I :: I . LI BKA KV THI NEW VORK NICAL GAWMPt BRONX, NEW Y.QRK 1045.8 0 0 T i ■ U.1 Rhodophyceae. Algen von sehr verschiedenem Bau und verschiedener Grösse, hellrosa, rot oder violett, seltener blaugrün, mehrzellig, Zellen mit meist nur einem Zellkern und einem oder mehreren bis vielen Chromatophoren. Fortpflanzimg geschlechtlich oder ungeschlechtlich, stets durch unbewegliche Fortpflanzungs- zellen. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Mono- oder Tetra- sporen. Monosporen werden gebildet bei den Bangiaceen und bei den Nemalio- nales und zwar bei den ersteren in der Weise, dass entweder direkt oder nach vorausgegangener Teilung aus den Thalluszellen je eine anfangs nackte Zelle austritt. Bei den Nemalionales z. B. bei Chantransia und bei den Jugendstadien von Batrachospermum schwellen die Endzellen der Zweigchen zu eiförmig -kugeligen Monosporangien an, aus denen eine nackte, runde, allmählich sich mit einer Membran umgebende Zelle hervortritt, die direkt zu einer neuen Pflanze auswächst. Bei den Tetrasporangien , die an lockeren, reich verzweigten Formen ebenfalls aus den Endstellen der Zweigchen werden, an fester und enger vereinigten Thallusgeflechten aber in den äusseren Rindenschichten liegen, teilt sich der Zellinhalt in vier Tochterzellen, die entweder in einer Reihe liegen, oder kreuzweise oder wie die Ecken eines Tetraeders. Die geschlechtliche Fortpflanzung ist bei den Rhodophyceen eine höchst eigenartige und in den Einzelheiten überaus mannigfaltige. Die weiblichen Geschlechtsorgane sind, abgesehen von den Bangiaceen, durch das Carpogon repräsentiert, eine am Grunde etwas angeschwollene Zelle, die nach oben zu in einen Fortsatz, das Trichogyn, endigt. Gewöhnlich ist dieses letztere haarfÖrmig, manchmal aber auch ziemlich dick, dicker selbst als der untere Teil des Carpogons; es hat die Aufgabe, die vom Wasser angetriebenen männlichen Geschlechtszellen, die Spermatien, festzuhalten. Bei den Bangia- ceen entsteht die Eizelle direkt aus einer Thalluszelle und besitzt nur nach aussen eine kleine Vorwölbung, das Carpogon der übrigen Rhodophyceen Thomö-Migula, Florn. VII. 1 _ 2 — dagegen entsteht aus der Endzelle eines kurzen wenigzelligen Astes (Car- pogonast). Die männlichen Geschlechtszellen, hier Spermatien genannt, sind kleine, nackte, kugelige bis eiförmige, unbewegliche Zellen; sie entstehen einzeln in kleinen Zellen, die zu wenigen bis sehr vielen an den Endzellen von Ästchen gebildet werden. Die Terminologie dieser Bildungen wird ver- schieden gehandhabt; am einfachsten ist es jede dieser kleinen Spermatien bildenden Zellen als Antheridium und die Zellen, aus welchen diese hervor- gehen, als Antheridientragzelle aufzufassen. Oft sind an reich verzweigten Ästchen zahlreiche Antheridientragzellen mit Antheridien vorhanden, man spricht dann von Antheridienstand. Die Befruchtung erfolgt in der Weise, dass ein Spermatium passiv vom Wasser an das Trichogyn angetrieben wird, festklebt und sich zunächst mit einer Membran umgiebt. An der Berührungsstelle zwischen Trichogyn und Spermatium findet ein Durchbruch der Wandung statt, der Inhalt des letzteren tritt in das Trichogyn über und schliesslich vereinigt sich der Spermakern mit dem Eikern. Bei den Bangiaceen erfolgt nun direkt oder nach voraufgehender Teilung der befruchteten Eizelle (in meist acht Zellen) die Bildung der Sporen, indem sie nackt austreten und zu neuen Pflanzen heranwachsen. Bei den übrigen Rhodophyceen kommt es aber nach der Befruchtung zu einer eigentümlichen Entwickelung des Carpogons, die an die Bildung der zweiten ungeschlechtlichen Generation bei den Moosen er- innert. Gewöhnlich gehen nämlich aus der Eizelle Büschel verzweigter Zell- fäden hervor, deren Endzellen, zuweilen auch sämmtliche Zellen zu Sporen werden. Manchmal gestaltet sich der Vorgang aber noch wesentlich ver- wickelter; die Eizelle treibt einen neuen Fortsatz (Ooblastemfortsatz) nach einer anderen neben der Carpogonzelle gelegenen sogenannten Auxiliarzelle, kopuliert mit dieser, und erst diese letztere bildet die sporentragenden Fäden oder Gonimoblaste aus. Manchmal treibt auch das Carpogon mehrere Ooblastemfortsätze durch das Thallusgewebe, die mit verschiedenen Auxiliar- zellen verschmelzen; es entstehen dann verschiedene Gonimoblaste. Zuweilen werden die Gonimoblaste durch eine besondere Fruchthülle eingehüllt, die aus von den Zellen des Carpogonastes oder anderen benachbarten ausgehen- den verzweigten Zellfäden gebildet wird. Die Carpogonfrüchte stehen ent- weder frei auf der Oberfläche oder sind dem Thallusgewebe eingebettet. Die Erklärung zu Tafel XLIV. Fig. 1. Batrachospermum vagum. „2. „ moniliforrne. „ 3. Nemalion rnultifidum. „ 4. Helminthora divaricata, natürliche Grösse. ö^ *-J '< //f/f/Y/'f. — 57 — 3116. N. uncinatum (Turn.) J. Ag. — Cryptopleura lacerata Kg. — Thallus dunkelrot, 3 — 6 cm hoch, unregelmässig vom nicht stielförmigen Grunde an gabelig verzweigt, unter dem Mikroskop unregelmässig gabelig geädert, zart, hautartig. Abschnitte linear, 2 — 4 mm breit; Endsegmente zugespitzt und mitunter hakig gekrümmt. Rand glatt oder seltener leicht gezähnt, oder mit stumpfen, spitzen, auch gekrümmten Blättchen besetzt. Tetrasporangiengruppen rundlich, meist einzeln unterhalb der Spitze der Segmente, selten auch noch einige in der Mitte der Abschnitte. — Adria- tisches Meer. 3117. N. confervaceum Menegh. — Arachnophyllum confervaceum Zanard. — Nitophyllum Vidovichii und var. confervaceum Hauck. — Aglao- phyllum confervaceum Kg. — Aglaophyllum Vidovichii Menegh. — Tai XLIX D, Fig. 2, 3. — Thallus rosenrot, ungeadert sehr zart, vielfach dichotom in immer feinere, zuletzt kaum ^o mm breite Abschnitte geteilt, fast halb- kugelige, pinselförmige, bis 10 cm hohe, meist schlaffe Büschel bildend. Einzelne Formen viel breitlaubiger. Tetrasporangiengruppen einzeln, meist unter den Achseln der Abschnitte, bei den zartesten Formen oft nur zwei Tetrasporangien enthaltend. Cystokarpien ebenfalls unter den Achseln der Segmente, zuweilen bis zur Mitte derselben heraufgerückt. — Eine Trennung der beiden Formen Vidovichii und confervaceum ist wegen der vielen ver- bindenden Zwischenformen nicht gut tunlich. — Adriatisches Meer. Gattung Delesseria Lamour. Thallus zweischneidig abgeflacht, blattartig flach, nach dem Grunde zu stielförmig, nach oben zu ungeteilt oder in verschiedener Weise geteilt oder gelappt, oft am Rande oder an der Mittelrippe mit Prolifikationen besetzt, mit deutlicher, der Länge nach bis zur Spitze verlaufender Mittelrippe und meist auch mit zarteren, von ihr ausgehenden Seitenrippen. Vegetationsspitze mit meist sehr deutlicher Scheitelzelle. Tetrasporangien in Sori, zerstreut, meist neben der Mittelrippe und dann oft gepaart und über die Rippe hin- weg zusammenfliessend. Cystokarpien zerstreut, oft an kleinen besonderen fertilen Blättchen. Sporen einzeln oder in kurzen Ketten an den Endver- ZAveigungen der sporenbildenden Fäden. Erklärung zu Tafel XLIX. Fig. 1. Catenella Opuntia. „ 2. Rhodophj-llis bifida, steril. . 3. Sphaerococcus coronopifolius. „ 4. Gracilaria compressa. „ 5. Hypnaea musciformis, abnorm gedrungenes Exemplar. „ 6. Cbondrymenia lobata. „ 7. Rhodymenia Palmetta. — 58 — Übersicht der Arten. 1. Querrippen mit blossem Auge deutlich erkennbar. 2. Querrippen mit blossem Auge nicht deutlich erkennbar. 3. 2. Blattkörper buchtig-fiederlappig. D. sinuosa. Blattkörper ungeteilt. D. sanguinea. 3. Seitenrippen auch unter dem Mikroskop nicht erkennbar. D. Hypoglossum. Seitenrippen mikroskopisch erkennbar. 4. 4. Blattkörper nur aus der Mittelrippe durch Prolifikationen verzweigt. D. ruscifolia. Blattkörper verschiedenartig verzweigt. I). alata. 3118. D. Hypoglossum (Woodw.) Lamour. — Hypoglossum Wood- wardii Kg. — H. filiforme Menegh. — Thallus karminrot, blattartig, zart- häutig, am Grunde gestielt oder in einen stengeligen Teil übergehend, nach oben in einen linear-lanzettlichen Blattkörper mit deutlicher Mittelrippe, aber ohne Seitenrippen übergehend. Rand glatt, seltener undeutlich gezähnt. Aus der Mittelrippe entspringen dem Blattkörper gleichgestaltete Prolifikationen, einzeln oder zu mehreren, oft in sehr unregelmässiger Weise. Tetrasporangien zu beiden Seiten der Mittelrippe in schmalen, linearen, gewöhnlich oppo- nierten Gruppen, oft über derselben zusammenfliessend. Cystokarpien meist einzeln in der Mittelrippe. — Adriatisches Meer. Sein1 formenreich. Hauck unterscheidet folgende Formen: var. Woodwardii (Kg.) Hauck. Hypo- glossum Woodwardii Kg. H. concatenatum Kg. Thallus 4 — 8 cm hoch. Blattkörper gestielt, bisweilen gestengelt, 2 — 5 mm breit, selten stellenweise eingezogen. Rand glatt, an den älteren Teilen ausgenagt. Die paarigen Tetrasporangiengruppen linear. — var. angustifolia Kg. Hypoglossum Woodwardii ß angustifolium Kg. H. minutum Kg. Thallus 3 — 8 cm hoch. Blattkörper gestielt oder verzweigt stengelig, 1 — 2 mm breit, bis weilen etwas schmäler. Rand glatt oder gegen die Spitze mikroskopisch gezähnt. Die paarigen Tetrasporangiengruppen linear, meist verkürzt, oft zusammenfliessend, häufig in der Mitte jüngerer Blättchen. — f. crispa (Zanard.) Hauck. D. crispa Zanard. Hypoglossum crispum Kg. Thallus 3 — 5 cm hoch. Blatt- körper (oft spiralig gedreht) mit mehr oder weniger stark faltigem und ge- kräuseltem Rande. Stengel meist sehr verzweigt und oberhalb ausgenagt- geflügelt. Die jungen proliferierenden Blättchen lanzettlich oder verkehrt- eirund. Die paarigen Tetrasporangiengruppen klein, nicht selten zusammen - liiessend, rundlich, häufig in den kleinen verkehrt-eirunden Blättchen. — var. penicillata (Zanard) Hauck. D. penicillata Zanard. Hypoglossum conver- vaceum Kg. Thallus 5 — 10 cm hoch. Blattkörper stengelig, Stengel sehr — 59 — verlängert und fiederartig verzweigt, unterhalb fast stielrunde, 0,5 — 3 mm dicke Stämmchen bildend, oberhalb sehr verdünnt, geflügelt, in zahlreiche (meist regelmässig) wiederholt opponiert -fiederig proliferierende, äusserst zarte, schlaffe, pinselig gedrängte Blättchen ausgehend. Blättchen verlängert, linear-lanzettlich (allmählich zugespitzt), meist ca. 0,5 mm breit, seltener breiter, die letzten oft nur 200 — 300 /.i breit. 3119. D. ruscifolia (Turn.) Ag. — Apoglossum ruscifolium J. Ag. — Hypoglossum ruscifolium Kg. — Thallus schön karminrot, blattartig, zarthäutig, in 2 — 6 cm hohen Büscheln, am Grunde kurz gestielt, oben in einen linear -länglichen, 2 — 6 mm breiten Blattkörper, mit deutlicher Mittel- rippe auslaufend. Queradern nur unter dem Mikroskop erkennbar, durch- scheinend, parallel, etwas verzweigt und anastomosierend. Prolifikationen aus der Mittelrippe entspringend, sehr kurz gestielt, anfänglich verkehrt- eirund, bald linear-länglich, mit glattem Rande. Tetrasporangien in schmalen linearen Gruppen opponiert der Mittelrippe entlang. Cystokarpien einzeln oder zu mehreren auf der Mittelrippe. — Adriatisches Meer. Nordsee. 3120. D. alata (Huds.) Laniour. — Hypoglossum alatum Kg. — Pteridium alatum J. Ag. — Taf. L, Fig. 3. — Thallus karmin- purpurrot, blattartig, zarthäutig, 5 — 15 cm hoch, vielfach gabelig und abwechselnd fiederig verzweigt. Abschnitte fast linear, 1 — 6 mm breit, mit breiter, stellenweise von der Lamina einseitig oder beiderseitig entblösster Mittelrippe, von welcher zarte, meist mit blossem Auge nur noch undeutlich erkennbare, parallele, abstehende, opponierte Querrippen ausgehen. Endsegmente zweilappig, mit ungleich grossen, stumpfen oder gerundeten Lappen. Oft erscheint die starke und breite Mittelrippe nur wie von einem zarten Saum geflügelt. Tetia- sporangiensori ohne besondere Anordnung der Mittelrippe entlang in den Endsegmenten und achselständigen Fruchtblättchen entwickelt. Cystokarpien in der Mittelrippe der Endsegmente oder besonderer kleiner achselständiger Fruchtblättchen, meist einzeln. — Nordsee. — var. angustissima (Turn.) Ag. Hypoglossum angustissimum Kg. Delesseria angustissima Griff. Pteri- dium angustissimum J. Ag. — Thallus schmal fadenförmig, fast nur aus der Mittelrippe bestehend und kaum geflügelt, zusammengedrückt, 1[2 — 1 mm breit, oben bis zu */4 mm verschmälert und zweischneidig, mehrfach unregel- mässig dichotom geteilt und durch zugespitzte Ästchen unregelmässig-ab- wechselnd gefiedert. Tetrasporangien in linear-lanzettlichen, einfachen oder schwach gefiederten oder an der Spitze gegabelten Fruchtästchen. Cysto- karpien in der Mitte von pfriemlichen, bauchig angeschwollenen Astchen. — Ostsee. Das Artrecht von dieser in den ausgeprägtesten Formen sehr ab- weichenden Varietät ist deshalb zweifelhaft, weil eine Menge Übergänge zur typischen D. alata bekannt sind. — 60 — 3121. D. siiiuosa (Good. et Woodw.) Laniour. — D. crenata Rupr. — Phycodrys sinuosa Kg. — Taf. LIB, Fig. 1. — Thallus karminrot, haut- artig, 10 — 30 cm hoch, am Grunde stengelig, mit fiederästigem, bis 1 mm dickem Stengel, nach oben blattartig, mit länglich- eirundem, unregelmässig buchtig-fiederlappigem, oft zerschlitztem, 1 — 4, selten bis 8 cm breitem Blatt- körper, dicker Mittelrippe und deutlichen, parallelen, opponierten, abstehen- den, zuweilen nochmals gefiederten Querrippen. Abschnitte linear-länglich, allmählich in neue selbständige Thallusteile sich umbildend, am Rande un- regelmässig gezähnt. Tetrasporangiengruppen am Ende der Querrippen in den Zähnen oder cilienartig vorspringenden Teilen des Randes. Auch die Cystokarpien stehen nahe dem Rande an den Querrippen oder in spatei- förmigen vom Rande oder der Mittelrippe ausgehenden, 1 — 2 mm langen Blättchen. — Nordsee. — var. lingulata Ag. Taf. LIB, Fig. 2. Thallus zarter, dünnstengeliger, mit schmalem, lanzettlich- oder linear-länglichem, 2 — 5 mm breitem, glattrandigem oder stellenweise gezähntem, mit lang- gestielten, lanzettlichen oder zungenförmigen, randständigen Prolifikationen besetztem Blattkörper. — Ostsee. 3122. D. sanguiuea (L.) Lamour. — Hydrolapathum sanguineum Stackh. — Taf. L, Fig. 2. — Thallus rosenrot, erwachsen stengelig und be- blättert, mit meist verzweigtem, 1 — 3 mm dickem Stengel und lanzettlichem oder länglichem, am Rande Avellig-faltigem Blattkörper, der von einer dicken Mittelrippe und abstehenden opponierten, parallelen Seitenrippen durchzogen ist und eine Länge von 5 — 45 cm, eine Breite von 1 — 10 cm hat. Aus dem Stengel entwickeln sich den Blättern ähnliche, sehr verschieden grosse Prolifikationen, auch die gewöhnlich dicht gedrängt stehenden kleinen Fimcht- blättchen. Die Tetrasporangien tragenden Fruchtblättchen sind 3 — 5 mm lang und stehen oft büschelig zusammen. Cystokarpien einzeln auf 1 — 3 mm langem Stiel, 1 — 2 mm dick, rundlich-eiförmig, kurz geschnäbelt. — Nordsee. f. lanceolata Ag. Alle Teile schmäler und länger, Stengel dünn, faden- förmig, 0,5 mm dick, Blattkörper fast bandartig, linear-lanzettlich, nur 2 bis 6 mm breit. — Ostsee. Familie Bouuemaisouiaceae. Thallus stielrundlich, aufgeblasen hohl oder zweischneidig abgeflacht und dann in der Abflachungsebene seitlich verzweigt, mit dichtstehenden, alternierenden, oft selbst fiederig verzweigten, oft ziemlich langen Kurztrieben, oft kammartig gewimpert. Sporangien meist in zerstreut stehenden Nema- thecien (nicht überall bisher gefunden), seltener zerstreut. Cystokarpien mit schmaler Insertionsfläche befestigt, stark auswärts vorspringend, an den Kurz- — 61 — trieben oder diesen opponiert an den Thalluszweigen, mit scheitelständigem Porus. Übersicht der Gattungen. Thallus dünnstengelig, verzweigt, kammartig gefiedert. Bonnemaisoiiia. Thallus unverzweigt, nach oben zu blasig aufgetrieben. Riccardia. Gattung Bonnemaisonia C. Ag. Thallus zweischneidig abgeflacht, dünn, schmal, zweizeilig alternierend verzweigt und ebenso wie die Verzweigungen zweizeilig alternierend kamni- förmig durch Kurztriebe gefiedert. Tetrasporangien unbekannt. Cystokarpien einzeln, an der Spitze kurzer, dünner, den gewöhnlichen Kurztrieben oppo- nierter Kurztriebe schief aufsitzend, wie kurz und dünn gestielt, sehr kräftig, über den Thallus zerstreut. 3123. B. asparagoides (Woodw.) Ag. — B. adriatica Zanard. — Taf. LI, Fig. 4; Tai XLIXD, Fig. 4, 5. — Thallus purpurrot, gallertig- knorpelig, 5 — 15 cm hoch, meist drei- bis vierfach gefiedert, in der unteren Hälfte, 0,5 — 1 mm dick, nach oben zu stark verdünnt. Äste abwechselnd fiederig, selbst in derselben Weise verzweigt, zweizeilig ziemlich dicht mit 1 — 4 mm langen und 1/10 — 1/i mm dicken, pfriemlichen, abstehenden, ein- fachen, opponierten, an der Spitze plötzlich kürzer werdenden Kurztrieben besetzt. Cystokarpien an kürzeren, dünnen Fiederchen endständig, eiförmig- kugelig. Antheridien und Carpogone auf derselben Pflanze. — Adria- tisches Meer. Gattung Riccardia Derb, et Sol. Thallus blasenförmig hohl, am Scheitel mit sehr zarten haarförmigen Zellfäden besetzt, nach der Basis zu in einen Stiel auslaufend, der in ein flaches, kleines, einer stark vergrösserten Zelle der Wirtspflanze aufsitzendes Polster endigt. Der Stiel ist unten gewöhnlich solid, mit Zentralachse, grosszelliger Innenrinde und kleinzelliger Aussenrinde, im blasenförmig er- weiterten hohlen Teil ist die Wand aus innen grossen, nach aussen immer kleiner werdenden Zellen gebildet. Oft kommen mehrere gestielte Thallus- körper aus einem Polster hervor; Verzweigung ist selten. Tetrasporangien in grosser Anzahl über den Scheitel des blasenförmigen Teiles zerstreut, mit tetraedrischer Teilung; der Aussenrinde eingelagert. Cystokarpien spärlich über den Scheitel des blasenförmigen Teiles zerstreut, halbkugelig nach aussen vorspringend, mit breiter Grundfläche der Thalluswand ansitzend. — 62 — 3124. R. Montaguei Derb, et So 1. — Taf. L, Fig. 5, 6; Taf. XLIXD, Fig. 6. — Thallus dunkelrot, blasenförmig, verkehrt -eiförmig, birnförmig oder seltener keulenförmig, oder kugelig, meist ungeteilt, selten gelappt, sehr kurz und zart gestielt, 3 — 10 mm lang. Cystokarpien meist zu mehreren einander genähert. — Adriatisches Meer, auf Zweigen von Laurencia obtusa festsitzend. Familie ßhodomelaceae. Thallus stielrund bis flach, gewöhnlich sehr reich verzweigt, mit meist deutlich berindeter Zentralachse, welche meist noch von einem aussen klein- zelligen, innen grosszelligen Rindengewebe umgeben ist. Oft treten an den Spitzen der Verzweigungen zweizeilig oder spiralig stehende, meist hinfällige Büschel von zarten Fäden (Blätter) hervor, die zuweilen weit herablaufen und dann auch meist weniger hinfällig sind. Sporangien in Mehrzahl unmittel- bar neben der Zentralachse aus den Zellen der Achsenrinde in den Endver- ZAveigungen hervorgehend, oft in besonders ausgebildeten, als Stichidien be- zeichneten Zweigen. Cystokarpien von eiförmiger oder krugförmiger Gestalt mit apikalem Porus, an besonderen Abschnitten des Thallus oder an ver- änderten Haarblättern, mit breiter Basis oder kurzem Stielchen dem Thallus aufsitzend. Sporen einzeln oder in kurzen Ketten an den Enden des büschelig verzweigten Gonimoblasten entstehend. — Bei weitem artenreichste Familie der Florideen. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus radiär gebaut. 2. Thallus dorsi ventral gebaut. 12. 2. Haarblätter fehlend oder frühzeitig abfallend. 3. Haarblätter lange bleibend und tief herab entwickelt. 10. 3. Zentralachse an älteren Thallusteilen unkenntlich. 4. Zentralachse auch an älteren Teilen (steriler) Pflanzen deutlich erkennbar. 6. 4. Thallus oben blattartig flach. Rodriguezella. Thallus stielrundlich bis abgeflacht. 5. 5. Sporangien über die Oberfläche der Endsprosse zerstreut. Laurencia. Sporangien gehäuft in besonderen Sprossabschnitten, zu je zwei in jedem fertilen Glied. Rhodomela. Erklärung zu Tafel XLIX B. Fig. 1. Rhodophvllis bifida, fruchtend. „ 2. Polysiphonia violacea, nicht fruchtende, reich verzweigte Pflanze. , 3. Rhodomela subfusca. tfo&?z/ r ////rr/sy — 63 — 6. Haarblätter vorhanden, aber nieist frühzeitig abfallend. 7. Haarblätter auch am Scheitel nicht ausgebildet. Fterosiphonia. 7. Thallus knorpelig- fleischig. 8. Thallus nicht knorpelig- fleischig. Polysiphoiiia. 8. Pflanze dicht allseitig mit Kurztrieben besetzt. Digenea. Pflanze nicht dicht mit Kurztrieben besetzt. 9. 9. Zentralachse von fünf perizentrischen Zellen umgeben. Choildria. Zentralachse von sechs bis acht perizentrischen Zellen umgeben. Alsidiuin. 10. Zentralachse ohne Perizentralzellen. Dasyopsis. Zentralachse mit Perizentralzellen. 11. 11. Sporangien in fünf zähligen Wirtein. Dasya. Sporangien einzeln in den fertilen Sprossgliedern. Brongniartella. 12. Thallus kriechend. 13. Thallus aufrecht. 15. 13. Verzweigung durch Astpaare (1 Kurz- und 1 Langtrieb). Dipterosiphonia. Verzweigung nicht durch Astpaare. 14. 14. Langtriebe seitlich alternierend. Herposiphonia. Äste an den Seiten unregelmässig gestellt. Lophosiphonia. 15. Tetrasporangien einzeln in den fertilen Gliedern. Streblocladia. Tetrasporangien zu mehreren in den fertilen Gliedern. 16. 16. Tetrasporangien zu zwei in jedem fertilen Glied. 17. Tetrasporangien zu vier bis sieben wirtelig in jedem fertilen Glied. Heterosiphonia. 17. Thallus cylindrisch. Halopitys. Thallus geflügelt. 18. 18. Thallus schmal geflügelt. Rhytipliloea. Thallus breit geflügelt. Yidalia. Gattung Laurencia Laniour. Thallus aufrecht, stielrund bis abgeflacht, von knorpeliger oder fleischiger Beschaffenheit, allseitig oder zweireihig-seitlich verzweigt, ohne deutlich er- kennbare Zentralachse, an der Spitze mit kleiner Scheitelgruppe, in welcher einige hinfällige Haarblätter sich entwickeln. Tetrasporangien zerstreut an der Oberfläche der oft verkürzten und abweichend geformten Endsprosse, rundlich, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien kugelig- eiförmig der Aussenfläche fertiler Zweige aufsitzend. Übersicht der Arten. 1. Thallus stielrund. 2. Thallus oben zusammengedrückt. L. pinnatifida. — 64 — Aste teilweise kriechend und wurzelnd. L. radicans. Thallus mit aufrechten, nicht kriechenden Asten. 3. Astchen dicht mit vortretenden Papillen besetzt. 4. Ästchen ohne auffällig vortretende Papillen. L. obtusa. Astchen nur an den Spitzen papillös. L. paniculata. Ästchen weit hinab papillös. L. papulosa. 3125. L. paniculata J. Ag. — L. glandulifera Kg. — L. patentiramea Moni — L. obtusa var. paniculata Kg. — Taf. XLIXD, Fig. 7, 8. — Thallus blassrot bis dunkelrot oder wachsgelb, fleischig-knorpelig, 5 — 15 cm hoch, 1 — 1,5 mm dick, in den Endverzweigungen bis zur Hälfte verjüngt, stielrund, p)Tramidenförmig- rispig verzweigt, mit abstehenden, abwechselnden oder opponierten, selbst mitunter zu mehreren quirlig entspringenden Asten. Diese tragen in wechselnder Weise kurze, gestutzte, aufrechte bis gespreizte, nach der Spitze kleiner werdende, cylindriscke oder fast keulenförmige Ast- chen. Die Tetrasporangien tragenden Astchen sind dicht mit sehr kurzen, cylindrischen, fast traubig gehäuften Wärzchen besetzt; die Tetrasporangien stehen unterhalb des rundlich abgestumpften oder gelappten Scheitels. — f. genuina Hauck. L. paniculata Kg. Dunkelrot, mehr oder weniger regelmässig pyramidal rispenartig dicht verzweigt. — f. patentiramea (Kg.) Hauck. C. patentiramea Kg. L. glandulifera Kg. Thallus wachsgelb oder blassrot, locker verzweigt, Äste verlängert, mit kurzen papillösen Äst- chen besetzt. — Adriatisches Meer. 3126. L. papulosa (Forsk.) Grev. — L. cyanosperma Lam. — L. thyrsoides Bory. — L. oophora Kg. — Chondria papulosa Ag. — Ch. obtusa var. Delilei Ag. — Taf. LIC, Fig. 1. — Thallus wachsgelb, bräunlich, braun- rötlich, olivgrün oder schwärzlich-grün, knorpelig steif, 5 — 15 cm hoch, gegen 1 — 2 mm dick, stielrund, rispig, oft pyramidenförmig verzweigt, rasig. Äste abwechselnd, stellenweise opponiert, abstehend, dichter oder entfernter mit kurzen oder längeren, abstehenden bis gespreizten, gestutzten, cylindrischen oder etwas keulenförmigen, einfachen oder verzweigten, oft geknäuelt- ver- zweigten, stark papillösen Ästchen besetzt. Tetrasporangien zahlreich, ord- nungslos, rings unter dem Scheitel fertiler Papillen. Cystokarpien kugelig- eiförmig, gehäuft, rings um Ästchen oder an Papillen. — Adriatisches Meer. 3127. L. obtusa (Huds.) Lam. — L. lutea Lam. — Chondria obtusa Ag. — Taf. LIB, Fig. 3. — Thallus in der Farbe und substantiellen Be- schaffenheit sehr wechselnd, stielrund, 4 — 15 cm hoch, 0,5 — 2 mm dick, all- seitig rispig- fiederig verzweigt, in kugeligen zuweilen etwas verworrenen Rasen. Äste und Astchen abwechselnd, opponiert oder selbst zu drei quirlig gestellt, abstehend bis fast gespreizt. Ästchen cylindrisch bis keulenförmig, — 65 — gestutzt oder fast gerundet, die längeren meist unter der Spitze verzweigt, 1 — 10 mm lang, 1ji bis fast 1 mm dick. Tetrasporangien in einem Gürtel unterhalb der gestutzten Spitze sonst wenig veränderter Zweigchen. Cysto- karpien eiförmig, sitzend oder gestielt. — var. gracilis Kg. Thallus zier- lich, violett, häutig- knorpelig, Astchen etwas keulig-cylindrisch. — var. laxa (Kg.) Ard. L. laxa Kg. L. patentissima Kg. Thallus wachsgelb, blass- fleischrot oder olivgrün, locker bis fast dichotom verzweigt, mit sehr ab- stehenden, etwas keulig-cylindrischen Astchen. — Adriatisches Meer. 3128. L. phmatifida (Gmel.) Lam. — Chondria pinnatifida Ag. — Taf. LI, Fig. 3. — Thallus fleischig, dunkelrot bis gelblich-grün, 5 — 15 cm hoch, am Grunde fast stielrund, nach oben zu zusammengedrückt, 1 — 4 mm, zuletzt nur 1/2 — 1 mm breit, mehrfach zweizeilig-fiederig verzweigt. Fiedern fast linear, am Grunde zuweilen verjüngt. Äste keulenförmig, cylindrisch oder am Ende verbreitert und zuweilen vielzipfelig-gelappt, abstehend. Tetra- sporangien an kaum veränderten Zweigchen, unterhalb der Scheitels einen massig breiten Gürtel bildend. Cystokarpien eiförmig gestutzt, an Seiten- zweigchen, besonders in den oberen Thallusteilen. — Nordsee. Adriatisches Meer. 3129. L. radicans Kg. — Chondria radicans Kg. — Thallus oliv- grün, stielrund, 0,5 — 1,5 mm dick, unregelmässig verworrenästig. Aste zum Teil zurückgebogen, oder kriechend und wurzelnd, mehr oder weniger dicht, mit 2 — 10 mm langen, keulenförmigen, abgestutzten, teils einzeln, teils zu mehreren büschelig entspringenden, fast senkrecht abstehenden Astchen, meist einseitig besetzt. — ■ Adriatisches Meer. Gattung Rodriguezella Schmitz. Thallus mit niederliegendem oder aufrechtem, aus den ausdauernden stengeligen Basalteilen mehrerer Sprossgenerationen gebildeten Stamm und mit aus diesem hervorgehenden aufsteigenden oder aufrechten begrenzten, am Grunde stielrunden, stengeligen, oben blattartig ausgebreiteten und ver- schiedenartig fiederig gelappten oder geteilten Sprossen. Der blattartige Teil ist einjährig, vergänglich, der stielartige ausdauernd und aus der Spitze neu proliferierend. Scheitelzelle in einer kleinen Einkerbung des Vorderrandes der Flachsprosse gelegen, von wenigen rudimentären, hinfälligen Haarblättern umgeben. Zentralachse nicht unterscheidbar. Tetrasporangien mit tetrae- drischer Teilung, in verschiedener Weise über die blattartigen Teile zerstreut Erklärung zu Tafel XLIX C. Fig. 1. Plocamium coccineum. ,2. „ „ Fiederästchen mit Tetrasporangien bei Lupen- vergrösserung. , 3. Lomentaria articulata. ThomS-Migula, Flora. VI. 2. 5 — 66 — oder an besonderen, oft eigenartig ausgebildeten Abschnitten. Cystokarpien mit breiter Basis an den Seitenkanten der blattartigen Teile oder an be- sonderen Abschnitten derselben. 3130. R. Strafforellii Schmitz. — Cladhymenia Bornetii Rodr. — Sphaerococcus Palmetta var. subdivisa Kg. — Thallus mit meist verzweigtem, 1 — 2 mm dickem, schwärzlichem Stiel, 4 — 8 cm hoch. Blattartige Teile am Scheitel und in den oberen Teilen des Stiels meist gehäuft, nach dem Grunde zu verschmälert, einfach oder doppelt bis dreifach gefiedert, mit länglichen oder fast linearen, stumpfen, ganzrandigen oder spärlich mit Prolifikationen besetzten Abschnitten. Tetrasporangien zahlreich. Cystokarpien eiförmig, hauptsächlich am Rande der blattartigen Thallusteile. — Adriatisches Meer. Gattung Chondrla (C. Ag.) Harv. Thallus knorpelig -fleischig, aufrecht, stielrund oder etwas abgeflacht, sehr reich seitlich verzweigt. Achse von fünf massig dicken, seitlich fest zusammenschliessenden Perizentralzellen umgeben; Rinde innen ziemlich gross- zellig, nach aussen immer kleinzelliger, dicht geschlossen, parenchymatisch. Tetrasporangien zahlreich, gross, alternierend in den kurzen Gliedern des fertilen Sprossabschnittes. Cystokarpien einzeln oder zu mehreren an kleinen, veränderten Seitenästchen , eiförmig -kugelig bis krugförmig, mit weitem, scheitelständigem Porus. 3131. Ch. tenuissima (Good. et Woodw.) Ag. — Chondriopsis tenuissima J. Ag. — Ch. divergens J. Ag. — Alsidium tenuissimum und subtile Kg. — Taf. XL VII B, Fig. 3; Taf. LH, Fig. 1. — Thallus bräun- lich-rot oder wachsgelb, gallertartig-knorpelig, 5 — 20 cm hoch, stielrund, rispig-pyramidenförmig verzweigt, im unteren Teil 0,5 — 1 mm dick, nach oben zu verjüngt. Äste rutenförmig, abwechselnd allseitig, abstehend bis fast gespreizt, allseitig abwechselnd, mit abstehend-gespreizten, 1 bis 10 mm langen, an beiden Enden verjüngten Astchen besetzt. Die jüngeren Astchen tragen büschelige Haarblätter. Die Tetrasporangien tragenden Blättchen haben spindelförmige Gestalt und entspringen oft paarweise; in längeren stehen die Sporangien nur im oberen Teil, in kürzeren auch noch im unteren. Cystokarpien zahlreich an Ästen und Ästchen. — Adria- tisches Meer. — f. divergens (J. Ag.) Hauck. Chondriopsis divergens J. Ag. Thallus rasig verworren, steif und brüchig, bräunlich- bis schmutzig- rot, mit stellenweise aneinandergewachsenen Zweigen. Äste und Ästchen meist gespreizt. — Adriatisches Meer. — f. subtilis (Kg.) Hauck. Alsi- dium subtile Kg. Chondria striolata Ag. Thallus gallertartig-häutig, meist blass-rötlich, 2 — 10 cm lang, bisweilen rasig und etwas verworren, in allen Teilen zarter als die Stammform. — Adriatisches Meer. — 67 — 3132. Ch. dasyphylla (Woodw.) Ag. — Chondriopsis dasyphylla Ag. — Thallus wachsgelb oder bräunlich-rot bis rötlich-violett, fleischig-hautartig, oft etwas gallertig, 8 — 15 cm hoch, stielrund, allseitig rispig-pyramidenförmig verzweigt, unten 1 — 2 mm dick, nach oben zu verjüngt. Äste mit gestutzter Spitze, rutenförmig, einzeln oder paarig, allseitig abwechselnd, abstehend bis gespreizt, mit 3 — 6 und mehr Millimeter langen, nach oben zu kürzer wer- denden Ästchen allseitig abwechselnd besetzt. Diese Ästchen sind am Grunde stark verdünnt, am Scheitel gestutzt, 0,5—1 mm dick, einfach oder wenig verzweigt, cylindrisch bis fast keulenförmig, abstehend bis gespreizt, am Grunde der Äste zuweilen fast büschelig entspringend, die längeren oft etwas gebogen. Tetrasporangien an keulenförmigen Ästchen in der oberen Hälfte, oft nur in einem Gürtel unter dem Scheitel. Cystokarpien einzeln oder zu mehreren an den Ästchen. — Nordsee, Adriatisches Meer. Gattung Digenea C. Ag. Thallus knorpelig, aufrecht, stielrund, seitlich oder gabelig verzweigt, aus dicken unbegrenzten Langtrieben und begrenzten dünnen Kurztrieben. Zentralachse nicht erkennbar, Mark dick, langzellig, von der innen gross- zelligen, nach aussen immer kleinzelliger werdenden Rinde deutlich abgesetzt. Scheitelzelle nicht erkennbar. Kurztriebe meist unverzweigt, sehr zahlreich, alternierend, zu langen, schlanken Borsten auswachsend, quergegliedert, mit deutlicher Zentralachse und Scheitelzelle; im oberen Teil der Kurztriebe zarte, hinfällige, kleine Haarblätter. Tetrasporangien in grosser Zahl im oberen, etwas verdickten, höckerigen, meist unberindeten, kurzgliedrigen Abschnitt von Kurztrieben, in schraubigen Längsreihen. Cystokarpien ebenfalls nur in Kurztrieben, an deren Ende oder mehr in der Mitte, eiförmig. 3133. D. Simplex (Wulf.) Ag. — D. Vieillardi Kg. — D. Wulfeni Kg. — Cladostephus Lycopodium Ag. — Taf. LIC, Fig. 2. — Thallus knorpelig, steif, ziegelrot bis purpur- bräunlich oder bleich gelb-grünlich, 5 — 20 cm hoch, mit 2 — 3 mm dickem, nach oben zu wenig verjüngtem, mehrmals unregelmässig gabelig verzweigtem, an der Basis meist nacktem und schliesslich in eine krustenförmige Haftscheibe übergehendem, oben dicht wie behaart, mit Kurztrieben besetztem Stengel. Kurztriebe abstehend- gespreizt, 5 — 10 oder mehr Millimeter lang, etwa ljl0 mm dick, einfach, seltener etwas verzweigt, steif, borstenförmig. — Adriatisches Meer. — Die Rindenzellen der Kurztriebe sind in deutlichen Längsreihen geordnet. Gattung Alsidium C. Ag. Thallus fleischig-knorpelig, aufrecht, stielrund, mehr oder weniger reich seitlich verzweigt, mit kräftiger, von sechs bis acht Perizentralzellen um- — 68 — gebener Zentralachse und aussen kleinzelliger, parenchymatischer Rinde. Haarblätter klein, hinfällig, früh verschwindend. Tetrasporangien in wenig verdickten oberen Sprossabschnitten, einzeln oder gehäuft, in schraubig ge- drehter Längsreihe, mit tetraedrischer Teilung, an den Gliederzellen einzeln. Übersicht der Arten. 1. Hauptäste niederliegend kriechend. A. Helminthocliorton. Hauptäste aufrecht. 2. 2. Äste gleichförmig. A. corallinum. Äste und Ästchen in der Form verschieden. A. lanciferum. 3134. A. corallinum Ag. — Taf. LI, Fig. 2. — Thallus dunkelrot, fleischig, später härter, knorpelig, steif, 4 — 15 cm hoch, aus einer knoten- förmigen, 1 — 2 cm breiten Haftscheibe entspringend, am Grunde 1 — 2 mm dick, nach oben zu verjüngt, fadenförmig, mehrfach dichotom unregelmässig verzweigt. Zweige und Zweigchen zerstreut, gleichartig, die jüngeren etwas pfriemlich. Fertile Ästchen kaum verschieden, oft etwas gebüschelt, später meist verlängert, fadenförmig, rings dicht höckerig. — Adriatisches Meer. 3135. A. lanciferum Kg. — Thallus dunkelrot, knorpelig, brüchig, rasig, verzweigt; Zweige einzeln an jedem sechsten Glied entspringend; Äst- chen am Grunde verschmälert, die sterilen später abfallend, die fertilen büschelig, schotenförmig oder lanzettlich, oft nur am Grunde Tetrasporangien tragend und hier kleingrubig. Die kürzeren und längeren Zweige zeigen bei dieser übrigens sehr zweifelhaften und vielleicht besser mit der vorigen zu vereinigenden Art, deutliche Verschiedenheit. — Adriatisches Meer. 3136. A. Helminthocliorton (Latour.) Kg. — Helminthocliorton officinale Link. — Sphaerococcus Helminthocliorton Ag. — Taf. LIC, Fig. 3. — Thallus dunkelrot bis blass-bräunlich, steif, knorpelig, 2 — 5 cm hoch, 0,5 — 1 mm dick, fadenförmig, mit verworren verzweigten, kriechenden und wurzelnden, stellenweise höckerigen Hauptästen, in ausgedehnten Rasen. Aus den kriechenden Hauptästen steigen zahlreiche parallele aufrechte, fast gleich hohe dünnere, nach oben allmählich zugespitzte, einfache oder wenig ver- Erklärung zu Tafel XLIX D. Fig. 1. Nitophylluni punctatum, Cystokarp, Schnitt. „2. „ confervaceum, natürliche Grösse. * 3. , „ Tetrasporangien. „ 4. Bonnemaisonia asparagoides. „5. „ „ Cystokarp, Schnitt. „ 6. Riccardia Montagnei, Cystokarp, Schnitt. „ 7. Laurencia paniculata. Cfo&rryY* — 69 — zweigte, oben mit zerstreuten, kurzen, abstehenden Astchen, spärlich besetzte Äste auf. Tetrasporangien in höckerig verdickten Spitzen von Asten und Ästchen. — Adriatisches Meer. Gattung Polysiphonia Grev. Thallus aufrecht oder niederliegend-aufsteigend, stielrund, meist reich seitlich oder gabelig verzweigt. Sprosse gleichartig, meist schlank, lang- gestreckt, weich und schlaff bis steif borstenartig, mit deutlicher (wenigstens im oberen Teil) Quergliederung, am Scheitel der jungen Organe während des Wachstums mit verzweigten, abfallenden Haarblättern. Um die Zentral- achse sind vier oder mehr Perizentralzellen entwickelt; Berindung durch langfädige, oft kurz gegliederte, am Stengel herablaufende Fäden ist bei manchen Arten bis hoch hinauf ausgebildet, bei andern fehlt sie gänzlich. Sporangien zerstreut oder meist in grösserer Anzahl an etwas verdickten und oft höckerigen, aber sonst nicht veränderten oberen Ästchen, meist nur einzeln in jedem Glied. Cystokarpien eiförmig, krug- oder urnenförmig, kurz gestielt, aussen dem fertilen Thallusteil ansitzend. — Die Gattung Polysi- phonia enthält sehr zahlreiche, schwer voneinander zu unterscheidende und in ihrem Artrecht sehr zweifelhafte Arten. Die Bestimmung ist bei dieser Gattung auch für einen guten Algenkenner mit grossen Schwierigkeiten ver- knüpft, für den Anfänger im allgemeinen nur durch Vergleich mit sicher bestimmtem Herbarmaterial möglich; alle Arten variieren beträchtlich und sehen in ihren extremen Formen oft recht verschieden aus. Das Erste bei jeder Bestimmung niuss die Untersuchung der Zahl der Perizentralzellen und der Berindung sein. Die nachfolgende Übersicht kann nur einige Anhalts- punkte für die Bestimmung geben; Sicherheit lässt sich nur durch genaue Vergleichung aller Merkmale erreichen. Übersicht der Arten. 1. Vier Perizentralzellen. 2. Mehr als vier Perizentralzellen. 18. 2. Thallus unberindet oder nur an den untersten Gliedern berindet. 3. Thallus bis über die Mitte oder noch höher hinauf berindet. 10. 3. Thallus am Grunde über 300 /u dick. 4. Thallus im unteren Teil unter 300 (x dick. 5. 4. Glieder halb so lang als breit. P. foreviarticulata. Glieder ein- bis dreimal so lang als breit. P. arachnoidea. 5. Thallus unter 100 fx dick. 6. Thallus über 100 p dick. 7. — 70 — 6. Glieder so lang oder kürzer als breit. P. tenerrima. Glieder länger als breit. P. sertularioides. 7. Thallus unter 3 cm hoch. P. pulviliata. Thallus über 5 cm hoch. 8. 8. Ästchen letzter Ordnung 35 — 80 fi dick. 0. urceolata. Ästchen letzter Ordnung 25 — 40 fi dick. 9. 9. Fäden steif, hart. P. deusta. Fäden schlaff, schlüpfrig. P. sanguinea. 10. Glieder in den jüngeren Teilen so lang oder länger als breit. 11. Glieder in den jüngeren Teilen kürzer als breit. 15. 11. Pflanzen hoch hinauf berindet. 12. Pflanzen in den obersten Teilen nicht berindet. 13. 12. Tetrasporangien tragende Ästchen fast perlschnurartig-höckerig. P. elon- gata. Tetrasporangien tragende Ästchen nur schwach höckerig. P. foeniculacea. 13. Ästchen meist einfach, steif. P. spinosa. Ästchen meist verzweigt, schlaff. 14. 14. Untere Glieder kürzer als breit. P. elongella. Untere Glieder 1 — l1^ mal so lang als breit. P. violacea. 15. Berindung bis in die Ästchen hinauf. 16. Ästchen unberindet. 17. 16. Tetrasporangien an einfachen Ästchen. P. Derbesii. Tetrasporangien an verzweigten Astchen. P. subcontinua. 17. Jüngere Teile rosa oder fleischrot. P. ornata. Pflanzen purpurn bis schwärzlich. P. flexella. 18. Glieder unberindet. 19. Glieder weit hinauf berindet. 27. 19. Thallus im unteren Teil meist unter 150 n dick. 20. Thallus im unteren Teil über 150 fi dick. 21. 20. Tetrasporangien tragende Astchen fast perlschnurartig angeschwollen. P. foetidissima. Tetrasporangien tragende Ästchen nicht perlschnurartig angeschwollen. P. hemisphaerica. 21. Endverzweigungen nur bis 40 \i dick. P. variegata. Endverzweigungen über 40 \x dick. 22. 22. Alle Glieder nur 1/3 — 1/amal so lang als dick. P. fastigiata. Mittlere Glieder so lang oder länger als breit. 23. 23. Tetrasporangien tragende Ästchen höckerig. 24. Tetrasporangien tragende Astchen kaum höckerig. 26. — 71 — 24. Thallus 10—30 cm hoch. P. nigrescens. Thallus bis 10 cm hoch. 25. 25. Thallus unten 400—700 n dick. P. subulifera. Thallus unten 150—400 jx dick. P. opaca. 26. Thallus allseitig abwechselnd verzweigt. P. atrorufoens. Thallus vielfach dichotom verzweigt. P. furcellata. 27. Obere Glieder länger als dick. P. polyspora. Obere Glieder so lang oder kürzer als dick. 28. 28. Ästchen 60—80 ,u dick. P. Brodiaei. Ästchen 100-200 n dick. P. fruticulosa. 3137. P. sertularioides (Grat.) J. Ag. — P. grisea Kg. — P. badia Kg. — P. acanthophora Kg. — P. carnea Kg. — P. funicularis Menegh. — E. subtilis Ardiss. — P. roseola Hohen. — P. veneta Zanard. — Thallus dunkelrot bis braun, sehr schlaff, 2— 8 cm hoch, in dichten, fast halbkuge- ligen Rasen, unberindet, im unteren Teil 60—90 ju, in den Endverzweigungen 35 — 50 f.i dick. Vier Perizentralzellen. Verzweigung reich, unregelmässig gabelig und allseitig abwechselnd. Äste verlängert, abstehend, meist mit vielen, 1 — 5 mm langen, oft leicht gebogenen, einfachen oder verzweigten, abstehenden, unregelmässig allseitig, zuweilen etwas einseitig entspringenden Ästchen besetzt. Glieder im unteren Teil des Thallus zwei- bis fünfmal, im oberen ein- bis zweimal so lang als dick. Tetrasporangien gereiht in gewundenen Ästchen. Cystokarpien gestielt, krugförmig. — Adriatisches Meer. 3138. P. tenerrima Kg. — Hutchinsia tenerrima Kg. — P. floccosa Zanard. — P. Nemalionis Zanard. — P. sertularioides var. tenerrima Hauck. — Thallus dunkel-purpurrot, aus niederliegenden, verlängerten, am Ende verbreiterten Fäden und aus diesen entspringenden aufrechten, peitschen- förmigen, pinselig zusammenstehenden, an beiden Enden verjüngten, wenige Millimeter hohen Zweigen bestehend. Diese sind allseitig unregelmässig, aber meist nicht sehr reich verzweigt. Glieder so lang, nach der Spitze zu kürzer als breit. Perizentralzellen vier. Antheridien zuweilen an der Spitze Tetrasporangien tragender Ästchen. Pflänzchen sehr zart, schlaff, auf anderen Algen, namentlich Nemalion lubricum aufsitzend. — Adriatisches Meer. 3139. P. urceolata (Lightf.) Grev. — Hutchinsia urceolata Hook. — Polysiphonia denticulata Kg. — Taf. XLIXE, Fig. 7. — Thallus wein- rot, purpurrot oder bräunlich, trocken dunkler bis schwärzlich, hart oder etwas gallertartig, in dichten, 5 — 15 cm hohen Rasen, in der unteren Hälfte 120—250 ii dick, in den End Verzweigungen 35—80 /a dick, allseitig ab- wechselnd, oft ziemlich gleich hoch verzweigt, unberindet. Perizentralzellen vier. Äste verlängert, mehr oder weniger reich allseitig abwechselnd oder — 72 — stellenweise etwas einseitig, mit etwa 1 — 10 mm langen, aufrechten oder etwas zurückgebogenen, einfachen oder in verschiedener Weise verzweigten Ästchen besetzt. Glieder in der Mitte zwei- bis vier- oder mehr mal länger als breit, oben und unten kürzer. Tetrasporangien gereiht, in höckerigen Ästchen. Cystokarpien gestielt, krugförmig. — Nord- und Ostsee, zweifelhaft, ob auch im Adriatischen Meere. 3140. P. atra Zanard. — Thallus purpur-schwärzlich, steif, aus stark verfilzten, 6 — 10 mm hohen Fäden bestehend; Hauptäste horizontal, wurzelnd durch kleine, schildförmige Haftscheiben; von ihnen gehen senkrecht nach oben meist abwechselnd einseitig verzweigte Äste aus, die mit kurzen, ge- bogenen, an der Spitze locker pinseligen Ästchen besetzt sind. Perizentral- zellen vier. Glieder so lang oder wenig länger als breit, die untersten und obersten sehr kurz. Cystokarpien gross, sitzend gestielt, auswärts höckerig. — Adriatisches Meer. 3141. P. sanguinea (Ag.) Zanard. — P. nuda Menegh. — P. pur- purea J. Ag. — P. arachnoidea J. Ag. — P. deusta Kg. — P. Kellneri Zanard. — P. longiarticulata Zan. — P. pycnocoma Kg. — Taf. XLIXE, Fig. 1, 2. — Thallus schlaff, schlüpfrig, weich, blutrot, purpurn oder rot- braun, 5 — 15 cm hoch, unberindet oder doch nur an der Basis sebr kurz berindet, hier 150 — 300 ^u, in den Endverzweigungen 25 — 40 f.i dick, reich allseitig abwechselnd verzweigt, rasig. Perizentralzellen vier. Hauptäste sehr verlängert, mit aufrechten oder abstehenden, am Grunde ebenso verzweigten, oben mit allmählich kleiner und einfacher werdenden Zweigchen besetzten Ästen. Ästchen aufrecht oder abstehend, abwechselnd. Unterste Glieder etwa so lang als breit, mittlere vier- bis neun- und mehr, oberste etwa zwei- mal so lang als breit. Tetrasporangien gereiht, an etwas höckerigen, ge- wundenen Ästchen. Cystokarpien gestielt, breit eiförmig bis fast kugelig. — Adriatisches Meer. 3142. P. arachnoidea (Ag.) J. Ag. — P. hispida Zan. — B. vestita J. Ag. — P. dysanophora Kg. — Thallus am Grunde missfarbig bräunlich, purpurn gefleckt, oben dunkel-purpurrot bis rosa, etwas schlüpfrig, verlängert, bis 15 cm lang, am Grunde über 400 ^u, in den Endverzweigungen 30 — 80 /u dick, unberindet, allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier. Ästchen rutenförmig, abstehend, verlängert, sehr zart, oft ganz einfach, jung- dicht von Haarblättern umgeben. Glieder am Grunde der Hauptäste etwa so lang als breit, in der Mitte drei- bis viermal, am Ende kaum zweimal so lang als breit und selbst kürzer. Tetrasporangien unter der Spitze der hier leicht gewundenen, höckerigen, im unteren längeren Teil unveränderten fertilen Ästchen, gereiht. Cystokarpien ziemlich gross, eiförmig, gestielt. — Adriatisches Meer. &5 tt. ^ 3 ■\ ■/ CCaen v, / //ff/rV///f/efY/r — 91 — Stämmchen am Grunde nackt. D. arbuscula. Stämmchen durchweg mit Haaren besetzt. 3. Stämmchen sehr reich verzweigt. D. rigidula. Stämmchen einfach oder wenig verzweigt. I). ocellata. Thallus im oberen Teile unberindet. D. corymMfera. Thallus bis in die Astchen hinauf berindet. 5. Stämmchen an der Basis meist nackt. D. punicea. Stämmchen bis zur Basis mit Haaren besetzt. D. elegans. 3181. D. ocellata (Gratel.) Harv. — D. simpliciuscula Ag. — Hut- chinsia occellata Ag. — Thallus purpurrot, 2— 3 cm hoch, rasenbildend, mit stielrunden, bis zur Spitze dicht berindeten, 1ji — 2/2 mm dicken, nach oben zu verjüngten, einfachen oder wenig gabelig bis seitlich verzweigten Stämm- chen. Äste und Stämmchen allseitig dicht mit 2 — 3 mm langen, gegliederten, vom Grunde an dichotom verzweigten Haarblättern besetzt, die an den Ast- enden schopfig gehäuft sind. Zellen der Haarblätter drei bis sechsmal so lang als dick. Stichidien zugespitzt-eiförmig, kurz gestielt, aus den unteren Gliedern der Haarblätter oder direkt aus Rindenzellen entspringend. — Adriatisches Meer. — f. rigescens (Zanard.) De Toni. D. rigescens Zanard. Thallus reichlicher verzweigt. Stichidien breit linear-länglich, sehr lang zu- gespitzt, mit fadenförmigem vielgliedrigen Ende. — Adriatisches Meer. 3182. D. punicea Menegh. — Thallus karminrot, 5 — 10 cm hoch, stielrund, bis zur Spitze der Äste dicht berindet, am Grunde 1 — 2 mm dick, aufwärts verjüngt, allseitig abwechselnd ziemlich dicht gedrängt, fast pyra- midal verzweigt. Stämmchen und Aste allseitig mit dicht gedrängt stehen- den, gegabelten, sehr zarten, 2 — 5 mm langen einzellreihigen Haarblättern bis zum Grunde besetzt, seltener an der Basis nackt. Zellen der Haarblätter unten zweimal, oben drei- bis viermal so lang als dick. Stichidien kurz ge- stielt, lang zugespitzt-eiförmig oder eiförmig-spindelig, an den unteren Glie- dern der Haarzweige stehend. — Adriatisches Meer. 3183. D. corymöifera J. Ag. — Eupogonium villorum Kg. — Thallus rosenrot, 6 — 12 cm hoch, fadenförmig, unten berindet, oben unberindet, am Grunde 0,5 — 1 mm, in den Endverzweigungen 50 — 200 (x dick, allseitig ab- Erklärung zu Tafel L. Fig. 1. Fauchea repens. ., 2. Delesseria sanguinea. *, o. n aiata. „ 4. Grastroclouium kaliforme. „ 5. Riccardia Montagnei, natürliche Grösse. „6- , „ bei Lupenvergrösserung. — 92 — wechselnd verzweigt. Äste aufrecht, verlängert, dicht mit sehr zarten, 2 — 3 mm langen, an den Astenden schopfig gedrängten, gabelig verzweigten, einzellreihigen Haarblättern besetzt, die auch an den unberindeten Teilen aus allen Gliedern wirtelig (in den oberen abwechselnd) hervorgehen. Glieder der Haarblätter vier- bis achtmal so lang als dick. Stichidien sehr kurz gestielt, eiförmig- spindelig oder lang eiförmig-kegelig, aus den unteren Gliedern der Haar- blätter entspringend. Cystokarpien an mehrzellreihigen Basalgliedern der Haarblätter entwickelt, sitzend, ei- oder krugförmig. — Adriatisches Meer. 3184. D. elegans (Mart.) Ag. — D. Kuetzingiana Biasoletto. — D. pallescens Kg. — Taf. LI, Fig. 2; Taf. LUD, Fig. 1. — Thallus bräun- lichrot, rosenrot bis dunkelpurpurrot, schlüpfrig, schlaff, gallertig weich, 10 — 50 cm lang, am Grunde bis 4 mm, weiter oben bis 2 mm dick, nach den Spitzen zu verjüngt, bis zu den Zweigspitzen dicht berindet, allseitig abwechselnd verzweigt, mit sehr verlängerten, rutenförmigen, meist einfachen Zweigen. Stämmchen und Zweige dicht mit 2 — 5 mm langen, sehr zarten, gegabelten, einzellreihigen, allseitig entspringenden Haarblättern besetzt. Zellen der Haarblätter vier- bis zehnmal so lang als dick. Stichidien auf ein- bis viergliedrigem Stiel an den unteren Gliedern der Haarzweige, zu- gespitzt-länglich. Cystokarpien krugförmig, an seitlichen Astchen, dicht unterhalb der nur kurz vorragenden und abgebogenen Astspitze. Die Trag- ästchen sitzen an fast kahlen Ästen. — Adriatisches Meer. 3185. D. Arbuscula (Dillw.) Ag. — Eupogonium Arbuscula Kg. — Taf. LUD, Fig. 3 — 5. — Thallus schmutzigrot, meist nur 1 — 5 cm hoch, in grösseren Meerestiefen bis 10 cm hoch werdend, fadenförmig, meist bis fast zu den Astspitzen hinauf berindet, am Grunde x/4 — 1 mm dick, aufwärts verjüngt, meist allseitig abwechselnd verzweigt, mit abstehenden, nach oben zu kleiner werdenden Ästen. Stämmchen und Zweige dicht allseitig mit 1 — 2 mm langen, gegabelten, gespreizten, einzellreihigen, an den Astspitzen schopfig gehäuften Haarblättern besetzt, in den unteren Teilen oft fast nackt. Zellen der Haarblätter l1/^ — 10 mal so lang als dick. Stichidien fast sitzend, an den unteren Verzweigungen der Haarblätter, kegelig oder zugespitzt eiförmig bis länglich. Cystokarpien sitzend, an verkürzten Ästchen, eiförmig, mit verlängerter Mündung. — Adriatisches Meer. 3186. D. rigidula (Kg.) Ardiss. — D. squarrosa Zanard. — D. Ar- buscula ß. villosa Hauck. — Eupogonium rigidulum und squarrosum Kg. — Erklärung zu Tafel LI. Fig. 1. Nitophyllum punctatum. „ 2. Dasya elegans ., 3. Laurentia pinnatifida. „ 4. Bonnemaisonia asparagoides. 'T r;/ '. ■ /{//< s/r-//// f/ff€CS: — 93 — Thallus purpurrot, trocken dunkler, etwas steif, klein, kaum 2 cm hoch, stielrundlich, aufrecht, reich verzweigt, unberindet, mit fünf Perizentralzellen. Stämmchen und Äste dicht spiralig, mit von allen Gliedern ausgehenden, gabeligen, sparrigen, gespreizten, kurzen, einzellreihigen Haarblättern besetzt. Glieder der Äste meist doppelt so lang als breit. Stichidien fast sitzend, an Stelle einer Gabelung der Haarzweige, eiförmig-länglich, kurz zugespitzt, etwa zwei- bis dreimal so lang als breit. — An grösseren Algen im Adria- tischen Meer. D.? dalmatica Menegh. — Polysiphonia dalmatica Kg. — Thallus über borstendick, niederliegend und wurzelnd, unregelmässig verzweigt. Zweige unten berindet, Zweigchen nackt, haartragend. Perizentralzellen vier. Glieder kürzer als breit, die der Zweigchen wenig länger. Tetrasporangien kaum gereiht. Cystokarpien sitzend. — Adriatisches Meer. Unvollständig bekannte und kaum zu Dasya gehörende Art. Gattung Dasyopsis Zanardini. Thallus aufrecht oder niederliegend, radiär gebaut, stielrund oder ab- geflacht, aus allen Gliederzellen der Hauptsprosse in spiraligen Umgängen verzweigt. Diese Zweige sind teils den Hauptsprossen gleich gestaltet, wenn auch zum Teil mit begrenztem Wachstum, teils bilden sie sich zu früher oder später abfallenden, mehrfach gegabelten, einzellreihigen, nur am Grunde mehrzellreihigen Haarblättern aus. Stämmchen ohne Perizentralzellen direkt von der Rinde umschlossen. Tetrasporangien in deutlich abgesetzten, kurz gestielten Stichidien, in den fertilen Gliedern in fünf- bis siebenzähligen Wirtein. Cystokarpien wie bei Heterosiphonia. Übersicht der Arten. 1. Thallus 2 — 5 cm hoch. D. plana. Thallus über 5 cm hoch. 2. 2. Stichidien nur an der Spitze eingekrümmt. D. spinella. Stichidien sichelförmig gebogen. D. penicillata. 3187. 1). spinella (Ag.) Zanard. — Dasya spinella Ag. — Eupodo- don spinell us Kg. — Thallus knorpelig, dunkelrot, fadenförmig-zusammen- gedrückt, 5 — 7 cm hoch, selten darüber, bis zu den Zweigspitzen berindet, unten bis 2 mm dick, nach oben stark verjüngt, spärlich allseitig abwechselnd verzweigt, Stämmchen und Äste überall mit 1 — 2 mm langen, am Grunde 1/4 — x/2 mm dicken, nach oben verdünnten, gespreizten, einfachen oder ein- — 94 — bis zweimal gabelig geteilten Ästchen in Abständen von etwa 1 mm besetzt. Die jüngeren Astchen tragen an der Spitze 2 — 5 mm lange Haarblätter, die älteren sind kahl und dornenförmig, Stichidien an den Spitzen der Ästchen, oft zu mehreren gebüschelt, sitzend, eiförmig-länglich, an den Spitzen meist etwas eingekrümmt. Cystokarpien an den Ästchen sitzend, krugförmig. — Adriatisches Meer. 3188. D. penicellata (Zanard.) Schmitz. — D. penicillata Zanard. — Thallus lebhaft karminrot bis bräunlichrot, 5 — 15 cm hoch, stielrund, bis zu den Zweigspitzen berindet, am Grunde etwa 1 mm dick, nach oben all- mählich bis auf ungefähr Borstendicke verjüngt, zwei- bis viermal allseitig abwechselnd verzweigt. Äste allseitig abwechselnd, mit ^o — 5 mm langen und 1/10 — 1ji mm dicken, kurz dornförmigen, zuletzt pfriemförmigen Ästchen besetzt, die an den Spitzen sehr zai'te verzweigte, 3 — 6 mm lange Haarblätter tragen. Stichidien meist deutlich sichelförmig eingekrümmt, gewöhnlich zu zwei bis fünf an den Spitzen der Ästchen eiförmig- länglich. — Adriatisches Meer. 3189. D. plana (Ag.) Zanard. — Eupogodon planus, cervicornis Kg. — Dasya plana Ag. — Rytiphloea pumila Zanard. — Tai. LUD, Fig. 2. — Thallus in der Jugend lebhaft, im Alter dunkelpurpurrot, knorpelig-häutig, 2 — 5 cm hoch, flach zusammengedrückt, bis zu den Astspitzen dicht berindet, fast der ganzen Länge nach gleichmässig 1/2 — 1 mm breit und nur an den Enden etwas verschmälert, etwas gabelig oder unregelmässig und abwechselnd fiederig geteilt. Stämmchen und Äste in Abständen von etwa x/2 mm ab- wechselnd am Rande durch 1 — 2 mm lange, am Grunde 1j10 — 3/10 mm dicke, nach der Spitze zu verjüngte Ästchen gefiedert. Die Ästchen sind ein- bis dreimal gabelig geteilt, abstehend, in der Jugend dicht mit sehr zarten, etwa 1 mm langen Haarblättern besetzt, im Alter kahl und dornförmig. Stichi- dien eiförmig-länglich, mit etwas eingekrümmter Spitze, sitzend, einzeln oder zu mehreren an den Spitzen der Ästchen. Gattung Halodictyon Zanard. Thallus aus einzellreihigen, gegliederten Fäden in der Weise zusammen- gesetzt, dass ein unregelmässiges lockeres, schwammiges Netzwerk entsteht, ähnlich wie bei Hydrodictyon reticulatum, nur sind die Maschen viel kleiner, unregelmässiger und die Fäden bilden einen seitlich oder dichotom verzweigten Erklärung zu Tafel LI B. Fig. 1. Delesseria sinuosa. „ 2. „ „ var. lingulata. . 3. Laurencia obtusa. > (^yi%&&?z>/\jy c • ?/S/y r///s — 95 — Thallus. Die Ästchen, welche Fortpflanzungsorgane tragen, werden mehr- zellreihig. Sporangien in leicht abgeflachten walzen- bis eiförmigen Stichi- dien in zwei seitlichen Längsreihen. Cystokarpien mit dünner Frucht wand, Sporen keulenförmig. 3190. H. mirabile Zanard. — Coelodictyon Zanardinianum Kg. — Taf. XLIXH, Fig. 3, 4. — Thallus rosenrot, schwammig, 3 — 8 cm hoch, sehr locker, 3 — 6 mm dick, aus einzelnen 40 — 120 tu dicken Fäden zusammen- gesetzt, die unregelmässig zu vier-, fünf- oder sechseckigen Maschen ver- wachsen sind. Einzelne Gliederzellen vier- bis zwölfmal so lang als dick. Stichidien einzeln oder gepaart. — Adriatisches Meer. Familie Ceramiaceae. Thallus stielrund oder abgeflacht, meist dünn, gabelig oder allseitig oft sehr reichlich verzweigt, oft aus einzellreihigen Sprossen gebildet, die nackt oder berindet sein können; manchmal ist eine deutliche, berindete Zentral- achse entwickelt. Sporangien auf besondere Sprosse beschränkt, tetraedrisch oder kreuzförmig geteilt. Cystokarpien meist im oberen Teil des Thallus, zerstreut, aussen aufsitzend oder in die Rinde eingesenkt, ohne feste Frucht- wandung, meist nur von lockeren Hüllästchen umgeben. Übersicht der Gattungen. 1. Thallussprosse einfache unberindete Zellfäden. 2. Thallus berindet oder mehrzellreihig. 15. 2. Sporangien kreuzförmig geteilt. 3. Sporangien tetraedrisch geteilt. 5. 3. Cystokarpien unbekannt. Rhodochorton. Cystokarpien bekannt. 4. 4. Cystokarpien seitlich ansitzend. Seirospora. Cystokarpien endständig. Aiitithaniiiion. 5. Chystokarpien seitlich ansitzend. Callithamnion. Cystokarpien endständig. 6. 6. Cystokarpien ohne besondere Hülle. 7. Cystokarpien von Hüllästchen umgeben. 8. 7. Thallus feinfädig, dünnzellig. Compsothamnion. Thallus derber, grosszelliger. Crouania. 8. Thallus aus aufrechten und kriechenden, haftenden Sprossen bestehend. 9. Thallus nur mit aufrechten Sprossen. 11. 9. Fruchtende Sprosse paarig gefiedert. Ptilothamnion. Fruchtende Sprosse nicht paarig gefiedert. 10. — 96 — 10. Aufrechte Sprosse spärlich verzweigt. Lejolisia. Aufrechte Sprosse reichlich verzweigt. Spermothamnioii. 11. Thallus mit wirtelig gestellten Kurztrieben. Sphondylothamnion. Thallus nicht mit wirtelig gestellten Kurztrieben. 12. 12. Zellen dünn, Sprosse meist wiederholt zweizeilig -fiederig verzweigt. Pleonosporium. Zellen gross, Sprosse nicht fiederig. 13. 13. Hüllästchen der Cystokarpien einzellig. Monospora. Hüllästchen mehrzellig. 14. 14. Cystokarpien von einem Kranz von Hüllästchen umgeben. Griffithsia. Cystokarpien nur von einzelnen Astchen umgeben. Bornetia. 15. Thallus in einer Ebene fiederig verzweigt. 16. Thallus allseitig verzweigt. 17. 16. Sprosse stielrund, feinfädig. Plumaria. Sprosse zweischneidig abgeflacht. Ptilota. 17. Gabeläste zangenförmig eingekrümmt. Ceramium. Gabeläste nicht zangenförmig eingekrümmt. Spyridia. Gattung Lejolisia Bornet. Thallus aus feinen teils kriechenden und durch Haftorgane befestigten, teils aus aufrechten, in den unteren Teil spärlich seitlich verzweigten fruchten- den Sprossen bestehend. Die Sprosse werden durch eine einfache Reihe cylindrischer Zellen gebildet. Sporangien dem Thallus aussen ansitzend, an kurzen Seitensprossen, endständig, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien endständig, von einer lockeren, durch seitliches Verwachsen der Hüllästchen gebildeten Wand umgeben. Sporen gross, birnförmig, endständig, büschelig zusammengedrängt. 3191. L. mediterranea Born. — Taf. LUE, Fig. 1. — Thallus rosenrot, kaum 1 mm hoch, mit kriechenden, wurzelnden, unregelmässig ver- zweigten Hauptstämmchen und 12 — 20 f.i dicken, aufrechten Fäden, die nur am Grunde spärlich verzweigt sind. Auch die Fortpflanzungsorgane stehen an kurzen Seitenästchen , die am Grunde der Fäden entspringen. — Adria- tisches Meer. — Im Aussehen ist die Pflanze einer Chantransia sehr ähnlich. Erklärung zu Tafel LI C. Fig. 1. Lauren cia papulosa. „ 2. Digenea simplex. , 3. Alsidium Helmin thochorton. c Lty&n/j/ c ////Y>f/ry//n/r/ — 97 — Gattung Sphondylothamnion Naeg. Thallus aufrecht, am Grunde dicker, aufwärts verjüngt und feinfädig, allseitig reich verzweigt. Langtriebe alternierend, Kurztriebe wirtelig, alter- nierend oder gegenständig, seitlich verästelt. Sporangien an Seitenästchen, die aus dem unteren Teil der Kurztriebe hervorgehen, sitzend, tetraedrisch geteilt. Cystokarpien ohne geschlossene Fruchtwandung von Hüllästchen eingeschlossene endständige Knäuelchen bildend. 