i'-^iy-A ': h-i'^t^ifeA^Jg^Tfcitt I ^M^ O), i! - -/L\\ ^jtss. i ■^«^d ^^s^,rr;i,w # ^m y^ Director Prof Dr. Thome's •• Flora von Deutschland, Osterreich und der Schweiz iSD isz> in Wort und Bild, i^ isü Band V Kryptogamen-Flora Moose, Algen, Flechten und Pilze (die Farne befinden sich in Band I) ca. 15000 Arten und Varietäten bearbeitet von Dr. W. Migula a. o. Professor der Botanik an der technischen Hochschule zu Karlsruhe Band 1. Moose. 1904 Friedricli von Zezschwitz Botanischer Verlag „Flora von Deutschland" Gera, R. Kryptogamen-Flora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz im Anschluss an Thome's Flora von Deutschland bearbeitet von Dr. W. Migula a. o. Professor der Botanik an der technischen Hochschule zu Karlsruhe Band I. Moose. IJBRARV VORK — =a®c=— igo4 Friedrich von Zezschwitz Botanischer Verlag „Flora von Deutschland" Gera, R. Alle Rechte vorbehalten. IJBRARY ^r i .NEW YORK Vorwort. BoxAr^cAL öAi^BN Die im Anschluss an die Tliome'sche Flora erscheinende Kryptogamen- flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz ist weniger dazu bestimmt, kritische Fragen auf dem Gebiete der Kryptogamensystematik zu entscheiden, als vielmehr allen denen, die sich mit dem Studium der niederen Pflanzen beschäftigen, das Bestimmen und Einarbeiten in diese Pflanzengruppen zu erleichtern. Sie soll insbesondere auch den Anfänger so gut wie möglich über die Schwierigkeiten hinweghelfen, die sich ihm beim Bestimmen, Präparieren u. s. w. bieten. Dieses Ziel konnte nur dadurch erreicht werden, dass die bei der Unter- scheidung wichtigen Charaktere in umfangreicher Weise abgebildet und dass wichtige Vertreter jeder Gattung möglichst naturgetreu und in ihren natür- lichen Farben reproduziert wurden. In erster Linie wurden deshalb lebende Individuen als Orginale für die Abbildungen verwendet, nur wo solche nicht zu erlangen waren, Herbarmaterial, in sehr seltenen Fällen wurden vor- handene Abbildungen neben Herbarmaterial für die Zeichnungen verwendet. Der mir zur Verfügung gestellte Raum für Abbildungen und Text machte gewisse Beschränkungen nötig. Die Diagnosen mussten knapp ge- halten und auf die wichtigsten Merkmale beschränkt werden. Einige wenige Arten, die nur einmal in geringer Menge oder die nur an den äussersten Grenzen des Gebietes an einem oder wenigen Standorten gefunden wurden, sind nicht erwähnt worden. Ebenso musste in bezug auf die Abbildungen eine Auswahl getroffen werden. Nur dadurch war es möglich, die Gesamtheit der deutschen Kryptogamen in einer Form zu behandeln, die dem Sammler eine zuverlässige Orientierung ermöglicht und die hinsichtlich der Kosten auch dem weniger Bemittelten die Anschaffung gestattet. Hinsichtlich der Einteilung bin ich aus praktischen Gründen sehr häufig nicht den neuesten Systemen gefolgt; vereinzelt habe ich selbst eine neue Einteilung suchen müssen, meist habe ich mich an bewährte ältere Floren gehalten. 70 — VI — Wer in dem einen oder anderen Gebiet der Kryptogamen sich gründ- lich ('ing(.'arl)eitet. hat, wird auf grössere Werke und Spezialliteratur zurück- gehen wftllon. Es ist deshalb am Schluss jeder Abteilung ein Verzeichnis der UTchtigsten Literatur gegeben. Schon hier aber möchte ich hervorheben, dass die II. Auflage von Rabenhorst'.s Kryptogamenflora, die leider noch voraussichtlich nicht so bald beendigt werden wird und wegen ihres hohen Preises auch nicht jedem zugänglich sein dürfte, als eines der wichtigsten grundlegenden Werke anzusehen ist. Nicht aufgenommen wurden die Bakterien, welche kaum Gegenstand Horistischer Beschäftigung sein dürften, sowie die Peridineen, deren unzweifel- haft nahe Verwandtschaft mit den Flagellaten sie dem Tierreich zuweist. Prof. Dr. W. Migula. Einteilung der Kryptogamen. 1. ThcillopLyta. Pflanzen ohne regelmässigen Generationswechsel, oft ohne geschlechtliche Fortpflanzung. Vegetationskörper meist thallusartig, ohne Gliederung in Blatt und Stengel, ohne Differenzierung in verschiedene Gewebe. Zellen mit Chlorophyll. I. Gruppe: Algae. Zellen ohne Chlorophyll. IL Gruppe: Fungi. Vegetationskörper durch Vereinigung von Pilz und Alge entstehend. III. Gruppe: Eichenes. 2. Archegoniatae. Pflanzen chlorophyUgrün, mit regelmässigem Generations- wechsel. Vegetationskörper meist in Stamm und Blätter gegliedert, teil- weise schon mit Ausbildung verschiedener Gewebe. Geschlechthche Generation die eigenthche Pflanze repräsentierend, un- geschlechtliche klein, mit der ersteren dauernd vereinigt. IV. Gruppe: Moose, Bryophyta. Geschlechtliche Generation klein und unscheinbar, ungeschlechtliche die eigentliche Pflanze repräsentierend und von der geschlechtlichen, bald zu Grunde gehenden sich loslösend. V. Gruppe: Fariipflanzen, Pteri- dophyta. Thome-Migula, Flora. V. 1. Baiifl. Moose, Bryophyta. Die Moose bilden eine streng abgeschlossene Gruppe der Archegoniaten, welche weder nach unten zu den Thallophyten , noch nacli oben zu den Pteridophvten Übergänge zeigt. Als Archegoniaten schliessen sie sich frei- licli den rteridophvten in ihrer Fortpflanzung nahe an, auch zeigen die h()heren Formen bereits eine vollständige Gliederung in Stengel und Blätter und treiben wurzelähnliche Gebilde, die Rhizoiden. Ja selbst die ersten An- fänge vom Leitungsgewebe im Stengel und im Blatt sind bei den höheren Formen zu erkennen, indessen sind dies eben nur langgestreckte, zu Bündehi vereinigte Zellen; Gefässe oder Tracheiden gehen ihnen ab. Die Blätter sind meist nur einschichtig, ohne Epidermis, oft mit einer Mittelrippe aus mehr oder weniger langgestreckten Zellen. Eigentliche Wurzeln fehlen den Moosen noch, dagegen besitzen sie wurzelartige Organe, die Ehizoiden, lange schlauch- förmige Zellfäden, die den Zweck der Wurzeln höherer Pflanzen, Nahrungs- aufnahme und Befestigung im Substrat zu erfüllen haben. Bei den tiefer stehenden Familien der Lebermoose ist eine Differenzierung des Pflanzenkörpers in Stengel und Blätter noch nicht überall erfolgt; aber gerade in dieser Klasse kann man den allmählichen Übergang von den thallusartigen Bildungen zu Formen mit ausgebildeten Blättern und Stengeln gut beobachten. Allen Moosen kommt ein ausgesprochener Generationswechsel zu. An d»*r Moospflanze entwickeln .sich die Blüten mit männlichen Geschlechts- organen. Ant hcridien, und weiblichen, Archegonicn. Li den Antheridien entstehen die beweglichen Samenfäden, Spermatozoiden, welche bei Be- netzung d«'r Moosblüte durch Tau oder Regen zu den Archegonien schwimmen, in sie eindringen und die Eizelle im Bauch des Archegoniums befruchten. Aus der l)efruchteten Eizelle entsteht der Embryo, welcher allmählich zu der zweiten oder ungeschlechtlichen Generation der Mooskapsel oder dem Spnrngfin heranwäclist. In dem Sporogon bilden sich nur auf ungeschlecht- — 3 — lichem Wege die Sporen, welche ausstäuben und dann zunächst zu emem Vorkeim, Protone ma, auskeimen. Der Vorkeim ist ein zartes, algen- artiges Gebilde; an ihm entstehen Knospen, die sich allmählich zur ersten oder geschlechtlichen Generation der eigentlichen Moospflanze entwickeln. Dieser Generationswechsel erleidet keinerlei Unterbrechung; es kann nicht etwa zweimal hintereinander Sporenbildung ohne dazwischenliegende geschlechtliche Befruchtung der Eizelle stattfinden oder umgekehrt. Im Gegen- satz zu den Pteridophyten oder Farnpflanzen trägt aber die eigentliche Moos- pflanze die Geschlechtsorgane, während bei den Farnen das unscheinbare Prothallium die geschlechtliche Generation repräsentiert. Umgekehrt ist bei den Moosen die ungeschlechtliche Generation auf das Sporogon reduziert, welches kein von der geschlechtlichen Generation gesondertes Dasein führt, sondern von dieser getragen und ernährt wird. Bei den Pteridophyten da- gegen wird die ungeschlechtliche Generation zur eigentlichen Farnpflanze, welche zwar anfangs mit dem Prothallium verbunden ist, aber bald selb- ständig wird, während das Prothallium zu Grunde geht. Die Bryophyten zerfallen in zwei ziemlich scharf voneinander getrennte Klassen, Lebermoose und Laubmoose. Die Lebermoose, Hepaticae, sind mit einer Ausnahme (Haplomitrium) dorsiventral gebaut, entweder thallusartige flache, blatt- oder laubförmige, meist dichotom verzweigte, oder zarte zweireihig, zuweilen dreireihig be- blätterte Stämmchen bildende Pflanzen. Das Protonema ist klein, vergäng- lich, an der entwickelten Pflanze meist nicht mehr wahrnehmbar. Das Sporogon bleibt entweder im Archegoniumbauch eingeschlossen (Riccia), oder durchbricht die Archegoniumwand am Scheitel, trägt also keine Haube. Im Sporogon werden neben Sporen meist auch noch Schleuderzellen (Elateren) gebildet. Die Laubmoose, Musci, sind stets in Stamm und Blätter gegliedert, niemals thallusartig. Die Blätter stehen selten zweireihig, meist in Spiralen um den Stengel. Das Protonema ist gut entwickelt, bei manchen Arten mehr- jährig. Das Archegon hebt die am Grunde abreissende Archegon- wand als Haube mit empor. Schleuderzellen fehlen stets. I. Klasse: Laubmoose, Musci. Die Laubmoose sind niemals thallusartig, sondern stellen stets beblätterte Stämmchen dar. Die Blätter stehen meist spirahg rings um den Stengel herum, seltener sind sie zweireihig angeordnet, daher sind die Laubmoose meist radiär gebaut, obwohl bei niederliegenden Stengeln auch dorsiventraler Bau vorkommt. Der Vorkeim ist meist kräftig entwickelt, auch an den ent- 1* — 4 — wickelten Pflimzen iiocli als koiil'erveiuirtige grüne Fäden erkennbar, zuweilen ausdauernd. Das Sporogon (Mooskapsel) hebt bei seiner Entwickelung die Wand des Arcliegoniunis als Haube (Cah^tra) empor, Elateren finden sich zwischen den Sporen niemals. 1. Kapitel: Aufbau der Moospflanze. Die Moospflanze entsteht aus einer Spore (Fig. 1, Tafel I), einer von doppelter Membran umgebenen Zelle. Die äussere Membran (Exospor oder Exine) ist gelb oder braun gefärbt, die innere (Endospor, Intine) ist farblos. Bei der Keimung w4rd die erstere gesprengt, der von der Intine umschlossene, gequollene Sporeninhalt tritt hervor und wächst zu einem verzweigten ein- reihigen Zellfaden heran, dem Protoiiema oder Vorkeim (Fig. 2, Tafel I). Das Protoiiema entwickelt in seinen oberirdischen Zellen Chlorophyll, in den unterirdischen, den aLs Haftorgane fungierenden Rhizoiden, ist es farblos. Bei wenigen Arten kann das Protonema auch in Form von flächen- förmig ausgebreiteten Zellkörpern auftreten (Sphagnaceae, Andreaeaceae). An dem Vorkeim entsteht die eigentliche Moospflanze, indem sich zuerst eine kleine Knospe bildet, die zu dem Moospflänzchen heranwächst. Vorkeim- artige Bildungen können aber auch aus verschiedenen anderen Teilen der Moospflanze hervorgehen. Nach der Entwickelung der eigenthchen Moos- pflanze geht der Vorkeim in der Regel zu Grunde, nur bei einigen kleineren Erdmoosen erhält er sich längere Zeit am Leben. Die am Vorkeim entstandene Moospflanze lässt eine deutliche Gliederung in Stengel und Blätter und geAvöhnlich auch AVurzelhaare, Rhizoiden, er- kennen (Fig. 3). Die Rhizoiden fehlen den Moosen selten vollständig (regelmässig nur den Sphagnaceen) ; sie sind einfach oder verzweigt und oft weit herauf am Stengel ent^Wckelt, wo sie zuweilen einen dichten Filz, Stengelfilz, l)ilden. Gewöhnlich besitzen sie braun gefärbte Zfllwäiidc (Fig. 4, 5, G). Der Moosstamni ist sehr verschieden gebaut: auf Querschnitten er- scheint er rund oder unregelmässig, selbst eckig. ]\Ian kann meist dreierlei verschiedene Gewebeformen im Querschnitt erkennen: 1) eine dickwandige, braun gefärbte Rindenschicht, die aussen kleinzellig, nach innen zu all- mählich grosszelliger wird und zuweilen noch eine besonders gestaltete Aussen- schicht zeigt; 2) ein grosszelliges, dünnwandiges, farbloses Grundgewebe, und 3) ein engzelliges Gewebe in der Mitte des Stämmchens, welches Central- strang genannt wird und als rudimentäres Leitbündel aufzufassen ist. Die Zellen desselben sind langgestreckt, meist dünuAvandig und farblos, seltener dickwandig und gefärbt, zuweilen (l^olytrichaceen) in der Mitte dickwandig, V .^'o ° <^ *^ o ?o. ?:.r^ NV..^ -e f W)?^ 8 ^OÖd: H i/i/ff7n%e. / Papillen, kleine Erhöhungen oder Höcker stehen meist unterseits, seltener auch auf der Oberseite, und werden oft so stark, dass sie wie Zähnchen aus- sehen, oder wenn sie mehrspitzig sind, wie Wärzchen. Zu unterscheiden sind die Mamillen, bei denen nicht nur die Zellmembran, sondern auch das Zelllumen mehr oder weniger höckerartig aufgetrieben ist (Tafel I, Fig. 15). EigentümHche Bildungen sind die einschichtigen Längslamellen auf der Oberseite der Blätter bei den Polytrichaceen (auch bei Pterygoneurum), die auf dünnen Querschnitten (Tafel XXXII, Fig. 3, 9, 17) wie reihenweise stehende, gegliederte Zellfäden aussehen. Sie sind chlorophylbeich und dienen der Assimilation. Bei einigen Pottiaceen sind es thatsächlich nur gegliederte Zellfäden an Stelle der Lamellen, die der Assimilation dienen. Bei den übrigen Moosen sind jedoch die Blätter ohne solche Bildungen, und die Zellen der Lamina allein besorgen das Geschäft der Assimilation. Wichtig ist auch für die Unterscheidung der Arten die Form und der Bau des Blattraildes. Derselbe kann glatt oder gezähnt oder gesägt oder gewimpei-t (Hedwigia) u. s. w. sein. Auch ist der Rand selbst, oder eine diesem parallellaufende Schicht dünner, langgestreckter Zellen, der ßlattsaum zu- weilen zwei- oder mehrschichtig (Tafel I, Fig. 12). Die Geschlechtsorgane der Laubmoose, Antheridien und Archegonien werden meist in Gruppen angelegt und bilden zusammen mit den Perichätial- blättern die Blüte oder den Blütenstand. Die Antheridien (Tafel II, Fig. 4) sind meist kurzgestielte, keulen- förmige Organe mit schliessKch einschichtiger Wandung, innerhalb deren die Spermatozoiden entstehen (Tafel II, Fig. 5). Die Archegonien (Tafel II, Fig. 6, 7) sind flaschenförmige Organe mit langem Hals und ebenfalls einschichtiger, im Bauchteil mehrschichtiger Wandung, welche im Hals eine Reihe dünner, später verschleimender Zellen (Halskanalzellen, h), im Bauch die eigentliche Eizelle (e) und die zur Zeit der Empfängnisfähigkeit ebenfalls verschleimende Bauchkanalzelle umschliesst. Figurenerklär ung zu Tafel IL Fig. 1. Blattbasis von Fontinalis hypnoides mit Flügelzellen. Vergiössert. Fig. 2. Fuss (f) des Sporogous in das Gewebe der Moospflanze eingesenkt. Vergrössert. Fig. 3. Kapsel von Mnium punctatum. U Urne, P Peristom, D Deckel, H Hals. Schwach vergrössert. Fig. 4. Antheridienstand von Mnium punctatum (männliche Blüte), an Antheridien, p Paraphysen, b Blätter. Stark vergrössert. Fig. 5. Spermatozoid. Sehr stark vergrössert. Fig. 6. Archegonienstand (weibliche Blüte) von Mnium punctatum. ar Archegonien, p Paraphysen, b Hüllblätter. Stark vergiössert. Fig. 7. Archegonium. Noch stärker vergrössert. e Eizelle, h Halskanal. Fig. 8. Brutkörperbehälter von Georgia pellucida. — 8 — Zu dieser Zeit öffnet sich der Hals des Archegons an der S])itze, die Sperma- tozoiden dringen ein und die Eizelle wird befruchtet. Neben Antheridien und Archegonien kommen meist noch eigentümlich gestaltete, haarartige Zellfäden, die Paraphysen oder Safthaare, vor, die bei den einzelnen Arten wegen ihrer Verschiedenartigkeit zur Unterscheidung dienen (Fig. 4, p). Die Blüten sind entweder zwitterig, wenn Antheridien und Arche- gonien in demselben Blütenstand vereinigt sind, oder eingeschlechtig ein- häusig (nionoecisch), w^enn sie in verschiedenen Blütenständen, aber an der- selben Pflanze vorkommen, oder endlich zweihäusig (dioecisch), wenn Antheridien und Archegonien auf verschiedene Pflanzen verteilt sind. Bei zwitterigen Blüten können nun wieder die Antheridien und Archegonien von den gleichen Hüllblättern umschlossen sein oder doch wenigstens, wenn auch durch besondere Hüllblätter getrennt, in einer gemeinschaftlichen Knospe stehen (synoecischer Blütenstand), oder die Archegonien stehen in einer besonderen Knospe am Sprossgipfel und die Antheridien darunter in den Achseln der Blätter (paroecischer Blütenstand). Heteröcisch nennt man den Blütenstand, wenn bei derselben Art gleichzeitig paroecische und synoecische Blütenstände vorkommen. — Schliesslich kommen auch, wenn auch selten, Antheridien und Archegonien bald auf derselben, bald getrennt auf ver- schiedenen Pflanzen bei der gleichen Art vor (polyoe eis eher Blütenstand), Die Untersuchung des Blütenstandes ist bei vielen Gattungen (z. B. Bryum) durchaus notwendig zur Bestimmung der Arten. Aus der befruchteten Eizelle des Archegons geht das SporogOli oder die Mooskapsel hervor (Tafel E, Fig. 3). Dieselbe besteht im ausgebildeten Zustand aus drei Teilen, dem Stiel (Seta), der Kapsel oder Büchse (Capsula) und der Haube (calyptra). Der Stiel ist ein kürzerer oder längerer fadenartiger Träger der Moos- kapsel, der mit seinem unteren Teile, dem Fuss (f) in die Achse der Moos- pfianze eingesenkt und von einem Teile derselben, dem Scheidcheil (vaginula), an der Basis umgeben, aber nicht damit verwachsen ist (Fig. 2). Er kann sehr verschieden lang sein, bei manchen Moosen (z. B. Archidium) ist er fast rudimentär. Gewöhnlich ist er zur Zeit der Sporenreife rot oder gelb gefärbt, oft im trockenen Zustande schraubig gedreht, zuweilen im oberen Teil in der entgegengesetzten Richtung als im unteren. Nicht zum Sporogon gehörig, also kein Kapselstiel ist das sogenannte Pseudop(>cliinil bei Sphag- num und Andreaea; hier ist es ein unbeblätterter Spross der Moospflanze, der geschlechtlichen Generation, der als Träger fungiert. Die Kapsel oder Büchse, die oft allmählich durch einen jiirlii- oder weniger deuthch abgesetzten Halsteil in den Stiel übergeht, ist ein ver- // / -w '1^. b / r ^' 1 ( i I I / /!',' S s r fl SJ>- .^L 0 <^-v^> va^i aei e?' — 9 — liältnismässig hoch organisiertes und kompliziert gebautes Organ. Sie liefert die bedeutendsten und wichtigsten Merkmale zur Unterscheidung der Moose. Im allgemeinen lassen sich an der Mooskapsel Kapselwand, Sporensack, Columella, Ring, Peristom und Deckel unterscheiden. Die Lage dieser Teile ist folgende: Die Kapselwaild schliesst die Mooskapsel nach aussen ab, die Columella bildet ein Säulchen in der Mitte der Kapsel, gleichsam als Fort- setzung des Stieles; zwischen beiden befindet sich der Sporensack. Nach oben zu wird die Kapsel durch den Deckel abgeschlossen, zwischen welchem und der Kapsel eine ringförmige Zellschicht, der Ring, der beim Offnen der Kapsel eine Rolle S23ielt, liegt. Unterhalb des Deckels, gleichsam als zweiter Verschluss der Kapsel, befindet sich der sehr kompliziert und verschieden- artig ausgebildete 3Iundlbesatz oder das Peristom. Nicht bei allen Moosen sind alle Teile gleichzeitig ausgebildet; vielen Arten fehlt das Peristom, einigen der Deckel oder Ring oder selbst die Columella (vergleiche Tafel III, Fig. 1 und Erklärung). Die Kapselwand ist zwei- oder mehrschichtig; die äusserste Zellschicht stellt die Epidermis dar, deren Zellen mitunter infolge ihrer Gestalt, Tüpfelung oder Buckelung oft gute Ai-tmerkmale abgeben. Wichtig sind die in der Kapselepidermis bei den meisten Laubmoosen auftretenden Spaltöffnuni2:en. Man nennt die Spaltöffnungen phaneropor, wenn die Schliesszellen in gleicher Figurenerklärung zu Tafel III. Fig. 1. Kapsel von Funaria hygrometrica im Querschnitt, e Epidermis der Kapsel- wand, 1 Luftraum, s Spannfäden, sp Sporensack mit Sporen, c Columella, r Ring, p Peristom, d Deckel. Schwach vergrössert. Fig 2. Kappenförmige Haube von Barbula convoluta. Schwach vergrössert. Fig. 3. Regelmässige Haube von Polytrichum commune. Schwach vergrössert. Fig. 4. Phaneropore Spaltöffnung von Dicranum scoparium, s Schliesszellen. Stark vergrössert. Fig. 5. Kryptopore Spaltöffnung von Mnium punctatum. s Schliesszellen. Fig. 6 Schildförmige Spaltöffnung von Funaria hygrometrica. s Schliesszellen. Fig. 7. Schematische Darstellung der Peristombildung. a Ein Peristomzahn aus den Verdickungsschichten zweier äusserer und einer inneren Zelle, b einer äusseren und zweier innerer gebildet, im Querschnitt gedacht. Die dunkel schraffierten Teile der Zellen sind die Verdickungsschichten, welche beim Zerfall der Zellen stehen bleiben und den Peristomzahn bilden, daher bei a die Mittellinie zwischen den Zellen (m) aussen bei b innen verläuft. Fig. 8. Teil eines Peristoms von Tortula muralis. b Basilarmembran. Vergrössert. Fig. 9. Inneres Peristom von Mnium punctatum. Zwei Zähne (z) mit dazwischen liegenden drei Wimpern (w). Vergrössert. Fig. 10. Äusseres Peristom von Mnium punctatum. Die beiden Zähne zeigen schwache Papillen und eine schwache Längslinie. Vergrössert. Fig. 11. a Peristomzahn von Dicranum scoparium, grubig längsstreifig, ohne Längs- linie aussen, vergrö.ssert, b ein Querglied desselben, stärker vergrössert, g Querglieder (aussen), 1 Lamellen (Innenseite). — 10 — Höhe mit den Zellen der Epidermis liegen (Tafel TIT. Flu;, -i). kryptopor, wemi sie tiefer uls die Zellen der Epidermis liegen und von diesen zum Teil überdeckt werden (Tafel III, Fig. 5). Ausserdem sind nocli die selten vor- konnnenden schildförmigen Spaltöffnungen zu erwähnen (Tafel III, Fig. 6), bei welchen die kleinen Schliesszellen innerhalb einer einzigen Epidermis- zelle liegen, ähnlich wie dies unter den Farnen bei der Blattepidermis von Aneimia der Fall ist. Am häufigsten finden sich die Spaltöffnungen am Grunde der Kapsel, da wo sie in den Hals oder Ansatz übergeht, zuAveilen •sind sie über die ganze Kapsel zerstreut. In dem Sporeiisack werden die Sporen gebildet, rundliche, einzellige Körper von sehr verschiedener Zahl und Grösse. Selu- oft ist der Sporen- sack von der Kapselwand durch einen Luftraum getrennt; letzterer Avird dann durch chlorophylbeiche Fäden, Spaiiiifäden, durchzogen, die den Sporen- sack mit der Kapselwand verbinden (Fig. 1 und Erklärung). Die Coluiiiella oder das Mittelsäulchen ist sehr verschieden ausgebildet. Den Archidiaceen fehlt sie ganz, bei den Sphagnaceen bildet sie nur eine halbkugelige Erhöhung am Kapselgrunde, bei den Andreaeaceen ist sie zwar säulenförmig, Avird aber von dem Sporensack überlagert, nur bei den Bryinae durchbricht sie den Sporensack. Der Deckel (operculum) schliesst die Öffnung der Mooskapsel und Avird zur Zeit der Sporenreife abgeAv^orfen. Er ist bei den Andreaeaceen, Archi- diaceen und den kleistokarpen Formen der Bryinae entweder überhaupt nicht vorhanden oder so Avenig entAvickelt, dass er bei der Sporenreife nicht ab- fällt, sodass die Sporen erst durch VerAvesung der Kapsehvand frei Averden. Die Form des Deckels ist sehr verschieden; gewöhnlich stellt er ein mit einem Spitzchen versehenes, flach- oder hochgeAvölbtes Käppchen dar; doch sind aus seiner Form und aus der Beschaffenheit des Spitzchens wichtige Merkmale abzuleiten. Das Abwerfen des Deckels geschieht geAvölmhch in der Weise, dass die darunter liegende Gewebsschicht vertrocknet und, avo ein Ring vorhanden ist, die sehr hygroskopischen Zellen desselben aufquellen und den Deckel abheben. Seltener bleibt die GeAA^ebsscliicht unter dem Deckel an der Kapsel selbst haften, avo sie entAveder w^e bei dru Georgiaceen mit dem Peristom verbunden ist oder Avie bei Tayloria an der Columella als Ver- dickung der Spitze hängen bleibt oder endlich eine über die Urnenöffnung gespannte Haut bildet. Dei- lUiisjf (annulus) ist eine ZAvischen Deckel und Kapselmund befind- liche Zone dünnwandiger, leicht (juellbarer Zellen, die sich zur Zeit der Sporenreife infolge von ^Vasserauf nähme stark vergrössern und infolgedessen von der Kapsel ablösen. Er ist durchaus nicht allen Moosen eigen und ist, AVO er vorkonnnt, sehr verschieden ausgebildet. — 11 — Der Mnndbesatz oder das Peristom ist durch die Verscliiedenartig- keit der Ausbildung für die Systematik der Moose von besonderer Wichtig- keit geworden. Es ist ein aus Zähnen oder Wimpern gebikleter eigenartiger Verschluss der Kapselmündung, durch ausserordentlich starke hygroskopische Eigenschaften ausgezeichnet. Bei trockenem Wetter richten sich die einzelnen Zähne auf und gestatten so das Ausstäuben der Sporen, bei nassem legen sie sich zusammen und verschliessen die Öffnung. In vielen Fällen ist das Peristom doppelt, dann ist das innere zarter, hautartig, ungefärbt, das äussere derber, gelb oder rot gefärbt, mit ver- schiedenartiger Struktur. Gewöhnlich ist das einfache oder bei doppeltem Peristom das äussere in einzelne Zähne gegliedert; dieselben bestehen jedoch ausser bei Splachnum nicht aus Zellen, sondern stellen nur die in den Ecken verdickten und zu- sammenhaftenden W^ände vertrockneter Zellen dar. Die Entstehung dieser Zähne ist aber nicht die gleiche bei allen Moosen, und sie ist darum wichtig, weil die für die Bestimmung hochbedeutsamen Strukturen zum Teil auf die Entwicklung der Zähne zurückzuführen ist. Gewöhnlich entsteht ein Peristomzahn aus den in einer Ecke zusammen- stossenden Verdickungsschichten dreier Zellreihen (vergleiche Tafel III, Fig. 7 und Erklärung). Liegen zwei Zellreihen nach aussen, so bemerkt man auf der Aussenfläche der Zähne eine mehr oder weniger deutliche Linie, welche der Scheidewand zwischen jenen Zellreihen entspricht; liegen zwei Zellreihen nach innen und die dritte nach aussen, so liegt die Linie auf der Innenseite der Peristomzähne. Zuweilen (Barbula) werden die Zähne aus den Ver- dickungsschichten von vier Zellreihen gebildet. Da jede der Zellreihen aus mehr oder minder zahlreichen, übereinander- stehenden Zellen gebildet wird, lassen sich auch den Querwänden derselben entsprechend an den Peristomzähnen Querlinien bemerken; Dabei werden die nach innen vorspringenden Leisten Lamellen, die nach aussen vorspringenden Querglieder oder Querbalken genannt. Das äussere und das einfache Peristom besteht meist aus 16 oder 32 Zellen, die zuweilen paarweise verbunden sind oder selbst Doppelpaare bilden; seltener sind 4, 8 oder 64 Zähne vorhanden. Diese sind entweder bis zur Basis getrennt oder die Basis der Zähne bildet eine mehr oder minder hohe, zusammenliängende Haut, die Basilarmembran. Die Zähne selbst können ebenfalls wieder mehr oder minder tief in zwei oder drei Schenkel geteilt sein, oder sie sind stellenweise durchbrochen. Die Aussenseite ist meder glatt oder gestreift oder papillös u. s. w. Das innere Peristom (Tafel III, Fig. 9) bildet meist an der Basis eine zusammenhängende, gewöhnlich farblose oder nur schwach gefärbte — 12 — Haut, die in VL'rscliiedc'iuirtigc ^\'inl})el■n und Fortsätze uusläuft. Oft ist diese Haut kielfaltig' (zwischen je zwei Zähnen des äusseren Peristoms) eben- falls durchbrochen. Mitunter fehlt die Haut, und es sind nur einzelne Wimpern vorhanden (Orthotrichaceae) oder es ist nur als einfache wimperlose Haut entAvickelt. Die Einzelheiten der Ausbildung Averden n(X'h bei den einzelnen Familien besprochen und aljgebildet werden. Der Hals fehlt manchen Moosen ganz, und der Stiel geht unvermittelt in die Kapsel ttljer; bei anderen Arten erweitert sich die Seta allmählich zur Kajisel, und dieses oft ziemlich lange Stück Avird als Hals bezeichnet (Tafel IX, Fig. 7). Dntei- Umständen Icann dieser Halsteil besondere Entwickelung er- fahren und deutlich von der Kapsel abgesetzt sein (Polytrichum) , ja selbst die Urne an Dicke übertreffen (Splachnaceen). Man bezeichnet ihn dann als Ansatz (Apophyse). Die IIaul)e ist die weiter entwickelte Wand des Archegoniums, w^elche bei der Längsstreckung des Stieles an der Basis abgerissen und als Mütze über der Kapsel in die Höhe gehoben ward. Sie bleibt nur bei Sphagnum und Archidium in unregelmässigen Fetzen am Grrunde zurück und wird nicht emporgehoben. Sie ist ihrer Gestalt nach sehr verschiedenartig und ebenfalls für die Unterscheidung der Arten wichtig. Sie ist entweder an einer Seite aufgeschlitzt, kappenförmig (Tafel XA^HI, Fig. 17, 24) und bedeckt dann die Kapsel hauptsächlich nur auf einer Seite, oder sie ist regelmässig mützenförmig (Tafel XVHI, Fig. 21, 23), wenn sie die Kapsel an der Spitze ringsum gleichmässig deckt. Ausser dieser regelmässigen Aufeinanderfolge von geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung giebt es noch eine rein vegetative Ver- mehrung durch losgetrennte Zellen oder Zellenkomjalexe, die in Form und Herkunft sehr verschieden sein können. Besonders mag hier nur auf die zierlichen und häufigen Köpfchen mit Brutzellen bei Georgia pellucida (Tafel H, Fig. 8) hingewiesen w^erden. Übrigens können solche Brutzellen (Gemmen) oder Brutknospen oder endlich auch Zweigvorkeime aus beliebigen vegetativen Organen der Moospflanze entstehen. 2. Kapitel: Aufsuchen, Sammeln und Bestimmen der Moose. Moose lassen sich das ganze Jahr hindurch sammeln; zu jeder Jahres- zeit fruchten wenigstens einige Arten, und für den Anfänger ist es wichtig, zunächst nur fruchtende Moose mitzunehmen. Zum Sammeln ist eine Bf)tanisiertrommel oder auch ein Rucksack geeignet, ausserdem für kleine Moose eine Anzahl Papierdüten, an deren Stelle man zweckmässig auch alte Couverts verwenden kann, für grössere Arten Bogen von festem, am besten Pergamentpapier, in welchem sich die Moose sehr gut erhalten. Eine Lupe — 13 — und Pincette, wenn man felsbe wohnende Moose sammeln will auch ein Hammer und Meissel und ein gutes, festes Messer sind unentbehrlich. Findet man ein Moos, welches man mitnehmen will, so rupft man nicht etwa einzelne Pflänzchen aus, sondern sucht den ganzen Rasen mit dem unteren verfilzten Teil von dem Substrat abzulösen. Bei sehr kleinen Erdmoosen, z. B. den meisten Cleistocarpen, schneidet man mit dem Messer die Erdschicht mit den Moosen ab und schlägt sie vorsichtig in Papier. Bei auf Felsen wachsenden Moosen sucht man flache Stücke von dem Fels abzusprengen, Wassermoose werden leicht ausgedrückt, alle aber sofort sorg- fältig in Papier eingeschlagen und am besten auch gleich Fundort und Datum auf der Hülle notiert. Das sorg-fältige Einschlagen der Moose ist deshalb sehr wichtig, weil sehr leicht von manchen Arten Deckel oder Hauben verloren gehen können und diese beim. Bestimmen oft sehr not- wendig sind. Auch kommen sonst nahe verwandte, äusserlich kaum zu unterscheidende Moose untereinander, und man hat dann oft eine enorme Mühe, alles wieder richtig zu ordnen. Moose kommen überall vor, fast jede Gegend hat irgend welche charakte- ristische Vertreter; besonders schöne und interessante Arten finden sich im Gebirge. Doch auch die Ebene und die Hügelregion haben ihre Seltenlieiten. Wohin der Moossammler sich wendet, wird er Moose finden, nur sind die Moose nach den einzelnen Lokalitäten verschieden. Sümpfe, Moore, Teich- ränder, alte Ausstiche an Ziegeleien und Eisenbahnen, feuchte Wiesen und Äcker, Grabenränder, Dämme, Abhänge, Wälder, Mauern, Dächer, besonders alte Schindeldächer, trockene und nasse Felspartien u. s. w., alle beherbergen ihre eigentümlichen Formen. Auch darauf ist zu achten, dass auf Kalk oft ganz andere Arten vorkommen als auf kalkfreiem Substrat. Ein und dieselbe Gegend ist in den verschiedenen Jahreszeiten wieder- holt abzusuchen. Je genauer und öfter ein Punkt nach Moosen abgesucht wird, um so grössere Ausbeute liefert er. Lieber keine zu grossen Ex- kursionen machen, sondern ein beschränktes Gebiet gründlich nach allen Richtungen hin absuchen! Erst wer sich an einem kleineren Gebiet im Sammeln geül)t hat, kann hoffen, auf grösseren, womögKch mehrtägigen Ex- kursionen mit Erfolg zu sammeln. Denn auch das Sammeln will gelernt sein. Der richtige Blick für geeignete Standorte wird erst allmähhch erworben. Über das Vorkommen der Moose an bestimmten Lokalitäten mag hier zur allgemeinen Orientierung folgendes erwähnt werden. Vorwiegend auf Torfboden leben Dicranella cerviculata, Campylopus turfaceus, flexuosus, brevipilus, Dicranodontium longirostre, Metzleria alpina, Trematodon, Bryum Marattii, cyclophyllum , Polytrichum gracile, peri- goniale. — 14 — In Torfmooren, tiefen Torfsümpfen, nassen Stellen im Walde kommen vor: Spliafrnum, Dicranum Bergeri, Cinclidium stygium, Paludella squarrosa, Meesea, Ambl3'stegium filicinmn, die Sektionen Acrocladion, Caliergon, Dre- panocladus und zum Teil Cratoneuron der Gattung Hypnum. Auf sumpfigen, toi-figen Wiesen leben Dicranum Bonjeani, Fissidens osmundoides, adiantoides, Bryum longisetum, uliginosum, l>imum, cirratum, neodamense, Duvalii, turbinatum, Mnium cinclidioides, Amblyodon, Meesea, Aulacomnium palustre, Philonotis fontana, caespitosa, Polytrichum strictum, commune, Climacium, Camptothecium nitens, Braclij^thecium Mildeauum, Amblystegium hygrophilum, Kocliii. An cjuelligen, moorigen Bachrändern, feuchtem Waldboden wachsen Bryum Schleicheri, pseudotriquetrum, Mnium horaum, lycopodioides, riparium, serratum, undulatum, medium, Seligeri, punctatum, subglobosum, Philonotis fontana, seriata, adpressa, Pterygophyllum lucens, Brachythecium rivulare, Amblystegium riparium. Im Wasser leben Dichodontium flavescens, Dicranella squarrosa, Fissidens crassipes, Mildeanus, rufulus, Arnoldi, Pachyfissidens grandifrons, Octodiceras, Julianum, Cinclidotus, die Fontinalaceen , Amblystegium fallax, fluviatile, irrigium, die Sektionen Scorpidium, Hygrohypnum und zum Teil Cratoneuron der Gattung H^-jinum. An feuchten Felsen, Wasserfällen, periodisch überrieselten Steinen u. s. w. finden sich Pleuroweisia, Anoectangium, Molendoa, Eucladium, Rhabdoweisia denticulata, Dichodontium, Dicranum virens, Wahlenbergii, Dicranella squar- rosa, Dicranium falcatum, Fissidens rivularis, Bhndia, Racomitrium aciculare, protensum, fasciculare, affine, Orthotrichum rivulare, Breutelia arcuata, Brachythecium plumosum, Hyocomium flageleare, Rhyuchostegiella Jacquiuii, Thamnium, Amblystegium irriguum. Auf feuchten, namentlich kalkfreien Felsen der Gebirge und in deren Ritzen leben Dicranum fulvellum, Blyttii, Starkei, Sendtneri, Scottianum, fulvum, longifolium, albicans, Campylopus Schimperi, Schwarzii, subulatus, fragilis, atro virens, polytrichoides, Dicranodontium aristatum, circinatum, Fissidens, pusillus, Brachydontium, Campyiostelium, Dr^^itodon patens, Hai*t- manni, atratus, Ampliidium, Orthotrichum imdum, urnigerum, Schubartianum, Tetrodontium, BroAvnianum, Mielichhoferia, Anomobryum, Bryum cuspidatum, pallescens, obconicum, Mühlenbeckii, alpinum. ]\Iildeanum, die meisten Bar- tramiaarten, Heterocladium heteropterum. Auf den Humusschichten an feuchten Felsen, an beschatteten Steinen und in Felsspalten leben Myurella julacea, apiculata, Careyana (alle besonders auf Kalk), Anomodon apiculatus, attenuatus, longifolius, rostratus, Pterogonium gracile, Isothecium, Rhynchostegiumarten, Plagiotheciumarten. — 15 — In Felsliölilen sind zu suchen Tetrodontium Brownianum, Scliistostega. Trockene Felsen und deren erdhaltige Ritzen werden bewohnt von Andreaea (kalkmeidend), Gymnostomum, Gyi'oweisia, Hymenostylium (auch im Wasser), Weisia crispata, Dicranoweisia crispula, compacta, Rhabdoweisia fugax, denticulata, Oreas, Cynodontium schisti, gracilescens, fallax, torquescens, polycarpum, strumiferum, Oreoweisia (kalkmeidend), Fissidens decipiens, Grimmia, Schisti dium, Coscinodon, Racomitrium sudeticum, heterostichum, microcarpum, Brachysteleum, Hedwigia, Hedwigidium, Braunia, Ulota aniericana, curvifolia, Orthotrichum anomalum, saxatile, cupulatum, Sardagnanum, para- doxum, alpestre, rupestre, Sturmii, Kiliasii, Bryum Kunzei, Anomodon tristis, Pseudoleskea patens. Bewohner besonders kalkhaltiger Felsen oder kalkhaltigen Bodens sind die Seligeriaceen, Ditrichum glaucescens, ilexicaule, Distichium, Zygodon gra- cilis, Orthotrichum perforatum, Funaria, mediterranea, Bryum subrotundum, elegans, Funckii, Plagiopus Oederi, Philonotis calcarea, alpicola, Timmia bavarica, austriaca, megapolitana, norwegica, Leskea catenulata, Ptychodium plicatum, Orthothecium, Cylindrothecium, Homalothecium Philippeanum, Camptothecium lutescens, Brachythecium laetum, Rhynchostegiella tenella, curviseta, Amblystegium, Sprucei, confervoides, filicinum, die Sektionen Chryso- h}^num und Ctenidium der Gattung Hypnum. Bewohner von Mauerritzen, Felsspalten, sandigen Plätzen u. s. w. sind die Pottiaceen, Encalyptaceen, Leptobryum, Bryum torquescens, cuspidatum, caepiticeum, murale, Funckii, Homalothecium sericeum. Sandige, kiesige, teils feuchte, teils trockene Wegränder, Berglehnen, Geröllhalden u. s. w. werden von den meisten Alien der Gattung Webera bewohnt, ferner von Polytrichum alpinum, juniperinum, Brachythecium glare- osum, albicans. Auf trockenem thonig-sandigem Boden, zersetzten Sandsteinfelsen u. s. w. kommen vor Dicranella heteromalla, Ditrichum zonatum, Racomitrium ca- nescens lanuginosum, Funaria dentata, Conostomum boreale, Polytrichum piliferum, sexangulare, juniperinum, Lescuraea saxicola, Ptychodium Pfundtneri, decipiens und andere Alien, Brachythecium glareosum, albicans. Auf feuchten, sandigen Plätzen, Heideland u. s. w. leben Bryum warneum, pendulum, arcticum, calophyllum, lacustre, inclinatum, fallax, intermedium, cirratum, Sauteri, badium, caespiticium, Mildeanum erythrocarpum, versicolor, atropurpureum, Klinggräffii, Blindii, argenteum, pallens, Philonotis marchica, Catharinea angustata, tenella, Oligotrichum, Pogonatum nanum, urnigerum aloides. Auf Bergwiesen und Triften der Hochalpen sind zu suchen Dicranum negiectum, Mühlenbeckii, elongatum. — 16 — Alpenweiden, humöse torfige Stellen und besonders die Viehlagerstätten auf denselben werden bewohnt von Voitiu nivalis, den Splachnaceen. Auf Wiesen, Ackern, Grabenrändern, Teiclisclilamni u. s. w. finden sich Nanoniitrium, Ephemerum, Ephemerella, Physcomitrella, Acaulon, Phascum, IVIildeella, Aschisma, Astomum, Pleuridium, Sporledera, Bruchia, Hymenosto- mum, Weisia viridula, Wimmeriana, rutilans, Ganderi, Dicranella Schreberi, crispa, rufescens, huuiihs, varia, Disceliuni nudum, Pyi'amidula, Physcomitrium, Enthostodon, Funaria hygrometrica, Mniobryum. Auf Waldboden leben Dicranum undulatuni, uiajus, scoparium, spurium, Leucobryum, Mnium spinulosum, spinosum, rostratum, Drummondii, cuspi- datum, affine, stellare, Polytrichum formosum, commune, Buxbaumia aphylla, Diphyscium sessile, Heterocladium squarrosulum, viele Arten von Thuidium, Brachythecium campestre, die meisten Eurliynchiumaiieu, Plagiotheciumarten, Hypnum Crista castrensis, Hylocomium. An Waldrändern, schattigen Waldblössen und feuchten Hohlwegen im Walde sind heimisch Dicranella subulata, curvata, Fissidens bryoides, in- curvus, exihs, taxifohus, Trichodon, Funaria hygrometrica, Rhodobryum, Catharinea undulata, Hausknechtii , Pogonatum nanum, Scleropodium ille- cebrum, purum. Modernde Baumstämme bevorzugen Dicranum congestum, fuscescens, montanum, flagellare, strictum, viride, longifohum, Sauteri, Georgia pellucida, Aulacomnium androgynum, Buxbaumia indusiata, Brachythecium, curtum, Plagiothecium, Amblystegium radicale. An Holz und Rinde, alten Stämmen u. s. w. leben Zygodon viridissimus, conoideus, Forsteri, Sendtneri, Ulota Ludwigii, phyllantha, Drummondii, Bruchii, intermedia, crisj^ula, Rehmanni, Orthotrichum diaphanum, Winteri, pulchellum, leucomitrium, pallens, microcarpum, stramineum, patens, Braunii, pumilum, Schimperi, Rogeri, tenellum, fastigiatum, affine, Shawii, speciosum, acuminatum, leiocarpum, LyeUii, obtusifolium," gymnostomum, callistomum, Cryphaea, Leucodon, Antitrichia curtipendula , Leptodon Smithii, Neckera pennata, pumila, crispa, complanata, Besseri (sämthch auch an schattigen Felsen ebenso), Homalia trichomanoides, sämtliche Fabroniaceen, Leskea nervosa, polycarpa, Anomodon apiculatus, attenuatus, longifohus, Pterigynan- drum fihforme, Lescuraea striata, Platygyrium, Pylaisia, Isothecium myurum, Homalothecium sericeum, Brachythecium salebrosum, sericeum, populeum, Starkei, rutabulum, reflexum, Amblystegium subtile, varium, serpens, Juratz- kanum riparium. Auf Dächern (Stroh-, Schindel-, Ziegel-), Holzzäunen u. s. w. leben Dicranoweisia cirrata, Leskea tectorum (auch Ziegeldächern), Brachythecium populeum. — 17 — Freilich sind die natürlichen Lebensbedingungen so ausserordentlich ver- schieden, dass sich dieselben nicht alle nach besonderen OrtHchkeiten be- schreiben lassen, und manchmal wird man ein Moos auch an anderer Stelle auffinden als an der hier angegebenen. Was die Reifezeit der Mooskapseln anbetrifft, so sind nicht nur Höhen- lage und Substrat, sondern auch ganz besonders Witterungsverhältnisse dabei massgebend; nicht selten kann die Fruchtzeit hierdurch um Monate ver- schoben werden. Einzelne Arten kann man fast das ganze Jahr mit Kapseln antreffen (z. B. je nach Standort Funaria hygrometrica). Im allgemeinen halten aber die Moose an bestimmten Fruchtzeiten fest. Die gesammelten Moose Averden zu Hause zwischen graues Fliesspapier gebracht und leicht gepresst; insbesondere bei Lebermoosen darf der Druck nur ganz leicht sein, wenn sie nicht ein ganz uncharakteristisches Aussehen annehmen sollen. Auch beim Trocknen hüte man sich, die Moose durch- einander zu bringen; am besten schützt man sich davor, wenn man kleinere Moose direkt in Kapseln aus Fhesspapier einschliesst und in diesen zwischen das täglich zu wechselnde trockene Fliesspapier legt. Mit dem Fliesspapier gehe man nicht zu sparsam um, Heber einen Bogen in jeder Lage mehr als zu wenig. Das feuchte Fliesspapier wird an der Sonne, am Ofen u. s. w. ge- trocknet. Sind die Moose ganz trocken, so werden sie aus den Fliesspapier- kapsehi herausgenommen und in Kapseln von festem, starkem Schreibpapier gebracht. Um solche Kapseln herzustellen, wird ein länglich - rechteckiger Bogen von entsprechender Grösse einige Centimeter unterhalb der Mitte quer gefalzt, dann das überstehende Stück umgebogen und nun die beiden Seiten ebenfalls um einige Centimeter, aber nach der anderen Seite, umgebrochen. Die Breite der umzubiegenden Ränder richtet sich nach der Grösse der Kapsel, doch sollen dieselben niemals zu schmal sein, da sonst die Kapseln leicht aufgehen. Auf die Kapsel wird Name des Mooses, Autor, Fundort, Unterlage (Fels, Rinde u. s. w.), Datum, Name des Sammlers bemerkt; etwaige Besonder- heiten müssen natürlich stets notiert werden. Die weitere Anlage des Herbars muss dem Geschmack des Einzelnen überlassen bleiben; am billigsten und einfachsten sind Mappen aus starker Pappe. Wenn man das Moos, welches man gesammelt hat, nicht kennt, sondern erst bestimmen muss, ist es zweckmässig, einen Teil des Räschens nicht ein- zulegen, sondern für die Untersuchung zurückzubehalten. Am besten halten sich die Moose auf feuchtem Sand (etwa auf einem Porzellanteller), wenn sie von einer Glaso^locke bedeckt werden. Indessen ist es zweckmässio^, die Bestimmung möglichst bald vorzunehmen. Thome-Migula, Flora. V. 2 — 18 — Will man einzelne Arten in grösserer Menge und besonders tadelloser Beschaffenheit einlegen, so enipfielilt es sich bei genügender Zeit, die Rasen gleich an Ort und Stelle in Fliesspapier einzulegen. Besonders geeignet sind hierzu die von Fr. Ganzenniüller in Nürnberg angefertigten Schneiderschen Gitterpressen, die sich auch zu Haus zum Pressen der Moose vorzüglich eignen. Dieselben lassen sich wie eine Botanisiertrommel umhängen und sind, Avenn man Lebermoose mit langen, leicht abbrechenden Fruchtstielen sammeln will, durch nichts anderes zu ersetzen. Beim Sammeln und so- fortigen Einlegen in diese Gitterpressen hat man noch den nicht zu unter- schätzenden Vorteil, dass das Untereinandergeraten verschiedener Moose sicher vermieden wird. Dem Anfänger ist unter allen Umständen zu raten, nicht zu viel Arten auf einmal zu sammeln, von jeder Art, die er mitnehmen will, nur die schönsten und entwickeltsten Raschen zu nehmen und, wie nochmals hervor- gehoben werden mag, nur gut fruchtende Arten zu berücksichtigen. Das Bestimmen der Moose wird dem Anfänger manche Schwierigkeiten bereiten, wenn er nicht nach einer gewissen Methode verfährt, um sich nicht nur die nötige technische Fertigkeit beim Präparieren, sondern auch eine grundlegende Kenntnis der wichtigsten Moosformen anzueignen. Es kann daher jedem, der die Absicht hat, sich mit Moosen zu beschäftigen, nur em- fohlen werden, sich zunächst an der Hand getrockneter, genau bestimmter Moosarten über die verschiedenen Formen der Moose zu orientieren; 50 Arten, und zwar die häufigsten und gemeinsten, überall verbreiteten, reichen dazu aus. An diesen soll der Bau des Stammes und der Blätter, besonders aber die Kapsel mit dem so wichtigen Peristom, mit Deckel und Haube genau untersucht werden. Hat sich der Anfänger dann ein hinreichend klares Bild von den wichtigsten Familien und Gattungen der Moose entworfen, so kann er an das Sammeln und Selbstbestimmen des von ihm Gesammelten gehen. Auch dann werden ihm freilich noch oft genug Zweifel aufstossen, aber das geht bei schwierigen und kritischen Arten auch dem besten Mooskenner mit- unter so. Kommt er mit einer Bestimmung nicht zum Ziel, so soll das sicher Festgestellte kurz bei dem Moose bemerkt und aufgehoben werden; später, wenn sich seine Mooskenntnis erweitert, wird ihm die Bestimmung vielleicht wesentlich leichter. Das Bestimmen ist durchaus gewissenhaft vorzunehmen und alle Cha- raktere der Familie, Gattung und Art sind genau zu l)eachten. Anfangs Avird dann freilich bei der Bestimmung eines Mooses oft ein ganzer Tag kaum langen; aber je genauer man anfangs verfährt, desto rascher kommt man später zum Ziele. Dabei ist in Betracht zu ziehen, dass nur die Summe der Merkmale eine Pflanze charakterisieren, und dass man sehr häufig — 19 — im Sticli gelassen wird, wenn man nur nach einzelnen hervorsteclienden Merk- malen zu bestimmen sucht. Deshalb sind alle Tabellen oder Schlüssel zum Bestimmen nur unsichere Führer, Aveil man in ihnen nicht auf alle Aus- nahmen und Abweichungen, die überall vorkommen, Rücksicht nehmen kann. Immer ist die Beschreibung genau zu vergleichen, auch wenn scheinbar alles im Schlüssel vollkommen gestimmt hat. Auf einige Einzelheiten beim Untersuchen, Präparieren und Bestimmen sei hier noch aufmerksam gemacht. Notwendig ist ein Mikroskop, welches Yergrösserungen von circa 25 bis 600 linear gestattet. Trotzdem beinahe alle optischen Werkstätten der- artige Mikroskope liefern, möchte ich doch hier auf ein besonders für derartige Zwecke von Leitz in Wetzlar konstruiertes Kryptogamenmikroskop hinweisen, vv^elches gleichzeitig durch ein aufgesetztes, bildumkehrendes Prisma und an den objektisch angehängten Backen als Präpariermikroskop verwendet werden kann. Es kostet circa 150 Mark. Ein Präpariermikroskop mit circa 20- bis 40facher Vergrösserung ist, wenn man nicht das eben erwähnte Leitzsche Kryptogamenmikrosko]) verwendet, ebenfalls notwendig. An Utensilien braucht man Präpariernadeln, Lanzettnadeln, ein bis zwei Skalpelle, eine Präparierschere, ein gutes, am besten beiderseits hohl- geschliffenes Rasiermesser, Holundermark, einige Ulirschälchen, Objektträger und Deckgläschen; ferner Glycerin, Alkohol, etwas Kalilauge und, wenn man Dauerpräparate herstellen will, Glyceringelatine. Wer in der mikroskopischen Technik unbewandert ist, der sei auf Strassburgers kleines botanisches Praktikum (Jena, bei Fischer) verwiesen. Sehr häufig wird man Schnitte durch Blätter machen müssen. Man nimmt dann einen dicht beblätterten Moosast, klemmt ihn zwischen die beiden Hälften eines gespaltenen Stückchens Holundermark und führt mit dem Rasiermesser, dieses ziehend, feine Schnitte durch Holundermark und Moos. Ist man in dieser Technik nicht gut zu Hause, so geraten die Schnitte anfangs immer zu dick. Ebenso werden Stengelquerschnitte gemacht. Stark gerollte Blätter oder solche mit gebogenen Rändern müssen oft gerade gelegt werden, um das Zellnetz u. s. w. untersuchen zu können. Das macht mitunter nicht unbedeutende Mühe. Am besten gelingt es, wenn man sie einzeln mit wenig Wasser unter das Deckglas bringt und letzteres unter leichtem Druck auf dem Objektträger hin- und herbewegt. Die Blattflügelzellen sitzen oft fester am Stengel als an den Blättern^ und man findet sie zuweilen an losgezupften Blättern nicht, weshalb es nötig ist, in solchen Fällen das Blatt sorgfältig unter dem Präpariermikroskop vom Stengel mit der Nadel abzulösen. 2* — 20 — Um das Peristoni der Moose zu untersuchen, wählt man, wenn möglich, eine reife Kapsel mit noch aufsitzendem Deckel, hebt den Deckel mit der Nadel ab und klemmt die Kapsel zwischen Holundermark so, dass das ganze Peristom frei hervorsteht. Jetzt schneidet man mit dem Rasiermesser etwas unterhalb des Peristoms die Mündung der Kapsel ab und überträgt das Peristom zunächst in Alkohol, aus diesem in Wasser. Will man ein etwa vorhandenes inneres Peristom von dem äusseren loslösen, so reisst man das Peristom, indem man von der Seite des vorhin geführten Schnittes aus mit der Lauzettnadel hineinfährt und mit einer anderen Nadel oder vorsichtig zwischen zwei Fingern das Peristom festhält, dieses an zwei Seiten auf und präpariert dann mit Nadeln unter dem Präpariermikroskop das meist leicht ablösbare imiere Peristom heraus. Spaltöffnungen sind meist (aber durchaus nicht immer!) am Grunde der Kapsel zu suchen. Man schneidet die Kapsel mit der Präparierschere an zwei gegenüberstehenden Seiten auf und legi die Hälften mit der Innen- seite nach unten auf den Objektträger. Sehr oft wird man hier wie auch sonst bei Moospräparationen mit störenden Luftblasen zu thun haben, die man, wenn keine Handluftpumpe zur Verfügung steht, am besten dadurch entfernt, dass man die Präparate für kurze Zeit in absoluten Alkohol und von da wieder in Wasser (eventuell mehrmals wiederholen) überträgt. Mit einigen Schwierigkeiten ist für den Anfänger die Feststellung der Geschlechtsverhältnisse verknüpft, zumal die „Moosblüten" oft dm-chaus nicht hervortreten. Bei manchen Arten ist freilich der Blütenstand, besonders der männliche, durch scheibenförmige Gestalt ausgezeichnet, und man kann sich durch einige Schnitte leicht davon überzeugen, ob nur Antheridien oder auch Archegonien vorhanden sind. Gewöhnlich aber stehen die Geschlechtsorgane verborgen an den Enden der Stämmchen und Astchen, und dann müssen diese unter dem Präpariermikroskop vorsichtig von Blättern befreit und die Geschlechtsorgane blossgelegt werden. Einige Übung hilft aber auch hier über alle Schwierigkeit hinweg. Der Gang beim Bestimmen eines Mooses wüi'de dann etwa folgender sein: Man wählt aus dem Moosrasen, der, wenn getrocknet, erst im Wasser aufgeAveicht sein muss, einige gut ausgebildete Pflänzchen, bringt sie in ein Schälchen mit Wasser und sucht sie möglichst von allen anhängenden Schmutz- partikelchen eventuell unter ZuhiKenahme eines weichen Pinsels zu befreien. Nun orientiert man sich mit einer Lupe über Verzweigung, Ursprung der Sporogone, Stellung und Anheftung der Blätter, Vorhandensein oder Fehlen von Wurzelhaaren u. s. w. — 21 — Dann wird unter dem Präpariermikroskop sorgfältig ein Blatt abgetrennt, wozu man zweckmässig eines der grösseren unweit der Spitze wählt, unter dem Deckglas ausgebreitet und Zellnetz, Rand, Rippe, Spitze, Basis mit eventuell vorhandenen Blattflügelzellen betrachtet. Wenn nötig, müssen auch Quersclmitte durch die Blätter hergestellt werden, die Aufschluss darüber geben, ob die Zellen gleichartig gestaltet, ob Rand und Blattlamina ein- schichtig, ob Blattzellen mit Papillen oder Mamillen versehen und wie die Rippe gebaut ist. Zugleich mit den Blättern wird man gewöhnlich Stengel- querschnitte erhalten, die über den Aufbau des Stengels, Rinde, Centralstrang u. s. w. Auskunft geben. Dann kommt die Untersuchung der Kapsel und des Peristoms in der bereits oben angedeuteten Weise und schliesslich die genaue Feststellung der Greschlechtsverhältnisse. Damit die Präparate, die man während der Präparation gewonnen hat, nicht vertrocknen, setzt man zweckmässig einen Tropfen Glycerin an den Rand des Deckglases und kann sie so lange Zeit konservieren, wenn man mit der Bestimmung nicht gleich fertig wird. Kommt man überhaupt zu keinem absclüiessenden Urteil, so hebt man die Präparate am besten zwischen Glimmerplättchen mit einem Tropfen Glyceringelatine auf und fügt sie in einer besonderen Papierkapsel eingeschlossen dem Moosrasen bei, um später bei Gelegenheit die Untersuchung von neuem aufzunehmen. Man braucht dann die ganze Präparation nicht noch einmal von vorn zu beginnen. Einzel- heiten bei der Untersuchuno- und Bestimmung ero-eben sich von selbst. o o o Die nachfolgende Darstellung der Laubmoose schliesst sich im System eng an Limprichts Laubmoose in Rabenhorsts Kryptogamenilora von Deutsch- land an, welche zur Zeit als das beste und ausführlichste Werk über dieses Gebiet zu betrachten ist. Einteilung der Laubmoose. 1. Ordnung: Spliagnaceac. Kapsel fast kugelig, ohne Peristom, mit abspringendem Deckel und halbkugeliger Columella, von einem kurzen Pseudo- podium getragen. Haube nicht emporgehol:>en, sondern unregelmässig zer- rissen an der Basis der Kapsel zurückbleibend (Blattzellen von zweierlei Art: grosse farblose mit Poren und Spiralfasern und dazwischen kleine chloro])hyll- grüne; Tafel IV, Fig. 15). 2. Ordnung: Andreacaceae. Columella säulenförmig, nicht den Sporen- sack durchsetzend. Die Kapsel wird durch ein Pseudopodium emporgehoben, öfi'net sich meist durch vier Spalten (Tafel VII, Fig. 1), die Klappen bleiben an der Basis und Spitze verbunden. Die Haube wird von der Kapsel als kleines Mützchen emporgehoben. 3. Ordnung: Arcliidiaceae. Die Kapsel zeigt keinerlei Columella und keinen Deckel, sondern reisst unregelmässig auf oder entlässt die auffallend grossen Sporen erst durch Fäulnis der Wand. Eine Seta fehlt, die Kapsel wird durch ein Pseudopodium emporgehoben. Die Haube bleibt an der Kapselbasis zurück. 4. Ordnung: Bryinae. Columella säulchenförmig, den Sporensack durch- setzend. Kapsel in einen kürzeren oder längeren Stiel (Seta) verlängert, öffnet sich meist durch Abwerfen eines Deckels, an der Öffnung meist ein Peristom ausgebildet. Die Haube als Mütze mit bei der Streckung der Seta auf dem Scheitel der Kapsel emporgehoben. 1. Ordnung^: Spliag^iiaceae. Einzige Gattung: Sphagnum, Torfmoos. Die Torfmoose stellen eine ziemlich isolierte Gruppe der Laubmoose dar. Meist ziemlich lange, aber oft schlaffe Moose mit zahlreichen kleinen Astchen, die teils dem Stengel eng anliegen, teils abstehen (Tafel IV, Fig. 1) und an der Spitze kopfartig gehäuft sind. Der Stengel besteht aus einem meist ziemlich dünnwandigen Grundgewebe, einer dickwandigen, verholzten llindenschiclit und einer lockereu ein- bis dreizelligen, schwammigen Aussen- ^.yyZot 7^oöe -V^. a aa/tcMH. 7 — 23 — rinde, deren Zellen meist durch Spiralfasern und grosse Poren ausgezeichnet sind (Tafel IV, Fig. 7 und Tafel V, Fig. 26, 30). Die Stengelblätter zeigen meist etwas andere Grestalt als die Astblätter. Alle Blätter sind rippenlos und bestehen aus grossen hyalinen Zellen mit spiraligen Verdickungsfasern und grösseren oder kleineren Poren und aus kleinen, schmalen, dazwischen- liegenden, chloroj)hyllführenden Zellen (Tafel IV, Fig. 15). Die letzteren liegen entweder genau in der Mitte oder mehr auf der Innen- oder Aussen- seite des Blattes (Tafel IV, Fig. 2 bis 5). Wo die Astblätter an den Asten ansitzen, liegen meist eigentümlich geformte, der Astrinde angehörige Zellen, die man als Retortenzellen be- zeichnet hat (Tafel V, Fig. 27, 28). Die Geschlechtsorgane stehen an be- sonderen kleinen Astchen der oberen kopfförmig gehäuften Äste, die männ- lichen sind kätzchenförmig mit intensiver rötlich oder bräunlich gefärbten und in der Form abweichenden Blättern, die weiblichen kürzer mit grösseren Hüllblättern. Die Sporogone werden durch ein Pseudopodium emporgehoben; zwischen! diesem und der Kapsel am Grunde der letzteren bleibt die in Fetzen zerrissene Haube zurück. Die Sphagna sind monöcisch oder diöcisch. Die Torfmoose bilden eine arten- und formenreiche Gattung von weiter Verbreitung. Wie ihr Name sagt, leben sie in torfigen, feuchten Gegenden und bilden einen Hauptbestandteil der Hochmoore, meiden aber Kalk. Die Arten sind wegen ihres Formenreichtums schwer zu umgrenzen, und dies hat in neuerer Zeit zur Aufstellung zahlreicher Species gefühi-t, die jedoch ebenso- gut nur als Formenreihen oder Unterarten anderer angesehen werden können. Ich habe das letztere vorgezogen und mich an die Limprichtsche Umgrenzung gehalten, da mir die Arten so besser abgegrenzt und für den Anfänger leichter V Um 11 Jl n H 4. n n 11 T) 5. n n )i Figurenerklärung zu Tafel IV. Fig. 1. Sphagnum cymbifolium. Habitusbild. Natürliche Grösse. „ 2. Blattquerschnitt von Sphagnum cymbifolium. Vergrössert. 3. „ n n Lindbergii. „ squarrosum. „ subsecundum. „ „6. „ „ „ medium. „ „ 7. Sphagnum subsecundum. Stengelquerschnitt. Vergrössert. „ 8. „ teres. Teil eines Stengelquerschnittes. Vergrössert. „9. „ cuspidatum. „ „ „ „ „10. „ recurvum. „ „ „ „ „ 11. „ laricinum. „ „ n n „ 12. „ contortum. „ „ „ „ „ 13, „ imbricatum. Kammartige Leisten der hyalinen Zellen. Vergrössert. „14. „ papillosum. Papillen an den Wänden der hyalinen Zellen. Vergrössert. Fig. 15. Blattzellen der Astblätter von Spagnum cymbifolium. Vergrössert. — 24 — bestimmbar erscheinen: daneben ist aber auch auf die neu aufgestellten Arten gebührend Rücksicht genommen. Alle Sphagna, namentlich aber die häufigeren, zeigen Ariele ineinander übergehende Formen, von denen nur häufigere und besser charakterisierte hier angeführt werden. Übersicht der Arten. 1. Chlorophyllzellen an der inneren oder äusseren Blattfläche zwischen den hyalinen eingelagert (Tafel IV, Fig. 2, 3). 2. Chlorophyllzellen in der Mitte zwischen den hyalinen Zellen (Fig. 4, 5, 6). 15. 2. Chlorophyllzellen an der Blattinnenfläche eingelagert (Fig. 2). 3. Chlorophyllzellen an der Blattaussenseite zwischen die hyalinen eingelagert (Fig. 3). II- 3. Stengelrinde mit spiraligen Verdickungsleisten in den Zellen (Tafel V, Fig. 26). 4. Stengelringe ohne spiralige Verdickungsleisten (Tafel V, Fig. 25). 6. 4. Hyaline Zellen der Astblätter glatt (Tafel IV, Fig. 15). cyiiil>il*oliuin. Hyaline Zellen der Astblätter nicht glatt. 5. 5. Hyaline Zellen an den chlorophyllführenden mit Papillen (Tafel IV, Fig. 14). papillosum. Hyaline Zellen mit kammartigen Leisten (Tafel IV, Fig. 13). imbricatum. 6. Zellschicht der Rinde mit Poren nach aussen (Tafel V, Fig. 25). 7. Zellschicht der Rinde ohne Poren (Tafel V, Fig. 29). 8. 7. Stengelblätter an der Spitze am breitesten, ausgefranst, fimbriatiim. Stengelblätter bis zur Spitze gleich breit oder etwas verschmälert (Tafel V, Fig. 11). Girgeiisohiiii. 8. Stengelblätter in der Mitte am breitesten (Tafel V. Fig. 14j. iiiollc, Stengelblätter an der Basis am breitesten (Tafel Y. Fig. 5, 4). 9. 9. Stengelblätter spitz (Tafel V, Fig. 5). acutifoliiiiii. Stengelblätter abgerundet (Tafel V, Fig. 4). 10. 10. Poren in den hyalinen Zellen an der Basis der Astblätter klein (Tafel V^ Fig. 23), Pflanze meist rot. rubelliiiu, Poren gross (Tafel V, Fig. 22), Pflanze bräunlich, fuseum. 11. Stengelblätter oben am breitesten und ausgefranst (Tafel Y , Fig. 15). Lindbcrgii. Stengelblätter an der Basis am breitesten (Tafel V, Fig. 16). 12. 12. Stengelrinde deutlich gesondert (Tafel IV, Fig. 9). 13. Stengelrinde undeutlich, dickwandig, grün (Tafel IV, Fig. 10). 14. 13. Hals der Retortenzellen stark entwickelt (Tafel V, Fig. 27). lUoHii.scum. Hals der Retortenzellen klein, wenig abgebogen (Tafel \, Fig. 28). cuspidatum. '--"■O'^ j^j' , ^ .28 y/C(JOöe <•>*, c y/ifiao/i/t'f^t 7' — 25 14. Stengelblätter klein, länger als breit (Tafel V^ Fig. 13). recurvum. Stengelblätter gross^ an der Basis so breit als lang (Tafel V^ Fig. 10). riparium. 15. Chloropliyllzellen der Astblätter beiderseits frei (Tafel IV, Fig. 4, 5). 16. Chloropbyllzellen rings von den hyalinen umschlossen (Tafel IV, Fig. 6). 21. 16. Stengelblätter klein (Tafel V, Fig. 2). 17. Stengelblätter gross, zungenfönnig bis oval (Tafel V, Fig. 7, 8). 18. 17. Stengelrinde einschichtig (Tafel IV, Fig. 7). subsecuildiim. Stengelrinde zwei- bis dreischichtig (Tafel IV, Fig. 11). lariciiittin. Figurenerklärung zu Tafel V. Fig. 1. Sphagnum cymbifolium. Umriss eines Stengelblattes. Schwach ver; jrös ;i 2. ;j laricinum. 11 11 » 11 11 n 3. n compactum. 11 11 n 11 n ?i 4. v fuscum. 1» ^ n 11 n 71 5. n acutifolium. 11 11 11 11 » n 6. !) Wulfianum. 11 n 11 11 n rt 7. >i contortum. n 11 n 1? 11 )i 8. n squarrosum. n n n 11 n n 9. v Aongströmii. 11 rt n n n » 10. >» riparium. n 11 11 1) 11 n 11. 11 Girgensohnii. 11 11 n 1) 11 ti 12. 11 fimbriatum. n 11 11 n n n 13. n recurvum. 11 n 11 11 11 t) 14. 11 molle. 11 11 11 n 11 n 15. n Lindbergii. 11 11 11 « n Tj 16. n cuspidatum. 11 n 11 11 11 )i 17. 11 teres. 11 n Astblattes. 1) n n 18. 1) squarrosum. „ 11 11 » 1) n 19. n platyphyllum. 11 11 11 11 11 acutifolium. Zellen der Stengelrinde. Vergrössert. teres. Teil eines Stengelquerschnittes. Vergrössert. fuscum. Hyaline Zelle aus dem basalen Teil eines Astblattes. rubellum. Hyaline Zelle aus dem basalen Teil eines Astblattes. squarrosum. Teil eines Stengelquerschnittes. Vergrössert. fimbriatum. Zellen der Stengelrinde von oben. Vergrössert. cymbifolium. „ „ „ „ „ „ molluscum. Eetortenzelle. Vergrössert. cuspidatum. „ „ Aongströmii. Stengelringe von oben. Vergrössert. medium. compactum. Hyaline Zellen aus dem mittleren Teil eines Stengel- 20 11 ""• 11 11 21. „ 1, 22. Vergrösssert. Fig. 23. Vergrössert. Fig. 24. " 25. „ n 26. n 27. „ . 28. . 29. 1, 30. 11 31. „ blattes, Vergrössert. Fig. 32. Sphagnum Wulfianum. Hyaline Zellen aus dem mittleren Teil eines Stengel- blattes. Vergrössert. — 26 — 18. Stengelrinde einschichtig (Tiifel IV, Fig. 12). contortum. Stengekinde zwei- bis mehrschichtig (Fig. 8). 19. 19. Mittlere Astblätter niii vorgezogener Spitze (Tafel V, Fig. 17, 18). 20. Mittlere Astblätter ohne vorgezogene Spitze (Tafel V, Fig. 19). plttty- phyllum. 20. Rinde drei- )>is vierschichtig, Uindenzellen gross, Holzkörper stark, rot (Tafel IV, Fig. 8). tercs. Rinde zweischichtig, stellenweise dreischichtig, Rindenzellen klein, Holz- körper oft grünlich, mit weniger dickwandigen Zellen (Tafel V, Fig. 24). squarrosuiii. 21. Stengelblätter gross, zungenförmig (Tafel V, Fig. 9). 22. Stengelblätter klein, dreieckig (Tafel V, Fig. 6). 23. 22. Stengelrinde fibrös (Tafel V, Fig. 30). medium. Stengeh-inde nicht fibrös (Tafel V, Fig. 29). Aoilgströmii. 23. Hyaline Zellen der Stengelblätter im mittleren Teil ungeteilt (Tafel V, Fig. 31). compactum. Hyaline Zellen der Stengelblätter im mittleren Teil meist mehrfach ge- " teilt (Tafel V, Fig. 32). Wulflanum. I. Sphagna eymbifolia. 1. 8pll. cymbifolium Ehrh. — Zweihäusig. Rasen kräftig, aber weich, hellgrünlich, weisslich oder bläulich grün, oft leicht bräunlich angehaucht, cf Äste hell olivengrün bis leicht bräunlich. Stengelrinde meist dreischichtig, Zellen mit Fasern und Poren, Holzkörper dick, gell)lich bis braun. Stengel- blätter zungenförmig, gross. Astblätter gross, sehr hohl, mit grossen Poren. Chlorophyllführende Zellen schmal, oval, dreiseitig, an der Blattinnenseite eingelagert. Hyaline Zellen glatt. — Sph. degenerans Warnst. Chlorophyll- zellen breiter, Rindenzellen sehr armfaserig. — Sph. turfaceum ^^ arnst. Chlorophyllzellen breit, Rindenzellen reichfaserig. — Sph. centrale Jensen. Chlorophyllzellen sehr schmal, spindelförmig. Stengelblätter meist ohne Fasern. — var. squarrosulum Br. Seh. G. Pflanze blaugrün, Blätter von der ]\Iitte an sparrig zurückgekrümmt. Überall verl)reitet bis gemein auf feuchtem, toi-figem Boden. 2. Sph. mcdiam Liiii]ii-. — Zweihäusig. Von dem vorigen, dem es sehr ähnlich ist, verschiedeu durch die meist purpurrote Farbe der cT Aste. Rasen grün, goldbraun oder rötlich. Chlorophyllzellen in der Mitte zwischen den hyalinen und von diesen völlig umschlossen (Tafel IV, Fig. 6). Überall in tiefen Torfmooren häufig. 3. Spli. papillosum Lindl». — Zweihäusig. Dem S[)h. cymbifolium nahe verwandt und von ihm hauptsächlich durch die Papillen an der Innen- — 27 — Seite der hyalinen Zellen in den Astblättern unterschieden (Tafel IV, Fig. 14). — Verbreitet, aber nicht so häufig wie cymbifolium. 4. Spll. iülbricatuiu Homsch. Sph. Austini Süll. — Zweihäusig. Dem Sph. cymbifolium ähnlich, aber hyaline Zellen der Astblätter mit kamm- artigen Leisten auf der Innenseite (Tafel IV, Fig. 13). Selten und zerstreut: Schlesien: Flinsberg, Falkenberg; Brandenburg: Sommerfeld (Baudacher Heide, Kroatenhügel), Zippeisförde bei Neuruppin, Finsterwalde; Braunschweig; Dresdener Heide; Unterpörlitz in Thüringen; Rheinprovinz : Eupen; Hannover: Bassum; Steiermark: Mandlinger Moor bei Schladming. II. Sphagna aeutifolia. 5. Sph. fiinbriatum AVils. — Einhäusig. Ziemlich langstengelig, steif, lockere, weiche Polster von weisslichgrüner, nie bräunlicher oder rötlicher Farbe bildend. Stengelrinde zwei- bis dreischichtig, ohne Fasern, mit je einer grossen Öffnung. Stengelblätter sehr gross, nach der Spitze zu ver- breitert und weit herab ausgefranst (Tafel V, Fig. 12). Chlorophyllzellen an der Blattinnenfläche. — In Waldsümpfen weit verbreitet, seltener in Süd- deutschland. 6. Spll. Grirgeiisohiiii Russ. Zweihäusig. Dem vorigen ähnlich, aber meist noch langstengeliger. Unterschieden durch die von der Basis bis zur Spitze gleich breiten und nicht an den Seiten gefransten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 11). — Sph. Russowii Warnst, zeig-t meist rote Holzkörper und stets rote Holzkörper der ^f Aste. — var. strictum Russ. Gelbgrünlich bis bräunlich, mit steif aufrecht abstehenden Ästen. — var. squarrosulum Russ. Kleiner, Astblätter mit zurückgekrümmter Spitze. — var. speciosum Limpr. Sehr kräftig. — var. roseum Limpr. Kräftig, meist rosenfarben. — Weit verbreitet in Wäldern, überall in kalkfreien Berggegenden an feuchten Stellen. Sph. Aongströmii Hartni. (Sph. insulosum Aongstr.) ist dem cymbi- folium ähnlich, doch sind die grünen Zellen der Astblätter rings von den hyalinen umgeben, im ül:>rigen Bau sich an Sph. Girgensohnii anschliessend. — In Nordeuropa. 7. Sph. acutifoliuin Ehrh. Einhäusig. Meist rötHch bis purpurrot, schlank, zierlicher und mit dünneren Ästen als Sph. cymbifolium. Stengel- rinde drei- bis vierschichtig, ohne Fasern und ohne Offnungen nach aussen. Holzkörper grün oder rötlich. Stengelblätter an der Basis breit, oben rasch zugespitzt (Tafel V, Fig. 5). Astblätter längKch, Chlorophyllzellen an der Blattinnenseite. — Sehr formenreich. — Sph. quinquefarium Warnst. Ast- blätter trocken, glänzend, aufrecht abstehend. Stengelblätter gleichschenklig, dreiseitig. — Sph. subnitens Warnst. Astblätter glänzend, anliegend, Stengelblätter gross, mit vorgezogener Spitze. — var. rubostum Russ. — 28 — Habituell wie Sph. Girgensolinii, meist gi'ün, abstehende Äste bogenförmig herabgekrümmt. — var. leptocladum Limpr. Sehr lockerrasig, bleichgrün, mit sehr dünnen Ästen. — var. purpureum Schimp. Niedrig und sehr dicht gedrängt, purpurrot. — var. alpinuni Milde. Weiss, dichtrasig. — Überall gemein von der Ebene bis ins Hochgebirge. 8. Sph. rubelluni Wilson. Zweihäusig. Von der vorigen Art durch die grösseren, oben nicht spitzen, sondern abgerundeten Stengelblätter unter- schieden. Poren in den Astblättem sehr klein (Tafel V, Fig. 23). — Sph. Warnstorfii Russ. Ohne Fasern in den StengeDjlättern. Sehr zerstreut in tiefen Torfmooren in Preussen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Hannover, Thüringen, Franken, Böhmer Wald, Steiermark, Salzburg, Baden. 9. Sph. fuscurn (Schimp.) Klinggr. — Zweihäusig. Dicht, braun- grün bis braun. Von acutifolium durch die abgerundeten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 4), von rubellum durch die grossen Poren in den hyalinen Zellen der Astblätter (Tafel V, Fig. 22) unterschieden. — Durch das ganze Gebiet verbreitet, aber nicht häufig. 10. Spli. moHe Sulliv. — Einhäusig. Niedrig, dichtrasig, sehr weich, weisslichgrün : von den vorigen Arten durch die eiförmigen, in der Mitte breitesten Stengelblätter (Tafel V, Fig. 14) verschieden. — Auf trockenem, torfigem Boden, sehr zerstreut, hauptsächlich in Nordwestdeutschland; ferner in Brandenburg: Sorau, Sommerfeld, Finster*^' aide; Mecklenburg: Rostock, Rehna; Schlesien: Sagan, Bunzlau; Bayern: Aichig, Mutmannsreuth. III. Sphagna rigida. 11. Sph. COmpactum Brid. (Sph. rigidum Schimp.) — Einhäusig. Sehr dichte und gedrungene, niedrige Rasen von bläulichgrüner oder häufiger blass bräunlicher bis blass bramirosaer Farbe bildend. Stengel sehr reich- ästig. Stengelblätter dreieckig, sehr klein (Tafel V, Fig. 3), mit ungeteilten, hyalinen Zellen im mittleren Teil (Tafel V, Fig. 31). Astblätter sehr holü; grüne Zellen von den hyalinen eingeschlossen, doch der Aussenseite ge- nähert. — var. squarrosulum Russ. besitzt sparrig abstehende Astblätter. — Überall auf Torfboden, auch auf trockneren Stellen weit verbreitet. 12. Sph. Wulliaiium Girg. — Einhäusig. Kräftig, bleichgrün, bräun- lich, mit roten q^ Ästen. Durch den violetten oder schwärzlichen Holzköi-per erscheint der Stengel schwarz, wodurch die Art leicht kenntlich ist. Die Stengelblätter zeigen im mittleren Teil hyaline Zellen mit Teilung (Tafel V, Fig. 32); sie sind klein, dreieckig. — Nur in dem Bogusclier Forst bei Marienwerder. — 29 — IV. Sphagna subsecunda. 13. Sj)h. subsecuiiclum Nees. — Zweihäusig. Sehr weich und locker- rasig, zart und biegsam, bräunlichgrün oder bräunlichgelb. Stengelrinde ein- schichtig, Holzkörper bräunlich (Tafel IV, Fig. 12). Stengelblätter klein, dreieckig (ähnlich wie bei Tafel V, Fig. 3). Astblätter eiförmig, mit kurzer Spitze, sehr hohl. Chlorophyllzellen in der Mitte zwischen den hyalinen, beiderseits frei (Tafel IV, Fig. 5). — Sj)h. inundatum Warnst; Stengelblätter grösser, bis 1 mm lang. — In tiefen Sümpfen verbreitet durch das ganze Gebiet. 14. Sph. contortuni Schultz (Sph. obesum Wils.). — Zweihäusig. Von dem vorigen verschieden durch die gTossen länglich -eiförmigen bis zungenförmigen Stengelblätter (Tafel V, Fig. 7), meist auch kräftiger. — Sph. Gravetii Warnst. Stengelblätter sehr gross, zungenförmig, an der Basis verschmälert. Ahnlich sind Sph. rufescens Warnst., Sph. aquatile Warnst., Sph. crassicladum Warnst, und Sph. batumense Warnst.^) — Sph. obesum Wils. zeichnet sich durch die spärlichen oder ganz fehlenden Poren der Ast- blätter aus. — Noch häufiger als vorige Art, in tiefen Sümpfen, Gräben u. s. w. 15. Sph. laricinam Spruce. — Zweihäusig. Dem Sph. subsecunduni nahe verwandt, aber durch die zwei- bis di-eischichtige Rinde verschieden. Stengelblätter dreieckig- bis eiförmig -zungenförmig, breit. Holzkörper rot durchscheinend. — An sehr nassen sumpfigen Stellen und Gräben weit ver- breitet, aber zerstreut. 16. Sph. platyphylluin (Süll.) Warnstorf. — Zweihäusig. Schmutzig bleichgrüne, seltener dunkelgrüne, sehr lockere Rasen bildend, mit schlaffem Stengel. Rinde zwei- bis dreischichtig. Stengelblätter sehr gross, oval zungen- förmig bis verkehrt eilänglich. Astblätter gross, sehr breit (Tafel V, Fig. 19), abgerundet, ohne Spitze. — • Selten, nur in der Ebene. Darmstadt: zwischen Mönchsbruch und Walldorf; Bassum: bei Neuenkirchen; Westfalen: Waren- dorf; Schlesien: bei Althof nass unweit Breslau; Krain: Kosses bei Laibach. V. Sphagna squarrosa. 17. Sph. squarrosum Pers. Einhäusig. Sehr kräftig, lockerrasig, bleich bläulichgrün, durch die sparrig zurückgeschlagenen Blätter auffallend. Stengeh'inde (Tafel IV, Fig 9) zwei-, stellenweise dreischichtig, Ideinzellig. Holzkörper meist grün. Stengelblätter (Tafel V, Fig. 8) gross, dreieckig- zungenförmig. Mittlere Astblätter mit lang vorgezogener Spitze (Tafel V, Fig. 18), sparrig abstehend, hohl. Chlorophyllzellen in der Mitte zwischen den hyalinen, beiderseits frei (Tafel IV, Fig. 4). Hyaline Zellen an den *) Tergl. die Unterscheidung' dieser Formengruppen bei "Warnstorf in Abhandl. d. Bot. Tereins der Provinz Brandenburg, XLI, S. A., p. 38 ff. — 30 — Clilorophyllzellen dicht und fein papillös. — var. imbricatum Schimp. Rasen semmelf arben , Holzkörper rot. — Auf quelligem Grunde, nicht in tiefen Torfsümpfen, in Wäldern und auf Wiesen um quell Igen Boden durch das Ge- biet der Flora häufig. 18. Sph. teres (Schimp.) Aongst. — Zweihäusig. Von dem vorigen durch schmächtigeren Wuchs und mehr gelbgrüne Farbe, sowie durch an- liegende oder nur mit den kurz vorgezogenen Spitzen abstehende Astblätter verschieden. Rinde drei- bis vierschichtig, grosszellig, Holzkörper stark, rot (Tafel IV, Fig. 8). — var. squarrosulum (Lesqu.) Schlieph. Holzkörper farblos, Astblätter mit der Spitze zurückgebogen, habituell wie Sph. squar- rosum. — Gemein durch das ganze Gebiet in tiefen Torf sümpfen, Hoch- mooren, Gräben durch moorige Gebiete u. s. w. VI, Sphagna cuspidata. 19. Sph. Liiitlbergii Schimp. — Einhäusig. In lockeren, weichen hell bräunlichgrünen Rasen. StengeMnde drei- bis vierschichtig, Holzkörper rot. Zellen der Rinde ohne Poren. Stengelblätter gross, oben breiter als an der Basis, an der breit gestutzten Spitze gefranst (Tafel V, Fig. 15). Clilorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen die hyalinen eingelagert (Tafel IV, Fig. 3). — Selten im Gebiet: Riesengebirge häufig an verschiedenen Stellen der Hochmoore, Salzziegelmoor am Lasaberg und auf der Hasenalm zwischen Steiermark und Salzburg bei Stadel. 20. Sph. molluscum Bruch. — Zweihäusig. Sehr zart und niedrig, weich, blass gelblichgrün (kaum fingerlang). Stengelrinde deuthch ent- wickelt, meist zweischichtig, Holzkörper gelblich. Stengelblätter gross, eiförmig-länglich, an der Basis breiter als an der Spitze. Hals der Retorten- zellen in der Astrinde sehr stark entwickelt (Tafel V, Fig. 27). Chlorophyll- zellen an der Blattaussenfläche zwischen die hyalinen eingelagert. — Sehr zerstreut und nicht häufig, aber durch das ganze Gebiet in meist kleineren, oft mit anderen Torfmoosen vermengten Rasen verbreitet. 21. Sph. cuspidatum Ehrh. — Zweihäusig. Schlanke, weiche Stengel, zu lockeren, oft fiutenden oder teilweise untergetauchten, grünen Rasen ver- einigt. Stengelrinde zweischichtig, Holzkörper bleichgelb bis rötlich. Stengel- blätter gross, länglich dreieckig, an der Basis am breitesten (Tafel V, Fig. 16). Hals der Retortenzellen der Astrinde wenig abgebogen (Tafel V, Fig. 28). Chlorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen die hyalinen eingelagert. — var. falcatum Russ. Äste an der Spitze hakenförmig ge- kriimmt, Astblätter einseitswendig. — var. plumosum. Aste lang, eigen- tümlich federig beblättert. — var. inoll issi m um Russ. Habituell wie Spli. molluscum, sehr zart und weich. — Allgemein verbreitet, namentlich in sehr — 31 — tiefen Sümpfen, Hochmooren, und hier weit in die offenen Wasseransamm- lungen hineinwachsend, schwimmend oder vom Boden aus in die Höhe wachsend. 22. Spll. recurvuill Palis. — Zweihäusig. Von dem vorigen durch die mehr gelbe Farbe der Rasen und den steiferen Stengeln habituell ver- schieden. Rinde dickwandig, grünlich, undeutlich, vom Holzkörper abgegrenzt (Tafel IV, Fig. 10). Stengelblätter klein, länger als breit (Tafel V, Fig. 13). Chlorophyllzellen der Astblätter an der Aussenseite zwischen den hyalinen eingelagert. — var. obtusum Warnstorf. Stengelblätter grösser, faserlos. Zwischen cuspidatum und recurvum giebt es eine Menge Formen, die bald der einen, bald der anderen Art näher stehen und teilweise auch zu riparium hinneigen. Warnstorf und andere haben eine Anzahl solcher Formengruppen zu Arten erhoben. Von diesen stehen näher an cuspidatum: Dusenii Russ, u. Warnst. Mit zahlreicheren Poren in der Blattaussenseite. Sph. anulatum Lindb. fil. Stengelrinde nicht deutlich abgegrenzt. Sph. monocladum Warnst. Habituell wie Sph. cuspidatum var. plumosum, aber Chlorophyll- zellen in der Mitte zwischen den hyalinen und beiderseits frei. — Dem Sph. recurvum stehen näher: Sph. parvifolium Warnst. Stammblätter sehr klein, meist ohne Fasern und Poren. Sph. pulchrum Warnst. Astblätter breit, kurz gespitzt, fünfreihig gestellt. — Sph. recurvum ist ebenso und an ähnlichen Orten verbreitet wie cuspidatum. 23. Sph. riparium Aongström. — Zweihäusig. Sehr kräftig, im Wasser tiefer Torfsümpfe lockere schwammige Massen bildend und sich mit den sehr grossen dichtästigen Stengelenden darüber erhebend. Von recurvum wesentlich durch die grossen, dreieckig-zungenf örmigen Stengelblätter (Tafel V, Fig. 10) verschieden, die an der eingerissenen Spitze oft tief zweiteilig sind. Zerstreut in tiefen Torfsümpfen durch das Gebiet. 2. Ordnung': Andreaeaceae. Kleine, im Aussehen an Grimmia erinnernde Felsmoose, mit reich, oft einseitswendig beblättertem runden Stengel. Sporogon auf einem Pseudo- podium; Kapsel ohne Spaltöffnungen, mit meist vier (vier bis acht) Klappen aufspringend, die an der Spitze und an der Basis verbunden bleiben (Tafel VH, Fig. 1), sodass nur Schlitze zwischen ihnen entstehen. Columella niedrig, vierkantig, vom Sporensack überwölbt. Sporen gross. Einzige Gattung: Andreaea Ehrh. Übersicht der Arten. 1. Blätter rippenlos (Tafel VH, Fig. 2). 2. Blätter mit Rippe (Tafel VH, Fig. 4, 7, 8). 4. r> 2 2. Blätter auch trocken, glanzlos, mit grossen Papillen auf der Unterseite (Tafel VII, Fig. 9). 3. Blätter glänzend, ohne oder mit undeutlichen Papillen auf der Unterseite (Tafel VII, Fig. 10). A. Jilpestris. 3. Blätter mit kurzer, schiefer Spitze (Fig. 2). A. petrophila. Blätter mit langer Spitze (Tafel VII, Fig 3). A. sparsifoli«*». 4. Imiere Hüllblätter der weiblichen Blüte ohne Rippe (Fig. 5). 5. Innere Hüllbliltter der weiblichen Blüte mit Rippe (Fig. 6). 8. 5. Laubblätter von der Basis an gleichmässig verschmälert (Tafel VII, Fig. 4). A. irigida. Laubblätter (wenigstens im oberen Teil des Stengels) aus breiter Basis mehr oder weniger plötzlich in eine schmale pfriemenförmige Spitze zusammengezogen (Tafel VIT, Fig. 7). 6. 6. Rippe sehr breit, die ganze pfriemenförmige Spitze ausfüllend (Tafel VII, _ Fig. 8). 7. Rippe schmäler, nur den oberen Teil der Spitze ausfüllend (Tafel VII, Fig. 7). A. Huiitii. 7. Blätter meist einseitswendig, Zellen an der Blattbasis rundlich-quadratisch. A. crassiiiervia. Blätter allseitswendig, im trockenen Zustande stark verbogen, Zellen am Blattgrunde rektangulär. A. angustata. Figurenerk lär ung zu Tafel VI. Fig. 1. Nanomitrium tenerum. Habitusbild. Lupenvergrösserung. Links davon ein Blatt, stärker vergrössert. Zwischen beiden ein Pflänzchen in natürlicher Grösse. Fig. 2. Ephemerum serratum. Lupenvergrösserung. „ 3. Archidium phascoides. „ „ 4. Ephemerella recurvifolia. „ „ 5. Physcomitrella patens, „ „ 6. Acaulon muticum. „ „ 7. Phascum cuspidatum. Links Lupenvergrösserung. Rechts natürliche Grösse. „ 8. Phascum rectum. Lupenvergrösserung. n 9. Phascum curvicollum. „ „ 10. Mildeella bryoides, „ „ 11. Aschisma carniolicum. „ „ 12. Astomum crispum. „ „ 13. Pleuridium uitidum. „ „ 14. Pleuridium subulatum. „ „ 15. Sporledera lacustris. „ „ 16. Bruchia vogesiaca. „ „ 17. Voitia nivalis. Natürliche Grösse. „ 18. Andreaea petrophila. Natürliche Grösse. _ 19. Andreaea Huntii. Natürliche Grösse. <:.-^l004€ Ö. 'i.^Mne/f'eaeaceae. (C^/eiöiocarAae. — 33 — 8. Innere Perichätialblätter von den Laubblättern verschieden, grösser. A. ßothii. Innere Perichätialblätter den Laubblättern gleich. A. nivalis. 24. A. petrophila Ehrh. — (A. rupestris Hedw. — A. alpina Hedw.) — Lockere Rasen von meist brauiu'oter oder schwärzlicher Farbe. Blätter glanz- los, rijDpenlos, schief zugespitzt, unterseits mit grossen farblosen Papillen. Blattlamina einschichtig. — Die Var. rupestris (Hedw.) Wallr. hat stark einseitswendige, sichelförmige Blätter mit schwächer papillösen Zellen. Fr. Früh- jahr. — Verbreitet an kalkfreien Felsen im Gebirge und Vorgebirge, auch an erratischen Blöcken in der Ebene. 25. A. sparsifolia Zetterstedt. Mit der vorigen Art sehr nahe ver- wandt, aber mit längeren, schmäleren Blättern und namentlich längerer Blatt- spitze. — Sehr selten. Tessiner Alpen an schroffen Felsen des Taglia ferro. — Turner Alpe bei Lienz in Tirol in dunklen Felsenhöhlen. 26. A. alpestris (Thed.) Schimp. — Ebenfalls mit A. petrophila nahe verwandt, aber Blätter glänzend, kleiner, schwach papillös. Reife nach der Schneeschmelze. — Verbreitet, doch nicht häufig in den Alpen an zeit- weise überrieselten Felsplatten. Ferner im Böhmer Wald (Arbergipfel), Riesengebirge (Riesengrund, Kesselkoppe), Harz (Brocken). 27. A. crassineryia Bruch. — Schwarze, schwach glänzende, starre, brüchige Raschen. Blätter meist sichelförmig, einseitswendig, mit sehr starker, den ganzen Pfriementeil bildender Rippe. Innere Hüllblätter ohne Rippe. Zellen des Blattes gleichartig rundlich quadratisch, auch an der Basis. — Wie die vorige Art an periodisch überrieselten Felsplatten. Sehr selten. Schweiz: Felsen auf der Grimsel, Hashthal oberhalb Handeck; Salzburg: Schwarzwand; Rauteno-raben in der Kragfo-au. o OD 28. A. angustata Lindb. — Der vorigen Art verwandt, aber mit all- seitig abstehenden, kleinen, trocken stark verbogenen Blättern und rectangu- lären Zellen an der Blattbasis. — Sehr selten. Nur in Steiermark: in der Sölk bei St. Nikolai zwischen Hohensee und Schwarzsee. 29. A. Huiltii Limpr. — (A. falcata Rabenhorst.) — Habituell der A. crassinervia ähnlich, aber die pfriemenförmige Spitze wird nur im oberen Teil von der Rippe allein gebildet, im unteren nimmt die Blattlamina daran teil. Fr. April. — Sehr selten. Harz: an Grauwackefelsen im Ockerthal; Bayrischer Wald: Gipf elf eisen der Arbergruppe. 30. A. frigida Hu eben. (A. Rothii y. grimsulana Bruch, ß. frigida Lindb. A. nivalis ß. frigida Rabenh. A. rupestris ß. grimsulana Schimp.) — Blätter mit Rippe, die in der Spitze endigt, gieichmässig und allmählich bis Thome-Migula, Flora. V. 3 — 34 — zur Spitze verschmälert. Perichätialblätter rippenlos. Bei var. cuspidata tritt die Rippe über die Spitze hervor, bei var. sudetica sind die inneren Perichätialblätter stumpf. — In den Alpen an feuchten l'^clscn in h()heren Regionen verbreitet; Schlesien: Löwengraben unter der Schneekoppe. 31. A. Kothii Web. u. Mohr. — Blätter geAvöhnlich einseitswendig, mit Rippe. Perichätialblätter mit Rippe, grösser als die Laubblätter. Die var. falcata (A. falcata Schimp.) ist kleiner und hat schmälere, mehr sichel- förmige Blätter. Fr. im Frühjahr. — An erratischen Blöcken der Ebene und in den deutschen Mittelgebirgen verbreitet, aber nicht häufig, nicht in den Alpen. 32. A. nivalis Hook. — ^ Perichätialblätter von den Laubblättern nicht verschieden. — Verbreitet in den Alpen von 1600 m an. III. Ordiiiiiis;: Arcliidiaocsic. Sehr kleines Erdmoos, an die kleistokarpen Formen der folgenden Gruppe sich anlehnend. Sporogon ohne Seta mit rundlichem Fuss in die Vaginula eingesenkt. Deckel fehlt, bei der Sporenreife zerreisst die Kapsel unregel- mässiff. Die Haube bleibt als unreajelmässiar zerrissenes Häutehen an der Kapselbasis zurück. Familie: Arcliidiaccae. Einzige Gattung: Archidium Brid. 33. A. pliascoides Bridel. (Phascum alternifolium Schimp. Ph. globi- ferum Bruch.) — Einzige Art. Im Aussehen an Pleuridium alternifolium erinnernd, in rasenartigen Überzügen und ausdauerndem, unterirdischem Proto- nema. Fertile Sprosse von seitlichen sterilen überragi. Die sitzende kugelige Kapsel von langen Schopfblättern umgeben, mit wenigen sehr grossen (0,1 bis Figuienerklärung zu Tafel VII. Fig'. 1. Andreae petrophila. Stengel mit Kapsel. Schwach vergrössert. „ 2. „ „ Blatt. Vergrössert. „ 3. „ sparsifolia. „ „ „ 4. „ frigida. „ „ „5. „ „ Perichätialblatt. Vergrössert. „ 6. „ Rothii. „ „ „7. „ Huutii. Blatt. Vergrössert. „8. n crassinervia. Blatt. Vergrössert. „ 9. „ petrophila. Blattquerschnitt. Vergrössert. „ 10. ., alpestris. „ „ „ 11. Archidium phascoides. Kapsel mit Hüllblättern. Schwach vergrössert. ,, 12. Physcomitrella patens. Spaltöffnung. Vergrössert. „ 13. Phascum cuspidatum. Spaltöü'nung. Vergrössert. „ 14. Nanomitrium tenerum. Scheitel der Kapsel. Vergrössert. '^^y/Cac'öe /- 'i_J V J/ ii f^y/tocKie /C 16 n ZI 20 ^ü 18 19 7/e JT« eüwoeae - .Uyic^a?iac€ae. 53 .wärts gericlitet, lineal, allmählich zugespitzt. Fr. Sommer. — Sehr zersteut auf nassem, kalkhaltigem Gestein, an kalktuff bildenden Quellen u. s. w. Familie ßhabdoweisiaceae. Dichtrasige, kleine bis mittelgrosse Felsmoose mit meist dreikantigem Stengel und langen, schmalen Blättern, deren Zellen meist deutlich mamillös sind. Kapsel meist mit acht Streifen, die dunkler gefärbt sind und leisten- artig vortreten, geneigt oder aufrecht mit phaneroporen Spaltöffnungen im Halsteil. Peristom vorhanden, einfach, 16 zähnig, meist jeder Zahn bis un- gefähr zur Mitte in zwei pfriemenförmige Schenkel geteilt, aussen grubig- länofsstreifio-. Übersicht der Gattungen. 1. Stengel ohne Centralstrang (Tafel XI, Fig. 21). ßhabdoweisia. Stengel mit Centralstrang (Tafel XI, Fig. 22). 2. 2. Kapsel gestreift, trocken gefurcht (Tafel XII, Fig 6). 3. Kapsel weder gestreift, noch gefurcht (Tafel XII, Fig. 9). 4. 3. Blattzellen nicht mamillös (Tafel XII, Fig. 9). Oreas. Blattzellen mamillös. Cynodoiitiuiii. Habitus, Fi gurenerkläruug zu Tafel X. Fig. 1. Hymenostomum microstomura. 11 2. ., tortile. % 3. Gymnostomum rupestre. 1? 4. Gyroweisia tenuis. n 5. Hymenostylium curvirostre. 11 6. Anoectangium compactuin. ■1 7. Molendoa Hornschuchiana. n 8. Weisia viridula. 11 9. Dicraaoweisia cirrata. 11 10. Eucladium verticillatum. n 11. Ehabdoweisia fugax. n 12. Oreas Marüana. 11 13. Cynodontium polycarpum. 11 14. „ schisti. 11 15. Oreoweisia serrulata. V 16. Dichodontium pellucidum. 11 17. Aongströmia longipes. 11 18. Dicranella squarrosa. ~ 19. „ cerviculata. Kaps« T» 20. „ vai-ia. 11 21. „ crispa. 11 22. „ cerviculata. 1) 23. Dicranum scoparium. n 24. „ Sauteri. Fig. 19. schwach vergrössert. Alle übrigen natürliche Grösse. — 54 — 4. Kapsel fjanz oder nahezu regelmässig und aufrecht (Tafel XII, Fig. 9). Oreoweisia. Kapsel deutlifli geneigt und symmetrisch (Tafel XII, Fig. 10). Dicho- doiitium. Gattung Rhabdov/cisia Br. Seh. B. Kleine, 1 cm hohe, dichte Polster bildende Felsmoose. Stengel ohne Centralstrang (Tafel XL Fig. 21). Blätter lang, schmal herablaufend, Zellen ohne Mamillen oder Papillen (Tafel XI, Fig. 28). Kapsel regelmässig, auf- recht, mit acht Längsstreifen, weitniündig. Ring nicht entwickelt. Peristom mit dolchförmigen Zälmen, ohne Papillen. 81. Rh. fugax (Hedw.) Br. Seh. G. (^Vciäia fugax Hedv:.; (Tafel X. iig. 11). — Grrüne, bis 1 cm hohe, dichte Raschen bildend. Blätter schmal lanzettlich bis lineal, mit glattem Rande mid deutlicher, vor der Spitze ver- schwindender Rippe (Tafel XI, Fig. 25). Kapsel (Tafel XI, Fig. 23) auf 2 bis 4 mm langer, linksgedrehter Seta, eiförmig bis rundlich-eiförmig, röt- lichbrami. Peristomzähne auf niedriger Membran dünn fadenförmig, schwach- knotig, ohne Zeichnung (Tafel XT, Fig. 24). Fr. Sommer. — In schattigen Spalten kalkfreier oder kalkarmer Felsen verbreitet, doch nicht gemein im Gebirc^e und Hü«:Teiland. 82. Rh. denticulata (Brid.) Br. Seh. G. (Weisia denticulata Bridel.) — Von der vorigen verschieden durch den etwas kräftigeren V/uchs, die an der Spitze gi'ob gesägten (Tafel XI, Fig. 26) Blätter und die breiteren, dolch- förmigen, oben kreuzförmig gestreiften Peristomzähne. Fr. Sommer. — T'> feuchten Felssp'-^ltc-n. auf nassen, kalkfreien Felsen, verbrciLec aber weit seltener als vGiige Art. Gattung Oreas Bride]. Nur eine Art. 83. 0. Martiana (Hoppe u. Hornsch.) Brid. (Weisia Martiana Hoppe u. Honisch.) (Tafel X, Fig. 12.) — Sehr dichtrasige, bis 10 cm hohe, oben grüne, unten durch dichten Wurzelfilz rostrote Polster bildend, in denen man deutlich den jälirlichen ZuAvacJl^ in abgegrenzten Schichten erkennen kann. Stengel mit Centralstrang (Tafel XI, Fig. 22). Blätter lineal-lanzettlieh mit austretender Rippe und nicht mamillösen Zellen (Tafel XI, Fig. 27). Seta trocken aufrecht, feucht bogig gekrümmt. 3 l)is 5 nun lang. Kapsel eiförmig- rundlicli mit acht Streifen, rötlich. Ring l^leibend. Peristom mit lanzett- lichen, grubig längsstreifigen, zugespitzten Zähnen. Fr. Juli bis Septem))er. — Nur in den Alpen an kalkfreien Felsen. Yerljreitet in Steiernnirk, Kärnten, Tirol, Salzlmrg. In der Schweiz am Piz Languard. im Ober-Engadin. Leuta- thal (Adula), Piz Moesola, Piz Arlas, Fedozthal, Montreux und Chauderon. <^-y/Cc('öe //. 7/ ■ // ec. ec congestum. „ „ ,, T) 48. p undulatum. Querwelliges Blatt. Schwach vergrössert. — 62 — artigen, dunkleren Läugsstreifen . entleert gefurclit. Fr. Spätsoniiuer. — Selten auf lehmig -sandigem oder torfigeni Boden in den Alpen. Bayern, Algäu, Salzburg. Tii-ol. Steiermark, Kärnten, Schweiz. 98. D. crispa (Ehrli.) Schimp. (Dicranum crispum Ehrh.) (Tafel X, Fig. 21). — Habituell der vorigen ähnlich, aber Blätter mit viel längerem, sparrig abstehendem und hin- und hergebogenem dünnem Pfriementeil. Kapsel aufrecht und deutlich längsstreifig (Tafel XII, Fig. 18). Peristom rotbraun. Schenkel schwach papill<)s. Fr. Hochsommer. — Verbreitet auf lehmig-thouiger Erde an grasigen Abhängen, Grabenrändern durch das ijanze Gebiet. 99. D. rufescens (Dicks.) Schimp. (Dicranum Smith). — Zwei- häusig. Kleine riitliche, gesellig wachsende Pflänzchen, meist nur circa 5 mm hoch. Blätter nicht scheidig, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, meist sichel- förmig, einseitswendig. Kapsel aufrecht und symmetrisch, nicht längsstreifig (Tafel XII, Fig. 19), blutrot, entleert-längsf altig. Peristom sehr gross, hoch- rot. l)is zur Mitte geteilt, mit stark papillösen Schenkeln. Fr. Spätherbst bis Frühling. — Verbreitet auf lehmigem Boden durch das ganze Gebiet. 100. D. humilis Ruthe. — Zweihäusig. Der vorigen ziemhch ähnlich, aber mit geneigter, symmetrischer, braunrötlicher, ungestreifter Kapsel, die trocken gekrümmt und etAvas längsfurchig ist. Peristomschenkel schwach papiUös. Blätter schmal lineal-lanzetthch, borstenförmig, mit austretender Rippe, am Rande ausgeschweift, gezähnelt. Fr. August — September. — An Grabenrändern bei Guhden bei Bärwalde, Aura bei Kissingen. 101. D, raria (HedAV.) Schimp. (Dicranum varium HedAv.) (Tafel X, Fig. 20). — ZAveihäusig. Bildet bis 2 cm hohe, dichte, grüne Rasen. Blätter straff, sehr schmal pfriemenförmig an der Basis, mit zAveischichtigen, schAA^ach- entAN^ckelten Blattflügelzellen (Tafel XII, Fig. 16). Rippe austretend. Seta rot. Kapsel geneigt und symmetrisch, ohne Kropf, ungestreift, rotbraun. Peristom purpurrot, Schenkel dicht papiUös. Fr. Winter. — var. tenui- folia B. Seh. G. Schmächtiger, mit zarteren Blättern, deren Rippe Avenig entAvickelt ist. — var. callistomum B. Seh. G., mit kurzer Seta und kleiner, aufrechter Kapsel. — Gemein durch das ganze Gebiet in Ausstichen, an Weg- und Grabenrändern auf sandig-thoniger Erde. 102. D. subalata (Hedw.) Schimp. (Dicranum HedAV.). — Zwei- häusig. Bildet lockere, gelbgrihie bis grüne Raschen von 0,5 bis 2 cm Höhe. Blätter lang pfripmenffirmig-rinnig. ganzrandig, aufrecht abstehend, etAA'as einseitswendig, dhne Biattflügelzellen (Tafel XII, Fig. 17). Seta rot. Kapsel geneigt, hochrückig, eiförmig, mit schAvachen Längsstreifen (Tafel XII, Fig. 20). Peristom gelbbraun, Zälme bis zur Mitte geteilt, Schenkel fein — 63 — papillös, oben hyalin. Fr. Herbst und Winter. — An Walurändern . Hohl- wegen, auf sandig-thonigem Boden allgemein verbreitet (nicht auf Kalk). 103. D. CUl'Yata (Hedw.) Scliimp. (Dicranum Hedw.) — Yon der verigen Art im wesentlichen nur durch die aufi'echte, fast regelmässige, deutlich gestreifte Kapsel und die oben kreuzweise gestreiften Peristomschenkel verschieden. Pfriementeil der Blätter an der Spitze gezähnt. — Verbreitet, aber nicht häufig an gleichen Standorten wie vorige und meist vereinzelt unter dieser wachsend: zerstreut durch das Gebiet. 104. D. cerviculata (Hedw.) Schimp. (Dicranum Hedw.) (Tafel X, Fig. 22). — Zweihäusig. Bildet bis 2 cm hohe, dichte, gelbgrüne Rasen. Blätter trocken, verbogen bis kraus, lang, rinnig-pfriemenförmig, etwas ein- seitswendig, mit sehr breiter, oben undeutlich gegen die Lamina abgesetzter Rippe. Seta strohgellj. Kapsel geneigt und symmetrisch, kropfig (Tafel X, Fig. 19), eiförmig, kleinmündig, gelbbraun. Peristom gelbbräunlich, oben mit kreuzweisen Streifen. — var. pusilla (Hedw.) Scliimp. Kleiner, mit kürzeren, wenig pfriemenförmigen Blättern. — Fr. Sommer bis Herbst. — Gemein durch das ganze Gebiet auf toi-figem Boden. 105. D. heteromaila (Dill.) Schimp. (Dicranum Hedw.) — Zwei- häusicr. Glänzend lichtcrrüne, bis 3 cm hohe, dichte Raschen bildend. Blätter lang, rinnig-pfriemenförmig. Seta gelb, später rötlichgelb. Kapsel geneigt, nicht kropfig, nicht gestreift, aber mit Längsfurchen, schiefmündig, entdeckelt, unten eingeschnüi-t (Tafel XH, Fig. 21). Peristom braunrot. Fr. Herbst, Winter. — var. sericea H. Müller (Dicranodontium sericeum Schimper) kräftiger, smaragdgrün, innen rostrot. Blätter gezähnt. — var. interrupta (Hedw.) Br. Seh. G. besitzt Stengel mit unterbrochener Beblätterung und langen Innovationen. — var. stricta Br. Seh. G. besitzt steife, aufrecht ab- stehende Blätter. — Allgemein verbreitet auf Sandstein und sandig-thoniCTem Boden. Gattung Dicranum Hedw. (inkl. Oncophorus Brid). Meist grosse, in dichtem Rasen auftretende Moose mit kräftigem Stengel und schmalen, pfriemenförmigen, sichelförmig-einseitswendigen Blättern, an deren Basis deutliche Blattflügelzellen differenziei-t sind. Seta aufrecht. Kapsel geneigt oder aufrecht, mit Spaltöffnungen am Kapselgrunde. Haube kappen- förmig, kahl, nicht gewimpert. Peristom meist grubig-längsstreifig-, gi'oss und kräftig entwickelt. Übersicht der Arten. 1. Kapsel regelmässig, aufrecht, selten ganz leicht gekrümmt (Tafel XII, Fig. 22). 2. Kapsel symmetrisch, geneigt (Tafel XII, Fig. 23). 12. — ()4 — 2. ll:iul)tMischimb('l rauh (iilinlicli Avie Tafel XII, V\rubig-längsstreifi<^ (Tafel III, Fig. 11). 4. Peristomzähne nicht grubig-Iängsstreifig (Tafel XII, Fig. 25). 9. 4. Blätter mit glattem Rande (Tafel XII, Fig. 29). 5. Blattei- mit gesägtem oder gezähneltem Rande (Tafel XII, Fig. 27). 6. 5. Blattrippe schmal, ^/jq der grössten Blattbreite einnehmend (Tafel Xil. Fig. 31;. D. groenlaiuliciiiu. Blattrippe sehr breit, die Hälfte der grössten Blattbi'eite einnehmend. D. albicans. 6. Stengel dicht wurzelfilzig. 7. Stengel kaum merkbar wurzelfilzig. S. 7. Blattrand nur an der Spitze gesägt. D. flag;ellare. Blattrand bis über die Blattmitte gesägt. D. montanuiii. 8. Blattlamina beiderseits der Rippe nur 10 bis 15 Zellen an der Basis breit (Tafel XII, Fig. 36). 1). longifolium. Blattlamina jederseits 20 bis 25 Zellen l)reit (Tafel XII, Fig. 37). 1). Sauteri. 9. Peristomzähne mit zwei Reihen i^latteu auf der Aussenschicht (Tafel XII, Fig. 38). 10. Peristomzähne mit dünner Aussenschicht papillös oder fein quergestreift (Tafel XII, Fig. 25). 11. 10. Blattränder fein gesäg-t (Tafel XII, Fig. 27). D. fulvum. Blattränder glatt. D. viride. 11. Peristomzähne schwach papillös und ol)en quergestreift. D. strictlim. Peristomzähne mit vereinzelten groben Papillen. 1). Scottiaimin. 12. Haubenschnabel rauh (Tafel XII, Fig. 34), Stengel ohne Wurzeltilz. 13. Haubenschnabel glatt (Tafel XII, Fig. 35), Stengel wuizelfilzig. 15. 13. Blätter allseits abstehend, Blattzellen mit Papillen, Kapsel kropfig. D. Blyttii. Blätter sichelförmig, einseitswendig. 14. 14. Zellen mit Papillen (Tafel XII, Fig. 39). D. falcatiim. Zellen ohne Papillen (Tafel XII. Fig. 40). D. Starkei. 15. Blätter (juerwellig, Rippe vor der Spitze endend. IG. Blätter nicht wellig, Rippe austretend oder mit der Spitze endend. 1 9. 16. Blattzcllcu unterseits an der Spitze mit spitz voi-tr(>tenden Mamillen (Tafel XU. Fig. 41). D. spurium. Blattzellen ohne Mamillen (Tafel XII, Fig. 42). 17. — 65 — 17. Blattzellen im oberen Teil des Blattes ganz unregelmässig (Tafel XII, Fig. 43). D. Berg-eri. Blattzellen regelmässig, verlängert. 18. 18. Rippe dicht vor der Spitze verschwindend (Tafel XII, Fig. 32). D. un- dulatum. Rippe weit vor der Spitze verschwindend (Tafel XII, Fig. 33). D. Boiijeani. 19. Rippe und meist Blattrand grobgesägt. 20. Rippe und Blattrand glatt oder schwach und nur an der Spitze gezähnelt. 22. 20. Rippe schwach, nicht austretend (Tafel XII, Fig. 45). D. SCOparium. Rippe kräftig, austretend (Tafel XII, Fig. 44). 21. 21. Blätter einseitswendig. D. majus. Blätter allseits abstehend. 1). Mühleiil)eckii. 22. Blattzellen unterseits an der Spitze stark mamillös. D. fuscescens. Blattzellen nicht oder unbedeutend mamillös. 23. 23. Rippe an der Spitze unterseits gezähnelt. D. Seildtneri. Rippe glatt. 24. 24. Kapsel nicht kropfig. 25. Kapsel kropfig. 27. 25. feippe schwach, nur ^/^ der grössten Blattbreite. D, neglectum. Rippe stärker, ^/^ bis ^/^ der grössten Blattbreite. 26. 26. Blattzellen wenig verdickt, weitlumig (Tafel XII, Fig. 47). D. COilgestum- Blattzellen sehr stark verdickt, englumig (Tafel XII, Fig. 46). D. elongatum. 27. Blattrand in der Mitte umgebogen (Tafel XII, Fig. 30). D. Yirens. Blattrand nicht umgebogen. D. Wahlenbergü. A. Peristomzähne nicht grubig -längsstreifig. I. Kapsel aufrecht und regelmässig. 106. D. strieium Schleich. — Zweihäusig. Bildet dichte grüne bis gelbgrüne, unten etwas filzige, 4 bis 5 cm hohe Polster. Blätter steif auf- recht, schmal, lang, sehr brüchig, mit glattem Rande und glatter, lang aus- tretender Rippe und grossen, aufgeblasenen Blattflügelzellen. Kapsel auf- recht oder nur schwach geneigt, weder gestreift, noch gefurcht, blass gelblichgrün. Peristom orange, mit schmalen, nicht grubig-längsgestreiften, sondern oben schräggestreiften und schwach papillösen Zähnen. Fr. Sommer. — Sehr selten, auf morschen Baumstümpfen, seltener auf Erde. Brandenburg: Menzer Forst auf Wurzeln alter Kiefern; Salzburg: in Wäldern bei Salz- burg und bei Mittersill; Steiermark: am Sonnberge; Krain: Studorf und Alt- hammer; Tirol: Ahrnthal; Schweiz: Vissoye im Val d'Anniviers, St. Maurice, am Nordabhange des Simplon und bei Leukerbad. Thome-Migula, Flora. V. 5 — G6 — 107. D. Scottianum Turner. — Zweiliiiusig. Bildet dichte, braun- grüne, zuweilen etwas ins (ielbliclie spielende, schwach glänzende, 1 bis 4 cm hohe Rasen, die im Timern rostfilzig sind. Blätter ganzrandig, mit kräftiger, glatter, austretender Rippe. Kapsel bleich gelbgrün, nicht gestreift, aufrecht, meist etwas gekrümmt. Peristom niedrig, mit fast ungeteilten, nicht ge- streiften, sondern nur mit einzelnen groben Papillen besetzten Zähnen (Tafel XII, Fig. 20). Fr. September. — Sehr selten, nur bei der Schlappmühle bei Usingen in Nassau. 108. 1). fiilvellum (Dicks.) Sm. (Bryum fulvellum Dicks.) — Ein- häusig. Niedrig, nur 0,5 bis 2 cm hoch, in dichten, bräunlich olivgrünen, glänzenden Rasen. Blätter rinnig-borstenförmig, einseitswendig, sichelförmig, mit lang austretender schmaler Rippe und meist glattem Rande. Seta sehr kurz, weniger als 5 mm lang; Kapsel daher kaum über die Blätter empor- gehoben, aufrecht, regelmässig mit aclit dunklen Längsstreifen, entdeckelt, unter der Mündung stark verengt, nicht kropfig. Peristom mit purpurnen, oben gelblichen, unregelmässig durchbrochenen, selten gespaltenen Zähnen, die kreuzweise Streifung zeigen. Fr. Juli. — An kalkfreien Felsen und zer- setzten Felsmassen der Hochgebirge; Alpen, Riesengebirge (Grosse Schnee- grube, Gipfel des Brunnenberges). 109. D. fiilvuiii Hook. — Zweihäusig. Bildet w^eiche, lockere, 2 bis 5 cm hohe, braungrüne, unten gelblichweiss-filzige Rasen. Blätter allseits abstehend, nach oben schopfig gedrängt, sehr lang, mit breiter, lang aus- laufender Rippe und oben feingesägtem Rande (Tafel XII, Fig. 27). Seta dick, 1 bis 2 cm hoch. Kapsel aufrecht, regelmässig länglich-cylindrisch, ge- streift, später gefurcht, kastanienbraun. Peristom niedrig, trüb purpurn, an der Basis aussen mit zwei getrennten Längsreihen von unregelmässigen Platten, oben tief zwei- bis dreiteilig, an den Spitzen papillös (Tafel XII, Fig. 38). Fr. Spätsommer bis Herbst. — Verbreitet an schattigen, kalkfreien Felsen der Gebirge (nicht oberhall) der Waldregion). 110. D. viritle (Süll. u. Lesqu.) Lindb. (Campylopus viridis SuU. u. Lesqu.) — Zweihäusig. Bildet dichte, polsterförmige, dunkelgi'üne, unten rostfilzige, 1 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter steif, aufrecht-abstehend, brüchig, mit breiter, lang auslaufender Rippe und glattem Rande. Seta 2,5 cm hoch. Kapsel aufrecht, etwas gekrümmt, ohne Streifen, gelbbräunlicli. I'i-. .luli, August; fast nur steril im Gebiet. — Hauptsächlich an Laubholzstämmen, doch auch auf Felsen und ;uif Erde durch das Gebiet verbreitet, aber nicht gemein. TT. Kapsel geneigt und symmetrisrli. 111. D. falcatum Hedw. — Einhäusig. Bildet dichte jn-üne bis schwärzliche, glänzende, 1 bis .5 cm hohe Tiasen. Blätter stark sichelförmig- — 67 — einseitswendig, lang pfriemenförmig, mit schwacher, lang austretender Rippe. Zellen papillös (Tafel XII, Fig. 39). Seta niedrig, nur 0,5 bis 1 cm hoch. Kapsel geneigt, symmetrisch, hochrückig, kropfig, ohne Streifen und Furchen, braun, entdeckelt, wenig unter der Mündung verengt. Peristom purpurrot, mit bis zur Mitte geteilten, dicht und lang papillösen Zähnen. Rand des Haubenschnabels rauh (Tafel XII, Fig. 34). Fr. Juli. — var. pumilum Sauter ist nur 0,5 cm hoch und hat straff abstehende, nicht einseitswendige Blätter. — Verbreitet in den Alpen an kalkfreien, nassen Felsen; auch im Riesengebirge, am Glatzer Schneeberg und im Kessel des Gesenkes. 