^ LIBRARY THE MEW YORK BOTANlpAL GARDBC BROHX, NEW YQRK 10458 Direktor Prof. Dr. Thomes Flora Don Deutschland, Österreich und der SchrDei3 in Wort und Bild BandJXi, Abteilung 1: Kryptogamcn ^ Flora Moose, Algen, Flechten und Pil3e (Die Farne befinden sich in Band I) Etroa 30000 Arten und Varietäten Bearbeitet oon Prof. Dr. W. Migula Band IV: Flediten, I.Teil Berlin * Liditerf cldc Hugo Bermühler Verlag 1929 Kry ptogamcn ^ Flora oon Deutschland, Deutsch- Österreich und der SchrDei3 im Anschlui) an Thomes Flora oon Deutschland bearbeitet oon Prof. Dr. W. Migula Band IV: Flechten, I.Teil Aufbau und Fortpflan3un9 des Fleditcnkörpers — Biologie der Flediten — Gymnocarpcae Scheiben^ früditige. — Unterreihe Cyclocarpineae, Familie Physciaceae bis Gyrophoraceae Berlin = Lichterfelde Hugo Ber mühler Verlag 1929 U. 12. Av/' ' Alle Rechte, auch das der Übersetzung;, vorbeh alten. Copyright by Hugo Bermühler Verlag. 1929- B e r 1 i n - L i c h t e r f c 1 d c. Otto Wieand'sche Bucbdruckerei (j.m.b. H.. Leiozif Vorroort ju Band IV, 1 Der vorliegende I. Band der Flechten weicht in der Behandlung des Stoffes nicht unwesentlich von den früher erschienenen Bänden der Kryptogamenflora ab. Während bei diesen in erster Linie die Absicht vorlag, das Studium der Kryptogamen weiteren Kreisen zugänglich zu machen, ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, namentlich auch ohne Berücksichtigung besonders seltener, kritischer oder schwieriger Formen, mußte bei den Flechten etw^as tiefer in den Stoff eingedrungen werden. Denn seit Körber, dessen Schüler ich noch war, sind die Flechten des Gebietes nicht mehr im Zusammenhange behandelt worden, wenn man von der vorzüglichen, aber doch ihrem Zweck entsprechend sehr knapj) gehaltenen Kryptogamenflora für Anfänger von Lindau und dem noch kürzer gefaßten Buche \on Sydow absieht. So wai^ anzunehmen, daß auch dem Fachmann eine Zusammen- fassung der Flechten aus dem Gebiet der Flora, auch wenn sie nicht alle Einzelheiten berücksichtigen kann, willkommen sein würde. Dem- entsprechend wurde nicht nur den Synonymen ein viel größerer Raum gewährt, sondern auch die Beschreibungen ausführlicher gestaltet und Varietäten und Formen in umfangreicher Weise behandelt. Ganz be- sonderes Gewicht w^urde auf die Abbildungen gelegt, die mit sehr wenigen, angegebenen Ausnahmen sämtlich Originale sind. Die Möglich- keit, auch von besonders seltenen, bisher noch nicht abgebildeten Arten und Gattungen Abbildungen zu bringen, wurde mir durch das bereitwillige Entgegenkommen der botanischen Museen in Berlin, Wien, München und Bremen gewährt, denen ich hierfür meinen besonderen Dank ausspreche. Nicht zuletzt gebührt auch mein Dank dem Herrn Verleger für die Bereitwilligkeit, mit der er die außerordentlichen Kosten für die Her- stellung der bunten Tafeln übernommen hat und für die Langmut, mit der er — allerdings ebenso, wie der Verfasser — die schier unendlichen Korrekturen an einem Teil dieser Tafeln durchmachen mußte. Eisen ach, November 1928 Walter Mi9ula Druckfchlcr-»BcridiHgung Auf Seite 288 fehlt: Erklärung zu Tafel XXIX B Fig. ,. Lecanora cartilaginea n 2. I) crassa " 3- n lentigera » 4- n gelida 5- ?J circirnata „ 6. n badia " 7- n angulosa „ 8. n frustulosa :> 9- ») atra ,. 10. i> subfusca „ II. n verrucosa ,, 12. n Hagenii V. 13- )> galactina n 14- n cenisia „ 15- n Reuteri „ 16. n intumescens ., 17- n gypsacea „ 18. M Lamarckii Sporen Vergr. 1000 Schwarztafel 61 K = 61 N L Aufbau und Fortpflanzung des Flechten- körpers. Die Flechten stellen eine merkwürdige Vereinigung von Pilzen, im wesentlichen nur Ascomyceten und Algen dar, wodurch ein äußerlich von den beiden Komponenten ganz abweichender, scheinbar einheitlicher Organismus gebildet wird. Dabei stehen die beiden, die Flechte auf- bauenden Organismen, in einem sehr verschiedenen Verhältnis zueinander. In den Gattungen Physma, Amoldia und anderen ist das Verhältnis des Pilzes zur Alge ein rein parasitisches ; die Pilzhyphen senden Zweige in die Algenzellen hinein, saugen sie aus und töten sie. In andern Fällen findet zwar ein Eindringen des Pilzes in die Algenzelle, aber kein Ab- töten derselben statt, diese bleibt vielmehr am Leben und vermag sogar sich zu teilen, während auch der eingedrungene Hyphenfaden, das Haustorium seitlich neue Äste treibt, die in die Tochterzellen der Alge eindringen. In den meisten Fällen legen sich aber die Pilzhyphen nur eng an die Algenzellen an und verwachsen an den Berührungsstellen mit ihnen, ohne in die Zelle selbst einzudringen und diese wesentlich zu schädigen. Sieht man von den weniger häufigen rein parasitischen Fällen ab, so ergibt sich ein Bild, welches als Symbiose zwischen Pilz und Alge gedeutet werden kann, also als eine Lebensgemeinschaft, bei welcher beide voneinander Vorteile haben. Die chlorophyllhaltige Alge vermag durch ihre Kohlensäureassimilation organische Stoffe zu produzieren, wozu der chlorophyllfreie Pilz nicht imstande ist. Dieser aber schützt die Alge vor der Austrocknung und führt ihr vielleicht Wasser und Salze zu, wodurch er ihr eine Existenz auch an solchen Stellen ermöglicht, an denen ihr wegen Wassermangel sonst nur eine vorübergehende Entwickelung zu- kommen würde. Denn gerade an den nackten Felsen des Hochgebirges ist oft eine überraschende Fülle von Flechten vorhanden, an Stellen, die keiner anderen Pflanzenart eine Existenzmöglichkeit bieten würden. Thomd-Migula, Flora. XII. 1 Die Pilze, welche bisher als Flechtenbildner bekannt geworden sind, können, wenigstens soweit die Flora des behandelten Gebietes in Frage kommt, für sich allein keine gesonderte Existenz mehr führen, sie sind vielmehr vollständig auf ihre Lebensgemeinschaft mit den Algen an- gewiesen. Sie gehören den Ascomyceten oder Schlauchpilzen, an, nur wenige tropische Flechtenpilze sind Basidiomyceten und bilden die Gruppe der Hymenolichenes oder Basidiolichenes. Unter den Ascomyceten gehören wieder die meisten den Discomyceten, in einigen Flechtenfamilien mit zum Teil artenreichen Gattungen auch den Pyrenomyceten an. Die letzteren werden als Pyrenocarpeae, die ersteren als Gymnocarpeae bezeichnet. Die bei dem Aufbau des Flechtenthallus beobachteten Algen sind Cyanophyceen und Chlorophyceen aus verschiedenen Familien, im wesentlichen Algen, welche an der Luft zu wachsen vermögen, weshalb auch die Flechten wohl an feuchten, überrieselten Felsen, nassen Baum- stämmen, nur vereinzelt aber im Wasser selbst vorkommen. Die Algen sind wohl ausnahmslos auch in frei lebendem Zustande gefunden, die meisten gehören zu den allgemein verbreiteten, häufigen Arten. Es ist auch gelungen, die Algenzellen aus dem Flechtenthallus zu isolieren und für sich weiter zur Entwickelung zu bringen. Damit aber, sowohl als auch mit der freilich bisher nur in einigen Fällen geglückten Erziehung des Flechtenpilzes aus den Flechtensporen auf künstlichen Nährsubstraten war der Beweis dafür erbracht, daß der Flechtenthallus keinen einheitlichen Organismus darstellt, wie man früher allgemein annahm, sondern aus Pilz und Alge aufgebaut ist. Die Algen- zellen, im Flechtenthallus als Gonidien bezeichnet, stellen also selb- ständige, auch für sich allein existenzfähige Organismen dar, die nur unter gewissen Umständen von dem Flechtenpilz ergriffen werden und dann mit diesem zusammen den der Form nach ganz abweichenden Flechten- körper bilden. a) Der Thallus. Die Lagerung der Flechtengonidien im Thallus ist eine sehr mannig- faltige, aber für die einzelne Art, Gattung oder selbst Familie sehr konstante und wird deshalb als wesentliches Unterscheidungsmerkmal benutzt. Liegen die Algenzellen gleichmäßig im ganzen Flechtenlager verteilt, so nennt man den Thallus ungeschichtet, homöomer, liegen sie in einer besonderen Schicht, während andere Schichten, die oft auch be- sondere Ausbildung zeigen, frei von ihnen sind, so ist der Thallus ge- schichtet, heteromer. Eine scharfe Grenze ist allerdings nicht vor- handen, denn es gibt eine Anzahl Flechten, namentlich Krustenflechten, — 3 — bei denen die Lagerung ganz unregelmäßig ist und die deshalb bald zur erstereo, bald zur letzteren Gruppe gezogen werden könnten ; gewöhnlich werden sie der letzteren zugerechnet. Andererseits gibt es Flechten mit einfachen von einem Pilzgeflecht umsponnenen Algenfäden (Coenogonium), bei denen verschiedene Schichten überhaupt nicht vorkommen; sie werden zu den homöomeren Formen gerechnet. Auch ist da, wo bei homöomeren Flechten eine Rindenschicht deutlich ausgebildet ist, diese meist frei von lebenden Algenzellen. Der heteromere Thallus erreicht seine größte Ausbildung bei den sogenannten Strauchflechten; das sind Flechten, deren Lager in Form von kleineren oder größeren, oft reich verzweigten strauchartigen Gebilden entwickelt ist, wie die allgemein bekannte, namentlich im Gebirge weit verbreitete Bartflechte. Zu den Strauchflechten wurden von den früheren Lichenologen die Gattungen Usnea, Bryopogon, Alectoria, Corni- cularia, Evernia, Ramalina, Thamnolia, Cladonia, Stereocaulon, Sphaero- phorus gerechnet. Auch bei der zweiten Gruppe, den Blattflechten, ist das Lager hoch entwickelt, aber mehr laubartig flach verbreitert und meist durch zerstreute Haftfasern, seltener durch eine Haftscheibe dem Substrat angeheftet. Zu ihnen wurden gerechnet: Cetraria, Sticta, Lobaria, Parmelia, Physcia, Xanthoria, Candelaria, Nephromium, Peltigera, Solo- rina, Umbilicaria, Gyrophora, Endocarpon, Lenormandia und einige kleinere verwandte Gattungen. Bei der dritten Gruppe, den Krustenflechten, ist das Lager krustig und mit der ganzen Unterseite dem Substrat fest ansitzend. Hierher gehört die große Masse der Flechten, z. B. Lecanora, Biatorina, Lecidea usw. Als vierte Gruppe wurde eine Anzahl Flechten als Gallert- flechten zusammengefaßt, deren Lager meist sehr einfach gebaut und nicht geschichtet ist und angefeuchtet zu einer gallertartigen Masse aufquillt. Zwischen diesen vier Gruppen der früheren Lichenologen gibt es aber keine scharfen Grenzen, im Gegenteil, Gattungen, die in ihren wichtigsten Merkmalen die größte Verwandtschaft zeigen, werden durch diese Ein- teilung getrennt und an ganz verschiedene Stellen gebracht, außerdem gibt es Arten, die je nach der Entwickelung an günstigeren oder ungünstigeren Standorten bald der einen, bald der anderen Gruppe zugezählt werden müßten. Man hat deshalb diese Einteilung in neuerer Zeit auch verlassen und Merkmale des inneren Baues des Lagers und der Fortpflanzungs- organe der Flechtensystematik zugrunde gelegt. Nichtsdestoweniger geben die Ausdrücke Strauchflechten, Blattflechten, Krustenflechten, Gallert- 1* — 4 — flechten in prägnanter Weise einen Begriff von der äußeren Gestalt der Flechten und sollen in diesem Sinne auch im folgenden gebraucht werden. Zur Orientierung über den allgemeinen Aufbau des Flechtenlagers eignet sich am besten eine Art mit geschichtetem Thallus, eine Blattflechte, etwa die überall verbreitete und häufige Xanthoria parietina, die verhältnismäßig leicht an ihrer gelben Farbe zu erkennen ist und kaum an älteren Pappeki oder Weiden felilt, gewöhnlich auch reich fruchtet. Man wählt zunächst einen der blattartigen, nicht fruchtenden Lappen, bringt ihn in Wasser und entfernt alle etwa anhaftenden Schmutz- und Rindenteilchen durch Abwaschen mit einem weichen Pinsel. Es ist wünschenswert, daß die Flechte einige Stunden im Wasser liegt, damit sie recht weich und geschmeidig wird und möglichst viel Luft durch Wasser ersetzt wird. Dann wird das Lagerstück zwischen gespaltenes Holunder- mark geklemmt und mit einem sehr scharfen Rasiermesser mit samt dem Holundermark geschnitten. Die Schnitte müssen äußerst dünn, hauchartig sein, sonst läßt sich unter dem Mikroskop der innere Bau nicht erkennen ; besonders der im Schneiden mit dem Rasiermesser Ungeübte wird eine große Anzahl Schnitte herstellen müssen, um den einen oder andern brauch- baren darunter zu erhalten. Die Schnitte werden mit einem angefeuchteten Pinsel oder einer Schnepfenfeder von dem Messer abgehoben und in ein Schälchen mit Wasser gebracht. Hier entfernt man mit Nadel und Pin- zette die Teilchen von Holundermark, überträgt die hinreichend dünnen Schnitte in einen Tropfen Wasser auf den Objektträger, breitet sie evtl. mit Präpariernadeln aus, bedeckt mit einem Deckgläschen und untersucht. Nicht selten wird sich noch immer im Innern des Schnittes Luft vorfinden, die bei der Untersuchung sehr störend wirkt. Um diese zu entfernen, bringt man die Schnitte aus dem Wasser für einige Minuten in absoluten Alkohol bewegt sie in diesem mit der Nadel hin und her und überträgt wieder in Wasser. Unter Umständen muß man den Prozeß mehrmals wiederholen, um alle Luft zu entfernen. Gelingt das auch dann nicht, so überträgt man die Schnitte in eine große Menge (V« 1) kurz vorher aus- gekochten Wassers. Dieses durch Kochen luftfrei gemacht, saugt beim Erkalten begierig wieder Luft auf und entzieht diese nach 24 Stunden den Schnitten. Bei der mikroskopischen Untersuchung wählen wir zunächst eine mittlere Vergrößerung von etwa 150 — 250. Wir erkennen dabei zunächst deutlich, daß die grünen Algenzellen, die Gonidien, nicht regellos durch das ganze Lager verbreitet sind, sondern in einer bestimmten Schicht, der Gonidien Schicht, etwas unterhalb der Oberseite des Lagers, oft gruppenweise zusammenliegen. Darüber schließt eine Schicht eng ver- bundener Hyphen, die im Querschnitt wie das Gewebe einer höheren Pflanze erscheinen und deshalb pseudoparenchymatisch genannt werden, als obere Rinde den Flechtenkörper ab ; die einzelnen Hyphen zeigen im Querschnitt rundliche oder eiförmige Öffnungen und schließen mit ihren Membranen fast lückenlos aneinander, auch Gonidien sind in ihnen nicht enthalten; nach außen zeigen die Membranen der Rindenhyphen einen gelben körnigen Belag. Eine Schicht aus ähnlichen Zellen begrenzt als untere Rinde auch den Flechtenkörper auf der Unterseite. Zwischen der Gonidienschicht und der unteren Rinde befindet sich die M a r k - Schicht, die durch ihre lockeren, werg- oder spinnwebartigen, reichlich verzweigten Hyphen, zwischen denen sich große Hohlräume mit Luft resp. Wasser gefüllt befinden, scharf gegen die Rindenschicht abhebt. Die untere Rinde besitzt keine gelbe körnige Außenschicht. Legen wir am besten einen der etwas dickeren Schnitte in Wasser unter ein Deckgläschen und lassen vom Rande her einen Tropfen Kali- lauge zufließen, so lösen sich die kleinen gelben Körnchen der Auflagerung der oberen Rinde, indem sich gleichzeitige schöne purpurrote Wolken um die Rindenschicht bilden; es ist dies die Reaktion auf Chrysophan- säure und man kann dadurch feststellen, daß der Belag auf der oberen Rinde aus dieser Flechtensäure besteht. Diese Reaktion wird in der Systematik nicht selten von Bedeutung, doch zeigen auch andere Flechten- säuren die gleiche Reaktion. Bei stärkerer Vergrößerung (500) treten an dünnen Schnitten die Einzelheiten noch besser hervor, besonders lassen sich die grünen Gonidien gut als fast kugelige, lebhaft chlorophyllgrüne, ziemlich verschieden große Zellen erkennen. Sie gehören in die Gattung Pleurococcus (Pleurococcus vulgaris, früher Cystococcus humicola genannt). Die Art und Weise, wie sie von den Pilzhyphen umsponnen werden, läßt sich in Schnitten meist nicht deutlich beobachten ; am besten zerreißt und zerfasert man einen mäßig dicken Schnitt mit Präpariernadeln unter dem Präpariermikroskop, namentlich die Gonidienschicht in sehr kleine Partikelchen in einem Wassertropfen, deckt dann ein Deckglas auf und untersucht bei der stärksten zur Verfügung stehenden Vergrößerung, am besten mit öl- immersion. Unter den zahlreichen Fragmenten der Gonidienschicht wird man dann einzelne Gonidien oder kleine Gonidiengruppen mit anhaftenden Hyphen finden und beobachten, wie sich die verhältnismäßig dicken und kurzgliedrigen Hyphen an die Algenzellen anlegen und diese mit dünnen, verzweigten Schläuchen umspinnen. Die Blattflechten, wie überhaupt die Mehrzahl der Flechten sind dorsiventral gebaut, d. h. die Rückseite ist von der Bauchseite, die — 6 — Oberfläche von der Unterseite verschieden ausgebildet; im vorliegenden Falle zeigt sich das besonders dadurch, daß unter der oberen Rinde die Gonidienschicht liegt und die Rinde selbst den Chrysophansäurebelag trägt; letzterer fehlt der unteren Rinde, auch eine Gonidienschicht ist unter ihr nicht vorhanden. Bei andern Flechten kann die untere Rinde, zuweilen auch die obere Rinde fehlen oder die Gonidienschicht liegt nur der unteren oder beiden Rinden an; eine Schichtung ist aber in allen diesen Fällen noch deutlich zu erkennen, das Lager ist geschichtet, heteromer. Zu den Flechten mit deutlicher Schichtung des Lagers gehören auch die Bartflechten, Usneaceen, von denen die gemeine Bartflechte Usnea florida in zahlreichen Formen überall, namentlich im Gebirge an Baum- stämmen weit verbreitet und allgemein bekannt ist. Bei dieser ist aber der Thallus nicht dorsiventral, sondern radiär gebaut, er zeigt nach allen Richtungen hin die gleiche Ausbildung auf einem Querschnitt. Für Querschnitte eignen sich nicht die ältesten dicksten Teile des stielrund- lichen Lagers, sondern solche von mittlerer Dicke, weil die ersteren oft nicht mehr genügend zusammenhalten und beim Schneiden zerfallen. Die in gleicher Weise wie bei Xanthoria hergestellten Schnitte zeigen in der Mitte einen rundlichen (zylindrischen), hornigen Zentralstrang, das innere Mark, der aus dicht aneinanderschließenden Hyphen besteht ; derselbe zeigt im Längsschnitt dickwandige, dicht verklebte, längs verlaufende Hyphen. Um das solide innere Mark befindet sich eine Schicht aus lockeren, spinnwebartigen Hyphen, das äußere Mark, darauf folgt die ebenfalls einen Hohlzylinder darstellende Gonidienschicht und auf diese die hornartige, aus dicht verklebten, dickwandigen Hyphen bestehende Rinde, die den Flechtenkörper ringsum gleichmäßig abschließt. Ein Unterschied zwischen Bauch- und Rücken-, Ober- und Unterseite ist also hier nirgends vorhanden, weshalb man einen solchen Flechtenthallus als radiär bezeichnet. Es gibt auch radiär gebaute Flechten, z. B. die Arten der Gattung Ramalina, deren Lager flach blattartig, nicht stiel- rundlich ist; auch hier ist im Querschnitt kein Unterschied zwischen Rücken- und Bauchseite vorhanden. Viel weniger deutlich tritt eine Schichtung des Lagers bei den Krustenflechten hervor, zumal hier meist auch die Rindenschichten fehlen, oder doch nur die obere Rinde vorhanden ist. Vielfach ist das Lager durch das Anschmiegen an das unebene Substrat so unregelmäßig, daß man nur hin und wieder einmal zusammenhängende Partien findet und auch diese sind noch oft genug in störender Weise mit Teilen des Substrates durchsetzt. Dies ist besonders bei vielen Rindenflechten der Fall. Diese entwickeln sich entweder von vornherein auf der Oberfläche der Rinde (oberrindig, epiphlöodisch) oder anfangs unter der Oberhaut resp. den obersten Zellagen der Baumrinde (unterrindig, hypophlöodisch) und treten erst durch Sprengung und allmähliches Abbröckeln dieser Schicht an die Oberfläche. In beiden Fällen drängen sich sehr häufig Teile des wachsenden Flechtenlagers in die Ritzen und Zwischenräume der aufgelockerten Rindenschichten, so daß man oft mehrere Male das Flechtenlager übereinander aufgebaut sieht, oft noch mit deutlichen Zellschichten der Borke dazwischen, oft aber auch nur durch körnige Detritusmassen voneinander getrennt. Durch alle diese Verhält- nisse wird der geschichtete Aufbau des Lagers bei den Krustenflechten undeutlich und mitunter fast vollständig verwischt. Mitunter ist vielleicht auch eine strenge Sonderung in einzelne Schichten gar nicht vorhanden, denn man findet Gonidiengruppen nicht selten durch das ganze Lager zerstreut. Auch bei den Stein bewohnenden Krustenflechten liegen die Ver- hältnisse ähnlich, sind aber hier noch schwerer festzustellen, weil es nur nach Lösung der Gesteinmasse gelingt. Schnitte durch den ganzen Flechten- thallus zu erhalten. Auch beim sorgfältigsten Ablösen der Kruste von dem Gestein bleibt doch immer der untere, zwischen den Rissen und Spalten der Gesteinpartikelchen eingedrungene Teil des Lagers zurück und man erhält nur ein unvollständiges Bild. Ist das schon der Fall bei Flechten, die auf der Oberfläche des Gesteins (epi 1 i th i s ch) wachsen, so tritt das noch in viel höherem Grade bei den endolithischen Arten ein, bei denen das Lager mehr oder weniger im Gestein verborgen ist und nur die Fruchtkörper vorragen. Bei kalkbewohnenden Flechten läßt sich durch Lösen des Gesteins noch verhältnismäßig leicht das unverletzte Flechtenlager erhalten ; man wendet am besten starkverdünnte Salzsäure in größeren Mengen an, auch starke Essigsäure (i : lo) eignet sich dazu. Bei Flechten auf Gesteinen mit hauptsächlich quarzigen Bestandteilen, wie Granit, Gneis und den zahlreichen Sandsteinen mit kieseligem Binde- mittel, kommt man aber mit diesen Säuren natürlich nicht zum Ziel und man muß schon Fluorwasserstoffsäure anwenden, deren Handhabung aber mit so viel Schwierigkeiten und Umständlichkeiten verknüpft ist, daß sie praktisch nur für ganz besondere Fälle in Frage kommen könnte. In solchen Fällen wird man sich, wenn man aus irgendeinem Grunde Aufschluß über das Lager haben will, damit begnügen müssen, an passen- den Stellen das Lager abzukratzen und diese Massen zu untersuchen, was, wenn das Lager ganz oberflächlich sitzt und vorher gut durchfeuchtet war, oft völlig ausreichende Resultate ergibt. Oder aber man wird bei tiefer — 8 — sitzenden Flechtenmassen das Gestein zertrümmern, etwa auf dem Stahl- amboß mit dem Hammer, und sich aus der so entstandenen Staubmasse Präparate herstellen. Viel kommt dabei allerdings meist nicht heraus, aber doch läßt sich die Art der Gonidien usw. erkennen. Flechten mit ungeschichtetem, homöomeren Thallus finden wir in der Familie der Collemaceen. Ein Schnitt durch das Lager von Collema multifidum zeigt eine oben und unten durch eine festere gelbliche Schicht begrenzte Gallertmasse, welche von den farblosen, verzweigten Pilzfäden durchzogen ist und ziemlich gleichmäßig und locker zerstreut die blaugrünen, perlschnurartigen Zellketten von Nostoc enthält, letztere durch das ganze Lager bis an die Grenzschichten reichend und die Gallert- masse durch ihre anschwellenden Membranen bildend. Eine Rindenschicht ist nicht ausgebildet. Bei Leptogium azureum ist aber eine einschichtige Rinde aus großen, dickwandigen Zellen sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite vorhanden; sie ist frei von Nostocfäden. Der zwischen beiden Rinden liegende Teil ist ganz ähnlich wie bei Collema multifidum ausgebildet. Bei allen Flechten ist der Pilz der bestimmende Teil des Flechten- organismus hinsichtlich Gestalt, Aussehen und innerer Beschaffenheit. Wir finden, wenn auch selten (z. B. bei Solorina crocea), daß derselbe Pilz in verschiedenen Gegenden mit Algen, die ganz verschiedenen Klassen angehören, doch die gleiche Flechte bildet. Auch kommt nur der Pilz zur Fortpflanzung in der Flechte, während die Alge ausschließlich auf vegative Vermehrung angewiesen ist. Die Flechtenpilze zeigen in ihren vegativen Teilen keine großen Ver- schiedenheiten ; sie bestehen aus verzweigten, gegliederten Zellfäden, die allerdings hinsichtlich der Größe der Zellen, der Dicke der Wandungen gewisse Unterschiede aufweisen, viel größer sind aber oft die Verschieden- heiten, die der Pilz in den einzelnen Schichten der Flechte zeigt. In der Gonidienschicht sind die Pilzfäden stets locker, langzellig, durch größere oder kleinere Lufträume getrennt, wergartig lose verflochten. In der Rinde finden wir die Pilzhyphen dagegen kurzzellig und oft so dicht an- einandergedrängt und miteinander verwachsen, daß dadurch ein gewebe- ähnlicher Körper entsteht, den man als Paraplektenchym ^) bezeichnet. ^) Zur Unterscheidung ähnlicher Ausdrücke sei bemerkt : P a r e n c h y ra ist ein aus der Teilung von Zellen hervorgegangenes Gewebe, Plektenchym ein durch Verflechtung von Fäden entstandenes Gewebe, welches Paraplektenchym genannt wird, wenn die Zellen kurz, fast isodiametrisch sind und annähernd so dicht, wie in einem echten Parenchym gelagert sind, Prosoplektenchym, wenn die Zellen zwar dicht gelagert, aber nicht isodiametrisch, sondern lang und nach verschiedenen Richtungen gestreckt sind. Beim Strangplektenchym sind die langgestreckten, parallelen Zellen zu dichten Faden- strängen verbunden. — 9 — Man wird dann auf Quer- und Längsschnitten durch den Thallus ungefähr das gleiche Bild der Rindenzellen erblicken. Das ist aber nicht immer der Fall. Mitunter besteht die Rinde auch aus Zellfäden, die parallel der Längsrichtung des Thallus verlaufen und dann zuweilen auch in dieser Richtung eine Streckung erfahren. Oder die Rindenzellen liegen zwar eng verwachsen nebeneinander, sind aber in der Richtung senkrecht zur Längsachse des Thallus gestreckt oder die Fäden Avenigstens in dieser Richtung geordnet. Gewöhnlich sind die Zellen der Rinde auch stärker verdickt, als die übrigen Pilzfäden, oft so sehr, daß sie den Eindruck des Sklerenchyms bei den höheren Pflanzen machen ; oft sind sie sehr klein und nur an dünnen Schnitten und bei starken Vergrößerungen deutlich erkennbar. Die Rinde ist mitunter nur eine Zellschicht dick, z. B. bei Leptogium azureum, meist aber besteht sie aus mehreren Zellschichten, die entweder scharf gegen die darunter liegende Schicht abgegrenzt sind oder allmählich in dieselbe übergehen. Die gewöhnlich unter der oberen Rinde liegende G o n i d i e n - Schicht ist der noch tiefer liegenden Markschicht zuweilen ganz ähnlich, nur daß sie die Gonidien enthält, nämlich dann, wenn auch das Mark- gewebe aus locker verflochtenen, verzweigten Hyphen besteht. Das ist sehr häufig, aber nicht immer der Fall, bei manchen Flechten ist das M a r k - g e w e b e viel dichter und in verschiedener Weise weiter dififerenziert, bei andern schwindet es, namentlich in älteren Teilen mehr oder weniger und es entstehen Hohlräume, die mitunter sogar den ganzen inneren Teil ein- nehmen können. Bei Flechten von ausgesprochen radiärem Bau und strauchartiger Entwicklung ist zwischen dem inneren und dem äußeren Mark ein scharfer Unterschied, z. B. besonders stark bei Usnea. Hier bildet das innere Mark ein Bündel langgestreckter eng verwachsener Fäden — Strangplektenchym, während das äußere ein locker wergartiges Geflecht darstellt. Bei manchen Flechten, besonders kalkbewohnenden Arten (Verucaria calciseda u. a.) bilden sich in den untersten, meist im Substrat verborgenen Teilen des Thallus eigentümliche, rundliche, mit Fett erfüllte Zellen, die Sphäroid Zellen aus. Nach dem Vorgange von Steiner unterscheidet man Makro- und Mikrosphäroidzellen; die ersteren sind kugel- oder birnförmig und besitzen einen Durchmesser von 12 — 20 fj, gegenüber den nur 2 — 5 ^ breiten Hyphen, die letzteren sind nicht wesentlich dicker als die übrigen Hyphen, aber durch ihre mehr rundliche Form und ihr Vorkommen in dichten Gruppen, Strängen oder Knäueln ausgezeichnet. Alle Sphäroidzellen dienen entweder der Produktion oder der Speicherung — 10 — von Fett, welches bei manchen Kalkflechten in so enormer W^eisc erzeugt wird, daß bis 90 Proz. der Flechtensubstanz daraus bestehen. Neben dem eigentlichen, durch eine Gonidienschicht oder regellos zerstreute Gonidien ausgezeichneten Flechtenlager gehen nun von dem Flechtenpilz noch gonidienfreie Bildungen aus, die besonders in älteren Flechtenwerken als Vorlager, Prothallus, Protothallus, Hypothallus eine bedeutende Rolle gespielt haben, ohne daß aber die Bedeutung dieser Bezeichnungen scharf begrenzt oder von verschiedenen Autoren gleichsinnig aufgefaßt worden wäre. Noch weiter kompliziert wurde die Sache durch den Versuch Zukals, diese Begriffe zu präzisieren, er unterscheidet den echten Prothallus, das Flechtenimycel, die hypothallini- schen Anhangsorgane, den myceliaren Rand. Es dürfte aber vollkommen genügen, wenn man die Terminologie Lindaus annimmt und als V o r - 1 a g e r oder Prothallus alle gonidienf reien, auf dem Substrat wachsen- den, als Hypothallus alle in das Substrat eindringenden gonidien- freien Teile des Flechtenthallus bezeichnet. Das Vorlager wird dann im allgemeinen den äußeren Rand des Flechtenkörpers darstellen, mitunter sehr unbedeutend sein oder auch ganz fehlen, mitunter aber auch so deut- lich hervortreten, z. B. bei vielen Krustenflechten, daß es als anders, meist dunkel gefärbter Rand oder Zone das eigentliche Lager umgibt, oder als schwarze Linien aneinanderstoßende Lager trennt. In diesen Fällen stellt es natürlich häufig ein sehr wesentliclies und erwünschtes Merkmal dar und ist für die Unterscheidung der Arten von Wichtigkeit. Das Vorlager entsteht im wesentlichen dadurch, daß die Hyphen des Flechtenpilzes in radialer Richtimg weiter wachsen und die Gonidien erst später durch die fortwachsenden Stränge des Thallus nachgeschoben werden. Der Hypothallus umfaßt die unterhalb des eigentlichen Flechten- lagers entstehenden, in das Substrat eindringenden, gonidienlosen Teile des Flechtenpilzes, insbesondere also auch die Haftfasern oder R h i z i n e n. Allerdings entstehen diese Organe oft auch an Stellen, wo sie keine Gelegenheit haben, in das Substrat einzudringen, weil das Sub- strat zu hart ist oder weil es zu weit von dem vielleicht gekrümmten Thallus entfernt ist, ihre Bedeutung bleibt aber natürlich auch dann die gleiche. Oft bestehen die Haftfasern aus einzelreihigen, einfachen oder verzweigten Hyphen, die aus dem Markgewebe hervorgehen und die untere Rinde durchbrechen, wenn eine solche vorhanden ist. Gewöhnlich aber werden sie aus Bündeln von Hyphen gebildet, die auch am Grunde noch von Rinde bekleidet sein können und eine sehr verschiedene Ausbildung besitzen. Sie bleiben entweder bis zu ihrer Spitze geschlossen oder lösen sich in einzelne Fasern auf, die oft tief in das Substrat eindringen. Immer — 11 — ist ihre Hauptaufgabe, den Flechtenthallus an dem Substrat zu befestigen, weshalb sie auch in die Ritzen und Spalten des Substrates sich einzwängen und sie so ausfüllen, daß sie beim gewaltsamen Loslösen der Flechte ab- reißen und im Substrat zurückbleiben. Bei den rindenbewohnenden Flechten, insbesondere bei den hypo- phlöodischen, werden durch die eindringenden Rhizinen schon durch die rein mechanischen Wirkungen des Wachstums Lockerungen in den Ge- websschichten der Rinde herbeigeführt. Es ist aber wohl auch als ziemlich sicher anzunehmen, daß chemische Einwirkungen von selten der Flechte auf die Rinde durch ausgeschiedene Säuren usw. erfolgen, z. B. Auflösung der Mittellamelle. Für die Gesteinsflechten steht es wenigstens fest, daß sie nicht bloß mechanisch eine Lockerung des Gefüges, sondern eine direkte Lösung wenigstens einzelner Bestandteile der Gesteine herbeiführen, namentlich widersteht Kalk und Dolomit den Angriffen der Flechten- säuren durchaus nicht. Auch können manche Flechten selbst Ouarz lösen, was von Baclimann für Rhizocarpon coniopsoideum nachgewiesen wurde und wahrscheinlich wohl auch vielen andern Silikatbewohnern möglich sein wird. Diese chemischen Wirkungen, die von den Rhizoiden ausgehen, machen es nicht unwahrscheinlich, daß den letzteren auch in vielen Fällen gewisse Aufgaben hinsichtlich der Ernährung zufallen, Zuführung von Salzen und Wasser, welches letztere sie aus den feinen Ritzen und Spalten noch immer erhalten können, wenn bei trockener Witterung in den oberen Teilen des Flechtenkörpers bereits Mangel eintritt. Der Flechtenthallus zeigt gewöhnlich eine ziemlich glatte Oberfläche, die allerdings unter der Lupe oder dem Mikroskop (an Schnitten) oft eine körnige oder krümelige Auflagerung erkennen läßt. Dieselbe geht aus ab- gestorbenen und abgestoßenen äußeren Teilen des Flechtenlagers hervor. Bei manchen Arten kommt es aber zur Ausbildung von Haaren oder warzenartigen Wucherungen verschiedener Art und Ausbildung, die oft sehr charakteristisch sind. Mitunter ist eine scharfe Trennung von Haftfasern und solchen haarartigen Bildungen kaum möglich, z. B. bei vielen Peltigeraarten, bei Parmelien usw., wo dieselben oft auch seitlich sitzen und den eigentlichen Zweck der Rhizinen gar nicht erfüllen können, aber doch wie diese gebaut sind. Auf der Oberfläche des Lagers sind eigentliche Haarbildungen, entstanden durch Hervorwachsen einzelner Hyphen oder wenigreihiger Hyphenbündel ohne Einschluß von Gonidien, selten. Verschieden davon sind die warzenartigen Bildungen, die entweder nur als Wucherungen von Myzelfäden, besonders der Rinde auftreten und dann keine Gonidien enthalten, wie bei Peltigera aphthosa, oder eigentliche — 12 — in ihrem Aussehen und ihrer Entwickelung sehr verschiedenartige Aus- wüchse des Thalkis darstellen und ganz wie dieser aus Rinde, Mark und Gonidien besteht, so bei Umbilicaria pustulata. Mitunter können diese Warzen eine so außergewöhnlich reiche Entwickelung erfahren, daß die ganze Oberfläche des Flechtenlagers verändert erscheint und korallen-ähn- lich mit schuppen-, blattartigen, zungen- oder stiftförmigen Auswüchsen bedeckt ist. Man spricht dann von Isidienbildung (z. B. Parmelia furfuracea, Cetraria glauca). Diese Isidien werden wahrscheinlich beim Abfallen der vegativen Vermehrung ähnlich wie die Soredien dienen. Zu erwähnen sind schließlich noch die bei der Gattung Sticta auf- tretenden C y p h e 1 1 e n , eigentümliche, mit der Lupe gut erkennbare Unterbrechungen der Rinde der Thallusunterseite, die wie kleine Grübchen mit erhabenem Rande aussehen. Über ihre Bedeutung ist nichts Sicheres bekannt; vielleicht dienen sie dem Gasaustausch. Sie kommen nur den Arten der Gattung Sticta (und Stictina) reglmäßig zu, sonst treten sie nur sehr selten auf. Die Algen des Flechtenthallus sind nur in w-enigen Fällen ohne weiteres zu bestimmen, meist ist es sogar sehr schwierig, eine Art sicher festzustellen, mitunter erst durch die umständliche und nicht immer ge- lingende Kultur der Flechtengonidien. Man wird zwar sofort die blau- grünen Cyanophyceen von den chlorophyllgrünen Chlorophyceen, die faden- bildenden Trentepohliaarten von den einzelligen rundlichen Protococoideen unterscheiden, aber dann beginnen bereits die Schwierigkeiten. Man hat unter den Grünalgen am häufigsten Cystococcus humicola (Pleu- rococcus vulgaris Menegh), als Flechengonidien festgestellt; weniger häufig einige ähnliche Arten aus Gattungen, die sich im wesentlichen nur durch die Art der Fortpflanzung unterscheiden. Im Flechtenkörper kommt aber nur vegetative Teilung vor, so daß diese Unterscheidung nach den Eigentümlichkeiten der Fortpflanzung hier im Stiche läßt. Zudem ist die Systematik gerade dieser Algengruppen überhaupt noch sehr wenig geklärt. Bei einigen Flechten (Nephroma, Solorina, Psoroma) wird Sticho- coccus infusionum als Alge angegeben, eine Art, die sich durch ihre länglichen kleineren Zellen von Cystococcus unterscheidet. Die Algen er- leiden aber im Flechtenthallus durch Druck und wahrscheinlich auch noch durch andere Einwirkungen von seiten des Pilzes ganz sicher mitunter beträchtliche Gestaltsveränderungen, so daß die Alge, solange ihre Rein- züchtigung außerhalb des Flechtenkörpers noch nicht gelungen ist, hin- sichtlich der Artzugehörigkeit unsicher bleibt. Man wird deshalb nur ganz allgemein von Protococcus- oder Palmellagonidien sprechen, wenn man — 13 — einzellige und nicht fadenbildende Grünalgen als Flechtengonidien vor sich hat. Etwas anders liegen die Verhältnisse bei der ziemlich isoliert da- stehenden Gattung Epigloea, als deren Gonidienform Palmella botryoides angegeben wird, eine an sich noch unsichere und schlecht umgrenzte Algenart. Hier liegen die Algenzellen fast frei, nicht in einem eigentlichen Thallus eingebettet, oft neben den mit dem Pilz vereinigten auch ganz freie Individuen, so daß man die Art ohne weiteres erkennen könnte, wenn man eben mit Sicherheit wüßte, was man unter Palmella botryoides zu ver- stehen hat. Verhältnismäßig leicht ist die fadenförmige Trentepohlia um- brina zu erkennen, die allerdings im Flechtenlager rein grün oder gelblich- grün erscheint, während im freien Zustande außer dem Clorophyll noch ein Farbstoff vorhanden ist, der den grünen verdeckt. Sie kommt vor bei den Tripetheliaceen, Pyrenulaceen, Graphidaceen, Lecanactidaceen, Gyalec- taceen, Thelotremaceen, Coenogoniäceen. Unter den Cyanophyceen ist die Gattung N o s t o c durch ihre perl- schnurartigen Ketten aus kugeligen blaugrünen Zellen mit vereinzelteren größeren, farblosen Grenzzellen leicht erkennbar und bei den Collemaceen durchweg als Gonidienelement vertreten, doch auch bei anderen Familien, so bei den Pannariaceen, Stictaceen, Peltigeraceen. Bei den letzteren Familien kommen jedoch auch Grünalgen vor und z. B. bei Peltigera hat ein Teil der Arten Npstoc-, ein anderer Palmellagonidien. Ja, bei Solorina crocea haben die europäischen Exemplare Palmellagonidien, die sonst ganz gleichen vom Himalaya Nostocgonidien. Seltener ist die Gattung Scyto- n e m a , eine fadenbildende in Scheiden eingeschlossene Spaltalge, deren Zellen scheibenförmig, nicht kugelig sind. Sie kommt bei den Heppiaceen, ferner bei einigen Gyalectaceen und Pannariaceen vor. Die sehr ähnliche Gattung Stigonema, von Scytonema durch das Vorhandensein echter Verzweigung verschieden, kommt bei Ephebe pubescens vor. Die Gattung R i V u 1 a r i a ist eine fadenbildende Spaltalge mit unechter Verzweigung, deren Zweigenden in peitschenförmige oder haarartige Fäden auslaufen. Sie kommt selten vor, z. B. bei Lichina, man wird aber auch hier von den Algenfäden im Flechtenkörper ein ganz anderes Bild erhalten, als von der freilebenden Alge, namentlich die verjüngten, peitschenförmigen Faden- enden werden meist auch in guten Schnittpräparaten schwer zu finden sein. Schließlich ist noch die zu den Chroococcaceen gehörige Gattung Gloeocapsa als Flechtenalge zu erwähnen; sie kommt bei einigen Gat- tungen der Pyrenopsidaceen vor. Die Zellen zeichnen sich dadurch aus, daß die dicken Mutterzellenmembranen nach der Teilung mehr oder weniger — 14 — lange erhalten bleiben und die Tochterzellen mit ihren ebenfalls dicken Membranen umgeben, so daß die jüngeren Generationen immer in die Mem- branen der älteren eingeschachtelt erscheinen. Sind die Membranen außen gelb oder gelbbraun gefärbt, so hat man die Xanthocapsaform vor sich, Algen, die aber nicht generisch von Gloeocapsa zu trennen sind. Bei dem seltenen Phylliscum Demangeonii Nyl. finden sich Chroococcus- zellen als Gonidien. Das sind blaugrüne, einzeln zu 2 oder 4 in einer Ebene liegende kugelige oder durch Druck kantig abgeflachte Zellen mit Gallerthülle, aber ohne die bei Gloeocapsa charakteristische Einschachte- lung. Bei letzterer Gattung sind auch die einzelnen Gallerthüllen meist deutlich abgesetzt, bei Chrooooccus fließen sie vollkommen ineinander. Während im allgemeinen bei jeder Flechtenart auch nur eine einzige Algenart bestimmend für den Aufbau des Lagers ist, kommen bei einer beschränkten Anzahl von Flechtengattungen (Lobaria, Nephroma, Peltidea, Solorina, Lecanora, Caloplaca, Lecania, Lecidea, Stereocaulon, Sphaer- phorus) noch andere Algenarten im Lager vor tmd stellen hier mit den Pilzfäden abweichend gestaltete, als Vorsprünge, Knötchen oder selbst fast strauchartige Auswüchse kenntliche Bildungen dar. Diese durch fremdartige Algen bewirkten abweichenden Bildungen werden als Cepha- lodien bezeichnet. Sie können nicht nur verschiedene Algenarten be- herbergen, sondern selbst in ein und demselben Cephalodium können mehrere Algenarten enthalten sein. Das deutet schon darauf hin, daß es zufällige Bildungen sind, wenn auch die Lage der Cephalodien gegen- über dem Thallus der einzelnen Flechtenarten gewöhnlich eine ziemlich feststehende ist. Bei den obengenannten Gattungen der Peltigeraceen sind solche Cephalodien sehr häufig; besonders treten sie bei Arten mit Chloro- phyceengonidien auf und enthalten dann im Gegensatz zu diesen Nostoc- gonidien. Oft finden sich aber ganze Klumpen von Nostocgonidien im Thallus von Peltigeraceen. ohne daß sie äußerlich Veränderungen des Lagers hervorriefen. Sind die Cephalodien im allgemeinen auch zufällige Bildungen, so bieten sie doch insofern ein besonderes Interesse, als bei Gattungen, deren Arten niormal teils Chlorophyceen-, teils Cyanophyceengonidien enthalten, Cephalodien besonders häufig sind und dann die andere Algengruppe ent- halten; bei Peltigera venosa z. B. mit normal Chlorophyceengonidien ent- halten die Cephalodien Nostocgonidien. Zuweilen können die Cephalodien- bildungen so reich entwickelt sein, daß sie fast mehr Gonidien enthalten, als der eigentliche Thallus und so ist es vielleicht zu erklären, daß die ursprünglich einheitliche Gonidienform einer Gattung im Laufe der Zeit — 15 — bei einzelnen Arten durch eine andere Algenform ersetzt worden ist. Darauf deutet auch der obenerwähnte verschiedene Befund bei Solorina crocea hin. Es steht zu erwarten, daß eine genauere Kenntnis der Flechtenalgen auch noch manche wichtige Gesichtspunkte für die Flechtensystematik und namentlich auch für die Bestimmung liefern wird; vorläufig aber wird man, wenn man nicht ein sehr guter Algenkenner ist, die Gonidien nur im allgemeinen zur Bestimmung heranziehen und z, B. auf die schwierigen Unterschiede von Cystococcus- resp. Pleurococcus- und Protococcus- gonidien verzichten. Auch sind bei einem sehr gnoßen Teil der Flechten die Gonidien durchaus noch nicht sicher bestimmt. Bei manchen Gattungen enthält ein Teil der Arten Cyanophyceengonidien ein anderer Teil Chloro- phyceengonidien. Hier würde eine Trennung der Gattungen geboten er- scheinen. b) Vegetative Vermehrung. Die Fortpflanzung der Flechten geschieht wohl der Hauptsache nach auf rein vegetativem Wege, indem das Lager zerfällt, abbröckelt — so besonders bei vielen Krustenflechten — und jedes abfallende Teilchen des Thallus vom Wiinde verweht, auf passendem Substrat zu einem neuen Lager auswächst. Die Felderung, die man an älteren Lagern von Kxusten- fiechten so häufig beobachtet, ist jedenfalls ein Vorgang, der diese Art der Verbreitung wesentlich begünstigt. Bei der Lebenszähigkeit der Flechten vermag aber auch jedes zufällig durch den Wind oder durch Tiere vom Lager abgerissene Teilchen wieder zu einer neuen Flechte auszuwachsen, wenn es nur sonst passende Lebensbedingungen findet. Eine große Anzahl von Flechten besitzt aber noch besondere Organe für die vegetative Vermehrung, die S o r e d i e n. Das sind mikroskopisch kleine Körnchen, die aus Gonidiengruppen oder selbst einzelnen Gonidien, dicht von den Hyphen des Flechtenpilzes umspomnen, bestehen und an be- stimmten Stellen des Lagers oft in so großer Anzahl entstehen, daß das Flechtenlager sich in einen feinen Staub aufzulösen scheint. Mitunter löst sich tatsächlich der ganze Flechtenthallus in solche Soredien auf, ein Zu- stand, der bei sehr verschiedenen Arten unter bestimmten äußeren Ver- hältnissen, z. B. an feuchten Felswänden, eintritt und als Leprabildung bezeichnet wird. Früher wurden solche Entwickelungszustände als beson- dere Flechtengattungen Lepra, Lepraria usw. angesehen. Die Soredien entstehen gewöhnlich in der Gonidienschicht des Flechtenlagers dadurch, daß einzelne Gonidien oder ganze Gruppen vion solchen dicht von Hyphen umwuchert und eingehüllt werden, so daß sie - 16 — wie von einem meist geschlossenen Mantel solcher umgeben sind. Durch die reichlichen Teilungen sowohl der Gonidien als der Pilzzellen wird schließlich die darüberliegende Rinde gesprengt, die Soredien trennen sich voneinander und treten als staubige oder krümelige Masse aus den Soredienpolstern oder Soralen hervor. Nicht immer sind die Soredien aber an bestimmt umgrenzte Bildungsstätten, die oben als Sorale be- zeichnet wurden, gebunden, sondern mitunter kann die ganze Oberfläche des Flechtenlagers in Soredien sich auflösen, wodurch dann die Flechte ein ganz abweichendes Aussehen annimmt. So allgemein die Soredienbildung unter den Flechten ist und als Hauptvermehrungsform des Flechtenlagers zu gelten hat, so gibt es doch eine Anzahl Flechten, bei denen man sie bisher nicht beobachtet hat, so namentlich bei allen unter der Rinde von Bäumen lebenden Arten, auch bei Rhizocarpon geographicum. Dagegen stellen sie besonders bei den Arten, deren Früchte entweder gar nicht oder doch nur äußerst selten entwickelt werden, oft die einzige Form dar, unter welcher sich eine Ver- mehrung oder Fortpflanzung der betreffenden Art vollzieht. Sie sind biologisch den Brutkörperchen, wie sie bei vielen Moosen entwickelt werden, vergleichbar, sie wachsen, nachdem sie sich vom Mutterthallus getrennt haben, zuweilen sogar noch auf diesem, unter geeigneten Lebens- bedingungen direkt zu neuen Flechtenlagern aus. Die Bezeichnungen „kleiig, bestäubt, staubig, bereift" usw. sind im wesentlichen auf solche Soredienmassen zurückzuführen, die das Flechtenlager in größerer oder geringerer Dichte bedecken. c) Die Flechtenfrucht. Die Hauptfruchtform der Flechten ist die Schlauchform (Askus- frucht), denn nur der Flechtenpilz bildet besondere Fruchtkörper aus. Die Flechtenpilze gehören aber mit Ausnahme einiger weniger tropischer Arten den Ascomyceten an, und zwar Gruppen, die in ihrer Fruchtbildung ganz den Pyrenomyceten und Discomyceten entsprechen. Deshalb werden auch die Schlauchfrüchte wie bei diesen Pilzgruppen als Perithecien und Apothecien bezeichnet. Beiden gemeinsam ist die Bildung der Sporen im Innern geschlossener schlauchförmiger Zellen, der Asci, in ihrem Bau zeigen sie aber gewisse Verschiedenheiten, wie sie auch zwischen den Schlauchfrüchten der oben- genannten Pilzgruppen bestehen. Während die Perithecien eine un- gefähr kugelige bis eiförmige Gestalt haben und nur eine enge, oft nadel- stichförmige Öffnung zum Durchlassen der Sporen am Scheitel besitzen. — 17 — stellen die Apothecien eine mehr oder weniger weit geöffnete Frucht dar, auf deren Grund die sporenbildenden Schläuche zusammen mit andern Elementen eine meist rmidliche, zuweilen strichförmige, mehr oder weniger fläche Scheibe bilden. Auch da, wo die Apothecien keine breite Öffnung besitzen, wie bei den Pyrenopsidaceen, Pertusaria, Thelocarpon vielen Graphidaceen, bildet die Fruchtschicht doch niemals einen rundlichen oder eiförmigen Kern, wie bei den Perithecieen, obwohl die Unter- scheidung manchmal mit Schwierigkeiten verknüpft ist. Dazu treten noch andere im folgenden besprochene Merkmale, die eine Unterscheidung zwischen Perithecien und Apothecien ermöglichen, die aber weniger all- gemeiner Natur sind und mehr diesen oder jenen Familien zukommen. Die Apothecien sind denen der Discomyceten ganz ähnlich gebaut und stellen in ihrer typischen Form eine rundliche, oft von einem Rande umgebene Scheibe dar. Man unterscheidet in ihnen: i. die Schlauch- schicht oder Hymenium (Hymenialschicht, Thecium), welche den Hauptbestandteil der Scheibe bildet und aus den Schläuchen und Para- physen besteht. 2. Das Hypothecium, die unter dem Hymenium liegende, zellige, oft gefärbte Schicht von wechselnder Ausbildung ; zu- weilen ist sie sehr wenig entwickelt. 3. Das Epithecium, eine nicht immer deutlich entwickelte Deckschicht über dem Hymenium, die durch die stärkere Entwickelung, Verdickung oder Verzweigung der Paraphysen- enden gebildet wird und oft einen charakteristischen Belag trägt. 4. Das nicht immer vorhandene oder deutlich ausgebildete Gehäuse, dessen seit- liche Wand den als ,,eigenen Rand" (margo proprius) bezeichneten Teil des Apotheciums darstellt. Verschieden von diesem zu dem Gehäuse gehörenden ,, eigenen Rande" ist der Lagerrand (Thallusrand, margo thallinus), der nicht ein Teil des Apotheciums ist, sondern ein beim Durchbrechen desselben empor- gehobener Teil des Lagers. Er kann ebenso wie der eigene Rand bei weiterer Entwickelung des Apotheciums bleiben oder verschwinden. Er ist meist mit der Lupe schon deutlich als Bestandteil des Lagers, sicher aber durch seinen anatomischen Bau, das Vorhandensein von Gonidien usw. zu erkennen. Apothecien, die einen Lagerrand, aber keinen eigenen Rand haben, heißen lekanorinisch, während Apothecien ohne Lagerrand, aber mit dunkel-, meist schwarzgefärbtem, hartem, brüchigem eigenem Rande lezideinisch, mit weichem, hellgefärbtem eigenem Rande b i a t o - r i n i s c h genannt werden. Die Schläuche (Asci), in denen die Sporen gebildet werden, sind bei den verschiedenen Flechtenarten auch von verschiedener Gestalt. Es Thome-Migula, Flora. Xu. 2 — 18 — sind mehr oder weniger gestreckte, fast tonnenförmige bis lang ellipsoi- dische oder keulenförmige, längliche, rings geschlossene Zellen, die sich stets durch bedeutend größeren Durchmesser von den umgebenden Para- pliysen unterscheiden. Sie sind am Scheitel zuweilen ziemlich stark ver- dickt und abgerundet oder fast gestutzt und färben sich bei vielen- Flechtenarten durch Jodlösung dauernd oder vorübergehend blau. Man findet in demselben Apothecium gewöhnlich alle Stadien der Entwickelung, Schläuche mit ganz reifen Sporen und solche, in denen die Sporenbildung noch kaum angedeutet ist; die Reife der Sporen erfolgt zuerst gewöhnlich in der Mitte der Apothecien und schreitet nach dem Rande zu fort, doch bilden sich auch in der Mitte wieder neue Schläuche, wie denn überhaupt in ein und demselben Apothecium die Ausbildung reifer Sporen sehr lange Zeit hindurch andauert. Die Paraphysen oder Safthaare sind dünne, fadenförmige Hyphen, welche in wechselnder Menge zwischen den Schläuchen stehen und gewöhnlich dicht aneinandergedrängt sind. Sie sind in ihrer Aus- bildung sehr verschieden, zuweilen aus einer einzigen Zelle gebildet, also ungegliedert, oder aus mehreren, selten vielen Zellen bestehend, gegliedert, sie können verzweigt oder unverzweigt und oft am Scheitel mehr oder weniger, oft köpfchenförmig angeschwollen sein. Meist sind sie farblos oder doch blaß, nach dem Scheitel zu aber mitunter anders gefärbt. Gewöhnlich sind sie mehr oder weniger fest miteinander verklebt imd lassen sich nur schwer voneinander trennen, doch gibt es auch viele Flechten, in deren Apothecien die Paraphysen nicht verkleben, sondern sich leicht isolieren lassen. ^Andererseits kommt es auch in vielen Fällen zu einer vollständigen Verschleimung der Paraphysen, so daß sie in voll- entwickelten Apothecien fast ganz verquollen oder aufgelöst und nicht mehr wahrzunehmen sind. In den Schläuchen entwickeln sich meist 8 Sporen (Schlauch- sporen, Ascosporen), doch ist die Zahl bei manchen Arten geringer oder größer (von i — 32 und mehr), aber für jede Art konstant. Sie sind einzellig oder 2-, 3-, 4- bis vielzellig, bei vielzelligen liegen die Zellen entweder hintereinander in einer Reihe (parallel vielzellig) oder sie sind mauerförmig geteilt. Die Sporen einiger Flechten, z. B. der häufigen Xanthoria parietina, nennt man polar-zweizeilig; das Lumen der beiden Zellen liegt hier an den beiden Polen der ellipsoidischen Spore und ist nur durch einen schmalen Kanal miteinander verbunden (Taf. VII, Fig. 5). Die Gestalt der Sporen, ebenso wie ihre Größe, ist außerordentlich verschieden und für die Systematik der Flechten von großer Bedeutung. Sie können eiförmig, ellipsoidisch länglich, spindelförmig bis fadenförmig — 19 — sein, Ihre Membran (Episporium) ist meist glatt, selten mit Zeichnungen oder Skulpturen versehen, farblos oder gelblich oder heller oder dunkler braun gefärbt. Auch die Dicke der Sporenmembranen ist oft für ganze Familien charakteristisch. Die Apothecien sind im allgemeinen dem Thallus aufgelagert, sitzend oder mehr oder weniger eingesenkt, mitunter aber auch kurz gestielt. In einzelnen Fällen, so bei den Cladonien und den koniokarpen Flechten, findet hiervon eine wesentliche Abweichung statt. Bei den Cladonien besteht der eigentliche Thallus nur aus kleinen schuppenartigen Blattgebilden, die nur selten größere Entwickelung er- fahren, bei manchen Arten sogar bald verschwinden. Von diesen als Lagerschuppen bezeichneten Gebilden erheben sich annähernd stielrund- liche, einfache oder in verschiedenartiger Weise verzweigte, derbe, wenige Millimeter bis über lo cm hohe Stämmchen, die Lagerstiele oder P o d e t i e n , welche an ihrem Scheitel oder am Ende der Verzweigungen die Apothecien tragen, allerdings auch oft steril bleiben oder nur mit Pykniden besetzt sind. Bei den koniokarpen Flechten sitzen die Apothecien meist, nicht immer, auf einem zarten dünnen und gewöhnlich nur i — 2 mm langen Stiel, zeigen aber in der Ausbildung des sogenannten Macaediums eine auffallende Eigentümlichkeit. Die Paraphysen bilden nämlich über dem Hymenium durch reichliche Verzweigung ein dichtes Fadengeflecht (Capillitium), welches auch die aus den bald verschwindenden Schläuchen entleerten Sporen aufnimmt und mit diesen eine, das Hymenium lange bedeckende pulverige Masse, das M a c a e d i u m , bildet. Die Anlage der Apothecien erfolgt an der unteren Grenze der Gonidienschicht entweder noch in dieser selbst oder in dem anstoßenden Markgewebe und macht sich zuerst durch Bildung eines dichten Hyphen- knäuels bemerkbar. In diesem lassen sich bei weiterer Entwickelung dickere und dünnere Fäden unterscheiden; die letzteren entwickeln die Paraphysen, während die ersteren, die als askogene Hyphen be- zeichnet werden, zur Entwickelung der Schläuche das Material liefern. Im einzelnen vollzieht sich die Entwickelung der Apothecien bei den ver- schiedenen Flechten allerdings mit mancherlei Abweichungen. So tritt z. B. bei CoUema und einigen anderen Flechten eine eigentümliche flaschen- förmige Verlängerung einer askogenen Hyphe bis über die Oberfläche des Lagers hervor und ruft dabei unwillkürlich einen Vergleich mit dem Geschlechtsapparat der Rhodophyceen hervor. Mat hat deshalb diese flaschenförmige Verlängerung auch als Trichogyn, den unteren Teil des askogenen Fadens als A s c o g o n und den ganzen Apparat als 2* — 20 — Carpogon bezeichnet und angenommen, daß es sich, ähnlich wie bei den Rotalgen, um das weibliche Geschlechtsorgan handelt, an dessen Trichogyn, wie bei jenen die männlichen Geschlechtszellen festkleben. Die männlichen Geschlechtszellen erblickt man in den Spermatien oder P y k n o - k o n i d i e n. Doch ist ein Befruchtungsvorgang niemals beobachtet worden und außerdem kommen Ascogone auch bei Flechtenarten vor, die über- haupt keine Pykniden entwickeln, z. B. Peltigera. Es ist deshalb wohl als ziemlich sicher anzunehmen, daß die Apothecien und damit die Asco- sporen nicht auf geschlechtlichem Wege entstehen, wenn auch vielleicht eine Rückbildung aus ursprünglich geschlechtlichen Prozessen vor- liegen mag. Die Apothecien, als Früchte des Pilzes, sind im allgemeinen auch nur aus Elementen dieses einen Komponenten der Flechte zusammengesetzt. Indessen sind bei vielen Flechtenarten wenigstens im Hypothecium Gonidien vorhanden, bei noch anderen kommen auch in der Hymenial- schicht solche vor (Hy me n i algo n i d i e n). In diesem Falle sind sie oft kleiner, als die im Thallus liegenden ; sie werden, wie es scheint, gleich- zeitig mit den Sporen aus den Apothecien entleert und bilden unter Um- ständen mit den auskeimenden Sporen neue Flechtenindividuen. Für die Unterscheidung der Arten ist das Vorhandensein oder Fehlen von Gonidien im Hypothecium oder in der Hymenialschicht von ausschlaggebender Be- deutung, während es andererseits auch Arten gibt, die sich in dieser Beziehung sehr variabel verhalten. Nicht in allen Fällen haben die Apothecien eine rundliche Scheibe, bei vielen Graphideen, überhaupt zumeist bei der Gruppe der Graphidineae sind die Apothecien meist länglich bis strichförmig, zuweilen unregel- mäßig eckig oder sternförmig, nur in seltenen Fällen kreisrund. Indessen sind einzelne Übergänge zur Gruppe der Cyclocarpineae, d. h. den Flechten mit kreisrunden Apothecien, vorhanden. Die Schlauchfrüchte der pyrenokarpen (angiokarpen) Flechten werden als Perithecien bezeichnet; sie sind denen der Pyrenomyceten unter den Pilzen gleichgestaltet. Dieselben sind kugelig oder eiförmig, rings geschlossen und nur am Scheitel mit einer punktförmigen Mündung, ganz oder teilweise eingesenkt, seltener auf dem Thallus sitzend. Der Scheitel mit der nadelstichartigen Öffnung ist oft papillenartig oder halsartig vor- gezogen, zuweilen umgekehrt etwas vertieft. Die Öffnung selbst ist meist sehr fein und rundlich, zuweilen strahlig-rissig. Das Gehäuse, d. h. die Peritheciumwand umgibt den Inhalt entweder als bis auf die Scheitel- öüfnung geschlossener Mantel und wird dann als „ganz" bezeichnet oder ist unten offen „halbiert". Es ist oft kohlig und dunkel gefärbt, seltener — 21 — Aveich und hellfarbig, außen zuweilen mit feinen Haaren besetzt. An sehr feinen Schnitten durch Perithecien kann man mehrere verschiedene Schichten in der Wandung unterscheiden, alle aber bestehen aus dicht verwebten und fast stets reich geteilten und gegliederten Hyphen. Der von dem Gehäuse umschlossene Kern ist nicht flach scheibenartig, wie bei den gymnokarpen Flechten, sondern annähernd kugehg oder halbkugelig, weich, aus Schläuchen und oft frühzeitig schleimig zerfließenden Para- physen zusammengesetzt. Nicht Sielten sind auch Hymenialgonidien vor- handen. Eine durchaus scharfe Grenze zwischen den Perithecien der Pyreno- carpae und den Apothecien der Gymnocarpeae gibt es nicht. Wenn auch die typischen Formen beider leicht auseinanderzuhalten sind, so gibt es doch einige gymnokarpe Flechten (besonders Pertusaria, Thelocarpon, die Pyrenopsidaceae), die ebenfalls eine sehr enge Öffnung und kleine, fast punktförmige Scheibe haben, sich aber durch das Fehlen der eigentümlichen Haare (Periphysen) in der Mündung der Perithecien unterscheiden. Auch die andern Merkmale zusammengenommen, Gehäuse, Gestalt der Scheibe und der Mündung sowie der Aufbau des Lagers, werden bei sorgfältiger Untersuchung keinen Zweifel über die Zugehörigkeit zu einer der beiden großen Gruppen bestehen lassen. Gewöhnlich stehen die Perithecien einzeln mehr oder weniger tief im Lager eingesenkt ; bei den Trypetheliaceen stehen sie zu mehreren in be- sonderen, als Stroma bezeichneten Lagerwülsten. Schläuche, Sporen und Paraphysen sind wie bei den Apothecien. Die Flechtenfrüchte haben meist eine sehr lange Entwickelungszeit und sind im allgemeinen nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden. Auch die Zeit, in welcher sie reife Sporen produzieren, ist eine sehr lange und kann bei demselben Apothecium mehrere Jahre betragen, weil zwischen den entleerten und zusammensinkenden Schläuchen immer wieder neue entstehen. Doch verhalten sich die einzelnen Arten hierin wahrscheinlich sehr verschieden. Neben der Hauptfruchtform der Flechten kommen bei den weitaus meisten Flechtenarten noch die P y k n i d e n oder Spermogonien vor ; das sind annähernd kugelige bis längliche Behälter, in denen kleine, stets einzellige Konidien, die Pyknokonidien oder Spermatien gebildet werden. Die Pykniden sind klein, meist erst mit einer scharfen Lupe er- kennbar und gewöhnlich ganz im Lager oder in kleinen Wärzchen desselben eingesenkt, nur mit den Mündungen etwas hervortretend. Das Gehäuse der Pykniden stellt ein dichtes Geflecht von Hyphen dar und ist gewöhnlich schwarz oder doch dunkel, seltener hell gefärbt. Die Konidien werden durch — 22 — die feine, nadelstichartigc Mündung in einer Schleimmasse entleert, was gewöhnlich schon früher geschieht, als die Schlauchsporen reif sind. Die Bedeutung der Pyknokonidien ist noch keineswegs ganz sicher gestellt. Sie werden zum Teil als die männlichen Geschlechtszellen an- gesehen, welche ähnlich wie bei den Rhodophyceen an dem Trichogyn des weiblichen Geschlechtsapparates hängen bleiben und die Befruchtung voll- ziehen. Direkte Beobachtungen eines solchen Fortpflanzungsprozesses sind aber bisher nicht gelungen, während es zweifellos feststeht, daß bei obiger Deutung wenigstens in sehr vielen Fällen diese männlichen Ge- schlechtszellen ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können, also funktionslos geworden sind. Andererseits ist aber das Auskeimen dieser Pyknokonidien zu einem Pilzmyzel und in wenigen Fällen selbst die Bildung eines richtigen Flechtenthallus bei Anwesenheit der entsprechenden Algenzellen beobachtet worden^), so daß man jetzt überwiegend der Ansicht zuneigt, daß die Pyknokonidien eine besondere Form von Fortpflanzungszellen des Flechtenpilzes darstellen. Daß die Keimung der Pyknokonidien bisher so selten beobachtet werden konnte, mag in den Schwierigkeiten liegen, hierfür die passenden Bedingungen zu schaffen. Übrigens sind die Pykniden und Pyknokonidien Bildungen, wie sie in ganz analoger Weise bei den Ascomyceten vorkommen. Sie werden für die Systematik der Flechten mehr und mehr verwertet und müssen deshalb eingehender betrachtet werden. Die Pykniden sind, wie schon erwähnt, meist ganz oder zum größten Teil in das Lager oder in besondere Lagerwärzchen, Thallusanschwellungen eingesenkt, seltener sind sie zur Hälfte hervortretend (z. B. bei Caloplaca fulgens), noch seltener stehen sie ganz frei auf dem Thallus oder sind sogar kürzer oder länger gestielt. Ihre Gestalt ist mitunter bei ein und derselben Art ziemlich wechselnd, doch im allgemeinen läßt sich innerhalb gewisser Grenzen meist eine bestimmte Form für jede Art angeben. Am häufigsten sind sie eiförmig oder länglich, zuweilen zylindrisch, seltener kugelig, fast kugelig, birnförmig, flaschenförmig, kegelig oder nieder- gedrückte, d. h. Pykniden, die breiter als hoch sind. Ihr Durchmesser schwankt bei jeder Art meist nicht sehr bedeutend, sie erreichen aber selten ^/j mm und gehen selten unter ^/^q mm herab. Die Wandung der Pykniden ist bei den ganz eingesenkten oft wenig deutlich, einschichtig und auch durch die Farbe nicht auffallend bei den ganz oder zum Teil über den Thallus vortretenden besteht sie aus 2 — 3 oder mehr Lagen rundlicher oft dickwandiger und wenigstens in dem vor- ^) Vergleiche die Angaben bei Steiner : Anmerkung auf folgender Seite. — 23 — ragenden Teil gefärbter, meist braunschwarzer Zellen. Am Scheitel ist die Wandung zur Zeit der Reife durch eine feine, rundliche Öffnung, das Ostiolum, durchbrochen. Die Wandung umschließt eine meist einkammerige, der Form der Pykniden ungefähr entsprechende, seltener eine mehrkammerige oft recht unregelmäßig gestaltete Höhlung. Die Kammern kommen entweder da- durch zustande, daß sich Faltungen der die Pykniden innen auskleidenden Hymenialfläche bilden oder daß sich bruchsackartige Erweiterungen der Höhlung in dem Markgewebe bilden. Die Höhlung selbst ist nun mit dem Hymenium ausgekleidet, d. h. mit einem Polster feiner Hyphen, welche der Erzeugung den Pyknokonidien dienen. Nach Steiners ^) Vorgang bezeichnet man die ganze der Konidien- bildung dienende Hyphe als Fulcrum, während man diejenigen Zellen der Fulkren, welche Konidien bilden, Basidien nennt; Sterigmen sind die nicht immer vorhandenen, dünnen, stielartigen Fortsätze, welche die Konidien unmittelbar tragen. Die Fulkren sind exobasidial wenn die meist schon durch ihre gestreckte, nach oben verschmälerte Form aus- gezeichneten Basidien die Endzellen des mehr oder weniger septierten Fulkrums oder seiner Zweige bilden, endobasidial, wenn die Basidien die untereinander wenig differenzierten, höchstens durch ein Sterigma ausgezeichneten Zellen des Fulcrums selbst darstellen. Im ersteren Falle können allerdings auch Zweige des Fulcrums allein aus Basidien bestehen, sie zeichnen sich dann aber durch ihre besondere Form vor den übrigen Zellen des Fulcrums aus. Entsprechend bezeichnet man die Basidien als Exo- und Endabasidien. Die von den Basidien abgegliederten Konidien sind entweder M i k r o - oder Makrokonidien. Letztere auch Stylosporen genannt, kom- men nur bei wenigen Flechten vor und zeichnen sich durch ihre besondere Größe und Dicke, zum Teil sogar auch durch Färbung und Mehrzelligkeit aus. Sie sind aber wegen ihres seltenen Vorkommens von geringerer Bedeutung. Die Mikrokonidien oder Pyknokonidien, wie im nach- folgenden ganz allgemein die Mikrokonidien genannt werden sollen, sind stets farblos und einzellig und von sehr geringen Größenverhältnissen, meist etwa 0,5 — i fx, selten bis 2 // dick, kugelig, eiförmig bis stäbchen- förmig und dann oft mehrmals so lang als dick (z. B. oft i ^ dick, 10^ und darüber lang), gerade oder gebogen. Sie sind in ihrer Form sehr konstant ^) J. Steiner, Über die Funktion und den systematischen Wert der Pyknokonidien der Flechten. — Festschr. zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des K. K. Staatsgymnasiums im VII. Bezirk Wiens. Wien 1901. — 24 — vmd ein vielfach überaus wichtiges Unterscheidungsmerkmal ebenso wie die Beschaffenheit der Fulkren und Basidien. Die Untersuchung und Fest- stellung dieser Verhältnisse ist allerdings nicht leicht und verlangt größere Übung im mikroskopischen Arbeiten. Die Pyknokonidien werden zur Reifezeit in einer Schleimmasse ein- gebettet durch das Ostiolum entleert. Die Pykniden sind zwar sehr verbreitet und kommen bei den meisten Flechtenarten vor, aber doch in recht verschiedener Häufigkeit; nur bei wenigen Arten (z. B. Peltigera) sind sie noch nicht gefunden worden. Dagegen ist die Häufigkeit des Auftretens bei ein und derselben Art nach Standort, Alter usw. recht verschieden. Ihre Stellung auf dem Thallus der Flechte ist mitunter ebenfalls von Bedeutung ; so kommen sie bei manchen Cladonien nur auf den Podetien, bei andern nur auf den Lagerschuppen, bei noch andern sowohl auf diesen wie auf jenen vor. IL Biologie der Flechten. Schon im Eingang wurde auf die merkwürdigen Beziehungen zwischen Pilz und Alge im Flechtenthallus hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht, daß zwischen reinem mit Abtötung der Algenzellen verbundenem Parasitimus und einem Verhältnis, welches man als Symbiose deuten kann, alle Zwischenstufen vorhanden sind. In der Tat ist aber die Alge stets der passive Teil in der Flechte, sie wird gewissermaßen zum Leibeigenen des Pilzes, wird von diesem an der freien Verbreitung, an der normalen Fortpflanzung gehindert, auf rein vegetative Teilung beschränkt und muß alles Kapital, welches sie durch ihre Tätigkeit sammelt, die organischen Stofife, die sie durch ihre Assimila- tion sonst speichern würde, an den Pilz abführen. Dieser dagegen ist durchaus der Herr ; er allein behält seine normale Fortpflanzung durch Sporen, bestimmt die Form des Flechtenthallus, weist durch Verschiebung den Algenzellen ihren Platz an, produziert selbst keine organische Sub- stanz, sondern läßt sich von der Alge erhalten. Dafür übernimmt er, wie es dem Herrn geziemt, den Schutz der Alge und ermöglicht ihr eine Existenz an Orten, wo sie sich sonst nicht dauernd am Leben erhalten könnte. Er umspinnt sie mit seinen Fäden, schließt sie in ein dichtes Ge^ häuse mit großer, bei feuchtem Wetter Wasser aufnehmenden Hohlräumen ein und schützt sie so vor Austrocknung. Aber sonst tut er sehr wenig für sie. Möglich ist es, daß die Fäden des Pilzes den Algenzicllen aus den tieferen Teilen und aus dem Substrat Wasser und Salze zuführen, wenn die in der Gonidienschicht liegenden Hohlräume ausgetrocknet sind und somit würde er auch, wenigstens bei trockenem Wetter, zur Ernährung und Erhaltung der Alge beitragen. Aber wenn das auch, was noch durchaus nicht feststeht, der Fall wäre, so würde das doch mindestens ihm ebenso wie der Alge dienen, da er ganz von dem Leben der Alge abhängt und verhungern müßte, wenn seine Ernährer absterben. Das Verhältnis zwischen Pilz und Alge ist also in keinem Falle das einer reinen Symbiose, bei welcher beide Teile durch die Lebensgenossen- — 26 — Schaft Vorteil haben und gewissermaßen gleichberechtigte Genossenschafter sind. Es ist vielmehr tatsächlicher Parasitismus, nur meist in milder, das Leben des Wirtes nicht direkt bedrohender Form. Deshalb ist auch die Grenze zwischen Flechten und Pilzen keine scharfe. Es gibt Formen, bei denen sich ein bestimmter Flechtenthallus gar nicht entwickelt, sondern Pilzfäden, die Algenzellen antreffen, diese einfach umspinnen und sich dienstbar machen, wie dies z. B. bei der Gat- tung Epigloea der Fall ist, bei welcher die Verbindung zwischen Pilz und Alge noch sehr locker ist. Einen Schritt weiter zur Bildung eines Flechten- lagers gehen die Angehörigen der Moriolaceen. Hier trifft man schon von Hyphenknäueln umschlossene Algenklumpen, aber noch lose zerstreut, nicht zu einem einheitlichen Thallus vereinigt. (Vgl. die letzte Tafel des Werkes.) Zwischen den einzelnen Algenknäueln, die mitunter weit getrennt liegen, ist nur eine lockere Verbindung durch einzelne Hyphen oder Hyphenstränge vorhanden. Man hat für solche Formen, bei denen ein typischer von Pilz und Alge verschiedener Flechtenthallus noch nicht zu- stande kommt, die Bezeichnung Halbflechten gewählt. Etwas anderes sind die Flechtenparasiten. Das sind wirkliche Pilze, die auf echten Flechten schmarotzen und kein eigenes, aus Pilz und Alge zusammengesetztes Lager bilden. Auch hier ist aber ein Übergang zu typischen Flechten vorhanden und es ist zurzeit bei vielen Arten noch ungewiß, ob es Flechten sind, d. h. ob sie im letzteren Falle auf dem Flechtenpilze oder auf den Algen der befallenen Flechte parasitieren. Dann wären es nämlich gewissermaßen parasitische Flechten, bei denen nur der eine Flechtenpilz den andern von seinem Wirt verdrängt. Diese sehr interessante Seite der Flechtenbiologie ist noch sehr wenig durch- forscht und die meisten Resultate, die einzelne Arbeiten auf diesem Gebiete gebracht haben, bedürfen noch der Bestätigung. Wenn in der eigentümlichen Lebensgemeinschaft, welche die Flechte darstellt, auch der Pilz das herrschende Element bildet, so ist doch die Wirkung, die die Flechte auf das Substrat resp. die Umgebung ausübt, im allgemeinen eine wesentlich von der der Pilze verschiedene. Der Pilz braucht organische Substanz, die er nicht selbst produzieren kann, und muß diese dem Substrat entnehmen und es dabei zersetzen, mag es sich um lebende oder tote organische Stoffe handeln: Der Flechtenpilz ist hinsicht- lich der organischen Substanz durch seine Algen von dem Substrat unab- hängig, er braucht keine organischen Stoffe zu zersetzen ; wenn er es doch tut, so ist das zum Teil wenigstens auf andere Ursachen als die Er- nährungsnotwendigkeit zurückzuführen. Dagegen ist er infolge Unab- hängigkeit von organischen Substraten befähigt, an Stellen zu leben, wo — 27 — sonst Pilze nicht wachsen können, an völlig anorganischen Substraten, Felsen, Steinen, Ziegeln usw. Auf diese übt er nun ebenso wie auf organische Substrate (Holz, Rinde) in zweierlei Weise einen zwar lang- samen, aber im Laufe der Zeit mächtigen Einfluß aus, rein mechanisch durch die Wirkung der in die Spalten und Risse hineinwachsenden Fäden, und chemisch durch ausgeschiedene Stoffe. Die mechanische Wirkung der in die feinsten Risse eindringenden Hyphen des Flechtenpilzes ist nicht zu unterschätzen, mag sie auch sehr langsam vor sich gehen. Es handelt sich ja dabei ohnehin um mikroskopisch kleine Räume und ebenso kleine Hyphen, die sich, wie die Wurzeln eines Baumes in Felsspalten, zwischen die Elemente eines Gesteins einbohren, wo nur der kleinste Zwischenraum ihnen das ermöglicht. Der wachsende, auch etwas an Dicke zunehmende Pilzfaden wirkt wie ein Hebel erweiternd auf den Riß, lockert das Gefüge der kleinsten Partikelchen des Gesteins, schafft hierdurch neue Risse und damit Gelegenheit für weiteres Ein- dringen von Hyphen und für Wasser, welches bei eintretendem Frost die kleinen Partikelchen absprengt. So wirken die Flechten fortwährend an den Felsen der Gebirge zernagend und erdbildend, zwar langsam, aber in geologischen Zeiträumen doch bedeutungsvoll. Unterstützt wird diese mechanische Tätigkeit der Flechten durch scharfe, das Substrat angreifende Ausscheidungen, wahrscheinlich Säuren. Daß die Kalkflechten sehr starke chemische Zersetzungen des Substrates herbeiführen, ist leicht zu erkennen, schon dadurch, daß manche Flechten- lager tief in das Gestein einsinken und den kohlensauren Kalk fortlösen, während andere Bestandteile des Gesteins ungelöst bleiben. Aber selbst auf Quarz und Silikate üben, wie schon erwähnt, manche Flechten einen lösenden Einfluß aus. Welche Stoffe dabei in Frage kom- men, ist noch unbekannt, jedenfalls stehen den Flechten hierzu verschiedene Verbindungen zu Gebote, wie ihr Körper ja überhaupt auffallend reich an eigentümlichen Verbindungen, besonders Säuren ist. Und das bringt uns auf den verwickelten Chemismus der Flechten, von dem wenigstens eine kurze Übersicht hier gegeben werden muß. Die Algenzellen zeigen dieselben chemischen Eigenschaften im Flechtenkörper wie in freiem Zustande und brauchen deshalb nicht weiter berücksichtigt zu werden. Nur insofern ist ein Unterschied vorhanden, als die Gonidien niemals Assimilationsstoffe speichern wie die freilebenden Algen, daß also auch der rote ölartige, den grünen Chlorophyllfarbstoff in der freilebenden Trentepholia verdeckende Körper in den Flechten fehlt und die Alge hier rein grün erscheint. — 28 — Dagegen zeigen die Flechtenpilze besondere Eigentümlichkeiten in chemischer Hinsicht. In jugendlichem Stadium zeigt ihre Membran allere dings Cellulosereaktion, sehr bald aber findet eine chemische Umwandlung statt und es bilden sich anscheinend recht verschiedene Körper, unter denen Lichenin und Isolichenin die wichtigsten sind. Das erstere (CgHioO^) löst sich in kochendem Wasser und bildet beim Erkalten eine homogene Gallerte, es färbt sich mit Jod nicht blau. Das Isolichenin löst sich im Wasser dauernd auf und färbt sich mit Jod blau. Die Tatsache, daß viele Flechtenpilze sich durchweg oder in einzelnen Teilen' mit Jod allein blau färben, ist wahrscheinlich auf das Vorkommen von Isolichenin zurück- zuführen, vielleicht aber sind noch andere Stoffe vorhanden, die eine gleiche Reaktion zeigen, z. B. Flechtenstärke, deren Verschiedenheit von Isolichenin aber noch nicht feststeht. Ebenso tritt häufig eine starke Vergallertung der Membranen ein, deren chemische Verhältnisse aber nicht näher bekant sind. Sehr häufig und allgemein verbreitet ist als Einlagerung im Flechten- körper oder auf dessen Oberfläche, nicht in den Zellen selbst, der Oxal- säure Kalk, teils in Form oktaedrischer Kristalle, teils als kleine un- regelmäßige Körnchen. Die weitaus meisten Blatt- und Strauchflechten enthalten keinen Kalk. (In den Abbildungen ist er meist weggelassen, um die Klarheit des Bildes nicht zu stören.) Viele Flechten bilden, wie schon erwähnt, große Mengen von Fett in Form eines fetten Öls, das in besonderen abweichend gestalteten Zellen (ölhyphen, Sphäroidzellen), aber auch in den übrigen Pilzbyphen auftritt. Ob es sich um einen Reservestoff oder um ein für den Pilz nutzloses Exkret handelt, ist noch unentschieden. Zahlreich sind die Farbstoffe, welche von Flechten gebildet wer- den und die meist in den Membranen oder auf denselben als amorphe Exkrete abgeschieden werden ; sie sind chemisch sehr wenig bekannt, von der folgenden Gruppe aber dadurch verschieden, daß sie nicht kristallisier- bar sind und keine sauren Eigenschaften besitzen. Die wichtigsten Ausscheidungen der Flechten sind die als F 1 e c hte n- säuren bezeichneten kristallisierbaren, meist farbigen Stoffe, welche größtenteils kömige Inkrustationen auf der Thallusoberfläche bilden und oft die charakteristische Färbung der Flechte bedingen. Ihre Zahl ist sehr groß, viele sind auf bestimmte Flechtenarten beschränkt, andere haben eine allgemeinere Verbreitung. Von ihnen mögen nur angeführt werden: Atranorsäure (CigHigOg) bildet weiße, farblose schwer lösliche Nadeln, die sich in alkoholischer Lösung mit wenig Eisenchlorid purpurrot färben. Sie ist in den Flechten sehr weit verbreitet. — 29 — Cetrarin (CjgHieOg) bildet glänzende, schneeweiße Nadeln, schwer- löslich, in ätzenden wässerigen Alkalien mit gelber Farbe löslich und aus diesen mit Eisenchlorid braunrot gefällt. In Cetraria islandica, fahlunensis und verschiedenen Cladoniaarten. Die Säure ist anscheinend nur ein Zer- setzungsprodukt der Protocetrarsäure, die neben Protolichesterinsäure in Cetraria gefunden wurde. Usninsäure (CigHigO-) bildet gelbe, in Wasser unlösliche Nadeln, durch Chlorkalklösung intensiv gelb, die alkoholische Lösung durch Eisen- chlorid dunkelbraun gefärbt. Sie ist eine sehr verbreitete Säure und kommt in vielen Flechtenarten vor. Vulpinsäure (C19H14O5) bildet große pyramidenförmige, schwefel- gelbe, in Wasser schwer lösliche Kristalle, die durch Schwefelsäure hochrot gefärbt werden. Chrysophansäure (Parietin CigHjoOg) bildet aus Lösungen glänzende ziegelrote, nadeiförmige Kristalle, in Kalilauge mit dunkelroter Farbe löslich. Sie bildet bei vielen Flechten eine körnige Auflagerung, die die Farbe der Flechte bedingt (Xanthoria parietina, lychnea, Candelaria- arten usw.). Lecanorsäure (CigHi^O,) bildet farblose Nadeln, die sich mit Eisen- chlorid purpurrot, mit Chlorkalk blutrot färben. In Arten der Gattung Lecanora, Gyrophora, Roccella. In der Gattung Roccella treten noch andere Säuren, besonders Roccel- säure (C17H32O4) und Oxyroccellsäure (C1-H32O5) auf, die durch weitere Behandlung den bekannten, als Indikator in der Chemie viel verwendeten Lakmusfarbstoiif liefern. Die Flechtensäuren sind besonders durch Arbeiten von Zopf und Hesse genauer bekannt geworden; ersterer hat versucht, sie in sehr weit- gehender Weise für die Systematik zu verwerten, ein Weg, der im näch- folgenden nicht eingeschlagen wurde. Es sei deshalb für alle diejenigen, die sich für dieses Gebiet interessieren, auf die betreffenden Angaben im Literaturverzeichnis hingewiesen. III. Aufsuchen, Sammeln, Präparieren. Die Flechten bieten für den Sammler insofern günstige Objekte, als sie eigentlich während des ganzen Jahres aufgesucht und gesammelt wer- den können. Selbst bei Schnee läßt sich an Stämmen, Bretterzäunen, Felswänden immer noch, mancherlei finden und man hat bei ihnen auch den großen Vorteil, bei überhaupt fruchtendem Material das ganze Jahr über Früchte zu finden. Dagegen hat der Flechtensammler auch wieder mit gewissen Schwie- rigkeiten zu kämpfen, die einerseits eine gewisse Geschicklichkeit und Ausdauer, andererseits eine mitunter schmerzliche Entsagung bei ent- sprechendem Taktgefühl bedingen, das ist bei Steinflechten der Fall, wo man oft nur mühsam und nach langer Arbeit mit Hammer und Meißel gute Stücke absprengen kann oder an Grenzsteinen oder gar alten Grab- steinen oft die interessantesten Arten — stehen lassen muß. Im allgemeinen aber wird der Sammler in jedem Gebiete eine hin- reichende Ausbeute machen, wenn er nur die Flechten zu finden weiß. Natürlich ist das eine Gebiet reicher als das andere, und wer sich erst einmal in die Flechtenflora seines Wohnortes und dessen Umgebung ein- gearbeitet hat, wird mit Vorteil, aber auch erst dann, lichenologische Ex- kursionen in andere Gebiete unternehmen. Deshalb zuerst die Heimat genau kennenlernen und hier sammeln. Und nicht bloß sammeln, sondern auch das Gesammelte richtig weiter bearbeiten, bestimmen und in ein Flechtenherbar mit möglichst sorg- fältigen Bezeichnungen (Name, genaue Angabe von Fundort, Substrat, Datum) vereinen. Flechten gibt es beinahe überall zu sammeln, nur im Wasser selbst kommen sehr wenige Arten vor. Dagegen sind moorige Wiesen ebenso wie trockene Heideflächen oft reich an Flechten, Wegränder im Walde, trockene Abhänge, ganz besonders aber die Rinde alter, alleinstehender Bäume, alte Bretterzäune, Schindeldächer, Holzschuppen beherbergen zahlreiche Arten. Im dichtgeschlossenen Walde ist die Rinde der Bäume — 31 — meist ärmer an Flechten als am Waldrande, je lichter die Bäume stehen, desto reicher sind sie mit Flechten besiedelt. Deshalb birgt zuweilen ein alter, einzeln stehender Baum mehr Flechtenarten als ein ganzer Wald. Glattrindige Bäume sind reicher an kleinen Krustenflechten als Bäume mit geborstener rauher Borke, deren Flechtenflora überhaupt oft sehr ein- förmig ist. Sehr reich sind in der Ebene oder Hügelland gewöhnlich einzelne Steine, Grenzsteine, Steineinfassungen, alte ^orbögen, Findlingsblöcke, steinerne Brücken mit Flechten besiedelt, und im Gebirge sind die Felsen oft ganz von Flechtenvegetationen überzogen. Am Meeresgestade wird man auch alten Muschelschalen seine Aufmerksamkeit schenken, wie man überhaupt eigentlich überall nach Flechten Umschau halten soll. Auch die Ausrüstung des Flechtensammlers ist eine ziemlich ein- fache. Das Wichtigste ist eine scharfe Lupe mit großem Gesichtsfeld; man wird gut tun, nicht unter lofache Vergrößerung herabzugehen und lieber einen etwas höheren Preis für eine wirklich gute Lupe bezahlen, als mit einer billigen, über die man sich später fortwährend ärgert, weil sie nicht ausreicht, einen Versuch machen. Solche Lupen sind von Zeiß, Winkel, Leitz zu beziehen. Ein gutes starkes Messer, mit dem man auch dicke Borke abheben kann, ist unerläßlich, für den, der sich auch mit Steinflechten zu beschäf- tigen Gelegenheit hat, auch Hammer und Meißel. Die Arbeit mit letzterem will gelernt sein, denn es kommt darauf an, möglichst dünne Stücke mit dem ganzen Flechtenlager abzusprengen und dazu muß man den Meißel in richtigem Winkel ansetzen und wenn möglich mit einem Schlag das Stück absprengen. Bei hartem Gestein ist das nicht leicht, besonders wenn Hammer und Meißel zu zierlich ausgefallen sind. Der Meißel soll unten etwa 2 cm breit und aus gutem, hartem Stahl sein, wie ihn die Geologen brauchen, ebenso ist ein sog. geologischer Hammer zweckmäßig. Hammer und Meißel wird man auch zum Absprengen dicker Borkenstücke mit Vorteil verwenden können. Ehe man eine begehrens- werte Steinflechte absprengt, übe man sich erst einmal an Steinen, bis man wenigstens einigermaßen weiß, wie man Hammer und Meißel zu handhaben hat, sonst wird man zwar reichlich Splitter, aber wenig von der gewünschten Steinflechte erhalten. Die gesammelten Flechten werden in Papier eingeschlagen und gleich an Ort und Stelle Fundort, Substrat und Datum darauf vermerkt. Für Steinflechten, grobe Rinden- oder Holzstücke ist natürlich ein entspre- chend festeres Papier zu verwenden, für die übrigen Flechten eignen sich z. B. sehr gut alte Briefumschläge, die man für diesen Zweck aufhebt. — 32 — Man sammle von allen Formen, die man findet, wo es irgend angeht, min- destens 3 Exemplare, andererseits aber belaste man sich auch nicht unnütz mit zu vielem Material; namentlich halte man Maß, wo eine Flechte spär- lich vorkommt oder man beim Sammeln vielleicht eine unvermeidliche Beschädigung des wertvollen Substrates herbeiführen muß, z. B. bei Flechten auf Obstbäumen, an Grenzsteinen usw. Der Anfänger wird die Gesteinsflechten und kleinen Rindenflechten zunächst am besten gar nicht beachten. Sie sind schwer zu bestimmen und verleiden mitunter frühzeitig die Beschäftigung mit den Flechten. Er wird zunächst mit den größeren Strauch- und Blattflechten, die auf dem Erdboden, den Bäumen, Bretterzäunen usw. vorkommen, genug zu tun haben. Erst wenn er diese Formen seines Gebietes hinreichend be- herrscht, mag er sich an die schwierigeren Krustenflechten wagen. Für das Herbar sind die gesammelten Flechten leicht zu pressen. Man feuchtet sie, wenn sie trocken und brüchig sind, leicht an, legt sie zwischen wiederholt gewechseltes Fließpapier, bis sie wieder getrocknet sind und schließt sie dann am besten in Papierkapseln ein. So halten sie sich besser, als wenn man sie aufklebt. Die Kapseln werden dann, wie andere Pflanzen zwischen Papierbogen dem Herbar einverleibt. Wie man sich mit den Steinflechten abfindet, ist Geschmackssache. Es gelingt manchmal durchaus nicht, so dünne Gesteinsstücke mit genügend großen Flechtenlagern abzusprengen, um dieselben bequem in die Herbarmappen unterzubringen. Solche Felsmassen hebt man dann am besten in beson- deren Kisten oder starken Pappschachteln auf, kann dieselben evtl. auch gesammelt in dem Herbar einzureihenden Mappen unterbringen. Sie machen dem Lichenologen immer einige Schwierigkeiten. Wenn der Anfänger nicht einen erfahrenen Flechtenkenner zur Seite hat, ist es für ihn fast unerläßlich, an einer, nicht besonders großen Zahl sicher bestimmter Flechten erst sich in den Bau derselben und in die Technik der Untersuchung einzuarbeiten. 50 Arten aus den verschiedenen Gattungen reichen hin, um ihm einen Überblick über unsere Flechten zu geben. Und wenn er diese gewissenhaft durcharbeitet, wird er einen größeren Vorteil davon haben, als wenn er sich mit den von ihm selbst gesammelten unbestimmten oder gewöhnlich von ihm selbst falsch be- stinmiten Arten herumquält und trotz aller aufgewendeten Mühe und Arbeit zu keinem befriedigenden Resultat kommt. Jedenfalls dauert es sehr viel länger, bringt sehr viel Mißerfolge und fruchtlose Arbeit mit sich, als wenn er die Haupttypen unserer Flechten bereits an sicher be- stimmten Arten kennengelernt hat. Gewöhnlich fehlt dann die Ausdauer, das Studium weiter zu verfolgen. — 33 — Im allgemeinen hat es für den Anfänger auch keinen Zweck, nicht fruchtende Arten bestimmen zu wollen. Das gelingt wohl bei einigen großen, auffallenden Formen, ist aber sonst vergebliche Mühe. Die meisten lassen sich überhaupt nicht ohne entwickelte Früchte bestimmen, nicht einmal der Gattung nach. Und weil man nirgends mehr als beim» Beginn eines Studiums alle zwecklose Arbeit vermeiden soll, so ist es am besten, man sammelt anfangs überhaupt keine sterilen Flechten, sondern nur fruchtende. Auch sei man anfangs mit dem Bestimmen nicht zu eifrig, sondern gehe langsam vor, nehme nicht bald diese, bald jene der mitgebrachten Formen vor, sondern halte sich an eine so lange, bis man glaubt, die richtige Bestimmung gefunden zu- haben oder bis man sich sagen muß, daß man auch mit weiterer Aufwendung von Zeit und Arbeit nicht zum Ziele kommen würde. Erst dann nehme man eine andere Flechte in Arbeit. Damit aber die aufgewendete Arbeit an der ersten Flechte nicht verloren ist, notiere man alles, was man gefunden hat und unterstütze diese Notizen am besten durch Zeichnungen. Es ist unglaub- lich, wie viel man beim Zeichnen lernt und wie einem plötzlich dabei etwas klar wird, was man beim bloßen Beobachten gar nicht gefunden hat. Sehr oft findet man erst beim Zeichnen des Objektes die Unterschiede heraus, auf die es beim Bestimmen ankommt. Ich habe hier natürlich be- sonders die mikroskopischen Präparate, nicht den Habitus der Flechte im Auge. Kommt man trotzdem zu keinem Resultat, so legt man Notizen und Zeichnung der Flechte bei und bringt sie im Herbar in gesondertem Faszikel unter. Von Zeit zu Zeit wird dieses Faszikel revidiert und man wird dann zu seiner Freude bemerken, daß man mit der inzwischen weiter fortgeschrittenen Kenntnis der Flechten bei der einen oder anderen der zurückgelegten „unbestimmten" plötzlich mühelos die richtige Be- stimmung findet, dank der Notizen und Zeichnungen. Hätte man diese nicht angefertigt, so würde man weit schwerer sich dazu entschließen, die Bestimmung noch einmal zu versuchen. Die Handhabung des Mikroskopes muß als bekannt vorausgesetzt werden. Hier sollen nur die für die Bestimmung der Flechten wichtigen Besonderheiten Erwähnung finden. Notwendig sind Vergrößerungen von 50 — 70ofach, hat man noch stärkere zur Verfügung, z. B. ölinomersion, so ist das natürlich ein Vorteil. Fast unentbehrlich ist auch ein Präpa- riermikroskop, welches nur notdürftig durch eine starke Lupe auf Stativ ersetzt werden kann. An Instrumenten sind noch nötig Präpariernadeln, Pinzette, Rasiermesser, Pinsel, ferner Glasschälchen oder Uhrgläser, Deckgläser, Objektträger und Holundermark. Als Chemikalien werden Thome-Migala, Flora. XII. 3 — M — gebraucht Glyzerin, Glyzeringelatine, Alkohol, Salzsäure (zum Entkalken) , Jodjodkalilösung, Kalilauge, Chlorkalklösung. Die Untersuchung beginnt gewöhnlich mit der Herstellung von Schnitten durch das Lager oder die Flechtenfrüchte. Im allgemeinen wird man damit auskommen, wenn man die aufgeweichte Flechte zwischen Holundermark klemmt und mit diesem schneidet. Man schneidet zu diesem Zweck ein etwa 2 cm langes Stück Holundermark mit dem Rasier- messer der Länge nach in der Mitte durch, legt ein Stück des Flechten- thallus dazwischen und schneidet nun Holundermark mit Flechte, indem man das ganz scharfe Rasiermesser in einem Zuge lang hindurchzieht, nicht gegen das zu schneidende Objekt senkrecht hindrückt. Auf diese Weise werden eine größere Anzahl möglichst dünner, fast hauchartiger Schnitte hergestellt, von der Schneide mit einem angefeuchteten Pinsel abgenommen und in ein Schälchen mit Wasser übertragen. Nur ganz dünne Schnitte sind wirklich brauchbar, und deshalb werden unter zahl- reichen immer nur einzelne den Anforderungen genügen. Besonders der Anfänger ist hinsichtlich der Zartheit der Schnitte meist anspruchsloser, als für die Untersuchung gut ist. Manche Objekte lassen sich besser in trockenem Zustande schneiden, im allgemeinen wird man aber angefeuchtete Flechten deshalb vorziehen, weil trockene sehr leicht zerbröckeln und keine zusammenhängenden Schnitte geben. Stets muß das Rasiermesser sehr scharf und die Flechte von allen Unreinigkeiten, insbesondere von etwa anhaftenden Erd- und Sandkörnchen befreit sein, sonst ist das Messer nach dem ersten Schnitt stumpf. Die Erd- und Sandpartikelchen wäscht man am besten mit einem nicht zu weichen Pinsel in einem Schälchen mit wiederholt gewechseltem Wasser ab. Die Schnitte enthalten fast stets reichlich Luft, die sich bei der mikroskopischen Untersuchung in sehr störender Weise bemerkbar macht und alle Einzelheiten verdeckt. Sie muß daher vor der Untersuchung ent- fernt werden, am einfachsten durch kurzes Aufkochen der Schnitte in einem Reagenzgläschen. Aber manche Schnitte vertragen das nicht, son- dern zerfallen. Dann wird man die Schnitte aus Wasser in absoluten Alkohol und wieder zurückbringen, das Verfahren evtl. mehrmals wieder- holen, bis die Luft verschwunden ist. Führt das nicht zum Ziel, so bringt man die Schnitte in verhältnismäßig große Mengen kurz zuvor durch Kochen von Luft befreiten Wassers. Beim Erkalten nimmt das Wasser begierig wieder Luft auf und entzieht sie den Schnitten. In sehr vielen Fällen wird man aber mit dieser Methode der Her- stellung von Schnitten nicht den gewünschten Erfolg haben, sei es, daß — 35 — die Schnitte nicht dünn genug ausfallen oder später zerfallen, oder daß die Objekte zu klein sind, um sie zwischen Holundermark schneiden zu können. Dann muß man zur Einbettung des Materials schreiten. Die sonst bei pflanzlichen Objekten übliche Einbettung in Paraffin versagt bei Flechten, die Schnitte zerbröckeln vollständig. Sehr gut ist die Ein- bettung in Celloidin, aber umständlich und dauert sehr lange, wenn man gute Resultate erzielen will. Ich möchte die Einbettung in Glyzerin gelatine mit nach- folgender Härtung in absolutem Alkohol empfehlen, die bei richtiger An- wendung fast ebenso gute Resultate liefert, sehr viel einfacher ist und in kurzer Zeit zum Ziele führt. Die gewöhnliche als Einschlußmittel verwandte Glyzeringelatine ist dazu brauchbar, besser ist eine die mehr, etwa die doppelte Menge Gelatine auf die gleiche Menge Wasser und Glyzerin enthält. Die auf- geweichten und am besten durch Kochen von Luft befreiten Flechtenteile werden in einem Porzellanschälchen oder Reagenzglas mit der heißen Glyzeringelatine Übergossen und darin aufgekocht. Dann gießt man sie mit der Glyzeringelatine in aus Schreibpapier gebogene und mit Steck- nadeln festgesteckte Näpfchen oder besser Glasnäpfchen aus und läßt er- starren, nachdem man sie vorher mit der Nadel in passende Lage ge- bracht hat. Bei dünnflüssiger Glyzeringelatine ist es gut, die eingeschlossenen Objekte eine Zeitlang (3 — 4 Tage) an staubfreiem Ort stehenzulassen, um die Glyzeringelatine durch Verdunstung härter zu machen, bei dickerer ist das nicht nötig und man kann schon einige Stunden nach dem Erstarren mit der weiteren Zurichtung beginnen. Man schneidet mit einem Skalpell die Objekte so aus der erstarrten Masse heraus, daß sie nach allen Richtungen noch etwa i mm von Gelatine umgeben sind und achtet dabei darauf, daß die entstandenen Glyzeringelatineblöcke mit ihren Flächen wenigstens ungefähr parallel resp. senkrecht zu den späteren Schnittflächen stehen. Dann kommen sie in absoluten Alkohol, der so lange gewechselt wird, bis die Glyzeringelatine eine ziemlich harte, hom- artige Masse darstellt. Man schneidet nun- die Blöcke so zurecht, daß die Schnittfläche genau senkrecht zur Achse des zu schneidenden Objektes steht und kann nun sowohl mit dem Rasiermesser aus freier Hand, als auch mit dem Mikrotom die Objekte sehr gut schneiden. Mit dem Mikrotom gelingt es bei hinreichender Härtung Schnitte zu erzielen, die denen bei Celloidineinbettung an Zartheit und Gleichmäßigkeit nichts nachgeben. Die Schnittfläche der Messer muß mit Ale. abs. befeuchtet werden. — 36 — Die Schnitte werden zunächst bis zur weiteren Verarbeitung in ab- soluten Alkohol übertragen und können in diesem beliebig lange bleiben. Will man Dauerpräparate anfertigen, so bringt man sie mit absoluten Alkohol in ein flaches Schälchen, taucht einen Objektträger hinein und hebt den Schnitt mit Hilfe einer Nadel auf dem Träger heraus. Dann läßt man den Alkohol etwas verdunsten, bringt einen Tropfen Glyzerin- gelatine auf den Schnitt, erwärmt leicht und legt ein Deckgläschen auf. Bei sehr zarten und empfindlichen Schnitten ist es besser, vor dem Ver- dunsten des Alkohols ein Tröpfchen Glyzerin auf den Schnitt zu bringen, um das völlige Austrocknen zu vermeiden, leicht zu erwärmen und dann gleich etwas Glyzeringelatine zuzufügen. Wichtig für das Gelingen der Schnitte ist, daß die Objekte völlig von der Glyzeringelatine durchtränkt und daß die Härtung in Alkohol eine möglichst weitgehende ist. Das erste ist bei kleinen Objekten meist durch kurzes Aufkochen in der Glyzeringelatine zu erreichen, bei größeren, mit dicker Rinde umkleideten Thallusstücken ist es weit schwerer und ge- lingt nur dann, wenn man in Pausen wiederholt aufkocht oder nach dem Aufkochen im Wärmschrank bei ca. 35'' einen Tag stehen läßt. Das Härten der Gelatine kann im Anfang mit denaturiertem (aber un- gefärbtem) Spiritus geschehen, erst zuletzt wendet man den teuren ab- soluten Alkohol an. Das Durchtränken der Flechtenlager mit Glyzerin- gelatine wird wesentlich erleichtert, wenn die Objekte vorher völlig luft- leer sind, was nicht immer durch einmaliges Aufkochen in Whsser ge- lingt. Besser ist es dann die Thallusstücke zuerst vorsichtig in Alkohol aufzukochen (Reagenzglas) und nach dem Erkalten in Wasser zu über- tragen, in welchem es etwa ^1^ Stunde verweilen muß, ehe es in Glyzerin- gelatine eingebettet werden kann. In allen Fällen ist es gut, keine zu großen Thallusstücke zu verwenden, am besten Stücke, die nicht über 2^/2 — 3 mm lang und breit sind, bei größeren muß sehr viel mehr Zeit für jede Operation verwandt werden. Die Schnitte sollen Aufschluß geben über den allgemeinen Bau des Lagers, die Art der Gonidien, Beschaffenheit der Rinde und des Markes, bei der Flechtenfrucht über das Vorhandensein eines eigenen oderThallus- randes evtl. Lagerung der Gonidien, Beschaffenheit der Hymenialschicht, Schläuche, Sporen, Paraphysen, Epithecium, Hypothecium, wobei auch auf die Farbe und gewisse Reaktionen Rücksicht zu nehmen ist. Nicht immer wird der Schnitt, auch wenn er gut ist, alle Fragen beantworten, namentlich wird die Beschaffenheit der Rinde oft nicht ohne weiteres klar werden, bei Schnitten durch den Fruchtkörper die Beschaffenheit der Paraphysen, die Lagerung und Gestalt der Sporen in den Schläuchen, — 37 — sowie die Form der letzteren. Auch Aufhellung der Schnitte durch Kali- lauge führt selten ganz zum Ziel. Am besten ist es, man zerfasert einen mitteldicken Schnitt unter dem Präpariermikroskop mit den Nadeln in möglichst kleine Stücke in einem Tropfen Wasser, deckt ein Deckgläschen auf und drückt dieses, ohne zu reiben kräftig an. Dadurch schiebt man die einzelnen Teile so auseinander, daß man wenigstens nach wiederholten Versuchen und an einzelnen Stellen die Schläuche soweit frei bekommt, daß man ihre Gestalt und die Art der Lagerung der Sporen in ihnen er- kennen kann. Über die Beschaffenheit der Paraphysen wird man oft erst bei den stärksten Vergrößerungen (ölinomersion) und nach Anfertigung mehrerer Präparate sicheren Aufschluß erhalten. Gewöhnlich sind die- selben mehr oder weniger miteinander verklebt und schwer trennbar. Bei anderen Flechten sind sie wieder ganz isoliert und verhältnismäßig leicht erkennbar und in ihren Merkmalen zu beobachten. Die an Schnitten angewendeten Reagentien sind hauptsächlich Jod- jodkaliumlösung und Kalilauge. Durch Jodjodkaliumlösung werden ein- zelne Elemente blau oder violett oder gelb gefärbt, seltener bleiben sie ganz farblos. Durch Kalilauge findet eine Gelbfärbung (selten eine Rot- färbung) statt, oder sie bleibt ohne Einfluß auf die Farbe der Flechten- bestandteile. Selten wird an Schnitten Chlorkalklösung, die in manchen Fällen für sich allein oder bei nachfolgender Anwendung von Kalilauge eine Gelb- oder Rotfärbung von Teilen des Flechtenkörpers hervorruft, angewendet. Dagegen wird sowohl Chlorkalklösung als auch Kalilauge, oder erst die erstere mit nachfolgender Anwendung der letzteren makroskopisch als Reagens am Thallus ganz allgemein angewendet. Oft verhalten sich dabei Mark und Rinde der Flechte verschieden, was bei der Reaktion zu berücksichtigen ist. Man bringt dabei mit einem feinen Glasstab einen Tropfen des Reagens auf die vorher am besten angefeuchtete Fläche des Thallus, resp. direkt auf das durch Kratzen freigelegte Mark und beob- achtet die eventuell eintretende Farbenänderung. Bei Anwendung von Chlorkalklösung und Kalilauge bringt man von der ersteren einen Tropfen auf den Thallus, wischt nach Einwirkung von i — 2 Minuten ab und trägt einen Tropfen Kalilauge auf. Da diese Reaktionen fast bei allen Flechten zu berücksichtigen sind, so kürzt man die Angaben darüber in der Weise ab, daß bedeutet: J — Jod ruft keine Blaufärbung, J -|- Jod ruft Blaufärbung, K — Kalilauge ruft keine Gelbfärbung, K -\- Kalilauge ruft Gelbfärbung, — 38 — CaCl — Chlorkalklösung ruft keine Farbänderung, CaCl -\- Chlorkalklösung ruft Farbänderung hervor. CaCl + K oder CaClK bedeutet dann Chlorkalklösung mit nach- folgender Anwendung von Kalilauge, und zwar bei — ohne, bei -|- mit Farbänderung. In selteneren Fällen werden auch noch andere Reagentien, z. B. Salpeter- säure, verwendet, darauf ist dann in den speziellen Fällen hingewiesen. Hat man ein gutes Präparat von Querschnitten durch das Lager oder den Fruchtkörper einer Flechte, so ist es wünschenswert, dasselbe aufzubewahren. Das geschieht in einfachster Weise, indem man auf einen leicht angewärmten Objektträger einen Tropfen verflüssigte Glyzerin- gelatine bringt, den Schnitt mit dem Pinsel oder der Nadel in diesen bringt eventuell ausbreitet und mit einem Deckgläschen bedeckt. Es ist wünschenswert, daß keine Glyzeringelatine über das Deckglas hervortritt, lieber bette man den Schnitt auf einem andern Objektträger in einem kleineren Tropfen noch einmal ein. Denn um das Präparat dauernd halt- bar zu machen, ist es notwendig, das Deckglas mit einem Lackring zu umgeben, welcher Deckglas und Objektträger luftdicht verbindet und den Inhalt völlig abschließt. Das ist aber nur möglich, wenn Deckgläschen und Objektträger völlig frei von Glyzeringelatine sind, was sehr schwer zu erreichen ist, wenn erst einmal etwas Glyzeringelatine unter dem Deck- glas hervorgetreten ist. Jedenfalls ist eine nochmalige Umbettung viel weniger zeitraubend als das nachherige Putzen. Der Lackring darf erst nach einigen Wochen, wenn eine gewisse Verdunstung eingetreten ist, ge- zogen werden. Nach 2 — 3 Monaten trägt man einen zweiten, nach einem weiteren halben Jahr einen dritten Lackring auf. Sorgfältig hergestellte Präparate halten sich bei gutem Lack jahrzehntelang unverändert. Hat man nicht die Absicht, Dauerpräparate herzustellen, will aber doch die einmal angefertigten Präparate einige Zeit konservieren, um später die Untersuchung daran fortsetzen zu können, so genügt es, einen Tropfen Glyzerin an den Rand des Deckglases zu setzen. Dasselbe tritt an die Stelle des allmählich verdunstenden Wassers und man kann solche Präparate, an staubfreiem Ort aufbewahrt, noch nach Monaten benutzen. Nie vergesse man aber, weder an solchen noch an eigentlichen Dauer- präparaten sofort mittels aufgeklebter Etiketten oder Glasschreibstift eine genaue Bezeichnung des Präparates anzubringen, sonst weiß man bald nicht mehr, worum es sich bei dem Präparat handelt. Wer sich eingehender über die mikroskopische Technik unterrichten will, oder wer die Handhabung des Mikroskopes erst erlernen will, sei auf Straßburger, Botanisches Praktikum (Gustav Fischer, Jena) hingewiesen. IV. Die Systematik der Flechten. Der gegenwärtige Stand der Flechtensystematik ist noch ein sehr wenig sicherer, nicht bloß was die Umgrenzung der Arten anbetrifft, sondern auch hinsichtlich der Gattungen und Familien. Auch ist der Standpunkt der einzelnen Flechtensystematiker hinsichtlich dessen, was als Art und was nur als Form anzusehen ist und besonders was als Art- merkmale zu betrachten ist, ein oft prinzipiell verschiedener. In neuerer Zeit ist besonders durch Zopf die Kenntnis der Flechten- chemie sehr wesentlich gefördert worden ; es hat sich gezeigt, daß einzelne Flechtenarten besondere chemische Verbindungen meist säureartigen Charakters produzieren, Flechtensäuren, welche andern verwandten Arten fehlen. Schon Nylander hatte gewisse chemische Reaktionen zur Unterscheidung nahe verwandter Arten angewendet, besonders Kalilauge, Chlorkalklösung und Jodjodkalilösung. Auf Grund unserer gegen- wärtigen Kenntnisse von dem Vorhandensein oder Fehlen gewisser chemischer Verbindungen würden sich manche Arten in eine mehr oder weniger große Anzahl neuer Arten spalten lassen. Indessen, so wichtig diese Ergebnisse hinsichtlich der Flechtenchemie auch sind und vielleicht auch für die Systematik noch werden können, erscheint es doch wohl ver- früht, nur auf rein chemische Unterschiede Arten zu gründen, zumal es feststeht, daß in manchen Fällen ein und dieselbe Art durchaus nicht immer die gleichen Reaktionen zeigt. Wir sind noch viel zu wenig dar- über orientiert, wie weit Standortsverhältnisse, Substrat und sonstige Lebensbedingungen einen Einfluß auf die Entstehung dieser Flechten- körper besitzen, um das Vorhandensein oder Fehlen derselben als Grund- lage zur Unterscheidung von Arten zu wählen. Würde man diesen Weg konsequent weiterverfolgen, so würde die Systematik in das Labora- torium des Chemikers verwiesen werden. Die Systematik ist aber überall, soweit es sich um lebende Organismen handelt, auf morphologische und entwicklungsgeschichtliche Merkmale gegründet, und hier, nicht mit der — 40 — chemischen Reaktion, hat die weitere Forschung einzusetzen, um die Frage nach der Umgrenzung und Selbständigkeit der Arten, ihrer Verwandt- schaft und Zusammengehörigkeit zu Gattungen und Familien zur Lösung zu bringen. In dieser Hinsicht sind aber bisher nur Anfänge gemacht, besonders fehlt es an einer monographischen Durcharbeitung der einzelnen Gat- tungen unter sorgfältiger Benutzung der umfangreichen, aber oft schwer zugänglichen grundlegenden Exsikkatensammlungen: Nur für sehr wenige Gattungen liegt eine derartige Durcharbeitung vor, und man ist zurzeit noch gezwungen, die konventionellen Beschreibungen der einzelnen Arten zu übernehmen. Besonders unangenehm macht sich dabei bemerkbar, daß bei älteren Beschreibungen, die übernommen werden müssen, weil Originalexemplare für eine Neuuntersuchung nicht zu erlangen sind, gerade die mikro- skopisch so Avichtigen Merkmale sehr stiefmütterlich oder auch gar nicht behandelt werden. Hat ja doch das Mikroskop bis fast zur Mitte des vorigen Jahrhunderts in der Lichenologie kaum eine Rolle gespielt, und selbst Körber gibt in seinem Systema Lichenum Germaniae (1855) und seinen Parerga (1865) nur höchst selten einmal bestimmte Maße für Sporen an. Nichtsdestoweniger müssen eine ganze Anzahl von Be- schreibungen in dieser unvollkommenen Form aufgenommen werden, weil man mit ziemlicher Sicherheit annehmen kann, daß es sich um gute Arten handelt, die nur nicht wieder aufgefunden wurden. Bei der überaus großen Variabilität der Flechten ist die Begrenzung der Arten zum Teil noch eine sehr schwankende, namentlich auch was die Zuteilung gewisser Zwischenformen zu der einen oder andern Art an- betrifft. Hier entscheidet sehr oft bei einem Lichenologen der zufällige Eindruck, den er von den ihm gerade zugänglichen Formen der fraglichen Art erhielt, während andere auf etwas abweichende Formen gestützt, zu andern Resultaten kommen. Noch weit unsicherer ist aber die Umgrenzung vieler Gattungen und selbst Familien. Das ist schon früher der Fall gewesen, jetzt aber, nach- dem man die frühere Einteilung in Strauchflechten, Blattflechten, Krusten- flechten und Gallertflechten und ihre weitere Gliederung in Familien nach z. T. äußeren Merkmalen aufgegeben hat und die Flechten nach Merk- malen des inneren Baues des Lagers und der Fruchtkörper ordnet, ist die Verwirrung noch viel größer geworden. Einmal ist die anatomische Durcharbeitung des gesamten Flechtenmaterials noch nicht soweit fort- geschritten, dann aber fehlt noch völlig eine Einigung darüber, welche Merkmale zur Charakterisierung einer Gattung oder Familie sich eignen — 41 — und welche nur untergeordnet, etwa zur Umgrenzung von Untergattungen oder Sektionen dienen können. Diese Schwierigkeiten sind auch durch das System von Zahlbruckner (Engler u. Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien 1898 — 1907) noch durch- aus nicht gehoben, wenn auch hier zweifellos ein gewaltiger Fortschritt in der rein wissenschaftlichen Erkenntnis der Verwandtschaft der Flech- ten zu verzeichnen ist. Aber die Umgrenzung von Gattungen und Fami- lien ist auch hier noch teilweise sehr wenig scharf, und man könnte bei manchen Arten sehr im Zweifel sein, wohin sie gehören; bei einigen ist die Zugehörigkeit entschieden ganz zweifelhaft. Aber wir haben zurzeit nichts Besseres, und es ist sicher anzunehmen, daß wir durch den weiteren Ausbau dieses Systems zu einer befriedigenden Lösung der schwierigen Fragen in der Flechtensystematik kommen werden. Dazu können aber nur Einzelforschungen führen. Die Diagnosen der Familien und Gattungen sind deshalb im nach- folgenden wörtlich dem Zahlbrucknerschen System entnommen, wenn mir auch in einzelnen Fällen eine andere Begrenzung der Gattungen für das Gebiet der Flora wenigstens zweckmäßiger erschienen wäre. Aber das würde nur dazu beitragen, die an sich schon komplizierte Sache noch weiter zu komplizieren. Es erscheint mir besser, ein einmal bestehendes System solange unverändert für floristische Zwecke beizubehalten, bis durch spezielle monographische Arbeiten die Notwendigkeit einer Ände- rung erwiesen ist. Nach dem Zahlbrucknerschen System werden die Flechten in folgen- der Weise eingeteilt, soweit Gattungen unseres Gebietes in Frage kommen : I. Pyrenocarpeae (kernfrüchtige Flechten). I. 2. Familie Moriolaceae Gattung Spheconisca Familie Epigloeaceae Gattung Epigloea Familie Verrucariaceae I. Gattung Sarcopyrenia 2. Verrucaria 3- Thelidium 4. Polyblastia 5- Staurothele 6. „ Thelenidia 7- Thrombium 8. „ Gongylia 9- Geisleria 10. Microglaena Familie Dermatocarpaceae I. Gattung Normandina 2. Dermatocarpon 3- Placidiopsis 4. Endocarpon Familie Pyrenulaceae I. Gattung Microthelia 2. Artbopyrenia 3- Leptorhaphis 4. Polyblastiopsis 5- Porina 6. „ Belonia 7. Thelopsis 8. „ Blastodesmia 42 — g. ,, Clathroporina lo. „ Pyrenula 6. Familie Trypetheliaceae 1. Gattung Tomasellia 2. ,, Melanotheca 7. Familie Pyrenidiaceae 1. Gattung Coriscium 2. ,, Eolichen 8. Familie Mycoporaceae Gattung Mycoporum n. Reihe Gymnocarpeae I. Unterreihe Coni oc arpineae. 1. Familie Caliciaceae 1. Gattung Chaenotheca 2. ,, Calicium 3. ,, Coniocybe 4. „ Stenocybe 5. ,, Sphinctrina 2. Familie Cypheliaceae Gattung Cyphelium 3. Familie Sphaerophoraceae Gattung Sphaerophorus 2. Unterreihe Graphidineae. 1. Familie Arthoniaceae 1. Gattung Arthonia 2. „ AUarthonia 3. ,, Arthothelium 2. Familie Graphidaceae 1. Gattung Lithographa 2. ,, Xylographa 3. ,, Encephalographa 4. „ Opegrapha 5. „ Melaspilea 6. ,, Graphis 3. Familie Chiodectonaceae Gattung Chiodecton 4. Familie Dirinaceae Gattung Dirina 3. Unterreihe C y cl ocarpineae. 1. Familie Lecanactidaceae 1. Gattung Lecanactis 2. „ Schismatomraa 2. Familie Pilocarpaceae Gattung Pilocarpon 3. Familie Thelotremataceae Gattung Thelotrema 4. Familie Diploschistaceae 1. Gattung Conotrema 2. ,, Diploschistes 5. Familie Gyalectaceae 1. Gattung Petractis 2. ,, Jonaspis 3. ,, Microphiale 4. ,, Gyalecta 5. ,, Paehyphiale 6. ,, Sagiolechia 6. Familie Coenogoniaceac 1. Gattung Coenogonium 2. „ Racodium 7. Familie Lecideaceae 1. Gattung Lecidea 2. „ Ophniospora 3. „ Mycoblastus 4. ,, Catillaria 5. ,, Bacidia 6. ,, Toninia 7. „ Bombiliospora 8. „ Lopadium g. ,, Rhizocarpon 8. Familie Cladoniaceae 1. Gattung Baeomyces 2. ,, Pilophoron 3. ,, Cladonia 4. ,, Stereocaulon 9. Familie Gyrophoraceae 1. Gattung Gyrophora 2. „ Umbilicaria 10. Familie Acarosporaceae 1. Gattung Thelocarpon 2. ,, Biatorella 3. „ Maronea 4. ,, Acarospora 5. ,, Glypholecia — 43 — 11. Familie Ephebaceae 1. Gattung Thermutis 2. ,, Spilonema 3. „ Ephebeia 4. ,, Ephebe 5. „ Polychidium 6. „ Porocyphus 12. Familie Pyrenopsidaceae 1. Gattung Pyrenopsis 2. „ Synalissa 3. ,, Phylliscum 4. „ Gonohymenia 5. „ Psorotichia 6. „ Forssellia 7. „ Anema 8. ,, Thyrea 9. „ Pecania 13. Familie Lichinaceae 1. Gattung Pterygium 2. ., Lichina 14. Familie Collemaceae 1. Gattung Physma 2. „ Leramopsis 3. ,, CoUema 4. „ Leptogium 15. Familie Heppiaceae 1. Gattung Heppia 2. ,, Pseudoheppia 16. Familie Pannariaceae 1. Gattung Parmeliella 2. ,, Placynthium 3. ,, Pannaria 4. ,, Massalongia 5. ,, Psoroma 17. Familie Stictaceae 1. Gattung Lobaria 2. „ Sticta 18. Familie Peltigeraceac 1. Gattung Solorinella 2. „ Solorina 3. ,, Nephroma 4. „ Peltigera 19. Familie Pertusariaceae 1. Gattung Pertusaria 2. „ Varicellaria 20. Familie Lecanoraceae 1. Gattung Harpidium 2. „ Lecanora 3. ,. Ochrolechia 4. „ Icmadophila 5. ,, Lecania 6. ,, Placolecania 7. „ Haematomma 8. ,, Phlyctis 9. „ Candelariella 21. Familie Parmeliaceac 1. Gattung Candelaria 2. ,, Parmeliopsii 3. „ Parmelia 4. „ Cetraria 22. Familie Usneaceae 1. Gattung Evernia 2. ,, Letharia 3. „ Dufourea 4. ,, Alectoria ,5. „ Ramalina 6. ,, Usnea 7. „ Thamnolia 8. „ Siphula 23. Familie Caloplacaceae 1. Gattung Blastenia 2. „ Caloplaca 24. Familie Theloschistaceae 1. Gattung Theloschistes 2. „ Xanthoria 25. Familie Buelliaccae 1. Gattung Buellia 2. „ Rinodina. 26. Familie Physciaceae 1. Gattung Physcia 2. ,, Anaptychia Das System berücksichtigt dabei in erster Linie die Form der Schlauchfrüchte, dann die Art der Gonidien, ihre Lagerung und Vor- kommen im Thallus resp. in und unter der Hymenialschicht, Beschaffen- — 44 — heit der Apotliecien und Perithecien und deren Bestandteile: Rand, Schlauchschicht, Epithecium, Hypothecium, Form der Sporen und Para- physen, ferner den Bau des Lagers. Nur in verhältnismäßig untergeord- netem Maße werden Merkmale der äußeren Gestalt, soweit sie mit bloßem Auge oder mit der Lupe festzustellen sind, herangezogen. Schon hier- durch allein wird der scharfe Gegensatz zwischen der früheren Licheno- logie und der jetzigen deutlich, und die älteren Werke bis zu KÖrber haben in dieser Hinsicht nur historisches Interesse. Bei der Beschreibung der Arten wird natürlich sehr oft auf ganz alte und unzulängliche Dia- gnosen zurückgegriffen werden müssen, weil neuere fehlen und Original- exemplare überhaupt nicht mehr aufzutreiben oder in schwer zugäng- lichen Sammlungen verborgen sind. Ganz unsicher sind auch bei vielen Arten die Standortsangaben, die man in der Literatur findet. Das hängt einmal damit zusammen, daß man jetzt unter einer Art etwas ganz anderes versteht, als z. B. zu Kör- bers Zeit und dann, daß die früheren Arten oft in mehrere zerlegt worden sind, von denen es ganz unsicher ist, welche Standorte ihnen zugewiesen werden müssen. Schließlich wurden aber auch früher, ehe man genaue mikroskopische Unterscheidungen zur Artbestimmung heranzog, auch sehr viele Arten miteinander verwechselt. Noch Körber gibt, wie schon erwähnt, selten einmal genaue Maße für Sporengrößen usw. an, und die Beschreibung der mikroskopisch wichtigen Merkmale ist meist sehr kurz und allgemein gehalten. Deshalb sind die Standortsangaben im nach- folgenden auch meist nur ganz allgemein gehalten und nur bei seltenen Arten oder in speziell interessanten Fällen genau wiedergegeben. Die Arten selbst wurden, soweit möglich, vollständig berücksichtigt, nur einige wenige, an den Grenzen des Gebietes gefundene und meist nur einmal beobachtete wurden nicht aufgeführt. Dagegen wird man einen nicht unbeträchtlichen Teil der in früheren Werken aufgeführten Arten hier nicht wieder finden. Meist handelt es sich dabei um Arten, welche ganz eingezogen oder zerlegt worden sind; im übrigen wird aber das Synonymenregister, das mit Rücksicht auf die recht schwierige Nomen- klatur und Synonymik bei den Flechten, besonders sorgfältig aus- gearbeitet wurde, hierüber oft die gewünschte Auskunft geben. Freilich sind manche der ganz unsicheren und nicht mehr wiederzuerkennenden Arten früherer Autoren ganz weggeblieben. Bei den meisten Flechtenarten, die in älterer Zeit aufgestellt wurden, spielen die Synonyme eine sehr wichtige Rolle, weil dieselbe Art von ver- schiedenen Autoren nicht nur mit sehr verschiedenen Namen belegt wurde, sondern weil auch der gleiche Name zur Bezeichnung ganz verschiedener — 45 - Arten diente. Um sich in diesem Wirrwarr, der bei keiner Pflanzengruppe annähernd so groß ist wie bei den Flechten, einigermaßen zurechtzufinden, ist dem Schlüsse des Werkes ein eingehendes Synonymenverzeichnis bei- gefügt. Für den Gebrauch des Buches sei noch besonders hervorgehoben, daß die Farbenangaben der Beschreibungen und Abbildungen sich auf trockene Flechten, z. T. Herbarexemplare beziehen, da gewöhnlich solche zur Bestimmung kommen; die Farbe der frischen, feuchten Flechte weicht nicht selten beträchtlich ab. Die folgende Tabelle zur Bestimmung der Familien kann auf einzelne Ausnahmen keine Rücksicht nehmen, ohne die Übersichtlichkeit zu ver- lieren; im Zweifel, welcher im einzelnen Falle von den zwei Gegensätzen bei der Bestimmung der zutreffende ist, vergleiche man die Abbildungen auf den Tafeln der betr. Familien und Gattungen. Bestimmungstabelle der Familien. 1. Hymenium kugelig oder halbkugelig, von einem am Scheitel sich porenförmig öffnenden Gehäuse umschlossen (Pyrenocarpeae) 2. Hymenium als mehr oder weniger freie, vom Gehäuse nicht bedeckte, runde oder strichförmige Scheibe entwickelt Gymnocarpeae 9- 2. Lager mit Cyanophyceen-Gonidien (Nostoc, Scytonema oder Sirosi- phon), Fam. Pyrenidiaceae. Lager mit Chlorophyceen-Gonidien 3. 3. Perithecien im Innern durch meist unvollständige Scheidewände in Kammern geteilt Mycoporaceae. Perithecien einfach, nicht in Kammern geteilt 4. 4. Lager mit Trentepohlia-(Chroolepus-)Gonidien 5. Lager mit Pleurococcus- oder Palmella-Gonidien 6. 5. Perithecien in einem Stroma sitzend Trypetheliaceae. Perithecien einzeln, nicht in einem Stroma sitzend Pyrenulaceae. 6. Gondien kolonienweise in Hyphenkapseln eingeschlossen Moriolaceae. Gonidien nicht kolonienweise in Hyphenkapseln eingeschlossen 7. 7. Lager gallertartig, Hyphen ein die Gallerte locker durchsetzendes Maschenwerk bildend Epigloeaceae. Lager nicht gallertartig, Hyphen dicht verwebt 8. 8- Lager krustenförmig, unberindet Verrucariaceae. Lager blattartig oder schuppig, oberseits oder beiderseits berindet Dermatocarpaceae. .— 46 — 9- Paraphysen über den Schläuchen zu einem Netzwerk verflochten, welches mit den ausgetretenen Sporen eine der Scheibe lange an- haftende staubige Masse, das Macaedlum bildet (Coniocarpineae) lo. Paraphysen kein Macaedium bildend 12. 0. Lager blattartig oder strauchig Sphaerophoraceae. Lager krustig, unberindet 11. 1. Apothecien mehr oder weniger deutlich, oft lang gestielt Caliciaciae. Apothecien sitzend Cypheliaceae. 2. Apothecien lineal, länglich, ellipsoidisch oder fast eckig, selten rund- lich (Graphidineae) 13. Apothecien kreisrund (Cyclocarpineae) 16. 3. Apothecien unberandet, einzeln Arthoniaciae. Apothecien meist deutlich berandet 14. 4. Lager unberindet 15. Lager oben berindet Dirinaceae. 5. Apothecien einzeln Graphidaceae- Apothecien zu mehreren in einem Stnoma eingeschlossen Chiodecto« naceae. 6. La^er angefeuchtet, gallertartig aufquellend 17. Lager angefeuchtet, nicht gallertartig aufquellend 20. 7. Lager mit Gloeocapsa-Gonidien Pyrenopsidaceae. Lager mit faden- oder kettenförmigen Gonidien 18. 8. Lager mit Nostocgonidien CoUemaceae. Lager nicht mit Nostocgonidien 19. 9. Lager mit Scytonema- oder Stigonema-Gonidien Ephebaceae. Lager mit Rivularia-Gonidien Lichinaceae. 20. Lager spinnwebartig oder schwammig, mit Trentepohlia- Gonidien Coenogoniaceae. Lager nicht spinnwebartig-schwammig 26. 21. Apothecien in auffallender Weise gestielt, oft auf strauchigen, radiär gebauten Stielen (Podetien) Cladoniaceae. Apothecien nicht oder nicht auffallend gestielt 22. 22. Lager walzig oder strauchig, allseitig berindet, radiär gebaut 23. Lager nicht radiär gebaut 26. 23. Sporen einzellig, Usneaceae. Sporen mehrzellig 24. 24. Sporen farblos 25. Sporen braun Physciaceae (Anaptychia). 25. Sporen dünnwandig Usneaceae (Ramalina). Sporen dickwandig, polar-zweizeilig Theloschistaceae (Theloschistes). — 47 — 26. Lager krustig 27. Lager blattartig oder strauchig 37. 27. Lager mit Trentepohlia- oder Scytonema-Gonidien 28, Lager mit Pleurococcus- oder Protococcus-Gonidien 30. 28. Apothecien nicht vom Lager berandet Lecanactidaceae. Apothecien stets oder nur in der Jugend vom Lager berandet 29. 29. Apothecien anfangs krugförmig, vom Lager berandet, später lecidei- nisch oder biatorinisch Gyalectaceae. Apothecien bleibend vom Lager berandet Thelotremaceae. 30. Sporen zwei- bis vierzellig mit stark verdickten Scheidewänden (aus- genommen Rinodina oreina) 31. Sporen ein- bis vielzellig, aber stets mit dünnen Scheidewänden 32. 31. Sporen farblos Caloplacaceae. Sporen braun Buelliaceae. 32. Schläuche viel- (mehr als 32-) sporig Acarosporaceae. Schläuche i — 32 sporig 33. 33. Apothecien mit eigenem Gehäuse, keine Gonidien einschließend 34. Apothecien nur vom Lager berandet, ohne eigenes Gehäuse 36. 34. Gehäuse spinnwebartig, locker Pilocarpaceae. Gehäuse aus dicht verflochtenen oder verklebten Hyphen gebildet 35. 35. Gehäuse nicht vom Lager berandet Lecideaceae. Gehäuse schwach vom Lager berandet DIpIoschistaceae. 36. Apothecien sitzend, mit deutlicher Scheibe Lecanoraceae. Apothecien in Lagerwarzen versenkt, mit punktförmiger Scheibe Pertusariaceae. 37. Sporen dickwandig, zwei- bis vierzellig, mit verdickten Scheide- wänden 38. Sporen ein- bis mehrzellig, mit dünnen Scheidewänden 39. 38. Sporen farblos Theloschistaceae. Sporen braun Physciaceae. 39. Lager ohne deutliche Markschicht Heppiaceae. Lager mit deutlicher Markschicht 40. 40. Apothecien mit der ganzen Unterseite dem Lager aufgewachsen, un- berandet Peltlgeraceae. Apothecien deutlich berandet, kurz gestielt oder sitzend, aber nie mit der ganzen Unterseite dem Lager aufgewachsen 41. 41. Sporen spindel- oder nadeiförmig Stictaceae. Sporen eiförmig, lang eiförmig oder ellipsoidisch 42. 42. Lager mit Scytonema- oder Nostoc-Gonidien Pannariaceae. Lager mit Pleurococcus- oder Palmella-Gonidien 43. — 48 — 43- Lager klein, schuppig Pannariaceae (Psoroma). Lager blattartig 44. 44. Apothecien mit eigenem, nicht kohligem Gehäuse Gyrophoraceae. Apothecien vom Lager berandet, lecanorinisch 45. 45. Lager mit Haftscheibe Usneaceae (Evernia). Lager ohne Haftscheibe Parmeliaceae. Aus praktischen Gründen wurde im Nachfolgenden die Reihenfolge umgekehrt und mit der Familie der Physciaceae begonnen. L Reihe Gymnocarpcae. Scheibenfrüchtige. Das Hymenium bildet eine auf ihrer Oberfläche vom Gehäuse nicht bedeckte, mehr oder weniger offene, runde oder strichförmige Scheibe. I. Unterreihe Cyclocarpineae. Scheibe der Apothecien kreisrund; Paraphysen mit den Sporen kein Macaedium bildend. Die Unterreihe der Cyclocarpineae wird nur durch die runde, offene, von keinem Macaedium bedeckte Scheibe charakterisiert, enthält aber sonst Flechten von sehr ungleicher Entwicklung, die sich nur zum Teil in scharf umschriebene Familien zusammenfassen lassen. Der Bau des Lagers selbst innerhalb einer Familie ist sehr verschieden, und ebenso kommen innerhalb der Unterreihe fast alle als Gonidien bekannte Algenarten vor. Die Umgrenzung der Unterreihe ist deshalb nicht als eine natürliche anzusehen. Familie Physciaceae. Lager blattartig, wiederholt gelappt, seltener strauchartig, in der Regel mit Rhizinen an die Unterlage befestigt, geschichtet, dorsiventral oder radiär gebaut, berindet, mit Protococcusgonidien. Apothecien sitzend, kreisrund (lezideinisch oder) lekanorinisch ; Paraphysen einfach ; Schläuche Ssporig; Sporen braun, zwei-, seltener vierzellig oder durch einige eingeschobene Längswände mauerartig armzellig, mit verdickter Sporenwand. Fulkren endobasidial, gegliedert; Pyknokonidien meist kurz, gerade. Übersicht der Gattungen: Rinde der Lageroberseite pseudoparenchymatisch aus senkrecht verlau- fenden Hyphen gebildet Physcia. — 49 — Rinde der Lageroberseite aus längslaufenden Hyphen gebildet, nicht pseudoparenchymatisch Anaptychia. Gattung Physcia (Schreb.) Wainio. Lager blattartig, im Umfange mehr oder weniger kreisrund, an- gedrückt oder aufsteigend, in der Regel mit Rhizinen an die Unterlage befestigt, wiederholt gelappt, Lappen zumeist schmal, geschichtet, dorsi- ventral, beiderseits berindet, Rinde aus senkrecht verlaufenden, verklebten, dicht septierten Hyphen hervorgegangen, pseudoparenchymatisch, die untere Rinde mitunter aus längslaufenden Hyphen gebildet, Markschicht wergartig aus dünnwandigen, vornehmlich längslaufenden Hyphen zu- sammengesetzt, weiß, safrangelb bis rot ; Gonidien zu Protococcus gehörig. Apothecien flächenständig, kreisrund, sitzend, vom Lager berandet; Scheibe braun bis schwarz, nackt oder bereift; Paraphysen einfach, septiert, seltener unseptiert; Epithecium durch Kalilauge nicht gefärbt; Hypothecium farb- los oder dunkel; Schläuche Sspprig; Sporen braun, länglich bis ellipsoi- disch, normal zweizeilig, seltener vierzellig oder durch einige wenige ein- geschobene Längswände mauerartig-armzellig; Sporenwand verdickt. Ge- häuse der Pyknokonidien eingesenkt oder nur wenig hervortretend. Ful- kren endobasidial, dicht gegliedert. Pylcnokonidien länglich bis länglich- zylindrisch, grade und kurz, bei wenigen Arten fädlich und gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Lager hell, durch K deutlich gelb gefärbt 2. Lager dunkel, durch K nicht gelb gefärbt 11. 2. Markschicht durch K gelb gefärbt 3. Markschicht durch K nicht gelb gefärbt 6. 3. Lager ohne Soredien 4. Lager mit Soredien 5. 4. Sporen 16 — 24^ lang, 7 — 10 fi dick Ph. aipoHa. Sporen 11 — i2,y fj, lang, 5^ dick Ph. dubia. 5. Lagerrosetten in der Mitte meist vollständig sorediös - körnig Ph. astroidea. Lagerabschnitte oberseits mit kugeligen oder fast kugeligen, bläulich- grauen Soredien Ph. caesia. 6. Lager mit Soredien 7. Lager ohne Soredien Ph. stellaris. 7. Untere Rinde plektenchymatisch Ph. tribacia. Untere Rinde aus der Oberfläche parallelen Hyphen gebildet 8. Thome-Mignla, Flora. XU. 4 — 50 — 8. Lappen sehr dünn und schmal, schmäler als bei Ph. caesia Ph. tenelia. Lappen breiter 9. 9. Soredien sehr spärlich und meist vereinzelt Ph. albinea. Soredien meist reichlich 10. 10. Lappen bogig aufsteigend Ph. ascendens. Lappen abgeflacht Ph. dimidiata. 11. Lager unterseits schwarz oder braunschwarz 12. Lager unterseits weißlich oder blaß 15. 12. Lager ohne Soredien Ph. pulverulenta. Lager mit Soredien 13. 13. Fast ausschließlich Gestein bewohnend Ph. lithotea. Vorwiegend auf Rinde und Holz, seltener auf Gestein 14. 14. Soredien weißlich oder weißlichgelb Ph. leucolelptes. Soredien gelblichgrün oder grünlich Ph. obscura. 15. Pyknokonidien lang (18^), fadenförmig, gekrümmt Ph. adgluiinata. Pyknokonidien kurz (ca. 4/^), stäbchenförmig 16. 16. Lager oberseits bereift Ph. farrea. Lager oberseits nicht bereift 17. 17. Lappen anliegend Ph. sciastrella. Lappen aufsteigend oder aufrecht Ph. humilis. I. Ph. aipolia (Ehrh.) Nyl. — Liehen aipolius Ehrh. — Parmelia aipolia Ach. — Physcia stellaris var. aipolia Nyl. — Taf. l, Fig. i, 2. Taf. IH, Fig. 1—3. Lager weißlichgrau, grau oder bläulichgrau, unten weißlich, mit braungrauen Rhizinen, flach angedrückt, rund, rosettenförmig, mit breiten, zusammenhängenden, am Rande rundlichen, wellig gekerbten Lappen, in der Mitte runzelig, mit Kalilauge ebenso wie das Mark sich gelb färbend. Apothecien ziemlich groß, gedrängt, etwas schüsseiförmig, braunschwarz, bereift oder nackt, mit glattem oder gekerbtem Rande. Sporen 16 — 24 fj, lang, 7 — IG ju dick. Pyknokonidien nadeiförmig, 3,5 — 5 ju lang, 0,8 — i /n dick, in der Mitte etwas dicker. An der Rinde von Laubbäumen, beson- ders Pappeln, Weiden, Eschen weit verbreitet und meist überall häufig. Erklärung zu Tafel I. P'ig. I. Physcia aipolia, Schläuche, vergr. 250. „ 2. „ „ Sporen, „ 500. ,, 3. Anaptychia ciliaris, natürl. Gr. ,, 4. „ „ Querschnitt durch das Lager mit einem Pyknokonidienbehälter, vergr. 100. ,, 5. „ ,, Querschnitt durch ein Apothecium, vergr. 25. )i "• I) )) 11 ») II 11 I' 100. „ 7. „ ,, Sporen, vergr. 28o. 'ijäa fi/^cu/tea£ r Uer/iJe/i ,M. / k'""'^^*!W!»." . '''fi.vnrai ^,.: V \ $ s \\u ,' 1 1?.> ^^^ ^4* :^2'^ 1 üäi^^ ' w - ^ nt^ /^^^ 'Myöryy, ./^../4 /-/". ^^^^z////;^« ^^i^J^^/j — 51 — var. antbelina (Ach.) Nyl. — Lieben anthelinus Ach. — Parmelia anthelina Ach. — P. aipolia y anthelina Ach. — Lappen gesondert, viel- teilig, von der Mitte bis zum Rande reichend. /. acrita Ach. — Lappen zusammenschließend, im Umfange etwas getrennt, in der Mitte runzebg, Haftfasern grau, Apothecien ganzrandig. /. cercidia Ach. — Lappen zusammenschließend, in der Mitte runzelig, Haftfasern schwärzlich. Apothecien am Rande gekerbt. 2. Ph. dubia (Floerke). — Fb. caesia b. dubia Dalla Torre et Sarn- thein. — Parmelia dubia Floerke. — Nicht Parmelia dubia Schaer. Lager angepreßt, derbhäutig, kräftig, weiß bis weißlichgrau, fein- lappig, ohne kugelige Soredien, angefeuchtet im Gegensatz zu Ph. caesia gl unlieb. Apothecien schwarz, weiß berandet. Sporen zu 8 in keuligen Schläuchen, zweizeilig, dunkel, 11,5 — 12,7 p, lang, 5 fx breit. Paraphysen etwas dunkler braun als bei Ph. caesia. Durch Kalilauge wird das Lager gelblich-olivgrünlich gefärbt, intensiver als bei Ph. caesia. Auf Felsen und Steinen, besonders Grabsteinen, anscheinend ver- breitet, aber vielfach nicht von Ph. caesia unterschieden, mit der sie nahe verwandt ist. 3. Ph. caesia (Hoffm.) Nyl. — Liehen caesius Hoffm. — L. pulchellus Wulf. — Psora caesia Hoffm. — Lobaria caesia Hoffm. — Parmelia caesia Ach. — P. pulchella a caesia et ß dubia Schaer. — Imbricaria caesia DC. — Taf. H, Fig. I. Lager hechtgrau oder weißlich-aschgrau, meist mit einem bläulich- schwarzen Ton, in Rosetten von 2 — 5 cm Durchmesser, matt, glatt oder etwas runzelig, flach anliegend, mit 0,5 — i mm breiten, gewölbten oder mehr oder weniger flachen Lappen, oberseits mit grauen, kugeligen, ziem- lich großen Soralen besetzt, unterseits meist blaß, zuweilen auch bräun- lich oder schwärzlich, spärlich mit kurzen, dunklen Haftfasern besetzt, mit Kalilauge ebenso wie das Mark sich gelb färbend. Apothecien i — 2 mm breit, angedrückt, flach bis schwach schüsseiförmig. Excipulum glatt, am Rande ganz oder zuletzt grob krenuliert. Scheibe schwarzbraun oder schwarz, nackt oder bereift. Epithecium dunkelrötlich, Hypothecium farblos. Paraphysen angeschwollen, am Ende mit i — 2 Scheidewänden. Sporen schwärzlich, zweizeilig, 16 — 20 fi lang, 7 — 10 ^i dick. Pykniden ziemlich selten. Pyknokonidien zylindrisch grade, 3,5 — 5 jx lang, kaum I [j, dick. Verbreitet und ziemlich häufig durch das ganze Gebiet bis ins Hoch- gebirge an Felsen, Mauern, Ziegeln, Brettern, selten an Rinden. 4* — 52 — 4- Ph. astroidea (Clem.) Fr. — Parmelia astroidea Clem. — Lager kreisrund, in i — 3 cm breiten, oft zusammenfließenden Ro- setten, weiß, hechtgrau oder weißlich-blaugrün, selten aschgrau, glatt oder mehr oder weniger bereift, mit flach anliegenden, sich berührenden oder deckenden gewölbten, in der Mitte körnig-warzigen, nach dem Rande zu flachen Lappen, im Umfang kleinlappig, mit Kalilauge ebenso wie das Mark sich gelb färbend, auf der Unterseite weißlich mit schwärzlichen Haftfasern. Rindenschichten farblos. Apothecien i — 1,2 mm groß, sitzend oder etwas in die staubigen Körnchen eingesenkt, mit glattem, am Rande glattem oder fein gekerbtem oder zuletzt grob krenuliertem Excipulum. Scheibe schwarzbraun, gewöhnlich bereift, flach. Hypothecium farblos. Paraphysen angeschwollen mit i — 2 Scheidewänden und braunrötlicher Färbung an der Spitze. Sporen schwärzlich, 17 — 28 fi lang, 7,5 — ii fi dick. Hymenium mit Jod sich bläuend. Der Thallus ist bei der typischen Form meist dicht mit Soredien bedeckt und erscheint daher zum Teil staubig aufgelöst. An Laubholzstämmen, zerstreut und nicht überall. Nordwest- deutschland. 5. Ph. stellaris (L.) Nyl. — Liehen stellaris L. — Lobaria stellaris Hoffm. — Parmelia stellaris Ach. — Imbricaria stellaris DC. — Taf. H, Fig. 2. Lager häutig, rosettenförmig, 2 — 5 cm im Durchmesser, dem Sub- strat anliegend, weißlich bis aschgrau, matt, glatt oder mehr oder weniger runzelig, namentlich im mittleren Teil der Rosette, nackt oder seltener bereift, mit Kalilauge sich nur an der Oberfläche gelb färbend, tief lappig geteilt, mit am Rande kleinlappigen, linearen, 0,5 — 2, selten bis 3 mm breiten sich berührenden oder etwas entfernten, gewölbten, ganzrandigen, zuweilen auch etwas verbreiterten, flachen, in verschiedener Weise ge- teilten und gekerbten Abschnitten. Unterseite weißlich mit gleichfarbigen, selten bräunlichen Haftfasern. Obere Rinde von ungleicher Dicke, 10 bis 42 fji, fast farblos, an der Außenseite nur wenig dunkler, Gonidienschicht unregelmäßig, stellenweise etwas unterbrochen, 22 — 54 ^ dick. Mark aus verflochtenen, an der Oberfläche parallel gerichteten und ein schwammiges Geflecht bildenden Hyphen bestehend. Untere Rinde farblos, durchschnitt- lich 60 fji dick, aus verzweigten, teils der Oberfläche parallelen, teils nach innen gebogenen Hyphen gebildet. Apothecien zahlreich in der Mitte der Rosetten, etwas v^ortretend, becherförmig. Excipulum glatt, dick, glatt oder schwach welligbuchtig. Scheibe dunkelbraun oder schwarzbraun bis schwarz. Epithecium braun oder rötlich. Hypothecium farblos. Para- — 53 — physen am Scheitel septiert. Sporen zu 8, braun, zweizeilig, mit kleinen eckigen Zellen, 15 — 25^ lang, 8 — 10 // dick. Pykniden schwarz, kugelig, etwas vortretend. Pyknokonidien zylindrisch, 2,8 — 4,5 [ä lang, kaum 1 l^i dick. Verbreitet und sehr häufig von der Ebene bis ins Hochgebirge an Laubbäumen, auf bearbeitetem Holze, auch auf Steinen. /. radiata Ach. — Apothecien bereift, ganzrandig- Die typische und wohl verbreitetste Form der Art. /. rosulata Ach. — Apothecien nackt, am Rande gewöhnlich wellig gekerbt. — Fast ebenso verbreitet und häufig wie die f. radiata. var. leptalea (Ach.) Nyl. — Ph. leptalea DC. — Pb. aseendens var. leptalea Harm. — Parmelia leptalea Ach. — P. stellaris var. hispida Fr. — P. stellaris y ascendeus I tubulosa W/allr. — Liehen teneUus Wahlenb. — Borrera tenella var. leptalea Ach. Lager häutig, aschgrau oder aschgrau-blaugrünlich, aschgrau-weiß- lich oder weißlich in wenig ausgedehnten oder unbestimmt begrenzten Rosetten, anliegend und in der typischen Form soredienlos. Lappen tief eingeschnitten, 0,4 — 1,5 mm breit, entfernt, seltener genähert und sich dachziegelig deckend. Oberfläche glatt oder leicht gerunzelt am Grunde der Lappen; Unterseite weißlich mit meist randständigen, verschieden, manchmal bis 3 mm langen, ganz blassen oder blaßbraunen, am Ende dunkleren, nach dem Substrat gerichteten oder mehr oder weniger ab- stehenden, über den Rand der Lappen hervorragenden und stets sehr deut- lich sichtbaren Haftfasern. Der Unterschied gegenüber Ph. stellaris liegt fast nur in dem deut- licheren Hervortreten der Haftfasern, was kaum zur Begründung einer eigenen Art ausreichen dürfte. An denselben Standorten wie die Hauptform zerstreut. 6. Ph. tenella (Scop. Nyl.) Bitter. — Liehen tenellus Scop. — Parmelia tenella Ach. — P. stellaris var. tenella Schaer. — Physcia leptalea var. tenella Oliv. exp. — Taf. HI, Fig. 4, 5. Äußerlich und im inneren Bau der Ph. stellaris sehr ähnlich, aber soredienbildend. Lappen viel schmäler als bei Ph. ascendens, häufig lockerer und reicher verzweigt, mehr anliegend. Apothecienbildung häufig. Sorale einfach. Die Verbreitung ist noch nicht festgestellt, sie dürfte sich an die von Ph. stellaris, von der sie sich im wesentlichen durch die Soredienbildung unterscheidet, anschließen. Auch fehlt bisher eine zusammenfassende Diagnose. — 54 — /. subbreviata Nyl. — Lagerabschnitte kürzer, kaum gewölbt, reicher an Soredien, mit weniger zahlreichen Rhizinen. Tirol. 7. Ph. ascendens (Bitter). — Ph. stellaris ß asceiidens Th. Fr. — Ph. kptalea var. tenella Oliv. Im Aussehen und inneren Bau wie Ph. stellaris, aber durch die Sore- dienbildung verschieden. Von Ph. tenella durch viel kürzer und kompak- ter wüchsige, mehr bogig aufgerichtete Lappen verschieden. Apothecien selten. Über die Sorale gibt Bitter an: „Die ersten Risse, welche zur Entstehung der primären Sorale führen, bilden sich an der Grenze zwischen oberer und unterer Rinde, und zwar ein größerer gewöhnlich an der Spitze des Lappens, kleinere an den Seiten desselben in unregelmäßigen Abständen voneinander. Infolge der starken Ausdehnung, die in diesem soredienproduzierenden Thallusteile herrscht, werden die Gewebebrücken zwischen den kleineren Lücken im Laufe der Zeit zerrissen, und es bildet sich eine einzige große Öffnung, deren Über- dachung die Soredienbrutstätte darstellt. Dieses Dach erfährt nun später eine kuppeiförmige Erweiterung, denn mit der Bildung von Soredien ist für ein solches Lappenende bei Ph. ascendens gewöhnlich noch nicht der Abschluß seiner Lebenstätigkeit erreicht. Vielmehr beginnt nunmehr ein Prozeß sekundärer Soredienbildung. Es entstehen an der Kuppel un- regelmäßig verteilte, niedrige, buckeiförmige Erhöhungen, augenscheinlich an Stellen, wo die Vermehrung der beiderlei Elemente des Thallus be- sonders intensiv ist. Endlich kommt es an der Spitze dieser Kuppelaus- wüchse zur Zerreißung, so daß die vorher nur auf der Unterseite offene Kuppel jetzt einem grob durchlöcherten Sieb ähnelt." Überall häufig bis gemein an Laubbäumen, Holz, auch Gestein. /. distracta Lettau. Soraltragendes Ende der Lappen meist Sitark verbreitert und häufig nach der Oberseite stark konkav, seltener kapuzen- förmig. Thüringen. 8. Ph. albinea (Ach.) Nyl. — Parmelia albinea Ach. — Physcia caesia var. albinea Th. Fr. Lager weiß oder bläulichweiß, Abschnitte flach, breiter und größer als bei der sonst sehr ähnlichen Ph. caesia, etwas torulös, am Scheitel ge- kerbt, mit wenig Soredien. Apothecien größer als bei Ph. caesia, Sporen wie bei dieser. Das Mark färbt sich mit Kalilauge nicht. An Kalk- und Kieselgestein verschiedener Art im Gebirge, ziem- lich selten. /. teretiuscula (Ach.) Nyl. — Ph. leptalea var. subteres Harm. — Parmelia caesia ß teretiuscula Ach. — 55 — Lager in Rosetten von i — 4 cm Durchmesser, oft zusammenfließend oder teilweise zerstört, mit schlanken, kaum i mm breiten, leicht an das Substrat angehefteten Abschnitten; dies-e oberseits abgerundet, entfernt, am Ende etwas am Rande abwärts gekrümmt oder im Gegenteil erhaben und mit Soredien, aschgrau, aschgrau-weißlich oder weißlich-grünlich- blau, runzelig oder nicht runzelig, selten bereift, unterseits weißlich mit blassen oder bräunlichen Haftfasem. Kalilauge färbt das Mark nicht, den übrigen Thallus gelb. 9. Ph. dlmidiata Nyl. — Ph. albinea var. dimidiata Nyl. — Parmelia dimidiata Arn. Lager dem der Ph. albinea ähnlich, aber mit kürzeren, relativ brei- teren, mehr abgeflachten und gekerbten Lappen, oft, besonders am Rande, mit Soredien, mit Kalilauge sich gelb färbend, Mark nicht sich färbend. Apothecien bis über 3 mm breit, am Rande dick, buchtig oder etwas gekerbt. Scheibe stark bereift. Epithecium braun, Hypothecium farblos. Parapbysen i,S fi dick, etwas angeschwollen, gegliedert, am Ende braun. Sporen zweizeilig mit etwas dreieckigen Zellen, 19 — 20 // lang, 9 ju dick. Hymenium sich mit Jod dauernd schön blau färbend. — Die Hyphen der unteren Rinde bilden kein Geflecht, sondern verlaufen parallel der Ober- fläche oder nach innen umbiegend. Lappen des Lagers bis 2,5 mm breit. Selten, auf Steinen, Rinde und Holz. Vogtland, Bayern, Thüringen, Alpen. 10. Ph. tribacla (Ach.) Nyl. — Lecanora tribacia Nyl. — Parmelia tribacia Schaer. — P. stellaris var. tribacia Tuck. — P. erosa Borr. — Physcia caesitia Nyl. Lager kreisrund, 2 — 4 cm breite Rosetten bildend, oder unbestimmt ausgebreitet, graugrünlich-weißlich, ganz glatt, schließlich stellenweise staubig bereift, tief eingeischnitten, mit sehr verschiedenen, bald mit ziem- lich langen, dünnen, i — 1,5 mim breiten, bald mit kürzeren und breiteren, 2 — 3,5 mm breiten, manchmal selbst fast schuppenförmigen Abschnitten, dachziegelig. Die Abschnitte sind zuweilen in unregelmäßige, gebogene, geschlitzt-gezähnelte, an den Rändern etwas gekörnelte Lappen geteilt. An den Rändern der älteren Teile entstehen zuweilen reichlich körnige Sore- dien. Unterseite weißlich mit gleichfarbigen Haftfasern. Mit Kalilauge färbt sich der Thallus gelb, während das Mark meist ungefärbt bleibt. Apothecien sehr selten, mittelgroß, am Rande etwas gekerbt oder fast ganz, mit schwarzer Scheibe. Sporen 15 — 20 /j, lang, 8 — 11 fj, breit. An Baumstümpfen und Felsen. Sehr selten. Heidelberg, Alpen. — se- il. Ph. pulverulenta (Hoiffm.) Nyl. — Squammaria pulverulenta Hoffm. — Lobaria pulverulenta Hoffm. — L. pulverulenta a allochroa Hepp. — Parmelia pulverulenta Ach. — Imbricaria pulverulenta DC. — Taf. II, Fig. 6. Lager häutig, etwas knorpelig, in 5 — 7 cm oder mehr breiten Ro- setten, dem Substrat anliegend, trocken braunrötlich oder aschgrau-rötlich, feucht mehr oder weniger grünlich, matt, mehr oder weniger mit einem weißen Reif bedeckt, durch Kalilauge nicht verändert, mit strahligen, I — 2 mm breiten Lappen. Lappen mit Ausnahme der randständigen sich leicht dachziegelig deckend, oft etwas vertieft, ganz oder an den Seiten mit kleinen, verbreiterten Blättchen, unterseits schwarz und mit zahl- reichen, I — 2,5 mm langen, gleichfarbigen Haftfasern. Obere Rinden- schicht 50 — 80 // dick, in den bereiften Teilen von einer 15 — 27 /^ dicken, unten etwa bis 7 [x, braunen, sonst farblosen, amorphen Schicht bedeckt, aus gegliederten, verzweigten, plektenchymatiscben Hyphen gebildet. Gonidialschicht im Mittel 75^ dick, Gonidien bis 15/^ im Durchmesser. Mark gegen 90 // dick, aus der Oberfläche parallelen Hyphen bestehend. Untere Rindenschicht schwarzbräunlich, 20 — 33 [x dick. Apothecien 2 — 7 mm breit, sitzend, anfangs becherförmig, später flach. Excipulum nackt oder mehr oder weniger mit Blättchen besetzt, am Rande ganz oder unregelmäßig buchtig gezähnelt oder mit Thallusblättchen besetzt. Scheibe schwarzrötlich, nackt oder gewöhnlich mit einem weißen Reif bedeckt. Epithecium dunkel rötlich, körnig, Hypothecium farblos. Sporen braun, zweizeilig 20 — 40 jx lang, 10 — 24 /z breit- Mit Jod bläut sich die Hymenialschicht. Pyknosporen zylindrisch, grade, 4,2 — 6,3 /z lang, I [ji dick. — Überall an Rinde von Laubhölzern gemein, seltener an Nadelhölzern, selten auf Gestein oder Moos. /. allochroa (Ehrh.) Gilt als die typische Form. Abschnitte dachziegelig, ohne Soredien. Apothecien am Rande ganz oder mit wenig zahlreichen Thallusblättchen. /. argyphaea (Ach.) Harm. — Parmelia pulverulenta ß argypliaea Ach. Lager ebenso wie die Apothecien ganz mit weißem Reif bedeckt. Erklärung zu Tafel IL Fig. I. Ph3'scia caesia, nat. Gr. „ 2. „ slellaris, „ „ „ 3. ,, obscura, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. ,, 4. ,, sciastrella, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. ,, 5. Anaptychia speciosa, nat. Gr. „ 6. Physcia pulverulenta, ,, ,, „ 7. „ „ f. angustata. 3 .Jy^. mir^ia ^' ^/-^y, 5i&A' pal'" ' ; "^/fr7^7T.FTri ^ f^TiT! 1! V. .5 / / ^y /Mij^e. v^i>em a{J/r// jx lang, 6 — 9^ breit. Pykniden sehr selten (Ungarn, Kreuzjoch), schwarz, klein; Fulkren weniggliedrig. Pyknokonidien gerade, an den Enden abgerundet, 3 — 5 ^t lang, etwa I fi dick. Zerstreut und ziemlich selten, aber weit verbreitet im Gebirge, auf Urgestein. — 74 — Die nahe verwandte Buellia saxorum Mass. scheint im Gebiet der Flora nicht vorzukommen, sondern melir im westlichen Europa. Die Felder des Lagers stehen gedrängt, sich berührend, von dunklem Vorlager umgeben. Pykniden stets reichlich vorhanden. var. sublutescens Stnr. Lager ausgebreitet, matt, schmutzig gelbgrün, blaß, Felder bis i mm breit und bis 0,6 mm dick, fast flach, feiner oder deutlicher rissig getrennt, körnig sorediös, durch KOH gelb, durch KOH 4- CaCl deutlicher rot- bräunlich, durch CaCl allein nicht oder stellenweise ziegelrot gefärbt. Sporen 11 — 17 /z lang, 5 — 7,5/^ breit. Hypothecium durch KOH kaum gelb gefärbt. Tirol: Jenesien. var. Mougeotli (Hepp.) Th. Fr. — LecideaMougeotii Hepp. — Buellia Mougeotii Th. Fr. Von der Hauptform durch das weißliche, meist nur aus einzelnen Körnchen bestehende oder ganz verschwindende Lager und die etwas mehr vortretenden, schwarzen, nicht bereiften Apothecien verschieden. Zerstreut in den Alpen auf Urgestein. 37. B. italica Mass. Lager milchweiß, geborsten-gefeldert, durch KOH erst gelb, dann rot, durch CaCl nicht gefärbt. Mark durch Jod gebläut. Jüngere Apothecien mit etwas gekerbtem Rande, die reiferen fast flach, innen durch KOH nicht gefärbt. Epithecium und Hypothecium braun, Hymenium farblos, durch Jod dunkelblau gefärbt. Sporen zweizeilig, braun, 15 — 18^ lang, 8^ breit, zu 8 im Schlauch. Tirol: Auf Schiefer, Sterzing gegen Thuins, Brixen. Ehrenburg, auf Tonschiefer; auf Quarz an der Steinmauer am Marbacher Sattel. Um Bozen auf Porphyr überall. /. recobarana Mass. Lager milchweiß, ergossen, rissig gefeldert, etwas glänzend. Apo- thecien zusammenfließend, anfangs flach bis leicht vertieft, berandet, zuletzt vortretend sitzend in gleicher Höhe mit den Feldern, mit bleibendem Rande. Sporen kleiner, eiförmig, 6 — g ju lang, 2 — ^ ju, breit. KOH färbt das Lager gelb oder undeutlich oder wie bei der typischen Form. Tirol: Ehrenburg, auf Tonschiefer gegen Kiens. Jenesien, auf Porphyr. Überetsch auf Porphyr der Eislöcher. 38. B. enteroleucoides (Nyl.) Arn. — Lecidea enteroleucoides Nyl. — Buellia Olympica Stnr. — B. modica Arn. — 75 — iVon der sehr nahestehenden B. vilis verschieden durch kleinere Apo- thecien (0,3 — 0,5 mm) und durchschnittlich etwas schlankere Sporen (12 bis 17 fz lang, 6 — 8^ breit), besonders aber durch die orangerote Farbe des inneren und unteren Teiles des Gehäuses und der unter dem Hypotheciura liegenden Schicht; die Farbe wird durch KOH intensiver rot, nicht violett. Sehr selten. Tirol: Paneveggio, auf einem Porphyrblocke am Wald- saume unterhalb der Alpe vor dem Rollepaß. 39. B. Arcularum (Harm.). — Lecanora Arcularum Harm. Lager fast weiß, wenig dick, gefeldert, durch KOH oder CaCl nicht verändert ; Hyphen durch Jod gebläut. Apothecien klein, lange Zeit von einem Lagerrande umgeben, später mit wenig vortretendem eigenem Rande. Hypothecium farblos, Epithecium braun. Paraphysen verklebt. Sporen braun, zweizeilig, 16,6 — 18,5^ lang, 8,5 — 10^ breit. Vogesen, ,,Archettes", auf Sandstein. 40. B. vilis Th. Fr. Lager sehr dünn, mit bloßem Auge kaum erkennbar, aschgrau oder weißlichgrau. Hyphen der Markschicht durch Jod gebläut. Apothecien zart, angedrückt oder angedrückt-sitzend, kaum bis i mm breit, schwarz, nackt, flach, von dünnem, erhabenem Rande umgeben, zuletzt gewölbt und randlos. Gehäuse dunkel schwarzpurpurn, auf Zusatz von KOH mehr violett werdend. Epithecium dunkel rußbraun oder z. T. blaugrün, durch KOH nicht verändert, durch HNO3 rein rosenrot. Hypothecium farblos oder sehr blaß. Paraphysen verklebt, schlank, am Scheitel kopfig oder keulig und rußbraun oder bläulich-braun. Schlauch keulig, achtsparig. Sporen breit ellipsoidisch, an den Enden stumpf abgerundet, 12 — 18/^ lang, 6 — 10 fx breit, braunschwärzlich. Jod färbt das Hymenium erst . blau, die Schläuche dann rot, während sich ein Teil des Hymeniums ent- färbt. Pykniden selten, sehr klein, schwarz ; Pyknokonidien leicht ge- bogen oder fast gerade, 2,5 — j\. i_i lang, 0,8^ breit. Selten auf Glim^merschiefer und Augitporphyr in den Alpen. Tirol: Gurgl, Gipfel des Festkogel (Glimmerschiefer). Roßkogel, unter dem See- abfluß. Tauern, Gipfel des Rottenkogel. Paneveggio, zwischen Rolle und -dem Covalazzo (Augitporphyr). 41. B. modlca (Nyl.) Arn. — Lecidea modica Nyl. Lager aschgrau-weißlich, dünn, etwas niedergedrückt-körnig, spärlich oder fast fehlend. Apothecien schwarz, flach und dünn berandet, oder gleich gewölbt und randlos, 0,5 — 0,7 mm breit, innen weißlich. Sporen zu 8, schwärzlich, ellipsoidisch, zweizeilig, 12 — 17 [_i lang, 6 — 8 ^ dick, Paraphysen am Scheitel verdickt und smaragdgrünlich, ebenso das Epi- — 76 thecium. Hypothecium farblos, nur die unterste Schicht und das Gehäuse sind violettbraun. Jod bläut die Hymenialgallert, färbt die Schläuche später weinrot oder bräunlich. KOH verändert Lager und Epithecium nicht, letzteres wird durch HNO3 blau, dann purpurrot. Jod bläut das Mark. Sehr selten. Tirol: Predazzo, auf Turmalingranitblöcken am Monte Mulatto. 42. B. chloroleuca Kbr. Kruste firnisartig ergossen, ungleich dick, körnig, Körnchen meist bald staubig aufgelöst, weißlich oder grünlichweiß, auf weißlichem Vor- lager. Apothecien 0,4 — 0,8 mm groß, meist gedrängt, angedrückt, mit flacher oder leicht gewölbter, feinrauher, mattschwarzer Scheibe und kräftigem, glänzend schwarzem, anfangs vortretendem, später verschwin- dendem Rande. Gehäuse fast kohlig. Hypothecium dick, schwarz, nach oben grünschwärzlich. Paraphysen ganz locker, ungefärbt, fädlich, mit knopfartiger, kleiner Verdickung, deren oberer Teil grünbraun gefärbt ist. Schläuche aufgetrieben keulig, achtsporig. Sporen 8 — 14 /^ lang, 6 — S pt dick, zuletzt braun, mit kräftiger, dunkler Querwand. Jod färbt das Hymenium dauernd blau, die Schläuche mit Inhalt schmutzig grünrötlich. Sehr selten an der Rinde alter Fichten in der oberen Bergregion. Riesengebirge: am Zackenfall, im Eibgrunde, dicht unter dem Pantschefall. 43. B. myriocarpa (DG.) Mudd. — B. punctata Kbr. — B. stigmatea Kbr. — Lecidea myriocarpa Nyl. — Taf. 5, Fig. 3; Taf. 4, Fig. 13., Y^. Lager ungleich, körnig oder körnig-staubig, aschgrau, weißlich oder graugrün, oft undeutlich, durch KOH nicht oder schmutzig bräunlich, durch CaCl nicht verändert. Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien Fig. I ,, 2 .. 3 ., 4 ., 5 „ 6 „ 7 n 8 „ 9 „ 10, .. 13 ,, 14 Erklärung zu Tafel IV. Rinodina polyspora auf Eschenrinde, nat. Gr. Lupenvergrößerung. Schnitt durch das Lager mit 2 Apothecien, Vergr. 8o. Schnitt durch ein Apothecium, Vergr. 200. Schlauch, Vergr. 550. Sporen, Vergr. 850. ,, subconfragosa auf Ziegelstück, nat. Gr. ,, Lupenvergrößerung. ,, Conradi, Sporen, Vergr. 600. ,, oreina, Sporen, Vergr. 600. Buellia badia, Sporen, V^ergr. 600. ,, alboatra, Sporen, Vergr. 500. ,, myriocarpa, Vergr. 250. ,, „ , Schlauch, Vergr. 500. o , '^f/{'(//(/r{'f/r - rü^ JJKiV aV-^"'''t>_ f I % %u ^t^^^i mwiif/y '<:^^;^^i~^ff?Ci^ — 77 — zahlreich, klein, 0,2 — 0,6 mm breit, ziemlich flach oder gewölbt, mit dünnem, bald verschwindendem Rande. Gehäuse becherförmig, schwarz- braun oder schwärzlich; Hypothecium schwarzbraun. Paraphysen locker, am Scheitel braun und kopfig oder keulig. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden meist stumpf, in der Mitte meist etwas eingeschnürt, zweizeilig, braunschwärzlich, 9 — 16 ^ lang, 4 — 8 /< breit. Durch das ganze Gebiet verbreitet und besonders im Gebirge nicht selten auf Rinde und altem Holz, seltener auf bloßer Erde, über Moosen und alten Pflanzenresten. /. lignicola Anzi. — B. punctata f. lignicola Anzi. Lager fast fehlend. Apothecien klein, ziemlich flach, innen durch KOH nicht verändert. Epithecium körnig, schwärzlich. Hypothecium schwärzlich, unter dem Mikroskop grünlichbraun. Hymenium farblos, durch Jod gebläut. Sporen 15 — 16^ lang, 6 — y fj, dick. An altem Holzwerk, alten Baumstümpfen. Tirol: Kleines Walser- tal; Stanzertal zwischen Pettneu und St. Jacob; Kjühetai. Ampezzo, im Val Grande und gegen den Dürrenstein. Predazzo, gegen Ziano. /. inuscicola Hepp. Apothecien klein, schwarz. Epithecium und Hypothecium schwarz, in dünnen Schnitten braun. Hymenium farblos. Sporen ca. 12 fx lang, 5 — 6 fj, breit. Über alten Moosen und Pflanzenresten. Tirol: Stanzertal, Almejur- joch; Mittelberg, am Mittagskögele; Gurgl ; Hohe Mut. Waldrast, Matreier Grube. Paneveggio, oberhalb des linken Boccbesees. var. chloropolia (Fr.) Th. Fr. — Patellaria myriocarpa DC. — Lecidea chloropolia Fr. — Buellia punctata ß chloropolia Kbr. Lager dicker, staubig-körnig oder körnig, grünlichgrau oder grünlich. Auf altem Holz, Brettern, Zäunen usw. var. aequata (Ach.). — Lecidea coniiops ß aequata Ach. — Buellia stigmatea Kbr. Kruste sehr dünn, fast zusammenhängend, weißgrau, oft fehlend. Steinbewohnend. /. pimctiformis Wahlbg. Lager kaum erkennbar. Apothecien klein, gewölbt, oft in länglichen Gruppen beisammen. Auf glattem, altem Holze. 44. B. subnivea Nyl. — B. parasema y albocincta Tb. Fr. — B. insignis <5 albocincta Th. Fr. — Rinodina nivea Anzi. — 78 — Lager weinsteinartig-mehlig, gehäuft-warzig, schneeweiß. Apothecien ziemlich klein, oft blaiigrau bereift und von einem weißlichen Lagerrande umgeben. Sporen zwei- bis vierzellig, braun, 15 — 20^ lang, 7 — 9^ breit. Sehr selten auf torfig-moosigem Boden an der Grenze des ewigen Schnees im Valle Pisella der rhätischen Alpen. Tirol: Jenesien, auf Prunus avium am Wege nach Afing. An einem Bretterzaun an einem Waldsaume gegen den Kreuzwegerhof. 45. B. erubescens Arn. Im Aussehen der B. disciformis ähnlich. Lager weißlich, Mark durch Jod gelbbraun gefärbt. Apothecien schwarz, nackt. Epithecium und Hypothecium braun, durch KOH nicht verändert, Hymenium durch Jod gebläut. Sporen zu 8 im Schlauch, braun, zweizeilig, 15 — 18^ lang, 6 bis 8^ breit. Lager durch KOH erst gelb, dann rot werdend. In den Alpen an glattrindigen Bäumen, besonders Alnus, stellenweise. Tirol: Kleiner Rettenstein an der Rinde von Alnus incana im Walde an der Straße von Paß Thurn. Ehrenburg auf der Rinde zahlreicher Laub- hölzer. Hinteres Eggental (Alnus glutinosa). Pinzolio, am Doss Sabione (Betula). 46. B. papillata (Smrft.) Arn. — Lecidea papillata Smrft. — Buellia p?rasema e papillata Th. Fr. Lager weiß, körnig, am Rande nicht ausgebildet, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt; Jod bräunt das Mark. Apothecien durchweg schwarz, bald gewölbt. Epithecium grünlich-bräunlich, Hymenium farb- los, durch Jod dunkelblau gefärbt, Hypothecium grünlichbraun. Sporen zweizeilig, grünbraun bis braun, an beiden Enden mehr oder weniger ab- gestumpft, 18 — 24 fz lang, 9 — II fi dick, zu 8 im Schlauch. Selten. Tirol: Gurgl, oberhalb der Granatenschneide bei 2880 m auf Erde und veralteten Pflanzen, über kristallinischem Kalk ; Waldrast, selten auf abgestorbenen Moosen in der Matreier Grube, auf Trinser Mar- kung hie und da, auf felsigem Boden des Kalbjoches gut ausgebildet, nicht selten auf dem Blaser. 47. B. disciformis (Nyl.) Br. et Rostr. — Lecidea parasema Th. Fr. pr. p. Buellia parasema Kbr. Lager begrenzt, dünn, glatt, zusammenhängend, ungleich oder ge- borsten-gefeldert, weißlich oder grauweiß, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt, von dünnem, schwarzem Vorlager begrenzt. Apothecien sitzend, klein bis mittelgroß, bis 2 mm Durchmesser, anfangs flach und dünn, berandet, zuletzt gewölbt und fast randlos, schwarz. Hypothecium — 79 — dunkelbraun oder schwarz. Paraphysen etwas verklebt, am Scheitel bräun- lich, kopfig, verzweigt. Sporen ellipsoidisch oder länglich, zwei- bis vier- zellig, 19 — 30^ lang, 8 — 14 fi dick. Jod bläut die Hymenialschicht. Durch das ganze Gebiet bis ins Hochgebirge verbreitet und ziemlich häufig an glattrindigen Bäumen, zuweilen auch an Holz. var. triphragmia (Nyl.) Boist. — Lecidea triphragmia Nyl. — L. dis- ciformis * triphragmia Nyl. — Buellia parasema 6 triphragmia Th. Fr. Hauptsächlich durch die meist vierzelligen Sporen von der typischen Form verschieden. Rinden- oder moosbewohnend. — Tirol: Tauern,- Möslingerwand über alten Moosen. Schiern, auf Erde und über abgestor- benen Gräsern im oberen Damers. var. vulgata Th. Fr. — Buellia parasema Kbr. p. p. — B. parasema ß vul- gata Th. Fr. — Apothecien kleiner, bis höchstens i mm breit. — Im Ge- birge an Baumrinde nicht selten. var. microcarpa Kbr. Kruste weiß oder hellgrau. Apothecien punkt- förmig, bis I mm breit. — Durch das Gebiet verbreitet, meist häufig. /. saprophila Ach. — Lager fast fehlend, Fruchtscheibe meist flach und dauernd berandet. — Holzbewohnend. — Im Gebirge verbreitet und stellenweise gemein. 48. B. insignis (Naeg.) Kbr. — Lecidea insignis Naeg. Lager weinsteinartig, warzig-körnig oder etwas schorfig, schwefel- gelb-weißlich, auf weißlichem Vorlager. Apothecien ziemlich groß, an- gewachsen, oft zuammenfließend, tiefschwarz, matt, flach, berandet, zu- letzt gewölbt-geschwollen. Sporen in keulenförmigen Schläuchen, ziem- lich groß, biskuitförmig, zweizeilig, 2 — 4mal so lang als breit (18 — 32 ^t lang, 6 — 16^ breit nach Jatta), braun. Epithecium braun, Paraphysen locker. a) corticola Kbr. Rindenbewohnend. Exsicc. Hepp. Eur. 39. ß) muscorum Hepp. — Lecidea insignis ß muscorum Hepp. Lager dünn, etwas firnisartig-schorfig, weiß, mit dem gleichfarbigen Vorlager zusammenfließend. Apothecien beständiger flach. Auf Moos- polstern. Exsicc. Hepp. Eur. 40. Die Art ist unsicher und ohne genaue Untersuchung der Originalexemplare ist eine Abgrenzung z. B. gegen B. bryophila Kbr. und B. parasema var. muscorum Th. Fr. nicht möglich. Es ist auch zweifelhaft, ob die beiden von Körber aufgestellten Varietäten in eine Art zusammenzufassen sind. B. Zahlbruckneri Stnr. ist von B. in- signis wohl kaum verschieden. -so- sehr selten an Baumrinden und über Moosen. Alpen, zerstreut. Höxter in Westfalen. Nach Lindau auch in Schlesien. 49. B. triphragraloides Anzi. — B. triphragmia var. rugulosa Bagl. et Car. Lager warzig, blaßschwefelgelb, auf undeutlichem Vorlager. Apo- thecien ziemlich klein, 0,4 — 0,8 mm breit, anfangs flach und sehr dünn berandet, dann angeschwiollen, unberandet, schwarz, nackt oder mehr oder weniger mißfarbig blaugrün bereift. Sporen braun, länglich-ellipsoidisch, mitunter gekrümmt, zweizeilig, mit vierzelligen untermischt, 18 — 27^ lang, 7 — gfx breit. Schweiz: An Rinde von Nadelhölzern und Betula alba in Wäldern bei Bormio, an Erlen zwischen Riva und Alagna. Tirol. 50. B. verruculosa (Borr.) Th. Fr. — Liehen veruculosus Borr. — Lecidea verruculosa Schaer. — L. ocellata Flk. — Buellia ocellata Kbr. — Rinodina ocellata Br. et Rostr. Lager dünn, rissig gefeldert, mit ziemlich flachen oder leicht warzigen, ockergelben oder grünlich strohgelben, auf schwarzem Vorlager liegenden Feldern, durch KOH nicht verändert, durch CaCl deutlich rot gefärbt. Hyphen durch Jod nicht gebläut. Apothecien klein oder sehr klein, 0,3 bis 0,6 mm breit, eingewachsen, von fast lekanorinischem Aussehen, schwarz, nackt, etwas rauh, ziemlich flach, ohne eigenen Rand. Gehäuse fehlend, Hypothecium bräunlich. Paraphysen schlank, ziemlich verklebt, am Scheitel braunkopfig. Schläuche etwas aufgeblasen, keulig, achtsporig. Sporen fast ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte mitunter leicht eingeschnürt, dunkelbraun, 14 — 16 /x lang, 7 — 9^ dick. Jod bläut das Hymenium intensiv. Verbreitet im Gebirge bis in die Alpen auf Steinen und Felsen, in der Ebene zerstreut an Feldsteinen, Findlingen usw. /. cinerea (Fr.) — B. ocellata b. cinerea Fr. — Lager ziemlich dick, grau; Apothecien beständig eingewachsen. — Tirol: Ehrenburg, auf Tonschiefer mit der Stammform. var. jugorum Arn. — B. jugrum Arn. Lager gelblich-weißlich, rissig gefeldert, durch KOH nicht verändert, durch CaCl ockerrötlich gefärbt, Mark durch Jod gebräunt. Apothecien schwarz nackt, ziemlich flach, innen weder durch KOH noch HNO3 ver- ändert. Epithecium und Hypothecium braun, Hymenium farblos, durch Jod gebläut. Sporen zweizeilig, stumpf, braun, 12 — 15/^ lang, 6 fx breit, zu 8 im Schlauch. — Tirol: Kühetai, an Glimmerschiefersteinen längs der Einsattelung östlich oberhalb der Pkndelesoen. Gipfel der Kreuz- — 81 — spitz«. Gurgl, Nordseite der Hohen Mut und Kühhampleseck. Predazzo auf Porphyr am Jochübergange gegen Caoria. 51. B. subdisciformis (Leight) Jatta. — Lecidea subdisciformis Leight. Lager begrenzt, ziemlich dick, fein rissig gefeldert, mit flachen, schmutzig gelbweißen Felderchen von schwarzem Vorlager begrenzt, durch KOH erst gelb, dann blutrot, durch CaCl nicht gefärbt. Jod färbt die Hyphen nicht blau. Apothecien sitzend, bis 1,5 mm breit, bereift oder unbereift mit schwarzer, feucht schwarzroter, vertiefter bis flacher, selten leicht gewölbter Scheibe und dickem, ganzem, blasserem Rande. Hypo- thecium dunkelbraun, mit KOH eine gelbe Lösung gebend. Paraphysen locker, oben schwachkopfig, braun. Epithecium körnig, Sporen 11 bis 16 jx lang, 7 — 8/^ dick. Die typische, felsbewohnende subdisciformis ist im Gebiet der Flora wohl nicht vertreten. Die f. corticola Nyl. wird von Steiner nicht mehr zu B. subdisciformis gerechnet. Sandstede gibt von ihr folgende Beschrei- bung: /. corticola Nyl. Lager aschgrau, knorpelig-runzelig, auf schwarzem Vorlager, durch KOH gelb, bald blutrot gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Apo- thecien ansehnlich, schwarz, Scheibe etwas ins Dunkelrotbraune schim- mernd, feinrauh, mit kräftigem, bleibendem Rande. Gehäuse gelbbräun- lich, Hypothecium fast farblos, Paraphysen zart, frei, verästelt und ge- gliedert. Sporen 11 — 16 jx lang, 7 — 8;^ dick. Pyknokonidien gerade, 7 — 10 [X lang, 0,8^ dick. Nordwestdeutsche Tiefebene: An einer Buche im Jährener Busch, Gem. Westerstede. 52. B. scabrosa (Ach.) Kbr. — Lecidea scabrosa Ach. Lager begrenzt, angedrückt, gefeldert oder körnig gefeldert, dünn, zitronengelb oder grünlichgelb, durch KOH intensiver gelb, durch CaCl nicht gefärbt, ohne deutliches Vorlager. Apothecien klein, angedrückt, mit zuletzt stark gewölbter, matter, schwarzer, unberandeter Scheibe. Hypothecium schwarzrotbraun, Paraphysen verklebt, farblos, später trüb- grün, Epithecium dunkelgrünschwarz. Schläuche achtsporig. Sporen ellipsoidisch, braun, mit ziemlich schmaler Querwand, in der Mitte nicht eingeschnürt, 12 — 18^ lang, 6 — 8/x breit. Jod färbt die Hymenialschicht weinrot. Epiphytisch auf Baeomyces byssoides. Es ist zweifelhaft, ob das scheinbar eigene gelbe Lager nicht durch Parasitismus verändertes Lager des Wirtes darstellt, so daß die Art vielleicht zu den echten Pilzen gestellt Thome-Migula, Flora. XII. 6 — 82 — werden müßte. — Zerstreut und nicht häufig: Schlesien, Vogtland, Baden, Westfalen, Bayern. 53. B. occulta Kbr. — Lecidea occulta Leight. — Rinodina occulta Kbr. — R. confragosa b. lecidina Fr. Kbr. Lager ergossen, dünn, fein, rissig gefeldert, mit etwas gewölbten Fel- dern, graulichgelb, auf schwarzem Vorlager, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt. Apothecien klein, schwarzbraun, angewachsen, vom Lager berandet, später gewölbt und mit mehr oder weniger deutlichem, eigenem Rande. Hypothecium gelblich ; Paraphysen undeutlich, am Scheitel keulig und dunkelbraun. Sporen zu 8 in keuligen Schläuchen, klein, stumpf semmelförmig-ellipsoidisch, zweizeilig, 14 — ly [x lang, 7 — 8u dick. Zerstreut und nicht häufig an Granit in den Sudeten, Thüringen, Hessen, Rheinland, Baden. 54. B. tumida (Mass.) Bagl. — B. italica var. tumida Mass. Lager schuppig gefeldert, ergossen, mit ziemlich großen, etwas ge- trennten oder sich fast berührenden, leicht gewölbten, schmutzig weiß- graugrünen, an den Rändern körnig zurückgerollten Felderchen. Apo- thecien zuletzt geschwollen, halbkugelig gewölbt vortretend, schwarz. Sporen braun, zweizeilig, eiförmig, 12 — 16 fx lang, 6 jx breit. Tirol: Grenzkamm, Kreuzeck, auf Kalkhornstein. Brixen, auf Schiefer. Auf Augitporphyr bei Seis. Bozen, an den Felsen oberhalb Gries. 55. B. haematostica Fr. Lager dünn, fast zusammenhängend, schmutzig graugrün, angefeuch- tet grünlich. Apothecien eingewachsen-sitzend, mit schwarzer, angefeuch- tet schwarzpurpurner, innen weißer Scheibe und vorragendem, zuletzt ver- dünntem Rande. Sporen graubraun, biskuitförmig, zweizeilig, mitunter mit dreieckigen Zellumen, 2 — 2^1^1X1^1 so lang als breit. Schläuche verkehrt- eiförmig-keulig, achtsporig. Schlesien: Auf dunkelfarbigem Kalk im Riesengebirge. Nähere Angaben fehlen ; die Art ist als sehr unsicher zu betrachten. 56. B. viridis Kbr. Kruste dünn, ergossen, weinsteinartig-schorfig, feinrissig, schmutzig- grün, auf undeutlichem (weißlichem?) Vorlager. Apothecien gehäuft, sitzend, mit mattschwarzer, flacher Scheibe und schwellendem, fast bleibendem Rande. Paraphysen verklebt, ungefärbt, oben grünlichbraun. Hypothecium grünlichbraun. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ziem- lich klein, 2 — 2^/2mal so lang als breit, undeutlich biskuitförmig. Schlesien: An Granitfelsen bei Sagan. — 83 — 57- B. leptolepls Bagl. et Car. — B. leptolepidea Stzb. Lager körnig-warzig, mit kleinen, etwas angeschwollenen Warzen, schmutzig graurötlich, auf schwarzem Vorlager. Apothecien mitunter aus dem Vorlager hervorgehend oder den Lagerwarzen eingesenkt, klein, schwarz, nackt, flach oder zuletzt gewölbt, mit dünnem, zuletzt verschwin- dendem Rande. Sporen braun, zweizeilig, ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf und mitunter in der Mitte eingeschnürt, 12 — 13 ^ lang, 6 — 8^ dick. Schweiz: Auf dem Gipfel des Monte Rosa. 58. B. sororia Th. Fr. Lager warzig gefeldert, bräunlich- oder blaßgrau, oft kreisrund, von strahligem, schwarzem Vorlager umgeben, durch KOH blutrot oder rot- braun gefärbt, durch CaCl nicht verändert. Hyphen durch Jod nicht ge- bläut. Apothecien klein, 0,2 — 0,6 mm breit, eingesenkt und deshalb pseudolekanorinisch, ziemlich flach, nackt, oft eckig. Gehäuse fehlend oder schwarzbraun, Hypothecium bräunlich. Paraphysen locker zusammen- hängend, am Scheitel rußbraun. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen fast ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte etwas ein- geschnürt, schwarzbraun oder dunkel rußbraun, 12 — 20^ lang, 7 — 9^ dick. Jod färbt die Hymenialschicht blau. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 6 — S /j. lang. Rotenburg a. d. Saale. 59. B. aethalea (Ach.) Th. Fr. — Gyalecta aethalea Ach. — Lecidea atroalbella Leight. — Taf. 6, Fig. 5. Lager krustig, kleinfelderig geborsten, aschgrau oder bräunlich asch- grau, auf schwarzem Vorlager, durch KOH rostrot, durch CaCl nicht gefärbt; Hyphen durch Jod gebläut. Apothecien klein, den Feldern ein- gesenkt, 0,2 — 0,4 mm breit, oft unregelmäßig, vertieft oder fast flach, mit dünnem, erhabenem Rande. Gehäuse schwarzbraun, Hypothecium bräun- lich oder schwarzbraun. Paraphysen verklebt, nach dem Scheitel zu ruß- braun. Schläuche keulig oder etwas aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte meist eingezogen, rußbraun, 10 — 15 /x lang, 6 — 8 ^ dick. Jod färbt die Hymenialschicht intensiv blau. Pyknokonidien zylindrisch, ziemlich gerade, 5 — 7 /u lang. Zerstreut an erratischen Blöcken, an Gneiß, Granit, Tonschiefer, Por- phyr, Melaphyr usw. von der Ebene bis ins Hochgebirge. 60. B. aethaloides Nyl. Unterscheidet sich von B. aethalea fast ganz allein dadurch, daß das Lager durch KOH nicht gefärbt wird. 6* — 84 — Auf Granit der Hühnengräber in Nordwestdeutschland, bei Leschede im Emslande, bei Bergedorf. 6i. B. luridata Kbr. Lager ergossen, weinsteinartig, rissig gefeldert, mißfarbig, auf un- deutlichem Vorlager. Apothecien fast eingewachsen, flach, später gewölbt, schwarz, anfangs blaugrau bereift, mit dünnem, zuletzt verschwindendem Rande. Epithecium bräunlich, Paraphysen trennbar, Hypothecium fleischig, gelbgrünlich. Schläuche keulig, achtsporig; Sporen klein, sehr stumpf biskuitförmig, in der Mitte meist eingeschnürt, zweizeilig, i^o- bis kaum 2mal so lang als breit, dunkelbraun. Württemberg: An Kalkfelsen bei Bissingen im Oberamt Ulm. 62. B. negJecta Eitner. Unscheinbares Pflänzchen mit brauner, dünner und feinrissig ge- felderter Kruste, auf unsicherem, wohl dunklem Vorlager. Apothecien punktförmig, einzeln inmitten der Areolen eingesenkt. Die schwarze Scheibe nur angefeuchtet sichtbar. Schleimschicht und Paraphysen hyalin. Perithecium schwarzbraun, Hypothecium gelbbraun. Sporen in keuligen Schläuchen, grauschwarz, zu 8, zweizeilig, 20^ lang, 8 — 12 jx breit, mit schwarzer Querwand. Jod färbt das Hymenium dauernd schön blau. Schlesien: An Felsblöcken zwischen Seitendorf und dem Mühl- berg bei Kauffung. — Nach schriftlicher Mitteilung des Autors vielleicht zu aethalea gehörig. 63. B. tirolensis Kbr. Lager ergossen, weinsteinartig, rissig gefeldert, hirschbraun, mit dem schwärzlichen, dendritischen Vorlager zusammenfließend. Apothecien sehr klein, einzeln in die Felderchen eingesenkt, angefeuchtet vortretend, punkt- förmig, etwas krugförmig, schwarz, stumpf berandet. Hymenialschicht oben bräunlich, Hypothecium blaß bräunlich. Paraphysen mäßig leicht voneinander trennbar. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen klein, stumpf biskuitförmig, zweizeilig, braun, 1^2 — 2mal so lang als breit. Tirol: An Granitblöcken im Naiftale bei Meran. 64. B. Schaererl De Nol. — Lecidea microspora Hepp. — Lecidea nigritula Nyl. — Taf. 6, Fig. 4. Lager dünn, grau, kleinkörnig, fast staubig oder fehlend, durch Reagentien nicht merklich verändert. Apothecien 0,2 — 0,5 mm breit, schwarz, nackt, flach und dünn berandet, bald gewölbt und randlos. Gehäuse schwarzbraun, Hypothecium fast farblos, bräunlich oder schwarz- braun. Paraphysen stark verklebt, am Scheitel kopfig und braun. Schläuche — 85 — kurz, keulig oder aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen länglich oder länglich ellipsoidisch, dünnwandig, klein, 6 — lo jn lang, 2 — 4 ju breit, blaß braunschwarz. Durch das ganze Gebiet bis ins Hochgebirge zerstreut an Rinde, Baumstümpfen, über Moosen und alten Pflanzenresten, stellenweise nicht selten. 65. B. spurla (Schaer.) Arn. — Lecidea spuria Schaer. Lager klein gefeldert oder warzig-schollig, mehr oder weniger dunkel- grau, durch Reagentien nicht merklich verändert, auf schwarzem Vorlager. Hyphen durch Jod gebläut. Apothecien klein, 0,4 — 0,8 mm breit, an- gedrückt oder leicht erhaben, fast dauernd flach, mit dünnem, verschwin- dendem Rande, nackt. Gehäuse olivschwarz. Hypothecium bräunlich. Paraphysen ziemlich locker verklebt, am Scheitel kopfig und olivbraun oder schwarzbraun. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen ellipsoi- disch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte oft eingeschnürt, die eine Zelle oft schmäler als die andere, schwärzlichbraun, 8 — 13^ lang, 4 — 6/,« breit. Jod färbt die Hymenialschicht und den oberen, stark verdickten Teil der Schläuche blau, während diese im übrigen sich weinrot färben. Pyknokonidien gerade, dünn, 4 — 6 ju lang. Selten auf Glimmerschiefer, Porphyr in der Rheinprovinz, im Jura, in Südtirol und an verschiedenen Orten der Schweiz. 66. B. nitida Eitner. Lager ziemlich dünn, dunkelgrau, auf grauschwarzem, wellig be- randetem Vorlager, mehr oder weniger glänzend, angefeuchtet matt weiß- grau, rissig gefeldert. Die kleinen Felderchen sind sehr unregelmäßig in Größe und Form, uneben, mitten oft mit eingesenktem schwarzem Punkt (junges Apothecium). KOH zerstört den Thallus und schwärzt ihn. Die Apothezien erheben sich nicht über den Thallus, sondern nehmen bei ihrem Heranwachsen schließlich die ganze Areola ein, meist noch einen kleinen grauen Lagerrand zurücklassend. Die Scheibe ist mattschwarz, gleich- farbig berandet. Hyphen durch Jod gebläut. Gehäuse braunschwarz, ohne Gonidien. Hypothecium hellbraun bis fast farblos. Paraphysen erst durch KOH-Zusatz sichtbar, ziemlich dick, fein gegliedert, mit oft gegabelten, keuligen, grünbraunen Spitzen. Die keuligen Schläuche lösen sich bald auf, die kleinen zweizeiligen braunschwarzen, mitten semmelförmig ein- geschnürten Sporen zwischen den Paraphysen zerstreuend. Die Sporen erinnern lebhaft an diejenigen von Calicium hyperellum, sind zu 8 in den Schläuchen, 8 — 10 jn lang, 6 — y ju dick. Jod färbt das ganze Hymenium nach vorübergehender Bläuung schmutzig braunschwarz. — 86 — Schlesien: Riesengebirge, Pferdekopf über der neuen Schlesischen Baude. 67. B. subbadia Anzi. Lager weinsteinartig warzig, ungleich, dunkel aschgrau, mit ge- näherten oder zu einer rissig gefelderten Kruste zusammengedrängten Warzen, von schwarzem Vorlager begrenzt. Apothecien schwarz, klein, aus den Felderchen hervorgehend, anfangs punktförmig eingesenkt, später angewachsen, flach, mit vortretendem Rande, zuletzt gewölbt und randlos. Sporen zweizeilig, braun, etwas keilförmig länglich, leicht gekrümmt, 15 bis i8/i lang, 6 — 8yu breit. Schweiz, im Furvatal, an Glimmerschieferfelsen. 68. B. atrata (Sm.) Mudd. — Liehen atratus Sm. — Catolechia moriopsis Mass. — Buellia moriopsis Th. Fr. — Lecidea coräcina Nyl. Lager ergossen, rissig oder warzig gefeldert, mit kleinen, mehr oder weniger eckigen, flachen oder etwas gewölbten Feldern, schw^ärzlich oder schwarzgrau, selten grau, durch KOH nur dunkler gefärbt, durch CaCl nicht verändert. Jod färbt die Hyphen meist blaßblau, Vorlager schwarz. Apothecien bis i mm oder wenig darüber breit, schwarz, nackt oder schwach olivfarben bereift, anfangs eingewachsen oder angedrückt und berandet, später gewölbt und unberandet. Gehäuse olivschwarz, durch HNO3 violett gefärbt. Hypothecium dunkelbraun. Paraphysen ziemlich locker verklebt, nach dem Scheitel zu mehr oder weniger smaragdgrün oder bräunlich smaragdgrün, durch HNO3 violett werdend. Schläuche etwas aufgeblasen keulig, normal achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder kurz ellipsoidisch bis fast kugelig, an beiden Enden stumpf, in der Mitte oft etwas eingeschnürt, zweizeilig, zuletzt schwarzbraun, 11 — ly fx lang, 6 bis 10^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Auf Glimmerschiefer, Porphyr usw. in den Alpen, sehr selten. Tirol: Paznaun, Jamtal. Mittelberg, Mittagskögele ; Griebenjoch oberhalb des Riffelsees. Kühetai, zwischen den Finstertaler Seen. Roßkogel, an Fels- blöcken am See. Predazzo, am Jochübergang von Val Maor nach Caoria. 69. B. radians Harm. — Lecidea radians Harm. Lager auf einen schwarzen, gleichmäßig bäumchenartig verästelten Hypothallus reduziert. Apothecien schwarz, zuletzt stark vortretend, klein, nicht 0,4 mm überschreitend, mit stets sichtbarem, aber zuletzt wenig deutlichem Rande. Hypothecium farblos, Epithecium wenig dick, körnig, braunschwärzlich, Paraphysen verklebt. Sporen zweizeilig, anfangs blaß, Hieiu^^zceae' •»igB^ggp-rc^'. .-:«^ ' Tfe '\V .i/ / — 87 — später braun, 13,9 /< lang, 5,3 ju breit. Jod färbt die Hymenialgallerte blaß blau, später braungrünlich. Lothringen, La Malgrange, auf Dachziegeln im Park. 70. B. nigerrima Nyl. — Taf. 5, Fig. 2. Lager kreisförmig, zusammenfließend, tiefschwarz oder bläulich- schwarz, im Umkreis dünn, in der Mitte dicker und rissig, durch KOH nicht verändert; das Vorlager schimmert in der Randzone heller durch. Apothecien sehr klein, tiefschwarz, eingesenkt, Hypothecium hell oder leicht gelblich, Paraphysen oben etwas verdickt und gekrümmt (nicht alle), gegliedert und etwas ästig. Sporen 14 — 17^ lang, 6 — 8^ breit. Sehr selten. Oldenburg. Auf Dachziegeln der Ziegelei Hosüne bei Huntlosen, auf Backsteinen der Kirchhofsmauer in Cappeln, auf Ziegekien bei Stotel und Wulsdorf, auf Dachziegeln in Ziegeleien in Bdewecht. 71. B. pernigrans Nyl. Lager schollig, rauchgrau oder kupferbraun, etwa wie Rhizocarpon distinctum Th. Fr. aussehend, auf schwarzem, dünnstrahligem Vorlager, durch KOH nicht verändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien bald gewölbt, manche leicht bläulich bereift, der schmale Rand ver- schwindet bald, Gehäuse rotbraun, Hypothecium gelb, Epithecium rot- braun, durch KOH violettpurpurn gefärbt. Sporen zu 8 in keuligen Schläuchen, länglich, graubraun bis schwärzlich, einige leicht gekrümmt. Sehr selten an Granit der Glaner Braut, der Pestruper Steine, des Denkmals an der Landwehrbäke an senkrecht abfallenden, schattigen Stellen (Oldenburg). 72. B. atromaculata Sandst. Lager pechschwarz oder dunkelgrau, dünn, meist kreisförmig, in der Mitte dicker, weder durch KOH noch durch CaCl verändert. Apothecien mit eingesenkter Scheibe, wie geäugelt, schwarz, nicht bereift, vion einem je nach der Farbe des Lagers grauem oder schwarzem Rande überragt, zuletzt frei. Gehäuse braun, Hypothecium gelbbraun. Paraphysen schlank, wenig verklebt, oben mit kugeligen, braunen Köpfchen. Schläuche 65 f.i lang, 18 ju breit, keuHg, achtsporig. Sporen 13 — 18^ lang, 7 — 10 fj, breit, an den Enden abgerundet, mitunter bohnenförmig gekrümmt, mit i bis Erklärung zu Tafel V. Fig. I. Buellia tergestina. ,, 2. ,, nigerrima. ,, 3. ,, myriocarpa. „ 4. „ alboatra. n 5. _ — ^„„„j^ Rinodina crustulata. — 88 — 3 Querwänden, mittlere Zellen mit Längswänden, blaugrün, dann braun, ohne Schleimhof. Hymenium durch Jod blau, Epithecium durch KOH nicht, Hyphen des Markes durch Jod nicht gefärbt. Nordwestdeutsche Ebene. 73. B. lutosa (Mass.). — Diplotomma lutosum Mass. Lager fast begrenzt, zart weinsteinartig, etwas rissig geborsten, schmutzig gelblich, fast erdfarbig, auf undeutlichem Vorlager. Apothecien klein, eingesenkt, später hervortretend-sitzend, schwarz, nackt, fast un- berandet. Schläuche fast keulig, achtsporig. Paraphysen am Scheitel kopfig und braun. Sporen schief ellipsoidisch oder bohnenförmig ge- krümmt, meist vierzellig, rußbraun, etwa 12 jx lang, 4. jx breit. Selten auf kieseligem Gestein, Trachyt, Hornstein. Thüringen, Hessen, Westfalen, Bayern. 74. B. betulina (Hepp.) Th. Fr. — Rhizocarpon betulinum Hepp. — • Lecidea betulina Nyl. Lager dünn, warzig oder warzig gefeldert, aschgraulich oder weißlich, durch grünliche oder schwefelgelbe Soredien gefleckt, von schwarzem Vor- lager begrenzt, durch KOH gelb gefärbt; CaCl und Jod verändern nicht auffallend die Farbe. Apothecien 0,5 — 1,5 mm breit, angewachsen oder angedrückt, lange vertieft und von einem dicken, vortretenden Rande um- geben, zuletzt fast flach oder gewölbt und randlos, schwarz, nackt. Ge- häuse dick, braunschwarz, Hypothecium braunschwarz. Paraphysen ver- klebt, zierlich, am Scheitel dunkelbraun, kaum merklich angeschwollen. Schläuche aufgeblasen- oder bauchig-keulig, achtsporig. Sporen in Form und Größe verschieden, meist ellipsoidisch, mehrzellig, 22 — 28 fx lang, 10 — 12 fi breit. Jod färbt das Hymenium intensiv blau. Zerstreut und nicht häufig an glatter Rinde, besonders von Laub- bäumen. 75. B. subdispersa nom. nov. — Diplotomma alboatrum y dispersura Krplhbr. — Buellia dispersa Arn. Lager weißlich, zerstreutkörnig, fast fehlend. Mark durch Jod ge- bläut. Apothecien klein, in den Lagerschollen sitzend, fast randlos, schwärzlich, nicht bereift. Epithecium schwarz-blaugrün, Hypothecium braun. Sporen braun, parallel vierzellig, gerade oder schwach einwärts gekrümmt, 15 — 18;^ lang. 6 — 8// breit. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein, selten. Tirol: Waldrast, an Kalkglimmerschieferplatten oberhalb Trinser Markung. Großer Retten- stein, auf Dolomit am Abhänge. Frank. Jura: An einem Kalkfelsen der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt. Bayern: Auf Keuper — 89 — bei Dietenhofen ; auf dem Wallberg bei Tegernsee auf einem Kalkfelsen. Thüringen: Mühlberg bei Asbach auf Dolomitfels. var. pulchellum Arn. — Diplotomma epipolium var. pulchellum Arn. Lager weiß, rissig gefeldert, mit zusammenhängender Kruste. Apo- thecien klein, schwarz, nicht bereift. Epithecium und Hypothecium schwarz, dünn braun. Hymenium farblos, durch Jod lebhaft blau gefärbt. Sporen vierzellig, gerade oder etwas einwärts gekrümmt, stumpf, 15 — 17// lang, 6 — 7/x breit, zu 8 im Schlauch. Tirol: Schiern, an Kalkfelsen in der Nähe des Heubades. 76. B. porphyrica (Arn.). — Diplotomma porphyricum Arn. — Taf. 6, I^ig- 3- Lager weißlich, dünn, ergossen, fein rissig gefeldert, durch KOH anfangs gelb, dann rot gefärbt, durch CaCl nicht verändert, Mark durch Jod gelbbraun gefärbt. Apothecien klein, schwarz, nackt, innen durch KOH nicht verändert, ziemlich flach oder leicht gewölbt, in der Jugend berandet. Epithecium braun, etwas körnig, Hymenium farblos, durch Jod gebläut; Hypothecium gelblich. Sporen braun, vierzellig, mit 4 — 6 öl- tropfen, 18 — 22^ lang, 6 — g jx breit. Auf Porphyr in den Alpen, in Thüringen, bei Bonn, selten. Tirol: Gröden, bei Innerpontifes; am Wiege von St. Christina zur Regensburger Hütte; bei Wolkenstein gegen St. Ulrich. Uberetsch, an der Unterfläche eines Porphyrfelsens der Eislöcher. Thüringen: Auf Porphyrkonglomerat- fels Spittertempel bei Tambach; Zinkenstein bei Elgersburg. yy. B. alboatra (Ho£fm.) Th. Fr. — Liehen alboater Hoflfm. — Lecidea alboatra Fr. — Rhizocarpon alboatrum Th. Fr. — Lecanora alboatra Nyl. — Diplotomma alboatrum Kbr. — Taf. IV, Fig. 12; Taf. V, Fig. 4. Lager fast mehlig oder fast weinsteinartig, warzig oder rissig ge- feldert, weiß, weißlich oder grau, weder durch KOH noch CaCl verändert, Hyphen durch Jod nicht gebläut, auf undeutlichem, schwarzem Vorlager. Apothecien 0,3 — 0,6 mm breit, zalilreich, dauernd eingesenkt oder im Alter vortretend, mit schwarzer, erst flacher, oft dicht blaugrau bereifter, vom Lager berandeter, später gewölbter, nackter, unberandeter Scheibe. Ge- häuse meist fehlend oder gering entwickelt, wo vorhanden wie das Hypo- thecium braun. Paraphysen deutlich, verklebt, am Scheitel kopfig, braun und gegliedert. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen parallel vierzellig, später oft mauerförmig sechs- bis achtzellig, 15 — 22^ lang, 7 — 10^ breit, anfangs ungefärbt, zuletzt braun. Pyknokonidien zylindrisch, gerade. Ziemlich häufig und weit verbreitet. Auf Rinden, Holzwerk, seltener auf Gestein und Mauern. — 90 — 1. corticola Ach. Rindenbewohnend. Kruste fast mehlig. Früchte eingesenkt oder ein- gedrückt, meist stark und dauernd bereift. /. trabinella Fr. Holzbewohnend. Kruste unregelmäßig felderig - warzig, schmutzig- weiß. Apothecien zusammenfließend, mit halbkugeliger, unberandeter, dicht bereifter Scheibe. /. leucocelis Ach. Rindenbewohnend, Fruchtscheibe nicht bereift. 2. epipolia (Ach.). Steinbewohnend. Kruste weinsteinartig-mehlig, feinrissig, rein weiß, abgegrenzt. Fruchtscheibe meist flach, bereift, lange vom Lager berandet. /. pancina Mass. Kruste dünn, ergossen, Früchte klein, meist unbereift. /. murornm Mass. Kruste dick, staubig oder gefeldert-staubig. /. spilomatica Kplhbr. Kruste dick, mehlig, mit schwarzen, bräunlichen oder blaugrauen, flockig mehligen Häufchen. Früchte sehr selten, eingesenkt, mit flacher, dicht bereifter Scheibe. var. athroa (Ach.). — Lecidea parasema var. athroa Ach. — Diplo- tomma populorum Mass. — Calicium neglectum Bayrh. Lager begrenzt, dünn, feinrissig-schollig, zerstreut körnig-warzig oder firnisartig ergossen, weiß. Apothecien etwas größer, anfangs eingesenkt, später vortretend, meist mit nackter Scheibe. An Rinden, besonders von Pappeln, nicht häufig. Tirol: Jenesien, an Rinde von Kirschbaumstämmen. var. ambigua (Ach.) Th. Fr. — Lecidea ambigua Ach. — L. alboatra var. ambigua Nyl. — Diplotomma tegulare Kbr. Lager dünn, rissig, fast geglättet, grau. Apothecien zuerst eingesenkt und vom Lager gekrönt, später vortretend, flach und zuletzt gewölbt, rand- los, nackt. An Gestein, besonders härterem. var. venusta (Kbr.) Th. Fr. — Diplotomma alboatrum var. venustum Kbr. — D. venustum Kbr. Lager dick, weiß. Apothecien größer, bis i mm breit, erhaben sitzend, etwas gewölbt, nackt, anfangs mit weißlichem Rande. Hauptsächlich an Kalkfelsen. — 91 — var. Zabothlca (Kbr.) Th. Fr. — Diplotomma Zabothicum Kbr. Lager schmutziggrau oder grau rotbraun. Apothecien angedrückt, mit dauernd flacher, nackter Scheibe, dünnem, lange bleibendem, eigenem und verschwindendem Lagerrande. 78. B. pulchella (Schrad.) Tuck. — Liehen pulchellus Schrad. — Lecidea Wahlenbergii Ach. — Catolechia Wahlenbergii Kbr. — Lecidea galbula Nyl. Lager dick, kreisförmig ausgebreitet, im Umfang rundlich gelappt, gewunden oder aufgeblasen gefaltet, im Alter staubig oder rissig, schwefel- zitronengelb oder lebhaft grünlichgelb, auf schwarzem Vorlager, durch KOH oder CaCl in der Farbe nicht verändert, Hyphen durch Jod nicht gebläut. Apothecien anfangs angedrückt, später sitzend, i — 2 mm breit, fläch, später gewölbt, schwarz, nackt, mit stumpfem, verschwindendem Rande. Gehäuse dunkel purpurschwarz, Hypothecium dunkel braun- schwarz. Paraphysen verklebt, fast durchweg gelblich-bräunlich oder blaß und schmutzig smaragdgrün, am Scheitel schwärzlich und durch HNO3 zuletzt violett werdend. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte meist leicht eingeschnürt, 11 — 17^ lang, 7 — 10 /i dick. Jod bläut das Hymenium, KOH färbt das Gehäuse €twas heller schwarzpurpurn. Im Hochgebirge über Moosen und auf bloßer Erde nicht selten. Su- deten. Arber. Harz (?). Alpen. 79. B. canescens (Dicks.) De Not. — Liehen canescens Dicks. — Lecidea canescens Ach. — Diploicia cainescens Kbr. — Catolechia canescens Th. Fr. Lager dick, angewachsen, kreisrund, strahlig gefaltet, im Umfang gelappt, oft von Soredien besetzt, weißlich, grauweiß oder graugrünweiß- lich, durch KOH gelb gefärbt, durch CaCl nicht verändert. Jod färbt die Hyphen nicht blau. Apothecien angewachsen oder fast sitzend, bis i mm breit, flach und dünn berandet, zuletzt leicht gewölbt und randlos, schwarz, nackt. Gehäuse dick, dunkel schwarzbraun, Hypothecium schwarzbraun. Paraphysen nicht sonderlich verklebt, am Scheitel verdickt und schwärz- lich. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder länglich- ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, 11 — 14 ju lang, 6 — 7// dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau. Verbreitet, aber zerstreut auf Holz, Rinde, Gestein, Mauern durch das Gebiet, im Hochgebirge fehlend. — 92 — 80. B. epigaea (Pers.) Tuckerm. — Liehen epigaeus Pers. — Parmelia epigaeaAch. — Lecanora epigaea Ach. — Leciid'ea epigaea Fr. — Diploicia epigaea Kbr. — Catolechia epigaea Th. Fr. Lager ziemlich dick, runzelig gefaltet, im Umfange gelappt, weiß, auf undeutlichem Vorlager, durch Reagentien nicht wesentlich verändert. Apothecien angedrückt, 0,5 — 0,8 mm breit, schwarz, weißlich oder blau- grau bereift, flach oder zuletzt gedunsen, mit dünnem, erhabenem, anfangs weißem, später verschwindendem Rande. Gehäuse schwarzbraun, Hypo- thecium braun oder schwarzbraun. Paraphysen locker zusammenhängend, oft gegliedert, am Scheitel rußbraun oder schwarzbraun. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte mitunter eingeschnürt, 16 — 21 ^ lang, 7 — 9yu dick. Jod färbt das Hyme- nium blau. Auf sandigem Boden verbreitet, aber nicht häufig. Thüringen, Harz,. Hessen, Westfalen, Bayern. 81. B. Sandstedei. Zw. Lager schwarz oder dunkelbraun, schollig, rissig gefeldert, durch KOH nicht verändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien schwarz, flach, dick berandet, später auch wohl gewölbt. Gehäuse braunschwarz, Hypothecium und Epithecium braunschwarz, Paraphysen ziemlich frei,, gegliedert und verästelt. Sporen 10 — 12 [x lang, 6 — y jx dick. Auf erratischen Granitblöcken und Steindenkmälern an verschiedenen Orten der nordwestdeutschen Ebene. 82. B. badia (E. Fr.) Kbr. — Lecidea badia Fr. — L. melanospora Nyl. — L. Bayrhofferi Schaer. — Catolechia badia Stein. — Taf. IV, Fig. 1 1. Lager schuppig - blätterig, knotig- bis stengelartig -schuppig oder klumpig gefeldert, mit schuppigem Rande, grün- oder graubraun bis schwärzlichbraun, auf dickem, schwarzem, zuweilen undeutlichem Vor- lager ; Hyphen durch Jod nicht gebläut. Apothecien angewachsen oder angedrückt, schwarz, nackt, 0,5 — 0,8 mm, selten darüber breit, anfangs flach und von einem vortretenden Rande umgeben, zuletzt gewölbt und randlos. Gehäuse dunkel schwarzbraun, Hypothecium braunschwärzlich. Paraphysen ziemlich zusammenhängend, derb, oft deutlich gegliedert, am Scheitel braunkopfig. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen fast ellip- soidisch, an beiden Enden stumpf, in der Mitte meist eingeschnürt, braun,. II — 21^ lang, 6 — () fx breit. Jod färbt die Hymenialschicht blau. Verbreitet, aber nicht häufig auf Gestein, seltener aber Moosen und anderen Flechten. — 93 — 83. B. allothallina (Nyl.) — Lecidea allothallina Nyl. — L. athallina Alülkr. Apothecien schwarz, flach, 0,3 — 0,5 mm breit, leicht berandet, innen dunkel; Sporen zu acht, schwärzlich, klein, 8 — 11 [j, lang, 3 — 4^ breit; Paraphysen getrennt, weich, am Scheitel verdickt, rötlich, Hypothecium bräunlich. Jod färbt die Hymenialgallerte lebhaft blau, später die Schläuche braunviolett. Epithecium durch KOH rotviolett gefärbt. Baden: Heidelberg, parasitisch auf Baeomyces rufus an Sandsteinen des Ringwalles, am Wolfsbrunnenwege und am Rande des Fahrweges nach der Drachenhöhle. — Ob der Organismus gar kein eigenes Lager hat, also zu den Pilzen gehört, ist noch nicht sicher gestellt. Gattung Rinodina (Mass.) Stitzenb. Lager krustig, seltener schuppig, einförmig oder am Rande gelappt, mit den Hyphen des Vorlagers und der Markschicht an die Unterlage be- festigt ohne Rhizinen, geschichtet, dorsiventral, unberindet oder in den thallodisch höher entwickelten Formen mit einer aus senkrecht verlaufen- ■den, dünnwandigen, septierten Hyphen hervorgegangenen, pseudoparen- chymatiscben Rinde bekleidet; Markschicht wergartig, aus dünnwandigem Hyphen zusammengesetzt; mit Protococcus-Gonidien. Apothecien kreis- rund, eingesenkt bis sitzend, lekanorinisch, vom Lager berandet, Gehäuse 'Gonidien einschließend, welche bei einigen Arten aber frühzeitig ab- sterben ; eigenes Gehäuse sehr dünn oder fehlend. Scheibe dunkel oder schwarz, nackt oder bereift; Epithecium körnig bis pulverig, häufig durch KOH purpurn oder violett gefärbt ; Hypothecium farblos, seltener dunkel ; Paraphysen fädlich, einfach, seltener gegabelt, mehr oder weniger verklebt, an den Spitzen oft kopfartig verdickt. Schläuche normal achtsporig, aus- nahmsweise bis 24sporig; Sporen rauchgrau, braun bis schwärzlich, zwei- bis vierzellig, Sporenwand zumeist stark verdickt. Lumina häufig durch einen Isthmus verbunden. Pykniden eingesenkt oder warzig hervor- tretend, unregelmäßig flaschenförmig; Fulkren endobasidial, gegliedert. Pyknokonidien klein, länglich bis kurz walzig, gerade. Tabelle zur Bestimmung der Arten. I. Lager im Umfang lappig (Taf. Yl, Fig. i, Beltraminia) 2. Lager krustig oder schuppig, am Rande nicht lappig 4. 2. Lager durch K nicht verändert 3. Lager durch K gelb gefärbt R. mougeotioides. 3. Sporen 9 — 12 jx lang R. oreina. Sporen 19 — 20^ lang R. nimbosa. — 94 — 4- Lagerrand wenig entwickelt und nur mit wenigen, frühzeitig ab- sterbenden Gonidien (Mischoblastia) R. discolor. Lagerrand mit bleibenden Gonidien, mehr oder weniger gut entwickelt und erst spät schwindend oder bleibend (Eurinodina) 5. 5. Sporen vierzellig R. Conrad!. Sporen zweizeilig 6. 6. Sporen zu 8 im Schlauch 7. Sporen zu 12 — 24 im Schlauch R. polyspora. 7. Steinbewohnend€ Arten 8. Nicht steinbewohnend 36. 8. Sporen unter 16^ lang 9. Sporen meist über 16^ lang 19. 9. Scheibe schwarz 10. Scheibe braun oder braunschwarz 16. 10. Lager weißlich, graugrünlich oder aschgrau 11. Lager graubraun, graugelb oder braun 13. 11. Sporen 14 — 16^ lang R. nigrella. Sporen 11 — 13^ lang 12. 12. Lager grünlich aschgrau R. ocellata. Lager aschgrau R. canella. 13. Apothecien ohne deutlichen Rand R. atropallidula. Apothecien mit deutlichem Rand 14. 14. Lager braun R. buellioides. Lager graubräunlich 15. 15. Sporen 4 — 6 jx breit R. subgranulata. Sporen 7 — 8 /z breit R. lecanorina. 16. Lager grau bis bräunlichgrau L. demissa. Lager braun bis olivschwärzlich 17. 17. Sporen 7,5 — 10 fi breit R. Zwackhiaoa. Sporen bis 6yu breit 18. 18. Apothecien dunkel rotbraun R. crustulata. Apothecien schwarzbraun R. controversa. 19. Lager dunkelbraun 20. Lager nicht dunkelbraun 21. 20. Jod färbt die H\Tnenialschicht weinrot R. castanoraela, Jod färbt die Hymen ialschicht blau R. milvina. 21. Sporen imter 7 /t breit R. dubyanoides. Sporen über 7 [x breit 22. 22. Sporen bis 12^ breit 23. Sporen über 12^ breit 32. — 95 — 23. Scheibe gelb oder rötlichbraun R. biatorina. Scheibe schwarz oder schwarzbraun 24. 24. Lager schmutzig gelbbraun R. pannarioides. Lager weißlich, grau oder blaßbräunlich 25. 25. Lager durch K gelb gefärbt 26. Lager durch K nicht verändert 29. 26. Lagerrand dauernd erkennbar R. atrocinerea. Lagerrand verschwindend 27. 27. Apothecien dauernd flach R. melänocarpa. Apothecien zuletzt gewölbt 28. 28. Lager i — 2 mm dick, warzig geborsten R. crassescens. Lager dünner, schuppig R. confragosa. 29. Scheibe schwärzlich zimmtbrauin R. Beschoffii und ümbriata. Scheibe schwarz 30. 30. Epithecium bräunlich R. caJcarea. Epithecium dunkelbraun 31. 31. Apothecium flach eingedrückt R. cana. Apothecium zuletzt schwach gewölbt R. subconfragosa. 32. Lagerrand bleibend 33. Lagerrand verschwindend 34. 2,3. Lager durch K nicht verändert R. telchophila. Lager durch K gelb gefärbt R. atrocinerea. 34. Sporen 27 — 30^ lang, 15 — 16^ breit R. Candida. Sporen 18 — 27 ^^ lang, 9 — 15^ breit 35. 35. Lager i — 2 mm dick, warzig geborsten R. crassescens. Lager dünner, schuppig R. confragosa. 36. Über alten Pflanzenresten, Moosen, Gräsern, faulenden Flechten, auf Erdboden ^y. Auf Baumrinden und Holz 41. 37. Auf faulender Parmelia sulcata R. Hueiana. Auf anderen Substraten 38. 38. Apothecien ohne deutlichen Rand R. mniaraea. Apothecien mit deutlichem Rand 39. 39. Lager schmutzig weißlich R. mniaraeiza. Lager dunkler 40. 40. Paraphysen kopfig R. turfacea. Paraphysen am Scheitel nur wenig angeschwollen R. archaea. 41. Sporen sehr klein, unter y ju breit, meist nur 11 — 16^ lang 42. Sporen über y fi breit 45. — 96 — 42. Lagerrand gelblich, dünn R. Sarothamni. Lagerrand anders gefärbt 43. 43. Sporen 11 — 12^ lang, 5 — 6// breit R. Oleae. Sporen 11 — 20 jj, lang, 6,5 — 8/^ breit 44. 44. Lager durch K nicht verändert R. pyrina. Lager durch K schmutzig gelb gefärbt R. exigua. 45. Sporen unter 10 fx breit 46. Sporen über 10^ breit 53. 46. Lager fast fehlend R. lecideoides. Lager mehr oder weniger deutlich entwickelt 49./" 47. Lager durch K nicht verändert 48. Lager durch K gefärbt 49. 48. Apothecien zahlreich, gedrängt R. sophodes, Apothecien mehr zerstreut R. laevigata. 49. Lager durch K gelb gefärbt 50. Lager durch K rot oder violett 51. 50. Lager durch K gelb gefärbt R. Kornhuberi. Lager durch K mehr bräunlich, schmutzig oder rötlich gelb R. exigua. 51. Apothecien braun R. corticola. Apothecien schwarz 51. 52. Lagerrand weiß R. ramulicola. Lagerrand blaugrau R. colobina. 53. Lager grünlich R. dalmatica. Lager weiß, grau oder bräunlich 54. 54. Lagerrand verschwindend R. Trevisanii. Lagerrand bleibend R. metabolica. 84. R. oreina (Ach.) Mass. — Lecanora straminea ß oreina Ach. — L. oreina Ach. — Parmelia oreina Fr. — Dimelaena oreina Kbr. — Taf. IV, Fig. 10, Taf. VL Fig. i. Lager eng angedrückt und angewachsen, in der Mitte warzig gefeldert, im Umfang strahlig-lappig, mit flachen, am Scheitel verbreiterten und gekerbten Lappen, ockergelb oder grünlich-strohgelb, nackt, in den Rissen und am Rande der Lappen gewöhnlich schwarz oder schwarzblau, durch KOH nicht verändert; Hyphen des Markes durch Jod gebläut. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, niedergedrückt, mit schwarzer, nackter, zuletzt ge- schwollener Scheibe und etwas geschwollenem, ganzem, fast dauernd blei- bendemLagerrande. Schläuche keulig, Paraphysen verklebt, am Scheitel kopfig und rußbraun. Sporen zu 8, an beiden Enden stumpf, in der Mitte mitunter etwas eingezogen, 9 — 12^ lang, 5 — 8^ dick. — 97 — Auf Schieferarten und kieselhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet, selten in den deutschen Mittelgebirgen. 