Zwei- zeiler dafür angewandt werden. Die als Frauengesang S. 136 f. mitgeteilten Yerse sind dagegen vierzeilig mit Reim für Z. 2 und 4. Yon Socin^ werden die „Treiblieder" (hedajän) mit den „Kriegs- liedern" (hadäwa) Wetzstein's identifiziert. Aber wenigstens im Ostjordanland wird beides in Melodie, Inhalt und Bezeichnung unterschieden. Li Merg 'Ajün kannte man ha de nur als Bezeich- nung einer bestimmten Art von Hochzeitsgesängen und wusste nichts von dem Treibgesang hida.
1 diese doppelte Bedeutung haben gewiss auch die Psalmenüberschrifteu, soweit sie nicht Angaben des Autors oder des Begleitiustruments enthalten. Der Wortsinn wird dabei ebenso gleichgültig sein wie bei den arabischen Bezeichnungen, deren Sinn den orientalischen Sängern oft dunkel und stets völlig gleichgültig ist. Es genügt ihnen, dass sie wissen, was für eine Dichtungs- art und Melodie durch 'Atäba, Mauwäl, 'Ala Mülaija oder Bardu bezeichnet wird. - die Singweise heisst tarwid, das einzelne Lied tarwide, pl.
taräwid. — Melodie 9. ^ Einleitung: zum Diwan aus Ceutralarabieu 49.
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10. Hadi.^ So heisst das kriegerische Marschlied der Be- duinen, das aber die Bauern von Nordpalästina auch gern bei Hochzeitszügen verwenden. Beispiele s. S. 144 — 152, 188f., 193f., 197 und im Nachtrag. Neben gereimten und ungereimten Zwei- zeilern (s. S, 149, 151, 194) finden sich Dreizeiler, Yierzeiler und Sechszeiler mit sehr verschiedener Behandlung des Reims. Meist sind die Verszeilen dreihebig. Einen Dreizeiler mit durchgehen- dem Reim s. S. 145 Nr. 2 und 189, einen Yierzeiler derselben Art S. 145 Nr. 1. In Yierzeilern reimen sich Z. 1, 3 und Z. 2, 4 in Bei- spielen S. 145 f., Z. 1, 2 und 3, 4 S. 151. Öfters reimen nur Z. 2, 4ff., während Z. 1, 3ff. reimlos sind (s. S. 149 f., 152, 194), oder es reimen Z. 1, 2, 3, während Z. 4 reimlos ausgeht (S. 150 Nr. 2). Vielerlei Unregelmässigkeiten kommen vor, s. das Lied S. 197 f. Nr. 4, in dem wohl nur Z. 2, 4 stets reimen sollten, während in Vers 1 Z. 1 mid 4 reimen, in Vers 2 Z. 1, 3 eigenen Reim haben.
11. Schöbäsch. Das „Siegesgeschrei" oder der „Hurra- ruf-', wovon Beispiele S. 205 und 208, wird angestimmt, um jemanden zu ehren. Es besteht aus einem rasch und laut gerufenen mehrzelligen Versehen mit verschiedener Behandlung des Reims, auf welches der Chor mit langgezogenem hoo! antwortet.
12. Gelwe.^ Die Bezeichnung hängt zusammen mit der Präsentierung der Braut in ihren Gewändern, bei welcher solche Lieder gesungen werden. Die S. 254 ff. mitgeteilten Gelwe- Lieder bestehen aus vierzeiligen Versen. Z. 1, 2, 3 haben den- selben Reim, Z. 4 einen anderen, der wohl eigentlich durch das ganze Lied hindurchgehen sollte, in Wirklichkeit aber öfters wechselt. Vielleicht sind die Lieder aus Versen verschiedener Herkunft zusammengesetzt. Li dem Gelwe-Vers S. 186 reimen sich Z. 1, 2, reimlos sind Z. 3, 4. Die Zeilen sind meist drei- hebig. Vorsängerin und Chor wechseln beim Vortrag.
13. Zalrüta.^ So heisst eigentlich nur der den Frauen des Orients eigene Freudentriller, welcher durch rasche Hin- und Herbewegung der Zungenspitze in der Mundöffnung hervorgebracht wird, indem man lulululululesch (in Jerusalem: lululululull)
1 Bezeichnung der Singart. Das einzelne Lied heisst huddawijje, pl. hadäwa, oder huddadijje, pl. hadädi. — Melodie 10. ^ pl. gelä- "w^ijje. — Melodie 11 u. 12. ^ auch zarrOta. — Melodie 18.
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in hoher Tonlage singt. In Merg 'Ajün nennt man aber ebenso ein yierzeihges Gedieht mit gleichem Reim aller Zeilen, welches mit diesem Triller schliesst. Die Zeilen können zwei bis vier Hebun- gen haben und werden öfters im gleichen Gedicht teilweise lang gedehnt. Durch den raschen Vortrag der Zeilen, der dem Ende zueilt, ohne innezuhalten, erklärt sich die sonst nicht in diesem Masse vorkommende Dehnung der Versfüsse. Den Z. 1, 2, 3 wird der Freudenruf äwiha (so in Nordpalästina) oder ähiha bez. ähäh (so im Süden) vorausgeschickt. Bei Jerusalem nennt man deshalb ein solches Gedicht Imhäha. Eine Zalrüta ist stets Gesang einer einzelnen. Beispiele s. S. 185ff., 192 f., 209—214, 306 — 309.
14-. Imläla. So nennt man eine der Gegend von Jerusalem eigene Gesangsweise, welche die Frauen in den Weingärten an- wenden. Die Silben „lele" oder „lelö" werden an beliebigen Stellen in die AVorte eines Liedchens eingeflochten, auch hängt man „jarwelelö" als Refrain an die Zeilen an. Die melodisch klingende Singweise ist stets Gesang einer einzelnen Person, wenn auch die Imlälä oft gleichzeitig von allen Gärten her im Wett- streit ertönt. Beispiele s. S. 25 — 27 und im Nachtrag.
15. Mtauwaha. Dies ist eine den Beduinenfrauen eigene Art des Hochzeitsgesangs. Nach den S. 217f. gegebenen Bei- spielen dienen dafür zwei- oder vierzeilige gereimte Yerse mit nur zwei Hebungen in jeder Zeile , denen eigentümlich ist, dass der- selbe Ausdruck in der je ersten Zeile zweimal wiederholt wird und dann als Schluss der zweiten Zeile zum dritten Mal erscheint. Doch fehlt es nicht an Abweichungen.
In der Form sind verwandt die beduinischen Lieder S. 10 Nr. 3, S. 44 „Der tätowierte Schöne" und S. 53 „Der einäugige Geliebte", bei denen der Anfang der Yerszeile als Nachhall am Schlüsse (oder als zweite Zeile) wiederholt wird.
16. Tahnin.^ Der Gesang der dem Mekkapilger das Ge- leit gebenden Frauen, welcher von ihnen gemeinsam (ohne Wechselgesang) ausgeführt wird, zeichnet sich durch seine häufi- gen Wiederholungen aus. Die kurzen nur zweihebigen Yers- zeilen enden meist mit demselben Ausdruck und werden gefolgt von einer echo - artigen Wiederholung der ersten Hälfte der Vers- zeile. Es sind mehr Litaneien als Verse. Beispiele s. S. 313 — 315.
^ so heisst der Gesaug dieser Art, die Bezeichnung des einzelnen Liedes ist mir nicht bekannt.
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Litaneiartig ist auch das Maurerlied S. 63 f. und das Wall- fahrtslied S. 158.
17. IS'iddäbe.^ Das Klagelied, bei grösseren Trauerfeiern „ma'ld" genannt, hat zwar in jeder Gegend oder jedem Dorfe seine festbestimmte Melodie, aber sonst sehr verschiedene Formen. Gereimte Zweizeiler sind eine häufige Form (s. S. 318 ff., 325 ff., 335 ff.). Aber es giebt auch Dreizeiler, Yierzeiler und Fünfzeiler und ganze Lieder dieser Art. Die Zeilen sind zwei- bis fünfhebig. Zuweilen werden Zwei-, Drei- und Yierzeiler zu längeren Liedern verknüpft. Bei Liedern, die sich aus Zweizeilern zusammen- setzen, hat jeder Zweizeiler öfters eigenen Reim (S. 339, 342). Bei drei- und vierzeiligen Versen kann besonderer Liedreim an den Yersschlüssen eintreten (S. 320 f, 325, 332). Es können aber auch alle Zeilen jedes Yerses gleichreimig sein (S. 337 f.), oder auch nur Z. 2 und 4 Reim erhalten (S. 342 f.). *Stets wird das von dem Yorsänger oder der Yorsängerin vorgesungene Lied von den Mitklagcnden zeilenweis wiederholt.
18. Rina.^ Mit diesem allgemeinen Namen bezeichnet der palästinische Bauer und Städter, jedes Gedicht, für das er keine besondere Bezeichnung hat. Dahin gehört die grosse Masse der kleineren Liedchen der Hirten, Feldarbeiter, Handwerker, Schiffer, Frauen, Kinder. Alle schon besprochenen Möglichkeiten der Reimbehandlung in Zwei-, Drei- und Yierzeilern können hier ein- treten. Xur einige gelegentlich vorkommende Besonderheiten seien hervorgehoben.
a) das Gedicht mit Zeilenbrechung. Dies liegt vor, wenn der Chor beim Gesang nicht wiederholt, was der Yorsänger ihm vorsang,^ sondern die vom Yorsänger nur begonnene Lied- zeile selbständig zu Ende führt. Hierher gehören die S. 264 ff. mitgeteilten Tanzlieder. Die beiden Hälften können gleich laug sein, zuweilen ist aber die zweite Hälfte kürzer, sodass ein Yer- hältnis von 3 zu 2 eintritt wie in der mit Unrecht Kina-Strophe genannten Yerszeilenform der althebräischen Poesie mit fünf Hebungen (S. 265). Der erste Teil der Zeile ist der kürzere in dem Tanzlied S. 266 Nr. 4. — Zeilenbrechung findet sich auch
' Melodie 19 — 22. ^ ein Lied: riuäje, arnijje, runuawijje,
pl. ranäni. — Melodie 1—5. ' dies ist natürlich das Gewöhnliche, weil meist nur einzelne Liederkundige vorhanden sind.
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in einigen Kinderliedern (S. 161, 174), im Spruch vom Pflügen (S. 3) lind wohl in den beduinischen Liedern S. 35 Nr. 4, S. 103 Nr. 1 , ohne dass hier an Vortrag durch verschiedene Chöre zu denken wäre.
b) der Knittelvers. Diesen Namen wird man da an- wenden dürfen, wo mit gelegentlichem Wechsel der Zeilenlänge ohne Yersabteilung völlig zwanglos gereimt wird, meist so, dass zwei oder drei Zeilen denselben Reim haben, der dann durch einen anderen abgelöst wird. Öfters wird auch durch eine reim- lose Zeile der Übergang zu einem neuen Reim gewonnen. Hier- her gehört vor allen Dingen ein grosser Teil der Kinderlieder und SpielHeder ^ (S. 175 — 184), die Lieder der Dreschknaben (S. 14 — 19) und das Lied des Ausrufers von Verlorenem (S. 54 f.). Hierher wird aber nicht zu rechnen sein das Lied vom verlorenen Messer S. 112 ff., in welchem gleiche Zeilenlänge durchgeführt ist und nur keine strengen Reimregeln statthaben.
E. Der Rhythmus.
Der neuarabischen Volkspoesie ist es eigen, dass in ihr das rein rhythmische Prinzip das quantitierende Prinzip ^ zu verdrängen begonnen hat, sodass zwischen quantitierenden und rhythmischen Gedichten unterschieden werden kann.^ Ich habe darauf ver- zichtet, die einzelnen Lieder meiner Sammlung rhythmisch zu behandeln und wenn nötig zurechtzustellen, da dies mit dem Hauptzweck dieser Publikation nicht notwendig verbunden war und auch nur im Zusammenhang mit einer eingehenden sprach- lichen Kommentierung ausführbar gewesen wäre. Die Gesänge werden somit so mitgeteilt, wie sie diktiert wurden, d. h. eben nicht genau rhythmisch, da die Araber nicht gewöhnt sind, ihre Lieder zu sprechen und darum von einer rhythmischen Recitation wenig wissen.* Nur habe ich bei einigen Liedern (S. 230 ff.) die mit ihrem eigentlichen Rhythmus wenig zusammenhängende Be-
* denselben Charakter haben die von J. Göldziher ZDMG XXXIII 608—630 aus Kairo mitgeteilten Kinderlieder. - über den Sinn dieser Aus- drücke s. E. Sievers, Studien zur hebr. Metrik I (1901) 25 ff. ^ vgl. H.Stumme, Tripolitan.- tunesische Beduinenlieder (1894) 24 f. * auch Socin berichtet davon, Einleitung zum Diwan 53.
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tonung angegeben, welche ein gebildeter Araber beim Lesen an- wandte. In der Regel kennen die Eingeborenen nur den Rhythmus der Melodien, besonders wenn diese durch Klatschen oder andere rhythmische Bew^egungen begleitet werden wie bei Tanz- und Reigenliedern, aber auch bei den Klageliedern der Frauen und manchen Kinderhedern (s. z.B. S. 174). Trotzdem habe ich niemals zu erfahren vermocht , wie die Volksdichter bei der Abfassung solcher Lieder zu Werke gehen. Auf die Frage , ob denn der Dichter nicht irgend etwas in seinen Zeilen zähle, um das Grleich- mass festzustellen, wurde mir von verschiedenen Seiten die Ant- wort, es werde nichts gezählt, für das Volksgedicht gebe es nur ein Mass, die absolute Willkür. Vermutet werden darf wohl, dass der einzelne stets die Form eines ihm bekannten Gedichtes instinkt- mässig nachahmt.
Bei vielen Liedern ist es ohne grosse Schwierigkeit möglich, einen Rhythmus herauszufinden. Es lassen sich miterscheiden Verszeilen mit 2, 3, 4 und 5 betonten Silben, zwischen welche ein bis drei ^ unbetonte Silben eingeschaltet werden können ohne Bindung an eine bestimmte Zahl im einzelnen Gedicht. Zuweilen stossen auch zwei betonte Silben unmittelbar aufeinander. Keine Bedenken walten ob in bezug auf das Nachklingen von ein oder zwei unbetonten Silben auch am Schlüsse der Zeile, wenn das letzte Wort Betonung auf Paenultima oder Antepaenultima hat.
Als zweihebig seien beispielsweise verzeichnet die Schöpf- heder S. 48 Nr. 1, S. 49, das MelkKed S. 51 Nr. 6, das Maurerlied S. 63, das Beschneidungslied S. 172, das Kinderlied S. 176 Nr. 5, das Spiellied S. 182 Nr. 1, das Hochzeitslied S. 187 „An die Braut", die Freudenü-iller S. 209, 211 Nr. 1, die Mtauwahät S. 217f., die Refrainlieder S. 238, 247, das Reigenlied S. 270 Nr. 1, die Lieder zur Verabschiedung des Mekkapilgers S. 313if., das Klagelied S. 319 Nr. 5. Zuweilen bilden zweimal zwei Hebungen eine Periode wie in dem Spiellied 8. 174 Nr. 1 und in den Tanzliedern S. 264 Nr. 1, S. 266 Nr. 3, S. 267, S. 272.
Sehr häufig sind dreihebige Lieder. Die grosse Masse der kleinen Liedchen jeder Art gehört hierher, aber auch die
* vier Silben kommeu auch vor und lassen sich nicht immer auf drei reduzieren, s. z. B. den Freudentriller S. 211 Nr. 1, S. 212 Nr. 2, fe. 309 Nr. 7. Vgl. oben S. XX.
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Ga'ldijje -Lieder S. 120 ff., die meisten Marschlieder S. 146—151, vgl. S. 193 Nr. 1, S. 194 Nr. 2, das Matlü' elkarräde S. 190, die Me'annalieder S. 198 ff., der Freudentriller S. 212 Nr. 2, das Tarwid S. 214 f., die Refrainlieder „Ja zenu" S. 232 f., „Bardu" S. 237, die Lieder S. 242 ff., die Gehvelieder S. 254 ff., die Reigen- lieder S. 273, 280 f., 286 f., 296 f., 300f., 303, auch die Klagelieder S. 316 f., 320 Nr. 8, 325, 332. — Mit starker Cäsur zwischen erster und zweiter Hebung finden sich dreihebige Zeilen im Tanz- lied „0 Kichererbschen" S. 266.
Yierhebig sind u. A. die 'Atäbaverse, s. S. 65 ff., die Treib- lieder (Hida) S. 137 f. Nr. 1—8, die Tarwidverse S. 184 f., 207 f., manche Zalrütaverse wie S, 210, 26 1 f., die Refrainlieder S. 230 f., 240, 245f., 250, die Tanzlieder S. 264, die Reigenlieder S. 271, 274 ff., 285, 288f., 293f., die Totenklagelieder S. 319 Nr. 3, 320 Nr. 6, 7.
Als fünfhebig möchte ich bezeichnen den Mauwäl S. 21 9 ff., den Matlu S. 116 ff., die Klagelieder S. 324 Nr. 9— 11. Cäsur zwischen dem dritten und vierten Fuss findet sich im Tanzliede S. 265. Doch will mir scheinen, dass bei dem Matlü'' wie meist beim Kasld ein strenger Rhythmus nicht ausgebildet ist. Dies wird damit zusammenhängen, dass die Nachahmung altklassischer Dichtungsformen notwendig zu unklaren rhythmischen Verhält- nissen führen musste, sobald die in der Volkssprache übliche Weg- lassung der Endungsvokale in die Dichtungen eingeführt wurde.
Die Melodien gehen in bezug auf den Rhythmus ihre eigenen Wege. Beispielsweise sei erwähnt, dass die Ga'idijje, welche oben als dreihebig bezeichnet war , in der Melodie zweifelsohne vier, unter Umständen durch Klatschen hervorgehobene Ikten hat. Ebenso waren die Reigenlieder „auf Megana" als vierhebig be- zeichnet, während in der Melodie in Übereinstimmung mit den Pas des Reigentanzes fünf Ikten gezählt werden müssen. Es werden deshalb die obigen Mitteilungen über die Rhythmen unter aller Reserve gegeben. Ich hoffe, dass der an mannichfachen Formen reiche Stoff andere locken wird, sich mit dem hier ge- botenen metrischen Problem zu befassen. Seine wirkliche Lösung wird zweifelsohne auch die alttestamentliche Metrik auf einen festeren Boden stellen, als sie ihn gegenwärtig besitzt. Die vor- auszusetzende Aussprache ist hier zum mindesten nicht zweifel- haft, und die thatsächliche Behandlung der Lieder durch die Araber lässt sich immer wieder praktisch prüfen.
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F. Die Melodien.
In Syrien und Palästina ist zu unterscheiden der mehr oder weniger kunstgemässe Gesang der städtischen Berufssänger, welche sich in Kaffeehäusern und auf Hochzeiten hören lassen, und der volkstümliche Gesang der Bauern und Beduinen. Die vibrierende näselnde Klangfarbe ist beiden Singweisen eigentümlich. Aber die IS'eigung, durch Yerschmelzungen und Einschaltung von Neben- figuren den Gang einer Melodie undurchsichtig zu machen, wuchert im Kunstgesang in ganz anderer Weise als im Naturgesang.
Es fehlt der arabischen Musik nicht an irgendwelchem Takt, der auf einem Schallinstrument wie Topftromrael oder Pauke oft auch hörbar gemacht wird. Aber Triolen- und Viertelbewe- gung wechseln, und um die Herstellung „höherer rhythmischer Einheiten",^ d. h. eines Taktsystems in unserem Sinne, kümmert sie sich wenig. Bei der Kunstmusik ist diese das Ohr verwirrende Eigentümlichkeit ganz besonders fühlbar. Ausserdem haben fremde Einflüsse mehrfach auf sie eingewirkt. In älterer Zeit geschah dies von Persien aus, gegenwärtig unterscheidet man in Syrien bei den Gesangsvorträgen der Kunstsänger arabische, d. h. ägyptische, und türkische, d.h. wohl meist aus Konstantinopel stammende Musik. Die letztgenannte ist ohne Zweifel feiner entwickelt mid reicher an echtmusikalischen Gedanken als die erstere. Die weithin wohlbekannten Melodien 31 und 32 meiner Sammlung, die ich in Aleppo aufzeichnete, sind Proben türkischer Kunstmelodien, während die Melodien 25, 26, ebenfalls in Aleppo aufgezeichnet, arabischen Kunstgesang kennzeichnen sollen. In die letztere Kategorie gehört auch der Ruf des Mueddin zum Gebet Nr. 27, bei dem zu beachten ist, dass dies nur eine der zahlreichen Möglichkeiten darstellt, den Gebetsruf zu singen.
Noch immer wird von der arabischen Musiktheorie die Lehre von den 17 Stufen innerhalb der Oktave vorgetragen. Aber der ehedem dem Hofstaat des vorigen Sultans angehörende Musiker, welcher mich in Aleppo darauf hinwies, kam in Verlegenheit, als
1 vgl. Sievers, Studien zur hebr. Metrik I (1901) 141.
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er zeigen sollte, wo diese Stufen in musikalischen Kompositionen wirklich vorkommen. Nachdem besonders auf Grund der Mit- teilungen von E,. Q. Kiesewetter in „Die Musik der Araber" (1842) die Meinung vorgewaltet hatte, dass es sich dabei um eine durchgeführte Scheidung von Dritteltönen handle, hat J. P. U. Land bewiesen,^ dass in dieser Lehre nur die in den verschiedenen Tonleitern gegebenen Möglichkeiten der Intervalle sehr verschie- denen Umfangs in ein System gebracht sind. Dass die im Ge- brauch befindlichen Tonarten von unserem Tonsystem nicht weit abliegen können , sieht man besonders an der orientalischen Cither (Känün), deren 25 Töne (zu je 3 Saiten) nach dem System unserer Durtonleiter gestimmt sind. Die Doppelschalmei (migwiz) der Hirten hat eine in Halbtönen fortschreitende chromatische Tonleiter von 7 Stufen, und auch auf den anderen Flötenarten (arrül, näj, schabbäbi) finden sich nur halbe und ganze Tonstufen,''' Die einsaitige Bauerngeige ist in dem mir gehörigen Exemplar auf dem Griffbrett mit sechs Ringen versehen, bei deren zweitem die Tonreihe anfängt. Das Greifen bei Ring 4 oder 6 ergiebt jedes Mal einen um eine Quarte höheren Ton. Ring 3 und 5 entsprechen Tönen, welche um eine halbe Tonstufe niedriger sind als der Ton des darauf folgenden Rings. ^ Auch hier ist also eine chromatische Tonleiter vorausgesetzt. Trotzdem ist es wahr, dass dem orientalischen Gesang Intervalle eigen sind, die wir als unrein empfinden, während sie dort zum Wesen der Musik gehören. Nur sagte man mir, dass ihre Anwendung vom Ge- schmack des einzelnen Sängers abhänge. Bei Mel. 23, 27 habe ich durch beigesetzte Kreuze angegeben, wo etwa Erhöhung um ^ji Ton statthaben kann.*
Die arabisch-türkische Musik unterscheidet 12 Haupttonarten ausser einer fast unbegrenzten Zahl von Nebentonarten, welche sich vorzugsweise durch die verschiedene Stellung der halben
^ Recherches sur l'histoire de la Gamme Arabe, iu Actes du sixieme Congr. intern, des Orient, tenu en 1883 ä Leide II 1 37 ff., und „Tonschrift- versuche und Melodieproben aus dem muh. Mittelalter", Vierteljahrschrift f- Musikwissenschaft II (1886) 347 ff. - nach den mir gehörigen Exemplaren. S. die Tonleitern 3—5. * s. unter den Tonleitern und Stimmungen Nr. 8.
•* vgl. bei Land, Vierteljahrschr. f. Musikwissenschaft II 351, die Stufen X und XVII, welche noch nicht ganz ^/g Ton unter der je nächsten Stufe liegen.
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Tonstufen unterscheiden/ die indes nicht wie bei den alten Kirchen- tonarten durch blosse Verschiebung des Anfangspunktes der Ton- reihe gewonnen ward. Aber nur die Kunstmusik macht von diesen Tonarten in grösserem Umfange Gebrauch. Die Melodien des Yolksgesanges lassen sich auf wenige Tonarten zurückführen.
Wichtige Eigentümlichkeiten des Gesangs der Bauern und Beduinen sind, dass meist nur eine einzige Tonphrase vorhanden ist, welche bei jeder Zeile des Verses wiederholt wird,^ imd dass der Tonumfang der Melodie eine Quarte selten überschreitet.^ Die Sangweise des Ka.sid (Mel. 17) bildet nur scheinbar eine Ausnahme, da der Araber hier je zwei Zeilen als einen Vers rechnet. Auch die 'Atäba- Melodie (Nr. 6. 7) ist im Grunde ein- zeilig, da die Zeilenschlüsse nur dasselbe Thema variieren. Melo- dien mit zwei Tonphrasen* wie Nr. 11, 12, 23 — 26 sind städtischen Ursprungs.
Dieser Charakter der arabischen Volksmelodie, welcher beim Gesang unzählige Wiederholungen desselben musikalischen Ge- dankens zur Folge hat, macht länger fortgesetztes Anhören arabischen Volksgesanges recht ermüdend. Indes der Orientale liebt diese Eintönigkeit. Stundenlangem Gesang meines Maul- tiertreibers lauschten meine beduinischen und bäuerlichen Gast- freunde mit nie erlahmendem Interesse, obwohl er nur die beiden Melodiephrasen des Kasid dabei zu Gehör brachte. Man wird kaum fehlgehen, wenn man den Psalmenmelodien der alten Hebräer denselben Charakter zuschreibt.
Eine dreifache Art des Liedervortrags kennen die Orientalen : Einzelgesang, Chorgesang und Wechselgesang.
Einzelgesang wdrd ausschliesslich angewandt bei den Lied- gattimgen Kasld, 'Atäba und Mauwäl, sowie bei den Weinbergs- liedern und Freudentrillerversen der Frauen (s. Mel. 17, 6, 7, 8, 18). Aber auch Hirtenlieder, Tränklieder, Treiblieder, Schnitter- lieder, Schlummerlieder werden naturgemäss nur von einem Sänger vorgetragen (s. Mel. 1, 2, 3, 4), ebenso solche Lieder wie die S. ri2ff. und 242 f. mittffeteilten. Dass auch ein einzelner zuweilen
^ nach dieser Auschauuug, welcher die allgemeine Höhe der Tonlage gleichgültig ist, hat unsere Musik nur zwei Tonarten, Dur und Moll. * dies war nach Land, a. a. 0. 350 die älteste Gestalt des arabischen Gesangs , die erst im 7. Jahrh. geändert wurde. ^ auch dies ist uralte Sitte, s. Land,
Recherches 52. * zuweilen mit geringen Modifizierungen bei der Eepetition.
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Lieder anstimmen kann, für welche eigentlicli eine andere Vor- tragsart üblich ist, versteht sich von selbst. Der Sänger pflegt bei seinem Yortrag mit einer Hand ein Ohr zu schliessen, was nach Meinung der Orientalen den Gesang befördern soll.
Chorgesang ist nicht allzu häufig, weil bei ihm die Voraus- setzung ist, dass alle den Text des Liedes kennen. Die „Regen- bitten" (S. 56ff.) und die Verabschiedungslieder für die Mekka- pilger (S. 312 0".) werden stets von den Frauen im Chor gesungen. Bei den Männern in Merg 'Ajün ist das Tarwid (S. 184 f., 207 f., Mel. 9) Chorgesang, der in der Regel von zweien angestimmt wird.
Wechselgesang sind alle Tanz- und Reigenlieder (Mel. 11, 12, 13, U^'^), die Refrainlieder (Mel. 23, 24, 25, 26), die Höde -Lieder auf Hochzeiten (Mel. 10), Matlü' und Ga'ldijje (Mel. 15, 16), die Totenklagelieder (Mel. 19, 20, 21, 22) und manches Andere, wie z. B. die Lieder der Dreschknaben (S. 14 ff.). Zuweilen hat der Chor auf den Gesang des Vorsängers (kauwäl, munschid) nur mit einem Rufe zu antworten, mit höö! oder öö! S. 197 Nr. 4, 205 Nr. 7, 208 Nr. 2, mit jöö jo! S. 174f. Bei den Refrainliedern ist es der am Anfang som Vorsänger vorgesungene Refrain, der vom Chor nach je zwei oder vier Zeilen wiederholt Avird. Giebt es keinen Refrain, so wird das Lied selbst Zeile um Zeile, und zwar zuweilen sogar mit AViederholungen repetiert. Natürlich ist hierbei deutliches Vorsingen und gute Aufmerksam- keit des Chores Haupterfordernis. Dass zuweilen der Chor nicht wiederholt, sondern die vom Vorsänger nur halb vorgetragene Zeile zu Ende führt, war schon oben S. XXI gesagt worden. Aller Chorgesang ist nur einstimmig. Wenn etwa beim Reigen Männer und Frauen zusammen singen sollten, würden beide dieselbe Melodie ausführen.
Als Begleitungsinstrumente dienen bei städtischem Kunstge- gesang die Cither (känün), die Violine (oder kamangi), Mando- line ('üd), das Tambourin (duff) und die Topftrommel (dirbekki). Soweit es sich nicht um blosse Lärminstrumente handelt, ist die Begleitung eine homophone. Die Mandoline scheint nur die untergeordnete Aufgabe zu haben, durch rhythmisch wechselnde Töne die Gesamtwirkung zu verstärken. Bei Bauern und Beduinen ist nur die Bauerngeige (rabäbi) öfters, aber keineswegs überall vertreten. Besonders bei dem Vortrage des Kasld sind Zwischen- spiele auf diesem Instrument (vgl. Mel. 17) beliebt. Derartige
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Begleitung des Gesangs wird auch in den städtischen Kaffee- häusern dem niederen Volk geboten. Die Mandoline ('üd) ist den Bauern imd Beduinen ebenso fremd wie die Cither der Städter oder die tambüra der ISTubier/ welche wohl am ehesten dem Kinnör der Hebräer entspricht. Es soll vorkommen, dass ein Hirtenknabe den Gesang eines anderen auf der Schalmei begleitet. Doch habe ich dies nie gehört. Dagegen ist die Schalmei in ihren verschiedenen Gestalten ein beliebter Ersatz für Gesang als Begleitung des Tanzes. Wo möglich wird dann eine Pauke, Topfti-ommel oder allenfalls das Tambourin als Begleitung hinzu- genommen. ]SI"atürlich können auch Pauke oder Topftrommel allein den Rhythmus für Tanz oder Reigen angeben. Nr. 30 der Melodien zeigt, wie eine Schalmei-Melodie zum Stampfreigen sich bei den Beduinen in der Nähe von Aleppo ausnahm. Nr. 28 giebt einen Teil einer Melodie auf der arabischen Klarinette (zummär) mit Paukenbegleitung, wie ich es auf einer dörflichen Beschneidungsfeier bei Aleppo hörte, Nr. 29 einen durch ganz Syrien vielgebrauchten Rhythmus für Pauke oder Topftrommel beim Tanz.
Im Gedanken an das noch immer nicht sicher erklärte „sela" der Psalmen sei erwähnt, dass die Mauwälsänger auf den dörf- lichen Festen bei Aleppo ihren Gesang mit dem Worte „zäl" „es ist aus" zu schliessen pflegen, um damit der Musik das Zeichen zu geben, dass sie nun wieder zum Tanze auf- spielen solle.
Über die Herkunft der einzelnen Liedmelodien sei noch folgendes bemerkt.
Yon einem Hirtenknaben bei Essalt hörte ich Nr. I , von einem Beduinen auf Gebel Oscha^ Nr. 2, im 'Aglün von Schnittern bei Hauära Nr. 3, von Bauern in Elhösn Nr. 4 und 5, vom Maul- tiertreiber Cheiralla aus Chijäm (Merg 'Ajün) Nr. 6, 9, 10, 14, 15, 16, von Frauen in Balät (Merg 'Ajün) Nr. 13 und 18, in Gededi (ebenda) Nr, 20, von Hrn. Däüd Sag an, jetzt in Berlin, Nr. 8, 12, 17, 24, vom Beduinen Hmed bei Aleppo Mr. 7, 21, 22, von Hrn. Ahmed Amiri in Aleppo Nr. 23, 27, 31, 32.
* dies Instrument ist in Palästina unbekannt, und es befremdet, dasselbe in dem von N. Müller und J. JBenzinger herausgegebenen Alten Testament auf Tafel 152 als , Modernes Musikinstrument aus Jerusalem" abgebildet zu sehen.
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Alle diese Melodien wurden von mir nach dem Gehör auf- gezeichnet. Schriftlich erhielt ich 'Nr. 25 und 26 von Hrn. Ahmed Amiri in Aleppo , Nr. 1 1 von Frl. Elisabet Bender in Safed, Nr. 14^ von Hrn. James Cohen in Tiberias aus dem arabischen Liederbuch der amerikanischen Mission in Beirut (Nr. 87).
G. Transskription und Aussprache des Arabischen.
Folgendes System der Transskription der Konsonanten wurde angewandt:
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Die Transskription ist keine rein phonetische, indem t, d, z und k auch in Texten geschrieben wurde, in denen t (s), d (z) d (z) und Hamza dafür zu sprechen ist. Bei der Benutzung von Hartmann's „Arabischem Sprachführer" hatte ich die bei dem rein phoneti- schen Prmzip — das H. indes bei k selbst durchbricht — sich er- gebenden Übelstände zu sehr empfunden, um mich zur Annahme dieses Prinzips entschliessen zu können. Das Eichtige wäre doppelte Textmitteilung, erstlich in reinphonetischer Transskription, zweitens in Schriftsprache mit arabischen Lettern. Das letztere hatte hier zu unterbleiben, deshalb Hess sich auch die phonetische Transskription nicht durchführen. Nur bei k und k habe ich beduinische Aussprache als g und dsch für k, als tsch für k in den Text aufgenommen, weil dies keine Unklarheit über die zu Grunde liegenden Konsonanten veranlassen konnte. Damit im übrigen die richtige Aussprache der Texte doch einigcrmassen möglich sei, werden die dafür nötigen Angaben hier beigefügt. Die Laute t und d werden von den Städtern stets durch t (selten s) und d (seltener z) ersetzt, während Bauern und Be-
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duiuen sie als interdentale Spiranten sprechen. — g ist nur bei den Beduinen dg, sonst französisches j, weshalb die oft ange- wandte Transskription mit dsch für Palästina unangebracht ist. — üass ch deutsches ch in „ach", z weiches s, s scharfes s ist, kann als bekannt gelten. — r wird überall dental mit starkem ßollen gesprochen.
Die Laute s, d, t ' werden überall deutlich von s, d, t unter- schieden. Bauern und Beduinen sprechen d in Nord- und Ost- palästina nicht wie im Süden als eigentümlich modifizierten Yer- schlusslaut, sondern als postdentale Spirans, d und d sind dann zuweilen schwer zu unterscheiden. Der Laut des z wird von den Beduinen stets,- selten von Bauern, niemals aber von Städtern gesprochen, die Bauern setzen d, die Städter d oder z dafür ein. Wo er gesprochen wird, ist er eine interdentale Spirans mit der den Buchstaben d, t, s eigenen breiten Anstemmung der Zunge, sodass der Luftstrom seitlich (von den Backenzähnen her) entweicht. Diese Aussprache ist deutlich unterschieden von der Aussprache des z als stimmhaftes s mit oberwähnter Nüancierung des Tones, wie man sie mich in der moslemischen Akademie der Azhärijje zu Kairo lehrte.
Das 'Ain wird meist unter Beigabe eines kurzen a gesprochen, *en klingt deshalb wie 'ain, tingiTin wie tingiTain, selbst vor a kann man öfters das dem Konsonanten beigegebene a von dem folgenden Hauptvokal unterscheiden. — r vor r im Silbenauslaut schwankt zwischen gutturalem r und g; in Aleppo wird es oft im Silbenauslaut zu ch, also schurl zu schuchl.
k wird von den Städtern und städtisch redenden Dörflern in Hamza verwandelt und als solches im Silbenauslaut sehr hörbar gesprochen. Bei den Bauern vieler Gegenden des Westjordan- landes wird es wie deutsches k vor o und u artikuliert , in Nazaret von k gar nicht unterschieden, während die Beduinen und Bauern im Ostjordanland, auch in der Gregend von Aleppo es als hartes g sprechen. Diese Aussprache wandten in Aleppo auch die volkstümlichen Sänaer auf Hochzeitszügen und in den
* die übliche Bezeichnung dieser Laute als emphatisch erweckt die uu- zutrefiende Meinung, als ob sie mit besonderer Anstrengung hervorgebracht würden. Wer sich au sie gewöhnt hat, findet es zuweilen mühsamer, s, d und t an der richtigen Stelle zu sagen. ^ zu'un „Reisegesellschaft" ist
ein Beispiel eines Worts, welches indes wohl überall mit d gesprochen wird.
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Kaffeehäusern an. Die Beduinen haben aber für k noch eine zweite Aussprache als dg (von mir mit dsch transskribiert), welche sie gelegentlich anwenden. „Ich will nach Jerusalem gehen" heisst beduinisch: ana widdi edggids; für: ist es wahr? sagt man: sidgg (statt sidk). Zuweilen nähert sich diese Aussprache des k dem tsch und ist dann von der zweiten Aussprache des k nicht zu unterscheiden. Den Libanonbauern allein ist die tief- gutturale Aussprache des k eigen. — Für k haben die Beduinen und die ostjordanischen Bauern eine zweite Aussprache als tsch.^ „Habt ihr eure Arbeit vollendet?" kann heissen: „tschammaltu schui'litschu". Bestimmte Regeln für die Anwendung dieser zweiten Aussprache bestehen nicht. Sie ist nicht auf die Laut- folge ik und ki beschränkt, sondern findet sich auch z. B. in ka und ku.
h wird im Silbenauslaut besonders nach langem Vokal nicht deutlich gehört. — Dass w englischem w ähnelt, ist bekannt. — j e im Anlaut ist meist i. — Verdoppelte Konsonanten werden — anders als im Deutschen — überall auch doppelt gesprochen. Unterlassung der Verdoppelung zieht zuweilen schlimme Missver- ständnisse nach sich.
Die orthographischen Fehler, welche nach Mitteilung von Farah Täbri Kinder und Ungebildete beim Schreiben machen, kennzeichnen die Aussprache, Städter verwechseln f und ^^ und schreiben köda für "ö da, 'alam für kalam, Dörfler vertauschen (jj und ^ und schreiben kän für kän, kult für kult. Sonst vorkommende Vertauschungen sind: i^ für O in dahab statt dahab; v:i> oder y*i für c.» in tär statt tär, hassahu statt hattahu; \ für Jö in zahar statt zahar, auch umgekehrt Je für \ in zehür für zehür; y-w für \jO in asfar statt asfar, auch \jc für j* in safar statt safar. Hinzuzufügen ist die häufige Verwechselung von ^6 und ib, z. B. duhr statt zuhr, und von i> und, \. Auch Schreibkundige sind oft im Zweifel, ob Wörter mit \jo oder Jö, mit <> oder *>, mit y* oder yo geschrieben werden müssen, wenn diese in der Schriftsprache nicht gewöhn- lich sind. Bei Beduinen können iJ, jjj und -^ vom Hörer ge-
1 Wetzstein, ZDMG XXII, 163 ff., hat sicherlich mit Unrecht die zweite Aussprache des k mit dsch, die des k mit tsch wiedergegeben. Für die Belka, den Hauräu, die Gegend von Aleppo ist das Umgekehrte zutreffend.
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legentlich verwechselt werden. So ist es zu erklären, dass Wetz- stein irrtümlicherweise die Reigennamen debke und sahge in debka und sahka verw^andelte. ^ Er hörte debtscha und sahdscha und meinte in beiden Fällen k voraussetzen zu müssen. Ahnliches ist mir selbst öfters begegnet, was freilich zum Teil damit zusammenhängt, dass das Ohr des Occidentalen für die dem Arabischen eigentümlichen Laute nicht genügend geschärft ist.^
Die Vokalisation soll die von mir gehörte Aussprache wieder- geben, und nicht der in der Schriftsprache üblichen entsprechen, was besonders für die Araber bemerkt sei, denen etwa dies Buch in die Hände fällt. Besondere Schwierigkeiten verursachte die Unbestimmtheit der kurzen Yokale , welche in demselben Worte keineswegs immer gleich lauten. Auch die Vokalfärbmigen, welche die Konsonanten d, t, z, s, h, " veranlassen, sind keine völlig fest bestimmten. Ich habe öfters darauf verzichtet, sie wiederzugeben, unter der Voraussetzung, dass sie sich bei richtiger Aussprache dieser Konsonanten von selbst einstellen.
Folgende Einzelheiten seien bemerkt. Bei imbetonten End- vokalen werden in der Regel keine Längen bezeichnet; sonst wurde ä, e, ü für lange, e, 5 (im Beduinischen auch i, ü) für kontrahierte Vokale verwendet. Die verschiedenen Schattierungen, mit denen ä gesprochen werden kann, sind nicht weiter miter- schieden worden. Von den Städtern wird langes ä dem ä ge- nähert, in Aleppo war es zuweilen von e nicht mehr zu imter- scheiden. Bauern und Beduinen sprechen klareres ä. — Das aus ai entstandene e schwebt meist zwischen e und ä. Die Beduinen bei Aleppo sprechen es als i, und ebenso aus au entstandenes ö als ü. — Das Suffix der 3. Pers. masc. Sing, habe ich stets u geschrieben, obwohl die Aussprache zwischen u und ö schwankt.
Überall wird Silbenschluss mit zwei Konsonanten gern durch Einschaltung emes Hilfsvokals aufgelöst,-^ und zwar nicht nur bei
1 s. S. 267 u. 295. Dozy giebt deshalb im „Supplement" sahka neben sahge. * verhört hat sich wohl auch HaHmann, ZDMGr LI 198 Str. 7 Zeile 1, in: hutt eFadm 'al'adm, was heissen würde (S. 211): „Leg den Knochen auf den Knochen" (!). Es muss doch wohl heissen: hutt elkadam 'alkadam „setze Fuss hinter Fuss" (vgl. in dieser Sammlung S. 230). Hamza (statt k) wurde für 'Ain gehalten. » s. dazu auch Wetzstein, ZDMG XXII 180 f., Sachau,
Arabische Volkslieder aus Mesopotamien 92. Die biblische Vokalisation der Segolatformen ist eine Folge derselben Neigung.
Dal man, Volksleben. III
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Konsonanten, die sich nicht zusammensprechen lassen. Man sagt chub^z für chubz, in't für int, bar4 für barl, Schemas für schems, ketab^t für ketabt. Auch das unmittelbare Zu- sammenstossen von drei Konsonanten in einem Worte oder in der Aufeinanderfolge zweier Worte wird durch Hilfsvokale vermieden, man sagt il^hbäba für ilhbäba, 'aPktäf für "^alktäf, samm^ sukkar für samm sukkar, ibkit iktir für bkit ktir.
Arabischer Gesang bietet besonders bei der langsam einher- schreitenden Melodie des Tarwid Gelegenheit, den Einfluss langer Dehnung einer gesungenen Silbe auf ihren Yokal zu beobachten, walad wird zu wälääd, jalli zu jälle, heli zu hell. Der ganze dem Arabischen eigene Vokalismus scheint dann zerstört, was erwähnt sei, weil die Ton- und Yortondelmungen in der biblischen Vokalisation des Hebräischen wohl durch einen ent- sprechenden Einfluss zu erklären sind.
Obersicht über die Herkunft der Lieder.
A) Westjordanland.
1. Jerusalem, städtisch: S. 2::;0tf.; häuerlich: S. 65 f., 67 ff., 99, 158 f., 804;
beduinisch: S. 66, 155.
2. Gegend von Jerusalem, bäuerlich: S. 4 f., 22 fi'., 25 ff., 41 f., 56 f., 58,
59ff„ 68 f., 144, 165 f., 171, 172 ff., 188, 262 ff., 268 f., 270 f., 273 ff., 296 ff., a06, 810 f., 824 f., 381, 334 ff;, 844.
3. Gegend von Nazaret und Tiberias, bäuerlich: S. 80, 254 ff., 269 f.,
325 ff.; beduinisch: S. 110 ff. (V).
4. Merg 'Ajün, bäuerlich: S. 14 ff., 20, 29 ff., 81 f., 95, 112 ff., 117ff., 120 ff.,
155 f., 168 ff., 184 ff., 191 f., 193 f., 207, 208, 247 ff., 267, 268 f., 272, 278 ff., 304 f., 806 ff'., 811 f., 316 f., 322 f., 330.
5. Am See Hole, beduinisch: S. 19 f., 136.
B) Ostjordanland.
1. Belka, städtisch: S. 80f. (?), 116f, 190f., 242ffi, 258ffi; bäuerlich: S. 28f.,
38, :84, 37, 45, 57, 214 ff., 261 f., 818fl:, 332 f., 337 ff., 342 f.; beduinisch: S. 7, 81 ff'., 38 ff'.. 42 ff:, 58, 100 ff., 103, 109 f., 186 f., 145 ff'., 153, 157, 188 f., 208, 216 f., 217 f., 251 ff., 800 ff., 323, 329 f., 339 ff., 350 ff.
2. 'Aglün. bäuerlich: S. 7f., 38, 41, 46, 48 f., 50 ft'., 52, 54 f., 135, 137 ff.,
139 f., 166 ft; 187 f., 278; beduinisch: 46, 150, 171.
3. Hauräu. bäuerlich: S. 8 f., 185, 150 f.; beduinisch: S. 9 f.. 89, 308.
C) Norden.
1. Sidon, Seeleute: S. 141 ff'.
2. Berüt, städtisch: S. 249 f.
3. Libanon, bäuerlich: S. 283 f.
4. Tripolis, Seeleute: S. 143. 5
D) Centralarabien. Beduinisch: S. 104 f., :M5 ff.
Erster Teil
Bei Arbeit und Ruhe
Da] man, Volksleben.
Auf Feld und Tenne.
1. Beim Pflügen.
Es wird beim Pflügen überall in Palästina viel gesungen. Aber nirgends weiss man von besonderen dafür bestimmten Liedern. Die ''Atäba ist die hier mit Yorliebe angewandte Lied- form. Da 'Atäba -Verse bei jeder Gelegenheit gesungen werden können, sind sie weiterhin gesammelt mitgeteilt.
Spruch vom Pflügen. Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed.
Elbür — mä jitäla' ta'ab-ettür weschschigäg — mä jef em ergäg wettenäje — mä minha rnäje wettitllt — mä "^annu tehdit wattirbP' — iftah eggubb ubP*^ wattichmis — dahab bilkls.
Die Brache — giebt nicht her die Arbeit des Ochsen,
und das Aufreissen ^ — giebt nicht zu essen dümie Brotfladen,
und das zweite Pflügen — davon ist kein Reichtum,
und das dritte — das ist nicht der Rede wert,
und das vierte — thue auf die Vorratsgrube und verkaufe!
und das fünfte — Gold ist im Beutel.
^ das erste Pflügen.
1*
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2. Bei der Ernte. Beim Getreideschneiden und -Ausreissen.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Aussätzigen in Jerusalem. 1. Von der Sichel.
Mengali ja men galäh
räh lilhaddäd galäh mä gaLäh illä be'ölbe
ret harölbe 'azäh mengali jahu razze
jelli scharetak min razze.
Mengali jabu-lcharächisch mengali filkaschsch® täfisch.
Meine Sichel, o wer schliff sie?
er ging zum Schmied, der schliff sie, er schliff sie nur um eine Metze (Getreide).^ —
möge die Metze Trauerspeise ^ für ihn werden! meine Sichel, du mit der Spitze,
die ich gekauft habe aus Gaza.
Meine Sichel, o du mit den Verzierungen,^
meine Sichel, die rasch fährt durch die Halme.
2. Der gesegnete Thau.
Winnida ja mabraku hadd hell waclnaku.
Und der Thau, o wie gesegnet ist er,
er zerstörte meine Kraft und machte sie schwach!*
^ 'ölbe ist hier Getreidemass = 6 sä' = 1/2 keile = 18 1. - bei seinem Leicheumahl. Es wird dem Schmied der Tod gewünscht. ' churc hasch ist eine Verzierung am Rücken und Stiel der Sichel. * zum Ernten gewisser Feldfrüchte durch Ausreissen ist Thau notwendige Voraussetzung, damit die Stengel geschmeidig sind und die Körner nicht ausfallen.
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3. Die schlimmen Dornen.
Ja ret ischschök mä bän
walä, tchallak walä kän 'aminnu taba' ezzen
uräh ezzen hardän ja rulmän ruddüh
sam^n ubed raddüh.
0 dass doch die Dornen nicht zu sehen wären, und nicht geschaffen wären und nicht existierten,
weil sie stachen den Schönen,^ und es ging der Schöne davon.
0 Burschen, bringt ihn zurück,
Eier in Butter gebt ihm als Mittagessen!
Variante desselben Liedes aus Teil eggibDi bei Aleppo.
Mitgeteilt von einem Bauern.
Ja let ischschök mä kän
ulä ganbar ulä bän ulä min fög hetän
^aminnu chammasch izzen räh izzen hardän
■^ala ja guär riddüh wana Tatta feddän
ufeddänen ufeddän umakküken hinta
ubäki-lhabb gilbän tä jizra' fen mä kän.
0 wenn doch die Dornen nicht existierten,
und nicht aufschössen und nicht zu sehen wären,
auch nicht auf den Feldmauern, weil sie den Schönen zerkratzten,
es ging davon der Schöne ärgerlich. Auf,^ ihr Nachbarn, bringt ihn zurück,
'■ das Mädchen. - 'ala ist Anrufe wort, worauf die Anrede an den Ge- rufenen sofort foloren muss.
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und ich biete dar ein Joch (Land)
und zwei Joch und ein Joch, und zwei Makkük^ Weizen
und den Rest der Körner Platterbsen, dass er säe, wo es auch sei.
4. Das Mädchen mit der Halskette. Arwahak ja chaiji warwah
arwahak dlret halab ja mdakdak 'azenüdak säir ilburme dahab.
arwahak ja chaiji warwah
arwahak dlret mas^r ja mdakdak 'azenüdak
säir ilburme kes^r.
Geh doch, mein Bruder,^ gehe,
geh doch nach der Gegend von Aleppo,
o du Tätowierter auf den Armen,
der du schmiedest^ die Halskette von Gold.
Geh doch, mein Bruder, gehe,
geh doch nach der Gegend von Kairo, o du Tätowierter auf den Armen,
der du schmiedest die Halskette von Metallstücken.*
5. Bezaubernde Tauben, 'Adära ja benäjät
hamäm erra'bijjät 'adära lösch tibkin
'ala 'önbin *^ala tin 'ala rummän schibtm.
Jungfrauen, ihr Mädchen,
ihr bezaubernden Tauben, Jungfrauen, warum weint ihr?
wegen Trauben, wegen Feigen, wegen Granatäpfeln von Schibtm ? ^
1 ein Makkük = 16 Schimbul = 1728 1. ^ es ist doch wohl ein
Mädchen gemeint. ^ füj. ^schmieden lassest". * keser soll besonders
gutes Gold bezeichnen. * Ortsname.
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b) In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauemburschen in Mädaba. Auf dem Wege zur Stadt.
Haije ja bun'd fäjih
wen mlaggi wen räjih räihan süg ilmedine
mäli-rölbe rewäih.
Auf, du duftender Strauss,^
wo wirst du gefunden, wo gehst du hin? Ich gehe nach dem Markt der Stadt,
ich fülle die Schachtel mit Düften.
c) Im 'Aglun. Mitgeteilt von Schnittern aus Hawära. l. Das schlafende Mädchen. ^
Ja näima nöm ettuli
wuddagga 'alburtum heli^ löla hajäj min häli
lirkud wahöbb ennäima.
ja näima nöm ilcharüf
widdagga 'alburtum ma'rüf*
lüla hajäj min eddijüf lirkud wahöbb ennäima.
ja näima ja näimä
ret irawäfi däima gälüli chaijik bilhabs
fezzat uzallat käima.
0 der du schläfst den Schlaf des Lamms, und die Zeichnung auf den Lippen ist süss,
wenn ich mich nicht schämte vor meinen Eltern, lief ich und küsste die Schlafende.
0 der du schläfst den Schlaf des Schafs,
und die Zeichnung auf den Lippen ist vortrefflich,
wenn ich mich nicht schämte vor den Grasten, lief ich und küsste die Schlafende.
1 ein Mädchen ist angeredet. - Melodie 3. ^ Variante: widdugg elazrag 'attedi „und die blaue Zeichnung ist auf den Brüsten". •* Variante: widdugg el'azrag 'alakföf „und die blaue Zeichnung ist auf den Schultern".
0 Schlafende, o Schlafende,
o wäre doch das Wohlsein dauernd! Man sagte mir, dein Bruder ist im Gefängnis —
da sprang sie auf und blieb stehen.
2. Der Zemzambrunnen.
Bir izzemzam "^aleh härisin mä jenäm weimeschäma 'aleh mitl raff ilhamäm.
Der Zemzambrmmen,^ an ihm ist ein Wächter, der nicht schläft, und der Schönen sind an ihm wie der Flug von Tauben.
d) Im Haurän. Mitgeteilt von Bauern in Inchil. 1. An den Garbenbinder.
Ja mrammir limm-ischschamäil wakra' umtöbiz wungämu säil.
ja mrammir ja hazln kem dafannälak dafin
ben bullänan uschibrak ukirs'^anne mä tlin.
0 Garbenbinder, sammle die Schwaden,
kahl und gekauert und mit fiiessendem Rotz.
O Garbenbinder, o ärmster,
wie viel haben wir dir versteckt Verstecktes -
zwischen Bulläna und Schibrak
und Kirs^aime, die nicht weich ist.^
2. An den Schnitter.
Ja m'allmi hat Idak
wiljöm bislach gildak wiljöni rada mä beridak.
* im Heiligtum zu Mekka. An ein Mädchen wird gedacht. - die
Schwaden hat der Schnitter auf dem domenreichen Boden niedergelegt, von wo sie der Garbenbinder aufsammeln muss. * drei dornige Gewächse sind genannt. Bulläna ist ein in ganz Palästina häufiges dorniges Kraut, schebrak soll Ononis antiquorum sein (nach Low, Aramäische Pflanzen- namen 429), kirs'anne ist eine Art Eryngium (Mannstreu). Von kirs'anue wird besonders erwähnt, dass sie hart ist, weil sie erst im Sommer holzig und stachlich wird, Avährend sie im Frühjahr weich ist und in diesem Zu- stand als Salatkraut dient.
— 9 —
0 Meister, her mit der Hand,
heut zieh ich dir die Haut ab,^ aber morgen mag- ich dich nicht. -
Mitgeteilt von einem Beduinen bei Zeräkijje. 3. Der Enttäuschte.
Jabu 'agäjil mer'az
h^jig 'agibinu igäna-lchabar mgauwaz
söda 'ala mäntünu.
abu 'agäjil merjüm
läjig 'agiblnu usbur 'ala hökm alla
belki ahäli jintünu.
0 du mit den Kopfringen von Mer'^az,'^
niedergezogen auf seine Stirn, es kam uns die Kunde: verheiratet,
trauernd wegen: sie geben ihn mir nicht.*
0 du mit den Kopfringen von Merjüm,^
niedergezogen auf seine Stirn, warte auf den Befehl Gottes,
vielleicht geben ihn mir meine Eltern.^
e) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von jungen Leuten in Gededi. Nr. 1 und 3 wurden als beduinisch bezeichnet, Nr. 3 als aus dem Hauran stammend.
1. Ärmliches Schnitterleben.
He ja ulidi — taba'^ak radi
wesch maukülak — lahm-oggidi
schü maschrübak — moijet widi ja 'aclldi — chud 'an idi
habl ilkinnab — kata' Idi.
' vgl. das deutsche „schinden" für „quälen". ^ so singt der Garben- binder dem Schnitter zu, der fleissig für ihn schneiden muss. ^ eine be- sondere Art Wolle. * das vom Angeredeten begehrte Mädchen soll an einen andern vergeben sein, es trauert aber, weil sie dem von ihr Bevorzugten versagt wird. ' so sasrt das Mädchen.
— 10 —
0 mein Knabe, ^ — dein Charakter ist schlecht, was ist deine Speise? — das Fleisch des Zickleins,
was ist dein Trank? — das Wasser der Thäler. O mein Helfer, — nimm von meiner Hand,"^
das HanfseiP — zerschnitt meine Hand.
2. Die Schüssel Sauermilchreis.
Tule^ ilhaua ja hassäd
hägi kä'id filfaje ja hassäd mlükijje
mä bahsud welä fijje illa mä teglni
ma'genet lebanijje hatta äkul uischba"
biddibb ilmrüwe fijje.
Es erhob sich der Wind,* o Schnitter,
genug des Sitzens im Schatten, 0 königlicher Schnitter!
Ich schneide nicht, und nicht ist Kraft, wenn nicht zu mir kommt
eine Schüssef mit Sauermilchreis, damit ich esse und satt werde,
dann verbreitet sich der Mut in mir.
3. Rasende Liebe des Beduinen.
Mus'ad ja tannür — ja gammä'-lhabäib umus'ad ja tannür mus'ad.
jabu kadäda — ja murtaki ^assef waweli jabu kadäda jabu.
^ walacl „Knabe" nennen die Beduinen jeden Mann, der noch nicht Greis ist. Hier redet der Schnitter zum Garbenbinder. * die Schwaden.
^ ein Strick von Hanf oder Ziegenhaar wird beim Ernten um das Hand- gelenk gebunden. Man sagt, er verhüte das Zerreissen desselben. * der kühlende Nachmittagswind ist im Schatten abgewartet worden.
— 11 —
'öschkak brida — 'öschk il'arab bignün we'öschkak brida 'öschkak.
höscha urummäna — in käbalu 'aren waweli höscha urummäna höscha. ,
Du GlückHcher, o Tannür,^ — du Sammler der Liebhaber, du glücklicher, o Tannür, du glücklicher!
O du mit dem weissen Kopftuch, — der du vertraust auf das
Schwert, o weh mir! 0 du mit dem weissen Kopftuch, o du!
Deine Liebe sucht Einwilligung, — die Liebe des Beduinen ist
rasend ! Deine Liebe sucht Einwilhgung, deine Liebe.
Höscha und Rummäna,^ — wenn sie (mich) an der Quelle treffen,
o weh mir! Höscha und R.ummäna, Höscha.
f) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Das Erntestück.^
Ja immäni retak bür
retak mur'a lezzarzür wezzarzür jäkul ridde
ben idlä'u mirtädde.
jammäni läbüdd tirhal
wafazza' bani halhal manägilhum bidihum
jeguschschu-schschük ma' ezza'tar.
0 Erntestück, o wärst du Brache,
wärst du ein "Weideplatz für den Star, und der Star bekäme zu verzehren (Gewehr-) Ladung,
die an seine Rippen wiederkehrt.
* tannür heisst der Backofen der Nordpalästinenser, aber auch die fensterlose Hütte, in der er sich befindet. Da die Backhütte oft von den Wohnhäusern der Dörfer weit abliegt, eignet sie sich zu einem Stelldichein von Liebenden. Hier scheint ein Beduine den Tannür eines Dorfes zu solchem Zweck benutzt zu haben. * zwei Mädchen, zwischen denen schwer zu wählen. ' immän ist das dem einzelnen Schnitter zugeteilte Stück des Emtefeldes.
12
0 Erntestück, es hilft nichts, du musst davon, und ich überrasche die Söhne Halhals
mit den Sicheln in ihren Händen,
die abschneiden die Dornen mit dem Thymian.^
2. Hilfe erwünscht. Halli j'^äwinni gäbarni tschän acher mnilwugüf.
Wer mir hilft, thut mir einen Gefallen, das wäre besser als das Dastehen.
Mitgeteilt von einem Bauern in Teil eggibiu bei Aleppo. 1. Weizen wie die Wangen des Mädchens.
Ja rä'^i attähün rinimt gätak hinta hasijje
hamra mitl 'chdüd ilbint.
0 Besitzer der Mühle, du hattest Gewinn,
zu dir kam Weizen von Hasja,^ rot wie die Wangen des Mädchens.
2. Meine Sichel. Mengali ja men galäh
räh lassäjir galäh mengali mengal lisüni
akrat umälu snüni.
Meine Sichel, o w^er. schliff sie?
er ging zum Goldschmied, der schliff sie. Meine Sichel ist eine Sichel von Hsün,^
ritzend, obwohl ohne Zähne.
3. Um ein Ei. ^Albedawi wilbedawijje
wilbedawi tallak martu 'anitfet lebanijje
'ala rarifin aklatu u'ala beda mischwijje.
1 mit dem Getreide schneiden sie auch die Dornen ab, so scharf sind sie. ^ ein Dorf südlich von Höms, wegen seines guten Weizens bekannt. ' Name eines Schmieds.
— 13 —
über den Beduinen und die Beduinin:
der Beduine verstiess seine Frau wegen eines Bisschens Sauermilchreis,
wegen eines Brots, das sie gegessen hat, und wegen eines gerösteten Eis.^
4. Der geschlachtete Hahn. Ja 'ämra jamm 'ammär
'ala schuebet ennär dabahti-ddik akaltih
ukulti dikna tär lä tajjar walä tär
walä 'alla min eddär häda dammu 'ala-lhet
ja rischu mäli-ddär ja lahmu milu-lmakle
'aleh essamn fauwär 'aleh ilka'k bidwär
jischbe' gesch chuttär chatätir u chuttär
uchatätlr limüsa ulimüsa weld 'ammär.
0 'Amra, Mutter 'Ammärs,
über der Hitze eines kleines Feuers hast du den Hahn geschlachtet und assest ihn,
und sagtest: unser Hahn flog davon! Nicht liess er fliegen und nicht flog er,
und stieg nicht auf vom Haus. Da ist sein Blut auf der Wand
und seine Federn füllen das Haus, imd sein Fleisch füllt die Bratpfanne,
über ihn steigt die Kochbutter, dabei die Kringel in Rundung,
er würde sättigen eine Armee von Vorübergehenden, Vorübergehende jeder Art,
vorbeigehend bei Musa, und Musa hat ein Kind (Namens) 'Ammär.
^ berla mischwijje ist ein in heisser Asche gargemachtes Ei.
— 14 — Zum Ausreissen von Feldfrüchten.
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einem Bauern in Balät. Alles ist vorüber.
Akalt igräbi ja wäwi
kän me'allak bedawi kän me'allak chazaktu
marak elmischmusch mä diktu marak el'öneb mä diktu
marak ilmukta mä diktu marak ettln mä diktu.
Du hast meinem Proviantschlauch gefressen, o Schakal,
er war aufgehängt auf Beduinenweise, ^ er war aufgehängt, du zerrissest ihn,
vorüber ist die Aprikosenzeit, ich kostete nicht davon, vorüber ist die Traubenzeit, ich kostete nicht davon,
vorüber ist die Gurkenzeit, ich kostete nicht davon, vorüber ist die Feigenzeit, ich kostete nicht davon u. s, w.
3. Beim Dreschen.
Lieder für den Knaben, der, auf dem Dreschbrett (maurag) stehend, die es ziehenden Ochsen antreibt. In der Regel singen zwei Knaben, der eine stimmt an, der andere, sein Nachbar auf dem nächsten Dreschplatz, wiederholt Zeile um Zeile.
In Merg 'AjQn. Mitgeteilt von Bauern in Gededi. Das weisse Mädchen und Ahmed der Schlächter.
Halili ja beda — ja schirsch ilhummeda
ja gibne tarijje — fök ilhetalijje fettih ja tabakna — hatta nilhak rafakna
refakna subhijje — Iwärdi 'ala-lmoije wärdi 'atschäni — lahakha schubbäni — min schabäb ^hseni.
ja machrübi ja 'akka — fiki-lhagar biddakka fiki ahmed eggezzär — la bjäkul ulä bischrab illa min kis ilfelläh — wilfelläh tallak martu
^ wohl an einem Baum.
— 15 —
tfillakha mä tallakha — tallakha 'achwänikha
chwänikha lülu umirgän — tukk umüt ujä 'azbän lesch mintukk ulesch minmüt — mintakkek kull enniswän. jejejejejeje 5ö!
Du gefällst mir, o AVeisse/ — o Wurzel von Sauerampfer,
0 frischer Käse — auf dem Milclibrei! Tliue dich auf, o unsre Rose^, — dass wir einholen unsre Begleitung,^
unsere Begleitung am Morgen, — die hinging zum Wasser, hinging durstig, — es folgten ihr junge Männer von den Männern
Hsen's.* — 0 Zerstörtes, o 'Akka — in dir sind die Steine verziert,^
in dir ist Ahmed der Schlächter^ — er isst und trinkt nur von dem Beutel der Bauern, — und der Bauer verstiess seine Gattin,'' er verstiess sie, wie er sie verstiess, — er stiess sie aus an ihren Halsketten, ihre Halsketten sind von Perlen und Korallen. — Birst vor Arger und stirb, du Frauenloser ! Warum sollen wir bersten und warum sterben? — wir lassen (lieber) bersten alle Frauen! jejejejejeje — 5ö!
Mitgeteilt von Bauern und Bauemknaben in Balät. 1. Die Base Hmädi's und der Nebenbuhler.
Hädi ja hädi — ja gamal mas'üdi
chätim limschanschal — jellk lil^hmädi hmädi biliksära — tnäillu-ttiära
räh essef kullu — mä ta'mäni minnu — ta'm bint 'ammu täkul samm usä'a — uhaijt-illassä'^a
tilsa'ha bilsänha — tfarrek 'agiränha giränha nasära — fihadik ilhära
hart ilküblijje — dakk ilmahlabijje dakk ilmahlab dakk irruzz — häda schurl uläd il'özz
häda schurl el'azäzijje — imm eschsche'ür mdallijje
^ ein Mädchen ist angeredet. * eigentl. gelbe Rose. Der Sinn ist:
Glück, sei mir hold! * es ist auch wieder das Mädchen gemeint. * hier schliesst das erste Lied, welchem ein zweites unmittelbar folgt. ^ durch
Skulpturen. * Ahmed der Schlächter, gest. 1804, berüchtigter Hen-scher
eines selbständigen Gebiets mit der Hauptstadt Akko. '' ausser der Aus-
sauguug durch den Fürsten hat der Bauer noch häuslichen Ärger.
— 16 —
dallatni 'abir ublr — halfatli wahjät-ilmir
sidd ilküz bitteffäha — uläki-lchel errammäha rammähtik jä-lhändi — mraschrascha bilwardi — elward mähu 'andi
elward 'and-eddarra — alla jechün eddarra iibhelha ukuäha — rabb issama ramäha
tabachna lebanijje — wellebanijje akalha-l'asfür werasfüi- min egginne — alla jikla' fulän 'anni. jejejejejeje öö!
Leittier, o Leittier — o Kamel des Mas'üd!^
der Ring mit Geliäng — steht dem Hmädi,^ Hmädi im x^eiibruch — die Yögel singen ihm;
dahin ist der ganze Sommer, — er speiste mich nicht von ihm, — er speiste die Tochter seines Onkels, mag sie essen Gift und Verwirrtheit, — und die Schlange die stechende möge stechen ihre Zunge, — sie mag austeilen^ ihren Nachbarn, ihre Nachbarn sind Christen — in jenem Quartier,
im südlichen Quartier. — Das Stossen des Mahlabbreis,* das Stossen des Mahlab, das Stossen von Reis, — das ist die Arbeit der bevorzugten Kinder, das ist die Arbeit der Bevorzugten, — der mit den herab- hängenden Haaren. "* — Sie zeigte mir den Weg zu diesem und jenem Brunnen, — sie schwor mir beim Leben des Emir: „Verschliesse das Krüglein mit dem Apfel — und gehe entgegen den rennenden Pferden!"^ Deine Renner, o Schmeichlerin, — sind besprengt mit Rosen- wasser, — Rosenwasser Trabe ich nicht, das Rosenwasser hat die Nebenfrau,'^ — Gott werde untreu der Nebenfrau, und mit ihrer Stärke und ihrer Kraft — hat der Gott des Himmels sie verworfen.
* der Dichter meint wohl sich selbst. ^ der Herr des Knaben.
* von dem Grift. * Reismehlbrei mit dem Gewürz Mahlab. * das ist
die vom Kameltreiber beneidete Base Hmädi's. Hier endet der Zusammen- hang, das Folgende wird ursprünglich in einen anderen Zusammenhang ge- hören. * d. h. schweige über unsre Abmachung und tritt den Mitbewerbern entgegen. '' nur Nebenfrauen greifen zu solchen Lockmitteln wie seine
Mitbewerber, die deshalb verflucht werden.
— 17 —
Wir kochten Milchreis, — imcl den Milchreis ass ein Vogel, und der Yogel ist von den Yerrückten.^ — Gott reisse aus KN.^ von mir!
Jejejejejeje — oo!
2. Das führerlose Pferd.
Tär ennida ja teri
mälik gauäd ilcheli mälik gauäd iddahma
ja dahma wen därüsik därüsik chatar umät
umät — alla lä jekim hätu. jejejejejeje — öö!
Es flog davon der Thau, o mein Yogel, ^
was ist dir, du ausgezeichnetes der Pferde, was ist dir, du ausgezeichnetes unter den Schwarzen?
0 Schwarze, wo ist dein Drescher? Dein Drescher ging davon und starb,
er starb? — Gott lasse nicht auferstehen seine Achselhöhle!* Jejejejejeje oo !
3. Der gestorbene Dreschknabe.
Häda fulän wejä rinnu
'ajünu täira minnu räh 'almathana tajithan
igäni-lchabar 'annu akal auwal muschtäh
utäni muschtäh iga 'azräin achad ruh fulän uräh, jejejejejeje 55!
^ gemeint ist der Nebenbuhler, welcher sein Verhältnis zur Geliebten störte. ^ hier nennt der Knabe jemand, den er nicht leiden kann, etwa den Knaben auf einem benachbarten Dreschplatz. ^ gemeint ist ein Pferd, welches unthätig ist, weil ihm der lenkende Knabe fehlt. * scherzhafter Weise pars pro toto.
Dal man, Volksleben. 2
— IS —
Dieser N. N.^ und o seine Stimme, seine Augen fliegen von ihm^ — er ging zur Mühle zu mahlen,
da kam die IS'achricht über ihn: er ass einen ersten Muschtäh-^ und einen zweiten Muschtäh, da kam 'Azräin,* ergriff die Seele von N. N. und ginj
davon. Jejejejejeje oo !
4. Der Drescher braucht eine Braut.
Der 'akki ja der 'akki
ana msäfir "^ämakki chabbüli mä chabbüli
chabbüli schakfet ka'ki wilka'ki guwwa-lraachzan
welmachzan bela miftäh welmiftäh mninnaggär
winnaggär beddu kaddüm Avilkaddum mnilhaddäd
wilhaddäd beddu hadid wilhadid mniFuzid
wiFuzId beddu beida wilbeida mniggäge
wiggäge bedha kamha wilkamha mniddärüs
widdärüs beddu 'arüs wiFarüs mnilfelläh
wilfelläh beddu bakar wilbakar beddu rabP'
werrabP' beddu matar welmatar beddu bark ura'd
infatahat Hz fulän ö bä'ir.
jejejejejeje oo
^ der Name eines andern Dreschkuaben, dem der Tod augewünsclit ■werden soll, wird genannt. - d. h. er war rasch und geschickt. ' eine Art Brot. * der Todesengel, des.sen Name eigentlich 'Izräil.
19
Der 'Akki, Der 'AkkiS
ich reise nach Mekka, sie versteckten mir, was sie mir versteckten.
sie versteckten mir ein Stück Kringel, und der Kringel ist drinnen im Vorratsraum,
und der Vorratsraum hat keinen Schlüssel, und der Schlüssel ist vom Schreiner, ^
und dem Schreiner fehlt die Axt, und die Axt ist vom Schmied,
und der Schmied braucht das Eisen, und das Eisen ist von Uzid,^
und Uzid braucht ein Ei, und das Ei ist von der Henne,
und die Henne braucht Weizen, und der Weizen ist vom Drescher,*
und der Drescher braucht eine Braut, und die Braut ist vom Bauern,
und der Bauer braucht Rinder, und die Binder brauchen Grünfutter,
und das Grünfutter braucht Regen,
und Regen braucht Blitz und Donner — . . 5
Jejejeje jeje oo !
4. Beim Austreten der Dura durch Büffel.
Am See Hole. Mitgeteilt von Bauern in Gededi als von Beduinen am Hole
stammend.
Das weisse Mädchen vermisst.
Ja hseriti ja weli
wilbld haddum heli 'alli saru billeli
gümu hatta nilhaghum ^ala dhür-ilcheli
ja memiti ja dalla galb-ilhazln mu'^alla.
' wohl ein Ortsname. ^ an den hölzernen Schlüssel des arabischen
Holzschlosses ist gedacht. •'' wohl Name des Eisenhändlers. * därüs
ist der die Dreschtafel lenkende Knabe. ^ die derbe Beschimpfung des
unliebsamen Kameraden l)leibt besser unübersetzt.
2*
— 20 —
0 mein Unglück, weh mir!
die "Weissen^ zerstörten meine Kraft wegen deren, die sich aufmachten in der Nacht!
Auf, dass wir sie erreichen^ auf .den Rücken der Pferde !
O mein Mütterchen, o Dalla, das Herz des Traurigen wurde schwer betroffen.
5. Beim Worfeln.
a) In Merg'Ajun. Mitgeteilt von Bauern iu Gededi. Yon der Wurfgabel.
Ja midräti — wen bitbäti — biraramäti jalla-lbaraki — barakat rabbi — fl hassubbi
barakat heidar — fi halbeidar he däjim — jalla däjim.
0 meine Wurfgabel, — wo übernachtest du? — in den Getreide- haufen. 0 Gott, der Segen, — der Segen des Herrn — sei in diesem
Körnerhaufen, der Segen über Heidar — auf dieser Tenne, 0 Ewiger, — o Gott ist ewig!
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Fleissiges Worfeln.
Ja midräti — ochdi uhäti
jahmad jahmad jahmedäti chelin til'ab — lamman tif^ab
filmedäni.
O meine Wurfgabel, — nimm und gieb!^ o Ahmed, o Ahmed, o mein kleiner Ahmed,
Pferde spielen, — bis sie müde sind, auf dem Rennplatz.*
* die Sehnsucht nach dem weissen Mädchen. ^_" er möchte den
Mädchen nachsetzen. ' nimm — die Spreu, gieb — die Körner. * Selbst- ermunterung des Worf lers.
— 21 —
2. Willkommene Helfer.
Wasse'üli benkum
wig'alüni chekum uchaj chaijälin lakum
üb eddig a'^Inkum 'inu limin je'lnkum
uhädi-Falga ja schabäb uliaiju rakkäb elerkäb
uhaiju min jif an ujitni.
Macht mir Platz unter euch
und nehmt mich an als euern Bruder, und der Bruder ist ein Reiter für euch,
und in der Not helfe ich euch. Helft dem, der euch hilft,
und das ist die Sache, o junge Männer, lasst hoch leben den Reiter auf Steigbügeln,
lasst hoch leben den, der durchbohrt und wiederholt.'-
3. Ein unliebsamer Gast.
Uharradi-lchäl 'ab
barrad illelijje asmar ilhelwijje
asmar umin der hanna asmar ukaffu mhanna
wirhalu ja gesch 'anna wirhalu nahn rahalna.
Und dieser Böse mit dem Haarmal hat sich Tadel zugezogen,
er störte die Abendgesellschaft, braun von Schönheit,
braun und aus Der Hanna, braun und sein Handteller ist mit Henna gefärbt.
Geht denn fort, ihr Leute, von uns, ja geht fort, — wir sind fortgegangen.^
^ das Lied bezieht sich eigentlich auf Hilfe im Kampf. Hier wird es auf die Erutearbeit bezogen, bei welcher oft die Leute verschiedener Gehöfte einander gegenseitig aushelfen. ^ (jjgg Ljgjj wurde als die Fortsetzung des vorigen vorgetragen. Es klingt wie Abweisung der angebotenen Hilfe.
— 22 —
4. Ein Fluch den räuberischen Muäli.
Tule' elmizän 'äli
wistaua 'inb-iddauäli äh ja zri'ät razäli
aklatha chel ilmuäli täkul sitt mit zafra
utgalla'lha arba* n^'äli.
Es stieg der Orion in die Höhe,
und reif wurden die Trauben der Weinstöcke. Ach! ihr Saaten des Razäli,^
es verzehrten sie die Pferde der Muäli. ^ Mögen sie bekommen sechshundertfach den Rotz
und ihnen abgerissen werden vier Hufeisen!
Im Hause.
1. Zum Mahlen auf der Handmühle.
In vielen Gegenden Palästinas und Syriens wird nur im i^ot- fall die Handmühle zum Mehlmalilen benützt. In der Gegend von Jerusalem ist dies häufiger.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von der aussätzigen Zmikna in Jerusalem. 1. Die klagende Eule.
Küm isma' ilbümi
escli birgamat kälat kälat ja zmikna
lajäli-ssa'id zälat.
küm isma' ilbümi
esch birgamat Allele kälat ja zmikna
lajäli-ssa'id zallen.
Name eines reichen Aleppiners. - ein Beduinenstamm.
— 23 —
Auf, höre die Eule,
wie sie girrte, sagte: sie sagte: 0 Zraikna,^
die glücklichen Nächte '^ sind vorüber.
Auf, höre die Eule,
wie sie girrte in der Nacht, sie sagte: 0 Zmikna,
die glücklichen Nächte sind verflossen.
2. Auf dem Wege zum Grab eines Bräutigams.
Schabäb mitl-ilraträfls
marrün 'and kabr il'aris chudu kurab chudu rauwäja
chudu tawil errüh ma'äkum lan däkat i^chläk ranni.
Junge Männer^ wie ein edler Herr
gingen vorüber beim Grab des Bräutigams.
Nehmt Schläuche mit, nehmt Krüge,* nehmt das Fett meines Herzens geröstet,^
nehmt einen Langmütigen mit euch,
wenn ungeduldig werden die Gemüter, singt er.^
3. Trennung seit der Jugend.
Ana illi kauäni-lben
'arüs adäl'i min mazräri lamma asbah erräs schäjib.
Ich bin es, die mit Brandmal versehen hat die Trennung
auf den Enden meiner Rippen seit meiner Jugend, bis dass das Haupt grau wurde. ''
1 hier nennt die Mahleude ihren Namen. - das Mehlmahlen auf der Handmühle geschieht nachts am frühen Morgen. Das Teigmachen und Backen schliesst sich daran an, An Nachtruhe ist dann wenig zu denken. * etwa die Brüder der Sängerin. * um mit dem Wasser den brennenden Schmerz zu kühlen. ^ vor Schmerz und Trauer. * um den übergrossen Schmerz
zu mildem. '' die Sängerin klagt über Trennung vom Geliebten, die von
der Jugend bis zum Alter dauerte.
— 24 —
4. Sehnsucht nach dem Soldaten.
Ja ^askari Uli schäwischak masri
darabni be'üd izzän 'achasri ja 'askari jabu teläte gedäil
immak "^ala schalt ilbahr bitsäil ja 'askari jabu kdeli kulH
rabb-erar'sch rauwihak "^amhalli.
0 Soldat, du dessen Sergeant ein Aegypter,
er schlug mich mit dem Buchenstock auf meine Hüfte. ^
0 Soldat, du mit den drei Flechten,
deine Mutter am Meeresstrand fragt (nach dir).
0 Soldat, du mit der Stirnlocke, sage mir,
der Herr des Throns bringe dich zu meinem Ort!
5. Der Soldat mit der Troddel.
Tula*^ mnilbulak schurräbto harir
lä ja memti mä as'ab itta'llm tula*^ mnilbeled schurräbto zarka
lä ja memti mä as'ab ilfurka.
Er ging hervor aus der Kompagnie, mit seidener Troddel, ach, o Mütterchen, wie schwer ist das Lernen!
Er ging hervor aus der Stadt, mit blauer Troddel, ach, o Mütterchen, wie schwer ist die Trennung!^
6. Die Bitte um Urlaub.
Ja schäwlsch hell izrär daijäti
iga-rid ta'aijid \achajäti ja schäwlsch hell izrär essidrijje
iga-Fid ta'aijid "^arulijje.