3192. Sph. multifidum (Huds.) Naeg. — Wrangelia multifida J. Ag. — Callithamnion multifidum Kg. — C. oppositifolium J. Ag. — Griffithsia multifida Ag. — Taf. LUE, Fig. 2 — 4. — Thallus rosen- bis purpurrot, aufrecht, 5 — 8 cm und darüber hoch und am Grunde 0,5 — 1 mm dick, nach oben zu stark verjüngt, wiederholt opponiert oder abwechselnd verzweigt. Hauptstämmchen und Zweige mit 1/2 — 2 mm langen, zarten, anfangs gegen- ständigen, später meist zu vier im Quirl entspringenden, fiederig und dicho- tom, aber etwas unregelmässig verzweigten Astchen besetzt. Zellen des Hauptstämmchens fünf- bis sechsmal so lang als dick. — Adriatisches Meer. Gattung Spermothamnlon Aresch. Thallus dünn, feinfädig, mit teils kriechenden und durch Haftorgane befestigten, teils aufrechten, meist reichlich seitlich verzweigten fruchtenden Sprossen. Tetrasporangien den Seitenästchen der aufrechten Sprosse einzeln oder gehäuft ansitzend, tetraedrisch geteilt. Cystokarpien ohne besondere Fruchtwandung, aber ziemlich dicht von mehreren Hüllästchen umschlossen, endständige Knäuelchen darstellend. Sporen gross, oval. Übersicht der Arten. 1. Fäden bis höchstens 30 ju dick. Sp. inordinatum. Fäden über 30 ^ dick. 2. 2. Verzweigungen im oberen Teil der Fäden sämtlich einseitswendig. Sp. strictum. Verzweigungen nicht oder nur stellenweise einseitswendig. 3. 3. Glieder nur zwei- bis viermal so lang als dick, etwas tonnenförmig. Sp. irreguläre. Glieder vier- bis neunmal so lang als dick, nicht tonnenförmig. 4. 4. Astchen einfach, Tetrasporangien meist einzeln. Sp. roseolum. Astchen teilweise gefiedert, Sporangien oft zu mehreren. Sp. Turneri. Thomö-Migula, Flora. VI. 2. — 98 — 3193. Sp. Turneri (Mert.) Aresch. — Ceramium Turneri Mert. — Callithamnion Turneri Ag. — C. subverticillatum Zanard. — C. rigidulum Kg. — Thallus in dichten, meist 1 — 4 cm hohen, rosen- bis purpurroten Raschen. Aufrechte Sprosse 30 — 80, an den Enden 20 — 35 (i dick, meist abwechselnd seitlich verzweigt und zweizeilig mit oft opponierten Astchen besetzt. Ästchen ungleich entwickelt, stellenweise fast ganz fehlend, stellen- weise ganz regelmässig opponiert und aus fast jedem Gliede des Hauptstämm- chens oder Astes entspringend, oder auch abwechselnd oder einseitig an- geordnet, einfach oder etwas unregelmässig gefiedert. Zellen meist drei- bis achtmal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu mehreren ge- häuft, sitzend oder kurz gestielt, an den untersten Fiederchen der Ästchen. Cystokarpien von ein bis sechs Hüllästchen umgeben, seltener ganz nackt. — Nordsee. Adriatisches Meer. — var. variabile (Ag.) Ardiss. Calli- thamnion variabile Ag. C. abbreviatum Kg. Griffithsia tenuissima Zanard. — ■ Raschen 1 — 2 cm hoch, mit spärlich verzweigten oder einfachen Haupt- fäden. Ästchen abstehend, fast gespreizt, meist einfach abwechselnd oder einseitig, seltener opponiert, kurzzellig. Tetrasporangien an verkürzten Fieder- chen meist einzeln oder zu wenigen. — Adriatisches Meer. 3194. Sp. roseolum (Ag.) Pringsh. — Callithamnion roseolum Ag. — Taf. LUE, Fig. 5. — Thallus in 1 — 5 cm hohen, meist dichten und etwas verworrenen, rosenroten Raschen. Aufrechte Fäden 40 — 60 /*, an den Endverzweigungen 15 — 35,1* dick, verlängert, abwechselnd oder einseitig- verzweigt und bald sehr dicht fast an jedem Gliede, bald entfernter mit ein- fachen, abstehenden bis fast gespreizten, abwechselnd, einseitig oder oppo- niert entspringenden Ästchen besetzt. Zellen vier- bis neunmal so lang als dick. Tetrasporangien meist einzeln und endständig an sehr kurzen Ästchen, die am Grunde grösserer entspringen. Cystokarpien von sechs bis acht Hüll- ästchen umgeben. — Nord- und Ostsee, an Steinen und grösseren Algen. 3195. Sp. inordinatum (Zanard.) Hauck. — Callithamnion inordi- natum Zanard. — Bildet rosenrote, 2 — 3 cm hohe, aus sehr verworrenen Fäden bestehende Raschen. Fäden 12 — 24 /u, die stärkeren und niederliegen- den bis 30 /.i dick, meist spärlich, mit abwechselnd und einseitig entspringen- den gespreizten Ästen und Ästchen besetzt. Glieder vier- bis achtmal so lang als dick. Tetrasporangien an kurzen Ästchen entwickelt, gestielt, einzeln (nach Hauck eine nicht genügend gekannte, kaum von Sp. roseolum ver- schiedene Art). — Adriatisches Meer. 3196. Sp. strictum (Ag.) Ardiss. — Sp. flabellatum Hauck ex p. — Callithamnion strictum Ag. — C. Crouanii Kg. — C. semipennatum J. Ag. — C. unilaterale Zanard. — Griffithsia repens Zanard. — Thallus karmin- rot, etwas steif, in 1 — 2 cm hohen Raschen. Aufrechte Fäden mehrmals — 99 — einseitig verzweigt, am Grunde 80 — 120 (x dick, nach der Spitze zu stark verjüngt. Zweige im unteren Teil des Stämmchens zerstreut und nach allen Richtungen sich wendend, im oberen zusammengesetzt- fiederig, mit sämtlich nach innen gewendeten einseitigen Fiederchen. Glieder vielmal länger als dick. Tetrasporangien fast kugelig zu vielen gereiht an der Innenseite der Fiedern. — Adriatisches Meer. 3197. Sp. irreguläre (J. Ag.) Ardiss. — Sp. torulosum Ardiss. — Callithamnion irreguläre J. Ag. — C. vehtricosum Kg. — Thallus purpurrot, trocken oft schmutziggrün, hautartig, etwas steif, in 1 — 3 cm hohen, ver- worrenen Raschen. Aufrechte Fäden verlängert, einfach oder unregelmässig verzweigt, 60 — 150 (die kriechenden bis 200) (x dick. Glieder zwei- bis vier- mal so lang als dick, an den Gelenken eingezogen. Fruchtende Zweigchen verkürzt, gegenständig, vielzipfelig, die oberen einseitswendig. Tetraspo- rangien zerstreut, sitzend oder kurz gestielt. Cystokarpien endständig, kugelig. — Adriatisches Meer, an Algen. Gattung Ptilothamnion Thuret. Thallus feinfädig, dünn, teils mit kriechenden und mit Haftorganen versehenen, teils mit aufrechten, paarig gefiederten, zuweilen auch wiederholt verzweigten fruchtenden Sprossen. Sporangien endständig an den Fiederchen der aufrechten Sprosse, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien sehr klein köpfchenförmig, oval, endständig, von wenigen Hüllästchen umschlossen, mit wenigen Karposporen. Antheridien in endständigen, ovalen, von einer ge- gliederten Achse durchzogenen Ständen an der Spitze der Ästchen. 3198. Pt. Pluma (Dillw.) Thur. — Callithamnion Pluma Ag. — Taf. LÜF, Fig. 1. — Hauptfäden kriechend, unberindet, nach oben sekun- däre, 24 — 40 f.i dicke, einfache Zellfäden aussendend, die ein karminrotes, 2 — 5 mm hohes Raschen bilden. Die aufrechten Äste sind am Grunde nackt, nach oben zu kaum verjüngt, meist unverzweigt, aber in der oberen Hälfte durch drei- bis achtgliedrige unverzweigte opponierte Ästchen zweizeilig ge- fiedert. Ästchen 16 — 25 f.i dick, dichter oder weitläufiger entspringend, meist regelmässig, seltener abwechselnd oder stellenweise einseitig entspringend. Tetrasporangien einzeln an der Spitze der Ästchen. — Nordsee, an den Stielen von Lanimaria. 3199. Pt. micropterum (Mont.) Born. — Callithamnion Pluma var. microptera Mont. — C. micropterum Kg. — Hauptstämmchen kriechend, aufrechte Fäden in rosenroten Raschen, mit gabeligen, nur an der Spitze einfachen Ästchen besetzt. Die Gabelung der Ästchen erfolgt am ersten Gliede, mitunter noch eine zweite am zweiten Gliede. — Adriatisches Meer 7* — 100 — bei Triest auf Muscheln, doch ist es fraglich, ob die bei Triest gefundene Pflanze zu dieser sonst nur im Atlantischen Ozean vorkommenden Art gehört. Gattung Griffithsia C. Ag. Thallus aufrecht, aus einfachen Reihen grosser cylindrisch - tonnen- förmiger Zellen gebildet, seitlich oder gabelig verzweigt, nackt oder mit sehr vergänglichen, verästelten, quirlständigen Kurztrieben. Sporangien an end- ständigen oder im Verlauf des Fadens auftretenden Kurztriebquirlen; von den Kurztrieben eines Quirls sind entweder sämtliche fertil oder ein Teil bildet sterile Hüllästchen. Sporangien tetraedrisch geteilt. Cystokarpien endständig an kurzen Sprossen, oft fast sitzend, von einem Kranz von Hüllästchen um- geben. Sporen zahlreich. Antheridienstände in Form dicht geschlossener Zweigbüschel endständig an den quirlständigen Kurztrieben. Übersicht der Arten. 1. Zellen im mittleren Teil des Fadens unter viermal so lang als dick. 2. Zellen im mittleren Teil des Fadens über viermal so lang als dick. 3. 2. Zweige aufrecht, Zellen oval. Gr. Schousboei. Zweige mehr abstehend, Zellen länglich. Gr. corallina. 3. Zellen im mittleren Teil des Fadens cylindrisch. 4. Zellen im mittleren Teil des Fadens birn- oder keulenförmig an- geschwollen. 7. 4. Zellen des Fadens unter 200 \i dick. Gr. tenuis. Zellen des Fadens über 200 \.i dick. 5. 5. Fäden nach oben sehr stark verjüngt. Gr. barbata. Fäden ziemlich gleich dick. 6. 6. Zweige aufrecht. Gr. setacea. Zweige abstehend. Gr. irregularis. 7. Thallus 4— 6 cm hoch. Gr. opuntioides. Thallus nur 2—3 cm hoch. Gr. phyllamphora. 3200. Gr. opuntioides J. Ag. — Gr. neapolitana Kg. — Gr. dalma- tica Kg. — Ascocladium neapolitanum Naeg. — Thallus fleischrot, etwas Erklärung zu Tafel LH. Fig. 1. Chondria tenuissima. „ 2. Alsidium corallinum. „ 3. Polysiphonia violacea, fruchtend. ,4. - fruticulosa. /, f ;/ . j , P ~y///ff/(-///i"/< rsY/r. — 101 — schlüpfrig, in 4 — 6 cm hohen Rasen, am Grunde 350—550 /n dick, an den Enden verjüngt, regelmässig gabelig und ziemlich gleich hoch verzweigt, mit aufrechten Ästen. Zellen vier- bis sechsmal so lang als dick, birnförmig- länglich, am Grunde der Fäden mehr cylindrisch. Fortpflanzungsorgane auf seitlichen eingliedrigen und birnförmig angeschwollenen kurzen Astchen, von einem Quirl kleiner eingliedriger, am Ende der Fruchtästchen entspringender Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. 3201. Gr. setacea (Ellis) Ag. — Gr. sphaerica Schousb. — Taf. LIIF, Fig. 3; Taf. LIIIC, Fig. 3. — Thallus etwas schlüpfrig, fleischrot, in dichten, 5 — 15 cm hohen Rasen. Fäden 1ji — */* mm dick, nach der Spitze zu ver- jüngt, regelmässig gabelig und ziemlich gleich hoch verzweigt, mit ruten- förmig verlängerten, aufrechten Zweigen. Zellen cylindrisch, vier- bis acht- mal so lang als breit. Fortpflanzungsorgane an zerstreut oder gegenständig entspringenden, zwei- bis sechsgliedrigen Fruchtästchen an deren obersten Gliedern ein bis drei Quirle einfacher oder gegabelter, zwei- bis viergliedriger, die Fortpflanzungsorgane klauenförmig umschliessender Hüllästchen stehen Tetrasporangien auf sehr kurzen, einfachen oder verzweigten Stielen, die aus den gäbe! igen Hüllästchen der fertilen Zweige entspringen. Cystokarpien an der Spitze der Fruchtästchen, zu drei bis vier zusammen und von den Hüll- ästchen gemeinschaftlich umschlossen. — Nordsee. 3202. Gr. irregalaris Ag. — Gr. setacea var. irregularis Hauck. — Thallus rosenrot, trocken schmutzig-purpurrot, hautartig, borstenförmig, 2 bis 5 cm lang, 250 — 350 /x dick, gabelig, oben oft etwas einseitig verzweigt, mit nach oben zu kleiner werdenden Zweigen. Zweige abstehend, Zellen cylindrisch, an den Gelenken kaum eingezogen, vier- bis fünfmal so lang als dick. Zweigchen im mittleren Teile des Thallus fertil, weit abstehend, meist zweigliedrig, am Scheitel mit doldig gestellten Hüllästchen. Diese meist über dem untersten Glied gegabelt, klauenförmig über den Tetra- sporangien zusammengeneigt. — Adriatisches Meer. 3203. Gr. Schouslboei Mont. — Gr. Opuntia J. Ag. — Thallus etwas schlüpfrig, fleischig bis rosenrot, lebend stark glänzend, 2 — 6 cm hoch, ^ bis 1 mm dick, nur in den Endverzweigungen dünner, regelmässig dichotom und nahezu gleich hoch verzweigt. Zweige dicht stehend, aufrecht. Zellen zwei- bis vier-, die oberen nur zweimal so lang als dick, oval oder keulenförmig, nach der Basis zu cylindrisch. Astspitzen mit einem Quirl, zwei- bis drei- mal doldig verzweigter, sehr zarter, haarförmiger und hinfälliger Kurztriebe besetzt. Tetrasporangien sehr kurz gestielt, zu mehreren an kurzen ver- zweigten Astchen, die quirlförmig aus dem oberen Teil einer Fadenzelle hervorbrechen und von einem Quirl zweigliedriger Hüllästchen umgeben sind. Cystokarpien an beliebigen Stellen des Fadens entstehend, meist zu zwei bis — 102 — drei zusammen an dem oberen Ende einer Fadenzelle sitzend und von wenigen kurzen, ein- bis zweigliedrigen Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. 3204. Gr. corallina (Ligetf.) Ag. — Taf. LUC, Fig. 4. — Thallus glänzend fleischrot, schlüpfrig, aufrecht, gleich hoch dichotom verzweigt, 6 — 12 cm hoch, gegen 1 mm dick, mit aufrecht abstehenden Zweigen. Obere Glieder länglich, drei- bis viermal so lang als breit, untere fast cylindrisch, an den Querwänden leicht eingezogen, alle zuweilen im oberen Teil etwas aufgebaucht. Tetrasporangien an quirlständigen kurzen Astchen, die aus dem oberen Teil der Fadenzellen entspringen und von einem Kranz kleiner Hüll- ästchen umgeben sind. Cystokarpien in ähnlicher Weise an quirlständigen Ästchen und von einem Kranz ein- bis zweigliedriger Hüllästchen umgeben. — Nordsee. 3205. Gr. phyllamphora J. Ag. — Thallus hautartig, fleischrot, dichte, 2 — 3 cm hohe, verworrene Raschen bildend. Fäden 160 — 300 (.i dick, in den Endverzweigungen noch dünner, regelmässig seitlich, nicht dicht ver- zweigt. Zweige zerstreut und einseitig mit abstehenden Astchen besetzt. Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick, die oberen mehr oder weniger stark keulenförmig, die unteren fast cylindrisch. Fertile Astchen mit einer stark birnförmig angeschwollenen Zelle unter dem Gipfel, an welcher die Tetrasporangien quirlförmig angeordnet und von einem Quirl zahlreicher kurzer, einzelliger Hüllästchen umgeben sind. — Adriatisches Meer. 3206. Gr. tenuis Ag. — Anotrichium tenue Naeg. — Thallus schön rosenrot, häutig- schlüpfrig, bis 5 cm hoch, rasig. Fäden 120 — 200 (x dick, nach den Spitzen zu verjüngt, schräg aufsteigend oder stellenweise nieder- liegend-kriechend, verworren, unregelmässig dichotom verzweigt. Zweige un- legelmässig allseitig oder stellenweise einseitig mit kürzeren oder längeren Ästchen besetzt. Diese, sowie die obersten Astspitzen tragen am Ende einen Quirl gabelig oder doldig verzweigter, sehr zarter, farbloser Kurztriebe. Zellen cylindrisch, vier- bis sechsmal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln, am Ende haarförmiger, eingliedriger Quirlästchen, die zwischen den sterilen verzweigten im Quirl stehen. — Adriatisches Meer. 3207. Gr. barbata (Sm.) Ag. — Stephanocomium adriaticum Kg. — Taf. LH F, Fig. 2. — Thallus zinnober- fleischrot, hautartig, etwas schlüpfrig, meist 1 — 6 cm und darüber hoch, am Grunde 200 — 400 [x dick und aufwärts bis auf 30 — 50 /.i verjüngt, regelmässig vielfach gabelig und gleich hoch verzweigt, mit aufrechten Zweigen. Alle Zweigspitzen tragen an den obersten Erklärung zu Tafel LH ß. Fig. 1. Polysiphonia nigrescens. „2. „ elongata. ./' ■r//// u — 103 — Gliedern einen aus dem oberen Ende der Zelle entspringenden Quirl einfacher oder gabelig verzweigter haarförmiger Kurztriebe. Glieder zwei- bis achtmal so lang als dick, cylindrisch, die oberen am oberen Ende etwas keulenförmig angeschwollen. Tetrasporangien einzeln am oberen Ende der ersten Zelle der zu vier bis acht aus den Fadengliedern hervorbrechenden Quirlästchen, ohne Hüllästchen. Cystokarpien endständig an eingliedrigen birnförmigen Frucht- ästchen, die an ihrem oberen Ende einen Quirl von sechs bis acht ein- bis dreigliedrigen, das Cystokarp umschliessenden Hüllästchen tragen. — Adria- tisches Meer. Gattung Bornetia Thuret. Thallus aufrecht, mehrfach gabelig oder seitlich verzweigt, aus einfachen Reihen grosser cylindrischer Zellen gebildet. Fertile Sprosse stark verkürzt, kleine, fast kugelige Knäulchen bildend. Sporangien zahlreich in Knäulchen vereinigt, letztere den fertilen Sprossen meist an der Oberseite angeheftet. Cystokarpien an kurzen fruchtenden Sprossen endständig, von den verästelten eingekrümmten Sprosszweigen hüllenartig umgeben. Antheridien in kleinen, dicht büschelig verzweigten Ständen. 3208. B. secundiflora (J. Ag.) Thur. — Griffithsia secundifiora J. Ag. — Gr. cymiflora Kg. — Gr. ligustica Kg. — Tai. LIIF, Fig. 4, 5; Taf. LIIIB, Fig. 1. — Thallus rosenrot, 10 — 15 cm hoch und gegen 1 mm dick, nach den Enden zu bis etwa auf die halbe Dicke verjüngt, vielfach gabelig ver- zweigt und gewöhnlich in den Endverzweigungen einseitig. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Fertile Astchen auf der Innenseite der letzten leicht gekrümmten Zweige. — Adriatisches Meer. Gattung Monospora Solier. Thallus aufrecht, dichotom und seitlich verzweigt, aus einreihigen Zell- fäden mit grossen cylindrischen Zellen bestehend und am Grunde des Stämm- chens öfters durch vereinzelte Rhizoiden berindet. Astchen allseitig ab- wechselnd, wiederholt gegabelt, mit begrenztem Wachtumsvermögen. Tetra- sporangien einzeln, seltener zu mehreren sehr kurz gestielt oder sitzend an den Gabelungsstellen der Astchen; an ihrer Stelle treten oft einzellige, ovale kurzgestielte Brutzellen (Gemmen) auf, die als abortierte Sporangien zu deuten sind. Cystokarpien endständig an kürzeren Verzweigungen der Astchen, um- schlossen von einem Kranz eingliedriger Hüllästchen, die aus dem unter der fertilen Zelle stehenden Glied hervorbrechen. 3209. M. pedicellata (Sm.) Solier. — Corynospora pedicellata J. Ag. — C. clavata J. Ag. — Callithamnion comosum Kg. — C. utriculosum Kg. — 104 — — C. pedicellatuni Ag. — Taf. LIIG, Fig. 1, 2; Taf. LIIIB, Fig. 2. — Thallus fleischrot, leicht verbleichend, zäh, 2 — 6 cm hoch, 250 — 400 /j. dick, in den Endverzweigungen oft bis auf 100 fi verjüngt, fast dichotom und gleich hoch verzweigt und mit allseitig entspringenden, 1 — 5 mm langen, oben fast doldig gedrängten, unten einfachen, oben gabelig bis doldig verzweigten Ästchen besetzt. Zweige und Ästchen aufrecht bis abstehend. Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick. Sporangien tetraedrisch geteilt, kugelig, zu- weilen gleichzeitig mit den einzelligen, eiförmig- cylindrischen Brutzellen vor- kommend, aber viel seltener als diese. — Adriatisches Meer. — var. sessile (Menegh.) Hauck. Callithamnion sessile Menegh. Thallus meist 2—3 cm hoch, fast regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt; Gabelzweige mit kurzen aufrechten oder fast angedrückten Ästchen besetzt. Ästchen fast regel- mässig mehrmals gabelig. Zellen sechs- bis acht- und mehrmal länger als dick. — Adriatisches Meer. Gattung Pleonosporium Naeg. Thallus aufrecht, feinfädig, wiederholt und meist zweizeilig alternierend verzweigt, mit nach oben zu kleiner werdenden Verzweigungen. Stämmchen und Zweige aus einfachen Zellreihen bestehend, am Grunde zuweilen durch vereinzelte Rhizoiden berindet. Sporangien abweichend gebaut, vierteilig, mit zahlreichen radialstrahlig angeordneten Sporen, einzeln den einzelnen Gliederzellen in den oberen Verzweigungen des Thallus ansitzend. Cysto- karpien endständig, von einzelnen Seitenästchen hüllenartig umgeben. 3210. PL Borreri (Sm.) Naeg. — Callithamnion Borreri Harv. — C. seminudum Ag. — Taf. LIIG, Fig. 3; Taf. LIIIB, Fig. 4. — Thallus rosenrot, etwas steiflich, 2 — 6 cm hoch, mehrmals gefiedert, am Grunde 100 — 160 /.i, in den Endverzweigungen 35—60 /j. dick, an der Basis mit ab- stehenden Rhizoiden und von diesen ausgehenden kurzen Ästchen besetzt. Äste am Grunde nackt, nach der Spitze zu zierlich abwechselnd gefiedert. Fiedern erst etwas unregelmässig, zuletzt aus jedem Gliede entspringend, nach oben zu an Länge abnehmend, verjüngt, die unteren meist wieder etwas gefiedert. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Sporangien am Grunde der Fiedern, gereiht. — Adriatisches Meer. Gattung Callithamnion Lyngb. Thallus aufrecht, reich gabelig oder seitlich verzweigt, aus einfachen Reihen von Zellen bestehend, die öfters im unteren Teil des Stämmchens und der Hauptäste berindet sind. Sporangien einzeln oder zu mehreren an — 105 — einer Gliederzelle, seitlich den oberen Verzweigungen des Thallus angeheftet, tetraedrisch geteilt. Antheridienstände ähnlich wie die Sporangien geordnet in Form kleiner dicht geschlossener Zweigbüschel. Cystokarpien seitlich, sitzend an den oberen Thallussprossen, ohne Hüllen. Übersicht der Arten. 1. Stämmchen berindet, rauhhaarig- filzig. 2. Stämmchen unberindet oder doch nicht rauhhaarig-filzig. 4. 2. Endverzweigungen 12 — 16 (i dick. C. granulatum. End Verzweigungen über 40 (x dick. 3. 3. Ästchen wieder gefiedert. C. tetricum. Ästchen einfach. C. tetragonum. 4. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. 5. Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick. C. COrymoosum. 5. Thallus nur etwa 1 cm hoch. C. SCOpulorum. Thallus über 2 cm hoch. 6. 6. Untere Fiederchen rückwärts gebogen. C. fruticulosum. Untere Fiederchen nicht rückwärts gebogen. 7. 7. Zweigspitzen meist verlängert und die Ästchen überragend. C. caudatuni. Zweigspitzen nicht auffallend verlängert. 8. 8. Stämmchen regelmässig wiederholt abwechselnd gefiedert. C. tripinnatum. Stämmchen wiederholt abwechselnd gefiedert, aber die untersten Äste all- seitswendig. C. polyspermum. 3211. C. tripinnatum (Grat.) Ag. — C. trifarium Menegh. — Phle- bothamnion tripinnatum Kg. — Thallus wie die der meisten Arten rosenrot, 2 — 4 cm hoch, unberindet oder nur am Grunde des Hauptstämmchens un- regelmässig von Rindenfäden umgeben, regelmässig wiederholt abwechselnd gefiedert. Zweige abstehend. Stämmchen 60— 100 fi, in den Endverzweigungen 15 — 20 \i dick, vom Grunde an verzweigt. Zweige an jedem Gliede mit nach oben zu kleiner werdenden Ästchen fiederig besetzt. Ästchen bis etwa zur Mitte nackt oder am Grunde ein fast achselständiges, schwach gekrümmtes, meist einfaches, zuweilen fast gabelig verzweigtes Fiederchen tragend, nach der Spitze zu gefiedert, mit verlängerten Fiederchen. Zellen zwei- bis vier- mal so lang als dick. Tetrasporangien sitzend, an der inneren Seite der Fiederchen, gereiht. — Adriatisches Meer. 3212. C. SCOpulorum Ag. — C. hirtellum Zan. — Thallus purpurrot, etwas violett schimmernd, in dichten fast halbkugeligen, etwa 1 cm hohen Raschen, die aus mehreren gesellig entspringenden Stämmchen gebildet — 106 — werden. Stämmchen an der Basis durch zerstreute herablaufende Rhizoiden mehr oder weniger vollkommen berindet, 30 — 60 (i, in den Endverzweigungen 12 — 16 /j, dick, mit abwechselnd entspringenden, nach der Spitze zu ab- wechselnd gefiederten und an den Gelenken meist etwas hin- und hergebogenen Asten. Fiedereben am Grunde der Aste fehlend oder zerstreut, nach der Spitze zu fast aus jedem Gliede entspringend und immer dichter und ge- drängter, einzelne wieder gefiedert. Alle Verzweigungen abstehend. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Tetrasporangien an der inneren Seite der Fiederchen gereiht, sitzend. — Adriatisches Meer. 3213. C. polyspermum Ag. — C. roseum Ag. — Phlebothamnion polyspermurn Kg. — Taf. LIIH, Fig. 2. — Thallus rosen- bis purpurrot, in 2 — 6 cm hohen, dichten Rasen. Hauptstämmchen aufrecht, wiederholt abwechselnd gefiedert; die unteren Zweige allseitswendig, die oberen fast zweizeilig fiederig, Fiedern am Grunde nackt, oberhalb der Mitte nochmals gefiedert. Fiederchen abstehend, einfach, an der verlängerten Rippe ab- wechselnd gestellt. Tetrasporangien auf der inneren Seite der Fiederchen einseitig gereiht, kugelig. Cystokarpien gross, rundlich -eiförmig, gepaart. Zellen des Hauptfadens in der Mitte etwa viermal so lang als dick, am Grunde und an der Spitze kürzer. — Nordsee. 3214. C. tetricum (Dillw.) Ag. — Phlebothamnion tetricum Kg. — Thallus schmutzig -weinrot, in dichten, 5 — 10 cm hohen Büscheln. Haupt- stämmchen steif, 120 — 160 f.i, in den Endverzweigungen 40 — 60 ^ dick, am Grunde berindet und durch die Rhizoiden und die von ihnen ausgehenden dicht stehenden verworren-aufrechten Astchen rauhhaarig, allseitig verzweigt. Äste dicht, fast büschelig und fast vom Grunde an abwechselnd gefiedert. Fiedern abstehend, meist an der Spitze wieder gefiedert, seltener ganz ein- fach. Zweig- und Astenden dornspitzig. Zellen ein- bis dreimal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu zwei bis drei in Reihen, meist an der Innenseite der Fiedern. Cystokarpien rundlich, gewöhnlich an den Ast- spitzen gepaart. — Nordsee. 3215. C. tetragonum Ag. — Phlebothamnion tetragonum Kg. — Taf. LIIH, Fig. 3, 4. — Thallus rosenrot, 3 — 8 cm hoch. Stämmchen 350 — 500 ju, in den Endverzweigungen 40 — 150 f.i dick, weit hinauf mit lihizoiden dicht berindet, von welchen später zahlreiche kurze Astchen ent- springen, allseitig abstehend, fast pyramidal verzweigt. Aste abwechselnd fast an allen Gliedern mit ziemlich gleich langen, kurzen Astchen besetzt. Fiederchen einfach, sechs- bis neungliedrig. Zellen l1/2 — 3 mal so lang als dick. Tetrasporangien klein, auf der Innenseite der Fiederchen, einzeln oder gereiht. Cystokarpien rundlich, einzeln oder paarig an den Spitzen der Fiedern. — Nordsee. — Hauck unterscheidet: et genuinum Hauck. Fiederchen — 107 — 80 — 140 f.i dick, an der Basis etwas eingezogen. Spitzen kurz dornartig. Glieder ca. l1/8 mal so lang als der Durchmesser, etwas tonnenförmig. — 8. brachiatum J. Ag. Fiederchen ca. 40 — 80 fi dick; Spitzen mehr pfriemig; Glieder cylindrisch, an den Gelenken kaum eingezogen, zwei- bis dreimal länger als dick. — Beide in der Nordsee. 3216. C. fruticulosum J. Ag. — Phlebothamnion fruticulosum Kg. — Thallus aus zahlreichen gesellig entspringenden, 4 — 7 cm langen Stämmchen gebildet, büschelig, aufrecht. Stämmchen über borstendick, abwechselnd all- seitig pyramidenförmig verzweigt, am Grunde berindet und mit zerstreuten, von den Rindenfäden ausgehenden kurzen Astchen besetzt. Zweige wieder verzweigt und mit kurzen Astchen besetzt. Astchen dicht mit Fiederchen besetzt, die aus jedem Gliede hervorgehen; die unteren abstehend und rück- wärts gebogen, die oberen abstehend, etwas gehäuft, alle pfriemförmig. Zellen doppelt, in den Fiedern viermal so lang als breit. Tetrasporangien an den oberen etwas gehäutten Fiedern zerstreut, fast achselständig oder weiter auf- wärts an den Fiedern. Cystokarpien gelappt, fast in den Achseln. — Nordsee. 3217. C. caudatum J. Ag. — C. flagellare Zanard. — C. elongellum Zanard. — Thallus dunkelrosenrot, in 2 — 3 cm hohen, dichten Büschen, sehr zartfädig. Stämmchen aufrecht, allseitig abwechselnd verzweigt, nicht be- rindet. Zweige wenig verzweigt, abstehend, gefiedert. Fiederchen bald an jedem Gliede, bald in grösseren Zwischenräumen entspringend, die mittleren am längsten und wieder gefiedert, die oberen und unteren einfach, kurz, wenig verschmälert, eingekrümmt. Zweigspitzen kurz und wenig vorragend oder meist verlängert und dann gänzlich nackt oder mit verkürzten, stellen- weise einseitigen Fiederchen besetzt. Tetrasporangien zu wenigen auf der Innenseite von aufwärts gefiederten Fiedern, kugelig. — Adriatisches Meer. 3218. C. corymbosum (Sm.) Lyngb. — C. versicolor Ag. — Phlebo- thamnion corymbosum und versicolor Kg. — Taf. LH H, Fig. 1 ; Taf. LH G, Fig. 4; Taf. LIIIB, Fig. 3. — Thallus schön rosenrot, 2 — 6 cm hoch. Haupt- stämmchen 250 — 450 |t*, in den End Verzweigungen 6 — 10 f.i dick, am Grunde berindet oder unberindet, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt. Zweige allseitig abwechselnd, mit gegabelten, nach der Spitze zu gedrängten, am Scheitel ein langes, ungegliedertes, leicht abfallendes Haar tragenden Ästchen besetzt. Gabelzweige der Astchen eingliedrig. Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick. Tetrasporangien an den Gabelzweigen der Astchen sitzend, einzeln oder zu zwei bis drei gehäuft. Cystokarpien unregelmässig-rundlich, meist gepaart. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer, die häufigste Art. 3219. C. granulatum (Ducl.) Ag. — Phlebothamnion granulatum Kg. — Phl. spongiosum Kg. — Thallus meist schmutzig-purpurrot bis bräun- lich, etwas schwammig, 2 — 8 cm hoch, dicht rasig. Hauptstämmchen 200 bis — 108 — 600 jti, in den Endverzweigungen 12 — 16 /x dick, bis hoch hinauf berindet und durch die aus den Rindenfäden entspringenden, sehr dicht stehenden kurzen Ästchen rauhhaarig, regelmässig allseitig abwechselnd verzweigt. Zweige an allen Gliedern allseitig abwechselnd mit Astchen besetzt, von denen die unteren wieder gefiedert sind. Endzellen der Zweige mit einem langen, dünnen, ungegliederten, leicht abfallenden Haar. Zellen l1/«— 3 mal so lang als dick. Tetrasporangien zahlreich, einzeln an den Achseln der Gabelzweige. Cystokarpien gross, rundlich, gepaart. — Adriatisches Meer. Gattung Seirospora Harvey. Der Gattung Callithamnion nahe verwandt, aber durch die meist kreuz- weise Teilung der Tetrasporangien verschieden. Sporangien an den oberen gegabelten Verzweigungen der Astchen einzeln am oberen Ende der Glieder- zelle oberseitig angeheftet. Mitunter treten auch büschelförmig verzweigte Zellfäden auf, deren Zellen sich sämtlich (oder doch die oberen) zu einer besonderen Form von Sporen (Seirosporen, Parasporen) umbilden. Cysto- karpien meist gepaart, ohne Hülle; die Zellen der locker büschelig verzweigten Fruchtkernfäden bilden sich bis auf die Stielzellen sämtlich zu Karpo- sporen um. Übersicht der Arten. 1. Stämmchen am Grunde unberindet. 2. Stämmchen am Grunde berindet. 3. 2. Stämmchen unter 100 /u dick. S. subtilissima. Stämmchen gegen 160 fx dick. S. tenuissima. 3. Stämmchen nur bis 80 /n dick. S. byssoides. Stämmchen über 160 /n dick. 4. 4. Stämmchen weit hinauf berindet. S. Giraudi. Stämmchen nur am Grunde unvollkommen berindet. 5. 5. Stämmchen regelmässig allseitig verzweigt. Tetrasporangien meist zwei- teilig. S. Griffithiana. Stämmchen unregelmässig verzweigt. Tetrasporangien tetraedrisch geteilt. S. granifera. Erklärung zu Tafel LUC. Fig. 1. Rytiphloea tinctoria, natürliche Grösse. „ 2. Heterosiphonia coccinea, natürliche Grösse. „ 3. Griffithia setacea, „ „ , 4. „ corallina, c^ &?t/ o 9 c S///fr/r//////syy/r . ö y/r ■/s/ccr/r . — 109 — 3220. S. Grifflthsiana Harv. — Callithamnion seirospermum Griff. — Poecilothamnion stipitatum Naeg. — Phlebothamnion seirospermum Kg. — Taf. LIIH, Fig. 1; Taf. LIIJ, Fig. 1. — Thallus schön karminrot, ziem- lich gallertig, 1 — 12 cm hoch. Hauptstämmchen 160—400 ju, in den End- verzweigungen 6 — 10 f.i dick, im unteren Teil mehr oder weniger weit hinauf berindet (mit zerstreuten Rhizoiden, selten geschlossen), regelmässig mehrmals allseitig verzweigt. Verzweigungen sämtlich aufrecht- abstehend; Zweige all- seitig abwechselnd mit gegabelten Ästchen besetzt, deren Gabelzweige ein- bis dreigliedrig, aber meist ungleich lang sind. An den Astspitzen steht meist ein sehr hinfälliges langes, ungegliedertes, dünnes und farbloses Haar. Zellen vier- bis achtmal so lang als dick. Tetrasporangien meist nur zwei- teilig, an Stelle eines Gabelzweiges, sitzend oder gestielt. Die sogen. Seiro- sporen sind kugelig-oval und gehen durch Umbildung aus den Zellen gabel- förmig verzweigter Endästchen hervor. Cystokarpien paarig an den Ver- zweigungen nur aus einem Büschel gabelig verzweigter Fäden bestehend, deren Zellen sämtlich zu Karposporen werden. — Adriatisches Meer. 3221. S. suMilissima (De Not.). — Callithamnion subtilissimum De Not. — Poecilothamnion Vermilarae Naeg. — Seirospora interrupta var. ? subtilissima De Toni. — Raschen 4—6 cm hoch. Hauptstämmchen 40 bis 100 [x, in den Endverzweigungen 8 — 12 fi dick, unberindet, fast einfach oder meist allseitig abwechselnd, oben fast doldig gedrängt verzweigt. Zweige an allen Gliedern abwechselnd mit einfachen bis mehrmals gabeligen, nach der Spitze zu dicht büschelig gedrängten gleich hohen Ästchen besetzt, die ver- längerte und nach den Spitzen zu verdünnte Gabeläste tragen. Zellen am Grunde des Stämmchens etwa ebenso lang, weiter oben zwei- bis dreimal, in den Endverzweigungen bis achtmal so lang als breit. Zweige aufrecht abstehend. Tetrasporangien kreuzweise geteilt, auf der Innenseite der untersten Zellen der Gabelzweige, einzeln oder an den aufeinanderfolgenden Zellen ge- reiht. — An Algen im Adriatischen Meere. Die Stellung der Art ist unsicher. 3222. S. tenuissima (Bonnern.) De Toni. — Callithamnion tenuissi- mum Bonnern. — Thallus purpurn, schlüpfrig, in 2 — 5 cm hohen Raschen. Hauptstämmchen fadenförmig, am Grunde gegen 160 ju dick, unberindet, zwei- bis dreimal gefiedert. Fiedern und Fiederchen aufrecht, stark verjüngt, mit sehr dünnen Enden, fast gleich hoch, doldig. Glieder im Hauptstämm- Erklärung zu Tafel LUD. Fig. 1. Dasya elegans, Zweig mit Stichidien. „ 2. Dasiopsis plana, Stichidium. B 3. Dasya arbuscula, Cystokarp. „ 4. n „ natürliche Grösse. „ 5. , Stichidium. — 110 — chen acht- bis zehnmal, in den Fiedern sechsmal, in den Fiederchen dreimal so lang als dick, Endglieder stumpf. Tetrasporangien länglich, sehr kurz gestielt, auf der Innenseite der Fiederchen, oft ungeteilt oder in verschiedener Weise geteilt (tetraedrisch, kreuzförmig oder quer). Cystokarpien achsel- ständig, gepaart, rundlich. Unsichere Art. — Adriatisches Meer. 3223. S. granifera (Menegh.) De Toni. — Callithamnion graniferum Menegh. — C. apiculatum Menegh. — C. clavellatum und peregrinum Kg. — C. seirospermum var. graniferum Hauck. — Phlebothamnion apiculatum Kg. — Taf. LH J, Fig. 2. — Thallus rot, etwas schleimig, 1 — 10 cm lang. Hauptstämmchen am Grunde 200 — 500 /x dick, am Grunde von herablaufen- den Rhizoiden unvollkommen berindet, unregelmässig verzweigt. Zweige am Ende oft etwas angeschwollen, aber mit spitzer Scheitelzelle, mit mehrfach gegabelten, zarten Asteben besetzt, die in lange gegliederte, sehr zarte Zell- fäden auslaufen. Zellen sehr ungleich lang, in den Gabelästchen fünf- bis elfmal so lang als dick. Sporangien verkehrt eiförmig, tetraedrisch geteilt, sitzend oder anfangs kurz gestielt, an den Endverzweigungen der Astchen. Seirosporen ellipsoidisch in zwei- bis dreifach gabelig geteilten Reihen. — Adriatisches Meer. 3224. S. Giraudii (Kg.) De Toni. — Callithamnion Giraudii J. Ag. — Phlebothamnion Giraudii Kg. — Callithamnion seirospermum f. lanceo- lata Hauck. — Thallus schön karminrot, schlüpfrig, 1 — 5 cm hoch. Haupt- stämmchen aufrecht, fast borstendick, aufwärts weit berindet, nach allen Seiten mit sehr dünnen Zweigen besetzt. Zweige am Grunde fast abwechselnd, nach oben zu gehäuft, fast doldig. Aste fiederig verzweigt, Fiederchen einfach aufrecht, etwas steif. Zellen in den Hauptstämmchen wegen der Berindung nicht deutlich erkennbar, in den Zweigen vier- bis sechsmal so lang als dick. Tetrasporangien auf der Innenseite der Fiedern, verkehrt eiförmig, zerstreut, mitunter an demselben Glied gepaart. — Adriatisches Meer. 3225. S. Ibyssoides (Arnott.) De Toni. — Callithamnion byssoides Arnott. — C. pinnato-furcatum Kg. — Phlebothamnion byssoides Kg. — Thallus rosenrot, in fast kugeligen, 2— 4 cm hohen Rasen. Hauptstämmchen unberindet oder nur unbedeutend am Grunde berindet, 40 — 80 /<, in den End Verzweigungen 8 — 12 (i dick, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt. Aste verlängert, aufrecht, an jedem Gliede regelmässig abwechselnd, mit gefiederten, an den Spitzen oft etwas doldig verzweigten Astchen besetzt. Fiedern der Astchen aufrecht abstehend, oft leicht eingebogen, unregelmässig abwechselnd oder stellenweise etwas einseitig entspringend, einfach oder ge- gabelt oder auch etwas einseitig verzweigt, nach der Spitze der Astchen zu gewöhnlich etwas verlängert. Tetrasporangien rundlich meist an den basalen Gliedern der Fiederchen auf der Innenseite entspringend, einzeln oder zu r^cfa^?t/ J'<. C. 'rzawuc&cectc . — 111 — Avenigen gereiht, seltener auch weiter oberhalb an den Astchen. Cystokar- pien paarig an den oberen Ästen, gelappt mit konischen Lappen. — Adria- tisches Meer. Gattung Compsothamnion Naeg. Thallus aufrecht, dünn und f einfädig, sehr reich in einer Ebene ver- zweigt durch regelmässig alternierende zweizeilig gestellte Seitenzweige. Sprosse aus einzelnen einfachen, unberindeten Zellreihen bestehend. Tetra- sporangien tetraedrisch geteilt, endständig an den Endverzweigungen kurz gestielt, zerstreut an den oberen Thalluszweigen. Cystokarpien am Thallus zerstreut, ohne Hüllästchen, endständig an sehr kurzen fertilen Sprossen, oft scheinbar sitzend und den Ästchen seitlich angeheftet, maulbeerförmig ge- lappt, aus rispig verzweigten, dicht gedrängten Fäden bestehend, deren Zellen sämtlich in Karposporen umgewandelt werden. Übersicht der Arten. 1. Letzte Fiederchen oft einseitig. C. truncatum. Letzte Fiederchen zweizeilig oder fast doldig gehäuft. 2. 2. Zellen der Fiederchen ein- bis zweimal so lang als dick. C. tliuyoides. Zellen der Fiederchen zwei- bis dreimal so lang als dick. C. gracillimum. 3226. C. thuyoides (Smith.) Naeg. — Callithamnion thuyoides Ag. — Callithamnion gracillimum Ag. — Taf. LH J, Fig. 3. — Thallus rosenrot oder etwas ins Violette spielend, schlaff, 3 — 5 cm hoch. Stämmchen un- berindet, 150 — 300^, in den Endverzweigungen 10 — 15^ dick, regelmässig wiederholt abwechselnd gefiedert; Fiedern und Fiederchen aus allen Ge- lenken entspringend, abstehend, unterste Fiederchen ebenso stark entwickelt als die folgenden. Stärkere Äste zwei bis dreifach gefiedert. Glieder der Äste zwei- bis dreimal so lang als dick, die der Fiederchen ein- bis zweimal so lang als dick. Tetrasporangien scheinbar endständig an den Spitzen von Fiederchen, die an grundständigen Fiedern letzter Ordnung stehen. — Adria- tisches Meer. Erklärung zu Tafel LUE. Fig. 1. Lejolisia mediterranea, vergrössert. „ 2. Sphondylothamnion multifidum, natürliche Grösse. „ 3. „ „ Cystokarp, Schnitt, vergrössert. „ 4. „ , Ästchen mit Sporangien, vergrössert. „ 5. Spermothamnion roseolum, Zweig mit Tetrasporangien. — 112 — 3227. C. gracillimum (Harv.) Naeg. — Callithamnion gracillimum Harv. — Phlebothamnion gracillimum Kg. — Taf. LH J, Fig. 4. — Thallus rosenrot, schlüpfrig, 3 — 6 cm hoch. Stämmchen unberindet, 100 — 200 /x in den Endverzweigungen 10 — 15 (x dick, regelmässig wiederholt abwechselnd gefiedert und von der Basis an verzweigt, und auch die Äste mit einfach oder doppelt gefiederten Fiederästchen besetzt. Basalglieder der Fiedern ge- wöhnlich ohne oder mit kleineren Fiederchen. Zellen drei- bis fünfmal, die der Fiederchen zwei- bis dreimal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln, zuweilen als Endglieder der Fiederchen entwickelt, an den Spitzen der Fieder- chen. Cystokarpien an grösseren oberen Verzweigungen, rundlich oder un- regelmässig gelappt. 3228. C. truncatum (Menegh.) Naeg. — Callithamnion truncatum Menegh. — Fäden wiederholt gefiedert; Fiedern linear-lanzettlich, am Scheitel gestutzt, Fiederchen abwechselnd, steif, aufrecht, unterhalb des Gelenkes ent- springend. Fiederspindel gebogen. Letzte Fiederchen oft einseitig, unterste Fieder jeder Ordnung auf der Innenseite. Zellen dreimal so lang als dick. — Adriatisches Meer. Unvollständig bekannte und unsichere Art, deren Zugehörigkeit zu Compsothamnion zweifelhaft ist. Gattung Plumarla Stackh. Thallus aufrecht, f einfädig, dünn, sehr reich zweizeilig in einer Ebene verzweigt, paarig gefiedert. Stämmchen nackt oder berindet, in den End- verzweigungen stets nackt. Sporangien tetraedrisch geteilt, am Thallus zer- streut, endständig an der Spitze der obersten Fiedern und Fiederchen. Cysto- karpien endständig, von mehreren Hüllästchen umgeben, die durch stärkere Entwicklung benachbarter Fiederchen entstehen. Zuweilen treten an Stelle von Sporangien ein- bis vielzellige Knäuel von Parasporen auf. 3229. PI. elegans (Bonnern.) Schmitz. — Ptilota elegans Bonnern. — Pt. plumosa y tenuissima Ag. — Taf. LIIH, Fig. 4; Taf. LIIJ, Fig. 5. — Thallus dunkelrot, 5 — 15 cm hoch, stielrund oder etwas zusammengedrückt zweischneidig, aber nicht geflügelt oder gesäumt, bis auf die Fiedern letzter Ordnung dick berindet und später durch allseitig von den Rindenfäden aus- gehende, kurze, zarte Astchen rauhhaarig, am Grunde 0,5 — 1 mm dick, nach Erklärung zu Tafel LIIF. Fig. 1. Ptilothamnion Pluma, vergrössert. „ 2. Griffithia barbata, vergrössert, Tetrasporangien tragender Spross. „ 3. „ setacea, Tetrasporangienstand, vergrössert. „ 4. Bornetia secundiflora, Cystokarp, vergrössert. „ 5. „ „ dasselbe ohne Hülle, vergrössert. - Zfo&?z/W fi'sJ:; S2 ////rr/ry/// //r, ^LnsS2< / 7) r ////r<'/r//A //r, — 117 - Gattung Spyridia Harvey. Thallus aufrecht, reichlich allseitig verzweigt, mit stielrunden Stämm- chen und Ästchen, die eine grosszellige Zentralachse und eine innen gross- zellige, aussen kleinzellige, dichte Rinde besitzen. Stämmchen und Äste dicht mit zarten, alternierenden Kurztrieben besetzt. Tetrasporangien mit tetraedrischer Teilung an den untersten Gliedern der Kurztriebe stehend. Cystokarpien an kurzen Ästchen des Thallus endständig, rundlich zwei- bis mehrlappig, von einer aussen dichten, kleinzelligen, innen lockeren und gross- zelligen Rindenschicht umgeben mit mehreren gespreizten Gonimoloben. Carpo- sporen in Reihen. 3238. Sp. fllamentosa (Wulf.) Harv. — Sp. attenuata Zanard. — Sp. crassa, crassiuscula, setacea, nudiuscula, villosa, divaricata, cuspidata, hirsuta, apiculata, villosiuscula, fruticulosa, arcuata, occidentalis Kg. — Sp. Yidovichii, brachyarthra Menegh. — Ceramium filamentosum Ag. — Taf. Uli, Fig. 1; Taf. LIIM, Fig. 1. — Thallus dunkelrot, schmutzig-rosa oder weiss- lichgrau, strauchartig, 10 — 20 cm hoch und am Grunde */2 — 3 mm dick, nach oben stark verjüngt und in den Endverzweigungen oft nur 30 /u dick, allseitig abwechselnd reich verzweigt, mit aufrecht -abstehenden Zweigen. Ästchen ziemlich ordnungslos aber dicht entspringend, abstehend bis gespreizt, 1 — 2 mm lang und 30 — 80 f.i dick, jung stachelspitzig, alt abgestumpft. Berindung an den Stämmchen und Ästen geschlossen aus zonenförmig ge- ordneten, länglichen, später regellos verschobenen Zellen gebildet, an den Ästchen meist nur aus zwei an den Gelenken befindlichen lockeren Ringen bestehend. Zellen an den Stämmchen und Ästen ungefähr so lang als breit, an den Ästchen la/2 — 6 mal so lang. Antheridien oft in krustenförmigen Lagen mehrere Glieder der Ästchen umhüllend. — Adriatisches Meer. Gattung Ceramium (Roth.) Lyngbye. Thallus aufrecht, sehr reich verzweigt, mit meist zangenförmig ein- gekrümmten obersten Gabelästen, stielrund, mit grosszelliger Zentralachse und aussen kleinzelliger, innen grosszelliger, geschlossener oder stellenweise, namentlich aufwärts unterbrochener Rinde. Tetrasporangien tetraedrisch ge- teilt, in den Rindenringen um die Zentralachse entwickelt und mehr oder Erklärung zu Tafel LIIJ. Fig. 1. Seirospora Griffithsiana, vergrössert. „2. „ granifera, Zweig vergrössert. „ 3. Compsothamnion thuyoides, vergrössert. ,4. „ gracillimum, Zweig mit Tetrasporangien. „ 5. Plumaria elegans. — 118 — weniger weit aus der Rindenschicht vortretend. Cystokarpien in den oberen Aufzweigungen des Thallus seitlich oder fast endständig von hakig ein- gekrümmten Hüllästchen umgeben und meist ziemlich weit aus der Rinde vortretend, mit mehreren, rundlichen Gonimoloben. Neben Tetrasporangien treten zuweilen auch Parasporen in unregelmässigen rundlichen oder gelappten, den Rindenringen aussen ansitzenden Knäueln auf. Übersicht der Arten. 1. Ästchen ausgesprochen einseitswendig. C. Ibarbatum. Astchen nicht einseitswendig. 2. 2. Gliederzellen des Stämmchens vollständig oder fast vollständig berindet. 3. Berindung nur an den Gelenken vorhanden. 5. 3. Gliederzellen am Grunde ein- bis dreimal so lang als breit. 4. Gliederzellen am Grunde des Stämmchens drei- bis sechsmal so lang als breit. C. claviculatum. 4. Stämmchen über 200 \i dick. C. rubrum. Stämmchen unter 150 fj. dick. C. cinnabareum. 5. Rindengürtel mit Stachelkranz. 6. Ohne Stachelkranz aber zuweilen mit zerstreuten Haaren. 7. 6. Stacheln mehrgliedrig. C. ciliatum. Stacheln eingliedrig. C. echiouotum. 7. Gliederzellen unten bis dreimal so lang als dick. 8. Untere Gliederzellen meist über dreimal so lang als dick. 9. 8. Stämmchen bis 300 (.i breit. C. radiculosum. Stämmchen über 300 fx breit. C. circinatum. 9. Gabelästchen nur schwach zangenförmig. 10. Gabelästchen stark zangenförmig. 12. 10. Gliederzellen unten drei- bis viermal so lang als dick. C. Deslong- champii. Untere Gliederzellen vier- bis siebenmal so lang als dick. 11. 11. Äste aufrecht abstehend. C. fastigiatuni. Äste fast gespreizt. C. tenuissimum. 12. Tetrasporangien in doppelter Querreihe in den Gürteln. C. elegans. Tetrasporangien eine einfache Querreihe bildend. 13. 13. Thallus sehr schlaff. C. gracillimum. Thallus wenigstens in den älteren Teilen steifer. 14. 14. Rindenringe schmal. C. strictum. Rindenringe breit. C. diaphanum. %|f:, V ^ <^e/ t/c ^ /ff/f//// z/s/ r/s Y4- — 119 — 3239. C. fastigiatum Harv. — C. coccineum, inconspicuum Zanard. — Gongroceras fastigiatum Kg. — Thallus schlaff, rosenrot, 80 — 200 fi dick, regelmässig gabelig, gleich hoch verzweigt, mit aufrecht- abstehenden Zweigen und aufrecht-abstehenden, schwach eingekrümmten obersten Gabelästchen. Zellen am Grunde sechs- bis siebenmal, aufwärts drei- bis fünfmal so lang als dick. Fäden nur an den Gelenken mit schmalem Rindengürtel, der nur etwa halb so breit als sein Durchmesser ist. Tetrasporangien meist zu vier bis sechs, seltener einzeln rings aus den Rindengürteln hervortretend. Cysto- karpien klein, einzeln oder zu zwei bis drei an den Astchen sitzend, von zwei bis vier kurzen Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. 3240. C. tenuissimum (Lyngb.) J. Ag. — Gongroceras nodiferum, Orsinianum Kg. — Thallus etwas steif, ziegel- purpurrot, 1 — 8 cm hoch, 80 — 200 [x dick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt und da- zwischen mit kleinen, kurzen, weit abstehenden, ordnungslos hervorbrechenden seitlichen Astchen besetzt. Zweige abstehend bis fast gespreizt, oberste Gabelästchen schwach eingekrümmt. Stämmchen und Äste nur an den Ge- lenken mit Rindengürteln, die etwas angeschwollen sind. Zellen am Grunde vier- bis sechsmal so lang als breit, nach oben immer kürzer werdend, schliesslich kürzer als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu mehreren in jedem Rindengürtel, an den Ästchen Längsreihen bildend, knotig vortretend, aber zum Teil von Rindenzellen umschlossen. Cystokarpien seitlich unter den Spitzen der Endästchen, von zwei bis drei kurzen Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. — var. arachnoideum J. Ag. Stämmchen auf- wärts merklich verjüngt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen. Tetrasporangien ordnungslos, einzeln oder zu mehreren in einem Rindengürtel, oft zusammen- fliessend und dann Cystokarpienähnliche von einer farblosen Hülle umgebenen Sporenhaufen bildend. — Ostsee. 3241. C. eckionotum J. Ag. — Echinoceras oxyacanthum Kg. — Chaetoceras echionotum Kg. — Acanthoceras echionotum, oxyacanthum, distans, transcurrens Kg. — Ceramium dalmaticum, azoricum Menegh. — Taf. LIII M, Fig. 4. — Thallus purpurrot, rasig, 2—4 cm und darüber hoch, 150 — 200 (x und darüber dick, aufwärts leicht verjüngt, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen, dazwischen zerstreut, mit kleineren seitlichen, ordnungslos hervorbrechenden Ästen. Oberste Gabelästchen zangenförmig eingekrümmt, mit eingerollten Spitzen Erklärung zu Tafel LIIK. Fig. 1. Seirospora Griffithsiana. „ 2. Ptilota plumosa. „ 3. Antithamnion Plumula. „ 4. Plumaria elegans. — 120 — Berindung gürtelförmig; zuweilen messen die Gürtel zusammen, meist sind sie nur halb so breit als der Durchmesser und, oft nur an den jüngeren Teilen, mit farblosen, ungegliederten, weit abstehenden Stacheln besetzt. Zellen unten zwei- bis viermal so lang, oben ebenso lang oder kürzer als dick. Tetrasporangien meist einzeln in mehreren aufeinanderfolgenden Rinden- ringen, diese knotig auftreibend, in einer Längsreihe auf der Aussenseite der Astchen. Cystokarpien oft gepaart, unter den Spitzen der Astchen von mehreren Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. 3242. C. elegans Ducl. — Taf. LHIM, Fig. 3. — Thallus an den Gelenken ausgesprochen meist schwarz-purpurn, bis 7 cm hoch, borstendick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, dazwischen mit zerstreuten, regellos entspringenden kleineren Ästen, aufwärts allmählich verjüngt. Zweige aufrecht abstehend, die obersten Gabelzweigchen aufrecht, zangenförmig ein- gekrümmt. Berindung in breiten Gürteln um die Gelenke. Zellen unten zwei- bis sechsmal so lang als breit. Die hellen, fast farblosen Zwischen- räume zwischen den tiefrot gefärbten Rindengürteln länger als diese. Tetra- sporangien in grösserer Anzahl in jedem Rindengürtel der fertilen Teile der Astchen, eine meist doppelte Querreihe um das Ästchen bildend. Cysto- karpien fast endständig an den Ästchen, weit von den etwas verzweigten Hüllästchen überragt. — Adriatisches Meer. 3243. C. radiculosum Grün. — Thallus braunrot, rasig, 3 — 6 cm hoch, am Grunde 160 — 300 ^u, an den Spitzen 60 — 100 fi dick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen und dazwischen vereinzelt mit sehr zarten, ordnungslos hervorbrechenden, kleinen, pfriemlichen Ästchen. Rindengürtel um die Gelenke fast so breit als der Durchmesser, nach oben zu schmäler werdend, etwas angeschwollen. Oberste Gabelästchen pfriemlich, nur wenig eingekrümmt. Zellen unten dreimal, oben ein- bis zweimal so lang als breit. Tetrasporangien in den Rindengürteln zu mehreren, eine einfache, in den unteren Gürteln oft eine doppelte Quer- reihe bildend, eingesenkt, die Rindengürtel etwas knotig auftreibend. Cysto- karpien zu ein bis drei zusammen, an den obersten Ästchen sitzend, weit von den ein bis vier Hüllästchen überragt. — Im Brackwasser im Adria- tischen Meer. 3244. C. barfoatum Kg. — C. rubrum f. barbata Hauck. — C. conni- vens Zanard. — Thallus purpurrot, derb, fast dichotom verzweigt, mit ein- seitswendigen Zweigen und Zweigchen, an den obersten Gabelästchen zangen- förmig eingekrümmt, mit eingerollten Enden. Zellen am Grunde bis zweimal so lang als dick, dicht berindet, an den Gelenken napf förmig. Tetra- sporangien an kleinen, etwas stichidienartig entwickelten Seitenzweigen. Cystokarpien von doppelt so langen Hüllästchen, die gewöhnlich hakenförmig ^oc&tm/O!?. ^ ry frany. — 121 — gekrümmt sind, umgeben. Im übrigen dem C. rubrum ähnlich, dem diese Art überhaupt sehr nahe steht, auch in der Art der Berindung. — Adria- tisches Meer. 3245. C. Deslongchampii Chauv. — Gongroceras Deslongchampii, microdendron, Agardhianum, strictum Kg. — Thallus schmutzig-purpurrot, bis 6 cm hoch, am Grunde 150 — 200 (x dick, aufwärts verjüngt, ziemlich unregelmässig dichotom verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen und. mehr oder weniger dicht mit ordnungslos gestellten, kleinen, seitlichen, pfriem- förmigen Zweigen besetzt, rasig. Oberste Astchen nicht gabelig, pfriem- förrnig, kaum etwas eingekrümmt. Zellen drei- bis viermal so lang, die oberen kürzer als breit. Die Rindengürtel erscheinen purpurrot, die Zwischen- räume schmutzig-gelb, erstere nur um die Gelenke entwickelt, ohne Stacheln. Tetrasporangien unregelmässig angeordnet, oft wirtelig oder einseitig ge- häuft, zuweilen zerstreut an den Rindengürteln, mitunter Cystokarpien-ähnlich zusammenfliessend und unregelmässig gelappte Sporenhaufen bildend. — Nordsee. 3246. C. circinatum (Kg.) J. Ag. — C. divaricatum Ardiss. — Hor- moceras circinatum, lobatum, transfugum, syntrophum, duriusculum, confluens, decurrens, Biasolettianum Kg. — Trichoceras transcurrens Kg. — Thallus an den Gelenken purpurn, in den Zwischenräumen fast farblos, 8 — 20 cm hoch, am Grunde 300 — 500 fx dick, nach den Spitzen zu allmählich verjüngt, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen, zerstreut mit ordnungslos entspringenden kleinen seitlichen Astchen besetzt, rasig. Oberste Gabelästchen zangenförmig eingebogen, Spitzen stark eingekrümmt. Zellen im unteren Teil des Stämmchens lx/2 — 3mal, die oberen ebenso lang als breit oder kürzer. Rindengürtel breit, in den obersten Gliedern fast zusammenfliessend, meist ziemlich deutlich aus längsgereihten Zellen gebildet und nicht selten mit zahlreichen ungegliederten, zarten, farb- losen Haaren besetzt. Tetrasporangien zu mehreren in den Rindengürteln, eine einfache Querreihe bildend. — Adriatisches Meer. 3247. C. ciliatum (Ellis) Ducl. — Echinoceras ciliatum, armatum, hirsutum, imbricatum, julaceum, diaphanum, Hystrix, tenellum, horridum, spinulosum, distans, secundatum, patens, pellucidum, puberulum, ramulosum, nudiusculum, hamulatum, giganteum, uniforme, tumidulum, cristatum, sub- Erklärung zu Tafel LIIL. Fig. 1. Ptilota plumosa, Zweig schwach vergrössert. „ 2. „ „ Fiederchen mit Tetrasporangien, stärker vergrössert. „ 3. Antithanmion Plumula, Zweig. „ 4. Crouania attenuata, Stück der Pflanze schwach vergrössert. „ 5. „ „ Stengelstück, stärker vergrössert. — 122 — spinosum Kg. — Ceramium giganteum, uniforme, tumidulum, cristatum Menegh. — Taf. LI1N, Fig. 1. — Thallus gelbrot oder bräunlich- grau, steif- lieb, rasig, 5 — 10 cm hoch, am Grunde 200 — 300 /.i dick, aufwärts verjüngt, regelmässig diebotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht- abstehenden Zweigen und dazwischen mit ordnungslos hervorbrechenden kleineren Asten. Oberste Gabelästchen zangenförmig zusammengebogen, mit stark ein- gekrümmten bis eingerollten Spitzen. Zellen im unteren Teil der Stämmchen zwei- bis sechsmal, im oberen ebenso lang oder kürzer als dick. Rinden- gürtel halb bis ebenso breit als sein Durchmesser, an den Gelenken einen Kranz drei- bis sechsgliedriger farbloser Stacheln tragend und daneben auch noch oft mit zahlreichen zarten, eingliedrigen, farblosen Haaren. Tetra- sporangien eine einfache Querreihe in den Rindengürteln bildend, eingesenkt. Cystokarpien von zwei bis vier Hüllästchen umgeben, an den oberen Ver- zweigungen. — Adriatisches Meer. 3248. C. rubrum (Huds.) Ag. — Taf. LEI, Fig. 2; Taf. LIIM, Fig. 2. — Thallus dunkel-purpurrot, etwas schlüpfrig, von wenigen bis zu 40 cm und darüber lang, meist regelmässig dichotom verzweigt und vollständig be- rindet. Gelenke oft eingeschnürt, dunkelrot, Glieder zierlich netzförmig ge- zeichnet und nach der Mitte zu durchsichtig. Tetrasporangien in einfacher oder doppelter Reihe um die Gelenke dem Rindengürtel eingebettet, seltener ordnungslos an einer Stelle gehäuft, knotig vortretend. Die Cystokarpien- tragende Pflanze besitzt meist zahlreiche kleine seitliche Adventiväste, an welchen zumeist die Cystokarpien einzeln oder paarweise entwickelt sind; dieselben sind von drei- bis fünf ebenso langen oder längeren Hüllästchen umgeben. Zellen ein- bis dreimal so lang als dick, die obersten kürzer. Oberste Gabelzweige zangenförmig eingekrümmt. Eine sehr veränderliche und vielgestaltige, schwer abzugrenzende Art. — Nordsee, Ostsee. 3249. C. gracillimum Griff. — C. hospitans Zan. — Hormoceras flaeeidum Harv. — Thallus dichtrasig, sehr zart, 1 — 6 cm lang, aber kaum haardick, purpurviolett, schlüpfrig, sehr schlaff, dichotom und gleich hoch verzweigt, mit kleineren ordnungslos hervorbrechenden seitlichen Ästen. Obere Gabelästchen zangenförmig eingekrümmt. Zellen am Grunde fünf- bis sechsmal so lang als dick, nach oben zu kürzer werdend, in den Astchen etwa ebenso lang als breit. Rindengürtel etwas aufgetrieben aus verbältnis- Erklärung zu Tafel LIIM. Fig. 1. Spiridia filamentosa, Stück des Stengels. B 2. Ceramium rubrum, mit Cystokarpien. „3. „ elegans, mit Tetrasporangien. v 4. „ echionotum, Zweig. .,, 5. T diaphanum, Zweig. ^L^J2, // ' V* 'y/////rsY/f . — 123 — massig grossen Zellen gebildet. Gelenke intensiv purpurrot. Tetrasporangien fast epuirlständig an den Seitenzweigen entwickelt, mit dem oberen Teil voll- ständig vortretend und nackt, im unteren Teil von Rindenzellen umgeben. Cystokarpien gepaart an den End Verzweigungen, von fünf bis sechs etwa dreimal so langen doldenförmig entspringenden, abstehenden und zangen- förmig eingekrümmten Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer. 3250. C. strictum Grev. et Harv. — C. capillaceum Menegh. — Gongroceras pellucidum, macrogonium Kg. — Hormoceras diaphanum, Cate- nula, moniliforme, macrocarpum, polyceras, gracillimum, patens Kg. — Thallus purpurrosa oder violett, schlüpfrig, rasig, 2 — 8 cm lang, etwa haardick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt. Zweige aufrecht-abstehend, oberste Gabelzweige zangenförmig eingekrümmt. Stellenweise mit seitlichen Adventivästchen besetzt. Zellen unten vier- bis sechsmal so lang als dick, nach oben zu kürzer werdend. Rindengürtel kürzer als breit, Zwischenräume an den Gliedern daher ziemlich lang, durchsichtig. Tetrasporangien wirtelig in der Rindenzone in einer einfachen Querreihe in der Gegend der Gelenke angeordnet, nur mit dem oberen Teil über die etwas angeschwollene Rinden- schicht vortretend und oben nackt. Cystokarpien an den oberen Verzwei- gungen seitlich angeheftet, fast herz-nierenförmig, von vier bis sechs weit überragenden Hüllästchen umschlossen. — Nordsee, Adriatisches Meer. 3251. C. diaphanum (Light f.) Rot. — Hormoceras cateniforme, siliquosum, pulchellum Kg. — Tat". MIM, Fig. 5. — Thallus dunkel-purpur- rot, in jüngeren Teilen schlaff, in älteren steifer, 6 — 20 cm hoch und 300 bis 450 fx dick, nach oben zu verjüngt, rasig, wiederholt seitlich fast dichotom abwechselnd verzweigt, mit aufrecht -abstehenden Zweigen und mehr oder weniger reich mit kleineren seitlichen Adventivästchen besetzt. Oberste Gabelästchen ungleich lang, mehr oder weniger stark zangenförmig ein- gekrümmt. Zellen unten drei- bis viermal so lang, oben ungefähr ebenso lang als dick. Rindengürtel kürzer als der Durchmesser, in den obersten Verzweigungen fast zusammenfiiessend; Zwischenräume durchsichtig. Tetra- sporangien in meist nur einer Reihe wirtelig um die Gelenke in den Rinden- gürtel eingesenkt und diesen knotig auftreibend, nur mit der fertilen Zelle vortretend. Cystokarpien seitlich an kleinen oberen Astchen, von drei bis vier kurzen Hüllästchen umgeben. — Nordsee, Adriatisches Meer. 3252. C. clavulatum Ag. — Centroceras cryptacanthum, micracan- thum, macracanthum, hyalacanthum, leptacanthum , oxyacanthum , brachya- canthum, Gasparinii Kg. — Spyridia clavulata J. Ag. — Thallus purpurrot, rasig, 3 — 6 cm hoch, 120 — 160 (x dick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrechten Zweigen und mit aus den Achseln entspringen- den Adventivästchen. Oberste Gabelästchen zangenförmig, zuweilen etwas — 124 — keulenförmig verdickt, Spitzen oft eingerollt. Zellen drei- bis sechsmal so lang, nach oben zu allmählich kürzer werdend und schliesslich kürzer als breit, vollständig mit fast viereckigen in Längs- und Querreihen geordneten Rindenzellen bedeckt. An den Gelenken stehen zweigliedrige farblose Stacheln in einer Querreihe, oft auch noch ausserdem farblose eingliedrige, zarte Haare. Tetrasporangien in den Adventiv- und Endästchen in einer Querreihe über den Gelenken aus der Rinde vortretend und diese knotig auftreibend. Cysto- karpien meist paarweise mit vier bis fünf doppelt so langen Hüllästchen. — Adriatisches Meer. 3253. C. cinnabareum (Gratel.) Hauck. — C. ordinatum Kg. — Boryna cinnabarina Gratel. — Thallus braunrot, rasig, 2 — 5 cm hoch, 80 bis 150 f.i dick, dichotom verzweigt, bisweilen etwas verworren, mit abstehenden Zweigen und abstehenden oder gespreizten seitlichen Adventivästchen. Obere Gabelästchen mehr oder weniger stark zangenförmig eingekrümmt, mit meist geraden, seltener eingerollten Spitzen. Zellen unten ein- bis dreimal, oben ebenso lang als dick, alle mit zusammenhängender, geschlossener, aus kleinen fast sechseckigen, in Längs- und Querreihen geordneten Zellen bestehender Rinde bedeckt. An den Gelenken fehlt ein Stachelkranz, oft aber sind zarte, ungegliederte, farblose Haare vorhanden. Tetrasporangien eingesenkt, die Rindenschicht knotig auftreibend. — Adriatisches Meer, an grösseren Algen. Gattung Rhodochorton Naeg. Thallus f einfädig, dünn, mit kriechenden Hauptstämmchen, von welchem aufrechte, mehr oder weniger reich seitlich abwechselnd verzweigte, fruchtende Sprosse ausgehen. Alle Sprosse aus einfachen, unberindeten ZeJlreihen ge- bildet. Sporangien mit kreuzförmiger oder unregelmässiger Teilung, zerstreut an den Auszweigungen der oberen fruchtenden Sprosse, endständig oder den oberen Gliederzellen seitlich ansitzend. Cystokarpien und Antheridien un- bekannt, daher die Stellung der Gattung zweifelhaft. Übersicht der Arten. 