84. R. mougeotioides (Nyl.) — Lecanora Mougeiotioides Nyl. Von R. oreina im wesentlichen dadurch verschieden, daß KOH das Lager, besonders aber die Markschicht, gelb färbt. Auf Gestein, besonders Schieferarten, in den Alpen verbreitet. Böhmen 85. R. nimbosa (Fr.) Th. Fr. — Parmelia nimbosa Fr. — Lecanora nimbosa Nyl. — Diploisia nimbosa Kbr. — Dimelaena nimbosa Th. Fr. — Fsora nimbosa Hepp. — Rinodina amnixDcola Kbr. — R. a. y? nimbosa Müll. Arg. — Parmelia amniocola ß nimbosa Schaer. Lager schuppig, eng anliegend, in etwa 0,7 — 1,2 mm breiten Rosetten, in der Mitte mit weniger entwickelten, lappig gekerbten, graublau be- reiften, im Umfang mit verlängerten, fast strahligen, gleichmäßig lappig- gekerbten, gelblichen oder grünlich-gelblichen, gewöhnlich nackten Schup- pen, durch KOH nicht verändert. Apothecien ausgebildet 0,4 — 0,5 mm breit, anfangs eingesenkt mit etwas vertiefter Scheibe, vom Lager erhaben berandet, bald dem Lager gleich hoch und von einem eigenen, schwarzen, ungeteilten Rande umgeben, zuletzt gewölbt und etwas vortretend ; Scheibe trocken schwarz, feucht braun-rötlich-schwärzlich. Hypothecium farblos ; Paraphysen am Scheitel braun und schwach kopfig, wenig deutlich ge- gliedert, öfters am Ende mit einem kurzen Zweig. Schläuche keulig, acht- sporig. Sporen braun, zweizeilig, mit gleichmäßig und wenig verdickter Scheidewand, in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt, an einem oder an beiden Enden stumpf oder etwas verschmälert, 19 — 20 ju lang, 9 — 10^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. In den Alpen auf Erde ziemlich verbreitet. /. phaeocarpa (Flke.) Arn. — Lecidea phaeocarpa Flke. Tirol: Gröden, an einer steinigen Stelle, nicht allzuweit vom Grödener Jöchl entfernt. Paneveggio, Monte Vineghie, auf Kalkboden. 86. R. discolor (Hepp.) Arn. — Biatora discolor Hepp. — Buellia discolor Kbr. — Lecidea discolorans Nyl. — Lecanora discolorans Hue. — Buellia discolorans Oliv. Lager dünn, unscheinbar, zerstreut schollig-kleinfelderig, warzig oder zusammenhängend und rissig-kleinfelderig, mit kaum 0,5 mm breiten Felderchen, auf undeutlichem Vorlager, graugrünlich. Apothecien klein, bis höchstens 0,7 mm breit, eingesenkt oder angedrückt, mit vertiefter oder flacher, schwarzer, matter Scheibe, die angefeuchtet braunschwarz wird, und anfangs vortretendem, bald verschwindendem, kräftigem, schwarzem Thome-Migula, Elora. XII 7 — 98 — Rande. Hypothecium farblos, Paraphysen locker, schlank, farblos, am Scheitel nur schmal gebräunt. Sporen schief ellipsoidisch, zweizeilig, 22 bis 28^ lang, 8 — 12 jj, dick. Sehr selten auf Glimmerschiefer in den Alpen. Tirol: Meran, auf Glimmerschiefer bei der Villa Maurer in Grätsch. Schweiz: Bei Zürich an Blöcken, am Mont Saleve, an Gneißfelsen bei Rodolo, valle del Bito, auf Serpentin bei Como, Riva, Fenera. Die R. discolorascens (Nyl.) — Lecanora discolorascens Nyl. — unter- scheidet sich nur durch leicht dunkelbräunliche Apothecien von discolor. Heidelberg: Auf Granit beim Haarlasse; bei Schlierbach, auf Sand- steinen im Walde bei der Engelswiese. /. Candida (Schaer.) Kernst. — L^cidea confervoides a Candida Schaer. — Lecidea discolor ß Candida Hepp. — Buellia discolor ß Candida. Lager weinsteinartig, weißlich oder schmutzig weißbräunlich, meist zusammenhängend und dann rissig kleingefeldert. Lager durch KOH schwach gelb gefärbt. Tirol: Brixen, gegen Mühlbach auf Schiefer. Ehrenburg auf Ton- schiefer der umliegenden Hügel. Schlesien: Am Granit des Raub- schlosses am Sattler bei Hirschberg. 87. R. Conradi Kbr. — Lecanora Conradi Nyl. — L. pyreniospora Nyl. — Taf. IV, Fig. 9. Lager dünn, körnig staubig, bräunlich oder graugrün, auf fast un- kenntlichem Vorlager, durch KOH nicht verändert, mitunter fast fehlend. Apothecien sitzend, 0,2 — 0,5 mm breit, anfangs ziemlich flach und mit fast ungeteiltem, graubraunem Rande, später gewölbt und fast randlos, mit braunschwarzer Scheibe. Hypothecium farblos, Epithecium bräunlich, durch KOH nicht verändert. Paraphysen verklebt, einfach oder verzweigt, gegliedert, am Scheitel bräunlichschwarz und keulig. Schläuche auf- geblasen keulig, achtsporig. Sporen länglich, oft an beiden Enden ver- schmälert, 20 — 32 ( — 37) fc lang, 10 — ly ju breit, mit einer Querwand und je 2 runden Kernen in jedem Fach, wodurch die Sporen vierzellig er- scheinen. Über Moosen und abgestorbenen Pflanzen, auch auf Erde, sehr zer- streut, aber weit verbreitet bis in die Alpen. Tirol: Waldrast, an ent- rindeten Fichtenstrünken der Ochsenalm. Gröden, über veralteten Moosen auf der Erde einer Feldmauer bei St. Ulrich. 88. R. polyspora Th. Fr. — R. sophodes Kbr. — Taf. IV, Fig. 1—6. Lager sehr dünn, körnig-warzig oder geglättet, weißlich oder asch- graulich, oft nur durch einen blassen Fleck angezeigt. Apothecien klein. — 99 — o,2 — 0,5 mm breit, angewachsen, zuerst ziemlich flach und mit dünnem, fast gleichfarbigem oder blasserem Rande, später gewölbt und randlos, schwarzbraun o-der schwärzlich, angefeuchtet bräunlich. Hypothecium farblos; Paraphysen verklebt, am Scheitel etwas keulig und gelbbräunlich. Schläuche aufgeblasen keulig, 12 — 24sporig. Sporen länglich oder länglich- ellipsoidisch, gerade oder leicht gekrümmt, 13 — 16^ lang, 6 — 8^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. An glattrindigen Bäumen in den Alpen, Bayern, Schlesien, Thüringen, Heidelberg, sehr zerstreut. 89. R. nigrella Müll.-Arg. Lager fast fehlend oder zerstreut-stückelig, grauweiß, ohne deutliches Vorlager. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, sitzend, flach gewölbt, weiß ge- randet, schwarz, matt, angefeuchtet gleichfarbig oder grünlichschwarz, bald stärker gewölbt, zuletzt aufgedunsen, innen stets weiß und weich ; Rand ganz oder leicht gekerbt, bald zurückgebogen und von der an- schwellenden Scheibe fast überdeckt, zum Teil mit eigenem schwarzem Rande. Hymenium und Hypothecium farblos, Epithecium schwärzlich olivfarben. Paraphysen verklebt, oben verdickt und gegliedert. Schläuche etwa 50 i^i lang, achtsporig. Sporen 14 — 16 ^ lang, um die Hälfte oder etwas darüber länger als breit, an beiden Enden sehr stumpf abgerundet, in der Mitte kaum eingeschnürt. Schweiz, Jura, auf dolomitischem Gestein auf dem Reculet. /. insularis Müll.-Arg. Apothecien inselartig zusammengedrängt und durch gegenseitigen Druck eckig, oft um die Hälfte größer. In der Nachbarschaft der Hauptform, aber auf anderen dolomitischen, an der Oberfläche grubig unebenen Felsen. 90. R. ocellulata Bagl. et Car. Lager aschgrau-grünlich, gefeldert, mit kleinen, flachen oder kaum etwas gewölbten, zu einer feinrissigen Kruste zusammentretenden Felder- chen, auf schwarzem Vorlager. Apothecien sehr zahlreich, rundlich oder eckig, klein, eingewachsen, mit vertiefter schwarzer Scheibe und fast dauernd bleibendem Lagerrande. Sporen ellipsoidisch, zweizeilig, in der Mitte eingeschnürt, braun, 11 — 13^ lang, 5 — 8 jn breit. Alpen, sehr selten. An Mauern bei Valmuggia und Varallo. 91. R. canella Arn. Der R. cana äußerlich sehr ähnlich, aber durch die Sporen verschieden. Lager dünn, kleinrissig gefeldert, aschgraulich, mit flachen Feldern, durch — 100 — Reagentien nicht verändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien klein, schwärzlich, ziemlich flach oder leicht krugförmig, in den Feldern sitzend, innen durch KOH nicht verändert. Epithecium bräunlich. Sporen braun, zweizeilig, lo — 12^, lang. Sehr selten. Tirol: Schlanders, auf Glimmerschieferblöcken in den Schmittknötten am Ausgange des Schlandernauntales. 92. R. atropallidula (Nyl.) Boist. — Lecanora atropallidula Nyl. Lager grau-ockergelb, weder durch KOH noch KOH + CaCl ver- ändert, eine dünne, rissig-gefelderte Kruste bildend. Felderchen flach, nicht über 0,5 mm breit, kleine, 2 — 8 mm breite, oft zusammenfließende kreisrunde, von einer bleigrauen Zone umgebene Flecken bildend. Gonidien groß, 16 — 24^ Durchmesser erreichend. Apothecien zahlreich, zu i — 2 in jedem Feld, über 0,25 mm breit, trocken eingewachsen und vertieft, feucht mit dem Lager gleich hoch und flach oder leicht gewölbt, mit schwarzer Scheibe ohne deutlichen Rand. Hypothecium farblos, Epithecium braun. Paraphysen schlank, dicht verklebt, einfach oder kurz verzweigt, gegliedert, am Scheitel etwas angeschwollen. Sporen zu 8, eiförmig-ellipsoidisch, zweizeilig, mit fast kugeligen Zellen und ziemlich gleichmäßig verdickter Scheidewand, 10 — 15^ lang, 6 — 9// breit. Jod färbt das Hymenium blau. An Felsen, besonders Schiefer, selten. Westfalen, Nassau, Jura, Schlesien. 93. R. buellioides Metzl. — Buellia fusca Arn. Lager braun, geborsten gefeldert, mit flachen Feldern, weder durch KOH noch CaCl verändert, Mark durch Jod braungelb gefärbt. Apo- thecien schwarz, flach oder leicht gewölbt, anfangs mit gedunsenem Rande, innen durch KOH nicht verändert. Epithecium und Hypothecium braun, Hymenium farblos, durch Jod gebläut. Sporen 12 — 16 fx lang, 6 — 7 /.l breit, zu 8 im Schlauch. Tirol: Bozen, an Porphyrblöcken oberhalb Gries. 94. R. subgranulata Müll-Arg. Lager ausgebreitet, bräunlichgrau, feucht olivgrünlich oder auch trocken und angefeuchtet mißfarbig grau, dünn weinsteinartig, sehr zart körnig-felderig, mit eckigen oder etwas körnigen, gedrängten Felderchen, weshalb das Lager beim ersten Eindruck körnig-mehlig erscheint; Vor- lager undeutlich. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, etwas eingewachsen- sitzend, in der Jugend mit dickem, schmutzig weißlichem, ganzem oder gekerbtem Lagerrande, die älteren mißfarben-braun oder -schwärzlich, ziemlich flach, mit dünnerem, nicht vorragendem, schmutzig weißlichem — 101 — Rande. Hymenium und Hypothecium farblos, Epithecium blaß braun. Paraphysen mäßig verklebt, oben verdickt und nach dem Scheitel zu 2 — 3nial gegliedert. Schläuche fast zylindrisch, achtsporig. Sporen zwei- zeilig, braun, ii — 15^ lang, 4 — 6u breit, an beiden Enden stumpf, in der Mitte meist leicht eingeschnürt, mit dünner Scheidewand. Schweiz: Am kleinen Mont Saleve oberhalb des Pas de l'Echelle, an der Sonne stark ausgesetzten Kalkfelsen. 95. R. lecanorina Mass. — Mischoblastia lecanorina Mass. — Liehen ocellatus Ach. — Urceolaria ocellata Ach. — U. pelobotrya ß ocellata Ach. — Lecidea sagedioides Nyl. — Lecanora lecanorina Harm. — Rino- dina ocellata Arn. Lager eine ziemlich dicke, bis 0,5 mm dicke Kruste bildend, rissig gefeldert, mit flachen Felderchen, aschgrau oder graubräunlich, durch KOH nicht verändert. Apotbecien 0,4 — 0,7 mm breit, eingewachsen, mit schwarzer, nackter, flacher, dem Lager gleich hoher Scheibe und bleiben- dem, die Scheibe etwas überragendem Lagerrande. Paraphysen locker zusammenhängend, am Scheitel mit deutlicher, schwarzbräunlicher Keule. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen an beiden Enden stumpf, in der Mitte gewöhnlich etwas eingeschnürt, klein, zweizeilig, mit genäherten Zellen, 12 — 16;^ lang, 7 — 8^ dick. Jod färbt das Hymenium blau, dann schmutzig weinrot. Epithecium braun, Hypothecium gelblich. Selten, an Kalkfelsen in den Alpen, Jura, Sachsen, Bölmien, Harz, Westfalen. var. trachytica Mass. — R. trachytica Anzi. — Mischoblastia lecano- rina var. trachytica Mass. Lager weißlich, sehr fein gefeldert. Apothecien in das Lager ein- gesenkt bleibend, mit vertiefter, schwarzer Scheibe. In den Alpen auf Gestein. Tirol: Meran, Ehrenburg, Überetsch. 96. R. demissa (Flke.) Arn. — Psora demissa Hepp. — Rinodina meta- bolica ß demissa Kbr. — R. exigua f. demissa Tb. Fr. Lager aschgrau oder bräunlichgrau, selten weißlich oder fast schwarz, durch KOH nicht oder unbedeutend gefärbt, dünn, ungleich, etwas warzig oder körnig gefeldert, auf gleichfarbigem oder etwas dunklerem Vorlager. Apothecien zahlreich, meist dicht stehend, 0,3 — 0,5 mm breit, sitzend, mit matter, erst vertiefter, dann flacher, zuletzt gewölbter, trocken brauner oder braunschwarzer, feucht dunkelbrauner oder braunrötlicber Scheibe, bleibendem, ganzem Lagerrande und oft wenig deutlichem eigenem Rande. Hypothecium farblos, über einer zusammenhängenden Gonidienschicht, — 102 — Epithecium braun. Paraphy&en einfach oder verzweigt, wenig verklebt, am Scheitel gegliedert, braun und etwas kopfig. Sporen zu 8, zweizeilig, braun, ellipsoidisch, gerade oder etwas gekrümmt, an beiden Enden ab- gerundet, in der Mitte nicht eingeschnürt, mit ziemlich dicker Scheide- wand, II — 16 fx lang, 5 — 8^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Auf kieselhaltigem Gestein der Mittelgebirge verbreitet, stellenweise ziemlich häufig. 97. R. Zwackhiana (Kplhbr.) Kbr. — Lecanora Zwackhiana Kplhbr. Äußerlich der R. crustulata fast ganz gleich, aber durch die Sporen verschieden. Diese sind viel breiter, in der Mitte stärker eingezogen, stümpfer und sehr dunkelbraun, 14 — 16^ lang, 7,5 — 10 fx breit. Sehr selten. Auf Kalksteinen bei Schloß Marquardstein am Fuße der bayerischen Alpen. Heidelberg, große Strecken an den Mauern des Stifts- weinberges überziehend (steril). 98. R. crustulata (Mass.) Arn. — R. controversa f. crustulata Mass. — R. Budensis B. de Lesd. — Lecanora Budensis Nyl. — L. crustulata Stitzenb. — Taf. V, Fig. 5. Lager trocken braun oder mißfarbig-braun, feucht olivfarben, gegen 0,35 mm dick, schollig-felderig, mit vieleckigen, flachen oder leicht ge- wölbten, glatten, matten, 0,3 — i mm breiten Felderchen. Apothecien dicht angedrückt, selten bis 0,7 mm Durchmesser erreichend, mit trocken dunkel- braunroter, feucht hellerer, bald gewölbter Scheibe, mehr oder weniger verschwindendem Lagerrand und zuletzt wenig sichtbarem eigenem Rande. Hypothecium farblos, Epithecium dunkelbraun. Paraphysen eng verklebt, am Scheitel dunkelbraun, gegliedert, Endglied etwas angeschwollen, 4 a dick. Sporen zu 8, blaßbraun (nur ganz reif), länglich, zweizeilig, ge- wöhnlich in der Mitte etwas eingeschnürt, gerade oder schwach gekrümmt, 12 — ly f.1 lang, 4,5 — 6^ breit. Hymenium durch Jod blau gefärbt. Pyknokonidien stäbchenförmig 5 — 6 ^ lang, 0,8 n breit, gerade. Selten, an Kalkfelsen in Tirol und im Fränkichen Jura. Tirol: Bozen, an Mauern um Gries (?). Pönale bei Riva, häufig. Slavini di San Marco bei Mori. 99. R. controversa Mass. Lager schuppig gefeldert, kastanienbraun oder oliv-schwärzlich. Apo- thecien schwarzbraun, flach, zuletzt etwas gewölbt, mit gekerbtem, ver- schwindendem Lagerrande. Sporen eiförmig-ellipsoidisch, in der Mitte eingeschnürt oder etwas eingebogen, zweizeilig, braun, 12^ lang, 6 fi breit. Selten und zerstreut in den deutschen Mittelgebirgen, an Kalkstein. Jura, Sachsen, Thüringen, Hessen, Westfalen. f(/re(/f' -'^/rr/Jf/r //rd. 6 /«• ' C ,ov( ■■ ■ r .1*. / ( 7l — 103 — loo. R. castanomela (Nyl.) Arn. — Lecanora castanomela Nyl. Lager dunkel-kastanienbraun, weinsteinartig, etwas gedunsen, ge- borsten, gefeldert, etwa 0,5 mm dick, begrenzt, mit ungleichen Feldern. Apothecien schwarz, etwa 0,5 mm breit, mit wenig oder kaum vorragen- dem Lagerrande. Sporen zu 8, braun, ellipsoidisch,, zweizeilig, 16 — 21 fx lang, 8 — 10 fx breit. Jod färbt die Hymen ialgallerte bräunlich-weinrot. Hyphen des Markes durch Jod nicht gebläut. Epithecium braun, durch KOH nicht verändert. Sehr selten. Tirol: Stanzertal, auf der Höhe des Kaiserjoches, auf mergeligem Kalkgestein am Gipfel des Hatschkopfes bei Pians; Rollepaß, Sandstein und Mergelkalk der Seiser- und Campillerschichten. IUI. R. milvina (VVahlbg.) Th. Fr. — Rh. sophodes ß milvina M. Fr. — Parmelia milvina Wahlbg. — P. badia ß milvina Fr. — Lecanora milvina Ach. — L. sophodes var. scopulina Nyl. — L. badia y milvina Schaer. — Taf. VI, Fig. 2. Lager braunrot oder braunschwärzlich, durch Reagentien nicht ver- ändert, ungefähr 0,2 mm dick, geborsten, gefeldert, mit an der Oberfläche körnigen Fel-derchen, auf schwarzem Vorlager. Apothecien zahlreich oft zu mehreren in demselben Felderchen, anfangs in das Lager eingesenkt, stark vertieft und von einem vortretenden Lagerrande umgeben, schließ- lich gegen 0,5 mm breit, mit dunkelbrauner oder schwarzbräunlicher, fein rauher, flacher oder leicht gewölbter Scheibe und ganzem oder fein ge- körneltem, wenig vortretendem, aber stets sichtbarem Rande. Eigener Rand nicht erkennbar. Hypothecium farblos, über einer dicken Gonidien- schicht ; Epithecium braun. Paraphysen schlank, verklebt, einfach oder verzweigt, am Scheitel etwas gebräunt, sehr wenig angeschwollen und nur undeutlich gegliedert. Sporen zu 8, braun, zweizeilig, mit regelmäßig ver- dickter Scheidewand und fast kugeligen Zellen, 16 — 24. jx lang, 9 — 11 fx breit. Jod färbt das Hymenium blau, nicht den Gehäuserand. Zerstreut, im Gebirge bis in die Alpen, hauptsächlich an Sandstein. 102. R. Dubyanoides (Hepp). — Lecidea Dubyanoides Hepp. — Leca- nora Dubyanioides Stitzenb. — L. aequatula Nyl. Lager weißlichgrau, durch Reagentien nicht verändert, sehr dünn, zuweilen kaum oder nur durch die Apothecien erkennbar. Apothecien zer- Erklärung zu Tafel VI. Rinodina oreina, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. ,, milvina, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. Buellia porphyrica, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. ,, Schaereri, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. ,, aethalea, a) nat. Gr., b) Lupenvergr. Fig. I. 11 2. n 0 3- )) 4. )) 5- — 104 — streut, regelmäßig kreisrund, sitzend, 0,5 mm breit, selten bis i mm, mit trocken schwarzer oder schwarzbrauner, feucht schwärzlich- oder bräunlich- rötlicher, anfangs flacher, später gewölbter Scheibe und dunklerem, lange sichtbarem, etwas vortretendem, später verschwindendem, eigenem Rande. Gehäuse außen braunschwärzlich, Hypothecium farblos, Paraphysen schlank, einfach oder verzweigt, am Scheitel gegliedert, gebräunt und kopfig. Sporen zu 8, braun, ellipsoidisch, zweizeilig, 13 — 20 ;/ lang, 4,5 bis y II breit. Jod färbt das Hymenium blau. Selten auf Kalk in den Alpen. Tirol: Stenico; Pönale, alter Weg von Arco nach Xago, Castell Penedal ; Slavini di San Marco. Schweiz: An Kalkfelsen des Lägern und bei Liestal. 103. R. biatorina Kbr. Lager dünn, ergossen, kleinschollig, schmutzig gelblich oder grünlich- grau, auf undeutlichem Vorlager, durch KOH kaum merklich verändert. Apothecien klein, 0,2 — 0,3 mm breit, angedrückt, mit vertiefter, später flacher, braimschwarzer, angefeuchtet leicht gewölbter, fast durchscheinend gelb- oder rötlichbrauner Scheibe und schwarzem, bleibendem Rande. Schläuche breitkeulig, achtsporig. Sporen breit ellipsoidisch, 19 — 2211 lang, 9 — 12. fx, dick, zweizeilig, im Alter in der Mitte deutlich eingeschnürt. Schlesien: Riesengebirge, am untersten Vorsprung des Basaltes der kleinen Schneegrube. — Die Kruste wird angefeuchtet grün. 104. R. pannarioides Kbr. Lager ausgebreitet, anfangs körnig-warzig, später dick, tief rissig gefeldert bis getrennt lappig - zerbröckelt, schmutzig gelbbraun, mit zwischen den Feldern vortretendem, dickem, schwarzem Vorlager. Apo- thecien klein, bis 0,5 mm breit, anfangs eingesenkt, später angedrückt sitzend, mit erst vertiefter, dann fast flacher, matter, braunschwarzer, an- gefeuchtet heller werdender Scheibe und bleibendem, dickem, gelbgrauera Lagerrande. Schläuche kurz, breitkeulig, achtsporig. Sporen klein, breit- ellipsoidisch, zweizeilig, im Alter mit dunkler Scheidewand und in der Mitte deutlich eingeschnürt, 15 — 18 /^ lang, 8 — 10 /^ dick. Schlesien: Riesengebirge, am Basalt der kleinen Schneegrube und an einem herabgerollten Block im Grunde. 105. R. melanocarpa (Müll. -Arg.) Arn. — R. caesiella f. alpina Arn. Lager weißlich. Apothecien flach, schwarz, zahlreich. Hymenium und Hypothecium farblos, Epithecium braun. Sporen zweizeilig, braun, 15 — 19^ lang, 7 — lo/z breit, zu 8 im Schlauch. In den Alpen, sehr selten. Tirol: Schiern, auf Spilit im Damers. Schweiz. — 105 — io6. R. BischoöH (Hepp) Kbr. — PsoraBischoffii Hepp. — Zeora lenti- cularis a bimarginata Flot. — Lecanora Bischoffii Nyl. Lager dünn, rissig-körnig, weißlich, grau, gelblich oder bräunlich, oft undeutlich, durch Reagentien nicht verändert. Apothecien 0,4 — 0,8 mm breit, anfangs flach und mit ganzem Lagerrande, später gewöhnlich ge- wölbt bis halbkugelig und unberandet, mit schwärzlich zimtbrauner, rauher, matter Scheibe. H3^pothecium farblos, Epithecium braun. Para- physen ziemlich verklebt, am Scheitel bräunlich und keulig. Schläuche bauchig-keulig. Sporen breit ellipsoidisch, zu 8 im Schlauch, an den Enden stark abgestumpft, zweizeilig, mit entfernt liegenden, durch eine dunkler gefärbte Scheidewand getrennten Zellen, 16 — 20^ lang, 8 — 12^ breit. Jod färbt das Hymenium blau, dann die Schläuche violett. Auf Gestein, besonders Kalk, durch das Gebiet verbreitet und meist häufig. var. protuberans Kbr. Lager meist entwickelt, Apothecien erhaben sitzend. Ist eine der Hauptformen, unter denen R. Bisclioffii auftritt und namentlich auf Kalk weit verbreitet. var. immersa Kbr. — R. immersa Arn. Lager ganz undeutlich oder fehlend. Apothecien konzentrisch an- geordnet, in den Kalk eingesenkt, mit schwarzer Scheibe und fast gleich- farbigem Rande. Häufig und oft mit der Hauptform zusammen, auf Kalk. var. leucomelas Müll. -Arg. — Lager weiß oder fast weiß, dünn, mehlig oder ganz mit Kalk zusammengesintert, ungefähr 4 — 15 mm breite Kreise bildend, stellenweise fast fehlend. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, in früher Jugend mit weißlich braunem Lagerrande, bald unberandet, sitzend, später flach gewölbt, ganz schwarz, angefeuchtet schwarzbraun. Schweiz: an Wänden von Kalkfelsen bei La Grande Gorge am Mont Saleve. var. intermedia Müll. -Arg. Lager weißlich, unbestimmt ausgebreitet oder zuletzt verschwindend. Apothecien 0,4 — 0,7 mm breit, ziemlich dicht stehend, eingesenkt oder leicht vorragend, mit fast schwarzem Rande. Die beiden von Müller unterschiedenen, ebenfalls in der Schweiz vorkommenden var. exigua und var. perexigua haben bedeutend kleinere Apothecien. Schweiz: Mont Reculet und Grand Muveran. var. confragosa (Hepp) Müll. — Psora Bischoffii var. confragosa Hepp. R. subconfragosa Arn. — 106 — Lager fast weiß, dünn, schollig oder rissig gefeldert, Felderchen an der Oberfläche ungleichmäßig. Apothecien bis 0,7 mm breit, mit mehr oder weniger gewölbter Scheibe und ziemlich dickem, bleibendem Rande. Auf Kalk verbreitet, aber nicht so häufig wie die Haubptform. Tirol: Großer Rettenstein, auf Dolomit. 107. R. fimbriata Kbr. Kruste fast staubig-weinsteinartig, rissig-gefeldert, schmutzig grau, vom schwarzblauen Vorlager hervorstechend gesäumt. Apothecien schwärz- lich, angefeuchtet rotbraun, erst vertieft, dann gewölbt, mit fast verdrängt werdendem, schwach gezähntem Lagerrande. Sporen in keulenförmigen Schläuchen, ziemlich groß, ungleich semmelförmig, in der Mitte leicht ein- geschnürt, zweiteilig, 2 — 2^/omal länger als breit, braun. Schlesien: an überfluteten Granitblöcken am Sprengelsitz im Bober bei Hirschberg. 108. R. calcarea Hepp. — R. caesiella var. calcarea Arn. — Lecanora calcarea Harm. Lager weißlich oder grau, seltener dunkegrau, durch Reagentien nicht verändert, körnig-felderig oder körnig-schollig. Apothecien ziemlich groß, mit schwarzer oder schwärzlicher Scheibe und gleichfarbigem Lagerrande. Hypothecium farblos, Kpithecium bräunlich. Sporen zu 8, anfangs farb- los, dann grünlich, zuletzt braun, zweizeilig, an den Enden stumpf, 16 bis 21 fj, lang, 9 — 12 i_i breit. Pykniden punktförmig, schwarz. Pyknokoni- dien gerade, 4 — 5 ^ lang, i jx dick. An Kalkfelsen zerstreut. Alpen, besonders in Tirol, Bayern, Vogt- land, Westfalen, selten. /. confragosa Am. — Rinodina confragosa Arn. Lager feinrissig, graulich, weder durch KOH noch CaCl gefärbt, durch Jod gelbrot werdend. Apothecien lekanorinisch, schwarz, grau be- randet. Epithecium braun, durch KOH nicht verändert. Sporen grün, braun, stumpf, mit 2 größeren Tröpfchen, 18 — 22// lang, 10 — 12 [x breit, zu 8 im Schlauch. Pykniden schwarz, punktförmig, Pyknokonidien gerade, 4—5 fi lang, 0,5 fjL dick. Tirol: Proseck bei Windisch-Matrei, auf Chloritschiefer, ziemlich selten. 109. R. cana Arn. — R. arenaria var. cana Am. Lager etwas gefeldert, grauweiß, durch Reagentien nicht verändert, Mark durch Jod gelbbraun gefärbt. Apothecien schwarz, flach, in die Felder des Lagers eingedrückt, klein, innen durch KOH nicht verändert. — 107 — Epithecium braun, Hymenium durch Jod gebläut. Unter dem Hypothecium Gonidien. Sporen zu 8 im Schlauch, ausgebildet braun, in der Mitte leicht eingeschnürt, i8 — 24 ju lang, 9 — 12^ breit. Selten. Tirol: Brixen, gegen Mühlbach, auf Granit; Jenesien, an Porphyrblöcken am Saume des Lärchenwaldes gegen das Kühle Brünnl ; Bozen, an Blöcken oberhalb Gries, häufig auf Porphyrblöcken von Runkel- stein ; Virgl, gegen Campenn ; Auer, Castell Fedor auf Porphyr. iio. R. subconfragosa (Nyl.) Boist. — Lecanora subconfragosa Nyl. — Taf. IV, Fig. 7—8. Lager aschgrau, durch Reagentien nicht verändert, an der Oberfläche zartflockig, gegen 0,7 mm dick, gefeldert, mit flachen oder wenig gewölbten Felderchen. Apothecien zahlreich, oft zu mehreren in einem Felde, nicht über 0,5 mm breit, anfangs eingesenkt, später ein wenig das Lager über- ragend, mit schwarzer, flacher oder zuletzt schwach gewölbter Scheibe und bleibendem, wenig vortretendem Lagerrande. Hypothecium farblos, Epithecium dunkelbraun. Paraphysen locker vereinigt, am Scheitel ge- bräunt und gegliedert, Endglied etwas angeschwollen, fast kugelig, bis 4,5 u breit. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen braun, zweizeilig, ellipsoidisch, mit regelmäßiger, nicht sehr dicker Scheidewand, 19,5 — 21 ju. lang, 9 /n dick. Jod färbt das Hymenium blau. — Steht der milvina sehr nahe. An Felsen. Mittelfranken (?). III. R. teichophila (Nyl.) Boist. — R. arenaria Th. Fr. — R. exigua ß inundata Blomb. — R. milvina Lamy. — Paora atrocinerea ß macrospora a arenaria Hepp. — Lecanora teichophila Nyl. — L. sophodes var. teicho- phila Nyl. — L. milvina Harm. (Lorr.) — L. intuta Nyl. Lager grau, dunkelgrau, grau-ockerfarben oder braun, durch Reagen- tien nicht verändert, auf schwärzlich-bräunlichem Vorlager, in Dicke und Aussehen ziemlich veränderlich, bald dünn und gefeldert, mit körnigen Felderchen, bald dicker und ziemlich grob warzig-rissig, mitunter im Um- fang etwas gelappt. Apothecien meist ziemlich zahlreich, 0,6 — 1,0 mm breit, lange Zeit krugförmig und von einem sehr dicken, ganzen oder un- gleichmäßigen, mitunter fast gelappten Rande umgeben, zuletzt dicht an- liegend mit flacher, matter braunschwärzlicher oder schwarzer Scheibe. Hypothecium farblos oder schwach gelblich, Epithecium bräunlich. Para- physen schlank, locker, am Scheitel dicht verklebt, gebräunt, wenig an- geschwollen und wenig deutlich gegliedert. Schläuche 84 ju lang, 35 /t breit, oft weniger als 8 Sporen enthaltend. Sporen braun, zweizeilig, ei- förmig oder ellipsoidisch, mit unregelmäßiger und sehr dicker Scheide- — 108 — wand, in der Mitte nicht eingeschnürt, 21 — 33// lang, 12 — 19^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 6 ^ lang, i [x dick. Ob R. arenaria (Hepp) Th. Fr. und R. teichophila (Nyl.) Boist wirk- lich zu einer Art zu ziehen sind, ist zweifelhaft. Nach Arnold (Flora 1872, S. 36) hat die englische Flechte, mit welcher die westfälische über- einstimmt und auf welche Nylander seine Diagnose der teichophila gründet, folgende Eigenschaften: Lager schmutzig graugrün, körnig, ergossen,. K — CaCl — , Mark durch Jod nicht gefärbt, Apothecien mit dickem, schmutzigem Rande und schwarzbrauner Scheibe ; Paraphysen locker, am Scheitel bräunlich; unter dem farblosen Hypothecium Gonidien. Sporen breit, stumpf, 24 — 36^ lang, 15 — 18 /i breit, blaßbraun, jung farblos. Westfalen: Im Sölling bei Höxter an Steinen in der Rottminde ; bei Buren in dem Sandsteinbruche, gegenüber dem Dorfe Weine. Für die Schweizer und badischen Standorte (Stzbrg. Lieb. Helvet. Nr. 390) ist die Zugehörigkeit zu dieser Form fraglich. Die arenaria Hepp soll braungrauen oder braunen Thallus, schwarze Apothecien und gleichfarbigen Rand haben. Sie kommt auf Kalk, Kalk- schiefer und Sandstein in den Alpen ziemlich selten vor. Schweiz: An Felsen bei Tarasp. Tirol: Jenesien auf Porphyr, Sandstein; Pinzolo, auf Tonalit bei S. Stefano; Hinteres Lusen, auf Schiefer. 112. R. atrocinerea (Dicks.) Kbr. — Liehen atrocinereus Dicks. — Parmelia atrocinerea Fr. — Lecanora atrocinerea Nyl. — L. sophodes f. atrocinerea Nyl. Lager weißlich oder heller oder dunkler aschgrau, durch KOH gelb,, durch KOH -\- CaCl rot oder rötlich gefärbt, gefeldert, mit sich berühren- den, etwas warzig angeschwollenen Feldern oder etwas entfernten ge- dunsenen Schuppen, auf schwarzem, nicht sehr deutlichem Vorlager. Apo- thecien kaum bis 0,5 mm breit, meist kleiner, anfangs eingewachsen, später sitzend, mit schwärzlicher oder braunschwärzlicher, lange flacher, zuletzt gewölbter, fein runzeliger, nackter Scheibe und fast dauernd sichtbarem, ganzem Lagerrande. Epithecium braun, durch KOH nicht verändert, Hypothecium farblos. Paraphysen sehr locker vereinigt, 2 fj, dick, einfach oder häufiger verzweigt, gegliedert, Zellen am braunen Scheitel bis 6 jx dick. Schläuche anfangs lang keulenförmig, später mehr bauchig, achtsporig. Sporen braun, eiförmig oder eiförmig-ellipsoidisch, manchmal an einem oder an beiden Enden verjüngt, 18 — 30^ lang, 10 — 16^ dick, Scheide- wand stark und unregelmäßig verdickt. Jod färbt das H}Tnenium blau. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 5 — 9^ lang, 0,8 — 1,8^ dick. — 109 — Auf kieseligem Gestein, besonders Granit und Porphyr, verbreitet, aber sehr zerstreut, im Gebirge häufiger. var. fatlscens Th. Fr. — Rinodina exigua 6 fatiscems Th. Fr. Lager aus grauen, zerstreuten, im Alter am Scheitel pulverig zer- fallenden Warzen gebildet. Hypothallus schwarz, deutlich. Apothecien flach, mit ganzem oder gekerbtem Rande. Heidelberg: Granitfelsen beim Haarlasse, auf Porphyr bei Hand- schuchsheim, an Sandsteinen des Ringwalles auf dem Heiligenberge. — Thüringen auf Tonschiefer der Ingoklippe im Schwarzatal. Eisenacher Burg, bei Eisenach, auf Rotliegendem. 113. R. Candida Arn. — Lecanora Candida Harm. Lager grau, durch KOH fahlgelb gefärbt, eine 0,3 — 0,4 mm dicke, rissig gefelderte Kruste bidend. Felderchen an der Oberfläche körnig, mit ungleichen, meist niedergedrückt-schuppigen Körnelungen. Apothecien zerstreut, bis i mm breit, angedrückt, mit trocken schwarzer, feucht schwärzlich-bräunlicher, matter, anfangs flacher, bald gewölbter Scheibe, unregelmäßig körnigem oder ganzem, lange bleibendem, zuletzt verschwin- dendem Lagerrande und gleichfarbigem, deutlich sichtbarem, eigenem Rande. Hypothecium farblos, Epithecium braun. Paraphysen eng ver- klebt, am Scheitel braun, gegliedert und kopfig. Sporen zu 8, braun, zwei- zeilig, eiförmig-ellipsoidisch, an den Enden abgerundet, in der Mitte nicht eingeschnürt, mit sehr dicker Scheidewand, 27 — 30 // lang, 15 — 16 /n breit. Jod färbt das Hymenium blau. An Granit, Schiefer, Kalk; selten. 114. R. crassescens (Nyl.) — Lecanora crassescens Nyl. Von L. confragosa, deren Varietät diese Art vielleicht nur ist, ver- schieden durch dickeren (i — 2 mm), aschgrauen, warzig geborstenen, ziem- lich locker anhaftenden Thallus. Sporen 18 — 24^ lang, 9 — 13/^ breit. Heidelberg, auf Granitfelsen beim Haarlasse und im Ludwigstal bei Schriesheim. 115. R. confragosa (Ach.) Kbr. — R. exigua ß confragosa Th. Fr. — Parmelia confragosa Ach. — P. atra ß confragosa Fr. — Lecanora atra y confragosa Ach. — L. sophodes var. confragosa Nyl. — L. confragosa Nyl. Lager weißlich, milchweiß oder blaßbräunlich, durch KOH gelb ge- färbt, durch CaCl oder KOH -|- CaCl nicht verändert, aus anliegenden, rundlichen, meist gewölbten, ganzrandigen oder kleingelappten, 0,3 bis 0,5 mm breiten, zerstreuten oder meist sich berührenden oder gehäuften Schuppen gebildet, auf schwarzem, meist gut sichtbarem Vorlager. Apo- — 110 — thecien zerstreut oder gehäuft, 0,3 — 0,7 mm breit, anfangs eingesenkt, zuletzt vortretend, mit schwarzer, zuletzt gewölbter, runzeliger nackter, matter Scheibe, ganzem, zuletzt verschwindendem Lagerrande und oft sehr deutlichem, eigenem Rande. Hypothecium farblos oder blaß gelb- lich, über einer zusammenhängenden Gonidienschicht. Paraphysen ein- fach oder verzweigt, gegliedert, am Scheitel braun und mit wenig und unregelmäßig angeschwollenem Endglied. Sporen zu 8, zuletzt braun, eiförmig, zweizeilig, mit stark und unregelmäßig verdickter Scheidewand, 18 — 27 fi lang, 9 — 15 ^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pykno- konidien zylindrisch, gerade, 4 — 8 [x lang, i fx dick. Auf kieseligem Gestein zerstreut, aber durch das ganze Gebiet bis ins Hochgebirge weitverbreitet. var. caesiella Flke. — Rinodina caesiella Kbr. Kruste dick, rissig gefeldert, weißgrau. Apothecien angedrückt oder eingesenkt, mit flacher Scheibe. Wie die Hauptform weitverbreitet. 116. L. tlueiana (Harm.) — Lecanora Hueiana Harm. Lager gelb oder gelbgrünlich, K — , mit zerstreuten, kaum i mm breiten Warzen oder Schollen, nackt, rissig, mit oder ohne Soredien. Apothecien bis 0,5 mm breit, mit braunrötlicher, flacher oder vertiefter Scheibe, mit vortretendem, etwas ungleichmäßig gekerbtem, bleibendem Lagerrand. Epithecium braun, Hypothecium farblos. Paraphysen 2 /j, dick, locker vereint, gebogen, einfach oder verzweigt, am Scheitel nicht gebräunt, kaum etwas angeschwollen, wenig deutlich gegliedert. Schläuche bauchig. Sporen zu 8, braun oder rußbraun, eiförmig, manchmal fast ellipsoidisch und an einem oder beiden Enden verjüngt, zweizeilig, 15 bis 20^ lang, 8 — 10^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Vogesen, am Fuß des Elsässer Belchen, auf faulendem Lager von Parmelia sulcata. 117. R. mniaraea (Ach.) Th. Fr. — R. Hookeri (Sm.). — R. turfacea Kbr. — Lecanora mniaraea Ach. — L. turfacea var. mniaraea Nyl. — Psora turfacea Hepp. Lager weißlich, grauweißlich, graubräunlich oder braunrötlich, durch KOH oft nicht oder unbedeutend verändert, bald deutlich gelb gefärbt, ungleich, körnig-warzig oder besonders um die Apothecien kleinlappig, nackt. Apothecien zahlreich, oft gedrängt oder zusammenfließend, sitzend, bis I — 1,5 mm breit, mit schwarzer, zuletzt gewölbter Scheibe ohne deutlich sichtbaren Lagerrand. Hypothecium fast farblos oder mitunter bräunlich. Paraphysen am Scheitel keulig und braun. Schläuclie auf- — 111 — geblasen keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder länglich, an beiden Enden stumpf, in der Mitte oft eingeschnürt, 22 — 36^ lang, 11 — 16^ dick. Jod färbt das Hymenium blau, die Schläuche später violett. In den Alpen auf Erde, über Moosen und alten Pflanzenresten, auch auf Steinschutt, nicht selten. /. chrysopasta L-ettau. Lager innen goldgelb oder ziegelrot, durch K dunkel rotviolett. Quer- schnitte durch den Thallus zeigen, daß die goldrötlichen Massen nur im Mark sitzen. Schweiz: Auf steinigem, dürrem Boden am unteren Ende des Morteratschgletschers. 118. R. mniaraeiza (Nyl.) Th. Fr. — Lecanora mni'araeiza Nyl. Lager und Rand der Apothecien durch KOH gelb gefärbt, Lager schmutzig weißlich. Apothecien mit rotbrauner Scheibe und weißlichem Rande. Die ganze Pflanze ist blasser als R. mniaraea, sonst dieser aber ganz ähnlich und wohl nur eine Varietät derselben. In den Alpen, an ähnlichen Standorten wie mniaraea, aber seltener. Tirol: Über veralteten Moosen auf Kalkblöcken bei den Obernberger Seen; Gröden bei der Ladiniahütte, Sellajoch am Fuße der Fünffinger- spitze ; Paneveggio, Monte Viesena. Schweiz. 119. R. turfacea (Wnbg.) Th. Fr. — Liehen turfaceus Wbg. — Leca- nora turfacea Ach. — L. sophodes ß turfacea Schaer. — Psora turfacea Hepp. Lager ungleich, warzig, dunkel-aschgrau, seltener grünlich-zitronen- gelb, auf undeutlichem Vorlager, durch KOH nicht verändert. Apothecien oft zahlreich und gedrängt, bis i mm breit, gewöhnlich kleiner, an- gewachsen, später angedrückt, mit anfangs vertiefter, später flacher, seltener zuletzt gewölbter, schwarzbräunJicher oder schwarzer Scheibe und runzeligem, vortretendem, bleibendem Lagerrande. Epithecium gelblich- braun, Hypothecium farblos oder bräunlich. Paraphysen bogig, einfach oder verzweigt, am Scheitel kopfig und gegliedert, ziemlich locker. Schläuche verlängert, bauchig, achtsporig. Sporen braun, zweizeilig, zu- weilen in der Mitte etwas eingeschnürt, mit ziemlich dicker Scheidewand, gerade oder selten etwas gekrümmt, stumpf oder an beiden Enden etwas verjüngt, 18 — 34 /^ lang, 10 — 14^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gerade, zylindrisch, 4 — 5 ju lang. Auf der Erde, über alten Moosen und abgestorbenen Gräsern in den Alpen verbreitet; Riesengebirge, über Moosen in den Ritzen des Basaltes der kleinen Schneegrube. — 112 — var. pachnea (Ach.) Arn. — Lecanora epibryon ß pachnea Ach. — L. turfacea ß pachnea Ach. — R. pachnea Dalla Torre et Sarnth. Lager körnig, etwas ungleichmäßig staubig, graulichweiß. Scheibe etwas vertieft, zuletzt flach oder gewölbt, schwarzbraun, blaugrau bereift, nackt schwarz, mit zuletzt gekerbtem und fast verschwindendem Rande. Über Moosen und abgestorbenen Pflanzen in den Alpen sehr zerstreut. Tirol: Aggenstein bei Vils. Waldrast, Blaser, Trienser Markung, ober- halb der Matreier Grube. Vorderes Sonnenwendjoch. /. roscida (Smrft.) Th. Fr. — Lecanora roscida Smrft. — Rinodina turfacea ß microcarpa Kbr. Lager dünn, zerstreut körnig. Apothecien klein, zerstreut, zuletzt ziemlich flach, Scheute und Rand weiß oder bläulichweiß bereift. In den Alpen, besonders Tirol verbreitet. /. depanperata Anzi (Lieh, longob. exs. Nr. 459). Tirol: Grenzkamm auf Moospolstern ; Schwarzmilz, grasige Ab- hänge des Kreuzeck. Gurgl, über alten Moosen auf der Hohen Mut; Brenner über abgedorrten Moosen und alten Pflanzenresten bis zu den Bergschneiden. 120. R archaea (Ach.) Boist. — Lecanora archaea Ach. — L. sophodes ^ crenata Ach. — L. exigua Fr. — Parmelia sophodes y archaea Ach. — P. sophodes c exigua Fr. — Liehen sophodes Wahlenb. — Rinodina tur- facea a nuda c achaea Th. Fr. — R. laevigata f. I Malme. Lager blaß bräunlichgrau, durch Reagentien nicht verändert, eine wenig dicke, gekörnte, undeutlich gefelderte Kruste bildend. Apothecien zahlreich, bis über 0,7 mm breit, aber meist kleiner, sitzend, das Lager überragend, mit brauner oder braunschwärzlicher, ziemlich grob genarbter, zuletzt besonders in feuchtem Zustande etwas gewölbter Scheibe und körnigem Lagerrande. Eigener Rand wenig sichtbar. Epithecium braun, Hypothecium farblos. Paraphysen schlank, am Ende gegliedert, gebräunt und unbedeutend angeschwollen; Endglied fast zylindrisch, 4 — 5 Xß^ groß. Schläuche verlängert, etwas bauchig, achtsporig. Sporen braun, lang ellipsoidisch, zweizeilig, in der Mitte nicht eingeschnürt, mit stark und ungleichmäßig verdickter Scheidewand, 25 — 30 /x lang, 10 — 12 fx breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 3 jjl lang, i jx breit. Über Moosen, auf Holz und Rinden in den Alpen, selten. Tirol: Stanzatal, zwischen Pettnau und St. Jacob, an Einfassungsstangen des Wiesenweges zwischen Pettnau nach Schnann. — 113 — /. minuta Anzi. Lager fast fehlend, aus kleinen Körnchen zusammengesetzt. Apo- thecien kleiner, denen der R. pyrina ähnlich, mit schwarzer Scheibe, ganzem, schmutzig weißem oder grauem Rande, Sporen nicht selten mit zwei größeren Tropfen, 24 — 27^ lang, 9 — 10^ breit. Tirol: Paneveggio, auf Festucaresten am Nordabhang oberhalb des linken Bocche-Sees; Vineghie, über Grasresten; Cavalozzo-See, auf Rho- diola-Rhizomen. 121. R. SarothamnI Eitner. Winzige Spezies. Kruste sehr dünn, aus kleinen, flachen, zerstreuten Körnchen bestehend, hellgelblich-grau. Apothecien 0,2 — 0,3 mm groß, aufsitzend, mit gelbbrauner Scheibe und dünnem, vortretendem, gelblichem Rande, stets flach bleibend. K bräunt den Thallus leicht. Hymenium durchaus farblos, stark lichtbrechend. Paraphysen locker, oben gelbbraun- kopfig verdickt. Sporen zu 8 in stets schmal eiförmigen Schläuchen, hell- braun, schieflänglich ellipsoidisch, zweiteilig, ohne Einschnürung, 10 — it, jn lang, 5 — 5,5 ju dick. Jod bläut das Hymenium dauernd, Hyphen, Gehäuse und Schlauchboden färbt es weinrot. Schlesien: O^bernigk, an der Sandgrube über dem Sittenwald. Die von Eitner aufgestellte R. sophodella ist nach schriftlicher Mit- teilung vom Autor selbst zu sophodes zu ziehen. 122. R. Oleae Bagl. — R. sophodes var. Oleae Bagl. Lager braungrünlich, weinsteinartig-knorpelig, warzig-schuppig, be- grenzt, auf schwarzem Vorlager. Apothecien klein, nackt, mit schwarz- brauner, flacher oder gewölbter Scheibe und erhabenem, ziemlich dickem, ganzem, zuletzt verschwindendem Lagerrande. Sporen zweizeilig, braun, II — 12 JU lang, 5 — 6ju breit. Sehr selten. Tirol: Schloß Arco, auf ölbaumrinde. 123. R. pyrina (Ach.) Arn. — Rinodina exigua a pyrina Th. Fr. pr. p. — Lecanora pyrina Harm. Lager graugrünlich oder dunkelgrau, durch KOH nicht oder kaum verändert, dünn, fein und ungleichmäßig körnig. Apothecien genähert, 0,2 — 0,35 mm breit, angedrückt, mit matter, anfangs flacher, bald ge- wölbter, trocken bräunlicher oder braunschwärzlicher, feucht schmutzig- rötlicher Scheibe und dem Lager gleichfarbigem, ganzem, zuletzt fast ver- schwindendem Rande. Gehäuse ziemlich dick, im Mittel 60 /u, mit dünner, am Scheitel verjüngter Rindenschicht, durch Jod nicht gebläut. Eigener Rand wenig oder fast gar nicht sichtbar. Hypothecium farblos oder etwas Thomö-Migula, Flora. XH. 8 — 114 — gelblich, Epithecium bräunlich. Paraphysen mehr oder weniger stark ver- klebt, am Scheitel gebräunt, kopfig und kurz gegliedert; Endglied fast kugelig, bis zu 4/z breit. Sporen zu 8, braun, länglich, selten ellipsoidisch, an beiden Enden abgerundet, gerade oder wenig gekrümmt, selten in der Mitte eingeschnürt, mit nicht sehr dicker Scheidewand, ii — 16 fx lang, 6,5 — 7 // breit. Jod färbt das Hymenium blau. Verbreitet und nicht selten von der Ebene bis ins Hochgebirge an glattrindigen Bäumen, seltener an alten Brettern. 124. R. exigua (Ach.) Th. Fr. — Liehen exiguus Ach. — Lecanora exigua Harm. — L. periclea y exigua Ach. — L. sophodes var. exigua Nyl. — Psora exigua Hepp. — Zeora metabolica Flot. in Zwackh. exs. N. 62 A et B. Lager meist ziemlich dünn, zuweilen kaum sichtbar, selten dicker, körnig, warzig, gefeldert- warzig oder fast zusammenhängend, weißlich, aschgrau oder grünlichgrau, durch KOH schmutzig- oder rötlichgelb werdend; Vorlager nicht erkennbar. Apothecien zerstreut oder genähert, 0,3 — 0,7 mm breit, angedrückt oder etwas eingesenkt, mit anfangs flacher, später oft gewölbter, schwarzer oder braunschwarzer, angefeuchtet etwas hellerer Scheibe und ganzem oder unregelmäßig körnigem oder verbogenem, bleibendem oder zuletzt verschwindendem Lagerrand ; eigener Rand bald wenig sichtbar, bald dick und den Lagerrand verdeckend. Sporen 12 bis 20^ lang, 6,5 — 8^ breit, mit ziemlich dicker Scheidewand. Im übrigen wie R. pyrina. Nicht selten und durch das ganze Gebiet bis ins Hochgebirge ver- breitet an der Rinde von Laubholz, seltener Nadelholz oder an Holz. /. saxicola Anzi. Lager aschgrau, gefeldert, etwas schorfig, durch KOH nicht verändert. Apothecien klein, braunschwarz, mit grauem oder braunem Rande. Epi- thecium braun, durch KOH nicht verändert. Gonidien innerhalb des Gehäuses. Sporen grünlich oder braun, stumpf, 12 — 15// lang, 5^ breit, Tirol: Jenesien, auf Porphyr, an Mauern auf der Wiese vor dem Krummenbühel, von Esj>en übergesiedelt. 125. R. lecideoides (Nyl.?) Knst. — Lecanora sophodes var. leci- deoides Nyl. Lager fast fehlend. Apothecien klein, ganz schwarz, mit etwas glän- zendem, schwarzem Rande, jenen von Buellia punctiformis sehr ähnlich, aber innen farblos. Sparen länglich-ellipsoidisch, 18 — 20^ lang, 7 — ^ fx breit, mit rundlichen Zellen. Tirol: Jenesien, an Zaunholz gegen den Kreuzwegerhof . — 115 — 120. R. sophodes (Ach.) Hellb. — Lecanora sophodes Ach. — Liehen sophodes Ach. — Parmelia sophodes Ach. — Rinodina sophodes a genuina Th. Fr. — R. horiza Kbr. Lager graubräunlich oider dunkelgrau, durch KOH nicht verändert, etwa 0,15 mm und darüber dick, warzig oder f eider ig- warzig, gewöhnlich fast kreisrund, auf schwarzem, deutlichem Vorlager. Apothecien zahl- reich und gedrängt, verschieden groß, selten bis i mm breit, dicht an- liegend, mit flacher, schwarzbräunlicher oder schwarzer Scheibe und ganzem oder fein gekörntem, oft bogigem, bleibendem Lagerrande; Rinde des Gehäuses am Grunde des Apotheciums bis zu 45, am Gipfel nur 6 ju, dick, Hyphen durch Jod blaßblau gefärbt. Epithecium dunkelbraun, Hypo- thecium farblos oder gelblich. Paraphysen am Scheitel gebräunt, kopfig und kurz gegliedert, oft verzweigt. Schläuche sehr zahlreich, keulig, acht- sporig. Sporen braun, lang ellipsoidisch, an beiden Enden abgerundet, gerade oder schwach gekrümmt, zweizeilig, mit ziemlich dünner und regel- mäßiger Scheidewand, 14 — 18 /^ lang, 7 — 8,5^ dick. Jod färbt das Hyme- nium blau. Verbreitet und ziemlich häufig von der Ebene bis ins Hochgebirge an glattrindigen Bäumen; in den Alpen auch an Felsen. f. albana (Mass.) Dalla Torre et Sarnth. — Rinodina albana Mass. Lager krustig angewachsen, körnig - runzelig, undeutlich begrenzt, oliv-bräunlich, auf dunklerem Vorlager. Apothecien fast sitzend, braun- schwärzlich, mit bleibendem, dem Lager gleichfarbigem, dickem, kerbig- bogigem Rande. Sporen 18 — 25^ lang, 6 — g fi dick. Tirol: Ehrenburg, sehr verbreitet an glattrindigen Bäumen; Bozen, auf Persica bei Gries. /. Rhododendri Hepp, Flechten Europas Nr. 884. An Rinde von Rhododendron in den Alpen. Tirol : Kleines Walser- tal, Schlappolt. Waldrast. Kleiner Rettenstein unweit der Alpe. Predazzo, im Syenitgeröll der Margola. 127. R. laevigata (Ach.) Malace. — R. maculiformis (Hepp.) Kbr. — R. exigua a pyrina Th. Fr. p,r. p. — R. maculiformis Arn. — Lecanora sophodes ß laevigata Ach. — L. laevigata Nyl. — Psora exigua ß maculi- formis Hepp. Lager braun, braungrau oder dunkelgrau, durch KOH nicht oder nur wenig verändert, dünn, selten etwas dicker, körnig, körnig-warzig oder körnig gefeldert, oft wenig deutlich, auf dunkelbräunlichem, oft sehr gut erkennbarem Vorlager. Apothecien zerstreut oder genähert, bis über 0,5 mm breit, dicht anliegend, mit anfangs etwas vertiefter, dann flacher, 8* — 116 — zuletzt oft gewölbter, matter, braunschwarzer oder schwarzer Scheibe und ganzem, dem Lager gleichfarbigem, dünnem, gewöhnlich bleibendem Rande. Epithecium braun, Hypothecium farblos. Paraphysen einfach oder verzweigt, am Scheitel gebräunt, gegliedert, etwas angeschwollen und stark verklebt. Sporen zu 8, braun, zweizeilig, ellipsoidisch, gerade oder etwas gekrümmt, in der Mitte nicht eingeschnürt, mit ziemlich dicker Scheidewand, 14 — 25 ^ lang, 7 — 10 ju breit. Jod färbt das Hymenium blau. Ziemlich selten auf glatter Rinde von Laubbäumen in den Alpen, den Gebirgen von Sclilesien, Sachsen, Bayern, Westfalen. 128. R. Kornhuberi A. Zahlbr. Lager dünn, zusammienhängend oder etwas körnig, geglättet, bläulich- graugrün oder graugrünlich, durch KOH vollständig oder zum Teil oder undeutlich gelb werdend. Apothecien klein, etwas eingesenkt, später an- gedrückt sitzend, mit ziemlich flacher oder später wenig gewölbter Scheibe und dünnem, anfangs weißlichem, bald bräunlichem und zuletzt zurück- tretendem Lagerrande ; der eigene bräunliche Rand tritt in dem Maße hervor, wie der Lagerrand verschwindet. Sporen zweizeilig, 16 — 19 ^i lang, 7 — 8 jbi breit. Sehr selten. Thüringen: Hainwald bei Oberndorf, an Rinde alter Eichen ; Emmatanne bei Elgersburg an Abies ; Fasanerie bei Schwarzburg. 129. R. corticola Arn. — R. trichophila var. corticola Arn. Der R. roboris sehr ähnlich und vielleicht nicht von ihr zu trennen. Apothecien braun mit weißlichem Rande. Sporen 18 — 25 /^ lang, 8 — 11 u breit, zu 8, die beiden Zellen häufig durch einen Kanal verbunden. Auf Rinde in den Alpen, in Tirol verbreitet: Plansee, Arlberg, Rosskogel, Waldrast, Großer Rettenstein, Samthai, Paneveggio, Pinzokx, Andak) usw. 130. R. ramulicola Kernst. — R. exigua f. ramulicola Kernst. Von R. exigua, der sie sonst sehr ähnlich ist, verschieden durch den glatten, weißen, stellenweise blaßgrauen Rand der Apothecien, ferner da- durch, daß KOH Lager und Rand der Apothecien anfangs nicht, bald aber rot färbt. Sporen zu 8, braun, zweizeilig, 18 — 21 jj, lang, 7 — 10 /j, breit. Selten in den Alpen an Zweigen von Laub- und Nadellwlz. Tirol: Ehrenburg, an dünnen Zweigen einer abgedorrten Zitterpappel und auf zahlreichen andern glattrindigen Bäumen. Jenesien an Holzwerk von Nadelliölzem. 131. R. colobina (Ach.) Th. Fr. — R. virella Kbr. — R. leprosa Kbr. — Lecanora colobina Ach. — L. sophodes ß colobina Ach. — 117 — Lager dünn, schorfig- warzig, blaugrau oder schwärzlichgrau, durch KOH violett gefärbt. Apothecien klein, 0,4 — 0,6 mm breit, angewachsen, mit ziemlich flacher, matter, schwärzlicher Scheibe und ganzem, ziemlich dickem, blaugrauem, anfangs eingebogenem, bleibendem Rande. Para- physen verklebt, dünn, am Scheitel etwas angeschwollen und violettbläu- lich. Hypothecium farblos, Epithecium und Gehäuserinde dunkelbläulich, durch KOH violett werdend. Schläuche keulig. Sporen zu 8, meist stumpf, länglich ellipsoidisch, zweizeilig, in der Mitte mitunter ein- geschnürt, 16 — 20 ^t lang, 7 — 9/i dick, braun. Jod färbt das Hymenium bleibend blau. Weit verbreitet, aber zerstreut von der Ebene bis ins Gebirge, an der Rinde alter Laubbäume. 131. R. metabolica Anzi. — R. roboris Arn. — Lecanora roboris Nyl. — L. atra ß exigua Schaer. — Parmelia roboris Duf. Lager aschgrau-weißlich oder fast milchweiß, durch KOH gelb ge- färbt, verschieden dick, etwas ungleich körnig. Apothecien bis 1,1 mm breit, bald mit bis zuletzt flacher Scheibe und sehr dickem, bleibendem, ungleich buchtigem - runzeligem Lagerrande, bald mit zuletzt gewölbter Scheibe und dünnerem, weniger ungleichmäßigem Lagerrande. Scheibe schwarz, Epithecium und Scheitel der Paraphysen sehr dunkelbraun, Hypo- thecium farblos oder schwach gelblich. Paraphysen schlank, eng verklebt, am Scheitel kurz gegliedert, Endglied etwas angeschwollen ; Schläuche keulig, etwas bauchig, achtsporig. Sporen braun, ellipsoidisch oder läng- lich, zweizeilig, mit sehr dicker und unregelmäßger Scheidewand, ig — 24^/. lang, 9 — 13,5 fj, dick. Jod färbt das Hymenium blau. Auf Rinden von Laubhölzern, seltener Nadelhölzern in den Alpen tmd Mittelgebirgen, nicht häufig und sehr zerstreut. 132. R. Trevisanil Hepp. Lager dünn, schorfig - körnig, aschgrau bis bräunlich - rötlich, auf weißem Vorlager. Apothecien angewachsen, schwarzbraun, mit flacher, nackter Scheibe und dünnem, rötlichem, zuletzt verschwindendem Lager- rande. Sporen ziemlich groß, ellipsoidisch, zweizeilig, braun, in der Mitte eingeschnürt, 23 — 28^4 lang, 10 — 15^ breit. Sehr selten in den Alpen. Tirol: Auf Planken im hinteren Eggen- tale, am Geschoß bei Kitzbühel. Auf Stämmen und Wurzeln alter Nadel- hölzer bei St. Moritz in der Schweiz. Um Dietenhofen in Bayern. 133. R. dalmatica Zahlbr. Lager wenig auffallend, grünlich. Apothecien braunrötlich, 0,3 bis 0,5 mm breit, mit eigenem Rande. Schläuche keulig. Sporen zu 8, zwei- — 118 — zellig, braunschwärzlich, ellipsoidisch, i8 — 25^ lang, 10 — 13^ breit. Epi- thecium braun, Schlauchschicht farblos, Hypotbecium schwachgelblich, Paraphysen verklebt, wenig gegliedert, am Scheitel kopfig. Hymenium mit Jod sich bläuend. Familie Theloschistaceae. Lager blattartig, gelappt oder strauchig, mit Rhizinen oder mit einer Haftscheibe an die Unterlage befestigt, geschichtet, dorsiventral oder radiär gebaut, beiderseitig oder allseitig berindet; Rinde pseudoparenchy- matisch oder aus längslaufenden Hypben gebildet; Gonidien zu Pleuro- coccus gehörig. Apothecien kreisrund, sitzend, flächen-, end- oder seiten- ständig, vom Lager berandet; Epithecium körn ig oder pulverig, zumeist Chrysophansäure enthaltend ; Hypotbecium hell ; Paraphysen einfach, sep- tiert; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, polar-zweizeilig oder vier- zellig, mit fast kugeligen oder linsenförmigen, durch einen Isthmus ver- bundenen Zellen. Fulkren endobasidial, dicht gegliedert ; Pyknokonidien kurz, gerade. Lager blattartig, dorsiventral Xanthoria. Lager strauchartig, radiär TheJoschistes. Gattung Xanthoria (Th. Fr.) Arn. Lager blattartig, wagerecht ausgebreitet oder aufsteigend, mit Rhi- zinen an die Unterlage befestigt, gelappt, geschichtet, dorsiventral, beider- seits berindet, Rinde pseudoparenchymatisch, aus senkrecht verlaufenden, septierten Hyphen hervorgegangen, Zellen dünnwandig; die Protococcus- Gonidien unterhalb der oberen Rinde liegend; Markschicht z. T. locker, aus verzweigten, dünnwandigen Hyphen gebildet. Apothecien kreisrund, flächen- oder fast seitenständig, sitzend oder angedrückt, vom Lager be- randet; Gehäuse Gonidien einschließend; Hypotbecium hell; Paraphysen locker, septiert; Schläuche achtsporig. Sporen farblos, polar-zweizeilig. Pykniden in kleine Lagerwärzchen versenkt, kugelig; Fulkren endobasidial, dicht gegliedert; Pyknokonidien länglich-ellipsoidisch. Übersicht der Arten: 1. Lager wenigstens am Rande Soredien tragend oder sehr feinkörnig geschlitzt X. lychnea. Lager weder Soredien tragend noch am Rande körnig-geschlitzt 2. 2. Lager kräftig entwickelt X. parietina. Lager wenig entwickelt 3. l/rie(^vH:mi)mmie /i ,/fd. / Vl^^ ■gw^ ■^^ '."^ .^^s'-V s^' »* i. 1 '1«'- •»'# \ jk-. X- •y—"' «> 1>^. i0/*)^'^^v.^'^ /,' 7^ e m. .^.f^-^^^&si^^ KH i>><^---^^i<&%' che ßf c «^, .vä'#l" »0, >0o P'^ bulata B. de Lesdain. — Physcia parietina var. lobulata Nyl. — Ph. lobulata Harm. — Lecanora lobulata Flke. — Parmelia parietina y lobulata Fr. Lager gelb oder gelblich-grau, in kleinen, 0,5 — 2,5 mm breiten, oft zusammenfließenden Rosetten, die dann unbegrenzte, dicht anliegende, matte, gelappte Flecken bilden ; Lappen in der Peripherie rundlich ge- kerbt, an den Rändern leicht aufgerichtet, ohne Körnchen und Soredien, durch KOH purpurviolett gefärbt. Apothecien sehr zahlreich, fast bis zum Lagerrande entwickelt, so daß das Lager selbst oft fast verschwindet, bis 1,5 mm breit, mit anfangs fein gekerbtem, zuletzt ganzem und bleiben- dem, dem Lager gleichfarbigem Rande und orangefarbener oder etwas bräunlicher Scheibe. Sporen 12 — 17^ lang, 5 — 8^ breit. — Der X. parie- tina sehr nahestehend und von ihr häufig nicht unterschieden. An alten Bäumen, an Holzwerk, zerstreut, aber weitverbreitet. 136. X. polycarpa (Ehrh.) Flaq. — Liehen polycarpus Ehrh. — Lobaria polycarpa Hofifm. — Parmelia candelaria ß polycarpa Ach. — P. parietina f. polycarpa Fr. — Lecanora candelaria ß polycarpa Ach. — Physcia parie- tina var. polycarpa Nyl. — Ph. polycarpa Nyl. — Xanthoria parietina ß polycarpa Th. Fr. — X. lychnea ß polycarpa Th. Fr. — Taf. VHI, Fig. i. Lager gelb, blaßgelb oder graugrün, selten orange, in 5 — 10 mm breiten Rosetten, matt, mit kurzen, schmalen, am Rande strahligen, an den Rändern und am Scheitel mehr oder weniger lappig eingeschnittenen oder körnig gekerbten Lappen, unterseits weißlich und mit gleichfarbigen Rhi- — 121 — zinen, oberseits durch KOH vioktt-purpurn gefärbt. Apothecien sdir zahlreich, sich berührend oder selbst dachziegelig, etwas gestielt, bis 2 mm breit, mit anfangs sehr dickem, allmählich dünner werdendem, dem Lager gleichfarbigem, buchtig-kerbigem Rande und orangegelber Scheibe. Sporen 13 — 16/Z lang, 5 — j II breit. An Brunnen, besonders freistehenden, altem Holzwerk, Strohdächern verbreitet und meist häufig, stellenweise selten, z. B. Tirol, bisher nur Waldrast, an glatter Rinde jüngerer Lärchen. 137. X. lychnea (Ach.) Th. Fr. — X. lychnea a pygmaea Th. Fr. — X. polycarpa var. lychnea Wain. — X. candelaria Arn. — Parmelia candelaria y tychnea Ach. — P. parietina m. lychnea Fr. — P. parietina ö laciniosa, ^ fulva et var. lychnea Schaer. — P. controversa a lychnea, ß laciniosa, y fulva Hepp. — Physcia controversa Mass. — Ph. parietina var. lychnea Nyl. — Ph. lychnea Nyl. — Taf. VIII, Fig. 2. Lager unregelmäßig ausgebreitet, derbhäutig, kleinblätterig, auf- steigend bis aufrecht, blaßgelb, orangegelb bis orangebräunlich, fettglän- zend, unterseits heller, wenig faserig, mit kurzen, schmalen, 0,5 — 1,5 mm breiten, vielfach zerschlitzten, vorn zerrissen-gezähnten, an den Rändern meist mit gelben Soredien besetzten Lappen, durch KOH purpurrot ge- färbt. Apothecien meist nicht zahlreich, klein, selten bis 2 mm breit, mit dem Lager gleichfarbigem, ganzem oder sorediösem Rande und flacher, orangefarbener, dunkler als das Lager gefärbter Scheibe. Epithecium durch KOH purpurrot gefärbt. Hypothecium farblos. Sporen breit ei- förmig, 9 — 11^ lang, 7,5 — 9^a breit. Jod färbt das Hymenium blau, die Spitze der Schläuche bleibend. Pyknokonidien 3 fx lang, 0,8 yi breit. Auf Rinde, Holzwerk, Mauern, Ziegelsteinen und verschiedenem Ge- stein weitverbreitet. var. ulophylla Nyl. — Physcia parietina var. sorediosa Nyl. Lager orangegelb, mit meist anliegenden oder an den Rändern selbst etwas nach unten gebogenen Lappen ; besonders in den Achseln mit schön goldgelben Soredien. An Gestein und bemoosten Felsen im Gebirge. Tirol: Innsbruck, Meran, Ehrenburg, Windisch-Matrei, Ruine Neu- haus oberhalb Terlau, Eppan. Gattung Theloschistes Norm. Lager strauchartig oder fast strauchartig, ohne Rliizinen, aufrecht oder niederliegend, verzweigt, Lagerabschnitte drehrund oder verflacht, radiär gebaut, allseitig gleichmäßig berindet; Rinde aus längslaufenden. — 122 — verklebten Hyphen gebildet, knorpelig, nicht pseudoparenchymatisch; Markschlicht aus dünnwandigen, ebenfalls längslaufenden Hyphen zu- sammengesetzt, zusammenhängend oder im Zentrum Lücken aufweisend; die Protococcusgonidien liegen unter der Rinde, bilden in der Regel einen Mantelzylinder, welcher nur ausnahmsweise auf der unteren Lagerseite schmal unterbrochen wird. Apothecien kreisrund, rand- oder flächen- ständig, sitzend, schüsseiförmig, vom Lager berandet. Epithecium körnig, Chrysophansäure enthaltend; Hypothecium hell, einer Gonidien- schicht aufgelagert ; Paraphysen einfach, zumeist dicht gegliedert, an der Spitze oft kopfartig verdickt; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, polar zwei- bis vierzellig. Pykniden kugelig; Fulkren endobasidial, dicht ge gliedert, Pyknokonidien kurz, gerade. 138. T. chrysophthalmus (L.) Tb. Fr. — Liehen chrysophthalmus (L.) — • Parmelia chrysophthalma Ach. — Borrera chrysophthalma Ach. — Par- melia spinosa Tagl. — Tornabenia africana Mass. — Taf. VIU, Fig. 3 — 8. Lager gelb oder gelbgrau, etwas starr, schmal zerschlitzt, Abschnitte gespreizt vielspaltig, aufsteigend, mit faserig verzweigten, fast dornigen Spitzen, unterseits weißlich. Apothecien goldgelb, mittelgroß, gestielt, mit mehr oder weniger stark gewimpertem Rande. Sporen eiförmig, 11 — ly y, lang, 6 — lOyti dick, zweizeilig. Südwestdeutßchland, an Baumrinden, sehr zerstreut. Familie Caloplacaceae. Lager krustig, einförmig, am Rande gelappt oder infolge podezien- artiger Verlängerung und Verzweigung der Lagerfelder zwergig-strauchig, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Alarkschicht an die Unterlage befestigt, geschichtet, ausnahmsweise homöomerisch, mit Pleurococcus- Gonidien, in der Regel unberindet. Apothecien kreisrund, sitzend oder eingesenkt, vom Lager berandet oder nur ein eigenes gonidienloses Gehäuse besitzend; Epithecium körnig oder pulverig, zumeist Chrysophansäure ent- haltend und durch Kalilauge purpurn oder violett gefärbt. Paraphysen einfach, septiert, an den Spitzen zumeist verdickt, mehr oder weniger Fig. I „ 2 .. 3 „ 4 ,- 5 n 6 .. 7 „ 8 Erklärung zu Tafel VIII. Xanthoria polycarpa, nat Gr. ,, lychnea, nat. Gr. Theloschistes chrysophthalmus, nat. Gr. „ ,, Zweig bei Lupenvergr. „ „ Lagerquerschnitt, Vergr. 50. „ „ Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 50. ,, „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. „ „ Sporen, Vergr. 800. '/N'U\j{'///o/mrr/f ^ UrU'j, , ^. J' ^--' "^ -#V Vi.^v,/^ ■y -•'-, 'A3 » '■^ ,•1 : - *«». ^.»■* *'c ■^"^\ "^-esv^*^ Ä* ' 4.5»* --^i >'^ *; ^■' /■ /' // ^ Ol / '^^/^/./!^(^Ur/ y^„'/yrr/yy^/ . ,^ - ^ /x/'/^/.vr >J:'.. ^^^ ,• ^e/n-j e/u,i /eO f'//>y,)ry.///y^Y////,//yö ^ — 123 — locker. Schläuche normal achtsporig ; Sporen farblos, polar zweizeilig oder drei- bis vierzellig, mit fast linsenförmigen Zellfächern, welche durch einen Isthmus verbunden sind, bei einigen wenigen Arten einzellig. Fulkren endobasidial, dicht gegliedert, Pyknokonidien kurz, gerade. Apothecien mit eigenem, keine Gonidien einschließendem Gehäuse, biatorinisch oder lezideinisch Blastenia. Apothecien vom Lager berandet, lekanorinisch Caloplaca. Da die Abgrenzung beider Gattungen nicht scharf ist und mancherlei Zweifel bei der Bestimmung hierhergehöriger Flechten auftauchen dürften, wird es mitunter nicht zu umgehen sein, die Bestimmungstabellen beider Gattungen zu vergleichen. Gattung Blastenia (Mass.) Th. Fr. Lager krustig, einförmig, zusammenhängend, pulverig, körnig oder rissig, mit den Hyphen des Vorlagers und der Markschicht an die Unter- lage befestigt, homöomerisch oder geschichtet unberindet, mit Protococcus- Gonidien. Apothecien kreisrund, eingesenkt oder sitzend, hell oder dunkel, mit eigenem Gehäuse, welches keine oder ausnahmsweise einige wenige Gonidien einschließt ; Epithecium körnig oder pulverig, durch KOH violett oder purpurn gefärbt; Hypothecium hell; Paraphysen einfach, mehr oder weniger locker, zumeist septiert, an den Spitzen kopfartig verdickt; Schläuche 4 — 16 sporig; Sporen farblos, ellipsoidisch bis länglich, polar zwei-, seltener vierzellig, ausnahmsweise bei einigen Arten einzellig. Be- hälter der Pyknokonidien eingesenkt, kugelig; Fulkren endobasidial, reich- lich gegliedert, an den Scheidewänden mehr oder minder eingeschnürt; Pyknokonidien kurz, zylindrisch, gerade, ausnahmsweise nadeiförmig und gekrümmt. ÜbersichtderArten: 1. Sporen einzellig (Protohlastcnia) 2. Sporen zwei- bis vierzellig 5. 2. Auf Rinde Bl. cinnabarina. Nicht auf Rinde 3. 3. Auf Lehmboden BI. terrlcoia. Auf Kalkgestein 4. 4. Sporen 3 — 5 ju dick BI. Siebenhaariana. Sporen 6 — 8 ^i dick Bl. rupestrls. 5. Sporen zweizeilig 6. Sporen vierzellig (Xanthocarpia) Bl. ochracea. 6. Schläuche viersporig Bl. tetraspora. Schläuche normal achtsporig 7. — 124 — 7- An Gestein 8. An Rinde, über Moosen und Pflanzenresten 17. 8. Apothecien gelb oder gelbrot 9. Apothecien dunkel 12. 9. Sporen klein (z. T. einzellig), 8 jli lang Bl. flaramea. Sporen über 10 ju lang 10. 10. Lager schwärzlich, Sporen 14 — ly jn lang Bl. lamprocheila. Lager aschgrau 11. 11. Sporen 10 — 14 /u lang Bl. ferruginea. Sporen 15 — 18^ lang Bl. percrocata. 12. Apothecien blutrot Bl. Lallavei. Apothecien braun bis schwarz 13. 13. Apothecien dunkelbraun oder braunrot mit deutlichem, meist bleiben- dem Rande 14. Apothecien schwarz oder schwärzlich, Rand verschwindend 15. 14. Sporen 8 — 10^ breit Bl. teicholyta. Sporen 6 — S ju breit Bl. diphyodes. 15. Gehäuse unter dem Mikroskop bräunlich Bl. conciliascens. Gehäuse schwarz oder schwärzlich 16. 16. Paraphysen am Scheitel schwärzlich BL dlphyes. Paraphysen am Scheitel violettbraun Bl. albopruinosa. 17. An Holz oder Rinde 18. Über Moosen, abgestorbenen Pflanzen resten 20. 18. Lager durch KOH schmutzig-gelb werdend Bl. assigena. Lager durch KOH nicht verändert 19. 19. Lager angefeuchtet grün werdend Bl. obscurella. Lager angefeuchtet nicht grün werdend Bl. ferruginea. 20. Lagerrand fast dauernd bleibend Bl. Jungermanniae. Lagerrand bald verschwindend 21. 21. Lager grau, angefeuchtet schmutzig-grünlich (Caloplaca) Bl. livida. Lager grau, angefeuchtet nicht grünlich 22. 22. Apothecien schmutzig-gelb oder braungelb Bl. fuscolutea. Apothecien rostrot bis schwärzlich Bl. leucoraea. 139. Bl. cinnabarina (Smrft.). — Lecidea cinnabarina Smrft. — Bia- tora cinnabarina Fr. Lager dünn, ausgebreitet, glatt oder körnig-staubig, weißlich, auf gleichfarbigem Vorlager. Apothecien angedrückt bis sitzend, mit bald gewölbter, zinnoberroter oder gelblich- bis bräunlichroter, randloser Scheibe oder mit undeutlichem, verschwindendem Rande. Gehäuse gelblich, Hypo- — 125 — thecium farblos, Paraphysen verklebt, oben braun, Schläuche kurz, keulig. Sporen länglich bis fast spindelförmig, 8 — 12^ lang, 2 — 3^ dick. An der Rinde von Fichten, Knieholz, Birken, Alpenrosen in den Alpen stellenweise, sonst noch im Riesengebirge an Fichten auf der Wassakugl. Tirol: Stanzertal, Riff 1er; Mittelberg; Kühetai im Länge- tak (überall auf Rhododendron) ; Felsgeröll gegen Maristein (Pinus Mughus) ; Gurgl, Hohe Mut (Rhododendron). Roßkogel; kleiner Retten- stein (Rhododendron). 140. Bl. terricola (Anzi). Biatora terricola Th. Fr. — B. rupestris ; terricola Anzi. — B. cuprea T. Fr. p. p. Lager ziemlich dick, aus zusammengewachsenen Warzen gebildet, un- gleich, weiß oder weißlich. Apothecien i — 1,5 mm breit, zuweilen zu mehreren zusammenfließend, angewachsen, halbkugelig, unberandet, orange- gelb. Hypothecium blaß, aber deutlich rötlich-bräunlich, ebenso der untere Teil der Paraphysen. Gehäuse undeutlich. Schläuche keulig. Sporen 7 — 10 jji lang, 4 — ^ jx dick. Auch diese Art ist mit L. rupestris sehr nahe verwandt. Auf Lehmboden S'chr selten. Westfalen, bei Höxter. Tirol: Waldrast, auf lockerer Erde des Kalbjoches; am Eingang des Villnößtales. Schweiz: Valsesia ; Torembe ; bei Bormio. (Bayern ?) 141. Bl. Siebenhaariana (Kbr.). — Biatora Siebenhaariana Kbr. — Lecidea Siebenhaariana Th. Fr. Lager dünn, weinsteinartig, schollig gefeldert oder warzig schollig, weißlich oder weißgrau, auf weißlichem Vorlager. Apothecien angedrückt, mit stark gewölbter bis halbkugeliger, anfangs hell rotgelber, dann hell zimtbrauner und zuletzt schmutzig grünlichbrauner, unberandeter Scheibe. Hypothecium hellbräunlich. Sporen ellipsoidisch, 8 — 10 fx lang, 3 — 5 fi dick. Im übrigen der Bl. rupestris sehr nahestehend. Auf kristallinem Kalk, Kalkgestein und Kalkboden, auch auf Porphyr und Granit in den Alpen verbreitet, sonst selten, an Basalt der Schnee- grube, Westfalen. 142. Bl. rupestris (Scop.) Zahlbr. — Liehen rupestris Scop. — Lecidea rupestris Ach. — Biatora rupestris Fr. — Placodium repustre Br. et Rostr, — Liehen calvus Ach. — Lecanora calva Nyl. — Taf. IX, Fig. i — 5. Lager weißlich oder schmutzig-aschgrau, deutlich oder mit dem Sub- strat zusammenfließend, durch Reagentien nicht verändert, staubig oder körnig-staubig, zuweilen selbst rissig gefeldert oder fast fehlend. Apo- thecien 0,5 — 1,5 mm breit, angewachsen oder grubig-eingesenkt, orangegelb — 126 — oder rotgelb, mit undeutlichem Gehäuse. Hypothecium blaß. Paraphysen ziemlich dick, verklebt, am Scheitel mit zahlreichen gelben, durch KOH schön violett oder rosa gefärbten Körnchen bedeckt. Schläuche keulig oder aufgeblasen keulig. Sporen 8 — 14 /^ lang, 6 — 8 ju dick. An Kalkfelsen durch das ganze Gebiet ziemlich verbreitet, aber nicht überall häufig. var. rufescens Leight. — var. typica Th. Fr. Lager kräftig, rissig gefeldert, hell oder dunkel schmutzig-grau, grau- braun, grünlichbraun. Apothecien angedrückt, klein, Scheibe leicht ge- wölbt, unberandet. Die verbreitetste Form. var. sanguinea Arn. Lager sehr dünn, grünlich. Apothecien blutrot. Epithecium fast farb- los. Hypothecium leicht blutrot, durch KOH rot werdend. Hymenium durch Jod gebläut. Sporen einzellig, 15 — 18 ^ lang, 6 — 7,5 /j, dick. Tirol: Waldrast, an den tiefer und feuchter gelegenen Teilen der Steine im GeröU unter den Serloswänden. var. incrustans (DC). — Biatora incrustans Mass. Lager undeutlich, weißlich. Apothecien in tiefen Gruben eingesenkt, mit flacher, dünn berandeter Scheibe. Tirol: Ziemlich verbreitet. var. coniasis (Mass.). — Biatora coniasis Mass. — B. incrustans v. coniasis Arn. Lager etwas gefeldert -rinnig, ockerfarben. Apothecien wie bei var. calva. Tirol: Stanzertal, Kaiserjoch. Waldrast, auf Kalkglimmerschiefer oberhalb Trinser Markung. An vielen Stellen des Schiern ; am Fretsch- bache. var. calva Dicks. Lager undeutlich, weißlich. Apothecien sitzend, hervortretend, groß. Scheibe stark gewölbt, unberandet. Tirol: Stanzertal, Kaiserjoch. Imst, Heiterwand, Kalvesinner und Aberg bei Tarrenz. Innsbruck, Gipfel der Sattelspitze. Waldrast, in beiden Gruben. Zillertal, Hainzenberg. var. irrubata Ach. — Biatora rupestris var. irrubataAm. — Lecanora irrubata Ach. — Liehen viridi flavescens Ach. Lager dünn, weißlich. Apothecien angedrückt, wenig gewölbt, etwas runzelig, fahl orangegelb, durch KOH purpurrot gefärbt. Hypothecium — 127 — farblos, Paraphysen kurz, kräftig; Schläuche ziemlich bauchig aufgetrieben. Sporen ungeteilt, lo — 12 fi lang, 7 — S^w dick. Tirol: Fassa, am Aufstieg zum Sasso dei Mugoni. Paneveggio, auf Sandstein und Mergelkalk am Rollepaß. 143. Bl. tetraspora (Nyl.) Th. Fr. — Lecanora tetraspora Nyl. — Blastenia oligospora Rehm. — Caloplaca oligospora Th. Fr. Lager sehr dünn, ergossen, körnig, weißlich oder etwas graulich, zu- weilen fast fehlend. Apothecien 0,4 — 0,8 mm breit, angewachsen oder angedrückt, biatorinisch, anfangs ziemlich flach, mit zurücktretendem, gleichfarbigem Rande, später bald gewölbt und randlos, rost-rotgelb oder rost-zimtfarben, selten dunkel, fast schwarz. Gehäuse und Epithecium durch KOH rosa gefärbt. Gehäuse außen dunkel-rotgelb. Hypothecium farblos. Paraphysen locker zusammenhängend, von einem rotgelblichen Epithecium bedeckt. Schläuche aufgeblasen-keulig, viersporig. Sporen ellipsoidisch oder länglich, 24 — 34^1 lang, 12 — i6^t dick. Jod bläut die Teile um die Schläuche intensiv. Nur in den Alpen über alten Pflanzenresten und Moosen, zerstreut. Tirol: Grenzkamm, auf der Schwarzen Milz; Ötztal, Gurgl, auf der Hohen Mut. Brenner, über veralteten Moosen längs der Bergschneiden. Gröden, Ferrara-Alpe auf Erde oder Moosen über Dolomitboden. 144. Bl. assigena Lahm. — Lecanora asserigena Stitzenb. — Callopisma asserigenum Lahm. Lager dünn, schwach runzelig, mitunter in Körnchen aufgelöst oder fast fehlend, gelblich-weißlich oder blaß aschgrau, stellenweise mit kleinen, weißlichen Soredien bestreut, durch KOH schmutzig-gelb gefärbt. Apo- thecien klein, 0,5 mm breit oder kleiner, ideutlich lekanorinisch, dicht an- gewachsen, nicht zerstreut wie bei obscurella, sondern gedrängt, flach, zuletzt, während der weißliche Lagerrand verschwindet, kugelig, gelb, braun oder schwarz, etwas glänzend. Hypothecium fast farblos. Hyme- nium durch Jod gebläut, wobei die Sporen gelb werden. Schläuche breit keulig, 30 — 40^ lang, 12 — 14^ dick, achtsporig. Sporen 9 — 12 jj, lang, 5 — 6 fj, breit. Paraphysen locker, am Scheitel kaum verdickt. Pykno- konidien zylindrisch, 3 fx lang, i jx dick. Westfalen: Bretterzaun einer Viehweide auf dem Gute Weibergen ; an Stengeln von Erica und dünnen Zweigen von Föhren bei Lippspringe ; an Stengeln von Spartium scoparium bei Hondorf. Franken: an eichenen Planken bei Sugenheim. Schweiz: an Nadelholz oberhalb Schattdorf. Tirol: Plansee, an den obersten Zweigen von Fagus silvatica und Sorbus aria. — 128 — 145- B'' obscurella Lahm. — Caloplaca obscurella Th. Fr. — Lecanora xylitella Nyl. Lager dünn, etwas kleiig, aschgrau-grünlich, angefeuchtet grün wer- dend, durch KOH nicht verändert. Apothecien klein, 0,3 — 0,5 mm breit, biatorinisch, mit zuerst fast flacher, durchscheinend bräunlicher, später etwas gewölbter, rotbrauner oder schwärzlich-blutroter Scheibe und blasse- rem, gleichhohem, sehr dünnem, zuletzt verschwindendem Rande. Epithe- cium durch KOH nicht verändert. Hypothecium auf einer deutlichen Gonidienschicht. Paraphysen am Scheitel mehr oder weniger deutlich kopfig-keulig und bräunlich. Schläuche etwas bauchig-keulig. Sporen zu 8, ellipsoidisch oder länglich, 10 — 14^ lang, 4 — 7^ dick, polar zweizeilig, mit bald deutlichem, bald undeutlichem Isthmus. Verbreitet, aber nicht häufig an der Rinde alter Obstbäume, Pappeln, Weiden in Schlesien, Thüringen, Westfalen, Baden, in der nordwest- deutschen Tiefebene. Unter dieser Art führt Sti tzenberger p. 351 Lieh. helv. an; „L. crustaria Stzbg. Hb. ad truncos Pyri Mali prutridos decorticatos prope Wetzikon (Hegetschweiler jr.) thallo crustaceo indeterminato leproso, obscure olivaceo-fusco, apotheciis adpressis concavis sca- bridis nigris, lamina superne olivaceo-fusca, paraphysibus diffluxis, sporis 8nis placodinis 10 — 14 ;M 1. 6 ^ er., gelatina hymenea jodo coeruleseente — mihi adhuc non satis liquet." 146. Bl. ferruginea (Huds.) Arn. — Bl. f. a. genuina Kbr. — Liehen ferrugineus Huds. — Lecidea ferruginea Smrft. — Biatora ferruginea Fr. — Parmelia ferruginea Fr. — Caloplaca ferruginea Th. Fr. — Lecanora ferru- ginea Nyl. — Taf. IX, Fig. 6—8. Lager ausgebreitet, dünn bis fast fehlend, meist warzig-körnig oder runzelig-höckerig, zuweilen fast glatt, bläulichgrau bis weißgrau auf bläu- lichem Vorlager, durch KOH nicht verändert. Apothecien sitzend, meist I — 2 mm groß, zuweilen gruppenweise und dann oft gedrängt und mit Erklärung zu Tafel IX. Fig. I. Blastenia rupestris, nat. Gr. u 2. , „ Lupenvergr. ., 3- , ,, Apotheciumquerschnitt, Vergr. So. ,. 4- , ,, Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 300. n 5- , ,, Sporen, Vergr. 500. „ 6. , ferruginea, nat. Gr. n 7- , ,, Lupenvergr. „ 8. , ,, Sporen, Vergr. 500. ., 9- , pererocata, nat. Gr. „ lO. , ,, Lupenvergr. „ II. Caloplaca rubelliana, nat. Gr. „ 12. „ „ Lupenvergr. 4//V//. fuvfcraf /^UL ,y..9 aT / ^//i 24. Lager grüngrau bis grauschwärzlich, naß grün werdend C. fuscoatra. Lager weißlichgrau bis bräunlich, naß nicht grün werdend 25. 25. Sporen 4 — 6 // dick 26. Sporen 7 — 9/i dick 27. 26. Lager wenig entwickelt, Apothecien flach, rostgelb C. pyrethrella. Lager deutlich, oft feinrissig, Apothecien gelbrot, etwas gewölbt C. marmorata. 27. Apothecien fuchsrot, anfangs vertieft, später flach C. caesiorufa. Apothecien ocker-rostfarben, anfangs flach, später gewölbt C. lactea. 28. Lager blaßgelb C. citrineUa. Lager weißlich, grau oder grünlich 29. 29. Sporen klein, 6 — 12 yu lang 30. •Sporen über I2^u lang 31. : 30. Apothecien blutrot mit bleibendem Rande C. haematites. Apothecien ziegelrot-braun, zuletzt schwärzlich und unberandet C PolliolL 31. Sporen bis 18^ lang 32. Sporen 18 — 22 yu lang C. livida. 32. Lagerrand verschwindend 33. Lagerrand bleibend 35. 33. Sporen 4 — 6^ breit C. amniospiloides. Sporen über 6/i breit 34. 34. Lagerrand anfangs deutlich C. caesiorufa. Lagerrand von anfang an fehlend oder dünn, gelblich oder weißlieb C pyracea. 35. Sporen 5 — 6^ breit C. dimamomea. Sporen über 6yu breit 36. — 137 — 36. Apothecien blaß bräunlich C. monacensis. Apothecien gelb bis olivfarben-schwärzlich 37. ^^y. Auf Rinde und Holzwerk C. cerina. Auf abgestorbenen Alpenpflanzen C. tiroHensis. 38. Lager weiß oder grau 39. Lager nicht weiß oder grau 40. 39. Sporen 8 — 10 ^i lang C. plumbeonifa. Sporen 1 8 ^ lang C. helygeoides. 40. Lager grün C. pulchrevirens. Lager gelb oder rot 41. 41. Sporen 18 — 20 yu lang, nur bis 5 ^i breit C. aurea. Sporen unter i8/i lang 42. 42. Sporen durchschnittlich über -j j.i breit 43. 43. Apothecien i — 3 mm breit 44. Apothecien unter i mm breit 45. 44. Apothecien sitzend C. aurantiaca. Apothecien vertieft C. elegans. 45. Lagerrand dick, fast dauernd bleibend C. Nideri. Lagerrand zuletzt verschwindend 46. 46. Lager meist grob sorediös C. decipiens. Lager nicht sorediös 47. 47. Lagerrand später gekerbt C. granulosa. Lagerrand gewöhnlich ganz C. aurantia. 48. Lager hell oder blaßgelb 49. Lager dottergelb bis dunkelorangegelb 50. 49. Sporen unter 5 p. breit C. tegularis. Sporen über 5 (x breit C. äumana. 50. Apothecien frühzeitig unberandet C. callopiza. Apothecien meist lange berandet 51. 51. Lager wenig entwickelt oder Endlappen wenig ausgebildet 52. Lager und namentlich die Endlappen gut ausgebildet 53. 52. Lagerlappen bis an die Peripherie dicht mit Apothecien bedeckt C. scopularis. Lagerlappen an der Peripherie frei von Apothecien C. lobulata. 53. Lager in der Mitte in gelbe Soredien sich auflösend 54. Lager in der Mitte nicht in gelbe Soredien aufgelöst 55. 54. Lager am Rande deutlich strahlig-lappig C. clrrochroa. Lager schwächer entwickelt, wenig deutlich strahlig C. obHterans. — 138 — 55- Lapj>en am Ende meis-t 2 — 3 fach fingerförmig C. Baumgar tneri. Lappen am Ende ganz oder leicht kerbig eingeschnitten 56. 56. Sporen 9 — i^ju lang C. murorum. Sporen 15 — 18 /u lang C. australis, 161. C. fulgens (S\v.) Zahlbr. — Psonama fulgens Sw. — Lecanora fulgens Ach. — L. friabilis Schaer. — Parmelia fulgens Ach. — Placodium fulgens DC. — Psora citrina Hofifm. (Taf. 10, Fig. 6 — 9.) Lager blaß schwefel- oder zitronengelb, durch KOH weinrot, später violettpurpurn gefärbt, unterseits blaß bräunlich, kreisförmig, fast ein- blättrig, krustighäutig, angedrückt, matt, in der Mitte etwas warzig, im Umfang lappig geteilt, mit ziemlich schmalen, ungleichen, vollkommen anliegenden Lappen. Apothecien sitzend, selten über 2 mm breit mit orangebrauner oder rostrotbrauner, durch KOH rostroter, später purpur- violetter, flacher oder gewölbter Scheibe und dieser gleichfarbigem oder etwas blasserem eigenem Rande. Hypotheciimi farblos, Epitheciimi körnig, braun. Paraphysen dicht verklebt, einfach und wenig deutlich gegliedert. Schläuche lang keulenförmig, Ssporig. Sporen farblos, ein- zellig, ellipsoidisch, 7 — 16 ju lang, 4 — 6 ju breit. Hymenium durch Jod gebläut. Pyknokonidien 3 — 4 ju lang, i fi dick. Auf Kalk, Gyps, Kalkboden, auch über Moosen, verbreitet und stellenweise nicht selten. 162. C. bracteatum (Hoffm.) — Psora bracteata Hofim. — Leca- nora bracteata Harm. — L. fulgens & bracteata Ach. — L. friabilis ^-bracteata Schaer. — Liehen bracteatus Asch. — Gyalolechia bracteata Mass. — Parmelia friabilis /5-bracteata Schaer. — Placodium fulgens var. bracteatum Nyl. — PI. bracteatum Nyl. — Squamaria fulgens var. decipiens Anzi. — Squ. bracteata Oliv. Der C. aurea selir ähnlich, aber Lager weniger entwickelt, dicht dem Substrat anliegend, schuppig-körnig, mit lappig-gekerbten Körnelungen, am Rande kaum lappig ausgebildet, blaß schwefel- oder zitronengelb, selten fast orange. Apothecien kaum 0,7 mm breit, mit rostfarben-safran- gelber, matter, sehr fein flockiger, zuletzt wenig gewölbter Scheibe und mehr oder weniger zurücktretendem Lagerrande. Sporen ähnlich wie l>ei aurea, aber nur 12 — 15 ju lang, 4,5 — 5 ju breit. Sehr zerstreut an Kalkfelsen, Gyps, auf Kalkboden, auch ül)er Moosen. Tirol: Auf steinigem Boden des Felsengerölls beim Gaisberg- gletscher, auf Kalkglimmerschieferboden oberhalb der Granatenschneide im Verwall. Auf dem Karwendel. Auf der Öde vor Sterz ing gegen Tufcr. — 139 — 163. C. aspicilioides (Mull.) Oliv. — Callopisma aspicilioides Müll.- Arg. — Lecanora aspicilioides Stitzenb. Lager breit ergossen, sehr dünn weinsteinartig, rissig gefeldert, ocker- oder lehmgelb-grau, ohne deutliches Vorlager. Apothecien punkt- förmig, später 0,2 — 0,3, selten 0,4 mm breit, vollständig schüs&elförmig vertieft, mit feucht schwarzbrauner, trocken schwarzer, ganz schüssei- förmig vertiefter Scheibe und lange undeutlichem, zuletzt anschwellendem, dem Lager ganz gleichfarbigem oder mitunter leicht schwärzlichem Rande. Epithecium olivbräunlich, Hypothecium farblos oder leicht bräunlich. Paraphysen dünn, etwas verklebt. Schläuclie länglich verkehrt eiförmig, Ssporig. Sporen polar zweizeilig, 12 — 15/z lang, halb so breit, an beiden Enden stiimpf abgerundet, farblos. Lager durcli KOH nicht sofort, sondern erst am folgenden Tage deutlich rot gefärbt, die Scheibe wird aber durch KOH nicht gefärbt. Schweiz: Maderanertal imterhalb Hölzern an Granitfelsen. 164. C. neglecta (Kbr.) — Callopisma neglectum Lahm — Catillaria neglecta Kbr. Lager ergossen, anfangs zusammenhängend und etwas firnisartig, bald zart kleiig schorfig, blaß ockerfarben, zuweilen undeutlich, auf spirm- webartigem, reinweißem, oft undeutlichem Vorlager. Apothecien klein, anfangs eingesenkt und vom Lager überwölbt, später fast sitzend, mit mattschwarzer, grau bereifter Scheibe und schwarzem, nacktem Rande. Schläuche keulig, Ssporig, Sporen polarzweizellig mit sehr schmalem Isthmus, eiförmig-ellipsoidisch, 10 — 14^ lang, 6 — y fi breit. Westfalen: An Kalksteinen des Ziegen berges bei Höxter. — Der schlesiscbe Standort ist nach Stein zu streichen. 165. C. conversa (Krplh.). Dalla Torre et Sarnth. Callopisma con- versum Krplh. L^ger weinsteinartig, rissig gefeldert, ergossen, aschgrau oder schwärzlich braun, dunkel. Apothecien klein, zahlreich gedrängt, den Felderchen eingesenkt, mit anfangs vertiefter, wachsgelber, später flacher von dünnem Rande umgebener, mit der Lageroberfiäche gleich hoher, matter, schwärzlicher Scheibe. Paraphysen stark, kurz. Schläuche klein, keilförmig, Ssporig. Sporen länglich oder eiförmig, polar zweizeilig, farblos. Bayern: Algäu, auf Mergelkalk bei Einödsbach und Obersdorf hinter den Mühlen. Frank. Jura: Bei Eichstätt, an Dolomitfelsen des Winters- hofer Bergabhanges; im Tiefentale. Tirol: Großer Rettenstein, am Ab- harke auf Dolomit. Sulden, auf Kalkblöcken bei St. Gertraud. Tauern — 140 — auf Chloritschiefer bei Proseck. Bozen an Porphyr blocken oberhalb Gries. Überall selten und spärlich. — Der von Eitner für Oberschlesiien angegebene Standort gehört zu einer anderen Art. i66. C. alociza (Mass.). — Biatorina alociza Mass. — Lecaniella alociza Jatta. Lager weinsteinartig-pulverig, mit dem Gestein zusammenfließend, schmutzig grau-wei£, unregelmäßig begrenzt oder durch tiefe Linien kreuzweise geteilt, unterseits weiß. Apothecien zerstreut, anfangs punlct- förmig eingesenkt, später vortretend, schildförmig, klein, etwas an- geschwollen, mit staubigem, weißlichem, zuletzt undeutlichem Rande, schwarz oder braun. Sporen kurz, eiförmig, 8 — 12 fi lang, 5 — 6 jx dick. Frank. Jura: An einem Kalkfelsen der Schnabelweißer Berge bei Regensburg; Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und Dalinstein; Kalkv^'and am Donauufer westlich bei Weltenburg. 167. C. paepalostoma (Anzi) Jatta. — Plaoodium paepalostomum Anzi. — Callopisma variabile var. paepalostomum Bagl. — Urceolaria ocellata ß ocellulata Ach. — Parmelia circinata c. ocellulata Fr. — Callo- placa ocellulata Wedd. — Lecanora alpestris Ach. — L. variabilis var, ocellulata Harm. — Rinodina articulata Bagl. Lager begrenzt, weinsteinartig, rissig gefeldert, weiß mehlig oder graugrün, auf wenig deutlichem Vorlager, im Umfang kleinkerbig. Apo- thecien zahlreich, gedrängt, klein, anfangs eingewachsen, zuletzt sitzend, 0,5 — 0,8 mm breit, mit schwarzbrauner, nicht oder zart bereifter Scheibe und dickem, weißem, mehligem Rande. Sporen eiförmig, ziemlich groß, an beiden Enden abgerundet, nach Weddell 13 — 18^ lang, 8 — 10 fj, breit, nach Jatta 17 — 25 /i lang, 11 [m breit. Soll an Kalkfelsen bei Höxter in Westfalen vorkommen. 168. C. fulva (Anzi) Jatta. — Placodium fulvum Anzi. — Pyreno- desmia fulva Flag. Lager braun, begrenzt, rissig gefeldert, zuletzt fein körnig-schorfig. Apothecien klein, anfangs eingesenkt, später sitzend, mit trocken schwarzer, feucht schwarz bräunlicher Scheibe und eigenem und dünnem Lagerrande. Sporen zu 8, farblos, ellipsoidisch, 17 — 24 /z lang, 10 fi breit — An Kalkfelsen in den Alpen, selten. Tirol: Predazzo, Westseite der Margok auf Steinen der Seiser und Campiller Schichten. /. cinerata Lettau. Lager mehr aschgrau, heller oder dunkler, gewöhnlich in Form kleiner, zwischen anderen Flechten versprengter Flecken. Apothecien — 141 — dünner, berandet und eher fast randlos werdend. Sporen i6 — 21 ^ lang, 7 — 10 fi breit. Thüringen: Auf Muschelkalk nicht selten, Pfennigsberg, Jonastai, Alteburg bei Arnstadt, Oberndorf. 169. C. luctaosa (Anzi) Jatta. — Rinodina kictuosa Anzi. Lager unbegrenzt, eine aus olivfarbenen Körnchen zusamimengesetzte, geborstene Kruste bildend, auf schwarzem Vorlager. Apothecien sitzend, klein, schwarz, angefeuchtet schwarzbraun, flach oder gewölbt, mit dünnem Lagerrande. Sporen ziemlich dickwandig, ellipsoidisch, 14^ lang, 8yu dick. Schzveis: Veltlin, auf Granitfelsen. 170. C. Agardhiana (Mass.) Flagey. — Lecanora Agardhiana Ach. — Pyrenodesmia Agardhiana Mass. — Callopisma Agardhiamim Kbr. Lager dünn, ergossen, weinsteinartig - schorfig zusammenhängend, weißlich aschgrau oder rauchbraun-rosa, auf kaum erkennbarem weißem Vorlager. Apothecien eingesenkt, zuletzt sitzend, schwarzbraun, ange- feuchtet blaß braun, zart bereift, durch einen angeschwollenen, ungeteilten Lagerrand augenähnlich. Sporen wie bei C. variabilis. Von Blastenia prui- oosa verschieden durch das Vorhandensein von Gonidien unter dem Hypothecium. Auf Kalk, Dolomit und kalkhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet, in den übrigen deutschen Gebirgen selten. f.alpina (Hepp). Dalla Torre et Sarnth. — Plaaodium alpinum Hepp. — Pyrenodesmia Agardhiana var. alpina Arn. — Lager fast fehlend, durch blasse Flecke angedeutet, habituell der Rinodina Bischoffii ähnlich, aber im Bau der kleinen Apothecien der typischen Form entsprechend. — Tirol: Waldrast, an Kalkfelsen auf Trinser Markung; Gröden, auf Steinen von Wengerkalk bei der Ladiniahütte ; Schiern, an Dolomit des Ab- hanges oberhalb der Seiseralpe ; Paneveggio, Monte Castellazzo, auf Kalk. var. nigricans (Arn.). Dalla Torre et Sarnth. — Pyrenodesmia Agardhiana v. nigricans Arn. — Callopisma variabüe var. Anzianum Mull.-Arg. — Lager dicker, weißgrau, etwas geborsten. Apothecien schwärzlich. Epithccium schmutzig, durch KOH violett werbend. Hyme- nium und Hypothecium farblos. Gonidien unter dem Hypothecium. Para- physen gegliedert, durch Jod blau gefärbt. Sporen zu 8 im Schlauch. 15 — 18^ lang, 7 — gju breit. — Tirol: Stanzertal, auf Kalk bei der Augs- burger Hütte. Waldrast, an Kalkfelsen der Serlosgrube. Am Abhänge des großen Rettenstein auf Dok>mit. Schiern, an Dolomitfelsen im Damers. — 142 — 171- C exsecuta (Nyl.) Samth et DaJla Torre. — Lecanora exsecuta Nyl. — Callopisma exsecutum Arn. Callopisma diphyes Am. — Pyre^ nodesmia dephyes Kernst. Lager aschgrau, etwas körnig, dünn oder fast fehlend. Apothecien sclimutzig schwarzbraun, oft schwärzlich, flach, 0,5 — 0,7 mm breit, ziem- lich gedrängt, mit schwarzem Rande. Gehäuse und Epithecium rostbraim, durch KOH blutrot gefärbt. Sporen polar zweizeilig, farblos, 11 — 15// lang, 6 — S ju breit, zu 8 im Schlauch. Nach Nylander ohne Gonidien im Hypothecium. Auf Gestein in den Alpen, sehr selten. Tirol: Gurgl, an Glimmer- schiefersteinen längs der Gipfelschneide des Festkogels. Sarntal, Kaser- böden auf Sandstein. Predazzo, auf Augitporphyrbreccie links über dem Satteljöchl. Paneveggio, auf Sandstein und Mergelkalk der Seiser- und Campillerschichten an den Gehängen östlich über dem Rollepaß. 172. C. chalybea (Fr.) Th. Fr. — Parmelia chalybea Fr. — Pyreno- desmia chalybea Kbr. — Placodium chalybeum Nyl. Lager glatt, in der Mitte rissig gefeldert, im Umfang mitunter strahlig geborsten, weißlich- oder bleifarben-aschgrau, oft von schwarzem Vorlager begrenzt; Rindenschicht nur oberseits, von einer farblosen, amorphen Schicht bedeckt, die durch KOH blauviolett wird. Apothecien klein, 0,4 — i mm breit, eingesenkt, mit flacher, schwarzer, angefeuchtet mißfarben bräunlicher, nackter oder leicht blaugrau bereifter Scheibe und niedergedrücktem, dünnem, ganzem Lagerrande. Paraphysen am Scheitel etwas rauchgrau, durch KOH leicht violett gefärbt. Schläuche keulig. Sporen eliipsoidisch 11 — 15^ lang, 6 — 8 ju. dick. Auf Kalk und Dolomit, sehr zerstreut. Alpen, Jura Westfalen Thü- ringen, Böhmen, Schlesien. 173. C. variabilis (Pers.) Th. Fr. — Liehen variabilis Pers. — Leca- nora variabilis Ach. — Parmelia variabilis Ach. — P. circinata b. varia- bilis Fr. — Gollema variabile DC. — Placodium circinatum var. varia- bile Nyl. — Placodium variabile Nyl. — Pyrenodesmia variabilis Kbr. Lager krustig, weinsteinartig, in der Mitte gefeldert, im Umfang mehr oder weniger zierlich lappig ausgebildet, aschgrau, dunkelgrau, grau- bräimlich, schwärzlich oder braun nach dem Rande zu heller, von schmalem bläulich rauchbraunem Vorlager umsäumt, durch KOH blaß violett ge- färbt. Apothecien mehr oder weniger zahlreich, gedrängt und eckig, an- fangs eingewachsen, später vorragend-sitzend, mit meist bereifter, trocken schwärzlicher, feucht braunroter, fast flacher Scheibe, etwas dunklerean, — 143 — sehr dünnem eigenem und weißlichem, bereiftem, ganzem Lagerrande. Epithecioim blaß rußbraun, durch KOH nicht oder blaß violett gefärbt, Hypothecium farblos. Paraphysen unverzweigt, gegliedert. Schläuche bauchig, Ssporig. Sporen farblos, polar zweizeilig, 12 — ly fj, lang, 7 — 9^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien länglich oder fast ellipsoidisch, 3 ja, lang, i ^ breit. An Kalkfelsen, Dolomit, kalklialtigem Sandstein, Mauern usw. durch das ganze Gebiet verbreitet, doch nicht häufig. /. granulosa (Am.). Dalla Torre et Sarnth. — Pyrenodesmia Agard- hiana var. granulosa Arn. — Pyrenodesmia variabilis f. granulosa Arn. — Lager schmutzig, körnig. Apotliecien fuchsrotbraun, weiß gerandet. Epi- thecium schmutzig, durch KOH violett gefärbt. 4 174. C. nubigena (Krplhbr.). Dalla Torre et Samthein Callopisma ochraceum ß nubigenum Kplhbr. Lager weinsteinartig, dünn, zusammenhängend, i — 2 Finger breite, mehr oder weniger kreisrunde, ockergelbe bis orangefarbene Flecken auf den Felsen bildend. Apothecien goldgelb, tellerförmig, klein, dauernd ein- gesenkt. Tirol: Auf dem Dolomit der KöUesspitze bei der Nesselwängler Scharte ; auf dem Gipfel der Zugspitze. Gipfel des Karwendels ; Wiald- rast, an Kalkblöcken oberhalb Trinser Markung. Predazzo, Monte Ca- vignon, an Kalkfelsen' oben auf der Schneide ; Monte Viesena, auf Kalk. 175. C. Ferraril Bagl. Lager weinsteinartig schorfig, blaß ockergelb, unter der Lupe leicht rissig-runzelig, ergossen, im Umfange verschwindend. Apothecien orange- rot, anfangs eingesenkt, punktförmig, schüsselartig, später flach oder ge- wölbt, mit vorragendem Rande. Sporen ziemlich groß, länglich, etwas bräunlich, 16 — 18^ lang, 6 — y /j, breit. Schweiz, an Sandsteinfelsen ohne nähere Angabe des Fundortes (Stitzenberger Lichenes lielvetici). 176. C. incrustans (Ach.) Decuille. — Lecanora incrustans Ach. — Placodium murorum var. citrinum Nyl. — PI. ruderuim Oliv. — Physcia decipiens d incrustans Am. Lager blaß schwefelgelb, zitronengelb oder dottergelb, durch KOH purpurrot gefärbt, krustig warzig, oft rissig gefeldert, teils weißlich be- reift, teils nackt, zuweilen mit nur sehr zerstreuten und reduzierten Warzen. Apothecien gewöhnlich nicht zahlreich, 0,8 — 1,3 mm breit, mit orangefarbener oder dunkelbraimer Scheibe und blasserem, ganzen oder — 144 — gekörntem, nacktem oder bereiftem, allmählich verschwindendem Rande. Epithecium körnig, durch KOH rot gefärbt. Hypothecium farblos. Para- physen fast ganz unverzweigt, gegliedert, kurzgliedrig, die beiden, letzten Zellen angeschwollen, Endzelle mitunter bis 4>5 A^ breit. Schläuche sehr verlängert, Ssporig. Sporen farblos, 13,5 — is fi lang, 6 — 10 ju dick. Hymenium durch Jod gebläut. Pyknokanidien länglich oder ellipsoidisch, 2,0 — 2,5 ;/ lang, 0,5 fx dick. Jura, verbreitet auf Kalk- und Dolomit, Dachplatten, Dachziegeln, selbst an Rinde und einem Eisengilter. Der Standort bei Heidelberg ist fraglich. 177. C. contigua (Mass.). — Callopisma contignum Mass. — C. steno- peum Kbr. — Amphiloma murorum var. steropeujm Kbr. Lager sehr dünn, fimisartig ergossen, zusammenhängend oder fein rissig geteilt, schwefelgelb oder grünlichgelb, ajuf sehr dünnem, weißlichem Vorlager. Apothecien sitzend, 0,1 — 3 mm breit, mit flacher, orangegelber Scheibe und hellerem, dickem, ungeteiltem, bleibendem Lagerrande. Schläuche breit keulig. Sporen breit ellipsoidisch, 12 — 15/^ lang. 5 — 7 fj, dick. An Felsen im Gebirge, selten. Tirol: An Porphyr um die alte Kirche von Perdonig und um den Wasserfall bei Korb. Oberösterreich: Auf Wiener Sandstein am Gusterberge bei Kremsmünster. Bayern: An Dolo- mit im Laubwalde des Tiefentales bei Eichstätt. Schlesien: An schattigen Granit- und Grauwackef eisen im Hirschberger Tal und im Fürsten- steiner Grund. 178. C. citrina (Hoffm.) Th. Fr. — Verrucaria citrina Hoffm. — Parmelia citrina Ach. — Lacanora citrina Ach. — Callopisma citrimmi Kbr. — Lecanora phlogina Nyl. Lager körnig oder körnig-schorfig oder etwas körn ig- stau big, im Alter rissig gefeldert, zitronengelb bis gelbgrünlich, durch KOH blutrot gefärbt, auf undeutlichem weißem Vorlager. Apothecien 0,5 — 1,5 mm breit, angedrückt, fast biatorinisch, mit anfangs flacher, bald gewölbter orange- oder dottergelber Scheibe und dünnem, etwas körnigem, bald ver- schwindendem Lagerrande. Unterhalb des Hypotheciums liegt eine dicke Gonidienschicht. Sporen ellipsoidisch, 10 — i^ jx lang und 5 — 8// dick. Auf kalkhaltigem Gestein, Mauern, Mörtel, Ziegel- und Dachsteinen, auch an der Rinde von altem Holzwerk verbreitet und meist ziemlich häufig. 179. C. vitellinula (Nyl.) Oliv. — Lecanora vitellinula Nyl. — Callopisma vitellinulum Arn. — 145 — Lager gelblich oder dottergelb, durch KOH purpurrot gefärbt, sehr wenig entwickelt, zuweilen fast fehlend oder auf vereinzelte Körnchen beschränkt. Apothecien dottergelb, durch KOH rot gefärbt, 0,3 — 0,5 mm breit, zerstreut oder zalilreich, mitunter gedrängt-eckig, mit flacher, später etwas gewölbter Scheibe und etwas blasserem, ganzem, dünnem, eigenem Rande. Epithecium goldgelb, Hypothecium farblos. Der untere Teil des Gehäuses enthält Gruppen von Gonidien, welche nahe bis zum eigenen Rande aufsteigen. Paraphysen einfach oder verzweigt, am Schei- tel mit 2 — 3 kurzen, ungleichmäßig angeschwollenen Zellen. Schläuche ellipsoidisch, achtsporig. Sporen farblos, polar-zweizeilig, 9 — 14 /n lang, 4,5 — 7 fi breit. Jod färbt das Hymenium blau. An verschiedenen Gesteinen, zerstreut. Tirol: Auf dem Schön- kahler bei Vils. Jenesien, auf Sandsteinblöcken längs des Waldweges nach Glaning; auf Populus tremula am Krummenbühel. Predazzo, auf Syenit im Bachtal des Travignolo am Fuße der Margola. Nago, auf Kalk. Frank. Jura: An Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kimstein bei Eichstätt; an einigen Quarzblöcken an der Straße außerhalb Krotten- see bei Neuhaus ; bei Pegnitz und anderwärts. Heidelberg : An be- schatteten Granitfelsen bei Schlierbach, beim Haarlasse ; an Porphyrfelsen bei Handschuchsheim ; auf Sandsteinen alter Mauern am Schloßhange des Königstuhles. 180. C. rubelliana (Ach.) Oliv. — Lecanora rubelliana Ach. — Leci- dea rubelliana Schaer. — Parmelia rubelliana Schaer. — Callopisma rubel- lianum Kbr. — C. aurantiacum var. rubescens Mass. Ja/- 71^ jf^'f- ^'^ '^■^' Lager dünn, wenig entwickelt, kreisrund, in kaum 12 mm breiten, oft zusammenfließenden Rosetten, kleinrissig gefeldert, im Umfang lappig ausgebildet mit gewöhnlich am Ende gestutzten oder gekerbten Lappen, gelb-zinnoberrot oder graurosa, auf undeutlichem, grauem Vorlager, durch KOH blutrot gefärbt. Apothecien klein, kaum 0,3 mm überschreitend, anfangs eingesenkt, später angedrückt sitzend, mit vertiefter, dann flacher oder leicht gewölbter rostfarben-zinnoberroter Scheibe und hellerem, ver- sehwindendem Lagerrande. Paraphysen gegliedert, mit angeschwollenen Zellen; Endzelle fast kugelig, 3 — 4 jli dick. Schläuche länglich-ellipsoidisch, achtsporig. Sporen farblos, eiförmig-ellipsoidisch, polar-zweizeilig, 7 — 11 /x lang, 4,5 — 6 fj, breit. Sehr zerstreut und ziemlich selten auf verschiedenem Gestein. Tirol: Schlanders, auf Glimmerschiefer des Schiandermanntales; an Mauersteinen der Plattenlahn ; Meran, an verschiedenen nicht kalkhaltigen Mauersteinen. Brixen, auf Schiefer bei Seeburg. Brunneck, auf Ton- Thomö-Migula, Flora. XII. 10 — 146 — schiefer. Bozen, an verschiedenen Stellen. Pinztolo, an FeJdimauern bei Carisolo. — Schlesien: Serpentin der Költschenberge ; Basalt des Über- schaar bei Landeck und der Striegauer Berge. — Taunus-Hessen: An Felsen bei Steinheim ; an Kalkfelsen bei Runkel. i8i. C. fiiscoatra (Bairh.) Zahlbr. — Biatora ferruginea d fuscoatra Bairh. — Lecanora fuscoatra Nyl. — L. viridirufula Nyl. — Lecidea viridirufula Nyl. — lliallus krustig, körnig zerbrochen, ungleichmäßig zerbrochen oder mehr oder weniger geglättet und später fein felderig zerbrochen, grün- graulich, braun-graulich oder dunkel bleigrau-schwärzlich, naß grün wer- dend, mit Kalilauge sich purpurviolett färbend, mit Chlorkalklösung sich nicht verändernd. Gonidien kugelig, freudig grün, 5 — 7 jn breit. Apo- thecien sitzend, bis i mm breit, mit gewöhnlich ebener, seltener etwas gewölbter roter oder rostroter Scheibe mit einem ganzen, dem Thallus gleichfarbigen, bleibenden Thallusrande umgeben, Rand pseudoparenchy- inatisch, mit Kalilauge schön violett werdend. Hypothecium farblos, Goni- dienschicht eingesenkt. Hymenium 40 — 60 fi hoch, mit Jod sich violett, später intensiv blau färbend. Schläuche länglich-zylindrisch oder zylin- drisch-keulig, 27 — 35 fi lang, 6 — 8^ breit. Sporen zu 8, farblos, eiförmig oder eiförmig-länglich, polar-zweizeilig, 10 — 15^ lang, 5 — g ju breit. Paraphysen zierlich, an den Enden wenig keulig, vielzellig, fast perlschnur- förmig, einfach oder kurz gegabelt. Epithecium dick, zitronengelb oder rötlich zitronengelb, mit Kalilauge sich purpurn färbend und zuletzt lösend. N i e d e r - ö s t e r r e i c h , 'im oberen Donautal auf Schieferfelsen gemein. Sonst noch für Taunus, Böhmen und Schlesien ( ?) angegeben. 