O Sergeant, löse die Knöpfe meiner Hände,
es kam das Fest, — dass ich Glück wünsche meinen Schwestern. O Sergeant, löse die Knöpfe der Weste,
es kam das Fest, — dass ich Glück wünsche der Frau.
^ so klagt der Soldat. ^ ^[^ Sängerin versetzt sich in die Stimmung des Soldaten.
— 25 —
7. Ein mahlendes Mädchen.
Baschüf miscli'al kä'id 'attähüne bejad misch'^al mahrame marküme
ja näs daclilalla lä tlümüni wana mclaija' rimet elruzläni.
Ich sehe Misch'al sitzend an der Mühle,
in der Hand Misch'als ein gesticktes Taschentuch.
O Leute, um Gottes willen tadelt mich nicht, ich habe ja verloren die schönste ^ der Gazellen.
2. Vom Backen.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Die backende Geliebte.
Ja schöftin schufteha tichbiz *ala-ssäge
madküktin 'assidr chirfän une'äge lä tiz'alin ja sumr ilbid ramiäge.
0 welch ein Anblick, ich sah sie backen auf dem Säg,^
tätowiert auf der Brust mit Lämmern und Mutterschafen, seid nicht böse, o ihr Braunen, — die Weissen* sind verwöhnt!
Im Weingarten.
1. Die Imlälä der Frauen und Mädchen.*
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von aussätzigen Frauen in Jerusalem. l. Warnung an den Traubendieb.
Tä^ itla*" lä tala'^t illa katlli — jarwelelö
umhammal 'ala bräl u'alhamiri — jarwelelö
b^räl uhamiri mä jeschilnak — jarwelelö
mä jeschTlnak rer® bräl ilmesäkini — jarwelelö.
^ rime eine als sehr schön geltende weisse Gazellenart. ^ ein konvexes rundes eisernes Blech, das bei den Beduinen stets, bei den Bauern zuweilen zuna Brotbacken dient. * zu denen das bewunderte backende Mädchen
gehört. * s. Vorwort.
— 26 —
Auf, komm her! ^ du kommst mir herauf getötet — jarwelelö!^ und geladen auf Maultiere und Esel — jarwelelö !
Maultiere vmd Esel schaffen dich nicht weg — jarwelelö!
es schaffen dich nur weg die Maulesel der Aussätzigen —
jarwelelö !
2. Liebe ohne Gegenliebe.
Ja hsereti scharräsch ilbattich fi libbu
biljemen jamma ihn ilkahebe jabrudni wanahibbu
alhena ja ruh.
Mit Einschaltung von le:
Ja hsere-lele-ti scha-lelele-rrasch ilbattich fi-lele-libbu
belelelele iljemen jamma ibn ilka-lelele-hebe ja-lelele-brudni wana-lelele-hibbu
elelelele alhena ja ruh.
0 mein Unglück ! Wurzeln trieb die Melone in ihrem Fleisch ^ —
in Jemen, o Mutter! der Sohn der Hure hasst mich, aber ich liebe ihn —
das Wohlsein, o Geist!
3. Kameltreiber und Pflüger.
Ja ret min töchud iggammäl jis'ödha
biljemen jamma jegib ilhedijje täli-llel juk'ödha
alhena jcä ruh.
ja ret min töchud ilharrät mä tis*^ad
biljemen jamma tahmil kadahha waddür filbeled tischhad
alhena ja ruh.
^ ein Weinbergsdieb ist angeredet. ^ jarwelelö kommt vielleicht von ja ruwäliu „o seine liebliche Gestalt!". ' in einer schlecht werdenden
Melone entstehen wurzelähuliche Fäden. Das Bild soll wohl besagen: mein Geliebter taugt nichts, er ist verdorben.
'•nnüESiiEccss^i
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27 —
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Mit Einschaltung von le:
Ja ret min t-elelelel-öchud iggammäl j-elelel-is'ödha
belelelele iljemen jamma je-lelele-gib ilhe-lelele-dijje t-elelel-äli lel je-lelele-k'ödha elelelele alhena ja rüli.
ja ret min t-elelelel-öchud ilharrät m-elelel-ä tis'ad
belelelele iljemen jamma tahmil kadahha-lelelelö waddür fi-lelelele-lbeled tischhad
elelelelele alhena ja ruh.
0 dass doch die, welche den Kameltreiber nimmt, er glücklich
T TT .. . machte —
in Jemen, o Mutter!
er möge bringen das Geschenk, den Rest der Nacht sie auf-
-rrx 1 1 • /-( • sitzen machen.^
das W ohlsem, o (jreist!
0 dass doch die, welche den Pflüger nimmt, nicht glücklich
• T TiT ^x , würde —
m Jemen, o Mutter!
sie möge tragen ihren Korb und in der Stadt umher gehen
betteln —
das Wohlsein, o Geist!
4. Bittere Trennung.
Ja hsereti ja lah'l mä marr^ furkähum itmannet häli hagar tauwah wilkähum.
ja hsereti ja lehU ^kin kabbalu kible kin 'addabüni 'adäb ilchet fiFibre,
ja hsereti ja leh'l kin schammalu schamäl kin 'addabüni 'adäb ilchel filmidän.
0 weh mir ! o die Angehörigen, wie bitter ist ihre Trennung, ich wünschte, ich wäre ein Stein, der fliegt und sie erreicht.
0 weh mir ! o die Angehörigen, sie gingen nach Süden, sie quälten mich mit der Qual des Fadens* in der Nadel.
0 weh mir! o die Angehörigen, sie gingen nach Norden, sie quälten mich mit der Qual der Pferde auf dem Rennplatz.
^ wegen des von ihm mitgebrachten Geschenks, wenn er nachts heim- kommt. ^ kin = kann. ^ der durch ein enges Ohr gezogen wird.
— 26 —
Auf, komm her! ^ du kommst nur herauf getötet — jarwelelö!^ und geladen auf Maultiere und Esel — jarwelelö!
Maultiere und Esel schaffen dich nicht weg — jarwelelö!
es schaffen dich nur weg die Maulesel der Aussätzigen —
jarwelelö !
2. Liebe ohne Gegenliebe.
Ja hsereti scharräsch ilbattich fi libbu
biljemen jamma ihn ilkahebe jabrudni wanahibbu
alhena ja ruh.
Mit Einschaltung von le:
Ja hsere-lele-ti scha-lelele-rrasch ilbattich fl-lele-libbu
belelelele iljemen jamma ihn ilka-lelele-hebe ja-lelele-bruclni wana-lelele-hibbu
elelelele alhena ja ruh.
0 mein Unglück ! Wurzeln trieb die Melone in ihrem Fleisch ^ —
in Jemen, o Mutter! der Sohn der Hure hasst mich, aber ich liebe ihn —
das Wohlsein, o Geist!
3. Kameltreiber und Pflüger.
Ja ret min töchud iggammäl jis'ödha
biljemen jamma jegib ilhedijje täli-llel juk'ödha
alhena ja ruh.
ja ret min töchud ilharrät mä tis'^ad
biljemen jamma tahmil kadahha waddür filbeled tischhad
alhena ja ruh.
^ ein Weinbergsdieb ist angeredet. - jarwelelö kommt vielleicht von ja ruwähu „o seine liebliche Gestalt!". ^ in einer schlecht werdenden
Melone entstehen wurzelähnliche Fäden. Das Bild soll wohl besagen: mein Geliebter taugt nichts, er ist verdorben.
— 27 —
Mit Einschaltung von le:
Ja ret min t-elelelel-öchud iggammäl j-elelel-is'ödha
belelelele iljemen jamma je-lelele-gib ilhe-lelele-dijje t-elelel-äli lel je-lelele-k'ödha elelelele alhena ja ruh.
ja ret min t-elelelel-öchud ilharrät m-elelel-ä tis'ad
belelelele iljemen jarama tahmil kadahha-lelelelö waddür fi-lelelele-lbeled tischhad
elelelelele alhena ja ruh.
0 dass doch die, welche den Kameltreiber nimmt, er glücklich
• T ^r ^^ . machte — in Jemen, o Mutter!
er möge bringen das Geschenk, den Rest der Nacht sie auf- das Wohlsein, o Geist!
0 dass doch die, welche den Pflüger nimmt, nicht glücklich
• T T»r ^^ . würde — m Jemen, o Mutter!
sie möge tragen ihren Korb und in der Stadt umher gehen
betteln —
das Wohlsein, o Geist!
4. Bittere Trennung.
Ja hsereti ja lah'l mä marr^ furkähum itmannet häli hagar tauwali wilkähum.
ja hsereti ja leh'l ^kin kabbalu kible kin 'addabüiii 'adäb ilchet fiFibre,
ja hsereti ja leh'l kin schammalu schamäl kin 'addabüni 'adäb ilchel filmidän.
0 weh mir ! o die Angehörigen, wie bitter ist ihre Trennung, ich wünschte, ich wäre ein Stein, der fliegt und sie erreicht.
0 weh mir ! o die Angehörigen, sie gingen nach Süden, sie quälten mich mit der Qual des Fadens =* in der Nadel.
0 weh mir! o die Angehörigen, sie gingen nach Norden, sie quälten mich mit der Qual der Pferde auf dem Rennplatz.
* wegen des von ihm mitgebrachten Geschenks, wenn er nachts heim- kommt. *kin = känu. ' der durch ein enges Öhr gezogen wird.
— 28 — Ein Lied für Mädchen.
In der Belka. Mitgeteilt von einer Frau in Essalt. Der Geliebte ein Granatapfelbaum.
Chaiji ja schgeret rummän
umscherra'an hauäha wassäri wilmistasbih
jiftir "^ala nauäha.
Mein Bruder, o Granatapfelbaum,
freiwehend ist seine Luft, der nachts reisende und der morgens aufbrechende
frühstückt von seinen Körnern.
2. Beim Keltertreten.
Es giebt keine ausschliesslich für das Keltertreten bestimmten Lieder. Die hier mitgeteilten sind von Männern auf Keltern ge- sungen worden, können aber natürlich auch bei anderen Gelegen- heiten benützt werden.
a) Bei Hebron. Mitgeteilt von einem Knaben in Kämet elchalll bei Hebron. Ein Knabenreim.
Hädandelli hädandöl
häda 'öneb häda tin häda akl irasäfir.
Hädandelli, hädandöl,
das sind Trauben, das sind Feigen, das ist Futter für die Yögel !
b) In der Belka. Mitgeteilt von einem Burscben in Essalt. Der mit der Schläfelocke und die Wasserträgerin.
Jabu gdeli tull uschüf mä gultillak jabaiji gözi arla min chaiji
— 29 —
jahwemal iraslijje
jiktub nasibak lijje becl ilhamäm utäjir
wenneh^d döbu usäjir.
0 du mit der Schläfelocke, schau und sieh!
sagte ich dir nicht, mein Väterchen :
mein Gatte ist teurer als mein Bruder! — ^ O der du trägst den Wasserkrug,
Er (Gott) möge schreiben dein Geschick für mich! Die Tauben legen und fliegen aus,^
und der Busen ist im Wachsen und Werden.
c) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom griechischen Priester iu Abu Kamha
am Hermon.
l. Schlaraffenwünsche.
Ja rabbi tirham 'abdak
witnaggih min kull 'blijje utig al sakfu min jabrak
uhetänu min lebanijje hsän aschkar min dibs igdid
wilkarbüz kibbe nijje ganz tabangät min bedingän
wilkaddäha basalijje zerfain samne mniggaulän
uelfen baida maklijje.
0 Herr! erbarm dich deines Knechts
und erlöse ihn aus aller Not! Mache seine Decke von Jabrak*
und seine Wände von Milchreis, ein fuchsrotes Pferd von frischem Dibs^
und die Sattelspitze von roher Kibbe, ^
* so redet das Mädchen zu ihrem Geliebten, den sie heiraten will. Das Folgende ist Rede des Liebhabers. * so wird auch das Mädchen reif
werden. * Weinblätter, mit Fleisch und Graupe gefüllt. * Traubeusyrup. ^ zerklopftes Fleisch mit Graupe und Zwiebel gemischt.
— 30 -
ein Paar Pistolen von Bedingän '
und den Stahl (darin) von Zwiebelspeise,
zwei Schläuche Koclibutter vom Gölän und zweitausend gebratene Eier.
2. Die Lasten des Kameltreibers. Schauwasch eggammäl kalbi
wiljöm ncädu 'arrahil kultillu gammäl chudni
käl ana darbi tawil kultillu gammäl birkab käl ana himli takll kultillu wesch ilhamüli
käl krunful ugenzabil kultillu wesch ilhamüli
käl sabäja mkehhalln kultillu wesch ilhamüli
käl schabäb msellahin kultillu wesch ilhamüli
käl 'agä'iz imkebtalln kultillu wilhiml iFächar
käl zabäd ujäsmin.
Beängstigt hat der Kameltreiber mein Herz,
heut riefen sie zur Abreise, ich sagte zu ihm : Kameltreiber, nimm mich mit !
er sagte: Mein Weg ist zu lang, ich sagte zu ihm: Kameltreiber, ich reite!
er sagte: Meine Ladung ist zu schwer, ich sagte zu ihm: Was sind denn die Lasten?
er sagte: Gewürznelken und Ingwer, ich sagte zu ihm: AVas sind denn die Lasten?
er sagte: Mädchen mit geschwärzten Augenlidern, ich sagte zu ihm : Was sind denn die Lasten,
er sagte : Bewaffnete junge Männer, ich sagte zu ihm: Was sind denn die Lasten?
er sagte : Gekrümmte alte Frauen, ich sagte zu ihm: Und die übrige Ladung?
er sagte: Zibet und Jasmin.^
* die essbare schwarze Frucht von Solanum melousrana. - Wohlsrerüche.
— 31 —
In einer viel kürzeren Variante dieses Liedes, welche mir in
Jerusalem mitgeteilt wurde, heisst es in bezug auf die Ladung
des Kamels nur:
kultillu wischu hemülak
kalli kahwe ufanägin
kultillu lemin hedijje
käl lemustafa-ramir.
Ich sagte zu ihm: Was sind denn deine Lasten?
er sagte mir: Kaffee und Tassen, ich sagte zu ihm: Für wen als Geschenk?
er saarte: Für Mustafe den Emir.
In der Wildnis.
1. Beim Weiden von Schafen und Ziegen.
'Atäba-Yerse werden überall von Hirten gern gesungen. Daneben giebt es aber auch nicht wenig eigentliche Hirtenlieder, die zuweilen so vorgetragen werden, dass den singenden Hirten- knaben ein anderer auf der Rohrflöte begleitet.
a) In der Belka. Mitgeteilt vou Beduinen auf dem Gipfel des Gebel Osclia' unter der heiligen Eiche.
1. Gruss an die ferne Geliebte.
Sallim *ala wallfi — rä'i-ddelül ja räjih ja min jegül laheli — töbi rada saräjih.
Grüsse meinen Vertrauten, — Besitzer des Reitkamels,
der du davongehst, o wer sagt meinen Eltern, — dass mein Gewand
wurde zu Fetzen!
2. Treues Gedenken,
Ja wann^ti bilgal^b gämat t^henni 'assähib elli jischla' elgalb muträh
ja 'ab®d hat ilfaras lä twinni
uda'na neschüf abu 'ajünin rädija
— 32 —
ana in seiet suehbi mä saläni
halli salämu min gafa ilba'id weddäh
auwehalu min chämasu beggemäni welaua jemmii fög 'öngu urattäh
ulä benna rer inneh'd wezzräri
wadüg schiffät il'asal min tenäjäh,
0 mein Seufzen ! im Herzen erhob es sich, klagt
über den Freund/ dessen Andenken das Herz ausreisst. O Sklave, gieb die Stute, sei nicht lässig,
und lass uns schauen den mit den herrlichen Augen! Ich, wenn ich entbehren könnte meinen kleinen Freund, er kann
meiner nicht entbehren,
er, der seinen Gruss aus weitester Ferne schickte. Wehe dem, der ihn fasst am Perlengurt
und schlingt seine Rechte um seinen Hals und bedeckt ihn! aber nichts ist zwischen uns als der Busen und die Knöpfe,
und ich koste die Honiglippen von seinen zwei Yorderzähnen.
3. Fort mit dem Taugenichts.
Kuli mä lallet ^treri
wädi min gafa wädi jalla tigla'u kübän
wädi min gafa wädi har'i kübän 'ala-ddär
bigallib bilhauädi.
Soweit ich schaue eine Berghöhe,
Thal hinter Thal, auf, schleudert doch den Taugenichts
Thal hinter Thal, — siehe da,^ der Taugenichts im Haus —
er wendet (nur) um die Herdsteine.
4. Weiser Spruch.
Läirurrak eddinja lauinha zahat akamin schechin 'an techtu tähat.
^ die Geliebte. ^ har'i oder ar'i „siehe" erinnert an hare bez. are im Hebräischen der Mischua und dem tarffumischen Dialekt des Aramäischen.
— 33 —
Nicht betrüge dich die Welt, auch wenn sie blüht, wie viele Häuptlhige fielen von ihrem Sitz!
Gehört von einem Hirteuknabeii Ijei Essalt Ijei Souiienuntergaug. In Liebesweh.^
liäbat 'alaiji cschschem^s wazlani 'alaiji ellel.
Es ging mir unter die Sonne, dunkel ward mir die Nacht.
^Jitgeteilt von einem Hirtenknaben an der Quelle Gädür bei Essalt. Die Lieder stammen wohl sämtlich von Beduinen.
I. Der Überfall.
AVana wärid 'ala 'ammiin
lägatni sirbet ra'iän wähad rabbat jadaija
wähad rabbat riglaija uwiihad galt ischschorijja
agatni bint^ 'ammi tirkud witsammi 'alaija
armat 'alaija-lmandll ugaddabetni-schschibrijje
gälat ja walad er'a 'aheli in kannak dauwär 'arra'ijje
walla lar'a 'ala lielik lauin fiägi ma.srijje
willa gargüra gerba jök^lüha uhüsch ilberrijje
ja walad ir'a 'aheli uschrä'ak gild ettenijje
ugartak 'albeda chamsln wissamra tüti 'almijje.
Ich führe zui- Tränke nach 'Amman,
da traf mich ein Haufe Hirten, und einer band meine Hände,
einer band meine Püsse,
^ Melodie 1.
Dal III an, Volksleben.
34
lind einer führte die Herde weg.
Da kam zu mir meine Base, läuft und sagt Gottes Namen über mich.
warf auf mich das Tuch und reichte mir das Dolchmesser
und sagte: „0 Knabe, weide für meine Eltern, Avenn du nach Hütung suchst!" —
„Bei Gott, ich weide für deine Eltern, auch wenn mein Lohn nur ein Para
oder ein räudiges Lamm, das die wilden Tiere fressen." —
„O Knabe, weide bei meinen Eltern, dann ist dein Yorratsschlauch vom Fell einer zwei- jährigen Ziege
und dein Lohn für die Weisse ^ fünfzig, und die SchAvarze^ erreicht hundert.
2. Hwedeli am Meeresstrand.
Ja hwedeli ja hwedeli
schadd urahal nizilu 'ala schalt elbahr
winkän diritkum mahl scharrig 'ala diret häli.
0 Hwedeli, o Hwedeli,^
er sattelte und ging davon, er Hess sich nieder am Meeresstrand.
Wenn aber eure Gegend dürr ist, ziehe ich ostwärts zur Gegend meiner Eltern ! *
3. Schlimme Botschaft.
Jarmaih dünak chirbetak *^anaze achdün idhänha.
^ er soll — gegen die Sitte, welche nur einen Proceutsatz der geworfenen Jungen vorschreibt — festen Lohn erhalten, und zwar 50 Stück von den geworfenen Lämmern. Die „Weisse" ist das Schaf. ^ von der „Schwarzen", d. h. der Ziege, erhält er sogar das doppelte, wohl weil die Ziegen häufig zweimal im Jahre Junge werfen. ■' Name eines Mädchens, Diminutiv von liadla. * Rede des Mädchens.
— 35 —
0 Emaih, da hast du deine Ruine/ 'Anaze nahmen ihr Fett.^
4. Dem Besten die Hand abgehauen.
Ja 'ab^d 'allimni
jtä \ab^d gülii eschschabb waschschubbän
minhu chijärhum gäl ibnak karlm eddef
gate*^at jaminu hihi kasrin jehaijilha gbär
ulähi gurhin jehaijilha daua sitta usab'ln jabu 'ali
illi tale'in min ilichfa ma wahadetin tlauwid 'ala gär®ha.
0 Mohr, lehre mich,
o Mohr, sage mir: der junge Mann und die jungen Männer ■. —
wer ist ihr bester? Er sagte : dein gastfreier Sohn,
abgehauen wurde seine Rechte — das ist kein Bruch, für den man Verband bereitet,
das ist keine Wunde, für die man Medizin bereitet! Sechs und siebzig (Frauen) sind's, o Yater 'Ali's,
welche hervorkommen aus der Verborgenheit, nicht eine von ihnen wendet sich an ihren Nachbar.^
5. Bitte um einen Kuss.
Hamm ^glebi gatalni
chudi rainni jahläli düuak höbba mnellehi
lä tcharrib saijäli.
^ Remaih ist Besitzer einer Ruine und der dazu gehörigen Grundstücke. "^ Beduinen vom mächtigen Stamm der 'Anaze haben die Felder und die dort wohnenden Pachtbauern geplündert. ^ um Hülfe. So schamhaft sind sie sonst, während sie jetzt alle hervorkoiiniien, um 'Ali zu beklagen.
3*
— 36 —
Die Sorge meines Herzens hat mich getötet, nimm (sie) von mir, o Halali ! —
Da hast du einen Kuss vom Kinn,' verdirb nicht meine Tätowierung!
6. AYichtige Nachricht.
Rä'i-lhamra raijidli
laminni a'tik 'elem ilwäkid.
Du Besitzer der braunen Stute, halte an, dass ich dir die gewisse Kunde gebe.^
7. Fürsorge für das Pferd.
Hott ilhamra schigg ilbet 'an al^hbüb iddäri.
/
Stelle die braune Stute in den Clastraum des Zelts, vor dem Windstoss dem zerstreuenden!
8. Ein unerschwingbares Gut.
Ja bnaijetin jalli bilfrig
ruba' megidi chaddha erchast rühi walfaras
mä hagwati jintün^ha.
0 Mädchen, die im Lager ist,
wie ein Yiertel Megidi ^ ist ihre AVange, — ich habe dargeboten mich selbst und die Stute,
ich denke nicht, sie Averden sie mir geben.
Mitgeteilt von einem jungen Bauern iu Essalt. Beduinisch. 1. Das Pferd ohne Reiter.
Mhera ja rurra
düsi bilmeräh 'ammi ja mutlag
wabüi wen räh.
1 Das Mädchen bietet dem Geliebten einen Kuss an und entsprit-ht da- mit seinem Wunsche. - wohl über die Geliebte. ^ d. h. wie Silber.
Junge Stute, du mit der weissen Stirn,
tritt in den Lagerplatz!^ Mein Onkel, o Mutlag,
und mein Vater — wohin ging er?
2. Unter Straussenfedern.
Ja ngüm ezzaläm wen ilbenaija tnäm
tah^t libb elgatäif füg*^ rlscli enna'äm.
0 Sterne des Dunkels,
wo schläft das Mädchen? Unter dem Busen der Sammtdecken,
auf den Federn des Strauss.
Mitgeteilt von eiuein Hirtenknabeu im Wadi-ssalihi am Wasserfall. - Auch der Tod soll nicht trennen.
Ja wanneti mii wann'^ha küll wannän mä wann^'ha-lwog'än fög elwasäjid
walberd säb'^ni ja riäsch iFain gült ahh liif*ni bhadenak itchäjal ilmöt gäni
mä nigbal elhessäd güm^t watirattet güm^t tahaijal benna's walinwädi.
0 mein Seufzen, nicht seufzte ebenso irgend ein Seufzender,
nicht seufzte so der Leidende auf den Kissen. Die Kälte traf mich, o lange Wimpern des Auges, ich sagte: ach! umfange mich mit deinem Busen — ich nehme an, der Tod
käme zu mir, wir empfingen nicht den Neidischen, ich machte mich auf und
bedeckte mich, ich machte mich auf und stellte mich schläfrig und ein- geschlummert.
' das Pferd kommt ohne Reiter zurück. Der Onkel, der hier auch Vater genannt wird, ist im Kampf gefallen oder ermordet. ^ das Lied
wird sonst auch zur Rabäbi gesungen.
— 38 —
b) Im 'Aglün. Mitgeteilt vou einem Bauern in Elhösu. Der Leithammel.
La tidbahui ja hamad
tutlf min urgiibti-lgurgä'a tidbahni-lbenät imchenig
wilkull täkul uträ'i mä tiehbur jöm ilhag'^a
tinhamni wägik ibsä'a wa'gal min gart-iddimes
wilbag min hall ilmuglä'a rühi lä raddik alla
bintik bedälik meriä^a bilhalib atjab minnik
tmalli täfür bsä'a wana debahtik lilbenät
wuchdüdhin gibnet lischrä'^a.
^ Nicht sollst du mich schlachten, o Hamad,
du entfernst von meinem Hals die Glocke, schlachtest mich für die Töchter des Mchenig,
und alle essen und weiden sich. Denkst du nicht an die Zeit des Schlummers,
du rufst mir, und ich komme zu dir sogleich, und schneller als das Werfen des Steins,
und rascher als das Abschiessen der Schleuder.
^Greh hin, nicht lasse dich Gott zurückkehren, deine Tochter wird statt deiner Leittier,
in der Milch ist sie besser als du, füllt die Holzschüssel sofort,
und ich schlachte dich für die Mädchen,
deren Wangen gleich dem Käse des Schlauchs.-^
' Rede des Leithammels. ^ Antwort des Hirten. ^ schrä' ist
der kleine Schlauch des Hirten für die durch Labmagen geschlickerte Milch, welche die Beduinen gib na „Käse" nennen.
— 39 —
c) Im Haurän. Mitgeteilt vou eiuem Beduinen bei Zeräkijje.' Mahnung an den Pferdehirten.^
Ehlnb lafrega ja walad welilub laha zid elhalib
"^ainek lau sär ettalab
tifrig" häblbak min habib.
Melke für Frega,^ o Knabe,
melke ihr reichlich die Milch, pass auf, wenn geschähe die Fordermig,
entfernt sie deinen Liebling von Habib.*
d) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Die geizige Herrin.
Ja jumma ja rabbäha
niä dig'^t 'endik räha rer elhatab waggelle
wa 'aubaijeti mibtelle • wahöhiz 'and elmuchmar
warid li fid'ölle fid'ölle mä tischba'^ni
illa hlib eschschögra
waberridu bigdlhi wasukku sakk ilfelwa
wagül jumma helwa helwa rähat lehalha
wazuäretha gemalha urabwi tiga*^ tedagdag
taibaijin dagg el'azrag el'azrag azrag semäwi
'ala sderha miträwi.
0 Mutter, du Gewinnmacherin !
ich habe bei dir keine Ruhe gekostet, nichts als das Brennholz und die Dungfladen ^
und mein Mäntelchen durchnässt
* auch in der Belka bekannt. - Melodie 2. ■'' Name eines Fohlens. * das Pferd soll einst im Stande sein, mit der vom Angeredeten Geliebten schnell davon zu sprengen, wenn der feindliche Beduiuenschech Hablb kommt. ' mit dem Sammeln von Brennholz und Dünger (für das Feuer) wurde der Knabe beschäftigt.
— 40 —
und ich gehe umher bei der Holzschachtel ^
und wünsche mir ein Stück Tarmüzbrod,^ ein Stück Tarmüz macht mich nicht satt
ohne die Milch der Braunen,*
die ich kühle in meinem Becherchen* und schlürfe, wie das Fohlen schlürft,
und ich sage : ^ O Mutter Helwa ! — Helwa ging zu ihrer Familie,
und für ihren Besuch dient ihr Kamel, — o Herr, möge sie fallen und zerschellen,
dass sichtbar wird die blaue Tätowierung, deren Blau ist wie das Blau des Himmels,
auf ihrer Brust verführerisch.
2. Kinderlied beim Hüten der Lämmer.
Waggidäje-lbid elbid
wahdaranni ^almegld wat'aminni sukkara
min sekäklr ennebe wennebe schäil tschetäb
min halab le'aintäb ja nasära ja tschläb
lesch mä tsallu 'aleh.
Und die Zicklein, die weissen, die weissen,
sie sind herabgekommen zum Zeltplatz und gaben mir Zucker ^ zu essen
von dem Zucker des Propheten,' und der Prophet trägt ein Buch *^
von Aleppo nach 'Aintäb,^ — o Christen, ihr Hunde,
warum benedeit ihr ihn nicht?
^ muchmar ist die grosse Holzscbachtel mit Deekel, in welcher Vorräte verwahrt werden. ^ fid'ölle ist ein Stück tarniOz, d.h. Durabrot, das man unter Kohlen gebacken hat. * ein braunes Schaf ist gemeint.
* von Holz. ^ weil alle diese Genüsse dem Knaben vei'sagt werden, ver-
wünscht er seine Brotherrin. * süsse Milch. ' der beste Zucker. * den Koran. ' in armenisches Land.
— 41
2. Beim Schafscheren.
a) Im 'Aglün. Mitgeteilt von einem Bauern in Elhösu.
Auf guter Weide.
Schugr eddahhi berwed eschschlhi win serrahühin liäbbln enihi.
Blonde (Schafe) fressen morgens auf der Aue von Ehrenpreis, wenn sie frei weiden lassen die (jungen Männer wie) Wind-
stösse.
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed.
Seidenweiche Wolle.
Gizzi ja 'abesa gizzi
süfitsch harir unä'im eggizzi.
Lass dich scheren, o kleine Schwarzköpfige, lass dich scheren, deine Wolle ist Seide und weich das Fliess.
3. An den Hirten.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Aussätzigen in .Jerusalem.
I. Schafhirt, Rinderhirt, Eselhirt.
Rä'i-lranam schabbib tarannilak
rä'i-lbakar schöschih manädllak rä'i-lhamir ruddi trassilak.
Schafhirt, flöte, dass ich dir singe!
Rinderhirt, schwinge deine Tücher!^ Eselhirt, Geschwür soll dir anhaften!
' beim Tanz.
— 42 —
2. Der mädchenhafte Hirtenknabe.
Rä'i-lranani ja chäfijje
deschschir 'asät erra'ijje rä'i-lranam mä ret rä'i-lba'ärin
ja hidib 'enu mitl latsch ilmakärin rä'i-lranam mä ret rä'i-schscherijje
ja hidib 'enu ja kdälet bunaije.
Schafhirt, du, der sich versteckt,
lass den Hirtenstab! Schafhirt, nicht wirst du Hirt der Kamele,
du dessen Augenwimper wie die Enden ^ der Kopf binden. Schafhirt, nicht wirst du der Hirte der Schafherde, ^
du dessen Augenwimper wie das Stirnhaar eines Mädchens.
3. Beim Holzholen der Mädchen.
Da Palästina waldarm ist, muss das Brennholz oft aus weiter Ferne herbeigeholt werden. Gestrüpp, Wurzeln, Baumäste werden in der Wildnis oder im Walde abgehauen und ausgerissen und auf dem Kopf in grossen Bündeln nach Hause getragen. Der Sicherheit wegen geht wohl meist eine grössere Zahl von Mäd- chen zusammen.
a) In der Belka. Mitgeteilt von einer Beduinenfrau auf dem Gipfel des
Gebel Öscha'.
1. Ich möchte mit dir fortlaufen.
R.ä*i-lranam ja neschmi
ja läbis ilmizwijje ubeddi ächdak ugötir
chäjif min ümmi tidri ute'allim heli bijje.
^ latsch eigentl. „Schlag", hier wohl das herabhängende Ende der makrüue, einer langen rotgelben Kopfbinde. Der Hütejunge hat etwas Mädchenhaftes an sich und passt nicht für das rauhe Gewerbe eines Hirten. ^ jetzt weidet er nur einzelne Schafe.
— 43 —
Sehafhii-te, du hübscher,
der du anlegst die Mizwijje/ ich wollte dich nehmen und fortlaufen,
ich fürchte nur, meine Mutter erfährt es imd benachrichtigt meine Angehörigen von mir.
2. Tadle nicht den Verliebten, Jalla tlüm glebak
ja läjini ilm^häwi retak gaddib eddöle illi bilhabs itläwi.
Bei Gott, tadele dein Herz,
der du den Verliebten tadelst, wärst du doch einer, den die Regierung festhält,
der im Gefängnis sich Avindet!
3. Einen Kuss vom Starken.
Ja scliögi a'tini höbbati wilftijin mä jedügeha.
0 mein Liebling, gieb mir meinen Kuss, aber der Schwächling kostet ihn nicht.
4. Das Auge ein AVasserborn.
Aschüf elwalad warräd
'ala bir ettenijje chaiji jitlubni "^atschän
*eni fauwäri' moije.
Ich sehe den Knaben nach Wasser gehn
zum Brunnen Tenijjo, wenn mein Bruder bittet mich im Durst,
ist mein Auge (wie) Bäche von Wasser.^
^ mizwijje ist der Beduioeumautel mit seidener Umuähuiig auf den Achseln und am Hals. - sie weiss ihn besser zu befriedigen als der
Brunnen, 'eu heisst gleichzeitig „Auge" und „Quell".
— 44 —
5. Thränen wie Bächo.
Dame' 'eni tahaddar
haiiwad wädi-sselilii dame' *eiii ball elbet
ja 'eni wusterihi.
Die Thränen meines Auges strömten nieder,
kamen herab das Thal SelThi, die Thänen meines Auges nässten das Zelt,
o mein Auge, ruhe nun aus!
6. A'^or und nach der Heirat.
Ja liägar däwi 'illati
mä ben delü'i säila uhägar häti farweti
'ala-lmezäbil chäira.
O Edler,* gieb Medizin meiner Krankheit, die zwischen meinen Rippen fliesst! —
Ja, Edler, 2 gieb her meinen Pelz, auf dem Mist wälzt er sich herum.
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed.
Der tätowierte Schöne.
Bibra halebijje — mangüsch 'drä' ezzln
bibra halebijje ummatsch nebijje — abütsch gädi-släm ummatsch nebijje.
Mit einer Nadel aus Aleppo — ist tätowiert der Arm des
Schönen, mit einer Nadel aus Aleppo. Deine Mutter ist eine Prophetin — und dein Vater ein Richter
des Islam, ^ deine Mutter ist eine Prophetin.
* die Geliebte soll den Liebeskummer stillen. - in Wirklichkeit will der Mann das Mädchen nur für niedrige Dienstleistungen. So singt sie spottend. ^ d. h. er ist aus guter, frommer Familie.
— 45
Bei Quelle und Brunnen.
1. Beim Führen zum Wasser und beim Tränken der Schafe.
a) In der Belka. Mitgeteilt von eiuem Hirtenkuabeu au der Quelle Gädilr hei Essalt.
Das beste Wasser.
Gedäli wen tardln
maschäri 'mä fihiim tili.
Gedäli,^ wo gehst du trinken?
Bei Tränkplätzen, in denen kein Schlamm.
Mitgeteilt vou einem Baueruburscheu in Essalt. ^lalmung- an den Brnnaen.
Ja bir lau tsehüfi
wärdln 'alek ichschüfi alla nihaiji-lwärid
wilwärda wilwärid umni ischsehaniu elbärid
winkäii mä terwihin liaijid wana rä'lhin.
() Brunnen, wenn du sehen solltest
zu dir nach Wasser kommen jiuige Gazellen,'^ — m()ge Gott begrüssen ^ wer nach Wasser kommt,
die nach Wasser Kommende mid den nach Wasser Kommenden! Du mit der kalten Buttermilch,*
mid wenn du sie ^ nicht reichlich tränkst, gell weg, dann bin ich ihr Hirte.
* wohl Name eines Schafs .,die Streitsüchtige''. Mau sagte mir, der Leit- hammel heisse so. ^ Mädchen. •' mit haijäk alla „Gott lasse dich lebeu". * das Wasser der Quelle ist gemeint. — Die letzten zwei Zeilen wurden mir vou einem Beduinen bei Zeräkijje ( Haurän) als selbständiges Lied mitgeteilt. Sie lauteten da : „ntschennak mä terwihin, — genib wani rä'Thin." Hier soll der Brunnen wohl die Schafe tränken, nicht die Mädchen. ^ die Mädchen.
— 46 —
1») Im 'Aglön. Mitgeteilt von Bauern in Elhösu.
1. Die Tränke.i
Gedäli wen tardin 'ala inuschra*^ elradir.
Gredäli, wo gehst du trinken? Zu dem Tränkplatz des Bachs. ^
2. Die drei Schönen.
Wana wärid waranni
wiratasch michUf zinni ulinni btalat neschäma
'an ischjähin jis'alinni lauinni bschögi ja jumma
ja rumli "^fdäwi ta'anni lauinni bzeni ja jumma
g'res elräwi jehenni lauinni bwalad ja jumma
ja näga elwäclha thenni.
Und ich gehe zum Wasser und singe,
und der Durst bethört meinen Sinn, und siehe, ich bin bei drei Schönen, /
nach ihren Angelegenheiten fragen sie mich. Und wenn ich bei meinem Liebling bin,^ o Mutter,
o der Speer eines Freiwilhgen* durchbohrt mich: und wenn ich bei meinem Schönen^ bin, o Mutter,
das Glöckchen des Verführers ertönt dann; und wenn ich bei einem Knaben^ bin, o Mutter,
o weisshaariges Kamelweibchen, ^ das nach ihrem
Junten seufzt! ®
' Melodie 4. - mit racllr kann jedes stille Wasser iu einem Bach oder bei einer Quelle gemeint sein. ^ ^[^ ^q[ Mädchen werden einzeln
aufgeführt. * efdäwi „freiwilliger Leibsoldat eines Beduinenhäuptlings". ^ vielleicht sollte es heissen: ja näga elwaddha thenni „o Eamelweibchen, das nach seinem Geliebten seufzt". " einer solchen gleicht der Sänger in diesem Fall ; er weiss sich für keine zu entscheiden, weil sie ihm alle gefallen.
— 47 —
c) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduiuen Hmed. 1. Willk omni eng riiss.
Hai j in n'ägi iljöm gan haiji scharräbät elleben.
Willkommen, meine Schafe,
heut kamen sie, willkommen ihr, die ihr mit Milch ^ tränkt!
2. Der lüsterne Kamelhirte.
Wardat bilak ja bazbüz
winte me'änig lak *agüz hi güz 5 mä güz.
Zum Wasser gingen deine Kamele,- o Bazbüz,^
und du umarmst ein altes Weib, sei sie verheiratet oder unverheiratet.
3. Fluch dem Yater!
Jabu brim-ilmer'az
wilhig 'ala gebinak gänä-lchabar mgauwaz
lan'al boiji-lmantinak.
0 du mit dem Ko])fring von Me/az -Wolle,
zieh (ihn) herunter auf deine Stirn! es kam uns die Kunde, verheiratet,
ich verfluche meinen Yater, der mich dir nicht gegeben hat.*
1 lebeu ist iu der Beduiiieusprache Bezeichnung der Milch in jeder Fonn, der süssen sowohl wie der gesäuerten. Soll frischgemolkeue süsse Milch besonders bezeichnet werden, braucht mau hallb. ^ gemeint ist
die Leidenschaft des Mannes. ^ bazbüz ist w-ohl Spottname. Es kann be- deuten „Pfeife". * dieser Vers gehört vielleicht zu dem S. 9 mitgeteilten Liedchen.
4b
4. Warnung* vor dem Schawi.
La täehdin isehschäwi wischschäwi kaddäb
rühi sidi hgalla
jesarrhitsch biddauäb.
Nimm nicht den Schawi,^
der Schawi ist ein Lügner —
geh, jage ein Rebhuhn I^
er^ treibt dich aus mit den Lasttieren.
2. Beim Schöpfen für die Herde.
Der lederne Schöpfeimer (delu) wird in den Brunnen geworfen und an seinem Seil langsam heraufgezogen. Bei dem Herauf- ziehen wird gern o;esun2:en.
a) Im 'Aglun. Mitgeteilt von Bauern in Elliösn. \. An die Schafe.*
Haijhin jöm gen
haij helwät elleben 'alaiji merwihenne
lauin edlewi schenne.
Heisse sie^ willkommen am Tage, da sie kamen, willkommen denen mit süsser Milch!
Mir liegt ob, sie reichlich zu tränken,
auch wenn mein Eimerchen abgenutzt*' ist.
2. An den Brunnen.
Ja dnaijeni ja helu asra' beradd eddelu.
^ eschschäwi ist Stammesbezeichnung. - d. h. suche dir einen
besseren Mann. ^ jguer, der Schawi. * Melodie 5. ^ ^^g Schafe.
* altersschwach.
— 49 —
0 mein Ohrchen/ o Süsser,
beeile dich mit der Zurückgabe des Eimers!
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduiueu Hmed. Ivuf zum Wasser.
Dillu bigdeu
wilchadar bigden wardi mä tardln
win kunti 'auwäf lä budd mä tardin
ischrabin 'auati min ezzeläl essäfi
min 'arag ^ktäii 'almoij ja mhannäwi
'almoij liiss 'fdäwi ja da'düschet rumhu
gül idwel ehväwi delwak wirschäk
lelin raschäk hallib ma'zäk.
Schöpfet, wie es füi- sie^ genügt,
und das Grüne ^ («ei), wie es für sie genügt!* — Gehe nach Wasser, wie du willst,
und wenn du auch 'Auwäf ^ bist, notwendig musst du zum Wasser gehn.
Trinke zur Gesundheit von dem kühlen Wasser dem klaren,
von dem Schweiss meiner Schultern! — "Am Wasser, o Glücklichgepriesener,
am Wasser ist die Stimme des Helden — o über den Federbusch seiner Lanze!
' der Brmiuen ist angeredet, ein Mädcliea gemeint. - für die
Schafe. * es ist wohl das Futter gemeint. * hier schliesst das erste
Stück. Es folgt Rede eines .Jünglings an seine Geliebte. * wohl Name
eines Helden. " von hier ab Rede des Mädchens.
Dairnan, Volksleben. 4
— 50 —
ich sage : wie der Schwanz des Schakals ! ^ (Da ist) dein Schöpfeimer und dein Seil —
Nacht brach über dich herein, melke deine Zielen !^
In Dorf und Zeltlager.
1. Beim Melken der Kühe.
Damit die Kühe beim Melken still halten, wird gern beim Melken gesungen. Kamele bedürfen sogar der Besänftigung durch Gesang vor dem Melken. Bei Schafen ist das Singen über- flüssig.
Im 'Aglun. Mitgeteilt von Bauernfrauen in Elliösn.
1. Abwehr des hösen Blicks.
Ja marhaba biha wiren mä t'ädlha.
O willkommen ihr (der Kuh), und das böse Auge möge ihr nicht schaden!
2. Die Schwarzäugige.
Süd irejün ^ejünha rüs ilheräb igrünha.
Wie die Schwarzen unter den Augen sind ihre Augen, wie die Spitzen von Lanzen^ ihre Hörner.
3. Sie weide Lavendel!
Tir'a chzema ma* nefel
weschscharr 'anha kin gefel.
• so gross ist der Federbusch an der Lanzenspitze. - er soll rasch
seine Geschäfte besorgen, damit sie sich bald treffen können. ^ harbe
ist eigentlich das spitze Eisen an der Lanze.
— 51 —
Sie weide Lavendel und Klee,
und das Böse werde von ihr gewandt!
4. Die Kuli mit dem weissen Gesicht.
Haijalla bsubhijje
halläbt errub'ijje lä tiz'ali lä tiz'ali
weddär minnik temteli.
Grlückauf der Blässe,^
die ein Yiertelmass Milch giebt, sei nicht böse, sei nicht böse,
und das Haus werde von dir gefüllt!-
5. Die Kuh mit dem Kälbchen.
Ja marhaba begauwädet iregäli tava nefel watigtuf innuäri
ja marhaba bigdämha wabnaiha guddämha.
Willkommen, du Leiterin der Kälber, sie weidet Klee und pflückt die Blüten.
Willkommen ihren Tritten, und ihr Junges ist vor ihr.
6. Die beste Kuh.
Haijalla haijalla
sitt ilbagar haijalla haijalla
ugrünha senin u'^asal haijalla haijalla
rä'iki abu schibrijje haijalla haijalla
jewerrdik 'almoije haijalla haijalla.
^ Kuh mit weissem Gesicht. - mit Milch.
— 52 —
Glückauf, glückauf,
Herrin der Rinder! glückaiif, glückauf,
du, deren Hörner Scliinalz und Honig, glückauf, glückauf!
Hein Hirt ist der mit dem Dolclimesser, glückauf, glückauf!
er führt dicli zum Wasser, glückauf, glückauf!
2. Beim Buttern.
Ein Schlauch oder Krug, der mit der zu butternden Dick- milch gefüllt ist, wird von der butternden Frau hinundhergestossen. Bei einem kleinen Schlauch und dem Kruge geschieht das auf dem Boden, ein grösserer Schlauch wird in einem Gestell auf- gehängt und von zwei Frauen gestossen. Bei dieser morgend- lichen Beschäftigung ist gute Gelegenheit zum Gesang.
Im 'Aglün. Mitgeteilt von einer Bauernfrau in Elhösn. 0 Butterschlauch!
Ja schkewti medah medah kull Jörn mallTli-lgedah.
0 mein kleiner Butterschlaucb, schüttle, schüttle, jeden Tag fülle mir die Schale ! *
3. Beim Wasserholen.
Brunnen oder Quelle sind oft weit vom Hause oder Zelte entfernt. Das Wasserholen ist deshalb eines der wichtigsten Ge- schäfte der Frauen und Mädchen. Sie ziehen gegen Abend dazu aus und tragen das Wasser in ilu'on Krügen auf dem Kopfe heim.
'■ das für die Butter l>estimmto Hülzwtass ist o-emeint,
— 5:{ —
a) In der Belka. Mitgeteilt von einem tiiiiieriil)urscheu iu Essalt. Auf diis Mädchen am lirunnoii.^
Schiffha würde 'alba-
bnaija innilranädlr g'ultillia ja bint isglii
widdi höbba mnilchaddeu gälatli ja walad ruh
bala trinimi bilischrüh talläb ilhöbba medbüh
gurah bo'ejäl ilchurschSn walla lan sehti laslh
wancha 'ajäl ilmefällh gurah be'ejäl ilchurschän.
Ich sah sie nach Wasser gehen zum Brunnen,
ein Mädchen von den Koketten, ich sagte zu ihr: „O Mädchen, gieb mir zu trinivcn,
ich wünsche einen Kuss von den beiden Wangen!" Sie sagte zu mir: „0 Knabe, geh,
ohne umher zu werfen mit Erklärungen! Wer den Kuss fordert, wird getötet,
Erfahrung haben die Kinder der Churschän, ^ " — Bei Gott, wenn du schreist, schreie ich
und rufe zu Hilfe die Kinder der Mefälih,-* Geschwüre haben die Kinder der Churschän.*"
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed.
Der einäugige Geliebte.
.Tabu fard 'en — jafdäk abu-renln jabu fard 'en.
Unömak 'aFldln — nöm alchcschef ta'al)an nömak 'aridin.
^ dies ist ein Hirtenlied und nur wegen des Inhalts hierhergesetzt. - der Beduinenstamm, dem das Mädchen angehört. * wohl auch Stammes- uame. Vielleicht ist aber der Name aus fellähiu „Bauern" absichtlich gebildet. In J]lhösn erklärte man: die Mutigen. * das stolze Wort des
Mädchens wird zu ihren Ungunsten gewandt, weil gurah auch „wunde Stelle, Geschwür" heisst.
— 54 —
0 du mit einem Auge, — dich erlöse der mit zwei Augen, ^ 0 du mit einem Auge !
Dein Schlaf auf den Armen '^ — ist der Schlaf des Gazellen- jungen des müden, dein Schlaf auf den Armen.
4. Beim Ausrufen von Verlorenem.
Wenn jemand etwas vermisst, etwa ein Schaf oder einen Esel, sendet er einen Mann in den Dörfern bez. Zeltlagern der Beduinen herum, um da von einem geeigneten Pimkt aus, etwa auf einem Dach, den Verlust bekannt zu machen mid durch Angebot einer Belohnung für den Ansager und durch Yerfluchimg des Hehlers^ zur Mitteilung von Nachricht über den verlorenen Gegenstand anzuregen.
Im 'Aglün. Mitgeteilt von Eljäs elfär in Elhösn und dort auch von mir gehört. Fluch über den Hehler!
Ja säm'in essöt salin 'annabi
auwalkum mhammad
utänikum *ali
utälti fä(me bint ennabi ja min schäf — ja min wagad — ja min *elim — ja min chibir — ja min hass
el^hmär eFaswad embäreh ezzuhr kän "^albedar
wisüm wisalli 'ala mhammad (alchadr) wilhaläwa wilbeschära
megidijjen haläl zeläl irägil je' agil 'aleh
wilgähid jahrig wäl^deh tisrah ma*^ elmäl
watrauweh 'aUejäl
^ das Mädchen möchte ein Auge hergeben, um den einäugigen Geliebten zu erlösen. - des Mädchens. ^ vgl. 3 Mose 5, 1.
— 55 —
illi jinkirha jigta^ mälu ma'jälu
jela"ib ilfär min gillat ezzrär
jela"ib ilgutt min gillet innutt.
Ihr, die ihr die Stimme hört, benedeit den Propheten!
Euer erster sei Muhammad,
euer zweiter 'Ali,
und eure dritte Fätme, die Tochter des Propheten. () wer gesehen hat, — o wer gefunden hat, — o wer Kunde hat — o wer erfahren hat, — o wer gemerkt hat —
den schwarzen Esel, gestern mittag war er auf der Tenne, — ■
der faste und benedeie den Propheten (den Chudr)!^ und die Belohnung für. die gute Botschaft
ist zwei Megidi '^ rechtmässig, rein. Wer zurückgiebt,^ dem gebe er (Gott) wieder,
mid wer in Abrede stellt, dessen Eltern verbrenne er! Es gehe auf die Weide mit dem Vieh
und komme über die Kinder! Wer verleugnet, dem entreisse er sein Vieh und seine Kinder!
Er möge spielen mit der Maus, weil ihm fehlen die Kleinen,
er möge spielen mit der Katze, weil ihm fehlen die Springer.*
Wer nichts weiss, antwortet: alla je'ägil 'alek ,jGrott gebe dir wieder!" Wer Auskunft geben kann, sagt etwa: Ja rä'i eddähibe ta'äl hat ilhaläwa „O Besitzer des Fortgekommenen, komm, gieb die Belohnung!"
^ ein moslemischer Heiliger, entsprechend St. Georg. '^ etwa 8 Mark. ' zu 'agil Tgl. 'ogla , Wiedergabe eines Teils der Beute." * die Kinder.
— 5B
5. Bei ausbleibendem Winterregen.
Wenn der "Winterregen wie im Jahre 1900 bis über den 10. Dezember ausbleibt, ziehen in Palästina die Mädchen scharen- weis dm'ch die Ortschaften und singen zusammen (ohne Yor- sängerin) Regenlieder mit häufiger Wiederholung jeder Zeile. Die Beduinenmädchen bei Aleppo kleiden dafür zwei Stöcke als Puppe an. Eine trägt dieselbe, eine zweite hält einen Zuber über den Kopf.
a) Bei Bethlehem. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt.
Christliche Regenbitten.
Jalla elret ujä rabbi
tiski zere'na-lrarbi jalla elret ujä däjim
tiski zere'^na-nnäjim hattena-lmoije figgarra
ujalla rahmetak jalla hattena-lmoije filbrik
ja rabbi ballal errlk kasadna-radra umär ja'küb
tiski zar'ana elmasjüb kasadna-Fadra umär eljäs
tchaddir zar'^ana eljabbäs.
O Gott, der Regen, und o mein Herr,
tränke unsre kleine Saat im Westen ! O Gott, der Regen, und o Ewiger,
tränke unsre kleine Saat die schlummernde! Wir thaten das Wasser in den Krug,
und o Gott, deine Barmherzigkeit, o Gott! Wir thaten das Wasser in das Krüglein, ^
o mein Herr, nässe den Speichel!^
1 brik ist der kleine Trinkkrug, garra der grosse Krug zum Auf- bewahren des Wassers (in anderen Gegenden der Krug zum Wasserholen). - im Munde der Durstigen.
^^'il' wandten uns an die Jungfrau und Sankt Jakob, tränke unsrc Saat die vom Unglück betroftene!
AVir wandten uns an die Jungfrau und Sankt Ebas. mache grün unsere Saat die dorrende !
b) In der Belka. Mitgeteilt vuu Faralj Täl»ri in Essalt. Regenbitten in Essalt.
Jalla elret ujä däjim
tiski zre'ina-nnäjim jalla elret ujä rabbi
tiski zre ina-lrarbi jalla elret uritna
ja rabbi iski zre'na räliat umm elret tegib elmatar
umä gät illa-zzar"' tül eschschagar rähat vmim elret tegIb erre'üd
mä gät illa-zzar*' tül elke'üd.
O Gott, der Regen, du Ewiger.
tränke unsre kleine Saat die schlummernde! 0 Gott, der Regen, o mein Herr,
tränke unsre kleine Saat im Westen! (> Gott, der Regen, und regne uns,
o mein Herr, tränke unsre kleine Saat! Es ging die Mutter des Regens, um Regen zu bringen,
sie kam nicht, bis die Saat lang wurde wie Bäume. Es ging die Mutter des Regens, um Donner zu bringen,
sie kam nicht, bis die Saat lang wurde wie ein aus- gewachsenes Kamel.
c) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 0 Mutter des Regens!
Umm alret ja raije
'abbi gued'^na moije welhönta btül elbäb
waschsche'ir mälu hsäb
— 58 -
«
umm alret rltina
bill ibschet rä'ina rä'ina hasan ilagra*^
lü sinten mä jizra^
Mutter des Regens, o Wasserguss,
fülle unsren kleinen Schlauch^ mit Wasser, und der Weizen sei lang wie die Thür
und die Gerste ohne Zahl! Mutter des Regens, giesse uns reichlich,
mache nass den ManteF unsers Hirten — unser Hirte ist Hasan, der Sohn von AgraV^
zwei Jahre sind's, dass er nicht sät.
Die singenden Mädchen erwarten von der Hausfrau ein Ge- schenk von Graupe. Erhalten sie nichts, so singen sie einen Schmähreim.
Schurgäta — rä'it elbet darräta.
Am Kalkofen und beim Hausbau.
1. Beim Heizen des Kalkofens.
In der Gegend von Jerusalem werden die Kalköfen mit Dorngestrüpp geheizt. Da das Feuer mehrere Tage zu imter- halten ist, ist es keine geringe Arbeit, dem Feuer stets neue Nahrung zuzuführen. In der Nähe des alten Tekoa hörte ich dabei singen, ein Mann stimmte an, ein zweiter respondierte, beide schoben dabei abwechselnd Dornen in das Feuerloch des Ofens.
^ güd, Dimin. giied, ist der kleiue Wasserschlauch, deu man auf Reisen mitnimmt. - b seh et ist der kurze Mantel der Bauern. ' agra' ., Kahlköpfiger" war wohl Beiname des Vaters oder eines Vorfahrs.
59
Komm wieder!
Jamsersibna
lä tit'ibna nih^t 'anna
ta'äl lena.
0 der du uns in Unruhe versetztest,^
mach uns nicht müde! du gingst von uns,
komm zu uns !
2. Beim Steinetragen und Mauern.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von aussätzigen Mäuneni in Jerusalem.
1. Bitte an den Meister.
Ja m'^alUm dir idak
räh ennehär imnidak ja m'allim linn nauet
8ubb lassubjän zet zethum min bethum
lä tkül raddethum.
() Meister, tummele deine Hand,
es ging der Tag von deiner Hand. < ) Meister, wenn du es beabsichtigt hast,
spende den Jungen Oel! Ihr Oel ist aus ihrem Hause,
sage nicht: ich habe ihnen Mittagessen gegeben.
2. Arbeit bis zun! Abend.
Ja m'allim hellna
tanrauweh kullna wana ma bahellkum
tä jerarrib zillkum.
* ein Mädchen ist aremeiut.
60 —
0 Meister, entlass uns,
dass wir alle gehen! — ^Ich aber entlass" euch nicht,
bis abendlich wird euer Schatten.
3. Verspottung- des Meisters.
Ilm'allim schara barle
ilbarle zarzürijje in gä'at tökul daknu
win schib'at watichra flha.
Der Meister kaufte ein Maultier,
das Maultier ist starfarben; wenn es hungrig ist, frisst es seinen Bart,
wenn es satt ist, so verunreinigt es ihn.
4. Der Christ und der Moslem.
M'allimna ja nusräni
ibni 'ala-ddär suwäni m'allimna abu schäsche keblr
'adüwak juka' filblr.
Unser Meister, du Christ,
baue auf dem Haus ein Zelt!^ unser Meister, der mit der grossen weissen Kopf binde, ^
dein Feind möge in den Brunnen fallen!
5. Der Schech und die Sehlange.
Haije wihauat
filblre dauat wisch dauwäha
schechin gäha sahab eddabbüs
min ilkarbüs itwalläha.
* Antwort des Meisters. - das besagt wohl uur, das er sich ver-
gnügen soll. Das Zelt ist uur des Reims wegen genannt. ^ der Moslem.
— 61 —
Eine Schlange wickelte sich zusammen.
in den Brunnen fiel sie, und was machte sie fallen?
ein Schech kam zu ihr heran, er zog den Keulenstock
von dem Sattelknopf, ^ näherte sich ihr.
(). Preis des Propheten.
Ah min kurdi udäli
inharam nöm eraläli wiraläli wiliksür
hatta m'allimna randür bana 'aläli waksur
bana hetän mekke u'ala mekke saläm
ja saläm ikri saläm 'almugellal bilramäm
ilrazäle zär^tu zär^tu wachtär^'tu
kälat girni ja muchtär girni min lahib ennär
rühi alla gärki tatrabbi ezrärki
irda'u ja weladi ja mheget kebedi
irda'u min dalhalib fl schafä'at ilhablb . ilhablb mhammadi figgenän mchalladi
figgenän ufinna'lm.
Ach! dem Kurden und Zigeuner ist verboten der Schlaf in Söllern,
luid die Söller und die Schlösser, unser Meister ist soo-ar fein,
' daran hin«' iler Stock.
— 62 —
er baute Söller und Schlösser,
er baute Mauern von Mekka,^ und Mekka sei Gruss!
o Gruss über Gruss dem in den Wolken Yerliüllten ! ^
Die Razäle ^ besuchte ihn, besuchte ihn und erwählte ihn,
sagte: „Beschütze mich, o Auserwählter! beschütze mich vor der Flamme des Feuers!'' —
„Gehe, Gott schützt dich, dass du aufziehst deine Kleinen!" —
„Sauget, o meine Kinder, o Herzblut meiner Leber,
sauget von dieser Milch unter der Fürsprache des Geliebten!" —
der Geliebte ist Muhammed in den ewigen Gärten
in den Gärten und der Seligkeit.
7. Das neue Haus. Menhu bana betu gedid
widdabarat ligmäl minnakl ilhadid menhu bana betu 'agab
widdabarat ligmäl minnakl ilchaschab wahna nauena 'al'aked
ja näs ®sallu ^annabi.
Wer ists, der baute sein Haus neu,
und wund wurden die Kamele vom Transport des Eisens. Wer ists, der baute sein Haus wunderbar,
und wund wurden die Kamele vom Transport des Bauholzes, und wir beabsichtigten das Gewölbe (zu bauen),
o Leute, preist den Propheten!
8. Alles Gute dem Meister. A'tu lim'allim mä talab
a'^tüh 'akka ma' halab winkän mä jirdäschi
a'tüh sanädik eddahab
^ wie die Mauern von Mekka. - Muhammed. ^ eiue Erzählung
aus Muhammeds Leben liegt wohl dem Folgenden zu Grunde.
— 63 —
wiiikän ja m'allim bitrid ilräwie
ibnilha röschen utäka häwie winkän ja m'allim bitrid imm ilhalak
ibnilha röschen 'ala bir iradak.
Gebt dem Meister, was er verlangt,
gebt ihm Akko nebst Aleppo, und wenn es ihm nicht gefällt,
gebt ihm die Kisten mit Gold! Und wenn, o Meister, du willst die Verführerische,
baue ihr einen Kiosk und ein luftiges Fensterchen, und wenn, o Meister, du willst die mit den Ohrringen,
baue ihr einen Kiosk bei dem Brunnen von 'Adak.
3. Beim Bau der Kuppel.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von einem Aussätzigen in Jerusalem.
Der Vorsänger singt das eigentliche Lied, der Chor den
Refrain : ja chalil alla. Aber der Refrain kann auch wegfallen,
dann wiederholt der Chor jede Liedzeile. Dabei werden Steine und Kalk den Maurern hinaufgereicht.
0 Liebling Gottes!
Ja chalil alla
jäbu-ldlfän ja chalil alla
uhdur lahän ja chalil alla
kauwi zindi ja chalil alla
mitl eggindi ja chalil alla
jalla jantum ja chalil alla
esch chammantum ja chalil alla
chel ibtirab
— 64 —
ja ehalil alla
t'l halmirab ja chalil alla
alla alla
alla alla.
0 Liebling Gottes,^
o Yater der Gäste, o Liebling Gottes,
komm hierher, (» Liebling Gottes,
mache stark meinen Arm. <» Liebling Gottes,
wie der Soldat, o Liebling Gottes!
Vorwärts, o ihr, o Liebling Gottes,
was dachtet ihr? o Liebling Gottes,
Pferde spielen, (> Liebling Gottes,
auf diesem Rennplatz, o Liebling Gottes !
Gott, Gott,
Gott, Gott!
Auf Weg und Steg.
LTnter dieser Überschrift wird hier eine Sammlung von 'Atäbaversen mitgeteilt, weil dies die Liedform ist, welche der Wanderer sowohl wie der Maultiertreiber, der zu Pferde sitzende Beduine und der auf dem Esel nach der Stadt reitende Dorfknabe, der Hirt und der Ackerbauer am häufigsten anwendet. Die Melodie der 'Atäba mit ihren schwermütigen Schlusskadenzen gehört ganz eigentlich zu den Lauten, ohne die man palästinische
' Abi-iihnm.
— ()5 —
Landschaft sicli nicht denken kann. 'Atäba uird indes nicht nur unterwegs gesungen, sondern auch im Hause bei der Arbeit und besonders bei aheiuUichen Zusammenkünften zur Unterhaltung der Gesellschaft. Ein 'Atäbakundiger Sänger ist im Bauern- liause mid im Boduinenzelt ein willkommener Gast.
'Atabaverse.^
ii) Aus Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel Aljniham, doch mit der Augabe. dass viele dieser Lieder aus Nazaret stammen.
1. Tn treue Geliebte.
Jabu cliaddin 'alek ward tibna
tubna 'an drüb iggahel tubna hasabtak dahab tärik tibna
tärlk chaflf witaijerak uasmit hauäba.
Du mit der Wange, auf dir sind strohgelbe Rosen, wir bereuten die Wege dov Inwissenheit, bereuten,
ich hielt dich für Gold, aber du bist in Wirklichkeit Stroh, in Wirklichkeit leicht, und dich bläst davon ein Windhauch.
2. Treue Anhänglichkeit.
Habibi int 'em wint rülii
uba'dak min isallini ja rühi will agäk ilmöt tafdik brülii
umusch läzim 'aschamm ilhauril)a.
Habibi lätkül imii saletak
salet errüh winte mä saletak halak bä'ük wana-lli scharetak
b'elfen riäl wilbäki dahäba.
Wana talüb löbätik jfi haij<^
rarll) utälat ilrui'be 'alaijje billa ja kamar tinwir 'alaijje
zeti schahh usi'ägi-ntafäba.
1 s. das Vorwort und .^^l'lodie 0 und 7. Dal man, Volk>loboii.
— 66 —
Mein Geliebter, du bist mein Auge, und du bist meine Seele, und nach dir^ wer wird mich trösten, o meine Seele? ^
AVenn der Tod dir naht, will ich dich lösen mit meiner Seele, und es ist nicht nötig, mehr die Luft zai schöpfen.
Mein Geliebter, sage nicht, dass ich dich vergessen, ich vergass die Seele, aber dich vergass ich nicht.
Deine Eltern verkauften dich, ich bins, der dich gekauft hat um zweitausend Megidi'^ und den Rest in Gold.
Und ich winde mich mit deinen Windungen, o Schlange, als Fremder, und lang wurde mir die Fremde.
Bei Gott, o Mond,* leuchte mir,
mein Oel ging zur Neige und meine Lampe ist erloschen.
3. Ein Mädchen nähert sich.
(BeduiDisch).
Hala bittärisch ilmukbil hälu fen
zarif umrachchi ga'üdu hälu fen billa tis'alu-ttärisch ilmukbil hälu fen
gi'än u'andu ta'b iliadäba.
Willkommen dem Gehenden, der sich nähert, wo ist seine
Verwandtschaft ? hübsch und herabhängen lassend seine Locken, wo ist seine
Verwandtschaft ? Bei Gott, fraget den Gehenden, der sich nähert: wo ist
seine Verwandtschaft? hungrig (ist er) und bei ihm ist Mattigkeit ob des Mittag- essens.^
4. Bringt sie zurück!
(Beduinisch).
Häli rekbu ngädi waschmalü hin
reddühum mrärib waschmalühin halkebär ilmanäsif wisch malühin lah^m churfän hggäi radäba.
1 nach dem Tode der Geliebten. ^ die Geliebte. ^ eine Silbermünze im Wert von etwa 4 Mark. * die Geliebte. ^ das ihm fehlt.
— 67 —
Meine Angehörigen ritten Negdpferde/ und sie gingen nordwärts, bringt sie zurück nach Westen und vereinigt sie!
Diese grossen Präsentierplatten, womit sind sie gefüllt?
Mit Fleisch von Schafen, für den Kommenden ein Mittagessen.
5. O hätte ich dich nie gekannt!
Gäfetüna saletüna fard nöb
walä "^ödtu dakartüna fiird nöb ja retna mä 'arifnäkum fard nöb
walä räsi nakal minkum hauäba.
Ihr habt uns hart behandelt, vergasset uns auf einmal,
und nicht mehr gedachtet ihr unser einmal ! 0 da SS wir euch nicht gekannt hätten einmal,
und mein Kopf nicht von euch davongetragen hätte Liebe!
6. Unliebsame Trennung.
Kata"^na gbäl nitlaffat waräna
hasabna hbäbna gäjin waräna lä gazäkum eher jelkuntum waräna
farraktu benna üben lehbäba.
Wir überschritten Berge, wandten uns hinter uns, wir dachten, unsere Freunde kämen hinter uns, —
nicht sei eure Belohnung Gutes, ihr, die ihr wäret hinter uns. ihr trenntet uns von unsern Freunden.
7. Die Geliebte in Trauer.
Natahni jom 'ed alla wilhadd
umin ba*^ad ilmetamman läbs ilhadd
min lak filhüd ilkabr tathadd ""agab tilbas tiäb südäba.
Er stiesH auf mich am Tage des Festes und am Sonntag, und nach dem Kostbaren hatte er angelegt Trauer, —
wen hast du in der Kammer ^ des Grabes, dass du Trauer träo-st? wunderbar ists, dass du trägst schwarze Kleider!
' edle arabische Pferde. - lahd. plur. lehüd, heisseu die Steine,
welche um und über die ohne Sarg begrabene Leiche im Orabe gebaut werden.
— 68 —
8. Notwendiger Abschied.
Ana larhal kadas wenzal ballda
liukm eschschech wesch täle berida
gakär biresehre klebu belTda iltazamna nilbas tiäb niäba.
Ich ziehe fort von Kadas ^ und gehe hinab nacli Ballda,
Befehl des Hänpthngs (ist es), und was bleibt in der Hand?-
Trotz des Yerkelirs ist sein Herz thöricht,
wir waren genötigt Kleider der Trauer-* zu tragen.
9. Gerechtes Urteil erbeten.
Tala' reniiu gedid ubark sali
ndakk escli schäm 'adder'rän säfi Avin kannak ja häkim tehkuni l)il'insäti
ehkum beni üben elhabäba.
l[(M'aufzogen neue Wolken und lieller Blitz,
und die Tätowierung des Mals auf den Armen ist deutlich, imd wenn du, o Richter, richtest in Gerechtigkeit,
richte zwischen mir und den Geliebten.
I (). A u f g e f ä h r 1 1 c h e n W e g e n.
Kata'na igbäl wahli mä darübi
utibki-rajin 'aminnha drübi wana ladri ilmanijja 'adrübi
kab'l mä git wadda't ilhabäba.
Wir überschritten Berge, und meine Angehörigen wussteu nicht
von mir, und das Auge weint, weil es wird geschlagen, und hätte ich gewusst das Verhängnis auf meinen AVegen,
ehe ich hierherkam, hätte ich Abschied genommen von den
Geliebten.
^ in Nordgaliläa. - um der Notwendigkeit zu eiitgeheu. ■' eigeutl. ..Erisatzkleitler".
— 69 —
11. Gewisscnsfrage.
Hala berlmtiii tir'a basäli
utischrab bekadah ballür sali sa'altik bennabi iliäli
bikir wilUx kataf wardok hadäba.
Willkommen der Antilope, die Zwiebeln weidet und aus einem Krystallglase trinkt, das überfliesst,
ich frage dich bei dem teuren Propheten:
bist du Jungfrau oder ])flückte jemand deine Rose?
12. Vergessen.
Salfuii ilbid jabn immi salüni
midri b.älhum midri salüni 'asa dihin bilmakla salüni
challüni trih balä ratäba.
Es verschmerzten mich die Weissen, o Sohn meiner Mutter, sie
verschmerzten mich, ich weiss nicht, ob (ich) in ihrem Sinn, oder ob sie mich ver- schmerzten, vielleicht — wie Fett in der Pfanne — machten sie mich fliessen, sie Hessen mich am Boden liegen ohne Halt.
13. Der Bau des Liebenden.
Ana lak'öd 'ala-ddarben wabni
wa'edd*^ bjüt lizzenät wabni uder'äni chaschab lilbet labni
winhüdik bid ja umm iFasäba.
Ich sitze an der Wegscheide und baue,
und bereite Häuser für die Schönen und baue,
und meine Arme will ich als Bauholz für das Haus l)au('n, denn dein Busen ist weiss, o du mit der Kopfbinde!
— 70 —
14. Ich möchte ihr Sklave sein.
Ruzlän ilmasägid min ra'äkum häda ihn 'äbid hal ra'äkum
löla-lhaja lamschi ma'äkum wahmil iggüd wigräb-izzhäba.
Yei-ehrmigswürdige Gazellen, wer hat euch geweidet?
Das ist der Sohn Abids, der euch geweidet hat.^ Schämte ich mich nicht, ginge ich mit euch
und trüge den "Wasserschlauch und den Yorratssack.
15. Yerscherztes Glück.
Sidri räig lissa ma-rta'a bu
nasibak schahh rabbak lä ta'addebu razälak räh rag'athu s^'äba.
Meine Brust ist gangbar, noch nicht wurde daran geweidet, dein Glück hat abgenommen, deinen Herrn quäle nicht! ^ Deine Gazelle ist fort, ihre Rückkehr ist schwierig.
1(3. Totkrank vor Liebe.
Talat nigmät b'ard eschschark jad'en hattu bilkalb talat darbät mi'den
gäbüli-lhakini ukäl mäzinn
mäzinn jetib min ®grüh ilhauäba.
Drei Sterne im Land des Ostens glänzen,
sie versetzten dem Herzen drei schlimme Schläge.
Man brachte mir den Arzt, und er sagte: ich denke nicht, ich denke nicht, dass er genese von den Wunden der ]jicbe.
Hti
9Aln
17. Nur Eine.
Ilabäbi näzlin bmerg wa'jün ufräkhum a'ma lilkalb wa'jün
lä uhokk min chalak ilmä be'jün rerak mä garah kalbi hadäba.
^ ihr Erzieher, d. h. ihr Vater.
2 durch Bitten.
*.»
71
Meine Greliebtcn Hessen sich nieder anf Wiese und Quellen/ imd ihre Trennung machte blind das Herz und die Augen.
Nein, bei dem, der das Wasser in Quellen geschaffen, ausser dir verwundete keiner mein Herz.
18. Verspätete Reue.
Libis mandll ^ilkitfen warchrih talat schtämät 'alchadden warchäh
ja dill min käu bidu ter warchäh usär jislh ja ahl ilhauäba.
Er legte an ein Tuch auf den Schultern und Hess es herab- hängen, drei Haarmale waren auf den Wangen und er Hess sie wachsen. Ach über den, in dessen Hand ein Yogel war, und er Hess ihn
fliegen ^ und fing an zu rufen: O ihr Leute der Liebe!
19. Die verlorene Geliebte.
Schataf makrün fök erräs warchäh
uscha^ru ralab iggaddäl larchäh %xla min kän bidu ter warchäh
usär jeslh jä'azz ilhabäba.
Er wand eine Ko])fbinde vim das Haupt imd Hess sie hängen, und sein Haar machte Mühe dem Flechter, wenn er es hängen
Hess, —
o über den, in dessen Hand ein Vogel war, und er Hess ihn fliegen und fing an zu rufen : o teuerster der GeHebten !
2(K Soll man singen oder weinen?
Schataf makrün fök erräs Faswad ujöm fräkhum ja jöm aswad
ana-n rannet kälu-iuiäs mis'ad wana-n ibket schimtu bi-redäba.
* Anspielung an die liaiidschaft Merg'Ajun in Nordpalästina. ist, wer ihn sich entgehen lässt.
thörielit
— 70 —
14. Ich möchte ihr Sklave sein.
Ruzlän ilmasägid min ra'äkum
häda ihn 'äbid hal ra'äkum löla-lhaja lamschi ma'äkiim
wahmil iggüd wigräb-izzhäba.
Verehrungswürdige Gazellen, wer hat euch geweidet?
Das ist der Sohn Abids, der euch geweidet hat."^ Schämte ich mich nicht, ginge ich mit euch
und trüge den Wasserschlauch und den Vorratssack.
15. Verscherztes Glück.
Sidri räig lissa ma-rta'a bu
nasibak schahh rabbak lä ta'addebu razälak räh rag'athu s^'äba.
Meine Brust ist gangbar, noch nicht wurde daran geweidet, dein Glück hat abgenommen, deinen Herrn quäle nicht! ^ Deine Gazelle ist fort, ihre Rückkelir ist schwierig.
I(). Totkrank vor Liebe.
Talat nigmät b\ard eschschark jacFen hattu bilkalb talat darbät mi'den
gäbüli-lhaklm ukäl mäzinn
mäziim jetib min ^grüh ilhauäba.
Drei Sterne im Land des Ostens glänzen,
sie versetzten dem Herzen drei schlimme Schläge.
Man brachte mir den Arzt, und er sagte: ich denke nicht, ich denke nicht, dass er genese von den Wunden der Liebe.
17. Nur Eine.
Habäbi näzlln bmerg wa'jün ufräkhum a'ma lilkalb wa'jün
lä uhokk min chalak ilmä be'jün rerak mä ö'firah kalbi hadäba.
ihr Erzieher, d. h. ihr Vater. ^ durch Bitten.
— 71 —
Meine Geliebten Hessen sich nieder auf AViese und Quellen/ und ihre Trennung machte blhid das Herz und die Augen.
Nein, bei dem, der das Wasser in Quellen geschaffen, ausser dir verwundete keiner mein Herz.
18. Verspätete Reue.
Libis mandll "^alkitfen warchäh talat schämät 'alchadden warchäh
ja dill min kän bidu ter warchäh usär jisih ja ahl ilhauäba.
Er legte an ein Tuch auf den Schultern und Hess es herab- hängen, drei Haarmale waren auf den Wangen und er Hess sie wachsen. Ach über den, in dessen Hand ein Vogel war, und er Hess ihn
fliegen^ und fing an zu rufen: O ihr Leute der Liebe!
19. Die verlorene Geliebte.
Schataf niakrün fök erräs warchäh
uscha'ru ralab iggaddäl larchäh 'ala min kän bidu ter warchäh
usär jesih jä'azz ilhabäba.
Er wand eine Kopfbinde um das Haupt und Hess sie hängen, und sein Haar machte Mühe dem Flechter, wenn er es hängen
Hess, —
o über den, in dessen Hand ein Vogel war, und er Hess ihn fliegen und fing an zu rufen: o teuerster der Geliebten!
20. Soll man singen oder weinen?
Schataf makrün fdk erräs Taswad
ujöm fräkhum ja jöm aswad ana-n rannet kälu-nnäs mis'ad
wana-n ibket schimtu bi-Fedäba.
' Anspielung an die Landschaft Merg'Ajun in Nordjialästina. - thöricht ist, wer ihn sich entgehen lässt.
— 72 -
Er wand eine Kopfbinde nm den schwarzen Kopf, — und der Tag- ihrer Trennung^ — o schwarzer Tag! Wenn ich sang, sagten die Leute: glücklich (ist er)! und wenn ich weinte, waren schadenfroh über mich die Feinde.
21. Mit den Wolken möchte ich fliegen!
Habäbi näzlin bikasr 'äli
wimnen atüllmm ja dem häli ana lasri ma' elrem eschschamrdi
na da uenzal 'ala sidr ilhabäba.
Meine Freunde Hessen sich nieder auf hohem Schloss, von wo soll ich sie erreichen, o schweres Geschick! ^
Ich will nachts reisen mit den nördlichen Wolken
als Thau und niederkommen auf die Brust der Greliebten.
22. Noch nicht vorzweifelt.
Libis mendll fök erräs mahni
ugarr ilmil ja nähi dabahni ana surt schäjib usar ezzahr mahni
uba'd bichätri schamm ilhauäb^.
Er legte ein Tuch an auf dem Kopfe gekrümmt,
und das Ziehen des Schminkstifts,'' o Yollkommner, tötete mich,
ich wurde grau und der Rücken ward gekrümmt,
aber noch ist's in meinem Sinn, die Luft zu geniessen.*
23. Die Unschuld der Jugend.
Za'ak ter ilhamäm nkiil jumma
umahla költ-iggähil jfi jumma kadabtu 'änhüdu ugäb jumma
'agab jastädna rlm ilfaläba.
Es rief die Taube und sagte: O 3[utter!
und wie süss ist die Rede des Unwissenden: o Mutter! Ich fasste ihn an seinem Busen, und er antwortete : 0 Mutter,
wunderbar, dass uns jagt die Antilope der Wildnis!
' der Tremiuug von der Geliebten. ^ eigentlich: o Unrecht gegen
mich. ^ zwischen den Augenlidern, um ihren Rand schwarz zu färben.
* Lelienslust und Liebeslust ist ihm gebliel>en.
24. Sie fing- an.
Kamazni bliudb *önu Aviltaua ll
häkäni uliaketu 'ala schl "wana-lniatliüin birüschii bala sein
bilniaktüb racldüli gauäba.
El- z^Yinke^te mir zu mit der Wimper seines Aug-es imd gab mir
Zeichen, ^
er sprach mit mir und ich si)rach mit ihm über etwas, und ich, der ich verdächtigt wegen des Yerkelires ohne Grund,
im Briefe sandten sie mir Antwort ! ^
25. Abscliied wider AVillen.
*Eni min 'ejün ilrarrabüni
uahli min tamtä'hum rarraljüni baket iktlr jom ilwadda'üni
'ala l)käji biki ter issamäba.
Ich gedenk es denen, die mich in die Fremde gehen Hessen, und meine Eltern, wegen ihres Geizes-* Hessen sie mich in die
Fremde gehen,
ich weinte sehr am Tage, da sie von mir Abschied nahmen, über mein AVeuien weinten die Yögel des Himmels.
26. Terhindertes Zusammentreffen.
Talat marrät glt eddär malkäk rarad niilH uka.sdi schuf malkäk
ret ilharamni schöftak umalkäk jemüt ujehterim schamm ilhauäba.
Drei Mal kam ich zum Hause, ohne dich zu treffen,
keinen AVunsch (sonst) hatte ich, und meine Absiebt nur, zu
sehen, dich zu treffen, o dass doch der, der mich verhinderte dich zu sehen und zu
treffen, sterben milchte und verhindert würde, die Luft zu geniessen.
* durch Bewegungen von Armen, Kopf und Schultern. ^ kein näherer Verkehr fand statt. -■» er sollte sich selbst sein Brod verdienen.