112. D. Blyttii Schimp. — Einhäusig. Bildet dichte, niedrige, dunkel- grüne bis schwärzliche Raschen. Blätter meist allseits abstehend, nicht oder nur wenig sichelförmig, mit schwacher, lang austretender Rippe. Seta 0,5 bis 1 cm hoch. Kapsel etwas geneigt, symmetrisch, etwas kropfig, lichtbraun, mit rotem Munde, ohne Streifen und Furchen. Peristom rotgelb, mit über die Mitte geteilten, dicht papillösen Zähnen. Fr. Juli. — Auf kalkfreien Felsen im Hochgebirge nur an wenigen Orten der Sudeten, des Böhmer Waldes (Arber), Schwarzwaldes (Feldberg), Vogesen (Hoheneck), Alpen. 113. D. Starkei Web. u. Mohr. — Einhäusig. Bildet lockere grüne bis bräunlichgrüne, glänzende, 2 bis 6 cm hohe Rasen. Blätter sichelförmig- einseitswendig, mit auslaufender, schmaler Rippe. Blattzellen nicht papillös (Tafel XII, Fig. 40). Seta 1 bis 1,5 cm hoch. Kapsel wenig geneigt, symmetrisch, kropfig, länglich, mit Längsstreifen, entleert mit Furchen. Peri- stom blutrot, mit bis über die Mitte gespaltenen, lang und dicht papillösen Zähnen. Fr. Sommer. — Im Hochgebirge an kalkfreien Felsen und zersetztem Gestein verbreitet. B. Peristomzähne grubig-iängsstreifig. I. Kapsel geneigt und symmetrisch, a) Blätter querw^ellig. 114. D. spurium Hedw. — Zweihäusig. Bildet grosse, lockere, 2 bis 6 cm hohe, gelbgrüne, oft ins Bräunliche spielende Rasen, die im Innern und am Grunde dicht rostrot verfilzt sind. Blätter gross, zugespitzt, lineal-lanzettlich, abstehend, querwellig, am Rande gesägt, auf der Unterseite an der Spitze mamillös, mit vor der Spitze verschwindender kräftiger Rippe. Blattzellen mamillös (Tafel XII, Fig. 41). Seta 2 bis 3 cm hoch. Kapsel bogig geneigt, fast cylindrisch, schwach kropfig, gestreift olivengrün, entleert lichtbraun. Peristom rotgelb, Zähne tief, zwei- bis dreiteilig, grubig-längs- streifig, oben dicht papillös. Fr. Mai. — Verbreitet auf Sandboden, nament- lich in Kiefernwäldern in der Ebene und im Hügellande. 5* — 68 — 115. D. Bcrgcri Blandow. — Zweihäusig. Sehr gross und kräftig, in dichten, 10 bis 20 cm hohen, gelljgrünen, innen hraunfilzigen Käsen. Blätter meist aufrecht abstehend, lineal- lanzettlich, verhältnismässig breit, mit stumpfer Spitze, gesägtem Rande und kräftiger, vor der Spitze ver- schwindender Kii)pe. Blattzellen glatt (Tafel XII, Fig. 42). Seta 3 bis 4 cm hoch. Kapsel meist geneigt, etwas gekrümmt, gestreift, meist nicht kropfig, bräunlich, unter der Mündung auch entleert nicht verengt. Peristom gross, gelbbräunlich. Zähne tief zweischenkelig, grubig längsstreifig, oben gi'ob papillös. Deckel halb so lang als die Kapsel. Fr. Sommer. — Verlireitet auf Torfmooren zwischen Sphagnum. 116. D. uudulatum Ehrh. — Kräftig. 10 l)is 20 cm hohe, lockere gelbgrüne bis grüne, innen braunfilzige Rasen biklend. Blätter meist ab- stehend, stark querwellig (Tafel XII, Fig. 48), Ijreit, lang zugespitzt, am Rande grob gesägt, mit schmaler, vor der Spitze verschwindender Rippe (Tafel XII, Fig. 32). Seta 3 bis 4 cm hoch. Kapsel lichtbraun, schwach gestreift, geneigt, trocken stark gekrümmt. Peristom trübrot, mit über die Mitte zwei- bis vierteiligen, grubig -längsstreifigen, oben papillösen Zähnen. Deckel so lang als die Kapsel. Fr. Sommer. — Sehr häufig auf Waldboden und mit Erde bedeckten Felsen. 117. D. Bonjeaili de Not. — Zweihäusig. Der vorigen Art ähnlicli, doch durch die oben breiteren Blätter mit weit vor der Spitze verschAvinden- der Rippe (Tafel XII, Fig. 33), die weniger geneigte und gekrünrmte Kapsel und das gelbrote Peristom unterschieden. — Bei var, juniperifolium (Sendt.) Braithw. sind die Blätter kürzer, steifer und weniger cjuerge wellt, bei var. polycladon Br. Seh. G. besitzen die Stengel schlanke kätzchenförmige Astchen mit kurzen, stumpfen, zarten Blättern. Fr. Spätsommer. — Auf sumpfigen und moorigen Wiesen allgemein verbreitet, aber selten fruchtend. b. Blätter nicht querwellig. 118. D. majus Smitli. — Zweihäusig. Sehr robust, gegen 10 cm lang, in lockeren, grünen, glänzenden Rasen. Blätter gross, lang, stark sichelf()rmig-einseitswendig, mit borstenförmiger, scharf gezähnter Spitze und austretender Rippe (Tafel XII, Fig. 44). Seta 2 bis 4 cm hoch. Kapsel stark geneigt, eilänglich, hoclirückig, ungestreift, dunkelbraun. Peristom rot- braun, an der Spitze der bis über die Mitte geteilten Zähne schwach papillös. Fr. Spätsommer. — In schattigen Wäldern verbreitet, doch nicht überall häufig. — Die Stongol dieser Art sind am Grunde gewöhnlich niederliegend. 119. D. seopariuiii (L.) Hedwig (Tafel X, Fig. 23). — Zweihäusig. Bildet lockere, glänzend grüne 1)is bräunlichgrüne, 10 cm hohe Rasen von lockerem Gefüge. Blätter meist nur an den Spitzen sichelförmig, einseits- — 69 — wendig, lang pfriemenförmig, am Rande scharf gesägt (Tafel XII, Fig. 28), mit schwacher, in der Spitze endender Rippe (Tafel XII, Fig. 45). Seta 2 bis 4 cm hoch, purpm-n. Kapsel brami, länglich cylindrisch, geneigt, ohne Streifen und Fm-chen, glanzlos (Tafel XII, Fig. 23). Peristom pm-purn, Zähne bis über die Mitte zweispaltig, oben schwach papillös. Fr. fast den ganzen Sommer vom Mai bis zum Herbst. — Überall gemein. 120. D. neglectum Jur. — Zweihäusig. Der vorigen Art ähnlich, aber kleiner und zarter, nur etwa 5 cm hoch, schwach glänzend, in dichten, schwellenden, bleich gelblich- und bräunlichgrünem Rasen mit spärlichem Wurzeliilz. Blätter aufrecht abstehend, sehr hohl, lanzettlich-pfriemenförmig, ganzrandig. Im Bau der Kapsel stimmt es mit der folgenden Art überein. Fr. Sjjätsommer. • — Verbreitet in den Alpen, aber selten fruchtend. 121. D. Mühieiibeckil Br. Seh. G. (Dicr. Hortianum Juratziva.) — Zweihäusig. Bildet dichte, grosse, 2 bis 6 cm hohe, bräunlich gelbgrüne, innen stark rostrot verfilzte Rasen. Blätter sehr hohl, meist aufrecht ab- stehend, trocken verbogen, lineal-pfriemenförmig, mit auslaufender, grob ge- sägter Rippe und meist grob gesagtem Rande. Seta gelb, unten rötlich, 2 bis 2^/2 cm lang. Kapsel bis 8^/2 mm lang, braun, mit rotbraunen, vor- tretenden Längsrippen, gekrümmt, geneigt. Peristom trübrot, sehr lang, Zähne bis unter die Mitte geteilt. Fr. Spätsommer. — var. brevifolium Lindb. bildet dichtere, bis 10 cm lange, wenig verfilzte Rasen. Blattrippe nicht austretend, Blattzellen kleiner. Blätter weniger hohl. — Im Gebirge und Hochgebirge verbreitet, namentlich auf Bergwiesen, auch auf Torfboden; fehlt aber vielen deutschen Gebirgszügen ganz, so dem Schwarzwald, den Vogesen u. s. w. Im Riesengebirge: Eibwiese; Mährisches Gesenke: Peter- stein; Rhön: häufig; ebenso im fränkischen und schwäbischen Jura. Die var. brevifolium ist in den Alpen verbreitet. 122. D. congestuin Brid. (Tafel XII, Fig. 47.) — Zweihäusig. Stengel 6 bis 8 cm hoch, meist deutlich schopfig, in bräunlich gelbgrünen, wenig verfilzten, glanzlosen Rasen. Blätter sehr hohl, rinnig, lanzettlich- pfriemenförmig, mit in der Spitze endender oder kurz austretender Rippe und glattem oder nur an der Spitze gesägiem Rande. Seta bis höchstens 1^/2 cm hoch, gelb bis rötlichgelb. Kapsel geneigt, wenig gekrümmt, un- gestreift, gelbgrün, später braun. Peristom schmutzig gelbrot, Zähne bis zur Mitte geteilt. Fr. Spätsommer. — var. flexicaule Brid. Sehr lang (bis 20 cm) und locker. Blätter weit voneinander an den dünnen Stengel gestellt, glänzend, einseitswendig, sichelförmig. — Verbreitet im Hügelland und Gebirge auf modernden Baumstumpfen, Felsen. 123. D. fiiscesceiis Tum. — Zweihäusig. Bildet 1 bis 6 cm hohe, glanzlose, braungrüne, innen rostfilzige, ziemlich dichte Rasen. Blätter schmal — 70 — pfriemenförniig, allseits abstehend, trocken kraus ver])Ogen, mit lang aus- tretender Rippe und an der Spitze gezähntem Rande. Blattzellen an der Spitze des Blattes unterseits spitz -mamillös. Seta bis 1,8 cm lang, gelb bis rötlich. Kapsel etwas geneigt, mit gekrümmtem Rücken, gelbrot, mit sechs vortretenden, rotbraunen Längsrippen, nicht weitmündig. Peristom trüb purpurrot, Zähne sehr breit, teilweise drei- bis vierteilig. Fr. Sommer. — In tiefem Schatten alter Felsen und an modernden Baumstumpfen in der Hügelregion verbreitet. 124. D. Sendtiieri Limp rieht. — Zweihäusig. Stengel in dichten, 6 cm hohen, braunfilzigen Rasen. Blätter aufrecht abstehend, mit stark verbogenen Spitzen, lang rinnig-pfriemenförmig, mit auslaufender Rippe und oben schwach gezähntem Rande. Seta bis 2 cm lang, rötlichgelb. Kapsel fast aufrecht, mit etwas gebogenem Rücken, länglich, undeutlich gestreift und gefurcht, entleert nicht erweitert. Peristom sehr lang, dunkebot, mit gelben, dicht papillöseu Spitzen, Zähne bis ein Drittel zweiteilig. Fr. Juni. — Quadersandsteinfelsen von Adersbach. 125. D. elongatum Schleich. (Tafel XII, Fig. 46). — ZAveihäusig. Rasen glänzend bräunlich gelbgrün, innen dicht rostfilzig, 5 bis 10 cm hoch und selbst darüber. Blätter steif, aufrecht abstehend, an der Spitze meist schopfig und etwas sichelförmig-einseitswendig, trocken anliegend, pfriemen- förmig, hohl, ganzrandig, mit kurz auslaufender Rippe. Seta circa ly« cm hoch, leicht wellig gekrümmt, gelb bis rötlich. Kapsel etwas geneigi;, hoch- rückig, grünlichgelb mit rotgelben Streifen, klein (1,5 mm lang), entleert weitmündig. Peristom trüb purpurrot, Zähne bis gegen die Mitte zwei- bis vierteilig. Fr. Spätsommer. — Im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze auf Wiesen und erdbedeckten Felsen weit verbreitet, aber meist steril. Alpen, Sudeten, Böhmer Wald, Beskiden, Tatra. 126. D. Groenlandicum Brid. (Tafel XH, Fig. 29, 31). — Zwei- häusig. Bildet 3 bis 6 cm hohe, glänzende, gelbgrüne, dichte, aber wenig verfilzte Rasen. Blätter steif, borstenförmig abstehend, trocken anliegend, lineal-lanzettlich, ganzrandig, mit niclit austretender, oft vor der Spitze ver- schwindender Rippe. Kapsel fast aufrecht, mit nur wenig gebogenem Rücken, klein, mit schwachen Streifen. Peristom orange, Zähne tief zweischenkelig. — Sehr selten. Kärnten; Steiermark: Stein bei Schladjning. 127. D. virons (Sw.) Hedw. (Oncophorus virens Brid.) (Tafel XII, Fig. 24, 30.) — Bildet dichte, 1 l)is 5 cm hohe, gelblichgi-üne, etwas wurzel- filzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken kraus verbogen, lang pfriemenför]Hig, mit in der Mitte umgebogenem Rande und in der Spitze endender Rippe. Kapsel länglich, mit eckig vorspringendem Kröpfe (Tafel XII, Fig. 24). Peristom tief purpurrot. — var. serratus Br. Seh. G. zeigt höhere, — 71 — freudiggrüne Rasen. Blätter oben am Rande grob gesägt. — var. elon- gatus Limpr. bildet bis 10 cm hohe, gelbgrüne Rasen. Rippe lang aus- tretend. — ■ In den Alpen an feuchten Stellen, namentlich auf kiesigem Boden an Quellen und Bächen verbreitet, doch stets in höheren Lagen. 128. D. Wahlenber^ii (Brid.) Schultz. (Oncophorus Wahlenbergii Brid.) — Bildet gelbgrüne, rostfilzige, niedrige Rasen. Von der vorigen Art durch die längeren, schmäleren, am Rande nicht umgebogenen Blätter ver- schieden. Kropf der Kapsel weniger eckig. — var. comp actus Br. Seh. G. bildet selir dichte, niedrige Raschen (nur am Stilfser Joch). — Schweiz: Wasserfälle am Morteratschgletscher bei Pontresina, Fexthal, Albulapass, Splügen, Oberengadin bei St. Moritz, Splügenpass; Tirol: Tritalpe. Nasse, kalkfreie Felsen. IL Kapsel aufrecht und regelmässig. 129. D. montaiiuin Hedw. (Tafel XIII, Fig. 3). — Zweihäusig. Bildet gelblichgrüne, glanzlose, weiche, grosse, aber niedrige (bis 4 cm), innen dicht braunfilzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken verbogen bis kraus, lang pfriemenförmig, rinnig, am Rande weit herab unregelmässig gezähnt, mit in der Spitze endender Rippe. Seta 1,5 cm hoch, gelb. Kapsel regel- mässig aufrecht, länglich cylindrisch, gelblichgrün, kaum gestreift, trocken ge- furcht. Peristom gelbrot, mit schwach papillösen, bis zur Mitte zweiteiligen Zähnen. Fr. Sommer. — Verbreitet am Grunde von Nadelholzstämmen und Baumstümpfen, auch an Sandsteinfelsen. 130. D, flag:ellare Hedw. — Zweihäusig. Der vorigen Art nahe- stehend, unterschieden durch die nur an der Spitze am Rande gezähnten, trocken wenig krausen Blätter und die bis über die Mitte geteilten, stark papillösen Peristomzähne. Fr. Sommer. — An gleichen Orten wie die vorige Art und oft mit dieser zusammen, aber seltener. 131. D. longifoliuni Ehrh. (Tafel XII, Fig. 36). — Zweihäusig. Bildet lockere, wenig verfilzte, 2 bis 8 cm hohe, schwach glänzende, weiss- lich- oder dunkelgrüne Rasen. Stengel schopfig beblättert, Blätter sichel- förmig-einseitswendig, sehr lang und fein pfriemenförmig, mit weit herab gesägtem Rande und sehr breiter, den Pfriementeil ausfüllender Rippe, deren Aussenzellen chlorophyllfrei sind. Seta 1 bis 2 cm hoch, gelblich. Kapsel grünlich, aufrecht, regelmässig, nicht gestreift, trocken nicht gefurcht. Peri- stom purpurrot, mit weit unter die Mitte geteilten, nicht papillösen Zähnen. Fr. Sommer. — var. subalpinum Milde mit steifen, allseits steif ab- stehenden Blättern und dichteren, oft schwarzgrünen Rasen. — var. hama- tum Juratzka mit sehr stark sichelförmig-einseits wendigen Blättern. — Ver- breitet an kalkfreien Felsen und Baumstämmen. Selten in der Tiefebene. — 72 — 132. D. Sauteri Scliimp. (Tafel X, Fig. 24; Tafel Xll, Fig. 22, 26, 37). — Der vorigen Art nahe verwandt, aber Rasen freucliggrün, seiden- glänzend, Blattrippe viel schmäler und Lamina beiderseits 20 bis 25 Zell- reihen breit. — In Süddeutschland und in den Alpen an Baumstämmen, seltener an Felsen verbreitet. 133. 1). albicans Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet Aveissgrüne, glänzende, 3 bis 10 cm hohe, dichte, innen etwas braunfilzige Polster. Bliltter aufrecht abstehend oder etwas sichelförmig, trocken steif, nicht verbogen, lang pfriemenförmig, ganzrandig, mit ähnlichem Bau wde bei longifolium. Kapsel aufrecht und regelmässig, engmündig, ungestreift, nicht gefurcht, lichtbraun oder bräunlichgrün. Peristom sch-vvach längsstreifig, nicht ganz typisch, trübrot, Zähne bis über die Mitte zweischenkelig, grob papillös. Fr. Sommer. — Auf feuchter Erde und Felsen in den Hochalpen von 1700 m an verbreitet. Gattung Campylopus Brid. Mittelgrosse, gelblich- oder bräunlichgrüne Moose mit meist sehr lang pfriemenförmigen Blättern und häufig starkem Wurzelfilz. Die Seta ist schwanenhalsartig gebogen, im Alter wellig oder geschlängelt. Kapsel ohne Spaltöffnungen. Peristomzähne bis über die Mitte geteilt. Übersicht der Arten. 1. Blattrippe als farbloses Haar austretend. 2. Blattrippe nicht als farbloses Haar austretend. 4. 2. Haar an der Spitze des Blattes kurz. C. brcTipilus. Haar lang. 3. 3. Stengel nicht wurzelfilzig, Blattbasis stark geöhri. C. atrovircns. Stengel wurzelfilzig, Blattbasis schw^ach geöhrt. C. polytrielioides. 4. Blattspitze farblos. 5. Blattspitze grün. 6. 5. Stengel w^urzelfilzig, Blätter dornig gesägt. C. Mildei. Stengel olme Wurzelfilz, Blätter nur an der SjDitze schwach gezähnt. C. subulatus. 6. Stengel stark wurzelfilzig. 7. Stengel ohne oder mit kaum bemerk1)arem AVurzelfilz. 9. 7. Blattfiügelzellen gross. C. flexuosus. Blattflügelzellen fehlen oder kaum angedeutet. 8. 8. Rippe unterseits gefurcht, Lamina bis zur Spitze reichend. C. frairilis. Rippe nicht gefurcht, Blattspitze nur von der Rippe -ausgefüllt. C. Schimpcri. 9. Blattbasis geöhrt, Blattflügelzellen vorhanden. C. SchwarziK Blattbasis nicht geöhrt, Blattflügelzellen fehlen. C turfaceus. — 73 — 134. C. Schiinperi Milde. (C. SauteriMolendo.) — Zweiliäusig. Bildet dichte, wenige Centinieter hohe, gelbgrüne bis grüne, schwach glänzende, bis hoch hinauf dicht rostfilzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, röhrig- pfriemenförmig, mit sehr breiter, am Grunde zwei Drittel des Blattes ein- nehmender, den oberen Pfriementeil ganz ausfüllender, unterseits nicht ge- furchter Rippe. Blattflügelzellen kaum unterscheidbar. Fr. August. — In den Alpen sehr zerstreut und vereinzelt auf grasigen Plätzen, Felsen, Erd- höhlungen u. s. w. 135. C. Sehwarzii Schimp. (Tafel XIV, Fig. 8). — Zweihäusig. Grosse, bis 8 cm hohe, dichte, aber nur spärlich wurzelfilzige, gelb- bis bräunlichgrüne, glänzende Rasen bildend. Blatt sehr lang und fein pfriemen- förmig, zuweilen schwach einseitswendig, meist aufrecht abstehend, an der Basis geöhrt, mit breiter, den Pfriementeil ausfüllender, unterseits gefurchter Rippe. Blattflügelzellen deutlich entwickelt. Fr. ?. — Sehr zerstreut in den Alpen an feuchten, kalkfreien Felsen, steinigen Abhängen u. s. w. 136. C. subulatus Schimp. — Bildet niedrige, 1 bis 3 cm hohe, lockere, gelbgrüne bis grüne, glänzende Rasen. Wurzelfllz fast gar nicht entwickelt. Blätter an der Spitze schwach gezähnt, lang lanzettlich, hohl, mit farbloser Spitze. Blattgrund nicht geöhrt. — An Felsen, Mauern, lehmigen Hängen an verschiedenen Stellen bei Meran in Tirol; Kreuzbergl bei Klagenfurt in Kärnten; an verschiedenen Stellen in Steiermark; Schweiz: Val Masino; Bayern: Manneberg bei Memmingen, Teuschnitzer Höhe im Frankenwald; Thüringen: Beerberg; Rheinland: Eupen. 137. C. turfaceiis Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 7, 9). (Dicranum flexuosum Hedw. Dicr. turfaceum C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet grüne bis olivgrüne, 2 bis 4 cm hohe, nur am Grunde schwach wurzelfilzige und ästige Rasen. Blätter abstehend, mit verbogener, borstenförmiger Spitze, nicht geöhrt, ohne Blattflügelzellen. Rippe am Grunde kaum die Hälfte der Blattbreite, den Pfriementeil ausfüllend, nicht gefurcht. — var. Müll er i (Jur.) Milde bildet gelblichgrüne Rasen. Blätter leicht abfallend, mit einigen lufthaltigen Zellreihen an der Rippe. Fr. Anfang Frühjahr. — Im Hügel- land und in der Ebene auf Torfboden, namentlich im Wald verbreitet. 138. C. flexuosus (L.) Brid. (Tafel XIII, Fig. 4; Tafel XIV, Fig. 2, 3, 5). (Bryum flexuosum L. Dicranum flexuosum Brid.) — Der vorigen Art ähnlich, aber kräftiger, stark wurzelfilzig. Blätter allmählich lanzettlich- pfriemenförmig, schwach geöhrt, mit stark entwickelten, aufgeblasenen Blatt- flügelzellen, Lamina bis zur Spitze reichend, Rippe am Grunde etwa die Hälfte der Blattbreite einnehmend, an der Spitze gefurcht. Fr. Frühjahr. — var. zonatus (Mol.) Limpr. wird bis 10 cm hoch, zeigt karminroten Wurzelfilz und stark geöhrte Blätter mit grossen purpurroten Blattflügelzellen. Fr. Spät- — 74 — herbst. — Auf Torf, besonders im Wald, auch auf erdbedeckteu Felsen, zer- streut, selten in den Alpen. 139. C. fraj,'ilis (Dicks.) Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 6). Brjum fragile Dicks. Dicranura Funckii C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet wenig dichte, schwellende, meist 3 cm hohe, grüne oder gelblichgrüne, glänzende Rasen, durch den weisslichen Blattgrund sofort erkennbar. Stengel oft mit kurzen, leicht abfallenden Astchen. Blätter allseits abstehend, lanzettlich- pfriemenförmig, mit schwach verbogener, gesägter Spitze, ohne Blattfiügel- zellen. Rippe am Grunde etwa die Hälfte der Blattbreite, unterseits ge- furcht. — var. densus (Schleich.) Schimp. bildet dichte Rasen mit mehrmals geteilten Stämmchen ohne abfallende Astchen. Fr. Winter bis Frühjakr. — Zerstreut im Gebiet auf kalkfreien Felsen, besonders Sandstein, seltener auf nacktem Torf oder Humus. 140. C. Mildei Limpricht. — Dem C. subulatus ähnlich, aber mit wurzelfilzigem Stengel und stark dornig gesägten Blättern. — Sehr selten. Kanton Tessin bei Muzzano; ausserdem am Lago Maggiore. 141. C. atrovirens (C. Müll.) de Not. (C. lougipilus Brid. Dicranum atrovirens C. Müller.) — Bildet dichte, kissenförmige, 2 bis 8 cm hohe, glänzende, dunkelgi'üne, unten bräunliche, nicht verfilzte Rasen. Blätter steif, aufrecht abstehend, brüchig, lang und fein borstenförmig, mit langer, farb- loser Haarspitze, am Grunde stark geöhii. Blattflügelzellen aufgeblasen, meist rötlich gefärbt. — var. muticus Milde besitzt haarlose Blätter. — var. falcata Ferg. hat sichelförmig-einseitswendige Blätter. — Muzzano im Tessin; Imhof im Oberhaslithal; Lentathal, Eingang. Auf feuchten Felsen. 142. C. polytrichoides de Not. (Tafel XIV, Fig. 1, 4). (C. pilifer Brid. Dicranum longipilum C. Müll.) — Z^veihäusig. Kräftige, starre, schwach glänzende, oliv- bis braungrüne, bis 7 cm hohe, unten wurzelfilzige Rasen bildend, die durch die farblosen Haarspitzen einen grauen Schimmer erhalten. Blätter aufrecht abstehend, steif, lineal bis pfriemenförmig, schwach geöhrt, mit langer, farbloser Haarspitze. — Auf dürrem Boden, selten. Salz- burg: Krimler Tauernhaus; Tirol: Porphyrfelsen bei Meran, St. Peter, Küchel- berg, Trento, Vällauer Schlucht; Schweiz: Tessin, Brusio, Val Masino, Val Giacomo. 143. C. brevipilus Br. Seh. G. (Dicranum brevipilum C. Müll.) — Zweihäusig. Bildet breite, gelbgrün bis bräunlichgrüne, 1 bis 2 cm hohe (selten höhere), nicht verfilzte Rasen. Blätter verlängert, lanzettlich, etwas pfriemenförmig, mit kurzer farbloser Haarspitze. Auf feuchtem, torfigem Boden verbreitet in Westfalen, Ostfriesland, Schleswig. — 75 — Gattung Dicranodontium Br. Seh. G. Habituell an Campylopus erimiernde, meist grosse Moose mit lang pfriemenförmigen, hohlen Blättern. Seta schwanenhalsförmig gebogen. Kapsel regelmässig, nicht gestreift, ohne Spaltöffnungen. Peristomzähne bis zur Basis fadenförmig geteilt. Übersicht der Arten. 1. Haubenbasis gewimpert. D. circiiiatum. Haubenbasis nicht gewimpert. 2. 2. Stengel rotfilzig. D. longirostre. Stengel weissfilzig. D. aristatum. 144. D. longirostre (Starke) Schimp. (Tafel XIH, Fig. 5; Tafel XIV, Fig. 10, 11, 14). (Didymodon longirostrum Starke.) — Zweihäusig. Bildet dichte, meist 2 bis 5 cm hohe, selten höhere, gelblichgrüne bis grüne, innen rot wurzelfilzige, stark glänzende Rasen. Blätter allseits abstehend oder ein- seitswendig, nicht geöhrt, lang pfriemenförmig, hohl, am Rande fein gesägt, mit kräftiger Rippe und schwachen Blattflügelzellen. — var. alpinum (Schimp.) Milde hat deutlich geöhrte, glattrandige, nur an der auslaufenden Rippe gezähnte Blätter und stark rotfilzige Stengel. — Fr. Herbst und Früh- jahr. — Verbreitet auf Torf, an Torfgräben, Waldboden, auch an erd- bedeckten schattigen Felsen. 145. D. aristatum Schimp. (Tafel XIV, Fig. 13). — Von der vorigen Art durch den spärlichen weisslichen Wurzelfilz und den geringen Glanz leicht zu unterscheiden. — Die var. falcatum Milde ist dunkelgrün und hat sichelförmig-einseitswendige Blätter. Früchte sind nur von der var. bekannt. — An kalkfreien Felsen düsterer, feuchter Schluchten im Henscheuer- gebirge und in den Alpen zerstreut. 146. D. cireinatum (Wils.) Schimp. (Tafel XIV, Fig. 12). (Di- cranum cireinatum Wilson.) — Zweihäusig. Bildet lockere, bis 10 cm hohe, glanzlose dunkelgrüne Rasen, die innen schwach rotfilzig sind. Blätter lang pfriemenförmig, sichelförmig-einseitswendig, nicht geöhrt, am Rande fein gesägt, mit hinfälligen zarten Blattflügelzellen. Der Haubenrand zeigt kurze steife Borsten. Bei var. subfalcatum Limpr. sind die Blätter nur schwach sicheMörmig und gehen allmählich aus dem breiteren Teil in den Pfi-iementeil über. — Selten an schattigen, kalkfreien Felsen im Gebirge. Sudeten, Salzburg Steiermark, Tirol. Gattung Metzleria Schimp. 147. M. alpina Schimp. — Einhäusig. Bildet circa 1 cm hohe, dichte, schwach glänzende, bleichgrüne, innen wurzelfilzige Rasen. Blätter — 76 — aufrecht abstellend, meist etwas einseitswendig, lang pfrienienförmig, liohl^ mit sehr breiter, flacher, den Pfriementeil ausfüllender Rippe und mit schwach entwickelten, hinfälligen Blattflügelzellen. Seta gerade, aufrecht. Kapsel aufrecht, regelmässig, ohne Spaltöffnungen. Peristomzäline bis fast zur Basis zwei- und dreischenkelig geteilt. Fr. Spätsommer. — Auf Moorboden in den Alpen, selten. Schweiz: Bachalpe am Faulhorn, Sustenpass; Steiermark: am Gastlsee bei Schöder, in der Höll am Donnersbacher Thal, bei Schlad- ming (Herzmaralm und Giglachthal); Tirol; Zeinsjoch bei Galthür. Gattung Trematodon Michx. Kleine Erdmoose mit ganzrandigen, nicht geöhrten Blättern, ohne Blatt- flügelzellen. Kapsel mit sehr langem Hals und zahlreichen Spaltöffnungen im Halsteil. 148. Tr. ainbig'UUS (HedAv.) Hornsch. (Dicranum ambiguum Hedw.) (Tafel XIV, Fig. 15.) — Einhäusig. Meist nur 2 bis 10 mm hohe, gelblich- grüne Rasen bildend. Blätter in eine lanzettlich-pfriemenförmige Spitze ver- längert, welche von der Rippe ausgefüllt wird. Fr. Sommer. — Zerstreut durch das ganze Gebiet auf feuchtem, lehmig-thonigem oder torfigem Boden. 149. Tr. brevicollis Hornsch. (Tafel XIH, Fig. 6). — Einhäusig. Noch zarter als vorige Art. Blätter dachziegelig anliegend, breit eiförmig, Figurenerklärung zu Tafel XIII. Fig. 1. Blattbasis von Weisia viridula. Vergrössert. „ 2. „ „ Dicranoweisia cirrhata. Vergrössert. „ 3. Dicranum montanum. Habitus. Natürliche Grösse. „ 4. Campylopus flexuosus. ., „ ., „ 5. Dicranodontium longirostre. Habitus. Natürliche Grösse, a mit rings ab- stehenden, b mit einseitswendigen Blättern. Fig. 6. Trematodon brevicollis. Habitus. Natürliche Grösse. „ 7. Leucobryum glaucum. „ 8. Fissidens rivularis. „ 9. „ bryoides. „ 10. „ exilis. „11. „ rufulus. „ 12. „ taxit'olius. ., 13. Pachyfissidens graudifrons. „ 14. Octodiceras Julianum. „ 15. Brachj'odus trichodes. Links natürliche Grösse, rechts vergrössert. n IG. Trohobryum carniolicum. Natürliche Grösse. „ 17. Stylo.stegium caespiticeum. „ „ „ 18. Blindia acuta. „ „ „ 19. Campylostelium saxicola. .. ., „ 20. Seligeria Doniana. „ ,, „ 21. Fissidens incurvus. r » n n n )) n )) n n n r) n n r> n n 1) h t» z_y7Coo4e /o. ==<^ic 4c?'a^H(^eae ■ (iy(Mn/n//oMetu m/ty laceae. — 77 — mit kurzer, lanzettliclier Spitze, in welcher die Rippe endet. Fr. August, September. — Selten, auf Humus oder in erdbedeckten Felsspalten der Hocli- alpen oberhalb 2200 m. Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol, Schweiz. Familie Leucobryaceae. Gattung Leucobryum Hampe. 150. L. glaucum (L.) Schimp. (Bryum glaucum L.) (Tafel XIII, Fig. 7, Tafel XIV, Fig 16.) — Einzige Art. Zweihäusig. Weisslichgrüne, dichte, oft sehr ausgedehnte Polster bildend. Stengel bis 12 cm hoch und selbst darüber, dünn, ohne Centralstrang, ohne Wurzelhaar. Blätter dicht o-estellt, lanzettlich mit breiterer Basis, hohl, rippenlos, aber mit mehr- schichtiger Lamina, deren Zellen teils gross und inhaltslos, teils klein, chloro- phyllgrün sind. Die ersteren zeigen grosse Poren. Kapsel geneigt und gekrümmt, kropfig mit 8 Längsrippen, glänzend dunkelbraun, ohne Spalt- öffnungen. Peristom ähnlich wie bei Dicranum. — Die Art ist durch den Bau der Blätter leicht von allen anderen Moosen zu unterscheiden. — Fr. Herbst, selten, aber dann reichlich. — Allgemein verbreitet auf torfigem nicht zu nassem Wald- und Haideboden. Familie Fissidentaceae. Meist kleinere, durch ihre zweizeilig beblätterten Stengel auffallende Moose. Stengel im Querschnitt oval. Blätter eigentümlich gebaut; die beiden Hälften der Blattlamina ungleich gross und die eine weit vor der Blattspitze, oft vor der Blattmitte in der Rippe oder am Rande oder in der Fläche der anderen Laminahälfte verlaufend. Auf dem Rücken des Blattes ist ein laminaartiger Dorsalflügel entwickelt, welcher der grösseren Laminahälfte entspricht. Die Blätter sind c[uer inseriert, erscheinen aber dadurch, dass die kleinere Laminahälfte wenig auffällt und scheinbar durch den Dorsal- flügel ersetzt wird, längs inseriert zu sein. Der eigentümliche Blattbau lässt die Fissidentaceen als eine scharf umschriebene Gruppe erscheinen. Die Sporogone stehen nicht immer am Ende des Hauptsprosses, sondern sind oft pleurocarp. Kapsel meist klein, bald aufrecht, regelmässig, bald geneigt, symmetrisch, nicht gefurcht, mit meist wenigen phaneroporen. Spaltöffnungen am Grunde. Peristom einfach, aus 16 bis zur Mitte oder noch weiter in 2 bis 3 faden- förmige Schenkel geteilt. Übersicht der Gattungen. 1. Stengel mit Centralstrang, Kapsel mit Spaltöffnungen. Fissidens. Stengel ohne Centralstrang, Kapsel ohne Spaltöfl'nungen. 2. — 78 — 2. Blätter einschichtig, Peristoiu rudiinentüv. Octodiceras. Blätter mehrschichtig, Peristom ausgebildet. Pachytissidens. Gattung Fissidens Hedw. Meist kleine, herdenweise oder in Käsen wachsende Moose mit Central- strang. Blattlamina einschichtig. Kapsel mit Spaltöffnungen. Peristom aus- gebildet, Übersicht der Arten. 1. Peristomschenkel spiralig verdickt (Fig. 17, Tafel XIV). 2. Peristomschenkel knotig verdickt (nicht spiralig) (Fig. 18). 12. 2. Am Wasser oder an überrieselten Felsen w^achsend. 3. Erd- oder Felsbewohner. 7. 3. Blattrand gesäumt (Fig. 20). 4. Blattrand nicht gesäumt. F. Arnoldi. 4. Peristomzähne orange. F. crassipes. Peristomzähne blutrot oder braunrot. 5. 5. Rippe austretend. F. rivularis. Rippe vor oder in der Spitze endend. 6. 6. Blätter scharf zugespitzt (Fig. 21), Kapsel ohne Hals. F. Mildeanus. Blätter stumpflich zugespitzt (Fig. 22), Kapsel mit Hals. F. rufulus. 7. Blattrand gesäumt. 8. Blattrand nicht gesäumt. F. exilis. 8. Kapsel geneigt, hochrückig gekrümmt, (Fig. 24), nach der Entdeckelung unter der Mündung nicht oder nur wenig verengt. 9. Kapsel meist regelmässig, aufrecht (Fig. 25), oder doch nur sehr leicht gekrümmt und geneigt, nach der Entdeckelung unter der Mündung stark verengt. 10. 9. Kapsel stark gekrümmt und geneigt, unter der Mündung gar nicht ver- engt (Fig. 24). F. iiicurvus. Kapsel leicht gekrümmt und geneigt, unter der Mündung leicht verengt. F. tamariiidifolius. 10. Blattsaum in den unteren Blättern fehlend. F. Baml)ergeri. Blattsaum auch in den unteren Blättern ausgebildet. 11. 11. Sehr kleines Moos. Seta nur bis 3 nmi lang. F. pusillas. Grösser. Seta 5 — 12 mm lang. F. bryoides. 12. Sporogone am Ende der Stännnchen. F. osniundioldes. Sporogone nicht am Ende des Stämmchens. 13. 13. Sporogone am Grunde des Stengels (Tafel XIII, Fig. 12). F. taxifolius. Sporogone aus der Mitte des Stämmchens. 14. — 79 14. Blattrand wulstig mit stark verdickten Zellen, Felsmoos, an trockenen Standorten. F. decipiens. Blattrand nicht wulstig mit wenig verdickten Zellen (Tafel XIV, Fig. 26,) Sumpfmoos und an nassen Felsen wachsend. F. adiantlioides. 151. F. riYularis (Spruei) Br. Seh. G. (Tafel XIII, Fig. 8). — Ein- häusig. Bildet dunkelgrüne, 1 bis 2 cm hohe, etwas starre, nicht verfilzte Rasen. Blätter schmal -linealisch, breit gelbbraun gesäumt, nicht gezähnt. Rippe eine kurze Stachelspitze bildend. Kapsel klein, oval, geneigt, bleich. Peristom braunrot, Schenkel fadenförmig, spiralig verdickt. Fr. Herbst. — Bisher nur an überrieselten Steinen bei Frahan in Luxemburg. 152. F. bryoides (L.) Hedwig. (Tafel XIE, Fig. 9; Tafel XIV, Fig. 19, 25). — Einhäusig, meist herdenweise oder in lockeren, freudiggrünen, bis höchstens 1 cm hohen Raschen. Blätter lanzettlich, zugespitzt, meist mit Stachelspitze, mit hyalinem, schmalem Saum. Seta rot. Kapsel regel- mässig, aufrecht oder nur schwach geneigt, nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. Peristom purpurn, Schenkel fadenförmig, spiralig verdickt. — var. Hedwigii Limpr. Von der Stammform durch kürzer zu- gespitzte Blätter mit schwächerem nicht bis zur Spitze fortgesetztem Saum verschieden. — var. inconstans (Schimp.) Ruthe. Blattsaum gelblich, breiter, Rippe kräftiger und als längerer Stachel austretend. — var. gym- nandrus (Buse) Ruthe. Durch die nackt in den Achseln der Laubblätter stehenden Antheridien ausgezeichnet. Seta gelb. — Fr. Winter. — An Hohl- wegen und schattigen Stellen, namentlich in Wäldern auf nackter Erde, all- gemein verbreitet und häufig, var. gymnandrus an Ziegeln, Steinen und Holz, an feuchten Stellen. 153. F. incurvus Starke (Tafel XIII, Fig. 21; Tafel XIV, Fig. 24). — Zweihäusig. Dem vorigen ähnlich, aber mehr rasenbildend, rötlichgrün, Blätter schmal-lanzettförmig, 5 bis 10-paarig, scharf zugespitzt, am Rande gelb gesäumt, meist mit austretender Stachelspitze. Kapsel braun, stark ge- neigt, stark gekrümmt, hochrückig, entleert unter der Mündung nicht ver- engt. Peristom blutrot, Schenkel sehr dünn, fadenförmig, spiralig verdickt. Fr. Winter. — Wie vorige Art vorkommend, verbreitet, aber nicht so häufig und nur bis etwa 800 m Höhe im Gebirge. 154. F. tamarindifolius (Don.) Brid. — Einhäusig. Der vorigen Art habituell ähnlich, aber verschieden durch den ästigen mit zahlreichen sterilen Sprossen besetzten Stengel, den schwächeren Blattsaum und die schwach geneigte, wenig gekrümmte, nach der Entdeckelung unter der Mündung etwas verengte Kapsel. Fr. April. — Selten. Brandenburg: bei Bärwalde, Trossin, Hohenwartenberg; Schlesien: Gattern unweit Breslau; — 80 — Bilden: Kurlsruhe; Tirol: Dorfmauer in Alguncl bei Meran; Istrien: Hall)- iii«el Lapad Ik'I Uagusa. 155. F. IJamluTircri Schimp. — Polygam. Ebenfalls dem F. incurvus ähnlich, verschieden durch das Fehlen des Blattsaumes an den unteren Blättern, durch die aufrechte, regelmässige, nach der Entdeckelung unter der Mündung stark verengte Kapsel. Fr. Spätherbst. — Sehr selten. In kleinen FeLs- h()hlen, zwischen Grätsch und Algund bei Meran. 156. F. pusillus Wils. — Zweihäusig. Sehr klein, meist nicht über 3 nun lioch, grün, herdenweise. Stämmchen einfach. Blätter schmal-lanzett- förmig, meist deutlich einseitswendig, scharf zugespitzt, mit vor der Spitze verscliAvindender Rippe und Saum. Kapsel meist schwach geneigt und etwas gekrümmt, entdeckelt unter der Mündung stark verengt. Seta bis 3 mm hoch. Peristom gelbrot bis gelbbraun, mit spiralig verdickten, grob papillösen, fadenförmigen Schenkeln, Sporen 0,008 bis 0,010 nun. Fr. Juli, August. — var. irriguus Limpr. mit kurz und stumpf zugespitzten Blättern und doppelt so grossen (0,014 bis 0,018 mm) Sporen als die Hauptform. Fr. Herbst. — var. f allax Limpr. Einhäusig. Sporen 0,012 bis 0,014 mm. Fr. Winter. — An schattigen, etwas feuchten Felsen, Mauern im Hügelland verbreitet. 157. F. crassipes Wils. (Tafel XIV, Fig. 20). — Einhäusig. Bildet lockere, dunkelgrüne Raschen. Bis 1,2 cm lang, am Grunde mit Seiten- sprossen. Blätter schmal-lanzettlich, lang zugespitzt, mit gelblichem Saum und vor der Spitze verschwindender Rippe. Kapsel aufrecht, regelmässig, unter der Mündung, nach der Entdeckelung, stark verengt. Peristom orange, mit spiralig verdickten, grobpapillösen Schenkeln. Fr. Herbst. — An Wehren, untergetauchten Felsen in Flüssen, Brunnentrögen u. s. w. flutend, zerstreut durch das Gebiet. — Die var. curtus Ruthe ist eine Zwergform. 158. F. Mildeanus Schimp. (Tafel XIV, Fig. 21). — Polygam. Bildet niedergedrückte, schmutzig bis bräunlichgrüne Rasen. Stämmchen bis 3 cm lang. Blätter eilanzettlich, scharf zugespitzt, mit wulstigem, breitem, mehr- .schichtigem, vor der Spitze verschwindendem Saum, und dicker, zuletzt rot- brauner, vor der Spitze verschwindender Rippe. Kapsel aufrecht, regelmässig oder leicht geneigt und leicht gekrümmt ohne Hals. Peristomzähne spiralig verdickt, dunkel blutrot, dicht feinstachelig. — Steht zwischen crassipes und rufulus. — Fr. Winter. — An Felsen und Hrunnentrögen, überrieselten oder untergetauchten kalkhaltigen Felsen, selten. Baden: Kanalbrücke bei Ichen- heim; Bayern: bei München; Salzburg: auf Kalkgrus am Grunde des Alm- kanals, unterhalb Gröding bei Salzburg (mit F. rufulus): Österreich: im Mühl- bache bei Fridolfing nächst Laufen und in der Sur bei Schönerau nächst Salzburg; Tirol: auf einem spärlich überrieselten Felsen unweit der Kirche in Grätsch bei Meran; Schweiz: Aarufer bei Brugg; Rheinfall bei Schaffhausen. — 81 — 159. F. rufulus Br. Seh. G. (Tafel XIII, Fig. 11; Tafel XIV, Fig. 22.) — Einhäusig. Bildet dichte, bis 4 cm hohe, oliven- bis bräunlichgrüne Rasen; fertile Rasen niedriger. Stengel gabelig und büschelig verästelt, mit rot- braunen Wurzelhaaren. Blätter eilanzettförmig, kurz und stumpf lieh zu- gespitzt, mit zweischichtigem, zuletzt rotbraunem, vor der Spitze verschwindendem Saum und in der Spitze sich auflösender Rippe. Kapsel mit Hals, aufrecht oder schwach geneigt, regelmässig. Peristom trüb blutrot, Zähne tief zwei- schenkelig, papillös. Fr. Winter. — An Kalkfelsen und auf Kalkgrus am Grunde fliessender Wässer, selten fruchtend. Baden: Kanalbrücke bei Ichen- heim, fr.; Bayern: Kehlheim am Donauufer, fr.; Salzburg: am Grunde des Almkanals, unterhalb Grading bei Salzburg; Steiermark: in der Salza, im Pass Stein bei Gröbming; Mähren: nasse Hornblendefelsen in der Schwarzawa beim Bistritzer Jägerhaus unweit Brunn; Tirol: bei Meran; Schweiz: Rhein- fall bei Schaffhausen. 160. F. Arnold i Ruthe. — Zweihäusig, sehr klein, nur wenige Milli- meter hoch, an F. crassipes erinnernd, aber viel kleiner, in einzelnen Pflänzchen zwischen F. crassipes. Blätter meist 4 bis 5-paarig, unten klein, oben grösser ei-zungenförmig, stumpflich, ungesäumt. Kapsel aufrecht, regelmässig. Peristom orange, Schenkel der Zähne schwach papillös, spiralig verdickt. Fr. Spät- sommer. — In Rasen von F. crassipes, im Donaubett bei Kehlheim in Bayern und in ebensolchen Rasen an Steinen der Eibufer bei Hamburg. Holzplanken an der Muhe bei Ritterburg in Thüringen (?). 161. F. exilis Hedw. (F. Bloxami Wils.) (Tafel XIH, Fig. 10; Tafel XIV, Fig. 28.) — Zeihäusig. Bildet sehr kleine, 1 bis 2 mm hohe, gelblichgrüne, meist herdenweise wachsende, einfache Pflänzchen mit nur 3 bis 4 Blattpaaren, von denen das oberste sehr gross ist, lineal-lanzettförmig, zu- gespitzt, ohne Saum, am Rande fein gezähnelt; Rippe dick, mit der Spitze endend. Kapsel aufrecht, regelmässig, unter der Mündung stark verengt. Peristomzähne bis gegen die Basis geteilt, spiralig verdickt, papillös. Fr. Winter bis Frühjahr. — Auf lehmig-thonigem Boden, an schattigen Stellen im Walde, an Hohlwegen u. s. w. durch das ganze Gebiet im niedrigen Hügel- lande und in der Ebene zerstreut. 162. F. osnumdioides (Swartz) Hedw. — Zweihäusig. Bildet dichte, meist 1 bis 3 cm hohe, lebhaft dunkel- bis schwärzlichgrüne Rasen. Blätter vielpaarig, breit zungenförmig, stumpflich mit kurzer Stachelspitze, in welche die Rippe nicht eintritt, ungesäumt. Sporogon am Ende des Stämmchens. Kapsel aufrecht oder schwach geneigt, etwas symmetrisch. Peristom purpurn, Schenkel knotig verdickt, grubiglängsstreifig (Dicranum- ähnlich). Fr. Herbst. — Auf Torf, feuchten Wiesen, auf Humus der Fels- spalten, an Holzwehren, zerstreut durch das ganze Gebiet. Thome-Migula, Flora. V. 6 — 82 — 163. F. adianthoidps (L.) Hedw. (Tafel XIV, Fig. 26). — Zwei- liäusig, selten cinliiiusig. jiildet lockere lebhaft bis dunkelgrüne Rasen. Stengel 10 bis 15 cm lang, am Grunde Avurzelfilzig. Blätter vielpaarig, lanzettlich, zugespitzt mit ungesäumten, nicht wulstigem, spitz gezähntem Rande. Sporogon aus der Mitte der Triebe, Kapsel geneigt und gekrümmt. Peristom purpurn, Zähne tief gespalten, Schenkel knotig verdickt, grubig -längsstreiiig. Fr. Spätherbst- Winter. — Auf Sumpf- und Torfwiesen, an Quellen, Bächen und nassen Felsen, verbreitet durch das Gebiet. 164. F. decipiens De Not. (F. rupestris Wils.) — Von der vorigen Art durch geringere Grösse, die schmäleren, am Rande wulstigen, tief herab grobgesägten Blätter verschieden, sonst dieser sehr ähnlich. Fr. Herbst und Winter. — Im Gegensatz zur vorigen Art an trockenen Felsen, namentlich Kalk, vom Hügellande bis in die Hochalpen weit verbreitet. 165. F. taxilblius (L.) Hedw. (Tafel XHI, Fig. 12: Tafel XIV, Fig. 18.) — Bildet 2 cm hohe, lebhaft dunkelgrüne bis gelbgrüne lockere Ras- chen. Blätter lanzettlich-zungenförmig, vielpaarig, gedrängt, stumpflich, nicht gesäumt. Sporogon aus dem Grunde des Stengels. Kapsel geneigt, schwach gebogen. Peristom purpurn, Schenkel der Zähne knotig verdickt, grubig- längsstreifig. Fr. Spätherbst bis Winter. — An schattigen Stellen auf lehmigem Boden, auf Erdblössen im Walde, an Hohlwegen, Schluchten u. s. w. Verbreitet durch das ganze Gebiet. Gattung Pachyfissidens (C Müll.) Limpricht. Kräftige Moose. Stengel ohne Centralstrang. Blätter staiT, Lamina melu'schichtig. Kapsel ohne Spaltöffnungen. Peristom ausgebildet. 166. Pachyfissidens graiidifrons (Brid) Limpr. (Fissidens grandifrons Brid.) (Tafel XIII, Fig. 13; Tafel XIV, Fig. 28.) — Zweihäusig. Bildet sehr kräftige, dunkelgrüne bis schwarzgrüne, stellenweise gelblichgrüne, breite, starre Rasen. Stengel ohne Centralstrang mit kleinzelliger, zweischichtiger Rinde. Blätter lineal-lanzettlich, stumpflich, Lamina mit Ausnahme der Randpartie mehrscliichtig, ungesäumt. Kapsel aufrecht, regelmässig, ohne Spaltöffnungen, Schenkel der Peristomzähne knotig verdickt. — Unter Wasser, besonders an Kalkfelsen im Rhein (Bodensee, Schaff hausen, Rheinfelden, Bregenzer See, Istein, Ichenheim. In der Aar bei Brugg. In der Reuss bei Mülliger. Gattung Octodiceras Brid. Schlaffe, im Wasser flutende Moose. Stengel ohne Centralstrang. Blätter zart, einschichtig, ungesäumt. Kapsel ohne Spaltöffnungen. Peristom rudimentär. 167. 0. Juliaiium (Sa vi) Brid. (Fissidens Julianus Schimp. Cono- mitrium Julianum Moni) (Tafel XIII, Fig. 14.) — Einhäusig. Schlaffes, — 83 — zartes, büschelig verzweigtes Moos mit abstehenden Blättern. Blätter lang lineal-lanzettlich , bis 4 mm lang, ganzrandig, ungesäumt. Sporogone ^an verlängerten Perichätialästen auf sehr kurzer Seta, zur Zeit der Sporenreife abbrechend. Peristom orange mit kurzen breitgestützten Zähnen. Fr. Frühling und Sommer. — In Brunnentrögen, Brunnenbassins, Wehren u, s. w., sehr zerstreut durch das ganze Gebiet. Familie Seligeriaceae. Meist sehr kleine, in Herden wachsende Felsmoose mit ungeteiltem oder nur wenig verzweigtem, nicht wurzelfilzigem Stengel, dessen Central- strang armzellig, oft undeutlich ist. Blätter an der Basis breit, hohl, lang- pfriemenförmig zugespitzt, aufrecht abstehend. Kapsel aufrecht, regelmässig, ungestreift, meist mit phaneroporen Spaltöffnungen. Haube kappenförmig, klein. Peristom einfach, selten fehlend, 16-zähnig, glatt, meist breit gestutzt. Übersicht der Gattungen. 1. Kapsel mit Spaltöffnungen. 2. Kapsel ohne Spaltöffnungen. 3. 2. Kleinste Felsmoose, nur wenige Milhmeter hoch, Blätter ohne Blatt- flügelzellen. Selig-eria. Grössere, 1 bis 8 cm hohe Moose, Blätter mit Blattflügelzellen. Blindia. 3. Blätter mit sehr langer, peitschenförmiger Borste. Trochobryum. Blätter ohne Borste. Stylostegiuin. Gattung Seligeria Br. Seh. G. Sehr kleine Felsmoose, hauptsächlich auf Kalk, in kleinen Gesellschaften, Stengel einfach, 1 mm lang. Blätter unten klein, oben grösser lanzettlich mit pfriemenförmiger Spitze, ohne Blattflügelzellen. Seta die Hüllblätter kaum überragend. Kapsel rundlich - birnenförmig mit deutlichem Halse, an welchem die Spaltöffnungen stehen. Peristomzähne trocken zurückge- schlagen. Übersicht der Arten. 1. Kapsel ohne Peristom (Tafel XIV, Fig. 31). S. Doniana. Kapsel mit Peristom (Tafel XIV, Fig. 32). 2. 2. Seta stets gerade. 3. Seta gebogen, Blätter mit lang -pfriemenförmiger Spitze (Tafel XIV, Fig. 29). S. recurvata. 3. Blätter schmal lineal-pfriemenförmig mit dünner vor der Spitze endender Rippe (Tafel XIV, Fig. 33). S. pusilla. Blätter an der Basis breiter, in einen von der Rippe ausgefüllten Pfriemen- teil verlängert (Fig. 35, 36). 4. — 84 — 4. Zellen im l'friementeil quadratisch (Fig. 37). S. Calcarea. Zellen im Pfrimenteil länglich-rechteckig (Fig. 38). 8. tristifba. 168. S. Doiliana (Smith) C. Müll. (Gymnostomum Donianum Smith. Anodus Donianus Br. Seh. G.) (Tafel XIII, Fig. 20; Tafel XIY, Fig. 30, 31.) — Einhäusig. Bildet gesellig wachsende, 1 mm hohe, gelbgrüne bis oliven- grüne Pflänzchen. Blätter am Grunde eilanzettlich mit pfriemenförmiger Spitze, am Kande klein gesägt, Rippe den Pfriementeil ausfüllend. Seta gerade, bis 2 mm hoch. Kapsel bleich olivengrün, später braun. Peristom fehlt. Fr. Sommer. — An Kalkfelsen und Mauern in feuchter geschützter Lage, zerstreut durch das ganze Gebiet im Hügellande und Gebirge. 169. S. pusilla (Ehrh.) Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 33, 34.) — Dicht gesellig bis fast rasenförmig. Pflänzchen meist einfach, 1 mm hoch, lebhaft grün, glänzend. Blätter steif aufrecht, am Grunde lanzettförmig, mit sehr schmaler, langer Pfriemenspitze, am Rande ausgeschweift -gezähnelt. Rippe schwach, mit oder vor der Spitze endend. Seta 1,5 bis 3 mm lang, gerade. Kapsel regelmässig, aufrecht. Peristomzähne spitz, mit 6 bis 8 aussen vortretenden Querbalken, goldgelb. Fr. Sommer. — var. Seliger i (Web. & Mohr) Limpr. Seta schwach hin- und hergebogen. — An älmlichen Standorten wie die vorige, doch verbreiteter, auch in der Ebene nicht selten. 170. S. calcarea (Dicks.) Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 35, 37.) — Einhäusig. Dicht gesellig bis fast rasenförmig, brüchig, steif, sclimutzig- olivgrün. Blätter am Grunde eilänglich, hohl, in einen kurzen, schmal linealeu, von der Rippe oben ausgefüllten Pfriementeil mit dickwandigen, quadi-atischen Zellen endend. Seta gerade. Peristomzähne gelbrot, breit gestutzt. Fr. Sommer. — Sehr selten an senkrechten Kalkwänden. Rügen: Kreidefelsen bei Stubbeukammer links vom Königsstuhl; auf Muschelkalk in der Rhön bei Neuhaus, Kreuzberg, Zella, Geisa (Borscher HiUzchen), Saalecker Schlossberg, Warte bei Scheid; Westfalen: Tecklenburg; Thüringen: Frauen- priessnitz. 171. S. tristicha (Brid.) Br. Seh. G. (Tafel XIV, Fig. 32, 36, 38.) — Einhäusig. Grösser als die vorhergehenden, 3 bis 6 mm hoch, in dichten, starren, oliven- bis schwärzlichgrünen Rasen. Stengel mehi'mals geteilt, mit dreireihig beblätterten, sterilen Sprossen. Blätter unten lanzettlich, sehr hohl, allmählich in einen kurzen, breiten, oben von der breiten Rippe aus- gefüllten Pfriementeil mit länglich-rechteckigen Zellen übergehend. Seta gerade. Peristom trüb-blutrot, Zähne dolchfr)rmig. An feuchten, kalkhaltigen Felsen in geschützter Lage, Höhlungen, Spalten, sehr zerstreut durch das Gebiet. 172. S. reciirvata (Hedw.) Br. Seh. G. (Tafel XIV. Fig. 20.) — Einhäusig. Dicht gesellig bis rasig, olivgrün, mit kurzem, meist nur 2 mm — 85 — langem, büschelig oder gabelig ästigem Stengel. Obere Blätter am Grunde eilanzettlich, sehr hohl, mit sehr langer verbogener Pfriemenspitze. Seta in der Jugend herabgebogen, später aufrecht. Kapsel länglicher als bei den anderen Arten, bis 1 mm lang. Peristom braunrot, mit schmal - linealen Zähnen. Fr. Frühsommer. — var. pumila Jur. kleiner, mit viel kürzereu Blättern, die fast ohne Pfriementeil sind. — Verbreitet, aber nicht häufig an allerhand Gestein, jedoch selten auf Kalk. Gattung Trochobryum Brei dl er et Beck. 173. Tr. camiolicum Breidl. et Beck. (Tafel XIII, Fig. 16.) — Einzio-e Art. Einhäusig. In lockeren, niedrigen, bräunlichen Raschen. Stengel 1 bis 3 mm hoch, mit armzelligem Centralstrang. Obere Blätter am Grunde länglich bis eiförmig, an der Spitze gezähnt, mit sehr langer, als stiekunde gekrümmte, trocken hin- und hergebogene Borste auslaufender Rippe. Seta 3 mm hoch, dick, leicht gekrümmt. Kapsel fast kugelig, entdeckelt anfangs halbkugelig-trichterförmig, im Alter scheibenförmig. Deckel von dem sich streckenden Säulchen emporgehoben, hutförmig gebogen. Spaltöffnungen fehlen. Peristomzähne blutrot, breit, gestutzt. Fr. Mai. — Sehr selten. An periodisch überrieselten Kalkfelsen im Doblizagraben am Ulrichsberg bei Stein in Krain (500 mm). Gattung Stylostegium Br. Seh. G. 174. St. caespiticiuni (Schwägr.) Br. Seh. G. (Blindia caespiticia C. Müller.) (Tafel XIII, Fig. 17.) — Einzige Art. Einhäusig. Habituell an kleine Formen der Blindia acuta erinnernd. Bildet dichte, bis 4 cm hohe, gelblich- bis bräunlichgrüne, unten bräunliche Rasen mit ästigen, brüchigen Stengeln. Blätter aufrecht, gedrängt, glänzend, aus lanzettlichen bis eiläng- lichem, hohlem Grunde pfriemenförmig, ganzrandig, in der Spitze des Pfriemen- teils endend. Kapsel kugelig, entleert kreiseiförmig. Deckel mit der Co- lumeUa abfallend. Ohne Spaltöffnungen und ohne Peristom. Fr. Sommer. — Spalten und Klüfte der Hochalpen, sehr zerstreut. Gattung Blindia Br. Seh. G. 175. Blindia acuta (Huds.) Br. Seh. G. (Weisia acuta Hedw. Seligeria acuta de Not. (Tafel XIII, Fig. 18.) — Zweihäusig. Bildet dichte, 1 bis 8 cm hohe, glänzende, gelblich- bis bräunlichgrüne, unten dunklere Rasen. Blätter aufrecht abstehend, meist etwas einseitswendig, am Grunde lanzett- lich, pfriemenförmig, ganzrandig, mit stumpfer, von der Rippe ausgefüllter Spitze. Blattflügelzellen vorhanden, ei^weitert. Seta 5 bis 8 mm hoch, gerade. Kapsel birnenförmig, dickhalsig, aufrecht, lichtbraun, mit grossen Spalt- — 8G — üffniuii^en. Peristonizäline rotbriiun, l)rt'it Lmzettlich. Fr. Sommer. — var. Seligeri (Brid.) Lini])r. ist in allen Teilen kleiner, Blätter mit längerem, an der Spitze deutlicli gezähntem Pfriementeil. — Verl:>reitet im Hoch- gebirge, in den Flussthälern tiefer herabsteigend, an feucliten und ül^er- Figure D erkläruug zu Tafel XIV. Fig. 1. Campylopus polytrichoides. Blatt. Lupenvergrösserung. „ 2. „ flexuosus. „ , „ „ Blattspitze. Stärker vergrössert. polytrichoides. „ „ tlexuosus. Blattflügelzelle. „ Zellen. n 3. n 4. n 5. n 6. n 7. n 8. >i 9. n 10. n 11. n 12. n 13. 71 14. » n frairilis » » 71 n „ turfaceus. Blattbasis. „ „ Schwarzii. „ „ „ „ turfaceus. Peristomzahn. „ „ Dicranodontium longirostre. „ „ „ „ „ „ Seta und Kapsel. Lupenvergrösserung. „ circinatum. Haubenbasis schwach vergrössert. „ aristatum. Blattrand „ „ 71 longirostre. „ „ „ 15. Trematodou ambiguus. Kapsel. Lupenvergrösserung. 16. Leucobryum glaucum. Blattquerschnitt stark vergrössert. Chlorophyllhaltige 17. Fissidens bryoides. Peristomzahn. Stärker vergrössert. 18. , „ taxifolius. „ n h 19. „ bryoides. Blatt. Schwach vergrössert. 20. „ crassipes. Gesäumter Blattrand. Stärker vergrössert. 21. ,, Mildeanus. Blattspitze. Schwach vergrössert. 22. „ rufulus. Umriss der Blattspitze. Schwach vergrössert. 23. „ exilis. Blattrand. Stärker vergrössert.- 24. „ incurvus. Kapsel. Lupenvergrösserung. „ 25. „ bryoides. „ „ „ 26. „ adiauthoides. Blattrand. Stärker vergrössert. „ 28. Pachyfissidens grandifrons. Blattquerschuitt. Schwach vergrössert. „ 29. Seligeria recurvata. Vergr. 4. „ 30. „ Doniana. „ „ „ 31. „ „ Teil der Kapselmündung. Stärker vergrössert. „ 32. ,, tristicha. „ „ „ n 77 „ 33. „ pusilla. Blatt. Lupenvergrösserung. „ 34. „ „ Blatt eines sterilen Sprosses. Lupenvergrösserung. „ 35. „ calcarea. Blatt. Lupenvergrösserung. ,. 36. ,, tristicha. „ „ „ 37. „ calcarea. Zellen aus dem Pfriemeuteil des Blattes. Stark vergrössert. n 38. „ tristicha. „ „ „ „ „ „ „ „ „ 39. Brachydontium trichodes. Haube. Lupenvergrösserung. „40. „ „ Peristom. Stärker vergrössert. „ 41. Campylostelium saxicola. „ «71 <:_yMooae /=/. ,=.ZJic tct'anaceae M. ertaoeae. — 87 — rieselten Felsen, nicht auf Kalk. Fehlt dem Erz- und Fichtelgebirge, der Rhön, dem rheinischen Schiefergebirge. Familie Gainpylosteliaceae. Sehr kleine, an Seligeria habituell erinnernde Felsmoose mit trocken mehr- fach verbogenen Blättern. Kapsel länglich bis cylindrisch, Haube lang, schmal, mützenförmig. Peristom einfach, 16zähnig, bei Brachydontium rudimentär, flach. Gattung Brachydontium Bruch. Kleine Felsmoose mit kaum 1 mm hohem Stengel, lang borstenf örmigen Blättern, aufrechter Seta, gestreifter Kapsel und rudimentärem Peristom. 176. Brachydontium trichodes (Web. fil.) Bruch. (Brachyodus trichodes Bryol. germ.) Tafel XIII, Fig. 15 links, in natürlicher Grösse.) — Einhäusig. Gesellig oder herdenweise wachsende, kaum 1 mm hohe, gelb- grüne, glänzende Pflänzchen. Blätter am Grunde eilänglich mit langer Borsten- spitze, ganzrandig, mit kräftiger, den Pfriementeil ausfüllender Rippe. Seta gelb, gerade, 2 bis 3 mm lang. Kapsel regelmässig, aufrecht, dünnhäutig, frisch bei Lupenvergrösserung ungestreift, trocken längsfaltig. Peristom rudimentär (Tafel XIV, Fig. 40), aus 16 breiten, gestutzten, kurzen Zähnen bestehend, Haube (Tafel XIV, Fig. 39) schmal, lang mützenförmig. Fr. Herbst. — Auf Felsen und Geröll in schattiger Lage, am häufigsten Berg- bächen entlang, zerstreut im Mittelgebirge durch das ganze Gebiet, nicht auf Kalk. Gattung Campylostelium Br. Seh. G. Kleine Felsmoose mit schmal-linealen Blättern, schwanenhalsartio- o^e- bogener Seta und ausgebildetem Peristom. 177. C. saxicola (Web. u. Mohr) Br. Seh. G. (Tafel XIII, Fig. 19.) — Einhäusig. Kaum höher als vorige Art und oft mit dieser gemeinsam vor- kommend. Blätter schmal lineal, spitz, nicht borstenförmig, mit schwacher, die Spitze nicht ausfüllender Rippe. Seta 3 bis 5 mm lang, schwanenhals- artig gebogen (oft nur halbkreisförmig bei jungen Sporogonen). Kapsel regelmässig, entleert etwas gefaltet. Peristom ausgebildet aus 16 tief in fadenförmige, unregelmässige Schenkel gespaltenen Zähnen. Haube schmal mützenförmig, fünf lappig. Fr. Herbst. — An ähnlichen Standorten wie Brachydontium trichodes und oft mit diesem zusammen. Verbreitet, aber nicht häufig in den deutschen Mittelgebirgen. Familie Ditricbaceae. Mittelgrosse, oft dichtrasige, nur selten wurzelfilzige Erd- und Fels- moose mit büschelig oder gabelig geteiltem Stengel. Centralstrang scharf begrenzt. Blätter mit kräftiger, meist auslaufender Rippe, gewöhnlich in — 88 — eine lan<^ iDfrie]neni'(")niii,i^e Spitze auslaufend, ohne BlattHügelzellen. Seta verliältnismässig lan 14. n 15. )i 16. n 17. n 18. r) 19. »1 20. vergrössert '• Fig .21. n 22. 7 z^too^e /S. efficnaceae. i^yoiffaceae. — 89 — Gattung Ceratodon Brid. Aiisclauernde, rasenbildende Moose mit lanzettliclien, nicht pfriemen- förmigen Blättern. Kapsel meist gestreift und längsfurchig, geneigt und symmetrisch, oft etwas hochrückig. Peristom mit 16 zweischenkehgen, trocken hakig einwärts gekrümmten Zähnen. Übersicht der Arten. 1. Kapsel geneigt, Seta purpurrot. C. purpureus. Kapsel leicht geneigt oder fast aufrecht, Seta gelb oder gelblichrot. 2. 2. Blätter umgerollt, Seta rötlichgelb. C. COllicus. Blätter flach, Seta strohgelb. C. chloropus. 178. C. purpureus (L.) Brid. (Tafel XV, Fig. 2, 3; Tafel XVI, Fig. 1.) — In ausgedehnten, meist flachen und massig dichten, 2 bis 3 cm hohen, rötlichgrünen, glanzlosen Rasen. Stengel durch Innovationen gabeHg oder büschelig verzweigt. Blätter abstehend, lanzettlich, mit in der Spitze endender oder kurz austretender Rippe. Seta bis 3 cm hoch, selten höher, glänzend, purpurrot. Kapsel geneigt bis fast horizontal. Peristom- zähne zweisch enkelig , beiderseits gelb gesäumt. Fr. April -Juni. — var. brevifolius Milde wird bis 10 cm hoch und besitzt sehr kleine, breit eiförmige Blätter. — var. flavisetus Limpr. hat lang zugespitzte, lineal- Fig. 24. Trichostomum cylindricum. Peristomzahn. Stärker vergrössert. „ 25. „ crispulum. „ „ „ „ 26. „ cylindricum. Stengelquerschnitt. Stärker vergrössert. „ 27. „ mutabile. „ „ „ „ 28. „ „ Blattspitze. Schwächer vergrössert. ,, 29. Tortella inclinata. Blattspitze. Schwach vergrössert. „ 30. „ tortuosa. „ „ „ „ 31. „ squarrosa. Blattrand. Stärker vergrössert. „ 32. „ tortuosa. Peristom. Schwach vergrössert. „ 33. Barbula gracilis. Blatt. Lupenvergrösserung. „ 34. „ unguiculata „ „ „ 35. „ fallax „ „ 36. „ bicolor. Mund der Kapsel mit Fetzen der Grundhaut. Stärker vergr. „37. „ Hornschuchiana. Centralstrang. Stärker vergrössert. „ 38. „ gracilis. „ „ „ n 39. „ convoluta. Peristom. Schwächer vergrössert. „ 40. „ fallax. „ 41. „ convoluta. Grundgewebe und Rinde. Stärker vergrössert. „ 42. „ flavipes. „ „ „ „ „ „ 43. Alonia aloides. Peristom. Schwächer vergrössert. „ 44. „ rigida. „ „ „ „ 45. „ „ Kapsel mit Haube. Schwächer vergrössert. V 46. „ ambigna. „ „ „ „ „ — 90 — liinzettliclie Blätter, gelbrötliche Seta und nur am Grunde schmal gesäumte Peristomzähne. — var. Gräfii Sclilieph. Rippe lang auslaufend, sehr kräftig, Blätter eifiirinig bis eilänglich. Peristomschenkel sehr schmal ge- säumt. — Auf allerlei Substraten von der El)ene bis zum Hochgebirge eines der gemeinsten und häufigsten Moose. 179. C. COliicUS (Hampe) Lindb. — Der vorigen Art nahe ver- wandt. Blätter am Rande zurückgerollt mit lang austretender Stachelspitze. Kapsel aufrecht oder nur ganz wenig geneigt, mehr eiförmig. Seta rötlich- gelb. Peristomzähne ungesäumt. Fr. Mai. — Sehr selten. An Mauern bei Fleffesen in der Nähe von Hameln. 180. C. chloropus Brid. — Bildet dichte, 2 cm hohe bräunlichgrüne Rasen. Blätter steif, aufrecht-abstehend, eilanzettlich, lang zugespitzt, flach- randig mit als Stachelspitze austretender Rippe. Seta strohgelb. Kapsel leicht geneigt. Peristomzähne ungesäumt. Fr. April. — Sehr selten. Litorale bei Pola auf Wiesen, Weiden, steinigen Halden. Gattung Trichodon Schimp. Kleine in Herden wachsende Erdmoose mit trocken sparrig abstehenden krausen, hin- und hergebogenen Blättern und ungestreifter Kapsel. 181. C. cylindricus (Hedw.) Schimp. — Zweihäusig. Stengel am Grunde niederliegeud, später aufrecht. Blätter mit breiter, scheidiger Basis sehr lang rinnig-pfriemenförmig, sparrig abstehend, trocken kraus verbogen, mit langer, den Pfriementeil ausfüllender Rippe. Seta sehr dünn, gelblich bis rötlich. Kapsel etwas geneigt, lang cylindrisch, leicht gekrümmt, weder gestreift, noch gefurcht. Peristom bis zum Grunde in 2 fadenförmige, nicht gesäumte Schenkel geteilt. Fr. Frühsommer. — Sehr zerstreut durch das Gebiet an Hohlwegen, Waldrändern u. s. w. Gattung Ditrichum Timm. Niedrige Erd- und Felsmoose mit mehrreihig beblättertem Stengel, lang pfriemenförmigen, aufrecht abstehenden, nicht verbogenen Blättern und un- gestreifter Kapsel. Übersicht der Arten. 1. Ohne Peristom (kleistogam). D. astoiiioidcs. Mit Peristom. 2. 2. Auf Felsen und in Felsenritzen. 3. Auf Erde. 5. 3. Stengel dicht rostrot wurzelfilzig. 1). flexicaulc. Stengel ohne oder mit nur sehr spärlichem Wurzelfilz. 4. 4. Rasen in zonenartigen Streifen goldgrün bis braun gefärbt. 1). ZOnatUDl. Rasen mit weissbläulichem Anflug. 1). glaiicesccns. — 91 — 5. Blätter im Pfriementeil, oft bis zur Mitte gesägt. B. pallidum. Blätter ganzrandig oder nur gegen die Spitze gezähnt. 6. 6. Blätter lang i^friemenförmig. 7. Blätter eiförmig länglich, nicht pfriemenförmig. 9. 7. Blätter allseits abstehend. 1). tortile. Blätter steif aufrecht. 8. 8. Blattrand flach, Rippe schwach. D. iilvale. Blattrand oben etwas umgebogen, Rippe stark (0,07 mm). D. Tagilians. 9. Seta purpurrot. D. liomomallum. Seta gelb bis rötlich. 10. 10. Kleistokarp. D. Breldleri. Kapsel durch Abwerfen des Deckels sich öffnend. D. Enappü. 182. D. zonatum (Brid.) Limpr. (Leptrotrichum zonatum Lor.) — Bildet dichte, kompakte 1 Y2 bis 3 cm hohe, oben glänzend goldgrüne, nicht verfilzte Rasen, die abwäiis zonenartig grün bräunlichgelb, braun gefärbt sind. Blätter kurz eiförmig-länglich, zugespitzt mit glatten, nicht umge- bogenen Blatträndern. Rippe nicht deutlich von der zweischichtigen Lamina abgegrenzt. Blüten und Früchte unbekannt. • — ■ Sehr selten in Felsspalten, und auf Humus der Felsen, Harz: Brockengipfel; Riesengebirge: Schnee- koppe, Veigelsteine; Böhmerwald: Arbergipfel; Salzburg: Schwarzwand; Steiermark: Hochwildstelle bei Schladming; Kärnthen: Velber Tauern, Heiligenblut, Hochnarrn; Schweiz: Scalettapass. 183. D. tortile (Scrad.) Lindb. (Leptotrichum pusillum Hampe.) — Bildet lockere, glanzlose, leicht zerfallende, bis 1 cm hohe, schmutziggrüne Rasen. Blätter allseits abstehend, zuweilen einseitswendig, lanzettlich mit pfriemenförmiger Spitze und leicht umgebogenem, an der Spitze leicht ge- zähntem Rande. Rippe scharf gegen die einschichtige Lamina abgesetzt. Kapsel aufrecht, meist regelmässig, schmal cylindrisch. Zellen des Deckels in schräg nach rechts aufsteigenden Reihen. Peristom ausgebildet, Zähne schmutzigrotbraun, bis zum Grunde in nach rechts aufsteigende, dicht papillöse fadenförmige Schenkel geteilt. Fr. Herbst. — var. pusillum (Hedw.) Limpr. ist kleiner, dichtrasiger, mit längerer bis zum Kapselgrunde reichender Haube. — Zerstreut durch das ganze Gebiet auf kalkfreiem Sand- und Haideboden, Wegrändern, zersetztem Sandstein u. s. w. 184. D. nivale (C. Müll.) Limpr. (Leptotrichum nivale C. Müll. L. glaciale Jur.) — Der vorigen Art, namentlich deren Var. sehr ähnlich, in kleinen dichten, nur wenige Millimeter hohen, glanzlosen Rasen. Blätter steif aufrecht, trocken angedrückt, mit flachem, selten in der Mitte etwas umgebogenen, nicht gezähntem Rande und schwacher, vor der Spitze ver- — 92 — schwindeniliT Kii»])»', lilnglich lunzettlich zugespitzt. Laniina einschichtig. Ka])sel aufrecht, regehniissig, eiförmig. Zellen des Deckels nicht in schrägen Keihen. Peristoin rotgell), sonst wie bei voriger Art. Fr. August. — Sehr selten, nur in der Schweiz im Gletschersande des unteren Aar-Gletschers und des Morteratschgletschers. 185. D. vairinaiis (Süll.) Hampe. (Leptotrichum vaginans Scliimp.) — Bil(k't kleine, meist nur 1 cm hohe, dichte licht- und gelblichgrüne, schwach glänzende Raschen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, an der Spitze zuAveilen einseitswendig, obere eiförmig-länglich bis lanzettförmig zu- gespitzt, mit nach der Spitze zu umgebogenen, zuweilen sehr schwach ge- zähneltem Rande und starker, deutlich begrenzter gelbbräunlicher Rippe. Lamina einschichtig, nach der Spitze zu am Rande zweischichtig. Seta 1 bis 2 cm hoch oben gelblich, unten rötlich. Kapsel aufrecht oder etwas geneigt länglich cylin drisch. Deckel an der Basis gezähnelt, Haube bis über die Urnenmitte reichend. Peristomzähne bis zur Basis zweischenkelig, schwach papillös, oft mit einander vereinig-t. Fr. September. — Zerstreut durch das ganze Gebiet vom Hügelland bis zum Hochgebirge auf sandigem und lehmigem Boden. 18G. D. homoniallum (Hedw.) Hampe. (Leptotrichum homumullum Hampe.) (Tafel XY, Fig. 5.) — Bildet niedrige bis 1 cm hohe, locker, grüne bis gelblichgrüne, schwach seidenglänzende Rasen. Blätter meist allseits ab- stehend, oben öfters einseitswendig, am Grunde eilänglich mit sehr langer pfriemenförmiger, oben von der breiten gegen die Lamina undeutlich ab- gesetzten Rippe ausgefüllter Spitze. Rand glatt, nicht umgebogen. Seta purpurn, Kapsel aufrecht, eilänglich, rötlichbraun, engmündig. Deckel am Rande schAvach gekerbt, Haube bis zur Urnenmitte reichend. Peristom rötlich- braun, bis zur Basis in zwei pfriemenförmige, unten öfters verkoppelte Schenkel geteilt. Fr. Spätherbst. — Verbreitet durch das ganze Gebiet auf kalkfreiem, sandigem Boden, Wegrändern, Abhängen u. s. w. 187. J). llexicaule (Scheich) Hamp. (Leptotrichum flexicaule Hampe.) — Bildet grosse dichte, meist bis 10 ein hohe, innen verfilzte Rasen, von schmutziggelbgrüner bis bräunlichgrüner, innen rostbrauner Farbe. Blätter allseits abstehend, zuweilen einseitswendig. am Grunde lanzettförmig mit sehr langer, pfriemenförmiger Spitze. Rand nicht umgeschlagen, höchstens au der Spitze gezähnt, Rippe breit. Seta bis 2^/2 cm lang, trül)i)urpurn. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, eiförmig, selten ganz regelmässig, meist schief, rotbraun. Haube bis unter die Urnenmitte reichend. Deckel am Rande gezähnt. iV-ristom mit fadenförmigen, dicht pai)ill().sen, farblosen, nur am (irundc nUlichln-aunen Schenkeln. Fr. Mai, Juni. — Allgemein — 93 — verbreitet und stellenweise häufig durch das ganze Gebiet vom Hügellande bis zum Hochgebirge auf kalkhaltigem Gestein, aber selten fruchtend. 188. D. glaucescens (Hedw.) Hampe. (Leptotrichum glaucescens Hampe.) — Bildet lockere, meist nur 2 cm hohe, gelblichgrüne Rasen, die mit einem eigentümlichen hellbläulichweissem Überzug stellenweise bedeckt sind. Blätter unten klein, oben grösser, etwas schopfig, lineal-lanzettlich, mit oben schmal umgebogenen und entfernt gesägtem Rande. Rippe kräftig, rund, gut begrenzt, oft austretend; Lamina nur am Rande zuweilen doppelschichtig. Seta bis 10 mm lang, rötlich. Kapsel aufrecht, regelmässig, hellbraun, eiförmig-länglich. Deckel mit gekerbtem Rande. Haube bis w^eit über die Urnenmitte reichend. Peristom trübrot, Zähne tief, fadenförmig, zweischenkelig, dicht papillös. Fr. Mai bis August. — Sehr zerstreut, in den Spalten auf kalkhaltigem Gestein, im Gebirge. Riesengebirge: Riesen- grund, Teuf elsgärtchen , Basalt der kleinen Schneegrube; Gesenke: Kassel; Harz: Bodethal; Rhön: Ressberg; Württemberg: Hohentwiel, Breitmoos bei Wolf egg, Ried bei Rotenbach auf Torf; Fichtelgebirge: Gefrees; Böhmen: Bosig bei Hühnerwasser. In den Alpen verbreitet. 189. D. pallidum (Schreb.) Hampe. (Leptotrichum pallidum Hampe.) (Tafel XV, Fig. 6.) — Niedrige, etwa 5 mm hohe, lichtgrüne bis bräunlichgrüne, nicht verfilzte Raschen bildend. Blätter aufrecht abstehend, seltener einseits- wendig, steif, am Grunde eiförmig mit langer, dünner, pfriemenförmiger Spitze, am Rande nicht umgebogen, aber weit herab entfernt gesägt. Rippe sehr breit, gegen die teilweise zweischichtige Lamina undeutlich abgesetzt. Seta 2 bis 4 cm lang, strohgelb. Kapsel aufrecht regelmässig, seltener schwach ge- krümmt, eiförmig-cylindrisch, schief mündig mit vier Streifen. Deckel am Rande gekerbt, Zellreihen nach rechts aufsteigend. Peristomzähne schwach links gedreht, dicht und lang papillös, trübgelb rot, bis zum Grunde faden- förmig zweischenkelig, Schenkel oft verkoppelt. Fr. Mai, Juni. - — • Verbreitet in der Ebene und im Hügellande auf lehmigem Boden, namenthch auf freien Stellen in Laubwäldern. 190. D. Knappii (Jur.) Limpr. (Leptotrichum Knappii Jur.) — Mit D. pallidum nahe verwandt, aber kleiner mit nur an der Spitze sehr schwach gezähnten Blättern und nicht gestreifter Kapsel. Fr. August. — Bergwälder um das Duzluker Kloster in Slavonien. 191. D, Breidleri Limpr. — Pflänzchen vereinzelt zwischen Spor- ledera palustris und Ditrichum pallidum, die als Stammeltern angesehen werden. Stengel 1 mm lang, rötlich, am Grunde mit Wurzelhaaren. Blätter oben abstehend, bis schwach zurückgebogen, aus eilänglicher, kurzer Basis, sehr lang, flachrinnig-pfriemenförmig mit nicht umgebogenem und an der Spitze deutlich gezähntem Rande und gelbrötlicher, flacher, undeutlich be- — 94 — j^renzter, den IM'rictuenteil ausfüllender Kippe. Seta weich, gelblich, gegen 2 iinii hoch und oben 0,19 mm, unten 0,14 mm dick. Kapsel schAvach ge- nt'igt, eiförmig, bleichgelb, dünnhäutig, mit sehr kleinem Deckel, der sich wahrscheinlicli nicht ablöst, Peristomzähne bis zum Grunde zweischenkelig, orange, papillös, sehr dünn fadenförmig. Fr. Ende Mai. — Am Fusse des Bacher l)ei Hothwein nächst Marburg in Steiermark. 192. D. astomoides Limpr. Wurde ebenfalls als Bastard angesehen und zwar zwischen Ditrichum pallidum und Pleuridium subulatum. Pfiänzchen vereinzelt zwischen den vermeintlichen Stammeltern bis 6 mm hoch. Schopf- blätter bis 5 mm lang, aufrecht abstehend, aus eiförmiger Basis allmählich langrinnig pfriemenförmig, am Rande nicht umgebogen, oft weit herab ge- zähnt. Rippe flach, gelbrötlich, undeutlich begrenzt. Seta 1,6 ]ns 2,4 mm hoch, 0,11 mm dick, blassgelb. Kapsel schwach geneigt, regelmässig, schmal eliptisch, bleichgelb mit kurzem Halse und kegeliger, schiefer, nicht als Deckel ausgebildeter Spitze. Ring und Peristom fehlen. Fr. Anfang Mai. — 1 km vom Standort der vorigen Art auf einer Waldlichtung gefunden. Gattung Distichium Br. Seh. G. Weiche, dichtrasige, wurzellilzige, seidenglänzende Felsmoose mit zwei- zeiliger Anordnung der Blätter. 193. D.capillaceum (Sw.) Br. Seh. G. (Leptotrichum capillaceum Mitten.) (Tafel XV, Fig. 1.) — Bildet breite bis 8 cm und darüber hohe, dichte, grüne bis gelbgrüne, innen rostbraun verfilzte Rasen. Blätter am Grunde länglich, halbscheidig, rasch-pfriemenförmig, an der Spitze spärlich gezähnt, aber bis zum scheidigen Teil durch wasserhelle stumpfe Warzen sehr rauh. Seta selir zart, bis 2 cm hoch, rötlich. Kapsel meist aufrecht, eiförmig bis cvlindrisch. Peristomzähne schmal, zweischenkelig, gelbrot, gestreift, nicht papillös. Fr. Sommer. — In Mauerritzen und in Spalten kalkhaltiger Gesteine verbreitet vom Hügellande bis zum Hochgebirge, 194. I). incliiiatum (Ehrh.) Br. Seh. G. (Leptotrichum inclinatum Mitt.) — Von voriger Art durch niedrigeren Wuchs (meist nicht über 2 cm hoch, stark geneigte 1ms horizontale, etwas hochrückige Kapsel und breite, blutrote Peristomzähne unterschieden. Fr. Sommer. — An ähnlichen Stand- orten wie vorige Art. In den Al])en verbreitet. Ausserdem im .Iura: in Schlesien: Hirschberg, Riesengrund, Koppenkapelle; Württemberg: Rottweil; Brandenburg: bei Angermünde auf Torfboden. Familie Pottiaceae. Kleine bis mittelgrosse Erd- und Felsmoose, meist rasenbildend. Kapsel meist regelmässig aufrecht, Haube kappenfr)nnig. nur bei Pterygoneurum — 95 — subsessile uiützenförmig. Peristom einfach, selten rudimentär oder fehlend, Aussenschicht ohne Längslinie, oft in 32 sehr lange, gedrehte Schenkel gespalten. Übersicht der Gattungen. 1. Blätter mit Assimilationsgewebe (Tafel XVI, Fig. 5, 16). 2. Blätter ohne besonderes Assimilationsgewebe. 4. 2. Assimilationsgebe in Form"von Längslamellen auf der Rippe (Tafel XVI, Fig. 5). Pterygoneurum. Assimilationsgewebe in Form dichotom verzweigter Fäden (Tafel XVI, Fig. 16). 3. 3. Mit Centralstrang. Crossidium. Ohne Centralstrang. Aloina. 4. Zellen der Blattoberseite auffallend mamillös. Timmiella. Zellen der Blattoberseite nicht auffallend mamillös. 5. 5. Peristom fehlend, rudimentär oder 16-zähnig (Tafel XV, Fig. 14). 6. Peristom aus 32 bis zum Grunde getrennten, meist auf Basilarmembran sitzenden Schenkeln (Tafel XV, Fig. 32). 8. 6. Blattränder flach, Rippe an der Basis schwächer als an der Spitze, meist austretend. Pottia. Blattränder umgeschlagen. 7. 7. Rippe an der Basis schwächer als an der Spitze, austretend (Tafel XVII, Fig. 4). Desmatodon. Rippe an der Basis stärker als an der Spitze, selten etwas austretend (Tafel XV, Fig. 18). Didymodon. 8. Blätter ganzraudig. 11. Blätter gezähnt. 9. 9. Ohne Centralstrang. Leptodontiiim. Mit Centralstrang. 10. 10. Blattränder zurückgerollt. Barbula (paludosa sinuosa). Blattränder flach. Tortella (squarrosa). 11. Blätter meist schmal bis pfriemenpförmig, Zellen im oberen Teil ^ des Blattes sehr klein. 13. Blätter breit, zungen- bis spateiförmig, Zellen im oberen Teil des Blattes grösser, locker. 12. 12. Rippe nur auf der Unterseite mit stark verdickten Zellen, Rand meist umgerollt. Tortula. Rippe beiderseits mit stark verdickten Zellen, Rand eingebogen. Dialy- trichia. 13. Blattrand umgerollt. Barbula. Blattrand flach oder eingebogen. 14. — 96 — 14. Pi'ristoiii/iihnc aufrecht oder nach rechts gedreht. Trichostomuni. I'eristomzilline nach links gedreht. 15. 15. Hippe mit der Spit/e endend. Lcptobarbllla. Ki])pe austretend. Tortella. Gattung Pterygoneurum Jur. Kleine Erdnioose in kleinen polsterförmigen oder kissenförmig l^reiten Rasen, infolge von Blatthaaren grauschimmernd. Rippe auf der Blattinnen- seite mit 2 bis 4, [selten mehr Längslamellen (Tafel XVI, Fig. 5). Kapsel ohne Hals, Peristom fehlend oder leicht abfallend. Übersieht der Arten. 1. Mit Peristom. Pt. lamellatum. Ohne Peristom. 2. 2. Kapsel eingesenkt. Pt. subsessile. Kapsel auf 2 bis 5 mm langer Seta emporgehoben. Pt. cavifoliiim. 195. Pt. subsessile (Brid.) Jur. (Pottia subsessilis Br. Seh. G.) — Bildet niedrige, graugrüne, sehr lockere Raschen mit niedrigem, am Grunde lang wurzelhaarigen Stengel. Blätter sehr hohl, verkehrt, eiförmiglänglich, mit flachem an der Spitze schwach gezähntem Rande. Rippe innen nach der Spitze zu mit 2 bis 4 Lamellen in meist langes, wasserhelles, schwach gesägtes Haar auslaufend. Seta selu* kurz, kürzer als die Kapsel. Kapsel eingesenkt, fast kugelig', rotbraun, entdeckelt, weitmündig, ohne Peristom. Haube mützenförmig, 3 bis 5 lappig. Fr. zu Ende des Winters. — Sehr zerstreut durch das Gebiet in der Ebene und im Hügellande auf sandigem oder lehmigsandigen, begrasten Ackern, Wiesen u. s. w. 196. Pt. caTifolium (Ehrh.) Jur. (Pottia cavifolia Ehrh.) (Tafel XYI, Fig. 5.) — Bildet breite, meist lockere, lichtgrüne, niedrige Rasen mit bis 3 mm hohen, einfachen Stengeln. Blätter holil, anliegend, etwas schopfig, eiförmig-länglich, mit abgerundeter bis fast gestutzter Spitze, flach und ganz- randig. Rippe mit 2 bis 6 Lamellen, als kurze Stachelspitze oder als langes, farbloses, glattes Haar austretend. Seta 2 bis 5 mm hoch, rotgelb bis rotbraun. Kapsel aufrecht, eiförmig liis eiförmig -länglich, kastanienbraun^ entdecken, nicht weitmündig. Haube kappenförmig. Peristom fehlt. Fr. Ende Winter. — var. incanum Jur. ist infolge der sehr langen Haare grauscliimmernd und hat kürzere Seta. — Allgemein verbreitet von der Ebene l)is ins Gebirge, auf kalkig -lelimigem Boden, Ackern, Weinbergen, erdbedeckten, alten Mauern u. s. w. 107. Pt. lamellatum (Lindb.) Jur. (Toiiula lamellata Lindb.) — Bis 1 cm liolic. diclite, graugi'üne Rasen bildend. Blätter solir liolil mit — 97 — kurzer, glatter Haarspitze. Blattzellen unterseits papillös. Seta 7 l)is 10 mm lang, rotbraun. Kapsel aufrecht, länglich, braun, entdeckelt nicht weitmündig. Haube kappenförmig. Peristom mit 32 linksgewundenen Zähnen, leicht ab- fallend und meist im Deckel zurückbleibend. Fr. März, April. — Auf ähn- lichen Plätzen wie vorige Arten, aber selten. Mecklenburg: Sandhügel bei Rostock; Sachsen: Felsenkeller bei Halberstadt; Thüringen: um Jena, Schnepfen- thal, Marienthal bei Eisenach; Elsass: Mühlhausen; Baden: Kaiserstuhl, Matterdingen, Endingen; Osterreich: Wien, Simmering und anderen Orten. Gattung Pottia Ehrh. Kleine und sehr kleine, gesellige und rasenbildende Erdmoose mit niedrigem Stengel und eiförmigen bis spateiförmigen, lamellenlosen, flach- randigen Blättern, Rippe an der Basis schwächer. Kapsel aufrecht, regel- mässig, meist rundlich oder eiförmig. Haube kappenförmig. Peristom fehlend, rudimentär oder 16 zähnig. Übersicht der Arten. 1. Blattrippe austretend. 2. Blattrippe nicht austretend (bei P. Heimii selten ganz kurz austretend). 8. 2. Haubenschnabel glatt oder spärlich papillös. 3. Haube wenigstens am Schnabel dicht papillös. 7. 3. Blätter zugespitzt mit Stachelspitze. 4. Blätter stumpf oder abgerundet mit langer Granne. 6. 4. Ohne Peristom. 5. Mit rudimentärem Peristom. P. intermedia. 5. Sporen dicht igelstachelig. P. miiiiitiila. Sporen warzig. P. triincatiila. 6. Peristom rudimentär. P. criiiita. Peristom gut entwickelt. P. laneeolata. 7. Sporen glatt, nur mit grossen Höckern. P. Starkeana. Sporen dicht papillös bis igelstachelig. P. commutata. 8. Blattzellen glatt, Peristom ausgebildet. P. latifolia. Blattzellen papillös, Peristom fehlend oder rudimentär. 9. 9. Blattrand umgebogen, glatt. P. niutiea. Blattrand flach, an der Spitze gezähnt. P. Heimii. 198. P. minutiila (Schleich) Br. Seh. G. (Gymnostomum minutulum Schleich.) (Tafel XVI, Fig. 6.) — Kleine, gesellig wachsende, braungrüne Pflänzchen von 5 mm Höhe. Blätter länglich-lanzettlich, abstehend, mit leicht zurückgeschlagenen Rändern und austretender Rippe. Zellen zerstreut warzig. Seta 2 bis 5 mm hoch, rötlich. Kapsel eiförmig, entleert weit- Thome-Mif,'ula, Flora. V. 7 — 98 — iiiündifT. lichtbrauii. llaubonschiiübel spärlich papillös. Peristom fehlt. Sporen dicht igelstachelig. Fr. Winter. — var. rufescens (Schultz) Br. Seh. G. hat sdiniälere Blätter mit länger austretender Rippe und stark warzig mamillösen Zellen. Kapsel nicht weitniündig, rotbraun. — Verbreitet durch das ganze Gebiet auf lehmig-thnnigem Boden, Erdblössen, begrasten Ackern u. s. w. 191K P. truiicatula (L.) Lindb. (P. truncata Bruch.) (Tafel XV, Yuf IQ ) — Bildet kleine, lockere Raschen oder tritt herdenweise auf, kaum so hoch als die vorige. Blätter länglich-eiförmig bis spateiförmig mit kurzer Stachelspitze und flachen Rändern. Blattzellen sehr schwach Avarzig. Seta rot, 3 bis 8 mm lang. Kapsel eiförmig, entleert weitmündig, braun, ohne Peristom. Haubenschnabel glatt. Sporen warzig. Fr. Winter. — Häufig auf feuchtem, lehmigem Boden, namentlich an Teichrändern, Lehmgruben u. s. w. 200. P. intermedia (Turn.) Fürn. (Tafel XV, Fig. 14). — Der vorigen Art ähnlich, aber grösser, 10 bis 18 mm hoch. Blätter länglich-lanzettlich, mit gelbgrüner Stachelspitze und von der Basis bis zur Mitte umgebogenen Rändern. Zellen kaum etwas warzig, Kapsel länglicher, entleert nicht weit- mündig. Haube glatt, Peristom rudimentär in Form bleicher, papillöser Fragmente, kaum den Urnenrand überragend. Sporen dicht feinpapillös. Fr. Winter. — Häufig und allgemein auf kalkhaltigem, lehmigem Boden verbreitet, auf Mauern, Dämmen, Abhängen, in W^einbergen u. s. w. 201. P. crinita Wils. — Bleichgrüu, etwa 5 mm hoch, kleine Rasen bildend. Blätter spateiförmig, mit stumpfer oder abgerundeter Spitze und vom Grunde bis zur Spitze umgebogenem Rande. Rippe als glattes, starres, lano-es, gelbgrünes Haar austretend. Zellen oben warzig mamillös. Seta 4 bis 6 mm lang, orange. Kapsel eiförmig, rötlichbraun, entleert schwach erweitert. Haube glatt oder spärlich papillös. Peristom nur in Form von gelblichen papillösen Fragmenten vorhanden. Sporen feinwarzig. Fr. April. — Bisher bei uns nur steril in der Rhön bei der Saline Salzungen. 202. P. laiieeolata (Hedw.) C. Müll. (Anacah'pta lanceolata Röhl.) (Tafel XV, Fig. 11.) — In kleinen, lockeren, 3 bis 8 mm hohen Raschen. Blätter länglich bis fast spateiförmig, zugespitzt, am Rande bis zur Spitze umgerollt, mit als gelbgrüne oder braune Granne austretender Rippe. Blatt- zellen schwach warzig. Seta rot, 5 bis 10 mm hoch. Kapsel länglich- eiförmig bis cylindrisch, an der Mündung leicht verengt, rotbraun. Haube meist glatt, seltener schwach papillös. Peristom deutlich entwickelt, mit 16 breiten, schräg rechts aufsteigenden, bleichrötlichen, diclit papillösen Zähnen. Sporen feinwarzig. Fr. zeitiges Frühjahr. — Häufig und an den gleichen Orten wie P. intermedia. 208. P. Starkeana (Hedw.) C. Müll. (Anacalypta Starkeana Bruch.) — Bildet sehr lockere, dunkelgrüne Raschen oder tritt herdenweise auf. Nur — 99 — 1 bis 2 mm hoch, der P. minutula sehr ähnlich. Blätter eiförmig bis eiförmig-länglich und lanzettlich, scharf zugespitzt, mit bis zur Spitze schmal zurückgerolltem Rande und rostbräunlicher, als kurze Stachelspitze aus- tretender Rippe. Blattzellen nach oben zu dicht warzig-papillös. Seta gelb, dick, 2 bis 3 mm hoch. Kapsel eiförmig bis eiförmig-länglich, kastanien- braun, entleert nicht verändert. Haubenschnabel papillös. Peristom blass- gelblich, dicht und lang papillös. Sporen glatt, aber maulbeerartig höckerig. Fr. Ende Winter. — Zerstreut und nicht häufig auf kalkhaltigem und thonigem Boden in der Ebene und im Hügellande. 204. P. miitica Vent. (Anacalypta Starkeana ß brachyodus Br. Seh. G. Pottia Starkeana ß brachyodus C. Müll. — Bildet blaugrüne, oft dicht kissen- förmige Rasen. Blätter spateiförmig bis eiförmig-länglich, fast ohne Stachel- spitze, mit breit umgebogenen Rändern. Blattzellen oben sehr dichtwarzig. Seta rötlichgelb, dünn, 4 bis 5 mm lang. Kapsel wie bei den vorigen Arten aufrecht, elliptisch, rotbraun, derbhäutig, entdeckelt engmündig. Haube dicht papillös. Peristom rudimentär, mit niedrigen, breiten, bleichen, papillösen Zähnen. Sporen höckerig, mit Papillen und kleinen Stacheln. Fr. Winter. — Sehr selten. Westfalen: Kalkfelsen um Wartstein; Rheinprovinz: erdbedeckte Felsen um St. Goar; Tirol: Martiguano bei Trient. 205. P. commutata Limpr. — Der P. Starkeana ähnlich, lierden- weise, lichtgrün. Obere Blätter rosettenartig, oval und länglich, kurz ge- spitzt bis fast abgerundet, Ränder aufwärts schmal zurückgebogen. Rippe gelbrot, als sehr kurze und zurückgebogene Stachelspitze austretend. Blatt- zellen dicht warzig-mamillös. Seta gelb, 2 bis 3 mm lang, verbogen, rechts gedreht. Kapsel meist geneigt, oval bis länglich, gelblich bis lichtbräunlich, dünnhäutig, entdeckelt nicht erweitert. Haube papillös. Peristom blass- gelblich, papillös, mit breiten, kurzen, gestutzten, zwei- und dreicylindrigen Zähnen, zuweilen rudimentär. Sporen dicht papillös, fast igelstachelig. Fr. Winter. — Kalkig-thoniger Boden der Halbinsel Lapad bei Ragusa. 206. P. Heimii (Hedw.) Br. Seh. G. (Tafel XV, Fig. 13; Tafel XYI, Fig. 7). — Bildet bleichgrüne bis bräunliche, gegen 1 cm hohe Raschen. Blätter breit lanzettlich bis länglich-lanzettlich, lang zugespitzt, flachrandig, an der Spitze sägezähnig. Rippe rot, meist mit der Spitze endend. Blatt- zellen oben warzig-mamillös. Seta purpurn, 5 bis 10 mm lang. Kapsel aufrecht, länglich, kastanienbraun, entleert nicht erweitert. Haube glatt. Deckel von dem sich streckenden Säulchen emporgehoben und eine Zeitlang diesem anhaftend. Peristom fehlt. Sporen feinwarzig. Fr. Mai, Juni. — Sehr zerstreut auf salzhaltigem, schlammigem Boden. 207. P. latifolia (Schwägr.) C. Müller. (Anacalypta latifolia Fürnr.) (Tafel XV, Fig. 12.) — Bildet kleine, weissgrüne Raschen von 1 bis 2 mm 7* — 100 — IT()li<'. Bliitter ge(lrini<^ knospenfünuig, hohl, aus schmalem Grunde breit eiförmig, kurz /ugespit/i, mit flachem Rande und dünner, mit der Spitze endender liijipe. Jilattzollen glatt, nicht warzig. Seta gelbrot, 6 bis 10 mm hoch. T\:i))sf'l aufrecht, eiförmig bis cylindrisch , kastanienbraun. Haube glatt. IV'ristoni bleichrot, mit ungeteilten oder bis zur Mitte gespaltenen, lanzettf()rmigen, grob papillösen Zähnen. Sporen papillös. Fr. Hochsommer. — var. pilifera (Brid.) C. Müll, besitzt als lange, wasserhelle, geschlängelte, glatte Haare austretende Blattrippen. — Auf Humus und in Felsspalten der Alpen (meist über 1800 m) verbreitet. Gattung Didymodon. Moose von mittlerer Grösse und meist rötlicher bis bräunlicher Farbe, rasenbildend. Stengel meist mit deutlichem Centralstrang. Blätter meist lanzettförmig mit verbreitertem Grunde, am Rande umgerollt, spitz. Kapsel aufrecht, regelmässig, oder nur ganz schwach gekrümmt, länglich-cylindrisch, ohne Furchen oder Streifen. Haube kappenförmig, Deckel mit Schnabel. Ring fehlt. Peristom aus 16 Zähnen, die zuweilen bis zur Basis zweischenkelig geteilt sind, papillös. Figurenerklärung zu Tafel XVI. Fig. 1. Ceratodon purpureus. Natürliche Grösse, ^ 2. Trichodon cylindricus. „ „ „ 3. Ditrichum homomal lum, „ „ „ 4. Ditrichum capillaceum. „ „ „ 5. Pterygoneurum cavifolium. a Pflänzchen in natürlicher Grösse, b Blatt- querschnitt. Vergrössert. Fig. 6. Pottia minutula. Natürliche Grösse. n 7. „ Heimii. „ „ „ 8. Didymodon rubel lus. „ „ „ 9. Leptodontium flexifolium. „ „ „ 10. Trichostomum cylindricum. „ „ „ 11 Timmiella anomala. „ „ „ 12. Leptobarbula berica. „ „ „ 13. Tortella tortuosa. „ „ „ 14. Barbula unguiculata. „ „ „ 15. Aloina rigida. „ „ «IG- n n Blattquerschnitt, b isolierter Assimilationsfaden. Vergrössert. „ 17. Crossidium squammigeruni. Natürliche Grösse. „ 18. Desmatodon ceruuus. „ „ „ ly- „ Laureri. „ „ „ 20. Tortula marginata. „ „ «21. p subulata. „ „ „ 22. _ ruralis. 15 , I f V .^^ f rrV»^ .- 'i •k ff' 1 ^ I < \^ IZ /5 ^.^^^ /(^ (f'^c^fiaeeae. r^olimceae. — 101 — Übersicht der Arten. 1. Centralstrang undeutlich, sehr klein (unter 0,04 mm), zuweilen fehlend. 2. Centralstrang 0,05 mm und darüber. 3. 2. Blattzellen rings gleichmässig verdickt. D. ruflis. Blattzellen ungleichmässig verdickt (Tafel XV, Fig. 15. D. gigaiiteus. 3. Rippe (wenigstens in einigen der obersten Blätter) kurz austretend. 4. Rippe mit oder vor der Spitze verschwindend. 5. 4. Blätter an der Basis breit herzförmig, in ihren Achseln Konglomerate von Brutknospen. D. cordatiis. Blätter an der Basis länglich-eiförmig, ohne Brutknospen. D. Yalidus. 5. Blätter trocken anliegend, nicht verbogen. 6. Blätter trocken abstehend, kraus verbogen. 7. 6. Blätter spitz. D. luridus. Blätter an der Spitze stumpf bis abgerundet. D. tophaceus. 7. Centralstrang bis 0,07 mm, Zellen l)is fast zur Basis dickwandig. 8. Centralstrang über 0,08 mm, Zellen an der Blattbasis dünnwandig, oft rötlich. 9. 8. Blattrand ol)eu zwei- bis dreischichtig, Lamina an der Spitze zwei- schichtig. D. rigidulus. Blattrand und Lamina überall einschichtig. J). spadiceiis. 9. Zellen des Deckels in nach rechts verlaufenden Reihen angeordnet. D. alpigeiius. Zellen des Deckels in aufrechten Reihen. 10. 10. Gross, bis 7 cm hoch, Blätter 4 bis 5 mm lang. D. ruber. Kleiner, nur bis höchstens 3 cm hoch, Blätter kaum halb so lang als wie bei voriger. D. rubellus. 208. D. rubellus (Hoffm.) Br. Seh. G. (Trichostomum rubellum Rabenh.) (Taf. XV, Fig. 20; Taf. XVI, Fig. 8). — Bildet rötlichbraune, innen rostrote, bis 3 cm hohe, schwach gelbrote, wurzelfilzige Rasen. Blätter abstehend, trocken kraus, lanzettförmig, kurz zugespitzt, am Rande zurück- gerollt, beiderseits papillös. Rippe meist in der spärlich gezähnten Spitze endend. Seta 1 bis 1,5 cm hoch, rot, rechts gedreht. Kapsel aufrecht, ei- länglich bis cylindrisch, dünnhäutig, rötlichbraun. Zellen des Deckels in geraden Reihen. Peristomzähne ungeteilt oder gespalten, blass rötlich, knotig gegliedert, papillös. Sporen feinwarzig. Fr. Sommer. Sehr verbreitet von der Ebene bis ins Hochgebirge auf Felsen, Mauern, Erde, auch auf Schindel- dächern. 209. D. alpig'enus Vent. — Bildet schmutzig-bräunlichgrüne Rasen, unten meist rostrot, 3 bis 5 cm hoch. Blätter am Grunde halbscheidig. — 102 — lanzf'ttlicli. t,M-üs.s('r :ils bei voriger Art, mit nur bis zur Mitte unigerollten Kaiidc iiml an der Sj)itze scliarf gezähnt, beta 2 cm hoch. Kapsel cylindrisch, schwach gekrümmt, düimlülutig, grünlich, später rütlichbraun. Zellen des Deckels in schräg nach rechts verlaufenden Reihen. Peristomzähne rötlich, papiilös, ungeteilt oder unterbrochen, klaftend. Sporen glatt. Fr. Spät- sommer. — Selten und nur in den Alpen an nassen Felsen, Bachufern u. s. w. Salzl)urg: Krimler Fall, Hundstein bei Saalfelden; Steiermark: Risachfall bei Schladming, Hagenbachgraben bei Kallwang, bei Kottenmann; Tirol: an verschiedenen Standorten; Pinzgau: Verberthal; Schweiz: im Osten, be- sonders im Engadin. 210. 1). ruber .Im-. — Zweihäusig im Gegensatz zu den vorher- gehenden Arten. Kräftigere, bis 7 cm hohe, oben olivenbraune bis schmutzig- grüne, unten rostrote Rasen. Blätter am Grunde halbscheidig, hohl, lanzett- förmig mit stachelartigem, bräunlichem Spitzchen. Rand ganz oder nur sehr spärlich gezähnt, bis gegen die Spitze umgebogen. Rippe mit der Spitze endend. Seta 1 cm hoch. Kapsel längbch-cylindrisch, gerade oder schwach gekrümmt, dünnhäutig, grünlich, später r()tlichbraun. Deckelzellen in geraden Reihen. Peristomzähne weisslich, papiilös, bis zur Basis zweischenkelig. Sporen feinwarzig. Fr. Sommer. — Selten, in feuchten Felsspalten, auf felsigem Boden in der Voralpen- und Alpenregion. Allgäu, Steiermark, Kärnten, Tirol, Schweiz. 211. D. luridus Homsch. — Zweihäusig. Bildet oliven- bis braun- grüne, 2 cm holie Raschen. Blätter aufrecht, abstehend, trocken anliegend, breit lanzettförmig, spitz, ganzrandig, am Rande bis gegen die Spitze zurück- gerollt. Rippe mit der Spitze endend. Seta 1 cm hoch, rot. Kapsel auf- recht, länglich-eiförmig bis cylindrisch, lichtbraun, dünnhäutig. Zellreihen des Deckels gerade. Peristom zart, hinfällig, bleich; Zähne lineal - lanzett- förmig. Sporen fein punktiert oder glatt. Fr. Winter. — Zerstreut durch das Gebiet, in der Ebene und Hügelregion, auf alten Mauern, an feuchten Felsen und Steinen. 212. D. cordatus Jur. (Trichostomum cordatum Milde). — Bildet lockere, bis 6 cm hohe, schmutziggrüne bis bräunliche Rasen. Blätter auf- recht, abstehend, trocken einwärts gebogen, anliegend, am Grunde verkehrt herzfcirmig, lanzettförmig, am ganzen Rande zurückgerollt mit kräftiger in den olx'rsten Blättern meist als kurze Stachelspitze austretender Rippe. In den Blattacliseln zalilreiche, kugelige, braune Brutknospen. Früchte un- bekannt. — An alten Mauern in der Ebene und Berfjregion sehr zerstreut mid nicht häufig. Schlesien, Sachsen. Thüringen, Rheinprovinz. Kli<'>n. A\'ürttem- berg, ().sterreicli. Steiermark. Schweiz. 213. I). tophaceus (Brid.) Jur. (Tricliostomum tophaceum Brid.) (Tafel X\ , Fig. l(i, Ib.) — Zweihäusig. BiMet dichte, breite, olivengrüne — 103 — bis braune, unten rötlichbraune, meist mit Kalkinkrustation durchzogene Rasen von sehr ungleicher Höhe (4 mm bis 4 cm und selbst darüber). Blätter aufrecht, abstehend, trocken locker anliegend, kaum gedreht, lanzettförmig, stumpflich, kielig-hohl, ganzrandig mit bis gegen die Spitze zurückgerolltem Rande und kräftiger, bräunlicher, vor der Spitze endender Rippe. Blattzellen oben beiderseits mit rundlichen Papillen. Seta rot, 1 bis 1,5 cm hoch, oft leicht geschlängelt. Kapsel aufrecht bis leicht geneigt, elliptisch bis cylindrisch, rötlichbraun, gerade. Deckelzellen in geraden Reihen. Ring nicht differenziert. Peristom sehr veränderlich, hinfällig, selbst rudimentär, blass rötlich, meist bis zur Basis unregelmässig geteilt. Sporen glatt. Fr. Winter. Sehr formen- reich. — An kalkabsetzenden Quellen, Kalksümpfen, nassen Kalkfelsen, zer- streut in der Ebene und BerOTecrion. 214. D. rigidulus Hedw. (Trichostomum rigidulum Br. Seh. G.) (Tafel XV, Fig. 17, 19, 22.) — Zweihäusig. Bildet dichte, 1 bis 3 cm hohe, schmutzig bis braungrüne Rasen. Blätter aufrecht, abstehend, trocken eingebogen und gedreht, aus breitem Grunde lanzettlich, lang und stumpflich zugespitzt, ganzrandig, am Rande umgerollt. Blattrand nach oben zu und Lamina an der Seite zweischichtig- RipjDe kräftig, nicht austretend. Seta 5 bis 12 mm hoch, rot. Kapsel aufrecht, cylindrisch, rotbraun. Deckel- zellen in steil nach rechts aufsteigenden Reihen. Peristomzähne mit breiten, meist vortretenden Querbalken, nach rechts aufsteigend, gelbrot, dicht papillös, bis zur Basis zweischenkelig. Sporen glatt. Fr. Spätherbst. — Verbreitet von der Ebene bis zu den Ilochalpen auf Kalk und kalkhaltigen Mauern. 215. D. spadiceus (Mitten.) Limpr. — Bildet kräftige, lockere, 3 bis 7 cm hohe, schmutziggrüne bis rotbraune Rasen. Blätter trocken gewunden, feucht aufrecht abstehend, eilanzettlich bis verlängert lanzettlich, allmählich zugesj)itzt, am Rande bis zur Mitte umgerollt und gefaltet, mit kräftiger, vom Grunde an verschmälerter, mit der Spitze endender Rippe. Lamina überall einschichtig. Blattzellen bis zur Basis stark verdickt. Seta 10 bis 15 mm hoch, trüb purpurn. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch, rotbraun. Zellen des Deckels in steil nach rechts aufsteigenden Reihen. Peristomzähne bis zur Basis fadenförmig, zweischenkelig mit schwachen Leisten. Sporen fein gekörnelt. Fr. Winter. — Zerstreut von der Ebene bis ins Gebirge auf feuchten, erdbedeckten Kalkfelsen, Mauern, auch auf kalkhaltigem Sand- boden in der Nähe von Flüssen und Bächen. 216. D. validus Limpr. — Bildet dicht polsterförmige, trüb braun- grüne, unten mit Kalk durchsetzte, 5 cm hohe Rasen. Blätter, feucht auf- recht abstehend, aus eilänglichem Grunde allmählich linealisch verschmälert und durch die austretende Rippe lang zugespitzt. Lamina einschichtig. Fr. — 104 — unbekannt. — Bisher nur: Kiikhstein bei Innervillgraten in Tirol; Strassen- niaui'rn l)ei Flitscli in (il'ni: Kühweger Alp bei Hermagon in Kärnthen. L'IT. 1). ruius Lorentz. — Bildet 5 bis 10 cm hohe, zerfallende, dunkel l)rannr()te Käsen mit braungrünen Spitzen. Stengel im Gegensatz zu den vorhergehenden Arten mit undeutlichem oder fehlendem Centralstrang. Blätter gedrängt, abstehend, über der Mitte zurückgebogen, trocken anliegend bis schwach gedreht, aus eilanzettlicher Basis allmählich zugespitzt, ganz- randig. am Rande bis gegen die Spitze zurückgerollt, oben scharf gekielt. Rippe stielrund, beiderseits rauh, rot, mit der Spitze endend. Lamina ein- schichtig, mit rings gleichmässig stark verdickten, beiderseits lang papillös- mamillösen Blattzellen, Lumen rundlich. Früchte unbekannt. — Verbreitet in Felsspalten und Steintrümmern, auf Kieselgestein in den Hochalpen. 218. D. gig:aiiteus (Funck) Jur. (Tafel XV. Fig. 15, 21.) — Bildet lockere, schwellende, bis 10 und 20 cm hohe, braungrüne, gelblich- und rötlichbraune, unten braune Rasen. Blätter zurückgebogen, abstehend, trocken mehr oder weniger gedreht und etwas kraus, aus eiförmigem bis länglich- eiförmigem Grunde lanzettförmig, spitz. Rand nur am Grunde zurück- geschlagen. Rippe rötlich, nicht austretend, um die einschichtige Lamina beiderseits grob papillös. Blattzellen stark, aber ungleichmässig verdickt, Zelllumen sternförmig (Tafel XV, Fig. 15). Früchte unbekannt. — Ver- breitet auf Kalk oder kalkhaltigem Gestein der Alpen, namentlich an nassen Stellen. Gattung Leptodontium. Kleine, wenige Centimeter bohe, weiche, lockerrasige Moose mit sparrig zurückgebogenen Blättern. Ohne Centralstrang. Blätter am Rande gezähnt. Peristom ohne Grundhaut. Zähne bis zur Basis in fadenförmige Schenkel geteilt. 219. L. flexifolium (Dicks.) Hampe. (Tafel XVI, Fig. 9.) (Tricho- stomum flexifolium Smith. Didymodon flexifolius Hook & Tayl.) — Bildet bis 1 cm, selten 2 cm hohe Rasen von gelbgrüner Farbe. Blätter trocken kraus, feucht sparrig zurückgebogen, länglich zungenförmig, kurz gespitzt, mit vor der Spitze verscliAvindender Kippe und oben grob gesägtem Rande. Kapsel schmal cylindrisch, gekrümmt, trocken längsrunzelig. Peristom gelb, glatt. Fr. März, April. — Sandsteinfelsen, tortiger Heideboden, selten. AVestfalen: Sauerland, Lüttgenstein, Velmerstot (Teutoburger Wald); Harz: Teufelsmauer bei Blankenburg: Rheinprovinz: Oberstein im Nahethal, Mertzig im Saarthal; Hessen: Ludwigshütte; Schweiz: Grimsel (?). 220. L. styrIaiMim (Jur.) Limpr. (Didymodon styriacus Juratzka.) — Grössere, sterile l'Han/en, bis 3 cm hoch. Blätter trocken kraus, feucht aufrecht al)stehend, länglich -lanzettlich, mit Stachelspitze, oben am Rande grob gesägt. Früchte unl^ekannt. — Felsen in den .Hochalpen. Salzburg: — 105 — Geisstein, Zwölf erkogel, Speiereck; Steiermark: Hexstein, Hemelfelcleck, Krautkarspitz, Penfallspitz, Hexsteingipfel, Seerieszinken, Steiukarzinken, Pichelschober; Tirol: Kleiner Rettenstein. Gattung Trichostomum Hedw. Moose von mittlerer Grösse, rasenbildend und meist gelbgrüner Farbe. Stengel meist mit Centralstrang. Blätter ganzrandig, meist schmal lanzett- lich, selten eiförmig bis zungenförmig, mit meist eingebogenem Rande. Haube kappenförmig, glatt, Deckel mit Schnabel. Ring meist fehlend. Peristom- zähne 32, meist aufrecht, selten nach rechts gedreht auf niedriger Basilar- membran, Übersicht der Arten. 1. Rippe vor der Spitze endend, Blattzellen ohne Papille. T. Waiistorfii. Rippe meist austretend oder mit der Spitze endend, Blattzellen papillös. 2. 2. Blätter länglich - eiförmig oder länglich - zungenförmig. T. caespitosillil. Blätter länglich-lanzettlich bis lineal. 3. 3. Peristom ohne Basilarmembran, Centralstrang kaum entwickelt, Aussen- rinde einschichtig locker, dünnwandig, sehr deutlich. T. cylindricuill. Peristom mit Basilarmembran. Centralstrang meist entwickelt, deutlich, Aussenrinde (exkl. T. crispulum) nicht lockerzellig. 4. 4. Peristom glatt. 5. Peristomzähne mit Papillen. 6. 5. Seta strohgelb. T. mutabilc. Seta rötlichgelb^ unten purpurrot. T. Ilitiduill. 6. Ausserste Zellschicht des Stammes als dünnwandige lockere Rinde diffe- renziert. T. crispulum. Ausserste Zellschicht nicht dünnwandiger oder lockerer. 7. 7. Rippe weit vor der Spitze verschwindend. Seta gelb. T. pallidisetam. Rippe erst mit der Spitze endend oder austretend. 8. 8. Blätter abstehend, Centralstrang schwach entwickelt, Haube bis unter die Kapsel reichend. T. Tiridulum. Blätter trocken kraus, Centralstrang deutlich, Haube kürzer als die Kapsel. T. Bamberfferi. ■»' 221. Tr. cylindricuill (Bruch.) C. Müll. (Tafel XV, Fig. 24, 26; Tafel XVI, Fig. 10). (Didymodon cylindricus Br. Seh. G.) — Zweihäusig. Bildet kleine, bis 2 cm hohe, lockere, gelbgrüne bis dunkelgrüne Raschen. Centralstrang klein oder fehlend. Aussenrinde einschichtig. Blätter lanzett- lich, geschlängelt, abstehend. Rippe mit der Spitze endend oder kurz aus- — 106 — tretend. Zellen \\;ir/ig-iiapilli")S. Peristoni ohne Basilarniemljran. Zähne unijeteilt, gelbrut. Seta gelb. Kapsel aufrecht, schmal cylindrisch, oft etwas gekrüninit, entleert längsfurchig. Fr. Spätherbst. — Verbreitet auf Kiesel an feuchten Stellen. Bachufern im Hügellande und Hochgebirge. 222. Tr. caespitosum (Bruch.) Jur. — Einhäusig. Klein, 1 Ijis 2 mm huch. gelbgrün, herdenweise. Centralstrang vorhanden, Blätter eiförmig- lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, mit als kurze Stachelspitze austretender Kippe. Blattzellen schwach papillös. Seta gelb. Kapsel aufrecht, zuweilen schwach gebogen, engmündig, kastanienbraun. Peristom gelb, dicht papillös, mit niedriger, durch den Ring verdeckter Grundhaut, Zähne oft geteilt- Fr. Frühjahr. — Auf blosser, kalkhaltiger, trockener Erde, selten. Pfalz: Zweibrücken, Pirmasens, Oberauerbach ; Rheinprovinz: Saarbrücken; West- falen: Höxter; Elsass: Strassburg; Rhön: Rasdorfer Berg bei Geisa, Elsels- rain bei Otzbach; Schweiz: la Batie bei Genf. 223. Tr. pallidisctuiii H.Müller. — Einhäusig. Bildet kleine, 2 bis 8 mm hohe, freudig grüne Raschen. Centralstrang ausgebildet. Blätter lanzettlich-lineal mit Stachelspitze, stumpflich zugespitzt, abstehend, trocken hakenförmig eingebogen. Blattzellen papillös. Seta gelb. Kapsel blass rötlich, meist gerade, länglich oder cylindrisch, trocken längsfurchig. Peristom gelbrot, dicht papillös mit niedriger Grundhaut, Zähne bald verwachsen, bald mehr oder weniger getrennt. Fr. Juni, Juli. — Selten. Westfalen: Ziegen- berg bei Höxter: Sachsen: Schlifter bei Freiburg a. U. ; Thüringen: Hausberg und Jenzig bei Jena; Rhön: Lindenberg bei Ostheim; Schweiz: Mittenberg bei Chur. 224. Tr. crispulum Bruch. (Tafel XV, Fig. 25). — Zweihäusig. Bildet dichte, breite, bis 3 cm hohe, gelblich- bis bräunlichgrüne Rasen. Centralstrang vorhanden, kollenchymatisch. Aussenrinde dünnwandig. Blätter aufrecht-abstehend, trocken kraus, lineal-lanzettlich, oben rinnig, an der Spitze eingekrümmt, fast kappenförmig. Rippe lairz austretend. Blattzellen fein- warzig. Seta rot. Kapsel aufrecht, länglich elliptisch, braun, trocken run- zelig. Peristom mit kaum vortretender Grundhaut, trül) purpurn, dicht )ia))illr»s. Zähne bis zum Grunde in fadenförmige Schenkel gespalten. Fr. März, A[)ril. — Verbreitet, aber selten fruchtend auf Kalkfelsen und Kalkmauern im Geljirfje. 225. Tr. viridulum Bruch. — Zweihäusig. Meist nur 5 mm hoch, grün, in lockeren Raschen oder mehr herdenweise. Centralstrang wenigzellig, ohne besondere Aussenrinde. Blätter abstehend, lanzettlich-lineal, lang zu- gespitzt, selten kappenf()rmig. Rippe austretend. Blattzellen papillös. Seta ])urpurn. ol)en gelblich. Kapsel aufrecht, entleert geneigt, elhptisch bis fast cylindrisch, gelbrötlich, trocken schwach faltig. Haube lang, bis unter die — 107 — Kapsel reichend. Peristom fein papillös mit etwas vortretendem Tubus, rost- braun. Zähne in dünn fadenförmige Schenkel geteilt. Fr. Juli. — Nicht häufig und sehr zerstreut an Waldwegen, sandigen Flussufern. Elsass: Rhein- ufer bei Strassburg; Bayern: München; Steiermark: Leopoldssteiner See, bei Salzburg; Tirol: Bregenzer Wald zwischen Schwarzenberg und Eck, Sand- bänke des Tauernbaches bei Windisch-Matrei; Schweiz: Männedorf bei Zürich, Thun, erdbedeckte Mauern beiChur, Graubündten, Gletschersand bei Grindelwald. 226. Tr. mutabile Bruch. (Tafel XV, Fig. 27, 28). — Zweihäusig. Bildet lockere, 1 bis 2 cm hohe, gelbgrüne, innen rostbraune Rasen. Central- strang vorhanden. Aussenrinde nicht differenziert. Blätter abstehend, trocken kraus, lanzettlich-lineal, kurz zugespitzt, mit austretender Rippe, nicht kappen- förmig. Blattzellen dicht papillös. Seta strohgelb. Kapsel eilänglich bis elliptisch, engmündig, trocken längsfurchig, rötlichbraun. Peristom glatt, orange, mit wenig vortretender Grundhaut, oft unregelmässig oder rudimentär. Fr. März, April. — Selten auf feuchtem, kalkhaltigem Boden und Felsen. Westfalen, Rheinland, Württemberg, Österreich, Steiermark, Krain, Küsten- land, Schweiz. 227. Tr. nitidniu (Lindb.) Schimp. — Zweihäusig. Bildet dicht kissenförmige, 10 bis 15 mm hohe, olivgrüne, innen rostbraune Rasen. Central- strang kollenchymatisch, Aussenrinde locker. Blätter abstehend, trocken ver- bogen, weissKch glänzend, lineal-lanzettlich, mit stumpflicher Spitze und aus- laufender Rippe. Blattzellen dicht papillös. Seta gelbrötlich, unten purpurn. Kapsel aufrecht, cylindrisch, schwach gekrümmt, entleert schwach gefurcht. Peristom gelbrot, glatt, rudimentär, mit nicht vortretender Grundhaut. — Steiermark: Auf Gneiss, am Ufer der Mur bei St. Michael; Schweiz: Mauern bei Fluelen; Istrien; Dalmatien. 228. Tr. Bambergeri Schimp. — Zweihäusig. Bildet dichte, kissen- förmige, 1,5 cm hohe, gelbgrüne, unten rostbraune Rasen. Centralstrang collenchymatisch. Blätter aufrecht abstehend, trocken kraus, schmal lineal- lanzettlich, lang zugespitzt, mit austretender Rippe. Blattzellen dicht papillös. Seta unten purpurn, oben gelblich. Kapsel länglich-cylindrisch, aufrecht, licht- braun. Peristom mit Grundhaut. Zähne purpurn, kaum papillös, sehr lang, bis zur Basis in zwei fadenförmige Schenkel geteilt. — In Mauerritzen des Schlosses Rametz bei Meran in Tirol; Kalvarienberg bei Graz, Dorstberg bei Cilli, Strassenrand bei Prassberg, Agnesberg bei Gonobitz in Steiermark. 