1. Pflänzchen mit kriechendem Basalfaden. 2. Pflanzen ohne kriechenden Basalfaden. Rh. chaiitransioides. 2. Zellfäden bis 10 fi dick. 3. Zellfäden über 10 /.i dick. 4. 3. Kriechende Fäden eine fast geschlossene Zellfläche bildend. Rh. mem- branaceum. Kriechende Fäden keine Zellfläche bildend. Rh. minutum. \ '«n/J2 Jf / 7' — 125 — 4. Kriechende Fäden eine Zellfläche bildend. Rh. pallens. Kriechende Fäden nicht zu einer Zellfläche verbunden. 5. 5. Zellfäden 10— 15 /i dick. Rh. Rothii. Zellfäden 18—30 f.i dick. Rh. floridulum. 3254. Rh. Rothii (Turt.) Naeg. — Ceramium Rothii Berkel. — Calli- thamnion Rothii Lyngb. — Thamnidium Rothii Thur. — Thallus in karmin- roten, sammetartigen, ausgebreiteten, wenige Millimeter bis 1 cm hohe Ras- chen, mit kriechenden, wenig verzweigten Hauptstämmchen und aufrechten, 10 — 15 (.i dicken, spärlich und gleich hoch verzweigten Ästen. Zweige auf- recht oder angedrückt, verlängert, unter der Spitze mit abwechselnden oder gegenständigen, kurzen, weniggliedrigen, einfachen, gabeligen oder fast eben- sträussig verzweigten fertilen Astchen besetzt. Die Endglieder werden zu Tetrasporangien. Zellen l1^ — 4 mal so lang als dick. — Nordsee, an Felsen, Muscheln, Stielen von Laminarien u. s. w. 3255. Rh. floridulum (Dillw.) Naeg. — Callithamnion floridulum Ag. — Thamnidium floridulum Thur. — Taf. LIII, Fig. 3. — Thallus in purpurroten, 1 — 3 cm hohen, rundlich-halbkugeligen Rasen, mit verzweigten kriechenden Hauptstämmchen und ziemlich steifen, aufrechten, 18 — 30 (x dicken, fast dichotom, nach oben zu einseitig und gleich hoch verzweigten Ästen. Zweige aufrecht angedrückt, spärlich, nach der Spitze zu zahlreicher, aufrecht- angedrückt. Zellen 2y2 — 5 mal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln oder häufiger zu zwei bis fünf an sehr kurzen fertilen Ästchen, die in grösserer Zahl reihenweise auf der Innenseite der oberen Äste entspringen. — Helgoland, an Felsen, die von sandigem Schlamm überzogen sind. 3256. Rh. miuutum (Suhr.) Reinke. — Callithamnion minutum Suhr. — C. minutissimum Suhr. — Dichte Raschen von 0,5 — 1 mm Höhe an grösseren Algen. Aus kriechenden, verzweigten, dem Substrat dicht an- geschmiegten, teilweise pseudoparenchymatisch verbundenen Horizontalfäden erheben sich aufrechte, reichlich und vorwiegend einseitswendig verästelte Thallusfäden, die in eine farblose, einzellige Haarspitze auslaufen. Dicke der Fäden 5 — 10 p. Gliederzellen zwei- bis sechsmal so lang als breit. Chro- Erklärung zu Tafel LIIN. Fig. 1. Ceramium ciliatum. „ 2. Rhodochorton chantransioides nach Reinke, Tetrasporangien tragender Ast. „ 3. „ „ Pflanze in ca. 70facher Vergrösserung nach Reinke. „ 4. Gloeosiphonia capillaris, Schnitt durch einen Teil des Thallus mit Cysto- karp. „ 5. Halymenia dichotoma, Querschnitt durch ein Stück des Thallus. — 126 — matophoren einzeln oder in geringer Zahl in den Zellen, plattenförmig, von unregelmässigem Umriss. Tetrasporangien einzeln oder zu zweien auf ganz kurzen Seitenästchen oder sitzend; die entleerten Hüllen werden wie bei Sphacelaria von der Stielzelle durchwachsen. (Reinke.) — Ostsee. 3257. Rh.? membranaceum Magnus. — Callithamnion membrana- ceum Magnus. — Thallus aus einer rosenroten, äusserst zarten, mit der Unterseite dem Substrat anhaftenden Zellenfläche bestehend, welche teils aus langgliedrigen, dünneren, meist geraden, teils aus kürzer gegliederten, dickeren, meist gewundenen, ganz unregelmässig netzartig verzweigten, 6 bis 8 /n dicken Fäden gebildet wird, deren Zweige fast rechtwinklig aufeinander- stossend und nebeneinander wachsend, allmählich alle Lücken untereinander ausfüllen. Aus dieser Zellenfläche erheben sich an unbestimmten Stellen kurze (weniggliedrige) einfache oder etwas verzweigte Fäden, deren End- glieder sich in Tetrasporangien umwandeln. Glieder der basalen Fäden l1^ — 8 mal, die der aufrechten l1^ — 2 mal länger als der Durchmesser. (Hauck.) — Nordsee, Adriatisches Meer. 3258. Rh.'? pallens (Zanard.) Hauck. — Callithamnion pallens Zanard. — Acrochaetium pallens Naeg. — Thamnidium pallens Hauck. — Bildet bis 5 mm hohe, rosenrote Raschen an grösseren Algen. Fäden aus einer gemeinschaftlichen Zellenfläche entspringend, 10 — 12 fx dick, mit zerstreuten, stellenweise einseitigen, abstehenden, einfachen oder in gleicher Weise wieder verzweigten Astchen besetzt. Glieder fünf- bis sechsmal länger als der Durchmesser. Tetrasporangien am Grunde der Zweige innenseitig gereiht, einzeln oder bis zu dreien auf einem kurzen Stiele (selten sitzend). Habitus einer Chantransia. (Hauck). — Adriatisches Meer. 3259. Rh. chaiitraiisioides Reinke. — Taf. LHN, Fig. 2, 3. — Thallus in dichten Rasen von 1 — 2 mm Höhe feste Gegenstände überziehend, ohne horizontale Basalfäden. Fäden äusserst zart, fiederartig verzweigt. Gliederzellen der Hauptachse 12 — 16 mal so lang als breit. Chromatophoren schmälere oder breitere Schraubenbänder. Tetrasporangien auf kurzen Seiten- ästen zu zwei und drei nebeneinander, seltener einzeln. — Westliche Ostsee, in einer Tiefe von 18 m. IV. Reihe Cryptonemiales. Carpogonien und Auxiliarzellen einzeln im Thallus zerstreut. Aus den befruchteten Carpogonzellen wachsen fadenförmige Zellen (Ooblastemfäden) zu den Auxiliarzellen hin, kopulieren mit ihnen und erst aus diesen Kopu- lationszellen gehen die Gonimoblasten hervor. — 127 — Übersicht der Familien nach Schmitz. A. Auxiliarzellen an besonderen sekundär entwickelten Zellfäden ausgebildet. Gonimoblast dem Thallusgewebe eingelagert. I. Carpogonien an primären Zellfäden hergestellt. Diese mit den Auxi- liarzell-Zellfäden zu Prokarpien verbunden. Gonimoblast in mehrere sukzedan ausgebildete Gonimoloben geteilt (selten ein einziger Sporen- büschel). Fast sämtliche Zellen werden zu Sporen. Gloiosiphoniaceae. II. Carpogonzellen gleichfalls sekundär entwickelt. 1. Prokarpien, Carpogonzellfäden und Auxiliarzellfäden zu aufrechten flaschenförmigen Gehäusen geformt. Gonimoblast in mehrere sukzedan ausgebildete Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu Sporen aus- gebildet. Grateloupiaceae. 2. Auxiliarzellfäden gekrümmt, sehr zahlreich entwickelt. Dazwischen in geringer Anzahl die gekrümmten Carpogonzellfäden. Gonimoblast unvollständig in simultan entwickelte Gonimoloben geteilt, fast sämt- liche Zellen zu Sporen ausbildend. Dumontiaceae. B. Auxiliarzellen und Carpogonzellfäden an primären, unveränderten Zellfäden hergestellt. Auxiliarzellen meist zahlreich, Carpogonzellen meist vereinzelt. Gonimoblast meist ein geschlossenes Zweigbüschel, zuweilen in sukzedan ausgebildete Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu Sporen ausbildend. Nemastomaceae. C. Auxiliarzellen und Carpogonien in besonderen Abschnitten der Thallus- rinde. I. Die fertilen Thallusabschnitte meist nematheciumartig verdickt. Auxi- liarzellen zahlreich, meist an unveränderten Zellfäden ausgebildet. Gonimoblaste sorusartig zusammengerückt. 1. Die Carpogonien sind Endzellen meist verkürzter Thalluszellfäden. Gonimoblast in mehrere Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu Sporen ausbildend. Thallus stielrund oder zweischneidig abgeflacht. ßhizophyllidaceae. 2. Die Carpogonzellfäden sind entweder verkürzte Thalluszellfäden oder unveränderten Thalluszellfäden seitlich angeheftet. Gonimoblaste sehr klein: kurze, einfache oder verzweigte Zellfäden. Fast ihre sämtlichen Gliederzellen werden zu Sporen. Thallus dorsiventral. Sqüamariaceae. II. Die zahlreichen Auxiliarzellen sind Gliederzellen der Carpogonzellfäden oder eigenartig ausgebildeter, steriler Thalluszellfäden und sind mit den — 128 — Carpogonien zu einem Sorus zusammengeordnet. Nach der Befruchtung kopulieren alle Auxiliarzellen miteinander. Aus der Copulationszelle sprossen viele Gonimoblaste (kurze Ketten von Sporen). Corallinaceae. Wegen der Verschiedenartigkeit der vegetativen Merkmale der Gattungen einer Familie lässt sich eine hierauf gegründete Einteilung nicht durchführen; für die Bestimmung muss auf die am Schluss angehängte Gattungstabelle verwiesen werden. Familie Gloiosiphoniaceae. Thallus zumeist stielrund, anfangs solid, später oft röhrig hohl, gabelig oder meist seitlich verzweigt und mit langgegliederter fädiger Zentralachse, die von einer nach aussen kleinzellig werdenden Rinde umgeben ist. Tetra- sporangien der Aussenrinde eingelagert, über die Thallusfläche zerstreut, mit kreuzförmiger, oft unregelmässiger Teilung. Cystokarpien der Innenrinde eingelagert, meist im oberen Teil des Thallus zerstreut von der mit einem Porus versehenen nach aussen mehr oder minder stark vorgewölbten Aussen- rinde bedeckt. Gattung Gloiosiphonia Carm. Thallus stielrund, gallertig weich, innen meist aufgelockert und röhrig hohl, mit dünner, langgegliederter Zentralachse, von der aus wirtelig ge- ordnete, nach aussen zu sehr reich verästelte Rindenzweige abgehen. Diese bilden in ihren Endverzweigungen die sehr dichte kleinzellige Aussenrinde, während die von der Zentralachse durch einen von Rhizoiden durchgezogenen Hohlraum getrennte Innenrinde grosszellig ist. Sporangien zerstreut, mit kreuzförmiger, aber oft unregelmässiger Teilung. Cystokarpien über die oberen Teile des Thallus zerstreut, der Innenrinde eingelagert, von der nur wenig vorgewölbten Aussenrinde überdeckt. Fruchtkern mit einem Stielchen angeheftet, fest geschlossen, nierenförmig. 3260. Gl. capillaris (Huds.) Carm. — Helminthora capillaris Kg. — Taf. LIIN, Fig. 4. — Thallus frisch rosen- bis purpurrot, gallertig (ab- sterbende Pflanzen verbleichend, oft gelblich), 5 — 10 cm hoch, 1 — 2 mm dick, am Grunde und an der Spitze verjüngt, allseitig regelmässig mit dünneren Ästen besetzt, welche meist zahlreiche ordnungslos entspringende, an beiden Enden verdünnte 2 — 5 mm lange, 120 — 180 /x dicke, häufig gewundene Ast- chen tragen. Tetrasporangien an den Astchen besonders dicht verzweigter Individuen. Cystokarpien an den oberen, etwas knotig angeschwollenen Ast- chen. — Helgoland. I 129 — Familie Grateloupiaceae. Thallus stielrund, kantig, abgeflacht oder blattartig flach, in sehr ver- schiedenartiger Weise gabelig oder seitlich verzweigt, mit zentralem, dickem Strang dünner, gegabelter, netzartig verketteter Markfäden, von welchen seit- lich zahlreiche Rindenfäden abzweigen, die vielfach gabelig verzweigt, nach aussen schliesslich eine kleinzellige dicht geschlossene Rinde bilden. Innen- rinde grosszelliger, aufgelockert, aus netzartig verketteten Zellreihen bestehend und oft ohne scharfe Grenze in die Markschicht übergehend. Tetrasporangien über die Thallusfläche zerstreut oder auf fertile Thallusabschnitte beschränkt, der Aussenrinde oder erhabenen Nemathecien eingelagert, kreuzweise geteilt. Cystokarpien klein, meist in grosser Anzahl nahe zusammenstehend und zer- streut oder auf bestimmte fertile Abschnitte beschränkt, der Innenrinde ein- gesenkt, oft in das Mark weit hineinreichend, von der nur wenio- vor- gewölbten, von einem Porus durchbrochenen Aussenrinde überdeckt. Frucht- höhlung von einem netzartig verflochtenen Hüllgeflecht umgeben. Fruchtkern kugelig-nierenförmig oder undeutlich maulbeerförmig auf mehr oder minder grosser Stielzelle. Sporen sehr zahlreich. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus wenigstens am Grunde stielrund. Halymenia. Thallus abgeflacht oder flach. 2. 2. Sporangien über die Thallusfläche zerstreut. 3. Sporangien in Nemathecien oder auf bestimmte Thallusstellen beschränkt. 4. 3. Thallus rundlich oder unregelmässig gelappt. Aeodes. Thallus in der Abflachungsebene gabelig oder seitlich verzweigt. Grate- loupia. 4. Aussenrinde kleinzellig, antiklinreihig. Acrodiscus. Aussenrinde parenchymatisch. Cryptonemia. Gattung Haiymenia C. Ag. Thallus stielrund oder flach, gabelig oder seitlich, auch meist prolife- rierend verzweigt, innen locker oder gallertig- weich, mit netzfädigem aus dünnen Fäden gebildetem, sehr lockerem Mark und dünner, aussen klein- Erklärung zu Tafel LEI. Fig. 1. Spyridia filamentosa. „ 2. Ceramium rubrum. B 3. Rhodochorton floridulum. Thomd-Migula, Flora. VI. 2. n — 130 — zelliger, sehr dicht geschlossener, innen grosszelliger und lockerer, mit grossen, zerstreuten, netzig verketteten Zellen an das Mark angeschlossener Rinde. Sporangien zerstreut, der Aussenrinde eingelagert, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien klein, zerstreut, ziemlich tief, oft weit in das Mark eingesenkt und die Rinde nur wenig emporhebend. 3261. H. dichotoma J. Ag. — Chrysimenia dichotoma J. Ag. — Grateloupia gorgonioides Kg. — Taf. LIIN, Fig. 5. — Thallus dunkelrot, oft grünlich, schlüpfrig, gallertig- fleischig, stielrund bis zusammengedrückt, 5 — 20 cm hoch und unten 3 — 6 mm dick, aufwärts verjüngt, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt. Verzweigungen abstehend, mit ge- rundeten Achseln und stumpfen Enden. Im unteren Teil sind die Stämmchen solid, im oberen innen sehr stark aufgelockert-röhrig, mit sternförmigen, anastomosierenden Zellen. Tetrasporangien zerstreut, ebenso die wenig auf- fallenden, an getrockneten Exemplaren als kleine Wärzchen vortretenden Cystokarpien. — Adriatisches Meer. 3262. H. Floresia (Clem.) Ag. — Thallus rosenrot, gallertig-häutig, aufgeblasen-flach, am Grunde in einen Stiel verlängert, 10 — 30 cm hoch, drei- bis vierfach fiederteilig. Fiedern und Fiederchen linear, lang zugespitzt; Hauptstämmchen 1 — 4 cm breit, Fiederchen 1 — 2 mm breit, 10 — 25 mm lang, glatt, sägezähnig oder fast gewimpert. Tetrasporangien in den Fiederchen zerstreut, meist ziemlich dicht gestellt. Cystokarpien punktförmig, über den Thallus zerstreut, ebenfalls oft dicht gestellt. — Adriatisches Meer. Gattung Grateloupia C. Ag. Thallus abgeflacht oder blattartig flach und in der Abflachungsebene gabelig oder seitlich, oft proliferierend verzweigt, gallertig-fleischig, aus einem Bündel dünnfädiger, netzig verketteter, von dünnen Rhizoiden durch - flochtener Markfasern und einer innen allmählich in das Mark übergehenden breiten, grosszelligen, einwärts aufgelockerten, aussen massig breiten antiklin- reihigen Rinde bestehend. Sporangien über die Thallusfläche zerstreut. Cysto- karpien klein, in unregelmässigen Gruppen über den oberen Teil des Thallus zerstreut, vollständig eingesenkt und von einem meist reichlich entwickelten Hüllgeflecht umgeben. 3263. G. filicina (Wulf.) Ag. — Gr. concatenata, horrida, Pennatula Kg. — Gr. porracea Suhr. — Gr. filiformis Kg. — G. lanceolata Mont. — Delesseria filicina Lamour. — Taf. LII1C, Fig. 1; Taf. LUID, Fig. 1. — Thallus purpur violett, ins Schwarzgrüne spielend, zähe, bandförmig, 5 — 12 cm lang, 1 — 4 mm breit nach beiden Enden verjüngt, spitz oder mit gerundeter Spitze, in Rasen wachsend, meist abwechselnd fiederig, in der Abflachungsebene vom ' Zfoe?z/S3 ■ r//// //sYY//> , y///// — 131 — Grunde verzweigt, aber öfters am Ende nackt. Zweige abstehend oder ge- spreizt, oft selbst wieder mit kleineren Fiederchen besetzt, zuweilen auch gegenständig oder streckenweise einseitig, im übrigen dem Hauptstamm ähn- lich, nur kürzer und meist auch schmäler, die jüngsten lanzettlich. Tetra- sporangien oft zu sehr vielen genähert, in den Fiederchen eingesenkt. Cysto- karpien ebenfalls in grosser Zahl genähert, eingesenkt an den Fiederchen. Von dem schildförmigen Haftorgan geben gewöhnlich mehrere Stämmchen aus. — Im Adriatischen Meer, zerstreut. Gattung Aeodes J. Ag. Thallus blattartig flach, ganzrandig oder unregelmässig gelappt, dünn, mit stark aufgelockertem, aus dünnen, verzweigten Markfasern und ähnlich gestalteten Rhizoiden bestehendem Mark und ziemlich dicht geschlossener, aus kurzen rundlichen Zellen bestehender Rinde. Sporangien zerstreut, in der Rinde eingesenkt, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien mit sehr entwickeltem Hüllgeflecht, in unregelmässigen Gruppen zerstreut, sehr tief eingesenkt, so dass sie kaum äusserlich vorragen, dagegen weit in die auf- gelockerte Markschicht eingebettet. 3264. Aeodes marginata (Rouss.) Schmitz. — Halymenia marginata Rouss. — Iridaea marginata Endl. — Schizymenia marginata J. Ag. — Seh. minor Zanard. — Nemastoma marginata J. Ag. — Taf. LIIIC, Fig. 2. — Thallus violettrot, trocken purpur-blutrot, lederartig-fleischig, mit kleiner Haftscheibe festsitzend, ungestielt, länglich oder fast kreisrund, buchtig ge- lappt, mit etwas verdicktem, welligem Rande, bis 25 cm lang, 8 — 10 cm breit. Tetrasporangien länglich, zerstreut, der Rinde eingesenkt. — Adria- tisches Meer. Gattung Acrodiscus Zanard. Thallus zusammengedrückt-flach, dünnhäutig, mit einem aus längs ver- laufenden, verworrenen, dünnen, verzweigten Fäden bestehendem Mark, welches nach aussen netzförmig anastomosierende, dichotom verzweigte, perlschnur- förmige Fäden aussendet, deren äussere kleine Zellen die mehrschichtige Rinde bilden. Verzweigung dichotom. Tetrasporangien in rundlichen unter Erklärung zu Tafel LIII B. Fig. 1. Bornetia seeundiflora. 2. Monospora pedicellata. 3. Callithamnion corymbosum. „ 4. Pleonosporium Borreri. „ 5. Plumaria elegans. — 132 — der Spitze der Verzweigungen stehenden Gruppen, zwischen stärker ent- wickelten Fäden der äusseren Schicht eingelagert, mit kreuzförmiger Teilung oder nur durch eine Querwand geteilt. Cystokarpien unbekannt. 3265. A. Vidovichii (Menegh.) Zanard. — Chondrus Vidovichii Menegh. — Cryptonemia Vidovichii Zanard. — Cr. dichotoma J. Ag. — Euhymenia dichotoma Kg. — Taf. LIIIC, Fig. 3. — Thallus dunkelrot, ziemlich derb, 4 — 10 cm hoch, nur ganz kurz gestielt, linear, 4 — 8 mm breit, stellenweise, namentlich auch an den Teilungsstellen eingeschnürt, dichotom verzweigt, an den Enden abgerundet. Die einzelnen, durch die Einschnü- rungen begrenzten Stücke sehr ungleich, unter kreisförmig bis linear-länglich. Tetrasporangien unter den Scheiteln der Verzweigungen in etwas Nema- thecium-artig entwickelten Sori. — Zerstreut im Adriatischen Meere. Gattung Cryptonemia J. Ag. Thallus unten stengelig, oben flach blattförmig, ungeteilt oder gabelig bis handförmig gelappt, mit mehr oder weniger stark ausgebildeter, nach oben zu verschwindender, meist ähnlich dem Blattspross geteilter Rippe; von der Rippe oder zuweilen auch vom Blattrand gehen ähnlich gestaltete Proli- fikationen an älteren Individuen aus, während gleichzeitig die Lamina des älteren Blattsprosses nach und nach verschwindet und nur die verdickte Rippe stengelartig übrig bleibt. Fortpfianzungsorgane meist nur an einzelnen, oft kleiner bleibenden Endabschnitten des Thallus. Markfäden ein massig dichtes Bündel bildend, locker, dünn, netzig verkettet, von einzelnen Rhizoiden durchflochten. Rinde dicht geschlossen, mit nach innen zu grösseren, nach aussen zu kleineren, nicht deutlich in Reihen angeordneten Zellen. Sporangien mit kreuzförmiger Teilung, in den fertilen Sprossen in nematheciumartig ver- dickten Stellen der Aussenrinde. Cystokarpien zu vielen in Gruppen über einzelne Abschnitte oder die ganze Oberfläche fertiler Sprosse verteilt, der aufgelockerten Innenrinde eingelagert und in das Mark eingesenkt, die Aussen- rinde deutlich auswärts auftreibend, sehr klein, ohne deutlich vortretendes Hüllgeflecht. 3266. Cr. Lomation (Bertol.) J. Ag. — Fucus Lomation Bertol. — Sphaerococcus Lactuca Ag. — Cryptonemia Lactuca J. Ag. — Euhymenia Lactuca Kg. — Taf. LIIIC, Fig. 4. — Thallus dunkelrot, derb, 4—8 cm hoch, stengelig, mit 2 — 20 mm langen, 1 — 2 mm dickem, oft von Resten der zerfallenen Blattlamina geflügeltem Stengel, oft etwas verzweigt, aufwärts in längliche oder verkehrt- eirunde, ganzrandige oder leicht gebuchtete, wellige, 1 — 4 cm lange Blattkörper übergehend, die meist von einer allmählich ver- schwindenden Rippe durchzogen sind. Aus der Rippe oder aus den stenge- — 133 — ligen Teilen, zuweilen auch aus den Blatträndern sprossen später dem Thallus ähnliche Prolifikationen, die unter Umständen nochmals Prolifikationen tragen können. Cystokarpien in kleineren Blättchen, sehr klein, kaum mit blossem Ausre wahrnehmbar. — Adriatisches Meer. 3267. Cr.? tunaeformis (Bert.) Zanard. — Fucus tunaeformis Zanard. — Rhodymenia tunaeformis Zanard. — Sphaerococcus tunaeformis Kg. — Thallus rot, dünn aber ziemlich steif, 6 — 12 cm hoch, mit zartem, kurzem, nur 0,5 — 2 mm langem und 0,5 mm dickem Stiel, mit verkehrt- eirundem oder länglichem, ganzrandigem, dünnhäutigem, 6 — 20 mm langem Blattkörper, aus dessen oberen Rande dem Thallus gleichgestaltete, dichotom bis kettenförmig geteilte Prolifikationen sprossen, die meist wieder Prolifi- kationen tragen. Der Thallus besitzt kein eigentliches Markfadenbündel, sondern besteht aus innen grösseren, nach aussen zu immer kleiner werden- den und schliesslich eine kleinzellige Rinde bildenden Zellen, Fruktifikation unbekannt, daher Stellung ganz unsicher. — Adriatisches Meer. Familie Dumontiaceae. Thallus stielrund bis blattartig flach, mitunter röhrig -hohl, gabelig oder seitlich verzweigt oder gänzlich unverzweigt, höchstens proliferierend, aus Rinde und zentralem Zellfaden oder Markbündel bestehend. Sporangien zonenförmig oder kreuzförmig geteilt, meist zerstreut, zuweilen in besonderen Nemathecien eingelagert. Cystokarpien meist zahlreich über den Thallus zerstreut oder in bestimmten fertilen Thallusabschnitten gehäuft, völlig ein- gesenkt, in der Innenrinde entwickelt, die Aussenrinde meist nur wenig auf- treibend. Fruchtkern kugelig- nierenf örmig, auf meist gekrümmtem Stielchen ; meist sämtliche Zellen, mit Ausnahme einiger Stielzellen, wandeln sich zu Sporen um. Cystokarpien zuweilen so dicht gedrängt, dass mehrere Frucht- kerne zusammenfliessen. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus blattartig flach. JDilsea. Thallus stielrund oder nur etwas zusammengedrückt. 2. 2. Thallus wenigstens im oberen Teil mit deutlich gegliederter Zentralachse. Dudresnaya. Thallus ohne deutliche Zentralachse. Dumontia. Gattung Dumontia Lamour. Thallus stielrund oder zusammengedrückt, röhrig-hohl, unregelmässig seitlich verzweigt ohne zentralen Zellfaden, der nur in den obersten Spitzen — 134 — der Sprosse schwierig erkennbar ist. Sehr bald wird der Spross durch Auf- lockerung des Gewebes röhrig-hohl. Die Thalluswand besteht innen aus grossen, lockeren, von längslaufenden, aufwärts verzweigten Markfäden be- gleiteten Zellen, aussen aus einer kleinzelligen, dichtgeschlossenen Rinde. Sporangien über die Thallusfläche zerstreut, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien zerstreut, sehr klein, in grosser Anzahl der Innenseite der Thalluswand ansitzend. Fast sämtliche Zellen des Fruchtkerns werden zu Sporen. 3268. D. filiformis (Fl. dan.) Grev. — Taf. LIIIE, Fig. 1; Taf. LUID, Fig. 4. — Thallus rosen- bis purpurviolett, oft etwas bräunlich, gallertig- häutig, fast stielrund, 1 — 60 cm lang und meist 1 — 6, selten mehr Millimeter dick, nach beiden Enden zu verjüngt, mit verlängerten, gleich gestalteten, vielfach ganz einfachen Ästen besetzt, röhrig hohl, meist gesellig wachsend. — f. crispata J. Ag. Thallus zusammengedrückt, wellenförmig-kraus, mehr oder weniger gedreht, bis zu 10 — 20 mm Dicke aufgetrieben. — Nordsee. Ostsee. Gattung Dudresnaya Bonnern. Thallus stielrund, gallertig- weich , allseitig reich verzweigt, im oberen Teil mit deutlicher gegliederter Zentralachse und wirtelig angeordneten, nach aussen zu reich verzweigten Rindenzweigen, welche nur sehr locker seitlich zusammenschliessen und keine feste Rinde bilden. Weiter unten umgiebt sich die Zentralachse mit einer dichten Schicht herablaufender, eine besondere Berindung der Zentralachse darstellenden Rhizoiden. Sporangien mit zonen- förmiger Teilung, über die Thallusfläche zerstreut. Cystokarpien sehr klein und vollständig eingeschlossen, von den lockeren Zweigbüscheln der Rinde weit überragt, mit dichtem, aus ein oder zwei Gonimoloben bestehendem Fruchtkern, der nur aus wenigen, sich fast sämtlich in Sporen umwandelnden Zellen zusammengesetzt ist. 3269. D. coccinea (Ag.) Crouan. — Mesogloia coccinea Ag. — Nemalion coccineum Kg. — Callithamnion verticillatum Kg. — Taf. LIIID, Fig. 2, 3. — Thallus rosen- bis karminrot, schlüpfrig-gallertig, 5 — 15 cm hoch, 1 mm und darüber dick, nach oben verjüngt, in den Endverzweigungen etwa x/2 mm dick, allseitig reich pyramidenartig- rispig verzweigt, mit nicht zugespitzten Enden. Zellen der Hauptachse cylindrisch, drei- bis viermal so lang als dick. Rindenästchen wirtelig, zuerst trichotom, dann dichotom ver- zweigt, sehr locker, mit cylindrischen, 3 — 10 ß dicken und vier- bis sechsmal so langen Gliedern. — Adriatisches Meer. 3270. D. purpurifera J. Ag. — Nemalion purpuriferum Kg. — Taf. LIIIC, Fig. 5; Taf. LIIIE, Fig. 5. — Thallus dunkel- purpurrot, schlüpf- ' uf /r/r// <;> - y///rs/r////yrr — 135 — rig-gallertig, 5 — 12 cm hoch, unten 2 — 5 mm, in den Endverzweigungen noch 0,5 mm dick, mit reicher, rispenartig-pyramidaler Verzweigung. Enden zugespitzt. Rindenästchen wirtelig, locker, dichotom verzweigt, mit 4 — 8 u dicken und etwa IV2 — 2 mal so langen, ovalen, oben fast kugeligen Zellen. Zellen des Hauptfadens l*/2 — 21/2mal so lang als dick. — Adriatisches Meer. Gattung Dilsea Stackhouse. Thallus blattartig flach, ungeteilt oder unregelmässig gelappt oder ge- schlitzt, gestielt, mit meist sehr dicker, aus gegliederten, vielfach verzweigten Markfäden und dazwischen zuletzt sehr dicht verlaufenden Rhizoiden ge- bildeter Markschicht und breiter, innen aufgelockerter, grosszelliger und all- mählich in das Mark übergehender, aussen kleinzelliger und dicht geschlossener Rinde. Sporangien mit kreuzförmiger Teilung, an unbestimmt begrenzten Stellen der Thallusoberfläche in grösserer Zahl der schwach verdickten Aussen- rinde eingelagert. Cystokarpien in besonderen fertilen Thallusabschnitten im Fadengeflecht der Markschicht, sehr klein, nach aussen nicht vortretend, mit kugelig-nierenförmigem, von sterilen Fäden durchsetztem Fruchtkern. 3271. D. edulis Stackh. — Halymenia edulis Ag. — Iridaea edulis Bory. — Schizymenia edulis J. Ag. — Sarcophyllis edulis J. Ag. — Taf. LIII E, Fig. 2. — Thallus intensiv blutrot bis purpurrot, fleischig, gesellig aus einem gemeinsamen Haftorgan entspringend, mit kurzem, zusammengedrücktem Stiel, aufwärts keilförmig, in einen meist verkehrt- eirunden, zuweilen längs geschlitzten, 15 — 30 cm langen und 5 — 15 cm breiten, dickfleischigen Blatt- körper erweitert. Tetrasporangien auf beiden Seiten der Blattfläche in wenig erhabenen, unbestimmt begrenzten Flecken so dicht stehend, dass sie fast eine besondere Schicht im Thallus bilden. Cystokarpien in unbestimmt be- grenzten Flecken im oberen Teil des Thallus. — Helgoland. Familie Nemastomaceae. Thallus stielrund bis blattartig flach, sehr verschiedenartig gabelig oder seitlich verzweigt, mit zentralem Strang von dünnen, gegabelten, von Rhi- zoiden durchflochtenen Markfäden, seltener mit gegliedertem Zentralfaden. Erklärung zu Tafel LIII C. Fig. 1. Grateloupia filicina. „ 2. Aeodes marginata. ■ 3. Acrodiscus Vidovichii. , 4. Cryptonemia Lomation. < 5. Dudresnaya purpurifera — 136 — Von den Markfäden gehen zahlreiche Rindenzweige ab, die sich wiederholt gabelig verzweigen und schliesslich eine mehr oder weniger dichte Rinde bilden. Tetrasporangien mit kreuzförmiger Teilung, über die Thallusfläche zerstreut. Cystokarpien über den oberen Teil des Thallus zerstreut, meist in grösserer Anzahl zusammenstehend, der Innenrinde eingelagert, völlig ein- gesenkt und die Aussenrinde im allgemeinen nicht emporhebend, ohne Hüll- geflecht, mit kugelig-nierenförmigem, oft gelapptem und aus meist mehreren dicht zusammenschliessenden Gonimoloben zusammengesetztem Fruchtkern. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus mit gegliederter Zentralachse. Calosiphonia. Thallus mit zentralem Markfadenbündel. 2. 2. Thallus flach oder stark abgeflacht. 3. Thallus stielrund oder nur wenig zusammengedrückt. 4. 3. Thallus innen wenig aufgelockert. Platoma. Thallus innen röhrig aufgelockert. Halarachnion. 4. Thallus mit nierenförmigen Sprossbildungen. Neurocaulon. Thallus nicht mit nierenförmigen Sprossen. 5. 5. Thallus völlig stielrund. Furcellaria. Thallus zusammengedrückt. Neniastoma. Gattung Calosiphonia Crouan. Thallus stielrund oder abgeflacht, gallertig -schlüpfrig, reich allseitig verzweigt, mit wenigstens im oberen Teil des Thallus deutlicher, gegliederter Zentralachse, die abwärts durch längsverlaufende Rhizoiden schliesslich fast vollständig verdeckt wird, so dass der zentrale Teil einem Markfadenbündel gleicht. Von dem Zentralfaden gehen quirlig angeordnete, reich verästelte Rindenzweige ab, die lockere grosszellige, später reichlich von längsverlaufen- den Rhizoiden durchsetzte Innenrinde und eine dicht schliessende, kleinzellige Aussenrinde bilden. Tetrasporangien unbekannt. Cystokarpien zerstreut, klein, der Innenrinde eingelagert, die Aussenrinde auftreibend. 3272. C? dalmatica (Kg.) De Toni. — Dudresnaya dalmatica Zanard. — Lygistes dalmatica Ardiss. — Nemalion lubricum ß. N. dalmaticum Kg. — Thallus purpurrot, knorpelig-gallertig, 2 — 4 cm lang, 1 mm, in den End- verzweigungen x/2 mm dick, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt, oft gesellig aus einer kleinen Basalschwiele entspringend. Äste verlängert nackt oder stellenweise mit kurzen, zarten Astchen besetzt, mit zugespitzten Enden. — Adriatisches Meer. z^7Zc^i^t- O r3. ' yrsae. — 137 — Gattung Platoma (Schousb.) Schmitz. Thallus flach, gabelig oder unregelmässig, zuweilen vom Rande proli- ferierend verzweigt, gallertig-fleischig, aus Mark und Rinde bestehend, mit deutlicher Fadenstruktur. Mark aus dicht gedrängten, dünnen, gabelig ver- zweigten, mit Rhizoiden untermischten Markfasern bestehend. Rinde nach innen zu lockerzellig, aussen kleinzellig, dicht geschlossen, mit eingestreuten Drüsenzellen. Sporangien zerstreut, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien klein, zerstreut, der Innenrinde eingelagert, die Aussenrinde kaum empor- hebend. 3273. PI. cyclocolpa (Mont.) Schmitz. — Halymenia cyclocolpa Mont. — H. multifida und cervicornis J. Ag. — Nemastoma cyclocolpa Zanard. — N. multifida und cervicornis J. Ag. — Taf. L1IIH, Fig. 3. — Thallus gallertig-häutig, karmin- bis purpurrot, 4 — 8 cm hoch, flach, am Grunde keilförmig, fast fächer- oder nierenförmig ausgebreitet, unregelmässig gabelig bis fast fiederig geteilt. Abschnitte kurz, linear oder schwach keil- förmig, oft etwas zangenartig zusammengebogen, oder am Ende geweihartig verzweigt, am Rande glatt oder mit geweihartigen Prolifikationen besetzt. Abschnitte 4 — 20 mm, an den Spitzen 1/2 — 2 mm breit. — Adriatisches Meer. 3274. PL? minor (Zanard.) De Toni. — Nemastoma minor Zanard. — Thallus gallertig-häutig, dunkelrot, klein, aus einer sehr kleinen Wurzel - schwiele entspringend, 2 — 3 cm hoch, zusammengedrückt-flach, 0,5 mm breit, fächerförmig verzweigt. Segmente flach, fast gespreizt, dichotom geteilt, kaum 2 mm breit, nach der Spitze zu verschmälert und spitzlich, am Rande glatt, schmal linear, oft zweizipfelig. — Adriatisches Meer. Gattung Halarachnion Kg. Thallus abgeflacht bis flach, oft blattartig, ungeteilt oder gabelig bis unregelmässig geteilt, mitunter besonders von den Rändern aus proliferierend, innen locker bis röhrig-hohl, aus Mark und Rinde bestehend. Mark dick, meist stark aufgelockert, mit dünnen, verzweigten Rhizoiden und dünnen Erklärung zu Tafel LEID. Fig. 1. Grateloupia filicina, Thallusquerschnitt mit Sporangien. „ 2. Dudresnaya coccinea, Stück eines Thallusabschnittes mit berindeter Zentralachse und Cystokarpien. „ 3. „ „ junger Spross nur mit den Wirtelzweigen und be- ginnender Berindung der Zentralachse. „ 4. Dumontia filiformis, Schnitt durch den Thallus mit Tetrasporangien. „ 5. Dilsea edulis, Schnitt durch den Thallus mit Sporangien. „ 6. Halarachnion ligulatum, Cystokarp. — 138 — Markfäden. Rinde dünn, innen gross- und lockerzellig, aussen aus kleineren, rundlich-eckigen, ganz dicht aneinanderschliessenden Zellen gebildet. Sporan- gien nicht bekannt. Cystokarpien zerstreut, vollständig eingesenkt, der Innen- seite der Rinde ansitzend und mit dem Gonimoblast bis in das Rindengewebe hineinreichend. 3275. H. ligulatum (Woodw.) Kg. — Halymenia ligulata Ag. — Taf. LUID, Fig. 6; Taf. LIIIF, Fig. 1. — Thallus meist karminrosa, galler- tig-häutig, von sehr veränderlichem Aussehen, zusammengedrückt bis flach, am Grunde stielartig verjüngt, gabelig geteilt und an den Rändern, seltener aus der Fläche proliferierend. Abschnitte linear, aber gewöhnlich am unteren Ende etwas verschmälert und zuweilen oben zugespitzt, aufrecht bis ab- stehend, in den Achseln abgerundet. Prolifikationen gewöhnlich schmal lanzettlich, zuweilen am Scheitel gegabelt. Cystokarpien über den ganzen Thallus zerstreut, meist zahlreich, klein, punktförmig. — f. genuina Hauck. Thallus gewöhnlich 10 — 30 cm lang, flach bandförmig, 0,5 — 4, mitunter bis 10 cm breit, meist reich proliferierend. — Nordsee. — f. aciculare (Kg.) Hauck. var. stricta Ardiss. H. aciculare Kg. — Thallus 5 — 10 cm lang, stielrund bis zusammengedrückt, fast röhr ig, unterhalb 1 — 3 mm dick, in den letzten Segmenten oft bis zu 400 fi verdünnt. — Adriatisches Meer. Gattung Neurocaulon (Zau.) Kg. Thallus stielrund, verzweigt, oberwärts scheinbar mit nierenförmigen, sitzenden Blättern besetzt, die aber einzeln oder paarweise an den stielrunden Sprossen auftretende flache Kurztriebe sind. Mark dick, in den stielrunden Sprossen dicht, in den Flachsprossen ziemlich aufgelockert. Rinde aussen kleinzellig, dicht geschlossen, innen grosszelliger und lockerer, in den stiel- runden Sprossen dicker als in den Flachsprossen. Sporangien unbekannt. Cystokarpien an einzelnen Flachsprossen in sehr grosser Anzahl über den äusseren nicht wesentlich veränderten Teil zerstreut, sehr klein, auf der Innenseite der Rinde ansitzend und in das Mark hineinragend. 3276. N. reniforme (Post, et Rupr.) Zanard. — Constantinea reni- formis Posteis et Ruprecht. — Neurocaulon foliosum Zanard. — Taf. LIII F, Fig. 2; Taf. LIEG, Fig. 1. — Thallus dunkelrot, oft schwärzlich oder bräunlich, ziemlich dickfleischig, 6 — 10 cm hoch, an den stengeligen, un- regelmässig verzweigten Teilen 1 — 3 cm dick; Flachsprosse in Entfernungen von ca. 1 cm voneinander, nierenförmig, 1 — 3 cm breit, dick, fleischig, am Erklärung zu Tafel LIII E. Fig. 1. Dumontia filiformis. , 2. Dilsea edulis. W^ oo ' r// S3 y. / <9€l. _.._ 141 _ 3279. Polyides rotundus (Gmel.) Grev. — P. lumbricalis (Bauli.) Ag. — Furcellaria lumbricalis Kg. — Chordaria rotunda Ag. — Furcellaria rotunda Lyngb. — Taf. LIIIG, Fig. 4—6; Taf. LIIIH, Fig. 2. — Thallus elastisch weich, trocken knorpelig, schwärzlich-rot, im Aussehen den sterilen Pflanzen von Furcellaria fastigiata sehr ähnlich, 8 — 15 cm hoch, 1 — 2 mm dick, oben mehrmals gabelig geteilt, gesellig aus einer Basalscheibe ent- springend, mit spitzen oder gerundeten Achseln und Astenden. Tetra- sporangien tragende Zweige knotig verdickt. — Nordsee. Ostsee. Gattung Rhizophyllis Kg. Thallus zweischneidig abgeflacht, schmal lineal, abwechselnd fiederig gezähnt oder verzweigt, kriechend und dorsi ventral gebaut, auf der ab- geflachten Bauchseite der Mittellinie entlang mit zahlreichen Wurzelfasern besetzt, mit zentraler, gegliederter Achse. Rinde auf der Thallusoberseite dicker, aussen kleinzellig, mit zahlreichen grösseren Drüsenzellen, innen gross- zelliger. Sporangien in schwach warzenförmig vorspringenden Gruppen auf der Thallusoberseite längs der Mittellinie verteilt, mit unregelmässiger (schief, kreuzförmig, zonenförmig) Teilung. Cystokarpien im Innern der warzen- förmig verdickten Nemathecien in grösserer Zahl von der dichten Nema- theciumwand fruchtwandartig überwölbt. 3280. Rh. Squammariae Kg. — Rh. dentata Moni — Rhodomenia perreptans J. Ag. — Taf. LIIIK, Fig. 1, 2. — Thallus hautartig, karmin- rosa, 1 — 3 cm lang, dichotom fiederig geteilt und fächerförmig ausgebreitet. Abschnitte linear, mit etwas rippenartig erhabener Mittellinie, etwa 1 mm breit oder etwas breiter, am Rande leicht gezähnt oder fein buchtig oder wie ausgenagt, mit stumpf gerundeten Spitzen. Nemathecien der Mittel- linie der Segmente entlang entwickelt. — Adriatisches Meer, auf der Ober- seite von Peyssonellia squammaria und rubra, seltener an Cystosira und Lithothamnion. Erklärung zu Tafel LIIIG. Fig. 1. Neurocaulon reniforme, Thallusquerschnitt mit Cystokarp. n 2. Furcellaria fastigiata, Thallusquerschnitt. „ 3. Nemastoma dichotoma, Thallusschnitt mit Cystokarp. „ 4. Polyides rotundus, Schnitt mit Cystokarp. „ 5. „ „ Schnitt durch den Tetrasporangien tragenden Thal- lusteil. „ ü. .,, „ Zweig mit weiblichem Nemathecium, Lupeuvergrösse- rung. — 142 — Gattung Contarinia Zanard. Thallus flach knotenförmig, auf dem Substrat ausgebreitet, gerundet oder unregelmässig gelappt, mit zusammenfliessenden Lappen, auf der Unter- seite durch zahlreiche kurze Wurzelfasern festhaftend, mit aus dicken, ovalen Gliederzellen bestehender, nahe der Unterseite verlaufender Zentralachse. Rinde auf der Unterseite dünner, auf der Oberseite dicker, innen grosszelliger, aussen klein und dichtzellig und auf der Oberseite mit zahlreichen grösseren Drüsenzellen. Sporangien in ganz flach vorspringenden Gruppen über die Thallusoberfläche zerstreut, mit schief kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien unbekannt. 3281. C. peysonneliaeformis Zanard. — Taf. LI1IK, Fig. 3. — Bildet dunkelrote, 0,5 — 1 mm dicke und bis 4 cm im Durchmesser haltende, flache, fast kreisrunde oder unregelmässig gelappte oder eingerissene ge- schlitzte, dem Substrat fest aufliegende und durch Wurzelfäden mit ihm be- festigte Krusten. Tetrasporangien in zerstreuten, Nemathecium-artigen, un- bestimmt begrenzten Flecken auf der Thallusoberseite. — Adriatisches Meer, auf Spongien und Cystosiren. Familie Squammariaceae. Thallus blattartig flach, krustenartig ausgebreitet, dem Substrat mit der Unterseite fest angewachsen oder doch durch zahlreiche Wurzelfasern mit ihm fest verbunden oder auch nur in der Mitte angeheftet, am Rande frei. Thallus ohne Zentralachse oder zentrales Markfadenbündel, aus einer basalen Zellschicht gebildet, von welcher radialstrahlige, dicht gedrängte und zuweilen seitlich verbundene Zellfäden ausgehen, deren äusserste Zellen eine dichte kleinzellige Aussenrinde bilden. Tetrasporangien der Rindenschicht zerstreut eingelagert oder in warzenförmigen Nemathecien, mit kreuzförmiger oder zonenförmiger Teilung. Cystokarpien über die Thallusfläche zerstreut, der Rindenschicht eingelagert oder der Thallusoberfläche aussen aufsitzend, aus flach warzenförmigen Nemathecien entwickelt, verschiedenartig gestaltet. Übersicht der Gattungen. 1. Zellfäden seitlich nur locker verbunden. 2. Zellfäden seitlich fest verbunden. 4. Erklärung zu Tafel LIII H. Fig. 1. Furcellaria fastigiata. „ 2. Polyides rotundus. „ 3. Platoma cyclocolpa. ' ffr/r// '////r-r/f///? ?/r/y/r . — 143 — 2. Tetrasporangien interkalar. Petrocelis. Tetrasporangien seitlich. 3. 3. Sporangien mit unregelmässig kreuzförmiger Teilung. Plagiospora. Sporangien mit zonenförmiger Teilung. Cruoria. 4. Sporangien, Antheridien und Cystokarpien an denselben Individuen. Cruo- riella. Sporangien, Antheridien und Cystokarpien an verschiedenen Individuen. Peyssonnelia. Gattung Petrocelis J. Ag. Thallus flach, krustenförmig ausgebreitet, ohne Wurzelhaare, mit der ganzen Unterseite flach angewachsen. Rindenschicht ziemlich dick, Basal- schicht mit radial -fächerförmig verlaufenden Zellreihen. Tetrasporangien kreuzförmig, oft unregelmässig geteilt, aus Zellen der aufrechten Thallus- fäden hervorgehend und einzeln oder zu mehreren gereiht, zerstreut. Cysto- karpien klein, zerstreut der Rindenschicht eingelagert. 3282. P. cruenta J. Ag. — Taf. LIIIK, Fig. 4. — Thallus flach krustenförmig, kreisrund, später unregelmässig, 2 — 7 cm im Durchmesser, 0,5 — 1 mm und darüber dick, dunkel-purpurrot, schlüpfrig. Aufrechte Fäden einfach, seltener vereinzelt gabelig geteilt, fast gleichmässig 4 — 8 fx dick; Zellen so lang oder etwas länger als breit. Tetrasporangien meist einzeln, mit kreuzförmiger Teilung, aus einer der oberen oder mittleren Zellen der aufrechten Fäden hervorgehend. — Auf Steinen in der Nordsee. 3283. P. Hennedyi (Harv.) Batt. — P. Ruprechtii Hauck. — Actino- coccus Hennedyi Harv. — Im Aussehen der vorigen Art gleich. Tetra- sporangien in perlschnurförmigen, einfachen, seltener gabeligen Reihen meist zu zwei bis neun hintereinander aus den oberen Zellen der aufrechten Fäden sich entwickelnd, schief-kreuzförmig oder unregelmässig geteilt. — Helgo- land, an Steinen und Stielen von Lamniaria. Gattung Plagiospora Kuckuck. 3284. PI. gracilis Kuckuck. — Taf. LHIK, Fig. 4, 5. — Bildet ca. 1 cm im Durchmesser haltende rötliche Scheiben auf Steinen. Aus einem ein- bis zweischichtigen basalen Zellenlager erheben sich aufrechte, durch Gallerte verbundene, 3 — 5 fi breite Fäden, die aus 20 — 30 Zellen bestehen. Zellen ebenso lang bis etwas länger als breit. Tetrasporangien eiförmig, seitlich an den aufrechten Fäden sitzend, 6 — 9 fx breit, 15 — 17 f.i hoch, durch schiefe Wände vierteilig. Chromatophor eine bandförmig ausgezogene 144 Platte in jeder Zelle. — Helgoland auf Geröllstein in einer Tiefe von ca. 10 m. (Kuckuck.) Gattung Cruoria Fries. Thallus flach, knotenförmig ausgebreitet, mit der Unterseite vollständig angewachsen, ohne Wurzelhaare, im basalen Teil mit radial-fächerförmig verlaufenden Zellreihen. Rindenschicht oft ziemlich dick, im unteren Teil von Rhizoiden durchzogen. Tetrasporangien zerstreut, seitlich den aufrechten Thallusfäden ansitzend, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien denen von Petrocelis gleich. 3285. Cr. pellita (Lyngb.) Fr. — Taf. LIIIK, Fig. 8; Taf. LIIIL, Fig. 1. — Thallus schlüpfrig, dunkel-purpurrot, ca. 0,5 mm dick, knoten- förmig, anfangs kreisrund, später unregelmässig ausgebreitet. Aufrechte vom Basallager bogig aufsteigende Zellfäden einfach oder gegabelt, 8 — 12^ dick, nach der Basis zu bis zur doppelten Dicke anschwellend, aus cylindrischen, am Grunde bauchigen, lJ/2 — 3 mal so langen als breiten Zellen bestehend. — Nordsee, an Steinen. 3286. Cr. purpurea Crouan. — Contarinia cruoriaeformis Cr. — Thallus schlüpfrig, dunkel -purpurrot, krustenförmig, unregelmässig aus- gebreitet, bis etwa 0,5 mm dick. Aufrechte Fäden fast senkrecht aus dem Basallager aufsteigend, einfach oder hin und wieder ein- bis zweimal gabelig geteilt, 6 — 8 fx dick, mit cylindrischen, ein- bis dreimal so langen als breiten Zellen. Tetrasporangien ellipsoidisch, 44 — 50 /x lang, 15 — 17 /x breit, an dem oberen Teil der aufrechten Fäden. — Adriatisches Meer, auf Litho- thamnien, an Muschelschalen. 3287. Cr. Stilla Kuckuck. — Taf. LIIIK, Fig. 7. — Bildet blut- rote, dünne, ca. 0,5 cm im Durchmesser haltende rundliche Flecken auf Lithothamnion Sonderi. Aufrechte Fäden kurz, ca. 8 fi breit, Tetrasporan- gien 22 — 28 (x hoch, 8 — 11 ix breit. — Helgoland, in einer Tiefe von 5—10 m. Gattung Cruoriella Crouan. Thallus flach, krustenförmig ausgebreitet, mit der ganzen Unterfläche dem Substrat angewachsen, nur stellenweise sich später ablösend, mit sehr Erklärung zu Tafel LI1IJ. Fig. 1. Peyssonnelia Squammaria. „ 2. Rkododermis parasitica nach Kuckuck, reifes Sporangium mit ParaphyseD. „ 3. Hildenbrandtia rivularis, auf Stein. C Uf/f'/l ÖO — 145 — kurzen Wurzelfasern am Substrat haftend. Basalschicht mit fächerförmig- zusammenfliessend verlaufenden Zellreihen, zuweilen verkalkt. Sporangien zu mehreren bis vielen in besonderen mehr oder weniger stark vortretenden Nemathecien, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien in flach warzen- förmigen Arorragungen der Thallusoberfläche. Sporangien, Antheridien und Cystokarpien an ein und demselben Individuum. 3288. Cr. armorica Crouan. — Taf. LIIIL, Fig. 2. — Thallus purpurrot, krustenförmig, fleckenförmig, rundlich, gelappt oder unregelmässig ausgebreitet, 50 — 100 tu dick, 1 — 3 mm im Durchmesser. Fäden am Grunde 10 — 15 (.i dick, nach oben sehr verjüngt. Zellen so lang oder etwas länger, an der Spitze drei- bis viermal so lang als dick. — Adriatisches Meer, auf Schneckenhäusern, Kalkalgen u. s. w. 3289. Cr. Dubyi (Crouan) Schmitz. — Peyssonnelia Dubyi Crouan. — Thallus krustenförmig-häutig, kreisrund, 2 — 4 cm im Durchmesser, 80 bis 200 (.i dick, am Rande leicht krenuliert, mit der ganzen Unterseite dicht angewachsen, purpurrot. Zellen der Basalschicht in deutlichen Reihen, kaum länger als breit; aufsteigende Fäden armgliedrig ; unterste Zellen so lang als breit, oberste bis halb so lang. — Nordsee, Adriatisches Meer. 3290. Cr.? adriatica (Hauck.) De Toni. — P. adriatica Hauck. — Bildet nach Hauck, anfänglich fast kreisrunde, am Rande leicht buchtige, mehrere Centimeter grosse, später unbestimmt ausgebreitete, der P. Dubyi ähnliche, dunkel-purpurrote, 100 — 400 f.i dicke, flockenartige Krusten auf Steinen, Lithothamnien, Schneckenhäusern u. s. w. Thallus häutig, trocken häufig am Rande etwas konzentrisch runzelig, mit der ganzen Unterfläche dem Substrat aufgewachsen; Oberfläche uneben, mehr oder weniger höckerig. Nemathecien unbestimmt ausgebreitete, nicht scharf begrenzte, zusammen- fliessende, oft den grössten Teil der Thallusoberfläche bedeckende, dunkler gefärbte Flecken bildend. Die Nemathecienfäden kurz, als Fortsetzung der Thallusfäden nicht scharf abgegrenzt, nur durch etwas hellere Färbung zu unterscheiden; Glieder jener so lang als der Durchmesser. Cystokarpien aus zwei bis drei länglichen, hintereinander gereihten Sporen bestehend. — Adria- tisches Meer. Gattung Peyssonnelia Decaisne. Thallus blattartig flach, anfangs krustenartig ausgebreitet und mit der ganzen Unterseite durch zahlreiche Haftfasern am Substrat befestigt, später nur noch stellenweise anhaftend, gewöhnlich seitlich ausgebreitet infolge von einseitigem Rand Wachstum , zuletzt eine mehr oder minder gelappte Blatt- fläche bildend. Zellreihen in der Basalschicht radial-strahlig verlaufend; Thom<5-Migula, Florn. VI. 2. 10 — 146 — aufrechte Fäden gerade oder schräg aufsteigend, zuweilen unten von Rhi- zoiden durchflochten. Thallus zuweilen ganz oder auf der Unterseite ver- kalkt. Sporangien in besonderen mehr oder weniger vorspringenden Nema- thecien, die über die Thallusoberfläche verteilt sind, mit kreuzförmiger Tei- lung. Cystokarpien als flach gewölbte Warzen der Thallusoberfläche auf- sitzend. Antheridien und Cystokarpien, auch die Sporangien auf verschiedenen Individuen. 3291. P. rubra (Grev.) J. Ag. — P. orbicularis Kg. — Zonaria rubra Grev. — Thallus hellrot, trocken dunkler, blattartig, häutig, trocken brüchig und am Rande oft etwas eingerollt, 50 — 160 /n dick, rundlich und leicht gelappt, im Alter unregelmässig zerschlitzt, mit keilförmigen bis nierenförmigen, übereinander greifenden Lappen, 2 — 6 cm im Durchmesser. Auf der Unterseite ist der Thallus meist inkrustiert und von einem erdfarbigen Filz einfacher Haftfasern überzogen. Oberfläche strahlig und etwas kon- zentrisch gezeichnet. Zellen der aufsteigenden Fäden kaum länger als dick. Nemathecien sehr flache, zerstreute, etwas dunkler gefärbte Wärzchen bildend. — Adriatisches Meer, an Cystosirenstämmen, Schneckenhäusern, Litho- thamnien. 3292. P. Squamaria (Gmel.) Decaisne. — Zonaria Squamaria Ag. — Taf. LIIIJ, Fig. 1; Taf. LIIIL, Fig. 3. — Thallus dunkel- bis bräunlich- rot, trocken fast schwarz, blattartig, lederig, 120 — 200 p dick, rundlich- nierenförmig, mit etwas gelapptem Rande, im Alter unregelmässig radial eingeschlitzt, mit keil- bis nierenförmigen, übereinander greifenden Lappen, 4 — 10 cm im Durchmesser. Unterseite des Thallus mit Ausnahme der Rand- zonen mit einem schmutzig-gelbbräunlichen Filz von einfachen Haftfasern besetzt. Oberfläche etwas strahlig und konzentrisch gezeichnet. Zellen der aufsteigenden Fäden zweimal so lang als dick. Nemathecien sehr flache zer- streute Wärzchen bildend. Cystokarpien aus einer einfachen oder verzweigten Erklärung zu Tafel LI11K. Fig. 1. Rhyzophyllis Squamariae, Teü eines Nemathecien - tragenden Thallus- abschnittes. Lupen vergrösserung. „ 2. „ „ Querschnitt durch den Thallus. T 3. Contarinia Peyssonneliaeforinis, Thallusquerschnitt. „ 4. Petrocelis cruenta, sporangientragende Thallusfäden. „ 5. Plagiospora gracilis nach Kuckuck, Vertikalschnitt durch den Thallus. Vergrösserung 300. „ 6. „ „ Thallusfäden mit Tetrasporangium nach Kuckuck. Vergrösserung 750. „ 7. Crouoria stilla nach Kuckuck, Assimilationsfaden mit Tetrasporangium. Vergrösserung 960. „ 8. Crouoria pellita, oberer Teil der Thallusfäden mit Antheridien. "3. r.7f. //rrs/r . ®f?W&® W iOOOOC'oOd. oooA„ - OOOOOi ■ :■'■ (ze/* — 147 — Reihe rundlicher, zahlreicher Carposporen bestehend. — Adriatisches Meer, an Cystosirenstämmen. 3293. P. polymorpha (Zanard.) Schmitz. — P. Harveyana Crouan. — Lithyinenia polymorpha Zanard. — Thallus rosen- bis purpurrot, trocken dunkelrot bis rötlich-ockergelb, krustenartig, stark verkalkt, hart, brüchig, dem Substrat mit Ausnahme der Randzone fest anhaftend, x/4 — 1 mm dick, kreisrund aber mit unregelmässig buchtigem Rande, 5 — 10 cm im Durch- messer, zuweilen sich nach der Form des Substrates richtend und dann ganz unregelmässig. Oberfläche höckerig, oft zonenartig- wellig. Unterseite mit zahlreichen, inkrustierten Wurzelf asern. Nemathecien flach warzenförmig, kreisrund oder unregelmässig, zerstreut, stellenweise zusammenfliessend. Zellen der Nemathecienfäden sechs- bis zwölfmal so lang als breit. Cystokarpien einzeln oder zu zwei bis sechs gereiht oder ordnungslos und zahlreich. — Adriatisches Meer, auf Steinen u. s. w. Oft bilden sich im Innern des un- regelmässig gewachsenen Thallus knollenförmige, innen hohle Kalkkörper von beträchtlichen Dimensionen aus. Gattungen unsicherer Stellung. Gattung Rhododermis Crouan. Thallus flach, dünnhäutig, dem Substrat mit der Unterseite vollständig angewachsen, von rundlich-lappiger Gestalt, aus einer einfachen Zellscheibe mit radialstrahlig verlaufenden gegabelten Zellreihen bestehend. Sporangien einzeln oder in unregelmässigen Gruppen, untermischt mit kurzen, meist ge- bogenen, gegliederten Paraphysen der Thallusoberfläche aufsitzend, mit kreuz- förmiger Teilung. Cystokarpien unbekannt. 3294. Rh. parasitica Batt. — Taf. LIIIJ, Fig. 2; Taf. LIIIL, Fig. 5. — Thallus krustenförmig, schwarzrot, rundlich oder von unregelmässigem Umriss, mit der ganzen Unterseite dem Substrat angewachsen, mit deutlich blasserem Rande, aus vielen in aufrechten Reihen geordneten Zellen gebildet, die etwas länger als breit sind. Aufrechte Fäden aus 12 — 30 Zellen ge- bildet, 120—135 [i laug. Thallus 0,3—4,5 cm breit, 0,1—0,2 mm dick. Erklärung zu Tafel LIIIL. Fig. 1. Crouoria pellita, Thallusquerschnitt mit Tetrasporangien. „ 2. Crouoriella armorica nach Hauck, Querschnitt durch einen Tetrasporangien- tragenden Thallusteil. Vergrößerung 300. „ 3. Peyssonnelia Squamaria, Thallusquerschnitt mit Cystokarpien. „ 4. Hildenbrandtia prototypus, Schnitt durch den Thallus mit Conceptakeln. „ 5. Rhododermis parasitica nach Kuckuck, Querschnitt durch eine auf Lami- naria angesiedelte Kruste. 10* — 148 — Tetrasporangien in oberflächlich gelegenen Gruppen, kreuzförmig oder un- regelmässig geteilt, 18—21 fi breit, 32—37 /* lang. — Helgoland. Gattung Hildenbrandtia Nardo. Thallus flach, knotenförmig ausgebreitet, mit der Unterseite vollständig angewachsen und allen Vertiefungen und Erhöhungen des Substrates folgend, sehr dicht und kleinzellig mit reihenförmiger Anordnung der Zellen, sowohl in wagerechten als aufrechten Reihen. Sporangien mit meist schief kreuz- förmiger, seltener zonenförmiger Teilung, zu mehreren bis vielen in rund- lichen, seitlich zuweilen zusammenfliessenden höblenartigen Conceptakeln , in denen immer mehr Sporangien entstehen. Die Conceptakel nehmen allmäh- lich an Grösse zu und sind oben mit einer porenartigen Öffnung versehen. Antheridien und Cystokarpien unbekannt. 3295. H. prototypus Nardo. — H. sanguinea Kg. — H. Nardi Zanard. — H. rubra Menegh. — Taf. LIII L, Fig. 4. — Thallus blutrot bis braunrot, glänzende, zuerst kreisrunde, später unregelmässig ausgebreitete, sehr zarte, kaum J/2 mm dicke, meist viel dünnere Flecke auf Steinen bildend. Oberfläche uneben, die Tetrasporangien-tragenden Pflanzen an der Oberfläche mit zahlreichen, sehr feinen Poren, den Öffnungen der Conceptakeln versehen. Aufrechte Zellreihen etwa 4 fx dick. — Adriatisches Meer. — var. rosea (Kg.) Hauck. H. rosea Kg. Zellen nur bis 3 p dick. Thallus rosenrot, sonst von der Hauptform nicht wesentlich verschieden. — Nordsee, Ostsee. — var. fuscescens Carpary. Thallus blutfleckartig. — Wangebucht bei Neukuhren. 3296. H. riTularis (Liebm.) J. Ag. — H. rosea Kg. ß. fluviatilis Breb. in Kg. Sp. Alg. — Taf. LIIIJ, Fig. 3. — Thallus meist dünnhäutig, seltener knotenförmig, dicht dem Substrat anliegend, unregelmässio- aus- gebreitet, hell-karminrot, trocken kaum dunkler, aus nach der Spitze zu keulenförmig verdickten Fäden bestehend, die von oben gesehen ein aus sechseckigen Zellen gebildetes parenchymatisches Gewebe zu bilden scheinen. Fäden aus länglich-rundlichen oder länglich- eckigen, bis 6 p dicken Zellen gebildet, die ein- bis zweimal so lang als dick sind. Die Angaben über Antheridien und Trichogyne bei H. rivularis sind nicht sichergestellt — Verbreitet in schnell fliessenden Gebirgsbächen an Steinen, Muschelschalen, seltener an Holzwerk. Familie Corallinaceae. Thallus verschiedenartig, fadenförmig und meist allseitig reichlich ver- zweigt oder flach blattartig bis knotenförmig, stets reichlich verkalkt — 149 — und dann oft knollig erscheinend, oder stengelig, stielrund oder abgeflacht, oft gelenkartig gegliedert und an den Gelenken verzweigt, selbst aus korallen- ähnlich unregelmässig verästelten und stark verkalkten Stämmchen bestehend. Die stengeligen Formen besitzen eine ausgesprochene Markschicht, die aus einem dicken Bündel gegliederter Markfasern besteht, und eine aussen sehr kleinzellige Rinde. Die flach ausgebreiteten krustenförmigen Formen be- sitzen eine ebenfalls sehr kleinzellige Rinde und eine aus radialstrahligen Zellreihen gebildete Innenschicht. Die Gelenke der stengelig gegliederten Formen bleiben unverkalkt. Tetrasporangien mit zonenförmiger Teilung, in Gruppen vereinigt, die entweder frei liegen oder in verschiedener Weise eingesenkt erscheinen, oft in Höhlungen (Conceptakeln) eingeschlossen. Cysto- karpien zerstreut, der Thallusoberfläche eingelagert, mit dicker, einen end- ständigen Porus tragenden Fruchtwand. Die Abgrenzung der Gattungen und Arten ist zurzeit noch sehr un- sicher und schwierig, da alle Corallinaceen äusserlich eine grosse Variabilität besitzen und die Kenntnis ihrer Entwicklungsgeschichte noch sehr lücken- haft ist. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus endophytisch. Ckoreonenia. Thallus nicht endophytisch. 2. 2. Thallus nicht gegliedert. 3. Thallus sregliedert. 8. 3. Tetrasporangien nicht in besonders ausgebildeten, im Innern des Thallus entstandenen Conceptakeln. 4. Tetrasporangien in besonderen in der Rinde entstandenen Conceptakeln. 6. 4. Sporangien ungeteilt (oder unregelmässig kreuzförmig geteilt). Archaeo- lithothamnioii. Sporangien zonenförmig geteilt. 5. 5. Sporangiengruppen eingesenkt. Phymatolitlion. Sporangiengruppen oberflächlich oder nur wenig eingesenkt. Litho- tliamnion. 6. Thallus ausser an den Conceptakeln einschichtig. Melofoesia. Thallus mehrschichtig. 7. 7. Sporangien am Rande einer basalen Scheibe im Conceptakel entwickelt. Lithopliyllum. Sporangien über den ganzen Grund des Conceptakels entwickelt. Goilio- litkon. 8. Cystokarpien über die Oberfläche der Glieder zerstreut. Amphiroa. Cystokarpien an den Gliedern endständig. Corallina. — 150 — Gattung Choreonema Schmitz. Tballus dünn, feinfäclig, aus einfachen, seitlich verzweigten Zellfäden aufgebaut, endophytisch und parasitisch lebend, indem sich die Zellfäden im Innern des Gewebes der Nährpflanzen verzweigen. Aus der Nährpflanze sprossen Zweige des Parasiten hervor, die zu kleinen aussen der Nährpflanze ansitzenden Gewebskörpern heranwachsen, aus denen die Conceptakeln her- vorgehen. Hymenialschi chten von der verkalkten Randschicht fruchtwand- artig überwölbt. Thallus verkalkt. 3297. Ch. Thureti (Born.) Schmitz. — Melobesia Thureti Born. — Taf. LIIIM, Fig. 1. — Thallus aus einem einfachen oder verzweigten, ge- gliederten Faden bestehend, im Gewebe von Corallina parasitierend, stellen- weise an die Oberfläche vordringend und hier breit eiförmige bis fast kuge- lige, sitzende, 120 — 140 (i breite Conceptakel mit scheitelständigem Porus bildend. — Auf Corallinaarten im Adriatischen Meer. Gattung Arohaeolithothamnion Rothpl. Thallus ungegliedert, Lithothamnion - ähnlich , verkalkt. Sporangien cylindrisch-nierenförmig bis rundlich- eiförmig, ungeteilt oder vielleicht mit kreuzförmiger Teilung in zonenförmigen oder conceptakelähnlichen, oberfläch- lichen oder etwas eingesenkten, mehr oder weniger regelmässigen Gruppen, die einzelnen mit verlängertem Scheitel, durch bleibende oder schliesslich verschwindende Wände voneinander getrennt. Carposporen in aussen an- sitzenden konischen Conceptakeln, mit grossem scheitelständigem Porus ge- bildet. 3298. A. crispatum (Hauck) Fosl. — Lithophyllum und Litho- thamnion crispatum Hauck. — Thallus lamellenartig, 0,3 — 0,5 mm dick, krustenartig verschiedene Körper locker überwallend, am Rande frei, lappig- kraus, vielfach ästige, höckerige, warzige und faltig-blättrige, innen locker lamellose, am Meeresgrund frei liegende Knollen von 3 — 10 cm im Durch- messer bildend; die hohlen Ausstülpungen an der Spitze des Thallus ge- schlossen und abgerundet oder offen und dann häufig trichter- oder becher- förmig erweitert, mit faltigem oder welligem Rande. (Hauck.) — Adria- tisches Meer. Gattung Phymatolithon Fosl. Thallus krustenförmig, verkalkt. Sporangien in eingesenkten Gruppen die von einer vertieften oder schüsseiförmigen, von zahlreichen Poren durch-, brochenen Decke überzogen sind; Teilung zonenförniig. Cystokarpien anfangs — 151 — in eingesenkten Conceptakeln, die später über die Oberfläche hervorbrechen und mit einem scheitelständigen Porus versehen sind. Carposporen von Paraphysen begleitet. 