— 74 —
27. Von Liebe getroffen.
Schaka räsu ila räsi gadd räsi
'ala räsu rasa ganb räsi ja rauwäs ilhaua rauwis leräsi
waka' ras ilhaua bräsi usäba.
Es klagte sein Haupt meinem Haupt: es zerbrach mein Haupt an seinem Haupt, das unbeweglich blieb bei meinem Haupt, ^
() Taucher der Liebe, lass tauchen nach meinem Haupt, es fiel das Haupt der Liebe auf mein Haupt und traf.^
28. Hallma mit den blonden Zö^^fen.
*Ala bir issafa wirdat hallma
gadäjil schukr warchathum hallma
rühu ja sumr mantum ranima tä'u ja bid jä'azz ilhabäba.
Zum Brunnen 8afa ging nach AVasser Halima, blonde Zöpfe — es Hess sie hängen Hallma,
geht weg, ihr Braunen, ihr seid nicht gute Beute,
kommt her, ihr Weissen,'^ ihr teuersten der Geliebten !
V
29. Kein Hindernis für den Liebenden.
Sabäh ilcher abu mändil jänis
sötak bizaläm illel j'änis wana-n wokfüli chams mlje hauäris
ladüs bdärkum ba'd ilriäba.
Guten Morgen, du mit dem Tuche, o Anis,
deine Stimme in der Finsternis der Nacht macht es traulich, und ich, wenn auch gegen mich hinträten fünfhundert als Wächter,
würde in euer Haus treten nach Sonnenuntergang.
;^0. Die Geliebte im Haurän.
Tal'at nigmet ilrarrär minräd
umarbäha gabal haurän minräd billa ja haua-lraddär indär minräd
nada waktur 'ala sidr ilhabäba.
^ jemand klagt über die übergrosse Liebe seiner Geliebten. - er bittet, dass man ihn nicht ganz versinken lasse. ^ ihnen gehört Hallma an.
— li) —
Es ging auf der Morgenstern ' jenseits,
lind seine Heimat ist das Haurängebirge jenseits.
Bei Gott, o treuloser Wind,''^ wende dich nach jenseits als Thau und tröpfle auf die Brust der Geliebten!
31. Nur eine Medizin für den Kranken.
Nizil ma'ben jäfa üben ma'lül
thäkini uband ettöb mahlül ana-lli min feräk ilhöbb ma'lül
umä jischfini rer schöf ilehbäba.
Er Hess sich nieder zwischen Jäfa und Ma'lül,*
sie spricht mit mir, und die Schleife des Gewandes ist gelöst
Ich bins, der wegen der Trennung des Geliebten krank, und nur das Sehen der Geliebten heilt mich.
32. Gift gleicht Zucker.
Nizil ma'ben safita u'akkar
ukäsi kän säfili t'akkar habäbi lau saküni samm'^ snkkar
'ala kalbi aladd min eschscheräba.
Er Hess sich nieder zwischen Säfita und 'Akkar,* und mein Becher war mir rein, er wurde trübe. ""
Wenn meine Geliebten mich mit Gift tränkten, (wäre es) Zucker, meinem Herzen schmackhafter als Limonade.
;{3. Treueschwur.
Mzil ma'ben zahle weliksaijir
habibi lä tawll walä ksaijir halafna diu 'annak mä nraijir
mä zäl errüh wiggitti sauäba.
Er Hess sich nieder zwischen Zahle und Ksaijir," mein Geliebter ist weder lang noch kurz,
wir schwuren: von dir will ich nicht lassen, so lansre die Seele und der Leib zusammen,
• die Geliebte. - der Ostwind soll Westwind werden, der dem Osten Thau bringt. ^ Dörfer bei Nazaret. * nördlich von Tripolis. '" der
Liebesverkehr wurde abgebrochen. " /.wischen Libanon und Antilibauos.
— 76 —
34. Fern von der Geliebten.
Hfllak bischscliäm uahli birahäwen
ba'ad nmä twossüna rahäwin wana-hnahbus behab^^s rahäwen
tära-lmahbüs wihnijjit sauäba.
Deine Familie ist in Damaskus und meine Familie in Rahäwen,
fern, und nicht erreichen uns Passgänger, ich aber bin gefangen im Grefängnis von Rahäwen,
in Wirklichkeit ist der Gfefangene und der Tote gleich.
35. Ivebensüb erdruss.
Ana labki 'ala häli wana haij
imafsi 'äifi-ddünja Avana haij sadlkin mä iglni wana haij
wisch li fih 'and radd etträba.
Icli weine über mich selbst, während ich lebe,
und meine Seele hat (ijerdruss an der Welt, während ich lebe, ein Freund kommt nicht zu mir, während ich lebe,
was habe icli an ihm nach dem l'mschütten der Erde?'
36. l^ n b e z w i n g 1 i c h e Seh n s u c h t. ^
Kaddet illel 'ala-lchullän adauwir
hazin ubizaläm illel adauwir sä'a anäm sä'a aküm adauwir
sä'a akül hön känu-lhabäba.
Ich vollendete die Nacht, nach den Vertrauten suchend.
traurig und in der Dunkelheit der Nacht suchend, die eine Stunde schlaf" ich, die andere Stunde stehe ich auf, suche,
eine Stunde sag' ich: hier waren die Geliebten. .
37. Yorübergehende Verstimmung.
Tala' reman gdid ubark säfät
udakk ennll 'addar'än säfät zarif ettül lä tkattir 'atäbät
täri-ddunja bhä möt uhajäba.
* über meiner Leiche. - auch von CheiraUa aus Chijäm (Merg 'Ajün) mitsreteilt.
Autstiegen neue Wolken und helle Blitze,
und die blauen Tätowierungen auf den Armen >sin(i khir. 0 Schöngewachsener ! mache nicht viel A'orwürfe,
es ist ja doch in der Welt nur Tod und Lel)en.^
3S. Preis der Geliebten.
'Atäba fuddat ilbeda kadamha
lau maschat 'agücli jitcharmasch kadamha
sabe' bäschät usangak chadamha wibn il'äzem mäsik birrekkäba.
'Atäba- — weisses Silber ist ihr Fuss,
wenn sie auf Tuch ginge, würde zerkratzt ihr Fnss. sieben Pasclias und ein Regierungsbezirk sind ilu'o Dicnci'.
und der Sohn 'Äzems hält den Steigbügel.
'M) . D a s 31 ä d c li e n a u s Tl ö m s.
Marrat 'ala-ggis'r chaija ilgis'r mal
mdahhni-ssälif mnizzabäd irtäl sa'altha bnaija kälat min schamäl
fidirit höms il'adijje rabiena.
Sie ging vorüber auf der Brücke, mein Bruder, die Brücke l)(»g sicli.
sie salbt das Schläfehaar mit Zibet in Röteln.^ Ich fragte sie: mein Mädchen? sie sagte: vom Norden.
im Bezirke von ITihus dem gesunden sind wir erzogen.
40. Kein Abschiedsgeschenk.
Ja zarif uttül wen ahlak radu
'agabal haurän rähu waba'du bad'i 'assäir 'ejünu jirmadn
leseh mä TsTr teräki mschenschala.
0 Schimgcwaclisener, wohin verschwanden deine Angehiirigen?
zum navu'ängcbirge gingen sie und entfernten sich, ich verwünsche den Goldschmied: seine Augen mögen triefend
werden !
warum schmiedet er nicht Ohrrino-o mit Gehänge?
* es kauu nicht immer gleich sein. * Name eines Mädohens.
ä 1 Rotl = 2.566 Kilogr.
78
41. Die Geliebte verlobt.
Ja zarif uttül jii sinn addahük ja mrabba bidaläl immak uabük
ja clibär issau limmen talabük selia'r räsi schab uzahri-nhana.
O Seböngewachsener ! o lachende Zähne!
() der du auf\Yuchsest unter der Liebkosung deiner Mutter und
deines Vaters ! 0 böse Nachrichten, als sie dich begehrten,
mein Haupthaar wurde grau und mein Rücken krumm.
42. Übermächtige Liebe.
Ja zarif ettül ja rumh ilchaijäl liägi tzid 'ala kalbi hubb udaläl
larüh lelbäscha waktub 'ardhäl mä biki mazlüm rer hubbi uana.
0 Schöngewachsener, o Speer des Reiters!
genug, dass du mehrst meinem Herzen Liebe und Liebkosung; ich will zum Pascha gehen und eine Bittschrift ^ schreiben,
nicht blieb em Vergewaltigter ausser meinem Geliebten und mir !
43. Traum von der Geliebten.
Ja zarif ettül ja rühi init
ja '^ak^'d lülu bisidr ilbin't isma'u ja näs billel schü hlini't
imm "^ejün süd 'ala zindi näime.
0 Schöngewachsener, o meine Seele bist du.
o Perlenschnur auf der Brust des Mädchens! Hört, Leute, was ich diese Nacht geträumt,
eine Schwarzäugige schläft auf meinem Arm.
^ um über Vers'ewaltio'uno' durch übermächtige Liebe zu klageu.
— 79 -
44. Schwere Besorgnis.
Ja zarlf ettül wakkif takullak räjih 'alrurbi blädak ahsanlak
cliäjif ja mahbüb trüh utitmallak ute'äschir ilrer utinsäiii ana.
0 Schöngewachsener, warte, dass ich dir sage:
du gehest in die Fremde, deine Heimat ist dir besser,
ich fürchte, o Geliebter, du gehst und wirst ansässig, und hast Umgang mit anderen und vergissest mich.
Mitgeteilt von Aussätzigen iu Jerusalem. 1. Trennungsschmerz.
'Eni mnilbuka zädat waram scheu bahiss za'ün chulläni wara mschen
ubaUa ja bajäbina warumscheu dam'^u tatörik essama "^aschäba.
Mein Auge vom Weinen mehrt es schlimme Geschwulst.
ich merke die Gesellschaft meiner Freunde hinten gehend, und bei Gott, ihr Augäpfel und Lider,
thränet, dass ergrüne der harte Stein mit Kräutern.
2. Unverstandenes Leiden.
Ja hammi mä jeschllak tör "^ammäl
ja gurhi fl sidri u'ammäl ja wok'ati mä-miäs liimmäl
tatar mä bjifhamu radd-iggauäba.
0 meine Not, dich trägt kein Arbeitsstier,
o meine Wunde in meiner Brust, die stets eitert,
o mein Unglück, wie sehr sind die Leute nachlässig, Tartaren, die nicht wissen zu geben Antwort.
3. Schlimme Täuschung.
Razälin läh li filbarr wahdi
■^aggal "^abahsch kabri ulahdi razäli chammantak iaiji wahdi
watäri lak telat arba^ ishäba.
— Sü -^
Eine Gazelle erschien mir im Freien allein,
sie beeilt das Graben meines Grabes und meiner Gruft. ^
Meine Gazelle, ich meinte, du wärest für mich allein, und siehe da, du hast drei, vier Freunde.
4. Zehrende Liebe.
Abu sälif Ivama ginh essenünu
mibsam dürr willülu senünu ana li fihauäk arba' senünu
iahmi däb wifazni inschazza.
Du mit dem Schläfehaar wie die Flügel der Schwalbe,
der Mund wie eine Perle und wie die Perlchen seine Zähne,
deine Liebe genoss ich vier Jahre,
mein Fleisch schmolz und mein Gebein wurde zerbröckelt.
bl Aus Galiläa. Mitgeteilt vom BtUieniknabeu Mohammed Hasan in Lüliic (zwischen Xazaret und Tiberias).
Keine Andeutungen mehr!
Schuf izzen jahruz bilme'äni
chaschab sandük sidrak lilrae'äni ja habibi lä twaddili me'äni
u ild thaijar kef rnddilku gauäba.
Sieh den Schiinen, er bewahrt die Andeutungen, Kisteidiolz ist deine Brust für die Andeutungen.
0 mein Geliebter, nicht sende mir Andeutungen,
und icli werde wieder verlegen, wie ich euch Antwort gebe.
<•) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gebel Öscha'. Schwere Verwnndung.
Wana laslh wabki ja sauäbi ana-lmagrüh umrammag sauäbi
ja behhäsch gabri wilisäbi
daehilak tischheru Icffil lehbäba.
' eigentl. der mit Steinen ausgesetzte und gedeckte unterste Teil des Grabes.
— 8t —
Und ich werde schreien und weinen: O meine Verwundung!
ich hin der A^erwundete, und meine Verwundung ist tief. O Gräher meines Grabes und der du zuschaust/
ich bitte dich, lass (hnon ab^ von wegen der GeHebtenl
(1) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauernkuaben Rattäs in ßalät.
Liebe verkürzt die Zeit. 'Alaija min haleb hxsch schäm jömain
sidrik mal'ab ih;haijäl jömain 'äschartik sine bitküH jömain
'aschrit jöm ahla min sine.
Mir sind von Aleppo nach Damaskus zwei Tage, deine Brust ist Spielplatz des Reiters zwei Tage,
ich verkehrte mit dir ein Jahr, du sagst, zwei Tage, der Umgang eines Tags ist süsser als ein Jahr.
Mitgeteilt vou einem juugeu Manne in Gededi.-' Im Gefängnis der Jjiebe. Kaddet illel 'adäni blümän
ubusbur 'agefa wilrez lümän brld il'ömr jitkadda blümän walä sä'a mefärik lil^hbäb.
Ich vollendete die Nacht, mein Aufenthalt war im Gefängnis/ und warte geduldig bei unfreundlichem Benehmen, und der
Zorn ist Gefängnis,
ich wünschte, das Leben würde vollendet im Gefängnis, und keine Stunde Trennung bringend den Geliebten.
Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijäm.
Rasche Xachricht erwünscht.
Kaddet hmüm ja sähib mitl ettell
u'akli min edmär erräs rateltel
ja tärisch ruh 'addire mitl ettel-
erräf biFagal rudd iggauäba.
^ lies S. 80 willi säbi. ^ ]_ deschschiru. ■' junge Leute «iugeu dort gern diese 'Ataba beim 'Arak, wenn sie berauscht sind. * Ifiman
= Gefängnis aut Lebenszeit.
]):ilman, Volksleben. 6
— 82 —
Ich durchlebte Nöte, o Freund, wie ein Hügel,
und mein Verstand vom Hirn des Kopfes her ist schwankend.
0 Wanderer, gehe zu der Gegend^ wie das Tele- gramm, in Eile bringe zurück die Antwort !
e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hnied. 1. Frage nach der EntscliAvundenen.
Selak "^an chafif ildschedem illi häs
bzulfü jiksar issauwän wilhäs tamätilü bilmatch ubischbet wilhäs
ubtlatijjät ilbeschra jiltaga.
Ich frage dich nach dem mit dem leichten Fuss, der floh, mit seiner Klaue zerbricht er den Feuerstein und den Kiesel.
seine Spuren sind in Match, in Schbet und Häs und in Tlatijjcät ilbeschra ist er zu finden.
2. Mahnung zur P^ile an den Goldschmied.
Ja dimmi schanschil ilmelwa "^arüräk wa'alek illöm ja dimmi 'ali uräk
wani in ridt ilhag ze'inhin 'al'üräk ""addalül ennähre fgäg ilchala.
O Tadelnswerter,^ mache Gehänge an das Armband am Ende, und auf dir ist der Tadel, o Tadelnswerter, 'Ali ist hinter.
dir her,^ und wenn ich will, folge ich ihren Gesellschaften-^ am Ende auf einem Reitkamel, das durchschneidet die Defiles der
Wildnis.
3. Der Liebende hungert nicht.^
Abät illel *^ala-lchullän mägü'^'
umin sidr izzarif emset maugü*' wana-n masset chadd ettaraf mägü=*'
tamant-ifräd ida bitna chala.
* der Geliebten. ^ moslemische Bezeichnung von Christen und Juden. ' der Besteller drängt. * den Gesellschaften der Geliebten. » Melodie 7.
— 83 —
loh verbringe die Nackt über den Geliebten/ hungere nicht, und wegen der Brust des Schönen^ wurde ich gepeinigt,
und ich, wenn ich die zarte Wange saugte, hungere nicht achtmal,^ wenn wir die Nacht draussen verbracliten.
4. Droliung.
T'aijirni bigölit radalhen
welinte min izläni ilradalhöii
ani lagdob fetlU ulardilhin wanäsishin 'ala fegg ilchahi.
Du beschimpfst mich durcli die Rede: Morgen hier.
und du bist nicht von den Leuten des „Morgen hicr-'.-^ ich will ergreifen meine Flinte* mid ihnen folgen früh morgens
und auf sie lauern ^ in dem Defile der Wildnis.
5. Herbe Abweisung.
Ja schäib ruh lewara-lbet wumdah umä nugbalak ulö neslb windPh
ujälaua mehzamak tscherb
tedhik hagar watäwhak belifra.
0 Greis, geh hinter das Haus und singe Loblieder,"
und wir nehmen dich nicht an, auch wenn wir verlassen und
einsam wären. (.) wäre doch dein Gürtel festgezogen,
dass ich dich fülle ' mit Steinen und dich in den Eufrat ver- senke.
' im Gedanken an die Geliebte. - acht Tage. ' .,morgeu hier"
wäre nach Hmed eine Eedensart der Hadidi -Beduinen. Ein Hadidi be- schwert sich, dass man ihm nachäft't. * eigentlich: meine Lunte. ^ so erklärte Hmed, gemeint sei Gazelleujagd, aber es solle angedeutet werden, dass der Angeredete gut thut, sich in. Acht zu nehmen. Das „Morgen hier" könnte der Beduine in einer für ihn unangenehmen Weise wahrniachen. " wie ein Bettler. '^ so nach Hmed.
6. Stets waclicndo Liebe,
J.ä haltimsohi luesehiak (läblijje schahm 'tschlai miimak däblijje
wäni leschil 'en eddlb lijje wasähirhin 'ala tül elmeda.
0 du, der du gehst mit balancierendem Uaug,
das Fett meiner Nieren zerfliesst mir deinetwegen,
und ich Avill mir nehmen das Auge des AVolfs^ und mit ihnen ^ wachen für alle Zeiten.
7. Die Geliebte verloren.
Jabu gussa jabu hagib jabu 'en
urada-hlak TbI'ünak jabu 'en jabu talät idru' uba'en
min 'ada elme'^atschschia 'arrgäb.
Du mit dem Stirnhaar, du mit der Braue, du mit dem Auge, morgen verkauft dich deine Familie, du mit dem Auge,
du mit den drei Ellen und zw^ei Spannweiten der Arme,^ abo-esehen von der Bieji-uno; auf dem Hals.*
8. Das ^[ ä d c h e n a m E u fr a t.
Schekalan gussar düäjibhhi nia'a tül
irasäib winharan gür ilma'a tül uhabibi-lwazzet irribiat ma^i tül
alifra utarakat 'äsi hamä.
Sie legten ihre kurzen Locken längs
den Kopfbinden und gingen entlang den Rand, der längs (geht), und mein (beliebter ist wie der Schwan, der aufwuchs längs
dem Eufrat und verliess den Orontes von Hamat.
* der nachts nicht schläft. - der (Teliebten. ^ von Hand zvi Hand. * übertreibende Schiklerung der Länge des Haars der Geliebten, wobei die Bieguufif desselben am Nacken noch nicht in Anschlag gebracht sein soll.
— S5 —
7. Ein K ä II un - Feuer.
Abät illel 'ala-lchullan tsclieuni u'^elldschet biddaraäir när tschi'nni
invalla ja walTfi min jammi lä ttsclienni wallfak min zarar jabu-dduäb.
Ich verbringe die Nacht über den Freunden. Beinamen gebend.
und es entzündete in den Gedanken ehi Känün ^ - Feuer, Bei Gott, o Vertrauter, von meiner Seite lasse nicht,
der ich dein A'ertrauter seit der Jugend, o du mit den
Locken !
10. Schr»pfräder für die (ieliebte.
Ana hisür itterädschi wannüä'lr
iha-lmadgüg 'ahnäni nüä'ir delü'i min chaschab tuslah nüri'lr
tedir ilfed bisnlii essacha.
Ich will schmieden die Olirringe und die Schöpfräder-
für den, der tätowiert ist auf der Brust ^ mit Schö})fräderH,'-
meine Rippen sind Bauholz, gut für Scliö[)fräder,*
den Überlluss heraufzuwhiden ui den Jaliren der Fülle.
II. Bitte um Arznei.''
'Ajüni min elbetscha zäid walamhen
adauThin "^asa jibtal walamhen äni ladchul 'ala woihin wa'amndiiii
beltschi jäm'^rüli beUata.
Meine Augen — vom Weinen mehrt sich ihr Jjciden,
ich will ihnen Arznei geben, vielleicht hört auf ihr Leiden,
ich will hineingehen zu ihrem Vater und ihrem Onkel,* vielleicht werden sie für mich befehlen das Geschenk.
* käuüü ist das Kohleubecken für die Heizung im Winter. - rad-
tÖrmige Verzierungen. •' niäni „die Brust zwischen den Brüsten". ♦ d.h.
fiir den Liel)esgenus8. ^ von Hmed an den Herausgeher gerichtet. " den Beschützer der Augen des Bittstellers.
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12. Goldene Lippen.
ßarätim min dahab wisenün min fadd
nchargltu 'ala-lbidwän tinfadd ndschn gut lilli tschän rainfadd
n^ila 'arag cheddu n'lsch etninna.
Scliwellende Lippen von Gold und Zähne von Silber, und sein Ausgabegeld ist auf die Beduinen verteilt,^
sein Speichel ist Speise für den, der elend war, nnd vom Schweiss seiner Wange leben wir beide. '^
13. Locken wie Haken.
Ge'üdu tschararäbid ittaläwan
tschalälib bidaläli taläwan lielu gül lessumr wilbid ittaläwan
ikuddan libn 'äbid 'attaläb.
Sehie Locken sind wie die Nattern, die sich winden, wie Haken bei meiner Liebkosung winden sie sich.^
Schöner, sage zu den Braunen und den Weissen, die sich winden, dass sie zum Sohne *^Abids eilen wegen der Förderung.*
14. Beschleunigte Reise.
Habäb ilgalb kull ma ^rnnu *^ala-lbäl
agidd essir bözhürin 'ala-lbil ihrd ilhül winhihin ^ila-lbill
bill ennide wilmeschfidsch habäb.
Die Gehebten des Herzens, so oft sie in den Sinn kamen, beeile ich die Reise auf Rücken — auf Kamelen,
oin Jahr vergeht, und ich treibe sie an auf der Nässe, der Nässe des Thaus, ^ und die Sorge (sind) die Freunde.
^ alle bestreiten es. - tler Liebende nud die Geliebte * Hmed er- klärte: um das Herz. * der Sohn 'Abids verlangt nach ihnen. * die Kanicl-e werden am frühen Morgreu vorwärts o-etrieben.
— 87 —
15. Nadelstiche.
Abät illel b^'ajüni gatätib
min agl ilrazz bige'üdu gatätib
wana masläk lü jisla-lgata Üb elmanäni ujitruk eddib iraua.
loli verbringe die Nacht, während in meinen Augen Stiche Avegen der Zierrat, ^ welche bohrt in seine Locken Stiche,
und ich kann dich nicht entbehren, wenn auch das Sandhuhn ent- behren könnte der Güte des Schlafs und der Wolf abliesse vom Heulen.
10. Verbotener Umgang.
Lafat tugrug kadik ilhalte bijje
wahsen ukull 'ölla hatte bijje u'adu rische ja nähi hatte bijje
ta'anni uamna^ bigurhi sauäb.
Sie kommt heran krähend wie ein Hahn, der über mich kommt, imd Hsen ^ — - jedes Elend brachte er über mich,
und Feind ist Rische,* o Yollkommener, er kam über mich, durchbohrte mich und Hess eindringen in meine Wunde Unglück.
17. Im Irrsinn.
.Tabu tülin tscha'üd ilhör maijäl
sahetani utäri-ddahr maijäl wäni mitl magnün in täh maijäl
utäh usär maurüdu saräb.
0 Schlanker,^ wie das Holz der Pappel schwank,
du vergassest mich, — und in Wirklichkeit ist die Zeit
schw'ankend,
und ich bin wie ein Irrsinniger, wenn er verirrt ist schwankend, verirrt ist und sein Tränkplatz wni-de die Kimmung,
^ agl sind goldene Haken im Haar über den Schläfen. - Hmed
sagte amna', womit schwerlich etwas anzufangen. ■' wohl der Vater der
Geliebten. * vielleicht die Mutter der Geliebten '■ die Geliebte.
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18. Bitte lim Wendung dos Geschicks.
'Atäba 'attabatni wana sbe ugassat hör bistäni wana sbe
walla 'ad ja dünja wunusbi üläd ilfäinin bhum dirra.
'Atäba ^ machte mir Unruhe, als ich Knabe war,
und schnitt die Pappeln meines Gartens ab, als ich Knabe war.
Bei Gott, von nun ab, o Welt, pflanze doch,^ die bösen Kinder haben Nachkommenschaft."'
Beim Zeltfeuer.
Wenn die Beduinen abends im Gastteil des Zelts um das Kaffeefeuer sitzen, ist eine aus einem Buch vorgelesene Erzäh- lung (luLSsa) mit eingestreuten Gesängen die in manclien Gegenden beliebteste Form der Unterhaltimg der Gesellschaft. Aber auch Gi-up])en von 'Atäba -Versen, unter Umständen mit Beifügung der dazu gehörigen kleinen Geschichte, Rätsel, deren Lösung meist nur dem möglich ist, der sie schon kemit, und ,,Gesänge" (kasäid) verschiedensten Inhalts werden vorgetragen. Proben der letzten drei Gattungen seien hier mitgeteilt.
1. 'Atäba - Lieder.
Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Bednineu Hnu-d. 1 . \o m 'A t ä b a d i c h t e n.
*Indi bjüt min eggöhar 'adalhen asgüni-lfih'm battäsa 'adalhen
'atäba giddi gabl abüj 'addalhen 'aleha schhüd men gälu bala.
' Name einer früheren Geliebten, die ihm die Jugend verdarb. * jetzt wird l)e.sseres (Tesehick erhofi't. * es giebt immer böse Menschen, vor denen man des Schutzes bedarf.
— 81» —
'Atäba tifVii;- csclisehnjlb min oschschabb mitPma tifrig essukkar min eschschabb,
n'äfa hurran 'ala-ssöda mnesolischib umacliäHlju bhä lasehg eddinui.
Ich habe Yerse von Edelstein ilinon^ entsiircohond.
man gab mir zu trinken Einsiclit aus. der Schab' ihnen ent- sprechend, 'Atäba hat mein Grossvater vor meinem Täter zurechtgestellt,
darüber gibt es Zeugen, die sagten: freilich!
'Atäba scheidet den Greis vom jungen Mann,
Avie du scheidest den Zucker vom Alaun, und Heil einem Freien, der auf die Jieute sicli stürzt,
und auf seinen Klauen sind Blutflecken !'
2. Der Wettstreit der Dichter.
Eines Tages fragte Mohammad. Hohn 'Äbids, ein Beduine, der wegen seiner F<ähigkeit 'Atäba zu singen sehr berühmt war: ,.Giebt es wohl jemand in der ^^'elt, der sich auf 'Atäba versteht wie ich?" Man antwortete ihm: „Ja. Ibrahim, Sohn GebCdis in Swedijje." Er ging nach Aleppo und von da nach Antiochia, und von da nach Swedijje. Da traf er ihn, grüsste ihn zuerst und fragte nach dem Hause Ibrahims. Jener antwortete : „Du bist am Ziele, ich bin Ibrahim.''' Da sagte zu ihm Mohammad: „Ich will dir jetzt einen A'ers 'Atäba sagen; wenn du ihn verstehst, ist es gut, wenn nicht, so will ich dreizehn Tage bei dir bleiben, und wir werden sehen, wer der Sieger ist."
Mohammad sagte :
Assaläm jibrähim
asimtak bichalil alla ibrähim ugurhi mä taijabatu inarählm
wnlä tis'ln häge min eddua.
* den Versen. - ein «••utor 'Atälmdif^htcr ist wie nin Riml>tier, dii>s im Sprunge seine Beute fasst.
— 90 —
HeilV o Ibrahim, '
ich nannte dich Geliebter Gottes, Ibrahim,
nnd meine AVimde heilen keine Salben, ancli nicht neunzig* Arten Medicin.^'
Ibrahim antwortete:
Saläma jibn 'Abid
utuslah lak guäri usitt 'äbid nhät ilbet illi bih ta'bid
faläli rer käretsch ja 'atäba.
Heil, o Sohn 'Äbids,
und es passen dir Mägde und sechs Sklaven,^ aber bei dem Hause, in dem du anbetest,^
ich habe nur dein Geschäft, o 'Atäba.*
Darauf zog sich Mohiimmad sofort zui'ück, weil Ibrahim den Sinn verstanden hatte-.
3. Der Aater und der Sohn.
Ein alter Mann fragte seinen Sohn: „Hast du etwa eine Ge- liebte?" Dieser antwortete: „Wer eine Geliebte hat, wird der es einem andern sagen?" Der Vater sagte: „Nein, aber dein Yater muss davon Kunde haben." Da sagte der Sohn: „Siehe da, sie sammelt Getreide." Der Yater ging nun zu ihr, und als sie von dem Weizen, den sie gesammelt hatte, etwas in ihren Busen that, sah er ihre Brüste. Da kehrte er zu seinem Sohn zurück und sagte :
Razäl ilbarr lajammi tahischschün
labu ga'din min e.ssindil tahischschün wa'alauinni min eibirr thischschün umaskani hadar zidsch ettiäb.
' d. h. er ist stets mit 'Atäbadichtung besoliät'tigt uud kauu durch nichts davon abgehalten werden. - als einem treffliehen Dichter. ' das Heilig- tum zu Mekka. ^ auch Ibrahim befasst sich ohne Unterlass mit 'Atäba- dichtung. Hier zeigt er, dass er verstanden hat, was Mohammad meint, und dass er ebenso eine 'Atäba auf den Namen Mohammads improvisieren kann, wie Mohammad eine 'AtäbiX auf den Namen IbraliTm improvisierte.
— »M —
Die (jazelle des Gefildes ^ mögt ilir zu meiner Seite saiiiiiiclii, für den mit den Zöpfen^ mögt von dem SandaP ihr sammeln,
und ich wünschte, ich wäre von dem Getreide, das ihr^ sammelt, und meine Wohnung nahe dem Brustteil der Gewänder.
Der Sohn antwortete :
'Ala natr libresam 'attasanna
rawäih fi gejäbu 'attasanna wejä schäjib tahher medäsak we'atsanna
uschüf litschabertak söm usala.
Auf das gestickte Seidentuch machte or^ niesen, Gerüche in seinen^ Taschen machten niesen.''
0 Greis, reinige dein Schuhwerk imd niese,'
und sei bedacht für dein Alter auf Fasten und Beten!
4. Der Beduine und die Levantinerin.
Es war einmal unter den Beduinen ein berühmter Mann, der 'Atäba sagen konnte, namens Saläma, Sohn des Badr, und in der Stadt Aleppo wohnte ein Franke, der eine Tochter hatte, welche 'Atäba dichtete. Saläma hörte von ihr und begab sich zum Hause ihres Vaters. Als sie ihn sah, sagte sie: ,^Ist das Saläma, Sohn von Badr, der mit der 'Atäba tändelt?" Er antwortete; „Gieb, was du hast!"
Sie sagte
Ja men timschi umaschiak lölahanna udahab fög e.ssüäbir lölahanna
träram e.s.sajir ugirgi uhanna usana tadabberu higl ilrua.
' das Mädchen. - wohlriechendes Sandelholz. ^ hier ist das Mädcheu angeredet. ■• das Mädchen. " des Mädchens. " so bezeichnet der Sohn die Neigung des Vaters. " er soll sich reini^^en, iils Vor])ereitnn<>- zum
Gebet.
92 —
( ) du, der du gehst, uud dein Gang ist schwankend,
und Gokl ist oherhalb der Schläfen schwankend, ('S wurde verpHichtet der Goldschmied, Georg und Johann, und in einem Jahre sollt ihr liefern den Knöchelring der Ver- führung.^ Salänia antwortete:
Abat illel 'ala chullän niächün
usäibni haua-zzenät niächün nlä tchalllni achuschsch ibdin machün
unasrah bischschuech inti uana.
Ich verbringe die JS^acht über den Geliebten, bin nicht treulos, und trifft mich die Liebe der Schönen, ich bin nicht treulos,
aber lass mich nicht eintreten in eine Religion, die treulos, dass Avir austreiben die Schweine ^ du mid ich.^
Sie entgegnete:
Wana latscha"ib elbustär bin'äl
ugalbi min humum addahr min'all usaläma boUil ilbuhtän lan'al ruh abük min guwwa-tträb.
Und ich will versehen den Schuh mit Hufeisen,*
lind mein Herz ist von den Trübsalen der Zeit geplagt.
Und Saläma, lass die Verleumdung, ich verfluche den Geist deines Vaters drinnen im Staube.
5. Iliiri oder Menschen.
Eines Tages sahen zwei junge Männer zwei schöne Mädchen in gleicher Kleidung. Da sagte der eine von ihnen zum andern : „Diese sind Huri (Schwarzäugige) des Paradieses." Der andere aber sagte: „I*»[ein, sie sind Menschen."
' d. h. st'iue 'Atäba gleicht einem mühsam vou anderen gefertigten Sehmuck. - eigentlich ^Greislein". ' er lieht sie, aber Christ will er
nicht werden, sie kann ihm doch nicht zumuten, mit ihr Schweine auszutreiben. * um Fusstritte zu geben.
— 93 —
Uer erste sagte:
Ja let iinim ilma'äsi me'allmijje tasir ibhim imäin ume'allmijje umiri'udwän wusul irölem lijje tum min elhauar räliu dohäb.
O dass doeli die Mutter der Gottlosigkeiten Lehrerin Aväre, dass ich bei ihnen ^ Prediger und Lehrer würde,
und von Ruchvän ^ gelangte die iS^achricht zu mir, zwei von den Paradiesesmädchen gingen davon.
Der zweite sagte:
Bila magtü**' hatschiek wan-idiuma
ubkär mnahel 'ämir waradanna hamad wintschän tögbal warridänna
ana urudwän nügaf 'attaläb.
Ohne deine Rede zu unterbrechen — bring docli herbei,'* — Jungfrauen vom Geschlechte 'Ämirs gingen zum Wasser,
Hamad, und wenn du es annimmst, bring herbei. — ich und Rudwän bleiben stehen auf der Forderung,
Der erste sagte:
Isma' tagullak ja gärün
ja (lufrin 'ala mtün etteref jigrün
äni win käu trld minni-schhüd jagrün alazzimha bach"t buchsch iddiäb.
Höre, dass ich dir sage, o Gärün,
o Flechten,* die sich auf dem Nacken des Schönen vereinigeji ! ^ wenn du willst von mir Zeugen, die lesen,
will ich sie herbeinötigen, beim Glück, nämlich Buchsch, den
Sohn Diäbs.
' (leu Mädchen. ^ dem Wächter des Paradieses. ^ Beweise. ■• Hiued sagte jeduffin, gab aber die Bedeutung .,Zöpfe" au. * dies sagt er zum Lobe Gäruns.
— 94 —
Der zweite erwiderte :
Buchsch magbiil ulau jischhad 'ala-lrlr ujislam min hatschi wähim ^ala rir
uhät ilmim wissaddatt *^ala-lrli- mä sehäfin dsehes iibläd erraha.
Bnehscli ist "enehm. auch wenn er zeuffen M'ürde' über die
anderen, aber er bleibe beAvahrt'vor dem Gerede eines, der irrt über
andere, und beim Leben des Mim ^ und des „Wahrhaften über die
anderen". - er sah nicht Kes und das Land von Raha.^
Der erste sagte :
Ja let üram ihna'äsi musihnina
tasTr 'bhin im am umusilmina halfi bidln gidd ihliusilmlna
umirrudwaW mä'däja" hadä.
0 dass die Mutter der Gottlosigkeiten zu uns überträte, dass ich bei ihnen Prediger und Moslem würde,
ich schwöre bei der Religion des Ahnherrn der Moslems. von Rudwän ging niemand verloren.**
1 Muhammecl. - Beiname des Abu Bekr. ' Buchsch kann deshalb über die Mädchen nichts aussagen. Vielleicht ist das Land von Raha ihr Wohnort. * für muslime laua. ^, für muslemäna = niuslim.
« er nimmt damit seine frühere Behauptung zurück. Nacli seiner ersteaRede hätte er gottlos werden wollen, um den Mädchen nahen zu können, die wahr- .scheinlich Christinneu sind. Jetzt wünscht er ihren Übertritt zum Islam 7a\ dem o'leichen Zweck.
— 95 —
2. Rätsel.
ii) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vou einem Uaueni iu (iededi. Der dreieinige Gott.
Ana lalbis tob illiez'^n wahedd
'alehum lasbur liidümi wahedd bis'alak 'an tläte Ihum ism waliad
kün esrP^ firadd iggauäba.
Min ard essin baijin niabsamhen mitl riäd höbbi baijin niabsamhen
tis'alni *^an teläte be'ism^hen iläh irarsch wahdu fissamäba.
Ich will anlegen das Kleid der Klage und trauern, um sie färbe ich meine Glewänder und traure,
ich frage dich nach dreien, sie haben Einen Namen, sei eilig in EiViderung der Antwort!
Lösung.
Tom Lande China her zeigte sich ihr Lächeln,^
wie die Gärten meines Freundes 2 zeigte sich ilir Lächeln,
du fragst mich nach dreien — mit ihrem Namen (sind sie) der Gott des Throns, er allein im Himmel.
1>) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. t. Die Erde.
Arid irkab delül schdädin mä 'allha
ukull izhäbin eddunja *^aliha tvvä'ideni bjümin mä 'allha
uffaf wasTr sTrät essräb.
1 das Lächeln der drei erschien im Aufgang der von Gott gescliafteuen Sonne vom fernen Osten her. ^ so lieblich.
— 9(5 —
L'li will i'oitou auf einer Reitkamelstute, ein Sattel ist nicht
auf ihr,
und alle RiMsekost der Welt ist auf ihr, sie verheisst mir: eines Tag-es (bin ich) nicht auf ihr,
ich Avarte und wandere Wanderungen nach der Kimmung.
2. Die AVolk en.i
^\jüni ja luamad hammal walaggan 'ala-rrähan schamäl abtan wala gan
walähin min dana hauwa wala ginn walähin min ilhäimät ilbissama.
Meine Augen, o Haniad, Hüssen und beharrten (dabei) über die, welche nordwärts gingen, verweilten und nicht
kamen, — sie sind nicht vom Greschlechte Eva's, auch nicht Dämonen, sie sind aucli nicht von den UniherHatternden, die am
Himmel.
4. Drei ungeborne Wesen.
Schabet 'gbäl abüja mä schebähin
ugiddi gabl abüja mä schebähin asTlak 'an taläte wisch abähin
'äschin wala räd'üi halib ilwälida.
Ich stieg auf JJerge, die mein A'ater nicht erstiegen,
auch mein Clrossvater vor meinem Yater hat sie nicht erstiegen,
ich frage dich über drei, was ist ihr Vater?
sie leben und saugen nicht die Milch der Clebärerin.^
5. Die drei Religionen.
Talät bedät min eggöhar 'adalhen sadag men gäl wiggöhar 'adalhen
uhät ismäh wilwagna 'adalhen taläta l)rü*h jell tifham 'atäb.
^ nach Hmed wäre die Lösuiig: Wasser, Feuer, Erde. - gemeint sind: dir Widder Ismael's, das Kamel von Säleh, das Pferd von Ma'müu, welche v(in (xott wunderbar oreschafteu wurden.
— 97 —
Drei Eier von Juwelen sind ihnen gleich,
wahr redete, wer sagte: der Juwel ist ihnen gleich,
und beim Leben seines^ Namens, die Wange ist ihnen gleich, ^ drei in einem Geist, o der du verstehst 'Atäba.
Dazu erzählte Hmed: Diese 'Atäba legte Ilärün arraschid einem Juden vor. Dieser sagte : „Wenn du mir Zeit giebst, werde ich vielleicht sagen können, was sie bedeutet/' Nach einer Weile kam er zum Chalifen und sagte: „Jetzt verstehe ich deine 'Atäba." Härün erwiderte: „Wer sind die drei in einem Geiste?" Der Jude antwortete: „Zwei Arten von Moslems^ und die Christen,* welche an einen Gott glauben." Die Antwort gefiel dem Chalifen, und er entliess den Juden mit Geschenken.
6. Der Dreschschlitten.
Hatlna-rascheri blel unhär
walä wuredna moijet radir 'snü' winhär
bsiimu tachch ras iFüd winharr uma'külu min igganni schgära.
Wir trieben die Zelm^ bei Nacht und bei Tag,
und nicht gingen wir zum Wasser von Teich. Tränkti'og und
Flüssen, mit seinem Zahn" zermalmte' er den Kopf des Stocks,* und er
fiel herab, und seine Speise ist vom Paradiese ein Baum."
7. Der Mühlstein.
Asilak 'an seh! elmuntage* ^^ mälu lahm walälu dila'
1 Gottes. '■' d. h. .sie siud schöu. '' Suiniiten und Schiiten. * ge- wiss nannte der Jude hier seine Glaubensgenossen, nicht die Christen, welche Hmed wohl nur aus Höflichkeit dafür einsetzte. ^ die Metallscheibeu an
den Walzen des Dreschschlittens. In der Gegend von Aleppo hat man nicht das Dreschbrett Nordpalästiuas , sondern wie in Aegypten den eigentlichen Dreschschlitten. " die Schneide der Scheiben. '' vielleicht zu lesen:
tahh. * die Ähre. * der Weizen. Anspielung an den Jujubenbaum,
sidrat elmuntaha, nahe dem Paradiese, vgl. Koran Sur. 53 und G. Weil, Biblische Legenden der Muselmänner 67.241. ^^ muntage' für mudtage' von daga'.
D.alinan, Volksleben. 7
— 98 —
ulälu süf minnu jintafa'
uilu ihn itm eddaba' ida näm — b'elf 'am
wida gäm — gümit saba^
Ich frage dich nach etwas, was liegt,
es hat nicht Fleisch und es hat nicht Rippe.
und es hat nicht Wolle, davon IS'utzen zu haben, es hat ein Maul wie das Maul der Hyäne,
Avenn es schläft, — so sind's tausend Jahre,
und wenn es sich erhebt, — ist's das Aufstehn eines Löwen.
8. Fischfang.
Göm güna uglnähum
uguM"wa-ddär kahaschnähum taila'na-ddär mnuttäga
wilharamijje kemeschnähum.
Leute kamen zu uns und wir kamen zu ihnen, und drinnen im Hause ' haben wir sie gehascht,
wir hoben das Haus herauf von der Luke^ aus, und die Diebe haben wir gefangen.
9. Die Schaf zocke (fäsüga).
Beddi is'alak 'an bint maschrüba dima
lähi biFard walähi bissama subhän rabb irarsch chäliffla-rama
ilha tamän igren chilga mbaijena.
Ich will dich fragen nach einem Mädchen, dessen Trank Blut, sie ist nicht auf der Erde und sie ist nicht im Himmel.
Preis dem Gott des Thrones, der für sie schuf Blindheit, =* sie hat acht Püsse, ihre Gestalt ist deutlich.
* die Wohnung der Fische im Wasser. - von der Öffnung aus, durch welche man in die Wohnung der Fische eingedrungen war. * sie gilt als augenlos. Hätte sie Augen, so wäre sie noch gefährlicher.
— 99 —
10. Seltsame Verwandtschaft.
Ja saläni ^ala chäli
wäni 'ammak sallim 'alek wälidi
wahu giddak.
O Gruss meinem Mutterbruder,
ich bin dein Yaterbruder; es grüsst dich mein Yater,
und er ist dein Grossvater.
Ein Witwer und sein Sohn heiraten, und zwar der Sohn eine Witwe, der Vater ihre Tochter. Beiden Paaren wird ein Sohn geboren. Das Söhnchen des Vaters ist Vaterbruder des Söhnchens seines Sohnes , das letztere aber ist Mutterbruder des ersteren. Zugleich ist der Vater des ersteren Grossvater des letzteren.
b) Aus Jerusalem. Mitgeteilt von Dauiel Abraham in Jerusalem. Drei und doch sechs.
Talat ruzlän 'asalen wärdln
sitti sädrät usitt wärdin sitti täl'ät usitt wärdin
usitti kalekuäs mehnijjäba.
Drei Gazellen ^ gehen nach Sälen zum Wasser,
sechs 2 kommen vom Wasser und sechs gehen zum AVasser,
sechs * steigen herauf und sechs gehen zum Wasser, und sechs* sind wie die Bogen gekrümmt.
c) In der Belka. Mitgeteilt von der Beduineufrau Fudcla am Berge Nebo bei der Mosesquelle.
Die Kleidung der Frau des Häuptlings.
Bissama gaisüm achdar
umin tahtu fanägili min tahten ja meta
tfassil bilgajätmi.
1 drei Mädchen. * ihre sechs Arme. ' ihre sechs Füsse. * ihre sechs Augenbrauen.
7*
— 100 —
Im Himmel ist gvüner Stabwurz, und darunter sind Tassen/
unter ihnen, o Meta, ^
näht sie daran die Borten.
3. Gesänge.
a) In der Belka. Mitgeteilt vou Farah Täbri in Essalt (beclniuisch). Wie schön ist die Geliebte!
Aschraft ana 'almergäb tawllin wa'äli
ja dmü' 'eni 'alridir saijälünu umin ferägkum ja schög wadnet häli
wabät schabih illi däjimätu snünu ja huegbu chatt elgalam biddauäti
walgudle riscli etter lau chacldabünu chaschmu dabäb essef hindi jaläli
habb elbarad uahla ladmet snünu waehdüdu tuffäli schämi mwarrad
wa'jünu *ejün elfahd la az^alünu unhudu rummän ezzeni mu'allag
we^mgu *^ung errim la gaffalünu wedu/änu gudbän fudda zeläli
wasäbi'u geläm eddahab lin barünu.
Ich schaute aus auf hoher und erhabener Warte,
0 Thränen meines Auges, auf die Wange ^ machten sie sie
fliessen, und wegen eurer Trennung, o Geliebter, ermüdete ich mich selbst, und ich verbringe die Nacht gleich dem, dessen Zähne ihm
schmerzen. O seine Augenbrauen sind wie die Linie des Griffels mit Tinte, und das Stirnhaar Federn des Vogels, wenn sie sie mit Henna
färbten, seine Nase der Griff des Schwertes, eines indischen, das glänzt. wie Hagelkörner vmd schöner ist die Aufreihung seiner Zähne,
^ die Brüste, wenn die Deutung richtig. * diese Frau ist auch ge-
nannt in einem Totenklagelied aus der Belka, s. dasselbe. ^ ridir eigent- lich „Bach", der Teil der Wange, auf den zunächst die Thränen fliessen.
— 101 —
Hmcl seine Wangen wie Apfel, damascenische, rosenfarbige, nnd seine Augen Augen des Luchs, wenn sie ihn erzürnten,
und seine Brüste schöne Granatäpfel, aufgehängt,
und sein Hals der Hals der Antilope, wenn sie sie scheuchten,
und seine Arme Stäbe von reinem Silber,
und seine Finger goldne Griffel, wenn sie sie spitzten.
Mitgeteilt von einem Bauerubnrscheu iu Essalt (beduinisch). Acht Königskinder auf der Jagd.
Ganasna ^ejäl alimlük temäni
gatalna min uhüsch elbarr mehä bina men scliaua ubina men ischtaua
ubina men jeschwi lewald iPamlr schüä illa warallän min elbarr mugbil
bischamsTn färis min elgrüm waräh ugäl man'ül abüku lä ja *^arab arrada
min häda-ljöm mä tschüfün hajä sammet bismalla u'allt zahrha
umen samma bismalla mä chäb ragäh jehüschün ilchaclra 'ala-rram^l täigdabün^ha
ja häfir ilchaclra kamä ilmedrä sammet bismilla wactlagt %anänlia
atäri-smalla ja mä ahläh hlimt helmin ja amära warä'ani
wala rä"^ani ba'd ilhelüm siwäh hlimt ana irallän bissef häzni
gata' chinesri hatta libhäni schedäh nädünli-lgädi ibder ibn fäjid
tefäsir hilmi beliktäb ma'äh sä'^a winha mrauwaha bilgäcli bder ibn fäjid
jagurr tiäb ittelasän waräh kin hatt ktäb erram^l beni ubenah
kin beka ubekka ilgä'adln ihdäh wagäl man'ül abüku lä ja 'arab irrada
man minkum ilu räib jegim ""azäli.
^ die nächsten vier Zeilen sind — nach dem veränderten Reim zu schliessen — eine Einschaltung aus einem anderen Gedicht.
— 102 —
Wir gingen auf die Jagd, Kinder von Königen acht,
wir töteten von den Tieren der Wildnis eine Wildkuli, einige unter uns rösteten (das Fleisch) und einige unter uns
rösteten sich selbst,^ und einige unter uns rösteten für den Sohn des Fürsten einen
Braten — doch siehe da, der 'Allan "^ naht von der Wildnis
mit fünfzig Reitern von den Starken liinter ihm, und er sagte: „Verflucht ist euer Vater, o ihr schlechten Beduinen!
von heute ab sollt ihr kein Leben sehen!" ^Ich sagte: in Gottes Namen! und bestieg ihren* Rücken — und wer sagt: in Gottes I^amen! dessen Hoffnung schlägt nicht
fehl. Sie umzingeln die Blaugraue (Stute) auf dem Sand, sie festzu- halten, o der Huf der Blaugrauen ist wie die Wurfschaufel ! ich sagte : in Gottes Namen ! und Hess schiessen ihren Zügel, und siehe da, der Name Gottes o wie süss!^
^Ich träumte einen Traum, o ihr Fürsten, und er erschreckte
mich,
und nie erschreckten mich irgendwelche Träume ausser ihm, ich träumte, der 'Allan mit dem Schwert schlüge mich,
hieb ab meinen kleinen Finger, auch den Daumen verwundete er. Rufet mir den Richter Bder, den Sohn Fäjid's,
Deutungen meines Traums sind im Buche bei ihm. Nach einer Weile , siehe da kommen sie mit dem Richter Bder,
dem Sohn Fäjids,
er schleppt Kleider von Atlas hinter sich her, er legte das Wahrsagebuch '^ zwischen mich und ihn,
er wehrte und machte weinen alle, die bei ihm sassen, und sagte: „Verflucht ist euer Vater, o ihr schlechten Beduinen!
wem unter euch einer abwesend ist, erhebe für ihn Toten- klage!"
^ verbrauiiten sich die Fiuger beim Kosten auf dem Feuer. - Name eines feindlichen Schech. ^ so redet einer der acht. * der Stute. ^ er allein entkam, die anderen sieben wurden erschlagen. " von hier ab redet der Vater eines oder mehrerer der Erschlagenen. '^ eigentlich „Sandbuch", weil hilufia' aus Sand gewahrsafft wird.
— 103 —
Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gebel Oscha . l. Wie krank vom Rör.
Ja räkib bilcliadra — mnirüscli'^b tibri lan dannagat te/a — ranilr utibne
schibren beii iktuflia — waessanäm wana tah^t bilbir — halli gadabni
'öddu [arih elrör — b'aiiwal wusämi.
O der du auf der Blaugrauen ^ reitest, — vom Kraute frisst sie, wenn sie sich bückte zu weiden — Stoppehi und Stroh,
zwei Spannen sind zwischen ihren Schultern — und dem Höcker.'-^ Ich aber sank hinvmter in den Brunnen,^ — der mich hinabzog,
wie wenn einer vom Rör darniedergestreckt ist — im Anfang
der Regenzeit.*
2. Umschau unter den Männern.
Ja höddin 'ala diäb ja ümmät scha'ar il'aschgar
ja dwek mügid när ennadära jehki hakäja mälkum alla jedünni
sälih abu amseha lahazz ilmegälis me'anni wahmüd abu nimr 'agid essikära
ahmäd abu nimr jalli situ ma'küll tärschin lafenni ahmüd abu nimr gäl biFadära.
0 trauert über Diäb, ihr Mädchen mit dem roten Haar!
O Dwek, der anzündet das Warnungsfeuer, ^ der Geschichten erzählt, euern Besitz möge Gott verzehren! Sälih, Vater Amscha^'s, macht erstaunt die Ratsversammlungen,
überwältigt. Ahmüd, Vater Nimr's, das Haupt der Trunkenen,''
und Ahmüd, Vater Nimr's, dessen Ruf bei jedem Vorüber- gehenden, der einkehrt, Ahmüd, Vater Nimrs, ging umher unter den Jungfrauen.
* Kamelstute. ' es ist ein gro.sses, .starkes Thier. ^ der Gedanke an das Mädchen versenkt ihren Liebhaber in Fieberglut wie in einen Brunnen. * um diese Zeit macht das Wasser des Jordanthals (Rürj fieberkrank. " zur Ankündigung nahender Feinde. * die sich besinnungslos in den Kampf
stürzen (Berserker].
— 104 —
b) Im 'Aglön. Mitgeteilt vou einem Bauern in Elhösu (beduiniscli). Verweigerung des erbetenen Pferdes.
Sultan aus der Familie der *Abädile in Mekka bat Muhaninied Garmele um e fola-endem Gedicht: ^
ibn Garmele um einen Hengst. Dieser antwortete darauf mit
Ja räkib min 'önd"na fög liaglnig
dauwag mauwäg ba'Tdin m'ascliscliä mä föga-lla-nnatü' wilkür wuchrüg
sefäifin min fög mitna 'msauwä asra* mnilriliät birabbt elmög
milfäk sultänin zabünin mchallä jarabdali jelli 'ala-lchel fälüg
zebn-alhsän eljertaha ser 'elbäh jadker lana jarabdali titull (?) belrög
lauwin tärilana-ttaman tsohän be'näh wusch *äd lau dazzäz (?) sefin userüg
minschän nab'atlak gauädin sibertä waddi 'aleli ^bsä'^tin walralab*^ 'üg
la hall birkän assibäja mtärä wiruddhum radd aggiwäzi 'an elmög
radd elbagar eljantaschar söb misnä schabbah^'t gömi gudr güg um ägüg
walli temanna harb^na schirib min mä.
0 der du von uns reitest auf einem Schreier, ^
der schwindlig macht, feurig ist, AVeites abends erreicht,
nichts ist auf ihm ausser die Sattelpolster und der Sattel und
Satteltaschen, Quasten sind oberhalb seines Kreuzes angebracht,
schneller als die Galeonen ^ in der Tiefe der Wogen,
dein Absteigeort ist bei Sultan , einem Verteidiger von Ver-
lassenen,
* so nach Sociu, Diwan aus Centralarabieu T, 62f. Die hier mitgeteilte Rezension des Gedichtes entspricht Zeile 1. 2. 3. 5. 13. 6. 8. 11 der ersten Rezension Socin's. doch mit mancherlei Abweichungen. Zwischen Zeile 1 und 2 findet sich Zeile 2 der zweiten Rezension Socin's ebenfalls mit Abweichungen. ^ liäghüg ein Kamelliengst, der laut schreit. ' es sollte wohl rili'onät heissen.
— 105 —
0 der 'Abdali. der sich immer yax Pferde befindet (?),
Verteidiger des Hengstes, bei dem schlafF wnrde die Straffheit
des I^ackens.^ Er erinnere uns, o der 'Abdali, damit ich übergebe (?) das Ross,
wenn uns genehm war der Preis, hätten wir es verkauft, und was wäre es, wenn du schenktest^ ein Schwert und eine
Schabracke, damit wir dir senden einen Rermer, einen hochbeinigen (?)? Icli hoffe (?) auf ilin zai einer Zeit, während der Lanzenschmuck
rückwärts gewandt ist,-*
wenn hereinbricht über die Macht der Reiterscharen Ansturm,
und er macht sie umkcliron . wie das AVikl umkehrt von den
Wog
en
4
wie die Ochsen umkehren, die sich zerstreuen zur Seite der
Schöpfstelle, ^ ich machte gleich meine Schar der Macht von Gog und
Magog,
und wer den Krieg mit uns wünschte, bekam Wasser zu trinken/'
c) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Bedniueu Hniecl.
1. Die Frucht des Winters.
Ein Dieb hat im Winter in der Wildnis ein Feuer gcnuicht und ladet einen Vorüberreitenden ein, sich daran zu wärmen, um Gelegenheit zu haben, sein Pferd zu rauben. Dieser lehnt aber ab, und giebt ihm zu verstehen, dass er lieber kaufen als stehlen soll'^
Der Dieb sagte :
Ennar fakhit eschschite welmä jesaddidsch jistali.
^ er verteidigt sein eigenes Pferd, wenn es ermattet ist. - dies muss der Simi seiu. dazzäz ist aber gewiss uurichtig, vielleicht sollte es das sä' heisseu. * bei der Bückwärtsl^eweguug der Kriegssehar. * weuu jemand zur Quelle kommt. So auch im zweiten Texte Socin's, im ersten 'ala-lmög ,zu den Wellen", d. h. zum Wasser. * wenn man sie wegjagt. ^ das
Avir ihm einschenkten. " die Entstehung der beiden Verse lässt sich frei-
lich einfacher erkliiren als Antwort zweier auf die Frage, was die Frucht des Winters sei.
— 106 —
Das Feuer ist die Frucht des Wiuters,
uud wer es uiclit glaubt, trete darau um sich zu wärmen !
Der Reisende antwortete :
Fäkhit eschsehite gihl ettali wehnä jesaddidsch jischteri.
Die Frucht des AYinters ist das Fell des Lamms, mid wer es nicht glaubt, der kaufe !
2. Das Mädchen und der Wolf.
Ein unverheiratetes verwaistes Beduinenmädchen hatte einen Geliebten von einem anderen Stamm, namens Dlb (Wolf). Eines Tages kam er zu einem Berge nahe ihrem Zeltlager und begann wie ein Wolf zu heulen , damit nur sie verstünde , dass er da wäre. Als sie es gehört hatte, sagte sie :
Wesch 'auwäk ja (llb min dün iradäjib
midri 'atasch midri gu'än ja dib will tschannak gu'än ibschir b^ischäk
win tschunt 'atschän maijit nliüdi düälib.
Was machte dich heulen, o „Wolf"', ausser den Wölfen?
ich weiss nicht, ob du durstig oder hungrig, o „Wolf": wenn du hungrig bist, künde ich an dein Abendessen,
und wenn du durstig bist, — das Wasser meiner Brüste.
die wie Schöpfräder sind.
Ihr jüngerer Bruder hörte das und sagte:
Diri bälitsch min iddlb lä ischilletsch 'bnäbu
ja schulet eddib tsauwi 'adärlb winti mitl ilbekär ilmegälib
ikuttünitsch ^ila-ssüg wajesümik assauwäm jilgi-schsclniädll».
llüte dich vor dem AV^olf, dass er dich nicht beisse mit seinem
Hauzahn, o der Biss des Wolfs, er schafft Schäden! und du bist dann gleich den importierten jungen Kamelen, man bringt dich auf den Markt, und der Abschätzer scliätzt
dicli, er findet die wunden Stellen.
107 —
Sie antwortete ihrem Bruder:
Uhät nugrin ta'abba min sahäba mä tadalla bi dalu w'aräglb ^
umin rer dibi mä 'auwäli dib
wana asilt iä'sidden chällt iradärib.
^OO'
Bei der Hölung-, die gefüllt wurde von einer Wolke, ^
nicht wurde in mich herabgelassen ein Schöpfeimer und Eimer- hölzer, und ausser meinem „Wolf" hat mir geheult kein Wolf,
und ich bin von edler Herkunft von beiden Grossvätern, un- behaftet mit Schäden.
3. Der geizige Abu MJllu und der gastfreundliche
Chatib.
Ein Aleppiner, namens Abu 'Öllu (noch lebend), kaufte auf dem Lande Yieli und nahm auf dem Rückweg einen Beduinen mit, ihm den Weg zu zeigen. In Aleppo verschwand er aber imd liess den Beduinen allein, während sein Schwestersohn Chatib ihn gastfreundlich aufnahm. Nach der Rückkehr dichtete der Beduine folgendes Lied:
Ja räkiban fög hörrin warderäni
jitgaffal min kübr iramäjim illi tschänat bsidd hetäni
ösda' dalülak jsir 'an abu 'öllu nieswät bug'a mehjaläni
win räbat eschschams isakkir elbäb wajüsi martu lä tgülin hen äni
win ridt elkaram igbil 'ala chalib ihn kämil chatib hörrun 'ala-zzina mä jidäni
ulü deläl msäherät ellejäli ulu fingän jirwi kull 'atschäni
ulü 'abdun jesih ezzäd ja gu'äni.
^ von 'arga da« Holzkreiiz am Schöpfeimer, woran das Seil befestigt ist. Die Endung ib ist wegen des Reimes angesetzt. * an ein Wunder
zur Zeit Muhammeds ist vielleicht angespielt, s. G. Weil, Leben Mohammed's nach Mohammed Ibn Ishak II 265 f.
— lOS —
0 der du auf einem Racekamel, einem hellbraunen, reitest,
das erschrickt vor den vielen Turbanen, die waren an der Seite der Mauern,
lass dein Reitkamel zurückkehren links von Abu 'Ollu, dem Hundeschwanz, ^ dem Betrüger!
Wenn die Sonne untergegangen ist, schliesst er die Thüre und gebietet seiner Frau: Sage nicht, hier bin ich!
Und wenn du Freigebigkeit wünschest, begieb dich zu Chatib,
dem Sohn Kämils! Chatib ist sittenrein, zu Sittenlosigkeit^ naht er nicht,
er hat Kaffeekannen, die wach erhalten in den Nächten, er hat eine Tasse, den Durst zu löschen jedem Durstigen,
und er hat einen Sklaven, der ruft: Die Speise, o Hungriger!
4. Die Aushebung.
Als Gamll Pascha unter den Beduinen Soldaten aushob, machte ein Beduine folgendes Gedicht:
Mä bih scliech jegül ilfeläha baläha
uschijjäbna-lhin amsu mahädib ja lief 'ala-ssubjän tidzaijan Ihäha
witmlh min fög errüs humr ischscherärib ummahät^ha tanliab waräha
mitl elhirän elmetschäsib.
Da ist kein Schech, der sagte: der Ackerbau ist unnötig,^
und unsre Greise jetzt sind sie gekrümmt.* 0 weh! den Jünglingen wird ihr Bart rasiert,
und es schwanken auf ihren Köpfen die Roten •* mit den Troddeln, ihre Mütter seufzen hinter ihnen her
wie die Kamelfüllen, die erbeuteten.
1 eigentlich: dem Hinterteil eines Gefleckten, nämlich Hundes. '^ zina eigentlich = Ehebruch, hier nur als Beispiel grosser Schändlichkeit geuamit. * sodass die jungen Leute hätten entfliehen können. * sie stehen nicht
aufrecht wie starke Männer gegenüber der Forderung des Paschas. ^ der von den Soldaten getragene Fes.
1 09 —
In dörflicher Abendgesellschaft.
Der Orientale liebt die Geselligkeit. Da es in den Dörfern keine Kaffeehänser g'iobt, ist das Haus des Schulzen oder die Her- berge der Ort, wo abends die Männer, bei Christen auch Frauen, sich zusammenfinden. Den Honoratioren wird Kaffee geboten. Durch Erzählungen von eigenen Erlebnissen unterhalten sie die GJesellschaft. Besonders wenn ungewöhnliche Graste gegenwärtig sind, geben die sangeskundigen jungen Männer ihre Lieder zum besten. Es fehlt dann auch nicht an scherzhaften Pantomimen und Gesellschaftsspielen. Die hier mitgeteilten Lieder könnten natürlich auch bei Hochzeiten vorgetragen werden.
1. Gesänge.
a) In der Belka. Mitgeteilt von einem jungen Bauern in Mädaba.
Wo ist der Geliebte?
Schaddet "^ala 'eschrln läinhin sarinni
medauwir 'al-illi jitrub elgalb gurbäh cliamse 'ala dirct gdüdi jömin lafinni
kunna matwijjät errukub min tül mamschäh uchamse 'ala-lmasköb rähin te'enni
lejanschidan 'an wasf elhabib watanäjäli uchamse 'ala-stambül rähin hinni
jedauwerün istambül ukull geräjäh uchamse 'alaiji ja 'aschIri rega'inni
umä gäbin li 'an dikr elwalif maträh uhinni 'ala darb eschschrüt agbalinni
umä dakran li *an 'aschiri wela schi min niehkäh ^ ladugg telrräf sötu jeranni
uausif *ala zen elwarag min haläjäh.
— 110 —
Ich sattelte auf zwanzigen/ als sie nachts aufbrachen,
dass wir suchten den, dessen Nähe das Herz erfreut. Fünf, als zu der Gegend meiner Ahnen ^ sie anlangten,
waren gebogen die Knie von der Länge der Reise, und fünf, nach Russland gingen sie besonders,
zu fragen nach der Beschreibung des Geliebten und seinem
Preise, und fünf, nach Konstantinopel gingen sie,
zu durchsuchen Konstantinopel und all seine Dörfer, und fünf, zu mir, o mein Freund, kehrten sie wieder,
und sie brachten mir nicht von der Erwähnung des Vertrauten
an ihn Erinnerung, und jene — auf dem Drahtwege kamen sie heran,
und nicht erwähnten sie von meinem Freund irgend etwas von
seiner Rede. Ich will senden ein Telegramm, dessen Stimme erklingt,
und auf dem schönsten Papier beschreiben seine lieblichen Züge.
b) In Galiläa. Au Rev. W. Christie, Aleppo, mitgeteilt vou eiuem Bauern in Endür in der Höhle der Zauberin.
Preis der Schönheit.
Ana as'alak billa-rrdi-räl
ja schln mä tiglln 'an galbi .sada 'ift elbagar wilchel eda gimäli
tumm iddrähim 'ankum lam biaghada ridti-sshüt igäki amwäli
min ilmisräh lam jilgih rada atlub min alla enti tsiri haläli
wasih ba'la-ssöt ana-lmis'ada wagabblik wente tezidi diläli
elwigh jadi kabadrin lamma bada wahott ilik 'ala-lmefregen %läli
sana'it abu hanna dahab wamnaggada eschscha'r 'alkitfeten kalahbäli
jischbeh Tarjäsch elhlg figinh eddiga hauägbu chott ilgalam behjäli
dakk ettaraija föghin mifammeda
Kamele oder Pferde. ^ Arabien.
— 111 —
waren söda lam raschilia rajäli
wechzäm birerniii fih zmarrada usnäii lülu laclmliin jihläli
wutgül ^anhin habb abrada ja 'iiigha 'ing* ezziba-rinfäli
lin schäf gannäs eddalia bitsaijeda ketüf ismak kefüf chilgit b<äri
widdagg lizi-ag föghin mitfarrada 'ala-ssidi' kätib he waraim wadali
razlänha tui-'ii waedan ilgu"ada essurra bagg izzbäd behjab
ehnisk wilkäfür minha fahfaha welbatn taijät ilharlr bischläli
an'^am min eddibäg au gotn ennadafa sigän 'imdän erraham misbäli
hebb ittarab min fög ga'abu jir'ada ugdäm min guddäm chilget bäri
min zann schäifhin 'ala-lbeda bada min schai'gatin lararbetin le'aschmäli
lagiblatin elimhaijscha le'^and mhammeda hädi ausäf ezzen mäbu ziläli
ja säm^'in ilgol salbi ^imhammeda.
Ich frage dich bei Grott, dem Allerhöchsten,
0 Garstiger, willst du nicht von meinem Herzen Avegnehmen
den Rost? Ich verzichtete auf die Rinder und die Pferde, auch Kamele,
selbst das Geld vor euch verleugnete ich nicht. "Wolltest du den Besitz, kam zu dir mein Eigentum
von dem Weideplatz, nicht fand man es morgen. Ich bitte von Gott, dass du werdest mein Besitz,
mid ich rufe mit lauter Stimme : ich bin der glücklichste ! Ich küsse dich, und du mehrst meine Liebkosung.
Das Gesicht ist hell wie ein Vollmond, wenn er anfängt, und ich setze dir auf den Scheitel^ meinen Neumond,
ein "Werk von Abu Hanna, von Gold und zwar baarem.
* beim Kusse.
— 112 —
Das Ilaai- auf den beiden Schultern ist wie die Seile,
es gleicht den Federn des Unwetters in der Nacht der
Finsternis, '^ seine Augenbrauen die Linie der Feder in Künsten,
die Tätowierung des Siebengestirns ist darüber mit Absicht an- gebracht, und das Auge schwarz, nicht bedeckte es Schielen,
inid ein Nasenring in dem Nasenflügel — darin ist Smaragd, und Zähne wie Perlen, ihre Aufreihung ist mir süss,
und du sagst von ihnen: Hagelkörner. 0 ihr Hals — der Hals der Antilope, die aufgeschreckt wurde
wenn sie den Jäger des Morgens sah, welcher jagt, die Schultern sind feist, die Hände ein Werk des Schöpfers,
und die blaue Tätowierung ist auf ihnen zerstreut. Auf die Brust schreibt er He und Mim und Däl,^
ihre Gazellen weiden und auch die jungen Kamele.^ Der Nabel ist eine Büchse mit Zibet in Künsten,
der Moschus und der Kam})fer strömt von ihm aus, und der Leib wie Falten von Seide in Strähnen,
weicher als Seidenstoff oder gekardete Baumwolle, die Schenkel, die Stützen des Mutterleibs, sind mir Gefangenschaft,
die Liebe zur Heiterkeit oberhalb seiner Fersen erschreckt,* und Füsse vorn, ein Werk des Schöpfers,
wer wohl sieht (wie) sie auf der Wüste — einen, vom Osten bis zum Westen zum Norden,
bis zum Süden, welcher sammelt bei Muhammed.^ Dies ist die Beschreibung des Schönen, nicht ist darin ein Fehl —
0 ihr, die ihr die Stimme hört, benedeiet Muhammed!
c) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom Dichter, dem Bauern Sa d Subhijje iu Balät. Das verlorene Messer.
Jöm ilkatafna-rinbät
dä'at minni-rawäsijje däfa* helwäni miten
lilladi jeriddha lijje
1 d. h. der finstersten Nacht. - Hamad, deu Namen ihres Geliebten. ^ junge Männer freuen sich ihrer. ' ist au ihm deutlich zu sehen. « weil er da begraben.
— ii;; —
däfo' helwäiii unten
iiädi 'aleha ja hsen daija'tha jöm ilitnen
kiiddesch sa'bat 'alaiji 'alaiji ktlr sa'bäni
.saddikni-ntamas kalbi schtarötlia mn-iddikkäni
uschafritha niitl elharbi i Itammu 'alai ja-ggiräni
ukälüli schii halkurbe kultilhum da' ras mäli
wihnaksab wilcharg'ijj c (laija'na schelfet 'antar
nizlii dmü'i 'aleha tamiiitha bsük etteggär
ubei'üt ukullsehiii fiha in a'tüni milk iggazzär
niä künt birlian fiha u'awäsiti-nsäbha aschkar
'ala-lfrenkn miglijje niiglijje nfiha chatmi
'ala schöfitlia bithassai- lan hamaltha firütme
tirni 'an dau ilfanär tiswa kfar hüna nbatme
uklim gizzTn wisehschömar ahia min minschijjet sür
tichluk min knll eratmär eschschäm uknllscliin fiha
mä bedäkischha bilmismär ssultan halli jekün maschhür
'ala sehölitha bithassar tiswa 'akka usähil sür
nsaida ubeläd sürijje usaida nbeläd eFbkä*
uzahle nme'allakätha mitl ilballür ibtilma'
mafi 'atikwinitha
Dal man, Volksleben.
— 114 —
halli muscli säme' jisma'
ujitnassat %awasfitha dachlalla schü fi hascliselia^r
mitl essirg muclwijje ana ja näs "^awäslti raliha
ukän insäbha fudda ulülu nusflia tamanii bmilk niha
uhek enniisf biha rub'a mä bkülu bjiswa milk äbil welubteha
ugebel haurän wilmaugüd haulu mä zuimi waznu bissahllia
u'ädu listambül tabba'ülu.
Am Tag-, da wir die Trauben pflückten.
ging mir das Messer verloren. Ich bezahle zweihundert (Piaster) Belohnung
dem, der es mir wiederbringt, ich bezahle zweihundert als Belohnung.
rufe es aus, o Hsen! ^ Ich verlor es am Montag,
wie schwer war es für mich, mir ist es sehr unangenehm,
glaube mir, mein Herz versank! Ich kaufte es im Kaufladen,
und seine Klinge ist wie eine Speerspitze. Die Nachbarn sammelten sich um mich
und sagten zu mir: was ist der Kummer? Ich sagte zu ihnen: Verloren ging mein Ka])ital,
und die Zinsen und das Taschengeld, wir verloren den Speer des '^Antar,^
meine Thränen rannen nieder seinetwegen, sein Wert ist der Bazar der Kaufleute,
und Berüt und alles was darin ist. Wenn sie mir anboten den Besitz des „Schlächters",^
habe ich es nicht dafür verpfänden mögen. Und mein Messer hat einen hellbraunen Griff,
auf europäische Art poliert,
1 der Feldhüter wird mit der Verlustanzeige beauftragt. Vgl. S. 54 f. ein beriUimter Held der Sage. ■* s oben S. 15.
— 115 —
poliert, und darauf ist mein Siegel,
seinen Anblick vermisse ich schmerzlicli. Wenn ich es im Dunkeln trug,
ersetzt es das Licht der Laterne. Es ist wert Kafr Hüna ^ und Butme
und den Bezirk von Gizzin und den Schömar,- hübscher als der öffentliche Garten von Tyrus,
der von allen Früchten hervorbringt. Damaskus und alles, was darin ist,
nicht vertauscht man es um den ^N^agel:^ der Sultan, der berülimt ist,
vermisst schmerzlich seinen Anblick. Es ist wert Akko und die Küste von Tvrus
und Sidon imd das Land Syrien, und Sidon und das Land Coelesyrien
mid Zahle* und sein Me'allaka.^ Wie der Kristall glänzt es,
nichts giebt es über seine Gestalt: wer es nicht gehört hat, der höre,
und horche schweigend auf seine Beschreibung! Um Gottes willen, was ist in diesem Gedicht
wie die Lampen die leuchtenden? Ich, 0 Leute, mein Messer war schön
und sein Griff Silber und Perlen, seine Hälfte — ihr Wert ist der Besitz von Niha,^
und so ist die Hälfte davon, das Yiertel davon sage
ich nicht, es ist wert AbiP und die Bteha;^
und das Gebirge Haurän und was sich rings um es
befindet, ich denke nicht, ist sein Gewicht in Wahrheit,
und sogar nach Konstantinopel haben sie es^ gebracht.
1 östlich von Sidon. - in derselben Gegend. ' des Messers. * in Coelesyrien. * nahe bei Zahle. " östlich von Sidon. '^ in Merg 'Ajöu. * östlich vom Einfluss des Jordan in den See von Tiberias. * seineu Ruf.
— J16 —
2. Matala\i
a) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt als matlQ' elm'anna.
Thue Busse!
Ja nafs tübi wirga'i lilla karib
mä had ja nafs täb wa'äd nadim fighennam 'allakat när eradäb
alla jehdina lidrüb enna'im.
fighennam 'allakat när el^adäb
hek agäna achbär min köl elketäb
alla jusä'edna 'ala jöm elhesäb
nafsin haiiat lischscharr maskanha eggahim.
nafsin hauat lischscharr masküha el'ada warumr mädi mitl mä jamdi rada I welmöt käs bidür mä bjebki hada
mä bjibka rer wugh alla elkarim.
mnä bjibka rer wughu liFabad
wibn ädäm kull ejämu 'adad wennafs mödua widä'a figgasad
rubb ettalab bitrüh achaff min ennasim.
0 Seele, thue Busse und kehre zurück zu Gott bald, niemand that Busse und es gereute ilni wieder,
in der Hölle wurde entzündet das Feuer der Pein, Gott leite uns zu den Wegen der Seligkeit!
In der Hölle wurde angezündet das Feuer der Pein, so kamen uns Nachrichten aus der Rede des Buches,
Gott möge uns helfen am Tage der Abrechnung!
Eine Seele, die geneigt wurde zum Bösen, deren Wolinung ist
die Glut.
1 s. (las Vorwort nncl Melodie 15.
— 117 —
Eine Seele, die geneigt wurde zum Bösen, haben ergriffen die
Feinde,
und das Leben ist vergänglich, wie vergehen wird das Morgen, und der Tod ist ein Kelch, der herumgeht, niemanden auslässt,
nichts bleibt ausser dem Antlitz Gottes des Erhabenen.
Ihid nichts bleibt ausser seinem Antlitz auf ewig,
und das Menschenkind — alle seine Tage sind gezählt,
und die Seele ist anvertraut als Pfand im Leibe,
nach der Zurückforderung geht sie davon leichter als ein Hauch,
li) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Dichter, dem Bauern Sa'd Subhijje in Balät. 1. Trennungsweh.
Ja ter ilak 'önna hsäb lanah^sbu hägi-rauälim fl hämäk jit'addabu
ja rabb ja rahmän ridd hbäbna mitl mä raddet jüsif 'a'abüh.
ja rabb ja rahmän ridd hbäbna min aglehön nusbur gamP^ tiäbna
nidrun 'alaiji wdn lefu riäbna. lazaijenik ja dar hen jikrabu.
Lazaijenik ja dar lau höbbik iga min ag^lkun lar'a-lkauäkib uddiga
lamma kafaitu w'inkata' habl erraäa ja dill kalb illi mfärik sähbu.
Ja dill kalb illi mfärik chilltu ^
lamin Ijirauälim jischki 'illtu ach min habl ilhaua umin lialltu
lamman kafaitu 'äd kalbi kata'u.
0 Vogel, du hast mit uns Rechnung, lass ims abrechnen,
es ist genug, dass die Leute durch Leidenschaft für dich ge- peinigt werden!
0 Heri'. o Barmherziger, bringe zurück unsrc Geliebten, wie du zurückbi'a(;htest Jos(>f zu seinem Vatei'!
— 118 —
O Herr, o Barmherziger, bringe zurück imsre Geliebten, um ihretwillen färben wir (schwarz) alle unsre Kleider,
ein Gelübde ist auf mir, — wenn unsre Abwesenden umkehren, will ich dich schmücken, o Haus, wann sie nahe kommen.
,Ieh wollte dich schmücken, o Haus, wenn dein Geliebter käme, um euretwillen will ich beobachten die Sterne und die
Finsternis. "^
Als ihr verschwandet und zerrissen wurde das Seil der Hoffimng, o weh über das Herz, von dem sein Freund sich trennte!
O w^eh über das Herz, das sich von seinen Freunden trennte I Wem unter den Leuten soll er klagen sein Leid?
Ach — wegen des Seils der Liebe und wegen seines Auflösens, als ihr verschwandet, mein Herz wiederum zerschnitt es.^
2. Liebesschmerz.^
K.äsim saganni mitl nahli bikafir wahtär amri mä bakäli gnäh atir
lar'a ngüm illel säjih fl hauäk
wint mitl illi schirib chamr usikir.
lar'a ngüm illel säjih fl hauäk
wakül 'asa-lla iggurh jibra min dauäk
jabu hala hallet zahri fl haläk
baddak tkulli-schbäk mänak miftikir.
baddak tkulli-schbäk mänak ma'tani mä künt a'rif schü sabab halmel'ani
hlimt fl nömi manäm aura'ani willi bis' ad filmanäm biftekir.
willi bis'^ad filmanäm bjinthis ulau kischa* hälo laka alfen kis
wilmanäm kaddäb läzim mä jechis win chazet iblis bihün il'aslr.
^ auch bei Nacht harrt er der Wiederkehr der Geliebten. - die
scheidende Geliebte zerschnitt das Seil der Liebe durch ihr Scheiden, und der Liebende musste dasselbe thun. * Melodie 15.
— 119 —
will chazet iblis bithüii irumüv
minnak jefid eiinür ja wagh-elbedür
sultän hfikim 'äwarak zahr izzehür iikullhum habbu irkäbak ja wazir.
kiillhum liabbu-rkäbak ja krän
häkim chresän ja helu-llisän kallim irarbän turk uturkmän
säjik elmizän koddäm erasTr.