229. Tr. Wariistorfii Limpr. (Tafel XV, Fig. 23). — Zweihäusig. Bildet runde, schwellende bis lockere, leicht zerfallende, dunkel braungrüne bis schwärzliche, bis 3 cm hohe Rasen. Centralstrang armzellig. Blätter aufrecht abstehend, trocken kielig zusammengefaltet, verbogen und hakig eingekrümmt, gleich breit zungenförmig, am Rande oben mit einigen stumpfen — 108 — ZäliiU'ii. Hippe kurz vor der Spitze schwindend. Zahlreiche Brutkürper in den Adi.seln der oberen Blätter. Früclite unbekannt. — Männedorf am Züricher See, an besonnten von der Brandung bespülten Wehrsteinen; linkes Kheinufer bei Seliaffliausen. Gattung Timmiella (De Not.) Limpr. Kalkliebeiide, kleinere Erd- und Felsmoose mit schopfig beblättertem Stengel. Blätter durch auffallend lange, mamillöse Zellen oberseits aus- gezeichnet. Seta laug, geschlängelt. Kapsel cj'lindrisch, zuweilen schwach gekrümmt und geneigt. Peristom mit sehr niedriger Grundhaut, Äste sehr lang, fadenförmig, nicht knotig, rechts gedreht. 230. T. anomala (Br. Seh. G.) Limpr. (Tafel XVI, Fig. 11). (Bar- bula anomala Br. Seh. G.) — Einhäusig. Bildet lockere, bis 2 cm hohe schmutzig gelbgrüne Käsen. Centralstrang vorhanden. Blätter aufrecht ab- stehend lineal-lanzettlich, 4 bis 5 mm lang, trocken gedreht, am Rande von der Spitze bis zur Blattmitte gezähnt. Rippe mit der Spitze endend. Blatt- zellen oberseits stark mamillös. Seta rot. Kapsel aufrecht oder schwach geneigt und schwach gebogen, cylindriscli, kastanienbraun. Peristom mit etwas vortretender Grundhaut, mit sehr langen, fadenförmigen, einmal rechts gewundenen, roten, papillösen Schenkeln. Fr. Sommer. — Sehr selten. Weg- ränder. Meran in Tirol; Kanton Tessin. Gattung Leptobarbula Schimp. 231. L. berica (De Not.) Schimp. (Trichostomum tenue Br. Seh. G.) (Tafel XYI, Fig. 12.) — Zweihäusig. Bildet sehr niedrige, wenige Milli- meter hohe, lockere, freudig grüne Raschen oder wächst herdenweise. Blätter abstehend-zurückgebogen, trocken kraus, die oberen mit breitscheidiger Basis, in einen langen, zurückgebogenen Pfriementeil verschmälert. Rippe in der Spitze verschwindend, Blattzellen beiderseits stark warzig -papillös. Seta geschlängelt, oben gelb, unten rot. Kapsel aufrecht, cylindrisch, glatt, röt- lich. Peristom dicht papillös, gelbrot, mit etwas vortretender Grundhaut und mit fadenförmigen, nicht knotigen, einhalbmal links gewundenen Schen- keln. Fr. Frühjahr. — Kalkfelsen bei Mondorf a. Saar. Gattung Tortella (C Müll.) Limpr. Kleine, bis mittelgrosse, kräftige Erd- und Felsmoose in meist dichten, gelbgrünen, innen bräunhchen Rasen. Stengel meist ohne Centralstrang, meist mit lockerer Aussenrinde. Blätter sparrig abstehend, tlachrandig oder mit umgebogenem Rande, schmal, oft pfriemenförmig, mit oben kleinen Zellen, meist ganzrandig. Peristom mit niedriger Grundhaut und 32 faden- förniigen, links gewundenen Schenkeln. — 109 — Übersiclit der Arten. 1. Blattrand gesägt. T. sqiiarrosa. Blattrand ganz. 2. 2. Centralstrang deutlich entwickelt. T. caespitosa. Centralstrang fehlend. 3. 3. Kapsel geneigi. T. incliiiata. Kapsel aufrecht. 4. 4. Blätter trocken sehr kraus. T. tortiiosa. Blätter trocken nicht kraus, nur schwach gedreht. T. fragilis. 232. T. caespitosa (Schwägr.) Limpr. (Barbula cirrata Bruch. Tor- tula caespitosa Hook.) — Einhäusig. Bildet weiche, lockere, 5 bis 8 mm hohe, gelbgrüne bis giüne Raschen. Centralstrang deutlich, lockerzellig. Blätter abstehend, trocken kraus, lineal, stumpflich bis stumpf zugespitzt, ganzrandig mit als kurze Stachelspitze austretender Rippe. Zellen der Blatt- lamina dicht warzig. Seta gelblich bis rötlich, 1 bis 2 cm lang. Kapsel aufrecht, zuweilen schwach gekrümmt, länglich-eiförmig bis cylindrisch, grün- lichgelb, im Alter rötlichgelb. Peristom rot, Aste bis viermal links ge- wunden, lang papillös. Fr. Mai, Juni. — Sehr selten, auf humösem Wald- boden und an Baumwurzeln. Nussdorf bei Adelsberg in Krain. Um Trient, Castel Toblino in Tirol. Auf der Warte bei Geisa in der Rhön, 233. T. incliiiata (He dw. f iL) Limpr. (Barbula inclinata (Hedw. fil.) Schwäger. Tortula inclinata Hedw. fil.) (Tafel XY, Fig. 29.) — Z^vei- häusig. Bildet ziemlich dichte, oft sehr ausgedehnte, bis 2 cm hohe, gelb- grüne Rasen. Centralstrang fehlt oder kaum angedeutet. Blätter abstehend, trocken einwärts gekrümmt, gedreht und kraus, lanzettförmig bis lineal- lanzettlich, stumpf oder kurz und breit zugespitzt, gegen die Spitze ein- gebogen, kielig hohl, glattrandig, mit als kurze Stachelspitze auslaufender Rippe. Blattzellen beiderseits stark warzig. Seta unten rot, oben gelb, 1 bis 2^/2 cm hoch, geschlängelt. Kapsel geneigt und meist gekrümmt, hochrückig, eilänglich, gelblichbraun. Ring fehlend. Peristom mit kaum vortretender Grundhaut, rot, Aste bis zweimal links gewunden, lang jiapillös. Fr. April, Mai. — Verbreitet vom Hügellande bis ins Hochgebirge auf kalk- haltigem Boden. 234. T. tortuosa (L.) Limpr. (Tortula tortuosa Ehrh, Barbula tor- tuosa Web. & Mohr.) (Tafel XV, Fig. 30, 32; Tafel XVI, Fig. 13.) — Zweihäusig. Bildet breite, dichte, meist polsterf örmige , 2 bis 6 cm hohe, selten höhere, weiche, gelbgrüne, innen dicht rostfilzige Rasen. Centralstrang fehlt. Blätter gedrängt, trocken sehr kraus, feucht geschlängelt, lineal- — 110 — lan7A*ttlicli, Ian. I\iii)sel aufrecht, Peristom mit zwei bis drei Windungen. A. rigida. Kapsel geneigt, Peristom kaum einmal gewunden. A. aloides. 250. A. biM^virostris (Hook. & Grev.) Kindb. (Barbula brevirostris Bruch.). — Polygam. Kleine, knospenförmige, gruppenweise auftretende Pfliinzchen mit anliegenden, eilänglichen, stumpfen Blättern, die am Rande und au der Spitze eingeschlagen sind. Kapsel aufrecht cylindrisch mit deut- lichem Hals, lederbraun, mattgiänzend. Peristomschenkel pui-purn, einmal links gewunden. Sporen feingekörnelt. Fr. Oktober, November. — var. Br eidler i Limpr. ist kleiner und hat an der Spitze nicht eingeschlagene Blätter, etwas geneigte, hochrückige, braunrote Kapseln und reift bereits Anfang August. — Sehr selten auf feuchtem Thonboden. Brandenburg: ^VutllenoAV bei Neuruppin ; Sachsen : Leislinger Holz bei Weissenfeis a. S. ; Salzburg : Balonspitz bei Zederhaus und Speiereck bei St. Michael ; Tirol : Ufer der Drau bei Bahnhof Lienz ; Niederösterreich : Donauschlamm bei Stadlau unweit Wien ; Schweiz : im Wallis. 251. A. rigida (Hedw.) Kindb. (Barbula rigida Hedw.) (Tafel XV Fig. 44, 45; Tafel XYI, Fig. 15, 16.) — Zweihäusig. Blätter abstehend, trocken zusammenneigend, länglich, meist kappenförmig. Kapsel aufrecht eilänglich, kurzhalsig, schmutzig braun. Haube bis fast zur Urnenmitte, Peristomschenkel zwei- bis dreimal gewunden. Sporen glatt. Fr. Spätherbst, Winter. — Formenreich, aber mit wenig scharf besrrenzten Formen. Ver- breitet auf kalkhaltigem Boden, an Wegrändern, freien Stellen, auch auf Mauern und in Felsritzen. 252. A. ainbigua (Br. Seh. G.) Limpr. (Barbula ambigua Br. Seh. G.) (Tafel XV, Fig. 46. — Zweihäusig. Blätter länger abstehend, trocken haken- förmig einwärts gekrümmt, lineal-lanzettlich, mit hakig-eingebogener Spitze, meist stumpf. Kapsel aufrecht, meist gerade, glänzend braunrot. Haube klein, nur den Deckel bedeckend. Peristomschenkel einmal gewunden. Sporen glatt. Fr. Herbst bis Frühjahr. — Wie vorige an gleichen Orten verbreitet, bisher in Mecklenljurg, Brandenljurg, Schlesien, Sachsen, Thüringen, West- falen, Kheinprovinz, Hessen, Pfalz, Elsass-Lothringen, Baden, Bayern und in den Alpen gefunden. 253. A. aloides (Koch.) Lindb. (Barbula aloides Bruch.) (Tafel XV, 1 ig. 43. — Zweihäusig. Blätter kleiner und schmäler als bei voriger Art, meist spitz, kappenförmig. Kapsel geneigt bis horizontal, leicht gekrünnnt und etwas hochrückig, gelblich- bis rötlichbraun, länglich bis fast cylindrisch, entleert runzlich. schwach glänzend. Haube bis fast zur Uruenmitte. Peristom — 117 — mit sehr niedriger, nicht vortretender Grundhaut, Schenkel gelbrot, kaum einmal gewunden. Sporen glatt. Fr. Spätherbst, Winter. — An gleichen Standorten wie die vorigen Arten, weit verbreitet, aber noch seltener als ambigua. Gattung Crossidium Jur. Polsterbildende, graue Kalkmoose. Stengel mit gut begrenztem, locker- zelligem Centralstrang und dünnwandigem Grundgewebe. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, breit eilänglich mit als langes, farbloses Haar auslaufender Rippe, die auf der Innenseite gegliederte, dichotom verzweigte Zellfäden als Assimilationsgewebe trägt. Blattzellen glatt. Kapsel meist aufrecht regelmässig oder schwach geneigt und gekrümmt, länglich-elliptisch. 254. Cr. squammigeruiii (Viv.) Jur. (Barbula squammigera Viv.) (Tafel XVI, Fig. 17.) — Einhäusig. Bildet dicht polsterförmige, bis 2 mm hohe, greisgraue Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, flach- randig, an der Spitze schwach gezähnt. Rippe als langes (so lang wie das Blatt), farbloses, meist schwach gezähntes Haar austretend. Seta 10 bis 25 mm lang, gelb, später rot. Kapsel aufrecht, meist etwas gekrümmt, länglich elliptisch, dunkelbraun. Feristom mit getäfelter Grundhaut, Schenkel gelb- rot, papillös, zweimal links gewunden. Fr. März, April. — Sehr zerstreut im Süden und Westen des Gebietes an Kalk- und kalkhaltigen, sonnigen Felsen, Mauern in der Ebene und im Hügellande. 255. Cr. griseum Jur. (Barbula grisea Bulay.) — Der vorigen Art sehr ähnlich, wesentlich durch die aufrechten, unregelmässig gespaltenen und durchbrochenen, nur bis in die Mitte des Deckels hinaufreichenden Peristom- zähne unterschieden. Fr. Ende Winter. — Kalenderberg bei Mödling nächst Wien auf Dolomit ; Tirol : bei Windisch-Matrei, St. Massenza ; Schweiz : la Batie bei Genf, bei Thonon, zwischen Mornex und Confignon; Triest. Gattung Desmatodon Brid. Kalkliebende, ausdauernde, dichtrasige Gebirgsmoose. Stengel meist mit Centralstrang (excl. cernuus), Grundgewebe dünnwandig. Blätter weich, gedrängt, aufrecht abstehend, trocken gedreht, zusammengefaltet, eilänglich bis lineal- lanzettlich mit umgeschlagenem Rande. Rippe an der Basis schwächer als in der Mitte, als Stachelspitze oder Granne austretend. Blatt- zellen papillös. Kapsel aufrecht oder geneigt, selbst hängend, meist regel- mässig. Peristom aus 16 tief zwei- bis dreispaltigen Zähnen bestehend. Übersicht der Arten. 1. Rippe als kurze Stachelspitze austretend. Kapsel geneigt oder hängend. 2. Rippe als längere Granne austretend, Kapsel aufrecht oder nur schwach geneigt. 3. — 118 — L\ Hlaiizcllrii (liclit ji:ipillr)s. I). Laureri. Blatt/A'llc'ii nur mit zerstreuten Pupillen. I). ccrilUUS. .*]. P.lattzellen ylatt, Hippe als geschl angelte Granne austretend. D. systylius, Hlattzellen papillös. l\i])pe als gerade Granne austretend. 4. 4. Haul)e l)is zum Kapselgrunde reichend. I). latifoliils. llaul)e nur bis zur Mitte der Urne reichend. 1>. suberectus. 256. 1). latifolius (Hedw.) Br. Seh. G. (Tortula latifolia Lindb.) (Tafel XYII, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet lockere, niedrige oder bis 2 cm hohe, gi-üne bis gelblichgrüne, innen rot wurzelhaarige Rasen. Centralstrang klein, undeutlich. Blätter länglich spateiförmig, zugespitzt, kielig hohl, mit umgerolltem Rande und als kürzere oder längere Granne austretender Rippe. Blattzellen papillös. Seta 1 bis 2 cm lang, unten rot, oben gelb. Kaj^sel aufrecht, seltener schwach geneigt, regelmässig, länglich - cylindrisch, braun. Peristom mit etwas vortretender Grundhaut, Zähne gelbrot, dicht papillös, bis fast zur Basis in zwei- bis drei fadenförmige Schenkel geteilt, einhalbmal links gedreht. Fr. Juni bis August. — var. muticus Brid. ist 3 bis 4 cm hoch und hat weichere, schlaffere, trocken stark gedrehte Blätter, deren Rippe vor der stumpfen oder plötzlich kürzer oder länger ausgezogenen Spitze ver- schwindet. - — var. brevicaulis (Brid.) Scliimp. ist niedrig, mit fast spatei- förmigen Blättern, deren Hippe als lange, geschlängelte Granne austritt. Deckel kurze Zeit von dem gestreckten Säulchen getragen. Peristomzähne aufrecht. — Verbreitet durch die Alpenkette, namentlich auf kalkhaltigem Grunde, auf Erdblössen der Alpentriften, auch auf erdbedeckten Stellen der Kalkfelsen. 257. 1). systylius l^r. Seh. G. (Tafel XYII, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet niedrige, 1 bis 2 mm hohe, der var. brevicaulis der vorigen Art ähn- liche Häschen. Centralstrang grösser, deutlich begrenzt. Blätter verkehi't- eilänglich, scharf zugespitzt, mit flachem, nur am Grunde umgerolltem Rande und als lange, geschlängelte, gelbe Granne auslaufender Rippe. Blattzellen glatt. Seta 5 bis 12 mm lang, unten gelbrot, oben gelb. Kapsel cylindrisch aufrecht und regelmässig, selten schwach geneigt und gebogen. Deckel von dem Säulchen getragen. Haube bis zum Grunde der Urne reichend. Peri- stom mit ^\■enig vortretender Grundhaut. Zähne blass gelb, dicht, und lang j>ajiill(")s, unregelmässig geteilt und durchbrochen, aufrecht oder steil nach rechts gerichtet. Fr. Hochsommer. — Sehr selten auf feuchtem Humus der Hochaljx'H. Bayern: Kirchstein und Hotwand; Salzburg: Marislwand bei Zederhaus, Speiereck bei St. Michael, Südabhang des AVeisseck im Murwinkel; Steiermark: Trenchtling bei Vordernberg, Kalkspitze bei Schladming; Kärnten: am ludicn Sattel an der Pasterze, an der Johanneshütte an der Pasterze, Mönnichberg 1mm H.'iligenblut: Tirol: Turner Alpe bei Lienz, Schiern bei — 119 — Bozen; Schweiz: Gipfel des Faulhorn, Grat des Hochwang, beim hohen Messmer in Appenzell. 258. D. suberectus (Drumm) Limpr. (Tortula suberecta Dmmm.) (Tafel XVII, Fig. 5.) — Einhäusig. Der vorigen Art sehr ähnlich. Central- strang klein, undeutlich. Blätter trocken schwach gedreht, aus breit eiför- migem Grunde lanzettförmig, spitz, am Rande fast spiralig zurückgerollt, mit als lauge Pfrieme auslaufender Rippe. Blattzellen dicht papillös. Seta unten rötlich, oben gelblich, 5 bis 15 mm hoch. Kapsel aufrecht bis leicht geneigt und schwach gekrümmt, cylindrisch, kastanienbraun, entleert gefurcht. Haube nur bis zur Urnenmitte reichend. Peristom mit etwas vortretendem Tubus, Zähne rötlich gelb, fein papillös, bis zum Grunde geteilt, einmal links gewunden. Fr. Hochsommer. — Sehr selten auf humösem Kalk und Glimmerdetritus in den Hochalpen. AUgäu: Linkerskopf, Stuiben, Wildengundkopf, kleiner Rappenkopf; Bayern: Funtenseetauern; Salzburg: Radstädter Tauern, an verschiedenen Orten im Lungau; Steiermark: Feister- kar, Schladminger Kalkspitz; Kärnten: Pasterze bei Heiligenblut; Tirol: Ganimiz bei Windisch-Matwei ; Schweiz: Parpaner Weisshorn, Piz Languard, Piz Langalp. 259. Desmatodon ceniims (Hübm.) Br. Seh. G. (Tafel XVI, Fig 18; Tafel XVII, Fig. 2.) — Einhäusig. Bildet dichte, oft ausgedehnte, niedrige, bis 3 cm hohe, lebhaft grüne, innen braune Rasen. Centralstrang fehlt. Blätter länglich-lineal bis spateiförmig, am Rande wulstig und bis über die Mitte umgerollt, mit als Stachelspitze austretender Rippe. Blattzellen mit zerstreuten Papillen. Seta 10 bis 16 mm lang, gelbrötlich. Kapsel nickend bis horizontal, kurz eiförmig, hochrückig, engmündig, hell grünlichbraun. Haube bis zur Urnenmitte. Peristom mit wenig vortretender Grundhaut. Zähne gelbrot, dicht papillös, zu zwei Drittel geteilt, aufrecht. Fr. Hoch- sommer. — Auf feuchten Kalkmauern, Spalten kalkhaltiger Felsen im Ge- birge. In den Alpen verbreitet, doch nicht häufig. Riesengebirge: Kalk- mauer bei Johannisbad. 260. D. Laui-eri (Schultz) Br. Seh. G. (Tafel XVI, Fig. 19, Tafel XVII, Fig. 1.) — Einhäusig. Bildet dichte, 4 bis 20 mm hohe, grüne, innen gelb- rötliche Rasen. Centralstrang deutlich, koUenchymatisch. Blätter länglich- lineal, rasch zugespitzt, mit wulstigem, umgerolltem Rande und als kurze Stachelspitze austretender Rippe. Blattzellen dicht papillös. Seta gelbrötlich, 8 bis 12 mm hoch, an der Spitze schwanenhalsartig gekrümmt. Kapsel hängend, länglich. Haube bis zur Urnenmitte. Peristom mit etwas vor- tretender Grundhaut, Zähne bis fast zur Basis geteilt, bis einmal links ge- wunden. Fr. Hochsommer. — Selten, auf Humus in den Felsspalten der Hochalpen. AUgäu: Linkerskopf, Wildengundkopf ; Bayern: Funtenseetauern; — 120 — Salzljury-: Speiereck, Zugspitz, Grosseck, Öüdabliang der Weisseck, Landschütz- al]ie: Kärnten: Leiter bei Heiligenblut, Reitereck; Steiermark: Lungauer Kalkspitz, Gamsleiteu; Tirol: Griesbergtlial ; SchAveiz: Faulliorn-Kulni. Gattung Tortula Hedw. Rasenbildende, meist derbe, oft ziemlich kräftige Moose. Stengel meist mit Centralstrang. Blätter breit, zungen- oder spateiförmig, abgerundet oder kurz zugespitzt, ganzrandig, feucht aufrecht abstehend, trocken gedreht und gefaltet, nicht kraus mit umgerolltem Rande und meist als wasserhelles Haar austretender Rippe, die nur auf der Unterseite sklarenchvmatisch verdickte Zellen besitzt. Zellen meist warzig, in der oberen Blatthälfte grösser und lockerer als bei Barbula. Peristom auf meist hoher, getäfelter Grundhaut, Schenkel links gewunden. Übersicht der Arten. 1. Tubus des Peristoms niedrig, kaum die Kapselmündung überragend. 2. Tubus des Peristoms hoch, tlie Kapselmündung weit überragend, ge- täfelt. 8. 2. Blattrand ungesäumt. 3. Blattrand gesäumt. 6. 3. Rippe als glatte Granne austretend. T. canescens. Rippe nicht oder nur als kurze Stachelspitze austretend. 4. 4. Lamina und Rippe glatt. T. cuneifblia. Rippe und Lamina dicht papillös. 5. 5. Rasen schmutzig grün, Ring einreiliig. T. atrOYireils. Rasen lebhaft grün, Ring zwei- bis dreireihig. T. obtusifolia. 6. Blattrand einschichtig. 7. Blattrand mehrschichtig. T. margiiiata. 7. Rippe als langes, wasserhelles Haar austretend. T. muralis. Rippe als kurze, gelbe Granne austretend. T. aestiva. 8. Blattzellen glatt. T. mucroiiifolia. Blattzellen papillös. 9. 9. Centralstrang deutlich, gross, über 0,05 mm. 10. Centralstrang klein, undeutlich oder fehlend. 1(3. 10. Rippe in der Spitze endend oder nur als kurze Granne austretend. 11. KMppe als langes, meist farbloses Haar austretend. 14. 1 1. Blattrand gesäumt. T. subiilata. Blattrand niclit gesäumt. 12. 12. Holzbewohner. T. latifolia. Stein- oder Erdbewohner. 13. — 121 — 13. Blattrand nur in der unteren Hälfte umgerollt. T. alpilia. Blattrand bis zur Spitze umgerollt. T. ineriuis. 14. Centralstrang unter 0,1 mm. T. Mülleri. Centralstrang über 0,1 mm. 15. 15. Rasen 1 bis 3 cm hoch, Blätter zugespitzt oder abgerundet, selten aus- gerandet. T. laevipila. Rasen nur 0,5 cm hoch, Blätter an der Spitze seicht ausgerandet. T. pa- gorum. 16. Rippe als rotbraune Granne austretend. T. accipliylla. Rippe als meist farbloses Haar austretend. 17. 17. Rippe als gesägtes oder dornig gezähntes, sehr langes Haar austretend, Centralstrang gänzlich fehlend. 18. Rippe als fast glattes Haar austretend, Centralstrang undeutlich ent- wickelt. 19. 18. Peristomschenkel einhalbmal links gewunden. T. moiltaiia. Peristomäste zweimal links gewunden. T. ruralis. 19. Blätter kurz zugespitzt. T. papulosa. Blätter ausgerandet. T. pulvinata. 261. T. cuneifolia (Dicks.) Rot. (Barbula cuneifolia Brid.) — Ein- häusig. Bildet lockere, 5 bis 10 mm hohe, lebhaft grüne Raschen. Central- strang gross, lockerzellig, ohne scharfe Grenze. Blätter oben rosettenartig, breit eiförmig bis spateiförmig, hohl, plötzlich zugespitzt, flachrandig, un- gesäumt, mit gelbgrüner, schwacher, vor der Spitze endender oder kurz aus- tretender Rippe. Blattzellen nicht papillös. Seta oben gelb, unten gelbrot, 1 bis 2 cm hoch. Kapsel aufrecht, gerade oder leicht gekrümmt, länglich- cylindrisch, gelbbraun bis schwarzbraun. Peristom mit wenig vortretender Grundhaut, Schenkel dunkelpurpurn, dicht papillös, eineinhalbmal links ge- wunden. Fr. Mai — Bisher nur auf verwittertem Thonschiefer bei Strom- berg auf dem Hunsrück (Rheinprovinz). 262. T. atrovirens (Smith) Lindb. (Barbula atrovirens Limp.) — Einhäusig. Bildet breite, polsterförmige Rasen von 2 bis 5 mm Höhe und schmutziggrüner Farbe oder tritt herdenweise auf. Centralstrang lockerzellig, gross, scharf begrenzt. Blätter steif, trocken anliegend, spiralig um den Stengel gedreht, länglich bis länglich-lineal, hohl, am Rande umgebogen. Rippe zuweilen als sehr kurze Stachelspitze austretend. Blattzellen dicht, mit kleinen zweispitzigen Papillen. Seta gelb, 4 bis 12 mm lang. Kapsel oval bis länglich, braun. Ring einreihig. Peristom mit wenig vortretender, getäfelter Grundhaut, Schenkel fast aufrecht, rot, papillös. Fr. Frühjahr. — Zerstreut auf sonnigen, verwitterten Schieferfelsen und Weinbergsmauern im — 122 — Rlieiiigau, ELsass (Gebweiler), Bayern (Passau), Steiermark (Laufen), Tirol, Schweiz (St. Gallisclies Rheintlial). 263. T. obtusifolia Schleich. — Einhäusig. Bildet kleine, polster- fürniige, 5 bis 10 mm hohe, lebhaft grüne, innen bräunliche Raschen. Central- stranu schwach kollenchvmatiscli. Blätter aufrecht abstehend, trocken t^edreht und einwärts gekrümmt, zungenförmig, kielig-hohl, am Rande umgerollt, un- gesäumt. Rippe selten als kleine Stachelspitze austretend. Blattzellen dicht papillös. Seta gelb, später schmutzig rot, bis 1 cm hoch. Kapsel aufrecht, gerade, oval bis eilänglich, kastanienbraun, Ring zwei- bis dreireihig. Peri- stom niedrig, mit etwas vortretender, getäfelter Grundhaut, Schenkel braun- rot, papillös einhalbmal links gewunden. Fr. Mai, Juni. — Selten auf schattigen Kalk- und Nagelfluhfelsen im Gebirge. Bayern: Laufen; Salzburg: St. Wolf gang, steinernes Theater bei Salzburg, Hirzbachalpe bei Zell; Ober- Österreich: Kremsmünster; Steiermark: Kaltenbrunn, Murau; Tirol: Prosegger Klamm bei Windisch-Matrei, Kalchstein bei Innervillgraten; Schweiz: Bach- alpe am Faulhorn, Sentisspitze, Agagliouls im Roseggletscher, Kleiner St. Bern- hard, Val de Bagnes. 264. T. muralis (L.) Hedw. (Tafel XVII, Fig. 11). — Einhäusig. Bildet bläulichgrüne, grau schimmernde, 5 bis 15 mm hohe, innen etwas wurzelfilzige Polster. Centralstrang gross, undeutlich abgesetzt, lockerzellig. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, gefaltet, etwas gedreht und einwärts gebogen, am Rande umgerollt und gesäumt. Rippe als sehr langes, glattes farbloses Haar, selten als kürzerer, gelber Stachel auslaufend. Blatt- zellen dicht papillös. Seta gelb, später schmutzig rot, 1 bis 2 cm hoch. Kapsel aufrecht, meist schwach gekrümmt, länglich-cylindrisch, braunrot bis schwärzlich. Peristom mit wenig vortretender Grundhaut, Schenkel breit, zwei- bis dreimal links gewunden. Fr. April-Mai. — var. incana Br. Seh. G. niedriger, durch die sehr langen Endhaare der Blätter weissgrau schimmernd. — var. rupestris Schultz, grösser, mit grösseren, eilänglichen Blättern und längerer, geschlängelter Seta. — Gemein auf Mauern, Dächern, Felsen in sonniger Lage. 265. T. aestiva (Brid.) Beauv. Barbula aestiva Schultz.) — Zwei- häusig. Bildet breite, flache, freudig grüne, wenige Millimeter hohe Rasen. Der vorigen Art nahe verwandt, aber Blätter länger und schmäler, mit gelbem Endstachel, Peristomschenkel nur einmal links gewunden, dünn und schmal. Fr. Sommer. — Ebenso verbreitet, aber viel Aveniger häufig und mehr schattige, etwas feuchte Orte liebend. 266. T. mars:inata (Br. Seh. G.) Spruce. (Barbula marginata Br. Seh. G.) (Tafel XVI, Fig. 20.) — Zweihäusig. Herden weise auftretend oder kleine, grüne, 1 l)is 8 mm holio Häschen bildend. Centralstrang klein, — 123 — Blätter aufrecht abstehend, trocken schwach gedreht, einwärts gebogen, ver- längert spateiförmig, flachrandig, hohl, wulstig gesäumt. Rippe meist als Stachelspitze, selten länger austretend, ßlattzellen dicht papillös, am Rande in doppelter Schicht. Seta oben gelb, unten rot, 10 bis 15 mm hoch. Kapsel aufrecht, elliptisch-cylindrisch, braun bis schwärzlichbraun. Peristom mit vortretender Grundhaut, Schenkel papillös, eineinhalbmal links gewunden. Fr. Frühjahr. — Bisher nur im Litorale: Pola, Lesina. 267. T. canesceiis (Bruch.) Mout. (Barbula canescens Bruch.) (Tafel XVII, Fig. 8 bis 10.) — Einhäusig. Bildet lockere, 1 bis 5 mm hohe, gelbgrüne, grau schimmernde Raschen oder wächst herdenweise. Central- strang gross, lockerzellig, unscharf begrenzt. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, einwärts gekrümmt, gefaltet, eilänglich bis spatei- förmig, rasch zugespitzt, ungesäumt, am Rande schwach umgerollt. Rippe als glatte, farblose oder gelbe Granne austretend. Blattzellen papillös. Seta oben gelb, unten rot, 10 bis 15 mm hoch. Kapsel aufrecht und regelmässig, schmal elliptisch, rötlichbraun. Peristom mit weit vortretender (0,35 mm), bleichroter Grundhaut; Schenkel rot, papillös, zweimal links gewunden. Fr. Anfang Frühjahr. — Auf sonnigen, erdbedeckten Felsen nur im Süden und Westen des Gebiets zerstreut bis zum Harz. 268. T. subulata (L.) Hedw. (Tafel XVI, Fig. 21; Tafel XVII, Fig. 14.) (Barbula subulata Beaud.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, meist gegen 1 cm hohe, freudig grüne, innen rostgelbe Rasen. Centralstrang sehr gross (bis 0,2 mm). Blätter aufrecht abstehend, trocken gedreht und einwärts ge- krümmt, eilänglich bis verlängert spateiförmig, zugespitzt, hohl, flachrandig, gelblich gesäumt, mit als kurze, kräftige Stachelspitze austretender Rippe. Blattzellen papillös. Seta purpurn, 1 bis 2^/, cm lang. Kapsel aufrecht, gekrümmt, lang cylindrisch, kastanienbraun. Peristom l)is zu drei Viertel der Höhe eine blassrosa getäfelte Röhre bildend; Schenkel purpurn, papillös, eineinhalbmal links gewunden. Fr. Juni, Juli. Ziemlich formenreich. — var. angustata. Wils. mit schmäleren, länger zugespitzten, an der Spitze gezähnten Blättern. — var. recurvo-marginata Breidl. mit zungenförmigen, am Rande umgerollten Blättern. ■ — • An schattigen Abhängen, Baumwurzeln, erdbedeckten Mauern und Felsen, häufig durch das ganze Gebiet. 269. T. iniieronifolia Schwägr. (Barbula mucronifolia Br. Seh. G.) — Einhäusig. Der T. subulata nahe verwandt, aber kleiner. Blätter weich und schlaff, länglich spateiförmig, flachrandig, ungesäumt. Rippe als Stachel- spitze austretend. Blattzellen nicht papillös. Seta blutrot, circa 1 cm hoch. Kapsel aufrecht, gerade oder leicht gekrümmt, eilänglich-cylindrisch, schmutzig braun. Peristom zu einem Drittel bis zur Hälfte röhrenförmig. Fr. Sommer. — — 124 — Auf Humus, in Fi'lsspiilten, auf Mauern, steinigem Boden, selten auf Holz in der Kalk- und Sdiieferregion der Alpen, verbreitet, doch nicht häufig. 270. T. alpina (Br. Seh. G.) Bruch. (Barbula alpina Br. Seh. G. Syntrichia alpina Jur.) — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, polsterartige, 1 bis 3 cm holie, bläulichgrüne bis rötlichbraune, innen rostrote Rasen. Ceutralstrang gi'oss, Ideinzellig, gut begrenzt. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, zusammengefaltet, gedreht, spatel-zungenf örniig , kurz ge- spitzt bis abgerundet, am Rande unten umgerollt, oben flach bis eingebogen. Rippe als kurzes, glattes Haar austretend. Blattzellen papillös. Seta rot, 1 bis 1^/2 cm lang. Kapsel aufrecht, schwach gekrümmt, cylindrisch, grün- lichgelb bis braun. Peristom mit vortretender Grundhaut, Schenkel bis zwei- mal links gewunden. — var. inermis (Milde) De Not. kräftiger, mit oben ]3reit abgerundeten, selbst ausgerandeten Blättern. Rippe kurz austretend, dicker. — Fr. Spätherbst. — Auf schattigen Mauern und kalkhaltigen Felsen in den Alpen verbreitet, aber nicht häufig. 271. T. inermis (Brid.) Mont. (Barbula subulata var, y. inermis Br. Seh. G. Barbula inermis Müll.) — Einhäusig, mit T. subulata nahe ver- wandt. Bildet dichte, bis 2 cm hohe, oliven- bis dunkelbraungrüne Rasen. Von subulata wesentlich . durch den ungesäumten, von alpina durch den bis zur Spitze umgerollten Blattrand verschieden. Blattrippe mit der Spitze endend oder nur sehr kurz austretend. Peristom bis zu einem Drittel röhren- förmig. Fr. April bis Juni. — Selten, auf Weinbergsmauern, in Felsspalten, sonnitjen Abhängen. Am Rhein von Mainz bis Bonn verbreitet; im Aarthal: Hessen: Geinhansen, Lahnstein; Tirol: bei Bozen (kühles Brünnel). Kunters- weg bei Kolman, Marlinger Wasserleitung bei Meran, AUaVella; Dalmatien; Istrien; Schweiz. 272. T. latil'olia Bruch. (Barbula latifolia Br. Seh. G.) Tafel XYH, Fig. 12, 13.) — Zweihäusig. Bildet lockere, zerfallende, 2 bis 3 cm hohe, schmutzig bis schwärzlichgrüne Rasen. Ceutralstrang gross lockerzellig. Blätter weich, abstehend, flach, trocken zusammengefaltet, etwas gedreht, locker an- liegend, spateiförmig abgerundet oder ausgerandet, am Rande unten umgerollt, oben flach oder eingebogen. Rippe nicht austretend. Blattzellen papillös. Seta gelbrot, 5 bis 8 mm lang. Kapsel aufrecht, gerade, längHch-C3'lindriscli, braun. Peristom bleich mit hoher Grundhaut, Schenkel bis zweimal links ge\\'unden. Fr. März bis April. — Auf Holz, namentlich am Grunde von Bäumen, Brückenpfählen, feuchte, periodisch überscliAvemmte Standorte be- vorzugend, zerstreut durch das Gebiet, selten in den Alpen und nur in tieferen Lagen. 273. T. papulosa W ils. (Barbula ])apil]osa C. Müll.) (Tafel XYII, Fig. 7.) — Zweihäusig, bei uns nur steril. Bildet niedrige, 2 bis 8 mm i! ^«C3 31 Ji- 33 z.^CoOi}e //. of/fac€nc. L/;j'(9H9nc(/ceae. 125 — hohe, sehr lockere, zerfallende, schmutzig braungrüne Raschen. Centralstrang undeutlich, klein (0,035 mm). Blätter weich, aufrecht abstehend, trocken anliegend, gefaltet, einwärts gekrümmt, spateiförmig, am Rande flach, oben schwach eingebogen. Rippe als kurzes, fast glattes, wasserhelles Haar aus- laufend, oben mit Brutkörpern. Blattzellen glatt oder nur auf der Unter- seite mit einer langen Papille. Fr. unbekannt. — Verbreitet an freistehen- den Stämmen in der Ebene und im Hügellande bis in die Alpenthäler. 274. T. laevipila (Brid.) De Not. (Barbula laevipila Br. Seh. G.) (Tafel XVII, Fig. 18, 20.) - — Einhäusig. Bildet meist polsterförmige, 1 bis 2 cm hohe, olivengrüne bis bräunliche, am Grunde rostfilzige Rasen. Central- Figur Fig. . 1. ji 2. )i 3. )i 4. )5 5. n 6. n 7. V 8. V 9. » 10. n 11. J) 12. 11 13. V 14. n 15. V 16. n 17. n 18. :■} 19. V 20. ri 21. n 22. V 23. ri 24. n 25. 5) 215. n 27. V 28. V 29. r. 30. 11 31. 11 32. n 33. 11 34. enerklärung zu Tafel XVII. Desmatodon Laureri. Blattzelleu-Querschnitt „ cernuus. „ „ latifolius. Kapsel. „ systilius. Blattspitze. „ suberectus. „ Tortula pagorum. „ Stark vergrössert. I) n Schwach vergrössert. papulosa, canesceus. muralis. latifolia. 11 subulata. montana. ruralis. montaua. laevipila. Mülleri. laevipila. Blattran d. Blattspitze. Peristoin. Blattspitze. Centralstrang. Blattspitze. 11 Peristom. n Blattspitze. Centralstrang. Stärker vergrössert. Schwach „ Stärker Schwach Stärker Schwach Schwach vergrössert. Blattspitze. Brachysteleum polyphyllum. Haube. „ Hedwigidium imberbe. Kapsel mit Haube. Braunia alopecura. „ „ „ ,, „ Schistidiura confertum. Haube. „ „ Dryptodon patens. Kapsel mit Seta. „ „ Eacomitrium. Kapsel mit Seta. „ „ Grimmia Mühlenbeckii. Blatt. „ „ Hedwigia ciliata, „ „ Brachysteleum polyphyllum. Emporgehobene Kapsel. Schwach vergrössert. Coscinodon cribrosus. Eingesenkte Kapsel. „ „ Schistidium apocarpum. Kapsel mit sich abhebendem Deckel, ,, „ „ „ Deckel mit Columella. „ „ Grimmia orbicularis. Kapsel mit sich abhebendem Deckel. „ „ 11 11 Deckel. — 126 — sträng gross (l>is 0,){ luni). Bliitter aufrecht abstehend, trocken kielig ge- faltet, verbogen und gedreht, länglich bis spateiförmig, zugespitzt, abgerundet, selten ausgerandet, oben zuweilen mit Brutkörpern, am Rande in der Mitte zurückgeschlagen, gesäumt. Rippe als langes Haar auslaufend. Blattzellen papillös. Seta rötlich bis rot, 8 bis 15 mm hoch. Kapsel gerade bis leicht gekrümmt, länglich-cylindrisch, derbhäutig, braun. Peristom mit weit vor- tretender Grundhaut. Schenkel drei- bis viermal links gewunden. Fr. Mai, Juni. — var. laevipilaeformis (De Not.) Limpr. Meist zweihäusig, nied- riger, gelbgrün. Peristomschenkel meist nur einmal links gewunden. — An freistehenden Stämmen verbreitet, aber nur im Norden und Westen des Gebietes. 275. T. pagorum (Milde) De Not. (Tafel XVII, Fig. 6.) — Der vorigen Art, namentlich deren Var., sehr nahestehend, aber kleiner, 5 mm hoch, bläulichgrün. Blätter zungenförmig bis geigenf örmig , an der Spitze seicht ausgerandet, am Rande flach, nicht gesäumt. Rippe als glattes Haar austretend. Blattzellen dicht papillös. Am Grunde der Schopfblätter zahl- reiche eliptische Brutk()rper. — An Steinen der Dorfmauern in der Gegend von Meran, auch an Kastanien. 276. T. pulviiiata (Jur.) Limpr. (Barbula pulvinata Jur.) — Zwei- häusig, dichte, 1 bis 2 cm hohe, oliven- bis schmutzig grüne, innen rost- braune, am Grunde massig filzige Rasen bildend. Blätter abstehend-zurück- gekrümmt, trocken locker anliegend gefaltet, etwas gedreht, spateiförmig, meist ausgerandet, am Rande flach, nur am Grunde leicht umgebogen. Rippe als wenig gezähntes, wasserhelles Haar auslaufend. Blattzellen papillös. Seta 1 bis 1,5 cm hoch. Kapsel wie bei der folgenden Art. Peristom mit weit vortretender Grundhaut. Schenkel einmal links gewunden. Fr. Mai. — Auf Holz, Rinde, Dächern, auch auf Mauern, erratischen Blöcken, Felsen zerstreut in der Eigene und in den Gebirgsthälern. Selten fruchtend. 277. T. moiitaiia (N. v. E.) Lindb. (Barbula ruralis var. ß. rupestris Br. Seh. G.) (Tafel XVII, Fig. 15, 17.) — Zweihäusig. Bildet dichte, polsterartige, 2 bis 4 cm hohe, bräunlichgrüne, grau schimmernde, unten dicht verwebte Polster. Centralstrang fehlt. Blätter aufrecht abstehend, trocken dicht anliegend, gefaltet, spateiförmig, ausgerandet, gekielt, am Rande unten fast spiralig umgerollt, oben fliicli. Hippe als sehr langes, schwach gesägtes Haar auslaufend. I^lattzellen dicht papillös. Seta rot, 1 bis l^j„ cm hoch. Kapsel aufrecht, leicht gekrümmt, länglich, braun. Peristom mit 0,3 nun vortretender Röhre, bleich, schwach rechteckig getäfelt. Sclienkel einhallnnal links gewunden. Fr. Mai. — var. calva Dur. u. Sag. Dicht und niedrige Rasen bildend. Blätter haarlos oder mit kurzem Stachel. — Verl »reitet durch Hügelland und Gebirge bis in die Voralpen, auf sonnigen Kalkfelseu, auch auf Mauern. — 127 — 278. T. ruralis (L.) Ehrh. (Barbula ruralis Hedw.) (Tafel XVI, Fig. 22; Tafel XVII, Fig. 16.) — Zweihäusig. Bildet lockere, ausgedehnte, bis 5 cm und darüber hohe, gelblichgrüne bis gebräunte, innen rostrote, locker verwebte Rasen. Centralstrang fehlt. Blätter sparrig im Bogen zurück- gekrümmt, trocken locker anliegend, gefaltet, schwach gedreht, länglich, meist mit vorgezogener Spitze, scharf gekielt, am Rande zurückgerollt. Rippe in ein langes, dornig gesägtes Haar auslaufend. Blattzellen warzig-papillös. Seta rot, 1 bis 2 cm hoch. Kapsel aufrecht, schwach gekrümmt, länglich- eiförmig, braun. Haubenschnabel nicht papillös. Peristom ein Drittel bis einhalb röhrenförmig, schief eckig getäfelt. Schenkel rot, zweimal links ge- wunden. Fr. Mai. — Gemein durch das ganze Gebiet auf Dächern, Sand- feldern, Mauern, unfruchtbaren Orten, Felsen, auch am Grunde von Stämmen. 279. T. acyphylla (Br. Seh. G.) Hartm. (Barbula acyphylla Br. Seh. G.) — Mit voriger Art nahe verwandt. Blätter eilanzettlich. Rippe als steife, rotbraune Granne austretend. Schnabel der Haube papillös. Peristom- äste gelb. Fr. Juli bis August. — Oberhalb der Baumgrenze auf Fels- trümmern verbreitet. Die T. Mülleri (Bruch.) Wils. besitzt grossen, deutlichen Centralstrang, ist sonst der T. ruralis sehr ähnlich; soll in Luxemburg vorkommen (Tafel XVII, Fig. 19). Gattung Dialytrichia (Schimp.) Limpr. Unterscheidet sich von Tortula hauptsächlich durch die Blattrippe, welche auf der Ober- und Unterseite stark verdickte Zellen (Stereiden) besitzt. 280. B. BreMssonii (Brid.) Limpr. (Barbula Brebissonii Brid.) — Zweihäusig. Bildet lockere, 2 bis 3 cm hohe, dunkelgrüne Rasen. Central- strang gross, kollenchymatisch. Blätter aufrecht-abstehend, trocken gedreht, mit einwärts gebogenen Rändern, zungenförmig, abgerundet, mit feucht zurückgeschlagenem, wulstigem Rande. Rippe als kurze Stachelspitze aus- tretend. Seta gelbrot, 8 bis 12 mm hoch. Kapsel aufrecht, meist gerade, länglich-cylin drisch, lichtbraun. Ring nicht differenziert. Peristom mit wenig vortretender Grundhaut. Schenkel einhalbmal links gewunden, oft unregel- mässig ausgebildet. Fr. Frühjahr. — An feuchten Standorten, Bach- und Flussufern, Baumwurzeln, sehr selten. Rheinprovinz : Schief erf eisen im Bilstein- Bach bei Eupen; Tirol: Schloss Arco, im Eichen walde bei Auer; Triest, an verschiedenen Orten, Istrien; Luxemburg; Holland. Familie Grimmiaceae. Felsbewohner von polsterförmigem Wüchse. Stengel verzweigt ohne Aussenrinde, oft ohne Centralstrang. Blätter lanzettlich, glatt oder an der Spitze gezähnt, meist mit Haarspitze, selten ohne Rippe. Kapsel (ausser bei 128 — Grinimiii aiKjduii, ])l;igiu]jo(l;i, crinita) regelmässig und meist aufrecht. Peristom einfach, selten fehlend, Zäline aussen ohne Läugslinie, rissig oder spaltig, selten bis zur Basis geteilt, oder ganz ungeteilt, flach, jjapillös. Übersicht der Gattungen. 1. Blätter mit Kippe. 2. Blätter olme Rippe. 8. 2. Wassermoose. Cinclidotiis. Felsmoose. 3. 3. Haube längsfaltig. Mit Centralstrang. 4. Haube nicht längsfaltig. 5. 4. Kapsel eingesenkt. Cosciiiodon. Kapsel emporgehoben. Brachysteleiiin. 5. Deckel mit der Columella abfallend. Scliistidiuiii. Deckel ohne Columella abfallend. 6. 6. Mit Centralstrang. Grimiiiia. Ohne Centralstrang. 7. 7. Seta gekrümmt, links gedreht, Blattzellen quadratisch. Dryptodon. Seta gerade, rechts gedreht. Blattzellen lineal. Kacoiuitrium. 8. Stengel ohne Ausläufer. Hedwigia. Stengel mit Ausläufer. 9. 9. Kapsel eiförmig mit nur bis unter den Deckel reichender Haube. Hed- wigidiiim. Kapsel länglich-elliptisch, zu zwei Drittel von der Haube bedeckt. Braunia. Gattung Cinclidotus Pal. Beauv. Grosse, flutende \\ assermoose, Fontinalisarten ähnlich, mit verlänger- tem, gabelteiligem, kurzästigem Stengel, mit dicken, rotbraunen Rhizoiden festgewachsen. Centralstrang fehlt. Blätter dick, flach und ganzrandig, lineal-lanzettlich, mit w^ulstigem Rande und sehr kräftiger, als Stachelspitze austretender Rippe. Seta kurz. Kapsel aufrecht, regelmässig eiförmig bis länglich eiförmig, entleert längsfaltig, meist auf kurzen Seitenästchen. Haube kegel-kappenförmig, derb, glatt. Ring fehlt, ebenso Spaltöffnungen. Peristom einfach in unljestimmte Zahl lang fadenförmiger Aste aufgelöst. 281. C. fontinaloides (Hedw.) Pal Beauv. (Tafel XVm. Fig. 4; Tafel XIX, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet 4 bis 10 cm lange, an Steinen und Holz im Wasser festsitzende, dunkel oliv- bis schwarzgrüne Rasen mit dünnen, harten Stengeln. Blätter weich, aufrecht abstehend, trocken steif anliegend, herablaufend, lanzettförmig, länglich -lanzettförmig, gekielt, mit sehr stark verdickten (drei- bis sechsschichtigen) Blatträndern. Rippe meist — 129 — als kurzer Stachel austretend. Seta kurz, 0,5 bis 1,2 mm lang. Kapsel ein- gehenkt, eilänglich, braun. Peristomzähne in zwei bis drei fadenförmige Schenkel geteilt. Fr. Juli, August. — var. Lorentzianus Mol. ist kleiner, fast astlos und hat weit abstehende, an der Spitze gezähnte Blätter. — In fliessendem Wasser an Steinen und Holz zerstreut durch das ganze Gebiet. 282. C. riparius (Host.) Arn. (Tafel XVIII, Fig. 5.) — Zweihäusig. 2 bis 8 cm lange, dunkelgrüne bis schwärzlichgrüne Büschel. Blätter läng- lich zungenförmig, kaum gekielt, kurz stachelspitzig, am Rande verdickt. Rippe schwach. Kapsel emporgehoben auf 3 bis 6 mm langer Seta, etwas gekrümmt, länglich, gelb, braun bis schwarz. Peristom ausgebildet. Zähne in zwei bis vier steil nach rechts aufsteigende, fadenförmige, glatte Schenkel geteilt. Fr. Juli, August. — An ähnlichen Orten wie die vorige Art, aber seltener. 283. C. aquatieus (Jacqu.) Br. Seh. G. (Tafel XVIII, Fig. 3, 6.) — Zweihäusig. Blätter sichelförmig, einseitswendig, starr, nicht herablaufend, schmal lineal-lanzettlich, mit weniger stark verdicktem Rande. Rippe sehr breit als stumpfe Stachelspitze austretend. Seta 2 bis 3 mm lang. Kapsel vorragend, eiförmig, olivgrün, entleert rotbraun. Peristom unvollständig aus- gebildet. Zähne der sich streckenden Columella in Fetzen anhaftend. Fr. Früh- jahr. — An Steinen und Felsen der Gebirgsbäche. Westfalen, Württem- berg, Alpen. Gattung Schistidium (Brid.) Br. Seh. G. Polster- und rasenbildende Felsmoose, meist mit Centralstrang. Blätter meist in ein hyalines Haar auslaufend, mit Rippe. Seta kürzer als die Kapsel. Kapsel eingesenkt. Haube klein, meist mützenförmig, gelappt, nicht längsfaltig. Deckel mit der Columella abfallend. Übersicht der Arten. I. Fruchtende Arten. 1. Blätter ohne Haar. 2. Blätter mit Haar. 4. 2. Zähne des Peristoms unvollkommen. Seil, atrofusciiiii. Zähne des Peristoms vollkommen ausgebildet. 3. 3. Gebirgsmoos. Seil. ali)icola. Küstenmoos. Seh. maritimiim. 4. Peristom rudimentär. Seil. ]>iilviiiatum. Peristom ausgebildet. 5. 5. Centralstrang nicht oder undeutlich entwickelt. 6. Centralstrang deutlich entwickelt. 7. Thome-Mii'nla, Flora. V. 9 130 t>. Bliittraiid ghitt, reristüiu purpurn. Seil, apocarpuiil. Blattraud an der Spitze etwas gezähnt, Peristoni rostgelb. Seh. u;raeile. 7. Blattrand Hach, wulstig. Seh. bruiiiieseeus. iilattrand wenigstens stellenweise umgerollt. Seil. e<>da. Peristomzähne schmal, dicht papillös, purpurn. Gr. criiiita. 20. Haube kappenförmig. 21. Haube mützenförmig. 22. — 134 — 21. Blätter schlaff, beim Anfeuchten sich zurückkrümmend, (irr. SCSsitaiia. Blätter steif anliegend, beim Anfeuchten sich nicht zurückkrümmend. ißV. subsul<*atn. 22. Blätter trocken kraus hin- und hergebogen, sehr schmal und lang. (jrv. iiieurva. Blätter trocken anliegend, nicht kraus. 23. 23. Blattrand flach. ißV. arenaria. Blattrand zurückgerollt. 24. 24. Blätter straff, mit bis 1 mm langem Haar. Olr. Hoilcri. Blätter locker anliegend mit einwärts gebogener Spitze und kurzem (0,3 mm) Haar. Gr. apieulata. 25. Haube kappenförmig. Or. orbicularis. Haube mützenförmig. 26. 26. Peristom purpurn. 27. Peristom gelbrot. 30. 27. Peristomzähne nur an der Spitze schwach papillös. (rr. clatior. Peristomzähne durchweg papillös. 28. 28. Blätter aufrecht anliegend^ beim Anfeuchten sich wenig zurückkrümmend. (jrr. ^[ülileiiboekii. Blätter locker anliegend, beim Anfeuchten sich stark zurückkrümmend. 29. 29. Klein, bis höchstens 15 mm hoch, dunkel bläulich- oder schwärzKch- grün. (xr. pulviiiata. Kräftig, 2 bis 4 cm hoch, gelblich- oder bräunlichgrün. Gr. deeipiens. 30. Blätter beim Anfeuchten sich stark zurückbiegend. Gr. tri('lio])liyHa. Blätter beim Anfeuchten sich kaum /Airückbiegend. («r. t'uiialis. B. Im Gebiete der Flora nur steril. Haarspitze grob gezähnt. Gr. aixnnala. Haarspitze glatt. Gr. torquata. 295. Gr. aiKKhni Br. Seh. G. (Tafel XVIH, Fig. 19; Tafel XIX, Fig. 4). — Einhäusig. Bildet dichte, grüne, grau schimmernde, 1 cm hohe Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, untere haarlos, eiförmig, obere länglich-lanzettlich, hohl, flachrandig, mit glattem oder schwach ge- zähntem Haar. Kapsel geneigt, fast kugelig, einerseits am Grunde bauchig aufgetrieben. Peristom fehlt. Fr. April. — Zerstreut durch das Gebiet im Hügellande und Gebirge an Kalk und kalkhaltigen Felsen, auch an Mauern, trockene, sonnige Stellen bewohnend. 296. Gr. i)lai:ioiMMla Hedw. (Tafel XVIII, Fig. 20). — Einhäusig. Bildet niedrige, bis höchstens 1 cm hohe, schmutzig bis bräunlichgrüne — 135 — Rasen. Blätter dachziegelig-eilänglich, flachrandig, mit breitem, kurzem, stumpfgezähntem Haar und vor der Spitze endender Rippe. Lamina ein- schichtig, Zellen dickwandig. Kapsel länger als die gekrümmte Seta, ge- neigt, eiförmig-kugelig, einerseits am Grunde bauchig aufgetrieben, entleert nicht an der Mündung erweitert. Peristom vorhanden, Zähne breit, flach, drei- bis fünf spaltig, orange. Fr. Frühjahr. — Sehr selten auf Sandstein- felsen. Sachsen: Ruinen der Schönburg bei Naumburg a. S., Wethau bei Naumburg, Fuchsberg bei Leisling unweit Weissenf eis; Harz: Steinholz bei Quedlinburg; Thüringen: Rasenmühle, Maua bei Jena, Goseck bei Schkölen. 297. Grr. crmita Brid. — Einhäusig. Bildet niedrige, flache, unregel- mässige, bis 1 cm hohe, graugrüne Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken dicht anliegend, die oberen verkehrt eilänglich, flachrandig, mit ab- gerundeter, meist entfärbter Spitze und sehr langem, fast glattem Haar, Lamina einschichtig. Seta kürzer als die Kapsel, 1j -förmig gebogen. Kapsel schwach geneigt, einerseits schwach bauchig, eiförmig, rötlichbraun, entleert nicht an der Mündung erweitert. Haube klein, kappenförmig. Peristomzähne schmal, purpurn, zwei- bis dreispaltig oder rissig durchbrochen, dicht papillös. Fr. Frühjahr. — Verbreitet, aber nicht häufig durch das Gebiet auf dem Kalk alter Mauern, auch, obwohl seltener, an Kalkfelsen. 298. tri*, triibriiüs Garest. — Einhäusig. Der vorigen ähnlich, aber weiche, grüne bis gelbgrüne Rasen bildend. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend und verbogen, länglich-lineal, flachrandig, stumpfspitzig, in ein schwach gezähntes, kurzes Haar endend. Lamina am Rande zw^ei- bis dreischichtig, Zellen stark buchtig. Seta kürzer als die Kapsel, gerade. Kapsel aufrecht, schwach einseitig-bauchig, becherförmig, bleichgelb, rot- mündig. Haube mützenförmig, vier- bis fünflappig, glatt. Peristomzähne orange, durchlöchert und unregelmässig spaltig durchbrochen. Fr. August. — Schieferfelsen an der Wormser-Jochstrasse gegenüber der obersten Cantoniera. 299. (xi*. Graiideri Limpr. — Einhäusig. Bildet kompakte, 1 bis 1,5 cm hohe, graugrüne, greisgrau schimmernde, innen rötliche Rasen. Blätter trocken aufrecht, nicht gedreht, beim Anfeuchten sich nicht zurückkrümmend, locker aufrecht abstehend, schmal lanzettlich, lang zugespitzt, mit breitem, glattem, langem Haar und flachem Rande. Lamina am Rande zweischichtig, Zellen dickwandig, buchtig. Seta meist gerade, kürzer als die Kapsel. Kapsel eiurnenförmig bis länglich, fast regelmässig, glatt, blassbräunlich. Haube mützenförmig, drei- bis fünflappig. Peristomzähne lanzettlich, schwach ritzig oder nicht durchbrochen, trübrot, dicht papillös. Fr. März. — Tirol: an glatten Schieferwänden am Wege nach Kalchstein bei Innervillgraten; Pinzgau: Chloritschiefer der Südseite des Pihaper bei Mittersill. — 136 — 300. (»1*. arenaria Hampe. — Einhäusig. Bildet sehr niedrige, nur 5 bis 7 mm hohe, 1 bis 3 cm breite, dunkel- bis schwärzlichgrüne, grau- schimmernde Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, schmal lineal-lanzettlich, flachrandig mit langem, scharf gezähntem und geschlängeltem Haar. Lamina am Rande oberwärts zweischichtig, Zellen buclitig. Seta so lang oder länger als die Kapsel, gekrümmt, Kapsel seitlich hervortretend, hängend, oval, bleichgelb, entleert längsfaltig und etwas erweitert. Haube mützenförmig. Peristomzähne gelb, papillös, rissig -löcherig. Fr. Herbst und Frühjahr. — Sehr selten in Kitzen kalkfreier Felsen im Gebirge. Harz: Regenstein; Kärnten: Kressbrunngraben bei Raibl: Tirol: am Pfarr- bichl in der Hofalpe bei Lienz, Ahrnthal bei Innervillgraten hinter den Oberstoller Alphütten. 301. Gl- Doiiiaiia Smith. (Tafel XVlll Fig. 18; Tafel XIX, Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet meist dichte, niedrige, selten höhere, kreisrunde, schmutzig- bis schwärzlichgrttne, grauschimmernde Polster. Blätter aufrecht abstehend, Figurenerklärung: zu Tafel XVIII. Fig. 1. Racomitrium aciculare. Stengelquerschnitt. Vergrössert. „ 2. Grimmia pulvinata. „ ,, „ 3. Cinclidotus aquaticus. Kapseltragender Stamm. Natürliche Grösse. n *• T, fontinaloides. „ „ „ „ „5. „ riparius. Peristomzähne. Vergrössert. ., 6. „ aquaticus. „ „ „ 7. Schistidium apocarpum. Blatt. Schwach vergrössert. „8. „ maritimum „ „ „ „9. „ atrofuscum. Peristomzahn. Vergrössert. „ 10. „ maritimum. „ „ „ 11. Coscinodon cribrosus. Haube. Schwach vergrössert. „ 12. Grimmia mollis. Blattspitze. Vergrössert. a Blatt. Natürliche Grösse. „ 13. „ montana. Blatt. Schwach vergrössert. „ 14. „ unicolor. „ „ „ a in natürlicher Grösse. „ 15. „ tergestina. Kapsel mit Seta. Schwach vergrössert. ;, 16. „ commutata. „ „ „ „ „ ^ 17. „ „ Haube. , „ 18. „ Doniana. „ "19. „ aiiodon. Kapsel mit Seta. r, 20. „ plagiopoda. „ „ 21. „ apiculata. Haube. , „ „ 22. „ sessitana. „ „ „ n 23. „ pulvinata. „ „ , „ 24. n orbicularis, Kapsel und Haube, „ „ „25. „ ovata. Peristomzahn. Vergrössert. „ 26. „ leucophaea. ^ „ „27. „ „ Spaltöffnung. ., „ 28. „ montana. Gewebe vom Grunde der Kapsel ohne Spaltöffnungen. n n ■n n ^oo,e /^ L^^'cm'rncerceae. y — 137 — trocken anliegend, schmal, verlängert- lanzettlich, flachrandig, mit dünnem, schwach gezähntem Haare. Lamina am Rande oberwärts dreischichtig, Zellen buchtig. Seta länger als die Kapsel, meist gerade. Kapsel aufrecht, kurz kegelig, blass rötlichgelb. Peristomzähne papillös, orange, oben etwas durch- brochen. Fr. Sommer. — Verbreitet durch das Gebiet an kalkfreien Felsen des Hügellandes und Gebirges. 302. Or. ter^vstiiia Tomm. (Tafel XVEI, Fig. 15.) — Zweihäusig. Bildet 1 bis 2 cm hohe, schwärzlichbraune, grau schimmernde, lockere Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, die oberen verlängert, länglich, mit farbloser Spitze und langem, schwach gezähntem Haar, flachrandig. Lamina in der Spitze doppelschichtig, Zellen schwach buchtig. Seta gerade. Kapsel aufrecht, eiförmig, glatt, entleert etwas weitmündig, braun. Haube klein, mützenförmig. Peristomzähne schmal, wenig durchbrochen, papillös, gelbrot. Fr. April, Mai. — An sonnigen Kalkfelsen und kalkhaltigem Ge- stein im Hügellande und Gebirge zerstreut und nicht häufig. Schlesien, Württemberg. Mähren, Alpen, Bayern. 303. t^r. leiicophaea Grev. (Tafel XVHI, Fig. 26, 27.) — Zwei- häusig. Bildet unregelmässige, ausgedehnte, flache, schwärzlichgraue Rasen. Blätter dichtstehend, feucht aufrecht abstehend, obere eilänglich mit breiter zum Teil farbloser Spitze, flachrandig und mit langem, gezähntem Haar. Rippe schwach. Lamina zweischichtig, stellenweise mehrschichtig, Blattzellen rundlich, dickwandig. Seta gerade, 1 bis 2 mm hoch. Kapsel aufrecht, eiförmig bis länglich, rötlichbraun, glatt, engmündig. Haube mützenförmig, gelappt, ein Drittel der Urne einhüllend. Peristomzähne purpurn, papillös, breit, bis unter die Mitte durchbrochen und unregelmässig, zwei bis mehr- mals gespalten. Fr. April. — Verbreitet an sonnigen, kalkfreien Felsen, in der Ebene auf erratischen Blöcken. 304. Ur. commutata Hüben. (Tafel XVHI, Fig. 16, 17.) — Zwei- häusig. Bildet breite, lockere, dunkel- bis schwärzlichgrüne, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter locker anliegend, feucht aufrecht abstehend, obere schmal - lanzettlich, flachrandig mit kurzem, gezähntem Haar und kräftiger Rippe. Blattlamina oben zweischichtig, Blattzellen quadratisch und etwas buchtig. Seta gerade, 3 bis 4 mm lang. Kapsel meist aufrecht, eiförmig, rötlichbraun, glatt, engmündig. Haube kappenförmig, bis zur Mitte der Urne reichend. Peristom schmutzig purpurn, papillös, bis zur Mitte zwei- bis dreispaltig. Fr. Frühjahr. — Verbreitet durch das ganze Gebiet an gleichen Standorten wie die vorige. 305. Hr. imieolor Hook. (Tafel XVIII, Fig. 14.) — Zweihäusig. Bildet rasenartige, flache, schwarzgraue bis bräunlichschwarze, 2 bis 4 cm hohe Polster. Blätter aufrecht abstehend mit anliegender, fast scheidiger — 138 — Basis, trocken locker anliegend, oben schmal lineal- lanzettlich, ohne Haar, mit stumpfer, fast kappenförmiger Spitze, rinnig, hohl, am Rande flach oder aufrecht. Lamina oben zwei- bis vierschichtig, am Rande dicker, Zellen rundlich quadratisch, kaum buchtig. Seta gerade, 3 bis 4 mm hoch. Kapsel aufrecht, oval bis länglich, braun, glatt. Deckel orange. Haube schief, mützenförmig gelappt, lang geschnäbelt, bis ein Drittel der Urne bedeckend. Peristomzähne orange, lang und schmal, an der Spitze unregelmässig zer- schlitzt. Fr. Juli. — Nicht häufig auf feuchten Felsen der Alpen und im Harz (Heinrichshöhe am Brocken). 306. iiv, ovata Web. u. Mohr. (Tafel XVHI, Fig. 25.) — Einhäusig. Bildet dichte, runde, olivgrüne bis schwärzliche, grau schimmernde, bis 2,5 cm hohe Rasen. Obere Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, lanzettlich, zugespitzt mit fast glattem Haar und an einer Seite am Grunde umgeschlagenem Rande. Lamina in der Spitze zweischichtig, Blattzellen dickwandig, buchtig. Seta gerade, 2 bis 3 mm hoch. Kapsel aufrecht, ei- förmig bis länglich, glatt, braun, engmündig, im Alter runzelig. Haube mützenförmig gelappt, bis ein Drittel der Urne bedeckend. Peristomzähne schmal, dicht und lang papillös, purpurn, bis gegen die Mitte zwei- bis drei- spaltig oder wenig durchbrochen. Fr. September, Oktober. — Verbreitet auf Felsen und Steinen durch das ganze Gebiet vom Hüsrellande an. Eine der formenreichsten Arten. — var. affinis Hornsch. Kräftiger, Blätter breiter mit sehr langem Haar. Seta kürzer. An feuchten oder überrieselten Felsen der Alpen. — var. obliqua Hornsch. hat etwas geneigte und hoch- rückige, schief mündige Kapsel. Tirol: Teuschnitzalpe bei Kais. — var. cylindrica Br. Seh. G. Kräftig, gross. Blätter ohne oder mit kurzem Haar. Kapsel cylindrisch. Alpen. 307. Hr. Haiisinainiiaiia de Not. — Einhäusig. Bildet dicht polster- förmige, 1 cm hohe, feucht blass gelbgrüne Raschen. Blätter aufrecht ab- stehend, trocken anliegend, aus breitem Grunde lanzettlich, gespitzt, am Rande unten zurückgerollt, ohne Haare. Blattzellen rundlich, quadratisch, buchtig. Seta gerade. Kapsel die Schopfblätter überragend, eifih'mig, glatt, entleert kastanienbraun, mit rötlicher Mündung. Haube konisch verschmälert, beinahe vierlappig. Peristomzähne genähert, am Grunde rot, undurchsichtig, papillös, durchlöchert, oben fast zweischenkelig, Schenkel feinknotig, getrennt oder hier und da verbunden. — i^itnerhorn bei Bozen in Tirol. 308. Gr. aiMCiilata Hornsch. (Tafel XVHI, Fig. 21.) — Einhäusig Bildet dichte, bis 1,5 cm hohe, gelblichgrüne, innen schwärzliche Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend und einwärts gebogen, lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein kurzes, glattes Haar verschmälert, mit vom Grunde bis zur Spitze zurückgerolltem Rande. Lamina an der — 139 — Spitze zweischichtig, Zellen gelbgrün, dickwandig, buchtig. Seta herab- gebogen, bis 2,4 mm lang. Kapsel horizontal bis hängend, eiförmig, glatt, gelblich, unter der roten Mündung nach der Entdeckelung verengt. Deckel klein, gelbrot. Haube bis unter den Deckel reichend, mützenförmig, vier- bis fünf lappig. Peristomzähne schmal, gelbrot, oben stellenweise durch- brochen und unregelmässig zweispaltig. Fr. August. — An feuchten Felsen der Hochalpen von 2200 m an. 309. Grr. Holleri Mol. — Einhäusig. Der vorigen nahe verwandt, aber Blätter straffer mit längerem Haar, Kapsel länglich, unter der Mündung nach der Entdeckelung nicht verengt, Haube noch kürzer, Peristomzähne etwas länger mit längeren Papillen. Fr. August. — Sehr selten an Felsen der Centralalpen. Tirol. Salzburg. 310. Cri'. incurva Schwägr. (Gr. contorta Schimp.) — Zweihäusig. Bildet flachgewölbte, kreisförmige oder ovale, lockere, weiche, sattgrüne bis schwarze, bis 4 cm hohe und bis 10 cm breite Polster. Blätter herablaufend abstehend bis sparrig, trocken anliegend mit stark eingebogener Spitze, ver- bogen, kraus, schmal lanzettlich -pfriemenförmig, scharf gekielt mit kurzer, rauher Haarspitze. Rand in der Blattmitte meist an einer Seite umgeschlagen, sonst flach, oben ebenso wie die Lamina zweischichtig. Zellen stark buchtig mit stark verdickten Zellecken. Seta 2 mm lang, herabgebogen. Kapsel geneigt bis hängend, länglich, glatt dünnhäutig, grünlichgelb, später braun, trocken mit Längsrunzeln. Haube mützenförmig mehrlappig, unter den Deckel reichend. Peristomzähne trüb gelbrot, dolchförmig ungeteilt oder unregelmässig durchbrochen, dicht papillös. Fr. Sommer. — Verbreitet im Gebirge an Felsen, in Klüften und Höhlungen. 311. Gr. eloiig'ata Kaulf. — Zweihäusig. Bildet rasenförmige, meist 2 bis 4 cm hohe, dichte bräunlich- bis schwarzgrüne Polster. Blätter klein, sehr steif, weit abstehend, trocken anliegend, schmal lineallanzettlich, die obersten mit kurzer, wenig gezähnter Haarspitze. Blattrand an einer Seite umgerollt, oben zwei- und dreischichtig. Lamina oben zweischichtig, Zellen gelb, stark buchtig. Seta gerade, 2 mm lang. Kapsel aufrecht, elliptisch, glatt, lichtbraun. Haube kappen -mützenförmig, 2 — 5 lappig, schief, unter den Deckel reichend. Peristomzähne rötlichgelb, dolchförmig, ungeteilt, kaum durchbrochen, papillös. Fr. Spätsommer. — Verbreitet in den Alpen auf kalkfreiem Gestein, ausserdem im Riesengebirge (Schneekoppe) und im Böhmer- wald (Rachel- und Arbergipfel). Die var. patula Br. Seh. G. hat längere, sparrig abstehende Blätter mit längerer Haarspitze und länger gestielte, meist geneigte Kapseln. 312. Gr. sessitana De Not. (Tafel XVHI, Fig. 22.) — Einhäusig. Bildet breite, dichte, schmutzig olivgrüne bis schwärzliche, 1 bis 2 cm hohe — 140 — Rasen. Blätter schlalT. zurückgekrümmt, trocken verbogen und anliegend, die oberen silnnal lanzettlich, lang zugespitzt, gekielt mit glattem, dünnem Haare, an einer Seite mit vom Grunde bis über die Mitte zurückgeschlagenem, sonst flachem Kande. Lamina einschichtig, ohne Längsfalten und Längs- wülste. Zellen dickwandig, schwach buchtig. Seta oben leicht gekrümmt, 1.5 liis 2 iiini hoch. Kapsel leicht geneigt, eiförmig, mit engerer Basis, helll)raun bis gelbrot, trocken mit Längsrunzeln. Haube kappenförmig. Peristomzähne trübrot, papillös, am Rande oft sägezähnig, ungeteilt oder stellenweise spaltförmig durchbrochen. Fr. August. — Sehr selten an steilen Felsen der Alpen: Schweiz, Tirol, Salzburg. 313. (tI". sul)siil('ata Limpr. — Einhäusig. Bildet blaugrüne bis dunkelgrüne, selten schwarze, sehr dichte, 1 bis 1,5 cm hohe, leicht zer- fallende Rasen. Blätter trocken steif anliegend, angefeuchtet sich nicht zurück- krümmend. sondern aufrecht abstehend, obere lanzettlich, allmälilich zuge- spitzt, oberwärts gekielt mit dünnem, fast glattem Haar. Blattrand nicht umgeschlagen, oberwärts wulstig, aufrecht bis eingebogen, daher Blattspitze zuweilen fast kappenförmig. Lamina zweischichtig, beiderseits mit schwacher Längsfurche und ein bis drei doppelschichtigen Längswulsten. Zellen massig verdickt, meist glattwandig. Seta 2 mm lang, oben gekrümmt. Kapsel etwas geneigt, eiförmig, nicht in die Seta verschmälert, kleinmündig, bleich gelb, dünnhäutig, glatt, trocken mit Längsrunzeln, rotmündig. Haube kappen- förmig. Peristomzähne breit, gegenseitig verschmolzen, bis zur Mitte un- regelmässig zwei- bis dreispaltig oder gefenstert, dicht papillös, gelbrot, Aussenschicht mit breiten, stark vortretenden Querleisten. Fr. Hochsommer. — An trockenen Felsen und Blöcken kalkfreier Gesteine in den Hochalpen. 314. Uv. orlMCiilaris Bruch. (Tafel XYIIL Fig. 24.) — Einhäusig. Bildet sehr dichte, hochgewölbte, 2 bis 4 cm hohe, 10 cm breite, gelblich- bis olivgrüne, grauschimmernde Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken anliegend, die oberen länglich-lanzettlich, oben gekielt, in ein fast glattes, langes Haar auslaufend, Blattrand in der Mitte schwach umgebogen, ein- schichtig. Zellen verdickt, rundlich quadratisch. Seta 2—3 mm hoch, stroh- gelb, schwanenhalsartig herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, klein, oval, rotbraun, mit neun bis zehn feinen, unregehnässigen Längsrippen, eng- mündig. Haube kappenförmig. Deckel gelbrot mit breiter Warze. Peristom- zähne rotgelb, papillös, Ijreit-lanzettlich, bis zwei Drittel zwei- bis vierspaltig und durch Querglieder verbunden. Fr. März, April. — An sonnigen Kalk- felsen und Mauern durch Hügelland und Gebirge verbreitet. 315. (.1-. pulviiiata (L.) Smith. (Tafel XVIIL Fig. 2. 23: Tafel XIX, Fig. 6.) — Einhäusig. Bildet flachere, weniger dichte, blaugrüne bis schwärz- liche, gegen 1,5 cm hohe Polster. Blätter abstehend, trocken locker an- — 141 — liegend und etwas verijogen, die oberen lang lanzettlich mit stumpfer Spitze, plötzlich in ein langes, feingesägtes Haar auslaufend, Ränder beiderseits bis über die Blattmitte umgerollt, in der Spitze flach und zweischichtig. Blatt- zellen verdickt, rundlich -quadratisch. Seta 2 bis 4 mm lang, bräunlich, herabgebogen. Kapsel horizontal oder hängend, länglich-eiförmig, kastanien- braun, mit neun bis zehn deutlichen Längsrippen, trocken stark längsfurchig. Haube schief mützenförmig. Deckel geschnäbelt. Peristomzähne purpurn, an der Spitze zwei- bis dreispaltig, papillös. — var. obtusa (Brid.) Br. Seh. G. hat kleinere, eikugelige Kapseln. Fr. Frühjahr. — Gemein durch das ganze Gebiet an Felsen, Mauern, Dächern etc. 316. {^r. Mülileiil)eekii Schimp. (Tafel XVH, Fig. 27.) — Zwei- häusig. Bildet unregelmässige, 1 bis 2 cm hohe, dunkel- bis schwärzlich- grüne Rasen. Blätter mit aufgerichteter Spitze abstehend, trocken aufrecht anliegend, derb, länglich -lanzettlich, obere mit meist gezähnter Spitze und langem, rauhem Haare. Blattrand einerseits bis gegen die Spitze zurück- gerollt. Lamina an der Spitze und am Rande zweischichtig, Zellen dick- wandig, buchtig. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgebogen, gelblich. Kapsel horizontal bis fast hängend, eiförmig, mit neun bis zehn zarten Längsrippen, braun. Haube mützenförmig gelappt. Peristomzähne purpurn, papillös, un- geteilt oder an der Spitze zweispaltig. Fr. Mai. — An kalkfreien Felsen verbreitet. 317. Gr. trieliopliylla Grev. — Zweihäusig. Bildet lockere, leicht zerfallende, gelblich- oder grasgrüne, 1 bis 3 cm hohe Rasen. Blätter länger und schmäler als bei voriger, angefeuchtet sich stark rückwärts biegend und mit bogig aufwärts gekrümmter Spitze abstehend, trocken gekrümmt und massig gedreht, lanzettlich, in ein wenig langes, fast glattes Haar auslaufend. Rand einerseits umgeschlagen, oben zwei- und mehrschichtig. Lamina nur stellenweise zweischichtig, Zellen dickwandig, buchtig. Seta 3 bis 5 mm lang, gelbgrün, herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, länglich, grünlichgelb, dann bleich braun, achtrippig, rotmündig. Haube mützenförmig gelappt. Peristomzähne gelbrot, fein gekörnelt, schmal lanzettlich, lang zu- gespitzt, bis unter die Mitte zwei- bis dreispaltig, Schenkel gitterig ver- bunden. Fr. April, Mai, — Zerstreut und nicht häufig an kalkfreien und kalkarmen Gesteinen. 318. Gr. anomal a Hampe. — Bildet lockere, leicht zerfallende, grüne bis bräunlich olivgrüne, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter angefeuchtet sich rasch zurückbiegend, aus anliegendem Grunde abstehend, mit aufstrebender Spitze, trocken locker, dachziegelig, lanzettlich, breit zugespitzt, stumpflich, meist mit grob gezähnter, kurzer Haarspitze, selten ausgerandet. Blattspitze mit zahlreichen, kugeligen, gelbbraunen, vielzelligen Brutkörpern. Lamina — 142 - beiderseits mit rundlichen l'apillen, Rand/ellen und meist die ganze Spitze düppelschichtig. Bhittrand beiderseits, an einer Seite stärker, umgerollt. Blattzellen massig verdickt, rundlich -(juadratisch. — Nur steril bekannt: Feuchte Felsen bei Zermatt in Wallis. Allgäu: Poiutalpe im Berggründle und Schnipperkopf. 319. dir. (h'cipioiis (Schultz) Lindh. (Gr. t'unalis Br. Seh. G.) — Einhäusig. J^ildet unregelmässige, poLsterförmige, lockere, leicht zerfallende, gelblich bis braungrüne, grau schimmernde, innen schwärzliche, 2 bis 4 cm hohe Rasen. Blätter mit aufwärts gebogenen Spitzen, abstehend, obere schmal-lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein langes, rauhes Haar über- gehend, am Rande bis über die Mitte zurückgerollt. Lamina am Rande und oben zweischichtig, Zellen nicht papillös, stark buchtig. Seta 3 mm lang, herabgebogen. Kapsel geneigt bis hängend, elliptisch, an der Basis gestützt, bräunlich oder gelblich, achtrippig. Haube mützenfömig, Avenig unter den Deckel reichend. Peristomzähne purpurn, dicht und lang papillös, zu zwei Drittel in zwei bis drei ungleiche Schenkel gespalten oder durchbrochen. Fr. Mai. — Verbreitet an kalkfreien Felsen und Felsblöcken von der Ebene bis in die untere Bergregion. 320. {jV. datier Bruch. — Zweihäusig. Bildes oft ausgedehnte, lockere, leicht zerfallende, schmutziggrüne, grau schimmernde Rasen. Blätter etwas liera])laufend. trocken anliegend, angefeuchtet sich sparrig zurück- krüramend und dann aufrecht abstehend, verlängert lanzettlich, oben gekielt, allmählich in ein langes, fast glattes Haar auslaufend, am Rande drei- bis fünfschichtig, bis über die Mitte zurückgerollt. Lamina oben zweischichtig, Zellen rundlich-quadratisch, buchtig, mit Papillen. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgebogen. Kapsel horizontal bis hängend, eiförmig, bleich gelb, rot- mündig acht- bis zehnrippig, trocken tief gefurcht. Haube kegel-, mützen- förmig. Peristomzähne purpurn, an der Spitze schwach papillös, zAvei- bis dreispaltig oder durchbrochen. Dicht mit stark vorspringenden Quer- leisten. Fr. April bis Juni. — Verbreitet im Gebirge an kalkfreien und kalkarmen Felsen. 321. (lir. fiiiiiilis (Schwägr.) Schimp. — Zweihäusig. Bildet aus- gedehnte, polsterförmige, dichte, leicht zerfallende, blaugrüne bis gelblich- grüne, bis 5 cm hohe Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken spiralig anliegend, schmal lanzettlich, ziemlich rasch in ein langes glattes Haar aus- laufend, l^lattrand oben zweischichtig, einerseits bis gegen die Spitze um- geschlagen, Blattzellen buchtig, .stark verdickt. Seta 1,6 mm lang, herab- gebogen, blassgelb. Kajisel geneigt bis hängend, klein, eiförmig, lichtbraun, rotmundig, schwach achtrippig. Haube mützenförmig, gelappt, unter den Deckel reichend. Peristomzähne gelbrot, klein. pa)iilli)s. an der Spitze zwei- — 143 — spaltig oder durchbrochen. Fr. Spätsommer. — Verbreitet an kalkfreien und kalkarmen Felsen des Hochgebirges. 322. Grr. tor(j[uata Hornsch. — Zweihäusig. Bildet fast kissenförmige, gewölbte, dichte, weiche, leicht zerfallende, gelbgrüne bis grüne, 1,5 cm hohe Polster. Blätter mit aufstrebender Spitze, abstehend, trocken spiralig um den Stengel gedreht, länglich-lanzettlich, zugespitzt, oben scharf gekielt, die oberen mit kurzer, glatter Haarspitze. Blattrand meist in der Mitte etwas umgebogen. Lamina einschichtig, Rand an der Spitze zweischichtig. Blatt- zellen gelb, stark verdickt, buchtig. Im Gebiet der Flora nicht fruchtend. — Verbreitet im Gebirge an geschützten kalkarmen Felsen. 323. (ßV. aiulroaeoides Limpr. — Zweihäusig. Im Aussehen an Andreaea erinnernd. Bildet kleine, dichte, rötlichbraune bis schwärzlichbraune, 1,5 cm hohe Raschen. Stengel mit zahlreichen, kleinblätterigen Sprossen. Blätter trocken anliegend, nicht gedreht, feucht massig sich zurückkrümmend, etwas herablaufead, stumpf und haarlos, Ränder meist flach, durch vor- gewölbte Zellwände crenuliert, mit schwacher, vor der Spitze endender Rippe. Blattzellen sehr dickwandig, nicht buchtig, turgid, mit niedrigen, rundlichen Papillen. Am Rücken der Rippe und am Grunde der Lamina beiderseits oft runde, mehrzellige, gestielte Brutkörper. Früchte unbekannt. — Kitz- bühler Hörn in Tirol und Keeskar im Obersulzbachthal im Pinzgau auf Thonschiefer und Kalk. 324 Grr. caespitieia (Brid.) Jur. — Zweihäusig. Bildet flache, aus- gedehnte, sehr dichte, 1 bis 1,5 cm hohe, weiche, sattgrüne bis schwärzliche Polster. Stengel mit kleinblätterigen Stolonen. Blätter trocken verbogen, anliegend, beim Anfeuchten aufrecht, sich nicht zurückbiegend, die oberen lanzettlich allmählich in eine sehr kurze Haarspitze übergehend, gekielt, mit eingebogenen Rändern. Lamina beiderseits mit einer tiefen Längfalte, oben zweischichtig, am Rande drei- bis vierschichtig, mit zweischichtigen Längs- wulsten in der Blattmitte. Zellen wenig verdickt, nicht buchtig. Seta 3 mm lang, gerade, bräunlichgelb. Kapsel aufrecht, länglich bis cylindrisch, all- mählich in die Seta übergehend, glatt, kastanienbraun. Haube kappenförmig, klein, früh abfallend, wenig unter den Deckel reichend. Peristomzähne trüb- rot, papillös, dolchförmig, ungeteilt, selten durchbrochen oder oben gespalten. Fr. Juli. — An zerbröckelnden, nassen, kalkfreien Felsen der Alpen, nicht häufig. Ausserdem im Mährisch-Schlesischen Gesenke am Morafall im Kessel. 325. Gfr. montaiia Br. Seh. G. (Tafel XVIII, Fig. 13, 28). — Zwei- häusig. Bildet dichte, weiche, 1 bis 2 cm hohe, dunkelgrüne, meist grau schimmernde Polster. Blätter aufrecht abstehend, mit aufgerichteten Spitzen, trocken locker anliegend, obere herablaufend, lang lanzettlich, oben gekielt, in ein langes, schwach gezähntes Haar auslaufend, am Rande flach, oben — 144 — etwas eingebojren. Bliittzelleu dickwandig, nicht buchtig. Seta gerade, 2 nmi hing, gellj. Kapsel aufrecht, eiförmig, rötlichbraun, glatt. Haube kajipenfönnig, zwei Drittel der Urne bedeckend, lang geschnäbelt. Spalt- öffnungen fehlen, reristonizilhne flach, schmal, gelb, papillös, unregelmässig längsspaltig. Fr. Frühjahr. — Zerstreut im Gebirge an geschützten kalk- freien und kalkarmen Felsen. 326. iir. alpcstris Schleich. — Zweihäusig. Bildet blaugrüne bis schwärzliche, grau schimmernde, dicht polsterförmige, 1 bis 1,5 cm hohe Rasen. Blätter weich, aufrecht abstehend, trocken dicht dachziegelig. Die oberen lanzettlich, mit fast glattem Haar, kielig-hohl, flachrandig. Lamina am Rande und an der Spitze zweischichtig, Zellen dickwandig, nicht buchtig. Seta gegen 2,7 mm lang, gerade, bräunlichgelb. Kapsel aufrecht, länglich bis cylindrisch, glatt, braun, trocken längsrunzelig. Haube kappenförmig, bis zur Urnenmitte reichend. Peristomzähne purpurn, fein papillös, aussen dicht mit breiten Querleisten, meist bis unter die Mitte unregelmässig und durch Querglieder verbunden, geteilt. Fr. Juni. — Zerstreut an nassen, kalkfreien Felsen in den Alpen und in den Sudeten (Blauhölle, Moraquellen). 327. dr. mollis Br. Seh. G. (Tafel XVUI, Fig. 12.) — Zweihäusig. Bildet lockere, sehr weiche, 2 bis 4 cm und darüber hohe, sattgrüne Polster. Blätter gross, breit, weich, haarlos, wenig abstehend, trocken locker anliegend, länglich-lanzettlich, etwas herablaufend, mit aufrechtem, nicht verdicktem, einschichtigem Rande und durchweg einschichtiger Lamina. Rippe vor der Spitze verschwindend. Blattzellen wenig verdickt, nicht buchtig. Seta 2 mm hoch, gerade, gelb. Kapsel aufrecht, eiförmig, glatt, gelblichbraun. Haube klein, kappenförmig, flüchtig. Spaltöffnungen fehlen. Peristomzähne lang- lanzettlich, purpurn, papillös, fast ungeteilt oder ritzenförmig durchbrochen. Fr. Sommer. — An nassen, kalkfreien Felsen und Steinen verbreitet in den Alpen. Gattung Dryptodon Bridel. In lockeren Rasen wachsende Felsmoose ohne Centralstrang. Blätter ohne oder mit kurzem Haar, am Rande beiderseits, an einer Seite meist stärker zurückgerollt, am Rande oben verdickt, Zellen ])uchtig. Seta nicht gekrümmt. Kapsel mit Spaltöffnungen. Haube mützen-kappenförmig, glatt. Peristom- zähne bis über die Mitte zwei- bis dreispaltig. Übersicht der Arten. 1. Obere Blätter mit kurzer, gezähnter Haarspitze. Dr. Ilartmaiiiii. Obere Blätter ohne Haarspitze. 2. 2. BlattripjK! auf dem Rücken mit Längslamellen. Dr. patciis. Blattri])pe olmc Längslamellen. Dr. atratiis. — 145 — 328. Dr. patens (Dicks.) Bridel. (Tafel XVII, Fig. 25; Tafel XIX, Fig. 7; Tafel XX, Fig. 4.) (Grimmia patens Br. Seh. G.) — Zweihäusig. Bildet lockere, flache, freudiggrüne bis bräunliche, 5 bis 10 cm und darüber hohe Polster. Blätter trocken anliegend und schwach gedreht, angefeuchtet sich stark zurückkrümmend, aufrecht abstehend mit aufgerichteter Spitze, lang-lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit gezähnter Spitze, haarlos. Blatt- zellen am Rande zweischichtig, starkbuchtig. Rippe auf dem Rücken mit zwei bis vier Längslamellen. Seta 3 bis 5 mm hoch, gelblich, herabgebogen. Kapsel geneigt bis horizontal, später sich aufrichtend, eiförmig, lichtbraun, rotmündig, glatt, entleert mit Längsrunzeln. Haube mützenförmig gelappt bis kappenförmig. Peristomzähne an der Basis verschmolzen, sehr lang, bis unter die Mitte in zwei bis drei fadenförmige Schenkel gespalten, purpurn, lang und dicht papillös. Fr. Spätherbst, Frühling. — Verbreitet im Gebirge an feuchten, kalkfreien Felsen. 329. Dr. Hartinaiiiü (Schimp.) Limpr. (Grimmia Hartmanni Schimp.) (Tafel XX, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet lockere, ausgedehnte, hellgrüne bis dunkelgrüne, selten gelbbraune, 2 bis 8 cm hohe Rasen. Blätter ab- stehend, mit aufstrebender Spitze, trocken locker anliegend, herablaufend, lang-lanzettlich, lang zugespitzt, obere mit kurzer, grobgezähnter Haarspitze, oben scharf gekielt, Rand auf einer Seite bis zur Spitze umgeschlagen, oben zweischichtig. Rippe ohne Längslamellen. Blattzellen verdickt, nicht papillös. Seta 3 bis 4 mm lang, gekrümmt, später geschlängelt aufrecht. Kapsel ge- neigt, später aufrecht, länglich, glatt, bleichbraun, rotmündig. Haube kappen- mützenförmig. Peristomzähne am Grunde verschmolzen, lineal-lanzettlich, gelbrot, nur an der Spitze papillös, ungeteilt oder nur an der Spitze durch- brochen. Fr. Winter. — Sehr verbreitet im Hügellande und unteren Berg- region bis zur Baumgrenze auf beschatteten Felsen und Steinen; sehr selten fruchtend. 330. Dr. atratus (Mielichh.) Limpr. (Grimmia atrata Mielichhofer.) — Zweihäusig. Bildet dichte, 1 bis 7 cm hohe, rasenartige, schmutziggrüne bis schwarze, verwebte Polster. Blätter abstehend, trocken gedreht und ein- wärts gekrümmt, schmal-lanzettlich, kurz zugespitzt, haarlos, oben gekielt, mit auf einer Seite unten umgeschlagenem, oben aufrechtem bis eingebogenem, zwei- bis dreischichtigem Rande. Lamina oben zweischichtig, Blattzellen sehr stark verdickt, buchtig. Rippe kräftig, ohne Lamellen. Seta gerade, 2 bis 6 mm hoch, gelb. Kapsel aufrecht, länglich, glatt, braun bis schwarz, mit Hals. Haube mutzen -kappenförmig. Peristomzähne breit, sattgelb, mit entfernten Papillen, bis unter die Mitte drei- l)is vierspaltig oder durch- brochen. Fr. Herbst. — Selten in den Hochalpen an feuchten zerbröckelnden Schieferfelsen. Thome-Migula, Flora. V. 10' — 146 — Gattung Racomitrium. Meist Gestein, seltener Erde bewohnende, kräftigere Moose ohne Central- strang, mit meist reichlicher, aber unregelmässiger Verzweigung. Blätter mit breiter, flacher Rippe, mit oder ohne Haar, einschichtig, mit buchtigen am Grunde des Blattes, oft auch oberwärts linealen, oft beiderseits papillösen Zellen. Kapsel aufrecht, eiförmig bis cylindrisch. Haube nicht gefaltet, glatt, mützenförmig, mit meist rauhem Schnabel. Peristomzähne meist bis zum Grunde in zwei fadenförmige, knotig gegliederte Schenkel gespalten. Übersicht der Arten. 1. Blätter ohne Haarspitze. 2. Blätter mit Haarspitze. 4. 2. Blätter eiförmig-zungenförmig, mit breit abgerundeter Spitze. 11. aci- eiilare. Blätter aus breiterer Basis lineal-lanzettlich. 3. 3. Stengel mit verkürzten Seitenästchen. ß. fascicillarc. Stengel ohne verkürzte Seitenästchen. R. proteiisiiin. 4. Haarspitze glatt oder gezähnt, nicht papillös. 5. Haarspitze papillös. 8. 5. Blattrand zweischichtig. 6. Blattrand einschichtig. 7. 6. Stengel ohne verkürzte Seitenäste. R. sii(loticiim. Stengel mit verkürzten Seitenästen. R. aftiiie. 7. Rasen graugrün bis weissgrau, Kapsel braun. R. lietorostieliiiui. Rasen licht gelblichgrün, Kapsel bleichgelb bis hellbräunlich. R. miero- carpimi. 8. Seta glatt, Blattzellen lang papillös. R. eaiiescoiis. Seta rauh, Blattzellen nicht papillös. R. laniisriiiosuiu. inerklärung zu Tafel XIX. Figure Fig. 1. Cinc'.lidotus fontinaloides. Natürliche Grösse, . 2. Schistidium apocarpum. ?) n . 3. Cosciuodon cribrosus. n » . 4. Grimmia anodon. n 7) „ 5. „ Doniana. » n „ 6. „ pulvinata. n 7) « ". Dryptodon patens. 71 n . 8. Racomitrium canescens. » "1 . 9. Brachysteleum poiyphyllum. n T) „ 10. Hedwigia albicans. » n n 11- Braunia alopecura. n n -_y/coo 20. „ protensum. Haube. Schwach vergrö.ssert. 21. Hedwigia albicans. Blattspitze. Stärker vergrössert. 11 ^00^ ^^. Tfifrimiaceae. — 149 — mit schwach knotigen, ungleich hingen, fadenförmigen Schenkehi. Fr. ApriL — Verbreitet an kalkfreieni Gestein im Hügellande und niederem Gebirge. 337. R. microcarpum (Schrad.) Brid. (Tafel XX, Fig. 7, 19). — Zweihäusig. Bildet licht gelblichgrüne bis schwärzlichgrüne Rasen. Stengel mit zahlreichen verkürzten Seitenästen. Blätter beim Anfeuchten sich sparrig zurückbiegend, weit abstehend, trocken verbogen, locker anliegend, länglich- lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit dünnem, kurzem, schwach gezähntem Haar. Blattrand bis zur Spitze umgerollt, einschichtig. Seta 4 bis 5 mm lang, gekrümmt. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch , bleichgelb, später lichtbraun, rotmündig. Peristomzähne gelbrot, fein papillös, bis zum Grunde zweischenkelig. Fr. Spätherbst. — An Kieselgestein im Gebirge verbreitet. 338. R. cancscens (Weis) Brid. (Tafel XIX, Fig. 8; Tafel XX, Fig. 11, 14, 16, 18). — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, leicht zerfallende, graugrüne oder graugelbe, grauschimmernde Rasen mit 2 bis 10 cm langem Stengel. Blätter gedrängt, beim Anfeuchten sich zurück- krümmend, sparrig abstehend, trocken anliegend, sclmial lanzettlich, zugespitzt, mit farblosem, papillösem, schwach gezähntem Haar. Blattrand bis zur Spitze umgerollt, einschichtig. Seta glatt, geschlängelt aufrecht, 7 bis 25 mm lang. Kapsel eikegelig, aufrecht, braun, mit farbigen Längsstreifen. Peristom- zähne purpurn, fein papillös, in zwei sehr dünne, fadenförmige, schwach knotige Schenkel gespalten. Fr. Winter. Sehr formenreich. — var. pro- lixum Br. Seh. G. besitzt lange schlanke Stengel mit verlängerten Inno- vationen, Seitenäste meist nicht entwickelt. — var. ericoides Br. Seh. G. Stengel mit zahlreichen verkürzten Seitenästen, Blätter langhaarig. — var. epilosum Müll. Blätter haarlos. — var. strictum Schlieph. Stengel ohne verkürzte Seitenäste. Blätter auch feucht dachziegelig anliegend. — Sehr häufig auf trockenem Wald- und Heideboden, zersetzten Steinen u. s. w. durch das ganze Gebiet. 339. R. laniig-mosiim (Ehrh.) Brid. (Tafel XX, Fig. 15, 17). — Zweihäusig. Bildet kräftige, schwellende, bis 10 cm tiefe, graugrüne bis olivgrüne, grauschimmernde Rasen. Stengel oft sehr lang, mit zahlreichen verkürzten Seitenästen. Blätter bis 5 mm lang, beim Anfeuchten sich zurückbiegend, abstehend, trocken locker anliegend, oft einseitswendig, läng- lich-lanzettlich, lang zugespitzt, mit hyalin gesäumter, papillöser Spitze und langem, geringeltem, grob papillösem Haar. Seta rauh, gerade, 3 bis 7 mm lang. Kapsel aufrecht, eilänglich, glatt, braun. Peristomzähne gelbrot, dicht papillös, in zwei fadenförmige, nicht knotige Schenkel geteilt. Fr, Frühjahr. — Auf steinigem Boden und Felsen verbreitet im Gebirge durch das ganze Gebiet. — 150 — Gattung Brachysteleum Reichenb. Felsmoose. Stengel mit Centralstrang. Blätter lang, haarlos, trocken kraus, n^it kräftiger Rippe. Blattzellen glatt. Seta gerade. Sporogon meist zu mehreren aus einem Perichaetium. Kapsel aufrecht, regelmässig, glatt, Haube mützenförmig, glockig, längsfaltig, gelb, nackt, am Grunde zerschlitzt. Peristomzähne schmal, lanzettlich-pfriemenförmig, oft bis zum Grunde geteilt. 340. Br. polyphylluin (Dicks.) Hornsch. (Racomitrium polyphyllum Brid. Ptychomitrium polyphyllum (Bruch) Fürnr.) (Tafel XVII, Fig. 21, 29; Tafel XIX, Fig. 9.) — Einhäusig. Bildet lockere, leicht zerfallende, schwellende, oben gelbgrüne, innen scliAvärzliche Polster bis zu 5 cm Höhe. Stengel dichtblätterig, Avenig verzweigt. Blätter abstehend, trocken kraus, an der Basis mehrfach gefurcht, lineal-lanzettlich, an der grob gezähnten Spitze eingebogen. Blattflügelzellen mehrschichtig, bräunlich. Seta 5 bis 15 mm lang, gerade. Kapsel aufrecht, länglich-elliptisch, glatt, hellbraun, trocken und entleert längsrunzelig. Peristomzähne sehr lang (1 mm), bis zum Grunde in zwei fadenförmige Schenkel geteilt, dicht papillös. Fr. Früh- jahr. — Zerstreut im Gebirge Süd- und Westdeutschlands, Tirol, Schweiz, an trockenen Felsblöcken, besonders Granit, auch oft an Chauseesteinen. 341. Br. u-lypliomitrioulcs (Bai. u. de Not) Limpr. (Notarisia glyphomitrioides Br. Seh. G. Ptychomitrium Vent.) — Einhäusig. Sehr viel kleiner als voriges, nur 5 bis 6 mm hohe, bräunlichgrüne Raschen bildend. Blätter lineal, mit stumpfer, fast Icappenförmiger, ganzrandiger Spitze. Seta 2 mm lang. Kapsel aufrecht, oval, bleichbraun, rotniihidig. Peristomzähne ungeteilt oder in ungleich lange Schenkel gespalten, bleich purpurn, lang und dicht papillös. Fr. Frühjahr. — An Felsblöcken im Hügellande und Gebirge, sehr selten: Granitfelsen bei Madonna del Sasso und bei Lugano im Kanton Tessin. Gattung Hedwigia Ehrh. Einzige Art. 341. H. albicans (Web.) Lindb. (Hedwigia ciliata Ehrh.) (Tafel XYII, Fig. 28; Tafel XIX, Fig. 10; Tafel XX, Fig. 21.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, flache, gelbgrüne, trocken ])räunlicligrüne, weisslich schimmernde Rasen. Blätter einseitswendig oder allseits abstehend, trocken dicht anliegend, eilänglich, nicht längsfaltig, in ein gezähntes und gewimpertes, papillöses Haar auslaufend, rippenlos. Blattzellen dicht, mit mehrspitzigen Papillen. Seta nur circa ^j„ mm lang; Kapsel daher nicht über die Hüll- blätter emporragend, aufrecht, fast Icugelig, bleichbraun, rotmündig. Haube klein, kegel-mützenförmig. Peristom fehlt. Fr. Anfang Frühjahr. — Sehr häufig, stellenweise gemein an Steinen und Felsen durch das ganze Gebiet. — — 151 — Das nahe verwandte Hedwigidium iniberbe Br. Seh. G. fehlt im Gebiet der Flora, kommt aber bereits am Westabhange der Vogesen vor (Tafel XVII, Fig. 22). Gattung Braunia Br. Seh. G. Einzige Art. 343. Br. alopeciira (Brid.) Limpr. (Tafel XIX, Fig. 11). — Bildet ausgedehnte, ziemlich dichte, gebräunte Rasen. Blätter weit abstehend, trocken dicht anliegend, rippenlos, 2 bis 4 mm lang, breit eiförmig, mit kurzer Spitze, mit mehreren schwachen Längsfalten. Zellen mit rundlichen Papillen. Seta 4 bis 7 mm lang. Kapsel aufrecht oder leicht geneigt, gerade oder etwas gekrümmt, engmündig, glatt, rotbraun. Haube kappenförmig, zwei Drittel der Urne bedeckend. Peristom fehlt. Fr. Frühjahr. — Sehr selten auf Felsen im südlichsten Teile der Alpen. Tirol: bei Meran im Völlauer Thal bei Algund; Schweiz: Livinenthal, Kalkfelsen bei Menaggio am Comersee, Ponte Brolla bei Locarno, Intrascathal, Chiavenna gegen Wald Sciesone, Oratorio del Sasso bei Locarno. Familie Orthotrichaceae. Rinden- und Felsmoose von polsterförmigem Wuchs. Stengel ästig, ohne Centralstrang, ohne schwammige Aussenrinde, im Querschnitt eckig. Blätter in feuchtem Zustande zurückgebogen, meist sparrig abstehend, in trockenem einwärts gekrümmt, ganzrandig, am Rande oft eingerollt, papillös, lanzettlich, gekielt, am Stengel etwas herablaufend, mit nicht austretender Rippe, nur bei 0. diaphanum in ein Haar endigend. Blüten ein- und zwei- häusig, nicht zwitterig. Sporogon eingesenkt oder meist nicht bedeutend über die Perichätialblätter hervorragend. Ochrea vorhanden, lang. Seta mit Centralstrang. Kapsel aufrecht, regelmässig, meist oval bis länglich-oval, meist durch 8 oder 16 Längsrippen gestreift, selten glatt. Hals deutlich. Peristom fehlt nur bei Amphidium, Zygodon viridissimus, Oiiliotrichum gymnostomum, sonst einfach oder doppelt. Übersicht der Gattungen. 1. Haube kappenförmig, klein. 2. Haube mützenförmig, meist weitglockig, 3. 2. Leere Kapsel an der Mündung verengt. Zyg'odoii. Leere Kapsel an der Mündung erweitert. Ampliidiiiiii. 3. Blätter in trockenem Zustande kraus. Ulota. Blätter trocken anliegend, nicht kraus. Ortliotricliuiii. — 152 — Gattung Amphidium (N. v. E.) Schimp. Felsbewohnende, kleine bis mittelgrosse Moose in polsterförmigen, weichen, gelblich- bis dunkel olivgrünen Rasen. Stengel mit glatten Wurzel- haaren. Blätter trocken kraus oder verbogen, lineal-lanzettlich, beiderseits papillös, am Rande nur dicht über der Basis umgerollt. Kapsel mit langem, aufgetriebenem Halse, wenig über die Hüllblätter emporgehoben, birnen- förmig, mit 8 braunen Längsrippen, entleert weitmündig, urnenförmig. Haube kappenförmig, nicht gefaltet. Peristom fehlt. 344. A. lappoiiiemii (Hedw\) Schimp. (Zygodon lapponicus Br. Seh. G. Araphoridium lapponicum Schimp.) (Tafel XXII, Fig. 1.) — Ein- häusig. Bildet durchschnittlich 1,5 bis 2 cm hohe, dunkel bis bräunlich- grüne, unten schwärzliche Rasen. Blätter abstehend, trocken kraus, lineal- lanzettlich, mit in der Spitze endender Rippe. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, birnenförmig, entleert urnenförmig, an der Mündung stark erweitert. Fr. Juli, August. — Zerstreut im Gebirge in Felsspalten, auf Kalk fehlend. 345. A. Moug-eotii (Br. Seh. G.) Schimp. (Zygodon Mougeotii Br. Seh. G. Amphoridium Mougeotii Schimp.) (Tafel XXI, Fig. 1.) — Zwei- häusig. Bildet kissenförmige, lebhaft bis gelbgrüne, lockere, bis 10 cm hohe Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken einwärts gebogen, nicht kraus. Kapsel höher emporgehoben als bei vorigem, mit langem Halse, verkehrt eilänglich bis keulenförmig, entleert kaum weitmündig. Fr. Juli, August. — Verbreitet auf feuchten, kalkfreien Felsen im Hügelland und Gebirge, aber selten mit Früchten. Gattung Zygodon Hook u. Tayl. Rasenbildende rinden- und felsbewohnende kleine bis mittelgrosse Moose. Stengel reich mit oft papillösen Wurzelhaaren. Blätter feucht zurück- gekrümmt, lanzettlich, spitz, flachrandig. Kapsel aufrecht, meist langhalsig, gestreift und gefurcht, entleert engmündig. Haube klein, kappenförmig, hinfällig. Peristom fehlend oder doppelt, und dann das äussere aus 16 paar- weise verbundenen Zähnen, das innere aus 8 pfriemenförmigen Wimpern. Übersicht der Arten. 1. Peristom fehlend. Z. viridissimus. Peristom ausgebildet. 2. 2. Felsmoos. Z. j^racilis. Rindenmoose. 3. 3. Blattrippe nicht austretend. Z. Forsteri. Blattrippe austretend. Z. Seiidtiieri. — 153 — 346. Z. viridissimus (Dicks.) Brown. (Amphoridium viridissimum de Not.) (Tafel XXI, Fig. 2, 3; Tafel XXII, Fig. 2.) — Zweihäusig. Bildet weiche, freudig- bis gelbüchgrüne, kissenförmige, unten rotbraune, 1 bis 2 cm hohe Rasen. Blätter abstehend, zurückgebogen, trocken fast kraus, eingebogen, länglich-lanzettlich, zugespitzt, flach- und ganzrandig. Kapsel aufrecht oder schwach geneigt, auf 3 bis 7 mm langer Seta, ellipsoidisch, rotmündig, bräunlichgelb, ohne Peristom. Fr. März, April. — var. rupestris (Lindb.) Hartm. ist dunkel- bis bräunlichgrün, mit längeren, schmäleren, weniger zurückgebogenen Blättern. — var. dentatus Breidl. ist grün bis schwärzlichgrün, mit kürzeren, breiteren, in der Spitze grob gezähnten Blättern. — Zerstreut in der Ebene und im Hügellande an Laubholzstämmen (selten an Tannen). Selten fruchtend. 347. Zygodoii ^racilis Wils. — Zweihäusig. Bildet breite, bis 7 cm hohe, lockere, weiche, schwärzlichgrtine, unten braune Rasen. Blätter ab- stehend-zurückgebogen, trocken verbogen, locker anliegend, starr, länglich- lanzettlich, scharf zugespitzt, bis zur Blattmitte mit einigen groben Zähnen. Kapsel länglich-cylindrisch, gestreift, trocken gefurcht, kastanienbraun. Peri- stom doppelt; das innere aus 8 kräftigen Wimpern, zuweilen mit Anhängseln, bestehend, das äussere mit 16 zweispaltigen oder 8 vierspaltigen Paarzähnen, bleich, streifig-papillös. Fr. August. — Selten an schattigen Orten auf Kalk: Algäu: Höfatswanne; Bayern: Schliersee; Tirol: Andraz, Kitzbüler Hörn, Col di Lana im Livinallongothale ; Schweiz: Rigi -Kaltbad. 348. Zygodon Förster! (Dicks.) Wils. — Einhäusig. Bildet niedrige, bis 2,5 cm hohe, dicht kissenförmige, freudig grüne Rasen. Blätter läng- lich bis fast spateiförmig, fleischig, aufrecht abstehend, zugespitzt, glatt- und flachrandig, mit in der Spitze endender Rippe. Kapsel aufrecht, birnen- förmig, bräunlichgelb mit rotgelben Streifen. Peristom doppelt; inneres aus 8 lang pfriemenförniigen Wimpern, äusseres rötlichgelb, papillös, aus 8 vier- spaltigen, später 16 zweispaltigen Zähnen. Fr. Mai. — Selten, an Buchen- rinde und namentlich in Astvertiefungen. Dukterrather Wald bei Mühl- heim a. Rh., Venusberg bei Bonn, Siebengebirge, St. Goar (Gründelbachthal), Lauenburg, Sachsenwald bei Hamburg, Söder bei Hildesheim, zwischen Ost- wald und Illkirch bei Strassburg i. E.; Schleswig: Hadersleben, Clusries Harrislee, Tondern. 349. Zygodon Sendtiieri (Jur.) Vent u. Bott. — Einhäusig. Bildet sehr niedrige, nur wenige Millimeter hohe, dichte, olivgrüne Raschen. Blätter abstehend, trocken aufrecht anliegend, einwärts gekrümmt, länglich- bis ver- kehrt-eilanzettlich, schärfer zugespitzt, flachrandig, mit meist als kurzer Stachel auslaufender, seltener mit der Spitze endender Rippe. Seta 4 bis 6 mm hoch. Kapsel aufrecht, bräunlichgelb, mit 8 gelben Streifen, schmal — 154 — birnenförmig, gerippt, entleert nach der Mündung zu verengt. Peristom doppelt; inneres aus 8 wasserhellen Wimpern, äusseres aus 16 lanzettförmigen Paarzähnen, blassgelb, papillös. Fr. Sommer. — Bisher nur an einem Ostrya- stamme bei Cepich in Istrien. Gattung Ulota Mohr. Meist rindenbewohnende, polsterförmig wachsende Moose von Mittel- grösse, ohne Centralstrang. Blätter trocken kraus verbogen, feucht abstehend. Kapsel aufrecht, regelmässig, meist achtstreifig, trocken und entleert mit 8 tiefen Längsfurchen. Haube mützenförmig, glockig, mit 10 bis IG stumpfen Längsfalten, meist behaart. Peristom meist doppelt. Übersicht der Arten. 1. Inneres Peristom fehlend. U. Driiimnoiidii. Inneres Peristom vorhanden. 2. 2. Inneres Peristom aus 16 Cilien. U. intermedia. Inneres Peristom aus 8 Cilien. 3. 3. Kapsel nur unter der Mündung gestreift. U. Liidwigli. Kapsel mit 8 Streifen. 4. 4. Blattrippe auslaufend. U. pliyHaiitlia. Blattrippe vor oder mit der Spitze endend. 5. 5. Haube wenig behaart oder nackt. U. llelmiaiiiii. Haube dicht behaart. 6. 6. Zähne des äusseren Peristoms nicht durchbrochen. U. aiiierioaiia. Zähne oben gespalten oder gefenstert. 7. 7. Zähne oben gespalten, aber nicht gefenstert. U. Briiehii. Zähne oben gefenstert. 8. 8. Aussenschicht der Zähne des äusseren Peristoms oben längsstreifig, unten querstreifig. U. ciirTifolia. Aussenschicht dicht papillös. 9. 9. Seta bis 5 mm lang, Sporen bis 0,018 mm braun, papillös. U. crispa. Seta l)is 2,5 mm lang, Sporen 0,020 bis 0,028 mm grünlich, gross- warzig. U. erispiila. 350. riota americana (Beauv.) Mitten. (Orthotrichum americanum Beauv. 0. nigritum Br. Seh. G. Ulotrichum Hutchinsiae Schimp. in Bryol. europ. (Vol. III). Ulota Hutchinsiae Hammar.) (Tafel XXI, Fig. 14.) — Einhäusig. Bildet leicht zerfallende, rasenartige, seegrüne bis schwärzlich- oder bräunlichgrüne, bis 2 cm hohe Polster. Blätter steif, trocken wenig gekrümmt, dicht anliegend, feucht aufrecht abstehend, lanzettlich, kurz ge- c_ JLöe ^/. (yrt^oM^cnri vrfceae. — 155 — spitzt, mit an der Basis zurückgeschlagenem Rande und nicht auslaufender Rippe. Seta 2 bis 3 mm hoch, unten rot, oben gelb. Kapsel eroid gelb- grün, entleert braun und verlängert, achtstreifig. Haube dicht behaart. Peristom doppelt; das innere aus 8 Wimpern, fein papillös, das äussere weiss- lich, dicht gekörnelt, trocken zurückgeschlagen, aus 8 nicht durchbrochenen Paarzähnen. Sporen bis 0,014 mm braun, papillös. Fr. August. — var, nigritum (Br. Seh. G. als Art) Limpr. ist schwärzhch, mit kürzeren und stumpferen Blättern, gelblichen, dreispitzigen Peristomzähnen, ohne Wimpern. — Verbreitet, doch nicht häufig, an kalkfreien Felsen, selten an Laubholz- stämmen im Hügellande und Gebirge. 351. Ulota Ludwigii Brid. (Orthotrichum Ludwigii Brid.) (Tafel XXI, Fig. 10.) — Einhäusig. Bildet flache, rasenförmige, gelblichgrüne bis bräun- lichgrüne Polster. Blätter wenig kraus, feucht abstehend, lineal-lanzettlich, zugespitzt, flachrandig, mit nicht austretender Rippe. Seta 4 bis 7 mm lang, gelblich. Kapsel langhalsig, keulig-birnenförmig, lichtbraun, mit stark ver- engter Mündung und unter diesen mit 8 kurzen Streifen, sonst glatt. Haube mi{ papillösen Haaren. Peristom doppelt; inneres aus 8 kurzen, bald ver- n n Figurenerklärung zu Tafel XXI. Fig. 1. Amphidium Mougeotii. Entleerte Kapsel. Schwach vergrössert. „ 2. Zjgodon viridissimus. „ „ „ „ „3. „ „ Haube. „ 4. Orthotrichum diaphanum. „ „ 5. Ulota crispa in trockenem Zustande. „ 6. Orthotrichum affine. „ „ „ 7. Ulota Drummondii. Kapsel ohne inneres Peristom. „ „ „ 8. „ crispa. „ mit innerem „ „ „ „ 9. „ „ Haube. „ „ „ 10. „ Ludwigii. Kapsel. „ „ „11. „ phyllantha. Blattspitze. „ „ „12. „ Bruchii. „ ., „ „ 13. „ crispa. Doppelzahn des Peristoms. Stärker „ „ 14. „ americana. „ „ „ „ „ „ 15. „ crispa. Aussenschicht des Peristoms. Stark „ „ 16. „ curvifolia. „ „ „ „ „ „ 17. Orthotrichum speciosum. Spaltöffnung. „ „ „ 18. „ diaphanum. „ „ „ „19. ,, „ Peristomzähne. „ „ „ 20. „ anomalum. „ „ „ „21. „ diaphanum. Blatt. Schwach „ „ 22. ,, patens. Blattumriss. „ ,. „ 23. „ pumilum. Haube. „ ^ „ 24. „ patens. „ „ ^ „ 25. „ cupulatum. Eingesenkte Kapsel. „ 26. r, anomalum. Emporgehobene Kapsel. — 156 — schwindenden Cilien, äusseres weisslich, dicht geköraelt, aus paarig ver- bundenen, vierspaltigen Zähnen. Sporen bis 0,021 mm, bräunlichgelb, ge- körnelt. Fr. Oktober. — Verbreitet durch das Gebiet an Laubholzstämmen (Birken, Rotlnichen, Erlen, Eichen u. s. w.). 352. U. i)liyl!aiitlia Brid. (Tafel XXI, Fig. 11). — Zweihäusig. Bildet sehr breite, dichte, kissenförmige, blaugrüne Rasen. Blätter steil aufrecht abstehend, trocken kraus, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, an der Basis mit umgerolltem Rande, oben undeutlich gezähnt, mit auslaufender Rippe. Kapsel eilänglich, braun, an der Mündung nicht verengt, achtstreifig, langhalsig. Haube wenig behaart. Feristom doppelt; inneres aus 8 breiten Cilien, äusseres mit 8 bleichen, an der Spitze vierteiligen, gestutzten Paarzähnen. Sporen grün, fein punktiert. Bei uns steril. — An der Nordseeküste in Ostfriesland, Oldenburg, Schleswig an Laubholz, besonders Eschen, feuchte, schattige Stellen bewohnend. 353. U. Drummoiidii (Hook u. Grev.) Brid. (Orthotrichum Drummondii Hook u. Grev. Ulothrichum Drummondii Schimp.) (Tafel XXI, Fig. 7.) — Einhäusig, Bildet kräftige, ausgedehnte, gelbgrüne bis lichtbräunliche, polster- förmige Rasen. Blätter abstehend, trocken anliegend, wenig kraus, lineal- lanzettlich, mit an der Basis öfters umgebogenen Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 3 bis 5 mm hoch, gelb. Kapsel keulenförmig, lang- halsig, braun, engmündig, achtstreifig, entleert achtfaltig und spindelförmig. Haube mit glatten Haaren. Inneres Peristom fehlt, äusseres mit 8 w^eiss- lichen Paarzähnen, papillös, später sich in 16 Zähne teilend. Sporen bis 0,024 mm, dunkelbraun, warzig. Fr. Spätsommer. — Zerstreut an Laub- holzstämmen im Gebirge, nicht in den Alpen. — Westfalen, Vogesen, Rhein- pfalz, Fichtelgebirge, Riesengebirge. 354. U. BnU'hii Hornsch. (Orthotrichum coarctatum Schwägr. Ulotrichuni coarctatum Schimp.) (Tafel XXI, Fig. 12). — Einhäusig. Bildet kräftige, gewölbte, weiche, freudig- bis gelblichgrüne, unten bräunliche Polster. Blätter geschlängelt abstehend, trocken kraus gedreht, lineal-lanzett- lich, spitz, mit in der Blattmitte zuweilen umgeschlagenen Rändern und nicht auslaufender Rippe. Seta bis 5 mm hoch. Kapsel oval, langhalsig, entleert schmal spindelförmig, tief längsfurchig, gelbbraun, engmündig. Haube be- haart, geschlitzt. Peristom doppelt; inneres mit 8 fadenfcu-migen, papillös- längsstreifigen Cilien, äusseres aus 8 weisslichen, an der Spitze teilweise ge- spaltenen, dicht papillösen Paarzähnen. Sporen ungleich rund bis nieren- förmig, rostbraun, warzig-papillös, 0,021 bis 0,032 mm. Fr. Sommer. — Zerstreut im Gebiet an Waldbäumen. 355. U. ciirvifolia (Wahlenb.) Brid. (Orthotrichum curvifolium Wahlenb. Ulotrichuni curvifolium Schimp.) (Tafel XXI, Fig. 16.) — Einhäusig. — 157 — Bildet niedrige, In-äunlichgelbe bis schwärzlichbraune Raschen. Blätter auf- recht-abstehend, trocken kraus, lineal-lanzettlich, spitz oder stumpflich, mit in der Mitte zurückgeschlagenem Rande und mit der Spitze endender Rippe. Seta 2 mm lang, gelb bis rötlich. Kapsel klein, eiförmig, langhalsig, achtstreifig, lichtbraun, entleert verlängert, tief faltig. Haube tief gelappt, mit papillösen Haaren. Peristom doppelt, mit 8 glatten, fadenförmigen Cilien, äusseres mit acht weisslichen, oben unregelmässig gefensterten, unten quer, oben längs- streifigen Paarzähnen. Sporen braun, dicht papillös, 0,016 bis 0,21 mm. Fr. Sommer. — Sehr seltenes Hochalpenmoos, auf kalkfreien Felsen. Zirknitzalpe bei Döllach, Gneis- und Granitblöcke in der Ammerthaler Oed bei Mittersill im Pinzgau. Schauinsland im Schwarzwald. 356. Ulota crispa (L.) Brid. (Orthotrichum crispum Hedw.) Ulo- trichum crispum Schimp.) (Tafel XXI, Fig. 5, 8, 9, 13, 15; Tafel XXII, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet bis 2 cm hohe, weiche, etwas gewölbte, leb- haft bis gelbgrüne, unten bräunliche bis rostfarbene Polster. Blätter ge- schlängelt, sparrig, abstehend, trocken sehr kraus, lineal-lanzettlich, spitz, meist flachrandig, mit vor der Spitze endender Rippe. Seta gelblich, bis 5 mm lang. Kapsel verlängert keulenförmig, entleert schlank spindelförmig, unter der Mündung verengt, grünlichgelb, achtstreifig. Haube dicht behaart. Peristom doppelt; inneres mit 8 feinpapillösen Wimpern; äusseres mit 8 weiss- lichen, dichtpapillösen, oben gefensterten und kreuzförmig verlängerten Paarzähnen. Sporen braun, papillös, 0,016 bis 0,018 mm. Fr. Sommer. — Verbreitet durch das Gebiet an Bäumen, besonders Nadelhölzern. 357. U. intermedia Schimp. — Einhäusig. Der vorigen ähnlich. Blätter trocken kraus, mit in der Mitte meist etwas umgebogenem Rand. Seta 4 mm lang, dünn. Kapsel oval, trocken fast urnenförmig, entleert spindelförmig, unter der Mündung nicht verengt, blass bräunlich, zart ge- furcht. Haube schwach behaart. Peristom doppelt; inneres mit 16 kürzeren und längeren, papillös-längsstreifigen Cilien, äusseres mit gefensterten, oben meist dreispitzigen Paarzähnen. Sporen ungleich, 0,014 bis 0,025 mm, braun, warzig. Fr. Sommer. — Zerstreut im Gebiet an Waldbäumen, be- sonders Nadelhölzern. 358. U. crispula Bruch. (Orthotrichum crispulum Br. Seh. G. Ulotrichum crispulum Schimp.) — Der U. crispa sehr ähnlich, aber meist kleiner und grüner. Seta nur 1,5 bis 2,5 mm. lang, bleich. Kapsel kürzer und dicker, bleich, schmal, achtstreifig, plötzlich gegen den Hals abgesetzt, entleert gestutzt urnenförmig, vom Hals ab geschnürt, später spindelförmig. Haube behaart. Peristom doppelt; inneres mit 8 glatten, fadenförmigen Cilien, äusseres mit 8 weisslichen, dicht papillösen, oben gefensterten und kreuzförmig verlängerten Paarzähnen. Sporen grünlich, grosswarzig, 0,020 — 158 — bis 0,028 min" Fr. Mai. — Verbreitet besonders im Hügellande und Ge- birge an allerlei Laubhcilzern, seltener an Nadelholz. 359'. U. IJolimamii Jur. — Einhäusig, der vorigen sehr ähnlich. Bildet lockere, niedergedrückte, gelblichgrüne bis bräunliche, innen rost- farbene bis schwärzliche, weiche Raschen. Blätter viel kürzer als bei voriger (1,8 mm), sparrig abstehend, trocken kraus, lineal-lanzettlich, zugespitzt, mit in der Mitte eingeschlagenem Rande und mit der Spitze endender Rippe. Seta blassgelblich, bis 2 mm lang. Kapsel klein, blassgelb, achtstreifig, oval, langhalsig, entleert urnenförmig, gegen den Hals abgeschnürt, unter der Mündung nicht verengt, später spindelförmig. Haube fast nackt. Peristom doppelt; inneres mit 8 fein punktierten Cilien, äussers mit 8 weisslichen, unten dicht papillösen, oben wurmförmig gezeichneten, an der Spitze nicht durchbrochenen Paarzähnen. Sporen bräunlich, dicht papillös, 0,020 bis 0,024 mm. Fr. Juli. — Sehr selten an Baumstämmen und Ästen junger Fichten. Salzburg; Steiermark: Schober bei Wald, Klosterkogel, bei Schlad- ming, bei Mitterndorf; Tatra. Gattung Orthotrichum Hedw. Meist Rinden, seltener Felsen bewohnende Moose von mittlerer Grösse, in polsterförmigen Rasen. Blätter trocken anliegend, nie kraus, lanzettlich. Seta meist kürzer als die Hüllblätter. Kapsel mit deutlichem Hals, meist gestreift, oval bis cylindrisch. Haube glockenförmig, längsfaltig. Spalt- öffnungen kryptopor oder phaneropor. Peristom doppelt, seltener nur das äussere entwickelt oder ganz fehlend. Übersicht der Arten. 1. Spaltöffnungen kryptopor (Tafel XXI, Fig. 18). 2. Spaltöffnungen phaneropor (Tafel XXI, Fig. 17). 27. 2. Peristom einfach. 3. Peristom doppelt. 5. 3. Kapsel emporgehoben. 0. anoiiialum. Kapsel eingesenkt. 4. 4. Peristomzähne ohne vortretende Querleisten. 0. cupulatniii. Peristomzähne mit vortretenden Querleisten. 0. Sardag'iiaiium. 5. Blätter mit Haar. 0. (liapliaiiiiin. Blätter ohne Haar. 6. 6. Inneres Peristom mit 8 Cilien. 7. Inneres Peristom mit 16 Cilien. 16. 7. Felsmoose oder Steinmoose. 8. Rindenmoose. 11. — 159 — 8. Äusseres Peristom aus 16 Einzelzähnen. 0. nilduin. Äusseres Peristom aus 8 Doppelzähnen. 9. 9. Haube behaart. 0. alpestre. Haube nackt. 10. 10. Seta 3 mm lang. 0. saxatile. Seta 0,3 mm lang. 0. Ariiellü. 