182. C. pyrethrella (Nyl.) — Lecanora pyrethrella Nyl. Lager weißlich, sehr dünn, verschwindend. Apothecien safrangelb- rostfarben, biatorinisch, gedrängt, klein, 0,2 — 0,4 mm breit, flach, schwach berandet. Sporen zu 8, polar-zweizeilig, 11 — 16 mm lang, 4 — 6 mm breit. Vion C. ferruginea durch die kleineren, lebhafter gefärbten Apothecien, die Sporen usw. verschieden. Schweiz: Valle de Bagnes bei Torembe an Felsen. 183. C. marmorata Bagl. Lager weiß, bisweilen blaß orangegelb gestreift, zusammenhängend oder stellenweise fein rissig, in mehr oder weniger regelmäßigen Flecken. Apothecien gelbrot, klein, eingesenkt, etwas gewölbt, mit zurücktretendem, bald verschwinidendem Rande. Sporen ellipsoidisch, 12 — 14 jlc lang, 5 — 6 ju breit. — 147 — Frank. Jura: An einem niedrigen Kalkfelsen in einer steinigen Schlucht bei Obereichstätt; an Kalksteinen auf dem Gipfel des Brand bei Hezelsdorf in Oberfranken. 184. Caloplaca caesiorufa (Ach.) Zahlbr. — Liehen caesiorufus Ach. Lecidea caesiorufa Ach. — Lecanora caesiorufa Nyl. — Blastenia caesio- rufa Arn. — Taf. XI, Fig. i — 5. Lager meist warzig, runzelig, dünn, zuweilen sehr schlecht ausge- bildet oder fast fehlend, weißlich oder grau. Apothecien ziemlich groß, ge- drängt, anfangs vertieft, später flach, fuchsrot, mit 'deutlichem, später ver- schwindendem Rande. Hypothecium pseudoparenchymatisch ; Gonidien weit in die pseudoparenchymatische Berandung hineinreichend, daher die Apothecien im Gegensatz zu Blastenia ferruginea deutlich lekaniorinisch. Sporen breit eJlipsoidisch oder eiförmig, 10 — 17 fx lang, 7 — 9 fi breit. Auf allerlei Gestein, .in den Alpen auch auf Rinde. In den Alpen ver- breitet. Bayern, Heidelberg, Westfalen, Thüringen, Vogtland. Die f. cor- ticola besonders in Tirol weit verbreitet. 185. C. lactea (Mass.) — Gyalolechia lactea Mass. — Lecanora lactea Harm. — Callopisma luteo-album ß lacteum Kbr. — Caloplaca luteo-alba var. flavicunda Oliv. — C. luteo-alba var. lactea Oliv. Lager meist weißlich, oft schmutzig, dunkel aschgrau oder blaß bräun- lich, zuweilen fast unsichtbar, sehr dünn, zusammenhängend, etwas run- zelig, durch KOH nicht verändert. Apothecien sitzend, zerstreut, oder sehr zahlreich, genähert und sich berührend, von verschiedener Größe, mit anfangs flächer, ockerrostfarbener Scheibe und dünnem blasserem Rande, zuletzt mit gewölbter gelbrostroter oder mehr oder weniger dunkel röt- licher Scheide und oft kaum noch sichtbarem Rande. Im Perithecium oft zahlreiche Gonidien. Hypothecium farblos, Epithecium gelb, durch KOH rot gefärbt, Paraphysen einfach oder mit einem (selten zwei) kurzen Ast, gegliedert, am Scheitel mit ungleich angeschwollenen Zellen. Schläuche verlängert, achtsporig. Sporen farblos, lang ellipsoidisch, 15 — 20^ lang, 7 — 9 /,t breit. Auf Kalk und kalkhaltigem Sandstein, Porphyr, auch auf Mauern im Gebirge, zerstreut. — Tirol: RöUespitze. Jenesien; Villmöss; Gröden ; Überetsch ;Neumarkt. Predazzo, Margola; Paneveggio, Monte Viesena, auf Augitporphyrbreccie ; am Rollepaß. Castell Arco, alter Weg nach Nago, Nago. — Frank. Jura: Auf Kalkboden am Rande eines Straßen- grabens zwischen Mariaiort und Etterzhausen bei Regensburg; bei Eich- stätt u. a. O. Thüringen : An Muschelkalksteinchen häufig, auch auf 10* — 148 — Dolomitsteinchen bei Bechstedt. Wach&enbui^ und Seeberge auf Keuper- sandstein. Westfalen. /. aestimabilis Arn. — Lager dottergelb. — Frank.- Jura: Auf Sandsteinblöcken am Weinbergshofe bei Treucht- lingen ; bei Eichstätt an verschiedenen Stellen. Thüringen : Walters- leben, auf Kalkstein einer Brücke; Mönchstuhl bei Garsitz auf Dolomit; Tonschiefer der Ingoklippe im Schwarzatal. i86. C. citrineUa (Fr.) — Lecanora citrina var. phlogina Nyl. — L. phlogina (Ach.) Harm. Lager blaßgelb, staubig, eine sehr dünne Kruste oder getrennte, un- regelmäßige Flecken bildend, durch KOH nicht oder nur wenig rot ge- färbt. Apothecien mit orangefarbener oder orangebräunlicher, flacher, durch KOH blutrot gefärbter Scheibe und etwas blasserem, fast stets sichtbar bleibendem Rande. Sporen lo — 14 fx lang, 6 — 10 ju breit. — Die Art ist offenbar mit citrina selir nahe verwandt und hauptsächlich nur durch den bleibenden Fruchtrand verschieden. Die Reaktion der Rinde gegenüber KOH ist unzuverlässig und scheinbar von sonnigerem oder schattigerem Standort abhängig. Auf der Rinde von alten Laub- oder Nadelbäimien, selten. Frank. Jura: An der Rinde der alten Linde auf der Ehrenbürg bei Forchheim; an der rissigen, morschen Rinde zweier alter Eichen unweit SchernfeLd bei Eichstätt. Heidelberg: An Birnbäumen bei Handschuchsheim (soll auch auf Granitfelsen beim Haarlasse vorkommen). Thüringen : Südhang des Singer Berges am Grunde alter Fichten. Brandenburg: Triglitz, im Innern einer hohlen Kopfweide. 187. C. haematites (Chaub.) Th. Fr. — Lecanora liaematites Chaub. — L. cerina var. haematites Schaex. — Parmelia cerina var haematites Fr. — Callopisma haematites Mass. Lager weinsteinartig warzig, kreisrund, zusammenhängend, aschgrau- bläulich, von graublauem Vorlager begrenzt. Apothecien flach oder zuletzt gewölbt, blutrot, mit weißgraulichem, dickem, bleibendem Rande. Sporen eiförmig, ellipsoidisch, oft etwas gekrümmt, klein, 6 — 9 ju, lang, 5 fi dick. An Rinde von Laubbäumen, besonders Pappeln. Tirol: An ölbaum- zweigen bei Torbole. Heidelberg: An Nußbäumen hinter dem Stifte Neuburg. Baden: An Nußbäumen auf dem Hohentwiel. Westfalen, nicht selten, so bei Lippspringe, Ibbenbüren, Steinfurt, Büren usw. Thüringen : Sparsam an alten Eschen längs der Gera oberhalb Molsdorf. — 149 — i88. C. Pollinii (Mass.) Jatta. — Blastenia Poilinii Mass. — Lecidea gibberosa Poll. — Lecanora nigricans Nyl. — C. ferruginea var. nigri- cans Th, Fr. Lager warzig-felderig, zusammenhängend, ziemlich begrenzt, weiß- grau, oft von dunklerem Vorlager begrenzt. Apotbecien flach, berandet, ziegelrot-braun, zuletzt gewölbt, halbkugelig, schwärzlich, unberandet. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden verschmälert, klein, 9 — 12 fj, lang, 5 — 6 fi breit. Schweiz: An altem Kiefernholz bei Altorf. Auf Rinde in den südlichen Alpen: Chiavenina, Como, Varallo. 189. C. livlda (Hepp) Sarnth. et Dalla Torre. — Placodium livi- dum Hepp. — Callopisma lividum Kbr. Lager schorfig, weißlichgrau, angefeuchtet, schmutzig grünlich. Apo- tbecien dicht gedrängt, rhit orangegelber bis schmutzig-rostroter flacher, bald gewölbter Scheibe und staubigem, zuletzt verschwindendem Lager- rande. Epithecium durch KOH blutrot gefärbt. Sporen 18 — 22 ^ lang, 9 fi breit, zu 8 im Schlauch. Auf alten Moosen und steinigem Boden in den Alpen. Tirol: Gurgl, auf der hohen Mut und am Gurgl selbst. Brenner, auf steinigem Boden am Wege zum Wilden See. 190. C. ammiospiloides (Nyl.) Oliv. — Lecanora ammiospiloides Nyl. — Gyalolechia athroocarpa Anzi. — Caloplaca athroocarpa Anzi. — • Lecanora lamprocheila var. athroocarpa Stitzenb. Lager ergossen, rissig geborsten, aschgrau. Apotbecien sitzend, dicht stehend, eckig, orange-rostfarben, mit gleichfarbigem Rande, fast biato- rinisch. Sporen länglich, 10 — 18 /,i lang, 4 — 6^ breit. Schweiz: An Holz und Rinde von Lärchen in den rhätischen Alpen bei Pontresina, St. Catharina im Furvatale und bei Roesa ober- halb Poschiavo; bei der Alpe Laghetto di Stella oberhalb Riva. 191. C. pyracea (Ach.) Th. Fr. — Parmelia cerina ^ pyracea Ach. — Lecanora pyracea Nyl. — L. cerina var. biatorina b. pyracea Nyl. — Leci- dea luteo-alba 7 pyracea Ach. — L. aurantiaca Smrft. — Callopisma hiteoalbum Kbr. — C. pyraceum Arn. — Taf. XL Fig. 9, 10. Lager felilend oder sehr dünn, geglättet, körnig-schorfig, weißlich aschgrau, auf dünnem, weißlichem Vorlager durch KOH nicht oder nur selten blaß rosa gefärbt. Apotbecien klein, gewöhnlich gedrängt, anfangs eingewachsen, später sitzend, kaum 0,5 mm überschreitend, mit ziemlich flacher orangegelber Scheibe, sehr dünnem, gelblichem oder weiß- — 150 — lichem, bald verschwindendem oder von Anfang an fehlendem Lager- rande und dünnem, ganzem, später verschwindendem eigenem Rande, Hypothecium über einer Gonidienschicht. Epithecium rotgelb; Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, polar-zweizeilig, mit deutlichem Isthmus, i8 — 15 /t lang, 6 — 8 /,t dick. Pyknokonidien fast eiförmig, 3—3,5 [x lang, 0,5 fi dick. Auf der Rinde von Laub- und Nadelhölzern, besondets Populus und Salix, im Gebirge auch auf verschiedenartigem Sestein, auch an Holz- werk und anderen Substraten durch das ganze Gebiet häufig. /. muscicola (Schaer) D. Torre et Sarntli. — Lecidea kiteoalba ß mus- cicola Schaer p. p. — Callopisma luteoalbum y muscicolum Kbr. — C. pyraceum f. muscicolum Arn. — Davon wohl kaum zu trennen f. micro- carpa (Anzi). — Callopisma luteoalba var microcarpa Anzi. — C. pyra- ceum f. microcarpum Arn. — Über Moosen und alten Pflanzenresten im Hochgebirge. Tirol ziemlich verbreitet. /. holocarpa (Ehrh.) Th. Fr. — Liehen holocarpus Ehrh. — Parmelia vitellina y holocarpa Ach. — Lecidea luteoalba ß holocarpa Ach. — Cal- lopisma aurantiacum ^ holocarpum Kbr. — C. luteoalbum f. holocarpum Arn. — C. pyraceum f. holocarpum Arn. — Lager sehr zart, schorfig, graulich, zuletzt verschwindend. Apothecien eckig, rotgelb bis fuchsrot, mit zuletzt gleichfarbigem Rande. — Haiiptsächlich an allerlei Holz werk, seltener an Gestein, ziemlich verbreitet. 192. C. cinnamomea (Th. Fr.) Oliv. — C. ferruginea £ cinnamomea Th. Fr. — Placodium ferrugineum var. microcarpum Anzi. Lager dünn, oft fast fehlend, feinwarzig, weißlich oder grau. Apo- thecien klein oder sehr klein, 0,3 — 0,5 mm breit, anfangs vertieft, später flach oder leicht gewölbt, mit deutlichem, dünnem oder zuletzt verdeck- tem Lagerrande, anfangs ziegelrot mit gleichfarbigem Rande, später zimmetbraunrot oder zuletzt olivbräunlich mit hellerem Rande. Sporen schmal, länglich, 12 — 15 [_i lang, 5 — 6 f.i. breit. Alpen: Val di Fraele oberhalb Bormio, an der Rinde von Rhodo- dendron ferrugineum. 193. C. tnonacensis (Lederer). — Pyrenodesmia monacensis Ledierer. Lager körnig, aschgrau. Apothecien lekanorinisch, 0,5 — 1,5 mm breit, blaß bräunlich, blaß blaugrau bereift; Rand nicht selten gefaltet, in älteren x\pothecien sich in Soredien auflösend. Epithecium schmutzig, durch KOH violett werdend. Hymenium und Hypothecium farblos, "/i€ea& iw V sjf I 10 4- ^ .«-. 0 OQ ^ Vi y^ ^W- 'Jl?^'?;;^- ■":H^i: t / / / '<3 ^^/e/i^ai a^ii/ia- 6'{:^ r. Ja///en^ iC^ 0. <. ^^z^/i/uaUd — 151 — darunter gelbgrüne Gonidien. Paraphysen gegliedicrt. Sporen farblos, polar-zweizeilig, 14 — 16 ju lang, 6 — 8 /j, breit. Bayern: München, an der Rinde alter Straßenpappeln beim Würthof. 194. C. cerina (Ehrh.) Th. Fr. — Liehen cerinus Ehrh. — Parmelia cerina Ach. — Lecanora cerina Ach. — Callopisma cerinum Kbr. — Taf. X, Fig. 1-5. Lager dünn, zusammenhängend, körnig-warzig oder schwach ge- feldert, weißlich, aschgrau oder dunkel graugrün, auf blauschwarzem Vor- lager. Apotliecien erhaben sitzend, 0,6 — 1,5 mm breit, mit ziemhch flacher, wachsgelber, dottergelber, rotgelber, oliv grüner bis schwärzlich grüner Scheibe und bleibendem, dünnem fast ungeteiltem, dem Lager gleichfarbigem Lagerrande. Paraphysen am Scheitel bräunlich rotgelb oder bräunlich gelb, durch KOH schön violett oder rosa gefärbt ; ebenso färbt sich die Rindenschicht des Lagers. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 12 — iS ju. lang, 6 — 10^ dick. Weit verbreitet und meist häufig an Rinde verschiedener Laub- bäume, seltener Nadelhölzer, auch häufig an altem Holzwerk, zuweilen auf Moos und Gestein übergehend. /. cyanolepra (DC). — Callopisma cerinum f. cyanolepra Kbr. — Lager ergossen, graulich, warzig, auf ziemlich vortretendem, graugrün- lichem Vorlager. Apothecien sitzend mit fast wachsgelber Scheibe und gleichhohem, zartem, weißlichem ganzem, im Alter schwärzlichem und mitunter warzig gekerbtem Rande. Sporen klein, eiförmig, 6 — 9 jli lang, 4 — 5 jii dick. — Rindenbewohnend, von der Ebene bis ins Hochgebirge, doch nicht überall. f. ßava (Anzi.). Dalla Torre et Sarnth. — Calopisma cerinum f. fla- vum Anzi. — Scheibe dunkelgelb, Rand vortretend, lebhaft gelb. — Über Moosen und alten Pflanzenresten. T i ro l , ziemlich häuüg. Erklärung zu Tafel X. Fig I. Cal oplaca cerina, nat. Gr. n 2. „ Lagerschnitt, Vergr. loo. »1 3- ,, Querschnitt durch ein Apotheciam, Vergr. 100. M 4. „ Schlauch, Vergr. 500. »» 5- ,, Sporen, Vergr. 800. »1 6. fulgens, nat. Gr. M 7- ,, Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. )■> 8. 9- ,, Sporen (verschiedener Standort), Vergr. 800. »> 10. scopularis, '^. i^¥. — 152 — var. Ehrharti (Schaer) Th. Fr. — Lecidea cerina var. Ehrharti Schaer. Lager dünn, mitunter fast fehlend, glatt oder körnig warzig, grau. Scheibe wachsgelb bis dottergelb. f. stillicidiorum (Ach.). Kruste körnig staubig, weißgrau. Scheibe dunkelgelb mit körnig bestaubtem Rande. — Über Moosen und alten Pflanzenresten im Ge- birge ziemlich verbreitet. var. Chlorina (Fw.) Th. Fr. — Zeora cerina * chlorina Fw. Lager dick, fast gefeldert, schmutzig graugrün, Scheibe rotgelb. — Tirol: Ehrenburg, eine Schieferwand an der Straße nach Kiens be- deckend. var. cbloroleuca (Sm.) Th. Fr. — Liehen chloroleucus Sm. Lager kömig-staubig. Scheibe bereift, olivgrün bis grünschwärzlich mit dunklem Rande. 195. C. tiroliensis A. Zahlbr. — Thallus sehr zart, ausgebreitet, zu- sammenhängend, weißlich, mit Kalilauge sich purpurn färbend, unbe- rindet. Palmellagonidien groß, 12 — 20 fi im Durchmesser. Apothecien deutlich lecanoraartig, zahlreich, genähert, sitzend, rund, klein, 0,5 bis 0,7 mm breit. Scheibe anfangs etwas konkav, dann eben oder leicht er- haben, dottergelb-bleifarbig, später olivfarben oder schwärzlich-olivfarben, matt rauh. Thalluswand schmal, ganz, wenig erhaben, bleibend, dotter- gelb, aus zarten, strahligen Hyphen und zahlreichen Gonidien gebildet. Epithecium etwas pulverig, olivbraun, mit Kalilauge purpurn werdend. Hypothecium farblos, aus ziemlich dicht verflochtenen Hyphen gebildet, der Gonidienschicht eingelagert. Hymenium farblos, 55 — 65 [j, hoch, mit Jod sich bläuend. Paraphysen aneinanderklebend, fadenförmig, einfach, nicht septiert, am Scheitel keulig-kopfig. Schläuche länglich-sackförmig oder länglich, kürzer als das Hymenium, am Scheitel mit haubenartig ver- dickter Membran, achtsporig. Sporen farblos, mit je einem Tropfen an den Zellenden, breit elipsoidisch, am Scheitel abgerundet, 14 — 17 jx lang, 8 — IG fji dick. Pyknokonidien nicht beobachtet. — Tirol, über abge- storbenen Algenpflanzen bei der Regensburger Hütte im Grödener Tal. — Nach Zahlbruckner von der habituell ähnlichen C. livida (Hepp) durch die mehr flachen Apothecien, die helleren, nur einen Strich ins Rotbraune zeigenden Fruchtscheiben, durch den dottergelben Lagerrand und durch die elipsoidischen an ihren Spitzen abgerundeten, kleineren Sporen ver- schieden. 196. C. plumbeorufa (Nyl.) Oliv. — Lecanora plumbeorufa Nyl. — Placodium cerinoidtes Anzi. — 153 — Lager bleigrau, klderig geborsten. Apotheckn fast eingesenkt, rost- rot, mit tingeteiltem dünnem Lagerrande. Sporen 8 — lo /z lang, 4 — 5 fx breit. An Felsen um Como. 197. C. helygeoides (Wainio) Dalla Torre et Samth. — Pyrenodesmia helygeoides Wainio. Lager grau, fein runzelig-warzig, durch KOH und CaCl nicht ver- ändert, Rindenschicht unter dem Mikroskop violett werdend. Apothe- cien schwarz, nackt, eingesenkt und leicht gewölbt, mit dünnem, grauem, bald verschwindendem Rande. Epithecium bräunlich, durch KOH violett werdend, Hypothecium farblos. Sporen zu 8, farblos, polar-zweizeilig, 18 fi lang, 7 — 9 [jl breit. Tirol, an Kalkfelsen unweit der oberen Alphütte am großen Ret- tenstein. 198. C. pulchrevlreos (Anzi) Jatta. — Placodium pulchrevirens Anzi. Lager weinsteinartig, fast begrenzt, lebhaft grün, dünn, glatt oder stellenweise höckerig. Apothecien klein, krugförmig, braun, eingewach- sen, vom Lager getrennt, von dünnem Lagerrand gekrönt. Sporen mittel- groß, selten gut entwickelt, polar-zweizeilig. Schweiz: An glatter Rinde von Eschen und Walnußbäumen im Bronatal, bei Basel, bei Genf. 199. C. aurea (Schaer). — Lecidea aurea Schaer. — Gyalolechia aurea Mass. — Parmelia aurea Fr. — Placodium aureum Nyl. — Squar maria aurea Oliv. Lager goldgelb, mitunter blaß rosa, unterseits weiß, durch KOH pur- purrot gefärbt, 0,15 — 0,2 mm dick, lappig zerschlitzt, mit kurzen ge- kerbten, stellenweise sich deckenden oder nur sich berührenden Abschnit- ten, in der Mitte etwas warzig gefeldert. Apothecien sitzend, bis i mm breit, anfangs vom Lager bedeckt, mit goldgelber Scheibe und gleich- farbigem eigenem Rande, unter welchem Gruppen von Gonidien liegen Hypothecium etwas dunkel gelblich. Paraphysen schlank, einfach oder meist verzweigt, kopfig und gegliedert, Endglied fast kuglig, 4 — 4,5 ^ dick. Epithecium gelblich, durch KOH purpurrot gefärbt. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen farblos, polar-zweizeilig, 18 — 20^ lang, 4,5—5 i" breit. An Kalkgestein und kalkhaltiger Erde in den Alpen zerstreut. Tirol: Grenzkamm, Obermädelejoch, Kratzer. Auf humusreicher Erde dter Felsritzen des Kaisergebirges. Ampezzo, auf Erde über Kalkfelsen — 154 — am Dürrenstein. Gröden, vor der Ladiniahütte auf Erdboden. Pane- veggio, Monte Castalazzo; Fuß des Cimon. — Schweiz, ziemlich ver- breitet. /. rupicola (Arn.). — Gyalolechia aurea f. rupicola Arn. — Lager deutlicher gelappt. Apothecien weniger zahlreich, lebhafter gefärbt. Sporen fast spindelig, i8 — 24 /.t lang, 5 — 6 jx breit. — Tirol: Gröden, Langetal auf Kalk und Dolomit. 200. C. aurantiaca (Lightf.) Th. Fr. — Liehen aurantiacus Lightf. — Lecidea aurantiaca Ach. — Biatora aurantiaca Fr. — Parmelia aurantiaca Fr. — Callopisma aurantiacum Kbr. — Lecanora aurantiaca Nyl. — L. salicina Ach. — Liehen salicinus Ach. Lager ungleich, meist körnig warzig, seltener fast glatt, gelblich oder fast zitronengelb, seltener weißlich, durch KOH purpurviolett gefärbt, auf dunkelgrauem, zuweilen undeutlichem Vorlager. Apothecien sitzend, I — 2 mm breit, mit flacher oder leicht gewölbter, orangegelber Scheibe, eigenem, ganzem Rande und dünnem, gekerbtem, sehr bald verschwinden- dem Lagerrande. Epithecium rotbräunlich, durch KOH intensiv violett gefärbt. Schläuche aufgeblasen, keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, iZ — 18 [X lang, 7 — 10 jx dick. Auf Rinde von Laubbäumen, besonders Pappeln und Weiden, ziem- lich verbreitet, im Gebirge meist häufig, auch auf altem Holzwerk, am liebsten in Gegenden mit Kalkboden. Auch auf Gestein verschiedener Art. /. salicina (Schrad.). — Liehen salicinus Schrad. — Lecanora sali- cina Ach. — Callopisma aurantiacum a salicinum Kbr. — Caloplaca flavo- virescens f. salicina Dalla Torre et Sarnth. — Lager gelblich, lepraartig, zusammenhängend, später zerbröckelt, leicht verschwindend. — Wird als die typische Form angesehen. Nur an Rinde und Holzwerk, äußerst selten von da auf Gestein übergehend, zerstreut. Tirol: Meran, auf Populus in Grätsch; Jenesien auf verschiedenen Laubbäumen, auch auf Porphyr. Ratzes. RagfOli, auf Larix. /. microspora (Arn.) D. Torre et Sarnth. — Callopisma aurantiacum f. microsporum Arn. — Sporen schmäler als gewöhnlich, 12 — 15 fx lang, 4 — 5 ^ breit, in der Mitte nicht erweitert. — Stein bewohnend. Tirol: Waldrast, auf Kalkglimmerschieferblöcken oberhalb Trinser Markung. Großer Rettenstein, auf Dolomit. /. rubcscens (Ach.) Th. Fr. — Lecidea aurantiaca ß rubescens Ach. — Callopisma aurantiaca f. rubescens Kbr. — Lager meist undeutlich. Apo- thecien rotgelb, unberandet, gewölbt, zuletzt angeschwollen und unförm- — 155 — lieh. Sporen klein, 6 — 9^ lang, 4 — 5 ^ breit. — Steinbewohner, im Hügel- alnd und Vorgebirge nach Körber gemein. /. nubigena (Am.) Dalla Torre et Sarnth. — Callopisma aurantiacum f. nuibigenum Arn. Lager körnig, blaßrötlidi, dem bloßen Auge rosa erscheinend. Apo- thecien durch KOH gelb gefärbt. Epitheciium körnig. Sporen 15 // lang, 6 fA, breit. ßteinbewolincr. Tirol: Waldrast, sparsam an Kalkfelsen des Hohl- weges unter dem Serlosgipfel; auf Trinser Markung; Vorderes Sonnen- wendjoch, an Felsen des Gipfels. Gröden, am untersten Teile der Lang- kofelwand bei Wiolkenstein. Predazzo, Monte Cavignon. Paneveggio, Monte Mulaz. /. irruhescens (Nyl.) Zahlbr. — Lecanora aurantiaca * irrubescens Nyl. — Callopisma irrubescens Arn. — ? C. aurantiaca var. gyalectoides Mass. Lager nicht wahrnehmbar. Apothecien sehr klein, goldgelb, eckig, zusammenfließend, eingesenkt und später krugförmig, mit dickem, hel- lerem Lagerrande. Sporen klein, eiförmig, polar-zweizeilig, 12^ lang, 5 — 6 fx. breit. Auf Gestein. Tirol: Bozen, auf Porphyrfelsen bei der Ruine Neu- haus oberhalb Terlan imd oberhalb Giries. Predazzo, auf Uralitporphyr am Mulatto. /". contigua (Mass.) Jatto. — Callopisma aurantiacum e contiguum Mass. — Amphiloma murorum 6 steropeum Kbr. — Callopisma steropeum Kbr. — Caloplaca steropea D. Torre et Sarnth. Lager gefeldert, sich berührend, grünlich schwefelgelb, gleichartig ergossen. Apothecien orangegelb, flach, zuletzt gewölbt mit blasserem ge- schwollenem Lagerrande. Sporen eiförmig, an beiden Enden verschmälert, 9 — 12 lu lang, 7 — 8 f,i breit. Steinbewohner. Tirol : An Porphyr um die alte Kirche von Per- donig und lun den (Wasserfall bei Korb. /. velana Mass. — Callopisma aurantiacum f. velanum Mass. Lager orange-ockergelb, rötlich, weißlich-zitronengelb gefleckt, zu- sammenhängend, fast begrenzt, unterseits grau. Apothecien rötlich, schon frühzeitig flach und randlos, später gewölbt. Sporen klein, 6 — 9 jx lang, 5 — 8 fi breit. iSteinbewohner. Tirol: Stenico, auf Kalk ; Marocche bei Dro ; alter Weg von Arco nach Nago, auf Kalk; Pönale bei Riva. — 156 — f. diffracta. Mass. Lager ergossen, rissig, gefeldert, gelblich bis fast orangegelb. Felder papillös-vieleckig, getrennt, etwas vertieft. Apothecien sehr zahlreich, klein, orangegelb, in den Feldern einzeln oder gehäuft, flach, mit gleich- farbigem Rande. Sporen eiförmig, an beiden Enden verschmälert, 9 — 12 fj, lang, 4 — 8 // dick. — Steinbewohner. /. corcnata (Kplhbr.). — Callopisma aurantiacum f . coronatum Kplhbr. Lager derb kömig, rissig gefeldert, gelb-dotter färben. Apothecien flach, später vortretend und etwas gewölbt, mit lebhaft orangegelber Scheibe und zartem, etwas körnigem, dem Lager gleichfarbigem Rande. Steinbewohner. Frank. Jura: Eichstätt, an sonnigen Dolomit- blöcken am Südabhang des Frauenberges und bei Mariastein. /. placidia Mass. — Callopisma aurantiacum f. placidium Mass. Lager unregelmäßig ergossen oder begrenzt, gefeldert, mit flachen Feldern, geborsten, fast zusammenhängend, ockergelb-weiß gescheckt, Apothecien klein. Steinbewohner. Tirol: Grenzkamm ; Waldrast ; Meran ; Schiern; Paneveggio. /. oasis Mass. — Callopisma aurantiacum f. oasis Mass. Lager kreisrund, klein gefeldert, im Lager anderer Krustenflechten nistend, mit sich berührenden Feldern, blaß orangegelb. Apothecien sehr klein, gleichfarbig, unberandet, krugförmig oder ziemlich flach. Sporen eiförmig, an beiden Enden abgerundet, klein, 6 — 8 /bi lang, 4 — 5 jli breit. Steinbewohner. Tirol : Kufstein, an einer Kalkwand am Eingange des Kaisertales. var. flavovirescens (Wulf.). — Liehen flavovirescens Wulf. — Calo- placa flavovirescens Th. Fr. — LeCanora aurantiaca ß flavovirescens Schaer. — Callopisma aurantiacum ß flavovirescens Mass. — C. flavovi- rescens Mass. Steinbewohnend. Kruste rissig gefeldert, grün-gelblich. Apothecien orangegelb mit dickem verschwindendem Lagerrande. — Die f. erythrella (Ach.) ist wohl ebenfalls hierher zu ziehen. — Zerstreut auf sehr ver- schiedenartigem Gestein. In den Alpen anscheinend verbreitet, im Flach- lande selten. 201. C. elegans (Link) Th. Fr. — Liehen elegans Link. — Parmelia elegans Ach. — Lecanora elegans Ach. — -Amphiloma elegans Kbr. — Xanthoria elegans Th. Fr. — Placodium elegans Nyl. — Parmelia diversi- — 157 — color Ach. — Lecanora callopisma Smrft. — Gasparinia elegans Tornab. Taf. XI, Fig. 7, 8. Lager angedrückt, stemförmig-strahlig, bis 6 cm breit mit linearen, getrennten, aber sich berührenden, welHgen, gewölbten Abschnitten, beider- seits berindet und durch KOH blutrot gefärbt, oberseits meist orange oder rotgelb, unterseits blasser. Apothecien etwas vertieft, dem Lager gleichfarbig, i — 3 mm bei der typischen Form breit, mit ganzem Rande. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 11 — 16^ lang, 6 — 9 fx dick. Pyknokonidien 3 — 4 [x lang, etwa i fx dick. An Mauern, Dächern, Felsen, seltener an altem Holzwerk, zuweilen auch über Moosen (planta lignicola bez. pl. muscicola) im Gebirge ver- breitet und häufig, in der Ebene sehr selten. /. tenuis (Wlbg.) Th. Fr. — Liehen elegans ß tenuis Wlbg. — Physcia elegans f. tenuis Arn. — Gasparinia legans f. tenuis D. Torre et Sarnth. — Parmelia elegans ß discreta Schaer. Lager kleiner, bräunlich-gelb-mennigrot mit fast fadenförmigen Ab- schnitten. — Im Gebirge. Tirol, verbreitet. /. granulosa (Schaer). — Physcia elegans f. compacta Arn. — Lecanora elegans var. oompacta Nyl. — Parmelia elegans a orbicularis ß granulosa Schaer. — Gasparinia elegans ß granulosa Dalla Torre et Sarnth. Lager in der Mitte in eine körnige Masse aufgelöst. — Tirol, ziemlich verbreitet. 202. C. Nideri Stnr. Lager krustig, orangegelb, matt, kreisrund oder fast kreisrund. Kreise bis 2 cm breit, getrennt oder in verschiedener Weise zusammenfließend, strahlig gelappt. Lappen zum kleineren Teil ziemlich schmal linear, ge- wölbt, häufiger nach dem Umfang zu bis zu 1,5 mm verbreitert, gekerbt oder zuletzt fingerförmig geteilt, sonst verschmälert, bis 1,5 — 2 mm lang und 0,7 mm breit. Lager nach der Mitte zu gedrängt, warzig, mit fast sämtlich fertilen Warzen, durch KOH ebenso wie die Apothecien purpurn gefärbt. Gonidien gelbgrünlich, rund, bis 22 jx breit. Apothecien in den Lager- warzen entstehend, bald sitzend, kreisrund oder in verschiedener Weise zusammengedrückt, bis 0,9, selten 1,2 mm breit, mit meist dunkler als das Lager gefärbter, seltener gleichfarbiger Scheibe und ziemlich dickem, un- geteiltem oder zuletzt gefurchtem und gekerbtem Lagerrande. Paraphysen fadenförmig, oben verzweigt, septiert und kopfig, ein gelblich-fuchsrotes körniges Epithecium bildend. Schläuche verlängert lanzettlich, achtsporig. Sporen farblos, plakodimorph, 12 — 17 fx lang, 7 — 10 ^ breit, in der Mitte — 158 — zwar leicht aber deutlich eingeschnürt, an den End^n abgerundet, mit dünner, nur an den Seitenwänden verdickter Scheidewand. Hymenium durch Jod gebläut oder Schläuche zuletzt oben purpurn gefärbt; Epithe- cium nicht gefärbt. Auf Kalk im Süden des Gebietes: Nieder-Österreich, Kalkberge bei Gumpoldskirchen. 203. C. decipiens (Arn.) — Physcia decipiens Arn. — Lecanora deci- piens Nyl. — Placodium decipiens Arn. Eager zitronengelb, dottergelb oder dunkel gelbgrünlich, mitunter in der Mitte aschgrau-bläulich, schollig-geborsten, in der Alitte warzig-blasig; Schollen unregelmäßig, gewöhnlich mehr oder weniger grob sorediös, mit dem Lager gleichfarbigen Soredien; Lappen im Umfang des Lagers sich berührend, verschieden lang, angeschwollen, angedrückt, kerbig gelappt, durch KOH rot gefärbt. Apothecien selten, sitzend, durchschnittlich nicht über 0,5 mm breit, mit lange bleibendem, zuletzt verschwindendem, gan- zem oder leicht gekerbtem Lagerrande und flacher oder wenig gewölbter, orangeroter oder mehr oder weniger blaßgelber Scheibe. Epithecium gold- gelb, Hypothecium farblos. Paraphysen gegliedert, mit fast kugelig an- geschwollenem, 6 jx breitem Endglied, zuweilen mit einem kurzen Zweig m der Mitte. Sporen polar zweizeilig eiförmig, ellipSioidisch, farblos, 13 — iG i_i lang, 7 — 9^ breit. Hymenium durch Jod gebläut. Pykno- konidien länglich stäbchenförmig, 3 — 3,5 fi lang, 0,7 — 0,9 [x dick. Auf Kalkfelsen, Mauern, Dachsteinen durch das Gebiet verbreitet aber sehr zerstreut. Tirol: Innsbruck, an Mauern des Klosters Wüten ; an der Südseite einer Marmorsäule bei Amras. Außerdem: Böhmen, Jura, Harz, Thüringen, Westfalen. 204. C. granulosa (Müll.) — Amphiloma granulosum Müll. — Placo- dium granulosum Hepp. — Physcia granulosa Arn. — Lecanora granu- losa Wedd. Lager dottergelb, oft etwas safrangelb, fast vollständig geborsten ge- feldert; Felder flach, mit unregelmäßigen, etwas lappigen, runzeligen, 0,17 — 0,3 mm breiten Körnchen bedeckt, durch KOH blutrot gefärbt. Apothecien selten, wenn vorhanden, gewöhnlich zahlreich, sitzend, mit flacher, nackter, orangefarbener, orangebräunlicher oder etwas rötlicher oder gelblicher Scheibe und anfangs ganzem, später unregelmäßig gekerb- tem, zuletzt fast ganz verschwindendem Rande. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, farblos, 10 — 16 ^ lang, 6 — 8 jjl breit. Das gelbe Epithecium wird durch KOH blutrot. Hymenium durch Jod gebläut. Pyknokonidien länglich-ellipsoidisch, 2,5 — 3,5 /^ lang, i — 12^ dick. — 159 — Sehr zerstreut auf Kalk und Kalkgestein im Süden des Gebietes. Tirol: Auf Kalk am 'Wege von Arco nach Nago und am Abhänge über Torbole. Pönale bei Riva; Slavini di S. Marco bei Mori an Kalkblöcken. Württemberg: An Weißjurafelsen bei Schelklingen. Frank. Jura: An Dolomitfelsen unterhalb der Wilibaldsburg und an den Dolomitquadern der dortigen Schanzen ; ferner bei Eichstätt, bei Weischenfeld und Nauken- dorf, oberhalb Auerbach ; auf Dachplatten einer Mauer oberhalb der Hofmühle. 205. C. aurantia (Pers.) — Liehen aurantius Pers. — Lecanora callo- pisma Ach. — L. aurantia Hue. — Amphiloma aurantium Müll. — A. callopisma Kbr. — Caloplaca callopisma a radiata Th. Fr. — Parmelia callopisma Schaer. — Physcia 'callopisma Arn. Lager dicht dem Substrat anliegend, mehr oder weniger lebhaft dottergelb, orangegelb, orange-rostfarben, orange-braun oder weißlich- orange, selten scliwärzlich, am Rande gewöhnlich blasser, nackt oder mehr oder weniger bereift, in der Mitte etwas körnig gefeldert. Lappen im Umfang strahlig, selten bis i mm breit, am Ende lappig geteilt, sich be- rührend, seltener sich etwas deckend, durch KOH blutrot gefärbt. Apo- tbecien sitzend, zahlreich, in der Mitte des Lagers, oft gedrängteckig, selten über I mm breit, mit lange sichtbarem, zuletzt verschwindendem, meist ganzem Lagerrand und dünnem, der Scheibe gleichfarbigem, wenig vor- tretendem, ganzem eigenem Rande. Scheibe schwach vertieft, flach oder leicht gewölbt, orange, rotorange oder braunschwärzlich, durch KOH blut- rot gefärbt. Paraphysen septiert, meist unverzweigt, seltener nach oben zu verzweigt ; Zellen je weiter nach dem Scheitel, um so mehr ange- schwollen. Sporen zu 8 im Schlauch, 12 — 13 /.t lang, 7 — 12 ^ dick. Pykno- konidien stäbchenförmig, 3 — 6 ^.6 lang, 0,6 — 0,8 pc dick. ' Auf Kalkfelsen und Mauern zerstreut. Tirol: Auf den vom Regen stark ausge\\^aschenen Kalkblöcken an der Straße bei Vezzano. Ferner Böhmen, Bayern, Heidelberg, Hessen, Westfalen, Thüringen. var. Heppiana (Müll.) — Amphiloma Heppianum Müll. — Physcia Heppiana Arn. — Ph. aurantia Arn. — Lecanora Heppiana Hue. — L. sympagea Nyl. — L. callopisma var. Heppiana Wedd. — Placodiimi muro- rum Nyl. — PI. callopismum Hepp. — PI. callopismum var. plicatum Leight. — PI. sympageum Ach. — PI. Heppianum Flag. Lappen im Umfang verlängert, meist nicht über 0.3 man breit, ge- wölbt, wellig, unregelmäßig ästig geteilt, am Scheitel kleinlappig ge- kerbt. — 160 — Tirol: Lago di Nembia bei Stenico auf Kalk; Mauern bei Dro, Maroche, Castell Arco, alter Weg nach Nago, Mauern am Abhänge über Torbole; Pönale bei Riva. 206. C. tegularis (Ehrh.) — Lecanora murorum ß tegularis Ach. — L. elegans ß tegularis Ach. — L. murorum var. pusilla Wedd. — L. tegu- laris Nyl. — L. pusilla Stitzenb. — Liehen tegularis Ehrh. — Parmelia elegans ß tegularis Ach. — Lobaria tegularis Hoffm. — Placodium tegu- lare Nyl. — PI. murorum var. microsporum Hepp. — PI. murorum var. tegulare Oliv. — PI. pusillum Anzi. — Physcia pusilla Mass. — Amphiloma pusillum Kbr. Lager in kleinen, kreisrunden, nicht über 5 mm breiten, oft zu- sammenfließenden Rosetten, in der Mitte warzig-körnig, im Umfang zier- lich faltigstrahlig, mit flachen bandförmig eingeschnittenen, ausgebildeten Lappen, meist blaß gelblich, aber auch weißlich, rosa, dotter- oder orange- gelb, durch KOH blutrot gefärbt. Apothecien sitzend, gewöhnlich zahl- reich, selten über 0,3 mm breit, mit ganzem, lange bleibendem Lagerrande und orangegelber Scheibe. Paraphysen gegliedert, Glieder nach oben zu immer mehr angeschwollen, Endglied fast kugelig, bis 7 fi breit. Sporen polar-zweizeilig, an beiden Enden oft etwas verschmälert, eiförmig-ellip- soidisch, 9 — 11 fx lang, 3,5 — 4,5 fx breit. Pyknokonidien 2 — 3 [x lang, 0,7 — 0,8 fA, breit. Durch das ganze Gebiet, besonders im Gebirge verbreitet an Kalk- felsen, Schieferarten, und anderem Gestein, an Mauern, Mörtel, Ziegel- steinen. /. obliterata (Smrft.) — Lecanora obliterata Smrft. — Physcia pusilla f. obliterata Am. — Gasparinia pusilla f. obliterata Dalla Torre et Sarnth. Lager undeutlich. Tirol: An bemoosten Glimmerschieferblöcken links von der Straße unterhalb Galltür (Paznaun) ; Gröden, auf Porphyr bei Innerpontifes. f. discernenda (Nyl.). — Lecanora discemenda Nyl. — Physcia dis- cernenda Nyl. — Ph. pusilla b. discernenda Arn. — Gasparinia pusilla f. discernenda Dalla Torre et Sarnth. Lager ockergelblich, feucht schön dottergelb, durch KOPI purpurrot gefärbt, auf kleine Körnchen oder zerstreute 0,2 — 0,5 mm große Fleck- chen reduziert, mehr oder weniger weiß bestäubt. Apothecien zahlreich, bis über 0,3 mm breit. Scheibe schön rotorange, zuletzt etwas gewölbt, mit gleichfarbigem, eigenem, fast ganzem, zuletzt schwer erkennbarem Rande. Paraphysen öfters einfach, am Scheitel gegliedert und ange- schwollen. Sporen wie beim Typus. — 161 — Tirol: Predazzo, sparsam am Fuße eines Syenitblockes am Fuße der Margola. var, obliterascens Cromb. — Placodium obliterascens Oliv. — Lecanora obliterascens Nyl. Lager ohne deutliche Lappen, dem von C. lobulata ähnlich, aber Sporen 9 — 1 1 ^ lang, 4 — 5 y, breit. 207. C. Bumana A. Zahlbr. iThallus stein bewohnend, zart, gelblich-orangegelb, matt, nicht bereift, mit Kalilauge purpurn werdend, weit ausgebreitet, in der Mitte etwas rissig gefeldert mit kleinen, 0,1 mm breiten, zusammenhängenden, ziemlich ebenen oder etwas körnchenförmigen Feldern, im Umfange entweder ein- förmig, indem die Felderchen gewissermiaßen aus dem Substrat hervor- brechen, oder ganz kurz gelappt, mit 0,3 — 0,7 mm langen, gewölbten, sehr schmalen, mehr oder weniger strahligen oder unregelmäßig angeordneten Lappen, unterseits blaß, ohne Soredien und Isidien, nicht von einer deut- lichen Rinde bedeckt, aus dickwandigen, dicht septierten, an den Quer- wänden mehr oder weniger eingeschnürten Hyphen gebildet, mit kugeligen, 15 /z breiten Pleurokokkusgonidien. Apothecien zahlreich, sitzend, klein, 0,2 — 0,33 mm breit, rund oder rundlich, genähert, am Grunde leicht ein- geschnürt, anfangs konkav, dann ziemlich flach oder leicht gewölbt. Scheibe goldgelb, nicht bereift. Thallusrand zart, wenig vorragend, ganz, wenig blasser als die Scheibe. Receptakulum nicht berindet, zahlreiche, bis zum Scheitel des Hymeniums aufsteigende Gonidien einschließend. Perithe- cium schmal, farblos, unterhalb des Hymeniums seitlich entwickelt, fächer- förmig, aus fast horizontalen, septierten Hyphen gebildet. Epithecium staubig, schmutzig orangegelb, mit Kalilauge sich purpurn färbend. Hy- menium farblos, ohne öltropfen, iio — 130^ hoch, mit Jod sich violett- blau färbend, Paraphysen steif, fadenförmig, bis 1,5 /* dick, nicht septiert, einfach oder am Scheitel kurz gegabelt und keulig verdickt. Schläuche länglich-keulenförmig, am Scheitel abgerundet und hier mit mäßig ver- dickter Membran, achtsporig. Sporen zweireihig, farblos, breit ellipsoidisch oder kurz oval, polar-zweizeilig, mit kleinen, durch einen sehr zarten, aber deutlichen Isthmus verbundenen Scheitelzellen, 8,5 — 11 ^ lang, 5 — 5,5 ^t breit. Pykniden randständig, am Scheitel kaum dunkler als der Thallus, kugelig, mit blassem Perithecium. Fulkren endobasidial, häufig septiert. Pyknokonidien kurz, grade, länglich, an beiden Enden abgermidet, 2 — 3 jj. lang. Ungarn : Fiume, an Kalkfelsen. Thome-Migula, Flora. XII. \\ — 162 — 208. C. callopiza (Nyl.). — Lecanora callopiza Nyl. — Placodium callopizum Oliv. — Physcia elegans var. biatorina Mass. Lag€r kreisrund, orangegelb, mit sich berührenden, in der Mitte helleren, ziemlich flachen, strahligen, linearen, zusammengewachsenen Ab- schnitten. Apothecien gleichfarbig, in der Mitte zusammenfließend, klein, etwas gewölbt, unberandet. Sporen ellipsoidisch, mittlerer Teil von Vs oder V4 der ganzen Sporenlänge, scheidewandartig, 11 — 15 ^ lang, 4 — 6 // breit. Pyknokonidien 2 — 3 ^ lang, 0,5 — 0,7 fx breit. Alpen : Val Pisella. 209. C. scopularis (Nyl.). — Lecanora scopularis Nyl. — Physcia scopularis Nyl. — Placodium scopulare Oliv. Taf. X, Fig. 10. Lager tmd Apothecien dunkelorange, die Endlappen wenig entwickelt, bis an die äußersten Enden mit warzigen Fruchtanfängen bedeckt, firnis- artig angeschmiegt, auf hellem Vorlager. Sporen 12 — 15 [x lang, 4 — 6 fx breit. Nordseeküste : Auf den Granitblöcken der Ufermauem und Steindämme an der Meeresküste uiid auf den Inseln: am Dollart, bei Cux- hafen, Insel Neuwerk. 210. C. lobulata (Smrft.) Oliv. — Lecanora lobulata Smrft. — Placo- dium murorum var. lobulatum Le Jolis. — Lecanora marina Wedd. Lager wenig entwickelt, anliegend, gelb, dottergelb oder orangerot, matt, nackt, in kreisrunden, oft zusammenfließenden, in der Mitte war- zigen, im Umfang lappig ausgebildeten Rosetten, durch KOH purpurrot gefärbt. Apothecien sitzend, zerstreut und rundlich oder gedrängt und eckig, 0,5 — 1,0 mm breit, mit ganzem oder leicht gekerbtem, zuletzt ver- schwindendem Rande und bald gewölbter, etwas lebhafter als das Lager gefärbter Scheibe. Paraphysen wenig verzweigt, gegliedert, mit nach dem Erklärung zu Tafel XI. Fig. I. Caloplaca caesiorufa, nat, Gr. . 2. „ Lupenvergrößerung. , 3- „ Schnitt durch ein Apothecium, Vergr. 80. , 4. „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. . 5- „ Sporen, Vergr. 800. , 6. cirrochroa, nat. Gr. , 7. elegans, nat. Gr. , 8. „ Lupenvergr. , 9- pyracea, nat. Gr. , 10. „ Lupenvergr. , II. murorum, nat. Gr. , 12. „ Lupenvergr. r^teehfen Jm. /7 , 7 / ^m h m&.i .;;^'^: m\ m »;5» 72 T/ //y??zy — 163 — Scheitel zu immer kürzeren und angeschwoUeneren Zellen, Endzelle fast kugelig und 6 — y ^ breit. Sporen zu 8, farblos, ellipsoidisch, lo — 15 yw lang, 4 — 7 [X dick. P3'knokonidien länglich, 2 — 3 ^ la.ng, 0,5 — 0,7 jx. dick. Nordseeküste : An den gleichen Standorten wie C. scopularis. 211. C. cirrochroa (Ach.) Th. Fr. — Lecanora cirrochroa Ach. — Placodium cirrochroum Nyl. — Amphiloma cirrochroum Kbr. — Gaspa- rinia cirrochroa Stein. Taf. XI, Fig. 6. Lager eng angewachsen, in der Mitte warzig und in gelbe Soredien sich auflösend, im Umfang in kleine dünne Lappen ausstrahlend, orange- dottergelb, am Rande nicht selten sehr schwach weiß bereift. Apotheci^en nicht häufig, klein, bis 0,25 mm breit, mit flacher orangegelber Scheibe und gleichfarbigem, dünnem Rande. Schläuche aufgeblasen-keulig, acht- sporig. Sporen länglich, 12 — 18^ lang, 5 — 6^ dick. Im Gebirge weit verbreitet, hauptsächlich auf Kalk und kalkhaltigem Gestein, doch auch an Porphyr, Syenit, Phyllit usw. 212. C. obliterans (Nyl.) Jatta. — Lecanora obliterans Nyl. — Placo- dium obliterans Nyl. Der C. cirrochroa sehr ähnlich, aber in allen Teilen kleiner, Lager stets weniger deutlich strahlig oder die Strahlen nicht gut ausgebildet oder im Umfang nur wenig gekerbt, ockergelb bis intensiv rotgelb. Sore- dien zitronen-goldgelb oder etwas schwefelgelb, weniger ausgebreitet als bei C. cirrochroa. Wohl nur, wie auch Nylander erwähnt, als Varietät von C. cirrochroa zu betrachten. Tirol: Stanzertal, an einer Phyllitwand im Malfontale. Ampezzo, Gipfel des Zumelles ; verbreitet im Val Fonda an einer Kalkwand längs des Baches. Gröden, Langetal, Ferraraalpe. Fassa, an einer Dolomiten- wand des Sasso dei Mugoni. /. süicola Lettau. , Lager orangerot, sehr reich fruchtend. ,,Lobi des Thallus sehr wenig ausgeprägt, kurz und ztrni großen Teil obliteriert. Das Ganze bildet bis zu 5 cm breite und noch größere, allein von dieser Flechte besiedelte, goldrote Flächen, die mit tausenden Früchten besetzt sind, so daß strecken- weise der Thallus fast ganz durch die Menge der Apothecicn verdrängt wird." — Feuchte Porphyrwand des Triefsteins im Ohratal in Thüringen. 213. C. Baumgartneri A. Zahlbr. Lager 1,5 — 2,5 cm breite, zusammenfließendic Rosetten bildend, orangegelb, durch KOH gefärbt, matt, etwas rauh, in der Mitte körnig 11* — 164 — warzig und «twas dunkler, zuletzt zerfallend, am Rande gut ausgebildet, mit sich berührenden, dem Substrat angewachsenen, gewölbten schmalen, am Scheitel meist 2 — 3fach fingerförmig gelappten, seltener einfachen und flacheren Lappen, ohne Soredien. Gonidien kugelig 13 — 16^ breit. Apo- thecien in der Mitte des Lagers zahlreich, klein, 0,5 — 0,7 mm breit, sitzend, anfangs etwas vertieft, später flach, mit mennigroter, nackter Scheibe und fast ganzem oder leicht gekerbtem, dem Lager gleichfarbigem Rande. Paraphysen schlank, am Scheitel keulig, dicht bestäubt, einfach oder gegabelt. Schläuche eiförmig oder eiförmig länglich, am Scheitel eingezogen, kürzer als die Paraphysen, 50 — 55 f^i lang, 18 — 22 /^ breit. Sporen polar-zweizeilig, eiförmig oder eiförmig-ellipsoidisch, 12,5 — 15 /^ lang, 5 — 5,5 fx breit. Hymenium durch Jod schön blau gefärbt. Niederösterreich: An Schieferfelsen unterhalb des Schlosses Persenbeug reichlich; und an Schiefer bei Schloß Krumau am Kamp. — Thüringen: Spittertempel bei Tambach auf Porphyrkonglomeratfels ; Geratal oberhalb Dörrberg auf kalkhaltigem Porphyrkonglomeratgestein einer Felswand. 214. C. murorum (Hoffen.) Th. Fr. — Liehen murorum Hoffm. — Lecanora murorum Ach. — Placodium murorum DC. — Parmelia muro- rum Ach. — Physcia murorum Am. — Amphiloma murorum Kbr. — Xantlioria murorum Th. Fr. Taf XI, Fig. 11, 12. Lager dotter- oder zitronengelb, im Schatten heller, rötlich oder grünlich, im Licht dunkler, orange, Scharlach oder rotbraun, meist in kreisrunden, selten über 3 cm breiten Rosetten, in der Mitte mehr oder weniger warzig gefeldert, im Umfang lappig, gefaltet, mit verschieden großen, sich berührenden und scheinbar angeschwollenen Lappen, nackt oder bereift, durch KOH blutrot gefärbt. Apothecien sitzend, 0,5 — 0,8 mm breit, selten darüber, mit orangefarbener, braun-orange oder mennigroter Scheibe, anfangs vertieft, später flach oder gewölbt, selbst fast halb- kugelig, mit dem Lager gleichfarbigem, ganzem oder schwach gekerbtem, anfangs vortretendem, später fast verschwindendem Rande. Hypothe- cium farblos, über einer Gonidienschicht. Paraphysen meist mit drei sehr kurzen obersten Zellen, Endzelle stark bis zu 6 — 10 ^ angeschwollen. Schläuche verlängert keulig bis bauchig, achtsporig. Sporen farblos, ei- förmig-ellipsoidisch, 9 — 15// lang, 4 — y IX breit. Hymenium durch Jod gebläut. Pyknokonidien 2,5 — 5 fx lang, 0,5 — i ^ breit. Durch das ganze Gebiet verbreitet und häufig auf Gestein, Mauern, Mörtel, Ziegelsteinen. — 165 — /. lobulata (Flke.) Th. Fr. — Lecanora lobulata Flke. Lager kleinblättrig, klein gelappt, mit zerstretuten, sehr kurzen, rund- lich-gekerbten Lappen, gelb, nackt. Tirol: Grenzkamm; Brixen; Ehrenburg; Jenesien; Rovereto. var. pulvinata (Mass.). — Physcia pulvinata Mass. — Lecanora muro- rum f. pulvinata Wedd. — Placodium murorum var. pulvinatum Oliv. Lager bereift, in kleinen Rosetten, blaßgelb, schmutzig, weiß, grün- lich oder rötlich, oft in der Mitte weißlich, mit kurzen, angeschwollenen Endlappen. Apothecien zahlreich, gedrängt, fast das ganze Lager be- deckend. Tirol: Grenzkamm, an Kalkfel&en des Kreuzeck; Ampezzo, am Abhänge des Dürrenstein. var. miniata (Hoff.) Th. Fr. — Liehen miniatus Hoft'm. — Lecanora miniata Ach. — Parmelia murorum ß miniata Fr. — Placodium murorum var. miniatum Nyl. — Physcia murorum ß miniata Arn. — Xanthoria murorum ß miniata. — Lecanora murorum f. miniata Wedd. Lager in kleinen, oft zusammenfließenden Rosetten, dünner, lebhaft orangerot bis mennigrot, nicht bereift. Apothecien gleichfarbig. Tirol: Grenzkamm; Waldrast; Kaiser; Kleiner Rettenstein und a. a. O. Jura: Sandsteinblöcke bei Auerbach und Berching ; an Kalk- und Dolomitfelsen nicht selten, z. B. bei Eichstätt. Vielleicht auch in Hessen, Westfalen, Schlesien. 215. C. australis (Arn.) Zahlbr. — Physcia australis Arn. Lager in Farbe und Aussehen der C. aurantia sehr ähnlich, im Um- fang strahlig-faltig, Lappen leicht kerbig eingeschnitten, durch KOH in- tensiv gerötet. Apothecien orangegelb, berandet. Sporen, fast spindel- förmig, an beiden Enden oft spitz, 15 — 18^ lang, 5 — 6 ju, breit. Pyknii- den selten, über die Lagerlappen zerstreut, dunkler als das Lager, den Apothecien gleich gefärbt. Pyknokonidien grade, stäbchenförmig, 4 bis 4,5 ^ lang, I /LI dick. Littorale: an Kalkfelsen ides Berges Krn. Tirol: Stanzertal, auf Mergelkalk der Partnachschichten über der Augsburger Hütte bei Pians. Paneveggio, an den Kalkriffen des Monte Castellazo; am felsigen Abhänge am Iniße des Cimon über den Seiser- und Campillerschichten: auf Dolomit. 216. C. mendax (0hl.) Lettau. — Lecanora mendax Ohl. Lager dunkel aschgrau, verschwindend. Apothecien angedrückt, bis I mm breit, dünn berandet, schwarz, mit flacher Scheibe. Hymenium und — 166 — Hypothecium farblos, Epithecium bräunlich, durch KOH nicht rot ge- färbt. Sporen plakodinisch, zweizeilig, 8 — 12 fx lang, 4 — 6 ^ dick. Hymenialgallert durch Jod gebläut. Ostpreußen: Angerburg, an einem Zaun. Es ist nicht möglich zu entscheiden, wohin diese Flechte gehört. Familie Usneaceae. Lager strauchartig, aufrecht, hängend oder niederliegend, seltener podezienförmig, niedrig oder verlängert, mit einer Haftscheibe oder mit spärlichen Rhizinen an die Unterlage befestigt oder vom Grunde ab- sterbend; radiär, seltener dorsiventral gebaut; allseitig berindet, Rinde aus längs- oder querlaufenden Hyphen hervorgegangen, bei Ramalina durch ein mechanisches Gewebe (irmere Rinde) verstärkt; Gonidien zu Protococcus gehörig, nur unter der oberen Rinde liegend oder einen mehr weniger geschlossenen, zwischen Rinde und Mark liegenden Zylinder- mantel bildend; Markschicht zusammenhängend oder ausgehöhlt, aus längslaufenden oder unregelmäßigen Hyphen gebildet, spinnwebig oder hornartig-knorpelig; Apothecien kreisrund, Scheiben- oder schüsseiförmig, sitzend oder fast gestielt, vom Lager berandet; Schläuche ein- bis acht- sporig; Sporen farblos, seltener gebräimt, einzellig, zweizeilig (oder mauerartig-\nelzellig) , dünnwandig. Fulkren exo- oder endobasidial. UbersichtderGattungen: 1. Sporen zweizeilig Ramalina. Sporen einzellig 2. 2. Markschicht gleichartig, spinnwebig oder hornartig-knorpelig 3. Markscliicht ungleichartig, spinnwebig, von verschiedenen, soliden Marksträngen durchsetzt Letharia. 3. Rindenhyphen längs laufend Alectoria. ^^ Rindenhyphen mehr oder weniger senkrecht zur Längsrichtung des Lagers verlaufend, ein Pseudoparenchym bildend 4. 4. Markschicht aus längslaufenden Hyphen zusammengesetzt 5. Markschicht aus unregelmäßig verlaufenden Hyphen zusammen- gesetzt, spinnwebig 7. Erklä rung zu Tafel XII. Fig. I. Parmelia furfuracea, nat. Gr. »1 2. Lagerquerschnitt, Vergr. loo. Jl 3- Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 25. Jl 4- 11 it 1) 1» H 125- M 5- Schlauch, Vergr. 500. *j 6. Sporen, Vergr. 800. // f >V ,, ^"ä*?!«*»»«.. ■^^^ '^^-^Ai^;'? *- W"*^iJsp^ ^- vi^;^ '4 icjÄ'Ste^v — 169 — An Rinde und Holz von Nadelbäumen im Gebirge. In deii Alpen ziemlich verbreitet und auch stellenweise f ruchtenid. Böhmer- w a 1 d. R i e s e n g e b i r g e , sehr selten und nur steril : An Fichten ober- halb der Hofbauden an der Kesselkoppe. Dach einer AVeinbergshütte bei Grünberg. 219. L. arenaria (Retz.) Harm. — Liehen arenarius Retz. — Evernia prunastri var. arenaria Fr. — E. divaricata var. arenaria Oliv. — Physcia divaricata ß pumila Del. — Ph. divaricata ß arenaria Schaer. — P. mollis ß prostrata Schaer. Lager aschgrau, etwas gelblich oder grünlich, blaß, i — 9 cm^ lang, dem Substrat anliegend oder hängend, mit 0,5 — 2,5 mm breiten, verzweigten, an den Enden verschmälerten, beiderseits fast gleichfarbigen, unterseits rinnigen, mehr oder weniger tief grubigen und besonders an den Enden weiß staubig-sorediösen Lappen. KOH färbt die Rinde gelb, nicht das Mark. Apothecien unbekannt. Sehr selten an Steinen: Schlesien: Riesengebirge, an den Biber- steinen. Vielleicht auch in Westfalen und Böhmen. 220. L. illyrica Zahlbr. — L. divaricata auct. pr. p. Lager graulich oder weißlich blaß ohne jeden gelblichen Ton, starrer als divaricata mit weniger quer rissiger, durch KOH schön gelb gefärbter Rinde, im übrigen wie L. divaricata. Auf Rinde im Süden, aber vielleicht vielfach als L. divaricata ange- sehen und daher auch weiter verbreitet. 221. L. divaricata (L.) Hue. — Liehen divaricatus L. — L. mollis Neck. — Parmelia divaricata Ach. — P. mollis y divaricata Schaer. — Evernia divaricata Ach. — Physcia divaricata Schaer. — Usnea flaccida Hoffm. — Taf. XHI, Fig. 3. Lager hängend, schmal bandförmig, schlaft, grubigr-runzelig, beider- seits weißgrau oder grünlich weiß, verworren ästig, mit abstehenden, kurzen, spitzen, gabelspaltigen Enden. Rindenschicht rissig gliederig. Apothecien seitenständig, sitzend, etwa 2 — 6 mm breit, mit kastanien- brauner Scheibe. Sporen breit gesäumt, 8 — 10 /* lajig, 4,5 — 5,5 fx breit. KOH verändert die Farbe des Lagers nicht merklich. An Rinde hauptsächlich von Nadelhölzern im Gebirge verbreitet, selten in der Ebene. An Steinen nur sehr selten vorkommend. 222. L. tbamoodes (Flot.) Hue. — Evernia thamnodes Am. — Ev. prunastri var. thamnodes Flot. — Ev. mesomorpha Nyl, — 170 — Lager blaß gelblich, aufrecht oder dem Substrat anliegend, ziemlich weich, bis 8 cm lang, am Grunde rasig, verzweigt, mit etwa 2 mm breiten, rundlich-eckigen oder etwas zusammengedrückten Hauptästen, Endver- zweigungen rundlich, Oberfläche tief längsgrubig, mehr oder weniger reichlich mit gleichfarbigen, körnigen Soredien bedeckt. KOH ruft keine Veränderung hervor. Apotbecien selten, 3 — 6 mm breit, mit braun- roter Scheibe. Sporen eiförmig, 8 — 9 ^ lang, 5 — 6 [x breit. An Rinde von Laub- imd Nadelhölzern, seltener an altem Holzwerk und Steinen in den Alpen und im Riesengebirge zerstreut. Gattung Duiourea (Ach.) Nyl. Lager rasig, straucliartig, dichotom verzweigt, Lagerabschnitte zu- sammengedrückt, an den Spitzen stumpf, radiär gebaut, allseitig berindet, Rinde aus senkrecht zur Oberfläche laufenden, etwas undeutlichen, spär- lich verzweigten, septierten Hyphen gebildet, Markschicht spinnwebig, innen zumeist hohl, Protococcuskonidien unter der Rinde liegend, ge- häuft. Rhizinen fehlen. Apothecien seitenständig, sehr kurz gestielt, kreisrund, vom Lager berandet ; Scheibe hell, mit dem Lager nicht gleich- farbig; Hypothecium hell, schmal; Paraphysen verklebt; Schläuche eiförmig-keuJig, sechs- bis achtsporig; Sporen einzellig, farblos, dünn- wandig. Pykniden flächenständig, sitzend, halbkugelig bis fast kegel- förmig, schwarz, klein; Fulkren exobasidial; Pyknokonidien stäbchen- förmig, leicht gekrümmt. 223. D. madreporiiormis (Schleich.) Ach. — Liehen madreporiformis Schleich. Lager etwas strauchig, dichotom verzweigt, mit stumpfen Enden, gelb, etwa 4 cm hoch. Pykniden als schwarze, punktförmige Wärzchen über das Lager zerstreut. Apothecien unbekannt. Auf Erde und über Moosen in den Alpen und in den Sudeten. Tirol: Stanzertal ; Waldrast an verschiedenen Stellen ; Sormenwendjoch ; Tauern, Glockner. — Schweiz: Um den Taubensee (Gemmi) ; am Grunde des Piz Mezdi; im val d'Aosta; Rothorn bei Zermatt; auf dem Gipfel des Letschersberg ; auf dem Grand Muveran oberhalb Bex fruchtend- — Kärnten: Am Fuß des Pasterzengletschers bei Heiligenblut. — Sude- ten: Altvater. 224. D. ramulosa Hook. — D. muricata Laurer. Der D. madriporiformis ähnlich, aber Verzweigung an den Ast- spitzen sehr kurz büschelförmig. Lager steifer, mehr zusammengedrückt. Pykniden bräunlich, punk-tförmig, dicht gehäuft, angesenkt. — 171 — Auf Erde m den Alpen: Tirol: Küheta i, Gurgl; Waldrast, oberhalb Trinser Markung, Brenner; Tauern, Rottenkogel. — Kärnten: Am Fuß des Pasterzengletschers bei Heiligenblut mit D. madreporlformis. — Schweiz: Stätzerhom ; Berge um Bormio ; Sobretta ; Piz Lischanna. Gattung Alectoria Ach. Lager hängend, niederliegend oder mehr oder weniger aufrecht, mit einer Haftsclieibe an die Unterlage befestigt, zumeist stark verlängert, stielrund oder etwas abgeflacht, seltener kantig, hell oder dunkel, radiär gebaut; allseitig gleichmäßig berindet; Rinde hornig, aus längslaufenden, verklebten Hyphen gebildet; Markschicht ebenfalls aus längslaufenden Hypben zusammengesetzt, die Mitte des Lagers einnelmiend, locker spinn- webig, zusammenhängend oder Lücken aufweisend, von der Rinde sich nicht ablösend; Gonidien zu Protococcus gehörig, unter der Rinde liegend. Pseudozyphellen und Sorale nicht selten. Apothecien seitenständig, einem kurzen, geknickten oder endlich aufrechten Lagerästchen aufsitzend, vom Lager berandet, Rand nackt oder bewimpert, sitzend oder fast gestielt, schüsseiförmig; Scheibe braun bis schwärzlich; Hypothecium hell, einer Gonidienschicht auflagernd; Paraphysen verzweigt und anastomosierend ; Schläuche vier- bis achtsporig; Sporen einzellig, ellipsoidisch, farblos oder bräunlich, dünnwandig. Pykniden in kleine Lagerwärzchen versenkt; Fulkren endobasidial, wenig verzweigt, gegliedert; Pyknokonidien kurz, gerade, an ihren beiden Spitzen etwas verdickt. Übersicht der Arten: 1. Lager mehr oder weniger gelblich 2. Lager weißlich, grau oder braun 3. 2. Lager kurz, aufrecht A. ochroleuca. Lager lang, hängend A. sannentosa. 3. Lager weißlich bis grau A. implexa. Lager graubraun, braun bis schwärzlich 4. 4. Lager schwärzlich-kastanienbraun, an den Zweigenden heller A. bico(or. Lager an den Zweigenden nicht heller 5. 5. An Rinde und Holz werk A. hibata. An Gestein 6. 6. Lager matt, Sporen 21 — 35 fj, lang A. nigricans. Lager etwas glänzend, Sporen 8 — 10 fi lang A. divergens. 225. AL ocbrofeuca (Ehrh.) Nyl. — Liehen ochroleucus Ehrh. — Usnea ochroleuca Hoffm. — Parmelia ochroleuca Ach. — Comicularia — 172 — ochroleuca DC. — Bryopogon ochroleucum Kbr. — Liehen rigidus Vill. — Cornicularia ochroleuca a rigida Schaer. — E vernia ochroleuca a rigida Fr. — Taf. XIV, Fig. 2—5, Taf. XV, Fig. 3. Lagicr mehr oder weniger gelblich, strauchig, aufrecht, starr, i — 8 cm lang, 0,5 — 2,0 mm dick, stielrundlich oder nur wenig zusammengedrückt, mit glatter oder schwach grubiger Ol^erfläche und mit verschmälerten, ge- wöhnlich schwärzlichen Zweigen. KOH ruft keine Veränderung hervor. Apothecien, bräunlich, rötlich braun oder fuchsrot. Sporen zu 2 — 4, ellipsoidisch, braun, 28 — 46 ju lang, 14 — 28 ^ dick. Pyknokonidien in schwarzen, punktförmigen Pykniden, 7 — 8 ju lang, 0,8 /n dick. Im Hochgebirge auf Erde häufig, selten auf bemoosten Stämmen und Felsen. Alpen, Hochsudeten, Gesenke, Böhmerwald, Harz, Fichtel- gebirge. 226. AI. sarmentosa Ach. — Parmelia sarmentosa Ach. — Cornicu- laria sarmentosa Schaer. — Bryopogon sarmentosum Müll. — L-ichen sarmentosus Ach. — L. dichotomus Ach. — Usnea dichotoma Hofifm. — Alectoria ochroleuca var. sarmentosa Nyl. — Taf. XIV, Fig. i. ■Lager blaß aschgrau, nur ganz wenig gelblich, 30 — 40 cm lang, nicht über I mm dick, matt, fadenförmig, hängend, geschmeidig, flach, grubig, glatt oder mit zahlreichen kleinen Soredienhäufchen besetzt, wiederholt gabelästig, mit langen, feinen Spitzen, durch KOH nicht verändert, Mark durch KOH -j- CaCl rot gefärbt. Apothecien selten, 2 — 4 mm breit, mit vertiefter, später flacher, hellgrüner bis braunschwarzer Scheibe, ganz- randig. Sporen zu 2 — 4, im Alter braun, 15 — 35 /li lang, 14 — 20 /li breit. Epithecium dunkelrot. An altem Nadelholz im Gebirge, zerstreut und meist steril. /. crinalis (Ach.) Nyl. — A. crinalis Ach. — Lager sehr feinfädig, heller gefärbt, meist ohne Soredien. Schlesien. Tirol: Bei der Jagerkasel an der Schleinitz. 227. A. implexa (Hoft'm.) Nyl. — Usnea implexa Hoft'm. — Parmelia jubata ß capillaris y implexa Ach. — Alectoria cana Ach. Lager hängend, verlängert, sehr stark verzweigt, dünn und schlaff, blaß braun oder weißgrau, Rinde durch KOH schön gelb gefärbt. Im übrigen der A. jubata gleich. Verbreitet und besonders im Gebirge häufig an Ästen und Holzwerk von Nadelholz. /. cana (Ach.) Nyl. — A. jubata n cana Ach. — Zweige sehr dünn, weißlich. Im Gebirge verbreitet, nur steril. 1 70 i t'J /. rubescens Knst. — A. implexa f. fuscidula Am. Der A. implexa im Aussehen vollständig ähnlich, bräunlich, aber durch KOH gelb, dann blutrot gefärbt. Tirol: Mendel gegen den Monte Roen ; Sarntal an Fichten im Walde bei der Möltner Käser; Jenesien, auf dem Saltner an Lärchen; Paneveggio an Fichtenzweigen. 228. A. bicolor (Ehrh.) Nyl. — Liehen bicolor Ehrh. — Usnea bicolor Hoffm. — Cornicularia bicolor Ach. — Parmelia jubata var. bicolor Schaer. — Evernia jubata a bicolor Fr. — Bryopogon bicolor Arn. Lager teilweise schwarz, teilweise kastanienbraun, selten durchweg schwarz, wenig glänzend, aufrecht, stielrund, sehr reich verzweigt, selten bis IG cm hoch und 0,6 mm dick. Zweige abstellend, mit Faserästchen besetzt. KOH ruft keine Gelbfärbung hervor. Apothecien sehr selten, 0,6 — 1,5 mm breit, mit braun schwärzlicher Scheibe und glattem Gehäuse. Hypothecium farblos, Epithecium blaß bräunlich. Sporen ellipsoidisch, 7 — 9 ju lang, 4 — 6 ^ dick. Pyknokonidien 8 ju lang, 0,55 p. dick. Auf Felsen, meist zwischen Moospolstern, seltener auf Rinde, fast nur steril, in der Ebene sehr zerstreut, im Gebirge und namentlich in den Alpen nicht selten. 229. A. nigricans (Ach.) Nyl. — Cornicularia ochroleuca ß nigricans Ach. — Alectoria Thulensis Th. Fr. — A. divergens Nyl. p. p. Lager rasig, strauchig, aufrecht, etwas starr, stielrundlich, fast gabel- teilig, an den Spitzen mehr oder weniger herabgebogen, schwärzlich oder mißfarben- oder kastanienbraun-schwärzlich, matt, am Grunde heller, Mark durch CaCl rötlich gefärbt. Apothecien seitlich oder endständig, auf verdickten Zweigen, 4 — 9 mm breit, mit brauner oder schwärzlich- brauner Scheibe und ganzem, zuletzt verschwindendem Rande. Sporen zu 2 — 3 in jedem Schlauch, farblos oder blaß bräunlich, 21 — 35 /j, lang, 15 — 20 fj, dick. Auf Erde und felsigem Boden, auf bemoosten Felsen und über Flech- ten, sehr selten an Baumstümpfen in den Alpen und Sudeten. Tirol: nur steril, Stanzertal verbreitet, Kreuzjoch, Brenner, Seekar, Ehrenburg, Tauern, Paneveggio. — Schlesien: Felsgeröll der Schneekoppe nicht unter 1400 m. 230. A. divergens (Wbg.) Nyl. — Cornicularia divergens Ach. — Liehen divergens Wnbg. — Evernia divergens Fr. Lager rasig, kräftig, starr und brüchig, rundlich-kantig, auseinander- strebend-gabelig, braun, etwas glänzend, weiß punktiert, durch KOH nicht verändert, dagegen ruft CaCl eine intensive Rotfärbung innerer Teile her- — 174 — vor. Sehr selten und nur im Auslande fruchtend gefunden. Apotbecien braun, i — 6 mm breit, mit ungleich gekerbten oder durch undeutliche Kömchen raiibem, selten glattem Rande. Sporen zu 8, farblos, ellipsoi- disch, 8 — lo fx lang, 4,5 — 5,5 ^ dick. Schweiz : Am Simplonhospiz auf dem Lager von Parmelia ompha- lodes über Glimmerschieferfelsen. — Die von Eitner für Schlesien an- gegebenen Fundorte beziehen sich nach brieflicher Mitteilung auf Corni- cularia aculeata f. alpina. 231. A. jubata (L.) Ach. — Liehen jubatus L. — Usnea jubata Hoffm. — Parmelia jubata Ach. — Cornicularia jubata DC. — Evernia jubata Fr. — Bryopogon jubatum Kbr. Taf. XIV, Fig. 6, 7, Taf. XV, Fig. I, 2. Lager blaß gelblich, braun, olivbraun oder mehr oder weniger schwärzlich, 15 — 30 cm lang, hängend, wenig glänzend, sehr reich dicho- tom verzweigt, mit 0,3 — 0,6 mm dicken, stielrundlichen oder etwas zu- sammengedrückten, oft schwach grubigen Hauptästen und fadenförmigen, stielrundlichen Zweigen. KOH ruft keine Veränderung hervor. Apotbe- cien flach, später gewölbt, ganzrandig, mit gelbrotbrauner Scheibe. Sporen zu 8, farbbs, ellipsoidisch, 6 — 8 [x lang, 4 — 5 [x dick. Pj'^knokonidien 6 — 7 fji lang, 0,6 IX dick. An Ästen, Brettern, Zäunen, altem Holzwerk von Nadelbätunen häufig, im Hochgebirge gemein, /. suhlustris Stzbgr. — A. jubata f. implexa Am. Lager kleiner, viel blasser, graubraun, sonst der typischen Form sehr ähnlich. Tirol: Samtal, an Fichten im Walde bei der Möltner Käser, an Fichten im Brantentale bei Weißenstein. Frank. Jura usw. var. subcana Nyl. — A. subcana Leight. — A. prolixa var. subcana Nyl Lager hängend, zugespitzt, quastenförmig, aus grauockergelben mat- ten, glatten, langen, wiederholt dichotomen, höchstens 0,25 mm dicken, haarfein sich zuspitzenden Fäden mit spärlichen und meist kurzen Adven- tivästen bestehend. Verästelung in gespreizten Wönkeln. Soredien selten. Fig. I 2 4 5 6 Erklärung zu Tafel XIV. Alectoria sarmentosa, nat. Gr. ochroleuca, nat. Gr. ,, Querschnitt, Vergr. 30. „ Schlauch, Vergr. 500. ,, Sporen, Vergr. 800. jubata, Schlauch, Vergr. 500. ■„ Sporen, Vergr. 800. e€i^len^ ^Ja/'. rf /..t '■U^ yVV r« ^ i it>/ieiiee{ie /v /\ XA, rV r\ ■\n A J\ Vj rc/uen r ^i ^/ IT Jy a^ w d. — 175 — KOH bringt keiine oder wenigstens keine deutliche Veränderung am Lager hervor. An knieförmig oder jr-ähnlich gebogenen Ästen von 0,15 — 0,2 mm Dicke kommen aufsitzende oder eine einfache Anschwellung derselben bil- dende Apothecien vor, mit zuerst vom Lager berandeter, etwas konkaver, später gewölbter, den Lagerrand verdrängender, fleischfarbener Scheibe. Tirol: Innsbruck, an Fichtenstämmen gegen den Glungezer; auf Bäumen des Mendelgebirges. var. chalybeiformis (L.) Ach. — Liebem chalybeiformis L. — Alectoria chalybeiformis Nyl. Lager kürzer, gespreizt verzweigt, stark verflochten, oliv- oder braun- schwarz, an den Enden oft etwas heller. Auf felsigem Boden oder Gestein im Gebirge. Tirol: Kühetai, Sellrain, Zillertal, Pfitscherjoch, Tauern, Überetsch, Paneveggio, überall steril. var. prolixa (Ach.) Th. Fr. — Liehen jubatus L. — Bryopogon jubatus 6 prolixus Kbr. Lager hängend, verlängert, sehr reich verzweigt, etwas starr, braun oder braunschwarz, durch Soredien weißlich oder weißlich grau. Gattung Ramalina Ach, Lager strauchartig, aufrecht oder hängend, mit einer Haftscheibe an die Unterlage befestigt, verzweigt, ausnahmsweise fast blattartig; Lager- abschnitte drehrund oder mehr oder weniger abgeflacht; allseits berindet, Rinde knorpelig, in der Regel aus verzweigten, dickwandigen, verklebten, mehr oder weniger senkrecht zur Längsachse verlaufenden Hyphen ge- bildet, seltener aus parallel zur Längsachse laufenden, dickwandigen und verklebten Hyphen zusammengesetzt; die Rimde wird zumeist nach innen von einem mechanischen Gewebe, der inneren Rinde, verstärkt, welches aus parallel zur Längsachse laufenden, dickwandigen, verklebten Hyphen gebildet, entweder zu einem kontinuierlichen Ringe zusammenschließt, oder sich in isolierte längslaufende Pfosten auflöst; die Markschicht ist spinnwebig und füllt entweder den ganzen innersten Raum des Lagers aus, oder sie ist sehr schmal, füllt die zwischen dem mechanischen Gewebe und der Rinde liegenden Lücken aus oder schmiegt sich nach innen dem letzteren an, so daß der Innenraum des Lagers ausgehöhlt ist; die Proto- Erklärung zu Tafel XV, Fig. I, Alectoria jubata, nat. Gr. 11 2. ,, „ Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 25. .1 3- M ochroleuca, Längsschnitt durch das Lager, Vergr. 30. „ 4. Thamnolia vermicularis, nat. Gr. 1) 5- .1 II Querschnitt, Vergr. 25. — 176 — coccus-Goni/dkn liegen an der äußersten Markgrenze; Sorale sind nicht selten, außerdem kommen auch Durchbrechungen der Rinde vor, und an diesen Stellen tritt die Markschicht zutage („Atemporen"). Apothecien end- oder seitenständig, in letzterem Falle oft an kurzen, zurückgebogenen Lagerabschnitten und scheinbar endständig, becher- oder schildförmig; Gehäuse berindet, Gonidien und Mark einschließend. Scheibe hell, bereift oder nackt; Hypothecium hell, aus dicht verfilzten Hyphen gebildet, der Markschicht aufliegend ; Paraphysen verklebt, einfach ; Schläuche acht- sporig; Sporen farblos, länglich, ellipsoidisch bis spindelförmig, gerade oder gekrümmt, dünnwandig, zwei- ausnahmsweise vierzellg. Pykniden hell oder schwarz, im letzteren Falle kugelig oder halbkugelig, mehr oder weniger in das Lager versenkt; Fulkren exobasidial, wenig verzweigt, mit untermischten Anaphysen ; Pyknokonidien kurz, walzig oder zylin- drisch, gerade. Übersicht der Arten: 1. Rinde aus längslaufenden, dickwandigen Hyphen gebildet, mecha- nisches Gewebe (innere Rinde) fehlt R. thrausta. Rinde aus verzweigten, dickwandigen, mehr oder weniger senkrecht zur Längsachse verlaufenden Hyphen gebildet, mechanisches Ge- webe (innere Rinde) vorhanden 2. 2. Lager mit Soredien 3. Lager ohne Soredien 8. 3. Steinbewohnend 4. Rindenbewohnend (sehr selten steinbewohnend) 5. 4. Soredien fast ausschließlicli endständig R. strepsilis. Soredien auch rand- und flächenständig R. polymorpha. 5. Lager meist hängend R. farinacea. Lager aufrecht 6. 6. Soredien rand- oder flächenständig R. poUinaria. Soredien gewöhnlich an den Zweigenden 7. 7. Lager weißlich, i — 2 cm lang R. intermedia. Lager scherbengelb, 2 — 5 cm lang R. Roesleri. 8. Sporen größtenteils gekrümmt 9. Sporen gerade 10. 9. Apothecien zerstreut, Lager meist hängend R. fraxinea. Apothecien endständig, Lager aufrecht R. populina. 10. Lager röhrig-aufgeblasen R! pusilla. Lager nicht röhrig-aufgeblasen 11. 11. Lager stielrundlich R. dilacerata. Lager schmal bandartig R. calicaris. — 177 — 232. R. thrausta (Ach.) Nyl. — Alectoria thrausta Ach. — Alectoria sarmentosa var. thrausta Fr. — Ramalina calicaris var. thrausta Fr. — R. fraxinea var. thrausta Schaer. — Comicularia arenaria Fr. — Evernia arenaria Fr. Taf. XVI, Fig. 3, 4. , Lager fast weiß, nur wenig gelblich- oder grünlichgrau, hängend oder niederliegend, fadenförmig, drehrund oder abgeplattet, glatt, ver- worren ästig, mit feinfädigen, in kurze, feine Spitzen auslaufenden Ästen, durch KOH nicht verändert. Apothecien außerordentlich selten, erhaben sitzend, klein flach, ganz dünn berandet, mit blasser Scheibe. Auf Rinde von Nadelhölzern, im Gebirge, selten auf Steinen. In den Alpen verbreitet. Sudeten sehr selten: An Bäumen um MefTersdorf; an Sandsteinfelsen am wilden Loch bei Cudowa. — Böhmerwald. — Jura: an mehreren Stellen, so bei Wildenfels, im Veldensteiner Forst usw. — Thüringen: Trief stein im Ohratal an etwas feuchter Por- phyrfelswand. /. sorediella Nyl. Soredien nur an den Spitzen der Ästchen. Tirol: Paneveggio. 233. R. strepsilis (Ach.) Zahlbr. — R. polymorpha y strepsilis Ach. — R. polymorpha e capitata Ach. — R. polymorpha ö tinctoria Ach. — Liehen tinctorius Web. — Ramalina capitata Nyl. — Taf. XVI, Fig. 5. Lager niederliegend, i — 3 cm lang, mit schmalen, i — 2 mm breiten, ungeteilten oder verzweigten Abschnitten ; Teilungen linear, am Ende stumpf und mit gewölbten, scharf begrenzten, körnigen, gleichfarbigen oder weißlich staubigen Soredien bedeckt; selten stehen Soredien am Rande oder über die Oberfläche zerstreut. Apothecien blaß scherben- farben-graugrün, 3 — 12 mm breit, endständig oder fast endständig, fast gestielt, mit zuletzt runzelig gestreiftem Gehäuse. Sporen länglich, ge- rade oder schwach gekrümmt, 11. — 16 ju lang, 4 — 5 /z dick. Paraphysen kopfig. An Steinen und Felsen im Gebirge, selten, in den Alpen ziemlich verbreitet. Schlesien: zerstreut in der Bergregion, besonders am Basalt der Striegauer Berge. Außerdem Böhmen, vielleicht auch Fichtel- gebirge. 234. R. polymorpha Ach. — Liehen polymorphus Ach. — Parmelia poly- morpha Ach. — P. tinctoria Schaer. — Physcia polymorpha DC. — Rama- lina tinctoria Schaer. Thome-Migula, Flora. XU. 12 'i^h — 178 — Lager blaß gelblich, gelblich graugrün oder weißlich graugrün, oft rötlich oder bräunlich am Grunde, niedergedrückt oder aufrecht, steif, etwas grubig-netzadrig bis tief längsfurchig, zusammengedrückt, un- regelmäßig ästig, mit körnigen, gleichfarbigen oder weißen, kopfförmigen, meist endständigen, oft aber auch über die ganze Oberfläche zerstreuten Soredien, durch KOH nicht verändert. Apothecien sehr selten, rand- ständig, vertieft mit blaßgelblicher oder heller oder dunkler graugrüner Scheibe, 3 — 8 nun breit, und mit erhabenem Rande. Sporen länglich, ge- rade oder fast gerade, 11 — 16 ju lang, 4 — 5 ^ diick. Das Lager wird meist nicht viel über i cm, selten bis 5 cm lang und nur wenige Millimeter breit, bildet kleine, glanzlose Polster. Auf Steinen und Felsen, sehr selten. Harz: Auf Sandstein : Teufels- mauer, Gegensteine, Rothenburg. Auf Grauwacke bei Alexisbad. Außer- dem bei Prag. Nach Lettau beziehen sich die übrigen Angaben für Schlesien, Sachsen, Thüringen, Spessart, Vogelsberg wahrscheinlich größtenteils auf R. strepsilis. V- 235. R. farinacea (L.) Ach. — Liehen farinaceus L. — Lobaria fari- nacea Hoffm. — Parmelia farinacea Ach. — Physcia farinacea Ach. — Ramalina calicaris var. farinacea Nyl. Taf. XfVI^ Fig. i, 2. Lager blaß graugrün, grünlich- oder gelblichweiß, meist hängend, 3 — IG cm lang, 0,5 — 3 mm breit, netzadrig-längsfurchig, wiederholt gabel- ästig; Äste schmal linear, mit zahlreichen, ran dständ igen, elliptischen Soredien besetzt, durch KOH nicht verändert. Apothecien selten, end- oder seitenständig, mit flacher, scherbengelber oder graugrüner Scheibe und unterseits glattem Gehäuse. Sporen ellipsoidisch, gerade, 8 — 16 u lang, 4 — 7 ^ dick. Auf Rinde von Laub- und Nadelhölzern häufig und weit verbreitet. /. multiüda Ach. — Lagerabschnitte am Scheitel in eine große An- zahl schmaler und kurzer Abschnitte geteilt. 236. R. intermedia (Del.) Nyl. — R. farinacea var. intermedia Am. i. Lager blaß weißlich, rasig, i — 2 cm lang, stielrundlich, glänzend, schwach längsnervig, mit verschmälerten, an ihrem Ende abgerundete körnige Soredien tragenden Ästchen, durch KOH nicht verändert. Stets steril. Erklärung zu Tafel XVI, Fig. I. Ramalina farinacea, nat. Gr. ,, 2. ,, ,, Sporen, Vergr. 800. „ 3. ,, thrausta, nat. Gr, „4. ,, ,, Lagerquerschnitt, Vergr. 50. „5. ,, strepsilis, nat. Gr. / ^. 'y?Y////a/y/tay J/:fA///i/zoe^ j, ^ '7/. /A^ua^jM^ S t^^. ^ifk^KUlf^ — 179 — Tirol: Seefeld, im Walde gegen Scharnitz an jüngeren Fichten; Ampezzo an dünnen Fichtenzweigen zwischen Schluderbach und Ospe- dale ; an dünnen Fichtenzweigen längs des Fretschbaches zwischen Ratzes und der Brücke. 237. R. Roesleri Höchst. — R. fraxinea v. Roesleri Schaer. Lager (bei lange Zeit im Herbar aufbewahrten Exemplaren) scher- bengelb, glänzend, aufrecht, 2 — 5 cm hoch, dicht rasig, verworren-ver- zweigt, nicht durchbohrt; Zweige i — 1,5 mm breit, ziemlich stark, rund- lich zusammengedrückt, grubig, an der Spitze fast fingerförmig geteilt; die Gruben (Vertiefungen) sind .länglich, der Längsachse der Zweige parallel oder fast rinnenförmig, die Zweigenden sind dünn, faserig, die kleinen Soredien sitzen am Zweigende. Die Apothecien, fast am Zweig- ende sitzen-d, sind klein, i — 1,5 mm breit, unten glatt, mit dünnem, gan- zem Rande und etwas bereifter Scheibe. Die geraden> Sporen sind 11 bis 16 yu lang, 5 — 6 [A, breit. Freudenstadt im württembergischen Schwarzwald, an Tannen. 238. R. pollinaria (Westr.) Ach. — Liehen poUinarius Westr. — Parmelia pollinaria Ach. Lager aufrecht, weich, papierartig, bandförmig, zerrissen zerschlitzt, knitterfaltig, graugrün oder weißlich, unterseits heller, meist dicht mit staubigen, weißen Soredienhäufchen besetzt. KOH ruft keine Veräode- rung hervor. Apothecien fast endständig, sitzend, 2 — 6 mm breit, mit ver- tiefter, später fast flacher, weißgelber Scheibe und eingebogenem Rande. Sporen 10 — 15 fjL lang, 5 ^ breit. An Bäumen, altem Holz werk, besonders Bretterzäunen, auch an Steinen und Felsen, zerstreut, im Gebirge oft häufig. /. humilis Ach. Lager weniger entwickelt, i — 2 cm lang, mit gedrängten, am Ende stellenweise verbreiterten graugrünen, staubigen Abschnitten. Im Gebirge nicht selten. /. elatior Ach. Lager weißlich, 0,5 — 8 cm lang. 239. R. fraxinea (L.) Ach. — Liehen fraxineus L. — Lobaria fraxinea Hoffm. — Parmelia fraxinea Ach. — Physcia fraxinea Mich. — Ramalina calicaris f. fraxinea Fr. Taf. XVH, Fig. --^.2. Lager aufrecht oder hängend, fast starr, netzartig-grubig, zusammen- gedrückt, blaß gelblich bis heller oder dunkler graugrün, unregelmäßig 12* — 180 — zerschlitzt, bis lo cm. lang und bis 1,5 cm breit, durch KOH nicht ver- ändert. Apothecien 3 — 16 mm breit, zerstreut, sitzend, mit vertiefter, später flacher, fleischfarben-scherbengelber oder graugrüner Scheibe und erhabenem Rande. Sporen länglich oder länglich-ellipsoidisch, gekrümmt, IG — 21 jji lang, 5 — 7 [X dick. Pyknokonidien 4 — 5 fx lang, i fx dick. Sore- dien fehlen. An Rinde von Laubhölzern, besonders Eschen, Pappeln, Weiden, durch das ganze Gebiet gemein. /. ampliata Ach. Lagerlappen unregelmäßig, sehr breit, flach, niemals rinnenförmig, tief grubig. Apothecien zerstreut. var. calicariformis Nyl. Lager stark und enggerippt und oft rinnig, ähnlich wie bei R. cali- caris. 240, R. populjna (Ehrh.) Wainio. — Liehen populinois Ehrh. — L. fastigiatus Fers. — Parmelia fastigiata Ach. — Ramalina fastigiata Ach. — R. calicularis f. fastigiata Fr. — R. fraxinea var. fastigiata Schaer. — Physcia fastigiata DC. — Lobaria populina Hoftm. Lager blaß gelblich, weißlich oder grünlich-aschgrau, aufrecht, kleine rundliche Polster bildend, mit i — 5 cm langen und 2 — 5 mm breiten, flach bandförmigen oder röhrig aufgeblasenen, vom Grunde an verzweigten, oberseits meist ungleich längsnervigen Abschnitten, durch KOH nicht ver- ändert. Apothecien meist zahlreich, fast stets endständig, 2 — 5 mm breit, anfangs vertieft, später flach, mit nackter, selten bereifter Scheibe und stark runzelig-grubigem Gehäuse. Sporen zum größeren Teil gekrümmt, 9 — 17 fx lang, 4,5 — 7 [X dick. Pyknokonidien 3,5 — 4,5 [x lang, i [x dick. Verbreitet und meist ziemlich häufig an Rinde und Holz besonders von Laubbäumen. 241. R. pusilla B. Prevost. Lager weißlich-gelblich, etwas weich, mit abgerundeten, röhrig-auf- geblasenen, I — 2 cm langen, i — 3 mm breiten Abschnitten, schwach glän- zend, glatt oder sehr schwach runzelig-grubig, wenig verzweigt, mit kur- zen, aufgeblasenen, unterseits stellenweise durchlöcherten Abschnitten, durch KOH nicht verändert. Apothecien endständig, etwas breiter als die sie tragenden Äste und in diese fast eingesenkt, vertieft, mit graugrün- fleischfarbener oder graugrün-weißlicher Scheibe, dünnem, ganzem Rande und glattem Gehäuse. Sporen länglich-ellipsoidisch, gerade, 9 — 13 fx lang, 4 — 6 fx dick. Pyknokonidien 3 fx lang, i fx dick. — 181 — Ob die von Hellwig auf Dachschindeln bei Grünberg m Schlesien aufgefundene Form hierher gehört, ist sehr zweifelhaft, da die Art sonst mehr im Mittelmeergebiet und am atlantischen Ocean vorkommt. 242. R. dilacerata Hoffm. — Lobaria diläcerata Hoffm. — R. minus- cula Nyl. Lager strohgelb oder blaßgelb, stielrundlich, sehr klein, sehr fein längsstreifig, durchscheinend, rasig verzweigt, mit verschmälert-verzweig- ten Abschnitten. Apothecien fleischfarben-gelblich oder graugrünlich, flach, später gewölbt, endständig, mit unterseits glattem Gehäuse. Sporen länglich, gerade, 9 — 15 ju lang, 4 — 6 /n dick. KOH ruft keine Gelbfärbung hervor. Auf der Rinde von Nadelholzzweigen, nicht häufig. Tirol : Stanzer- tal, auf der Rinde von Lärchenzweigen zwischen Pettneu und St. Jacob und bei der Station Oetztal ; Seefeld, gegen Scharnitz an dünnen Fichten- zweigen ; Ampezzo, zwischen Schluderbach und Ospedale an Nadelholz- zweigen ziemlich häufig. — Schlesien : Auf Eichenästen am Kochelfall. var. obtusata Arn. — R. minuscula var. obtusata Arn. — R. obtusata Bitter. ^ Kräftiger, Zweige am Scheitel stumpf und nicht selten, besonders bei größeren Pflanzen etwas angeschwollen. Tirol : Seefeld, gegen Scharnitz, an dünnen Fichtenzweigen; Am- pezzo, zwischen Schluderbach und Ospedale; Gröden, an dünnen Fichten- zweigen auf dem Confinboden bei St. Christina. var. pollinariella (Nyl.). — Ramalina minnscula var. poUinariella Arn. — R. pollinariella Nyl. Lager reicher verzweigt mit zarteren Zweigen, welche mehr oder weniger reich, besonders an der Spitze, Soredien tragen. Tirol : Ampezzo, zwischen Schluderbach und Ospedale ; Gröden, Puflesschlucht bei St. Ulrich; Puflesschlucht und Confinboden bei St. Christina. An Nadelholzzweigen. 243. R. calicaris (L.) Th. Fr. — Liehen calicaris L. — Lobaria cali- caris Hofifm. — Ramalina fastigiata var. calicaris Ach. — R. fraxinea y calicaris Schaer. Lager aufrecht, starr, schmal bandartig bis fast drehrund, meist rinnenförmig, schwach netzadrig, 2 — 10 cm lang, 0,5 — 3,0 mm breit, grau- grün oder grünweiß, wiederholt gabelig verzweigt, mit unterhalb der Apothecien sporenartig zurückgekrümmten Astspitzen. Apothecien end- ständig oder seitlich vertieft oder flach, blaß fleischfarben oder graugrün — 182 — mit später verschwindendem Rande, bis 5 mm breit. Sporen ellipsoidisch, 10 — 16 fji lang, 5 — 7 [X dick. Pyknokonidien länglich, zylindrisch, 3 — 4 /,* lang, I fji dick. KOH ruft keine Gelbfärbung hervor. Ziemlich häufig und weit verbreitet an Rinde von Laubhölzern, be- sonders Straßenpappeln. Gattung Usnea (Dill) Pers. Lager strauchig oder fädlich, aufrecht oder hängend, ohne Rhizinen, mit einer aus der zentralen Markschicht hervorgegangenen Haftscheibe an die Unterlage befestigt, selten einfach, in der Regel verzweigt, Lageräste drehrund oder kantig, nackt oder mit abstehenden Lagerästchen mehr oder weniger besetzt, glatt, rauh, körnig oder warzig, radiär gebaut. Rinde hcrnartig, fast brüchig, aus unregelmäßig, fast wagerecht verlaufenden, verzweigten, septierten, dickwandigen und verklebten Hyphen gebildet; äußere Markschicht spirmwebig locker, aus dünnwandigen, unregelmäßig verlaufenden Hyphen zusammengesetzt; innere Markschicht hornig, einen soliden, zentralen, von der äußeren Markschicht sich leicht loslösenden Strang bildend, welcher nur selten stellenweise lückenartig ausgehöhlt und ^us längslaufenden, dickwandigen und dicht verklebten Hyphen hervor- gegangen ist; die Gonidienschicht bildet einen geschlossenen Zylinder- mantel und liegt unterhalb der Rinde, die Gonidien gehören zu Proto- coccus; Soredien treten häufig auf und bilden zuweilen Soredialäste ; höckerige Pseudozephalodien (ohne Gonidien) sitzen manchmal dem Lager seitlich auf. Apothecien kreisrund, zumeist groß und ansehnlich, seiten- oder scheinbar endständig, schildförmig, mit heller, oft bereifter, seltener dunkler Scheibe, vom Lager berandet, berindet, in der Regel bewimpert; Hypothecium dünn, knorpelig, hell, unter demselben Gonidien ; Paraphysen verklebt, verzweigt und gegliedert; Schläuche aehtsporig; Sporen farblos, klein, ellipsoidisch bis fast kugelig, dünnwandig. Pykniden seitenständig, in das Lager versenkt oder leicht hervorragend, hell oder dunkel ; Fulkrea exobasidial, wenig verzweigt; Pyknokonidien spindel- bis nadeiförmig, seltener zylindrisch, gerade. Übersicht der Arten: 1. Stärkere Äste zusammengedrückt oder 3 — 4 kantig U. microcarpa. Alle Äste stielrund 2. 2. Lager schlaff, sehr lang herabhängend 3. Lager starr, abstehend oder aufrecht, selten etwas herabhängend 7. 3. Lager sehr lang, nicht oder nur sehr wenig verzweigt, aber mit zahl- reichen Faserästchen U. longissima. Lager verzweigt 4 ■' — 183 — 4- Stärkere Zweige eingeschnürt knotig gegliedert U. articulata. Zweige nicht gegliedert 5. 5. Lager sehr zart, dünnfädig, schlaff U. dasypoga. Lager dicker, steifer 6. 6. Abstehende Faserästchen fehlen ganz U. scabrata. Faserästchen spärlich, ungleich U. ceratina. 7. Lager gewöhnlich ohne Soredien 8. Lager fast stets Soredien tragend 9. 8. Sporen 6 — 8 fi lang U. florida. Sporen 12 — 15 fx lang U. submoIHs. 9. Faserästchen zahlreich U. hirta. Faserästchen spärlich 10. 10. Äste hornartig gebogen U. cornuta. Äste nicht hornartig gebogen U. ceratina. 244. U. microcarpa. Arn. — U. barbata v. microcarpa Arn.. Lager sehr zart, kaum i mm dick, bis ^/g m lang, hängend, strohgelb- lich mit dicht verflochtenen Ästen. Hauptäste wenig verzweigt. Ästchen stärker verzweigt. Die älteren Äste oft kantig, unregelmäßig grubig, zu- weilen ringförmig eingerissen. KOH färbt das Mark gelblich oder rötlich. Apothecien klein, sehr selten. An Rinde und Zweigen von Nadelhölzern in den Alpen, selten. Tirol: Arlberg, Sulden, Antliolz, Mendel, Gröden, Paneveggio. Steier- mark: Reifnig am Bacher (?)', 245. U. longissima Ach. — U. pectinata Tayl. — U. barbata y lon- gissima Schaer. — Taf. XIX, Fig. i, 2. Lager bei einer Dicke von meist nur 0,5 — 1,0 mm eine Länge von 2 m und selbst darüber erreichend, sehr lang fadenförmig, hängend), geschmei- dig, hell graoigrün oder gelbgrau, meist einfach, selten ganz spärlich ver- zweigt, schwachkömig, rings gleichmäßig von zahlreichen i — 4 cm langen, rechtwinklig abstehenden Faserästchen umgeben. Apothecien sehr selten, meist 4 — 6, selten bis 15 mm breit, mit nackter oder bereifter, blaß scherbengelber, im Alter gerunzelter Scheibe und gelbbestäubtem, von langen schlaffen Fasern besetztem Rande. Sporen 9 — 10 fi lang, 6 bis 6,5 fi dick. An Rinde von Nadelhölzern im Gebirge, seltener in der Ebene. 246. U. articulata (L.) Hoffm. — Liehen articulatus L. — U. plicata var articulata Oliv. — U. dasypoga var. articulata Harm. — 184 — Lager hängend, bis über 2 Fuß lang, grüngrau oder blaugrün, trocken aschgrau, die stärkeren Zweige eingeschnürt-knotig-gegliedert, oft ohne Ästchen oder armästig. Apothecien sehr selten, seitenständig, mittelgroß, mit blasser Scheibe und nacktem Rande. Sporen unbekannt. An der Rinde von Nadelhölzern, ziemlich selten, im Gebirge. Wird angegeben: Schweiz (Bergell), Lausitz, Sächsische Schweiz, Hessen, Westfalen. /. minor Lettau. — 4 — 6 cm lang, nicht gegliedert. Zweigchen zum Teil fein sorediös-rauh, dickere Zweige fast wie bei U. microcarpa stellen- weise mehr oder weniger zusammengedrückt. — Thüringen: Beim Trippstein unweit Schwarzburg an Piceaästchen ; im Walde zwischen Paulinzella und Angstedt ebenso. 247. U. dasypoga (Ach.) Nyl. — U. plicata y dasypoga Ach. — U. bar- bata ß dasypoga Ach. — Liehen barbatus L. — Usnea barbata Hoffm. Taf. XVIII, Fig. I ; Taf. XIX, Fig. 3. Lager dünn lang, 12 — 70 cm, hängend, gewöhnlich 0,5 mm oder wenig darüber dick, aschgrau oder grünlich gelb, zuweilen nach dem Grunde zu etwas violettrosa, mit wenigen, entfernt stehenden, sehr langen Hauptästen, welche wieder wenig zahlreiche, sehr dünne und lange Neben- äste tragen, mit meist zahlreichen, rechtwinklig abstehenden, längeren oder kürzeren Faserästchen, mit rauher, körniger Oberfläche. Apothecien selten, meist wenig entwickelt, 1,5 — 7 mm breit, mit blaß gelblicher oder fleischfarbener Scheibe. Sporen breit eiförmig, 8 — 9 ju lang, 5,5 — 6 fj, breit. An Rinde von Nadelhölzern im Gebirge verbreitet und häufig, in der Ebene selten. var. plicata (L.) Hue. — Liehen plicatus L. — Usnea plicata Hoffm. — U. barbata c. plicata Fr. — U. barbata b. penvula Kplhbr. — Par- melia barbata 2. alpestris ß plicata Schaer. Unterscheidet sich von der typischen Form durch die mehr oder weniger vollständige Abwesenheit der Zweigchen und Faserästchen, be- sonders in den unteren ^/^ der Hauptzweige. Die Apothecien sind bei dieser Varietät oft besser entwickelt und bis 20 mm breit. An der Rinde von Nadelhölzern im Gebirge verbreitet. 248. ü. scabrata Nyl. Der U. dasypoga v. plicata sehr ähnlich, aber mit ziemlich steifem, hängendem, durchweg durch zahlreiche, wenig vortretende Papillen Erklärung zu Tafel XVH. Fig. l^Ramalina fraxinea, nat. Gr. ,, 2. ^Usnea florida, sehr reich- und großfrüchtig, nat. Gr. Uäj ä/ief/rf/ie :'^Ld,> .^/// / Uä^^ieo/ J&'a{m/ ^ tylamaa^^i/iÄ* '/lOY^iea' ,>/^ea/:eafy ^yi€€/uen .%//. 7o 7 "^ "•~^*---\t-finMjn^: -J ff %~-t- r-*i ^)äS.■.^i■^'S?-' ' / r/,y/^f^/i €ia^i>yyf^gy/A yu/c/7/a ^,0 c/^/ifio, ^//?>yi^ — 185 — rauhem Lager. Durch den Mangel der abstehenden Zweigchen von U. ceratina verschieden. An Zweigen von Fichten, Lärchen, Zirbelkiefern. Tirol: Wald- rast, Sulden, Antholz, Sarnthal, Pinzolo. — Allgäu: An Rottannen bei Simatsgrund. — Schweiz: An Abies, ohne Angabe des Fundortes (Nyl.). 249. U. ceratina Ach. — U. barbata var. ceratina Schaer. Lager bis 30 cm lang dunkelgraugrün, im Herbar braunrot werdend, dickfädig oder strauchig, hängend oder aufrecht, starr, warzig rauh, oft durch aufbrechende weißliche Soredienhäufchen körnig bestäubt, an den Enden glatt, stark verzweigt. Äste gespreizt abstehend, spärlich mit sehr ungleichen Faserästchen besetzt. Apothecien auf den Zweigen endständig, 3 — 6 mm breit, mit grüngelblicher, flacher Scheibe und sehr lang (bis 15 mm) bewimpertem Rande. Epithecium schwärzlich-gelblich, körnig; Paraphysen 50 ^ lang, verzweigt, am Scheitel nicht verdickt; Schläuche 42 fi lang, 14 iJb dick, am Scheitel nicht angeschwollen. Sporen ellipsoi- disch, 8 — 9 fx lang, 6 ^ dick. Jod färbt das Hymenium dauernd blau. Sehr zerstreut an Rinde von Waldbäumen. Tirol: Imisbruck an Buchen um Hötting, Patscherkofel ; Ritten. Allgäu z. B. im Kapfwalde bei Oberstaufen, Moosbach, an Rot- und W/eißtannen, Birkenästen in Mooren. nT-J^.r. 250. U. florida (L.) Hoft'm. — Liehen floridus L. — L'snea barbata a florida Fr. — Parmelia barbata I campestris a florida Schaer. — Par- melia officinarum a erecta et cymatophora Walr. — Taf. XVH, Fig. '^';-/. Taf. XVHL Fig. 2, 3. Lager nicht sorediös in der typischen Form, stark verästelt, strauchig, aufrecht oder hängend, drehrund, glatt oder wenig rauh, graugrün; Äste mit zahlreichen Faserästchen von verschiedener Länge besetzt. Apotlie- cien meist ziemlich selten, groß, scheibenförmig, am Rande mit zahl- reichen, ungleich langen Wimpern besetzt. Sporen 6 — 8 [x lang, 4 [.i dick. An der Rinde von Nadelhölzern und altem Holzwerk im Gebirge sehr häufig, in der Ebene zerstreut. var. sorediifera Arn. — U. florida ß hirta Ach. — Liehen hirtus L. e. p. — Parmelia barbata I campestris ß. hirta Schaer. Erklärung zu Tafel XVIII. Fig. I. Usnea da#ypoga v. plicata, „ 2. ,, florida, steril. ,, 3. „ „ Querschnitt durch das Lager, Vergr. 40. — 186 — Lager mehr gelblich mit mehr oder weniger zahlreichen, ziemlich flachen, körnig-staubigen, blaß gelblichen Soredien, meist steril. Im Gebirge nicht selten an Nadelholzrinde, auch an Rhododendren. var. bapalotera Harm. Lager minder kräftig, höchstens i mm dick und 25 cm lang, weich, meist hängend, blaß und schmutzig fuchsrot, sehr verzweigt und reich mit Fa&erästchen besetzt, sehr kleine, gedrängte gleichfarbige Papillen tragend. Apothecien zahlreich, meist klein, weniger als 5 mm breit, unter- seits rötlich und glatt, mit zahlreichen ungleich langen Wimpern. Sporen 12 fM lang, 7,5 ^ dick. 251. U. submollis Steiner. — U. barbata florida f. sorediifera Arn. exs. 1016. Zweige weich, stielrund, rasig, aus einem primären Lager entsprin- gend aufrecht oder bogig-aufrecht, gegen 3,5 — 5 (6) cm lang und am Grunde bis 1,5 mm dick, blaß graugelblich oder graugrünlich, mehr oder weniger gegliedert oder auf längere Strecken ungegliedert, nicht ästig (besonders die fertilen Zweige) oder wenig ästig. Rinde glatt, seltener fein papillös. Soredien fehlen oder spärlich. Ästchen häufiger und ge- drängt oder seltener, bald verlängert, bis 10 — 14 mm lang, dünn, mehr oder weniger wagerecht abgehend oder am Grunde zurückgebogen und wiederum Ästchen tragend und bei gedrängter Stellung fast verflochten. Rinde gegen 50 — 80 [j,, in den Ästchen 30 — 40 jx dick, Markhyphen bis y tÄ dick, Zentralstrang sehr dünn, ^/g — ^/g des Durchmessers (in den Äst- chen ^/g — V4) einnehmend. Lager durch Reagentien kaum gefärbt, Rinde durch KOH nur scheinbar gelb gefärbt. Jod färbt Rinde und Strang rot. Apothecien auf den stärkeren Zweigen endständig oder fast endständig, ähnlich wie bei U. florida, bis 7 mm breit, mit bis 7 mm langen Rand- faseni. Sporen 12 — 15 /x lang, 7,5 — 10 fi breit. Jod färbt das Hymenium bald rotgelb, die Schläuche oben dunkel purpurn, das Hypothecium blau. Von der zweifellos sehr nahe verwandten U. florida durch das Fehlen der Rindenwarzen, längere Ästchen, dickere Rinde, dickere Markhyphen und größere Sporen verschieden. Frank. Jura: An dünnen Zweigen verkümmerter Larixbäumchen im Ponholzer Forste östlich von Burglangenfeld. (Arnold Exsicc. Nr. 1016.) 252. U. hirta (L.) Hoffm. — Liehen hirtus L. Spec. PI. — Liehen floridus ß hirtos Huds. — Usnea florida ß hirta Ach. — U. barbata b. hirta Fr. — U. plicata ß comosa Ach. (fO/^f'ar£/^/r ' 'feaa/e "H Ja/. 19 >r^)' /. S f/^/iea^ //'^i///\>, tg'fi^ö^^/n^y y Cc/. ^aa^^waoy — 187 — Lager aufgerichtet, aschgrau grünlich, selten etwas rötlich oder nach dem Grunde zu rötlich-bräunlich oder schwach violett, selten bis 1,3 mm dick und bis 8 cm hoch, meist nur i — 4 cm, sehr reich verzweigt und stark mit kurzen geknäuelten, scharfen Faserästchen besetzt, alle reichlich spitze Soredien tragend und dadurch sehr rauh erscheinend. Sehr selten fruch- tend. Apothecien meist kleiner als bei U. florida, bis höchstens 7 mm breit; Scheibe blaß fleischfarben-gelblich; Sporen eiförmig, 9 — 10 [j, lang, 6 fx dick. Gemein von der Ebene bis ins Hochgebirge an Rinde besonders von Nadelhölzern, auch an altem Holzwerk. 253. U. cornuta Kbr. Lager strauchig, aufrecht, starr, warzig, rauh oder von Soredien dicht bestäubt, fast glänzend, hell gelbgrün, im Alter dunkler, im Herbar dunkel rotbraun werdend, mit rissig gegliederter Rinde vielfach verzweigt, mit hornartig gebogenen, kurzen, starren Ästen und spärlichen kurzen Faser- ästchen. Apothecien meist 4 — 7 mm breit, mit gelblicher, vertiefter Scheibe und lang gewimpertem Rande. Sporen ellipsoidisch. — Lager 5 — 8 cm hoch, Hauptachse 1,5 mm dick. — Die Flechte ist vielleicht von U. hirta nicht zu trennen. An Gestein. Schlesien: Am Granit der Bibersteine bei Warm- brunn. — Sächsische Schweiz: An Sandsteinfelsen, Tissaer Wände, Dittersbach, in der Gegend des Kuhstalles. — Harz: Sandsteinfelsen um Blankenburg. — Bayern: Um Bayreuth. — Westfalen: Bruch- hauser Steine, Extersteine, Tecklenburg, Borgst. St eilung der Gattungen unsicher: Gattung Thamnolia Ach. Lager strauchig, aufrecht oder niederliegend, mit einigen wenigen Rhizinen an die Unterlage befestigt, drehrund oder etwas zusammen- gedrückt, pfriemenförmig, einfach oder nur spärlich verzweigt, röhrig, radiär gebaut, allseits gleichmäßig berindet, Rinde pseudoparenchyma- tisch, aus vorherrschend senkrecht zur Längsrichtung verlaufenden Hyphen gebildet; Markschicht schmal, aus längs laufenden Fasern zu- sammengesetzt, innen ausgehöhlt; die Pleurococcus-Gonidien liegen unter- Erklärung zu Tafel XIX. Fig. I. Usnea longissiraa, nat. Gr. ,, 2. ,, ,, Apothecium, Lupenvergr. ,, 3. ,, dasypoga, Sporen, Vergr. 800. — 188 — halb der Rinde: Bau der Apothecien nicht sicher bekannt. Pykniden seitenständig in kleine Wärzchen versenkt; Gehäuse hell; Fulkren endo basidial, dicht gegliedert; Pyknokonidien kurz, zylindrisch, gerade oder leicht gekrümmt. ' . Über die Früchte gibt Stein an : „Der Fruchtboden ruht — bei der einzigen bekannten Art — in seitlichen, rundlichen, blasigen Auftreibungen des Lagers, von diesem gleicher, gelber oder schmutzig fleischrötlicher Farbe und rauher Oberfläche ; gebildet wird er durch Anschwellung der Markschicht. In ihm bilden sich und verbleiben die 0,08 — 0,1 mm großen Früchte, deren Schlauchschicht aus lockeren, haarförmigen FüUfäden und fast zylindrischen Schläuchen besteht und eine punktförmige Scheibe bildet. Die Rindenpartie des Lagers, welche die Frucht bedeckt, löst sich auf und es entsteht eine feine, glattrandige Pore, durch welche die Fruchtscheibe sichtbar wird. Die Frucht ist gehäuselos, der einfache Schlauch- boden sitzt, wie erwähnt, in der Markschicht. Die Schläuche enthalten acht wasserhelle, ast elliptische, einzellige, 5 — S fi lange, 3—5 ;« breite Sporen." 254. Th. verm!cularis (Sw.) Schaer. — Liehen vermicularis Sw. — Baeomyces vermicularis Ach. — Cenomyce ? vermicularis Ach. — Cla- donia subuliformis Hoffm. — Cl. vermicularis DC. — Cl. amaurocraea var. vermicularis Kbr. — Pycnothelia vermicularis Duf. — Liehen subuli- formis Ehrh. Taf. XV, Fig. 4, 5. ^ Lager aufrecht oder aufsteigend, rasenartig fast hornig zäh oder papierartig brüchig, glatt oder leicht grubig furchig, feinkörnig-rauh, weiß, grau-weiß oder gelblich, matt, einfach, selten ästig, zylindrisch oder aufgeblasen röhrig, in fast gleichfarbige, glatte Spitzen ausgezogen. Fruchtböden einzeln oder zusammenfließend seitenstänidiig in fast halb- kugeligen, etwas rauhen, rötlichen oder gleichfarbigen Auftreibungen des Lagers zahlreich mit Früchten besetzt. Früchte sehr klein, mit flacher, schwarzer Scheibe (Stein). Über die Apothecien von Thamnolia weichen die Angaben von Th. Fries, Massalongo, Minks so sehr untereinander und von den oben wiedergegebenen Steins ab, daß man sich kein Bild von den wirklichen Verhältnissen machen kann ; die Angaben Steins beziehen sich vielleicht auf einen Flechtenparasiten. Auf Erde im Gebirge, besonders im Hochgebirge häufig. Alpen,. Sudeten, Gesenke, Böhmerwald, Rhön, Oberharz. Gattung Siphula E. Fr. Lager aufrecht oder niederliegend, mit spärlichen Rhizinen an die Unterlage befestigt, Podecien rasig oder fast korallenartig, wenig ver- zweigt oder einfach, niedrig, mehr oder weniger abgeflacht, flach oder stielrund; allseitig berindet; Rinde pseudoparenchymatisch ; die Proto- cöccus-Gonidien liegen unter der Rinde in getrennten Häufeben; Mark- — 189 — Schicht solid, kräftig entwickelt, aus längslauf enden, dicht verklebten Hyphen gebildet. Apothecien und Pyknokonidien unbekannt. 255. S. ceratites (Wbg.) E. Fr. Lager strauchartig, aufrecht-ästig, i — 2 cm hoch, gelblichweiß mit büscheligen, gleich hohen, abgestutzten, längsfurchigen Ästen. Pykniden als runde, braune, abgeschnürte Kuppen an den Astenden, mit rissiger Öfifnung. Apothecien unbekannt. Das Vorkommen dieser arktischen Art im Gebiet der Flora ist sehr wenig wahrscheinlich. Sie soll von Seliger und Starke in den Sudeten ohne nähere Standortsangabe gefunden worden sein. Familie Parmeliaceae. Lager blattartig, niederliegend, aufstrebend oder mehr oder weniger aufrecht und fast strauchartig, mit Rhizinen, seltener mit einem Nabel an idie Unterlage befestigt oder der Unterlage aufliegend, geschichtet, dorsi ventral, beiderseits oder nur oben berindet, Markschicht werkartig, mit Pleurococcus-Gonidien, Unterseite mit Rhizinen, besetzt, nackt, aus- nahmsweise von Cyphellen durchbrochen oder von einer schwammartigen Schichte bekleidet. Apothecien kreisrund, sitzend oder kurz gestielt, vom Lager berandet; Paraphysen verzweigt oder unverzweigt, oft in eine feste Gallerte gebettet. Schläuche 6 bis 8-, ausnahmsweise mehr (16 bis 32-)sporig. Sporen farblos, einzellig. Fulkren endo- oder seltener exobasidial. Übersicht der Gattungen: 1. Schläuche vielsporig Candelaria. Schläuche nicht über achtsporig 2. 2. Sporen gekrümmt Parmeliopsis. Sporen gerade 3. ,3. Apothecien flächenständig Parmelia. Apothecien randständig Cetraria. Gattung Candelaria Mass. Lager kleinblättrig, zerschlitzt, gelb, durch Kalilauge nicht gefärbt, mit aus gebüschelten Hyphen gebildeten Rhizinen an die Unterlage be- festigt, beiderseits berindet, Rinde dünnwandig, pseudoparenchymatisch, diejenige der Unterseite hell ; Markschicht aus dünnwandigen Hyphen zu- sammengesetzt; die Pleurococcus-Gonidien liegen unter der oberen Rinde. Apothecien kreisrund, lekanorinisch, klein, sitzend, mit etwas vertiefter, mit dem Lager fast gleich gefärbter Scheibe; Rand erhaben; Gehäuse — 190 — pseudoparenchymatisch berindet, Gonidien einschließend; Paraphysen locker, einfach, seltener gegabelt, an den Enden keulig verdickt und ge- gliedert; Schläuche bauchig-keulig, viel-(i6 — 32-sporig. Sporen farb- los, ellipsoidisch bis eiförmig, einzellig, zumeist zwei größere Ültropfen enthaltend und scheinbar zweizeilig, dünnwandig, klein. Behälter der Pyknokonidien in kleine Erhebungen des Lagers versenkt, mit hellem Ge- häuse; Fulkren exobasidial; Pyknokonidien ellipsoidisch, grade. 