Käsim' legte mich gefangen wie eine Biene im Bienenhaus, nnd icli war erstaunt über meinen Fall, mir blieb kein Flügel
zu fliegen, ich will beobachten die Sterne der Nacht, wandernd in deiner
Liebe, und du 2 bist wie der, welcher Wein trank und sich berauschte.
Ich will beobachten die Steine der Nacht, wandernd in deiner
Liebe, lind ich sage: mit Gottes Hilfe heilt die Wunde von deiner
Arznei, o Süsser! du löstest auf meinen Rücken durch deine Süssigkeit, deine Pflicht ist's, mir zu sagen: wie geht's? — aber du denkst
nicht daran.
Deine Pflicht ists mir zu sagen: wie geht's? — aber du kümmerst
dich nicht darum,
ich wusste nicht, was die Ursache dieser bösen Handlung, ich träumte in meinem Schlaf einen Traum, der mich beunruhigte,
wer glücklich wird im Traum, wird arm.
Wer glücklich wird im Traum, hat Unglück,
nnd wenn er sich finden sähe zweitausend Beutel;'^
der Traum ist lügnerisch, notwendig beti'ügt er,
wenn du den Satan vertreibst,* wird leicht das Schwere.
' Mannsiiame. Gemeint ist die Geliebte, - der Dichter redet zu sich selbst. •' der „Beutel" zu •'')00 Piaster. * d. h. wenn du nichts Böses
denkst.
— i 20 —
"Wenn du den Satan vertreibst, werden leicht die (selilimmen)
Haclien, —
von dir fliesst das Licht, o Antlitz der Yollmonde, ein Herrscher, gebietend über die Blätter der Blüte der Blumen,
und sie alle küssen deine Knie, o Wazir!
Sie alle küssen deine Knie, o Unvergleichlicher,
ein stummer Gebieter,^ du mit süsser Zunge, du redest zu Beduinen, Türken und Turkomanen,
lenkst den Orion vor dem 'Asn.^
3. Ga'idijjat.'
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Dichter, dem Baueni Sa'd Subliijje in Balät. 1. Preis der Geliebten.
Mjjäl ilbälu hedjän — ufikru fädi musch ma'gük mitl 'fläni bint 'flau — rabbak mä chalak machluk
mitr 'flani bint 'flau — rabbak mä chalak insän lä birgäl ulä bniswän — ulä zünni 'äd bichluk
ulä zünni bichluk zaija — subhän rabb iFa'tlha lä mizän ulä traija — ulä-lkamar bisäwlha
iilä tkülu heschdänijja — ulä ana marrür flha
tisAva-ddinja bmä fiha — uächir hesna musch melhük.
uächir hesna mälusch hadd — wiFasch^är btüsufha lilrarrär bithott ilhadd — unür ischschems btiksii'hü
ilha kämi ^üd innadd — lauman tükaf Avakfitha
bitkül maschrüli biljadd — udakk ennll 'arük 'aiük.
udakk ennil sclikäl ischkäl — baddna nüsif wasfitha uscha\ira lamma bitgaddal — bilhak taijet rikbitlia
wetilfiha liarir 'äl — hedijje b^varka gäbatha
benefsi darabt m'addal — in »chüfha-rachras bjintuk.
1 der nicht zu reden braucht. - ein Sternbild. ^ s. Vorwort und Melodie 16.
— 121 —
rasa gälis luitl ilkäs — min föka jelik ittarbüscli
in schäfha-lchudr abuFabbäs — min liösna bjirdi medliüsch
'aleli ilma'dan sitte gnäs — 'addäir 'argät winküsch ilha hkiik tehkum 'annäs — u'arälam amra matlfik.
Avidaina /ruf ilfudda — agias min büz ilkandd mnirölle tischfi-lmarcla — ulau känu fi hal 'tkil
ubzünni 'alaije törda — ubidüni eröschre tawll
nijjähi-lfllia bihza — min däru eschschems tiseliruk.
Kasid.
Amma-ggabin ja näs min ma'dan scharif
bjibhir 'akül ennäzerln min elhala bihökk lihnitlha bilkasid jinwasif
mitl bedr lezuhiii gala nälat makäm iFözz wilkadd cdlatif
uchassha-rralimän fi bürg il'ula ana schiftha wilkalb sär multahif
sehibli ilchuschüf ilwäridln min elchala.
Ilha hagib chott Mdäni — arfa"^ min hart' iltingäii
mahnijjin 'bsük 'agäni — uahsan min niitk erin.sän
mitl eddurr titkallam — umä bjichfa 'aleha Isän
lä tkühi hesc'lidi umi'ani — 'aschams edduha bitfük.
KasId.
Amnia-rajün 'ajün ilfali^d lau kän hädik
jilbak lahum tahkik garr irüd lied'bhum likirs olohadd lähik
sätiät ilmük bid usüd ilhuni hagib maskül fök iYa'm läjik
kama zalii-aii tamatfa' fl nida ubrüd.
AVilmunchar anwal numra — bitscluif mbaijhi süra bitchammiu zehre hamra — malzüka fi ballüra
lamman tirchi lilrurra — ukull 'gdili bmäsüra
win schäfha-ralTl marra — bjischfiT ulau käu 'ahjilfuk.
122
wilbüz chätim 'albikär — bjitla^ wiisa'^-bnusrijje
iirikha ahla min essukkar — umitl ilkatr mczibdijjc
iilau kän ilbahr m'aukar — utaffat bazka giz'ijjo
bjikbb asfa min i^anhar — uakall mnidkika blink.
Kasld.
AVo.sfet nbfidha blsäni mä btindiiik
umin isnänba aschrakat kma schnmüs umin damiri kesm ilha muschterik
*aschräk ilhabb kam sädat neins hilU-ddama'^ ja 'eni berak
hatta jekärin sa'dna ba'd ennahüs wenschid biha ja fikr wa'ti ganharak
ili rascha sä'id bimakäm iggulüs.
Aidiha ma'dan 'akik — martüta bmoijet fudda bichasra iggauhar bibk — hirz fndda 'ala-bnüda
mitl ilballüra tibruk — umin 'en ilhäsid mabrüda
in marrat 'aPinsän tehkik — in kän säjim uafsu Idti-ak.
GlückUch der, dessen Gemüt ruhig ist,
dessen Gedanke müssig, nicht verwirrt! Wie N. N., Tochter von N. N.,
schuf dein Herr kein Geschöpf, Avie N. N., Tochter von :S". N.,
schuf dein Herr keinen Menschen, weder bei Männern noch bei Frauen,
und ich glaube nicht, er wird noch scliaft'en.
Ich glaube nicht, er schafft ihres Gleichen,
Preis dem Herrn, der sie gab! Weder Orion noch das Siebengestirn,
noch der Mond kommt ihr gleich. Und sagt nicht, das sei parteiisch,
ich habe mich nicht in ihr getäuscht, sie ist wert die Welt mit dem, was darin,
und das Ende ihrer Schönheit wird nicht erreicht.
— 1 23 —
Und das Ende ihrer Schönheit hat keine Grenze,
und die Gedichte beschreiben sie, dem Morgenstern setzt sie die Grenze,
und das Licht der Sonne, sie verdunkelt sie, sie hat die Statur des Aloestengels,
wenn sie aufreclit steht, du sagst, gefestigt mit der Hand,
und die blaue Tätowierung ist wie Fasei- auf Faser.
Und die blaue Tätowierung Art auf Art,
wir wollen beschreiben ihre Beschreibung, imd ihr Haar, wenn sie es flicht,
erreicht die Biegung ihres Knies, und ihr Kopftuch von ausgezeichneter Seide,
als Geschenk in Papier brachte sie es, bei mir selbst machte ich Rechnung:
wenn der Stumme sie sieht, kann er reden.
Ihr Kopf ist grade wie der Kelch,
auf ihn passt der Tarbüsch,^ Avomi Chadr, Vater von 'Abbäs,^ sie sah,
wurde er von ihrer Schönheit verwirrt. Auf ihm ist das Metall in sechs Arten,
über der Rundung sind Biegungen und Figuren. =^ Sie hat Rechte, zu befehlen über die Leute,
und über die Welt ist ihr Gebot absolut.
Lud ihr Ohr wie Untersätze* von Silber,
aufrechter als der Brenner der Lampe, vom Leiden heilt sie die Kranken,
auch wenn sie wären in schlimmem Zustand. Uiul ich meine, sie hat Gefallen an mir,
und lang dauern wird der Verkehr. Glücklich der, der sie erlangt,
von seinem Hause geht die Sonne auf.
* obwohl die Frau in Merg 'AjQn keinen Fes wirklich trägt. - Name eine.s Mannes, der wahrscheinlich als für Fraueuschönheit unempfindlich be- kannt war. -^ ihr Schmuck ist gemeint. * die arabischen metallenen Untersätze für die Kaffeetassen, unsern Eierbechern ähnlich.
_- 124 —
Kasid.
Weiter die Stirn, o Leute, ist von edlem Metall.
sie macht zittern denYerstand der Beschauer wegen der Anmut — es sollte, wer ihr gleicht, im Liede beschrieben werden —
wie ein Yollmond, der die Dunkelheit aufhellt, sie nahm ein den Platz des Edlen und das Mass des Liebens- würdigen, und der Barmherzige gab ihr einen besonderen Ort auf der
Burg der Höhe, ich sah sie, und das Herz wurde sehr ängstlicli,
gleich den Gazellen jungen , die zum Wasser kommen aus der
Wildnis.
Sie hat Augenbrauen wie Linien von Griffeln.
dünner als der Rand der Tasse, gebogen auf dem Markt von Persien:
und besser als das Spreclion der Menschen wie die Perlen redet sie,^
und keine Sprache ist ihr verborgen. Sagt nicht, das sei Parteilichkeit und Absicht,
die Sonne des Morgens übertrifft sie.
KasId.
Weiter — die Augen sind die Augen des Luchs, wenn er
scharf blickt,
es passt zu ihnen in Wahrheit das Spiel auf der Cither.- ihre Wimpern reichen zur Scheibe ^ der Wange,
rein (sind sie) im Augenwinkel, weiss und schwarz, sie haben eine geglättete Braue, über dem Auge passend,
wie eine Blume, die sich erquickt hat in Thau und Küiile.
T'nd die !Nase von erster Sorte,
du siehst sie deutlich wie ein Bild, du vermutest eine rote Blume,
eingeklebt hinter Krystallglas ;
1 ihre Worte gleichen Perlen. - das Spiel der Augen ist geläufig wie Citherspiel. ' die obere Fläche der Wange.
— 1 25 —
wenn sie herabhängen lässt die Stirnlocke
und jede Flechte (ist wie) auf einer Spule, weini der Kranke sie einmal sieht,
wird er gesund, auch wenn er im Sterben liegt
Und der Mund — ein Ring nach dem Zirkel,
er kommt auf die Weite eines halben Metallik,^ und ihr S])eiehel süsser als der Zucker,
und wie der Zuckerfluss mit Butter, und wenn das Meer trüber Satz wäre,
und sie auswürfe ein wenig Speichel, würde es reiner als der Juwel,
und in weniger als einer Minute klärte es sicli.
Kasld.
Die Beschreibung ihrer Brüste wird von meiner Zunge nicht be- griffen,
und von ihren Zähnen gehen uns Sonnen auf, und von meinem Bewusstsein ein Teil ist mit ihr verbunden,
mit den Schlingen der Liebe w'ie viel Seelen hat sie gefangen! Lass strömen die Thränen, o mein Auge, in Teichen,
bis dass unser Glück sich füge an die Unglücksfälle. Recitiere von ihr, o Gedanke, und gieb deinen Juwel,
dann habe ich eine Bestechung, die emporsteigt bei den An- wesenden.
Ihre Anne sind wie Metall von Achat,
getaucht in Silberwasser, y.n ihrer Hüfte passt der Juwel,
ein silbernes Amulet nach der Mode, wie das Ki'vstallghis glänzt sie,
und vom Auge des Neidischen ist sie gehasst.^ AVenn sie an den Leuten vorübergeht, in Wahrheit,
wenn einer gefastet hat, wird sein Hunger gestillt.
' <lic kltMiistf .Münzt'. ^ sie ist also vor dorn bösen Blick sicher.
— 126 —
Mitgeteilt von einem Bauern in Balät.
O unglücklicher Vater von Töchtern!
Maskin jäbaij ilbanät — kaddesch kadda ihänat bass itfattih 'eneha — bitsir ^trabbi zbünät.
bass itfattih 'eneha — bitsir tümi bideha
umä bi'äwid fik lelia — tilhakak bikölit hat.
tilhakak jalla gibli — tob ischschit küm dahhibli tök'ud bitsir tehsibli — rada büflk bilmijjät.
rada büflk bilmijje — küm gibli-ssaräfijje
essultän a'ta-lharrijje — lischschabäb ulilbanät.
a'ta-lharrijje-ssultän — lerrigäl ulenniswän
tfaddal jalla 'addiwän — beni ubenak flh da'wät.
kultilla walik ja binti — ba'd raä hallik inti kälatli beddi-lwurti — ilhäküra wezzetünät,
sä'atha igäna-lhamm — ukulna kuUii beddu jesir häda kuUu beddu jetimm — ukef il'amal wettedbir
kälatli jabaiji himm — küm gibli schälet harlr heki rabbi 'alek hakam — u'ätäk telät ^bnaijät.
kultilla walik ja 'eni — challlli beti mastür
kasdik hatta tchallini — ahmil ilkis welmanschür
kälatli mä bi'nini — küm gibli toben maksür
lechalk alla säwini — mällsch sab'a tmän badlät.
käl jahl alla nsufüni — nsufu beni üben elbint
esch mä hket lä tlümüni — schü baddi a'mal kassart
mäfi kiswe walä müni — beddi kaj'ödha bezzult
umln halli minkum höni — jedaijinni tauflha msabbät.
raddet ilbint ukälet — isma'u hakiät ilwälid jabaiji challik säkit — häg te'älig utnähid
lau kälu-lmojje räbet — mä mnökta'sch iFanäjid ja reta immi mätet — kabl mä gäbu-ddäjät.
— 1 27 —
fazzefc immlia bilkadib — ukälatla inkibri 'anni laula raä jekünli naslb — labaijik schü wassaliii
lamln beddi ruh 'ätib — hek rabbi ta'amni
jislamu li ischschauärib — jidrub ilmäl wilchaziiät.
kälet ma'lüm ja immi — inti gaiizik abkälik fijji mänik mehtamnii — nielitammi briggälik
limnii min wara limmi — min errizkät schü challäUk rada bitslri rummi — ubitkümi 'arakkäzät.
kälat minni mä 'alekisch — - inti challiki bhähk
^asche^ krüsch mä nattagtisch — 'alesch kasch'äni häHk ana kaddesch beddi 'isch — tislamh lehjet chälik ba'dik fi-lbeda wirrisch — wa'am titlaT bibid'ät.
() Armer, du Vater "V'on Töchtern,
wie viel hat er durchgemacht der Nöte! Kaum hat sie ilir Auge aufgethan,
beginnt sie Liebhaber aufzuziehen.
Kaum hat sie ilir Auge aufgethan,
beginnt sie mit den Händen zu winken. und nicht wirst du ihrer Herr,
sie folgt dir mit dem Rufe: gieb!
Sie folgt dir: „Vorwärts, bring mir
ein Tob ^ Kattun, auf, bezahle mir!" Sie setzt sich, fängt an mir vorzurechnen:
„Morgen geb" ich dir 's wieder mit Hunderten."
„Morgen geb" ich dirs wieder mit hundert,
auf, bring mir einen Überwurf!
Der Sultan gab die Freiheit
den jungen Männern und den Mädchen."
„Es gab die Freiheit der Sultan
den Männern und den Frauen, gefälligst vorwärts zum Gerichtshof,
zwischen mir und dir sind Streitsachen." ■
^ ein 'Vöh ist 32 Ellen.
— 128 —
loh sagte zu ihr: „8ei verständig, meine Tochter,
noch nicht ist die Zeit deiner Mündigkeit."
Sie sagte zu mir: „Ich will das Erbe haben,
den Hausgarten ^ und die Ölbäume!"
Zu dieser Zeit traf uns Verlegenheit,
und wir sagten: „Alles wird werden, alles dies wird sich erfüllen,
und Avie viel ist der Arbeit und der Disposition!" Sie sagte zu mir: „O mein Väterchen, mach schnell,
auf, bringe mir einen Seidenshawl! So hat es Gott über dich bestimmt,
und er gab dir drei Töchter."
Ich sagte zu ihr: „Lass das, o mein Auge,
lass mir mein Haus verhüllt !- deine Absicht ist, dass du mich lassest
tragen den Bettelsack und den Bettelbrief."'' Sie sagte zu mir: „Das geht mich nichts an,
auf, gieb mir zwei Tob gebleichte Baumwolle, den anderen Geschöpfen Gottes mache mich gleich,
ich habe nicht sieben, acht Anzüge!"
Er sagte: „0 Geschöpfe Gottes, sprecht Eecht mir,
sprecht Recht zwischen mir und der Tochter, was ich auch gesagt habe, tadelt mich nicht!
Was will ich thun? ich bin ohnmächtig, ich habe weder Kleider noch Vorrat,
ich werde sie sitzen lassen bloss, und wer, der von euch hier ist,
leiht mii*, dass ich ihr heimzahle Schimpfworte."
Da antwortete die Tochter und sagte:
„Hört die Reden des Erzeugers! 0 mein Väterchen, sei doch still, »enug streitst du und widerstrebst du.
* häküra eigentlich „das am Hause liegende Feld". - eutblöss'e
nicht seine Schäden, d. h. mache nicht meine Armut offenkundig! * eine .schriftliche PJmpfehlung des Bischofs.
— 1 29 —
AVoiin sie sagton: das Wasser geriimt,
wir cUirclibreclieii nicht die Sitten.
O wäre doch meine Mutter gestorben,
ehe man brachte die Hebammen!''
Da spi-ang auf ihre 3Iutter mit der Rute
und sagte zu ihr: „Werde von mir weg begraben ! Wenn mir nicht ein Schicksal wäre,
was hätte mich zu deinem Yater gebracht? Zu wem soll ich gehen tadeln?
so hat mein Herr mir es zugeteilt. Möge mir unversehrt bleiben der Schnurrbart,
er schlage den Besitz uiul die Schätze !'"^
Sie sagte: „Freilich, o Mutter,
dein Gatte wird von dir bevorzugt, für mich sorgst du nicht,
du sorgst für deinen Mann. Sammle nachher,'^ sammle
v(m dem Besitz, den er dir Hess ! Morgen wirst du zum Gerippe
und erhebst dich auf Krücken."
Sie sagte : „Meinetwegen bekümmere dich nicht,
kümmere dich nur um dich selbst!
Zehn Piaster hast du (noch) nicht verdient.
weshalb siehst du stolz auf dicJi selbst?
Wie lang werde ich leben?
es möge mir bewahrt l)leil)en der Bart deines
Onkels!^
du bist noch im Ei und den Federn
und kommst schon ]i('rv(n' mit Neuerungen!"
* (1. h. (Tott taste nur mich «elbst nicht an. - nach dem Tode des
Mannes. ■' ihr Hrnder ist der Mutter lieber als die Tochter.
Dalman, Volksleben.
— 130
Im Kaffeehaus.
Die Unterhaltung-, welche in städtischen KafFeehäusern ge- boten wird, ist besonders im Winter und in der Zeit des Monats Ramadan eine mannigfache. Europäisches Theaterspiel, arabi- sches Schattentheater, Musik und Gesang, tanzende Mädchen, Wettkämpfer mit Schwert und Schild werden vorgeführt. Bei den niederen Yolksklassen ist aber auch beliebt das Yorlesen von abenteuerlichen Erzählungen und Gesangsvortrag von roman- tischen Dichtimgen mit Zwischenspiel auf der Bauerngeige (rabäbi). Yon diesen Gesängen wird hier als Probe ein Lied mitgeteilt, das in einem Kaffeehaus in Aleppo aufgezeichnet wurde, aber auch in der Gegend von Sidon wohlbekannt ist.
In Aleppo. Mitgeteilt von Heläl iu Aleppo. Die Beduinen schöne.^ T. Kama gäl ilmudna min gedd
dema'^-ren lagadd sakaba agülu wafijja när ilwagd
ugalbi zäd laha lahaba ja säme' göli winnaschd
linazmi-zzrär wentariba
schuf iddahr 'alaija-rtadd
bhöbb izzen wangahiba
künt 'bschurli jöm elhadd
willa-lchschef mniraraba wagt' schiftu heli-nhadd
sägäni käsät irataba er ^ala wighu uradd ugäl li zül ^^n iddaraba It hauwil bismilla nitradd äni bigedümak murtahiba.
1 Melodie 17.
— 131 —
lamma iiazarni uäni sadd
ugäl li ruh min eddaraLa gultii lezzen ^alescll innek^'d
ila-sclischa"är ma' erudal)a liwit ilgöl wäni bilmah^d
ugöli ahla mniradaba lamma same' ilgol irtadd
taraijar lömi Avangalaba gäl dachll abäk Avaggidd
dachil 'amämak welgoral»a "^alaija chilgak lä jischtadd
gehilt ilgadrak warrutaba läkin liät 'bhösni *^add
bboggi keläman ja'giba gult 'arräs chöd ^bjadd
wäni bhöbbak munsaliba.
Als es^ sagte der im Ernst Abgezehrte,
liess Thränon das Auge in Wahrheit fiiessen. ich sage es, während in mir ist das Feuer des Gegen- wärtigseins 2
und mein Herz um ihretwillen mehrte Flamme. 0 der du meine Stimme hörst und den Vortrag
meiner kleinen Yerse, erfreue dich (daran)! Sieh, die Zeit setzte sich gegen mich
in der Liebe des Schönen und wandte sieli ab, ich war bei meiner Arbeit am Sonntag,
und siehe da das Gazellenjunge von Arabien'^ — als ich es sah, war meine Kraft gebrochen.
Es tränkte mich mit Bechern des Unglücks, zog* über sein Gesicht und kehrte um
und sagte zu mir: Weiche vom Wege! Ich sagte: Lass dich nieder in Gottes Namen, lass uns zu
Mittag essen,
ich. wenn du anlangst, sage: Willkommen!
^ das Folgende. - des Mildchens. ' ein Beduiuenniädcheu. * das Kopftuch.
— 132 —
Als er mich anblickte und icli war gegenüber,
sagte er zu mir: geh aus dem Wege! Ich sagte zum Schönen: Weshalb die Härte
gegen die Dichter samt den Gesitteten? icli liebte zu dichten, als ich noch in der Wiege war,
imd mein Dichten ist süsser als süsses Wasser.^ Als er die Rede hörte, bekehrte er sicli.
verändert war sein Wesen und vertausclit. Er sagte : Um deines Vaters willen und des Grossvaters,
um deiner Yettern willen und der A^erwandten, dein Gemüt verhärte sich nicht gegen mich,
ich kannte nicht deine Hoheit und den Hang — aber von meiner Schönheit bringe Aufzälilung,
meinetwegen Worte, die gefallen! Ich sagte: Gern, nimm mit der Hand,
und in deiner Liebe bin ich ein geraubter.
II.
Lahu gämi asmar min'add
ida mä-rrPh bilui lä'iba wascha'ru jatül hibäl ilmadd
jafüg 'allel ida radiba uräsu käs ufögu radd
hsäni rarig bilgasaba gbinu zähin *^alfirgad
hläl irascher ida-ntasaba hauägib kama nun el'ag'^d
galla rabbin laha kataba lihäzu tazil gelüb ITusud
ja mä 'agül lahu salaba wachischmu kama-ssef ilhadd
gudbän eschschäm ida-nsahaba chudüdu tfüg geneuet ward
wagatfun täb wahum i-ntaba tümmu haläli fihi schah'^d
'alTlu täb ida schariba snünu tilma' lama' bradd
wMtst 'agig munsekiba,
1 eisrentlic-li weiclies Trinkwasser ohne Beigeschiuack.
— 1 33 —
'öugu 'öng- i-azal schnid
min elgannäs ida liaraba bjeddu när scha'ä' jegudd
gnäs ignäs min eddahaba sidru lamma hall ilben^d
nazart ilhöl ma' iragaba haijar bfili zog- ennah«d
gauähir zidtu bihom raraba 'aleh hoiTäs 'aleh g-ind
schibh illet ida radiba ubatnu min schäscLät ilhind
a'täna muhvi biFöIaba surrit misk wabiha mufrad
atu tiggäi- min olrarba gauwäjim medmügo kerömd
rchäm ichäs wahom michaba big-edümu tisma' minbo'd
ranin hegül alg-a'aba äni mä scliift mitlu Ijadd
wakull ennäs lahu talaba lä bihläl udirit negd
uarcl ischscliam ma' eschsehalial)a. 'ala min leffu bleut bard bilä hossäd walä 'ataba ke'inni dachalt ^enän ilchuld wahazt behürin bila hasaba häda mä ranna as'ad
wakull magälin lahu sababa.
Er hat Gestalt, als braun gezählt.
wenn der Wind mit ihr spielt/ und sein Haar ist lang wie lange Seile,
es übertrifft (an Schwärze) die Nacht, wenn sie zernio-,'^ und sem Haupt ist ein Kelch, und darauf ein Deckel.
mein Pferd ertrinkt im Schilfrohr, seine Stirn geschmückt mehr als der Firkad,' _^ '^^^' zehntägige Neumond, wenn er' aufsteigt.
I und ihr. Gestalt .nthnllt. ^ d. h. sehr finster. « der Polarstern
im kleinen Bären.
— 134 —
Augenbrauen wie das Nun der Verbindung, ^
erhaben ist der Herr, der es ihm geschrieben. Sein Zwinkern schreckt die Herzen der ]jöwen,
ü wie manchen Verstand hat er sich geraubt ! Und seine l^ase ist wie das scharfe Schwert,
(wie) die Ruten von Damaskus, ^ wenn sie gezogen sind. Seine Wangen übertreffen einen Rosengarten,
ihr Pflücken ist gut, während sie frisch sind. Sein Mund ist süss mir, darin ist Honigwabe,
eines Leiden wird geheilt, wenn man trinkt. Seine Zähne glänzen in Glanz mit Widerstrahlung
inmitten von Achat, von gegossenem, sein Hals ist der Hals einer flüchtigen Grazelle,
wenn sie vor dem Jäger flieht. An seiner Hand ist Feuer, ein Strahl, der durchbohrt,
Arten auf Arten von Gold.'^ Seine Brust — als er löste die Schlinge,*
erblickte ich die Umgebung mit Verwunderung, es machte meinen Sinn verlegen das Paar der Brüste,
Juwelen (waren es), — ich vermehrte durch sie das Verlangen, über ihm sind Wächter, über ihm Soldaten,^
wie die Löwin, wenn sie zornig ist. Und sein Leib ist (wie) von indischem Mussselin;
man gab uns eingewickelt in den Schachtehi einen Beutel von Moschus, und er ist bei ihm einzig,
es kamen Kaufleute (danach) aus dem Westen.'^ Beine, gerundet wie die Säulen,
marmorn, zart, und sie sind auserwählt, wenn er naht, hörst du von fern
das Klirren der Ringe der Fersen. Ich habe keinen gleich ihm gesehen,
und alle Menschen begehren sein, — nicht in Haläl und der Gegend von Negd ''
und dem Land von Damask samt der Blassülänzenden.'^
^ d. h. .sie sind in der Mitte verbuudeii. was als schön gilt. - danias- cenische biegsame Klingen. ^ goldne Ringe * des Gewandes. ■'"'jjdas
Mädchen giebt ihre Reize nicht jedem preis. * so begehrt ist ihre Schön- heit. ' in Centralarabien. * Beiname von Aleppn.
— 135 —
Über wen seine Umhüllung kommt in kalter Xacht
ohne Neider und ohne Unannehmlichkeit, (das ist), wie wenn ich eingegangen wäre in die Gärten der
Ewigkeit
mid ich bekäme Schwarzäugige^ ohne Zahl. Das ist es, was sang As'ad,^
und jegliche Rede hat Grrund.
Auf der Karawanenstrasse.
1. Beim Aufladen der Kamele.
Das Kamel trägt je ehie Last auf beiden Seiten. Zwei Männer sind zum Aufladen nötig. ]N'achdem die eine Last hoch- gehoben ist, muss der eine sie stützen, bis auch die ihr Gegen- gewicht bildende zweite Last gehoben und festgeschnürt ist.
a) Im 'Aglun. Mitgeteilt von einem Bauern in p]lhösn.
Ein träger Kameltreiber.
Göz 'mrachchlt b'^mehzam lä ja'kuni wala jilzam.
Gatte derer, welche den Gürtel hängen lässt,^ nicht ladet er auf, er hält auch nicht wider. "^
b) Im Haurän. Mitgeteilt von einem Bauern in Jucliil.
Du mit dem Kleinen!
Jumm ezzraijir 'addli-schscharbüschi wil'en söde wilhanak mangüschi.
Du mit dem Kleinen, ordne die (Quaste,
und das Auge ist schwarz und das Kinn tätowiert.
* lUe Jungtrauen des Paradieses. - das braucht nicht der Name des Dichters zu sein. ^ einer koketten Frau. * wer weder aufladet noch
Aviderhält, ist be<jufni und trüge.
~ 136 -
c) Am See Hüle. Mitgeteilt von einem jnugen Manu in Ixededi als von den Beduinen am See Hüle gesungen.
Liebe maelit stark.
irilbil daniniha laschseliel
Avinhad ja galil ilhel ja bnaija jalli filbet
scliüflni inkanni dellet 'en 'ajünik la-iitechet
latärehlik ahl übet.
Die Kamele — sie brachten sie zum Transport.
so erhebe <lich, dn Kraftloser! 0 Mädchen, o dn im Hanse.
siehe mich, ob ich «-ering bin ! Um deiner Angen Avillen. wenn ich Mut fasste,
will ich dir wegwerfen die Lente im Haus.^
2. Beim Treiben von Kamelen.
Die Tjastkamele werden dnrch Seile, die von Kamel zu Kamel laufen, etwa zu je fünfen oder sieben zusammengebunden, .lede solche Reihe von Kamelen (ktär) hat ihren Führer oder Treiber, der oft nebenhergeht, aber auch gelegentlich auf dem ersten der Kamele reitet. Der Gesang des Treibers, der hida,^ ist ein wichtiges Mittel, die Thiere in munterem Gang zu erhalten.
a) In der Belka. Mitgeteilt von einer Beduinenfrau auf dem Gipfel des Gebel O.scha' als von Frauen gesungen.
I. In der Gegend der Geliebten.
Ja ret izzem^l jerdi
wiljöm mä rahalna dire jataha schögi
timbit rabf imtenna.
' d. h. wenn sie ihn erwählte, wäre er stai-k genug, gegen ihre Familie aufzutreten. - s. das Yorwoi't.
0 möchten die Lastkaiiiele verluren gclieii und heut wären wir nicht fortgereist!
Eine Gegend, die mein Lieb ^ betritt,
lässt Avachsen frisches Gras zum zweite Mal.-
2. Wo wohnt der Geliebte?
Wen helak ja schögi
nazzälit-irargübi labbasln muzäwi
schellä'in ilglübi.
Wo sind deine Leute, o mein Lieb,
die Bewohner der Thalwindung, welche mit Seide genähte Mäntel anlegen,
welche zerreissen die Herzen?''
b) Im 'Aglün. Mitgeteilt von Bauern in Elliösn.
1. Auf der Pilgerstrasse.
La tchammni drob 'atschscha dreb eschschämi dreb mitschschi suwwän uraml ilhämi.
Vermute nicht den Weg nach Akka. den Weg nach Damaskus, der Weg nach Mekka ist Feuerstein und heisser Sand.
2. Säcke von der Hand der Mädchen.
Egtäbhin sufsäf mnilräbäti we'dülhin nun san'at ilbenäti.
Ihre Sattelgestelle sind Weide aus den Gebüschen, und ihre Säcke \on der Arbeit der Mädchen.
;{. Unglücklich der Söhnelose.
Ja 'en lä tibtschi 'al'illi mäti ibtschi 'al'illi challaf ilbenäti.
U Auge, weine nicht über den, der starb,
weine über den, der zurückliess die Töchtei!^
' der Lleliebte. - wenn auch in der Sommerhit/.e längst alles ver-
dorrt ist. ' der Oelie])te selbst ist gemeint. * keine Söhne. Männer
müssen da sein.
— 138 —
4. Der Treiber muss sich plagen.
Ja niä serena winnida minscherri ^ "^agicl *^ala faräsiiihin 'ag'äg ilberri
ja mä serena wilcliawäga n.äjim nmlaflif rigleh biramäjim.
0 wie oft zogen wir naclits, während der Thaii noch ausgestreut ist, wie ein Klumpen ist auf ihren Füssen "^ der Staub der Wüste.
0 wie oft zogen wir nachts, während der Herr (noch) schläft und er umwickelt seine Beine mit Binden.^
5. Kein Cfi'und zur Klage.
Ja bint hl tibki walä titwalwali gemäl baijik bilgatär il'auwali.
() Mädchen, weine nicht und klage nicht,
die Kamele deines Yaters sind in der erten Reihe.*
6. Das J^iel wird erreicht.
Labudd mä nutwTk jelba'lde taij ilharir innä'im iggedide.
Notwendig werden wir dich aufwickeln, du der weit ist,-* wie man aufwickelt die feine Seide, die neue.
7. Zuruf an das Kamel.
•labu-lchalächll ugöz ennahle ja zämil \aijän fög errahle.
O du mit den Beinringen'' und dem Paar von Schellen, o der du trägst den Matten über der Ladung!
8. Ein kluger Käufer muss man sein.
Lesch mä gallab^t gabl in tischteri imdamledsch eddur'än helw ilmibsami.
1 diese Zeile ergäuzt nach Wetzstein. ZDMG XXII 96. ^ .^^f den
Fns.sen der Kamele, weil es feucht ist. ^ die Schlafdecke ist gemeint, nuter welcher der Städter schläft. * der Karawane. Sie gelten als die
stärksten Tiere. * d. h. den weiten Weg. " über dem Knie des Kamels sind Ringe angebracht und diese mit Schellen versehen.
— 139 —
'Warum hast du nicht untersucht, ehe du kaufst? — voll an den Vorderbeinen, hübsch im Mund.'
3. Auf den Kameltreiber.
In Aleppo. Auf Hochaeitszügeu gesungen. Mitgeteilt von einem Vorsäuger bei solelieu Zügen in Aleppo.
Der Kameltreiber in der Stadt.
Ja gammäl ragarr imsik
lälak maVa ulälak bet mälak ma'wa illa-lchän
wana 'alchän indellet dallüni husn ilbanät
waUejün essüd süd walhauägib mgurnat.
O Kameltreiber, halte das Zugseil,
du hast nicht Obdach, du hast nicht Haus,
du hast kein Obdach ausser dem Chan!"^
und ich — zum Chan zeigt man mir den Weg,
es zeigten (ihn) mir die Schönen der Mädchen, deren schwarze Augen schwarz
und deren Augenbrauen verbunden.^
4. Beim Scheren der Kamele.
Die Kamele werden vor Beginn des Sommers geschoren und getheert, natürlich nicht auf der Reise, sondern im Bauernhof oder im Zeltlager der Beduinen. Wenn dabei gesungen wird, geschieht es, um die Thiere gefügig zu erhalten, da sie die Prozedur des Scherens nicht lieben.
Im 'Agiün. Mitgeteilt von einem Bauern in Elhösn.
l. Warnung vor dem Kameltreiber.
Ja memti lä töchdi-ggammäli
Jörnen 'andik uarb'a bischschämi.
* so soll ein Kamel sein. Die Becluiuen reden bei Kameleu von schöuem und hässlichem Gesicht. - Karawanserei. ■'' nicht über der Nase geteilt.
— 140 —
O mein Mütterchen/ lieirate nicht den Kameltreiber, zwei Tage ist er hei dir. nnd vier in Damaskus.
2. Frommer Wunsch füi' die Kamele.
Ja rabh sellimhin mnettehdidi wog'^al gauäjimhin mnilhadldi.
O Herr, beschütze sie vor Übermüdung ^ und mache ihr(^ Cirlieder wie von Eisen!
3. Tadel der Ausgelassenen.
Mä tistahi bintak ja bahlüli timschi bzinnär elraua mahlüli.
Mcht schämt sich deine Tochter, o Bummkopf.
sie o-eht und hat den Gürtel der Yerführuno- "elöst.
Zur See.
Die syrische Küste hat nur in Berüt einen für grössere Schiffe brauchbaren Hafen. Doch fehlt es in allen })alästinischen Seestädten nicht an kleineren Fahrzeugen und Booten, welche dem Handelsverkehr und dem Fischfang dienen. Auch auf dem See von Ti])erias beginnt die Fischerei wieder aufzublühen.'^ Gesang lieben die Seeleute besonders beim taktmässigen Ein- ziehen des Ankerseils und bc^im Rudei-n. Ihre Lieder sind meist ägyptischen Ursprungs.
1 die Kiiuler werden von den Eltern ,.jä baiji", „ja memti", „Väterchen'-. „Mütterchen'- genannt. - infolge von Überlastung entsteht bei den
Kamelen Schmerz in Brust und Vorderbeinen. * dreizehn Boote zählte ich in Tiberias.
— 141 —
1. Bei der Abfahrt.
]n Sidon. Mitgeteilt von eiuem moslemischen Scliitter. Gelübde und Wünsche.
Hizz ilhelill ja saijid
ahmad ja bedawi win vuhtillak ja saijid
tazürak kull sene ja däcliil ilchammära
uskini 'ambara 'addini ja m'addäwi
larauAvali baladi iijä dächil iggämi*^
sallTli 'annal)i.
Schüttle den Halbinond, o Herr,
Ahmad, o Beduine/ und wenn ich zu dir gehe, o Herr,
will ich dich besuchen jedes Jahr! () der in das Trinkhans geht,
tränke mich mit 'Ambar! ^ — Lass mich passieren, du Fährmann,^
ich will nach meiner Heimat gehn. Und du, der du in di(^ Moschee gehst,
benedeie füi' mich den Propheten !
2. Beim Ankerlichten.
In Sidon. Mitgeteilt von moslemischen Schilfern. 1. 0 Lisa!
Ja lisa ja lisa
jämäni jämäni ja lüka ja lüka
ja armal felüka ja müra ja müra
hä wallähi.
^ in der Heimat ist otfenbar das Grab eines Heiligen, namens Ahmed der Beduine, beliebter Wallfahrtsort. Die dort aufgesteckte Fahne mit dem Halbmond soll sich bewegen zum Zeichen, dass der Heilige die Erliörung der ihm vorgetragenen Bitte zusagt. ^ 'amltar ist ein aromatischer Liqueur. * der vom Schiff zur Küste führt.
— 142 —
O Lisa, 0 Lisa,^
o wie schön, o wie schön I O Lüka. o Lüka,2
o Witwer^ im Boot! 0 Mür-Scliaf, o Mür-Schaf,^
ja wohll bei Gott! ^
2. Die Zerstreuung durch den Sturm.
Kunna teläte u'^eschrin
'alwakäjil mbarrsln bahr illebasch hatt^ flna
chadna-lchalas windarena.
Wir waren dreiundzwanzig, ^
an den Ankerplätzen liegend: aber das stürmische Meer setzte sich gegen uns,
wir ergriffen die Rettung und zerstreuten uns.
'A. Unter schlechtem Kapitän.
Ilgün'' ilgün ja dächil ilgün '
ilgün ilgün ja mä juäse ilgün ilgün ja mä claija*^ kull merkib
uresu (raijisu) abu salämi rabbi baläni beraijis
zellu jueltin 'alaiji mä jäkid illa-rruzz bezzet
wissamne räli walla 'alena.
Die Bai. die Bai, o der du in die Bai kommst, die Bai, die Bai. o wie viel kann sie ausrichten 1
die Bai. die Bai, wie oft hat sie zu Grunde gerichtet ein solches
Schiff, dessen Kapitän Abu Salami!
* Mädcheuuame. ^ Mannsname (Lukas). ^ d. h. einsamer. * mür
ist die beste Schafrasse im Libanon. Die Geliebte, also hier Lisa, wird damit
verglichen. * der Vergleich ist zutreffend. " Boote. ' ägyptische Aussprache.
— i4:{ —
Mein Hori' hat mich geplagt mit eiiieiii Kapitän.
der stets über mich Übles redet, er isst m\r den Reis mit Ol.
und die .Butter ist zu teuer. Gott möge uns helfen!
4. Bei altersschwachen Segeln.
Ja dimjät mantisch'' ba'lde
'alli kulü'u gedide klii'ana min eschschems harra
mä nsäfir illa bilhaside ja dimjät rabbi a^täki
annil guwwa-hdäki aschachschata jalli säkinki
läbudd lu 'an zijära.
O Damiette, du bist nicht fern
für den, dessen Segel neu,^ unsere Segel sind von der Sonne abgenützt,
wir fahren nur in der Erntezeit.'-^ 0 Damiette, mein Herr gab dir
den Ml im Innern, zu deiner Seite. Aschachschata,^ o er, der dich bewohnt,
notwendig muss er haben einen Besuch I
3. Beim Rudern.
Bei Tripolis. Auf einer stiiruiischeu Kootfahit zum Dampfer gehört.
Der Yorruderer stimmt an, die anderen wiederholen:
He alla he alla he llsa he lisa.
0 Gott, o Gott! o Lisa, o Lisa !*
' man kann dann l)ei jedem Wetter fahren. ^ im Frühsommer giel>t es keine Stürme. * ein moslemischer Heiliger, dessen Grab in Damiette.
* die Geliebte ist gemeint. S. oben S. 142.
U4 —
Auf Raubzug und Kriegspfad.
Raub und Fehde sind noch immer ein wichtiges Gewerbe der Beduinen, und zwar nicht nur der eigentUchen AYüsten- bewohner. Auch bei den in bestimmten Bezirken wolinhaft, wenn auch nicht sesshaft gewordenen Stämmen des üstjordanlandes fehlt es nicht an kriegerischen Yerwickehmgen. Kriegerische Lieder werden von allen Bedmnen gern gesungen, und nicht am wenigsten bei Hochzeiten. Aber auch in den Städten und Dörfern lieben besonders die Moslems kriegerisches Gepränge, »dnie welches eine grössere Hochzeitsfeier nicht zu denken ist. Ijicder kriegerischen Inhalts werden deshalb auch unter den Hochzeitsliedern mitgeteilt werden. Die liier gesammelt dar- gebotenen Kriegslieder Avurden in drei Gruppen geteilt: 1. Marsch- lieder (hadi); 2. Gesänge (kasld); 3, 'Atäba -Verse. Die erst- genannten werden auf dem Marsch^ zuweilen im Wechselgesang ausgeführt, die Lieder der beiden letzten Gruppen sind nur für den Einzelvortrag bestimmt. Die „Gesänge" gehören dem Lager- erlebeu an, die 'Atäba-Yerse lassen sich auch auf dem Marsch anstimmen. Am Schluss habe ich noch ein Tarwid beigefügt, das auch als Hirtenlied dienen kann.
1. Marschlieder (hadi).^
a) Bei Jerusalem. Sohriftlich mitgeteilt von Bsehära Kaiiaau iu Betgäla.
Die Tapferkeit entscheidet.
La tahsibu katratkum tarlib schagä'tna bissef min wostekum nöcdiud gamä'tna.
Meint nicht, eure Menge besiege unsre Tapferkeit, mit dem Schwert nehmen wir aus eurer Mitte unsre Leute.
1 zumeist Ritt zu Pferde oder Kamel. - s. Vorwort und Melodie 1<X
— 145 —
li) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen bei 'Amman.
I. Ein Racheschwur.^
In der Nähe von Ilesbän wurde kurze Zeit vor der Anvvesen- lieit des Herausgebers Fajiz, Häuptling der 'Adwänbeduinen, nachts in seinem Zelt von einem Schürbeduinen aus der Gegend von Elkerak erschossen. Ein Klagelied über seinen Tod s. unter den Liedern zur Totenklage. Sultan, sein Bruder, welcher ihm in der Häuptlingswürde folgte, wurde verdächtigt der Mörder zu sein, er reinigte sich aber vom Yoi'dacht diu'ch A^erfolgung der Blutrache an den Scliürbeduinen.
Jegül sultän 'alaiji min ras '^hsäni jahram 'alekum essulh jalbedwäni
niä zäl fäjiz belbila rergäni rerin tglbu-lgöd laredwäni.
Es sagt Sultän: icli schwöre es vom Haupt meines Pferdes, versagt sei euch der Friede, o ihr Beduinen,
so lange Fäjiz in die A'erwesung versunken bleibt, es sei denn, ihr bringt das Geschenk"^ den 'Adwän.
2. Xäclitlicher Aufbruch.
Sa'ad urab^i särln liblele
udkur nabijjak ja wugih el'eni hömr'' gezämi mberschamln ilcheli.
Sa'ad und seine Genossen brechen auf in der Xacht,
und gedenke deines Propheten, o Angesehener für das Auge ! ■^ Rotgestiefelt sind sie, mit Quastengehängen an den Pferden.
Mitgeteilt von Farah Täbri iu Essalt. 1. Verhöhnung des Feindes.
Ja schibli mä ginnak 'elüm
radd emiaga min elmib'^ara ja 'aijilu kinnu farch büm
'alMschsch® mälu misgara
^ als Hochzeitslied wurde dies Lied mir mitgeteilt. - wohl in Pferden bestehend, als Busszahluug für den Mord. ^ Sa'ad soll nicht ohne den
Schutz des Propheten mit seiner schmucken Schar ausziehen.
Dalman, Volksleben. 10
— 146 —
jahlelu libset eihedüm
wata'arridii 'ind elmava min fög safra hl geliüm
*^alliai'b mälu magdara.
0 Schibli, kamen dir nicht Nachrichten,
die Fehdenansage ^ vom Dunghaufen? 0 seine Kinder sind wie Brut von Eulen,
auf dem Nest hat er keine Falken I^ 0 wie schlecht steht ihm das Anlegen der Gewänder ^
und seine Parade vor der Frau* auf einer gelben Stute, die kühn —
für den Krieg hat er keinen Mut!
2. Zu Pferde!
Jalla talabtak ja karim
ja 'äliman birjüb'^ha lan schauwah saijäh enniba
hei essibäja zhür^ha.
O Gott, ich suchte dich, o Gütiger,
o Wissender ihres Verborgenen ! ^ Wenn das Zeichen giebt der Rufer des Hügels,
ihr Leute der Rosse, steigt auf!
3. Gott befohlen!
Begiret alla ja sanad
ja rab' kassäb elmadlh zabn el^hsän lan balad
lan tall enneba rä'ih jeslh hinna härabna eschschamaren
'aibin \ala-ttaijib jerf .
^ eigentlich: Zurückgabe der Schuldlosigkeit, wenn man sich am anderen vergreift, d. h. die Aufhebung des friedlichen Verhältnisses zweier Stämme, welche beiden Teilen volle Aktionsfreiheit zurückgiebt. ^ fähig zu jagen. ' für den Kampf. * der Kämpfer hält zu Ross vor der von ihm verehrten Frau, zückt das Schwert und ruft: „für deine Augen!" — ehe er in den Kampf zieht. ^ des Geschicks der Menschen.
— 147 —
Gott befohlen, o Rückhalt/
o ihr Genossen des Gewinners des Lobpreises, des Freundes des Hengstes, wenn er stehen bleibt ! ^
Wenn die Berghöhe erscheint, ruft sein Reiter: wir haben bekämpft die beiden Schammarstämme,^
Schande ist es für den Wackern, furchtsam zu sein!
4. Mein Pferdchen.
Ja rabbi challi mherti
tikbar wana chaijälha elma^'aga schillet harir
risch enne'äm zelälha.
ja memti raddi mherti
risch enne'äm gelälha uaschrllha gücha hamra
wal'idde mscharbascha-lha.
0 mein Herr, lass doch mein Pferdchen
gross werden, und ich bin sein Reiter, die Schweissdecke ist ein Strähn von Seide,
Straussenfedern seine Schabracke.
0 mein Mütterchen, gieb Mittagsessen meinem Pferdchen,
Straussenfedern sind sein Packsattel, und kaufe ihm rotes Tuch,
und der Sattel ist ihm mit Quasten besetzt.
5. Keine Unterwerfung!
Mamdühi walla mä nerüh
ulä ndeschchir tär^na le'en min garnu jelüh
dabh erasäkir kär^na mamdühi walla mä ntf
unhüsch 'and djär^na.
' ein Häuptling- ist gemeint. ^ aus Mattigkeit. Wenn das Pferd müde wurde, stellt sich der Reiter vor dasselbe. * im nördlichen Syrien.
10*
148
Mamdüh, bei Gott, wir gehen nicht fort.
und wir lassen nicht von nnsrer Rache. Für das Auge dessen, dessen Schläfehaar wallt, ^
ist die Schlachtung der Soldaten ^ unser Beruf. Mamdüh, bei Gott, wir unterwerfen uns nicht
und kämpfen hitzig bei unsern Häusern.
Mitgeteilt von Xasr Eljas iu (iaza als iu Essalt gehört. A n ^i u h a ni m e d S a ' I d .
Ja schech^'na da'na nesir wilkätebu rabbak jesir 'enäk ja mhammad sa'id rüs elhagnja mdahdalät.
Abäk ja mhammad sa'id
jalli trid 'ejälna wilcheli mä tdkul 'adas
tökul scha'ir 'mdardasa.
Zuruf der Stammesgenossen:
O unser Häuptling, lass uns ausziehn.
und was dein Herr geschrieben hat, muss geschehen. Pass auf, 0 Muhammed Sa^id,
die Köpfe der Hagäja -^ rollen.
Zuruf der Feinde :
(Verflucht sei) dein Vater, o Muhammed Sa'id,
der du begehrst unsre Kinder! Und die Pferde fressen nicht Linsen,
sie fressen gedroschene Gerste.*
* des Mädchens. * es muss sich um einen Kampf gegen Regienmgs- truppeu handeln. ' ein Beduinenstamm bei Elkerak, früher der Belka ge- fährlich. * d. h. wir werden nicht sanft mit dir umgehen.
A\)
Mitgeteilt vou eiuem Beduineu auf dem Gipfel des Gebel Oscha" unter der heiligeu Terebinthe.
I. Habt Acht!
Ja ischgertak ja jüscha'
ja schgerat illiaiiijje 'all jehizz errurali
'enäku ja saltijje.
0 dein Baum, o OschaV
0 luftiger Baum! 'Ali^ schüttelt den Speer,
habt Acht, iiir Leute von Essalt!
2. Warnung.
Ja wehakum min schech^na laun ehtazam füg efaba.
0 wehe euch voti unserem Häu[)tling,
"wenn er sicli gegürtet hat über den Mantel!''
3. Heirate einen Krieger! La töchdi abu miftäh
luilli 'ala-lbasta galas chudin abu rumhin tawll
lialli 'ala-ssurba ratas.
Ximm nicht den mit dem Schlüssel,*
der auf dem Teppicli sitzt, nimm den mit dem langen S])eer,
der sicli auf den Haufen ' stürzt !
4. Für Turkijje ein Ilaubzug, Ja nägti gämat tehinn
ben limschetta wuttamad turkijjatan tibra 'arbüd
min aamhätin b'ümm iFamad.
* das Gral) des Propheten Hosea wird uahe diesem Baume gezeigt. - 'Ali ist ein 'Adwänhäuptling, Essalt befreundet. Er wird wohl hier mit der mächtigen Terebinthe auf dem Bergesgipfel verglichen. ^ für den Kriegszug. * den Hausbewohner. ^ der Feinde.
— 150 —
O mein Kamel ^ — es stand seufzend zwischen Meschetta und Tamad,-
Turkijje ^ wünscht ein Brot * vom Weizen in Ümm eramad.^
(•') Im 'Aglün. Mitgeteilt von einem Bauern bei Hauära fAglön). Vorbereitung zum Kriegszug. Jalhauetät' schiddu 'ala-ddummri wothanu zädikum wichbezu (?) schuramri,
O ihr Hauetät,'' sattelt die Mageren,''
und mahlt eure Wegekost und backt (?) Fenchel!^
dl Im Hauran. Mitgeteilt von Beduinen bei Zeräkijje. 1. W^eshalb Krieg? Jalli trögga harb^na
wusch tistafid mä "^and^na küd ilmhammas
welbizr birgäb elhadid.
Der du auf den Krieg mit uns deine Hoifnung setzest,
was für Nutzen wirst du haben ? Wir haben nichts als das Pulver
und das Blei in den eisernen Läufen."
2. Zuruf an den Häuptling. Ja schech^'na schechin tegll lä tirhal wen gäk ennedir bi' ilfaras wusch teri-lbe'Ir wehna chalaf lilli rede.
0 miser Häuptling, unser mächtiger Häuptling,
geh nicht davon, und wenn zu dir kommt der Feind,
verkaufe die Stute und kaufe das Kamel,^" uiid wir sind Ersatz für die, welche fielen.
' auf dem Turkijje als Kriegsjuugfrau sitzt, vgl. S. 189 Anm. 1. - in der östl. Belka im Gebiet der Schürbeduinen. ^ Frau von Zattäm, Häuptling
der Scha'läu. * ' a r b ö d Laib von auf der Asche gebackenem Brot. * dort haben die Schür ihren Weizenvorrat. * ein Beduinenstamm in der Gegend von Elkerak. ' Kamele. « Brod mit Fenchel. ^ wörtlich: das Ge-
röstete und den Samen in den eisernen Hälsen. '^ d. h. ersetze den Abgang!
— 151 —
Mitgeteilt vom ^laultiertreiber 'Ali aus Chijäm (Merg 'AjOn).
Kriegs sang der llauränbauern.
Ja drüz bfu chelkum bilrasb mahu brida.
0 Drusen, verkauft eure Pferde/ _ zwangsweise, nicht freiwillig!
ej Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduiueu Hmed. 1. Beim Aufbruch zum Kampf.
'Alli rafaditsch ja jüm
nalin® debäjih lilgüm 'äfi ummi-lhannetli räsi
'and ilköna tär n^'äsi ja schabäb enliu schäibkom
täli *^omru jerüli *gsäba li'ejün ilbint ennassäba.
Mache hoch deine Sattelkissen,'^ o Mutter!
wir sind die Schlächter der Feinde. Heil meiner Mutter, die mir meinen Kopf mit Henna färbte!
zur J Zeit des Kampfes flieht mein Schlummer. O junge Männer, wo ist euer xVlfcer?
der Rest seines Lebens geht in Stücke '* für die Augen des Mädchens des berückenden.*
2. To d esd ro liung.
Hadür 'anhum hadür
säru min ahl ilgubür ü'äu igaschschün bifrähum
bilmüs nzaijin lehähum wazzena mä trüh ma'ähum
säru min ahl ilijubür.
' indem ihi- sie im Krieg verliert. — Übrigens wurden die Hauränbauevn von den Drusen des Haurängebirges geschlagen. Es kam also nicht zum -Pferde verkauf. - auf dem Kamel, um mit in den Kampf zu ziehen.
' ist voll Unruhe. * zu Ehren der Geliebten. Hier wird gern ein Schuss abgefeuert, der der (geliebten gilt.
— 152 —
Warnung vor ihnen, AVarnung! ^
sie wurden von den Leuten der Grräber.
Sie kamen, die Stoppeln fegend mit ihren Pelzen, - mit dem Messer wollen wir ihren Bart rasieren,^
dass die Schöne nicht mehr mit ihnen geht — sie wurden von den Leuten der Gräber.
3. Auf dem Raubzug (razze).* Ja mä 'ögzu wa'aju
ja mä batal 'addä^ha wessurb getna tehtedi
mä sannadat guhhälha ja welkum jahl ennalir
ja nümkum mü hani bätschir nirkab homr issabäja
wisabbeh ilfadschir rani.
0 wie unfähig und erschöpft sind sie,
0 wie nichtig wurde ihr Yermittler,^ und der Trupp kam zu uns, Kriegssang singend,
nicht halfen ihre Unerfahrenen. O wehe über euch, ihr Leute vom Fluss,
o euer Schlaf ist nicht heilsam, morgen früh reiten wir die braunen Pferde, die gefangenen. *"
und es wird der Arme reich.
Mitgeteilt vou einem Hochzeitssänger in Aleppo.
Wir lieben den Krieg. Sa'^Id abu sa'^dijja
nahna lifrüch unhöbb elhrübijja winkän räd 'alwädi jinzal
la därbu figgambijja .
Sa'ld, Yater von Sa'dijje,
wir sind die Jungen und wir lieben den Krieg, und wenn er herabsteigen will zum Thal,
will ich ihn schlas-en mit dem Seiteng-ewehr.
^ es ist besser, sich ihnen nicht anzuschliesseu. - Pelzjacken mit
langen Ärmeln trugen sie. ' d. h. sie im Kampf übel zurichten. * das Lied soll von den 'Anaze herrühren. ° die Gegner hatten um Frieden ge- beten. " nachts werden den Feinden die Pferde s'eraubt -werden.
153
2. Gesänge (kasaid).
a) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gebel Öscha,'. (t 0 g 1 ü c Iv t e ]v e 1 1 II 11 ,!!,• .
Meddena 'ala scliiiiibul inrid ol^tniii'
etilen min lön eddiäb iradäja ya^adit cliainvijje utelit atlik eddöd
iinii'g'a'^ nesirr min ibkär etnaja tarn 'alen;i Inilli mescli.älTliakiim süd
jiteliassosüna mitl erisclija-lliadäja nachet cliainvijje efrad 'anni bizzöd
etäri cliauwijje imga'gsinu-nnescliäja raddet 'alehum ^viFarab külllia ug'üd
wa'aüa'^t cbaiiwijje min esbäb ihiiaiiäja raddet 'alehmii wiFarab küllba geTid
la'enlia men teguss ilwasäja.
AVir gingen nacli 8ebimbiil. und unsre Abtsiclit war die Habgier.
zAvei von der Art der reissenden Wölfe. Ich liess meinen Genossen sitzen und ging binunter, machte los
die Kamele, und wir kehrten um, waren frölilieb wegen der sechsjährigen
Kamele. Da überfielen uns die, deren Mäntel schwarz,
sie eignen sie sich an wie Dinge, die Geschenke sind. Ich rief zu Hilfe, meinen Genossen, er hatte sich noch mehr von
mir entfernt, aber siehe mein Genosse — die Knaben hatten ihn gefesselt! Da wandte ich mich wider sie — und die Beduinen sassen alle
dabei — und icli brachte meinen Genossen herauf von den Ursachen des
Todes, - ich wandte midi wider sie — und die Beduinen sassen alle
dabei — um ihretwillen.^ welcbc die (Jebote - festhält.
' der Beduine tliut »seine Heldentliaten zu Ehren seiner Geliebten. Ehe er in den Kampf reitet, paradiert er vor seinem Mädchen und ruft: „Für deine Auofen!" V"-!. S. ]4r.. ■' die Gebote des Islam.
— 154 —
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. Aus dem Krieg der Muäli gegen die Hadidijje.
Mhammed, der Emir der Muäli -Beduinen, kämpfte vier Tage erfolgreich gegen die Hadidijje und erbeutete viele Zelte. Gegen jedes gewöhnliche Geschoss war er gefeit, fand aber schliesslich doch seinen Tod durch einen Schuss mit einem Ring. ►Sein treuer Sklave Mergän rächte seinen Tod, indem er die Feinde beim Essen überfiel und sieben tötete. Das erste Lied scheint von den Hadidijje zu stammen, das zweite von den Muäli.
I.
Ja mhammad ilcharfän gök ilhadidijjin hömrun tedäfag wedduchchän dabäba
challet göschschak welbanät ilmezäjln ubetin tschebir imsahhib ^tnäbu
utscham gähil minkum dschetalna wahramnäh schüfet schabäbu.
0 Muhammed, Sohn Charfäns, zu dir kamen die Hadidijje, sie überschwemmen mit braunen Pferden, und der Pulverrauch
war wie Nebel.
Du verliessest deine Hütte und die schmucken Töchter und ein grosses Zelt, das weit spannt die Seile,
und wie viele Unerfahrene von euch töteten wir, imd raubten ihm den Anblick seiner jungen Leute.
II.
Umergän jelli tischbah elgalb wattin
uschüf sidak mlaggah bettinijje welhedschtum rarbi-lcharäig raraijdm
chadet ettär wizzöd hädal 'alaije.
O Mergän, der du gleichst dem Herzen und dem Thon,^ und siehe deinen Herrn niedergestreckt im Engpass. —
Und ich folgte ihnen — westlich von Charäig lagerten sie — ich nahm Rache und mehr als dies, das las; mir ob.
* er ist weichen Sinnes.
155
3. 'Ataba -Verse.
a) Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem. 1. Nach dem Tode des p]mlr Salmäii.
Za%ik ter ilhamäin usäh «almän amir umin bani harfüscli sallmaii
ja dillik ja b'albak min ba'd salmän raddet midän lachjül iredäba.
Es schrie die Taube und rief: Salmän,
ein Emir, und von den Söhnen Harfüschs^ rettete er uns! 0 weh dir, o B'albek, nach dem Hintritte von Sahnän,
wurdest du wieder ein Rennplatz für die Rosse der Feinde.
2. Wäre ich auf arabischem Ross!
Alauinni bzahr negdijje una negdaj
usefi jikta*" alchüde uanagdaj uantun min dana ga'far wanegdaj
uhärün erraschid ilkum garäba.
Wenn ich auf dem Rücken einer Negdstute wäre und selbst aus
dem Negd,^ würde mein Schwert zerhauen den Helm und ich würde sieg-en, wärt ihr auch von den Nachkommen des Ga'far^ und aus dem
Negd, und Härün erraschid euch ein Verwandter.
Ij) Mitgeteilt vom Baueruknaben Rattäs in Balät (Merg 'Ajöul. I. Auf, gegen den Feind!
Sah ilbek ja rgäli 'alehön
tahsch ilchel jinbini 'alehön jachu fuläni läklni 'alehön
lanimhi ismhön kabl ilriäba.
^ ein wilder l)rn.senstamn). - Landschaft in Centralaraljien, Heimat
berühmter Pferde. ■' ein berühmten- Krieger zur Zeit Mnhammeds.
— 156 —
Er lief der Bey: ' o meine Mäimer, gegen sie!
das Getrappel der Pferde benachrichtigt mich von ihnen. 0 Bruder von N. N.,^ stosse zu mir gegen sie,
wir wollen auslöschen ihren Xamen vor Sonnenuntergang !
2. j!^acli dem Rachezug.
*Ala bir safa halli lefena
schelfatin iragam tilma' bidena
chdena-ttär jabn ummi chdena katalna-mir sultän ifartäba.
Die W'ir nach ßlr Safa kamen,
die persische Lanze glänzte in unsern Händen, wir nahmen Rache, o Sohn meiner Mutter, wir nahmen,
wir töteten einen Emir, den Herrscher der Beduinen.
c) Mitgeteilt vom Beduinen Hmed bei Aleppo. 1. Schlimmes Geschick der Freunde.
Gidir gelbi hin ezza'an mcddu
urikbu hin garan wifräd meddu wa'alehim bilmerhafät alhödub meddu
willi jaga*^ minhum mälu haja.
Ausgerissen ward mein Herz, als die Gesellschaften sich entfernten, und sie ritten zusammen, aber einzeln haben sie sich entfernt,''
und gegen sie mit krummen Schneiden haben sie gekämpft, und wer von ihnen fällt, hat kein Leben.
2. Erbitterte Rache.
Chadena btär ilgeschsch warräh be'^arkätin tscheb iüüfl warrü^h
rakacl dächül 'albärüd warrPh urada mhemid uslaijim gsäba.
' Anführer. - hier ist gemeint das Losungswort (iuticha), mit welcher ein Häuptling ins Feld zieht. Er nennt sich dabei gern nach seiner Schwester, z. B. ,ich bin Nüras Bruder^ s. Wetzstein, ZDMG XXII 98. » sie zer-
streuten sich dann.
Wir nahmen Rache für die Hütte und das was vculoron war durch Kämpfe, die 7A\n\ Greisen machen die Kinder und den
Geist.
Es lief Dachül ^ »Po^^ii ^^^ Pulver und den Windh- und es wurde 3[hemld und Slaijim ^ zu Stücken.
4. Tarwide.^
Mitgeteilt von einem Bedninen auf dem (Tipfei des Gel)el Oscha' Verdacht des Kamelraubs.
Läli welälak
ja radennidsch elherän läli wehälak
häda haläl eschschög mahn halälak
deschschir haläl elgöm widbah halälak.
Nicht mein und nicht dein,
o du, der sich bücken lässt die Kamelfüllen,"' nicht mein und nicht dein!
Das ist der Besitz des Geliebten,** es ist nicht dein Besitz.
Lass den Besitz der Leute,, und schlachte deinen Besitz !
' der Emir Muhammed von der Sippe DächOl, s. o. S. 154. - der Wind trieb ihm den Pulverdampf ins Gesicht. * zwei starke Männer von den
Hadidijje. * s. das Vorwort. ^ beim Weiden. " die Kamele gehören der Sippe des vom Sänger geliebten Mädchens.
158 —
Auf der Pilgerfahrt.
1. Auf dem Zuge zum Mosisgrabe.
Im Frühjahr um die Osterzeit unternehmen die Moslems von Jerusalem und der Umgegend unter offizieller Mitwirkung des Gouverneurs von Jerusalem und der moslemischen geistlichen AVürdenträger eine Wallfahrt nach dem Grabe Mosers, welches sich nach moslemischer Tradition in der Wüste Juda südlich von Jericho befindet. Dieser Zug mit wehenden Fahnen und rauschen- der Musik ist das beste Beispiel moslemischer Festfreude, welches Jerusalem bietet. Das hier mitgeteilte Wallfahrtslied ist von Vorsänger und Chor im Wechselgesang auszuführen. Eine aus- sätzige Frau in Jerusalem diktierte es.
Zu Mose und Abraham,
Ja zuwar müsa
züru bittehlil zurna-nnebi müsa
'okbäl ilchalil.
ja zuwär müsa
züru bila'läm zurna-nnebi müsa
'aleli issaläm.
ja zuwär müsa
züru bidderake ja scha'rak ja müsa
säbil 'alwarake.
0 Besucher Mose's,
besucht mit Preis Gottes!^ Wir besuchten den Propheten Mose,
dann auch den Geliebten. ^
^ mit dem Rufe von: lä ilali illalla „es ist kein Gott ausser Gott". Abraham in Hebron.
— 159 —
ü Besucher Mose 's,
besucht mit den Fahnen!
Wir besuchten den Propheten Mose, ihm sei der Gruss!
Ihr Besucher Mose 's,
besucht mit der Standarte ! ^ Dein Haar, o Mose,
fällt herab auf das Blatt. -
2. Für die Wallfahrt nach Mekka/^
In Aleppo. Mitgeteilt von einem Hochzeitssänger in Aleppo. Wechselgesang. ]. Auf, nach Mekka!
Güm erhal jämir eschschäm
hon mä baga magäm mä magäm illa bmakke
makke 'aleha-ssaläm ja saläm iktub saläm
'alimzallal bilramäm.
Auf, ziehe aus, o Emir von Damaskus, hier ist kein Ehrenplatz geblieben.
Es giebt keinen Ehrenplatz ausser in Mekka,* Mekka, ihm sei Gruss !
O Gruss, schreibe Gruss
dem in den Wolken Yerhüllten ! ^
2. Zum Thore des Heils.
Ja liana bmüna
bir zamzam malän näichu gmäli
'ind bäb essaläm.
* das Fahnentuch heisst 'alam, die Fahnenstange derake. - es ist wohl das Gesetzbuch gemeint. ' bei Hochzeitszügen in Aleppo gesungen. * für den Moslem ist nur noch in Mekka ein ehrenvoller Platz, in Damaskus sind schon zu viele Christen. "^ Muhammed.
— IGO —
O Wohlsein in Müna/
den Brunnen Zomzam- ist voll,
lasst niederknien meine Kamele beim Thore dos Heils!'
3. An den Fühvoi- der AVallfahrtskavawane.
J<ä scliömali 'enak 'alena höms uliama gämat 'alöna
ja scliömali hat el'aläjif
ja schumali 'aschschäm räjih
ja schömali haddir rulmänak ja schdmali nahna snhjänak
ja sehümali widbah ehurianak.
O Schömali,* habe acht auf uns,
Höms und Hamat erhoben sich gegen uns,
o Schömali, gieb den Sold,
o Schömali, nach Damaskus gehe ich,
ü Schömali, mache bereit deine Burschen, o Schömali, wir sind deine Knaben.
0 Schömali, schlachte deine Schafe!
Zur christlichen Festzeit.
Der wichtigste Teil der häuslichen Feier der hohen Kirchen- feste besteht in gegenseitigen Beglückwünschungsbesuchen, bei denen Süssigkeiten geboten werden. Zu Ostern wird auch gern ein Nachmittag im Freien unter grünen Bäumen verbracht und dabei allerlei Kurzweil getrieben. Für Kinder giebt es ancli Gesänge, deren zwei hier mitgeteilt werden.
' ein heiliger Ort bei Mekka. - im Heiligtum zu Mekka. ^ Name des Thors, durch das die Pilger iu das Heiligtum eiutreteu. * ein mächtiger Beduine, welcher die Pilgerkarawane von Aleppo nach Damaskus begleitet.
— 161 —
1. Um Ostern.
In Aleppo. Mitgeteilt von christlielien Kiiuljeii.
Auwal nhacl — mäscli mäscli
täni ahad — täli mäsch tälit ahad — tenfassil erokmäscli
räbi' ahad — tanchaijot erokmäsch chämis ahad — scha'anini
sädis ahad — nislak heda wenilla' 'albesritlni aga-Fld 'aijedna
zirna 'ala kabr saijidna saijidna mauläna
bidammu ischtaräiia wiljahüd hazäna
wannasära farhäna takket 'enak jäjhüda.
Am ersten Sonntag — nichts, nichts,
am zweiten Sonntag — wieder nichts, am dritten Sonntag — schneiden wir den Stoff zu,
am vierten Sonntag — nähen wir den Stoff. am fünften Sonntag — Palmzweige, ^
am sechsten Sonntag — kochen wir Eier und
gehen in die Gärten.^ Es kam das Fest, wir feierten es.
wir besuchten das Grab unsers Herrn; unser Herr ist unser Patron,
durch sein Blut hat er uns erkauft, und die Juden sind traurig,
aber die Christen fröhlich, es platzte dein Auge, o Jude!
* Die Kinder nehmen wirkliche Palmzweige, wo es deren giebt, öfters aber andere Zweige, umwinden sie mit allen Arten von Frühlingsblumen und stecken auch Kringel daran. Mit diesen Zweigen gehen sie zaiui Gottesdienst. Nach demselben werden sie zerpflückt und die Kringeln gegessen. - andere Version: ennini, kindlicher Ausdruck für „Essen".
Daliiiaii , Volkslcbnn. 11
— 162
2. Am Barbaratage.
Während besondere häusliche Weihnachtssitten bei den Chri- sten nicht zu beobachten sind, werden am Barbaratage (3. De- zember) in Aleppo den Kindern Teller mit gekochten Weizen- körnern und Zuckerwerk geschenkt, worin ein Kranz von kleinen Kerzen gesteckt ist. Die Kinder singen in den Strassen,
In Aleppo. Mitgeteilt von einem Schulknalten. 0 heilige Barbara!
Kaddise barbära
■^and errabb muchtära abüki halkäfir
'äbid elhegära gab ennär ta jehrukha
särit ennär bachchüra I gab ilmä ta jerrukha
.särit ilma merüna gab illiabl ta jechnukha
sär elhabl bachnüka gab essef ta jikta'ha
sär essef zimnära.
Heilige Barbara.
bei dem Herrn Auserwählte, dein Yater, dieser Ungläubige,
der Anbeter der Steine, brachte das Feuer, dass er sie verbrenne,
da wurde das Feuer zu Weihrauch, er brachte das Wasser, dass er sie ertränke,
da wurde das Wasser zu Salböl/ er brachte das Seil, dass er sie erwürge,
da wurde das Seil zum Taufband,^ er brachte das Schwert, dass er sie zerliaue,
da wurde das Schwert zum Gürtel.
' ])ei der Taufe benutzt. - bei der Taufe dem Kind über die Brust
geleo-t.
Zweiter Teil
Bei den Abschnitten des Lebens
11*
In der Kinderzeit.
1. Schlummerlieder.
Diese Lieder könnten auch „Wiegenlieder" heissen; denn auch bei den Bauern, die ausnahmslos ohne Bettstelle schlafen, pflegt doch die Wiege für das jüngste Kind nicht zu fehlen. Gelegentlich wird sie freilich durch eine von der Decke herab- hängende sehr primitive Schaukel ersetzt.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. 1. O Taube des Thals!
Ja liamämt ilwädi
häti-nnöm lirulädi halililu ja hamämt ilbustän
häti-nnöm lanna^sän halililu ja hamämi
ufedili rischik 'aleh häda lahabibi ibrähim
halbäscha niin'im 'aleh labbasu haggüch iFachdar
halhelu läjik 'aleh.
0 Taube des Thals,
gieb den Schlaf meinem Kindchen! lialill ihm,^ o Taube des Gartens,
gieb den Schlaf dem Schläfrigen! Halili ihm, o Taube,
und mache mir breit deine Federn über ihm!
* halili ist Kosewort für kleine Kinder.
— 166 —
das ist für meinen Liebling Ibrähim,
der Pascha erweist ihm Gunst, er kleidete ihn in das grüne Tuch,
das Hübsche steht ihm wohl.
2. Butter und Honig im Kruge.
Samn u'asal figgarra
hei alla-ddaräwTschi hei alla tähu lilhische.
Butter und Honig ist im Kruge,
Leute Gottes sind die Derwische, die Leute Gottes gingen hinab zum Wald.
3. Kein Räuber kommt.
Ja maria nämi nämi
lä jTgi liki-lharämi jöchud elhalaga min dätiik
ujehermik nöm illejäli.
0 Maria, schlaf, schlaf,
sonst kommt zu dir der Dieb,
nimmt den Ring von deinen Ohren, und raubt dir den Schlaf der Nächte.
Vij Im 'Aglun. Mitgeteilt von einer Frau in Elbösu. 1. Nie fern!
Ja habibi ja habib retak *anni mä terlb.
O mein Liebling, o Liebling,
möchtest du von mir nie fern sein!
2. Die Beduinen kommen.
Ja habib ilgalb
lä tnäm 'addarb jidbahük il'arab
jahsibünak kelb.
— 167 —
0 Liebling des Herzens,
schlaf niclit anf dem Wege ! Es töten dich (sonst) die Beduinen,
rechnen dich als Hund.
o. Gottes Schirm und Schutz.
J<ä alla ujä däjim
tehfaz ^ibdak ennäjim tehfazu wutgiru
wutchalli näjim bisriru.
0 Grott, o Beständiger,
du mögest beschützen deinen Knecht, der schläft, ihn beschützen und ihn schirmen,
und ihn schlafen lassen in seiner Wiege!
4. Gottes Auge schläft nicht.
Ja 'en sellm nämat
wa'en alla mä nämat walä 'ömr schidde
'ala machlüg hl dämat jalla jenäm selim
jalla jhöbb ennöm jalla tiglh-rauäfi
ma' ladld ennöm.
U Auge Sellms, es schlief,
und das Gottes schlief nicht, und nimmer war ein Unglück
über einem Gescliöpfe dauernd. O Gott, es schlafe Selim,
o Gott, er möge lieben den Schlaf! 0 Gott, möge ihm kommen Gesundheit
mit der Süssigkeit des Schlafs!
5. Traum von Elias.
'En selim tehöbb ennöm winne'äsi tidchul 'ala-lgaddls mär eljäsi.
— 168 —
Das Auge Sellms liebt den Schlaf und den Schlummer, möge es eingehen zum heiligen Mär Elias !^
c) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vou Frauen iu Gededi. 1. Ein Scherz.
Näm ja 'eni näm
la'idbahlak ter ilhamäm ja hamämät lä tsaddeku
bidhak "ala ibni hatta jenäm.
Schlaf, 0 mein Auge, schlaf,
ich will für dich schlachten den Yogel Taube ! 0 ihr Tauben, glaubt es nicht,
ich mache Spass mit meinem Sohn, damit er schlafe.
2. Nehmt mich mit!
Ja räihln "^asch schäm
chodüni fimhämilkum mäni hadidan ulä büläd lätkülkum
winkän zädi uzuwwädi bitkölkum rühu tarik essalämi
jibka chätri ma'kum.
O die ihr nach Damaskus geht,
nehmt mich in eure Lasten, ich bin nicht Eisen und nicht Stahl, nicht beschwere ich euch.
Wenn aber meine Zehrung und mein Proviant euch beschwert, geht den Weg des Friedens,
es bleibt mein Gedanke bei euch.
Mitgeteilt vou Sitt Mirjam iu Aleppo. I. Wer dich nicht liebt wie ich.
Willi mä tkillak ja kamar
lä tschüf lä unta ulä dakar illa-ragüz ubintha
'amja schhaijiht ennazar.
1 im Traum.
i-^^
%-, '^
— 169 —
willi mä thöbbak kaddi
jirdab *aleha rabbi jehabbit 'alelia iggäme*
wilmedani wilkübbe.
Welche nicht zu dir sagt: o Mond!
die sehe weder Weibliches noch Männliches, sondern nur die alte Frau und ihre Tochter,
die blinde und schwachsichtige.^
Welche dich nicht liebt gleich mir,
über die zürne Gott, er lasse über sie einstürzen die Moschee, und das Minaret samt der Kuppel.
2. Zukunftswünsche.
Ja hablb ümmu wabüh
rethum mä ja'damüh ja'damu schkäk ilharir
ifasselu wilabbesüh.
ja hablb ilhöbbten
ret le'ummak kinnten wähde ta'gin utichbiz
uwähde teraalle-ggarr^ten.
0 Liebling, seine Mutter und sein Vater — möchten sie seiner nicht beraubt werden,
mögen sie beraubt werden von Stücken von Seide, die sie zuschneiden und ihm anziehen.
O Liebling zweifacher Liebe,
erhielte doch deine Mutter zwei Schwiegertöchter, eine knetet und bäckt Brod,
und die andere füllt die zwei Wasserkrüge.
^ kein angenehmerer Verkehr soll ihr werden.
168
Das Auge Selims liebt den Schlaf und den Schlummer, möge es eingehen zum heiligen Mär Elias !^
c) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vou Frauen in Gededi. 1. Ein Scherz.
Näm ja *eni näm
la'idbahlak ter ilhamäm ja hamämät lä tsaddeku
bidhak 'ala ibni hatta jenäm.
Schlaf, 0 mein Auge, schlaf,
ich will für dich schlachten den Vogel Taube! 0 ihr Tauben, glaubt es nicht,
ich mache Spass mit meinem Sohn, damit er schlafe.
2. Nehmt mich mit!
Ja räihin 'aschschäm
chodüni fimhämilkum mäni hadidan ulä büläd lätkülkum
winkän zädi uzuwwädi bitkölkum rühu tarik essalämi
jibka chätri ma'kum.
0 die ihr nach Damaskus geht,
nehmt mich in eure Lasten, ich bin nicht Eisen und nicht Stahl, nicht beschwere ich euch.
Wenn aber meine Zehrung und mein Proviant euch beschwert, geht den Weg des Friedens,
es bleibt mein Gedanke bei euch.
Mitgeteilt vou Sitt Mirjam iu Aleppo. I. Wer dich nicht liebt wie ich.
Willi mä tkillak ja kamar
lä tschüf lä unta ulä dakar illa-ragüz ubintha
'amja schhaijiht ennazar.
' im Trauui.
— 1(39 —
willi mä thöbbak kaddi
jirdab ^aleha rabbi jehabbit 'aleha iggäme* wilmedani wilkübbe.
Welche nicht zu dir sagt: o Mond!
die sehe weder Weibliches noch Männliches, sondern nur die alte Frau und ihre Tochter,
die blinde und schwachsichtige.^
Welche dich nicht liebt gleich mir,
über die zürne Gott, er lasse über sie einstürzen die Moschee,
und das Minaret samt der Kuppel.
2. Zukunftswünsche.
Ja habib ümmu wabüh
rethum mä ja'damüh ja'damu schkäk ilharlr
ifasselu wilabbesüh.
ja habib ilhöbbten
ret le'ummak kinnten wähde ta'gin utichbiz
uwähde temalle-ggarr^ten.
0 Liebling, seine Mutter und sein Vater — möchten sie seiner nicht beraubt werden,
mögen sie beraubt werden von Stücken von Seide, die sie zuschneiden und ihm anziehen.