11. Haube behaart. 12. Haube nackt. 13. 12. Haube 1,8 mm lang, weitgiockig, fast halbkugelig. 0. patens. Haube 2,2 mm lang, schmal, nicht glockig. 0. teiiellum. 13. Kapsel meist über die Hälfte emporgehoben, Blätter scharf zugespitzt. 0. pimiihim. Kapsel eingesenkt, Blätter breit zugespitzt oder stumpf. 14. 14. Hals kurz, nur ein Drittel der Urne, plötzlich gegen die Seta abgesetzt, halbkugelig. 0. Scliimperi. Hals lang, einhalb der Urne und darüber, allmählich in die Seta über- gehend. 15. 15. Sporen klein (0,010 bis 0,013 mm) gekörnelt. O/'BraunÜ. Sporen gross (0,018 bis 0,026 mm) grosswarzig. 0. Eogeri. 16. Haube behaart. 17. Haube nackt. 20. 17. Rindenmoos. 0. stainmeiim. Felsmoose. 18. 18. Zähne des äusseren Peristoms in der Teilungslinie nicht durchbrochen. 0. Schul)artianuin. Zähne durchbrochen. 19. 19. Zähne am Rande nach oben zu buchtig. 0. iiriiigerum. Zähne nicht buchtig, dolchförmig. 0. pcrforatum. 20. Kapsel emporgehoben, Seta über 1,4 mm lang. 21. Kapsel mehr oder minder eingesenkt, Seta nicht über 0,7 mm lang. 23. 21. Felsmoos. 0. midmn. Rindenmoose. 22. 22. Peristom weisslich. 0. Wiilteri. Peristom orange. 0. pulclielliiin. 23. An hassen Felsen und Holz. 0. riviilare. An trockenen Felsen oder Bäumen. 24. 24. Haube nnd Peristom weisslich. 0. leucomitriuiii. Haube gelb, Peristom gelb bis gelblich. 25. 25. Äusseres Peristom an der Spitze durchbrochen gefenstert. 0. iliicrocarpiim. Äusseres Peristom an der Spitze nicht durchbrochen. 26. — 160 — 26. Cilien fast so lang als die Zähne. 0. paradoxuiii. Cilien wenigstens teilweise kürzer als die Zähne. 0. pal Ions. 27. Peristoni fehlend. 0. ;£?yiniiostomiim. Peristoni vorhanden. 28. 28. Haube dicht behaart. 29. Haube spärlich behaart. 31. 29. Kapsel mehr oder weniger emporgehoben, Seta bis 1,5 mm lang. 0. spe- ciosum. Kapsel mehr oder weniger eingesenkt, Seta nur bis 0,9 mm lang. 30. 30. Lamina an der Spitze zweischichtig. 0. Stuniiii. Lamina an der Spitze einschichtig. 0. rupestro. 31. Inneres Peristom fehlend. 0. Shawii. Inneres Peristom vorhanden. 32. 32. Kapsel glatt, ohne Streifen. 33. Kapsel mit Streifen. 35. 33. Äusseres Peristom rudimentär, hinfällig. 0. aciiiliiiiatum. Äusseres Peristom ausgebildet, bleibend. 34. 34. Cilien meist zu 8, Felsmoos. 0. Killiassii. Cilien zu 16, meist an Rinden. 0. leiocarpum. 35. 8 Cilien. 36. 16 Cilien. Lyell ii. 36. Peristom gelbrot, Blätter abgerundet. 0. ol)tusifoliuili. Peristom weisslich oder bleichgelb, Blätter zugespitzt. 37. 37. Äusseres Peristom aussen mit wurmförmigen Linien. 0. fastisfiatum. Äusseres Peristom fein papillös. 0. afftiie. 360. 0. aiioiiialum Hedw. (Tafel XXI, Fig. 20, 26; Tafel XXII, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet grünlichljraune, bis 2 cm hohe, lockere Rasen. Blätter trocken anliegend, steif, angefeuchtet sich zurückkrümmend, abstehend, bis 2,7 mm lang, länglich-lanzettlich, spitz, mit bis gegen die Spitze um- gerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 1,8 bis 4 mm lang. Kapsel em})orgehoben, länglich, rötlichbraun, 16 streifig, entleert ver- längert krugförmig, weitmündig. Haube spärlich behaart, kegel-glockenförmig. Peristom einfach, mit 16 papillösen, oben papillös-längsstreifigen, schmalen, gelblichen Zähnen. Sporen rötlichbraun, warzig 0,014 ])is 0,017 mm. Fr. April Mai. — Sehr häufig an Steinen, Felsen, steinernen Brücken, Mauern, Dächern im ganzen Gebiet. 361. 0. saxatilo Schimp. — Dem vorigen sehr ähnlich. Blätter bis 4 mm lang, lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit weniger stark um- gerollten Rändern. Seta über 3 mm lang. Kapsel emporgehoben, cylindrisch. — 161 — gestreift, entleert achtrippig. Peristom doppelt; inneres mit 8 (oft un- vollständigen) Cilien, äusseres mit 16 paarweise verbundenen, bleichgelben, oben kreuzförmig endenden, wurmförmig, unten quer-, oben längsgezeich- neten Zähnen. Sporen rostfarben, warzig 0,010 bis 0,012 mm. Fr. Früh- jahr. — Verbreitet durch das Gebiet auf Kalk, dem Kalk von Mauern u. s. w. 362. 0. nudum Dicks. — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, grüne bis schmutziggrüne, unten braunrote, 1 bis 2 cm hohe Polster. Blätter stumpf, beiderseits am Grunde mit Längsfalte, lanzettlich, stumpf, anliegend, feucht abstehend. Seta bis 1,5 mm lang. Kapsel mehr oder weniger empor- gehoben, birnförmig mit langem, schnell verschmälertem Hals, gelblich, ge- streift. Haube weitglockig, nackt. Peristom doppelt; inneres mit 8 oder 16 fadenförmigen, sehr dünnen Cilien, äusseres mit 16 getrennten, gold- gelben, längsstreifigen oder papillös längsstreifigen Zähnen, deren Leisten aussen nicht vortreten. (Spaltöffnungen teilweise phaneropor.) Fr. Früh- jahr. Verbreitet durch das Gebiet an feuchen Felsen, Steinen. 363. 0. eupiiLatum Hoffm. (Taf. XXI, Fig. 25.) — Einhäusig. Bildet breite, kissenförmige, ziemlich dichte, 2 bis 3 cm hohe, schmutzig- grünbräunlich bis rötliche Rasen. Blätter locker anliegend, feucht abstehend, bis 3 mm lang, länglich-lanzettlich, zugespitzt oder stumpflich, mit bis fast zur Spitze umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,7 bis 0,9 mm lang, Kapsel eingesenkt, eiförmig, dick, mit halbkugeligem Halse, gelb, später rötlich, 16-streifig, entleert urnenförmig, 16-rippig. Haube weitglockig, gelbbräunlich, behaart. Peristom einfach, aus 16 dolch- förmigen, gelben, unten quer, oben längsstreifigen Zähnen ohne vortretende Längsleisten. Sporen dunkelbraun, warzig. Fr. Frühjahr. — var. longi- folium (Grönv.) Limpr. ist eine Form mit bis 4 mm langen, lang papillösen Blättern und wurmförmig gestreiften Peristomzähnen. Thal von Bex in der Schweiz. — Im Hügellande und Gebirge auf Kalk und kalkhaltigem Gestein allgemein verbreitet. 364. 0. Sardasi'iiaimm Vent. — Einhäusig. Bildet ziemlich dichte, kissenförmige, 1 bis 3 cm hohe, grüne bis bräunliche Rasen. Blätter ab- stehend, trocken anliegend bis eingebogen, länglich -lanzettlich mit bis zur Spitze umgebogenen Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta circa 0,6 mm lang. Kapsel eingesenkt, eilänglich mit verschmälertem Halse, achtstreifig. Haube glockenförmig, spärlich behaart. Peristom einfach, aus 16 dolchförmigen, gelblichen, aussen wurmförmig schräg und längsgestreiften Zähnen, mit aussen breit vortretenden Leisten. Sporen schwärzlichbraun, warzig, 0,014 bis 0,017 mm. Fr. Mai, Juni. — Dolomitfelsen der Margilla bei Trient in Tirol. Thome-Migula, Flora. V. 11 — 162 — 36."). O. iiniiL'rniiii Myrin (Taf. XXIII. Fig. 12). — Einhäusig. Bildet lockere, 2 bis 3 cm hohe, freudiggrüne bis gelbbräunliche, unten rotbraune Rasen. Blätter anliegend, beim Anfeuchten sich rasch zurück- krünimend, gebogen abstehend, lanzettlich, lang zugespitzt, mit bis zur Spitze stark zurückgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,9 mm lang. Kapsel halb eingesenkt, dick eiförmig, gelb, mit acht breiten, sattgelben Streifen und kurzem, fast halbkugeligem, trocken plötzlich gegen die Seta abgesetztem Halse. Haube strohfarben mit papillösen Haaren. Peristom doppelt: inneres mit 16 fadenförmigen, gelben Cilien, äusseres aus 16 lanzettförmigen, gelben, am Rande buchtigen Zähnen, die aussen breite Querleisten zeigen und unten grob papillös, dann ^-urmförmig ge- zeichnet und oben längsstreifig sind. Sporen 0,012 bis 0,015 mm, dunkel- braun, warzig. Fr. Frühjahr. — Selten an kalkfreien Felsen des Harzes (Bodethal;, Tirols (Brück bei Linz), der Schweiz (Splügen, a. a. O.j. 366. 0. Soliubartiaiiiim Lorentz. — Einhäusig. Bildet ausgebreitete 3 bis 4 cm hohe, dichte, polsterförmige, bräunliche bis schwärzlichgrüne Figurenerklärung zu Tafel XXII. Fig. 1. Amphidium lapponicum. Natürliche Grösse. , 2. Zygodon viridi.ssimus. _ „ „ 3. Ulota crispa. „ „ n 4. Orthotrichum anomalum. „ „ „5. ,. speciosum. „ „ „ 6. Tetradontium Brownianum. „ „ „ 7. Tetraphis pellucida. „ „ „ 8. Encalypta vulgaris. „ „ „ 9. Schistostega o-smundacea. „ „ „ 10. Dis.sodon splacbnoides. „ „ „11. _ Fröhlichianus. „ „ „ 12. Tayloria .serrata. „ n „ 13. TetraplodoD urceolatus. „ „ „ 14. Splachnum rubrum. „ „ . 15. , ampullaceum. „ „ r 16. „ spliaericum. „ ^ „ 17. Discelium uudum. „ „ „ 18. Funaria hygrometrica. „ „ n 19. „ microstoma. „ „ „ 20. . mediterranea. „ „ „ 21. I'yramidula tetragena. , „ „ 22. „ „ Haube. Schwach vergrössert . 23. Physcomitrium pyriforme. Natürliche Grösse. , 24. „ sphaericum. _ „ „ 25. „ eurystomum. „ , - 26. Enthostodon Templetoni. „ „ - 27. . fascicularis. „ „ (yrenotmvnaeeae - Qyun u/tafftaceae. — 163 — Rasen. Blätter locker anliegend, steif, feucht aufrecht-abstehend, bis 2,7 mm lang, breit lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit bis zur Spitze umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,6 bis 0,9 mm lang. Kapsel halb hervortretend mit kurzem, scheinbar fehlendem Halse, dick- eiförmig, achtstreifig. Haube glockig, gelbbraun, dicht mit gelben, papillösen Haaren besetzt. Peristom doppelt ; inneres mit 1 6 fadenförmigen, hochgelben Cilien, äusseres aus 16 dolchf örmigen , an den Rändern unregelmässig tief buchtigen, rötlichgelben, aussen an der Basis quer-, oben längsgestreiften Zähnen. Sporen ungleich, 0,014 bis 0,018 mm und darüber, dunkelbraun, warzig. Fr. Sommer. — var. laetevirens Limpr. Lockerrasig, saftgrün. Seta plötzlich in den abgerundeten Hais übergehend. Kapsel 16-streifig. Cilien des inneren Peristoms hier und da mit langen Anhängseln. — var. Venturii (De Not) Limpr. Wie die Hauptform, aber Kapsel wenig empor- gehoben, mit verschmälertem, langem Halse, dick birnenförmig. — Sehr selten an kalkfreien Felsen im Hochgebirge, Kärnten, Tirol, Schweiz. 367. 0. Jjerforatum Limpr. — Einhäusig. Bildet kleine compakte, an S. cupulatum erinnernde Raschen. Blätter dicht gedrängt, anliegend, starr, beim Anfeuchten sich wenig zurückkrümmend, dann aufrecht abstehend, bis 2,5 mm lang, lanzettlich, kurz und meist stumpflich zugespitzt, schwach kielig, mit bis zur Spitze stark zurückgerolltem Rande und vor der Spitze endender Rippe. Seta kurz, Kapsel eingesenkt, oval, mit deutlichem Halse, 16-streifig, entleert urnenförmig. Haube weitglockig, gelblich, mit langen gelben, papillösen Haaren. Peristom doppelt; inneres mit 16 sehr feinen fadenförmigen, gleichlangen, glatten, rötlichgelben Cilien, äusseres mit 16 dolch- förmigen, rötlichgelben, in der Mittellinie durchbrochenen, oben längsstreifigen, unten papillösen Zähnen, ohne vortretende Querleisten. Sporen 0,010 bis 0,014 mm, braungrün, grosswarzig. Fr. Sommer. — An Kalkfelsen bei Innervillgraten, Kalchstein, Milikofel und an einem Gneisblock am Diesling- see bei Turrach in Steiermark. 368. 0. (liapliJiiium (Gmel.) Schrad. (Tafel XXI, Fig. 18, 19, 21.) — Einhäusig. Bildet kleine ^/^ bis 1 cm hohe, dunkel- bis bräunlichgrüne, grau schimmernde Polster. Blätter bis 2,1 mm lang, dachziegelig, feucht sich zurückkrümmend abstehend, schlaff, oval, mit zurückgerollten Rändern und schmal -lanzettlichem, wasserhellem, am Rande gesägtem Haar. Seta 0,4 mm. Kapsel meist eingesenkt, lichtgelb, undeutlich gestreift, länglich, kurzhalsig, entleert cylindrisch, schwach achtfurchig. Haube nackt oder schwach behaart. Peristom doppelt; inneres mit 16 sehr dünnen, lang papillösen Cilien, äusseres weisslich, mit 16 dolchf örmigen, lang papillösen Zähnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, bräunlichgelb, feinwarzig. Fr. An- 11* — 164 — fang Frülijiilir. — Verbreitet durch das Gebiet an allerlei freistehenden Bäumen, seltener an Steinen. 369. 0. riviilaiM' Turn. — Einhäusig. Bildet schwarzgrüne, flatterige Rasen mit 2 bis 4 cni langen, niedergestreckten oder flutenden, büschel- ästigen Stengeln. Blätter locker anliegend, feucht abstehend, bis 3,3 mm lang, lanzettlich-zungenförmig mit abgerundeter, meist ausgefressen gezähnter Spitze, vor der Spitze endenden Blattrippe und breit umgerollten Rändern. Seta 0,6 mm lang. Kapsel eingesenkt, oval- länglich, gelblicli, mit acht breiten, dunkelgelben Längsstreifen, entleert achtrip])ig. Haube wollig nackt. Peristom doppelt; das innere mit 16 fein papillösen Cilien, von denen 8 länger, 8 kürzer als die Zähne des äusseren Peristoms sind, äusseres mit 8 gelben, schwach buchtigen, dicht aus fein papillösen Doppelzähnen ohne vortretende Querleisten. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, dunkel olivfarben, papillüs. Fr. Mai, Juni. Sehr selten an Felsen und Baumstämmen, in Flüssen und Bächen. Harz, Rheinprovinz, Taunus, Oberhessen, Vogesen. 370. 0. Willtori Schimp. — Einhäusig. Bildet lockere und unregel- mässige kleine, oben sattgrüne, unten braunschwarze bis höchstens 1,5 cm hohe Kissen. Blätter trocken locker anliegend, schwach gewunden, feucht abstehend, bis 2,4 mm lang, selten länger, lineal-lanzettlich, kurz zugespitzt, mit bis gegen die Spitze umgerollten Rändern und meist vor der Spitze endender Rippe. Seta 2 mm lang. Kapsel länglich-cylindrisch, langhalsig, allmählich in die Seta verschmälert, bleich gelb, undeutlich gestreift, ent- leert schwach achtrippig. Haube schmal kegelig, goldgelb, nackt. Peristom doppelt; inneres mit 16 gleichlangen, knotig-gegliederten, fein punktierten Cilien. Zähne des äusseren weisslich bis blass gelblich, zu Paarzähnen ver- bunden, nur 0,17 mm lang, gestutzt, in der Spitze unregelmässig durch- brochen, dicht und fein papillös. Sporen 0,012 bis 0,016 mm, gelb, sehr fein punktiert. Fr. Sommer. Sehr selten an Stämmen und Ästen von Carpinus, Fraxinus, Cor^dus u. s. w. auf der Spitze des Schaumberges bei Tholey im Saargebiet. 371. 0. pulelielliim Brunton. — Einhäusig. Bildet kleine, locker kissenförmige, 5 — 15 mm hohe bleicligrüne, unten braune Raschen. Blätter trocken leicht verbogen, feucht abstehend-zurückgebogen bis 2,4 und selbst 3,3 mm lang, lineal, lang und fein zugespitzt, am Rande bis über die Blatt- mitte umgebogen mit vor der Spitze endender Rippe. Seta 1,4 mm lang. Kapsel einporgehoben, klein, länglich, bleich gelblich, langhalsig mit 8 gelben Streifen, entleert unter der Mündung verengt, achtrippig. Haul)e glockig, gelblich, nackt. Peristom doppelt, orange; inneres mit 16 gleich- langen, fadenförmigen, dicht und fein papillösen Cilien, äussere mit 16 lang papill(")sen 0.28 mm hohen, Einzelzähnen. Sporen 0,010 bis 0,014 mm fein — 165 — papillös, gelb. Fr. April, Mai. — An Baumstämmen, selten an Steinen im Nordwesten Deutschlands, nicht häuüg: Schleswig, Ostfriesland, Bremen, Oldenburg, Westfalen, Brandenburg. 272. 0. leiicomitriuin Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet kleine un- regelmässige, bis 1 cm hohe, lockere grüne bis sattgrüne Polster. Blätter trocken schwach gedreht, feucht abstehend, weich bis 2,7 mm lang, lanzett- lich, breit gespitzt oben öfters schwach gezähnt, mit vor der Spitze endender Rippe und in der Blattmitte umgeschlagenen Rändern. Kapsel meiir oder minder eingesenkt, länglich, langhalsig, gelblich, achtstreifig, entleert acht- furchig, unter der Mündung nicht verengt. Haube schmal, lang, glänzend Aveisslich, meist nackt. Peristom doppelt; inneres mit ] 6 wasserhellen, gleich- langen, fadenförmigen fein punktierten, oft etwas knotigen Cilien, äusseres vv'eisslich mit 8 dicht papillösen, Doppelzähnen, später 16 Einzelzähnen. Sporen 0,018 bis 0,022 mm, rostfarben, feiugekörnt. Fr. Sommeranfang. — An Fichten- und Lärchenzweigen, sehr zerstreut und nicht häufig, doch verbreitet. 373. 0. paradotum Grönv. — Einhäusig. Bildet kleine etwas starre bis 1 cm hohe, an 0. pallens erinnernde Raschen. Blätter lanzettlich, kurz zugespitzt, bis 3 mm lang, an der Spitze durch Papillen gezähnelt, mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,7 mm lang, Kapsel halbeingesenkt, länglich, gelb, breitgestreift, entleert unter der Mündung verengt. Haube gelb, verschmälert, nackt. Peristom doppelt; inneres mit 16 gezähnten, fein punktierten, fast gleich langen Cilien, äusseres mit 8 dunkelgelben, an der Spitze gef ensterten , aussen papillösen, oben undeutlich längsstreifigen Paarzähnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm bräunlichgelb, papiUös. Fr. August. — An Gneisfelsen im Dorfbach von Davos-Dörfli. • — var. bucomitrioides Limpr. Blätter nur 1,8 mm lang, Seta 0,45. Haube weitglockig. Sporen bräunlich, warzig. Mauer bei Lienz in Tirol. 374. 0. pallens Bruch. — Einhäusig. Bildet kleine, 1 cm hohe, dichte freudig oder gelblich grüne Raschen. Blätter trocken eingebogen, lanzettlich und langlanzettlich , kurz zugespitzt, stumpflich oder scharf mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,3 mm lang, lang. Kapsel halb emporgehoben, länglich eiförmig mit langem allmählich verschmälertem Halse, bleich gelb, achtstreifig, trocken gerippt, entleert unter der Mündung verengt. Haube lichtgelb, kegelig, nackt ohne Papillen. Peristom doppelt; inneres mit 16 fadenförmigen meist ungleich langen gelb- lichen Cilien; das äussere mit 8 Paarzähnen, rötlich gelb, dicht und fein papillös, nicht gefenstert. Sporen 0,015 bis 0,018 mm gelbbräunlich bis rostfarben, feinwarzig. Fr. Juni, Juli. — var. crispatulum Vent. hat trocken verbogene, fast krause Blätter. Äusseres Peristom oben längs ge- — lüG — strichelt, iniiL'ies mit meist mir 8 ausgebildeten Wim])ern. — var. parvum Vent. Sehr kleine Raschen aus meist nur 5 bis 8 Stengeln, freudig grün. Wimpern oft nur 8. — Zerstreut durch das ganze Gebiet an Sträuchern und Bäumen, häutiger im Gebirge. 375. 0. inicnx'arpuiii De. Not. — Einhäusig. Bildet sehr kleine, gegen 5 mm hohe, dicht kissenförmige. grüne, innen bräunliche Raschen. Blätter massig abstehend, trocken eingekrümmt-anliegend, bis 2 mm lang, lineal-zungenförmig, an der Spitze abgerundet, flach und flachrandig mit vor der Spitze endender Rippe. Seta kurz (0,3 mm) Kapsel eingesenkt, oval gelbbräunlich, achtstreifig mit etwas aufgeblasenem in den Stiel ver- schmälertem Hals, trocken achtrippig, bräunlich. Haube glockenförmig, gelblich, nackt. Peristom doppelt; inneres mit 16 abwechselnd längeren und kürzeren, fadenförmigen, wasserhellen Cilien; äusseres mit 8 an der Spitze gefensterten, dicht und fein papillösen Paarzähnen. Sporen 0,014 bis 0,016 mm, gelb, sehr fein punktiert. Fr. ApriL — An Stämmen von Morus alba im Intrascathale am Lago maggiore. 376. 0. straiuiiieiiin Hornsch. (Taf. XXHI, Fig. 9, 13.) — Einhäusig. Bildet 1 bis 2 cm hohe, inässig dichte gelbgrüne, grüne oder schmutzig- grüne, unten braunrot verfilzte Rasen. Blätter beim Anfeuchten sich rasch zurückkrümmend und aufrecht abstehend, trocken anliegend, länglich- lanzettlich, kurz zugespitzt mit breit zurückgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,6 bis 0,8 mm lang, selten länger. Kapsel mehr oder weniger emporgehoben , oval bis länglich - oval , lichtgelb mit langem, allmählich verschmälertem, faltigem Spalte, achtstreifig, entdeckelt unter der Mündung eingeschnürt, entleert achtrippig, braunrötlich. Haube aufgeblasen-glockig, strohgelb, schwach behaart. Peristom doppelt; inneres mit 16 gelblichen, glatten, fadenförmigen', abwechselnd kurzen und langen Cilien; äusseres mit 8 rötlichgelben, dicht- und feinpapillösen, oben meist gefensterten Paarzähnen. Sporen 0,009 bis 0,014 mm chokoladenfarben, warzig. Fr. Mai bis Juli — var. vexabile Limpr., bildet grössere Raschen mit schmäleren, länger zugespitzten Blättern. Peristom blassgelb, oben wurmförmig gezeichnet. — var. defluens Vent. Blätter kürzer zugespitzt bis fast zungenförmig; Hals von Urnenlänge, bis zur Ochrea reichend, Peristomzähne nicht gefenstert, Cilien meist nur 8. — Verbreitet durch das ganze Gel>iet, an Laubbäumen, Zäunen, Holzdächern. 377. 0. siljx'stre Hornsch. — 0. stramineum B. Seh. G. — Ein- häusig. Dem 0. stramineum verwandt, aber bläulichgrüne bis braungrüne Raschen bildend. Blätter bis 3,5 mm lang, abstehend, trocken schwach gedreht, lineal-lanzettlich, kurz zugespitzt, mit umgerollten Rändern und bis zur Spitze reichender Rippe. Seta 0,5 mm lang. Kapsel halb empor- — 167 - gehoben, oval, langhalsig, bleichgelb, achtstreifig, entdeckelt unter der Mündung etwas verengt, später in der Mitte zusammengezogen und bräunlich. Haube glockig, weisslich-gelb mit lang papillösen Haaren, Peristom doppelt; inneres mit 8 fadenförmigen, gelblichen, fast glatten Cilien; äusseres mit 8 röt- lichen, oben gefensterten, in der Teilungslinie geschlitzten, unten fein papillös längsstreifigen Paarzähnen. Sporen 0,010 bis 0,014 mm, rötlich- braun , warzig. Fr. Sommer. — Zerstreut an Felsen der Alpen und Yoralpen. 378. 0, pateiis Bruch (Tafel XXI, Fig. 22, 24; Tafel XXIII, Fig. 14). — Einhäusig. Bildet grüne bis gelbgrüne, 5 bis 15 mm hohe Raschen. Blätter zurückgebogen-abstehend, trocken locker anliegend, bis 3 mm lang, schmal lauzettlich, lang und scharf zugespitzt, mit schwach umgerollten Rändern und bis in die Mitte verlaufender Rippe. Seta 0,4 mm, gegen den Hals deutlich abgesetzt. Kapsel halb eingesenkt, dick eiförmig, blass gelblich, mit acht schmalen, kurzen Streifen, entleert anfangs bauchig erweitert. Haube weit- glockig, gelb, glatthaarig, Peristom doppelt, inneres mit acht fein papillösen weisslichen Cilien, äusseres mit acht gestutzten, gelblichen, dicht und fein papillösen, nicht gefensterten Paarzähnen, bald in sechzehn Einzelzähne sich auflösend. Sporen 0,014 bis 0,020 mm, rötlichbraun, feinwarzig. Fr. Mai. — - Zerstreut in der Ebene und niederen Gebirge an Bäumen, Sträuchern, Zäunen, selten an Gestein. 379. 0. Braiiiiii Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet kleine, niedrige Raschen, 5 Ijis 8 mm hoch, gelblich bis olivgrün, massig dicht. Blätter abstehend, trocken dachziegelig, bis 2,7 mm lang, lineal-lanzettlich, kurz zu- gespitzt, mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta kurz, Kapsel eingesenkt, ovoid, mit halb so langem, nicht deutlich abgesetztem Halse, gelbbräunlich, mit acht breiten, orangefarbenen Streifen, entleert bauchig erweitert, achtrippig. Haube kegelig-glockig, klein, nackt, glänzend, strohgelb. Peristom doppelt; inneres mit acht gelblichen Cilien; äusseres mit acht an der Spitze nicht durchbrochenen, dichtpapillösen, sattgelben Paarzähnen. Sporen 0,010 bis 0,013 mm, schokoladenfarben, gekörnelt. Fr. Juni. — Selten an jungen Laubbäumen und Sträuchern: Pommern, Rhein- provinz, Pfalz, Baden, Elsass, Bayern, Alpenländer. 380. 0. xiriU'Ilii Grönv. — Einhäusig. Bildet kleine schmutzig gelb- grüne, bis 1 cm hohe, weiche Raschen. Blätter aufrecht abstehend, 3 mm lang, breit lanzettlich, stumpf bis abgerundet, mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,3 mm lang. Kapsel halb vorragend, länglich, mit halb so langem Halse, bleich, achtstreifig, entleert unter der Mündung verengt, gelblich bis rötlich. Haube kegelig, gelblich, nackt, spär- lich mit kleinen Papillen. Peristom doppelt; inneres mit acht Cilien, äusseres — 168 — mit acht gelblichen, unten pajiilltisen, oben wurmförmig gezeichneten, zu- weilen etwas gefensterten Paarzllhnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, gelb- «jTün. feinwarziff. Fr. Juli. — Sehr selten. Tirol: an schattigen Steinen bei liuiervillgraten und im Rabbithal. 381. 0. imiiiiliim Swartz (Tafel XXI, Fig. 23; Tafel XXIII, Fig. 8). (() fallax Hr. Seh. G.) — Einhäusig. Bildet kleine, 5 bis 10 mm hohe, dichte, gelbliche bis dunkelgrüne Polster. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, bis 3 mm lang, lanzettlich, scharf zugespitzt, mit umgerollten IJändern und vor der Spitze endender Rippe. Ka})sel halb emporgehoben, länglich, mit halb so langem^ allmählich verschmälertem Halse, grünlich- gelb, achtstreifig. Haube schmal, blassgelb, nackt. Peristom doppelt; inneres mit acht glatten Cilien, äusseres mit acht blassgelblichen, dicht- und fein- papillösen, in der Teilungslinie geschlitzten Paarzähnen. Sporen 0,012 bis 0,017 mm, gelbbraun, warzig. Fr. April, Mai. — Gemein durch das ganze Gebiet an Bäumen. Zäunen. Schindeldächern. 382. 0. Schiiiipori Hammar (Tafel XXIII, Fig. 4 bis 6). — Einhäusig Bildet kleine, wenige Milimeter hohe, grüne bis schmutziggrüne Raschen. Blätter abstehend, w-eich, trocken anliegend, bis 1,8 mm lang, lineal-lanzett- lich. kurz zugespitzt bis stumpflich, oft mit Spitzchen, mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,2 mm lang. Kapsel eingesenkt, dick, eiförmig, mit kurzem, halbkugeligem, plötzlich gegen die Seta abgesetztem Halse, blassgelbbraun, aclitstreifig, Haube aufgeblasen glockig, weisslichgelb, nackt. Peristom doppelt; inneres mit 8 blassgelben, glatten Cilien, äusseres mit 8 gestutzten bräunlich -gelben, dicht und fein papillösen, in der Teilungslinie durchbrochenen Paarzähnen, später in Einzel- zähne zerfallend. Sporen 0,011 bis 0,014 mm, rötlich -braun, papillös. Fr. April und Mai. — Wie die vorige Art, verbreitet von der Ebene bis zu 800 m. 383. 0. ß(m('i"i Brid. — Orth. auridens Schimp. in Bryol. europ. (Taf. XXIII, Fig. 7.) — Einhäusig. Bildet schmutzig -grüne, sehr lockere bis 1 cm hohe Raschen. Blätter mit der Spitze sparrig abstehend, trocken etwas gekräuselt, schlaft", bis 2,7 mm lang, lanzettlich -zungenförmig, mit breit abgerundeter, oft leicht eingebogener, sehr feingezähnelter S])itze, um- gerollten Blatträndern und vor der Spitze endender Rippe. Seta 0,6 mm. Kapsel mehr oder minder eingesenkt, länglich, langhalsig. achtstreifig, ent- leert verlängert und in der Mitte zusammengezogen, rotbraun, Haube nackt, ziemlich kurz. Peristom doppelt; inneres mit 8 längsstreitigen Cilien, äusseres mit anfangs 8 Paarzähnen, später 10 Einzelzähnen, nicht durch- brochen, rotgelb, dicht und fein pa))illös. Sporen 0,018 bis 0.026 mm grosswarzig, grünlich l)is rostfarben. Fr. Juli. Selten, Schlesien: an Sorbus — 169 — im Melzergrunde ; Vogesen: an Ficlitenästen ; Bayern: an Pappeln bei Königswiesen unweit Regensburg; Tirol: am Achensee, im Rabbitliale. bei Trient; Schweiz: Jura, Tessin, Graubünden. 384. 0. toiielluill Bruch. — Einhäusig. Bildet kleine, ziemlich dichte, bis 1 cm hohe Raschen. Blätter bis 2,4 mm lang, abstehend, trocken locker anliegend, länglich-lanzettlich mit breiter, stumpfer, schwach gezähnel- ter Spitze, breit umgerollten Rändern und vor der Spitze breit endender Rippe. Seta 0,75 mm lang, halb emporgehoben, länglich-cylindrisch , acht- streifig, langhalsig, entleert stark verlängert und unter der Mündung ver- engt, achtfurchig. Haube spärlich mit glatten Haaren, lang und schmal, nicht aufgeblasen. Peristom doppelt; inneres mit 8 gelblichen, fein papillösen, zweizellreihigen Wimpern, äusseres mit 8 bleich-gelblichen, dicht und fein- papillösen Doppelzähnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, warzig, chokolade- farben. Fr. Mai. — Zerstreut durch das Gebiet in der Ebene und Hügel- region an Feldbäumen und Sträuchern. 385. 0. fastigiatum Bruch. (Taf. XXIII, Fig. 2, 10. — Einhäusig. Bildet kleine gegen 1 cm hohe, dichte Polster -Blätter, trocken anliegend, feucht aufrecht-abstehend bis 3 mm lang, länglich-lanzettlich, kurz zugespitzt, gekielt mit umgerolltem Rande und mit der gezähnelten Spitze endender Rippe. Seta 0,3 mm lang. Kapsel eingesenkt, länglich-birnenförmig, breit gestreift, mit faltigem Halse. Haube kegelig goldbräunlich, unter der Spitze mit einigen papillösen Haaren. Peristom doppelt, bleichgelblich, inneres mit 8 kräftigen wurmförmig gezeichneten Cilien, äusseres mit 8 an der Spitze kreuzförmigen und gefensterten, dicht wurmförmig gezeichneten Paar- zähnen. Sporen 0,016 bis 0,020 mm olivgrün bis bräunlich, warzig. Fr. Frühjahr. Formenreich. — var. appendiculatum (Schimp.) Limpr. Cilien länger als bei der Hauptart, so lang wie die Zähne, meist mit An- hängseln. — var. neglectum (Schimp.) Limpr. Haube nackt, Cilien punktiert, ohne Anhängsel. — var. robustum Limpr. Sehr kräftig, bis 3 cm hoch. Cilien bis zur Mitte zweizellenreihig, papillös. Sporen grösser, gelbgrün, grosswarzig. — Verbreitet und häufig von der Ebene bis zum Gebirge, an Bäumen, Zäunen, Schindeldächern. 386. 0. affine Schrad. (Taf. XXIII, Fig. 11.) Einhäusig. Bildet lockere bis 3 cm hohe gelblich grüne bis sattgrüne Polster. Blätter trocken anliegend, beim Anfeuchten sich rasch zurückkrümmend, feucht abstehend, bis 3,5 mm lang, lang lanzettlich, scharf zugespitzt mit umgerollten Rändern und vor der Spitze endender Rippe. Seta bis 0,6 mm lang. Kapsel mehr oder minder eingesenkt länglich-cylindrisch, schmalstreifig mit faltigem in die Seta verschmälertem Halse. Haube lang, schmal, bleich gelbgrün spärlich mit kurzem papillösen Haaren. Peristom doppelt, weisslich; inneres — 170 — mit 8 schmalen, ])a])illüsen Cilien, äusseres mit 8 oben meist gefensterten, 8 sjjitzigen, dicht und fein piipiUösen Paarzähnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, olivengrün, später bräunlich, dicht ]iapillüs. Fr. Juni, Juli. — Sehr häufig durch das Gebiet an Bäumen, allerlei Holzwerk, auch an Steinen. 387. 0. nip«'stiT Schleich. (Taf. XXIII, Fig. 16.) — Einhäusig. Bildet mehr oder minder dichte^ ausgebreitete, bräunliche bis schwärzliche Käsen, 3 bis 4 cm hoch. Blätter steif anliegend, beim Anfeuchten sich stark zurückkrünniiend und aufrecht-abstehend, bis 4 mm lang, schmal, lanzettlich, kurz zugespitzt, gekielt oben gefaltet mit umgerolltem Rande und dicht vor der Spitze endender Ei])pe. Lamina einschichtig. Seta 0,9 mm lang. Kapsel eingesenkt bis teilweise emporgehoben, eiförmig, langhalsig mit kurzen Streifen, entdeckelt achtfurchig. Haube goldbräunlich, glockenförmig, mit dichtstehenden, gelben, langen, papillösen Haaren. Peristom doppelt; inneres mit 8 breiten, gelblichen zweizellreihigen papillösen Cilien: äusseres mit anfangs 8 Paarzähnen, später mit 16 gelben, entfernt papillösen Einzel- zähnen. Sporen 0,014 bis 0,018 mm, rostfarben, warzig. Fr. Mai, Juni. — var. rupincola (Funck) Hüben. Kleiner, mit steiferen Blättern, länger gestielter, hervorragender kleinerer Kapsel und schwächer behaarter Haube. — var. Sehlmeyeri (Bruch) Hüben. Gross, lockerrasig, mit Vj^ mm langer Seta, fast cylindrischer 3 mm (inclus. Hals) langer Kapsel. Cilien zart und kurz, Haube sehr dicht behaart. — var. Franzonianum (De Not) Vent. Blätter lang und fein zugespitzt, schmal, umgerollt, bis teilweise flachrandig. Kapselstreifen nur an der Mündung. Cilien oft rudimentär. — var. aetnense (De Not) Vent. Kapsel mit 8 längeren und 8 kürzeren Streifen. — Im Hügellande und Gebirge an allerlei kalkarmen Gestein, in der Ebene auch zuweilen an erratischen Blöcken, verbreitet. 388. 0. StiM-mil Hornsch. (Taf. XXIH, Fig. 15.) — Einhäusig. Bildet bis 3 mm hohe, massig lockere, braun- bis schwarzgrüne Rasen. Blätter steif, locker anliegend, feucht sich zurückkrünimend und weit ab- stehend, bis 3,3 mm lang, lanzettförmig, kaum gekielt, lang zugespitzt, mit umgerollten Rändern und in der Spitze endender Rippe, Lamina an der Spitze und am Rande weit heral) zweischichtig. Seta 0,6 mm lang. Kapsel eingesenkt, eilänglich, licht-gelbbräunlich, schwach gestreift, entleert fast unu'nf<")rmig, schwach achtfaltig. Haube aufgeblasen glockenförmig, gold- braun, dicht mit papillösen Haaren. Peristom doppelt; inneres zart, kurz, zuweilen nicht entwickelt, äusseres mit 16 blassgelben an der Spitze ge- spaltenen, an den Seiten meist buchtigen Rändern, aussen mit zerstreuten groben Papillen. Sporen 0,014 bis 0,016 mm, feinwarzig, dunkel rostfarben. Ir. Hochsommer. — Verbreitet im Hüjjelland und Gebirge, an kalkarmen Gesteinen. — 171 — . 389. 0. Shawii Wils. — Einhäusig. Bildet 1 bis 2 cm hohe, lockere olivgrüne bis bräunlichgrüne, am Grunde rostfilzig verwebte Raschen. Blätter anliegend, feucht abstehend, gekielt, lanzettlich, lang und fein ge- spitzt, mit umgerollten Rändern und weit vor der Spitze endender Rippe. Lamina einschichtig. Kapsel eingesenkt, eilänglich, gelblich, ungestreift, trocken schwach achtfaltig. Haube kegelig, mit spärlichen kurzen Haaren. Peristom einfach, mit 16 weisslichen, dicht und fein papillösen Zähnen. Sporen 0,014 bis 0,017 mm, bräunlich, warzig. Fr. Juni. — An Populus italica bei Bärwalde in Brandenburg. 390. 0. spedosmu Nees. 0. striatum Hedw. (Taf. XXI, Fig. 17; Taf. XXII, Fig. 5.) — Einhäusig. Kräftige Pflanze mit 2 bis 4 cm hohen, lockeren, meist gelbgrünen Rasen. Blätter locker anliegend, feucht ab- stehend, bis 4 mm lang, lanzettlich, lang zugespitzt, gekielt mit stark zurückgerollten Rändern und in der Spitze verschwindender Rippe. Seta bis 1,5 mm. Kapsel mehr oder weniger emporgehoben, blassgelb, länglich- cjdindrisch, schwach achtstreifig, entleert spindelförmig. Haube schmal, kegel-glockenförmig, gelb mit gelben mehrzellreihigen Haaren dicht bedeckt, Peristom doppelt; inneres mit 8 kräftigen nicht buchtigen zweizellreihigen, papillösen Cilien, äusseres mit 8 weisslichen, oben meist gefensterten, dicht papillösen doppelzähnen. Sporen 0,016 bis 0,028 mm, hell ockerfarben- grünlich, dicht papillös. Fr. Sommer. — Verbreitet an Bäumen, Sträuchern und kalkfreiem Gestein. 391. 0. Killiasii C. Müll. — Einhäusig. Dem 0. speciosum ähnlich aber kleiner, dichter, kissenförmige, schmutzig grüne Rasen bildend. Blätter anliegend, feucht aufrecht abstehend, bis 2,7 mm lang, schmal-lanzettlich, oben gekielt, stumpflich bis spitz, mit fast zur Spitze umgerollten Rändern. Seta 1,8 mm lang. Kapsel wenig vortretend, länglich - cylindrisch, bleich- gelb, ungestreift entleert ungefurcht. Haube die ganze Kapsel einhüllend, bräunlich, schwach mit gekrümmten, papillösen Haaren besetzt. Peristom doppelt; inneres mit 8 grob papillösen, an den Rändern gebuchteten, breiten Cilien, äusseres mit 16 gelblichen, grob und dicht papillösen, in der Teilungs- linie durchbrochenen Einzelzähnen. Sporen 0,014 bis 0,017 mm, warzig, rostfarben. Fr. Sommer. — Geschützt vor direktem Sonnenlicht in Fels- spalten kalkarmer Gesteine der Alpen, selten. Salzburg, Kärnten, Tirol, Schweiz. 392. 0. aciimiiiatum Philib. — Dem 0. leiocarpum ähnlich, aber mit rudimentärem, äusseren Peristom, welches aus 16 breiten, weisslichen, den Urnenrand wenig überragenden Zähnen besteht. Fr. Juli, — Weiden- stämme am See bei Terlago unweit Trient in Tirol. 393. 0. leiocarpum Br. Sehr. G. (Tafel XXIII, Fig. 8). — 0. stria- n . — 112 — tum Schwii^r. — Einhäusig. Bildet lockere 1 bis 3 cm h(jhe, gelblich- grüne Polster, lililtter anliegend, feucht abstehend, 3 bis 4 iniii lang, lan- zettförmig, spitz, gekielt, mit umgerollten bTuKlcrn iiml vor der Spitze enden- der l{iji]te. Seta l)is O.G mm. Kapsel eingesenkt, eilänglich, kurzhalsig, glatt, ei)tleert urnenförmig, licht zimtbraun. Haube Aveitglockig, gelblich, spärlich mit kurzen, papillösen Haaren bedeckt. Peristom doppelt; imieres mit ]<) blass gelblichen, breiten, am Rande lappig-buchtigen, grob papillösen Cilien: äusseres mit 16 weisslichen bis rötlichgelben, sehr dicht papillösen Zähnen. Sporen 0,018 bis 0,028 mm, dicht papillös, grünlich bis rostfarben. Fr. April, Mai. — var. Rotae De Not. hat längere Blätter und Kapseln, kürzere, weniger gelappte Cilien und goldbräunliche, dichter und länger be- haarte Hauben. — Durch das ganze Gebiet an allerlei Bäumen, seltener an Felsen verbreitet und häufig. 394. 0. Lyollii Hook u. Tayl. — Zweihäusig. Grösstes Oiiho- trichum, bildet sehr lockere, gelbliche bis bräunlichgrüne 3 bis 4 cm und darüber hohe Polster. Blätter abstehend zurückgebogen, , trocken locker an- liegend, schwach verbogen, 3 bis 4 mm lang, lineal-lanzettlich, lang und fein zugespitzt, flachrandig, mit vor der Spitze endender Rippe, beiderseits mit braunen, einfachen oder ästigen Brutkörpern. Seta bis 1 mm lang. Kapsel eingesenkt, länglich-elliptisch, bleich-gelb, achtstreitig, entleert acht- rippig. Haube gross, kegelförmig, spärlich mit glatten Haaren. Peristom doppelt: inneres mit 16 rotgelben, kräftigen, grob papillösen, buchtig be- randeten Cilien, äussere mit 16 weisslichen, grob papillösen Zähnen. Sporen 0.018 bis 0,032 mm gelbgrün, papillös. Fr. Juli. — Verbreitet nament- lich in der Ebene und Hügelregion an Bäumen. 395. 0. (►btHsiioliiiiu Schrad. ^Tafel XXIII. Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet leicht zerfallende, unregelmässige, gelblich, bräunlich- oder bläulich- grüne, bis 1 '/o cm hohe Rasen. Blätter dachziegelig, feucht abstehend bis zurückgebogen, bis 2,4 mm lang, eilänglich, mit am Rande schwach ein- gebogenen Rändern und dünner, vor der Spitze endender Rippe. Seta kurz, Kapsel eingesenkt, oval, achtstreitig, gelblich, rotmündig, trocken achtrippig. Haube glockig, rot, unten gelblich, grob ])apillös, meist unbehaart. Peristom dop])elt; inneres mit 16 gelbroten, ])apillösen Cilien, äusseres mit anfangs 8 Paarzähnen, später 1(5 Einzelzähnen gelbrot. Sporen 0,018 bis 0,020 mm, fein warzig, dunkelgelb. Fr. Mai. — Häutig in der Ebene bis zum Gebirge an allerlei freistehenden Bäumen, Zäunen, Schindeldäcliein. 396. {). uyiniiostiMiiiiiii Bruch. — Zweihäusig. Der vorigen Art nahestehend, aljer Blätter bis zur stum])fen S])itze stark eingebogen, Kapsel walzenfcU-mig, mit kurzem, plötzlich gegen die Seta abgesetztem Halse. Haube klein, bleich. ])apillös, ohne Peristom. Sporen 0,018 bis 0,024 mm, — 173 — rötlichgelb, warzig. Fr. April, Mai. — Selten an Stämmen von Populus tremula. Westpreussen , Brandenburg, Schlesien, Rhön, Bayern, Salzburg, Schweiz. (?) 397. 0. callistomiim Fischer. — Dem 0. stramineum ähnlich, aber durch das eigenartige Peristom ausgezeichnet. Inneres Peristom braungelb, mit 8 breiten, an der Spitze bleibend kuppeiförmig verbundenen Cilien; äusseres bleich, mit 8 kurzen Paarzähnen, später in 16 Einzelzähne zer- fallend. Fr. Juli. — Bisher nur im Schorenwalde bei Thun in der Schweiz an Buchenstämmen. Familie Encalyptaceae. Mittelgrosse und kleinere polster- oder rasenbildende Erd- und Fels- moose, durch die sehr grosse cylindrisch- glockenförmige, meist weit unter die Kapsel herabreichende, lang geschnäbelte glatte Haube sofort charak- terisiert. Centralstrang klein bis fehlend. Blätter trocken gedreht, kielig, feucht aufrecht abstehend. Blattzellen im unteren Drittel des Blattes gross und ohne Chlorophyll, mit dicken Querwänden. Kapsel aufrecht, regelmässig, kurzhalsig, langgestielt. Peristom fehlend, einfach oder doppelt. Gattung Encalypta Schreb. Kleinere bis mittelgrosse Moose. Obere chlorophyllhaltige Blattzellen grobwarzig-papillös, von den unteren hyalinen scharf abgerenzt. Blattrippe in der Mitte lockerzellig. Übersicht der Arten. 1. Haube ohne Fransen. 2. Haube mit Fransen. 3. 2. Ohne Peristom. E. Yulg'aris. Mit Peristom. E. rlialxloearpa. 3. Ohne Peristom. 4. Mit Peristom. 5. 4. Kapsel gestreift. E. spatlmlata. Kapsel ungestreift. E. eoiiiiimtata. 5. Kapsel gestreift. E. eontorta. Kapsel ungestreift. 6. 6. Peristom einfach, nicht durchbrochen. E. ciliata. Peristom doppelt. 7. 7. Zähne des äusseren Peristoms nicht durchbrochen, bleich rot. E. apo- pliysata. Zähne durchbrochen, purpurrot. E. loilg'icolla. — 174 — ;]1KS. 1:. (-oiMiiiilliita P>ii »I 18. f) " llt. n Tl 20. n " 21. n n 22. ti ., 23. r ^Lm ^s. naceae. — 175 — Peristom fehlend. Fr. Spätsommer. — In Spalten und Löchern kalkhaltiger Gesteine der Alpen verbreitet. 399. E. Tulgaris (Hedw.) Hoffm. (Leersia vulgaris Hedw.) (Tafel XXII, Fig. 8; Tafel XXIII, Fig. 18). — Einhäusig. Bildet kleine, meist 0,5 bis 1 cm hohe, polsterförmige, grüne bis bräunlichgrüne, am Grunde wurzelfilzige Rasen. Blätter aufrecht, trocken hakig eingekrümmt, eilänglich bis länglichzungenförmig, flachrandig, hohl, mit nicht austretender, am Rücken rauher Rippe. Seta 0,5 bis 1 cm lang. rot. Kapsel cylindrisch, ungestreift, rotmündig, blassgelb, entleert längsfaltig, kurzhalsig. Haube bis unter den Kapselgrund reichend, nicht glänzend, blassgelb, ohne Fransen, mit rauhem Schnabel. Spaltöffnungen in der unteren Kapselhälfte, nicht im Halse. Peristom fehlt. Fr. Frühjahr, — var. obtusa Br. mit weit vor der Spitze endender Rippe und gefalteter leerer Kapsel. — var. apiculata Br. Rippe kurz austretend, entleerte Kapsel etwas gefaltet. — Von der Ebene bis ins Gebirge verbreitet, in Felsspalten, Erdansammlungen auf Felsen und Mauern, auf lehmiger Erde u. s. w. 400. E. spathulata C. Müll. — Einhäusig, Der E. vulgaris ähnlich, aber mit schmäleren, trocken wenig verbogenen, länglichen und spateiförmigen, an der Spitze abgerundeten, stumpfen oder kurzgespitzten, flachrandigen Blättern. Rippe an den oberen Blättern als langes gewundenes Haar austretend. Seta rot, bis 1 cm. hoch. Kapsel cylindrisch, blassgelb mit 8 bis 16 unregel- mässigen Längsstreifen, trocken längsrippig. Haube bis unter den Hals herabreichend mit Fransen, glänzend, strohgelb, glatt. Spaltöffnungen auch im Halsteil reichlich. Peristom fehlt. Fr. Mai. — Sehr selten. Steiermark: auf Glimmerschiefer in der Einöd bei Neumarkt, Nordseite des Raasberges bei Weiz; Tirol: erdbedeckte Mauern bei Linz, Patriarchsdorf bei Linz. 401. E. eiliata (Hedw.) Hoffm. — E. fimbriata Brid. (Taf, XXIIl, Fig. 17, 20, 23.) — Einhäusig. Bildet breite, lockere, weiche, bis 3 cm hohe, bläulichgrüne Rasen. Blätter aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, gedreht, einwärts gekrümmt, zungenförmig, kurz zugespitzt mit in der Mitte zurückgeschlagenen Rändern und wenig rauher vor der Spitze endender oder als kurze Stachelspitze austretender Rippe. Seta strohgelb 0,5 bis 1,0 cm hoch. Kapsel cylindrisch, gelblich, ungestreift, trocken ungefurcht, unter der bleichen Mündung schwach eingezogen, Haube bis unter die Kapsel reichend, mit langen Fransen, glänzend, strohgelb. Peristom einfach mit 16 schmal-lanzettlichen, längsstreifig-papillösen, orangefarbenen Zähnen. Spaltöffnungen über die ganze Urne und Halsteil. Fr. Sommer. — var. microstoma (Bals. ued De Not.) Schimp. — Seta 3 bis 6 mm hoch. Kapselmündung sehr eng, meist ohne Peristom. Fransen gebräunt, — Zer- streut durch das Gebiet auf kalkigem Boden und Gesteinen , auch auf Mauern — 176 — 402. \]. rlialMlse, am liebsten auf grasigen, in Zersetzung begriffene, pflanz- liatelf()rmig, stumpf spitzig, fast kappenförmig, hohl, fast ganzrandig, mit zarter, vor der Spitze endender Rippe. Seta 2 bis 5 mm lang. Kapsel — 187 — klein, fast kugelig, sehr weitmündig, nicht eingeschnürt. Fr. Herbst bis Winter. — Auf Schlamm, an Teich und Seeufern, überschwemmt gewesene Wiesen, besonders auch an zurücktretenden Flüssen nur in der Ebene, ver- breitet aber nicht gemein. 426. Ph. eurystomiim (Nees) Semt. (Tafel XXII, Fig. 25.) — Ein- häusig. Kräftiger als vorige Art. Blätter steifer, länger und schärfer zu- gespitzt und an der Spitze deutlich gesägt. Rippe in der Spitze endend oder als kurzer Stachel austretend. Seta 4 bis 7 mm lang. Kapsel kugelig- birnförmig, mit kurzem aber deutlichem Halse, weitmündig, unter der Mündung leicht eingezogen. Fr. Herbst, Winter. — An gleichen Stand- orten, wie vorige Art, aber weit seltener: Schlesien, Westpreussen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Baden, Österreich, Steiermark, Kärnthen, Schweiz. 427. Ph. acumiiiatum (Schleich) Br. Seh. G. — Einhäusig, Einzeln oder gesellig, 3 bis 10 mm hoch. Blätter aufrecht-abstehend, eilanzettlich, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, lang zugespitzt, mit als kurzer Stachel austretender oder mit der Spitze endender Rippe. Seta 5 bis 13 mm hoch. Kapsel birnförmig, trocken unter der Mündung nicht verengt. Fr. Mai. — Sehr selten auf feuchten Ackern, Teichrändern u. s. w. Westfalen: Handorf. Ober-Österreich: Donauufer bei Linz. Salzburg: Seeufer bei Zell a. S. Steiermark: Kleeäcker bei Wald, Fresinggraben bei Leibnitz. Tirol: Part- schins bei Meran, Patriarchsdorf. Schweiz: Mauern bei Canobbio unweit Lugano. 428. Ph. pyriformo (L.) Brid. (Bryum pyriforme L.) (Tafel XXH, Fig. 23). ■ — Einhäusig; grösste Art, gesellig oder in lockeren Rasen, blass- grün, 2 bis 5 mm und darüber hoch. Blätter schlaff, aufrecht-abstehend bis zurückgebogen, eiförmig bis eilanzettlich, zugespitzt, von der Mitte an grob gesägt, mit vor der Spitze schwindender Rippe. Seta 3 bis 10 mm hoch. Kapsel birnenförmig, entleert becherförmig, unter der Mündung ein- geschnürt. Ring im Gegensatz zu den vorigen Arten zweireihig, sich ab- lösend. Fr. Mai. — Verbreitet und- häufig in der Ebene und im Hügellande, auf feuchten Ackern, Teichrändern u. s. w. Gattung Enthostodon Schwägr. Einhäusige, gesellig wachsende Erdmoose mit regelmässigen, eng- mündigen, birnenförmigen, trocken nicht gefurchten Kapseln, lange bleibender, aufgeblasen-kappenförmiger, lang geschnäbelter, schief sitzender Haube und meist rudimentärem Peristom. Ring fehlt. Die Gattungen Physcomitrium und Funaria werden durch Enthostodon verbunden. — 188 — Übersicht der Arten. 1. Peristoiii ausgebildet, 16 zähnig. E. Templotoili. Peristom rudimentär. 2. 2. Kapsel hängend. E. (.'urvisetiis. Kapsel aufrecht. 3. 3. Blattrand gelb gesäumt, an der Spitze stumpf gezähnt. E. orieetoi'Uin. Blattrand nicht gesäumt, oben scharf gesägt. E. fascieularis. 429. E. eriectorum (Bals. u. de Not.) C. Müll. (Gymnostomum ericetorum Bals, u. de Not. Physcomitrium ericetoruni Bryol. europ.) — Gesellig wachsende, blass gelblichgrüne, 2 bis 6 mm hohe Pfiänzchen, Blätter oben viel grösser, schopfig, eiförmig bis lanzettlich zugespitzt, hohl, am Rande durch zwei bis drei verdickte Zellreihen gelb gesäumt und nach der Spitze zu stumpf gezähnt. Seta 4 bis 8 mm hoch. Kapsel klein, aufrecht birnenförmig, purpurn, später rotbraun, entleert unter der Mündung etwas verengt. Zellreihen des Deckels gerade verlaufend. Peristom rudimentär, oft kaum angedeutet. Fr. Juni. — var. longifolium Schimp. besitzt schmälere, verlängert spateiförmige Blätter. — Zerstreut im Süden und Westen auf sandig-lehmigen Boden, Grabenrändern u. s. w. 430. E. Tcmplotoiii (Sm.) Schwägr. (Tafel XXII, Fig. 26). — Einzeln oder gesellig wachsende, gegen 5 mm hohe, gelbgrüne Pfiänzchen. Obere Blätter schlaff, abstehend, eiförmig bis länglich spateiförmig, kurz zugespitzt, am Rande durch eine Reihe Zellen gelb gesäumt, kaum etwas gezähnt. Seta 5 bis 12 mm hoch, Kapsel aufrecht, schmal, birnenförmig, ziemlich langhalsig, kleinmündig, gelblich, später rötlich braun, entleert weitmündig, unter der Mündung schwach verengt. Zellreihen des Deckels steil nach rechts verlaufend. Peristom einfach, mit 16 kleinen, schmal lanzettlich- pfriemenförmigen, rötlichen, papillösen Zähnen. Fr. Frühjahr. — Südliche Pflanze. Lago Maggiore; Ossula-Thal, Sesia-Thal bei Mollia. 431. E. faseicularis (Dicks.) C. Müller. (Tafel XXII, Fig. 27.) — Ge- sellig, oder lockere, grüne bis gelbgrüne, niedrige, bis 5 mm hohe Raschen bildend. Obere Blätter viel grösser, rosettenartig, abstehend, trocken anliegend und schwach gedreht, eiförmig bis lanzettlich-spatelförmig, allmählich scharf zugespitzt, ungesäumt, bis unter die Mitte scharf gesägt. Kapsel aufrecht, kurzhalsifr, kurz birnenförmig, lichtbraun, später rötlichbraun, entdeckelt engniündig und etwas verengt. Zellreihen des Deckels schwach links an- steigend. Peristom rudimentär, gelbrot, iiapillös. Fr. April, Mai. — Ver- breitet auf Feldern, Brachen, Weg- und Grabenrändern durch Ebene und Hügelland. — 189 — 432. E. curyisetiis (Schwägr.) C. Müller. — Gesellig oder in lockeren, bis 4 mm hohen Raschen wachsend. Blätter oben rosettenartig, grösser, aufrecht-abstehend, schlaff, eispatelförmig, zugespitzt mit Spitzchen, nicht gesäumt, bis zur Mitte grob gesägt. Seta 2 bis 3 mm lang, herabgekrümmt, daher Kapsel hängend, eingesenkt, schmal birnenförmig, gelbrot, später rot- braun, entleert weitmündig, unter der Mündung etwas verengt. Zellreihen des Deckels steil rechts verlaufend. Peristom rudimentär, nur in einzelnen Fetzen vorhanden. Fr. April. — Sehr selten und für das eigentliche Gebiet zweifelhaft, um Kulmbach. Dalmatien: Brozze im Kanal von Stesfuo: Schlucht oberhalb Gravosa. Gräben, Wegeränder u. s. w. Gattung Funaria Schreb. Niedrige, lockerrasige Erdmoose mit grossen, nicht gesäumten Schopf- blättern. Seta geschlängelt oder schwanenhalsartig gebogen. Kapsel geneigt bis hängend, symetrisch, schief birnenförmig, hochrückig, kleinmündig, im Alter meist gefurcht. Haube lange haftend, aufgeblasen kappenförmig. Kapsel mit grossem Luftraum. Peristom doppelt, inneres gelb mit Basilar- membran und meist ausgebildeten, den Zähnen des äusseren gegenüber- stehenden Fortsätzen; äusseres mit 16 lanzettlich -pfriemenförmigen, oben kuppel- scheibenförmig verbundenen Zähnen mit seitlich weit vorragenden Querbalken. Übersicht der Arten. 1. Blätter scharf gesäsrt. 2. Bläter ganzrandig. 3. 2. Kapsel geneigt. F. deiitata. Kapsel aufrecht. F. hyl)ri(la. 3. Kapsel weder gestreift noch gefurcht. F. mediterraiiea. Kapsel gestreift, trocken gefurcht. 4. 4. Kapsel entleert weitmündig. F. liysTOmetriea. Kapsel auch nach der Entleerung engmündig. F. lllicrostoilia. 433. F. dentata Crome. — In lockeren, bis 5 mm hohen Rasen oder herdenweise wachsend. Obere Blätter rosettenartig, aufrecht abstehend, lanzettlich, allmählich lang zugespitzt, an der Spitze meist scharf gesägt. Rippe vor der Spitze endend, gelb. Seta gerade, 7 bis 15 mm hoch. Kapsel geneigt, keulig -birnenförmig, gekrümmt, hochrückig, bräunlichgelb bis rötlichbraun, ungestreift und ungefurcht, entleert unter der Mündung eingeschnürt. Hals später faltig. Ring fehlt. Peristom doppelt, inneres gelb, Fortsätze kürzer als die Zähne des äusseren, äusseres braunrot bis purpurrot, mit lang ausgezogenen, schmalen Spitzen. Fr. Frühjahr. — Zer- — ino — streut (lurch Ebene uii pNitzlich .!?<'?]:*"" flif Seta abgesetzt. Blattrippe vor der Spitze endend. W. loiijü:icolla. 4. Wjmpern des inneren Peristoms fehlend oder rudimentär. 5. Wimpern des inneren Peristoms vollständig entw^ickelt. 8. 5. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. 6. Kapsel nicht verengt. 7. 0. Kapsel schlank-keulenförmig, Mund bräunlich, W. aciiininata. Kapsel länglich-keulenförmig, birnförmig, ]\Iund rot. W. polyniorplia. 7. Kapsel schlank-keulenförmig. W. ainl)i;^iia. Kapsel kurz-birnförmig. W. cucullata.| 8. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung verengt. 11. Kapsel nicht verengt. 9. 9. Kapsel geneigt. W. proligera, Kapsel hängend. 10. 10. Seta nur bis 1 cm hoch. W. cariiiata. Seta ca 2 cm hoch. W. gracilis. 11. Kapsel länglich-birnförraig bis keulenförmig. 12. Kapsel eilänglich bis eikugelig. 14. 12. Wimpern nicht knotig. W. commiitata. Wimpern knotig. 13. 13. Rasen stark goldglänzend. W. cruda. Rasen glanzlos. W. aniiotina. 14. Rasen völlig glanzlos, Wimpern schwach knotig. W. Ludwigii. Rasen etwas glänzend, Wimpern stark knotig. 15. 15. Auf trockenem Boden. W. niitans. Zwischen Sphagnun auf Torf und in Torfsümpfen. AV. sphagiiioola. 447. W. acuminata (Hoppe u. Hornsch) Schimp. (Tafel XXIY, Fig. 14, 16). — Einhäusig. Bildet lockere bis ziemlich dichte grüne bis gelblich grüne, sehr verschieden hohe (bis 4 cm) etwas glänzende Raschen. Blätter nach der Spitze zu grösser, aufrecht, steif, lineal-lanzettlich spitz, am Rande meist schmal umgebogen und gegen die Spitze gesägt. Rippe in den ol)eren Blättern meist mit der Spitze endend. Seta bis 2 cm lang, oben bogig gekrümmt; Kapsel horizontal bis nickend, schlank keulenfcirmig ('■'< bis 4 mm) bleichbraun, entleert nicht verkürzt, unter der Minidung wenig verengt. Hals so lang als die Urne. Äusseres Peristom mit rötlichgelben kaum gesäumten, oben papillösen Zähnen, inneres mit schmal-linealen, schnial- ritzenf()rn)ig durchbrochenen Fortsätzen, gelb, ohne oder mit rudimentären Cilien. Fr. Spätsommer. — var. minus (Schleich) Schimper ist kleiner mit — 197 — kurz kegelförmigem, fast stumpfem Deckel. — var. polyseta (Br. Seh. G.) Schimp., mit 2 bis 3 Sporogouen in einem Perichaetium. — var. tenella (H. & H.) Schimp. Dicht und tiefrasige Form mit schlankem, büschel- ästigem Stengel, kurzer Seta und kurzhalsiger Kapsel. — var. arcuata (Br. Seh. G.) Schimp., mit wenig verzweigtem, oft einfachem Stengel, kurzer, meist in der Mitte bogig gekrümmter Seta und kleiner fast eingesenkter Kapsel. — In den Alpen in erderfüllten Felsritzen, steinigen Abhängen, Weg- rändern u. s. w. 448. W. ambigiia Limpr. — Einhäusig. Der Webera elongata habi- tuell ähnlich. Gesellig und lockerrasig, grün, etwas glänzend, kaum 1 cm hoch. Schopfblätter aufrecht, länger als bei voriger Art, lanzettlich-linealisch, spitz. Rand bis gegen die Spitze breit und fast spiralig umgerollt, an der Spitze gezähnt. Blattzellen getüpfelt. Seta 1 bis 2 1/2 cm lang, rötlich. Kapsel geneigt bis horizontal, 4 bis 5 mm lang, schlank keulenförmig, leicht gekrümmt, licht-bräunlich, entdeckelt unverändert. Hals länger als die Urne. Deckel kegelig, spitz, orange, Zähne des äusseren Feristoms gelb, rötlich an- gehaucht, Spitzen gelblich, nicht gesäumt, papillös, oben läugsgestrichelt ; inneres dicht papillös, fast hyalin, Fortsätze breiter als bei voriger Art, geschlitzt, Wimpern rudimentär. Fr. Juli. — Bergwand bei Zederhaus im Lungau. 449. W. polymorpha (H. & H.) Schimp. — Bryum polymorphum Bryol. europ. (Tafel XXIV, Fig. 13, 15.) — Einhäusig. Bildet lockere, grüne bis gelbgrüne, nicht glänzende, innen braune Rasen oder wächst trupp- weise, 0,5 bis 3 cm hoch. Untere Blätter schuppenförmig, entfernt, obere gehäuft länglich-lanzettlich, zugespitzt, am Rande umgerollt, an der Spitze schwach gesägt, ca 2 mm lang, längsfaltig. Seta 0,4 bis 2 cm hoch, rot, aufrecht oder gebogen. Kapsel geneigt bis hängend, cylindrisch- keulen- förmig bis ei-birnförmig, gegen 3 mm lang, gelbbraun oder braun mit dun- klerem Halse, klein- und rotmündig, entdeckelt unter der Mündung einge- schnürt. Hals kürzer als die Urne. Deckel kegelig- stu mpflich , orange. Zähne des äusseren Peristoms gelbrot, ungesäumt, dicht papillös; inneres goldgelb mit schmal linealen, in der Kiellinie ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen, ohne Wimpern. Fr. Spätsommer. — var. affinis (H. & H.) Schimp., mit schlanker Kapsel und scharf gespitztem Deckel. — var. gra- cilis (H. & H.) Schimp., besitzt lange, schlanke Stengel, am Grunde mit sterilen Ästen, kürzere, ei-birnförmige, kurzhalsige Kapseln. — var. brachy- carpa (H. & H.) Schimp. Niedrig, an der Spitze knospenförmig, Rippe oft austretend, Seta sehr kurz, stark gekrümmt, Kapsel kurz birnförmig, nickend bis hängend. — var. stricta Schimp., mit steifem, schlankem, verlängertem Stengel und schmal birnförmiger, horizontaler Kapsel. — var. Camonia — 198 — (K'otii) De Not. Kapsel fast keulig-biniformig, horizontal bis nickend, Hals dünn, länger als die Urae. — Verbreitet im Gebirge, an ähnlichen Orten wie W. Hcuminata. Riesengebirge, Gesenke, Beskiden, Böhmerwald, Alpen. 450. W. eloiigata (Hedw.) Schwägr. (Bryum elongatum Dicks.) (Tafel XXIV, Fig. 8, 11; Tafel XXV, Fig. 5.) — Einhäusig. Herdenweise oder lockere, 5 bis 20 mm hohe grüne bis gelblichgrüne, kaum glänzende Käschen bildend. Schopf blätter aufrecht abstehend, trocken, verbogen, 3 bis 5 mm lang, schmal lineal-lanzettlich , fast pfriemenförmig zugespitzt, am Rande umgerollt und von der Spitze aus, weit herab, scharf gesägt. 1 bis 4 cm lang, purpurn, oben bogig gekrümmt. Kapsel horizontal oder geneigt, oval-cylinderisch, schmal-keulenförmig, 3 bis 6 mm lang, trocken, unter der Mündung leicht verengt, zimmetbraun; Hals länger als die Urne. Deckel kegelförmig, spitz oder kurz geschnäbelt, orange. Zähne des äusseren Peristoms gelblich, oben hyalin, schmal gesäumt, warzig-papillös; inneres dicht papillös, bleich, mit lanzettlich-pfriemenförmigen, kaum durchbrochenen, am Rande oft ausgefressenen Fortsätzen und kurzen, oft rudimentären Wim- pern. Fr. Sommer. — var. macrocarpa (H. & H.) Scliimp., mit kürzerer, dickerer Kapsel, längeren Fortsätzen und Wimpern. — var. humilis Schimp. Stengel und Blätter kürzer, Kapsel klein, kurz gestielt, kurzhalsig, Figurenerklärung zu Tafel XXIV. Fig. 1. Mielichhoferia nitida. Kapsebnund massig vergrössert. , 2. Plagiobryum Zierii. Peristomzähne. Stark vergrössert. „ 3. Bryum bimum. . ,, , „ „ 4. Webera nutans. Blattzellen. , , , 5. Bryum bimum. „ , , , 6. Leptobryum pyriforme. Blatt. Schwach , „ 7. Webera cruda. . ^ , ^8. „ elongata. entdeckelte Kapsel. , „ „9. „ longicoUa. Kapsel. , , 10. , „ Blattspitze mit schwindender Rippe. Stärker vergr. „ 11. r< elongata. „ , austretender „ „ , , 12. Webera • nutans. Teil des inneren Peristoms. „ ^ „ 13. , polymorpha. „ , , „ , , „ 14. „ acuminata. Kapsel. Schwach vergrössert. , 15. „ polymorpha. , , 16. , acuminata. Kapselmund. ^ „ ,17. „ cucuUata. ?. r i. T 18. , Ludwigii. Entdeckelte Kapsel „ „ , 19. „ gracilis. , , , » 20. , cruda. 2 Wimpern des inneren Peristoms. Stark vergrössert. a Zähne des äusseren Peristoms i, Z Fortsätze, w Wimpern des inneren Peristoms. ^^/cooae ^-4. 9»f/aceae, j. — 199 — rotbraun. — var. acuminata Hübener. Kapsel lang, keulenförmig, Deckel mit verlängertem Spitzchen. — Verbreitet an Wegrändern, steinigen Ab- hängen u. s. w., im Hügellande und Gebirge, selten in der norddeutschen Tiefebene. 451. VV'. longicoUa (Sw.) Hedw. (Bryum longicoUum Sw.) (Tafel XXIV, Fig. 19, 30.) — Einhäusig. Bildet meist dichte und breite, 2 bis 5 cm hohe goldgrüne, lebhaft seidenglänzende Rasen. Blätter aufrecht abstehend bis locker anliegend, Schopf blätter bis 3 cm lang, lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt, mit meist flachen, von der Spitze bis gegen die Mitte scharf ge- sägten Rändern und meist vor der Spitze endender Rippe. Seta 1 bis 3 cm lang, oben gekrümmt. Kapsel geneigt bis horizontal, gegen 4 mm lang, länglich elliptisch-keulenförmig, entleert unter der Mündung schwach ein- gezogen, gelblichbraun, fast aufrecht. Hals kürzer als die Urne, scharf gegen die Seta abgesetzt. Deckel kurz kegelförmig, spitz. Zähne des äusseren Peristoms gelb, sehr schmal gesäumt, grobpapillös; inneres bleich, mit lanzettlich-pfriemenförmigen, in der Kielfalte ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen und knotigen Wimpern (2 bis 3.) Fr. Spätsommer. — var. alpina (H. & H.) Hüben., mit verlängertem Stengel, kürzeren Blättern, dickerer, fast nickender Kapsel und kürzerem Halse. — var. fasciculata (H. & H.) Hüben., mit fast büschelästigem Stengel und nickender, verlängert birnförmiger Kapsel. — var. Grimsulana (Brid.) Hüben., mit schlankem, fast einfachem Stengel, abstehenden, geschlängelten Schopf blättern, sehr lang, keulenförmiger, fast aufrechter Kapsel, klein. — var. Boissieride Not, mit kurzem, einfachem Stengel, kurzen, breit-lineal-lanzettlichen Schopfblättern, dick keulenförmiger, kastanienbrauner, kurzhalsiger Kapsel und kegelig halb- kugeligem Deckel mit Spitzchen. — In Felsritzen, steinigen Abhängen u. s. w. im Hochgebirge. Böhmerwald, Sudeten, Alpen. 452. W. cruda (L.) Bruch. (Bryum crudum Huds.) (Tafel XXIV, Fig. 7, 20.) — Zwitterig und zweihäusig. Bildet sehr lockere, weiche, meist 2 bis 4 cm hohe, lichtgrüne bis blaugrüne, stark goldglänzende Rasen. Schopfblätter gedrängt, bis 5 mm lang, abstehend, verbogen, schmal-lanzettlich, lang zugespitzt, mit meist flachem, an der Spitze entfernt gesägtem Rande und vor der Spitze endender Rippe. Seta 2 bis 3^/2 cm hoch, geschlängelt, oben gebogen. Kapsel geneigt bis horizontal, länglich - cylindrisch bis fast keulenförmig, gelblich bis rötlichbraun, entleert unter der Mündung wenig verengt, fast aufrecht. Hals halb so lang als die Urne. Deckel flach ge- wölbt bis halbkugelig. Äusseres Peristom mit bleichgelben, schmal gesäumten, papillösen Zähnen; inneres fast hyalin, mit lanzettlich-pfriemenförmigen, weitklaffenden Fortsätzen und vollständigen, knotigen Wimpern (2 bis 3.) Fr. Mai bis Juli. — var. B. minus Schimp., ist schlanker, mit kürzerem — 200 — ytengel, fast aufrechten, kürzeren Schopflalättern und länglich-cylindrischer, fast aufrechter Kapsel. — Verbreitet durch das Gebiet in Felsspalten, schattigen Stellen im Walde, in Hohlwegen u. s. w. 453. Wi'Ueni iiiilaiis (Schreb.) Hedw. (Bryum nutans Schreb.) (Tafel \\\\, Fig. 4, 12; Tafel XXV, Fig. 6.) — Zweihäusig. Bildet lockere «»der dichte, meist 1 bis 2 cm hohe grüne bis gelblichgrüne, etwas glänzende Hasen. Scho])fl)lätter dachziegelig, 3 bis 4 mm lang, lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt mit bis über die Mitte umgesclilagenem, an der Spitze gesägtem Rande und vor oder mit der Spitze endender Rippe. Seta meist 2 bis 4 cm hoch, selten höher, blutrot. Kapsel nickend bis hängend, 2 bis 3 mm lang, länglich bis eilänglich, gelblich bis rötlichbraun, entleert unter der Mündung verengt; Hals 1/2 bis 2/3 so lang als die Urae. Deckel breit convex mit kurzer Spitze. Äusseres Peristom mit blassgelben gesäumten, an den Spitzen fein-papillösen Zähnen; inneres mit lanzettlich-pfriemenformigen, gefensterten Fortsätzen und vollständigen, knotigen Wimpern (2 bis 3), zuweilen mit kurzen Anhängseln. Fr. Mai bis September. Sehr formenreich. — var. caespitosa (H. & H.) Hüben., mit verlängertem, unter der Spitze büschel- ästigem Stengel, längeren, scharf gesägten, etwas geschlängelten Schopf- blättem, cylindrischer, horizontaler Kapsel und zugespitztem Deckel. — var. bicoler (H. & H.) Hüben., ist breitrasiger, mit kürzeren aufrechten Schopf- blättern, eiförmigen, zugespitzten Blättern der sterilen Sprosse, mit aus- tretender Rippe, dicker, nickender Kapsel. — var. pseudo-cucullata Limpr. Glanzlos, 5 mm lang mit Stolonen, Blätter flach und ganzrandig mit als gezähnter Stachel austretender Rippe. Kapsel hängend, Hals so lang als die Urne. — var. subdenticulata (Brid.) Hüben., mit längeren zugespitzten, schmäleren Stengelblättern, hängender, verkürzten Kapsel. — var. longiseta (Brid.) Hüben. Niedrig, Blätter steif, aufrecht-abstehend mit als gesägter Stachel austretender Rippe, bis 10 cm langer Seta und kurzer, dicker, nickender, unter der kleinen Mündungj'nicht eingeschnürter Kapsel. — var. strangulata (Nees) Schimp. Ripi^e meist mit der Spitze endend, nicht gezähnt, Seta meist 4 cm hoch. Kapsel geneigt bis horizontal, unter der weiten Mündung stark verengt, lang und schmal. — var. sphagnetorum Schimp. Blätter lang und schmal, Seta 5 cm, Kapsel hängend, verküi*zt, gelblich. Zwischen Torfmoos. — var. aliginosa Schimp. Dichtrasig, Kapsel auf steifer Seta, hängend, dick, braun. — Sehr häufig und allgemein ver- breitet, auf Waldboden, Torf, erdbedeckten Felsen u. s. w. 454. W. spliai::nicola (Br. Seh. G.) Schimp. — Bryum sphagnicola Er. Seh. G. (Tafel XXV, Fig. 7.) — Zweihäusig, einzeln zwischen Torf- mocsen, selten kleine dichte Raschen bildend, 2 — 6 cm und darüber hoch, gelbgrün, schwach «rlänzend. Stengel schwarzrot. Schopfblätter aufrecht — 201 — abstehend, schmal lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt, mit meist flachem, nach der Spitze zu schwach gesägtem Rande und meist vor der Spitze endender Rippe. Seta 2 — 4 cm lang, dünn, gelblich, geschlängelt. Kapsel horizontal bis nickend, eilänglich, 2 '/2 — 3 mm lang, lichtbraun, entleert unter der weiten Mündung wenig verengt. Deckel gross, convex mit stumpfer Papille, orange. Äusseres Peristom mit bleichgelben, schmal gesäumten, papillösen Zähnen, inneres hyalin mit gefensterten , lanzettlich-pfriemenförmigen Fortsätzen und vollständigen knotigen Wimpern (2 — 3). Im Juli, August. — Sehr selten, zwischen Torfmoosen. Rhön: im Innern Sumpfe des schwarzen Moores. Brandenburg: in ausgetrockneten Torfsümpfen bei Dobrilugk. Kärnthen; auf Moorwiesen zwischen Klagen fürt und Ebenthal. 455. Webera cucullata (Schwägr.) Schimp. — Bryum cucullatum Schwägr. (Tafel XXIV, Fig. 17.) — Einhäusig. Bildet dichte, lebhaft grüne, fast glanzlose, meist 1 — 2 cm hohe, innen schwärzliche Rasen. Schopfblätter lang lanzettlich (bis 3,6 mm lang) mit breiter, oft kappenförmiger, undeutlich gezähnter Spitze, kielig hohl, flachrandig mit kurz vor der Spitze endender Rippe. Seta 1 — 2 mm hoch, unten schwärzlich, oben bräunlich. Kapsel hängend, eiförmig oder kurz birnförmig, bräunlich, entleert engmündig, kaum eingeschnürt. Hals dunkler, Vs so lang als die Urne, dick. Deckel klein, niedrig gewölbt mit Warze, orange. Äusseres Peristom mit gelben sehr schmal gesäumten, dicht papillösen Zähnen; inneres zart und bleich mit sehr niedriger Grundhaut, schmal lineal-pfriemenförmigen, ritzenförmig geschlitzten Fortsätzen und kurzen, leicht hinfälligen Wimpern. Fr. Juli — September. — var. Hausmanni De Not., mit grossen, bis 4 cm hohen, seidenglänzenden Rasen. — Im Gebirge an nassen, sandigen Plätzen, Sandbänken der Gebirgs- bäche u. s. w. Riesengebirge, Vogesen selten, verbreitet in den Alpen. 456. W. Ludwigii (Spreng) Schimp. — Bryum Ludwigii Spreng. (Tafel XXIV, Fig. 18.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, schwellende, lockere, bis 4 cm hohe, steril noch höhere, lebhaft grüne, fast glanzlose, innen rötliche, weiche Rasen. Obere Blätter eilanzettförmig bis länglich- lanzettförmig, kurz und breit zugespitzt, hohl gefurcht, mit schmal umge- rolltem, an der Spitze gezähntem Rande und vor der Spitze endender Rippe, weit herablaufend. Seta 1 — 2^/2 cm hoch, dünn, gebogen. Kapsel nickend bis fast hängend, ca. 3 mm lang, oval, braun, entleert unter der Mündung verengt; Hals kürzer als die Urne. Äusseres Peristom mit blassgelben, fein papillösen, nicht gesäumten Zähnen, inneres zart, hyalin mit klaffenden Fort- sätzen und meist vollständigen, schwach knotigen Wimpern (2 — 3). Fr. Spätsommer. — var. latifolia Schimp., mit 5 — lO cm hohen sterilen, freudig- grünen Rasen und an der Spitze fast ganzrandigen Schopfblättern. — var. elata Schimp., mit sterilen, der vorigen var. ähnlichen Rasen, aber lang zu- — 202 — gespitzten und an der Spitze scharf gesägten, trocken zusammengezogenen und fast geschliingelten Blättern. — Im Gebirge auf feuchtem Kiesgrund, namentlich an Bachufern verbreitet. 457. W. (•oiinniitatsi Schimp. — Bryum Ludwigii in Bryol. europ. — Webera Ludwigii Schimp. — Zweihäusig. Bildet schwach glänzende, dichte, fertil meist 1 — 2 cm, steril bis 8 cm hohe, freudig- bis dunkelgrüne, innen schwärzlichbraune Rasen. In den Blattachseln zuweilen einzelne purpurrote Brutknospen. Blätter etwas herablaufend, oben steif, länglich-lanzettlich bis lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt mit stellenweise schmal umgebogenem Kande aus schwachgesägter Spitze, Rippe in der Spitze endend. Seta meist l — 2 cm lang, dünn, purpurn geschlängelt. Kapsel geneigt bis hängend, länglich bimförmig, lichtbraun, bis 2,7 mm lang; entleert unter der Mündung wenig verengt, Hals halb so lang als die Urne. Deckel kegelförmig. Äusseres Peristom mit lanzettlich-pfriemenförmigen, gelben, fein papillösen, kaum gesäumten Zähnen; inneres gelblich, zart mit lanzettKch-pfriemen- förmigen, ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen und (2 — 4) vollständigen, kaum knotigen, fein papiUösen Wimpern. Fr. Sommer. — var. filum Hus- not mit fadenförmigen Pflänzchen in weichen tiefen Rasen bis zu 5 cm Höhe; Blätter klein, eilanzettlich. — Im Gebirge auf feuchtem, sandigem Boden ver- breitet. Sudeten, Vogesen, Schwarzwald, Alpen. 458. W. carinata (Brid.) Limpr. — Bryum carinatum Brid. — Zwei- häusisr. Der vorigen Art sehr nahestehend, im allgemeinen kleiner in dichten, grünen, stark glänzenden Rasen. Blätter regelmässig fünfreihig anliegend, eilänglich spitz, hohl, gekielt, flach- und meist ganzrandig, Schopfblätter länghch lanzettlich und scharf' zugespitzt. Rippe vor der Spitze endend. Seta bis 1 cm hoch, rot, gekrümmt. Kapsel hängend eiförmig, schwach ge- krümmt, braun, ca. 1,5 mm lang, entleert wenig verkürzt und unter der Mündung nicht verengt. Hals halb so lang als die Urae. Deckel gross, scharf gespitzt. Peristom blassgelb: äusseres mit grob papillösen Zähnen, inneres mit schmal geschützten Fortsätzen und je 1 — 2 vollständigen, papil- lösen, oft knotigen Wimpern. Fr. Hochsommer. — Sehr selten und nur im äussersten Südwesten das Gebiet berührend, auf erdhaltigen Felsspalten an verschiedenen Punkten des Mont-Blanc. Ist aber vielleicht noch an anderen Punkten der Alpen zu erwarten. 459. ^\. Payoti (Schimp.) Limpr. — Bryum Payoti Schimp. — Nur steril bekannt in dichten, schwellenden, 4 — 6 cm hohen, sehr weichen, glanz- losen, schmutzig grünen, innen schwärzlichen Rasen. Blätter aufi-echt. trocken dachziegelig, bleichgrün, sehr zart und weich, nur gegen 1,1 mm lang, breit eif<)rmig, kurz zugespitzt, sehr hohl, flach- und ganzrandig, weit herablaufend mit schwacher, vor der Spitze endender Rippe. — Steiermark: Stubofen in — 203 — den Sölker Alpen. Salzburg: Nordseite des Seh warzeck bei Zederhaus im Lungau. 460. W. gracilis (Schleich) De Not. — Bryum gracile Schleich. Tafel XXIV, Fig. 19. — Zweihäusig. Bildet lockere, kaum zusammen- hängende, 1 — 2 cm hohe, glänzende, gelbgrüne, innen schwärzlichbraune Rasen oder wächst herden weise. Blätter aufrecht, trocken anliegend, steif, etwas herablaufend, meist flach, ganzrandig oder schwach gezähnt, obere lanzettHch-lineal, scharf gespitzt, chlorophyllarm, ca. 1,5 mm lang mit zarter, im Alter schwärzlicher, in der Spitze endender Rippe. Seta ca. 2 cm hoch, dünn, oben hakenförmig gebogen, purpurn. Kapsel hängend, eiförmig bis 2 mm lang, gelblich bis rötlich, entleert weitmüudig, fast kreiseiförmig. Hals so lang als die Urne. Deckel halbkugelig mit Spitzchen, orange. Äusseres Peristom mit gelben, allmählich verschmälerten, kaum gesäumten Zähnen, inneres mit lanzettlich pfriemenförmigen , ritzenförmig durchbrochenen Fort- sätzen und (meist 2) fein papillösen, kaum knotigen, vollständigen Wimpern. Fr. Juli, August. — Sehr verbreitet und oft Massenvegetation bildend auf feuchtem Sande der Fluss- und Bachufer in den Alpen. Harz bei Oder- brück. 461. W. proligera (Lindb.) Kindb. — Zweihäusig, der folgenden Art nahestehend. Wächst herdenweise oder in lockeren glänzenden, licht- oder Aveisslich-grünen , bis 2 cm hohen Rasen. Blätter der sterilen Sprosse aufrecht abstehend, trocken locker anliegend, schwach längsfältig mit Büscheln von gelben, lang spindelförmigen, wurmförmig gekrümmten Brutkörpem. Schopfblätter lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt, bis 3 mm lang, mit um- gerolltem, an der Spitze schwach gezähntem Rande und mit in der Spitze enden- der oder kurz austretender Rippe. Seta gegen 2^2 cm lang, dünn, oben bogig gekrümmt, purpurn. Kapsel geneigt, oval, bräunlich bis braunrot, bis 21/2 mm lang, entleert unter der Mündung nicht verengt. Hals etwas kürzer als die Urne. Deckel klein, kegelig. Äusseres Peristom mit bräunlichgelben, schmal gesäumten, papillösen Zähnen; inneres gelblich, mit zwischen den Zähnen durchtretenden Fortsätzen und nicht knotigen Wimpern. Fr. Früh- sommer. — Auf lehmig-sandigem und glimmerhaltigem Boden auf steinigen Abhängen der Alpen. Tirol. Kärnten und besonders verbreitet in Steiermark. 462. W. aunotiiia (Hedw.) Bruch. — Bryum annotinum Hedw. — Zweihäusig. Wächst herden weise oder in lockeren bis 2 cm hohen glanz- losen grünen Rasen. Blätter der sterilen Sprosse in den Achseln mit je einer meist purpurroten eiförmigen Brutknospe. Schopfblätter aufrecht, steif, nicht herablaufend, lineal-lanzettlich, lang und scharf zugespitzt, bis 3 mm lang mit schwach umgerolltem, an der Spitze gesägtem Rande und kräftiger vor und mit der Spitze endender Rippe. Seta 2^/2 — 4 cm hoch, dünn ge- — 204 — bogen, blassrnt. Kapsel nickend, gegen 3 mm lang, birnförmig-keulenförmig, gellilich bis gclln-ot, entleert verkürzt, unter der Mündung verengt. Hals so lang als die Urne, trocken zusammengezogen, Deckel konvex, mit Spitzchen, blassgelb. Äusseres Peristom mit gelblichen, schmal gesäumten papillösen, trocken eingekrümmten Zähnen; inneres hyalin mit klajffenden, trocken nicht zwischen den Zähnen durchtretenden Fortsätzen und (2 — 3) vollständigen, knotigen Wimpern. Fr. Sommer. — var. tenuifolia Schimp. mit schlankerem Stengel, längeren und zahlreicheren sterilen Asten, meist ohne Brutkörper, länglich lanzettlichen, an der Spitze scharf gesägten Blättern, blanker Kapsel und schmäleren, orangefarbenen Peristomzähnen. — Verbreitet auf feuchtem, sandig-thonigem Boden, in Ausstichen, Gräben u. s. w.; seltener in den Alpen. 463. W. pulcliella (Hedw.) Schimp. — Bryum pulchellum Hedw. — Zweihäusig. Wächst herden weise oder in lockeren, schwach glänzenden, grünen bis schmutzig-grünen gegen, 1 cm hohen Rasen. Blätter aufrecht, steif, länglich-lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, Schopf blatter am Rande um- gebogen und in der Spitze schwach gezähnt, Rippe stark, grün, im Alter schwärzlich, in den SchopflDlättern mit der Spitze endend. Seta bis 1,5 cm lang, dünn geschlängelt, oben hakenförmig gebogen, rötlich. Kapsel meist hängend, eikugelig, bis 2 mm lang, gelblich bis zimmtbraun, entleert kugelig- kreiseiförmig, verkürzt und unter der Mündung etwas eingezogen. Hals dick, kaum halb so lang als die Urne, trocken, faltig und zusammengezogen- Deckel gewölbt, kegelig, spitz. Äusseres Peristom mit grünlichgelben, fein papillösen Zähnen; inneres blassgelblich mit breitklafifenden Fortsätzen und (3 — 4) schwach knotigen, vollständigen Wimpern. Fr. Mai. — Radstadter Tauern; Pasterze in den Alpen; doch sind die Standorte traglich. 464. W. lutescens Limpr. — Zweihäusig. Im Aussehen Leptobryum ähnlich. Bildet lockere, meist 1 cm hohe, gelblich- oder bleichgrüne, etwas glänzende Rasen. Alle Blätter locker gestellt, abstehend, trocken, verbogen, die unteren lanzettlich-lineal mit vor der Spitze endender Rippe. Schopf- blätter weit abstehend, viel länger, 3 — 3,6 mm lang, fast lineal, sehr lang zugespitzt und an der Spitze meist gedreht; Ränder aller Blätter von der Spitze weit herab scharf gesägt, nur in der Mitte der Schopfblätter schmal umgebogen. Rippe am Rücken der Spitze gezähnt und in den Schopfljlättern meist als gesägter Endstachel austretend. Seta I1/2 — 3 cm lang, dünn, rüt- 1 ichgelb, oben strohgelb, im Bogen gekrünmit und am Ende nicht verdickt. Kapsel nickend, seltener hängend, bis 3 mm lang, mit langem, allmählich verschmälertem Halse (von Urnenlänge und darüber), ausgezeichnet birn- ffirmig, bleichgelb, zuletzt rötlichgelb, trocken, unter der Mündung wenig ver- engt, entleert wenig gekürzt, fast kreiseiförmig. Deckel gewölbt mit Spitzchen. Äusseres Peristom mit am Grunde verbundenen, gelben, schmal gesäumten. — 205 — papillösen Zähnen; innen blassgelblich mit klaffenden Fortsätzen und (2 — 3) sehr dünnen, kaum knotigen vollständigen Wimpern. Fr. Mai. — Auf feuchter, thoniger und humöser Frde, in Wäldern, an Weglehnen und steinigen Ab- hängen. Steiermark an mehreren Orten. Schlesien? Schweiz? Gattung Mniobryum (Schimp.) Limpr. Äusserlich an Webera (besonders W. Ludwigii) sich eng anschliessende, zweihäusige, rasenbildende oder herdenweise wachsende Erdmose mit lockeren, dünnwandigen Blattzellen, hängender, birnförmiger, entleert weitmündiger, ver- kürzter, fast kreiseiförmiger Kapsel und zahlreichen kryptoporen Spalt- öffnungen. Übersicht der Arten. 1. Blattrand umgebogen. M. vexans. Blattrand flach. 2. 2. Blätter nicht herablaufend, Rasen klein, schmutziggrün oder rötlichgrün. M. cariieum. Blätter herablaufend, Rasen gross, weisslich oder bläulichgrün. M. albicans. 465. M. vexans Limpr. — Pflänzchen herdenweise und in kleinen lockeren Raschen, 5 — 10 mm hoch, grün und schmutziggrün, etwas glänzend. Stengel purpurn. Blätter aufrecht, steif, die oberen bis 2 mm lang, sohmal lanzettlich, allmählich zugespitzt. Blattgrund rot. Ränder stark umgebogen und von der Spitze weit herab entfernt gesägt. Rippe rot, kräftig, vor und mit der Spitze endend, am Rücken gegen die Spitze gezähnt. Seta 1 — 11/2 cm lang, rot, dünn, geschlängelt, verbogen, gegen die Spitze nicht verdickt. Kapsel hängend oder nickend, 21/2 mm lang, regelmässig, kurz birnförmig, gelbgrün bis rötlichbraun, entleert unter der Mündung nicht verengt, weit- mündig, umenförmig mit faltigem Halse. Hals eng, kurz, bis halb so lang als die Urne. Peristomzähne grünlichgelb, nicht gesäumt, fein papillös. Inneres Peristom schwach gelblich mit breiten klaffenden Fortsätzen und (2 — 3) vollständigen, schwach knotigen Wimpern. Fr. Mai, Juni. — Sehr selten, an Wegrändern und Erdbrüchen der Alpen. Pinzgau: in der Fusch. Steiermark: am Wege vom Prebühel gegen den Erzberg bei Eisenberg, Sei- waldlalm bei Reiting. Schweiz: Moteratschgletscher. 466. M. carneum (L.) Limpr. — Bryum carneum L. (Tafel XXV, Fig. 8.) — Wächst herdenweise oder in lockeren, ^2 — 2 cm hohen, schmutzig oder bräunlichgrünen, kaum glänzenden Rasen. Schopf blätter aufrecht, lang, schmal, lineal-lanzettlich , allmählich zugespitzt, flachrandig, an der Spitze — 206 — etwas gesägt, mit vor der Spitze endender Kippe, nicht hei-ablaufend. Seta 1 — 2 cm hoch, gelbrütlich, dick, an der Spitze verdickt und hakenförmig ge- k)-ümnit. Kapsel hängend, oval bis 1,5 mm lang, rötlichgelb bis bräunlichrot; entleert verkürzt, weitmündig, halbkugelig bis kreiselförmig. Hals kurz, all- mälilich in die Seta übergehend. Peristomzähne braunrot. Inneres Peristom mit weitklaifenden Fortsätzen, knotigen, vollständigen Wimpern. Fr. März bis Mai. — Zerstreut durch das ganze Gebiet auf feuchtem, sandig-thonigem Kodon, in Ausstichen, an Wegrändern u. s. w. 467. Mii. albicans (Wahlenb.) Limpr. — Bryum albicans Wahlenb. — Bildet meist 2 — 3, steril bis 10 cm hohe, breite, lockere, bläulich-weiss- grüne, glanzlose Rasen. Blätter länglich lanzettförmig, breit zugespitzt, flach- randig, an der Spitze entfernt gesägt, kurz herablaufend mit vor der Spitze endender Rippe. Seta bis 3 cm hoch, dünn, an der Spitze verdickt und hakenförmig gebogen, gelbrot. Kapsel geneigt bis hängend, oval, bräunlich- grün bis rötlichbraun, entleert verkürzt, kugelig-kreiselförmig, weitmündig. Hals kurz, im Alter zusammengezogen. Peristomzähne gelblichbraun: inneres Peristom mit lanzettlich-pfriemenförmigen, weit klaffenden Fortsätzen und vollständigen, schwachknotigen Wimpern. Fr. Mai bis Juli. — var. glaciale Sclileich ist grösser in ausgedehnten schwellenden, bis 10 cm und darüber hohen Rasen, mit bis 3 mm langen und l'/s mm breiten hohlen Blättern, 5 — 6 cm hoher Seta und grösserer Kapsel. — Verbreitet und stellenweise ziemlich häufig durch das ganze Gebiet an Bachufem, quelligen, sandigen Stellen u. s. w., auch in Sümpfen. Gattung Bryum Dill. Herdenweise wachsende oder gewöhnlicher rasenbildende Erd- und Sumpf- moose mit aufrechten, unter der l)lühenden Spitze sprossenden Stengeln, breiten eiförmigen bis länglich-lanzettlichen, zugespitzten, selten stumpfen, meist hohlen Blättern. Blattzellen meist rhombisch sechsseitig. Kapsel hängend oder nickend, mehr oder weniger bimen- bis keulenförmig mit phaneroporen Spaltöffnungen. Beide Peristome ausgebildet, gleich lang; äusseres mit 16 lanzettlichen bis pfriemenförmigen Zähnen, inneres mit kiel- faltiger Grundhaut, Fortsätzen und meist ausgebildeten Wimpern. Die Bestimmung der zahlreichen, zum Teil sehr ähnlichen, in diese Gattung gehfirigen Arten ist für den Anfänger mit gewissen Schwierigkeiten verknüjtft, die sich nur dann leicht überwinden lassen, wenn von vornherein die Geschlechtsverhältnisse der zu bestimmenden Pflanze klargestellt werden. Deshalb sollte sich jeder angehende Bryologe mit der Untersuchung der Hlütenverhältnisse eingehend vertraut machen: die scheinbar zeitraubende — 207 — Untersuchung führt doch immer noch eher zu einer richtigen Bestimmung, als wenn man die Blütenverhältnisse unberücksichtigt lässt. Die nach- folgende Bestimmungstabelle, ist deshalb auch unter Zugrundelegung der Blütenverhältnisse ausgearbeitet. Für diejenigen, welche weniger geübt in der Untersuchung der Blüten Verhältnisse sind, ist vor der Beschreibung der Arten noch eine auf andere Merkmale gegründete Bestimmungstabelle ein- gefügt, die jedoch eine Anzahl der nur vereinzelt beobachteten Arten nicht mit umfasst. Für die Untersuchung des Blütenstandes sei hier noch folgendes erwähnt: Die Blüten sind endständig am Stämmchen, knospenförmig bis scheibenförmig, und die Organe sind auch noch an bereits fruchtenden Arten zu erkennen. Man wählt am besten Stämmchen mit jungen, noch nicht zu weit entwickelten Früchten, schneidet die Seta dicht über den Hüllblättern ab und untersucht das Pflänzchen im Wasser liegend unter dem Präpariermikroskop, indem man mit Nadeln vorsichtig die Blätter am Blütenstand auseinanderbiegt resp. ent- fernt. Ist man im Zweifel, so ist ein zweites, resp. drittes Pflänzchen zu untersuchen. Am besten ist es, man übt sich in der Bestimmung der Blüten- verhältnisse zuerst an einigen genau bestimmten Arten ein, ehe man an die Bestimmung selbst gesammelter Brya geht. Nach einiger Übung wird die Feststellung des Blütenstandes keine besonderen Schwierigkeiten machen. Übersicht der Arten. 1. Inneres Peristom dem äusseren fest anhaftend, Wimpern fehlend, rudi- mentär oder ausgebildet, aber stets ohne Anhängsel (Cladodium). 2. Inneres Peristom frei, Wimpern ausgebildet, so lang als die Fortsätze, stets mit Anhängseln (Eubryum). 25. 2. Blüten zwitterig (oder polyöcisch). 3. Blüten eingeschlechtig. 16. 3. Rippe mit der Spitze endend. Br. laciistre. Rippe in den oberen Blättern austretend. 4. 4. Blätter etwas her ablaufend. 5. Blätter nicht herablaufend. 6. 5. Rippe stark verdünnt, Blätter lineal. Br. helveticum. Rippe gleich stark, Blätter lanzettlich. Br. amophiliim. 6. Blattrand deutlich gesäumt. 7. Blattrand undeutlich oder sehr schmal gesäumt, 11. 7. Blattgrund rot. 8. Blattgrund nicht rot. 9. — 208 — 8. Schopf'bliitter bis 2,5 imii lang. Br. iiicliiiatum. Schopfl)lät.ter l)is 1,6 mm lang. Hr. loiiju^isetuni. 9. Sporen gelbgrün, Hippe kräftig, rostrot. Br. arcticuni. Sporen sattgelb oder rostgelb, Rippe gelbbraun. 10. 10. Seta 2—31/2 cm lang. Br. luridum. Seta nur bis l^/j cm lang. Br. Kindbergii. 11. Blattrand ganz glatt. 12. Blattrand an der Spitze schwach gezähnelt. 13. 12. Rasen dicht rostfilzig. Br. peuduluni. Rasen nicht rostfilzig. Br. Oraefianuni. lo. Stengel mit rankenförmigen , flagelliformen, sterilen Ästen. Br. cirri- ferum. Äste nicht rankenartig. 14. 14. Deckel mit deutlicher Warze. Br. fissum. Deckel mit sehr kleiner Warze. 15. 15. Deckel fast ganz flach, Warze fehlend oder kaum wahrnehmbar. Br. Killiasii. Deckel flach gewölbt, Warze sehr klein, aber stets vorhanden. Br. archangelicum. 16. Blüten monöcisch. 17. Blüten diöcisch. 22. 17. Blattrippe nicht austretend. 18. Blattrippe austretend. 20. 18. Blätter zugespitzt. Br. uliginosum. Blätter stumpf. 19. 19. Kapsel fast kugelig. Br. Marattii. Kapsel eiförmig länglich. Br. calophyllum. 20. Blätter nicht herablaufend. Br. wariieum. Blätter mehr oder weniger herablaufend. 21. 21. Seta nur bis 2 cm hoch. Br. calcareum. Seta 2 — 4 cm hoch. Br. acutum. 22. Blätter ungesäumt. Br. inibrieatuni. Blätter gesäumt. 23. 23. I'eristom breit gesäumt. Br. o<'HOum. Peristom schmal gesäumt. 24. 24. Blätter gebräunt, Wimpern unvollständig. Br. fallax. Blätter hellgrün, Wimpern kurz, aber ausgebildet. Br. Winkel iiianni. 25. BlütfMi unbekannt. 26. Blütenstand l)ekannt. 29. — 209 — 26. Blätter fast kreisrund. Br. veronense. Blätter eiförmig. 27. 27. Rippe weit vor der Spitze endend. Br. Teuturii. Rippe mit oder dicht vor der Spitze endend. 28. 28. Rasen goldgrün. Br. Geheebii. Rasen weisslichgrün. Br. Gerwigii. 29. Blüten zwitterig (oder polygam). 30. Blüten eingeschlechtig. 43. 30. Blätter gesäumt. 31. Blätter ungesäumt. 37. 31. Blätter herablaufend. 32. Blätter nicht herablaufend. 33. 32. Blätter kurz zugespitzt. Br. bimiim. Blätter lang zugespitzt. Br. cuspidatuni. 33. Kapsel nach der Öffnung unter der Mündung nicht eingeschnürt. 34. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung eingeschnürt. Br. cirratum. 34. Peristomzähne nicht gesäumt. Br. microstegium. Peristomzähne deutlich gesäumt. 35. 35. Kapsel rot bis dunkelrotbraun, Sporen nicht über 0,014 mm gross. Br. torquesceus. Kapsel kastanienbraun, Sporen nicht unter 0,016 mm gross. 36. 36. Sporen braun, papillös. Br. Lysae. Sporen olivgrün, glatt. Br. su1)globosum. 37 Blattrand umgerollt. 38. Blattrand flach. 41. 38. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung angeschnürt. Br. Culmanni. Kapsel nicht eingeschnürt. 39. 39. Blätter in der Spitze scharf sägezähnig. Br. proviuciale. Blätter in der Spitze nicht, oder undeutlich gezähnt. 40. 40. Rasen lebhaft bis hellgrün, Blätter bis 2,4 mm lang. Br. intermedium, Rasen dunkelgrün, Blätter bis 1,5 mm lang. Br. clathratuni. 41. Blätter der sterilen Sprosse mit weit vor der Spitze endender Rippe. Br. confertum. Blätter der sterilen Sprosse mit kurz austretender oder in der Spitze endender Rippe. 42. 42. Kapsel bräunlichgelb, bis 3 mm lang. Br. pseiido-Kuiizei. Kapsel kastanienbraun, bis 2 mm lang. Er. Garovaglii. 43. Blüten einhäusig. 44. Blüten zweihäusig. 47. > Thome-Migula, Flora. V. 14 — 210 — 41. Bliitter hivit jr.-.süuint. Hr. pallescens. Blätter undeutlich gesäumt 45. 4."). Kapsel trocken, unter der Mündung verengt. Br. Sauteri. Kapsel trocken, unter der Mündung nicht verengt. 46. ■ÜK Kapsel dick eiförmig bis fast kugelig. Br. siibrotuiiduiii. Kapsel bimförmig. IJr. eaespiticiforme. 47. Männliche Blüten köpfchen- oder scheibenförmig. 48. Männliche Blüten wenig auffallend, in die Schopf blätter eingeschlossen. 56. 48. Blätter nicht oder undeutlich gesäumt. 49. Blätter deutlich gesäumt. 54. 49. Rand flach oder nur bis zur Mitte um gerollt. 50. Rand bis gegen die Spitze umgerollt. 52. 50. Blätter nicht herablaufend. Br. tur]>iiiatinii. Blätter herablaufend. 51. 51. Rippe nicht austretend, zart. Br. jÜuvalii. Rippe kräftiger, als Stachelspitze austretend. Br. Schleicher!. 52. Rippe zart, mit der Spitze endend. Br. Reyeri. Rippe kräftiger, als Stachel austretend 53. 53. Deckel mit kleinem Spitzchen. Br. pseiidotriquetruni. Deckel mit langer scharfer Spitze. Br. bimoideuDi. 54. Blattrand umgerollt. Br. palleus. Blattrand flach. 55. 55. Rasen fi-eudiggrün. Br. cyclophyllum. Rasen schmutzig- bis bräunlichgrün. Br. neodamense. 56. Blätter deutlich gesäumt. 57. Blätter nicht oder undeutlich gesäumt. 65. 57. Blattrippe mit der Spitze endend. 58. Blattrippe auslaufend. 59. 58. Kapsel trocken, unter der Mündung verengt. Br. capillare. Kapsel trocken, unter der Mündung nicht verengt. IJr. iiiargiiiatuTii. 59. Blattrand flach oder nur an der Basis umgerollt. 60. Blattrand stark umgerollt. 62. 60. Kapsel schmutzigrot. Br. riibens. Kajtsel braun. 61. 61. Kapsel bis 6 mm, Seta 2 — 4 cm lang. Br. Doiiiaiiiiin. Kaj)sel 2,7 mm, Seta 1 — 2 cm lang. Br. elegaiis. 62. Herden\vei.se oder in sehr lockeren Rasen. Br. hadiuui. Sehr dichtrasig. 63. 63. K:i]isel hell, gelbbraun. Br. caesiiiticeuiii. Kapsfl «lunkler, braun. 64. — 211 — 64. Blätter breit gesäumt. Br. obcouicuin. Blätter schmal gesäumt. Br. Jackii. 65. Blätter umgerollt. 66. Blätter flaclirandig. 75. 66. Rippe vor der Spitze endend. 67. Rippe austretend. 69. 67. Kapsel blutrot, im Alter schwarzrot. Br. alpinum. Kapsel braun oder rostbraun. 68. 68. Blattrippe gelb. Br. gemmiparum. Blattrippe rot bis scliwarzrot. Br. Mülileulbeckii. 69. Rippe als gezähnter Stachel austretend. 70. Rippe als glatter Stachel austretend. 70. Kapsel trocken unter der Mündung nicht verengt. 71. Kapsel trocken unter der Mündung verengt. 72. 71. Kapsel rötlichgelb bis kastanienbraun, Br. Mildeauiim. Kapsel blutrot bis schwarzrot. Br. murale. 72. Kapsel bräunlich. B. Haistii. Kapsel ledergelb bis blutrot. Br. erythrocarpum. 73. Kapsel unter der Mündung stark eingeschnürt. Br. Klinggraeffli. Kapsel unter der Mündung kaum verengt. 74. 74. Kapsel rötlichbraun. Br. Tersicolor. Kapsel blutrot bis schwarzrot. Br. atropurpureiim. 75. Rippe vor der Spitze endend. 76. Rippe austretend. 77. 76. Rippe weit vor der Spitze schwindend. Br. argenteum. Rippe mit oder kurz vor der Spitze endend. Br. Blindii. 77. Kapsel trocken, unter der Mündung nicht eingeschnürt. Br. arenarium. Kapsel unter der Mündung trocken, mehr ode]' weniger eingeschnürt. 78. 78. Kapsel intensiv rot. Br. Philiberti. Kapsel heller oder dunkler braun. 79. 79. Kapsel nur bis 2'mm lang. Br. comeuse. Kapsel 2,4 — 3,6 mm lang. 80. 80. Rasen weisslichgrün. Br. Funckil. Rasen gelbgrün. Br. Kunzei. Hierbei wie bei der folgenden Tabelle ist zu beachten, dass für Beurteilung des Blattrandes, der austretenden oder nicht austretenden Rippe, des Blattgrundes und der Länge stets die äusseren grossen Schopfblätter massgebend sind. Die Länge gilt stets ohne die etwa austretende Rippe. Bei der Beurteilung der Farbe des Blattgrundes ist darauf zu achten, dass bei der Präparation der Blätter auch wirklich der Blattgrund mit abgelöst wird. 14^ — 212 — Tabelle zum Bestimmen der Arten ohne Berücksichtigung der Blüten Verhältnisse. l. Inneres Peristoni dem äusseren mehr oder weniger anhaftend, Wimpern fehlend oder ohne seitliche Anhängsel (subg. Cladodium). 2. Inneres Peristom frei, Wimpern so lang als die Fortsätze, stets mit seit- lichen Anhängseln (subg. Eubryum). 20. 2 Blätter stumpf, Kippe nicht austretend. 3. Blätter zugespitzt, Rippe meist austretend. 4. 3. Kapsel meist kugelig. Br. 3Iarratii. Kapsel eiförmig-länglich. Br. calophylliim. 4. Rippe vor oder mit der Spitze endend, 5. Rippe austretend. 6. 5. Kapsel klein, nicht über 2,5 mm lang. Br. laciistre. Kapsel gross, bis 5 mm lang. Br. uligiiiosum. 6. Blätter an der Spitze deutlich gezähnt. 7. Blätter ganzrandig, oder an der Spitze nur undeutlich gezähnt. 11. 7. Kapsel länglich-eiförmig oder länglich-bimförmig bis cylindrisch, Blatt- rand umgerollt. 8. Kapsel eiförmig-kugelig bis birnförmig, Blattrand höchstens an der Basis umgerollt. 9. 8. Seta ca. 1 cm lang. Br. arcliaugelicuiii. Seta 3—4 cm lang. Br. iiiclinatuin. 9. Seta nur 2 cm hoch, Blätter herablaufend. Br. calcareuiii. Seta über 3 cm hoch, Blätter nicht herablaufend. 10. KJ. Ri]ii)e und Blattzellen am Grunde rot. Br. loHgisetimi. Rippe gelbgrün bis bräunlich, Blattzellen am (irunde nicht rot Br. wariieuni. 11. Blätter deutlich gesäumt. 12. Blätter schmal oder undeutlich gesäumt, 18, 12. Blätter etwas herablaufend (sehr seltene Moose). 13. Blätter nicht herablaufend. 14. 13. Kapselmündung dunkelrot Br. liclvcticiiiii. Kapselmündung gelbrötlich. Br. oeueiiiii. 14. Zellen des Blattgrundes rot. lö. Zellen des Blattgrundes nicht rot. 1(3. 15. Seta schwärzlich. Br. Oracliaiiuui. Seta braunrot. Br. fallax. 16. Sporen gell)grün, Hippe ro.strot. Hr. arcticiim. Sporen sattgelb oder rostgell), Hipjjc gelbgrün. 17. — 213 — 17. Seta 2 — 31/2 cm lang. Br. luridiini. Seta nur bis I1/2 cm lang. Br. Kindbergii. 18. Sterile Innovationen flagelliform, rankenartig lang und dünn. Br. cirri- feriim. Sterile Innovationen kätzchenförmig oder schopfig. 19. 19. Blätter kielig hohl, Ränder eingerollt. Br. pendulum. Blätter dachziegelig, flachrandig. Br. inil)ricatum. 20. Blattrand gesäumt, 21. Blattrand nicht oder ganz undeutlich gesäumt. 43. 21. Rippe wenigstens in den Schopf blättern austretend. 21. Rippe auch in den Schopfblättern nicht austretend. 39. 22. Blätter herablaufend. 23. Blätter nicht herablaufend. 28. 23. Hals doppelt so lang als die Urne, einwärts gekrümmt. Br. pallens. Hals so lang oder kürzer als die Urne. 24. 24. Rippe als glatte Haarspitze austretend, Blätter schwach gesäumt. Br. turbinatum. Rippe in der Spitze endend, oder als gezähnte Haarspitze austretend. 25. 25. Sporen unter 0,014 mm gross. 26. Sporen von 0,014 — 0,021 mm gross. 27. 26. Blätter kurz zugespitzt. Br. bimum. Blätter lang zugespitzt. Br. ciispidatum. 27. Blattzellen getüpfelt, Kapsel verlängert, keulenförmig. Br. pseudo- triquetruni. Blattzellen nicht getüpfelt, Kapsel dick birnförmig. Br. Schleicher!. 28. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung nicht eingeschnürt. 29. Kapsel nach der Entdeckelung unter der Mündung mehr oder weniger eingeschnürt. 33. 29. Peristomzähne nicht gesäumt. Br. microstegiuni. Peristomzähne deutlich gesäumt. 30. 30. Sporen nicht über 0,014 mm gross, Kapsel rot bis dunkelbraunrot. 31. Sporen nicht unter 0,016 mm gross, Kapsel kastanienbraun. 32. 31. Blätter trocken anliegend, Kapsel cylindrisch-keulenförmig. B. obcouicuni, Blätter trocken nach links gedreht, Kapsel lang kegelig. Br. tor- quescens. 32. Sporen braun, papillös. Br. Lisae. Sporen olivgrün, glatt. Br. subglobosuni. 33. Auslaufende Rippe schwach gezähnt. 34. Auslaufende Rippe ganz glatt. 36. — 214 — 34. Sporen bis 0,01:'. nun Durchmesser Br. badhim. Sporen über 0,016 nmi Durchmesser. 35. 35. Granne sehr lan lichgrüne bis bräunlichgmne , unregelmässig ausgebreitete, am Grunde stark wurzelfilzige Rasen. Innovationen kurz, ausserdem mit langen, oft flagellen- artigen Sprossen. Schopf blätter locker dachziegelig, trocken, verbogen, bis 3 mm lang und 1 ^2 "im breit, breit bis länglich oval, mit kurzer, scharf ge- zähnter Spitze, nur am Grunde umgebogen, mit 2 — 3 reihig gesäumtem Rande und gelbgrüner, später gebräunter, als kräftiger, scharf gesägter Stachel aus- tretender Rippe. Blattgrund nicht rot. Seta 3 — 6 cm hoch, aufrecht, oben hakenförmig gekiniramt, purpuni. Kapsel hängend, bis 4 mm lang, eiförmig bis birnförmig-kugelig, kleinmündig, gelbbraun, später rotbraun, entleert unter der Mündung etwas eingezogen. Deckel klein, hoch gewölbt, mit Warze, orange. Äusseres Peristom mit genäherten, unten fein punktierten, orange, oben fast hyalinen, papillösen, nicht gesäumten Zähnen; inneres Peristom dem äusseren anhängend, dunkelgelb, mit schmalen, ritzenförmig durch- brochenen Fortsätzen ohne oder mit kürzeren (3 — 4) Wimpeni. Sporen 0,04 — 0,048 mm, fein gekörnelt, hell l)räunlichgiiin. Fr. Mai, duni und Oktober — November. — Sehr zerstreut durch die norddeutsche Tiefebene, auf feuchtem Sand der FIuss- und Seeufer. •^^ooöe ^J. 7' aceae. — 217 — 470. Br. peiidiilum (Hornsch.) Schimp. Tafel XXY, Fig. 21. — Br. cemuum, Br. Seh. G. — Zwitterig. Bildet dichte, meist nur bis 1 cm hohe, gelbgrüne bis bräunlichgrüne, innen dicht rostfilzige Rasen. Innova- tionen zu 2 — 4, schopfig beblättert. Schopfblätter aufrecht abstehend, eiläng- lich bis eilanzettlich (bis 2,7 mm lang und 1 mm breit), zugespitzt, nicht herablaufend, kielig hohl, am Grunde purpurn, mit glatten, undeutlich ge- säumten, umgerollten Rändern und kräftiger, unten roter, oben gelbbräunlicher, als lange gelbe, oben entfernt gezähnte Granne, austretender Rippe. Seta 1,5 — 3 cm lang, steif aufrecht, oben hakenförmig, rot. Kapsel hängend oder nickend, meist bis 3 mm lang, elliptisch bis kugelig-eiförmig, kleinmündig, braun, trocken, unter der Mündung schwach verengt. Hals kürzer als die Ui'ne. Deckel klein, kegelig gewölbt, scharf gespitzt. Äusseres Peristom mit von der Mitte rasch pfriemenförmig verschmälerten, genäherten, unten Figurenerklärung zu Tafel XXV. Fig. 1. Mielichhoferia nitida. Habitus natürliche Grösse. ^ 2. Leptobryum pyriforme „ „ „ , 3. Anomobryum filiforme ^ „ ,, „ 4. Plagiobryum Zierii „ , , „ 5. Webera elongata „ , , , 6. „ nutans , 7. ^ sphagnicola , 8. Mniobryum carneum „ , „ , 9. Bryum Duvalii n » r ,10. , Funckii , 11. „ argenteum , , , 12. , pallescens , 13. „ warneum , „ , 14. , bimum „ 15. , pseudotriquetrum ^ „ „ „ 16. , caespiticeum „ „ „ , 17. Rhodobryum roseum ^ „ „ y, 18. Bryum warneum. Blatt schwach vergrössert. , 19. „ capillare. , 20. „ atropurpureum. Deckel schwach vergrössert. „21. , pendulum. Habitus natürliche Grösse. „ 22. „ alpinum. , , 23. „ capillare. , 24. , Mühlenbeckii. „ „ „ , 25. , cyclophyllum. , „ 26. „ „ Blatt schwach vergrössert. „ 27. „ microstegium. Habitus natürliche Grösse. , 28. , Marratii. ,29. , amophilum. , 30, , fissum. — 218 — votis 3,6 mm lang, liinglich-birnförmig, regelmtlssig, gelbbraun, trocken unter der Mündung verengt. Hals halb so lang als die Urne, trocken faltig. Deckel kegelig, luit Spitzchen. Äusseres Peristom mit blassgelben, oben hyalinen, fein papillösen, schmal gesäumten Zähnen; inneres zart, hyalin, mit weit klaffenden, lanzettlich-pfriemenförmigen Fortsätzen und je 2 bis 3 Wimpern mit Anhängseln. Sporen 0,016 — 0,020 mm, fein gekörnelt, gelb. Fr. Mai, Juni. — In der Ebene und im Gebirge auf kalkhaltigem, sonnigem Boden, an Mauern u. s. w. zerstreut. 534. IJr. comense Schimp. — Zweihäusig. Bildet niedi-ige, bis zu 1 cm hohe, dichte, aber leicht zerfallende, kissenförmige, oben grüne, innen rötlichbraune, unten braunfilzige Raschen. Blätter nicht herablaufend, un- gesäumt, flachrandig, nicht gezähnt, innerste Seh opfl »lütter mit umgerolltem Rande. Rippe als Stachel auslaufend. Stengel mit kätzchenartig beblätterten sterilen Sprossen, oft auch mit flagellenartigen Sprossen. Seta bis 2 cm hoch, oben hakenförmig. Kapsel fast hängend, bis 2 mm lang, oval, braun, unter der vk^eiten Mündung stark eingezogen. Peristom bis 0,40 mm lang, mit gelben, breit gelblich gesäumten Zähnen mit 22 — 26 Lamellen. Sporen 0^010 — 0,012 mm, olivgi-ün, glatt. Fr. Frühjahr. — An Mauem, oberhalb Como. Wahrscheinlich auch in der Schweiz. 535. Br. Philiberti Amann. — Bildet wenig ausgedehnte, lockere Rasen mit niedrigen, 6 mm hohen, nicht fadenförmigen, nicht kätzchenförmig beblätterten Stengeln, steifen Blättern, die an der Spitze plötzlich grösser werden und ein pinselförmiges Büschel bilden. Sterile Zweige kurz. Männ- liche Blüten mit weinroten Blättchen. Seta 15 — 20 mm hoch. Kapsel in- folge der engen Krümmung der Seta steil hängend, eiförmig-länglich, trocken unter der Mündung leicht eingezogen, rot. Peristom 0,5 — 0,6 mm hoch mit 30 — 35 Leisten. Sporen 0,012 — 0,016 mm im Durchmesser, gelblichgrün. Im übrigen mit Br. comense Schimp. nahe versvandt. 536. B. Kiiiizei Hornsch. — Zweihäusig. Bildet dichte, bis 2 cm hohe, fast polsterförmige, oben gelbgrüne, innen braunfilzige Rasen. Schopf- blätter eiförmig, dachziegelig, kurz zugespitzt, bis 1,2 mm lang, sehr hohl, mit ungesäumtem, ungezähntem, flachem Rande und als Granne austretender Rippe. Blattgrund rot. Seta 1^/2 cm lang, oben hakenförmig. Kapsel hängend. Ijirnförmig, bis 3 mm lang, bräunlich, trocken unter der Mündung stark eingeschnürt; Hals fast so lang als die Urne. Deckel gross, gewölbt, mit Warze. Äusseres Peristom mit blassgelben, am Grunde roten, oben hyalinen, fein papillösen, gesäumten Zähnen; inneres blass gelblich mit breiten gefensterton Fortsätzen und zarten Wimpern mit sehr langen Anhängseln. — 241 — Sporen 0,012—0,015 mm, glatt, gelbgrün. Fr. Sommer. Verbreitet durch das Gebiet, an trockenen Mauern und Felsen. 537. Br. Geheebii C. Müller. — Bildet lockere, 3 cm hohe, gold- grüne, etwas glänzende, unten von Erde durchsetzte Rasen, mit bräunlichen, feinpunktierten Wurzelhaaren. Blätter dachziegelig anliegend, eiförmig, kurz und stumpf lieh zugespitzt, nicht herablaufend, ungesäumt, flach- und ganzrandig. Rippe gelb, mit der Spitze endend. Blattgrund nicht gerötet. Blüten und Früchte unbekannt. — Aarufer bei Brugg in der Schweiz auf einem überrieselten Kalkblock. 538. Br. veronense De Not. — Bildet massig dichte, lichtgrüne, etwas glänzende, innen mit Erde durchsetzte Rasen mit braunroten, glatten Wurzelhaaren. Stengel kätzchenartig, dachziegelig beblättert. Blätter breit- rund bis kreisförmig, löffeiförmig hohl, fast halbkugelig ohne Spitze, nicht herablaufend, ungesäumt, ganzrandig. Rippe weit herablaufend, vor dem Blattrande endend. Blüten und Früchte unbekannt. — Steiermark: am Hochgolling bei Schladming. Bayern: Donauufer unterhalb der Haibach- mündung. Salzachauen bei Mittersill. — Bevorzugt nassen Sand oder zeit- weise überschwemmte Orte an Flussufern. 539. Br. Oerwigii (C. Müller) Limpricht. — Hypnum Gerwigii C. Müller. — Mit Br. argenteum in vielen Punkten übereinstimmend. Bildet sehr lockere, weisslichgrüne bis graue büschelige Raschen mit 2 bis 3 cm langen, fadenförmigen, oben kätzchenartig beblätterten Stengeln, am Grunde spärlich mit bräunlichen, fein warzigen Wurzelhaaren. Blätter klein, zart, wenig herablaufend, stumpf hohl, eiförmig, ungesäumt, flach- und ganz- randig. Rippe dicht vor dem Rande endend. Blattzellen am Grunde nicht rot, Blüten und Früchte unbekannt. — Oberhalb des Rheinfalles bei Schaffhausen an Kalkfelsen. 540. Br. Bliudii Br. Seh. G. (Taf. XXVI, Fig. 33.) — Zweihäusig. Wächst gesellig oder in sehr lockeren bis massig dichten bis 1 cm hohen, weisslich bis bräunlichgrünen, schwach glänzenden, m^eist mit Erde durch- setzten Rasen. Blätter länglich-lanzettlich, dachziegelig, hohl, zugespitzt, bis 1,5 mm lang, ungesäumt, flach- und ganzrandig, die obersten schmal um- geschlagen. Rippe mit oder vor der Spitze endend. Seta bis 2 cm lang, oben eng hakenförmig. Kapsel hängend, der Seta angepresst, bis 2,4 mm lang, eiförmig bis birnförmig-kugelig, regelmässig, kastanienbraun bis schwarz- braun, trocken unter der Mündung nicht verengt; Hals ^j^ so lang als die Urne, sehr dick, am Grunde abgerundet. Deckel klein, hochgewölbt mit Warze. Äusseres Peristom mit gelben, oben blassgelblichen, papillösen, ge- säumten Zähnen; inneres papillös, gelb, mit lanzettlich-pfriemenförmigen fast gefensterten Fortsätzen und je 3 knotigen oder mit Anhängseln versehenen Thom<5-Migula, Flora. V. \ß — 242 — \Vinii>oni. Sporen 0,012—0,016 mm, fein jiunktiert, gelb. Fr. Sommer. — Selten auf Sjiiulbünken und :un Ufer von Gebirgsbäcben in den Ali)en. Salzburg, Steiernui)-k, Tirol, Sclnveiz. 