256. C. concolor (Dicks.) Arn. — C. vulgaris Mass. — C. laciniosa Boist. — Liehen concolor Dicks. — Xanthoria concolor Th. Fr. — X. can- delaria Oliv. — Lecanora concolor Lamy. — L. candelaria Ach. — L. laciniosa Nyl. — Parmelia candelaria Ach. — P. parietina u. candelaria Schaer. — Physcia candelaria Nyl. — Placodium candelarium DC. — Caloplaca laciniosa Oliv. Lager häutig, kleinblättrig-schuppig, wachsgelb bis dottergelb; Blättchen aufsteigend, dachziegelig, vielfach zerschlitzt, mit krausem, körnig-staubigem Rande. KOH färbt weder die Rinde noch das Mark. Apothecien sitzend, klein, 0,5 — 1,0 mm breit, mit flacher, dem Lager gleichfarbiger Scheibe und erhabenem, welligem, glattem oder körnigem Rande. Paraphysen gegliedert, oben verdickt und gelblich. Schläuche aufgeblasen-keulig, 16 — 32-sporig. Sporen 6 — 15^ lang, 4 — 6 [x dick. Pykniden blaß, wenig vortretend. Pyknokonidien eiförmig, 2 [j, lang, I fi dick. Durch das ganze Gebiet verbreitet und häufig, aber selten fruchtend, an Laubbäumen, namentlich freistehenden, auch an altem Holz werk und im Gebirge auch an Felsen. &' /. citrina Krplhbr. — Candelaria vulgaris ß citrina Krplhbr. — Lager- lappen sich deutlich in eine kömig-staubige, zitronengelbe Kruste auf- lösend; Apothecien gelbgrün oder blaß orangegelb. — Tirol: Stanzer- tal, auf Aluns incana am Ufer der Rosanna bei Schnann ; Jenesien, auf Betula und Juniperus communis. Gattung Parmeliopsis Nyl, Lager blattartig, angedrückt, gelappt, dorsiventral, Unterseite mehr oder weniger mit Rhizinen besetzt oder nackt, beiderseits berindet, Rinde aus mehr oder weniger senkrecht zur Lageroberfläche verlaufenden Hyphen gebildet, kleinzellig, nicht pseudoparenchymatisch. Apothecien flächenständig, kreisrimd, schüsseiförmig, vom Lager berandet; Schläuche achtsporig; Sporen klein, farblos, einzellig, ellipsoidisch bis Stäbchen- /•'; , 'r/inieima'i ^ ^d 'Meeno'/i ,ja^.^-?0. f^v^Ai.r^ '%^ 7(> ^«>- : .. t ^ — 191 — förmig, dünnwandig. Fulkren exobasidial, Basidien kurz, einfach. Pykno- konidien zylindrisch, bogenartig gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Lager strohgelb mit schwefelgelben Soredien P. ambigua. Lager grau oder weißgrau, Soredien grau 2. 2. Lager unterseits schwarz, Rhizinen schwarz P. hyperopta. Lager unterseits heibraun, Rhizinen hell P. aleurites. 257. P. aleurites (Ach.) Arn. — Parmelia aleurites Ach. — P. obessa Ach. — P. placorodia Ach. — Liehen diffusus .Web. — Lobaria diffusa Hoffm. — Placodium diffusum Nyl. — Parmeliopsis placorodia Nyl. — Imbricaria aleurites Kbr. — Cetraria aleurites Th. Fr. — Platysma dif- fusum Nyl. Taf. XX, Fig. 11. Lager kreisrund, dünnhäutig, angedrückt, weißgrau, in der Mitte schmutzig- oder rötlichgrau, unterseits ganz hellbräunlich mit wenigen, langen Haftfasem, in der Mitte runzelfaltig und im Alter eine warzig- staubige Kruste bildend, gegen den Rand bogig-lappig; Lappen breit, nackt, mit gekerbten, aufsteigenden Enden. KOH färbt sowohl die Rinde als das Mark gelb. Apothecien meist nicht über 3 mm breit; zerstreut, sitzend, seltener gedrängt, bald flach oder etwas gewölbt, mit weißlichem, grubigem, isidiös-körnigem Gehäuse und dünnem, feingezähmtem, weiß- bestaubtem, zuletzt fast verschwindendem Rande ; Scheibe hell rotbraun, matt. Sporen eiförmig, 6 — 9 [j, lang, 3,5 — 6 fx dick. Pyknokonidien selten, grade, 4 ^ lang, i [x dick. Auf Rinde und Holz von Nadel-, selten Laubbäumen im Gebirge ver- breitet, in der Ebene selten. 258. P. ambigua (Ach.) Nyl. — Liehen ambiguus Wulf. — L. diffusus Web. — Lobaria ambigua Hoffm. — Parmelia ambigua Ach. — P. dif- fusa Th. Fr. — Imbricaria ambigua DC. — I. diffusa Kbr. — Squamaria ambigua Nyl. Taf. XX, Fig. 1—3. Erklärung zu Tafel XX. Fig. I. Parmeliopsis ambigua, nat. Gr. ,, 2. „ „ Sporen, Vergr. 800. ,, 3. ,, ,, Pyknokonidien, Vergr. 500. ,, 4. Parmelia pertusa, nat. Gr. ,, 5- 11 tubulosa, nat. Gr. „ 6. „ pubescens, einzelner Zweig, nat. Gr. ,, 7. ,, tiliacea, Lagerquerschnitt, Vergr. 80. „ 8. ,, „ Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 40. „ 9. „ „ Schläuche, Vergr. 500. ,, 10. „ ,, Sporen, Vergr. 800. ,, II. Parmeliopsis aleurites, Sporen, Vergr. 800. — 192 — Lager häutig, kreisrund, sternförmig gelappt, anliegend, matt, gleich- mäßig weißlich- oder hell grünlichgelb, mit zahlreichen schwefelgelben Soredien bestäubt, mit gedrängten, schmal linearen, flachen, nicht quer- furchigen, fächerförmig vielspaltigen, an den Enden buchtig gezähnten Lappen, unterseits schwarz, dicht mit gleichfarbigen Rhizinen besetzt. Lager meist 2 — 4 cm, Lappen 0,5 — i mm breit. KOH färbt weder Rinde noch Mark. Apothecien sitzend, 1,5 — 2 mm breit, gewöhnlich zahlreich, selbst gedrängt, zuletzt flach oder leicht gewölbt, mit glattem oder sore- diösem Gehäuse, fast ungeteiltem, etwas buchtigem Rande und rötlich- brauner bis kastanienbrauner Scheibe. Sporen länglich 6 — 12^ lang, 2,5 — 4/.1 dick, gekrümmt. Pyknokonidien fadenförmig, gekrümmt, 18 bis 25^ lang, 0,5 // dick. An Rinde und Holz, altem Holzwerk und Baumstümpfen verbreitet und besonders im Gebirge nicht selten, an Steinen selten. 259. P. hyperopta (Ach) Nyl. — Parmelia hyperopta Ach. — Imbri- caria hyperopta Kbr. — P. ambigua b. albescens Schaer. — Liehen aleu- rites W|bg. — Parmelia aleurites Smrft. — Squamaria aleurites Nyl. — Parmeliopsis aleurites Nyl. Lager kreisrund, fast sternförmig zerschlitzt, dünnhäutig, angepreßt und fest anhaftend, weißgrau oder bräunlich grau, unterseits braun- schwarz mit sehr kurzen, dichten Haftfasern; Lappen gegen die Mitte gewölbt, runzelfaltig, von weißen, runden Soredienhäufchen dicht bedeckt, gegen den Rand flach, linear, glatt, fast glänzend. KOH färbt nur die Rinde, nicht das Mark gelb. Das Lager wird 2 — 5 cm breit, mit i mm breiten Lappen und zahlreichen bis 2 mm breiten Apothecien in der Mitte. Apothecien sitzend, anfangs becherförmig, später verflacht, mit glattem oder etwas sorediösem Gehäuse und dunkelrotbrauner, glänzender Scheibe. Sporen länglich, oft gebogen, 10 — 12 ju. lang, 3 — 4 ju dick. Pykniden eingesenkt mit punktförmiger, schwarzer Mündung. Pyknokonidien lang (18 — 25 ju), fadenförmig (0,5// dick), gebogen. Im Gebirge verbreitet an Holz und Rinde von Nadelhölzern, Rhodo- dendron, Calluna. Gattung Parmelia (Ach.) De Not, Lager blattartig, geteilt oder gelappt, Lagerabschnitte abgerundet, länglich, lineal oder fädlich, angedrückt oder aufstrebend, mit mehr oder weniger entwickelten Rhizinen, ausnahmsweise mit einem zentralen Nabel an die Unterlage befestigt, seltener unterseits nackt, beiderseits berindet, normal dorsiventral, Rinde der Oberseit3 aus senkrecht zur Oberfläche — 193 — verlaufenden einfachen oder verzweigten, septierten Hyphen hervorgegan- gen, mit kleinen oft undeutlichen Zellen, Oberseite nicht selten mit Sore- dien oder Isidien besetzt; Gonidienschicht unterhalb der oberen Rinde liegend, zumeist zusammenhängend, mit Protococcus-Gonidien ; Mark- schicht wergartig, seltener ausgehöhlt, aus dünn- oder dickwandigen, zur Oberfläche mehr oder weniger parallel verlaufenden verzweigten Hyphen zusammengesetzt; unter der Rinde zumeist dunkel. Apothecien flächen- ständig, sitzend oder kurz gestielt und dann becherförmig-kreisrund, vom Lager berandet; Scheibe in der Mitte mitunter durchlöchert; Epithecium amorph; Hypothecium hell, unterhalb desselben Gonidien. Paraphysen in eine feste Gallerte gebettet, in der Regel verzweigt und septiert; Schläuche zwei- bis achtsporig; Sporen farblos, einzellig, länglich, ellipsoi- disch, eiförmig bis kugelig, dünnwandig oder mit mäßig verdickter Mem- bran. Behälter der Pyknokonidien flächeinständig oder im Lagerrande der Apothecien liegend, eingesenkt oder warzig hervortretend, kugelig bis ei- förmig, Gehäuse im oberen Teil schwarz oder schwärzlich, unten braun oder farblos; Fulkren endobasidial, einfach oder spärlich verzweigt, sep- tiert; Sterigmen entwickelt, bajonettförmig, Anaphysen mitunter vor- handen; Pyknokonidien zylindrisch, fast spindelförmig oder schmal hanteiförmig, grade. Übersicht der Arten: 1. Lagerunterseite ohne Rhizinen 2. Lagerunterseite mehr oder weniger mit Rhizinen besetzt (subg. Eupar- melia) 9. 2. Schläuche sechs- bis achtsporig (subg. Hypogymnia) 3. Schläuche zwei- bis viersporig (subg. Menegazzia) P. pertusa. 3. Lager mit Markhöhle (Tubulosae) 4. Lager mit solidem Mark (Solidae) 8. 4. Soredien über die ganze Oberfläche der Lappen verbreitet P. farinacea. Soredien am Ende der Lappen gebildet 5. 5. Soredien nach der Lageroberseite aufbrechend 6. Soredien am Lagerrande aufreißend 7. 6. Lappen röhrig zusammengerollt P. tubulosa. Lappen nicht röhr ig P. obscurata. 7. Schwarze Lagerunterseite sichtbar vorragend, untere Rinde sich leicht ablösend, durchlöchert P. vittata. Schwarze Lagerunterseite nicht vorragend, untere Rinde nicht durch- löchert P. physodes. Thome-Mignla, Flora. IUI. 13 — 194 — 8. Lager aschgrau, grauweiß bis brauoischwarz, unterseits bläulichgrau, oberseits durch KOH gelb gefärbt P. encausta. Lager braun bis grünlich schwarzbraun, unterseits braunschwarz, oberseits durch KOH nicht gefärbt P. alpicola. 9. Rhizinen fast fehlend oder nur spärlich 10. Rhizinen meist reichlich entwickelt 12. 10. Lager grau bis braun, Lappen ziemlich schmal (Everniaeformes) P. furfuracea. Lager dunkel grünbraun bis schwärzlich, sehr sclimal, oft fast dreh- rund (Melanoparmelia) 11. 11. Lappen schmal linear, unterseits schwarz P. stygia. Lappen fast drehrund, unterseits heller P. pubescens. 12. Rhizinen auf der Unterseite von der Mitte bis zum Rande reicliend 13. Rhizinen nur in der Mitte der Lagerunterseite oder nur spärlich am Rande als Wimpern entwickelt (Amphigymnia) 39. 13. Lager gelb bis gelblich (Xanthoparmelia) 14. Lager weißlich, grau bis braun (Hypotrachyna) 18. 14. Mark durch KOH gelb gefärbt 15. Mark durch KOH nicht verändert 17. 15. Mark durch KOH anfangs gelb, später rot oder orange werdend 16. Mark durch KOH bleibend gelb gefärbt P. Mougeotii. 16. Lager soredienlos P. conspersa. Lager mit Soredien P. siauosa. 17. Lager mit Soredien P. iacurva. Lager soredienlos P. centrifuga. 18. Lager angedrückt 19. Lager am Rande aufgerichtet (Irreguläres) 37. 19. Lagerlappen schmal, fast linear, meist dichotom geteilt (Sublineares) 20. Lagerlappen ungleichmäßig erweitert und unregelmäßig verzweigt, an den Enden abgerundet, eingeschnitten oder gekerbt (Cyclocheilae) 22. 20. Lager durch KOH bleibend gelbgefärbt P. sinuosa. Lager durch KOH nicht verändert 21. 21. Endlappen am Rande nach unten eingerollt P. revoluta. Endlappen am Rande nicht nach unten eingerollt P. laevigata. 22. Lager grau oder weißlichgrau 23. Lager olivfarben bis braun 26. 23. Lager mit Soredien P. dubia. Lager soredienlos 24. 24. Lager reichlich mit Isidien P. scortea. Lager isidienlos 25. — 195 — 25- Apotbecien unterseits ohne Khiziinen P. tiliacea. Apothecien unterseits mit Rhizinen P. carporrhizans. 26. Lager ohne Soredien und Isidien 27. Lager mit Isidien oder Soredien 31. 27. Mark durch CaCl rot gefärbt 28. Mark durch CaCl nicht gefärbt 29. 28. Rinidenbewohnend P. glabra. Steinbewohnend P. glabrans. 29. Steinbewohnend P. prolixa. Rindenbewohnend 30. 30. Mark diurch KOH nicht verändert P. olivacea. Mark durch KOH erst gelb, dann rot gefärbt P. acetabulum. 31. Mark durch CaCl rot gefärbt 32. Mark durch CaCl nicht verändert 34. 32. Mit Isidien P. fuliginosa. Mit Soredien 33. 33. Soredien gelblich P. subaurifera. Soredien weißlich P. verruculifera. 34. Mit Soredien P. sorediata. Mit Papillen oder Isidien 35. 35. Rindenbewohnend 36. Steinbewohnend P. glomellilera. 36. Lager blaßbraun, feucht olivgrünlich P. exasperatula. Lager kastanienbraun, auch feucht nicht olivgrünlich P. aspidota. 37. Lager oberseits grob netzadrig grubig 38. Lager oberseits glatt oder sehr fein weiß netzadrig P. cetrata. 38. Meist mit Isidien P. saxatilis. Stets ohne Isidien P. sulcata. 39. Lager gelblich P. caperata. Lager graugrünlich oder weißlich 41. 40. Mark -durch KOH nicht gefärbt 41. Mark durch KOH gefärbt 43. 41. Mark durch CaCl rot gefärbt P. ollvaria. Mark durch CaCl allein nicht gefärbt 42. 42. Lagerrand mit schwarzen Wimpern P. Nilgherrensis. Lagerrand ohne schwarze Wimpern P. cetrarioides. 43. Mark durch KOH gelb, später blutrot gefärbt P. perforata. Mark durch KOH bleibend gelb gefärbt 44. 44. Mark durch KOH -fCaCl rosa werdend P. perlata. Mark durch KOH + CaCl nicht verändert 45. 13* — 196 — 45- Oberfläche mit Isidien bedeckt P. pilosella. Oberfläche ohne Isidien P. trichotera. 260. P. fariaacea Bitter. — P. physodes f. platyphylla subf. sorediata Harm. Lager kreisrund, grauweißlich, grau oder heller oder dunkler grau- grün, dem Substrat wenig anhängend, tief zerschlitzt-verzweigt, mit ge- wöhnlich gewölbten, öfter sich berührenden als sich deckenden, im Um- fange etwas verdickten und ansteigenden, kleinlappig gekerbtem Ab- schnitten ; die soredientragenden Abschnitte sind mehr grade anliegend ; unterseits schwarz, nach dem Rande zu braun. Lager durch KOH gelb, Soredien durch KOH gelb, durch KOH + CaCl rot, Mark durch KOH nicht, durch KOH -f CaCl rot gefärbt. Apothecien sehr selten, becher- förmig, gestielt, bis 13 mm breit. Gehäuse unten grob runzelfaltig, mit ganzem, zuweilen sorediösem Rande. Scheibe braunrot, faltig. Hypothe- cium farblos, Epithecium amorph, fast farblos. Schläuche kurz, ange- schwollen, 25 yu lang, ly fx dick. Sporen eiförmig, 6,8 — 7Af^ lang, 3,2 bis 3,8 fjL dick. Jod färbt das Hymenium dauernd blau. Die Pykniden bilden schwarze Punkte. Pyknokonidien grade, in der Mitte etwas eingezogen, 5— 7'5/t lang. 0,7^ dick. Das Verbreitungsgebiet dieser Art ist noch nicht festgestellt, be- kannt ist sie aus Thüringen, Fichtelgebirge, Solling, Neumark, Elsaß (Bitsch), Ostpreußen, wahrscheinlich ist sie weit verbreitet. 261. P. tubulosa (Schaer) Bitter. — P. ceratophylla e tubulosa Schaer. — P. physodes subf. tubulosa Harm. Taf XX, Fig. 5. Lager kreisrund, aschgrau oder heller oder dunkler graugrün, mit- unter etwas weißlich, tief eingeschnitten verzweigt, mit sclimalen, i bis 2 mm breiten, riemenförmigen Abschnitten. Die Abschnitte weich, auf- getrieben, meist aufgerichtet, z. T. röhrenförmig, hohl, teilweise auf der Spitze der Endlappen je ein abgegrenztes, köpfchenförmiges gewölbtes Sorale tragend. KOH färbt das Lager und meist auch das Mark gelb, KOH -j- CaCl das Lager orange, das ]Mark rotbraun. Apothecien selten festsitzend bis 6 mm breit mit grob-faltigem Gehäuse, ganzrandig, mit kastanienbrauner Scheibe. Sporen breit, eiförmig, 7,5 — 8 n lang, 4,5 bis 4,8 fx dick. Pykniden sehr selten ; Pyknokonidien 4,5 fj, lang, 0,6 ijl dick. An Rinde und Holz verbreitet, aber zerstreut, vielfach nicht von physodes getrennt. 262. P. physodes (L.) Ach. — Liehen physodes L. — Lobaria phy- sodes Hoffm. — Imbricaria physodes DC. — Hypog^^mnia physodes Nyl. — Parmelia ceratophylla a physodes Scliaer. — Taf. XXI, Fig. 4. — 197 — Lager kreisrund, heller oder dunkler graugrün oder graugrün-bläu- lich, dem Substrat angedrückt, aber wenig anhaftend, glatt, tief einge- schnitten, mit 2 — 3 mm breiten, sich berührenden oder selbst etwas deckemden, am Ende kleinlappig gekerbten, linearen, ziemlich flachen, an den Enden aufsteigenden Abschnitten, unterseits glatt, runzelig-warzig, glänzend, schwarzbraun, am Rande heller. Lager durch KOH gelb, durch CaCl oder KOH + CaCl nicht verändert; Mark durch KOH schwach rosa, durch CaCl nicht, durch KOH + CaCl rotbraun gefärbt, ähnlich die Soredien, die weißliche Wülste an zahlreichen Lappenenden bilden. Apo- thecien ziemlich selten, gestielt, auf der Oberseite des Lagers gruppen- weise, 2 — 5, selten bis lo mm breit. Gehäuse grubig-runzelig, etwas heller als das Lager, mit dünnem, ganzem, selten sorediösem Rande. Scheibe anfangs hellbraun, glänzend, später matt, dunkelbraun. Sporen eiförmig, 6,4 — 8,5 ^t lang, 3,8 — 5,8^ dick. Pykniden zahlreich in Form von schwarzen Punkten. Pyknokonidieni stäbchenförmig, oft in der Mitte etwas eingezogen, 5,7 — 7,7 ^l lang, 0,8 ^a dick. Durch das ganze Gebiet gemein an Rinde, Holz, Gestein. /. labrosa Ach. — Lappen am Ende sorediös und lappenförmig auf- geworfen. — Alit der Hauptform oder allein weit verbreitet. /. austerodes (Nyl.). — Parmelia austerodes Nyl. — Imbricaria austerodes Kernst. Von der Hauptform durch verschiedenfarbiges, z. T. kastanien- braunes, etwas rosettenförmiges, leicht runzeliges und isidiöses Lager verschieden. Tirol: Sarntal, an Lärchen im Walde längs des Weges von der Wöltner Käser zum Kreuzjoch. 263. P. vittata (Ach.) Bitter. — P. physodes ß vittata Ach. — P. duplicata Ach. — P. hypotrypodes Nyl. Lager aschgrau-grünlich, bläulich-graugrün oder bräunlich-grau, locker, schmallappig, sparrig, die schwarze Unterseite sichtbar vor- ragend, an einzelnen Lappenenden kurze, büschelige, sorediöse Spros- sungen ; untere Rinde sich leicht ablösend, durchlöchert. KOH färbt die Rinde gelb, später rostrot, das Mark nicht, CaCI ruft keine Veränderung hervor, KOH -j- CaCl färbt das Mark schwach rot. Apothecien gestielt (5 — 6 cm), gewölbt, mit vertiefter, später häufig wulstig unebener Scheibe. Sporen 4,5 — 5,8^ lang, 4,5 — 5 /^ dick, fast kugelig. Pykniden wenig vorragend, anfangs blaß, später schwarz, oft in Gruppen. Pykno- konidien 4,5 — 6,5^ lang, 0,8// dick, in der Mitte etwas eingezogen. Im übrigen der P. physodes gleich. — 198 — Zwischen Moosen auf Rinde und Erdboden auch auf Felsen im Gebirge ziemlich verbreitet, in der Ebene selten. /. hypotrypodes Nyl. — Parmelia hypotrj^podes Nyl. — Imbricaria vittata f. hypotrypodes Arn. — Lagerabsclinitte unterseits in der Sclieitelgabelung durchbrochen; Öffnung etwa i mm breit. Tirol: Gurgl, auf Rhododendron. f. hypotropaena (Nyl.) Dalla Torre et Sarnth. — Parmelia hypotro- paena Nyl. — Imbricaria vittata f. hypotropaena Arn. Lager mehr oder weniger bräunlich, unterseits schwärzlich, Ab- schnitte unterseits gegen den Scheitel zu von einer deutlichen Öffnung durchbohrt. — Steril auf felsigem Boden der Hohen Mut in Tirol. 264. P. obscurata (Ach.) Bitter. — P. physodes var. obscurata Ach. Lager dem von Parmelia physodes ähnlich, aber je nach der Be- leuchtung in der Farbe sehr verschieden, im Halbschatten blaugrau, im Licht hell bis dunkelbraun. Rand eng anliegend, placodiumartig ge- schlossen. KOH verändert die Farbe des Lagers in gelbgrün, erst nach längerer Zeit in orange und zuletzt in rot, ebenso bei den Soralen. CaCl und KOH + CaCl ruft keine Veränderung hervor. Apothecien nur bei der f. glauca groß und zahlreich, ausnahmsweise bis 12 mm breit; Stiel meist nur i — 2 mm, kaum oder gar nicht gerunzelt. Rand als feine, einheitliche, im Alter undeutlich werdende Linie ausgebildet. Scheibe erst hellbraun und glänzend, später dunkelbraun und allmählich den Glanz verlierend. Sporen 7,5 — 9^ lang, 4,5 — 5,8^a breit. Pykniden spärlich in Form kleiner schwarzer, nicht vortretender Punkte in kleinen Grup- pen nahe der Spitze kleiner Seitenästchen. Pyknokonidien farblos, in der Mitte etwas eingeschnürt, 5 — y fx lang, 0,8^ breit. An Rinde und Gestein in den Alpen. Tirol: Mittelberg; Kühetai ; Oeztal; Voldertal; Waldrast; unter den Serieswänden; am Wilden See; Geisstein ; Amp>ezzo, zwischen Schluderbach und Ospedale ; Paneveggio. 265. P. encausta '(Sm.)' Ach. — P. physodes var. encausta Fr. — P. ceratophylla var. multipunctata Schaer. — Liehen encaustus Sm. — L. multipunctus Ehrh. — Imbricaria encausta DC. — Squammaria pulla Hoflfm. — Taf. XXI, Fig. 5. Lager kreisrund, fast lederartig, angepreßt, runzelfaltig, aschgrau, weißlichgrau, bräunlichgrau, bräunlich bis fast schwärzlich, seltener mehr ockerfarben; Lappen schmal linear, gewölbt bis fast drehrund mit fast fingerförmigen Enden; Unterseite an den Enden der Lappen hellfleisch- — 199 — farben-bräunlich, im übrigen dunkel, bläulich, aschgrau. Lager durch KOH gelb, Mark durch KOH oder CaCl nicht, durch KOH + CaCl rosa oder rot gefärbt. Apothecien sitzend, bis über i cm breit, lange Zeit becherförmig vertieft, mit glänzend kastanienbrauner Scheibe und einge- bogenem, gezähntem Rande. Sporen ellipsoidisch, 7,5 — 12^ lang, 5 bis y [jb dick. Pyknokonidien vortretend, punktförmig schwarzbraun; Pykno- konidien in der Mitte ziemlich stark eingezogen, 5 — 6,5 fi lang und bis I fi dick. Im Gebirge auf kieselhaltigem Gestein verbreitet. var. multipunctata (Ehrh.) Th. Fr. — P. encausta Ach. — Liehen multipunctus Ehrh. Lappen gedrängt, vielspaltig, rinnig-gefaltet, gewölbt, hin- und wieder eingeschnürt, an den Spitzen etwas aufgeblasen, weißgrau oder bräunlich grau. var. intestiniformis (Vill.) Th. Fr. — Liehen intestiniformis Vill. — Parmelia intestiniformis Ach. Lappen sehr schmal, drehrund, hÖckerig-knotig, vielfach gabelteilig, an den Enden verdünnt und. zugespitzt, bräunlich bis fast schwärzlich. Apothecien weniger entwickelt, seltener, schwarzbraun. An Gestein und über Moosen im Gebirge. Tirol: Finstertal, zwischen Kühetai und den Seen über Moosen. Seilrain, Kreuzjoch bei Ellbogen, Längental. Spitze des kleinen Rettensteins, am Wildalpsee usw. 266. P. aipicola Th. Fr. — P. pulla Smrft. — P. encausta var. alpi- cola Nyl. — P. stygia var. minor Nyl. — P. discreta Nyl. — P. encausta var. stygioides Lindst. — Liehen encaustus Whlbg. Lager krustig-knorpelig, angedrückt und angewachsen, erst kreis- rund, später ausgebreitet, schwarz oder ins Olivgraue spielend, matt, unterseits schwarz mit spärlichen Fasern; Abschnitte schmal, gewölbt, runzelig-gefaltet, dachziegelig und zusammengefaltet, am Scheitel ein- gebogen. iWeder KOH noch CaCl ruft eine Veränderung hervor. Apo- thecien bis 7 mm breit, schwarz, vertieft, völlig ganzrandig. Sporen fast kugelig oder ellipsoidisch, 7 — 12 (j, lang, 5 — 9^ dick. Selten auf kieselhaltigem Gestein. Tirol: Mittelberg beim Mittags- kögele; Finsterthal von Kühetai bis zu den Seen; Gurgl, Ramoljoch. Roß- kogel, an Glimmerschief er f eisen der Bergschineide über den Seen ; Brenner, in der Nähe vom Wilden See. Kleiner Rettenstein, an Phyllitfelsen des Roßgrubkogels. An Gneiß am Velbertauern, am Gipfel des Rottenkogels. Pinzolo, Mandron auf Tonalit. Steiermark: Niederwechsel '(?). — 200 — Schweiz: Urner Alpen. Schlesien: Riesengebirge, Felsen an der großen Sturmhaube und an den Grubenrändern (Eitner) ; auf allen hohen Punkten zwischen der Koppe bis zur Schneegrubenbaude zerstreut aber ziemlich häufig. 267. P. pertusa (Sehr.) Schaer. — Liehen pertusus Schrank. — L. diatrypus Ach. — Parmelia terebrata Mart. — P. diatrypa Ach. — P. phy- sodes var. diatrypa Fr. — Imbricaria diatrypa DC. — I. terebrata Kbr. — Hypog}'mnia pertusa Nyl. — Lobaria terebrata Hofifm. — Menegazzia terebrata Kbr. — M. pertusa Stein. Taf. XX, Fig. 4. Lager häutig, kreisrund, sternförmig gelappt, angepreßt, mit der ganzen Unterseite festsitzend, fast glänzend graugrün, unterseits nackt, runzelig, schwarz, mit zahlreichen eingesenkten, rein weißen, rindenlosen Stellen. Lappen wiederholt fast gabelig, buchtig geteilt, gedrängt, nadel- stichartig in der Mittellinie durchbohrt, fast linear, i — 3 mm breit, glatt gedrückt, gegen die Mitte gewölbt, am Rande flach, an der Spitze aus- gebogt, braun oft schwärzlich gerandet, meist zahlreiche, erhabene, runde, weiße Soredien tragend. KOH färbt Mark und Rinde gelb, CaCl ver- ändert nicht. Apothecien sehr selten, lekanorinisch, becherförmig, 2 — ^4 mm breit, auf der Lageroberseite sitzend, mit glattem Gehäuse, ganzem oder buchtigem Rande und braimer Scheibe. Hypothecium farblos, Epithecium rötlich. Paraphysen gleich dick, gegliedert, wenig verzweigt. Sporen zu 2 — 4 in jedem Schlauch, 45 — 70 ^a lang, 22 — 24^ dick. Pyknokonidien zylindrisch, grade, 5 — 6 ^ lang, 0,5 [x dick. Auf Rinde und Holz von Laub- und Nadelbäumen, im Gebirge ziem- lich verbreitet. 268. P. furfuracea (L.) Ach. — Liehen furfuraceus L. — Evernia fur- furacea E. Fr. — Borrera furfuracea Ach. Taf. XH, Fig. i — 6. Lager aufsteigend-aufrecht bis hängend, bandförmig, schlafif, oben grau oder braun, meist 3- 1) perlata fl 4- »1 physodes H 5- n encausta .. 6. )> revoluta MUY'/:. /a^mefMa'iie a t^^d^'/'/^fr/^ ,/fh (y/ p 9^ ?* S*v 3 \ *.^- •> ■.. ^/( ^ e — 211 — Lager häutig, kreisrund, bis 15 cm breit, grau, graugrünlich, grau- gelblich oder bräunlich, gewöhnlich nach dem Rande zu olivbräunlich glän- zend, lappig geteilt mit abgerundeten, kleingelappten, ganzen oder klein- gekerbten, am Rande schwach dachziegeligen Lappen, unterseits dunkel- braun, nach dem Rande zu blasser. Lager durch KOH gelb, Mark durch KOH nicht, durch CaCl rot gefärbt. Apothecien selten, bis 8 mm breit, fast gestielt, becherförmig. Gehäuse glatt oder wie das Lager mit Sore- dien besetzt. Scheibe braunrot. Hypothecium farblos, Epithecium gelb- lich. Paraphysen gegliedert, verzweigt, am Scheitel etwas angeschwollen. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 11 — 19^ lang, 8 — 11 jx dick, mit deut- licher Membran. Jod färbt das Hymenium blau, doch nur die Schläuche bleibend. Pyknokonidien etwas flaschenförmig, 3,5 ^ lang, i ^ dick. Durch das ganze Gebiet verbreitet, aber nicht häufig, an Rinde, sel- tener auf Holz. 286. P. tiliacea (HofTm.) Ach. — Liehen tiliaceus HofTm. — L. quer- cinus Willd. — L. quercifolius Wulf. — Parmelia quercifolia a munda Schaer. — Imbricaria tiliacea Kbr. — I. quercina DC. — L quercifolia Wulf. — Taf. XX, Fig. 7—10; Taf. XXL Fig- 2. Lager fast kreisrund, 2 — 7 cm breit, lederartig-häutig, angewachsen, lappig geschlitzt, Abschnitte gekerbt, fast dachziegelig, glatt, oberseits aschgraulich-weißlich oder mit einem bläulichen oder bräunlichen Ton, unterseits braun und dicht schwarzfaserig. KOH färbt die Rindenschicht gelb, nicht das Mark, welches durch CaCl rot wird. Apothecien bis 7 mm breit, rotbraun, krugförmig oder vertieft, mit fast ganzem Rande. Sporen 7 — \i IX lang, 5 — y fx dick. Pykniden gewöhnlich zahlreich, schwarz, wenig vortretend. Sterigmen gegliedert. Pyknokonidien zylindrisch, grade, 6 — 8^ lang, 0,7 — 0,8^ dick. Durch das ganze Gebiet verbreitet auf Rinde, auch an altem Holz- werk, seltener auf Gestein. 287. P. glabra (Schaer) Nyl. — P. olivacea f. munda Schaer. — P. olivacea a corticol^ a glabra Schaer. — P. olivacea var. glabra Schaer. — Imbricaria glabra Arn. Der P. olivacea fast gleich, vielleicht etwas ausgesprochener und dunk- ler braun ; Apothecien etwas größer, bis 1 1 mm breit ; Sporen ebenfalls oft etwas größer bis 19^ lang, bis 9// breit. Pyknokonidien zylindrisch, an den Enden verjüngt, 6 — 12 fx lang, i jx dick. Mark durch CaCl stets rot gefärbt. Obere Rinde mit farblosen, 28 — 45 yu langen, 4 — $ jx dicken, haarartigen Auswüchsen besetzt, besonders die jüngeren Teile. 14* — 212 — Auf Baumrinden, selten. Tirol: Seefeld, an dünnen Fichtenzweigen an der Straße gegen Scharnitz, auch an Bretterplanken. Brandenberg. an Sorbus aucnparia. Zillertal, Finkerberg gegen Lanersbach an Eschen. Kleiner Rettenstein an Fichten ober Paß Thurn; Paß Thurn an Sorbus aucuparia. Jenesien, auf verschiedenen Laubhölzern; Tramin auf Salix alba. Pinzolo, bei St. Vigilio an Juglans, bei S. Stefano auf Bretter- dächern c. ap. — Schweiz: Bei Bormio; bei Gurnigl. — Nieder- österreich: An alten Birnbäumen in Reinsberg ; an Eschen bei Gaming ; an Nußbäumen bei Randegg. — Böhmen. — Allgäu: Lauf bacheck, an Salix retusa; Berg bei Oberstaufen, an einem Holzbirnbaum; um Pfronten an einem Kirschbaum und einer Heustadelplanke. 288. P. glabrans Nyl. Von der sehr ähnlichen P. glabra verschieden durch kleinere Sporen (7 — 10 fx lang, 5 — 6 [jL breit) und durch an beiden Enden verjüngte, in der Mitte eingeschnürte, 5 — 6/.t lange, 1 fi dicke Pyknokonidien. Ausschließlich steinbewohnend : Nieder-Österreich: An Granit- blöcken nördlich von Gmünd. 289. P. carporrhizans Tayl. — P. hypothrix Nyl. — P. tiliacea var hypothrix Müll. — P. tiliacea var. carporrhizans Oliv. Von P. tiliacea wenig verschieden. Lager etwas stärker entwickelt, mitunter bis 20 cm breit ; Apothecien schwarz und unterseits mit gleich- farbigen Pvhizinen. Schweiz: Wallis, an Granit um Riva und Alagna. 290. P. prolixa (Ach.) Nyl. — P. olivacea var. prolixa Ach. — P. pulla Ach. — P. olivacea ß saxicola a glabra Schaer. — P. olivacea De Not. — Imbricaria prolixa Arn. Lager olivbraun, braun oder braunschwärzlich, mehr oder weniger glänzend, besonders nach der Peripherie zu, mit 0,6 — 4 mm breiten, an den Enden nicht oder nur wenig verbreiterten Abschnitten, die am Scheitel tief gekerbt, in der Mitte oft runzelig-rissig sind; Mark durch Reagentien nicht verändert ; unterseits schwarz, etwas bräunlich, mit ziemlich kurzen, dicken schwarzen, zahlreichen Rhizinen. Apothecien klein bis mittelgroß, mit dünnem, ganzem oder unregelmäßig gerieftem Rande, becherförmig, zuletzt tellerförmig; Gehäuse glatt oder etwas runzelig. Scheibe braunrot, etwas dunkler als das Lager. Epithecium bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen gegliedert, wenig verzweigt, am Scheitel nicht verdickt. Sporen 9 — 11 ft lang, 5 — 7^ dick. Hymenium, besonders die Schläuche — 213 — durch Jod gebläut. Pykniden schwarz, innen blaß. Pyknokonidien 6 — 7/x lang, I fi dick. Auf kieselhaltigem Gestein ziemlich verbreitet, im Gebirge stellen- weise häufig. Tirol häufig. var. panaariiformis Nyl. Lagerlappen kürzer, schmäler, dachziegelig gedrängt. Auf Gestein. Tirol: Arlberg ; Zillertal ; Ehrenburg ; Überetsch ; Predazzo. /. corrugata (Kernst.) D. Torre et Sarnth. — Imbricaria prolixa f. corrugata Kernst. Lagerabschnitte dicht runzelfaltig-bläschentragend. Apothecien sehr groß, in verschiedener Weise gebogen. Pyknokonidien schmal, spindel- förmig, 5 fi lang, I fx dick. Tirol: Ehrenburg, auf Tonschiefer eines Hügels. 291. P. scortea Ach. — P. tiliacea var. scortea Merat. — P. querci- foüa ß fuliginea Schaer. — P. quercifolia b furfuracea Schaer. — Liehen scorteus Ach. Von P. tiliacea verschieden durch den viel größeren (20 — 30 cm breiten), mehr lederigen und weniger anliegenden Thallus, der auf der ganzen Oberfläche mit zylindrischen oder korallenartig verzweigten Isi- dien besetzt ist. Apothecien sehr selten, zerstreut, bis 7 mm breit, am Rande oft mit Isidien. An gleichen Standorten wie P. tiliacea, aber viel seltener. 292. P. fuUglnosa (E. Fr.) Nyl. — P. olivacea var. fuliginosa E. Fr. — P. prolixa var. fuliginosa Nyl. — Imbricaria fuliginosa Arn. Lager meist mehr oder weniger dunkelbraun, mitunter, abgesehen vom Rande, fast schwärzlich, mitunter olivbräunlich, dünn, anliegend, un- regelmäßig lappig geteilt, Lappen dachziegelig, im Umfang etwas abge- rundet gekerbt, besonders in der Mitte mit sehr zarten und kurzen Isidien besetzt, unterseits schwärzlich mit gleichfarbigen Rhizinen. Mark durch CaCl schön rot gefärbt. Apothecien ziemlich häufig, kaum bis 3 mm breit, anfangs becherförmig, zuletzt abgeflacht; Rand fast ganz, mehr oder weniger vortretend, wie das Gehäuse mit mehr oder weniger zahlreichen isidienartigen Wucherungen besetzt; Scheibe blaßbraun bis schwärzlich kastanienbraun. Hypothecium farblos ; Epithecium bräunlich. Paraphysen knotig gegliedert, verzweigt, am Ende etwas angeschwollen. Sporen 10 — 16 fx lang, 5 — 9yu dick. Pykniden wenig vortretend, schwärzlich; Pyknokonidien zylindrisch, stumpf, 7,5 ju, lang, i u dick. — 214 — Durch das ganze Gebiet häufig, meist auf Baumriiiide, aber auch auf Gestein. /. setiformis (Kernst). Dalla Torre et Samth. — Imbricaria fuliginosa f. setiformis Kernst. Tirol: Ehrenburg, auf Tonschiefer. var. glabratula (Lamy) Oliv. — P. glabratula Oliv. Lager gewöhnlich braungrünlich oder blaß grünlich, seltener mehr oder weniger dunkel kastanienbraun, glänzend, mit wenigen oder fast fehlenden Isidien. Tirol: Eggental, an Tannen an der Straße oberhalb Welschnofen. var. laetevirens (Flot.) Nyl. — Imbricaria olivacea 7 laetevirens Flot. — P. fuliginosa var. olivacea Leight. Lager heller braun, mit gleichfarbigen, meist verlängerten und ge- drängten Isidien. Tirol: An Fichten im Walde bei der Möltner Käser und längs des Weges von der zum Kreuzjoch ; Jenesien, auf dem Wege zum Saiten an Prunus spinosa. Paneveggio, auf Fichten. 293. P. verruculifera Nyl. — P. v. f. leucocheilea Mass. — Imbricaria verruculifera Arn. — I. olivacea b leucocheilea Maß. Lager olivbraun, braun oder kastanienbraun, matt oder sehr schwach glänzend, mit angedrückten, abgerundeten, im Umfang gekerbten, nicht über 5 mm breiten, sich berührenden oder deckenden Lappen, welche auf der Oberfläche charakteristische Soredien tragen, in der Form von körn- chenartigen grau-olivbräunlichen, durch Reiben weiß werdenden, in der Mitte zahlreicheren und gedrängt zusammenfließenden Warzen dieselben sind eigentlich isidienartige Auswüchse, die sich ganz oder teilweise in Soredien umwandeln. Oberseite des Lagers zum Teil mit ungefähr 33 /u langen, am Grunde 611 breiten Haaren besetzt; Unterseite schwarz oder schwärzlich mit gleichfarbigen Rhizinen. Mark durch CaCl schön rot gefärbt. Apothecien äußerst selten, bis 5 mm breit, anfangs becherförmig, zuletzt fast flach, mit stets erhabenem, dickem, etwas eingerolltem, körnig- sorediösem Rande, glattem oder teilweise, besonders nach dem Rande zu gekömeltem Gehäuse und katanienbrauner Scheibe. Sporen breit eiförmig, IG — 12 ju lang, 6 — 8^ dick. Pykniden breit birnförmig mit schwarzer Mündung. Pyknokonidien doppelspindelförmig, 4 — 5 /z lang, 0,8 — o,9yttdick. Auf Rinde und Holz durch das Gebiet verbreitet aber ziemlich zer- streut. Tirol: Stanzertal, Ehrenburg, Jenesien, Caldonazzo-See. — 215 — f. pernitcns Lettau. Thallus dunkler und mehr braun, stark glänzend, mit weniger Soralen und nur spärlichen Trichomen, vornehmlich am Rande der jüngeren Lappen. Thüringen: Bei Oberhof gegen das Ohratal längs der Straße an Acer, steril. 294. P. subaurifera Nyl. — Imbricaria subaurifera Nyl. — J. fuli- ginosa f. subaurifera Arn. Lager olivbräunlich, braun, dunkelbraun oder kastanienbraun, matt, dem Substrat angeschmiegt, lappig geteilt, dünnhäutig, etwas runzelig, in der Mitte sorediös rauh, Markschicht gelb, in kleine, gelbe Sorale auf- brechend, unterseits schwarz mit gleichfarbigen Rhizinen. CaCl färbt das Mark rot. Apothecien selten, klein, kaum bis i mm breit, becherförmig, mit glattem oder am Grunde etwas runzeligem Gehäuse, sorediösem Rande, und blaßbrauner bis kastanienbrauner Scheibe. Hypotbecium farblos, Epi- thecium bräunlich. Paraphysen gegliedert, gebogen, verzweigt. Schläuche breit eiförmig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 12 — 18 /t lang, 8> /x dick. Jod färbt das Hymenium vorübergehend blau, nur die Schläuche bleibend. Pykniden sehr deutlich, wenig vortretend. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 6 /a lang, i fi dick. Durch das Gebiet verbreitet, stellenweise häufig auf Rinde und Holz, seltener Gestein. 295. P. saxatilis (L.) Ach. — Liehen saxatilis L. — Lobarin saxatilis Hoffm. — Imbricaria retiruga DC. — I. saxatilis Kbr. /* Lager heller oder dunkler aschgrau oder grünlich aschgrau, seltener etwas ockerfarben, bräunlich oder braunschwärzlich, matt oder mehr oder weniger schimmernd, ausgebreitet, unregelmäßig kreisnmd, dachziegelig, zersclilitzt, mit unregelmäßig buchtig geteilten, am Scheitel eingezogenen Abschnitten, oberseits gewöhnlich netzförmig-runzelig, unterseits schwarz und schwarzfaserig. Obere Rinde durch KOH gelb, Mark gelb, später rot gefärbt; CaCl ruft keine Färbung hervor. Häufig ist die Oberfläche mit korallenförmigen Isidien bedeckt. Apothecien ziemlich groß, bis i cm breit, meist kleiner, sitzend, anfangs becherförmig, später verflacht, mit dickem ganzem oder etwas gekerbtem, zuweilen mit breiten sorediösen Fetzen besetztem Rande und braunschwarzer oder kastanienbrauner Scheibe. Hypotbecium farblos, Paraphysen gegliedert, verzweigt, gleichhoch; Epi- thecium rötlich. Sporen breit eiförmig oder ellipsoidisch, 14 — 18 ju lang, 8 — 12// breit, mit sehr deutlicher Sporenhaut. Jod färbt das Hymenium blau, aber bleibend nur die Schläuche. Pyknokonidien grade, zvlindrisch, gestutzt, 5 — 7 jn lang, i /u dick. — 216 — Auf Steinen, Felsen, Rinde. Holz, über Mosen im ganzen Gebiet, be- sonders im Gebirge häufig. f. furfuracea Schaer. — Imbricaria saxatilis o. leucochroa c isidioidea (Krmplhbr.) Hepp. Lager mit papillenförmigen Isidien bedeckt. Im Gebirge verbreitet. - — Hierher auch f. Aizonii Del. f. caesia Nyl. — Imbricaria saxatilis f. papillata Am. — I. omphalodes f. caesia Arn. Lager angedrückt, in der Mitte graubraun, stark papillös, am Rande kahl, grau. Mark durch KOH zuerst gelb, dann rot werdend. Tirol: Mittelberg, Kühetai, Gurgl; Brenner, Kraxentrag; Kleiner Rettenstein, Roßgrubkogel ; Tauem. Rottenkogel. var. omphalodes (L.) Fr. — Parmelia omphalodes Ach. — Liehen omphalodes L. — Lobaria omphalodes Hoffm. — Imbricaria adusta DC. — I. omphalodes Kbr. — Taf. XXII, Fig. 8. Lager braun oder braunschwärzlich, mehr oder weniger glänzend, mit nur kleinen, meist spärlichen Auswüchsen. KOH färbt die Rinde nicht merklich gelb, entfärbt vielmehr; das Mark wird nicht gefärbt. Häufig durch das ganze Gebiet, besonders im Gebirge auf hartem Gestein, besonders Gneis und Glimmerschiefer. var. panniformis Schaer. — P. omphalodes ß panniformis Ach. — P. saxatilis var. laevis f. microphylla Harm. — Taf. XXII, Fig. 7. Lager aschgrau, weißlich-aschgrau, bräunlich oder braun bis fast schwärzlich, mit breiten, kurzen, gedrängt-dachziegeligen Abschnitten. KOH färbt das Mark meist gelb. Auf kieselhaltigem Gestein besonders im Gebirge verbreitet. 296. P. sulcata Tayl. — P. saxatilis var. sulcata Nyl. — P. saxatilis var. rosaeformis Ach. — P. saxatilis a leucochroa munda Schaer. — Taf XXTI, Fig. 6. Lager dem von P. saxatilis ähnlich, aber stets ohne Isidien, nur durch längliche, lineare oder netzförmige Soredien gefurcht, weißlich oder weiß- Erklärung zu Tafel XXÜ. Fig. I. Parmelia i caperata, nat. Gr. i> 2. 11 stygia, nat. Gr. 2 a. Apothecium. Lupenvergr. 1: 3- T Mougeotii, nat. Gr. )•> 4- 5- »1 sorediata „ ,, sinuosa ,, ,, :) 6. 51 sulcata ,, ,. »1 7- M saxatilis v. panniformis, nat. Gr. 11 8. ,, ,, V. omphalodes, ,, ., /f/') farf'aey \\ \^ V V l — 217 — lich-graugrün, etwas lederartig. Apothecien und innerer Bau wie bei P. saxatilis. Überall auf Rinde häufig, auch zuweilen auf Holz, sehr selten auf Gestein. 297. P. cetrata Ach. — P. perforata var. cetrata Nyl. Lager weißlich-blaugrün, mit 12 — 20 mm breiten, unregelmäßig in ungleiche Lappen geteilten Abschnitten und fast spitzen Achseln, am Rande tief gekerbt und aufgeschlagen, durch KOH gelb, Mark später blutrot gefärbt. Soredien fehlen oder am Ende, seltener auf der Ober- fläche der Läppchen. Apothecien selten, fast randständig, 5 — 15 mm breit, fast gestielt, mit braunroter, in der Mitte durchbohrter Scheibe und ganzem Rande. Hypothecium schwach rötlich, Epithecium fast farblos ; Paraphysen wenig gegliedert, nicht verdickt. Sporen ellipsoidisch, 14 bis i^jx lang, 7 — 8^ breit. Durch Jod färben sich die Schläuche allein blau. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, an den Enden gestutzt, 6 — 8 /j, lang, I ju breit. Auf Rinde in den Vogesen: Auf einer Eiche im Wald von Tan- nieres. 298. P. caperata (L.) Ach. — Liehen caperatus L. — Platisma capera- tum Hoffm. — Lobaria caperata Hoffm. — Tmbricaria caperata DC. — Parmelia cylisphora Wain. J(U.l^SiL' P^-'^- Lager ausgebreitet, kreisrund, häutig-lederartig, in der Mitte ziem- lich dick und spröde, dachziegelig gelappt und wellig gefaltet, bis 20 cm breit, oft sorediös, in der Mitte zuweilen mit Isidien, blaß gelbgrün oder ockergelblich; unterseits schwarz, mit spärlichen Fasern; Lappen breit, buchtig zerschlitzt und gekerbt, abgerundet. KOH färbt die Rinde ganz schwach gelblich, das Mark nicht. CaCl färbt das Mark nicht, mit KOH rosa oder orange. Apothecien 2 — 5 mm breit, sitzend, becherförmig, mit anfangs glattem, bald runzelig-sorediösem Gehäuse und gekerbtem, oft sorediös-staubigem Rande; Scheibe rotbraun. Hypothecium farblos, Epithecium blaß rötlich, amorph. Paraphysen gegliedert, verzweigt, am Scheitel kaum angeschwollen. Sporen ellipsoidisch, 16 — 20 ju lang, 7 bis 10^ breit, dickwandig. Jod färbt nur die Schläuche blau. Durch das ganze Gebiet an Baumrinde, Holz, über Moosen, an Ge stein häufig. 299. P. cetrariodes Del. — P. perlata var. cetraioides Dub. — P. perforata Hepp. — P. olivetorum f. cetrarioides Parr. — Cetraria glauca Kbr. — Imbricaria cetrarioides Arn. — 218 — Lager demjenigen von P. olivaria ähnlich, oft weiß punktiert, durch KOH nicht verändert, Mark durch K -f CaCl rosa gefärbt. Apothecien bis 15 mm breit, meist am Rande der Lappen gelegen, etwas gestielt, an- fangs becherförmig, später verflacht, mit sorediösem oder grob knotig ge- ripptem Gehäuse und Rand ; Scheibe braunrot. Hypothecium farblos, Epithecium rötlich. Paraphysen besonders im oberen Teil gegliedert und hier leicht angeschwollen. Sporen 10 — 15^ lang, 9 — 10 /^ dick. Sehr selten auf Baumstümpfen, bemoosten Steinen und Feläen. Tirol: Bei Pinzolo und bei Carisolo auf Castanea. — Schweiz: Auf Baumstümpfen bei Zürich. — Schlesien: Hartheberg bei Franken- stein. — Thüringen: Rinde alter Buchen oberhalb Bahnhof Gehlberg; Roter Grund und Roter Berg bei Stützerbach; zwischen Vesser und dem Stutenhaus. — Ostpreußen: ,,Heusche an der samländischen Küste"; Sakrinter Wald im Kreise Mehrungen an Buchen; Grünhagen. 300. P. Nilgherrensis Nyl. — Imbricaria Nilgherrensis Arn. Unterscheidet sich von P. perlata durch die schwarzen Wimpern, welche die Ränder der Lagerlappen besetzen und durch die Reaktionen: KOH färbt das Lager gelb, das Mark nicht, KOH + CaCl färbt das Mark rosa. Pyknokonidien selten, 10 — 13 /^ lang, kaum i u dick. Sehr selten. Tirol: Seefeld, im Walde an der Straße gegen Schar- nitz, steril an dünnen Fichtenzw^eigen, ziemlich selten. — Bayern: An Buchen bei Dinkelscherben; an Weiden am W^ertachufer in der Nähe der Schießstätte; Umgebung von München: Zwischen Pullach und Baierbrunn an Zweigen alter Buchen ; im Forstenrieder Park bei Oberdill und bei Buchendorf an abgestorbenen Fichtenästen ; zwischen Sauerlach und Hofolding. 301. P. olivaria (Ach.) Hue. — P. perlata v. olivaria Ach. — P. olive- torum Nyl. — P. perlata v. Olivetorum Ach. — P. perlata Schaer Lieh. Helv. exs. 360. — Imbricaria olivetorum Arn. Lager häutig, etwas lederartig, kreisrund, mehr oder weniger ent- wickelt, bis 20 cm Durchmesser erreichend, graugrünlich oder, besonders an den Rändern blaß ockerfarben, im Alter manchmal etwas dunkler, matt, mit breiten, abgerundeten, fein gekerbten, wellig krausen oder etwas an- gedrückten, mehr oder weniger fein weißpunktierten, an den Rändern zum Teil verdickt-sorediösen Lappen. Vereinzelte Soredien finden sich, wenig entwickelt, auch hier und da auf der Oberseite der Lappen. Lager- unterseite schwarz oder braunschwarz, nach den Rändern zu gewöhnlich viel heller, bis fast fleischfarben. Rhizinen spärlich. Lager durch KOH j?elb, Mark nicht gefärbt: Mark und Soredien durch CaCl zinnoberrot. — 219 — Apothecien rötlichbraun. Sporen 14 — 18 yu lang, 9 — 10 ^t breit. Sehr selten fruchtend. Selten: Tirol: Plansee, an Buchen. Paznaun, an größeren, be- moosten Glimmerschieferblöcken, links von der Straße unterhalb Galtür ; Innsbruck, Iglis, auf einem Dach bei der Hohenburg. Zillertal, auf Alnus incana zwischen Karlssteg und Ginzling. Kitzbükel, Schattberg (?). Frank. Jura: An alten Buchen in größeren Forsten bei Eichstätt fr., sonst zerstreut. Augsbu rg: An Buchen bei Dinkelsscherben ; Um- gebung von München. Württemberg: An einer Hainbuche im Oster- holz bei Berkach. Heidelberg: An Eichen, Buchen und selten auf Steinen in den Wäldern des Königsstuhles und Heiligenberges Nieder- Oster reich: Auf sehr trockenem, lehmigem Waldboden im St. Peter- walde bei Seitenstetten. Steiermark: Stiftingtal: Bacher; St. Veit; Reifnig. Schweiz: Auf Rinde und Felsen um Bern, Bremgarten und Meyringen, Riffersweil, Veltlin, Valsesia. Thüringen: Unweit der Zellaer Laube bei Oberhof an Fagus. Unteres Schwarzatal an Prunus. Schlesien: Rybnik, Proskau. 302. P. perforata (Wulff.) Ach. — Imbricaria perforata Wulff. Lager häutig, brüchig, kreisrund, stark entwickelt, bis zu 20 cm Durchmesser, graugrün-weißlich, glatt, matt; Lappen 10 — 15 cm breit, abgerundet und am Rande kerbig eingeschnitten, durch spitze Buchten getrennt, am Rande durch mehr oder weniger zahlreiche, einfache oder verzweigte 0,3 — 2 mm lange, schwarze Wimpern ; Abschnitte der Lager- raitte, zuweilen auch der Peripherie mit verlängerten Soredien tragenden Abschnitten, unterseits schwarzbraun mit Gruppen von schwarzen, ein- fachen Rhizinen. KOH färbt Rinde und Mark gelb, später blutrot. Apo- thecien gestielt, mit glattem Gehäuse, glattem, gerilltem oder sorediöseni Rande und brauner Scheibe. Sporen? Pyknokonidien? Selten, an Baumstümpfen, bemoosten Felsen. Umgebung von Mün- chen: Obersendling, Großhadern, Wombrunn, Baierbrunn, Ganting. Holzhausen usw. Nieder-Österreich: An Buchenstämmen der Forsthaide bei Amstetten. Frank. Jura: Steril an der alten Eiche in Gnadenberg östlich von Altdorf. Rhön. Hessen: Felsen am König- steiner Schloß; Falkenstein. — Nach Achard soll die Flechte auch von Mosig an Baumstämmen im Riesengebirge und in der Lausitz ge- funden sein. 303. P. perlata (L.) Ach. — Liehen perlatus L. — Imbricaria perlata Kbr. Taf. XXL Fig. 3. — 220 — Lager sehr ausgebreitet, bis 40 cm und darüber erreichend, fast kreis- rund, häutig, dachziegelig-lappig, mit etwas aufsteigenden Lappen, ober- seits graugrün-bläulich, unterseits schwarzbraun, im Umfang blasser, mit kleinen spärlichen Rhizinen. KOH färbt Rinde und meist auch die Mark- schicht gelb, CaCl die Markschicht rosa. Apothecien ziemlich groß, 4 — 8 mm breit, rotbraun, mit dünnem, ungeteiltem Rande. Sporen ellip- soidisch, 11 — ly jul lang, 7 — i2/z dick. In den Alpen verbreitet und häufig, aber steril, auf Baumrinde, sel- tener auf Gestein, in Mitteldeutschland für viele Orte angegeben, doch ist nicht sicher, welche Fundorte dieser und welche verwandten Arten zu- gerechnet werden müssen. f. ciliata (DC.) Dalla Torre et Sarnth. — Parmelia ciliata DC. — Imbricaria ciliata Kernst. — Imbricaria perlata f. ciliata Arn. Lagerlappen am Rande gewimpert. Tirol: Plansee, an Eiben. Brandenberg, an Sorbus aucuparia. Mendel, in der Nähe des Mendelhofes. Jenesien, an senkrechten Porphyr- wänden am Wege nach Afing; Remp; Uberetsch: Auer, überall auf Ge- stein. Predazzo, auf Syenit. Pinzolo, Doss Sabione an Betula. 304. P. trichotera Hue. — P. perlata Nyl. apud Morot. Lager häutig, glanzlos oder etwas glänzend, kreisrund, bis 20 cm breit, graugrün, schieferfarben oder schwärzlich. KOH färbt Rinde und Mark gelb, CaCl und KOH -f- CaCl rufen keine Veränderung hervor. Ab- schnitte 5 — 20 mm breit, im Umfang abgerundet, ziemlich tief gelappt, mit abgerundeten, durch spitze Winkel getrennten, an den Rändern sich deckenden, meist mehr oder weniger tief eingekerbten Lappen ; in der Mitte mehr ungleich, selten flach, meist gewölbt und selbst nach imten umgebogen, mit mehr aufsteigenden, gekrausten und sorediösen oder in kleine Streifen zerteilten Rändern, mehr oder weniger stark gewimpert, Wimpern kurz, schwarz ; unterseits schwarz, mit schwarzen Wimpern bedeckt. Apothecien mitunter bis 12 mm breit, gestielt, becherförmig, mit am Grunde runzeligem, sonst staubigem Gehäuse, mehr oder weniger stark eingerolltem, staubigem, unregelmäßig gekerbtem Rande und dunkel- brauner oder schwärzlicher Scheibe. Unter dem Hymenium findet sich eine dicke Schicht von Gonidien, die nur halb so dick sind wie die nor- malen. Hypothecium farblos, Epithecium rötlich, amorph. Paraphysen gegliedert, verzweigt, am Scheitel etwas verdickt. Sporen eiförmig-ellip>- soidisch, 20 — 30 ^i lang, 12 — 18^ dick, mit sehr dicker (2 — 4]u) Membran, oft an einem Ende mit einem kurzen Fortsatz. Pyknokcxnidien doppel- spindelförmig 5 — 7 ju lang, 0,5 — 0,7 ju dick. — 221 — Die Verbreitung dieser wahrscheinlich nicht seltenen Art ist zur Zeit nicht festzustellen, da sie mit andern verwandten Arten vielfach vereinigt oder verwechselt wurde. 305. P. pilosella Hue. — P. perlata auct. pr. p. Unterscheidet sich von P. trichotera; Die Randwimpern der Lappen sind etwas länger, i — 2 mm ; die Lageroberseite ist mehr oder weniger mit Isidien bedeckt, die sich leicht in Soredien umwandeln und in der Mitte zahlreiche wimperartige Haare tragen. Apothecien 2 — 12 mm breit, ziem- lich lang (1,5 — 2,5 mm) gestielt, becherförmig, zuletzt manchmal ab- geflacht und nicht durchbohrt, mit' anfangs glattem, später mit Runzeln bedecktem und sorediös werdendem Gehäuse, Rand leicht gekerbt, nicht sorediös; Scheibe hell oder dunkelbraun oder kastanienbraun. Unter dem farblosen Hypothecium eine Gonidienschicht. Epithecium blaß rötlich. Sporen eiförmig, 25 — 33 fx lang, 15 — 17 fx dick. Jod färbt nur die Schläuche blau. Heidelberg: An Eichen und Buchen, seltener auf Steinen des Königstuhles, des Heiligenberges. (Als P. crinita Ach. bei Zwackh.) /. excrescens (Arn.) Hue. — Imbricaria perlata f. excrescens Arn. — Parmelia perlata var. excrescens Lamy. Lappen nach der Mitte zu in kleine, flache und abgerundete, bewim- perte, auf der Oberfläche isidienartige Auswüchse und mehr oder weniger Haare tragende Abschnitte geteilt. Heidelberg: An Eichen des Auerhahnkopfes. Tirol: Ehren- burg, ein paar Tonschieferwände am Hetzenberge überziehend. Gattung Cetraria Ach. Lager blattartig, gelappt, mit breiten oder schmalen, niederliegenden oder mehr oder weniger aufstrebenden Lappen, oder strauchartig aufrecht mit abgeflachten, seltener zylindrischen Lagerabschnitten, mit spärlichen Rhizinen an die Unterlage befestigt oder nackter Unterseite, im Alter ganz frei, dorsiventral, beiderseits berindet, Rinde der Lageroberseite im unteren Teil aus wagerecht oder fast wagerecht verlaufenden, nicht selten verzweigten und anastomisierenden, septierten Hyphen, im oberen aus senkrecht zur Lageroberfläche laufenden, septierten, ein kleinzelliges Pseu- doparanchym oder Netzwerk bildenden Hyphen zusammengesetzt, im mittleren Teile oft auffallend große Zellen einschließend ; die Protococcus- Gonidien sind gehäuft und liegen unter der oberen Rinde ; Markschicht gleichmäßig, lockerfilzig, aus parallel zur Oberfläche laufenden, gleich- mäßig verzweigten Hyphen gebildet, weiß oder gelb, ausnahmsweise aus- — 222 — gehöhlt ; untere Rinde im anatomischen Bau der oberen Rinde ähnlich, mit derselben gleichfarbig oder zum Teil dunkel, mitunter von Cyphellen durch- brochen. Apothecien randständig oder fast randständig, schief aufsitzend, selten fast gestielt, kreisrund, vom Lager berandet; Scheibe mit dem Lager nicht gleichfarbig; Epithecium amorph, Hypothecium hell, unter demselben mitunter Gonidien lagernd; Paraphysen einfach, seltener ver- zweigt und verbunden, gegliedert ; Schläuche sechs- bis achtsporig ; Sporen farblos, einzellig, klein, gerade, ellipsoidisch bis kugelig, dünn-, seltener dickwandig. Pykniden sitzend, knötchen- bis dornförmig, dunkel, rand-, seltener flächenständig; Fulkren endobasidial, in der Regel verzweigt, kurz ; Pyknokonidien ellipsoidisch, keulig, nadeiförmig, biskuitförmig oder zylindrisch, gerade. Übersicht der Arten: 1. Lager flach, blattartig, niederliegend oder aufstrebend (Platysma) 2. Lager strauchartig 11. 2. Lager graugrün C. glauca. Lager nicht graugrün 3. 3. Lager gelbgrün oder gelb 4. Lager olivbräunlich, braun bis fast schwarz 7. 4. Mark lebhaft zitronengelb 5. Mark nicht zitronengelb 6. 5. Lager dicht mit zitronengelben Soredien besetzt C. caperata. Lager soredienlos C. junlperina. 6. Lager unterseits weißlich bis blaß scherbengelb C. complicata. Lager unterseits bräunlich C. Oakesiana. 7. Auf Steinen 8. Auf Rinde oder Holz 10. 8. Lager dunkelbraun bis schwarz C. iahlunensis. Lager heller 9. 9. Lager mehr geteilt als bei C. fahlunensis, feucht grün werdend C. poly- schiza. Lager weniger entwickelt als bei C. fahlunensis, feucht nicht grün werdend C. commixta. IG. Lager am Rande sorediös C. chlorophylla. Lager am Rande nicht sorediös C. saepincola. IT. Abschnitte flach, Mark solid (Eucetraria) 12. Abschnitte zylindrisch, Markschicht ausgehöhlt (Comicularia) 15. 12. Lager hell gelblichweiß 13. Lager braun 14. — 223 — 13- Lagerabschnitte flachrinnig oder fast flach C. nivalis. Lagerabschnitte rinnig bis fast röhrenförmig C. cucullata. 14. Lager dichtrasig-polsterförmig 0,5 — 2 cm hoch C. odontella. Lager lockerrasig, bis 10 cm hoch C. islandica. 15. Lagerabschnitte mehr oder weniger borstig gewimpert C. acnleata. Lagerabschnitte nicht borstig gewimpert C. tristls. 306. C. glauca (L.) Ach. — Liehen glaucus L. — Lobaria glauca Hoffm. — Physcia glauca DC. — Parmelia glauca Boist. — Platysma glaucum Nyl. Taf. XXIV, Fig. 5. Lager breit blattartig aufsteigend, buchtig eingeschnitten, glatt, glän- zend graugrün, unten glänzend braunschwarz oder entfärbt, mit hellerem, gelapptem, gekerbtem oder zerschlitztem, glattem oder Soredien tragen- dem Rande. Rhizinen fehlen entweder ganz oder sind nur sehr spärlich vorhanden. KOH färbt das Lager gelb, das Mark nicht, KOH -f CaCl ruft keine Veränderung hervor. Apothecien 3 — 10 mm breit, randständig mit schmalem, gezähntem Rande und kastanienbrauner Scheibe. Sporen 6 — g jji lang, 3 — 5^ breit. Pyknokonidien flaschenförmig, 6 — 7,5 jx lang, kaum I ix dick. Die Lagerlappen können bis 10 cm lang und 3 cm breit werden. Weit verbreitet und stellenweise häufig auf Holz und Rinde besonders von Nadelhölzern, sehr selten auf Gestein. /. ampullacea (L.) D. Torre et Sarnth. — Platysma glaucum f. am- pullaceum Arn. — C. glauca y buUata Schaer. Endlappen des Lagers in aufgeblasene Köpfchen umgewandelt. Tirol: Kleiner Rettenstein an Fichten oberhalb Paß Thurn mit der Stammform. Prags. Paneveggio an Fichten an feuchteren Waldstellen. var. iallax (Web.) Nyl. — Liehen fallax Web. — Lobaria fallax Hoffm. — Cetraria fallax Ach. — C. glauca var. fallax Ach. — C. glauca a fertilis Fr. — Physcia fallax DC. Lager unterseits fast ganz weiß oder weiß und braun oder schwarz gescheckt, mit meist stark verlängerten Lappen, oft fruchtaid. var. fusca Flot. Lager heller oder dunkler braun, mit soredientragenden Rändern. 307. C. caperata (L.) Wainio. — Liehen caperatus L. — L. pinastri Scop. — Squamaria pinastri Hoffm. — Lobaria pinastri Hoffm. — Phys- cia pinastri DC. — Parmelia pinastri Smrft. — Cetraria pinastri Fr. — • C. juniperina ß pinastri Ach. — Platysma pinastri Nyl. — PI. juniperinum var. pinastri Nyl. Taf. XXV, Fig. 4. y — 224 — Lager blattartig, angedrückt, buchtig gelappt, glatt oder mehlig be- stäubt, beiderseits hell grüngelb bis zitronengelb; Lappen 2 — 6 mm breit mit gerundeten Rändern, dicht mit leuchtend gelben Soredien besetzt. Apothecien randständig, bis 8 mm breit, mit brauner Scheibe und ge- zähntem Rande, sehr selten. Sporen 6 — 8 [x lang, 5 — 6 u dick. Zerstreut, im Gebirge häufiger an Holz und Rinde von Nadelhölzern, Rhododendron, Calluna, Vaccinium, auf alten Baumstümpfen, selten auf Gestein. Alpen verbreitet und ziemlich häufig. 308. C. juniperina (L.) Ach. — Liehen juniperinus L. — Physcia juni- perina DC. — Platysma juniperinum Nyl. Lager zitronengelb, gelbgrünlich oder gelblich graugrün, lappig zer- schlitzt, mit sehr ungleichen, kaum bis 5 mm breiten, wenig glänzenden, an den Rändern etwas aufsteigenden, krausen, kleinlappig gezähnelten Ab- schnitten; an der Oberfläche meist schwachgrubig, unterseits gleichfarbig, aber tiefer grubig, ohne Rhizinen; Mark lebhaft zitronengelb. Reagentien rufen keine Veränderung hervor. Apothecien auf dem Gipfel der Lager- lappen, selten bis 6 mm breit, zuletzt verflacht, mit grubigem Gehäuse, un- regelmäßig buchtig gezähntem oder körnigem Rande und kastanienbrauner Scheibe. Hypothecium farblos, Epithecium rötlich, Paraphysen dicht ver- klebt, gegliedert. Sporen breit eiförmig, 7 — 7,5 jjl lang, 4-5 jx dick. Pyk- niden randständig, schwarz, sitzend oder mehr oder weniger dornenförmig gestielt, mitunter auf einem gelben Lagerstiel. Pyknokonidien gerade, 6 fx lang, I fx dick. Auf Erdboden über Gesteinsgrus, zwischen Moosen und Flechten, auch an Ästen und Stämmen von Juniperus und Rhododendron im Ge- birge zerstreut, in den Alpen verbreitet. /. alvarensis (Wbg.) Fr. — Cetraria juniperina y tubulosa Schaer. — Platysma alvarense Nyl. Lager aufrecht, röhrig, eckig-grubig, mit schmalen Abschnitten. Tirol: Allgäuer Grenze am Gipfel des Ifen. Grenzkamm, Ober- mädelejoch. Karwendel. Waldrast, oberhalb Trinser Markung. 309. C. complicata Laur. — C. Laureri Kplhbr. — Platysma Laureri Mass. — PI. complicatum Nyl. J ex^f^^CjUHl ■ jC-iij . ^. Lager ockergelb, dünnhäutig, zerschlitzt-gelappt, niedergedrückt, mit ziemlich breiten, in verschiedener Weise eingeschnittenen, welligen, ziem- lich glatten oder stellenweise runzeligen Lappen, unterseits blaß scherben- gelb oder weißlich oder der Oberseite gleichfarbig. Apothecien rand- 10 fJ^v.- 5- Oakesiana, „ ., 11 6. chlorophylla, ,. ., ?i 7- fahlunensis, ,, ., •) 8. ,, Zweig bei Lupenvergrößerung. ?) 9- ,, Apothecium bei Lupenrergröfierung. M 10. ,, Teil des Hymeniums, Vergr. 300. n II. „ Schlauch, Vergr. 500. Thome-Migula, Flora. Xn. 15 — 226 — Sporen ellipsoidisch, 5 — 11 jli lang, 4 — 6 ju dick. Pyknokonidien zylin- drisch, an beiden Enden abgerundet und leicht angeschwollen, 5 ju lang, I ^u dick. An hartem Gestein, Granit usw., sehr selten auf Erdboden in alpinen Lagen. Da die Flechte von C. commixta früher meist nicht sicher ge- trennt wurde, ist ihre Verbreitung im Gebiet nicht sicher festzustellen. Sie wird angegeben für Sudeten, Gesenke, Jeschken, Thüringen, Harz, Westfalen, Hessen, Bayern. 312. C. polyschiza (Nyl.) Jatta. — Platysma polyschiza Nyl. — Cetra- ria falilunensis var. polyschiza T'n. Fr. — C. f. var. minor Schaer. Der C. fahlunensis Ach. sehr ähnlich, aber Lager olivbraun, grau- werdend, feucht grün werdend, mehr geteilt, mit schmaleren, mehr dach- ziegelig gedrängten Abschnitten, unterseits beinfarben oder bräunlich. Alles übrige wie bei C. fahlunensis. Auf Gestein. Schweiz: Auf dem Corno bianco; Tagliaferro; Monte Rosa. Böhme rwald: Auf dem Arber. 313. C. commixta (Nyl.) Th. Fr. — Platysma commixta Nyl. — Par- melia Fahlunensis auct. plur. pr. p. — Cetraria fahlunensis (L.) Th. Fr. Der C. fahlunensis sehr ähnlich, aber weniger entwickelt, blasser, mit mehr aufsteigenden und polsterförmig verwebten Abschnitten, unterseits blasser, durch Reagentien in keiner WJeise verändert. Gehäuse der Apo- thecien ziemlich glatt, mit fast glattem Rande. Pyknokonidien kurz, läng- lich-eiförmig oder spindelförmig-ellipsoidisch, 3 — 4 ju lang, 1,5 — 2 jti dick. An ähnlichen Orten wie C. fahlunensis, vielleicht im Gebirge ziemlich verbreitet. Die bei C. fahlunensis angegebenen Standorte beziehen sich wahrscheinlich größtenteils auf C. commixta, da beide früher vielfach ver- wechselt worden sind. Tirol weit verbreitet und nicht selten. Schweiz: Gattemtal an hochgelegenen Felsen. Harz: Brockenkuppe, Achtermanns- höhe, Ahrensklint, Heinrichshöhe, Hans - Kühnenburg. Schlesien: Schneegrubenbaude : Grat zwischen den Schneegrul^en : Schneekoppe. var. agnata (Nyl.) Dalla Torre et Samth. — Platysma agnatum Nyl. Der C. commixta ähnlich, Lager braun, etwas glänzend, sehr kurz- lappig, Lappen etwa i mm breit, sehr kurz geteilt, dachziegelig, gedrängt. Erklärung zu Tafel XXIV. Fig. I. Cetraria islandica, nat. Gr. 1) 2. 1) „ forma crispa, nat. Gr. n 3- M ,, f. subtubulosa, „ „ n 4- 1) aculeata, nat. Gr. 1) 5- )) glauca, ,, „ 'r/tir/Mü r/tir/Mfareae <10- ii ^ ^ ^m'J/teH .Jcd. /.'^ ^•^Stii*?'-' C:*^ ,-/>*■ ,^iU\ ^-öJ ti^liaUa/Ä}/a//f^/,^ia^ -4- 6. ^iu/-/erz/a 3 (^. ^/a/z/Ji / /7///)a- — 227 — gewöhnlich etwas vertieft, oberseits glatt. KOH verändert die Farbe des Lagers innen nicht. Pyknokonidien 5 — 6 fi lang, etwa i^ dick. Lag^er etwa 0,1 mm dick. Tirol: Auf kleinen Gneissteinen unter einem massiven mannshohen Felsblocke linker Hand nicht weit vom Wilden See. 314. C. chlorophylla (Humb.) Schaer. — Liehen chlorophyllus Hum- boldt. — L. saepincola var. chlorophyllus Whlbg. — Peltidea chlorophylla Ach. — Cetraria saepincola ß ulophylla Ach. — Platysma ulophyllum Nyl. Taf. XXHI, Fig. 3, 6. Lager häutig, heller braun und stärker entwickelt als C. saepincola, unterseits fast weißlich, mit längeren, 2 — 3 cm langen, i — 6 mm breiten, gewöhnlich vertieften, zerschlitzten, gekerbten, an den Rändern wellig- krausen und aufwärtsgebogenen, mit weißgrauen Soredien besetzten Lappen. Reagentien rufen keine Veränderung hervor. Nur steril. Zerstreut an Ästen und altem Holzwerk. Tirol ziemlich verbreitet. 315. C. saepincola (Ehrh.) Ach. — Liehen saepincola Ehrh. — L. sul- catus Wulf. — Lobaria saepincola Hoffm. — Cetraria saepincola a nuda Schaer. — C. s. a scutata Schaer. — Physcia saepincola DC. — Platysma saepincola Hofifm. Taf. XXV, Fig. 2, 3. Lager häutig, blattartig, angedrückt oder aufsteigend, glatt, olivgrün bis kastanienbraun, am Rande meist etwas dunkler, unterseits heller und leicht grubig, buchtig gelappt, mit kurzen, bogigen oder gezähnten Lappen, meist nicht über i cm hoch und 3 mm breit. Reagentien rufen keine Ver- ändertmg hervor. Apothecien bis 3 mm, selten darüber breit, fast rand- ständig, kurzen, flachen Lappen vorn aufsitzend, mit glänzend kastanien- brauner Scheibe und dünnem, unregelmäßig buchtig gezähntem, zuletzt verschwindendem Rande. Sporen breit eiförmig, 6 — \o [x lang, 5 — 6,5^« dick. Pyknokonidien am Lagerrande, schwärzlich, halbkugelig vortretend, kaum 0,1 mm breit. Pyknokonidien 6 jj, lang, 1 jj, dick. Nicht häufig und zerstreut durch das ganze Gebiet an Ästen und altem Holzwerk. 316. C. nivalis (L.) Ach. — Liehen nivalis L. — Lobaria nivalis Hoffm. — Physcia nivalis DC. — Platysma nivale Nyl. — Taf. XXHL Fig. 2. Lager blattartig ausgebreitet, hell gelblichweiß, unten gelbbraun, 3 — 8 cm hoch, bis 1,5 cm breit, grubig-netzadrig, bogig zerschlitzt, mit abstehenden, rinnenförmigen, an der Spitze kraus gefransten Seitenlappen ; KOH ruft keine Veränderung hervor. Apothecien fast endständig, 0,5 bis 15* — 228 — 1,5 cm breit mit runzelig-gezähneltem Rande und fleischfarben-gelblicher oder gelbbrauner flächer Scheibe, selten. Sporen eiförmig, 7 — 9^ lang, 4 — 5 jj, dick. Pykniden am Rande der Lappen als schwarze Wärz- chen; Pyknokonidien an beiden Enden leicht angeschwollen, 6 — y fx lang, 1 n dick. Zwischen Moosen auf Erdboden oder bemoosten Felsen im Gebirge verbreitet, in den Alpen häufig, aber meist steril. 317. C. cucullata (Bell.) Ach. — Liehen cucullatus Bell. — Lobaria cucuUata Hoffm. — Platysma cucullatum Hoffm. — Physcia nivalis DC. Taf. XXV, Fig. I. Lager schmal blattartig, durch die eingerollten, welligen, glatten Rän- der rinnen- bis fast röhrenförmig, glatt, hell gelblichweiß, am Grunde gelbbraun oder blutrot, bogig zerschlitzt, KOH ruft keine Veränderung hervor. Apothecien auf der Rückseite kapuzenförmig eingebogener Lappenenden, bis i cm breit, mit hell fleischfarbiger, später brauner Scheibe und dünnem, ungeteiltem Rande, sehr selten. Sporen ellipsoidisch, 7 — lo^i lang, 4//, dick. Pyknokonidien wie bei C. nivalis. Zerstreut, stellenweise selten, im Gebirge auf bloßer oder bemooster Erde. Tirol verbreitet, stellenweise gemein. 318. C. odontella Ach. — Liehen odontellus Ach. — Cornicularia spa- dicea ß odontella Ach. Lager etwas knorpelig, dicht und ausgedehnt polsterförmig, glänzend braun oder dunkel kastanienbraun, am Grunde heller, blutfleckig. Ab- schnitte ziemlich flach, dünn, schmal linear, 0,5 — i mm breit, fächerförmig verzweigt, am Rande gewimpert. Apothecien endständig, gezähnelt, mit glänzend brauner Scheibe. Die Rasen sind gewöhnlich niedrig, ^/g bis 2 cm hoch. Harz: Brocken; Heinrichshöhe. Böhmen: Jeschken; Böhmer- wald. 319. C. isiandica (L.) Ach. — Liehen islandicus. — Lobaria islandica Hoffm. — Physcia islandica Mich. „I s 1 ä n d i s c h e s M 00 s". Taf. XXIV, Fig. 1-3, Taf. XXV, Fig. 5-7. Erklärung zu Tafel XXV. Cetraria cucullata, nat. Gr. ,, saepincola, ,, ,, ,. ,, Schnitt durch den Thallus, Vergr. 250. „ caperata, nat. Gr. ,, islandica, Lagerquerschnitt, Vergr. 125. ., ,, Schnitt durch ein Apothecium, Vergr. 40. ,, ., Sporen, Vergr. 800. Fig. I. 2. 3- 4. 5- 6. 7- v&w^ ^^^/tfmf -P^ *:> r c 0 c •• i c c Cr y^: CtcC'ti^;«^. n \^' c — 229 — Lager schmal blattartig, rinnenförmig oder fast röhrig eingerollt, wiederholt gabelspaltig, borstig gcwimpert, glänzend grünbraun bis kasta- nienbraun, unterseits heller, mit eingedrückten weißlichen Soredien, am Grunde rot werdend ; unfruchtbare Lappenenden linear, borstig gewimpert, fruchtbare verbreitert. Lager 6 — lo cm hoch, 0,3 — 1,5 cm breit. Reagen- tien rufen keine Veränderung hervor. Apothecien randständig oder fast randständig, bis i cm breit, oliv-kastanienbraun, mit anfangs glattem, später grubigem Gehäuse und ganzem oder gekerbtem, zuletzt fast ver- schwindendem Rande. Sporen 9 — 12 fx lang, 4,5 — 5^ dick. Pyknokoni- dien 6,5 ^t lang, i fj, dick, zylindrisch. Auf moorigem oder torfigem Boden, zwischen Moosen und Heide- kraut im Gebirge häufig, in der Ebene zerstreut, stellenweise selten. /. platyna (Ach.) Schaer. — Cetraria platina Ach. Lager sehr verbreitert, weniger geteilt, mit fast kahlem, flachem Rande. Tirol: Grenzkamm, Obermädelejoch; Saile, Wälder nächst dem Volderbad. Niederdorf. Sarkofel, Toblach ; Campiglio, Val Garardina bei Tione. /. crispa Ach. Lagerlappen schmal, vielteilig, mit krausen Enden und eingebogenen, dicht gewimperten Rändern. Tirol, verbreitet. f. subtubulosa Fr. Lager sehr schmal, wenig ästig, dicht gewimpert, durch die zu- sammengebogenen Ränder fast röhrig. Tirol: Stanzertal, Voldertal, Niederdorf. — Böhmen. V. subnigricans Nyl. — C. crispa v. subnigricans Nyl. Lager glänzend braunschwarz, niedrig, etwas niedersinkend. Tirol: Brenner, in kompakten Exemplaren auf dem kleinen Plateau nicht weit von dem Gipfel des Kraxentrag (locus classicus) ; Pinzolo, Mandron auf Erdboden. 320. C. hiascens (Frj Th. Fr. — C. oculeata ß hiascens Fr. — C. Delisei Th. F. — C. islandica var. Delisei Bory in Schaer enum. — Taf. XXIH, Fig. I. Lager dicht rasig, etwas aufrecht strauchig, blattartig, hell oder dunkel braun, matt, am Grunde gelb oder gelbbraun, hinten mit weißen Soredien; Abschnitte schmal, rinnenförmig oder flach, fast kahl, an den — 230 — Enden sehr reich wiederholt gabelig verzweigt. Apothecien ziemlich groß, auf der Vorderseite der Lappen angeheftet, bis zu 12 — 15 mm breit, mehr vortretend, mit fast gleichfarbiger Scheibe und mitunter gezähneltem Rande. Im übrigen der C. islandica sehr ähnlich. 321. C. tristls (Web.) Fr. — Liehen tristis Web. — Cornicularia tristis HofTm. — Parmelia fahlunensis var. tristis Schaer. — Liehen fuco- ides Wulf. — L. rigidus Wulf. — Lobaria rigida HofTm. — Liehen comi- culatus Lightf. — Alectoria tristis Th. Fr. Lager bräunlich, kastanienbraun oder schwarzbraun, glänzend, fest angeheftet, aufsteigend, rasenartig, brüchig-starr, dünn, rundlich-zu- sammengedrückt, zweizeilig rutenförmig-gabelästig, 1,5 cm hoch, 2 bis 3 cm breite Polster bildend. KOH ruft keine Veränderung hervor. Apo- thecien 2 — 3 mm breit, fast endständig, mit flacher oder wenig gewölbter, glänzender, gleichfarbiger Scheibe und meist buchtig gezähntem oder ge- franstem Rande. Sporen eiförmig, 8 — 1 1 /,t lang, 4 — 6 fx dick. Pykno- konidien fast randständig, wenig vorragend. Pyknokonidien an den Enden stumpf, in der Mitte schwach eingezogen. An Felsen in höheren Gebirgslagen zerstreut, in den Alpen häufiger, z. T., wie in Tirol, ziemlich verbreitet. 322. C. aculeata (Schreb.) Stitzbgr. — C. tenuissima Wain. — Liehen aculeatus Schreb. — Lobaria aculeata Hoffm. — Cornicularia aculeata Ach. — Cornicularia spadiea Ach. — Liehen hispidus Lightf. — Taf. XXIV, Fig. 4. Lager aufrecht in mehr oder weniger ausgedehnten Rasen, strauchig, brüchig-starr, rundlich oder unregelmäßig kantig, glatt, schwarzbraun, gespreizt-vielästig, mit schwarzen, borstig gewimperten Ästen. Reagen- tien rufen keine Verändenmg hervor. Apothecien endständig, 3 — 6 mm breit, mit dunkelbrauner Scheibe und borstig gewimpertem Rande. Sporen 6 — 9 jx lang, 3 — 4 fi dick. Pyknokonidien 4 jx lang, i [x dick. Häufig, aber meist steril auf unfruchtbar-sandigem oder kiesigem Boden. f. obtusata Schaer. Lager schwarzbraun polsterförmig mit halbzollangen, steifen, flach zusammengedrückten, grubigen, nackten Abschnitten und endständigen, gestutzten, angeschwollenen, sehr kurz gezähnelten Zw^eigchen. In den Alpen. Tirol: Stanzertal, Kais-erjoch, Rendeltal ; Waldrast oberhalb Trinser Markung; Zillertal, am obersten Teil des Greiner. — 231 — var. campestris Schaer. — C. aculeata var. spadicea Oliv. — Cornicu- laria spadicea Ach. — C. aculeata ß coelocaula Kbr. Lager grubig, zusammengedrückt. /. edentula Ach. Lager bis fast zum Gipfel zusammengedrückt, blaß braunrot, ohne 'domartige Wimpern, nur mit einigen kegelig-dornigen Ästen besonders gegen den Gipfel besetzt. f. acanthella Ach. — C. aculeata f. horrescens Ach. Lager lang, innen hohl werdend, dicht borstig bewimpert, schwärzlich. var. muricata (Ach.) Schaer. — Liehen muricatus Ach. — Cornicu- laria auleata ß muricata Ach. — C. a. var. muricella Flke. — C. stup- pea Fw. Lager dünn, wenig zusammengedrückt, oft fast abgermidiet, dunkel kastanienbraun bis fast schwarz, mit zahlreichen Zweigen, dichte Polster bildend. Auf sterilem Boden. Tirol verbreitet. Norddeutsche Tiefebene häufig usw. var. alpina Schaer. Lager kürzer, verflacht, innen wergartig, nur an den Spitzen ge- wimpert. Familie Lecanoraceae. Lager krustig, einförmig oder am Rande gelappt, ausnahmsweise strauchartig, verzweigt und niedrig, mit den Hyphen d^es Vorlagers oder der Markschicht an die Unterseite befestigt, ohne Rhizoiden, geschichtet und nur in einem Falle homöomerisch, unberindet odier berindet, mit Protococcus- oder Pleurococcusgonidien. Apothecien dauernd in das Lager versenkt oder sitzend, kreisrund, vom Lager berandet ; eigenes Gehäuse fehlend oder nur unvollkomm^en entwickelt; Hypothecium hell, unter dem- selben zumeist Gonidien. Paraphysen unverzweigt und frei oder verzweigt und verbunden. Schläuche 8 — 32sporig; Sporen farblos, ausnahmsweise bräunlich, einzellig, parallel zwei- bis mehrzellig oder mauerartig viel- zellig, dünnwandig. Fulkren exo- oder endobasidial. Übersicht der Gattungen: 1. Lager ungeschichtet Harpidlum. Lager geschichtet 2. 2. Sporen einzellig 3. Sporen mehrzellig 5. — 232 — 3- Paraphysen unverzweigt, frei 4. Paraphysen verzweigt und verbunden Ochrolechia. 4. Lager und Apothecien dottergelb, durch KOH kaum verändert Cande- lariella. Lager und Apotbecien nicht dottergelb Lecanora. 5. Sporen zwei- bis vierzellig 6. Sporen vier- bis mehrzellig 9. 6. Lager dottergelb Candelariella. Lager nicht dottergelb 7. 7. Lager am Rande deutlich gelappt Placolecania. Lager am Rande nicht oder kaum merklich gelappt 8. 8. Apothecien dunkel, kaum bis i mm breit Lecania. Apothecien fleischrot, bis 4 mm breit Icmadophila. 9. Sporen parallel vier- bis mehrzellig Haematomma. Sporen mauerartig vielzellig Phlyctis. Gattung Harpidium Kbr. Lager krustig, einförmig, felderig, mit den Hyphen der Unterseite an die Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, homöomerisch, durchweg aus einem dünnwandigen, großzelligen Pseudoparenchym gebildet, mit großen Palmella-Gonidien. Apothecien ein wenig eingesenkt, kreisrund, klein, vom Lager berandet; eigenes Gehäuse nicht entwickelt; Hypothecium hell; Hymenium gallertartig; Paraphysen unverzweigt, perlschnurartig septiert; Schläuche kürzer als das Hymenium, achtsporig; Sporen farblos, halbmond- bis sichelförmig, mit abgerundeten Enden, einzellig, sehr dünn- wandig. Behälter der Pyknokonidien eingesenkt, mit kaum bemerkbarer Mündung, mit hellem Gehäuse ; Fulkren exobasidial ; Basidien einfach, ge- huschelt, fast walzig; Pyknokonidien kurz, länglich-ellipsoidisch, gerade. 323. H. rutilaas (Fw.) Kbr. — Zeora rutilans Fw. Lager weinsteinartig, ausgedehnt, locker schollig- oder warzig-krustig, rissig-gefeldert, sehr dünn, dunkel rotbraun bis schwärzlich, auf fast gleich- farbigem, sehr dünnem Vorlager. Apothecien 0,1 — 0,2 mm breit, einzeln in den Warzen eingesenkt, mit braunschwarzer, flacher Scheibe und kaum vorragendem Lagerrande. Sporen 7 — 9 jjl lang, 3 fj, dick. Schlesien: An Felsen, besonders Quarz und Granit des Hirsch- berger Tales, Kynast, Poppelsteine, Prudelsberg, Hertelberge, meist große Streifen bewässerter Stellen bedeckend. Tirol: Gurgl, selten an der senk- rechten Seite einer Glimmerschieferwand im gegenüberliegenden Gerolle. — 233 — Gattung Lecanora Ach. Lager krustig, einförmig, am Rande gelappt oder schuppig-blattartig, seltener strauchartig, niedrig, mit den Hyphen des Vorlagers und der Markschicht an die Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschichtet, Lager- oberseite unberindet oder mit einer aus mehr oder weniger senkrecht oder wagerecht verlaufenden, verklebten, dünnwandigen Hyphen hervorgegan- gener Rinde; Markschicht wergartig, aus dünn- oder dickwandigen, ver- flochtenen Hyphen zusammengesetzt; Gonidienschicht mit Protococcus- Gonidien. Apothecien dauernd eingesenkt bis sitzend, im letzteren Falle gewöhnlich mit der ganzen Unterseite aufsitzend, kreisrund, vom Lager berandet, eigenes Gehäuse zumeist nur unvollkommen, seltener gut ent- wickelt; Paraphysen unverzweigt, frei; Hypothecium hell oder gefärbt; Schläuche normal achtsporig, ausnahmsweise sechzehn- bis zweiunddreißig- sporig; Sporen farblos, ellipsoidisch, länglich bis kugehg, gerade, seltener bohnenförmig gekrümmt, dünnwandig, ohne Schleimhof, einzellig. Fulkren exobasidial, ausnahmsweise auch endobasidial; Pyknokonidien stäbchen- förmig, Z3dindrisch, fädlich, gerade oder bogig bis sichelförmig gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Apothecien dauernd eingesenkt (Subg. Aspicilia) 3. Apothecien sitzend 2. 2. Lager durchweg krustig, auch am Rande nicht gelappt (Subg. Eule- canora) 45. Lager nur im Zentrum krustig, am Rande gelappt (Subg. Placo- dium) 125. 3. (Aspicilia) Scheibe der Apothecien rötlich, rot oder braun bis braun- schwarz 4. Apothecien rein schwarz oder grünlich schwarz 21. 4. Lager kupferrot bis rotbräunlich 5. Lager anders gefärbt 7. 5. Apothecien dem Lager gleichfarbig L. rufa. Apothecien dunkler als das Lager, braunschwärzlich 6. 6. Hyphen durch Jod violett gefärbt L. cupreoatra. Hyphen durch Jod braunrot gefärbt L. cervinocuprea. 7. Sporen bis 8 ^ lang 8. Sporen über 8 ju lang 9. 8. Lager weißgrau L. recedeus. Lager graugrün oder lederfarben L. microlepis. — 234 — 9- Lager gelb lo. Lager anders gefärbt 12. 10. Sporen 18 — 25 /z lang L. similis. Sporen bis 18^ lang 11. 1 1 . An überfluteten oder feuchten Fels«n L. lacustris. An trockenen Standorten L. ceracea. 12. Lager milchweiß L. lactea. Lager grau oder rötlich grau 13. 13. Sporen durchschnittlich über 14/11 lang 14. Sporen bis 14 ju lang 16. 14. Apothecien neben dem Lagerrande mit deutlich vortretendem eigenen Rande, kaum über 0,3 mm breit L. Prevostii. Apothecien größer, ohne bemerkbaren eigenen Rand 15. 15. Vorlager schwarz. Apothecien bis über i mm breit L. cinereorules- cens. Vorlager grau, Apothecien kleiner L. sanguinea. 16. Scheibe gelbbraun, rötlich oder weißlich L. mixta. Scheibe rotbraun oder dunkelrot 17. 17. ^An Rinde L. faginea. An Gestein 18. 18. Jod färbt das Hymenium weinrot L. simulans. Jod färbt das Hymenium blau 19. 19. Hypothecium rötlichbraun L. phaeops. Hypotheciimi farblos 20. 20. KOH verändert die Farbe des Lagers nicht L. complanata. KOH färbt das Lager rot L. alpina. 21. Lager schön blau L. coerulea, Lager nicht blau 22. 22. Lager gelblich, rötlich oder bläulich 23. Lager weiß, grau bis schwärzlich 26. 23. Sporen 36// lang, 24^ dick L. mutabilis. Sporen bis 21 ju, lang 24. 24. Vorlager deutlich, schwarz L. Myrini. Vorlager gleichfarbig oder undeutlich 25. 25. Scheibe nackt L. flavida. Scheibe blaugrün bereift L. polychroma. 26. Auf Erde, über Pflanzenresten L. verrucosa. An Gesteinen 27. 27. Sporen bis 12^ lang 28. Sporen über 12^ lang 30. — 235 — 28. Lager schwärzlich L. morioides. Lager grauweiß oder bläulichweiß 29. 29. An überfluteten Steinen L. aquatica. An trockenem Gestein L. verruculosa. 30. Sporen im Durchschnitt unter 22// lang 31. Sporen im Durchschnitt über 22 fx lang 39. 31. Lager dunkelgrau 32. Lager weißlich bis hellgrau 34. 32. KOH färbt das Lager 33. KOH verändert das Lager nicht 34. 33. KOH färbt das Lager innen gelb L. göttweigensis. KOH färbt das Lager dunkelrot L. mastrucata. 34. Schläuche zwei- bis viersporig L. coronata. Schläuche sechs- bis achtsporig 35. 35. Sporen fast kugelig L. cacuminum. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch 36. 36. Jod färbt das Hymenium dauernd blau L. pelobotryoides. Jod färbt das Hymenium erst blau, dann rotbraun 37. ^y. KOH färbt das Lager nicht L. caesiocinerea. KOH färbt das Lager 38. 38. Sporen 15 — 22 ^i lang, 8 — 14^ breit L. cinerea. Sporen 12 — 16 fj, lang, 7 — 9/t breit L. adunans. 39. Jod färbt das Hymenium blau 40. Jod färbt das Hymenium oft nach vorübergehender Bläuung rot- braun oder weinrot 42. 40. Sporen über 30 ^^ lang L. caecula. Sporen bis 30^ lang 41. 41. Lager mehr aus einzelnen, oft zerstreuten schuppigen Feldern l)e- stehend L. contorta. Lager zusammenhängend oder rissig gefeldert L. calcarea. 42. Sporen über 16 /< dick L. congJomerans. Sporen bis 16 fx dick 43. 43. Vorlager grauschwarz L. leprosescens. Vorlage r hellgrau 44. 44. Sporen 15 — 30^ lang L. gibbosa. Sporen 27 — 34;/ lang L. Intermutans. 45. (Bulecanora) Lager weiß, grau oder schwärzlich, ausnahmsweise gelblich 46. Lager gelblich bis braun loi. — 236 — 46. Gesteinbewohnende Arten 47. Auf andern Substraten lebend 73. 47. Sporen sehr klein, bis 9^ lang 48. Sporen durchschnittlich über 9// lang 49. 48. Lager rissig gefeldert L. torquata. Lager schorfig mehlig L. minutissima. 49. Sporen groß, über 20^ lang 50. Sporen bis ig [jl lang 51. 50. Fruchtscheibe braunrötlich, leich grau bereift L. sororia. Fruchtscheibe schwärzlich, nicht bereift L. erlgens. 51. Scheibe schw^arz oder dunkel braunschwarz 52. Scheibe heller gefärbt 62. 52. Auf Kalk oder kalkhaltigem Gestein 53. Auf Silikatgestein 55. 53. Lager rissig gefeldert L. salevensis. Lager spärlich, kleiig oder kleinwarzig 54. 54. Sporen 15 ^ lang, 7 — 9^ dick L. Romeana. Sporen 9 — 1 1 jj, lang, 5 jjl dick L. Agardhianoides. 55. Lager schwärzlich L. nigrescens. Lager weiß oder grau 56. 56. Lager rein weiß L. gypsodes. Lager grau 57. 57. Scheibe schwarzbraun 58. Scheibe rein schwarz 60. 58. Lager aus getrennten, weiß geränderten Schuppen bestehend L. poly- carpa. Lager feinrissig 59. 59. Lagerrand dünn eingekerbt L. prosecholdiza. Lagerrand angeschwollen, ungeteilt L. Bambergeri. 60. Sporen 6 fj, dick L. tephraea. Sporen 6 — 8/^ dick 61. 61. Paraphysen durchweg violett L. atra. Paraphysen nicht violett L. gangaleoides. 62. Lager durch KOH nicht verändert 63. Lager durch KOH gefärbt 68. 63. Scheibe dunkelbraun L. subnivea. Scheibe heller 64. 64. Scheibe blaßblau, bereift L. dispersa v. pruinosa. Scheibe nicht blaßblau 65. — 237 — 65. Scheibe nackt 66. Scheibe bereift 67. 66. Lager krustig, rissig gefeldert L. epanora. Lager meist aus zerstreuten Schollen oder Nestern bestehend L. dis- persa. 67. Apothecien nicht über i mm breit L. crenulata. Apothecien bis 1,5 mm breit L. galactina. 68. KOH färbt das Lager intensiv bräunlich-rotgelb L. protecta. KOH färbt das Lager nur gelb 69. 69. Scheibe nicht bereift L. polytropa, Scheibe bereift 70. 70. Sporen größer, 12 — 19 ^f lang, 6 — 10 ^t dick L. cenisla. Sporen kleiner, 10 — 14 ju lang, 6 — 8 /,< dick 71. 71. CaCl färbt das Lager nicht 72. CaCl färbt das Lager orangebräunlich oder rot L. subradiosa. 72. Pyknokonidien 20 — 25 ju lang L. subcarnea. Pyknokonidien 11 — 14 ju lang L. sordida. 73. Über Moosen, Pflanzenresten, auf Erde wohnend 74. Rinde oder Holz bewohnend 75. 74. Lager dick L. rhypariza. Lager sehr dünn L. castanea. 75. Scheibe rein schwarz L. atiopta. Scheibe heller, höchstens schwärzlich 76. 76. Jod färbt das Hymenium dauernd blau yy. Jod färbt das Hymenium nur vorübergehend blau, dann weinrot oder rotbraun 91. 77. Sporen über 5 /^ dick, meist über I2//Jang 78. Sporen unter 5 /^ dick, meist unter 12 ju lang 84. 78. Lagerrand fast völlig verschwindend L. intumescens. Lagerrand bleibend, dick 79. 79. Gehäuse der Apothecien durch tiefere Furchen imd vortretende Rücken kenntlich 80. Gehäuse nicht durch Rücken und Furchen auffallend 81. 80. Rand ganz L. chlarona. Rand deutlich gekerbt L. subrugulosa. 81. Scheibe bereift L. angulosa. Scheibe nicht bereift 82. 82. Scheibe braunschwarz L. coilocarpa. Scheibe fleischfarben bis bräunlich 83. — 238 — 83. Lagerrand dünn, wenig erhaben L. subfusca. Lagerrand sehr dick, vortretend L. scrupulosa. 84. Scheibe grünlich-schwefelgelb L. Heidelbergensis. Scheibe rötlich, rot, bräunlich 85. 85. Lager durch KOH nicht verändert 86. Lager durch KOH gelb gefärbt 89. 86. Schläuche acht-, sechzehn- oder zweiunddreißigsporig L. Sambuci. Schläuche nur achtsporig 87. 87. Apothecien fleischfarben L. glaucella. Apothecien schwarzrot oder braunrot, biatorinisch 88. 88. Sporen 12^ lang, 4 jli dick L. hypoptoides. Sporen kürzer und dicker, 9 — lo ju lang, 5 /x dick L. persimilis. 89. Lager grau L. trabalis. Lager weißlich 90. 90. Lagerrand anfangs stark vortretend L. plniperda. Lagerrand von Anfang an nicht sichtbar L. metaboloides. 91. Sporen fast kugelig L. infuscescens. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch 92. 92. Lager dunkel aschgrau L. anoptizodes. Lager weißlich bis hell aschgrau 93. 93. Sporen unter 5 ^ dick 94. Sporen über 5 fjL dick 97. 94. Sporen nur 2 — 3,5 (x dick 95. Sporen 3,5 — 5 /^ dick 96. 95. Epithecium fast farblos L. cyrtellina. Epithecium rußbraun L. subintricata. 96. Scheibe braunrötlich bis schwarz L. paroptoides. Scheibe scherbengelb bis dunkel rötlich L. albellula. 97. Sporen über 23 jx lang L. acceptanda. Sporen unter 20 jx lang 98. 98. Lager durch KOH nicht gefärbt L. Hagenil Lager durch KOH gelb gefärbt 99. 99. Sporen bis zu 1 1 ^ lang L. variolascens. Sporen über 12^ lang 100. 100. An Baumrinde L, albella. An altem Holzwerk L. cateila. loi. Lager gelblich oder gelb 102. Lager braun 119. 102. Steinbewohner 103. Rindenbewohner 112. — 239 — 03. Scheibe dauernd gelblich oder hell gelbbraun 104. Scheibe im Alter dunkel 106. 04. Lager graugelb L. silesiaca. Lager gelblichweiß 105. 05. KOH bräunt das Lager L. laevigata. KOH verändert die Lagerfarbe nicht L. plicata. 06. Jod färbt das Hymenium blau, dann schmutzig oder rotbraun (Schläuche oft blau bleibend) 107. Jod färbt das Hymenium dauernd blau 108. 07. Sporen 8 — 10^ dick L. aurea. Sporen bis 6 ^ dick L. sulfurea. 08. KOH färbt das Lager dunkler gelb bis bräunlich 109. KOH verändert die Lagerfarbe nicht L. conferta. 09. Apothecien i — 3 mm groß L. frustulosa. Apothecien kaum i mm erreichend iio. IG. CaCl färbt das Lager oberseits rot L. suHurata. CaCl verändert die Lagerfarbe nicht iii. 1 1 . Vorlager schwarz L. intricata. Vorlager weiß, undeutlich L. orosthea, 12. Lager durch KOH gelb gefärbt 113. Lager durch KOH nicht verändert 115. 13. Apothecien spärlich bis 1,5 mm breitL. expallens. Apothecien zahlreich bis 0,8 mm breit 114. 14. Lagerrand bleibend L. conizaea. Lagerrand bald verschwindend L. symmicta. 15. Lagerrand zuletzt fast oder vollständig verschwindend 116. Lagerrand bleibend 117. 16. Sporen 4 — 6 [x dick L. symmictera. Sporen 5 — 9^ dick L. subravida. 17. Sporen 15 — 18^ lang L. mughicola. Sporen bis 12 fj, lang 118. 18. Epithecium fast farblos L. varia. Epithecium bräunlich L. Bormiensis. 19. Sporen groß, über 16^ lang 120. Sporen kleiner, bis 15^ lang 121. 20. Sporen 16 — 21 ^ lang L. Bockli. Sporen 30 — 40 ^ lang L. Wirameriana. 21. An Holzwerk, entrindeten Stämmen L. effusa. An Gestein 122. — 240 — 122. Lagerwarzen mit blaß schwefelgelben Soralen L. Bachmanni. Lagerwarzen ohne gelbe Sorale 123. 123. Lager dünn, rissig-runzelig oder körnig L. prosechoides. Lager dick, knorpelig, groß warzig oder warzig gefeldert 124. 124. Scheibe schwarzbraun, stark glänzend L. badia. Scheibe kastanienbraun L. atriseda. 125. (Placodium) Lager weißlichgelb, graugelb, grünlich oder bräunlich, aber stets mit gelblichem Ton 126. Lager grau, graurötlich, grünlich oder bräunlich, nie mit gelblichem Ton 143. 126. Scheibe dunkel olivfarben bis braun 127. Scheibe hellfarbig, meist rötlich scherbengelb 132. 127. Lager durch KOH gefärbt 128. Lager durch KOH nicht gefärbt 129. 128. Lager durch KOH schwefelgelb gefärbt L. admontensis. Lager durch KOH rot gefärbt L. Reuteri. 129. Apothecien groß, 2 — 5 mm breit 130. Apothecien nur bis 2 mm breit 131. 130. Lagerrand bleibend L. melanophthalma. Lagerrand fast verschwindend L. concolor. 131. Epithecium fast farblos L. saxicola. Epithecium dunkel bräunlich L. Garovaglü. 132. KOH färbt das Lager deutlich gelb 133. KOH färbt das Lager nicht oder nur ganz schwach gelb 136. 133. Sporen 11 — 16 ju lang L. cartilaginea. Sporen 9 — 12 ju, lang 134. 134. Apothecien blaßrot bis lebhaft safranrot L. chrysoleuca. Apothecien gelblich fleischfarben bis strohgelb 135. 135. Lager kreisrund L. orbicularis. Lager unregelmäßig ausgebreitet L. subdiscrepans. 136. An kieselhaltigem Gestein 137. An Kalk und kalkhaltigem Gestein 140. 137. Apothecien i — 1,5 mm breit 138. Apothecien 2 — 4 mm breit 139. 138. Lagerrand zuletzt fast verschwindend L. gracilis. Lagerrand bleibend L. gelida. 139- Lagerrand ganz L. disperso-areolata. Lagerrand gekerbt L. peltata. 140. Lager dick weiß bereift L. Laraarckii. Lager nicht oder nur unbedeutend bereift 141. — 241 — 141- Rand bleibend 142. Rand zuletzt verschwindend L. crassa. 142. Lagerschuppen meist zerstreut L. disperso-areolata. Lager kräftig schuppig gefeldert L. gypsacea. 143. Auf kalkhaltigem Boden, über Moosen L. lentigera. An Gestein 144. 144. Lager grünbraun bis grünschwärzlich L. demissa. Lager weiß, grau, graugrünlich 145. 145. Apothecien hell scherbengelb bis gelbbräunlich 146. Apothecien schwärzlich oder braunschwarz 147. 146. Lagerrand dick, Epithecium farblos L. pruinHera. Lagerrand dünn, Epithecium gelblichbraun L. valisiaca. 147. KOH verändert die Lagerfarbe nicht 148. KOH färbt das Lager blutrot 149. 148. Randstrahlen des Lagers flach L. circinata. Randstrahlen des Lagers gewölbt L. mefanaspis. 149. Sporen 11 — 13// lang L. alphoplaca. Sporen 13 — 16 fx lang L. subcandicans. 324. L. cupreoatra Nyl. — Aspicilia olivacea Bagl. et Car. Lager dünn, gefeldert, kupferbraun, fast matt, mit eckigen oder ab- gerundeten, 0,4 — 0,5 mm breiten, an den Rändern aufgerichteten und weißlichen oder schwärzlichen Felderchen, auf schwarzem \'orlager. Apothecien klein, eingewachsen, trocken braunschwarz, angefeuchtet röt- lich werdend, mit sehr dünnem, weißlichem Rande. Sporen zu 8, eiförmig. IG — 14 fjL lang, 5 — 6 n dick. K verändert die Farbe -des Lagers nicht. ■ — Jod färbt die Markhyphen violett. Alpen: Quarzfelsen am Valdobbiahospiz. 325. L. cervinocuprea (Arn.). — Aspicilia cervinocuprea Arn. — A. olivacea f. cervinocuprea Arn. Lager ergossen, gefeldert, hirschbraun-kupferrot ; Felder durch gegen- seitigen Druck vieleckig, am Rande nicht selten etwas Aveißlich, weder durch KOH noch HNOg verändert. Jod färbt das Mark braunrot. Apo- thecien klein, ziemlich flach, braunschwärzlich, mit blassem, ganzem Rande, einzeln in den Feldern. Epithecium bräunlich, durch KOH nicht verändert. Hypothecium und Hymenium farblos, durch Jod gebläut ; unter dem Hypothecium Gonidien. Sporen oval, hier und da mit öltropfen. 10 — 14^ lang, 5 — 6 yu breit, zu 8 in länglichen Schläuchen. Von der nahe- stehenden L. cupreo-atra Nyl. durch die Jodreaktion der Lagerhyphen unterschieden. Thom^-Migula, Flora. XU. 16 — 242 — Tirol: Kühetai, P'elswand in der Richtung der Plendeleseen. Gurgl, an Felswänden am Wege zum Ramoljocb : an Glimmerschieferwänden auf der Nordseite der Hohen Mut. 326. L. rufa (Krplhbr.). — Aspicilia rufa Krplhbr. Ausgebildetes Lager, dick, rissig gefeldert, gewöhnlich aber dünn, feinrissig, ergossen, rotbräunlich. Apothecien kegelig-krugförmig, etwas eingesenkt, dem Lager gleichfarbig mit blasserer, oft rosaroter Scheibe, zuletzt sitzend, verflacht, schwärzlich. Sporen zu 8, eiförmig-ellipsoidisch, einzellig, farblos, 10 — 12 fx, lang, 6 jx breit. Salzburg: Radstadter Tauern, an Felsen bei Tweng; Gastein, am Eingang in das Naßfeld (Metzler, Flechten des Radstadter Tauern). 327. L. recedens (Tayl.) Nyl. — Aspicilia bohemica Kbr. — Lecidea recedens Tayl. — Lecanora subcinerea Nyl. Lager weinsteinartig, warzig oder rissig -gefeldert, weißgrau, auf .!:^leichf arbigem, zartem Vorlager. Apothecien 0,5 — 1,0 mm breit, meist gehäuft, dauernd eingesenkt, mit flacher oder leicht gewölbter Scheibe und bleibendem, hervortretendem, dünnem, weißgrauem Lagerrande. Para- physen knotig gegliedert, fast perlschnurartig, oben bräunlichgrün. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen kugelig bis kugelig-ellipsoidisch, 5 — 7 ^ lang, 4 — 5 i_i dick, deutlich gesäumt, selten gut entwickelt. /. a genuina Kbr. Kruste dünn, felderig-warzig, weißgrau; Fruchtscheibe schwärzlich, dünn bereift. /. ß ßuvialis Kbr. Kruste dick, feinrissig gefeldert, weißgrau ins Rötliche spielend, Fruchtscheibe rotbraun, nackt. Selten, an Gestein im Gebirge. Tirol: Paznaun, an einem Glimmer- schieferfelsen links von der Straße nach Galtür. — Schlesien: An Granit in einem Hohlwege bei Gorkau (a), an Felsen im Bober nächst Staupitz bei Hirschberg; am rechten Ufer des Bober in der Sattlerschlucht an Steinen (ß). — Böhmen: Deutschbrod, Felsen bei Ranteich (a). — Brandenburg: An erratischen Blöcken um Schildberg bei Soldin. — Nieder- -Österreich: Sandstein bei Wien. 328. L. tnicrolepis (Kbr.). — Aspicilia microlepis Kbr. Lager sehr dünn, weinsteinartig, ausgebreitet, aus kleinen, 0,3 bis 0,5 mm breiten, schmutzig graugrünen oder lederfarbenen, flachen, rund- lichen Schollen zusammengedrängt, auf dunklerem Vorlager. Apothecien — 243 — punktförmig, kaum über 0,1 mm groß, zu i — 2 in den Schollen sitzend, eingesenkt, mit vertiefter oder flacher, rötlichbrauner, angefeuchtet durch- scheinender und dunkel kirschroter Scheibe, mit schmalwulstigem Lager- rande. Epithecium farblos, mit spärlichen grünen Körnchen als Deck- schicht. Paraphysen stark verklebt. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, oft durch Druck eckig, 5 — 8u lang, 3 — 4 ju dick. Jod färbt das Hymenium dauernd gelbrötlich oder trüb ziegelrot. Schlesien: Riesengebirge, am Basalt der kleinen Schneegrube. Ob die drei folgenden Varietäten, die Eitner mit microlepis zu seiner U. arenaria zusammenfaßt, hierher zu ziehen sind, bleibt fraglich; der Name arenaria ist übrigens bereits an eine andere Lecanora vergeben (L. arenaria Nyl.). var. acarosporoides (Eitner). — Aspicilia arenaria var. acarosporoides Eitner. Kruste graugrün, angedrückt, mehr oder weniger gewölbt-schuppig, der Acarospora discreta ähnlich. Areolen bald vereinzelt auf dem unkennt- lichen Vorlager, bald zu zusammenhängender Kruste vereinigt. Hin und wied€r dunkler oder heller gefärbt, auch öfter leprös werdend. Die Apothecien sind eingesenkt, mit konkaver, dem Lager gleichfarbiger, von diesem mehr oder weniger wulstig berandeter Scheibe. Das ganze Hyme- nium ist ungefärbt; Paraphysen wenig verleimt. Schläuche schmal keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 14 — 20 ju lang, 10 — 12 // dick oder 13 — 14 ju lang, 7 — 8^* dick. Jod bläut erst intensiv, färbt dann orangerot oder schmutzig rotbraun. Schlesien: Rosenberg, Sandheide vor Schirokau an der Graben- böschung der Chaussee. var. verucarioides (Eitner). — Aspicilia arenaria var. verucarioides Eitner. Lager gelbbraun, sehr dünn und leprös, der A. flavida ähnlich. Die Apothecien sind dem Lager glatt eingesenkt, punktförmig, und nur der schwarze, schräg nach innen geneigte, die Scheibe verdeckende Rand steht hervor, so daß man erst eine Verrucaria mit eingedrückter Pore zu sehen glaubt. Das Gehäuse wird nur markiert durch den fast kohligen Rand. Hymenium wie bei voriger var. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 12 — 16^ lang, 6 — 8^ dick. Jod färbt gelblichrot. Schlesien: Rosenberg, Sandheide vor Schirokau an der Graben- böschung der Chaussee; Frankenstein, Grochberge an der Chaussee nach Wartha. Dort auch eine Form mit sehr erweiterter Scheibe. Sporen 14 — J7 JU lang, 7 — gu breit. 16* — 244 — var. incana (Eitner). — Aspicilia arenaria var. incana Eitner. Die ganze Flechte winziger, aus kleinen, höckerigen Wärzchen oder Schüppchen bestehend, grau, fast wie bereift. Apothezien kleiner und oft zu mehreren in der Areola, o,i — 0,3 mm breit, auch zusammenfließend, eingesenkt. Rand fein, wulstig-erhaben, grünbraun. Hymenium farblos, ohne Decke. Schläuche spindelig, achtsporig. Sporen fast kugelig- ellipsoidisch, 10 — 12 yu lang, 7 — 8^. dick. Jod färbt das Hymenium nach ganz leichter Bläuung gelbbraun. Schlesien: Habelschwerdt, Grund vor Neuwalthersdorf , auf Sandstein. 329. L. similis (Mass.) Jatta. — Pinacisca. similis Mass. — Lecanora carneo-pallens Nyl. — Aspicilia isabellina Jatta. — Jonaspis similis Jatta. Lager ausgebreitet, schorfig-weinsteinartig, blaß ockergelb, sehr dünn, zusammenhängend. Apothecien zuerst eingesenkt, leicht krugförmig, später flach, sitzend, mit blaß fleischfarbener Scheibe und ziemlich dickem, stumpfem, ganzem Lagerrande. Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen ziemlich groß, kugelig bis ellipsoidisch, 18 — 25^ lang, 15 — 18 /^ dick (30 — 34/* lang, 14 — 17 yu dick). Paraphysen robust, getrennt. Jod färbt das Hymenium blau. Selten auf Kalkfelsen. Tirol: Waldrast, in beiden Gruben, am Grunde der feuchten Serieswände und dem darunter befindlichen Stein- gerölle. Ampezzo, Val Fonda. Gröden, am untersten Teil der Langkofel- wand bei Wolkenstein ; Sellajoch ; Schiern, am Wasserfall rechts oberhalb Ratges; am Dolomitfelsen unter der Klamm und in der Umser Schlucht. Paneveggio, Nordseite des Monte Castallazo. — Schweiz: Valdobbia ; Genf. — Bayern: Allgäuer Alpen, Einödsbach. — Frank. Jura: An Sandsteinblöcken am Wege zur Ludwigshöhe bei Weißenburg. — West- falen: Höxter, an kleinen Kalkklippen des Ziegenberges über dem Ein- gang zum Schleifental. 330. L. lacustris (With.) Th. Fr. — Liehen lacustris With. — Aspi- cilia lacustris Th. Fr. — A. epulotica ß lacustris Kbr. — Lecanora cinerea* lacustris Nyl. — L. gibbosa* lacustris Nyl. — Liehen Acharii West. — Lecanora Acharii Smrft. — Urceolaria Acharii Ach. Lager weinsteinartig, dünn, glatt, rissig geborsten, blaß scherbengelb oder ockerfarben, durch K nicht gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien klein, punktförmig, bis 0,4 mm breit, eingesenkt, krugförmig, mit vertiefter, rötlicher oder rotbräunlicher Scheibe und undeutlichem Lagerrande. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt, am Scheitel leicht bräunlich oder gelblich. Schläuche lang keulig, achtsporig. Sporen — 245 — ellipsoidisch, 13 — 18 [x lang, 6 — 8 [x dick. Jod färbt das Hymenium zuerst blau, dann schmutzig weinrot oder rotbraun. Auf feuchten oder überfluteten Felsen, namentlich in Bächen, ziemlich selten. Tirol: Stanzertal auf überflutetem Glimmerschiefer, im Bach bei St. Christoph ; in der Rosannaschlucht bei St. Anton. Sarntal, Kaserboden auf feuchtem Sandstein. — In den Mittelgebirgen seltener, z. B. Baden: Todtnau, Aftersteg, Zastler; Hessen: Tonschiefer in der Weibach; Erzgebirge. 331. L. ceracea (Arn.) Zwackh. — Aspicilia ceracea Arn. — A. epu- lotica y ceracea Kbr. Lager blaß scherbengelb, durch K nicht, Mark durch Jod nicht ver- ändert; Gonidien gelblichgrün, 12 — 16// dick. Apothecien fleischrot, innen farblos, durch Jod blau, später weinrot gefärbt. Sporen zu acht im Schlauch, eiförmig, 12 — 15 ;^ lang, 6 — 8^ breit. Auf verschiedenem Gestein im Gebirge, meist selten, in Tirol ziemlich verbreitet: Stanzertal, Waldrast, Kleiner Rettenstein. Mareit, Khrenburg, Lienz, Sarntal, Predazzo, Paneveggio, Pinzolo usw. — N i e - der -Österreich: An umherliegendem Sandsteingeröll am Sonntags- berg. — Schweiz: An härterem Gestein. — Frank. Jura: Landeck, oberhalb Thalmessing; bei Eichstätt, Schwandorf, Jackhausen, Biberach. — Münchener Gebiet: Zwischen Haarkirchen und Dettenhausen (Sand- stein) ; auf den Steinhaufen zwischen Dettenhausen und Egeling; im Walde zwischen Holzhufen und Aufhofen (Gneiß). — Baden: Heidel berg, auf Porphyr im Fuchstrapp bei Handschuchsheim und Peterstal ; auf Sandstein des Königsstuhles; im Felsenmeer über dem Wolfsbrunnen; Hausach im Kinzigtal ; Geroldsau. — Westfalen. — Thüringen. 