3299. Ph. polymorphum (L.) Fosl. — Lithothamnion polymorphum (L.) Aresch. — Millepora informis Lamarck. — M. polymorpha L. — Melo- besia polymorpha Harv. — Eleutherospora polymorpha Heydr. — Taf. LIIIM, Fig. 2. — Thallus anfangs rund, später unregelmässig gelappt, mit halb- kugelig-unregelmässigen Lappen, eine ausgebreitete formlose, 2 — 5 cm dicke, schwere, steinartige, übrigens sehr vielgestaltige Kruste bildend. Cysto- karpien sehr klein, sehr dicht gedrängt. — Die Grenzen dieser Art sind noch nicht sicher. Heydrich giebt für die Decke der Tetrasporangiensori 50 — 80 Poren, für die vierteiligen Sporangien 44 /x Breite, 88 /x Länge an. — Helgoland. Adriatisches Meer. 3300. Ph. levigatum Fosl. — Lithothamnion levigatum Fosl. — Thallus krustenförmig, dem Substrat ziemlich eng angeschmiegt und mehr oder weniger ausgebreitet, oft mehrere zusammenfliessend und zuweilen sich im Alter auflösend, am Rande gezähnt oder gelappt und mehr oder weniger deutlich zonenförmig, 0,3 — 0,8 mm dick, sehr leicht, etwas glänzend, purpur- violett, bleich oder gelblich. Conceptakelartige Sporangiensori unter einer fast halbkugelig vertieften Grube, mit einer von 40 — 55 Poren durchbrochenen Decke, punktförmig, 150—200 f.i breit, am Thallusrande, von einem wenig erhabenen Ring umgeben. Sporangien nur einmal quergeteilt, 40 — 60 (x breit, 120 — 150 (x lang. — Helgoland. 3301. Ph.? emboloides Heydr. — Lithothamnion emboloides Heydr. — Thallus krustenförmig, 0,3 — 0,8 mm dick, überall dem Substrat fest an- gewachsen, rosenrot, nicht glänzend, leicht, sehr hart. Tetrasporangiensori in regelmässigen Abständen über den ganzen Thallus mit Ausnahme des Randes verstreut, 160 — 220 fx breit, mit einer von 60 — 70 Poren durch- brochenen Decke. Sporangien 32 /x lang, 12 fx breit. Habituell der vorigen Art sehr ähnlich und schwer von ihr zu unterscheiden. Gattung Lithothamnion Phil. Thallus verkalkt, steinartig, aus einem knotenförmigen Hypothallus sich in knolliger oder zweigartiger, einfacher oder verzweigter Form er- hebend, mehr oder weniger stielrund, aus zwei Schichten gebildet, einer Rindenschicht mit fast sechseckigen, aneinanderschliessenden Zellen und einer inneren, aus dicht zusammenschliessenden, länglichen, in radialstrahlig-fächer- förmigen Reihen liegenden Zellen. Tetrasporangien in Sorus- artigen Con- ceptakeln, die oberflächlich oder eingesenkt über den Thallus zerstreut liegen — 152 und von Poren durchbrochen sind. Sporangien mit zonenförmiger Teilung. Weibliche Conceptakel oberflächlich oder etwas eingesenkt, kegelig oder fast kegelig, mit scheitelständigem Porus. Carposporen von wenigen verlängerten, aber bald verschwindenden Paraphysen begleitet. Übersicht der Arten. 1. Thallus erwachsen knollige, frei am Grunde liegende Körper bildend. 2. Thallus knotenförmig. 3. 2. Thallus mit dicht gedrängten Ästen. L. fruticulosum. Thallus lamellenartig. L. Philippii. 3. Thallusoberfiäche glatt. L. lichenoides. Thallusoberfiäche unregelmässig, warzig oder mit Knötchen besetzt. 4. 4. Thallus bis 2 mm dick, dicht warzig. L. Sonderi. Thallus meist sehr dünn, sehr kleinwarzig. 5. 5. Rand tief gelappt. L. Lenormandii. Rand nicht gelappt. 6. 6. Thallus mit Perforationen. L. corticifornie. Thallus ohne deutlich bemerkbare Perforationen. L. memorauaceum. 3302. L. fruticulosum (Kg.) Fosl. — L. fasciculatum Hauck. — Spongites fruticulosa Kg. — Lithothamnion ramosissimum Reuss. •- Thallus frei, nuss- bis faustgrosse, meist rundliche, verästelte Knollen bildend, die aus strahlig entspringenden, dichotom vierteilig oder unregelmässig ver- zweigten, meist ziemlich dicht gedrängten und oft unter sich verwachsenen Asten bestehen. Äste knorrig und gegen die gerundete bis gestutzte Spitze kaum verjüngt, 2—3 mm dick, stielrund oder etwas zusammengedrückt. Sporangien tragende Conceptakel flach warzenförmig, die Carposporen ent- haltenden mehr oder weniger vortretend, mit apikalem Porus. — Adria- tisches Meer, Nordsee. - f. ramosa (Phil.) Fosl. Lithothamnion ramulo- sum Phil. L. fasciculatum var. fructiculosum Hauck. L. coralloides Hauck. Spongites ramulosa Kg. — Thallus sehr unregelmässig verzweigt. Zweige meist 1—2 mm dick, oft sehr knorrig und warzig, an den Enden öfters etwas keulig verdickt, unter sich frei und voneinander abstehend oder an- einandergedrängt und miteinander verwachsen. — Adriatisches Meer. 3303. L. Sonderi Hauck. — Thallus 0,2—2 mm dicke, mit der ganzen Unterfläche, Felsen, Steinen u. s. w. aufgewachsene, unebene, ungleich und dicht warzige Krusten bildend. Conceptakeln auf dem Thallus zerstreute, stellenweise genäherte Wärzchen von ca. 400—500 (i im Durchmesser bildend, — 153 — die ungeschlechtlichen sehr flach, oberhalb siebartig porös, die Cystokarpien fast konisch-halbkugelig. (Hauck.) — Helgoland. 3304. L. Philippii Fosl. — L. decussatum (Solms) Fosl. — L. pur- pureum Hauck. — Lithophyllum decussatum Solms. — Taf. LIHM, Fig. 3. — Thallus lamellenartig, 0,3 — 0,8 mm dick, dem Substrat mit der ganzen Unterfläche dicht angewachsen, nur am Rande zuweilen frei, zuerst ver- schiedene Körper mit einer lappigen höckerigen Kruste überziehend, später infolge wiederholten Überwachsens und Überwallens unregelmässige rund- liche bis faustgrosse, frei am Meeresgrunde liegende Knollen bildend, die an der Oberfläche höckerig warzig, oft mit kurzen knotigen Auswüchsen ver- sehen sind und im Innern unregelmässig locker übereinander gewachsene Lamellen zeigen. Tetrasporangien tragende Conceptakeln in Form von ca. 1 mm im Durchmesser haltenden abgeflachten, an der Oberfläche sieb- artig porösen Wärzchen, die stellenweise in dichten Gruppen zusammen stehen. Weibliche Conceptakeln in Form von kleinen, wenig erhabenen, am Scheitel mit Porus versehenen, gedrängt stehenden Wärzchen. — Adriatisches Meer. 3305. L. lichenoides (Ellis et Sol.) Heydr. — Melobesia lichenoides Aresch. — Millepora lichenoides Ell. et Sol. — Mastophora lichenoides Kg. — Lithophyllum lichenoides Phil. — Thallus blattartig, 200 — 400 [i dick und bis mehrere Centimeter breit, flach ausgebreitet, dem Substrat teilweise angewachsen, am Rande frei, anfangs scheibenförmig, später gelappt, un- regelmässig, an verschiedenen Stellen mit Prolifikationen , die frei abstehen und fast fächer- oder halbkreisförmig lose übereinander liegen. Conceptakel zerstreut oder gruppenweise, flach halbkugelig, scharf begrenzt, 0,8 — 1,3 mm im Durchmesser. Die Thallusoberseite ist glatt, nur in der Regel etwas zonenartig konzentrisch gezeichnet. — Helgoland, an Steinen, Felsen, grösseren Algen. 3306. L. Lenormandii (Aresch.) Fosl. — Lithophyllum Lenormandii Rosan. — Melobesia Lenormandii Aresch. — Thallus rötlich -lila, dünn, 0,1 — 0,6 mm dick, melobesienartig, krustig, mit der ganzen Unterfläche an- gewachsen, unregelmässig ausgebreitet, rundlich, oft am Rande unregelmässig gekerbt und mehr oder weniger tief gelappt. Conceptakeln in Form von 250 — 300 fx im Durchmesser haltenden, häufig fast die ganze Oberfläche des Thallus bedeckenden Wärzchen, weibliche fast halbkugelig, Tetrasporangien- tragende sehr flach, an der Oberfläche siebartig porös. — Helgoland, Adria- tisches Meer. 3307. L. membraiiaceum (Esp.) Fosl. — Corallina membranacea Esp. — Melobesia membranacea Lamour. — Epilithon membranacea Heydr. — Taf. LIIIM, Fig. 4. — Thallus jung sehr zart und nur sehr wenig ver- — 154 — kalkt, bläulich-grau, einschichtig, um die Conceptakeln mehrschichtig, kreis- runde, nierenfürmige oder ringförmige Flecke, mit meist unregelinässig ge- kerbtem Rande, zuweilen zusammenfliessend auf Meerespflanzen bildend; im Alter verkalkt, rot oder purpurn oder kreide weiss bis grünlich, 1 — 4 mm breit. Conceptakeln meist ziemlich zahlreich, gewöhnlich über fast die ganze Oberfläche der Kruste verstreut, auch zuweilen in zusammenfliessenden Gruppen; die Tetrasporangien enthaltenden wärzchenförmig erhaben, etwa 200 ^t* im Durchmesser, an der Oberfläche siebartig porös, entleert weitmündig, die weiblichen fast halbkugelig. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. 3308. L. corticiforme (Kg.) Fosl. — Hapalidium roseolum Kg. — Melobesia corticiformis Kg. — M. rosea Rosau. — Der vorigen sehr nahe stehend und vielleicht nicht spezifisch zu trennen. Bildet krustenförmige, weissgraue bis trüb-rosafarbige, zarte, unbestimmt begrenzte Überzüge, die kleine aber sehr deutliche Knötchen und Perforationen besitzen. Sporangien tragende Conceptakeln durchsichtig, Tetrasporangien birnförmig. — Adria- tisches Meer. Gattung Melobesia Lamour. Thallus flach krustenförmig ausgebreitet, verkalkt, mit der Unterseite vollständig angewachsen; Basalschicht des Lagers mit radial-fächerförmig verlaufenden, meist dicht seitlich zusammenschliessenden Zellreihen. Concep- takeln vorspringend, nach oben durch eine verkalkte Fruchtwand abgeschlossen. Sporangien tragende Conceptakeln in einer durch Zerreissen des Gewebes schizogen entstandenen Höhlung mit zentralem scheitelständigen Porus ent- wickelt, seltener sind die Sporangien einzeln dem dichtgeschlossenen Rinden- gewebe eingelagert und besitzen besondere kleine Poren. Die Abgrenzung der Arten ist schwierig. Übersicht der Arten. 1. Thallus mit zahlreichen ungleich grossen Lücken. M. callithaninioides. Thallus ohne Lücken. 2. 2. Thallus klein, punktförmig. M. COlifervicÖla. Thallus grösser, flockenartig. 3. 3. Thallus schildartig gewölbt. M. Corallinae. Thallus nicht schildartig gewölbt. 4. 4. Conceptakeln bis 200 fx breit. 5. Conceptakeln über 300 (x breit. 6. ^ ss< £. a '/ //SYf/< . — 155 - 5. Grenzzellen vorhanden. M. farinosa. Grenzzellen fehlend. M. Le-Jolisii. 6. Krusten bis 1 cm breit. M. pustnlata. Krusten 1 — 5 cm breit. M. Cystosirae. 3309. M. farinosa Lamour. — M. inaequilatera Solms. — Taf. LIIIM, Fig. 5. — Thallus in Form von rosenroten oder weisslichen, anfangs fast kreisrunden, später unregelmässig fächerförmig gelappten, öfters zusammen- fliessenden Flecken auf verschiedenen Meerespflanzen, mit der ganzen Unter- seite angewachsen, einschichtig, in der Nähe der Conceptakel zweischichtig, zart, schlüpfrig. Zellen an der Oberfläche und am Vorderrande mit einer viel kleineren oft dreieckigen Deckelzelle; dazwischen zerstreut einzelne grössere, nicht mehr teilungsfähige Grenzzellen. Conceptakeln dicht und meist über den ganzen Thallus ausgesät, halbkugelig, 100 — 200 /j, breit, die Tetra- sporangien mit etwas haarförmig verlängerten Zellen an dem Porus. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. 3310. M. callithamnioides Falkenb. — Taf. LIIIM, Fig. 6. — 7 O Thallus mit der ganzen Unterseite dem Substrat angewachsen, einen sehr dünnen weissen oder rötlichen, von verschieden grossen, zahlreichen Lücken durchbrochenen Überzug auf grösseren Algen bildend, aus dichotom ver- zweigten, unregelmässig strahlig ausgebreiteten Zellreihen von 10 — 20 /.i Breite bestehend. Die Zellreihen bleiben teils unter sich frei, teils sind sie seitlich vereinigt und bilden eine dem Umfang nach unregelmässig fächer- förmig ausgebreitete, rundliche, gelappte, vielfach unterbrochene oder anasto- mosierende Zellfläche. Zellen an der Oberfläche und am Vorderrande mit sehr kleiner meist rundlicher Rindenzelle. Grenzzellen ebenfalls vorhanden, ohne Rindenzelle. — Auf verschiedenen Algen (z. B. Valonia macrophysa) im Adriatischen Meer. 3311. M. Le-Jolisii Rosau. — Thallus zart, schlüpfrig, mit der ganzen Unterseite festgewachsen, auf Meerespflanzen kleine rundliche oder unregel- mässig fächerförmig gelappte, später zusammenfliessende, einschichtige, in der Nähe der Corceptakel zwei- bis dreischichtige, rosenrote oder weissliche Erklärung zu Tafel LIIIM. Fig. 1. Choreonenia Thureti, weibliches Conceptakel. B 2. Phymatholithon polymorphum , weibliches Conceptakel, durchschnitten. „ 3. Lithothamnion Philippii. r, 4. „ membranaceum , tetrasporangientragendes Conceptakel, durchschnitten. . 5. Melobesia farinosa, Thallus bei ca. 250 f acher Vergrösserung. » 6- „ callithamnioides, Thallusstück bei ca. 250 f acher Vergrösserung. — 156 — Flecken bildend. Zellreihen 6 — 10 fx breit, Zellen fast quadratisch, an der Oberfläche und am Vorderrande mit einer sehr kleinen Rindenzelle. Grenz- zellen fehlen. Tetrasporangien tragende Conceptakel über den grössten Teil des Thallus dicht ausgesät in Form von flachen, etwa 150 — 200 (j. breiten Wärzchen, mit haarförmig verlängerten Randzellen am Scheitel der Mündung. — Nordsee, Adriatisches Meer. 3312. M. confervicola (Kg.) Fosl. — Phyllactidium confervicola Kg. — Hapalidium Phyllactidium Kg. — H. confervicola Aresch. — Pneophvllum fragile Kg. — Thallus verkalkt, dem blossen Auge als weisser Punkt oder Fleck erscheinend, aus einem oder mehreren am Scheitel abgerundeten, fächerförmig ausgebreiteten Lappen gebildet. Zellen überall nur in einfacher Schicht, würfelig, in radialen Reihen. Kruste sehr dünn, gegen 50 /u dick. Conceptakein verhältnismässig gross, 250 — 300 p im Durchmesser, mit zartem, scheitelständigem Porus. — Adriatisches Meer, auf verschiedenen zarteren Algen, wie Chylocladia clavellosa und Chaetomorphaarten. 3313. M. Cystosirae Hauck. — Lithophyllum Cystosirae Heydr. — Bildet ausgebreitete nach der Form des Substrats verschieden gestaltete, 300 — 600 f.i dicke Krusten von 1 — 5 cm im Durchmesser. Thallus mit der ganzen Unterfläche angewachsen, bisweilen am Rande fast frei; Rand wellig. Conceptakein zahlreich, stellenweise in Gruppen dicht beisammen, fast konisch- halbkugelige Wärzchen bildend, 500 — 700 /n im Durchmesser. Die un- geschlechtlichen Conceptakein mit einer Öffnung am Scheitel; Tetrasporangien zweiteilig. — Ist Lithothamnion lichenoides ähnlich, aber durch die viel kleineren Conceptakein sofort zu unterscheiden. Rosenrot. (Hauck.) — An Stämmen von Cystosiren, auch auf Peyssonnelia squammaria im Adriatischen Meere. 3314. 31. corallinae Crouan. — Lithophyllum Corallinae Heydr. — Thallus graulila oder rosenrot in Form von ovalen oder unregelmässisr rund- liehen, schildartig gewölbten, meist 80—400 (x dicken und 1—5 mm breiten Krusten auf den Gliedern von Corallinaarten, mit der ganzen Unterseite an- gewachsen, oder am Rande frei. Conceptakein in Form von leicht gewölbten, 150 — 200 fi breiten Wärzchen, die tetrasporangienführenden mit einem scheitelständigen Porus. Sporangien zweiteilig. — Adriatisches Meer. 3315. M. pustulata Lamour. — M. verrucata Lamour. — Dermato- lithon pustulatum Fosl. — Thallus rosenrot oder weiss, mit der ganzen Unterfläche angewachsen, in Form von dünnen, fast kreisrunden oder nieren- formigen, am Rande häufig welligen, 2—10 mm breiten, beim Zusammen- stossen mit den Rändern übereinandergreif enden Krusten, einschichtig oder mehrschichtig. Zellen vertikal verlängert und etwa doppelt so hoch als lang, oben meist mit kleiner Deckzelle. Conceptakein zahlreich, halbkugelig, 300 bis — 157 — 500 fx breit, die tetrasporangientragenden mit scheitelständigem Porus. Tetra- sporangien zonenförmig geteilt. — Nordsee, Adriatisches Meer, auf ver- schiedenen grösseren Algen. Gattung Lithophyllum Phil. Thallus blattartig flach, grösstenteils frei, nur stellenweise mit der Unterseite an dem Substrat festgeheftet, eben und flach oder bogig gekrümmt, stark verkalkt, rundlich ungeteilt oder verschiedenartig gelappt und durch Prolifikationen unregelmässig verzweigt, mit unregelmässig untereinander ver- wachsenden Lappen. Zellen in nach dem Rande zu strahligen Reihen, ohne Grenzzellen, in mehreren Schichten, deren äusserste eine kleinzelligere Rinde repräsentiert. Conceptakeln über den Thallus auf dessen Oberseite zerstreut, eingesenkt oder etwas vortretend. Sporangien am Rande des scheibenförmigen Conceptakelgrundes gedrängt. Carposporen von kurzen Paraphysen begleitet. Übersicht der Arten. 1. Thallus frei, am Meeresgrunde liegende knollige Körper bildend. 2. Thallus festgewachsen, krustenförmig oder flach ausgebreitet. 4. 2. Astchen nicht zackig. 3. Ästchen zackig. L. dentatum. 3. Astchen sehr kurz, dick, höckerig oder knotig. L. ßacemus. Astchen länger, schlanker, mehr korallenähnlich. L. fasciculatum. 4. Thallus verworren- ästig. L. Dyssoides. Thallus flach krustenförmig. 5. 5. Thallus nur an einer kleinen Stelle dem Substrat angewachsen. L. ex- paiisum. Thallus fast mit der ganzen Unterseite aufgewachsen. 6. 6. Thallus mit glattem, kaum gelapptem Rande. L. inerustans. Thallus mit unregelniässig welligem oder krausem Rande. 7. 7. Thallus mit halbkugeligen Auswüchsen. L. papillosum. Thallus mit hin- und hergewundenen Lamellen. L. tortuosum. 3316. L. ßacemus (Lamour.) Fosl. — Lithothamnion Racemus Aresch. — L. crassum Phil. — Spongites racemosa, crassa, nodosa, stalac- titica Kg. — Thallus weiss oder rosaviolett in Form von frei am Meeres- grunde liegenden rundlichen, nuss- bis faustgrossen Knollen, die aus kurzen, 2 — 3 mm dicken, knotigen, höckerigen, meist dicht gedrängten und ver- wachsenen, von der Mitte aus strahlig verlaufenden, gleich hoch verzweigten — 158 — und an der Spitze unregelmässig rundlich verdickten Ästen zusammengesetzt sind. Oberfläche glatt. Conceptakeln an den Spitzen der Äste gruppen- weise zusammenstehend, wenig erhaben, am Scheitel mit Porus. — Adria- tisches Meer. 3317. L. fasciculatum (Lam.) Fosl. — Lithothamnion fasciculatum Aresch. — Millepora fasciculata Lamarck. — Thallus purpurrot, 2 — 5 cm breit, sich meist um kleine Steinchen ringsherum anschmiegend, schliesslich fast kugelig, eiförmig oder länglich, überall ziemlich dicht mit gleich hohen, einfachen und an der Spitze verdickten oder gabelig-vielteiligen, an der Spitze gestutzten kurzen Zweigen besetzt. — Nordsee. 3318. L. dentatum (Kg.) Fosl. — Spongites dentata Kg. — Litho- thamnion dentatum Hauck. — Taf. LIIIN, Fig. 3. — Thallus in Form von rundlichen bis über faustgrossen , frei am Meeresgrunde liegenden, zackigen Knollen, zusammengesetzt aus ziemlich kurzen, mehr oder weniger flach zu- sammengedrückten, etwa 2 — 15 mm breiten, von der Mitte aus strahlig ver- laufenden, unregelmässig aber gleich hoch verzweigten, zackigen, dicht ge- drängten und stellenweise unter sich verwachsenen Ästen, die an den Spitzen hahnenkammförmig oder unregelmässig stumpfzackig und verbreitert oder ver- dickt und dann gestutzt oder ausgerandet sind. — Adriatisches Meer (Cherso). 3319. L. expansum Phil. — L. giganteum Zanard. — Melobesia expansa Endl. — Taf. LI11N, Fig. 1. — Thallus weisslich oder rosa, flach ausgebreitet, am Rande papierdünn, nach der Mitte zu 1 — 2 mm dick, nur an einer kleinen Stelle mit der Unterseite dem Substrat angewachsen, blatt- artig unregelmässig grosslappig, am Rande wellig, uneben, zuweilen höckerig, 5 — 30 cm breit, oft mit locker übereinanderwachsenden Prolifikationen. Unter- seite mit konzentrischer, oft etwas zonenartiger Streifung. Conceptakeln oft über einen grossen Teil der Thallusoberfläche mit Ausnahme des Randes aus- gesät, kleine, wenig erhabene Wärzchen mit scheitelständigem Porus bildend. — Adriatisches Meer. — f. striaeformis (Aresch.) Fosl. Melobesia striae- formis Aresch. M. agariciformis Aresch. Lithophyllum agariciforme Falkenb. L. expansum var. agariciforme Hauck. Thallus unregelmässig geformt, blätterig, innen hohl, anfangs festgewachsen, später frei am Meeresgrunde liegend, 10 — 30 cm im Durchmesser; Blätter an den Rändern papierdünn, nach der Mitte zu 1/2 — 1 mm dick, durch zahlreiche Prolifikationen von fast Erklärung zu Tafel LIUN. Fig. 1. Lithophyllum expansum. „ 2. , byssoides. „ 3. , dentatum. Alle in natürlicher Grösse. ■^" \ M S *£ f%Sm i & # * taMtnaa — 159 — fächer- oder halbkreisförmiger, unregelmässig welliger Gestalt, oft zu vielen locker übereinanderliegend ausgezeichnet. — Adriatisches Meer. 3320. L. incrustans Phil. — Lithothamnion incrustans Fosl. — L. polyniorphum einiger Autoren. — L. ponderosum Fosl. — Spongites incrustans, racemosa, confluens Kg. — Thallus dick, krustenförmig, weisslich- rot, andere Körper krustenförmig überziehend, mit glattem, kaum gelapptem Rande. Conceptakeln unregelmässig zerstreut oder gehäuft, punktförmig, kreisrund, flach, 50 — 80, später 80 — 120 fx breit, mit 15 — 20 fi breitem Porus. Sporangien zwei- bis viersporig. Weibliche Conceptakeln fast halb- kugelig erhaben, etwa 150 — 200 /x breit, wenig vortretend. — Adria- tisches Meer. 3321. L. byssoides (Lam.) Fosl. — Lithothamnion byssoides Phil. — Millepora byssoides Lamarck. — Spongites byssoides Kg. — Taf. LIII N, Fig. 2. — Thallus kalkgrau, polsterförmig-halbkugelig ausgebreitet, 10 bis 12 cm breit, aus 1 — 2 mm dicken, stielrunden oder etwas ovalen, nach der abgerundeten Spitze zu verdünnten, aufrechten, ineinander verworrenen und an den Berührungsstellen oft miteinander verwachsenen, gleich hoch ver- zweigten Astchen gebildet. Conceptakeln an den Ästen, zerstreut oder gruppenweise genähert, in Form von wenig erhabenen etwa 250 fx dicken Wärzchen mit scheitelständigem Porus. — Adriatisches Meer. 3322. L. tortuosum (Esp.) Fosl. — L. cristatum Menegh. — L. crassum Rosan. — L. hieroglyphicum Zanard. — Millepora tortuosa Esp. — Goniolithon tortuosum Fosl. — Spongites cristata Kg. — Thallus blass violettgrau, eine an Felsen mit der ganzen Unterseite festgewachsene, massig dicke Kruste bildend, deren Oberfläche dicht gedrängt stehende, meist 3 bis 10 mm hohe, hahnenkamm- oder fast geweihförmige oder kraus gefaltete, etwa 200 — 500 (x dicke, vielfach gewundene und miteinander verwachsene Blätter oder Lamellen trägt. Diese erheben sich senkrecht von der Kruste, biegen sich aber häufig am Rande um und bilden dann locker schuppig übereinandergelagerte Lamellen. Gewöhnlich wachsen mehrere Generationen übereinander und bilden dann an den Felsen eine mehrere Centimeter dicke, innen schwammartig poröse, aus ganz unregelmässig untereinander ver- wachsenen Lamellen gebildete Kruste. Die Oberfläche der Lamellen selbst ist rauh. Conceptakeln über beide Seiten der Lamellen mit Ausnahme des Randes verbreitet, in Form von kleinen, schwach gewölbten, etwa 150 /x breiten Wärzchen. — Adriatisches Meer. 3323. L. papillosum (Zanard.) Fosl. — Lithothamnion papillosum Zanard. — Thallus in Form von allmählich ziemlich dick werdenden höckerigen Krusten, deren Oberfläche dicht mit unregelmässig halbkugeligen hin und wieder zusammenfliessenden, ca. 1 — 2 mm dicken, warzenförmigen Auswüchsen — 160 — bedeckt ist. Conceptakeln wenig erhabene Wärzchen von ca. 400 p Dicke bildend, zerstreut oder stellenweise in Gruppen beisammen (Hauck). — Adria- tisches Meer. Gattung Goniolithon Fosl. Thallus lithophyllumartig, mit zahlreichen oder hier und da zerstreuten Heterocysten. Sporangien tragende Conceptakeln oberflächlich oder etwas eingesenkt, kegelig, mit verlängerter Spitze, zuweilen oberhalb der Mitte ein- geschnürt, wobei dann der obere Teil häufig abfallt und die Conceptakel fast halbkugelig erscheinen. Porus scheitelständig, ziemlich breit. Sporangien auf verlängertem Stiel von der basalen Scheibe überall entspringend, Scheibe mit der Decke durch zarte, bei der Keife oft verschwindende Fäden ver- bunden. Weibliche Conceptakel oberflächlich gelegen, konisch oft mit vor- gezogener Spitze und mit ziemlich weitem Porus. 3324. G. mamillosum (Hauck.) Fosl. — Lithothamnion mamillosum Hauck. — L. Hauckii Rothpl. — Bildet allmählich beträchtlich dicke Krusten auf Steinen, oder unregelmässig rundliche, bis über faustgrosse, am Meeres- grund frei liegende Knollen, deren Oberfläche unregelmässig höckerig und warzig oder aus kurzen astförmigen, knorrigen und warzigen, meist an- emandergedrängten, mehr oder weniger zusammen verwachsenen Auswüchsen besteht. Conceptakeln meist zahlreich auf dem Thallus verbreitet, stellen- weise genähert, fast halbkugelig, mit (bisweilen lang halsförmig) vorgezogener Spitze, ca. 1 mm und darüber im Durchmesser. (Hauck.) — Adriatisches Meer. Gattung Amphiroa Lamour. Thallus aus meist kleiner Basalscheibe aufrecht stielrund oder ab- geflacht, mehr oder weniger reichlich gabelig oder seitlich verzweigt, stark verkalkt, zerbrechlich, durch un verkalkte Gelenke gegliedert, mit dickem Markfaserbündel und dünner kleinzelliger Rinde, die aussen noch von einer Schicht kleiner Deckelzellen überlagert ist; an den Gelenken fehlt die Rinde. Conceptakeln über die Oberfläche der Thallusglieder zerstreut, eingesenkt und mehr oder weniger vorragend, in Höhlungen, die durch Zerreissen des Ge- webes schizogen entstehen und einen scheitelständigen Porus besitzen. 3325. A. cryptarthrodia Zanard. — Thallus rosenrot, aus kleiner krustiger Basalscheibe, rasig, 1—4 cm hoch, stielrund, am Grunde %—! mm dick, nach oben bis über die Hälfte verjüngt, ziemlich regelmässig dichotom verzweigt, mit abstehenden Zweigen, nur am Grunde deutlich gegliedert. Untere Glieder zwei- bis sechsmal, obere vielmal länger als breit. Concep- 161 — takeln zahlreich, meist dicht gedrängt an den oberen Gabelzweigen in Form von rundlichen oder ovalen, mehr oder weniger erhabenen Wärzchen, 300 bis 350 f£ breit. — var. verruculosa (Kg.) Hauck. A. verruculosa Kg. Thallus meist etwas zusammengedrückt, fast regelmässig dichotom verzweigt; Ver- zweigungen, wenigstens die oberen in einer Ebene liegend, abstehend bis fast gespreizt, die letzten kurz oder doch nicht verlängert. (Hauck.) — An Cystosirenstämmen, Lithothamnien u. s. w. im Adriatischen Meere. 3326. A. rigida Lamour. — A. cladoniaeformis Menegh. — A. spina und irre^ularis Kg. — A. amethystina, inordinata Zanard. — Corallina ame- thystina°Zanard. - Tai LIHO, Fig. 1. - Thallus jung rötlich, erwachsen bräunlich- bis bläulich-grau, aus einer krustenförmigen Basalscheibe , rasig, 2—5 cm hoch, stielrund, am Grunde 1—1,5 mm dick, nach der Spitze zu bis auf mehr als die Hälfte verjüngt, meist dichotom und gleichzeitig seit- lich verzweigt, mit abstehenden Zweigen. Glieder nur am Grunde deutlich, nach oben zu undeutlich, meist sechs- bis achtmal, die untersten oft nur zwei- bis viermal, die obersten vielmal länger als breit. Conceptakeln meist zahlreich, gedrängt, an den oberen Zweigen in Form von rundlichen, wenig erhabenen,° 300—350 /u, breiten Wärzchen. Der vorigen Art sehr nahe- stehend und neuerdings meist mit ihr vereinigt, aber durch Farbe, Ver- zweigung und grössere Dicke zu unterscheiden. — Auf Felsen im Adria- tischen Meere. Gattung Corallina (Tourn.) Lamour. Thallus aus meist kleiner Basalscheibe aufrecht, stielrund oder ab- geflacht, ziemlich reichlich, meist nur in einer Ebene verzweigt, stark ver- kalkt, zerbrechlich, an den Gelenken der Glieder unverkalkt, mit dickem, dichten Markfaserbündel und kleinzelliger, an den Gelenken fehlenden, aussen von einer Schicht kleiner Deckelzellen überlagert. Conceptakeln an der Spitze der Sprossendglieder, eingesenkt und an den Gliedern terminale Anschwel- lungen hervorrufend, mit scheitelständigem Porus. Die Sporangienconceptakeln liegen in einer durch Überwallung gebildeten Höhlung. Übersicht der Arten. 1. Thallus dichotom oder trichotom verzweigt. 2. Thallus fiederig verzweigt. 4. 2. Verzweigung regelmässig dichotom. 3. Verzweigung meist trichotom. C. granifera. Thom ) V. "r/ffr/r/fft/rfff. — 177 — dicker Hauptachse. Mehrfächerige Sporangien so dick als der Zweig, 20 bis 30 (.i breit, 80—200 (meist 120) fx lang. — f. subglomerata Kuck. Zweige letzter Ordnung zu Zweigbüschelchen zusammengedrängt. Bildet bis 15 cm lange, hell-rostbraune, ursprünglich festgewachsene in garnartig zusammen- gedrehte, seitlich unverworrene Büschelchen zerteilte, später sich losreissende, oft etwas verfilzte Büschel und Ballen. — f. livida Kuck. Bildet zarte, hellgelbe, nur unten lose zusammengedrehte Büschel von 6 cm Höhe auf Fucus vesiculosus. Sporangienketten sehr kurz, nur aus zwei bis vier Sporan- gien bestehend. — f. pachycarpa Kuck. Bildet bis 7 cm hohe, völlig unverworrene gelbbraune Büschel. Hauptstämmchen bis 18 fx dick. Mehr- fächerige Sporangien bedeutend dicker als die vegetativen Zellen, meist 30 fx dick und meist 150 /u lang. Einfächerige Sporangien zu ca. zehn in Ketten, kugelig, spärlich auf derselben Pflanze. — yar. divaricatus Kjellm. Sprosssystem reich verzweigt, mit unregelmässig zerstreuten, abstehenden bis sparrigen, oft bogenförmigen, nicht oder nur schwach nach der Spitze verdünnten Zweigen. — f. typica Kjellm. Büschelig, festgewachsen, tief sattbraun bis schwarz- braun, jedes Büschel aus zahlreichen, fest zusammengedrehten, garnartigen Büscheln bestehend. Hauptachse 45 — 60 fx dick, Büschel 10 — 15 cm hoch. Vertikales Sprosssystem mit deutlich durchgehender Hauptachse. Sporangien- ketten terminal, kurz, aus zwei bis acht zusammengedrückt-kugelrunden, ein- fächerigen Sporangien bestehend. Mehrfächerige Sporangien selten über 120 (.i lang und 60 ix dick. — f. praetorta Kjellm. Büschelig, tief- bis hell-olivbraun, 5 — 10 cm hoch. Jedes Büschel aus zahlreichen, fest zu- sammengedrehten, garnartigen, filzigen, einfachen oder verzweigten Büscheln bestehend. Vertikales Sprosssystem ziemlich locker, unregelmässig und un- gleichförmig verzweigt. Hauptachse und Hauptzweige 20 — 30 f.i dick. Sporangien meist in kurzen, nicht selten terminalen Ketten. — f. aega- gropila Kjellm. Bildet kleine, frei auf dem Boden liegende, leicht verfilzte, hell-olivenbraune Ballen. Sprosssysteme etwas feiner, langzelliger und un- regelmässiger verzweigt, mit stärker abstehenden Ästen als bei voriger Form, der sie im übrigen gleicht. — f. ramellosa Kuck. Bildet dunkel- bis fast schwarzbraune verfilzte Büschel von ca. 4 cm Höhe auf Fucus vesiculosus. Zweige zerstreut oder hin- und wieder opponiert, oft im rechten Winkel entspringend. Einfächerige Sporangien interkalar oder sehr oft in terminalen, kurz oder lang gestielten, zuweilen sitzenden, wenig bis zu 15 Sporangien enthaltenden Ketten, kugelig. Mehrfächerige Sporangien interkalar oder ebenfalls terminal, lang cylindrisch oder kurz, fast würfelförmig, schief ab gestutzt. — var. varius (Kjellm.) Kuck. Pylaiella varia Kjellm. Ver- zweigung vorwiegend opponiert aber häufig auch unregelmässig zerstreut, abwechselnd oder einseitig. Zellen 25 — 45 {.i dick, mit derben Aussenwänden. Thome-Migula, Flora. VI. 2. 12 — 178 - Einfächerige und mehrfächerige Sporangien auf verschiedenen Pflanzen, meist terminal, selten interkalar; einfächerige kugelig bis ellipsoidisch, meist einzeln, stets gestielt, mehrfächerige kugelig bis ellipsoidisch oder fast würfelförmig- eckig, stumpf oder schief abgestutzt, nie in eine scharfe Spitze verlängert, nie sitzend, meist einzeln auf kurzem Stiel. — f. typica Kuck. Bildet bis 30 cm lange, verworrene, festgewachsene, später frei am Boden liegende rostbraune Büschel. — f. conto rta Kuck. Bildet bis 3 cm hohe, in wenige schmale, oben ausgebreitete, seilartig zusammengedrehte und etwas verfilzte Büschel zerteilte dunkel-rostbraune auf Fucus festgewachsene Büschel. — f. pumila Kuck. Bildet bis 3 mm hohe völlig unverworrene gelbe bis rostbraune Büschel auf Fucus. Thallus in der Regel einfach oder nur sehr spärlich verzweigt, 22 — 25« dick, in ein wenig verdünntes Haar auslaufend. — Ostsee, z.T. auch in der Nordsee. 3333. E. terminalis Kg. — Bildet kleine, unauffällige, selten über 1 mm hoch werdende Raschen, mit niederliegenden, gegen 15 /x breiten, meist zu einer Zellfläche vereinigten, stellemveise lockerer verlaufenden Haupt- stämmchen. Sekundäre Stämmchen aufrecht, 8 — 12 \i dick, einfach oder wenig verzweigt; ihre Glieder zwei- bis viermal so lang als breit. Ein- fächerige Sporangien terminal, 40 - 50 \i lang, 25 — 30 /.i dick, oval, mehr- fächerige seitlich oder endständig, kurz gestielt, eiförmig bis länglich oder eilanzettlich, oft etwas gekrümmt, 50 — 90 fx lang, selten länger und 15 bis 25 f.i breit. — Auf grösseren Algen, besonders Fucus. Ostsee, Nordsee. 3334. E. simpliciusculus Ag. — E. irregularis Kg. — Pflänzchen in 1/2 — 3 cm hohen Raschen; die aufrechten sekundären Stämmchen sind 15 — 30 ju, oben nur 12 — 15 fx dick, unregelmässig verzweigt, mit verlängerten, zuweilen wurzelnden, gespreizt abstehenden Ästen. Untere Glieder 1/2 bis ebenso lang als breit, die oberen vier- bis mehrmals so lang. Einfächerige Sporangien sitzend, breit eiförmig-kugelig, vielfächerige sehr kurz gestielt, zerstreut oder in dichteren Gruppen, eiförmig bis länglich-lanzettlich, 60 bis 80 f.i lang. Der kriechende Hauptstamm überzieht grössere Algen, besonders Fucus, Cystosira. — Adriatisches Meer. 3335. E. globifer Kg. — E. pusillus Kg. — Bildet kleine polster- förmige, wollige Raschen mit meist 20 — 40 und darüber dicken wenig ver- zweigten Stämmchen und verlängerten, nach dem Ende zu kaum verschmälerten abwechselnden oder gegenständigen Ästen; Ästchen zerstreut, kurz, fast ge- Erklärung zu Tafel LIVB. Fig. 1. Ectocarpus dasycarpus, Zweig mit multilokularen Sporangien. „ 2. ,. siliculosus, Zweig mit multilokularen Sporangien. , 3. „ penicillatus, Zweig mit plurilokulären Sporangien. „ 4. „ „ Zweig mit unilokulären Sporangien. Vergrösserung 100. Nach Kuckuck. ^£^J4 !%. yicccect&; — 179 — spreizt. Glieder ein- bis viermal so lang als breit. Mehlfächerige Sporan- gien gross, auf meist eingliedrigem Stiel, breit eiförmig, die einfächerigen kugelig. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meer. 3336. E. nionocarpus Ag. — E. minutus Ag. — E. simpliciusculus Kg. — Pflänzchen in weichen sammetartigen Raschen, mit kriechenden, zu einer Zellfläche vereinigten Hauptstämmchen, von denen 50 — 400 /.i lange und meist 8 ja breite, einfache oder wenig verzweigte aufrechte sekundäre Stämmchen ausgehen. Glieder l1^ — 3 mal so lang als breit. Vielfächerige Sporangien terminal, gestreckt bis lang fadenförmig, 8 — 12 \i dick, ein- fächerige oval bis länglich, bis 70 p lang und 30 fx breit, terminal oder seit- lich, sitzend oder gestielt. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meere. 3337. E. paradoxus Mont. — E. caespitulus J. Ag. — Pflänzchen in 5 — 20 mm hohen pinselförmigen oder kugeligen Raschen, mit aufrechten, 30 — 60 j.i dicken, zerstreut verzweigten, gelb-olivgrünen Stämmchen. Äste verlängert, einfach oder zerstreut, mit Astchen besetzt, an allen Spitzen fast farblos. Glieder teils zwei- bis dreimal kürzer, teils lx/2 — 3 mal, an den Spitzen mehrmals länger als breit. Einfächerige Sporangien kugelig oder eiförmig, kurz gestielt, mehrfächerige meist eiförmig, zuweilen fast länglich, auf ein- bis zweigliedrigem Stiel. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meer. 3338. E. dasycarpus Kuck. — Taf. LIVB, Fig. 1. — Bildet an anderen Algen, meist unverworrene braune Büschel von 5 — 7 cm Höhe. Mehrfächerige Sporangien cylindrisch, sitzend oder auf ein- bis mehrzelligem Stiel oder lang gestielt, sehr häufig terminal, nicht in ein Haar auslaufend, von sehr variabler Länge (bis 250 fx) aber sehr konstanter Dicke (10 — 15 (j). Einfächerige Sporangien fehlen. Verzweigung pseudodichotom, meist nur die Sporangienäste deutlich seitlich. — Auf Algen in der Kieler Bucht. 3339. E. penicillatus Ag. — Taf. LIVB, Fig. 3, 4. — Immer fest- gewachsen, büschelig, mit mehr oder minder scharf umgrenzten Zweigbüscheln, ohne durchgehende Hauptachse. Verzweigung anfangs seitlich, dann pseudo- dichotom. Einfächerige Sporangien ellipsoidisch- zusammengedrückt, seltener eiförmig, 35 — 50^ lang, 25 — 30^ dick, ungestielt oder auf ein- bis zwei- zeiligem Stiel, angedrückt aufrecht oder abstehend. Mehrfächerige Sporangien lang kegelförmg bis dick pfriemlich, bis 250 /.i lang, an der Basis oder kurz über derselben 20 — 30 f.i dick. Chromatophoren bandförmig, wiederholt ver- zweigt, breit, unregelmässig verlaufend, bis 3,5 \i breit. Bildet bis 10 cm hohe, rostbraune, unten meist etwas verfilzte, an der Peripherie freie, mit Zweigbüschelchen bedeckte Büschel an Scytosiphon lomentarius und Chor- daria flageUiformis in der Litoralregion. — Ostsee. 3340. E. siliculosus (Dillw.) Lyngb. — E. gracillimus, E. corym- bosus, E. spalatinus Kg. — E. confervoides var. siliculosus auct. — Taf. LIV, 12* — 180 — Fig. 3—5; Taf. L1V B, Fig. 2. — Büscbelig, schlaff, Büschel bis 30 cm lang, gelblich oder bräunlich, nicht in einzelne Büschelchen zerteilt, fast ganz frei oder nur in der Mitte verfilzt. Verzweigung oben deutlich seitlich, unten pseudodichotom, abwechselnd oder einseitig, nie opponiert, ohne terminale begrenzte Zweigbüschel. Zweige oft bogig aufsteigend, aber nie im rechten Winkel abgehend. Mehrfächerige Sporangien 50 — 600 fx lang, 12 — 25 (i dick, pfriemlich-kegelförmig, seltener kurz eiförmig, zuweilen etwas gebogen, sehr oft in ein Haar auslaufend, meist kurz gestielt, seltener sitzend. Ein fächerige Sporangien 30 — 65 (meist 50) \x lang, 20 — 27 fx dick, eiförmig, ellipsoidisch, sitzend und dann meist aufrecht angeschmiegt, oder auf ein- bis wenigzelligem Stiel, dann abstehend. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. — f. typica Kuck. Bildet anfangs festgewachsene, später frei flottierende, oft etwas durch- einander gewirrte Matten von unbestimmter Grösse und Umgrenzung. Zellen 40—60 /x dick. Mehrfächerige Sporangien sehr verschieden, meist 200 (x lang, fein zugespitzt oder mit Haarspitze. — f. hiemalis Kuck. Bildet 10 — 25 cm hohe, schlaffe Büschel von brauner Farbe. Mehrfächerige Sporan- gien 300—600 (meist 350-400)^ lang, 23—37 (meist 25— 30) /x dick, an der Basis am breitesten, breiter als die Stielzellen, meist mit kurzer Haar- spitze. — f. arcta (Kg.) Kuck. Bildet gelbbraune, verworrene, frei auf dem Boden liegende Büschel. Zellen bis 63 fx dick, an den Querwänden etwas eingeschnürt bis tonnenförmig. Mehrfächerige Sporangien 40 — 50 // lang und 20 — 30 /n dick, eiförmig, stumpf oder etwas zugespitzt, meist ungestielt und mit breiter Basis dem Faden aufsitzend, seltener kurz gestielt und ver- längert (bis 140 fi lang) und zuweilen mit steriler Haarspitze. Berindung spärlich. — ■ f. varians Kuck. Bildet gelbbraune, etwas verworrene, schlaffe Büschel von unbestimmter Gestalt zwischen Zannichellia und Zostera in der litoralen Region. Mehrfächerige Sporangien von überaus schwankender Ge- stalt, cylindrisch- stumpf, zwei- bis dreimal so lang als dick, mit vorgewölbten Fächern oder kugelig-cylindrisch bis lang fadenförmig, sitzend oder gestielt, ter- minal oder interkalar. — Kieler Föhrde, Mündung der Schwentine, Wieker Bucht. 3341. E. confervoides (Roth) Le Jol. — E. siliculosus Aresch. — Büschel aus einzelnen, unten zusammengedrehten, oben lockeren Büschelchen zusammengesetzt, oder mehr verworren, buschig, von dunkelbrauner Farbe, stets festgewachsen. Verzweigung zerstreut, seitlich, einseitig oder alter- nierend, nie opponiert; Zweige meist lang,allmählich verdünnt. Haare meist wenig entwickelt. Zellen an der Basis 18 — 40 fx dick. Ckromatophoren breit bandförmig, verzweigt, auch in den oberen Zweigzellen reichlich vor- handen. Mehrfächerige Sporangien nie in eine Haarspitze auslaufend, kurz pfriemlich, spindel- oder spulförmig, sitzend oder kurz gestielt, 70 — 140 (meist 100) \x lang, ca. 25 [x dick, über die ganze Pflanze verteilt. Ein- //^vz S4- & f "/f/"fY/?/t/'fftv/r. — 181 — fächerige Sporangien fehlen. Wurzelhaare meist spärlich. — Ostsee, Nordsee. — f. typica Kuck. Büschelige Pflanzen von 1 — 10 cm Höhe, dunkelbraun. Äste meist wenig dünner als die Achse ohne deutliche Haarbildung. Zellen an den Querwänden wenig oder gar nicht eingeschnürt, an der Basis 25 bis 32 jU dick. — f. nana Kuck. Bildet völlig unverworrene, 5 — 15 mm hohe, braungelbe Büschel. Zweige lang peitschenförmig. Zellen an den Quer- wänden nicht eingeschnürt, an der Basis 18 — 20 fi dick. Mehrfächerige Sporangien 100 — 250 (meist 160) (x lang und ca. 35 fx dick, spindelförmig oder cylindrisch. — f. penicilliformis Kuck. Zweige aufrecht oder fast angeschmiegt, genähert, abwechselnd oder einseitig. Zellen meist so lang wie dick 35 — 40 fx dick. Mehrfächerige Sporangien von sehr konstanter Form und Grösse 90 — 110 ii lang und 20 — 25 /.i dick, spindel- und spul- förrnig. — Sämtlich Kieler Föhrde. 3342. E. fasciculatus (Griff.) Harv. — Pflanzen in kleinen, 2 bis 15 cm hohen Raschen aus oben freien, unten zu mehreren etwas zusammen- gedrehten Hauptsprossen. Zweige und Zweigchen abwechselnd, die letzten doppelt zusammengesetzt-einseitswendig büschelig, oft in ein Haar auslaufend. Mehrfächerige Sporangien eiförmig- zugespitzt oder pfriemlich, sitzend, selten kurz gestielt, auf der Innenseite der Astchen vorletzter Ordnung, meist 70 bis 150 /.i lang, 18 — 25 /x breit; einfächerige Sporangien eiförmig, sitzend, 40 bis 60 /.i lang, 30 — 45 /.i breit. — var. refr actus Kg. Endzweige zurückgebogen. Sporangien fast sitzend, eiförmig-lanzettlich, gehörnt, stumpflich. — Nordsee. 3343. E. granulosus (Engl. Bot.) Ag. — E. laetus Ag. — Corticu- laria laeta und brachiata Kg. — Pflänzchen in 5 — 20 cm hohen Rasen, olivgrün, etwas steif. Primäre Fäden abwärts durch zarte zurückgewendete Zweigchen etwas berindet, wiederholt zusammengesetzt mit gegenständigen Zweigen und Zweigchen. Hauptäste bis 100 /x dick, Endzweige oft einseits- wendig-kammförmig. Zellen kaum l1/2mal so lang als breit. Plurilokuläre Sporangien fast eiförmig, sitzend, oft zahlreich an den oberen Zweigen ein- seitswendig, 60 — 70 fx lang, 40 — 60 ii breit. Einfächerige Sporangien sitzend kugelig. — Helgoland, Adriatisches Meer, an anderen Meeresalgen. 3344. E. ovatus Kjellm. — E. polycarpus Kjellm. — Taf. LIVC, Fig. 4. — Raschen 5 — 20 mm hoch, pinselig. Fäden durch sich anklam- Erklärung zu Tafel LIVC. Fig. 1. Ectocarpus littoralis, Spross mit unilokulären Sporangien. Vergrößerung ca. 200. „2. „ „ Spross mit multilokularen Sporangien. Vergrösse- rung ca. 200. ,3. . tomentosus, natürliche Grösse. ,4. „ ovatus, plurilokuläres Sporangium. — 182 — mernde Fäden angewachsen, unten 30 — 40 /.i breit, wiederholt verzweigt, mit entferntstehenden, abwechselnden oder meist gegenständigen Zweigen. Zellen halb so lang bis eineinhalbmal so lang als breit. Plurilokuläre Sporangien eiförmig, selten verlängert -eiförmig oder eiförmig -elliptisch, sitzend, nicht geschnäbelt, zahlreich, gegenständig oder einzeln einem Zweige gegenüberstellend, 22 — 52 /.t lang, 18 — 22 f.t breit. Einfächerige Sporangien meist gegenständig, fast kugelig, 20 — 46 /.i lang, 19 — 36 \x breit. — var. arachnoideus Reinke. Äste zerstreut stehend. Sporangien meist einzeln. Zellen mit zahlreichen linsenförmigen Chromatophoren. — Westliche Ostsee. 3345. E. tomentosus (Huds.) Lyngb. — Spongonema tomentosum Kg. — Taf. LIVC, Fig. 3. — Pflänzchen in 5 — 15 cm hohen Büscheln, die aus 1 — 3 mm dicken pinselig-schwammigen, vielteiligen bis unregelmässig fiederig verzweigten, mitunter auch ungeteilten Strängen zusammengesetzt sind. Die Stränge selbst sind wieder aus 8 — 12 \x dicken, unregelmässig verzweigten, dicht und fest untereinander verfilzten Fäden, mit gespreizten, oft zurückgebogenen und an der Spitze mitunter zurückgerollten Ästen und Ästchen zusammengesetzt. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Viel- fächerige Sporangien sitzend oder gestielt, länglich, oft gebogen, 50 — 110 /.i lang, 11 — 16 fi dick, einfächerige kurz gestielt, fast eiförmig. — Nordsee, Ostsee. 3346. E. ferrugineus Lyngb. — Spongonema ferrugineum Kg. — Spongomorpha ferruginea Kg. — Pflänzchen rasenförmig, 4 — 8 cm lang, aus wiederholt allseitig verzweigten graden Fäden gebildet, die am Grunde zu Strängen verflochten, oben frei sind. Zweige und Zweigchen oft gegen- ständig, aufwärts zerstreut, abstehend. Zellen 12 — 20 /.i breit, etwa l^rnal so lang. Sporangien grösser als bei den andern Arten, an den verlängerten oberen Zweigen endständig, verkehrt- eiförmig, oft etwas schief. Farbe rot- braun. — Helgoland. 3347. E. afobreviatus Kg. — E. pumilus Zanard. — Raschen satt- grün, etwas steif, 4 — 8 cm hoch. Fäden sehr reich verzAveigt, Zweige und Zweigchen abwechselnd, die letzten entfernt stehend, verlängert -peitschen- förrnig. Zellen des Hauptstämmchens so lang oder halb so lang als breit, Vielfächerige Sporangien sitzend, aufrecht, angedrückt, länglich -eiförmig, ziemlich stumpf, genähert, mitunter gehuschelt. — Adriatisches Meer. 3348. E. Sandrianus Zanard. — E. laetus Kg. — E. elegans Thur. — Pflänzchen rasenförmig, 4 — 12 cm hoch, mit 50 — 100 JU-, in den End- verzweigungen 10 — 20 f.i dicken, reich verzweigten Fäden. Äste abwechselnd oder stellenweise einseitig gehäuft, einseitig verzweigt, ebenso die Ästchen. Zellen so lang oder halb so lang als breit. Vielfächerige Sporangien sitzend, meist in grösserer Zahl an der Innenseite der Ästchen gereiht, eiförmig oder länglich- eiförmig. — Adriatisches Meer. — var. balticus Reinke. Pflanz- — 183 — eben weniger reich verzweigt, Sporangien meist vereinzelt. Zellen mit zahl- reichen kleinen, linsenförmigen Chromatophoren. — Kieler Bucht. 3349. E. Reinboldii Reinke. — Bildet Büschel von 10 — 30 cm Länge. Fäden reich verzweigt, die Hauptstämme bis zu 40 [i dick, die Aste be- trächtlich zarter. Der Spitze eines jeden Astes ist ein langes farbloses Haar mit basaler Zellteilung aufgesetzt. Das Längenwachstum der Fäden und Aste vollzieht sich durch nicht lokalisierte interkalare Querteilung der Glieder- zellen. Chromatophoren kleine, rundliche Scheiben. Plurilokuläre Sporangien seitlich an den Ästen, mehr oder weniger einseitswendig, sitzend selten kurz gestielt oder interkalar dem Zweig eingefügt, eiförmig- walzlich. Die Zoo- sporen werden seitlich aus jeder Oberflächenzelle des Sporangiums entleert. — Helgoland, an grösseren Algen. 3350. E. crinitus Carm. — Pflanzen en verschieden gross, bis 10 cm lang. Fäden 20 — 30 /.i dick, sehr spärlich verzweigt, in Stränge verflochten. Zweige meist abwechselnd, stellenweise gegenständig entfernt stehend, hin und wieder rhizoidartige, 18 — 21 (x dicke, gespreizte Ästchen aussendend. Zellen ungefähr so lang wie breit. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien an denselben Fäden, letztere klein, eiförmig-spindelig, erstere fast kugelig, sitzend oder kurz gestielt. — Adriatisches Meer. 3351. E. criniger Kuckuck. — Bildet ca. 1,5 mm hohe Büschel auf Mytilus edulis. Verzweigung zerstreut; echte Phaeosporeenhaare terminal. Zellen ebenso lang bis doppelt so lang als breit, in der unteren Region 50 — 60 fx breit. Chromatophoren bandförmig verzweigt, ein bis wenige in jeder Zelle. Plurilokuläre Sporangien cylindrisch-eiförmig, 20 — 40 /.i breit, 60 — 120 f.i lang, meist sitzend; unilokuläre Sporangien nur ganz vereinzelt konstatiert, zugleich mit den plurilokulären, eiförmig. — Kiel. Standort unsicher oder nicht vollständig bekannte Arten. 3352. E. lucifugus Kuck. — Bildet auf Felsen dichte wollige, gelb- braune Rasen. Aufrechte Fäden aus einem rhizomartig niederliegenden Teile aufsteigend, spärlich zerstreut verzweigt, Zellen bis zur Spitze chromato- phorenreich, 8 — 15 /* breit, ebenso lang bis doppelt so lang als breit. Chro- matophor eine, selten zwei vielfach ausgebuchtete und zerschlitzte Platten. Unilokuläre Sporangien verlängert keulenförmig oder länglich -oval sitzend, gestielt oder terminal. — Helgoland, auf Felsen an der Westseite, im Winter fruktifizierend. 3353. E.(?) maculans Kuck. — Bildet hellbraune Flecken auf Litho- thamnien in einer Tiefe von 6 — 10 m. Thallus aus kriechenden, zerstreut verzweigten, monosiphonen Fäden bestehend, welche zu einem pseudoparen- chymatischen Lager zusammenschliessen. Zellen ebenso lang bis doppelt so — 184 — lang als breit, an den Querwänden etwas eingeschnürt, 8 — 9 \x breit. Chro- matophoren vier bis sechs rundliche Platten in jeder Zelle. Aufrechte Fäden und Haare fehlend. Plurilokuläre Sporangien eiförmig-lanzettlich, 15 — 17 f.i lang, 8 — 11 fi breit, meist mit einzelligem Stiel den kriechenden Fäden auf- sitzend. Unilokuläre Sporangien unbekannt. — Helgoland. 3354. E. Holmesii Batters. — Thallus klein, rasenförmig, 4 — 10 mm hoch, mit wenig verzweigten, verflochtenen Fäden. Zweigchen sehr kurz, einseitig, gebogen, unter einem rechten oder fast rechten Winkel abgehend. Zellen l1^ — 2 mal so lang als dick. Plurilokuläre Sporangien eiförmig- kegelig, 230 j« lang, 44 f.i breit, fast sitzend oder mehr oder weniger gestielt, einseitig an den Zweigen sitzend, unilokuläre kugelig oder eiförmig, etwa 62 (x lang, 48 (j. breit. — Bisher nur in einem Kulturgefäss auf Helgoland, nicht im Freien gefunden. Unsichere Arten. E. secimdatus Suhr. — Fäden olivgrün, sehr verzweigt, Zweige ge- spreizt, an der Spitze zurückgekrümmt. Zweige einseitswendig. — Helgoland. E. rigidulus Kg. — Rasen ziemlich klein, 2 — 4 cm hoch, grün, schleimig, federig-büschelig. Fäden etwas steif, reich verzweigt, die primären bis 22 fi dick. Zweige und Astchen abwechselnd, steiflich, bis auf 7 /.i Dicke verjüngt. Zellen so lang oder etwas länger, die untersten halb so lang als breit. — Adriatisches Meer. E. parvulus Kg. — Rasen unscheinbar, 1 — 2 mm hoch. Fäden 18 bis 20 f.i breit, abwechselnd verzweigt, Zweige gespreizt, am Scheitel fruchtend. Sporangien eiförmig -länglich, stumpf. Zellen so lang bis doppelt so lang als breit. — Adriatisches Meer, an Halyseris polypodioides. E. rufus Ag. — Rotbraun. Fäden unten bis 30 /.t breit, dichotom und abstehend verzweigt. Zellen so lang oder doppelt, die der oberen Zweige mehr als doppelt so lang als breit. — Ostsee. E. rutilans Kg. — Büschel rotbraun oder bräunlich, 2 — 7,5 cm lang. Fäden am Grunde 36 — 40 f.i breit, reich verzweigt, Zweige oft gegenständig, die oberen genähert, gedrängt, an den Enden farblos, die zarteren verlängert. Zellen halb so lang, die letzten farblosen vier- bis fünfmal so lang als breit. — Ostsee. E. acaiithoides Kg. — Bräunlich oder rostrot. Fäden verflochten, bis 40 /.i dick, locker dichotom verzweigt. Zweige spärlich, seitlich, verkürzt, verjüngt, steif, abstehend, dornförmig. Zellen so lang oder doppelt so lang als dick, cylidrisch. — Nordsee. E. rufescens Kg. — Büschel rostrot, vielfach verzweigt, primäre Fäden berindet, 90 — 110 f.i breit, Zweige nackt, meist abstehend, unten — 185 — 45 — 50^, am Gipfel 15 — 18^ dick. Zellen l1/2mal so lang als breit. — Adriatisches Meer. E. major Kg. — Grün. Primärfaden bis 45 f.i breit, Zellen doppelt so lang als breit. Zweige am Grunde weit abstehend, weiterhin aufsteigend, Astchen kurz, nicht haartragend, mit ebenso langen als breiten Zellen. Uni- lokuläre Sporangien kugelig-eiförmig, nicht interkalar. — Ostsee. E.? radicans Rein seh. — Aufrechte Fäden aus einem rhizomartigen, mit Hilfe von verzweigten Wurzelfasern kriechenden und in das Substrat eindringenden Faden entspringend, oben dichotom verzweigt, ebenso die Zweige, die sowohl steril als fruchtend ziemlich gleich sind. Zellen fast ebenso lang als breit. Sporangien interkalar in den Zellfäden. — Adria- tisches Meer. Gattung Streblonema Derb. Von der Gattung Ectocarpus wesentlich nur durch endophytische Lebensweise verschieden, sonst aber so nahe verwandt, dass die Trennung beider Gattungen nur künstlich ist. Die kriechenden Fäden bilden die Hauptmasse des Thallus, wogegen die aufrechten, sekundären Aste mehr zurücktreten und selbst vollständig unterdrückt sein können. Die Ver- zweigungen der primären Fäden sind nicht miteinander verwachsen. Uni- lokuläre Sporangien rundlich, ziemlich gross, multilokulare ein- bis mehr- reihig gefächert, oft reich verzweigt, verschiedenartig gestaltet, alle einzeln, fast ungestielt an den primären Fäden oder an aufrechten Fäden end- oder seitenständisf. •»• Übersicht der Arten. 1. Primäre Fäden netzig anastomosierend. Str. peiietrans. Primäre Fäden nicht netzig anastomosierend. 2. 2. Plurilokuläre Sporangien oft büschelig verzweigt. Str. fasciculatlim. Plurilokuläre Sporangien nicht büschelig verzweigt. 3. 3. Plurilokuläre Sporangien mit mehr als zwei Schwärmern in jedem Fach. Str. reptans. Plurilokuläre Sporangien mit ein- bis zwei Schwärmern in jedem Fach. 4. 4. Fäden in dichten, verwebten, ausgebreiteten Polstern. Str. tomeiitosoides. Fäden nicht in ausgebreiteten dichten Polstern. 5. 5. Einfächerige Sporangien kugelig-eiförmig. Str. sphaericiim. Einfächerige Sporangien, wo bekannt, länglich. 6. 6. Plurilokuläre Sporangien dünn (bis 8 f.i breit) fadenförmig. Str. temi- issimum. Plurilokuläre Sporangien länglich-evlindrisch (über 8 /.i breit). 7. 186 — 7. Unilokuläre Sporangien gross, länglich-oval. Str. investiens. Unilokuläre Sporangien unbekannt. Str. Stylophorae. 3355. Str. reptans (Kjellm.) Farl. — Ectocarpus reptans Kjellm. — E. repens Reinke. — Taf. LIV, Fig. 3. — Primäre Fäden nieclerliegend, dicht verzweigt, fast zu einer pseudoparenchymatischen Zellfläche vereinigt. Auf- rechte Zweige zahlreich, kurz, unter 1 mm lang und allmählich in ein farb- loses Haar auslaufend, am Grunde gegen 10 /t breit. Plurilokuläre Sporan- gien an den kriechenden Fäden entspringend, sitzend oder kurz gestielt, eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, 38 — 76 /.i lang, 12 — 20 /.i breit, in jedem Fach mehr als zwei Schwärmer bildend. — Ostsee. 3356. Str. sphaericuni (Derb, et Sol.) Thur. — E. sphaericum Derb, et Sol. — Taf. LIVF, Fig. 1. — Fäden kriechend, verzweigt, in ver- schiedenen Braunalgen zwischen den Rindenzellen lebend, 10 — 15 f.i dick, unregelmässig verzweigt und hin- und hergebogen. Aufrechte Aste kurz, verzweigt, mit eiförmigen bis kugeligen, sitzenden, oft gehäuften unilokulären Sporangien. Plurilokuläre Sporangien schotenförmig, terminal oder seitlich an aufrechten Fäden, aber an andere Individuen als die unilokulären, sitzend, mit ein bis zwei Schwärmern in jedem Fach. Chromatophoren wenige plattenförmige in jeder Zelle. — Ostsee, Adriatisches Meer. 3357. Str. fasciculatum Thur. — E. Pringsheimii Reinke. — E. volu- bilis Crouan. — Ectocarpus fasciculatus Harv. — Streblonema volubilis Pringsheim. — Taf. LIVF, Fig. 2. — Fäden 8—12^ breit, Zellen cylin- drisch-ellipsoidisch, so lang oder doppelt so lang als breit. Plurilokuläre Sporangien mehr oder weniger oft büschelig verzweigt, die einzelnen Ab- schnitte schotenförmig, seltener einfach. — Zwischen den Rindenfäden anderer Algen. — Ostsee, Nordsee. 3358. Str.? inyestiens Thur. — Ectocarpus investiens Hauck. — Bildet mehr oder weniger ausgebreitete, bräunliche, flecken artige, mikrosko- pische Raschen auf Gracilaria compressa. Die im Rindengewebe der Wirts- pflanze kriechenden primären Fäden unregelmässig' verzweigt, die sekundären Fäden 150 — 250 n lang und 8—12 //, unterhalb oft bis 20 /.t dick, mehr oder weniger seitlich verzweigt. Glieder meist zwei- bis dreimal länger als der Durchmesser. Einfächerige Sporangien länglich oder oval, 60 — 80 (i lang und 30 — 40 y, dick, seitlich, sitzend. Yielfächerige Sporangien ge- streckt, länglich, 8 — 12 fi dick, terminal (Hauck). — Adriatisches Meer. 3359. Str.? tomentosoides (Farl.) De Toni. — Ectocarpus tomen- tosoides Farl. — Thallus polsterförmig ausgebreitet. Fäden 5 — 6 mm oder noch etwas höher, dicht verwebt, spärlich und unregelmässig verzweigt, 6 — 8 f.t dick. Zellen kurz, selten doppelt so lang oder darüber als breit. — 187 — Plurilokuläre Sporangieu von den aufrechten Fäden unter rechtem Winkel abstehend, sitzend, linear, 60 — 80 (A lang, 6 — 7 /.i breit, meist einfach, selten verzweigt. — Helgoland. 3360. Str. tenuissimtim Hauck. — Fäden 4 — 8 (x dick, hin- und hergebogen, unregelmässig verzweigt. Glieder zwei- bis sechsmal länger als der Durchmesser. Vielfächerige Sporangien fadenförmig, einfach, 6 — 8 u dick, eine Reihe Schwärmer enthaltend. — Zwischen den Rindenfäden von Nema- lion lubricum im Adriatischen Meer. 3361. Str.? Stilophorae Crouan. — Streblonema oligospermum Stroemf. — Taf. LIV F, Fig. 2. — Fäden bald an der Oberfläche, bald unter- halb derselben an der Wirtspflanze kriechend, niemals zu einer pseudo- parenchymatischen Zellfläche vereinigt. Zellen mit je zwei bis vier platten- förmigen Chromatophoren. Aufrechte Fäden meist büschelig verzweigt, da- neben farblose Haare. Plurilokuläre Sporangien cylindrisch, mit meist je zwei Schwärmern in jedem Fach. — Westliche Ostsee. — Kaum mit der vorigen Art zu vereinigen. 3362. Str.? penetrans (Rein seh). — Thallus sehr klein, endophy- tisch, im Gewebe der Mutterpflanze eine Auftreibung erzeugend. Kriechende Fäden verzweigt und netzförmig anastomosierend, aufrechte zerstreut. Uni- lokuläre Sporangien unbekannt, plurilokuläre eiförmig oder eiförmig-ellipsoi- disch, seitlich an den aufrechten Fäden oder auf meist kurzem Stiel an den kriechenden, oft gereiht. — Im Gewebe von Cystosira opuntioides gallen- artige Anschwellungen hervorrufend. — Die Pflanze wurde von Reinsch als Entonema penetrans beschrieben; zu dem Genus stellte er noch eine Anzahl Arten, die zum Teil ganz andern Gattungen angehören, z. T. sogar Grün- algen; auch die vorliegende Art scheint mir von Streblonema generisch nicht trennbar zu sein. 3363. Str. fluviatile Porter. — Lebt in der Membran von Clado- phora fraeta, Chaetomorpha linum, in den Epidermiszellen von Potamogeton pectinatus und Zostera marina, auch in der Scheide von Polypenstöcken. Nach dem Absterben der Wirtspflanze bildet der verzweigte kriechende Faden ein beinahe parenehymatisches Gewebe. Vegetative Zellen von wechselnder Länge, gewöhnlich an einem Ende breiter als am andern, durchschnittlich 5 — 8 (.i dick, 1 — 1*/2 mal so lang. Chromatophoren in Form von einer oder mehreren braunen Scheiben in jeder Zelle. Die Sporangien entstehen aus der Teilung einer vegetativen Zelle durch zwei aufeinander senkrechte Wände, sind also vierkammerig, stehen einzeln oder reihenweise endständig oder interkalar auch gehäuft, sind rundlich, 10 — 18 fi im Durchmesser dick und entwickeln sich auch innerhalb dem Membran der Wirtspflanze. — Breitling (bei Rostock) in fast süssem Wasser. — 188 — Gattung Sorocarpus Friugsh. Thallus aus einem einfachen reich verzweigten Zellfaden bestehend, dessen Enden in lan£gesdiederte farblose Haare auslaufen. Plurilokuläre Sporangien klein, wenigfächerig, in traubenförmigen Haufen meist am Grunde der Haare einzelnen Zellen aufsitzend. 3364. S. uvaeformis Pringsh. — Ectocarpus siliculosus ß uvae- formis Lyngb. — Taf. LIVD, Fig. 1. — Im Aussehen sehr an Ectocarpus confervoides erinnernd, grössere oder kleinere Rasen bildend. Fäden im unteren Teil etwa 50, in den Endverzweigungen etwa 20 f.i dick. Zellen 1^2 — 3 mal so lang als breit. — An Steinen und grösseren Algen in der Nord- und Ostsee. Gattung Dichosporangium Hauck. Thallus aus einem im Aussengewebe grösserer Algen kriechenden ver- zweigten einfachen Zellfaden, dessen Verzweigungen nicht miteinander ver- wachsen sind und aus von diesem entspringenden aufrechten, an der Spitze in ein oder mehrere langsdiedrige Haare auslaufenden Zellfäden. Uniloku- läre Sporangien kugelig oder verkehrt- eiförmig, einzeln an den kriechenden Fäden oder an der Spitze der aufrechten Fäden paarweise bis gehäuft. Multi- lokulare Sporangien fadenförmig an der Spitze der aufrechten Fäden, paar- weise oder gehäuft. 