541. Hr. !irgere länglich, oval, bis 2,4 mm lang, — 243 — undeutlich gesäumt, flach- und ganzrandig, mit abgerundeter Spitze, vor welcher die Rippe verschwindet. Blattgrund nicht gerötet. Seta 2 — 3 cm hoch, oben hakenförmig. Kapsel nickend bis hängend, gegen 2 mm lang, regelmässig, kurz birnförmig, gelblich bis hellbräunlich, trocken unter der weiten Mündung stark verengt; Hals dick, ^j^ so lang als die Urne, trocken eingezogen. Deckel hochgewölbt, gross, kurz gespitzt. Äusseres Peristom mit blassgelben, gesäumten und papillösen Zähnen; inneres gelb- lich mit breiten gefensterten Fortsätzen, Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,010—0,014 mm, glatt, gelbgrün. Fr. Juni. — Sehr zerstreut an feuchten, am liebsten moorigen oder schlammigen Orten; fehlt den Alpen und Osterreich. 545. Br. neoclamense Itzigsohn. (Taf. XXVI, Fig. 10—12.) — Zwei- häusig. Bildet lockere bis dichte, 2 — 10 cm hohe, schmutzig bis bräunlich- grüne, innen braunfilzige Rasen. Blätter etwas herablaufend, weich, eiförmig- länglich, 2 — 3 mm lang, sehr hohl, mit stumpfer oft kappenförmiger Spitze, mit breit gelblich bis bräunlich gesäumtem, flachem, ungezähntem Rande und meist vor der Spitze endender Rippe. Blattgrund rot. Seta bis 4 cm lang, oben bogig. Kapsel hängend, 4 mm lang, dick keulenförmig, bräun- lich, trocken unter der Mündung verengt. Sporen 0,014 — 0,020 mm glatt, gelblich. Fr. -Juni. Früchte sind sehr selten. — var. ovatum (Lindb.) E. Arnell. 8 — 10 cm hoch, dichte Rasen bildend. Blätter zugespitzt, breit, oval, mit am Grunde schmal zurückgeschlagenen Rändern. — Zerstreut in kalkhaltigen Sümpfen, oft in den Rasen anderer Sumpfmoose. 546. Br. Diivalii Voit. (Taf. XXV, Fig. 9; Taf. XXVI, Fig. 31.) — Zweihäusig. Bildet lockere, tiefe, 5 — 10 cm hohe, oft sehr ausgedehnte, weiche, blassgrüne, rötlich bis purpurn überlaufene Rasen. Stengel oben mit sehr langen, schlanken, locker beblätterten Sprossen. Blätter weit herablaufend, breit eiförmig-lanzettlich , kurz zugespitzt, ganzrandig, undeut- lich gesäumt, mit nur an der Basis umgeschlagenem Rande und mit oder vor der Spitze endender Rippe. Blattgrund nicht rot. Seta 2 — 6 cm hoch, oben hakenförmig. Kapsel hängend, gegen 4 mm lang, lang birnförmig, gelbbräunlich, trocken unter dei- weiten Mündung stark verengt. Hals bis fast so lang als die Urne, trocken zusammengezogen. Deckel gewölbt, mit Warze. Äusseres Peristom mit bleichgelben, oben hyalinen, stark papillösen, gesäumten Zähnen; inneres blassgelblich mit gefensterten Fortsätzen und dicht papillösen Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,011 — 0,014 mm, schwach punktiert, gelb. Fr. Juni. — An quelligen oder sumpfigen Stellen ziemlich verbreitet, selten fruchtend. 547. Br. Reyeri Brei dl. — Zweihäusig. An Br. pseudotriquetrum erinnernd, dichte, schwellende, grüne bis oliv-grüne, rot gescheckte, innen 16* — 244 — braune dunli frrohwarzigen Wurzelfilz verwebte, schwachglänzende Rasen hildciid. ()l)ere Bliitior etwas herablaufend, lanzettlich, scharf zugespitzt, oft mit Spitzchen, oben mit schmal zurückgerolltem nicht gezälmtem Rande und nicht austretender Rippe, bis 3,3 mm lang. Blattgrund weinrot. Früchte unbekannt. — Tirol: Bach des Reinthaies bei Taufers im Pusterthal. Steier- mark: am Rissachfall bei Schladming. An Felsen die von Wasserfällen durch Sprühregen lienetzt werden. 548. Br. palleiis Swarz (Taf XXVI, Fig. 22.) — Zweihäusig. Bildet Figurenerklärung zu Tafel XXVI. Hg. 1. Bryum Marratii. Kapsel. 2 fach vergrössert. , 2. ^ calopliyllum. ^ „ ^ 3. „ n Teil des inneren Peristoms stärker vergrössert. ^ 4. , „ Blatt eines jungen Sprosses schwach vergrössert. , 5. , warneum. „ „ , „ ^6. r cirratum. Teil des inneren Peristoms stärker vergrössert. ^7. r lacustre. Blatt. Schwach vergrössert. ^8. , uliginosum. Kapsel. 2 fach vergrössert. , 9. „ lacustre. , , „ ^ 10. „ neodamense. Blattanheftung schwach vergrössert. . 11. , . Blatt ^ 12. „ j, Gesäumter Blattrand stärker vergrössert. „ 13. „ longisetum. Blattspitze, r Rippe , ,. , 14. ,, „ Kapsel. 2 fach vergrössert. , 15. , turbinatum. Blatt. Schwach vergrössert. ^ 16. „ „ Blattrand. Stärker „ ^ 17. „ inclinatum. Kapsel. 2 fach ^ 18. „ turbinatum. Blattspitze. Stärker , , 19. , cuspidatum. Blatt. Schwach , „ 20. , bimum. , , ^21. „ „ Kapsel. 2 fach vergrössert. „ 22. , pallens. , 23. „ pspudotriquetrum. Blatt. 2 fach vergrössert. ^ 24. „ badium. Auslaufende Rippe. Stärker vergrössert. , 25. „ cirratum. „ , „ ,, , 26. , erythrocarpum. Herablaufendes Blatt. Schwach vergrössert. , 27. ^ , Blattspitze. „ , , 28. „ intermedium. ,, ^ , ^ 29. ^ Funckii. Blattrand. Stärker „ ^ 30. ^ , Austretende Rippe. „ r r 31. , Duvalii. Herablaufendes Blatt. Schwach vergrössert. „ 32. . atropnrpnroum. Blattanheftung. ^ , 33. , Blindii. Blatt. , 34. , cyclophyllum. Blatt. „ ,. 35. , torquescens. Trockenes Blatt. w Wimpern, r Rippe. ^ifooje ^(^ t-yc^9yaceae. — 245 — lockere bis massig dichte, wenige Millimeter bis 4 cm hohe, olivgrüne, bräunlichgrüne bis weinrote, innen braunfilzige Rasen. Blätter herablaufend, eiförmig-länglicli, lang zugespitzt, bis 2,4 mm lang, mit bräunlich gesäumtem nicht oder nur in der Spitze undeutlich gezähntem, umgerolltem Rande. Rippe in der Spitze endend oder kurz austretend. Seta 1 — 4 cm hoch, flach, bogig gekrümmt. Kapsel meist horizontal bis nickend, lang birnförmig, gegen 4 mm lang, bräunlichgelb bis kastanienbraun, trocken unter der Mün- dung kaum verengt. Hals doppelt so lang als die Urne, gekrümmt, trocken faltig. Deckel gross, gewölbt, mit Warze. Äusseres Peristom mit gelben, am Grunde dunkleren, oben blassgelblichen, sehr schmal gesäumten, grob papillösen Zähnen; inneres gelb, mit schmalen, eng geschlitzten Fortsätzen; Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,016 — 0,024 mm, feinwarzig, grünlichgelb. Fr. Juli, August. — Vielgestaltig. — var. speciosuni (Voit) Schimp. Höher mit länger gestielten nickenden Kapseln und kleinerem Deckel. — var. arcuatum Scliimp. Kapsel schmäler, geneigt, bogig ge- krümmt. — var. Vulturiense De Not. Blätter eiförmig-länglich, lang zugespitzt, mit austretender Rippe. — var. abbreviatum Schimp. Niedrig, mit schlaffen, flattrigen, bräunlich-purpurnen Blättern; Rippe austretend, Urne fast kugelig, Hals stark verengt. — var. augustifolium Breidl. mit langen, schmalen Schopf blättern. — Verbreitet durch das ganze Gebiet auf feuchtem, sandigem oder moorigem Boden, an feuchten Mauern und Felsen. 549. Br. turMnatum (Hedw.) Br. Seh. G. (Taf. XXVI, Fig. 15, 16 und 18.) — Zweihäusig. Bildet ziemlich dichte, breite, niedrige, steril bis 4 cm und darüber hohe, schmutzig- oder gelblichgrüne bis rötlichbraune, innen rostbraunfilzige Rasen. Schopf blätter nicht herablaufend, eilänglich- lanzettlich, scharf zugespitzt, kielig hohl, undeutlich gesäumt, nicht oder un- deutlich gezähnt mit unten zurückgeschlagenem Rande und als glatte Stachel- spitze auslaufender Rippe. Blattgrund meist rot. Seta 2 — 4 cm lang, oben kurz hakenförmig. Kapsel hängend, bis 3 mm lang, dick birnförmig, regel- mässig, gelbbräunlich, trocken unter der weiten Mündung stark verengt. Hals so lang als die Urne, trocken zusammengezogen. Deckel gewölbt mit Spitzchen. Äusseres Peristom mit gelben, grob papillösen, schmal gesäumten Zähnen; inneres gelblich mit schmalen, ritzenförmig durchbrochenen bis klaffenden Fortsätzen und dicht papillösen Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,014 — 0,018 mm, feinwarzig, bräunlichgelb. Fr. Mai, Juni. — Ver- breitet durch das ganze Gebiet auf feuchtem, sandigem Boden, auch auf Sumpfwiesen. 550. Br. Schleicheri Schwägr. — Br. turbinatum ß praelongum Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet lockere, schwellende 3 — 10 cm und darüber hohe, weiche, freudig- bis gelblichgrüne, innen braunschwärzliche — 246 — wenig verfilzte Kiisen. liliitter eiliinglicli, albiiiililich zugespitzt, bis 3,6 mm lang, weit herablaiifend, gesäumt, am Grunde umgeschlagen, ungezähnt oder nur in der Spitze schwach gezälmt. Rippe als spärlich gezähnte Stachelspitze austretend. Blattgrund nicht rot. Seta 4 — 6 cm hoch. Kapsel hängend, gegen 31/2 mm lang, dick birnfürmig, gelbbräunlich, trocken unter der weiten Mün- dung stark verengt; Hals halb so lang als die Urne. Deckel kegelig, gespitzt. Äusseres Peristom mit gelben Zähnen; inneres orange, mit rundlich oder oval durchbrochenen Fortsätzen. Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,016 his 0,021. fein punktiert, bräunlichgelb. Fr. Spätsommer. — var. angustatum Schimji. ist niedriger, schlanker, mit kleineren, schmäleren Blättern. — var. latifolium (Schleich.) Schimp. — Br. turbinatum y latifolium Br. Seh. G. Bildet stattliche, lockere 4 — 12 cm hohe, schwellende, gelbliche bis rötliche Rasen. Blätter grösser, stumpfer, flachrandig, Kapsel grösser. — Tm Gebirge an kalten Quellen, in Sümpfen, Bachufern verbreitet, hauptsächlich in den Alpen, sonst im Sauerland, Thüringen, Sudeten. Selten fruchtend. 551. Br. pseudotriqiietnim (Hedw.) Schwägr. (Taf. XXY, Fig. 15: Taf. XXVI, Fig. 23.) — Zweihäusig. Bildet dichte, kräftige, bis 10 cm und darüber hohe Rasen, von oliven- bis bräunlichgrüner, zuweilen rötlicher Farbe, innen dicht braunfilzig. Blätter herablaufcnd, länglich-lanzettlicb. allmählich zugespitzt, bis 4,5 mm lang, gelblich bis bräunlich gesäumt, an der Spitze schwach gesägt, am Rande zurückgeschlagen. Rippe mit der Spitze endend oder austretend. Blattgrund rot. Seta 2 — 8 cm hoch, oben bogig. Kapsel nickend, 4 — 5 mm lang, lang keulenförmig, meist regelmässig, bräunlich, trocken unter der Mündung verengt. Hals so lang als die Urne, trocken zusammengezogen. Deckel hochgewölbt mit Spitzchen. Äusseres Peristom mit gelben, unten roten, oben hyalinen, grob papillösen, breit ge- säumten Zähnen; inneres gelb, papillös mit breiten gefensterten Fortsätzen und je 3 Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen 0,014 — 0,020 mm, fein warzig, gelbgrün. — Fr. Juni bis August. — var. gracilescens Schimp. Schlank mit zarten kleinblättrigen Ästen, langen langhalsigen und lang- gestielten Kapseln. — var. Duvalioides Itzigsohn mit breiten, weichen, schlaffen, bleichgrünen Blättern. — var. compactum Br. Seh. G. Niedrig, dichtrasig, mit kurzen kurzgestielten Kapseln. — Verbreitet dui'ch das ganze Gebiet an nassen, namentlich quelligen Stellen, Grabenrändern der Gebirgswiesen u. s. av. 552. Br. hinioideum De Not. — Zweihäusig. Bildet dichte, 2 — 3 cm hohe, innen dicht rostfilzige Rasen. Blätter dachziegelig, eiförmig bis elij)- tisch-lanzettlich, mit verlängerter, scharfer, schmaler Spitze, kielig hohl mit gesäumtem an der Spitze gezähntem, umgerolltem Rande und als längere Stachelspitze austretende Rippe. Seta 3 cm lang, oben bogig. Kapsel — 247 — hängend, birnförmig, zimmtbraun, mit kurzem Halse. Deckel gross, halb- kugelig, mit langer, scharfer Spitze. Äusseres Peristom mit grossen, lanzett- lich-pfriemenförmigen, grob papillösen Zähnen; inneres bleich mit lanzettlich- pfi'iemenförmigen , gefensterten Fortsätzen und je 3 zierlichen Wimpern mit Anhängseln. — Monte Braulio im Veltlin. Gattung Rhodobryum (Schimp.) Limpr. Sehr stattliche Moose mit unterirdischen Ausläufern und grossen rosetten- artig ausgebreiteten Schopfblättern. Sporogone oft zu mehreren zusammen. Im übrigen sich eng an Bryum anschliessend. 553. ßh. roseiim (Weiss) Limpr. — Bryum roseum Schreb. (Taf. XXV, Fig. 17.) — Grosse stattliche Pflanze mit rosettenartig gehäuften Schopf blättern , in sehr lockeren Rasen oder truppweise wachsend. Stengel mit unterirdischen Ausläufern. Schopfblätter bis 12 mm lang, spitz. Sporo- gone zu 1 — 3 in einem Perichätium. Kapsel hängend, bis 7 mm lang, schwach gebogen, cylindrisch. Fr. Spätherbst, Winter. — Verbreitet durch das ganze Gebiet an rasigen Stellen, in Wäldern u. s. w. Selten fruchtend. Familie Mniaceae. Grosse und grossblättrige Schatten- oder Feuchtigkeit-liebende Moose mit kräftigem Stengel. Centralstrang deutlich. Untere Blätter klein, schuppen- förmig, nach oben zu grösser werdend und an der Spitze einen grossblättrigen Schopf bildend. S Blüten scheibenförmig, oft ziemlich gross. Sporogone meist zu mehreren aus einem Perichätium. Kapsel geneigt bis hängend, regelmässig, länglich-oval, mit kurzem, wenig deutlichem Halse. Spalt- öffnungen meist deutlich kryptopor (Halsteil). Haube kappenförmig, früh abfallend. Peristom doppelt. Peristome gleich lang. Gattung Milium. - Äusseres Peristom kürzer als das innere. Gattung Ciiiclidium. Gattung Mnium (Dill. L.) Schimp. Meist Waldmoose, teilweise feuchte, quellige Stellen, Bachränder u. s, w. bewohnend. Äusseres Peristom so lang als das Innere, mit kräftigen, stark hygroskopischen Zähnen. Inneres meist gelbrot, mit lanzettlichen, oben pfriemenförmigen, gefensterten und klaffenden Fortsätzen und meist knotigen Wimpern. — 2i8 — Übersicht der Arten. 1. Bhittsiiuni ganzrandig, ungezähnt (nur bei Mn. stellare auch zuweilen gezähnt). 2. Blattsauni gezähnt. 6. 2. Blattzollen nicht in schiefen Reihen verlaufend, 3. Blattzellen von der Rippe nach dem Rande zu in schiefen Reihen ver- laufend. 4. 3. Blätter ungesäumt. M. stellare. Blätter gesäumt. M. hyiiienopliylloides. 4. Blätter nicht oder schmal gesäumt. 31. ciiiclidloides. Blätter breit gesäumt. 5. 5. Rippe in das Blattspitzchen eintretend. M. puiictatum. Rippe vor der Spitze verschwindend. M. subglobosum. 6. Rippe am Rücken gezähnt. 7. Rippe am Rücken glatt. 11. 7. Rippe an der Spitze austretend. 8. Rippe vor und mit der Spitze endend. 9. 8. Peristomzähne gelbgrün. M. lycopodloides. Peristomzähne rotbraun, M. spiiiosuili. 9. Deckel der Kapsel nur mit kurzer Papille. M. horiium. Deckel schief geschnäbelt. 10. 10. Klein und zart, Seta 8—15 mm lang. M. riparium. Kräftig, Seta 15—25 mm lang. M. orthorhyiiehuni. 11. Blattsaum wulstig, meist zweireihig gezähnt, 12. Blattsaum einschichtig, einreihig gezähnt. 15. 12. Peristom gelbgrün. 13. Peristom gelbbraun, 14. 13. Stämmchen unter dem Gipfel durch Äste bäumchenförmig. M. uudu- latum. Stämmchen nicht bäumchenförmig. M. IJlyttii. 14. Stämmchen an der Spitze mit Blattrosette; mehrere Sporogone aus einem Perichätium. M. spiimlosuiu. Stämmchen ohne Blattrosette; je ein Sporogon. M. serratuiii. 1.".. Deckel lang geschnäbelt. M. rostratum. Deckel kurz geschnäbelt. 16. 1(). Blattzellen in schiefen Reihen, 18. Blattzellen unregelmässig, nicht in Reihen. 17. 17. Ripjie braun. M. ciispidatiim. Ripi)e grün. M. Dnmiiiioiidii. — 249 — 18. Blattzellen verdickt und meist kollenchymatisch; Blattsaum deutlich ge- zähnt. 19. Blattzellen nicht verdickt, nicht kollenchymatisch , Blattsaum undeutlich und nur an der Spitze gezähnt. M. riigicum. 19. Blattrippe austretend. M. Seligerii. Blattrippe vor oder mit der Spitze endend. 20. 20. Blätter weit herablaufend. Deckel kegelig mit längerem Spitzchen. M. medium. Blätter wenig herablaufend. Deckel hochgewölbt mit Warze. M. affine Bland. 554. Mn. hormim L. (Taf. XXVII, Fig. 2; Taf. XXVUI, Fig. 2, 9, 13.) — Zweihäusig. Bildet etwa 3 — 8 cm hohe, dichte, schwellende, dunkelgrüne Rasen. Blätter trocken wellig, leicht gedreht, 5 — 7 mm lang, 1 mm breit, scharf zugespitzt, mit braunrot gesäumtem, kurz zweireihig gezähntem Rande. Rippe oben am Rücken gezähnt, vor der Spitze endend. Blattzellen nicht in schiefen Reihen. Sporogone einzeln. Kapsel auf 2 — 4 cm hoher Seta, hori- zontal bis nickend, länglich, bis 41/2 mm lang, grünlichgelb bis braun, Deckel hochgewölbt, mit kurzer, spitzer Papille. Peristomzähne grünlichgelb. Fr. April, Mai. — Häufig auf feuchtem Waldboden, in Erlenbrüchen u. s. w. in der Ebene und im niederen Gebirge. 555. Mn. orthorrhynchum Brid. (Taf. XXVIII, Fig. 10.) — Zwei- häusig. Bildet dichte, meist 2 — 5 cm hohe, dunkelgrüne bis bräunliche, innen rote, schwach verfilzte Rasen. Blätter länglich-lanzettlich, zugespitzt, mit bis zur Mitte scharf zweireihig gesägtem Rande. Rippe oberwärts am Rücken gezähnt, mit dem Spitzchen endend, Blattzellen nicht in Reihen, stark verdickt. Seta 1^/2 — 2 cm hoch. Kapsel horizontal bis nickend, läng- lich, bis 5 cm lang, gerade, grünlich bis braun. Deckel schief geschnäbelt. Peristomzähne gelbgrün. Sporen gelbgrün. Fr. Sommer. — var. nivale Pfeffer ist kleiner mit breiteren, kaum gezähnten Blättern. — Im Gebirge auf feuchten Kalkfelsen und kalkhaltigem Boden in Wäldern zerstreut, häufig in den Alpen. 556. Mn. lycopodioides (Hook.) Schwägr. — Zweihäusig. Von der vorigen Art verschieden durch lockeren Rasen, schmälere, fast bis zur Basis scharf, zweireihig gezähnte Blätter mit wenig verdickten Zellen und etwas austretender Rippe, 2 — 3 cm langer Seta, bis 6 mm langer, leicht gekrümmter Kapsel, bräunlichgelben Sporen. Fr. Sommer. — Auf feuchtem, steinigem Boden, an Bachrändem u. s. w., selten und nur in den Alpen. 557. Mn. riparium Mitt. — Zweihäusig. Bildet lockere, hellgrüne, innen rostfarbene und etwas filzige, meist 2 — 3 cm hohe Rasen. Blätter — 250 — oif()rniit,'-laii/.('ttli(li. rot gesäumt und bis fast zur Basis kurz uud stumpf, •zweireihig gezähnt. Kippe nicht austretend, am Rücken kaum gezähnt. BlattzeUen niclit in Heihen, stark verdickt. Seta 8 — 15 mm lang. Kapsel geneigt bis hängend, gerade, länglich-eliptisch, gelblich bis hellbräunlich, bis 2^/2 mm lang. Deckel schief geschnäbelt. Peristomzähne grünlichgelb. Sporen lichtbräunlich. Fr. Mai. — Zerstreut und nicht häufig, aber durcli das ganze Gebiet verbreitet, an Bachufern, feuchtem Boden, in Wäldera. 558. Mn. Blyttii Br. Seh. G. — Z^veihäusig. Bildet dichte, innen dicht rostfilzige, 6 — 8 cm hohe Rasen. Blätter länglich-eiförmig bis spatei- förmig, zugespitzt, rot gesäumt, bis zur Mitte kurz und stumpf, oft nur an einzelnen Stellen gezähnt. Rippe am Rücken glatt, nicht austretend. Blatt- zellen nicht in Reihen, schwach verdickt. Seta P/2 — 2 cm hoch. Kapsel horizontal bis nickend, bis 3 mm lang, länglich, gelblich. Deckel stumpf. Peristomzähne gelbgrün. Sporen hräunlichgelb. Fr. Sommer. — Bisher nur steril am Peterstein im schlesisch-mährischen Gesenke. 359. Mu. serratum Schrad. — Zwitterig. Bildet lockere, lebhaft bis bräunlichgrüne, am Grunde etwas rostfilzige, 2 — 3 cm hohe Rasen. Obere Blätter länglich-eliptisch, zugespitzt, gelb oder rot gesäumt, bis zur Mitte mit kurz zweireihig gesägtem Rande. Rippe glatt, nicht austretend. Blatt- zellen nicht in Reihen. Seta 2 — 3 cm lang. Kapsel oval bis länglich, bis 4^/2 mm lang, horizontal bis hängend, gelblich bis bräunlichgelb. Deckel schief geschnäbelt. Peristomzähne gelbbraun. Sporen grünlichgelb. — var. Fillionii Pfeffer ist kleiner, mit kugeliger Kapsel und wenig gezähnten Blättern. — Fr. Frühjahr. — Verbreitet durch das ganze Gebiet, auf Wald- boden, an schattigen Bachufern, feuchten Mauern, Abhängen u. s. w. 560. Mn. spinulosum Br. Seh. G. (Tai XXVH, Fig. 7.) — Zwitterig. Bildet dichte, sattgrüne, 3 — 4 cm hohe Rasen. Blätter eiförmig bis spatei- förmig, kurz zugespitzt, mit Spitzchen, rötlich gesäumt, mit zweireihig ge- zähntem Rande und glatter mit der Spitze endender Rippe. Zellen nicht in Reihen. Sporogone meist zu 2 — 6. Seta 2 — 3 cm lang. Kapsel nickend bis hängend, länglich-eiförmig, grünlichgelb bis rotbräunlich, mit gelbrotem Munde. Deckel geschnäbelt. Peristomzähne gelblichbraun. Sporen rost- bräunlich. Fr. Ende Frühjahr. — In Nadelwäldern, im Gebirge, zerstreut. 561. Mn. spinosnm (Voit)Schwägr. (Taf. XXVII, Fig. 5; Taf.XXVlII. Fig. 14.) — Zweihäusig. Bildet lockere, ausgedehnte, leicht zerfallende Rasen. Schopfblätter gross, bis 8 mm lang, eiförmig bis länglich-spatel- förniig. zugespitzt, mit Spitzchen, rötlich gesäumt und scharf zweireihig am Rande gezähnt. Iiippe etwas austretend, am Rücken meist gezähnt. Blatt- zellen in schiefen Reihen, gleichmässig, stark verdickt. Sporogone zu mehreren (2—7). Seta P/3— 2^2 cm. Kapsel nickend bis hängend, länglich, atelfönnig, abgerundet bis ausgerandet, meist mit Spitzclien, rötlich- braun gesäumt, ganzrandig. Rippe nicht austretend. Blattzellen in Reihen, kdlinichyinatisch. Sporogone meist einzeln. Seta 2 — 4 cm hoch. Kapsel hoi'izontäl bis nickend, oval-länglich, 4 — 5 mm lang, gelblichgrün bis rötlich- braun, i(if mündig. Deckel kegelig, schief geschnäbelt. Peristomzähne gelb- lich, mneres gelb. Sporen bräunlichgelb. Fr. Frühjahr. — var. elatum Scliimp. 10 — 15 cm hoch, dicht rostfilzig, Blätter dichter, ohne Spitzchen. — Sehr verbreitet au feuchten, quelligen Stellen von Wiesen, Wäldern, an Bachrändern. 574. Mii. subglol)OSum Br. Seh. G. (Taf. XXVII, Fig. 4; Taf. XXVIII, Fig. 8.) — Zwitterig. Bildet bis 10 cm und darüber hohe, lockere, dunkel- grüne, innen rötliche und dicht braunrot-filzige Rasen. Blätter etwas herab- laufend, eiförmig, abgerundet bis ausgerandet, ohne Spitzchen, sclmial ge- säumt, ganzrandig. Rippe vor der Spitze endend. Blattzellen in undeutlichen Reihen, koUenchymatisch. Sporogone zu 1 — 2. Seta bis 5 mm lang. Kapsel nickend, kugelig-oval, bis 2 mm lang, grünlichgelb bis lichtbraun, rotmündig. Deckel kegelig gespitzt. Peristomzähne gelbbraun, inneres orange. Sporen gelbgrün. Fr. Frühjahr. — Nicht häufig, aber verbreitet an nassen oder sumpfigen Orten, in einzelnen Gegenden felilend. Gattung Cinclidium Swartz. Lange verfilzte Sumpfmoose, den Sumpfformen mancher Mnia sehr ähnlich. Blätter gesäumt, ganzrandig. Sporogone einzeln. Kapsel mit deutlichem Hals. Äusseres Peristom kürzer als das innere mit gestutzten, gelblichen Zähnen, inneres orange, oben kuppeiförmig zusammengewachsen. Sporen auffallend gross, oft ungleich. 575. C. styglum Sw. (Taf. XXVII, Fig. 8; Taf. XXVIII, Fig. 7. — Mn. stygium Br. Seh. G. Zwitterig. Bildet lockere, bis 10 cm und darüber hohe, schmutzig bis rötlich- oder schwärzlichgrüne, rostfilzige Rasen. Obere Blätter nicht herablaufend, breit, eiförmig bis eilänglich, gespitzt, am Rande 3 — 5reiliig, braunrot gesäumt, ganzrandig. Blattzellen in schrägen Reihen. Rippe nicht austretend. Seta bis 8 cm lang. Kapsel hängend, oval, dick- halsig, bis 3 mm lang, bleich gelbgrün bis rostgelb, Hals orange. Deckel halbkugelig, stumpf, seltener mit kurzem Spitzchen. Zähne des äusseren Peristoms fast gleich breit, breit gestutzt, grünlichgelb. Sporen von 0,020 bis 0,064 mm. Fr. Frühsonmier. — Verbreitet aber selten und zerstreut durch das ganze Gebiet in tiefen Sümpfen. 57Ü. ('. hyiiiciiopliylliiin (Br. Seh. G.) Lindb. — Z^veihäusig. Bildet dichte, ))laugrüne, lU — 25 cm hohe, innen rötliche und braunfilzige Rasen. ^r '.yn.oooc 26\ JL f.'/U(JC/'altöft"nungen im Halsteil. Beide Peristome gleich lang. Fr. Juni. — Zerstreut durch das Gebiet in tiefen Sümpfen, meist steril. — 259 — Gattung Catoscopium Brid. 583. C. nigritum (Hedw.) Brid. (Taf. XXVIII, Fig. 18; Taf. XXIX, Fig. 4.) — Zweihäusig. Bildet dichte, 8—10 cm hohe, lebhaft grüne bis olivgrüne, innen rostbraune bis schwärzliche Rasen. Stengel dünn. Blätter nicht herablaufend, aufrecht-abstehend, oval-lanzettlich, scharf zugespitzt, gegen 1 mm lang, ganzrandig, mit vor der Spitze endender Rippe, Blattzellen nicht mamillös. Seta 8 — 15 mm hoch, purpurn. Kapsel horizontal bis geneigt, mit sehr kurzem, in die Seta verlaufendem Halse, ovalkugelig, hochrückig, rötlichbraun bis schwarz, derb. Haube kappenförmig. Deckel flach, kegelig, stumpf. Kapsel ohne Spaltöffnungen. Peristom einfach aus 16 bleichen, lanzettlichen, stumpfen, eingekrümmten Zähnen. Fr. Juli, August. — Auf feuchtem, thonigem und kalkigem Boden, verbreitet in den Alpen, selten und meist steril nördlich der Alpen. Westfalen: Handorf, Hannover: Rahnstein. Harz: Brocken. Württemberg: Wurzacher Ried. Familie Aulacomniaceae. Gattung Aulacomnium Schwägr. Rasenbildende Erd- und Sumpfmoose mit unter der Spitze verzweigten Stengeln. Stengel meist mit lockerer Aussenrinde, oft in dünne, am Ende Köpfchen mit Brutknospen tragende unbeblätterte Fortsätze (Pseudopodien) auslaufend. Blätter dicht, eilänghch bis lineal-lanzettlich, Zellen koUenchy- matisch mit je einer Papille. Kapsel geneigt, symmetrisch, hochrückig, kurz- halsig, mit 8 dunkleren Streifen, trocken gefurcht. Haube schmal, kappen- förmig. Spaltöffiiungen im Halsteil, phaneropor. Peristom doppelt, wie bei Bryum. Übersicht der Arten. 1. Rasen durch glatten Wurzelfilz verwebt. 2. Rasen ohne Wurzelfilz. A. turgidum. 2. Rasen 1 — 5 cm hoch. A. androgynum. Rasen 10 — 12 cm hoch. A. palustre. 584. A. androgynum (L.) Schwägr. — Gymnocybe androgyna Fries. (Taf XXIX, Fig. 6; Taf. XXX, Fig. 5.) — Zweihäusig. Bildet dicht polster- förmige, meist 3 — 5 cm hohe, lebhaft grüne, innen rostfilzige Rasen. Stengel mit 1 — 3 Innovationen, häufig Pseudopodien tragend, ohne Aussenrinde. Blätter eilanzettlich bis lanzettlich, unten am Rande umgerollt, mit scharfer, am Rande ausgefressen gezähnter Spitze. Rippe vor der Spitze endend. Seta 1 — 2,5 cm lang. Kapsel aufrecht bis geneigt, länglich-cylindrisch, bis 2,7 mm lang, hoch- 17* — 260 — rückig, 8 streifig, trocken gefurcht, rötlichbrauii. Fr. Juni. — Verbreitet in der Ebene und im Ilügellande an Baumstumpfen, Wurzeln, Felsen (kalk- ineidend), selten im Süden des Gebietes, den Alpen wahrscheinlich fehlend. 585. A. paliistre (L.) Schwägr. — Gymnoc3^be palustris Fries. (Taf. XXIX, Fig. 7; Taf. XXX, Fig. 1, 24.) — Zweihäusig. Bildet aus- godelinte, 10 — 12 cm hohe, gelblichgrüne, innen rotbraunfilzige, an manche Dicranumarten erinnernde Rasen. Stengel mit locker schwammiger Aussen- rinde. Blätter lineal-lanzettlich bis breit-lanzettlich, bis gegen die Spitze am Hände umgerollt. Seta 3 — 5 cm lang. Kapsel geneigt, symmetrisch, hoch- rückig, eilänglich, 3^/2 — 4 mm lang, 8 streifig, trocken gefurcht, gelblich- bis rötlichbraun. Fr. Juni. Sehr formenreich. — var. imbricatum Br. Seh. G. bildet lockere, schwach stengelfilzige Rasen. Blätter stumpf, ganz- randig. — var. fasciculare (Brid.) Br. Seh. G. Büschelig, mit kurzen, knotig, beblätterten Asten. Blätter ebenfalls stumpf und ganzrandig. — var. polycephalum (Brid.) Br. Seh. G. Steril, stets mit Pseudopodien. Blätter lang, fast pfriemlich zugespitzt. — var. alpestre Schimp. ist niedriger^ schlanker, büschelig verästelt, reich fruchtend. — var. submersum Sanio. Wasserform von eigenartigem Hypnumiartigen Aussehen, mit langen, locker beblätterten Stengeln, ganzrandigen , zugespitzten Blättern. Steril. — Sehr verbreitet in Sümpfen und Brüchen durch das ganze Gebiet, auch in den Alpen. 586. A. tiirgidum (Wahlenb.) Schwägr. — Gymnocybe turgida Lindb. (Taf. XXX, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet bis 20 cm hohe, aus- gedehnte, gelblichgrüne, innen bräunliche, nicht wurzelfilzige, lockere und leicht zerfallende Rasen, äusserlich oft A. palustre var. imbricatum fast gleich. Blätter lang, eilänglich, ganzrandig, mit breit abgerundeter, eingebogener Spitze und spiralig eingerollten Rändern. Rippe weit vor der Spitze endend. Seta 1^/2 — 21/2 cm lang. Kapsel geneigt, symmetrisch, eilänglich, bis 3,6 mm lang, achtstreifig, trocken gefurcht. Fr. Juli. — Nur in den Alpen, auf feuchten, felsigen oder steinigen Plätzen (kalkmeidend) verbreitet, aber sehr selten fruchtend. Familie IJarlraniiaceae. Rasenbildende oder dicht gesellig wachsende ffelburüiic. . Blätter einseitswendig. Ph. calcarea. Blätter nicht einseitswenditr. 7. 7. Blätter abstellend. Ph. liisalica. Blätter anliegend. 8. s. Blätlcr am Grunde mit 2—3 tiefen Falten. Ph. seriata. Blätter am (irunde mit einer Falte. Ph. adpressa. — 26ö K 9. Blätter mit Falten. Ph. foutaua. Blätter ohne Falten. 10. 10. Rippe kurz austretend. Ph. caespitosa. Rippe lang austretend. Ph. alpicola. 595. Ph. rigida Brid. — Einhäusig. Bildet niedrige, bis 12 mm hohe, bleichgrüne bis bräunlichgrüne, glänzende, innen rotfilzige Rasen. Blätter fast aufrecht, trocken anliegend, steif lanzettlich, mit meist flachem, gesägtem Rande und auslaufender Rippe. Lamina einschichtig; jede Zelle in der oberen Ecke mamillös. Seta 10 — 15 mm lang, rot. Kapsel schwach geneigt, eikugelig, trocken tief gefurcht, lichtbraun. Äusseres Peristom dunkel rotbraun mit linealen, fein papillösen Zähnen, inneres orange, Fortsätze durchlöchert. Fr. Mai. — Sehr selten, auf feuchter Erde oder feuchten Felsen. Tirol: bei Meran. Schweiz: Lugano, Lago Maggiore. 596. Ph. raarchica (Willd.) Brid. (Taf. XXX, Fig. 23, 19.) — Zwei- häusig. Bildet ziemlich dichte, meist nur 3 — 4 cm hohe, lebhaft- bis gelb- grüne, schwach glänzende, unten rostfilzige Rasen. Blätter aufrecht abstehend, zuweilen einseitswendig, lanzettlich, scharf zugespitzt, mit bis zur Mitte scharf gesägtem flachem Rande und kurz auslaufender gesägter Rippe, nicht ge- faltet. Seta 3 — 4 cm hoch, selten höher. Kapsel wagerecht, fast kugelig, streifig, trocken tief gefurcht und hochrückig, bräunlich bis braun. Fr. Mai, Juni. — Auf nassem Boden, in Ausstichen, feuchten Wiesen, verbreitet in der Ebene und im Hügellande. 597. Ph. Arnellii Husnot. — Ph. marchica var. capillaris Limpr. — Zweihäusig. Bildet lockere, niedrige, lichtgrüne, innen rotfilzige Rasen mit sehr dünn fadenförmigen, bis 3 cm langen Stengeln. Blätter aufi'echt ab- stehend, schmal lanzettlich, lang zugespitzt, 1 mm lang, flachrandig, klein- gezähnt, etwas herablaufend, mit auslaufender, gezähnter Rippe, nicht ge- furcht. Zellen der Lamina fast ganz glatt. Fr. unbekannt. — Sandgrube bei Küpper Kreis Sagan in Schlesien. Grabenränder um Bärwalde und um Neuruppin in Brandenburg. Westpreussen: Brentau bei Danzig, Bozanken bei Neustadt. Westfalen: Haudorf bei Münster. 598. Ph. laxa Limpr. — Bildet lockere, weiche, lichtgrüne Rasen, mit langen, dünnen, schlaffen, spärlich filzigen Stengeln. Blätter sehr locker, abstellend, nicht herablaufend, lanzettlich, scharf zugespitzt, bis 1,35 mm lang, nicht gefurcht, mit flachem, gezähntem Rande. Rippe nicht auslaufend. Blattzellen mamillös. Blüten und Früclite unbekannt. — Feuchte Mauern am Zürichsee bei Meilen. Hannover: Gräben bei Bassum. 599. Ph. lusatica Warnst. — Bildet lockere, oben bläulichgrüne, unten schwärzliche, bis 10 cm hohe Rasen, mit fadendünnen, ästigen Stengeln. — 266 — Sten}^a'll)liUter eiliin/.ettlich, fast sparrig abstehend, nicht einseitswendig, gegen 1 inin liiinj;. mit schmal umgerolltem Rande, durch die auslaufende, oben stark gezähnte Kippe allniiihlich pfriemenförmig zugespitzt, nicht gefaltet. Zellen der Laniina mamillös. Blüten und Früchte unbekannt. — Bobers- berg, (pudlige Kiesgrube am Gubener Wege. — Habituell der Webera albi- cans sehr ähnlich. 600. Ph. calcarea (Br. Seh. G.) Schimp. — Bartramia calcarea Br. Seh. G. (Taf. XXX, Fig. 21.) — Zweihäusig. Bildet freudiggrüne, 10 bis 20 cm tiefe, innen dunkelbraun-filzige Rasen. Blätter 2 — 3 mm lang, ein- seitswendig bis schwach sichelförmig, eilanzettlich, scharf zugespitzt, mit scharf gesägtem, am Grunde breit umgerolltem Rande, schwach gefaltet. Rippe lang auslaufend, gezähnt. Seta 6 — 8 cm lang, purpurn. Kapsel hori- zontal, eikugelig; bis 4 mm lang, mit zahlreichen Streifen, trocken Furchen. Zähne des äusseren Peristoms rötiichgelb, am Grund sehr breit, allmählich verschmälert, oben grob papillös. Inneres orange, grob papillös. Fr. Mai bis Juli. — var. mollis Vent. ist zartstengliger, mit locker gestellten, eilanzettlichen, nicht gefurchten Blättern. Rasen nicht verfilzt. — Verbreitet auf nassem Kalkboden, kalkhaltigen Quellen u. s. w. 601. Ph. fontana (L.) Brid. (Taf XXIX, Fig. 5; Taf. XXX, Fig. 6, 7, 9.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, 10 — 20 cm hohe, bläulich- bis gelblichgrüne, innen verfilzte nicht glänzende Rasen. Laubblätter aufrecht abstehend bis leicht einseitswendig, bis 2 mm lang, eilanzettlich, scharf zugespitzt, am Rande gezähnt, nur bis zur Mitte eingerollt, an der Basis ge- faltet, Rippe kurz auslaufend. Zellen der Lamina mamillös. Seta 3 — 7 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel geneigt, eikugelig, bis 4 mm lang, trocken ge- krümmt und gefurcht. Zähne des äusseren Peristoms purpurn, pfriemen- förmig, fein papillös. Inneres Peristom tief orange, grob papillös. Fr. Mai bis August. — var. alpiua Brid., kräftig, aber nur 2 cm hoch, mit kurz stachelspitzigen, eilanzettlichen Blättern. — var. falcata Brid. der Ph. calcarea ähnlich, mit sichelförmig -einseits wendigen Blättern, auslaufender Rippe. — var. capillaris Lindb. bildet lockere, nur 1 — 2 cm hohe Räs- (;hen, mit sehr feinen zarten Stengeln und Sprossen. Blätter lanzettlich- pfriemenförmig. — Nasse, am liebsten quellige oder sumpfige Orte. Ver- breitet durch das ganze Gebiet. 602. Ph. caespitosa Wils. — Ph. fontana b. caespitosa Limpr. — Zweihäusig. Bildet dichte, 4— 8cm hohe, oben bläulichgrüne bis gelblich- grüne, an l'h. marchica erinnernde Rasen, innen schwach schwärzlichbraun verfilzt. Blätter teils anliegend, eiförmig, flachrandig, teils einseitswendig, schwacii .sichelförmig, lanzettlich, lang zugespitzt, mit einerseits etwas um- geschlagenen Rande, ohne Falten, klein gezähnt, mit dünner, kurz austretender tf 0^0 0 oc 7 tcua/'/>m//ooaazw cJj^UnjUi f/uaceaö. — 267 — Rippe. Seta bis 5 cm lang. Kapsel horizontal, hochrückig, gestreift, trocken gefurcht. Zähne des äusseren Peristoms rotbraun, grob papillös, allmählich verschmälert. Inneres Peristom, orange, grob papillös. Fr. Juni. — Ver- breitet auf sumpfigen Wiesen u. s. w. 603. Ph. seriata (Mitt.) Lindb. (Taf. XXX, Fig. 20, 22.) — Zwei- häusig. Bildet kräftige, etwas starre, leicht zerfallende, grüne bis gelbgrüne, innen schwach rostfilzige Rasen. Laubblätter dreieckig eiförmig, bis 1,8 mm lang, scharf zugespitzt, sehr hohl, tief, 2 — 3 faltig, mit umgerolltem, ge- zähntem Rande. Rippe kräftig, austretend. Zellen in der Mitte stark mamillös. Seta 3 — 4 cm lang. Kapsel geneigt, 4 mm lang, eiförmig-rundlich, gestreift, trocken gefurcht. Äusseres Peristom mit allmählich verschmälerten, rot- braunen, fein papillösen Zähnen, inneres orange, fein papillös. Fr. Juli, August. Schweiz: St. Bernhard, Engadin. Steiermark: an Bachrändern. 604. Ph. alpicola Jur. — Zweihäusig. Bildet dichte, gelbgrüne, dicht rostfilzige Rasen. Stengel sparrig beblättert. Blätter aufrecht ab- stehend bis zurückgebogen, lanzettlich, lang zugespitzt, mit umgerolltem, ge- zähntem Rande, am Grunde kaum gefurcht. Rippe dünn, als lange gesägte Figurenerklärung zu Tafel XXX. Fig. 1. Aulacomnium palustre. Blattzellen. Stark vergrössert. «2. „ „ „ Quer. , „ 3. „ turgidum. Blatt. Schwach vergrössert. , 4. „ palustre. „ 5. „ androgynum. „ „ 6. Philonotis fontana. Teil des Stengelquerschnittes. Stärker vergrössert. „7. „ „ Stengel. Quer. Schwach vergrössert. „ 8. Plagiopus Oederi. „ „ „ , „ 9. Philonotis fontana. Blattzellen. Quer. Stärker vergrössert. „ 10. Bartramia pomiformis. Aussenrinde. „ , „ 11. Conostomum boreale. Blattzellen. Quer. „ , „ 12. Bartramia strieta. Kapsel. Schwach vergrössert. , 13. n ithyphylla. . 14. V Halleriana. „ „ , , 15. V strieta. . 16. 71 ithyphylla. Blatt, b im Querschnitt. Schwach vergrössert. . 17. V Halleriana. „ b „ „ „ 71 . 18. VI pomiformis. , b , „ n . 19. Philonotis marchica. „ b „ „ ^ 71 . 20. fl seriata, „ b , 71 . 21. T) calcarea. Blattstellung. Natürliche Grösse. . 22. « seriata. . 23. •n marchica. Blattzellen. Stärker vei-grössert. . 24. Timmia austriaca. Blatt. Schwach vergrössert. „ 25. •n bavarica. — 268 — Granne auslaufend. Bliitt/.ellen niamillös. Seta 5 cm laug. Kapsel geneigt, län<'-licli, IvlcMu. 2A iniii liuig, rötlichbraun, undeutlich gestreift, trocken schwach gefurcht. Zähne des äusseren Peristoms lanzettlich-pfriemenfömiig, rcUlichbi-aun. fein papillös. Inneres sattgelb, fein papillös, oben fast fenster- artiff durchl^rochen. Fr. Hochsommer. — Auf Kalk, sehr selten. Bairische Alpen, Tirol, Salzburg, Steiermark. 605. Ph. adpressa Fergusson. — Bildet lockere, schwellende Rasen, mit schlaffen, langen, schlanken Stengeln. Blätter locker, anliegend, breit eiförmig, mit eingebogener fast kappenförmiger Spitze und gezähntem, am Grunde umgerolltem Rande, faltenlos. Zellen stark mamillös. Rippe kräftig, nicht austretend. Fr. unbekannt. — Riesengebirge: kleiner Teich. Familie Timmiaccae. Kräftige, kalkliebende, lockerrasige, wurzelfilzige Moose, mit runden, unterhalb der Spitze gabelteiligen oder unverzweigten Stengeln. Blätter halbscheidig, allseits abstehend bis zurückgebogen, lang lineal-lanzettlich, sehr hohl, sägezähnig, mit nicht austretender Rippe. Kapsel geneigt bis fast hängend, länglich oval, kaum gestreift. Haube laug, kappenförmig. Deckel gewölbt, fast halbkugelig, mit Spitzchen. Spaltöffnungen vorhanden. Peristom doppelt, Zähne des äusseren stark gewölbt, einwärts gebogen, inneres mit 64 fadenförmigen, grob papillösen Wimpern. Gattung Timmia Hedw. Einzige Gattung. Übersicht der Arten. 1. Blätter trocken steif, bis zur Scheide grob gesägt. T. megapolitaii.'i. Blätter nur bis zur Mitte grob gesägt, dann glatt oder klein gesägt. 2. 2. Blätter trocken anliegend oder einwärts gekrümmt. T. austriaca. Blätter trocken, fast kraus. 3. 3. Zellen der Blattscheide bräunlichgelb. T. norvegica. Zellen der Blattscheide wasserhell. T. bavarica. 606. T. iiH'gjipolitaiia Hedw. ~ Einhäusig. Bildet lockere, gegen 3 cm hohe, freudig gelbgrüne, nicht glänzende, unten dicht rostfilzige Rasen mit meist ungeteiltem Stengel. Blätter nach oben grösser werdend, l)is 10 mm lang, lineal-lanzettlich, aufrecht abstehend, trocken steif, bis zur Scheide grob gesägt. Seta 2 -2V2 cm hoch, j^rpurn. Kapsel schwach geneigt, oval-läng- lich, :' nini lang, schwach hochrückig, gelbbraun, entleert rotbraun, horizontal, — 269 — weitmündig, runzelig. Äusseres Peristom mit unten gelbliclien, punktiert- querstreifigen, oben weisslichen, grob papillös-längsstreifigen Zähnen. Inneres mit knotigen Wimpern, mit langen dornigen Anhängseln. Fr. Frühjahr. — Sehr selten, auf kalkhaltigen, sumpfigen Wiesen. Mecklenburg: bei Malchin. Rügen: Königsstuhl. Lauenburg: Schallsee. Westpreussen : Gross- Wesseln bei Elbing. 607. T. norvegica Zett. — Zweihäusig. Bildet lockere, bis 6 cm hohe, gelblichgrüne, unten schwach braunfilzige Rasen. Blätter brüchig, nach oben zu grösser werdend, 6 — 10 mm lang, undeutlich scheidig, lineal- lanzettlich, kurz zugespitzt, aufrecht abstehend, trocken gekrümmt, fast kraus, von der Spitze bis zur Mitte gesägt, von da bis zum Grunde undeutlich gesägt. Blattzellen am Rücken unten grob papillös. Zellen der Blattscheide bräun- lichgelb. Seta 2 cm lang. Kapsel wagerecht, länglich-oval. Wimpern des inneren Peristoms ohne Anhängsel. Fr. Juli, August. — Verbreitet, auf Erde, in Spalten besonders kalkhaltiger Felsen in den Alpen, meist steril. 608. T. bavarica Hessl. (Taf. XXIX, Fig. 15; Taf. XXX, Fig. 25.) — Einhäusig. Bildet lockere, bis 8 cm hohe, oben lebhaft grüne, innen rot- braun-filzige Rasen. Stengel verzweigt. Blätter ziemlich gleichlang, auf- recht-abstehend bis zurückgekrümmt, scheidig, lineal-lanzettlich, trocken bogig bis kraus, nur bis zur Blattmitte deutlich gezähnt, Lamina am Rücken glatt. Zellen der Blattscheide wasserhell. Seta 2 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel wagerecht oder nickend, oval bis länglich oval, 4 mm lang, kurzhalsig, schwach gekrümmt, grünlichbraun, entleert schwach gefurcht. Wimpern des inneren Peristoms mit stachelartigen Anhängseln. Fr. Mai bis August. — Ver- breitet, doch nicht häufig an schattigen, kalkhaltigen Felsen, Abhängen, Höhlungen in den Alpen. Baden: Donauthal bei Mösskirch. Württemberg: beim Kloster Beuren. Bayern: Streitberg in Oberfranken, sowie in den bayrischen Alpen. — Die var. salisburgensis (Hoppe) Lindb. ist kräftiger mit trocken nicht krausen, nur einwärts gekrümmten Blättern. 609. T. austriaca Hedw. (Taf. XXX, Fig. 24.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, dichte, 10 — 20 cm hohe, kräftige, etwas glänzende, gelblich- grüne, innen rötlichbraun und locker filzige Rasen. Blätter aufrecht-abstehend, trocken anliegend bis einwärts gekrümmt, nicht kraus, gleichlang mit rötlich- brauner Scheide, schmal lineal-lanzettlich, bis zur Mitte grob, von da klein gesägt, Lamina glatt, Seta bis 6 cm lang. Kapsel fast wagerecht, länglich oval, 3^/2 mm lang, schwach hochrückig, rotbraun, gestreift, trocken gerippt. Wimpern des inneren Peristoms ohne Anhängsel. Fr. Juli, August. — Ver- breitet in den Alpen an kalkhaltigen, felsigen Abhängen, Mauern u. s. w. Auch im Harz: Bodethal unter der Heuscheune. — 270 — Familie Polytrichaceae. Meist kräftige, zuweilen sehr grosse, ausdauernde, rasenbildende Erd- moose. Stengel kräftig, kantig, mit gut entwickeltem, gefächertem Central- strang. Laul^blätter meist mit scheidigem Basaltail, zungenförmig bis lanzett- lich-pfriemenförmig, meist mit Längslamellen auf der Oberseite. Kapsel, Hals und Haube verschieden bei den einzelnen Gattungen. Peristom aus 32 bis 64 zungeutormigen , ungegliederten, auf einer Grundhaut stehenden, aus Bündeln bastfaseraiiiger Zellen gebildeten Zähnen bestehend. Urnenmündung nach der Entdeckelung durch eine Haut (Paukenhaut, Epiphragma) geschlossen. Übersicht der Gattungen. 1. Lamellen wenig, nur auf der Oberseite der Rippe. 2. Lamellen zahlreich auf der Oberseite des Blattes. 3. 2. Kapsel ohne Spaltöifnungen, Haube glatt. Catharinea. Kapsel mit Spaltöffnungen, Haube behaart. OHgotrichiim. 3. Kapsel rund, ohne deutlichen Hals und ohne Spaltöffnungen. PogOliatum. Kapsel kantig, mit tief, meist abgeschnürtem Hals und mit Spaltöffnungen. Polytrichuni. Gattung Catharinea Ehrh. Lockerrasige oder gesellige, dunkelgrüne Erdmoose mit einfachem Stengel und weichen, zungenförmigen, oft querwelligen, nicht scheidigen, scharf gezähnten Blättern. Lamellen meist 4, auf der Oberseite der Rippe. Kapsel rund, gekrümmt- walzenförmig, mit kurzem, verschmälertem Halse, ohne Spaltöffimngen. Haube glatt, nicht haarig, weit einseitig geschlitzt. Übersicht der Arten. 1. Blätter bis zum Grunde gesägt. 2. Blätter höchstens bis etwas unter die Mitte gesägt. 3. 2. Sporogone meist einzeln, Seta rot. C. iindiilata. Sporogone zu 2 — 6, Seta strohgelb. C. Hausknechtii. 3. Kapsel bis 4 mm lang. C. angustata. Kapsel bis 2 mm lang. C. tenella. 610. C. inidiiluta (L.) Web. & Mohr. — Atrichum undulatum P. Beauv. (Taf. XXXI, Fig. 1; Taf. XXXH, Fig. 1, 3, 4.) — Ziemlich kräftige, herden- weise oder in lockeren Rasen wachsende, dunkelgrüne Pflanzen, mit unver- zweigten Stengeln. Blätter stark querwellig, trocken runzelig und kraus, i i f ■ W: i-f At iS n ■nr\r< M .3 ■it) 7 -'i % '^" s 10 n JOOQDC 11 ^(fOör ->/ r^o^/f^^aceae. — 271 — oben schmal zungenförmig, am Rande bis fast zum Grunde scharf gesägt. Sporogone meist einzeln. Seta rot. 2 — 4 cm hoch. Kapsel geneigt, lang- cy] indrisch, leicht gekrümmt, rotbraun. Haube nicht behaart, an der Spitze durch Zähnchen rauh. Fr. Herbst bis Frühjahr. — var. minor (Hedw.) Web. & Mohr ist kleiner, mit weniger welligen Blättern, kürzerer Seta und fast aufrechter und regelmässiger, kürzerer Kapsel. — var. polysetum Roth. Sporogone zu mehreren aus einem Ferichaetium. — Eins der häufigsten Moose, namentlich in Laubwäldern, Hohlwegen, grasigen Abhängen. 611. C. Hausknechtii (Jur. & Milde) Brotherus. — Atrichum Hausknechtii Jur. u. Milde. — Der vorigen sehr ähnlich, aber zarter, oliv- grün. Seta gelb bis bräunlichgelb, nur 8 — 15 mm hoch. Kapsel fast auf- recht und gerade oder nur wenig gekrümmt, kürzer als bei voriger. Sporo- gone meist zu 2 — 6, seltener einzeln. Fr. Winter. — Selten, in feuchten Nadelwäldern, an Bachrändeni. Bayrische Alpen: Geisach- Arzbach, Sachsen- klamm bei Tölz. Allgäu: Breitachschlucht bei Rieglern, Beitachufer zwischen Oberstdorf und Tiefenbach, Sauwald im Ostrachthale. 612. C. angustata Brid. — Atrichum augustatum Br. Seh. G. (Taf. XXXI, Fig. 2: Taf. XXXII, Fig, 5.) — Zweihäusig. Bildet lockere, meist nur 1 — 2 cm hohe, dunkel-olivgrüne bis rötlichbraune Rasen. Blätter kleiner, derber als bei den vorigen, kaum wellig, trocken kraus, Kneal-lanzett- Uch, nur an der Spitze gezähnt. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn. Sporogone einzeln. Kapsel 4 mm lang, fast aufrecht und fast gerade, cylindrisch bis walzenförmig, purpurrot bis rotbraun. Fr. Herbst, Winter. — Verbreitet, Figurenerklärung zu Tafel XXXI. Fig. 1. Catharinea undulata. Blatt. Schwach vergrössert. „ 2. , angustata. , „ , „ 3. Polytrichum commune. „ „ , „4. , strictum. , ^ „ ,, 5. , gracile. Blattlamellen quer. Stärker vergrössert. ,, 6. Pogonatum nanum. Zellen der äusseren Kapselwand. Stärker vergr. „ 7. Polytrichum formosum. Blattzellen. „ ^ ,, 8. „ gracile. Zellen der äusseren Kapselwand. „ , „9. „ perigoniale. , , , , , v „ 10. Pogonatumaloides. „ ^ „ „ „ , ,, 11. Polytrichum gracile. Blattzellen. , „ „ 12. „ aJpinum. Blattlamellen quer. „ „ „ 13. Pogonatum umigerum. , „ « n „ 14. „ aloides. „ „ v t „ 15. Polytrichum juniperinum. Kapsel. Schwach „ „ 16. , gracile. , „ „ 17. „ strictum. „ „ , „ 18. „ commune. Kapselepidermis. Stärker vergrössert. — 272 — (loch nicht, hiiuii.tr auf feuchtem, sandigem oder sandig-lehmigem Boden, auf Äckeni, sandigen Ausstichen, Haideboden. Ol.-?. ('. tciK'Ila Kohl. — Atrichum tenellum Br. Scli. G. (Taf. XXXII, Pi^. 7 ) _ Zvveihiiusig. Bildet lockere, schmutzig gelbgrüne, meist unter 2 cm hohe Hasen. Blätter weich, kaum wellig, bis 4^2 mm lang, länglich lanzett- flirmig. am Rande bis unter die Mitte herab gezähnt. Seta bis zu 2 cm lang, gelblich. ISporogone einzeln. Kapsel 2 mm lang, schwach geneigt, eiförmig bis länglich, schmutzig gelbbraun. Fr. Spätsommer. — Zerstreut durch das Ge- l)iet auf sandig-lehmigem Boden, besonders an Wegrändern, Grabenrändern, Abhängen. Gattung Oligotrichum Lam. et De Cand. GebirgsbeAvohnende, lockerrasige Erdmoose mit aufrechtem Stengel. Blätter derber als bei Catharinea, undeutlich scheidig, nicht wellig, kaum o-ezähnt, mit stark einffeboffenem Rande und 8 — 12 Lamellen auf der Ober- Seite. Kapsel aufrecht, mit grossen, phaneroporen Spaltöffnungen. Haube spärlich behaart, nicht filzig. 614. 0. hercyniciim (Ehrh.) Lam. et De Cand. — Polytrichum hercynicum Hedw. — Catharinea hercynica Ehrh. — Atrichum hercynicum P. Beauv. (Taf. XXXII, Fig. 13.) - Zweihäusig. Bildet lockere, leicht zer- fallende, schmutzig gelbgrüne bis rötlichbraune, 2 — 3 cm hohe Rasen. Blätter oben bis 4^/2 mm lang, nicht wellig, nur an der Spitze fein gezähnt, derb, trocken hakig einwärts gekrümmt, oben fast röhrig-hohl , oben mit 8 bis 12 Lamellen, am Rücken nach der Spitze zu mit 2 — 4 rudimentären, kamm- artigen Lamellen. Seta 1 — 3 cm hoch, gelbrötlich. Sporogone einzeln. Kapsel aufrecht, später geneigt, gerade, eilänglich, trocken unter der Mün- dung verengt, mit kurzem, wenig deutlichem Halse. Haube geschlitzt-halb- seitig mit aufrechten Haaren. Deckel kurz geschnäbelt oder gespitzt. Fr. Sommer. — Verbreitet im Gebirge, häufig in den Alpen auf feuchtem, thonig-sandigera Boden, meist steril, in den Alpen zwischen 1300 — 2400 iti häufig fruchtend. Gattung Pogonatum F. Beauv. Gesellige, selten lockerrasige bis mittelgrosse Erdmoose, mit starrem Stengel und starren, am Grunde scheidig-häutigen, lanzettlich-linealen Blättern. Lamellen zahlreich, nicht auf die Rippe beschränkt. Kapsel gerade, rund, oline deutlichen Hals, ohne Spaltöffnungen. Haube dichtfilzig. Übersicht der Arten. 1. Ki|t|M' als kurze Stachelspitze austretend. Endzellen der Lamellen grösser als dif andern und papillös. V. Hniiüroriini. — 273 — Rippe niclit austretend, Endzellen der Lamellen ebenso gross als die andern, glatt. 2. 2. Kapselwand mit kegelförmigen Ausstülpungen. P. aloides. Kapselwand glatt. P. nauum. 615. P. naiium (Sclireb.) P. Beauv. (Taf. XXXI, Fig. 6.) — Poly- trichum nanum Sclireb. — Zweihäusig. Herdenweise, olivgrün bis rötlich- braun mit einfachem Stengel. Blätter abstehend, starr, breit lanzettlich, stumpflich, mit halbscheidigem Grunde, an der Spitze schwach gesägt. Rippe nicht austretend. Endzellen der Lamellen, glatt, von den übrigen nicht ver- schieden. Seta 1 — 21/2 cm hoch, dünn, purpurn. Kapsel aufrecht oder schwach geneigt, kugelig-urnenförmig , gelbbraun, trocken mit erweiterter Mündung. Zellen der äusseren Kapselwand kaum aufgetrieben. Fr. Spät- herbst und Winter. — var. longisetum (Hampe) Br. Seh. G. Blätter lang lanzettlich, Seta länger, Kapsel eilänglich-cylindrisch. — Verbreitet durch das ganze Gebiet auf sandig thoniger Erde, namentlich in lichten Wäldern an Abhängen. 616. P. aloides (Hedw.) P. Beauv. — Polytrichum aloides Hedw. (Taf. XXXI, Fig. 10, 14.) — Zweihäusig. Dicht herdenweise, dunkelgrün, bis 2 cm hoch, mit meist einfachem Stengel. Blätter länger als bei vor., spitz, länglich bis länglich-lanzettlich. Randzellen der Lamellen glatt, den übrigen gleich gestaltet. Rippe nicht austretend. Seta bis 3,5 cm lang, purpurn. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, länglich-walzenförmig, gelb- grün bis lichtbraun. Zellen der äusseren Kapselwand mit mamillenartigen Ausstülpungen. Fr. Spätsommer bis Winter. — var. ß. minimum (Crome) Limpr. Zwergform, mit ^j.^ — 1 cm hohem Stengel, sehr kurzer Seta mit fast ovaler, geneigter, etwas hochrückiger Kapsel. — Häufig und verbreitet auf sandigem oder kiesigem Boden in der Ebene und im Hügellande. 617. P. urnigerum (L.) P. Beauv. — Polytrichum urnigerum L. (Taf. XXXI, Fig. 13; Taf. XXXII, Fig. 8, 9, 11, 12.) — Zweihäusig. Herden- weise oder lockerrasig, meist nicht über 4 — 5 cm hoch, bläulichgrün bis braun, mit oben ästigem Stengel. Blätter lineal-lanzettlich , am Rande weit herab scharf gezähnt. Rippe als Stachelspitze austretend. Randzellen der Lamellen doppelt so gross als die übrigen, papillös. Seta 1 — 5 cm lang, oben blassrot. Kapsel aufrecht bis schwach geneigt, eilänglich bis walzen- förmig, rötlichbraun bis schwärzlich. Aussenzellen der Kapselwand mit vor- gewölbten Mamillen. Fr. Spätherbst, Winter. — Verbreitet und häufig durch das Gebiet auf feuchtem, sandigem Boden, lichten Waldhängen, Heide- boden. Thomö-Migula, Flora. V. J^g — 274 — Gattung Polytrichum Dill. Sehr kräftigt' und starre ausdauernde Erdnioose, mit starrem, meist einfachem Stengel. Blätter mit breiter, scheidiger Basis, lineal-lauzettlich derb, gezähnt, mit zahlreichen Längslamellen. Pflanzen zweihäusig. Seta lau"- und starr. Kapsel meist kantig, länglich oder kubisch, mit meist tief abgeschnürtem, scheibenförmigem, seltener halbkugeligem, wenig von der Kapsel abgesetztem Halse. Spaltöffnungen im Halsteil und besonders in der Einschnürung. Übersicht der Arten. 1. Epidermis der Kapsel ohne Tüpfel, Kapsel rundlich, undeutlich kantig, mit undeutlich abgesetztem Halse. 2. Epidermis der Kapsel mit Tüpfeln, Hals deutlich von der kantigen Kapsel abgesetzt. 5. 2. Endzellen der Blattlamellen grösser als die andern. 3. Endzeilen der Blattlamellen von den andern nicht verschieden. 4. 3. Endzellen der Blattlamellen eiförmig, mehr oder weniger stark papiUös. P. alpiniim. Endzellen der Blattlamellen nicht papillös, gestutzt oder schwach aus- gerandet. P. decipiens. 4. Zellen der Blattspreite gross, Peristomzähne lang, schmal, ohne vor- tretende Grundhaut. P. gracile. Zellen der Blattspreite klein, Peristomzähne kurz und ziemlich breit mit weit vortretender Grundhaut. P. formosum. 5. Blattrand ganz. 6. Blattrand gezähnt. 9. 6. Blätter mit stumpfer Spitze, ohne Granne. P. sexaiigulare. Blätter in eine spitze Granne endigend. 7. 7. Granne farblos. P. piliferum. Granne rot. 8. 8. Kapsel nahezu würfelförmig, bis 3 mm lang, Stengel, namentlich in der unteren Hälfte, mit gelblich weissem Filz. P. strictuni. Kapsel länglich, gross, bis gegen 5 mm lang, Stengel ohne Filz. P. jiiiii- perimim. U. Tüpfel der Kapselepidermis einfach, P. coiiiiiiune. Tüpfel klein, gehöft. P. perigoiiiale. 618. P. alpinuin L. (Taf. XXXI, Fig. 12.) — Zweihäusig. Stengel auf- steigend, oben l»üschelig-ästig, in lockeren, bis zu 20 cm hohen, schmutziggrünen bis rötlichbraunen Rasen. Blätter scheidig, lineal-lauzettlich bis pfriemenförmig, ^y^^^ ^3^. ^O^ltf'f'cAci aceae. — 275 — mit scharf und grob gesägtem Rande, austretender, am Rücken gesägter Granne. Randzellen der Lamellen lichtbräunlicli, papillös, nicht ausgerandet, eiförmig, grösser als die übrigen. Seta 3 — 5 cm hoch. Kapsel geneigt, leicht hoch- rückig, länglich, ohne Kanten, bis 4 mm lang. Epidermis ohne Tüpfel. Hals undeutlich von der Urne abgesetzt. Fr. Juni bis Juli, — Formen- reich: var. arcticum (Sw.) Brid. Schlank, kaum verzweigt. — var. sep- tentrionale (Sw.) Brid. Kleiner, fast unverzweigt, kurzblättrig. Seta nur bis 1,5 cm lang. Kapsel eikugelig, fast aufrecht. — var. brevifolium (R. Br.) Brid. Niedrig, bis 3 cm hoch, oben büschelig, Blätter oben gelbgrün. Kapsel aufrecht, eikugelig, klein. — var. simplex Schimp. Einfach, nur 1 cm hoch, Blätter braun, Seta 1 cm lang, Kapsel eiförmig-rundlich. — Ver- breitet im Gebirge, besonders im Hochgebirge, auf freien, sandigen oder steinigen Plätzen, Grashalden u. s. w. 619. P. decipiens Limpr. — (P. ohioense Aut ex p.) Dem vorigen ähnlich, aber blaugrün mit mehr zurückgebogen abstehenden Blättern. End- zeilen der Blattlamellen undeutlich crenuliert, gestutzt bis schwach aus- gerandet, nicht papillös, nach oben verbreitert. Kapsel schwach kantig. Fr. Juli. — Zwischen Marienthal und Kochelfall im Riesengebirge. Thüringer- wald: Schmücker Graben. Eisenstein im Böhmerwald. Wahrscheinlich an vielen andern Orten, doch übersehen und mit andern Arten verwechselt. 620. P. formosum Hedw. (Taf. XXXI, Fig. 7; Taf. XXXII, Fig. 35.) — Bildet lockere, 10 — 15 cm hohe, sattgrüne bis bräunhchgrüne Rasen. Blätter mit weisslichem Scheidenteil, sparrig abstehend-zurückgebogen, lang- Figurenerklärung zu Tafel XXXII. Catharinea undulata. Fig. 1 Habitus. 3 Blattquerschnitt, stärker ver- grössert. 4 Haube, natürliche Grösse. Cath. angustata. Fig. 5 Kapsel, natürliche Grösse. Cath. tenella. Fig. 7 Kapsel, natürliche Grösse. Pogonatum urnigerum. Fig. 8 Habitus. 9 Blattquerschnitt. 11 Kapsel, ver- grössert. 12 Haube, natürliche Grösse. Pogonatum aloides. Fig. 13 Habitus. Oligotrichum hercynicum. Fig. 13 Blattquerschnitt, vergrössert. Polytrichum commune. Fig. 18 ab Habitus. 20 Junge Kapsel, natürliche Grösse. 21 Kapsel, vergrössert, a spaltöffnungführende Zone, b Hals, 21 a (das a in der Abb. vergessen) Haube, natürliche Grösse. 23 Spaltöffnung. Polytrichum gracile. Fig. 27 Peristomzähne, vergrössert. Polytrichum strictum. Fig. 31 Granne, vergrössert. Polytrichum piliferum. Fig. 33 Granne, vergrössert. Polytrichum formosum. Fig. 35 Peristomzähne, vergrössert. Infolge anderer Zusammenstellung der Abbildungen dieser Tafel fielen eine An- zahl Figurenbezeichnungen aus, weshalb die Nummern nicht aufeinander folgen. 18* — 276 — pfrii'meiif()niiig, am Uande weit herab scharf gesägt. Rippe als grobgesägte Granne austretend. Zellen der Lamellen gleich gross und gleichförmig. Kapsel aufrecht bis geneigt, stumpf, 5—6 kantig, grüngelb bis ledergelb, mit undeutlich abgesetztem Halse. Epidermis nicht getüpfelt. Haube die Urne bis 7,ur Basis umhüllend. Peristomzähne niedrig, breit, auf vortretender Grundhaut. Fr. Mai bis Juli. — vai'. pallidisetum (Funck) Steudel ist kürzer mit dünnerer, längerer Kapsel und oben strohfarbener Seta. — Ver- breitet in Wäldern bis ins Gebirge auf trockenem Boden. 621. P. gracile Dicks. (Taf. XXXI, Fig. 5, 8, 11, 16.) — Der vorigen Art ähnlich, aber meist niedriger, schlanker, mit steif aufrechtem Stengel. Blattzellen grösser. Kapsel geneigt bis horizontal, stumpf 5- bis 6 kantig, rundlich, schwach hochrückig. Haube kaum die halbe Urne be- deckend. Peristomzähne schmäler und länger, Grundhaut nicht vortretend. Fr. Mai bis Juli. — Verbreitet auf Torfboden durch das ganze Gebiet. 622. P. sexaugulare Floerke. — Zweihäusig. Bildet ausgebreitete, niedergedrückte, nicht verfilzte Rasen von freudiggrüner, innen rostbrauner Farbe, 2 — 10 cm und darüber hoch. Blätter abstehend bis einseits wendig, starr, glänzend, lang lanzettlich, stumpf lieh gespitzt, mit nicht gezähntem Rande und kaum austretender Rippe. Endzellen der Lamellen nicht papillös, nicht ausgerandet, eiförmig, oben stark dickwandig, wenig grösser als die übrigen. Seta 2 — 4 cm hoch, gelbrot. Kapsel aufrecht bis geneigt, stumpf 4 — 6 kantig, eiförmig-kubisch, bis 3 mm lang, rötlichbraun bis schwärzlich. Aussenzellen der Kapselwand mit je einem kreisrunden Tüpfel. Hals deut- lich von der Urne abgeschnürt. Fr. Juli bis September. — Verbreitet in den Alpen, sonst im Gebiet nur noch im Riesengebirge; Weisswasser unter- halb der Wiesenbaude, Schneekessel am Brunnenljerge. 623. P. piHferum Schreb. (Taf. XXXH, Fig. 33.) — Zweihäusig. Bildet bräunlichgrüne, graugrün schimmernde, selten über 3 cm hohe, nicht verfilzte, lockere Rasen. Blätter lang lanzettlich, abstehend, am Rande nicht gezähnt, mit als weissliche Granne lang austretender Rippe. Randzellen der Lamellen nicht papillös, mit grosser, kegeliger Mamille, etwas grösser als die übrigen. Seta 3 cm lang, pui-puni. Kapsel aufrecht bis horizontal, eiförmig- vierkantig, lichtbraun, mit rotem, schwach abgeschnüi-tem Halse. Zellen der Kapsel wand getüpfelt. — var. Hoppei (Hornsch.) Rabenh. ist dichtrasig mit kürzeren, sehr lang begrannten Blättern, 1 — 1,5 cm langer Seta und kürzerer, gelbroter Kapsel. Fr. Mai, Juni. — Häufig und überall verbreitet auf trocknen, sonnigen Stellen, unfruchtbaren Sandplätzen u. s. w. 624. P. juiiiporiimm Willd. (Taf. XXXI, Fig. 15.) — Büdet aus- gedehnte, lockere, 5 — 10 cm hohe, nicht verfilzte, blaugrüne Rasen. Blätter aufrecht abstehend, lineal-lanzettlich, mit nicht gezähnten Rändern und als — 277 — braunrote, stark gesägte Granne austretender Rippe. Randzellen der Lamellen nicht papillös, grösser als die übrigen mit grosser, dickwandiger Mamille. Seta 2 — 6 cm hoch, rötlich. Kapsel aufrecht bis horizontal längUch-vier- kantig, 5 mm lang, gelblich- grün bis braun, mit scheibenförmigem, abge- schnürtem Halse. Aussenzellen der Kapselwand mit spaltenförmigen Tüpfeln. Haube weisslichgrün. — var. alpinum Schimp., dichtrasige Zwergform mit kürzeren Blättern, kurzer Seta, kleiner, fast kubischer, orangeroter Kapsel und schneeweisser Haube. Fr. Mai bis Juli. — Häufig durch das Gebiet auf sterilem, steinigem oder sandigem Boden. 625. P. strictiim Banks. (Taf. XXXI, Fig. 4, 17; Taf. XXXH, Fig. 31.) — Pol. affine Funck. Zweihäusig, dem vorigen nahestehend, aber grösser, 10 — 30 cm hoch, steifer, schlanker, bis fast zur Spitze dicht gelbweiss-filzig, mit kürzeren, schmäleren, eng angepressten Blättern. Rippe als kurze ge- sägte Granne austretend. Lamellen mit wenig grösseren Randzellen. Seta 6 — 10 cm lang. Kapsel aufrecht, bis 3 mm lang, fast kubisch, orange. Aussenzellen der Kapselwand mit grossen, runden bis ovalen Tüpfeln. Fr. Sommer. — var. alpestre (Hoppe) Rabenh. hat noch kürzere Blätter, sehr lange Seta, kleine, kubische Kapsel, schneeweisse Haube. — Verbreitet und ziemlich häufig auf Torfmooren, in Waldsümpfen, sumpfigen Wiesen u. s. w. 626. P. commune L. (Taf. XXXI, Fig. 3, 18; Taf. XXXU, Fig. 18, 20, 21, 23.) — Zweihäusig. Sehr kräftig, 20 — 40 cm hohe, locker polster- förmige, ausgedehnte, dunkelgrüne Rasen bildend, nicht stengelfilzig. Blätter abstehend-zurückgebogen, 8 — 12 mm lang, lineal-pfriemenförmig mit scharf und weit herab gesägtem Rande. Rippe breit, als braune, gesägte Pfriemen- spitze auslaufend. Randzellen der Lamellen halbmondförmig ausgerandet, grösser und viel breiter als die übrigen. Seta 6—12 cm lang, gelb rot. Kapsel aufrecht bis geneigt, oval bis länglich, scharf, 4 — 6 kantig, bis 6 mm lang, gelbbräunlich bis rotbraun, mit scheibenförmigem, von der Urne scharf abgeschnürtem Halse. Zellen der äusseren Kapselwand mit einfachen, schmalen, elliptischen Tüpfeln. Haube goldgelb. Fr. Mai bis Juli. — var. uligi- nosum Hüben. Lang, schlaff, nicht filzig, mit sehr langen, weit abstehenden Blättern. — var. minus Weiss, ist kürzer, dichter beblättert mit kürzeren Blättern, kaum ausgerandeten Randzellen der Lamellen, kleiner, fast kubischer, brauner Kapsel. — var. fastigiatum (Lyle) Wils. Verästelt, lang, mit fast kubischer Kapsel. — Auf feuchtem Wald- und Heideboden, Wiesen, Sümpfen durch das ganze Gebiet gemein. 627. P. perigoniale Mich. (Taf. XXXI, Fig. 9.) — Zweihäusig. Der vorigen Art sehr nahe verwandt, aber hellgrün, Randzellen der Lamellen wenig grösser als die übrigen, gestutzt^ Kapsel fast kubisch, 3 — 3,5 mm lang, braun. Haube rostbraun. Zellen der Kapselwand mit kleinen, runden, breit — 278 — «rehöften Tüpfeln. Fr. -luni. — Weit verbreitet, aber vielfach übersehen und mit voriger Art verwechselt, mehr an trockneren Orten. Familie Biixbaumiaceac. Einzehi oder gesellig wachsende Waldmoose mit sehr niedrigem, ver- kür/tem Stengel, mit wenigen, mitunter vergänglichen Blättern. Kapsel im Verhältnis zur Pflanze auffallend gross, dorsiventral, schief eiförmig, einseitig aufgetrieben mit sehr kleiner Mündung, kleinem Deckel und kleiner, kegel- f()rmiger, nackter, hinfälliger Haube. Peristom doppelt, inneres eine ab- trestutzte Röhre bildend. o Übersicht der Gattungen. Kapsel sitzend. Diphysciuiii. Kapsel auf roter Seta. Buxbaumia. Gattung Buxbaumia Hai 1er. Meist einzeln oder nur zu wenigen zusammen wachsende Moose, welche anfangs ein reich verzweigtes, grünes Protonama besitzen, das aber ebenso wie die kleinen, chlorophyllfreien und rippenlosen Blätter zur Zeit der Sporen- reife vollständig verscliAvunden ist. Seta warzig, 5 — 20 mm lang. Kapsel dorsiventral, kurzhalsig, auf der Bauchseite stark aufgetrieben, zwischen Ober- und Unterseite eine mehr oder minder deutliche Kante. Peristom aus 16 in einer Reihe stehenden Zähnen. B. aphylla. Peristom aus 4 Zahnreihen gebildet. B. iiidusiata. 628. B. apliylla L. — Zweihäusig. Meist in kleinen Herden. Seta 1,5 — 2 cm hoch, aufi'echt, rot, dick, grosswarzig. Kapsel mit aufrechtem Halse, scliief, mit flachem Rücken und gewölbter Bauchseite, mit Avulstigem rotbraunem Rande. Mündung klein, Deckel finge rhutförmig. Äusseres Peristom einreihig, bleich. Fr. April, Mai. — Verbreitet, aber niclit häufig auf thonig- sandigem, kalkfreiem Waldboden. 629. B. iiidusiata Brid. — Einzeln, seltener zu mehreren zusammen, der vorigen ähnlich, aber mit fast aufi'echter, an beiden Flächen gleich- farbiger, wenig glänzender, blass - olivgrüner bis gelblichbrauner Kapsel. Äusseres Peristom frei, aus vier Reihen zahlreicher Zähne bestehend. Fr. Mai, .Juni. — Meist auf morschem Holze, verbreitet, aber selten und meist nur in wenigen Individuen zusammen, in Wäldern. Gattung Diphyscium (Ehrh.) Mohr. 630. D. sessile (Schmid) Lindb. — Buxbaumia sessilis Schmidt, — Dijiliyscium foliosum Mohr.. — Sehr kleine, rasenbildende, mehrjährige — 279 — erdbewohnende Waldmoose von eigenartigem Aussehen, nur 5 — 10 mm hoch. Blätter unten zungen-spatelförmig, stumpf bis kurz gespitzt, oben viel grösser lang eilanzettlich, mit langer, schwachgezähnter Granne. Seta sehr kurz, daher Kapsel fast sitzend, schief eikugelig, einerseits am Grunde stark bauchig, sehr engmündig, nicht kantig. Peristom doppelt, äusseres ring- förmig, sehr kurz, mit 16 dreieckigen, teilweise gesonderten Zähnen. Inneres eine weisse, kegelige, kurze, nicht in Zähne gegliederte Röhre. Fr. Sommer. — var. acutifolia Lindb. mit längeren, schärfer zugespitzten Blättern und glatten Grannen. Verbreitet auf Erde in lichten Wäldern u. s. w. Gruppe Pleurocarpae. Die Geschlechtsorgane stehen nicht am Ende von gewöhnlichen Stämm- chen oder Astchen, sondern auf besonderen kleinen, seitenständigen Ge- schlechtsästchen, an deren Grunde Innovationen nicht entstehen ; infolgedessen erscheinen die Sporogone seitenständig. Übersicht der Familien. 1. Inneres Peristom gitterartig. Fontinalaceae. Inneres Peristom nicht gitterartig oder ganz fehlend. 2. 2. Blattzellen durchweg eng prosenchymatisch, Peristomzähne mit Lamellen. Hypiiaceae. Blattzellen wenigstens im oberen Teil des Blattes nicht prosenchymatisch, sondern rundlich bis rhombisch oder rhomboid-sechsseitig-. 3. Blattzellen papillös, Peristomzähne mit Lamellen. Leskeaceae. Blattzellen glatt. 4. 4. Stengelquerschnitt oval oder länglich. 5. Stengelquerschnitt rund oder rundlich-kantig. 6. 5. Haube kappenförmig. Neckeraceae. Haube mützenförmig. Pterygophyllaceae. 6. Sehr kleine, zarte Moose. Fabrouiaceae. Kräftige Moose. Cryphaeaceae. Familie Fontinalaceae. Dunkel bis schwärzlichgrüne, meist lange, flutende, verzweigte Wasser- moose mit 3 — 5 zeilig angeordneten, ziemlich einfach gebauten, oft rippenlosen Blättern. Kapsel eingesenkt oder emporgehoben, aufrecht, regelmässig ohne Hals und Spaltöffnungen. Haube nackt. Deckel kurz, kegelig bis geschnäbelt. Peristom doppelt, äusseres mit grossen, linealen Zähnen, inneres mit faden- förmigen, durch Querglieder gitterartig verbundenen Fortsätzen. — 280 — Hlättcr ripitcnlos. Gatt. Fontinalis. liliittcr mit l\ip]ie. Gatt. Dichelyma. Gattung Fontinalis (Dill) L. em. Myrin. Kräfti'Tc, flutende, oft sehr lange Wassermoose, drehrund bis aus- j^ezeichnet, dreikantig, beblättert. Blätter nicht einseitswendig, rippenlos. Kajisel eingesenkt. Haube klein, kegelförmig, wenig mehr als den Deckel «Mnliüllend. Peristome gleichlang. Übersicht der Arten. 1. Astblätter und Stengelblätter scharf gekielt. 2. Astblätter meist gar nicht, Stengelblätter schwach oder gar nicht ge- kielt. 3. 2. Blattgrund geöhrt. F. gracilis. Blattgrund nicht geöhrt. F. antipyretica. 3. Blätter am Grunde deutlich, wenn auch schwach geöhrt. 4. Blätter nicht geöhrt. 6. 4. Blätter stark geöhrt, an der Spitze stark gezähnt. F. iiiicrophylla. Blätter schwach geöhrt, an der Spitze nicht oder nur undeutlich gezähnt. 5. 5. Blätter rinnig hohl, Stengelquerschnitt rund. F. squaininosa. Blätter wenig hohl, Stengelquerschnitt 3 — 5 kantig. F. baltica. 6. Blätter flachrandig. 7. Blätter am Rande umgerollt oder eingeschlagen. 8. 7. Stengelquerschnitt stumpf dreikantig, Blätter schwach gekielt. F. aiidvo- Stengelquerschnitt rund, Blätter nicht gekielt. F. hypiioides. 8. Blätter unten am Rande einerseits schmal zurückgesclilagen. F. Kiiid- hergii. Blätter an den Seiten eingerollt. F. dalccaiiica. ()31. F. aiitipyrotiea L. (Taf. XXXIII, Fig. 1; Taf. XXXIV, Fig. 1.) - Zweihäusig. Bildet lockere, lang flutende, gelbhch bis dunkelgrüne, glanz- lose Rasen, mit reich verzweigten, an der Basis unvollkommenen, oben scharf dreikantig bel>lätterten Stengeln. Stengelquerschnitt dick, stumpf, kantig. Biiitter 0 — 8 mm lang, weit herablaufend, breit eilanzettlich, scharf gekielt, gefaltet, zugespitzt, mit meist einerseits am Grunde zurück- geschlagenem, nicht gezähntem Rande, nicht geöhrt. Kapsel eingesenkt, olivgi'ün bis braun, eiförmig, entleert unter der Mündung eingeschnürt. /L,u .5^. Qyou/f. ^ Qj/on/eua/a/eae. W/^///i/iacac€ae, — 281 — Deckel matt, licht-bräunlichgelb. Äusseres Peristoni trüb purpurn, warzig- papillös, inneres blutrot, papillös. Sporen olivgrün, fein punktiert, 0,015 bis 0,018 mm. Fr. Juni, Juli. — var. alpestris Milde, ist metallisch glänzend, grün, gelb und rotgescheckt, kräftig. — var. montana H. Müll, ist schwach glänzend, bräunlichgrün, zarter als vorige, mit schwach geöhrten Blättern. — var, gigantea Süll, ist glanzlos, bräunlichgrün, mit nicht geöhrten, stumpfen Blättern, sehr kräftig. — var. latifolia Milde ist grün, glanz- los, mit nicht geöhrten, kurz zugespitzten und in der Spitze schwach ge- zähnelten Blättern. — var, laxa Milde ist zart, kleiner, mit dunkelgrünen, schlaffen, undeutlich gekielten, ganzrandigen Blättern. — Hauptsächlich in fliessendem, doch auch in stehendem Wasser an Steinen oder Holz festsitzend, überall gemein, seltener fruchtend. 632. F. gracilis Lindb. (Tafel XXXIV, Fig. 4.) — Schlanker als vorige, dichtästig und dichtblätterig, hell- bis dunkelgrün, seltener rötlich gescheckt, glänzend, mit scharf zugespitzten, dreikantig beblätterten Ästen. Blätter weit herablaufend, schwach geöhrt, stumpflich, eilanzettlich, scharf ge- kielt mit glattem, flachem Rande, oft im Kiel gespalten. Kapsel eingesenkt, länglich-oval, gelbgrün bis rötlich, zuweilen einseitig bauchig, trocken unter der Mündung eingeschnürt. Äusseres Peristom mit knieförmig eingebogenen, purpurbraunen, oben paarweise verbundenen, schmal lanzettlich-pfriemen- förmigen Zähnen; inneres schwach papillös. Sporen 0,018 — 0,024 mm, oliven- grün, fein gekörnelt. Fr. Sommer. — In den Wasserläufen der Gebirge häufig, seltener in den Alpen. 633. F. Kindbergii Ren. & Card. — Zweihäusig, Kräftig, aber weich, rötlichgrün bis rostbräunlich, glänzend, meist über 30 cm lang, mit zweierlei Blättern. Stengelblätter breit ovallanzettlich , allmählich lang zu- gespitzt, kielig-faltig, mit fast geradem Kiel, ebenso wie die Astblätter einer- seits schmal umgeschlagen. Astblätter schmal lanzettlich, mit eingebogenen Rändern, rundrückig-hohl, nicht kielig. Kapsel länglich bis fast cylindrisch. Peristom wie bei F. antipyretica, — Sehr selten Lugano. Pola in Istrien (sonst Nordamerika). 634. F. androgyna Ruthe — Zarter als F. antipyretica, bis 20 cm lang, bleichgrün bis gelblich, mit stumpf dreikantigem Stengel und sparrig abstehenden, zugespitzten Ästen. Blätter wenig herablaufend, nicht geöhrt. Figurenerklärung zu Tafel XXXIII. Fig. 1. Fontinalis antipyretica, Habitus. „ 2. Dichelyma falcatum, „ „ 3. Cryphaea heteromalla, , , 4. Leucodon sciuroides, „ , 5. Antitrichia curtipendula, , — 282 — eiföniiit; bis l;iii/.i'ttlith, allinilhlicli zugespitzt und an der Spitze schwach kielig. flach- und ganzrandig. Astblätter kleiner, kielig hohl. Fr. unbekannt. Über.schweniinte Oderwiesen bei Bärwalde in der Neumark. 635. F. hy])ii()ides R. Hartm. — F. squammosa v. tenella Br. Seh. G. — Zweihäusig. Vom Aussehen flutender Hypnumarten, zart, schlaff, hell- bis dunkelgrün, unregelmässig kurzästig mit rundlichem Stengel. Blätter weit gestellt, nicht geöhrt, lanzettlich-pfriemenförmig, fast flach, flachrandig, Ast- blättor dichter, hohl, Kapsel meist halb emporgehoben, klein, rostfarben, ellipsoidisch. Äusseres Peristom mit schmal linealen, purpunien, dicht warzig papillösen, in der Längslinie nicht durchbrochenen Zähnen, inneres blutrot, ausgeprägt gitterförmig. Fr. Sommer. — var. pungens Klinggr. ist dunkler, länger, reichästiger, mit stechenden Astspitzen. — Zerstreut und nicht häufle in stehenden oder langsam fliessenden Wässern, an Steinen und Wurzeln festsitzend, oft auch losgetrennt schwimmend. 636. F. squamniosa L. (Tafel XXXIV, Fig. 5.) — Bildet schmutzig bis schwarzgriine , glänzende, flutende Rasen bis zu 40 cm Länge. Stengel- querschnitt rund. Stengel büschelig-ästig mit anliegenden, fast drehrund beblätterten, lang pfriemenförmigen Ästen. Blattbasis schwach geöhrt, etwas herablaufend. Blätter länglich - lanzettlich , stumpf lieh, nicht kielig, rinnig hohl, am Rande flach, nicht gezähnt. Kapsel eingesenkt, oval, gelbbraun bis rotbraun. Peristom purpurn, grob, aber zerstreut papillös. Sporen gi-ün- lichgelb, fein punktiert, 0,018 — 0,022 mm. Fr. Sommer, — Verbreitet in Gebirgsbächen, fehlt aber in der Schweiz, Tirol, Kärnthen, Salzburg. 637. F. baltiea (Limpr.) v. Klinggr. — Paröcisch. Bildet dunkel- bis bräunlichgrüne, oben hellere, kaum glänzende, bis 30 cm lange Rasen, mit nur am Grunde büschelig verzweigten, 3 — 5 kantigen, dünnen Stengeln. Blätter feucht und trocken abstehend, weich, schwach geöhrt, schmal eilanzett- lich, lang zugespitzt, nicht gekielt, etwas hohl, am Rande flach und nicht oder nur in der Spitze undeutlich gezähnt, oft in der Mitte gespalten. Kapsel ziemlich weit eingesenkt, oval länfjlich. rotbraun bis schwarzrot. Äusseres Peristom dunkel purpurn, papillös, Zähne in der Mittellinie unten durch- brochen; inneres dunkelbraun mit lang papillösen, freien, seitliche Anhängsel tragenden Fortsätzen. Sporen rostfarben, feinwarzig, 0,028 — 0,036 mm. Fr. .luli. — Ufer des Steinkruger Sees Kreis Neustadt in Westpreussen (viel- leicht auch an andern Seen Westpreussens, Borowka-, Morsnitza-, Wygadda-See). 638. F. dalecarlica Schimp. (Taf. XXXIV, Fig. 6.) — Zweihäusig. Schlanker als F. squammosa, dunkelgrün, glanzlos. Stengel sehr dümi, bis 40 cm lang, ästig, rundlich-dreikantig. Äste anliegend, zahlreich, fadenförmig. Blättf-r «lachziegelig, herablaufend, nicht geöhrt, lanzettlich, scharf zugespitzt, sehr hohl, am Rande eingerollt, ganzrandig oder an der Spitze mit wenigen — 283 — Zähnen. Kapsel eingesenkt, eiläuglich bis cylindrisch, ledergelb. Äusseres Peristom gelbrot mit paarig verbundenen, in der Mittellinie durchlöcberteu Zähnen, glatt oder mit niedrigen Warzen. Inneres gelblich, glatt, Fortsätze nur an der Spitze gitterartig verbunden. Sporen grün, glatt, 0,024 — 0,030 mm. Fr. Juli, August. — Sehr selten an Steinen und Wurzeln, in Seen, Teichen, Flüssen. Westpreussen in verschiedenen Seen der Kreise Schlochau, Neu- stadt, Karthaus, Bereut. 639. F. microphylla Schimp. Bildet hellgrüne, unten dunklere, schlaffe, weiche Rasen von 20 cm Länge. Stengel rund, mit fast fiederigen, aufrecht abstehenden, lang zugespitzten Ästen. Blätter locker, aufrecht ab- stehend, herablauf end , am Grunde geöhrt, schmal lanzettlich, sehr lang ge- spitzt, nicht kielig, kaum hohl, mit flachem, an der Spitze gezähntem Rande. Früchte unbekannt. — Nur in den Seen von Ost- und Westpreussen. — Die F. seriata Lindb. kommt wahrscheinlich nicht im Gebiet der Flora vor, die Angaben beruhen auf Verwechslung mit F. microphylla (nach Limpricht). Gattung Dichelyma Myrin. Braungrüne, glänzende, flutende Wassermoose mit hakenförmig ge- krümmten Astspitzen und dreireihigen, sichelförmigen, einseitswendigen, lanzettlich-pfriemenförmigen, gefalteten, schwach gezähnten Blättern mit voll- ständiger Rippe. Seta verlängert, im unteren Teil spiralig, von den Perichätial- blättern umwunden. Kapsel emporgehoben, schlank, eiförmig, ohne Hals und Spaltöffnungen, mit einseitig geschlitzter, bis unter die Kapsel reichender Haube. Peristom doppelt, äusseres kürzer als das innere. 640. D. falcatum (Hedw.) Myrin. — Fontinalis falcata Hedw. (Taf. XXXni, Fig. 2; Taf. XXXIV, Fig. 2, 3.) — Zweihäusig. Glänzend, goldbräunlich bis grünbraun. Blätter sichelförmig einseitswendig, kielig-ge- faltet, lang-lanzettlich-pfriemenförmig, an der Spitze gezähnt, mit nicht oder nur kurz auslaufender Rippe. Kapsel länglich bis cylindrisch, rostbraun. Peristom rotbraun papillös, inneres ausgezeichnet gitterförmig. Fr. Sommer. — Selten, an Steinen und Wurzeln im Wasser. Westpreussen: Pretoschin, Wiszniewo bei Löbau. Schlesien: Kleiner Teich im Riesengebirge; Iser im Isergebirge. 641. D. capillaceiim (Dill.) Schimp. (Taf. XXXIV, Fig. 7.) — Zarter als vorige, Blätter abstehend bis schwach einseitswendig, mit lang auslaufender Rippe. Kapsel von den spiralig gewundenen Perichätialblättern überragt, schmutzig gelb. Inneres Peristom nur oben gitterartig, blassgelb. Im Gebiet nur steril. — Sehr selten: Schlesien: Saganer Stadtforst an Erlen- wurzeln. Westpreussen: Neustadt, Mühlenteiche bei Jellenschehütte ; Ufer des Wittstocksees. — 284 — Familie Crypliacaceac. Meist Kinden bewohnende, kräftige, starre, lockerrasige, kaum glänzende Moose mit stolonilbrmem, langem, kriechendem Hauptstengel und meist auf- rechten; sekundären Stengeln, fast kätzchenartig beblättert. Stengelquerschnitt rund. Blätter abstehend bis einseitswendig, trocken dachziegelig, eiförmig- symmetrisch, holil, zugespitzt. Zellen im oberen Teil des Blattes rundlich bis rhombisch. Kapsel aufrecht regelmässig. Haube nicht behaart. Inneres Peristom schwach entwickelt, meist nur eine niedrige Grundhaut bildend. Übersicht der Gattungen. 1. Blätter völlig rippenlos. Leucodou. Blätter mit Rippe. 2. 2. Kapsel eingesenkt, Rippe einfach. Cryphaea. Kapsel emporgehoben, neben der Hauptrippe meist am Grunde noch Nebenrippen. Autitrichia. Gattung Cryphaea Mohr. 642. Cr. heteromalla (Dill.) Mohr. — Pilotrichum heteromallum C. Müll. — Daltouia herteromalla Hedw. (Taf. XXXEI, Fig. 3; Taf. XXXIV, Fig. 8.) — Einzige Art im Gebiet. Einhäusig. Bildet lockere, gelblich- bis bräunlichgrüne Rasen. Blätter eiförmig, scharf zugespitzt, aufrecht abstehend mit bis zur Mitte zurückgeschlagenem, nicht gezähntem Blattrande und vor der Spitze endender Rippe. Perichätialblätter mit lang austretender Rippe. Kapsel eingesenkt, grünlichgelb bis rötlich, eilänglich. Haube klein, kaum über den Deckel reichend. Spaltöffnungen am Kapselgrunde. Äusseres Peristom mit lanzettlich-linealen, bleichen, fein papillösen Zähnen, inneres mit 16 fadenförmigen, kielfaltigen Zähnen. Sporen grünlichgelb, fein papillös, 0,016 — 0,020 mm. Fr. Frühjahr. — var. Lamyana (Mont) Husnot., ist schlanker, länger, mit schwärzlichgrünen, stumpf liehen Blättern, gesägten Perichätialblättem. — Zerstreut und selten an Feldbäumen, an den Nordsee- küsten, in Westfalen, Rheinprovinz, Pfalz, Baden, Tirol, Schweiz, Küstenland. Gattung Leucodon Schwägr. 643. L. sciuroides (L.) Schwägr. (Taf. XXXIH, Fig. 4; Taf. XXXIY, Fig. 9, 10.) — Einzige im Gebiet vorkommende Art. Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, schmutzig bis bräunlichgrüne, oft wie bestäubt aus- sehende, })is 5 cm hohe Rasen. Blätter abstehend, trocken dachziegelig, zu- weilen leicht einseitswendig, rippenlos, herzförmig, mit scharfer Spitze, 4 bis 6 Längsfurchen mit flachem, ungezähntem Rande, an der Basis bräunlich — 285 — und mehrschiclitig. Seta bis 1 cm lang. Kapsel emporgehoben aufrecht, symmetrisch, länglich-walzenförmig, unter der Mündung etwas verengt, hell- braun bis rotbraun, ohne Spaltöfihungen. Haube bis unter die Kapsel reichend, kappenförmig. Äusseres Peristom mit weisslichen, lanzettlich- linealen, in der Mediane oft bis zur Spitze gespaltenen, grob papillösen Zähnen; inneres nur als niedrige Grundhaut entwickelt. Sporen gelbgrün, fein warzig, 0,024 — 0,035 mm. Fr. Ende Winter. — var. morensis (Schwägr.) De Not. Kräftiger, mit bis 10 cm langen, sekundären Stengeln, grösseren Blättern, lang papillösem, äusserem und vortretendem inneren Peristom. — var. minor Kindb. mit kleineren, länger zugespitzten und an der Spitze oft gezähnten Blättern. — Verbreitet und fast gemein an Bäumen, Felsen, Mauern. Gattung Antitrichia Brid. Lockerrasige, seidengläuzende, gelblich- bis bräunlichgrüne Rinden und Stein bewohnende, kräftige Moose. Stengel fadenförmig kriechend, sekundäre Stengel unregelmässig fiederig beastet. Blätter mit kräftiger vor der Spitze endender Haupt- und meist beiderseits mit 1 — 2 kurzen Nebenrippen. Kapsel emporgehoben, regelmässig, länglich oval bis cylindrisch, mit Spaltöffnungen im Halsteil. Peristom doppelt, inneres ohne vortretende Grundhaut mit fadenförmigen Fortsätzen. Haube bis zur Urnenmitte, kappenförmig. 644. A.curtipeiidula(Hedw.)Brid. (Taf. XXXHI, Fig. 5; Taf. XXXIV, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, seidenglänzende, gelb- lich- bis bräunlichgrüne Rasen mit 10 — 20 cm langen, hängenden oder niederliegenden sekundären Stengeln. Blätter herz-eiförmig. lang zugespitzt, unregelmässig längsfurchig, mit breit umgerolltem, an der Spitze flachem und gezähntem Rande und mit Haupt- und Nebenrippen. Seta 5 — 12 mm lang. Kapsel geneigt bis horizontal, länglich-oval, rötlichbraun. Peristom- zähne bis zu ^j^ Höhe welhg gestreift. Sporen 0,20 — 0,35, punktiert, oliv- grün. Fr. Früjahr. — An Bäumen und Felsen verbreitet. 645. A. californica Süll. — Der vorigen sehr ähnlich, aber ver- schieden durch nichtgefurchte Blätter ohne Nebenrippen, aufrechte, fast cylindrische Kapsel und nur an der Basis undeutlich gestreiften Peristom- zähnen. — Nur in Graubünden: Granitblöcke bei Gallivaggio. Familie Neckeraceae. Ziemlich grosse, flachrasige, glänzende, weiche, scheinbar zweizeilig beblätterte Fels- und Rindenmoose mit ovalem bis länglichem Stengelquer- schnitt. Blätter meist sämtlich in der Stengelebene abstehend und un- symmetrisch, zungenförmig rundlich oder klein gespitzt, flach, oft wellig. — 286 — Bliit.t/elK'H klein, i»l)en rhombisch bis rhomboidisch, nicht getüpfelt. Kapsel aufrecht, regelmässig. Haube kappenfürmig. Peristom doppelt, inneres ohne Wimjtern. Übersicht der Gattungen. 1. In trockenem Zustande spiralig eingekmmmt. Leptodon. .Vuch trocken ausgebreitet. 2. 2. Nur die seitlichen Blätter abstehend, die oberen und unteren anliegend. Fortsätze des inneren Peristoms schmal und meist kürzer als die Zähne des äusseren. Neckera. Alle Blätter seitlich abstehend. Fortsätze des inneren Peristoms breit und länger als die Zähne des äusseren. Homalia. Gattung Leptodon Mohr. 646. L. Smithii (Dicks) Mohr. (Taf. XXXV, Fig. 1, 2.) — Neckera Smithii C. Müll. — Einzige Art im Gebiet. Zweihäusig. Rasen in feuchtem Zustande niedergedrückt, flach, glanzlos, freudig- bis schmutziggrün, trocken, infolge des spiraligen Zusammenrollens des Stengels eigentümlich kraus zu- sammengezogen. Stengel doppelt gefiedert. Blätter zungenförmig, abgerundet, am Grunde einerseits umgeschlagen. Rippe weit vor der Spitze schwindend, Kapsel auf niedriger grüner Seta, wenig emporgehoben, oval bis länglich- oval, kurzhalsig, gelbrot bis rötlichbraun. Peristom doppelt, inneres wenig entwickelt, nicht vortretend. Fr. Frühjahr. — An Stämmen und Felsen, nur in Tirol, Kärnten, Küstenland, Schweiz, selten. Gattung Neckera. Meist ziemlich weiche, flachrasige, grüne oder gelblichgrüne, flach be- blätterte Fels- oder Rindenmoose mit kriechendem Hauptstengel und einfach oder doppelt fiederästigen, sekundären Stengeln. Blätter achtreihig, bauch- und rückenständige anliegend, seitliche abstehend. Kapsel oval, regelmässig. Haube kappenfürmig. Ring fehlt. Peristom doppelt; äusseres mit 16 lineal- lanzettlichen, glatten, nur am Grunde zuweilen gestrichelten, in der Mittel- linie oft durchbrochenen Zähnen; inneres mit niedriger Grundhaut und schmal linealen, meist kurzen und hinfälligen Fortsätzen ohne Wimpern. Übersicht der Arten. 1. Blätter (|uerwellig. 2. Blätter nicht querwellig. 3. 2. ]{ippe deutlich, bis zur Mitte des Blattes oder darüber hinaus reichend. 3. Hi|ipo fehlend oder undeutlich, kurz, oft doppelt. 4. — 287 — 3. Stengel nicht flach beblättert, im Querschnitt rundlich oval, Blätter trocken, fast einseitswendig. N. jurassica Stengelquerschnitt länglich, Blätter nicht einseitswendig, etwas abstehend. N. turgida. 4. Blätter kaum über 1,5 mm lang. 5. Blätter 2,5 — 4 mm lang. 7. 5. Blätter nur am Grunde einerseits umgeschlagen. N. oligocarpa. Blätter einerseits weit hinauf umgeschlagen. 6. 6. Blätter meist nur 0,9 mm lang. N. ßal)eiihorstii. Blätter 1,3 mm lang. N. pumila. 7. Blätter 2,5 mm lang, Kapsel von den Hüllblättern überragt. N. pennata. Blätter 3,5 — 4 mm lang, Kapsel emporgehoben. N. crispa. 8. Blätter mit kurzem Spitzchen. N. complanata. Blätter abgerundet bis stumpf. N. Besseri. 647. N. turgida Jur. — Z^veihäusig. Habituell an N. crispa er- innernd. Bildet niedergedrückte, sattgrüne bis dunkelgrüne, innen rostbräun- liche, mattglänzende Rasen. Stengel regelmässig dichtfiederig beästet. Blätter etwas abstehend, wenig herablaufend, gleich breit zungenförmig, symmetrisch, abgerundet, oft mit Spitzchen, 2,7 mm lang, tief querwellig mit einerseits unten breit umgeschlagenen, von der Spitze bis unter die Blatt- mitte gezähneltem Rande und mit einfacher Rippe von ^j^ Blattlänge. Seta 1 mm lang, Kapsel eingesenkt, länglich walzenförmig, braunrot, ohne Spalt- öffnungen. Äusseres Peristom mit gelbbraunen, an der Basis breiten, oben lineal-pfriemenförmigen, oben glatten, unten senkrecht und schräg, an der Basis quergestreiften Zähnen. Inneres Peristom gelb mit schmal linealen Fortsätzen von Zahnlänge. Sporen bleich, papillös, 0,014 — 0,018 mm. — Sehr selten an Felsen und Bäumen im Gebirge: Rhön: Basaltwand des grossen Ottersteins am Dammersfeld, Basaltwände des Rabensteins. Thüringer Wald: Dietharzer Grund bei Tambach. Fichtelgebirge: auf Granit des Waldsteins. Bisher überhaupt nur einmal mit Früchten gefunden. 648. N. jurassica Amann. — Bildet polsterförmige, freudiggrüne bis bläulichgrüne, glanzlose, am Grunde weisslich-ockerfarbene Rasen. Sekun- däre Stengel mit aufrecht- abstehen den stumpf lichen Ästen. Stengel im Quer- schnitt rundlich -oval, nicht flachbeblättert. Blätter trocken niedergebogen, fast einseitswendig, gekrümmt, wenig herablaufend, länglich-zungenförmig, stumpf bis kurz gespitzt, oben leicht querweilig, an der Spitze gezähnt, am Rande unten beiderseits schmal umgebogen und vor dem Rande auf der einen Seite mit einer Falte. Rippe von halber Blattlänge, einfach. Fr. un- bekannt. — Schweizer Jura: an feuchten Kalkfelsen am Chasseron. — 288 — 049. N. poilnata (L.) Hedw. — Einhäusig. Bildet flach polsterförmige, hellgnine bis gelblichgrihie, ghinzende Rasen. Sekundäre Stengel aufsteigend, zerstreut fiederästig, flach beblättert. Blätter unsymmetrisch, eilänglich, zu- gespitzt, 2,5 mm lang, mit einerseits am Grunde eingeschlagenem, bis gegen die Mitte gezähneltem Rande, leicht querwellig, ohne oder mit zarter, kurzer, gabeliger Rippe. Kapsel eingesenkt, kurzhalsig, länglich-oval, gelbbräunlich bis rötlich, mit sehr kleiner, kaum unter den Deckel reichender, weisslicher Haube. Spaltöfi'nungen fehlen. Zähne des äusseren Peristoms schmal lineal- j)friemenförmig, an der Spitze zusammenhängend, unten quer- und längs- streifig, oben glatt, bleichgelb. Inneres rudimentär. Sporen 0,016 — 0,024 mm, braun, papillös. Fr. Frühjahr. — Häufig durch das Gebiet an Baumstämmen in schattigen, feuchten Wäldern. 650. N. oligocarpa Bruch. — Einhäusig. Der vorigen ähnlich, aber zarter, bleichgrün bis lebhaftgrün. Sekundäre Stengel geteilt, regel- mässig fiederästig, häufig mit kleinblätterigen Flagellen. Blätter leicht un- symmetrisch, eilänglich -zungenfbrmig, plötzlich kurz zugespitzt, mit nur in der Spitze gezähntem, einerseits am Grunde eingeschlagenem Rande, tief querwellig mit kurzer, gabeliger (zuweilen fehlender) Rippe. Kapsel eingesenkt, seitlich heraustretend, oval, hellbräunlich bis rötlich mit wenig unter den Deckel reischender nackter Haube. Spaltöfiiiungen felilen. Äusseres Peristom mit schmal lineal-pfriemenförmigen, glatten, nur unten undeutlich gestreiften, blassgelblichen Zähnen; inneres rudimentär. Sporen papillös, olivenfarben, 0,016 — 0,021 mm. Fr. Sommer. — Selten in Fels- spalten und Höhlen der Alpen: Steiermark: Westseite des Pichelschober bei Schladming. Tirol: Porphyrhöhlen im Val Sadola bei Predazzo, Delle Doune, Rodela im Val di Sella bei Campidello, Fassathal. 651. N. pumila Hedw. (Taf. XXXIV, Fig. 13.) — Zweihäusig. Bildet niedergedrückte, weiche, lichtgrüne bis dunkelgrüne, etAvas glänzende Rasen. Sekundäre Stengel dicht gefiedert, oft mit bulljillenartigen, leicht abfallenden Kurztrieben in den Blättchen der Fiedern, flach beblättert. Blätter eilänglich, scharf zugespitzt, in der unteren Hälfte mit einerseits zurück-, andrerseits eingeschlagenem an der Spitze gesägtem Rande. Rippe fehlend oder un- deutlich Ivurz, gabelig. Kapsel emporgehoben, oval, gelbrot bis rötlichbrauu, mit bis zur Umenmitte reichender nackter Haube. Spaltöönungen am Grunde des Halses. Äusseres Peristom mit gelblichen bis rostfarbenen, lanzettlich- linealen, M'arzig-pajjillösen Zähnen; inneres mit kielfaltiger, farbloser Grund- haut und gekielten Fortsätzen von Zahnlänge. Sporen gelbbräunlich, papillös, 0,016—0,020 mm. Fr. Frühjahr. — var. Philippeana (Br. Seh. G.) Milde liat Blätter mit langer, sclmialer, geschlängelter und gesägter Spitze. — Zer- r^fl/yOJC/ 3^. cJontctUÄtacejax' z/tcnaoJrJuUajCdae/. — 289 — streut in der Ebene und im niederen Gebirge, in schattigen Wäldern an Baumstämmen, selten an Felsen. 652. N. crispa (L.) Hedw. (Taf. XXXIV, Fig. 14; Taf. XXXY, Fig. 3.) — Zweihäusig. Kräftige aber weiche, ausgedehnte, lebhaft glänzende, gelb- liche, innen bräunlichgrüne Rasen bildend. Sekundäre Stengel gefiedert, flach beblättert. Blätter eilänglich-zungenförmig, 3,5— 4mm lang, plötzlich zu- gespitzt, tief querwellig, mit einerseits am Grunde eingeschlagenem, an der Spitze gesägtem Rande, ohne oder mit gabeliger kurzer Rippe. Kapsel emporgehoben, kurzhalsig, oval, blass gelblich bis rotbraun, mit bis zur Kapselmitte reichender, anfangs zerstreut behaarter, später nackter Haube. Spaltöffnungen am Grunde des Halses. Äusseres Peristom mit gelbbräun- lichen, schmal lineal-lanzettlichen, unten quer, darüber schräg gestreiften, oben glatten Zähnen. Inneres Peristom zart, mit kurzen, pfriemenförmigen Fortsätzen. Sporen bräunlich, papillös 0,014 — 0,025 mm. Fr. Winter. — var. falcata Boul. hat kürzere, oben hakenförmig eingebogene Äste und hohle, wenig gewellte, sichelförmig-einseits wendige Blätter. — Häufig an Bäumen und Felsen in Wäldern. 653. N. Rabeuliorstii Warnst. — Einhäusig. Bildet gelbgrüne, trocken glänzende Rasen, im Aussehen an zierliche Formen von N. com- planata erinnernd. Sekundäre Stengel 4 — 5 cm lang, unregelmässig geteilt und ungleichmässig fiederig beästet. Ästchen verflacht beblättert, nach der Spitze wenig verdünnt oder öfter in kleinblättrige, peitsch enförmige Triebe auswachsend. Blätter klein, durchschnittlich 0,90 — 0,92 mm lang und etwa Figurenerklärung zu Tafel XXXIV. Blatt von Fontin alis antipyretica. , ^ Dichelyma falcatum. Blattspitze mit Rippe von Dichelyma falcatum. Fontinalis gracilis. Blatt. ^ squammosa. Blatt. „ dalecaiiica. ^ Dichelyma capillaceum. „ Cryphaea heteromalla. Kapsel mit Haube. Leucodon sciuroides. ^ „ ^ „ „ Blatt. Antitrichia curtipendula. , Homalia trichomanoides. Blattstellung. Neckera pumila. „ „ crispa. Blatt. , complanata. „ Pterygophyllum lucens. „ Homalia trichomanoides. Blattgi-und. Pterygophyllum lucens. Kapsel. Thome-Migula, Flora. V. 19 Fig ■ur( Fig, . 1. Tl 2. n 3. V 4. n 5. V 6. v 7. 11 8. n 9. V 10. T 11. 51 12. •n 13. 71 14. 11 15. n 16. 11 17. V 18. — 290 — 0,40 iniii lireit, unsymmetrisch, länglich-eiförmig, kurz zugespitzt, auf einer Seite am IJande weit herauf umgeschlagen, nur an den Spitzen deutlich klein gesägt, zierlich querwellig und mit kurzer und schwacher Doppelrippe. I'r. unbekannt. — Sachsen. (Warnstorf, Miscellen aus der europäischen Moosflora in Allgem. Bot. Zeitschr., Jahrg. 1899, Beiheft 1.) 654. N. coiiiplaiiata (L.) Hüben. (Taf. XXXIV, Fig. 15; Taf. XXXV, Fig. 4.) — Zweihilusig. Bildet lockere, meist niedergedrückte und hleich- grüne, seltener dunkelgrüne, weiche, seidenglänzende Rasen. Sekundäre Stengel schlank, regelmässig fiederästig, zuweilen mit peitschenförmigcn oder fadenförmigen Sprossungen, flach beblättert. Blätter nicht querwellig, un- symmetrisch, länglich-zungenförmig, 2 — 2,5 mm lang, abgerundet, mit Spitz- chen, einerseits am Grunde mit eingeschlagenem, an der Spitze gezähntem Rande ohne oder mit kurzer, zarter Rippe. Kapsel auf 7— 10 mm langer Seta weit emporgehoben, oval-länglich, mit verschmälertem Halse, gelblich- bis rötlichbraun, mit bis zum Kapselgrunde reichender, nackter oder spärlich behaarter Haube. Äusseres Peristom mit schmal linealen, blass gelblichen, sehr fein punktierten, unten undeutlich gestrichelten Zähnen; inneres mit niedriger, farbloser Grundhaut und schmalen, ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen von etwa halber Zahnhöhe. Sporen grünlichgelb, fein punktiert, 0,018 — 0,025 mm. Fr. Frühjahr. — var. longifolia Schimp. Sekundärer Stengel wenig verästelt, lang, hängend, Blätter lang zungenförmig, allmählich zugespitzt. — var. tenella Schimp. Sehr zart, kriechend, Blätter halb so gross, rippenlos, eilanzettlich, kurzspitzig. — var. secunda Grav. Blätter holil, einseitswendig gekrümmt. — Allgemein verbreitet, aber selten fruchtend, an Bäumen und Stämmen in schattigen Wäldern. 655. N. Besser! (Lob.) Jur. — Zweihäusig. Der vorigen sehr ähn- lich aber kleiner und zarter, bleichgrüne bis gelbgrüne oder bleichbräunliche, schwach glänzende Rasen bildend. Sekundäre Stengel dünn, geteilt, unregel- mässig fiederästig mit oft peitschenförmig verlängerten Asten, flach beblättert. Blätter leicht unsymmetrisch, nicht querwellig, flach, verkehrt-eil anglich, bis 1,5 mm lang, abgerundet oder stumpf, unten mit einerseits eingeschlagenem, an der Spitze gezähntem Rande, ohne oder mit kurzer, undeutlicher, oft doppelter Rijipe. Kapsel emporgehoben, elliptisch, leicht gekrümmt, rotbraun, mit Spaltöffnungen und mit l)is zum Kapselgrunde reichender, nackter Haube. Äusseres Peristom wie bei vorigen; inneres rudimentär mit kurzen, liin- fiilligcn Fortsätzen. Sporen rostbräunlich, feinpunktiert, 0,013 — 0,015 nnn. l'r. l'rülijahr. — var. rotundifolia (Hartm.) Molendo mit sehr zahlreichen fadenförmigen Sprosse und rundlich-ovalen Blättern der Hauptsprosse. Rasen zierlich, glanzlos, rostbräunlicli. - Zerstreut, sehr selten fruchtend, haupt- '/L (\ 2. — 293 — 2. Blätter völlig ganzrandig. 3. Blätter gezähnt bis gesägt. 4. 3. Blätter lang zugespitzt, Anacamptodon. Blätter schief und stumpf lieh gespitzt. Myriiiia. 4. Blätter scharf gesägt. Fabroiiia. Blätter nur an der Spitze fein gezähnelt. Clasmatodoii. Gattung Fabronia Raddi. Sehr kleine seidenglänzende, flachrasige, lebhaft- bis lichtgrüne Moose. Aste teils in gewöhnlicher Form, teils stolonenartig. Blätter meist abstehend, eilanzettlich, mit flachem, scharfgesägtem bis wimperartig eingeschnittenem Rande, langer, meist pfriemenförmiger Spitze und kurzer, zarter Rippe. Kapsel aufrecht, regelmässig, eilänglich bis birnförmig, trocken becherförmig bis halbkugelig, längsrunzelig, wenig unter der Mündung verengt. Peristom einfach mit 16 anfangs paarweise verbundenen, ungesäumten Zähnen. Übersicht der Arten. 1. Rippe in der Gegend der Blattmitte endend. 2. Rippe erst unter der Spitze endend. F. Sendtneri. 2. Blätter grobgezähnt. F. octol)lepliaris. Blätter cilienartig eingeschnitten. F. piisilla. 659. F. pusilla Raddi. (Taf. XXXV, Fig. 7; Taf. XXXVII, Fig. 1, 8.) — Einhäusig. Bildet dichte, zarte, graugrüne Raschen. Blätter zuweilen fast einseitswendig, eilanzettlich, mit langer, feiner, farbloser Haarspitze und am Rande mit vorwärtsgerichteten feinen Cilien. Rippe bis zur Blattmitte. Seta 3 mm lang. Kapsel eiförmig, trocken fast halbkugelig. Peristom gelb- bräunlich. Fr. Februar, März. — Sehr selten an Baumstämmen, nur im äussersten Süden des Gebietes. Schweiz: Genf, botanischer Garten und Promenpd<^n. Tirol: Riva an einer Olive, Isola Bella an Cypressen, Trient. Dalmawen: Platanen bei Oroschatz. Triest. 660. F. octol)lepharis (Schleich) Schwägr. (Taf. XXXVII, Fig. 4.) — Einhäusig. Grösser als vorige, lockerrasiger, grün. Blätter eilanzettlich, grob gesägt, mit feiner, gelblicher Spitze. Seta 4 — 7 mm lang. Kapsel oval, trocken oval-becherförmig. Peristom braun mit meist dauernd paarweise verbundenen Zähnen. Fr. Frühjahr. — In Felsspalten und Mauerritzen in sonniger Lage, selten an Baumstämmen in Steiermark, Tirol, Schweiz, etwas weniger selten als vorige. 661. F. Sendtneri Schimp. — Gelblichgrün, mit zweierlei Ästen — 294 — Bliltter fast eiiiseitswendig, eilanzettlich, scharf zugespitzt, am Rande feingesägt mit l)is last zur Spitze laufender Rippe. Früchte unbekannt. — Morsche Stumme bei Chersano in Istrien. Gattung Anacamptodon Brid. 062. A. splachnoides (Fröhl.) Brid. — Fabronia splachnoides C. Müll. (Taf. XXXV, Fig. 8; Taf. XXXVII, Fig. 2, 7.) — Einhäusig. Bildet dunkel- grüne, glänzende, dichte, fast polsterförmige Rasen, kräftiger als die Arten der vorigen Gattung, ihnen aber habituell sehr ähnlich. Hauptstengel kriechend, wiederholt geteilt, mit 6 — 8 mm langen, einfachen oder nur wenig beästeten ZAveigen. Blätter breit -eilanzettlich, hohl, mit flachem, völlig- glattem Rande und kräftiger, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 5 — 8 mm lang. Kapsel aufrecht, regelmässig, oval, bis 2 mm lang, gelblich mit rotgelber Mündung, trocken stark eingeschnürt. Peristom doppelt; äusseres mit blassbraunen, ungesäumten, ganz flachen, feucht zurück- geschlagenen, an der Spitze paarweise verbundenen Zähnen; inneres nur in Form von fadenförmigen nicht gekielten Fortsätzen entwickelt. Sporen 0,008—0,010 mm papillös, blass gelblich. Fr. Juni. — In Astlöchern und Astwinkeln verschiedener Bäume, namentlich Laubhölzer verbreitet, aber selten, im Hügellande und Gebirge. Gattung Habrodon Schimp. 663. H. perpiisillus (De Not.) Lindb. — Habrodon Notarisii Schimp. — Zweihäusig. Bildet niedergedrückte, kleine, weiche, glanzlose Raschen mit kriechendem Stengel und aufrechten, etwa 5 mm langen, meist einfachen Ästen. In den Blattachseln gebräunte, kurzgestielte, 3 — 4 teilige Brut- körper. Blätter sparrig abstehend, trocken locker anliegend, eiförmig, mit oft sehr langer, geschlängelter, zurückgebogener Pfriemenspitze, flachrandig, ausgefressen gezähnelt, völlig rippenlos. Seta 3 — 5 mm lang. Kapsel auf- recht, länglich-oval, trocken längsfurchig, unter der Mündung nicht verengt. Haube bis zur Urnenmitte reichend. Peristom einfach, mit 16 feucht aus- wärtsgekrümmten, nicht paarweise genäherten, weisslichen, völlig glatten Zähnen. Sporen fast glatt, gelblichgrün bis bräunlich, 0,010 — 0,014 mm gross. — Fr. Februar bis März. — var. commutata Limpr. mit längeren, breiteren, wesentlich kürzer gespitzten Blättern. — Sehr selten an Baum- stämmen in Dalmatien: Canossa. Istrien: bei Moschienizza. Tessin: Lugano. Gattung Clasnfiatodon Hook & Wils. 664. Cl. parvulus (Hampe) Süll. (Taf. XXXV1. Fig. 8.) — Ein- häusig. Bildet dunkelgrüne bis bräunliche, kissenformige Raschen. Blätter — 295 — oval mit langer, schmal-lanzettlicher scharfer Spitze, fast ganzrandig und nur an der Spitze fein gezähnelt. Rippe dünn, bis zur Blattmitte reichend. Seta 3 — 4 mm lang. Kapsel aufrecht, regelmässig, oval, bis 1 mm lang, braun, entleert unter der Mündung eingeschnürt. Haube kappenförmig. Peristom einfach, mit 16 aus zwei wimperartigen Schenkeln gebildeten Zähnen. Fr. Winter. — Fichtenstämme bei Düben in Sachsen. Gattung Myrinia Schimp. 665. M. pulvinata (Wahlbg.) Schimp. (Taf. XXXVII, Fig. 6.) — Einhäusig. Grösste unserer Fabroniaceen. Bildet dichte, fast kissenförmige, sehr weiche, glanzlose, dunkelgrüne Rasen mit 2 — 3 cm langen, niederliegen- den Hauptstengeln und zahlreichen kurzen, aufrechten Ästen. Blätter eiförmig bis eilanzetthch, schief zugespitzt bis stumpf lieh, sehr hohl, völlig ganzrandig mit kurzer, dünner Rippe. Seta 6 — 8 mm lang. Kapsel länglich bis cylindrisch, bleichbraun, trocken unter der Mündung stark verengt. Haube kappenförmig, bis zur Urnenmitte reichend. Peristom doppelt; äusseres mit 16 schmal-lanzettlichen Zähnen; inneres mit kielfaltiger Grundhaut und kieligen, lineal-fadenförmigen Fortsätzen, sattgelb. Fr. September. — An Bäumen, namentlich feuchten Stellen. Südtirol. Familie Leskeaceae. Meist ziemlich kräftige, oft grosse, glanzlose, in ausgedehnten lockeren Rasen wachsende Moose mit kriechendem, vielfach geteiltem, oft stoloni- formem Hauptstengel und aufrechten, büschelig, unregelmässig oder mehrfach regelmässig gefiederten sekundären Stengeln. Blätter meist verschiedenartig, in Niederblätter und Laubblätter diiferenziert , auch Stengel- und Astblätter oft verschieden. Laubblätter abstehend, trocken anliegend, meist zugespitzt und papillös oder mamillös mit meist kräftiger, einfacher, nicht auslaufender Rippe. Blattzellen meist rundlich, vier- bis sechseckig, parenchymatisch. Seta lang, glatt. Kapsel meist aufrecht und regelmässig, kurzhalsig mit Spaltöffnungen am Grunde. Peristom doppelt. Übersicht der Gattungen. 1. Blattrippe lang. 2. Blattrippe kurz. 7. 2. Blätter gleichartig. 3. Blätter ungleichartig. Thuidium. 3. Stengel mit zalilreichen Stolonen. Anoniodon. Stengel ohne Stolonen. 4. — 290 — 4. Kapsel mit Luftraum. Leskeil. Kapsel ohne Luftraum. 5. 5. Stengel ohne Ccntralstrang, Kapsel gekrümmt und geneigt. Pseudoleskea. Stenr^ol mit (.'entralstrang, Kapsel meist aufrecht und regelmässig. 6. 6. Inneres Peristom mit zarten, fadenförmigen Fortsätzen. Lescuraea. Fortsätze la-äftig, so breit als die Zähne. Ptychodiuni. 7. Kapsel gekrümmt. Heterocladium. Kapsel gerade. 8. 8. Haube behaart, 2/3 der Urne deckend. IHerogoniiini. Haube nackt. 9. 9. Haube klein, frühzeitig abfallend. Myurella. Haube gross, bis fast zum Kapselgrunde reichend. Pterigynaiidriim. Gattung Myurella Br. Seh. G. Locker- oder dichtrasige, licht- bis blaugrüne Erdmoose des Hoch- gebirges. Stengel unregelmässig, büschelig verzweigt, Blätter eirund, löifel- förmig hohl, nicht faltig, mit gezähntem oder gesägtem, flachem oder ein- gebogenem Rande und undeutlicher bis fehlender Rippe. Kapsel aufrecht, regelmässig, entleert leicht geneigt und unter der Mündung verengt. Haube nackt, klein, frühzeitig abfallend. Peristom doppelt, beide gleich lang; Zähne des äusseren an der Basis gegenseitig verschmolzen, bleich bis gelblich, lanzettlich-pfriemenförmig; inneres kielfaltig, bleich, mit lanzettlich-pfriemen- förmigen Fortsätzen und fadenförmigen Wimpern, mit dem Sporensack sich ablösend. Übersicht der Arten. 1. Blätter stumpf. M. jiilacea. Blätter mit zurückgebogenem Spitzchen. 2. 2. Polster grün bis olivgrün, Blätter kurz gezähnt. M. apiciilata. Polster blaugrün, trocken weisslich. Blätter cilienartig gezähnt. M. Ca- reyana. 