332. L. lactea (Mass.). — Aspicilia lactea Mass. — Lecania lactea Arn. Lager ergossen, weinsteinartig-mehlig, zusammenhängend, milchweiß. Apothecien zuerst eingesenkt, sehr klein, später sitzend, etwas vertieft, blaß scherbengelb, mit dünnem Lagerrand, zuletzt etwas vorragend, bräun- lich. Sporen lang ellipsoidisch, 9 — 10^ lang» 2 — 4 jx dick. An Kalk im Frankenjura: Höhlungen eines großen Kalkblockes in einer felsigen Schlucht bei Obereichstätt (Pyknokonidien 15 — 16 n lang, I fi dick) ; an einem Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und Dollnstein ; Kalktuff bei Holnstein. 333. L. Prevostli (Fr.) Ph. Fr. — Gyalecta Prevostii Fr. Lager bald deutlich, bald sehr gering entwickelt, fast fehlend, weiß, aschgrau oder fleischrot-weißlich. Apothecien kaum über 0,3 mm breit, — 246 — tief in Grübchen eingesenkt, rundlich oder in verschiedener Weise un- förmig, mit vertiefter, rosa-fleischroter oder zuletzt dunklerer Scheibe und eigenem, vom Lagerrande umgebenen, zuletzt völlig gesondertem Rande. Hypothecium farblos. Paraphysen durchweg farblos, verklebt. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 14 — 22 fx lang, 9 — 11^ dick. Jod färbt die Hymenialgallert blau, dann mitunter schmutzig, etwas wein- rot. — Gonidien 9 — 16 fj, im Durchmesser. An Kalkgestein in den Alpen verbreitet, sonst zerstreut in Mittel- und Süddeutschland. Frank. Jura. — Schlesien: Kitzelberg bei Kauf fung. — Thüringen: Hochfläche des Schweinsberges bei Flaue. /. microcarpa Anzi. — Jonaspis Prevostii pl. microcarpa Arn. Lager gelblich. Früchte klein, mit 9 — 10 ^t langen, 6 — 8^ dicken Sporen. Tirol: Schiern, auf Tschapith, unweit der Prosliner Schwaig. Fassa, Sasso dei Mugoni, auf Dolomit. /. pateUula Arn. Apothecien dicker, flach, mit nicht oder kaum eingebogenem Rande. Tirol: Ampezzo, auf einigen Kalksteinen über den Plätzwiesen. Gröden, am untersten Teile der Langkofelwand bei Wolkenstein. 334. L. sang.uinea (Kplhbr.). — Aspicilia sanguinea Kplhbr. — A. cinereorufescens var. sanguinea Arn. Lager weinsteinartig, dünn, furchig, fast aschgrau, ins Rote spielend, dem Substrat eng anliegend, auf grauem Vorlager, durch K nicht ver- ändert, Mark durch Jod gebläut. Apothecien zahlreich, kleiner als bei cinereorufescens, dem Lager eingesenkt, später etwas vorragend, mit ver- tiefter, trocken bräunlichroter, feucht lebhaft blutroter Scheibe und ganzem Lagerrande. Epithecium bräunlich, Hypothecium farblos. Sporen 15 bis 18 ( — 23) yu lang, 8 — 9 ( — 11)// dick, eiförmig-ellipsoidisch. Auf kalkarmem, kieselhaltigem Gestein in den Alpen, in Tirol ziem- lichverbreitet: Stanzertal, Waldrast. Zillertal, Großer Rettenstein, Sulden, Gröden, Predazzo. — Salzburg: Radstädter Tauern, an Felsen bei Tweng; Rathausberg bei Gastein. — Schweiz: Valsesia, Alp Trella und Fraele. — Allgäuer Alpen: Obermädelealpe, Biberalpe, Gottesacker- wände (Grünsandstein, Kalkhornstein). f. diamarta (Ach.) Arn. — Urceolaria diamarta Ach. Lager dunkler, Apothecien mehr gedrängt. Tirol: Arlberg, Waldrast, Kleiner Rettenstein, Taufers. i^ ;■.., ¥■ V ^ . •. I.»- ■-> J^M^^^^ %chl&n/ ,Mif. ^O 2a Ä-?» . J / 6 -Z. ^<^€i9^i^isa^ / ^u/i)a^llUcGm^> — 247 — /. suhcandida Arn. (Taf. XXVI, Fig. (>. — Aspicilia cinereorufescens f. subcandida Arn. Lager weiß. Tirol: Gröden, auf Wengerkalk bei der Ladiniahiitte. Predazzo, links über dem Satteljöchl. Paneveggio, auf dem Gipfd des Monte Viesena. 335. L. cinereorufescens (Ach.) Th. Fr. — L. cinerea * cinereorufescens Nyl. — Urceolaria cinereorufescens Ach. — Aspicilia cinereorufescens Th. Fr. — Liehen cinereorufusWnbg. — Parmelia cinerea e cinereorufa Fr. Lager vveinsteinartig, warzig oder rissig gefeldert, dunkel oder hell aschgrau, mit schwarzem, oft undeutlichem Vorlager, durch K nicht ver- ändert, Mark durch Jod gebläut. Apothecien klein, punktförmig bis i mm oder wenig darüber groß, gewöhnlich vortretend, ziemlich regelmäßig, mit deutlichem Lagerrande und vertiefter oder flacher, nackter, trocken roter oder rotbrauner, feucht lebhaft blutroter Scheibe. Hypothecium farblos. Paraphysen schlank oder ziemlich dick, am Scheitel verdickt und bräunlich. Schläuche etwas aufgeblasen-keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, ge- höft, 12 — 24^ lang, 7 — 10 fx dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau, die Schläuche schließlich violett. Pyknokonidien kurz, zylindrisch, gerade, 4—5 IX lang, I // dick. An Gestein, besonders Sandstein, Glimmerschiefer, Porphyr, im Ge- birge, besonders in den Alpen verbreitet, aber nicht häufig. /. spermogonifera Arn. Lager mehr oder weniger weit ergossen, bläulichgrau, feinrissig, ■weder durch KOH noch durch CaCl verändert; Mark durch Jod gebläut. Apothecien rötlich, hier und da blasser. Epithecium bräunlich, durch HNO., nicht verändert, Hymenium durch Jod gebläut. Paraphysen dicker. Sporen einzellig, oval, 15 — 16^ lang» 6 — y ju dick. Tirol: Kleiner Rettenstein, an Rhododendron. f. diamarta (Ach.) Th. Fr. — Urceolaria diamarta Ach. — Lecanora cinerea var. diamarta Nyl. — L. c. var. oxydata Nyl. — Aspicilia cinereorufescens * ochracea Kbr. Fig. r. >» 2. » 3- t» 4. >» 5- 6. Erklärung zu Tafel XXVI. Lecanora flavida, nat. Gr. ,, gibbosa, nat. Gr. 2 a. Lupenvergrößerung. „ ,, f. laevata, nat. Gr. 3 a. Lupenvergrößerung. „ intermutans. jüngeres Lager. ,, sanguinea f. subcandicans. — 248 — Lager durch Eisenverbindungen ockerrot gefärbt. Apothecien trocken schwärzlich. An Felsen im Gebirge. Tirol: Mittelberg, im Taschachtale; Finster- tal, zwischen Kühetai und den Seen; Gurgl, an verschiedenen Stellen; Waldrast ; Brenner ; Sulden, oberhalb St. Gertraud ; Lienz, am Wege zur Feldwaibelalp. — Schweiz: Bormio, Rodolo, um Riva, Valsesia, Mont- blanc. var. sudetica Eitner. Lager grau oder ölbraun, geschwollen schollig, mit schwarz beranden- dem und oft durchkreuzendem Vorlager. Apothecien ölig rotbraun, glatt eingesenkt, angefeuchtet, feurigrot. Schlesien: Auf dem ganzen Kamm des Riesengebirges sehr ver- breitet, meist die senkrechten Flächen von Felsblöcken bekleidend. 336. L. mixta (Eitner). — Aspicilia mixta Eitner. Lager dunkelgrau, zusammenhängend, auf undeutlichem, hellem Vor- lager, zum Teil rissig gefeldert, besonders um die völlig eingesenkten, bis 0,5 mm großen, konkaven, gelbbraunen, rötlichen bis weißlichen Apo- thecien, deren Lagerrand wulstig und mäßig kräftig hervorragt. An- gefeuchtet wird die Scheibe stets farblos. Paraphysen gegliedert, kräftig, straff, bei Druck sich leicht trennend, das ganze Hymenium völlig farblos. Schläuche fast spindelig. Sporen bis zu acht, kurz elliptisch, 11 — 14 fj, lang, 5 — y u dick. Jod färbt das Hymenium gelblich-rotbraun, ebenso die Hyphen. Schlesien: An den rechten Bordsteinen des Bobers in der Sattler- schlucht am Eingang. 337. L. taginea (Eitner). — Aspicilia faginea Eitner. Kruste dünn, rehgrau, feinrissig gefeldert, mit rauhen, flachen Fel- dern, mit oft effiguriertem Rande. Vorlager unkenntlich. Früchte ein- gesenkt, erst punktförmig, mit leprösem, hervorstehendem Thallusrand, später unberandet, mit unregelmäßig erweiterter, flacher, nackter, schwarzer Scheibe, welche angefeuchtet rotbraun wird. Paraphysen ver- klebt, dicklich, straff, oben schwach verdickt, gelbbraun. Sporen zu acht in gestielt keuligen Schläuchen. 10 — 14^ lang, 6 — 8^ dick. Jod färbt das Hymenium goldbraun. — Erscheint wie eine Rindenform von A. com- planata (Kbr.). — Unsichere Art. Schlesien: An Rotbuchen im Trebnitzer Buchenwalde. — 249 — 338. L. simulans (Kernst.)- — Aspicilia simulans Kernst. Lager dick, geborsten - gefeldert, aschgrau - weißlich, oberflächlich mehlig, im Umfang fast schuppig, durch K oder CaClg nicht gefärbt; Jod färbt das Mark nicht blau. Apothecien angedrückt, dunkelrot. Sporen ellipsoidisch oder kugelig-cllipsoidisch, 11 — 14 ju lang, 7 — gu dick. Jod färbt das Hymenium bräunlichweinrot. Pyknokonidien gerade, 5 ^ lang, I jLt dick. Tirol: Ehrenburg, auf Tonschiefer eines Hügels gegen Kiens. 339. L. phaeops (Nyl.) Th. Fr. — Lecidea phaeops Nyl. — Aspicilia stictica Kbr. — A. phaeops Stein. — A. fumida Arn. Lager weinsteinartig, abgegrenzt, uneben, feinrissig, reinweiß od^r schmutzig gelblichweiß, auf weißem (nach Stein schwarzem) Vorlager, durch K mehr oder weniger deutlich gelb gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien eingesenkt, bis 0,6 mm breit, eckig, mit trocken schwarzroter, feucht hell oder dunkel blutroter, meist flacher, nicht über das Lager vortretender Scheibe und dünnem, verschwindendem oder feh- lendem Rande. Hypothecium rötlichbraun. Paraphysen schlank, durch- weg leicht rötlich, am Scheitel rötlich-bräunlich, oft von einem amorphen, farblosen Epithecium bedeckt. Schläuche schmal keulig, achtsporig. Sporen (nach Stein) länglich-ellipsoidisch, 8 — 12 fj, lang, 2 — 4u dick, nach Fries 12 — 17^ lang, 5 — 6 ju dick. Jod färbt das Hymenium bleibend und intensiv blau. Schweiz: An Felsen an den Ufern der Arve. — Schlesien: An feuchten Felsen des Lomnitzfalles in der Melzergrube. — Mähren. 340. L. complanata Kbr. — L. coracodes Nyl. — Aspicilia complanata Stein. Lager meist dick, kleinschuppig oder gefeldert, Schüppchen flach, un- regelmäßig, eckig bis gekerbt, gedrängt oder zerstreut, bläulich- oder bräunlichgrau, auf schwarzem Vorlager, durch KOH nicht verändert. Apothecien sehr klein, 0,1 — 0,8 mm breit, einzeln in den Schuppen ein- gesenkt, das Lager kaum überragend, mit flacher oder leicht gewölbter, rotbrauner bis schwarzer Scheibe, sehr dünnem, oft verschwindendem eigenem Rande und dickem Lagerrande. Hypothecium farblos. Paraphysen ziemlich kräftig, weniger stark zusammenhängend, am Scheitel verdickt und braun. Schläuche keulenförmig, achtsporig, Sporen ellipsoidisch, 9 — 13^ lang, 5 — 6yM dick. Jod bläut das Hymenium. Pyknokonidien nadeiförmig, sehr dünn, leicht gekrümmt. — 250 — An kieselhaltigem Gestein im Gebirge, sehr selten. Tirol: Zwischen Kühetai und den Finstertaler Seen ; Umhausen, am Wasserfalle ; Brenner, am Waldsaume über dem Kaserer im Vennatal ; Kleiner Rettenstein, an den Phyllitwänden über der Alpe; Tauern, im Gschlöß ; Predazzo, am Saccinabache : am Fuß der Margola : Paneveggio, zwischen Rolle und dem Cavalazzo. — Alpen: Campertogno und Riva in Valsesia. — Böhmen: Deutchbrod, Gneissteine in der Terrasse bei der Schkifmühle. — Schlesien: Riesengebirge, an der mittleren Ader des Basaltes der kleinen Schneegrube. 341. L. alpina (Smaft.) Th. Fr. — Aspicilia cinereorufescens Kbr. — L. cinerea Nyl. Lager weinsteinartig, gefeldert oder warzig gefeldert, mit abgerun- deten oder in verschiedener Weise eckigen, zu einer zusammenhängenden Kruste vereinigten oder zerstreuten Feldern, auf schwärzlichem Vorlager, durch KOH rot werdend, Mark durch Jod gebläut. Die typische Form ist aschgrau, bleifarben-aschgrau oder weißlich, gewöhnlich mit einem mehr oder weniger starken rötlichen Schimmer. Apothecien eingesenkt oder oberflächlich mit bald flacher oder nur schwach gewölbter rotbrauner bis rötlich schwarzer, rundlich-eckiger, feucht deutlich rötlicher, nackter oder zart bereifter Scheibe und dünnem, oft verschwindendem Lagerrande, I — 1,5 mm breit. Hypothecium farblos. Paraphysen stark verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen keulig. Sporen zu 8, ellipsoi- disch oder eiförmig, schmal gesäumt, 9 — 13 fx lang, 6 — 8/^ dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau, die Schläuche später violett oder rötlich. Pyknokonidien kurz, zylindrisch, gerade, 4 — 6^ lang, ungefähr i fj, dick. Auf Gestein, besonders kieselhaltigem, in den Alpen verbreitet und häufig, sonst noch selten im Harz: Bodetal, unter der Roßtrappe. — Riesengebirge: An Basalt und LTrgestein nicht selten. f. ochracea Kbr. Lager ockergelb. Auf Magnetkies am alten Bergwerk im Riesengrunde und auf Mauern in Schreibersau. 342. L. coerulea (DC.) Nyl. — Verrucaria coerulea DC. — Hymenelia coerulea Mass. Geneac. — Jonaspis coerulea Sydow. Lager begrenzt, weinsteinartig-geadert, schön blau, beim Anfeuchten dunkler werdend, von weißlichem Vorlager umgeben. Apothecien zahl- reich, eingesenkt, sehr klein, unregelmäßig kreisrundlich, mit zartem, bald verschwindendem Lagerrand und vertiefter schwarzer Scheibe. Para- — 251 — physen schlaff, fast zerfließend, oben blau. Sporen zu 8, ellipsoidisch, klein, 12 — 15 yu lang, 6 — 8^ breit. Pyknokonidien stäbchenförmig, leicht gekrümmt, sehr selten gerade, 8 — 9^ lang, 0,5 — o,y fx breit. In den Alpen auf Kalk und kalkhaltigem Gestein, nicht selten. Tirol: Köllespitze bei Vils; Stanzertal, Almejurjoch; Augsburger Hütte bei Pians; Waldrast, verbreitet; Obernberg; Brenner, Vennatal ; Großer Rettenstein; Gröden ; Schierngebiet, verbreitet; Fassa, Predazzo, Paga- nella. — Nieder-Österreich: Oetscher Hochkar. — Schweiz: Pilatus, Reculet, M. Saleve, Corna di Canzo. Wahrscheinlich mit L. coerulea zu vereinigen ist M a n z o n i a C a n - tiana Garov. (= Hymenelia Prevostii y coerulescens Krplhbr.), deren aschblaue Lager oft in größerer Ausdehnung Felsen überziehen. Die Pyknokonidien werden von Arnold als gerade oder fast gerade, 6 — 7 u lang, I fjL dick angegeben. Tirol: Hochplatte bei Füssen; Stanzertal, Almejurjoch, Karwendel- gebirge, Waldrast, Vorderes Sonnenwendjoch; Predazzo; Paneveggio. 343. L. mutabilts (Ach.) Mass. — Urceolaria mutabilis Ach. Lager nußfarbig bis blaß gelblich, glatt, warzig. Apothecien den Warzen eingesenkt, mit schwarzer, grau bereifter, vertiefter oder flacher Scheibe und kaum wahrnehmbarem Rande. Pharaphysen dünn. Schläuche 6 — 8sporig. Sporen ziemlich groß, eiförmig, 36^1/ lang, 24// dick. Schweiz: An Baumrinden verbreitet: Liestal, Chur, Ems, Masans, Haldenstein, Untervaz, Livigno, Como, Attinghausen, Altorf, Petersinsel bei Biel, Lenk, um Riva und Genf. — Baden: Heidelberg, an Kastanien des ölberges, sehr selten; Kaiserstuhl (Juglans). — Thüringen: Arn- stadt; um Jena. — Hessen : Sachsenhäuser Berg bei Frankfurt an altem Holz. — Wetterau: Lorch, Buchen im Kammerforst. 344. L. Myrini (Fr.) Nyl. — Parmelia Myrini Fr. — Aspicilia cine- rea y Myrini Th. Fr. — A. cinerea/ alpina Kbr. Lager weinsteinartig, rissig gefeldert, gelblich, mit glatten oder warzig-runzeligen Feldern, auf schwarzem Vorlager ; Mark durch Jod ge- bläut oder violett gefärbt, Rindenschicht durch K blutrot gefärbt. Apo- thezien 0,8 — 1,5 mm breit, ziemlich flach, bald deutlich lekanorinisch, bald lezideinisch, schwarz, nackt oder leicht bereift. Hypothecium farblos; Paraphysen verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch oder kugelig-ellipsoidisch, 1 1 — 17 ^ lang, 8 — 1 1 fx dick. Jod bläut das Hymenium. Pyknokonidien fast zylindrisch, 6 — y fj, lang. — 252 — Schweiz: An Felsen bei Torembe. — Schlesien: Häufig an Urgestein im Hochgebirge, auch am Basalt der Striegauer Berge. 345. L. flavida Hepp. — Aspicilia micrantha Kbr. — A. ochracea Mudd. Taf. XXVI, Fig. i. Lager ausgebreitet, sehr dünn, wie ein dünner Anflug, rissig gefeldert, etwas schorfig, blaß ockerfarben oder graulich, durch K nicht gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien meist zahlreich, sehr klein, 0,1 — 0,3 mm breit, eingesenkt, mit anfangs vertiefter, später flacher, schwarzer Scheibe und dünnem, ganzem Rande. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt, nach dem Scheitel zu bläulich. Schläuche aufgeblasen oder bauchig-keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, sehr schwach ge- säumt, 12 — 18 fx lang, 7 — II jx dick. Jod färbt die Hymenialgallert intensiv und bleibend blau, den Schlauchinhalt und die Sporen braunrot. Auf Gestein, besonders Kalk und kalkhaltigem Sandstein, Porphyr usw. im Gebirge, zerstreut und meist ziemlich selten. Tirol: Ziemlich verbreitet, Stanzertal, Gurgl, Waldrast, Tauern, Gröden, Predazzo usw. — Schweiz: Rongella, auf Bündener Schiefer, Rhätische Alpen, Albis, Petit Saleve bei Fionay, Bonatchasse, M. Palanca. — AllgäuerAlpen: Oberstdorf, Seealpen, Breitenbergwiesen, Edelsberg. — Frank. Jura: Weismain, Westseite der großen Cortigast. — Erzgebirge: Ritters- grün, Kalk beim Schützenhause ; Glimmerschiefer bei Breitenbrunn. — Schlesien: Roter Stein bei Görbersdorf . /. detrita Arn. Lager dünn, leicht rissig, schmutzig; Gonidien gelbgrün. Apothecien kleiner, rundlich, schwarzblau. Epithecium graugrün, durch KOH nicht verändert. Hymenium und Hypothecium farblos, durch Jod gebläut. Paraphysen dick, verklebt. Sporen oval, nicht selten fast rundlich, 9 — 18^ lang, 9 — 14^ breit. Tirol: Waldrast, an Kalkfelsen, in den Gruben, Matreier Grube, unter den Serieswänden ; Ampezzo, Gröden usw. f. rufescens Arn. Lager rissig, schmutzig rötlich, mit gelbgrünen, 15// breiten Gonidien. Apothecien schwärzlich, über das Lager vortretend, blaß berandet, rund. Epithecium graugrün, durch KOH nicht verändert. Hymenium farblos, durch Jod gebläut, Hypothecium gelblich. Sporen 15 — 24 jn lang, 12 bis i5;i breit. Tirol: Waldrast, auf Kalkblöcken am Wege zur Matreier Grube und unter den Serieswänden ; Obemberg, an Kalkblöcken bei den Seen ; Sarntal, östliche Kaserboden auf Sandstein. — 253 — /. caerulans Arn. Lager sehr dünn, blaß bläulich, 2 — 4 cm breite Flecken bildend; Apo- thecien blauschwarz, flach, etwas eingesenkt. Epithecium schön smaragd- grün, durch HNO3 rotviolett gefärbt. Sporen oval, 15// lang, i2// breit. Pykniden nicht selten, schwärzlich. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 3 jj. lang, I jj. dick. Tirol: Stanzertal, Almejurjoch, auf Kalk ; Paneveggio, am Gehänge oberhalb Vineghie; am Monte Castallazzo; Monte Gazza, auf Kalk bei der Malga di Covelo. /. athallina Arn. Lager durch blasse, dem Felsen gleichfarbige Flecken angedeutet. Apothecien scheibenförmig, flach, etwas eingesenkt, blauschwärzlich, nackt. Epithecium schön smaragdgrün, durch HNO3 rosaviolett gefärbt. Hyme- nium und Hypothecium farblos. Sporen oval, 22^ lang, 10 — 12 fx breit. Pykniden zahlreich, punktförmig. Pyknokonidien zylindrisch, 3 ^ lang, I fj, dick. Tirol: Stanzertal, Almejurjoch, auf Kalk; Fassa, an Dolomit des Sasso dei Mugoni ; Paneveggio, an KalkrifiFen des Monte Castellazzo. 346. L. polychroma Anzi. — Aspicilia polychroma ß ochracea Anzi. Lager unbegrenzt, dick, weinsteinartig, warzig gefeldert, ungleich, gelblich-olivfarben, mit dem gleichfarbigen Vorlager zusammenfließend. Apothecien mittelgroß, knötchenförmig, öfter eckig, mit eingesenkter, flacher, schwarzer, blaugrau bereifter Scheibe und dickem, bleibendem Lagerrande. Sporen zu 8, eiförmig, 13 — 21^ lang, 10 — 13^ dick. In den Alpen auf Gestein, hauptsächlich Kalk- und Sandstein. Tirol: Stanzertal, Kaiserjoch; Augsburger Hütte bei Pians auf Kalk; Sarntal. nördliches Kreuzjoch auf Sandstein ; Fassa, auf Steinen der Seiser- und Campillerschichten am Westabhange der Rodella; Predazzo, über dem Satteljöchl; Paneveggio, am Rollepaß. — Schweiz: Gondoschlucht ; Campolungo (Glimmerschiefer), Alp Zebru (Serpentin), bei Riva. — Allgäuer Alpen: Sperrbach; an der Höfats (Kalkhornstein). 347. L. verrucosa (Ach.) Th. Fr. — Urceolaria verrucosa Ach. — Parmelia verrucosa Fr. — Aspicilia verrucosa Kbr. Lager fast knorpelig, warzig, glatt oder mehlig bestäubt, rein weiß bis grauweiß, auf weißem Vorlager, durch KOH nicht verändert. Apo- thecien in die Warzen eingesenkt, mit vertiefter, später fast flacher, schwarzer, nackter oder schwach bereifter Scheibe, dünnem, schwärzlichem, später vortretendem eigenem und ungeteiltem, weißem, später fast ver- — 254 — schwindendem Lagerrande, bis 1,5 mm breit. Hypothecium bräunlich. Paraphysen gallertig verklebt, durchweg schmutzig, am Scheitel rußbräun- lich. Schläuche aufgetrieben oder bauchig-keulig, achtsporig. Sporen groß, ellipsoidisch oder kugelig-ellipsoidisch, gesäumt, 30 — 48^ lang, 16 — 32^ dick. Jod färbt das Hymenium erst blau, dann schmutzig weinrot. Auf bloßer Erde, besonders kalkhaltiger, über Moosen und Pflanzen- resten, an bemoosten Felsen, auch an Fichtenzweigen in Mittel- und Süd- deutschland zerstreut, in den Alpen verbreitet. 348. L. morioldes (Blomb.). — Aspicilia morioides Blomb. Lager schwärzlich, fein gefeldert, Felderchen bronzebraun und dunkler ; Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien ziemlich klein, schwarz, flach oder sehr leicht vertieft, mit dünnem Rande. Epithecium dunkelgrün, Hypothecium farblos. Sporen eiförmig, 7 — 9// lang, 5 /z breit, zu 8 im Schlauch. Jod färbt das Hymenium blau. Selten im Gebirge an kalkarmem Gestein. Tirol: Kühetai, an Glimmerschieferfelsen im Geröll zwischen den Finstertaler Seen ; Gröden, an Porphyrblöcken zwischen Unterkofel und dem Bräuhaus bei St. Ulrich ; Predazzo, auf Melaphyr am Saccinabache ; am Mulatto. — Schlesien: Riesengebirge, Felswand über dem kleinen Teich, am Mittagstein, an den Mannsteinen und Mädelsteinen. 349. L. aquatica Fr. — Aspicilia aquatica Kbr. Lager weinsteinartig, dick, oft fast schwammig, glatt, rissig oder warzig gefeldert, weißlichgrau oder hell grünlichgrau, auf hellem Vorlager, durch K nicht verändert. Apothecien bis i mm breit, dauernd eingesenkt, mit erst vertiefter, bald fast flacher, nackter, schwarzer Scheibe und bleibendem, sehr dünnem Lagerrand. Paraphysen mäßig verklebt, fädlich, oben schön grünlich oder bräunlichgrün. Schläuche keulig. achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 10 — \2 jx lang, 6 — 8// dick. An Steinen in Bächen, an überfluteten Felsen im Gebirge, nicht häufig. Tirol: Arlberg, im Bach bei St. Christoph; in der Rosannaschlucht bei St. Anton; Kühetai, in Bächen; Umhausen, am Wasserfall; Roßkogel, auf Steinen im Bach bei den Lakin ; Brenner, an Steinen und Blöcken in den Gletscherbächen. — Baden. Solling, Thüringen, Sachsen, Böhmen. Riesen- gebirge. /. verruculosa Eitner. Lager weißgrau, aus hoch und stark gewölbten, lappig auslaufenden, knotigen Warzen bestehend, deren Lappen entweder zusammenhängen und einen ausgebreiteten Thallus bilden oder in kleinen Gruppen auf dem — 255 — dunklen Vorlager zerstreut. Aixjthecien zu i — 3 in den Warzen eingesenkt, schwarz, randlos, bis 0,4 mm groß, öfter zusammenfließend. Hymenium und Hypothecium farblos. Paraphysen wenig verklebt, gegliedert, oben breit gebräunt, nicht verdickt. Schläuche achtsporig, aufgeblasen. Sporen elliptisch, 18 — 23^ lang, 10 — 13^ dick. KOH verändert das Lager nicht, Jod bläut die Hyphen nicht, färbt das Hymenium vorübergehend blau, dann dunkel rotbraun, Sporen bald gelbrot. Schlesien: Kleine Schneegrube, an herabgerollten Basaltstücken. 350. L. verruculosa Krplhbr. — Aspicilia verruculosa Krplhbr. Taf. XXVH, Fig. 2. Lager schwammig-warzig, ziemlich dick, zusammenhängend, steril runzelig, fertil warzig-gefeldert, blauweiß oder blaß bleifarben, mehr oder weniger kreisrund, innen schneeweiß, auf schwarz-bleifarbigem Vorlager. Apothecien zu i — 2 in Wärzchen eingesenkt, mit enger, krugförmiger, tief eingesenkter, schwärzlicher Scheibe und geschwollenem, unregel- mäßigem Lagerrande. Sporen zu 8, länglich -eiförmig, 30 — 36^ lang, 10 — 15 fi dick. Selten im Gebirge auf Gestein. Tirol: Kleiner Rettenstein, an Phyllitfelsen des Gipfelmassivs ; Gröden, auf Augitporphyr am Karren- wege von St. Ulrich gegen die Seiseralpe; Schiern, auf Spilit im Damers; Fassa, Monzoni, auf Diorit. — Bayern: Spielmannsau, an Kalkhornstein. 351. L. göttweigensis A. Zahlbr. Lager steinbewohnend, ausgebreitet, etwas weinsteinartig, ziemlich dick, 0,5 — 0,8 mm hoch, dunkel aschgrau, angefeuchtet grün werdend, durch CaCl nicht verändert, matt, etwas warzig-runzelig, etwas gefeldert oder etwas rissig-gefeldert, nicht von einer dunkleren Randlinie umgeben, innen durch KOH gelb gefärbt, berindet mit 18 — 20 fx dicker, pseudo- parenchymatischer Rinde, deren mittelgroße Zellen in 4 — 5 wagerechten Reihen liegen. Gonidienschicht unter der Rinde eine zusammenhängende Schicht bildend; Pleurococcusgonidien bis 24 ;^ breit; Mark weiß, durch Jod nicht gebläut. Apothecien anfangs eingewachsen, dann etwas vor- ragend oder angedrückt, rund, rundlich, etwas eckig oder etwas gelappt, bis 1,2 mm breit, zerstreut oder genähert, lekanorinisch ; Scheibe flach, schwarz oder schwärzlich, matt, nackt; Lagerrand wenig vorragend, bleibend, anfangs ganz und etwas eingebogen, zuletzt etwas ungleich- gekerbt; eigener Rand nicht entwickelt; Epithecium dunkel olivbraun, durch KOH mehr gelb werdend; Hypothecium farblos oder gelblich, schmal, aus dicht verflochtenen Hyphen gebildet, einer gonidienfreien — 256 — Markschicht aufliegend; Hymenium farblos, 170 — iSo jj, hoch, durch Jod anfangs gebläut, dann dunkel braunrot gefärbt; Paraphysen dicht, dünn, fadenförmig, gegen 1,5 ^a dick, nicht septiert, oben wenig verbreitert und wiederholt, aber spärlich gegabelt und hier fast perlschnurförmig; Schläuche ellipsoidisch- oder oval-keulenförmig, fast ebenso lang wie das Hymenium, am Scheitel abgerundet und mit verdickter Membran, acht- sporig. Sporen schräg zweireihig, farblos, einzellig, oval oder länglich- oval, dünnwandig, 16 — 22 ju lang, 7 — 12 ju dick. P3-kniden eingesenkt, kugelig oder fast kugelig mit blassem Gehäuse. Fulkren- exobasidial. Pyknokonidien Stäbchen-fadenförmig, 14 — 18^ lang, kaum i^ dick. Nieder-Österreich: An nackten Sandsteinfelsen bei Göttweig. 352. L. mastrucata (Wahlenb.) Ach. — Liehen mastrucatus Wahlenb. — Aspicilia mastrucata Th. Fr. — Lecanora cinerea * radians Nyl. Lager ziemlich dick, etwas weinsteinartig, ungleich, rissig gefeldert, mit warzig-papillösen oder verzweigt-körnigen Felderchen, dunkel odir aschgraulich olivfarben, durch K dunkel und schmutzig blutrot gefärbt; Jod färbt das Mark nicht blau. Apothecien bis 2 mm breit, stets ein- gesenkt, mit vertiefter, zuletzt ziemlich flacher, schwarzer, nackter Scheibe und körnig gekerbtem Lagerrande. Hypothecium farblos ; Paraphysen gallertig verklebt. Schläuche aufgeblasen -keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 16 — 22 jll lang, 8 — 12 ju dick. ' Jod färbt das Hymenium vorübergehend blaß blau, dann schmutzig weinrot oder gelblich. Schweiz: An Urgestein bei Tarasp. /. pseudoradiata Arn. — Lecanora Bockii var. pseudoradiata Arn. Lager regelmäßig kreisrund, i — 2 cm breit, im Umfang strahlig und scheinbar gelappt, in der Mitte warzig-papillös, etwas violett-graulich, weder durch KOH noch durch CaCU verändert. Jod färbt das Mark rotbraun. Sehr selten. Tirol: Kühetai, steril auf Steinen längs der Einsatte- lung östlich oberhalb der Plendeleseen ; Gipfel der Kreuzspitze ; Gurgl, steril auf größeren Glimmerschiefersteinen längs der Gipfelschneide des Felskogel ; Predazzo, steril sparsam auf Uralitporphyr am Mulatto. 353. L. silvatica (Zwackh.). — Aspicilia silvatica Zwackh. — Leca- nora lusca Nyl. Lager begrenzt, sehr dünn und dann glatt, glänzend oder dicker und dann geborsten gefeldert, namentlich nach der Mitte zu, schwärzlich oliv- grau, ohne deutliches Vorlager, weder durch KOH noch durch CaCl ver- ändert. Apothecien sehr klein, krugförmig, oft bogig, mit schwarzer Scheibe. Paraphysen dünn, lang, etwas bogig, nach dem braunen Scheitel — 257 — zu fast perlschnurartig. Sporen ellipsoidisch, i6 — 22 fj, lang, 10 — 12 [i dick. Jod färbt das Hymenium vorübergehend blau, dann lebhaft weinrot. Auf Gestein im Gebirge. Tirol: Jenesien auf Porphyr; Villnüß auf Schiefer bei Bad Froi ; Bozen auf Porphyr oberhalb Signat; Predazzo, auf Porphyr von der Alpe Val Maor; auf Melaphyr am Saccinabache; auf Syenit am Fuße der Margola; Pinzolo, auf Tonalit bei St. Stefano. — Schweiz: Martigny an Schieferfels; Urgestein bei Hochwacht am Albis. — Frank. Jura: An Sandsteinen auf dem Kreuzberge bei Vilseck (Forma thallo albido, ajKDtheciis minoribus) ; an Quarzblöcken zwischen Horlach und Michelfeld und zwischen Horlach und dem Wendelsteiner Forste ; an Quarzblöcken bei Auerbach ; an Hornsteinen zwischen Wasser- zeil und Breitenfurt. — Bayern: Um Amberg; München, auf kleinen Gneisblöcken im Buchenwalde zwischen Haarkirchen und Merlbach. — Außerdem hier und da in Nordbaden, Westfalen, Thüringen, Vogtland, Schlesien. — Norddeutsche Tiefebene: Auf einem Granitblock der Glaner Braut. 354. L. obscurata (Fr.) Nyl. — Parmelia cinerea var. obscurata Th. Fr. — Lecanora depressa * obscurata Nyl. — L. caesiocinerea v. obs- curata Nyl. Lager meist dünn, dunkel aschgrau bis schwarz, mit weit vorgescho- benem, baumartig verästeltem Vorlager, durch KOH nicht verändert, Hyphen durch Jod nicht gebläut ; Kruste in der Mitte dicker, schuppig- schollig zerrissen. Apothecien schwarz, matt, grau berandet, erst ein- gesenkt, dann gewölbt, häufig zusammenfließend, dann aber meist etwas vertieft. Sporen zu acht, im Schlauch, 15 — 24 /t lang, 8 — 15 [x dick. Pyk- niden häufig, schwarz, klein, warzenförmig, Pyknokonidien gerade, 7 bi» 12^ lang, 0,5 — I fi dick. An Gestein, stellenweise, z. B. Frank. Jura, an Quarzblöcken,, unweit Biberbach bei Gößweinstein. — Norddeutsche Tiefebene an mehreren Standorten, usw. 355. L. coronata (Mass.) Jatta. — Pachyospora coronata Mass. — Aspi- cilia calcarea var. coronata Kbr. Lager gleichförmig- weinsteinartig, dünn, unregelmäßig begrenzt, etwas warzig-kleiig, schmutzig graugrünlich. Apothecien klein, unregel- mäßig-rundlich, eingesenkt, später sitzend, mit schwarzer, anfangs bläu- lichweiß bereifter Scheibe und bleibendem, dickem, etwas gekerbtem Lagerrande. Paraphysen locker. Sporen zu zwei oder vier, eiförmig oder fast rundlich, 12 — 18 // lang, i2/z dick. ThomeMipula, Flora. XII 17 — 258 — Nach Körber von Arnold am Dolomit des Wintershofer Berges bei Eichstätt gesammelt. 356. L. cacuminum (Müll. -Arg.). — Aspicilia cacuminume Müll. -Arg. Lager weinsteinartig-mehlig, dünn, zusammenhängend, bald bis zum deutlich ausgebildeten und abgeflachten Rande zart rissig gefeldert, weiß,, mit bläulich - schwärzlichem Vorlager. Apothecien eingesenkt, in der Jugend grau bereift, entwickelt eckig-krugförmig, klein, sehr zahlreich, grauschwärzlich, kaum aus den Lagerfeldern vorragend ; eigener Rand mit dem bleifarbigen Lagerrand zusammenfließend. Hymenialschicht mit dem farblosen Hypothecium, etwa 70 [x hoch, am Scheitel schwarzbraun. Schläuche verkehrt eiförmig oder ellipsoidisch, sehr weit, sechs- bis acht- sporig. Sporen fast kugelig, 15 — 19/^ breit, unregelmäßig zweireihig. Schweiz: Gipfel des Dent du Midi. — Tirol: Stubai, Gipfel der Kesselspitze, auf rotem, tonigem Kalkgestein. 357. L. pelobotryoJdes (Eitner). — Aspicilia pelobotryoides Eitner. Lager weißlich, schwach glänzend, leicht runzelig und flachwarzig, uneben, ungeteilt oder vereinzelt feinrissig, ziemlich dick, vom grauen Vorlager oft undeutlich umsäumt. Apothecien dem Lager völlig ein- gesenkt, mit schwarzer, konkaver Scheibe und dünnem, wulstigem, weißem Rande, bis 0,8 mm groß, oft zu zweien verschmolzen. In älterem Zustand trennt sich die Frucht samt dem Rande durch einen Ringspalt vom Thallus. KOH verändert das Lager nicht. Gehäuse von dünner, schwarzbrauner Linie gebildet, meist fehlend. Hypothecium braunschwarz, Gonidien im Rand" und Hypothecium. Paraphysen farblos und schleimig verbunden, oben schwärzlichbraun. Sporen zu acht in keuligen Schläuchen, 14^ lang, y [X dick. Jod bläut die Hyphen nur punktweise und leicht, das Hymenium aber intensiv und dauernd. Schlesien: Riesengebirge, unter dem Lomnitzfall. 358. L. caesJocJnerea Nyl. — Aspicilia caesiocinerea Arn. Lager aschgrau oder graulich, von schwarzem Vorlager begrenzt, weder durch KOH noch CaCl gefärbt, Mark nicht durch Jod gebläut. Apothecien krugförmig mit schwarzer Scheibe und dem Thallus gleich- farbigem Lagerrande. Epithecium olivgrünlich. Sporen eiförmig, 18 bis ■21 fx lang, 10 — 12 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau, später weinrot. Pykniden schwarz, Pyknokonidien gerade, 8 — 12^ lang, i // dick. Auf kieselhaltigem Gestein, zerstreut. Tirol: Stanzertal, Arlberg bei St. Christoph; Gipfel des Riff 1er; Sulden, zwischen St. Gertraud und 9"' ^y^^^^cm^e^' , /t^. ^ '1 >tSi S» ■•>;■, •;;■:.•■'. w .,.,.,...:a hm ^ _A ^/uAeau 5 '//)iki' o J^./^en /^enittfa '^^^ N». — 259 — den Tabarettwänden ; Gröden, auf Porphyr am Raschötz ; Predazzo, am Saccinabach; am Fuße der Margola; im Porphyrgebiet des Travignolo ; westlich vom Colobriccon ; am Waldsaume bei der Alpe vor dem Rolle- paß. — Schweiz: Anscheinend nicht selten. — Baden: Heidelberg, auf Sandsteinen des Heiligenberges. — Anhalt. — Böhmen. — Schle- sien: Warmbrunn, Weirichsberg. 359. L. cinerea (L.) Smft. — Liehen cinereus L. — Urceolaria cinerea Ach. — Parmelia cinerea Fr. — Aspicilia cinerea Kbr. Lager weinsteinartig, rissig-gefeldert, weißgrau bis aschgrau, auf schwarzem Vorlager, durch K gelb, bald ziegelrot bis intensiv blutrot ge- färbt. Apothecien anfangs eingesenkt, später zuweilen vortretend, i bis 2 mm breit, mit vertiefter oder flacher, schwärzlicher, nackter Scheibe und bleibendem, dünnem, ungeteiltem Lagerrande. Paraphysen verklebt, oben bräunlich oder graubräunlich. Schläuche keulig, meist acht-, selten sechs- sporig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 15 — 22 ^t lang, 8 — 14 jli dick. Hypothecium farblos. Jod färbt die Hymenialschicht erst blau, dann gelb- lich braunrot. Pyknokonidien gerade, nadeiförmig. Auf Gestein, besonders Granit häufig, in den Alpen auch auf Rhodo- dendron. /. alpina Arn. Lager graulich, rissig gefeldert, durch KOH rot gefärbt. Rand der Apothecien dem Lager gleichfarbig. Sporen länglich oder oval, 24 — 26 u lang, 15 — 16 fx breit. Pyknokonidien gerade, 14 — 15 ^i lang, 1 u dick. Tirol: Predazzo, auf Porphyrblöcken am Jochübergange vom Val Moor nach Caoria; Paneveggio, auf Porphyr über dem Lusiasee. /. Papilla ta Arn. Lager schmutzig grünlich, papillös, mit undeutlich gelapptem Rande, durch KOH zuletzt rot werdend, Hyphen durch Jod nicht gebläut. Apo- thecien ziemlich selten, leicht krugförmig. Sporen oval oder länglich, 18^ lang, 9 — 12 u breit. Tirol: Tauern, Gipfel des Rottenkogel; Predazzo auf Melaphyr am Saccinabache. Erklärung zu Tafel XXVII. Fig. I. Lecanora argopholis. ,, 2. ,, Ycrruculosa. ,, 3- .1 cenisia. „ 4. „. atriseda. ,, 5. „ atra. 17* — 260 — /. alba (Schaer.). — Urceolaria cinerea ß alba Schaer. — Aspicilia cinerea f. alba Am. Lager weiß. Apothecien etwas grau bereift. Tirol: Stanzertal oberlialb Pettneu, Buntsandstein; Zillertal, auf Phyllit bei Finkenberg gegen Brunnhaus; Brixen, gegen Mühlbach auf Granit; Predazzo, am Fuße der Margola auf Syenit. /. graphica (Ach.) Th. Fr. — Lecanora graphica Ach. — Urceolaria cinerea ö graphica Ach. Lager von geschlängelten Vorlagerlinien begrenzt und durchlaufen, durch KOH gelb gefärbt. Tirol: Gröden, auf Porphyr bei Innerpontifes. /. subcretacca Nyl. Lager ziemlich dick, kreidig, ganz weiß, durch KOH gelb, dann rot gefärbt, Mark durch Jod nicht verändert. Apothecien klein, eingewachsen, flach, schwarz, nackt. Tirol: Jenesien, auf Sandstein im Walde rechts vom Wege auf den Saiten. /. suhlaevata Eitner. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen i8// lang, 9// breit. KOH färbt das Lager sofort gelb und bald ziegelrot. Schlesien: Eulengebirge, Steinkunzendorf hinter der Forelle; Bolkenhain, Gröbeier Berge, Steinhäuser. 360. L. adunans Nyl. — Aspicilia cinerea var. glacialis Arn. — A. adu- nans f. glacialis Arn. Lager weißlich oder weißlich aschgrau, warzig gefeldert, etwa ^/j mm dick. Apothecien schwarz, eingesenkt, etwas zeorinisch, i mm oder dar- unter breit. Sporen ellipsoidisch, 12 — 16^ lang, 7 — 9// dick. Epithecium schmutzig smaragdgrün. Jod färbt die Hymenialgallerte blau, dann rot- bräunlich, die Markschicht bräunlich. Pyknokonidien 6 — 8 jx lang, i /i dick. — Der L. Myrini ähnlich. /. glacialis Arn. — Aspicilia cinerea var. glacialis Arn. — A. glacialis Arn. — A. adunans f. glacialis Arn. — Zeora cinerea y alpina Fr. Lager ergossen, dick, feinrissig, weißlich, im Herbar nach und nach gelblichweiß werdend, durch KOH gelb dann rot werdend; Mark durch Jod rotbraun gefärbt. Apothecien wie bei L. cinerea. Epithecium schmutzig dunkelgrünlich, durch KOH nicht, durch HNO3 bläulich ge- färbt. Hymenium durch Jod gebläut. Sporen oval, 15 — 17// lang 8^ — 261 — breit. Pykniden in den Feldern des Lagers, schwarz. Pyknokonidien gerade, zylindrisch, 8 — g [.i lang, i ^i dick. Tirol: Stanzertal, am Gipfel des Wirth; Roßkogel, im Gerolle ober- halb des Weißbaches ; Brenner, auf Gneisblöcken am Wege zum Wilden See; Lienz, Feldwaibelalpe, auf Glimmerschiefer; im Porphyrgebiet des Travignolo, auf den Bergen bei Predazzo bis Bocche und Rolle bis zum Gipfel des Monte Paradiso; auf dem Colbriccon. 361. L. caecula Ach. — Lecanora ocellata ß caecula Hepp. — Lecidea petraea var. oculata Fr. — Aspicilia caecula Dalla Torre et Sarnth. Lager kleinrissig gefeldert, schmutzig weißlich. Apothecien weißlich bereift. Epithecium schmutzig grünlich. Sporen groß, 30 — 32 ^a lang, 24 — 27^4 breit. Pyknokonidien gerade, 9 — 11^« lang, i ^< dick. Tirol: Paneveggio, Sandstein und Mergelkalk der Seiser- und Cam- pillerschichten am Ro'llepaß. Die übrigen Standorte sind zweifelhaft. Die Art selbst ist unsicher begrenzt und vielleicht besser zu calcarea zu ziehen. Die Synonymik ist (vgl. Dalla Torre et Sarnthein, Flechten Tirols p. 276) ganz verworren und bezieht sich zum Teil auf Diploschistes ocellatus. 362. L. contorta (Hoffm.) Hue. — Verrucaria contorta Hoffm. — Urceolaria contorta DC. — Aspicilia calcarea var. contorta Mudd. Lager gebildet aus zerstreuten oder sich berührenden, schuppen- artigen, rundlichen oder eckigen, gekerbten, oft in der Mitte erhabenen, weißen oder grauweißen Feldern. Apothecien in die Areolen eingesenkt, klein. Sporen ellipsoidisch oder fast kugelig, etwas kleiner als bei L. cal- carea, der sie im übrigen sehr nahe steht, bis gegen 25 jx lang und 17 ^ breit. Verbreitet im Gebirge auf Kalk und Dolomit, aber auch auf Sandstein. 363. L. calcarea (L.) Smrft. — Liehen calcareus L. — Urceolaria cal- carea Ach. — Aspicilia calcarea Kbr. — Lecanora cinerea * calcarea Nyl. Lager weinsteinartig bis mehlig, zusammenhängend bis tief rissig gefeldert, abgegrenzt, am Rande zuweilen lappig ausgebildet, reinweiß, bläulichweiß bis graugrünlich, auf blassem Vorlager, durch K nicht ver- ändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien anfangs tief eingesenkt, später sich öffnend ; mit verbreiterter, rundlicher bis eckiger, flacher, schwarzer, bläulich weiß oder dünn weiß bereifter Scheibe und dunklem, zuletzt vom ungeteilten oder runzelig-faltigen Lagerrande sich trennendem, eigenem Rande, 0,5 — 2,0 mm breit. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt, am Scheitel olivbräunlich. Schläuche bauchig-keulig, mit meist 4, zuweilen 2, 3, 5 oder 6, sehr selten 8 Sporen. Sporen breit ellipsoidisch — 262 — oder durch gegenseitigen Druck eckig, i8 — 30 fx lang, 14 — 22 fx breit. Pyknokonidien gerade, nadeiförmig. Jod färbt die Hyraenialschicht blau. Auf Gestein, besonders kalkhaltigem, Kalk und Dolomit, selten an Holz und auf dem Erdboden; im Gebirge verbreitet und meist häufig, in der Ebene zerstreut. /. cinereovirens Mass. Lager grünlich. Tirol: Auf Kalk am Wege von Arco nach Nago. var. concreta Schaer. — Parmelia calcarea concreta Stenh. Lager ausgedehnt, zusammenhängend, rissig gefeldert, reinweiß oder bläulichweiß. a f. farinosa Elke. Lager fast mehlartig, weiß. Apothecien klein, mit mehligem Rande. Frank. Jura: Dolomit des Frauenberges usw. ß f. ochracea Kbr. Lager ockergelb. Tirol: Auf Porphyr und Jaspis, Jenesien ; Eppan, auf Sandsteinen auf dem Wtege von St. Pauls nach Perdonig (a) ; Kastell Feder bei Auer, auf Porphyr (a) ; Vezzano, auf Kalk (a) ; Riva, am Pönale, Kastell Penedal bei Nago {a). f. Lundetisis Fr. Holz oder Erde bewohnend. Frank. Jura: Sinzing bei Regensburg (Schindeldach); Eichstätter Parkzaun. var. contorta (Hoffm.) Th. Fr. — Verrucaria contorta Hoffm. — Par- melia calcarea var. contorta Stenh. Lager aus getrennten, in der Mitte gewölbten, am Rande angedrückten Schuppen zusammengesetzt, rein weiß bis weißgrau, mit eingesenkten Apothecien. Tirol: Stanzertal, Innsbruck, Meran usw., weit verbreitet. — Frank. Jura: Stellenweise, z. B. Eichstätt. var. Hoffmanni Ach. — Liehen Hoffmanni Ach. — Urceolaria Hoff- manni Ach. — Lecanora caecula Ach. Lager fast zusammenhängend, graugrünlich. Apothecien größer, mehr vortretend und meist bleibend vom Lager berandet. — 263 — Tirol: Umhausen, Gschnitztal, Ehrenburg, Jenesien, Gröden, Uber- -etsch, Neumarkt usw. — F r ä n k. J u r a ; Zerstreut z. B. auf einer Mauer "bei Otting, an dicken Buchenwurzeln bei Solenhofen, im Tiefentale bei Eichstätt, an Ziegelsteinen bei Landershofen usw. /. viridescens Mass. Lager etwas schuppig - fclderig, begrenzt, etwas grünlichgrau, auf •grauem Vorlager. Apothecien völlig eingesenkt, eckig, schwarz, nackt. Tirol: Eppan, um die alte Kirche in Perdonig. /. cacsioalha Prev. — Parmelia caesioalba Fr. — Aspicilia calcarea « ;% '2^ / ^. y- -v^/:.^ %SZ' ^/ / / — 269 — Vorlager. Apothecien mittelgroß, ziemlich zahlreich, angedrückt, mit flacher, rotbraun-schwarzer, nackter Scheibe und ihr gleichhohem, später niedergedrücktem und durch eine Einführung wie verdoppelt erscheinen- dem, breitem Rande. Schläuche kurz, aufgetrieben, achtsporig. Sporen eiförmig, 12 — 14 f^c lang, 6 — 8 /n dick. Schlesien: Auf grobkörnigem Granit am Echofelsen des Kynast. 377. L. polycarpa Anzi. — Lecidea polycarpa Nyl. Lager ausgebreitet, dünn, aschgraulich, angefeuchtet olivfarben, schup- pig-gefeldert, mit getrennten, weiß geränderten Schuppen, mit dem gleich- farbigen Vorlager zusammenfließend. Apothecien klein, sehr zahlreich, ge- drängt, sitzend, mit schwarzbrauner, flacher, angefeuchtet kastanienbrauner und gewölbter Scheibe und dünnem, weißlichem, staubigem Lagerrande. Sporen eiförmig, 9 — 12 ju lang, 4 — 6 fi dick. Tirol: Taufers, auf einem Block am Wege in das Kunttautal ; Schierngebiet, Augitporphyr auf Blöcken am Waldwege und dem Trümmer- gerölle bei Seis. 378. L. prosechoidiza Nyl. Taf. XXVIII, Fig. 2. Lager dünn, grau oder blaugrau, matt, runzelig und feinrissig, weder durch KOH noch durch CaCL verändert. Apothecien sitzend, klein, die Scheibe zuerst etwas eingesenkt, dann flach oder leicht gewölbt, schwarz oder schwarzbraun, der Rand meist eingekerbt, zart, grau. Hypotheciura blaß, Epithecium bräunlich, Paraphysen verklebt, oben etwas kopfig ver- dickt, gebräunt. Sporen 9 — 13^ lang, 4 — 6 jn dick. Pykniden schwarz, fast eingesenkt, Pyknokonidien gebogen, 12 — 23 /^ lang, 0,5 /z dick. Nordseestrand: Auf Granitgestein bei der Knock am Dollart reichlich, von der Flut überspült, an Dämmen und Granitfelsen der nord- friesischen Inseln. — Rügen: Am Strande überall auf Granitblöcken. 379. L. Barabergeri Kbr. Lager weinsteinartig, feinrissig, grauweißlich, auf schwarzblauem, mehrfach gezontem Vorlager. Apothecien mittelgroß, zerstreut, sitzend, Erklärung zu Tafel XXVIU. ig. I. Lecanora prosechoides. i, 2. prosechoidiza. .. 3- sordida. „ 4. badia. ,. 5- polytropa. „ 6. crenulata. „ 7. „ bei Lupenvergrößerung. — 270 — braunschwarz, bald ziemlich gewölbt, mit ungeteiltem, angeschwollenem Rande. Sporen in sackförmig-keuligen Schläuchen, mittelgroß, eiförmig, einzellig, farblos, 2 — 272^^1 so lang wie breit. Tirol: Auf Porphyr- und Granitfelsen in der mittleren Kastanien- region bei Meran. 380. L. tephraea Kbr. Kruste fast weinsteinartig, körnig-papillös bis warzig, aschgrau, auf fast schwammigem, schwarzem Vorlager. Apothecien sitzend, mit flacher, matt schwarzer, etwas bereifter Scheibe und eingebogenem, später gezäh- neltem Rande. Paraphysen verklebt, grünlich-rotbraun. Schläuche keulig, achtsporig. SfX)ren eiförmig, 15^ lang, 6^ dick. Jod färbt das Hyme- nium trüb indigoblau. Schlesien: An Gneisfelsen der Schneekoppe und in einer winzigen Probe am Basalt der kleinen Schneegrube. 381. L. atra (Huds.) Ach. — Liehen ater Huds. — L. tephromelas Ach. — Parmelia atra Ach. — Taf. XXVII, Fig. 5. Lager aschgrau, weißlich oder weiß, körnig-warzig oder stellenweise schollig begrenzt, von verschiedener, zuweilen bis über 2 mm erreichender Dicke, durch K gelb, durch CaCl nicht gefärbt. Apothecien zerstreut oder genähert oder sich drückend und faltig-eckig, meist gegen i — 1,5 mm breit, sitzend oder angedrückt, mit flacher oder zuletzt leicht gewölbter, tief- schwarzer, glänzend glatter Scheibe und bleibendem, ganzem oder gekerb- tem, oft geschweiftem Lagerrande. Paraphysen kräftig, verklebt, durch- weg violett, am Scheitel nicht aufgeblasen, schwärzlichbraun. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 10 — 14 /x lang, 6 — 8 jn. dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien lang, gerade, nadeiförmig, 12 — 26 /j, lang, I u dick. Auf kieselhaltigem Gestein durch das ganze Gebiet verbreitet und häufig, seltener auf Rinde und Holz. /. gruniosa (Pers.) Ach. — Liehen grumosus Pers. Lager etwas staubig, auf aufgelöstem bläulichem Hypothallus. Apo- thecien klein. Tirol: Gröden, auf Porphyr bei Innerpontifes ; zwischen St. Ulrich und St. Peter. — Schweiz: Am Mont Saleve. — Frank. Jura. — Bayern: Erzberg bei Amberg; Erlangen; Schwandorf; Taxöldern ; Dietenhofen; Weißenburg; Eichstätt; Rhön bei Brückenau. — 271 — /. recedens Kbr. — Lecanora recedens Stein. Lager dick, weinsteinartig, ununterbrochen warzig-wulstig, tief, rissig, schmutzig bräunlich-grau bis bräunlich auf dünnem, weißlichem Vorlager. Apothecien angedrückt, bis 1,2 mm breit, mit flacher oder kaum gewölbter, fein rauher, matt schwarzer Scheibe, anfangs dickem, eingebogenem, später dünnerem, vortretendem, meist fein gekerbtem oder gekörntem, bleibendem Rande. Sporen fast kugelig bis eiförmig, zu 8, gesäumt, 7 — 12 jj, lang, 5 — 7 fji dick. Paraphysen farblos, nur am Scheitel bräunlich oder grün- bräunlich. Schlesien: An Gabbroblöcken auf dem Gipfel des Zobten, beson- ders an den Räubersteinen. 382. L. gangaleoides Nyl. — L. subfusca var. coilocarpa subv. ganga- leoi'des Wedd. — L,. cenisia var. gangaleoides Harm. Lager weißlich oder weißlich aschgrau, ziemlich dick, warzig oder grobkörnig, durch K gelb gefärbt. Apothecien bis 1,5 mm breit, sitzend, mit schwarzer, flacher oder gewölbter Scheibe, von einem dünnen, oft wenig sichtbaren, eigenen Rande umgeben, außerdem von einem bleiben- den, verschieden dicken, buchtigen oder grob und unregelmäßig oder auch regelmäßig gekerbten Lagerrande. Epithecium grün, schwarzbräunlich oder rauchbraun-schwärzlich, nicht oder nur sehr wenig gekörnt. Hypothecium farblos. Paraphysen ziemlich deutlich, etwa 2^ dick, am Ende gegliedert, mit zuweilen etwas kugelig angeschwollenem (bis 3//) Endglied. Schläuche lang keulenförmig. Sporen zu 8, einzellig, farblos, ellipsoidisch, mitunter an einem oder an beiden Enden verjüngt, 13 — 19// lang, 7,5 — 8^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gekrümmt, 13 — 23^« lang, 0,5 jx dick. Thüringen: Metilstein bei Eisenach. 383. L. subnivea Müll. -Arg. Lager dünn weinsteinartig, schneeweiß oder bläulichweiß, feinrissig oder fein gefeldert, am Rande oft spinnwebartig ausgebreitet, mitunter durch eine bläulichschwarze Linie begrenzt. Felderchen sich berührend, flach, ein- bis dreifrüchtig, glatt, matt. Vorlager schwarz, namentlich zwischen den Feldern hier und da sichtbar. Apothecien 0,3 — 0,4 mm breit, den Lagerfeldern eingesenkt, eckig, vom Lager selbst berandet oder zuletzt von einem deutlichen, nicht vorragenden, aber vom umgebenden Lager ab- getrennten, stumpfen Lagerrand umgeben, dunkelbraun, angefeuchtet heller braun, Hymenialschicht und Hypothecium blaß, Epithecium blaß braun, Paraphysen verklebt. Schläuche breit zylindrisch, etwa 80^ lang, 25^ — 272 — breit, breit stumpf abgerundet, am Scheitel dickwandig. Sporen zu 8, unregelmäßig zweireihig, etwa 15 /x lang, 8 — 11 ^ breit, breit ellipsoidisch, an beiden Enden breit abgerundet, farblos, einzellig. Das Lager wird durch KOH nicht gefärbt, durch Jod anfangs gebläut, dann weinrot entfärbt. Jod färbt die Hymenialschicht schön blau. Schweiz: Am Dent de Mordes bei ,, Grande Vire". 384. L. epanora Ach. — L. albo-flavida Tayl. — L. flava b. soluta Schaer. — Parmelia epanora Schaer. Lager aschgrau oder weißlich aschgrau, sehr wenig gelblich, aus einer warzigen, rissig gefelderten, nicht über 0,5 mm dicken Kruste bestehend, auf schwarzem Vorlager, durch K oder K + CaCl nicht verändert. Apo- thecien gewöhnlich spärlich, zerstreut, rundlich oder unförmlich, bis 1,5 mm breit, sitzend, aber vortretend, mit gelbbräunlicher, nackter, flacher oder zuletzt gewölbter Scheibe und gelbem, ganzem oder staubigem Lagerrande. Paraphysen eng vereinigt, sehr schlank, am Scheitel wenig deutlich an- geschwollen und gegliedert. Sporen zu 8, einzellig, farblos, ellipsoidisch oder breit eiförmig, 8 — 13 ^u lang, 5 — 6 ^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien denen der L. varia ähnlich. Selten auf kieselhaltigem Gestein in den Alpen und im Harz. Tirol: Stanzertal, Rosannaschlucht; Malfontal, zwischen Strengen und Pians; Paznaun, längs der Straße zwischen Zollhaus und See ; Gschnitztal bei Trins ; Zillertal, auf Glimmerschiefersteinen der Wegmauem vor Ginzling; Ehrenburg, am Marbacher Sattel. — Alpen: Veltlin; bei Intschi; Susten; Grimsel ; Valdobbia. — Harz. 385. L. dispersa (Pers.) Ach. Flk. — L. Flotowiana Kbr. — L. galac- tina ß dispersa Ach. — L. albescens var. Flotowiana Spr. — Liehen crenu- latus Ach. — L. dispersus Pers. — Parmelia dispersa Ach. — P. Chaubardii Fr. — Placodium albescens ß dispersum Dub. Lager weiß, w^eißlich oder grau, selten ockerbräunlich, zuweilen eine dünne, gefelderte, feinkörnige Kruste bildend, meist aber in Form von zerstreuten Schollen oder Nestern, oft fast fehlend, durch K oder K + CaCl nicht verändert. Apothecien zerstreut oder gedrängt und dann verschieden eckig, meist nicht über i mm breit, mit flacher, meist nackter, hellgelber, mißfarbiger, olivfarbiger oder bräunlicher Scheibe und bleibendem, ganzem oder zuletzt rissig gekerbtem, strohgelbem oder weißlichem, bereiftem Rande. Epithecium wenig körnig, Hypothecium farblos. Paraphysen schlank, verklebt, am Scheitel gelblichbräunlich, kaum verdickt. Sporen zu 8, einzellig, farblos, ellipsoidisch, 9 — 14 ^ lang, 4,5 — 6 ^ dick. Jod 07^, — ^ < o — färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gekrümmt, 15 — 18 ^t lang, I fi dick. Auf Gestein, besonders Kalk, auch auf alten Knochen verbreitet und häufig. /. coniotropa (Fr.) Th. Fr. — Parmelia varia e coniotropa Fr. Scheibe olivbraun, Rand ganz, etwas bläulichgrau. Tirol: Verbreitet, Stanzertal, Waldrast, Zillertal, Großer Retten- stein, Sulden, Sarntal, Predazzo usw. — Schweiz: Gondoschlucht. — Frank. Jura: Streitberg; Willibaldsburg. /. pruinosa Anzi. Scheibe blaß blau, bereift. Rand ganz, weiß. Sporen 9 — 10 ^m lang, 5^ dick. Tirol: Fassa, auf Buchtensteiner Kalk am Aufstiege zum Sassa dei Mugoni. — Alpen: Um Bormio; Mont Saleve. /. conferta Dub. Apothecien braun, unbereift, Rand fast gleichfarbig, gekerbt, oft fast fehlend. Um München: An Glimmer-, Sand- und Kalksteinen bei Detten- hausen ; in Kiesgruben längs der Bahnen ; an der Stundensäule zwischen Schwabing und Freimann; Bahndamm bei Untersendling (Kalksteine) ; auf einem Eisenblech in einer Kiesgrube bei Allach. — Nach Arnold ist diese Münchener Form vielleicht mit L. Hageni umbrina zu vereinigen. 386. L. galactina Ach. — L. muralis b. galactina Schaer. — L. albescens a galactina Th. Fr. — L. Sommerfeltiana Flke. — Liehen albescens Ach. — Psora albescens Hoffm. — Parmelia galactina Ach. — P. saxicola d galac- tina Fr. — P. saxicola var. muralis Fr. — P. muralis ß galactina Schaer. — Placodium albescens Dub. — Squamaria galactina Nyl. — Squ. pruinosa var. galactina Malbr. — Taf. XXIX, Fig. 3. Lager weiß, weißlich oder ockerfarben, meist gegen 0,5 mm dick, eine gewöhnlich ziemlich ausgebreitete, zusammenhängende oder rissig gefel- derte, manchmal in kleine, zerstreute Polsterchen aufgelöste Kruste bildend, mit staubiger, gleichartiger, gekörnter oder grob gefalteter Oberfläche, weder durch K noch durch CaCl verändert. Apothecien bis 1,5 mm breit, gewöhnlich unregelmäßig durch gegenseitigen Druck, mit scherbengelber, mißfarbiger oder fleischfarbener, leicht bereifter Scheibe und mehr oder weniger vortretendem, dickem, gekörneltem, mitunter zuletzt fast ver- schwindendem Rande. Epithecium körnig, dunkelbraun; Hypothecium farblos oder gelblich. Paraphysen etwa 1,5 //dick. Schläuche verlängert, Thome-Migula, Flora. XII. |g — 274 — achtsporig. Sporen farblos, ellipsoidisch, 8 — 15^ lang, 5 — 6/z dick. Jod färbt das H\Tnenium dauernd blau. Pyknokonidien gekrümmt, 20 — 25 fi lang, I n dick. An Kalkstein, Sandstein, Mauern, Dachziegeln, Lehmwänden, auch an Holz und selbst alten Knochen durch das ganze Gebiet meist häufig. /. deminuta Stenh. — Placodium albescens ß deminuta Aut. Lager dünn, oft staubig; Apothecien eingesenkt, mit kleinerer, dunk- lerer, brauner Scheibe. Mit der Hauptform verbreitet. 387. L. crenulata (Dicks.) Nyl. — Liehen crenulatus Dicks. — Leca- nora caesioalba Kbr. — L. Sommerfeltiana ß crenulata Mass. — L. sub- fusca ju crenulata Schaer. — L. Hageni ß crenulata Hepp. — L. Sommer- feltiana Hepp. — L. galactina var. crenulata Oliv. — L. albescens ß caesio- alba Th. Fr. — vSquamaria galactina var. dispersa Pers. — Squ. pruinosa var. dispersa Malbr. Taf. XXVHL Fig. 6, 7. Lager weiß oder weißlich, etwas mehlig, aus einer dünnen, zusammen- hängenden, etwas körnigen oder häufiger aus einzelnen Flecken oder zer- streuten Häufchen zusammengesetzten Kruste bestehend, zuweilen fast fehlend, weder durch K noch durch K + CaCl verändert. Apothecien selten I mm erreichend, anfangs warzenförmig, klein, mit mißfarben bräunlicher, bereifter Scheibe und angeschwollenem, zuletzt kerbig gefurchtem Rande. Epithecium braun oder bräunlich mit feinkörniger Deckschicht, Hypo- thecium farblos oder gelblich. Paraphysen schlank, etwa 2 fj, dick, am Scheitel bräunlich undeutlich gegliedert, mit fast kugeligem, etwa 3 fx dickem Endglied. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 10 — 16^ lang, 5 — j /j, dick. Jod färbt das Hymenium bleibend blau. Pyknokonidien gekrümmt, 1 1 bis IS ju lang, 0,5 /i dick. Auf Gestein, hauptsächlich Kalk und kalkhaltigem, auf Mauern, Mörtel im Gebirge ziemlich verbreitet, in der Ebene selten. /. conferta Arn. Lager feinkörnig, mit zerstreuten Körnchen, blaßgrau, weder durch KOH noch CaCl verändert. Apothecien klein, blaugrau bereift, mit ge- kerbtem Rande. Epithecium schmutzig, durch KOH nicht verändert. Hypothecium farblos, mit darunter liegenden Gonidien. Paraphysen ver- klebt, am Scheitel kaum verdickt. Hymenium durch Jod gebläut. Sporen 12 — 18 /i lang, 5// dick. Tirol: Uberetsch, an der Unterfläche eines Porphyrfelsens der Eis- löcher; Predazzo, am Grunde eines Syenitblockes am Fuße der MargoJa. — 275 — 388. L. protecta Bagl. et Car. — L. Sessitana Bagl. Lager aschgrau, durch K intensiv bräunlich rotgelb gefärbt, grob- Avarzig gefeldert, mit sich berührenden oder fast dachziegelig vereinigten Warzen, auf weißem Vorlager. Apothecien eingesenkt, verschieden groß, häufig oder zerstreut, mit fast brauner, flacher Scheibe und ziemlich dickem, wellig-runzeligem, eingebogenem, bleibendem Lagerrande. Sporen ellipsoidisch-spindelförmig, 12 — 14^ lang, 4 jj, dick. Alpen: In schattigen Vertiefungen zwischen Felstrümmern bei Iskette. 389. L, polytropa Ach. — L. varia var. polytropa Nyl. — Liehen poly- tropus Ehrh. — Lecidea polytropa Ach. — Biatora polytropa Fr. — Par- melia polytropa Schaer. Taf. XXVIII, Fig. 5. Lager weißlich, hellgrau, gelblich oder etwas grünlich, dünn, körnig oder etwas schuppig, gefeldert, oft fast fehlend oder undeutlich, auf schwarzem Vorlager, durch K gelb, durch K + CaClg nicht gefärbt. Apo- thecien verschieden groß, bis gegen i mm breit, mit anfangs flacher, später gewölbter, blaß gelblicher, blaß scherbengelber oder rötlich scherbengelber, zuweilen etwas grünlicher Scheibe ohne erkennbaren Reif, randlos. Epi- thecium körnig, farblos, gelblich, rötlich oder rauchbräunlich. Hypothecium farblos oder etwas gelblich. Paraphysen ziemlich locker vereinigt, deutlich, am Scheitel wenig angeschwollen (2,5 yu). Schläuche sehr verlängert, acht- sporig. Sporen ellipsoidisch, 9 — 14 /n lang, 5 — 6 ju. dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 17 — 25^ lang. Verbreitet und häufig an kieselhaltigem Gestein, in den Alpen auch auf Rhododendron (f. corticola Rhododendri). f. illusoria Ach. — L. varia x illusoria Ach. Lager sehr wenig entwickelt oder fast fehlend. In den Alpen verbreitet. — Frank. Jura. var. alpigena (Ach.) Schaer. — L. varia v. alpigena Ach. AfKJthecien sehr viel größer, bis zu fast 6 mm Durchmesser, oft sehr unregelmäßig, gelappt oder rissig, flach oder stark gewölbt, mit der Scheibe fast gleichfarbigem, bald deutlichem und vortretendem, bald vollständig zurücktretendem eigenem Rande. Lager unscheinbar. In den Alpen sehr verbreitet. 390. L. cenisia Ach. — L. subfusca var. cenisia Nyl. — L. atrynca var. cenisia Lamy. — L. vogesiaca Dub. — Parmelia cenisia Fr. — Zeora cenisia Kbr. Taf. XXVII, Fig. 3. Lager weinsteinartig, zerstreut körnig-warzig oder gedrängt und rissig gefeldert, weißgrau oder schmutzig grau, auf weißlichem Vorlager, 18* — 276 — durch K gelb gefärbt. Apothecien i — 2 mm breit, zerstreut oder sich berührend, oft unregelmäßig, sitzend, mit anfangs vertiefter, bald stark gewölbter gelblicher, mißfarbig-schlagblauer bis bräunlich-schwarzer, dünn aschgrau bereifter Scheibe, feinem schwarzem, zuweilen fehlendem eigenem und dickem, ungeteiltem oder gekerbtem, meist bleibendem Lager- rande. Epithecium olivfarben bis bräunlich ; Paraphysen eng vereinigt, 1,5 — 2 [X dick, am Scheitel nur wenig verdickt und septiert. Schläuche sehr verlängert, achtsporig. Sporen einzellig, farblos, lang ellipsoidisch, 12 — ig fjL lang, 6—10^ dick. Jod färbt das Hymenium blau, die Schläuche gelbgrün. Pykniden gewöhnlich zahlreich, als schwarze, eingesenkte Punkte erkennbar. Pyknokonidien gebogen, 17 — 20 ^a lang, 0,5 /^ dick. Verbreitet und nicht selten im Gebirge an verschiedenem quarz- reichem Gestein ; in der Ebene nur an wenigen Stellen. /. suhlutea Th. Fr. — Lecanora sublutea Mass. Tirol: Kleines Walsertal. über Riezlern gegen die Gieralpe auf Gaultsandstein. /. transcendens (Nyl.) Th. Fr. — L. subfusca f. transcendens Nyl. — L. atrynea f. transcendens Wainio. — L. transcendens Stzbgr. — Zeora cenisia var. transcendens. Lager ziemlich dick, Apothecien gedrängt. Holzbewohnend. var. atrynea (Ach.) Harm. — L. subfusca var. atrynea Ach. — Leca- nora atrynea Ach. Lager weinsteinartig, rissig gefeldert, warzig, weiß und aschgraulich. Apothecien gedrängt, ziemlich flach, zuletzt gewölbt, geschweift, mit grau- grünlicher, hell- oder dunkelbrauner oder schwärzlicher Scheibe. — Nach Fries unterscheidet sich diese Form von der typischen nur durch den fast fehlenden Reif. Auf Gestein, hauptsächlich auf Sandstein, Porphyr, Phyllit, auch auf altem Holz im Gebirge. 391. L. subcarnea (Sw.) Ach. — Liehen subcarneus Sw*. — Lecidea subcarnea Ach. — Parmelia sordida b. subcarnea Fr. — Lecanora rimosa Ö subcarnea Schaer. — L. sordida ß subcarnea Th. Fr. Lager weißlich, etwas gelblich, grauweißlich, seltener dunkelgrau, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt, etw^a 0,3 — 0,4 mm dick, un- gleich wellig-faltig, rissig, mitunter nicht zusammenhängend, mit zer- streuten, am Rande etwas strahligen Teilen. Hypothallus weiß. Apo- thecien gewöhnlich zahlreich, zerstreut oder genähert bis gedrängt, oft faltig-unregelmäßig, bis 2 mm breit. Scheibe fleischfarben, seltener braun- — 277 — rötlich, flach oder gewölbt, mehr oder weniger reichlich weiß, seltener bläulich bereift, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt, von einem ganzen, oft ungleichen, anfangs vortretenden, später zurücktretenden Lagerrande umgeben. Epithecium schwach bräunlich, körnig, Hypothecium farblos, darunter Gonidien in einer unterbrochenen Schicht. Paraphysen dicht verklebt, sehr schlank, am Scheitel wenig aufgeblasen, gegliedert, mit oft fast kugeligem Endglied. Schläuche achtsporig, sehr verlängert. Sporen oft in einer Reihe, einzellig, farblos, eiförmig, lo — 14^« lang, 6 — 8 /j, breit. Hymenium durch Jod bleibend blau gefärbt. Pykniden schwarz. Pykno- konidien gekrümmt, 20 — 25 ju lang, i ^t dick. Auf Silikatgestein, Glimmerschiefer, Tonschiefer, Porphyr, Schiefer, im Gebirge ziemlich zerstreut. Tirol: Oetztal, Sellrain, Voldertal, kleiner Rettenstein (gemein) Geisstein, Mareit an Wegmauern hinter Schloß Wolfsthurn, Ehrenburg am Marbacher Sattel, Gröden, Überetsch, um Trient. — Schweiz: Tarasp: Trobaso, Intrascatal, M. Saleve. — Allgäuer Alpen: Laufbacheck. — Heidelberg. — Harz: Bodetal • unter dem Hexentanzplatz. — Schlesien: Am Schnaumberg bei KaufTung; Rosengarten bei Seiffersdorf; kl. Czantor}' bei Ustron. — Böhmen. 392. L. sordida (Pers.) Th. Fr. — Liehen sordidus Pers. — L- rimosus Retz. — Lecanora glaucoma Nyl. Taf. XXVHI, Fig. 3. Lager zusammenhängend, später rissig gefeldert, weißlich, weißlich aschgrau oder weißlich graugrünlich, durch K gelb gefärbt. Apothecien dem Lager eingesenkt oder angedrückt, anfangs fast flach, später häutig konvex, fleischfarben oder mißfarbig, blauweißlich bereift, mit dünnem, ganzem, zuletzt verschwindendem Lagerrande, i — 2 mm breit. Epithecium körnig, bräunlich. Paraphysen ziemlich dick, verklebt, farblos. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 11 — 14^ lang, 6 — y jn dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau, dann die Schläuche violett. Pykno- konidien gekrümmt, 11 — 14 ju lang, i ju dick. Auf kieselhaltigem Gestein im Gebirge häufig, in der Ebene zerstreut. /'. complanata (Leight.) A. L. Sm. Lager und Apothecien in gleicher Höhe, Apothecien eingesenkt. Stellenweise mit der Hauptform. /. pseudosuhcarnea Harm. Apothecien rötlich-bräunlich. Thüringen: Griesbachfels im Schwarzatal, auf Tonschiefer. — 278 — var. Privatü Müll. -Arg. Lager durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt, dick, gefeldert, weiß ; Vorlager weiß, nicht dendritisch. Apothecien eingewachsen-sitzend, 1^/2 — 3 mm breit, ziemlich flach; Rand dünn, wellig gekerbt, innen mit einer unvollständigen, schmutzig blauen Linie ; Scheibe grau oder grau- fleischfarben. Schweiz: Auf dem Gipfel des Pic Romand bei Tournette ober- halb Aigle. var, biciocta (Ram.) Th. Fr. — L- glaucoma var. bicincta Nyl. — L. bicincta Ram. — L. Stenhammari D. Torre et Sarnth. — Zeora Sten- hammari Kbr., non Fr. Lager weinsteinartig, dick, rissig gefeldert, milchweiß oder grauweiß auf weißlichem Vorlager. Apothecien eingesenkt bis angedrückt, mit flacher, schwarzer oder schmutzig gelbbrauner, dick blau-weiß bereifter Scheibe, dünnem, eigenem, schwarzem und dickem, verdrängt werdendem Lagerrande, i — 2,5 mm breit. Sonst von L. sordida nicht verschieden. L. Stenhammari Fr. ist wahrscheinlich im Gebiet nicht gefunden. Tirol: Kitzbühel. — Schlesien, an Felsen im Hochgebirge häufig, z. B. am Kleinen Teich, im Teufelsgärtchen. — Hessen: An Felsen im Vogelsberge. 393. L. subradJosa Nyl. Der L. sordida durchaus gleich, aber Lager durch CaCl orangebräun- lich oder rot gefärbt. Tirol: Tauern; Proseck, auf Chloritschiefer ; Gröden, auf Porphyr bei Innerpontifes ; Überetsch, an der Unterfläche beschatteter Felsen in den Eislöchern; Predazzo, an Syenit an der Ostseite der Sforzella; am Fuße der Margola; Paneveggio, an Porphyr in der Travignoloschlucht. — Niederösterreich: Gneisfelsen am Kleinen Peilstein bei Isper. — Frank. Jura: An einer Sandsteinwand im Walde oberhalb Spielberg, westlich von Schwandorf ; am Grunde des Quarzfelsens oberhalb Nassen- fels ; am Quarzblocke oberhalb Aicha bei Eichstätt. — Heidelberg. — Thüringen: Auf Porphyr der Preußenhöhe bei Egelsburg; Meisen- stein bei Thal ; Tabarz ; Dietharz ; Hoher Fels bei Oberhof. 394. L. subplanata Nyl. — L. rimosula Flag. Unterscheidet sich von L. subradiosa nur durch den flachen oder fast flachen, fein gefelderten Thallus. Thüringen: .\n Diabasblöcken auf dem Gipfel des mittleren Hühn- berges, südlich oberhalb Brotterode auf Granitblöcken. — 279 — 395- L. rhypariza Nyl. Lager dick, etwas schuppig, schollig oder körnig zusammengedrängt oder aus dichtstehenden oder zerstreuten, etwas gelappten Warzen zu- sammengesetzt, ptirsichblütrot- aschgrau, mißfarbig -aschgrau oder asch- grau, auf gewöhnlich sehr feinkörnig sich auflösendem Vorlager, durch K erst gelb, dann dunkel blutrot gefärbt. Apothecien i — 4 mm breit, meist flach, rotbraun, braun oder schwärzlich, mit fast ganzem, im Alter bogig gekerbtem Rande. Hypothecium farblos oder gelblich, Paraphysen ver- klebt, am Scheitel bräunlich oder braun. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen länglich-zylindrisch, gerade oder leicht gekrümmt, 19 — 27^ lang, 5 — 7^ dick. Jod färbt das Hymenium erst blau, dann weinrot. Sehr selten in den Alpen über Moosen und auf felsigem Boden. Tirol: Finstertal, an der Felswand links, nicht weit vom Vorderen See über Grimmia und Gymnomitrium ; Gurgl, auf felsigem Boden der Hohen Mut ; Roßkogel, im Glimmerschiefergerölle über dem Weißbache ; Brenner, auf felsigem Boden längs der Bergschneiden ; Taufers, Gipfel des Most- nock; Tauern, Moserlingwand, auf felsigem Boden. — Steiermark: Niederwechsel, auf Erde. — Schweiz: Rhätien, Isenmannalp, Stelli- boden, oberhalb Realp, Simplon, Eggischhorn, Wallis, Valsesia. 396. L. castanea (Hepp.) Th. Fr. Lager sehr dünn, körnig, aschgraulich oder fehlend, gewöhnlich aus sehr kleinen, zerstreuten Wärzchen bestehend, durch K zuletzt intensiv blutrot gefärbt. Apothecien angewachsen, i — 3 mm breit, biatorinisch, anfangs krugförmig, später flach oder zuletzt etwas gewölbt, mit rot- brauner, fast scherbengelber oder schwärzlich-leberbrauner Scheibe und anfangs dickem, eingebogenem, später verdünntem und zuletzt verschwin- dendem, der Scheibe gleichfarbigem oder etwas blasserem, glänzendem, ziemlich ganzem Rande. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen lang zylindrisch, lang spindelförmig oder länglich, gerade oder etwas gekrümmt, 16 — 25^ lang, 5—7^ dick. Jod färbt das Hymenium, be- sonders die Schläuche, erst leicht blau, dann bald weinrot oder violett. Selten über Moosen oder alten Gräsern, auch auf felsigem Boden in den Alpen. Tirol: Finstertal, auf Grimmia-Räschen in dem Felsgeröll zwischen Kühetai und den Seen; Gurgl, auf Erde der Hohen Mut; Wald- rast auf veralteten Gräsern in der Matreier Grube ; auf Erde am Abhänge oberhalb Trinser Markung. Im Ortlergebiet und in den Meraner Alpen. Über veralteten Moosen an einer felsigen Stelle auf Porphyr am Waldwege — 280 — unterhalb Paneveggio ; Pinzolo, Mandron über Moosen. — Steiermark: Reifnig. var. septata Arn. Lager kaum sichtbar, feinkörnig. Apothecien rötlich, etwas bereift, von biatorinischem Aussehen, denen von Dermatocarpon hepaticum nicht unähnlich, durch KOH bald gerötet. Epithecium bräunlich. Hypothecium und Hymenium farblos, letzteres durch Jod erst blau, dann weinrot ge- färbt. Sporen länglich, gerade oder fast gerade, oft an einem Ende ver- schmälert, einzellig, nicht selten, aber auch mit i — 2 deutlichen Quer- wänden, 22 — 25 /i lang, 7 — 9 i^i dick. Tirol: Brenner, selten über Grimmia-Polstern auf felsigem Boden an niedrigen Gneiswänden längs der Bergschneiden. 397. L. anopta Nyl. Lager aschgraulich, körnig bis fast vollständig fehlend. Apothecien lezideinisch, schwarz, später gewölbt und randlos, 0,5 mm und darunter breit. Paraphysen undeutlich. Epithecium schmutzig bläulich oder ge- bräunt. Sporen länglich, 9 — 14^ lang, 4 — 6/^ dick. Jod färbt die Hyme- nialgallerte vorübergehend blau, dann rötlich oder rotbräunlich. Nach Nyl. der L. paroptoides ähnlich. Px-knokonidien leicht gebogen, 7 — 8^ lang. Sehr selten. Tirol: Waldrast auf dem Holze alter Strünke bei der Ochsenalm und im iWalde unter den Serieswänden ; Schludertech auf dem Holze der Föhrenstrünke. — Steiermark: Lantsch, an morschen Tannenstämmen. var. convexula Arn. Apothecien mehr biatorinisch, kleiner, etwas gewölbt. Tirol: Waldrast, auf dem Holze alter Baumstumpfe am Abhänge unter den Serles wänden. 398. L. Intumescens (Rebent.) Kbr. — Parmelia intumescens Rebent. — Lecanora subfusca ß intumescens Flot. — Taf. XiXIX, Fig. i. Erklärung zu Tafel XXIX. Fig. I. Lecano: ra intumescens, „ 2. cxpallens. » 3. galactina. „ 4. angulosa. ., s- chlarona. „ 6. saxicola. ,, 7. crassa. „ 8. lentigcra. ^ 7 era/c/^iarer/r f * ■• ^.**ü»l W?Ä. / •■ ^*iÄ^ä^^'n^ ' ^f(r///r/f , /{/l A.'/ . 9 • ' • . 0 r •*■ r, r (^ =-^ /^^i///xe'Ut^ — 281 — Lager aschgrau, weißlich oder milchweiß, dünn, stellenweise unter- rindig, glatt oder wenig runzelig, zuletzt rissig, zuweilen bereift, durch K gelb gefärbt. Apothecien meist zerstreut, bis 2 mm breit, gewöhnlich un- regelmäßig, faltig gelappt, mit rötlicher, bräunlicher oder mißfarbiger, zuweilen mißfarbig schwärzlicher Scheibe, bereift oder nackt, mit dickem, mehr oder weniger vortretendem ungleichem, zuletzt fast völlig verschwin- dendem Rande. Paraphysen deutlich, am Gipfel nicht oder unbedeutend angeschwollen und kurz gegliedert, 1,5 — 2,5^ dick. Sporen zu 8, eiförmig- ellipsoidisch, 11 — 18 /t lang, 5 — 8^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien mehr oder weniger gekrümmt, 21 — 24 ju lang, i ju dick. An glatter Rinde von Laubhölzern, besonders Fagus verbreitet und nicht selten. /. glaucorufa Mart. Scheibe und Rand der Apothecien zuletzt mißfarben-bläulich, schwach bereift. Tirol: Jenesien, an Buchen ; Pinzolo, Doss Sabbione auf Alnus ; xA.i- dalo auf Tannen. — Schlesien: Seifenlehne im Riesengebirge; Hoch- wald bei Sprottau. 399. L. chlaroaa Nyl. — L. subfusca var. chlarona Nyl. — L. albella var. chlarona Nyl. ^- Taf. XXIX, Fig. 5 ; Taf. XXX, Fig. 5— 7. Lager aschgrau oder weißlich, ausnahmsweise fast schwarz, meist überrindig, zuweilen teilweise oder ganz unterrindig, selten etwas kleiig, durch K gelb gefärbt. Apothecien 0,6 — 0,8 mm, selten bis 1,5 mm breit, am Grunde eingeschnürt und mehr oder weniger breit durch den Thallus gestützt. Gehäuse durch mehr oder weniger tiefe senkrechte Furchen und dazwischen vortretende Rücken gekennzeichnet. Lagerrand wenig die Scheibe überragend. Scheibe rot oder blaß ziegelrot, oft gebräunt, flach oder leicht gewölbt, nackt oder mit einem weißen Reif bedeckt. Sporen 12 — 15 ;* lang, 7 — 8^ dick. Hymenium durch Jod gebläut. Pykno- konidien gebogen, selten gerade, 14 — 20 jli lang, i ju dick. An Rinde und Holz durch das ganze Gebiet häufig und oft mit an- deren Formen der Subfusca-Gruppe, zu der sie ebenfalls vielleicht nur als Form zu rechnen ist, zusammen. var. rugosa (Pers.) Harm. — Liehen rugosus Pers. — Lecanora rugosa Lamy. Lager weißlich, körnig, mit nicht über 0,3 mm breiten, aber oft zu- sammenfließenden Körnchen, bis 0,2 mm dick, durch K gelb gefärbt. Apo- thecien zerstreut bis gedrängt, i — 1,5 mm breit, stark vortretend, erst — 282 — punktförmig, später mit flacher, fahl rotbrauner oder bräunlich weinroter Scheibe und dickem, ziemlich stark körnig gerieftem Rande. Epithecium bräunlich, wenig körnig; Hypothecium farblos. Paraphysen gegen 2 fx dick, am Scheitel undeutlich gegliedert und wenig angeschwollen. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, an einem oder beiden Enden abgerundet oder verjüngt, 12 — 15 jx lang, 6 — 7,5 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. 400. L. subrugulosa Nyl. Unterscheidet sich von L. chlarona hauptsächlich durch den deutlich gekerbten Rand. Heidelberg: An Carpinus im Walde auf der Stiftswiese. 401. L. angulosa Ach. — L. albella f. angulosa Nyl. — L. subfusca * angulosa Nyl. — Liehen angulosus Schreb. — Parmelia subfusca Ö angu- losa Fr. — Lecanora carpinea Wainio. — Taf. XXIX, Fig. 4. Lager dunkel aschgrau, weißlich aschgrau oder fast weiß, am Rande immer blasser, wollig zusammenhängend oder nach der Mitte zu gefeldert, selten durchweg körnig gefeldert, auf weißlichem Vorlager, durch K gelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien zahlreich, gewöhn- lich durch gegenseitigen Druck eckig, seltener zerstreut und abgerundet, sitzend, kaum 1,5 mm oder darüber erreichend, mit flacher oder gewölbter, gewöhnlich bereifter, mißfarben rötlicher, blaß fleischfarbiger, violetter, bläulicher oder schwärzlicher, durch K gelb, durch CaCl zitronengelb ge- färbter Scheibe und ziemlich dickem, bleibendem, runzeligem oder glattem, buchtigem, mitunter etwas kleiigem Rande. Epithecium körnig, rotgelb- lich, Hypothecium farblos oder schwach gelblich ; Paraphysen dicht ver- klebt, am Scheitel wenig angeschwollen und gegliedert. Sporen zu 8, farb- los, einzellig, ellipsoidisch, 9 — 15^ lang, 5 — 7^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gekrümmt, 15 — 16 jx lang, i fx dick. Durch das ganze Gebiet auf Rinde von Laub- und Nadelhölzern, seltener Holzwerk, häufig. f. intermedia (Kplhbr.). — Lecanora intermedia Kplhbr. Lager weißlich, weinsteinartig - knorpelig, warzig oder mit gleicher Überfläche, auf schwarzgrauem Vorlager, ergossen oder mitunter von einer schwarzen Linie umgeben. Apothecien sitzend, zerstreut oder ge- häuft, mit flacher oder etwas gewölbter, brauner, bläulichweiß bereifter Scheibe und stets ganzem, meist bogigem Lagerrande. Sporen zu 8, wie bei subfusca. Tirol: Ehrenburg, auf Alnus incana. Lecanoraceae Flechten Taf. 29 ß Lecauora — 283 — 402. L. coilocarpa (Ach.) Lamy. — L. subfusca ß coilocarpa Ach. — L. subfusca d lainea Th. Fr. — L. gangalea Ach. Lager weißHch, wenig dick, gleichförmig oder runzelig oder ziemlich feinkörnig, durch K gelb gefärbt. Apothecien kaum i mm überschreitend, mehr oder weniger gedrängt, vortretend, mit anfangs Vicrtiefter, später flacher, zuletzt etwas gewölbter, braunschwarzer bis schwarzer, matter, nicht bereifter Scheil>e und ungleich geschweiftem oder fein gekerbtem Lagerrand, ohne eigenen Rand. Epithecium rußbräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen eng verklebt, 2^ dick, am Scheitel gegliedert und das Endglied bis 3 ju angeschwollen. Schläuche lang keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 12 — 19^ lang, 7,5 — 8^ dick. Jod färbt das Hyme- nium blau. Pyknokonidien mehr oder weniger gekrümmt, 15 — 22^ lang, I fi dick. Frank. Jura: An Fichtenstangen in der Nähe des Bahnhofs von Schönlind bei Vielseck; Brückengeländer bei Hagenacker. — Thüringen: Tambach, an Alnusrinde und einem Holzzaun. Ähnliche Formen am Trief- stein im Ohratal auf Porphyr. 403. L. subfusca (L.) Ach. — Liehen subfuscus L. — Parmelia subfusca Ach. — Patellaria subfusca DC. Lager ungleich körnig-warzig oder rissig geteilt, ziemlich glatt, dünn, matt, weißlichgrau, zuweilen etwas gelblich gefärbt, auf schwarzem Vor- lager und zuweilen von schwarzen Linien durchzogen, durch K gelb ge- färbt, durch CaCl oder K -|-CaCl nicht verändert. Apothecien 0,7 — 1,5 mm breit, vortretend, zerstreut und abgerundet oder sich berührend und eckig, mit gelbrötlicher bis rotbräunlicher, flacher oder gewölbter, matter oder glänzender, sehr selten etwas bereifter, glatter oder etwas rauher Scheibe und bleibendem, geteiltem oder ungeteiltem Lagerrande. Hypothecium farblos, Paraphysen zum Teil gerade, zum Teil bogig, dicht vereinigt, 3 bis 4 fj, dick, am Scheitel rötlich oder bräunlich. Sporen zu 8, meist ellip- soidisch, 14 — ly fx lang, 9^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pykno- konidien mehr oder weniger gekrümmt, 13 — 22 pi lang, i ju dick. — Außer- ordentlich vielgestaltig! Auf Rinde, Holz, Gestein durch das ganze Gebiet gemein. /. sorediifera Th. Fr. — L. subfusca v. variolosa Kbr. Lager ungleich körnig-warzig, weißgrau oder schmutziggrau, in zahl- reiche große runde, weißliche Soredien aufbrechend. Apothecien an- gedrückt, 0,5 — I mm breit, mit flacher dunkelbrauner Scheibe und un- geteiltem Rande. — Rindenbewohnend, nicht häufig. — 284 — Tirol: Ehrenburg auf Alnus incana, Fraxinus; Jenesien auf Fraxi- nus und Ulmus. /. caeruleata (Tr.) Kbr. — Parmelia subfusca e caerukata Fr. — Lecanora subfusca e baeomycoides Mass. Lager glatt, firnisartig, graugrünlich-weißlich. Apothecien gedrängt, klein, mit stark gewölbter, schwarzbrauner, bläulich bereifter Scheibe und zartem, ganzem, zuletzt verschwindendem Rande. — Steinbewohner. Tirol: Monte Baldo, Piän della Cenere. /. leucopis (Ach.) Schaer. — L. leucopis Ach. — L. subfusca ö lainea Kbr. — L. subfusca e gangalea (Ach.) bei Stein. Lager gleichmäßig, ziemlich dick, rissig gefeldert, schmutzig weiß- grau. Apothecien angedrückt, etwa i mm breit, mit leicht gewölbter, schwärzlicher Scheibe und ungeteiltem Rande. — Steinbewohnend, von der Ebene bis ins Gebirge ziemlich zerstreut. Tirol: Ruine Neuhaus bei Terlan; Bozen und Umgebung; Überetsch. /. distans Ach. Lager aschgrau-grünlich, körnig- warzig. Apothecien gedrängt, rot- braun oder fast fleischrot-mißfarben, mit gebogenem, gekerbtem Rande. — Rindenbewohnend. Tirol: Vorderes Sonnenwendjoch, an der Rinde der Zweige von Acer pseudoplatanus ; Ratzer, an Prunus cerasus, Fraxinus ; Bozen auf Ouercus in Haslach. /. argentea Hoffm. bei Kbr. Lager gleichartig, etwas feinrissig, weißlich. Apothecien kleiner, ge- drängt, braunschwarz, zierlich berandet. — Rindenbewohnend. Tirol: Bozen, auf Laubholz, häufig ; Runkelstein, Pappeln der Laiserau, an Quercus auf dem Wege von Kühbach zum Stallerhof. /. argentata Ach. Lager dünn, firnisartig, glatt oder ganz flach runzelig, weißlich. Apo- thecien sitzend, i — 1,5 mm breit, mit flacher oder leichtgewölbter, rot- brauner Scheibe und ganzem Rande. — Rindenbewohnend, selten auf Ge- stein übergehend. Verbreitet, aber zerstreut. Tirol: Jenesien auf Porphyr, von Espen übergesiedelt; Seis, an Erlenrinde; Pinzolo, Carisolo auf Castanea; Doss Sabiona auf Populus tremula. f. glabrata Ach. Lager dünn, ungleich körnig-runzelig, weißgrau. Apothecien an- gedrückt, etwa I mm breit, mit flacher oder leicht gewölbter glänzender, — 285 — hell oder dunkel rotbrauner Scheibe und ungeteiltem Rande. — Rinden- bevvohnend, auch an Holzwerk, überall gemein, die häufigste Form. /. pinastri Schaer. Von der f. glabrata durch fast staubiges, gelblich oder grünlich- graues Lager und kleinere (0,5 mm breite) Apothecien mit brauner Scheibe verschieden. — Rindenbewohnend, hauptsächlich an Nadelhölzern, bis ins Gebirge gemein. f. campestris Schaer. — L. spodophaeoides Nyl. Der f. allophana ähnlich, aber mit fein rissig gefeldertem Lager und dunkelbrauner Scheibe. — Steinbewohnend, ziemlich selten. Schlesien: Basalt der Kleinen Schneegrube. — Tirol: Um Meran, Ehrenburg, Jenesien, Gröden, Seis, Bozen usw. ziemlich verbreitet und stellenweise häufig; Predazzo. — Böhmen: Kalkfelsen im Prokop- tale : Radotiner Tal bei Prag usw. /. pseudistera (Nyl.). — L. pseudistera Nyl. Von f. campestris im wesentlichen nur durch etwas leichter trennbare, dickere und am Scheitel deutlicher gegliederte Paraphysen verschieden. Auch das Hymenium wird entgegen einer früheren Angabe Nylanders durch Jod bleibend blau gefärbt. var. allophana Ach. — Lecanora subfusca a vulgaris Schaer. — L. allo- phana Anzi. Lager weißlich oder aschgrau, mitunter dunkler, oft gelblich an- gehaucht, seltener graugrünlich, oberrindig, dünn, mitteldick oder in der Mitte sehr dick, matt, runzelig, sehr oft warzig, gewöhnlich unscharf be- grenzt, durch K gelb gefärbt. Apothecien durchschnittlich i — 2 mm breit, zerstreut oder sich berührend, rundlich oder unförmlich-eckig, oft gelappt, mit oft glattem, zuweilen gerilltem oder runzeligem Gehäuse und dickerem, mehr als bei der typischen Form vortretendem, anfangs ganzem, später wellig gebogenem, meist gekerbtem Rande. Scheibe dunkel fuchsrot, ziegel- rot, seltener rötlich, mehr oder weniger bräunlich, mitunter schwärzlich, flach oder vertieft, sehr selten gewölbt, matt oder glänzend, nackt oder sehr selten etwas bereift. Sporen 22 ^t lang, 11 i_i dick, oft aber nicht größer als bei der t3^pischen Form. Pyknokonidien gebogen oder fast gerade, 14 bis 24 /^ lang, I [.i dick. var. glabrata Ach. — L. subfusca ry argentata Ach. — L. argentata Malme. Lager unterrindig, knorpelig oder häutig, weißlich oder graugelblich, bald vollständig einförmig, bald gefeldert oder sehr ungleichmäßig und — 286 — gefurcht, je nach der Beschaffenheit der Unterlage, matt oder wenig glän- zend, mitunter von schwarzen Linien durchzogen. Apothecien gewöhnlich 0,8 — 1,0 mm breit, selten 2 mm erreichend, meist ziemlich entfernt und rundlich, mit rotbrauner oder schwärzlicher, flacher oder leicht gewölbter, matter, sehr selten bereifter Scheibe und gleichhohem oder etwas höherem, ganzem, selten mit einigen Körnchen besetztem Rande. Sporen 11 — 17^ ^ng> 7 — 9/^ dick. Pyknokonidien gekrümmt, 16 — 19^ lang, i fj. dick. /. hypnorum (Wulf.) Schaer. — Liehen hypnorum Wulf. — Lecanora subfusca f. epibrya Nyl. — L. epibrya Ach. — L. subfusca a vulgaris 4 bryontha Kbr. Lager weiß oder weißlich, dünn, knorpelig, glatt, körnig oder warzig, durch K gelb gefärbt. Apothecien zerstreut, vortretend, 1,6 — 2,0 mm im Durchmesser erreichend, mitunter gelappt, mit sehr verlängertem Exci- pulum, wodurch die Apothecien fast gestielt erscheinen, mit kastanien- brauner, mehr oder weniger dunkler, mitunter schwärzlicher, etwas glän- zender, flacher Scheibe und zuletzt dünnem, wenig vortretendem, unregel- mäßig buchtigem Lagerrande. Sporen zu 8, ellipsoidisch, bis ig,S fi lang, 12 ju, breit. Jod färbt das Hymenium blau. /. parisiensis (Nyl.) Hue. — L. parisiensis Nyl. — L. horiza Nyl. Lager aschgrau oder etwas gelblich, stellenweise bedeutend dunkler, in der Mitte grob und unregelmäßig runzelig, nach dem Rande zu körnig, stellenweise von einer dünneren und blasseren Zone begrenzt. Apothecien anfangs 0,5 — 0,6, später 1,5 — 2 mm breit, nach dem Rande zu zerstreut und abgerundet, nach der Mitte zu gedrängt und eckig, stellenweise gelappt, mit dunkel rötlicher, oft schwärzlicher, matter, flacher oder zuletzt leicht gewölbter Scheibe und dickem, gewöhnlich etwas glänzendem, lange ganzem, über die Scheibe erhabenem, später geschweiftem oder stellenweise gekerbtem Rande. Pyknokonidien gekrümmt, 18 — 30^ lang, i ju dick. 404. L. scrupulosa Ach. — L. populina Chev. — L. pallida var. scrupu- losa Malbr. — L. albella var. scrupulosa Oliv. — L. subfusca var. scrupu- losa Stitzenb. — L. intumescens var. polycarpa Hepp. Lager weißlich oder weißlich aschgrau, etwas warzig-körnig, ge- borsten, hier und da etwas mehlig, durch K gelb gefärbt. Apothecien genähert oder selbst gedrängt, über i mm breit, in den Lagerwarzen, mit flacher, blaß fleischfarbener oder bräunlicher, nicht oder wenig bereifter Scheibe und sehr dickem, vortretendem, anfangs ganzem, zuletzt unregel- mäßig buchtig gekerbtem Lagerrande. Hypothecium farblos. Paraphysen dünn, stark verklebt, am Scheitel undeutlich gegliedert und sehr wenig — 287 — angeschwollen. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen ellipsoi- disch, 15^ lang, 7 — 9^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pykno- konidien meist wurmförmig gekrümmt, nur einzelne regelmäßig gebogen, 21 — 28ytt lang, I jx dick. An Rinde. Schweiz: Riffersweil. — Baden: Konstanz (Buchen), Lichtental (junge Eichen), Merkur bei Baden (Buchen), Durlach (Juglans). — Nie de r-österreich: An Laubbäumen in der Brühl. — Thüringen: Rehmberg bei Wandersieben (Populus tremula) ; Steiger bei Erfurt; Ilmenau. — Frank. Jura: Laubwald zwischen Wasserzell und Breitenfurt (Buchen); Labertal (Tannen). — Hessen. — Böhmen. 405. L. Heidelbergensis Nyl. Lager aschgraulich, dünn, etwas ungleich körnig, unbegrenzt. Apo- thecien grünlich-schwefelgelb, 0,4 — 0,7 mm breit, mit dünnem, fast ganzem Rande. Sporen zu 8, farblos, länglich, einzellig, 10 — 11 jj, lang, 3,5 /* dick. Paraphysen getrennt, mitteldick, atn Scheitel nicht verdickt. Jod färbt die Hymenialschicht schwach. blau, besonders die Schläuche. (Der L. Cupressi Tuck. sehr nahe verwandt.) Heidelberg: Auf Eichenholz des Geländers an der Landstraße längs des Neckars nach Neuenheim, selten. — Brandenburg: Kreis Prenzlau, am Holzwerk einer alten Scheune in Wetzenow. 406. L. Sambuci (Pers.) Nyl. — Liehen Sambuci Pers. — L. scrupu- losa Fr. — L. Hageni rj umbrina Ach. — L. persimilis Th. Fr. Lager weißlich aschgrau, dünn, etwas staubig-körnig oder fast fehlend, weder durch K noch durch K 4- CaCl gefärbt. Apothecien 0,2 — 0,5 mm breit, zerstreut oder genähert, mit blaß fleischfarbener, zuletzt brauner oder dunkelbrauner, nackter, flacher oder gewölbter Scheibe und dünnem, ganzem oder unregelmäßigem oder fein gekerbtem, zuletzt verschwinden- dem Rande. Epithecium bräunlich oder fast farblos, nicht körnig. Hypo- thecium farblos oder leicht gelblich. Paraphysen eng verklebt, am Scheitel farblos oder bräunlich und kopfig, gegliedert, mit zwei deutlichen Gliedern, deren letztes 3 //. breit ist. Schläuche breit keulig, 8-, 16- oder 32sporig. Sporen ellipsoidisch, 8 — 12 jx lang, 3 — 6/z dick. Jod färbt das Hymenium dauernd blau. Pyknokonidien gekrümmt, 10 — 12 // lang, i ;* dick. Durch das ganze Gebiet verbreitet, aber ziemlich zerstreut an glatter Rinde von Laubhölzern, besonders Sambucus. 407. L. glaucella (Flot.) Nyl. — Lee. Hagenii var. glaucella Fw. Lager gut entwickelt, grauweiß, körnig, durch KOH nicht gefärbt. Apothecien zahlreich, in der Jugend flach, blaß fleischfarben oder bläulich, — 288 — gleichmäßig blau bereift, der Rand rein weiß oder grau oder bei jugend- lichen Früchten fleischfarben ; später wölben sich die Früchte und der Rand verschwindet. Hypothecium hell, Epithecium olivgrün, kräftig. Sporen zu 8, ungleich, 8 — 9// lang, 4 /j, dick und 9 — 12^ lang, 3 /y, dick, länglich, manche keilig oder leicht gekrümmt. Paraphysen verklebt. Pykniden zahlreich, schwarz. Pyknokonidien elliptisch, 3 — 3,5 /t lang, 1,3 — \,6 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Norddeutsche Tiefebene: Mehrfach, z. B. im Buchwedel bei Stelle und im Klackerwald an Kiefern ; Umgegend von Hamburg. — Schleswig: Föhren im Sachsenwalde. — Rügen: An Föhren in der Schmalen Heide. — Brandenburg: Trightz, an Kiefern. — Schle- sien. — Tirol: Stanzertal, zwischen St. Jacob und Pettneu an Rinde und Fruchtzapfen von Lärchen ; Eppau, an Holz von Pinus silvestris. — Schweiz: Veltlin, Zürich, Albis, M. Saleve, Valsesia. — Frank. Jura. — Heidelberg. — Umgebung von M ü n c h e n usw. 408. L. hypoptoides Nyl. — Biatora sarcopisioides Mass. — ? B. ela- chista Kbr. Lager meist nicht stark entwickelt, schmutzig grauweiß, feinkörnig. Apothecien schwarzrot, fast flach, biatorinisch, mit gleichfarbigem Rande, innen durch K nicht verändert. Epithecium schmutzig oder grünlichbraun, durch HNO3 nicht verändert. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt. Sporen länglich, etwa 12 /* lang, 4^ dick. Jod färbt das Hymenium bleibend blau. Pykniden punktförmig, schwarzbraun. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 5 fi lang, i f.i dick. Selten, an altem Holzwerk. Tirol: Finstertal, auf dem Holze alter LärChenstrunke gegenüber Kühetai : Gurgl, am Holz alter Wurzeln ; auf Planken im hinteren Eggentale (?). — Frank. Jura: An der Rinde einer alten Föhre oberhalb Wasserberg; an Eichenpfosten des Parkzaunes bei Eichstätt. — Die Fundorte in Westfalen und Schlesien sind unsicher. 409. L. persimilis Tb. Fr. Lager sehr dünn, blaugraulich, oft undeutlich, durch KOH nicht ge- färbt. Apothecien klein, 0,4 — 0,6 mm breit von biatorinischem Aussehen, flach oder leicht gewölbt, durchweg braunrot oder rötlichbraun, mit dünnem, bald gleichfarbigem Rande. Hypothecium auf einer deutlich Gonidien führenden Schicht. Paraphysen verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche etwas aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 9 — lo//. lang, 5 fj, dick. Jod färbt das Hymenium blau. — Von der sehr ähnlichen L. Sambuci durch dunklere, gleichfarbig berandete und meist größere Apothecien und stets achtsporige Schläuche verschieden. — 289 — Schlesien: Obernigk, Sitten an Populus tremula und Sarothamnus ; Hundsfeld, hinter Marienhof an Zitterpappeln; Tost O.-S., bei Chechlau an Sarothamnus. 410. L. trabalis (Ach.) Nyl. — Lecidea saepincola b. trabalis Ach. Ivager grau, durch KOH gelb gefärbt, durch CaCl nicht verändert, körnig, nicht scharf begrenzt, gegen 0,5 mm oder weniger dick. Apothecien zerstreut oder gehäuft und unförmig, angedrückt, über 0,5 mm breit, mit fahl scherbengelber bis mißfarben schwärzlicher, etwas gewölbter Scheibe ohne deutlichen Lagerrand. Epithecium körnig; Sporen zu 8, einzellig, farblos, länglich, 9 — 16 ju lang, 3,5 — 4,5^ dick. Jod färbt das Hyme- nium blau. Auf altem Holz, seltener auf Rinde. Schlesien: In den Kreisen Kreuzburg, Rosenberg, Militsch. — Brandenburg: Triglitz. — Nord- deutsche Tiefebene und Nordsee-Inseln mehrfach. — Umgegend von Hamburg und Schleswig-Holstein ebenfalls von mehreren Standorten bekannt. 411. L. piniperda Kbr. — L. Hageni ß glaucella Kbr. — L. aitema Hepp. Lager weißlich oder gelbweißlich, dünn, fein gekörnt oder etwas schollig oder fast fehlend, oft nur durch weißlich spinnwebige Flocken angedeutet, durch K gelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apo- thecien gewöhnlich zahlreich, oft sich berührend oder selbst zusammen- fließend, 0,3 — 0,8 mm breit, sitzend oder mitunter fast in das Substrat eingesenkt, anfangs klein, vertieft, mit stark vortretendem, ganzem oder wenig gekerbtem Rande und blaß fleischfarbener, etwas bereifter Scheibe, später mehr oder weniger gewölbt, ohne deutlichen Lagerrand, mit bräunlich-rötlicher, gewöhnlich reifloser Scheibe. Epithecium etwas bräun- lich, körnig, Hypothecium farblos oder etwas gelblich. Paraphysen dicht verklebt und wenig deutlich, gegliedert, am Scheitel etwas angeschwollen. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 8 — 11^ lang, 2,5 — 3,5/( dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 11 — 14 ju, lang, 0,5 ^t dick. An Rinde und Holz von Nadelhölzern im ganzen Gebiet verbreitet, aber stellenweise nicht häufig. /. subcarnea Kbr. Früchte meist nicht bereift, mit blaß und schmutzig olivgelber bis orangebräunlicher, lange berandeter und flacher Scheibe. Sporen 10 — 14^ lang, 3,5— 4,5 i" dick. Ebenso häufig und verbreitet wie die Art.. Thome-Mlgula, Flora. XII. 19 — 290 — var. ochrostoma (Ach.) Kbr. — L. anomala var. rj ochrostoma Ach. — L. ochrostoma Hepp. — L. ochrostomoides Nyl. — L. subintricata var. leucoroeoides Harm. Lager weißlich, wenig entwickelt. Apothecien mit nackter, mehr oder weniger dunkel rostbrauner Scheibe und frühzeitig verschwindendem Lagerrande. Sporen lo — i^ /u lang, 3 — 4,5 /^ dick. Schweiz: Veltlin, Zürich, Hagedorn. — Frank. Jura: Eichstätt. 412. L. metaboloides Nyl. — L. metaboliza Nyl. — L. piniperda a sub- carnea Kbr. — Biatora sarcopisioides Mass. Lager weißlich, sehr dünn, feinkörnig, oft kaum erkennbar und auf ein weißlich-spinnwebiges Vorlager reduziert, durch K gelb, durch K + CaCl nicht gefärbt. Apothecien zahlreich, oft herdenweise gehäuft, 0,2 — 0,4 mm breit, mit rötlich-scherbengelber, dunkelbrauner oder mißfarben schwärz- licher, mehr oder weniger bereifter, anfangs flacher, später gewölbter Scheibe und eigenem, etwas dunklerem Rande, ohne Lagerrand. Epithecium fast farblos, bräunlich oder rußbraun, körnig. Hypothecium farblos. Para- physen dicht vereinigt, am Scheitel nicht oder sehr wenig angeschwollen und nur undeutlich gegliedert. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen länglich, 9 — 13^ lang, 2,5 — 4^ breit. Jod bläut das Hymenium. Pyknokonidien etwas gekrümmt, 3 — 4 ju. lang, i ju dick. — Nach Harmand läßt sich L. metaboliza auch nach Nylanderschen Originalexemplaren von metaboloides nicht unterscheiden. An Holz und Rinde, verbreitet, aber selten. Tirol: Waldrast, an morschen Fichtenstrünken bei der Ochsenalm ; Jenesien, an Lärchenzapfen, Pinus silvestris und morschem Kastanienholze ; Paneveggio auf Pinus cem- bra oberhalb Vineghie. — Schweiz: Veltlin, Mont Saleve, Valdobbia. — Allgäuer Alpen: Obermädelealpe. — München: An Eichenpfosten des Grünwalder Parkzaunes. — Frank. Jura: An Eichenpfosten des Parkzaunes unweit der Linzer Kapelle bei Eichstätt. — Franken wald: Baumstumpf im Lobachtal und am Wege nach Drachenfels. — Augs- burg. — Westfalen: Münster, am Lattenzaun des Botanischen Gar- tens. — Thüringen: Hohe Buchen bei Arnstadt. — Vogtland : An jungen Fichtenzweigen bei Schönberg. — Erzgebirge : Waldweg und Fritzches Höhe bei Rittersgrün. 413. L. infuscescens Nyl. Lager aschgraulich, dünn oder sehr dünn, fast verschwindend, un- gleich. Apothecien braun, klein, etwas gewölbt, etwa 0,25 mm breit, un- berandet, innen weißlich. Sporen zu 8, fast kugelig oder kurz ellipsoidisch, — 291 — 7 — lOyu lang, 6 — 8yu dick. Paraphysen verklebt, Epithecium rotbräunlich. Jod färbt die Hymenialgallerte bläulich, dann weinrot-bräunlich. Heidelberg: Auf Apfelbaumrinde. 414. L. anoptizodes Nyl. Lager dunkel aschgrau, sehr dünn, etwas schorfig, fast verschwindend. Apothecien mißfarben braun, 0,25 mm breit, fast biatorinisch, in der Jugend mit blassem Rande. Sporen zu 8, ellipsoidisch oder länglich, 7 — II fA, lang, 3,5 — 4,5 jtt dick. Epithecium braun, Paraphysen nicht ge- trennt. Jod färbt das Hymenium blau, dann weinrot. Gonidien im Hypo- thecium eingelagert. Pyknokonidien wenig gekrümmt, 8 — 12^ lang, fast I ^ dick. Hei delberg: Auf Fichtenholz des Zaunes um die Baumschule auf dem Sprunge. Nach Nylander der L. anopta, subintricata und anoptiza verwandt. 415. L. cyrtellina Nyl. Lager weißlich, etwas körnig-runzelig, weder durch K noch durch K -f CaCl verändert. Apothecien zerstreut oder genähert, bis über 0,4 mm breit, sitzend, anfangs mit flacher, später gewölbter, schmutzig rötlicher, mitunter rissig geteilter Scheibe, dunklerem eigenem und dünnem, zuletzt verschwindendem Lagerrande. Epithecium fast farblos, Hypothecium farb- los. Paraphysen verklebt. Schläuche verlängert, achtsporig. Sporen läng- lich, einzellig oder selten mit einer Scheidewand, 10 — 16^ lang, 2 — 3^ dick. Jod färbt das Hymenium sehr flüchtig blau, dann weinrot, nur der Scheitel der Schläuche bleibt blau. Pyknokonidien gekrümmt, 15 — 18^« lang, 1,5^ dick. Norddeutsche Tiefebene: Häufig an Sambucus. Mit cyrtella früher vereinigt, weshalb die Standortsangaben dieser zum Teil für cyr- tellina gelten. 416. L. subintricata (Nyl.) Th. Fr. — L. varia var. subintricata Nyl. — L. apochraea Anzi. — L. atrocinerea Hepp. — L. varia d apochraea Th. Fr. Lager aschgrau oder blaß gelblich aschgrau, feinkörnig, sehr dünn, oft fast fehlend, weder durch K noch durch K + CaCl verändert. Apothecien ziemlich zahlreich, zerstreut, klein, kaum 0,7 mm erreichend, mit gelblicher, brauner, olivfarbener, mißfarben brauner oder schwärzlicher, flacher oder leicht gewölbter Scheibe und dünnem, ganzem, zuletzt verschwindendem Rande. Epithecium in älteren Apothecien nußbraun, körnig, Hypothecium farblos. Paraphysen dicht vereinigt, gegen 1,5^ dick, am Scheitel ge- gliedert und gelblich oder bräunlich. Schläuche etwas aufgeblasen-keulig. 19* — 292 — Sporen ellipsoidisch oder länglich-ellipsoidisch, zu 8, farblos, einzellig, 6 bis 9yu lang, 3 — 3,5 ^ dick. Pyknokonidien gerade oder leicht gebogen, 6 — 7 m lang, 0,5 jx dick. Jod färbt das Hymenium erst blaß blau, dann blaß weinrot. An altem Holz und Baumstümpfen, auch an Rinde besonders von Nadelhölzern, zerstreut. Tirol: Kühetai ; Brenner, im Vennatale und Griesberg; Windischmatrei ; Sarntal, Möltnerkaser ; Gröden, bei Wolken- stein ; am Fußwege von Predazzo nach Ziano ; oberhalb Pinzolo. — Nie- derösterreich: Auf trockenem Holz in der ,,Eng" bei Reichenau. — Steiermark: Mariatrost; Lantsch. — Schweiz: Furvatal, um Riva, oberhalb Champey. — Bayern: Oberammergau. — Baden: Heidelberg ; Notschrei im Schwarzwald. — Westfalen? — Schles i en: An Birken im Rohrbusch bei Grünberg. — Thüringen: Oberhalb Stützerbach, am Holz eines Zaunes, und bei Tambach (f. nigrescens) ; Sturmheide bei Ilmenau; Hoher Fels bei Oberhof; Vesser; bei Gräfenroda. 