0 Liebling zweifacher Liebe,
erhielte doch deine Mutter zwei Schwiegertöchter, eine knetet und bäckt ]irod,
und die andere füllt die zwei Wasserkrüffe.
^ kein angenehmerer Verkehr .soll ihr werden.
J -fr
— 168 —
Das Auge Selims liebt den Schlaf und den Schlummer, möge es eingehen zum heiligen Mär Elias !^
c) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von Frauen in Gededi. 1. Ein Scherz.
Näm ja 'eni näm
la'idhahlak ter ilhamäm ja hamämät lä tsaddeku
bidhak 'ala ibni hatta jenäm.
Schlaf, 0 mein Auge, schlaf,
ich will für dich schlachten den Yogel Taube! 0 ihr Tauben, glaubt es nicht,
ich mache Spass mit meinem Sohn, damit er schlafe.
2. Nehmt mich mit!
Ja räihin ^asch schäm
chodüni fimhämilkum mäni hadidan ulä büläd lätkülkum
winkän zädi uzuwwädi bitkölkum rühu tarik essalämi
jibka chätri ma'kum.
O die ihr nach Damaskus geht,
nehmt mich in eure Lasten, ich bin nicht Eisen und nicht Stahl, nicht beschwere ich euch.
"Wenn aber meine Zehrung und mein Proviant euch beschwert, geht den Weg des Friedens,
es bleibt mein Gedanke bei euch.
Mitgeteilt von Sitt Mirjam iu Aleppo. I. Wer dich nicht liebt wie ich.
Willi mä tkillak ja kamar
lä tscliüf lä unta ulä dakar illa-ragüz ubintha
'amja schhaijiht ennazar.
' im Traum.
— 169 —
willi mä thöbbak kaddi
jirdab ^aleha rabbi jehabbit 'aleha iggäme* wilmedani wilkübbe.
Welche nicht zu dir sagt: o Mond!
die sehe weder Weibliches noch Männliches, sondern nur die alte Frau und ihre Tochter,
die blinde und schwachsichtige.^
Welche dich nicht liebt gleich mir,
über die zürne Gott, er lasse über sie einstürzen die Moschee, und das Minaret samt der Kuppel.
2. Zukunftswünsche.
Ja hablb ümmu wabüh
rethum mä ja'damüh ja'damu schkäk ilharlr
ifasselu wilabbesüh.
ja hablb ilhöbbten
ret le'ummak kinnten wähde ta'gin utichbiz
uwähde temalle-ggarr^ten.
0 Liebling, seine Mutter und sein Vater — möchten sie seiner nicht beraubt werden,
mögen sie beraubt werden von Stücken von Seide, die sie zuschneiden und ihm anziehen.
0 Liebling zweifacher Liebe,
erhielte doch deine Mutter zwei Schwiegertöchter, eine knetet und bäckt Brod,
und die andere füllt die zwei Wasserkrüge.
* kein angenehmerer Verkehr soll ihr werden.
— 170 —
3. Guten Morgen!
Sabhak bilcher
ja razäl rrer immak wabük süd
wint ja badr mnen.
sabäh ilcher kulhi
lirerak mä bkiillu xSabäh ilcher däjim
jesabbili illi kän näjim.
jesabbhak bilcher
jis'id sabahtak sabbah ilbltär
jehdi muhertak.
Guten Morgen,
o hellfarbige Gazelle! Deine Mutter und dein Yater ist schwarz,
und du, o Vollmond, woher bist du?
Guten Morgen ganz und gar,
keinem ausser dir sage ich das. Guten Morgen beständig,
möge er zu teil werden dem, der geschlafen hat!
Man gebe dir einen guten Morgen, mache glücklich deinen Morgengruss !
Früh erhob sich der Hufschmied, er beschuht dein Fohlen.
e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Becluineu Hmed. Im kleinen Taubenschlag.
Näm hö lilla
ja üledi näm bignen ilhamäm.
Schlafe, o bei Gott!
o mein Kindchen, schlafe im kleinen Taubenschlag !
— 171 —
2. Um das Schreien zu stillen.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt vou Zmikua in Jerusalem. An den Gre liebten.
Habibi jabu sälif
wen ilmuälif dakk irubar mitchälif
*ala-lmazjüne.
Mein Greliebter, o dn mit der Schläfelocke, ^
wo ist der Vertraute? Die Tätowierung der Nadeln ist mannigfach
auf der Zierlichen.
b) Im 'Aglun. Mitgeteilt von einer Frau iu Elhösu. (Beduiuisch).
Von der Schwiegermutter.
Ümraak ja walad ümmak
ümmak lä tigi laije win igat ümmak 'ala-lbet
lagabbe' scha^arak b'Idaije.
Deine Mutter, o Knabe, ^ deine Mutter, deine Mutter komme nicht zu mir,
und wenn deine Mutter zum Zelte kommt, reisse ich dein Haar aus mit meinen Händen.
^ der Geliebte, uicht das Kind ist gemeint. '^ so nennt eine Beduinen- frau hier ihren Mann. Sie will die Schwiegermutter nicht im Zelt sehen. — Seltsamerweise benützen die Frauen in Elhösn diesen Vers, um ein weinen- des Kind zu beruhigen, wohl im Gedanken an abzuwehrende Feinde des Kindes.
172
3. Am Beschneidungsfest.
Die Beschneidung der 2 bis 6 Jahr alten Knaben ist immer ein Anlass zu festlichen Yeranstaltungen , die oft einer Hochzeit nicht nachstehen und sich durch mehrere Tage hindurchziehen. In Städten und Dörfern bildet ein dem Beschneidungsakt voran- gehender Festzug, an welchem der Knabe zu Pferde teilnimmt, den Gipfelpunkt der Feier. Zu Gesang ist im Hause wie beim Zuge viel Gelegenheit,
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Ein Frauenlied. Mahnung an den Beschneider.
Tahheru ja mtahher
unäwilu Fimmu ja dmü' ilrälie
nizlat 'ala kimmu.
tahheru ja mtahher
tah^t faj ettin dam'atu-lrälie
nizlat 'almendil.
tahheru ja mtahher
tah^t faj ettüt dam'atu-lmlie
nizlat 'alkabbüt.
tahheru ja mtahher
brahmet wäledek maddi muäsak
chaffif Idek lan öga'et müsa
lad'i 'alek.
Beschneide ihn, o Beschneider,
und reiche ihn seiner Mutter! O die Thränen, die kostbaren,
flössen auf seinen Ärmel.
— 173 —
Beschneide ihn, o Beschneider,
unter dem Schatten des Feigenbaums!
Seine Thränen, die kostbaren, flössen auf das Tuch.
Beschneide ihn, o Beschneider,
unter dem Schatten des Maulbeerbaums! Seine Thränen, die kostbaren,
flössen auf die Jacke.
Besclmeide ilm, o Beschneider,
bei der Barmherzigkeit deiner Eltern,
mache schneidig deine Messer, mache leicht deine Hände,
und wenn du Müsa Schmerz bereitest, verwünsche ich dich!
4. Kinderreime.
Diese Reime werden von den Kindern einzeln oder im Chore mehr gesprochen als gesungen, besonders wenn sie auf der Strasse Aufzüge machen.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikua in Jerusalem. 1. In der Höhle des Schakals.
Ana kä'id 'ala kal'a hauijje
wagatni-lchel min scherka urain rarba swijje auwal tehti katal't mijje
täni tehti hälu 'alaije hattüni figuchm ilwäwijje
igat ilwäwijje karhaschat dnaije waga-lhardön jitmergal 'alaije
kultillu ja hardön lauin ma'i 'asäje kän mä cJialletak titmergal 'alaije.
Ich sitze auf luftiger Burg,
da nahten mir die Reiter vom Osten und vom Westen zugleich, beim ersten Herunterkommen tötete ich hundert,
beim zweiten Herunterkommen überlisteten sie mich,
— 174 —
steckten mich in die Höhle des Schakalweibchens,
da kam das Schakalweibchen und knapperte an meinem Ohr,
es kam die Eidechse mich zu übermannen,
ich sagte zu ihr: „O Eidechse! hätte ich einen Stock,
hätte ich dich nicht mich übermannen lassen."
2. An die Eidechse. Salli salätak
ja hardün immak mätat
fittäbün.
Sprich dein Gebet,
o Eidechse! ^ Deine Mutter starb
im Backofen.'^
b) In Aleppo. Mitgeteilt von arabischen Knaben in Aleppo.' 1. Hagg- Muhammed. Die Knaben bilden einen Zug-, der Anfülirer singt eine Zeile, die anderen antworten mit jöö jo ! Der Rhythmus M'ird stark pointiert und durch Händeklatschen verstärkt.
Ja hägg mhammad — jöö j6
a'tini hsänak — jöö j6 tatiiff watlr — jöö jo
talhak iskänder — jöö jo iskander mä mät — jöö jo
challaf banät — jöö jö banätu süd — jöö jo mitl ilkrüd — jöö jö.
* Anspielung an die Stellung, welche die grosse palästinische Eidechse auf der Höhe von Steinen mit hocherhobenem Kopf einzunehmen pflegt. Wenn sie nach Süden schaut, nennen die Kinder sie einen Moslem, wenn nach Osten, einen Christen, ^ täbün ist die Backeinrichtung der Bauern im gi-össten Teile Palästinas westlich und östlich des Jordans. Sie besteht in einer kleinen Thonwölbung, welche von oben erhitzt wird, während die Brotkuchen darunter liegen. Davon zu unterscheiden ist der nordpalästinische tannür (s. S. 11), einem Gerät sehr verschiedener Gestalt, in welchem das Feuer sich befindet, während die Brotkucheu an seine Wände geklebt werden. * auch bei Sidon bekannt.
— 1 75 —
O Hagg Miihammed,^ — joo jo!
gieb mir dein Pferd, — joo jo! dass ich aufspringe und fliege, — joo jo !
dass ich erreiche Alexander. — joo jo! Ist Alexander nicht gestorben? — joo jo!
Er hinterliess zwei Töchter. — joo jo ! Seine Töchter sind schwarz — joo jo!
wie der böse Dämon, — joo jo!
2. Unser Onkel 'Ab da IIa. Ischti uzidi
betna hadidi 'ammna 'abdalla kassar iggarra.
Regne und ströme,
unser Haus ist von Eisen I
Unser Onkel 'Abdalla
zer1)rach den Wasserkrug. ^
3. Der eitle Bischof.
Bischof ta la'andi
jabu tschachtscliüch ilwardi aga hü^ wabnaiju
rabat hsänu 'albäb dakk ilbäb fatahtillu
ahlan usahlan kultillu tümbak täza faraktillu
kahwe täza raletillu kalli lösch *enak hamra
kultillu min dau ilkamra böschar daknu
kahal 'enu chammanna schi bilbaklu
tule' 'agüz igginne giniui ja ulädi ginnu.
' ein Pferdevonuieter iu Aleppo, der den Titel Hagg „Pilger" führt, weil er oder einer seiner Vorfahren in Mekka war. * das Umstosseu des Wasserkrugs im Hause bedeutet l)iikligen Res-en.
— 176 —
Bischof,^ komm zu mir,
du mit der roten Pumphose I^ Er nahte mit seinem Söhnchen,
band sein Pferd an die Thür, klopfte an die Thür, ich öffnete ihm.
Willkommen I sagte ich zu ihm, frischen Tumbak^ rieb ich ihm,
frischen Kaffee kochte ich ihm. Er sagte zu mir: „Warum ist dein Auge rot?"
Ich sagte zu ihm: „Yom Licht des Monds." Er strich seinen Bart,
er schminkte sein Auge, wir dachten: es passt ihm etwas.
Da kam er hervor wie ein alter Dämon — treibt Unsinn, o meine Kinder, treibt Unsinn!
4. Zehn Flaschen, zehn Gläser. 'Ascher kanäni "ascher kadäh ktuf ilmischmusch 'attüffäh min auwal masa labukra
kabsit 'aleha-zza'rüra wiräbüra.
Zehn Flaschen, zehn Gläser,
pflücke die Aprikosen nebst den Äpfeln! vom Anfang des Abends bis morgen
pressten darauf die Weissdornfrüchte und der Regenguss.
5. Ein voller Krug. Chäbie maläni
'akdit irribäni 'adüha bet ilbäscha
sillam elharamijje kirsi egginnijje
dik emtambar taht il'ambar
gäge töza nakrit göza.
1 Name eines früher iu Aleppo lebenden Deutscheu. ^ t s c h a c h t s c h ö c h eine jetzt aus der Mode gekommene Art der Pumphose ohne Schleppe. * per- sischer Tabak für die Wasserpfeife. * so wurde in Aleppo erklärt.
— 1 /7 —
Ein voller Krug,
der Knoten des Bands, sein Feind ist das Haus des Pascha.^
Die Leiter der Diebe ist der Stuhl der Dämonen;
ein Hahn mit gesträubten Federn ist unter dem Getreidebehälter;
eine schwanzlose Henne hat eine Xuss aufgepickt.
6. Niemand gebe einen Laut!
Ena ena
ja man dakk ilhagar lena chäl chäl ihn essultän
jinzil bichefijje jitla' bichefijje
lä jehassis lä insijje lä ginnijje
lä hada jesauwit lä hada jeranni
dlru ras chelkön 'ammschu ras chelkön
sähib ilbet ilu rabbe.
Wo ist, wo ist er,
o der, welcher den Stein auf uns warf? Der Onkel des Onkels des Sohns des Sultans,
er geht daher im Geheimen, er geht dahin im Geheimen,
er lässt es nicht merken weder Menschen noch Geister. Niemand gebe einen Laut,
niemand singe, dreht den Kopf eurer Pferde,
bedeckt die Augen am Kopf eurer Pferde, der Herr des Hauses hat Asthma!'-^
^ der Pascha leidet nicht volle Krüge iiud zugeknöpfte Bäuder. - An- spielung an die Redensart: lä tudretu lä tis'alu sähib übet ilu rabbe, d.h. nia)i darf in diesem Hause nicht mucksen.
Dal man, Volksleben. 12
— 17S —
7. 'Abdalla. fülle den Krug! 'Abdalla "^abbi-ggaiTa
mä bakdir nakki-rruzz
mä batiiss küm ukta' illahme
kassab 'aleh zahme küm it'aschsclia ja alla.
scliabak schabak lülii
elbiima meftülu biFab aiia wa'uehti
uchti bitsallini ben ilbesätini
teffäliet ilhamra tukta' ubtit'amlni
halaft ana mä badüka sukkar *ambar föka.
'ammäl astanna chäli
chäli ben iFaskar bjischrab sclieräb jiskar
'ala liaschTsoh irachdar haschlsch achdar bissandal
liaschlsch aclidar bittäka saraktu siräka
schäl irasä a'^täni schilt iFasä a'tetu
*^ala räsu darabtu 'almakbara waddetu.
'Abdalla, fülle den Krug!
„Ich kann nicht." Reinige den Reis!
„Ich sehe nicht." Auf. schneide das Fleisch!
„Der Fleischer hat Zulauf." Auf, iss zu Abend!
„Vorwärts."
— 179 —
Er flocht, er flocht Perlen,
die Perlenschnur ist sein Geflecht. Ich spiele mit meiner Schwester.
meine Schwester unterhält mich zwischen den Gärten:
den roten Apfel zerschneidet sie und speist mich.
Ich schwor, ich koste ihn nicht, (auch wenn) Ambarzucker ^ darauf (wäre).
Ich warte auf meineji Onkel,
mein Onkel ist unter den 'soldaten, er trinkt einen Trank, wird berauscht'
auf dem grünen Gras, das grüne Gras auf dem Boot, 2 das grüne Gras in der Luke, ich nahm es als Diebstahl,
er nahm den Stock weg, versetzte mir eins ich nahm den Stock weg, versetzte ihm eins
schlug ihn auf seinen Kopf, schleppte ihn auf den Totenacker.
8. Kinni ninni, ^^inni ninni bittürki rabb issama jihfazki.
ahmed bäscha kuddämu schü ilu bukget hammämu
ilbukge gelänijje utäsät miglijje
ubirke uschädirwän usabäja schkäl alwän.
«chäfitni wähde felläha
darbitni bitiff"äha kasret kalb eddüiäb
wünn wünn 'addüläb
andlrhtrt:;'^''-r^'T"''''^' °'''- "^^^- ^•-t.^«^--'^ter Zucker. ^ ob
.andal hier so zu übersetzen, i.t zweifelhaft. Es fehlt wohl eine Zeile.
— 180 —
sabi zraijir fiddüläb
daija* fardit täsümtii rakad la'immu liefjän
kalla isch tabaclitili kälithi kisch^k beliftu
kalla ischi kuddämii kälitlii kutt bidänu.
Niiuii ninni! ^ auf türkiscb,
der Gott des Himmels behüte dich!'-
Pascha Ahmed — vor sich
was hat er? sein Badebimdel,' das Bündel ist aus persischer Seide,
und die Schalen* sind poliert, und ein Bassin und ein Mundstück ^
und Mädchen von verschiedenen Arten.
Es sah mich eine Bauersfrau,
schlug mich mit einem Apfel, zerbrach die Radnabe,"
jammre, jammre über das Rad! Ein kleiner Knabe war am Rade,
er verlor einen seiner Schuhe, lief zu seiner Mutter barfuss,
sagte zu ihr: Was hast du mir gekocht? Sie sagte zu ihm: Kischk'' mit weissen Rüben.
Er sagte zu ihr: Was giebt's vorher? Sie sagte zu ihm: einen Kater mit seinen Ohren,
* türkisches Schlummerwort für kleiue Kinder wie : eia popeia. - diese zwei Zeilen sind ursprünglich Fragment eines Schlummerliedes. ^ Hand- tücher, Seife etc., in ein Tuch gepackt, werden von einem Sklaven ins Bad dem Herrn vorangetragen. * metallne Schalen, mit denen das heisse Wasser über den Körper gegossen wird, werden gleichfalls mitgenommen. * am Springbruilnen in der Mitte des Badebassins. " es ist wohl ein Spulrad gemeint. ' getrocknete Dickmilch.
— ISl —
9. Georg auf der Stute.
Girgi räkil) "^ala farasu
bikulla düri ja mahrame min kasab
wisehschäl randüri dar ilkamar döra
'ala stüh ilhöra iranii bitrabbini
nä'üret ilfudda tukta' ubtit'amini
ta'tlni masarlha mä bikaddüni cbargijje.
haijalla ja uläd ischschäm
itla'u 'almädni ikscha'u isch f iha
mä fllia fiha 'abed alla
bärik 'ala-lkursi be'idu kadali mursi.
ja 'ammi 'adll
taht ilkanätir sillamu liadid
sillamu madid.
Georg reitet auf seiner Stute,
er sagt zu ihr: Drehe dich um! 0 Taschentuch von Brokat
und der feine Schal! es machte der Mond eine Drehung
über den Dächern der Gasse ! ^ Meine Mutter zieht mich auf
wie einen silbernen Krug,''^ schneidet ab und speist mich,
sie giebt mir ihr Geld, es reicht mir nicht als Taschengeld.
• etwa um nach ihm zu sehen. ^ so somsam.
— 182 —
Drauf los ! ihr Kinder von Damaskus !
steigt auf das ]\Iinaret, schauet, was dort ist,
was darin ist ! Darin ist ein Verehrer Gottes,
er sitzt auf dem Stuhl, in seiner Hand ein aegyptisches Glas.
O mein Onkel 'Adil
unter den Arkaden, seine Leiter ist von Eisen,
seine Leiter ist lang.
4. Spiellieder.
In Aleppo. Mitgeteilt von Knabeu iu Aleppo.
1. Meine Tante ist alt.
Zwei Knaben fassen sich an den Händen, hehen sie bei der zweiten Zeile des folgenden Verschens in die Höhe und reissen sie bei der dritten auseinander.
Chälti 'agüzi
alla a'täki
taijar ratäki.
Meine Tante ist alt,
Gott gab dir (erst), liess (dann) fliegen deine Bedeckung.
2. Wie süss ist der Schlaf Alexanders!
Ein Knabe stellt sich gebückt auf, die anderen springen der Reihe nach über ihn.
Ja mahla nöm iskanderijje
ja 'wainät ilruzala mä katalni illa ihn 'ammi
schallah essefen wittabangät minni
^ rnursi wohl des Reims wegen für masri.
— 183 —
taht atwäk elmadina
churägät hazina auwalna 'azuramezi
tannena 'aziimmezi tallitna 'azummezi
aiuvalna 'alfirkahkah ilch.
0 wie süss ist der Schlaf Alexanders,
0 die Äuglein der Gazellen ! — Niemand schlug mich ausser meinem Vetter,
er nalim mir die zwei Schwerter und die Pistolen unter den Fenstern der Stadt, —
Geschwüre sind traurig. Das erste Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen,^
das zweite Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen, das dritte Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen.
Zuerst machten wir es mit Hüpfen auf einem Bein,^ u. s. w.
3. Wir sprangen! Summena 'asummena
summena häbudena bäbudena heliwän
lieliwän tschiktschikän tschiktschikän elbakara
bakara urigleha chet ahmar ben rigleha
taht ettell fök ettell schll hcdümak lä tischteil
auwalna ^xüarbüsch ilch."
Wir sprangen nach „wir sprangen",
wir sprangen b.äbudena bäbudena heliwän
heliwän tschiktschikän -^
^ beim Niederkommen vom Sprung sollen die Füsse geschlossen sein. - nach dem Sprung soll auf einem Bein gehüpft werden, farkah ist eigent- lich: hinken. ^ in Aleppo von Kindern und Erwachseneu nicht verstanden und nur als sonderbare Worte gesprochen.
— 1S4 —
tschiktschikcän die Kuh.
eine Kuh und ihre Beine, ein roter Faden ist zwischen ihren Beinen,
unter dem Hügel auf dem Hügel, nimm auf deine Kleider, werde nicht steif! ^
Das erste Mal machten wir es über den Fes,'^ u. s. w.
Bei der Heirat.
1. Nach Abschluss der Verlobung.
Wenn die Vertreter der Familie des Bräutigams im Hause der Braut den Heiratskontrakt abgeschlossen haben, treten in Merg *Ajün zwei von ihnen auf und singen in langgezogenen Tönen (ohne Wechselgesang) eine Tarwlde.^
In Merg 'Ajiin. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät.
l'reis sei Gott!
Ja mä sabarna udukna sabr 'ala imfisria ulham^d Ulla 'alit gabr ilchauätir.
ja sitt mit ba-rultär
la'ejün il'arls cJiass nass.
0 wie lang haben wir gewartet und gekostet Bitteres (das kam)
über unsere Seelen, und Preis sei Gott für die Heilung der Gemüter!
0 sechshundertfachen Lärm *
für die Augen des Bräutigams ganz besonders und speziell!
^ d. h. verstauche dich nicht beim Sprin<^'en ! - der Fes wird auf den Kücken des Knaben gelegt, über den mau springt. ^ s. Vorwort und
Melodie 9. * die Bedeutung von bärubär war in Merg 'AjOn unbekannt. Aber es hängt doch wohl mit barbar „lärmen" zusammen und bezieht sich auf die Schüsse, welche zu Ehren des Bräutigams zahllos abgefeuert werden sollen. — Dieser Schluss wird rasch gesprochen, nicht gesungen.
— 185 —
Bei der Begrüssuiig der von der Verlobung heimkehrenden Familienglieder.
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von Habib Subhijje aus Balät.
Willkommen!
Ahla usahla uscharraftu matärihna
wachdarrat irard min dös ila dös.
ä-ä-ä.
Seid willkommen, ihr ehrtet unsre Orte,
mid es grünte die Erde von Tritt auf Tritt, a - a - a ! ^
2. Beim Ankleiden der Braut.
Im Hause ihrer Eltern wird die Braut von weiblichen Familienangehörigen des Bräutigams in die von ihm gesandten Gewänder gekleidet, nachdem sie vorher gebadet wurde. Dabei singen die Frauen Zalärltverse.^ Ist die Ankleidung beendet, so treten Mädchen auf und singen Geläwijje.^ Daran schliesst sich der Präsentiertanz der Braut (s. unter „Zu Tanz und Reigen"). Der Tag der Ankleidung (talblse) ist bei Christen der vorletzte, bei Moslems der letzte Tag der Hochzeit. Feierlichkeiten mit Tanz und Musik haben in den Häusern der Braut wie des Bräu- tigams schon vorher mehrere Tage hindurch stattgefunden. Die Heimführung der Braut ist nicht der Beginn der Hochzeit, son- dern ihr Schluss.
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. 1. Du willst uns (Zalrüta).
Awiha — ja 'arüs ridnäki uridtina
äwiha — mä marr jöman tküli mä tridina
äwlha — tridi bjütan lana tridi 'alälina tridi samn me'attak fi chauäblna. lululululesch.
* langgezogener Ton, an dessen Schluss Schüsse abgegeben werden. - S.Vorwort und Melodie 1^. * s. Vorwort.
— I S6 —
Awiha, o Braut, wir wollten dich und du wolltest uns,
äwilia, kein Tag verstrich, an dem du gesagt hättest, du willst
uns nicht, äwlha, willst du unsre Häuser, willst du unsre Söller, willst du die alte Butter^ in unsern Krügen? lululululesch !
2. Ich bin die Fremde (Gelwe).-
Ana-lraribe schiddu mchaddäti ana-lraribe mä wadda't rifkäti
ana-lraribe mä wadda't le\mimi
min ba'd'''na zra^u wardan warihänan.
Ich bin die Fremde,^ macht bereit meine Kissen,*
ich bin die Fremde, ich habe nicht Abschied genommen von
meinen Genossinnen, ich bin die Fremde, ich habe nicht Abschied genommen von
meiner Mutter, hinter uns her pflanzet Rosen und Myrten.^
3. Beim Ankleiden des Bräutigams.
Zu gleicher Zeit wie die Braut wird der Bräutigam im Hause seiner Eltern gebadet und angekleidet in Gegenwart seiner Freunde. Die Frauen seiner Verwandtschaft singen.
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einer Frau iu Balät. Gottes Name über ihn!
Awiha — 'aris^na sammu 'aleh
äwlha — gibu-lward rischsclni ^aleh
äwlha — zaijinu cliasru bissikklne tajigi abüh jichla' 'aleh. lululululesch.
• nur gute Kocbbutter hält sich lang. Gemeint ist wohl alles edle Gut des Hauses. - s. Seite 185. ^ die Braut, obwohl noch im Hause
ihrer Eltern, wird betrachtet wie den Ihrigen fremd. * auf dem Pferde für die- Abreise. ° ihr könnt euch nun vergnügen, da ich fort bin.
— 187 —
Awllia, unser Bräutigam, nennt Gottes Namen über ihn,^ äwiha, bringt das Rosenwasser und sprengt über ihn,
äwlha, schmückt seine Hüfte mit dem 3Iesser, dass sein Yater komme und ihn beschenke.
• hiluhilulesch !
4. Bei der Abholung der Braut.
Famihengheder und Frevmde des Bräutigams begeben sich nach dem Hause der Braut. Nachdem sie ihnen übergeben worden ist, setzen sie sie bei ländhelien und beduinischen Hoch- zeiten auf ein Pferd oder Kamel , um sie nach dem Hause des Bräutigams zu geleiten.
a) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einer Bauersfrau in Balät. An den Vater der Braut (Frauengesang). '*^
Awlha — baij il'arüs alla ja'tik
äwlha — ret sa'äde tegik äwiha — ugauwiz iFa'zabijje
unigi kulPna nehannik. lululululesch.
Awiha, Vater der Braut, Gott lohne es dir, äwiha, möchte doch Glück dir kommen,
äwiha, dass du verheiratest die Ledige,^
und wir alle kommen dich zu beglückwünschen, lululululesch.
lil Im 'Agiun. Mitgeteilt von einem Bauern in Hauära. An die Braut (Männergesang).
Rauwahi ja moliha
nhüf irischdäd wiggadäil grunful
wilhäschi zabäd.
^ d. h. sagt bismilla „im Namen Gottes" über ihn zur Abwehrung des bösen Blicks. * von weiblichen Verwandten des Bräutigams gesungen. ' die noch unverheiratete Schwester der Braut.
188
Gelie, 0 Treffliche,
wir rüsten den Kamelsattel, und die Flechten (duften von) Gewürznelken
und das glatte Haar (von) Zibet.^
5. Beim Brautzuge.
Unter Gewehrschüssen und Gesang bewegt sich der Brautzug bei Christen erst zur Kirche, dann zum Hause des Bräutigams. Bei Moslems ist der Brautzug indes zuweilen nur Sache der Frauen und geht dann stiller vor sich.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikua in Jerusalem. Schreite rasch, o Stute!
Siri ja mhert ilfelläh
ja muhra mhammali teffäh siri ja mhert eggindi
ja muhra mhammali wardi.
Schreite rasch, o junge Stute des Bauern,
o Stute, beladen mit Äpfeln ! ^ Schreite rasch, o junge Stute des Soldaten,
o Stute, beladen mit Hosen!
b) In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauei-uburschen in Mädaba. (Beduiiiisch).
1. Die Schlaclitenjungfrau.^
Gemal hamdi ja "^ammi
wa'endu monga' eddammi gemal hamdi ja dähi
u'andu dasrü" crremähi.
^ aus gestosseuen Gewürznelken und Zibet mit Kochbutter wird die Pomade der Braut gemacht. - die Farbe der Wangen wird gern mit
Äpfeln verglichen. ^ das Lied ist nicht ursprünglich Hochzeitslied, sondern Kriegslied.
— 189 —
Das Kamel Hamdi's,^ o mein Onkel, bei ihm ist Lache des Bluts!
Das Kamel Hamdi's, o Trefflicher, hei ihm ist Stossen der Speere.
2. H a m d a n s R o s s.
Ja \v<ädi min wara wädi
minhii chaijäl egguwädi hamdän chaijäl egguwädi.
ja zheri min wara zheri
minhu chaijäl il"mheri hamdän chaijäl il"mheri.
ja nbaije min wara nbaije jninliu chaijäl erabaije hamdän chaijäl eFabaije.
0 Thal hinter Thal,
wer ist der Reiter des Renners? Hamdän ist der Reiter des Renners.
0 Bergrücken hinter Bergrücken,
wer ist der Reiter der jungen Stute? Hamdän ist der Reiter der Stute.
0 Höhe hinter Höhe,
wer ist der Reiter des 'Abaijepferds ? ^ Hamdän ist der Reiter des 'Abaijepferds.
* es ist gedacht au das mit besonderer Satteluug ('otfa) versehene Kamel, auf welchem eiu Mädchen als 'ammärijje, von Kriegern umgeben, in den Kampf zieht. Gelingt es dem Feinde, diesem Kamel die Füsse ab- zuhauen, so hat der Stamm für immer die Ehre verloren, eine 'ammärijje in den Krieg führen zu dürfen. - 'Abaije ist Name einer der fünf Familien, von welchen die Araber alle edlen Pferde ableiten.
19ü
6. Bei der Ankunft der Braut am Hause des Bräutigams. A. Männergesänge.
a) In der Belka. :\Iitgeteilt vou Farah Täbri in Essalt als Matlüa' elkarräde-^
Wir brachten die Braut.
Refrain.
Gibna-Farüs ugina jabu-raris läkina.
Lied.
Gibna-Farüs bihargi
udurna filbalad furgi utanakkahia darage darage
ulebet el'aris lafena.
erarüs nalina gibnäha
ufilbalad farragnäha ulirarls sallamnäha
mä 'ad ja'tab 'alena.
ja cliilli kabl elrrüb
challlna nesir besur'a wararüs sukkar bitdül)
alla jahrus hattara.
'agibinha schufna maktüb
birälam ahsan bad'a bmanzarha juschfa-lmakrüb
scham^s wadauat 'alena.
da'na nekül bjüt gdäd
uta'äl ninschid lirarüs hl helwe wibnat aguäd
mä 'um"rha bitscliüf nehüs. ja sähbi imläli-lkäs
wachamr essäfi iskina.
1 s. das Vorwoi-t.
— 191 —
Refrain.
Wir brachten die Braut und kamen, o Yater des Bräutigams, wir gingen entgegen.
Lied.
Wir brachten die Braut mit Lärmen.
und zogen im Orte umher zur Schau und gingen einher Schritt vor Schritt,
und zum Hause des Bräutigams gelangten wir.
Die Braut haben wir gebracht,
und im Ort haben wir ihr (alles) gezeigt,
und dem Bräutigam haben wir sie übergeben, forthin wird er uns keine Vorwürfe machen,
O mein Freund, vor Sonnenuntergang
lass uns eilen geschwind, die Braut ist ja Zucker, sie schmilzt,
Gott möge behüten diesen schlanken Wuchs !
Auf ihrer Stirn sahen wir geschrieben:
in der Welt die beste Schöpfung, bei ihrem Anblick wird der Elende heil,
eine Sonne (ist sie) und sie hat uns beschienen.
Lass uns dichten neue Yerse
und komm, lass uns vortragen der Braut! sie ist lieblich und Tochter von Edlen,
ihr Lebenlang sieht sie kein LTnglück. 0 mein Freund, fülle mir den Becher,
und den klaren W^ein gieb uns zu trinken !
b) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom Bauern Sa d in Balät. Wir brachten dich.
Gibnäki ugina ja challle gibnäki 'ala-ddrüb ettawile
gibnäha uhattena tamanha
^ila rkäb il'öda wilmubredlna.
— 192 —
Wir brachten dich und kamen, o Liebling, wir brachten dich auf den langen Wegen !
Wir brachten sie und zahlten ihren Preis ^ zu Trotz den Feinden und den Hassenden.
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Bediüiieu Hmed. An die Mutter des Bräutigams.
Ja ümm iFaris halhili unämi gattschi 'arüs kabedr inne'ämi
gibnäha min edschschible uglna alzagna 'ala gussitha 'agina.
0 Mutter des Bräutigams, juble und schlafe,^ zu dir kommt eine Braut wie Bedr von Ne'äm.^
Wir brachten sie vom Süden und sind gekommen, geklebt haben wir Teig auf ihr Stirnhaar.*
B. Frauengesänge.
In Merg 'Ajun. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. 1. Bringet die Braut!
Awiha — wisch hararüs illi räihin jegibüha äwiha — taht kal'at halab kä'idin jehannüha
äwiha — hätu schnäbir wiglüha
hädi bint amir il'arab 'albirg cliudüha. lululululesch.
Awiha, wer ist diese Braut, welche bringen werden, die jetzt
gehen, äwlha, die unter der Festung von Aleppo wohnen, wünschen
ihr Glück, äwiha, gebt Schleiertücher und singt ihr Gelwe,
das ist die Tochter des Beduinenfürsten — zur Burg bringt sie!
lululululesch !
* den Brautpreis, durch den das Mädchen gewonnen wurde. - sie
bekommt an der Schwiegertochter eine Gehilfin, sodass sie fortab ruhen kann. * eine sagenhafte Schönheit. * die Braut erhält in manchen
Gegenden Palästinas vor dem Eintritt in das Haus etwas Teig, wovon sie erst an ihre Stirn, dann an die Oberschwelle der Hausthür klebt. Hmed kannte diese Sitte nicht. Das Lied wird also nicht bei Aleppo entstanden sein.
— 193 —
2. AVillkommen!
Awiha — ahlan wesahlan birarüs illafatna
äwiha — ja sitt hanna kunti ba'lde wasirti nahibitna watabaschschavat fikdümik kull 'äilitna. luhilululesch.
Awiha, willkommen der Braut, die zu uns kam,
äwlha, o Frau^Hanna, du warst fern und wurdest unsre Beute, und frohe Botschaft erhielt durch dein Kommen unsre ganze Familie.
luhilululesch !
7. Beim Zuge des Bräutigams.
Bei den Moslems verlässt der Bräutigam sein Haus am x^bend der Heimführung der Braut und kehrt erst mitten in der Nacht in festlichem Zuge dahin zurück. Die Christen veranstalten feierliche Züge der Braut und des Bräutigams (beide gesondert) zur Kirche, von avo sie sich dann gemeinsam ins Haus des Bräu- tigams begeben. Ohne kriegerisches Gepränge sind diese Züge nicht zu denken. In Aleppo ziehen zuweilen an hundert Krieger mit Schwert und Schild, einige auch mit Helm und Harnisch, dem Bräutigam voran.
a) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Baueru Sa'cl iu Balät.
„Hadi" ^ der Männer.
1. Bräutigam und Braut.
'Arlsna dau ilkamar
wäschschams haddu wäkifi 'arüsetu nur essabäh
bilhösn kälu näjefi.
Unser Bräutigam ist das Licht des Mondes,
wenn die Sonne neben ihm steht, seine Braut ist das Licht den Morgens,
in Schönheit, sagten sie, übertrifft sie (alle).
^ s. das Vorwort, auch S. 144, und Melodie 10. Dalman, Volksleben. 13
194
2. Rüstung- für den Kriegszug.
Ja 'abed wallif alfaras ikrib uschidd ^lizäm^ha
jilbak lelia birscham daliab tob illiarir glälha.
Ja säjir siili schelfeti
bilkir teschüf fe'äPha bitar bajetir mulireti
'almidd käsii ne'^älha.
O Sklave, maclie die Stute bereit,
schnüre und zieh fest ihren Gurt, es passt für sie goldnes Gehänge,
das seidne Kleid ist ihr Saumsattel.
O Goldschmied, schmiede mir mein Lanzenmesser.
morgen siehst du seine Thaten! Hufschmied, beschlage meine junge Stute,
nach dem Midd ^ bemassen sie seine Hufen.
Andere AYechselgesänge.
a) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einem jungen Mann in (Tededi.
1. Der Waffenschmuck.
Jähläli släh eschschabb gift ubalta usikkini.
Wie sehr gefallen mir die Waffen des jmigen Manns, Doppelflinte und Streitaxt und Messer!
2. Es lebe der Sultan!
Sultänna ^abdu-lhamId finnasr alla aijedu.
Unser Herrscher ist 'Abdu-lhamid im Siege, o Gott, stärke ihn!
^ der Midd ist ein grosses Getreidemass. So grosse Hufeisen sind nötig.
— 195 —
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Becluiueu Hmed. Tritt, Tritt!
Dös dös
menliu chätirtschira eFarls chätirtschim
'ala saua dös dös. geee.
Tritt! Tritt!
Wer ist in eurem Sinn? Der Bräutigam ist in eurem Sinn.
Zusammen: ^ Tritt, Tritt! geee!
c) In Aleppo. Mitgeteilt vou eiuem Vorsänger bei den mitternächtlic-hen
Hochzeitszügen.^
1. Die Benedeiung des Propheten.
Ssala "^ala-nnabi uwaläli
liatta jirfar alla Iah rafFär iddenüb alhi
mhammad ja rasül alla.
mhammad zen dikru zen
mhammad gurrat iFenen mhammad ehätahu rabbu
känu tuen säru tuen.
Die Benedeiung gelte dem Propheten und seinen Verwandten,
auf dass Gott ihm ^ verzeihe ! Yerzeiher der Sünden ist Gott,
Muhammed ist Gesandter Gottes!
' Hmed sagte: alla sä war. In Aleppo, avo dieser Ruf auf Hochzeiten häufig zu hören war, sagte man: alla sau wa, alaj saua, oder: allasewer, war aber über die Bedeutung ganz im Unklaren. Die im Text gegebene Lesart und Deutung ist wohl die ursprüngliche. Dann bezieht es sich auf den Tritt der im Zuge Marschierenden oder auf Schüsse, die sie abgeben sollen. ^ die Lieder werden, wenn nichts Anderes bemerkt ist, von Vor-
sänger und Chor im Wechselgesang gesungen. ' dem Bräutigam.
13*
— 196 —
Muhammed ist schön, sein Andenken ist schön, Muhammed ist Erqiiicknng der Augen, '^
Muhammed, zu dem sein Gott redete, sie waren zwei, sie wurden zwei.^
2. Der Junggeselle.
Walla-lVzab ja dillu mälu hada jirsillu
säbüntu fi kimmu udäir "^ala-gglräni.
künt a'^zab däir mabsüt
galli 'agli idgauwaz wachzi 'ank ischschetäni.
sär rasibe achadna-zzen b^elf m*^atteg dlnäri
btugtul ibni ubitgullu abük irarsa-lgernäni.
ja ""escht ilmegauwiz bigarris ubibauwis
'alfirsch willihfäni ja 'escht irr)zbäni
söda kama-lguträni.
Bei Gott, der Junggeselle — wie elend!
er hat niemand, der für ihn wäscht, seine Seife ist in seinem Ärmel, ^
und er geht umher zu den Nachbarn.
Ich war Junggesell, ging umlier zufrieden,
da sagte mein Verstand: verheirate dich, und mache an dir zu Schanden den Satan!
^ d. h. unser Liebling. ^ wohl bei der uächtlichen Himmelfahrt des
Muhammed. Dieser war erst mit Michael, dann mit Gott allein. * er
träoft verstohlen die Seife zur Waschfrau.
— 197 —
Es geschah ein Unglück, wir nahmen die Schöne
für tausend alte Denare^ Sie schlägt meinen Sohn und sagt zu ihm:
Dein Vater,^ der Kuppler, der Hahnrei.
0 das Leben des Verheirateten,
er kneift und küsst ab auf Polstern und Decken!
O das Leben des Junggesellen, schwarz wie der Theer !
3. Warnung an das Beduinenmädchen.
Ja bint schech il'arab
lä titla'i 'aggebal lä jächdik rä'i
gassäs süf eggamal darräb muglä^i.
0 Tochter des Beduinenhäuptlings, steige nicht auf den Berg!
sonst nimmt dich ein Hirte,
der die Wolle von Kamelen schert,
der mit der Schleuder wirft. ^
4. Kampf um die versagte Greliebte.
(Beduiuisch).
Ja dhäm wuslat hadd^ha — öö u'ummi 'agüz umä tgib — öö
la'jün mezjünt ifandkum — öö lama'^-lmegidi chaddha — öö.
rabbetkum wintu zrär — öö
la'isch 'bdärkum — öö urab'i darrlbt ennär — öö
eljöm däsu-lVdäkum — öö.
^ Goldclenare im Wert von 90 — 96 Piaster. - zu ergänzen : verflucht sei er! ^ die Schleuder ist noch immer ein wichtiger Ausrüstuugsgegenstand des Hirten, besondei's um abirrende Schafe zurückzubringen.
— 198 —
ja räkib ilhamia-lhagin ■ — öö
tikbar wann chaijälha — 55 lau tschüfni ubschilfati — öö
tahsur *ala melätha — öö.
0 Dhäm,^ es hat mm ein Ende clamit,^ oh!^ mid meine Mutter ist alt und gebiert nicht,* oh!
Für die Augen der Prächtigen,^ die bei euch ist, oh! (wie) der Glanz des Megidi ist ihre Wange, oh!
Ich zog euch auf, als ihr klein wart,*" oh!
damit ich leben möge in eurem Jlaus, oh! und meine Gesellschaft versteht Feuer zu schlagen,'' oh!
heut demütigten sie eure Feinde, oh !
O der du reitest auf dem Braunen, dem Reitkamel, oh !
möge es gross sein und ich sein Reiter, oh! wenn du mich sähest mit meinem Lanzenmesser, oh !
drücktest du dich nach seinen Seiten,** oh!
5. Die Braunen und die Weissen."
Refrain.
Sma'u gölen m'anna 'assumr wilbid ranna.
Lied. Essumra.
'Audi mnessumrän tläti
bjiswu mnilchaznät tläti albidän schwoijet nhäti
'aggabäni zitthum "^anna.
* Dham ist der Häuptling eines Stammes der Muäli, welcher ein Mäd- chen seines Stammes ihrem Verlobten voi^enthält. - mit der zwischen beiden schwebenden Sache. * der bei diesem Liede vom Chor zu singende Refrain. * wohl sprichwörtlich für: nichts Neues ist mehr zu erwarten. * um die Geliebte will er nun kämpfen. ^ er hat dem Stamm der Ge- liebten stets Freundschaft erwiesen in Hoftnung auf die Gewimmug des Mädchens. ' auf dem Gewehr mit Steinschloss. — Seine Genossen sind wertvolle Freunde. * um seinen Hieben auszuweichen. ^ der Chor wiederholt nur den Refrain nach jedem Verse.
— 199 —
Elbeda.
'Andi mnilbedäii sitti
ubjiswu mnilchaznät sitti
siimränak süf me'ötti
'almezäbil kibbhum 'anna.
erabjad rabat maiigüschi jiswälii machzan grüschi
sumränak kedischet gannüschi min targ elgamschi gerbanna.
Essumra.
irasniai- kibbe mischwijje
ida hattüh bissenijje bid.änak seherget lebenijje
je'aref 'aleh iddibbanna,
hägi t^xijit hägi trauwisch
mitl irasiiiar mä bithauwisch
bidänäk figl 'nifauwiseh
'ahnezäbil kübbhum 'aniia.
Elbeda.
IFabjad rizz 'blialib
kullama barad aklu jtib
sumränak 'armüsch izbib je'af'cf 'aleh eddibbauna.
Essumra.
Ja duiiju-ssamra tarräga meschvvitha filbet 'ajäga
amma-lbeda serräga
mnittäffa raff'at mengebia.
In kunt gädi utugdi mä ben iFitnen turdi
ig alli-ssumvän fai-di wig'alli-lbidän sunne.
200
Refrain.
Hört zwei Reden M'amia,^
über die Braunen und die Weissen ein Lied!^
Lied. Die Braune.
Bei mir sind von den Braunen drei,
sie sind wert der Schätze drei: die Weissen sind ein wenig Abfall,
auf den Friedhof wirf sie von uns !
Die Weisse.
Bei mir sind der Weissen sechs,
und sie sind wert der Schätze sechs;
deine Braunen sind wurmfrässige Wolle, auf die Misthaufen wirf sie von uns!
Der Weisse band um ein Tuch mit Figuren es kostet ihn ein Magazin von Piastern;
deine Braunen sind der Gaul eines Zigeuners, vom Schlag der Peitsche räudig.
Die Braune.
Der Braune ist geröstete Kibbe,^ Avenn sie es auf das Blech * thun :
deine Weissen sind ein Schluck Sauermilchbrei, auf dem die Fliegen schwirren.
Genug schreist du, genug lärmst du,
gleich dem Braunen sammelst du nichts;
deine Weissen sind hohle Rettiche, auf die Misthaufen wirf sie von uns!
^ über diese Dichtuiigsait s. das Vorwort. ^ die Mädchen dieser Farben, d. li. Dunkelf iirliige und Hellfarbige. * aus im Mörser zerstossenem Schaf- fleisch mit Graupe und Zwiebeln. ♦ hier wird die runde Metallscheibe ge- meint sein, auf welche die Speisen zum Essen gestellt werden. Sonst lieisst auch das Blech, auf welchem die Kibbe gebacken wird, sanijje.
201
Die Weisse. Der Weisse ist Reis mit Milch,
wenn es kalt wurde, ist es gut zu essen; deine Braunen sind Stiele von Rosinen,
es schwirren darauf die Fliegen.
Die Braune. 0 Bruder, die Braune weiss einlierzu treten,
ihr Gang im Hause ist Geschicktheit; aber die Weisse Aveiss zu stehlen,
von der Luke aus erreichte sie unsre Sichel.
Wenn du Richter bist und richtest, zwischen beiden schaffe Zufriedenheit,
mache mir die Braunen zum Gottesgebot,
und mache mir die Weissen zum Religionsbrauch ! ^
6. Der Aufstand in Aleppo.
Als Refrain dient der oben S. 198 mitgeteilte, da auch dies Lied zur Liedgattung m'^anna gehört.
Auwal mä nibdä wingül
ja saläti 'arrasül gäna-lchabar mnistambül
jetlebu gur'a minna.
nahna gur'a mä na^ti
lau sär ischschamatli jitli il 'andu walad lä ja'iih
kullna nahna mnitkanna.
udrub tablak ja tabbäl
lä tisma*^ ligll ugäl isjüfna mitl ilheläl
tilma' brüs dischmanna.
'addena 'aFimzauwag
gälu mnigi mä mnit'auwag bäb il'ahmar kelb mtauwag
fl häritna ja'auwi 'anna.
^ d. h. bezeichne beide als ffleichwertiff.
— 202 —
'addena 'albaijäda
chammanu gäji 'aräda
tärlhura schwaijit "gräda
mä minhum wähid gäwanna.
'addena' 'alaggellüm
gälu nehna mä mingüm
sThu li'abii hallüm
jitrud iddischmcän 'anna.
'addena 'alkalläsi
schabäb mitl almäsi wilbägi schwaijt iknäsi
mä minhum wähid 'auaiina.
'addena 'alilme'ädi
kullha siibjän ubitnädi
dabahna nuss ilVädi wiFagid inhezam miniia.
lamma igäna lifzä'i
schabäb mitl issbä'i hmmin sähu fi-Igla i
kull wähed minna itkanna.
ustaffu 'aschschech gäkiri
wilfirsän bagat triri limmin sär gabb iddchiri
min elgal'a bagat idchinna.
inkasrat ilchel rähat gible
kullna bgina bhable tärlhum bjiswu zible
jen'al Ihähum tbahdahia.
igetna schal'at 'asäkir itchabbena fi-lmanätir
darabna-schschöra min bäkir 'alalhazlmi ufollihanna.
— 203 —
Zuerst am Anfang sagen wir:
0 meine Benedeiung des Gesandten! ^
Es kam zu uns Botschaft aus Stambul, man fordert Aushebung'^ von uns.
Wir geben keine Aushebung,
wenn sich auch Lärm erhöbe,^ wer einen Sohn hat, giebt ihn nicht,
wir alle geben uns Beinamen."^
Schlag deine Trommel, o Trommler,
höre nicht auf Rede und AVort, unsre Schwerter wie der Halbmond
glänzen über den Häuptern unsrer Fenide.
Wir zogen nach dem Mzauwak,^
sie sagten: „wir kommen, wir zögern niclit," das „Rote Thor"' ist ein Hund mit Halsband,
der in unserm Quartier uns anbellt.
Wir zogen nach der Baijäcla,''
sie glaubten, es käme ein Schauzug,''
in Wahrheit sind sie ein wenig Abfall, keiner von ihnen kann uns anschreien.
AVir zogen zum Gellüm,'^
sie sagten: „Wir wollen nicht anfstehn, ruft den Abu Hallüm,"
er wird die Feinde von uns vertreiben."
^ Muhammecl. ' eigentl. Auslosung. ^ schamatli jitli halb-
türkische Redensart. * il. h. jeder nennt sich mit .seinem Beinamen — als Kriegsruf. Das entspricht sicherlich der 'aza der Beduinen, wobei mau durch Nennung des Nameus , unter dem mau bekannt ist , den Gegner schrecken, sich selbst ermutigen will. S. Sociu, Diwan aus Centralarabien I 68 und Wetzstein, ZDMG XXII 98. ^ Quartiere im Südosten von Aleppo. Der Zug der Aufständischen geht von Stadtteil zu Stadtteil, um zur Teilnahme aufzufordern. Die Bewohner derselben verhalten sich verschieden, wie in diesem und den folgenden Versen geschildert wird. " Stadtteil östlich von der Festung. '' wie zur Beschneidungsfeier. * Stadtteil im Südwesten. •' vielleicht der Anführer der jungen Leute des Quartiers oder sonst ein tapferer Mann.
— 204 —
Wir zogen nach der Kaläsi,^
junge Männer wie der Diamant, der Rest ein wenig Kehricht,
keiner von ihnen half uns.
AVir zogen zu der Me'jldi,^
sie alle sind junge Burschen und sie werden zusammengerufen, wir tüteten die Hälfte der Feinde,
und der Anführer floh vor uns.
Als die Helfer'^ zu uns kamen,
junge Männer Avie die Löwen, als sie den Ruf „Aufbruch"* erhohen,
gab jeder von uns sich einen Beinamen.^
Sie stellten sich in Linie bei Scliech Gäklra, und die Reiter fingen an zu gallopieren;
als der Schlag der Zündpfanne erfolgte, entstand von der Festung Rauch. '^
Geschlagen wurden die Reiter,*^ gingen südwärts,
wir alle wurden verwirrt, in Wirklichkeit sind sie Mist wert,
verflucht seien ihre Barte ! wir wurden beschimpft.
Es kam zu uns ein Trupp Soldaten,
wir verbargen uns in den Wächterhütten, ^
wir macliten am Morgen den Plan zu entfliehen, und es gelang uns.
* im Nordwesten von Aleppo. - im Osten (V). * Beduinen. * Boten des Häuptlings bieten mit dem Rufe: „Aufbruch!" den Stamm zum Kampfe au£ ^ s. S. 203 Anm. 4. •* östlich. ^ von der Festung aus schössen die Truppen der Regierung — wohl mit Kanonen. ^ die zu Hilfe gekommenen Beduinen. » vor der Stadt in den Gärten.
— 20 ö —
7. Ein Lebehoch!^ Ja ahl ilhamijje — höö
wa'azäim alla elgauwijje — höö liman harräje-lbeda-lmibnijje — höö
winkän harräje räjet fulän — liöö baijad alla waghii — höö.
0 Leute des wohlbewachten Quartiers. — hoo ! ^
(denen beistehe) die Festigkeit Gottes die starke, — hoo !
wessen ist dies weisse Banner das festgebante? — hoo! Wenn es das Banner des N. IS^.^ ist, — hoo!
mache weiss, o Gott, sein Gesicht!* — hoo!
8. An die Schöne. Ja mliha rälbini
in ralabtini chodini w^in ralabtik lachdinnik
win ralabtini chodini 'am'^lmi tög iiiclda
bisderik lölhini 'am^llni rumbäz kwaijis
u'ala gismik ilbesini u'amlini halag dahab
fi udneki 'alglni.
O Schöne, mache einen Wettstreit mit mir!
wenn du mich besiegst, nimm mich. wenn ich dich besiege, nehme ich dich !
Wenn du mich besiegst, nimm mich, mache mich zu einer silbernen Halskette,
auf deiner Brust schüttle mich,
1 von den Arabern räje genannt. Dies ist eigentlich das einem Häupt- ling vorangetragene Banner. Mau braucht aber räje beda, räj e so da , weisses Banner", , schwarzes Banner" für den guten oder den schlechten Ruf jemandes. Jemandem „eine weisse Fahne machen" heisst „ihm ein Lebehoch ausbringen". Auf Hochzeitszügeu geschieht dies in Aleppo, wenn man am Hause eines reichen Mannes oder einer Militärwache vorbeikommt. * der Gesang des Vorsängers wird von den für den Zug gemieteten Waffenträgern mit laug- gedehntem hoo! erwidert, wobei sie mit den Schwertern an die Schilde schlagen. Nach Wetzstein, ZDMG XXII 111, wäre es eigentlich hüh und stände für: hä nahen hädirin „da sind wir!" ' hier wird der Name des Hausbesitzers, bez. des Sultans genannt. * d. h. gieb ihm Ansehen und Ruhm!
— 206 —
mache mich zu einem hübschen Kleide,
und auf deinen Leib lege mich an, und mache mich zu einem o-oldnen Ohrring',
an deine Ohren hänge mich!
9. An die S c h av i e g e r t o c h t e r. Ja ntls isma'u-lfenni
'alhamäi wilkenni ja kinnti ja mart ibni
mä fiki schl ja'gibni rer cht<ätik wilhamra
wilsänik haljirlibni.
O Leute, hört den Abschnitt
über die Schwiegermutter und die Schwiegertochter! 0 meine Schwiegertochter, o Frau meines Sohns,
nichts giebt es an dir, was mir gefällt, ausser deiner Augenbrauenschwärze und dem Iloten ^
und deiner Zunge, die mich besiegt.
10. An den jungen Mann. Kuli mä 'addet mliha
wdrr ja schech eschschabäb kull mä 'addet 'agüzi dugg rasa bilgubgäb.
So oft eine Schöne vorübergeht,
gieb.^ o Schech der jungen Männer!
So oft eine Alte vorübergeht,
klopfe auf ihren Kopf mit dem Holzpantoffel!
8. Im Hochzeitshause.
Die Brauteltern sowohl als die Bräutigamseltern veranstalten mehrere Tage lang vor der Heimführung in ihren Häusern Fest- lichkeiten. Bei der Braut sammeln sich die weiblichen Gäste, beim Bräutigam die Männer. Diese Festlichkeiten mit Gesang und Tanz bilden die eigentliche „Hochzeit", welche meist in der Nacht der Heimführung der Braut im Hause des Bräutigams ab- geschlossen Avird.
' die Schminke. - ein Geschenlc.
" 207 —
A. Gesänge der Männer. Auf den Bräutigam.
In Aleppo. Mitgeteilt vom Dichter, Hablb Subhijje in Aleppo. Segenswunsch ('Atäba).
Tule" remin gedid ktir wabrak 'alcimak ja wallfi-ljöm schärek
ujä 'arls ret 'irsak mbärak
itammini faralitak rabb issamäba.
Aufzogen viele neue Wolken und Blitz,
warum , o mein Teurer, gehst du heut auf? ^
() Bräutigam, sei deine Hochzeit gesegnet,
vollkommen mache deine Freude der Herr des Himmels!
Auf die Männer des Bräutigams. ^
In Alerg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät.
J . Wi r j u n g e n M ä n n e r (Tarwide) .
Nahna schabäb umerg 'ajün marbäna käsin schiribna sakena-ssamm le'^adäna. ja sitt mit bärubär
la'^ajün iFarls cliass nass.
^^'ir sind junge Männer, und Merg 'Ajün ist unsre Heimat, der ;Becher, den wir tranken — wir gaben das Gift unsern
Feinden. 0 sechshundertfachen Lärm
für die Augen des Bräutigams besonders und speziell!
2. Der Schildträger (Tarwide).
Ja hämil ettirs umrachchi schräribu mä jehniil ettirs illa kull sandid. ja sitt mit ilcli.
0 du, der den Schild trägt und herabhängen lässt seine Quasten,^ keiner trägt den Schild, ausgenommen jeder Held. O sechshundertfachen Lärm u. s. w.
' wie eine Sonne. - s. Vorwort und Melodie 9. '' vom Fes.
— 208 —
Auf den Vater des Bräutigams.
a) In der Belka. Mitgeteilt von eiuem Beduinen bei "Amman.
Feiere in Ruhe!
Irbut hsänak bilgasal ja schätir
ja rabbi tegbur 'ögeb kasr elchätir.
Binde dein Pferd in die Stoppebi,^ o Geschickter! 0 mein Herr, heile wieder den Bruch des Gemüts ! ^
b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät.
1. Gott vergelte dir! (Tarwide).
Jichlif ^alek jalli künt 'äzimna jiktir lacherak g'alak dom farhän — jöö. ja sitt mit bärubär ilch.
Er (Gott) vergelte dir, der du uns geladen hast,
er mache viel dein Gut, mache dich stets fröhlich! Joo! 0 sechshundertfachen Lärm u. s, w.
2. Er lebe hoch! (Schöbäsch).^
Eddär lesat lana
eddär lilli banäha eddär le'abu sa'^d
illi bisefu hamäha. höö.
Das Haus gehört nicht uns,
das Haus gehört dem, der es gebaut hat, das Haus gehört dem Yater von Sa'd,
der es mit seinem Schwert verteidigt hat! Hoo!
^ weil jetzt Friede ist. - die Hochzeit, der das Verschen galt, folgte unmittelbar auf einen Todesfall in der Familie. * ein solcher Gesang kann jeder zu ehrenden Person gewidmet werden. Die Männer treten dazu zu- sammen, einer singt den Vers, alle anderen rufen am Schlüsse „hoo!"
— 209 —
An die Gäste.
In Aleppo. Mitgeteilt vom Dichter, Hablb Subhijje in Aleppo.
Willkomme ngruss ('Atäba).
Hala bhalbet wilkä'id bihalbet
schabäb mzaijena-lmak'ad bihalbet
ja rabbi tdüm halfarha bihalbet idüm lilkull mä tinsa hadäba.
"Willkommen in diesem Haus und wer sitzt in diesem Haus, junge Männer, die das Empfangszimmer schmücken in diesem
Haus!
0 Gott, lass dauern die Freude in diesem Haus, sie daure allen, vergiss nicht einen !
B. Jubeltriller der Frauen (Zalarit).^
In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einer Bauersfrau in Balat.
Auf den Bräutigam,
Gottes Name über dir!
Awiha — wa'ism alla 'alek äwlha — wa'en alla 'alek
äwiha — wa'en elhäsde barra walä ta'bur 'alek. lululululesch.
Awiha, und der Name Gottes sei über dir, äwiha, und Gottes Auge sei über dir,
äwiha, und das neidische Auge sei draussen und komme nicht herein über dich ! lululululesch !
^ S.Vorwort uud Melodie 18. Dal man, Volksleben. 14
— 210 —
Auf die Männer des Bräutigams.
In Merg 'Ajun. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. ]. Der Bräutigam und sein Gefolge.
Äwiha — schabäb iFarls ja mijje usittmi äwllia — jalli tdüsu 'ala busut salätlni
äwlha — nizil irarls uberüt tä'atlu mitl mä jetä'et traija lalmejäzini. lululululesch.
Awiha, ihr Männer des Bräutigams, ihr hundert und sechzig, äwlha, ihr, die ihr tretet auf Teppiclie von Sultanen,
äwiha, hinabging der Bräutigam, und Berüt gehorchte ihm, wie das Siebengestirn gehorcht dem Orion, lululululesch !
2. Das hochzeitliche Kleid,
Awiha — schabäb il'aris ja mijje 'ala mijje
äwiha — timschu benämüs mä timschu bherrijje
äwlha — getkun chelä"" mniggüch min berüt matwijje tilbasüha bilfarah ja nur 'enaije. lululululesch.
Awiha, ihr Männer des Bräutigams, o hundert über hundert! äwiha, ihr geht einher nach dem Gresetz, ihr geht nicht in
Freiheit, äwiha , ihr bekamt Geschenke ^ von Tuch aus Berüt zusammen- gefaltet, mögt ihr sie anlegen in Freuden, o Licht meiner Augen!
lululululesch !
3. In Waffen.
' Awiha — üläd baladna inläh mläli äwiha — näzlln *^assälia läbsin ^släh äwiha — sa'alt ümm il'arls schü baddik kälat 'asäfir maklijje bzet tafäh. lululululesch.
* Geschenke von Kleidungsstücken werden in Merg 'Ajün zuweilen mit der Einladung an die Hochzeitsgäste gesandt und von ihnen mit Gegen- geschenken erwidert.
— 211 —
Awiha, die Kinder unsers Ortes sind schön, sind schön,
äwlha, sie gehen hinab zum freien Platz, haben angelegt Waffen,
äwiha, ich fragte die Mutter des Bräutigams: was willst du? ^ sie sagte: Vögel gebraten in Tafäh-Öl.^ lululululesch !
Auf die Familie des Bräutigams. 1. Das Gastmahl ist bereitet.
Awlha — tabachna rizzna
äwlha — ked il'a'dä mä hazzna
äwlha — inkän abu sa*^d özz^na jikfina scharr ilbehdali, lululululesch.
Awiha, wir haben unsern Reis gekocht,
äwlha, die Ränke der Feinde haben uns nicht gestört; äwiha, wenn Abu Sa'd unser Ruhm ist,
schützt er uns gegen die Bosheit der Beleidigung, lululululesch !
2. Ein edles Greschlecht,
Äwiha — nahna min dar subhijje gaddan ugidde äwiha — nahna-Pasäil kämlin ilkadde
äwiha — nahna-lli bjinschadd minna bjit'assal bikaijil dahab iratik bilmidde. lululululesch.
Awiha, wir sind vom Hause Subhijje's, des ehrenwerti^n und
Grossvaters, äwiha, wir sind die Edeln, vollkommen von Mass, äwiha, wir sind es — wer vereinsamt ist, wird von uns in die
Familie aufgenommen,^ er misst altes Gold mit dem Scheffel, lululululesch !
1 für den Bräutigam. ■^ die beste Sorte Oliveuöl. Sie will ihn aufs
beste speisen. ^ so gross ist ihr Edelsinn.
14*
— 212 —
Auf die Braut. Die Hände des Bräutigams decken dich!^
Awiha — ja 'arüs kümi lanzür fiki
äwiha — niinhottik fl ^aläli ahsan min 'aläliki
äwiha — wimnifza' ^ala haua-lrarbi jirmiki daijät il'arls trattiki.
lululululesch.
Awiha, o Braut, steh auf, wir wollen Besuche machen mit dir,
äwiha, wir setzen dich in Söller besser als die deinen, äwiha, wir fürchten wiegen des Westwindes, dass er dich herab- werfe, die Hände des Bräutigams bedecken dich, lululululesch !
2. Kein Prachtgewand von Nöten.
Awiha — schili-rizär wirmih
äwiha — wahraki baj ilhaijaku willi sa'älik fih äwiha — wilwugh dauret kamar hägi thilli fih
wissidr midän lilchaijäl jil'ab fih. lululululesch.
Awiha, zieh aus den Izär^ und wirf ihn w^eg,
äwiha, und verbrenne den Yater, der ihn webte, und den, der
dir dabei geholfen hat, äwiha, das Gesicht wie der Umfang des Mondes ist genug, da- mit zu erscheinen, und die Brust ein Rennplatz für den Reiter, darauf zu spielen.
lululululesch !
3. Eine Nachtigall zwitschert.
Awiha — 'asfür 'addälie bülbül jitarrillu
äwiha — willi bjächud banät likbär ja rabbi sahhellu
äwiha — tale^ ach el'arüs lararis kallu
schöfa min ettül tiswa 'askar essultän kullu. lululululesch.
^ Melodie 18. * izar ist ein seidner Überwurf. Die Braut trägt einen besonders schönen, etwa blau mit Goldfäden durchwirkt.
— 213 —
Awiha, ein Vogel auf dem Weinstock — eine iS'achtigall zwitschert
ihm, äwlha, wer nehmen will die Töchter der Grossen, o mein Herr,
mache es ihm leicht! äwiha, es kam der Bruder der Braut zum Bräutigam, sagte ihm: ein Blick auf den Schlanken ^ ist wert alle Soldaten des Sultans, lululululesch!
4. "Wie schön ist die Braut!
Awiha — ja 'arüs ja kämet ümm ®hsen
äwiha — wilkohl filmükahle wilrenig biFenen
äwiha — bilmischjat 'ala kantara jehtezz naba' el'en
äwiha — ida marakat 'ala kabr il'a'zab maijit ilu sinten
tehje *azämu jeküm jimschi "^ala tinten. lululululesch.
Awiha, o Braut, o Statur der Mutter von Hsen,
äwiha, die Augenschminke (bleibt) im Schminkfläschchen, mid
die Koketterie (ist) in den Augen, äwiha, beim Gang auf dem Bogen ^ erzittert der Born des Quells, äwiha, wenn sie am Grab des Junggesellen vorübergeht, der
tot ist zwei Jahre, wird sein Gebein lebendig, er steht auf und geht auf zweien.
lululululesch !
5. Der Untergang der Junggesellen.
Awiha — ja 'en rarräsch bassik turdi rizlän
äwiha — bidän wahumrän ufikri 'öndhum ta'bän
äwiha — lad'i 'ala 'en rarräsch mä tnäm illi "^ön^d kass issauälif helkat il'özbän. lululululesch.
Awiha, o Quelle Rarräsch,'* nur zu dir kommen Gazellen zu
trinken, äwiha, weisse und rote, und mein Gedanke wird bei ihnen müde ; *
* dir Braut. - der über die Quelle gewölbt ist, * au die Braut
ist gedacht. * so zahlreich sind die jungen Männer, welche sich um sie scharen.
— 214 —
äwiha, ich verwünsche die Quelle Rarräsch, sie schlafe nicht, welche bei dem Abschneiden des Schläfehaars den Junggesellen
den Untergang brachte.^ lululululesch !
6. Wie ein goldener Ring.
Awiha — ja feride staua-rrummän besadrik
äwlha — sär lik sine kinnti ma 'araft schü isniik
äwiha — ismik chzäni eddahab bi'ölbet essäir kasbän ja muschtari chasrän ja bäja'. lululululesch.
Awiha, 0 Feride, gereift sind die Granatäpfel auf deiner Brust, äwiha, vor einem Jahr, meine Schwiegertochter, wusste ich
nicht deinen Namen, äwiha, dein Name ist ein goldner Nasenring in der Schachtel
des Goldschmieds, Gewinner bist du, o Käufer, Verlierer, o Verkäufer!
lululululesch!
C. Tarwid der Frauen.
In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. Lobpreis der Braut.-
Ja rweditna ja sabha
ja rweditna ja hi sitin labaijik sma*na
sitin labaijik ja hi.
jamm erejün essüd ja sabha
jamm erejün essüd ja hl sitin lachaijik sma'na
sitin lachaijik ja hi.
jamm escha'ar eFaschkar ja sabha jamm escha'ar el'aschkar ja hi
lä schazäki-lben 'ala ahlik lä schazäki-lben ja hi.
1 ihre Schönheit hat den Unbeweibten alle Vernunft geraubt. * ge-
sungen beim Ankleiden der Braut, ehe sie das Haus ihrer Eltern verlässt.
— 215 —
rann chilchäl ummik ja sabha
rann chilchäl nmmik ja hi sitin la'ammik sma'na
sitin la'amniik ja hl.
rann chilchälik ja sabha
rann chilchälik ja hi sitin lachälik sma'na
sltin lachälik ja hl.
jamm essuära ja sabha
jamm essnära ja hi 'ejünik 'ejim elhuwära ja hädi
'ejünik "ejün elhnwära ja hi.
jamm ilheda-Fahmar ja sabha
jamm ilheda-rahmar ja hi wnghik kilbedr ja amine
wnghik kilbedr ja hl.
jamm ilchannäka ja sabha
jamm ilchannäka ja hi larlian ennäka watikkik
larhan ennäka ja hi.
O du unser Liedchen, o Sabha,
o du unser Liedchen, o sie! Yom E,uf deines Vaters hörten wir,
vom Ruf deines Vaters, o sie !
Du mit den schwarzen Augen, o Sabha,
du mit den schwarzen Augen, o sie ! vom Ruf deines Bruders hörten wir,
vom Ruf deines Bruders, o sie!
Du mit dem blonden Haar, o Sabha,
du mit dem blonden Haar, o sie ! nicht zerschmettere dich das Unglück an deiner Familie,
nicht zerschmettere dich das Unglück, o sie!
— 216 —
Es klang- die Fussspange deiner Mutter, o Sabha, es klang die Fussspang-e deiner Mutter, o sie!
vom Ruf deines Yaterbruders hörten wir, vom Ruf deines Yaterbruders, o sie !
Es klang deine Fussspange, o Sabha,
es klang deine Fussspange, o sie! vom Ruf deines Mutterbruders hörten wir,
vom Ruf deines Mutterbruders, o sie!
Du mit dem Armring, o Sabha,
du mit dem Armring, o sie! deine Augen sind die Augen des Kamelfüllens, o diese,
deine Augen sind die Augen des Kamelfüllens, o sie!
Du mit dem roten Schuhwerk, o Sabha,
du mit dem roten Schuhwerk, o sie! dein Gesicht ist wie der Vollmond, o Treue,
dein Gesicht ist wie der Yollmond, o sie !
Du mit der Halskette, o Sabha,
du mit der Halskette, o sie ! ich will die Kamelstute verpfänden und dich lösen,
ich will die Kamelstute verpfänden, o sie!
D. Beduinischer Frauengesang.
In der Belka. Mitgeteilt vou einem Bauernburscbeu iu Mädaba. Kampf um die Geraubte.
Ja dib ja tärid elhef
midrik habüb eschschemäli
'elmi behum jömin meddün wajansefün eddalüli
min 'en 'alja wabu zet jahel eFugsür erauäli.
— 217 —
0 Dib, der du den Südwestwind vertreibst, du verstehst das Blasen des Nordwinds!
Ich weiss von ihnen ^ am Tage, da sie aufbrachen niederzuschlagen das Reitkamel
wegen 'Alja und Abu Zet,^
o ihr Leute von den hohen Schlössern!
Mtauwahat.^
Mitgeteilt von Farah Täbri iu Essalt.
In den Nächten der Hochzeit lassen die Beduinenfrauen diese Gesänge ertönen. Auch auf dem nächtlichen Zuge der Frauen zur Feier werden sie gesungen.
1. Furchtlos zieh' ich.
Wesri billel — mäni chäjif wagrün ezzen essafäjif.
In der Nacht zieh ich aus, — ich fürchte mich nicht, die Haarflechten des Schönen sind ja wie Gurtbänder.
2. Noch einen Kuss!
Jalmeradda' — jalmeradda'
salabt errüh jalmeradda*^ challini awadda' — challini awadda'
a'tini höbba challini awadda'.
Du Tätowierter, — du Tätowierter,
du raubtest den Geist, du Tätowierter! Lass mich Abschied nehmen, — lass mich Abschied nehmen,
gieb mir den Kuss, lass mich Abschied nehmen !
* von Dlb und seineu Leuten. ^ 'Abu Zet von den Beni Hiläl hatte 'Alja geraubt und geheiratet. Dlb soll ein Stanimesgenosse von ihm gewesen sein. * nach Wetzstein, ZDMG XXII 102, zu übersetzen: „die Weithiu- geworfenen", weil sie in hoher Tonlage gesungen, weithin gehört werden.
— 218 —
3. Die Augen der Geliebten.
Bilmerära — bilmerära
ibruk ja huwär ilmerära 'ejün elwallf — 'ejün ePära
'ejünak» ja tarüsch 'ejün eFära.
Dich wälzend — dich wälzend
lass dich nieder, o Kamelfüllen des Wälzens!^ Die Augen des Yertrauten — sind wie die Augen des Agha,^
deine Augen, o Tarüsch, sind die Augen des Agha.
4. Der Liebhaber.
Fazz rifäl — fazz riföl
zarif ettül fazz rifäl wagif ugäl — wagif ugäl
'ejünak ja tarüsch ja 'ejün elrazäl.
bissirwäl — bissirwäl
zarif ettül bissirwäl fazz ugäl — fazz ugäl
'öngik ja tarüsch ja 'öng elrazäl.
Er sprang auf ohne Gürtel, — er sprang auf ohne Gürtel, der schöne Schlanke sprang auf ohne Gürtel.
Er blieb stehen und sagte — er blieb stehen und sagte: Deine Augen, o Tarüsch, o Augen der Gazelle!
Ohne Oberkleid, — ohne Oberkleid,
der schöne Schlanke ohne Oberkleid, er sprang auf vmd sagte, — er sprang auf und sagte:
dein Hals, o Tarüsch, o Hals der Gazelle!
• das liebt sich zu wälzeu. - eines voraehmen Türken.
219 —
Zur Unterhaltung der Gäste.
1. Vortrag von Mauäwil.
In der Gegend von Aloppo war bei den Bauern das Mamväl die bei hochzeitliehen Gesangsvorträgen ausschliesslich angewandte Dichtungsform. Saiigeskundige junge Burschen wechselten im Vortrag solcher Lieder ab und schalteten sie zwischen die Vor- führung von Tänzen ein. Doch wird dort auch bei anderen Ge- legenheiten, z. B. vom Weber bei seiner Arbeit, vielfach Mauwäl gesungen. In manchen anderen Gegenden ist das Mauwäl da- gegen ganz ungebräuchlich.
a) In Aleppo. Mitgeteilt von Heläl in Aleppo. l. 0 schöner Vollmond!
Mahläk ja bedr malila manzar lelak
küm zaijin ilchadd wesch kullak 'ala lelak
sahrän billel wa'add ennigm fl lelak mälik kull ilbedür waläkin ant mälikni
usbur "ala-lwa'ad hatta jinkada lelak.
Wie schön bist du, o Vollmond, wie schön ist der Anblick deiner
Nacht,2 auf, schmücke die Wange, und was soll ich dir sagen über
deine Nacht 7^ Icli bin wach in der Nacht und zähle die Sterne in deiner
Nacht,3 Eroberer aller Vollmonde (bin ich), aber du erobertest mich, ich warte auf das Versprechen, bis zu Ende geht deine Nacht.*
» s. das Vorwort nnd Melodie 8. - das schwarze Haar,
deiner Schönheit. * deine Sprödigkeit.
220
2. Tägliches Weinen.
Dahri ramäni bilau'ät ezzemän merär hatta sakäni bikäsät essabr umrär
min ba'd mä kint 'ala-lhabäjib amurr merär kata' ma'äj eddahr ja näs bilmarra
mata jegtame' schamlana wan'üd bilmarra win kintu tibku 'alaije bischschahr marra
bekjat 'ejüni 'ala fräk*kön kull jöra merär.
Mein Geschick warf mich in Liebesschmerzen Male,
es tränkte mich sogar mit den Bechern der Wermut und Galle ;
nachdem ich vorübergegangen war an den Geliebten Male, schnitt mit mir ab das Geschick, o Leute, auf ein Mal.
Wann versammeln wir uns wieder und kommen zusammen auf
ein Mal? Und wenn ihr weinet über mich im Monat einmal,
weinen meine Augen über eure Trennung jeden Tag Male.
Mitgeteilt von Ahmed AmTri in Aleppo. O mein Yersprechen!
As®l eschtibäki 'ejüni kunt chäli
kad murr 'eschi-lladi fiFas^l kän chäli
weggism minni buli auwäh 'ala liäli ähen 'ala lau'ati filhubb ja wa'di
zädat gerähi umurr-essabr ahläli.
Der Ursprung meiner Verstrickung sind meine Augen, ich war frei,
fürwahr, bitter ist mein Leben, das ursprünglich war frei, und der Leib wurde mir vorzehrt, ach über meinen Zustand! Zweimal ach über mein Elend in der Liebe, o mein Ver- sprechen ! es mehrten sich meine Wunden, und die Bitterkeit der AVermut
war mir süsser.^
* als die Liebe.
— 221 —
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt von Bauernburschen in Teil eggibiii. 1. Liebesthränen löschen Höllenfeuer.
Lafdilak errü^h mä zälat tara 'eni jalli min aglak saiiäki garat min 'eni in kän jebaddal chiälak ent muglati u'eni
uliiät men achlag egganne wagäm ennär
mäzül 'an 'eschr^tak ulau rabbi haragni bnär in häsabak bilgabr umass gismak när
latfi ghennam min fed dame' 'eni.
Ich will die Seele als Lösegeld für dich geben, so lange sehen
kann mein Auge, o du, um dessentwillen Bäche flössen aus meinem Auge, wenn auch deine Gestalt sich ändert, bist du mein Augapfel
und mein Auge. Bei dem, der das Paradies erschuf und erstehen Hess das Feuer, ich will vom Verkehr mit dir nicht lassen, wenn auch mein
Herr mich verbrennt im Feuer. Wenn er dich richtet im Grabe und deinen Leib berührt Feuer, will ich auslöschen die Hölle mit dem Überströmen der Thränen
meines Auges.
2. Klage über die Trennung.
Ja 'abrati döm zidi bilbuka 'eni 'afräg ilhabäib gismi moddana 'eni gülü lilli clia" eren ja *eni
ubschara' ahl ilhaua ja hasreti nädet mitli falä nähat elchansa' unädet lamma hakam rabbena li'erfageti nädet
ja hasrati räb wilfi 'an nazar 'eni.
0 meine Thräne ! stets lasse mehren das Weinen mein Auge, wegen der Trennung der Geliebten macht meinen Leib elend
mein Auge. Saget zu dem, der das Licht des Auges : ^ o mein Auge !
^ der Geliebten.
— 222
Und im Gericht der Liebenden, o weh mir! rief ich, gleich mir nicht klagte die Chansa,^ mid ich rief, als unser Herr richtete, meinen Genossen rief ich zu:
Weh mir! entfernt ist mein Vertrauter vom Blick meines Auges!
.3. Trennungsschmerz.
Abät illel hifkär withassar 'afurgähum eresch mä ladda li min jöm furgähum rabbi bgäh ennabi tsabberni 'afurgähum.
mä zalla lI häl ja chuUän gismi sili beket hatta dumü'i "^albajäli sili lau jigbal ilben 'ödri kän hammi sili
läkin äh wa'auwäh mä as^ab jöm furgähum.
Ich verbringe die Nacht in Gedanken und seufze über ihre
Trennung, das Leben war mir nicht angenehm seit dem Tag ihrer Trennung, mein Gott, um der Ehre des Propheten willen, mach mich ge- duldig über ihre Trennung! Kein Wohlbefinden blieb mir, o Freunde, mein Leib schwand, ich weinte, bis meine Thränen über meine Wangen rollten; wenn das Geschick annähme meine Entschuldigung, ^ wäre
mein Elend vergessen, aber ach und weh! wie schwer ist der Tag ihrer Trennung!