666. M. julacea (Vi 11.) Br. Seh. G. — Leskea julacea Schwägr. (Taf. XXXV, Fig. 9.) — Zweihäusig. Bildet dicht kissenförmige, 2—3 cm und darüber hohe, gelbgrüne bis blaugrüne, schwach glänzende, trocken weisslichgrüne, leicht brüchige Rasen. Äste stumpf. Blätter dicht dachziegelig, stumpf, selten mit sehr kleinem Spitzchen, eiförmig-rundlich, löfi'elförmig hohl, am Rande fein gezähnt, gewöhnlich ohne Rippe. Kapsel länglich-oval, gelb- grün bis rostfarben, entleert unter der weiten Mündung stark verengt. Deckel abgestutzt kegelig. Äusseres Peristom mit breit gesäumten, bleichgell)en — 297 — Zälmen; inneres blassgelblicli, mit in der Kiellinie ritzenförraig durch- brochenen Fortsätzen und oben oft leiterförmig verbundenen Wimpern. Fr. Sommer. — Verbreitet in den Alpen auf Humus in Felsspalten und an feuchten Felsen. Sonst noch in den Sudeten, Rheinprovinz (Rheinfels bei St. Goar). Württemberg: auf Nagelfluhe an der Adelegg. 667. M. apiciilata (Hüben.) Br. Seh. G. — Zweihäusig. Von voriger verschieden durch lebhaftgrüne bis olivgrüne, lockere, glanzlose Rasen, durch die bauchig-halbkugeligen in ein langes zurückgebogenes Spitzchen endenden, kurz gezähnten Blätter, durch die längliche, gelbgrüne bis ockerfarbige, nach der Entleerung kaum verengte Kapsel. Fr. Juni, Juli. — Selten und zer- streut in den Alpen auf Huraus über kalkhaltigen Gesteinen. 668. M. Careyana Sulliv. — Der vorigen ähnlich, aber Rasen blau- grün, Blätter breit- eirund, löflPelförmig hohl, mit aufgesetztem, zurück- gebogenem Spitzchen und am Rande cilienartig gezähnt. Bei uns steril. — An verschiedenen Stellen von Steiermark und Krain auf Humus über Kalk und in Kalkhöhlen, feuchte Standorte bevorzugend. Gattung Leskea Hedw. Kleine ausgedehnte, verworrene, niedergedrückte Rasen bildende, schmutzig- bis bräunlichgrüne Baum- und Felsmoose mit kriechendem, un- regelmässig geteiltem Stengel ohne Stolonen, mit einfachen, aufrechten Asten. Blätter mit meist kräftiger, vor der Spitze endender Rippe, gleichartig. Kapsel aufrecht oder geneigt. Peristom doppelt; äusseres mit meist ge- säumten, quergestrichelten Zähnen; inneres mit niedriger, kielfaltiger Grund- haut und Fortsätzen, meist ohne Wimpern. Übersicht der Arten. 1. Blattzellen mit Papillen. L. polycarpa. Blattzellen glatt. 2. 2. Stengel ohne Paraphyllien. L. nervosa. Stengel mit Paraphyllien. 3. 3. Blattrippe einfach, bis zur Blattmitte reichend. L. catemilata. Blattrippe gegabelt, schwach, vor der Blattmitte endend. L, tectorum. 669. L. nervosa (Schwägr.) Myrin. — Zweihäusig. Bildet aus- gedehnte, niedergedrückte, dichte, dunkelgrüne bis bräunliche Rasen, mit kriechenden, bis 8 cm langen Stengeln ohne Paraphyllien. Äste dicht, auf- recht bis 1 cm lang. Blätter aufrecht abstehend bis ein seits wendig, trocken anliegend mit zurückgebogenen Spitzen, eiförmig-rundlich mit langer Spitze, — 298 — am Hände glatt, schinul zurückgeschlagen. Rippe kräftig, bis in die Spitze reichend, gclhl)räunlich. Seta purpurn, 10 mm lang. Kapsel aufrecht, läng- lich l)is cylindrisch, rostfarben bis braun, trocken unter der Mündung nicht verengt. Äusseres Peristom mit nicht hygroskopischen gelblichen Zähnen, inneres mit unregelmässigen, oft rudimentären Fortsätzen. Fr. Mai, Juni. — llaujitsächlich im Gebirge verbreitet an Baumstämmen (Ebereschen bevor- zugend). 670. L. cateiiiilata (Brid.) Mitt. — Pterigynandrum catenulatum Brid. — Pseudoleskea catenulata Br. Seh. G. (Taf. XXXVII, Fig. 11.) — Zweihäusig. Der vorigen ähnlich, aber starre, brüchige, mehr olivgrüne bis braungrüne Rasen bildend. Stengel mit kleinen lanzettlichen bis faden- förmigen Paraphyllien. Blätter allseits abstehend, herzförmig-lanzettlich. Rippe bis zur Mitte des Blattes, einfach. Blattzellen glatt. Seta bis 1,5 cm lang, gelbbraun. Kapsel geneigt, länglich, gekrümmt, gelbbraun bis rötlich- liraun, trocken unter der Mündung verengt. Äusseres Peristom mit hygro- skopischen, gelben, lanzettlich-pfriemenförmigen Zähnen; inneres mit Grund- haut, ritzenförmig durchbrochenen Zähnen und zarten Wimpern. — Fr. Sommer. — Verbreitet im Hügellande und Gebirge auf Kalk und kalkhaltigen Felsen. Selten fruchtend. 671. L. tectoriim (A. Braun) Lindb. — Pterogonium tectorum A. Br. — Pseudoleskea tectorum Schimp. (Taf. XXXVII, Fig. 17, 18.) — Zwei- häusig. Im Aussehen der vorigen ähnlich, dunkelgrüne bis braungrüne, niedergedrückte, weiche Rasen bildend. Stengel mit zerstreuten, kleinen Paraphyllien. Blätter abstehend, eiförmig, plötzlich lang und schmal zu- gespitzt, mit dünner, vor der Mitte endender, zweischenkliger Rippe. Blatt- zellen ohne Papillen. Seta bis 1,5 cm lang, purpurn. Kapsel cylindrisch, leicht geneigt und gebogen, rötlichbraun. Äusseres Peristom mit bis zur Spitze gelben, hygroskopischen Zähnen; inneres mit Grundhaut, nicht durch- brochenen, an den Gelenken eingeschnürten Fortsätzen, ohne oder mit rudi- mentären Wimpern. Fr. August. — Im Gebiet nur steril, zerstreut, haupt- sächlich auf Dächern im Südwesten, Baden, Württemberg, Bayern, Tirol, Schweiz. 672. L. polycarpa Ehrh. — (Taf. XXXV, Fig. 10; Taf. XXXVII, Fig. 19.) — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, schmutzig- oder dunkelgrüne, glanzlose Rasen. Stengel mit zahlreichen kurzen, pfriemenförmigen Para- ]ihyllien. Blätter aufrecht abstehend, ei-herzförmig, allmählich zugespitzt, ganzrandig, mit kräftiger grüner, vor der Spitze endender Rippe. Zellen mit je einer Papille. Seta gegen 1 cm lang, bleiclu'ot. Kapsel aufrecht, länglich l)is cylindrisch, hell gelbbräunhch bis lichtbraun, trocken unter der Mündung verengt und längsrunzelig. Äusseres Peristom mit stark hygro- — 299 — skopischen bleicligelben, linealen, ungesäumten Zähnen; inneres mit Grund- haut, breiten, ritzenförmig durchbrochenen Fortsätzen und rudimentären Wimpern. Fr. Mai, Juni. — var. paludosa (Hedw.) Schimp. ist kräftiger, langblättriger, mit purpurner Seta. — var. exile (Starke) Milde, ist wesentlich zarter. — Auf Holz, Bäumen, Wurzeln, auch Steinen an schattigen Orten überall häufig und reichlich fruchtend. Gattung Anomodon Hook & Tayl. Kräftige, Fels und Bäume bewohnende, glanzlose, starre, grüne, braun- grüne oder blaugrüne Rasen mit stoloniformem , kriechendem Stengel, auf- rechten sekundären Stengeln, an deren Basis sich meist mehr oder weniger reichlich Stolonen entwickeln, ohne Paraphyllien. Blätter eiförmig mit ein- facher, kräftiger, meist vor der Spitze endender Rippe; Zellen papillös. Kapsel aufrecht, unter der Mündung nicht verengt. Peristom doppelt. Übersicht der Arten. 1. Blätter zungenförmig. 2. Blätter lang zugespitzt. 5. 2. Rippe zart, in der Blattmitte endend. A. tristis. Rippe kräftig, dicht vor der Spitze endend. 3. 3. Kapsel mit Spaltöffnungen. A. atteuuatttS. Kapsel ohne Spaltöffnungen. 4. 4. Seta purpurn, ca. 8 mm lang. A. apiculatus. Seta gelb bis bräunhch, 12—20 mm lang. A. viticulosiis. 5. Seta gelb. A. longifolius. Seta purpurn. A. rostratiis. 673. A. tristis (Cesati) SuUiv. — Zweihäusig. Bildet an besonnten Felsen dünne, schwarzgrüne bis braungrüne, glanzlose, rasenförmige Über- züge. Ki'iechender Hauptstengel mit zahlreichen aufrechten, 5 — 12 mm hohen, sekundären Stengeln, ohne Centralstrang. Laubblätter allseitig abstehend, abgerundet oder mit sehr kleinen Spitzchen, zungenförmig, flach und ganz- randig, am Grunde nicht geöhrt, mit zarter, dünner, in der Blattmitte endender Rippe. Früchte unbekannt. Tirol: um Meran. Schweiz: Graubündten, Tessin. 674. A. apiculatus Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, dichte, 4 — 6 cm hohe, dunkel- bis schwärzlichgrüne, glanzlose Rasen. Kriechender Hauptstengel mit steif aufrechten, sekundären Stengeln ohne Centralstrang. Blätter allseits abstehend, am Grunde geöhrt, nicht herab- laufend, eiförmig, mit schmal zungenförmiger, abgerundeter Spitze, oft mit — 300 ~ kleiiicin S])it/.chen, tliich- und ganzrandig, mit breiter, dicht vor der Spitze endend(M- Ivippe. Seta purpurn, gegen 8 mm lang. Kapsel regelmässig, (vlindrisch, glänzend braunrot, trocken längsrunzelig, ohne Spaltöffnungen. Äusseres Peristom mit weisslichen, schmal lineal-pf riemenförmigen , an den Gelenken eingeschnürten, dicht papillösen, ungesäumten Zähnen; inneres zart, bleich, mit Grundhaut und fadenförmigen, dünnen Fortsätzen. Fr. November. — Zerstreut im Gebirge an schattigen Felsblöcken und am Grunde von Stämmen. 675. A. viticiilosum (L.) Hook & Tayl. (Taf. XXXV, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet kräftige, vreit ausgedehnte, lockere, bis 10 cm hohe, starre, gelblich- bis bräunlichgrüne, innen ockergelbe Rasen. Stengel mit kleinzelligem Centralstrang. Laubblätter trocken einseits wendig, feucht sparrig abstehend, lanzettlich-zungenförmig, mit ungezähntem, am Grunde zurückgebogenem Rande und kräftiger, vor der Spitze endender Rippe. Seta 12 — 20 mm lang, gelblich-bräunlich. Kapsel cylindrisch, rotbraun, trocken längsfaltig, ohne Spaltöffiiungen. Äusseres Peristom mit an den Gelenken kaum eingeschnürten Zähnen, grob papillös, grubig: inneres mit grubig- papillösen, fadenförmigen Fortsätzen. Fr. Winter. — Häufig bis ins niedere Gebirge in schattigen Wäldern, namentlich am Grunde alter Bäume. 676. A. attemiatiis (Schreb.) Hüben. (Taf. XXXVE, Fig. 21.) — Kleiner als vorige Art, freudiggrüne bis bräunliche, verworrene Rasen, mit reichverästelten, sekundären Stengeln bildend. Stengel ohne Centralstrang. Blätter etwas herablaufend, lanzettlich-zungenförmig, in der Spitze spärlich grob gezähnt. Mit gelber, kurz vor der Spitze endender Rippe. Seta 10 bis 20 mm lang, rot. Kapsel cylindrisch, rostfarben, mit vereinzelten Spalt- öffnungen im Halsteil. Äusseres Peristom mit unten quergestreiften, oben längsgestrichelten, an den bleichen Spitzen papillösen, gelben, ungesäumten Zähnen; inneres blass gelblich mit fadenförmigen Fortsätzen. Fr. Herbst. — Häufig in der Ebene und im Gebirge, hauptsächlich am Grunde von alten Bäumen in I-aubwäldern, doch auch an Felsen. 677. A. loiigilblius (Schleich.) Br. (Taf. XXXVH, Fig. 20.) — Zweihäusig. Zarter als vorige Art in breiten, freudig- bis gelblichgrünen, lockeren Rasen. Laubblätter abstehend, lanzettlich, lang zugespitzt, ganz- randig mit kräftiger, gelbbrauner, mit der Spitze endender Rippe. Seta ."•— 10 mm lang, gelb. Kapsel aufrecht, cylindrisch, rostfarben, mit spär- lichen Spaltöffnungen im Halsteil Äusseres Peristom mit am Grunde breiten, lineal verschmälerten^ papilhisen, unten schräg-, oben längsgestreiften goldgelben Zähnen; inneres bleich gell)lich, papillös, mit fadenförmigen Fort- sätzen. Fr. Spätherl)st. — Verbreitet, aber selten fruchtend, in Laubwäldern, an Stämmen und schattigen Felsen. — 302 ~ Gattung Pterigynandrum Iledw. 680. l*t. lililoriiie (Timm.) Hedw. — Pterogonium filiforme Schwägr. (Taf. XXX \ 1. Fig. 2; Taf. XXX\1I, Fig. 13.) — Zweihäusig. Bildet dichte, flache, aiigepresste, gelblichgrüne, trocken glänzende Rasen mit meist stoloni- formem Haiqitstengel und 2—3 cm langen, bogig herabgekrümmten, sekmi- flären Stengeln mit spärlichen kleinen Paraphyllien. Laubblätter symmetrisch, •licht dachziegelig, oval-elliptisch, scharf zugespitzt, mit unten zurück- geschlagenem, oben fein gesägtem Rande und sehr kurzer zarter Rippe. Seta gelb bis gelbrot, gegen 8 mm lang. Kapsel aufrecht, regelmässig, cylindrisch, engmündig, gelblich bis bräunlich, mit rotem Munde. Haube nackt, bis zum Kapselgrunde reichend. Äusseres Peristom mit am Grunde verschmolzenen, rasch linealen, goldgelben, unregelmässig berandeten, quer und schräg: gestrichelten Zähnen: inneres mit kurzen, oft rudimentären Fort- Sätzen ohne Wimpern und ohne vortretende Grundhaut. Sporen rostbraun, fein papillös, 0,012 — 0,018 mm. Fr. Mai bis Juli. — var. decipiens (Web & Mohr) Limpr. — Pt. filiforme ß heteropterum Br. Seh. G. — ist grösser, mit einseitswendig nach unten gerichteten, eilänglich-spatelförmigen, stumpf liehen Blättern, ki'äftiger entwickeltem inneren Peristom mit vor- tretender kielfaltiger Grundhaut und fadenförmigen Fortsätzen von Zahnlänge. — Verbreitet und häufig an Stämmen und Wurzeln von Laubhölzern und au Steinen. Gattung Lescuraea Br. Seh. G. Lockerrasige, goldgrüne bis goldbräunliche, lebhaft glänzende Gebirgs- moose mit fadenförmigem, kriechendem Hauptstengel ohne Stolonen, auf- rechten kurzen, meist einfachen Ästen und zahlreichen Paraphyllien. Central- strang vorhanden. Blätter abstehend, lanzettlich, lang und fein zugespitzt, längsfaltig mit bis zur Spitze umgerolltem und hier zuweilen fein gesägtem Rande und kräftiger, meist grüner, vor der Spitze endender Rippe. Blatt- zellen glatt. Kapsel aufrecht, regelmässig, ohne Luftraum. Haulie kappen- fönnig. Peristom doppelt; äusseres mit schmal lanzettlichen Zähnen; inneres mit kielfaltiger Grundhaut und fadenförmigen, meist an der Columella hängen- bleibenden Fortsätze. 681. L. striata (Schwägr.) Br. Seh. G. — Pterogonium striatum Schwägr. (Taf. XXXVI, Fig. 3; Taf. XXXVII, Fig. 12.) — Zweihäusig. Bildet lockere, verworrene, lichtgrüne, glänzende Rasen mit unregelmässig geteiltem, fiederig oder büschelig beästetem Stengel. Äste bis 15 mm lang, aufrecht, gerade, sjjitz. Blätter abstehend, breit -lanzettlich, lang zugespitzt, zweifaltig, sehr liolil, mit glattem, bis zur Spitze zurückgebogenem Rande und mit der Spitze endender Hippe. Seta 6 l last rro-cln);issi^ goiiedert. Laubbliltter lanzettlich, lang und fein zu- gesj)itzt, längsfaltig, mit fein gesägtem Rande und einfacher vor oder mit der Spitze endender Hippe. Seta rauh. Kapsel aufrecht, kleinmündig, zu- weilen leicht gebogen. Deckel kegelig oder kurz geschnäl)elt. Haube kappen- förmig. Ins zur Urnenmitte reichend. 714. H. serieeum (L.) Br. Seh. G. (Taf. XXXVIII, Fig. 7; Taf. XXXIX, Fig. 8.) — Zweihäusig. Bildet gelbgrüne, stark seidenglänzende, flache, in der Mitte zuweilen polsterförmige Rasen mit 2 — 8 cm langen, kriechenden, unregelmässig gefiederten Stengeln und trocken eingekrümmten Ästen. Blätter aufrecht-abstehend, schmal eiförmig-lanzettlich, lang und schmal zugespitzt mit dünner, nur ^'4 des Blattes durchlaufender Rippe. Seta sehr rauh. 15 — 20 mm lang. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch, hellbräunlich bis rostfarben. I^eristomzähne sattgelb bis orange mit gelblichem Saume, ge- strichelt. Sporen rostgelb, papillös. Fr. Winter. — Häufig durch das ganze Gebiet an Bäumen, Mauern, Felsen, Dächern. 715. H. Philippeaniim (Spruce) Br. Seh. G. — Bildet weit aus- gedehnte, dichte, fiache, reingrün bis dunkelgrüne, glänzende Rasen mit niederliegendem, geteiltem, büschelig-ästigem Stengel und auch trocken ge- raden Asten. Blätter eilanzettlich, lang und schmal zugespitzt, mit kräftiger, mit der Spitze endender Rippe. Seta glatt oder unten wenig rauh, 1 — 1,5 cm lang. Kapsel aufrecht, länglich-cylindrisch. Peristomzähne schwach, gelb- lich, nicht gesäumt, nicht gestrichelt. Fr. Mai. — var. secundum Pfeffer hat sichelförmig einseitswendige Blätter. — var. densum De Not. ist kleiner, dichtrasiger, mit gedrängten, büschelig stehenden Asten. — Ver- breitet, aber nicht gemein, stellenweise fehlend, an schattigen Mauern und Kalkfelsen. Gattung Camptothecium Br. Seh. (t. Lockere, ausgedehnte, kräftige, gelbgrüne, seidenglänzende Erdmoose mit niederliegendem, stark filzigem, fast regelmässig gefiedertem Stengel. Blätter denen der vorigen Gattung ähnlich. Seta glatt oder warzig-rauh. Kapsel Figurenerkliirunf^ zu 'l'afel XXXIX. Fig. 1. Climacium dendroides. Habitus natürliche Grösse , 2. ("Jrtliotheciuni rufescens. » n r , 3. Homaldthccium serieeum. „ , , 4. Isothecium ruyurum. >.».;> T t}. Pylaisia polyantha. « 1. » , 6. C'vlindrothpcium concinnum. „ „ ^ . 7. Platygyrium repons. , , , r H. Caiii]itothociuni lutcscens. ^ „ ■, " •' r nitens. Q/ioo^e 3p. fi/iuaceae. — 319 — geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglicli-cylindrisch , trocken unter der Mündung stark eingeschnürt. Deckel kegelig bis geschnäbelt. 716. C. lutescens (Huds.) Br. Seh. G. (Tafel XXXIX, Figur 8; Tafel XL, Figur 2, 12.) — Brachythecium lutescens De Not. — Zwei- häusig. Bildet ausgedehnte, lockere, gelbgrüne, stark glänzende, trocken ziemlich starre Rasen mit niederliegendem, 8 — 15 cm langem, mehrmals ge- teiltem, spärlich wurzelhaarigem, unregelmässig gefiedertem Stengel und geraden, steifen, spitzen, ungleich langen Asten. Blätter steif, lanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig zugespitzt, tief längsfaltig mit vor der Spitze endender Rippe. Seta sehr rauh, 1,5 — 2,5 cm lang. Kapsel geneigt, hoch- räckig, eilänglich bis länglich-cylindrisch. Deckel schief und stumpf ge- schnäbelt. — var. fallax (Philib.) Breidl. hat fast gerade Kapseln. — Fr. Ende Winter. — Häufig und verbreitet von der Ebene bis ins Gebirge, an Grasplätzen, Wegrändern u. s, w. 717. C. nitens (Schreb.) Schimp. (Taf. XXXIX, Fig. 9; Taf. XL, Fig. 7.) — Bildet tiefe Rasen mit aufrechten, dicht rostbraun-filzigen, gelb- grünen, stark goldglänzenden, 6 — 15 cm hohen, unregelmässig gefiederten Stengeln. Blätter steif, lang lanzettlich, lang und fein zugespitzt, mit gelber, vor der Spitze endender Rippe. Seta glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglich-cylindrisch, rotbraun, trocken unter der Mündung verengt. Deckel kegelig, spitz. — var. insignis Milde. Stengel ohne Wurzelfilz, lockerästiger. — var. involuta Limpr. Blätter röhrig hohl mit ein- gebogenen Blatträndem. Fr. Mai, Juni. — Von der Ebene bis ins Gebirge häufig auf nassen Wiesen, Sümpfen, Brüchen. Gattung Brachythecium Br. Seh. G. Zarte bis ziemlich kräftige, ausgedehnte, flache, verwebte, glänzende Rasen bildende Moose mit meist kriechendem Hauptstengel, kurzen, meist aufgerichteten Asten. Blätter mit einfacher Rippe, meist längsfurchig. Blatt- zellen glatt, prosenchymatisch. Blattflügelzellen grün. Seta rauh oder glatt. Kapsel meist geneigt bis horizontal (selten fast aufrecht), hochrückig und meist eiförmig. Deckel nicht geschnäbelt. Haube kappenförmig bis zur Kapselmitte reichend, flüchtig. Übersicht der Arten. 1. Fruchtende Arten. 2. 4 Früchte unbekannt. 30. 2. Seta glatt. 3. Seta warzig-rauh. 16. — 320 — ;;. \{i\>\>o vor der Blattmitte endend. Br. turgidum. I\i])})e in oder über der Blattmitte endend. 4. I. Kapsel fast aufrecht. 5. Kapsel geneif^^t bis fiist horizontal. 6. 5. Stengel am Ende stoloniform. Br. Botaeaniim. Stengel am Ende nicht stoloniform. Br. laetum. 6. Stengelblätter ganzrandig oder nur in der Spitze entfernt und fein ge- zähnt. 7. Stengelblätter rings fein gezähnt oder in der Spitze deutlich und scharf gesägt. 12. 7. Blätter kaum faltig. 8. Blätter deutlich, wenn auch mitunter unregelmässig längsfaltig. 9. 8. Astblätter rings klein gesägt. Br. vineale. Astblätter nur in der Spitze entfernt klein gezähnt. Br. Mildeanum. 9. Astblätter in der Spitze deutlich gesägt. 10. Astblätter ganzrandig oder nur undeutlich und entfernt gezähnt. 11. 10. Blattrand nur am Grunde umgeschlagen. Br. salebrosum. Blattrand stellenweise breit umgeschlagen. Br. erythrorrhizou. 11. Astblätter mit flachem Rande. Br. glareosum. Astblätter mit umgebogenem Rande. Br. albicans. 12. Stengelblätter flachrandig. 13. Stengelblätter am Grunde uragesclilagen. 14. 13. Stengelblätter undeutlich zweifaltig. Br. saliciimm. Stengelblätter nicht faltig. Br. collinum. 14. Stengelblätter faltig. Br. sericeum. Stengelblätter nicht faltig. 15. 15. Stengel ohne Paraphyllien. Br. olympicum. Stengel mit Paraphyllien. Br. venustum. 16. Stengelblätter mehr oder weniger deuthch gefaltet. 17. Stengelblätter nicht gefaltet. 23. 17. Stengelblätter mit am Grunde stark zurückgeschlagenem Rande. 18. Rand flach oder fast flach. 19. 18. Blattrand glatt. Br. Oeheebii. Bluttrand rings fein gesägt. Br. glaciale. 19. Stengelblätter glattrandig. 20. Rand rings fein gesägt. 21. 20. Kapsel wenig geneigt. Br. campestre. Kapsel stark geneigt bis horizontal. Br. velutinüm. 21. Blätter lang haarffjrmig zugespitzt. Br. trachypodium. Blätter kurz zuge.spitzt. 22. — 321 — 22. Sekundäre Sprosse oben bäumchenförmig verästelt. Br. rivulare. Sekundäre Sprosse unregelmässig, nicht bäumchenförmig verästelt. Br. rutabuliim. 23. Rippe in der Spitze endend oder austretend. 24. Rippe vor der Spitze endend. 25. 24. Stengelblätter mit rings fein gesägtem Blattrand. Br. reflexum. Blattrand glatt. Br. populeiim. 25. Rippe in oder über der Blattmitte endend. 26. Rippe vor der Blattmitte endend. 29. 26. Blätter lanzettlich 27. Blätter herzförmig bis länglich-eiförmig. 28. 27. Astblätter rings entfernt, aber scharf gesägt. Br. A^agaiiS. Astblätter unten unmerklich gesägt. Br. plumosuiii. 28. Astblätter schwach gesägt. Br. tromsöense. Astblätter scharf gesägt. Br. Starke!. 29. Stenffel stellenweise stoloniform. Br. curtiim. Stengel nicht stoloniform. Br. latifolium. 30. Blattrippe vor der Mitte endend. Br. Payotianum. Blattrippe in oder über der Mitte endend. 31. 31. Stengelblätter ganzrandig. Br. filiforme. Blattrand in der Spitze gezähnt oder gesägt. 32. 32. Blattrand flach. Br. (leiisuni. Blattrand am Grunde umgeschlagen. Br. taiiriscorum. 718. Br. Tineale Milde. — Polygam. Bildet lockere, weiche, satt- grüne, ausgebreitete Rasen mit kriechenden, weichen, schlaffen, unterbrochen und unregelmässig gefiederten Stengeln, am Ende stoloniform. Stengelblätter locker, allseits abstehend, eilanzettlich, lang und fein zugespitzt, schwach vierfaltig, mit nur am Rande umgerolltem, nicht gezähntem Rande und ein- facher schwacher, über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter schmal lanzettlich, Blattrand rings klein gesägt. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, glatt, schwarzrot. Kapsel fast horizontal, oval, hochrückig, kastanienbraun. Fr. September. — Tirol: Grätsch bei Meran auf einem Grasrain. 719. Br. Mildeanimi Schimp. — Polygam. Bildet ausgedehnte, lockere, goldgrüne bis gelbliche, stark seidenglänzende Rasen mit kräftigen, nicht stoloniformen, 5 — 10 cm langen Stengeln; Sprosse unregelmässig, nicht fiederig beästet. Stengelblätter dicht, abstehend, eilanzettlich, allmählich scharf zugespitzt, undeutlich faltig, am Rande flach, nur nicht gezähnt, mit einfacher, über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter in der Spitze ent- fernt gezähnt. Seta glatt, verschieden lang, 1,5 — 4 cm. Kapsel fast hori- Thome-Migula, Flora. V. 21 — 322 — /ontal, bogi Rippe nicht als Dom endend. 6. 5. Stengel- und Astblätter sehr verschieden. Kleines Moos. E. strigosum. Stengel- und Astblätter ähnlich, kräftiges Moos. E. striatulum. 6. Kleine kriechende Moose. 7. Grosse kräftige Moose, oft bäumchenartig. 8. 7. ßlattzellen sehr eng linear, Astblätter abgerundet. E. diversifolium» Blattzellen weniger schmal, Astblätter mit breiter Spitze. E. circinatum. 8. Blätter stark gefaltet. E. striatum. Blätter schwach gefaltet. E. meridionale. 9. Stengel- und Astblätter auffällig verschieden. E. Stockesii. Stengel- und Astblätter ähnlich. 10. 10. Blätter mit langer, pfriemenförmiger Spitze. 11. Blattspitze nicht pfriemenförmig. 13. 11. Blattränder an der Spitze eingeschlagen. E. cirrosum. Blattränder am Grunde schmal zurückgeschlagen. 12. 12. Mit Stolonen. Felsmoos. E. Toinmasii. Ohne Stolonen. Erdmoos. E. piliferiiiii. 13. Blätter längsfaltig. E. velutinoides. Blätter nicht oder undeutlich faltig. 14. 14. Rippe unterseits nicht als Dorn endend. E. crassinerviiim. Rippe unterseits als Dorn endend. 15. 15. Sehr kleine, an Amblystegium serpens erinnernde Art. E. pumilum» Grössere Arten. 16. 16. Rasen matt, 17. Rasen glänzend. 18. 17. Rasen gelbgrün. E. praelongum. Rasen dunkelgrün. E. scleropiis. 18. Rippe dicht vor der Spitze unterseits in einen Dorn endend. 19. Rippe in den Stengelblättern weit vor der Spitze endend. Rasen gelb- grün. 20. 19. Stengelblätter fast flach, 2 mm lang. E. speciosum. Stengelblätter hohl, nur 1 mm lang. E. Swartzii. 20. Astblätter scharf gesägt. E. hians. Astblätter klein gesägt. E. Schleicheri. 758. E. strigosum (Hoffm.) Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 4, 5.) — Zweihäusig. Bildet breite, flache, mehr oder minder dichte, etwas starre^ struppige, gelblichgrüne, wenig glänzende Rasen mit kriechendem und um- herschweifendem, streckenweise stoloniformem und mit absteigenden Stolonen — 336 — besetztem, al)satz\vei.se fiederig oder büsclielig beästetem Stengel und auf- recliten, verdünnten, meist einfachen Ästen. Stengelblätter feucht al)stehend, trocken locker anliegend, -wenig herablaufend, herz-eiförmig, allmählich fein zugespitzt, mit flachem, rings scharf gesägtem Rande und grüner, vor der Spitze untei'seits in einen Dorn endender Rippe, undeutlich faltig. Ast- Idätter länglich lanzettlich, kurz zugespitzt. Seta 1 — 2 cm lang, glatt, rot. Kapsel fast horizontal, hochrückig, länglich bis cylindrisch, rötlichl^raun, trocken eingekrümmt und unter der Mündung verengt. — var. lignicola Limpr. ist grösser mit breiteren, mehrfaltigen Stengelblättern. — var. praecox (Hedw.) Limpr. ist schwächer, dicht dachziegelig beblättert, mit faltigen Stengelblättern und breit eiförmigen, am Rande oben etwas zurück- geschlagenen Astl)lättern. — Auf lehmig-thoniger Erde, Gesteinen, Wurzeln, Baumstämmen, unter Bäumen und Büschen verbreitet. 759. E. diversifolium (Schleich.) Br, Seh. G. — Zweihäusig. Bildet dicht verwebte, flache oder polsterartige, kompakte, freudiggrüne oder gelb- grüne, schwach glänzende Rasen mit 1 — 2 cm langen, streckenweise stoloni- formen und zahlreiche lange, dicke Stolonen tragenden Stengeln, aufrechten, kätzchenartigen, stumpfen Ästen. Stengelblätter gedrängt, dicht dachziegelig, weit herablaufend, dreieckig-herzförmig, rasch, meist schief lang und fein zugespitzt, hohl, längsfaltig, mit flachem, rings entfernt klein gezähntem Rande und nicht als Dorn endender, im übrigen sehr verschiedenartiger Rippe. Astblätter eiförmig, abgerundet. Seta 5 — 7 mm lang, dick, rot, glatt. Kapsel fast horizontal, oval bis länglich, braun, entleert kaum ver- engt. Fr. Sommer. — Auf humösem oder felsigem Boden der Hochalpen, selten. 760. E. circiiiatum (Brid.) Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 6.) — Zwei- häusig. Bildet meist ausgebreitete, niedergedrückte, trocken starre und spröde, grüne bis gelblichgrüne Rasen mit kriechendem, stoloniformem, stolonentragendem Hauptstengel, aufsteigenden bis aufrechten, oben dicht büschelig bis fiederig verzweigten Hauptästen. Blätter der Hauptäste resp. sekundären Sprosse feucht abstehend, trocken anliegend bis einseitswendig, herz-eiförmig, rasch lanzettlich zugespitzt, wenig herablaufend, hohl, schwach faltig mit nur am Grunde umgeschlagenem, bis zur Mitte herab scharf ge- sägtem Rande und grüner, kräftiger, kurz vor der Spitze endender Rippe. Astblätter länglich-lanzettlich, breit gespitzt. Seta 1— 1,5 cm lang, pur]iurn, glatt. Kapsel geneigt und schwach hochrückig, länglich, gelbrötlich, trocken etwas gekrümmt und unter der Mündung eingezogen. Fr. Früjahr. — Dal- matien, Istrien. 761. E. striiituiii (Schreb.) Schimp. — Zweihäusig. Bildet lockere, wenig zusammenhängende, freudig- oder bleichgrüne, glänzende Rasen mit — 337 — kräftigen, 10 — 15 cm langen, etwas starren, bogig hingestreckten, stellen- weise stoloniformen, unregelmässig bis fast baumartig beästeten Stengeln und meist gegen die Spitze verdünnten bis flageUiformen Ästen. Stengel- blätter dicht gedrängt, sparrig abstehend, herz-eiförmig, kurz zugespitzt, herablaufend, hohl, stark mehrfaltig mit flachem, rings entfernt schwach ge- sägtem Rande und nicht als Dorn endender Rippe. Astblätter länglich- lanzettlich. Seta 2 — 3,5 cm lang, purpurn, glatt. Kapsel fast horizontal, schwach hochrückig, länglich cylindrisch, kastanienbraun, entleert stark ge- krümmt und unter der Mündung sehr wenig verengt. Fr. Winter. — Häufig, stellenweise gemein, durch das ganze Gebiet von der Tiefebene bis ins niedere Gebirge in Laubwäldern und unter Büschen auf Boden. Meist reichlich fruchtend. 762. E. meridiouale (Schimp.) De Not. — Hypnum meridionale Schimp. — Eur. longirostre var. ß. meridionale Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet dichte, etwas starre, ausgedehnte, sattgrüne, rötlichgelbe oder bräun- lichgrüne Rasen mit kriechendem, stellenweise stoloniformem, absteigende Stolonen tragendem, unterbrochen fiederig bis büschelig beästetem, am Ende eingekrümmtem Stengel und kurzen, dicken, stumpf liehen, nie flageUiformen Ästen. Stengelblätter sparrig, trocken etwas kraus, dreieckig -herzförmig, ziemlich lang zugespitzt, schwachfaltig mit schwach gesägtem, am Grunde und mitunter vor der Spitze schmal umgebogenem Rande und vor der Spitze endender Rippe. Seta 12—15 mm lang, rot, glatt. Kapsel geneigt und schwach hochrippig, länglich-cylindrisch, gelbrot, trocken unter der Mündung verengt. Fr. Winter. — Istrien, Menaggio am Corner See. 763. E. striatulum (Spruce) Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet lockere, etwas starre, gelblich bis bräunlichgrüne, zuweilen dunkelgrüne, schwach glänzende Rasen mit kriechendem, stellenweise stoloniformem und kleinblättrige Stolonen tragendem, büschelig oder dicht fiederig verästeltem Stengel und ziemlich lang zugespitzten Ästen. Stengelblätter feucht auf- recht-abstehend, weit herablaufend, dreieckig-herzförmig, mit schmaler Basis, lang lanzettlich zugespitzt, schwach faltig, mit gesägtem nur am Grunde und mitunter unter der Spitze umgebogenem Rande und kräftiger Rippe von 3/4 Blattlänge. Astblätter kürzer zugespitzt, schärfer gesägt, eilanzettlich. Seta 1 — 2 cm, rot, glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, schwach hochrückig, länglich, rötlichbraun, unter der Mündung eingezogen. Fr. Herbst bis Früh- jahr. — var. cavernarum Mol. mit kriechenden, lang peitschenartigen Stengeln und Ästen, kurzen, dicht stehenden Ästchen. — Auf schattigem Kalk^estein, seltener Wurzeln in Mittel- und Süddeutschland. 764. E. germanicum Grebe. — Zweihäusig. Bildet sehr weiche, im Schatten dunkelgrüne, sammetglänzende Überzüge, im Licht gelbgrüne, Thome-Migula, Flora. V. 22 — 338 — seideiij^läiizciulo, schwelleiule Käsen, mit kriechendem, kleinblättrige Stolonen tragendem, zerstreut und unregelmüssig beästetem Stengel und niederliegen- den, fadenförmigen, dünnen Ästen. Stengelblätter kurz herablaufend, auf- recht-abstehend, schmal lanzettlich, lang pfriemenförmig zugespitzt, nicht faltig, mit nicht oder nur an der Spitze schwach gesägtem, nur am Grunde etwas zurückgeschlagenem Rande und zarter, in der Blattmitte sch^vindender Rippe. Seta 8 mm hoch, rot, glatt. Kapsel geneigt, schlank. — Vogesen, Rhön, Westfalen, auf Wurzelstöcken oder Waldboden, auch auf kalkarmem Gestein, sehr selten fruchtend. 765. E. Telutiiioides (Bruch.) Br. Seh. G. — Hypnum velutinoides Bruch. (Taf. XLII, Fig. 8.) — Z^veihäusig. Bildet flache, weiche, gelblich- griine bis bräunlichgelbe, glänzende, an Brachythecium populeum erinnernde Rasen, mit niedergestrecktem, bleiche, kleinblättrige Stolonen tragendem, fast regelmässig gefiedertem Stengel und gedrängten, kurzen, spitzen, meist auf- steigenden Ästen. Stengelblätter Avenig herablaufend, aufrecht-abstehend» steif, länglich-lanzettlich, schmal zugespitzt, faltig, mit entfernt scliAvach ge- sägtem, am Grunde schmal umgeschlagenem Rande und kräftiger, kurz vor der Spitze endender Rippe. Seta 8 — 12 mm lang, purpurn, warzig-rauh. Kapsel übergeneigt, schwach hochrückig, oval, rötlich, trocken unter der Mündung verengt. Fr. Fmhjahr. — Zerstreut durch das Gebiet an schattigen Felsen und allerlei Gestein, seltener an Wurzeln und Baumstämmen. 766. E. crassiiiervium (Tayl.) Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 9.) — Zweihäusig. Bildet dichte, weiche, meist etwas schAvellende, weisslich- bis dunkelgrüne, zuweilen goldbräunlich gescheckte, stark glänzende Rasen, mit langem, kriechendem, stellenweise stoloniformem und kleinblättrige Stolonen tragendem, stellenweise dichtästigem Stengel und aufrechten, geraden, meist stumpf liehen Ästen. Stengelblätter gedrängt, feucht abstehend, wenig herab- laufend, eilänglich, lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, nicht faltig, mit gesägtem, nur am Grunde schmal umgebogenem Rande und gelblicher, kräftiger, vor der Pfriemenspitze endender Rippe. Seta 7 — 15 mm lang, purpurn, warzig-rauh. Kapsel geneigt, schwach hochrückig, länglich-oval, bräunlichgrün bis rötlich, trocken unter der Mündung stark verengt. Fr. Frühjahr. — Zerstreut im Hügellande und Gebirge, auf Felsen und Steinen, in der Ebene zuweilen auf erratischen Blöcken. 767. E. Toniiiiasinii (Sendt.) R. Ruthe. (Taf. XLII, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet breite, hingestreckte, weiche, hellgrüne bis gelblichgrüne, seidenglänzende Rasen, mit kriechendem, stellenweise stoloniformem, klein- blättrige Stolonen tragendem Stengel mit aufrechtem, oben dicht büschelig verzweigten, sekundären Stengeln und verdünnten, oft peitschenförmig ver- längerten Ästen. Stengelblätter dicht, aufrecht-abstehend, breit herablaufend, ' y/frojr/ f2. ^yyh nt/Z' -•ynonituu'»i'. — 339 — eilänglich, plötzlich lanzettlich-pfriemenfÖrmig zugespitzt, löffelartig hohl, schwach faltig mit am Grunde umgebogenem, kaum etwas gezähntem Rande und über der Mitte endender Rippe. Astblätter länglich-lanzettlich, an der Spitze deutlich gesägt. Seta 1—2 cm lang, purpurn bis schwärzlich, warzig- rauh. Kapsel geneigt, hochrückig, länglich-oval, rotbraun, trocken unter der Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — An schattigen Kalkfelsen, zerstreut durch das Gebiet im Hügellande und Gebirge. 768. E. cirrosum (Schwägr.) Limpr. — Hypnum cirrosum Schwägr. — Eur. Vaucheri ß jidaceum Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 10.) — Zwei- häusig. Bildet matt silbergrüne bis bleich goldgrüne, lebhaft glänzende Rasen, mit kräftigem, kriechendem, stellenweise stoloniformem und zahlreiche, bleiche, weit umherschweifende Stolonen tragendem, stellenweise dicht ge- fiedertem Stengel und kätzchenartig-geschwollenen, kurzen, vereinzelt flagelli- form verlängerten Ästen. Stengelblätter dachziegelig, herablaufend, eiförmig- länglich, abgerundet, mit rinnig hohler Pfriemenspitze , löffelartig holil, nicht faltig, mit oben breit eingeschlagenem, undeutlich gezähntem Rande und in der Blattmitte endender, zuweilen zweischenkliger Rippe. Astblätter ohne Spitze. Seta gegen 1,5 cm lang, purpurn, warzig-rauh, Kapsel hori- zontal, hochrückig, oval, kastanienbraun, trocken unter der Mündung nicht verengt. — var. Breidleri Limpr. bildet sehr robuste goldgelbe bis ge- bräunte, firnissglänzende Rasen. Aste nie flagelliform. — var. Funckii Figurenerklärung zu Tafel XLII. Fig. 1. Scleropodium illecebrum. Blatt. Schwach vergrössert. „ 2. , caespitosum. ^ , , „ 3. Eurhynchium piliferum. , , „ „4. , strigosum. Astblatt. , „ ,5. , „ Stengelblatt. . , „ „6. „ circinatum. Blattzellen. Stärker „ „7. „ germanicum. Stengelblatt. Schwach vergrössert. „8. , velutinoides. „ » n „9. „ crassinervium. „ „ , „ 10. , cirrosum. , „ „ „ 11. „ Tommasinii. , ^ „ „ 12. Rhynchostegium rusciforme. Kapsel. „ „ „ 13. Rhynchostegiella tenella. Blatt. „ , fl 14. Rhapidostegium demissum. „ , „ ^ 15. Rhyncho,stegium rusciforme. Blatt. „ „ „ 16. Eurhynchium praelongum. , „ , ,, 17. , Stokesii. Stammblatt. „ „ „ 18. , j, Astblatt. , , „ 19. Hyocomium flagellare. , „ ^ „ 20. Eurhynchium Schleicheri. Teil der Seta. „ , „ 21. , strigosum. , , „ „ , 22* — 340 — (Schinip.) Mol. — Brachythecium Funckii Mol. Stengel ohne Stolonen, mit hingen, aufsteigenden, einfachen oder oben fiederig beästeten Innovationen. — var. Molendoi (Schinip.) Limpr. bildet goldgrüne, stark glänzende, lockere Rasen, mit umherschweifendem Stengel von 8 — 10 — 15 cm Länge, ohne Stdlonen, einfach oder mit wenigen kurzen Ästen besetzt. — Verbreitet in den AljT^n in Kalkhühlen, an schattigen Kalkfelsen, aber sehr selten fruchtend, die Varietäten nur steril. 769. E. piliferum (Schreb.) Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet lockere, unregelmässige, nicht zusammenhängende, bleich- grüne bis freudiggrüne, stark seidenglänzende Rasen, mit 5 — 10 cm und darüber langem, niederliegendem, weit umherschweifendem, fast regelmässig gefiedertem Stengel ohne Stolonen. Aste dünn, langspitzig. Stengelblätter aufrecht -abstehend, herablaufend, breit -eilänglich, oben abgerundet, mit langer, verbogener, haarähnlicher Pfrieme, sehr hohl, nicht faltig, mit am Grunde schmal zurückgeschlagenem, rings entfernt gezähntem Rande und in der Blattmitte endender Rippe. Astblätter schmäler mit kürzerer Pfrieme, oben scharf gesägt. Seta 2 — 3 cm lang, jjurpurn, warzig-rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, oval bis länglich, rotbraun, trocken unter der Mündung verengt und gekrümmt. Fr. Frühjahr. — Verbreitet, doch nicht häufig in der Ebene und im Hügellande, auf schattigem Wald- boden. 770. E. speciosum (Brid.) Milde. — E. praelongum var. d macro- carpum Br. Seh. G. — Zwitterig. Bildet sehr lockere, reingrüne bis gelb- lichgrüne, stark seidenglänzende Rasen mit weit umherschweifendem, unregel- mässig beästetem, am Grunde oft stoloniformem Stengel und locker, fast zweizeilig beblätterten spitzen Ästen. Stengelblätter abstehend, wenig herab- laufend, breit eilanzettlich, spitz, fast flach und nicht faltig, mit nur an der Basis etwas zurückgeschlagenem, rings scharf gesägtem Rande und ki'äftiger, auf der Unterseite kurz vor der Spitze als Dorn endender Rippe. Seta 2 — 3,5 cm lang, geIl)rot, warzig-rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hoch- rückig, länglich, rotbraun, trocken unter der Mündung verengt und ein- gekrümmt. Fr, Frühjahr. — In der Nähe des Wassers an Mauern und Holz, besonders an Wehren, Mühlgräben u. s. w. auch in Erlenbrüchen zerstreut. 771. E. Stokesii (Tum). Br. Seh. G. (Tafel XLH, Figur 17. 18; Taf. XLIII. Fig. 4.) — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, ziemlich dichte und verworrene, fast schwellende, starre und spröde, grüne und gelblichgrüne Rasen mit bis 10 cm langem, hingestrecktem, streckenweise stoloniformem, stellenwei.se dicht bis doppelt gefiedertem Stengel, zweizeilig gestellten, dünnen, spitzen Ästen. Stengelblätter sparrig zurückgebogen, weit herab- — 341 — laufend, dreieckig-lierzförmig, mit sehr langer, ara Grunde rinniger Spitze, scharf gesägtem, nur an der Basis etwas zurückgeschlagenem Rande und dünner, vor der Spitze endender Rippe. Astblätter eilanzettlich. Seta 1,5 bis 2 cm lang, rot, warzig-rauh. Kapsel rechtwinklig abstehend, kaum etwas hochrückig, länglich, braun, entleert unter der Mündung leicht verengt, nickend. Fr. Herbst, Winter. — Sehr zerstreut und fast nur in der Ebene auf feuchtem Waldboden und Wurzeln. 772. E. pumilum (Wils) Schimp. — E. praelongum ß pumilum Br. Seh, G. — Zweihäusig, sehr klein und zart. Bildet verwebte, lockere oder dichte, weiche, freudig- bis gelblichgrüne, glanzlose Rasen mit nur 2 bis 4 cm langem, kriechendem, dünnem, stellenweise stoloniformem, locker ge- fiedertem Stengel und zweizeilig abstehenden, dünnen, spitzen, mitunter noch- mals gefiederten Ästen. Stengelblätter aufrecht- abstehend, nicht herablaufend, etwas hohl, eilanzettlich, langspitzig, mit flachem, nicht oder schwach ge- zähntem Rande und kräftiger, vor der Spitze endender Rippe. Astblätter schmal lanzettlich, klein gezähnt. Seta gegen 1 cm lang, rot, warzig-rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, oval bis länglich, gelbrot, ent- leert unter der Mündung nur wenig eingezogen. Fr. Frühjahr. — West- Deutschland, selten, unter Sträuchern, auf Steinen und Ackerboden. 773. E. scleropiis Br. Seh. G, — Zweihäusig. Bildet niedergedrückte, starre, dunkelgrüne bis olivgrüne Rasen mit unregelmässig beästeten, zum Teil büschelig verzweigten Stengeln und zweizeilig ausgebreiteten, an der Spitze verdünnten langen Asten. Stengelblätter breit eilanzettlich, lang zu- gespitzt, hohl, nicht faltig, mit flachem, oben scharf gesägtem Rande und meist über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter länglich-lanzettlich, schmal zugespitzt. Seta 13 mm lang, warzig-rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, oval bis länglich, braun, entleert unter der Mündung stark verengt. Fr. Frühjahr. — Vogesen: feuchte schattige Granitfelsen bei Mariakirch und Massevaux. 774. E. praelongum (Hedw.) Br. Seh. G. (Taf. XLII, Fig. 16; Taf. XLIII, Fig. 3.) — Zweihäusig. Bildet weit ausgebreitete, flache, lockere, gelbgrüne, matte Rasen, mit 6 — 15 cm langen, dünnen, bleichen, umher- schweifenden, stellenweise stoloniformen, entfernt und unregelmässig beästeten Stengeln und kurzen, selten fiederig gestellten Ästen. Stengelblätter weit- läufig, wenig herablaufend, breit eiförmig, schmal zugespitzt, wenig hohl, mit flachem, rings klein gesägtem Rande und dünner Rippe von ^j^ Blatt- länge. Astblätter kurz zugespitzt, scharf gesägt. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, purpurn, warzig-rauh. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, eilänglich bis cylindrisch, bräunlich, trocken unter der Mündung stark eingeschnürt — 342 — und t'iiiü-t'krüiuint. Fr. Winter. — Sehr liäufisf und überall in der Ebene und im niederen llügellande, auf Acker- und Grasplätzen. 775. K. liiaHS (Hedw.) Jäger „ 5- ü ri Blatt 71 71 , 6. ■n curvifolium , Blattinsertion 71 11 . 7. V pulcliellum, Blatt 71 71 , 8. n denticulatum, entleerte Kapsel „ » . 9. r\ silvaticum, Blatt 77 71 , 10. n striatellum, T) 71 71 . 11. T! ^ Blattgrund stärker 11 r 12. rt pulchelluui, T 71 . , 13. n undulatum, Blatt schwach 71 . 14. Amblystegium subtile, 71 n 71 , 15. n V Blattrand stärker 71 , 16. r Sprucei, 71 T ^ , 17. n serpens, Blatt schwach ,. , 18. V fluviatile, T ,, , 19. V radicale. T» 71 7) , 20. n Kochii, T 71 17 , 21. n fallax, T 71 71 . 22. ji Kochii, Kapsel 71 71 . 23. •r fluviatile, 51 n 71 , 24. n filicinum. Blatt 71 71 , 25. ü 71 Blattflügelzellen stärker 71 . 26. v varium, Blattzellen 71 H . 27. V riparium, 71 71 71 — 358 — Kapsel aufrecht bis leicht geneigt, regelmässig, eiförmig-länglich, rötlich, entleert nicht gekrümmt, fast kreiseiförmig. Fr. Sommer. — Selten, im Gebirge, namentlich in den Alpen, in Spalten und Klüften oder an stark beschatteten Stellen der Kalkgesteine. 808. A. coiifervoides (Brid.) Br. Seh. G. — Einhäusig. Kaum grösser als vorige Art. Bildet ausgebreitete, flache, dunkelgrüne oder bräun- liche bis scliAvärzliche , glanzlose Rasen, oft in Form von dünnen spinnweb- artigen Überzügen, mit sehr feinen, kriechenden, fest anhaftenden Stengeln und zerstreut stehenden, fadenförmigen Ästen. Zentralstrang felüt. Stengel- blätter eiförmig-lanzettlich, lang zugespitzt, mit flachem, ungezähntem Rande, ohne Rippe. Seta 5 — 8 mm lang, rot. Kapsel geneigt bis horizontal, hoch- rückig, länglich-oval, entleert unter der weiten Mündung verengt und ein- gekrümmt. Fr. Spätsommer. — Zerstreut an schattigen Kalk- und Sand- steinfelsen vom Hügellande bis ins Hochgebirge. 809. A. suMile (Hedw.) Br. Seh. G. (Taf. XLIV, Fig. 14, 15; Taf. XLYII, Fig. 2.) — Einhäusig. Wenig grösser als die vorigen Arten. Bildet flache, dem Substrat fest anliegende, verwebte, freudig- bis gelblich- gmne, glanzlose Rasen, mit sehr zarten, kriechenden und umherschweifenden, 1 — 4 cm langen, mehrteiligen, reichlich beästeten Stengeln und trocken haarfeinen Asten. Zentralstrang fehlt. Blätter allseits abstehend bis schwach einseitswendig, nicht herablaufend, schmal lanzettlich-pfriemenförmig, hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne Rippe. Seta 0,5 — 1 cm lang, gelbrot. Kapsel fast aufrecht und regelmässig oder leicht hochrückig, eiläng- lich bis fast cylindrisch, olivengrün bis zimmetbraun, entleert unter der Mündung leicht verengt, aber nicht eingekrümmt. Fr. Spätsommer. — var. tenuissimum (Gümb) Limpr. ist kleiner, mit angedeuteter Rippe in den Blättern. — Zerstreut in der Ebene, häufig im niederen Gebirge an Laub- holzstämmen und Wurzeln, 'selten auf Stein. 810. A. filiciiium (L.) De Not. — Hypnum filicinum L. (Taf. XLIV, Fig. 24, 25: Taf. XLV, Fig. 9.) — Zweihäusig. Bildet weit ausgedehnte, venN^ebte, dichte, hellgrüne, gelbliche oder bräunliche, glanzlose Rasen mit 6 — 10 cm langem, meist niedergestrecktem bis kriechendem, mehr oder minder rotfilzigem und unterbrochen fiederästigem Stengel, zweizeilig ab- stehenden, kurzen, trocken etwas eingekrümmten Asten, mit kleinzelligem Zentralstrange und zahlreichen Paraphyllien. Stengelblätter fast sparrig ab- stehend, weit herablaufend, fast dreieckig mit lanzettlicher Spitze, nicht ge- furcht, mit flachem, rings klein gesägtem Rande und sein* kräftiger, in die Spitze eintretender fast vollständiger Rippe. Astblätter meist einseitswendig, unsymmetrisch, eilanzettlich. Seta 3 — 4 cm lang, purjjurn, oben rötlich. Kapsel übergeneigt, cylindrisch, rostbraun, entleert unter der weiten Mündung — 359 — stark eingezogen und eingekrümmt, horizontal Fr. Frühjahr. — var. trichodes (Brid.) Steud. ist zarter, mit nicht filzigem, nur vereinzelt fiederig beästetem Stengel. — var. gracilescens Schimp. besitzt sehr dünne, ver- längerte, stark filzige, kurz fiederästige Stengel und lebhaftgrüne, allseits abstehende Blätter. — var. elatum Schimp. bildet tiefe, schwammige, rost- farbene, weiche Rasen mit aufrechten, 10 — 15 cm hohen, unterbrochen ge- fiederten, wenig filzigen Stengeln und eilanzettlichen Blättern. — var. prolixum De Not besitzt bis 20 cm lange, flutende oder untergetauchte Stengel mit spärlichen, langen Fiederästen und vor der Spitze endender Blattrippe. — Kalkliebend, an Quellen, Sümpfen, Gesteinen, auch auf trockenem Boden, Mauern, Holz sehr verbreitet. 811. A. curvicaule (Jur.) Dix u. James. — Zweihäusig. Bildet dichte und ziemlich weiche, gelbgrüne bis goldgelbe, etwas glänzende, innen bräunliche Rasen mit niederliegendem oder aufsteigendem, 2 — 5 cm langem, wenig beästetem Stengel und einseitig oder zweizeilig abstehenden, fast kätzchenförmigen Ästen, an den Enden gekrümmt, meist ein seits wendig. Zentralstrang klein. Paraphyllien spärlich. Stengelfilz fehlt. Stengelblätter dicht herablaufend, aufrecht-abstehend, eilauzettlich , mit schmaler, kürzerer oder längerer Spitze, hohl, nicht oder undeutlich faltig, mit flachem, rings oder nur oben klein gesägtem Rande und am Grunde der Spitze schwindender Rippe. Fr. unbekannt. — In feuchten Klüften, Höhlungen, Abhängen der Hochalpen. 812. A. fallax (Brid.) Milde. (Taf. XLIV, Fig. 21.) — A. fluviatile y fallax Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet lockere, nicht zusammenhängende, dunkelgrüne bis schwarzgrüne, glanzlose Rasen mit meist flutendem, 8 bis 15 cm langem, starrem, zähem, meist regelmässig gefiedertem Stengel und einfachen, steifen, vorwärts gerichteten Ästen. Zentralstrang klein, Para- phyllien ziemlich spärlich. Blätter steif aufrecht, derb, dicht, herablaufend, mit schwach geöhrtem Grunde, breit lanzettlich, lang gespitzt, nicht gefurcht, mit flachem, zuweilen am Grunde etwas zurückgeschlagenem, nicht oder kaum gezähntem Rande und sein- kräftiger, rötlich-gelber, auslaufender Rippe. Kapsel cylin drisch, bogig gekrümmt. — var. spinifolium (Schimp.) Milde ist zarter, mit unregelmässig gestellten Ästen und sehr lang auslaufender Blattrippe. — Meist untergetaucht, flutend in kalkhaltigen Quellen und Bächen zerstreut, äusserst selten mit Früchten. 813. A. fluviatile (Sw.) Br. Seh. G. (Tafel XLIV, Figur 18, 23; Taf. XL VII, Fig. 1.) — Einhäusig. Bildet flache, weiche, meist flutende, schwarzgrüne, mitunter gelbgrün gescheckte Rasen mit langem, zähem, niedergestrecktem, an den Enden aufstrebendem, spärlich wurzelndem Stengel und entfernt gestellten, meist einfachen, stumpf liehen Ästen, nie fiederästig. — 3(50 — Zentralstranf( klein. Stengelblätter feucht allseits abstehend bis schwach einseits wendig, nicht herablaufend, länglich-lanzettlich, stumpf lieh mit nicht gezähntem, am Grunde oft etwas zurückgebogenem Rande und rötlich-l)rauner, in oder dicht vor der Spitze endender Rippe. Seta 12 — 20 mm lang, pur- purn. Kapsel übergeneigt, bogig gekrümmt, cylindrisch, hellbräunlich bis rostfarben, entleert unter der weiten Mündung verengt. Fr. Mai, Juni. — Zerstreut, sehr selten fruchtend, an Steinen und Holzwerk in Bächen und Flüssen. 814. A. iiTiguiim (Wils.) Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet nieder- gedrückte, staiTe, dunkel- bis schwärzlichgrüne, glanzlose Rasen, mit 4 bis 10 cm langem, zähem, mehr oder minder fiederästigem Stengel und auf- rechten Asten. Zentralstrang undeutlich. Stengelblätter derb, abstehend bis einseitswendig , herablaufend, eiförmig-lanzettlich, lang und fein zugespitzt, fast kielig hohl, mit flachem, entfernt und undeutlich gezähntem Rande und kräftiger, gelbgrüner vor oder mit der Spitze endender Rippe. Seta 2 — 3 cm lang, unten purpurn, oben gelbrot. Kapsel übergeneigt, gekrümmt, länglich- cyliudrisch, gelbbräunlich bis kastanienbraun, entleert horizontal und unter der weiten Mündung stark verengt. Fr. Mai. — Verbreitet an Steinen und Holzwerk im Wasser oder an nassen oder sumpfigen Orten in der Ebene und im niederen Gebirge. 815. A. rarium (Hedw.) Lindb. (Ta£ XLIV, Fig. 26.) — A. radi- calde Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet lockere bis dichte, etwas starre, reingrüne bis schmutziggmne Rasen mit kriechendem, reichlich rotwurzeligem, ziemlich dichtästigem und gleichmässig beblättertem Stengel und aufrechten, meist kurzen Asten. Zentralstrang klein. Stengelblätter gedrängt, weit abstehend bis schwach einseitswendig, wenig herablaufend, herz-eiförmig, rasch schmal zugespitzt, mit flachem, nicht gezähntem Rande und gelbgrüner, meist vor dem Pfriementeil sch^\^ndender Rippe. Seta 1 — 2 cm lang, röt- hcli. Kapsel geneigt, gekrümmt, cylindrisch, gelblich bis orange, entleert unter der weiten Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — var. oligorrhizou Habitus. Fig urenerklärung zu Tafel XLV Fig. 1. Rhynchostegium murale, j» 2. „ rusciforme, ^ 3. Rliynchostegiella tenella. n 4. Plagiothecium Ruthei, . 5. , undulatum, T 6. , silvaticum, T 7. , silesiacum, . 8. piliferum, • 9. Amblyst^gium filicinum. QMooöe 4^. i//inaceae. — 361 — (Gunb.) Lindb. Stengel weniger wurzelnd, weniger dichtästig und mit schmäleren Blättern. — Zerstreut an Holz, besonders Wurzeln, Steinen, an feuchten, schattigen Stellen, 816. A. rigescens Limpr. — Einhäusig. Bildet fest der Unterlage angeheftete, verwebte, flache, etwas starre, dunkelgräne, glanzlose Rasen, mit 2 — 3 cm langen, kriechenden, stellenweise rotwurzeligen, meist ziemlich dicht- ästigen Stengeln und zweizeilig gestellten, kurzen, dicht beblätterten Ästen. Zentralstrang klein. Stengelblätter aufrecht-abstehend, etwas herablaufend, herz-eiförmig, lang lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, zuweilen sichel- förmig, mit flachem, meist im unteren Teil gezähntem Rande und grüner, kräftiger, in oder kurz vor dem Pfriementeil schwindender Rippe. Seta gegen 12 mm lang, purpurn. Kapsel wenig geneigt bis fast aufrecht, läng- lich-cylindrisch, gelbgrünlich bis gelbrötlich, entleert gekrümmt und unter der weiten Mündung verengt. Fr. Juli. — Lausitz: Gemäuer einer Feld- brücke bei Kaltenborn bei Guben, Sandsteindenkmäler des alten Kirchhofes in Guben. 817. A. serpeus (L.) Br. Seh. G. (Taf. XLIV, Fig. 17; Taf. XLVII, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet verworrene, flache, weiche, reingrüne und gelblichgrüne, glanzlose Rasen, mit 2 — 6 cm langen, kriechenden, reichlich wurzelhaarigen, wenig geteilten, dicht ästigen Stengeln und dünnen, meist aufrechten Asten. Zentralstrang deutlich. Stengelblätter entfernt, abstehend, wenig herablaufend, eiförmig-lanzettlich, ziemlich lang und dünn zugespitzt, mit flachem, nicht oder nur ganz undeutlich gezähntem Rande und grüner, über der Mitte schwindender Rippe. Seta 1,5 — 3 cm lang, unten purpurn, oben rötlich. Kapsel geneigt, bogig gekrümmt, lang cylindrisch, gelbbräun- lich, entleert unter der weiten Mündung stark verengt und stark ein- gekrümmt. Fr. Mai, Juni. — var. tenue (Schrad.) Br. Seh. G. ist sehr zart, viel schwächer als die Hauptform, mit kurzen, schmalen, länger zu- gespitzten Blättern und kleiner, fast regelmässiger Kapsel. — var. depau- p erat um (Boulay) Braithw. ist sehr zart, lang gestreckt, mit dünnen Ästen und sehr kurzer, nicht bis zur Mitte reichender Blattrippe. — var. serru- latum Breidl. hat rings schwach gesägte Blätter. — var. pinnatum Schimp. bildet verflachte, dunkelgrüne Rasen mit regelmässig gefledertem Stengel und dichtstehenden, horizontal abstehenden Ästen. — Sehr häufig und oft fruchtend am Grunde von Stämmen, Wurzeln, altem Holzwerk, auch an Steinen, Mauern, Dächern. 818. A. radicale (P. Beauv.) Mitten. (Taf. XLIV, Fig. 19.) — Ein- häusig. Bildet niedergedrückte, weiche, hellgrüne, massig dichte Rasen, mit 2 — 3 cm langen, niedergebogenen Stengeln, aufrechten, meist einfachen aus- gezeichnet federartig beblätterten Ästen. Zentralstrang klein. Stengelblätter — 362 — entfernt weit abstehend bis sparrig zurückgebogen, herablaufend, lanzettlich, fein zugesjiitzt, mit flachem, nur an der Basis entfernt und schwach ge- zähntem Rande und bleichgrüner, zwischen Mitte und Spitze endender Rippe. Seta 1,5 — 2,0 cm lang, unten rot, oben gelblich. Kapsel geneigt, schwach gekrümmt, cylindrisch, gelbgrün, entleert unter der Mündung verengt. Fr. •luni. — Auf faulendem Holze, Humus, an schattigen, nassen Plätzen, sehr selten. Schlesien: Sagan. Brandenburg: Küstrin. Baden: Salem. Tirol: Lienz. 819. A. liygrophihim (Jur.) Schimp. — Einhäusig. Bildet lockere, verwebte , etwas seidenglänzende , Sumpfpflanzen überspinnende Rasen, mit langen, dünnen, kriechenden, zerstreut beästeten Stengeln und kurzen abstehenden und aufrechten Asten. Zentralstrang klein. Stengelblätter locker, sparrig abstehend, schmal herablaufend, breit eiförmig, rasch lang und schmal lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, wenig hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande und bräunlichgelber, dünner, über der Mitte schän- dender Rippe. Seta 2 — 3 cm lang, rötlich. Kapsel geneigt, gekrümmt, länglich-cylindrisch, lederfarben, entleert unter der Mündung verengt und stark eingekrümmt. Fr. April, Mai. — Nicht häufig in feuchten Gräben, austrocknenden Teichen, Mooren der Ebene. 820. A. Juratzkamim Schimp. — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, sattgrüne Rasen mit kriechendem Stengel und aufrechten, einfachen Asten. Zentralstrang undeutlich. Stengelblätter sparrig abstehend, kaum herab- laufend, eiförmig, rasch laug pfriemenförmig zugespitzt, mit flachem, unten entfernt und schwach gezähntem Rande und in die Pfriemeuspitze eintreten- der oder vollständiger Rippe. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, rötlichgelb. Kapsel geneigt, hochrückig, länglich-cylindrisch, zweifarbig, gelbgrün bis rostbräun- lich, entleert fast aufrecht, unter der weiten Mündung verengt. Fr. Mai. — Zerstreut in der Ebene an nassem Holzwerk und Steinen, auch am Grunde von Stämmen. 821. A. trichopodium (Schultz) C. Hartni. — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, schwach glänzende, hell- bis gelbgrüne Rasen, mit langem, spärlich wurzelndem, kriechendem, zerstreut beästetem Stengel und einfachen, fast aufrechten Asten. Stengelblätter locker, weit abstehend, kaum herab- laufend, schmal eilanzettlich, allmählich lang zugespitzt mit rings entfemt und kleingesägtem Rande und dünner, fast vollständiger Rippe. Seta pur- purn, 3 cm lang. Kapsel geneigt, gekrümmt, oval-länglich, bräunlich bis braun, entleert unter der weiten Mündung leicht verengt und stark ein- gekiümmt. Fr. Ishü. — Mecklenburg: Sumpfwiesen im Werderbruch bei Neul)randenburg. Schwimmend in Torfgräben bei Schwerin. Brandenburg: Biirwalde. — 363 — 822. A. riparium (L.) Br. Scli. G. (Taf. XLIV, Fig. 27.) — Ein- häusig, gross und kräftig. Bildet lockere, weiche, freudig- oder schmutzig- grüne bis gelbgrüne, zuweilen goldig gescheckte Rasen mit sehr verlängertem, kriechendem oder flutendem, schlaffem, wenig wurzelndem, zerstreut fieder- ästigem Stengel. Zentralstrang klein. Stengelblätter entfernt und meist weit abstehend bis einseits wendig oder scheinbar zweizeilig, kurz herab- laufend, nicht geöhrt, lanzettlich bis lang lanzettlich, allmählich lang, fast haarförmig zugespitzt mit flachem, nicht gezähntem Rande und über der Blattmitte schwindender Rippe. Seta 1,5 — 3 cm lang, rötlich. Kapsel ge- neigt, gekrümmt, länglich-cylindrisch, rostfarben, zuweilen zweifarbig, trocken unter der weiten Mündung stark verengt. Fr. Mai, Juni, — var. elongatum Br. Seh. Gr. ist stark glänzend, freudiggrün, bis 10 cm lang, mit verlängerten, meist einfachen Ästen und scheinbar zweizeilig gestellten, lang haarförmig zugespitzten Blättern. — var. longifolium (Schultz) Br. Seh. G. ist kräftig, dunkelgrün und gelbrötlich, schwach glänzend, flutend, büschelig-fiederig lang- ästig mit bis über 5 mm langen Blättern. — Sehr verbreitet und gemein an feuchtem Holz, Steinen, am Grunde der Stämme, auch auf nasser Erde in Gräben, Sümpfen u. s. w, 823. A. Kochii Br. Seh. G. (Taf. XLIV, Fig. 20, 22; Taf. XLVII, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, gelblichgrüne, etwas glänzende Rasen mit weit umherkriechendem, zerstreut beästetem Stengel und auf- steigenden Ästen. Zentralstrang klein. Stengelblätter meist locker, allseits abstehend, etwas herablaufend, eiförmig-lanzettlich, langspitzig, mit flachem, nicht oder kaum merklich gezähntem Rande und gelber, in den Pfriementeil eintretender Rippe. Seta 3 — 5 cm lang, unten rot, oben gelbrötlich. Kapsel übergeneigt, gekrümmt, länglich, bräunlich, entleert unter der Mündung stark verengt. Fr. Mai. — var. curvipes (Gümb) Husnot besitzt undeut- lich gesägte Blattränder und in der Blattmitte schwindende Rippe. — Zer- streut an feuchten, sumpfigen Stellen, namentlich zwischen Schilf und Wurzeln an Ufern. 824. A. leptophyllum Schimp. — Einhäusig. Bildet niedergedrückte, bleichgrüne oder gelbliche, etwas glänzende Rasen mit kriechendem, reichlich braunwurzeligem, zerstreut beästetem Stengel. Zentralstrang klein. Stengel- blätter abstehend, eilanzettlich, allmählich pfriemenförmig zugespitzt, an den Ecken fast orange, hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande und dünner, oberhalb der Mitte schwindender Rippe. Seta 2 cm lang, gelbrot. Kapsel gekrümmt, länglich-cylindrisch, gelbbräunlich, entleert unter der orange- farbenen Mündung eingezogen und eingekrümmt. Fr. Frühjahr. — Pinz- gau: Mittersill. Österreich: Hütteldorf und Siegenfeld bei Wien. Bayern: Freilassing. Auf Hirnschnitten von Laubbäumen. — 364 — 825. A. Haiisinaiini De Not. — Einhäusig. Bildet dichte, ver- flocliti'iu', der Unterlage fest aufliegende, niedergedrückte, bleichgmne oder gt'lbgrüne, seidenglänzende Hasen mit kriechendem, reiclilich wurzelhaarigem, fast fiederig beästetem Stengel und kaum verflachten Asten. Stengelblätter dicht gedrängt, fast sparrig, kaum herablaufend, lang lanzettlich, in eine lange pfriemenförmige Spitze auslaufend, hohl, mit flachem, nicht gezähntem 1 lande und dünner dicht über der Blattmitte endender Rippe. Seta 2 cm lang, rötlichgelb. Kapsel geneigt, hochrückig, länglich-cylindrisch, gelbbraun, entleert unter der Mündung verengt und eingekrümmt. Fr. Frühjahr. — Nieder-()sterreich: Baden, Schonkirchen, Hütteldorf, Donauinseln bei Wien. Tirol: Bozen, Trient. Am Grunde von Stämmen und morschen Baum- stumpfen. Gattung Hypnum Dill. Die artenreichste Gattung der Moose mit sehr verschiedenartigen Formen. Stengel zerstreut bis fiederig beästet, nicht Stolouen bildend, meist spärlich wurzelhaarig, ohne Niederblätter, mit spärlichen Paraphyllien. Blätter all- seitig gestellt bis sichelförmig-einseitswendig, glänzend, Blattzellen eng linear, an den oft aufgeblasenen Blattflügeln parenchymatisch. Seta glatt. Kapsel geneigt bis horizontal, geknimmt, fast cylindrisch. Deckel gewölbt-kegelig, scharf oder stumpf gespitzt, nicht geschnäbelt. Haube kappenförmig, flüchtig. Diese sehr art- und formenreiche Gattung wird in eine Anzahl Unter- gattungen gegliedert, die von einigen Bryologen zu eigenen Gattungen er- hoben werden. Doch sind die Unterschiede so gering und oft durch Übergänge vermscht, dass die allerdings wenig einheitliche Gattung Hypnum zunächst noch ])esser in ihrem vollen Umfange erhalten bleibt. Übersicht der Untergattungen. 1. Blätter abgerundet, nicht faltig. 2. Blätter zuges])itzt. 4. 2. Flutendes Wassermoos, Kapsel mit dop]ieltem Luftraum. Subg. Scor- pidiiiiii. Sumpfmoo.se, Kaj)sel mit einfachem Luftraum. 3. 3. Stengel mit schwammiger Aussenrinde, Subg. Acrocladiiiiii. Stengel ohne schwammige Aussenrinde. Subg. Calliergon. 1. Blätter kurz und stumjif gespitzt oder abgerundet und mit aufgesetztem Spitzchen. Subg. HygroliypHuni. Blätter lang und scharf, meist pfriemenförmig gespitzt. 5. 5. Blätter sparrig anstehend. Sul)g. Cbry.sohypiiuni. Blätter meist sichelförmig einseitswendig, 6. — 365 — 6. Rippe einfach, lang und kräftig, Sumpfmoose. 7. Rippe fehlend oder kurz und doppelt, Erd- und Felsmoose. 8. 7. Stengel weitläufig -fiederästig, meist ohne Rhizoiden. Sul)g. Drepano- cladus. Stengel regelmässig fiederästig mit zahlreichen Rhizoiden. Slll)g. Crato- ueuron. 8. Blätter tief mehrfaltig. Sulbg. Ptilinm. Blätter nicht oder ganz schwach gefaltet. 9. 9. Blätter zweizeilig sichelförmig-einseitswendig. Subg. Stereodoii. Blätter rings um den Stengel stehend, einseitswendig. Sul)g. Ctenidiuni. I. Subgenus Chrysohypnum Hampe. Meist Erde und Felsen, selten Sümpfe bewohnende, kalkliebende, bis mittelgrosse, meist gelb- oder goldgrüne Moose mit kriechenden oder nieder- liegenden Stengeln. Blätter sparrig abstehend, lang und scharf zugespitzt. Übersicht der Arten. 1. Blattrippe sehr kurz, nicht bis über die Blattmitte reichend, meist doppelt oder ganz fehlend. 2. Blattrippe einfach, meist kräftig, über der Blattmitte endend. 5. 2. Blätter wenigstens am Grunde fein gesägt. 3. Blätter völlig ganzrandig. 4. 3. Blätter rings fein gesägt mit rinnig-hohler Pfrieme. H. Halleri. Blätter nur am Grunde fein gesägt, Pfrieme ziemlich glatt, nicht rinnig. H. Sonimerfeldtii. 4. Blätter hohl mit sehr langer rinnig hohler Pfrieme. H. protensum. Blätter kaum hohl, allmählich scharf zugespitzt. H. stellatum. 5. Blattflügel blasig ausgehöhlt. H. polygamum. Blattflügel nicht ausgehöhlt. 6. 6. Rippe wenig über der Blattmitte endend. H. chrysophylliim. Rippe fast durchlaufend. H. elodes. 8213. H. Halleri Swartz. (Taf. XLVI, Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet flache, ausgebreitete, sehr dichte, frisch blaugrüne bis graugrüne, trocken gelb- liche bis bräunliche glänzende Rasen mit kriechenden, dem Substrat fest an- gehefteten, sehr dicht beästeten Stengeln und meist einfachen, kurzen, dicht sparrig beblätterten Ästen. Blätter dicht, sparrig zurückgekrümmt, breit eiförmig-rundlich mit lanzetthcher, rinnig-hohler Pfrieme, rings fein gesägtem Rande, ohne oder mit sehr kurzer doppelter Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, — 366 — l)urpiini. Kapsel geneigt bis horizontal, leicht gekrümmt, länglich, bräunlich bis rostfarben, entleert runzelig und unter der Mündung leicht verengt. Fr. Sommer. Auf Kalk der Alpen verbreitet und oft massenhaft. Ausserdem Sudeten, Harz, Rauhe Alp, Oberfranken, 827. II. Somiiierfeldtii Myrin. (Taf. XLVIII, Fig. 7.) — Einhäusig. Bildet locker verwebte, niedergedrückte bis schwellende, gelblichgrüne bis freibliche Hasen mit kriechenden, geschlängelten, 2 — 3 cm langen, unregel- mässig geteilten, fast fiederig beästeten Stengeln und aufsteigenden, dünnen, spitzen Ästen. Stengelblätter fast sparrig abstehend, zuweilen an den Spitzen einseitswendig, herzförmig, plötzlich schmal lanzettlich-pfriemenförmig zu- o-espitzt mit nur am Grunde entfernt und feingezähntem Rande, ohne oder mit sehr kurzer Doppelrippe. Flügelzellen nicht aufgeblasen. Seta 2 cm lang, rötlich, oben gelblich, bogig gekrümmt. Kapsel horizontal, hochrückig, läno-lich, hell rostfarben, entleert gekrümmt, unter der weiten Mündung ver- eno-t. Fr. Frühsommer. — Zerstreut in der Ebene, gemein in den Alpen, auf kalkhaltigem Boden und Gestein, auch an Baumwurzeln. 828. H. elodes Spruce. — Zweihäusig. Bildet weit ausgedehnte, flache, dicht verwebte, weiche, olivengrüne, zuweilen rötlich- bis gelbgrüne, glänzende Rasen mit umherschweifenden, 4 — 10 cm langen, spärlich wurzeln- den, unregelmässig fiederig beästeten Stengeln und aufrechten, dünnen, spitzen Ästen. Stengelblätter sparrig-abstehend, an den Spitzen meist sichelförmig- einseitswendig, wenig herablaufend, eilanzettlich , allmählich pfriemenförmig zugespitzt, etwas hohl mit nur am Grunde ganz schwach gezähneltem Rande und einfacher, ziemlich kräftiger, fast vollständiger Rippe. Seta 1^/2 — 3 cm lang, gelbrot. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, länglich, gelbrot, trocken schwach eingekrümmt und unter der Mündung verengt. Fr. Früh- jahr. — var. falcatum Everken dichtrasig und bräunlich- bis rötlichgelb mit dichtgestellten, sichelförmig -einseits wen bigen Blättern. — Zerstreut in Grassümpfen und Sumpfwiesen, namentlich auf Schilf- und Carexstöcken. 829. H. clirysophyllum Brid. — H. polymorphum Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet weit ausgedehnte, locker verwebte, weiche, goldgrüne ]>is braungrüne, glänzende Rasen mit 4 — 10 cm langen, bogig-kriechenden, wenig wurzelnden, mehrfach geteilten, unregelmässig gefiederten Stengeln und zugespitzten Ästen. Stengelblätter fast sparrig abstehend, breit herz- förmig-dreieckig schmal und lang lanzettlich zugespitzt, mit nicht oder nur an der Basis unmerklich gezähntem Rande und dünner, über der Blattmitte schwindender Rippe. Blattflügel nicht aufgetrieben. Seta 2 — 2,5 cm lang, rittlich, geschlängelt. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt cylindrisch, ockergelb bis bräunlich, entleert unter der weiten Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. tcnclluiii Schimp. ist zierlicher, in dicliten, goldgelben, — 367 — seidenglänzenden Räsclien mit eilanzettlichen, kürzer zugespitzten Blättern. — Verbreitet namentlich auf kalkhaltigem Boden und Gestein, auch am Grunde von Stämmen und auf Sumpfboden. 830. H. proteiisum Brid. — Zweihäusig. Bildet lockere, gelbgrüne bis goldgelbe, seidenglänzende Rasen mit niedergestreckten, geschlängelten, stellenweise rot^vurzeligen, verzweigten, reichlich beästeten Stengeln und ab- stehenden, an den Enden verdünnten Ästen. Stengelblätter dicht, weit ab- stehend-zurückgekrümmt, an den Spitzen sichelförmig-einseitswendig, breit herzförmig mit sehr langer, lanzettlich-fadenförmiger, rinnig - hohler Spitze, ganzrandig, ohne oder mit kurzer, einfacher Rippe. Blattflügel nicht aus- gehöhlt. Seta 2 cm lang. Kapsel wie bei der folgenden Art, doch nur 2 mm lang. — Verbreitet in den Alpen, sehr selten fruchtend. 831. H. stellatum Schreb. (Tafel XLVII, Fig. 6; Tafel XLVIE, Fig. 8.) — Zweihäusig. Bildet ziemlich tiefe, weiche, goldgrüne bis grüne, innen bräunliche, glänzende bis fast glanzlose Rasen mit aufrechten, 5 bis 10 cm langen, gabelteiligen, kaum wurzelnden Stengeln und fast gleichhohen Ästen. Stengelblätter dicht, sparrig abstehend, wenig zurückgebogen, breit eilänglich-lanzettlich, allmählich kurz und scharf zugespitzt, kaum holil mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Blattflügel nicht ausgehöhlt. Seta 2,5 — 3,5 cm lang, gelbrot, geschlängelt. Kapsel geneigt, eingekrümmt, länglich-cylindrisch, 2,5 — 3 mm lang, braunrot, entleert, unter der weiten Mündung verengt und gefurcht. Fr. Sommer. — Häuflg in Sümpfen, Mooren, nassen Wiesen. 832. H. polygamiim (Br. Seh. G.) Wilson. — Amblystegium polj- gamum Br. Seh. G. (Taf. XLVII, Fig. 7.) — Polygam. Bildet lockere, hellgrüne bis gelblich- oder rötlichgrüne, etwas glänzende Rasen mit 2 bis 8 cm langen, niederliegenden bis aufstrebenden, streckenweise wurzelnden Stengeln und locker gestellten, aufgerichteten, ungleich langen Ästen. Stengel- blätter abstehend, nicht sparrig, wenig herablaufend, eilänglich, allmählich lang rinnig-pfriemenförmig zugespitzt, ganzrandig mit meist einfacher, über der Blattmitte endender Rippe. Blattflügel blasig ausgehöhlt. Seta 2 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt, stark eingekrümmt, länglich-cylindrisch, rot- braun, entleert unter der Mündung verengt. Fr, Mai, Juni. — var. minus Schimp. ist kleiner mit fast sparrig abstehenden, an der Spitze kaum rinnig- hohlen Blättern und doppelter oder gabeliger, kürzerer Rippe. — var. fallaciosum (Jur.) Milde ist grösser mit fast aufrechten Stengeln, fast sparrig abstehenden Blättern, an den Spitzen meist sichelförmig einseits- wendig; Rippe verschieden. Verbreitet an feuchten sandigen, namentlich salzhaltigen Orten. — 368 — II. Siibpr. Dropaiiooladiis C Müll. Harpidium Sulliv. Meist grosse Sumpfnioose in grossen tiefen Rasen mit weitläufig un- regelniässig fiederig beästeten, an den Enden Avie die Aste meist hakenförmig gekrümmten Stengeln, meist ohne Hhizoiden, Blätter allmälilich lang mid scharf zugespitzt mit an den Flügeln meist aufgeblasenen Zellen und Icräftiger, einüicher, über der Blattmitte oder in der Spitze schwindender Rippe, alle sichelförmig-einseitswenig. Übersicht der Arten. 1. Stengel mit lockerzelliger Aussenrinde. 2. Stengel ohne lockerzellige Aussenrinde. 8. 2. Blätter nicht oder undeutlich faltig. 3. Blätter deutlich faltig. 7. 3. Blätter herablaufend. 4. Blätter nicht herablaufend. 5. 4. Blattflügelzellen aufgeblasen, Rippe gelb. H. examilatum. Blattflügelzellen nicht aufgeblasen, Rippe grün. H. contiglliilii. 5. Rippe bis zur Spitze reichend. H. Cossoni. Rippe über der Blattmitte endend. 6. 6. Rasen gelblichgrün bis bräunlich. H. iMterniediuiii. Rasen purpurn bis schwarzrot. H. revolvens. 7. Blätter tief mehrfaltig. H. iinciiiatiim. Blätter schwach zweifaltig. H. piirpiirascens. 8. Rippe als Granne auslaufend. H. capillifolium. Rippe nicht auslaufend. 9. 9. Stengel ohne Zentralstrang. H. veruicosuiii. Stengel mit Zentralstrani;. 10. 10. Blätter faltig. H. lycopodioides. Blätter nicht faltig. 11. 11. Stengelblättor nicht herablaufend. H. Schulzei. Stengelblätter mehr oder weniger herablaufend. 12. 12. Blätter in der Spitze deutlich gezähnt. H. fluitaiis. Blätter nicht oder nur undeutlich gezähnt. 13. 13. Stengelblätter aufrecht bis abstehend, nicht sichelförmig einseitswendig. 14. Stengelblätter mehr oder minder sichelförmig einseitswendig. 15. 14. Stengelblätter lang und fein zugespitzt. H. pseiKlofluitans. Stengelljlätter kurz und breit zugespitzt. H. psiMidostramineuiii. 15. Rippe sehr kräftig, weit in die Pfriemenspitze hineinreichend, fast voll- ständig. H. hainifoliiiiu. Rippe kürzer vor der Pfriemenspitze endend. 16. — 369 — 16. Rippe schwach, wenig über der Blattmitte schwindend, am Grunde nur bis 0,05 mm breit. 17. Rippe weit über der Blattmitte endend, kräftig, am Grunde meist über 0,07 cm breit. 18. 17. Rasen glanzlos. H. polycarpon. Rasen goldglänzend. H. Kneifli. 18. Blattrippe nur 0,05 — 0,07 mm breit, Stengelblätter 3 — 5 mm lang. H. Wllsoni. Blattrippe am Grunde 0,07 mm und darüber breit, Stengelblätter 2 bis 3 mm lang. 19. 19. Rippe 0,08 — 0,12 mm breit, fast bis zur Pfriemenspitze reichend. H. Sendtneri. Rippe nur 0,07 mm breit, weit vor der Pfriemenspitze schwindend. H. aduncum. 833. H. veriiicosum Lindb. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, heU- bis gelblichgrüne, feucht firnisglänzende Rasen mit 8 — 15 cm langen, festen, spröden, aufrechten, fast regelmässig weitläufig fiederästigen Stengeln und abstehenden, dünnen, an den Spitzen oft eingekrümmten Ästen. Zentral- strang und lockerzellige Aussenrinde fehlen. Stengelblätter sichelförmig-ein- seitswendig, nicht herablaufend, eilanzettlich, massig lang, rinnig zugespitzt, mehrfaltig, ganzrandig, mit über der Mitte verschwindender Rippe. Blatt- zellen am Grunde gelbrot bis purpurn. Seta 4 — 5 cm lang, rötlich. Kapsel horizontal, hochrückig, länglich-eiförmig, gelbrot, entleert stark eingekrümmt und unter der Aveiten Mündung verengt. Fr. Juni. — var. turgidum Jur. ist kräftiger, länger, bräunlich bis schwärzlich mit fast einfachem Stengel, schlaffen, undeutlich faltigen Blättern. — Verbreitet in der Ebene und im Hügellande in Sümpfen. Kalkmeidend, selten fruchtend. 834. H. intermedhim Lindb. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, gelblichgrüne bis bleichbräunliche, glanzlose Rasen mit 8 — 15 cm langen, meist aufrechten, unterbrochen fiederästigen Stengeln und dünnen Asten. Stengel mit Zentralstrang und lockerzelliger, hyaliner Aussenrinde. Blätter stark sichelförmig-einseitswendig, eilänglich, lanzettlich-pfriemenförmig, rinnig zugespitzt, nicht herablaufend, nicht faltig, ganzrandig mit dünner, gelbgrüner, bis über die Blattmitte reichender Rippe. Seta 4 cm lang, gelbrot. Kapsel wenig gebogen, länglich cylindrisch, bräunlichrot, entleert unter der Mündung verengt und schwach gefurcht. Fr. Mai. — Verbreitet durch das ganze Gebiet in tiefen Sümpfen, wahrscheinlich ziemlich häufig, doch nicht überall von voriger Art unterschieden, auch mit H. Sendtneri verwechselt. Fruchtet sehr selten. Thom^-Migula, Flora. V. 24 — 370 — 835. H. Cossoni Schimp. — Zweihäusig, doch meist steril. Bildet dunkelbraune bis tiefschwarze, an den Spitzen schmutzig- bis gelbgrüne, etwas 1. H.vpiiiiiii crisla-castrensis L. (Taf. XLIX, Fig. 3.) — Z^vei- f,3 ^JuxMe/ /Ö. i(/?n. — 379 r^ liäusig. Bildet lockere, starre, hellgrüne bis gelbgrüne Rasen mit auf- gerichteten, dicken, steifen, regelmässig kammartig gefiederten Stengeln mid zweizeilig ausgebreiteten, langen, dünnen Ästen. Stengel im Querschnitt oval, ohne Aussenrinde. Stengelblätter wenig herablaufend, einseitswendig- sichelförmig, lanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig zugespitzt mit mehreren tiefen Längsfalten, mit flachem, nach der Spitze zu feingesägtem Rande, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Astblätter schmäler. Seta 4 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, cyiin- drisch, rötlich-ockergelb, entleert unter der Mündung verengt. Fr. Herbst. — Verbreitet durch das Gebiet auf feuchtem Waldboden, namentlich in Nadel- wäldern. V. Subg-en, Ctenidium Schimp. Erde- und felsbewohnende, ziemlich weiche, regelmässig und dicht ge- fiederte Moose mit scharf lanzettlich - pfriemenförmig zugespitzten, einseits- wendigen, nicht zweizeilig angeordneten, sichelförmigen, kaum faltigen Blättern, ohne oder mit kleiner unscheinbarer Doppelrippe, 862. H. molluscum Hedw. (Taf. XLVI, Fig. 11 u. 12. — Zweihäusig. Im Aussehen der vorigen Art ähnlich, aber kleiner und weicher, ausgedehnte, dicht verwebte, gelblichgrüne bis hellgrüne, kaum glänzende, flache bis schwellende Rasen bildend. Stengel niederliegend, dünn, bis 10 cm lang, regelmässig, dicht kammartig gefiedert, mit zweizeilig gestellten, kurzen, bis 5 mm langen Asten. Stengelquerschnitt oval, ohne Aussenrinde. Stengel- blätter breit herablaufend, meist sichelförmig -einseits wendig, herzförmig- Figurenerklärung zu Tafe 1 XLVI. Fig. 1. Hypnum scorpioides. Blatt seh wach vergrössert. . 2. 71 cordifolium. 71 71 n . 3. V palustre. T) 11 11 . 4. r> niolle. Tl 11 71 . 5. 7) Halleri. 11 H 71 , 6. 11 lycopodioides H H 71 . 7. V cuspidatum. n n 11 , 8. n cupressiforme • n n n , 9. 11 imponens. 11 n 71 . 10. n 7) Kapsel 71 11 . 11. n molluscum. Blatt 11 71 . 12. 51 T Kapsel 11 71 , 13. n commutatum, , Blatt 11 71 . 14. 71 pratense. 71 n 11 ■ . 15. n sarmentosum. H 71 71 , 16. n Stramin eum. n 71 71 . 17. V sarmentosum. Kapsel 11 H — 380 — lanzett.licli, pfrieinenförmi«,^ zugespitzt, schwach längsfaltig, mit scharf ge- siigtiMii Kunde, ohne oder mit undeutlicher Doppelrippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, dick, purpurn. Kapsel geneigt his horizontal, hochrückig, dick eiförmig, kastanienbraun, entleert unter der Mündung schwach eingezogen. Fr. Mai his August. — var. subplumiferuni (Kindb.) Limpr. bildet flache, dunkel- grüne bis gold])räunliche, mitunter rötlichgescheckte, glänzende Rasen mit etwas stärker faltigen Blättern. — Verbreitet durch das Gebiet auf feuchtem, kalkhaltigem Boden oder Gestein, auch in Sümpfen und auf Torf. Die Art neigt sehr zu Abänderungen. 863. H. procerrimum Mol. — Zweihäusig. Bildet weit ausgedehnte, im Aussehen dem vorigen ähnliche, aber kräftigere, goldgrüne bis braun- grüne, glänzende, an den Spitzen grüne Rasen mit kräftigem, starrem, 6 bis 10 cm langem, dicht, regelmässig kammartig gefiedertem, geteiltem Stengel und horizontal zweireihig abstehenden, dünnen, 10 — 15 mm langen Ästen. Stengel im Querschnitt länglich -oval, ohne hyaline Aussenrinde. Stengel- blätter herablaufend, sichelförmig-einseitswendig, breit herzförmig-lanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig zugespitzt, nicht oder nur schwach läugs- f altig, ganzrandig mit ungleich zweischenkliger vor der Blattmitte endender oder kurzer, do])pelter Rippe. Astblätter schmal, lang haarförmig zugespitzt. Früchte unbekannt. — In den Alpen verbreitet auf feuchten Felsen, steinigen Hängen, Klüften, besonders auf kalkhaltigem Grunde. VI. Subg-en. Stereodon Brid. Meist trockene Substrate verschiedener Art bewohnende Moose mit lanzettlich - pfriemenförmig zugespitzten, zweizeilig sichelförmig - einseits- wendigen, meist nicht faltigen Blättern, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Übersicht der Arten. 1. Periphere Zellschicht des Stengels nicht als Aussenrinde entwickelt. 2. Periphere Zellschicht eine lockerzellige Aussenrinde darstellend oder doch mit dünnen und daher einfallenden Aussenwänden. 11. 2. Blätter mehr oder weniger sichelförmig. 3. Blätter nicht sichelförmig (nur bei H. incurvatum zuweilen schwach sichel- förmig). 9. 3. Blätter flachrandig. 4. Blätter mit an der Basis oder Spitze zurückgeschlagenem Rand. 7. 4. Stengel mit Stolonen. 5. Stengel ohne Stolonen. 6. — 381 — 5. Felsmoos. H. fastigiatum. Rindenmoos. H. pallescens. 6. Stengel sehr dünn, nur 1 — 2 cm lang. H. Sauteri. Stengel kräftig, 3 — 8 cm lang. H. Bambergeri. 7. Blätter an der Spitze schwach gezähnt. H. fertile. Blätter nach der Spitze zu scharf gesägt. 8. 8. Stengelquerschnitt fast rund. H. reptile. Stengelquerschnitt länglich. H. imponens. 9. Blätter an der Spitze scharf gesägt. H. nemorosum. Blätter ganzrandig oder undeutlich gezähnt. 10. 10. Stengel- und Astspitzen schwach gekrümmt. H. incurTatum. Stengel- und Astspitzen nicht gekrümmt. H. Haldanianum. 11. Blätter sichelförmig. 12. Blätter nicht sichelförmig. 20. 12. Blätter flachrandig. 13. Blätter mit an der Basis oder weiter hinauf zurückgeschlagenem Rande. 16. 13. Blattrand in der Spitze gesägt. 14. Blätter ganzrandig. 15. 14. Stengel dünn, 2 — 5 cm lang. H. aemulans. Stengel kräftig, 5 — 10 cm lang. H. Lindbergii. 15. Blätter herablaufend. H. callichroum. Blätter nicht herablaufend. H. Yaucheri. 16. Aussenrinde undeutlich, nur durch die kollabierenden Aussenwände kennt- lich. 17. Aussenrinde deutlich lockerzellig. 19. 17. Stengelblätter bis gegen die Spitze zurückgerollt. H. revolutum. Stengelblätter nur gegen die Basis zurückgerollt. 18. 18. Stengelblätter zweireihig-dachziegelig. H. cupressiforme. Stengelblätter aufrecht-abstehend. H. dolomiticum. 19. Stengelblätter stark sichelförmig-einseitswendig. H. hamulosiini. Stengelblätter scheinbar zweizeilig. H. pratense. 20. Rasen gelb bis olivgrün, Zentralstrang vorhanden. H. resupiiiatuni. Rasen bleichgrün, Zentralstrang fehlt. H. Lorentziauum. 864. H. incurvatum Schrader. (Taf. XLVII, Fig. 8; Taf. XLVIH, Fig. 9.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte flache, dünne, freudiggrüne bis bräunlichgrüne, lebhaft seidenglänzende Rasen, mit 2 — 4 cm langen, dünnen, um'egelmässig beästeten Stengeln und fadenförmigen, 2 — 5 mm langen, am Ende leicht gekrümmten Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussen- rinde. Stengelblätter aufrecht-abstehend, zuweilen leicht einseitswendig, — 382 — gerade. :ui den Sjiitzen gekrümmt, länglich-lanzettlich, allmählich pfriemen- f()rmig zuges])itzt, nicht faltig, mit flachem, nicht oder nur in der Spitze undeutlich gesägtem Rande, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Seta 1 — l^jg cm lang, rötlich. Kapsel geneigt his horizontal gekmmmt, länglich, rothraun, entleert unter der Mündung stark eingezogen. Fr. Mai, Juni. — Verhreitet auf Felsen, namentlich auf Kalk, Mauern, auch auf Baumstämmen. 8(35. H. fertile Sendt. (Taf. XL VIII, Fig. 16.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, dünne, flache, grüne bis blass gelblichgrüne Rasen mit 5 bis 10 cm langen, kriechenden, fast regelmässig gefiederten, dem Substrat fest angehefteten Stengeln und 5 — 8 mm langen Ästen. Stengel im Querschnitt oval, ohne Aussenrinde. Sten^ell^lätter einseitswendijT-sichelförmior, nicht herablaufend, länglich, lang und fein zugespitzt mit an der Basis schmal zurückgeschlagenem, in der Spitze eingebogenem und schwach gezähntem Rande, ohne oder mit kurzer doppelter Rippe.- Seta 1,5 — 2,5 cm lang, gelb- rot. Kapsel übergeneigt, gekrümmt, länglich-walzenförmig, hellgelbbraun bis gelbrötlich, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. Juni. — Nicht häufig, in der Ebene selten, au Baumstämmen und Hirnschnitten im Walde. 866. H. pallescens (Hedw.) Br. Seh. G. (Taf. XL VIII, Fig. 11 u. 12.) — Einhäusig. Bildet dicht verwebte, flache, weiche, bleichgrüne bis gelbgrüne, seidenglänzeude Rasen mit 2 — 4 cm langen, kriechenden, entfernt beästeten Stengeln und kurzen, aufrechten oder gekrümmten Ästen. Stengel im Quer- schnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter schwach sichelförmiof, allseits- wendig, wenig herablaufend, schmal lanzettlich, allmählich pfriemenförmig zugespitzt, nicht faltig, mit flachem, nicht oder nur in der Spitze gezähntem Rande, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Seta 6 — 12 mm lang, röt- lich. Kapsel aufrecht bis leicht geneigt, fast regelmässig, kaum gekrümmt, länglich, schlank, hell rostfarben, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Sommer. — Verbreitet im Gebirge an Stämmen und Baumwurzeln, namentlich an Fagus. 867. H. reptile Rieh. (Taf XLVIII, Fig. 13 u. 14.) — Einhäusig. Bildet weit ausgedehnte, dichte, flache, bläulichgmne, trocken gelbgrüne Rasen mit 2 — 5 cm langen, kriechenden, der Unterlage fest anhaftenden, fast regelmässig gefiederten Stengeln und kätzchenartigen, 4 — 6 mm langen, an der Spitze einwärts gekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt rund- oval, ohne Aussenrinde. Stengelblätter stark sichelförmig-einseitswendig, nicht herablaufend, breit eiförmig mit dünner Spitze, nicht faltig, mit an der Basis zurückgeschlagenem, schAvach gezähntem, nach der Spitze zu scharf gesägtem Rande und kurzer Doppelrippe. Astblätter lanzettlich. Seta 1 bis 1,5 cm lang, rötlich. Kapsel leicht geneigt und gekrümmt, länglich-cvlindrisch, grünlich bis gelbrot, entleert stärker gekrümmt und unter der Mündung QjKoöf 4/. ////uac€ae. — 383 — leicht verengt. Fr. Sommer, — Hauptsächlich im Gebirge verbreitet an Stämmen und Wurzehi von Buchen und Fichten. 868. H. fastigiaümi (Brid.) Hartm. (Taf. XLVIII, Fig. 14.) — Ein- häusig. Bildet weit ausgedehnte, niedrige, zuweilen polsterförmige, gelbgrüne bis bräunlichgrüne, trocken starre Rasen mit 2 — 5 cm langen, kriechenden, reichlich verzweigten, unterbrochen dicht gefiederten, lange, bleiche Stolonen tragenden Stengeln und 4 — 5 mm langen, fadenförmigen, am Ende ge- krümmten Ästen. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengel- blätter stark sichelförmig, nicht herablaufend, eilanzettlich , lang zugespitzt, hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne oder mit kurzer, doppelter Rippe. Seta gegen 1,5 cm lang, gelbrot. Kapsel leicht geneigt, gekrümmt, länglich-cylindrisch, rostfarben, entleert unter der weiten Mündung stark ein- geschnürt und mit faltigem Halse. Fr. Sommer. — In den Alpen auf Kalk und kalkhaltigem Gestein verbreitet. 869. H. Sauteri Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet kleine, dünne, dem Substrat fest anliegende, braungrüne bis goldig gescheckte, an den Spitzen grüne Überzüge mit sehr dünnen, nur 1 — 2 cm langen, braunrot- filzigen Stengeln und 2 — 4 mm langen, fadenförmigen Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter locker, schwach sichel- förmig, am Grunde breit eirund, plötzlich schmal lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne Rippe. Seta bis 1 cm lang, rötlich. Kapsel geneigt bis horizontal, schwach gekrümmt, länglich, olivgrün bis ockerfarben, entleert unter der weiten Mündung verengt. Fr. Sommer. — Auf feuchten, schattigen Kalkfelsen in den niederen Alpen, nicht häufig. 870. H. imponens Hedw. (Taf. XL VI, Fig. 9 u. 10. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, flache, freudig- bis gelblichgrüne Rasen mit nieder- liegenden, 5—10 cm langen, geteilten, stolonenlosen , fast regelmässig ge- fiederten Stengeln und dünnen, meist am Ende gekrümmten, 5 — 12 mm langen Ästen. Stengel im Querschnitt länglich, ohne Aussenrinde. Stengel- blätter dicht, kaum herablaufend, zweizeilig, einseitswendig-sichelförmig, breit eiförmig, allmählich lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, hohl, mit am Figurenerklärung zu Tafel XLVII. Fig. 1. Amblystegium fluviatile. Habitus. „2. „ subtile. „ , 3. „ serpens. , 4. , Kochii. , , 5. Hypnum cordifolium. , „6. „ stellatum. „ , 7. „ polygamum. „ 8. , incurvatium. — 384 — Grunde zuiückgeschlagenen, unten scliAvach, nach der Spitze zu scharf ge- sägten Händern und kurzer, doppelter Rippe. Seta 2 — 3 cm lang, blass nUüch, ol)en gelb. Kapsel fast aufrecht, Avenig gekrümmt, cylindrisch, ockerfarben liis kastanienbraun, entleert unter der Mündung kaum verengt. Fr. Herbst. — In der Ebene und im Hügellande, nicht häufig, in Wäldern auf Erde, Steinen, Baum.stümpfen. 871. H. Bambergeri Schimp. — Zweihäusig. Bildet meist dichte, kissenfÖrmige, ol)en braungrüne, goldbräunlich gescheckte, innen bleich rost- farbene Rasen mit kräftigen, 3 — 10 cm und darüber langen, aufrechten, büschelig geteilten und meist unregelmässig beästeten, nicht wurzelfilzigen, stolonenlosen Stengeln. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Steugelblätter dicht, zweizeilig einseitswendig-sichelförmig, länglich, allmählich lang lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, rinnig hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande und kurzer, doppelter oder zweischenkliger Rippe. Seta 2 cm lang, dünn, rötlich. Kapsel fast aufrecht, leicht gekrümmt, länglich- cylindrisch, gilinlichbraun. Fr. Juli. — var. condensatum Schimp. bildet dichte, kissenfÖrmige, 3 — 4 cm hohe, gelbbräunliche, gelblichgrüu gescheckte, glänzende Rasen. — An feuchtem, kalkreichem Gestein in den Alpen ver- breitet, doch im Gebiet nur steril. 872. H. Vaucheri Lesqu. — Zweihäusig. Bildet dicht kissenfÖrmige, gelb- bis braungrüne, glänzende Rasen, mit 3 — 6 cm langen, kriechenden, lange, bleiche Stolonen tragenden Hauptstengeln und aufrechten, büschelig geteilten, fiederästigen, sekundären Stengeln. Stengel im Querschnitt oval, ohne eigentliche Aussenrinde, doch die Aussenwände der äussersten Zellen dünn und zusammenfallend. Stengelblätter nicht herablaufend, sichelförmig- einseitswendig, eiförmig-länglich, rasch pfriemenförmig zugespitzt, sehr hohl, nicht faltig, mit flachem, nicht gezähntem Rande und kurzer, ungleich zwei- schenkliger Rippe. Fr. unbekannt. — var. coelophyllum Mol. ist kleiner, schlanker, kätzchenartig beblättert. — Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet, Schweizer Jura, Sudeten (Peterstein im Gesenke), 873. H. revolutum (Mitt.) Lindb. — Zweihäusig. Bildet meist dichte, polsterformige, oben bräunlich und gelblichgescheckte, innen bleich ockerfarbene, etwas glänzende Rasen mit aufrechten, 3 — 5 cm und darüber hohen, büschelig geteilten, fiederästigen, stolonenlosen Stengeln und meist nach einer Seite gewendeten, ungleich langen, an den Enden meist haken- förmig gekrümmten Asten. Stengel im Querschnitt rund-oval, ohne eigent- liche Aussenrinde, aber die peripheren Zellen mit dünnen, einfallenden Aussen- wänden. Stengell^lätter dicht, nicht herablaufend, sichelförmig einseitswendig, eilänglich, rasch lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, wenig faltig, hohl, mit fast bis zur Spitze zurückgerollten, nicht oder nur in der Spitze undeutlich — 385 — gezähnten Rändern und meist kurzer doppelter Rippe. Seta 1,5—2 cm lang, purpurn. Kapsel fast horizontal, gekrümmt, entleert unter der Mündung stark verengt. — var. pygmaeum Mol. hat nicht faltige Blätter und ist kleiner. — var. Molendoanum (Schimp.) Limpr. ist kräftiger, mit flachen Rasen, hingestreckten Stengeln, zweizeilig geordneten Asten und allmählich zugespitzten Blättern. — Verbreitet an feuchtem Gestein, Klüften u, s. w, in den Alpen. Sudeten: Peterstein im Gesenke, sehr selten fruchtend. 874. H. dolomiticum Milde. — Bildet dichte, weiche, freudig- bis gelblichgrüne etwas glänzende Rasen, mit 3 — 4 cm langen, aufsteigenden, stolonenlosen, ziemlich regelmässig gefiederten Stengeln und 4 — 8 mm langen, fadenförmigen Ästen. Stengel im Querschnitt oval, ohne eigentliche Aussen- rinde, doch mit dünnen, einfallenden Aussenwänden der peripheren Zellen. Stengelblätter dicht, kaum herablaufend, aufrecht-abstehend bis schwach sichelförmig einseitswendig, eiförmig-lanzettlich, lang pfriemenförmig zu- gespitzt, rinnig hohl, mit gegen die Basis schmal zurückgeschlagenem nicht oder nur an der Spitze schwach gezähntem Rande, ohne oder mit undeut- licher Doppelrippe. Seta 12 — 17 mm lang. Kapsel gerade oder wenig ge- bogen, cylindrisch. — Auf kalkhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet, sehr selten fruchtend. 875. H. cupressiforme L. (Taf. XL VI, Fig. 8.) — Zweihäusig. Sehr formenreich. Meist ausgedehnte, flache bis fast kissenförmige, meist oliven- grüne bis bräunliche, seltener bleichgrüne, glänzende Rasen bildend. Stengel niedergestreckt bis aufstrebend, ohne Stolonen, 3 — 10 cm lang, unregelmässig geteilt, entfernt bis regelmässig gefiedert, im Querschnitt oval, ohne eigent- liche Aussenrinde, doch mit dünnen, einfallenden Aussenwänden der peri- pheren Zellen. Äste bogig oder aufrecht, am Rande des Rasens dem Substrat meist anliegend, am Ende hakig. Stengelblätter zweizeilig, dachziegelig, sichelförmig gekrümmt, etwas herablaufend, länglich-lanzettlich, allmählich lang haarförmig zugespitzt, hohl, nicht faltig mit an der Basis zurück- geschlagenen nicht oder nur in der Spitze gesägten Rändern, ohne oder mit kurzer Doppelrippe. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, purpurn. Kapsel fast aufrecht bis geneigt, leicht gekrümmt, kurzhalsig, länglich-cylindrisch, kastanienbraun, entleert unter der Mündung leicht verengt. Fr. Winter. — In sehr zahl- reichen Formen in der ganzen Welt und auf den verschiedensten Substraten verbreitet und gemein. — var. tectorum Br. Seh. G. mit niederliegenden Stengeln und Hauptästen, dicht dachziegeligen, einseitswendigen, nach unten sebosfenen Blättern, g-elbgrün bis bräunlich. Auf Dächern und Mauern. — var. brevisetum Schimp. Gelbgrün, dichtrasig, mit aufrechten Zweigen und kaum einseitswendigen Blättern, kurzer Seta. An Holz, Zäunen. — var. uncinatulum Br. Seh. G. Grün bis gelblich, flachrasig, mit lang zugespitzten Thome-Migula, Flora. V. 25 — 386 — liliittern, kleiner häufig gekrümmter Kapsel. Auf Erde mid an Baumstümpfen, ;iiii (irunde von Bäumen. — var. ericetorum Br. Seh. G. Bleichgrün, Inckerrasi"-, mit dünnen aufsteigenden Stengeln und stark sichelförmigen, nll<^s fein gesägten Blättern. — var. longirostre Br. Seh. G. Dunkelgrün, lockerrasig, mit abstehenden, schwach einseitswendigen, weniger sichelförmigen Blättern und lang und dünn geschnäbeltem Deckel. — var. elatum Br. Seh. G. Bräunlichgrün bis goldbraun, sehr kräftig, lockerrasig mit kurz o-espitzten Blättern und aufrechter, fast gerader, walzenförmiger Kapsel. — var. mamillatum Brid. Gelblichgrün, glänzend, dichtrasig, mit stark sichelförmigen, einseitswendigen, lang zugespitzten, in der Spitze gezähnelten Blättern und fast symmetrischer Kapsel. — var. subjulac|eum Mol. Dicht- rasig, gelbgrün bis rötlichbraun, mit fast kätzchenartigen Ästen und haarfein zugespitzten Blättern. — var. filiforme Brid. besitzt bis 12 cm lange, sehr feine Stengel mit fadenförmigen herabhängenden Asten, kleine Kapseln. 876. H. resupiiiatiim Wils. -- Zweihäusig. Bildet flache, weiche, gelb bis olivgrüne, glänzende Rasen, mit kräftigen, 3 — 5 cm langen, kriechen- den Hauptstengeln, etwa 2 cm langen, niederliegenden bis aufsteigenden, dichtästigen, sekundären Stengeln und fadenförmigen, spitzen, geraden, bis 5 mm langen Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit dünnen Aussenwänden der peripheren Zellage, ohne eigentliche Aussenrinde. Blätter dicht dach- ziegelig bis sehr schwach einsei ts wendig, nicht sichelförmig, kaum herab- laufend, eilänglich bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, etwas hohl, mit flachem nicht gezähntem Rande und kurzer, oft undeutlicher Doppelrippe. Seta 1,5 — 2 cm lang, gelbrötlich. Kapsel wenig geneigt, gerade, cylindrisch, bleichrötlich, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter, — Steinblöcke bei Ascheffel, unweit Eckernförde in Schleswig-Holstein und in Westfalen. 877. H. liaiinilosinn Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet polster- ffjrmige, dichte, gelbe, zuweilen rötlich überlaufene, trocken starre Rasen, mit 2 — 5 cm und darül)er langen, dünnen aufsteigenden, büschelig verzweigten und beinahe regelmässig fiederästigen Stengeln, dünnen, 4 — 8 mm langen Ästen. Stengel im Querschnitt rundlich-oval, mit deutlicher, lockerer, hyaliner Aussenrinde. Stengelblätter dicht, nicht herablaufend, stark sichelförmig- einseitswendig, eiförmig-lanzettlich, allmählicli lang pfricmenförmig zugespitzt, oben rinnig-hohl, mit an der Basis meist zurückgeschlagenem, an der Spitze klein gesägtem Rande und doppelter, deutlicher Rippe, Seta 1 — 2 cm lang, rot. Kapsel geneigt bis fast horizontal, Avenig gekrümmt, länglich-cylindrisch, rötlich, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Sommer. — Zer- streut in den Aljten auf feuchtem Gestein, Felsen und steinigen Abhängen. 878. II. acniulaiis Breidler. — Zweihäusig. Bildet dicht kissen- — 387 — förmige, bis 5 cm tiefe, weiche, lebhaft grüne, öfters bräunlich gescheckte, innen ockerfarbene, glänzende Rasen mit 2 — 5 cm langen, dünnen, weichen, büschelig verästelten, zerstreut fiederigen Stengeln und langen, aufrechten, dichtblättrigen Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit hyaliner, dünn- wandiger Aussenrinde. Stengelblätter wenig herablaufend, stark sichelförmig- einseits wendig, eiförmig, rasch lang lanzettlich - pfriemenförmig zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit flachem, in der Spitze fein gesägtem Rande und kurzer, ungleich zweischenkliger Rippe. Früchte unbekannt. — Klein-Lau- schütz bei Mauterndorf im Lungau auf Kalkglimmerschiefer; Brettsteinalm am Radstadter Tauern auf Schiefer. 879. H. callichroum (Brid.) Br. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet sehr weiche, schwellende, lockere, reingrüne bis gelbgrüne Rasen, mit 4 bis 8 cm langen, dünnen, niederliegenden bis aufsteigenden, ziemlich regelmässig- fiederästigen Stengeln und 4 — 8 mm langen, am Ende oft gekrümmten Asten. Stengel im Querschnitt oval, mit sehr lockerer, hyaliner Aussenrinde. Stengel- blätter dicht, herablaufend, sichelförmig -einseitswendig, eiförmig -rundlich, rasch schmal lanzettlich -pfriemenförmig zugespitzt, mit nicht gezähntem, flachem Rande, ohne oder mit kurzer Doppelrippe. Seta 1,5 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, schwach gebogen, länglich- cylindrisch, langhalsig, olivenfarben bis bleich rostfarben, entleert unter der weiten Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. laete-viride Br. Seh. G. bildet freudiggrüne, sehr lockere und weiche Rasen, mit langen, kriechenden Stengeln, dickeren, kürzeren Kapseln. — Verbreitet im Gebirge auf feuchtem Wald- boden, feuchtem Gestein, Waldwegen u. s. w. 880. H. Liiidlbergii (Lindb.) Mitten. — Zweihäusig. Bildet lockere, niedergedrückte, gelbgrüne oder braungrüne, glänzende Rasen, mit kräftigen, 5 — 10 cm langen, niederliegenden bis aufrechten, spärlich beästeten Stengeln und an den Enden eingekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit lockerer, hyaliner Aussenrinde. Stengelblätter dicht, kaum herabkufend, zweizeilig, einseitswendig, eiförmig-lanzettlich, mit hakenförmig gebogener Spitze und flachem, nur in der Spitze meist schwach-gesägtem Rande, sehr hohl, mit kurzer, meist doppelter Rippe. Seta 3 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, stark gekrümmt, eilänglich, langhalsig, rotbraun, entleert längsrunzelig und unter der Mündung verengt. Fr. Juni. — var. elatum Schimp. bildet lockere, gelbliche oder schmutzig-rötliche Rasen, mit fast büschelästigen Stengeln und schmäleren, länger zugespitzten Blättern. — var. demissum Schimp. bildet flache, bleichgrüne, gelblich oder bräun- lich-gescheckte Rasen, mit ziemlich regelmässig fiederästigen Stengeln. — var. lignicola Holler hat unregelmässig gefiederte, dem Substrat fest anliegende Stengel mit wenig gekrümmten, fast stechenden Astspitzen und 25* — 388 — kaum «rokrünuiitcn, dicht angepressten Blättern. — Häufig uud weit verbreitet auf allerlei feuchten Unterlagen. 881. H. pralense Koch. (Taf. XLVI, Fig. 14.) — Zweihäusig. Bildet lockere, sehr weiche, bleichgrüne bis gelbliche, wenig ausgedehnte Rasen, mit schlaffen, bis 10 cm langen, niedergestreckten bis aufsteigenden, unregel- mässig beästeten Stengeln und flach zusammengedrückt beblätterten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, mit hyaliner, lockerzelliger Aussenrinde. Stengel- lilätter dicht, zweizeilig gewendet, an den Spitzen niedergebogen, kaum herab- laufend, schlaff, zart, eilanzettlich, lang und schmal zugespitzt, flach, mit am Grunde einseitig eingebogenem an der Spitze gesägtem Rande und sehr kurzer oder fehlender Rippe. Seta 3 cm lang, dünn, rötlich. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, eiförmig, ockerfarben, trocken, am Halse faltig, ge- krümmt. Fr. Frühjahr, — Zerstreut im Gebiet in sumpfigen Wiesen, alten Ausstichen, Gruben u, s. w, 882. H. Haldanianuin Grev. — Hypnum badense AI. Braun. — Ein- häusig. Bildet breite, flache, dem Boden angeheftete, gelblich- bis bräunlich- grüne, seidenglänzende Rasen, mit 3 — 8 cm langen, kriechenden, unregel- mässig fiederigen Stengeln und gegen die Spitze verschmälerten, nicht ge- krümmten Asten. Stengelquersclmitt oval, Aussenrinde fehlt. Stengelblätter in dem nicht wurzelnden Stengelteile aufrecht-abstehend, wenig herablaufend, eilanzettlich, kurz und fein zugespitzt, hohl, mit flachem, nicht gezähntem Rande und kurzer, doppelter oder zweischenkliger Rippe. Seta 1 — 2 cm lang, rot. Kapsel aufrecht bis leicht geneigt, gerade oder schwach gekiümmt, walzenförmig, rotbraun, englialsig, trocken unter der Mündung leicht verengt. Figurenerklärung zu Tafel XLVIII. Fig. 1. Hypnum fluitans. Blatt sehwach vergrössert, , 2. .. exanulatum. ,. ^ n . , 3. Tl trifarium. , ^ •ß . 4. •n ochraceum. , V ^ , ö. T» , Kapsel n ^ , 6. 11 eugyiium. Blatt ri ^ , "'■ II Sommerfeldtii. y r , 8. T stellatum. , fi r> . 9. * incurvatum. „ y^ „ . 10. W pallescons. r. ri , 11- H , Kap.sel - „ , 12. 71 reptile. , . V . IH. 1) Blatt ^ T . 14. > fastigiatum. , ^ r> ., 15. > nemorosum. „ ?» ^ .. 16. r fertile. , , V . 17. n cuspidatum. Rinde stark v ^fL€y^8'. uion/. — 389 — Fr. Winter. — Zerstreut, meist auf lehmigem Waldboden, zuweilen auch an Baumstöcken und altem Holz. 883. H. nemorosum Koch. (Taf. XL VIII, Fig. 15.) — Einhäusige Bildet ausgedehnte, lockere, niedergedrückte bis schwellende, freudiggrüne bis bleichgrüne, seidenglänzende Rasen, mit 5 — 10 cm langen, bogig ge- krümmten, geteilten, fast regelmässig gefiederten Stengeln und ausgebreiteten oder aufsteigenden, an den Spitzen verdünnten, nicht gekrümmten Ästen. Stengel im Querschnitt oval, ohne Zentralstrang und ohne Aussenrinde. Stengelblätter dicht, aufrecht-abstehend, wenig herablaufend, eilänglich bis länglich, rasch schmal lanzettlich-pfriemenförmig zugespitzt, wenig hohl, mit am Grunde zurückgeschlagenem, nach der Spitze zu grob gesägtem Rande und kurzer, zweischenkliger oder fehlender Rippe. Seta 2 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel aufrecht bis geneigt, gekrümmt, länglich, rostbräunlich, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. Herbst. — Selten, an faulenden Stämmen in Bayern, Vorarlberg, Niederösterreich, Schweiz. 