417. L. paroptoides Nyl. Lager weißlich, dünn, körnig, zerstreut oder fast fehlend. Apothecium zerstreut oder hier und da sich berührend, 0,3 — 0,5 mm breit, mit anfangs braunrötlicher, flacher Scheibe, die von einem sehr dünnen Lagerrande um- geben ist. Dieser verschwindet bald und wird von einem der allmählich schwarz werdenden und flach bleibenden Scheibe gleichfarbigen eigenen Rande ersetzt. Epithecium dunkelbraun, Hyjx)thecium farblos, Paraphysen schlank, eng verklebt, am Scheitel wenig angeschwollen und wenig deutlich gegliedert. Sporen zu 8, einzellig, farblos, länglich, 10 — 16// lang, 3,5 bis 4,5 fx dick. Hymenium durch Jod nach Harmand bleibend blau gefärbt (nach Nylander anfangs blau dann weinrot). Pyknokonidien länglich. Thüringen: Wahrscheinlich hierher gehörende Formen auf Rinde von Pinus und Zaunholz bei Dietharz ; auf dem Holz des Aussichtsturmes Masserberg. 418. L. albellula (Nyl.) Th. Fr. — Lecidea albellula Nyl. Lager sehr dünn, kleinkörnig, weißlich oder schmutzig aschgrau, oft fast fehlend. Apothecien klein, 0,2 — 0,5 mm breit, anfangs ziemlich flach und zart berandet, bald gewölbt, fast halbkugelig, randlos, blaß scherben- gelb oder zuletzt dunkelrötlich. Unterhalb des Hypotheciums und im Rande liegen Häufchen von Gonidien. Paraphysen eng zusammenhängend. Sporen zu 8, klein, länglich, 7 — 11^ lang, 4 — 5^ dick. Jod färbt das Hymenium anfangs blau, dann mehr oder weniger deutlich weinrot. Pyknokonidien (ob zu dieser Art gehörig?) kurz, 5 jj, lang, gekrümmt. Vogtland: An einem vertrockneten Wacliolderstumpf im Syratal : auf Eichenrinde bei Burgk. — Thüringen: Zweifelhafte Form am — 293 — Schloßberg bei Oberliof an Buchenrinde. — Erzgebir ge: Rittersgrün, Fichtenstumpf vor Tellerhäuser. 419. L. acceptanda Nyl. Lager blaß oder hell aschgraulich, glatt, dünn, ungleich, rissig-geborsten, größtenteils mit 0,3 — 0,5 mm breiten Papillen besetzt, innen gelblich, mit- unter aus etwas zerstreuten Partikelchen bestehend, weder durch K noch durch CaCl verändert. Apothecien braunrot, angewachsen, etwa i mm breit, mit deutlichem, ganzem, zuletzt bogigem Lagerrande. Paraphysen schlank, Hypothecium farblos. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 23 — 27 fi, lang, II ^ dick. Jod färbt die Hymenialgallerte blau, dann die Schläuche violett- rotbräunlich. Pyknokonidien klein, 1,5^ lang, 0,5 ^t dick. An feuchten oder überrieselten Steinen, in Bächen der Alpen, selten. Tirol: Arlberg, Rendeltal; Finstertal; Umhausen ; Roßkogel, auf Steinen im Bache bei den Lakin ; Brenner, an Steinen und Blöcken in den Gletscher- bächen; in der Nähe des Wilden Sees. — Schweiz: An Granitfelsen der Berner und Rhätischen Alpen. 420. L. Hagenii Ach. — L. subfusca d Hagenii Br. et Rostr. — L. Hagenii a vulgaris Kplhbr. — Liehen Hageni Ach. — Parmelia Hageni Ach. Lager warzig oder schorfig- war zig, sehr dünn oder fast fehlend, weiß- lich oder graulich bis schmutzig grünlich, weder durch K noch durch K -f CaCl verändert. Apothecien gewöhnlich zerstreut und klein, 0,5 bis 0,8 mm breit, flach, später etwas gewölbt, oft geschweift, mißfarben oder blaß bis dunkel braun oder blaß fleischfarben, meist bläulich grau bereift, zuweilen nackt, mit dünnem, anfangs gewöhnlich gekerbtem, später oft glattem, zuletzt mitunter fast verschwindendem Rande. Epithecium körnig, bräunlich bis braun. Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt. Schläuche keulig. Sporen zu 8, länglich ellipsoidisch, 7 — 16 jj, lang, 4 bis 6 jx dick. Jod färbt das Hymenium blau, später schmutzig weinrötlich. Pyknokonidien bogig, 12—15 A* lang, 0,8 /< dick. Verbreitet und nicht selten auf Holz und Rinde, selten auf Gestein. /. coenilescens (Plag.) Flag. — Liehen coerulescens Hag. — Parmelia stellaris e coerulescens Schaer. Apothecien deutlich bläulich bereift. An Holz und Rinde verbreitet, /. Saxifragae Anzi. Lager ergossen, weiß, oft fast fehlend. Apothecien flach, gedrängt, bläulich, grau bereift, mit zartem, weiß bestaubtem Rande. Sporen 13 bis 14IU lang, 4ju dick. — 294 — Über alten Saxifraga- und Grasbüschen in den Alpen, z. B. Tirol: Stanzertal, Brenner, Zillertal, Tauern, Schiern, Fassa. /. crenulata Smrft. Rindenbewohnend. Fruchtscheibe dicht bereift. Allgemein verbreitet. /. roscida Smrft. Fruchtscheibe dicht bereift, steinbewohnend. Am Echofelsen des Kynast im Riesengebirge. var. umbrina (Ehrh.) Arn. — Liehen umbrinus Ehrh. — Lecanora um- brina Mass. Lager ausgebreitet, ziemlich dünn, körnig, ungleich, grau oder dunkel, durch KOH nicht gefärbt. Apothecien gewöhnlich umbra- oder dunkel- braun, nicht bereift, klein, mit bleibendem, gekerbtem oder ganzem Rande. Paraphysen dünn, verklebt, unregelmäßig geteilt, am Scheitel leicht keulig; Epithecium braunkörnig. Sporen ellipsoidisch, 8 — 12 fx lang, 5 — 6 fj, dick. An Gestein, im Gebirge. Münchener Umgebung; Frank, Jura; Alpen usw. 421. L. variolascens Nyl. Lager weißlich, sehr dünn, etwas ungleich körnig, dünn staubig-sore- diös mit leicht zusammenfließenden Soredien, etwas schorfig, durch K gelb gefärbt. Apothecien i mm breit oder kleiner, blaß scherbengelb, mit fast eingerolltem und stellenweise etwas gekerbtem Lagerrande, mitunter un- förmlich. Paraphysen schlank, am Scheitel nicht verdickt, mit etwas gelb- lichem, körnigem Epithecium. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 9 — 1 1 fx lang, 5 — 7 n dick. Jod färbt die Hymenialschicht erst blau, dann weinrot- bräunlich. Heidelberg: Selten an Carpinus hinter dem Stifte, an Sorbus und Populus italica in der Hirschgasse. — Niederösterreich: An alten Zaunbrettern am Fuße des Sonntagsberges. 422. L. albella (Pers.) Ach. — Liehen albellus Pers. — Liehen pallidus Schreb. — Parmelia albella Ach. — Lecanora albella Ach. — L. pallida a albella Schaer. — L. subfusca var. albella Stitzenb. Lager weißlich aschgrau oder fast weiß, fast glatt und sehr dünn oder etwas dicker und rissig, ungleichmäßig oder gekörnt, seltener schwach be- reift oder sorediös, durch K gelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien gewöhnlich zerstreut, nur ausnahmsweise genähert, sitzend, bis über 1,2mm breit; Scheibe flach oder gewölbt, fleischrosa oder gelblich, bereift, durch K gelb gefärbt, durch CaCl nicht verändert, von einem un- — 295 — geteilten, oft gefalteten, bleibenden oder mehr oder weniger zurücktreten- den Lagerrand umgeben. Epithecium fast farblos, körnig, Hypothecium gelblich. Paraphysen eng vereinigt, gegen i,S /x dick, gewellt, am Scheitel nicht verdickt, aber gegliedert. Schläuche lang-keulig, achtsporig. Sporen farblos, einzellig eiförmig oder ellipsoidisch, 12 — 15^ lang, 6,5 — 9^ dick. Jod färbt das Hymenium blau oder später farblos bis gelblich oder blau, später weinrot. Pykniden blaß, Pyknokonidien gekrümmt, 16 — 22^ lang, I fj, dick. An glatten Rinden von Laubbäumen durch das ganze Gebiet häufig. /. peralbella (Nyl.) — L. peralbella Nyl. — L. pallida f. peralbella Arn. Hymenialgallerte weinrot bei Anwendung von Jod ohne vorher- gehende Blaufärbung. Tirol: Jenesien, Remp an Lärchenzweigen; Überetsch, Eislöcher auf Rhododendron ferrugineum. 423. L. subalbella Nyl. Unterscheidet sich von L. albella außer durch etwas kleinere Sporen und etwas längere Pyknokonidien hauptsächlich durch die ziemlich dauernde Bläuung des Hymeniums und auch der Schläuche durch Jod. Heidelberg: An Buchen am Königstuhl; an Birken im Felsenmeer. 424. L. cateilea (Ach.) Nyl. — L. subfusca var. cateika Ach. — L. duodenaria Nyl. Lager sehr dünn, häutig, weißlich oder aschgraulich, durch K gelb gefärbt. Apothecien i — 1,5 mm breit, ziemlich flach oder zuletzt etwas gewölbt, mit gelbroter oder fleischroter, zart bereifter Scheibe und bleiben- dem, ganzem, geschwollenem Rande. Hypothecium farblos oder oben gelb- lich-bräunlich. Paraphysen dünn, zusammenhängend. Epithecium etwas körnig. Schläuche bauchig-keulig, 12 — lösporig. Sporen länglich-ellip- soidisch oder länglich, 14 — 19^ lang, 5 — y ju dick. Hymenium durch Jod anfangs gebläut, später, besonders die Schläuche, weinrot gefärbt. An altem Holzwerk, besonders Bretterzäunen. Baden: Freiburg. — Schlesien: Um Wohlau, Oppeln, Breslau, Nonnenbusch bei Sprottau. — Brandenburg: Neuruppin an alten Föhren. 425. L. silesiaca Stein. „Aus der Verwandtschaft der L. subfusca, der Massalongo'schen L. Trevisani sehr nahestehend, aber durch etwas größere Sporen, die konstant hell lebergelben, flachen Früchte auf der graugelben, körnigen Kruste ab- weichend. Eine unscheinbare, aber selbständige Art. — 296 — Schlesien: An Lehmmauern alter Scheunen bei Grünberg. (Stein, Ber. bot. Sect. d. Schles. Ges. f. vat. Kult. i. J. 1888, p. 144). 426. L. laevigata Eitner. Lager gelblich, hornfarbig, verwachsen geglättet, fein rissig gefeldert. Apothecien sehr klein, 0,2 — 0,3 mm groß, dem Lager gleichfarbig, mit flacher Scheibe und niedergedrücktem Rand, glatt eingesenkt oder flach angepreßt, nur mit guter Lupe zu finden. Hypothecium mit gelbgrünen Gonidien, farblos, wie das Hymenium. Paraphysen kräftig, straff, mäßig verklebt, oben gabelästig und gelblich graubraun. Sporen zu 8 in keuligen Schläuchen, länglich, fast stäbchenförmig, hin und wieder ein Ende zu- gespitzt, 12 — 13^ lang, 3^ dick. KOH bräunt das Lager leicht. Jod bläut die Schläuche intensiv, dann werden sie dunkelbraun, alles übrige rötlichgelb bis gelbbraun. Schlesien: Kamenz, Glimmerschiefer am alten Weg zum Bahnhof. /. nigrodavata Eitner. Lager grau, junge Apothecien schwärzlich, heranwachsend vortretend und gewölbt. Paraphysen locker, oben braun, keulig verdickt. Sporen 7—8ju lang, 3— 3,5 /^ dick. Am gleichen Standort. 427. L. plicata Eitner. Kruste gelblichweiß, mehr oder weniger zerstreut, runzelig-warzig gefeldert, auf fraglichem Vorlager. Apothecien sich aus den Warzen ent- wickelnd, mit mehr oder weniger hell gelbbräunlicher Scheibe und weiß- lichem kräftig wulstigem Rande. Frucht faltig verbogen, der Rand faltig krenuliert. Hypothecium fast wachsartig, leicht gelblich. Paraphysen fein und straff fädlich, trüb graugelblich, verklebt, oben breit, gelbbraun. Schläuche keulig bis schmal keulig. Sporen zu 8, elliptisch bis fast kugelig, gesäumt, 9 — 1 1 ju lang, 5 — 6 ju dick. Jod bläut das Hymenium intensiv und färbt es dann trüb braunschwarz, Hyphen und Gonidien werden wein- rot. KOH verändert das Lager nicht. Schlesien: Gesenke: Roter Berg, Wald gegen die Brünnelheide, auf Granitplatten. 428. L. aurea Eitner. Lager aus gelblichen oder hell grünlichgrauen, kleinen Warzen be- stehend, welche entweder auf dem schwarzen Vorlager zerstreut sind oder eine geschlossene Kruste bilden. Der Rand ist oft deutlich ausgeprägt, die Warzen oft hoch gewölbt und viel in goldgelbe Soredien aufbrechend. Die — 297 — Apothecien entspringen aus den Lagerwarzen und haben in der Jugend gelbgrüne Scheibe und niedrigen, geschwollenen, hochgelben Rand. Letz- terer wird bald von der schwellenden Frucht verdrängt. Die Frucht schwillt immer mehr, wird allmählich dunkler bis grünbraun und wächst sich zu einem kopfig-knotigen, biatorinen Gebilde aus (bis i mm). Das Gehäuse geht schon in der Jugend durch die Thallusareole hindurch bis ins Vor- lager, im Alter umfaßt es die ganze Areole. Bei jungen Früchten sind im Rand und Hypothecium Gonidien vorhanden, später werden dieselben völlig aus dem Gehäuse verdrängt oder resorbiert. Paraphysen stark verklebt, fädig, bräunlichgelb, nach oben dunkler. Schläuche breit, keulig; Hypo- thecium wachsartig, farblos. Sporen zu 8, kugelig bis kugelig-elliptisch, 10 — II jx lang, 8 — IG// dick. Jod färbt nur die Schläuche blau, die ge- färbten Teile des Hymeniums rostbraun, das Hypothecium gelblich. Letz- teres wird übrigens im Alter anscheinend durch Parasiten oft geschwärzt. Schlesien: Altes Bergwerk im Riesengrund. 429. L. sulfurea (HofTm.) Ach. — Liehen sulfureus Hoffm. — Par- melia sulfurea Ach. — P. sordida ß sulfurea Fr. — Lecidea sulfurea Ach. — Zeora sulfurea Kbr. Lager ziemlich dick krustenförmig, rissig geborsten mit etwas an- geschwollenen Feldern, blaß schwefelgelb oder weißlich-gelblich, durch K bräunlich-gelblich gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien bis 1,5 mm breit, anfangs eingesenkt, später vorstehend, zahlreich, oft sich berührend oder durch gegenseitigen Druck unregelmäßig-eckig, mit flacher oder gewölbter, unförmlicher, mißfarbener, olivgrünlicher oder mißfarben- schwarzer, etwas bereifter Scheibe und dünnem, unregelmäßigem, dunklem, zuletzt verschwindendem Rande. Paraphysen verklebt, am Scheitel von einem körnigen, bräunlichen Epithecium bedeckt, wenig deutlich geglie- dert, wenig angeschwollen, über 2 fx dick. Hypothecium fast farblos, gelb- lich oder rötlich. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 10 bis 1$ [j, lang, 4 — 6 IX dick. Jod färbt das Hymenium blau, dann schmutzig. Pyknokonidien nadeiförmig, gebogen, 15 — 20 [x lang, kaum i jx dick. Auf kieselhaltigem Gestein durch das ganze Gebiet verbreitet und meist ziemlich häufig. 430. L. conferta (Dub.) Nyl. — L. athroocarpa f. conferta Nyl. — L. subfusca var. conferta Schaer. — L. dispersa f. conferta Arn. — Patellaria conferta Dub. — Parmelia conferta Fr. Lager gelblich-ockerfarben, häutig-knorpelig, warzig, mit ebener, bald rissig gefelderter Oberfläche, zuletzt fast zwischen den Apothecien ver- schwindend, durch K nicht verändert, durch CaCl safrangelb gefärbt. — 298 — Apothecien 0,3 — 0,8 mm breit, sehr zahlreich, sich drängend, anfangs krug- förmig, später etwas vortretend, mit brauner Scheibe und dem Lager gleichfarbigem, ganzem oder selten gekerbtem, zuletzt verschwindendem Rande. Epithecium nicht körnig, fast farblos, gelblich oder braun, durch CaCl safrangelb gefärbt. Hypothecium farblos. Paraphysen 1,5 — 2 mm dick, am Scheitel etwas kopfig angeschwollen und gegliedert, zuweilen ver- zweigt. Sporen zu 8, ellipsoidisch oder länglich, 9 — 15^ lang, 4,5 — 7^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gebogen, 11 — 15 « lang, 0,5 fM dick. Selten, an Gestein. Tirol: Sarntal, Kaserböden, auf Sandstein; Jenesien, auf Sandstein am Wege nach Flaas. — Frank. Jura: Landeck bei Thalmessing (Sandstein) ; Nassenfeis (Hornstein) ; zwischen Maria- stein und Obereichstätt ; Biberbach (Quarz). — Nordd, Tiefebene: Steinwall bei der Schule in Gruppenbühren ; auf Dachziegeln in Zwischen- ahn, Edewecht, Westerstede. — Lauenburg: Schmielau. — Ham- burger Gebiet: Ochtmannsbruch bei Hollenstedt, Niederhaverbeck, an Lehmwänden von Scheuern. — Heidelberg? 431. L. frustulosa (Dicks.) Ach. — Liehen frustulosus Dicks. — L. Ludwigii Schrad. — Lecanora Ludwigii Ach. — L. hydrophila Smrft. — Parmelia frustulosa Ach. — P. frustulosa b insulata Fr. Lager gelblich oder weißlich, dick, schollig-warzig, mit etwas ge- körnelten, im allgemeinen nach dem Rande zu mehr entwickelten, zer- streuten oder sich berührenden Wärzchen, auf schwarzem Vorlager, durch K gelb gefärbt. Apothecien sitzend, i — 3 mm breit, mit brauner oder braunschwärzlicher, nackter, flacher oder mehr oder weniger gewölbter Scheibe und ganzem oder gekerbtem, bleibendem oder zuletzt verschwin- dendem Rande. Epithecium bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen eng vereinigt, am Scheitel etwas angeschwollen und gegliedert; letztes Glied eiförmig, bis 3^ dick. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 10 — 18^ lang, 5 — 9/a dick. Jod färbt das Hymenium blau. Bei der typischen Form sind die Lagerwarzen gewöhnlich zerstreut oder in kleine Gruppen vereinigt, die Apothecien zuletzt gewölbt ohne erkennbaren Lagerrand. Auf kieselhaltigem Gestein, sehr selten. Tirol: Silz, auf Phyllit; Franzensfeste, auf Graniterde; Montan bei Neumarkt, auf Porphyr; Pre- dazzo, an einer etwas beschatteten Syenitwand auf der Höhe der Mar- gola. — Alpen: Veltlin. — Baden: Felsblöcke am Kandel; an Sand- steinblöcken auf dem Altvater bei Lahr. — Halle. — Schlesien: Am Basalt der kleinen Schneegrube. — 299 - var. argophoHs (Wahlenb.) Kbr. — Lecanora argopholis Ach. — Liehen argopholis Wahlenb. — Parmelia argopholis Ach. — Taf, XXVII, Fig. i. Lagerwarzen genähert oder selbst sich deckend. Apothecien flach oder gewölbt, mit bleibendem Lagerrande. Nieder-Österreich: Im Kremstal bei Krems und auf Sandstein am Manhartsberg bei Eisarn. — Schweiz: Tarasp; Zebru bei Alagna. var. insulata Fr. — L. frustulosa var. Ludwigii Th. Fr. Lagerwarzen getrennt, angeschwollen, strahlig ausgebildet, in ver- schiedener Weise runzelig. Apothecien i — 3 mm breit, bald oder erst spät gewölbt, von biatorinischem Aussehen mit verschwindendem Lager- rande. Pyknokonidien zylindrisch-fadenförmig, gebogen. Am Basalt der kleinen Schneegrube im Riesengebirge. var. tbiodes (Spreng.) Schaer. — Lecanora thiodes Spreng. Lager eine vollständig körnig-schollige Kruste bildend. Tirol: Tauern, Proseck auf Chloritschiefer nicht selten, auch über Windischmatrai ; Groeden, auf Porphyr bei Innerpontifes ; bei St. Ulrich ; in Menge bei Seis und Ratges auf Augitporphyr ; Bozen, Siegmundskron, Calvarienberg, Eislöcher; Castell Feder; Paneveggio, auf Porphyrblöcken gegen den Rollepaß. — Schweiz. var. ocellulata (Mass.) Arn. — Lecanora atra var. ocellulata Mass. Apothecien flach, mit runzelig-warzigem Rande. Schweiz: Verallo ; Genf. — Frank. Jura: An der Unterfläche eines Quarzfelsens im Laubwalde oberhalb Aicha bei Eichstätt. 432. L. sulphurata (Ach.) Nyl. — L. glaucoma y sulphurata Ach. -- L. flavescens Arn. Lager blaß schwefelgelb, durch KOH gelb, durch CaCl nur auf der Oberseite rot gefärbt, gegen 0,5 mm dick, von einer schwarzen Vorlager- linie umgeben, eine fein rissig gefelderte Kruste bildend ; Felder eckig, unregelmäßig, nicht über 0,4 mm breit. Apothecien zerstreut oder ge- nähert, über I mm groß, eingesenkt, den Thallus wenig überragend. Scheibe flach oder gewölbt, fleischfarben, mißfarbig oder schwärzlich, ge- wöhnlich von einem dicken, weißen Reif bedeckt, durch CaCl zitronengelb, nicht rot gefärbt, von einem dünnen, ganzen, zuletzt verschwindenden Lagerrande umgeben. Epithecium gelblich-bräunlich, Hypothecium farb- los. Paraphysen fest verklebt, 2^ dick, am Scheitel gegliedert, Endglied fast kugelig, 3 ^ breit. Sporen zu 8, einzellig, farblos, kugelig oder ei- förmig, 7,5 — 11^ lang, 7 — 9^ breit. Jod färbt das Hymenium bleibend blaß blau. Schlesien: Glatz-Landeck, auf dem Dreiecker, an Felsen. — 300 — 433- L. intricata (Schrad.) Ach. — L,. mutabilis Smrft. — L. varia var. intricata Nyl. — Liehen intricatus Schrad. — ParmeHa intricata Ach. — Biatora polytropa var. intricata Fr. Lager gelblich-grünlich, ausnahmsweise weißlich-gelblich oder grau- gelblich, bald wenig ausgedehnte Rosetten, bald mehr oder weniger aus- gebreitete, rissig gefelderte Flecken bildend, auf schwarzem Vorlager, durch K gelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien ge- wöhnlich zahlreich, eingesenkt, gedrängt bis zusammenfließend, sehr un- regelmäßig, selten bis i mm groß, mit flacher, den Thallus kaum über- ragender oder selbst etwas tieferliegender, anfangs blaß fleischfarbiger, später schwärzlich olivfarbener, nackter oder sehr wenig bereifter Scheibe und .dünnem, weißlichem, zuletzt meist ganz verschwindendem Lagerrande. Anatomische Struktur der Apothecien wie bei L. polytropa, nur das Epi- thecium ist gewöhnlich bläulich oder bläulich-rußbraun. Sporen ii — 15^ lang, 5,5 — y [X dick. Pyknokonidien 23 — 24^ lang, i^ dick. Auf kieselhaltigem Gestein im Gebirge verbreitet. /. ustulata Fr. Lager ziemlich dick, fast zusammenhängend, trocken durch ge- schlängelte Linien gefeldert, blaß schwefelgelb, matt, mit schwarzen streifen- oder punktförmigen Flecken. Tirol: Sarntal, südliches Kreuzjoch auf Sandstein. 434. L. orosthea Ach. — L. sulfurea var. orosthea Flaq. — L. sym- micta var. orosthea Oliv. — L. varia var. orosthea Nyl. — Lecidea orosthea Ach. — Parmelia orosthea Fr. — Zeora orosthea Kbr. Lager ockergelb oder dunkel gelbgrünlich, seltener aschgrau oder etwas bräunlich, dünn bis ziemlich dick, oft staubig, zart gefeldert, auf dünnem, weißem Vorlager, durch K bräunlichgelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien 0,3 — 0,7 mm breit, meist selten, zerstreut oder gedrängt und dann unregelmäßig durch gegenseitigen Druck, an- gedrückt, mit flacher oder leicht gewölbter, blaß fleischfarbener, fleisch- roter, bräunlicher oder mißfarbiger, nackter oder leicht grau bereifter Scheibe und dünnem, gleichfarbigem, oft verschwindendem Rande. Epi- thecium körnig, bräunlich. Hypotheciiun farblos oder etwas gelblich. Paraphysen eng vereinigt, sehr schlank, am Scheitel wenig deutlich an- geschwollen und gegliedert. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 10 — 16 /u lang, 4,5 — 7yM breit. Pyknokonidien gebogen, 15 — 18 ju lang, i // dick. Jod färbt das Hvmenium blau. — 301 — Auf kieselhaltigem Gestein, zerstreut. Alpen: Grimsel, St. Bern- hard. — Bayern: Auf dem Falkenstein bei Zwiesel im bayr. Wald auf Gneis; auf Buntsandstein bei Brückenau. — Baden: Um Heidelberg; Hausach im Kinzigtal. — Thüringen, Westfalen, Harz, Erzgebirge, Böhmen, Schlesien. 435. L. expallens Ach. — L. varia ^ expallens Hag. — L. symmicta c expallens Oliv. — L. lutescens Dub. — L. varia var. lutescens Nyl. — "L. varia ^ maculiformis Schaer. — Lepraria expallens Pers. — Lecidea expallens Sm. — Patellaria lutescens DC. — Taf. XXIX, Fig. 2, Taf. XXX, Fig- 3- Lager weit ausgebreitet, blaß gelblich, blaß schwefelgelb oder grünlich- gelb, staubig körnig oder fein kleiig-staubig, durch K gelb, K + CaCl orange, durch CaCl allein rötlich gefärbt. Apothecien meist spärlich, ein- gesenkt, bis 1,5 mm groß, mit meist blaß gelber oder mißfarben gelber, seltener fleischfarbener Scheibe und wenig deutlichem pulverig-kömigem, zuletzt verschwindendem Rande. Epithecium farblos oder schwach körnig, Hypothecium farblos. Paraphysen dicht vereinigt, am Scheitel wenig an- geschwollen und sehr wenig deutlich gegliedert, etwa i,S ju dick. Sporen zu 8, einzellig, farblos, 10 — ly /u lang, 4 — y ju dick. Jod färbt das Hyme- nium blau. Pyknokonidien gebogen, 24 ju lang, kaum i ju dick. An alten Eichen, in den ammerländischen Waldungen nicht selten, einmal an einer Buche in Gristede. 436. L. conizaea (Ach.) Nyl. — L. expallens ß conizaea Ach. — L. symmicta var. conizaea Oliv. — L. varia var. conizaea Nyl. Lager weißlich gelblich, aschgrau blaugrünlich oder gelblich ocker- farben, wenig dick, körnig, selten warzig, oft staubig, durch K gelb ge- färbt, durch K + CaCl nicht verändert. Apothecien zahlreich, angedrückt, selten über 0,8 mm breit, mit blaß fleischrötlicher, gelblicher, brauner oder mißfarben graugrünlicher, flacher oder zuletzt etwas gewölbter, nackter oder leicht bereifter Scheibe und fein und unregelmäßig körnig gekerbtem, bleibendem Lagerrande. Epithecium fast farblos, mit feinen Körnchen bedeckt, Hypothecium gelblich. Paraphysen dicht vereinigt, am Scheitel undeutlich gegliedert und oft kurz gegabelt. Schläuche verlängert, acht- sporig. Sporen lang ellipsoidisch, 10 — 14^ lang, 3,5 — ^4,5^ breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gebogen, 25^ lang, i ju dick. An Rinde und Holz im ganzen Gebiete, aber sehr zerstreut und nicht häufig. Tirol: Plansee, an Fichten; Sarntal, Jenesien, Gröden, Über- etsch. — Steiermark: Bürgeralpe bei Af lenz (Larix) . — B a d e n : An Rinde junger Lärchen bei Konstanz. — Heidelberg. — Allgäuer — 302 — Alpen: Röthenbach, Plansee usw. — Frank. Jura: Um Eichstätt. — Augsburg. /. Variola Arn. Apothecien leicht vertieft, mit nicht sorediösem Rande. Sporen oval, 8 — 9 fj, lang, 4 — 5 fi breit. Tirol: Plansee, auf dünnen Zweigen von Pinus pumilio an der Straße gegen Ammerwald. var. conizaeoides (Nyl.) A. L. Sm. — L. conizaeoides Nyl. Lager gewöhnlich weniger staubig als bei der Art. Apothecien mit oft gekerbten und eingebogenen, aber wenig staubigen Rändern. — Nach Lettau gehören L. conizaea f. Variola Arn. und wahrscheinlich auch L. varia V. abbrevians Hedl. hierher. — Jod färbt das Excipulum deutlich blau. Thüringen: Gehlberg, auf Brettern eines Zaunes; Patschberg und Alteburg bei Arnstadt; Kuhberg bei Dannheim (an Pinusrinde) ; am Kickelhahn an Picea. 437. L. symmicta Ach. — L. varia var. symmicta Ach. — L. maculi- formis Naeg. — Lecidea symmicta Ach. — Parmelia varia b symmicta Fr. Lager feinkörnig-staubig oder schorfig, hell gelblich oder hell grünlich- gelb auf weißem Vorlager, durch KOH schwach gelb, durch KOH + CaCl rot gefärbt. Apothecien zerstreut oder stellenweise sich berührend, an- gedrückt, 0,3 — 0,8 mm, selten darüber, breit, mit bald gewölbter, blaß fleischfarbener, fleischfarben-bräunlicher oder blaß roter, gewöhnlich leicht bereifter Scheibe und meist sehr bald verschwindendem, dünnem Lager- rande. Epithecium körnig, fast farblos oder etwas gelblich bräunlich ; Hypothecium farblos oder gelblich. Paraphysen ziemlich locker vereinigt, gegen 1,5 yu dick, am Scheitel nicht oder wenig angeschwollen und undeut- lich gegliedert. Schläuche lang keulig, achtsporig. Sporen lang ellip- soidisch, 10 — 15 /^ lang, 4 — 6 ju dick. Jod bläut das Hymenium. Pykno- konidien gekrümmt 20^ lang, kaum J fi dick. Ziemlich weit verbreitet, aber meist nicht häufig an Holz und Rinde, besonders von Nadelhölzern. var. saepincola (Ach.) — Lecidea saepincola Ach. — Lecanora varia var. saepincola Schaer. Apothecien zuletzt mißfarben-schwärzlich oder schwarz. Sporen 10 bis 17 // lang, 4,5 — 5,5/x dick, nicht selten mit einer dünnen Querwand. Tirol: Plansee, an dünnen Zweigen von Pinus pumilio gegen Am- merwald; Arlberg, an verschiedenen Stellen; Paznaun; Jamtal, auf Rhodo- dendron ; Ehrenburg auf Holz ; Jenesien, an Lärchenstämmen. — 303 — var. stramlnea (Stenh.) — Biatora straminea Stenh. — Lecanora stra- minea Lahm. Lager unbegrenzt über oft fußgroße Strecken ausgedehnt, weißgelb, stellenweise weiß und mehlig aufgelöst. Apothecien flach, hellgelb bis blauschwarz, locker über die ganze Thallusfläche verteilt. Westfalen: In großer Menge an alten, glattrindigen Eichen im Tiergarten zu Wolbeck und spärlich an einer Eiche auf dem Kolonate Heit- horn bei Hiltrup. 438. L. symmictera Nyl. — L. symmicta Oliv. — L. varia var. sym- micta Maller. — L. varia var. ß symmictera Flag. Lager weißlich-gelblich, dünn, unregelmäßig und feinkörnig, mitunter etwas schorfig oder fast fehlend, weder durch K noch K + CaCl verändert. Apothecien gewöhnlich zahlreich, oft zusammenfließend oder durch gegen- seitigen Druck unförmlich, angedrückt, bis 1,5 mm breit, mit gewölbter, blaß fleischfarbiger, mißfarbiger, schwärzlich - grüner oder schwarzer Scheibe und bald vollständig verschwindendem Lagerrande. Epithecium fein körnig, farblos oder etwas gelblich oder bläulich, Hypothecium fast farblos oder gelblich. Paraphysen schlank, eng verbunden, am Scheitel ge- gliedert, Endglied sehr wenig aufgetrieben, kaum 3 ^ breit. Sporen zu 8, länglich, II — 14^ lang, 4 — 6 ju breit. Jod färbt das Hymenium blau, Pyknokonidien gekrümmt, 15 — 20 jn lang, i jn dick. An Zweigen und Rinde besonders von Nadelhölzern, auch an altem Holzwerk ziemlich häufig. /. rufescens. Arn. Apothecien flach, biatorinisch, rötlich. Tirol: Plansee, an der Straße gegen Ammerwald an dünnen Zweigen von Pinus pumilio. var. pumilionis Rehm. — L. pumilionis Kernst. — Lecidea pumilionis Nyl. Lager körnig, mehr blaß grünlich. Apothecien biatorinisch, mißfarben oder braun. Sporen 15 — 17^ lang, 4 — 5 fz breit. Auf Zweigen von Pinus pumilio, Cembra, Fichten, Sorbus aucuparia, Lärchen, Rhododendron, auch an altem Holz. Tirol: Mittelberg, Finstertal, Gurgl, Waldrast, Kleiner Rettenstein, Ehrenburg, Lienz, Sarntal, Predazzo usw. 439. L. subravlda Nyl. — L. varia B subravida Nyl. — Parmelia ravida ß sarcopis Ach. — 304 — Lager gelblich, feinkörnig, meist wenig entwickelt oder beinahe nicht erkennbar, durch K nicht verändert. Apothecien zerstreut oder gehäuft, 0,5 — 0,8 mm, selten darüber, breit, mit brauner oder fleischfarben-brauner, manchmal leicht bereifter, flacher oder gewölbter Scheibe und sehr dünnem, ganzem oder fein gekörneltem oder etwas staubigem, zuletzt mehr oder weniger verschwindendem Rande. Epithecium gelbbräunlich, wenig körnig, Hypothecium farblos. Paraphysen eng vereinigt, am Scheitel wenig an- geschwollen und undeutlich gegliedert. Schläuche lang keulenförmig, acht- sporig. Sporen eiförmig, 10 — 15 /x lang, 5 — 9^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gebogen, 12 — 15^ lang, 1 fjL dick. An alten Baumstümpfen und entrindeten Stämmen. Schweiz. — Allgäuer Alpen: Bei Oberstdorf, Kuhberg; Mittagsberg bei Immen- stadt; um Pfronten und Unterjoch. — Bayern: Augsburg; Münchener Gegend. — Frank. Jura: An einem alten Fichtenstrunk im Schweins- park bei Eichstätt ; an alten Baumstrünken im Pullachtal bei Pottenstein ; Eichenstrunk bei Streitberg; an Juniperus bei Schönfeld. — Württem- berg: An Fichtenstrünken bei Ehingen. — Vogtland: Fichtenstumpf im Spalteschädel bei Ebenath ; Baumstumpf im Kemnitztal. 440. L. mughicola Nyl. — L. varia y alpina Krplhbr. Lager grünlich gelblich, körnig, schwach entwickelt. Apothecien schwarzgrün, flach oder leicht gewölbt, mit gelblichem, gekerbtem oder glattem Rande. Epithecium schmutzig grünlich, durch K nicht verändert, Hymenium durch Jod gebläut. Sporen verlängert länglich, 15 — 18^ lang, 4 — 5^ dick. Pyknokonidien nadeiförmig, gebogen, 11 — 14^ lang, 0,5// dick. Auf dürren, entrindeten Ästen und Holz von Nadelbäumen in den Alpen verbreitet. — Baden: An abgestorbenen Rottannen am Toten Mann im Schwarzwald. /. cembricola (Nyl.) Arn. — Lecanora cembricola Nyl. Sporen 12 — 18 ju lang, 4 — 6 ju. dick. Pyknokonidien 9 — 10^ lang, o,y fx dick. Tirol: Ampezzo. häufig am Holze dürrer Zirbenzweige im Val Grande. 441. L. varia (Ehrh.) Ach. — L. varia a vulgaris Kbr. — Parmelia varia Ach. — Patellaria varia DC. — Liehen varius Ehrh. Lager strohgelb, mitunter sehr blaß und fast grau, zuweilen etwas grünlich, eine etwa V, mm dicke Kruste bildend, meist körnig-warzig, weder durch K noch durch K + CaCl verändert. Apothecien sitzend, meist unter — 305 — 1,5 mm breit, zerstreut oder häufiger gedrängt und durch gegenseitigen Druck unregelmäßig, mit wenig vertiefter, später flacher, schwach bereifter, zuletzt gewölbter und nackter, fleischfarbener, fleischroter, rotbräunlicher, ^elbbräunlicher oder mißfarbiger Scheibe und vorspringendem, später zurücktretendem, aber stets erkennbarem, ganzem oder fein gekerbtem Rande. Epithecium fast farblos und wenig feinkörnig, Hypothecium farb- los oder gelblich. Paraphysen eng verbunden, am Scheitel wenig deutlich gegliedert und wenig angeschwollen. Schläuche lang keulenförmig, acht- sporig. Sporen eiförmig, 9 — 11 fi lang, 5 — 7,5;/ dick. Jod bläut das Hymenium. Pyknokonidien gebogen, 15 — 23^ lang, i ja dick. Im ganzen Gebiet verbreitet und häufig auf Brettern, Zäunen, altera Holzwerk und Baumstümpfen, auch Rinde von Nadel-, selten Laubhölzern. var. leptadna (Smrft.) Th. Fr. — Lecanora leptacina Smrft. — Par- melia varia y leptacina Fr. Lager dünn, körnig-schuppig, mit geglätteten, gekerbten Körnchen, strohgelb. Apoth^cien flach, olivfarben oder schwärzlich, undeutlich be- reift, mit bleibendem, ziemlich dickem Lagerrande, 0,5 — 1,0 mm breit. Sporen 10 — 12// lang, 4,5 — 6 jx dick. Kalilauge verändert die Farbe des Lagers kaum. f. nigritula D. Torre et Sarnth. — var. melanocarpa Arn. (non Anzi). Lager wenig entwickelt, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt. Apothecien gedrängt, schmutzig und dunkel mißfarben. Epithecium .schmutzig grünlich. Unter dem farblosen Hypothecium Gonidien. Sporen -oval, IG — 12 ju lang, 5 — 6 /n breit. Tirol: Stanzertal, auf dürren Zirbenästen im Moostale; am Holze alter Zirbenstrünke gegenüber Kühetai. var. apochroa Ach. Lager undeutlich körnig. Apothecien klein, mit roter oder rotbrauner, zuletzt gewölbter Scheibe und gelblichem, etwas gekerbtem, zuletzt ver- .schwindendem Rande. Tirol: Bozen, auf einem entrindetem ßaumstrunke bei Kühbach; Monte Baldo, Vall' Artilone. 442. L. Bormlensls Nyl. Lager ockergelblich, sehr dünn, runzelig-körnig, weder durch K noch durch CaCl verändert. Apothecien zahlreich, genähert, bis 0,8 mm groß, meist kleiner, sitzend, mit wenig sichtbar bereifter, flacher oder etwas ver- tiefter, sehr blaß fleischfarbener, blaß braun-scherbengelber, blaß grünlicher oder grüner Scheibe und dem Lager gleichfarbigem, gleichhohera oder Thome-MiguU. Flora. XII. 20 — 306 — etwas vortretendem, bleibendem, ganzem oder unregelmäßig gekerbtem Lagerrande. Epithecium bräunlich, wenig körnig. Hypothecium gelblich. Paraphysen denen von L. Hagenii ähnlich. Schläuche achtsporig. Sporen lo — 12 fi lang, 4 — 6 IX breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokoni- dien gekrümmt, i8 — 20^ lang, 0,5 /^ dick. Selten auf altem Holzwerk in den Alpen. Tirol: Ampezzo, auf alten Bretterplanken aus Fichtenholz bei Schluderbach. — Alpen: An Holz- werk um Bormio und an Lärchenrinde im Val die Forcola an der Bernina. 444. L. Bockii (Fr.) Th. Fr. — Pyrenula gibbosa Ach. — Sagedia gib- bosa Fr. — Mosigia gibbosa Kbr. — Parmelia Bockii Fr. — Lecidea coarctata * dispersa Nyl. Lager ausgedehnt, warzig oder gefeldert, aus meist zerstreuten, kleinen, fast kugeligen Warzen gebildet, heller oder dunkel bräunlich, am Ende oft in weiße Soredien sich auflösend, auf dünnem, schwarzem Vor- lager. Apothecien 0,5 — 1,0 mm breit, anfangs eingesenkt, später sitzend, mit erst kegelförmiger, dann sich verflachender und verbreiternder, grubig- höckeriger oder rillig gefalteter, schwarzer Scheibe und dickem, bleiben- dem, ungeteiltem, weißlichem oder bräunlichem Lagerrande. Hypothecium schwärzlich. Paraphysen sehr dünn, reichliche Gallertmassen hervor- bringend und verklebt, farblos oder durchweg mehr oder weniger intensiv rußbräunlich, am Scheitel schwärzlich. Schläuche aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 16 — 21 fi lang, 8 — ii// dick. Jod färbt die Hymenialschicht erst blau, dann weinrot oder rotbraun. Auf kieselhaltigem Gestein im Gebirge zerstreut und nicht häufig. Tirol: Stanzertal, Verwall, Pettneu usw.; Roßkogel, Ehrenburg, Pre- dazzo, Paneveggio. — Schweiz: Granitfelsen bei St. Moritz und in Valsesia. — Schlesien: Im Gebirge nicht selten. — Westfalen: Bruchhauser Steine. 445. L. Wimmeriaca (Kbr.). — Zeora Wimmeriana Kbr. — Koerbe- riella Wimmeriana Stein. Lager dünn, weinsteinartig, warzig oder rissig gefeldert, braungrau oder schmutzig aschgrau, auf dunklem Vorlager. Apothecien klein, 0,5 bis 1,0 mm breit, sitzend, mit flacher, bald erweiterter, rot- oder kastanien- brauner, nackter Scheibe und dickem, bleibendem, erst wenig vorragendem, später gleichhohem oder etwas niedergedrücktem, ungeteiltem, weiß- grauem, fast staubigem Rande. Sporen zu 8 in großen, aufgetrieben- keuligen Schläuchen, 30 — 40^ lang, 15 — 18 /^ dick, sehr breit gesäumt und zuweilen mit zackig ausgebogter Sporenhaut. Paraphysen zart, straff. Schlesien: Am Basalt der Kleinen Schneegrube. — 307 — 446. L. efiusa (Pers.) Ach. — Liehen eflfusus Pers. — Parmelia effusa Ach. — Patellaria effusa DC. Lager aschgrau-bräunlich oder gelblich, unbegrenzt, dünn, feinkörnig oder etwas schorfig, oft fast fehlend, durch K gelb gefärbt, durch CaCl nicht verändert. Apothecien bald zerstreut, bald sich berührend, 0,4 bis 0,8 mm breit, sitzend, mit fleischroter, rötlichbrauner oder brauner, nackter oder wenig bereifter, flacher Scheibe und bleibendem oder verschwinden- dem, dünnem, etwas staubigem oder fein und unregelmäßig gekerbtem Lagerrande. Hypothecium farblos oder etwas gelblich. Paraphysen eng zu- sammenhängend, sehr schlank, am Scheitel wenig angeschwollen und wenig deutlich gegliedert. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen einzellig, farblos, ellipsoidisch, 8 — 12 fx lang, 4 — 7^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien sichelförmig, 8 — 12 fx lang, 2 — 2,5 ;z dick. Auf Holz und entrindeten Baumstümpfen zerstreut. var. sarcopis (Wahlenb.) Th. Fr. — Liehen sarcopis Wahlenb. — Par- melia varia y sarcopis Ach. — Lecanora varia y sarcopis Ach. — L. sar- copis Ach. Lager deutlieh sichtbar, ausgebreitet, gedrängt körnig. Apothecien fleischrot oder rötlich, flach oder leicht gewölbt, mit gekerbtem, bleibendem Lagerrande. Weit verbreitet, zerstreut, in der Norddeutschen Tiefebene häufig. var. ravida (Hoffm.) Th. Fr. — Verrucaria ravida Hoffm. — Par- melia cerina 6 ravida Ach. — Lecanora varia d ravida et ^ pinara Ach. — L. apochroa Ach. — L- varia * sarcopis f. ravida Nyl. — L. sarcopis f. ravida Nyl. Lager nicht oder wenig deutlich entwickelt. 447. L. Bacbmanni A. Zahlbr. Lager steinbewohnend, weinsteinartig, schmutzig braun, matt, klein- warzig, nicht, deutlich begrenzt, mit kleinen, 0,25 — 0,3 mm breiten, ge- drängten, gewölbten oder fast flachen, am Scheitel meist ziemlieh flache, sehr feinstaubige, blaß schwefelgelbe, durch CaCl und KOH + CaCl rot werdende Sorale tragenden Warzen, ohne deutliches Vorlager, oben, an den iSeiten und zum Teil auch am Grunde berindet. Rinde fast farblos, 34 — 37 yu dick, von ziemlieh dicker, amorpher Schicht bedeckt; Mark durch Jod nicht gebläut. Apothecien sitzend oder fast etwas gestielt, lekano- riniseh, inselweise gehäuft, rundlich oder durch gegenseitigen Druck mehr oder weniger unregelmäßig, klein, bis i mm breit, anfangs vertieft, später fast flach ; Scheibe schwärzlich, matt ; Lagerrand ganz oder fast ganz, 20* — 308 — dünn, wenig vortretend, bleibend, dick berindet, mit seitlich unter das Hymenium eindringender Rinde. Gehäuse wenig deutlich; Hymenium oben schwärzlich, durch HNO3 kaum verändert, nicht staubig, sonst farb- los, ohne Öltropfen, 90 — 100 jx hoch, durch Jod anfangs blaß violett werdend, später entfärbt. Hypothecium farblos, schmal, nicht zellig. Gonidienschicht dick, zusammenhängend. Paraphysen verklebt, dünn, 1,7 bis 2 fx breit, am Scheitel kaum breiter, unverzweigt und nicht septiert. Schläuche wenig kürzer als das Hymenium, oval-keulig, oben abgerundet und mit mäßig verdickter Membran. Sporen zweireihig gelagert, farblos, einzellig, oval- oder ellipsoidisch - spindelförmig, an beiden Enden zu- gespitzt, mit sehr dünner Membran, 12 — 15/i lang, 5 — 5,5/.t breit. Pyk- niden eingesenkt, breit eiförmig klein; Pyknokonidien gerade, stäbchen- förmig, an beiden Enden stumpf, 8 — 9/z lang, 1,5 — 1,7 /^ breit. Erzgebirge: An Granitporphyrfelsen des ,, Roten Steines" bei Altenberg. 448. L. prosechoides Nyl. — Taf. XXVHl, Fig. 1. Lager dünn, abgegrenzt, auf grauweißem Vorlager oder auf weite Flächen ergossen, schmutzig gelblich oder dunkelbraun bis schwärzlich, rissig-runzelig oder etwas körnig, weder durch KOH noch durch CaClg verändert. Apothecien flach, später gewölbt, der Rand fast ungekerbt, ziemlich ausdauernd weiß, die Scheibe hellbraun, dunkelblau bis schwärz- lich. Hypothecium farblos oder leicht gelblich, Paraphysen nicht stark verklebt, Epithecium bräunlich. Sporen 8 — 12 jx lang, 4 — ^ fi dick, ein- zelne mit angedeuteter Ouerteilung. Pykniden schwarz, punktförmig, Pyknokonidien flach gebogen, 23 — 32 yu lang, 0,5 // dick. Nordseestrand: An zeitweilig von der Flut bespülten Granit- blöcken der Schutzmauern und Dämme, auch an Backsteintrümmern und Zementmörtel. Jadestrand, Dollart. Cuxhafen. /. obscurior Nyl. Mit dunklerem Lager und dunkelbraunen bis fast schwärzlichen, ge- wölbten Apothecien. Bewohnt die Oberseite der Blöcke. 449. L. badia (Pers.) Ach. — Liehen badius Pers. — Parmelia badia Fr. — P. squamulosa ß amaura Ach. — Lecidea picea Ach. — Taf. XXVHT, Fig. 4. Lager meist dick, fast hornartig, großwarzig oder rissig gefeldert bis schollig, graubraun, gelbbraun bis schwarzbraun, glänzend, auf dünnem, schwarzem Vorlager, durch K oder K -f- CaCl nicht verändert. Apothecien — 309 — o,5 — 2,0 mm breit, angedrückt, mit flacher, zuletzt oft etwas gewölbter, stark glänzender, schwarzbrauner Scheibe und bleibendem, hellerem, un- geteiltem oder leicht gekerbtem Lagerrande. Epithecium braun, Hypo- thecium farblos oder gelb. Paraphysen ziemlich dick, verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen -keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch- oder länglich-spindelförmig, 10 — 16^ lang, 4 — 6 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien nadeiförmig, gerade, 8 bis ro/^ lang. Weit verbreitet auf kieselhaltigem Gestein, im Gebirge häutig. var. cinerascens Nyl. Lager mehr oder weniger dunkel aschgrau. Tirol: An verschiedenen Orten im Stanzertal, Sarntal, Peneveggio, Ehrenburg, Monte Gazza, im hinteren Lusen. 450. L. atriseda (Fr.) Nyl. — Parmelia badia y atriseda Fr. — Leca- nora nephaea Lamy. — Taf. XXVH, Fig. 4. Lager krustig -knorpelig, warzig oder warzig gefeldert, braun oder rotbraun, auf schwarzem, mitunter undeutlichem Vorlager, weder durch K, noch K -f- CaCl verändert. Apothecien gewöhnlich zahlreich, 0,5 — 0,8 mm, selten darüber breit, in der Mitte des Lagers gedrängt, anfangs eingesenkt, später eng angedrückt, mit flacher oder zuletzt etwas gewölbter, dem Lager gleichfarbiger oder etwas dunklerer, kastanienbrauner Scheibe und sehr dünnem, der Scheibe gleichhohem, ganzem Rande. Paraphysen ziemlich dick, eng verklebt, am Scheitel bräunlich. Epithecium dunkelbraun, Hypo- thecium farblos. Schläuche keulig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden stumpf, 8 — 13 fx lang, 5 — 7 jx dick. Jod färbt das Hymenium blau, Sterigmen einfach oder wenig verzweigt ; Pyknokonidien nadeiförmig, bogig gekrümmt, sehr dünn, 18 — 20 /^ lang. Zerstreut auf kieselhaltigem Gestein, hauptsächlich im Gebirge. Tirol: Mittelberg beim Mittagskögele; Kühetai an Gneis über dem Finstertaler See ; Vent, Ramoljoch ; Gurgl, am Wege zum Eissee an Glimmerschiefer; Fasso, Monzoni ; Predazzo, Jochhöhe zwischen Val Maor und Caoria. — Schweiz: Mont Saleve. — Baden: Todtnau im Schwarz- wald. — Thüringen:. Räubersteine bei Oberhof, Bärenstein, Gickelhahn- Sprung bei Tabarz. — Schlesien. — Nordd. Tiefebene: Auf Granit der Steindenkmäler; Visbecker Braut, Landwehrbäke, Steindenk- mal westlich von Kl.-Beerssen im Hümmling; Soltau. var. isidlosa Sandst. Lager polsterförmig-isidiös, rissig, mehrere Millimeter dick, immer steril, schmutzig braun. — 310 — Nordd. Tiefebene: Granit des Visbecker Bräutigams, des Hühnengrabcs an der Landwehrbäke, auf der Wittenhöhe bei Dohlen, auf der Möhlenhöge bei Varnhorn, bei KI.-Beerssen im Hümmling, bei Olden- dorf, bei der Hüvenmühle, Hümml. 451. L. admontensis A. Zahlbr. Thallus groß, zentrifugale Netze bis zu 10 cm Breite bildend, dick, bis 2,5 mm hoch, strohgelb-weißlich, nackt, undurchsichtig, in der Mitte runzelig-gefeldert, Felder ohne bestimmte Form und mäßig erhaben, im Umfang ausgebildet, mit angedrückten, gefingerten, sich berührenden, er- habenen, am Scheitel zart grau gerandeten Lappen, mit Kalilauge und mit Kalilauge und Chlorkalklösung sich schwefelgelb färbend, mit Chlorkalk- lösung allein ohne Reaktion, unberindet, mit dickem, weißem, aus dicken, ziemlich locker verflochtenen, dicht mit Kalk inkrustierten Hyphen ge- bildetem Mark. Palmellagonidien groß, bis 28 /* breit. Apothecien ziemlich groß, bis 2 — 3 mm breit, sitzend, meist genähert, rundlich bis etwas form- los oder etwas eckig. Thallusrand blaß, gegen die Scheibe zu grau werdend, anfangs ziemlich dick, ganz und eingebogen, bald fein gekerbt, später schmal, dunkler und fast verschwindend, aus radialen, dicken Hyphen ge- bildet und später am Rande ohne Gonidien. Scheibe ziemlich eben oder leicht konvex, schmutzig gelbgrau bis schwärzlich, anfangs leicht bereift. Epithecium pulverig. Hymenium schmal, 70 — 80 ju hoch, gelblich-bräunlich, im oberen Teil dunkel, mit Jod sich intensiv bläuend. Hypothecium farblos, dick, aus dickwandigen, netzförmig verzweigten Hyphen gebildet, ohne Reaktion auf Jod, der Gonidienschicht eingesenkt. Paraphysen dicht verklebt, fadenförmig, einfach, am Scheitel etwas verbreitert. Schläuche länglich-keulig, am Scheitel abgerundet, fast ebenso lang wie das Hyme- nium, achtsporig. Sporen oval, farblos, klein, 10 — 12 ju lang, 7 — 8,5 y. breit, mit mittelstarker Membran. Pyknokonidien nicht beobachtet. Steiermark: Auf dem Admonter Reichenstein, ca. 2150 m, an Kalkfel&en. Die Gonidien führen zumeist einen orangegelben Farbstoff. 452. L. Reuteri Schaer. — Parmelia muralis ; pulvinata Schaer. — Placodium Reuteri Kbr. — Psoroma Reuteri Flag. — Squamaria Reu- teri Oliv. Lager weißlich-gelblich, in der Mitte weiß-staubig, im Herbar mit der Zeit rosa-weißlich werdend, durch K -f CaCl rot gefärbt, gegen 0,8 mra dick, in kaum i cm breiten Rosetten, in der Mitte mit undeutlichen, redu- zierten, im Umfang mit strahligen, lappig-faltigen, etwas gewölbten und chagrinartig-runzeligen Lappen. Apothecien etwa i mm breit, anfangs — 311 — vertieft, mit sehr dickem, fast zusammenneigendem Lagerrande, später mit flacher, staubiger, bläulich-schwärzlicher Scheibe und grob faltig-körnigem Lagerrande. Epithecium körnig, braun. Hypothecium farblos. Para- physen eng vereinigt, am Scheitel gegliedert, mit wenig aufgetriebenem, 4 fi breitem Endglied. Sporen zu 8, ellipsaidisch, \2 [_i lang, 4.5 A* ^'ck. Jod bläut das Hymenium. In den Alpen auf Kalkboden zerstreut. Tirol: Roßlähne des Brunnensteins im Karwendelgebirge an einer Kalkwand auf der bayrischen Seite ; Monte Baldo, an Oolith- und Kalkfelsen ; Bozen, an Kalkfelsen ( ?). — Schweiz: Reculet; Grand Muveran oberhalb Bex; Pilatus; Kandersteg. 453- L. melanophthalma (DC.) Harm. — L. chrysoleuca ß opaca Ach. — L. liparia Hepp. — Squamaria melanophthalma DC. — Parmelia rubina ß opaca et y melanophthalma Schaer. Der L. chrysoleuca sehr ähnlich, aber Lager dünner, gegen 0,3 mm dick, dunkler, mit weniger entwickelten, mehr anliegenden Schuppen, durch K nicht gefärbt. Apothecien mit graugrünlich-schwärzlicher oder grau- olivgrünlicher, gewöhnlich gut bereifter Scheibe. Sporen etwas breiter, mehr eiförmig als ellipsoidisch, sonst der L. chrysoleuca, mit der sie ge- wöhnlich zusammen wächst, gleich. Alpen: Rhaetien, Furkahorn, Monte Rosa, Monte Ölen, Valdobbia. — Tirol: Finstertal, an Glimmerschieferfelsen zwischen Kühetai und den Seen und an diesen selbst ; Paneveggio, an einer Porphyrwand über dem Lusiasee ; an Porphyrfelsen oberhalb Giuribrutt. 454. L. concolor Ram. — Parmelia chlorophaena var. ochroleuca Fr. — Squamaria concolor Nyl. Lager anliegend, fast knorpelig, schmutzig weißgelb bis fast oliv- farbig, blätterig-lappig, in der Mitte unregelmäßig wellig-wulstig, am Rande wulstig-lappig, mit gewölbten, buchtig eingeschnittenen Lappen, weder durch K noch durch K + CaCl gefärbt. Apothecien nicht immer vorhanden, in der Mitte der Rosette, i — 5 mm breit, meist buchtig-faltig, erst in das Lager eingesenkt, dann mit vertiefter, zuletzt mit gewölbter, graubräunlicher, grau bereifter Scheibe und erst unregelmäßig buchtig gekerbtem, zuletzt fast verschwindendem Lagerrande. Epithecium und Hypothecium farblos. Paraphysen am Ende gegliedert, Endglied etwas angeschwollen, 4^ dick. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen eiförmig, 8 — 13^ lang, 5 — 6^/ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Sehr selten an kieseligem Gestein in den Alpen. Tirol: Brenner; Paneveggio, auf Porphyr am Bocchegipfel ; an Wänden längs der obersten Höhen westlich vom Colbriccon ; Pinzolo, Cornoalto. auf Tonalit ; Vezzano, — 312 — auf Porphyr. — Schweiz ziemlich verbreitet: Engadin, Veltlin, Puschlar, Bormio. Zermatt, Urirotstock, um Riva, Monte Rosa, Distelgrat, Dent du Midi. — Schlesien: Riesengebirge, an der linken, senkrechten WJand des Teufelsgärtchens. /. elatum Arn. Lager grünlichgelb, mit ausgebildetem Rande, flacher, mit zarteren, verlängerten Lappen. Apothecien bräunlich scherbengelb. Epithecium schmutzig gelblich. Sporen länglich, 9 — 1 1 ^ lang, 5 ju breit. Tirol: Stanzertal, auf mergeligem Kalk bei der Augsburger Hütte und auf dem Gipfel des Gatschkopfes oberhalb Pians. 455. L. saxicola (Poll.) Ach. — Liehen saxicola Poll. — Parmeiia saxicola Ach. — Placodium ochroleucum DC. — PI. saxicolum Kbr. — PI. murale Arn. — Squamaria saxicola Tul. — Taf. XXIX, Fig. 6. Lager etwas knorpelig, eng anliegend, in der Mitte schuppig-felderig, im Umfang strahlig zerschlitzt, mit kerbig gelappten Abschnitten, am Rande oft angeschwollen vortretend, gelblich-grünlich, olivgrünlich, weiß- lich-olivgrünlich, aschgrau oder etwas rötlich, in der Mitte oft etwas dunkler, weder durch K, noch durch K + CaCl verändert. Apothecien zahlreich, gewöhnlich nicht über 2 mm breit, mit blaß olivfarbener, bräun- licher oder braunrötlicher, anfangs flacher, später gewölbter Scheibe und anfangs vortretendem, ungeteiltem, später buchtig gekerbtem und zuletzt vollständig verschwindendem Lagerrande. Epithecium farblos oder leicht bräunlich; Hypothecium gelblich. Sporen ellipsoidisch, 9 — 15^ lang, 5 bis 7 /j, dick. Pyknokonidien gekrümmt, 20 — 25^ lang, i ju dick. Häufig auf Gestein, Ziegeln, Mörtel, Mauern, Holz. var. diffracta (Ach.) Stitzenb. — Liehen diffractus Ach. — Lecanora diffracta Ach. — L. muralis ß diffracta Schaer. — Placodium saxicolum. var. diffractum Kbr. Lager stark rissig gefeldert, ziemlich dick. Felder und Apothecien schwarz gesäumt. Scheibe flach, braun-scherbengelb. Im Gebirge auf verschiedenem Gestein verbreitet. var. versicolor (Pers.). — Liehen versicolor Pers. — Lecanora versi- color Ach. — Squamaria saxicola var. versicolor Nyl. — Squamaria versicolor Oliv. — Lecanora saxicola var. albo-pulverulenta Harm. Lager blaßgelb oder hellgrüngelb, in der Mitte braun oder selbst schwärzlich, weiß bereift. Apothecien blaß scherbengelb, braunrötlich, braun oder schwärzlich mit weiß bereiftem, zuletzt verschwindendem Rande. — 313 — Tirol: Sulden, bei St. Gertraud an Kalkblöcken; Meran, Veraner- joch an Porphyr; Neumarkt, Castell Feder und Montan auf Porphyr; Predazzo, Monte Cavignon auf Kalk; Maroche bei Drö, am Wege von Arco nach Nago auf Kalk. — Schweiz: Sion, auf Schiefer. — Mün- chen: An Grenzsteinen bei Talkirchen; an der Martersäule bei Hohen- schäftlarn; auf Steinkugeln an den Kanalbrücken im Nymphenburger Hofgarten. var. albomarginata Nyl. Lager mit vveißgeränderten und an den Rändern etwas aufgerichteten, bald eng anliegenden und sich berührenden, bald wenig anliegenden und dachziegeligen Lappen. Böhmen. — Schlesien. — Schweiz: Zwischen Hospental und Andermatt. 456. L. Garovaglii (Kbr.) Nyl. — L. straminea a Ach. — Liehen stra- mineus Wahlenb. — Placodium Garovaglii Kbr. Lager strohgelb oder zuweilen dunkler, bräunlich-rötlich, unterseits dunkler oder schwärzlich, etwa ^j^ mm dick, nackt oder fleckenweise mehr oder weniger bereift, in oft zusammenfließenden, 4 — 6 cm breiten Rosetten, in der Mitte felderig-warzig mit unregelmäßigen, oft gefalteten, schwarz geränderten, sich berührenden Feldern, im Umfang lappig-faltig, mit strahlenden, linearen, angeschwollen-gewölbten, zerschlitzt-gelappten Ab- schnitten, weder durch K, noch durch CaCl verändert. Apothecien bald spärlich und zerstreut, bald zahlreich und sich berührend, mehr oder weniger regelmäßig, mit rotbrauner, kaum bis 2 mm breiter Scheibe und mehr oder weniger kerbigem, zuletzt verschwindendem Lagerrande. Epi- thecium dunkel bräunlich ; Hypothecium gelblich. Paraphysen wie bei L. saxicola. Schläuche lang keulenförmig, sechs- bis achtsporig. Sporen ellipsoidisch, 14 yu lang, 5^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyk- niden punktförmig, schwärzlich, wenig vortretend; Pyknokonidien mehr oder weniger stark gekrümmt, 27 — 36^ lang. Tirol: Gurgl, nicht häufig an Blöcken des gegenüberliegenden Ge- rölles; Schlenders, auf Schieferblöcken, östlich von Vogelsang; Bozen, auf Porphyr oberhalb Gries. — Niederösterreich: An Gneisblöcken am Wachtberg bei Krems usw. nicht selten. — Heidelberg. 457. L. cartllaglnea Ach. — Liehen cartilagineus Ach. — Parmelia car- tilaginea Ach. — Placodium cartilagineum Kbr. — Squammaria carti- laginea Nyl. — 314 — Lager knorpelig, blätterig-schuppig, gewöhnlich polsterförmig, grün- lich strohgelb oder ockergelb glänzend glatt, unterseits weißlich, mit dach- ziegeligcn, unregelmäßig linearen, am Scheitel etwas verbreiterten, ein- geschnitten-gelappten Abschnitten. Apothecien bis 4 mm breit, ziem- lich flach, fleischfarben- oder rötlich-scherbengelb, mit gekerbtem Rande. Paraphysen schlank, zusammenhängend, am Scheitel bräunlich - gelblich. Sporen fast ellipsoidisch oder länglich, 11 — 16 fx lang, 5 — 6 jj, dick. Pyknokonidien gebogen, dünn, bis gegen 30^ lang. Im Gebirge auf Urgestein, selten auf Kalk, selten und zum Teil un- sicher. Tirol: Fassa ? — Schlesien: Schaumberg bei Kauf fungen. — Giebichenstein bei Halle. — Tatra. — Schweiz? 458. L. chrysoleuca (Sm.) Ach. — L. rubina Hepp. — Liehen chryso- leucus Sm. — L. rubinus Vill. — Parmelia chrysoleuca Ach. — P. chryso- leuca a rubina Fr. — Squamaria rubina Hofifm. — Squ. chrysoleuca Nyl. — Placodium chrysoleucum Th. Fr. Lager blaßgelb oder blaß ockerfarben, nackt oder bereift, unterseits in der Mitte weißlich, am Rande bläulich oder blauschwärzlich, gegen 0,8 mm dick, knorpelig, schuppig, mit gewöhnlich wenig entwickelten, faltig-warzigen, selten flachen Schuppen in der Mitte, durch K gelb ge- färbt, durch K -(- CaCl nicht verändert. Apothecien oft zahlreich und aneinander gedrückt, bis 4 mm breit, mit nackter oder bereifter, anfangs vertiefter, später flacher, oft etwas faltiger oder etwas blasig-warziger, blaßroter bis lebhaft safranroter Scheibe und sehr unregelmäßigem dickem, später verdünntem, bleibendem Lagerrande. Epithecium farblos oder etwas dunkel, Hypothecium gelb. Paraphysen schlank, sehr eng ver- bunden, 2,5^ dick. SfKDren zu 8, lang ellipsoidisch, 10 — 12^ lang, 4,5 bis 6^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien sehr dünn, ge- Wen, 30// lang. Auf kieselhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet. /. opaca Ach. — Placodium chrysoleucum f. opacum D. Torre et Sarnth. — Parmelia rubina ß opaca Schaer. iScheibe der Apothecien mißfarbig bereift. Tirol: Paneveggio, an Porphyrfelsen oberhalb Giuribrutt. 459. L. orbicularis (Schaer.) — Lecanora polytropa y orbicularis Schaer. — Placodium concolor var. angustum Arn. — Placodium orbi- culare Arn. Lager regelmäßig kreisrund, im Umfang mehr oder weniger ein- geschnitten gelappt, in der Mitte körnig-felderig, strohgelb oder blau- — 315 — grünlich gelblich, durch KOH gelb, durch CaCl nicht gefärbt, Mark durch Jod gebräunt. Apothecien dem Lager gleichfarbig, durch CaCl nicht ver- ändert. Epithecium schmutzig grünlichgelb, weder durch KOH noch durch HNO3 verändert; Hymenium durch Jod gebläut. Unter dem farb- losen Hypothecium liegen Gonidien. Sporen ellipsoidisch gerändert, 9 bis IG /j, lang, 5 1.1 breit, zu 8 im Schlauch. Pykniden punktförmig, Pyknokonidien gekrümmt, 2y — 30^ lang, i ^ dick. An Felsen in den Alpen. Tirol: Stanzertal, Rendeltal, Mittelberg, Mittagskogel, Finstertal, Gipfel der Kreuzspitze, Ramoljoch, um Gurgl usw., Roßkogel längs der Bergschneiden, Sellrain, Karljoch ; Brenner, am Wilden See ; Tauern, Gipfel des Rottenkogel ; Panneveggio, häufig an der Nordseite des Gehänges über dem linken Bocchesee. — Hessen: Frank- furt; im Taunus. — Westfalen: Sollingsklippen ; Bruchhäuser Steine, Wetter usw. 460. L. subdiscrepans (Nyl.) Stitzenb. — Sqamaria chrysoleuca var. discrepans Nyl. — Lecanora chrysoleuca var. lecanorea Anzi. Lager ausgebreitet, felderig-schuppig, ockergelb oder strohgelb, mit oft gewölbten, glatten oder fast glatten, ziemlich kleinen Felderchen. Apothecien fleischfarben - gelb, mittelgroß, flach, mit etwas gekerbtem Lagerrande. Sporen ellipsoidisch, 9 — 12 fi lang, 4 — 5^ dick. Alpen: Um Bormio, Valsesia, an Glimmerschiefer. 461. L. gracills (Müll. -Arg.) — Placodium gracile Müll. -Arg. Lager knorpelig-weinsteinartig, strohgelb oder graulich-strohgelb, oft mißfarbig, etwas glänzend, verhältnismäßig dünn und spärlich, zuerst kleine, oft unvollständige, am Rande strahlige Rosetten bildend, dann zer- streut gefeldert oder von Anfang an ausgebreitet; Felder schollenförmig, hoch gewölbt, fast kreisförmig oder breit nierenförmig oder eingeschnitten- eckig, zuletzt oft vollständig verschwindend. Apothecien i — 2 mm breit, gedrängt, fast strohgelb- oder weißlich -fleischfarben, erst mit dickem, gleichförmigem, etwas glänzendem, später dünnerem und welligem Rande, anfangs vertieft, zuletzt gewölbt und fast randlos. Hymenium etwa 45 yu. hoch, am Scheitel bräunlich, sonst wie das Hypothecium farblos. Para- physen etwas verklebt. Schläuche schmal, am Scheitel breit abgestumpft, achtsporig. Sporen einzellig, farblos, 9 — 13^ lang, 3V2 — 4V2 — S H- breiu an beiden Enden gewöhnlich breit und stumpf abgerundet, gerade oder leicht gekrümmt. Pykniden schwarz, vortretend ; Pyknokonidien haar- fadenförmig, etwa 40 fx lang, ^/^/^ breit, sigmaförmig gekrümmt. Schweiz: Aletsch, an Gneisfelsen des Distelgrat. — 316 — 462. L. gelida (L.) Ach. — Liehen gelidus L. — Parmelia gelida Ach. — Placodium gelidum Kbr. — Squamaria gelida Nyl. Lager weinsteinartig, dünn, kreisrund, eng anliegend, in der Mitte gefeldert, sonst strahlig-rissig, im Umfang zerschlitzt-gelappt, mit ver- breiterten Lappen, weißlich-aschgrau, oder fleisch-rötlich aschgrau, durch K sehr wenig gelb, durch K -j- CaCl rot gefärbt; in der Mitte der Rosette finden sich gewöhnlich ein oder mehrere zerstreute, niedergedrückte und zuletzt strahlig gefurchte, rotbraune oder fleischrote Cephalodien. Apo- thecien nicht häufig, i — 1,5 mm breit, abgerundet, mit flacher, rötlich scherbengelber Scheibe und dickem, völlig ungeteiltem Lagerrande. Epi- thecium dunkel bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen sehr dünn, am Scheitel gegliedert und wenig angeschwollen, kaum bis 2,5^. Schläuche lang zylindrisch, achtsporig. Sporen einreihig, eiförmig, 14 — 18^ lang,. 6 — S fx breit. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien nadeiförmig, gekrümmt oder fast gerade, 20 fx lang, i [x dick. Selten, an kieseligem Gestein im Gebirge. Tirol: Kühetai, an feuchten Felsen am Aufstiege zur Einsattelung östlich über den Plendele- Seen ; Umhausen, an Gneisblöcken beim Wasserfalle ; Gurgl, an einer be- schatteten Stelle an der Nordseite der Hohen Mut auf Glimmerschiefer; Kleiner Rettenstein, selten auf Phyllit; links über der Einsenkung am Roß- grubkogel ; überall steril. — Schlesien: Basalt des Kahlenberges bei Kunzendorf. — Sachsen: Auf Basalt am Hochwald bei Zittau. — Nordböhmen: In der Gegend von Pärchen und Heida. 463. L. peltata (DC.) Fr. — Squamaria peltata DC. Lager schuppig, grünlich strohgelb; Schuppen vielgestaltig, zierlich, etwas rissig eingegraben oder warzig-runzelig, gedrängt, ungleich, nur leicht schwarz berandet, unterseits blaß oder schwarz. Apothecien rötlich- scherbengelb, mit gekerbtem Rande. Sporen eiförmig, 10 — 15 /z lang, 7 — 9/i dick. Alpen: In Felsritzen beim Valdobbiahospiz. 464. L, disperso-areolata (Schaer.) Stitzenbg. — L. muralis d disf>erso- areolata Schaer. — Placodium disperso-areolatum Kbr. — PI. saxicolum j disperso-areolatum Mass. — Squamaria disperso-areolata Nyl. Lager grünlich strohgelb oder heller oder dunkler braun, weder durch K noch durch K -f- GaCl verändert, aus zerstreuten oder seltener sich be- rührenden, gerundeten, mitunter gekerbten oder etwas gelappten, weiß oder bläulich-schwärzlich oder auch gar nicht berandeten, nackten oder mehr oder weniger weiß bereiften, glatten oder in verschiedener Weise runzelig- — 317 — rissigen, gewölbten oder flachen, i — 2 mm breiten, 0,5 — 0,7 mm dicken Schüppchen gebildet. Apothecien 2 — 4 mm breit, mit braun- oder gelb- scherbenfarbiger, lange vertiefter Scheibe und ganzem, sehr dickem, der Scheibe gleichfarbigem Lagerrande. Epithecium farblos, Hypothecium farblos oder schwach gelblich. Paraphysen eng vereinigt, am Scheitel ge- gliedert, Endglied etwas aufgeblasen, bis 4 fx dick. Sporen zu 8, länglich. 12 — 18^ lang, 5 — 7// dick. Jod färbt das Hymenium, besonders die Schläuche, blau. In den Alpen, auf Kalk und kieselhaltigem Gestein, ziemlich selten. Tirol häufiger: Gurgl, Innsbruck, Hinterdux, Kleiner Rettenstein, Tau- fers, Tauern, Gröden, Fassa usw. — Schweiz: Piz Minschun; Gemmi, Scopi ; Brunnital; Roßstock; Rift'el bei Zermatt; oberhalb Alagna; Dent du Midi; Veltlin; Bormio. 465. L. Lamarckil (DC.) Schaer. — Urceolaira Lamarckii DC. — Le- canora Lagascae Ach. — Parmelia Lagascae Fr. — Psoroma Lamarckii Mass. — Ps. Lagascae Kbr. — Squamaria Lamarckii Nyl. — Squ. La- gascae Nyl. Lager weißlich-gelblich oder chamois-gelblich, doch von einem dicken, weißen Reif bedeckt, lederartig-knorpelig, i mm oder etwas darüber dick, unterseits bläulichschwarz, schuppig gefeldert, zerschlitzt, vollständig an- liegend, mit sehr verschieden geformten, sich berührenden, nicht dacli- /^iegeligen, nur im Umfang gelappten Abschnitten, weder durch K noch durch K + CaCl verändert. Apothecien oft fehlend, denen von L. gyp- sacea gleich, bis 6 mm breit, mit sehr zart bereifter, scherbengelber Scheibe und bleibendem Lagerrande. Epithecium körnig, farblos oder blaßgelb, Hypothecium farblos. Sporen zu 8, ellipsoidisch, I4yti lang, 6 [x dick. Selten an Kalkfelsen in den Alpen. Tirol: Finstermünz; Sterzing. Wehr am Eingange des Pfitschtales nächst der unteren Brücke auf Schiefer ; an Dolomitfelsen in Innerafers; Schloß Weißenstein bei Windischmatrei ; Gröden, an der Nordwand des Langkofels ; Langetal nördlich Wolkenstein ; Dolomitfelsen der Ferraraalpe ; Paneveggio, Westabhang des Castelazzo oberhalb Giuribell. — Schweiz: Ziemlich verbreitet, z. B. Calanda, Lich- tenstein, Luziensteig, Churwalden, Pilatus, Stockhorn, Gemmi usw. — Bayern: In den Gebirgen bei Berchtesgadcn: Mühlsturzhörner, Hunds- todgipfel, Watzmann, Hochkalter, Hochthron, Lattengebirge. 466. L. gypsacea (Sm.) Th. Fr. — Liehen gypsaceus Sm. — Parmelia gypsacea Fr. — Psoroma gypsacea Kbr. — Squamaria gypsacea Nyl. — Liehen Smithii Ach. — Lecanora Smithii Ach. — 318 — Lager dick, krustig-schuppig, gefeldert, mit flachen oder ausgehöhlten, gelbgrünen oder grünbräunlichen, weißgerandeten Schuppen. Apothecien I — 3 mm breit, zwischen den Schuppen sitzend, flach gedrückt, mit flacher, blaß scherbengelber, anfangs bereifter Scheibe und dickem, bleibendem Lagerrande. Sporen länglich -ellipsoidisch, 12 — 18/^ lang, 6 — 7^ dick. Pyknokonidien nadelförmig-zylindrisch, gebogen, lang. Sterigmen einfach. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein, zerstreut, z. T. selten, häufiger in den Alpen, besonders in Tirol. — Schlesien. — Harz. — 'West- falen. — Bayern. 467. L. crassa (Huds.) Ach, — Liehen crassus Huds. — Parmelia crassa Ach. — Psoroma crassa Kbr. — Squamaria crassa Nyl. — Taf. XXIX, Fig. 7; Taf. XXX, Fig. 4. Lager locker angewachsen, dick, etwas knorpelig, schuppig, unregel- mäßig dachziegelig, blaßbräunlich, gelblich, stellenweise weißlich oder grünlich gelblich mit niedergedrückten, abgerundet-kerbig gelappten, unter- seits braunen Schuppen. Apothecien i — 2,5 mm breit, sitzend, mit flachet oder leicht gewölbter, rot-scherbengelber Scheibe und erhabenem, zuletzt verschwindendem Rande. Sporen ellipsoidisch, 11 — 14^ lang, 5 — 6 fx dick. Sonst wie L. lentigera. Auf Kalk und kieselhaltigem Boden verbreitet, stellenweise häufig. /. dealbata Mass. Das ganze Lager weiß bereift. Tirol: Brenner, Vennatal ; an Dolomitfelsen um Seis, Ratzes, Seiser- alpe häufig; Eppen, auf Moosen am Kreuzberge bei St. Pauls; Andalo, Terlagosee, auf Erdboden ; am Abhänge oberhalb Torbole auf Erdboden. 468. L. lentigera (Web.) Ach. — Liehen lentigerus Web. — Parmelia lentigera Ach. — Psoroma lentigera Kbr. — Placodium lentigerum Th. Fr. — Squamaria lentigera Nyl. — Taf. XXIX, Fig. 8. Lager locker anhaftend, fast kreisrund, ziemlich dick, einblättrig- krustig, grünlichweiß, weiß bereift, nach der Mitte zu rissig gefeldert, ira Fig. 1 .. 3 ,, 4 .. S „ 6 „ 7 Erklärung zu Tafel XXX. Lecanora gibbosa v. laevata, Lager mit Apothecien, Vergr. 8. „ „ Querschnitt durch Lager mit Apothecien, Vergr. 30. ,, expallens, Querschnitt durch das Lager, Vergr. 50. „ crassa, Querschnitt durch das Lager, Vergr. 50. „ chlarona, Querschnitt durch Lager mit Apothecien, Vergr. 50. ,, „ Schlauch, Vergr. 500. „ „ Sporen, Vergr. 800. 'L , ^yy//^// , ^af.SO ■IT ';*"ff>gj>^!^ ^•■-5J». .'"-.■ *' »/. ' '■^^M{}^ \ -A^^ ^i i^' X. VW / , /-'€//// ('>a ^jf//^' ' U/ othecium farblos; Paraphysen locker vereinigt, wollig, 1,5 — 2 ju dick. Sporen zu 8 oder weniger im Schlauch, 30 — 70 /j, lang, 20 — 35 jj, dick. Jod färbt das Hymenium bleibend blau. Pyknokonidien gerade, zylindrisch, 5 — y ju lang, 0,5 // dick. Auf Erde, über Moosen, an Felsen durch das ganze Gebiet verbreitet, stellenweise ziemlich häufig. /. leprosa (Nyl.) Arn. — Lecanora pallescens f. leprosa Nyl. — Ochro- lechia subtartarea var. leprosa Jatta. Lager variolariaartig oder zuletzt schorfig. Meist steril. Tirol: Kühetai ; Brenner; Tauern; Rottenkogel. /. gonatodes (Ach.) Nyl. — Parmelia tartarea d gonatodes Ach. Lager weißlich -blaß, rasig- verzweigt, mit gespreizten, gedrehten, höckerigen, lappig-warzigen, unförmlichen, soliden, am Scheitel stumpfen und halbkugeligen Zweigen. 326 Tirol: Brenner, über alten Moosen auf steinigem Boden längs der Bergschneiden, auch am Wege zum Wilden See; Kleiner Rettenstein, Geisstein. /. frigida (Svv.) Kbr. — Liehen frigidus Sw. — Parmelia tartarea ß frigida Ach. Lager ziemlich dünn, zuletzt körnig. Apothecien gewöhnlich klein. Über Moosen und alten Pflanzenresten. Tirol: Grenzkamm, auf Boden der grasigen Hänge des Kreuzeck. var. subtartarea (Nyl.). — Lecanora subtartarea Nyl. — L. pallescens f. leprosa Nyl. — L. tartarea var. subtartarea Oliv. — Ochrolechia tar- tarea subsp. androgyna Hoffm. — Taf. XXXI, Fig. i. Unterscheidet sich von der typischen O. tartarea nur durch den voll- ständig schorfigen (lepraartigen) oder variolariaartigen Thallus. Auf Holz und Rinde durch das ganze Gebiet verbreitet und meist nicht selten. 480. O. variolosa Fw. Lager weißgrau, dünn, zusammenhängend, runzelig-warzig, mit stark entwickeltem, häutigem, gezahntem Rande, stets mit kräftigen, runden, reinweißen Soralen, durch KOH gelb, durch CaCl, kräftig rot gefärbt. Verbreitet auf Rinde. 481. O. Upsaliensis (L.). — Liehen Upsaliensis L. — Lecanora Upsa- liensis Nyl. — L. parella y Upsaliensis Ach. — L. pallescens ß Upsaliensis Schaer. — Taf. XXXL Fig. 2—7. Lager warzig, Scheibe und Rand der Apothecien durch K + CaCl nicht verändert. Im übrigen ganz wie O. parella. Zerstreut über Moosen und Gräsern, auf Erdboden, auch auf Fichten- ästen. 482. O. pallescens (L.) Kbr. — Liehen pallescens L. — Lecanora pal- lescens Scliaer. Lager milchweiß bis weißlichgrau oder grünlichgrau, ziemlich dünn (0,3 mm), auf weißlichem Vorlager, durch K nicht verändert, durch Erklärung zu Tafel XXXL Fig. I. Ochrolechia tartarea var. subtartarea. 11 2. ,, Upsaliensis. T1 3- II 1» Lupenvergrößerung. «1 4. II 1» Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 75. II 5- II II Schlauch, Vergr. 150. 11 6. "' II Paraphysen, Vergr. 300. II 7- n II Sporen, Vergr. 300. ■ Hr/X. . U31 H y-^Yii:. ^ B .1^^^ Kä*! 'vy ~W!^ V 3 9^' :^::iK;' /^T^X H ;Ui IM i\ /iÄ//a^ ^Uce^^i-my — 327 — K -r CaCl rot gefärbt. Apotbecien i — 3 mm breit, mit fleischrötlicher, weiß bereifter Scheibe, durch CaCl rot gefärbt, und mit dickem, ungeteil- tem, bleibendem, weißlichem, durch K + CaCl rot werdendem Lagerrande. Sporen ellipsoidisch, 25 — 50^ dick und 40 — 80^ lang. Im übrigen der O. parella gleich. An alten Stämmen, Baumstümpfen und Zweigen sehr zerstreut, im Gebirge, besonders in den Alpen häutiger und zum Teil nicht selten. Gattung Icmadophila Trcvis. Lager krustig, einförmig, mit den Hyphen der Markschicht an die L^nterlage befestigt, ohne Rhizinen, unberindet, Markschicht wergartig, mit Pleurococcus-Gonidien. Apothecien fast gestielt, lekanorinisch, Lager- rand mäßig oder gut entwickelt oder endlich verschwindend, eigenes Ge- häuse entwickelt; Hypothecium hell, unter demselben zum Teil Gonidien; Paraphysen fädlich, unverzweigt und frei ; Schläuche zylindrisch, acht- sporig. Sporen farblos, spindelförmig, zwei- bis vierzellig, mit zylin- drischen Fächern, dünnwandig. Behälter der Pyknokonidien in das Lager versenkt, kugelig, mit hellem Gehäuse; Fulkren endobasidial, einfach oder spärlich verzweigt und gegliedert; Pyknokonidien gerade, zylindrisch, an beiden Enden etwas verdickt. Taf. XXXH, Fig. i — 6. 483. I. ericetorum (L.) A. Zahlbr. — L aeruginosa Scop. — Baeomyces aeruginosus DC. — B. icmadophilus Nyl. Lager ausgedehnt, körnig-staubig, bläulich-graugrün bis weißlich- grün, meist von firnisartigem, hellerem Vorlager umsäumt. Apothecien bis 4 mm breit, stets zahlreich entwickelt, erhaben sitzend bis fast gestielt, mit fleischroter, flacher oder leicht gewölbter Scheibe und bald verschwin- dendem Rande. Sporen kahn- bis spindelförmig, 15 — 25^ lang, 4 — 5^ dick, ein- bis vierzellig. Durch das ganze Gebiet bis ins Hochgebirge auf Heide- und Torf- l)oden, an trockenen Wegrändern usw., auch über altem Moos und morschen Baumstümpfen häufig. Die /. elveloides Ach. ist nur eine auf faulem Holze wachserKle, mehr grüne Form von untergeordneter Bedeutung. Erklärung zu Tafel XXXII. Fig. I. Ictnado phila ericetorum ,) 2. f. helveloides. >> 3- Schnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 35. >) 4- Teil des Hymeniums, Vergr. 260. >) S- Schlauch, Vergr. 500. >i 6. Sporen, Vergr. 800. — 328 — Die Stellung der Gattung ist unsicher; eine offenbar große Ähnlich- keit hat unsere Art mit der Gattung Baeomyces, zu welcher sie vielleicht mit ebenso großem Recht gebracht werden kann. Gattung Lecania (Mass.) A. Zahlbr. Lager krustig, einförmig, am Rande gelappt oder schuppig-blattartig, zwergig-strauchig, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Haftfasern, geschichtet, unberindet oder berindet ; Markschicht wergartig, aus dünnwandigen Hyphen gebildet ; Gonidienschicht mit Pleurococcus - Gonidien. Apothecien sitzend, kreis- rund, lekanorinisch, vom Lager berandet ; eigenes Gehäuse fehlend, unvoll- kommen oder gut entwickelt; Hypothecium hell, unterhalb derselben Goni- dien ; Paraphysen unverzweigt, nicht verbunden ; Schläuche normal acht-, ausnahmsweise sechzehn- bis zweiunddreißigsporig. Sporen farblos, läng- lich bis ellipsoidisch, gerade oder gekrümmt, parallel zwei- bis mehrzellig, dünnwandig, mit zylindrischen Zellen. Fulkren exobasidial. Übersicht der Arten: 1. An Baumrinden 2. An anderen Substraten 7. 2. Sporen nur 6 — 9/z lang, 2/^ dick L. Hellwigii. Sporen größer 3. 3. Jod färbt das Hymenium bleibend blau 4. Jod färbt das Hymenium erst blau, dann weinrot 6. 4. Sporen meist zweizeilig L. cyrtella, Sporen vierzellig 5. • 5. Schläuche mit 8 — 16 Sporen L. syringea. Schläuche nur achtsporig L. Koerberiana. 6. Apothecien 0,1 — 0,15 mm breit L. quercicola. Apothecien 0,2 — 0,5 mm breit L. dimera. 7. Sporen vierzellig 8. Sporen zweizeilig 9. 8. Apothecien sehr dicht stehend, mit nackter Scheibe L. saavis. Apothecien zerstreut mit zuletzt bereifter Scheibe L. Nylanderiaoa. 9. Über Moosen. Sporen über 16// lang 10. An Felsen. Sporen bis 16 jx lang 11. 10. Lager aus zerstreuten Körnchen bestehend L. cRsparata. Lager körnig-warzig L. unis^tata. 11. Lager weißlich 12. Lager grau, olivfarben, bräunlich 13. — 329 — 12. Lager dünn, aber gut entwickelt L. aJbariella. Lager fast fehlend L. detractula. 13. Lager fast kreisrund L. polycycla. Lager unregelmäßig ausgebreitet 14. 14. Lagerrand zuletzt fast verschwindend 15. Lagerrand bleibend L. erysibe. 15. Lager graubläulich bereift L. turicensis. Lager nicht bereift L. Kcnevensis. 484. L. tlellwigii (Stein). — Dimerospora Ilellwigii Stein. Kruste zerstreut körnig, schmutzig graugrün, angeflogenen Schmutz- körnchen gleich, auf zartem, gleichfarbigem Vorlager. Apothecien kaum 0,1 mm breit, mit lange flacher, später leicht gewölbter, schwärzlicher, an- gefeuchtet durchscheinend hellbrauner, dünn dunkel braunschwarz beran- deter Scheibe. Paraphysen sehr zart, aber deutlich erkennbar. Sporen zu 8, länglich-eiförmig bis fast länglich, gerade, zweizeilig, 6 — 9^ lang, 2.^1 dick. Schlesien: Grünberg, auf Daclistroh alter Weinberghütten, an Pappeln vor Langwerke. 485. L. cyrtella (Ach.) Th. Fr. — Lecanora anomala ^ Cyrtella Ach. — L. Hageni ^ sorbina Smrft. — L. cyrtella Wain. — Lecidea cyrtella Ach. — L. pellucida ^ hyalinella Smrft. — L. anomala a cyrtella Schaer. — Liehen cyrtellus Sm. — Patellaria anomala ß cyrtella Dub. — Biatorina cyrtella Kbr. — Taf. XXXIH, Fig. i. Lager aschgraugrünlich oder weißlich, weder durch K noch durch K -f CaCl verändert, feinkörnig dünn, zuweilen fast fehlend. Apothecien 0,2 — 0,7 mm breit, zerstreut, sitzend, mit meist ziemlich lang-flacher, dünn berandeter, später gewölbter, unberandeter, blaß oder schmutzig rötlicher, schwarz-rötlicher oder fast schwarzer Scheibe. Epithecium fast farblos oder blaß bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen eng vereinigt, am Scheitel undeutlich gegliedert und unregelmäßig, mitunter ziemlich stark kopfig; Endglied bis zu 5 ;^ dick. Schläuche lang keulenförmig, acht- bis sechzehnsporig. Sporen länglich oder fast spindelförmig, gerade, zwei- zeilig, 10 — 16 ;/ lang, 3 — 5 ^ dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pykno- konidien gekrümmt, 12 — 16^ lang, i ^ dick. An glatter Rinde von Laubbäumen durch das ganze Gebiet verbreitet und meist nicht selten. 486. L. syringea (Ach.) Th. Fr. — Lecanora syringea Ach. — L. ano- mala ri ochrostoma Ach. — L. subfusca e coeruleata Fr. — L. pallida b fus- — 330 — cclla Schacr. — L. athroocarpa Dub. — L. Hageni ß syringea Ach. — Par- melia Hageni ß syringea Ach. — P. pallida ß fuscella Schaer. — Lecania fuscella Mass. Lager aschgrau oder weißlich aschgrau, mitunter etwas ockerfarben, weder durch K noch durch K+CaCl verändert, dünn, gewöhnlich, körnig, oft mit ungleicher Oberfläche, mehr oder weniger rissig gefeldert, gewöhn- lich wenig entwickelt oder fast fehlend. Apothecien zerstreut oder ge- nähert, 0,5 — 0,6 mm, selten darüber breit, mit anfangs flacher, blaß fleisch- farbener oder bräunlicher, von dünnem, gewöhnlich etwas mehligem Lager- rande umgebener, bald gewölbter, bereifter oder nackter, rötlicher, dunkel fuchsroter, brauner, schwärzlicher oder schwarzer, von braunschwarzem, eigenem Rande umgebener Scheibe, meist ohne Lagerrand. Epithecium fast farblos bis braun, etwas violett; Hypothecium farblos oder etwas gelblich. Paraphysen dicht vereinigt, gegen 2^ dick, am Scheitel gegliedert und leicht kopfig. Sporen zu 8 — 16, länglich ellipsoidisch, gerade oder ge- krümmt, gewöhnlich vierzellig, an beiden Enden stumpf, 12 — 21 fx lang, 4 — 6 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gekrümmt, 15—18/* lang. An glattrindigen Bäumen im ganzen Gebiet zerstreut. 487. L. Koerberiana Lahm. — Lecanora Koerberiana Stitzenb. — Taf. XXXHI, Fig. 2—6. Lager grünlich aschgrau oder etwas bräunlich, weder durch K noch durch K -f- CaCl verändert, schorfig-warzig oder schuppig-kleiig, oder fast fehlend, unbegrenzt. Apothecien 0,2 — 0,6 mm breit, meist genähert, an- fangs eingesenkt, später sitzend, mit zuerst flacher, weinrötlicher, bald gewölbter, schwarzer oder braunschwarzer Scheibe und dünnem, etwas gekerbtem, zuletzt mehr oder weniger verschwindendem Lagerrande. Epi- thecium dunkelbraun, etwas violett, Hypothecium farblos oder etwas gelb- lich. Paraphysen ziemlich locker vereinigt, gegen 2 fx dick, gegliedert, am Scheitel stark und unregelmäßig kopfig; Endglied halbkugelig oder ge- stutzt, 3 — y fx dick. Schläuche verlängert, achtsporig. Sporen fast sämt- Fig. I 2 3 4 S 6 Erklärung zu Tafel XXXIII. Lecania cyrtella, Rindenstück mit Lager und Apothecien, nat. Gr. „ Koerberiana, Rindenstück mit Lager und Apothecien, nat. Gr. I, „ Querschnitt durch Lager und Apothecien, Vergr. loo. I) „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 600, II I, Sporen, Vergr. 800. ,, ,, Querschnitt durch eine Pyknide, Vergr. 600. 9' % // / / r ■ V "v.'i''**'] ..WS«. *^' *-r** r*-" ^...V«N*^' AI V^' V.:-. ■>- • i |. ?^' <:^.^' J :^ ^ / , Vyy/y//// Ci/Ue///J x!^~6. r.^. /ex^ / /fAi^rna. — 331 — lieh gekrümmt, vierzellig, an l>eiden Enden stumpf, 12 — 15^4 lang, 4 — ^u dick. Jod färbt das Hymenium blau. An glattrindigen Bäumen durch das ganze Gebiet zerstreut und selten. Tirol: Jenesien, auf Ulmus, Prunus spinosa; Schwarzpappeln bei Schlan- ders. — Baden: An einer alten Weide am Rhein bei Knielingen. — Schweiz: Am Fuß des M. Saleve (Schwarzpappeln). — Rheinlande: Um Bonn, Godesberg, Gaesdonck bei Goch. — Westfalen: Emsdetten (Pappeln) ; zwischen Münster und Albachten. — Böhmen. — Mähren. — Schlesien: Dittersbach bei Sagan ; Berliner Chaussee bei Grünberg. 488. L. quercicola Eitner. Lager sehr dünn, weißgrau, schilferig rauh, uneben. Apothecien klein, 0,1 — 0,15 mm breit, tiefschwarz, mit dünnem, wulstigem Rand und ebener oder vertiefter Scheibe. Hymenium hyalin. Rand außen hornartig, innen großzellig, schwärzlich, mit wenig Gonidien. Die Paraphysen sind wenig verklebt, straff und kräftig, oben braunkopfig, bis 7 fj, verdickt. Schläuche keulig bis sackförmig. Sporen meist vierteilig, mehr oder weniger ge- krümmt, doch finden sich auch Schläuche mit überwiegend zweiteiligen Sporen. Die vierteiligen sind iS ^ lang, 4 — 4,5/^ dick, die zweiteiligen 9 fi lang, 4 — 5,5 ju dick. Jod bläut nur die Schlauchmembran, während es alles übrige weinrot färbt. Schlesien: Sembowitz (Rosenberg O.-S.), alte Eiche bei Kolonie Freipipe am Bahnhof. 489. L. dimera (Nyl.) Th. Fr. — Lecanora dimera Nyl. — L. athroo- carpa * dimera Nyl. — Lecidea dubitans Nyl. — Biatorina cyrtella Kbr. — Bilimbia cyrtella Br. et Rostr. Lager dünn bis fast fehlend, atisgebreitet, weißlich aschgrau. Apo- thecien klein, 0,2 — 0,5 mm breit, biatorinisch, blaß braunschwärzlich, nackt, bald gewölbt, mit dünnem, weißlichem oder fast gleichfarbigem, bald ver- schwindendem Rande. Hypothecium farblos. Paraphysen ziemlich ver- klebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch bis länglich, an beiden Enden stumpf, gewöhnlich etwas ge- krümmt, 12 — ij fj lang, 4 — 6 f.1 dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau, dann weinrötlich oder violett, während das Hypothecium blau bleibt. An glatter Rinde von Laubbäumen weit verbreitet, aber zerstreut. 490. L. suavis Müll.-Arg. (sub Callopisma sect. Eulecania). — Leca- nora suavis Stzbgr. Lager ausgebreitet, warzig-schollig, olivfarben, später weißlich und zuletzt unter der Menge der Apothecien sich verlierend; Schollen getrennt — 332 — oder fast sich berührend, durch ein weißlich-fleischfarbenes Vorlager ver- bunden. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, dicht, erhaben sitzend, jung weißlich- oder grünlich-fleischfarben, flach, von einem olivfarbenen oder oft blasseren, ganzen, nicht vortretenden Rande umgeben, später gelblich- bräunlich und grünlich-weißlich berandet, flach gewölbt, zuletzt mehr schwärzlich und fast randlos, immer nackt oder fast nackt. Hymenial- schicht 60 fx hoch, oben mit dem Epithecium kirschrot-bräunlich, sonst wie das Hypothecium farblos, durch Jod intensiv und rein blau gefärbt. Para- physen verklebt, am Scheitel mäßig verdickt; Schläuche verkehrt-eiförmig- zylindrisch, am Scheitel stark dickwandig, achtsporig. Sporen 12 — 16 fx lang, etwa 3,5 fi breit, gerade oder leicht gebogen, an beiden Enden ge- wöhnlich stumpf verschmälert, vierzellig, farblos. Gonidien kugelig, etwa 12 — 14^ breit, lebhaft grün, mit deutlichem Kern. Pyknokonidien sehr dünn stäbchenförmig, gebogen. Schweiz: An Dolomitfelsen des Reculet. 491. L, Nylanderiana Mass. — Lecanora Nylanderiana Harm. — L. athroocarpa Nyl. — L. athroocarpa var. Nylanderiana Malbr. — L. cooperta Nyl. — L. albaria Nyl. — Lecidea sabuletorum f. muricola. Lager schmutzig aschgrau oder schmutzig ockerfarben, sehr selten weiß, weder durch K noch durch K -f CaCl verändert, etwas körnig oder in Form einer wenig dicken, ungleichen, schwach gefelderten Kruste, zu- weilen fast fehlend. Apothecien 0,3 — 0,8 mm breit, zerstreut oder ge- nähert, sitzend, mit anfangs flacher, später gewölbter, nackter, später bereifter, blaß brauner, braun-weinrötlicher oder braunschwarzer Scheibe und dünnem, ganzem, zuletzt mehr oder weniger verschwindendem Lager- rande. Epithecium dunkelbraun, mitunter fast farblos, Hypothecium farb- los. Paraphysen dicht vereinigt, 2^ dick, am Scheitel gegliedert und un- regelmäßig kopfig, Endglied 2,5 — 4,5 /x dick. Sporen zu 8, farblos, gerade,. an einem oder beiden Enden stumpf oder etwas spitz, vierzellig, 12 — 18 ^a ^"Sj 3'5 — 5.5 /* dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien gekrümmt, 15;/ lang, i // dick. Auf Kalkfelsen, kalkhaltigem Gestein und kalkhaltiger Erde, auf Mörtel, selten. Tirol: Kühetai, auf dem Mörtel eines Fenstergesimses; Gröden, am untersten Teil der Langkofelwand bei Wolkenstein ; Ampezzo, Val Fonda. — Allgäuer Alpen: Falterbach, Einödsbach, Kratzer, bei Füssen. — Nieder-Österreich: Auf der Westseite der alten Fried- hofmauer am Sonntagsberg sehr häufig. — Schweiz: Valsesia ; Genf. — Münchener Gebiet: Nymphenburg, Gräfelfing usw., ziemlich ver- breitet.— Frank. Jura: Streitberg, Rabenstein, Ehrenfels, Eichstätt, — 333 — Hilpoltstein, Kipfenberg usw. — Baden: Freiburg, Nägelesee. — West- falen: Ziegenberg bei Höxter. — Schlesien: Neu-Waltersdorf bei Hirschberg; Habe! schwer dt. — Hessen. — Thüringen: Dolomitfels am Mühlberg bei Asbach; Mönchstuhl bei Garsitz. 492. L. uniseptata (Stitzenb.). — Lecanora uniseptata Stitzenb. — Patellaria tetramerospora Hepp. Lager aschgrau, innen weißlich, körnig-warzig, durch K nicht ver- ändert. Apothecien gedrängt, anfangs vertieft mit geschwollenem Rande, zuletzt flach mit dünnem, zuweilen verschwindendem Rande, innen weiß. Scheibe gelbbräunlich bis braunschwärzlich, durch K nicht verändert; Hymenium oben gelblich. Paraphysen haarförmig, fast frei, kopfig, mit braunem Kopf. Sporen zu 8, länglich-ellipsoidisch, zweizeilig, 18 — 22ytt lang, 6 — 8^ dick. Pykniden sehr klein, schwarz, Pyknokonidien zylin- drisch, 4^ lang, I jjL dick. Schweiz: Am Pilatus, über Moosen. 493. L. disparata (Nyl.), — Lecanora disparata Nyl. — Lecaniella disparata Jatta. Lager schollig -körnig, mit zerstreuten Körnchen, aschgrau. Apo- thecien sitzend, anfangs klein, mit erhabenem Lagerrande, später verflacht, verbreitert, zusammenfließend, unförmlich, mit brauner, zuletzt schwarzer, rauher Scheibe. Sporen ziemlich groß,, ellipsoidisch, 16 — 23// lang, 6 — 8^ dick, zweizeilig. Auf mit Erde und Moos bedeckten Kalk- und Schieferfelsen in den Alpen: Bei Sunogno, Bormio, Livigno, Chiavenna, Valdobbia. 494. L. albarlella (Nyl.). — Lecanora albariella Nyl. — L. erysibe var. lactea Mass. — L. erysibe var. alba Harm. Lager krustig, weiß, etwas mehlig, ziemlich dünn, unbegrenzt, un- regelmäßig körnig-felderig, weder durch K noch durch K +■ CaCl ver- ändert. Apothecien gewöhnlich zahlreich und genähert, bis über 0,5 mm breit, anfangs eingesenkt, später mit flacher, zuletzt gewölbter, schwarzer Scheibe und sehr dünnem, mehligem, nicht vortretendem, fast ganzem, schließlich verschwindendem Lagerrande. Epithecium dunkelbraun. Para- physen ziemlich locker, gegen 2 jjl dick, am Scheitel gegliedert, Endglied 3 fi dick. Schläuche verlängert, achtsporig. Sporen zweizeilig, 8 — 12 ß lang, 3,5 — 5 fx dick. Jod bläut das Hymenium. Pyknokonidien gekrümmt, 14 — 18^ lang. Schweiz: Gorges de Bouvernier, an Schiefer ; am Grunde des Catogne im Wallis. — Jura: In kleinen Höhlungen eines großen Kalk- blockes in einer felsigen Schlucht bei Obereichstätt ; an einem Kalkfelsen — 334 — zwischen Breitenfurt und Dolnstein; an einer beschatteten Kalkwand im Wolfsgraben bei Streitberg ; Kalktuff bei Holnstein. — Heidelberg. — Rheinprovinz. — Nordd. Tiefebene: Jeverland an Mörtelfugen eines Hauses in Ostiem. 495. L. detractula (Nyl.) Arn. — Lecanora detractula Nyl. Der L. albariella sehr nahestehend, aber Lager fast fehlend, Apo- thecien zerstreut, schwärzlich, biatorinisch, Sporen zweizeilig, 10 — 14 jj. lang, 4 — 5 fi dick ; Pyknokonidien gekrümmt, 1 2 — 15 [x lang, 0,5 — 0,6 jx dick. Frank. Jura: An einer Dolomitwand im Püttlochtal östlich von PotterLstein. 496. L. polycycla (Anzi). — Rinodina polycycla Anzi. — Lecaniella polycycla Jatta. Lager fast kreisrund, dünn, weinsteinartig, olivbraun, fein rissig ge- feldert, zuletzt schorfig, auf undeutlichem Vorlager. Apothecien klein, angewachsen, gedrängt, in der Mitte des Lagers, schwarzbraun, an- gefeuchtet heller. Paraphysen kurz. Sporen länglich, zweizeilig, ungleich, 10 — 14^ lang, 3— 4/x dick. Tirol: Monte Balda. 497. L. erysibe (Ach.) Th. Fr. — L. proteiformis ß erysibe Müll.- Arg. — L. Rabenhorstii Arn. — Lecanora erysibe Nyl. — Biatora erysibe Fr. — Biatorina proteiformis ß erysibe Kbr. — Bilimbia erysibe Kbr. Lager aschgrau, dunkel-, grünlich- oder bräunJich-aSchgrau, selten weißlich, weder durch K noch durch K -f CaCl verändert, meist dünn, zuweilen bis 0,5 mm dick, fast zusammenhängend oder rissig, selten glatt, oft schorfig-körnig oder grob warzig-schuppig, selten fast fehlend. Apo- thecien zerstreut oder genähert, meist nur bis 0,8 mm breit, eingesenkt, mit anfangs flacher, nackter oder leicht bereifter, weinrötlicher, fleisch- farbener oder bräunlicher, später dunklerer, mitunter schwarzer Scheibe und ganzem oder grob gekerbtem, mehr oder weniger beständigem Lager- rande. Epithecium körnig, bräunlich oder etwas violett, Hypothecium farblos. Paraphysen dicht vereint, gegen 2 [j, dick, am Scheitel gegliedert und kopfig; das fast kugelige Endglied bis 4,5 jx dick. Sporen zu 8, länglich- ellipsoidisch, reif zweizeilig, 9 — 16^ lang, 3,5 — 6 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 10 — 20 fx lang, 0,5 — 0,9 fx dick, ge- krümmt. Durch das ganze Gebiet auf Kalk und kalkhaltigen Gesteinen ver- breitet, aber meist nicht häufig, auch auf Sandstein, Mauern Ziegeln, Mörtel. — 335 — var. Rabenhorstii (Hepp.) Oliv. — Patellaria Rabenhorstii Hepp. — Lecania Rabenhorstii B. d. Lesd. — Biatorina proteiformis a Rabenhorstii Kbr. — Lecanora erysibe var. proteiformis Nyl. — Lecidea sanguineoatra Malbr. Lager bis 0,5 mm dick, grob warzig -schuppig, rissig oder etwas kömig-felderig, oft ockerbräunlich. Apothecien eng angedrückt, frühzeitig gewölbt, unberandet, oft bereift, gelbrötlich bis schwarz. Auf Kalk, Mörtel usw. Tirol: Kreuzeck; Schlanders. Auf Phyllit- blöcken von Proseck zum Tauernhause ; Jenesien ; Bozen ; Neumarkt : San Vigilio; um Trient; Marocche bei Drö usw. /. suhlohulata Arn. — Dimerospora proteiformis f. sublobulata Dalla Torre et Sarnth. — Biatorina proteiformis f. sublobulata Am. Lager etwas gelappt, derb, grünlichgrau. Apothecien braun bis schwarzbraun, weißlich gerandet. Epithecium bräunlich, körnig. Hypo- thecium und Hymenium farblos, durch Jod gebläut. Paraphysen ge- gliedert, oben keulig und bräunlich. Unter dem Hypothecium Gonidien. Sporen zweizeilig, am Scheitel stumpf oder zugespitzt, 18 — 22 ^a lang, 4 — 6 fj, breit (auch 18X8^), farblos, zu 8 im Schlauch. Tirol: Seiseralpe, an Dolomitfelsen bei der Prosliner Schwaig; Schiern, im oberen Damers; hier auch auf alte Knochen übersiedelnd. 498. L. turicensis (Hepp.) Müll. -Arg. — Biatora turicensis Hepp. — Biatorina turicensis Mass. — Lecanora turicensis Harm. Lager weinsteinartig-schollig, runzelig, graubläulich, bereift. Apo- thecien klein, zahlreich, mit vertiefter, später gewölbter, feucht braunröt- licher, bereifter Scheibe und zuletzt verschwindendem Lagerrande. Sporen mehr eiförmig, zweizeilig, 6 — 12^ lang, 2 — 4/^ dick. Im übrigen der L. erysibe var. Rabenhorstii ähnlich. Tirol: Riva, auf Kalkfesen am Pönale, sehr selten. — Nieder- österreich: Auf Wiener Sandstein bei Randegg. — Schweiz: Sand- steinf eisen bei Zürich und Genf. — Heidelberg: An alten Mauern bei Handschuchsheim und Neuenheim. — Westfalen: In den Leitmarschen Klippen und auf Kalksteinen bei Dalhausen. — Rheinlande: Auf Mörtel der Kirchenmauer zu Gaesdonck bei Goch. — Schlesien: Am Neu-Ellguter Kalkberg bei Gogolin. 499. L. genevensis (Müll.-Arg.). — Callopisma (subg. Semilecania) genevense Müll.-Arg. Lager ausgebreitet, dünn, weinsteinartig-schorfig, furchig oder zuletzt kleiig und mehr schwärzlich, ohne deutliches Vorlager; Felderchen ziem- — 336 — lieh flach, später etwas kleiig zusammengezogen. Apothecien angedrückt sitzend, 0,3 — 0,4 mm breit, flach oder leicht gewölbt, braunschwarz oder mißfarben schwarz, mit etwas gekerbtem, dunkel aschgrauem, zuletzt fast verschwindendem Rande. Epithecium violett-bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen oben gegliedert, keulig-kopfig, leicht trennbar, am Scheitel etwas violett-bräunlich. Schläuche 35 — 40 fx lang, verkehrt ei- förmig-zylindrisch, stumpf abgerundet, am Scheitel dickwandig, achtsporig. Sporen 6 — 10 // lang, 2 — 2V2mal so lang als breit, zweizeilig, in der Mitte leicht, aber deutlich eingeschnürt, an beiden Enden stumpf. Thallus weder durch K noch K -f- CaCl verändert, Hymenium durch Jod anfangs leicht rmd schmutzig blau, dann weinrot gefärbt. Schweiz: Reichlich an größeren, schwärzlichen, wiederholt vom Wasser überspülten oder wenigstens besprengten Kalksteinen an den Ufern der Arve bei Genf. Gattung Placolecania (Sinr.) A. Zahlbr, Lager krustig, am Rande gelappt, mit den Hyphen der Markschicht an der Unterlage befestigt, geschichtet, unberindet oder berindet, mit werg- artiger Markschicht und Pleurococcus - Gonidien. Apothecien flächen- ständig, zuerst eingesenkt, endlich sitzend, kreisrund, mit flacher oder etwas gewölbter Scheibe, vom Lager berandet ; Hypothecium hell ; Para- physen einfach, unverzweigt; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, läng- lich-ellipsoidisch bis fast spindelförmig, zwei- bis vierzellig, dünnwandig. Behälter der Pyknokonidien eingesenkt, mit dunkler Mündung; Fulkren endobasidial, unverzweigt oder nur spärlich verzweigt, gegliedert. Pykno- konidien kurz, länglich, gerade. 500. PI. candicans (Dicks.) Zahlbr. — Liehen candicans Dicks. — Pla- codium candicans Dub. — Parmelia candicans Fr. — Lecanora candicans Schaer. — Ricasolia candicans Mass. — Amphiloma candicans Kbr. — Squamaria circinata var. candicans Oliv. — Squ. candicans Oliv. — Calo- placa candicans Flagey. — Gyalolechia candicans Zahlbr. — Diphratora candicans Jatta. — Taf. XXXIV, Fig. 4. Lager weiß oder aschgrau-weißlich, meist ein wenig bleifarben-grau- grünlich, 0,25 — 0,35 mm dick, an der Oberfläche mehlig, in kleinen, kaum über 2,5 mm breiten Rosetten, in der Mitte mehr oder weniger warzig- felderig, im Umfang strahlig -lappig, mit eng anliegenden, geschlitzt- gelappten Lappen, durch K nicht verändert. Apothecien bis über 1,5 mm breit, sitzend, mit gewöhnlich bereifter, fleischrötlicher, hellbrauner bis braunschwärzlicher, flacher, zuletzt gewölbter Scheibe, mit eigenem, sehr — 337 — deutlichem, dunklerem und dickem, oft faltig gekerbtem, zuletzt fast ver- schwindendem Lagerrande. Epithecium braun, Hypothecium farblos. Paraphysen verklebt, am Scheitel gebräunt, gegliedert und leicht kopfig, Endglied 4// dick. Schläuche lang keulig, achtsporig. Sporen länglich, oft schlecht entwickelt, zweizeilig, lo — 14 ju lang, 3 — 4 /u, dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pykniden deutlich sichtbar, braunschwärzlich, wenig vor- tretend. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 4,5 ^ lang, i f^ dick. An Kalkfelsen, selten. Tirol: Maroche bei Drö, auf Kalk; Monte Baldo. — Alpen: Am Comer See. — Frank. Jura: An flachen Dolomit- felsen eines Abhanges unterhalb Kleinziegenfeld im Weißmaintal und bei der Kemnitzen, westlich oberhalb Weißmain. — Bei Trier, auf Kalk- blöcken ; Cornelimünster bei Aachen. — Westfalen: Ziegenberg bei Höxter; am Bilstein zu Stadtberge; an den Leitmarschen Klippen; bei Letmatbe. — Hessen: Göttingen (?). — Auf Kalkfelsen im Altenberger Grund bei Jena. — Harz. Gattung Haematomma Mass. Lager krustig, einförmig, ergossen, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschich- tet, Oberseite schmal berindet, Rinde aus senkrecht zur Lagerfläche ver- laufenden oder unregelmäßigen, septierten, verklebten, mehr oder weniger dünnwandigen Hyphen gebildet; Markschicht wergartig; Gonidienschicht mit Pleurococcus-Gonidien. Apothecien sitzend, ausnahmsweise eingesenkt, kreisrund oder etwas unregelmäßig und fleckenförmig, vom Lager be- randet ; eigenes Gehäuse mehr oder weniger entwickelt oder fehlend ; Hypothecium hell; Paraphysen unverzweigt, fädlich, frei, an den Enden kaum verdickt; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, finger-, spindel- bis nadeiförmig, gerade, gekrümmt oder fast spiralig, parallel, vier- bis mehr- zellig, dünnwandig, mit zylindrischen Zellen. Behälter der Pyknokonidien in Lagerwärzchen versenkt, mit dunkler Mündung; Fulkren exobasidial, Basidien walzlich, einfach und verästelt; Pyknokonidien zylindrisch, gerade oder hakenförmig gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Rindenbewohnend (auch an Backsteinmauern) 2. Felsbewohnend 4. 2. Scheibe blutrot H. leiphaeinum. Scheibe blaß braunrot 3. 3. Hypothecium farblos H. elatinum. Hypothecium bräunlich H. cismonicum. Thom6-Migiila, Flora XII. 22 — 338 — 4- Lager durch KOH gelb gefärbt H. coccineum. Lager durch KOH nicht verändert H. ventosuni. 501. H. leiphaemum Ach. Zopf. — Lecanora haematomma var. leiphaema Ach. — L. leiphaema Ach . Lager körnig oder mehlig, schorfig, weiß, grauweiß oder schwach grau- grünlich, auf weißem, spinnwebartig sprossendem Vorlager, weder durch KOH, noch durch CaCl verändert. Apothecien eingesenkt oder sitzend mit blutroter Scheibe und eingekrümmtem, leprösem Lagerrande. Epithecium durch KOH violettpurpurn gefärbt. Apothecien selten gut entwickelt; innerer Bau wie bei H. coccineum. Pykniden häufig, Pyknokonidien fäd- lich, gleichdick, einfach gekrümmt, gestreckt etwa 20 /x lang, 0,2 — i fx dick. Norddeutsche Tiefebene verbreitet und steril häufig an Eichen, Buchen, Linden, Ulmen, Obstbäumen, auch an Backsteinmauern, Granit. — Im Hamburger Gebiet mehrfach. — Rügen: Eichen in der Granitz, auf dem Vilm ; an erratischen Blöcken hinter Groß- Stresow; Eichen im Park zu Puttbus. — Böhmen(?). 502. H. elatinum (Ach.) Kbr. — Lecanora elatina Ach. — Parmelia elatina Fr. — Lecanora lutescens Ach. — Taf. XXXIV, Fig. i — 3. Lager ausgebreitet, dünn, mehlig-staubig, aufgelöst, gelblichweiß, auf zartem, firnisartigem, weißem Vorlager. Apothecien klein, angedrückt, mit flacher, bräunlichroter Scheibe und bald verschwindendem, körnig-meh- ligem Rande, bis i mm breit, selten darüber. Hypothecium farblos. Para- physen schlank, locker vereinigt, am Scheitel bräunlich, durch K nicht anders gefärbt. Schläuche keulig oder aufgeblasen keulig, achtsporig. Sporen gewöhnlich spiralig gedreht, spindel-nadelförmig, an beiden Enden verschmälert, vier- bis sechszellig, 45 — 50^ lang, 4 — 5^ dick. Jod färbt die Schläuche allein intensiv blau. An der Rinde von Fichten und Tannen im Gebirge zerstreut und nicht häufig, z. B. Tirol: Kleiner Rettenstein, an Tannenrinde oberhalb Paß Thurn. Erklärung zu Tafel XXXIV, Fig. I. Haematomma elatinum, Rindenstück mit Lager und Apothecien, nat. Gr. „ 2. ,, ,, Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 75. ., 3- )) „ Sporen, Vergr. 800. „ 4. Placolecania candicans, Sporen, Vergr. 800, „ 5- Phlyctis agelaea, Rindenstiick mit Lager und Apothecien, nat. Gr, 1, 6. ,, ,, Lupenvergrößerung. n 7- 11 ,, Lager und Apothecium im Querschnitt, Vergr. 100. I) 8. „ ,, Schlauch, Vergr 400. M 9- 11 )i Sporen, Vergr. 400. „ 10. ,, argena, Schlauch, Vergr. 400. 9" \^j>^- ^^L/Jr„ . /y S^ ;^— "' " "" -'*^.IW)I «m*»^- / H 10 5-,9 r y^///?y^^ aa^/ue/:/ /^^ - W//. f/}'yi*/f/z — 339 — 503. H. cismonicum Beltr. — Lecidea Kieferi Harm. Lager weißlich, dünn, unbegrenzt, etwas ungleich runzelig, durch K nicht oder kaum merklich verändert. Apothecien zerstreut, gewöhnlich rundlich, bis über 0,8 mm breit, anfangs warzenförmig, später vortretend- sitzend, mit etwas vertiefter, flacher oder leicht gewölbter, blaß braunroter, bereifter Scheibe und gleichhohem oder zuletzt verschwindendem Lager- rande. Epithecium körnig, fahlrot, Hypothecium blaß bräunlich, durch K blaß gelb werdend. Paraphysen locker vereinigt, einfach, nicht deutlich ge- gliedert, gegen 1,5 /i dick. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen spiralig-wurmförmig, ein- bis vierzellig, 30 — 50^ lang, 5,5 — 6 fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. An Rinde von Tannen. Tirol: Kleiner Rettenstein, nicht selten an Tannenrinde im Walde oberhalb Paß Thurn. — Steiermark: Bürger- wald bei Leoben. — Schweiz: An Tannenrinde um Gossau, häufig. — Bayern: An Tannen oberhalb Schliersee; am Lautersee; bei Mittenwald an Tannen. — Baden: An Tannen zwischen Notschrei und Beleben. — Westfalen: In der Nähe von Münster. — Sächsische Schweiz: An einer Edeltanne im Uttewalder Grund. 