4. Entfremdung der Geliebten.
Ja chullati min rurämi dabbarüli wahag wennär bigelbi tzid illahib uwahag wizzen lamma ra'äni sadd 'anni uhagg
mä lägin 'ala chätru isallim 'ala wilfäh nisi zamän ilmada ilkunt ana /wilfäh mä zünn mitli ahad jisbur "^ala wilfäh
dachl ennabi ja näs lä tzidu galbi wahag.
Name einer Dichterin. - und sieh wenden wollte.
— 223 —
O meine Freunde, wegen meiner Sehnsucht bereiteten sie mir
Breimen, und das Feuer in meinem Herzen vermehrt die Glut und
Brennen, und der Schöne, als er mich sah, wandte sich von mir und
ging davon, nicht kam es ihm in den Sinn zu grüssen seinen Yertrauten, er hat vergessen die frühere Zeit, da ich war sein Vertrauter, ich glaube nicht, dass wie ich jemand wartet auf seinen Ver- trauten, um des Propheten willen, o Leute, mehret nicht meinem Herzen
Brennen !
5. Die Greliebte ein Schloss.
Kökab gamälak 'akull elmahäsin gafal uda'et galb iljehubbak lilhadld ugifl subhän rabb ilchalag 'almebäsim gifl
tehki kama-ddurr jenagget min schefafak ritäb ridwän min gannatu bä^ik ritäb elchadd gummit ward wuttül sageret ritäb
wa'ejün schibh ilfah^d eda-lhauägib gifl.
Der Stern seiner Schönheit hat alles Gute verschlossen,^
und ich flehte, das Herz dessen, der dich liebt, sei für das
Eisen ein Schloss. ^ Preis dem Herrn, der dir schuf auf den Lippen ein Schloss, du redest wie die Perlen, es tropft von deinen Lippen Saft, Ridwän^ aus seinem Garten verkaufte dir Saft, die Wange ist ein Rosenstrauss und der Wuchs wie ein Baum
mit Saft, und Äugen gleich dem Luchs, auch die Augenbrauen ein Schloss.*
6. Tod leichter als Trennung.
Ja men biwognäk därät ilhösn ugmäl haijart bimhäs^nak ahl il'örf ugmäl zurni falä tachtaschi zar' ilkaram ugmäl
* umfasst es. * sodass er sie nie verliert. ^ der Hüter des Paradieses. * d. h. über der Nase verbunden.
— 224 —
innak min ahl ilfadl schämich ugadrak "^äli ubtib waslak tabaddal kull ism h'ali in gultilli müt algi-lmöt haijin 'alaij
walä furgatak s<ä' ujä rä'i-lhösn ugmäl.
0 du, auf dessen zwei Wangen die Zeichen der Schönheit und
Anmut, du verwirrtest mit deinen schönen Eigenschaften die Leute des
Verstands und der Anmut, besuche mich und fürchte dich nicht, du Same der Freigebig- keit und Anmut! Du bist von den Ausgezeichneten, erhaben,, und dein Wert ist
hoch, und durch die Güte der Vereinigung mit dir wird jeder ]^ame
verwandelt in 'Ali,^ wenn du zu mir sagst: stirb! finde ich den Tod leichter
für mich als die Trennung von dir auf eine Stunde, o Besitzer der Schön- heit und Anmut!
7. Der Gre liebten zu Ehren.
'Eni thöbbak tüäl ilmeda kurmälak weg'al li jömi sane witül kurmälak wint ilchabet issirr mäbü'^h kurmälak
magdir afärig abad ja ruh min söbak winkän ahl ilhaua mashüb'^hum söbak emat tib'at chabar tägi ana söbak
wabP^ rühi 'ala schänak ukurmälak.
Mein Auge liebt dich in Länge der Zeit — dir zu Ehren,
und ich mache mir meinen Tag zu einem Jahr und er wird
lang - — dir zu Ehren, und du, der du verbargst das Geheimnis, nicht thue ich es kund
dir zu Ehren, Ich kann mich nimmer trennen, o Seele, von deiner Seite, und wenn die Liebenden gezogen werden zu deiner Seite, wann schickst du Botschaft, ^ dass ich komme zu deiner Seite und verkaufe meine Seele deinetwegeii und dir zu Ehren?
' Hoher. - durch die Liebeudeu.
— 225 —
8. Starke Liebe.
Ja nab'at iPäs 'eni lam ra'at 'adla 'anha mä birtani mä tlämha *adla inkän gädi-lhaua jihkum benna 'adla
bikjat 'ajüni dama gad sab räsi haua 'adla kama-i-rlm tlä'ib linslm ilhaua nahn illadln ja chalg fätanna banät ilhaua
albid lau sausalni sultänhum "^adla.
O Myrtenquelle, mein Auge sah niemals (jemand wie) 'Adla, ohne sie bin ich nicht /Alfrieden, so lange sie ist 'Adla. Wenn der Richter der Liebe entscheidet zwischen uns mit
Grerechtigkeit, — es weinten meine Augen Blut, fürwahr mein Kopf traf auf Ijiebe. ^ 'Adla — wie die Antilope spielt sie mit dem Hauche des
Windes, wir sind es, welche, o Leute, erregten die Töchter der Liebe, — die Weissen,^ wenn sie Wunder thäten, ihr ]Ierrscher wäre 'Adla.^
9. Krank aus Liebe.
Jali'l irärifa hätüli galani udwäj laschrah elkum gussati hal ta'rifün idwäi ja tärischi hätli tob ilhöl"m bidvväi
ugra-ttahijje limen kän hämi hemäh la'ahmi za'ünin lahum bhämjät ilhama zihün gihün weddegla 'äsi hama
naliar ilifra mä abra lä ^illati udwäi.
() ihr Leute des Wissens, gebt mir Feder und Tintenfass,
ich will euch erklären meine Geschichte, vielleicht versteht ihr
meine Krankheit. 0 mein Bote, gieb mir das Kleid der Geduld in meiner
Krankheit
1 die Echtheit seiner Liebe muss der Richter anerkeuneu. - die Mäd- chen mit weisser Hautfarbe. ' sie würde sie immer noch übertreffen. Dal in an, Volksleben. 15
— 226 —
und richte aus den Gruss an den, welcher war Yerteidiger semes
Gebietes.^ Ich will die Angehörigen ihnen beschützen^ mit den Bollwerken
von Hama ; Zlhün, Gihün^ und Tigris, der Orontes von Hama, der Strom Eufrat heilte nicht mein Elend und meine Krankheit.
10. Berückende Schönheit.
Bedr idduga mä hakälak taFatin esch biha bibhäk larga 'ala häm essuha wäschbeha läschüf ruh ittewiddak lä'idschi weschbeha
mä rer sahm illauähiz biggauägi chäl bletani biröschg ana salim uchäl subhän rabb iFa'täk bkull wagna chäl
esch husn a'täk uesch tülin \idl weschbeha.
Der Vollmond der Finsternis sagte dir nicht den Aufgang, was es
u.m ihn ist,^ bei deinem Glänze will ich auf den Gipfel der Suha ^ steigen
und ihr gleichen, zu sehen die Seele, die dich begehrt, passend und gleichend,'* Ausser dem Pfeil der Augen ist auf den Wangen ein Mal,
du prüftest mich durch Leidenschaft, ich war unverletzt und
unschuldig ■ — Preis sei Gott, der dir auf jeder Wange ein Mal gab, was für Schönheit gab er dir, und welchen Wuchs, Ebenmass
und Gestalt!
11. Heil der entfernten Geliebten!
Haiji-lmanäzil uhaiji-ggälisin 'bha min lief nälu min af ölja sana wibha nälu lifed ilmadäme*^ 'amm^ha wibha
^ die Geliebte, welche den Liebhaber abwehrte , vgl. Hohesl. 8, 9 f. " der Liebende will die Verteidigung der Reize der Geliebten übernehmen. * Flussuamen, zihüu mir unbekannt, glliün mündet in den Golf von Iskanderün. * die Geliebte strahlt heller als der Vollmond. ^ der Reiter im Sternbild des grossen Bären. * der Geliebten.
— 227 —
ja säig innüg kam säbak amr bilräb sallim umürak limin anscha usüd ilräb badr idduga nüni muschrig- walau räb
mahrüsatan biralif wiblämha wibhäh.
Wünsche Glück den Wohnstätten und denen, die darin weilen.^ weil sie aus der Höhe erlangten Herrlichkeit und Glanz, sie erlangten Überfluss der Thränen, ihren Onkel und ihren
Vater. 2 O du, der die Kamelstuten treibt,^ wie viel Dinge trafen dich
durch den, der sich entfernte! übergieb deine Sachen dem, der schuf die Löwen des Dickichts. Der Vollmond der Finsternis, sein Licht geht auf, wenn es auch
untergeht, geschützt durch das Alif und sein Läm und sein Hä.'*
12. Die Geliebte auf Reisen.
Färagt bädr falä raitlu jalüh 'bdär algalb amsa hazin masbüran ^Ddär höbbi msäfir walähu 'almuglm *bdär
eggism 'indi urühi 'öndahum tibri wisjüf ahl illiaua bimfäseli tibri mäzünn gurhi jetib u'illati tübra
intu-lmugimln unahn kull jom ibdär.
Ich trennte mich vom Vollmond, dem gleich nichts erscheint im
Hause, das Herz wurde traurig, gefärbt in Schwarz. Mein Freund reist und er ist nicht bei dem, der wohnt im
Hause, der Leib ist bei mir, aber meine Seele wandert bei ihnen, und die Schwerter der Liebenden zerschneiden meine Gelenke, ich denke nicht, meine Wunde wird heilen und meine Krank- heit sich bessern, ihr seid die Wohnenden, und wir sind jeden Tag hi einem
(andern) Haus.^
' der Geliebten. ^ d. h. das ganze Geschlecht der Thränen des Lieb- habers. ' der Sänger meint sich selbst. * alläh „Gott". '" verglichen mit dem in Gedanken wandernden Liebhaber ist die Geliebte die fest- wohnende.
15*
— 228
13. Die spröde Greliebte.
Ja zen kidr ilmasäjib neschschafat dammi ubhür ahl ilhaiia mä rauwajet dammi lau kunt scliäjil wizr au mubtali b dammi
mä kän atatni gamf ilmasäib ters
ant illadi aschmatta bijja-reda kull nadl uters walla lau kän liölak alfen darräb gurde utirs
lä budd 'au wusälak habibi ulau 'üh aua dammi.
0 »Schöner, die Menge der Nöte dörrte aus mein Blut,
und Meere der Liebenden löschten nicht den Durst meinem
Blut. "Wenn ich ein Verbrechen trüge oder beunruhigt wäre durch Blutthat, hätten mich nicht getroffen alle die Nöte zuwider.
Du bists, der schadenfroh machte über mich die Feinde, alle
Elenden und Widersacher: bei Gott, wenn um dich wären zweitausend, die hauen mit Scliwert und Schild, ist docli die Vereinigung mit dir unumgänglich, mein Geliebter,
auch wenn ich lassen müsste mein Blut.
14. Treue Liebe trotz Abweisung.
Ja men *ala dau iggebin me*^allegin ^träk ^
wehramtani schöftak ja zarif teräk durt el'arab wifagam ma"a rümha witräk
mä Iget mitlak ribi min eschschatt lischschäma ja mä sabäna binagsch ilchadd wischschäma wahiät men zaijan ilchadden bischschäma
win ruht^ lilrer 'eni tinzerak uträk.
O du, an dessen Licht der Stirn hängen türkische Münzen, du verbotst mir deinen Anblick, o Schöner, dass ich dich sehe. Ich wanderte bei den Arabern und Persern samt ihren Griechen
und Türken,
229
keinen fand ich gleich dir aufwachsen von der Küste bis Damaskus. 0 wie sie ^ mich gefangen führten durch die Tätowierung der
Wange und das Mal! Bei dem, der verschönte die Wangen mit dem Mal, und wenn du zu einem andern gingest, würde mein Auge auf
dich blicken und dich sehen.
15. Autwort aus dem Grabe.
Win kän högri helilak wint räjid erid lahmil dalälak 'ala maijit rurämak arid kam nöb tanfur gejüsch illiarb limä tarid
utsudd 'anni utisgini-lmarär ibsana lahmil asähum blele umädüg essana win kunt maijit ull bilgabr mijje usana
lasma' lisötak umin taht ittauäbig arüdd.
Wenn meine Trennung dir lieb ist und du (sie) willst, wolle ! Ich will tragen deine Liebkosung, Sterbender deiner Leiden- schaft will ich sein. Wie oft stürzen sich Kriegsscharen auf das, was sie begehren, - aber du wendest dich von mir und lässt mich das Bittere trinken
im Schlaf, ich will tragen die Unruhe um sie bei IS^acht und nicht kosten
den Schlaf. Wenn ich tot bin und im Grabe gelegen habe hundert und
ein Jahr, will ich hören auf deine Stimme, und von unter den Steinplatten
antworten.
^ die Geliebte. ^ so sollte die Geliebte handeln.
— 230 —
2. Wechselgesänge.
a) In Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem.
1 . Her zu mir!
Refrain.
Halalalaija halalalalaija wa'eni jälibnaija nimmän sadrik dibil min killat ilmaija.
Lied.
Ubitkül säbtini ubitkül säbtini
marru 'alaija iFa'da iibissef sabüni lau katt^'üni schükaf wilwäh sabüni mäbfüt mehabbetak ja nur 'enaija.
wana latla' 'aggebal wuschrif 'älalwädi wabkül ja farhati nasam haüa belädi rabbi zacbchit matar tajihmil ilwädi taa'mil zahri gisr wawasselik laija.
minhön larazzi minhön larazzi
hott ilkadam 'alkadam wilchas'r jinhazzi ba%^'ni schuft ilkamr min sad'rha fazzi lätkaddibu jahäh schiftu be'enaija.
minhön labäb idder minhön labäb idder Avissirr ilh bsn^na schü wossalu lilrer inkän mäfi warak laktub 'agnäh itter winkän mäfi hib'r nühu ja 'enaija.
ja chäl chüdni ma'ak 'aschschäm tatfärrag wenzal 'ässük il'a.ser waschtrilha mdarrag kaschfat 'an sadr'ha ukälat tä' itfarrag dukkänt ittägir fäthat Avubdä'a frangijja.
ubitkül min mitli ubitkül min mitli fustän 'ala-lmöda ja habibi hätli talabt minha ilwusal raddat wakälätli schart ilmehabbe rida mahisch rasbijja.
— 231 —
ja rimt ilfar'änat wutkül niäridu winkatt'^'üni schikaf annadil märidii mä berid rer ilfata iibärüditu bidu jistäd dik ilhägal min wos't bern'jja.
Refrain.
Her zu mir, her zu mir, o mein Auge, o Mädchen,
die Granatäpfel deiner Brust wurden welk vom Mangel an
Wasser.
Lied.
Und sie sagt: sie trafen mich (mit dem bösen Blick), und sie
sagt: sie trafen mich, es begegneten mir die Feinde^ und mit dem Schwert nahmen
sie mich gefangen. Wenn sie mich hieben in Stücke und Tafeln von Seife, lasse ich deine Liebe nicht, o Licht meiner Augen!
Ich will auf den Berg steigen und überschauen das Thal
und sagen: 0 mein Glück! es wehte der Wind meiner Heimat! Mein Herr, ein Regenschauer, dass er das Thal davontrage, dass ich meinen Rücken mache zur Brücke und bringe dich
zu mir!
Yon hier bis Gaza, von hier bis Gaza
setze Fuss vor Fuss, und die Hüfte schüttle sich ! -
Mit meinem Auge sah ich den Mond, aus ihrem Busen brach
er hervor, macht mich nicht zum Lügner, ihr Verwandten, ich sah es mit
meinen Augen.
Yon hier zum Thor des Klosters, von hier zum Thor des Klosters, und das Geheimnis, das zwischen uns, was bringt es zu den
Anderen ? Wenn es kein Papier giebt, schreibe ich auf den Flügel des
Vogels, und wenn es keine Tinte giebt, klagt, o meine Augen!
' Neider oder jSJeliinibiililrr. - im Tiinz.
232
0 Onkel, nimm mich mit dir nach Damaskus, dass icli mich
umsehe, und ich gehe auf den Markt der Vesperzeit und kaufe für sie
ein Kästchen — da enthüllte sie ihren Busen und sagte: Komm, sieh dir an, der Laden des Kaufmanns ist offen, und die Waren sind
fränkisch. ^
Und sie sagt: Wer ist wie ich? und sie sagt: Wer ist wie ich? ein Kleid nach der Mode, o mein Geliebter, gieb mir! Ich bat sie um die Zusammenkunft, sie antwortete und sagte
zu mir: der Handel der Liebe ist freiwillig, nicht ist er Zwang.
0 Antilope, die wie Pharao handelte^ und sagt: ich mag ihn
nicht, und wenn sie mich in Stücke rissen, den Schurken, ich mag
ihn nicht! Keinen mag ich ausser dem Burschen mit dem Gewehr in der
Hand, der jagt den Hahn des Rebhuhns aus der Mitte der Wildnis.
2. O seine Zier!'' Refrain.
Ja zenu zSnu zeiui
asmar wimkähhel 'enu dechilik dechll alla
dillini betik fenu betu bräs ilkära
mä hadan ja'rif fenü.
Lied.
Habibi lamma marak — kalbi min guwwa htarak gibüli msaüwir warak — jesauwirni bwast hodenu.
habibi lamma marak — sefu 'agambu barak sa'altu tischrab 'ärak — ramazni btar^f 'enu.
* europäisch d. h. niedlich. - sie war widerspenstig. •' Melodie 24 u. 25.
— 233 —
habibi lamma ega — hasäbtu badr idduga ja kalbi bala raga — dillini betik fgnu.
habibi lamma tbassam — seta'^schar schakfi tkassam gibüli dihn ilbalsam — tindahhin grühät 'enu.
ja habibi jä'jüni — ramzatak selabüni
'aschänak tabatu gnüni — 'akli mä ba'rif fenu.
habibi lamma 'adda - — kalbi min giiwwa fadda härüli kalam fudda — taAvossef gamal 'enu.
habibi ismu bschara — 'allamtii kar 'ngära lamma schiftu bilhara — rannäli 'ala zenu.
habibi ismu faris — 'allamtu filmudäris
kultillu-nkamiak daris — rannlli beten zenu.
habibi ismu schükri — sa'a mäirüh min likri ja immi lä tiftlkri — mä bächod illa 'enu.
Refrain.
0 seine Ziev, seine Zier, seine Zier!
Braun, und er schminkt sein Auge. Ich flehe dich an, um Gottes willen,
zeige mir, wo dein Haus ist! Sein Haus ist auf der Höhe der Burff,
niemand weiss, wo.
Lied.
Als mein Geliebter vorüberging,
wurde mein Herz drinnen verbrannt. Bringt mir einen Maler auf Papier,
dass er mich male inmitten seines Schosses.
Als mein Geliebter vorüberging,
glänzte sein Schwert an seiner Seite, ich fragte ihn: Trinkst du Arak?
da gab er mir Zeichen mit dem Zwinkern
seiner Augen.
— 234 —
Als mein Geliebter kam,
hielt ich ihn für den Vollmond im Dunkeln. 0 mein Herz, ohne Bitten
zeige mir, wo dein Haus ist !
Als mein Geliebter lächelte,
wurde ich in sechzehn Stücke geteilt. Bringt mir Salbe von Balsam,
dass wir salben die Wunden seines Auges. ^
O Geliebter, o meine Augen,
deine Blicke raubten mich, um deinetwillen bewies man Wahnsinn,"^
ich weiss nicht, wo mein Verstand ist.
Als mein Geliebter daher kam,
wurde mein Herz drinnen entleert. Bringt mir eine Silberfeder,
zu beschreiben die Schönheit seines Auges.
Mein Geliebter heisst Bschära,
ich lehrte ihn das Gewerbe der Tischlerei, als ich ihn im Quartier sah,
sang er mir auf „zenu".
Mein Geliebter heisst Ftäris,
ich lehrte ihn in den Schulen, ich sagte zu ihm: Wenn du ein Gelehrter bist,
singe mir zwei Verse auf „zenu".
Mein Geliebter heisst Schukri,
keine Stunde kommt er mir aus dem Sinn. 0 meine Mutter, denke nicht,
ich nehme irgendeinen ausser ihm ! ^
* die vom Auge geschlagenen Wunden. - bei mir. ^ eigentlich
„sein Auge".
— 235 —
3. Alljiba. Refrain.
Albiba-lbiba-lbiba.
chaddik ruzz ^blialiba nijjäl min akal minnu
lamma jimrarl jetiba.
Lied.
Schuf labiba 'alisstü^h — scha'ra-raschkar 'am bilü'^h wälla lächudha warü^h — wahrek nef^s chatiba.
schuf labiba filkasr — helwa faridat irasr maddet idi 'alalchasr — fakkat hzama beida.
schuf hibiba bhodn imma — tedachrag wana blimma mahla-lböse min tumma — ba'd eschscham^s mä, triba.
Refrain.
Labiba, Labiba, Labiba!
deine Wange ist Reis mit Milch. Glücklich, wer davon isst, -
wenn er krank war, wird er gesund.
Lied. Sieh Labiba auf den Dächern,
ihr blondes Haar glänzt, bei Gott, ich nehme sie und gehe
und verbrenne die Seele ihres Yerlobten.
Sieh Labiba im Schlosse,
süss, einzig im Zeitalter, ich streckte meine Hand nach der Hüfte,
da löste sie ihren Gürtel mit ihrer Hand.
Sieh Labiba im Sclioss ihrer Mutter,
sie rollt (herab) und ich lese sie auf. Wie süss ist dei' Kuss von ihrem Munde,
nachdem die Sonne untergegangen.
— 236 —
4. Kein Schlaf meinen Augen. Refrain.
Bätat 'ejdni sauähir
lamma-lhobba gafüni ehod min demu'i ja lel schauähid
ja nöm salih gefüni.
Lied.
Lilbahr inzilt tatsaijed — igu-lhabajib sädüni lä bsunnära ula bischbäk — illa biramz irajüni.
Ja täli'in 'alkasri lafök — ja näzelln sellimüli 'ala razäl we'ajünu süd — jahl ilraräm irhamüni.
Ja bid sabehkon bilcher — ja sumri jis'ad masakum läzall sabbeh umassi — mä däm habibti ma'akum.
Refrain.
Es verbrachten meine Augen die Nacht wachend, als die Geliebten mich verlassen hatten.
Nimm von meinen Thränen, o Nacht, Zeugen,
o Schlaf, schliesse Frieden zwischen meinen Lidern!
Lied.
Zum Meer stieg ich nieder zu fischen,
da kamen die Greliebten und fischten mich, nicht mit Angel, und nicht mit Netz,
sondern mit dem Zwinkern der Augen.
Ihr die ihr steigt zum Schlosse oben,
ihr die ihr hinabgeht, grüsset mir eine Gazelle, deren Augen schwarz,
ihr Leute der Leidenschaft, habt mit mir Erbarmen!
O Weisse, euer Morgen sei heilvoll,
o Braune, glücklich euer Abend, ich höre nicht auf, Morgen- und Abendgrüsse zu spenden, so lange meine Geliebte bei euch ist.
5. 0 Spröde! ^ Refrain.
Bardu bardu bardu
asmar sabani kaddu mata jüfini wa'^du
wakabbil schämet chaddu.
Lied.
Ja liabibi ja asmar — fattah mantür il'ahmar
wana lashab ilchangar — wagrah chülli bichaddu.
ja habibi ja artin — fattah ward ilbesätin
wana lashab issekin — wagrah chülli bichaddu.
ja habibi ja näjim — fattah ward igganäjiii ili tlat ijäm sajim — "^ala bösa min chaddu.
ja habibi schü bitrid — beni ubenak müsch^ be'id hätu 'arak sübbu nbid — wilmazza schämet chaddu.
ja habibi firatme — mitl ilkamar winnigme
wana lahgumli hagme — wächod bcisa min chaddu,
Refrain.
Kalter, Kalter, Kalter!
ein Brauner, es führte mich gefangen seine Gestalt; wenn er mir sein Versprechen erfüllt,
will ich küssen das Mal seiner Wange.
Lied. Mein Geliebter, o brauner,
öffne den roten Levkoj, und ich will den Dolch ziehen
und meinen Freund verwunden an seiner Wange. "^
Mein Geliebter, o Artin,
öffne die Rose der Gärten, und ich will das Messer ziehen
und meinen Freund verwunden an seiner Wange.
* Melodie 23, - durch einen Kuss.
— 238 —
Mein Geliebter, o schlafender,
öffne die Rose der Gärtlein, mir sind drei Tage Fasten
nach einem Knss von seiner Wange.
Mein Geliebter, was willst du?
zwischen mir und dir ist nicht Aveit. Gebet Arak, giesset Wein,
und die Zukost ist das Mal seiner Wange.
Mein Geliebter im Dunkeln
ist wie der Mond und der Stern, und ich mache einen Überfall
und nehme einen Kuss von seiner Wange.
6. So sagten sie.
Refrain,
Haigälu haigälu
b'ardak ja gammälu.
Lied.
Haigälu ja sidi — ja rub' ilmegldi
hotti Idak beidi — mä had däjir bälu.
haigälu turkijje — mä tifham 'arabijje fi wast ilmanschijje — ilkädir jehmi hälu.
haigälu ja bint ilbek — filbalad mäflsch mitlik gözik mä biswa bischlik — cliodini badälu.
haigälu ja 'eni — ja 'enab zeni
tä' ahottik bhodeni — mä had däjir bälu.
ja läbsi-lbinni — binni 'ala binni gözik räli 'aginni — chodlni badälu.
ja läbsi-zzeti — zeti 'ala zeti
ta'äli "^abeti — mä had däjir bälu.
ja läbsi-rasmar — asmar 'ala asmar gözik räh 'aFaskar — chodini badälu.
— 239 —
Refrain.
So sagten sie, so sagten sie:
bei deiner Ehre, o Kameltreiber!
Lied.
So sagten sie: o mein Herr!
o Viertel eines Megidi!^ Lege deine Hand in meine Hand,
niemand giebt darauf acht.
So sagten sie: Eine Türkin,
sie verstellt nicht arabisch. — Inmitten des öffentlichen Gartens
beschützt, wer es kann, sich selbst."
So sagten sie: o Tochter des Bey,
im Ort giebt es nicht deinesgleichen, dein Gatte ist keinen Bischlik^ wert,
nimm mich statt seiner!
So sagten sie : o mein Auge,
o Schönheitstraube,* komm, ich lege dich in meinen Schoss,
niemand giebt darauf acht.
Du der das Kaffeefarbne anlegt,
kaffeefarben über kaffeefarben,*^ dein Gatte ging ins Paradies,
nimm mich statt seiner!
Der du das Olivengrüne anlegst,
olivengrün über olivengrün, komm nach meinem Hause,
niemand giebt darauf acht.
^ das Mädcheu glänzt wie eine Silbermünze. - sie wird sich schon
zu kümmern wissen. * 3 Piaster, etwa 45 Pfennig. * „zeui" ist Be-
zeichnung einer Traubenart mit besonders grossen länglichen Beeren. "^ alle Gewänder haben dieselbe Farbe.
240
Der du das Braune anlegst,
bravm über braun, dein Gatte ging zu den Soldaten,
nimm mich statt seiner!
7. O Feuer meines Herzens.^
Refrain.
Ja när kalbi wilhaua ramäni
limmu-raschlra Avigmalu-lcliulläni.
Lied.
Ja Aveli weli jäbu zrär ilmuchmala wiraklu minni ja rfäki chtalla
wahtarna nilbas gücli willa muchmala wasbaht ana benhon hairäni.
ja weli weli jäbu zrär ilbidi
widdakk el'azrak 'annehüd ilbidi
wahtarna nihwa-ssumri willa-lbidi wasbaht ana benhon hairäni.
Refrain.
O Feuer meines Herzens ! die Liebe traf mich,
sammelt den Stamm und ruft zusammen die Freunde!
Lied.
0 weh mir, weh mir, du mit den Sammetknöpfen!^ der Verstand, o meine Genossen, wurde mir gestört,
wir waren in Verlegenheit, sollen wir Tuch anlegen oder Sammt, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt.
0 weh mir, weh mir, du mit den weissen Knöpfen, mit der blauen Tätowierung auf dem weissen Busen,
wir waren im Zweifel, sollten wir die Braunen lieben oder die
Weissen, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt.
' das Lied stammt aus Nazaret. - es ist an den Busen oedacht.
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— 24 1 —
9. Die Geliebte ging- voi-iiber.
Ilabibi man- umä sallam — wascha'ru 'aliktäf sillam
täidäwi 'ellatau fijja.
limmin haketu mä-tkallam
habibi maiT niitmessi — 'azamto källi mit'aschschi min 'andu daua-rruschschi — täidäwi 'eHatan fijja.
habibi bilranam sareh — wascha'ru "^aliktäf dareh ja mahla lelat embiireli — ana uhabibi chaläwijja.
Mein Geliebter ging- vorüber und grüsste nicht,
sein Haar ist auf den Schultern (wie) eine Leiter, als ich zu ihm sprach, redete er nicht,
Medizin zu geben für das Leiden in mir.
Mein Geliebter ging- vorüber spät abends,
ich lud ihn ein, er sagte, er habe gegessen. AVer hat Medizin für die Schlagwunde,
dass er Medizin gebe für das Leiden in mir?
Mein Geliebter geht mit den Schafen auf die Weide,
und sein Haar schlägt auf die Schultern. Wie schön war gestern die Nacht,
icli und mein Geliebter waren allein.
Kl. Deine Schönheit verwundete.
Hubbi gamälak garahni — lemman zähar nur gebinak
ja bädri ginhänak fatanni ja laü'ati min 'ejünak.
lä tahsibüna ftarakna
min elbu'äd ida taüwal falbu'ad gaddad ma'äna
aktar ziade mniFauwal.
Mein Geliebter, deine Schönheit verwundete mich,
als erschien das Licht deiner Stirn, o Vollmond, deine Schwingen bethörten mich,
o mein Leiden von deinen Augen!
D a 1 m a II , Volksleben.
16
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— 240 —
Der du das Braune anlegst,
braun über braun, dein Gatte ging zu den Soldaten,
nimm mich statt seiner!
7. O Feuer meines Herzens.^
Refrain.
Ja när kalbi wilhaua ramäni
limmu-raschlra wigmalu-lchulläni.
Lied.
Ja weli weli jäbu zrär ilmuclimala
wiTaklu minni ja rfäki ehtalla wahtarna nilbas gücli willa muchmala
wasbaht ana benhon hairäni.
ja weli weli jäbu zrär ilbidi
widdakk el'azrak 'annehüd ilbidi
wahtarna nihwa-ssumri willa-lbldi wasbaht ana benhon hairäni.
Refrain.
0 Feuer meines Herzens ! die Liebe traf mich,
sammelt den Stamm und ruft zusammen die Freunde!
Lied.
() weh mir, weh mir, du mit den Sammetknöpfen!''^ der Verstand, o meine Genossen, wurde mir gestört,
wir waren in Verlegenheit, sollen wir Tuch anlegen oder Sammt, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt.
0 weh mir, weh mir, du mit den weissen Knöpfen, mit der blauen Tätowierung auf dem weissen Busen,
wir waren im Zweifel, sollten wir die Braunen lieben oder die
Weissen, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt.
' das Lied stammt aus Nazaret. - es ist an den Busen bedacht.
— 241 —
9. Die Geliebte ging vorüber,
Habibi marr umä sallara — wascha'ru 'aliktäf sillam limmin haketii ma-tkallam — täidäwi 'ellatan fijja.
habibi marr niitmessi — • 'azamto kalli mit'aschschi min 'andu daua-rruschschi — täidäwi 'ellatan fijja.
liabibi bilranam sareh — waseha'ru 'aliktäf dareh ja mahla lelat embitreh — ana uhablbi chaläwijja.
Mein Geliebter ging vorüber und grüsste nicht,
sein Haar ist auf den Schultern (wie) eine Leiter, als ich zu ihm sprach, redete er nicht,
Medizin zu geben für das Leiden in mir.
Mein Geliebter ging vorüber spät abends,
ich lud ihn ein, er sagte, er habe gegessen. Wer hat Medizin für die Schlagwunde,
dass er Medizin gebe für das Leiden in mir?
Mein Geliebter geht mit den Schafen auf die Weide,
und sein Haar schlägt auf die Schultern. AVie schön war gestern die Nacht,
ich und mein Geliebter waren allein.
10. Deine Schönheit verwundete.
Hubbi gamälak garahni —
lemman zähar nur gebinak ja badri ginhänak fatanni
ja laü'ati min 'ejünak.
lä tahsibüna ftarakna
min elbu'ad ida taüwal falbu'äd gaddad ma'äna
aktar ziade mnirauwal.
Mein Geliebter, deine Schönheit verwundete mich,
als erschien das Licht deiner Stirn, o Vollmond, deine Schwingen bethörten mich.
o mein Leiden von deinen Augen!
Dal man, Volksleben. 16
242
Meinet nicht, wir seien getrennt
wegen der Entfernung, wenn sie lang dauert, die Entfernung erneuerte ja bei uns (die Liebe)
weit mehr als am Anfang.
b) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Tabri in Essalt. 1. Hoffnungslose Liebe eines Mädchens.
I.
Gamälak mitl wughak mitl sabri
gamilun fi gamllin fi gamili usclia'rak mitl tarfak mitl hazzi
kehilun fi kehilin fi kehlli uchasrak welchanäsir mitl gismi
nehllun fi nehilin fl nehili.
Deine Schönheit ist gleich deinem Antlitz gleich meinem Harren
schön in Schönem in Schönem,^ und dein Haar ist gleich deinem Auge gleich meinem Lose
geschwärzt in Geschwärztem in Geschwärztem, ^ und deine Hüfte und die kleinen Finger gleich meinem Kihper
mager in Magerem in Magerem.
H.
Hajäti wattasabbur wattasulli
mahälun fi maliähn fi mahäli usudrak waridär waliusn chaddin
hilälun fl hilälin fi hiläli fatarrak walmeräschif wattenäja
laälun fi laälin fi laäli Avascha'rak tumma chälak tumma hazzi
lejälun fi lejälin fi lejäli.
/
' 1 alles dreies ist gleich schön. ^ ihr Haar und Auge sind schwarz
wie Augenschmiuke, aber ebenso sein Los.
— 243 —
Mein Leben und das Harren und das Trösten
ist eitel im Eiteln im Eiteln, und deine Schläfe und der Bartflaum und die Schönheit
der A^'ange
ist Halbmond im Halbmond im Halbmond, und dein Mund und die Lippen und die Yorderzähne
sind Perlen in Perlen in Perlen, und dein Haar, auch dein Haarmal, auch mein Los
ist wie Xächte in Mchten in Nächten.!
2. Auf Mäni.
Mäni ja jamma mäni —
seläsil fudda udahbäni schüli filward kullu
genena betikfäni.
schuft ilmäni 'almlna
darabitni biljäsmma dachlak ja rabbi 'ena
umm eFakd clmurgäni.
schuf ilmäni btitfaija
taht 'aräjisch bikfaija läzim mäkül labaija
bintak chaschschet bustäni.
. schuft ilhehve 'addirke darabitni figgärinke 'ammäl til'ab fiddebke uma'äha gimlet nis^Yäni.
schuft ilhehve fi mhalla
mitl ilbedr btithalla ja kalbi ruh ukulla
lesch ta 'alaije za'läni.
schuftha taht iFarlsche
btäkul gibn ukarische jehrik abu liaTesche
scliü bitkahkir 'azbäni.
^ d. h. schwarz.
16=^
— 244 —
schuft ilhelwa b'arJ eddär
titräwa belibs ezzunnär lagibla fustän bizrär
ugibla kamisin bedwäni,
schuft ilmäni 'almlna
uschalfetni biljäsmlna jamma schuft 'agblna
shel utraija umisäni.
schuft ilhelwa %ind iren
salbitli 'akli lilhiii yurritha fök iggbin
bmisk u'ambar sabhäni.
schuft ilhelwe benahr ilkelb
salbet gismi ma* ilkalb fidahri rera mä bhibb
ulau hattüni bikfäni.
Mein AVunsch, o Mutter, mein Wunsch sind silberne Ketten und goldene,
nimm weg alle Rosen, ein Gärtchen genügt mir.
Ich sah die Ersehnte am Hafen,
sie schlug mich mit Jasmin, ich bitte dich, o mein Herr, habe acht auf sie,
die mit der Halskette von Korallen!
Sieh die Ersehnte im Schatten
unter den Weinstöcken von Bikfaija,^
ich muss ihrem Vater sagen:
deine Tochter betrat meinen Garten,
Ich sah die Süsse bei Dirke, ^ sie schlug mich mit dem Flieder,
sie tanzte grade Debke,'^
und bei ihr war eine Schar Frauen,
' Dort bei Berut. - eiue Ürtlichkeit im Libanou. * Stampf reigeu.
— 245 —
Ich sah die Süsse in ihrer AVohnung-, wie der Yollmond schmückte sie sich,
o mein Herz, gehe und sage zu ihr: weshalb bist du mir denn böse?
Ich sah sie unter der Weinlaube,
sie ass Käse und Karische — ^ verflucht sei dieses elende Leben,
wie vielen Junggesellen macht sie es schwer!
Ich sah die Süsse in der Vorhalle,
sie kokettiert mit dem Anlegen des Gürtels, ich will ihr ein Kleid bringen mit Knüpfen,
ihr bringen ein Beduinenhemd.
Ich sah die Ersehnte am Hafen,
und sie schlug mich mit dem Jasmin,
o Mutter, ich sah auf ihrer Stirn,
den Hundsstern und das Siebengestirn und
den Orion.
Ich sah die Süsse bei der Quelle,
sie raubte mir meinen Verstand sofort,
ihr Stirnhaar über der Stirne
ist mit Moschus und Ambar gebadet.
Ich sah die Süsse am Hundsfluss,'-^
sie raubte meinen Leib samt der Seele,
so lang- ich lebe, liebe ich keine andere,
und wenn sie mich in Leichengewänder hüllten.
3. Auf Ilaläba.'» Refrain.
Hala bilwaride jammi halaba tä'i wahdik walä tgibi hadäba.
^ eine Art Käse. - nördlich von Berüt, berühmt durch iigyptische
und babylonische Inschriften auf den Felsen an seiner Mündung ins Meer. ' s. das Vorwort.
— 246 —
Lied, fajälilla minha nisii bäni
gitna minliu atmar ilme'äni
wa^a'täfin ka'ermähin lidäni min il'alhäz kad sannat hiräba
hala bilwäride janimi heläba
galat 'an schams mehaijäha-nnikäba.
lalia fura'nn rada asl a'tilcäli
lida tälat 'alaija bilii-llejäli
watarrun fitanäjähu-lla'äli liaka käs ettaka jazhu hebäba
hala bilwäride jammi lieläba
mahätin lau badat lilbedr räba.
tabaddat kökaban mäsat kadiban ranat zabjan tarannat 'andaliban zahat rauclan zakat muskan watiban
fa^abda wasfelia il'agb il'agäba hala bilwäride jammi heläba wakamm biröschk kad sunnat lieräba.
schuft ezzen wävid 'aschscheri'a
ubidu mahrama beda raffa
wana 'aschän hubbi lilbedfa lasir schä'ir wahmilli rabäba
hala bilwäride jammi lialäba
ja ward eschschäm ja msalli-lhabäba.
Refrain. Willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, willkommen ihr, komme allein und bringe niemand mit!
Lied.
Und bei Gott! sie gleicht einem Weidenzweig, wir erhielten von ihm Früchte der Andeutungen und Wendungen wie Spiesse für einen Kommenden,
von den Blicken w^urden scharf Speere, — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, willkommen ihr, sie zog von der Sonne ihres Gesichtes den Schleiei-.
— 247 —
Sie hat Eigenschaften, die wnrden Ursach meines Leidens, deshalb wurden mir lang durch sie die Nächte, und ein Mund mit seinen Yorderzähnen wie die Perlen, er redete wie ein Kelch mit Wein, der glänzt von Liebe — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr, eine Schönheit, wenn sie sich dem Vollmond zeigte, ginge
er unter.
Sie erschien wie ein Stern, schleppte hinter sich her wie eine
ßute, blickte wie eine Gazelle, sang wie eine Nachtigall, blühte wie ein Anger, wuchs wie Moschus und Muskat, und es war ihre Beschreibung das Wunder der Wimder, — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr und wie viele Lanzen wurden geschärft durch Leidenschaft!
Ich sah den Schönen gehen zur Tränkstelle,
in seiner Hand war ein weisses feines Taschentuch, und ich wegen meiner Liebe zur Ausserordentlichen
will ein Sänger werden und eine Geige tragen ^ —
Willkommen der zum W^asser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr, o Rose von Damaskus, o Trösterin der Freunde!
C-) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von Habib 8ubhijje in Aleppo. Wohin ging mein Freund? -Refrain. Ja wel weli — wen hubbi rähi sakkar 'alaija — uclaija'-lmiftähi.
Lied. Scliuftu bdüna — uläbis elmakrüna
chaschsch ilkurüma — ukasehkasch elmustähi.
schuftu bchalli — wilhabib bchalli kaddani wakalli — wen hubbi lähi.
^ um auf der Geige den Gesang zu befj^leiten.
— 248 —
Refrain. O wehe, wehe mir!
wohin ging- mein Freund? er schloss hinter mir zu
und verlor den Schlüssel.
Lied.
Ich sah ihn in Düna,
er hatte angelegt die Kopfbinde, er ging hinein in die Weingärten
und leerte den Traubenplatz. ^
Ich sah ihn in eineiu Thälchen
und den Geliebten in einem Thälchen, er nahte und sagte zu mir:
Wohin ging mein Geliebter?
Mitgeteilt von eiuem griechischeu Priester in Abu Kaiuha.^ Die Geliebte des Richters.
Dakdak elkäcli iftahülu
ufurschülu täjenäm ufurschülu güch iFahmar
wilbenafsag winne^äm.
kultillu kädi esch mrädak
kal scherad minni razäl kultillu wesch hauk razälak
käl abjacl wilu chzäm.
kultillu wesch jir'a razälak
käl min ras innafal kultillu wesch jischrab razälak
käl moij min ezzeläl.
Es klopfte der Richter, öffnet ihm, und bettet ihm, dass er schlafe!
bettet ihm das rote Tuch
und Teilchen und Straussenfedern !
^ der Platz für das Trocknen von Tranigen. - als auf der Weinkelter gesungen.
— 249 —
Ich sagte zu ihm: Richter, was ist dein Wunsch?
er sagte: Es entlief mir eine Gazelle. Ich sagte zu ihm: Wie ist die Art deiner Gazelle?
er sagte: Weiss, und sie hat einen Nasenring.
Ich sagte zu ihm: Was frisst deine Gazelle?
er sagte: Yom Kopf des Klee. Ich sagte zu ihm: Was trinkt deine Gazelle?
er sagte: Wasser vom Klaren.
d) In Berut. Mitgeteilt von einem juugeu Berutenser auf dem Dampfer zwischen BerOt und Alexaudria.
Die Spröde und die Willfährige.
Refrain.
Ja nachlät biraläli ja balahhum daua ja nur iren.
Lied.
Schuf ilhelwa filbustän
'am titmäjal karosn ilbän maddet Idi 'arumm<än
kniet hämud mü-staua ja nur il^en.
in kän kasdak binhüdi
winte muslim wala jhüdi lanaijemak 'azenüdi
jalli bi'allmak schür 1 ilhaua ja nur il'en.
Refrain.
O ihr Palmen auf den Söllern, o ihre Datteln sind Medizin, o Licht des Auges!
250 —
Lied.
Sieh die Süsse im Garten,
sie schwankt wie der Zweig der Weide, ich streckte meine Hand nach den Granatäpfehi,
da sagte sie: Sauer (sind sie), nicht reif, o Licht des Auges!
Wenn deine Absicht geht auf meinen Busen, und du ein Moslem bist und kein Jude,
will ich dich liegen lassen auf meinen Armen, die dich lehren das Geschäft der Liebe, o Licht des Auges!
e) In Aleppo. Mitgeteilt von Ahmed Amiri.
Ihr Braunen, erbarmt euch!^
Essumr Ulla hinnu 'alena
nahna-schtabakna esch täle' bidena.
elbid jekülu nahna-lkauäkib nahna ka'detna be'a'la-lmerätib
rühi ja samra. zef^t elmeräkib jalli jihwäki jendam 'alena.
wessumr jekülu alla akbar
kull elhaläwe nizlet ^ila-Fasmar
rühi ja becla scliörabet efaskar jalli jehwäki jendam 'alena.
elbii] jekülu nahna-lbedüra nahna ka'detna beVla-lkusüra
rühi ja samra trab elfächüra jalli jehwaki jendam 'alena.
Ihr Braunen, um Gottes willen erbarmet euch über uns! wir wurden verstrickt; ^ was können wir thun?
' Melodie 26. - in eure Liebe.
— 251 —
Die Weissen sagen: Wir sind die Planeten, unser Rang ist auf den höchsten Stufen.
Geh fort, o Braune, du Pech der Schiffe ! o wer dich Hebt, hat Reue unsertwegen.
und die Braunen sagen: Gott ist gross,
alle Lieblichkeit kam nieder auf den Braunen.
Geh fort, o Weisse, du Soldatensuppe ! o wer dich liebt, hat Reue unsertwegen.
Die AVeissen sagen: Wir sind die Yollmonde, unser Sitz ist auf den höchsten Schlössern!
Geh fort, o Braune, du Töpfererde!
0 wer dich liebt, hat Reue unsertwegen.
3. Gesänge.
In der Belka. ^Mitgeteilt von Farali Täbri iu Essalt.
Die entfernte Geliebte.^
(Beduiniscli.)
Aschraft ana 'almergäb tawil u'ali
ja dmü' 'eni 'alridir saijälünu bifrägkum ja sehög u'adnet häli
wabät schibh illi däimätu snünu ja räkiban min fög hurrin schamäli
mä judrik almisch' ab 'ali mtünu hurrin ze'ä'in jegfal min ilchaijäli
jetlr lauinn berrasan jalkedünu bedisatin wassif sähibi-lli zahä li
'asrin 'ala-scho"är an jüsefünu egrün matwijjät taij ilhebali
elgudle risch ilhlg lau chaddabüiui igbinha bitgül gurs ilheläli
wilchadd jibrig läm'ätin mtünu ja huegbu chatt ilgalam biddauäti
wa'jünha 'ejün ilfahd lau az'alünu
* Bruchstücke desselben Liedes s. S. 100.
— 252 —
ilchuschm debäb essef hindi jaläli
habb ilbai-ad ja sah ladmet snünu ibraitmii terjäg judkar dauäli
tubri garls eddäbb lanhuni schagünu ja 'imgha ja zed 'img ilrazäli
'ogb iggefäl bissed lan tarradünu winhüdha tuffäh ja dem häli
iifingcän sini bizzarf ga^adünu isderha mrassa' bilma'ädin uräli
bläd iragam weschschäm mä tammanünu umrafFa'a mäzüiin gäbat 'aj<äli
tgül 'üd izzäu lau hazhazünu danat munjati jömin denü iggemäli
iTilii radat ja zed billa a'limünu täliet demü'i jöm gälün schähi
gämet tmasseli demü'ha birdünu ja 'älemln übet irtün lehäli
äjä muslemln ilmaijit lä tarhamünu ' hätu tuaibu winscherünu gubäli
lan miitt ana ja zed fögi-hderünu.
Ausschau hielt ich auf hoher und erhabener Warte —
o Thränen meines Auges auf die Wangen ^ fliessend, durch eure Trennung, o Geliebter, habe ich mich abgemattet
und verbringe die IS^acht gleich einem, dessen Zähne schmerzen. O der du auf edlem Tiere nordwärts reitest,
nicht erreicht der Pfad seine hohe Wohnung, ein edler Renner, der entkommt den Reitern,
der fliegt, wenn sie ihn mit dem Zügel schlagen. Mit gefeilter Rede will ich beschreiben meinen Freund, der mir
blühte,
schwierig ists den Dichtern, ihn zu beschreiben. Flechten (hat er), gewickelt wie gewickelte Seile,
das Stirnhaar wie die Federn des Strausses, wenn sie sie färbten, ihre Stirn — du würdest sagen: die Scheibe des Halbmonds.
und die Wange blitzt, es glänzen ihre Flächen,
1 s. S. 100 Anm. 2.
0 seine Augenbraue wie die Linie des Griffels mit Tinte,
imd ihre Augen wie die Augen des Luchs, wenn sie ihn erzürnten, die Nase — der Griff des Schwertes, eines indischen, das glänzt,
wie Hagelkörner, o Freund, ist die Aufreihung seiner Zähne, seine Lippen sind Nektar, mir als Medizin genannt,
die heilt den von Insekten Gestochenen, w-eiui sie ihn elend
machten, o ihr Hals, o Zaid, ist der Hals der Gazelle,
nach der Flucht, wenn sie auf der Jagd sie verfolgten, und ihre Brüste wie Äpfel, o meine Vergewaltigung,
und wie eine Porzellantasse, die man hi den Untersatz ge- setzt hat, ihre Brust ist mit Metallen besetzt und kostbar,
Persien und Syrien entsprachen nicht ihrem Wert, und zart ist sie, ich glaube nicht, sie gebar Kinder,
du würdest sagen: wie der Aloestengel, wenn sie ihn schüttelten. Es nahte mein Wunsch, als die Schönen nahten,
meine Seele wurde — , o Zaid, bei Gott thut es ihm kund! Meine Thränen flössen nieder, als sie sagten, sie gingen weg,
sie stand da und wischte ihre Thränen mit ihren Armein. Ihr, die ihr kennt das „Haus",^ erhebt Totenklage über mich,
0 Moslems, mit dem Sterbenden habt ihr kein Erbarmen? bringt ihr Gewand und breitet es vor mir aus,
wenn ich sterbe, o Zaid, lasst es auf mich fallen!
das Heiligtum in Mekka.
- 254
Zu Tanz und Reigen.
Tanz- und Reigenlieder werden an dieser Stelle mitgeteilt, weil eine Hochzeit nicht ohne Tanz und Reigen zu denken ist. Beides fehlt aber auch nicht bei anderen festlichen Yeranstaltungen, wie bei Beschneidung und Taufe, und in Abendgesellschaften, be- sonders wenn Gäste anwesend sind. Meine beduinischen Freunde bei Aleppo hatten winters jeden Abend Reigentanz in ihrer Höhle, um sich der Kälte zu erwehren.
1. Zum Paradiertanz der Braut.
Wenn die Braut im Hause ihrer Eltern in ihre Hochzeits- gewänder gekleidet ist, oder nach der Ankunft im Hause des Bräutigams, wenn sie dort in ihren verschiedenen Anzügen sich präsentiert, führt sie mit Kerzen in beiden Händen eine Art von Tanz aus mit langsamer Bewegung nach allen Seiten hin, sodass sie gleichsam einen Stern beschreibt. Man sagt davon: titgalla „sie paradiert". Die Frauen singen dabei unter Begleitung der Topf- trommel Gelwe- Lieder.^ Eine Vorsängerin stimmt an, der Chor wiederholt versweise. Das Ganze ist übrigens eine mehr städtische Sitte, die nur hie und da auf den Dörfern Eingang gefunden hat. Zwei Formen eines dabei vielgesungenen Liedes werden hier mit- geteilt.
Mitgeteilt aus Nazaret von Elisabet Bender in Safecl. Schreite einher, o Braut!^
Tchattari-smalla ja zena
ja wardi guwwa-gginena kibsch ilkurunful ja 'arüse
wilfill jechaijem 'alena.
1 vgl oben S. 180. '- s. Melodie 11 und 12.
255 —
kümi witla'i 'asserlrek
ter ilhamäm jenärllek issaijida wahda itgirek
bint iFarab ja schelabijja.
kümi-tla'i 'ala-ssälii
schüfi 'arlsek schümälu ja rabbi jkattirlu rasmälu
ta jebahbelilek ilchärgijja.
marrat 'alaija bihalak masri kull issamak filbahv jasri
kitalle'ek 'ala kasi'i
wanaijimik binnamüsijja.
lamma agü tajächdüki
birarabijje hattüki mit lira dafa'u li'abüki
ä jji 'arüs ja scheLabijja.
kümi witlä'i la'^indi
jamm ilfustän alimar wardi bilijät abüki halaffendi
ä ja "^arüs ja megallijja.
libsat ilkubkäb tatmaschsclia
tatmaschscha tannha tit'aschscha
bilijät abüji mä bit'asclischa illa bisui'bet lanäni.
tcbattari challiki-kbäli
ja hilwe ascliralti bäli ulmaksab üinti rasmäli
ä ja 'ams ja 'enaija.
kümi wilbisi 'akd illülu schabb izzaiif jislamli tülo
tchattari alla alla alla bint iFakbär maschalla.
— 256 -
bint ilakbär titgalla
'ala schama'ten madwijja kümi witla'i kasrek iräli
bihjät abüki halräli.
bihjät abüji ma batla'
illa bitmän gauäri tinten minschän ilmücla
tiiiten minschän iFüda tinten jehillu izräri
tinten linnanuisijja.
Schreite einher in Gottes Namen, du Schöne,
du Rose im Blumengarten! die Nelkenblüte, o Braut,
und der Jasmin überschatten uns.
Steh auf, steige auf deinen Thron,
die Tauben girren dir zu, die Herrin selbst bedient dich,
du Arabermädchen, du schöne!
Steh auf, gehe in den Salon,
sieh, was deinem Bräutigam fehlt! o mein Herr, er vermehre sein Vermögen,
dass er dir reichlich gebe das Taschengeld.
Sie ging an mir vorüber mit ägyptischem Ohrgehäng,
alle Fische des Meers rühren sich, ich werde dich auf mein Schloss bringen
und dich schlafen legen im Himmelbett!^
Als sie kamen, dich zu holen,
setzten sie dich in den Wagen, bezahlten hundert Lira^ deinem Vater,
o du Braut, du schöne!
^ Rede des Bräutigams. ^ hundert Lira (türkisch) = etwa 2300 Mark, eiu hohes Brautgeld, das auf ein sehr schönes Mädchen schliesseu lässt.
— 257 —
Steh auf und komm herauf zu mir,
du mit dem rosem-oten Kleid, beim Leben deines Vaters, des EfFendi,^
o du Braut, du paradierende!
Sie legte an die Stelzschuhe, ^ um zu schreiten, um einherzuschreiten, bis sie zu Nacht isst —
„Beim Leben meines Vaters, ich esse nicht ohne einen Haufen Gesänge."^
„Stolziere, bleib vor mir stehen,
0 Süsse, du hast beunruhigt meinen Sinn,
und der Gewinn — du bist mein Besitz, o du Braut, o meine Augen !^"
Steh auf und lege an die Perlenschnur,
der schöne Jüngling, Er (Gott) erhalte mir seine
Stattlichkeit !
stolziere, o Gott, Gott, o Gott,^
du Tochter von Vornehmen, ei der tausend."'
Die Tochter von Vornehmen paradiert
mit zwei angezündeten Kerzen — steh auf, steige auf dein hohes Schloss,
beim Leben deines Vaters des teuren!
„Beim Leben meines Vaters, ich gehe nicht hinauf
ohne acht Dienerinnen, zwei wegen der Mode,
zwei wegen des Zimmers, zwei meine Knöpfe zu lösen,
zwei für das Himmelbett."''
' etwa: der angesehene Mann. - die Braut führt diesen Tanz auf
hölzernen Stelzschuhen aus, die mit Perlmutter schön verziert sind. * Rede der Braut. * Rede des Bräutigams. * die Nennung des Gottesnamens soll vor dem bösen Blick schützen. * eigentlich ^wie Gott will", was aber als Ausruf des Erstaunens im Gebrauch ist. ' Rede der Braut. — In Jerusalem lautete der Schluss: tinten jimschu kuddämi — tinten jimschu waräje — t inten jifreschu-lfersche — tinten jehillu-zräri, „Zwei gehen vor mir, — zwei gehen hinter mir, — zwei betten das Lager, — zwei lösen meine Knöpfe." Dalman, Volksleben. 17
— 258 —
Mitgeteilt vou Farali Täbri iu Essalt. Schreite einher, o Braut!
Kümi-tchattari ja zena ja zahra b'ard eggenena
"^erk elkrunful ja razäle wilward chaijam 'alena.
kümi-lbesi ^ak^d illüki schabb ilhelu jislam tühi
saba' benät jerannülu halhelu rumh erredena.
kümi-tla'i 'aha serlrik ibn iFakäbir 'aschirik
alla jechallilak hallHk
ja mdallale ja schelabijja.
tadalleli alla alla
biiit eFakäbir mäschalla ja scha'rik el'aswad medalla
saba' gedäil tisblna.
kümi-lbesi "^ak^d izmurrud weretr fäjih finnhüd
weFäs iklil ezznüd bilijät 'arlsak aurina.
haija tedallali 'ala-lbenät ja warde 'ala-lwagnät
billa külu ja zenät
häda amirijje wahürijja.
haija itla'i kasr eUäli
wahjät abük elräli wahjät abüja mä bitla'
illa barba' äauäri.
— 259 —
tinten jinsebu esserir
tinten jifreschu harlr teläte jekaddmu-schschräbät
teläte jimschu kuddämi.
haija bina niFab haija ja 'erk mad'af minhanijja
wahjät husnik 'enaija mä laket mitlik schelabijje.
jikfi deläl ja ward eddcär ja läbise eralmäs kontär
min fök chaddik gillinär ja räjati tirfaki fina.
haija-lbesi-ttakm elabjad wilhausir nähil umugrad
welhägib aswad wahind sef elhenäd jefikk flna.
haija-lbesi-swärin "^akik wilchadd fllön eschschekik
wahjät rek weschschekik mä mitlik filnizläna.
haija il'abi lo'b elruzlän
ja ward azhar fl nlsän ja zäida 'ala-nniswän
filhusn ma' söd erajüna.
haija-ktubi \ala giblnik
alla wennabi je'lnik ja när kalbi tikwinik
kilbedr täH' ^alena.
Auf, schreite einher, du Schöne,
du Blume im Gartenlande, der Nelkenstock, o Gazelle,
und die Rose beschatten uns.
IV
— 260 —
Auf, lege an die Perlenschnur,
der hübsche junge Mann — möge seine Gestalt
unversehrt bleiben! sieben Mädchen singen ihm,
dem hübschen, dem Speer der Lanze.
Auf, steige hinauf zu deinem Thron,
ein Sohn von Yornehmen ist dein Genosse,
Gott lasse dir leben deinen Gatten, 0 Verzärtelte, du Schöne !
Kokettiere, o Gott, Gott!
du Tochter von Yornehmen ei der Tausend ! o dein schwarzes Haar hängt hernieder,
sieben Flechten nehmen uns gefangen.
Auf, lege an die Smaragdketten,
und das Parfüm duftet auf dem Busen,
und Myrthe ist der Kranz der Arme,
beim Leben deines Bräutigams, lass es uns sehen!
Yorwärts! Kokettiere vor den Mädchen,
o Hose auf den "Wangen ! Bei Gott, saget, ihr Schönen:
das ist eine Fürstin und eine Paradiesesjungfrau.
Yorwärts! steige hinauf zum hohen Schloss, beim Leben deines Yaters des teuern! —
Beim Leben meines Yaters ich steige nicht hinauf ausser mit vier Mägden.
Zwei errichten das Lager,
zwei breiten Seide, drei bieten Limonaden an,
drei gehen vor mir,
Yorwärts, lasst uns zum Spiele gehen, vorwärts,
o Maiblumenstock, du gebogener, bei deiner Schönheit, meine beiden Augen —
ich fand keine Schöne gleich dir.
— 261 —
Genug mit der Koketterie, o Rose des Hauses, die du den Diamant anlegst in Zentnern,
über deiner Wange ist Granatenblüte, 0 mein Ziel, sei freundlich gegen uns!
Yorwärts, lege an das weisse Gewand,
und der kleine Finger ist mager und geglättet, und die Augenbraue ist schwarz und nach indischer Art, das Schwert der Inder ^ durchbohrt uns.
Vorwärts, lege an das Armband mit Achat, und die Wange hat die Farbe der Anemone,^
und bei deinem Ziele und deinem Bruder, nicht giebt es gleich dir unter den Gazellen.
Vorwärts, spiele das Spiel der Gazellen,
o Rose, die blühte im April, die du übertriffst die Frauen
in Schönheit durch die Schwärze der Augen.
Vorwärts, schreibe auf deine Stirn;
Gott und der Prophet helfe dir! o das Feuer meines Herzens möge dich brennen,
wie der Vollmond gehst du über uns auf!
Als Abschluss mögen hier stehen zwei hochzeitliche Freuclentriller, mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt.
1. Bei der Übergabe der Braut an den Bräutigam.
Ahä — ja 'arüs srir elward rabbäki ähä — tanjät chasrik willülu tanäjäki
ähä — lamma trühi biggnene tuk^idi bihnäjäki billa tidkarna unahna mä ninsäki.
Ahä, 0 Braut, eine Rosenwiege hat dich aufgezogen, ähä, Windung ist deine Hüfte und Perlen deine Zähne,
ähä, wenn du in den Blumengarten gehst, sitzest in deinem
Glück, bei Gott, gedenke unser, und wir vergessen dich nicht.
' ihr Blick. "^ der Purpurauemone.
— 262 —
2. Bei der Übergabe des Bräutigams an die Braut.
Ahä — lelet essa^l ja "^aris tihnälak
ähä — gibna "^arüsak bedran 'ala schänak
ähä — bläd kasra une^män nädat alla ahnllak wugha essa'^d wittaufik igälak.
Ahä, die Nacht des Glücks möge dir wohl bekommen!
ähä, wir brachten deine Braut einem Yollmonde gleich deinet- wegen, ähä, das Land von Kasra und Ne'^män rief: Gott lass es dir wohl
bekommen ! ihr Gesicht — das Glück und das Gelingen bringt es dir.
2. Zum Tanz der Frauen.
Unter „Tanz" (raks) versteht man in Palästina jede rythmische Bewegung von Händen und Füssen mit oder ohne Wechsel des Platzes. Häufig tanzt nur eine Person. Wenn zwei tanzen, be- wegen sie sich einander gegenüber oder aneinander vorbei, ohne sich anzufassen. Tanzende Frauen schwingen dabei Tücher in den Händen. Der Takt wird von der Pauke (tabl) oder der Topftrommel (dirbekki) oder auch durch Händeklatschen der Zu- schauer angegeben, zuweilen wird aber auch dabei gesungen. Übrigens ist der Tanz weniger zur Belustigung der Tänzer ge- meint als zur Unterhaltung der Gesellschaft.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna iu Jerusalem.
Die Zuschauerinnen des Tanzes bilden zwei Parteien. Jede singt jede Zeile der Gesänge zweimal, so dass dieselbe viermal wiederholt wird. Dabei wird im Takt in die Hände geklatscht.
l. Auf, zum Tanz!
Kümi urkesi jamm ilmsiha ngibi beda meliha.
kümi uruksi jamm iggadäil ngibe 'annik besäil.
— 263 —
Auf, tanze, du mit den Schläfelöckchen, Ngibe ist ein gutes Ei!
Auf, tanze, du mit den Flechten, Ngibe, dich bitte ich.
2. Wie ein Palmbaum.
Tähat innachle tidrug mätmil irmu 'annachle menädll ilharir.
dahrik ja hanne ja retu mä jmil gözik 'aräsik ja ret 'omru tawil.
Es kam herab die Palme, schreitend, nicht wankend, werft auf die Palme Tücher von Seide !^
Dein Geschick, o Hanna, o möchte es nicht wanken,
dein Gatte über deinem Haupt, o wäre sein Leben lang!
3. Bei der Abreise des Hausherrn.
'Ala-lmina 'ala-lmina
jabu sa'id effendma chela gitna darb eddarb
uchela gitna sä'ida islamli abu mirjäm
jachtar wana kä'ida.
Zum Hafen, zum Hafen!
0 Vater Sa'ld's, EfFendi, Pferde kamen zu uns den Weg des Wegs,
Pferde kamen zu uns glücklich; bleibe mir unversehrt, Yater Mirjam's,
er reist, und ich bleibe zu Hause.
' als Geschenk wegen ihres schönen Tanzens.
— 264 —
4. Bei der Heimkehr des Hausherrn.
Sulemän gäi min darb ilchallli tahtu muhra tchabbet "^alhariri
jabu *ali jalbahr elkebiri löla-lbahr mä sirna mräkib
walä 'ödna-ntägir bilhariri.
Sulemän kommt vom Wege von Hebron,
unter ihm eine junge Stute, die tritt auf Seide,
o Yater *^Ali's, o grosses Meer,
Aväre das Meer nicht, wären wir nicht Schiffe,
und nicht mehr handelten wir mit Seide,
5. Nach beigelegtem Zwist.
Jabaij 'ali ja hanünt ilwädi
jabaij 'ali ja rummänt ilradda ja semkat ilbahr til'ab fl zarad fudda
in härabük gemä'a unakalu-lburda küllhom *^abidak u'int essid tatirda
usulh benätna lä 'äschat elburda,
0 Vater 'Ali's, o Blume des Thals,
o Vater ^Ali's, o saftiger Granatapfel, o Fisch des Meers, der spielt mit silberner Kette,
wenn viele mit dir kämpfen und sie bewahren den Hass, sie alle sind deine Sklaven und du bist der Herr, dass du zu- frieden seist,
und Friede ist zwischen uns, nicht blieb leben der Hass.
Die Tänzerin singt die erste Hälfte der Zeile, der Chor antwortet mit der zweiten Hälfte. Während des ganzen Ge- sanges Händeklatschen.
1. Das Brautkleid.
Kata*^ ettägir tob abu rische
*andak ja girgis täbat irische.
— 265
kata' ettägir
'andak ja haniia kata' ettägir
'andak ja biitrus
tob abu halaka niktub ihvaraka,
tob eiTummäni nufrusch winnämi.
Es schnitt der Kaufmann bei dir, o Grirg-is,
Es schnitt der Kaufmann bei dir, o Hanna,
Es schnitt der Kaufmann bei dir, o Butrus,
ein Kleid vom Gefiederten,^
ist gut das Leben, ein Kleid vom Beringten,^
schreiben wir den Schein, - ein Kleid vom Granatfarbnen.^
wollen wir betten und schlafen.
2. Eine Braut gefunden. Zalleti däir "^aggüäd tanäsibhum
ja mä ramäni-lhaua zalleti däir 'aggüäd
ja mä ramäni-lhaua
guwwa masatibhum taläklhum
kaijif kaijif ja chaiji
chatabnälak heläni
kaijif kaijif ja chaiji
chatabnälak märijja
guwwa 'alalihum.
mälak zäUän
tulk errihän mälak marbün
tulk illemün.
Beständig habe ich gesucht nach Freigebigen,
dass ich ihnen gleich werde, o wie hat der Wind mich umhergeworfen
auf ihren Terassen!'^ Beständig habe ich gesucht nach Freigebigen,
dass ich sie finde, o wie hat der Wind mich umhergeworfen
in ihren Söllern!
Sei fröhlich, sei fröhlich, mein Bruder,
was bist du verdriesslich? wir haben dir verlobt Helene, den Spross der Myrte! Sei fröhlich, sei fröhlich, mein Bruder,
was bist du träge? wir haben dir verlobt Maria, den Spross der Citrone!
* Bezeichnungen von bestimmten Stoffen bezw. Mustern. ^ Heirats-
kontrakt. ' mastaba ist die gemauerte Erhöhung im Baueruhause,
welche dem Aufenthalt der Familie dient.
— 266 —
3. Das Brautgeld.
In käni biddak
hott^ mit chlri in käni biddak
hott^ mit chiri in käni biddak
hott** mit chiri in käni biddak
liott*^ mit chiri
min banät chäli
'ala diäli min banät ^ammi
'ala kimmi titla' essillam
kabl titkallam titla' ettabaka
'ala-lwaraka.
Wenn du wünschest
lege hundert Dukaten ^ Wenn du wünschest
lege hundert Dukaten Wenn du wünschest,
erlege hundert Dukaten, Wenn du wünschest,
leg-e hundert Dukaten
von den Töchtern meines Mutter- bruders,
auf meine Säume! von den Töchtern meines Vater- bruders,
auf meinen Ärmel! steige hinauf die Leiter,
ehe du redest! steige hinauf zum Stockwerk,
auf den Heiratsschein!
4. 0 Kichererbschen!
Jahmemsa
jahmemsa jahmemsa
jahmemsa jahmemsa
jahmemsa jahmemsa
jahmemsa
ja fart rummäni hämid uliffäni menhu-Fana ahöbbu cliaiji ana ahöbbu sarret lu ilkahwe fimahrami schahwe sarret lu erriha fimahrame mliha.
O Kichererbschen, 0 Kichererbschen,
o Kichererbschen, o Kichererbschen,
0 Granatapfelkörner,
sauer und säuerlich, wer ist der, den ich liebe?
meinen Bruder, ihn liebe icli.
^ chiri ein kleines Goldstück im Wert von oO Piastern.
— 267 —
o Kichererbsclien, ich band ihm ein den Kaffee,
0 Kichererbschen, in ein begehrenswertes Taschentuch,
o Kichererbschen, ich band ihm ein den Wohlgeruch, o Kichererbschen, in ein schönes Taschentuch.
b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einen Bauern in Gededi als aus Ägypten
stammend.
Woher soll ich sie bringen?
Umnen agiba umnen ja 'eni
ilhelu abu dakka libis fustänu schalah fustänu
kullu 'aschänu winnabi min hakka
libsat ezzeti kal'at ezzeti
zädat ilrangäti winnabi min hakka.
umnen agiba umnen ja 'eni
ilhelu abu dakka.
W^oher denn soll ich sie bringen, woher, mein Auge,
den Schönen, den tätowierten?^ Er legte an sein Kleid, legte ab sein Kleid,
alles um seinetwillen, bei dem Propheten, das ist
wahr ! Sie legte an das Olivenfarbne, zog aus das Olivenfarbne, vermehrte die Koketterie bei dem Propheten, das ist
wahr ! Woher denn soll ich sie bringen, woher, mein Auge, den Schönen, den tätowierten?
3. Zum Stampfreigen der Frauen.
Den „Stampfreigen'' (debke ^) führen Frauen oder Männer, seltener beide gemeinsam, aus, indem sie eine Kette bilden, welche sich mit Schritten vor und seitwärts imd stets wieder-
^ die Braut ist gemeint. Weibliches und männliches Geschlecht wechseln. * nicht debke, wie Wetzstein in „Die syrische Dreschtafel"
Zeitschr. f. Ethnol. V 292 schreibt. Er erklärt dies nach dem Zusanuuen- haken der kleinen Finger der Tanzenden als „Hängetanz". Der Reigen heisst vielmehr deb ke nach dem ihm eigenen starken Aufsetzen des Fusses (dabaka).
— 268 —
holtem Aufstampfen eines Fusses im Kreise bewegt. Die erste Person der Kette bewegt sich freier und führt einen eigentHchen Tanz auf. Wenn nicht Pauke und Rohrflöte oder nur die letztere vorhanden sind, wird dazu gesungen. Eine Liedkundige stimmt an, die anderen singen nach, oder wiederholen bei Refrainliedern den Refrain. Diese Reigenart ist in ganz Syrien bei Bauern und Beduinen in häufigem Gebrauch, nur im Ostjordanland luinder üblich.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem.
Auf „Ja Hwedeli."^
Ja hwedeli schadd urahal
uhatt 'aschatt ilbahr jallan tehiddak ja schah^r
ahramtini schüfet heli.
0 Hwedeli ! er sattelte und zog davon und Hess sich nieder am Meeresstrand!
vorwärts, dass ich dich zerstöre, o Monat,
du versagtest mir den Anblick meiner Familie I^
b) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt von einem Bauern iu Gededi. O Leute, tadelt mich nicht!
Ja dakkäk ilbönna ja 'eni 'adakk ilbönna
ja näs lä tlümüni rarlb u'am bistanna
ja näs ulä tlümüni
razäl uschärid 'anna libsit fustän ilmüda
schelhat fustän ilmüda il'arüs guwwät il'üda
ifaris barra jistanna.
O der du den Kaffee stössest,*^
o mein Auge, wegen des Stossens des Kaffees/ o Leute, tadelt mich nicht,
fremd bin ich und warte, o Leute, tadelt mich nicht!
* vgl. oben S. 'M und das Vorwort. ^ so sagt die Weggezogene in der Fremde. * die Braut, welche des Bräutigams harrt, redet zu ihrem Vater oder Bruder. * ihretwegen muss mau Kaffee bereiten.
— 269 —
Eine Gazelle, sie lief mis fort,
legte an das modische Kleid, legte ab das modische Kleid,
die Braut ist drinnen im Zimmer, der Bräutigam wartet draussen.
c) In Galiläa. Mitgeteilt von F. Korban in Tiberias uach dem Diktat eines
Gefangenen.
Klage eines Mädchens. "^
Refrain.
Häm dam' ireii fök ilchadd häm tälat ilrebe walä-rsalli saläm.
Lied.
Tälat ilrebe walä-rsalli hada
chded abu kdele schibh katr ennida
schöfti lizzen ana bigli-ssada
min humum elrebe min miti 'am.
sabhak bilcher sidi ja sabi
ja kamar ticli 'alena watistabi wa'inte 'and abük wana 'and abi
mnen atülak ja walifi bilmanäm.
sabhak bilcher jabu mbannga
ja kamar tidi 'alena bidduga wa'adni-lmahbüb uwa'du mä iga
jenäm kirr ilmoij wa'eni mä tnäm.
sabhak bilcher sidi ja melih
ja kamar tidi 'alena min sahlh limmin mä schuftak kalbi mä jisterih
jenäm kirr ilmoij wa'eni mä tnäm.
Refrain.
Es fioss die Thränc des Auges über die Wange, sie floss,
lang dauerte die Abwesenheit, und nicht sandte er mir Gruss.
1 Melodie U\
— 270 —
Lied.
Lang dauerte die Abwesenheit, und niemanden sandte er mir, die Wange des mit der Stirnlocke ist wie der Tropfen des Thaus.
Wenn ich auf den Schönen blicke, wird mir der Rost poliert von den Sorgen um die Abwesenheit seit tausend Jahren.
Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, o Jüngling,
o Mond, der über uns leuchtet und verführt! Du bist bei deinem Yater und ich bei meinem Yater,
wie soll ich dich erreichen, o mein Vertrauter, im Traum?
Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, du im braunen Gewand,
o Mond, der über uns leuchtet im Dunkeln! Es versprach mir der Geliebte, aber das Yersprechen traf nicht ein,
der Frosch des Wassers schläft, aber mein Auge schläft nicht.
Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, o Schöner,
o Mond, der über uns leuchtet in Wahrheit! wenn ich dich nicht sehe, kann mein Herz nicht ruhen,
der Frosch des Wassers schläft, aber mein Auge schläft nicht.
4. Zum Schreitreigen der Frauen.
Beim „Schreitreigen" (darag oder sahsil) bilden die Frauen zwei Reihen, welche dann mit Fussstampfen gegeneinander an- rücken. Jede Reihe singt jede Zeile des Liedes zweimal. Nur in der Ges^end von Jerusalem schien diese Reigenart üblich
zu sem.
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikua in Jerusalem. 1. O Gleiten!
Ja sahsäli — ja lammäli ja sahsäli — iFarab geifäli.
ja llki ja liki — ja habb isseliki haggücha-lmellha — lachaiji teliki.
— 271 —
ijä llka ja lika — ja Svent essandüka sabha-lmeliha — lachaiji tellki.
0 Gleiten, o Sammeln,
o Gleiten! die Beduinen fürchten sich.
O Passen, o Passen! o gequollenes Korn!^
dies hübsche Tuch steht meinem Bruder.
O Passen, o Passen! o Schrein in der Kiste!
die hübsche Sabha passt zu meinem Bruder!
2. Spiele, o Spielende!
irabi ja lä'ibe wirtifa ja mizän
malbüsak ja chaije ja harir min ischschäm
irabi ja lä'^ibe wirtifa ja 'aijük
malbüsak ja chaije ja harir imnissük.
irabi ja lä'ibe wirtifa ja kamar
naijemün ilmgauwaz 'aharir ukasab ja harir ja kasab mallisin 'al haijetu
naijemün ifazäjib taht igren elbakar ja bakar ja hamir latta'in 'al haijetu.
Spiele, o Spielende, und steige zum Zenit, o Orion, ^ dein Gewand, o mein Bruder, ist Seide von Damaskus!
Spiele, 0 Spielende, und steige zum Zenit, o Widder, dein Gewand, o mein Bruder, ist Seide vom Markt!
Spiele, 0 Spielende, und steige zum Zenit, o Mond, lasst schlafen den Verheirateten auf Seide und Brokat,
0 Seide und Brokat, streichelt seinen Bart!
lasst schlafen die Junggesellen unter den Füssen der Rinder,
o Rinder, o Esel, lasst Mist fallen auf seinen Bart!
^ dieser Vers wurde aus Essalt als Kiuderlied mitgeteilt. - sellka
ist gekochter gequollener Weizen, aus dem dann Graupe (burrul) gemacht wird. Hier soll es wohl nur heisseu: wie treftlich! ' d. h. bis der Orion
kulminiert.
— 272
5. Zum Tanz der Männer.
Der „Tanz" (raks) der Männer gleicht dem der Frauen, nur dass sie statt eines Tuches meist ein Schwert oder einen Stab in der Hand schwingen. Zuweilen wird von zwei Tänzern eine Art von Scheinkampf ausgeführt. Zur Begleitung wird meist die Pauke oder Topftrommel geschlagen^ oder in die Hände ge- klatscht. Sonst kann auch Klarinette oder Rohrflöte benützt werden, oder endlich Gesang; eintreten.
In Merg 'Ajun. Gehört im Hanse des Scliech Faris Subhijje zu Balat. Ü Mutter so!2
Einer der Anwesenden singt den eigentlichen Text, alle übrigen singen den Refrain. Der Tänzer macht Bewegungen, welche dem Inhalt des Gesangs entsprechen.
Hek maschk za'rüra
hek maschi-lrandüra hek ja'zim ladjüfu
hek jidbah charüfu hek maschi-ssabäja
hek maschi-ragäjiz hek maschi libhüra
hek sabh binnhüra
ja jumma hek
ja jumma hek ja jumma hek
ja jumma hek ja jumma hek
ja jumma hek ja jumma hek
ja jumma hek.
So pflückt man Weissdorn,
so geht die Kokette, so ladet er seine Gäste,
so schlachtet er sein Schaf, so gehen die Mädchen,
so gehen die alten Frauen, so gehen die Meere,
so schwimmt man in den Flüssen,
o Mutter so!
o Mutter so! o Mutter so!
o Mutter so! o Mutter so!
o Mutter so! 0 Mutter so!
o Muttor so!
Melodie 28 n. 29.
Melodie 13.
— 273
6. Zum Stampfreigen der Männer.
Der „Stampfreigen" (debke) der Männer ist von dem der Frauen nicht unterschieden.^ Doch sei erwähnt, dass es eine Anzahl verschiedener Arten des Stampfreigens giebt, die sich durch die Anordnung der Schritte und etwaige Einschaltung von Sprüngen unterscheiden. In bezug auf die Weise des begleitenden Gesangs gilt das S. 268 Gesagte.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von einem Aussätzigen in Jerusalem. Wenn einer eine Reise thut, so kann er was erzählen.
Refrain.
Bidür ilfelak bidür widdinja düläb eddür.
Lied.
Ruhna schamäl ingellib zet
nithauwag la'ejäl ilbet fi halchatra ja märet
farragetna ^alibhür.
Gina *ala der razäl
rabra mä tislah minzäl jekilu-lmoije bilmikjäl
ja'mahi-lmoije biddör.
Elina scho"är etnena
gäbu-lrada-traddena kulna ja 'ammi-skina
kalli mä gänäsch eddör.
kalli hauwid 'ala-ren
'aleha sakkäje-tnen abu sofijje wibn '""hsen
jimlülak min ras eddör.
» s. S. 267 und Melodie 30. Da) man, Volksleben. ' 18
— 274 —
Refrain.
Es kreist die Milchstrasse, sie kreist, und die Welt ist ein drehendes Rad.
Lied.