884. H. Lorentzianum Mol. — Zweihäusig. Bildet lockere, meist ausgebreitete, weiche, bleichgrüne bis gelbliche oder schmutzig-bräunliche, seidenglänzende Rasen, mit 3 — 6 cm langen, niederliegenden, streckenweise regelmässig gefiederten Stengeln und an den Enden sichelförmig gekrümmten Asten. Stengel im Querschnitt oval, mit streckenweise vorhandener dünn- wandiger Aussenrinde. Stengelblätter allseits abstehend, nicht herablaufend, länglich-lanzettlich, fadenförmig zugespitzt, unten hohl, mit flachem, an der Spitze schwach gesägtem Rande, ohne Rippe. Seta 2 cm lang, purpurn, Kapsel geneigt bis horizontal, wenig gekrümmt, länglich-cylindrisch, kastanien- braun, trocken glänzend und unter der Mündung nicht verengt, schwach runzelig. Fr. Winter. — Sehr selten, über Erde, Holz, Steine, nur in den bayrischen Alpen, Algäu und um Salzburg. y. Subg. Hygrohypnum Lindb. Feuchtigkeit liebende, kalkmeidende, nasse Steine und Felsen bewoh- nende Moose, mit stolonenlosen, niederliegenden, unregelmässig beästeten Stengeln und kurz und stumpf zugespitzten oder abgerundeten, mit auf- gesetztem Spitzchen versehenen, meist eiförmigen bis rundlichen Blättern. Rippe verschieden, meist ungleich zweischenklig. Übersicht der Arten. 1. Stengel ohne deutlich differenzierte Aussenrinde. 2. Stengel mit Aussenrinde. 11. 2. Blätter flachrandig. 8. Blätter mit am Grunde um- oder eingebogenem Rande. 9. — 390 — 3. Blattriind völlig ganz. 4. Bliittrand wenigstens an der Spitze undeutlich gezähnt. 7. 1, h'ippe kräftig, einfach, über die Blattmitte reichend. H. «ircticiliii. Rippe kürzer und schwächer, zuweilen fehlend. 5. 5. Blätter abgerundet oder kurz und stumpf zugespitzt. H. norvegicuni. Blätter schmal-lanzettlich zugespitzt. 6. (j. Kippe dünn und sehr kurz, oft fehlend. H. siil)enerve. Kippe einfach oder gabelig, bis zur Blattmitte reichend. H. styriaciini. 7. Kippe ki-äftig, einfach oder zweischenkelig, bis über die Blattmitte reichend. H. alpestre. Rippe undeutlich oder gabelig, die Mitte nicht erreichend. 8. 8. Kapsel kurz eiförmig. H. alpinum. Kapsel länglich. H. dilatatum. 9. Blattrand an der Spitze schwach gezähnt. H. molle. Blattrand nicht gezähnt. 10. 10. Rippe einfach. H. paliistre. Rippe 2 — 3schenklig. H. Goulardi. 11. Rippe kräftig, die Blattmitte erreichend. 12. Rippe fehlend, oder sehr kurz und undeutlich. 13. 12. Rippe gabelig. H. ochraceum. Rippe einfach. H. polare. 13. Rasen freudig- bis gelblichgrün. H. eugyriiim. Rasen rötlich-kastanienbraun. H. Mackayi. 885. H. palustre Huds. — Limnobium palustre Br. Seh. G. (Taf. XLVI, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet ausgedehnte, ziemlich niedergedrückte, gelb- lich- bis bräunlich grüne Rasen, mit 3 — 8 cm langen, unregelmässig geteilten, niederliegenden, an den Spitzen aufsteigenden, braunrote Rhizoiden tragenden Stengeln und dichtstehenden, aufsteigenden, geraden, spitzen Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter aufrecht-abstehend, ]i erablaufend, eilänglich bis länglich-lanzettlich, schmal und scharf zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit an der Spitze meist eingeschlagenem, nicht gezähntem Rande und einfacher, über der Blattmitte endender Rippe. Astblätter fast sichelförmig. Seta 1,5—2 cm lang, dünn, rot. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, länglich-cylindrisch, ockerfarben, entleert stark gekrümmt und unter der weiten Mündung stark verengt. Fr. Sommer. Sehr formenreich. — var. hamulosum Br. Seh. G. hat dünne, aufsteigende Stengel, kleine l;akenförmig-einseits wendige Blätter und kleine, längliche Kapseln. — var. laxum Br, Seh. G. hat schlanke, entfernt beblätterte Stengel und allseits abstehende, eilanzettliche, rasch zugespitzte Blätter. — var. subsphaeri- ^/Cooöe -^^. 7r /IU99Z. — 391 — carpon (Schleich.) Br. Seh. G. ist kräftig, mit an der Spitze eingekrümmten Asten, grossen, sichelförmig-einseitswendigen Blättern und dick eiförmigen bis fast kugeligen Kapseln. — var. julaceum Br. Seh. G. bildet stark glänzende, satt- bis olivengrüne Rasen, mit aufrechten, drehrund beblätterten Ästen. — var. tenellum Schimp. hat nicht eingekrümmte Äste, entfernt gestellte, abstehende, rasch kurz zugespitzte Blätter mit gabeliger Rippe. — Häufig an nassen, überrieselten Felsen (kalkliebend). Steinen, Mauern, Holz. 886. H. sutoenerve (Br. Seh. G.) Schimp. — Amblystegium sube- nerve Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet kleine, lockere, etwas starre, schmutziggrüne bis gelbgrüne, vrenig glänzende Rasen mit 1 — 2 cm langen, kriechenden Stengeln, aufrechten, dicht beblätterten, an den Enden verdünnten Ästen. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Stengelblätter all- seits abstehend, wenig herablaufend, oval, kurz und schmal zugespitzt, hohl, nicht faltig, mit flachem, nicht gezähntem Rande, ohne oder mit sehr kurzer, einfacher Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel wenig ge- neigt und gekrümmt, cylindrisch, gelbrötlich, entleert bogig gekrümmt und unter der erweiterten Mündung stark verengt. Fr. Frühjahr. — Sehr selten. Fichtelgebirge: Burg Waldstein, auf feuchten Mauertrümmern. Schwarzen- berg: im Bregenzer Wald. Salzburg. Überrieselte Felsen bei Lend in der Gastein. 887. H. styriacum Limpr. — Bildet ausgedehnte, niedergedrückte, weiche, schmutziggrüne, gelbgrüne bis goldbräunliche Rasen, mit faden- förmigen, bis 8 cm langen, niederliegenden, mehrmals geteilten Stengeln und unregelmässigen, dünnen, schlaffen Stengeln. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter locker, allseits aufrecht-abstehend, wenig herab- laufend, eiförmig, mit kurzer, lanzettlicher, schwach zurückgebogener Spitze, sehr hohl, schwach faltig, mit flachem, nicht gezähntem Rande und einfacher oder gabeliger, bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 12 mm lang, purpurn. Kapsel übergeneigt, leicht gekrümmt, fast cylindrisch, braun. Fr. August. — Sehr selten; an zeitweise überfluteten Felsblöcken in den Alpen. Salzburg: Langschützkar bei Lessach in Lungau. Steiermark: in einem Bache des Eiskares, bei Schladming, Vetterngebirg, Duisitzkar, Liegnitzkar. 888. H. arcticiim Sommerf. — Limnobium areticum Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet unregelmässige, lockere, starre, dunkelgrüne, braungrüne bis schwärzliche, etwas glänzende Rasen, mit hingestreckten Stengeln und Figurenerklärung zu Tafel XLIX. Fig. 1. Hypnum aduncum. Habitus. „2. „ commutatum. „ „ S. „ crista castrensis. „ ,4. , Schreberi. — 392 — aufsteijTpnden Ästen. Stengel im Querschnitt rundlich-kantig, ohne Aussen- rinde. Blätter gespreizt bis fast sparrig abstehend, etwas herablaufend, eirund bis fast kreisförmig, hohl, nicht faltig, mit nicht gezähntem und meist flachem, mitunter am Grunde schmal zurückgeschlagenem Rande und sehr kräftiger, einfacher, oft weit über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 cm lang, dick, purpurn. Kapsel leicht geneigt und gekrümmt, eilänglich, kastanienbraun, entleert horizontal, bogig gekrümmt, unter der Mündung kaum verengt. Fr. Sommer. — Verbreitet in den Alpen an überrieselten Felsen, Wasserfällen u. s. w. 889. H. (jloulardi Schimp. — Einhäusig. Bildet sehr weiche, schwellende, grüne, zuweilen rötlich gescheckte Rasen mit 2 — 4 cm langen, dünnen, niederliegenden Stengeln und langen, aufrechten, drehrund beblätterten Asten, Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter allseits ab- stehend, sehr weich, schmal herablaufend, locker gestellt, breit eiförmig, abgerundet oder mit breiter, stumpfer, etwas vorgezogener Spitze, hohl, längs- faltig, mit rings leicht eingeschlagenem, nicht gezähntem Rande und meist kurzer, 2 — Sschenkliger Rippe. Seta kurz. Kapsel geneigt und eingekrümmt, länglich, entleert unter der Mündung etwas verengt. — Selten und fast stets nur steril in den Alpen, an Steinen, Felsen, in Bächen. 890. H. alpestre Sw. — Limnobium alpestre Br. Seh. G. — Ein- häusig. Bildet ziemlich dichte, weiche, glänzende, gelbliche bis rötliche, an den Spitzen grüne, unten braunschwärzliche Rasen, mit 3 — 10 cm langen, hingestreckten Stengeln und dicht gestellten, aufrechten stumpfen, kätzchen- artig beblätterten Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter dichtstehend, dachziegelig bis schwach einseitswendig, etwas herab- laufend, fast glänzend, oval bis länglich-oval, mit kurzer Spitze, hohl, mit an der Spitze meist undeutlich gesägtem Rande und kräftiger, einfacher oder zweischenkliger, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel geneigt bis fast aufrecht, leicht gekrümmt, länglich, kastanienbraun, entleert bogig gekrümmt und unter der weiten Mündung stark eingeschnürt. Fr. Sommer. — Südtirol: Val di Genova. Kärnthner Alpen. Beide Standorte sind nach Limpricht zweifelhaft. 891. H. alpiinini Schimp. — Einhäusig. Bildet ziemlich dichte sehr weiche, bleichgrüne, weissgrüne oder blass- gelbgrüne, oben gelbrot ge- scheckte Rasen mit kriechenden Hauptstengeln und aufrechten, dicht gestellten und dicht kätzchenartig beblätterten Zweigen und Ästen. Stengel im Quer- schnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter gedrängt, sparrig-abstehend, fast kreisrund, breit und stumpf zugespitzt, sehr hohl, unregelmässig faltig, mit flachem, rings stumpf gezähntem Rande und undeutlicher oder kurz zwei- sehenkligcr Kippe. Seta gegen 1 cm lang, purpurn. Kapsel fast aufrecht — 393 — Ws geneigt, hochrückig, dick oval bis eiförmig, kastanienbraun, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. August. — Zerstreut in den Alpen auf Steinen in Gletscherbäclien. 892. H. molle Dicks. (Taf. XLVI, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet lockere, sehr weiche, schmutzig olivgrüne bis bräunliche, wenig glänzende Rasen, mit 5 — 10 cm langen, geschlängelten, weichen und schlaffen, überall beblätterten, wenig geteilten Stengeln und langen, schlaffen, fast kätzchen- förmigen, stumpfen Ästen. Stengel im Querschnitt rundlich - kantig , ohne Aussenrinde. Stengelblätter locker, allseits abstehend, herablaufend, oval- elliptisch, mit breiter, stumpf lieber Spitze, hohl, schwach faltig, mit an der Basis leicht zurückgeschlagenem, in der Spitze schwach gezähntem Rande und 2 — 3 teiliger, sehr kurzer und schwacher Rippe. Seta fast 1 cm lang, gelbrot. Kapsel geneigt, oval, rötlichgelb, entleert weitmündig und unter der Mündung eingezogen. Fr. Sommer. — var. Schimperianum (Lor.) Schimp. bildet schwellende, tiefe, sehr weiche, dunkel olivgrüne, metallisch- glänzende Rasen, mit kaum beästetem, drehrund beblättertem Stengel und weniger hohlen und faltigen, in der Spitze nicht gezähnten Blättern. Rippe kurz, aber kräftig. — Verbreitet aber nicht häufig, an Wasserfällen, an Steinen in Bächen in den Alpen. Riesengebirge: Grosse Schneegrube. 893. H. dilatatum Wils. Schimp. — Limnobium molle Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet 2 — 4 cm hohe, sehr lockere und weiche, trocken starre, freudig- oder gelblichgrüne, oft goldig bis rot-gescheckte, glänzende Rasen, mit dünnen, festen, unten blattlosen, hingestreckten, gegen die Spitze auf- steigenden, mehrmals geteilten Stengeln und aufrechten, stumpfen Asten. Stengel im Querschnitt rund, ohne Aussenrinde. Blätter gedrängt, abstehend aber meist eiriseitswendig, herablaufend, oval-elliptisch bis fast kreisrund, stumpf oder mit kleinem Spitzchen, wenig hohl, nicht faltig, mit flachem, nur in der äussersten Spitze undeutlich gezähntem Rande und meist kurzer, zweischenkliger, dünner Rippe. Seta 1 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel ge- neigt, hochrückig, länglich, bräunlichrot bis kastanienbraun, entleert bogig gekrümmt, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. duriusculum (De Not) Limpr. ist kleiner, starr, mit kleinen, ovalen, stark einseitswendigen , völlig ganzrandigen Blättern. — An Steinen, in Bächen und an Wasserfällen, im Gebirge verbreitet. Sudeten, Harz, Thü- ringerwald, Vogesen, Schwarzwald, Böhmerwald, Alpen. 894. H. norvegicum (Br. Seh. G.) Schimp. Limnobium norvegicum Br. Seh. G. — Einhäusig. Bildet dichte, weiche, grüne, glänzende Rasen mit fadenförmigem, kriechendem, 1 — 3 cm langem Stengel ohne Aussenrinde und mit kurzen, schlaffen, aufrechten Asten. Blätter abstehend, breit eirund, hohl, flach und ganzrandig, mit gabeliger, dünner, kurzer Rippe. Seta 1 cm — 394 — liin^', rot. Kapsel geneigt bis fast aufrecht, etwas hochrückig, länglich, ocker- farben, entleert unter der Mündung stark verengt. Fr. August. — An Steinen in Bächen. Hohe Tatra, am polnischen Kamm. 895. H. eiiü:.vriinii (ßr. Seh. G.) Schimp. — Limnobium eugyrium Br. Seh. G. (Taf. XLVIII, Fig. 6.) — Einhäusig. Bildet niedergedrückte, verwebte, weiche, freudig- bis gelblichgrüne Rasen mit 1 — 3 cm langen, niedergebogeneu, reichlich unregelmässig verzweigten Stengeln und zahl- reichen, niederliegenden oder aufsteigenden, kurzen, flach beblättei-ten Stengeln, Stengel im Querschnitt rund, mit dünnwandiger Aussenrinde. Blätter ge- drängt, zweiseitig gewendet, herablaufend, länglich bis länglich-lanzettlich, mit stumpfer Spitze, mit abwechselnd eingeschlagenem, an der Spitze ge- zähntem Rande, ohne oder mit sehr kurzer, einfacher oder gabeliger Rippe. Seta 1 — 1,5 cm lang, rot. Kapsel übergeneigt bis horizontal, hochrückig und eingekrümmt, eilänglich, ockerfarben, entleert unter der Mündung leicht verengt. Fr. Juni. — Sehr selten, Schwarzwald, bei Allerheiligen und am Geroldsauer Wasserfall unweit Baden-Baden. Bois de Vengeron bei Genf. 896. H. Mackayi (Schimp.) Brei dl. — Einhäusig. Bildet ziemlich dichte, massig Aveiche, rötlich-kastanienbraune, grün-gescheckte Rasen mit hingestreckten, blattlosen Stengeln und zahlreichen aufrechten, kätzchenförmigen, stumpfen Ästen. Stengel im Querschnitt rund, mit dünnwandiger Aussen- rinde. Blätter gedrängt, aufrecht abstehend bis fast einseitswendig, länglich, mit stumpflicher Spitze, oben eingebogenen, in der äussersten Spitze ge- zähnelten Rändern und kurzer, undeutlicher Doppelrippe. Seta 1,5 — 2 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, hochrückig, länglich, kastanien- braun, entleert unter der Mündung wenig verengt. Fr. Mai. — Sehr selten, an Steinen in Bächen in Steiermark. 897. H. ochraceiim Turn. — Limnobium ochraceum Br. Seh. G. (Taf. XLVIII, Fig. 4, 5.) — Zweihäusig. Bildet schwellende, weiche, grüne, gelbbräunlich-gescheckte, innen meist ockerfarbige Rasen mit 6 — 10 cm langen Stengeln und langen, aufrechten, an der Spitze gekrümmten Asten. Stengel im Querschnitt oval, mit lockerer, hyaliner Aussenrinde. Blätter gedrängt, einseits- wendig bis sichelförmig, wenig herablaufend, eiförmig bis länglich, lanzettlich zugespitzt, hohl, schwachfaltig, mit flachem nur in der äussersten Spitze un- deutlich gezähntem Rande und kräftiger, über der Blattmitte endender Rippe, Seta 2 — 3 cm lang, purpurn, oben rötlich. Kapsel geneigt, hochrückig, eilänglich, ockerfarben, entleert unter der Mündung eingeschnürt. Fr. Früh- jahr. — var. uncinatuni Milde hat hakenförmig eingekrümmte Spross- enden und längliche, lang zugespitzte Blätter. — var. flaccidum Milde hat locker beblätterte Stengel und allseitig abstehende Blätter. — var. complanatuni Milde hat lange, weiche Stengel, locker und fast zweizeihg — 395 — gestellte, breit lanzettförmige, saftig grüne Blätter. — var. filiforme Limpr. hat sehr lang fadenförmige, flutende Stengel mit sehr dünnen, ver- längerten, fast drehrund beblätterten Ästen und kurz zugespitzten, an den Sprossenden eine gerade Spitze bildenden Blättern. — Verbreitet und nicht selten an Felsen und Steinen in Bächen und an Wasserfällen im Gebirge. 898. H. polore Lindb. — Zweihäusig. Bildet ausgedehnte, weiche, lockere, glänzend goldgrüne, unten bräunliche Rasen mit 3 — 6 cm langen, aufsteigenden bis fast aufrechten, steifen, dicht beblätterten, unregelmässig beästeten und aufrechten, büscheligen, meist kätzchenförmigen Ästen. Stengel im Querschnitt rund, mit lockerer Aussenrinde. Blätter gedrängt, aufrecht- abstehend bis schwach einseitswendig, kurz herablaufend, schlaff, breit eiförmig, abgerundet oder mit kurzem, leicht zurückgebogenem Spitzchen, sehr hohl, oben fast kappenförmig, mit flachem, nicht gezähntem Rande und kräftiger, einfacher, vor der Spitze endender Rippe. Fr. unbekannt. — Kommt vielleicht in der Tatra vor, sonst Bewohner der Folargegenden. VIII. Subgeii. Calliergon Sulliv. Kräftige, Wasser und Sümpfe bewohnende, rasenbildende Moose, mit aufrechten bis niederliegenden Stengeln ohne Stolonen und ohne Aussenrinde. Blätter abgerundet, nicht faltig. Kapsel mit einfachem Luftraum. Übersicht der Arten. 1. Rippe bis weit über die Blattmitte reichend. 2. Rippe vor oder in der Blattmitte endend. 6. 2. Rasen purpurnrot. H. sarmeiitosum. Rasen grün bis gelbgrün. 3. 3. Stengel fast regelmässig fiederästig. H. giganteiiiii. Stengel wenig oder locker und unterbrochen fiederig beästet. 4. 4. Blattflügel am Rand zurückgeschlagen. H. stramiueum. Blattflügel am Rande flach. 5. 5. Stengel steif, Blätter sehr hohl. H. Kichardsoiiii. Stengel weich, Blätter fast flach. H. cordifoliuiii. 6. Blätter eirund bis kreisförmig, abgerundet. H. trifariiim. Blätter breit länglich, plötzlich kurz und fein zugespitzt. H. turgescens. 899. H. eordifolium Hedw. (Taf. XLVI, Fig. 2 ; Tal XLVII, Fig. 5.) — Einhäusig. Bildet lockere, weiche, weingrüne Rasen mit 6 — 20 cm langen, weichen, niederliegenden bis aufsteigenden, geteilten, kaum beästeten Stengeln, Äste kurz, schlafi", spitz. Stengelquerschnitt rund, Stengelblätter locker, ab- I _ 396 — stehend, heral)laufciKl, dünn, weich, eilünglich-herzförmig bis länglich-lanzett- licli, mit abgerundeter Spitze, wenig hohl, an den Blattecken flach mit nicht gezälmten meist einseitig umgeschlagenen Rändern und dicht vor der Spitze endender einfacher Rippe. Seta 5—8 cm lang, dünn, rot. Kapsel horizon- tal, hnclirückig, dick eilänglich, ockerfarben bis rotbraun, entleert runzelich, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — var. fonti- naloides Lange wächst untergetaucht mit sehr verlängerten, schlaifen, fast ungeteilten und Avenig und kurz beästeten Stengeln, freudig-grünen Blättern. (Schleswig- Holstein.) — var. angustifolium Schimp. hat sehr dünne Stengel und viel schmälere Blätter. — Verbreitet in nassen Wiesen, an Teich- und Seerändern, flachen Sümpfen u. s. w. 900. H. Richardsonii (Mitten) Lesqu. und James. Hypnum Bricidleri Jur. — Einhäusig. Bildet tiefe, lockere, grüne und gelbgrüne, glänzende, innen dunkle Rasen mit kräftigen, steifen, bis 10 cm langen, auf- rechten, geteilten, einfachen bis unterbrochen fiederästigen Stengeln und kurzen abstehenden, etwas steifen Ästen. Stengelquerschnitt rund. Stengel- blätter aufrecht-abstehend, kurz herablaufend, herz-eilänglich, mit abgerundeter leicht kappenförmig-eingeschlagener Spitze, sehr hohl, mit flachem, nicht ge- zähntem Rande und flacher, meist einfacher Rippe von 3/4 Blattlänge. Seta gegen 6 cm lang, dünn, purpurn. Kapsel fast ganz Avie bei der vorigen Art gebaut. Fr. Mai, Juni. — In Salzburg, Steiermark, Kärathen, Tirol verbreitet in Sümpfen, quelligen Stellen der Alpen. 901. H. giganteum Schimp. — H. cordifolium var. stenodyation Er. Seh. G. — Zweihäusig. Bildet tiefe, lockere, gelbgrüne, stark glänzende Rasen, mit kräftigen, stattlichen, 7 — 30 cm langen, aufrechten, dicken, meist fast regelmässig gefiederten Stengeln und zweiseitig abstehenden, dünnen, spitzen Ästen. Stengelblätter derb, fest, locker stehend, abstehend, etwas herablaufend, herzeiförmig, stumpf und oben kappenförmig-eingeschlagen, hohl, mit nicht gezähntem Rande und kräftiger, einfacher, fast die Spitze erreichender Rippe. Seta 5 — 6 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, schwach eingekrümmt, länglicli-cylindrisch, unten ockerbraun, oben mehr gelbrot, entleert unter der Mündung kaum verengt. — Fr. Mai, Juni. — var. fluitans v. i\linggr. mit schwimmendem, dünnem Stengel und breiten, weitläufig gestellten Blättern. — var. brevifolium Linipr. Blätter so breit oder breiter als lang. — var. dendroides Limpr. Stengel unten astlos, oben fast baumartig verzweigt, dicht büschelästig. Stengelblätter fast doppelt so lang als breit. — Verbreitet in tiefen Gräben, Sümpfen. 002. H. strniniiioiim Dicks. (Taf. XLVI, Fig. 16.) — Zweihäusig. I>ildet tiefe, weiche, meist lockere, gelblichgrüne bis strohfarbene, etwas glänzende Rasen, mit liis 20 cm langen, schlaifen, fadenförmigen, einfachen o — 397 — oder wenig geteilten, astlosen oder zerstreut beästeteten Stengeln und kui-zen schlaffen Asten. Stengelblätter aufrecht abstehend, herablaufend, schlaff, eilänglich-zungenförmig, stumpf, hohl, mit nicht gezähntem Rande, der an den Blatthängseln deutlich zurückgeschlagen ist, und aus dünner, einfacher, weit über der Blattmitte endender Rippe. Blätter an der Spitze oft mit Rhizoiden. Seta 4^5 cm lang, dünn, rötlich. Kapsel geneigt, gekrümmt, gelb bis lichtbraun, eilänglich, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Mai, Juni. — var. nivale (Lor.) Hartm. bildet hingestreckte, goldgelbe Rasen mit schlaffen Stengeln, oben kätzchenförmigen am Ende hakig gekrümmten Ästen und ovallänglichen Blättern. — var. com pactum Milde hat dichte, gelbe Rasen, gestreckte, kürzere derbere Stengel und kürzere, breitere Blätter, — var. patens (Lindb.) Limpr. bildet robuste, etwas starre, goldgelbe Rasen mit grossen, abstehenden bis horizontalen, an der Spitze tief kappenförmigen Blättern. Rippe sehr lang. — var. tenue Milde ist sehr zartstengelig und hat sehr kurze Blattrippe. — Verbreitet und nicht selten in Sumpf- wiesen und Torfmooren. 903. H. sarmentosum Wahlenb. (Tal XL VI, Fig. 15, 17.) — Zwei- häusig. Bildet ausgedehnte, weiche purpurrote bis schwärzlich-purpurne, oft grün gescheckte, an der Spitze grüne, stark glänzende Rasen mit nieder- liegenden bis aufrechten, bis 20 cm langen, geteilten, unregelmässig be- ästeten Stengeln und zweizeilig gestellten, ungleich langen, meist spitzen, schlaffen Ästen. Stengelblätter aufrecht abstehend, herablaufend, fast zungen- förmig mit stumpfer, kappenförmiger Spitze, sehr hohl, mit nicht gezähntem Rande und bis unter die Spitze reichender Rippe. Seta 2,5—3,5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt, gekrümmt, länglich bis cylindrisch, lederbraun, entleert unter der Mündung nicht verengt. Fr. August. — var. pumilum Milde bildet schmutzig braungrüne, nur 2 — 3 cm hohe Rasen mit sehr dünnem Stenrrel. — var. fallaciosum Milde bildet cfelbgrüne bis 10 cm tiefe Rasen mit aufrechten, dünnen Stengeln. — Verbreitet in Sümpfen, nassen Stellen im Gebirge. Sudeten, Harz, Böhmerwald, Alpen. 904. H. trifarium Web & Mohr. (Taf. XLVIII, Fig. 3.) — Zwei- häusig. Bildet lockere, tiefe, trocken starre, braungrüne bis braungelbe, innen schwarzbraune, oben gelbgrüne, glänzende Rasen, mit aufrechten oder niederliegenden, 10 — 30 cm langen, gabelig geteilten, fadenförmigen, an den Enden keulenförmig sich verdickenden Stengeln ohne oder mit wenigen, kurzen, drehrunden Ästen. Blätter dicht, schuppenförmig anliegend, svenig herablaufend, eirund bis fast kreisrund mit abgerundeter, beinahe kappen- förmiger Spitze, löffelartig hohl, nicht faltig, mit nicht gezähnten, nur in den Blattecken schmal zurückgeschlagenen Rändern und brauner in der Blattmitte endender Rippe. Seta 2,5 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt, — 398 — etwas lioclirückif?, läi-)<>lich-cyliiKlrisch, rostfarben, entleert weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. .luni, Juli. — Zerstreut in der Ebene und im Hügellande, seltener im Hochgebirge in tiefen Sümpfen. 905. H. tiircresceiis T, Jensen. — Zweihäusig. Bildet tiefe, schwellende, weiche, goldgelbliche bis grünliche oder bräunliche, glänzende Rasen, mit (5 — 20 cm langen, niederliegenden bis aufrechten, einfachen bis büschelig ge- teilten, dick kätzchenförmig beblätterten, Avenig l)eästeten Stengeln. Stengel- blätter dachziegelig, nicht herablaufend, breitlänglich, stumpf, mit kurzer feiner Spitze, kappenförmig, sehr hohl, nicht faltig mit nicht gezähnten, stark eingeschlagenen Rändern und einfacher oder oben geteilter Rippe von ^/s Blattlänge. Fr. unbekannt. — In kalkhaltigen Mooren und Brüchen im Gebirge zerstreut. IX. Subgen. Acrocladium Mitten. 906. H. cuspidatiim L. — Acrocladium cuspidatum Lindb. (Taf. XLVI, Fig. 7; Taf. XLVHI, Fig 17.) — Zweihäusig. Bildet lockere, tiefe, etwas starre, meist gelbgrüne, glänzende Rasen, mit 8 — 15 cm langen, meist auf- rechten, steifen, unten blattlosen, oben fast regelmässig gefiederten Stengeln und langen, einfachen, geraden, zweizeilig gestellten Ästen. Stengel im Querschnitt oval mit purpurner dickwandiger Rinde und grosszelliger hyaliner Aussenrinde. Stengelblätter dicht, fast dachziegelig, feucht, aufrecht ab- stehend, etwas herablaufend, breit eilänglich, meist stumpf, hohl, nicht faltig, mit nicht gezähntem, gegen die Spitze zu umgebogenem Rande ohne oder mit kurzer Doppelrippe. Seta 4 — 7 cm lang, steif, purpurn. Kapsel horizon- tal, hochrückig, länglich-cylindrisch, rotbraun, entleert stark gekrümmt, ge- furcht und unter der Mündung wenig verengt. Fr. Mai, Juni. — var. pungens Schimp. bleich olivfarben mit gebogenen, pfriemenförmigen, stiel- runden Asten. Blätter ohne Rippe. — var. molle v. Klinggr. nieder- liegend, gelblichgrün mit scheinbar zweizeilig beblätterten, nicht spitzen Ästen. — var. fluitans v. Klinggr. hat schwemmende bis 20 cm lange Stengel mit scheinbar zweireihig, entfernt gestellten, schwarzgrünen Blättern. — Auf feuchtem, namentlich sumpfigem Grunde, gemein. X. Snbgen. Seorpidiiim Schimp. 907. H. scorpioides L. — Scorpidium scorpioides Limpr. (Taf. XLVI, Fig. 1.) — Zweihäusig. Bildet sehr kräftige, lockere, weiche, braun- grüne oder sclimutzigbraune, zuweilen rostfarbene, glänzende Rasen mit 10 bis 30 cm langen, im Wasser aufrechten, wenig geteilten, fast regel- mässig gefiederten, an ausgetrockneten Stellen niederliegenden, mehrmals ge- teilten und unregelmässig gefiederten Stengeln. Enden verdickt und ge- — 399 — krümmt, Stengel und Aste aufgescli wollen beblättert. Stengelquersclmitt rundlich-fünf kantig mit lockerer, dünnwandiger Aussenrinde. Blätter ge- drängt, aufgeschwollen, dacliziegelig, nicht herablaufend, meist, wenigstens an der Spitze leicht einseitswendig, eilänglich, kurz und stumpf zugespitzt, sehr hohl, nicht faltig, mit kurzer, doppelter, zuweilen fehlender Rippe. Seta 4 — 6 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, bogig-gekrümmt, längiich-cylin drisch, entleert stark eingekrümmt, gefurcht, weitmündig und unter der Mündung verengt. Fr. Juni. — var. gracilescens Sanio ist schlanker und weitläufig, regelmässig gefiedert. — var. julaceum Sanio hat dicht dachziegelig beblätterte Stengel und Äste und rund eiförmige, oben seicht ausgerandete Blätter. — Häufig und weit verbreitet in tiefen Mooren, Torfstichen u. s. w. Gattung Hylocomium Br. Seh. G. Grosse, kräftige, lockerrasige Moose von Hypnum- oder Thuidium- artigem Aussehen. Stengel derb, ohne Aussenrinde. Blätter dachziegelig bis sparrig abstehend, breit, stumpf oder zugespitzt, mit mehr oder minder gesägten, am Grunde oft umgeschlagenen Rändern und meist kurzer, doppelter ^ Rippe. Blattflügel nicht ausgehöhlt. Kapsel dick, kurz, geneigt bis hori- zontal, meist nicht unter der Mündung verengt. Übersicht der Arten. 1. Stengelblätter abgerundet oder mit kurzer, breiter Spitze. 2. Stengelblätter mit langer, schmaler Spitze. 3. 2. Stengelblätter glattrandig. H. Sclirel)ei'i. Stengelblätter am Rande gesägt. H. pyreiiaicuni. 3. Blattrippe einfach. H. riigosum. Blattrippe doppelt oder gabelig. 4. 4. Blätter oben querfaltig, mit schmaler geschlängelter Spitze. H. spleiideiis. Blätter oben nicht querfaltig, mit längerer nicht geschlängelter Spitze. 5. 5. Blätter nicht längsfaltig, sparrig abstehend. H. sqiiarrosiim. Blätter tief längsfaltig. 6. 6. Blätter eiförmig, allmählich in eine sehr lange feine Spitze ausgezogen. H. loreum. Blätter breit herzförmig, mit mehr oder wenigen deutlich abgesetzter Spitze. 7, 7. Stengelblätter kleiner, grob gesägt, mit kurzer Spitze. H. limbratum. Stengelblätter grösser, fein gesägt, mit langer Spitze. 8. — 400 — Blätter alliuählich in eine breite Spitze verschmälert. TT. triquetrum. Blättt'i- ])lr)tzlich in eine lange zurückgebogene Spitze abgesetzt. H. T)re- virostre. 908. H. sploiidoiis (Dill.) Br. Seh. G. — Hypnum splendens Hedw. — Bildet ausgedehnte, lockere, gelblich bis olivgrüne, seidenglänzende, etwas starre Rasen, mit kräftigen, in der Form an Thuidium tamarisci erinnernden, 10 — 20 cm langen, bogig auf- und absteigenden, etagenartig gebauten Stengeln. Stengel oben regelmässig doppelt und dreifach gefiedert mit zwei- zeilig gestellten Ästen. Stengelblätter dachziegelig, breit eilänglich, mit langer, geschlängelter Spitze und klein gesägtem Rande. Rippe kurz, doppelt. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, purpurn. Kapsel übergeneigt, eiförmig bis eilänglich, gekrümmt, mit deutlich abgesetztem Halse, mattbraun, entleert unter der Mündung verengt. Fr. Frühjahr. — var. alpinum Schlieph. Kleiner, mit einfach gefiedertem bis büschelig beästetem Stengel, kurzen, stumpfen Stengel- blättern, mit winzigem Spitzchen. — Verbreitet und gemein durch das Ge- biet, besonders auf Waldboden. 909. H. umbratum (Ehrh.) Br. Seh. G. — Hypnum umbratum Ehrh. — Bildet unregelmässige, lockere, dunkel bis bräunliehgrüne, etwas starre, matte Rasen, mit 15 — 20 cm langen, weniger ausgesprochen etagen- artig gebauten, doppelt gefiederten, stellenweise büschelästigen Stengeln. Stengelblätter abstehend herablaufend, breit herzförmig, allmählich lanzett- förmig zugespitzt, längsfaltig, mit unregelmässig grob gesägtem Rande und doppelter bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, pur- l)urn. Kapsel horizontal, hoehrückig, eiförmig, kastanienbraun, entleert kaum verengt, kurzhalsig. Fr. Winter. — Häufig in den Alpen auf Waldboden Figurener' klärung ZU Tafel L. Vig. 1. Hyl ocomium, Schreberi. Blatt 1 schwach , 2. .. pyrenaicum. T1 ^ r 3. •r splendens. fl •p . 4. f rugosum. V T , ö. * squan-ossum n ?i . 6. n loreum. 71 T) , 7. n umbratum. T! 51 , 8. T< brevirostre. n n , 9. ^ triquetrum. 71 n .. 10. T splendens. Blattbasis stärker . 11. 7 1^ Kapsel schwach - 12. n loreum. fl ri . 18. .. brevirostre. fl n . 14. - splendens. Paraphyll ien stärli ^lto<}^e/ oO. — 401 — und feuchtem Gestein, weniger häufig in den deutschen Mittelgebirgen, selten in der Ebene (Ostpreussen). 910. H. pyrenaicum (Sprue e) Lindb. — Hypnum pyrenaicum Spruce. — Hylocomium fimbriatum Br. Seh. G. — Bildet lockere, meist gelbgrüne, seidenglänzende Rasen, mit 6 — 8 cm langen, kräftigen, nieder- liegenden, einfach gefiederten Stengeln und dicken, gekrümmten Asten. Stengel- blätter dachziegelig, breit, länglich-oval, plötzlich in eine breite, kurze Spitze- übergehend, sehr hohl, längsfaltig, mit oben grob -gesägtem Rande und meist einfacher oder gabeliger, über der Blattmitte endender Rippe. Seta 1 — 2 cm lang. Kapsel horizontal, hochrückig, dick eiförmig, rotbraun, ent- leert unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter, — Verbreitet an steinigen Abhängen, zumeist erst oberhalb der Baumgrenze. 911. H. brevirostre (Ehrh.) Br. Seh. G. — Bildet ausgedehnte, lockere, schwellende, aber etwas starre, meist sattgrüne, glänzende Rasen, mit baumartig verzweigten, doppelt gefiederten Stengeln. Stengelblätter sparrig, breit herzförmig mit langer, bandartiger, zurückgebogener Spitze, rings ge- sägtem Rande und kurzer doppelter Rippe. Seta 1,5 — 2,5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis horizontal, gekrümmt, eilänglich mit deutlichem Halse, ent- leert längsfurchig und unter der Mündung nicht verengt. Fr. Winter. — Ver- breitet auf Waldboden in Nord- und Mitteldeutschland, seltener in den Alpen. 912. H. Schrel)eri (Willd.) De Not. — Hypnum Schreberi Willd. — Bildet tiefe, nicht zusammenhängende, etwas starre, bleichgrüne bis grasgrüne, etwas glänzende Rasen, mit 10 — 15 cm langen, fast aufrechten, am Grunde niederliegenden, regelmässig einfach gefiederten Stengeln. Stengelblätter dicht dachziegelig, herablaufend, eilänglich, abgerundet bis kurz stumpflich zugespitzt mit am Grunde zurückgeschlagenen, nur in der Spitze leicht gezähnelten Rändern und doppelter, sehr kurzer Rippe. Seta 2 — 2,5 cm lang, unten purpurn, oben bleich rötlich. Kapsel übergeneigt bis horizontal, hochrückig, länglich, trocken gebogen, nicht gefurcht, unter der Mündung leicht verengt. Fr. Winter, — Gemein durch das ganze Gebiet, auf Waldboden, Wiesen, Strohdächern u.s. w. 913. H. loreiim (Dill.) Br. Seh. G. — Hypnum loreum Dill., L. — Bildet ausgedehnte, unregelmässige, lockere, grüne bis olivgrüne, zuweilen graugrüne, etwas glänzende Rasen, mit 10 — 20 cm langen, niedergestreckten, unregelmässig einfach fiederästigen, mehrmals zweiteiligen Stengeln. Stengel- blätter gedrängt, sparrig, sichelfömiig-einseitswendig, eiförmig, mit langer schmaler Spitze, oben scharf gesägten Rändern, ohne oder mit undeutlicher Doppelrippe. Seta 2 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, dick eiförmig- kugelig, mit kaum abgesetztem Halse, kastanienbraun, engmündig, wurzelig. Fr. Winter. — Verbreitet in schattigen Wäldern, namentlich im Hügellande und niederen Gebirge, Thom^-MiKula, Flora. V. 26 — 402 — 011. H. triqiietnim (S.) Br. Scli. G. — Hypnum triquetrum L. — Bildet ausfedehnte, lockere, starre, gelblich und freudiggrüne, glänzende Rasen, mit 10 — 20 cm langen, aufsteigenden bis aufrechten, mehrfach zweiteiligen, einfachen bis fast fiederästigen Stengeln. Stengelblätter gedrängt, sparrig abstehend, selten einseitswendig-sichelförmig, breit herz-eiförmig, lanzettlich zuo-espitzt, mit scharf gesägtem Rande und langer bis zu ^ji des Blattes durchlaufender Doppelrippe. Seta 2 — 4 cm lang, purpurn. Kapsel horizontal, hochrückig, dick eiförmig, rotbraun, trocken schwach gefurcht, engmündig. Frühjahr. — Gemein auf Waldboden. 915. H. squarrosum (L.) Br. Seh. G. — Hypnum squarrosum L. — Bildet lockere, weiche, hellgrüne bis gelbgrüne, schwach glänzende Rasen, mit 10 — 15 cm langen, bogig aufsteigenden bis niederliegenden, entfernt be- ästeten Stengeln, Stengelblätter dicht, sparrig, breit eiförmig, mit schmal lineal-lanzettlicher, sparrig zurückgebogener Spitze, nur in der Spitze fein gesägten Rändern und ohne oder mit sehr kurzer, doppelter Blattrippe. Seta 2,5 — 3,5 cm lang, purpurn. Kapsel meist horizontal, hochrückig, eiförmig, mit kaum bemerkbarem Halse, kastanienbraun, entleert leicht gefurcht, unter der Mündung nicht verengt. Fr. Frühjahr. — var. calvescens (Wils.) Hobkirk. — Hj^num calvescens Wils. bildet etwas starre, lebhaft grüne Rasen mit ziemlich deutlich gefiederten Stengeln. — Gemein durch das Ge- biet an feuchten grasigen Stellen in Wäldern und Büschen. 016. H. rugosum (Ehrh.) De Not. — Hypnum rugosum Ehrh. — Bildet ausgedehnte, lockere, wenig zusammenhängende, gelbliche, bräunliche oder grünliche, innen bleich rostfarbene, wenig glänzende Rasen, mit 6 bis 12 cm langen, kräftigen, niederliegenden bis aufsteigenden, dick geschwollen beblätterten, wenig geteilten und meist unregelmässig beästeten Stengeln. Stengelblätter dicht, geschwollen dachziegelig-einseitswendig, herablaufend, eilänglich-lanzettlich, allmählich lang pfriemenförmig zugespitzt, querwellig, mit in der Spitze scharf gesägtem Rande und einfacher bis zur Blattmitte reichender Rippe. Seta 2,5 — 5 cm lang, purpurn. Kapsel geneigt bis hori- zontal, hochrückig, cylindrisch, mattbraun, entleert bogig-gekrümmt und unter der Mündung verengt. Fr. Sommer. — var. boreale Lange bildet dichte, polsterförmige Rasen mit kätzchenartig beblätterten Stengeln — Ver- breitet im Gebirge, selten in der Ebene, auf kalkhaltigem, trockenem Boden, felsigen Abhängen; sehr selten fruchtend, Figurenerklärung zu Tafel LI. Fig. 1. Hylocomium triquetrum im feuchtem Zustande. r 2. , splendens „ 3. , squarrosum ,, trockenem , »4. „ rugosum . feuchtem , T 5- . loreum ':_y7cooö6 ^/. iiioconiMMn. II Klasse: Lebermoose, Hepaticae. 1. Kapitel: Bau der Lebermoose. Die Lebermoose besitzen entweder einen blattlosen, laubartisfen Thallus oder einen, fast stets nur zweireihig, beblätterten Stengel. Sie sind fast aus- nalimslos dorsiventral gebaut, d. h. die Ober- oder Rückenseite ist anders entwickelt als die Unter- oder Bauchseite. Das Protonema ist klein und vergänglich, an den entwickelten Pflanzen meist nicht mehr wahrzunehmen. Das Sporogon durchbricht bei seiner Entwickelung die Archegonwand am Scheitel, trägt also keine Mütze oder Haube oder es bleibt auch bei der Sporenreife im erweiterten Archegonbauch eingeschlossen. Gewöhnlich ent- wickeln sich neben den Sporen noch Schleudern (Elateren) im Sporogon. Ist das Lebermoos thallusartig, flach, so kommt es oft zur Entwickelung von schuppenförmigen Blattorganen auf der Unterseite. An den beblätterten fadenförmigen Stämmchen stehen die Blätter in zwei Reihen auf der Ober- seite (Oberblätter), zu denen noch häufig eine Reihe weniger entwickelter Blätter auf der Bauchseite, Unterblätter oder Amphigastrien tritt. Oft sind dieselben nur schuppenförmig. Die Blätter sind stets einschichtig, ohne Rippe, aber oft kielig gefaltet und in ihren äusseren Umrissen sehr ver- schieden. Sie decken sich oberschlächtig, wenn der obere Rand eines Blattes den unteren nächstfolgenden überdeckt, unterschlächtig, wenn er von dem unteren des nächstfolgenden überdeckt wird. Der Stamm der thallosen Lebermoose ist oft ziemlich kompliziert ge- baut. Bei Marchantia polymorpha wird er oberseits von einer deutlichen Epidermis überzogen, darunter liegt ein mehrschichtiges Assimilationsgewebe und unter diesem ein umfangreiches chlorophyllfreies, grosszelliges Gewebe. Auf der Unterseite entstehen dann die Wurzelhaare und die Blattschuppen. Die Epidermis wird von eigentümlich gebauten Luftspalten durchbrochen, unter denen grosse Lufthöhlen liegen. Im Thallus zeigt sich eine undeut- 26* — 404 — liehe Mittelrippe, aus langen gestreckten Zellen bestehend. Die beblätterten Lebermoose zeigen einen einfacheren anatomischen Bau bei grösserer äusserer rUiederung. A'iele Lebermoose entwickeln Brutzellen oder Brutkörper. Bei Marchantia entstehen die linsenförmigen, mehrzelligen Brutkörperchen in besonderen rundliclien, becherförmigen Organen, Brutbechern, auf der Oberseite des Thallus; bei Lunularia sind die Brutbecher halbmondförmig. Bei vielen .lungermanniaceen werden die Randzellen der obersten Blätter (namentlich oft im Herbst) zu Brutzellen, Avelche bald ungeteilt, bald geteilt sind, bald einzeln, bald in Reihen stehen, oder in blauen Knäueln oder Köpfchen die 8]ntze des Stämmchens einnehmen. Da die Brutzellen meist bräunlich sind, können sie die Stengelspitze eines sonst grünen Lebermooses, wenn sie in grösserer Zahl vorhanden sind, bräunlich erscheinen lassen. Bei den thallosen Lebermoosen ist die Verzweigung sehr oft dichotom,^ bei den beblätterten dagegen gewöhnlich monopodial. Zweige, die unterhalb der weiblichen Blüten hervorbrechen, nennt man Innovationen. Häufig findet man auch noch eigentümliche, fadenförmige, lange Zweige mit entfernt stehenden kleinen rudimentären Blättern, die als Flagellen bezeichnet werden. Manche Arten bilden auch Ausläufer, Stolonen, welche entweder gar keine Blätter besitzen oder nur Andeutungen davon; sie dienen, wie die Ausläufer der Phanerogamen der vegetativen Vermehrung. Die Geschlechtsorgane der Lebermoose stehen entweder auf besonderen Trägern (Receptaculum) oder an dem Stämmchen resp. an den Asten und hier entweder seitlich oder an der Spitze derselben. Entweder sind männ- liche (6) oder weibliche (5) Geschlechtsorgane an der gleichen Pflanze vor- handen und dann nennt man sie monöcisch oder sie sind auf verschiedenen Pflanzen verteilt, diöcisch. Im einzelnen kommen dabei hinsichtlich der Stellung noch mancherlei Verschiedenheiten vor. Ein monöcischer Blüten- stand wird als synöcisch bezeichnet, wenn Archegonien und Antheridien innerhalb derselben Blüte stehen, paröcisch, wenn sich noch unterhalb einer Zwitter- oder weiblichen Blüte Antheridien finden, autöcisch, wenn Antheridien und Archegonien zwar an derselben Pflanze aber in getrennten Blütenständen vorkommen, heteröcisch, wenn bei einer Pflanze gleichzeitig neben synöcischen oder paröcischen auch autöcische Blüten vorkommen. Schliesslich kann ein und dieselbe Art monöcisch oder diöcisch sein, man bezeichnet sie dann als polyöcisch. Die Antheridien sind meist fast kugelige, kurzgestielte, selten sitzende Gebilde, einzeln oder zu wenigen zusammen, gewöhnlich von Blättern ge- schützt oder in HJihlungen des Thallus eingesenkt, auch, wie bei Marchantia, auf besonderen Trägern. — 405 — Die Archegonien stehen ebenfalls einzeln oder zu mehreren bis vielen zusammen, und werden mit wenigen Ausnahmen von einer Hülle (Involucrum) umgeben, welche aus ein bis vielen von den Laubblättern abweichend ge- stalteten Blättern gebildet wird. Innerhalb dieser Hülle kommt es bei den meisten Lebermoosen noch zur Entwickelung eines sogen. Kelches (Calyx) oder Perianth, welches jedoch in den verschiedenen Abteilungen nicht den gleichen Ursprung hat. Im allgemeinen ist es ein sack- oder becherförmiges Gebilde, welches das junge Sporogon und später die Basis des Sporogonstieles umgibt. Nach der Befruchtung entwickelt sich die Eizelle des Archegons zum Sporogon, welches aus einer mehrschichtigen Wand und dem von diesen umschlossenen Sporensack besteht. Im letzteren kommt es neben den Sporen auch zur Ausbildung langer, hygroskopischer Schleuderzellen, die beim Aus- streuen der Sporen beteiligt sind. Nur bei den Ricciaceen und Anthocero- taceen fehlen die Schleudern, bei den letzteren ist dagegen bereits ein rudi- mentäres Mittelsäulchen (Columella), wie es bei den Laubmoosen auftritt, vorhanden. Die Sporen reifen in dem noch von der Archegonwand um- schlossenen Sporogon; erst nach Eintritt der Reife streckt sich der Stil plötzlich bedeutend in die Länge und das Sporogon zerreisst die Archegon- wand an der Spitze. Bei den Ricciaceen bleiben die Sporogone dauernd im Thallus eingeschlossen und die Sporen werden erst nach dem Verwesen der Pflanze frei. Bei den Anthocerotaceen springt die Kapsel in zwei Hälften schotenförmig auf. Bei den Marchantiaceen springt das obere Drittel der Kapsel deckeiförmig ab oder die Kapsel reisst mit mehreren vom Scheitel ausgehenden Längsspalten klappenförmig auf. Bei den Jungermanniaceen springt die Kapsel nur klappig vom Scheitel bis zur Basis auf. Die Lebermoose lassen sich in Y Ordnungen einteilen, von denen einigce wieder in eine Anzahl Familien zerfallen. I. Ordnung: Ricciaceae. Yegetationskörper thallusartig, dichotoni verzweigt, oft rosettenbildend. Sporogon in den Thallus eingesenkt, sich nicht öffnend. Sporen erst durch Verwesung frei werdend. Schleudern fehlen. IL Ordnung: Marchantiaceae. Vegetationskörper thallusartig, Thallus hoch differenziert und in verschiedene Gewebe gesondert mit Luftspalten. Geschlechtsorgane auf besondern Trägern (Receptakeln). Sporogon kurz- gestielt. Schleudern vorhanden. III. Ordnung: Jungermanniaceae anakrogynae. Vegetations- törper thallusartig, aber dann nicht in verschiedene Gewebe differenziert, oder ein beblättertes Stämmchen. In letzterem Falle ist aber die Beblätterungr noch als Übergang zur Thallusbildung anzusehen oder das Stämmchen ist radiär gebaut und regelmässig dreireihig beblättert. Die Archegonien und später die Sporogone stehen nicht endständig, sondern rückenständig. Die — 406 — Iliillon um die Geschlechtsorgane sind nicht aus Blättern gebildet. Schleudern stets vorlianden. IV. Ordnung: Jungerraanniaceae akrogynae. Vegetationskörper ein zweireihig beblättertes Stäninichen mit oft noch einer Reihe weniger entAvickelter Bauchblätter (Amphigastrien). Archegonien endständig. Hüllen der Geschlechtsorgane aus Blättern gebildet. Schleudern stets vorhanden. V. Ordnung: Anthocerotaceae. Vegetationskörper thallusartig, Zellen mit nur je einem Chorophyllkorn. Sporogone schotenförmig, zwei- klappig aufspringend mit Columella, ohne Schleudern. Das Sammeln und Bestimmen der Lebermoose ist nicht wesentlich von dem der Laubmoose verschieden und brauclit deshalb hier nur kurz berührt zu werden. Die gleiche Ausrüstung, wie der Laubmoossammler sie braucht, ist auch für den Lebermoossammler geeignet. Nur ist darauf zu achten, dass die Lebermoose nur einen geringen Druck beim Pressen vertragen und am besten nur mit einigen Büchern belastet werden. Das Aufsuchen der Lebermoose ist vielleicht etwas schwieriger, weil sie weniger in die Augen fallend sind und mehr im Verborgenen wachsen, als die Laubmoose; die meisten lieben schattige feuchte Standorte, oft zwischen Laubmoosrasen, an Quellen und Bächen, Wiesen, wenige wachsen an der Sonne ausgesetzten trockenen Stellen. Auch bei den Lebermoosen trachte man danach zunächst nur fruchtende Exemplare zu sammeln, weil dem Anfänger die Bestimmung sonst fast un- möglich wird. Die Fruchtzeit der meisten Lebermoose fallt in das Frühjahr, März bis Mai, im Gebirge später. Bei der Bestimmung ist zunächst der Bau zu betrachten, oIj es ein in Stamm und Blatt gegliedertes Pflänzchen oder thallusartiges Gebilde ist, dann aber insbesondere die Lage der Sporogone, das Vorhandensein oder Fehlen von Kelch und Hülle, sowie deren Gestalt, die Schleudern, das Auf- springen der Kapsel u. s. w. Die Einzelheiten ergeben sich teils aus dem über den Ban der Lebermoose Gesagten teils aus den folgenden Bestimmungs- tabellen. I. Ordnung: Ricciacae. Familie Ricciaceae. Vegetationslcörper thallusartig, dichotom verzweigt, oft Rosetten bildend, selten mit Lufthöhlen, ohne oder mit verkümmerten Spaltöffnungen, aus mehreren verschiedenen Gewebeschichten bestehend, auf der Unterseite mit S(lnip]ien und Rhizoiden. Geschlechtsorgane und ebenso das reife Sporogon dt-m Thallus eingesenkt. — 407 — Übersicht der Gattungen. 1. Laub mit geschlossenen engen Luftkanälen und säulenförmigen Reihen grüner Zellen. Riccia. Laub mit weiten rundlichen oder sechseckig erscheinenden Lufthöhlen. Grüne Zellen nicht in säulchenförmigen Reihen 2. 2. Lufthöhlen weit, unregelmässig rundlich, Laub ohne Spaltöffnungen. Ricciella. Lufthühlen sechseckig, Laub gefeldert mit Spaltöffnungen. 3. 3. Wasserpflanze. Ventralschuppen unregelmässig. Archegonhülle kaum angedeutet. Ricciocarpus. Landpflanze. Ventralschuppen in zwei Reihen Archegonhüllen gross. Tesselina. Gattung Riccia Mich. Kleine, erdbewohnende, meist rosettenbildende, dem Substrat flach- anliegende Lebermoose von meist grüner oder graugrüner Farbe. Die chlorophyllhaltigen Zellen sind in aufrechte, säulenförmige Reihen angeordnet, zwischen denen enge Luftkanäle verlaufen. Die Sporogone liegen in Höhlungen, welche auf der Oberseite des Thallus hervortreten, bleiben aber bis zur Sporenreife im Thallus völlig eingeschlossen. Die Sporen werden schliesslich durch Zerreissung des Gewebes auf der Oberseite des Thallus frei. Übersicht der Arten. 1 . Laub auf der Oberseite nirgends mit deutlicher Furche, flach oder gewölbt. 2. Laub mit deutlicher Furche, an den Rändern oft erhaben. 6. 2. Ränder des Laubes stumpf, wulstig oder abgerundet. R. Lescuriana. Ränder des Laubes scharf. 3. 8. Laub auf der Unterseite flach oder concav. R. ruppiuensis. Laub auf der Unterseite convex. 4. 4. Ohne Wimpern am Rande. R. glanca. Mit Wimpern am Rande. 5. 5. Wimpern hinfällig. R. siibinermis. Wimpern bleibend. R. ciliata. 6. Ränder des Laubes scharf. 7. Ränder des Laubes stumpf, wulstig oder abgerundet. 10. 7. Ventralschuppen oft violett. 8. Ventralschuppen fast stets hyalin. 9. 8. Laub grün, Gabeläste am Ende spitz. R. Breidleri. Laub hellgrün, Gabeläste am Ende stumpf. R. Warnstorfli. — 408 9. Laub klein, bis 4 mm lang, ohne Wimpern. R. sorocarpa. Laub gross, bis 15 mm lang mit spärlichen Wimpern. R. Bischoffli. 10. Gal)eliiste auf der Oberfläche fast flach. 11. Gabeläste auf der Oberseite deutlich gefurcht. 12. 11. Mit kurzen Wimpern. R. pseudopapillosa. Ohne AVimpern. R. pusilla. 12. Mit Wimpern, R. iiitumesceiis. Ohne Wimpern. 13. 13. Laub graugrün mit breiter tiefer Rinne. R. l)ifiirca. Laub grasgrün mit enger tiefer Rinne. R. subcrispula. 1. R. glauca (L.) Lindenb. (Taf. LH, Fig. 1, Taf. LIII, Fig. 7.) — Einhäusig. Bildet bläulichgrüne, trocken graugrüne vollkommene oder un- vollkommene Rosetten mit 1 — 3 mm breiten verkehrt eiförmigen bis keil- förmigen, oben flachrinnigen , unten schwach gewölbten Gabelästen mit ver- dünnten scharfen Rändern, im Querschnitt (Fig. 1) unten gewölbt, oben leicht wellig gebogen. Selten mit spärlichen Wimpern. Ventralschuppen farblos. Sporen braun, mit 5- und 6 eckigen Feldern. Fr. Sommer. — var. major Lindenb. ist grösser, mit breiteren Abschnitten. — var. minor Lindenb. ist Umriss des Querschnittes ecliwach vergrössert. Figurenerklärung zu Tafel Fig. 1. Riccia glauca. . 2. - Lescuriana. , 3. T" ruppinensis. . 4. . sorocarpa. , 5a ,b. . subcrispula. , 6. ,. Warnstorfii. r 7- .. pusilla. . 8. .. bifurca. , 9. V ciliata. . 10. intumescens. , 11. T Bischoffii. , 12. ^ ciliata. , 13. RiccieUa fluitans. . 14. •n crystallina. . 15. Tesselina pyramidata. , 16. Sauteria alpina. r 17. Grimaldia dichotoma. , 18. Neesiella rupestris. , 19. r 1^ , 20. Reboulia hemisphaerica. . 21. Fimbriaria fragrans. , 22. Lunul aria cruciata. Habitus „ „ „ natürliche Grösse. „ schwach vergrössert. V TT „ natürliche Grösse. Fruchtträger schwach vergrössert. ^ey icccacea€y-<-y fCa^mxiytitiaceaey. — 409 — ■viel kleiner mit keilförmigen, gefurchten Abschnitten. — Verbreitet und überall häufig, stellenweise gemein, auf feuchten, lehmigen Ackern, Klee- feldern u. s. w. 2. R. subinermis Lindenb. — Einhäusig. Der vorigen Art nahe verwandt und sehr ähnlich, verschieden durch die zerstreuten, im Alter ab- fallenden Wimpern am Rande des Laubes. Ist wahrscheinlich nur eine wimpertragende Form der vorigen Art. Selten. Neuruppin. Teuplitz. 3. R. Lescuriana Austin. (Taf. LH, Fig. 2.) — Einhäusig. Bildet dunkel graugrüne, vollkommene oder unvollkommene Rosetten, mit breiten, langen, an der Spitze breit abgerundeten, oben flachrinnigen, unten gewölbten, etwa 3 mal so breiten als dicken Gabelästen mit dicken, abgerundeten, trocken, wulstig aufgeworfenen, meist wimperlosen Rändern. Ventralschuppen farblos oder violett. Sporen dunkelbraun, 5- und Geckig gefeldert. — var. subinermis Warnst, besitzt hinfällige Randwimpern. — Sehr selten, feuchte, moorsandige Ausstiche, Moorgraben, Mark Brandenburg. 4. R. ruppinensis Warnst. (Taf. LH, Fig. 3.) — Einhäusig. Bildet oberseits graugrüne und meist z. T. violett überlaufene, vollständige und un- vollständige 5 — 10 mm im Durchmesser haltende Rosetten mit wiederholt tief gabelig geteiltem Laube und linealen, unterhalb der abgerundeten Spitze gegen 1 mm breiten und den vierten Teil so dicken, feucht oberseits ge- wölbten unten concaven, trocken vor der Spitze mit stumpfer Rinne ver- sehenen Gabelästen mit dünnen, scharfen, wimperlosen, herabgebogenen Seiten- rändern oder mit wagerechter Ventralseite. Ventralschuppen meist violett. Sporen braun, 5- und Geckig gefeldert. — Selten. Brandenburg, feuchter Stoppelacker bei Neu-Ruppin. 5. R. Warnstorfli Limpr. (Taf. LH, Fig. 6.) — Einhäusig. Bildet meist regelmässige G — 11 mm breite, gelbgrüne bis weingrüne, in der Mitte zuweilen violett angelaufene Rosetten mit wiederholt tief gabelig geteilten, schmal linealen, gleichbreiten, unterhalb der stumpfen Spitze gegen 1 mm breiten und dicken, deutlich rinnigen Hauptabschnitten und scharfen, wulstig aufgerichteten Rändern. Ventralschuppen oft violett, selten am Rande mit hinfälligen Wimpern. Laub im Querschnitt fast quadratisch. Sporen dunkel- braun, 5- und Geckig gefeldert. — Auf feuchten Stoppelfeldern. Hamburg. Brandenburg. Nordschlesien. 6. R. sorocarpa Bisch. — R. minima Lindenb. — (Taf LH, Fig. 4.) — Einhäusig. Bildet vollständige oder unvollständige, bis 15 mm breite, oben dunkel graugrüne zierliche Rosetten mit wiederholt gabelig, geteilten, linealen bis zu 1 mm breiten, an den Enden abgerundeten oder zugespitzten Haupt- abschnitten mit schmaler Rinne, zuweilen scharf gefurcht, trocken mit scharfem, aufwärts gerichtetem und einwärts gekrümmtem Rande, ohne — 410 -- Wimpern. A'entralschuppen meist farblos. Laub im Querschnitt rechteckig, Sporen dunkelbraun, 5- und 6 eckig gefeldert. — Verbreitet, doch nicht überall, gern auf feuchten Stoppelfeldern. 7. K. Breidlori Jur. — Einhäusig. Bildet kleine, grüne, nur 3 bis 4 mm lange, unvollständige, selbst einfache oder gespreizt gabelteilige Ro- setten mit am Grunde schmalen, zungenförmigen, an der Spitze zugespitzten oder stumpfen und dornigen Ästen. Oberseite convex mit deutlicher breiter, Avenig tiefer Furche, Unterseite rund, mit scharfen, wenig vorspringenden Kändern. Laub im Querschnitt wenig breiter als hoch. Ventralschuppen ziemlich entfernt, farblos oder purpurn gefleckt. Sporen unbekannt. Selten, in den östereichischen Alpen. 8. R. Mfurca (Hoffm.) Lindenb. (Taf. LH, Fig. 8.) — Einhäusig. Bildet graugrüne 10 — 20 mm und darüber breite, unvollständige oder voll- ständige, sternförmige Rosetten mit meist mehrfach gabelteiligen Haupt- abschnitten, langen, schmal keilförmigen Asten, 2 — 3 mal so breit als dick, am Ende in zwei divergierende Lappen geteilt mit breit abgerundetem wulstig aufgerichteten Rändern, breiter, tiefer Rinne, meist ohne Wimpern. Ventralschuppen oft violett. Laub im Querschnitt fast rechteckig. Sporen dunkel schwarzbraun, 5- und Geckig gefeldert — Verbreitet, doch nicht überall, auf feuchten Stoppelfeldern, Ausstichen u. s. w. 9. R.pusilla Warnst. (Taf. LH, Fig. 7.) — Einhäusig (V). Bildet sehr kleine bis 7 mm breite, kreisrunde, graugrüne Rosetten mit am Grunde etwa 1 mm breiten nach der Spitze zu allmählich verbreiterten und mehr oder weniger tief herzförmig eingeschnittenen und hier convexen, gefurchten, sonst schwach concaven, unterseits stark convexen Abschnitten. Ränder ab- gerundet, nicht wulstig aufgerichtet, ohne Wimpern. Ventralschuppen dicht, violett. Sporen schwarz, undurchsichtig, sechseckig gefeldert. — Branden- burg, Neuruppin, auf feuchtem, sandigen Tonboden. 10. R. siipcrispula Warnst. (Taf. LH, Fig 5a u. 6.) — Einhäusig. Bildet dunkelgrüne, kreisrunde bis 25 mm breite Rosetten mit Aviederholt gabeligen, gegen das Ende fächerförmigen Hauptabschnitten. Abschnitte ge- drängt und sich übereinanderschiebend, so dass die Lauboberfläche ein fast krauses Aussehen erhält. Endabschnitte herzförmig ausgerandet und auf dem Rücken meist eng, lang, tief, scharf oder stumpflich gefurcht, kaum 1 111111 breit, nach dem Rande zu hochgewcilbt, mit dickem, abgerundetem fast senkrecht in die Seitenpartien der Unterseite übergehendem Rand. Laub am Ende der Abschnitte im Querschnitt fast f|uadratisch. Ventralschuppon später dunkel violett. Sporen dunkelbraun, undurchsichtig, sechseckig ge- feldert. — Brandenljurg: Neuruppin. 11. R. Rischoffii Hüben. (Taf. LH, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet — 411 — 2 — 3 cm im Durchmesser grosse, bleichgrüne Rosetten. Abschnitte weit- abstehend, stumpf, vor der Spitze oft tief gefurcht mit bogig aufsteigenden oder mehr oder weniger ausgebreiteten Rändern. Laub oberseits und namentlich am Rande mit langen Haaren. Ventralschuppen gross, dicht dachziegelig, farblos. Sporen dunkelbraun, gefeldert. — Selten. Baden, Harz. Tirol, gern auf Granit. 12. R. pseudopapillosa L6v. — Einhäusig. Klein. Laub unregel- mässig doppelt gegabelt mit lange vereint bleibenden, oft länglich verkehrt kegeligen, an der Spitze stumpfen, dicken Abschnitten, auf der Oberseite fast flach mit enger Rinne, mit kurzen Cilien, stumpfen, rauhen Rändern, auf der Unterseite abgerundet mit hochaufsteigenden Seiten. Sporen unbekannt. — Osterreich: Stein bei Wien. 13. ß. ciliata Hoffm. (Taf. LH, Fig. 9, 12.) — Einhäusig. Bildet beiderseits bläulich-grüne, oberseits etwas glänzende, kreisrunde, kleine Rosetten mit linealen oder keilförmigen 1- — 2 mal gegabelten, an der Spitze ausgerandeten und rinnigen 1 — 2 mm breiten Abschnitten; Rand stumpf Hch, nicht aufgerichtet, mit langen farblosen oder gelblichen, bleibenden Haaren. Laub im Querschnitt trapezisch. Yentralschuppen farblos, selten violett. Sporen schwarz, undurchsichtig, 5- und 6 eckig gefeldert. — Verbreitet, aber nicht häufig. Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Baden, Schweiz. Die var. epilosa Warnst, stimmt mit der Hauptform überein, ist aber ohne Rand- wimpern; ihre Zugehörigkeit zu ciliata wird bestritten. 14. R. intumescens (Bisch.) Un der wo od. (Taf. LH, Fig. 10.) — Abschnitte schmal lineal, kaum halb so breit als bei R. ciliata mit wulstig aufgerichteten Rändern und tiefer Rinne in den stumpfen, verdickten Enden, sonst der vorigen ähnlich. Laub im Querschnitt fast rechteckig, — var. incana Heeg hat dunkel purpurne, trocken eingerollte Ränder. — Westpreussen. Osterreich. Gattung Ricciella A. Braun. Kleine, meist unregelmässige Rosetten bildende feuchte Erde oder Wasser bewohnende, der vorigen Gattung sehr nahestehende Lebermoose. Laub mit weiten, unregelmässig rundlichen, später auf der Oberseite oft durch Zer- reissung sich öfihenden Lufthöhlen, ohne Spaltöffnungen, Grüne Zellen in einschichtigen, nach verschiedenen Richtungen im Laube verlaufenden Zell- flächen. Sporen meist auf der Unterseite freiwerdend. Übersicht der Arten. 1. Laub im Alter mit oben offenen Lufthöhlen. 2. Laub auch im Alter mit geschlossenen Lufthöhlen. R. fluitans. — 412 — 2. Ventralschuppen farblos. R. crystallina. Ventralschuppen violett. R. Hübeueriana. 15. R. crystallina (L.) Stephani. — Riccia crystallina L. (Taf. LH, Fi[(. 14.) — Einhäusig. Bildet kleine oder bis 30 mm breite, in der Jugend oben glatte, glänzende, gelbgrüne, im Alter schmutzig gelbgrüne bis gelb- bräunliche, schwammig durchlöcherte Rosetten mit breiten, gabelig geteilten bis mehrfach eingeschnittenen Hauptabschnitten, breiten, stumpfen oder herz- förmig eingeschnittenen, flach ausgebreiteten Lappen und wenig aufgerichteten Rändern. Ventralschuppen farblos, Sporen dunkelbraun, 5- bis öeckig ge- feldert. — var. vulgaris Lindenb. Laub mit 2 — 4 mm breiten, am Ende herzförmigen Abschnitten. — var. angustior Nees. Laub mit schmalen, bis 2 mm breiten, am Ende abgerundeten Abschnitten. - — Verbreitet auf schwerem feuchtem Boden, auf Schlamm am Rande von Teichen, Alt- M'ässern u. s. w. 16. R. Hübeneriana (Lindenb.) Nees. — Riccia Hübeneriana Lindenb. — Einhäusig. Rosetten unregelmässig, 10 — 15 mm breit, in der Jugend graugrün, glatt, im Alter schwammig durchlöchert, violettrot durch- scheinend. Abschnitte schmal, ^/g — 1 mm breit und wenig dünner, mit etwas aufgerichteten Rändern und flacherer oder tieferer Rinne, im Quer- schnitt fast rechteckig. Ventralschuppen violettrot. Sporen schmutzigbraun, 5 und 6 eckig gefeldert. Selten, aber verbreitet, am Rande von Teichen und Tümpeln auf Schlamm, auch schwimmend. Westpreussen, Brandenburg, Harz, Hamburg, Odenwald. Schweiz. 17. R. iluitans (L.) A. Braun. — Riccia fluitans L. (Taf. LH, Fig. 13; Taf. LIII, Fig. 8.) — Einhäusig. Laub bis 6 cm lang, wiederholt gabelteilig mit sehr dünnen bis 1 mm breiten Abschnitten, flach, ohne Rhizoiden, ohne Ventralschuppen, bleichgrün, schwimmend, steril. Die Schlammform ist kräftiger, dicker, mit schwach aufsteigenden Rändern, mehr graugrün mit Rhizoiden, fertil. Die Lufthöhlen bleiben auch im Alter geschlossen. Sporen braun, 5- bis 6eckig gefeldert. — Die fertile Form wird als var. canali- culata (Hoffm.) Lindenb. bezeichnet. — Verbreitet in Tümpeln, Gräben, die fruchtende Schlammform ist selten. Gattung Ricciocarpus Cor da. 18. R. natans (L.) Corda. — Riccia natans L. (Taf. LIII, Fig. 17.) — Kleines Rosetten oder Halbrosetten bildendes, meist schwimmendes Leber- moos, dichotom verzweigt, Abschnitte A^erkehrt herzförmig, mit gegabelter Mittelfurche, grün, später violett überlaufen, unterseits mit gezähnten, band- artigen, lanzettlichen, violetten Schuppen. Grüne Zellen nicht in säulchen- — 413 — förmigen Zellreihen. Luftkammern 6 eckig, mit Spaltöffnung. Arcliegonien in der Mittellinie. Sporen durch Spaltung des Laubes in der Mittellinie freiwerdend. Fruchtet sehr selten und nur in der Schlammform. — Ver- breitet durch das ganze Gebiet in Tümpeln, Gräben, an Teichrändern, stellen- weise in Masse, oft weiten Strecken fehlend. Gattung Tesselina Dum. 19. T. pyramidata (Radd.) Dum. — Ruppinia pyramidata Corda. — Oxymitra pyramidata Bisch. (Taf LII, Fig. 15.) — Diöcisch, Laub dick,, blattartig-umgekehrt-herzförmig, mit flachen oder aufgeworfenen Rändern, mit zwei Reihen grosser Ventralschuppen und Rhizoiden; Assimilations- gewebe stark entwickelt, Luftkammer gross, mit Spaltöffnungen. Sporogone mit grossen auf der Oberseite des Thallus stehenden Hüllen. Sporen tetrae- drisch, braun, mit netzförmigen Lamellen. — Südliche Pflanze, selten, auf Erde im südlichen Teile des Gebietes, Tirol, Niederösterreich. Schweiz. II. Ordnung: Marchantiaceae. Kriechende, thallose, ziemlich ansehnliche Lebermoose, mit dichotom und durch Ventralsprosse verzweigtem Laub aus verschiedenen Gewebs- schichten gebildet. Luftkammern stark entwickelt, oft von fadenförmigen, grünen Zellreihen durch-vvuchert, meist mit deutlichen Spaltöffnungen oder Luftspalten. Ventralschuppen meist zweireihig, Rhizoiden glatt und mit Zäpfchen. Sporogone mit Fuss und kurzem Stil, meist zu mehreren auf besonderen Trägern mit Klappen oder Deckel aufspringend, neben Sporen noch Elateren enthaltend. Antheridien in besonderen Ständen und oft auf Trägern. Übersicht der Familien. Früchte einzeln, unterhalb des Randes eines Laubabschnittes in zwei- klappiger Hülle. Targioniaceae. Früchte in gestielten Fruchtkörpem. Marcliantiaceae. Familie Targioniaceae. Vegetationskörper thallusartig, derb. Fr. einzeln unterseits an der Spitze der Thalluslappen in einer aus 2 Klappen gebildeten Zelle. Antheri- dien auf der Oberseite besonderer schmaler, zu einer Scheibe sich erweitern- der Sprosse. — 414 — Gattung Targionia L. Tliiillus lederartig mit Luftkammern und Spaltöffnungen. 20. T. li.vpopliylla L. (T. Michelii Corda). (Taf. LIII, Fig. 13.) — Tliallus linear-keilförmig, mit abgerundeten oder gestutzten Enden, unterseits dunkelrot bis violett, mit 2 Reihen Schuppen. Fr. Frühjahr. — An Felsen, flache Kasenpolster bildend. Selten und sehr zerstreut. Sachsen und Thü- ringen, an der Kosstrappe; bei Halberstadt; im Plaueuschen Grunde bei Dresden. Baden zwischen Schriesheim und Leutershausen (am Kraus'schen Weingartshäuschen) auf der südöstlichen Seite des Klosterberges Limburg bei Düi'kheim. OlDerösterreich. Kroatien. Schweiz. Familie Marchantiaceae. Meist grosse und dichotom geteilte Lebermoose, deren Früchte auf besonderen gestielten Trägem (Conceptakeln) stehen. Übersicht der Gattungen. 1. Spaltöffnungen einfach, sternförmig, Luftkammern ohne chlorophyll- haltige Zellfäden (Astroporae). 2. Spaltöffnungen nicht sternförmig, einfach oder tonnenförmig. 4. 2. Fruchtträger ohne Rinne, aus der Oberseite des Laubes entspringend. Clevea. Fruchtträger mit Rinne, nicht aus der Oberseite des Laubes ent- springend. 3. 3. Laul) undeutlich gefeldert. Fruchtträger mit 2 tiefen F'urchen. Pel- tolepis. Laub deutUch und gross gefeldert, Fruchtträger mit 1 Furche. Sauteria. 4. Laub nicht deutlich gefeldert, meist durch reichliche Ventralsprosse ver- zweigt (Operculatae). 5. Laub deutlich gefeldert, ausgesprochen dichotom verzweigt (Compositae\ 8. 5. Hüllen der Kapsel zw^eiklappig. Fruchtköpfchen (Receptaculum) glatt (Taf. LH, Fig. 20). Reboulia. Hüllen der Kapsel nicht zweikla])pig. 6. 6. Scheitel des Fruchtköpfchens warzig. 7. Scheitel des Fruchtköpfchens glatt, Ventralschuppen gross. Finibriaria. 7. Ventralschuppen gross, oft cilienartig über die Laubränder vortretend. Griinaldia. Ventralschuj)pen klein, undeutlich. Neesiella. 8. Laub ohne Rrutbecher. 9. Laub mit Brutbechern. 10. — 415 — 9. Fruclitköpfclien stumpf kegelförmig, mit 5 — 8 einfrüchtigen Hüllen. Conoceplialus. Fruclitköpfclien krautig, auf der Unterseite mit 3 — 4 melirfrüchtigen Hüllen. Preissia. 10. Fruchtköpfchen schirmartig, mit häutigen, zahlreichen Hüllen auf der Unterseite, Brutbecher becherförmig. Marcliantia. Fruchtköpfchen aus 4 kreuzförmig augeordneten, einfrüchtigen Hüllen. Bi-utbecher halbmondförmig. Lunularia. 1. Gruppe: Astroporae. Thallus an Riccia erinnernd. Luftspalten einfach, durch radiale Ver- dickung der sie umgebenden Zellwände sternförmig. Gattung Peltolepis Lindb. Oberseite des Thallus mit sehr kleinen und undeutlichen Feldern und sehr zahlreichen Spaltöffnungen, auf der Unterseite mit wenig Schuppen- blättern. Fruchtträger aus einer Einbuchtuns; des Laubes hervortretend mit zwei deutlichen Bauchfurchen. 21. P. grandis Lindb erg. Einzige Art im Gebiet. Sehr selten auf humöser Erde zwischen Steinen, an felsigen Abhängen. Alpen. Tatra. Gattung Sauteria (N. ab. E.) Lindb. Der vorigen Gattung sehr ähnlich aber mit grossen deutlichen Feldern auf der Oberseite des Laubes, wenig Spaltöfhungen und nur einer Bauch- furche im Fruchtstiel. Kapsel mit regelmässigen Klappen aufspringend. 22. S. alpina N. v. E. (Taf. LH, Fig. 16.) Selten, an ähnlichen Orten wie die vorige. Alpen. Tatra. Einzige europäische Art. Gattung Cievea Lindb. Fruchtträger aus der Oberseite des Thallus in dessen Mittellinie ent- springend, ohne Bauchfurche, sonst den beiden vorigen Gattungen sehr ähnlich. 23. C. hyalina (Sommer) Lindb. Diöcisch, hierher auch C. suecica Lindb. — Einzige im Gebiet vorkommende Art. Selten, an ähnlichen Orten wie die vorige. Alpen Harz. Tatra. 2. Gruppe: Opereulatae. Laub nicht an Riccia erinnernd. Spaltöffnungen und Luftkammern wenig entwickelt, erstere nicht sternförmig, sondern einfach, letztere von — 416 — sekundären Wandbildungen durchsetzt, undeutlich, ohne konfervenartiges Assiniilationsgewebe am Grunde. Kapselwand ohne llingfasern. Gattung Reboulia Raddi. Laub lederartig trocken, mit breiter, starker Mittelrippe, unregelmässig dichotom verzweigt, zuweilen mit lappigen Sprossungen, an der Spitze aus- gerandet. Träger ohne Bauchrinne, Kelch fehlt. Hülle grösser als die reife Kapsel, zweiklappig, muschelförmig. 24. R. hemisphaerica (L.) Raddi. (Taf. LH, Fig. 20; Taf. LIII, Fig. 9.) — Laub oberseits grün, zuweilen rinnenförmig, unterseits trüb pur- puri'ot. Fruchtträger mit feinen, linearen, fast farblosen Spreuschuppen. Fr. April, Mai. — Über die ganze Erde verbreitet, aber sehr zerstreut und selten. An sonnigen Berghängen. Schlesien, Baden, Schweizer und öster- reichische Alpen. Gattung Grimaldia Raddi. Der vorigen ähnlich, mit starrem, gekieltem, oben grünem Laub. Träger ohne Bauchrinne und reichlichen, niederhängenden, silberglänzenden Spreuschuppen. Kelch fehlt. Hülle weitglockig nicht muschelartig, zwei- von der Kapsel überragt. 25. Gr. iragraiis Corda (=- Gr. barbifrons Bisch.) (Taf. LHI, Fig. 10.) — Laub in mehrschichtigen verworrenen Rasen mit hyalinen Spreuschuppen wie silberbärtig, an den Rändern einwärts gekrümmt, rinnig. oberseits blass- grün, am Rande und unten trüb purpurrot, einfach gabelig geteilt, nach dem Vorderende breiter werdend. — Auf Erde an Felsen und steinigen, sonnigen Hängen. Verbreitet, doch zerstreut. Harz. Schlesien, Mähren, Sachsen, Baden, Salzburg, Tirol, Steiermark, Krain. Schweiz. 26. Gr. dicliotoma Corda. — Gr. angustifolia Lindbg. (Taf. LH, Fig. 17.) — Laub schmaler, mehrfach gabelig geteilt, gleich breit, braun- grün, dicht gehäuft, bis 3 cm lang. Ventralschuppen gi'oss, purpuni. Tirol, Niederösterreich, Schweiz. Gattung Neesiella Schiffner (Duvalia N. v. E.) Laub dünn, aber lederartig, klein. Träger mit deutlicher Bauchrinne, aus welcher Haargebilde hervorsprossen, sonst glatt. Receptaculum oben dicht warzig (Fig. 9), Kelch fehlt. Hüllen klein. 27. N. rupestris (N. a. E.) Schiffner (Duvalia rupestris N. v. E.) (Taf. LH, Fig. 18, 19.) — Oberseits bläulich -grün, unten trübpurpurn mit weisslichen Wurzelhaaren. Fr. .Tuni, .Juli. — Kalkliebend, an sonnigen Berg- % # 4 \ '\. :v«; 9 >^^^» L^*, (fl^ r/ mlfi t ,-«^ J*^^^ ä/ > /^, 'lPi^/y'cciacefte, ^.YCarc/fo fta'aceae. — 417 — hängen, selten. Schlesien, im Riesengebirge, Wiesengrund (alte Halden). Baden, Schweiz, Bayern, Salzburg, Kärnthen, Steiermark, Tirol, Krain. Gattung Fimbriaria N. v. E. (Asterella Pal. de Beauv. — Hypenantron Corda). Thallus wie Grimaldia mit meist grossen und violettgefärbten Bauch- schuppen. Receptaculum mit meist vier einfrüchtigen Hüllen, Kelch (Pseudoperianth) vorhanden, häutig, konisch, später weit hervortretend, in 8 — 12 oder mehr schmale Zipfel zerreissend. Übersicht der Arten. 1. Luftkammern hoch, ohne grüne Zellfäden. F. pilosa. Luftkammern mit grünen Zellfäden, niedrig. 2. 2. Schuppen den Rand des Laubes nicht erreichend. Kelch 16 zipfelig. F. Lindenbergiana. Schuppen über den Rand des Laubes hervorragend. Kelch 8 zipfelig. F. fragrans. 28. F. pilosa (Wahlbg.) Tayl. — F. nana Lindbg. — Laub linea- risch-keilförmig, am Rande kleinkerbig, oberseits grün, am Rande und unten trüb purpurrot mit bis zum Rande reichenden Lamellen. Luftkammern gross, ohne Chlorophyllgewebe. Conceptaculum konvex. Kelch in 8 bis 12 Zipfel geteilt. Laub bis 14 mm lang. Fr. Juni, Juli. — Auf Erde und an Felsen, selten. Alpen Österreichs und der Schweiz. Schlesien: Kessel des Gesenkes. Weistritzthal bei Charlottenbrunn. Figurenerklärung zu Tafel LIII. Fig. 1. Concephalus conicus. Habitus natürliche Grösse. „2. ^ , Querschnitt durch den Thallus vergrössert. „3. , , Oberfläche des Thallus schwach „ „4. ^ , Luftspalte von oben stärker , „5. , „ Sporn stärker vergrössert. „6. , „ Elatere „ , 7. Riccia glanca. Auf Erde, Habitus natürliche Grösse. , 8. Ricciella fluitans. „ , , , 9. Reboulia hemisphaerica. , , , , 10. Grimaldia fragrans. „ ^ , „ 11. Marchantia polymorpha. ,, n „ ,12. „ „ Brutbecher schwach vergrössert. „ 13. Targionia hypophylla. Habitus natürliche Grösse. „ 14. Lunularia cruciata. „ „ „ , 15. Preissia commutata. „ , , ^ 16. Fimbriaria fragrans. , „ , ,17. Ricciocarpus natans. , , , Thome-Migula, Flora. V. 27 — 418 — 20. F. fragrans Nees. — Marchantia umhonata Wallr. (Taf. LII, Via;. 21; Tai', lilll, Fig. 16.) — Laub wohlriechend, nach den Enden zu bärtig. ISchupjien über den Rand hervorragend. Receptaculum konisch. Kelch achtzipfelig, Zipfel oben meist verbunden. Fr. Juni, .luh. — Selten. Sachsen. Harz. Nieder-Osterreich. Schweiz, namentlich im Wallis. 30. F. Liiidenbergiana Corda. — Laub länglich -linear, unten ge- kielt. Schuppen dachziegelig, breit mondförmig, den Rand des Laubes nicht erreichend. Receptaculum konvex, Kelch 16 zipfelig, Zipfel an der Spitze meist verbunden bleibend. Laub 9 — 18 mm lang, 3 — 7 mm breit. Fr. -luni. — Selten, auf Erde und an Felsen in den Alpen. 3. Gruppe Compositae. Laub meist gross und kräftig entwickelt, auf der Oberseite mit deut- lichen Feldern und meist tonnenförmigen Spaltöffnungen Luftkammeni gross, deutlich, am Grunde mit konfervenartigem Assimilationsgewebe. Gattung Concephalus Neck. (Fegatella Raddi.) Laub mit deutlichen Feldern, in deren Mitte die einfache nicht tonnen- fömiige Spaltöffnung als weisser Punkt erscheint; ohne Brutknospenbehälter. Fruchtköpfchen stumpf kegelförmig von einem langen Stiel getragen. 31. C. conicus Dumort. (Fegatella conica Corda.) (Tafel LIII. Fig. 1 — 6.) — Laub Marchantia-ähnlich, oft noch kräftiger. Fr. April, Mai, meist reichlich. An feuchten Stellen von Wäldern, Wegrändern und Felsen überall häufig. Gattung Lunularia Adans. Laub deutlich gefeldert mit tonnenförmigen Spaltöffnungen und halb- mondförmigen Brutbechern. Bei uns nur steril. 32. L. cruciata (L.) Dumort. (Lunularia vulgaris Mich.) (Taf. LII, Fig. 22; Taf. LIII, Fig. 14.) — Im Wuchs vollkommen mit Marchantia polymorpha übereinstimmend, aber auch steril durch die halbmondförmigen Brutbecher leicht kenntlich. — Aus dem Süden stammend, bei uns in Ge- wächshäusern und Gärten auf Blumentöpfen verbreitet. Gattung Preissla Nees v. E. (Chomiocari^on Corda.) Laub spärlicli verzweigt, Marchantia-ähnlich mit deutlichen Luft- kammeni und tonnenförmigen Spaltöffnungen, ohne Brutbecher. Träger mit zwei Wurzelrinnen. 33. Pr. coinimitata (L.) N. v. E. (Marchantia quadrata Web. — — 419 — Chomiocarpon quadratus Lindb.) (Taf. LIII, Fig. 15.) — Laub dick, mit einschichtigem Rande, oben grün bis bräunlich, unten früh purpurn. Fr. Juli. — An feuchten Felsen, Mauern, Grabenrändern und Sümpfen, kalk- liebend. Verbreitet, doch nicht häufig. Gattung Marchantia L. Laub gross, lederartig, mit undeutlich abgesetzter breiter Mittelrippe und becherförmigen Brutknospenbehältern. Lufthöhlen deutlich mit kleinen tonnenförmigen Spaltöffnungen. Träger der weiblichen Geschlechtsorgane schirmartig, mit 4 — 10 unterseits hohlen, die Archegonien tragenden Strahlen. Antheridien auf schildförmiger, am Rande rundlich-lappiger, gestielter Scheibe. Kapseln zu mehreren von den zweiklappigen Hüllen umgeben, jede mit Kelch (Pseudoperianth). 34. M. polymorpha L. (Taf. LIII, Fig. 11, 12; Taf. LIY, Fig. 1—4.) — Zweihäusig. Rasen gross, mit dichotomer Verzweigung oft grosse Strecken überziehend, unterseits reichlich mit Wurzelhaaren. Im Aussehen sehr veränderlich. Fr. Juni, Juli. — Überall an feuchten Plätzen, Quellen, Sümpfen u. s. w. gemein. III. Ordnung: Jungermanniaceae anakrogynae. Pflanzen thallusartig oder beblätterte Stämmchen; im ersteren Falle ohne Differenzierung in verschiedene Gewebe, im letzteren Falle sind die Blätter noch nicht so scharf differenziert wie bei den Jungermanniaceae acrogynae, sondern mehr blattartige Verbreiterungen des Stammes; selten ist die ganze Pflanze radiär gebaut. Archegonien und später Sporogone sind nicht terminal, sondern stehen auf dem Rücken des Stammes. Die Hüllen um die Geschlechtsorgane sind nicht aus Blättern gebildet. Neben den Sporen sind auch meist Schleuderzellen vorhanden. Übersicht der Familien. 1. Pflanzen dorsiventral. 2. Pflanzen radiär, allseitig beblätterte Stämmchen. Farn. Haplomitriaceae. 2. Sehr kleine Lebermoose ohne Elateren. 3. Grössere Lebermoose mit Elateren. 4. 3. Landpflanzen, Fam. Sphaerocarpaceae. Wasserpflanzen, Fam. Riellaceae. 4. Geschlechtsorgane auf besonderen verkürzten Sprossen, Fam. Metzg'e- riaceae. Geschlechtsorgane direkt auf der Oberseite der vegetativen Sprosse. 5. 27* — 420 — 5). Hülle um die wciblicliPii Geschlechtsorgane einfach, Fani. CodoniaceaP, Hüllt' um die weiblichen Geschlechtsorgane doppelt, Farn. Pallavicinia- ceae. Familie Sphaerocarpaceae. Sehr kleine Moose mit thallusartigem Vegetationskörper, flach aus- gebreitet. Sporogone auf der Oberseite des Thallus, von grossen grünen Hüllen umgeben, oft dicht gedrängt, nicht aufspringend. Ohne Elateren. Gattung Sphaerocarpus Adans. Hülle keulen- oder birnenförmig mit enger Öffnung am Scheitel, Thallus klein, oft unter den gedrängten Hüllen fast verschwindend. 31. Spli. terrestris Mich. Smith. — Sph. Michelii Bellardi. (Taf. LV, Fig. 1.) — Bildet kleine grüne Häufcheu auf Erde, gewöhnlich sind die eigentlichen Thallusteile so von den etwa millimetergrossen Hüllen bedeckt, dass man sie gar nicht sieht (Fig. 1, Tab. 55.) — In Weinbergen, im Gebiet der Flora selten. Baden, um Durlach, Schriesheim, Weinheim. Familie Ricllaceae. Kleine wurzelnde Wasserpflanzen mit fadenförmigem, unten rhizoiden- bildenden, oben häutig geflügeltem, oft verzweigtem Stengel; an dem rippen- artigen Teil des geflügelten Stengels stehen die kleinen nach oben zu grösser werdenden Blättchen und von grossen eiförmigen Hüllen umgebenen Sporo- gone. Kapsel nicht aufspringend, ohne Elateren. Gattung Rielia. 32. R. Reuteri Mont.. (Taf. LVI, Fig. 12.) — Kleines, 2—3 mm langes Pflänzchen, welches bisher nur aus dem Genfer See bekannt ist und auch hier immer seltener wird. Einziger Standort: Genthod bei Chäteau Bartholoni. Familie Metzgeriaooac. Vegetationskörper thallusartig fleischig oder hautartig, ohne oder mit deutlicher Mittelrij)pe und dann einschichtigem Kand. Geschlechtsorgane auf der Oberseite besonderer sehr verkürzter Sprosse, die seitlich oder auf der Bauchseite des Thallus stehen. Kapsel vierklappig aufspringend mit Elateren, die teilweise an den Spitzen der Klappen stehen bleiben. Thallus fleischig, ohne deutlich abgesetzte Mittelrippe. Aiieura. Thallus mit deutlicher Mittelrippe, am Kande einschichtig. Metzgeria. tyttoYeilen aucli auf feuchter Erde, Sumpfwiesen, Teichrändern , Waldwegen, Schlesien, Baden, Kheinprovinz. Bei Bremen. 35. A. miiltifida (L.) Dum. (Taf. LV, Fig. 9: Taf. LVI, Fig. 4.) — Einhäusig, der vorigen ähnlich, aber in der Mitte bis 10 Zellschichten dick, am Rande einschichtig, ohne die dunklen Zellkörper. Fr. März bis Mai. — Auf feuchter Erde, Wiesen, Waldwegen, Grabenrändem , durch das ganze Gebiet zerstreut. 36. A. latifrons Lindb. (Taf. 56, Fig. 3.) — Einhäusig, mit durch- scheinendem, unregelmässig doppelt gefiedertem, in der Mitte 4 — 5, am Rande einschichtigem, flachem Laube von 1 — 2 cm Länge. Oberflächenzellen gross, länglich, Fr. Mai. — Zerstreut und nicht häufig, aber verbreitet. An modernden Baumstümpfen und am Rande von Torfgräben. 37. A. palmata N. v. E. (Taf. LVI, Fig. 2.) — Zweihäusig, Laub dunkelgrün oder bräunlichgrün, nicht durchscheinend, mehr bandförmig ver- zweigt, mit schmalen, dicht gedrängten Ästen, im Querschnitt überall ziem- lich gleich dick, am Rande nicht einschichtig, in der Mitte 5 — 6 schichtig. Oberflächenzellen klein, rundlich. Fr. April, Mai. — Nicht selten am Grunde modernder Bäume, auch am Rande von Torfgräben. Gattung Metzgeria Raddi. Thallus dünn, hautartig, mit deutlich abgesetzter Mittelrippe, wieder- holt gegabelt, auch mit aus der Bauchseite hervortretenden Ästen. Ge- schlechtsorgane tragende Äste auf der Bauchseite. Elateren mit einer Spiralfaser. Übersicht der Arten. 1. Laub kahl oder nur spärlich mit Haaren. M. furcata. Laub mehr oder weniger behaart. 2. 2. Laub beiderseits dicht behaart. M. pubescens. Laub hauptsächlich nur unterseits behaart. 3. 3. Haare zu 2 — 3 zusammenstehend. M. linearis. Haare meist einzeln. 31. coiijugata. 38. M. furcata (L.) Lindb. (Taf. LV, Fig. 8; Taf. LVI, Fig. 5. — Zweihäusig, klein, unregelmässig gabelig und ästig, auf der Bauchseite kahl oder spärlicli l)ehaart; Haare kurz, einzeln. Laubachse auf dem Rücken mit 2, auf der Bauchseite mit 4 grösseren Zellreihen. Fr. wie die folgenden im Herbst. — Häufig, flach, auf Baumrinden wachsend. 39. M. linearis Lindberg. — Zweihäusig, regelmässig dichotom, :) ta / "^ ^^• ,wTT=CCC0- Mi.' 13 11 ^~y^coode. fOf. y. /anQe'?''nifi'/e 11. •,y 12. ^ 13. T» 14. — 42i — Flü<'-eln. Hüllo um das Sporogon doppelt, äussere niedrig, aus gezähnten verwachsenen Schuppen gebildet, innere allmählich heranwachsend, lang r()hrenf()rmig, am Rande gezähnt. Übersicht der Arten. 1. Rippe mit Zontralstrang aus langgestreckten Zellen. V. Lyellii. Rippe ohne Zentralstrang. 2. 2. Laub unterseits mit goldbräunlichen Haaren. P. Blyttii. Laub unterseits mit weisslichen Haaren. P. hibernica. 42. P. LyelHi (Hook) Groy. (Blyttlia Lyellii Endl) (Taf. LIV, Fig. 6.) — Zweihäusig, Laub mit einem Zentralstrang aus langgestreckten Zellen. Fr. Flühjahr. Weit verbreitet (kosmopolitisch), aber sehr zerstreut. An Torf- mooren, am Rande von Quellen oder Gräben, auch auf Torfwiesen oder nassem Holz, in der Ebene. 43. P. Blyttii Lind. (Mörckia norvegica Gottsche (Taf.LV, Fig. 11.) — Zweihäusig, Rippe ohne Zentralstrang aus langgestreckten Zellen, 20 bis 30 Zellagen dick, allmählich in den schmalen einschichtigen Rand über- gehend, unterseits durch lange, goldbraune Wurzelhaare dichtfilzig. Fr. Juli, August. — Selten. Schlesien, in den Quellsümpfen des Weisswassers ober- halb der Wiesenbaude im Riesengebirge. ()sterreichische Alpen. 44. P. hiberuica (Hook) Groy. (Mörckia hibernica Gottsche (Taf. LIV, Fig. 5.) — Zweihäusig, mit zarterem Laube, Rippe ohne Zentralstrang aus langgestreckten Zellen, 15 — 20 Zellagen dick, plötzlich gegen den breiten, schliesslich einschichtigen Rand abgesetzt, unterseits mit langen weisslichen Haaren besetzt. Fr. Mai. — Nicht häufig in Bächen des Gebirges. Schlesien bei Hirschberg (Mergelsümpfe am Grünauer Spitzberg), Kesselgrund im Riesengebirge, Hammerschenke im Isergebirge, Kalkberge bei Tiefhartmanns- dorf. Alpen: Steiermark, Kärnthen. Familie Codonieac. Vegetationskörper thallusartig oder ein zweireihig beblättertes Stämm- chen. Geschlechtsorgane auf der Oberseite. Hülle um die weiblichen Ge- schlechtsorgane fehlend oder einfach. Kapsel kugelig vierklappig oder un- regelmässig aufspringend. Elateren zwei- bis mehrspierig, teilweise an besonderen Elaterenträgern, am Grunde der Kapsel haftend, bei Fossombronia abfallend. Übersicht der Gattungen. 1. Laub thallusartig. 2. Pthinze beblättert. Fossombronia. — 425 — 2. Mit Schuppenblätter auf der Unterseite. Blasia. Ohne Schuppenblättern. Pellia. Gattung Pellia Radcli. Vegetationskörper thallusartig, flach, fleischig, mit welligen Rändern, unregelmässig gabelig verzweigt, mit undeutlicher, breiter, ohne scharfe Orenze in den Rand übergehender Rippe, ohne Blattschuppen auf der Unter- seite. Archegonien von einer kelchartigen Hülle umgeben. Kapsel mit grundständigen Elaterenträgern, an denen die Elateren teilweise haften bleiben. Übersicht der Arten. 1. Haube von einer kelchartigen geschlossenen Hülle weit überragt. P. endi- viaefolia. Haube über die Hülle vorragend. 2. 2. Einhäusig. P. epiphylla. Zweihäusig. P. Neesiana. 45. P. epiphylla Dillen. (Taf. LIV, Fig. 7; Taf. LV, Fig. 2, 6, 7.) — Einhäusig, kräftig grün, zuweilen leicht rötlich, flache, grosse Rasen bildend. Hüllschuppen bilden um den Stiel des Sporogons eine nach dem Vorderende des Laubes offene Tasche. Haube weit über die taschenförmige Hülle vor- tretend. Innere Zellschicht der Kapselwand mit zahlreichen Halbringfasern. Fr. April. — Sehr verbreitet und meist reich fruchtend an feuchten Waldwegen und Grabenrändern, namentlich an Sandstein. 46. P. Neesiana (Gottsche) Limpricht. (Taf. LV, Fig. 4.) — Zwei- häusig, zarter als die vorige. Hüllschuppen zu einer wallartig-ringförmigen oder röhrenförmigen, ringsum geschlossenen oder offenen kelchartigen Hülle vereint, etwa 1,5 mm hoch. Haube über die Hülle vortretend. Innere Zellen der Kapsel wand mit Halbringfasern. Fr. April. — Verbreitet, aber selten fruchtend und im sterilen Zustand von andern Arten nicht sicher zu unter- scheiden. An Hohlwegen, auch nassen Grabenrändern, besonders des Vor- gebirges. 47. P. endiviaefolia (Dicks.) Dumort. (P. calycina Tayl.) (Taf. LIV, Fig. 8; Taf. LV, Fig. 5.) — Zweihäusig, der vorigen ähnlich, aber oft röt- lich oder bräunlich, mit krauserem Laub. Hülle vollkommen geschlossen, kelchartig, röhrenförmig, bis 4 mm hoch, die eingeschlossene Haube meist weit überragend. Innere Zellen der Kapselwand ohne Halbringfasern. Fr. April. — Kalkpflanze, in der Ebene und Hügelregion verbreitet. — 426 — Hierher gehört auch die durch weniger krauses Laub sich auszeichnende \\ fuciformis Nees von der Rhön. Gattung Blasia L. Vegetationskörper thallusartig mit keilförmigen odei breitlinealen, strahlig ausgebreiteten, wiederholt gegabelten Lappen, breiter, flacher Mittelrippe und bis auf die Rippe in einzelne Abschnitte geteilter Lamina, unterseits mit Schuppenblättern. Auf der Oberseite des Laubes bei sterilen und ? Pflanzen stenit'örmig - zackige Brutschuppen, an d flaschenförmige Brutknospenbe- hältern mit gestielten Brutknospen. Um das befruchtete Archegon bildet sich eine später walzenförmig hervorragende Hülle durch Umwallung aus dem Laub. Im übrigen der Gattung Pellia ähnlich. 48. BL pusilla L. (Taf. LV, Fig. 2; Taf. LVI, Fig. 10, 11.) — Zwei- häusig. Einzige Art (inclus. Bl. germanica Corda und Bl. Funckii Corda).. Fr. März, April. Verbreitet auf feuchtem Boden, besonders in Hohlwegen, feuchten Waldwegen u. s. w. Gattung Fossombronia Raddi. Stengel einfach oder wiederholt dichotom verzweigt, mit zwei Reihen schräg inserierter, unterschlächtiger Blätter, unterseits mit langen, violetten Wurzelhaaren. Blätter breit, am Rande unregelmässig gelappt. Das be- fruchtete Archegon wird von einer kelchartigen, glockigen, am Rücken tief eingeschnittenen, blattartigen Hülle mit lappigem Rande umgeben; am Grunde derselben schmale Blattschuppen. Kapsel kurz gestielt, unregelmässig zer- reissend, innen mit Ringfasern. Sporen breiter als die kurzen 2 — 3 spierigen, abfallenden Elateren. Figurenerklärung zu Tafel LVI. Fig. 1. Aneui-a pinnatifida, Umriss des Laubes schwach vergrössert. „ 2. , palmata, , , , , 3. , latifrons, , , , . 4. , multifida, , , , , 5. Metzgeria furcata, , „ , , , r, 6. . conjugata. , , „ ,7. . , Sporogon schwach vergrössert. , 8. Fossombronia crispata, Habitus vergrössert. , ü. Metzgeria pubescens, , schwach vergrössert. , 10. Blasia pusilla, mit Brutbechern (b.) schwach vergrössert. - 11. - , Sporogon vergrössert. , 12. Riella Reuteri, schwach , 13. Aneura pinguis, Sporogon „ cÄao^£/56. Llwn^€/i/r)'ia/yv*tiaceima'nniax:eae. aJi/fo^una^^. — 431 — 3. Blätter am Rande zurückgerollt. A. revoluta. Blätter nicht zurückgerollt. 4. 4. Äste gleich dick. A. corallioides. Äste nach der Spitze keulenförmig. A. concinnata. 55. A. corallioides (Nees) Dum. — Gymnomitrium corallioides Nees. — Diöcisch. Pflanzen starr, bis 2 cm lang, niedrig, aufrecht, dicht ver- webt durch Ausläufer, bläulichgrün bis schwärzlich oder gelbbräunlich. Äste zusammengekrümmt, gleich dick. Blätter anfangs ganz, später ungleich geteilt mit breitem, hyalinem Rande. — An kalkfreien Steinen, schattigen Felsen im Gebirge, selten. Schlesien: Riesengebirge. Harz, Schwarz wald, Alpen. 56. A. l)revissima Dum. — Gymnomitrium adustum Nees. — Ein- häusig. Pflanze sehr klein, bis 5 mm lang, niedrig, kriechend oder auf- steigend mit aufrechten keuligen Ästen, dichte, braune wie verbrannte, im Schatten grüne, flache Rasen bildend. Blätter rundlich-eiförmig, kurz zwei- spaltig mit stumpfer Bucht und spitzen Lappen. - — Selten, an feuchtem Granit im Hochgebirge. Riesengebirge, Fichtelgebirge, Harz, Alpen. 57. A. concinnata (Lightf.) Dum. (Taf. LVII, Fig. 1, 3;; Taf. LVIE, Fig. 5.) — Jungermannia concinnata Lightf. — Gymnomitrium concinnatum Corda. — Diöcisch. Pflanze aufrecht, ziemlich kräftig, bis 5 cm lang in niedrigen blaugrünen oder bräunlichen, wenig verwebten Polstern. Äste drehrund, nach der Spitze zu keulig verdickt. Blätter breit eiförmig, an der Spitze eingeschnitten, am Rande meist schmal hyalin gesäumt. — Häufiger als die vorigen, auf Granit der höheren Gebirge. Riesengebirge, Fichtel- gebirge, Harz, Schwarzwald, Alpen. Figurenerklärung zu Tafel LVII. Flg. 1. Acolea concinnata, Habitus schwach vergrössert. „2. „ revoluta, „ 3. „ concinnata, Hüllblätter „ „ „ 4. Marsupella sphacellata, Teil des Stengels schwach vergrössert. „5. „ densifolia, „ „ „ „ , „ 6. , Funckii, ,. „ , „ 7. „ , Hüllblätter , „ ,8. „ ustulata, Habitus „ , „ 9. Alicularia scalaris, „ „ , „ 10. „ compressa, „ 11. Solenostoma crenulata, „ „ „ ,, 12. „ amplexicaulis, ,, „ „ „ 13. „ sphaerocarpa, Blatt „ ,, ,14. , , Habitus „ 15. „ Perianth „ , „ 16. , cordifolia, Blatt „ , — 432 — 58. A. varians (Lindb.) St. — Gymnoniitrium confertum Limpr, — Sarcoscvi)hus confertus Limpr. — Polyoecisch. Pflanzen klein, brüchig-, nitlichbriiun. Stenjrel gegen 3 mm lang, aufrecht oder bogig herabgekrümnit. Blätter diclit dachziegelig, sehr hohl, rundlich, an der Spitze eingeschnitten. Sehr selten, in den österreichischen Alpen auf feuchter, fester Erde und ver- wittertem Gestein der Alpen- und Hochalpenregion. 59. A. revolnta (Nees) St. — Sarcoscyphus revolutus Nees. (Taf. LMI, Fig. 2.) — Zweihäusig. Stengel bis 3 cm lang, aufrecht, büschelig-ästig. Blätter aufrecht-abstehend, länglich-eiförmig, am Rande überall zurückgerollt, an der Spitze scharf eingeschnitten mit spitzen Lappen. Bildet flache, schwärzliche Polster. — Selten, in den riochalj)en, auf feuchten Gneis, (Uinimer- und Thonschieferfelsen. In den österreichischen Alpen ziemlich verbreitet, namentlich in Steiermark, Kärnthen, Salzburg, Tirol. Gattung Marsupella Dum. Kleine, fast stets felsbewohnende, rasenbildende, meist dunkel oder wie ver- brannt aussehende Lebermoose, denen der vorigen Gattung nahe verwandt. Stengel aufsteigend bis aufrecht mit flagellenartigen Stolonen, wenig ästig. Blätter zweireihig, quer inseriert, rinnenförmig, abstehend, an der Spitze zweilappig. Amphigastrigen fehlen. Blütenstand akrogen. Perianth vorhanden, in den Involucralblättern verborgen bleibend und mit diesen teilweise verwachsen, eiförmig bis eiförmig-cylindrisch, mit kegelförmiger, gefalteter, 4 — 6 klappig zerreissender Spitze. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, an der Basis untereinander verwachsen. Kapsel klein, rund, bis zur Basis vierklappig aufspringend. Elateren wie bei Acolea. — In jungen Blüten ist das Perianth noch nicht immer entwickelt, die Archegonien sind dann aber im Gegensatz zu Acolea von zwei opponierten regelrecht ausgebildeten, kielig zusammen- gefalteten, zweilappigeu, jungen Blättern umgeben. Übersicht der Arten. 1. Kleine, nur bis 1 cm hohe Pflanzen. 2. • Grössere, über 1 cm, meist 2 — 4 cm hohe Pflanzen. 6. 2. Stengelblätter sparrig abstehend. 3. Stengelblätter nicht sparrig. 4. 3. Stengelblätter bis fast zur Mitte eingeschnitten. M. Fiiiickii. Stengelblätter nur bis zu 1/3 eingeschnitten. M. neglecta. 4. Stengelblätter fast rechtwinklig eingeschnitten. M. Sprucei. Stengelblätter spitzwinklig eingeschnitten. 5. — 433 — 5. Stengel mit zahlreichen Flagellen. M. pygmaea. Stengel ohne oder nur mit wenig Flagellen. M. ustlilata. ö. Lappen der Stengelblätter stumpf. 7. Lappen der Stengelblätter spitz. 10. 7. Stengelblätter ziemlich locker stehend, kahnförmig hohl. M. alpina. Stengelblätter gedrängt. 8. 8. Stengelblätter nur zu i/g stumpf ausgerandet eingeschnitten. M. emar- ginata. Stengelblätter zu ^/^ — 1/3 meist spitz eingeschnitten. 9. 9. Pflanzen derb, kräftig. M. commutata. Pflanzen schlaff, zart. M. sphacellata. 10. Stengelblätter entfernt stehend. M. nevicensis. Stengelblätter gedrängt. 11. 11. Rasen gelbgrün oder gelbrötlich. M. coudeusata. Rasen braun oder schwärzlich. 12. 12. Blatteinschnitt höckerig zurückgebogen. M. densifolia. Blatteinschnitt scharf spitzwinklig. M. styriaca. 60. M. Sprucei (Limpr.) St. — Sarcoscyphus Sprucei Limpr. — Synoecisch. Sehr klein und zart, mit aufrechtem, 3 — 4 mm langem Stengel, zahlreichen Stolonen, aber wenig verzweigt, sehr niedrige Rasen bildend. Stengelblätter gedrängt, zweireihig abstehend, dicht dachziegelig, länglich- quadratisch bis rundlich -quadratisch, rechtwinklig eingeschnitten mit etwas spitzen Lappen. Astblätter dicht dachziegelig, länglich-eiförmig mit schmalen oft lanzettlich gespitzten Lappen. — Auf feuchten, schattigen Trümmern von Gneis und Glimmerschiefer, nicht häufig im Riesengebirge, Fichtelgebirge, in den steirischen und Salzburger Alpen. 61. M. iistulata Spruce — Sarcoscyphus Sprucei var. decipiens Limpr. — Synöcisch. Sehr klein, grünlich bis braun, zuweilen purpurn überlaufen, dichte, flache Rasen bildend, mit 5 mm langen, wenig ästigen Stengeln, unter der Blüte mit Innovationen. Stengel blätter kaum dachziegelig, breit eiförmig, hohl, zusammengelegt, fast gekielt, zu ^/^ spitz eingeschnitten mit ziemlich spitz dreieckigen Abschnitten. Astblätter entfernt stehend, zu ^/a eingeschnitten mit spitzen, klaff'enden Lappen. — Riesengebirge. 62. M. styriaca (Limpr.) Kaalaas. — Sarcoscyphus styriacus Limpr. — Synöcisch. Kleine, dichte und niedrige, schwärzliche Raschen bildend, mit bis 5 cm langen, wenig ästigen aber viele Stolonen tragenden Stengeln, unter den Blüten mit sehr kurzen Innovationen. Blätter schief abstehend, dicht gedrängt, sehr hohl, rundlich, zu ^j^ sehr spitz eingeschnitten mit Thomö-Migula, Flora. V. 28 — 434 — breit eiförmigen, spitzen Lappen. — Riesengebirge, Steiermark, auf feuchter Gneiserde. '63. M. iicglecta (Limpr.) St. — Sarcoscyphus neglectus Limpr. — Sehr klein, rasenbildend, schwärzlich. Synöcisch. Stengel bis 10 mm lang, wenig verzweigt mit Innovationen unter der Blüte. Stengelblätter sparrig abstehend, breit eiförmig, bis zu Vs spitz eingeschnitten mit spitzen, klaffen- den, eifönnigen Lappen. — Auf feuchtem Kieselgestein: Salzburg, Steier- mark, Riesengebirge. 64. M. emargiuata (Ehrh.) Dum. — Jungermannia emarginata Ehrh. — Sarcoscyphus Ehrhardti Corda. Diöcisch; im Aussehen sehr ver- änderlich, lockerrasig, kräftig, meist gegen 2 cm lang, doch auch sehr viel länger, grün, gelbgrün, bräunlich, schwärzlich oder purpurn. Stengel auf- recht, einfach oder wenig ästig. Stengelblätter genähert, rundlich-quadratisch, aufrecht abstehend, gewöhnlich zu ^/e stumpf oder ausgerandet eingeschnitten mit meist stumpfen Lappen. — Verbreitet im Gebirge auf feuchten Steinen und an Flussufern. 65. M. deusifolia (Nees) Dum. — Sarcoscyphus densifolius Nees. — Von mittlerer Grösse, braun, dicht und flachrasig mit gegen 2 cm langem, wenig verzweigtem, starrem Stengel. Blätter sehr dicht gedrängt, etwas ab- stehend, rundlich-oval, zu ^j^ spitz eingeschnitten aber mit höckerig zurück- gebogenem Winkel, breit dreieckig-eiförmigen, klaffenden, oft zugespitzten Lappen. — Salzburg. Steiermark, auf feuchten Glimmerschiefer, Gneis und deren Detritus. 66. M. condensata (Angstr.) Lindb. — Gymnomitrium condensatum Angstr. — Diöcisch. Zierlich, gelbgrünlich oder gelbrötlich mit gegen 2 cm langen, dünnen, wenig ästigen Stengeln. Blätter gedrängt, dicht anliegend, sehr hohl, herzförmig zu 1/5 scharf eingeschnitten mit rechtwinkliger Bucht und breit dreieckigen, gespitzten Lappen. — Steiermark, Salzburg., Kärnthen, auf Detritus von Gneis und Glimmerschiefer. 67. M. pygmaea (Limpr.) St. — Sarcoscyphus pygmaeus Limpr. — Diöcisch, zart, in l)räunlichen, niedrigen, ausgebreiteten, dichten Polstern mit zahlreichen Flagellen. Stengel gegen 10 mm lang, mit Innovationen unter der Blüte. Blätter oval, angedrückt, zu ^j^ scharf eingeschnitten mit spitzen Lappen. — Kämthner Alpen. 68. 31. coiiiniulata (Limpr.) St. - Sarcoscyphus commutatus Limpr. — Diöcisch. Klein, aber kräftig, in dichten braunen Polstern. Stengel gegen 2 cm lang, aufrecht, fadenförmig, wenig verzweigt, unter der Blüte mit Innovationen. Blätter gedrängt, aufrecht abstehend, sehr hohl, fast rund, zu '/4 spitz oder stumpf eingeschnitten mit breit dreieckigen, stumpfen — 435 — Lappen. — Auf Kieselgestein und dessen Detritus verbreitet in den steirischen Alpen, Kärnthen, Salzburg, Tirol. 69. M. alpina (G.) St. — Sarcoscyphus alpinus. G. A. R. Cesia alpina Lindb. — Diöcisch. Ziemlich gross, meist in dicht polsterförmigen, braunen, trocken schwarzen Rasen. Stengel gegen 4 cm lang, fadenförmig, wenig verzweigt. Blätter wenig gedrängt, abstehend, rundlich, kahnförmig hohl, zu 1/4 scharf oder stumpf eingeschnitten mit breit dreieckigen, stumpfen Lappen. Schweiz, Schwarzwald, Riesengebirge. 70. M. neYicensis (Carr.) Kaalaas. — Marsupella latifolia Lindb. — Sarcoscyphus capillaris Limpr. — Diöcisch. Bildet tiefe, bleichgrüne, braune oder schwärzUche, oben oft purpurne Rasen. Stengel gegen 4 cm lang, fadenförmig, oft reichlich verzweigt, unter der Blüte mit büscheligen Inno- vationen. Stengelblätter entfernt stehend, eiförmig, angedrückt, die oberen breiter, rundlich, hohl, bis zu Vs scharf eingeschnitten mit engem Schlitz ^ und spitzen, etwas eingekrümmten Lappen. — Steirische und Kärnthner Alpen auf feuchtem Detritus von Gneis und Glimmerschiefer. 7L M. sphacellata (Giesecke) Dum. — Sarcoscyphus sphacellatus Nees. — Diöcisch. Gross, schlaff, zart, in braungrünen, oben bräunlichen oder purpurrötlichen, tiefen, verwebten Rasen, Stengel aufrecht, einfach oder unter der Blüte mit gebüschelten Innovationen. Blätter zart, genähert, abstehend, herzförmig, zu 1/3 sehr spitz eingeschnitten mit an der Spitze abgerundeten oder sehr stumpfen, klaffenden Lappen. — Zerstreut im Gebirge namentlich an nassen, quelligen, auch moorigen Stellen. 72. M. Funckii (W. u. M.) Dum. — Jungermannia Funckii W. u. M. — Sarcoscyphus Funckii Nees. — Diöcisch. Bildet sehr dichte, niedrige braungrüne, dunkelbraune bis schwärzliche, im Schatten auch grüne Rasen. Stengel gegen 10 mm hoch, aufrecht, wenig verzweigt. Blätter klein, rund- lich, fast sparrig abstehend, hohl, fast bis zur Mitte spitzwinklig eingeschnitten mit eiförmigen, spitzen, klaffenden Lappen. — Häufig in Gebirgen, auch stellenweise in der Ebene, an Wegen, Waldrändern, erdbedeckten Felsen. Gattung Notoscyphus Mitten. Klein, herden weise bis dichtrasig wachsend mit reich bewurzeltem Stengel. Blätter schief inseriert, nahezu oberschlächtig, sehr hohl, ganz oder leicht ausgerandet. Amphigastrien vorhanden, klein, eingeschnitten zweiteilig. ? Blütenstand acrogen, Perianth mit der Calyptra vereinigt, oben zweilippig. Kapsel rund mit 4 — 8 unregelmässigen Lappen aufreissend, 73. N. suecicus (G.) St. — Prasanthus suecicus Lindb. — Paröcisch. Klein, herdenweise oder in dichten, polsterförmigen, niedrigen Rasen wachsend. 28* — 436 — SteiifTol bis 10 rill lang, auf der Unterseite mit langen, dichten IHiizoiden, meist nur unter der Blüte durch Innovationen verästelt. Blätter klein, rundlich-quadratisch, hohl, gerade abgestutzt oder leicht ausgerandet. — Sehr selten auf feuchtem Gneis und Glimmerschiefer in den Salzburger Alpen. Gattung Alicularia Corda. Kleine, zarte, rasenbildende Jungermannien von grüner, rötlicher oder purpurner Farbe. Stengelblätter unterschlächtig, schräg inseriert zweilappig. Amphigastrien stets vorhanden, oft ziemlich gross. Perianth eingesenkt mit den inneren Involucralblättem verwachsen. Übersicht der Arten. 1. Stengel über 1 cm lang, meist viel länger. 2. Stengel bis zu 1 cm lang. 3. 2. Stengel bis 6 cm lang, Blätter rund. A. scalaris. Stengel bis 12 cm lang, Blätter nierenförmig. A. compressa. 3. Stengel nur bis 3 mm lang. A. Kreidleri. Stengel bis 1 cm lang. A. minor. 74. A. scalaris (Sehr ad.) Corda. — Jungermannia scalaris Schrader. — Diöcisch. Bildet meist lockere, etwas starre, olivgrüne bis bräunliche, selten purpurne, ziemlich dichte Rasen mit 1 — G meist 2 cm langen, auf- steigenden bis aufrechten, wurzelhaarigen, oft einfachen Stengeln. Blätter flach anliegend oder etwas abstehend, wenig schief angeheftet, rund, ganz, zuweilen an der Spitze schwach eingedrückt. Amphigastrien schief al»- stehend, dreiseitig pfriemenförmig, klein. — Verbreitet und stellenweise häufig auf kiesig-thoniger Erde, an Hohlwegen, Grabenrändern, aucli an Sandsteinfelsen. 75. A. compressa (Hook) G. L. Nees. — Jungermannia compressa Hook. — Diöcisch. Gross, bleichgrün, oben mehr oder weniger purpurn, in tiefen verwebten Rasen. Stengel bis 12 cm lang, einfach oder wenig verzweigt, unter der Blüte stark verdickt, mit einfacher Innovation. Blätter aufrecht anliegend, wenig hohl, nierenförmig. Amphigastrien klein lanzettlich oder zungenförmig, fast aufrecht abstehend mit stumpfer oder kurz zwei- zähniger Spitze. — An quelligen Stellen und überrieselten Felsen in den Alpen. 76. A. minor (Nees) Limpr. — Alicularia scalaris/::? minor Nees. — Einhäusig. Klein, glänzend rotbraun bis dunkelbraun, im Schatten grün. — 437 — Stengel nur bis zu 1 cm lang, kriechend, dicht wurzelhaarig. Blätter der sterilen Sprosse meist ganz, seitlich ausgebreitet, entfernt stehend, an fertilen Sprossen dachziegelig anliegend, rundlich; an der Spitze abgerundet, aus- geschweift oder zweilappig eingeschnitten mit spitzen oder stumpfen Lappen, Amphigastrien klein lanzettlich, zuweilen tief zweiteilig. 77. A. Breidleri Limpr. — Diöcisch. Sehr klein und niedrig in dicht polsterförmigen, rötlichen bis purpurnen Rasen. Stengel gegen 3 mm lang, verhältnismässig dick, brüchig mit langen Rhizoiden, wenig verzweigt. Blätter klein, hohl, zu ^j^ — ^j^ ausgerandet - zweiJappig mit ungleichen, stumpfen oder spitzen Lappen. Amphigastrien klein, abstehend, nur 2 bis 3 Zellen lang. — Auf feuchter Erde, in den steirischen, kärnthner und Salzburger Alpen. Gattung Solenostoma Mitten. Kleinere oder grössere Jungermannien, rasenbildend, grün bis bräunlich- purpurn. Blätter ganzrandig, unterschl ächtig, schräg inseriert. Amphigastrien meist fehlend. Perianth keulig-cylindrisch, oben wenig gefaltet, am kleinen Munde röhrig gezackt, nicht gespalten. Livolucralblätter kaum grösser als die Stengelblätter. Übersicht der Arten. 1. Blattzellen überall fast gleich gross. 2. Blattzellen in der Grösse merklich verschieden. 4. 2. Rasen gelbgrün, Stengel nur bis 5 mm lang. S. caespiticia. Rasen dunkelgrün bis bräunlich, Stengel über 5 mm lang. 3. 3. Stengel bis 3 cm lang, ästig. S. lanceolata. Stengel bis 1 cm lang, fast einfach. S. sphaerocarpa. 4. Blätter am Rande mit einer Reihe bedeutend grösserer Zellen. S. creiiu- lata. Randzellen der Blätter nicht grösser. 5. 5. Stengel bis 3 cm lang, Zellen am Rande kleiner. S. amplexicaulis. Stengel bis 10 cm lang, Zellen nach der Spitze zu kleiner. S. cordifolia. 