3365. D. repens Hauck. — Taf. LIVD, Fig. 3. — Bildet 0,25 bis 1 mm hohe Raschen auf Mesogloia Leveillei, Nemacystus ramulosus u. a. Mesogloeaceen. Die primären Fäden hin- und hergebogen, unregelmässig' verzweigt, 6 — 12 /x dick. Glieder ebenso lang bis doppelt länger als der Durchmesser. Die aufrechten Fäden 12 — 25 (.i dick, einfach, an der Spitze in zwei oder mehrere Haare auslaufend; Glieder jener lJ/2 — 4mal länger als der Durchmesser. Die einfächerigen Sporangien 25 — 50 /x im Durchmesser Erklärung zu Tafel LIVD. Fig. 1. Sorocarpus uvaeformis, Zweig mit Sporangien nach Pringsheim. Ver- grösserung 250. „ 2. Streblonema f asciculatum , Zweig mit multilokularen Sporangien nach Pringsheim. Vergrösserung 250. „ 3. Dichosporangium repens, Spross mit uni- und multilokularen Sporangien nach Hauck. Vergrösserung 140. „ 4. Microsyphar Porphyrae, Sprosse mit durch die Aussenhaut von Porphyra brechenden Sporangien nach Kuckuck. Vergrösserung 1200. „ 5. Microsyphar Polysiphoniae , Längsschnitt durch die Membran von Poly- siphonia, welche durch Sporangiensori aufgetrieben ist. Nach Kuckuck. Vergrösserung 1200. ' TCpwn/S4^J< < ^uzcecte-. — 189 — und mehr, die vielfächerigen ca. 8 /.i dick, eine Reihe Zoosporen enthaltend. — Adriatisches Meer. 3366. D. Chordariae Wollny. — Thallus ca. 400 fi hoch, mit kriechendem, etwa 10 \i dickem, stellenweise gebogenem, spärlich verzweigtem Hauptfaden, dessen Zellen etwa doppelt so lang als breit sind. Aufrechte Fäden teils in ein Haar auslaufend, teils unilokuläre Sporangien tragend, mit 5 — 8 f.i breiten und ein- bis zweimal so langen Zellen, teils schliesslich mit plurilokulären Sporangien, dann mit 4 — 6 fi breiten und vier- bis fünf- mal so langen Zellen, alle an der oder den untersten an dem Primärfaden stehenden Zellen gegabelt. Unilokuläre Sporangien fast kugelig, etwa 16 fi dick, plurilokuläre fast keulenförmig, 24 — 28 f.i lang, 8 /.i breit. — Helgo- land, an Chordaria flagelliformis. Gattung Zosterocarpus Born. Thallus ein einfacher verzweigter Zellfaden. Sporangien plurilokulär, dadurch entstehend, dass einzelne Gliederzellen durch Längswände Aussen- zellen abschneiden, welche sich cpuer und radial weiter teilen, so dass die Sporangien die Fadenglieder in Form von krustenförmigen ring- oder kreis- förmigen Gruppen umhüllen. Die einzelnen Zellen der Sporangien sind ein- fach, kurz, nicht septiert. Unilokuläre Sporangien nicht bekannt. Stellung der Gattung unsicher. 3367. Z. Oedogonium (Menegh.) Born. — Ectocarpus Oedogonium Menegh. — Raschen 2 — 3 cm hoch, mit zarten, zierlichen, locker wiederholt verzweigten Fäden. Zweige und Zweigchen abwechselnd, stellenweise ein- seitig, die primären 30 — 45 n dick. Zellen ebenso lang oder zwei- bis drei- mal so lang als breit, die Zweigtragenden deutlich kürzer. Die einseitigen Ästchen zarter, allmählich verschmälert, am Scheitel stumpf oder spitzig, stellenweise unter der Spitze durch vereinzelte, angeschwollene, längliche, braune, undurchsichtige und harte Glieder unterbrochen, die 30 — 90 /.i lang, 15 — 36 fi breit sind. Sporangiensori bald um den ganzen Faden, bald nur einseitig entwickelt. — Adriatisches Meer. Gattung Mikrosyphar Kuckuck. Thallus aus monosiphonen, zerstreut verzweigten, kriechenden, zuweilen zu einem Pseudoparenchym zusammenschliessenden Fäden bestehend. Vege- tative Zellen meist doppelt so lang als breit, ein bis zwei plattenförmige Chromatophoren beherbergend. Haare fehlend oder vorhanden. Fortpflanzung durch Schwärmsporen, welche einzeln aus dem ganzen Inhalte einer vege- — 190 — tativen Zelle entstehen. Dadurch, dass kurze Zweige fertilisiert werden, können ein- bis wenigfächerige Sporangien gebildet werden. 3368. M. Zosterae Kuckuck. — Bildet mikroskopische braune An- flüge auf abgestorbenen Zosterablättern. Niederliegender Thallus mit Vor- liebe zwischen Gruppen von Cocconeis kriechend. Fäden 3 — 5 (x breit, Haar- bildungen fehlen. Zellen meist doppelt, selten dreimal so lang als breit, mit meist nur einem, selten zwei ziemlich zarten, oft etwas aus gelappten plattenförmigen Chromatophoren. Alle Zellen, auch die der Zweige, sind dem Substrat dicht angeschmiegt und etwas plattgedrückt. Erst bei der Sporangienbildung beginnen sich die dem Substrat abgewendeten Seiten einzelner Zellen emporzuwölben und aus der Zelle schlüpft mit oder ohne vorhergehende Abgrenzung derselben durch eine Zellwand der einzige Schwär- mer aus. Meist wird auch die untere, durch die Zellwand abgeschnittene Zelle noch fertil. — Auf Zosterablättern in der Kieler Föhrde. 3369. M. Porphyrae Kuckuck. — Taf. LIVD, Fig. 4. — Bildet braune, kreisrunde, ca. 1 mm im Durchmesser haltende Flecken in der Mem- bran von Porphyra laciniata und leucosticta. Fäden 3 — 5 /.i breit. Haare mit basalem Wachstum vorhanden, die den Thallus der Wirtspflanze durch- brechen. Die Sporangien bilden sich aus den Endzellen kurzer, die Aussen- haut der Wirtspflanze durchbrechender Astchen; oft bilden sich ausser der Endzelle auch noch eine oder zwei darunterliegende Zellen zu Sporangien aus; mitunter findet auch noch eine Teilung der obersten Zellen statt und damit die Bildung wenigfächeriger Sporangien. — Helgoland, in flachem Wasser. 3370. M. Polysiphoniae Kuckuck. — Taf. LIVD, Fig. 5. — Bildet braune Anflüge in der Membran von Polysiphonia urceolata. Fäden 6 — 9 fx breit, Haare fehlen. Zuweilen, besonders vor der Sporangienbildung, schliessen sich die Aste zu einer pseudoparenchymatischen Zellscheibe zusammen. Plurilokuläre Sporangien oft zu kleinen Sori vereinigt. — Helgoland. Gattung Phaeostroma Kuckuck. Thallus epiphytisch aus monosiphonen zerstreut verzweigten Fäden bestehend, die bald aneinanderschliessend eine Zellenscheibe bilden, bald getrennt verlaufen. Die Scheibe kann durch horizontale Wände wenig- schichtig werden. Chromatophoren mehrere polygonale Platten in jeder Zelle. Haare mit basalem Wachstum vorhanden. Plurilokuläre Sporangien durch Fertilisierung vegetativer Zellen entstehend, immer einer oder mehreren Endzellen gleichwertig, knollenförmig, höckerig oder unregelmässig. Uni- — 191 — lokuläre Sporangien soweit bekannt mit den plurilokulären zusammen oder auf besonderen Pflanzen, jenen analog, kugelig-birnförmig. 3371. Ph. pustulosum Kck. — Thallus epiphytisch, scheibenförmig oder kriechend, in Fäden aufgelöst und unregelmässig, Plurilokuläre und unilokuläre Sporangien bald auf denselben, bald auf getrennten Individuen. — Auf Zostera epiphytisch in der westlichen Ostsee. 3372. Ph. Bertholdi Kck. — Taf. LIVE, Fig. 3. — Thallus epi- phytisch, kriechend, monosiphon, zerstreut verzweigt, seltener pseudoparenchy- matisch. Nur die plurikulären Sporangien bekannt. — Bisher nur im Golf von Neapel. 3373. Ph. aequale (Oltm.) Kck. — Streblonema aequale Oltm. — Taf. LIVE, Fig. 1, 2. — Fäden endophytisch, später mit dem oberen Teile des Thallus zwischen den Paraphysen der bewohnten Pflanze nistend, stellen- weise Haare tragend. Plurilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig oder ver- kehrt-herzförmig, den Paraphysen von Chorda Filum gleich in der Länge, auf drei- bis viergliedrigem Stiel. — In dem Thallus von Chorda Filum bei Warnemünde. Gattung Lithoderma (Aresch.) Kuckuck. Thallus mit marginalem Wachstum, krustenförmig, dunkel- bis schwarz- braun, wenige Millimeter bis 10 cm und mehr im Durchmesser betragend: aus der ursprünglich einschichtigen Basalplatte erheben sich bald aufrechte, verzweigte und miteinander verwachsene Zellfäden. Unilokuläre Sporangien meist kugelig, direkt aus den Oberflächenzellen entwickelt. Plurilokuläre Sporangien cylindrisch-kegelförmig, nur in der Mitte aus zwei Fachreihen be- stehend, ebenfalls direkt aus den Oberflächenzellen entwickelt. Beide Frucht- arten auf verschiedenen Pflanzen im mittleren Teil des Thallus einen zu- sammenhängenden Sorus bildend. Mehrere linsenförmige Chromatophoren in jeder Zelle. Haare fehlen. — Die Zugehörigkeit einiger Arten nach dieser Fassung der Gattung durch Kuckuck ist zweifelhaft. 3374. L. fatisceus (Aresch.) Kuck, veränd. — Ralfsia fatiscens Gobi. — Taf. LIVE, Fig. 4, 5. — Bildet weit ausgebreitete braune, oben glatte Krusten, besonders auf Feuersteinen, die der Luft ausgesetzt in einzelne Stücke zerfallen. — Die Begrenzung der Art ist zurzeit nicht sicher, da von Kuckuck und Areschong anscheinend zum Teil verschiedene Pflanzen unter diesem Namen verstanden werden. Die obige Gattungsdiagnose Kuckucks bezieht sich auf Helgoländer Pflanzen. — Helgoland. — Nach Hauck sind die vertikalen Zellreihen 8 — 17 fi dick, meist nur aus acht bis zwölf Zellen bestehend, die ebenso lang oder zwei- bis dreimal kürzer als breit sind. — 192 — 3375. L. adriaticum Hauck. — Der vorigen Art sehr ähnlich; Krusten jedoch dicker und fast schwarz. Die vertikalen Zellreihen 8 — 20 /j. dick, deren Zellen fast ebenso lang oder wenig kürzer als breit. Einfächerige Sporangien wie bei L. fatiscens, vielfächerige unbekannt. Ist kaum von L. fatiscens spezifisch verschieden. — Auf Steinen, Muschelschalen und Schneckenhäusern im Adriatisches Meere. 3376. L. fluviatile Aresch. — Bildet kleine olivbraune bis schwärz- liche, kaum bemerkbare Krusten an Steinen in kleineren Bächen. Krusten glatt, sehr zart. Oberflächliche Zellen fast überall rechteckig, in Reihen geordnet, aufrechte Fäden fünf- bis sechszellig. Sporangien in kleinen Gruppen. — Selten. Böhmen. 3377. L. fontanum Flah. — Kruste 10 — 15 cm im Durchmesser, schwärzlich-gelbbraun, dem Substrat dicht angewachsen, mit gelapptem Rande. Aufrechte Fäden aus 15 — 20 Zellen gebildet. Zellen 6 — 12 f.i breit, so lang oder etwas länger als breit. Einfächerige Sporangien eiförmig, durch Um- bildung aus den Endzellen der Fäden entstehend, sitzend oder kurz gestielt, mit 12 — 16 Schwärmern. — An Steinen in rasch fliessenden Bächen, zer- streut. — Böhmen, Steiermark, Kärnten, Thüringen (Eisenach). Gattung Petroderma Kuckuck. Bildet kleine, dunkelbraune, zusammenfliessende Flecken auf Felsen in der Tidenregion. Aus einem wie Lithoderma wachsenden einschichtigen Zellenlager erheben sich aufrechte, dicht beieinanderstehende, aber durch Druck leicht trennbare Zellreihen. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien durch Umwandlung der obersten vegetativen Zellen entstehend. Uniloku- Erklärung zu Tafel LIVE. Fig. 1. Phaeostroina aequale nach Kuckuck, Spross mit multilokularen Sporan- gien. Vergrösserung 375. „2. „ „ Zweig mit unilokulärem Sporangium. Nach Kuckuck. Vergrösserung 375. „ 3. „ Bertholdi, Spross mit plurilokulärem Sporangium. Nach Kuckuck. Vergrösserung 490. „ 4. Lithoderma fatiscens, Vertikalschnitt durch einen Sorus mit pluriloku- lären Sporangien. Nach Kuckuck. Vergrösse- rung 500. „5. „ „ Vertikalschnitt durch einen Sorus mit unilokulären Sporangien. Nach Kuckuck. Vergrösserung 500. „ 6. Petroderma maculiforme, Thallusstück mit multilokularen Sporangien. Nach Kuckuck. Vergrösserung 400. T 7. „ „ Unilokuläre Sporangien. Nach Kuckuck. Ver- grösserung 750. ' V/W/ j4 S. r' rUrsY y/rrrrfsr . — 193 — läre Sporangien länglich- oval, unscheinbar, plurilokuläre Sporangien mehr- reihig, im übrigen sehr variabel, bald sehr regelmässig kürzer oder länger cylindrisch, bald mehr unregelmässig, in der Mitte am dicksten, oder gleich- sam aus zwei oder drei Sporangien verwachsen. In jeder Zelle meist nur ein plattenförmiger Chromatophor. Haaie nicht beobachtet. 3378. P. niaculiforme (Wollny) Kck. — Lithoderma maculiforme Wollny. — Taf. LIVE, Fig. 6, 7. — Bildet 0,5-2 mm grosse Scheiben. Vegetative Zellen ca. 8 [i breit. Unilokuläre Sporangien 8 — 10 /.i breit, ca. 12 — 14 /.i hoch, die plurilokulären Sporangien bis 9 (.i breit. — Helgo- land; Kieler Hafen. Gattung Phycocelis Strörnf. Thallus epiphy tisch, aus einer ein- bis zweischichtigen, mehr oder weniger kreisrunden, peripherisch wachsenden basalen Zellscheibe gebildet, welche meist mit Haaren besetzt ist, aber nicht immer aufrechte Fäden trägt. Multilokulare Sporangien entweder dicht gedrängt auf der Zellscheibe oder seitlich oder endständig an den aufrechten Fäden, einreihig gefächert, meist fadenförmig. Paraphysen fehlen. Übersicht der Arten. 1. Thallus im Innern von Laminarien. Ph. aecidioides. Thallus nicht im Innern anderer Pflanzen. 2. 2. Scheiben mit abwechselnd ein- und zweischichtigen Zonen. Ph. OCellata. Scheiben in der Mitte ein- oder zweischichtig, sonst einschichtig. 3. 3. Aufrechte Fäden nach und nach sämtlich in plurilokuläre Sporangien übergehend. Ph. foecunda. Aufrechte Fäden nur teilweise Sporangien bildend. 4. 4. Plurilokuläre Sporangien in der Mitte mehrreihig. Ph. reptans. Plurilokuläre Sporangien durchweg einreihig. Ph. haltica. 3379. Ph. reptans (Crouan) Kjellm. — Ectocarpus reptans Crouan. — Ascocyclus reptans Reinke. — Myrionema reptans Fosl. — Taf. LIV F, Fig. 4. — Bildet mehr oder weniger kreisrunde, anfangs getrennte, bis 3 mm breite Scheiben, die später am Rande zusammenfliessen und grössere, bis 6 mm breite Flecken bilden, anfangs nur eine, später zwei Zelllager und dann 10 — 17 /.i dick. Aufrechte Fäden einfach, ein sammetartiges Raschen bildend, etwa 8 fi dick, sechs- bis achtgliedrig. Zellen bis viermal so lang als breit, Endzelle mit langem hyalinem Haar. Plurilokuläre Sporangien Thom6-Migula, Florn. VI. 2. 13 — 194 — lanzettlich auf ein- bis vierzelligem Stiel, in der Mitte mehrreihig, oben und unten einreihig gefächert. Chromatophoren plattenförmig, klein, zu vier bis sechs in jeder Zelle. — Ostsee, an verschiedenen Algen. 3380. Ph. ocellata (Kg.) Fosl. — Ascocyclus ocellatus Reinke. — Myrionema ocellatum Kg. — Phyllactidium ocellatum Kg. — Taf. LIVG, Fig. 4. — Bildet kleine, 1 — 4 mm breite, ebene, kreisrunde Scheiben, die in der Mitte zweischichtig sind und aufrechte Fäden und Sporangien tragen, am Rande aber einschichtig, ohne aufrechte Fäden und Sporangien. Oft wechseln einschichtige und mehrschichtige Zonen zwei- oder dreimal mit- einander ab. Sporangien kürzer und länger gestielt als bei der vorigen Art. — Kieler Bucht, Kattegatt. 3381. Ph.? haltica (Reinke) Fosl. — Ascocyclus balticus Reinke. — Bildet sehr kleine, höchstens 1 mm breite Flecken. Basalscheibe einschichtig, pseudoparenchymatisch , in der Mitte mit aufrechten Fäden, Sporangien und vereinzelten hyalinen Haaren. Plurilokuläre Sporangien auf zwei- bis vier- zelligem Stiel, cylindrisch einreihig gefächert. Chromatophoren verhältnis- mässig gross, ein bis zwei in jeder Zelle, plattenförmig. — Kieler Bucht, auf Zostera marina. 3382. Ph. foecunda Stroemf. — Ascocyclus foecundus Reinke. — Myrionema foecundum Fosl. — Bildet einschichtige, ljs — 3'/2 mm breite, anfangs fast kreisrunde, später zusammenfliessende Flecken. Aufrechte Fäden einfach, kurz, drei- bis vierzellig, später anscheinend nach und nach sämtlich in plurilokuläre Sporangien umgewandelt. Diese dicht gehäuft, sitzend, cylin- drisch-kegelig, am Scheitel stumpf, 35 — 70 [x, lang, 7 — 12 f.i breit, mit je ein bis vier Schwärmern in jedem Fach. — var. seriata Reinke. Bildet kleine, einschichtige, 1 mm breite, kreisrunde Scheiben, im Zentrum neben den plurilokulären Sporangien mit hyalinen Haaren. Plurilokuläre Sporan- gien cylindrisch, 40 — 45 /x lang, 8 — 10 fx breit, sitzend, der Länge nach ein- reihig gefächert, mit einem Schwärmer in jedem Fach. — Ostsee, wahr- scheinlich an Steinen. 3383. Ph. aecidioides (Rosen v.) Kuck. — Ectocarpus aecidioides Rosenv. — Streblonema aecidioides Fosl. — Bildet auf Laminarien zerstreute punktförmige Flecke. Vegetative Fäden zuerst keine geschlossene Scheibe bildend, aus verlängerten Zellen bestehend, zwischen den Zellen der Wirts- pflanze kriechend, später unter der Epidermis kleine rundliche Scheiben Erklärung zu Tafel LIV F. Fig. 1. Spross von Streblonema sphaericum mit zwei unilokulären Sporangien. „ 2. Spross von Streblonema Stilopborae mit plurilokulären Sporangien. „ 3. Sprossstück von Streblonema reptans. „ 4. Phycocelis reptans, Stück eines Zweiges. r^7cc&&??, 'J / c f ' ///s/ " ///f/SYS/S. — 195 — bildend, auf denen Sporangien und Haare sorusartig entstehen und schliess- lich wie ein Äcidiurn die obere Zelllage der Wirtspflanze durchbrechen. Plurilokuläre Sporangien 35 — 80 p lang, 6 — 7,5 (x breit, mit 5 — 14 in einer Längsreihe angeordneten Fächern, deren jedes zwei Schwärmer enthält, uni- lokuläre verkehrt- eiförmig, 28 — 62 f.i lang, 17 — 28 fi breit, nach dem Grunde zu meist plötzlich schief verschmälert. — In Laminarien, Helgoland. Gattung Ascöcyclus Magnus. Im Bau der Gattung Phycocelis sehr ähnlich. Die basale Zellscheibe ist stets einschichtig und meist ohne aufrechte Fäden. Multilokulare Sporan- gien fadenförmig, einreihig gefächert, dicht gedrängt; zwischen ihnen stehen längere oder kürzere, schlauchförmige, dickwandige, zuletzt farblose Haare. 3384. A. orMcularis (J. Ag.) Magnus. — Myrionema orbiculare J. Ag. — Taf. LIVG, Fig. 3. — Bildet kleine, bis 2 mm breite, oliven- braune, kreisrunde oder am Rande gelappte einschichtige Scheiben, in der Mitte mit gegliederten, farblosen Haaren und Sporangien; vegetative auf- rechte Fäden fehlen fast ganz. Einfächerige Sporangien verkehrt-eiförmig, mehrfächerige fadenförmig, 6 — 8 /< dick, einreihig gefächert. Vereinzelt finden sich dicke, farblose, keulenförmige einzellige Fäden mit dicker Membran, von 8 — 12 {.i Dicke und bis 150 [x Länge. — Nordsee, Adriatisches Meer, auf Zostera und verschiedenen grösseren Algen. Gattung Sorapion Kuckuck. Thallus mit marginalem Wachstum, krustenförmig, dunkelbraun, wenige Millimeter im Durchmesser betragend, aus der ursprünglich einschichtigen Basalplatte erheben sich bald aufrechte, verzweigte, miteinander verwachsene Zellfäden. Unilokuläre Sporangien birnförmig, direkt aus den Oberflächen- zellen entwickelt, den Thallus überragend und in Sori vereinigt. Pluriloku- läre Sporangien unbekannt. Chromatophor eine scheibenförmige Platte in jeder Zelle. Haare unbekannt. 3385. S. simulans Eck. — Taf. LIVG, Fig. 1, 2. — Zellen 5—12 p breit. Sporangien 15 — 20 /.i im Durchmesser. — Zusammen mit Lithoderma fatiscens auf einem rötlichen Tonstein bei Helgoland. *o Gattung Symphiocarpus Rosenv. Spross krustenförmig, aus kriechenden, zuletzt fast scheibenförmig zu- sammenschliessenden, verzweigten Zellfäden und diesem basalen Lager vertikal entspringenden kurzen, gleich hohen, einfachen oder fast gabelig verzweigten, 13* — 196 — unter sich freien, aber dicht gedrängten Gliederfäden bestehend. Zellen nur einen scheibenförmigen terminalen Chromatophor enthaltend. Plurilokuläre Sporangien aus den terminalen Zellen der aufrechten Fäden entwickelt, zwei bis vier untereinander seitlich verwachsen. — Stellung der Gattung unsicher. 3386. S. strangulans Rosen v. — Bildet Lithodermo - ähnliche , am Rande unregelmässige Krusten, aus unter sich freien unregelmässig ver- zweigten, oft einseitigen Fäden gebildet, zuletzt zu einem einschichtigen Basallager vereinigt. Zellen so lang bis 1 1/2 mal so lang als breit, allmählich aufwärts bauchig vortretend, durch horizontale Querwände sich teilend und zu aufrechten zwei- bis siebenzelligen Fäden auswachsend. Hyaline Haare zerstreut aus den kriechenden Fäden entspringend. — Helgoland, an Chaeto- morpha Melagonium. Gattung PleurocSadia A. Braun. Thallus aus einer basalen, durch die pseudoparenchymatisch vereinigten Zweige des primären kriechenden Fadens gebildeten Zellplatte bestehend, von der sich aufrechte, überwiegend einseitig verzweigte, einreihige Zellfäden und Sporangien erheben. Zwischen diesen ist oft in bedeutender Menge kohlensaurer Kalk abgelagert. An den aufrechten Fäden, die in den oberen Teilen oft sehr dünnwandige, langgliedrige Haare tragen, entwickeln sich auf demselben Individuum unilokuläre und plurilokuläre Sporangien; die ersteren sind birnförmig, die letzteren fadenförmig, aus fünf bis acht Zellen bestehend. Die Sporangien, besonders die unilokulären, werden häufig von der Tragzelle durchwachsen. 3387. PI. lacustris A. Br. — Taf. LIVG, Fig. 5. — Bildet kleine polstert örmige , gallertige, olivbraune, meist verkalkte Raschen. Zellen der kriechenden Basalfäden unregelmässig, zu einer basalen, pseudoparenchyma- tischen Scheibe vereinigt, von der aus die aufrechten Fäden sich erheben, die mehr cylindrische Zellen haben. Hyaline Haare vorhanden. Zellen nur mit einem Chromatophor. — An verschiedenen Wasserpflanzen, besonders Scirpus und Phragmites, auch an Steinen und Muschelschalen, hauptsächlich Erklärung zu Tafel LIVG. Fig. 1. Sorapion sirnulans, Vertikalschnitt durch einen Sorus unilokulärer Spo- rangien nach Kuckuck. Vergrösserung 400. n 2. Oberflächenansicht eines solchen nach Kuckuck. Vergrösserung 400. „ 3. Ascocyclus orbicularis, Schnitt durch einen Sorus mit multilokularen Sporangien. „ 4. Phycocelis ocellata, Teil eines Sprosses mit einem plurilokulären Spo- rangium. „ 5. Pleurocladia lacustris mit einem plurilokulären und mehreren uniloku- lären Sporangien. %Lk/S4 •v/'. ■ Z&f&n ■'<'/ 7b ÄÄ 'J^/l/2&?Z€LCe€Zt — 197 — um Berlin (Tegeler See, Mariendorf, Müggelsee) und Plön, aber sehr un- beständig im Vorkommen. Familie Desinarestiaceae. Sprosse mit einer berindeten, grosszelligen, gegliederten Zentralachse, verzweigt, mit subterminalem Yegetationspunkt. Thallus oft ziemlich lang, meist fadenförmig, seltener flach, meist mit Lang- und Kurztrieben, letztere zuweilen wirtelig angeordnet. Übersicht der Gattungen. Lang- und Kurztriebe zweizeilig. Desmarestia. Kurztriebe wirtelig. Arthrocladia. Gattung Desmarestia Lamx. Thallus fadenförmig, zusammengedrückt oder flach, band- bis blatt- förmig, zuweilen gerippt, mit zweizeilig entspringenden, bald gegenständigen, bald abwechselnden Zweigen, die als Kurz- und Langtriebe differenziert sind. Sprosse von einer langgliedrigen Fadenachse durchzogen, welche von einer aus sehr ungleichen Zellen gebildeten Schicht umgeben ist. Fortpflanzung sehr unvollkommen bekannt. Bei D. viridis entstehen Schwärmer in ver- grösserten, rundlich ellipsoidischen Oberflächenzellen (Unilokuläre Sporangien). 3388. D. viridis (Muell.) Lamour. — Sporochnus viridis Ag. — Dichloria viridis Grev. — Taf. L1YH, Fig. 1. — Thallus lebend gelbbraun, an der Luft rasch spangrün werdend, fadenförmig, unten stielrund, oben etwas zusammengedrückt, aber von keiner Rippe durchzogen, nach oben ver- jüngt, zuletzt haardünn, am Grunde 1 — 2 mm dick, über fusslang werdend, sehr reich verzweigt, Hauptäste abstehend, Äste und Astchen mehr aufrecht, alle zweizeilig, gegenständig. — Nordsee. 3389. D. acüleata (L.) Lamour. — Sporochnus aculeatus Ag. — Taf. LIVH, Fig. 2. — Thallus zusammengedrückt -fadenförmig mit zarter Mittelrippe, lederig-knorpelig, am Grunde stielrundlich, 2 — 3 mm dick, sehr lang, 50 — 150 cm, zwei- bis dreifach fiederästig, mit abwechselnden oder seltener stellenweise opponierten zahlreichen Ästen, in der Jugend mit ab- wechselnden oder opponierten, bis 5 mm langen Haarbüscheln besetzt, an Erklärung zu Tafel LIY H. Fig. 1. Desmarestia viridis, nat. Gr. T 2. „ acüleata, nat. Gr. — 198 — deren Stelle später dorn artige, pfrieniförraige Ästchen treten. Alle Äste aufrecht, rutenförmig, oft sehr verlängert. Farbe junger Pflanzen hell-grün- braun, älterer duukel-olivbraun. — Nordsee. 3390. D. ligulata (Lightf.) Lamour. — Sporochnus ligulatus Ag. — Desraarestia Dresnayi Lam. — Larainaria ligulata Hook. — Thallus 1 — 2 m lang, flach, hautartig, schmal linear, 5—20 mm breit, mit deutlicher, aber schwacher Rippe, reich zwei- bis vierfach gegenständig gefiedert, gelblich- LT*ün bis olivenbraun. Fiedern dichtstehend, ebenso wie die Fiederchen mit nach beiden Enden verschmälertem mittleren Teil und zarter Mittelrippe, am Rande mit opponierten Fadenbüscheln, die später verschwinden und nur in Form von zarten Zähnchen angedeutet bleiben. — Nordsee. Gattung Arthrocladia Duby. Thallus stielrund, fadenförmig, wiederholt verzweigt, mit gegenstän- digen oder abwechselnden Langtrieben und in mehrgliedrigen Wirtein ent- springenden Kurztrieben. Sprosse von einer gegliederten, grosszelligen Zentralachse durchzogen, Gewebemantel aus aussen kleinen, innen grösseren, fast gleichförmigen cylindrisch prismatischen Zellen bestehend. Sporangien aus schwach angeschwollenen Ketten rosenkranzförmig aufgetriebener, zwei- zeiliger Glieder gebildet, die auf der Innenseite der Kurztriebe stehen. Jede entlässt die in ihr gebildeten Schwärmer durch eine besondere Öffnung. 3391. A. villosa (Huds.) Duby. — Conferva villosa Huds. — Spo- rochnus villosus Ag. — Arthrocladia septentrionalis, australis Kg. — A. dal- matica Zanard. — Taf. LIV J, Fig. 1. — Thallus olivengelb, 10 — 60 cm und darüber lang, stielrund, fadenförmig, am Grunde bis ca. 1 mm dick, entfernt ein- bis dreifach fiederästig. Langtriebe meist gegenständig, selten ab- wechselnd, abstehend. Kurztriebe wirtelig, an etwas angeschwollenen Knoten, 1 — 4 mm lang, nach der Spitze zu gedrängt, sonst in Abständen von ca. 1 mm entspringend, sehr zart, einen dünnen, wolligen Flaum um die Stämm- chen und Äste bildend. Plurilokuläre Sporangien etwa 15 ^ dick, einreihig gefächert, verschieden lang. — Nordsee. — Die A. australis (Kg.) Hauck = A. australis Kg. unterscheidet sich nur undeutlich durch regelmässig ab- wechselnde Fiederung. ■ — Adriatisches Meer. Familie Scytosiphonaceae. Thallus aus meist kräftigeren Sprossen bestehend, die verwachsen aus mehrreihigen Fäden bestehen oder einen kompakten GewebskÖrper bilden. Bildung ausgesprochener Assimilationsfäden fehlt meist. Fortpflanzung im — 199 — allgemeinen der der Ectocarpaceen ähnlich, aber mit meist nicht vortretenden Sporangien. Eine gegliederte Zentralachse ist nicht vorhanden. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus rundlich-blasenförmig. Colpomenia. Thallus stielrundlich, faden- oder bandförmig. 2. 2. Thallus meist gänzlich unverzweigt. 3. Thallus stets (wenn auch oft spärlich) verzweigt. 10. 3. Thallus flach, bandartig. 4. Thallus stielrund, oder wenn abgeflacht, hohl. 6. 4. Zellen der äusseren Schichten erheblich kleiner als die der inneren. Phyllites. Äussere Zellschichten nicht wesentlich von den inneren verschieden. 5. 5. Haare zerstreut stehend. Desinotrichuni. Haare büschelig. Punctaria. 6. Thallusspitzen mit deutlich erkennbarer Scheitelzelle. Delamarea. Thallus ohne deutliche Scheitelzellen. 7. 7. Thallus aus gleichförmigem parenchymatischem Gewebe bestehend. Lithosiphon. Thallus aussen kleinzelliger. 8. 8. Thallus sehr lang, strangförmig. Chorda. Thallus kürzer, deutlich hohl. 9. 9. Thallus dünn, röhrenförmig. Scytosiphon. Thallus dick, sack- oder darmartig. Asperococcus. 10. Thallus hohl. 11. Thallus solid. 14. IL Thallus mit deutlicher Scheitelzelle. 12. Thallus ohne deutliche Scheitelzelle. 13. 12. Fertile Sprossabschnitte mit lockerer Aussenschicht. Gobia. Fertile Sprossabschnitte mit dicht parenchymatischer Aussenschicht. Dictyosiphon. 13. Nur multilokulare Sporangien bekannt. Stictyosiphon. Uni- und multilokulare Sporangien bekannt. Striaria. 14. Aufrechte Fäden aus kriechendem Basalfaden entspringend. Myriotrichia. Kriechender Basalfaden fehlt. 15. 15. Fäden aus einer Scheibe entspringend. 16. Fäden mit Rhizoiden haftend. 17. 16. Unilokuläre Sporangien unbekannt. Pogotrichum. Multilokulare Sporangien nicht sicher bekannt. Istmoplea. — 200 — 17. Chromatophoren je 8 — 10 in einer Zelle. Kjellimmia. Chromatophoren einzeln oder zu wenigen in einer Zelle. Phloeospora. Gattung Desmotrichum Kg. Thallus aus einem unverzweigten Zellfaden oder einem zwei- bis vier- schichtigen, unten verschmälerten, nach oben bandartig verbreitertem Ge- webskörper bestehend und an der Basis mit verfilzten Rhizoiden fest- sitzend, an jüngeren Teilen mit später abfallenden Haaren. Unilokuläre Sporangien rundlich, eingesenkt, aus je einer Oberflächenzelle entstehend, zerstreut. Multilokulare Sporangien kegel- oder spindelförmig, aussen an- sitzend, zuweilen kurz gestielt oder eingesenkt. Paraphysen fehlen. 3392. D. undulatum (J. Ag.) Reinke. — Punctaria undulata J. Ag. — P. laminarioides Crouan. — P. latifolia var. Zosterae Le Jol. — Diplo- stromium tenuissimum Kg. — Desmotrichum balticum Kg. — Zonaria tenu- issima Ag. — Taf. LIVJ, Fig. 2, 3. — Sprosse überaus verschieden gross, meist etwa 6 cm lang und dann mitunter regelmässig spiralig gekrümmt seltener niedrig, kaum 1 cm hoch, etwas gesellig, flach linear, im Querschnitt zwei- bis vierschichtig. Chromatophoren in jüngeren Pflanzen oval oder biskuitförmig, etwa zehn in jeder Zelle, in älteren unregelmässig, bandförmig oder selbst etwas verzweigt. Unilokuläre Sporangien einzeln, selten gehäuft, seltener als plurilokuläre, mit der Spitze etwas warzenartig vortretend. Plurilokuläre Sporangien kugelig mit zahlreichen Fächern. — Nordsee auf Zostera marina. — Sehr vielgestaltig. 3393. D. balticum Kg. — Taf. LIVJ, Fig. 4. — Thallus aus einem einzelnen Zellfaden von 1 — 10 mm Länge bestehend mit einzelnen Längs- teilungen der Zellen, selten durchweg zwei- bis vierzellreihig oder selbst zweischichtig und dann der vorigen Art sehr ähnlich. Unilokuläre Sporangien unbekannt, plurilokuläre meist papillenförmige, konische Protuberanzen mit breiter Basis, dem vegetativen Thallus aufsitzend oder interkalar durch Um- wandlung von Thalluszellen entstehend. — Westliche Ostsee an Meeres- pflanzen und an Cynthia und Flustra. 3394. D. scopulorum Reinke. — Taf. LIVJ, Fig. 5. — Millimeter- hohe unverzweigte Zellfäden, grösstenteils einreihig, doch stets mit einzelnen Erklärung zu Tafel LIVJ. Fig. 1. Arthrocladia villosa, multilokulare Sporangien. „ 2. Desmotrichum undulatum, nat. Gr. „ 3. ,, Thallusquer8chnitt vergr. „4. ., balticum. „ 5. „ scopulorum nach Reinke, Teil eines Pflänzchens mit pluri- lokulären Sporangien. J4 ■ / Y //fr. )/////<'// r/rrr/Y. — 201 — Längswänden im Thallus. Plurilokuläre Sporangien sitzend oder gestielt, selten mit dem unteren Teil dem Thallus eingesenkt, an der Basis meist schmäler als in der Mitte. — An Steinen der Litoralregion in der west- lichen Ostsee (Reinke). Gattung Punctaria Grev. Thallus flach, band- oder blattförmig, am Grunde stielartig und mit Haftscheibe festsitzend, erwachsen vier- bis siebenschichtig mit büschelweise in flachen Vertiefungen stehenden Haaren. Unilokuläre Sporangien rundlich, eingesenkt, zerstreut, multilokulare kurz prismatisch, mit dem Scheitel papillenartig vorgewölbt, mehrreihig gefächert, ebenso wie die unilokulären aus je einer Oberflächenzelle entstehend, eingesenkt, mit freiem Scheitel, in Gruppen vereinigt. Paraphysen fehlen. 3395. P. latifolia Grev. — P. debilis Kg. — Laminaria debilis Harv. — Phycolapathum debile Kg. — Taf. LIVK, Fig. 1; Taf. LIVL, Fig. 1. — Thallus dünnhäutig, 10 — 40 cm lang, gelblich-olivgrün, 1 — 10 cm breit, länglich-lanzettlich, eirund oder queroval, mit keilförmiger, gerundeter oder herzförmiger Basis in einen dünnen, 2 — 4 mm langen Stiel übergehend. Sporangien einzeln oder meist in kleinen punktförmigen, dunkler gefärbten Gruppen. Haare zart, farblos, mit blossem Auge nicht er] cnnbar, büschelig. — Adriatisches Meer. 3396. P. plantaginea (Roth.) Grev. — Zonaria plantaginea Ag. — Laminaria plantaginea Ag. — Phytolapathum plantagineum Kg. — Thallus bräunlich, fast ebenso lang als die vorige, aber meist nur halb so breit, ziemlich derb lederartig, zäh, verkehrt eiförmig-lanzettlich, 1—8 cm lang, allmählich in einen Stiel übergehend. Haare ziemlich dickwandig, in Büscheln, die dem blossen Auge als dunklere Punkte erscheinen. — Nordsee. Gattung Pogotrichum Reinke. Thallus aus einer einschichtigen, dem Substrat aufliegenden basalen Scheibe und von dieser ausgehenden aufrechten, büschelförmig beisammen- Erklärung zu Tafel LIVK. Fig. 1. Punctaria latifolia, Teil eines Thallusquerschnittes. „ 2. Pogotrichum filiforme nach Reinke, einreihiger, dünner Faden mit pluri- lokulären Sporangien. Vergr. 400. r 3. ,, ,, Thallusquerschnitt nach Reinke, Vergr. 400. „ 4. „ ., mehrreihiges Thallusstück nach Reinke, Vergr. 200. „ 5. Isthmoplea sphaerophora, nat. Gr. „ 6. ,, ,, Teil eines Sprosses mit unilokulären Sporangien, vergrössert. — 202 — stehenden mehrzellreihigen Sprossen bestehend. Wachstum derselben inter- kalar, Bau radiär, aus einer oder meist mehreren Längsreihen von Zellen zusammengesetzt. Multilokulare Sporangien interkalar in den aufrechten Sprossen, aus einigen äusseren oder sämtlichen Zellen im Querschnitt gebildet. 3397. P. filiforme Reinke. — Taf. LIV K, Fig. 2—4. — Raschen 10 — 30 mm lang. Faden von einschichtiger Basalscheibe sich erhebend, 15 — 60 fx breit. Haare fehlen. Nur plurilokuläre Sporangien bekannt. — Helgoland, auf Laminaria saccharina. Gattung Isthmoplea Kjellm. Pinselige kleine Büschel aus einer Haftscheibe von geringer Ausdeh- nung und aufrechten, verzweigten Zellreihen mit interkalarem Wachstum bestehend, welche später mehrreihig werden. Chromatophoren zahlreich, klein scheibenförmig. Unilokuläre Sporangien fast kugelig, meist paarweise opponiert an jüngeren, einreihigen Astchen entstehend, an älteren, mehr- reihigen durch Auswachsen einer beliebigen Oberflächenzelle meist einzeln entstehend. 3398. I. sphaerophora (Carm.) Kjellm. — Ectocarpus sphaerophorus Carm. — E. cruciatus Ag. — Capsicarpella sphaerophora Kjellm. — Taf. LIVK, Fig. 5, 6. — Fäden wiederholt dicht verzweigt mit gegenständigen Astchen. Zellen cylindrisch, */2 — l^mal so lang als breit. Sporangien 40 — 50 /u, die sporangientragenden einreihigen Äste 13—20 /u, die mehr- reihigen Stämmchen 40 — 50 fx dick. Pfiänzchen 2 — 4 cm hoch, büschelig, oliv- oder gelbbraun. — Helgoland, auf Florideen. Gattung Lithosiphon Harv. Thallus fadenförmig aus fast gleichförmig parenchymatischem Zell- gewebe bestehend, nach dem Grunde zu verjüngt und mit Haftscheibe fest- sitzend, mit zerstreuten Haaren. Unilokuläre Sporangien vereinzelt, multi- lokulare vereinzelt, vier- bis achtfächerig, aus je einer Oberfiächenzelle ent- stehend, eingesenkt, mit freiem Scheitel, den sterilen Zellen sehr ähnlich. Paraphysen fehlen. 3399. L. pusillus (Carm.) Harv. — Chlorosiphon pusillus Harv. — Punctaria pusilla Crouan. — Thallus fadenförmig, einfach, 4 — 12 cm lang, borstendick, steif oder gebogen, die Wirtspflanze dichtrasig überziehend oder einzeln mit sehr zarten, farblosen, wirtelig gestellten Fäden. Einfächerige Sporangien fast kugelig, mehrfächerige vier- bis achtfächerig. — Nordsee, Kattegatt. zyZ&z&Ti/ e7y J^L, //'//s - v ///>•. ;/////<'// cuzetze . — 203 — 3400. L. Laminariae (Lyngb.) Harv. — Desmotrichuni Laminariae Kg. — Chlorosiphon Laminariae Harv. — Asperococcus? Laminariae J. Ag. — Punctaria Laminariae Crouan. — Thallus in kleinen 2 — 12 mm hohen, dichten, aufrechten Büscheln. Fäden zahlreich aus gemeinsamer Basis ent- springend, einfach, kaum haardick mit zerstreuten hyalinen Haaren. Ein- fächerige Sporangien rundlich- elliptisch. — Nordsee. Gattung Stictyosiphon Kg. Thallus hohl, dünnhäutig, wiederholt allseitig verzweigt, mit abwech- selnden, gegenständigen oder stellenweise wirtelig entspringenden Zweigen. Thalluswand aus zwei oder drei Zellagen gebildet, von denen die inneren viel grösser und rundlich, die äusseren kleiner und fast viereckig sind. Sporangien nur multilokular. Sonst mit Phloeospora übereinstimmend. 3401. St. adriaticus Kg. — Taf. LIVL, Fig. 2. — Thallus 10—50 cm lang, am Grunde 0,3 bis etwa 1 mm dick, blass olivgrün, schlaff, in Rasen, reich verzweigt mit verlängerten, abwechselnden oder gegenständigen, zu- weilen wirteligen Asten und Astchen; letztere zuletzt haardünn (Unilokuläre Sporangien giebt Hauck an; einzeln oder zu zwei bis fünf vereinigt, halb hervorbrechend oder fast eingesenkt, zahlreich über den Thallus ausgesät). Thallus aussen mit kleinen, fast viereckigen Zellen; die innere (oder zwei innere) Zeillagen bestehen aus grösseren, rundlichen Zellen. — Adriatisches Meer, an grösseren Algen. Gattung Phloeospora Aresch. Thallus fadenförmig, verzweigt, von mittlerer Grösse, meist büschelig zusammenstehend und mit Wurzelfaden haftend, solid oder am Grunde mit engem Hohlraum, oben mehr oder weniger deutlich gegliedert, teilweise ein- reihig oder schliesslich ganz aus einem parenchymatischen Gewebskörper gebildet, dessen innere Schichten aus gestreckten prismatischen Zellreihen bestehen. Chromatophoren bandförmig, einfach oder spärlich verzweigt, ein- zeln oder zu wenigen in jeder Zelle. Wachstum interkalar. Sporangien durch L'mbildung je einer Aussenzelle entstehend, unregelmässig zerstreut, oft in Menge bei einander liegend. Mit Stictyosiphon nahe verwandt. 3402. Phl. tortilis (Rupr.) Aresch. — Stictyosiphon tortilis Reinke. — Scytosiphon tortilis Rupr. — Dictyosiphon tortilis Gobi. — Taf. LIVM, Erklärung zu Tafel LIVL. Fig. 1. Punctaria plantaginea. „ 2. Stictyosiphon adriaticus. — 204 — Fig. 1 — 3. — Thallus fadenförmig, büschelig, olivgrün oder schwärzlich- olivgrün, sehr dicht unter sich mit den Verzweigungen verflochten, wieder- holt seitlich verzweigt, nur an den dickeren Stellen hohl. Plurilokuläre Sporangien nach der Entleerung ohne Zwischenwände. Zweige und Zweig- chen schräg bis fast horizontal, meist opponiert und mit gegenständigen Haaren. — Ostsee, Nordsee. 3403. Pill, subarticulata Aresch. — Stictyosiphon subarticulatus Reinke. — Scytosiphon foeniculaceus Lyngb. — Aphanarthron latuni J. Ag. — Thallus schmutzig-gelblich, sehr reich verzweigt, nur stellenweise hobl. Zweige und Zweigchen abstehend, selten gegenständig, ohne Haare. Von der vorigen Art kaum zu trennen. — Ostsee, Nordsee. Gattung Scytosiphon Ag. Thallus faden- bis röhrenförmig, einfach oder verzweigt im Bau der Gattung Colpomenia verwandt. Multilokulare Sporangien eine die Thallus- oberfläche zusammenhängend oder in einzelnen Flocken überziehende Schicht bildend, Paraphysen vorhanden oder fehlend, einzellig verkehrt ei- bis birn- förmig, zerstreut zwischen den Sporangien stehend. 3404. Sc. lomentarius (Lyngb.) J. Ag. — Chorda lomentaria Lyngb. — Ch. fistulosa Zanard. — Ch. filurn var. fistulosa Kg. — Scytosiphon fistulosus Ag. — Sc. Filum var. fistulosus und lomentarius Ag. — Taf. LIV M, Fig. 4. — Thallus 10 — 60 cm lang, 1 — 10 mm dick, nach beiden Enden verjüngt, oft etwas gliederartig eingeschnürt, cylindrisch, olivbraun oder gelbbraun, derb, in der Jugend mehr grün und viel zarter. Sporangien von Paraphysen begleitet. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. 3405. Sc. pygmaeus Reinke. — Kleine Büschel, deren Fäden 5 — 10 mm lang und höchstens 0,1 mm dick sind. Aus einem verzweigten, kriechenden, einreihigen Protonema erhebt sich eine dickere, aufrechte Zell- reihe, welche durch interkalare Querteilung in die Länge Avächst, aus der Endzelle entspringt ein dünneres, farbloses Haar. Später treten in der jungen Thallusanlage Längswände auf, das interkalare Wachstum des Thallus dauert zunächst aber an, um dann in basipetaler Richtung zu erlöschen. In jeder Zelle befindet sich ein grosser plattenförmiger Chromatophor. Aus der Basis entspringen gegliederte Wurzelhaare; aus einer Oberflächenzelle gewöhnliche Haare. Die Sporangien entstehen nur aus gruppenweise beisammenliegenden oder vereinzelten Zellen, welche durch unveränderte Rindenzellen von ein- ander getrennt sind. Paraphysen fehlen (Reinke). — Westlich Fehmarn. — 205 — Gattung Kjellmania Rke. Thallus fadenförmig, verzweigt, einzeln oder in kleinen Büscheln, 1 — 5 cm lang, durch Rhizoiden haftend, selten einfach, nur anfangs aus einer Zell- reihe bestehend, die durch interkalare Teilungen in die Länge wächst, später auch durch längs und schief gerichtete Wände mehrreihig wird. Auf den Endzellen und stellenweise auch seitlich steht ein dünneres, farbloses Haar. Chromatophoren acht bis zehn in jeder Zelle, kleine biskuitförmige Platten. Multilokulare Sporangien von zweierlei Art: 1. interkalare meist an be- sonderen Individuen entwickelt und zwar in den dünneren, einreihigen Ästen, durch Bildung zahlreicher Längs- und Querwände rein interkalar aus den Thalluszellen hervorgehend. Meist liegen diese interkalaren Sporangien zu mehreren (bis zu elf) hintereinander im Faden, dahinter meist wieder vege- tative Zellen. 2. Sorus-Sporangien entspringen gruppenweise und stehen in unregelmässig warzenförmigen Sori sowohl an der dickeren Hauptachse als an den einreihigen Zweigen. 3406. Kj. sorifera Rke. — Taf. LIVM, Fig. 5. — Kleine, mit kürzeren Seitenästchen besetzte oder auch fast unverzweigte Fäden von 1 — 5 cm Länge. Thallus anfangs aus einer durch interkalare Querteilung in die Länge wachsenden einfachen Zellreihe bestehend, deren Endzelle ein dünneres, farbloses Haar trägt; ähnliche Haare auch seitlich. Zweige in derselben Weise wie der Hauptstamm entwickelt. — An Steinen und grösseren Algen in der Ostsee. Gattung Phyllitis Kg. Thallus band- oder blattförmig, am Grunde kurz gestielt, solid, seltener stellenweise hohl, Zellen, von innen nach aussen an Grösse abnehmend. Multi- lokulare Sporangien auf der Thallus Oberfläche zuerst in getrennten Flecken, die aber schliesslich zu einer fast die ganze Thallusoberfläche überziehenden Schicht, zusammenfliessen. Paraphysen fehlend. Im übrigen schliesst sich die Gattung eng an Scytosiphon an. 3407. Ph. Fascia (Muell) Kg. — Laminaria Fascia Ag. — Phyllitis caespitosa Le Jol. — Taf. LIVN, Fig. 2. — Thallus olivengelb, linear, lan- zettlich, länglich oder verkehrt-eirund, 5 — 30 cm lang, 1 — 6 cm breit, am Grunde allmählich oder plötzlich in einen flachen, dünnen Stiel verschmälert, am oberen Rande zuweilen etwas ausgenagt, bei breiteren, blattartigen Formen gewöhnlich leicht faltig, am Rande stellenweise wellig. Gesellig wachsend. Hauck unterscheidet folgende, jedoch nicht scharf getrennte Formen: — a. Fascia Hauck. Thallus 5 — 15 cm lang und 1 — 10 mm breit, bandförmig, gegen die Basis allmählich verschmälert. Die schmalen Formen meist ge- dreht, die breiteren oft wellig. — Nordsee. — ß. caespitosa (J. Ag.) — 206 — Hauck. Thallus 5—15 cm lang und 1 — 5 cm breit, lanzettlich, länglich oder verkehrt- eirund (bisweilen sichelförmig gekrümmt), keilförmig in den Stiel verschmälert, Rand wellig. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer. — y, debilis (J. Ag.) Hauck. Thallus bis 30 cm lang und 3—6 cm breit, länglich oder verkehrt-eirund, an der Basis plötzlich in einen 2 — 3 mm langen Stiel verschmälert. — Adriatisches Meer. 3408. Ph. zosterifolia Rke. — Ph. Fascia Le Joris. — Ilea Fascia Aresch. — Thallus ausgesprochen linear, meist nur bis 0,6 (selten bis 1,5) mm lang und bis 0,2 (selten mehr) mm breit, im Innern stellenweise hohl, am Grunde ziemlich plötzlich in den Stiel verschmälert. — Kieler Bucht. 3409. Ph. flliformis Batt. — Thallus 1—2 cm hoch, sehr schmal linear oder fadenförmig, olivgrün, im Alter gelblich. Plurilokuläre Spo- rangien etwa 37 ii lang, 7 fx breit. — Helgoland. Gattung Delamarea IIa r. Thallus fadenförmig, cylindrisch, röhrenförmig, einfach, mit einer, herab- laufende gegliederte Rhizoiden aussendenden Haftscheibe festsitzend, aus zwei verschiedenen Schichten gebildet; die inneren Zellen grösser, nach der Peri- pherie zu kleiner werdend, die äusseren in grosse, ungegliedert eiförmig- kolbige, unter sich freie Assimilationsschläuche umgebildet. Unilokuläre Sporangien kugelig oder eiförmig, gross, zwischen den Assimilationsschläuchen über die ganze Thallusoberfläche zerstreut, plurilokuläre kugelig. 3410. D. attenuata (Kjellm.) Rosenv. — D. paradoxa Hariot. — Scytosiphon attenuatus Kjellm. — Physematoplea attenuata Kjellm. — Taf. LIVO, Fig. 1. — Thallusfäden gesellig, fadenförmig, gedreht, am Grunde verschmälert, fast haarförmig. Unilokuläre Sporangien 30 — 60 fx lang, 18 — 14 ix breit. Assimilationsschläuche länglich oder cylindrisch-keulenförmig, 60 — 120 Li lang, 30 — 55 lx breit, untermischt mit langen, hyalinen, geglie- derten Haaren. Thallus 5 — 8 cm hoch, bis 1,5 mm dick, trocken braun. — Helgoland. Gattung Gobia Reinke. Thallus fast röhren- oder darmförmig, bisweilen unregelmässig auf- getrieben, sehr weich, schleimig und schlüpfrig, meist nur spärlich ver- zweigt, mit gleichartigen Zweigen, nur anfangs mit Scheitelwachstum, bald nur interkalar wachsend. Die Sporangien entstehen aus Subkortikalzellen, die benachbarten Zellen sprossen zu kurzen zwei- bis dreigliedrigen, zum Teil sich gabelnden Assimilationsfäden aus. Thallus mit langen gegliederten Haaren. 3411. G. baltica (Gobi) Reinke. — Cladosiphon balticus Gobi. — Einzige Art. An Steinen und Muscheln in der Ostsee. — 207 — Gattung Dictyosiphon Grev. Thallus fadenförmig, mehr oder weniger hohl, spärlich bis wiederholt allseitig verzweigt, meist mit verlängerten Hauptzweigen. Wachstum nur anfangs durch eine terminale Scheitelzelle, später ausschliesslich interkalar. Aus einzelnen Subkortikalzellen gehen durch Vergrösserung unilokuläre Spo- rangien hervor, die übrigen Subkortikalzellen bilden durch wiederholte Tei- lungen in tangentialer und radialer Richtung eine geschlossene Rindenschicht, in welche die Sporangien dann eingesenkt erscheinen. Haare zerstreuter oder dichter. 3412. D. hippuroides (Lyngb.) Kg. — Scytosiphon hippuroides Lyngb. — Sc. tomentosus Fl. dan. — Dictyosiphon ramellosus J. Ag. — Thallus meist nur am Grunde hohl, verlängert, fadenförmig, ziemlich steif, mehr oder weniger dicht verzweigt. Zweige fast gleichlang, zerstreut. Äste II. und III. Ordnung tragend. Zellen der Rindenschicht am Grunde reihen- artig angeordnet, mit braunem Zellinhalt, die im inneren Teil des Lagers bedeutend grösser mit dicker Membran. Sporangien oval, oft vollständig eingesenkt. Der dunkel-olivbraune, trocken schwärzliche Thallus wird 10 — 30 cm hoch. — Ostsee, Nordsee. 3413. D. foeniculaceus (Huds.) Grev. — D. foeniculaceus ß. Aresch. — Stictyosiphon foeniculaceus Ag. — Taf. LIVM, Fig. 6. — Thallus am Grunde röhrig hohl, nach oben zu stellenweise solid, verlängert, reich ver- zweigt, mit abwechselnden oder stellenweise opponierten, wiederholt ver- zweigten Ästen. Zellen der zarten Rindenschicht klein, von oben gesehen eckig-quadratisch oder abgerundet mit zart gelblichem Inhalt, die des inneren Lagers kleiner und zartwandiger. Sporangien mehr an der Oberfläche liegend, elliptisch oder kugelig. Der gelblich- olivgrüne Thallus wird 30 cm bis 1 m lang und 200 — 500 fi dick, ist rasig-verworren und in verschiedener Weise verzweigt und mit Haaren besetzt. — var. filiform is Rke. hat eine hell- gelblich-weisse Färbung und gleichmässig dünne Äste; die ganze Pflanze ist sehr dicht mit langen Haaren besetzt, auch auf der Scheitelzelle steht ein solches Haar. — var. flaccidus Aresch. (als Art). Kleiner olivgrün- gelblich, aufgeblasen röhrig, nur in den Endverzweigungen solid, sehr reich verzweigt; Zweige abwechselnd oder zuweilen gegenständig, schlaff, wieder- holt verzweigt. — Ostsee, Nordsee. 3414. 1). Chordaria Aresch. — D. finmarchicum Foslie. — Coilo- nema Chordaria Aresch. — Taf. LIVQ, Fig. 3. — Thallus 10 — 25, selten bis 60 cm hoch, olivbraun mit deutlichem, schlaffem, der Länge nach mit verlängerten, wenig verzweigten Ästen besetztem Hauptstamm, ebenso wie die beiderseits, besonders an der Basis verschmälerten Zweige röhrig auf- — 208 — geblasen. Zellen der Rindenschicht gross, polygonal. Unilokuläre Sporan- gien in der Rindenschicht gelegen, von oben gesehen fast kreisrund und dicht genähert. Auch zur Zeit der Sporangienreife schliessen die Zellen der Rindenschicht dicht zusammen. — An Steinen und grösseren Algen in der Ostsee. 3415. D. Mesogloia Aresch. — Coilonema Mesogloia Aresch. — Thallus schlaff, gallertig -schlüpfrig durch gallertige Verquellung der Zell- wände in der Rindenschicht, mit fast einfachem oder nur wenig verzweigtem Hauptstämmchen; auch die verlängerten, am Grunde verjüngten Zweige sind einfach oder nur hin und wieder mit Astchen besetzt. Zellen der Rinden- schicht eng parenchymatisch verwachsen, mehr oder weniger polygonal von oben gesehen, in Querschnitten mit kugelig gerundeter Oberfläche, aussen verschleimend. Thallus 10 — 20 cm hoch, oliv- gelblich. Nimmt eine Mittel- stellung zwischen D. Chordaria und der Gattung Gobia ein. — An Steinen der Litoralregion in der westlichen Ostsee, Skagerrak, Kattegatt. Gattung Chorda Stackh. Thallus strangförmig, oft mehrere Meter lang, am Grunde solid, oben fast röhrig hohl, gekammert, von farblosen oder goldgelben Haaren bedeckt und mit einer runden Haftscheibe festsitzend; Wachstum interkalar. Spo- rangien in dichten Ständen, zuletzt fast den ganzen Spross ausser den basalen Teilen bedeckend. 3416. Ch. Filum (L.) Lam. — Scytosiphon Filum Ag. — Taf. LIYO, Fig. 2; Taf. LIVP, Fig. 1. — Thallus olivbraun, schlüpfrig, 20 cm bis 4 m lang und dabei 2 — 6 mm dick, gesellig wachsend, nicht selten spiralig ge- dreht, unverzweigt, dicht mit keulenförmigen, an der Spitze stark verdickten einzelligen, am Ende gestutzten, die Sporangien überragenden Assimilations- schläuchen und zerstreuten, dünnen, mehrzelligen Haaren bedeckt. In den Assimilationsschläuchen sind die bandförmigen grossen Chromatophoren dicht- gelagert, in den fast farblosen Haaren sind die Chromatophoren rudimentär. Einfächerige Sporangien 30 — 50 (t lang, 10 — 15 /i breit, länglich oder länglich- elliptisch; reife plurilokuläre Sporangien 35 — 40 fi breit. — An geschützteren Orten der Nord- und Ostsee. 3417. Ch. tomentosa Lyngb. — Scytosiphon tomentosum J. Ag. — Sc. Filum var. tomentosum Ag. — Chorda Filum var. tomentosa Aresch. — Taf. L1VO, Fig. 3; Taf. LIVP, Fig. 2. — Thallus selten über 1 m lang, 2 — 4 mm dick, am Grunde erheblich dünner, unverzweigt, mit Ausnahme eines 2 — 5 cm langen Basalstückes dicht mit etwa 6 mm langen blass- goldgelben Haaren besetzt. Assimilationsschläuche nicht länger als die — 209 — Sporangien, keulenförmig-elliptisch, oben nicht gestutzt, sondern gerundet, nicht reicher an Chromatophoren als die mehrzelligen langen Haare, in denen die scheibenförmigen Chromatophoren vollkommen ausgebildet sind. Spo- rangien ellipsoidisch, bis 115 fx lang, 15 — 16 fx breit. Die Haare werden ungefähr 20 \x dick, ihre Zellen sind drei- bis viermal so lang als breit. — Ostsee, Nordsee. Gattung Myriotrichia Harv. Thallus aus einem primären kriechenden Faden und aufrechten, anfangs einzellreihigen, später mehrschichtigen Sprossen bestehend, letztere reich mit Kurztrieben und langen gegliederten Haaren besetzt. Wachstum inter- kalar. Unilokuläre Sporangien gehen aus der Umwandlung einer Zweig- anlage hervor und stehen einzeln oder gegenständig oder in Wirtein am Hauptspross oder an den Zweigen, sind kugelig oder kugelig-eiförmig und am Scheitel warzenförmig ausgestülpt. Multilokulare Sporangien einzeln oder büschelig, cylindrisch oder fast spindelig, ein- oder wenigreihig ge- fächert. 3418. M. clavaeformis Harv. — Taf. LIVO, Fig. 4. — Thallus bis 2 cm und darüber hoch, in schlaffen, etwas schlüpfrigen, büscheligen Ras- chen, olivgrün. Aufrechte Fäden 20 — 40 (.i dick, am Grunde verjüngt und nackt, aufwärts mit zu vier wirtelig oder zerstreut entspringenden kurzen Zweigen besetzt, die nach dem Grunde zu nackt und kürzer, nach oben zu länger und oft nochmals mit kleineren Astchen besetzt sind. Ausserdem tragen einzelne Astchen an der Spitze lange farblose, gegliederte Haare. Zellen in dem Hauptfaden kürzer, in den Ästen etwa ebenso lang, in den farblosen Haaren mehrmals länger als breit. Unilokuläre Sporangien eiför- mig, etwa 40 fi im Durchmesser, an den Hauptfäden, besonders in den Achseln der Zweige sitzend. — Adriatisches Meer, Nordsee. 3419. M. adriatica Hauck. — Bildet lockere, 3 — 10 mm hohe Ras- chen. Die aufrechten Fäden ca. 20 — 30 /x dick (unterhalb verdünnt), ein- reihig gegliedert, stellenweise in mehr weniger regelmässigen Entfernungen mit anfänglich opponierten, später wirteligen, an der Spitze gedrängt ent- springenden, aufrecht-abstehenden vielfächerigen Sporangien und zarten Haaren besetzt, die beide aus verkürzten, mehrzellreihigen Gliedern entspringen. Die vegetativen Fadenglieder 1 1/2 — 4 mal länger als der Durchmesser. "\ iel- fächerige Sporangien cylindrisch-länglich, ca. 30 — 40 \i lang und 8 — 12 ^ dick, eine Reihe Schwärmer enthaltend. Einfächerige Sporangien unbekannt. — Auf Stilophora rhizodes im Adriatischen Meer. Thome-Migula, Flora. VI. 2. 14 — 210 — Gattung Striaria Grev. Thallus fadenförmig, einzeln, mit Haftscheibe festsitzend, mittelgross, wiederholt allseitig verzweigt, mit oft gegenständigen Zweigen, innen meist mit grossem Hohlraum. Thalluswand meist nur zweischichtig, dünnhäutig, innere Schicht mit viel grösseren rundlichen, äussere mit kleineren, fast rechteckigen Zellen. Längenwachstum interkalar. Chrom atophoren klein, scheibenförmig, in älteren Zellen etwas bandförmig, zu mehreren in den Zellen. Unilokuläre Sporangien durch Umwandlung einer abgegliederten Aussprossung einer Thalluszelle entstehend, kugelig oder verkehrt-eiförmig, in kleinen Gruppen beisammen stehend, die zerstreut sind oder dicht stehende Flecke oder fast regelmässige Querbänder bilden. Paraphysen dazwischen einzellig, schlauchförmig, dickwandig. Multilokulare Sporangien papillen- förmig über die Thallusoberfläche vorragend, eiförmig oder prismatisch oder kubisch, durch Vergrösserung und unregelmässige Fächerung je einer Aussen- zelle entstehend. 3420. Str. atteiiuata (Ag.) Grev. — Carmichaelia attenuata Grev. — Solenia attenuata Ag. — Zonaria lineolata und Naccariana Ag. ■ — Taf. LIVF, Fig. 1, 2. — Thallus 10—50 cm lang und 1—5 mm dick, an den Spitzen haardünn, schlaff, blass- olivgrünbraun, reich verzweigt. Alle Verzweigungen, nach der Basis und Spitze zu verjüngt, verlängert, abwech- selnd oder gegenständig. Sporangien in Sori geordnet, die 1\i — 1\% mm von einander entfernte Querlinien bilden. — f. crinita (Ag.) Hauck. Thallus meist 10 — 20 cm lang, durchaus äusserst zart, in den Asten borstendick. — f. ramosissima (Kg.) Hauck. Thallus 20 — 50 cm lang, mehr unregel- mässig verzweigt. Stämmchen und Hauptäste bis zu 1 — 2 cm ungleich sackförmig aufgetrieben, häufig mit proliferierenden Asten und Ästchen be- setzt. Sporangiengruppen auf den erweiterten Thallusstücken unregelmässig, ziemlich dicht ausgesät. — Adriatisches Meer. Gattung Asperoooccus Lamx. Thallus hohl, verschiedenartig gestaltet, sack- oder darmförmig, auch bandförmig, am Grunde mit kurzem, solidem Stiel, durch eine Haftscheibe oder Rhizoiden festhaftend. Thalluswand dünn, nur aus wenigen nach aussen kleinzelliger werdenden Lagen gebildet; äusserste Zellschicht das eigentliche Assimilationsgewebe. Unilokuläre Sporangien fast kugelig bis kugelig-birn- förmig, mit zahlreichen fast cylindrischen, wenig gliedrigen Paraphysen zu- sammen in kleinen, scharf begrenzten Flecken (Sori), die meist ziemlich dicht über die Thallusoberfläche verteilt sind. Multilokulare Sporangien eiförmig oder ellipsoidisch, in ähnlichen Flecken. — 211 — 3421. A. bullosus Lamour. — A. Turneri Hook. — Encoelium bul- losum Ag. — E. tenue, utriculare Kg. — E. Gregoryi Suhr. — Taf. LIVR, Fig. 2. — Thallus aus kleiner Basalscheibe entspringend, kurz gestielt, auf- wärts sack- oder darraförmig aufgeblasen, oft unregelraässig eingezogen, 10 — 50 cm lang und 1 — 6 cm dick, häutig-zartwandig, bräunlich-olivgrün. Sori punktförmig, klein, rundlich, regellos zerstreut; dazwischen ein- bis drei- zellige Paraphysen. — Nordsee, Adriatisches Meer. 3422. A. echinatus (Mert.) Grev. — A. fistulosus Hook. — Encoe- lium echinatum Ag. — E. fistulosuni Kg. — Thallus cylindrisch-keulenförmig, nach der Basis zu sehr lang verschmälert, 5 — 60 cm lang, 1ji mm bis 1 cm dick, bräunlich-olivgrün. Sori länglich, Paraphysen drei- bis vielzellig, wie die vorige Art meist gesellig wachsend. — Nord- und Ostsee. — var. filiformis Reinke. In Büscheln beisammenstehend, 10 — 40 mm lang, 0,1 — 0,2 mm dick. Thallus der dickeren Individuen hohl mit zwei Zell- schichten, der zartesten aus nur einer Zellreihe gebildet, mit streckenweise auftretender Längsteilung in den Zellen; zwischen beiden Extremen finden sich Übergänge. Sporangien ganz vereinzelt oder in querbandförmigen Sori zusammen. — Westliche Ostsee auf Fucus. 3423. A. compressus Griff. — Haloglossum Griffithsianum Kg. — Taf. LIVR, Fig. 1. — Thallus olivgelb, 10 — 40cm lang, linear-lanzettlich und flach zusammengedrückt, 5 — 40 mm breit, mit nur schmalem, stellen- weise fast verschwindendem Hohlraum, der noch hin und wieder von quer- verlaufenden Fäden durchzogen ist. Sporangien in Sori, die kleine rundliche oder etwas unregelmässige dunklere Flecke bilden, hauptsächlich im mitt- leren Teil des Thallus. Plurilokuläre Sporangien 23 — 25 fi lang, 9 — 15 ^u breit. — Adriatisches Meer. Gattung Colpomenia Derb. Thallus blasenförmig mit zerschlitzter oder zusammenhängender ge- schlossener, aus zwei verschiedenen Gevvebsschichten zusammengesetzter Wand ; innere Schicht aus einigen Lagen grösserer rundlicher, äussere aus einer Lage kleiner quadratischer oder fünfeckiger Zellen gebildet. Zwischen den anfangs unter sich verbundenen cylindrisch-prismatischen multilokularen Sporangien, die kleine über den Thallus zerstreute Sori bilden, stehen ein- zellige keulenförmige Paraphysen. 3424. C. sinuosa (Roth.) Derb, et Sol. — Hydroclathrus sinuosus Zanard. — Asperococcus sinuosus Bory. — Encoelium sinuosum Ag. — Zonaria sinuosa Ag. — Taf. LIVR, Fig. 3. — Thallus olivgelb, blasig-hohl, halbkugelig, anfangs klein, allmählich bis kopfgrosswerdend und in verschie- 14* — 212 — dener Weise lappig gefaltet, oft stellenweise zerreissend und mit den Rändern der zerrissenen Lappen dann durcheinander wachsend, schliesslich selbst netz- artig durchbrochen. Die Basis schmiegt sich dem Substrat an und ist des- halb oft ganz eben. Oft gesellig wachsend, ßlasenwand steif und derb. Sori dicht über die ganze Oberfläche ausgesät. — An Felsen im Adria- tischen Meer. Familie Mesogloiaceae. Thallus meist fadenförmig, zuweilen krusten- oder polsterförmig bis fast kugelig, stets mit deutlich ausgebildeten mehrzelligen, an Chromato- phoren reichen Assimilationsfäden. Unilokuläre Sporangien stets seitlich am Grunde der Assimilationsfäden, plurilokuläre ebenso oder interkalar oder endständig. Übersicht der Gattungen. 1. Enden der Sprosse mit auffälligen farbigen Haarbüscheln. 2. Sprossenden ohne auffallende Haarbüschel. 3. 2. Lang- und Kurztriebe deutlich verschieden. Sporochnus. Kein deutlicher Unterschied zwischen Lang- und Kurztrieben. Nereia. 3. Thallus flach, krusten- oder scheibenförmig. 4. Thallus fadenförmig oder rundlich oder lappig. 7. 4. Krusten gross, schwärzlich. Kalfsia. Scheiben klein, fast mikroskopisch. 5. 5. Basale Zellscheibe zweischichtig. Microspongium. Basale Zellscheibe einschichtig. 6. 6. Thallus flach. Myrionema. Thallus fast kugelig. Pkaeosphaerium. 7. Thallus kugelig oder unregelmässig lappig. 8. Thallus fadenförmig. 11. 8. Thallus im Alter hohl. Leatkesia. Thallus auch im Alter solid. 9. 9. Assimilationsfäden an beiden Enden verjüngt. Myriactis. Assimilationsfäden an den Enden nicht merklich verjüngt. 10. 10. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig. Corynopkloea. Unilokuläre Sporangien länglich-cylindrisch. Petröspongium. 11. Wachstum (durch eine Zone mit flacheren Zellen kenntlich) an der Basis der Fäden und Äste. 12. Wachstum terminal oder subterminal. 16. — 213 — 12. Aufrechte Fäden aus horizontalem Gliederfaden entspringend. Leptonema. Kein horizontaler Gliederfaden vorhanden. 13. 13. Thallusfäden in zwei verschiedene Abschnitte gegliedert. 14. Keine Gliederung der Thallusfäden in zwei Abschnitte. 15. 14. Multilokulare Sporangien gleichartig. Elacliista. Multilokulare Sporangien von zweierlei Art. Giraudia. 15. Fäden der Länge nach gleichartig. Symphoricoccus. Fäden nach oben stark verdickt. Halothrix. 