Wir gingen nordwärts Oel zu transportieren, einzukaufen für die Leute im Haus,
auf der Reise, wie viel habe ich gesehen, »ie zeigte uns die Meere.
Wir gingen nach Der Razäl,
staubig (ist's), taugt nicht zum Wohnen,
sie messen das Wasser mit dem Mass, machen das Wasser die Reihe herum. '^
Wir waren Dichter, wir zwei,
sie brachten das Mittagessen, wir speisten,
wir sagten: O mein Onkel, gieb uns zu trinken! er sagte zu mir: Mcht traf uns die Reihe.
Er sagte zu mir: Gehe hinab zur Quelle,
dort sind zwei Wasserträger, der Yater Sofie 's und der Sohn von Hsen,
sie werden dir schöpfen vom Anfang der Reihe. ^
Mitgeteilt von Daniel Abraham iu Jerusalem und von Farah Täbri in Essalt.
Auf Megana.^
Elmegana-lmegana ^almegana * ja zarif ettül ja 'ejüni ana.
schuft ana lerrim "^albasta jebf ben ilhägib wilrurra nabt errabf
ja habibi innani "^endak wakf hottni beebak 'ewäd elmahrama.
* man darf nicht nach Belieben Wasser von der Quelle holen , sondern nur in einem geregelten Turnus. - d. h. von dem, der zuerst daran ist.
^ s. das Vorwort und Melodie 14 a. * statt dessen kann auch gesungen werden: hnaijina hnaijina hnaijina, dessen Sinn vielleicht: „unser Sehnen" (v. hanin). — Man sagt megana uud megäna.
— 275 —
elmegana-lmegana ^almegana min 'arak chaddik tasauwil wothana.
schuftha fiddär ta'gin biragln
wilchauätim bischschamäl ubiljamm
küm jabn iramm tahlif lak jamin mä jechuschsch iddär rer inte uana.
elmegana-lmegana 'almegana lesch nömak laddaha retu hana.
kämat min ennöm tindah sjä farag libset ilfustän u'almüda darag
jistäliil elmahbüb 'öllijje bdarag bsukkara umiftäli wilbauwäb ana.
elmegana-lmegana "^almegana hägi tlühi birdänik zahri-nhana.
schüfha fiddär liijje we'immlia
'ölbet erattär rlhet tümmha ja sa'adet min hauälia ulammha
zäd fi^amr tamanta^scliar sana.
elmegana-lmegana 'almegana kif häl maridkum beriäbena.
schüfha fiddär tindah ja latif läni magnüne walä ^ikli chafif
min jehebb alla u'af amni rrif min chubz ilmahbüb jikfäni sana.
elmegana-lmegana 'almegana
ifrah ja mahbüb kad nilna-lmana.
libset ilmandil urachjetlu bnüd da'set 'ala 'eni udäset liPchdüd
ja rabb ja rahmän ja asl irngüd tirzek ilmahbüb dar ilmin'ama.
elmegana-lmegana 'almegana lä tdillu ja rfäki glt ana.
18*
— 276 —
wärdin 'aren tajimlu-lkurab
mä haläli rer zenät irarab ruh ja schäjib ta'clini btigrab
ta'äl jalmahbüb nukdi 'ezzena.
elmeganä-lmegana ^almegana lauläki ulaulä 'jünik mä glt ana.
ja zarif ettül 'enak 'en bäz
mä heläli rer dakkak 'albzäz lan garra'üni sabr be'ödd essabr gäz
lä rina 'ankum bbäbi lä rina.^
JVIegana, Megana, auf Megana,'^
0 Schöngewachsener, o meine Augen!
Ich sah die Antilope auf dem offnen Platz verkaufen,
zwischen der Wimper^ und dem Stirnhaar sprosst frischer Wuchs,*
o mein Geliebter, in Wahrheit bei dir fiel ich nieder, stecke mich in deine Tasche anstatt des Taschentuchs!
Megana, Megana, auf Megana,
vom Schweiss deiner Wange will ich waschen ^ und mahlen.
Ich sah sie im Hause den Teig kneten
mit Ringen an der Linken und an der Rechten,
auf, Sohn des Onkels, dass ich dir schwöre mit der Rechten, niemand soll ins Haus kommen ausser dir und mir.
Megana, Megana, auf Megana,
wozu dein Schlaf bis zum lichten Morgen? möge er wohl- bekommen!
Sie erhob sich vom Schlafe, rufend : o Farag !
sie legte das Kleid an nach der Mode gangbar, es steht an dem Geliebten ein Söller mit Treppe,
mit Schloss und Schlüssel und mit mir als Pförtner,
^ andere hierhergehörende Strophen sind aus Versehen als 'Atäba- Verse mitgeteilt worden, s. S. 77 ff. die Nummern 39 — 44. * hier nur Bezeichnung der Dichtungsart , eigentl. „Holzhammer". * hägib eigentlich „Augen-
braue". * die Augenbrauen. ^ das Getreide wird vor dem Mahlen ge-
waschen.
— 'It t —
Megana, Megana, auf Megana,
genug schüttelst du deine Armelzipfel, mein Rücken ist ge- krümmt !
Ich sah sie im Hause, sie mit ihrer Mutter,
die Schachtel des Gewürzkrämers ist der Geruch ihres Mundes, 0 über das Glück dessen, der sie besitzt und aufhebt,
er nimmt zu an Lebenslänge achtzehn Jahre.
Megana, Meganä, auf Megana,
wie befindet sich euer Kranker unter den Abwesenden?
Siehe sie im Hause, sie ruft: o Gütiger!
ich bin nicht irrsinnig, noch ist mein Verstand sctiwach, wer Gott liebt, speise mich mit einem Kuchen
vom Brot des Geliebten, er genügt mir für ein Jahr.
Megana, Megana, auf Megana,
freue dich, o Geliebter, wir erreichten den Wunsch.
Sie legte das Kopftuch an und Hess daran hängen Quasten, sie that es zum Trotz meinem Auge, sie that es zum Trotz
den Wangen,
0 Herr, du Barmherziger, o Ursprung der Wesen,
gewähre dem Geliebten die Wohnung des Paradieses!
Megana, Megana, auf Megana,
seid nicht unglücklich, o meine Genossen, ich kam ja!
Sie gehen zur Quelle, die Schläuche zu füllen,
nichts gefällt mir ausser den Schönen der Beduinen,
geh fort, o Greis, du steckst mich an mit Krätze, komm, o Geliebter, wir vollenden unsre Kraft.
Megana, Megana, auf Megana,
wärst du nicht, wären deine Augen nicht, wäre ich nicht ge- kommen.
0 Schöngewachsener, dein Auge ist Auge eines Falken,
nichts gefällt mir ausser deiner Tätowierung auf dem Busen,
wenn sie mich Wermut schlucken Hessen, rechnete ich es als recht, kein Genüge ohne euch, meine Geliebten, kein Genüge !
— 278 —
b) Im 'Aglun. Mitgeteilt von eiuem Bauern in Elhösn. Der kokette Alte.
Läbis raendil mgassab
schälih mendil mgassab ja schäib lä tenassab
goddämak när ugeniie.
Läbis raendil mgetan
schälih mendil mgetan ja schäib lä titschetan
ibn 'ammi mä 'annu.
Enninne befaj ettüt
wilwarag fögu niahtüt dizzu-schschäib challüh müt
bnär ighennam dubbinnu.
Du, der anlegt ein mit Silber durchwehtes Tuch.
der ablegt ein mit Silber durchwehtes Tuch, 0 Greis, mach dich nicht hübsch,
Yor dir ist Höllenfeuer und Paradies.
Du, der anlegt ein Tuch mit Borten,
der ablegt ein Tuch mit Borten, o Greis, mache keine Dummheiten!
Mein Yetter ^ — keiner ausser ihm !
Der Schlummer im Schatten des Maulbeerbaums, und die Blätter darüber abgefallen, —
Stosst weg den Greis, lasst ihn sterben, in das Höllenfeuer werft ihn!
c) In Merg 'AjQn. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijäm.
Auf Megana.2
Refrain.
'Almegana 'almegana 'almegana ja bint abüki schäilik lahsäbina.
1 ihn wünsche ich. - JVIelodie 14 ».
— 279 —
Lied.
Ja chschüfin käbalüni-rrädani
künt räjih fittarik uraddani inkän ja rühi mä 'ödt tridani
lasbiir tiäbi 'alekum wahzana.
ja chschüfin käbalüni min be'ld
farfah ^klebi iikult iljöm 'id küm jabniramm nirab biggrid
gerldet ilmahbüb säbitni ana. ^
ja clischiifin käbalüni tnenhum
mä helili rer höbbi benhum küm jabnifamm nöfi denhum
denet ilmahbüb ladäjir sana.
Refrain.
Auf Megana, auf Megana, auf Megana!^
0 Mädchen, dein Vater trug dich ein für unsere Rechnung.
Lied.
0 Gazellenjunges, es begegneten mir, die mich gern haben,^ ich ging auf dem AVege, und sie machten mich zurückkehren.
Wenn du, mein Geist, mich nicht mehr magst,
färbe ich meine Kleider euretwegen und halte Trauer.
O Gazellenjunges, sie begegneten mir von fern,
es freute sich mein Herzchen, und ich sagte: heut ist Fest!
Auf, o Sohn des Onkels, lasst uns mit Geren ^ spielen, der Ger des Geliebten hat mich getroffen.
O Gazellenjunges, es begegneten mir sie beide,
nur mein Geliebter ist mir süss unter ihnen, auf, 0 Sohn des Onkels, wir bezahlen die Schuld an sie,
die Schuld des Geliebten lasse ich stehen ein Jahr.*
' s. S. 276. - die Geliebte. ' Holzstäbe, beim Wettreunen verwandt. * d. h. das Verhältnis zur anderen löse ich, das Verhältnis zur Geliebten lasse ich bestehen.
1'
— 280
Mitgeteilt vou Hablb Subliijje aus Balät.
Wettgesänge.
Wenn im Reigen zwei Improvisatoren vorhanden sind, stellt ein beliebiger Reigentänzer eine vierzeilige Strophe als Thema (farsche) auf. Jeder Improvisator singt dann zwei A'ierzeilige Strophen, in denen Zeile 1 und 3 des Themas als erste und dritte Zeile erscheinen. Die vierte Zeile der zweiten Strophe ist eine Umstellung von Zeile 2 und muss in den Schlussreim des Themas ausgehen. Der Chor wiederholt singend jede Zeile des Themas wie des Wettgesangs.
1. Wärst du nicht. Farsche.
Lauläk ja hubbi lauläk
la'bud rabbi wasir meläk bitla' biskun biggenne
ubiftah haben uschubbäk.
Erster Sänger.
Lauläk ja hubbi lauläk fil'älam mäfi mitlak
bitla' biskun biggenne u'ifdi nafsi min eglak.
lauläk ja hubbi lauläk dachlak kulli schü is'älak
bitla* biskun biggenne suälak kulli dachlak.
tu
Zweiter Sänger.
Lauläk ja hubbi lauläk mä 'amri sirt ifkir
bitla* biskun biggenne u^'itba' likär ettaswir.
— 2Sl —
lauläk ja luibbi lauläk lagiblak badlet harlr
bitla' biskiin biggenne ubedlet liarir lagiblak.
Thema.
Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht,
würde ich meinem Herrn dienen und ein Engel sein,
ich stiege empor und wohnte im Paradies, und öffnete zwei Thüren und ein Fenster.^
Erster Sänger.
"Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, in der Welt giebt es keinen wie du,
ich stiege empor und wohnte im Paradies
und gäbe meine Seele als Lösegeld deinetwegen.
Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, ich bitte dich, sage mir deinen Wunsch!
ich stiege empor und wohnte im Paradies, deinen Wunsch sage mir, ich bitte dich.
Zweiter Sänger.
Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nicht,
niemals wurde ich arm, ich stiege empor und wohnte im Paradies,
und ich folgte dem Werk der Photographie. ^
Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nicht, ich will dir bringen einen Anzug von Seide,
ich steige empor und wohne im Paradies,
und einen Anzug von Seide will ich dir bringen.
* um nach der Geliebten auszuschauen und ihr den Eintritt zu er- leichtern. 2 (]r^s Mädchen ist wie ein schönes Bild.
— 280 — Mitgeteilt vou Hablb Subhijje aus Balät.
Wettgesänge.
Wenn im Reigen zwei Improvisatoren vorhanden sind, stellt ein beliebiger Reigentänzer eine vierzeilige Strophe als Thema (farsche) auf. Jeder Improvisator singt dann zwei vierzeilige Strophen, in denen Zeile 1 mid 3 des Themas als erste und dritte Zeile erscheinen. Die vierte Zeile der zweiten Strophe ist eine Umstellung von Zeile 2 und muss in den Schlussreim des Themas ausgehen. Der Chor wiederholt singend jede Zeile des Themas wie des Wettgesangs.
1. Wärst du nicht. Farsche.
Lauläk ja hubbi lauläk
la'bud rabbi wasir meläk bitla*^ biskun biggenne
ubiftah bäben uschubbäk.
Erster Sänger.
Lauläk ja hubbi lauläk
firälam mäfi mitlak bitla^ biskun biggenne
u'ifdi nafsi min eglak.
lauläk ja hubbi lauläk
dachlak kulli schü is'älak bitla* biskun biggenne
suälak kulli dachlak.
Zweiter Sänger.
Lauläk ja hubbi lauläk mä 'amri sirt ifkir
bitla' biskun biggenne u'itba" likär ettaswir.
— 2Sl —
lauläk ja liubbi lauläk lagiblak badlet harlr
bitla"^ biskim biggenne ubcdlet harlr lagiblak.
Thema.
Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht,
würde ich meinem Herrn dienen und ein Engel sein,
ich stiege empor und wohnte im Paradies, und öffnete zwei Thüren und ein Fenster.^
Erster Sänger.
Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, in der Welt giebt es keinen wie du,
ich stiege empor und wohnte im Paradies
und gäbe meine Seele als Lösegeld deinetwegen.
Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, ich bitte dich, sage mir deinen Wunsch!
ich stiege empor und wohnte im Paradies, deinen Wunsch sage mir, ich bitte dich.
Zweiter Sänger.
Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nicht,
niemals wurde ich arm, ich stiege empor und wohnte im Paradies,
und ich folgte dem Werk der Photographie. ^
Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nicht, ich will dir bringen einen Anzug von Seide,
ich steige empor und wohne im Paradies,
und einen Anzug von Seide will ich dir bringen.
* um nach der Geliebten auszuschauen und ihr den Eintritt zu er- leichtem. 2 das Mädchen ist wie ein schönes Bild.
— 282 —
2. Gieb das Schwert! Farsche.
A'ti-ssef lidarräbu
werrumh bjilbak lilchaijäl
will liädat 'an arbäbii kär ilfann bjitbahdal.
Erster Sänger.
A'ti-ssef lidarräbu
jabii 'ajün illauzijje win hädat 'an arbäbu
bihalkär mäfik laije.
A'ti-ssef lidarräbu
ja schar räl gib musrijje
win hädat 'an arbäbu gib musrijje ja scharräl.
Zweiter Sänger.
A'ti-ssef liclarräbu
uschü beddak bihaschschurle win hädat 'an arbäbu
wil'adas niä jsir niirle.
A'ti-ssef lidarräbu
werräsmäl hatta-lbarle win hädat 'an arbäbu
hatta-lbarle werräsmäl.
Thema.
Gieb das Schwert seinem Schläger und der Speer steht dem Reiter,
und wenn es weggeht von seinen Herren, wird das Werk der Kunst beschimpft.
— 28a —
Erster Sänger.
Gieb das Schwert seinem Schläger,
0 du mit Augen wie Mandeln, und wenn es weggeht von seinen Herren,
in diesem Werk bist du mir nicht gleich.
Gieb das Schwert seinem Schläger,
o Arbeiter, bring Geld,^ und wenn es weggeht von seinen Herren,
bring Geld, o Arbeiter!
Zweiter Sänger.
Gieb das Schwert seinem Schläger, und was willst du in dieser Arbeit?
und wenn es weggeht von seinen Herren, die Linsen werden ja nicht Mirle.^
Gieb das Schwert seinem Schläger, und das Kapital, auch den Maulesel,^
wenn es weggeht von seinen Herren,
geht auch der Maulesel und das Kapital.
d) Im Libanon. Mitgeteilt von Habib Subhijje aus Balät.
Der Maronit und der Lateiner.
Bei einer Maronitenhochzeit im Libanon kommt ein Römisch- Orthodoxer vorüber. Er bemerkt, dass der Vorsänger, welcher beim Reigen Lieder improvisiert, Fehler macht, tritt in den Tanz ein und fängt selbst an zu singen. Darauf entspinnt sich folgender Liederwettstreit.
Der Maronit singt:
Läni mitl bäki-nnäs
ulä min mille mabrüda uläna mitl chüri rüm
bissama mälu üda.
^ Aufforderung au den zweiten Säuger, etwas Rechtes zu leisten. - mirl e ein heisses Getränk aus Traubensyrup , Sesam, Nuss und Piuienkerneu. Der zweite Dichter sagt dem ersten, dass von ihm nichts Gutes kommen kann. ' der erste Sänger soll dem zweiten das Feld räumen.
— 284 —
Ich bin nicht wie die anderen Leute,
und nicht von der verhassten Gesellschaft,
und ich bin nicht wie der Priester von Rom/ im Himmel hat er kein Zimmer.
Der Lateiner antwortet:
Läni mitl bäki-nUfäs
ulä min mille marbüta uläna mitl mär märün räbit "^ainu bifüta.
Ich bin nicht wie die anderen Leute
und nicht A^on der suspendierten Gesellschaft,
und ich bin nicht wie Mär Märün, ^
der sein Auge mit einem Tuche zubindet.
e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduineu Hmed. l. Du mit dem luftfächelnden Tuch!
Jabu mändil hauäwij
mitwäschschih bih ja rabbi jiga' minnu
wani blägih.
jabnaije dschtaltini
balla chdini ntschan abaijitsch ja'tini
alla ichallih.
0 du mit dem luftfächelnden Tuche, das er sich als Schärpe angelegt hat,
o mein Herr, möge es fallen von ihm, und ich finde es dann !
0 Mädchen, du hast mich getötet,
bei Gott, nimm mich! Wenn dein Vater (dich) mir giebt,
erhalte Gott ihn am Leben!
^ der Papst. - der Begründer der Maroniteukirche, welcher ein sus- pendierter Priester gewesen sein soll, dem ein lateinischer Priester Mär Uköla ein Auge ausgesehlagen hatte.
— 285 —
2. Auf Megana.^
Refrain.
Ntschallifak ja zen lüh almegana.
Lied.
'Indi minibjüt megane bhär
jedschtulanna-lbid binatr eschsche'är
utschäbelitschin siimr ja kudsch eschschahär iigä'idät ilchäii mäbi marhama.
essumr wilbid ja hugg izzebäd
ugäibu ettägir min taht burdäd utschäbelitschin ja bid chintin biVebäd
assumr hcäibät lilibsu 'aba.
rarbi-schschech ehmed lazra' kann 'üd
düht inna'amän wagnät elchudüd ja hef 'anz errim tnäm bhudn 'üd
wa'affas iggüri umä taijar nide.
schift ana-lkauwäk ihüsch mussala mrädschibu-lgannäs min gabl assala
jegulhi git ila-ddebtscha winnha mfassala urilit echdera bisdür ilbanät.
Refrain. Wir bemühen dich, o Schöner, schwinge den „Schlägel".^
Lied.
Ich habe von Versen auf Megana Meere ;
es töten uns die Weissen durch Ausbreitung der Haare, aber fort mit euch, Braune, ihr russigen Gäule,
und Fegerinnen (?) der Karawanserei, da ist kein Erbarmen.
1 vcrl. Melodie 14 a und 30. "^ d. h. singe ein Lied auf Megana.
— 286 —
Die Braunen und die Weissen — o Büchsen mit Zibet, das der Kaufmann brachte von unterhalb Baghdäd, —
und fort mit euch, ihr AYeissen, ihr wart treulos gegen die Leute, die Braunen sind sehenswert, auch wenn sie anlegten einen
Mantel. 1
Westlich von Schech Hmed will ich mir pflanzen einen Garten
von Aloeholz,
wie der hohe Baum Ne'män's,- wie die Wangen der Backen — O weh! das Antilopenweibchen schläft im Schoss eines Stocks,'
und er zertrat die Centifolie, und Hess nicht fliegen Thau.
Ich sah den Schönen, er sammelt Reiser,*
ihn beobachtet der Jäger vor der Gebetszeit, er sagt zu ihm: du kamst zum Reigen, und siehe, er war auf- gelöst,
und Geruch grünen Krauts ist auf den Brüsten der Mädchen.'^
3. O mein Besitz!'' Als Refrain dient die erste Zeile.
Ja haläli ja mäli
ja 'izzi mä garäli in tschäditsch batschra tiFabin
win tschäditsch fäter tindschirin.
räsin *ala-lrarbijja
tül idaija uriglaija uräsin 'ala-schschardschijja
schillat harir umarmijja.
ilhöl ilhöl ilhölijja
raba'i riddura 'alaija kullum imäsiklu 'asa
illäni mäsik ignäja.
^ trotz solcher Verhüllung. ^ ein sagenhafter Fürst. ' ein Greis.
* so erklärte Hmed. ^ zur Kühlung nach dem Tanz. ^ wohl ursprüng- lich Lied zum Klatschreigen, der aber bei Aleppo nicht üblich ist.
— 287 —
tiswa shüt etturkmän
utiswa telat mit hsän utiswa halab umäblha
uschai'dschllia urarblha.
utiswa süg ilbelistän
dikkän enbatar dikkän tiswa liöntet ibn rislän
kull gerze thurr saba*^ erhäl. häda nazam ibn limedän
min "^aschiret-eschschahrijje.
O mein Besitz, o mein Schatz,
o meine Ehre, was hat mich betroffen! wenn du noch Mädchen ^ bist, scherze,
hast du aber schon die Schneidezähne,^ mach dich
davon !
Das Haupt(haar) der Westlichen
hat die Länge meiner Arme und meiner Beine, aber das Haupt(haar) der Ostlichen
ist ein Strähn von Seide, den man weggeworfen hat.
O Schreck, o Schreck, o Schrecken!^
meine Genossen, antwortet mir!* sie alle nehmen sich einen Stecken,
aber ich nehme eine Keule.
Sie ist wert das Yieh der Turkmanen,
sie ist wert drei hundert Hengste, sie ist wert Aleppo und was darin ist
und seinen Osten und Westen.
Sie ist wert den Markt von Belistän,
und zwar Laden auf Laden, sie ist wert den Weizen von Ibn Rislän,
jedes Bündel lässt fallen sieben Kamellasten, Dieses dichtete der Sohn Hmedans
vom Stamme der Schahrijje.
^ zwischen 15 und 24 Jahren. ^ fätir ist ein Kamel, das die Schneide- zähne hat. * vielleicht richtige!- unübersetzt zu lassen. * d. h. respon- diert im Gesang.
— 288 —
4. Auf „Ja Mülaija".
Für den Refrain sind hier vier verschiedene Formen an- gegeben. In diesem Fall wird der Vorsänger ihn stets vorsingen müssen.
Rarräb za'in ilhamad 'aschschäm mädribu
iimä had untäna-lchabar tä nugdub ^drebu chadd iragijje gibn weddor lissa bu urae'asseru halgiddi mäbu danas moije.
makkär wabi-zzeluf wa'eni ja mülaije barrüt gatta' gamal mä gauwasu-lmoije.
irget bräs irölu 'annet li 'anne
uoIr, frag ilwulif rabbi ta'äwinna alla 'alik ja 'agi ab'^'adt menäzilna
umhabbetin bilgelb lä tzall metschmijje.
makkär jabi-zzeluf 'eni ja mülaije
urarräf guwwa-lhanatsch ja mabrad ilmoije.
min kökabin kiittan min kökabin kuttan wichdüd chaijt ilvvalad duhbän win 'addan
utiswa bäsch 'aneza lassüg wirtaddan wilmüsil ilmu'^tamad udiarbakrijje.
ugib jabu-zzeluf ja 'eni ja mülaije
uhottu bikräi habl ugümii schhatu bijje.
larga bräs ifölu wischref 'ala-lchäni
elhiss hiss 'gsöba til'ab *ala-lmäni umä giltillak ja m'allmi clemi mnil'immäni
wischschök lasa' Tagärib chamasch Idaije.
ugib abu-zzeluf wa'eni ja mülaije
ulä 'ödt ridak ulä zall lak bilgalb nijje.
stagbalan dschüble-stagbalan dschüble
wana dschatalni-ratasch 'alrarabu dschüble
winnäs nämat bhana bilgurt winnifle wani dschetalni-lbarid ubtäg irabäje.
ugib abu-zzalaf ilch.
— 289 —
bannet räsi wiradidsch 'addetu
mahbüb galbi bidäk il'arab challetu
assäs bifi*äg''na rabbi jinhadim betu
mä 'äsch lu min adclana lä sbej ulä bnaije.
ugib abu-zzeliif eich.
jamm ilbnesch ilham-'r ja hef mälu gib bärethim min zarar tä sär bl-schschib
umäsla 'aschlr iggahal illa libiäl tegib willa igussün elrazäl utis'lim ilhaije.
ugib abu-zzeluf eich.
uchschef madd nsarah ubsägtu tuljän usnün lubb iddahab mitfäsla murgän
gülu labuha tschal'b jibnllha siwän scharg ittwel nas^b wähdu chaläwijje.
ugib abu-zzeluf eich.
min füg abu tabba min fög abu tabba
hattat mchözag dahab taht ilhenetsch libbe
uhäditsch ucht ilwalad raddat mribbe widdüs bassinsele wattög abu laije.
ugib abu zzeluf-elch.
urjäm te/a gört urjäm ter'a mäsch
widmü"" 'eni sakub ja guäd tscharrischräsch
ba'd ditsch ilm'^habbc wiljöm 'ad 'alläsch schitän jämdallale bditsch irözübijje.
gib jabu-zzeluf eich.
hazamtha bmehzame waschahf^ha bgurde 'ala hsäbi jöm ellaga tanhar iggerde
usär söt iddaha gäsim jabu warde saht "bsüt iddaha mä had hauwälaije.
gib jabu-zzeluf eich.
Dal man, "Volksleljen. 19
— 290 —
Westwärts zog Hamads Gesellschaft — nach Damaskus — ich
weiss nicht von ihr, und niemand gab uns die Nachricht, dass wir ihren Weg
nähmen, die Wange des Mädchens ist wie Käse, worin noch der Labmagen,^ und den man ausdrückt dermassen, dass keine Spur von Wasser
darin bleibt.
0 Betrüger, du mit den Stirnlocken, und mein Auge, o mein
Patron I ein Floh trug ein Kamel durch eine Furt, nicht Hess er es
berühren das Wasser.-
Ich stieg auf den Gipfel des Bergs, seufzte für mich einen Seufzer: und bei der Trennung von den Vertrauten, mein Herr, hilf uns!
Gott sei wider dich, o Knäbchen,^ du entferntest unsre Wohnungen, und Liebe bleibt im Herzen nicht verborgen.
Betrüger, du mit den Stirnlocken, mein Auge, o mein Patron, mit einem Wasserrad im Gaumen, o Kühle des Wassers!*
Von Kökab kamen sie herab, von Kökab kamen sie herab, und die Wangen der Schwester des Knaben^ sind wie Gold,
wenn sie es zählen, sie ist wert eine Kamelherde der 'Aneza,*" die zum Markt kam
und zurückgeführt wurde," und Mösul, das berühmte, und Diarbekr.
Ja gieb,^ du mit der Stirnlocke, o mein Auge, o mein Patron, und legt an meine Fussgelenke ein Seil, und steht auf,
zieht mich ! ^
^ dür ist das Stück Labmagen, welches in die Milch gerührt wird. Als ganz frisch soll der Käse bezeichnet werden. ^ diese unglaubliche
Geschichte wird der Geliebten entgegen gehalten, weil ihre Rede ebenso unzuverlässig ist. ' die Geliebte ist gemeint. * sie zu küssen, erfrischt wie ein kühler Trunk. ^ der Geliebten. * ein mächtiger Beduinenstamm. ^ die Herde fand keinen Käufer, weil niemand sie bezahlen konnte. * gieh, was du hast, sei willföhrig! " er will alles mit sich machen lassen.
— 291 —
Ich steige auf den Gipfel der Höhe und schaue aus nach dem Chan, der Laut ist der Laut einer Rohrflöte, die gespielt wird auf
die Melodie „mäni","- und ich sagte nicht zu dir: 0 Meister! ich habe Schmerz vom
Erntestück, und die Dornen zerkratzten mit Stichen von Skorpionen meine
Hände! 2
Ja gieb, du mit den Stirnlocken, mein Auge, o mein Patron! aber nicht mehr mag ich dich, und nicht blieb nach dir im
Herzen Verlangen.
Sie gingen südwärts, sie gingen südwärts,
und mich tötete der Durst wegen derer, die sich entfernten
südwärts, und die Leute schliefen behaglich in Lauch und Klee,
mich aber tötete die Kälte in dem blossen Mantel ! ^
Gieb, du mit den Stirnlocken u. s. w^
Ich färbte mit Henna mein Haar und die Stirnlocke Hess ich
wasserlos,* den Liebling meines Herzens — an jenem Ort der Beduinen
Hess ich ihn. Der den Plan machte, uns zu tremien, o mein Herr, zerstört
werde sein Haus, kein Lebender sei ihm von den Nachkommen, nicht Knäblein,
nicht Mädchen!
Gieb, du mit den Stirnlocken u. s. w.
0 du mit dem roten Kleide, wie schade, ohne Taschen!^ ich folgte ^ ihnen von klein auf, bis ich grau wurde,
und ich kann nicht vermissen den Vertrauten der Zeit der Un-
erfahrenheit, es sei denn, der Maulesel gebiert,
und man schert die Gazelle und die Schlange wird ein Moslem.
^ zum Reigen. Vgl. S. 243. Es wäre dort vergnüglicher gewesen. ''■ um des Mädchens willen hat er ausgehalten. ^ er fror vor Sehnsucht nach
der Geliebten. * er hat sich für sie geschmückt. Die Stirnlocke Hess er un- gefärbt, also schwarz. ^ in die der Liebhaber etwas thun könnte, bnesch ist ein langärmliges weites Oberkleid. * so nach Hmed.
19*
— 292 — Gieb, du mit den Stirnlocken u. s. w.
Und das Gazellenjunge kam heraus und ging auf die Weide, mit
Fesseln an seinem Bein,^ und Zähne wie das beste Gold mit dazwischengesetzten
Korallen. — Sagt ihrem Yater: du Hund! er möge ihr ein Zelt bauen, östlich von Twel, errichtet nur von ihm in der Einsamkeit.^
Gieb, du mit den Stirnlocken u. s. w.
Yon oberhalb Abu Tabba, von oberhalb Abu Tabba
legte sie an goldene Münzen,* unter der Kinnlade eine Perlen- schnur ;
und jene die Schwester des Knaben* kehrte zurück am Ende, einhergehend in Kette und Geflecht von Abu Lajje.
Gieb, du mit den Stirnlocken u. s. w.
Die Antilopen fressen Lauch, die xVntilopen fressen "Wicken, und die Thränen meines Auges fliessen — o ihr Freigebigen,'
wie der "VYasserguss,
damals war die -Liebe, heut aber ward es zu nichts, ein Satan,^ o Verzärtelte, zur Zeit der Jungfrauschaft.
Gieb, du mit den Stirnlocken u. s.w.
Ich gürtete sie mit einem Gürtel und legte ihr an ein Schwert, ich dachte, am Tage des Handgemenges ersticht sie die Horde.''
Und es geschah ein Ruf am Morgen:^ Käsim, Yater von Warde ! ich rief mit der Stimme des Morgens: „Keiner ist um mich
her!"*»
' Knöchelringe waren zum Schmuck augelegt. - siwän, ein kleines spitzes Zelt, soll er ihr in der Einsamkeit errichten, damit ihre Brüder sie mit ihrem Kinde nicht töten. * mchözag sind grosse Münzen, welche über der Schläfe hängen. * der Geliebten. ^ (Jie Thränen sind angeredet. " d. h. voller Künste der Anlockung. Die Bezeichnung schliesst keinen Tadel in sich. ' er hoffte, sie werde sich, wenn sich Gegensatz erhebt, auf seine Seite schlagen. » söt eddaha eigentl. ,ein Ruf des zeitigen Vormittags", zwischen 71/2 und QVa Uhr, d.h. ein Ruf, der den um diese Zeit lebhaftesten Strassenlärm zu durchdringen vermag. * hier nennt sich der Dichter, der das Gedicht allein cremacht.
— 293 —
Mitgeteilt von Ahmed Amiri iu Aleppo.
Tritt her, du mit den Locken!
Refrain.
Düs jabu zelüf 'eni ja mülaije ^
safsäf lä tinhana schirschak *^ala-lmoije.
Andere Formen der zweiten Zeile:
gurbän zerdumtki haltischrab ilmoije. gisr ilhadid inbara min dös igraije.
Lied.
Ubdit adahrig- ha gar min wädi ila wädi wa'add ngüm essama guäz ufrädi
rabbi jerlb elgamar lagdi ana mrädi wagdi täh-ramr 'ischre ukefijje.
uthöschsch bischschumra uthöschsch bisehschumra uthöschsch belel ittauwil bidau ilgamra
win 'aijerüni-lchalg mahbübitka samra samra bint iFarab asl^ha hadidijje.
utgül ja dünja utgül ja dünja
sakrän sehärib chamr mäni 'ala-ddünja
ja galb gaddi safa eschlak bihad dünja margü'ana ila-llah^d ja nur 'enaija.
utgiäl ja rabbi utgül ja rabbi
armetni birasch^g tirmi ma'i höbbi
uthln mä '^and^na burrul wala habbe 'andi habib ilgalb ja nur 'enaija.
rarbi gebäl süd rarbi gebäl süd
laula haua bintkum mä gitkum häsüd
bijeddi laschil ilgadah ubekitfi laschll eggüd wagül jahl innazil maijtu ^^labijje.
^ nach Amiri jamu laije „o Mutter, her zu mir". Diese Deutung er- wähnt auch Hartmann, ZDMG LI (1897) 200.
— 294 —
utgül märidu utgül märiclu
jamm ilchzäm iddahab 'ala-lchadd lauwitu uftaim bäschit halab wamüni kechitu
wachadige biräs ilbilok tusrach hrübijje.
utgül bihdaije utgül bihdaije
mitlik mä gäbu-nnisa walä walladit eddaije wittumm chätim dahab wissidr li mräje
wilbatu scheint harir taije 'ala taije.
Refrain. Tritt her, du mit den Locken, mein Auge, o mein Patron,
Weidenbaum, du beugst dich nicht, deine Wurzel ist am Wasser. ^
Andere Formen der zweiten Zeile:
Ein Opfer (will ich sein) für deine Kehle, welche das Wasser
trinkt.^ Die eiserne Brücke ward abgenützt vom Tritt meiner Füsse.^
Lied. Und ich begann zu rollen einen Stein von Thal zu Thal,
zu zählen die Sterne des Himmels in Paaren und einzeln. O mein Herr, es gehe unter der Mond, dass ich ausführe mein
Vorhaben und vollende den Rest des Lebens mit Yerkehr und Vergnügen.
Und sie sammelt Kräuter im Fenchel, und sie sammelt Kräuter
im Fenchel, und sie sammelt Kräuter in der langen Nacht beim Mondschein, wenn die Leute mich «chmähen: deine Greliebte ist braun! — Braun ist das Beduinenmädchen, dessen Herkunft von den
Hadidijje.*
Und sie sagt: o W^elt! und sie sagt: o Welt!
trunken (bin ich), trinkend Wein, ich bin nicht in der Welt! — 0 Herz, sei immer heiter! was hast du in dieser Welt,
wir kehren zurück zum Grabraum, o Licht meiner Augen!
* er ist fest uud steht an gutem Platz. Ihm gleicht die Schöne. - d. h. er will ihren Durst stillen. ^ so oft ging er zu ihr. * ein Be-
duinenstamm.
— 295 —
Und sie sagt: 0 mein Herr! und sie sagt: o mein Herr!
du hast mich in die Liebe geworfen, wirf meinen Geliebten mit mir! — Mehl ist nicht bei uns, von Graupe kein Körnchen,
bei mir ist der Geliebte des Herzens, o Licht meiner Augen!
Westlich sind schwarze Berge, westlich sind schwarze Berge —
wäre nicht die Liebe zu eurer Tochter, wäre ich nicht zu euch
gekommen als Schnitter,
in meiner Hand will ich tragen den Becher, und auf meiner
Schulter will ich tragen den Trinkschlauch,
und ich sage: 0 Leute des Lagers, sein Wasser ist hart!^
Und sie sagt: ich mag ihn nicht! und sie sagt: ich mag ihn nicht! 0 du mit dem goldnen Nasenring, zur Wange hat sie ihn ge- bogen, — und Ftaim, Gouverneur von Aleppo, und Amüni, sein Verwalter, und Ghadige an der Spitze der Kompagnie lässt erschallen Kriegsgesang. ^
Und sie sagt: zu meiner Seite! und sie sagt: zu meiner Seite!
deinesgleichen gebaren nicht Frauen und beförderte nicht ans Licht die Hebamme, und der Mund ist ein Goldring und die Brust mir ein Spiegel,
und der Leib ein Seidensträhn, Falte auf Falte.
7. Zum Klatschreigen der Männer.
Der Klatschreigen (sahge)^ ist in der Gegend von Aleppo unbekannt, aber im südlichen und östlichen Palästina in häufigem Gebrauch. Bei Jerusalem führen ihn die Bauern so aus, dass die Tänzer eine Reihe bilden, welcher ein Vorsänger gegenübertritt.
^ keine Mühe lässt er sich verdriessen um der Geliebten willen. ^ ftaim, amüni und chadige sind Namen von Frauen, welche sich dem Verkehr mit der Geliebten heftig widersetzen. ^Wetzstein, ZDMG XXII 105, schreibt sahka, das mit arab. sahak und hebr. sie hak „tanzen" zusammenhängen soll. In ganz Palästina heisst aber der Reigen sahge, weil ihm das Klatschen (sahag) eigentümlich ist.
— 296 —
Alle klatschen und wiederholen den Gesang des Yorsängers. Diese Art der Sahge galt in Merg 'Ajün als die Sahge der Hüle-Beduinen. Am Schluss riefen die Tänzer heju' oder dahhaju"*, indem sie gegen den Vorsänger anrückten. Hier kannte man ausserdem eine zweite Art der Sahge, die man den Haurän-Beduinen zu- schrieb, während man sie im Haurän nicht zu kennen schien. K^ach Wetzstein ^ würde sie aus dem Göf in Xordarabien stammen. Dabei rücken zwei Reihen von Tänzern klatschend und singend abwechselnd gegen einander an. Eine dritte Art der Sahge ist als die ostjordanische zu bezeichnen. Dabei tritt der klatschenden Tänzerreihe eine Frau oder ein Mädchen gegenüber, welche tanzend mit einem Schwert um sich haut. Man nemit sie häschie „Ausgestopfte" oder „Yermummte", weil sie oft durch einen Männermantel und allerlei Ausstopfung ihre Gestalt unkenntlich macht. Gelegentlich redet man sie auch als abu hwesch „Vater des Höfchens" an, vielleicht weil man die Reihe der Klatschenden, W' eiche aber selten einen Kreis bildet, als ihren Hof betrachtet. Dabei wird gesungen oder auch beständig nur idahhe oder hadahhe gerufen.''^ Die Beduinen der Belka nennen diese Sahge schlechtweg ragsa d. h. Tanz, weil sonstiger Frauentanz bei ihnen nicht üblich ist. Alle drei Arten des Reigens habe ich ebenso wie den Stampfreigen und den „Tanz" aus eigener An- schauung und Übung kennen gelernt.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt vou einem Aussätzigen in Jerusalem.
Die Braune und die Weisse.
Refrain (nach je 2 Zeilen vom Chor wiederholt).
Ja haläli ja mäli.
Lied.
Jalli bithöbb issamra
bhazz issamra mä tinhöbb
essamra sa'adän ®zrlr lin la"abüha mä til'ab
^ ZDMG XXII 106. ^ andere Rufe sind hauwelah und hauwalümni. Das erstere galt in Elhö.sn als den Bauern eigen, das letztere iu Gededi als von den Christen gebraucht. In Essalt i-uft mau hadahja. Alle Rufe gelten als blosse Anfeuerungsworte.
— 297 —
essamra kundarat bilik
nid'as 'aleha bilik'äb kullu la'ejün ilbeda
halli tischball ihnensäb tläki def ahla usahla
wahiät abüji mä tirkab ilkahwe msahhaje ^annär
subb 'bfingänak wischrab in mätat ilbecla ja güäd
wassu 'aleha lehbäb kaffinüha bilharlr
challu näif 'alik'äb chudüha 'ala gänia'
hottüha bäb ilmuhräb challu-lchatib jesalli
ujikra fataht ilketäb wassa'u Ihüd ilkabr
schwoije schwoije hilu-tträb in mätat essamra ja güäd
lä twassu 'aleha lahbäb hottu brekbatha täms
dibbüha filkabr dabb daijeku Ihüd ilkabr
hilu 'aleha-tträb,
Refrain. O mein Eigentum, o mein Besitz ! ^
Lied.
Der du die Braune liebst,
mit Glück wird die Braune nicht geliebt, die Braune ist ein kleiner Affe,
wenn man mit ihr spielen will, spielt sie nicht. Die Braune ist ein Schuh, der (allen) passt,
lasst uns auf sie treten mit den Fersen ! Alles für die Augen der Weissen,
welche gleicht dem Tornehmen I
* hierbei denkt mau au die Geliebte.
— 298 —
Trifft sie einen Gast: — Willkommen,
beim Leben meines Yaters, reite nicht fort! der Kaffee ist wohlbereitet auf dem Feuer,
giess in deine Tasse und trink! Wenn die Weisse stirbt, o Freigebiger,
gebt ihretwegen Aufträge den Freunden, hüllet ihre Leiche in Seide,
lasst es überschiessen an den Fersen!^ Bringt sie zur Moschee,
setzt sie an die Öffnung des Mihräb,^ lasst den Prediger beten,
und lesen die Eingangssure des Buchs. ^ Macht weit die Kammer im Grabe,
allmählich schüttet die Erde! — Wenn die Braune stirbt, o Freigebiger,
gebt ihretwegen keine Aufträge den Freunden! Legt an ihren Hals ein Strohseil,
werft sie ins Grab im Wurf, macht eng die Decksteine im Grabe,
schüttet auf sie die Erde!
Schriftlich mitgeteilt von Bschära Kanaan in Betgäla.
I. Benedeiung des Propheten.
Auwal ilköl namdah bidikr annabi bischafä'at mhammad ugirat 'ali.
Am Anfang der Eede rühmen wir das Gedächtnis des Propheten durch die Mittlerschaft Muhammeds und den Schutz 'Ali's.
2. An die Mutter des Bräutigams.
Ja umm eFarls embärak schü 'amiltilu gücha gedide ubint ikräm gibtilu.
0 Mutter des Bräutigams, gesegnet sei, was du für ihn thatst, neues Tuch und eine Tochter von Edeln brachtest du ihm.
^ das Tuch, in welches die Leiche gehüllt wird, imd das mau dauu oben und unten zAibindet, soll reichlieh lang sein. - die Nische, welche die Gebetsrichtung angiebt. •' des Koran.
— 299 —
3. Im Namen des Bräutigams.
Hattet mäli fittaijib hasadtüni
jahsidkum schök ennazr jalli hasadtüni.
Ich gab meinen Besitz für das Gute, ihr habt mich beneidet, neidisch sei gegen euch die Sehnsucht zu sehen, ^ ihr, die ihr
mich beneidetet.
KalüH deschscher 'arüstak kult mä besiri jesfarr lönak ugäk elmöt ja chanziri.
Sie sagten mir: lass deine Braut! ich sagte: das geht nicht an! möge gelb werden deine Farbe und der Tod dich treffen, du
Schwein !
4. Im Namen der Braut.
Kahl habibak zraijir kult wesch mälu
kälu bikla' ujalbis kult min mälu kuwwat erragul birgälu.
Sie sagten: dein Geliebter ist klein! ich sagte: was thut das?
sie sagten: er legt ab, er legt an! ich sagte: von seinem Besitz, die Stärke des Mannes besteht in seinen Männern. -
5. Für das Haus des Bräutigams.
Marschüscha bifutur ja dar ePafrähi
maktüb liki fidjär el'ezz tartähi in 'ischt ana ja dar bilhenna ahanniki
ja dar illi tlamlam schimlena fiki.
Besprengt bist du mit Wohlgerüchen, o Haus der Freuden, dir ist (dein Los) geschrieben unter den edlen Häusern, dass
du ausruhen möchtest.
Wenn ich lebe, o Haus, will ich dich mit Henna färben,*
o Haus, in dem sich versammelt unsere ganze Verwandtschaft.
^ mein Glück. - in den Männern seiner Verwandtschaft, die für ihn eintreten. * Mädchen und Frauen , aber auch Männer färben sich mit Henna die Hände hei festlichen Gelegenheiten. Das Haus soll ebenso ge- schmückt werden, was indes nur bildlich gemeint ist.
— 300 —
6, Auf die Familie.
Elbakrag illi jintasab rannat fanägilu ragul bala 'izwatu batalat marägilu.
Die Kaffeekanne, die hochgestellt wird, deren Tassen klirren, ein Mann ohne seine Yerwandtschaft — dessen Mannesmut ist eitel.
La tahsibu-liaij fitül eschscharäblschi elraij dakk ilkahwe bilmahäbischi.
Meint nicht, der Stolz beruhe auf der Länge der Troddeln,^ der Stolz berulit auf dem Stossen des Kaffees in den Mörsern!^
La tahsibu-lbu'd nassäni tarik ahli
larkab ^ala-lhugun ^Yalhakhum 'ala mahli.
Meint nicht, die Ferne Hesse mich vergessen den Weg zu meiner
Familie, ich will auf den Dromedaren reiten und sie allmählich erreichen.^
c) In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauemburscheu in Mädaba als von einem Schörbeduinen gedichtet.
Aus dem Kampf zwischen den Bni Sachr und den 'Anaze.*
Refrain.
Ja haläli ja mäli.
Lied.
Schaddan "^ascherat rekäib harär wakullhim negäib alkull darb^ha mimschäha
^ an der Kleidung. * d. h. auf der Freigebigkeit. * wenn sie auch noch so fern ist. * die Streitigkeiten, welchen das Lied entstammt, sollen um 1895 stattgefunden haben. Die Schörbeduinen wurden von den Ruwäla- beduiuen, welche zu den 'Anaze gehören, angegriffen. Sie sandten Boten zu den Beduinen der Belka um Hilfe. Ihn Smer folgte der Aufforderung. Ibn 'Adwän lehnte ab und gesellte sich zu den Feinden. Der Kriegszug, dessen Schauplatz die Gegend von 'Amman war, endete unglücklich für die Schür.
— 301 —
schaddan tinten 'ala ihn smer
fedram ja sabäh ilcher
schechan jehalli ^bmilfäha Hcheddaii tinten 'ala ibn 'adwän
achs ja wugh ilbögän
huätak mä had sauwäha tematna gama' ilgaräib
wilbizr mitl issahäib
walmilh releta reschäha wahna ja zilem eggui'"f
löla hazä' mä lena chal^f
rä'i-lhamämi tnäha hamad lä jachu-nzeli
ja'ödd engümha iislieli
ja chjül 'aniztak scheläha ii'amma 'abdak ja graijid
razäl 'an etterad haijid
mrammag zer'in tagäha dahratna delieri
tallat min rüs innegeri
ischürak sähen daiiäha ibn scha'län jetahaddaf
gab gamü' almei-addaf
schürak gerba jitläha amma 'abdak kin gerfas
min harr ilbizr gäm jirfus.
hatta-lbärüde nsäha ja näs mä 'amrha särat
elchel ma' ennezil rärat
guftän ilfetne challäha.
Refrain. 0 mein Besitz, o mein Schatz!
Lied. Sie sattelten zehn Reittiere,^ edel und alle ausgezeichnet, sie alle hatten ihren Weg, ihren Gang.
Kamele könneu gemeint sein.
— 302 —
Es sattelten zwei für den Sohn Smer's/ — „Fedram, o guten Morgen !" ein Häuptling, der willkommen heisst beim
Einkehren.
Es sattelten zwei für den Sohn 'Adwän's^ — gemein! o Gesicht des Hinterlistigen! deinen Streich hat niemand gemacht.
Zum zweiten sammelte er die Verwandten, und das Blei war wie der Hagel, und das Pulver wie ein Nebel bedeckte sie.
Und wir, o Männer der Schlucht,^
wäre nicht Hazä\ hätten wir keinen im Rücken, der Besitzer der Taube* wandte sie zurück.
Hamad, nichtwahr, o Bruder von Inzeli, der die Sterne zählt, auch den Sirius,^ o Reiter, deine 'Anaze haben sie ^ zerstreut.
Aber dein Sklave, o Graijid,"^
wie eine Gazelle vor dem Galopp wich er aus, verbarg sich tief in die Saat, deckt sie über sich.
Da überfielen uns Deheri,^
wurden sichtbar von den Gipfeln des Ngeri, deine ^ Schür riefen: Arznei für sie!^"
Der Sohn Scha'alän's^^ kommt heran, brachte die Mengen der Doppelreiter, ^"^ deine Schür sind wie Räude, die man schmiert. ^^
Aber dein Sklave ^* hatte sich gehockt,
von der Hitze des Bleis stand er auf, schlug aus, sogar das Gewehr vergass er.
^ Fedram ibn Smer ist der volle Name. ^ der Sohn 'Adwäus leliute
ab, weil die Regierung den Kampf verboten habe, machte aber dann gleich- falls Raubzüge gegen die Schür. ' sie heissen vielleicht so, weil sie mit ihren Tieren über eine Schlucht gesetzt sind. * Hazä' wandte sein Reittier rückwärts. •"' dies ist Ausdruck für nächtliches Wachen. ® die Reiter. "^ ein Häuptling der Schür. ^ von den 'Anaze. ^ Graijid ist angeredet.
'*• d. h. wir wollen sie töten! *i Schech der 'Anaze. ^^ zwei Schützen
sitzen auf einem Kamel, einer vorn, der andere hinten, und schiesseu nach beiden Seiten. i' d.h. sie taugten nichts. ^* der oben genannte, der
sich im Feld versteckt hatte, wurde von einer Kugel getroffen.
— 303 —
O Leute, niemals (sonst) geschah es,
die Pferde sind mit dem Lager verschwunden,^ Kuftän verliess den Kampf.^
e) In Merg 'Ajiin. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät als von den Beduinen stammend.
Krieg mit der Regierung.
Ja haläli ja mäli
ja 'özzi jcä mä garäli tamanna ja tamanna
^amüd ilcheme tbanna gatna döla min meschrig
träk umä jifliamanna benna ubenhum dar ilharb
uclarb essef iki ranna ja nähi lau ralbanna
baddna gbürin tidfinna uhinna lau ralabnähin
'ädät abüna wahalna heju' heju" heju'
dahhaju' dahhaju' dahhaju'.
0 mein Eigentum, mein Besitz,^
o meine Macht, wie vieles geschah mir! Unser Wunsch, o unser Wunsch :
der Pfeiler des Zelts ist gebaut, — da kam zu uns Regierung von Osten,
Türken, und sie verstehen uns nicht; zwischen uns und ihnen begann der Krieg,
und der Schlag des Schwertes hat Klang. 0 Ausgezeichneter, wenn sie uns besiegten,
brauchen wir Gräber, die uns bestatten, und wir, wenn wir sie besiegten,
(wären es) die Sitten unsers Vaters und unserer
„ . , , . , , . ,, Familie.
Heju , heju , heju !
Dahhaju', dahhaju', dahhaju'!
' alles wurde von den 'Anaze geraubt. - Kuftän war wohl der Schür, welcher das Lager zu bewachen hatte. Er entfloh. ^ an die Geliebte ist gedacht. — Diese Zeile dient als Refrain.
304 —
Bei Ankunft und Abschied.
1. Zur Begrüssung und Ehrung von Familiengliedern
und Gästen.
Wenn Familienglieder längere Zeit abwesend waren, werden sie gern bei der Rückkehr von den ihnen entgegeneilenden Frauen mit Freudentrillern ^ begrüsst, während der Vater oder Bruder einen Schuss abfeuert. Beim abendlichen Zusammensein werden den Heimgekommenen und sonst seltenen Gästen zu Ehren 'Atäbaverse von Männern oder Knaben vorgetragen, wäh- rend Frauen und Mädchen auch hier Fl'eudentriller ertönen lassen. Knaben werfen am Schluss des Gesangs wohl ihre Kappe in die Luft imd rufen: mhabbetan beräsak „aus Liebe zu dir".
A. 'Atäbaverse der Männer.'-^
a) In Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel, wohl aus Nordpalästina stammeucl. O Aprikosen unsrer Heimat!
Sabäh ilcher ja mischmusch baladna
wa'fid innadd räbin fi baladna wazir eschschäm irhal min baladna
laffu fursänna-lkänu riäba.
Guten Morgen, o Aprikosen unsres Ortes,
und der Aloestengel ist aufgewachsen in unsrem Orte,
Wazlr von Damaskus, ziehe ab von unsrem Orte,^ es trafen ein unsere Ritter, die abwesend Avaren.
b) In Merg 'Ajün. Gesuugeu vom Baueruknaben Rattäs iu Balät.
L Wunsch glücklicher Heimkehr.
Masät ilcher minni ilak ja chawäga bekull belädna mä mitlak ja chawäga
^ s. dazu das Vorwort. * s. das Vorwort und Melodie 6 und 7.
als Beschützer ist er nun überflüssig.
— 305 —
iläh iKarsch iriddak lalilak ja chawäga utschähid abük wachwänak ulahbäba.
Guten Abend von mir dir, o Herr!
in iinsrer ganzen Gegend ist keiner wie du, o Herr! Gott der Thronende lasse dich zurückkehren zu deiner Familie,
o Herr,
dass du siehst deinen Yater und deine Brüder und die Freunde.
2. Preis des Bartes.
Jabu sa'd jabu scharbena — ja *eni hsänak mneräsi scharbena — ja 'eni
kaijäd illeha uscharbena — ja 'eni jabu kaff ilm'auwad 'aratäba.
0 Vater Sa'ds, o du mit dem Schnurrbart, — o mein Auge!
dein Pferd trank aus dem Orontes, — o mein Auge! Besitzer des Kinnbarts und des Schnurrbarts, — o mein Auge!
o du mit der Hand, die gewöhnt ist zu geben !
3. Tod deinem Hasser!
Ja färis ja bahr mamdüd — ja 'eni usefak 'arkäb a'däk mamdüd — ja 'eni
urit iljubardak billah^d mamdüd — ja 'eni rata balät ufräschu träba.
0 Färis, o Meer, das weitgestreckt! — o mein Auge!
und dein Schwert ist über dem Hals deiner Feinde ausgestreckt,
— o mein Auge ! o wäre doch, wer dich hasst, in der Grabhöhle ausgestreckt, —
0 mein Auge! als Decke Steinplatten, und sein Lager Erde!
4. Langes Leben!
Jabu habib ja midd ilmegidi
saba' ta'mär we'amrak jezidi kama zed errabi' 'annidäba.
Dal man, Volksleben. 20
— 306 —
0 Vater Habib's, o Scheffel von Thalern,
sieben Lebensalter hast du, und dein Alter möge sich mehren, wie sich mehrt das frische Grün von dem Thau.
B. Jubeltriller (zalarit) der Frauen.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna iu Jerusalem. Ein Schloss am Meer.
Hähiha — tmannetlak chaiji 'aschatt ilbahr 'öllijje hählha — 'ämüd min fudda u'ämüd erchämijje
hähiha — in rekib't ilchel tirkablak taman mijje win 'ötschat ilchel tiskiha mukärijje. lululululi.
Hähiha, ich wünsche dir, mein Bruder, an dem Meeresstrand
einen Söller, hähiha, eine Säule von Silber und eine Säule marmorn, hähiha, wenn du reitest, mögen dir reiten der Pferde achthundert, und wenn die Pferde durstig sind, tränken sie Pferdetreiber. ^
lululululi !
b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vou Bauersfrauen in Balät.
1. Bei der Rückkehr eines Familiengliedes.
Awlha — beschscheru ahl iddär lafu ilräibin
äwlha — nütlub min alla rabb irälamln igma'na wefäris u'ümmu weljäs u'amln. lululululesch.
Awlha, verkündet den Leuten des Hauses, dass zurückkehrten die
Abwesenden, äwlha, wir bitten von Gott, dem Herrn der Welten, vereinige uns mit Färis und seiner Mutter und Elias und Amin ! ^
lululululesch !
1 in Jerusalem Imhaliä genannt, s. das Vorwort und Melodie 18. ^ er hat eben so viel Pferdeknechte wie Pferde. ^ die uns noch fehlen.
— 307 —
2. Ein gastfreies Haus.
Awllia — 'üllijjet abu selim tabäjik tabäjik äwiha — "^önd irasr tiltamm "^öndu clialäik
äwiha — iltamm abu selim wa'askaru u'aijetu linnätür jelimm ifaläjik. lululululesch.
Awlha, der Söller des Vaters von Selim ist Stockwerke auf Stock- werke, äwiha, um die Vesperzeit sammeln sich bei ihm die Leute, äwiha, es versammelte sich der Vater Selims und seine Soldaten, und man rief den Feldwächter, dass er sammle die Futtersäcke. ^ lululululesch !
3. Säulen von Gold und Silber.
Awiha — 'öllijjet ibn zaid 'ala schatt ilbahr titmachtar äwiha — 'ämüd min fudda uämüd min dahab a.sfar
äwiha — ulau hifjat ilchel tahdiha dahab asfar win "^ötschat ilchel tiskiha moijt issukkar. lululululesch.
Awiha, der Söller des Sohns Zaids prangt an der Meeresküste,
äwiha, eine Säule von Silber und eine Säule von gelbem Gold, äwiha, und wenn die Pferde ohne Huf wären, würdest du sie be- schuhen mit gelbem Gold, und wenn die Pferde dürsten, tränkst du sie mit Zuckerwasser.
lululululesch !
4. Dem bösen Blick ausgesetzt,
Awiha — mä aschüf ibn chalil taht faj idder äwiha — bidu mahrame "^aleha-lkasab ratlen
äwiha — talab't errahbän 'ala-ddrüb imnen dukku-ggaras ahla ma jesibüh biren.
^ die Futtersäcke der Pferde der Besucher, um sie zu füllen. So frei- jig ist dies Haus.
20*
— 308 —
Awiha, so oft ich den Sohn Challls sehe unter dem Schatten des
Klosters, äwiha, m seiner Hand ein Taschentuch, gestickt mit zwei Rotl
Silberfaden, fragte ich die Mönche nach den Wegen, wo sie gehen. ^
Läutet die Glocke! hesser ist's, sie schädigen ihn nicht mit
dem Blick.
5. Unvergleichliche Schönheit.
Awiha — ja sitt ümm 'ali katalni söd 'eneki äwiha — tlamlam ilhösn min eddünja u^'iga leki
äwiha — igu banät medintik tä je'allmu 'aleki lä hinni mitlik walä jitschabhahu leki, lululululesch.
Awiha, o Frau, Mutter 'Ali's, es tötete mich die Schwärze deiner
Augen, äwiha, es sammelte sich die Schönheit von der Welt und kam
zu dir, äwiha, es kamen die Mädchen deiner Stadt sich mit dir zu ver- gleichen, nicht sind sie wie du, vmd nicht können sie dir gleichgestellt
werden, lululululesch !
6. Ausser sich vor Bewunderung.
Awiha — ja sitt feride ja 'ejunik essüd säru sabab sauhi
äwiha — 'allamüni-ggafa fitt ana rühi äwiha — hakk min achlak iPäjät 'ala-llauhi
inti mart chaiji winti a'azz min rühi. lululululesch.
Awiha, 0 Frau Feride, o deine schwarzen Augen wurden Ursach
meines Wanderns, äwiha, sie lehrten mich die Grausamkeit, ^ ich verliess meine
Seele,
* die Sängerin will die Aufmerksamkeit der Mönche von dem Manne ablenken, damit ihr Neid ihm nicht schadet. - gegen mich selbst.
— 309 —
äwiha, bei dem, der schuf die Gebote auf der Tafel,
du bist die Frau meines Bruders, und du bist teurer als meine
Seele, lululülulesch !
7. Eine wunderbare Schöpfung Gottes.
Awiha — mä ahmar chaddki
äwiha — mä asfar halakki äwlha — ukän fäfli rabb^na jöm ilchalakki
äAviha — utigär eschschäm gäbülik hedijje usaba' mlük tiski lihabakki. lululülulesch.
Äwiha, wie rot ist deine Wange,
äwiha, wie gelb ist dein Ohrring, äwiha, unser Herr war ledig, als er dich schuf,
äwiha, und die Kaufleute von Damaskus brachten dir Geschenk, und sieben Könige geben Wasser deinem Basilienkraut.^
lululülulesch !
8. Süss wie Zucker.
Awiha — jabu ahmad ja abjad mänak asmar
äwiha — jabu "^ejün-essüd ja mzaijin elmahdar ja hsüs 'mlebbas u'ölbet essukkar lululülulesch.
Awiha, o Sohn Ahmads, o weisser, du bist nicht braun,
äwiha, du mit den schwarzen Augen, du, der verschönt die
Umgebung, 0 Körner von Bonbon '^ und Schachtel mit Zucker !
lululülulesch !
' ein in Töpfen gezogenes wohlriechendes Kraut. ^ mlebl)as sind
mit Zucker überzoofene Fruchtkerne.
10
2. Zur Verabschiedung.
Dem in die Ferne reisenden Familienglied giebt gern die ganze Yerwandtschaft ein Stück Weges das Geleit. Beim Ab- sehiednehmen singt dann ein Mann oder eine Frau einen 'Atäba- vers, welcher dem Trennungsschmerze Ausdruck verleiht. Natür- lich könnten dieselben Verse auch zu anderer Zeit, etwa im Ge- danken an die entfernte Geliebte, gesungen werden.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zniikua iu Jerusalem. Wann sehen wir uns wieder?
Ja hammi mä jeschilak bar'l uka'üd baläkum mä hell zädi walä ke'^üd
mata ja dar nitlamlam unuk'ud ujigma' schim^lna rabb issamäba.
O meine Sorge, dich trägt nicht Maultier und Kamel, ohne euch ist nicht süss meine Speise und nicht Sitzen,
wann, o Haus, sammeln wir uns und sitzen,
und es vereinigt uns alle der Herr des Himmels?
Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem. J. Ohne sie kein Leben.
Balähom lä nuk'ud walä ne'isch walä-lmaschrüb taijibli walä-resch
ana in mutt 'allüli nauäwls hottüni 'ala darb ilhabäba.
Ohne sie wollen wir weder sitzen noch leben,
und nicht ist der Trank mir angenehm und die Speise;
ich, wenn ich tot bin, macht mir hohe Grabgewölbe, legt mich ^ auf den Weg der Geliebten !
' mein Grab.
— 311 —
2. Fasten will ich.
Ana la'riscliir ilbalät ma*^ elmoij 'aminnu döni maijit lä mnelmoij
ana laharrim akl ezzäd wilmoij mädäm habäbna 'anna riäba.
Ich will mich gesellen zu den Steinen am Wasser, weil er stets tot ist,^ aber nicht vom AVasser,
ich will mir verbieten zu essen die Speise und das Wasser, so lange unsre Freunde von uns fern sind.
3. Vergebliches Harren.
Ja kalbi fik hamm räbin
■^amin hbäbna 'annak räbin sliirt illel hatta-nnegüm räbin
astanna ze'ün luibbi umä lafäba.
0 mein Herz, in dir mehrt sich Sorge,
weil unsre Greliebten von dir entfernt sind, ich durchwachte die Nacht, bis die Sterne untergingen,
harrend auf die Gesellschaft meines Freundes, und sie kam
nicht.
h) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Cliijam. 1. Bitterliches Weinen.
Wana lasiah saut iljisma'üni
belki hbäb kalbi jisma'üni ibkit %tlr la'amjat 'ejüni
'ala-bkäi biki ter issamäba.
Ich rufe mit einer Stimme, dass sie mich hören,
vielleicht dass die Freunde meines Herzens auf mich hören, ich weinte sehr, dass blind wurden meine Augen,
über mein Weinen weinet, o ihr Yögel des Himmels!
* als Abwesender.
312
2. Unvei'gessliche Freunde.
Hbäbi säfaru middat triba
amäni rer schah^r lä triba killamä-schschem^s anwat 'almariba
'ala bäli jecliutmn ilalibäba.
Meine Freunde reisten für die Dauer der Abwesenheit,
Hinterlegung- ist:^ mehr als einen Monat sei nicht abwesend!
So oft die Sonne sich neigt zum Untergang, kommen mir in den Sinn die Freunde.
3. Hoffnung au f Wie dersehen.
Hbäbi säfaru jöm ittenena
ftarakna ba'd^mä kunna tnena 'alehum lau irtaga'^na wintanena
lahanni-ddär birgü* ilhabäba.
Meine Freunde reisten am Montag,
wir trennten uns, nachdem wir zwei gewesen waren, wenn wir zu ihnen wiederkehrten mid verdoppelt würden,
wollte ich das Haus beglückwünschen wegen der Rück- kehr der Freunde.
3. Zur Verabschiedung des Mekkapilgers.
Der Pilger, welcher von der Heimat aufbricht, um sich an die Mekkakarawane anzuschliessen, wird von seinen Verwandten ein Stück Weges geleitet. Die Frauen singen dabei gemeinsam (ohne Wechselgesang) dafür bestimmte besondere Lieder, in denen sie ihren Wünschen für den Pilger Ausdruck geben. Dieses Singen heisst tahnin,^
^ d. h. so mache ich es mit ihnen ab. - man sagt von der singenden Frau: bithanuin lilhuggäg. — Eigentliche Pilgerlieder s. S. 159 f.
— 313 —
Mitgeteilt von Farab Täbri in Essalt.
1. Cfott mit euch!
Siru alla ma'äkura — ja huggäg ennabi alla ma'äkum mhammad talabkum — ja Imggäg ennabi umhammad talabkum alla wai'äkum — ja huggäg ennabi alla waräkum umhammad kuddämkum — ja huggäg ennabi um h a m m a d ku d d ä m kum .
Ziehet, Gott sei mit euch, — o Pilger zum Propheten, Gott sei mit euch! Muhammed ist euer Wunsch , — o Pilger zum Propheten, und Muhammed ist euer Wunsch. Gott sei hinter euch, — o Pilger zum Propheten, Gott sei hinter euch, und Muhammed vor euch, — o Pilger zum Propheten, und Muhammed vor euch!
2. Ihr Sterne des Himmels!
Sirin chauätu — ja ngüm essama sirin chauätu maschsch®tin schüschtu — ulabsinnu 'abätu ja ngüm essama — siru chauätu.
u'ezra'üli-lchocha — fi darb elhaggi u'ezra'^üli-lchöcha jik'ud tahtlha — tezallil 'ala-lhaggi u'ezra'üli-lchöclia.
Ziehet als seine Schwestern, — ihr Sterne des Himmels, ziehet als seine Schwestern, kämmet seine Scheitellocke ^ — und legt ihm an seinen Mantel, ihr Sterne des Himmels, — ziehet als seine Schwestern!
• der vom Moslem alten Schlages nicht abrasierte Rest des Kopfhaars.
— 314 —
Und pflanzet mir den Pflaumbaum — auf dem Wege des Pilgers, und pflanzet mir den Pflaumbaum! Er sitzt dann unter ihm, — er beschattet den Pilger, und pflanzet mir den Pflaumbaum!
3. An das Kamel.
Lan gibt elhaggi — ja gamal lan gibt elhaggi 'ala bedrawiet erruzz — ja gamal lan gibt elhaggi larbetak — ja gamal
lan gibt elhaggi lahanni chefüfak — ja gamal lan gibt elhaggi.
Wenn du den Pilger bringst, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst, auf dem Beutel mit Reis, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst, will ich dich binden, — o Kamel,
wenn du den Pilger bringst, will ich mit Henna färben deine Füsse, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst.
4. Die Ausstattung des Pilgers.
Gibu gezämi — ulibsu-lilhaggi u'ischru gezämi ^adarb ennabi — gibu gezämi 'adarb ennabi libsu gezämi — ila-lhaggi libsu gezämi.
Bringt Stiefeln ^ — und leget an dem Pilger,
ja kaufet Stiefeln!
Für den Weg zum Propheten — bringt Stiefeln,
für den Weg zum Propheten!
Legt an Stiefeln — dem Pilger,
legt an Stiefeln!
^ gemeint sind niedriije Halbstiefeln von gelbem Leder mit blauer Quaste.
— 315 —
5. Der Empfang bei der Rückkehr.
Fl gild ecldaba' — hlküli-lhaggi
röha berag'a — läküli-lhaggi begild elhaije — Läküli-lhaggi
röha begaije — läküli-lhaggi röha begaije — wa'imschi ja haggi.
Im Hyänenfell ^ — geht mir entgegen dem Pilger,
mit Hingang nnd Rückkehr — geht mir entgegen dem Pilger!
In der Schlangenhant ^ — geht mir entgegen dem Pilger,
mit Hingang imd Wiederkommen — geht mir entgegen dem
Pilger !
Mit Hingang nnd Wiederkommen — so gehe denn hin, o Pilger I
6. Mahnung des Pilgers an das Geleit.
Betöb edduwehi — wirga'i ja ehaijti ittikli ^a'alla — wirga'i liddär ja ehaijti
utöb schurl alla — wilbesi ja ehaijti "^okle min alla — g'T^ijti ja ehaijti
ittikli 'a'alla — wirga'i ja ehaijti.
Im langschleppenden Kleide — kehre um, meine Schwester! vertraue auf Gott — nnd kehre um nach Haus, meine
Schwester, und das Kleid des Geschäftes Gottes"^ — lege an, meine
Schwester! Geschenk von Gott — ist mein Wiederkommen, meine
Schwester, vertraue auf Gott — und kehre um meine Schwester!
in buntem Gewand. - das Festkleid.
316 —
Bei der Totenklage.
Die Totenklage vollzieht sich in drei Abteilungen, erstlich bei der Leiche im Hause, oder, wenn diese draussen gebettet wurde, vor demselben, dann auf dem Weg zum Grabe (dies be- sonders bei christlichen Bestattvmgen), endlich nach der Beerdi- gung in der Klagezeit. In dieser letzteren, die sich durch 10 bis 20 Tage ausdehnt, kommen die Frauen täglich im Trauerhaus zusammen und singen da Klagelieder (ned®b).^ Die Städter nen- nen das menäha oder "^aza, die Bauern und Beduinen in Süd- und Ostpalästina medäle. Beim Tode von Häuptlingen finden grössere Trauerveranstaltungen statt, bei denen in den letzt- genannten Gegenden die Frauen den Klagetanz (latm) aufführen. Diese Trauerfeier grösseren Stiles heisst hier me'^äde, der Klage- gesang dabei ma'^id. Bei allen diesen Gelegenheiten wird viel gesungen, besonders von den Frauen. Die Kenntnis von Klage- liedern ist deshalb ein nicht unwichtiger Zweig des Wissens, so- dass es verständlich ist, wenn es in Städten noch mietbare Klage- weiber giebt, deren Aufgabe es ist, den Klagegesang stets im Fluss zu erhalten.
1. Klage der Männer."
Die Männer singen Klagelieder (niddäbät) an der Leiche oder auf dem Weg zum Grabe. Zeilenweise singt der Chor nach, was der Vorsänger anstimmt. Nur 'Atäba und Kaside sind stets Gesang eines einzelnen.
A. Klagelieder.
a) .In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd Subhijje in Balät. 1. O Thränen des Auges!"^
Ja dmü' eren güdi winzali fök ilchdüdi
1 Speisen werden dazu mitgebracht, vgl. 2 Sam. 3, 31.35, Jerem. 16, 7 ^ s. das Vorwort. * Melodie 19.
— 317 —
hef 'ala ibrahim bätil maskanu taht illehüdi.
0 Thränen des Auges, fliesset,
und rinnt niedei' über die Wangen !
Ach über Ibrahim, wehe!
seine Wohnung ist unter den Grabplatten.^
2. 0 Arzt der Apotheke!
Ja haklm ilfarmaschijje biddaua ischfak 'alaije
biddaua däwi grühi kabl mä rühi trühi.
O Arzt der Apotheke,
mit Medizin erbarme dich mein! Mit Medizin heile meine Wunden,
ehe meine Seele entflieht.
3. Halte fern den Tod!
Ja haklni liakkim 'alilak
kabl mä tirwi ralilak seht ja rabbi dachilak
ja ilähi ischfak 'alaija.
O Arzt, heile deinen Kranken,
ehe du tränkest deinen Durstigen ! '^
Ich rief: 0 mein Herr, ich bitte dich, o mein Gott, erbarme dich mein!
4. Kein Sterben!
Saht ba'la saut rühi
ja rabbi ischfak 'alaiji ja hakim hakkim wedäwi
wigtama' wahdak chaläwi inkän hamdän 'assafar näwi
hkili ulä tchabbi ^alaiji.
1 es sind die Decksteiue der Grabkammer gemeint. - der Klagende bittet Gott, ihm zu helfen, ehe er anderen hilft. Der Tote, der als noch lebend vorgestellt wird, soll nicht sterben.
— 3 IS —
Ich rief mit lauter Stimme: 0 mein Geist!
o mein Herr, erbarme dich meiner! o Arzt, gieb Medizin und heile,
und stelle dich ein. du nur allein! Wenn Hamdän die Reise plant, ^
sag mirs mid verbirg es mir nicht!
Mitgeteilt vom Maultiertreiber 'Ali aus Chijäm. Über einen J ü n g 1 i n g.
Ja lief ja 'atr ilm^nedde
ja lief "^alkämi tiiimedde ja haserH kalbi ba'd bakir ^aleki halmedde.
Wie schade, o Parfüm, du bethauender,
wie schade um die Gestalt, dass sie hingestreckt wird! o Seufzen meines Herzens ! zu zeitig kam über dich dies Dahin-
strecken.
b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Über die Mutter.
Ja ummi azrag innilu
midri ndummu midri nschilu ja ummi umm^ tob eFazrag
galbi 'alitsch eljöm mahrag.
O Mutter, das Indigoblaue ^
ich weiss nicht, ob ich es zusammenlegen soll oder abtragen — ^ O Mutter, du mit dem blauen Kleid,
mein Herz brennt heut über dich!
2. Über ein Mädchen,
Bnaijät ja 'uschlb issafäri ja näimätin bilhabäri.
^ wenn er sterben soll. Ein Freund redet hier vom Verstorbenen, als wäre er noch nicht tot und vielleicht noch vom Tode zu retten. ^ (jas
Kleid der Verstorbenen. ^ wird, sie etwa ins Leben zurückkehren, sodass
ihr Kleid nur einstweilen zu verwahren ist?
— 319 —
Ihr Mädchen/ o gelbgewordene Pflänzchen, o ihr, die ihr liegt im Staube!
3. Über einen jungen Mann.-
Harbi 'ala süd ischschüärib harbi
gäk elniüt ja megladak ja galbi jabu churg 'ageli tschasabtak rähat
harim msachchama min tül räibätak.
Weh mir über den schwarzen Schnurrbart, weh mir!
der Tod traf dich, o dein Erstarren, o mein Herz! Du mit der Satteltasche von 'Ageli, was du gewonnen, ging davon, ^
die Gattin ist geschwärzt* wegen der Länge deines Fernbleibens.
4. Über eine junge Frau.
Ja ragulha mälak marära
ba'ad elkehele turbut ihmära.
0 ihr Mann, dahin ist deine Galle, ^
nach der Rassestute bindest du eine Eselin.
5. Nach dem Tode der Gattin.
Ja charbet beti
ja deschret üledäti min jichbiz iltschin
min jirsil 'alitschin ja charbetak ja beti.
0 Verheerung meines Hauses,
o Verlassenheit meiner kleinen Kinder!
Wer wird euch Brod backen, wer für euch waschen?
0 über deine Verheerung, o mein Haus!
* nur eine ist gemeint. ^ s. Melodie 22. 'im Tod verlor er diesen ihn auszeichnenden Besitz. * trauernde Frauen schwärzen ihr Gesicht mit Russ. ^ deine Geduld ist aus. Schlimmerer Verlust kann ihn nicht treffen.
— 320 —
6, Über einen gastfreien Häuptling.^
Scliaddülu 'ala-lhamra-lmutabbi
nchubzu tschallal iFabdät mnattabbi
ulesch clidetu lesch clidetu ja rabbi ulü "^ab'd isPli azzäd ja gu'än.
Man sattelte ihm auf dem Braunen dem raschen,
und sein Brot ermüdete die Sklavinnen durch das Klopfen. -
Warum denn nahmst du ihn, warum nahmst du ihn, o mein Herr,, und er hatte doch einen Sklaven, der ruft: Die Speise,
o Hungriger!
7. Über einen Ermordeten.
Eljöm tschabschin gäibinu gsäba tschabschin simin ja'gib ilgassäba.
Heut — ein Lamm, sie bringen es wie ein Rohr,-^ ein fettes Lamm, das gefällt dem Schlächter.
8. Über zwei im Orontes ertrunkene Mädchen.^
Harldsch ja galbi haridsch
'arrähin bilmoij raridsch ja lief ja scham'at rab'u
räih bilmoij e raridsch.
larüh li'ejjüb attanir
agib liräsi amr ja liaserti tül irömr
räihin bilmoije raridsch.
jahl ettaräblsch ilhömr
rähin walä gaddan ^ömr ja haserti tül irömr
rähin bilmoije raridsch.
1 Melodie 21. - des Brotteigs beim Backen. '' so steif. * der Vetter der ertrunkenen Mädchen, dem die eine verlobt war, zog in zer- rissenem Mantel klagend im Lande umher und bettelte, indem er dies Lied sang.
— 321 —
wardu 'ala-räsi tnin
hdila wa^mescha il^hsln magiTid jabaij ettenln
rähin bilmoije rarldsch.
wardu 'ala-räsi riäm
umin hösnhin mä 'ödt anäm
ja lief lobbäs elchazäm jerü^h bilmoije rarldsch.
Brennend (bist du), o mein Herz, brennend
über die, welche im Wasser davon gingen ertrunken.
Wie schade, du Kerze seiner Freunde, die im Wasser davon ging ertrunken!
Ich will gehen zu Ejjüb, dem Sohn Tamr's,' ich will für den Orontes bringen Befehl, —
o wehe mir für die Länge des Lebens, sie gingen davon im Wasser ertrunken!
0 ihr mit den roten Tarbüschen,
sie gingen und wurden nicht alt, o weh mir für die Länge des Lebens,
sie gingen davon im Wasser ertrunken!
Es gingen nach Wasser zum Orontes zwei, Hadlla und 'Amescha, Kinder von Ilsen, —
vereinigt, o Vater der zwei,
gingen sie davon im Wasser ertrunken!
!N'ach Wasser gingen zum Orontes Antilopen,
wegen ihrer Scliönheit konnte ich nicht mehr schlafen — o weh, der den Nasenring anlegte,
er nreht davon im Wasser ertrunken!
' ein niächti<?er Bcduineiifürst.
DuliMiui, Viilkslclien. 21
— 322 —
B. 'Atäbaverse.
In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijäm. 1. Brennender Schmerz.
Min dama' *eni larauwi-rard kabl känün
*^ala-lhattu filkalb ganir känün ja 'en ibki 'ala-lli kabl känün
jisallünik 'ala tül ilmedäba.
Mit den Tliränen meines Auges tränke ich die Erde vor dem
Känün ^ wegen derer, die ins Herz legten Glühkohlen vom Kohlen- becken.^ O Auge, weine über die, welche vordem waren, man möge dich trösten für alle Zeiten !
2. Strömt, o Thränen!
Wana labki wabekki kull gili
"^ala-lli säbni umä sab gili uhili ja demü' il'en hili
'nla-lli räh mä wadda' hadäba.
Und ich weine und mache weinen alle meine Zeitgenossen
über den, der mich erreichte, aber nicht erreichte mein Lebens- alter.
Strömt denn, o Thränen des Auges, strömet
über den, der ging und von niemand Abschied nahm !