78. S. crenulata (Sm.) St. — Jungermannia crenulata Sm. — Jungerm. Genthiana Hüb. — Aplozia cristulata Dum. — Jungermannia gracillima Sm. — Diöcisch. Herden weise bis rasig, rötlich, seltener grün. Stengel gegen 15 mm lang, kriechend, reichlich wurzelhaarig mit zahlreichen kleinblättrigen Sprossen. Blätter am fertilen Stengel aufwärts grösser werdend, gedrängt, aufgerichtet, breit eirund bis halbkreisförmig, am Rande mit einer Reihe sehr viel grösserer dickwandiger Zellen gesäumt. — Ver- — 4;3cS — breitet und meist häufig, an Wegen, Waldrändern, Hohlwegen auf kiesig- thonigeni Boden. 79. S. cacs|u1icia (Ldbg.) — .lungermannia caespitieia Lindenb. — .1. ])ai'vula Lindb. — Aplozia caespitieia Dum. — Diöcisch, Herdenweise oder in kleinen sehr niedrigen, gedrängten Häufchen wachsend, gelbgrün. Stengel kaum 5 mm lang, einfach, unter der Blüte meist mit zwei Innova- tionen, angedrückt kriechend, wurzelhaarig, Blätter klein, straff, dicht dach- ziegelig, an der Spitze zuweilen leicht eingedrückt, rundlich bis fast nieren- förmig. Zellen ziemlich gleich gross. — Nicht häufig und sehr zerstreut auf Heideland, an Dämmen und Hohhvegen der Ebene und des Hügellandes. 80. S. amplexicauHs (Dum.) St. — Aplozia amplexicaulis Dum. — -lungermannia tersa Nees. — J. confertissima Nees. — Einhäusig. Ziemlich gross, braungrün oder braun, zuweilen dunkelgrün in dichten oder schwam- migen Rasen. Stengel aufrecht, gewöhnlich 3 cm lang, oben verzweigt, dick, brüchig, wurzelhaarig. Blätter halbstengelumfassend, wenig abstehend, rund- lich, hohl. Zellen nach dem Rande zu kleiner werdend. — Verbreitet im Gebirge, namentlich auf feuchtem kiesigen Boden, Steinen, am Rande von Wasserfällen u. s. w. 81. S. lauceolata (L.) St. — .lungermannia lanceolata L. — Lioch- laena lanceolata Nees. — Aplozia lanceolata Dum. — Einhäusig. Ziemlich kräftig, ausgedehnte, flache, dicht verwebte, sattgrüne bis gebräunte Rasen bildend. Stengel bis 3 cm lang, kriechend, unregelmässig bis büschelig-ästig, wurzelhaarig. Blätter gedrängt, eiförmig bis eilänglich, aufsteigend bis aus- gebreitet, Zellen fast gleichgross. — Verbreitet und nicht selten auf schattigem, feuchtem Boden, Steinen, auch an morschen Wurzeln und Baumstümpfen im Hügellande und Gebirge. 82. S. sphaerocarpa (Hook.) St. — .lungermannia sphaerocarpa Hook. — .1. nana Nees. — .J. scalariformis Nees. — Einhäusig. Bildet trübgrüne bis braungrüne Rasen mit gegen 1 cm langem, wurzelhaarigem, aufrechtem bis aufsteigendem, fast einfachem Stengel. Blätter ziemlich ent- fernt stehend, schlaff, oben dichter, dachziegelig, abstehend, kreisrund. Zellen fast gleich gross. — Die .1. nana N. v. E. ist als Art nicht von S. sphae- rocarpa zu unterscheiden, da sie durch viele Zwischenformen in letztere über- geht. Das gleiche gilt von .lungermannia scalariformis N. v. E. — Im Ge- birge verbreitet an feuchten, quelligen Stellen, nassen Steinen und Felsen. 83. S. cordifolia (Hook.) St. — .lungermannia cordifolia Hook. — Zweihäusig. Bildet l)leich gelbgrüne oder l)raune, tiefe und verwebte Rasen mit gegen 10 cm langen, vielästigen, kriechenden oder aufrechten Stengeln. Zellen an der Blattbasis grösser als an der Spitze. Blätter gross, — 439 — abstehend, herzförmig, hohl. — Sehr selten, an feuchten felsigen Orten in den Alpen. Gattung Jungermannia L. Lebermoose von mittlerer Grösse, kriechend oder aufrecht. Stengel- blätter ganz, unterschlächtig, schräg inseriert. Amphigastrien fehlen. Perianth weit, bauchig, oben faltig zusammengezogen, blatterig oder kleinborstig. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter. Übersicht der Arten, 1. Stengelblätter dachziegelig. 2. Stengelblätter abstehend. 4. 2. Stengel kaum über 1 cm lang. 3. Stengel bis 3 cm lang. J. riparia. 3. Stengel büschelästig. J. hyalina. Stengel wenig verzweigt. J. atrovirens. 4. Stengel bis 1 cm lang, angedrückt kriechend. J. piimila. Stengel über 2 cm lang, aufsteigend bis aufrecht. J. ol)Ovata. 84. J. hyalina Lyell. — Eucalyx hyalina (Lindb.) Breidl, — Zwei- häusig. Bildet mattgrüne, bis purpurn überlaufene, glänzende, flache Rasen, mit kriechendem, gegen 1 cm langem, unter der Spitze gabeligem bis büschelästigem, dicht wurzelfilzigem Stengel. Blätter dachziegelig, auf- steigend, fast kreisrund, leicht ausgeschweift, mit gleich grossen Zellen. — Verbreitet auf sandig-thonigem Boden, in Wäldern der Ebene und des Hügel- landes. 85. J. obovata N. v. E. — Zweihäusig. Bildet lockere, bräunlichrote bis bläulichgrüne, ansehnliche oft tiefe Rasen mit 2 cm und darüber langem aufsteigendem oder aufrechtem oben büschelig ästigem Stengel. Wurzel- haare dicht, purpurn. Stengelblätter schief abstehend, fast rund, im oberen Teil rückwärts gebogen. Zellen nach dem Rande zu kleiner. An feuchten oder nassen Kieselgestein und deren Zerfallsprodukten im Gebirge verbreitet. 86. J. atrovirens Schleich. — Jungerm. pumila Auct. — J. polaris Lindb. — Diöcisch. Bildet kleine, sehr lockere, bräunlichgrüne Raschen oder herdenweise wachsend. Stengel nur 5 mm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit paarigen Innovationen mit zahlreichen Stolonen und bräun- lichen Wurzelhaaren. Stengelblätter gedrängt dachziegelig, eiförmig, hohl, aufsteigend bis fast aufrecht. Zellen fast gleich gross. — Ziemlich häufig auf feuchten kalkreichen Felsen und Steinen im Gebirge. — -MO — 87. J. puniila With. — J. rostellata Hüb. — J. Zeyheri Hüb. — Einliäusi^S l)leicli olivgrün bis braun, klein, niedrig, lockerrasig mit gegen 1 cm langem, vielästigem, angedrückt kriechendem, fast stolonenlosem Stengel. Blätter entfernt, kaum dachziegelig, oval, zweizeilig. Zellen ziem- lich gleich gross. — Ziemlich verbreitet im Gebirge an feuchten, kieseligen oder kalkhaltigen Gesteinen. 88. J. riparia Tayl. — J. tristis Nees. — Zweihäusig. Zart, schlaff, olivgrün bis bräunlich, tief und weitrasig, je nach dem Standort viel kräftiger oder schwächer. Stengel gegen 3 cm lang, aufsteigend, stolonentragend, unter der Blüte mit Innovationen. Stengel blätter dachziegelig, zweizeilig, oben aufsteigend, eiförmig bis eiförmig-rundlich. — Zerstreut, stellenweise verbreitet, an feuchten oder nassen, kalkhaltigen Gesteinen im Gebirge. Gattung Jamesoniella Spruce. Junger mannien von mittlerer Grösse, meist tief rasig, gelbgrün oder bräunlich. Stengelblätter unterschlächtig, ganz, eiförmig, schräg inseriert, mehr oder weniger ausgebreitet. Amphigastrien fehlend oder ganz unschein- bar. Perianth lang hervorragend, länglich-eiförmig bis cyliudrisch oder keulenförmig, an der Öffnung eingezogen mit langen Cilien. Involucral- l)lätter kaum grösser als die Stengelblätter. 89. J. autiimnaHs (De C.) St. — -T. autumnalis De C. — J. Schraderi Mart. — J. subapicalis Nees. — Zweihäusig, mittelgross, gell)gTÜn, olivgrün, braun oder rötlich, in verworrenen flachen Rasen oder einzeln zwischen andern Moosen mit 2 cm oder darüber langem, wenig verzweigtem, hin und hergebogenem Stengel. Blätter länglich-rund bis kreisförmig. — Zerstreut in Torfmooren, auf schattigem, feuchtem Waldboden oder Felsen von der Ebene bis zum Gebirge. Gattung Anastrophyllum S])ruce. Mittlere oder grössere .Jungermannien in brüchigen, gelbrötlichen oder purpurnen Käsen. Stengelblätter mit dem dorsalen Teil breit transversal mit dem ventralen schräg angeheftet, schwach zweilappig. Amphigastrien fehlen. Perianth lang hervorragend, schlank, länglich-cylindrisch, oben ge- faltet, an der Öffnung gelappt. Übersicht der Arten. Stengel bis 15 cm lang, Blätter nur ganz kurz eingeschnitten: A. Doniaimni. Stengel bis 4 cm lang, Blätter 1/3 eingeschnitten. A. Reiehanltii. — 441 — 90. A. Donianum (Hook.) Sprue e. — Jungermannia Doniana Hooker. — Diöcisch, olivgrün bis braun, etwas glänzend, gross, in aus- gedehnten Rasen mit bis 15 cm langem, gebogenem, hingestrecktem, wenig ästigem, nur unter der Blüte Innovationen tragendem Stengel. Blätter wenig dachziegelig, sparrig abstehend, eiförmig bis länglich-eiförmig, an der Spitze sehr kurz eingeschnitten mit engem Einschnitt und stumpfen Lappen. — Das Vorkommen dieser seltenen Art am Zinken in Obersteier (Österr. Alpen) ist zweifelhaft. 91. A. Reichardtii (Gottsche) St. — Jungermannia Reichardtii Gottsche. — Zweihäusig, mittelgross, zierlich, braun bis schwärzlich, glänzend, tiefrasig, mit bis 4 cm langem, wenig verzweigtem, unter der Blüte Innova- tionen tragendem Stengel. Blätter gedrängt, sparrig zurückgebogen, rinnig hohl, breit eiförmig, gewöhnlich an der Spitze bis ^/s eingeschnitten mit stumpfer Bucht und spitzen, breit dreieckigen Lappen. — In den öster- reichischen Alpen an feuchten Felsen und steinigen Abhängen der Alpen- region. Gattung Lophozia Dum. Jungermannien von mittlerer oder ansehnlicher Grösse, in lockeren Rasen von meist bräunhcher Farbe. Blätter unterschlächtig, schräg inseriert, mehr oder weniger ausgebreitet, flach, ausgerandet zweilappig. Amphigastrien meist gut entwickelt. Blätter der Hülle drei bis mehrlappig, grösser als die Stengelblätter. Perianth meist lang hervortretend, keulenförmig-cylindrisch, oben stets gefaltet. Übersicht der Arten. 1. Blätter zweilappig. 2. Blätter 3 — 5 lappig. 17. 2. Amphigastrien vorhanden. 3. Amphigastrien fehlend oder nur in den Blütenständen. 7. 3. Amphigastrien gross. 4. Amphigastrien klein, unscheinbar. 5. 4. Blätter nur zu ^/g ausgebuchtet, breiter als die Involucralblätter. L. ban- tryensis. Blätter zu i/g bis 1/4 ausgebuchtet, den Involucralblättern gleich. L. ßu- theana. 5. Stengelblätter rechtwinklig eingeschnitten. L. obtlisa. Stengelblätter halbmondförmig ausgebuchtet. 6. 6. Blätter breit eiförmig. L. Kaurini. Blätter rundlich-quadratisch. L. Mülleri. — 442 — 7. Zelleckon der Blätter stark dreieckig verdickt. 8. Ecken der Zellen wenigstens am Grunde nicht oder nur schwach ver- dickt. 11. 8. Stengelblätter seicht und stumpf ausgerandet. L. alpestris. Stengelblätter bis zu 1/3 stumpf oder rechtwinklig eingeschnitten. 9. 9. Involucralblätter kaum grösser als die Stengelblätter. L. SOCia. Involucralblätter deutlich grösser als die Stengelblätter. 10. 10. Stengel nur bis 6 mm lang. 1j. I)icreii5ita. Stengel 1—3 cm lang. L. porpliyroleuca. 11. Sprosse an den Spitzen entfärbt. L. decoloraus. Sprosse an den Spitzen nicht entfärbt. 12. 12. Blätter nur seicht und stumpf ausgerandet. L. Weuzelii. Blätter bis ungefähr ^/g eingeschnitten. 13. 13. Stengel dicht wurzelhaarig. 14. Stengel mit spärlichen Wurzelhaaren. L. inflata. 14. Stengelblätter trocken wellig-kraus. 15. Stengelblätter auch trocken glatt. 16. 15. Perianth aufgeblasen dick eiförmig. L. excisa. Perianth schlank walzenförmig. L. arenaria. 16. Stengel nur bis 5 mm lang. L. Limprichtii. Stengel 1 — 3 cm lang. L. ventricosa. 17. Amphigastrien fehlen (selten bei L. quinquedentata). 18. Amphigastrien vorhanden. 22 18. Zellen in den Ecken ziemlich stark verdickt. 19. Zellen in den Ecken kaum verdickt. 20. 19. Klein, kaum 1 cm gross. L. iiicisa. Kräftig, bis 5 cm gross. L. quinquedentata. 20. Zellen derbwandig. L. gracilis. Zellen dünnAvandig. 21. 21. Wurzelhaare rötlich. L. marchica. Wurzelhaare weisslich. L. Mildeaua. 22. Amphigastrien meist klein, pfriemenförmig oder lanzettlich. L. barbata. Amphigastrien gross. 23. 23. Stengelblätter mit meist fünf stachelspitzigen Abschnitten. L. lyco- podiuides. Stengelblätter mit meist drei eingebogenen Abschnitten. L. Floerkei. 92. L. Kaurini (Limpr.) St. — Jungermannia Kaurini Limpr. — Monöcisch. Von Mittelgrösse, braun, in lockeren oft weit ausgebreiteten Rasen. Stengel gegen 3 cm lang, kriechend, lang wurzelhaarig, wenig ver- z? ^nae'?<7futn9uaceae. — 443 — zweigt. Stengelblätter gedrängt, ausgebreitet oder aufsteigend, breit eiförmig, an der Spitze zu Ve — Vs balbmondförmig ausgerandet mit ungleich grossen Lappen. Blattzellen am Grunde 27 ^a breit, 4b {.i lang mit warzig- streifiger Cuticula. Amphigastrien klein, lanzettförmig bis pfriemenförmig, selten bis zur Mitte zweispaltig. Innere Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, zusammen- gelegt hohl, oben abstehend, kurz zweilappig. Perianthien weit hervor- tretend, keulenförmig, stumpf, am kleinen, etwas röhrenförmigen Munde ge- kerbt oder gelappt mit borstigen Lappen. — Auf Erde, selten. Schweiz: Col de la Seigne. 93. L. Mülleri (Nees) Dum. — Jungermannia Mülleri Nees. — J. acuta Ldbg. — J. collaris Nees. — J. badensis Gottsche. (Taf. LVIII, Fig. 13; Taf. LIX, Fig. 21.) — Diöcisch. Von mittlerer Grösse, etwas starr, bleich olivgrün bis rötlich-bräunlich, in ausgedehnten, lockeren, auf Thon- boden auch dichten, polsterförmigen Rasen. Stengel gegen 2 cm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit Innovationen, kriechend bis aufsteigend, wurzel- haarig. Stengelblätter gedrängt, schief rundlich -quadratisch, bis zu ^4 halb- mondförmig ausgebuchtet mit meist spitzen Lappen. Zellen am Grunde 21 1.1 breit, 72 (.i lang, in den Ecken stark dreieckig verdickt; Cuticula mit länglichen Warzen. Amphigastrien klein, lanzettlich-pfriemenförmig, oft un- gleich zweilappig. Hüllblätter länger als die Stengelblätter, sehr hohl, eiförmig, bis zu Vs eingeschnitten-zweilappig, selten dreilappig. Perianth Figurenerklärung zu Tafel LVIII. Fig. 1. Alicularia compressa, Habitus natürliche Grösse. „ 2. „ scalaris, , , , 3. Marsupella emarginata, Habitus natürliche Grösse. , 4. „ Funckii, , , „ „ 5. Acolea concinnata, n i, n , 6. Jungermannia hyalina, , , „ „ 7. Solenostoma sphaerocarpa, , , , , 8. Jungermannia riparia, „ » « , 9. , obovata, , 10. Solenostoma caespiticea, „ ^ s ^11. „ cordifolia, , , ^ 12. Anastrophyllum Reichardtii, Habitus natürliche Grösse. , 13. Lophozia Mülleri, , „ , 14. 71 lycopodioides, 15. fl Floerkei, 16. T quinquedentata, 17. T ventricosa, 18. n inflata, 19. Sphenolobus minutus, 20. fl saxicolus, 21. ■n Michauxii, — 444 — cylindrisch, stumpf, oben wenigfaltig, am Munde mit kurzen borstigen Lappen. — Verbreitet im Hügellande und Gebirge an schattigen Stellen auf tlionigem oder kalkigem Boden. 94. L. Rutheaua (Limpr.) St. — Jungermannia Rutheana Limpr. — Paröcisch. Gross, gruppenweise zwischen andern Moosen, grünbräunlich oder bräunlich. Stengel bis 8 cm lang, einfach, dicht wurzelhaarig. Blätter gross, gedrängt, untere flach ausgebreitet, obere aufgerichtet, wellig verbogen, schief rundlich-viereckig, zu 1/4 — ^/e stumpfwinklig eingebuchtet mit spitzen oder stumpfen Lappen. Zellen am Grunde 27 fx breit, 70 — 80 (.1 lang, an den Ecken stark dreieckig verdickt. Cuticula warzig gestrichelt. Amphi- gastrien gross, tief, zwei- bis mehrteilig. Hüllblätter von den Stengelblättern kaum verschieden. Perianth weit hervortretend, keulenförmig mit kleinen gelapptem Munde, die Lappen mit Wimpern. Kapsel oval. Sporen meist 13 — 16 f.1 im Durchmesser. — Selten, in tiefen Sümpfen der Ebene Nord- deutschlands. 95. L. bantryeiisis (Hook.) St. — Jungermannia bantryensis Hook. — J. Hornschuchiana Nees. — J. Schul tzii Nees. — J. subcompressa Limpr. (Taf. LIX, Fig. 22, 23.) — Diöcisch. Gross, kräftig, in bleich -bräunlichen oder bräunlich-olivgrünen, glänzenden, tiefen, verwebten Rasen. Stengel ein- fach oder wenig verzweigt, bis 4 cm lang, unter der Blüte mit Innovationen, dicht wurzelhaarig. Blätter gross, schlaff, wenig dachziegelig, halb aufge- richtet, schief rundlich, an der Spitze zu ^/g stumpf eingebuchtet mit drei- eckigen, stumpfen Lappen. Zellen am Grunde 27 ^/ breit, 90 /n lang, in den Ecken meist stark dreieckig verdickt, nach der Spitze zu schwächer. Cuticula warzig gestrichelt. Amphigastrien gross, bis fast zum Grunde zwei bis vier- teilig. Involucralblätter schmäler als die Stengelblätter, breit eiförmig, seicht ausgebuchtet, wenig abstehend. Perianth weit vorstehend, cylindrisch-keulen- förmig, oben kaum gefaltet mit kleinem, kurz gelapptem und gewimpertem Munde. Kapsel oval. Sporen lö /.i Durchmesser. — Selten, in Sümpfen und Bächen des Hochgebirges. 96. L. bicrenata (Schmid) Dum. — Jungermannia bicrenata Schmid. — Einhäusig. Klein, in dichten, gelbgrünen, bräunlichen bis rotbraunen, im Schatten grünen, kleinen oder ausgedehnten, flachen Rasen mit nieder- liegenden, nur bis 6 mm langen, einfachen Stengeln, die dem Substrat mit dichtem, weissen Wurzelfilz anhaften. Stengelblätter gedrängt, fast aufrecht, sehr hohl, rundlich-quadratisch, rechtwinklig eingeschnitten mit spitzen, kurzen Lappen. Zellen am Grunde 25 ^u breit, 45 fx lang, mit sehr stark verdickten Wänden, in den Ecken noch stärker dreieckig verdickt, am Grunde schwächer verdickt. Cuticula fein gekörnelt. Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucralblätter grösser, zwei- bis dreilappig mit unregelmässig gezähnten — 445 — Lappen. Periantli verhältnismässig gross, eiförmig aufgeblasen, oben tief wenigfaltig, mit gewimperter, zusammengezogener, hyaliner Mündung. Kapsel fast kugelig. Sporen 13 — 16 /.i im Durchmesser- — Verbreitet auf sandigem Boden, namentlich in Kiefernwäldern der Ebene und des Hügellandes. 97. L. Wenzelii (Nees.) St. — Jungermannia Wenzelii Nees. — Zweihäusig. Einzeln zwischen andern Sumpfmoosen, gelbgrün bis bräunlich, fettglänzend mit schlaffem, ziemlich dickem, aufrechtem bis 3,5 cm langem, fast einfachem Stengel, spärlich wurzelhaarig. Blätter locker gestellt, schlaff, rundlich bis oval, seicht, stumpfwinklig eingeschnitten. Zellen am Grunde 28 |U breit, 45 j^i lang, mit schwach verdickten Ecken. Cuticula sehr fein punktiert, Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucralblätter ungleich, spitz, zwei- bis fünflappig mit engen Buchten, grösser als die Stengelblätter. Perianth, weit hervortretend, bleich, länglich- cylindrisch, oben vielfaltig mit enger, kurzgelappter, ungleich gezähnelter Mündung. Kapsel oval-elliptisch. Sporen 10 ^a im Durchmesser. — Selten in Sümpfen des Hochgebirges, in Schlesien und den österreichischen Alpen. 98. L. alpestris (Schleich.) St. — Jungermannia alpestris Schleich. — J. curvula Nees. — J. sicca Nees. — J. tumidula Nees. — J. sudetica Nees. — J. vogesiaca Nees. (Taf. LIX, Fig. 15—17; Taf. LX, Fig. 2.) — Zweihäusig. Wächst einzeln zwischen andern Moosen oder in flachen, ver- webten, bräunlichen bis rotgelben, matt glänzenden Rasen. Stengel fast 1 — 3 cm lang, wenig verzweigt, unter der Blüte mit meist zwei Innovationen, dicht wurzelhaarig. Blätter straff, rundlich-quadratisch, gedrängt, fast auf- recht, seicht und stumpf ausgerandet mit meist spitzen Lappen. Zellen derb, klein, am Grunde 27 ft breit, 54 /.i lang, mit starken dreieckigen Verdickungen der Ecken. Amphigastrien nur im Blütenstand. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, bis zu ^j^ eng eingeschnitten mit stumpfer Bucht und 2 — 3 stumpfen Lappen. Perianth zu ^/s vortretend, länglich, fast glatt, an der Mündung zusammengezogen 4 — 5 zähnig. Kapsel rundlich- oval. Sporen 12 1^1 im Durchmesser. — Im Gebirge und Hochgebirge auf Felsen oder kiesiger Erde weit verbreitet. 99. L. excisa (Dicks.) Dum. — Jungermannia excisa Dicks. — J. intermedia ß major et y capitata Nees. (Taf. LXI, Fig. 13.) — Einhäusig. Bildet meist dicht gedrängte, braunrote bis grüne Rasen. Stengel 1 cm und darüber lang, einfach oder büschelig verzweigt, aufsteigend, weiss wurzel- haarig. Blätter nach oben zu gedrängter und grösser, abstehend, wellig kraus zu ^/s stumpf oder scharf eingeschnitten mit meist spitzen Lappen. Zellen dünnwandig, in den Ecken nicht verdickt, am Grunde 18 |U breit, 36 |U lang. Cuticula meist fein gekörnelt. Amphigastrien nur im Blüten- stand. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, breiter als hoch, — 446 — 3 — 5liipj)i 11 . 8. Plagiochila asplenioides, V 71 1t , 9. Odontoschisma denudatum, n T T . 10. Harpanthus Flotowianus, T H fl , 11. Lepidozia reptans, y T H , 12. Lophocolea bidentata, T r 71 . 13. Anastrepta orcadensis, r r 71 , 14. SaccogjTie graveolens, V l" 71 . 15. Nowellia curvifolia, 7» » 11 , 16. Kantia Trichomauis, * 71 71 S^ // 15 ^^ocde. S^. yccnae^'ma^H/ifcueae .ax^wa. — 453 — wenig gefaltet, an der Spitze gelappt und tief geschlitzt; Lappen wimperig gezähnt. — Auf Sandstein oder kiesiger Erde im Hügellande und Gebirge verbreitet. 117. Sph. Hellerianus (Nees) St. — Jungermannia Helleriana Nees. — Diplophyllum Hellerianum Dum. (Taf. LXI, Fig. 3.) — Einhäusig? Bildet bleich bräunliche, oben oft purpurne, verwebte Rasen mit haarfeinen, niederliegenden, verbogenen, vielästigen und dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter entfernt, zweizeilig abstehend, rechtwinklig, zu 1/3 eingeschnitten mit zwei gleichgrossen , scharf gespitzten, ganzrandigen Lappen. Amphigastrien klein, borstenförmig oder lanzettlich. Involucralblätter grösser, dornig ge- zähnt. Perianth meist bis zur Hälfte vortretend, länglich-eiförmig, oben fünffaltig mit wimperig zerschlitzten Zähnen. — Selten und sehr zerstreut auf Baumrinden und Sümpfen in schattigen Gebirgswäldern. 118. Sph. saxicolus (Sehr ad.) St. — Jungermannia saxicola Schrader. (Taf. LXI, Fig. 4.) — Zweihäusig. Vereinzelt zwischen andern Moosen oder in gelblichen, bräunlichen oder olivgrünen, dichten Rasen mit aufsteigenden, halbstielrunden, oben flachen, spärlich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter ge- nähert, dachziegelig, rinnig hohl, breit eirund, bis zur Mitte scharf gespalten mit stumpfem, angedrücktem Unterlappen und spitzem etwas abstehendem Ober- lappen. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter wenig grösser als die Stengel- bUtter, 2 — 4 lappig, kleingesägt. Perianth bis zur Mitte vortretend, eiförmig, oben gefaltet, mit gelappter Mündung, Lappen zusammengezogen, klein- borstig. — Selten im Hochgebirge auf Felstrümmern. 119. Sph. Kunzeanus (Hüben.) St. — Jungermannia Kunzeana Hüben. (Taf. LXI, Fig. 15.) — Zweihäusig. Bildet meist niedrige bräun- liche Rasen mit niederliegendem oder aufsteigendem, wenig verzweigtem, bis 4 cm langem Stengel, Blätter gedrängt, quer inseriert, halbstengel-umfassend, rund, schräg abstehend, bis gegen die Mitte eingeschnitten mit stumpfer Bucht und stumpfen, breit dreieckigen Lappen. Amphigastrien gross, schräg abstehend, tief zweispaltig mit langen, schmal zugespitzten Lappen. Invo- lucralblätter vierlappig, am Grunde mit dornigen Wimpern. Perianth läng- lich-eiförmig, oben gefaltet, an der Mündung leicht abgestutzt und gezähnelt. — Selten auf Moorboden in der subalpinen Region der Alpen. 120. Sph. Michauxii (Web.) St. — Jungermannia Michauxii Web. — J. densa Nees. (Taf. LXI, Fig. 2. — Zweihäusig. Bildet flach polster- förmige, gelbbraune bis bräunlichgrüne Raschen mit niederliegenden, ver- bogenen, an der Spitze aufsteigenden, halbstielrunden, spärlich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter gedrängt, fast quadratisch, tief und scharf zweispaltig mit scharfer Bucht und scharf zugespitzten bis stachelspitzigen, eingekrümmten Lappen. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ahn- — 454 — lieh, zuweilen dreispaltig, sparrig abstehend. Perianth weit hervortretend, koulenf<»rniig, oben vielfaltig mit kleinem, borstig gezähneltem Munde. — Selten im llügellande und Gebirge an beschatteten Baumstümpfen und Sand- steinfelsen. 121. Sph. quadrilobiis (Lindb.) St. — Jungermannia quadriloba Lindl). — Diöcisch, gross, jedoch dabei zierlich, kräftig, biegsam, in dichten, tiefen, olivgrünen bis braunen Rasen. Stengel bis 6 cm lang, dick, braun, rund, aufsteigend bis aufrecht, dicht wurzelhaarig, einfach oder gegabelt. Stengelblätter genähert, fast quer inseriert, halbstengelumfassend, breit rund- lich, drei- bis vierlappig, am Grunde iDciderseits mit 1 — 2 Zipfeln. Lappen länglich, spitz. Zellen mit starken Verdickungen in den Ecken, Cuticula grob warzig. Amphigastrien ziemlich gross, tief zweizipfelig gespalten. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter. Perianth eiförmig-cylindrisch, oben stumpf, fünffaltig, an der Mündung weit, unregelmässig gelappt, Lappen kurz, gezähnt. — Selten, an Kalk- und Glimmerscliieferfelsen auf Humus in Steieniiark und Salzburg. 122. Sph. politus (Nees) St. — Jungermannia polita Nees. — Diö- cisch. Bildet oft tiefe und schwammige, glänzende, grüne bis braune oder rostbraune Rasen mit meist gegen 2 cm langen, wenig verzweigten, nieder- liegenden, am Grunde wurzelhaarigeu Stengeln. Blätter quer inseriert, etwas entfernt, sparrig abstehend, eiförmig bis rundlich-eiförmig, kurz dreilappig, Lappen ungleich, der mittlere meist der grösste. Amphigastrien fehlen. (Involucralblätter grösser, w^ellig kraus. Perianth Avenig vortretend, länglich- keulig, tief gefaltet, spitz mit schiefer, kurz eingeschnittener, unregelmässig stumpf gelappter Mündung.) — Selten in den Alpen. Figurenerklärung zu Tafel LXI. Fig. 1. Lophozia ventricosa, Teil des Stengels, schwach vergrössert, „ 2. Sphenolobus Michauxü, „ „ „ „ , r, 3. , Hellerianus, , „ „ „ , n 4. „ saxicolus, , „ , , , „ 5. Lophozia lycopodioides, „ r- « n » T 6. , barbata, „ , „ , , r 1. „ „ Blatt , V V 8. „ quinquedentata, Perianth , „ , 9. „ incisa, Teil des Stengels „ , , 10. Sphenolobus exsectus, „ , „ „ , .11. , , Blatt , 12. Lophozia inflata, Stengel mit Perianth , „ , 13. „ excisa, Blatt , , r 1-i. , Floerkei, , , , . 15. Sphenolobus Kunzeanus, , , « rJioOO^ 61 LluTiae^i/ntoft/niaeeae yam<>mi'iia&. — 455 — 123. Sph. exsectus (Schmidt) St. — Jungermannia exsecta Schmidt, (Taf. LXI, Fig. 10, 11.) — Diöcisch. Herden weise oder in ausgedehnten, flachen, grünen bis lichtbraunen Rasen mit bis 3,5 cm langen, ästigen, spär- lich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter gedrängt, rinnig zusammengebogen, dachziegelig, zweispaltig mit ungleichen Lappen mit breitem, blattartigen Unterlappen und viel kleinerem, zahnartig abstehendem Oberlappen. Amphi- gastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ähnlich, zuweilen drei- bis fünfzähnig. Perianth bis zur Hälfte vortretend, eiförmig-länglich, bleich, oben vier- bis fünffaltig mit zusammenneigenden, an der Mündung wimperig geschlitzten Zähnen. — Im Hügellande und Gebirge auf Felsen, Lehmboden, auch morschem Holz verbreitet, selten in der Ebene. 124. Sph. exsectaeformis (Breidl) St. — Lophozia exsectaeformis Breidl. — Zweihäusig, klein und zart, grün. Stengel bis 1 cm lang, kriechend, oben verzweigt, bleich wurzelhaarig. Stengelblätter unten kurz zweilappig, nach oben zu allmälüich grösser werdend, ähnlich wie bei der vorigen, aber mit fast doppelt so grossen Zellen (in der Mitte 22x36 /x). Amphigastrien fehlen. Involucralblätter den Stengelblättern ähnhch, aber grösser, dreilappig. Perianth eiförmig oben mit 5 — 6 stumpfen Falten, ein- gezogenem, kurz gelapptem Munde und lang gewimperten Lappen, bleich- grün. — An gleichen Standorten, wie die vorigen in den österreichischen Alpen, selten. Gattung Anastrepta (Lindb.) Schffn. Kräftiges rasenbildendes oder einzeln zwischen andern Moosen wachsen- des Lebermoos mit schräg inserierten, stumpf zweilappigen Blättern, ohne Amphigastrien. Geschlechtsorgane unbekannt. 125. A. orcadensis (Hook) Schiffner. — Jungermannia orcadensis Hook. (Taf. LX, Fig. 13.) — Diöcisch. Bildet ganz lockere, olivengrüne bis braungrüne Rasen oder wächst einzeln zwischen andern Moosen. Stengel bis 10 cm und selbst darüber lang, aufsteigend bis aufrecht, robust, starr, wenig verzweigt, mit kurzen Rhizoiden. Blätter ziemlich derb, dichtstehend, schräg inseriert, fast flach, eirundlich mit zurückgesclilagenem Yentralrande, in der Spitze leicht stumpf buchtig, ungleich zwei- bis dreilappig. Amphi- gastrien klein, hinfällig. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter, zurückgebogen, unregelmässig eingeschnitten-dreilappig. Perianth zur Hälfte vortretend, länglich, seitlich zusammengedrückt, oben faltig mit eingezogenem Munde, kurz gewimpert. — Im Gebirge zAvischen Moosen auf Moor- oder Felsgrund verbreitet, aber fast stets steril. — 456 — Gattung Plagiochila (Dum.) Spruce. Meist ^osse, grüne oder bräunliche Jungermannien mit grossen unter- schliichtigen Blättern; die einheimischen Arten ohne Amphigastrien. Perianth glockig bis cylindrisch, seitlich stark zusammengedrückt, weitmündig, gezähnt oder gefranst. 126. PL nsplenioides (L.) N. &M. (Taf.LX, Fig. 8; Taf.LXII, Fig. 2, 4.) — Zweihäusig. Bildet sehr kräftige, lockere, grüne bis gelblichgrüne Rasen mit bis 30 cm langem, kriechendem bis aufsteigendem, ästigem, kaum wurzel- haarigem Stengel. Blätter dicht, doch sich nicht berührend, eirund, rings grob gezähnt. Perianth weit hervortretend, lang eiförmig, an der Spitze zusammen- gedrückt und an der Mündung wimperig gezähnt. — Sehr verbreitet und häufig in schattigen Wäldern, namentlich an feuchten Stellen. 127. PI. interrupta N. v. E. (Taf. LXII, Fig. 1.) — Einhäusig. Viel kleiner als die vorige in dicht verwebten, flachen, grünen bis gelbgi'ünen Rasen mit schlaffen, niederliegenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter dachziegelig, sich deckend, eiförmig, meist leicht ausgerandet, ganzrandig mit derben, dickwandigen Zellen. Involucralblätter grösser als die Stengelblätter. Perianth oval, nach oben breiter werdend, wenig vortretend, mit ungezähnter Mündung. — Sehr zerstreut auf schattigen Kalkfelsen. Die nahe verwandte PI. spinulosa (Taf. LXII, Fig. 3, 12) ist bisher im Gebiet der Flora nicht sicher beobachtet. Gattung Mylia S. F. Gray. Grosse rasenbildende Jungermannien. Blätter unterschlächtig, ganz. Amphigastrien vorhanden, ungeteilt. Perianth vorragend, cylindrisch, an der Spitze seitlich zusammengedrückt, zweilippig, an der Mündung gezähnelt, ungefaltet. 128. M. auODiiila (Hook) Gray. — Jungermannia anomala Hook. (Taf. LXII, Fig. 9.) — Einzeln zwischen Sumpf moosen oder gesellig und in Häschen auf Sumpfmoosen auf Torf. Stengel schlaff, wenig beästet, lang wurzelhaarig. Blätter locker gestellt, sehr schräg inseriert, eiförmig bis läng- lich, leicht zugespitzt mit ungleich rundlichen, am Rande fast viereckigen, sehr dickwandigen nicht buckelig aufgetriebenen Zellen ohne verdickte Zellecken. Fr. unbekannt. — Nicht häufigr, auf Torfboden. 129. M. Taylor! (Hook) Gray. — Jungermannia Taylor! Hook. Taf.LX, Fig. 1.) — Zweihilusig. Bildet flache, kräftige, schmutziggrüne bis rötliche Käsen mit derben, braunen, ästigen, wurzelhaarigen, aufsteigenden Stengeln. Blätter genähert kreisrund bis breit eiförmig mit grossen, runden, sehr dick- wandigen, linsenförmig aufgetriebenen Zellen. Amphigastrien klein, schmal lanzettlich, im Blütenstand grösser und zweispaltig. Involucralblätter von — 457 — den Stengelblättern nicht verschieden. Perianth eiförmig, an der Mündung flach, zweilippig, gezähnelt. — Auf feuchtem Waldboden, feuchtem Gestein im Gebirge. Gattung Clasmatocolea Spruce. Sehr kleine verzweigte Jungermannien mit rundlichen unterschlächtigen Blättern und grossen, z. T. geteilten Amphigastrien. Perianth sehr gross, vorragend, eiförmig-becherförmig, glatt, weitmündig, kurz, zwei- bis vierlappig, nicht faltig, oben undeutlich dreikantig. 130. Cl. cuneifolia (Hook) Spruce. — Jungermannia cuneifolia Hook. — Coleochila cuneifolia Dum. — Stengel zart, kriechend, Blätter sehr schief angeheftet, abstehend, keilförmig, an der Spitze gestutzt oder ein- gedrückt ausgerandet. Amphigastrien eiförmig, spitz zweizipfelig. — Auf FruUania Tamarisci lebend, sehr selten, Böhmen, am Iserkamm bei Friedland. Gattung Lophocolea Dum. Meist ziemlich kräftige, aber weiche und schlaffe, grüne oder bleiche, trocken bräunliche Jungermannien mit gegenständigen, unterschlächtigen Blättern und stets vorhandenen Amphigastrien. Perianth dreikantig-pris- matisch, dreilippig, weitmündig mit gefransten Lappen, Übersicht der Arten. 1. Obere Stengelblätter fast gestutzt mit abgerundeten Ecken. L. hetero- phylla. Obere Stengel blätter buchtig eingeschnitten. 2. 2. Stengel meist nur gabelig verzweigt. L. bidentata. Stengel liederig bis büschelig verzweigt. 3. 3. Blätter am Rande infolge Keimkörnerbildung angefressen gezähnelt. L. minor. Blätter am Rande meist glatt. L. cuspidata. 131. L. Mdentata N. v. E. — L. latifolia N. v, E. — L. Hookeriana N. V. E. (Taf. LX, Fig. 12; Taf. LXIV, Fig. 13, 14, 16.) — Zweihäusig. Einzeln zwischen Moosen und Gras oder dicht verwebte bleiche Rasen bildend. Stengel lang mit meist nicht zahlreichen, weit umherschweifenden Ästen, schwach wurzelhaarig, meist niederliegend. Blätter dachig, sehr schief an- geheftet, in Form und Grösse schwankend, mit meist breiter Basis, breit eiförmig, nach der Spitze schief verschmälert und hier durch eine halbmond- förmige Bucht in zwei pfriemliche meist divergierende Schenkel geteilt. Zellen klein, zart. Amphigastrien gross, tief zweiteilig mit schmal lanzettlichen, oft — 458 — nochmals o-eteilteii Zipfeln. Involucralblätter grösser, tiefer geteilt, oft an den Rändern mit Zähnen. Pcrianth zur Hälfte vortretend, oben dreikantig bis geflügelt mit tief dreila])piger, grob gezähnter Mündung. — Überall häufig zwischen Moosen, an feuchten, schattigen Stellen. 132. L. cnspidata Limpr. — Einhäusig, der vorigen ähnlich, dichte, gedrängte Käsen bildend, kleiner, dichter beblättert. Stengel fast fieder- f^Jrmig bis büschelig verzweigt, wurzelhaarig. Blätter dicht gedrängt, schräg inseriert, schief viereckig, an der Spitze mit runder Bucht bis zu Va ein- geschnitten; Zipfel pfriemenfdrmig. Zellen weit, dünnwandig. Amphigastrien zweispaltig oft noch mit seitlichem Zahn. Involucralblätter sehr gross, oval, oben verengt und in zwei spitze Lappen geteilt. Perianth fast ganz vor- ragend, geflügelt, dreikantig, schlank mit dreilappiger, an den Lappen ge- zähnter Mündung. — Selten und zerstreut an überrieselten Felsblöcken, Wurzeln u. s. w. 133. L. heterophylla (Schrad.) Dum. — Jungermannia heterophylla Schrad. (Taf. LXIV, Fig. 17—19.) — Einhäusig. Bildet dichte, flache, bleich- bis dunkelgrüne Überzüge mit kriechenden, dem Substrat fest an- haftenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln, unregelmässig beästet. Untere Stengelblätter fast quadratisch, schräg inseriert, seicht ausgerandet mit stumpfen oder spitzen Lappen, die oberen leicht eingebuchtet oder gestutzt mit abgerundeten Ecken. Astblätter tief eingeschnitten mit spitzen Zipfeln. Zellen grösser, in den Ecken etwas verdickt. Amphigastrien tief zweiteilig mit pfriemenförmigen, oft nochmals geteilten Zipfeln. Involucralblätter grösser mit breiter, zwei- bis vierlappiger Spitze. Perianth fast ganz vor- tretend, länglich-cylindrisch, scharf dreikantig mit dreilappiger, gestutzter, grob gezähnter Mündung. — In Wäldern an Wegen, Baumstümpfen verbreitet. 134. L. minor N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 15.) — Zweihäusig, sehr zart, lichtgrüne bis gelbgrüne, flache Überzüge bildend. Stengel zart, reich verästelt, bis 1,5 cm lang, spärlich wurzelhaarig. Blätter sehr schräg inse- riert, viereckig-eiförmig mit stumpfer Bucht und breiten, meist spitzen Lappen, die am Rande sich in Keimkömer auflösen. Amphigastrien abstehend, gross, bis über die Mitte in zwei lineal-lanzettliche Zipfel geteilt. Involucralblätter den Stammblättern ähnlich, aber länglicher. Perianth oben stumpf drei- kantig, aufsteigend, an der Mündung dreilappig, gezähnt. — Zerstreut an Wegen und Böschungen in Wäldern, kalkliebend, selten fruchtend. Gattung Gymnoscyphus Cor da. Sehr kleines, kriechendes Lebermoos mit eiförmigen Blättern ohne Amphigastrien. Perianth gross, keulenförmig, ungefaltet, zugespitzt zwei- lippig. Hüllblätter fehlen. — 459 — 135. Gr. repens Corda. — Bildet zarte, grüne Überzüge an Schiefer- felsen des Radstadter Tauern. Stengel dick, grünlich bis bräunlich, steif, kriechend, ästig, dicht wurzelhaarig mit fast vertikal inserierten, sehr kleinen, rundlich-eiförmigen, stumpf abgerundeten, ganzrandigen , dicken Blättern. Zellen rundlich-eckig, dickwandig, klein. Amphigastiien und Involucralblätter fehlen. Perianth gross, aufsteigend, becherförmig, zweilippig, ungezähnt, zu- weilen geschlitzt. Familie Saccogynaceae. Blätter unterschlächtig bis quer inseriert, ausgebreitet. Amphigastrien vorhanden, meist klein. Blütenstand an ventralen Zweigen. Perianth drei- kantig mit zwei seitlichen und einer dorsalen Kante. Meist zarte, den Junger- mannien ähnliche Lebermoose. Übersicht der Gattungen. 1. Stengelblätter ganz, ungeteilt. Cliiloscyphus. Stengelblätter tief ausgerandet. 2. 2. Sporogon in einen besonderen Fruchtsack eingeschlossen. Oeocalyx. Sporogon nicht in einen besonderen Fruchtsack eingeschlossen. Har- panthus. Gattung Chiloscyphus Corda. Blätter rundlich-viereckig bis zungenförmig, ganzrandig, mit abgerun- deter oder gestutzter, selten etwas ausgerandeter Spitze, schräg inseriert. Perianth becherförmig mit tief dreilappiger Mündung, auf kurzen ventralen Asten. Amphigastrien klein. 136. Ch. polyantlius (L.) Corda. — Jungermannia polyantha L. (Taf. LXIV, Fig. 6, 7.) — Einhäusig. Bildet bleichgrüne bis bräunliche, flutende oder zwischen Sumpfmoosen wachsende, meist schlaffe Rasen mit nieder- liegenden bis aufsteigenden, schlaffen, vielästigen, wurzelhaarigen Stengeln. Blätter fast horizontal inseriert, rundlich viereckig mit gestutzter oder ganz leicht ausgerandeter Spitze, dichtstehend, flach. Amphigastrien klein meist zweizipfelig. Hüllblätter sehr klein, fast schuppenartig, meist kurz zweilappig. Perianth becherförmig, oben dreilappig mit ganzrandigen oder unregelmässig ausgerandeten stumpfen Lappen. — Zerstreut und meist steril an Bachrändern, Gräben, in Erlenbrüchen. 137. Ch. pallescens (Sehr ad.) Nees. — Der vorigen Art sehr nahe- stehend und habituell gleich. Stengel weniger verzweigt und weniger dicht beblättert. Pflanze bleich gelbgrün. Blätter länger, zungenförmig mit fast — 460 — doppelt so grossen Zellen. Perianth mit doraig gezähnten Lappen. — Selten, an ähnlichen Stellen wie die vorige Art. Gattung Harpanthus N. v. E. Blätter flach, ausgebreitet, an der Spitze ausgerandet, sehr schräg inseriert. Aniphigastrien gross, oft ungeteilt. Hüllblätter klein, teilweise mit dem Perianth verwachsen. Perianth auf kurzem ventralen Ast, am Grunde fleischig, an der Mündung drei- bis fünfteilig. 138. H. scutatiis Spruce. — Jungermannia scutata W. &M. (Taf. LXIV, Fig. 10, 11.) — Bildet lockere, kleine, bleiche bis gebräunte Raschen mit aufrechten, ästigen, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter breit eiförmig, an der Spitze mit kurz und scharf rundlich ausgeschnittener Bucht, scharf gespitzten Lappen. Zellen gi-oss, rund, an den Ecken stark verdickt. Aniphi- gastrien gross, ungeteilt, eiförmig bis dreieckig-lanzettlich. Involucralblätter klein, mit dem fleischigen Teil des Perianths verwachsen, zwei- bis vierspaltig. Perianth eiförmig, an der Mündung gefaltet und scharf gezähnt. — Selten im Gebirge an nassen Felsen, moderndem Holz, über Torfmoosen. 139. H. Flotowiaims N. v. E. — Lophocolea vogesiaca N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 8, 9.) — Zweihäusig. Wächst einzeln zwischen andern Moosen oder in lockeren, bleichen bis gebräunten Rasen mit langen, schlaffen, meist niederliegenden, rötlichen, kurz wurzelhaarigen Stengeln. Blätter breit eiförmig -rundlich, an der Spitze sehr klein, halbrund ausgebuchtet mit stumpfen, kurzen Lappen. Zellen dünnwandig, gross, fünf- bis sechseckig, unregelmässig. Aniphigastrien gross, eiförmig bis lanzettlich, geteilt oder ganz. Involucralblätter klein, zweizähnig. Perianth walzen- bis spindel- förmig. — Nicht häufig, im Gebirge an ähnlichen Orten wie vorige Art. Gattung Saccogyne S. 0. Lindberg. Blätter ausgebreitet mit flacher, stumpfer Bucht und zwei spitzen Zähnen. Sporogon in einen in die Erde eindringenden Fruchtsack ein- geschlossen. 140. Saccogyne graveoleiis (N. v. E.j — Geocalyx graveoleus N. v. E. (Taf. LXIV, Fig. 3—5; Taf. LX, Fig. 14.) — Einhäusig. Bildet dunkel- grüne bis blaugrüne oder gelbgrüne, dicht gedrängte, flache, rasenförmige Überzüge mit bis 2 cm langen, einfachen bis unregelmässig verästelten, dem Substrat fest anhaftenden wurzelhaarigen Stengeln. Blätter dichtstehend, schräg inseriert, rundhch-viereckig mit meist spitzen Lappen. Zellen dünn- wandig, in den Ecken meist schwach verdickt, rundlich, Aniphigastrien klein, tief, zweiteilig. Archegonien auf sehr kurzen Ästchen, die bei den befruchteten Archegonien infolge von Wucherung des Gewebes einen langen, — 461 — fleischigen, cylindrisclien Fruchtsack bilden, der das Sporogon bis zur Sporen- reife umschliesst und mit ihm in die Erde eindringt. Die kleinen Hüll- blätter stehen am oberen Rande des Fruchtsackes. — Weit verbreitet, aber sehr zerstreut und nicht häufig an Bachrändern, Erlenbrüchen, feuchten Ge- birgsschluchten. Familie Lepidoziaeeae. Meist ziemlich zarte Lebermoose "mit deutlich oberschlächtigen Blättern, die nicht in Ober- und Unterlappen geteilt sind. ? Blütenstand meist auf ventralen Sprossen. Elateren abfallend. Übersicht der Gattungen. 1. Sporogon wie bei Saccogyne in einen Fruchtsack eingeschlossen. Kantia. Sporogon nicht in einen Fruchtsack eingeschlossen. 2. 2. Stengel deutlich fiederästig, Lepidozia. Stengel gabelig oder unregelmässig verzweigt. Bazzaiiia. Gattung Kantia S. F. Gray. Blätter oval, ganzrandig oder an der Spitze flach ausgerandet. Sporogon in einen mit bräunlichen Rhizoiden besetzten Fruchtsack eingeschlossen. Übersicht der Arten. 1. Amphigastrien ungeteilt, höchstens leicht ausgerandet. K. Neesiaiia. Amphigastrien mehr oder weniger tief zweiteilig. 2. 2. Zellen an der Blattspitze über 45 in im Durchmesser. 3. Zellen an der Blattspitze unter 40 (.i im Durchmesser. 4. 3. Amphigastrien gross, kaum bis zur Mitte eingeschnitten. K. Tricho- mauis. Amphigastrien klein, bis fast zum Grunde geteilt. K. calypogea. 4. Zellen an der Blattspitze nur 18 — 20 ^ im Durchmesser. K. suecica. Zellen an der Blattspitze bis 35 jw im Durchmesser. K. Mülleri. Die Gattung Kantia schliesst sich eng an Saccogyne an und ist hier nur der Blattstellung wegen eingereiht worden. 141. K. trichomanis (L.) S. F. Gray. — Calypogeia trichomanis Corda. (Taf. LX, Fig. 16; Taf. LXII, Fig. 13—14.) — Einhäusig. Bildet flache, grüne bis gelbliche oder blaugrüne feste Rasen oder wächst einzeln zwischen andern Moosen. Stengel niederliegend, unregelmässig verzweigt, oft mit Flagellen, dem Substrat anliegend, wurzelhaarig. Blätter oberschlächtig, sehr — 462 — schrii^' inseriert, flach ausgebreitet, gaiizrandig mit stumpfer, spitzer oder zwci/Jihniger Spitze. Zellen weit, dünnwandig, an der Spitze 50 — 55 ^ im Durchmesser. Ami)liigastrien gross, stumpf, zweilappig, breit. Sporogone wie bei SaccogA'ne in einen Fruchtsack eingeschlossen. — Verbreitet, doch selten fruchtend, an feuchtenden moderndem Holz, in Erlenbrüchen, Gewässern im Walde. 112. K. ealypogea (Raddi) S. 0. Lindberg. — Monöcisch (autöcisch) läuger und schlanker als die vorige, durchsichtiger, grün bis schwach bläu- lichgrün. Stengel zart, brüchig, dicht wurzelhaarig. Blätter weniger dicht, zarter und schlaffer, an der Spitze zusammengezogen mit spitzen oder stumpfen Zähnen, auch vereinzelt tief zweilappig gespalten. Zellen grösser und zart- wajidiger als bei der vorigen. Amphigastrien kleiner, tief zweispaltig, breiter als lang, Zipfel oft zweizähnig oder zAveilappig. — Selten, auf feuchter Erde, an Hohlwegen im AValde, Erlenbrüchen. Baden, Böhmen. 143. K. Neesiana (Mass. et Garest) C. Müller. — Der K. Tricho- manis sehr nahe stehend. Blätter gross, durchscheinend, an der Spitze ab- gerundet oder ganz leicht eingezogen. Zellen bis 55 ix im Durchmesser, weit, rings meist gleichmässig verdickt, rundlich fünf- bis sechseckig. Amphi- gastrien fast halb so gross als die Blätter, ungeteilt oder leicht ausgerandet. — An feuchten Stellen, Baumstümpfen, Erde, selten. Baden, Steiermark. 144. K. 31ülleriaiia Schffn. — Paröcisch. Niedergedrückt rasig, kriechend, bis 15 mm lang, derb, bräunlich, einfach oder verzweigt. Blätter nach oben zu dicht dachziegelig, mit convexer Rückenseite, an den Spitzen herabgebogen, schief, breit herzförmig mit stumpfer, selten etwas zugespitzter Spitze. Blätter am Grunde der Stengel und Zweige entfernter stehend, spitzer und zweizähnig. Amphigastrien fast doppelt so breit als lang, ein- Figurenerklärung zu Tafel LXII. Fig. 1. Plagiochila interrupta, Teil des Stengels, schwach vergrössert. , 2. „ asplenioides, , , , „ , .. 3. , spinulosa, , , „ „ 4. , asplenioides, Perianth , , , 5. Anastrepta orcadensis, Teil des Stengels , „ , (\ Anastrophyllum Donianura, „ „ „ , „ „ 7. Chandonanthus setiformis, Blatt , „ r 8. Lophozia gracilis, „ ^ „ , 9. Mylia anomala, Teil des Stengels von unten ,. , . 10. Aniistrophyllum Reichardtii, Teil des Stengels , , T ii- , , Blatt „ , , 12. Plagiochila spinulosa, Perianth , , . 13. Kantia trichonianis, Stengel mit Fruchtsack , , .14. , . Amphigastrium „ , c^nXH}^Aiy 62. iJM>'na€^fi(M'iniaceae ^aÄ/iaayriae/. — 463 — geschnitten mit stumpfen Lappen. Zellen kleiner, an der Spitze nur bis 35 fÄ im Durchmesser — Baden, Böhmen. 145. K. suecica Am, et Perss. — „Stengel bis 1 cm lang, 0,25 mm dick, verzweigt mit sehr langen, gelblichen, zwischen den Unterblättern her- vorkommenden Rhizoiden besetzt, auf dem Substrat niederliegend, nicht sehr daran haftend. Blätter herzförmig bis breit eiförmig, 1 mm lang und fast ebenso breit, mit abgerundeter Spitze, die selten zwei abgerundete Zähnchen zeigt. Unterblätter verhältnismässig sehr gross, sich dachziegelig deckend, fast kreisrund, 0,5—0,6 mm breit, bis zur Mitte mit rechtwinkliger Bucht in zwei breite, eiförmige, zugespitzte Lappen geteilt, die am äusseren Rande manchmal mit stumpfem Höcker oder Zahne versehen sind. Zellen an der Blattspitze 18 — 20 ^u diam., rundlich, in den Ecken dreieckig verdickt, in der Mitte regelmässig sechseckig mit schwach verdickten Ecken, 25x35 fz diam., an der Basis 20x40 i-i diam. in den Ecken kaum verdickt. Cuticula punktiert, rauh oder glatt." (Nach C. Müller). — An wenigen Orten am Feldberg im Schwarzwald. Gattung Bazzania Gray. Stengel meist gabelig geteilt mit Flagellen. Blätter am Grunde ge- wölbt, schief, zurückgekrümmt, meist dreizähnig. Amphigastrien meist gross, mehrzipfelig. Perianth an ventralem Spross, stumpf dreilappig, dreikantig. 146. B. triloll)ata (N. v. E.) Gray. — Mastigobryum trilobatum N. v. E. — Zweihäusig, sehr kräftig, in dichten, dunkel- bis gelbgrünen Rasen, seltener einzeln zwischen andern Moosen. Stengel sehr derb, aufrecht bis nieder- liegend, gabelig verzweigt, dicht dachziegelig beblättert, Stolonen tragend, wurzelhaarig. Blätter sehr schräg inseriert, schief, breit eiförmig, an der Basis gewölbt, ungleich dreilappig. Zellen gross, regelmässig sechseckig. Amphigastrien rundlich viereckig, drei- bis fünflappig, unregelmässig gezähnt. Involucralblätter eiförmig, unregelmässig geschlitzt und gewimpert. Perianth gross, länglich, stumpf dreikantig, an der Mündung eng, kurz dreilappig, oft seitlich geschlitzt. — In feuchten, schattigen Wäldern, Erlenbrüchen häufig, aber selten fruchtend. 147. B. deflexa (N. v. E.) Gray. — Mastigobryum deflexum N. v. E. — Zweihäusig. Wesentlich kleiner, zarter, in bräunlichen, dichten Rasen mit dünnerem, niederliegendem, ästigem Stengel und aufsteigenden Asten. Blätter dicht ziegeldachartig, schräg inseriert, schief, breit eiförmig mit verschmälerter, schräg abgestutzter, ungleich dreizähniger Spitze. Zellen rund, in den Ecken verdickt. Amphigastrien in Form und Grösse veränderlich, meist nieren- förmig, geschweift, stumpf lappig, zuweilen mehrlappig. Geschlechtsorgane — 464 — wie bei der voriiren. — Verbreitet im Gebirge auf nassem Gestein, an Fels- wänden, iui (Quellen, sehr selten fruchtend. Vielgestaltig! Gattung Lepidozia Dum. Hellgrüne l)is weisslich grüne, mittelgrosse, dichtrasige Jungermannien mit einfach oder doppelt fiederästigen Stengeln. Blätter oberschlächtig, klein, meist tief vierteilig. Amphigastrien den Blättern ähnlich, nur wenig kleiner. Perianth länglich, mehr oder weniger weit dreikantig. Übersicht der Arten. 1. Blattzellen rund. L. tümidula. Blattzellen eckig. 2. 2. Amphigastrien kleiner als die Stengelblätter. L. reptaiis. Amphigastrien so gross als die Stengelblätter. 3. 3. Perianth mit lang gewimperter Mündung. L. setacea. Mündung des Perianthes nicht gewimpert. L. trichoclados. 148. L. reptaiis (L.) Dum. — Jungermannia reptans L. — Herpetium reptans N. v. E. — Einhäusig. Bildet dichte, aber flache, grüne Rasen mit zarten, bis 3 cm langen, niedergestreckten, einfach bis doppelt gefiederten, dichtblättrigen Stengeln mit wenig Wurzelhaaren und oft flagellenartig ver- längerten Ästen. Stengelblätter fast viereckig, bis zur Mitte in drei bis vier schmale, zurückgebogene Lappen geteilt. Zellen dünnwandig, polygonal bis 30 jU im Durchmesser. Amphigastrien ähnlich, etwas kleiner. Involucral- blätter grösser drei- bis sechszähnig. Perianth gross, fast ganz vortretend mit sehr verengter dreilappiger, klein gezähnelter Mündung. — Verbreitet an feuchten Stellen im Walde, modernden Baumstämmen, auch einzeln zwischen anderen Moosen. 149. L. taiiiidiila Tayl. — Stengel unregelmässig gefiedert, nieder- liegend, flache, gelblich grüne Rasen ])ildend. Blätter holil, sehr tief geteilt mit meist vier wenig eingekrümmten, schmalen Lappen. Zellen rund. Amphi- gastrien meist nur zwei- bis dreispitzig. — An feuchten Felsen bei Baden. Sachsen. 150. L. setacea (Web.) Mitten — Jungermannia setacea Web. — Blepharostoma setaceum Dum. — Zweihäusig. Zarter als L. reptans, einzeln zwischen andern Moosen oder in dichten, niedrigen, verfilzten, bräunlichgrünen Rasen. Stengel meist nur 1 — 2 cm lang, haarfein, aufsteigend bis aufrecht, meist einfach bis doppelt gefiedert, mit oft flagellenartig verlängerten Asten, wurzelhaarig. Blätter gedrängt, klein, tief zwei- bis dreispaltig, Lappen oben — 465 — nur eine Zellreihe breit; Zellen rechteckig 15x25 fi im Durchmesser. Amphi- gastrien den Stengelblättern gleich. Involucralblätter sehr gross, mit vier bis fünf Zellreihen, breiten Wimpern, schmalen Abschnitten. Perianth zur Hälfte frei, mit verengter, bei Austritt des Sporogons, weitglockiger, v^^imperig gefranzter Mündung. — Sehr zerstreut, selten fruchtend, in Torfmooren. 151. L. trichochados C. MüUer-Frib. — Zweihäusig. Sehr zart, mit haarfeinem, 2 — 4 cm langem, regelmässig fiederästigem Stengel und oft in lange wasserhelle Stolonen auslaufenden Ästen. Blätter und Amphigastrien einander gleich, entfernt stehend, meist bis zum Grunde in drei am Haupt- stamm zweizellreihige, an den Ästen einzellreihige , borstenförmige Zipfel geteilt. Zellen rechteckig. Untere Involucralblätter den Stengelblättern ähn- lich, doch vier- bis fünf lappig, obere zweilappig bis ungeteilt eiförmig. Perianth zweiseitig zusammengedrückt, zu ^j^ vorragend, mit eng zusammen- gezogener, vier- bis fünf lappiger, fein gezähnelter, nicht gefranster Mündung. — An von Sphagnum überzogenen Felsen am Feldberg im Schwarzwald. Steiermark. Böhmen. Familie Ceplialoziaceae. Meist zarte bis mittelgrosse Jungermannien mit unterschlächtigen, zwei- lappigen Blättern. Amphigastrien fehlend oder doch kleiner und den Blättern ungleich. Perianth dreikantig mit zwei seitlichen und einer ventralen Kante. Übersicht der Gattungen. 1. Perianth am Stengelende. 2. Perianth an ventralen Ästen. 4. 2. Äste auf der Bauchseite entspringend. Cephaloziella. Äste seitlich entspringend. 3. 3. Mit Amphigastrien. Pleuroclada. Ohne Amphigastrien. Hygrofeiella. 4. Blätter am Grunde sackartig gehöhlt. Nowellia. Blätter nicht ausgehöhlt. 5. 5. Blätter zweispaltig. Oephalozia. Blätter ganz. Odoiitoschisma. Gattung Cephalozia Sprue e. Kleine bis mittelgrosse, bleichgrüne bis bräunliche Lebermoose mit ein- fachem oder gabelig geteiltem Stengel und unterschlächtigen, etwas rinnigen, zweiteiligen, ganzrandigen Blättern. Blattzellen gross, meist 25 — 50 f.i im Durchmesser. Amphigastrien klein oder fehlend. Perianth meist an kurzen Thomö-Migula, Flora. V. 30 — 466 — ventralen Ästen, stumpf dreikantig, bleich, lang, an der Mündung gezähnt oder gefranst. Übersicht der Arten. 1. ]il;itter nur etwa 1/4 der Blattlänge eingeschnitten mit kurzen Lappen. 2. Blätter bis beinahe zur Hälfte eingeschnitten mit langen Lappen. 3. 2. Blätter dicht dachziegelig. C. Fraiicisci. Blätter lockerstehend. C. baltica. 3. Zellen nur bis 25 [x im Durchmesser. €. symbolica. Zellen 30 ^u und mehr im Durchmesser. 4. j. Amphigastrien gut entwickelt. €. fliiitaiis. Amphigastrien fehlend oder rudimentär oder doch sehr klein. 5. 5. Involucralblätter zweilappig mit ungezähnten, ganzrandigen Lappen, 6. Livolucralblätter zwei- bis dreilappig oder bandförmig geteilt oder zwei- lappig mit gezähntem Rande. 9. 6. Stengelblätter bis über die Mitte eingeschnitten. C. laciuulata. Stengelblätter meist nicht bis zur Mitte eingeschnitten. 7. 7. Involucralblätter nur zu ^5 eingeschnitten. C. Lammersiaua. Involucralblätter tief eingeschnitten. 8. 8. Perianth lang wimperzähnig. C. cateiiulata. Perianth kurz gezähnelt. C. pleiiiceps. 9. Involucralblätter tief bandförmig eingeschnitten. C. coniiivens. Involucralblätter zwei- bis dreilappig. 10. 10. Blattgrund etwas herablaufend. C. COinpacta. Blattgrund nicht herablaufend. C. bicuspidata. 152. C. cateuulata (Hüben) Spruce. — Jungermannia reclusa Tayl. — Cephalozia serriflora Lindb. — Zweihäusig. Bildet lockere oder dichte, flache, dunkelgrüne Überzüge mit niederliegenden, unregelmässig beästeten Stengeln. Stengelblätter sehr klein, schief rundlich, bis zur Mitte eng ein- geschnitten mit spitzen zusammenneigenden Lappen. Zellen mehreckig, dick- wandig bis 30 // im Durchmesser. Involucralblätter grösser, tief zweispitzig, ganzrandig. Amphigastrien fehlen. Perianth weit vortretend, prismatisch mit bleicher wimperzähniger Mündung. — Zerstreut und selten in der Ebene auf feuchtem Boden, in schattigen AVäldern, an morschen Baumstümpfen. 153. C. syinhoHca (Gottsche) Breidler. — Jungermannia connivens f. symbolica Gottsche. — Cephalozia multiflora Spruce. — C. media Lindb. — Zweihäusig. Bildet kleine, dicht gedrängte, bräunliche Raschen mit 1 — 2 cm langen, niederliegenden bis aufsteigenden, reichbeästeten, aber spärlich wurzel- haarigen Stengeln. Blätter abstehend, schief rundlich, bis gegen die Mitte — 467 — mit stumpfem Einschnitt. Zellen nur 16 — 25 fi weit. Amphigastrien felilen. Involucralblätter tief zweispaltig mit lanzettlichen Lappen, meist ganzrandig. Perianth auf kurzem ventralem Ast, schmal, oben dreikantig mit verengter, kurz gezähnelter Mündung. — Selten, in Hochmooren auf Torf, in Wäldern auf modernden Baumstämmen und feuchter Erde. 154. L. lacinulata (Jack) Spruce. — Jungermannia lacinulata Jack. — Cephalocia symbolica Warnst. — Steht der vorigen sehr nahe und ist vielleicht nur eine Form derselben Die Blätter sind bis über die Mitte stumpf eingeschnitten mit breit pfriemenförmigen Zipfeln; Zellen grösser. Amphigastrien fehlen oder rudimentär. Involucralblätter doppelt so lang als die Stengelblätter, tief zweispaltig mit spitzen ganzrandigen Zipfeln. Im übrigen der vorigen Art ähnlich. — Sehr selten auf morschen Baumstümpfen im Walde. 155. C. connivens (Dicks.) Spruce. — Jungermannia connivens Dicks. — Einhäusig. Bildet lockere bis ziemlich dichte, grüne bis braune Rasen, auch einzeln oder truppweise zwischen andern Moosen. Stengel schlaff, niederliegend bis aufsteigend, 1 — 3 cm lang, unregelmässig ästig, kurz wurzel- haarig. Blätter schräg inseriert, schief rundlich, bis gegen die Mitte rund- lich eingeschnitten mit zwei meist ungleichen zusammenneigenden Lappen, Zellen unregelmässig eckig, dünnwandig, 40 — 50 /.i im Durchmesser. Amphi- gastrien felilen. Involucralblätter breit, tief bandförmig eingeschnitten mit ganzrandigen, lanzettlichen Zipfeln. Perianth zur Hälfte vortretend, länglich- cylindrisch, oben dreikantig faltig, an der Mündung lang gewimpert. — Ver- breitet und häufig in Torfmooren, feuchten Wäldern, Sandstein. 156. C. comi)acta Warnst. — Einhäusig. Kleinen Formen der vorigen ähnlich, in dichten, etwa 1 cm hohen, ausgedehnten, schwammigen, bräunlichen Rasen. Stengel geschlängelt aufsteigend, reich, oben fast büscheUg verästelt. Blätter meist gedrängt, schief inseriert, unsymmetrisch kreisförmig, bis gegen die Mitte durch eine stumpfe Bucht zweilappig, Zellen derbwandig, 40 — 50 fi im Durchmesser. Involucralblätter viel grösser mit sehr tiefem, oft bis unter die Mitte reichendem engem Einschnitt und zwei lanzettlichen, an den Rändern unregelmässig geschlitzten Lappen. Perianth fast prismatisch, zur Hälfte vortretend, an der Mündung kerbig gesägt. — Waldbruch zwischen Zehlendorf und Klein-Machnow in Brandenburg. 157. C. Francisci (Hook.) Dum. — Jungermannia Francisci Hook. — Zweihäusig. Sehr klein, lockere oder dichtere, niedrige, rötliche, zuweilen grünliche Raschen bildend, mit 5 mm langem, an unterirdischem, dickem, saftigem Stengel sitzenden, kätzchenförmig beblätterten, einfachen Ästen. Blätter dicht dachziegelig, breit eiförmig, nur zu ^j^ — 1/3 eng eingeschnitten mit zwei kurzen, breiten, stumpfen Lappen. Amphigastrien länglich-lanzettlich. 30* — 468 — Zellfii bis 20 // im Durchmesser, klein, dickwandig. Involucralblätter viel jrrösser als die Ötengelblätter, schmal und stumpf zweilappig, Lappen am Grunde Hadi eingekerbt. Perianth weit vortretend, rötlich, gross, cylindrisch, oben prismatiscli faltig mit gelappt-gezähnter bleicher Mündung. — Auf moorigem Boden in der Ebene und im Gebirge selten und sehr zerstreut. 158. C. baltica Warnst. — Zweihäusig. Bildet grüne, lockere, flache Raschen mit niederliegenden, sehr ästigen, wurzelhaarigen, locker beblätterten, 10 — 20 mm langen Stengeln. Blätter schräg inseriert, abstehend, hohl, symmetrisch, rundlich-oval, ganzrandig bis 1/4 eingeschnitten, mit stumpflichen, kurzen Lappen. Zellen klein, 20 iti im Durchmesser. Involucralblätter viel grösser, eiförmig, zu 1/3 scharf eingeschnitten, mit stumpfen, z. T. schwach gekerbten Lappen. Perianth dick, eiförmig, stumpf dreikantig mit verengter, stumpf dreilappiger, aber nicht gezähnter Mündung. — Prerow a. d. Ostsee auf feuchtem Sande in den Dünen. 159. C. fluitaus (N. v. E.) Spruce. — Jungermannia fluitans N. v. E. — Zweihäusig. Gross, freudiggrün bis bleich bräunlich oder rosa angehaucht mit 10 cm und darüber langem, schlaffem, kriechendem Stengel. Blätter gross, schräg inseriert, schief eiförmig -länglich, wenig hohl bis zu ^/a eng- und spitz eingeschnitten, die unteren zuweilen dreilappig. Lappen ungleich^ lanzettlich, meist stumpflich mit aufgekrümmten Rändern. Zellen gross, dickwandig, sechseckig. Amphigastrien linear, ^/s so gross als die Stengel- blätter, meist zweizipfelig mit ein- bis zweizähnigem Rande. Involucral- blätter wenig grösser als die Stengelblätter, eiförmig-länglich, bis zur Hälfte zweilappig mit spitzen Lappen. Perianth sehr weit vortretend, eiförmig- cylindrisch, an der Spitze dreikantig mit gestutzer, eingezogener, kaum ge- zähnter Mündung. — Im Gebirge, in Sümpfen und Mooren zwischen Sphag- num und andeni Sumpfmoosen, selbst untergetaucht oder schwimmend. 160. C. Lamiiiersiaiia (Hüben) Spruce. — Jungermannia Lammer- siana Hübener. — Einhäusig. Bildet sehr dichte, schwammige, breite, dunkel- bis schwärzlichgrüne oder rotbraune Rasen mit bis 3 cm langen, ästigen, meist aufsteigenden Stengeln. Blätter abstehend, schräg inseriert, sehr hohl, symmetrisch-rundlich, bis zur Mitte eingeschnitten zweilappig. Amphigastrien öfters vorhanden. Zellen klein derbwandig, 30 — 40 f.i im Durchmesser. Invo- lucralblätter länglich-eiförmig, zu 1/5 scharf und eng eingeschnitten mit kurzen ganzrandigen Lappen. Perianth walzenförmig, oben prismatisch, violettrot, oben entfärbt mit gekerbt-gezähnelter Mündung. — Zerstreut auf feuchtem Boden in der Ebene und im Gebirge. 161. C. Incuspuliita (L.) Dum. — .lungermannia bicuspidata L. — Einhäusig. Hal)ituell .sehr veränderlich, flache, lockere bis dichte, gedrängte, bleichgrüne, dunkelgrüne bis bräunliche Rasen bildend. Stengel bis 2 cm lang, — 469 — dicht beästet, meist kriechend, wurzelhaarig. Blätter schräg inseriert, ab- stehend bis aufgerichtet, schief, rundlich-oval, meist flach, bis zur Mitte stumpf lig eingeschnitten mit lanzettlichen, ganzrandigen Lappen. Zellen 30 — 40 ^t im Durchmesser, weit, unregelmässig eckig, derbwandig. Amphi- gastrien gewöhnlich fehlend. Obere Involucralblätter viel grösser als die Stengelblätter, ein- bis zweimal scharf eingeschnitten, mit zwei bis drei spitzen, ganzrandigen bis unregelmässig gezähnten Lappen. Perianth lang, spindelförmig bis schlank prismatisch, einschichtig mit meist eingezogener, gekerbter, gezähnter oder gewimperter Mündung. — Verbreitet und häufig auf feuchter Erde an Wegrändern u. s. w. 162. C. pleniceps (Austin) Lindb. — Jungermannia pleniceps Austin. — Cephalozia crassiflora Spruce. — Einhäusig. Der vorigen habituell ähn- lich, mit sehr ästigen, dicht und lang wurzelhaarigen Stengeln. Blätter ge- drängt aufgerichtet, schief inseriert, rundlich- viereckig, hohl, bis gegen die Mitte stumpf eingeschnitten zweilappig. Zellen dünnwandig mit schwach verdickten Ecken, 30 — 45 /x im Durchmesser. Amphigastrien fehlen. Invo- lucralblätter bis unter die Mitte stumpf eingeschnitten zweilappig, grösser als die Blätter, Lappen lanzettlich, ganzrandig. Perianth unten walzenförmig, mehrschichtig, oben stumpf dreikantig-faltig mit zusammengezogener, ge- zähnelter Mündung. — Zerstreut aber verbreitet an feuchten Orten, Wald- brüchen, Moorboden u. s. w. Gattung Cephaloziella (Spruce) Schffn. Kleine Jungermannien mit flagellenlosem, ziemlich dickem Stengel und meist ventralen Ästen. Blätter unterschlächtig, tief zweispaltig; Zellen halb so gross als bei Cephalozia, unter 25 fx im Durchmesser. Perianth am Ende des Stengels. Übersicht der Arten. 1. Amphigastrien vorhanden. 2. Amphigastrien fehlen, 6. 2. Blattlappen ganzrandig oder leicht gezähnelt. 3. Blattlappen spitz, dornig gezähnt. C. dentata. 3. Blattzellen über 15 ^tt Durchmesser. C. elegans. Blattzellen meist unter 15 ^u Durchmesser. 4. 4. Lappen gezähnelt. C. erosa. Lappen ganzrandig. 5. 5. Involucralblätter bis zur Hälfte ausgebleicht. C. byssacea. Involucralblätter nicht ausgebleicht. C. Jackii. — 470 — 6. Lappen der Involucralblätter ganzrandig. 7. Lappen der Involucralblätter gezähnt. 8. 7. Sehr klein, nur wenige Millimeter lang. C. iiitegerrima. Grösser, bis über 1 cm lang. C. Limprichtii. 8. Perianth fast ganzrandig. C. myriantha. Perianth am Rande gekerbt oder gezähnelt. 9. 9. Perianth stets cladogen. C. leiicantha. Perianth meist acrogen. 10. 10. Zellen meist unter 12 |U Durchmesser. C. sul)dentata. Zellen über 15 ti Durchmesser. 11. 11. Stengel kaum wurzelhaarig. C. elacMsta. Stengel lang wurzelhaarig. 12. 12. Blattlappen dreieckig-eiförmig. C. (livaricata. Blattlappen lanzettlich spitz. C. rull)ella. 163. C. l)yssacea (Roth) Warnst. — C. Starkii Schfiii. Jungermannia byssacea Roth. — Cephalozia byssacea Heeg. - — Zweihäusig, zart, klein, grüne bis bräunliche, lockere Überzüge bis dicht gedrängte Raschen bildend. Stengel ziemlich dick, einfach oder nur wenig verzweigt, niederliegend bis aufstrel)end, mit langen, weisslichen Wurzelhaaren. Blätter klein, entfernt stehend, aus schmalem Grunde, keilförmig, bis zur Mitte scharf eingeschnitten, mit eilanzettlichen, meist spitzen, ganzrandigen Lappen, abstehend, rinnig zu- sammenneigend. Zellen sehr klein, 12 — 15 f.i im Durchmesser, unregel- mässig quadratisch. Amphigastrien pfriemenförmig, im ? Blütenstande zwei- spitzig. Involucralblätter zu einem Köpfchen zusammengedrängt, viel grösser als die Stengelblätter, spitz zweilappig, die innersten miteinander verwachsen und oben domig gesägt. Perianth zur Hälfte vortretend, spindelfö innig, drei- bis sechsfaltig mit gestutzter, gelappter Mündung. — Verbreitet, nament- lich in der Ebene in Kiefernwäldern. 164. C. (livaricata (Smith) Warnst. — Jungermannia divaricata Sm. — Cephalozia divaricata Spruce, Heeg. Cephalozia bifida S. 0. Lind- berg?— Cephaloziella tri^^alis Schffn. — Zweihäusig (nach Schiffner autöcisch). Der vorigen ähnlich, einzeln ZA\äschen andern Moosen oder in kleinen grün- lichen bis gelbbräunlichen Raschen. Stengel meist einfach, schlafi", mit weissen Wurzelhaaren. Blätter entfernt stehend, sehr klein, etwas breiter als der Stengel, sparrig abstehend, bis zur Mitte fast rechtwinklig eingeschnitten mit dreieckig-eif()rmigen, spitzen, ganzrandigen, am Grunde fünf bis acht Zellen breiten, spreizenden Lappen. Zellen 15 — 18 fj. im Durchmesser, dünnwandig, quadratisch-polygonal. Amphigastrien am sterilen Teil des Stengels fehlend. Involucralblätter grösser, dichter, spitzlappig, stark gezähnelt, die innersten — 471 — zu einer Hülle verwachsen. Perianth zur Hälfte vortretend, nicht rötlich, mit gestutzter, gelappter und gekerbter Mündung. — Verbreitet an feuchten Orten, Ausstichen, Lehmgruben, Waldwegen. 165. C. elacliista (Jack). — Jungermannia elachista Jack. — Ein- häusig. Lockere, bleichgrüne Überzüge oder Raschen bildend mit nieder- liegendem bis aufsteigendem, langem, dünnem, wenig wurzelhaarigem Stengel. Blätter sehr entfernt, durch einen engen Einschnitt tief zweiteilig, mit schmalen, zugespitzten Lappen, oft mit einem Zahn am Rande. Zellen viel grösser als bei voriger Art, derbwandig, vier- bis sechseckig. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter viel grösser, grob gezähnt. Perianth länglich- cylindrisch, an der Mündung leicht gekerbt. — Selten, Torfboden bei Salem in Baden, Böhmen, Steiermark. 166. C. Limprichtii Warnst. — Einhäusig. Grösser und kräftiger als C. bjssacea, gelblichgrün, lockere, flache Überzüge bildend. Stengel niederliegend, über 1 cm lang, einfach oder mit Innovationen, wurzelhaarig. Blätter locker, quer angeheftet, fast keilförmig bis trapezisch, bis zur Mitte meist scharfwinklig gespalten, mit spitzen, ganzrandigen, divergierenden Lappen, ohne Zahn. Zellen 16 — 20 |tt im Durchmesser, meist quadratisch bis kurz rechteckig, in jungen Blättern dünn-, in älteren dickwandig. Amphi- gastrien nur in den $ Blütenständen. Livolucralblätter grösser, oval, stumpf- buchtig, spitzlappig, rinnig zusammengebogen. Lappen ganzrandig, die innersten teilweise zu einer Kelchhülle verwachsen. Perianth zur Hälfte vortretend, oft rötlich, schmal dreiseitig, prismatisch mit verengter, gelappter, kerbig gesägter Mündung. — Selten: Neuruppin in der Mark, an feuchten, sandigen Grabenböschungen. 167. C. elegans (Heeg). — Cephalozia elegans Heeg. — Paröcisch, dichtrasig, grün, in der Grösse von C. divaricata. Stengel zart, bis 5 mm lang, niedergestreckt mit aufgerichteter Spitze, selten einfach, meist zwei- bis achtästig. Stengelblätter entfernt stehend, nach der Spitze zu dichter und grösser, grün, mitunter purpurn oder bräunlich überlaufen, quer angeheftet, rundlich -keilförmig, hohl, bis zur Mitte scharf eingeschnitten. Lappen eiförmig- dreieckig, ganzrandig oder gezähnelt, spitz, zuweilen stumpflich. Zellen klein, 9 — 12 fj, im Durchmesser, fast quadratisch, dickwandig. Amphi- gastrien entwickelt, lanzettlich. Involucralblätter grösser, zweilappig, mit spitzen, gezähnelten Lappen. Perianth zur Hälfte vortretend, gekielt oder grün mit crenulierter Mündung. — Steiermark: Schladming. 168. C. Jackii (Limpr.) Schffn. — Cephalozia Jackii Limpr. — Der C. byssacea ähnlich in bräunlichen oder rötlich überlaufenen, lockeren bis dichteren Raschen mit kurzen, einfachen oder wenig verästelten, nieder- liegenden bis aufstrebenden, dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter entfernt — 472 — steliond , klein, kaum so breit als der Stenj^el, nach oben zu grösser und diditer, keilförmig bis rundlich-quadratisch, bis zur Mitte weit eingeschnitten mit spitzen oder stumpfen, eiförmigen, ganzrandigen Lappen. Amphigastrien meist entwickelt, aber sehr klein. Zellen 12 — 15 ^a im Durchmesser, derb- wandig, quadratisch bis vieleckig. Involucralblätter grösser, die obersten sj)itzlappig, sägezähnig. Perianth prismatisch, vier- bis sechsfaltig, zur Hälfte vortretend mit gestutzter, gekerbter Mündung. — Selten, auf trockener, sandiger Erde, in Kiefernwäldern. 169. C. nibella (Nees) Warnst. — Jungermamiia rubella Nees. — Einhäusig. Sehr klein, in lockeren, bleichen gelblichen bis rötlichen Raschen mit 3 — 5 mm langen, kriechenden, weisslich wurzelhaarigen Stengeln. Blätter kaum so breit als der Stengel, bis zur Mitte gespalten, rundlich viereckig, Abschnitte lanzettlich, spitz, ganzrandig; Zellen dünnwandig bis schwach verdickt, 15 — 18 fj. im Durchmesser, vier- bis mehreckig. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter viel grösser, eiförmig, zu 1/3 scharf eingeschnitten mit dornig- spitzen, ungleich gezähnten Lappen zu einer Kelchhülle verwachsen. Perianth bleich, cylindrisch l)is prismatisch, wenig gefaltet mit tief ein- geschnittener, spitz gelappter und kerbig gezähnter Mündung. — Selten, an Waldwegen. 170. €. integerrima (Lindb.) Spruce. — Cephalozia integerrima Lindberg. — Einhäusig. Sehr kleine, nur wenige Millimeter lange, nieder- liegende, grüne, unten bleiche Pflanzen mit weissen Wurzelhaaren. Blätter sehr klein, meist scharfwinklig eingeschnitten, abstehend. Zellen im Durch- messer 15 — 20 |U, dünnwandig, vieleckig. Amphigastrien fehlen. Involucral- blätter nur zu ^ji eingeschnitten, zwei- bis dreilappig, mit ganzrandigen Lappen. Innere Involucralblätter zu einer Kelchhülle verwachsen. — Selten: Pritzwalk, Brandenburg, in einem Eisen bahnausstich. 171. C. erösa (Limpr.) — Jungermamiia dentata Limpr. — Einhäusig. Sehr zart, lockere bis dichte Überzüge vom Aussehen der C. elachista l^ildend, mit niederliegendem, spärlich weiss wurzelhaarigem, gegen 5 mm langem Stengel. Blätter entfemt, aufrecht abstehend, klein, keilförmig bis länglich- viereckig, bis zur Mitte eingeschnitten, mit ganzrandigen meist leicht ge- zähnten Lappen. Zellen unregelmässig eckig, 15 — 18 fx im Durchmesser, dünnwandig. Amphigastrien anliegend, pfriemenförmig oder spitz zweizipfelig. Involucralblätter grösser, stumpf zweilappig mit unregelmässig ausgerandet- gezähnten Lappen. Perianth spindelförmig über die Hälfte vortretend, fünf- rippig. mit kerbig gezähnelter Mündung. — Selten, in Ausstichen, Erlen- brüchen. 172. C. deiilata (Kaddi). — Jungermannia dentata Raddi. — Anthelia dentata Dumort. — Cephalozia dentata (Raddi) Spruce. — Stengel nieder- ^ tl T f!t^% //orar. 6^^3. ^(^nae>*//ta'/(^/?€ac6a e -a//''j'C'a — 473 — liegend, kurz, gedrungen. Blätter dichtstehend, halbstengelumfassend , zwei- lappig, mit dornig gezähnten Lappen. Zellen quadratisch, dickwandig. Amphigastrien pfriemenförmig. luvolucralblätter grösser, sehr dicht. Perianth cylindrisch-kantig mit gezähnelter Mündung. — Sehr selten, Salzburg. 173. C. SuMentata Wamst. — Pflanze sehr zart, fein, grün, im Wurzelfilz von Dicranum Bergeri in Form kleiner Kolonien eingesprengt. Stengel fadendünn, geschlängelt; Blätter entfernt stehend, sparrig abstehend, fast trapezisch mit schmälerem Grunde, oft über die Blattmitte eingeschnitten mit schmalen, lanzettlichen, flach ausgebreiteten, divergierenden Lappen, über dem Blattgrunde häufig mit je einem Zahn. Zellen 9x12 /,< im Durch- messer, quadratisch-polygonal, in jüngeren Blättern dünnwandig, in älteren mit schwach verdickten Wänden. Geschlechtsorgane unbekannt. (Nach Warnstorf). — Neuruppin in Brandenburg, Schwanenpuhl bei Linden. 174. C. leücantha (Spruce) — Cephalozia leucantha Spruce. — Zweihäusig. Stengel niedergestreckt, zart, lang, massig verzweigt, wurzel- haarig. Blätter klein, entfernt stehend, rechteckig bis viereckig- rundlich, bis gegen die Mitte zweispaltig mit oft ungleichen, spitzen Lappen. Zellen sehr klein, fast ci[uadratisch, die unteren etwas verlängert. Amphigastrien fehlen. ? Blütenstand cladogen. Innere luvolucralblätter mehrfach grösser als die Stengelblätter, mehr oder weniger verwachsen, kreisförmig, gezähnelt, zwei- bis dreilappig mit kurzen, etwas zugespitzten Lappen. Perianth gross, eiförmig bis spindelförmig, oben dreikantig mit kleinborstiger Mündung. — Sehr selten auf moderndem Holz. Baden, Riesengebirge, Steiermark. 175. C. myriantha Lindberg. — Paröcisch. Grünlich, rasenbildend mit sehr stark wurzelhaarigen, wenig verzweigten, kriechenden Stengeln. Blätter dachziegelig, die unteren keilförmig-rundlich bis zur Mitte scharf zweispaltig mit lanzettförmigen spitzen Lappen. Zellen klein. Amphigastrien fehlen. luvolucralblätter allmählich grösser als die Blätter werdend, nicht bis zur Mitte gespalten mit breiten, dornig gezähnelten Lappen. Perianth nicht weit vortretend, schmal spindelförmig, stumpf dreikantig mit gestutzter, Figurenerklärung zu Tafel LXIII. Fig. 1. Madotheca platyphylla. „ 2. ßadula complanata. „ 3. FruUania dilatata. ,4. „ Tamarisci. „ 5. Trichocolea tomentella. „ 6. Lejeunia serpyllifolia. , 7. Anthoceros punctatus. „ 8. Scapania. „ 9. Herberta straminea. - 10. Ptilidium ciliare. — 474 — fast f^ranzrandif^er Mündung. — Sehr selten, auf Erde, Humus, an Weglehnen und Heide]il:lt/en in Steiermark. Die südliche C. Raddiana Mass. wurde von Breidler ebenfalls an zwei Stelh'u in Steiermark gefunden. Gattung Nowellia Mitt. 176. N. ciirvifolia (Dicks.) Mitt. — Jungermannia curvifolia Dicks. (Taf. LX, Fig. 15.) — Meist zweihäusig. Bildet ausgedehnte, lockere, dem Substrat dicht anliegende, weisslich- grüne bis rotbraune Überzüge mit kriechendem, bis 2 cm langem, bleichem, wenig ästigem Stengel. Blätter gedrängt, quer inseriert, nicht herablaufend, am ventralen Rand sackartig ausgehöhlt und mit grossem, eingeschlagenem Lappen, oben in zwei lange, pfriemenförmige, gekrümmte Zipfel auslaufend. Zellen gross, rundlich- eckig, rings stark verdickt. Amphigastrien fehlen. Perianth an ventralen Asten, doppelt so lang als die Hüllblätter, cyliudrisch, dreikantig, mit wimperig gezähnter Mündung. Involucralblätter gross, tief eingeschnitten, aber ohne Bauclilappen , mit scharf gesägten, lanzettlichen, spitzen Abschnitten. — An morschen Nadelholzstämmeu im Gebirge, sehr zerstreut. Gattung Hygrobiella Spruce. 177. H. myriocarpa (Carr.) Spruce. — Diplophyllum myriocarpum Carr. — Diöcisch. Kleine, dichte, rötliche Rasen bildend. Stengel bis 2 cm lang, locker beblättert, ohne Rhizoiden am Grunde rhizomartig mit seitlichen Zweigen. Blätter klein, c|uer inseriert, eiförmig-quadratisch, gefaltet, bis zur Mitte eingeschnitten mit spitzen Lappen; die oberen Blätter plötzlich viel grösser und dichter. Zellen klein, fast quadratisch, dickwandig. Amphi- gastrien fehlen. ? Blütenstand am Stengelende. Involucralblätter sehr gross, die oberen bis viermal grösser als die Stengelblätter, kaum bis zu ^/^ ein- gespalten mit meist stumpf liehen Lappen. Perianth zur Hälfte vortretend, länglich, stumpf dreikantig mit kleiner gezähnelter oder gewimperter Mün- dung. — Bisher nur Vorarlberg. Gattung Odontoschisma Dum. Ziemlich grosse .lungermannien in grünen, roten oder bräunlichen Rasen mit kriechenden, wurzelhaarigen, ventral beästeten Stengeln. Blätter wenig hohl, unterschlächtig, rund bis eiförmig, ganz oder nur leicht aus- gerandet. Periantli an ventralen Ästen, gross, dreikantig mit zusammen- gezogener, gezähnelter bis gefranster Mündung. 178. 0. iiig<'n, gefalteten Blättern, ohne Amphigastrien. Blattoberlappen kleiner als der Unterlappen. Perianth am Stengelende, drehrund, eiförmig, mehr- faltig mit zusammengezogener Mündung. Übersicht der Arten. 1. Blätter mit hellem Mittelstreif. D. albicans. Blätter ohne Mittelstreif. 2. 2. Pflanze kräftig, mehrere Ceutimeter hoch. I). taxifoliuni. Pflanze zart, nur bis 1 cm hoch. D. ol)tusifoliiim. 188. D. albicans (L.) Dum. — Jungermannia albicans L. (Taf. LXV, Fig. 6 — 8.) — Bildet locker polsterf örmige , grüne, meist gelbgrüne oder bräunliche Rasen mit aufsteigenden bis 4 cm hohen Stengeln. Blätter bis zu 1/3 ungleich zweilappig. Unterlappen länglich eiförmig, abstehend, oberer halb so gross, angedrückt vorwärts gerichtet, beide scharf gesägt, an der Spitze stumpf. Blätter mit hellem, durch länglich rechteckige Zellen ge- bildetem Mittelstreif. Perianth bauchig mit verengter, faltiger, wimper- zähniger Mündung. — Verbreitet, im Gebirge häufig, an Wegabhängen, Felsen, Gräben, im Walde. 189. D. taxifoliuni (Wahlenb.) Dura. — Jungermannia taxifolia Wahlen)). — Der vorigen nahestehend aber verschieden durch das Felilen des hellen Mittelstreifs in den Blättern, deren Oberlappen mehr dem Unter- lappen parallel läuft. — Im Hochgebirge verbreitet. 190. 1). obtusifolium (Hook) Dum. — Jungermannia obtusifolia Hook. (Taf. LXV, Fig. 9.) — Kleiner und zarter, nur bis 1 cm hoch, in niedrigen, licht- bis bräunlichgrünen, selten purpurnen Rasen mit dicht wurzelhaarigen Stengeln. Blätter bis unter die Mitte geteilt; Unterlappen mit abgerundeter, Oberlappen meist mit zugespitzter Spitze; beide Lappen gleich gerichtet, schwach gezähnelt oder ganzrandig, Blätter ohne Mittel- streif. — Häufig auf Erde an Waldrändern und Hohlwegen. Gattung Scapania Dum. Stengel meist galielig verzweigt. Blätter zweizeilig, abstehend, nach drr Spitzf zu grösser, gedrängter, zusammengefaltet zweilappig mit meist — 481 — kleinerem Oberlappen. Amphigastrien fehlen. Involucralblätter bauchig aus- gehöhlt. Perianth endständig, seitlich flach zusammengedrückt, abgestutzt, fast zweilippig. Übersicht der Arten. 1. Lappen der Blätter annähernd gleich gross. 2. Lappen ungleich gross. 5. 2. Blattlappen gezähnt. 3. Blattlappen nicht gezähnt. 4. 3. Cuticula der Blätter papillös rauh. Sc. compacta. Cuticula glatt. Sc. Bartlingii. 4. Blätter kurz eingeschnitten. Sc. aequiloba. Blätter bis zur Mitte eingeschnitten. Sc. subalpiua. 5. Rand der Lappen mehr oder minder gezähuelt. 6. Blattrand glatt. 11. 6. Rand sehr fein oder entfernt gezähnelt. 7. Rand deutlich bis grob gezähnt. 8. 7. Oberlappen ganzrandig. Sc. crassiretis. Oberlappen sehr entfernt gezähnelt. Sc. Yerrucosa. 8. Mündung des Perianths nicht gezähnelt. Sc. umbrosa. Mündung gezähnelt. 9. 9. Oberlappen spitz. Sc. nemorosa. Oberlappen stumpf. 10. 10. Oberlappen rundlich-eiförmig. Sc. dentata, Oberlappen dreieckig-eiförmig. Sc. aspera. 11. Blätter bis gegen die Mitte geteilt. 13. Blätter bis weit über die Mitte geteilt. 12. 12. Blätter locker, Lappen fast kreisförmig. Sc. paludosa. Blätter gedrängt, Lappen rundlich-eiförmig. Sc. uudiilata. 13. Mündung des Perianths deutlich gezähnelt. 14. Mündung nicht oder undeutlich gezähnelt, 16. 14. Blattzellen ziemlich gleich gross. Sc. helTCtica. Blattzellen nach dem Rande kleiner. 15. 15. Blattkiel flügelartig. Sc. irrigua. Blattkiel nicht flügelartig. Sc. curta. 16. Rasen rotbraun. Sc. iiliginosa. Rasen gelblich. 17. 17. Zellen massig weit. Sc. apiculata. Zellen sehr eng. Sc. carintiaca. Thom6-Migula, Flora. V. 31 — 482 — 101. Sc. compact Ji Dum. (Taf. LXV, Fig. 10.) — Zweihäusig. Bildet lockere, «'■elbliclie bis bräunliche, selten grüne Rasen, auch einzeln, mit wenig ästigem,' niederliegenden bis steif aufrechtem Stengel. Blätter lockerstehend halbstengelumfassend, bis zu 1/3 eingeschnitten, beide Lappen fast gleich gross, rundlich -eiförmig, oben abgerundet, ganzrandig. Zellen rundlich- eckige 20 — 24 fi im Durchmesser, die Randreihe kleiner, quadratisch. Cuticula papillös, rauh. Perianth zum grösseren Teil vortretend, oben stark verbreitert^ an der Mündung wimperig. — Zerstreut, namentlich in der Ebene auf kiesig- oder sandig-lehmigem Boden. 192. Sc. verrucosa Heeg. — Zweihäusig. Der Sc. nemorosa ähnlich mit kriechendem bis aufrechtem, 2— 3 cm hohem, rotbraunem, an der Basis spär- lich wurzelhaarigem meist einfachem Stengel, grün bis gelbgrün. Blätter ge- nähert, halbsten gelumfassend, fast rechtwinklig abstehend bis über die Mitte geteilt, mit ungleichen, abgerundeten, am Rande äusserst fein und entfernt gezähnelten Lappen. Oberlappen rundlich, Unterlappen doppelt so gross, oval, stark konvex. Zellen rundlich, 15 — 20 ;tf, am Rande 8 ^a im Durch- messer mit stark verdickten Ecken und Wänden. Cuticula durch Papillen warzig-rauh. Perianth länglich-eiförmig, nach der Mündung zu faltig, oben ausgefressen gezähnt. — Auf kiesigem Boden und auf Granit in Kärnthen und Steiermark, selten. 193. Sc. ae(iuilol)a Dum. — Sc. tyrolensis N. v. E. (Taf. LXV, Fig. 11.) — Zweihäusig. Bildet lockere, ziemlich ausgedehnte Rasen mit aufrechtem, ästigem, schwärzlichem Stengel. Blätter in der Form ziemlich schwankend, fast gleich gross, scharf, kielig zusammengelegt, kurz ein- geschnitten mit nahezu gleich grossen oder kleineren Oberlappen. Beide Lappen eiförmig, scharf gespitzt, am Rande meist gewimpert. Zellen ab- gerundet sechseckig, nach dem Rande zu kleiner, nach der Basis bedeutend grösser werdend, beiderseits papillös. — Im Gebirge auf Kalk, verbreitet, doch zer-streut. 194. Sc. Bartliiigii X. v. E. — Zweihäusig. Bildet kleine, niedrige, gelbgrüne Raschen mit kriechendem bis aufsteigendem, ästigem Stengel. Blätter dichtstehend mit schmälerem Grunde, kurz eingeschnitten mit ganz- randigen, eiförmigen, meist abgerundeten, welligen, abstehenden, fast gleich gros.sen Lappen. Zellen rundlich-sechseckig, am Rande kleiner, nach der Basis zu mehrmals grösser. Cuticula fast glatt. Perianth eiförmig mit ganzrandiger, verengter Mündung. — Verbreitet, aber nicht häufig an feuchten Felsen in den Alpen und im Harz. 195. Sc. Carintiaca Jack. — Der folgenden Art sehr nahestehend und mit ihr durcli Zwischenformen verbunden, so dass eine sichere Abgrenzung erschwert ist. Der Hauptunterschied^ besteht in den sehr viel engeren Blatt- — 483 — Zellen bei Sc. Carintiaca. Audi das Periantli ist abweichend. — Einziger Standort Kärnthen. Gossnitzfall bei Heiligenblut. 196. Sc. apiciilata Spruce. — Zweihäusig. Bildet kleine, niedrige, gelbliche Rasen mit kurzem, einfachem, kriechendem, aufsteigendem Stengel. Blätter dicht dachziegelig, schräg inseriert, bis zu ^/s ungleich zweilappig gespalten mit schief länglich-eiförmigen, kurz zugespitzten Lappen, ganzrandig. Unterer Lappen grösser. Zellen massig weit, fast gleich gross, nur an der Blattbasis etwas grösser. Perianth länglich-keulenförmig, an der Mündung schwach geschweift. — Sehr selten. Lichtenstein. 197. Sc. umbrosa Dum. — Jungermannia umbrosa Schrad. (Taf. LXV, Fig. 14.) — Zweihäusig. Bildet niedrige, gelblichgrüne Raschen mit kriechen- dem, aufsteigendem, gabelig geteiltem, eingekrümmtem, wurzelhaarigem Stengel. Stengelblätter dicht dachziegelig, nach der Spitze zu grösser werdend, schräg inseriert, halbstengelumfassend, tief, ungleich zweilappig mit ungleich grob gesägtem Rande. Blattlappen eiförmig, zugespitzt, der untere abgebogen, der obere viel kleiner, dicht dem Stengel aufliegend. Zellen nach dem Rande zu kleiner und dickwandiger werdend. Perianth eiförmig mit nicht gezähnter Mündung. — Verbreitet im Gebirge, namentlich auf modernden Baumstämmen, auch auf Torf, Humus und Erde. 198. Sc. Ciirta Dum. — Zweihäusig. Bildet lockere, niedrige, gelb- grüne, grüne oder bräunliche bis purpurne Raschen mit aufrechten, kleinen, dicht wurzelhaarigen, bis zur Spitze fast gleichmässig beblätterten Stengeln, Blätter fast stengelumfassend bis zur Mitte ungleich zweispaltig, ganzrandig mit eiförmigen, hohlen, dem Stengel zugebogenen Lappen. Zellen nach dem Rande zu kleiner und dickwandiger, in den Ecken verdickt. Perianth vor- tretend, eiförmig mit gestutzter, gezähnter Mündung. — Häufig und ver- breitet auf Waldboden, an Weg- und Grabenrändern. 199. Sc. helvetica Gottsche. — Bildet niedrige bis 2 cm hohe Raschen mit aufsteigendem, ziemlich derbem, nur am Grunde wurzelhaarigen Stengel. Blätter ziemlich locker, dachziegelig, halbstengelumfassend, ganz- randig, bis fast zur Hälfte ungleich zweilappig. Oberlappen fast viereckig, abstehend. Unterlappen doppelt grösser, abstehend, schief eiförmig, stumpf. Zellen ziemlich gleich gross, in den Ecken verdickt. Perianth lang eiförmig mit gestutzter, kurz gezähnelter Mündung. — Zerstreut im südlichen und westlichen Gebirge des Gebietes auf morschem Holz und Erde. 200. Sc. irrigua (Nees) Dum. — Zweihäusig. Bildet kleine, bleiche bis bräunliche Raschen oder einzeln und truppweise zwischen andern Moosen. Stengel nieder liegend bis aufsteigend, schlaff, wurzelhaarig, fast gleich- massig beblättert. Blätter etwas entfernt stehend, halbstengelumfassend bis gegen die Mitte ungleich zweispaltig, ganzrandig, mit eiförmigem etwas zu- 31* — 484 — gesiiitzkMii rntcrlii]iiten und kaum halb so grossem Oberlappen. Zellen weit und dünmviindig, nach dem Rande zu kleiner. Perianth eiförmig mit ge- stutzter, meist gezähnelter Mündung. — Zerstreut auf Torf und Mooren, gern zwischen S]ihagnum. 201. Sc. paliidosa C. Müller-Fribur g. — Zweihäusig. Bildet lockere, grasgrüne bis gelbgrüne Rasen mit schlajäem, 6 — 10 cm langem, wenif wurzelhaarigem Stengel. Blätter locker stehend, bis über die Mitte, oft l)is zur Basis ungleich zweilappig, ganzrandig. Oberlappen fast kreis- förmig, Unterlappen doppelt so gross, ebenfalls fast kreisförmig. Zellen dünnwandig, in den Ecken nicht verdickt, am Rande kleiner, fast quadratisch. Perianth mit gestutzter, fast ganzrandiger Mündung. — Auf sumpfigen Stellen im Gebirge. Schwarzwald, Alpen. 202. Sc. iiligiiiosa (Sw.) N. v. E. (Taf. LXV, Fig. 13.) — Zwei- häusig. Bildet ausgedehnte, rotbraune bis schwarzrote, firnisglänzende, starre, zuweilen flutende Rasen mit bis 10 cm und daiüber langen, wenig wurzel- haarigen, fast gleichmässig beblätterten Stengeln. Blätter halbstengel- umfassend, beiderseits weit herablaufend, ganzrandig, ungleich tief zweilappig mit eiförmig abgerundetem, sehr gewölbtem, herabgebogenem Unterlappen und drei- bis viermal kleinerem, anliegendem, nierenförmigem Oberlappen. Zellen nach dem Rande zu viel kleiner mit gleichmässig stark verdickten Wänden. Perianth eiförmig mit undeutlich gezähnelter Mündung. — Zer- streut im Gebirge an nassen Felsen, Moortümpeln. 203. Sc. dentata Dum. — Stengel aufrecht, wenig verzweigt in grün- roten, rosenroten, purpurnen bis schwarzroten Rasen. Blätter tief ungleich zweilappig mit rundlich- eiförmigen, stumpfen, gezähnelten Lappen. Ober- lappen kleiner als der Unterlappen. Perianth mit gezähnter Mündung. — Auf nassen Felsen im Gebirge. 204. Sc. snbalpiiia (Nees) Dum. — Z^veihäusig. Bildet breite, lockere, dunkel-gränrote , purpurne bis schwarzrote Rasen mit aufrechtem, gegabeltem, weit hinauf wurzel haarigem Stengel. Blätter locker, angedrückt, bis zur Mitte in zwei fast gleich grosse meist dornig gezähnte Lappen geteilt. oberer fast viereckig, wenig kleiner, unterer eiförmig, breit zugespitzt. Zellen nach dem Rande zu kleiner, in den Ecken stark verdickt. Perianth flach mit ausgebuchteter, entfernt gezähnter Mündung. — An feuchten Felsen im Geljirge. Alpen, Schwarzwald. 205. Sc. iieniorosa (L.) Dum. (Taf. LXV, Fig. 1—5.) — Zweihäusig. Bildet meist grüne bis gelbbräunliche, lockere bis dichte Rasen mit bis 5 cm langem, niederliegendem bis aufrechtem, kaum wurzelhaarigem, an der Spitze leicht zurückgebogenem, gabelig verästelten! Stengel. Blätter gross, dicht stehend, bis gegen die Mitte ungleich zweilappig mit dornig gezähntem — 485 — Rande. Unterlappen eiförmig, abgerundet, mehr als doppelt so gross als der eiförmig-dreieckige, spitze Oberlappen. Zellen nacli dem Rande zu viel kleiner und mehr verdickt. Perianth vortretend, gross, eiförmig, zusammen- gedrückt mit gestutzter, wimperzähniger Mündung. — Verbreitet, namentlich im Gebirge auf nassem, lehmigem Boden, Felsen, Mooren. 206. Sc. crassiretis Bryhn. — Steht der vorigen Art sehr nahe, unterscheidet sich aber durch sehr hohle, abgerundete, ganzrandige Blatt- oberlappen, entfernt gezähnelte bis fast ganzrandige Unterlappen und in den Ecken sehr stark verdickte Blattzellen. — Auf Detritus von Gneis und Glimmerschiefer an feuchten Abhängen in Steiermark und Salzburg. 207. Sc. aspera Bernet. — Zweihäusig. Bildet schlaffe, ausgedehnte und tiefe Rasen mit 6 — 10 cm langen, schwärzlichen, an der Spitze zurück- gekrümmten Stengeln. Blätter schlaff, ungleich zweilappig; Oberlappen eiförmig-dreieckig, stumpf, dem Stengel anliegend mit gezähntem Rande; Unterlappen doppelt so gross, zurückgebogen, länglich -eiförmig, wimper- zähnig. Zellen nach dem Grunde zu weiter und bis dreimal so lang, in den Ecken stark dreieckig verdickt. Perianth eiförmig-länglich zusammengedrückt mit gewimperter Mündung. — Auf kalkhaltigem, feuchtem Gestein in den Alpen. 208. Sc. undulata (L.) Dum. — Zweihäusig. Bildet lockere bis ziemlich dichte, meist gelb- oder dunkelgrüne Rasen mit niederliegendem bis aufstrebendem, 4 — 5 cm langem, spärlich wurzelhaarigem, reich verzweigtem Stengel. Blätter dicht, bis weit über die Mitte ungleich zweilappig, ganz- randig. Lappen rundlich-eiförmig, abgerundet, der obere halb so gross als der untere. Zellen nach dem Rande zu etwas kleiner, dünnwandig, in den Ecken nicht verdickt. Perianth weit vortretend, lang und schmal mit ge- stutzter ausgerandeter bis klein gezähnter Mündung. — Verbreitet in Sümpfen und Gräben, nassen Stellen im Walde. Familie Stephaninaceae. Mittelgrosse, grüne bis gelbgrüne Lebermoose mit oberschlächtigen, zweilappigen, gefalteten Blättern; Oberlappen grösser als der Unterlappen. Amphigastrien fehlen. ? Blütenstand acrogen. Elateren abfallend. Gattung Radula (Dum) Nees. 209. R. complauata (Dum) Gottsche. Stephanina 0. Kuntze. (Taf. LXIII, Fig. 2; Taf. LXVIII, Fig. 1, 2.) — Paröcisch. Bildet flache, dichte, gelb- grüne Überzüge auf glatten Baumrinden. Stengel 5 cm lang, angedrückt kriechend, unregelmässig fiederästig, Blätter breit rundlich, breiter als lang» kurz zweilappig, mit fast quadratischem, dem viel grösseren Oberlappen eng — 486 — ntiLjpprosstcni Untcrlappen. l'erianth flach zusammengedrückt, dreieckig mit nl)g<*.stut7.tor, zweili]i]iigc'r, ganzrandiger Mündung. Innere Kapsehvand nicht verdickt. — Verbreitet an glattrindigen Bäumen, besonders Buchen, Eschen, p:rK'n. 210. K. JiiiKlbergiana Gottsche. — Der vorigen sehr ähnlich, aber zweihäusig, oberer Blattlappen meist länger als breit, innere Kapselwand mit knotiger Verdickung der Teilungswände. — Selten, auf Rinde und an nassen Steinen, in Bächen. Familie Belliuciuiaceae. Grosse, kräftige, meist dunkelgrüne bis bräunliche Pflanzen mit kräf- tigem, zwei- bis dreifach gefiedertem Stengel. Blätter gross, tief zweiteilig, oberschlächtig. Amphigastrien vorhanden, ziemlich gross. $ Blütenstand auf seitlichen Asten. Perianth eiförmig -dreikantig, an der Spitze gelappt. Elateren abfallend. Gattung Madotheca Dum. Bellincinia (Kaddi) Kuntze Porella S, 0. Lindb. Merkmale die der Familie. Übersicht der Arten. 1. Blattunterlappen und Amphigastrien gezähnt. M. laevigata. Blattunterlappen und Amphigastrien nicht gezähnt. 2. 2. Klein, Stengel bis 1 cm lang. M. rivularis. Gross, Stengel mehrere Centimeter lang. 3. 3. Astblätter herzförmig, Stengel fast regelmässig gefiedert. M. platyphylla. Astblätter kreisförmig bis breit-elliptisch, Stengel unregelmässig gefiedert. 4. Figurenerklärung zu Tafel LXVII. Fig. 1. Radula complanata, Teil des Stengels schwach vergrössert. .2. , ^ , Blatt . 3. Lepidozia trichoclados, Perianth „ , T ö. „ reptans, Teil des Stengels von unten schwach vergrössert. r 6. ^ tumidula, , , ^ ^ , , 7. Anthelia julacea, , . . , , , . 8. Herberta straminea, ,. , ^ ^ , , , . y. Blepharostoma tricliophyllum, Teil des Stengels von unten schwach vergr. - 10. ., ^ Blatt schwach vergrössert. - 11. Ptilidium ciliare, T 12- , - Perianth , ,. . l'l Trichocolea tomentella, Blatt . , T 11- r , Perianth ^^^"k^ c ^ ^f^/^^ yflood^' 67. U.u^ta€'7/?ria/yi/niciceae .aJUaa^naey. it^i "//* — 487 — 4. Anipliigastrien wenig breiter als der Stengel. M, Baueri. Ampliigastrien doppelt so breit als der Stengel. M. Jackii. 211. 31. laevigata (Schrad.) Dum. (Taf. LXYIII, Fig. 9.) — Zwei- häusig. Sehr kräftig, grosse, gelb- bis dunkelgrüne oder bräunliche Rasen bildend, glänzend. Stengel 3 — 10 cm lang, einfach bis doppelt gefiedert, dicht beblättert, Blätter dicht dachig, tief geteilt; Oberlappen gross, konvex, schief eiförmig, spitz gezähnt bis ganzrandig, an der Spitze eingekrümmt. Blattohr (Unterlappen) länglich-viereckig, spitz oder gestutzt, rings wimperig gezähnt, nicht herablaufend. Ampliigastrien angedrückt, eiförmig-rechteckig, herab- laufend, rings wimperig gezähnt. — Zerstreut im Hügellande und Gebirge an schattigen Felsen, aber immer steril. 212. M. rivularis (Dicks) N. v. E. — Zweihäusig. Bildet flache, lockere, dunkel- bis schwarzgrüne, trocken glanzlose Rasen mit bis 1 cm langen, unregelmässig gefiederten, an der Spitze oft büschelig verzweigten Stengeln. Blätter schlafl^, etwas angedrückt mit schief, breit eiförmigem, an der Spitze abgerundetem, flachem, ganzrandigem Oberlappen und sehr kleinem, fast dreieckigem, am Rande zurückgerolltem, nicht gezähntem Blattohr. Amphigastrien weit herablaufend, klein mit abgerundeter Spitze und zurück- gebogenen, nicht gezähnten Rändern. — An nassen Felsen, überrieselten Steinen, hauptsächlich im Gebirge, nicht häufig. 213. M. platyphylla (L.) Dum. (incl. M. Thuja (Dicks) Lindb.) M. navi- cularis N. v. E. ex p. M. platyphylloidea N. v. E. ex p. (Taf. LXIII, Fig. 1 ; Taf. LXVIII, Fig. 8, 10.) — Zweihäusig. Bildet grosse, dichte, gelbbraune bis dunkelgrüne, flache, glanzlose Rasen mit bis 8 em langen, ziemlich regel- mässig zwei- bis dreifach gefiederten Stengeln. Blätter dicht stehend, nicht angedrückt mit schief herzförmigen, an der Spitze breit abgerundeten, meist ganzrand.igen Oberlappen und ziemlich grossen, eiförmigen, meist spitzen, ganzrandigen, am Rande zurückgerollten Unterlappen. Amphigastrien herab- laufend, angedrückt, rundlich-quadratisch, mit nicht gezähnten, stark zurück- gerollten Rändern. — Verbreitet in Laubwäldern, namentlich an Stämmen und Felsen. 214. M. Baueri Schffn. — ■ Der vorigen Art, namentlich den grösseren Formen nahestehend, aber sehr unregelmässig und viel laxer verzweigt, mit breit elliptischen bis fast kreisförmigen Oberlappen und kleinen, fast flachen, an der Spitze breit gerundeten Unterlappen. Blattzellen um ^/s grösser als bei der vorigen Art, an der Basis gegen 36 ^ im Durchmesser. Elateren am Ende weithin einspirig. — Verbreitet, an Felsen, aber vielfach unter voriger Art noch aufgezählt. — 488 — 2\b. M. Jackii Scliffn. — M. platyphylloidea N. v. E. ex p. — Eben- falls der M. platviiliylla nahestehend, in gelbgrünen bis schwach gebräunten Käsen, aber viel entfernter beästet und nur mit vereinzelten Ästchen 2. Ord- nung. Blattoberlappen kreisförmig, breiter als lang, mit eingebogener Spitze. Unterlajipen sehr gross, halb so lang als die Astblätter, breit eiförmig, an der Spitze gerundet mit stark eingerolltem Rande, nicht herablaufend. Zellen etwas kleiner als bei M. platyphylla. Amphigastrien fast kreisförmig, ganz- randig, fast doppelt so breit als der Stengel, wenig herablaufend, am Rande stark zurückgerollt. Elateren einspirig. — Vielleicht verbreitet, aber meist nicht von M. platyphylla unterschieden. Familie lubulaceae. Lebermoose von sehr verschiedener Gestalt mit oberschlächtigen, zwei- lappigen Blättern; Unterlappen kleiner als der Oberlappen. Elateren bleibend, auf der Innenseite der Kapsel. Übersicht der Gattungen. 1. Blattunterlappen klein, kappenförmig. FruUania. Blattunterlappen flach. Lejeunia. Gattung Lejeunia. Zarte, kleine, bleich- bis gelbgrüne Lebermoose mit unregelmässiger Verzweigung und spärlichen Wurzelhaaren. Oberlappen rundlich bis eiförmig, Unterlappen flach, an der Basis nicht verschmälert. Kapsel bleich. Übersicht der Arten. L Unterlappen der Blätter fast so lang als der Oberlappen. 2. Unterlappen viel kleiner als der Oberlappen. 3. 2. Unterlappen nur halb so breit als der Oberlappen. L. miuutissima. Unterlappen auch fast so breit als der Oberlappen. L. ulieiua. 3. Amphigastrien klein oder fehlend. 4. Amphigastrien gross. L. serpyllifolia. 4. Amphigastrien am sterilen Stengelteil fehlend. 5. Amphigastrien klein, tief zweispaltig. L. haiiiatifolia. 5. Perianth mit Spitzchen. L. calcarea. Perianth ohne Spitzchen. L. Bosettiaiia. 216. L. calcarea Lib. — L. echinata (Hook.) Tayl. — Einhäusig. Bildet kleine, gelblich grüne Raschen mit dickem, sprödem, kurzem, lang — 489 — wurzelliaarigem, ästigem Stengel. Blätter schräg inseriert, locker stehend, länglich-eiförmig, zugespitzt, am Rande gewimpert. Unterlappen gross, hohl. Perianth weit vortretend, länglich-birnförmig mit in ein Spitzchen zusammen- gezogener Mündung. Amphigastrien am sterilen Stengel fehlend. — Selten, namentlich an Kalkfelsen, zuweilen auch an Bäumen und auf andern Moosen. 217. L. Rosettiana Massal. u. Garest. — Der vorigen sehr nahe- stehend, aber zweihäusig, dunkler grün mit längeren, einwärts gekrümmten Blattspitzen, Mündung des Perianths nicht in ein Spitzchen zusammengezogen. — Bei St. Gallen in Steiermark zwischen Plagiochila interrupta. 218. L. uliciiia (Tayl.) Spruce. — Sehr klein und wenig verästelt, in kleinen, gelblichen, bleichen Raschen mit kriechendem, fadenförmigem Stengel. Blätter fast vertikal abstehend, rundlich-eiförmig, konvex. Unter- lappen fast so gross wie der Oberlappen, aufgeblasen eingerollt. Amphi- gastrien klein, eiförmig zweispitzig. Involucralblätter gross, länglich-rundlich. Sehr selten, zwischen Moos und auf Rinde. Steiermark. 219. L. minutissima (Sm.) Spr. — Jungermannia inconspicua Raddi. — Einhäusig. Bildet sehr kleine gelbliche Flecke auf Rinde. Stengel kurz, kriechend, wenig ästig, kaum wurzelhaarig. Blätter rundlich, schräg inseriert. Unterlappen fast so lang, aber nur halb so breit als der Oberlappen. Zellen sehr klein. Amphigastrien meist felilend. Involucralblätter fast flach, eiförmig. Perianth mit Spitzchen. Auf Rinde, namentlich in den Rissen derselben, an Fichten und Birken, selten. 220. L. hamatifolia Dum. — Stengel sehr zart, fadenförmig, wenig verzweigt. Blätter eiförmig, leicht zugespitzt, mit viel kleinerem Unterlappen. Amphigastrien klein, eiförmig, tief zweispaltig mit pfriemenförmigen Zipfeln. Involucralblätter zweispaltig mit gezähnten Abschnitten. Perianth eiförmig- birnförmig, geflügelt fünfkantig mit gezähnten Kanten. — Selten auf Rinde und Felsen im Gebirge. 221. L. serpyllifolia (Dicks.) Spr. — L. cavifoHa (Ehrh.) Lindb. (Taf. LXm, Fig. 6; Taf. LXVIII, Fig. 6, 7.) — Einhäusig (paröcisch). Zart, aber grösser als die vorigen, bleich- bis gelbgrüne, flache Überzüge bildend. Stengel bis 2 cm lang, sehr dünn, niederliegend, unregelmässig verästelt, spärlich wurzelhaarig. Blätter schräg inseriert, flach, schief eiförmig, ganz- randig, Unterlappen klein, dem Oberlappen dicht angedrückt. Amphigastrien gross, rundlich, bis zur Mitte stumpflappig. Involucralblätter ungleich zwei- lappig, grösser als die Stengelblätter. Perianth eiförmig, keulenförmig oder birnförmig, stumpfkantig mit Spitzchen. — Zerstreut, im Gebirge häufig an Wurzeln, feuchtem Humus und feuchten Felsen im Walde. — 490 — Gattung Frullania. Etwas kräftigere, braune oder rotbraune Lebermoose mit unregelmässig- ficderästitrem Stengel. Blätter zweilappig. Unterlappeu meist kappenförmig lidlil. Aniphigastrien gross. Kapsel hellbraun. Übersicht der Arten. 1. Aniphigastrien so breit als der Stengel. F. dillatata. Amjihigasti'ien mehrmals breiter als der Stengel. 2. 2. Aniphigastrien bis über ^4 eingeschnitten. 3. Aniphigastrien nur leicht ausgerandet. F. Jackii. 3. Amphigastrien breit eiförmig mit welligem Rand der Lappen. F. fra- gilifolia Tayl. Aniphigastrien rundlich -viereckig mit zurückgerollten Rändern. F. Ta- marisci. 222. Fr. dilatata N. v. E. (Taf. LXIII, Fig. 3; Taf. LXYlll Fig. 3.) — ZAveihäusig. Bildet schwärzlichgrüne, zuweilen bräunlichgrüne Überzüge an Rinde und Felsen mit kriechendem, dicht angepresstem , kaum wurzel- haarigem, unregelmässig verästelten! Stengel. Blätter dicht dachziegelig, flach ausgebreitet mit kreisrundem, am Grunde herzförmigem, an der Spitze eingekrümmtem, gewölbtem Oberlappen und kappenförmigem, nicht länger als breitem Unterlappen. Amphigastrien so breit als der Stengel, kurz und stumpf zweilappig. Blattzellen rundlich -sechseckig, etwa 20 /^i im Durch- messer mit dreieckig verdickten Zellecken. Involucralblätter grösser mit eingeschnittenem Unterlappen. Perianth länglich-rechteckig, ' breit gestutzt, mit röhrenförmigem Spitzchen. — Gemein in Wäldern. 223. Fr. Jackii Gottsche. (Taf. LXVIII, Fig. 5.) — Mit voriger Art nahe verwandt und ihr sehr ähnlich. Zellen viel grösser. Amphigastrien viel breiter als der Stengel, rundlich-nierenförmig mit abgerundeter oder etwas ausgerandeter Spitze. — Bildet schwarzbraune Überzüge. Sehr selten, Alpen. 224. Fr. fragililolia Tayl. — Sehr zart und klein, flache, rotbraune Uliei-züge auf Felsen bildend. Blätter locker stehend mit schief eiförmigem, aljgerundetem Oberlappen und länglich-helmförmigem, doppelt so langem als breitem Unterlappen. Amphigastrien breit eiförmig, bis zu ^/g eingespalten, Lappen am Rande gewellt. — Nicht häufig. Alpen. 225. Fr. Tainarisei Nees. (Taf. LXHI, Fig. 4; Taf. LXVIII, Fig. 4, 11.) — Bildet lockere, braune bis schwärzliche Rasen mit langem^ regelmässig gefiedertem Stengel. Blätter dicht stehend mit eiförmigem, an der Spitze iL:,f 68. U4i7K:^€/i/mannia£e