16. Thallus mit deutlicher Zentralachse. Spermatochnus. Thallus mit zentralem Fadenbündel. 17. 17. Thallus mit einer Rinde, die durch sekundäre, aus den Basalzellen der primären hervorsprossende Assimilationsfäden gebildet wird. 18. Thallus rindenlos oder doch nicht durch sekundäre Assimilationsfäden berindet. 20. 18. Assimilationsfäden keulenförmig. Chordaria. Assimilationsfäden nicht keulenförmig. 19. 19. Sporangien nur in einzelnen Gruppen. Stilophora. Sporangien über die ganze Oberfläche zerstreut. Halorrhiza. 20. Thallus hohl. Cladosiphon. Thallus nicht hohl. 21. 21. Plurilokuläre Sporangien aus den Endzellen der Assimilationsfäden her- vorgehend. 22. Plurilokuläre Sporangien nicht aus den Endzellen der Assimilationsfäden hervorgehend. 22. Zellfäden dicht vereinigt. Castagnea. Zellfäden des zentralen Fadenbündels nur locker mit einander vereinigt. Eudesme. 23. Plurilokuläre Sporangien durch Umwandlung der mittleren Zellen der Assimilationsfäden entstehend. Myriocladia. Plurilokuläre Sporangien seitlich an den Assimilationsfäden entstehend. 24. 24. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig. Mesogloia. Unilokuläre Sporangien kugelig-oval. Liefomannia. Gattung Endesms J. Ag. Thallus mittelgross, fadenförmig, verzweigt, aus einem soliden Bündel locker verbundener, unterhalb der Spitze durch interkalare Zellteilung wach- sender Zellreihen bestehend; an den Verzweigungen stehen dicht gedrängte, ganz in weichliche Gallerte eingeschlossene Büschel von Assimilationsfäden. Unilokuläre Sporangien verkehrt- eiförmig, an der Basis der Assimilations- — 214 — fäden, multilokulare aus Umwandlung der äusseren Glieder der Assimilations- fäden durch Fächerung entstehend. 3425. E. virescens (Carm.) J. Ag. — Mesogloia virescens Carm. — M. Hornemanni Suhr. — M. Zosterae Aresch. — M. affinis, gracilis Berk. — Taf. LIVS, Fig. 1—3. — Thallus 20—30 cm lang, fadenförmig, zierlich, olivgrün, gallertig- schlüpfrig, sehr reich verzweigt, mit verlängerten, reich mit Astchen besetzten Zweigen. Sprosse nur wenige Millimeter dick, aus verflochtenen Fäden gebildet, von denen die äusseren rechtwinklig ab- stehende, gleich hoch verzweigte Zweigbüschel bilden. Diese sind durch eine Gallertmasse locker zusammengehalten und bilden aussen eine ziemlich ebene Begrenzung; ihre Zellen sind reich an Chromatophoren, während die des zentralen Bündels fast farblos sind. An den Assimilationsfäden ent- springen farblose Haare mit basalem Wachstum und verkehrt-ei- oder birn- förmige grosse, einfächerige Sporangien. Multilokulare Sporangien cylindrisch, lanzettlich bis schwach-keulenförmig, aus den oberen Zellen der Assimilations- faden hervorgehend, indem diese durch parallel zur Längsachse entstehende Teilungswände seitlich zu kurzen Fäden auswachsen. Zellen der Assimi- lationsfäden wenig länger als breit, cylindrisch, nach oben zu etwas tonnen- förmig angeschwollen. — An Steinen, Algen, Blättern von Zostera im Kattegatt, Nordsee, Ostsee. Gattung Castagnea Derb. Sol. Der Gattung Endesme nahestehend und vielleicht generisch nicht von ihr zu trennen, aber mit festerem, fast parenchymatischen Bau des axilen Sprossteiles. 3426. C. divaricata (Ag.) J. Ag. — Mesogloia divaricata Kg. — Chordaria divaricata Kg. — Thallus cylindrisch, im Querschnitt manchmal stellenweise aufgelockert hohl (doch die Zellen selbst fester miteinander verbunden als bei Eudesme), gleich dick, nach oben zu lang verschmälert, verworren-rasig, fast dichotom verzweigt, mit abstehenden, nach oben zu sehr viel schwächer werdenden Zweigen. Diese sind mit aufsteigenden Astchen besetzt oder fast kahl. Assimilationsfäden sehr kurz, zu mehreren aus einer basalen Zelle entspringend, vier- bis sechszellig, cylindrisch bis schwach keulenförmig, untere Zellen schmäler, doppelt so lang als breit, Erklärung zu Tafel LIVS. Fig. 1. Eudesme virescens, nat. Gr. „2. „ ,, Assimilationsfaden mit einfächerigem Sporangium. „ 3. „ „ mit niehrfächerigen Sporangien. „ 4. Mesogloia vermiculata, Assimilationsfaden mit unilokulärem Sporangium. t 5^.9. ' ■ Vr. ssy/" /s/rrv// . — 215 — Endzelle grösser, fast kugelig. Unilokuläre Sporangien ziemlich gross, rundlich-verkehrt-eiförmig, am Grunde der Assimilationsfäden. — Nordsee, Kattegatt. 3427. C. Griffithsiana (Grev.) J. Ag. — Mesogloia Griffithsiana Grev. — Thallus 10 — 20 cm hoch, am Grunde verschmälert, röhrig hohl aufrecht, fadenförmig, seitlich verzweigt, mit aufrechten, fast einfachen, auf- steigenden, beiderends verschmälerten Zweigen, von denen die grösseren meist in derselben Weise weiter verzweigt sind. Sporangien birnförmig. Die wenigen, unter sich ziemlich fest mit einander verbundenen Fäden des zentralen Bündels weichen in der Mitte frühzeitig auseinander und lassen einen engen röhrenförmigen Hohlraum zwischen sich frei, der sich aber ein Stück vor dem Ende des Sprosses verliert; die inneren Fäden des Bündels bestehen meist aus etwas breiteren Zellen. — Helgoland. Gattung Myriocladia J. Ag. Thallus sich anscheinend an Eudesme anschliessend, aber die Assimi- lationsfäden nur unterhalb in Gallerte eingeschlossen. Multilokulare Spo- rangien aus Umwandlung der mittleren Glieder der Assimilationsfäden her- vorgehend, unilokuläre verkehrt- eiförmig, am Grunde der Assimilations- fäden. 3428. M. Lovenii J. Ag. — Mesogloia Lovenii Kg. — Thallus faden- förmig-röhrig, unregelmässig locker verzweigt, dünn, schlaff, etwas gallertig, gelblich- olivgrün. Assimilationsfäden ziemlich lang, einfach oder nur spär- lich gegabelt, mit am Grunde verlängerten cylindrischen, nach oben zu rundlich -ellipsoidischen perlschnurförmig aneinandergereihten Zellen. Ein- fächerige Sporangien sehr kurz gestielt, von Assimilationsfäden umgeben. — Nordsee, Kattegatt. 3429. M. Zosterae J. Ag. — Mesogloia Zosterae Aresch. — Etwas grösser und derber als vorige, reicher verzweigt, gewöhnlich unregelmässig fiederig, fadenförmig-röhrig. Assimilationsfäden fast keulenförmig, mit perl- schnurartig aneinandergereihten, fast kugeligen Zellen. An fertilen Indi- viduen kommen nach Agardh einzelne durch ihre Dicke ausgezeichnete, so- wohl am Grunde wie nach der Spitze zu verjüngte, fast schotenförmige Assimilationsfäden vor, deren untere Zellen etwa ebenso lang, deren mittlere etwa halb so lang als breit und an den Querwänden stark eingeschnürt sind. Vielleicht sind dieselben als Fäden mit plurilokulären Sporangien zu deuten. — Nordsee, Kattegatt. — 216 — Gattung Mesogloia Ag. Thallus mittelgross, fadenförmig, verzweigt, fleischig-gallertig, aus zwei verschiedenen Schichten bestehend; innere aus grosszelligen, locker ver- bundenen anastomosierenden, wiederholt gegabelten Zellreihen und dazwischen verlaufenden haarförmigen dünnen Gliederfäden bestehen, auf welcher die äussere aus keulenförmigen Assimilationsfäden mit am Grunde cylindrischen, nach oben zu mehr und mehr bis schliesslich zur Kugelgestalt anschwellenden Zellen gebildeten Schicht aufsitzt. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig, am Grunde der Assimilationsfäden. Die multilokularen Sporangien sollen aus den äusseren Gliedern der Assimilationsfäden hervorgehen. Längen- wachstum wahrscheinlich durch Teilung der oberen Zellen junger Assimi- lationsfäden. 3430. M. vermiculata (Engl. Bot.) Le Jol. — M. vermicularis Ag. — M. lanosa Crouan. — Taf. LIVS, Fig. 4; Taf. LIVU, Fig. 1. — Thallus olivenbraun, 10 — 40 cm lang und 1 — 4 mm dick, unregelmässig seitlich ver- zweigt mit nackten oder kurzen, abstehenden Astchen besetzten Zweigen. Zentrales Fadenbündel aus locker verbundenen, anastomosierenden gross- zelligen und dazwischen verlaufenden dünnen, langzelligen Fäden bestehend. Aus den fast kugeligen Endgliedern der äusseren Verzweigungen dieser Fäden entspringen die meist gabelig oder büschelig verzweigten, seltener einfachen, nach der Spitze zu meist etwas verdickten und gekrümmten Assimilationsfäden, deren Zellen am Grunde etwas länger als breit und bauchig angeschwollen sind, 8 — 12 f.i breit, nach oben zu fast kugelig und in der Endzelle 20 — 32 /.i breit werden. Einfächerige Sporangien kugelig oval oder häufiger verkehrt-eiförmig, 50 — 70 f.i lang. — Nordsee, Adriatisches Meer. — Ob die durch ihre unverzweigten Assimilationsfäden unterscheidbare M. mediterranea im Adriatischen Meere vorkommt, ist zweifelhaft. Gattung Liebmannia J. Ag. Von Mesogloia vielleicht nicht generisch zu trennen. Sporangien kugelig oval. Multilokulare Sporangien schotenförmig, mehrreihig gefächert, terminal auf längeren oder kürzeren Assimilationsfäden stehend, zuweilen gabelig. Thallus cylindrisch, verzweigt, mitsamt den Assimilationsfäden in gallertigen zusammenhängenden Schleim eingebettet. Zentrales Fadenbündel nicht hohl, aus zahlreichen, ziemlich regellos verlaufenden Fäden gebildet. Assimilationsfäden am Grunde büschelig verzweigt, sterile Fäden oft einfach, die Sporangien umhüllend, oben perlschnurförmig. Plurilokuläre Sporangien lanzettlich- schotenförmig, mehrreihig gefächert. — 217 — 3431. L. Leveillei J. Ag. — Mesogloia Leveillei Menegh. — • M. ver- micularis Ardiss. — M. verm. var. australis Kg. — Taf. L1V T, Fig. 3. — Im Aussehen wenig von M. vermiculata verschieden, olivfarbig, lederartig- knorpelig, meist 10 — 75 cm lang und 1 — 2 mm dick, unregelmässig ver- zweigt mit abstehenden, beiderends verjüngten Zweigen, Assimilationsfäden meist nicht über 120 p lang; Zellen derselben so lang oder etwas länger als breit, cylindrisch bis leicht tonnenförmig, das Endglied oder die letzten zwei bis vier Zellen plötzlich sehr viel dicker, kugelig, Endglied am grössten, 25—4-0 fx breit, während die unteren nur 8 — 12 (.i breit sind. Einfächerige Sporangien kugelig oval, bis 80 (x lang, vielfächerige länglich -lanzettlich oder eilanzettlich, einfach, gabelig oder fingerförmig geteilt, 40 — 130 /x lang und 25 — 80 /x dick. Ein- und vielfächerige Sporangien auf demselben Individuum oder getrennt auf verschiedenen. — Adriatisches Meer, haupt- sächlich an Zostera; von der vorigen Art sofort durch die viel derbere Be- schaffenheit zu unterscheiden. Gattung Cladosiphon Kg. Thallus fadenförmig, verzweigt, hohl. Wand aus verschiedenen Schichten bestehend, deren Zellen in etwas längs- und schrägverlaufenden Reihen an- geordnet und fest verbunden sind; innere Zellen cylindrisch -tonnenförmig, vielmal länger als dick, äussere fast isodiametrisch oder etwas quergestreckt. Assimilationsfäden büschelig verzweigt mit kurzen, fast cylindrischen oder schwach keulenförmigen, oft gebogenen Endzweigen. Unilokuläre Sporangien bimförmig oder verkehrt- eiförmig, an der Basis der Assimilationsfäden ent- springend. Multilokulare Sporangien cylindrisch bis cylindrisch-fadenförmig, meist einreihig gefächert, aus Umwandlung der Anfänge von Assimilations- fäden bestehend. 3432. Cl. mediterraneus Kg. — Liebmannia Posidoniae Menegh. — Mesogloia fistulosa Menegh. — Nemacystus Posidoniae Hauck. — Castagnea fistulosa Derb, et Sol. — C. polycarpa Derb, et Sol. — Thallus cylindrisch, etwas röhrig aufgeblasen und hin und wieder unregelmässig eingeschnürt, mit fast wagerecht abgehenden, später aufsteigenden, beiderends verjüngten Zweigen unregelmässig besetzt. Einfächerige Sporangien bimförmig, seit- lich oder endständig an den Verzweigungen der Assimilationsfäden. An- heftungsorgan eine kleine flach kegelförmige Haftscheibe. — Adriatisches Meer, an Blättern von Zostera. Gattung Spermatochnus Kg. Sprosse aus einem langgegliederten Zentralfaden und einem durch einen Hohlraum von diesem getrennten zwei- bis siebenschichtigen aus — 218 — auswärts kleiner werdenden Zellen bestehendem Rindenmantel bestehend, durch Querteilung einer Scheitelzelle wachsend. Zentralfaden durch wirtelig entspringende Astchen mit der Rinde verbunden. Thallus stielrund, regel- mässig und gleichförmig verzweigt, mit zerstreuten Haaren. Am Grunde kurzer, büschelig zusammenstehender, sekundär entstandener Gliederfäden entwickeln sich gruppenweise die verkehrt- eiförmigen bis keulenförmigen unilokulären Sporangien. Multilokulare sind nicht bekannt. Haftorgan scheibenförmig. 3433. Sp. paradoxus (Roth) Kg. — Chordaria rhizodes var. para- doxa Ag. — Ch. paradoxa Lyngb. — Sporochnus rhizodes var. paradoxus Ag. — Stilophora Lyngbyei J. Ag. — Taf. LIVT, Fig. 1, 2. — Thallus 10 — 40 cm laug, 1 — 2 mm dick, etwas knorpelig-lederig, steiflich, schlüpf- rig, schmutzig-gelblich, dichotom verzweigt mit spitzen, an den Enden ver- jüngten Zweigen. Assimilationsfäden in regelmässigen Quirlen, etwas keulen- förmig. Sporangien in wenig vortretenden Sori am Grunde sekundärer Assimilationsfäden, ziemlich dicht, oft wirtelig, an älteren Thallusteilen zer- streut stehend. — Nord- und Ostsee, an Zostera und grösseren Algen. Reinke unterscheidet folgende Formen: a) f. typica. Zweige von der Spitze gegen die Basis stark verdickt, die gewöhnliche Form. — b) f. tenuis. Zweige dünn, gegen die Basis sehr wenig verdickt, im Habitus der Stilo- phora rhizodes ähnlich, bei Fehmarn. — c) f. saccata. Zweige kurz, dick, der ganzen Länge nach hohl, an den Spitzen abgerundet, ohne apikale Yegetationspunkte. Aarösund. Gattung Chordaria Ag. Thallus gross, fadenförmig, schlüpfrig, meist verzweigt, aus einem aus parenchymatisch verbundenen in Längsreihen angeordneten nach aussen kleiner werdenden Zellen bestehenden basalen Teil gebildet, auf welchen aussen die keulenförmigen Assimilationsfäden stehen. Unilokuläre Sporangien ellipsoidisch- birnförmig, am Grunde der Assimilationsfäden. Multilokulare Sporangien aus Umwandlung der unteren Glieder der Assimilationsfäden hervorgehend. Wachs- tum durch Querteilung der subterminalen Zellen scheitelständiger Fäden. Erklärung zu Tafel LIVT. Fig. 1. Spermatochnus paradoxus, Stück des Fadens mit Sporangiensori. Vergr. ,, 2. „ „ fertiles Sprossstück in nat. Gr. ,, 3. Liebmannia Leveillei, multilokulares Sporangium. „ 4. Chordaria flagelliformis, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien. ,, 5. ,, ,, Teil eines Thallusquerschnittes. „ 6. Halorhiza vaga, Assimilationsfaden mit multilokularen Sporangien. „ 7. ,, ,, mit unilokulären Sporangien. t UO*??t/ 5 f ■ < ;sy/s ' /S/f 'SSZ^. — 219 — 3434. Ch. flagelliformis (Muell.) Ag. — Scytosiphon tomentosus Fl. Dan. — Sc. hippuroides Lyngb. — Gigartina flagelliformis Lamour. — Taf. LIVT, Fig. 4, 5; Taf. LIVU, Fig. 2. — Thallus olivenbraun bis schwärzlich, schlüpfrig, lang fadenförmig, 0,3 — 1 mm dick und 20 — 60 cm lang, aus einer kleinen Haftscheibe einzeln oder zu mehreren entspringend, mit meist zahlreichen, abstehenden, oft lang geisseiförmigen, gewöhnlich un- verzweigten Ästen besetzt. Assimilationsfäden 60 — 100 (x lang mit am Grunde fast cylindrischen, nach oben zu tonnenförmig angeschwollenen Zellen; Endzelle 10 — 16 (x dick, kugelig-keulenförmig, oft breiter als lang, viel dicker als die übrigen. Aus dem Grunde der primären dreizellig gewordenen Assimilationsfäden entstehen sekundäre, aus deren Basalzellen durch Streckung parallel der Längsachse des Sprosses eine das zentrale Fadenbündel berin- dende Schicht von Perizentralzellen entsteht. Unilokuläre Sporangien aus einer solchen Basalzelle sekundärer Assimilationsfäden entspringend, ungestielt oder mit Stielzelle. Plurilokuläre Sporangien nicht bekannt (auch bei andern Arten noch unsicher). Sprosse mit Spitzen Wachstum, ohne zentrale Höh- lung. — Nordsee, Ostsee. Gattung Halorhiza Kg. Thallus gross, fadenförmig, knorpelig- gallertartig, un regelmässig ver- zweigt, aus einem axilen Fadenbündel und einem wenigschichtigen Mantel von parenchymatischen, nach aussen kleiner werdender Zellen bestehend, zu- letzt durch Auseinanderweichen der zentralen Zellreihen oft hohl. Wachs- tum durch Querteilung der subterminalen Zellen des zentralen Fadenbündels, aus dessen äusseren Zellen kurze Gliederfäden sprossen, deren unterste Zellen wieder den Ausgangspunkt für die Entwickelung des Mantels bilden. Aus den äusseren kleineren Zellen des so entstandenen Mantels sprossen sekun- däre, kurze, einfache oder meist gabelig bis gabelig-büschelig verzweigte sekundäre Assimilationsfäden, an deren Basis sich die unilokulären verkehrt- eiförmigen bis keulenförmigen Sporangien entwickeln. Multilokulare Spo- rangien unbekannt. 3435. H. vaga Kg. — Chordaria tuberculosa Lyngb. — Halorhiza tuberculosa Reinke. — Taf. LIVT, Fig. 6, 7; Taf. LIV W, Fig. 1. — Thal- lus 10 — 20 cm lang, bis 2 mm dick, schwarzbraun, in frischem Zustande völlig glatt sammetartig, trocken höckerig -runzelig, zerstreut unregelmässig verzweigt, fadenförmig, mit kleiner Haftscheibe festsitzend. Assimilations- fäden die Sprosse gleichhoch und dicht umgebend, keulenförmig, an der Basis mehr oder weniger verzweigt; Zellen am Grunde durchschnittlich 5 — 6 fi dick, zwei- bis dreimal so lang, Endzelle bis 15 (.i breit. Unilokn- — 220 — läre und plurilokuläre Sporangien auf verschiedenen Pflanzen; erstere keulen- bis birnförmig, ca. 85 f.i lang, 45 [i breit, letztere cylindrisch- fadenförmig, ca. 8 fi breit und bis 90 f.i lang, einreihig gefächert. Pflanze namentlich in der Jugend mit zahlreichen langen Haaren bedeckt. — Kattegatt, westliche Ost- see an wenigen Stellen in der Litoralregion an Fucus vesiculosus. Gattung Stilophora J. Ag. Von Halorhiza dadurch verschieden, dass die Thallusoberfläche ent- weder überhaupt nur stellenweise sekundäre Assimilationsfäden entwickelt, oder dass bei gleichmässiger Bedeckung mit solchen doch nur einzelne Gruppen verlängerter Fäden zu Trägern von Fortpflanzungsorganen werden. Unilokuläre Sporangien verkehrt-ei- bis keulenförmig, multilokulare einreihig gefächert, fadenförmig. 3436. St. rhizodes (Ehrh.) J. Ag. — Spermatochnus rhizodes Kg. — Sporochnus rhizodes Ag. — Chordaria rhizodes Ag. — Taf. LIV W, Fig. 2; Taf. LIVV, Fig. 1. — Thallus olivengelb, 10-30 cm lang, unten etwa 1 mm dick, unregelmässig, stellenweise fast dichotom verzweigt, nach oben zu stark verjüngt. Sekundäre Assimilationsfäden mit Sporangien und Haaren gruppenweise an den berindeten Sprossen entspringend, aber sich mitunter so ausdehnend, dass nur wenig freie Rinde zwischen ihnen zu sehen bleibt. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien an verschiedenen Indivi- duen; erstere länglich-eiförmig bis keulenförmig ca. 50 p lang, 14 /< breit, letztere fadenförmig-cylindrisch, gegen 70 (x lang, 8 f.i breit. Assimilations- fäden mit vergrösserter, oft fast kugeliger Endzelle, oft auch die nächst- unteren Zellen stark angeschwollen. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer. — var. adriatica (Ag.) J. Ag. — Stilophora adriatica Ag. St. rhizodes Menegh. St. capillaris Menegh. St. gracillima Zanard. Sporochnus adri- aticus Ag. Spermatochnus setaceus u. claviceps Kg. Thallus kürzer, fast dichotom verzweigt, bis 15 cm hoch. Adriatisches Meer. — var. papu- losa (J. Ag.) Hauck. St. papulosa J. Ag. Zonaria papulosa Ag. Sperma- tochnus papillosus, membranaceus, hirsutus Kg. Thallus 1 — 3 mm dick, nach oben zu verjüngt, oft mit zahlreichen weit abstehenden, kurzen Ad- ventivästchen besetzt. Sori meist sehr dicht stehend. Thallus zuweilen mit Kalk inkrustiert. Adriatisches Meer. — var. calcifera (Zanard.) De Toni. St. calcifera Zanard. Thallus inkrustiert, unregelmässig dichotom verzweigt, Zweige verlängert, gespreizt, an den Enden kurzfädig. Sori gross, oben zer- streut, unten überall zusammenfliessend. Thallus 10 — 30 fx hoch, fast überall gegen 2 mm dick. Adriatisches Meer. — var. gelatinosa Reinke. Klein, weich, schlüpfrig; sämtliche Membranen der Aussenflächen verquollen. For- steck bei Kiel. ^yc^^i- 3 t — 221 — 3437. St. tuberculosa (Hörn.) Reinke. — St. papulosa Reinke. — Castagnea tuberculosa J. Ag. — Chordaria tuberculosa Lyngb. — Ch. nodu- losa Ag. — Taf. LIW, Fig. 2. — Der vorigen Art in manchen Formen sehr ähnlich, in andern wieder sich an Halorhiza vaga anschliessend. Derber und dicker als St. rhizodes, Äste am Grunde erheblich verbreitert an den Spitzen deutlich verschmälert. 10 — 30 cm hoch, reich verzweigt, am Grunde 1 — 2 mm dick. Sori zusammenfliessend aber höckerartig vor- tretend. Gewöhnlich unilokuläre und plurilokuläre Sporangien im gleichen Sorus. Assimilationsfäden in den Sori länger und keulenförmiger, auch stärker verzweigt als bei St. rhizodes. Oft entspringen uni- und pluriloku- läre Sporangien der Basis ein und desselben Assimilationsfadens. Reinke unterscheidet folgende Formen: a) f. gracilior, der Stilophora rhizodes am ähnlichsten, b) f. corniculata. Sehr gedrungen, reich verzweigt, dunkler, braun gefärbt, nur mit unilokulären Sporangien, keine freie Rinde tragend. Nur bei Heilsminde, Ostsee, c) f. typica mit ein- und mehrfächerigen Sporangien im gleichen Sorus, im Habitus der Halorhiza vaga sich am meisten nähernd. — Ostliches Kattegatt, Westliche Ostsee, in der Litoral- region an Fucus vesiculosus. Gattung Leathesia Gray. Thallus klein, kugelig solid, später unregelmässig gelappt und hohl, gallertig-fleischig, aus zwei verschiedenen Schichten gebildet; die innere be- steht aus unregelmässig rundlichen grossen anastomosierenden, nach aussen zu kleineren Zellen, von denen aus die kurzen etwas keulenförmigen, die äussere Schicht bildenden Assimilationsfäden ausgehen. Unilokuläre Spo- rangien ellipsoidisch oder birnförmig, ebenso wie die fadenförmigen einreihig gefächerten, multilokularen Sporangien an der Basis der Assimilationsfäden entstehend. Wachstum durch Querteilung der terminalen Zellen junger Assimilationsfäden. 3438. L. difformis (L.) Ares eh. — L. tuberiformis Gray. — L. ma- rina J. Ag. — Corynophloea baltica Kg. — Corynephora baltica Kg. — Thallus von sehr verschiedener Grösse, fast kugelig oder in verschieden- artiger Weise gelappt, oft mit fast gestielten Thallusabschnitten, anfangs solid, später hohl, olivbraun. Assimilationsfäden keulenförmig mit stark aufgetriebenem Endgliede. Sporangien 35 /x lang, 17 f.i breit. — Kattegatt, Erklärung zu Tafel LIV U. Fig. 1. Mesogloia verraiculata, nat. Gr. „ 2. Chordaria flagelliforrnis, nat. Gr. — 222 — Nordsee, Ostsee, anfangs an grösseren Algen und Felsen festsitzend, später öfters frei treibend. 3439. L. Archeriana Reinsch. — Thallus kaum 2/2 mm hoch, rasenförmig-polsterartig, halbkugelig oder unregelmässig, fünf schichtig. Uni- lokuläre Sporangien einzeln, elliptisch-eiförmig auf kurzem, einzelligem Stiel, 56 — 65 |U lang, 30 — 33 /u breit. — Adriatisches Meer, Cherso. 3440. L. macrocystis Reinsch. — Thallus in kleinen konvexen J/4 — 1/2 mm hohen Rasen, fünfschichtig. Sporangien einzeln, eiförmig- ellip- tisch sitzend. — Am Florideen im Adriatischen Meere. — Die beiden letzt- genannten Arten sind sehr unvollkommen beschrieben und trotz der Abbil- dungen bei Reinsch vielleicht nicht verschieden. 3441. L. concinna Kuck. — Taf. LIV V, Fig. 3, 4. — Bildet in der Tidenregion auf Chondrus crispus 0,5 — 2 mm im Durchmesser betragende Polster oder zusammenfliessende flache Lager von dunkelbrauner Farbe und schlüpfriger Konsistenz. Aus einer basalen Zellscheibe erheben sich ver- zweigte Markfäden, die aus grossen, langgestreckten oder tonnenförmigen chromatophorenarmen Zellen bestehen. Aus den obersten Zellen entspringen unter Yermittelung kurzer, mehr isodiametrischer Zellen Assimilationsfäden, Haare und Sporangien. Assimilationsfäden im unteren Teile aus cylindrischen Zellen, im oberen zurückgebogenen und verdickten Teile aus rundlichen, nach der einen Seite sich vorwölbenden Zellen bestehend. Haare farblos mit basalem Vegetationspunkt. Unilokuläre Sporangien verlängert, eiförmig, plurilokuläre Sporangien fadenförmig. In jeder Zelle mehrere linsenförmige Chromatophoren. — Helgoland. Gattung Myriactis Kg. Thallus klein, fast kugelig, gallertig-knorpelig, schlüpfrig mit beider- ends verjüngten Assimilationsfäden. Unilokuläre Sporangien fast keulen- förmig, gross, ebenso wie die fadenförmigen einreihigen plurilokulären an der Basis der Assimilationsfäden entspringend. Die Stellung der Gattung ist zwar noch unsicher, doch schliesst sie sich wahrscheinlich an Lea- thesia an. Erklärung zu Tafel LIV V. Fig. 1. Stilophora rhizodes, Stengelquerschnitt mit Sporangiensori. Vergr. „ 2. „ tuberculosa, Stengelquerschnitt mit Sporangiensori. ,, 3. Leathesia concinna, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien nach Kuckuck. Vergr. 400. ,, 4. ,, „ multilokulare Sporangien nach Kuckuck. Vergr. 400. „ 5. Myriactis pulvinata, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien. „ 6. „ „ mit plurilokulären Sporangien. ■■.■ y~ W I / • 4u>y &. y z/t V ///■/s. /s/rsf/s . — 223 — 3442. M. pulvinata Kg. — Elachista pulvinata und attenuata Harv. — E. Rivulariae Suhr. — Phycopbila Rivulariae Kg. — Taf. LIV V, Fig. 5, 6. — Thallus klein, polsterartig, halbkugelig, schlüpfrig, knorpelig- gallertig, sammetartig, 1 — 2 mm breit mit meist gut entwickeltem, basalem Lager und von diesem Ausgehenden kurzen, an beiden Enden verdünnten, 20 — 25 /.i dicken Assimilationsfäden; Zellen derselben ungefähr so lang als breit, teils etwas länger, teils etwas kürzer. Zwischen den Assimilations- fäden stehen einzelne langzellige farblose Haare. — Adriatisches Meer, an grösseren Algen, besonders Cystosiren. 3443. M.? adriatica (J. Ag.) De Toni. — Elachista adriatica J. Ag. — Corynephora flaccida Ag. — Corynophloea umbellata Kg. — Leathesia? flaccida Endl. — Thallus kugelig, blassgrün, solid, dicht; innerer Teil ge- drängt aus länglichen, etwa zwei- bis dreimal so langen als breiten Zellen bestehend. Assimilationsfäden aus verschmälerter Basis allmählich keulen- förmig; Zellen nach der Spitze zu allmählich dicker werdend, an der Spitze wenig länger als breit, gleichzeitig mit der inneren Schicht durch eine ziemlich konsistente Gallerte zusammengehalten. — Adriatisches Meer, an Cystosira Hoppii. — Kaum identisch ist mit dieser Art Leathesia Kützingii Hauck, zu welcher Hauck Corynophloea flaccida als Synonym zitiert; ihre häufige Verwechselung mit Corynophloea umbellata macht die Unterscheidung beider auch heute noch schwierig. Gattung Petrospongium Näg. Thallus klein, niedergedrückt, halbkugelig, solid, schwammig-fleischig, innen aus einem mehr lockeren Gewebe langgegliederter, verzweigter, anasto- mosierender Fäden bestehend, welche nach aussen in strahlige, büschelige, gabelig und gleich hochverzweigte Assimilationsfäden auslaufen. Diese sind durch eine Gallertschicht zusammengehalten. Einfächerige Sporangien läng- lich cylindrisch, zuweilen seitlich oder am Grunde ausgebaucht, kurz gestielt, am Grunde der Assimilationsfäden. Wachstum durch Querteilung der ter- minalen Zellen junger Assimilationsfäden. Multilokulare Sporangien un- bekannt. 3444. P. Berkeleyi Näg. — Cylindrocarpus Berkeleyi Crouan. — Leathesia Berkeleyi Harv. — Taf. LIVX, Fig. 1. — Thallus halbkugelig oder zusammengedrückt kugelig, solid, 2 — 4,5 cm breit und J/2 — 1 cm hoch, olivbraun, derb fleischig-knorpelig. Assimilationsfäden gabelig, oben fast fächerförmig geteilt, perlschnurartig-keulenförmig. Sporangien verkehrt- eiförmig, am Grunde der Assimilationsfäden stehend (scheinbar endständig). — Am Felsen in der Flutgrenze, Nordsee. — 224 — Gattung Corynophlaea Kg. Thallus klein, fast kugelig, knorpelig-gallertig, schlüpfrig, solid, zwei- schichtig; innere Schicht aus grosszelligen fast verbundenen Fäden, von denen die aus etwas tonnenförmigen Gliedern bestehenden Assimilationsfäden ausgehen. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig, am Grunde der Assi- milationsfäden. Multilokulare Sporangien aus Umwandlung der oberen, oft einseitig ausgestülpten Glieder einzelner Assimilationsfaden oder als seitliche Auswüchse derselben entstehend. 3445. C. umbellata (Ag.) J. Ag. — C. flaccida Kg. — C. umbellata Ag. — Thallus halbkugelig bis fast kugelig, olivgrün, solid, dicht. Assi- milationsfäden allmählich keulenförmig; obere Zellen etwas länger als breit. — Adriatisches Meer, an Cystosira Hoppii. Gattung Phaeosphaerium Kjellm. Thallus mikroskopisch klein, fast kugelig. Assimilationsfäden einer basalen, einschichtigen Zellscheibe entspringend, schmal keulenförmig, ein- fach oder verzweigt. Multilokulare Sporangien fadenförmig, einreihig ge- fächert, gleich wie die keulenförmigen unilokulären Sporangien aus der Basis der Assimilationsfäden entspringend. 3446. Ph. punctifornie (Lyngb.) Kjellm. — Linkia punctiformis Lyngb. — Myrionema punctiforme Harv. — Thallus klein, 1 — 2 mm im Durchmesser, fast kugelig, bräunlich. Assimilationsfäden von dem basalen Lager radialstrahlig ausgehend, sehr dicht gestellt, perlschnurartig gegliedert, nach oben zu keulenförmig; Zellen etwa l1/2mal so lang als breit. Spo- rangien verkehrt- eiförmig bis fast keulenförmig, bis viermal so lang als breit, seitlich am untersten oder dem darauffolgenden Gliede der Assimi- lationsfäden entspringend. — An verschiedenen grösseren Algen, besonders Ceramium rubrum, Chylocladia clavellosa und Cystosira abrotanifolia, Nord- see, Kattegatt. 3447. Ph.] Liechteusternii (Hauck.) De Toni. — Myrionema Liechtensternii Hauck. — Bildet olivenbraune, rundliche, öfters zusammen- fliessende, bis 5 mm breite Flecken auf Melobesien. Fäden der basalen Zellenlage ziemlich unregelmässig verzweigt. Assimilationsfäden bis 150 (x lang und 5 — 8 fx dick, einfach- oder ein bis zweimal gabelig; Zellen zwei- bis sechsmal länger als der Durchmesser. Vielfächerige Sporangien an den Assimilationsfäden terminal oder seitlich (aus dem oberen Teil oder einem Zweig desselben entwickelt), fadenförmig, so dick wie die Fäden, eine Reihe Schwärmer enthaltend (Hauck.) — Auf Lithophyllum expansum im Adri- atischen Meere. — 225 — Gattung Myrionema Grev. Thallus aus zu kreisrunden bis länglichen flachen, mikroskopisch kleinen Polstern zusammengestellten, aus einer basalen, einschichtigen Zellscheibe entspringenden, einfachen cylindrischen bis keulenförmigen Fäden gebildet. Unilokuläre Sporangien ellipsoidisch oder birnförmig, länger oder kürzer gestielt der Basalscheibe aufsitzend, ebenso die schotenförmigen, ganz oder nur am Grunde mehrreihig gefächerten multilokularen Sporangien. 3448. M. strangulans Grev. — M. maculiforme Kg. — M. vulgare Thur. — M. puncti forme Harv. — Phyllactidium maculiforme Kg. — Aste- rotrichia ulvicola Zanard. — Taf. LIVX, Fig. 2. — Thallus in der Form sehr verschieden, je nach dem Substrat, punkt-, ring- oder gürtelförmig, bis 5 mm breit, olivbraun, schlüpfrig, auf grösseren Algen meist kreisrunde Flecken bildend, kleinere gürtelförmig dicht umschliessend. Assimilations- fäden dicht stehend, schwach keulenförmig, 6 — 8 (i dick, einfach, wenigzellig, kurz. Zellen so lang bis viermal so lang als breit. Einfächerige Sporangien eiförmig bis fast birnförmig, 30 — 40 u lang, 18 — 27 f.i breit, kurz gestielt oder am Grunde der Assimilationsfäden sitzend. — An verschiedenen Algen in der Ostsee, Nordsee und im Adriatischen Meere. 3449. JO inaequale Kg. — Thallus punktförmig, kugelig, hart. Assimilationsfäden am Grunde verschmälert, meist bündelig vereinigt, un- gleich, die kleineren keulenförmig, die grösseren am Scheitel etwas ver- schmälert; Zellen meist so lang als breit, die Endglieder aufgeblasen oder in verkehrt-eiförmige Sporangien endend. — An Cystosira abrotanifolia im Adriatischen Meere. — Wenn die Angabe Kützings über die Stellung der Sporangien bei dieser sehr unvollkommen beschriebenen Alge richtig ist, dürfte die Art kaum zu Myrionema zu stellen sein. 3450. 3t. ? saxicola Kuckuck. — Bildet in der Tidenregion und oberhalb derselben kleine Polster auf Felsen. Aus einem geschlossenen, ein- bis zweischichtigen horizontalen Lager entspringen sitzende eiförmige, 18 — 28 \i breite, 40 — 45 fx hohe unilokuläre Sporangien, vielzellige 10 — 12 (x dicke Assimilationsfäden und echte Phaeosporeenhaare. Chromatophor in jeder Zelle meist nur in der Einzahl vorhanden, unregelmässig zerschlitzt und aus- gebuchtet. Plurilokuläre Sporangien bisher nicht beobachtet. — Helgoland. 3451. M.? submarinum Hansg. — Lager fleischig-krustenförmige, fast kastanienbraune, meist mehr als 1 mm breite und x\2 mm dicke, rund- liche Flecken an Pflanzenstengeln bildend. Die aufrechten Fäden dicht ge- drängt, einfach oder verzweigt, aus 5 — 8 f.i breiten, meist drei- bis fünfmal so langen Zellen bestehend, bis 180, seltener mehr (x lang. Zellen dünn- wandig, mit je einem wandständigen, plattenförrnigen, oft nur einen Teil der Zell wand bekleidenden Chromatophor. Farblose Haare lang, die Zellen der Thorae-Migula, Flora. VI. 2. 15 — 226 — Haarspitze meist 4 — 5 fj, breit, vier- bis zehnmal so lang. Sporangien 18 — 24, seltener bis 45 (x breit, 2x/2 — 3 mal so lang, fast birnförmig oder länglich- elliptisch, end- oder seitenständig. Schwärmer etwa 5 \i breit, — In Brack- wasser auf in Wasser untergetauchten Pflauzenstengeln bei Ombla unweit Ragusa. Gattung Microspongium Rke. Thallus aus kleinen linsenförmig gewölbten gelatinösen Polstern be- stehend, die aus einer sich fächerförmig und unregelmässig ausbreitenden, zweischichtigen basalen Zellplatte und aus der oberen Schicht dieser ent- springenden, einreihigen, dicht gedrängten Zellfäden (Assimilationsfäden) be- steht. Diese sind anfangs einfach, später verzweigt, durch ausgeschiedene Gallertmasse verbunden. Zellen mit ein bis vier plattenförmigen Chromato- phoren, diejenigen der Pflanzen mit unilokulären Sporangien stets nur mit einem Chromatophor. Unilokuläre Sporangien meist seitlich, selten terminal an den Assimilationsfäden, gestielt oder sitzend, einzeln oder zu zwei bis drei an einem Faden, eiförmig, verkehrt-eiförmig oder keulenförmig. Multilo- kulare Sporangien cylindrisch aus Seitenästen der Assimilationsfäden ent- stehend. 3452. M. gelatinosum Rke. — Taf. LIVX, Fig. 3, 4. — Assimi- lationsfäden 5 — 10 (.i breit. Einfächerige Sporangien 40 — 120 fj. lang, durch Zerfliessen der Membran an der Spitze sich öffnend und die Sporen ent- lassend. Plurilokuläre Sporangien 20 — 40 /.i lang, 5 /j. breit. — An Fucus, Corallina und Muscheln in der Ostsee. Gattung Ralfsia Her kl. Thallus krustenförmig, horizontal ausgebreitet, aus einer basalen strahlen- oder fächerförmigen Zellscheibe und einer auf dieser gelagerten parenchy- matischen, in bogig aufsteigenden Reihen geordneten Gewebsmasse, an der Peripherie fortwachsend. Die Zellreihen gehen später in an der Spitze getrennte Assimilationsfäden über, an deren Grunde die Sporangien sitzen. Einfächerige Sporangien birnförmig, in grosser Zahl an der Oberfläche des Thallus zu flach warzenförmigen Sori vereinigt. Mehrfächerige Sporangien fadenförmig ebenfalls in flach warzenförmige Sori locker vereinigt, zahlreich. Bei der Bildung der Sori wird von den fadenförmigen Sporangien trägem (Assimilationsfäden) eine Cuticula-artige Hautschicht abgehoben oder durch- brochen. Haare vereinzelt oder büschelig, zuweilen in trichterförmigen Ver- tiefungen. • / / ^yic&&tt/ c^r r ■////<".>//' ".)//'//<" /<"// >/• 'sr/s/// / '^/CC&s. '/y . /- ,' - y/////////w^'//.; /s/s///'/// , "/ ■ -J-7 ■ Sy'//f//s /s/s/ ///'//;/,////;, „,/,■/ - '/s/s-///,-/ . ' ". — 237 — lungen. Einfächerige Sporangien cylindrisch-keulenförmig, sitzend, auf der Oberseite des Thallus, dicht gedrängt in fleckenartigen Sori, mit je vier bis sechs Schwärmern. 3469. C. multifida (Sm.) Grev. — C. dichotoma Kg. — C. peni- cillata Kg. — C. dalmatica, intricata Zan. — Zonaria multifida Ag. — Z. reptans Crouan. — Z. parvula Grev. — Aglaozonia reptans Kg. — Taf. LVB, Fig. 1 — 3. — Thallus aufrecht, bis 20 cm hoch, olivgrün, im Alter mehr bräunlich, häutig-fleischig, fächerförmig ausgebreitet, unregelmässig zwei- bis vielfach gabelig geteilt mit linear-keilförmigen Abschnitten, an den Enden in pinselförmige Büschel aufgelöst, mit glattem Rande. Gamet- angien in über die Oberfläche zerstreuten Sori, weibliche ca. 75 (x lang, 35 — 40 fx breit, männliche 50 — 75 /.i lang, 10 fi breit. Ungeschlechtliche Pflanze (als Aglaozonia reptans beschrieben) horizontal ausgebreitet, flach, gelappt, mehrere Centimeter im Durchmesser und wenige bis neun Zell- schichten dick. Einfächerige Sporangien in kleinen, fleckenförmigen Sori, länglich, mit 8 — 10 Schwärmern. — Nordsee, Adriatisches Meer. — var. confervoides Kuckuck. Thallus in Form niedriger, Elachista- ähnlicher Raschen mit niederliegendem kleinen Zellkörper und verzweigten oder un- verzweigten aufrechten Fäden mit Sporangien. Helgoland. 3470. C. adspersa (Roth.) De Not. — Zonaria adspersa Ag. — Thallus 3 — 10 cm hoch, fächer- bis fast nierenförmig, ganzrandig, dünn- häutig, am Rande mit langen Haaren, olivbräunlich, im Alter mehr kupfer- braun, kahl, derbhäutig und unregelmässig geschlitzt. Gametangien in un- regelmässig zusammenfliessenden, in Querreihen stehenden Sori, an keulen- förmigen, zu Büscheln geordneten kurzen Fäden stehend. — Die ungeschlecht- liche Pflanze ist vielleicht Aglaozonia chilosa Falkenb. — Adriatisches Meer. 3. Reihe Sphacelariales. Thallus sehr regelmässig verzweigt, buschig, mit auffallend grosser, zuweilen selbst mit blossem Auge erkennbarer Scheitelzelle, die vielfach schwarzbraun gefärbt erscheint. Altere Wandpartien färben sich mit Eau de javelle schwarz. Familie Sphacelariaceae. Thallus entweder nur aus einem dorsiventral gebauten, scheibenförmigen, dem Substrat anliegenden Gewebskörper bestehend, auf welchem sich die Erklärung zu Tafel LV. Fig. 1. Symphoricoccus radialis, Habitusbild einer älteren Pflanze nach Reinke, Vergr. 50. „ 2. Entleerte Sporangien in deren Hülle aus den Ersatzzellen neue Sporan- gien hineingewachsen sind. Nach Reinke. — 238 — Fortpflanzungsorgane entwickeln, oder aus einem solchen und von diesem ausgehenden verschieden entwickelten mehr aufrechten Sprossen, an denen die Fortpflanzungsorgane stehen. Verzweigung sehr verschiedenartig. Neben Fortpflanzungsorganen — unilokuläre und plurilokuläre Sporangien — kommen auch noch der vegetativen Arermehrung dienende Brutknospen vor, die keulen- förmige oder etwas verkehrt- herzförmige Zellkomplexe bilden und an der Spitze meist noch einige kurze Aussprossungen tragen. Die Sporangien ähneln denen der Ectocarpaceen. Übersicht der Gattungen. 1. Thallus ohne vertikale Sprosse. Sphaceloderma. Thallus mit horizontalen Sprossen. 2. 2. Verzweigungen sämtlich von der Scheitelzelle ausgehend. 3. Alle Zweige oder doch wenigstens die Kurztriebe nicht von der Scheitel- zelle ausgehend. 4. 3. Sporangien einzeln stehend. Halopteris. Sporangien gehäuft. Stypocaulon. 4. Kurztriebe in regelmässigen Quirlen. Cladostephus. Kurztriebe zweizeilig, gegenständig oder zerstreut. 5. 5. Sprosse mit centralem Strang aus gestreckten Zellen, von einer kleinzelligen Rinde umgeben. Chaetopteris. Sprosse ohne Differenzierung in kleinzellige Rinde und centralen Zellen- strang. Sphacelaria. Gattung Sphaceloderma Kuck. Thallus mit marginalem Wachstum, knotenförmig, zuweilen geschichtet, schwarzbraun, wenige Millimeter im Durchmesser betragend, wenige Zell- schichten dick, ohne vertikale Sprosse; unilokuläre Sporangien kugelig, direkt aus den Oberflächenzellen entwickelt, den Thallus überragend und in Sori vereinigt. Plurilokuläre Sporangien unbekannt. Chromatophoren viele rund- liche Platten in jeder Zelle. Haare unbekannt. Erklärung zu Tafel LV B. Fig. 1. Cutleria multifida, nat. Gr. „2. , „ ungeschlechtliche Pflanze. „3. , „ Sorus mit vielfächerigen Sporangien. „ 4. Zanardinia collaris, nat. Gr. „ 5. „ „ multilokulare Sporangien. ,6. „ „ unilokuläre Sporangien. oO^oooo^^o^ooopoooQpc J> - //r„ sjm // / /,' //f/f s '/f c_^ V/V\ — 247 — fast kugelig, mit grossen Schwärmern, bisher nur bei wenigen Arten be- obachtet. Plurilokuläre Sporangien teils mit grossen Fächern und grossen Schwärmern, teils mit kleinen Fächern und kleinen Schwärmern (Antheridien?). Monosporangien in Form von rundlichen bis ovalen Körpern, die bei der Reife eine mit Membran versehene grosse, unbewegliche, sofort keimende Monospore entlassen. Übersicht der Gattungen. 1. Sprossverzweigungen gegenständig. Tilopteris. Sprossverzweigungen abwechselnd. Haplospora. Gattung Tilopteris Kg. Thallus fadenförmig, mit gegenständigen Verzweigungen, die undeut- lich in Lang- und Kurztriebe gesondert sind. Monosporangien meist zu zwei, ebenso gestellt wie die plurilokulären Sporangien, d. h. sie liegen inter- kalar in kurzen haarartig endenden Seitenzweigen, meist zu zwei bis vier aneinander gereiht, mit je einer zwei- bis mehrkernigen, schon vor der Ent- leerung mit einer Membran bekleideten Monospore. Die mehrfächerigen Sporangien sind breit, fast umgekehrt keulenförmig, mit zahlreichen kleinen Zellen, die einen Cylindermantel um einen mittleren Hohlraum bilden; in jeder Zelle entsteht ein Schwärmer mit nur zwei bis drei Chromatophoren, der durch ein seitliches Loch ausschlüpft. 3489. T. Mertensii (Smith) Kg. — Ectocarpus Mertensii Ag. — Sphacelaria Mertensii Ag. — Taf. LVI C, Fig. 2, 3. — Büschel schlaff, bleich olivbraun, bis 12 cm lang. Hauptfäden wenig verzweigt, aber der ganzen Länge nach zweizeilig gefiedert, bis 100 f.i breit. Fiedern wenig verlängert, wiederholt gefiedert; Fiederchen an jedem vierten bis fünften Gliede ent- springend, zu zwei gegenständig, oft das eine längere nochmals gefiedert. — An den europäischen Küsten; Kattegatt. Gattung Haplospora Kjellm. (inclus Scaphospora Kjellm). Thallus fadenförmig, abwechselnd verzweigt, ohne Unterschiede von Lang- und Kurztrieben. Plurilokuläre Sporangien ähnlich wie bei Tilopteris. Erklärung zu Tafel LVIC. Fig. 1. Haplospora globosa mit Monosporen und plurilokulären Sporangien. „ 2. Tilopteris Mertensii, plurilokuläres Sporangium. „ 3. , , Monosporen. „ 4. Choristocarpus tenellus. a) Spross mit Brutknospen, b) Brutknospe. — 248 — Unilokuläre Sporangien (nur bei H. Vidovichii bekannt) fast kugelig, sitzend. Monosporangien nicht interkalar, sondern endständig oder seitlich etwas ein- gesenkt oder kurz gestielt. 3490. H. globosa Kjellm. (inclus Scaphospora speciosa Kjellm). — Taf. LYI C, Fig. 1. — Tritt in zwei Formen auf, die eine nur mit Mono- sporen, Haplosporaform , die andere auch mit plurilokulären Sporangien, Scaphosporaform. Thallus dunkel olivbraun, reich verzweigt mit abwech- selnden oder zerstreuten, stellenweise fast gegenständigen Zweigen und Zweigchen. Monosporangien am Ende wenigzelliger Seitenzweigchen oder einem Faden seitlich etwas eingesenkt. — Ostsee, Nordsee. 3491. H. Vidovichii (Menegh.) Born. — Ectocarpus Vidovichii Menegh. — E. geminatus Menegh. — E. Meneghinii Dufour. — E. crinitus Hauck. — Haplospora geminata Born, et Thur. — Thallus fast dichotom, oben meist nur einseitig verzweigt. Unilokuläre Sporangien fast kugelig, sitzend, mit grossen nierenförmigen Schwärmern. Monosporangien auf ein- zelligem Stiel seitlich an den längeren Fäden ansitzend. — Adriatisches Meer. Familie Choristocarpaceae. Thallus fadenförmig, ektokarpusähnlich, rasig. Fäden aufrecht, ver- zweigt, einzellreihig, durch Teilung der Scheitelzelle in die Länge wachsend. Fortpflanzungsorgane seitlich an Stelle von Verzweigungen. Bei Choristo- carpus treten ein- bis dreizellige im Ganzen abfallende Brutknospen auf. — Die systematische Stellung und die Umgrenzung der Familie sind völlig unsicher, sie schliessen sich wahrscheinlich den Sphacelariaceen an. Gattung Choristocarpus Zanard. Thallus aus kleinen zu schlaffen Raschen zusammengestellten, aufrechten seitlich, fast gabelig verzweigt und am Grunde locker von herablaufenden Rhizoiden berindet. Multilokulare Sporangien oval oder verkehrt-eiförmig, vielfächerig, sitzend. Auf besonderen Individuen treten verkehrt-eiförmige, mitunter durch ein bis zwei Querwände geteilte Brutknospen (Monosporen) auf, die etwa keulenförmigen Umriss haben und auf kurzem, einzelligem Stiel aufsitzen; sie entleeren aber keine Monospore, sondern fallen im Ganzen ab. Uni] okuläre Sporangien auf besonderen Pflanzen oder mit den Brut- knospen zusammen, ähnlich wie bei Haplospora Vidovichii mit relativ wenigen grossen Schwärmern. 3492. Ch. tenellus (Kg.) Zanard. — Ectocarpus tenellus Kg. — Taf. LVIC, Fig. 4. — Raschen klein, bis 2 cm hoch, schlaff, getrocknet — 249 — glänzend, blass olivgrün, mit 20 — 25 f.i breiten Hauptfäden. Brutknospen 50 — 125 j« lang (ohne Stiel) und 30 — 45^ breit. Plurilokuläre Sporangien 35 — 45 fx lang, 22 — 26 /< breit. Zellen fünf- bis zehnmal so lang als breit. Adriatisches Meer. Anhang: Gattung Discosporangium Falkenb. Thallus aus kleinen rasenbildenden Fäden bestehend, die aus dem Sub- strat fest angeschmiegten und vielleicht einen kriechenden primären Faden bildenden Zellen entspringen, durch Rhizoiden befestigt. Fäden unregel- mässig reich verzweigt. Multilokulare Sporangien viereckige, wabenartige einschichtige Zellplatten bildend, einzeln der Mitte von Gliederzellen auf- sitzend. Unilokuläre Sporangien unbekannt. 3493. D. mesarthrocarpum (Menegh.) Hauck. — D. subtile Falken- berg. — Bildet 1 — 4 cm hohe Ectocarpus-ähnliche Rasen. Fäden ca. 15 — 30 /u dick, unregelmässig mehr weniger verzweigt; Zweige an der Mitte der Glieder- zellen entspringend abwechselnd, abstehend. Glieder vier- bis achtmal länger als der Durchmesser. Die halbentwickelten Sporangien in der Oberflächen- ansicht rundlich, verschieden gelappt (Hauck). — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meer. — Die Stellung dieser Art ist ganz unsicher. Mit Choristocarpus hat sie allerdings grosse Ähnlichkeit im vegetativen Aufbau, besonders in den sehr langen Fadenzellen; im übrigen sind aber keine ge- meinschaftlichen Merkmale vorhanden. 3. Gruppe. Cyclosporeae. Braunalgen von hoher Entwickelung, meist gross und kräftig. Ge- schlechtliche Fortpflanzung durch grosse unbewegliche Eizellen und kleine bewegliche Spermatozoiden. Ungeschlechtliche Fortpflanzung, wo bekannt, durch nackte, unbewegliche Sporen. Übersicht der Familien. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch vier im Sporangium entstehende nackte Sporen. Geschlechtsorgane oberflächlich. Dictyotaceae. Nur geschlechtliche Fortpflanzung durch in Vertiefungen (Conceptakeln) sitzende Geschlechtsorgane. Fucaceae. — 250 — Familie Dictyotaceae. Massig grosse braune Algen, Meeresbewohner, zuweilen inkrustiert mit Haftorgan und vegetativem Spross ohne Sonderung in Stamm und Blatt, aber gewöhnlich reich verzweigt, horizontal ausgebreitet oder aufrecht. Aussenschicht der Sprosse aus kleinen, fast kubischen Zellen, oft in meh- reren Lagen, Innenschicht aus grösseren fast farblosen Zellen gebildet. Wachs- tum durch Scheitelzelle oder Scheitelkante. Fortpflanzung geschlechtlich und ungeschlechtlich. Letztere, ebenso wie die geschlechtliche, durch an der Oberfläche liegende Organe repräsentiert, beide aber stets auf verschie- dene Individuen verteilt. Geschlechtliche Fortpflanzung noch lückenhaft bekannt, aber sicher erwiesen und der der Fucaceen im allgemeinen ähnlich. Oogonien birnförmig bis fast kugelig, in Sori dicht zusammengedrängt; aus ihnen wird durch eine Öffnung eine völlig nackte Eizelle in das umgebende Wasser ausgestossen, die entweder durch Spermatozoiden befruchtet wird oder auch, indem sie sich mit einer Membran umgibt, parthenogenetisch keimen kann. Die Antheridien stehen meist auf andern Individuen, bilden ebenfalls Sori, sind aber von einer becherförmigen Hülle steriler Fäden um- geben; sie entsprechen einem plurilokulären Sporangium mit sehr zahlreichen kleinen, kaum noch gefärbten Fächern. Die aus diesen hervorgehenden Spermatien bezw. Spermatozoiden sollen bei Dictyota und Taonia nur eine lange Geissei besitzen. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung geschieht durch nackte, unbewegliche Aplanosporen (Tetrasporen), die zu vier in einem Spo- rangium gebildet werden. Übersicht der Gattungen. 1. Sprosse mit Mittellippe. Dictyopteris. Sprosse ohne Mittelrippe. 2. 2. Sprosse zonenförmig gestreift. 3. Sprosse nicht zonenförmig gestreift. Dictyota. 3. Fortpflanzungsorgane auf beiden Seiten der Sprosse. Taonia. Fortpflanzungsorgane auf nur einer Seite der Sprosse. Padina. Gattung Taonia J. Ag. Thallus flach, ohne Mittelrippe, häutig, zerschlitzt lappig, mit wellen- förmigen Zonen auf beiden Seiten des Thallus. Geschlechtsorgane auf beiden Erklärung zu Tafel LVI D. Fig. 1. Dictyota dichotoma. . 2. Padina Pavonia. 2^- o/i //•///f'fssrs-/'/' . r^ //^^ S6* 0. VYV//J . — 251 — Seiten des Thallus. Oogonien auf andern Individuen als die Antheridien, in kleinen Gruppen. Tetrasporangien in transversalen, welligen, genäherten bandförmigen Streifen. 3494. T. atomaria (Woodw.) J. Ag. — Taf. LVIE, Fig. 1. — Thallus 10 — 30 cm hoch, fächerförmig, unregelmässig in fast gleich breite oder nach oben zu etwas verschmälerte Lappen zerschlitzt, nach unten sich verschmälernd und in einen dichten Filz von Haftfasern sich auflösend. Lappen linear bis keilförmig, meist 5 — 20 mm breit, am oberen Rande gezähnelt-eingerissen und auch an den Seitenrändern oft unregelmässig ge- zähnelt. — Adriatisches Meer. Gattung Padina Adans. Thallus aufrecht, blattartig flach, fächerförmig ohne Mittelrippe, mit oft fast halbkreisförmiger Aussengrenze, ganzrandig oder mehr oder weniger zerschlitzt, nur auf der Oberseite mit konzentrischen Zonen. Eingeschlech- tige Oogonien in Gruppen, die durch Antheridiensori unterbrochen werden, bandförmige Doppelreihen auf der Oberseite bildend. Tetrasporangien birn- förrnig oder kugelig, in mehrreihigen bandförmigen Streifen. 3495. P. Pavonia (L.) Gaillon. — Zonaria Pavonia Kg. — Z. tenuis Kg. — Taf. LVI D, Fig. 2. — Thallus 5—20 cm hoch, mit schmal keil- förmigem bis fast stielartigem nach oben allmählich verbreitertem Grunde, plötzlich in einen breit fächerförmigen, oft zerschlitzten und mehr oder weniger tief eingerissenem Blatteil übergehend, der oft übereinander greifende, bogig-gelappte Abschnitte bildet. Farbe bräunlich-olivgrün, nach dem Stiele zu dunkler mit dunkleren und helleren Zonen, letztere durch Kalkinkrusta- tion. — Adriatisches Meer. Gattung Dictyopteris Lamx. Thallus flach, blattartig, häutig, unregelmässig oder regelmässig gabelig verzweigt, nach unten zu stengelig, mit starker, knorpeliger Rippe. Fort- pflanzungsorgane auf beiden Seiten des Thallus neben der Mittelrippe. Oogo- nien zerstreut, kugelig bis oval; Tetrasporangien in Gruppen. 3496. D. polypodioides (Des f.) Lamour. — Halyseris polypodioides Erklärung zu Tafel LVIE. Fig. 1. Taonia atomaria. „ 2. Dictyopteris polypodioides. „ 3. Dictyota dichotorna. Thallusquerschnitt mit Oogoniensorus. ,4. B „ Thallus mit Tetrasporangien. — 252 — Ag. — Taf. LVIE, Fig. 2. — Tballus 10—30 cm hoch mit fadenförmigem, aus einem dichten Filz von Haftfasern entspringendem Stengel, der nach oben zu von einem aus zwei f>is drei Zellagen bestehendem schmalen, rippenlosen Blattkörper beiderseits geflügelt wird. Abschnitte 3 — 15 mm breit, linear, abstehend, mit spitzen Enden, oft bis zur Mittelrippe eingerissen. Oogonien unregelmässig rundlich, durchschnittlich 35 fx breit. Tetrasporan- gien etwa 100 fi im Durchmesser. Mit eigentümlichem, scharfem Geruch. — Adriatisches Meer. Gattung Dictyota Lamour. Spross aufrecht, flach, ohne Mittelrippe, meist dichotom, zuweilen etwas gabelig-fiederig verzweigt, Oogonien und Antheridien in zerstreuten Gruppen auf verschiedenen Pflanzen, über beide Thallusseiten verbreitet. Tetraspo- rangien meist zu ein bis drei ziemlicht dicht über die Oberfläche ausgesät, rundlich. 3497. D. dichotoma (Huds.) Lamour. — D. vulgaris, latifolia, vo- lubilis, elongata, attenuata, acuta Kg. — D. sibenicensis, ornata Zanard. — D. areolata, complanata Schousb. — Zonaria dichotoma Ag. — Dicho- phyllium dichotomum, vulgare Kg. — Taf. LVI D, Fig. 1 ; Taf. LV1 E, Fig. 3, 4. — Thallus in 10 — 20 cm hohen Rasen, am Grunde mit wurzel- artigem, filzigem Haftorgan festsitzend, zarthäutig, ziemlich regelmässig gleich- hoch dichotom geteilt. Abschnitte 2 — 8 mm breit, entweder sämtlich ziem- lich gleichbreit oder die oberen allmählich schmäler werdend, linear auf- recht, abstehend bis fast parallel. Die Endabschnitte stumpf abgerundet oder zweispaltig. Prolifikationen sind an älteren Individuen nicht selten. — Nordsee, Adriatisches Meer. — f. implexa (Lamour.) J. Ag. Pflanzen in oft verworrenen Rasen, mit oberhalb allmählich schmäler werdenden, oft nur 0,5 mm breiten, nicht selten gedrehten Abschnitten. — Adriatisches Meer. 3498. D. linearis (Ag.) Grev. — D. angustissima Sonder. — D. ceylonica, fibrosa, aequalis, divaricata Kg. — Zonaria linearis Ag. — Thal- lus in verworrenen 5 — 12 cm hohen Rasen, zarthäutig, im Alter meist derber, mehrfach dichotom und gleichhoch geteilt, mit schmalen, nur 0,3 — 1,5 mm breiten, linearen abstehenden bis gespreizten, sämtlich fast gleichbreiten Ab- schnitten. Fortpflanzungsorgane in Gruppen, die durch bestimmte Zwischen- räume unterbrochen sind, in der Mitte des Sprosses eine fast gerade Längs- linie bildend. — Adriatisches Meer. 3499. D. Fasciola (Roth.) Lamour. — D. abyssinica, affinis, acu- minata, denticulata, aequalis, spinigera Kg. — D. Notarisii Sonder. — D. verrucosa Suhr. — Zonaiüa Fasciola Ag. — Dichoph}'llium denticulatum Kg. &??/o >/• '///"//.). — 253 — — Thallus in 5 — 15 cm hohen Rasen, mit fadenförmigem verzweigten Haft- fasergeflecht am Grunde, etwas derbhäutig, gleichhoch wiederholt dicho- tom geteilt. Abschnitte 1 — 3 mm, selten darüber breit, die oberen meist etwas schmäler, die unteren breiter, linear, aufrecht bis abstehend, zuweilen gedreht. Endabschnitte spitz und allmählich verschmälert. Fortpflanzungs- organe in Gruppen, die meist in einer Längslinie auf der Mitte des Sprosses stehen, zuweilen auch in zerstreuten Sori. — Adriatisches Meer. Familie Fucaceae. Hochentwickelte und z. T. hoch differenzierte kräftige Braunalgen, im Meere, seltener im Brackwasser lebend und meist an Steinen oder Felsen festhaftend. Sprosse verschiedenartig, oft ähnlich wie bei den Phanerogamen in wurzelartige Organe, Stamm und Blätter gegliedert, dichotom oder seit- lich verzweigt, alle Verzweigungen gleichartig oder in Lang- und Kurztriebe geschieden. Sprosse meist drei verschiedene Gewebeschichten zeigend, die der Assimilation, der Leitung und der Festigung des Pflanzenkörpers dienen. Die erstgenannte bildet gleichzeitig die Rinde und besteht aus ein oder mehreren Lagen chromatophorenreicher, isodiametrischer oder radial gestreckter Zellen. Das Leitungsgewebe besteht aus dünnwandigen Zellen, die je weiter nach Innen, desto länger gestreckt erscheinen. Die Zellen, die der Festig- keit des Sprosses dienen sind meist gestreckt von geringem Durchmesser, aber dickwandig, in sehr verschiedenartiger Anordnung, in der entwickeltsten Form ein den Spross eng durchsetzendes Geschlecht bildend. Längswachs- tum durch Scheitelzelle. Ungeschlechtliche Fortpflanzung fehlt, geschlecht- liche durch grosse nackte, unbewegliche Eizellen und kleine zweigeisselige Spermatozoiden. Antheridien und Oogonien entstehen in flaschenförmigen Einbuchtungen (Conceptakeln) der Aussenschicht, die mit einem engen Kanal nach aussen münden. Oogonien einzeln, kugelig, auf einer Stielzelle, mit je ein, zwei, vier oder acht Eizellen, die bei der Reife aus den Conceptakeln entleert werden. Antheridien an reich verzweigten fast farblosen einzell- reihigen Fäden in den Conceptakeln derselben oder anderer Individuen, ganze Antheridienstände bildend, jedes zahlreiche kleine Spermatozoiden entwickelnd, die ausserhalb der Mutterpflanze die ausgestossenen Eizellen befruchten. Erklärung zu Tafel LVIF. Fig. 1. Fucus vesiculosus, weibliches Conceptakel. „ 2. „ „ männliches Conceptakel. „ 3. „ „ Antheridienstand. „ 4. „ „ Austreten der Eizellen aus dem Oogon. — 254 — Übersicht der Gattungen. 1. Unterer Sprossabschnitt gestielt schüsseiförmig. Himanthalia. Unterer Sprossabschnitt nicht abweichend gestaltet. 2. 2. Kein Unterschied in Lang- und Kurztriebe. Fucus. Lang- und Kurztriebe vorhanden. 3. 3. Hauptverzweigungen gabelig. Ascophyllum. Verzweigungen meist monopodial. 4. 4. Thallus stengelig mit ausgesprochen blattförmigen Seitenorganen und kugeligen, gestielten Luftblasen. Sargassum. Thallus stielrund bis flach ohne deutlich gesonderte Blätter. 5. 5. Luftblasen schotenförmig, am Ende der Astchen. Halydris. Luftblasen nicht am Ende der Astchen. Cystosira. Gattung Himanthalia Lyngb. Thallus mit Wurzelscheibe festsitzend, aus zwei ganz verschiedenen Teilen bestehend, einem unteren, niemals Fortpflanzungsorgane tragenden verkehrt-kegelförmigen bis gestielt becher- oder schüsseiförmigen und einem aus diesem entspringenden oberen langriemenförmigen, bilateralen, mehrfach gabelförmig verzweigten Teil, der fast an seiner ganzen Oberfläche die regellos zerstreuten Fortpflanzungsorgane trägt. Conceptakeln mit nur ein- eiigen Oogonien, auf andern Individuen als die Antheridien. 3500. H. Lorea (L.) Lyngb. — Taf. LVII, Fig. 1. — Thallus zuerst fast birnförmig, später oben flach und zuletzt schüsseiförmig hohl oder trichterförmig, gestielt, oben 3—5 cm im Durchmesser. Vom Grunde der Schüssel oder des Trichters entspringen zu drei bis vier die bandförmigen, zusammengedrückten, mehrmals dichotom geteilten, gleichbreiten, 1 — 3 m langen und 5 — 10 mm breiten fertilen Sprosse. — Helgoland. Gattung Fucus Toum. Thallus mit gewölbter Wurzelscheibe anhaftend, oft kräftig und gross, flach bandförmig, wiederholt dichotom geteilt, mit Mittelrippe, nach der Basis zu stengelig. Alle Verzweigungen gleichartig. Schwimmblasen vor- handen oder fehlend. Conceptakeln in den besonders gestalteten Endab-. schnitten der Zweige, ein- oder zweigeschlechtig. Oogonien achteiig. An- theridien in reichverzweigten Ständen. Erklärung zu Tafel LVII. Fig. 1. Himanthalia Lorea. „ 2. Fucus vesiculosus. / S7. ///r//sv ,/r . r^ZC&&?& '9 / t- ///SY/SVV/f — 255 - Übersicht der Arten. 1. Thallusränder gezähnt. F. serratus. Thallusränder glatt. 2. 2. Thallus mit deutlich begrenzten Luftblasen. F. vesieulosus. Thallus ohne deutlich begrenzte Luftblasen. 3. "Ö* 3. Thallus stellenweise blasig aufgetrieben. F. ceranoides. Thallus nicht blasig aufgetrieben. 4. 4. Thallus 20—50 cm hoch und 10 — 20 mm breit. F. platycarpus. Thallus nur 10 — 20 cm hoch und nur 5—10 mm breit. F. virsoides. 3501. F. vesieulosus L. — Taf. LVIF, Fig. 1—4; Taf. LVII, Fig. 2. — Thallus 10 — 100 cm lang und meist 4 — 40 mm breit, aber in Gestalt und Grösse sehr verschieden, dichotom oder dichotom-fiederig, zuweilen gleichhoch verzweigt, mit glattem Rande und meist paarigen Luftblasen zu beiden Seiten der Mittelrippe, auch einzelnen unter den Achseln der Ab- schnitte. Bei ganz schmalen Formen fehlen die Luftblasen nicht selten ganz; sie sind kugelig oder länglich und treten beiderseits gleichstark hervor. Fertile Endabschnitte der Zweige länglich-eirund, meist stumpf, seltener spitz, mehr oder weniger zusammengedrückt bis aufgetrieben. Diöcisch. — Nordsee, Ostsee. — f. baltica J. Ag. Thallus zwergartig, nur 3 — 6 cm hoch und 1 — 3 mm breit, rasenbildend, dichotom geteilt, oft fadenförmig mit undeutlicher Mittelrippe. Luftblasen fehlen. Ostsee. 3502. F. platycarpus Thur. — Taf. LVI1B, Fig. 1. — Der vorigen Art ähnlich, aber stets ohne Luftblasen. Thallus flach mit glattem Rande, dichotom oder dichotom-fiederig geteilt und dann mit abwechselnden seit- lichen Segmenten, 20 — 50 cm hoch und 1 — 2 cm breit. Fertile Endabschnitte meist einzeln, stumpf-eirund, blasig aufgetrieben. Conceptakeln mit Oogonien und gleichzeitig Antheridien. — Nordsee. 