3, Die Erde sei leicht!
Nizil dam'i ^ala chaddi uhauwad
u'alli schakk illahd bikitfu uhauwad
billa 'alek ja behhäsch kabri ja m'auwad lä kauwi tetakkilli etteräba.
' vor Dezember, d. h. vor der Regeuzeit. - durch ihr .Sterben.
— 323 —
Meine Tliräno rinnt auf meine Wange und kommt nieder
über den, der spaltete die Grabkammer mit seiner Schulter
und ging" nieder —
Bei Gott, o Gräber meines Grabs, du geschickter,
nicht gar sehr sollst du mir schwer macheu die Erde ! ^
C. Gesänge.
In der Belka. Mitgeteilt vou Farah Täbii in p]ssalt (beLluinisch). t'ber fünf Glieder der Familie (Kaside).
Ja rabb ja ma'büd ja niusnidin li
arg<äk ja mauläji tas'if behäli ja chälidsch illi bilmesägid tesalli
i'gil 'alaiji illi radu min rigäli raä gultha jahmüd be'ischgetin li
mä gultha min hamm dschillat haläli labki 'ala chamse radu min haiin li
gaffat bihum jahmüd süd elleläli labki 'al-illi jintah ettugl 'anni
walhed schaijäl elhemül ettegäli labki 'ala illi lau haka mä bezalli
min tal'atu mä 'aggabüh errigäli.
O Herr, o angebeteter, o mein Hort,
ich bitte dich, o mein Herr, du mögest mir helfen! 0 Schöpfer derer, die in den Gotteshäusern boten, ^
bring zu mir schnell zurück die , welche verloren gingen von
meinen Männern ! Nicht sagte ich es, o Hamüd, in meiner Verliebtheit,
nicht sagte ich es aus Sorge um die Kleinheit meines Besitzes, — ich will weinen über fünf, die mir verloren gingen von der Familie,
es gingen weg mit ihnen, ^ o Hamüd, die schwarzen Nächte, ich will weinen über den, der wegstösst das Schwere von mir,
und das starke Kamel, den Träger der schweren Lasten, ich will weinen über den, der, w^enn er spricht, nicht strauclielt,
seit seiner Jua-end konntcm ihm nichts anhaben die Männer.
' liier redet der Tote. - der Mnsleiiis. ^ es iinlinieii sie turt.
— 324 -
2. Klage der Frauen.
Auch bei den Frauen stimmt nur Eine die Klage zeilenweis an, während die anderen das Gesungene wiederholen. Dabei erheben sie im Takte abwechselnd die Unterarme nach dem Kopf. Unabhängig vom Uesang sind die Klagezeremonien der nächsten weiblichen Verwandten . das Zerreissen des Kleides, Schwärzen des Gesichts, Lösen des Haupthaars, Schlagen auf die Brust und das Zerfleischen der Wangen. Die hier in verschiedenen Ab- teilungen gruppierten Lieder wurden mir mit Bestimmung für die angegebenen Gelegenheiten mitgeteilt, doch dürfte die Verwen- dung einzelner nicht auf die dabei genannte Gelegenheit zu be- schränken sein.
A. Bei der Leiche.
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikiia in Jerusalem. 1 . Über einen Familienvater.
Ja bätil ilbattäl
ja däfi' ilbela bätil 'annak
welähu min sahih.
^Ach, es ist ganz aus !
o du, der entfernt das Unheil, ^ es gilt nicht für dich,
es ist ja nicht wahr !
2. Wunsch für den überlebenden Gatten.
Salämtak ja göz habibetna salämtak min kata' burretna.
Dein Unversehrtsein, "^ o Gatte unsrer Freundin,
dein Unverselirtsein von dem Abschneiden unsers Geschenks!*
^ dies sagen mehrere zusammen. ^ der Verstorbene ist noch als starker Verteidiger seines Hauses gedacht. ^ er wenigstens soll nicht sterben.
* bnrre heissen Geschenke, welche Verwandte als Lieliesbeweis einander senden.
— ;i25 —
13. Über eine junge Frau.
Ja gözha wirkab '"'hsän
furr erarab witturkmän 'amitlha mä "^ödt tilka.
ja gözha wirkab guädak irkab udauwir fiblädak 'amitlha mä 'ödt tilka.
ja gözha marda nasibak
min rer scharrin lä isibak mäkall hazzak fissabäja.
O ihr' Gatte, reite ein Pferd,
durchziehe die Araber und Turkomanen, wie sie findest du keine wieder.
O ihr Gatte, reite deinen Renner,
reite und ziehe umher in deinem Lande, wie sie findest du keine wieder.
0 ihr Gatte, wie bös ist dein Geschick,
kein anderes Übel treffe dich, wie gering ist dein Glück mit den Mädchen!'-
b) Aus der Gegend von Nazaret. Mitgeteilt vou Fräulein Eli.sabet Bender
in Safed.
1. Über einen Vater von Kindern.
Ja räihln minna balla tsallmu ^ilehom
wetkülu lehom ja käsin ülädku tullu 'alehom.
O die ihr von uns geht, bei Gott, dass ihr sie grüsset
und zu ihnen saget: ihr, die ihr hart seid gegen eure Kinder,
sehet nach ihnen!
Lä hi mruwwe ulä schart irrifka
entum terühu wa'ülädiku 'ala min tabka.
' der Toten. - jede junge Frau kann noch bint und sabijje genannt werden.
- 326 —
Das ist weder Mannhaftigkeit noch Bedingung der Freundschaft, ihr geht fort, und eure Kinder — wem verbleiben sie?
Ja schabb ja mhaschscham uk'ud 'ala helak wachäf 'ala ülädak jerabbihom hada rerak.
0 jiuiger Mann, du bescheidener, setze dich aufrecht,^ und trage Sorge um deine Kinder, es erzieht sie (sonst) ein
anderer als du.
Rabbu üledätna balla-hsinu lehom 'asa ja'üd izzemän wäruddana lehom.
Erzieht unsre Kinderchen, bei Clott, seid barmherzig gegen sie! vielleicht wendet sich die Zeit und führt uns zu ihnen zurück.
2. Auf ein in der Fremde gestorbenes Mädchen.
Wana-lraribe beganb eddär hattüni lä hum achdüni ulä 'ala-ttarlk dallüni
ja letni gärie bissük bä'üni be' iFabid ulä rähu uchallüni.
Und ich bin die Fremde, neben das Haus setzten sie mich,
nicht nahmen sie mich und nicht zeigten sie mir den Weg. 0 wäre ich doch eine Sklavin und sie hätten mich auf dem Markt
verkauft, wie man Sklaven verkauft, — und wären nicht davongegangen
und hätten mich alleingelassen.
Ja schaijäl bina'schi ^ala-lbäb liottni
hatta jigi abi jekallib wajeschtiri in iga abi lä kailab ulä-schtara
schilu bina'schi ja rgäl ilraräjib.
0 Träger, auf meiner Bahre setze mich an die Thür, damit mein Yater komme, umwende'-^ und kaufe !^
Wenn mein Vater kommt, nicht umwendet und nicht kauft, tragt meine Bahre w^eg, ihr fremden Männer!
' sorge selbst für dich. ^ wie eine Ware. * und sie ins Haus nehme, d. h. in der Heimat bestatten lasse.
— 327 —
Kcibr ilrarlb bäiiatli ischäiätu
eschschök hölu min killet zijärätu.
Das Grab des Fremden — klar waren mir seine Zeichen, die Dornen umgeben es, weil wenige es besuchen.
3, Auf einen Verlobten.
Marhaba ja schabäb min en mä kuntu ja min talabtu-raräjis umä tammamtu
marhaba ja schabäb min en mä gltu ja min ischtaretu-lbadlät umä thannetu.
Willkommen ihr jungen Männer, woher ihr auch seid,
ihr, die ihr um Bräute warbet und euer Wort nicht hieltet!
AVillkommen, ihr jungen Männer, woher ihr auch kommt, ihr, die ihr die Hochzeitskleider gekauft habt und sie nicht
genösset!
4. Über einen jungen Mann.
Demü' eren sakäjib
'ala fräk ilhabäjib 'ala sldin räb 'anna
fl 'umeru mä tahanna.
Die Thränen des Auges sind fliessend
über das Scheiden des Geliebten, über einen Herrn, der von uns in die Ferne zog,
in seinem kurzen Leben hat er keine Freuden gekostet.
Kahwe ja higäzijje dakkäkek wenn muhra ja rbä'ijje chaijälek wenn.
Kaffee, du von Mokka, wo ist dein Zerstosser? Junge Stute, du vierjährige, wo ist dein Reiter?
5. Auf einen Ermordeten.
Hottu *ala-lmaktül cheme
tura chemt ilmaktül hamra ja let kattälu katll
dammu 'ala dammu jesil.
— 328 —
Legt über den Getöteten das Zelt, das Zelt des Gretöteten sieht rot aus.^
0 wäre doch sein Mörder ein Gemordeter, sein Blut fliesse über des andern Blut!
6. Im Trennungsschmerz.
Lag'al znüdi hatab wasäbfi hirka
wasbur 'ala-ggör ulä asbur *ala-lfirka.
Ich will meine Arme zu Brennholz machen und meine Finger
zum Brande, und geduldig sein bei der Tyrannei, aber nicht geduldig sein
bei der Trennung.^
Färaktaku färaktüni schahm kalbi däb mä dauwab elkalb rer fräkiku ja hbäb.
Ich schied von euch, ihr schiedet von mir, das Fett meines
Herzens schmolz ; nichts schmelzte das Herz ausser euer Scheiden, o Geliebte.
7. Unvergessen.
La tahsibu in tälat ilrebe nesinäku
kullama tälat ilrebe dakarnäku lamma ka'adna 'ala-lmalde fakadnäku
watanakkad il'esch lamma mä lakenäku.
Meint nicht, wenn die Abwesenheit lang wird, dass wir euer ver- gessen,
so lang auch die Abwesenheit wird, wir gedenken euer. Als wir uns an den Esstisch setzten, vermissten wir euch,
und bitter wurde das Leben, als wir euch nicht fanden.
8. Warum so eilig?
La tirhalu mista'glin
kuddämku wähle uiin kuddämku düd ilbila.
1 wohl von dem darauf gespritzten Bhit. ^ d. h. jeder Schmerz ist
mir lieber als der Trennungsschmerz.
— ;329 —
Zieht nicht so eilig von dannen,
vor euch ist Sumpf und Lehm, vor euch ist der Wurm der Verwesung.
{). Das Geschick muss ertragen werden.
Ejjüb lamma-btala schü kän danb ejjüb jahtäg illadi-btala jesbur 'ala-lmaktüb.
Als Hieb geplagt wurde, was war Hiobs Schuld? Wer geplagt wird, hat geduldig auszuhalten bei dem, was (für
ihn) geschrieben.
10. Keine Botschaft mehr möglich.
Nahn nektub elkutub warejäm temhiha
wanuk'ud 'ala-ttarlk umä nagid min jewaddlha.
Wir schreiben die Bücher,^ und die Tage löschen sie aus, und wir sitzen am Wege und finden keinen, der sie bestelle.
11. Der Ruf der Taube.
Tallat 'alaija hamäme min wara-rämüd kälat rähat lajäli-lhana wigat lajäli-ssüd.
Es blickte auf mich eine Taube hinter dem Pfeiler hervor, sie sagte: es gingen die Nächte des Wohlseins, und die
schwarzen Nächte kamen.
c) Am Berge Nebo. Gesungeu von der Beduiuenfrau Fuddii hei der
Mosesquelle.
Mete säile 'an gläd abu räbi mete säile 'an schech ilbelädi.
Mete fragt nach Geläd, Vater Räbi's,
Mete fragt nach dem Häuptling der Gegend.
' VdW'je Briefe, welche die Zeit verlöscht.
— 330 —
(1) In der Belka. Mitgeteilt vun einem Beduinen bei 'Amman.
Nigme bissama schä'at leha däli
hädi nigmet elfirsän ja weli hädi nigmtak fäjiz ja ba'd 'eni.
Ein Stern am Himmel, er strahlte ihnen Elend (?),^ das ist der Stern unter den Reitern, o weh mir! das ist dein Stern, Fäjiz, ^ du, der nach meinem Auge kommt.^
e) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt von einer Bauersfrau in Balät.
Unwahre Nachricht!*
Schä' ilchabar jalla-lchabar kaddäbi min tümm mubrid mä jekün ishäbi.
Die Nachricht ging aus — o Gott, die Nachricht ist lügnerisch, aus dem Munde eines Hassers, der nicht Freund ist!
Mitgeteilt vom Maultiertreilier 'Ali aus Chijäm.'^ Wo bleibt Hämud?
Mä schiftu hamüd ja chaijäli
käsid unä'i ilmäri mä schiftu hamüd ja chaijäli
ja när kalbi dabhu mitwäli.
Saht ihr nicht Hamüd, ^ o ihr Reiter?
er beabsichtigte zu benachrichtigen Märi — saht ihr nicht Hamüd, o ihr Reiter?
o Feuer meines Herzens, es schlachtete ihn ein Mutwäli ! '^
^ däli für dilli. - Fäjiz war ein Häuptling der ' Adwänbeduinen, der i. J. 1900 von einem Schürbeduinen bei Hesbän in seinem Zelt erschossen wurde. Ihm gilt diese Totentlage. Das Rachegelübde seines Bruders s. oben S. 145. ■' mein teuerster. * Melodie 20. ^ 'Ali war selbst an dem
Morde beteiligt, welcher die hier mitgeteilte Klage der Mutter des Getöteten veranlasste. Zwei Metäwile aus Chi j am wurden bei Banias von zwei Drusen überfallen. Einer von ihnen wurde verwundet, aber sie töteten einen der Drusen. Ein Druseuhäuptling, namens Hamüd, unternimmt es, nach Märi, der Heimat des Getöteten, die Nachricht von seinem Tode zu bringen, wird aber unterwegs von dreissig Metäwile getroffen und in Stücke gehauen. Eine allgemeine Erhebung der Drusen folgte. Die Hegierung griff aber ein, sodass die Metäwile mit einer Geldzahlung davonkamen. " metäwile ist Name einer schiitischen Sekte im Islam.
331 —
B. Auf dem Friedhof.
Fern vom Grabe lassen sich bei Jerusalem die älteren Frauen auf der Erde nieder und singen, indem sie ihren Ärmelzipfel oder ein Tuch in der Hand drehen. Man nennt dies hier „ned^b".
Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zoiikua in Jerusalem. 1. Am Wege.
Lak'ud 'ala ganb ettarik 'asa chirin kalbu rakik jeherku kalbu ^alaije,
Ich will mich setzen zur Seite des Wegs,
vielleicht einem Edlen, dessen Herz zart, entbrennt das Herz über mich !
2. Wohin des Weges?
Ma' assalämi wen räjih
ja "^ambari ja mis'k fäjih ma*^ assalämi wen biddak
lak^id 'adarbak waruddak darbak wa'ar willel zalma.
Geh in Frieden! wohin gehst du?
o du mein Ambar, o duftender Moschus! Geh in Frieden! wohin willst du?
ich will auf deinem Wege sitzen und dich zurückbringen, dein Weg ist Wildnis, und die Nacht ist dunkel.
C. Bei der Klagefeier im Hause.
Die Frauen sitzen hierbei am Boden. Wenn die Klage jedes Tages vorübei- ist, wird Trauermahl gehalten von den Esswaren, welche die Nachbarsfrauen mitbrachten. Den Schluss der Klage- zeit bildet eine Mahlzeit, welche die trauernde Familie giebt.
332 —
In der Belka. Mitgeteilt von Farah Tabri in Essalt.
Über einen Jüngling.
Mä tilbasün illa lisäwi raä tug'udün illa gbäli tiglu sada galbi balä mä.
galbi jehöbb iFaschgeräni Aviüül Tid ilchezaräni we'öng 'öng errim u'ahla.
Jörn rekibha wistadärat
warchälha-lbarscham usärat hi lielwatun wenäkib ahla.
essef jaslah letawll ilgäme wirägil maschju tegll weiTumli mangül ilfata.
schabäb ja naggält elkis niurni 'ala gabr iFaris schüfüh 'azab welä mgauwaz.
bärüdtu tirzim razlni ja milhha 'endi chazin ja rsäsha 'endi chabäja.
a'gabni jom errahll wilgidr lilmensaf 'adil uschjüch tbäri ze'ün ahlna.
tallet min ilmuzlemät
schugr esclischauärib sägedät widdüd bilwagnät jir'a.
Legt nichts an ausser schwarzen Mänteln, nm" vor mich setzt euch, reibt ab den Rost meines Herzens ohne Wasser!
— 333 —
Mein Herz liebt die Blonden
und die schlank sind wie Bambusrohr,
deren Hals gleich dem Hals der Antilope und schöner.
Wenn er sie ^ bestieg und sie wandte sich
und er Hess ihr den Zügel schiessen und sie ging dahin, ist sie schön, aber der Reiter ist schöner.
Das Schwert steht dem Hochgewachsenen, und des Verständigen Gang ist gewichtig, und der Speer wird getragen vom Jüngling.
Junge Männer, o ihr, die ihr den Beutel'^ tragt, geht vorüber am Grabe des Bräutigams, seht ilin unvermählt und nicht verheiratet !
Sein Gewehr gibt donnernden Knall, o sein Pulver ist bei mir verwahrt, sein Blei ist bei mir aufgehoben !
Es gefiel mir der Tag der Wanderung, der Kochtopf war gleich der Schüssel, und Häuptlinge wetteifern mit der Gesellschaft unsrer Familie !
Ich sah von den dunkeln Ortern her den blonden Schnurrbart herabgebeugt und den Wurm an den Wano-en weiden.
D. Bei dem Klagetanz.
Die tanzenden Frauen bilden einen weiten Ring und schreiten singend im Kreise. In der Mitte hüpfen die nächsten Verwandten der Entschlafenen unter heftigen Bewegungen der Arme. Bei Chiisten wird dieser Tanz in Südpalästina schon während der kirclilichen Trauerfeier vor der Kirche ausgeführt. Bei einer grossen Me'äde (s. S. 316) wird sonst ein andrer dafür geeigneter Platz gewählt, wo der Tanz sich dann täglich wiederholt.
' sein der Antiloiic i>l('icht'nd('s I^ferd. '' mit l'ulvcr und P.loi zum
.Scliicsscn.
— 334 —
a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Trauert, o Mädchen!
Ja sabäja-rözz harrimin iggdld
liarrimin lä titla*^in fijöm 'id ja sabäja-l'özz harrimin ilichdäh
ilkaschämir ilhömr fök ittiäb ja sabäja-rözz ja mä näbkin
ja mä za'ak ter ennaua 'abuäbkin.
0 edle Mädchen, verbietet euch das Neue, verbietet euch, geht nicht hinauf am Festtag!
O edle Mädchen, verbietet euch die Schminke, die roten Gürtel über den Kleidern!
O edle Mädchen, o was hat eucli betroffen,
wie oft schrie der Vogel des Weggangs^ au euren Thüren!
Schriftlich mitgeteilt von Bsehära Kanaan in Betgäla. l. Über einen Häuptling.
Häda schech min ben ilmaschäjich räh
häda gisr min ben iraläli täh ja fanägln eddahab uhelülijjät
ja harlmu hal'mläh msachchamät.
Dies ist ein Häuptling — aus der Mitte der Häuptlinge ging er, dies ist ein Balken, aus der Mitte der Söller fiel er,
O ihr Tassen golden und süss,
o seine Frauen, die schönen, sind geschwärzt. -
Nkabbat ilkahwe 'ala-tterräha
ja djüf mhammad ja malät essälia nkabbat ilkahwe 'ala-ggambijje
sähat ja fatime ja midhijje.
Ausgegossen ist der Kaffee über das Polster,
o Gäste von Muhammad, o die ihr den freien Platz füllt!
Ausgegossen ist der Kaffee über das Kissen —
sie schrie auf,-"' o Fätime, du von Unglück betroflFene !
^ die Krähen gelten als Uuglücksvögel. - s. o. S. 319. •'' die un-
glncklioho Tiattin. wchJio sogloich angfredct wird, erhob Khigogcsi-lirci.
— 335 —
2. Über oinen jungen Mann.
La ja üläd 'ammi ja mala-lfingäni
tähu lilbila dauwäset elklmäni lä ja üläd 'ammi ja mala 'eni
tähii lilbila dauwäset illeli.
Ach, ihr Kinder meines Onkels/ o Gefülltsein der Tasse, '^ es stiegen hinab zur Verwesung die Niedertreter der Feinde.
Ach, ihr Kinder meines Onkels, o Vollsein des Auges,
es stiegen hinab zur Verwesung die Niedertreter der Nacht. ^
Tallat ilbärüdi wassaba' mä gäsch ja büz ilbärüdi mnennida raschräsch.
Sichtbar wurde die Flinte, aber der Löwe* kam nicht,
o Mündung der Flinte, vom Thau (ist darauf) Sprengung.^
3. ITber einen Verlobten.
Iftahu-ssandük taminna ndüsu ufarragu bulrus 'akiswet "^arüsu.
Offnet die Lade, damit wir es" anrühren,
und zeigt dem Butrus den Anzug seiner Braut!"
Mät uchätru zeffe ma'mämu mät uchätru 'arüs kuddämu.
Er starb, und sein Sinn war ein Hochzeitszug mit seinen Onkeln, er starb, und sein Sinn eine Braut vor ihm her.
4. Über einen Erschlagenen.
Külu lilkattäl jesachchim irödde ja let rakbato liddebah minmedde,
külu likattäl izzen jirhal wiraijir däru
knbl iggam' jeläki-ggam' uahmad jächud tarn.
' der Verstorbene ist angeredet. - er gleicht einer Noilcn Tasse.
' nachts war er furchtlos. ■» der Verstorliene. der die Flinte trui;'. '' nachts ging er mit dem Gewehr ans, " den lidnilt der Lade. ' den er schon
fiir sie srekanff hnfte.
— 336 —
Sagt dem Mörder, er soll schwärzen das Werkzeug/ o wäre doch sem Hals zur Schlachtung ausgestreckt!
Sagt dem Mörder des Schönen, dass er wegziehe und verändere
seinen Wohnsitz, ehe ein Trupp den anderen trifft ^ und Ahmad für ihn Rache
nimmt.
5. Beim Tod eines Vaters, der nur Töchter hintorliess.
Lawara ja demü' 'eni lawara ja dmü*^ 'eni "^albanät wa'^al^ara.
Zurück, o Thränen meines Auges, zurück,-*
o Thränen meines Auges über die Töchter und die Frau !
6. Über einen Knaben.
Ja sabi eschschüm milla hü sabi arrakabe beda uschäsch imkassabi.
ja sabi eschschüm milla hü sabi umitlak ja hamad mä nikna sabi.
0 Knabe von böser Vorbedeutung, was für ein Knabe ist er!
der Hals weiss und wie silberdurchwirkter Musselin. O Knabe von böser Vorbedeutung, was für ein Knabe ist er!
wie du, o Hamad, erhielten wir nicht einen Knaben.
7. Über einen Freund.
Chattet birraml winn elmöt mutwanni lesch ja möt tächud sähbi ^xnni.
Ich schrieb in den Sand,* und siehe der Tod verzieht — warum, o Tod, nimmst du meinen Freund von mir?
8. Über eine Frau.
Bint ilmaschäjich scharrakat hardäne hottu meschaggarha 'ala-ggabbäne.
* die Mordwaffe. ^ die Verwandtschaft und Freundsfliaft des Ge-
mordeten zieht gegen die Sippe des Mörders. ^ hört auf v.n fliessen!
* um das Schicksal zu erforschen.
— 337 —
Die Tochter von Häuptlingen ging ostwärts ^ im Zorn, legt ihr gesticktes Kopftuch ^ auf den Friedhof!
Lesch ja bint ilkiräm tirhali min haijena ahlik ilbet il'kbir walkaram min 'andena.
Warum, o Tochter von Edlen, ziehst du von unserm Ort?
deine Familie ist das grosse Haus und der Edelsinn ist bei uns.-^
Ja bahhäsch ruh ma' assalämi usallimli 'ala slemän ukuUu sakanna-lkabr lijöm ilkejämi.
0 Totengräber, geh im Frieden,*
und grüsse mir Slemän und sage ihm: wir nahmen den Wohnsitz im Grab bis zum Tag der Auferstehung.
Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt.
Über das Haupt eines Geschlechtes (hamüle).
Ja rumh erredeni ja 'akid ilköm
ja kschel ilhamüle illi afkadük iljöm ja rumh. erredeni ja 'akid elköm.
lä tischmati ja 'aduwwe räh sür uzall sür
jislam lana baij hanna jimschi be'ardin watül lä tischmati ja 'aduwwe räh sür uzall sür.
häda schech minben ilmaschäjich täh
häda sür minben iFaläli räh häda schech minben ilmaschäjich täh.
bärüdtu bid eddalläl aretha
lä *äsch kalbi lesch mä-schtaretha bärüdtu bid eddalläl aretha.
^ die Christen legen die Sterbenden ostwärts, damit ihre Seele nach Osten zu entweicht, die Moslems in der Richtung nach Mekka (südlich). ^ der Sarg soll damit geschmückt werden. ^ du hast keinen Grund zum
Weggang. * so redet gleichsam die Entschlafene.
Da] man, Volksleben. 22
— ;s:iS —
ja mhei'tu liattu 'aleha glälha
lä 'äsch kalbi wen ruh chaijälha ja mhertii liattii 'aleha gLälha.
ja täle' 'asseräja fök 'addiwäni
ja kschelak rarize udln abu-ddifäni ja täle*^ 'asseräja fök 'addiwäni.
ja hagar essäha lawen mraijib
ja hef 'abu slemän jemüt rraijib ja hagar essäha lawen meraijib.
lä ja baij slemän wen halrebe
ja kis eddahab niahtüt figgebe lä ja baij slemän wen halrebe.
0 Speer der Lanze, o Anführer der Leute,
0 Unglück des Stammes, der dich heut vermisst, 0 Speer der Lanze, o Anführer der Leute!
Seid nicht schadenfroh, o Feinde, eine Mauer fiel, eine Mauer
blieb, es bleibe uns gesund der Vater Hanna's, er gehe in die Breite
und Länge, seid nicht schadenfroh, o Feinde, eine Mauer fiel, eine Mauer
blieb.
Das ist ein Häuptling, aus der Mitte der Häuptlinge fiel er nieder,
das ist eine Mauer, aus der Mitte der Söller brach sie, das ist ein Häuptling, aus der Mitte der Häuptlinge fiel er.
Sein Gewehr — ich sah es in der Hand des Ausrufers,^
nicht möge leben mein Herz! warum kaufte ich es nicht? sein Gewehr — ich sah es in der Hand des Ausrufers.
Seine Stute — sie legten auf sie ihren Saumsattel,
nicht möge leben mein Herz, wohin ging ihr Reiter? seine Stute — sie legten auf sie ihren Saumsattel!
^ der es an den Meistbietenden verkauft.
— 339 —
0 der du zum Reg-ierungspalast hinaufsteigst zur Sitzung, 0 schade um dich, du Neigung und Religion des Gast-
freundHchen, o der du zum Regierungspalast hinaufsteigst zur Sitzung!
0 Stein des Gasthauses, wohin hast du dich entfernt?
o schade um den Yater Slemän's, er stirbt in der Fremde, o Stein des Gasthauses, wohin hast du dich entfernt?
Ach! 0 Yater Slemän's, wohin bist du gegangen?
0 Beutel mit Gold, in die Tasche gesteckt! Ach! o Yater Slemän's, wohin bist du gegangen?
b) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt.
1. Über Zattäm, Sohn des Fäjiz, Häuptling der Schür- beduinen.
Miten beda farra'^at billeli
'alek ja zattäm 'agid ilcheli mIten beda farra'at binnetähi
'alek ja zattäm jelmirjähi.
Zweihundert weisse Mädchen entblössen ihr Haupt ^ in der Nacht
über dich, o Zattäm, Anführer der Reiter! Zweihundert weisse Mädchen entblössen ihr Haupt beim Begegnen
über dich, o Zattäm, den Ruhebringer!
2. Über 'Ali, Sohn Diäb's, Häuptling der 'Adwän-
beduinen.2
Ja 'ali igmäl ilbid mahbüsi jatnu faz'atak ja nuetir eschschüsche
ja 'ali igmäl ilbid tingädi
jatnu faz'atak ja schech ilblädi.
0 'Ali, die Kamele der AVeissen^ sind gefangen,
sie warten auf deine Hilfe, der du auseinanderschüttelst die
Flechte! 0 'Ali, die Kamele der Weissen werden weggeführt,
sie warten auf deine Hilfe, o Häuptling des Landes!
^ als Zeichen der Trauer lassen sie ihr Haupt unbedeckt und lösen das Haar auf. '^ Vater des ermordeten Fäjiz, s. S. 145. ' Mädchen und Frauen.
22*
— 340 —
3. Über denselben.
Tab lo'b ilchel ja subjän täb
wilhasa wirraml taht ilchel däb 'en 'all 'öddha 'en il'agäb
mahla 'ali jelaulah birrekäb.
jegül eddera* bfüni
willa-rmüni söb ennär min 'agbak ja 'ali
mä-nhadart bjöm ekwän.
jegül essef bi'üni
willa-rmüni söb ennär min 'agbak ja 'ali
mä-nhadart bejöm ekwän.
jegül erriimh bfüni
willa-rmüni söb ennär min 'agbak ja 'ali
mä-nhadart bejöm ekwän.
'ala-ssäha sahil achjül de^ni
güm ifrischlum ja 'ali-radwäni güm ifrischlum sähi usakräni
güm ifrischlum min zen eFalwäni güm idbahlum hei uchurfäni
güm hauwilhum bibid erredäni.
Schön war das Spiel der Pferde, o Burschen, schön,
und die Kiesel und der Sand schmolz unter den Pferden!
'Ali's Auge ist, als wäre es das Auge des Adlers, wie schön ist 'Ali, wenn er sich im Steigbügel w4egt!
Es sagt der Brustpanzer: verkauft mich,
oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ali,
ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs.
— 341 —
Es sagt das Schwert: verkauft mich,
oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ali,
ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs.
Es sagt der Speer: verkauft mich,
oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ah,
ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs.
Auf dem freien Platz ist das Gewieher von Pferden der Gäste, auf, breite ihnen Teppiche, o *Ah der 'Adwänbeduine,
auf, breite ihnen Teppiche, nüchtern und trunken, auf, breite ihnen Teppiche von den schönsten Arten,
auf, schlachte ihnen fette Hammel^ und Schafe, auf, mache ihnen Wind '^ mit den weissen Ärmeln !
4. Über denselben.
Bissama sehn msaggat
nägilu bedr ilbidür wirraha bschigg betu
mitl feddänin jedür gahwetu bschigg betu
mitl fauwär ilgedür mensafu bschigg betu
bärik mitl iggezür jitla'u min schigg betu
mitl raffät ettjür.
Im Himmel ist ein Schwert mit eingelegter Arbeit, sein Träger ist der Vollmond der Vollmonde, =*
und die Handmühle im Gastteil seines Zeltes dreht sich wie ein Gespann Ochsen,*
sein Kaffee im Gastteil seines Zeltes ist wie das Brodeln der Kochkessel.
' häjil ein fettes unfruchtbares weibliches Schaf. * um das Feuer
anzufachen oder die Speise zu kühlen. Andere Lesart: haijllhum „mach es ihnen bereit«. » der Verstorbene. * auf der Tenne.
— 342 —
seine Speiseschüssel im Gastteil seines Zelts lässt sich nieder wie das Schlachtkamel/
sie kommen hervor aus dem Gastteil seines Zelts wie die Schwärme von Vögeln,
5. Über denselben.
Tab lo'b ilchel wilchel ad'arüha
war'aschu 'üd ilgana lamma at'abüha tibki 'alek eddalla wilfingäni
tibki 'alek eschjüch biddiwäni tibki 'alek ilbüme
hatta-lgamar wingümu tibki 'alek essurbe
lan raiiwahat macljüme tibki 'alek ilkhele
lan rauwahat billele.
Schön war das Spiel der Pferde, und sie setzten die Pferde ^
in Schrecken,
und schüttelten den Schaft der Lanze, bis sie sie ermüdeten! Es weinen über dich die Kaffeekanne und die Tassen,^
es weinen über dich Häuptlinge in der Ratsversammlung, es weint über dich die Eule,
sogar der Mond mit seinen Sternen, es weint über dich die Kriegsschar,
wenn sie in Bedrängnis gerät, es weint über dich das Rassepferd,
wenn es fortgeht bei Nacht.
6. Auf Sälih, Vater Gäber's, in Essalt.*
Mä thöddin 'ala sälih
ja ummät ilmanädili dauwäs esseräja blel
'ala dau ilganädlli.
' ein zum Schlachten bestimmtes fettes Kamel. ^ der Feinde. ^ die Bereitung des Kaffees für die Gäste ist Ehrenamt des Hausherrn. * ge- storben i. J. 1900.
— 343 —
mä thöddin 'ala sälih ja ummät schaW eFaschgar
dauwäs esseräja Ijlel
'ala dau ilgamar iFasch^al.
sälih ja ratl iddaliab
ratlin tegil iihäjil sikkine daggat eljamln
mä tidbah illa-lhäjil raensafe barba' chidam
gischschän dehnin säjil.
Ihr müsst trauern ^ über Sälih,
(3 ihr mit den Tüchern! der nachts in den Regierungspalast trat
bei dem Licht der Lampen.
Ihr müsst trauern über Sälih,
ihr mit dem blonden Haar! der nachts in den Regierungspalast trat
beim Licht des Mondes des angezündeten.
Sälih, 0 Ratr^ von Gold,
ein schweres und erstaunlich grosses Ratl! Ein Messer — der Stoss der Rechten
schlachtet nur den Hammel, eine Speiseschüssel mit vier Dienern,^
Teller mit fliessendem Fett!
^ eigentlich: ihr trauert nicht? ^ ein Gewicht von über 2,5 Kilogr.
^ nur vier Diener können sie trasren.
— 344 —
Nachtrag.
Mitgeteilt vou Farali Täbri in Essalt.
A. Imlälä. (Zu S. 25ff.).
Aus der Gegend von Jerusalem.
Chaijti ja märja ta'äli lahuna
hidäna berüde uschammet haua huna ja täFa 'aggebel jamm libherijje
bischwesch lä taka'i balkäki bidaije jcä märik eddarb dünak delüna dünak
wischrab minnu moije nzife urammid 'ejünak ja chaiji ja 'Isa ja retak tezall lana
lamma nkaddi-lräli min chauätirna ja chaiji slemän retak 'ezzna däjim
ja mä 'aduwak retu fi-lbila näjim.
Meine Schwester, o Maria, komme hierher,
bei uns ist Frische, und Luftschöpfen hier! 0 die du steigst auf den Berg, du mit den roten Schuhen,
gemach, falle nicht! ich fange dich auf mit den Händen! O der du des Weges vorübergehst, da liast du unsern Schöpf- eimer, nimm ihn,
und trinke aus ihm reines Wasser mit geschlossenen Augen! ^ O mein Bruder, o 'Isa, dass du doch für uns bliebest,
bis wir das Teure erreichen, das in unserni Sinn! O mein Bruder Slemän, wärst du doch unser Stolz beständig,
möchte doch dein Feind in der Verwesung liegen!
* die Reinheit des Was.sers ist zuverlässicr.
— 345 —
B. Wegen eines Pferdes ein Krieg. (Zu S. 104.)
Muhammed *Ali von Aegypten sandte seinen Sohn Toson Pascha nach Arabien, um von den Beduinenstämmen des Landes Tribut (widi) einzutreiben. Durch Ehrengeschenke an die Häupt- hnge suchte er diese sich geneigt zu machen, überging aber dabei den Häupthng Muhammed ibn Hädi. Als sein Bote auch bei diesem den Tribut einforderte, sah er bei ihm ein schönes Pferd, von dem er dem Pascha berichtete. Dieser war bereit, 10 000 Megidi dafür zu zahlen, 7000 als Kaufpreis für das Pferd, je 1000 als „schöfet chätir" (Befriedigungsgabe) für die Familie ibn Hädi's, für das Pferd und ihn selbst. Als der vom Pascha zu Muhammed gesandte Bek aber sagte, dass der Pascha der Käufer sei, weigerte sich Muhammed das Pferd herzugeben. Der Scherif 'Abdalla in Mekka, bei welchem der Pascha wohnte und der dessen Zorn zu stillen wünschte, schrieb Muhammed darüber einen Verweis und drohte mit Krieg, wenn er das Pferd nicht sende. Darauf antwortete Muhammed mit einer Kaside, in welcher er das Pferd aufs neue verweigerte. Der Emir Turk ibn Mhed erbot sich nun dem 'Abdalla, ihm für den Pascha das Pferd zu verschaffen, und beantwortete die Kaside Muhammed's mit einem Gesang, in welchem er ihm Krieg androhte. Zum Kampfe kam es dann auch wirklich. Turk tötete aber durch einen Lanzenwurf wider Willen das umstrittene Pferd, und Muhammed schoss mit dem Karabiner seinen Gegner durch den Kopf.
Dies wird als Veranlassung der auf S. 1 04 mitgeteilten Kaside in Essalt erzählt. Von dort stammt auch die Recension derselben, welche hier zugleich mit der S. 104 fehlenden Antwortskaside mitgeteilt wird.^
a) Schreiben des Muhammed ibn Hädi.
Ja räkib min 'öndana fög haghüg dauwäs mauwäg ba'ldin m'aschschäh
asbag mniddänüg fi rabbet elmög milfäk sultänin ba'idin mechalläh
1 beide Kasideu sind hier in wesentlich besserer Gestalt als die von Socin, Diwan aus Centralarabieu I 62 ff., edierten Receusioneu. Auf Einzel- heiten einzuoreheu versaore ich mir.
— 346 —
jarabdali jalli 'ala-lchel fälüg
zebn alhsän eljäga ser 'elbäh judkar lana jalgirm btitri-lrög
■^an isclischimäs illi lafatna wasäjäh jarabdali lä tkattei* essom bilrög
lau tschäri täri lana ettaman tschän bi'näli niä dazzet li sefin uschälin userüg
minschän ndazzilak gauädin siberta abri 'aleh braddatin \valml"b 'üg
lan hall birkän essabäja mtära walla lau wagafu 'ala-zzuml bimhüg
jarmi mschelihu wajömi mirmäh aruddhin radd eggauärisch 'an ilmög
radd elbagar min disatin söb mitnäh harribna lä gattab ilchel bisrüg
läzim jiclialli minzalu lö nasenäh nasgihi sammln jodi' elhäl maznüg
wamfarrig elchullän hädäk ana ijjäh hinna 'alehin mitl g\ig umägüg
willi tamanna harbina schirib min mäh nabni 'ala-Falja nabänib wibrüg
wamin gäl bina bivrada mä sami'näh win tschän begöli mitl giig umägüg
atschün ana zallet astarfir alläh.
O der du von uns reitest auf einem Reitkamel,
das daher tritt wie Wogen, weit entfernt sein Abendfutter nimmt, rascher als das Schiff im Hinziehen durch die Wellen,
dein Absteigeort ist bei einem Herrscher mit weitem Gebiet. 0 du 'Abdali, der du zu Pferde Sieger bist,
Besitzer des Hengstes, bei dem der Gang des Schenkels an- dauernd ist (?), es wird uns gesagt, o Held, dass du wünschest das Pferd,
für den Diener, ^ dessen Befehle uns erreichten, o du "^Abdali, mache nicht viel Worte mit der Abschätzung des
Pferdes,
wenn uns der Preis genehm wäre, hätten wir es verkauft.
^ verächtliche Bezeichnuns' des Pascha's.
— 347 —
Du sandtest mii' nicht Schwert, Mantel und Schabracke,
damit wir dir senden sollten einen unvergleichlichen Renner. Ich möchte darauf sein bei der Rückkehr, wenn der Sieg
schwankend ist,
wenn über die Macht der Reiterscharen Ansturm hereinbricht. Bei Gott, wenn sie^ auf den Kamelen stünden in Kühnheit
und ihre Mäntel abwürfen und zeigten auf den Ort, wohin sie
sie warfen, würde ich sie zurücktreiben, wie man zurücktreibt das Wild von
den Wogen,
wie man die Rinder zurücktreibt aus dem Dickicht zur Seite
der Stelle, da man sie erwartet. Wenn unser Gegner häufte gesattelte Pferde,
müsste er seinen Lagerplatz verlassen, wenn wir ihn packten, wir würden ihn mit Gift tränken, welches aufs höchste gefährdet,
und der die Freunde von einander scheidet, jener bin ich. Wir sind über ihnen wie Gog und Magog,
und wer unsern Krieg begehrte, bekam sein Wasser zu trinken. Wir bauen in der Hölie Schlösser und Burgen,
und wer von uns Übles redete, den hörten wir nicht. Wenn ich mit meiner Rede „wie Gog und Magog"
gefehlt haben sollte, bitte ich Gott um Verzeihung.
b) Antwortschreiben des Turk ibn Mhed.
Haiji-lkitäb illi mnirafs mamzüg
haijäh wahaija man lata bihi wa'^anäh ahlan usahlan bihi walä bih mahrüg
hischme liman gaä minhu takrlmina ijjäh salämin mitl eddöb machlüt biblüg
anwag min eFambar lau rili mischräh agäna kitäb m'arraf elchatt ma'rüg
m'assaran walätschin hinna fahimnäh min 'ind man jächud 'ala nagd bichrüg
jächud 'ala min hall bi'ischbu eschschä limhammad illi ilu hauänit wubrüg
ba'idan wagariban bihäzmu wabiraijä
' nach Socin die Schlachtenjungfrauen, vgl. S. 189.
— 348 —
judkar lana inn läzim tschihh elrög
lamma agina lu walä a'tetina ijjäh hatta esch lau 'aijana mhamraad 'ala-lrög
tschamm bittauäla wähidin tschinnu ijjäh minhum talat mijje litis' in bisrüg-
ma' mitlahum btizha-ggenäjib utibräh in tum shel illi lu-ttula' wibrüg
hinna-lgamar bilelat innusf rattcäh kämm min talfin fögu illibs maznüg
lischschech jirchas mä janllu mgädäh kämm wähidin lau waradna 'äd maz'üg
jichalli tarlhu ben döla udöläh min 'ind man jächud 'ala-ssef särüg
zabn eddanäja mid'ir elehel bnädäh ana abri latm iTida in gä däbüg
nimran kama wasf elfah^d jöm tabäräh usaijid eggamf illi lu-lhuk"m mazdüg
hakam elbah^r welbarr jömin alla a'täh ja'ti-lmehära illi 'arägibha 'üg
lannu 'ata schlan lä jächud bimagfäh mä inti 'ala häda-lgöl jalgirm mahwüg
häda-lmatal mä jastaullak o 'agbäh mä jastauilak dikr güg umägüg
alla jamna' min 'amalhum watarajäh essidd min dün elchabiten martüg
mana'hu-lgarnen billa wawaggäh ja 'abd lä titräk nafsak 'ala-zzür bihrüg
kafart bittärüt wana amantu billäh schabbaht gömak mitl güg umägüg
willa garädan näschiran min faläjäh lä budd inn chelina 'ala chelak tamüg
watschüf chaijäl elwara men minna hü ijjäh.
Begrüsst werde das Schreiben, das gemengt ist mit Gall- äpfelsaft, begrüsst werde es und begrüsst werde, der damit kam und es
besorgte I Willkommen ihm ohne Widerrede
aus Höflichkeit gegen den, von dem es kam uns zu beehren,
— 349 —
ein Gruss wie Zucker mit Honig gemengt,
besser als Ambra, wenn sie unerschwinglich teuer wurde. Es gelangte zu uns ein Schreiben mit bekannter Schrift, näm- lich aufsteigender,^
schwierig zu lesen, aber wir haben es verstanden. Yon dem,'^ welcher vom Negd Steuern nimmt,
der nimmt von dem, in dessen Kraut das Schaf weidet, an Muhammed, der Yerkaufsläden und Burgen besitzt,
fern und nah, in Städten und im Freien, Es ward uns berichtet, dass du notwendig das Pferd verweigerst,
als wir nach ihm kamen, und du gabst es uns nicht. Ja, was wäre es, wenn Muhammed ims nicht hergäbe das Pferd,
wie viele (Pferde) sind an der Krippe, die ihm gleichen! Von ihnen sind dreihundert und neunzig gesattelt,
ausserdem ebensoviele übertreffen die andern und wetteifern
mit ihm. Ihr seid der Hundsstern, der Höhe und Burgen hat,
wir sind der Mond in der Nacht der Monatsmitte, der ihn be- deckt. Wie mancher Held, auf dem die Kleidung enggesehnürt,
wird feil dem Häuptling,^ nicht reicht er heran an sein Urteil! Wie mancher, wenn er zu uns kam, kehrte zurück in Angst,
Hess liegen seine Gefallenen zwischen diesen und jenen!* Von dem, welcher ausser dem Schwert eine Schabracke nimmt, ^
ein Freund der Gefahren, dessen Ruf die Rosse erschreckt:** Ich wünsche dreinzuschlagen auf die Feinde, wenn er im Pracht- kleid kommt
wie ein Panther, nach der Art des Luchses, wenn er ihm
begegnet, und als ein Herr über alle, der zweifache Herrschaft hat,
er herrscht über das Meer und das Land, wenn Gott es ihm
giebt, der junge Pferde verschenkt mit gebogenen Kniekehlen,
wenn er etwas giebt, nimmt er es nicht zurück. Du hast diese Rede nicht nötig, dieser Vergleich ziemt dir nicht oder seines gleichen,
' d. h. mit gebogenen, aufsteigenden Linien. - es ist der 'Abdali
gemeint. * unterwirft sich ihm, nämlich dem 'Abdali. * beiden Parteien. 6 als Geschenk. « Turk ibn Mhed meint sich selbst.
— 350 _
nicht ziemt dir die Erwähnung von Gog und Magog,
Gott behüte vor ihrem Werke und ihrem Gedenken! die Mauer ist vor diesen zwei Gottlosen verschlossen —
es befestigte sie der Zweigehörnte ^ mit Gottes Hilfe und
schützte sie. 0 Menschenkind, nicht verführe dich deine Seele zu Gottlosigkeit
in aufsätziger Rede, Gott leugnetest du mit Rebellion, ich aber habe an Gott ge- glaubt. Du verglichest deine Leute mit Gog und Magog,
oder sie sind wie Heuschrecken, die sich ausbreiten von der
Wüste ; sicherlich werden unsere Reiter über die deinen herfallen, und du wirst sehen, wer von uns der Held im Kampfe ist.
C. Marschlieder. (Zu S. 1 44 ff.)
l. An Muhammed Sa'id.^
Um 1860 wollte Muhammed Sa'id Pascha als Mutassarif von Nablus die Belka der türkischen Regierung unterwerfen. Der Aushebung von Soldaten und dem Einziehen von Steuern und Zehnten setzte man aber dort Widerstand entgegen und drohte in dem hier mitgeteilten Liede mit Krieg. Indessen wusste der Wäli von Damaskus, Muhammed Raschid Pascha, durch Ver- teilung von Geschenken einen Vergleich zu Wege zu bringen, welcher Essalt der Regierung unterwarf, aber der Stadt in bezug auf Steuererhebung und Militärdienst einige Vorteile verlieh.
Abük ja mhammad sa'ld
jelli trid 'ejälna raä 'endna rer ilhegüm
watta'n berüs elgana.
^ Alexander der Grosse, s. Kor'äu Sure 18. - zwei Verse dieses
Liedes wurden in schlechterer Recensiou S. 148 mitgeteilt und Vers 1 dort unrichtiof als Zuruf der Stammessrenossen Muhammeds gedeutet.
— 351 —
abük ja mhammad sa'id
jelli trid ktälna wilcbel mä täkul ^adas
illa scha'ir mhassana.
abük ja mhammad sa'id
titlub 'alena mhaggakät mä 'endna rer ilbanädig
rüs ilikräd mgatta'ät.
Yerflucbt sei dein Vater, o Miibammed Sa'id,
der du unsere Kinder willst!^ bei uns giebt es nichts ausser dem Ansturm
und dem Durchbohren mit den Spitzen des Speers,
Verflucht sei dein Vater, o Muhammed Sa'id,
der du den Kampf mit uns willst! und die Pferde fressen nicht Linsen,
sie fressen gereinigte Gerste.^
Verflucht sei dein Vater, o Muhammed Sa'id!
du forderst bei uns Pferde mit weissen Füssen, bei uns giebt es nur die Flinten,
die Köpfe der Kurden^ werden abgehauen.
2. Kriegslieder der 'Ad \v änb eduinen. a) Schade um eure Kinder!
Ja hef ja zen 'ejälkum
razäizin labu-lhugur lat'an warauwi harbeti
le'en min töbu jegurr.
0 schade, o Schöner, eure Kinder
sind Beute für Abu-lhugur,* ich will durchbohren und letzen mein Lanzenmesser
für das Auge dessen, dessen Gewand schleppt.''
1 als Soldaten. ^ d. h. sie sind wohlgenährt und kampffähig,
ä Muhammed Sa'id war Kurde. * Beiname eines feindlichen Häuptlings.
"^ der Geliebten. ,
— 352 —
b) Die Kurdenschöne.
Naschmijjatan 'end el'akräd
ja Weli Süd 'ejünha archashi rühi wilfaras
mä hegwati jintünha.
Eine Schöne bei den Kurden —
0 weh mir, schwarz sind ihre Augen!
ich bot meine Seele dar und die Stute, nicht glaube ich, sie geben sie mir. ^
c) Wir sind deine Waren.
Ja schech henna geläibak
u'izwatak bejöm elmabi* lat'an warauwi harbeti
le'en abu-ssulb erraff.
0 Häuptling, wir sind deine Waren,
und deine Leute am Tage des Markts! ^
Ich will durchbohren und letzen mein Lanzenmesser für das Auge des mit der schlanken Hüfte ! ^
d) Die Eroberer von Essalt.
Henna walina saltakum
wadiäb malhügin 'aleh willi jedill eljöm minna
ja bid lä tibkin 'aleh.
Wir haben erobert euer Salt,
und Diäb* wird schon noch erreicht!
und wer heut von uns elend wird,^ ihr Weissen, weinet nicht über ihn!^
1 vgl. S. 36 Nr. 8. ^ der Schlacht. ^ der Geliebten. * ein Feind. ^ wer im Kampfe fällt. " die Mädchen sollen keine Totenklage anstellen. Heldentod ist kein Unglück.
Melodien
Dalman, Volksleben. ^^
354
I. Tonleitern und Stimmungen.
1. Tonleiter (Bajät).
3. Tonleiter (Hidgäz).
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3. Tonleiter der einfachen Flöte. 4. Doppelflöte.
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5. Doppelflöte mit Grundton.,?™"'^*"''* ^f t.T''^ <'• ^i^er (Ifänün), ^■^ Verlängerung d.RonrsA — -
Verlängerung u.xvuiirsy. ^
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7. Mandoline CÜd). S.Violine.
9. Bauerngeige (Rabäbi).
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n. Melodien.
1. Hirtenweise (Belka).
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S-33. 5abat 'a . lai-ji esch - Scheins wazlanra.lai .ji el . . lel.
3. Hirtenweise (Belka). 3. Schnitterweise CAglün).
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S.39. Eh.lub la - fre.ga ja wa.lad s.7. Ja nä.i.manömet.tu . li wehlub la - ha zid el.ha.llb. wuddagga'alburtumhe . 11.
4. Tränklied CAglün). 5. TränkUed CAglün).
Gemächlich. o Rasch.
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fi=^:p'ir rip P^^riJ^^pp
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S.45. Öe - dä-li wen tar.din s.48. Haijhin jömgenhaij helwät el.le. maschä.ri' inä fihuni tin .
355
"^^.^f I p p=g F I D r p I p p p P I p r r II
beu "a . lai-ji nier.wi . hen.ne lau. in ed.le.wi schenne.
6. Ataba (Merg 'Ajun).
Kräftige Einsätze.
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S.76. Ja 'en ja 'en ja 'en ja 'e . ni. Kad.det il.lel al.
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chullan a.dau.wir
ha.zin u . bi.za.läm il
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lel a.dau-wir sa . 'a a.nam sä . 'a a . küni a.dau.
wir sä /a a.kul hon kä . nu il.ha.ba.ba.
7. Ataba (beduinisch).
*>=»;; ^ifr^fi r-|f Pf irr-|f Pr-|r^p
S.82. A -bat il.lel 'a . la chul . län ma . g-ü'
u .
^M rfifTirpEj
Ä-i •_:_. (2.
nfr Prifti
min sidr iz . za.rlf em.set mau . gu' wanaji masset chaddet.
*M-tlI^
ffPff|frrffPP|£r| m
ta.raf ma.gu' tamant if . rad i . da bit . na cha . la.
— 356
8. Mauwal (südl. Libanon).
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S.221. Laf . dl . lak er.ruh.^ mä zä jal - li min ag.lak sau . ä .
Zusatz für Zeile 1 und 7. .?
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lat ta.ra 'e . ni ja 'e.ni ja le ki garatniin'e . ni.
9. Tarwide (Merg 'Ajün).
Kr(\ftig. ^ — ^ m ß" m o . p a r-<2 (2.
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10. MarscMied (Merg 'Ajün).
Lebhaft. ^
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11. Zum Präsentier-
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5
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s. 193. 'A - rls _ na dau il.ka.niar wischschams had . du wä .ki . fi.
S.254. Tchat - ta.ri kibsch il - ku
tanz der Braut (Nazaret).
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smal-la ja ze . na ja war.di guw.wa . ggi.ne . na rim.ful ja 'a.rü . si wil.fill je.chai.jem 'a . le . na.
12. Dasselbe (südl. Libanon).
^1"^ r 1^ jT^^ip p^i{]Jj^i^'J'^jij^ii
Mi'tchatta.ri e ja ze.na ja warde minguw-wa ge.ne . na.
— 357 — 13. Zum Tanz (Merg 'Ajün). Bei > Händeklatschen.
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S.272. Hek maschk za' . ru . ra ja jum . raa hek
hek maschi-lran _ du . ra ja jum . ma hek.
14^ Zum Stampf reigen „auf Megana" (Merg Ajün).
Bestimmt.
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S.279. Ja chschüfin ka _ ba _ lu . ni er . ra _ da künt rä . jih fit . ta . rik u . rad.da
. ni _ ni.
14^ Dasselbe (Galiläa).
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S.269. Hani dani.a' il 'en fök il . chadd hani
J- J I J ^-# I J7] J j p p p I» |jtp y Jp
re.be wa . lä-rsal.li sa _ läm tä.lat il _ re _ he wa_lä _
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rsal-li ha . da chuded a . bu kde.le schibh katr en .ni . da.
15. Matlu' (Merg Ajün).
Ge t rage w^._^
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S.118. Kä.sini sa . gan . ni mitl nah.le bi . ka . fir
wah.tür am . ri mä ba . kä . li gnäh a . tir.
16. Ga'idijje (Merg 'Ajün).
Rasch , po intiert.
§^
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S.120. Nij-jal il - ba . lu hed-jän u . f ik.ru fä.di muschma'guk mitl i _ flä.ni bint i . f län rabbak mä cha.lak machlük.
358 —
17. Kaside (südl. Libanon).
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S.130. Ka. ma gäl il a _ gül wa . fij
mud . na min . gedd de . nia el . ja när il . wagd u . gal . bi
Zwischenspiel auf der Rabäbi (Aleppo).
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'en la . gadd sa . ka . ba zäd la - ha la.ha . ba.
18. Zalrüta (Merg 'Ajün).
Hasch.
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'a . la haua.lrarbi 'a - ris te . rat .
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lu lu lu lu lu lu lu lu lu lu lesch.
19. Totenklage der Mäimer (Merg/Ajün)
Langsam. „, — .^ ^ — ^
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20. Totenklage der Frauen (Merg 'Ajün).
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S.330. Schä' il . cha.bar jal . la.lcha.bar kad . da . bi min tümmnmb,rid mä je. kün is . . hä . bi.
21. Totenklage der Mäimer (beduinisch).
Gedämpft.
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S.320. Schid . du . lu
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u.chubzu tschallal il 'ab. . dät min et . tab.bi.
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22. Dasselbe.
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S.319. Har . bi 'a . la süd ischschü . a . rib har . bi
ja . bu churga . ge . li tscha.sab- tak rä _ hat.
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ha . rim msach.cha . ma min tül räi . bä . .tak.
23. Bardu (Aleppo). x Erhöhung um W Ton.
Munter. y^
X >f X.
s. 237. Ja bar. du bar. du bar. du as.mar sa.bä.ni kad.du
>< X
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ma . ta jü . f I . ni wa 'du wa.kab . bil schä.met chad . du.
— 360
24. Zeiiii (südl. Libanon).
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s. 232. Ja ze - nu ze . nu de . chi . lik de . chil
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nu as . mar la dil.ll -
25. Dasselbe (Aleppo).
-H P P P'glP pr:|M-i p P P P hP=M^
wimkah.hel ni be.tik
e - mi we.nu.
Hai.ji ze.nu je . nu ze.nu
ze . nu as . mar u . me . kalihel 'e _ nu dechilek
de.chil ha . ra.ka.tek dil . li . ni al . bet we . . nu.
26. Essumr (Aleppo).
S.250.
Essum.ru lil . la hin.nu 'a . le . na neh . na
esch.ta.bak.na esch ta.le' bi . de . na el.bid je . ku . lu nah
'^^u^uif^' PiP PpPiPp r^^
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el . kau-ä . kib neh.na ka.det.na be - 'a'-la.lme . rä.tib.
27. Riif des Mueddin zum Gebet (Aleppo). Hidgäz,
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28. Zum Tanz (Kefr Besin bei Aleppo). Munter.
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Klarinette.
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Pauke, (e = Schlag mit Schlägel; g = Schlag mit Stäbchen.)
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362
29. Zum Tanz. 30. Zum Stampf reigeii.
Topftrommelrythmus (Aleppo). Auf der Rohrflöte (beduinisch).
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31. Ben KÖlÜm (türkisch). Bajät. Hasch.
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363 —
32. A feriad ittem (türkisch). Hidgäz.
Melodie. ^3 ^
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spiel.
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Mel.
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Mel
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dreimal Da Capo
Ergänzungen und Berichtigungen.
S. XII Z. 7 V. u. Farali Täbri schreil)t, dass bei Bauern niemals die Dreseh-
tafel zum Sitz für den Bräutigam oder zum LagQr einer Leiche gemacht
werde. Bei Beduinen könne ja dergleichen einmal vorkommen , ^s'enn
es ihnen au Bettzeug fehle. S. XVIII Z. 13 v.u. Eiu einzelnes Treiblied heisst hdijje oder uhdijje, pl.
uhädi oder hidijjät. S. XIX Z. 4 V. u. Zu zalruta ist der Plural zalärit. Zalröta -Verse sind
bei den Beduinen nicht üblich und auch in Essalt unbekannt. S. XX Z. 18 V. u. Die Mtauwahat werden nach Angabe von Farah Täbri
bei den Beduinen von jungen Männern auf dem Weg zum Klatschreigen.
aber auch beim Reigen selbst gesungen. Z. 7 V. u. Ein Tahnlu-Vers heisst tahnine, pl. tahnlnat oder tahänin.
— Der Schlummergesang für kleine Kinder heisst tahlil, ein einzelnes
Schlummerlied tahlile, pl. tahlllät oder tahälll. Von der Mutter
sagt man: bithall il li'ibniha. S. XXI Z. 3 V. 0. Ein einzelnes Klagelied heisst auch nuddebijje, pl.
nuddabijjät. Ein Klagetanzlied (s. S. 333 tf.) heisst ma'lde oder
mi"edijje, pl. mi"edijjät. Z. 18 V. 0. Eine allgemeine Bezeichnung des Liedes ist auch kauwälijje,
pl. köl oder kauwälijjät. Anm. 1* 1.: runnäwijje. S. 7 Z. 9 V. u. 1. : gäima. S. 8 Anm. 3. bulläna ist Poterium spinosum, das für den Domenkranz Jesu
immer als wahrscheinlichste Älöglichkeit gelten muss. S. 9 Z. 13 V. u. 1.: gaben. S. 31 Z. 4 V. u. 1.: känat.
S. 32 S. 7 V. 0. 1. : hatte es erregt JMitleid — für den Freund. S. 33 Z. 13 V. 0. 1.: ra'iän. S. 37 Z. 14 V. o. 1.: Wädi-ssalihi. S. 42 Z. 14 V. 0. L: 4. 8.43 Anm. 2. Die Churschäu gehören zu den Schilr-Beduineu. s. Litt manu,
ZDPV XXIV 29. S. 62 Z. 6 V. u. 1.: betet für den Propheten! S. 63 Z. 13 V. u. 1.: jäbu-ddifän. S. 67 Z. 3 V. o. 1.: diese grossen Schüssel u. S. 68 Z. 3 V. o. 1.: täle'; Z. 7 I.: und was kann man thiniV S. 74 Z, 9 V. u. 1.: hintreten; Z. 10 v. u. L: will iu euer Haus treten. Dal man, Volksleben. 24
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S. 77 fF. Nr. 39—44 sind Verse zum Stampfreigeii „auf Megaua", s. S. 274 ft.
S. 84 Z. 3 V. u. 1.: den Abhängen, die entlang (gehen).
S. 86 Z. 7 V. u. 1.: bözhüriu.
S. 89 Z. 1 V. u. 1.: eddüa.
S. 91 Z. 1 V. u. 1.: ilröa.
S. 93 Z. 13 V. 0. 1.: warridanna.
S. 96 Z. 6 V. 0. ].: hamad.
S. 97 Z. 14 V. 0. 1.: Hatina-rasehäri; Z. 18 v. o. 1.: Wir trieben die Renner. Anm. 5 1. : der Dreschschlitten gleicht schnell laufenden Kamelen, welche die Strecke von zehn Tagen an einem Tage zurücklegen. Anm. 7 zu streichen.
S. 98 Z. 8 V. n. 1. : -ddima.
S. 99 Z. 15 V. o. 1.: c); Z. 17 1.: 'aselen : Z. 21 L: gehen zu zwei Bächen. Z. 7 V. u. I.: d); Z. 5 1.: Der Regenbogen; Z. 3 1.: fanägini; Z. 2 1.: tahtlu.
S. 100 Z. 1 V. 0. 1. : Im Himmel ist ein grünes Schwert; Z. 3 1.: unter ihnen, 0 Weiche.- Anm. 1 1.: die Sterne. Anm. 2 1.: die Wolke ist gemeint, welche mit sonnenbestrahlten Rä,nderu umsäumt ist. Z. 7 V. u. 1.: auf die Wange fliessend.
S. 101 Z. 14 V. 0. 1.: bichamsm; Z. 7 v. u. 1.: tefäsir.
S. 103 Z. 1 1. : Oscha'; Z. 3 1.: ilchadra mnil'öscheb tibni; Z. 8 1.: vom Kraute wird sie stark; Z. 14 1.: hiddeu.
S. 104 vgl. oben S. 345 ff. — Z. 7 v. o. 1. : dauwäg; Z. 8 1. : togu : Z. 14 1. : judkar — titlub elrog; Z. 16 1.: dazzaz sefin; Z. 18 1.: widdi — welrulab; Z. 20 1.: waruddhum; Z. 21 1.: elli-ntaschar. — Z. 6 v. u. 1.: auf einem Reitkamel. Streiche Anm. 2. Z. 5 v. u. 1. : der im Dunkeln laufen kann, der wie Meereswelleu dahin eilt, weit entfernt sein Abendfutter ein- nimmt. Z. 4 V. u. 1.: dein Absteigeort ist ein Herrscher, dei' als Freund gelassen ist (V).
S. 105 Z. 1 ff. V. 0. 1.: der auf den Pferden Sieger ist — Inhaber des Hengstes, dessen Muskeln im Laufe ausdauernd sind, — es wird uns mitgeteilt, o 'Abdali, dass du forderst das Pferd, — wenn uns der Preis genehm gewesen wäre, hätten wir es verkauft. — Und was wäre es, wenn er gesandt hätte ein Schwert vuid eine Schabracke \ damit wir dir sendeten einen unvergleichlichen Renner V — Ich wünsche auf ihm zu sein, wenn der Sieg zweifelhaft ist, — wenn hereinbricht über die Macht der Reiterscharen Ansturm, — und ich mache sie umkehren, wie man das Wild zurücktreibt von den Wogen, — wie mau die Ochsen, die sich zerstreuten, zurücktreibt zur Seite der Schöpfstelle ('?). — Ich vergleiche meine Schar der Macht von Gog und Magog^.
S. 106 Z. 8 V. n. I.: jätschlitsch; Z. 9 v. u. 1.: jätschlit.
S. 107 Z. 9 V. u. 1.: jisär; Z. 4 v. u. 1.: hörrin; Z. 1 v. u. 1.: 'abdiu.
S. 109 Z. 4 V. u. 1.: schurut; Z. 2 v. u. 1.: jarinni.
S. 110 Z. 16 V. u. 1.: -räli-l'äli; Z. 14 1.: aidau; Z. 13 ].: tumma-ddrähim; Z. 8 I.: daläli.
S. 111 Z. 1 L: räschiha; Z. 10 1.: ruzlänha tar'a; Z. 11 1.: hugg; Z. 16 1.: höbb; Z. 18 1.:" mäzinu; Z. 21 1. :"mabi; Z. 22 I.: ilgöl. — Z. 2 v. u. 1.: einem Neumond.
S. 112 Z. 5 V. o. 1.: und das Auge schwarz, nicht gaben ihm Bestechung Schminkstifte. Z. 11 v. u. 1.: ich glaube nicht, jemand sieht ihres- gleichen in der Wüste; Z. 7 1.: die" ihr die Rede hört, betet für Mu-
> Vgl. oben S. 345 Z. 4 « Vgl, Ko'rän Sure 18 und 21.
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hammedl (d. h. saget: allahumma salli wasalliin 'ala muharamad „Gott,
segne und griisse Muhaninied!"'). Z. 3 v. u. 1.: -l'uesijje. S. 113 Z. 19 V. 0. 1.: wa'uesiti. S. 114 Z. 4 V. 0. L: sirig. S. 115 Z. 9 V. u. 1.: wie leuchtende Lami^en. S. 120 Z. 13 V. 0. 1.: machlük. S. 122 Z. 1 V. 0. 1.: wilbüz. S. 123 Anm. 2. Chadr, Vater von 'Abbäs, ist Bezeichnung des muslemischen
Skt. Georg, s." Hartman n, ZDMG LI 205. S. 147 Z. 4 V. 0. 1.: wenn er die Berghöhe erreicht, ruft sein Reiter um Hilfe.
Z. 13 V. u. 1.; der weiche Sattel (wie man ihn jungen Pferden auflegt). S. 148 Z. 8 V. o., s. Nachtrag S. 350 f. Anm. 4 1.: sie sind wohlgenährt, S. 150 Z. 1 V. 0. 1.: es stand schreiend. Anm. 3: Zattäni, Häuptling der
Scha'aiän und Ruwala, hatte die Schur besiegt. Turkijje war in diesem
Kriege „Schlachtenjungfrau". Nur die Scha'län haben noch das Recht,
eine solche in den Krieg zu führen. S. 166 Z. 2 V. o. Vgl. zu S. XX. S. 168 Z. 13 V. u. 1.: ma'äkum. S. 175 Z. 8 V. o. 1.: wie die Teufel. S. 176 Z. 6 V. u. 1.: elharämijje. S. 182 Z. 12 V. 0. 1.: 4. S. 192 Z. 5 V. 0. 1. : c).
S. 194 Z. 11 V. u. streiche: a) in Merg 'Ajön. S. 217 Z. 7 V. 0. 1.: E. Mtauwahät. Vgl. zu S. XX. S. 218 Anm. 1 : ein junger Mann ist gemeint. S. 219 Z. 6 V. u. 1. : asbur. S. 230 Z, 5 V. u. 1.: wubdä'a. S. 246 f Die letzten zwei Zeilen jedes Verses sind als Refrain vom Verse zu
trennen. S. 284 Z. 10 V. u. 1.: utschän, S. 289 Z. 13 V. 0. 1. : labOha. S. 297 Z. 14 V. 0. L: hottnha. S. 298 Z. 11 V. u. L: b) bei Betlehem. S. 311 Z. 8 V. u. 1.: lasPh.
24*
Inhaltsverzeichnis.
Uli
Vorwort.
A. Der Zweck der Publikation V
B. üie Herkunft der Lieder VIII
C. Der Inhalt der Lieder XI
D. Die Dichtungsarten XIV
Kaside XIV f., Mauwäl, 'Atäba XV, Halaba, MatUi', Galdijje Xv'lf., Zagal XVII f., Tarwid, Hida XVIII, Hadi, «chöbäsch, (lelwe, Zalrüta XlXf., InüälS, Mtauwalui, Tahnin XX f., Niddabe, Hina XXI f.
E. Der Rhythmus XXII
F. Die Melodien XXV
G. Transskrii)tion und Aussprache des Aral)ischeu XXX
Übersicht über die Herkunft der Lieder XXXV
Erster teil. Bei Ruhe und Arbeit.
Auf Feld und Tenne. 1. Beim Pflügen S. 3. — 2. Bei der Ernte S. 4. — H. Beim Dreschen S. 14. — 4. Beim Austreten der Dura durch Büffel S. 19. — 5. Beim Worfeln S. 20.
Im Hause. 1. Zum Mahlen auf der Handmühle S. 22. — 2. Vom Backen S. 25.
Im Weingarten. 1. Die Imlälä der Frauen und Mädchen S. 25. — 2. Beim Keltertreten S. 28.
In der Wildnis. 1. Beim Weiden von Schafen und Ziegen S. 31. — 2. Beim Schafscheren S. 41. — o.. Au den Hirten S. 41. — 4. Beim Holzholen der Mädchen S. 42.
Bei Quelle und Brunnen. 1. Beim Führen zum Wasser und beim Tränken der Schafe S. 45. — 2. Beim Schöpfen für die Herde S. 48.
In Dorf und Zeltlager. 1. Beim Melken der Kühe S. 50. — 2. Beim Buttern S. 52. — 3. Beim Wasserholen S. 52. — 4. Beim Ausrufen von Verlorenem S. 54. — 5. Bei ausbleibendem Winterregen S. 56.
Am Kalkofen und beim Hausbau. 1. Beim Heizen des Kalkofens S. 58. — 2. Beim Steinetragen und Mauern S. 59. — 3. Beim Bau der Kuppel S. 63.
Auf Weg und Steg. 'Atäbaverse S. 64.
Beim Zeltfeuer. 1. 'Atäba -Lieder S. 88. — 2. Kätsel S. 95. — 3. Ge- sänge S. 100.
I ynv,
369
In dörriicliLT Abo lulgose 1 1 sc halt. 1. Cit-sänge S. 109. — 2. Matali'
S. 116, — o. Ga idijjat S. 120. Im Kaffeehaus. Gesang S. 180.' Auf der Kara w anenstrasse. 1. Beim Aufladen der Kamele S. 135. —
2. Beim Treiben von Kamelen S. 136. — 3. Auf den Kameltreiber S. 139. — 4. Beim Scheren der Kamele S. 139.
Zur See. 1. Bei der Abfahrt S. 141. — 2. Beim Aiikerlichten S. 141. —
3. Beim Rudern S. 143.
Auf Raubzug und Kriegspfad. 1. Marschlieder S. 144. — 2. Gesänge S. 153. — 3. 'Atäba- Verse S. 155. — 4. Tarwide S. 157.
.\uf der Pilgerfahrt. 1. Auf dem Zug zum Mosisgrabe S. 158. — 2. Für die Wallfahrt nach Mekka S. 159.
Zur christlichen Festzeit. 1. Um Ostern S. 161. — 2. Am Barbaratage S. 162.
Zweiter Teil. Bei den Abschnitten des Lebens.
In der Kinderzeit. 1. Schlummerlieder S. 165. — 2. Um das Schreien zu stillen S. 171. — 3. Am Beschneiduugsfest S. 172. — 4. Kinderreime S. 173. — 5. Spiellieder S. 182.
Bei der Heirat. 1. Nach Abschluss der Verlobung S. 184. — 2. Beim An- kleiden der Braut S. 185. — 3. Beim Ankleiden des Bräutigams S. 186.
— 4. Bei der Abholung der Braut S. 187. — 5. Beim Brautzuge S. 188.
— 6. Bei der Ankunft der Braut am Hause des Bräutigams. A. Männer- gesänge S. 190. B. Frauengesäuge S. 192. — 7. Beim Zuge des Bräuti- gams S. 193. — 8. Im Hochzeitshause. A. Gesäuge der Männer S. 207. B. Jubeltriller der Frauen S. 209. C. Tarwid der Frauen S. 214. D. Be- duiuischer Fraueugesaug S. 216. E. Mtauwahat S. 217.
Zur Unterhaltung der Gäste. 1. Vortrag von Mauäwil S. 219. — 2. Wechselgesänge S. 230. — 3. Gesänge S. 251.
Zu Tauz und Reigen. 1. Zum Paradiertanz der Braut S. 254. Zwei Freuden- triller S. 261. — 2. Zum Tanz der Frauen S. 262. — 3. Zum Stampf- reigen der Frauen S. 267. — 4. Zum Schreitreigen der Frauen S. 270.
— 5. Zum Tanz der Männer S. 272. — 6. Zum Stampfreigen der Männer S. 273. — 7. Zum Klatschreigen der Männer S. 295.
Bei Ankunft und Abschied, 1. Zur Begrüssung und Ehrung von Familien- gliedern und Gästen. A, 'Atäbaverse der Männer S. 304. B. Jubeltriller der Frauen S. 306. — 2. Zur Verabschiedung S, 310, — 3. Zur Ver- abschiedung des Mekkapilgers S. 312.
Bei der Toten klage. 1. Klage der Männer. A. Klagelieder S. 316.
B, 'Atäbaverse S. 322. C. Gesänge S. 323. — 2. Klage der Frauen. A. Bei der Leiche S. 324. B. Auf dem Friedhof S. 331. C, Bei der Klagefeier im Hause S. 332. D. Bei dem Klagetanz S. 334.
Nachtrag. A. Inilälä S. 344. B. Wegen eines Pferdes ein Krieg S. 345.
C. Marschlieder S. 350,
Melodien S. 354
Erg äuzun gen und Berichtigungen S. 365
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Inhaltsverzeichnis.
Vorwort.
A. Der Zweck der Publikation V
B. Die Herkunft der Lieder VIII
C. Der Inhalt der Lieder XI
D. Die Dichtungsarten 1_ • • • ^^^
Kaside XIV f., Mauwäl, 'Atäba XV, Halaba, Matlu', Galdijje Xv'lf., Zagal XVII f., Tarwid, Hida XVIII, Hadi, .Schöbäsch, Gelwe, ZalrQta XlXf., Imlälä, Mtauwalia, Tahnin XX f., Niddäbe, RinaXXIf. '
E. Der Rhythmus XXII
F. Die Melodien XXV
G. Transskription und Aussprache des Arabischen XXX
Übersicht über die Herkunft der Lieder XXXV
Erster teil. Bei Ruhe und Arbeit.
Auf Feld und Tenne. 1. Beim Pflügen S.o. — "2. Bei der Ernte 8,4. — ;i Beim Dreschen S. 14. — 4. Beim Austreten der Dura durch Büffel S. 19. — 5. Beim Worfeln S. 20.
Im Hause. 1. Zum Mahlen auf der Handmühle S. 22. — 2. Vom Backen S. 25.
Im Weingarten. 1. Die Imlälä der Frauen und Mädchen S. 25. — 2. Beim Keltertreten S. 28.
In der Wildnis. 1. Beim Weiden von Schafen und Ziegen S. 31. — 2. Beim Schafscheren S. 41. — 8., An den Hirten S. 41. — 4. Beim Holzholen der Mädchen S. 42.
Bei Quelle und Brunnen. 1. Beim Führen zum Wasser und beim Tränken der Schafe S. 45. — 2. Beim Schöpfen für die Herde S. 48.
In Dorf und Zeltlager. 1. Beim Melken der Kühe S. 50. — 2. Beim Buttern S. 52. — 3. Beim Wasserholen S. 52. — 4. Beim Ausrufen von Verlorenem S. 54. — 5, Bei ausbleibendem Winterregen S. 56.
Am Kalkofen und beim Hausbau. 1. Beim Heizeu des Kalkofens S. 58. — 2. Beim Steinetragen und Mauern S. 59. — 3. Beim Bau der Kuppel S. 63.
Auf Weg und Steg. 'Atäbaverse S. 64.
Beim Zeltfeuer. 1. 'Atäba-Lieder S. 88. — 2. Kätsel S. 95. — 3. Ge- sänge S. 100.
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In d ö r 11 i c h e r A b c ii d y o .s e 1 1 s c h a lt. 1 . G esänge S. 109. — 2. Matäli'
S. 116. — 3. tJa ulijjät S. V20. Im Kaffeehaus. Gesang S. loO. ' Auf der Kara w aneiistrasse. 1. Beim Aufladen der Kamele S. 135. —
2. Beim Treiben von Kamelen S. 136. — 3. Auf den Kameltreiber S. 139. — 4. Beim Scheren der Kamele S. 139.
Zur See. 1. Bei der Abfahrt S. 141. - 2. Beim Ankerlichten S. 141. —
3. Beim Rudern S. 143.
Auf Raubzug und Kriegspfad. 1. Marschlieder S. 144. — 2. Gelänge S. 153. — 3. 'Atäba-V^erse S. 155. — 4. Tarwide S. 157.
Auf der Pilgerfahrt. 1. Auf dem Zug zum Mosisgrabe S. 158. — 2. Für die Wallfahrt nach Mekka S. 159.
Zur christlichen Festzeit. 1. Um Ostern S. 161. — 2. iVm Barbaratage S. 162.
Zweiter Teil. Bei den Abschnitten des Lebens.
In der Kinderzeit. 1. Schlummerlieder S. 165. — 2. Um das Schreien zu stillen S. 171. — 3. Am Beschneiduugsfest S. 172. — 4. Kiuderreime S. 173. — 5. Spiellieder S. 182.
Bei der Heirat. 1. Nach Abschluss der Verlobung S. 184. — 2. Beim An- kleiden der Braut S. 185. — 3. Beim Ankleiden des Bräutigams S. 186.
— 4. Bei der Abholung der Braut S. 187. — 5. Beim Brautzuge S. 188.
— 6. Bei der Ankunft der Braut am Hause des Bräutigams. A. Mänuer- gesäuge S. 190. B. Frauengesänge S. 192. — 7. Beim Zuge des Bräuti- gams S. 193. — 8. Im Hochzeitshause. A. Gesäuge der Männer S. 207. B. Jubeltriller der Frauen S. 209. C. Tarwid der Frauen S. 214. D. Be- duinischer Frauengesang S. 216. E. Mtauwahät S. 217.
Zur Unterhaltung der Gäste. 1. Vortrag von Mauäwil S. 219. — 2. Wechselgesäuge S. 230. — 3. Gesänge S. 251.
Zu Tanz und Reigen. 1. Zum Paradiertanz der Braut S. 254. Zwei Freuden- triller S. 261. — 2. Zum Tanz der Frauen S. 262. — 3. Zum Stampf- reigen der Frauen S. 267. — 4. Zum Schreitreigen der Frauen S. 270.
— 5. Zum Tanz der Männer S. 272. — 6. Zum Stampfreigeu der Männer S. 273. — 7. Zum Klatschreigen der Männer S. 295.
Bei Ankunft und Abschied. 1. Zur Begrü.ssung und Ehrung von Familien- gliedern und Gästen. A. 'Atäbaverse der Männer S. 304. B. Jubeltriller der Frauen S. 306. — 2. Zur Verabschiedung S. 310. — 3. Zur Ver- abschiedung des Mekkapilgers S. 312.
Bei der Toten klage. 1. Klage der Männer. A. Klagelieder S. 316.
B. 'Atäbaverse S. 322. C. Gesänge S. 323. — 2. Klage der Frauen. A. Bei der Leiche S. 324. B. Auf dem Friedhof S. 331. C. Bei der Klagefeier im Hause S. 332. D. Bei dem Klagetanz S. 334.
Nachtrag. A. Imlälä S. 344. B. Wegen eines Pferdes ein Krieg S. 345.
C. Marschlieder S. 350.
Melodien S. 354
Ergänzungen und Berichtisruu jjeu S. 365
Wfiitiiar. — Hof-BucMruckerei.
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