3503. F. virsoides (Don.) J. Ag. — F. vesieulosus var. Sherardi Turn. — Thallus fast bandförmig oder fächerförmig dichotom geteilt, lederig, ohne Blasen, ganzrandig, 10 — 20 cm hoch, 5 — 10 mm breit mit linearen oder etwas keilförmigen, von einer deutlichen Mittelrippe durchzogenen Ab- schnitten. Fertile Endabschnitte lanzettlich-eirund, gepaart, zuweilen am Grunde zusammenfliessend, oft blasig aufgetrieben. Conceptakel gleichzeitig Oogonien und Antheridien enthaltend. — Adriatisches Meer. Erklärung zu Tafel LVII B. Fig. 1. Fucus platycarpus. . 2. „ serratus. — 256 — 3504. F. ceranoides L. — Thallus ohne eigentliche Luftblasen, aber stellenweise blasig aufgetrieben, 20 — 30 cm hoch und J/2 — 2 cm breit, gabelig, in fruchtendem Zustande gabelig-fiederig geteilt. Seitliche Ab- schnitte abwechselnd, nur hin und wieder fast gegenständig, dicht gabelig- fächerförmig ausgebreitet, mit glattem Rande. Fruchtkörper stielrundlich linear, zugespitzt, meist gegabelt, 2 — 3 cm lang. Monöcisch, seltener diöcisch. — Nordsee. 3505. F. serratus L. — Taf. LVIIB, Fig. 2. — Stiel zusammen- gedrückt. Thallus 10 — 60 cm lang, 1 — 5 cm breit, mit starker deutlicher Mittelrippe, am Rande scharf gesägt, oft an den unteren Abschnitten un- deutlich. Endsegmente gestutzt. Blasen fehlen. Fertile Abschnitte flach, gegabelt, linear-länglich, spitz, gezähnt. — Nord- und Ostsee. Gattung Ascophyllum Stackh. Thallus ziemlich kräftig mit fast kegelförmiger Wurzelscheibe, zu- sammengedrückt, ohne Mittelrippe, fiederig-dichotom verzweigt, mit in der Mittellinie liegenden Blasen. Conceptakeln in besonders gestalteten, oft büschelig stehenden seitlichen Kurztrieben, eingeschlechtig. Oogonien meist viereiig. 3506. A. nodosum (L.) Le Jol. — Fucus nodosus L. — Fucodium nodosum J. Ag. — Ozothalia nodosa Decne. — Physocaulon nodosum Kg. — Halydris nodosa Lyngb. — Halicoccus nodosus Aresch. — Taf. LVIIC. — Thallus 20 cm bis 1 m und darüber lang, meist 5 — 10 mm breit, gabelig und fiederig verzweigt mit weitläufig und oft undeutlich gezähntem Rande. Seitliche Aste, besonders auch die fertilen Kurztriebe nach dem Grunde zu stark verschmälert. Luftblasen sehr gross, breiter als der Thallus oval oder länglich-oval. Fertile Sprossabschnitte eiförmig oder fast keulenförmig am Ende kurzer schmaler seitlicher, in den Achseln der Zähne entspringender, später abfallender Astchen. — Nordsee. — f. scorpioides (Hörnern.) J. Ag. Fucus scorpioides Hörnern. Chordaria scorpioides Lyngb. F. nodosus v. denudatus J. Ag. Thallus fast cylindrisch, gefiedert, mit verlängerten, fadenförmigen Fiedern, ohne Luftblasen, steril. — Ostsee. 3507. A. Mackaii (Turn.) Holm et Batt. — Ozothalia Mackaii Kg. — Fucus Mackaii Turn. — F. nodosus y Mackaii Ag. — Physocaulon Mackaii Kg. — Thallus fast cylindrisch oder etwas zusammengedrückt, zier- lich, reich verzweigt gleichhoch; Zweige dichotom, gespreizt, stellenweise blasig aufgetrieben, besonders unter den Achseln, während eigentliche Blasen Erklärung zu Tafel LVIIC. Ascophyllum nodosum. ^yi^^^- /// ////////; //s^/& /&-///// . — 257 — selten sind. Fruchtästchen langgestielt, hängend, neben den Zweigen, im unteren Teil des Thallus, elliptisch-lanzettlich, zuweilen gegabelt. — Nach Kützing in der Ostsee. Gattung Cystoslra Ag. Thallus von mittlerer Grösse mit Wurzelscheibe festsitzend, stielrund oder zusammengedrückt flach, oft fadenförmig verlängert, reich und in sehr verschiedenartiger Weise verzweigt. Besondere Luftblasen fehlen, doch sind die Zweige stellenweise blasig aufgetrieben, oft so, dass die Auftreibungen kettenförmig gereiht erscheinen. Conceptakeln in den abweichend gestalteten Endabschnitten der oberen Zweige, zwitterig, am Grunde Oogonien, oben Antheridienstände entwickelnd. Oogonien mit je einer Eizelle. Übersicht der Arten. 1. Pflanze durch kurze pfriemenförmige Zweige dornig. 2. Pflanze nicht mit kurzen Dornen besetzt. 7. 2. Hauptstamm niederliegend, hin- und hergebogen. C. COrniculata. Hauptstamm nicht niederliegend hin- und hergebogen. 3. 3. Luftblasen kettenförmig gereiht. C. concatenata. Luftblasen fehlend oder einzeln. 4. 4. Stamm mit knorrigen Anschwellungen. 5. Stamm ohne knorrige Anschwellungen, höchstens mit Aststumpfen. 6. 5. Äste aus der Spitze kegelförmiger Knorren entspringend. C. AMes- Marina. Äste nicht aus Knorren entspringend. C. selaginöides. 6. Sprosse durchweg dicht mit 2 — 4 mm langen Dornen besetzt. C. amen- LclCGa« Sprosse nur stellenweise mit 1 mm langen Dornen besetzt. C. crinita. 7. Pflanze ohne eigentlichen Stammteil. C. abrotanifolia. Pflanze mit gesondertem Stammteil. 8. 8. Fruchtkörper stumpf. C. discors. Fruchtkörper mit Spitze oder Dornästchen. 9. 9. Stamm allseitig verzweigt. C. barbata. Stamm zweizeilig mit Ästen besetzt. C. fibrosa. 3508. C. COrniculata (Wulf.) Zanard. — C. cricoides v. corniculata Menegh. — C. squarrosa De Not. — C. granulata Falkenb. — Haieria corniculata, ericoides v. corniculata, squarrosa Kg. — Treptacantha Abies- Thome-Migula, Flora. VI. 2. 17 — 258 — Marina Kg. — Thallus in 6 — 15 cm hohen Rasen mit nieclerliegendem, hin- und hergebogenem, stachelig rauhem und knorrigem, verzweigtem und ver- wachsenem Stamm, von welchem zahlreiche, aufrechte, dicht stehende, fast gleichlange, 1 — 3 mm dicke, nach oben zu sich verjüngende Hauptäste aus- gehen. Von diesen entspringen im oberen Teil allseitig abwechselnd nach oben zu kürzer werdende Zweige. Alle Aste und Zweige sind überall dicht mit kurzen, wenig über 1 mm langen, spitzen oder zwei- bis vierspaltigen abstehenden Dornen besetzt, die nach unten zu dichter stehen, aber kürzer und zarter sind. Luftblasen fehlen. Conceptakeln am Grunde der oberen Dornästchen als knotige Anschwellungen hervortretend, keine gesonderten Fruchtkörper bildend. — Adriatisches Meer. 3509. C. Albies-Marina (Gmel.) Ag. — C. Montagnei J. Ag. — C. granulata Falkenb. — C. gracilis, pinnata Kg. — Treptacantha gracillima, Montagnei Kg. — Pbyllacantha Montagnei, gracilis, pinnata, affinis, moni- liformis Kg. — Thallus mit 10 — 30 cm hohem, fingerdickem, gestutztem, gabelig und meist auch seitlich verzweigtem oben dicht, nach unten zu spärlicher mit höckerigen, dicht bestachelten, fast kegelförmigen Knorren besetztem Stamm. Aus der Spitze der Knorren entspringen 10 — 20 cm lange, fast gleichhohe, abwechselnd fiederartig verzweigte Äste einzeln oder zu mehreren, linear, 1 — 2 mm breit, am Grunde fast stielrund, weiterhin fast dreikantig, nach oben zu flach, zerstreut drüsig punktiert, mit sägezähnigem Rande. Luftblasen fehlen. Conceptakeln in Form von warzenförmigen An- schwellungen an den oberen Teilen der Astchen. — Adriatisches Meer. — var. moniliformis (Kg.) Hauck. Aste unterhalb ca. 1 mm, oberhalb halb so breit, fast corymbos-büschelig, dicht verzweigt. Dornzähne meist klein, spärlich, stellenweise fehlend. Conceptakeln im oberen Teile, bisweilen in der Mitte der Ästchen gereiht. — Adriatisches Meer. 3510. C. selaginoides (Wulff.) Nacc. — C. ericoides var. selaginoides Ag. — C. amentacea v. selaginoides J. Ag. — C. sedoides Ag. — Haleria selaginoides, vulpina, tenuis, sedoides Kg. — Treptacantha Turneri Kg. — Thallus 15 — 30 cm hoch mit dickem, verlängertem, vom Grunde an ver-~ zweigtem, bald niederliegendem, bald aufrechtem, durch knotige Anschwel- lungen rauhem Stammteil. Zweige am Grunde durch Reste abgestorbener Teile rauh, oben dicht fiederig verzweigt, die jüngeren blattartig flach, sehr schmal, nur etwa 1 mm breit, rippenlos, die älteren fadenförmig, mehr oder weniger dicht mit Dornen besetzt. Dornen meist ziemlich dicht, 2 mm und darüber lang, am Grunde drüsig, einfach oder an der Spitze gegabelt, die obersten, fertilen gespreizt. Fertile Abschnitte warzig-fadenförmig am Grunde der kaum sich berührenden aufgeblasenen Dornen stehend. Luftblasen fehlen. — Adriatisches Meer. / //.//<■.// /'/ /// ;/.//<•.;//'/ / s/ / f-f/ /f/ . — 259 — 3511. concatenata (L.) Ag. — C. granulata v. concatenata Menegh. — Phyllocantha concatenata, Boryana, setacea, trichophylla, ramosissima, oligocantha Kg. — Zarter als die vorigen. Thallus mit 4 — 7 cm langem, federkieldickem Stamm, der nach der Spitze zu einige am Grunde verdickte seitliche Zweige trägt. Zweige über 30 cm lang, fadenförmig, reich fiederig verzweigt, die unteren blattartig fiederspaltig. Die oberen etwas zurück- gebogen in zahlreiche Astchen aufgelöst. Blasenförmige Auftreibungen meist zahlreich, ellipsoidisch, etwa 2 mm lang, fast immer kettenförmig hinter- einanderstehend. Fertile Abschnitte endständig, gestielt oder einer blasen- förmigen Anschwellung aufsitzend. — Adriatisches Meer. 3512. C. amentacea Bory. — C. ericoides var. amentacea Ag. — Haierica amentacea, lupulina Kg. — Thallus 10 — 40 cm hoch mit kurzem, etwa 2 — 12 cm langem und etwa 5 mm dickem Stamm, von welchem die 1 — 2 mm dicken, nach oben zu sich verjüngenden, allseitig abwechselnd pyramidal verzweigten und durchweg dicht mit 2—4 mm langen, einfachen oder gegabelten, zusammengedrückten, pfriem förmigen Dornen besetzten Hauptäste entspringen; am Grunde sind die Hauptäste gewöhnlich astlos. Conceptakeln auf der Aussenseite am Grunde der oberen dornförmigen Ästchen als warzige Anschwellungen hervortretend, zuweilen selbst kätzchenförmig zusammengedrängt in den Astspitzen. Luftblasen fehlen oder einzeln unter den Astspitzen, dann oval und mit Dornästchen besetzt. — Adriatisches Meer. 3513. C. crinita (Des f.) Duby. — C. flaccida, squarrosa, robusta Kg. — Thallus 20 — 60 cm lang mit verlängertem, stielrundem, 3 — 6 mm dickem, einfachem oder geteiltem, an der Spitze oft gestutztem, unten ast- losem, glattem oder durch zurückgebliebene Reste von Ästen stumpf dornigem, oben allseitig reich verzweigtem Stamm. Hauptäste ziemlich dünn, büschelig, am Grunde stachelig- rauh, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt. Zweige 1j2 — 1 mm dick, zusammengedrückt-flach, zuletzt fadenförmig, an den Enden abwechselnd zweizeilig verzweigt, mit gestutzten Enden, zerstreut drüsig punktiert, stellenweise mit etwa 1 mm langen Dornen besetzt. Ohne Luft- blasen. Fertile Sprossabschnitte länglich, an den Zweigenden, meist mit kurzen Dornästchen besetzt. — Adriatisches Meer. 3514. C. barfoata (Good. et Woodw.) Ag. — C. microcarpa bar- batula, Hoppii v. aurantia, C. aurantia Kg. — C. Hoppii Ag. — Taf. LVII D. — Thallus 50 — 120 cm lang mit kurzem oder verlängertem, 1j2 — 1 cm dickem, einfachem oder etwas verzweigtem, oben gewöhnlich gestutztem, Erklärung zu Tafel LVIID. Fig. 1. Cystosira barbata. 17' — 260 — glattem oder mit Aststumpfen besetztem, der Länge nach allseitig mit fadenförmigen Hauptästen besetztem Stamm. Hauptäste sehr verlängert, reich und allseitig abwechselnd verzweigt; Zweige ca. 1 mm dick, meist verlängert, glatt bis stark drüsig punktiert. Luftblasen meist in grosser Anzahl gewöhnlich zu zwei oder mehr hintereinander kettenförmig gereiht, länglich oder stark verlängert. Fertile Sprossabschnitte spindelig bis selbst fast fadenförmig, gestielt, aus den Endästchen entwickelt mit meist abgesetzter, lang ausgezogener Spitze, ohne Dornästchen, einfach. — Adriatisches Meer. 3515. C. discors (L.) Ag. — C. paniculata Kg. — C. foeniculacea Grev. — Thallus 20 — 60 cm hoch mit kurzem, warzigem oder stachelig- rauhem, an der Spitze in mehr oder weniger verlängerte Hauptäste geteiltem Stamm. Verzweigung anfangs zweizeilig, später allseitig abwechselnd. Haupt- äste an jungen Pflanzen flach, mit geflügelter Mittelrippe, linear, 2 — 6 mm breit, nach oben verschmälert, am Rande gezähnt, zweizeilig, mit schmalen lanzettlichen blattartigen Astchen besetzt, an alten Pflanzen stielrundlich bis zusammengedrückt, kaum geflügelt, stachelig-rauh, unten nackt, nach oben zu abwechselnd allseitig reich mit zweizeilig verzweigten, zusammengedrückten bis flachen Ästen besetzt. Astchen fast linear und glatt oder mehr lanzett- lich und am Rande schwach gezähnelt. Luftblasen selten fehlend, an kür- zeren Zweigen einzeln, an längeren zu mehreren kettenförmig gereiht, länglich. Fertile Abschnitte eiförmig bis spindelig, stumpf, ohne Dornästchen, aus den Spitzen der Astchen entstehend. — Adriatisches Meer. 3516. C. aforotaiiifolia Ag. — C. fimbriata Bory. — C. microcarpa, elata, divaricata, patentissima, squarrosa, glomerata, leptocarpa Kg. — Taf. LVIIE, Fig. 1. — Thallus 10 — 100 cm hoch, ohne eigentlichen Stamm, unten 3 — 6, oben etwa 1 mm dick, schon am Grunde sich in mehrere Hauptäste spaltend, anfangs zusammengedrückt- flach, fast linear, mit undeut- licher Mittelrippe, abwechselnd gefiedert mit fast stumpf lanzettlichen Fieder- chen, später oben stielrund, allseitig abwechselnd mit fadenförmigen Zweigen besetzt. Hauptäste glatt, nie stachelig-rauh, Zweige glatt oder dicht drüsig punktiert. Luftblasen oval bis länglich, an jüngeren Zweigen, einzeln oder kettenförmig gereiht, zuweilen ganz fehlend. Fertile Abschnitte spitz eiförmig bis spindelig, einfach oder gegabelt, sitzend oder gestielt, nie Dornenästchen tragend, aus den Endverzweigungen entwickelt. — Adriatisches Meer. 3517. C. fibrosa (Huds.) Ag. — Phyllacantha fibrosa Kg. — Ph. thesiophylla Kg. — Thallus 1 m und darüber lang mit verlängertem, zu- Erklärung zu Tafel LVIIE. Fig. 1. Cystosira abrotanifolia. „ 2. Halidrys siliquosa. T- '-'// ////■'/ f ■ff/S' - Zc&&?2/ wractob. — 265 — treffen. Zuweilen stehen auch die Stacheln in Büscheln zusammen. Die Bestachelung ist für manche Arten sehr charakteristisch. Die Zahl der Rindenreihen, welche ein Internodium umgeben, steht in gewisser Beziehung zur Zahl der Blätter eines Quirles. Wenn sich, was nur bei wenigen Arten vorkommt, keine Zwischenreihen entwickeln, so ist die Zahl der Rindenröhrchen gleich der der Blätter in dem darüberstehenden Quirl; entwickelt sich nur eine Zwischenreihe zwischen zwei Mittelreihen, so ist die Zahl der Rindenröhrchen doppelt so gross als die der darüber- stehenden Blätter. Bei einigen Arten entwickeln sich zwei Zwischenreihen zwischen zwei Mittelreihen und dann ist die Zahl der Rindenreihen dreimal so gross als die der Blätter in dem darüberstehenden Blattquirl. Ganz ge- nau stimmen die Zahlen übrigens gewöhnlich nicht, oft ist ein Rindenröhr- chen zu viel oder zu wenig, als nach der Zahl der Blätter erwartet werden müsste, weil in der Berindung oft geringe Unvollkommenheiten vorhanden sind. Auch sind in dem aufwärts wachsenden Teil der Rindenröhrchen stets soviel weniger Rindenröhrchen, als einem Blatt entsprechen, weil sich in der Achsel des ältesten Blattes statt der Rindenröhrchen ein Ast entwickelt. Wichtig ist auch noch für die Bestimmung der Arten, dass vielfach Mittel- oder Zwischenreiben stärker entwickelt sind und deshalb das eine Mal die Mittelreihen mit den Stacheln höher liegen, Kanten bilden, bald von den Zwischenreihen überwölbt werden und in den Furchen liegen. Neben der Berindung entwickelt sich aus den Stengelknoten bei den meisten Chareen der Stipularkranz; er fehlt den Nitelleen und der Gattung Tolypellopsis. Die Zellen des Stipularkranzes ähneln ungefähr den Stacheln; sie bilden bei Lychnothamnus, Lamprothamnus, Ohara coronata und scoparia einen einfachen Kranz, bei den übrigen einen doppelten Kranz, von dem die Erklärung zu Tafel LIX. Fig. 1. Nitella translucens, fertiler Blattquirl. 2, 3. 71 „ Enden steriler Blätter 4. •n mucronata, Blatt. 5. •n „ Blattende. 6. „ gracilis, fertiles Blatt. 7. 71 „ Blattspitze. 8. V tenuissima, fertiles Blatt. 9. - „ Blattspitze. 10. 7» batrachosperma, fertiles Blatt. 11. 71 „ Blattspitze. 12. 71 hyalina, Blattquirl. 13. 7* ornithopoda, Blattspitze. 14. 71 batrachosperma, Bronchen. 15. 71 syncarpa, Krönchen. — 266 — untere Reihe abwärts, die obere aufwärts gerichtete Zellen enthält. Die Zahl der Zellen einer Reihe ist doppelt so gross als die der Blätter eines Quirles, nur bei Ohara coronata und scoparia ist sie ebenso gross. Die Geschlechtsorgane stehen in der Regel nur an den Verzweigungen oder Knoten der Blätter; bei Tolypella auch an der Basis der Blätter. Bei monöcischen Arten stehen sie nieist dicht neben- oder übereinander, nur bei wenigen Arten getrennt an verschiedenen Knoten oder Blättern desselben Individuums. Aber die Stellung ist bei den einzelnen Gattungen verschieden; bei Nitella stehen die Antheridien über den Sporenknöspchen, ebenso bei Tolypella und Lamprothamnus, bei Lychnothanmus ein Sporenknöspchen zwischen zwei Antheridien, bei Ohara steht gewöhnlich ein Antheridium unter einem Sporenknöspchen. Die Wurzeln, mit denen die Characeen im Boden haften, stellen sehr einfache, unberindete, gegliederte lange Fäden dar, die an den verdickten Gliederungen Seitenwurzeln treiben. An ihnen entwickeln sich bei einigen Arten eigentümliche, als Reservestoffbehälter dienende und mit Stärke sich füllende Knöllchen, die bei Ohara aspera einzellig und rundlich, bei Ch. fragifera mehrzellig und unregelmässig erdbeerartig, bei Tollypellopsis stel- ligera zierlich sechseckig- sternförmig sind. Die oberirdischen Zellen der Characeen sind chlorophyllhaltig, grün, oft aber durch Kalkinkrustation undurchsichtig und weisslich; den Kalk muss man bei der Untersuchung erst durch eine Säure entfernen. Bei nicht inkrustierten Zellen sieht man die Chlorophyllkörner dicht in Reihen ge- lagert von einer etwas gewundenen hellen Linie, dem Indifferenzstreifen unterbrochen. Bei genauer Einstellung erkennt man, dass das Plasma in der Zelle sich lebhaft in geschlossenem Strom bewegt; auf der einen Seite des Indifferenzstreifens steigt es auf, auf der anderen herab. Die Characeen finden sich weit verbreitet in stehendem oder langsam fliessendem Wasser, aber nur in reinem; sie gehören zu den ersten Pflanzen, welche verschwinden, wenn das Wasser in irgend einer Weise, besonders durch Fabrikabwässer verunreinigt wird. Yiele Arten sind mehrjährig, einige fruchten schon im Frühjahr, die meisten im Sommer und Herbst. Beim Sammeln hat man darauf zu achten, dass man auch die Wurzeln mit aus dem schlammigen Boden hebt, weil die bei einigen Arten vorkommenden Wurzelknöllchen für die Bestimmung der Arten von Bedeutung sind. Am besten verfährt man in der Weise, dass man das ganze meist buschig wach- sende Individuum am Grunde packt, heraushebt durch Hin- und Herschwanken im Wasser von dem anhaftenden Schlamm befreit und dann mit der Spitze nach unten aus dem Wasser hebt. Jedes einzelne Büschel schlägt man am besten in Pergamentpapier, lässt abtropfen und legt es dann in einen wasser- n ' r// tft9. - - f //ataceaes — 267 — dichten Rucksack. Zu Hause wird die Pflanze, wie dies für Algen ange- geben ist (Bd. I, pag. 6) unter Wasser auf Papier aufgezogen. Das heraus- genommene Papier wird locker zwischen Fliesspapieren getrocknet, höchstens mit einem leichten Brett beschwert; starker Druck ist zu vermeiden! Die mit Kalk inkrustierten Characeen sind in trockenem Zustande oft sehr brüchig; man klebt sie deshalb zweckmässig auf starken Karton fest oder legt sie doch so zwischen Karton oder Pappebogen in das Herbar, dass sie nicht leicht brechen können. Die zarten dünnwandigen Nitellen haften besser am Papier und sind auch viel biegsamer. Die Bestimmung der Characeen ist durchaus nicht so schwierig, wie sie dem Anfänger gewöhnlich erscheint, nur muss man sich mit ihrem Auf- bau genau vertraut gemacht haben. Sterile Pflanzen lassen sich allerdings oft überhaupt nicht bestimmen. Der Bau der Blätter lässt schon erkennen, ob man es mit einer Nitellee oder Charee zu tun hat, ebenso unterscheidet sich hierdurch Nitella von Tolypella. Unter den Chareen hat Tolypellopsis wie die Nitellen keinen Stipularkranz, die andern drei Gattungen sind mit einem solchen versehen, derselbe ist bei Lamprothamnus, Lychnothamnus und zwei Charaarten einfach, bei den übrigen Charen doppelt. Die Berindungsverhältnisse kann man auf zweierlei Weise feststellen. Entweder macht man zwischen Hollundermark feine Querschnitte durch den Stengel und zählt die Rindenröhrchen oder man schlitzt ein Stück Inter- nodium auf, breitet es auf dem Objektträger aus und untersucht, ob sich zwischen zwei durch ihre Knoten kenntlichen Mittelreihen eine oder zwei knotenlose Zwischenreihen finden. Man stellt damit fest, ob man einreihig, zweireihig oder dreireihig berindete Arten vor sich hat. Bei den zweireihig berindeten Arten ist es wieder notwendig zu wissen, ob die Stacheln auf den Kanten oder in den Furchen liegen, was manchmal mit rechten Schwierig- keiten verbunden ist. Am besten gelingt es an den jüngeren Internodien getrockneter, aber nicht gepresster Individuen mit einer sehr stark ver- grössernden Lupe. Aber auch dann wird man manchmal lange suchen müssen, ehe man seiner Sache vollkommen sicher ist. Die Stellung der Geschlechtsorgane ist meist ohne weiteres erkennbar; auch hier vergesse man aber nicht auch jüngere Quirle zu untersuchen, weil an älteren die Antheridien oft fehlen und völlig zerfallen sind. Der Kern lässt sich unter dem Präpariermikroskop leicht von seinen Hüllen befreien, Erklärung zu Tafel LIXB. Fig. 1. Nitella gracilis, Habitus, nat. Gr. „ 2. „ tenuissima. „3. „ batrachosperma. „ 4. „ nyalina. — 268 — was oft notwendig ist, um die Zahl und Beschaffenheit der Leisten zu untersuchen. Ob eine Gallerthülle um die Geschlechtsorgane vorhanden ist oder nicht, lässt sich leicht durch eine dem in Wasser liegenden Präparat zugesetzte Lösung eines Anilinfarbstoffes entscheiden; nach Abspülung in reinem Wasser zeigen sich die Schleimhüllen wenigstens in ihrer Aussen- schicht mehr oder weniger deutlich gefärbt. Bei dem überraschend grossen Formenreichtum der Characeen ist es kein seltener Fall, dass sich zwei Formen ganz verschiedener Arten voll- kommen ähnlich sind, während extreme Formen derselben Art kaum zu einander zu gehören scheinen; nur genaue mikroskopische Untersuchung kann deshalb Sicherheit schaffen. Übersicht der Gattungen. 1. Krönchen des Sporenknöspchens zehnzellig. 2. Krönchen fünfzellig. 3. 2. Blätter gabelteilig. Nitella. Blätter einfach oder verzweigt, aber stets mit stärkerem Hauptstrahl und schwächeren Seitenstrahlen, nicht gabelig. Tolypella. 3. Ohne Stipularkranz. Tolypellopsis. Mit Stipularkranz. 4. 4. Sporenknöspchen unterhalb der Antheridien stehend, unberindet. Lam- protkaninus. Sporenknöspchen nicht unterhalb der Antheridien stehend (diöcische Arten berindet). 5. 5. Sporenknöspchen zwischen den Antheridien stehend unberindet oder un- vollkommen berindet. Lychnothamnus. Sporenknöspchen über den Antheridien stehend (diöcische Arten voll- kommen berindet). Ohara. Gattung Nitella Ag. Stengel und Blätter unberindet, gewöhnlich weich und biegsam, mit- unter (oft zonenweise) mit Kalk inkrustiert. Blätter im Quirl 5 — 8, oft einige (accessorische) weniger entwickelt, mit stets eingliedrigem, nur einen blättchenbildenden Knoten besitzendem Hauptstrahl, an dessen Gipfel die Nebenstrahlen entspringen, die selbst in ähnlicher Weise weiter gegliedert sein können. Antheridien und Sporenknöspchen nur an den Blättern und Blättchen, nicht in den Blattachseln, erstere bei monöcischen Arten stets über den letzteren. c S/yr/t/Sff (a /rr/s/ < ) //;uy/ ir//f/ . ///< — 269 — Übersicht der Arten. 1. Blätter nur einmal geteilt (Monarthrodactylae). 2. Blätter mehrmals geteilt. 5. 2. Fruktifikationsorgane von einer Gallerthülle umgeben (Gloeocarpae). 3. Fruktifikationsorgane ohne Gallerthülle (Gymnocarpae). 4. 3. Weibliche Blätter ungegabelt. N. syncarpa. Weibliche Blätter gegabelt. N. capitata. 4. Diöcisch. N. opaca. Monöcisch. N. flexilis. 5. Endsegmente zwei- bis dreizellig (Diarthrodactylae). 6. Endsegmente drei- bis fünfzellig. N. ornitliopoda. 6. Quirle mit zahlreichen, einen Kranz bildenden kleineren accessorischen Blättern. N. hyalina. Quirle ohne oder nur mit vereinzelten accessorischen Blättern. 7. 7. Fruktifikationsorgane mit Gallerthülle. N. oatracho sperma. Fruktifikationsorgane ohne Gallerthülle. 8. 8. Endsegmente und Seitenblättchen des letzten Blattknotens kurz, ein kleines mit der Lupe oft kaum erkennbares Krönchen bildend. 9. Endsegmente lang, Blättchen des letzten Blattknotens deutlich. 10. 9. Fertile Blätter stark verkürzt in kleine Knöspchen zusammengedrängt. N. translucens. Fertile Blätter in aufgelösten Quirlen. N. Drachyteles. 10. Geschlechtsorgane nur an der ersten Teilung der Blätter. N. COn- fervacea. Geschlechtsorgane an mehreren Teilungen der Blätter. 11. 11. Kern mit scharfen Leisten. N. mucronata. Kern mit schwachen Leisten. 12. 12. Sporenknöspchen an der ersten Teilungsstelle der Blätter meist fehlend. N. tenuissima. Sporenknöspchen an allen Teilungsstellen der Blätter. 3521. N. syncarpa (Thuil.) Kg. — Taf. LVIII, Fig. 5—7; Taf. LIX, Fig. 15; Taf. LIX C. — Pflanzen mittelgross, oft in dichten Büschen, schlank, biegsam, zuweilen zonenartig inkrustiert, dünnstengelig, meist ziemlich hell- grün. Quirle bald ziemlich dicht köpfchenartig geballt, bald aufgelöst, meist mit sechs Blättern, zu denen häufig noch zwei accessorische kleinere hinzu- Erklärung zu Tafel LIX C. Nitella syncarpa, Habitus, nat. Gr. — 270 — treten. Weibliche Blätter einfach, ohne Seitenblättchen, nur mit einem die Sporenknöspchen kürzer oder länger überragenden Mittelstrahl. Zellmembran am Ende der Blättchen verdickt, in eine langgezogene hyaline Spitze aus- laufend. Diöcisch. Antheridien einzeln 400 — 450 y dick. Sporenknöspchen fast niemals einzeln, sondern zu zwei bis fünf, 500 — 580 fx lang, 420 — 480 (x breit, mit sieben bis acht Streifen. Kern 300—350 y. lang, 270 — 320 f.i breit, eiförmig bis kugelig, glatt und ohne vorstehende Kanten (exkl. f. Thuilleri). Antheridien und Sporenknöspchen mit breiter Gallerthülle, die jedoch meist erst bei Anwendung von Farbstoffen deutlich wird, fruchtet im Spätsommer. Formenreich! A. Formae dissolutae. Köpfchenbildung fehlt vollständig. Quirle aufgelöst, f. longifolia A. Br. Blätter meist weit über den folgenden Knoten hinausreichend, 8 cm und darüber lang. Accessorische Blätter selten. — f. brevifolia A. Br. Blätter kurz, nicht bis an den folgenden Knoten heranreichend. Mit meist zwei accessorischen Blättern. — f. lacustris A. Br. Köpfchenbildung fast vollkommen fehlend. Blätter steif. Kern glatt. Ganze Pflanze gleichmässig inkrustiert. — f. Thuilleri A. Br. Wie f. lacustris, aber Kern mit feinen Leisten. — B. Formae capituligerae. Köpfchenbildung auch bei den weiblichen Pflanzen deutlich ausgeprägt, f. heteromorpha Mig. Sterile Blätter sehr lang, letzte Quirle des Stengels und der Äste sehr dichte Köpfchen bildend. — f. laxa A. Br. Sehr hinfällig und schlaff, lang gestreckt. Blätter kurz. — f. capituligera A. Br. Reich verzweigt, mit zahlreichen, kleinen, sehr dicht geschlossenen Köpfchen, oft zonenartig inkrustiert. — f. conglobata Mig. Stengel und Blätter verhältnismässig dick mit sehr langen Internodien, spärlich verzweigt. Köpfchen sehr klein und dicht. — f. longicuspis A. Br. Köpfchen klein und dicht, langschopfig. Sporenknöspchen 380 — 450 /.i lang. — abbreviata A. Br. herb. Erstes Glied der fertilen Blätter sehr lang, zweites sehr kurz. Köpfchen klein. — Verbreitet, namentlich im Westen häufig, in stehenden Gewässern, Tümpeln, auch in tieferen Seen. 3522. N. capitata (N. von Es.) Ag. — Tai LVIII, Fig. 8, 9. — Der vorigen Art ähnlich aber meist noch zarter und heller grün und noch weit mehr zur Köpfchenbildung neigend, so dass ganz aufgelöste Formen auch bei den weiblichen Pflanzen nicht vorkommen. Blätter acht im Quirl, accessorische fehlen stets, auch die weiblichen fertilen mit Blättchen neben den Sporenknöspchen und dem Mittelstrahl. Blattenden gar nicht verdickt, stumpf oder in ein feines Spitzchen ausgezogen. Diöcisch. Antheridien bis 600 /x dick, einzeln; Sporenknöspchen 520 y lang, 480 /x dick, zu zwei bis drei zusammen mit abfallendem Krönchen. Kern rundlich, dunkelbraun bis schwarz, mit sechs stark vorspringenden scharfen Leisten, 280 — 360 fx lang. Im Frühjahr fruchtend und dann zerfallend. — f. capituligera A. Br. — 271 — Handhoch bis fusshoch, reich verzweigt und buschig mit ausserordentlich reicher Köpfchenbildung. Blätter länger als die Internodien. Köpfchen klein und sehr dicht. — f. longifolia A. Br. Im Habitus von der vorigen Form hauptsächlich durch die sehr langen Internodien und Blätter erheblich abweichend, trotzdem meist niedriger, mit wenig Quirlen. Köpfchenzahl gering. — f. brevifolia A. Br. Pflanze sparrig und struppig aussehend, Blätter kürzer als die Internodien, oft nur halb so lang, sterile nur wenig länger als die fertilen, daher die Köpfchen, besonders bei den weiblichen Pflanzen etwas locker, oft gegen 1 cm im Durchmesser. — f. elongata A. Br. Wenig verzweigte köpfchenarme sehr langgestreckte kräftige Pflanze mit auffallend langen Internodien und verhältnismässig wenig langen Blättern. — f. laxa A. Br. Pflanze sehr lang und dünn mit wenigen langen Inter- nodien und ebenso langen, feinen, sehr biegsamen Blättern. — f. disso- luta Mig. Neben sehr kleinen, kaum a/3 cm messenden Köpfchen kommen sowohl an männlichen wie an weiblichen Pflanzen völlig aufgelöste fertile Quirle vor. Männliche Blätter neben dem Antheridium fast regelmässig nur mit zwei Seitenblättchen. — Verbreitet aber weniger häufig als die vorige Art und sehr unbeständig. Wiesengräben, Lehmgruben, Ausstiche. 3523. N. opaca Ag. — Taf. LVIII, Fig. 4. — Gegenüber den vorigen Arten grösser und kräftiger, aber sehr veränderlich und vielgestaltig; in den meisten Formen der folgenden Art sehr ähnlich. Pflanzen 25 — 30 cm hoch, zuweilen noch viel grösser, meist reich verzweigt, mit oder ohne Köpfchen- bildung, von meist dunkel- bis schwärzlich grüner Farbe, öfters inkrustiert. Blätter im Quirl meist sechs, keine accessorischen, alle, auch die weiblichen gegabelt. Blättchen bis zu den Spitzen gleich dick, am Ende spitz und mit einem kleinen stumpfen oder spitzen, oft sehr unbedeutenden Zipfelchen, aber nirgends verdickt. Diöcisch, aber ohne Schleimhülle um die Geschlechts- organe. Antheridien ungleich gross. Sporenknöspchen meist zu zwei mit kleinem abfallenden Krönchen und stark entwickeltem Halsteil 450—510 (a. lang, 400 — 460 fx breit. Kern länglich-rund bis eiförmig, 300 — 360 /.i lang, 240 — 300 (.i breit, mit 6 — 7 dicken, stumpfen Leisten, dunkelbraun bis schwarz. Fruchtet von Ende Mai an. — f. longifolia A. Br. Blätter sehr lang, stark, nach oben gerichtet. Blättchen 2/3 so lang als der Hauptstrahl, ziem- lich weit von einander abstehend. Stengel wenig verzweigt, kräftig, aufrecht, zuweilen sehr hoch. — f. elongata A. Br. Stengel über 1j2 m lang, regelmässig schwach graugrün inkrustiert, aufrecht, kräftig, mit wenig zahl- reichen, sehr gedehnten Internodien und sehr langen Blättern. Der vorigen Form sehr ähnlich, doch etwas reicher verzweigt. — f. laxa A. Br. Pflanze bleichgrün ohne Inkrustation, schlaff, niedersinkend, wenig verzweigt, lang blättrig, mit herabsinkenden Blättern, die oft nur ein Seitenblättchen tragen. — 272 — — f. simplex A. Br. Sterile Blätter 1/3 — 1/2mal so lang als die Inter- nodien, kräftig, meist stark gebogen, die fertilen zum Teil ganz aufgelöst und frei, zum Teil in sehr lockeren Köpfchen, auch die weiblichen gewöhn- lich nur mit einem Blättchen neben dem Mittelstrahl, die verbreitetste Form. — f. brevifolia A. Br. Pflanze reich verzweigt, Blätter sehr kurz, etwa ^3 so lang als die ebenfalls sehr kurzen Internodien, sparrig abstehend. — f. brevifurcata Jahn. Klein, gegen 20 cm hoch, dicht verzweigt, nicht inkrustiert, hellbräunlich- grün, im Verhältnis zur Grösse in allen Teilen kräftig mit 30—45 mm langen Internodien, 20 — 25 — 30 mm langen Blättern, wovon nur ]/6 auf die Gabelung kommt. — f. subcapitata Mig. Lange, etwas schlaffe Form mit sehr verlängerten, oft 12 cm messenden Internodien, geringer Verzweigung. Blätter x/4 so lang als die Internodien, meist drei- spitzig, die fertilen zweispitzig in lockeren Köpfchen, einzelne auch mitunter aufgelöst. — f. capituligera A. Br. Pflanze bis 40 cm hoch, reich ver- zweigt, buschig, dicht, mit kurzen aber zahlreichen Internodien. Blätter auch der sterilen Quirle in lockeren grossen Köpfchen, die der fertilen Quirle in etwas kleineren Köpfchen. Seitenblättchen ebenso lang oder länger als die Hauptstrahlen. — f. heteromorpha Mig. Pflanze kaum mittelgross, wenig kräftig, reich verzweigt, aber wegen der Form der Köpfchen mehr sparrig als dicht erscheinend. Sterile Blätter massig aufgelöst und abstehend, fertile in äusserst kleine, ganz enge Köpfchen zusammengezogen und nur wenig über die Fruktifikationsorgane vorragend. — f. conglobata Mig. Internodien sehr lang, Stengel kräftig, reich verzweigt. Blätter sämtlich, auch die sterilen zu sehr kleinen und dichten Köpfchen zusammengedrängt, deren Durchmesser in den unteren Teilen des Stengels oft nur den zwan- zigsten Teil der Internodiallänge beträgt. Blättchen und Hauptstrahl gleich- lang und dick, mit sehr kräftiger Zellmembran. — f. conglomerata A. Br. Pflanze ziemlich niedrig mit zwar langen aber wenig zahlreichen Internodien. Sterile Blätter sehr lang und weit über die zu kleinen Köpfchen zusammen- tretenden fertilen Quirle hinausreichend. In den Achseln zweier oder mit- unter auch mehrerer Blätter eines Quirles treten sehr verkürzte, köpfchen- tragende Zweige auf. — Verbreitet in Gräben, Tümpeln, Seen, auch in Bächen. 3524. N. flexilis (L.) Ag. — Taf. LVIII, Fig. 1—3; Taf. LIXD. - Der vorigen Art und den lockeren Formen der N. syncarpa sehr ähnlich, aber meist noch grösser und lockerer, selten zu Köpfchenbildung neigend. Pflanzen meist 30 — 40 cm hoch, selbst bis zu 70 cm lang werdend in massig verzweigten, lockeren lichtgrünen Büschen. Blätter meist zu sechs im Quirl, wozu noch mitunter einige accessorische kommen. Monöcisch, ohne Schleim- hülle um die Geschlechtsorgane. Sporenknöspchen 600 — 900 /x lang, y WW i Ä l — 273 — 500—790 fx breit, mit sieben bis neun Windungen der Hüllzellen. Kern länglich, dunkelbraun bis schwarz, 380 — 500 /x lang, 280 — 400 fx breit, mit sechs bis acht stumpfen aber starken Leisten. Antheridien kleiner als bei den vorigen Arten. Fruchtet vom Mai an. — f. longifolia A Br. Pflanze meist buschig, wenig verzweigt und meist nicht sehr reichlich fruch- tend, kräftig, hoch. Blätter l^mal so lang als die Internodien. — f. brevi- folia A. Br. Stengel niedriger mit zahlreichen Internodien. Blätter kurz, kaum halb so lang als die Internodien und meist steif und sparrig vom Stengel abstehend. — f. brevifurcata A. Br. Blätter kurz, kaum halb so lang als die Internodien mit sehr kurzen Blättchen, die etwa nur 1I10 so lang sind, als die Hauptstrahlen. — f. crassa A. Br. Stengel niedrig, 15 cm hoch, mit sehr kurzen, etwa bis zur Hälfte der Internodien reichenden, sehr dicken Blättern, die gewöhnlich nur einen Mittelstrahl, seltener noch ein Seitenblättchen tragen, zuweilen sogar ganz ungeteilt sind. Hauptstrahl fast so dick wie der Stengel, Mittelstrahl halb so dick und J/3 so lang als der Hauptstrahl. In Deutschland noch nicht beobachtet. — f. subcapi- tata A. Br. Die letzten fertilen Quirle sind zu sehr verschieden gestalteten Köpfchen zusammengezogen; entweder sind einige fertile Quirle aufgelöst und gehen allmählich in die Köpfchen über oder alle fertilen Quirle bilden das Köpfchen und sind scharf gegen die sterilen abgesetzt. — N. flexilis ist die verbreitetste Art, stellenweise fast in jedem Gewässer zu finden und so- wohl in allerlei stehenden als auch in fli essendem Wasser. 3525. N. translucens (Pers.) Ag. — Taf. LVIII, Fig. 11, 13; Taf.LIX, Fig. 1 — 3; Taf. LX, Fig. 1 — 2. — Sterile Blätter anscheinend ungeteilt, bei genauer Untersuchung mit der Lupe ist jedoch deutlich eine Gabelung zu erkennen, nur sind die Blättchen und der Mittelstrahl sehr verkürzt und bilden ein ganz kleines zwei- bis vierspitziges Krönchen auf dem sehr dicken Hauptstrahl. Stengel und Blätter sehr dick, so dass N. translucens die kräftigste der einheimischen Arten ist; sie ist meist sehr durchsichtig hell- grün. Fertile Blätter stark verkürzt, viel dünner meist mit zwei Sporen- knöspchen und einem Antheridium an der Gabelungsstelle. Monöcisch. An- theridien klein, bis 380 /* dick. Sporenknöspchen mit nicht abfallendem kleinem Krönchen. Kern hell-bräunlichgelb mit sechs bis sieben scharfen, dünnen, weit vortretenden Leisten, 260 — 290 [i lang, 240 — 270 f.i dick. Inkrustation ist selten. — f. confervoides Thuill. Stengel und Blätter viel zarter, an kräftige Formen der flexilis erinnernd. Blättchen mehr ent- wickelt und mit blossem Auge wahrnehmbar. Fertile Blätter viermal so Erklärung zu Tafel LIX D. Nitella flexilis, Habitus, nat. Gr. Thome-Migula, Flora. VI. 2. 18 — 274 — lang als die der Normalform, lockere Köpfchen bildend. — Selten und obwohl weit verbreitet, doch immer nur an wenigen Orten vorkommend. Westdeutschland. Bei Wien. 3526. N. brachyteles A. Br. — Mittelgross aber kräftig und ge- drungen, der vorigen ähnlich, aber kleiner und mit weniger dicken Blättern, 25 cm hoch werdend, nicht inkrustierend. Blätter im Quirl sechs, keine accessorischen, sterile und fertile fast gleich dick, viel schwächer als der Stengel, mit kleinen, aber deutlich entwickelten Blättchen. Monöcisch. Sporenknöspchen zu zwei bis drei zusammen unter dem Antheridium. Kern tief gelbbraun, 370—400 /j. lang. — Corsica, im Gebiet der Flora nicht zu erwarten. 3527. N. mucronata A. Br. — N. exilis A. Br. — Tai. LV11I, Fig. 11; Taf. LIX, Fig. 4-5; Taf. LIXE; Taf. LX, Fig. 3—4. — Pflanze aufrecht, kräftig, meist über mittelgross, gewöhnlich eigenartig sparrig gewachsen, reich verzweigt und dichtbuschig, nicht inkrustierend. Blätter zu sechs im Quirl, zweimal, die fertilen dreimal geteilt. Endsegmente zwei- bis dreizellig, Endzelle kurz und drei- bis achtmal schmäler als die vorhergehende, ein kleines kurzes Spitzchen bildend. Monöcisch. Sporenknöspchen meist ein- zeln mit braunem bis fast undurchsichtig schwarzem, 260 — 360 (x langem, ovalem, sieben dicke, scharf vortretende Leisten tragendem Kern. Kern- membran bei sehr starker Vergrösserung fein netzgrubig, Leisten von einer gezähnelten Membran geflügelt. Geschlechtsorgane ohne Schleimhülle. Sehr formenreich, aber ohne Grenzen zwischen den verschiedenen Formen. — Sehr verbreitet und in verschiedenen Gewässern, besonders in grösseren Seen und Teichen. 3528. N. gracilis (Smith.) Ag. — Taf. LIX, Fig. 6, 7; Taf. L1XB, Fig. 1; Taf. LX, Fig. 6 — 7. — Eine der zierlichsten und feinsten Arten, sehr schlank und zart mit auffallend langen und feinen Blättern. Quirle fast völlig aufgelöst, sehr hellgrün, durchscheinend, nie inkrustiert. Blätter zwei bis dreimal, einzelne bis viermal vielstrahlig geteilt. Endsegmente der Blätter zwei- bis dreizellig, letzte Zelle kurz an der Basis 2/8 so dick als die vorletzte. Monöcisch, Fruktifikation wenig reich. Antheridien sehr klein, 220 — 250 f.i dick. Sporenknöspchen klein, zart, mit dünnen, schwach ge- färbten Hüllen, 290—330 p lang, 230—270 n breit, mit acht deutlichen Windungen. Kern länglich-rund, gelbbraun, 225 — 270 ju lang, 200 — 250 /x breit, mit sechs bis sieben schwachen Leisten. Die kräftigsten Formen von N. gracilis sehen den zierlichsten der vorigen Art sehr ähnlich, sind aber Erklärung zu Tafel LIXE. Nitella mucronata, Habitus, nat. Gr. JP <&. ///ff//r/s/mjte?Z€m&J^ — 275 — durch die Grössen Verhältnisse der Endsegmentzellen sofort erkennbar. — A. Formae genuinae. Köpfchenbildung fehlt vollkommen, Blätter dreimal geteilt, f. normalis v. Leonhardi. Endsegmente der Blätter meist drei- zellig, so lang oder länger als das vorhergehende Blattglied. — f. elon- gata A. Br. Sehr schlank und zierlich, bis fusshoch, reich verzweigt, Blätter kürzer als die Internodien, oft nur zweimal geteilt und dann mit meist dreizelligem Endglied. — f. longifolia A. Br. Blätter sehr lang, länger als die Internodien. Pflanzen niedrig, buschig, dicht. — f. brevi- folia. Pflanze sehr kurzblättrig, Blätter bis 1 cm lang, Endglied, meist zweizeilig. — f. condensata Rabenh. Pflanzen kräftig, gedrungen, niedrig, klein mit oft nur zweimal geteilten Blättern und meist nur zweizeiligen Endgliedern. — f. robustior A. Br. Pflanzen kräftig, stark, mit etwas gehäuften fertilen Quirlen und oft nur ein- bis zweimal geteilten sterilen Blättern, deren Endglieder dreizellig sind. — f. divaricata Mig. Ziem- lich auffallende Form mit gespreizten oft rechtwinklig voneinander abstehenden Blättchen. Hauptstrahl so lang als die übrigen Glieder zusammen. — B. Formae heteromorpkae. Teilung der Blätter zurückgehalten, nur ein- bis zweifach, köpfchenbildend, f. borealis A. Br. Pflänzchen klein mit nur ein bis zwei sterilen Quirlen, von denen der obere die Köpfchen umfasst. Endglieder oft vierzellig. — f. heteromorpha A. Br. Pflanze 8 — 10 cm hoch mit ein- bis zweimal geteilten ziemlich langen Blättern und zweimal geteilten kurzen, in sehr dichte Köpfchen zusammengezogenen fertilen Blättern. Endsegmente sehr lang. Kern dunkelbraun. — f. capituligera Mig. Pflanze mit wenigen sterilen Blattquirlen, die häufig die Köpfchen über- ragen. Fertile zweimal geteilt, in dichten und für N. gracilis sehr reich fruchtenden Quirlen. — C. Formae simpliciores. Teilung der Blätter zurückgehalten, Köpfchenbildung fehlt. — f. polyglochin Sigmund. Pflanze sparrio- und der f. divaricata ähnlich, aber mit nur zweimal geteilten Blättern. — f. Bugelensis. Blätter kurz, zweimal geteilt, erstes Glied der sterilen und untersten fertilen stark verlängert. — f. conglobata A. Br. Pflanze mit entfernt stehenden, geballten Quirlen und meist zweimal, seltener drei- mal geteilten Blättern. — Verbreitet, namentlich gern in torfigen Gewässern, doch in vielen Gegenden fehlend. 3529. N. tenuissima (Desv.) Cosson et Germain. — Taf. LIX, Fig. 8, 9; Taf. LIXB, Fig. 2; Taf. LIXF, Fig. 1; Taf. LX, Fig. 8-9. — Kleine, zarte und sehr zierliche, der N. batrochosperma zuweilen zum Ver- wechseln ähnliche, stengelarme und sehr spärlich verzweigte Art. Blätter zu sechs im Quirl, meist sehr dichte Köpfchen bildend, dreimal, zuweilen selbst viermal vielstrahlig geteilt. Zellwände sehr derb und stark, wenigstens bei den gewöhnlichen Formen. Inkrustation kommt vor und ist stellenweise 18* — 276 — sehr stark. Monöcisch. Sporenknöspchen 240 — 300 /x lang, 210—260 \x breit. Kern hellbraun, mit sieben bis acht sehr feinen, scharfen Leisten, 180 — 250 fx lang, 155 — 180 /x breit, mit eigentümlich netzförmig grubiger Membran. Schleimhüllen fehlen den Geschlechtsorganen fast vollständig. — f. typica Mig. Quirle gegabelt, dicht um den Stengel stehend. Blätter dreimal geteilt. — f. elongata Mig. Von der vorigen im wesentlichen durch ansehnlichere Grösse und Länge verschieden. — f. major Mig. Pflanzen gross, kräftig mit schopfig-pinseligen, von der Seite gesehen drei- eckigen, nicht geballten Quirlen. — f. minor A. Br. Der vorigen ähnlich, aber sehr viel kleiner, zarter und mit meist nur zweimal geteilten Blättern. — f. moniliformis Mig. Der f. typica ähnlich aber sehr viel kleiner und mit nur 2 mm im Durchmesser haltenden festen Köpfchen. — Sehr zerstreut, obwohl weit verbreitet. 3530. N. confervacea A. Br. — Taf. LX, Fig. 12, 13. — Eine kleine zarte, hellgrüne, reich verzweigte Art, die bis 10 cm hoch wird. Blätter zweimal geteilt mit stets zweizeiligen Endsegmenten. Monöcisch. Geschlechts- organe stets nur an der ersten Teilungsstelle der Blätter, und zwar stets nur ein Sporenknöspchen und ein Antheridium zusammen. Sporenknöspchen 330—370 ju lang, 260-300 p dick. Kern rundlich, rötlichbraun, 240—270 /x lang, 220 — 240 fi breit, mit meist sieben scharfen Leisten. — Frankreich. 3531. N. batrachosperma (Reichenb.) A. Braun. — Taf. LIX, Fig. 10, 11, 14; Taf. LIXB, Fig. 3; Taf. LIXF, Fig. 2; Taf. LX, Fig. 10—11. — Eine im Aussehen sehr veränderliche Art, aber stets sehr zart, die kleinste unserer Nitellen. Untere Quirle meist aufgelöst, nach oben zu dichter stehend und zuletzt so genähert, dass die Stengelenden infolge der gedrängten, recht- winklig vom Stengel abstehenden Blätter ein cylinderbürstenartiges Aussehen erhalten. Blätter im Quirl meist acht, seltener sechs bis sieben, Inkrustation meist fehlend, seltener schwach und dann oft nur auf den Stengel beschränkt; Teilung der Blätter meist zweimal, in einzelnen Strahlen öfters dreimal, mit zweizeiligem Endglied. Monöcisch. Sporenknöspchen und Antheridien meist in Einzahl zusammenstehend, von einem dünnflüssigen Schleim umgeben. Sporenknöspchen 290—330 /x lang, 220 — 270 /x breit, mit hyalinen Hüll- zellen. Kern 200 — 280, meist 220 (x lang, kugelig oder eiförmig bis läng- lich-eiförmig, dunkel-rotbraun bis fast schwarz, mit sechs bis sieben scharfen Leisten, die gewöhnlich mit einer starren, hell-rotgelben Membran geflügelt Erklärung zu Tafel LIXF. Fig. 1. Nitella tenuissima, grosse Form, nat. Gr. „2. „ batrachosperma, nat. Gr. „3. „ hyalina, nat. Gr. ' //r/r// .j/> 9 fis,//^j/?se4 '/if//sr /r/fftJfi-f/ — 279 — 3. Sterile Blätter einfach. T. prolifera. Sterile Blätter geteilt. T. intricata. 4. Sterile Blattquirle fehlen. T. Normanniana. Ein oder mehrere sterile Blattquirle vorhanden. 5. 5. Kern nicht über 370 fi lang, Membran schwammig-punktiert. T. elo- merata. Kern nicht unter 380 /ti lang, Membran glatt. T. nidifica. 3534. T. prolifera (Ziz.) v. Leonhardi. — Taf. LXI; Taf LXII Fig. 1-3. - Grosse, bis 60 cm hohe, sehr kräftige Art mit massig reicher Verzweigung. Blätter zu acht bis zwölf im Quirl, die sterilen ungeteilt, die fertilen meist zweimal geteilt, mit kurzer, am Grunde breiter, oben spitzer, den sterilen Blättern zuweilen fehlender Endzelle. Monöcisch, oft mit sehr zahlreichen Geschlechtsorganen in den Blattachseln. Kern 250-300 u lang oval bis fast rund, hellbraun bis schwarzbraun, mit acht bis neun feinen' wenige deutlichen Streifen. Kernmembran glatt, doch mit Kalkablagerung - In Sumpfen, tiefen, etwas moorigen Gräben mit langsam fassendem Wasser, nicht häufig aber weit verbreitet. 3535. T. intricata (Trentep.) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig 4 5 - Kleiner und buschiger, dichter, reicher verzweigt und mit sehr dichten, eng verflochtenen Köpfchen und gewöhnlich etwas inkrustiert. Alle Blätter auch die sterilen, geteilt, letztere meist mit ein bis zwei, die fertilen mit zwei bis drei blättchenbildenden Knoten. Blätter zu sechs bis sieben im Quirl dazwischen noch eine unbestimmte (meist ebenso viel) kleine acces- sorische. Endzelle der Blätter spitz mit ziemlich schmaler Basis. Monöcisch, meist mit sehr reicher Fruktifikation. Kern oval bis fast kugelig, 320-400 u lang, hellbraun, mit neun bis elf feinen aber scharf hervortretenden Leisten. Kernmembran sehr feinwarzig, verkalkt. Sporenreife im Frühjahr - Ver- breitet doch nirgends häufig in seichten Teichen, Ausstichen, Gräben. A • elongata Mig. Stengel stark verlängert, vom Grunde aufsteigend mit fünf bis sieben sterilen Blattquirlen. Fertile Quirle in kleinen etwa 1 cm im Durchmesser haltende Köpfchen zusammengezogen, Blätter nur zweimal geteilt und nur an der ersten Teilungsstelle fertil. - f. humilior A^ Br. Sterile Quirle an der wenig verzweigten, nur bis 15 cm hohen Pflanze nur zwei bis drei, oft ohne accessorische Blätter. _ f conferta Mig. Der vorigen Form ähnlich, aber reich verzweigt, mit meist mehr als drei sterilen Blattquirlen, in denen keine oder nur wenige accessorische Erklärung zu Tafel LXI. Tolypella prolifera, Habitus, etwas verkleinert. — 280 — Blätter stehen. — f. laxa Mig. Langgestreckte Form ohne ausgesprochene Köpfchenbildung; auch die fertilen Blätter in lockeren Quirlen. Accessorische Blätter fehlen ganz. — f. longifolia Mig. Auffallend langblättrige Form; Mittelstrahlen fertiler Blätter bis zehnmal so lang als die ungeteilten Blätt- chen. — f. gracilis Mig. Stengel nur 10 cm hoch mit nur zwei bis drei sterilen Quirlen und leicht hin- und hergebogenen Internodien und sterilen Blättern. — f. microcephala Mig. Fertile Quirle in sehr kleine und dichte Köpfchen zusammengezogen mit sehr kurzen, nur einmal geteilten, etwa 5 — 8 mm langen Blättern und ohne accessorische Blätter. 3536. T. glomerata (Desv.) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig. 8. — Zarter und kleiner als die sonst ähnliche vorige Art, stets inkrustiert, mit ungeteilten drei- bis fünf zelligen sterilen Blättern, deren Endzelle lang und stumpf ist. Monöcisch. Sporenknöspchen mit stark verlängertem Halsteil. Kern hell- bis dunkelbraun, 280—350 fi lang, länglich-rund, mit sieben bis neun sehr feinen, aus einer dünnen Lamelle bestehenden Streifen und mit schwammiger Kernmembran. Fruchtet im zeitigsten Frühjahr. — Tiefe Gräben, Teich- und Seeufer, verbreitet aber selten. — f. tenuior A. Br. Zarte, grasähnliche nur 5 — 7 cm hohe Pflanze, die von den sehr langen Blättern des ersten sterilen Knotens überragt wird. 3537. T. nidiflca (Müller) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig. 6, 7. — Pflanzen meist hellgrün oder bräunlichgrün, sehr selten inkrustiert, zart, mit meist fünfzelligen, ungeteilten sterilen Blättern, deren Endzelle lang und stumpf ist. Fertile Blätter meist einmal geteilt. Monöcisch. Kern dunkel- rotbraun, 390 — 480 f.i lang, 340 — 450 /x breit, mit meist sieben bis acht stark vortretenden stumpfen Leisten und glatter Membran. — See- oder Brackwasser, hauptsächlich an den Meeresküsten. — f. condensataA. Br. Sehr kleine, nicht über 5 cm hohe, reich verzweigte, robuste, langblättrige Form. — f. elongata A. Br. Dicke, bis fusshohe Form, deren Blätter kaum halb so lang sind als die verlängerten Internodien. f. tenuifolia Mig. Mittelstrahlen der Blätter auffallend lang und dünn, Blättchen dagegen oft nur 1 mm lang. Erklärung zu Tafel LXII. Fig. 1. Tolypella prolifera, Blatt mit jungen Geschlechtsorganen. . 2. n „ steriles Blatt. ■ 3. n „ Blattspitze. . 4. * intricata, steriles Blatt. ■ 5- 7) „ Blattspitze. ■ 6. T» nidifica, steriles Blatt. ■ 7- n „ Blattspitze. . 8. n glomerata, Blattspitze. - uacn GÜ Ct '«<<({(■< f — 281 — 3538. T. Norman niana Nordsted t. — Pflanze nur ein einziges Köpfchen bildend, dessen unterster Quirl aus den geteilten und fertilen Blät- tern des Vorkeimknotens besteht. Vorkeimspitze verhältnismässig lang, aus drei bis vier Zellen bestehend, die ganze Pflanze überragend. Monöcisch. Antheridien sitzend, ohne Antheridienstrahl. Sporenknöspchen mit sehr niedrigem Krönchen, 450 — 500 /n lang. Kern braun 300 — 350 /* lang, 250 — 300 /a breit mit acht scharfen Kanten. — Norwegen. 3539. T. hispanica Nordstedt. — Vom Aussehen der T. glomerata, nur zarter. Diöcisch. Antheridien gestielt, ziemlich gross 700 — 750 \i im Durchmesser. Sporenknöspchen klein. Kern braun 225 — 300 u lang, mit sieben bis acht Streifen. — Spanien, Algier. Gattung Tolypellopsis (v. Leonh.) Mig. Stipularkranz, Berindung von Stengel und Blättern fehlen, an ihrer Stelle sind drei kleine Zellen des Blattbasilarknotens am Grunde der Blatt- aussenseite stärker entwickelt. Blätter mit ein bis zwei Knoten, an denen ein bis zwei ungeteilte, einzellige Blättchen stehen, mitunter aber ganz fehlen. Antheridien und Sporenknöspchen vertreten Blättchen, erstere stehen einzeln, ungestielt, genau auf der Bauchseite des Blattes, letztere einzeln oder paar- weise mit ganz kurzer oft gemeinsamer Stielzelle auf der Bauchseite des Blattes. Halsteil der Hüllzellen schnabelförmig verlängert; Krönchen klein, abgerundet mit schmalen, nach der Spitze zu dünner werdenden, nicht auf- rechten Zellen. 3540. T. stelligera (Bauer) Mig. — T. ulvoides (Bertol.) Nordst. — Taf. LXIII. — Im Aussehen einer grossen, sterilen Tolypella ähnlich, bis 80 cm hoch, mit 1 — 2 mm dickem Stengel. Blätter zwei- bis dreigliedrig zu sechs im Quirl, doch trägt meist nur der erste Knoten ein, seltener zwei Blättchen. Diöcisch. Antheridien gross, einzeln 750 — 1050 (x im Durch- messer. Sporenknöspchen einzeln oder paarweise, 1200 — 1400 (x lang, rundlich-eiförmig mit acht bis neun Streifen und schnabelartig verlängertem Halsteil der Hüllzellen. Kern sehr selten reifend, 760 /x lang, 550 fx breit, braun, mit sieben scharfen Kanten. An den im Schlamm steckenden Teilen Erklärung zu Tafe 1 LXIII. Fig. 1. Tolypellopsis stelligera, Habitus etwas verkleinert. . 2. n r> Blattspitze. , 3. n Tl sternförmige Wurzelknöllchen. , 4. » » weibliches Blatt. ■ 5. * Tl Krönchen. . 6. T» T mäunliches Blatt. — 282 — trägt die Pflanze regelmässig sternförmige kreideweisse Reservestoffbehälter. — ■ Weit verbreitet, doch sehr zerstreut, stets in Masse auftretend. — f. laxa Mig. Zarter und schlanker, in allen Teilen kaum halb so dick als die typische Form. — var. ulvoides A. Br. Chara ulvoides Bertol. Stengel bis zu 4 mm dick, Pflanze überhaupt in allen Teilen wesentlich dicker, Blattenden spitz. — Italien. Gattung Lamprothamnus A. Br. Pflanze unberindet mit einfachem Stipularkranz, dessen Blätter in der Zahl mit den Quirlblättern übereinstimmen. Blätter mit mehreren blättchen- bildenden Knoten. Antheridien über den Sporenknöspchen an den Blatt- knoten, selten in den Blattachseln. 3541. L. alopecuroides (Del.) A. Br. — Taf. LXIV. — Pflanzen meist ziemlich klein, nicht buschig und wenig verzweigt, habituell einigen Formen von Chara crinita ähnlich. Stipularkranz einfach, aus abwärts gerichteten langen feinen, nadelartigen Zellen gebildet; meist ebensoviel oder wenig mehr Stipularblätter als Quirlblätter. Letztere zu acht, starr, dünn, meist fünfgliederig, oft in den Knoten etwas winkelig gebogen mit feinen, nadelartigen Blättchen an den ersten drei Blattknoten. Blättchen- enden mit deutlich abgesetzter feiner, meist etwas gebogener hyaliner Spitze. Sporenknöspchen länglich-rund 650 — 800 ju lang, 410 — 500 (x breit, mit zehn bis sechszehn wenig auffallenden Streifen. Kern 535 — 620 ju lang, 320—400 (x breit, länglich, mit meist neun bis zwölf Streifen, dunkelbraun bis fast undurchsichtig schwarz. Die im Schlamm verborgenen Teile der Pflanze tragen kleine, einzellige, weisse Knöllchen, ähnlich wie Chara deli- catula, als Reservestoffbehälter. — Meeresküsten, in Deutschland nur in Schleswig-Holstein und Pommern. 3542. L. Hansenii Sonder. — Grösser, habituell an Nitella trans- lucens erinnernd, in lockeren Büschen mit entfernt stehenden, aufgelösten Quirlen, auch an der Spitze niemals fuchsschwanzähnlich, mit sehr dicken aber dünnwandigen Stengeln und Blättern und einfachem, wenig entwickeltem Stipularkranz. Blätter zu neun im Quirl mit sehr kurzem Endglied, fertile Blätter mit drei bis vier blättchenbildenden Knoten, deren erster jedoch Erklärung zu Tafel LXIV. Fig. 1. Lamprothamnus alopecuroides, nat. Gr. „2. „ „ steriles Blatt. ,3. , , Stipularkranz. „4. , „ fertiles Blatt. „ 5. . Krönchen. $Ln 6k -J<'/jt/i //■'///// /J///S/J - $Ln 6j ^£ (/ n gymnophylla, Blatt, schwach vergr. 72. ?,CtS£a r/-f?f — 311 — I. Reihe Formae elongatae. Sehr grosse bis meterhohe, wenig verzweigte Formen mit sehr langen, zu zehn bis zwölf im Quirl stehenden Blättern. F. macrophylla Mig. Bis 80 cm hoch, schlaff und biegsam, hinfällig, aber über 1 mm dick, sehr wenig verzweigt, mit sehr langen Internodien (unten bis 18, oben 8 — 10 cm lang). Stacheln in der unteren Stengelhälfte nicht wahrnehmbar, in der oberen zerstreut, länger als der Stengel dick ist, sehr dünn, nadeiförmig. Blätter meist zehn im Quirl, 7 — 8, selbst bis 10 cm lang, mit meist sechs Gliedern, von denen ein bis zwei unberindet sind. Blättchen lang, auf der Rückseite zwar gut entwickelt, doch viel kürzer als auf der Vorderseite. — f. macroteles Mig. Der vorigen Form ähnlich, aber kleiner, bis 50 cm hoch, mit unten bis 10 cm langen Internodien und drei bis vier, selten über 5 cm langen Blättern. Bestachelung gering, Stacheln selten so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist zu zehn im Quirl, mit sehr langer unberindeter Spitze, die in den unteren Quirlen oft beträchtlich länger als der berindete Teil des Blattes ist. Meist nur das gewöhnlich dreizellige Endglied nackt, Zahl der Glieder aber sehr schwankend, drei bis sieben. Blättchen gut entwickelt, auf der Rückseite klein, vorn doppelt so lang und länger als die fast kugeligen Sporenknöspchen. — f. intermedia Mig. Langgestreckt und langblättrig, bis 50 cm hoch, bis 1,4 mm dick, spärlich verzweigt, spärlich bestachelt; Stacheln einzeln oder in Büscheln, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter zu zehn im Quirl, gegen drei, selten bis 5 cm lang, sechs- bis siebengliedrig, mit einem nackten, zweizeiligen Endglied von ungefähr derselben Länge wie das letzte berindete. Blättchen gut entwickelt, hinten fast halb so lang als vorn. — f. longissima Mig. Meterlang, 1,2 mm dick, spärlich verzweigt, mit bis 15 cm langen Internodien und bis 5 cm langen Blättern. Mittel- und Zwischenreihen fast gleich hoch. Bestachelung spärlich; Stacheln einzeln oder zu zwei bis drei, spitz und dünn, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist zu zehn im Quirl, siebengliedrig, mit ein- bis zweizeiligem, von den Blättchen des letzten Knotens oft kaum zu unterscheidendem, sehr kurzem, nacktem Endglied. Blättchen lang, an den Seiten doppelt so lang als vorn, hinten klein und spitz. Schwach inkrustierte Form. — f. micro- teles Mig. Langgestreckt, aber kurzblättrig, 40 cm hoch, 1,5 mm dick, spärlich verzweigt, mit meist ziemlich ungleich langen Internodien. Stacheln nur an den oberen Internodien gut entwickelt, gedrängt, aber kaum so lang als der Stengel dick ist. Blätter zu zehn im Quirl, meist kürzer als die Internodien, siebengliedrig, mit meist sehr kurzem, wenig über die Blättchen des letzten Knotens herausragendem, zweizeiligem nacktem Endglied. Blatt- — 312 — eben kurz und dick an fertilen Blättern, die vorderen etwa halb so lang, die seitlicben etwas länger als die Sporenknöspcben, auf der Rückseite viel kürzer, dick, mit sebarfer Spitze. An sterilen Knoten sind die Blätteben ringsherum kurz. Antberidien bis 850 fx dick. IL Reihe Formae majores. Kräftige, mittelgrosse Formen mit langen Internodien und kurzen, zu acht bis neun im Quirl stehen- den Blättern. F. typica Mig. Ziemlich kräftig, bis 30 cm hoch, 1 mm dick, mit etwas kurzen dicken Blättern, spärlicher Verzweigung und Internodien, die drei- bis viermal so lang als die Blätter sind. Stacheln unten spärlich, oben dicht, einzeln oder in Büscheln, so lang oder länger als der Stengel dick ist. Blätter selten länger als 2 cm, meist zu acht im Quirl, fünf- bis secbsgliedrig, mit zwei- bis dreizelligem nacktem Endglied, das an ausgewachsenen Blättern länger als das vorhergehende berindete ist. Blättchen hinten klein, starr, spitz, vorn kürzer, an den Seiten länger als die Sporenknöspchen. Rein grün, aber doch fein inkrustiert. — f. divergens Mig. Etwa 15 cm hoch, an manche Formen von Ch. intermedia erinnernd. Internodien meist kürzer als die Blätter. Stacheln oben ziemlich dicht, unten spärlich, einzeln oder in Büscheln, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist vom Stengel gerade und steif abstehend, zu acht bis neun im Quirl, meist sechs- gliedrig, mit zwei- bis dreizelligem, sehr kurzem nacktem Endglied. Blätt- chen vorn und an den Seiten wenig länger, zuweilen selbst kürzer als die Sporenknöspchen, hinten nur doppelt so lang als breit. Frischgrün, aber ebenfalls schwach inkrustiert. — f. firma Ag. Klein, langblättrig, ziem- lich zart und dünnstengelig, mit deutlicher Inkrustation und daher graugrün, 12 cm hoch, 0,8 mm dick. Internodien kaum länger als die Blätter. Stacheln zahlreich, aber stets einzeln, klein, spitz, nur etwa doppelt so lang als breit. Blätter zu acht bis neun im Quirl, etwa 2 cm lang, meist siebengliedrig. Endglied nackt, dreizellig, an ausgewachsenen Blättern meist bedeutend länger als das vorhergehende berindete Glied. Blättchen vorn meist länger als an den Seiten, länger als die Sporenknöspchen, hinten viel kürzer. — f. rudis Mig. Hohe, kräftige, kurzblättrige, rauh inkrustierte, 30 cm lange und 1,2 mm dicke Form mit nur etwa 1 cm langen Blättern und mehrmals längeren Inter- nodien. Stacheln massig dicht, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter zu neun bis zehn, trotz ihrer Kürze meist siebengliedrig. Endglied sehr kurz, meist zweizeilig, zuweilen auch das vorletzte Glied nackt. Blätt- chen an den Seiten und vorn ungefähr so lang als die Sporenknöspchen, hinten mehrmals kürzer. Dunkel schmutzig-graugrün, starr und brüchig. — 313 — III. Reihe Formae condensatae. Kleine, meist buschige Formen, mit kurzen Blättern und kurzen Internodien. F. condensata Mig. Niedrig, nur 3—4 cm hoch, dicht gedrängt. Blätter weit länger als die Internodien, Stengel und Äste daher schopfartig. Internodien durchschnittlich fünf, Blätter 8 mm lang. "Verzweigung reich. Stacheln fast stets einzeln, aber sehr dicht, kürzer als der Stengel dick ist. Stipularkranz klein, Zellen kleiner als die Stacheln. Blätter meist acht im Quirl, vier- bis sechsgliedrig; nacktes Endglied meist dreizellig, ungefähr so lang als das letzte berindete Glied. Blättchen an sterilen Blättern ringsum annähernd gleich entwickelt. — f. simplex Mig. 5 — 10 cm hoch, kräftig, kurzblättrig, arm verzweigt; Internodien länger bis doppelt so lang als die meist starr und steif aufrecht gerichteten Blätter. Rindenreihen annähernd gleich hoch, Stacheln zuweilen scheinbar in den Furchen stehend. Stacheln sehr dicht aber meist einzeln, nicht so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist zu acht im Quirl, sechs- bis siebenglieclrig; Endglied einzellig, nackt, wenig über die Blättchen des letzten Knotens vorragend. Blättchen hinten unscheinbar, vorn und an den Seiten so lang oder etwas kürzer als die Sporenknöspchen. — f. paragymnophylla Mig. Klein, nitellenähnlich, mit grossen aufgeblasenen, ganz oder teilweise unberindeten Blättern, bis 6 cm hoch, 0,8 mm dick. Blätter länger als die Internodien. Berindungs- verhältnisse schwer festzustellen. Stacheln einzeln, ziemlich locker stehend, kürzer als der Stengel dick ist. Blätter mit ein bis zwei berindeten Inter- nodien oder ganz unberindet, aber dann doch mit zwei bis drei blättchen- bildenden Knoten, die auch zum Teil fertil sind. Endglied mehrzellig, erste Zelle oft länger als der ganze übrige Teil des Blattes. Blättchen hinten wenig entwickelt, vorn und an den Seiten ungefähr so lang wie die Sporen- knöspchen. — f. tenuifolia Mig. Rein grün, völlig kalkfrei, schlank, fein- blättrig, etwa 10 cm hoch, 0,6 mm dick, in kleinen lockeren Büschen, wenig verzweigt; Internodien etwa doppelt so lang als die auffallend zarten und dünnen Blätter. Rindenreihen ungefähr gleich hoch. Stacheln fast stets einzeln, zerstreut, viel kürzer als der Stengel dick ist. Blätter zu acht im Quirl, fünf- bis sechsgliedrig, mit meist zwei unberindeten Gliedern. End- glied kürzer als das vorhergehende, gewöhnlich zweizeilig. Blättchen hinten klein, vorn und an den Seiten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen. — f. fallax Mig. Habituell einer feinblättrigen Ch. foetida ähnlich, aber in den Merkmalen zu Ch. intermedia überleitend, 10 — 15 cm hoch, lang- und feinblättrig, 0,6 mm dick, oft leicht bogig gekrümmt; Internodien nicht viel länger als die Blätter. Berindungscharakter wenig scharf ausgeprägt. Stacheln einzeln, zerstreut, kleiner als bei einer andern Form von Ch. baltica. — 314 — Blätter zu acht im Quirl, mit meist ein bis drei berindeten Gliedern, zu- weilen völlig unberindet; der unberindete Teil ist oft bedeutend länger als der berindete und gewöhnlich sind wenigstens zwei unberindete Glieder vor- handen. Blättchen auf der Rückseite nur warzenförmig, vorn und an den Seiten so lang oder etwas länger als die Sporenknöspchen. 3556. Ch. Kokeilii A. Br. — Taf. LXXII, Fig. 2. — Am meisten einer langblättrigen, langgestreckten Ch. foetida ähnlich, nicht inkrustiert, aber sofort durch die auf allen Seiten entwickelten Blättchen charakterisiert, bis 30 cm hoch, etwa 0,8 mm dick, reich und buschig verzweigt, reingrün. Internodien etwa 4 cm lang. Blätter sehr lang, am Stengelende zu einem dichten Schöpfe sich zusammenwölbend. Berindung durchaus eigenartig, der dreireihigen Berindung nahekommend; die Zellen, aus denen die Zwischen- reihen hervorgehen, wachsen meist ziemlich gleichmässig vom Rindenknoten aus aufwärts und abwärts, wodurch eine fast dreireihige Berindung entsteht. Aber sie sind ebenso wie die Internodialzellen der Mittelreihen ziemlich kurz und dabei breit, wodurch die Rinde ein mehr netzartiges Aussehen, nament- lich an jungen Internodien erhält. Bei weiterem Längswachstum entstehen aber Unregelmässigkeiten, indem sich die Rindenzellen nur zum Teil in gleicher Weise mit strecken; dadurch entfernt sich der Bau der Rinde an älteren Internodien wieder von den typisch dreireihig berindeten Arten. Be- stachelung nicht auffallend, Stacheln stets einzeln, sehr verschieden lang. Stipularkranz klein, kaum mit der Lupe erkennbar, zweireihig; die Zellen der oberen Reihe viel kräftiger als die der unteren. Blätter sehr lang und dünn, schlaff, sehr biegsam, meist vier- bis fünfgliedrig, mit drei fertilen Knoten; Berindung sehr schwankend, an den Blättern der unteren Quirle überhaupt fehlend, in den obersten drei berindete und ein, seltener zwei unberindete Glieder. Blättchen ringsum gut entwickelt, vorn und an den Seiten jedoch erheblich länger als hinten, besonders an berindeten Gliedern, haarförmig dünn und auffallend lang. Monöcisch, je ein Antheridium und ein Sporenknöspchen stehen zusammen. Antheridien sehr klein, etwa 250 /* im Durchmesser. Sporenknöspchen denen von Ch. foetida sehr ähnlich, aber mit verlängertem Halsteil der Hüllzellen, etwa 750 (i lang, 400 fx breit, mit 13 Streifen. Kerne 480 u lang, 320 (x breit, reinbraun, hell, mit elf als niedrige aber scharfe Leisten vortretenden Streifen und fünf langen, bogig gekrümmten, durch eine hyaline Membran zusammengehaltenen Dömchen am Grunde, denen fünf feine lange Dörnchen an der Spitze des Kernes ent- sprechen. — Nur von zwei Standorten bekannt. Gräben am Wörther See bei Klagenfurt und bei Tönning an der Eider. 3557. Ch. gymnophylla A. Br. — Taf. LXXII, Fig. 3. — Eine nahe mit Ch. foetida verwandte Art, mit der sie auch habituell sehr über- — 315 — einstimmt, vielgestaltig und im allgemeinen dieselben Formen bildend, wie Ch. foetida. Berindung des Stengels typisch zweireihig; Mittelreihen etwas schwächer entwickelt, Stacheln daher in den Furchen. Bestachelung sehr ungleich; meist sind die Stacheln aber mit der Lupe deutlich erkennbar; sie stehen stets einzeln. Stipularkranz zweireihig, ähnlich wie bei Ch. foetida, aber meist etwas kräftiger. Blätter bei den typischen Formen völlig un- berindet; es giebt aber alle möglichen Zwischenformen zwischen diesen und den normal berindeten Blättern der Ch. foetida, so dass Ch. gymnophylla nur eine besonders extreme Form der ersteren zu sein scheint. Aber Ch. gymnophylla besitzt in der Regel drei fertile Blattglieder, von denen meist zwei oder mindestens das letzte unberindet ist, bei Ch. foetida sind alle fertilen Blattglieder auch berindet. Endglieder meist dreizellig. Blättchen auf der Rückseite verkümmert und nur als kleine Wärzchen entwickelt, die vorderen und seitlichen in der Regel weit länger als die Sporenknöspchen. Monöcisch, meist nur ein, seltener zwei Sporenknöspchen mit einem Anthe- ridium zusammen. Antheridien ca. 300 \i im Durchmesser. Sporenknöspchen oval, 800 ju lang, 450 fx breit, mit 13 — 14 Streifen. Kern durchschnittlich 500 fi lang, 320 fi breit, rein braun, selten fast schwarz, mit meist 11 Streifen. — f. submunda Mig. Etwa 20 cm hoch, schlank, rein grün, mit reich ent- wickelten Blättern und Blättchen und reicher Verzweigung, an den Stengel- enden dichte Köpfchen bildend. Bestachelung gering und auch mit der Lupe schwer erkennbar. Blätter sämtlich völlig unberindet, mit zwei bis drei blättchenbildenden, aber meist nur zwei fertilen Gliedern. Endglied drei- bis vierzellig, massig lang. Blättchen sehr stark entwickelt, lang und dick, auch an fertilen Blättern. Berindung auch am Stengel zuweilen unausgebildet. — f. tenuissima Mig. Sehr zart und schlank, 15 — 20 cm hoch, aber nur 0,5 mm dick, mit sehr entferntstehenden Quirlen und spärlicher Verzweigung. Berindungsverhältnisse undeutlich. Stacheln klein, spärlich. Blätter zum Teil ganz unberindet, meist stehen aber in jedem Quirl einige mit ein bis zwei, ausnahmsweise drei berindeten Gliedern. Blättchen hinten klein und wenig entwickelt, vorn und an den Seiten meist mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern ganz dunkelbraun, fast schwarz, 460 /.i lang, 300 \i breit. — f. subnudifolia Mig. Kleine moosähnliche, rasenbildende, sehr zarte Form, nur bis 8 cm hoch und 0,4 — 0,5 mm dick, reich verzweigt, oft gebogen, in Torfmooren, zwischen Sphagnum oft weite Strecken rasenartig überziehend. Internodien kaum 1 cm lang. Berindungsverhältnisse schwer erkennbar. Stacheln spärlich, kurz, stets deutlich in den Furchen stehend. Blätter lang und sehr zart, mit meist nur einem berindeten und zwei bis drei unberindeten Gliedern. Blättchen auf der Rückseite schwach entwickelt, vorn und an den Seiten meist mehrmals länger als die Sporenknöspchen, die seit- — 316 — liehen länger als die vorderen. Reife Kerne sehr dunkelbraun, 460 fj, lang, 300 f.i breit. — f. pulchella Mig. Habituell einer Ch. fragilis pulchella ähnlich, bis 25 cm hoch, reich verzweigt, zart, biegsam, wenig inkrustiert, mit durchschnittlich 2'/2 cm langen Internodien und 1 cm oder etwas darüber langen Blättern. Zwischenreihen stark vorragend und die Mittelreihen fast vollständig überwölbend, so dass die Stacheln in tiefen Furchen stehen. Blätter mit ein bis zwei, sehr selten drei berindeten, fast stets drei fertilen Gliedern. Blättchen klein, doch auch mitunter auf dem Rücken gut ent- wickelt, an den Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern sehr dunkel, rotbraun, 520 (x lang, 320 [x breit. 3558. Ch. foetida A. Br. — Taf. LXXHI, Fig. 1—4. — Die bei weitem formenreichste, verbreitetste und häufigste Art unter allen Characeen und in bezug auf Vielgestaltigkeit wohl überhaupt kaum von einer anderen Pflanzenart erreicht. Bei den meisten Formen erreichen die Stengel eine mittlere Grösse, sind reich verzweigt, ziemlich dünn, inkrustiert, mit langen Blättern und langen, nur auf der Innenseite entwickelten Blättchen, habituell vielfach mit Ch. contraria übereinstimmend. Berindung zweireihig und meist sehr regelmässig. Mittelreihen schwächer, von den Zwischenreihen mehr oder weniger hoch überragt, Stacheln daher in den Furchen. Stacheln stets einzeln, von sehr verschiedener Entwicklung, oft nur an den jüngsten Inter- nodien erkennbar. Stipularkranz klein, zweireihig. Blätter sehr vielgestaltig, sechs bis elf, meist sieben bis acht im Quirl, mit meist drei bis vier be- rindeten Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied. Zuweilen sind mehrere unberindete, aber dann auch fast ausnahmslos sterile Blatt- glieder vorhanden, fertil sind meist drei Blattknoten. Blättchen auf der Rückseite als fast verschwindende kleine Wärzchen entwickelt, die vorderen und seitlichen meist mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Gewöhnlich sind vier, selten sechs Blättchen vorhanden, die vorderen meist etwas kürzer als die seitlichen. Monöcisch, meist nur je ein Antheridium und ein Sporen- knöspchen zusammen. Antheridien leuchtend zinnoberrot, klein, 250 — 300 (x im Durchmesser, frühzeitig zerfallend. Sporenknöspchen eiförmig, durch- schnittlich 750 — 800 f.i lang, 450 — 550 /x breit, mit 12 — 15 Streifen. Krön- chen kurz, mit stumpfen, ausgebreiteten Zellen, 160 \x breit, fast überall gleich breit, 90 /x hoch. Kern 420 — 550 /.i lang, 280 — 350 /x breit, mit meist 11, seltener 12 — 14 als deutliche Leisten vortretenden Streifen. An Erklärung zu Tafel LXXIII. Fig. 1. Ohara foetida, Habitus, nat. Gr. „ 2. „ „ Stengelknoten, schwach vergr. „ 3. „ , Stengelquerschnitt, schwach vergr. . 4. „ B fertiles Blatt, schwach vergr. «// 73. <##/ /<"/>//<■/// — 317 — der Basis und an der Spitze treten oft noch kleine spitzige oder niedrige stumpfliche Fortsätze auf. Farbe hellbraun, seltener kastanienbraun, sehr selten fast schwarz, erst nach der Lösung des Kalkmantels erkennbar. I. Reihe Formae subinermes. Stachelwarzen klein, kaum mit der Lupe erkennbar, kleiner als die Zellen des Stipularkranzes. Kern braun. F. normalis Mig. Schlank, langgestreckt, ca. 30 cm hoch, locker- buschig. Blätter etwa halb so lang als die Internodien, leicht gebogen und oben etwas zusammenneigend, zu sieben bis acht im Quirl, mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten, dem be- rindeten Teil des Blattes an Länge ungefähr gleichkommenden Endglied. Blättchen auf der Rückseite als kleine fast isodiametrische Wärzchen ent- wickelt, vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Stacheln klein, spärlich; Berindungsverhältnisse nur an den jüngeren Inter- nodien deutlich erkennbar. Kern hell-kastanienbraun, ca. 480 fx lang und 320 fx breit, die häufigste Form. — f. longibracteata A. Br. Sehr gross und langblättrig, bis 50 cm hoch, grosse, lichte Büsche bildend, mit 1 mm dickem Stengel, bis 9 cm langen Internodien und normaler, deutlich erkenn- barer Berindung. Stacheln klein, spärlich. Blätter bis 5 cm lang, zu sieben bis acht im Quirl, mit drei bis vier berindeten fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied, welches zuweilen länger als der be- rindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den Seiten vielmal länger als die Sporenknöspchen, bis l1/2 cm lang. Kern hellbraun, 550 /x lang, 350 fx breit. — f. macroptila Mig. Mittelgross, schlank, 20 — 25 cm hoch, 0,7 mm dick, hinsichtlich der Ausbildung der Blättchen mit der vorigen Form übereinstimmend. Internodien bis 5 cm, Blätter bis höchstens l1/2 cm lang, meist aber kürzer. Berindung sehr deutlich, Stacheln spärlich, aber gut entwickelt. Blätter mit meist vier berindeten und fertilen Gliedern und einem dreizelligen unberindeten Endglied, welches kürzer ist, als der be- rindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern kastanienbraun, 500 fx lang, 330 (x breit. — f. elongata Mig. Durch ihre aussergewöhnlich langen Internodien auf- fallend, langgestreckt, 40 cm und darüber hoch, mit bis 14 cm langen Inter- nodien, wenig ästig, ca. 1 mm dick. Mittelreihen stark einfallend, Rinde meist stärker gedreht als gewöhnlich. Stacheln klein und spärlich. Blätter meist zu acht, meist mit vier berindeten, drei fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches kürzer ist als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporen- knöspchen, meist ein seitliches Blättchen länger und dicker als die übrigen. — 318 — Kern braun, 480 (i lang, 320 fi breit. — f. macroteles Mig. Kräftige Form mit langen, etwas zurückgeschlagenen Blättern und langen dicken Blättchen, durch lange und dicke Endglieder der Blätter ausgezeichnet, die so lang aber drei- bis viermal so dick als der berindete Teil der Blätter sind. Blätter bis 2 cm lang, mit meist zwei bis vier berindeten und fertilen Gliedern. Blättchen vielmals länger als die Sporenknöspchen, hinten rudi- mentär. Berindung normal, aber an getrockneten Exemplaren meist schwer feststellbar. Stacheln gut entwickelt. Kern hellbraun, 520 /n lang, 340 fi breit. — f. densa Mig. Etwa 15 cm hoch, mit entfernten aber dicht- buschigen Quirlen, reich verzweigt, dichte Büsche bildend, mit bis 3 cm langen Internodien und 1 — 11/2 cm langen, aufwärts bogig gekrümmten Blättern. Berindung deutlich. Bestachelung meist sehr gut entwickelt und mitunter fast zum subhispida- Typus neigend. Blätter mit drei bis vier berindeten und fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied, welches nur wenig kürzer ist, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen mehr- mals länger als die Sporenknöspchen, meist ein seitliches länger und dicker als die übrigen. Kern hellbraun, 500 fi lang, 330 fx dick. — f. reflexa Mig. Form mit stark zurückgebogenen Blättern, bis 40 cm hoch, 0,6 bis 0,8 mm dick, mit kurzen, selten 2 cm erreichenden Internodien. Stacheln spärlich, klein. Blätter mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied von ungefähr gleicher Länge, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn etwa doppelt so lang, an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern hell-kastanienbraun, 480 |U lang, 320 ju breit. — f. expansa Mig. Mittelgross, 15 — 30 cm hoch, 0,8 — 1,5 mm dick, mit kleinen Blättchen und daher ziemlich kahl erscheinen- den Blättern, durch die lockeren, flach ausgebreiteten Blattquirle auffallend. Bestachelung gering und wenig auffallend. Stipularkranz kräftig; seine Zellen sind grösser als die Stacheln. Blätter meist ziemlich gerade vom Stengel abstehend, mit drei berindeten und fertilen Gliedern und einem drei- bis vierzelligen nackten Endglied von ungefähr derselben Länge, wie der berindete Blatteil. Blättchen an älteren Quirlen mehrmals länger als die Sporenknöspchen, die seitlichen bedeutend länger als die vorderen, die hinteren kurz aber deutlich entwickelt. Kern kastanienbraun, 530 /a lang, 340 f.i breit. — f. crassa Mig. Sehr dickstengelig, bei etwa 20 cm Höhe 1,3 mm dick, sehr reich verzweigt. Berindung nicht ganz typisch, mitunter auch die Mittelreihen über die Zwischenreihen vorragend. Stacheln klein, spärlich, schwer erkennbar. Blätter mit drei berindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen Endglied, welches namentlich an älteren Blättern auffallend dick und lang ist. Blättchen kurz und sehr dick. Stark inkrustiert. — f. clausa A. Br. Gedrungen, mittelgross, 15 — 20 cm hoch, 0,8 mm dick, durch die — 319 — aufwärts dem Stengel anliegenden Blätter einen etwas steifen Eindruck machend. Internodien doppelt bis dreimal so lang als die Blätter. Be- rindungsverhältnisse deutlich. Stacheln klein und spärlich, an jungen Inter- nodien deutlich. Blätter kurz, durchschnittlich 6 mm lang, steif und gerade, dem Stengel anliegend, mit sechs berindeten und einem unberindeten drei- zelligen Endglied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern hell-kastanienbraun, 480 fx lang, 320 /x breit. — f. firma Mig. Habi- tuell an die stärkeren Formen von Ch. fragilis erinnernd, etwa 15 cm hoch, mit bis 1 mm dickem, festem und hartem Stengel, der auch beim Trocknen durchaus rund bleibt. Internodien mehrmals länger als die dicht geschlossen dem Stengel aufwärts eng anliegenden Blätter. Mittelreihen wenig einfallend. Stacheln klein, spärlich, meist dicke, kurze Wärzchen. Blätter etwa 1 cm lang mit meist nur ein bis zwei berindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen, sehr langen, nackten Endglied. Blättchen auch auf der Vorder- seite meist ziemlich klein und wenig entwickelt, stellenweise aber auch wieder sehr lang. Starr und sehr stark inkrustiert. — f. pulchella Mig. Schlank, manchen Formen der Ch. fragilis sehr ähnlich. Berindungsverhält- nisse nicht immer leicht festzustellen. Stacheln ziemlich kräftigr und zahl- reich. Internodien 2 — 3 cm, Blätter kaum über 5 mm lang, gewöhnlich ziemlich eng aufwärts dem Stengel anliegend, mit drei bis fünf berindeten und fertilen Gliedern und einem dreigliedrigen, nackten Endglied, welches so lang oder etwas kürzer ist, als die berindeten Glieder zusammen. Blättchen an älteren Internodien etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen, dabei die seitlichen erheblich kürzer. Kern hell-rötlichbraun, 440 fx lang, 290 /x breit. — f. tenuifolia Mig. Zart, schlank, an zarte Formen der Ch. fra- gilis erinnernd, 25 cm hoch und 0,6 mm dick, mit teilweise bis 6 cm langen Internodien und la/2 — 2 cm langen Blättern. Berindung schwer erkennbar, Bestachelung sehr gering, Stipularkranz kräftig und gut entwickelt. Blätter sehr fein und dünn, mit zwei bis drei sehr langen berindeten und fertilen und einem nackten drei- bis vierzelligen Endglied, das kürzer als der be- rindete Teil des Blattes ist. Blättchen vielmals länger als die Sporenknöspchen. — f. cuspidata Mig. Eine Torfform vom Aussehen der f. normalis, aber mit nur zwei berindeten Blattgliedern und einem drei- bis viermal so langen nackten Endglied, dicht, vielstengelig, reich verzweigt, mit 2 — 3 cm langen Internodien und etwa 2 cm langen Blättern, bei denen IV2 cm auf das nackte Endglied kommen. Blättchen mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 420 (x lang, 300 fx breit. — f. macrostephana Wahlstedt. Klein, etwa 10 cm hoch, mit unten 2 cm langen, nach oben sich rasch ver- kürzenden Internodien, normaler Berindung und massig stark entwickelten, — 320 — mit der Lupe gut erkennbaren Stacheln. Stipularkranz auffallend stark ent- wickelt, seine Blättchen viel länger als die Stacheln. Blätter zart, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und. an den Seiten etwas bis doppelt länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 440 (m lang, 300 /.i breit. — f. pseudocontraria Mig. Habituell an Ch con- traria erinnernd, 15 — 20 cm hoch, reich verzweigt, dichtbuschig, mit ziemlich kurzen, etwa 2 cm langen Internodien und ziemlich regelmässig 2 cm langen, etwas abstehenden Blättern. Stengel ziemlich dünn, Berindung stark vor- tretend, stark gedreht. Stacheln kurz, eng anliegend. Blätter mit vier be- rindeten fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen unberindeten Endglied. Blättchen vorn so lang bis doppelt so lang als die Sporenknöspchen, die seit- lichen wenig kürzer. Kern hellbraun, 480 /x lang, 310 /x breit. — f. brachy- phylla Mig. Etwa 10 cm hoch, 0,8 mm dick, sehr kräftig, kurzblättrig, mit 2 — 3 cm langen Internodien und nur 4 — 5 mm langen, dabei ziemlich dicken Blättern. Berindung an jüngeren Internodien deutlich, an älteren durch die wenig einfallenden Mittelreihen schwerer erkennbar. Stacheln klein und spärlich. Blätter mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches länger ist, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 /* lang, 300 /.i breit. Pflanze steif, sparrig, graugrün. — f. vulgaris Mig. Kurz gedrängt, dichtbuschig, dickblättrig, bis 20 cm hoch und gegen 1 mm dick, reich verzweigt, mit unten 3 cm langen, nach oben sich verkürzenden Internodien, deutlich er- kennbaren Berindungs Verhältnissen und ziemlich grossen, aber anliegenden Stacheln. Blätter mit meist drei berindeten fertilen Gliedern und einem drei- bis vierzelligen nackten Endglied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen an den Seiten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen, vorn meist etwas länger. Kern kastanienbraun, 480 fi lang, 340 fi breit. Sehr verbreitet. — f. filiformis Mig. Sehr lang- gestreckt, bis 30 cm hoch, 0,8 mm dick, mit langen Internodien und kurzen Blättern, wenig verzweigt. Mittelreihen fast vollständig von den Zwischen- reihen überwölbt. Stacheln kurz und dick, nur an den jüngsten Internodien deutlich. Blätter mit meist drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied von sehr wechselnder Länge. Blättchen klein, auch an fertilen Knoten nicht sehr entwickelt. — f. brevifolia Mig. Langgestreckt, sehr kurzblättrig, bis 25 cm hoch, 1 mm dick, massig reich verzweigt, mit 2 — 6 cm langen Internodien und ziemlich dicken, meist nur 3 mm langen Blättern. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar, Stacheln kräftig, aber kurz und dem Stengel anliegend. Blätter mit drei bis vier sehr 321 kurzen berindeten Gliedern und einem kurzen, drei- bis vierzelligen nackten Endglied, das kürzer als der berindete Teil des Blattes ist und dessen Zellen tonnenförmig angeschwollen — die letzten beiden oft fast isodiametrisch — sind. Blättchen seitlich so lang, vorn etwas länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 500 y. lang, 350 p breit. — f. orthophylla Mig. Sehr lang- gestreckt, kurzblättrig, schlank, von eigentümlichem Habitus, bis 40 cm hoch, aber nur 0,7 mm dick, in der unteren Hälfte nicht verzweigt und nur mit stummelhaften Blättern, hier auch mit 5—8 cm langen, oben nur mit 2 cm langen Internodien. Stacheln gut entwickelt, aber dem Stengel eng anliegend. Blätter zu sieben, nur 5—8 mm lang, gerade und steif vom Stengel ab- stehend, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis dreizelligen Endglied. Blättchen an den Seiten kürzer, vorn so lang oder unbedeutend länger als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 [i lang, 320 p breit. — f. conferta Mig. Klein, ziemlich gedrungen, dicht, etwa 10 cm hoch, 0,8 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, mit dicht auf- einanderfolgenden Quirlen. Mittelreihen nur wenig einfallend, Stacheln an den jüngeren Internodien gut entwickelt, an den älteren meist fehlend. Blätter ungefähr so lang als die Internodien, meist zu acht, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten Endglied, welches lang, aber doch kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den Seiten meist wenig länger als die Sporenknöspchen, ein vorderes oft doppelt so lang. Kern rein braun, mit feinen Leisten, 450 j* lang, 300^ breit. — f. gracilis Mig. Klein, kaum 8 cm hoch, sehr zierlich, wenig inkrustiert, mit nur wenigen, unten ziemlich langen Internodien, 0,5 mm dick. Berindungsverhältnisse schwer festzustellen, Stacheln auch mit der Lupe nicht erkennbar. Blätter bis 15 mm lang, mit zwei berindeten fertilen Gliedern und einem sehr langen, feinen, 2/3 der Blattlänge einnehmenden, drei- bis vierzelligen nackten Endglied. Blättchen an älteren Blättern vier- bis sechs- mal so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen kürzer als die seitlichen. Kern braun, 480 fx lang, 260 y breit. — f. condensata A. Br. Sehr niedrig, aber kräftig, gedrungen, nicht über 8 cm hoch, 0,8 mm dick, reich verzweigt. Internodien wenig länger als die sehr dicken und plumpen Blätter. Berindung normal, Stacheln klein, aber mit der Lupe erkennbar. Blätter mit drei berindeten Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen nackten End- glied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen auf- fallend dick, die vorderen doppelt so lang als die Sporenknöspchen und halb so dick, die seitlichen mehrmals so lang und ebenso dick. Kern kastanien- braun, 480 [x lang, 320 pi breit. Corsica, bisher noch nicht im Gebiet ge- funden. — f. papulosa Fröhlich (als Art). Der vorigen habituell ähnlich, 5 — 6 cm hoch, buschig, meist etwas schwärzlich oder bräunlich gefärbt. Thomd-Migula, Flora. VI. 2. Ol — 322 — Zwischenreihen stark vorgewölbt, Stacheln kurz und spärlich. Blätter mit meist zwei berindeten fertilen Gliedern und einem drei- bis vierzelligen un- berindeten, welches länger ist als der berindete Teil des Blattes. Sterile Blätter sind zuweilen ganz unberindet. Blättchen vorn und an den Seiten vielmals länger als die Sporenknöspchen. — f. palustris Mig. Klein, ge- drängt, kräftig, etwa 5 cm hoch, 0,8 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, mit nur 0,5 — 1 cm langen Internodien. Berindungs Verhältnisse meist leicht erkennbar, Stacheln klein und spärlich. Blätter bis über 1 cm lang, mit drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten von ungefähr der gleichen Länge als der berindete Teil des Blattes. Blättchen hinten sehr klein, vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kerne sehr länglich, 460 fi lang und nur 250 fi breit, hellbraun. — f. mi- nuta Mig. Sehr klein, zierlich, kaum 5 cm hoch, 0,4 mm dick, verworrene kleine Büsche bildend, mit nur etwa 1 cm langen Internodien und ungefähr ebenso langen, sehr feinen Blättern. Berindungsverhältnisse schwer feststell- bar und etwas unregelmässig, Stacheln ungleich entwickelt, meist auch mit der Lupe nicht erkennbar. Fertile Blätter mit ein bis drei berindeten Glie- dern und einem sehr langen drei- bis vierzelligen Endglied; sterile Blätter oft nur aus einer nackten Zellreihe bestehend. Blättchen vorn und an den Seiten bis doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern braun, 500 (.i lang, 320 fx breit. — f. pusilla Lasch. Klein, niedrig, schmächtig, 5 — 6 cm hoch, 0,5 — 0,6 mm dick, reich verzweigt, buschig, stark inkrustiert. Be- rindungsverhältnisse undeutlich. Stacheln klein, aber ziemlich dichtstehend. Blätter mit zwei bis drei berindeten Gliedern, wenig dünner als der Stengel, und einem nackten dreizelligen Endglied, welches kürzer ist als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten so lang oder kürzer als die Sporenknöspchen. Kern ziemlich dunkel-rotbraun, 500 (x lang, 380 p dick. — f. heteromorpha Mig. Sehr kräftig. Form mit ausgesprochener Köpfchenbildung. Internodien unten bis 8 cm lang, nach oben zu sich bis auf 1 cm verkürzend; schliesslich folgen die Quirle noch dichter und bilden am Ende der Stengel und Zweige ausgesprochene Köpfchen. Blätter 3 cm, oben kaum 1 cm lang, hier auch mit entsprechend kürzeren Blättchen. Be- rindungsverhältnisse deutlich, Stacheln kräftig, fast wie bei subhispida, aber eng anliegend. Blätter zu acht bis neun mit drei bis vier berindeten und fertilen Gliedern und einem zuweilen nur einzelligen nackten Endglied, welches länger als das vorhergehende berindete Glied ist. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen, auch auf der Rückseite gut entwickelt. Kern hellbraun, durchschnittlich 500 fx lang, 320 fx breit. — f. typica Mig. Neben f. normalis die häufigste Form, aber mit kurzem Endgliede der Blätter, gross, kräftig, 30 — 40 cm hoch, normal verzweigt, — 323 — 0,8 — 1 mm dick, lichte Büsche bildend, mit deutlich erkennbaren Berindungs- verhältnissen, kleinen und spärlichen, aber mit der Lupe deutlich erkennbaren Stacheln. Blätter mit vier berindeten Gliedern und einem oft nur einzelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen zwei- bis viermal so lang als die Sporenknöspchen, die hinteren fast isodiametrisch. Kern hell-kastanienbraun, 480 f.i lang, 320 /n breit. Graugrün. — f. microptila Mig. Klein, zier- lich, kurzblättrig, etwa 20 cm hoch, 0,5 mm dick, mit dicht aufeinander- folgenden Quirlen, 2 cm langen, nach oben zu rasch kürzer werdenden Inter- nodien und 4 — 9 mm langen, nach oben zusammenneigenden und um den Stengel geschlossenen Blättern. Berindungsverhältnisse nicht leicht festzu- stellen, Stacheln an den jüngeren Internodien zahlreich und lang. Blätter mit drei berindeten Gliedern und einem ein- bis dreizelligen sehr kurzen, nackten Endglied. Blättchen kurz, auch vorn zuweilen kürzer als die Sporen- knöspchen. Kern kastanienbraun, 400 /x lang, 300 fx breit. — f. laxa Mig. Bis 80 cm lang, sehr schlaff, fast unverzweigt, mit langen, durchschnittlich 7 cm messenden Internodien. Berindung normal, Stacheln klein, eng an- liegend, aber an den jüngeren Internodien zahlreich. Blätter etwa lJ/2 cm lang, mit meist vier berindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen mehrmals länger als die Sporenknösp- chen, auf der Rückseite wenig entwickelt. Kern hellbraun, 480 [x lang, 320 /.i breit. — f. heterophylla Mig. Unregelmässig, mittelgross, 15 — 20 cm gross, bis 1 mm dick, oft bogig gekrümmt, mit gegen 2 cm langen Inter- nodien und etwa 1 cm, aber meist sehr ungleichmässig langen Blättern. Be- rindungsverhältnisse sehr deutlich, Stacheln an jüngeren Internodien sehr stark und deutlich, an älteren oft ganz fehlend. Blätter mit meist drei be- rindeten Gliedern; nacktes Endglied kurz, ein- bis dreizellig, einzellige oft kürzer als das letzte berindete Glied. Blättchen etwa 1 l/a mal so lang als die Sporenknöspchen. Kern kastanienbraun, 480 f.i lang, 300 fx breit. — f. comosa Mig. Kaum mittelgross, etwa 15 cm lang, reich verzweigt, dicht, doch selten buschig, mit etwa 1 cm langen Internodien. Berindungs- verhältnisse an schwächer inkrustierten Internodien sehr deutlich, Stacheln gut erkennbar. Blätter 8 — 15 mm lang, mit meist vier berindeten Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied, welches kaum länger als das letzte berindete Glied ist. Blättchen auf den Seiten etwa so lang, vorn länger als die Sporenknöspchen, stark gekrümmt. Die letzten Blattquirle bilden oft einen lockeren fuchsschwanzartigen Schopf. Kern rein braun, 460 [x lang, 350 /x breit. — f. capitellata Mig. Schlank, bis 35 cm hoch, reich verzweigt, kurzblättrig, lockere, kahle Büsche bildend. Blätter meist nur gegen 4 mm lang (Internodien ca. 1 cm lang), sehr dünn, auch die Blättchen sehr fein. Berindung normal, Stacheln gut entwickelt, aber dem 21* — 324 — Stengel sehr eng anliegend. Blätter mit zwei bis drei berindeten Gliedern und einem meist dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen auf den Seiten so lang, vorn etwas länger als die Sporenknöspchen. Kern kastanienbraun, etwa 440 /x lang, 300 fx breit. — f. batrachosperma Mig. Kleine, fast perlschnurartige Form, habituell andern Formen gar nicht ähnlich. Verzweigung gering, Berindung und Bestachelung schwer erkennbar. Fertile Blätter mit meist vier berindeten Gliedern und einem kurzen zweizeiligen Endglied. Blättchen nur ungefähr so lang wie die Sporenknöspchen, die oft paarweise stehen. Kern braun, 480 fx lang, 350 (.i breit. — f. nidifica Mig. Rein grün, scheinbar nicht inkrustiert, fast durchsichtig, 20 — 30 cm hoch, buschig, reich verzweigt, 0,7 mm dick, lnternodien wenig länger als die langen, in lockeren Quirlen stehen- den Blättern. Berindung und Bestachelung normal, aber schwer erkenn- bar. Blätter mit drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied von ungefähr derselben Länge wie der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten vielmals länger als die Sporen- knöspchen. — f. translucens Mig. Der vorigen Form nahestehend, sehr schwach inkrustiert, grün und fast durchsichtig, etwa 10 cm hoch, anschei- nend in rasenartigen Überzügen wachsend, reich verzweigt, mit normaler, aber schwer erkennbarer Berindung und Bestachelung, 0,5 — 0,8 mm dick, lnternodien oft kürzer als die ausserordentlich dünnen und zarten Blätter; diese mit meist drefr berindeten und fertilen Gliedern und einem sehr dünnen, hingen, meist dreizelligen nackten Endglied. Blättchen haarförmig, mehrmals länger als die Sporenknöspchen, hinten sehr klein. Kern hellbraun, 440 /.i lang, 330 (x breit. — f. virens Mig. Rein grün, fast gar nicht inkrustiert, kurzblättrig, bis 25 cm hoch und 0,9 mm dick, reich verzweigt, mit 21/2 cm langen, an den Zweigenden viel kürzer bleibenden lnternodien, so dass hier schopfartige Bildungen entstehen. Berindungsverhältnisse sehr deutlich, Stacheln klein aber gut entwickelt. Blätter 1/2 — 1 cm lang, zu sieben im Quirl, mit drei bis fünf berindeten Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen nackten Endglied von ungefähr der gleichen Länge wie das letzte berindete Glied. Blättchen zwei- bis dreimal so lang als die Sporenknöspchen, ein vorderes gewöhnlich etwas länger als die übrigen. Stipularkranz sehr stark entwickelt. Kern kastanienbraun, 420 f.i lang, 310 (x breit. — f. alope- curoides Mig. Der vorigen nahestehend, aber mit fuchsschwanzartigen, 21j2 cm langen Schöpfen an den Zweigenden, kaum 20 cm hoch, 0,7 mm dick, normal verzweigt, mit abgesehen vom Schopf, etwa 2 — 3 cm langen lnternodien. Berindungsverhältnisse (nach Entfernung der Blätter an den jungen lnternodien) leicht feststellbar, Stacheln sehr klein, Stipularkranz stark entwickelt. Inkrustation fehlt fast vollständig. Blätter mit meist vier be- — 325 — rindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches ungefähr so lang ist, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen etwas über doppelt so lang als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite klein. Kern hellbraun, durchschnittlich 520 « lang, 330 u breit. — f. subcapitata Mig. Form mit ausgesprochener Köpfchenbildung, ungefähr 15 — 20 cm hoch, 0,9 mm dick, dichtbuschig, mit 3 cm langen, in der fertilen Region plötzlich auf 1ji cm verkürzten Internodien. Ebenso sind die sterilen Blätter 2— 21/« cm lang, die fertilen 6 mm bis höchstens 1 cm. Berindung schwer erkennbar, Stacheln kaum entwickelt. Sterile Blätter mit meist drei berindeten Gliedern und einem meist vierzelligen nackten Endglied von ungefähr gleicher Länge, als der berindete Blatteil. Blättchen an fertilen Blättern ungefähr doppelt so lang als die Sporenknöspchen, auf dem Rücken sehr klein. Kern hell- braun, 510 m lang, 330« breit. — f. aequistriata A. Br. Dichtbuschig, feinstengelig, ca. 15 cm hoch, 0,5—0,7 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig. Stengel als feine glatte Röhre erscheinend, an der man erst mit der Lupe die Rindenröhrchen, die alle gleich hoch liegen und nicht merklich einfallen, wahrnehmen kann. Stacheln klein, nicht vortretend. Stipularkranz stark- entwickelt. Internodien zwei bis drei, Blätter 1—1 1/2 cm lang. Letztere mit drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen, nackten End- glied, welches oft doppelt so lang ist als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 480 u lang, 320 f.i breit. II. Reihe Formae subhispidae. Stachelwarzen schon meist mit blossem Auge erkennbar, länger als die Zellen des Stipular- kranzes, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Kern braun. F. macracantha Mig. Sehr dichtbuschig, mit grossen Blättern und Blättchen, die dichte grosse Quirle bilden, etwa 30 cm hoch, 1 — 1,2 mm dick, reich verzweigt, mit bis 5 cm langen Internodien. Berindung normal, deutlich, Stacheln ungleich, teils klein, angedrückt, teils sehr lang, bis vier- mal so lang als der Stengel dick ist und schräg abstehend. Stipularkranz sehr kräftig. Blätter l1^— 2 cm lang, mit meist vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches länger ist, als das letzte berindete Glied. Blättchen hinten rudimentär, vorn und an den Seiten mehr- mals länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 500 ^ lang, 320 w breit. — f. intermedia Mig. 20—25 cm hoch, 1 mm dick, lockerbuschig, mit 3— 4 cm langen Internodien und 1—2 cm langen Blättern, sparrig, eckig, steif und hart, auch die Blätter. Mittelreihen sehr stark einfallend, Stacheln zahlreich, aber meist etwas kürzer als der Stengel dick ist. Blätter mit — 326 — drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten dreizelligen Endglied, welches an älteren Blättern kürzer, an jüngeren ebenso lang als der be- rindete Teil des Blattes ist. Blättchen hinten rudimentär, vorn und an den Seiten zwei- bis dreimal so lang als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 1.1 lang, 320 (i breit. — f. aculeata Mig. 30 cm hoch, 1 mm und darüber dick, kräftig, lockerbuschig, reich verzweigt, graugrün, mit bis 6 cm langen, nach oben sich rasch verkürzenden Internodien und 1 — l1^ cm lano-en, nach oben sich zusammenneigenden Blättern. Stacheln sehr lang und dick, bis mehr als doppelt so lang als der Stengel dick ist. Zellen des Stipularkranzes wenig kürzer als die Stacheln. Blätter mit meist vier be- rindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen nackten Endglied. Blättchen hinten wenig entwickelt, vorn und an den Seiten zwei- bis viermal so lang als die Sporenknöspchen. — f. sub contraria Mig. Habituell an eine kurzblättrige, robuste Ch. contraria erinnernd, bis 30 cm hoch, etwa 1 mm dick, mit 4— 5 cm langen, nach der Spitze zu rasch kürzer werdenden Internodien und kleinen, kaum 1 cm langen, meist ziemlich eng dem Stengel anliegenden Blättern. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar, Stacheln an jüngeren Stengelteilen gross, vier- bis achtmal so lang als dick. Blätter mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis vierzelligen, sehr verschieden gestalteten Endglied, meist so lang als die berindeten Glieder zusammen. Blättchen vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern rein braun, etwa 560 /* lang, 300 (i breit, mit 13—14 Streifen. — f. congesta Mig. Sehr dicksten gelig, mit ge- ballten Quirlen und auffallend langen, struppigen Blättchen, bis 20 cm hoch, meist 1,2 mm selbst darüber dick, reich verzweigt, starr und brüchig. Inter- nodien etwa doppelt so lang als die Blätter. Berindungsverhältnisse sehr deutlich, Stacheln etwas ungleichmässig, meist so lang als der Stengel dick. Blätter mit fünf bis sechs berindeten und fertilen Gliedern und einem kurzen zwei- bis dreizelligen Endglied. Blättchen in den unteren Quirlen sehr viele Male länger als die Sporenknöspchen, die vorderen länger als die seitlichen. Kern kastanienbraun, 480 p lang, 300 jt breit. — f. microteles Mig. Etwa 20 cm hoch, 0,8 mm dick, mit langen, lockere Quirle bildenden Blättern und etwa doppelt so langen Internodien, dichtbuschig. Berindung deutlich, Stacheln zuweilen ungleich, teils kurz, teils mehrmals länger als der Stengel dick ist, alle aber diesem eng anliegend. Blätter etwa 1/2 cm lang, mit meist vier berindeten Gliedern und einem kurzen dreizelligen, nackten End- glied. Blättchen auf dem Rücken rudimentär, vorn und an den Seiten mehr- mals länger als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 (.i lang, 320 ^ breit. — f. communis Mig. Mittelgross, 15—20 p hoch, lockerbuschig, 0,8 mm dick, reich verzweigt, mit etwa 2 cm langen Internodien. Berindungs- Q07 — oZi — Verhältnisse leicht erkennbar, Stacheln meist so lang als der Stengel dick ist, mitunter kürzer oder länger. Blätter weit abstehend, zurückgekrümmt, mit meist vier berindeten Gliedern und einem kurzen, dreizelligen nackten Endglied. Blättchen auf der Rückseite deutlich, mindestens dreimal so lang als breit, vorn und an den Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kerne sehr ungleich, 460 — 680 (x lang, 320 — 400 u breit. — f. caespi- tosa Mig. Langgestreckt, kurzblättrig, reich verzweigt, von rasenförmigem Wuchs, mit ca. 3 cm langen Internodien und 8 mm langen Blättern, bis 30 cm hoch, 0,8 mm dick. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar, Stacheln etwas ungleichmässig, an jungen Internodien ziemlich dicht und fast so lang als der Stengel dick ist. Blätter mit vier berindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen auf den Seiten und vorn etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen, hinten unentwickelt. Kern hellbraun, in Form und Grösse sehr variabel. — f. major Mig. Gross und langgestreckt, mit verhältnismässig kleinen Blättern, etwa 30 cm hoch, 0.9 mm dick, ziemlich reich verzweigt, mit 3 — 4 cm langen Internodien. Berindungsverhältnisse deutlich, Stacheln in den oberen Inter- nodien dicht und etwas länger als der Stengel dick ist. Blätter kurz, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied. Blättchen vorn und an den Seiten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite schmaler und kürzer, aber gut entwickelt. Kern hellbraun, 480 (x lang, 300 f.i breit. ■ — f. leptosperma Mig. Der f. microteles äusser- lich ähnlich, reich verzweigt, dichtbuschig, 20 cm hoch, bis 1 mm dick, mit 2 cm langen Internodien und 1 — 11/2 cm langen Blättern. Berindungs- verhältnisse gut erkennbar, Stacheln kräftig, ungefähr so lang als der Stengel dick ist, dem Stengel eng anliegend. Blätter mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem ein- bis dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen auf der Rückseite unentwickelt, vorn und an den Seiten länger, bis etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen meist am längsten. Kern hellbraun, 500 /u lang, 280 (i breit. — f. rudis Mig. Rauh und stark inkrustiert, mittelgross, buschig, mit verhältnismässig langen, steifen Blättern, bis 20 cm hoch, bis 1 mm dick, Internodien und Blätter 1 — 2J/2 cm lang, reich verzweigt. Zwischenreihen sehr stark über die Mittelreihen vor- ragend. Stacheln lang, aber spärlich und meist in den Furchen ganz ver- borgen. Blätter ungleich entwickelt, sehr steif, sparrig abstehend, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen, auf dem Rücken unent- wickelt. Kern hellbraun, 500 p lang, 320 u breit. Stark inkrustiert. — 328 — III. Reihe Formae paragymnophyllae. Blätter in der Regel mit weniger als zwei berindeten Gliedern, teilweise mit unberindeten, aber sterilen Blättern in sonst fertilen Quirlen, überhaupt nach Ch. gymnophylla in der Blattberindung hinneigend. Kern braun. F. subgymnophylla Mig. Schmächtige, langgestreckte Form, massig verzweigt, aber meist dichtbuschig, oft rasenartig, mit allerlei Unregelmässig- keiten in der Blattberindung. Stengelberindung normal, aber nicht sehr deutlich, Stacheln meist klein, nur vereinzelt grössere. Blätter mitunter gänzlich unberindet und dann oft ohne Ausbildung von Knotenzellen nur einen fünf- bis sechszelligen einreihigen Faden darstellend. Andere Blätter haben ein bis drei berindete und fertile Glieder und ein ein- bis zwei- zeiliges, nacktes Endglied. Blätter desselben Quirls gleichartig. Blättchen vorn und an den Seiten vielmal länger als die Sporenknöspchen, hinten ver- kümmert. Kern kastanienbraun, 480 (i lang, 360 f.i breit. — f. mucronata Mig. Mittelgross, ziemlich dicht, aber schlaff, bis 20 cm hoch, 0,8 mm dick, mit dünnen Zellwänden der Internodien und Rinde. Berindungsverhältnisse schwer erkennbar, Stacheln wenig bemerkbar, klein. Blätter 1 — l1^ cm lang, sehr ungleich berindet, in den oberen Quirlen meist mit nur ein bis zwei berindeten aber oft zwei bis drei fertilen Gliedern, so dass sich die Form der Ch. gymnophylla sehr nähert; oft sind aber auch an den nicht fertilen Gliedern noch Anfänge der Berindung in Form von einzelnen, den Blatt- internodialzellen anliegenden Röhrenzellen vorhanden, was wieder bei Ch. gym- nophylla nicht vorkommt. Nacktes Endglied vier- bis fünfzellig, die letzte Zelle sehr klein, spitz, die vorhergehende oft kaum länger, aber breit. Blätt- chen vorn und an den Seiten etwas länger als die Sporenknöspchen. — f. den u data Mig. Langgestreckt, reich verzweigt, mit bis 5 cm langen Internodien und bis 2]/2 cm langen Blättern, wovon das nackte Endglied die bei weitem grössere Hälfte einnimmt. Berindung durchaus unregelmässig, Stacheln gross, eiförmig oder kugelig, an jungen Internodien ziemlich ge- drängt. Stipularkranz sehr stark entwickelt. Blätter zu neun im Quirl, sehr verschieden entwickelt, meist mit einem berindeten Glied, doch kommen fast in jedem Quirl ein bis zwei unberindete, einfache Zellreihen darstellende Blätter vor. Endglieder meist vierzellig und oft mehrmals so lang als der berindete Teil des Blattes. Blättchen auf der Vorderseite und an den Seiten lang und dick. — f. brevibracteata Mig. Reinlich grün, dicht, niedrig, bis 12 cm hoch, 0,7 mm dick, reich verzweigt, Internodien wenig länger als die durch ihre langen, durchsichtigen Spitzen auffallenden Blätter. Berindung normal und deutlich, Bestachelung gering, Stacheln klein, kaum mit der Lupe erkennbar. Blätter zuweilen ganz unberindet, zuweilen mit ein bis zwei — 329 — berindeten Gliedern, doch stehen fast in jedem Quirl einige ganz unberindete. Endglieder berindeter Blätter meist dreizellig, mit verhältnismässig langer Endzelle. Blättchen vorn und an den Seiten etwas länger als die Sporen- knöspchen, hinten rudimentär. Kern rein braun, durchschnittlich 520 \x lang, 300 jU breit. — f. inflata. Kaum mittelgross, reich verzweigt, buschig, etwa 0,8 mm dick, mit 2 — 3 cm langen Internodien, durch die hellen, schlaffen Blattenden ausgezeichnet. Berindungsverhältnisse gut erkennbar, aber die Stacheln klein und zerstreut. Blätter zu sechs bis sieben im Quirl, meist 1 cm lang, mit ein bis zwei, selten drei berindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen nackten Endglied, dessen Zellen sehr dick tonnenförmig an- geschwollen sind und zusammen oft mehrmals länger als der berindete Teil des Blattes sind. Blättchen vorn dünn und etwas über halb so lang als die Sporenknöspchen, an den Seiten enorm dick, fast so dick als das Blatt, länger als die Sporenknöspchen. — f. submunda Mig. Langblättrig, kräftig, rein grün, reich verzweigt, kaum etwas inkrustiert, bis 1 mm dick, mit deutlichen Berindungsverhältnissen, aber kleinen, spärlichen Stacheln. Stipularkranz sehr kräftig. Blätter lang, mit meist drei berindeten, fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen, nackten Endglied von ungefähr gleicher Länge, wie der berindete Teil. Daneben treten aber in demselben Quirl häufig völlig unberindete Blätter mit drei fertilen Knoten auf, oder nur ein bis zwei Glieder sind berindet. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. — f. montana A. Br. Niedrig, z. T. niederliegend, reich verzweigt, sehr dicht und buschig, nicht über 7 cm hoch, durchschnittlich 0,5 mm dick, mit in der Mitte etwa 1 cm langen, oben kürzer werdenden Internodien. Berindungsverhältnisse undeutlich, oft schwer festzustellen, stellenweise fehlt die Berindung ganz, Stacheln gar nicht aus- gebildet. Blätter ganz unregelmässig berindet, manche ganz unberindet, andere, in demselben Quirl mit ein bis zwei berindeten Gliedern. Nacktes Endglied drei- bis sechszellig, stets viel länger als der berindete Teil. Blätt- chen an sterilen Blättern entweder überhaupt fehlend oder nur als kleine Wärzchen ausgebildet, an fertilen vorn etwas, an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen, hinten unentwickelt. Kern lichtbraun bis kastanien- braun, bis 460 /x lang und bis 320 f.i breit. Stark inkrustierte Gebirgsform. — f. pygmaea Mig. Kaum 5 cm hoch, 0,7 mm dick, massig verzweigt. Berindung schwer festzustellen, Stacheln zahlreich und kräftig. Blätter mit ein bis drei fertilen berindeten Gliedern und einem meist dreizelligen, in den unteren Quirlen vier- bis fünfzelligen nackten Endglied. Zuweilen einzelne Blätter ganz unberindet und knotenlos. Blättchen nur an berindeten Gliedern, vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. — 330 — IV. Reihe Formae melanopyrenae. Kern völlig schwarz oder nur bei intensiver Beleuchtung dunkel-rotbraun. F. gracilescens Mig. Schlank, zierlich, feinblättrig, 15 — 20 cm hoch, 0,7 mm dick, oft viel zarter, mit 4 cm langen, nach oben kürzer werdenden Internodien, wenig verzweigt. Berindungsverhältnisse deutlich, Stacheln spär- lich, aber gut entwickelt und ziemlich kräftig. Blätter mit drei bis vier berindeten, fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen, nackten Endglied, welches kürzer ist als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten zwei- bis viermal so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen meist am längsten, die hinteren rudimentär. Kern schwarz oder tief dunkel- braun, 480 f.i lang, 300 fx breit. Einzige Form dieser Reihe im Gebiet. 3559. Ch. ßabenhorstii A. Br. Eine der Ch. foetida sehr nahe- stehende und von ihr kaum spezifisch verschiedene Art und ihr auch äusser- lich ganz ähnlich, mit gleicher Berindung, kleinem Stipularkranz und sehr verschieden entwickelten Blättern. Diese sind namentlich in den unteren Quirlen ähnlich wie bei manchen Formen der paragymnophylla- Reihe, zum Teil ganz unberindet und stellen einfache, knotenlose Zellreihen dar; die fertilen haben drei bis vier berindete und fertile Glieder und ein meist zwei- zeiliges, nacktes Endglied, dessen letzte Zelle stumpf ist. Monöcisch, aber Antheridien und Sporenknöspchen getrennt an verschiedenen Blattknoten. Antheridien gross, 480 — 540 (x dick. Sporenknöspchen kleiner als bei Ch. foetida, 560—600 (—760) ^ lang, 330—370 (—430) fi breit. Kern 400 bis 470 (—500) 1.1 lang, 250—300 (—350) fx breit, dunkel-rotbraun, fast schwarz, mit neun Streifen und fünf spitzigen Fortsätzen am Scheitel, während die fünf Dörnchen am Grunde nur schwach entwickelt sind. — Bisher nur von Lago S. Egidio (Promontorio del Gargano) in Italien bekannt. 3560. Ch. crassicaulis Schleich. — Taf. LXXIV, Fig. 1. — Ist wie die vorige eine der Ch. foetida sehr nahestehende und kaum von ihr spezifisch verschiedene Art, stellt aber einen Übergang zu Ch. hispida dar. Sie ist mittelgross, aber in allen Teilen dicker und starrer als Ch. foetida. Blätter, Blättchen, Stacheln und Stipularzellen sind verhältnismässig dicker und kürzer. Berindung ähnlich wie bei Ch. foetida, nur sind die Zwischen- reihen weit stärker entwickelt, die Furchen mit den Stacheln tiefer, die Rindenzellen selbst dicker, kürzer, plumper. Stacheln einzeln, dick, kurz, fast eiförmig, zerstreut, zuweilen unentwickelt. Stipularkranz gut entwickelt, aber nicht besonders stark. Blätter zu acht bis zehn im Quirl, steif, hart, dick, nur wenig gebogen, nur so lang wie bei den kurzblättrigen foetida -Formen, meist vier- bis fünfgliedrig, mit drei berindeten und meist einem, selten zwei unberindeten Gliedern; Endglied kürzer als der berindete Teil des e^%^2%?g. /Y: — 331 — Blattes. Rindenröhrchen der Blätter sehr dick. Selten sind teilweise oder ganz unberindete Blätter. Blättchen kräftig, kurz aber sehr dick, viel dicker als bei Ch. foetida, auf der Rückseite eiförmig, alle stumpf abgerundet. Ge- schlechtsorgane wie bei Ch. foetida. — Verbreitet, aber nicht häufig. — f. rudis Mig. Ausserlich einer Ch. rudis sehr ähnlich, 25 cm hoch, 1 mm dick, ziemlich reich verzweigt. Stipularkranz, Stacheln und Blättchen gering entwickelt, letztere so klein, dass die Blätter den Eindruck steifer einfacher Stacheln machen. Wuchs sparrig, rauh. — f. subinermis Mig. Schlank, sich eng an Ch. foetida anschliessend, aber mit stärker vortretender Berindung. Stacheln nur runde, kaum über die Rindenröhrchen vorstehende Zellen. — paragymnophylla Mig. Blattberindung zurückgehalten, ganz fehlend oder auf das unterste Glied beschränkt. Blättchen auf der Rückseite viel stärker entwickelt als bei Ch. foetida, bis 0,3 mm lang, Blättchen auf der Bauchseite kurz, kaum so lang als die Sporenknöspchen. 3561. Ch. rudis A. Br. — Taf. LXXIV, Fig. 2. — Auch diese Art steht zwischen Ch. foetida und hispida, aber der letzteren näher, habituell fast genau zwischen beiden Arten sich haltend. Sie bildet ziemlich dichte Büsche, ist sparrig, rauh inkrustiert, mit sehr stark ausgeprägten Berindungs- charakteren, meist ziemlich langblättrig. Zwischenreihen sehr stark vor- tretend, die Mittelreihen oft bis zum völligen Verschwinden überwölbend. Stacheln meist stärker als bei Ch. foetida, aber weniger zahlreich und lang als bei Ch. hispida, einzeln, meist aber in Büscheln zu drei, ziemlich kurz, niemals nadelartig spitz. Sipularkranz kräftig entwickelt. Blätter schlanker und länger als bei Ch. hispida, zu acht bis zehn im Quirl, mit vier bis sechs berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis dreizelligen Endglied, das häufig länger ist als das letzte berindete Blattglied. Blättchen auch auf der Rückseite gut entwickelt, vorn meist kürzer oder nur so lang als die reifen Sporenknöspchen. Monöcisch. Antheridien ca. 400 /n dick. Sporenknöspchen ähnlich wie bei Ch. hispida, doch kleiner, 1000 — 1100 (m lang. Kern dunkel- schwarzbraun, mit zwölf schmalen Leisten, 600 — 700 fx lang. — Verbreitet, aber nicht häufig. — f. typica Mig. 40—50 cm hoch, 1—2 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, sehr rauh inkrustiert, sparrig gewachsen, spröde und trocken, sehr zerbrechlich, mit 2—4 cm langen Internodien und nur wenig kürzeren Blättern. Bestachelung reichlich, wenn auch an den unteren Internodien nicht dicht. Stacheln stets büschelig, wenig kürzer als der Stengel dick ist. Stipularkranz stark entwickelt. Blätter mit fünf berindeten Gliedern und einem kurzen, meist zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen Erklärung zu Tafel LXXIV. Fig. 1. Chara crassicaulis, Habitus, nat. Gr. „ 2. „ „ rudis, nat Gr. — 332 — vom und an den Seiten höchstens so lang als die Sporenknöspchen. — f. bre- vifolia Mig. Schmächtig, 20 — 40 cm hoch, nur 0,8 mm dick, mit bis 5 cm langen Internodien und nur 1 cm langen Blättern. Berindung weniger charakteristisch ausgebildet, Bestachelung wenig entwickelt, Stacheln klein, walzenförmig, einzeln, nicht gebüschelt, auch der Stipularkranz schlecht ent- wickelt. Blätter mit drei bis fünf berindeten Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen auf der Rückseite nur als Wärzchen ausgebildet, vorn länger als die reifen Sporenknöspchen. Kern schwarz. Eine sich der melanopyrena- Reihe von Ch. foetida sehr nähernde und vielleicht besser zu dieser zu stellende Form. — f. elongata Mig. Sehr langgestreckt, etwas schlaff, 50 — 60 cm hoch, 1 mm dick, normal ver- zweigt, mit bis 10 cm langen Internodien und bis 7 cm langen, oft stark nach rechts gedrehten Blättern. Berindung typisch und deutlich erkennbar, aber die Bestachelung sehr gering und nicht hervortretend. Blätter mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und einen an sterilen Blättern kurzen, an fertilen längeren, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen hinten unentwickelt, vorn kürzer, an den Seiten wenig länger als die Sporenknösp- chen. — f. longifolia Mig. Auffallend langblättrig, 30 — 40 cm hoch, 1—2 mm dick, sehr reich verzweigt, dichtbuschig, mit 5 — 7 cm langen Blättern und 4 — 5 cm langen Knoten. Berindungs Verhältnisse sehr deutlich, Bestachelung nicht reich, aber auch an älteren Internodien noch erkennbar, Stacheln dick, zu ein bis drei. Stipularkranz sehr stark entwickelt. Blätter mit sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen ziemlich dünn, auch auf der Rückseite gut entwickelt, vorn so lang oder etwas länger als die Sporenknöspchen. — f. niacra- cantha Mig. 40 — 50 cm hoch, reich verzweigt, dichtbuschig, fast an Ch. strigosa erinnernd, mit 3 — 5 cm langen Blättern und nur 2 — 3 cm langen Internodien. Berindungsverhältnisse sehr deutlich entwickelt. Stacheln sehr reichlich und dicht stehend, länger als der Stengel dick ist, meist in Büscheln zu fünf, auch an den mittleren Internodien noch ähnlich reich wie bei Ch. strigosa. Stipularkranz stark entwickelt. Blätter mit vier bis fünf berindeten Gliedern und einem langen dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen hinten kaum kürzer als vorn, etwa 1 mm lang. Stark inkrustiert und sehr rauh. 3562. Ch. hispida L. — Taf. LXXV, Fig. 1—3. — Die grösste und kräftigste im Gebiet der Flora vorkommende Characee und gewöhnlich ohne Erklärung zu Tafel LXXV. Fig. 1. Chara hispida, Habitus, nat. Gr. „ 2. , „ Stengelquerschnitt, schwach vergr. „ 3. „ „ fertiler Blattknoten „ „ „ 4. , horrida „ . „ j II L& ft ,.W tl % 1 * I MK • 1 1 * 2 ! 0 < 1 1 ' I t 1 • * t * I 1 I New York Botanical Garden Librar 5185 00221 5810 iBulBflB 'tmiMilWBf SB