504. H. coccia€um (Pers.) Kbr. — Liehen coccineus Pers. — Lecidea haematomma Ach. — L. saxetano Ach. — Liehen haematomma Ehrbg. — Parmelia haematomma Ach. — Patellaria haematomma Hoflfm. Lager weißlich, weiß, aschgrau, leicht ockerfarben oder fast blaß schwefelgelb, durch K gelb gefärbt, durch K + CaCl nicht verändert, weinsteinartig-körnig-mehlig, auf fädigem, weißem Vorlager. Apothecien zerstreut, punktförmig, bis 3 mm breit, eingesenkt, mit flacher oder etwas gewölbter, hell blutroter Scheibe, mit undeutlichem eigenem und meist er- habenem, staubigem Lagerrande. Epithecium braunrot, durch K violett werdend; Hypothecium gewöhnlich bräunlich oder gelblich, durch K gelb werdend. Paraphysen eng vereinigt, etwa i jx dick. Schläuche verlängert, schmal, achtsporig. Sporen spindelförmig, vier- bis achtzellig, 28 — 70 fi lang, 5 — y fx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien 18 bis 20 jx lang, kaum i // dick. Zerstreut im Gebirge, in den Alpen selten, an kieselhaltigem Gestein, in der Ebene nur in Oldenburg. Tirol: Selten an Porphyrblöcken der Eislöcher. — Schweiz: Rodolo im Veltlin; Gipfel des M. Saleve; Valsesia. — Bayern. — Frank. Jura. — Baden. — Westfalen. — Thüringen. — Erzgebirge. — Sächsische Schweiz. — Schlesien. 22* — 340 — 505. It ventosum (L.) Mass. — Liehen ventosus L. — Parmelia veti- tosa Ach. — Lecanora ventosa Ach. Lager dick, warzig -runzelig, etwas rissig felderig, schwefelgelb, grünlich-gelblich oder aschgraulich, durch K nicht verändert, auf weiß- lichem Vorlager. Apothecien angedrückt, i — 3 mm breit, mit flacher oder etwas gewölbter, matt blutroter Scheibe und hellerem, sehr dünnem, bald verschwindendem Rande. Hypothecium farblos. Paraphysen sehr eng verklebt, am Scheitel fast blutrot, durch K schön blauviolett oder blau werdend, im übrigen mehr oder weniger bräunlich oder rötlich. Schläuche keulig. Sporen nadeiförmig, sechs- bis achtzellig, an den Enden verdünnt, oft etwas gebogen oder gedreht, 40 — 55 fx lang, 3 — 5 jx dick. Jod färbt das Hymenium blau. Pyknokonidien zylindrisch oder fast nadeiförmig, gerade. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein im Gebirge zerstreut, in den Alpen häufig. Gattung Candelariella Müll. Arg. Lager krustig, einförmig, körnig, warzig, gefeldert oder am Rande gelappt, hell- oder dottergelb, durch Kalilauge nicht rot gefärbt, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschichtet, mit Pleurococcus-Gonidien. Apothecien sitzend, kreisrund, gelb, durch Kalilauge nicht rot gefärbt, lekanorinisch ; Hypo- thecium hell, unter demselben Gonidien ; Paraphysen unverzweigt, un- septiert oder gegen die Spitzen septiert und gegliedert; Schläuche acht- bis vielsporig; Sporen farblos, länglich bis ellipsoidisch, ein- bis zweizeilig, mit schmaler Scheidewand, dünnwandig. Behälter der Pyknokonidien sehr klein, punktförmig, gelb; Fulkren exobasidial, spärlich septiert, mitunter gegabelt oder verästelt, kurzzellig; Basidien mehr oder weniger walzlich; Pyknokonidien kurz, gerade, mehr oder weniger hanteiförmig. Übersicht der Arten: 1. Auf Moospolstern 2. Auf anderen Substraten 3. 2. Sporen 15 — 25^ lang C. Schistidü. Sporen 24 — 30^1 lang C. nivalis. 3. Auf Rinde und Holz 4. An Gestein 8. 4. Schläuche mehr als achtsporig 5. Schläuche achtsporig 6. 5. Lager krustig, weinsteinartig C. vitellina, Lager mehr zerstreut, kleinkörnig bis fast staubig C. xaothostlgma. — 341 — 6. Lager aschgrau C. luteoalba. Lager zitronengelb 7. 7. Sporen 9 — i2/i lang C. reflexa. Sporen 14 — 21 jx lang C. cerinella. 8. Sporen zu 12 — 20 im Schlauch C. flavovirella. Sporen zu 8 im Schlauch 9. 9. Scheibe fleischfarben C. glaucescens. Scheibe goldgelb oder dottergelb 10. IG. Epilhecium durch KOH schön rot gefärbt C. luteoalba. Epithecium durch KOH nicht verändert C. granulata. 506. C. Schistidii (Anzi). — Gyalolechia Schistidii Anzi. — Patellaria Schistidii Müll. Arg. — Biatorina Schistidii Klag. — Caloplaca Schistidii Jatta. — Lecanora Schistidii Harm. — Lecidea luteo-alba var. muscicola Schaer. Lager zerstreut schuppig oder körnig-warzig, dottergelb, durch K purpurrot gefärbt, zuweilen fast fehlend. Apothecien 0,5 — 1,5 mm und darüber breit, sitzend, mit orangegelber, matter Scheibe und erhabenem, ganzem, bleibendem, anfangs hellerem, später der Scheibe fast gleich- farbigem Rande. Paraphysen unverzweigt und gegliedert, die zwei bis drei letzten Glieder kurz und angeschwollen, Endglied fast kugelig und bis 6^ dick. Epithecium gelb, durch K purpurrot gefärbt. Schläuche schlank keulenförmig, achtsporig. Sporen lang ellipsoidisch, an beiden Enden ab- gerundet, zweizeilig, 15 — 25^14 lang, 4 — 6 [x dick. Sehr zerstreut und selten über Polstern von Schistidium und Grimmia in den Alpen, Sudeten und Jura. Tirol: Sulden, an Kalkfelsen beim Langen Stein oberhalb St. Gertraud, über Grimmia; Ampezzo, über Grimmiapolstern an Kalkfelsen des Dürrenstein ; Paneveggio, über Schisti- dium apocarpum an einer Felswand der Sandsteine und mergeligen Kalke am Rollepaß. — Schweiz: Alpen um Bormio, Valee de Bagnes ; Moni Saleve; M. Dole; Reculet; Simplon; Titlis. — Ober-Österreich: Über abgestorbenen Alpenpflanzen in der Alpenregion der Raxalpe. — Nieder-Österreich: An sonnigen Felsen des Prochenberges bei Ybbsitz. — Frank. Jura: Über Grimmia pulvinata an sonnigen Kalk- felsen oberhalb Neuessing im Altmühltale. — Schlesien: Auf Grimmia- polstern am Peterstein im Gesenke. 507. C. nivalis (Kbr.). — Zeora nivalis Kbr. — Callopisma nivale Kbr. — Gyalolechia nivalis Kbr. — Biatorina nivalis Th. Fr . — Lecanora nivalis Nyl. — Caloplaca nivalis Th. Fr. — 342 — Lager sehr dünn, warzig-krustig, weiß oder weißgrau, auf dunklem Vorlager, durch K bald nicht verändert, bald purpurrosa gefärbt. Apo- thecien klein, 0,4 — 0,7 mm breit, angedrückt, mit anfangs rotgelber, flacher Scheibe und graugrünem, erhabenem Rande, später fast olivenfarbig, ge- wölbt, mit fast verschwindendem Rande. Epithecium bräunlich, durch K schwarzpurpurn oder intensiv violettrot gefärbt. Paraphysen locker zu- sammenhängend. Schläuche lang keulig, achtsporig. Sporen lang zylin- drisch oder lang spindelförmig mit stumpfen Enden, 24 — 30^ lang, 4 — y u dick, mit schwer erkennbarer, durch K deutlicher werdender Scheidewand. Jod färbt die Schläuche, besonders deren oberen Teil, intensiv blau. Selten in den Alpen und im Riesengebirge über Moospolstern, beson- ders Grimmia und Andreaea. — Tirol: Finstertal, zwischen Kühetai und den Seen; Roßkogel, auf Blöcken des Gerölls über dem Weißbache; Pin- zolo, Corno alto. — Schweiz: Stelliboden; Isemannsalp. — Riesen- gebirge: Am Basalt der kleinen Schneegrube; unter der Schneekoppen- Kapelle ; Melzergrund. 508. C. vitellina (Ehrh.) Müll.-Arg. — Liehen vitellinus Ehrh. — Placodium vitellinum Br. et Rostr. — Verrucaria vitellina Hoffm. — Patellaria vitellina DC. — Parmelia vitellina Ach. — Xanthoria vitellina Th. Fr. — Gyalolechia vitellina Th. Fr. — Caloplaca vitellina Th. Fr. — Caudelaria vitellina Kbr. — Lecanora vitellina Ach. — Callopisma vitel- linum Stein. Lager krustig, weinsteinartig, ausgebreitet, hellgelb oder dottergelb, auf weißlichem Vorlager, durch K blaß rötlich-orange werdend. Apothecien gewöhnlich zahlreich, sitzend, bis i mm breit, mit flacher oder leicht ge- wölbter, dem Lager ungefähr gleichfarbiger oder schmutzig grüngelber bis schwärzlicher Scheibe, durch K orange-rosa, und erhabenem, ganzem oder körnig gezähntem Rande. Epithecium körnig, goldgelb, durch K nicht ver- ändert, Hypothecium farblos. Paraphysen am Scheitel gewöhnlich wenig angeschwollen, undeutlich gegliedert, verzweigt oder unverzweigt; Schläuche keulenförmig, 12 — 32 sporig. Sporen lang ellipsoidisch, gerade oder etwas gekrümmt, 8 — 18 // lang, 4 — y fx dick, anfangs ein-, später zwei- zeilig. Jod färbt das Hymenium bleibend blau. Pyknokonidien eiförmig, 2—2,5// lang, 1,5 /^ dick. Ziemlich häufig durch das ganze Gebiet verbreitet auf Rinde, Holz, Knochen, altem Leder, Gestein und Mauern, auch auf Erdboden und Moosen. 509. C. xanthostigma (Pers.). — Liehen xanthostigma Pers. — Leca- nora xanthostigma Nyl. — L. citrina ß xanthostigma Ach. — Caloplaca — 348 — vitelHna ß xanthostigma Th. Fr. — C. xanthostigma Oliv. — Placodium candelarium ß xanthostigma Hepp. — Blastenia xanthostigma Müll. -Arg. — Callopisma vitellina ß xanthostigma Stein. Von C. vitellina kaum zu trennen. Das Lager ist mehr zerstreut klein- körnig bis fast staubig. Apothecien kleiner. Sporen zu 12 — 32 im Schlauch, 10^ lang, 4/W dick. An Rinde und Holz, altem Holzwerk verbreitet und nicht selten. 510. C. reflexa (Nyl.) — Lecanora reflexa Nyl. — L. phlogina Nyl. — L. laciniosa f. adpressa Harm. — Caloplaca reflexa Boist. — Gyalolechia reflexa Dalla Torre et Sarnth. Lager zitronengelb, grünlich- oder dotter- zitronengelb, schuppig- körnig, mitunter fast fehlend, durch K nicht verändert. Apothecien meist klein, 0,3 — 0,4 mm, selten darüber breit, bald gewölbt oder selbst halb- kugelig, dottergelb, orangegelb oder rotbraun, bald vollständig biatorinisch, bald am Grunde von Körnchen des Lagers umgeben. Epithecium kömig, braun, durch K nicht verändert, Hypothecium farblos. Paraphysen unver- zweigt, gegliedert, 3// dick, Endglieder 7 — g /j, lang, nicht oder wenig auf- getrieben. Schläuche keulenförmig, achtsporig. Sporen lang ellipsoidisch, ein- bis zweizeilig, 9 — 12;^ lang, 5 — 6 ju dick. Jod färbt das Hymenium blaß blau. ( Selten. Tirol: Ampezzo, an ganz dünnen Fichtenzweigen bei Schluderbach ; an Föhrenzweigen zwischen Schluderbach und Ospedale. — Schweiz: An Eichen und Obstbäumen bei Zürich; Liestal; an Pappeln am Mont Saleve. — Heidelberg: An Robinien im Schloßgarten ; an Birn- bäumen am Kohlhofe. — Rügen: An einem Birnbaum in einer Lichtung der Granitz. 511. C. cerinella (Flke.) A. Zahlbr. — Lecanora epixantha Nyl. — Xanthoria subsimilis Th. Fr. — Gyalolechia aurella Kbr. — G. subsimilis Th. Fr. — Caloplaca subsimilis Th. Fr. — C. vitellina var. subsimilis Oliv. — Placodium aurellum Hepp. — Lecidea epixantha Ach. Lager sehr dünn, körnig-krustig, oft fast fehlend, zitronengelb oder grünlichgelb, auf undeutlichem Vorlager, durch K blaß rosa gefärbt. Apothecien sitzend, 0,3 — 0,5 mm breit, mit flacher, zuletzt etwas gewölbter, dottergelber, olivgelblicher oder schwärzlicher, durch K nicht veränderter Scheibe und heller gelbem, meist leicht gezähneltem Rande. Epithecium körnig, goldgelb, durch K nicht verändert; Hypothecium farblos. Para- physen frei, 3 — 4/z dick, unverzweigt, gegliedert, Endglied etwas an- geschwollen. Schläuche breit keulig, achtsporig. Sporen ein- oder zwei- — 344 — zellig, 14 — 21 n lang, 4 — 7/z dick. Jod färbt das Hymenium, besonders die Schläuche, blau. An Holz und Rinde, verschiedenartigem Gestein, Mauern, Mörtel und Ziegeln durch das ganze Gebiet verbreitet und meist nicht selten. 512. C. Davovirella (Nyl.). — Lecanora flavovirella Nyl. Lager gelbgrünlich, feinkörnig, zerstreut. Apothecien gleichfarbig, klein, 0,25 mm breit oder kleiner, mit ganzem Lagerrande. Sporen zu 16 (oder 12 — 20), länglich, einzellig, 6 — 12 jx lang, 3 — 5 /^ dick. Jod färbt die Schläuche bläulich, dann schmutzig violett-gelblich. — Der C. vitellina sehr ähnlich, aber durchweg gelbgrünlich. Heidelberg: Selten auf Sandsteinen des Ringwalles auf dem Heiligenberge. 513. C. glaucescens (Bagl. et Car.). — Gyalolechia glaucescens Bagl. et Car. — Caloplaca glaucescens Jatta. Lager weinsteinartig, aschgrau-blaugrünlich, durch CaCl nicht ver- ändert, körnig-warzig, mit angeschwollenen, glänzenden, mitunter eckigen, getrennten Warzen. Apothecien klein, vortretend, mit flacher, fleisch- farbener Scheibe und blassem, fast ungeteiltem, bleibendem Rande. Para- physen ziemlich kräftig, am Scheitel verdickt und gegliedert. Sporen läng- lich-ellipsoidisch, stumpf, 12 — 15^ lang, 4 — 5// dick. Alpen: Auf Felsen des M. Fenera. 514. C. luteoalba (Turn.). — Liehen luteoalbus Turn. — Lecanora luteoalba Dub. — L. cerina var. pyracea Nyl. — Lecidea luteo-alba Ach. — L. aurantiaca ß luteoalba Schaer. — L. luteoalba y pyracea Ach. — Bia- torina pyracea Kbr. — Caloplaca luteoalba Th. Fr. — Parmelia cerina c pyracea Fr. — Placodium pyraceum Br. et Rostr. — Patellaria ulmicola DC. — Gyalolechia luteoalba Arn. — Gyalecta Persooniana Ach. Lager sehr dünn, schorfig, aschgrau oder weißlich aschgrau, durch K nicht verändert, oft kaum erkennbar. Apothecien klein, anfangs eingesenkt, später sitzend, meist 0,4 — 0,6 mm, selten darüber breit, anfangs mit flacher, goldgelber Scheibe und hellerem, ganzem Rande, später mit gewölbter, un- berandeter Scheibe. Hypothecium farblos, Epithecium gelbbräunlich, durch K schön rotviolett gefärbt. Paraphysen ziemlich locker zusammenhängend, Endglied keulig oder fast kugelig angeschwollen. Schläuche fast zylindrisch- keulig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, zweizeilig, 9 — 15/^ lang, 4 — 6// dick. Jod färbt hauptsächlich nur die Schläuche intensiv blau. An Rinde, Mörtel, Steinen, ziemlich selten. Nieder-Österreich: In der Brühl. — Heidelberg: An Sambucus; an Mörtel und Sand- — 345 — steinen alter Mauern des Schlosses; bei Handschüchsheim. — Frank. Jura: An Mörtel alter Mauern und Rinde an verschiedenen Stellen. — Thüringen: An alten Weiden bei Apfelstädt ; an Efeu und Pappeln bei Arnstadt. — Nordd. Tiefebene: An einer Ulme bei Varel ; Witten- stein bei Westerstede (Aesculus) ; in Gristede (Pappel) ; an der Kirche zu Oldorf im Jeverlande an Backsteinen. 515. C. granulata (Schaer.) A. Zahlbr. — Parmelia parietina y granu- lata Schaer. — Placodium medians Nyl. — Gasparinia medians Nyl. — Amphiloma medians Bagl. — Candelaria medians Flag. — Lecanora me- dians Nyl. — L. granulata Wain. — Placodium murorum var. citrinum Hepp. Lager häutig, eng anliegend, in kreisrunden, kaum bis 2,5 cm breiten, oft zusammenfließenden und undeutlichen, in der Mitte aschgrauen oder grau-zitronengelben, aschgrau-bläulichen oder dunklen, körnigen, am Rande zitronengelben und lappig geteilten Rosetten; Lappen mehr oder weniger gewölbt, sich berührend, am Rande meist schwach gekerbt, gewöhnlich mit einem zitronengelben Reif bedeckt, durch K nicht oder sehr blaß fleischrosa gefärbt. Apothecien selten, sitzend, bis i mm breit, mit dottergelber, oft dunklerer, selbst schwärzlicher, durch K nicht veränderter Scheibe und ganzem oder gekerbtem, nacktem oder bereiftem Lagerrande. Hypothecium farblos, Epithecium körnig, bräunlich, durch K nicht verändert. Para- physen einfach oder wenig verzweigt, gewöhnlich gegliedert, das Endglied, mitunter auch die drei letzten Glieder meist kugelig oder keulig aufgetrie- ben. Schläuche sehr verlängert, achtsporig . Sporen farblos, 10 — 17^ lang, 5 — 8;/ breit. Pyknokonidien länglich oder länglich - ellipsoidisch, 3 — 4;^ lang, 1,5// dick. Auf Kalkstein, Mauern, sehr selten. Tirol: Auf Kalkblöcken bei Mori. — Schweiz: Zürich, Genf, Bern. — Heidelberg: An Sand- steinen alter Mauern längs des rechten Neckarufers. — Thüringen: Zwischen Waltersleben und dem Waldschlößchen bei Erfurt an einer Brücke. Gattung Phlyctis Wallr. Lager krustig, einförmig, ergossen bis pulverig, mit den Hyphen der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, unberindet, Mark- schicht wergartig, aus verflochtenen, dünnen und zartwandigen Hyphen gebildet, mit Pleurococcus-Gonidien. Apothecien dauernd in das Lager versenkt oder nur wenig vortretend, kreisrund, mit mehr oder weniger entwickeltem, unregelmäßig zerreißendem, oft undeutlichem Lagerrande. — 346 — Eigenes Gehäuse kümmerlich entwickelt, schmal und blaß oder verschwin- dend ; Paraphysen unverzweigt oder nur in den oberen Teilen verästelt, frei; Schläuche ein- bis achtsporig; Sporen farblos, länglich bis ellipsoi- disch, mauerartig-vielzellig, dünnwandig, ohne Schleimhülle. Behälter der Pyknokonidien in das Lager versenkt; Fulkren exobasidial, Basidien ein- fach; Pyknokonidien länglich, gerade. Übersicht der Arten: 1. Schläuche einsporig Ph. argena. Schläuche zwei- bis fünfsporig 2. 2. Schläuche zweisporig Ph. agelaea. Schläuche zwei- bis fünfsporig Ph. italica. 516. PhL agelaea (Ach.) Kbr. — Liehen agelaeus Ach. — Urceolaria agelaea Ach. — U. verrucarioides Pers. — Thelotrema variolarioides Ach. — Variolaria agelaea Turn. — Lecanactis urceolata Tul. — Taf. XXXIV, Fig. 5—9. Lager aschgrau oder weißlich aschgrau, durch K gelb, später rot oder blutrot gefärbt, dünn, etwa 0,17 mm dick, fast häutig zusammenhängend, später feinrissig oder körnig-staubig, auf weißem Vorlager. Apothecien klein, 0,25 — 0,35 mm breit, in leicht erhabenen, staubigen Warzen ein- geschlossen, von einer schorfig-staubigen Masse umwallt oder fast über- deckt, mit schwärzlicher, weiß oder blauweiß bestreuter Scheibe. Schläuche zweisporig. Sporen eiförmig, mauerförmig geteilt, an beiden Enden durch einen farblosen Fortsatz gespitzt, farblos oder hell grünlich braun, 42 bis So fj, lang, 14 — 32^ dick. Pykniden als kaum erkennbare schwarze Pünkt- chen entwidcelt; Pyknokonidien gerade, 1,5^ lang, 0,5/^ dick. An glattrindigen Bäumen durch das ganze Gebiet, auch in den Alpen, verbreitet und meist nicht selten, stellenweise (Nordd. Tiefebene, Schle- sien) sehr häufig. 517. Phl. itallca Garov. — Phl. spilomatica Mass. — Arthonia pruinosa var. spilomatica Scliaer. Lager weinsteinartig-staubig, ausgebreitet, schmutzig weißlich oder aschgraulich. Apothecien eingesenkt, mit flacher brauner, grau bereifter, zuletzt nackter Scheibe und staubigem Lagerrande. Schläuche zwei- bis fünfsporig, sackförmig-keulig. Sporen etwas bräunlich, eiförmig, mauer- förmig geteilt, an den Enden ohne Fortsätze, 48 — 72 /x lang, 24 — 36 /j, dick. Schlesien: An Eschen bei Sprottau. ÜJ^ /) '-yfCf'/i(eH , /^ ^ I ) ^ ^^ J^' >V .J '^'T^T'Tn * tl\ 6" L L'> \ :-.- ^3^: ^ w — 347 — 5i8. Phl. argena Kbr. — Taf. XXXIV, Fig. lo. Von Phl. agelaea hauptsächlich durch die Sporen verschieden. Diese liegen einzeln in den Schläuchen, haben keine hyalinen Fortsätze an den Enden, sind länglich oder lang zylindrisch und viel größer, loo — 140^ lang, 27 — ^o ju dick. An gleichen Standorten wie agelaea und ebenso verbreitet, doch meist weniger häufig. Familie Pertusariaceae. Lager krustig, einförmig, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Markschicht an der Unterlage befestigt, Oberseite berindet oder unberin- det, Markschicht wergartig, Gonidienschicht oberhalb der Markschicht liegend, mit Pleurococcus-Gonidien. Apothecien einzeln oder zu mehreren in Fruchtwarzen versenkt, mit in der Regel sehr enger Scheibe, seltener ist die Scheibe gut erweitert, wodurch das Apothecium einen deutlich lekanorinischen Habitus gewinnt; eigenes Gehäuse fehlt; Hymenium vom Lager bekleidet; Paraphysen gut entwickelt, in der Regel verzweigt und netzartig verbunden, seltener unverzweigt und frei. Schläuche ein- bis achtsporig. Sporen farblos oder gebräunt, zumeist groß und dickwandig, ein- bis zweizeilig. Fulkren exobasidial; Basidien einfach oder nur wenig verzweigt. Übersicht der Gattungen: Sporen einzellig Pertusaria. Sporen zweizeilig Varicellarla. Gattung Pertusaria DC. Lager krustig, einförmig, ober- oder unterrindig, mit den Hyphen des Vorlagers oder der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, mit oder ohne Sorale, unberindet oder mit einer schmalen, knor- Fig. Erklärung zu Tafel XXXV. I. Pertusaria protuberans, Lager auf Rinde. 2. ,, bei Lupenvergrößerung 3- amara, Lager auf Rinde. 4- „ bei Lupenvergrößerung. 5- pustulata. 6. „ bei Lupenvergrößerung. 7- Icioplaca. 8. „ bei Lupenvergrößerung. 9- lactea. 10. ,, bei Lupenvergrößerung. — 348 — peligen, pseudoparenchymatischen Rinde, welche aus mehr oder weniger senkrecht zur Lageroberfläche verlaufenden, verklebten und septierten, mäßig dickwandigen Hyphen hervorgegangen ist; mit Protococcus-Goni- dien ; Markschicht wergartig, aus dünnwandigen oder mäßig verdickten Hyphen gebildet. Apothecien einzeln oder zu mehreren in gonidienführen- den Fruchtwarzen eingeschlossen, seltener in das Lager versenkt ; Frucht- scheibe sehr eng, fast punktförmig oder mehr oder weniger erweitert; Hymenien kugelig bis scheibenförmig, mit reichlicher Gallerte; eigenes Gehäuse fehlt oder nur wenig entwickelt und dann hell und aus parallel zum Hymenium verlaufenden Hyphen zusammengesetzt; Hypothecium hell, unter demselben nur ausnahmsweise Gonidien ; Paraphysen verzweigt und netz- oder leiterartig verbunden, zart; Schläuche ein- bis achtsporig; Sporen in der Regel groß oder sehr groß, farblos, seltener gebräunt oder braun, einzellig, mit stark verdickter, konzentrisch geschichteter Wand, innere Sporenwand glatt oder mit quer gestellten Leisten oder Rippen versehen. Pykniden in Lagerwärzchen versenkt; Fulkren exobasidial; Pyknokonidien zylindrisch, faden- bis nadeiförmig. Übersicht der Arten: A. Fertile Arten. 1. Sporen unter 50 /* lang, meist zu 8 im Schlauch 3. Sporen über 50 ju lang 2. 2. Sporen zu i — 2 im Schlauch 15. Sporen meist mehr als 2 im Schlauch 10. 3. Sporen sehr klein, 10 — ly /n lang P. tauriscorum (537). Sporen größer 4. 4. An Rinde 5. An Gestein, auf Erdboden, über Moosen 7. 5. Lager gelblich-grau P. sorblna (545). Lager weiß bis aschgrau 6. 6. Sporen 18 — 32^ lang, 11 — 20^ dick P. protuberans (533). Sporen 27 — $0 ju lang, 15 — 27^ dick P. SommerfeltJi (554). 7. Lager zuletzt mit korallenartigen Sprossen P. oculata (534). Lager ohne korallenartige Sprosse 8. 8. Sporen nur bis 2$ ju lang P. degradata (535). Sporen über 25 ^ lang 9. 9. Lager durch KOH nicht verändert P. inquinata (553). Lager durch KOH gebräunt P. polycarpa (536). IG. Lager schwefelgelb 11. Lager grau oder gelblichgrau 12. — 349 — 11. Sporen zu 4, sehr groß P. sulphurella (538). Sporen zu 4 — 7, 70 — 120 fi lang P. lutescens (558). 12. Lager mit zylindrischen oder korallenartigen Papillen 13. Lager nicht mit solchen Papillen 14. 13. An Rinde P. coronata (551). An Gestein P. areolata (546). 14. Fruchtwarzen mit scheibenartigen Öffnungen P. Wulfenü (555). Fruchtwarzen mit punktförmigen Öffnungen P. glomerata (552). 15. Vorzugsweise auf Rinde, über absterbenden Pflanzen 16. Auf Gestein 33. 16. Sporen stets nur zu i im Schlauch 17. Sporen zu i — 2 oder stets 2 im Schlauch 23. 17. Über Moosen und Pflanzenresten P. bryontha (539). An Rinde 18. 18. Lager durch KOH gefärbt 19. Lager durch KOH nicht verändert 20. 19. Sporen 25 — 40^ breit P. Waghornei (522). Sporen 42 — 60^ breit P. leptospora (521). 20. Lager nicht sorediös P. ophthalmiza (529). Lager sorediös 21. • 21. Sporen 70 — 90/^ dick P. velata (520). Sporen bis 60 fjL dick 22. 22. Soredien stark bitter schmeckend P. amara (523). Soredien nicht auffallend bitter P. multipuncta (526). 23. Rindenschicht durch KOH nicht oder nur sehr schwach gelblich ge- färbt 24. Rindenschicht durch KOH deutlich gefärbt 26. 24. Sporen meist zu 4 im Schlauch P. leioplaca (550). Sporen zu i — 2 im Schlauch 25. 25. Scheibe punktförmig, dunkel P. communis (540). Scheibe breit, fleischrötlich P. globulifera (525). 26. KOH färbt das Lager gelb, später oft braun 27. KOH färbt das Lager erst gelb, dann rot oder rötlich 31. 27. Lager und Warzen auffallend runzelfaltig P. De Baryana (541). Lager und Warzen nicht stark runzelfaltig 28. 28. Apothecien zahlreich, bis 30 in flach polsterförmigen Fruchtwarzen P. colliculosa (543). Apothecien in viel geringerer Zahl (i — 6) in den Fruchtwarzen 29. — 350 — 2g. Schläuche teils ein- bis zwei-, teils fünf- bis sechssporig P. caesioum- brina (544). Schläuche stets ein- bis zweisporig 30. 30. Mark durch Jod gebläut P. laevigata (532). Mark durch Jod nicht gebläut P. pustulata (542). 31. Sporen unter loo// lang P. Stenhammari (556). Sporen über 100 ju lang 32. 32. Sporen 30 — 50 yU dick P. coccodes (547). Sporen über 50 /x dick P. concreta (549). 33. Schläuche einsporig 34. Schläuche ein- bis zweisporig 40. 34. Lager durch KOH nicht verändert 35. Lager durch KOH gefärbt 38. 35. CaCl färbt das Lager rot P. lactea (519). CaCl verändert die Farbe des Lagers nicht 36. 36. Soredien stark bitter schmeckend P. amara (523). Soredien nicht auffallend bitter 37. ^y. Jod färbt die Hymenialschicht erst blau, dann orangerot P. globulifera (525). Jod färbt die Hymenialschicht dauernd blau P. dactylina (527), 38. K'OH färbt das Lager zitronengelb P. ocellata (528). KOH färbt das Lager gelblich, gelb bis orangerot 39. 39. Lager mit zylindrischen, torulösen, i — 4 mm langen Papillen P. dac- tylina (527). Lager mit kurzen Papillen und Soredien P. amarescens (524). 40. Lager durch KOH gelb gefärbt 41. Lager durch KOH nicht verändert 43. 41. Reife Sporen olivfarben bis schwärzlich P. lactesceos (557). Reife Sporen farblos 42. 42. Mark durch Jod gebläut P. corallina (530). Mark durch Jod nicht gebläut P. concreta (549). 43. CaCl färbt das Lager vorübergehend violett-purpurn P. Isidioldea (548). CaCl färbt das Lager nicht violett-purpurn P. communis (540). B. Nur steril bekannte Arten. Lager durch KOH außen gelb gefärbt P. subdubia (531). Lager durch KOH außen kaum verändert P. leucosora (559). 519. P. lactea (L.) Nyl. — Liehen lacteus L. — Variolaria lactea Pers. — Taf. XXXV, Fig. 9, 10. — 351 — Lager milchweiß, aschgrau, aschgrau-bleifarben oder schwärzlich asch- grau, durch Kalilauge nicht verändert, durch Chlorkalklösung rot gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut, fast glatt und glänzend oder mehr oder weniger runzelig, rissig. Apothecien weiß oder weißlich, lakanorinisch, 0,5 — 0,7 mm breit, mit unregelmäßigem Lagerrand. Schläuche einsporig. Sporen 180 — 205;^ lang, 65 — yo fi dick. Pyknokonidien stäbchenförmig, gerade, 4,5 ^x lang, 0,5 fx dick. Auf kieseligem Gestein im Gebirge verbreitet. /. cinerascens Nyl. Lager schwärzlich-aschgrau. Zerstreut, z. B. Vogtland, Frankenwald, Vogesen usw. 520. P. velata (Turn.) Nyl. — P. conglobata Ach. — Parmelia velata Turn. — Liehen velatus Sm. Lager milchweiß bis grauweiß, feucht grünlich, anfangs knorpelig- häutig, später körnig und im Alter gewöhnlich sorediös, von häutigem, weißem Vorlager umgeben, durch Kalilauge nicht verändert, durch Kali- lauge -f- Chlorkalklösung scharlachrot gefärbt, durch Chlorkalklösung allein meist nur an den Stellen rot gefärbt, an denen die äußere Rindenschicht abgerieben ist. Apothecien sehr selten gefunden, dann aber zahlreich, groß, mit vertiefter, bereifter, blasser, dick wulstig berandeter Scheibe. Hypo- thecium gelblich. Paraphysen sehr dick. Sporen einzeln im Schlauch, sehr groß, 200 — 300^ lang, 70 — 90^ dick. Hymenium durch Jod blau, Sporen- inhalt lebhaft gelb gefärbt. Pyknokonidien fast eiförmig, etwa 3 fx lang. An Rinde von Laubbäumen, zerstreut und meist selten. Baden: Buchenrinde bei Konstanz (einmal gefunden). — Erzgebirge: Alten- burg, an Ebereschen am Wege nach Rehefeld und Georgenfeld. — Thü- ringen: Am Grunde alter Eichen bei Georgental; vielleicht auch an einer alten Linde auf dem Hirschstein bei der Hohen Sonne. — Nordwest- deutschland: Stormarn, an Pappeln bei Braak; an Eichen bei Satten- felde ; Lauenburg usw. Häufig in den ammerländischen Waldungen und auf den nordfriesischen Inseln. — Rügen. 521, P. leptospora Nitschke, Nyl. Lager aschgrau oder bleifarben-aschgrau, 0,2 — 0,4 mm dick, mehr oder weniger stark runzelig-rissig, oft durch eine blaß weißliche, glatte, etwa 2 mm breite Zone begrenzt, durch Kalilauge gelb, später orange, nach längerer Zeit rostrot, durch CaCl, K -f CaCl nicht gefärbt. Fruchtwarzen zerstreut, 0,8 — 1,5 mm breit, etwas gestutzt oder fast kugelig, vortretend, mit I — 3 Apothecien, deren rosa Scheibe zuletzt mehr oder weniger aus- — 352 ~ gebreitet und von einem dicken, weißlichen Reif bedeckt erscheint. Schläuche einsporig. Sporen länglich, io6 — i8o// lang, 42 — 60 fi dick. Pyknokonidien stäbchenförmig, 3—5 fi lang, kaum i fx dick. P. multipuncta und F. leptospora umfassen eine Anzahl nahestehender Flechten, die hinsichtlich Reaktionen des Thallus, Sporengröße und Dicke der Sporenmembran Unterschiede zeigen. Inwieweit diese verschiedenen Formen zu vereinigen oder als selbständige Arten aufzufassen sind, muß späteren, auf umfangreicheres Material gestützten Untersuchungen vor- behalten werden. Hier wurden die beiden Arten nach dem Vorgange Har- m.ands hauptsächlich nach ihrer Reaktion gegenüber Kalilauge auseinander- gehalten. Hinsichtlich der Standorte ist für multipunctata vielleicht noch der eine oder andere zu streichen und hierher zu stellen. Westfalen: An Buchen im Wohlbecker Tiergarten, des Bagus zu Steinfurt, des Ringelsheimer Waldes bei Büren, der Grotenburg bei Det- mold, im Solling bei Höxter. — Nordwestdeutschland, häufig (multipuncta?). 522. P. Waghornei Hult. Lager sehr dünn, flach, soredienlos, grau bis weißlichgrau, am Rande heller, durch KOH zinnoberrot gefärbt. Apothecien einzeln, schwarz, weißlich bereift, mit deutlich weißem Rande. Sporen einzeln, 100 — 150^ lang, 25 — 40 fjL breit. Auf Rinde, sehr selten. AllgäuerAlpen: An Weiden am Stillach- ufer bei Oberstdorf. 523. P. amara (Ach.) Nyl. — Variolaria amara Ach. — Pertusaria multipuncta var. amara Oliv. — Liehen fagineus L. — Pertusaria Wain. — Variolaria faginea Pers. — Taf. XXXV. Fig. 3, 4; Taf. XXXVL Fig. i. Lager aschgrau oder fast weiß oder schwärzlich, ziemlich glatt oder mehr oder weniger runzelig, kaum bis 0,2 mm dick, durch Kalilauge oder Chlorkalklösung nicht verändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Soralc stark gewölbt, rein weiß, Soredien stark bitter schmeckend, durch Kali- lauge + Chlorkalklösung rötlich violett gefärbt. Apothecien lekanorinisch, Erklärung zu Tafel XXXVI. Fig. I. Pertusaria amara, Querschnitt durch das Lager. „ 2. ,, leioplaca, Querschnitt durch das Lager mit zwei Apothecien. „ 3. „ ,, Schlauch mit Paraphysen. „ 4- „ „ Sporen. ,, 5. ,, pustulata, Schlauch mit Sporen, Vergr. 300. ,, 6. ,, ,, Paraphysen, Vergr. 500. „ 7. Varicellaria rhodocarpa, Spore, Vergr. 500. ^A'U//- /fffurr/fft' , ^v'///^A /^r/L )() VW-^- üfiSJpcPHe^^*?^ &C y/^ j-^ — 353 — in den Soralen ähnlichen, i — 2 mm großen Lagerwarzen eingesenkt, mit stark bereifter, gewölbter Scheibe. Schläuche einsporig. Sporen etwa 50 /^ breit, 180 — 200^/ lang, mit etwa 7^ dicker Membran. Jod färbt das ganze Hymenium blau. Auf Rinde von Laubhölzern, selten Nadelhölzernj sehr selten auf Ge- stein, durch das ganze Gebiet häufig, stellenweise gemein. 524. P. atnarescens Nyl. Der P. amara sehr ähnlich, aber nur wenig bitter schmeckend, Lager durch Kalilauge gelblich bis gelb, durch Chlorkalklösung allein nicht, durch Kalilauge -f Chlorkalklösung rotgelblich bis orangerot gefärbt. Die Sore- dien färben sich ähnlich, oft vorher flüchtig violett. Thüringen: Am Hohen Fels bei Oberhof auf Porphyr; Werratal bei Blankenburg auf Tonschieferfels. Nach Lettau sind die hier vorkom- menden Flechten möglicherweise zu amarescens zu ziehen. 525. P. globulifera (Turn.) Nyl. — P. faginea Arn. — P. multipunctata var. globulifera Nyl. — Variolaria globulifera Turn. — V. faginea Am. Lager aschgrau-grünlich, weder durch Kalilauge noch durch Chlor- kalklösung gefärbt, anfangs knorpelig, glatt, dann runzelig und mit war- zigen oder körnigen Sprossungen, oft mit etwas verschiedenfarbig ge- zontem Rande; Mark durch Jod nicht gefärbt. Fruchtwarzen groß, i bis 3,5 mm breit, fast kegelig oder eingedrückt, mit i — 3 Apothecien, deren weißlich bereifte, breite Scheibe fleischrötlich durchscheint. Schläuche meist mit einer, selten zwei Sporen. Sporen 150 — 250 ^^ lang, 50 — So /j, breit. Jod färbt das Hymenium blau, später orangerot. Pykniden in kleinen Lagerwarzen. Pyknokonidien stäbchenförmig, gerade, 5 — 6 ju lang, I yu dick. Durch das ganze Gebiet verbreitet an Rinde von Laubhölzern und über Moosen, zuweilen auch auf Holzwerk, selten an Nadelhölzern, sehr selten an Steinen. Fruchtend bisher nur an Buchen. 526. P. multipuncta (Turn.) Nyl. — P. communis var. sorediata Fr. — P. sorediata Malbr. — Variolaria multipuncta Turn. Lager aschgrau, dünn, ungleichmäßig oder mehr oder weniger run- zelig, rissig, sorediös, durch K, CaCl, K + CaCl nicht verändert; Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen zerstreut, oft zahlreich, vortretend, mit I — 5 Apothecien, die lange Zeit in einer markartigen Substanz ein- geschlossen bleiben und schließlich eine fast flache, rosa gefärbte, gewöhn- lich von einem dicken Reif bedeckte Scheibe zeigen. Schläuche einsporig. Thome-Migrula, Flora. Xll. 23 — 354 — Sporen länglich, 165 — igo fi lang, 44 — 60^ dick. Pyknokonidien gerade, zylindrisch, 5 — 7^ lang, i fx dick. Selten und zerstreut an Rinde von Laub- und Nadelhölzern. Tirol: Predazzo, an Tannen am Wege zur Alpe Val Maor. — Nieder-Öster- reich: An alten Tannen am Sonntagsberg. — Schweiz: Wälder bei Lugano; bei Schwyz, Ob€rust€r, Gossau. — Baden: Badener Höhe; um Karlsruhe; Heidelberg, an einer Birke im Felsenmeer am Königstuhl. — Frank. Jura: An der Rinde mittlerer Tannen im Walde oberhalb Neu- haus bei Krottensee. — Böhmen: An Laubholzrinden bei Reichenberg. — Schlesien: Im Walde von Goleow bei Rybnik; Bautzener Wald bei Kreuzburg; Görbersdorf, Schwarzer Berg, Hohes Gebirge; Gr. Leubuscher Wald bei Brieg; Glatz, Rückers, Aufstieg nach dem Ochsenberg (überall an Buchen) . — Thüringen: Stützerbach usw. — Nord West- deutschland häufig (leptospora?). — Rügen: häufig an Buchen in der Stubbnitz, Granitz, auf der Vilm, an Carpinus auf dem Greifswal- der Oye. 527. P. dactylina (Ach.) Nyl. — Liehen dactylinus Ach. — Asidium dactylinum Ach. Lager weiß, dünn, ungleichmäßig, mit gleichfarbigen, zylindrisch- torulösen, i — 4 mm langen, gegen ^/2mm breiten, einfachen oder wenig und kurz verzweigten, gewöhnlich zahlreichen und genäherten Papillen besetzt, durch K fast gar nicht oder mehr oder weniger lebhaft gelb und dann orangerot gefärbt, durch andere Reagentien nicht verändert. Apo- thecien im Scheitel von Papillen eingeschlossen, selten lekanorinisch, ge- wöhnlich von einem Lagerdeckel bedeckt, durch welchen die Scheibe als dünner, mißfarbiger Ring sichtbar ist. Schläuche einsporig. Sporen läng- lich, wenig dickwandig, 125 — 220^ lang, 65 — 85^ dick. Jod färbt die Hymenialschicht blau. Schweiz (,, Status isidioideus ad terram in alpinis"). 528. P. oceUata (Wallr.) Kbr. — P. rupestris ß 2 ocellata Fw. — Thelo- trema ocellatum Wallr. — Taf. XXXVI D, Fig. 7. Lager weinsteinartig, ausgebreitet, dunkelgrau oder bräunlichgrau, glatt oder warzig körnig, auf grauem, unscheinbarem Vorlager, durch K zitronengelb, durch K + CaCl zitronengelb mit einem Stich ins Orange, durch CaCl allein nicht gefärbt. Fruchtwarzen zerstreut, abgeflacht, am Rande in Soredien sich auflösend. Apothecien durch grünlich-schwarze Mündungen erkennbar, durch Zusammenfließen eine schwarze Scheibe bildend. Schläuche einsporig. Sporen eUipsoidisch, 120 — 190^ lang, 35 ^^is 60^ dick. — 355 — Sehr selten, auf Gestein. Schlesien: An Quadersandsein der Heuscheuer, an den Adersbacher und Weckelsdorf er Felsen. — Hessen: Gipfel des Altkönigs. var. discoidea Kbr. Kruste sehr dünn, körnig-staubig, Früchte schwärzlich, meist hervor- tretend, mit abgerieben-staubigem Rande. — Die sterile, in weißliche Soredien aufbrechende Form wird als f. variolosa Fw. bezeichnet. var. Flotowiana Flke. Kruste dick, warzig-körnig, dunkel. Früchte in den am Scheitel in weiße Soredien aufbrechenden Warzen ganz eingesenkt und von Soredien- körnchen überdeckt. 529. P. opbthalmiza Nyl. — P. multipunctata var. ophthalmiza Nyl. Lager aschgrau, durch Reagentien nicht verändert, sehr dünn, unter- rindig, glatt, nicht sorediös, weder durch KOH noch durch KOH -f CaCI verändert. Fruchtwarzen klein, gegen 0,8 mm breit, ziemlich regelmäßig zerstreut, gewöhnlich nur mit einem Apothecium, welches durch einen Riß im Lager sichtbar wird, dessen vortretendes Mark um das Apothecium einen weißlichen, ziemlich dicken, staubigen Rand bildet; Scheibe dunkel, mit einem ziemlich dünnen Reif bedeckt. Schläuche einsporig. Sporen 160 — 205// lang, 80 — 100^ dick. Jod färbt nur die Schläuche blau. An der Rinde von Laub- und Nadelhölzern in den Alpen, sehr selten. Tirol: Auf Alnus incana am Fretschbache bei der Brücke unterhalb Ratzes und an dünnen Zweigen junger Fichten ; Eggental, an dünnen Fichtenzweigen im Walde gegen den oberen Karrer See. 530. P. corallina (L.) Th. Fr. — P. dealbata Nyl. — P. ocellata ß coral- lina Kbr. — P. sorediata var. saxicola Garov. — Liehen dealbatus Ach. — Variolaria corallina Ach. — V. dealbata DC. Lager weißlich, aschgrau oder bleigrau, durch Kalilauge gelb, später rostrot gefärbt, durch Chlorkalklösung nicht verändert ; Jod färbt das Mark blau. Kruste dick, ziemlich ausgebreitet, tief rissig gefeldert, unregel- mäßig warzig oder mit korallenartigen, runden, einfachen oder spärlich geteilten Sprossungen. Apothecien zu i — 11 in vortretenden, staubig auf- brechenden Lagerwarzen eingesenkt, mit punktförmiger, später sich ver- breiternder graugrüner oder dunkler Scheibe. Schläuche gewöhnlich zwei- sporig. Sporen 50 — 150^ lang, 25 — 80 ^t dick. Nur die Schläuche färben sich mit Jod blau. Pykniden in kleinen, 0,5 mm breiten, erhabenen Lager- warzen. Pyknokonidien stäbchenförmig, gerade oder leicht gebogen, 6 bis 7,S fM lang, 0,1^ dick. 23* — 356 — Auf Gneis, Glimmerschiefer, Phyllit, Porphyr usw. im Gebirge ver- breitet, seltener an Holz und Rinde (Rhododendron). In der Ebene selten an erratischen Blöcken. Nordwestdeutschland selten : An Granit der Visbecker Braut; Steindenkmal in Dötlingen; bei Dohlen; Bülfenbett bei Sievern : Hünengrab bei Kahlstorf ; zwischen Kahlstorf und Kl.- Pretzier. 531. P. subdubia Nyl. Von P. corallina nur durch glatteres Lager und die fehlende Blau- färbung des Markes durch Jod verschieden. Nur steril bekannt. Heidelberg: Selten am Grunde von Birken und Sorbus in den Felsenmeeren Xs. ^^■•^.■.y/ ^ J^<^ \ / /( ^ii "^f.^ / \ // f Flechten Taf. 36 D IV'rtusaria — 365 — Jod färbt nur die Schläuche blau. Pyknokonidien an den Enden verjüngt, 9 n lang, I fji dick. Im Gebirge an Rinde besonders von Laubhölzern verbreitet. /. laevigata Th. Fr. — P. leioplaca f. octospora Nyl. — F. alpina Hepp. in Kbr. Par. Sporen normalerweise zu 8 im Schlauch. Tirol: Plansee, an Berberis. — Thüringen: Finsteres Loch beim Auerhahn (Stützerbach). /. exesa Lettau. Lager dünn, mit i — 3 mm breiten oder durch Zusammenfließen noch größer werdenden lochförmigen Defekten in großer Menge, offenbar an Stelle der Fruchtwarzen. Thüringen: An glatter Buchenrinde stellenweise in großer Menge. 551. P. coronata (Ach.) Th. Fr. — P. chlorantha Zw. — Porina coro- nata Ach. Lager weißlich aschgrau oder gelblich graugrün, anfangs knorpelig- häutig, glatt, bald warzig-korallinisch, mit Soredien bedeckt, durch Kali- lauge lebhaft gelb, durch Chlorkalklösung nicht gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen vortretend, faltig-eckig, unregelmäßig, oft isidiös ausgewachsen mit kleinen, punktförmigen, schwärzlichen Frucht- scheiben. Sporen zu 2 — 8 im Schlauch, mit deutlich geschichteter Mem- bran, 100 — 140^ lang, 35 — 60 yu dick. Pyknokonidien nadeiförmig, gerade, g fi lang, 0,5 /u. dick. An Rinde, ziemlich selten: Baden, in den Wäldern des Königstuhles bei Heidelberg an Buchen. — München: Nordseite der Allacher Lohe (Ahorn), südlich von Wörnbrunn (Birken), unweit der Menterschweige (Lärchen). — Frank. Jura: An alten Zitterpappeln an der Straße zwischen Neudorf und dem Veldensteiner Forst. — Allgäuer Alpen: Oberstaufen, Pfronten. — Augsburg. — Vogtland: An Roßkasta- nien bei Mühltroff . — Schlesien: Ochojetzer Wald bei Rybnik (Fagus) ; Gr. Leubuscher Wald bei Brieg ; Eibgrund ; Wald über Schreiberhau nach Erklärung zu Tafel XXXVI D. Pertusaria Sommerfeltii, Schlauch, Vergr. 250. „ Spore, Vergr. 500. leioplaca f. laevigata, Schlauch, Vergr. 250. „ Sporen, Vergr. 500. glomerata, Schlauch, Vergr. 250. „ Spore, Vergr. 500. ocellata, Schlauch, Vergr. 500. Fig. I. 1 ^ertus 2. n 3- 11 4- 11 5- 1) 6. 11 7- n — 366 — der alten schlesiscben Baude; Glatz, Rückers hinter Hubertus; Habel- schwerdt; Wälder um Kaiserswaldau ; Militsch, Buchenwälder am Wald- kretscham. — Thüringen verbreitet, von Eisenach bis Masserberg häufig. — Nordwest-Deutschland selten : an Eichen im Mansholt-:ir Busch; an einer Buche im Lüßwald. — Schleswig-Holstein: nicht häufig durch das ganze Gebiet. 552. P. glomerata (Schleich.) Schaer. — Liehen glomeratus Schleich. — Porina glomerata Ach. — Endocarpon globularis Smrft. — Parmelia ver- rucosa ß Pertusaria Fr. — Thelotrema mammosum Pers. — ■ Pionospora glomerata Darbishire. — Taf. XXXVI D, Fig. 5, 6. Lager dünn, fast knorpelig, unterbrochen faltig-warzig, gelblichweiß bis kreideweiß, auf weißlichem, firnisartigem Vorlager, durch Kalilauge besonders in den Fruchtwarzen, weniger intensiv in den weißen Teilen des Lagers erst gelb, bald blutrot gefärbt, durch Chlorkalklösung nicht ver- ändert, Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen kugelig, gehäuft, etwa I mm breit, gewöhnlich je ein Apothecium mit punktförmiger oder wenig erweiterter, schwärzlicher Mündung einschließend. Schläuche meist vier- (selten acht-) sporig. Sporen 70 — 120 ^ lang, 30 — 40^ dick. Epithe- cium durch Kalilauge violett gefärbt. Jod bläut nur die Schläuche. Auf Moos und abgestorbenen Pflanzenteilen, Erdboden, selten auf Rinde und Holz, sehr selten auf Gestein, zerstreut in den Alpen und im Riesengebirge. Tirol: Kleines Walsertal, Fellhorn ; Grenzkamm, Schwarze Milz, Kreuzeck; Gurgl, Hohe Mut; Waldrast, Matreier Grube, Kalbjoch; Brenner, längs der Bergschneiden; Kleiner Rettenstein; Rottenkogel; Schiern, im oberen Damers ; Paneveggio, gegen Vineghie. — B a y r. Alpen: Funtenseetauern, Watzmann, Steinberg, Höllental -Kaargrat, Fellhorn, Kreuzeck, Breitenberg, Seekopf usw. — Riesengebirge; Über Moosen am Basalt der Kleinen Schneegrube. 553. P. inquinata (Ach.) Th. Fr. — Lecanora coarctata <5 inquinata Ach. Lager aschgrau oder blaß aschgrau, mitunter etwas bräunlich, meist nicht sehr dick, rissig gefeldert, weder durch Kalilauge noch durch Chlor- kalklösung gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen zerstreut oder sich berührend, zuweilen fast zusammenfließend, mehr oder weniger vortretend, gestutzt oder gewölbt bis fast kugelig, 0,6 — i mm breit, sehr unregelmäßig, bald mit i — 7 getrennten rundlichen oder eckigen, mehr oder weniger erweiterten, schwärzlichen öff^nungen, bald mit i — 3 verbreiterten Spalten am Scheitel. Epithecium durch Kalilauge violett gefärbt. Schläuche achtsporig. Sporen 25 — 42 fi lang, 14 — 20 fx dick. Jod bläut nur die Schläuche. — 367 — Auf kieselhaltigem Gestein im Gebirge, selten. Tirol: Gröden, auf Augitporphyr am Wege von St. Ulrich zur Seiseralpe; Ratges, auf Augit- porphyr gegenüber dem Badhause und am Wege gegen Seis ; Predazzo, auf Melaphyr am Saccinabach ; auf Uralitporphyr am Mulatto; auf Syenit auf der Höhe der Margola ; PinzoLo, auf Tonalitprellsteinen an der Straße nach Carisolo. — Schweiz: Auf Granit bei Tarasp. — Mittelfranken. — Schlesien: Basalt der Kleinen Schneegrube. — Westfalen: Wilden- burg bei Freudenburg, an Schieferfelsen. 554. P. Sommerfeltii (Flke.) Th. Fr. — Endocarpon Sommerfeltii Flke. — E. pertusum Wahlenb. — E. pertusum a melanostoma Wahlenb. — P. melastoma Nyl. — Taf. XXXVI D, Fig. i, 2. Lager milchweiß oder weißlich aschgrau, durch KOH kaum oder nur schwach gelblich gefärbt, ebenso durch Chlorkalklösung, durch beide zu- sammen nicht weiter verändert, dünn, Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen wenig vortretend, 0,4 — 0,6 mm breit, selten breiter, am Grunde eingedrückt, oft zusammenfließend, mit i, selten 2 — 4 Apothecien, deren Mündungen als schwarze Pünktchen erkennbar sind. Epithecium schwarz, durch K violett gefärbt. Schläuche achtsporig. Sporen farblos, eiförmig, dickwandig, 27 — $0 [x lang, 15 — 27^ dick. Jod bläut nur die Schläuche. An der Rinde von Nadelhölzern, Rhododendron, Alnus usw. in den Alpen, sehr zerstreut. Tirol: Stanzertal, St. Anton; Umhausen ; See- feld, im Walde gegen Schamitz ; Waldrast, Serieswände, Blaser, Matreier Grube (Salix retusa) ; Brenner, Griesberg; Großer und Kleiner Retten- stein ; Ampezzo, zwischen Schluderbach und Ospedale ; Paneveggio (Alnus incana), oberhalb des kleinen Cavalazzo-Sees (an Rhizomen von Rhodiola rosea) ; Folgaria. — Steiermark: Kreuzberg bei Leoben. — Schweiz: Val Malenco, Hochtäler um Bormio, Pilatus, Urner Berge, Maderaner Tal, Leistkamm. 555. P. Wullenil DC. — P. communis var. pertusa f. fallax Schaer. — P. fallax Sm. — Porina hymenea Gray. — P. fallax Tayl. — P. rugosa Ach. — Endocarpon pertusum ö fallax Wahlenb. — Taf. XXXVI B, Fig- 3. 4- Lager meist weißlich grau, weißlich oder etwas gelblich, selten dunkel aschgrau oder bleifarben, dünn bis ziemlich dick, körnig, fast zusammen- hängend oder gefeldert, oft von einer weißlichen Randzone begrenzt, durch Kalilauge schwach gelb, durch Kalilauge + Chlorkalklösung orangegelb, durch Chlorkalklösung allein nicht gefärbt, Mark durch Jod nicht gebläut. Fruchtwarzen verschieden groß, breit, oft unförmig, wulstig berandet, mit — 368 — scheibenartiger, meist schwärzlicher Öffnung. Sporen meist zu 8 im Schlauch, 60 — HO fi lang, 25 — 48^ dick. Jod bläut nur die Schläuche. Pyknokonidien gerade, 13 — 23 /^ lang, 0,5// dick. An Rinde zerstreut, in den Alpen auch an Gestein; in Nordwest- deutschland häufig. /. fallax Ach. — P. fallax a fertilis Kbr. Kruste knorpelhäutig, faltig-warzig, rissig, zahlreich fruchtend. var. rupicola (Schaer.) Nyl. — Pertusaria sulphurea ß rupicola Schaer. Lager aschgrau-gelblich, felsenbe wohnend. 556. P. Stenhammari Hellb. Lager dünn, ziemlich glatt, weißlich, durch K erst gelblich, dann etwas rötlich gefärbt. Fruchtwarzen niedergedrückt-halbkugelig, 0,6 — 0,8 mm breit, mit je einem Apothecium, dessen Scheibe zuletzt krugförmig ver- tieft, schwarz, nicht bereift ist. Schläuche bauchig-zylindrisch, zweisporig. Sporen länglich oder länglich-ellipsoidisch, breit gehoft, 62 — 92 ^ lang, 34 — 44 ^t dick. Jod färbt nur die Schläuche blau. KOH färbt das Lager erst gelb, dann rötlich. Tirol: An glatter Tannenrinde zwischen Ratges und Hauen- stein (?). — Schweiz: An Weißtannenrinde bei Gossau. 557. P. lactescens Mudd. — P. spilomanthodes Nyl. Lager ziemlich dick, glatt, ungleichmäßig, körnig oder rissig gefeldert werdend, durch KOH gelb, später rot gefärbt. Fertile Warzen zerstreut, flach, gedreht und unförmig. Apothecien in den Feldern eingewachsen, mit etwas geöffneter schwarzer Scheibe. Sporen gewöhnlich zu 2, selten zu 3 oder 4 im Schlauch, ellipsoidisch, reif olivfarben oder schwärzlich, durch KOH violett werdend, 90 — 130// lang, 45 — 85^ dick. Tirol: Überetsch, steril ziemlich selten an den Porphyrblöcken der Eislöcher. 558. P. lutescens (Hoffm.) Th. Fr. — P. Wulfenii ß lutescens Th. Fr. — P. W. ß variolosa Fr. — P. communis y lutescens Schaer. — P. sulphurea a cortioola isidioidea Schaer. — P. fallax^ variolosa Kbr. — Lepra lutescens Hoffm. — Liehen lutescens Ehrh. — Lepraria lutescens Ach. — Isidium lutescens Turn, et Borr. — L phymatodes ß phragmaeum Ach. Lager schwefelgelb, leuchtend goldgelb oder grünlichgelb, meist ziem- lich runzelig und mit körnigen Isidien besetzt, rissig gefeldert, mehr oder weniger sorediös staubig. Soredien sehr verschieden groß, polsterförmig oder flach, vortretend, fein staubig oder körnig. Apothecien sehr selten, — 369 — I — 1^8 mm breit, mit breiter, schwarzer, von einem dicken, unregelmäßigen Lagerrand umgebener Scheibe. Sporen zu 4 — 7 im Schlauch, 70 — 120 u, lang, 40 — 60 IX breit. Kalilauge färbt das Lager schwach gelb, Kali- lauge + Chlorkalklösung orangerot. Jod färbt das Mark nicht, in der Hymenialschicht nur die Schläuche blau. Auf Rinde von Laubhölzern, seltener Nadelhölzern weit verbreitet, stellenweise nicht selten. 559. P. leucosora Nyl. Lager dunkel aschgrau, seltener aschgrau, durch KOH außen kaum, innen blaß ockergelb, durch Chlorkalklösung allein oder mit KOH nicht gefärbt körnig gefeldert, unscharf durch eine weißliche Zone begrenzt, mehr oder weniger von weißlichen Soredien bedeckt, die durch KOH ocker- gelb gefärbt werden. Auf Gestein. Vogesen. Gattung Variccllaria Nyl. Lager krustig, einförmig, häutig, körnig bis pulverig, beiderseits mit einer schmalen, pseudoparenchymatischen, aus 2 — 3 übereinandergelagerten Zellreihen gebildeten Rinde bekleidet, Gonidienschicht unterhalb der oberen Rinde liegend, mit Pleurococcus-Gonidien, unterhalb dieser die wergartige Markschicht, welche aus längslaufenden Hyphen zusammengesetzt wird. Apothecien einzeln oder zu 2 — 3 in den Fruchtwarzen ; Scheibe schmal ; Paraphysen verworren verzweigt; Schläuche bauchig, einsporig; Sporen sehr groß, farblos, zweizeilig, mit dicker Wand. Pyknokonidien unbekannt. 560. V. rhodocarpa (Kbr.) Nyl. — Pertusaria rhodocarpa Kbr. — Taf. XXXVI, Fig. 7. Lager krustig, ausgebreitet, geknäult-warzig, rissig, stellenweise in Soredien aufbrechend, staubig, weißlich, auf fimisartigem, gleichfarbigem Vorlager. Apothecien ganz in 0,5 — i mm breite, abgeplattet kugelige, am Scheitel aufreißende Fruchtwarzen eingesenkt, mit w^eiß bereifter, wenig verbreiterter, durch die vortretenden Schlauchenden rötlich punktierter Scheibe. Sporen sohlenförmig, zweizeilig, mit sehr dicker, geschichteter Wand, 200 — 350^ lang, 90 — 120 fx dick. Auf Erde, über Moosen, auf Felsen, Rhododendron, Pinus Mughus in den Alpen ziemlich verbreitet, sonst in den Gebirgen sehr zerstreut, in der Ebene sehr selten an Findlingen. Schweiz: Engadin, Champey, Vallee de Bagnes, Titlis. — Steiermark: Gneisboden auf der Schneide der Koralpe; Hirscbeggeralpen ; Stuhleck; Niederwechsel. — Tirol: Thome-Migula, Flora. XII. 24 — 370 — Weit verbreitet. — Schlesien: Riesengebirge, Hohes Rad, Schnee- grubenränder, Kleiner Teich, Große Sturmhaube. Familie Pcltigeraccac. Lager gut entwickelt, ansehnlich und blattartig oder stark reduziert in Form kleiner dreieckiger Lappen die Fruchtscheibe strahlig umrandend^ mit Haftfasern an die Unterlage befestigt, geschichtet, beiderseits oder nur oben berindet, Rinde großzellig, pseudoparenchymatisch, mehrere wagrecht übereinanderliegende Zellreihen bildend. Gonidienschicht unter der oberen Rinde, mit Palmella- oder Nostoc-Gonidien ; Markschicht werg- artig, aus dünnwandigen, spärlich septierten Hyphen zusammengesetzt; Unterseite des Lagers netzartig-adrig, mehr weniger filzig. Apothecien rand- oder flächenständig, kreisrund bis nierenförmig, auf der Ober- oder Unterseite des Lagers netzartig-adrig, mehr oder weniger filzig. Apothecien sitzend, Hypothecium hell ; Paraphysen gut entwickelt, unverzweigt. Schläuche zwei- bis acht- bis vielsporig; Sporen farblos, hell- bis dunkel- braun, ellipsoidisch, spindel- bis nadeiförmig, parallel zwei- bis mehrzellig, dünnwandig. Cephalodien nicht selten, mitunter mächtig entwickelt. Pykniden nicht immer vorhanden. Fulkren endobasidial. Übersicht der Gattungen: 1. Lager wenig entwickelt; Schläuche vielsporig Solorinella. Lager kräftig entwickelt ; Schläuche zwei- bis achtsporig 2. 2. Lager allseitig berindet 3. Lager nur oberseits berindet Peltigcra. 3. Untere Rinde nur unterhalb der Apothecien ausgebildet, Apothecien flächenständig Solorina, Untere Rinde zusammenhängend ; Apothecien endständig auf der Unterseite der Lagerlappen Nephroma. Gattung Solorinella Anzi. Lager stark rückgcbildet, kleine dreieckige Lappen darstellend, welche die Fruchtscheibe sternartig umranden und sich unter das Apothecium Erklärung zu Tafel XXXViL Fig. X. Peltigera canina, Lager. II 2. 11 II Lagerteil von unten. 11 3- II venosa, frisch. 11 4. '1 n Lagerabschnitt von unten. V S- II II trocken. II 6. II 11 Querschnitt dureh Lager und Apothecium, Vergr. 30 ■ Zephalodienbildung. . 7, beginnende 11 7- II 11 Schlauch mit Sporen, Vergr. 250. 11 8. 11 II Sporen, Vergr. 500. Ut ^^u eiU(jetU€e^(e ' ^u'm/e/f /A//. o/ '«t ^M^f) m f% m % ^Y -\\' . ■ --tew . "H^ \ \ :■'■ JäP n (^/ /y ^V' ^ei////eiay ca/i^z//?2€t' tJ^-6' o r>- <^^ i>^/zr^tJ^y — 371 - fortsetzen; unter der Fruchtscheibe ist das Lager geschichtet, im oberen Teile aus dicht verwebten, dünnwandigen, unregelmäßig verlaufenden Hypben zusammengesetzt, im unteren Teile in die Palmellaceen-Gonidien enthaltende Gonidienschicht übergehend. Die die Scheibe umrandenden Lappen (nach Reinke aus dem Gehäuse hervorgegangen) werden aus netz- artig verbundenen, fast wagerecht verlaufenden Hyphen gebildet, enthalten keine oder zu imregelmäßig verteilten Nestern angeordnete Gonidien. Apothecien kreisrund, einzeln, flächenständig, mit dunkler, zumeist ver- tiefter Scheibe; Gehäuse hell, aus strahlig angeordneten, septierten Hyphen hervorgegangen, kleinzellig, pseudoparenchymatisch. Paraphysen locker, unverzweigt, unseptiert. Schläuche länglich, keulig, vielsporig. Sporen farblos, länglich-ellipsoidisch, gerade oder leicht gekrümmt, zweizeilig, in der Mitte zuweilen leicht eingeschnürt, dünnwandig. Pyknokonidien un- bekannt. 561. S. asteriscus Anzi. — Taf. XXXIX, Fig. i — 5. Lager sehr kleinschuppig, Schuppen entferntstehend, weiß, unterseits schwärzlich, ohne Rhizinen, oft nur aus 4 — 6 ausgefressenen, vorgestreck- ten, den Rand der Apothecien bildenden Zähnen bestehend. Apothecien eingesenkt, schwarz, flach. Paraphysen verschleimt, kopfig, hakig ge- krümmt. Sporen zu 20 — 40 in verlängerten Schläuchen, länglich, klein, zweizeilig, farblos, 9 — 1 1 ^ lang, 4 — 5 jx dick. Auf lehmiger und steiniger Erde, selten. Tirol: Waldrast, Kalbjoch: Meran, auf Erde der Brückenmauern auf der Toll ; Lienz, auf Erde einer alten Gartenmauer. — Nieder-Österreich: Ziemlich verbreitet. — Baden: Oberschaflfhausen ; um den Kaiserstuhl häufig; Schütterlinden- berg bei Lahr ; zwischen Weingarten und Jöhlingen ; Ludwigstal bei Schriesheim ; Haarlaß bei Heidelberg und zwischen Handschuchsheim und Dossenheim. — Provinz Sachsen. — W^ürttemberg. Gattung Solorina Ach. Lager blattartig, wagerecht ausgebreitet, mit Haftfasern an der Unter- lage befestigt, Unterseite netzaderig, heteromerisch, Oberseite gleichmäßig berindet. Rinde aus einem verhältnismäßig dickwandigen, großzelligen, aus senkrecht zur Oberfläche verlaufenden Hyphen hervorgegangenen Pseudo- parenchym gebildet; die Gonidienschicht liegt unmittelbar unter der oberen Rinde und enthält Palmellaceen- oder Nostoc-Gonidien. Markschicht werg- artig, aus dünnwandigen, septierten Hyphen zusammengesetzt; die untere Rinde ist nur unterhalb der Apothecien ausgebildet, sie ist gleich der oberen Rinde pseudoparenchymatisch, die übrigen Teile der Lagerunterseite sind 24* — 372 — unberindet. Apothecien flächenständig, eingesenkt, kreisrund oder etwas unregelmäßig, mit vertiefter Scheibe; Gehäuse nicht entwickelt. Das Hymenium wächst sekundär am Rande weiter, wodurch die Rinde ab- gehoben wird und die Fruchtschicht schleierartig berandet. Hypothecium hell; Schläuche zwei- bis achtsporig; Sporen braun, spindelförmig länglich bis ellipsoidi'sch. Pyknokonidien unbekannt. Übersicht der Arten: 1. Schläuche zweisporig S. bispora. Schläuche mehr als zweisporig 2. 2. Schläuche viersporig 3. Schläuche achtsporig 4. 3. Lager wenig entwickelt S. spongiosa. Lager gut entwickelt, bis 6 cm breit S. saccata. 4. Lager dem der S. saccata ähnlich, nur dunkler S. octospora. Lager unterseits lebhaft rotorange S. crocea, 562. S. bispora Nyl. Lager ähnlich wie bei S. saccata, wenig entwickelt, weißlich bereift oder bräunlich und dann fast ohne Reif, meist nur einige Millimeter, selten bis zu 5 cm breit, gewöhnlich in der Mitte mit einer die Apothecien tragenden Vertiefung und darum herum eine 3 — 4 mm breite horizontale Randpartie. Außerhalb dieses normalen Lagers treten oft cephalodien- artige, körnchenförmige, dunklere, graugrünliche Schuppen auf. Apothecien noch tiefer eingesenkt als bei S. saccata, sonst von diesen nicht verschieden, nur die Schläuche sind zweisporig. Sporen sehr stumpf, meist etwas dunkler, 100 — iio^ lang, 45 — 50 // breit (Arnold). Selten auf kalkhaltiger Erde in den Alpen. Tirol: Aggenstein bei Fuessen ; Stanzertal; Waldrast ; Vorderes Sonnenwendjoch; Kleiner Retten- stein ; Sulden ; Ampezzo ; Tauern ; Sarntal ; Paneveggio, Paganella. — Steiermark: Bürgeralpe bei Afiflenz. — Schweiz: Ziemlich ver- breitet. — AllgäuerAlpen: Abhang der Reiterwand, des Aggensteins. 563. S. spongiosa (Sm.) Cromb. — Liehen spongiosus Sm. — Collema spongiosum Ach. — Solorina saccata var. spongiosa Nyl. — S. s. var. limbata Schaer. — S. limbata Mudd. Lager wenig entwickelt, oft nur aus den Seitenwänden der Vertiefung bestehend, an deren Grunde sich die Apothecien befinden, außerdem, ähnlich wie bei S. bispora, aus schuppenförmigen Bildungen um dieses normale Lager, die einzeln oder dachziegelig gehäuft auftreten; diese sind dunkel aschgrau-bräunlich, während das eigentliche Lager ähnliche Farbe wie das • M ß- n ir 4 4 # \ m %. m ) ^ • f //t'A/,/,^ ..:,./, — 373 — von S. saccata besitzt. Apothecien in tiefen Einsenkungen, sonst wie bei S. saccata. Schläuche viersporig. Sporen 30 — 50^ lang, 18 — 25 /^ breit. Auf kalkhaltigem Boden im Gebirge, selten. Tirol: Arlberg, Wald- rast, Ampezzo, Gröden. — Nieder-Österreich: Am Schneeberg, Kaiserstein und Saugraben. — Bayrische Alpen: Rohrmoos, Dini- jörgenalpen, Schönbergalpe, Watzmann, Schartenspitze. — München: Abhang vor der Menterschwaige ; Kliesgrube an der Straße im Forsten- rieder Park. — Frank. Jura: Auf Sandboden einer Straßenböschung auf dem Kreuzberge bei Vilseck. — Schlesien: Riesengebirge, am alten Bergwerk. — Bei Goslar am Harz, Sachsenstein. — Westfalen: Galg- steig bei Höxter und bei Stadtberge am Wulsenberg. 564. S. saccata (L.) Ach. — Liehen saccatus L. — Peltidea saccata Ach. — Peltigera saccata DC. — Taf. XL, Fig. i — 5. Lager blattartig, sehr brüchig, grubig-faltig, rundlich gelappt, bis 6 cm breit, weißgrau oder graugrün, zuweilen weißlich ockerfarben, an- gefeuchtet hellgrün, tmterseits weißlich, weißfaserig, ohne Adern. Apo- thecien mehr oder weniger tief eingesenkt, 2 — 5 mm breit, mit flacher, brauner oder schwarzbrauner Scheibe, anfangs von einem bald verschwin- dendem Schleier bedeckt. Hypothecium schwach gelblich, Schläuche vier- sporig. Sporen ellipsoidisch, 30 — 60 fi lang, 18 — 2y jn dick. Auf kalkhaltigem Erdboden, an Steinen in Felsritzen im Gebirge. In den Alpen verbreitet, sonst sehr zerstreut und nicht überall. Riesen- gebirge: Am alten Bergwerk im Riesengrunde, am Aupafall, Basalt der Kleinen Schneegrube, Kesselkoppe, Teufelsgärtchen ; Brünnelhaide im Ge- senke usw. — Böhmen mehrfach. — Thüringen: Gr.-Tabarz, Eise- nach, Ruhla, Jena; Mühlburg bei Asbach, Pabstfelsen bei Watzdorf. — • Sachsen: Plauensche Grimd, Muldental, bei Aue, Adorf, am Brunnen- berg usw. — Südrand des Harzes auf Gipsboden häufig. — Hessen: An zahlreichen Orten. — Baden: Heiligenberg, Salem, Konstanz, Kaiser- stuhl. — Württemberg: Kalkfelsen bei Altsteußlingen. — Frank. Erklärung zu Tafel XXXVIII. Fig. I. Peltigera horizontalis, Lager.' „ 2. ,, ,, Lagerabschnitt von unten. „ 3. „ aphthosa, Lager. ,, 4- 1) t) Lagerabschnitt von unten. ,, 5- ). polydactyla, Lager. ,, 6. ,, ,, Lagerabschnitt von unten. ,, 7. Nephroma laevigatum, Lager. n 8. „ ,, Schlauch. „ 9- ,> „ Sporen. — 374 — Jura: Kreuzberg bei \'ilseck. — Westfalen: Umgebung von Bielefeld beim Kupferhammer; Schlucht zwischen Lohmühle und Colon Mergel- kuhl; Horst bei Valdorf, Könne tal ; bei Sundwig; Wartstein am Hohen^ stein usw. — Brandenburg: Römerschanze. — Schleswig-Hol- stein: In der Beck bei Ratzeburg ; bei Schlutrup a. d. Trave. — R ü g ie n : Stubbenkammer. 565. S. octospora Arnold. Der S. saccata im Aussehen vollständig ähnlich, aber mit dunklerem Lager, mehr oder weniger bräunlich. Sporen regelmäßig zu 8 im Schlauch, 50 — 65^ lang, 15 — 20 iji breit, oft einreihig. Auf Erde. Tirol: Kleiner Rettenstein, Tauern, Rottenkogel, Gurgl, Hohe Mut über dem Gaisberggletscher. Waldra^t, Trinser Markung, Brenner, Bergschneiden, Gipfelplatte des vorderen Sonnenwendjoches. — Schweiz: Ölen und Palanca, Veltlin. 566. S. crocea (L.) Ach. — Liehen croceus L. — Peltigera crocea Hoffm. — Peltidea crocea Ach. — Taf. XL, Fig. 6 — 9. Lager lederartig, brüchig, anliegend, grubig-runzelig, bis 5 cm breit, aschgrau, rötlich aschgrau bis zimtbraun, feucht braungrün, unterseits lebhaft rotorange mit gleichfarbigen oder dunkleren Adern und sehr spär- lichen Fasern. Lagerlappen aufsteigend mit zuweilen krausen Rändern, I — 2 cm breit. Apothecien in der Mitte des Lagers sitzend, bis i cm breit, rundlich oder oval, mit kastanienbrauner, flacher oder leicht gewölbter Scheibe, anfangs von einem dünnen, bald verschwindendem Schleier be- deckt. Hypothecium farblos. Sproren meist zu 8, spindelförmig-länglich, zweizeilig, 34 — 53 ^i lang, 10 — 13/;. breit. Hymenialgallerte durch Jod gebläut. Auf Erde, in Felsrissen an Mauern in den Alpen weit verbreitet und häufig. In den Sudeten selten: Auf nackter Erde auf der Schnee- koppe, in der Agnatendorfer und Großen Schneegrube, Melzergrube; Bründelstein im Gesenke ; Brünnelhaide. Gattung Nephroma Ach. Lager blattartig, ansehnlich, ausgebreitet, mit gut entwickelten, ver- zweigten oder rudimentären Haftfasern an der Unterlage befestigt, hetero- merisch, beiderseits berindet, die obere wie auch die untere Rinde groß- zellig und dünnwandig, pseudoparenchymatisch, mehrere übereinander ge- lagerte Zellreihen bildend; Gonidienschicht unterhalb der oberen Rinde mit Nostoc- oder Palmellaceen - Gonidien. Markschicht wergartig aus dünn- wandigen, spärlich septierten Hyphen zusammengesetzt, Lagerunterseite — 375 — nicht netzartig-aderig. Apothecien kreisrund bis nierenförmig, mit der ganzen Unterseite auf der Rückseite vorgezogener Lagerlappen ange- wachsen und erst durch Drehung dieser Lappen nach aufwärts gerichtet, ohne Gehäuse. Paraphysen unverzweigt, fast eingeschnürt septiert ; Hypo- thecium hell. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen farblos oder fast farb- los, länglich-spindelförmig bis spindelförmig, parallel zwei- bis vierzellig, dünnwandig. Behälter der Pyknokonidien randständig, in kleine, halb- kugelige Wärzchen versenkt. Gehäuse hell, kugelig. Fulkren endobasidial, verzweigt und eingeschnürt gegliedert. Pyknokonidien gerade, kurz, schmal hanteiförmig. Übersicht der Arten: 1. Lager unterseits dicht feinfilzig N. resupinatum. Lager unterseits nicht oder nur schwach filzig 2. 2. Lager blaß, heller als bei den anderen Arten, unterseits sehr schwach filzig N. expallidutn. Lager dunkler, unterseits gar nicht filzig 3. 3. Mark goldgelb, durch KOH purpurrot gefärbt N. lusitanicum. Mark nicht goldgelb, durch KOH nicht purpurrot gefärbt N. laevig^tum. 567. N. resupinatum (L.) Flot. — Nephromium tomentosum Nyl. — N. resupinatum Fr. — Nephroma resupinata Ach. — Peltidea resupinata Ach. — Peltigera tomentosa Hoffm. Lager bleigrau bis hirschbraun, oft mißfarbig, graugelb, gelappt, mit 4 — 10 mm breiten, sich etwas deckenden, ganzrandigen oder buchtigen und gewimperten, am Ende abgerundeten, oft aufsteigenden und dann fertilen Lappen, unterseits meist hellbraun, dicht und feinfilzig; oberseits feinfilzig, bald kahl werdend; durch Kalilauge nicht verändert. Apothecien 5 bis 1 1 mm breit, rötlich-scherbengelb oder braunrot, anfangs rundlich, später fast nierenförmig oder länglichrund, am Rande ungleich gekerbt, unterseits dichtfilzig. Paraphysen septiert, am Scheitel etwas angeschwollen. Schläuche fast zylindrisch, achtsporig. Sporen bräunlich, vierzellig, gerade oder etwas gebogen, 19 — 24^ lang, 6 — y ju breit. Hymenium durch Jod anfangs blau, später rötlich gefärbt. Pyknokonidien 5 — 6u lang, 1,5 /.i breit. Sehr zerstreut und fast nur im Gebirge, hauptsächlich an Baum- stämmen und Ästen, doch auch an Steinen und Felsen. Tirol: Alpve vor der Scesaplana ; Umhausen ; Lisens, Waldrast; Achental ; Niederhof; KJobenstein; Andalo. — Nieder-Österreich: Schwarzenberg bei Grasten. — Steiermark: Hochtratten und Bürgerwald bei Leoben ; — 376 — Gleinalpe ; Hochschwab beim Rießbacher See. — Schweiz ziemlich verbreitet. — Baden: Feldberg, Schauinsland, Blauen, Allerheiligen, Baden, Murgtal. — München: Am Grunde alter Buchen im Walde oberhalb Holzhausen bei Deining. — Frank. Jura: An einem Ahorn- stamme im Walde des Affentales bei Eichstätt. — Schlesien im Hoch- gebirge verbreitet. — Böhmen mehrfach. — Mähren: Stechpläne im Gesenke. — Thüringen: Inselsberg, Wartburg ; Oberhof (Aluus) ; Tambach; Finsterberg; Station Rennsteig. — Sachsen: An der Lausche bei Zittau; am Kleinen Winterberg; Zinnwald; am Auersberg; bei Karls- feld; an einigen Orten in der Sächsischen Schweiz und bei ölsa. — • Unterharz. — Hessen: An Bäumen des feuchten Lachs bei Alt- weilnau; Oberzell; Spessart; Tammelsberg; auf der Spiegelslust; Nessel- borner Kuppe; Rhinberg bei Marburg; Vogelsberg; im Orber Reisig usw. W^estfalen: Westlich vom Astenberg an Buchen der Feuerstätte; Gro- tenburg bei Detmold. var. helveticum (Ach.) Schaer. — Nephromium tomentosum var. 2 helveticum Nyl. — Nephroma helvetica Ach. — Peltigera resupinata f. helvetica Fr. Lager am Rande im Umfang gekerbt, sonst gezähnelt oder fein ge- wimpert, unterseits schwärzlich. Apothecien mit wimperig gezähneltem Lagerrand. /. rameum (Schaer.) Nyl. — N. tomentosum f. rameum Schaer. Lager wenig entwickelt, oberseits hier und da mit blättchenartigen Isidien, unterseits mit weii3en knötchenförmigen Kömchen und etwas vor- tretenden, gleichfarbigen, staubigen Pseudozyphellen. Fertile Abschnitte etwas verlängert. Zerstreut im Gebirge. Tirol: Altpregs ; Gröden bei St. Ulrich und ziemlich häufig am Fretschbach; Monte Baldo. 568. N. expallidum Nyl. Lager blaß, heller als bei den anderen Nephromiumarten, weit aus- gebreitet, 3 — 4 Zoll breit, gelappt, unterseits noch heller und sehr schwach filzig und nach der Mitte zu braunschwarz. Apothecien braunrot, mittel- groß, 5 — 6 mm breit, mit fast ganzem Rande. Sporen farblos, gegen 20 yt« lang, 6 jjL breit. Selten. Tirol: Mittelberg, steril auf felsigem, bemoostem Boden am Weg zum Taschachgletscher ; Kühetai, um den Plendelesee ; Gurgl, auf bemoostem Boden der Hohen Mut. l' 'f'{///f{///en an- liegend. — Tirol: Bozen, Sigmtmdskron, Eggental, Eislöcher. var. parile (Ach.) Nyl. — Liehen parilis Ach. — Peltidea parilis Ach. — Nephroma parilis Ach. — N. resupinatum a laevigatum, sore- diatum Schaer. — Nephromium laevigatum var. parile Nyl. — Nephroma laevigata ß papyracea Ach. Fig. I „ 2 n 3 n 4 ,. 5 „ 6 Erklärung zu Tafel XXXIX, Solorinella asteriscus, Lager auf Lehmboden, nat. Gr.' „ „ Lupenvergr. ,, ,, Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. loo. „ „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 250. ,, „ Sporen, Vergr. 1000. Nephroma laevigatum, Schnitt durch das Lager, Vergr. 100. ,, „ Schnitt durch einen Teil des Apotheciums, Vergr. 100. — 378 — Lager unterselts gewöhnlich etwas dunkler, oft schwärzlich, mit mehr oder weniger zahlreichen bläulichen Soredien besetzt, die meist nur am Rande, seltener über die Oberfläche zerstreut stehen. Verbreiteter als die Hauptformen, aber meist steril, besonders an Buchen und Ahorn, auch über Moosen und Felsen. Gebirge. Gattung Pcltigera Willd. Lager blattartig, großblättrig, wagerecht ausgebreitet oder am Rande mehr oder weniger aufstrebend, mit büschelförmigen Haftfasern an der Unterlage befestigt, heteromerisch; Lageroberseite nackt oder fein filzig, berindet; Rinde großzellig und dünnwandig, pseudoparenchymatisch, aus senkrecht zur Oberfläche verlaufenden Hyphen hervorgegangen und mehrere wagerechte, übereinandergelagerte Zellreihen bildend. Gonidien- schicht unter der Rinde der Lageroberseite mit blaugrünen, geknäuelten Nostoc- oder freudig-grünen Doctyloooccus-Gonidien. Markschicht werg- artig, locker, aus verhältnismäßig dickwandigen und spärlich septierten Hyphen zusammengesetzt. Lagerunterseite unberindet, mit mehr oder Vv"eniger ausgebildeten, zusammenfließenden Netzadern besetzt. Apo- thecien kreisrund, randständig, auf der Oberseite vorgezogener Lager- lappen mit der ganzen Unterseite aufsitzend, flach oder von der Seite eingerollt, ohne Gehäuse. Scheibe in den Fugen von einem Schleier (Reste der oberen Rinde, unter w'elcher die Fruchtanlage erfolgt) bedeckt, der später aufreißt und in Fetzen die Frucht berandet. Hypothecium hell bis bräunlich, zellig. Paraphysen unverzweigt, septiert, an den Enden verdickt. Schläuche sechs- bis achtsporig. Sporen farblos oder bräunlicli, länglich-ellipsoidisch, spindel- bis nadeiförmig, parallel vier- bis achtzellig, dünnwandig. Echte Pyknokonidien fehlen. Behälter der Makrokon idien randständig, mit pseudoparenchymatischem, hellem Gehäuse ; Sterigmen fädlich, unverzweigt, auf kurzen Basalzellen sitzend. Makrokonidien eiförmig oder länglich-eiförmig, gerade, einzellig und farblos. Übersicht der Arten: 1. Lager mit chlorophyllgrünen Gonidien (Peltidea) 2. Lager mit Cyanophyceengonidien (Eupeltigera) 3. 2. Lager großblättrig, oberseits mit schwarzen Warzen P. aphthosa. Lager kleinblättrig, ohne schwarze Warzen P. venosa. 3. Lager oberseits mit zerstreuten feinen Schuppen besetzt P. lepido- phora. Lager oberseits glatt, feinfilzig oder rauh pimktiert, aber ohne Schuppen 4. — 379 — 4. Lager unterseits mit breiten, am Rande wenig deutlichen Adern 5. Lager unterseits mit schmalen, wenig zusammenfließenden, meist bis zum Rande deutlichen Adern 9. 5. Lageroberseite schimmernd 6. Lageroberseite matt 7. •6. Apothecien wagerecht stehend P. horizontalis. Apothecien mehr oder weniger senkrecht stehend P. polydactyla. 7. Lager mit rundlichen, kaum krausen Lappen P. malacea. Lager mit aufsteigenden, wellig-krausen Lappen 8. 8. Lageroberseite glatt-feinfilzig, am Rande sorediös P. scutata. Lageroberseite deutlich chagrinartig, am Rande nicht sorediös P. sca- brosa. 9. Lager kleinlappig P. spuria. Lager großlappig 10. 10. Haftfasern weißlich P. canina. Haftfasern graubraun P. rufescens. 571. P. aphthosa (L.) Hoffm. — Liehen aphthosus L. — Peltidea aphthosa Ach. — Taf. XXXVHI, Fig. 3, 4. Lager 4 — 6 cm im Durchmesser, ziemlich dick, großblättrig, fast lederartig, breit rundlappig, graugrünlich, weißlichgrün oder etwas bräun- lich grüngrau, angefeuchtet apfelgrün, mit schwarzen Warzen besetzt, unterseits weiß, dicht schwarz netzadrig. Apothecien 3 — 10 mm breit, dem Ende der Lagerlappen angeheftet, rundlich, kastanienbraim, mit zer- rissen gezähntem Rande. Hypothecium farblos oder gelblich. Sporen zu 8, farblos, vier- bis achtzellig, 60 — 92^ lang, 4 — 6 [x dick, nadeiförmig. Jod färbt das Hymenium blau, dann w^einrot, nur die Schläuche bleiben blau. Auf Erdboden, zwischen Moosen und auf bemoosten Steinen im Ge- birge häufig, stellenweise gemein, in der Ebene mehr zerstreut und zum Teil selten. var. leucophlebla Nyl. Lager weniger entwickelt, blasser und matter, an der Oberfläche mit deutlichen weißlichen Adern. Seltener als die Grundform, z. B. im Frank. Jura bei Breitenfurt. 572. P. venosa (L.) Hoffm. — Liehen venosus L. — Peltidea venosa Ach. — Taf. XXXVH, Fig. 3—8. Lager aschgrau-grünlich, angefeuchtet freudig-grün, klein, einblättrig, fast lederartig, aufsteigend, aus schmalem Grunde muschel- oder fächer- artig verbreitert, ungeteilt oder fingerig gekerbt, unterseits weiß mit — 380 — braunschwarzen, verzweigten Adern, nicht faserig. Apothecien sitzend, wagerecht am Lagerrande stehend, fast kreisrund, bis 4 mm groß, meist flach, mit dickem, gewöhnlich grob gekerbtem, zuweilen glattem Rande, schwarzbraun. Hypothecium gelblich. Schläuche aufgeblasen zylindrisch. Sporen stumpf spindelförmig, gewöhnlich farblos, vierzellig, 30 — 45 ix lang^ 6 — 8^ dick. Auf Erde und steinigem Boden, auch auf Felsen im Gebirge stellen- weise nicht selten und weit verbreitet, in der Ebene zerstreut und viel seltener. 573. P. lepidophora (Nyl.) Wain. Lager mit kleinen, zerstreuten Schüppchen besetzt (mit Nostoc- gonidien), rundlich oder rundlich-lappig, höchstens 2 cm im Durchmesser» ziemlich dünn, bräunlich, bläulichbraun, angefeuchtet nicht apfelgrün werdend, etwas gehöhlt, unten dunkel gefärbt, mit gleichfarbigen oder dunkleren Adern und Rhizinen. Apothecien unbekannt. Sehr selten zwischen Moosen, auf Erde. Arlberg. — Heidel- berg: Auf Granitgeröll im Ludwigstal bei Schrießheim. — Vogt- land. — Frank. Jura: Auf Dünensand an der Böschung (des Straßen- grabens im Föhrenwal'de zwischen Altorf und Heidelbach. 574. P. horizontalis (L.) Hoffm. — Liehen horizontalis L. — Peltidea horizontalis Ach. — Taf. XXXVIII, Fig. i, 2. Lager blaugrau, blaßbraun, seltener dunkel graubraun, angefeuchtet dunkelgrün, 8 — 15 cm breit, fast lederartig, großblättrig, breitlappig, an- liegend, schwach grubig, glänzend, unterseits hellbraun bis weißlich mit schwarzbraunen, in der Mitte zusammenfließenden Netzadern und kräf- tigen Faserbüscheln. Sterile Lappen buchtig gerundet, fertile in mehrere kurze Läppchen geteilt, denen die Apothecien wagerecht ansitzen. Apo- thecien rundlich oder länglich rund, 2 — 8 mm breit, rotbraun, mit schwach gezähntem Rande. Sporen lang spindelförmig, vierzellig, 30 — 46 ^a lang, 5 — 7 p, dick. Am Grunde alter Stämme, auf Erde, bemoosten Steinen durch das ganze Gebiet verbreitet und nicht selten. /. muscorum Schleich. Lagerlappen und Apothecien kleiner. Zwischen Moosen, am Grunde alter Stämme, z. B. Thüringen: Rein- hardsbrunn, beim Trusenfall, bei Kleinschmalkalden. 575. P. polydactyla (Neck.) Hoffm. — Liehen polydactylus Neck. — Peltidea polydactyda Ach. — Taf. XXXVIII, Fig. 5, 6. — 381 — Lager blaß blaugrau oder graubraun bis braun, angefeuchtet graugrün, fast lederartig, großblättrig, aufsteigend, glänzend glatt, unterseits weiß- lich, mit schwärzlichen, in der Mitte zusammenfließenden Netzadern und spärlichen dunklen Fasern. Apotliecien senkrecht, am Scheitel fingerförmig geteilter Lagerlappen angeheftet, rotbraun, zuletzt fast schwarz, fast un- berandet. Sporen nadeiförmig, vier- bis achtzellig, 60 — 84^1* lang, 4 bis 5 ^ dick. Am Grunde alter Stämme, über Moos, bemoosten Steinen, Erdboden, selbst auf Strohdächern durch das ganze Gebiet verbreitet und nicht selten. /. collina Nyl. — P. polydactyla f. crispata Harm. Lager mit breiten, am Rande aufgerichteten, sehr krausen Lappen. iTirol: Wasserfall von Neuhausen. /, hymenina Nyl. — Peltidea horizontalis ß hymenina Ach. Lager gut entwickelt, unterseits fast vollständig von einem blaß fahl- gelblichen Filz bekleidet, mit spärlichen weißen Zwischenräumen nach dem Rande zu und einigen Fasern. /. microcarpa Schaer. — Peltidea polydactyla y microcarpa Ach. Fertile Lappen kürzer und breiter. Apothecien sehr klein. Tirol: Auf bemoosten Blöcken zwischen Kühetai und Ochsengarten; Roißkogel, längs des Weißbaches; Brenner. 576. P. malacea (Ach.) Dub. — Peltidea malacea Ach. Lager blaugrünlich-aschgrau, blaugrün-bräunlich oder braunschwärz- lich, angefeuchtet bläulichgrün, schwammig, großblättrig, breitlappig, an- liegend, mit aufsteigenden, meist eingerollten Rändern und dicker, rissig-brüchiger Rinde, unterseits durch die ganz zusammenfließenden, schwammigen, nur kleine helle Zwischenräume umschließenden Adern schwärzlich-filzig, nach dem Rande zu heller, kahl, schwach geädert. Apothecien der Oberseite etwas verbreiterter Lagerlappen angewachsen, 4 — 8 mm breit, rundlich, dunkelbraun, mit zerrissen gezähntem Rande. Pharaphysen am Scheitel bräunlich. Sporen nadeiförmig, vier- bis sechs- zellig, 50 — 74// lang, 5 — 6^* breit. Im Hymenium färben sich nur die Schläuche mit Jod blau. Auf Erdboden zwischen Moosen, auf bemoostem Gestein weit ver- breitet, aber nicht häufig. Tirol: Arlberg; Roßkogel ; Sulden ; Ehren- burg ; Lienz ; Gröden ; Predazzo. — Nieder-Österreich: Seiten- stetten. — Steiermark: Sonnkogel in der Kraggau. — Schweiz: Verbreitet. — Baden: Ziemlich verbreitet. — Frank. Jura: Bei Forchheim; Neuberge bei Banz; Tburndorf; Veldensteiner Forst usw.. — 382 — auch sonst hier und da in Bayern. — Böhmen. — Schlesien: Häufig. — Thüringen: Fuchsstein bei Mehlis; Bismarckhöhe bei Ilmenau ; Hainwald. Auch im übrigen Mittel- und Norddeutschland stellenweise. — Nord Westdeutschland: Gegend von Celle; Insel Rom. — Ostpreußen: Konitz ; zwischen Schwarzort tmd Rauschen. /. phymatodes Fw. Lager mit Warzen besetzt. /. ulophylla Fw. Lagerfläche kraus, Soredien tragend. 577. P. scutata (Dicks.) Leight. — Liehen scutatus Dicks. — Peltidea scutata Ach. — Peltigera limbata Del. — P. propagulifera Fw. — P. scu- tata var. propagulifera Fw. Lager papierartig, kleinblättrig, schmallappig, anliegend, dünn filzig und sehr fein rauh punktiert, graubräunlich bis lederbraun, weich, mit rissiger Rinde, unterseits weißlich oder hell fleischfarbig, mit kräftigen dunklen Netzadern und spärlichen oder fehlenden Faserbüscheln. Lappen tief buchtig zerschlitzt, mit aufsteigenden, von bleigrauen Soredien meist dick eingefaßten Rändern. Apothecien klein, bis 3 mm groß, fast kreis- rund, schwarzbraun, mit gezähntem Rande. Sporen nadeiförmig, vier- bis achtzellig, 32 — 72^ lang, 4 — 5^ dick. Selten und nur im Gebirge an bemoosten Stämmen und Felsen. Tirol: Innsbruck (?); am Schattberg, am Rauhen Kopf (?). — Schweiz: Riffersweil, an alten Obstbäumen, in Wäldern um Bern und am Mont Saleve. — Bayr. Alpen: Seinsberge bei Mittenwald und Stauffen bei Ruhpolding an Buchen ; Höllental bei Partenkirchen. — München: Park bei Possenhofen ; Forstenrieder Park unweit Oberdill; zwischen Irschenhausen und Merlbach (Buchen). — Hessen: Im Taunus häufig; bei Oberzell ; Bieber im Spessart; im Vogelsberge. — West- falen: Heiligenberg bei Höxter an Dorngestrüpp. — Schlesien: Felsen des Kynast nach der Höllenseite hin ; oberer Melzergrund, an be- moostem Acer pseudoplatanus ; Marschfeld bei Grünberg. — Thüringen: Um Eisenach ; am Fuß des Finsterberges bei Stützerbach ; oberhalb Klein- Schmalkalden ; Oberhof; Sieglitztal bei Dörrberg; Schmücke; Roter Berg bei Stützerbach und bei Station Rennsteig. — Mähren. /. propagulifera Fw. — P. propagulifera Stein. Lager papierartig, kleinblättrig, schmallappig, anliegend, dünnfilzig und sehr fein rauh punktiert, graubräunlich bis lederbraun, weich, mit rissiger Rinde, unten weißlich oder hell fleischfarbig, mit kräftigen J^uaeUiceae 0. Ol #' w "^1^^": 3 ^.-^Oyx^;^ m ^^' :«^ fK*^^ ^ ^Ä^^ '^' \ 8 ' /< j r. 'rt *, r' f x:^^Tt , Y ^/ /• 6 :,ryi?iji^;. S / J" Uccai/// /^/f/^?ne/mUa. ^ ^. <)emMa^^i/a 9 Ja ^/////'//.>> r///f/ S -omrf/ica 9 ^7t< — 387 — Über sie htderArten: 1. Lager mit Protococcusgonidien 2. Lager mit Nostocgonidien L. scropiculata. 2. Sporen 5 — 8^ breit 3. Sparen über 9^ breit 4. 3. Sporen 18 — 26 fi lang L. pulmonaria. Sporen 30 — 60 [.i lang L. amplissima. 4. Lagerlappen fast ungeteilt L. Unlta. ' Lagerlappen am Ende lappig gekerbt L. herbacea. 582. L. scroblculata (Scop.) DC. — Liehen scrobiculatus Scop. — L. verrucosus Huds. — Parmelia scrobiculata Ach. — Sticta scrobiculata Ach. — StictLna scrobiculata Nyl. — Pulmonaria verrucosa Hoffm. — Lobaria verrucosa Hoffm. — Lobarina scrobiculata Nyl. — Taf. XLI, Fig. 6; Taf. XLIV, Fig. i. Lager großblättrig, anliegend, lederartig, grubig, matt weißgrünlieh, graugrün oder gelblieh mit blaß graugrünen Soredien, wenig gelappt, mit abgerundeten Lappen, unterseits dunkelbraun, dichtfilzig, nach dem Rande zu heller und spärlicher filzig, mit großen, weißen Buckeln. Markschicht durch Kalilauge allein nicht veränKiert, durch Kalilauge -f Chlorkalklösung meist rötlich gefärbt. Apotheeien zerstreut, mit rotbrauner Scheibe und ungeteiltem, zuerst wulstigem Lagerrande. Epithecium rötlich. Hypo- theciimi farblos oder gelblich; Paraphysen nicht verzweigt, nicht septiert, am Scheitel nicht verdickt. Sporen farblos, spindelförmig, vier- bis acht- zellig, 50 — 80^ lang, 5 — 9^1 breit. Hymenium mit Jod vorübergehend blau gefärbt. Am Grunde alter Stämme, an Felsen, auf Erdboden, im Gebirge zer- streut, in der Ebene nicht häufig. 583. L. pulmonaria (L.) Hoffm. — Liehen pulmonarius L. — Sticta pulmonaria Schaer. — St, pulmonacea Ach. — Lobaria pulmonacea Nyl. — Erklärung zu Tafel XLI. Fig. I. Lobaria pulmonaria, Teil eines fruchtenden Lagers, nat. Gr. Durchschnitt durch ein Apothecium und Lagerabschnitt, Vcrgr. 30. „ Durchschnitt durch einen Lagerabschnitt. ,, Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. ,, Sporen, Vergr. 800. scrobiculata, Sporen, Vergr. 800. amplissima, Sporen, Vergr. 800. Sticta silvatica, Querschnitt durch das Lager, Vergr. 40. z = Zyphelle. fuliginosa, Sporen, Vergr. 800. OK* — 388 — Pulmonaria reticulata Hoft'm. — Parmelia pulmonacea Ach. — F. pulmo- naria Wallr. — Taf. XLI, Fig. 1—5 ; Taf. XLII. Lager groß, lederartig, anliegend, mit großen, tief gabelig gespaltenen, vorn abgestutzten und eingebuchteten Lappen, tief netzadrig-grubig, grün- braun bis lederbraun, meist den Adern entlang mit weißgrauen Soredien besetzt, unterseits nach der Mitte zu dicht und kurz schwarzfilzig, nach den Rändern heller und spärlicher filzig. Mark mit Kalilauge gelb werdend, durch Chlorkalklösung nicht verändert. Apothecien randständig mit rot- brauner Scheil>e und später entrindetem Lagerrande. Hypothecium und Epithecium goldgelb. Sporen spindelförmig, etwas gebuckelt, vierzellig, hell, 18 — 26 fji lang, 6 — 8 /z breit. Hymenialschicht durch Jod dauernd ge- bläut. Pykniden eingesenkt mit schwarzer Mündung. Pyknokonidien gerade, an beiden Enden etwas angeschwollen, 4 — 6^ lang, i p, dick. Am Grunde alter Bäume besonders Laubhölzer, über Moosen an Felsen im Gebirge ziemlich häufig und weit verbreitet, in der Ebene zer- streut. 584. L. Hnita (Ach.) Wainio. — Sticta linita Ach. Lager lederartig, anliegend, großblättrig, ziemlich kreisrund, rundlich gelappt, tief netzadrig grubig, glänzend hirschbraun, unterseits in der Mitte dunkelbraun, sehr kurzfilzig, nach dem Rande zu beller und fast nackt werdend mit großen, blasigen, weißen Buckeln ; Lappen fast un- geteilt, breit und kurz, vorn abgerundet ; buchtig gekerbt. Apotliecien auf dem Lager zerstreut mit notbrauner Scheibe und zuletzt entrindetem Rande. Sporen zweizeilig, 26 — 36 /v lang, 9 — ii//. breit. Fast stets steril. Über Erde und Moosen am Grunde alter Stämme, an Felsen im Gebirge zerstreut. 585. L. amplissima (Scop.) Arn. — Liehen amplissima Scop. — L. glo- muliferus Lightf. — Lobaria glomulifera Hoffm. — Parmelia amplissima Schaer. — P. glomulifera Ach. — Sticta amplissima Rabenh. — St. glo- mulifera Del. — Ricasolia amplissima Leight. — R. glomulifera De Not. — Taf. XLL Fig. 7; Taf. XLIIL Lager groß, bis zu 25 cm im Durchmesser, blaß bräunlich oder blaß blaaigrünlichgrau oder gelblich-bräunlich, kreisrund, etwas lederartig, matt, gelappt, mit 5 — 30 mm breiten sich berührenden oder sich fast deckenden, ziemlich tief eingeschnittenen, am Ende fein gekerbten Lappen, durch Kali- lauge meist gelblich gefärbt, durch Kalilauge und Chlorkalklösung oder Erklärung zu Tafel XLTI. Lobaria pulmonaria, Lager, nat. Gr. Stictaceae V -cfS %^^§bfe^ rsx <*• m ^' Flechten. Taf. 42. Lobaria piiliiionaria. Stictaceae <. ' '*> ,^% ^' " (.. \^M^ Flechten. Taf. 43. Lobaria aiiiplissiiiia. — 389 — letztere allein nicht verändert, unter&eits blaß oder bräunlich, filzig, mit weißlichen, gebündelten oder vereinzelten einfachen oder verzweigten Rhizinen. Apothecien sitzend, besonders im mittleren Teil des Lagers, mitunter zahlreich und genähert, i — 4 mm breit, becherförmig oder ver- flacht. Gehäuse dem Lager gleichfarbig, körnig oder stellenweise filzig, mit ganzem oder gekerbtem Rande und roter Scheibe. Epithecium rötlich, Hypothecium gelblich. Sporen farblos oder etwas bräunlich, zwei- bis vierzellig, 30 — 60 [x lang, 5 — 6 [x dick. Hymenium durch Jod gebläut. Pykniden warzenförmig, mit schwarzer Mündung. Pyknioikonidien gerade, an den Enden etwas angeschwollen, 4 ^ lang, i fi dick. Sehr selten über Moosen an Bäumen und Felsen in den Alpen und im westlichen Mitteldeutschland. Tirol: Steril auf Fichtenstämmen am Karersee (nur zwei Exemplare) ; Trient, an Stämmen von Buchen, Tannen und Lärchen. — Nieder-Österreich: An Buchen am Obersee bei Lunz. — Schweiz: Etzlital; Erstfeldertal, Val del Masino und ober- halb Campo im Veltlin. — Bayern: Forstenrieder Park (München). — Rhön: Milseburg. — Baden: Feldberg, Blauen, Schauinsland, Merkur; Forbach, Kaltenbrunnen. 586. L. herbacea (Huds.) Hoffm. — Liehen herbaceus Huds. — L. laete- virens Lightf. — Pulmonaria herbacea Ach. — P. laetevirens Schaer. — Sticta herbacea Del. — St. laetevirens Mass. — Ricasolia herbacea De Nol. Lager häutig, papierartig, ziemlich weich und weniger spröde als bei L. amplissima, sehr ausgebreitet, bis 30 cm im Durchmesser, trocken blaß braungrau oder graugrünlich, angefeuchtet grün, glänzend, mit zahlreichen, weniger als bei amplissima breiten, dachziegeligen, abgerundeten, an den Seiten welligen, am Ende lappig gekerbten Lappen, unterseits blaß ocker- gelb, dicht braunfilzig, durch Kalilauge und ChJorkalklösung nicht ver- ändert. Apothecien 4 — 8 mm breit, rötlichbraun, anfangs becherförmig, später verflacht, mit ganzem oder buchtig gekerbtem Rande. Six)ren farblos oder schwach bräunlich, spindelförmig, zweizeilig, 24 — 46 ^a lang, 9 — I2^t breit. Hymenium durch Jod gebläut. Pykntokonidien 5^ lang, I /i dick ; Pyknokonidien warzenförmig. An Felsen und Baumstümpfen an schattigen Orten, sehr selten. Schweiz: Gitschental; Haudeck; Guttannen. — Bayern: An einem Ahorn im Röttwalde bei Berchtesgaden, fruchtend ; auf der Tisenalpe. — Riese ngebirge? — Hessen: Bei Waldmichelbach an Granit und Erklärung zu Tafel XLEL Lobaria amplissima, Lager nat. Gr. — 390 — an Bäumen auf der Tromm; Burg Falkenstein; am Langenberg bei Elmshagen. Gattung Sticta Schreb. Lager blattartig, zumeist ansehnlich, wagerecht ausgebreitet, mehr oder weniger aufstrebend oder gestielt und dann aufrecht; Lageroberseite nackt, kurzhaarig, mit Soredien oder ZephalcKÜen besetzt, geschichtet, beiderseits berindet, obere Rinde pseudoparenchymatisch, aus senkrecht zur Oberfläche verlaufenden Hyphen he r\'-or gegangen, großzellig und dünn- wandig, mehrere übereinandergelagerte Zellreihen bildend, seltener aus weniger senkrechten oder fast unregelmäßig verlaufenden Hyphen gebildet und dann ein Netzwerk darstellend ; Gonidienschiclit unmittelbar unter der oberen Rinde, mit Palmellaceen- oder Nostoc-Gonidien, im ersteren Falle finden sich im Lager nicht selten Zephalodien mit blaugrünen Gonidien; Markschicht wergartig, aus mehr oder weniger wagerecht verlaufenden, verzweigten Hyphen zusammengesetzt, weiß oder gelb; untere Rinde der oberen ähnlich, nur zumeist etwas schmäler und weniger parallele Zell- reihen bildend, von Zyphellen oder Pseudozyphellen unterbrochen ; Lager- imterseite xion einem mehr oder weniger entwickelten, aus einfachen oder gebüschelten Fasern bestehenden Filz bekleidet. Apothecien rand- oder flächenständig, zuerst becherförmig, dann flach, biatorinisch, lekanorinisch oder parmeloid, Lagergehäuse von einem Pseudoparenchym bekleidet, mit Markschicht, mit oder ohne Gonidien; Hypothecium hell oder gefärbt; Parapliysen unverzweigt, gegliedert, zumeist verklebt; Schläuche acht- sporig, Sporen farblos bis braun, länglich spindelförmig, spindel- bis nadei- förmig, parallel zwei- bis achtzellig, dünnwandig. Beliälter der Pyk-no- konidien in das Lager versenkt, rand- oder flächenständig, Avarzig; Gehäuse hell, nur an der Mündung dunkler, kugelig, zellig; Fulkren endobasidial, einfach oder verzweigt, gegliedert. Pyknokonidien kurz, gerade, zylin- drisch oder an beiden Enden etwas verdickt. Übersicht der x\rten: 1. Lager mit Soredien St. Hmbata. Lager ohne Soredien 2. 2. Lagerlappen breit, kurz St. fuliglnosa. Lagerlappen lang, schmal St. silvatica. 587. St llmbata (Sm.) Ach. — Liehen limbatas Sm. — Stictina Hm- bata Nyl. Lager häutig, wenig starr, weich, 3 — 10 cm breit, blaß mißfarbig oder blaugrünlich-braun, matt oder schwach glänzend, einblättrig, unregelmäßig Stictaceae I-"lechtcii. Taf. 44. Fiü. 1. Lobnria scrobiculata. 2. Sticta silvatica. 3. St. fuliginosa. — 391 — gelappt, mit sehr ungleichen, abgerundeten, ausgeschweiften, kleinlappig gekerbten, im Umfang wellig krausen, am Rande, weniger häufig auch an der Oberfläche mit grauen oder bläulichgrauen Soredien besetzten Lappen, unterseits grau- oder etwas braunfilzig und mit weißen Cyphellen. Kali- lauge und Chlorkalklösung bewirken keine Veränderung. Apothecien un- bekannt. Über bemoosten Baumwurzeln und Felsen, sehr selten. Schweiz: Nach Stitzenberger Lieh. helv. p. 316 oline Fundortsangabe: An Baum- wurzeln und bemoosten Felsen. — Westfalen: Grotenburg bei Detmold. 588. St. fuliginosa (Dicks.) S. Gray. — Liehen fuliginosus Dicks. — Stictina fuliginosa Nyl. — Taf. XLL Fig- 9; Taf. XLIV, Fig. 3. Lager häutig, fast lederartig, einblättrig, kreisrund, aufsteigend, 3 bis 8 cm breit, mit abgerundeten, breiten, ganzen oder wenig tief ein- geschnittenen Lappen, kleingrubig, fast matt bis glänzend, fast glatt bis kleiig rauh und isidienartig sprossend, aschgrau, graubraun, olivgrün oder hirschbraun, unterseits dünn filzig, in der Mitte braun, nach den Rändern heller werdend, mit zahlreichen weißlichen Cyphellen. Kalilauge und Chlorkalklösung bewirken keine Veränderung. Apothecien sehr selten, klein, kaum bis i mm groß, sitzend, randständig, mit braunroter, flacher Scheibe und weißfilzig gewimpertem Rande. Paraphysen einfach, dicht verklebt. Sporen farblos, zwei- bis vierzellig, spindeiförmig, 27 — 40 ^a lang, 7 — 8 ju. dick. Jod färbt das Hymenium blau, später bleibend gelb. Über Moosen an alten Stämmen und auf Erde, auch auf Felsen im Gebirge sehr zerstreut. Tirol: Pitztal; Innsbruck; Brixen; Ehrenburg; Tauerntal; Villnöß. — Bayern: Auf dem Sülzberge bei Ruhpolding an einer Fichte; Hunnensäulen bei Main-Bullau. — Baden: Blauen, Kirch- zarten, Allerheiligen, Geroldsauer Wasserfall; Ettlingen; Neustadt im SchwarzwaJd (fr.!); Molkenkur bei Heidelberg. — Schlesien: Im Gebirge verbreitet, aber nur im Sattler bei Hirschberg fruchtend. — Thüringen: Schwarzatal ; um Eisenach. — Hessen: Verbreitet. 589. St. silvatica (Huds.) S. Gray. — Liehen silvaticus Huds. — Peltigera silvatica Hoffm. — Pulmonaria silvatica Hoffm. — Stictina silva- tica Nyl. — Taf. XLI, Fig. 8; Taf. XLIV, Fig. 2. Lager fast lederartig, ausgebreitet, aufsteigend, breitblättrig gelappt, matt bis fast glänzend, kleingrubig, glatt oder rauhkörnig, grünbraun bis Erklärung zu Tafel XLIV. Fig. I. Lobaria scrobiculata, Lager, nat. Gr. ,, 2. Sticta silvatica, Lager, nat. Gr. „ 3. ,, fuliginosa, Lager, nat. Gr, — 392 — hirscbbraun, unterseits dichtfilzig, in der Mitte schwarz, nach den Rändern heller werdend, mit kleinen, runden, tief eingesenkten Cyphellen. Die ab- gerundeten Lappen sind länger, breiter, weniger rauh und glänzend an der Oberfläche als bei der sonst sehr ähnlichen fuliginosa. Apothecien äußerst selten, klein, randständig, mit rotbrauner Scheibe und nacktem, ungeteiltem Rande. Sporen unbekannt. Über Moosen an alten Laubbäumen und Felsen im Gebirge, sehr zer- streut. Tirol: Brandenberg, an Buchen. — Schweiz: Mehrfach. — Bayern: Durch das ganze Gebiet. — Baden: Schwarzwald ; um Heidel- berg. — Schlesien: Im Gebirge nicht selten. — Hessen: Nicht selten. — Überall nur steril. Familie Pannariaceae. Lager krustig, einförmig oder am Rande gelappt, schuppig bis blatt- artig, nicht gallertig, Vorlager und Haftfasern zumeist gut entwickelt; geschichtet, Oberseite berindet, Rinde aus senkrechten, unregelmäßigen oder wagerechten Hyphen gebildet, pseudoparenchymatisch; Markschicht entwickelt, ausnahmsweise undeutlich, mit Nostoc- oder Scytonema-, aus- nahmsweise mit Pleurococcaceengonidien; unterseits berindet oder un- berindet. Apothecien kreisrund, flächen- oder randständig, lekanorinisch oder biatorinisch; Paraphysen unverzweigt; Schlauch achtsporig; Sporen farblos, einzellig, seltener parallel zwei- bis vierzellig, mit dünner Wand, ohne Schleimhof. Fulkren endobasidial, gegliedert. Pyknokonidien kurz, gerade. Übersicht der Gattungen: 1. Lager mit hellgrünen Pleurococcaceengonidien Psoroma. Lager mit blaugrünen Nostoc- oder Scytonemagonidien 2. 2. Apothecien lekanorinisch 3. Apothecien biatorinisch oder lezideinisch 4. 2. Sporen einzellig. Lager mit Nostocgonidien Pannaria. Sporen zweizeilig. Lager mit Scytonemagonidien Massatongia. 4. Sporen einzellig Parmeliella. Sporen zwei- bis mehrzellig Placynthium. Gattung Psoroma (Ach.) Nyl. Lager blattartig bis kleinschuppig, Rliizinen spärlich entwickelt oder fehlend ; geschichtet, Lageroberseite nackt, berindet, Rinde aus senkrecht zur Oberfläche verlaufenden, septierten Hyphen gebildet, pseudoparenchy- matisch und mit mehreren, übereinanderliegenden Zellreihen, seltener ist die Rinde der Lageroberseite aus unregelmäßig verlaufenden Hyplien — oyo — herviorgegangen ; Markschicht mehr oder weniger locker, mit freudig- grünen (Dactylococcus- ?) Gonidien ; Unterseite des Lagers aus dicht ver- webten, parallel zur Lagerfläche verlaufenden Hyphen zusammengesetzt. Apothecien flächenständig, sitzend, lekanorinisch, am Grunde mitunter verschmälert; Hypothecium farblos; Paraphysen unverzweigt, mehr oder weniger verklebt; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, einzellig (aus- nahmsweise zweizeilig), ellipsoidisch bis kugelig, dünnwandig. Fulkren endobasidial, kurzgliedrig; Pyknokonidien kurz, walzig oder etwas hantei- förmig, gerade. 590. Ps. hypnorura (Hornem. et Wahlenb.) Nyl. — Liehen hypnorum Hornem. et Wahlenb. — Psora hypnorum Hoffm. — Parmelia hypnorum Fr. — P. lepidora Ach. — Lecanora hypnorum Ach. — L. lepidora Ach. — Pannaria hypnorum Kbr. — Patellaria lepidora DC. — Squammaria hyp- norum Oliv. — Taf. XLVIII, Fig. 1—5. Lager kleinschuppig bis fast körnig, graubraun, gelbbraun bis gold- gelb, unten heller, mit gekerbten^ zu lockeren Krusten vereinigten Schuppen. Apothecien i — 6 mm groß, sitzend, mit anfangs becherförmiger, später flacher, rotbrauner Scheibe und erhabenem, körnig gezähntem Lagerrande. Paraphysen farblos, am Scheitel gelblich, gerade, gegliedert, dicht ver- klebt. Sporen eiförmig-elHpsoidisch, farblos, einzellig, 20 — 26 /j, lang, 10 — I2yu dick. Durch das ganze Gebiet zerstreut, im Gebirge häufiger auf steiniger Erde, Wald- und Heideboden. var. deaurata (Ach.) Nyl. Lager schuppig, Schuppen aufsteigend, leberbraun oder gelbbräunlich. Apothecien gnoß, mit wellig gezähntem Rande. Auf Erdboden. Tirol: Mittelberg, Kühetai ; Gurgl, Hohe Mut; Brenner; Kleiner Rettenstein; Ampezzo, Monte Piano; Tauern, Rotten- kogel. Gern über Moosen und bemoosten Felsen. var. campestrls Th. Fr. Lager kleinschuppig-körnig, graubraun. Apothecien klein (i — 3 mm), mit körnig-gezähntem Rande. 591. ? Ps. lanuginosum (Ach.) — Liehen lanuginosus Ach. — Imbricaria lanuginosa DC. — Parmelia lanugimosa Ach. — Amphiloma lanuginosum Nyl. — Parmelia caperata ß membranacea (Dicks.) Schaer. — Pannaria lanuginosa Kbr. — Leproloma lanuginosum Ach. Lager häutig -blattähnlich, anliegend, in der Mitte wellig- runzelig, durch weißen Sorcdienaufbruch staubig-körnig, am Rande bogig-lappi CT — 394 — gelbweißlich, auf blauschwarzem Vorlager. Apothecien nach E. Fries schüsselförmig, rotbraun, mit staubigem Rande. Sonst bisher nur steril gefunden. An schattigen Felsen im Gebirge verbreitet, lepraartige Überzüge bildend, auch über Moosen, Holz, Rinde, Baumwurzeln, auch auf Erde übergehend. Die Stellung dieser Art ist ganz unsicher. Gattung Pannaria Del. Lager körnig, schuppig bis blattartig, mit einem gut entwickelten blauschwarzen oder schwarzen Voirlager, seltener mit dunklen, mehr oder weniger verfilzten Haftfasern an die Unterlage befestigt, mit nackter oder isidiöser Lageroberfläche, geschichtet. Lageroberseite berindet, Rinide großzellig - pseudoparenchymatischj aus senkrechten, septierten Hyphen hervorgegangen und mehrere übereinandergelagerte Zellreihen bildend; Nostoc-Gonidien geknäuelte Ketten darstellend. Markschicht einfach oder doppelt, im ersteren Falle gleichmäßig spinnwebig, im letzteren Falle im oberen Teile aus unregelmäßigen, mehr oder weniger wagerecht verlaufen- den, dünnwandigen Hyphen zusammengesetzt und sehr locker, im umteren Teile aus dichter verfilzten Hyphen gebildet. Apothecien zuerst eingesenkt, endlich sitzend bis schildförmig, flächenständig, lekanorinisch ; Gehäuse aus einer großzellig-pseudoparenchymatischen Rinde und einer Gonidien ent- haltenden Markschicht zusammengesetzt; Hypothecium farblos oder hell- farbig ; Schläuche keulig, achtsporig. Sporen f blos, einzellig, länglich, ellipsoidisch bis fast spindelförmig, mit mitunter etwas verdickter und kleinwarziger Wand. Gehäuse der Pyknokonidien in halbkugelige Lager- wärzchen versenkt, mit hellem Gehäuse; Fulkren endobasidial, gegliedert, mit kurzen, breiten Zellen. Pyknokonidien gerade oder kaum merklich gekrümmt, länglich-zylindrisch. Übersicht der Arten: 1. Sporen bis 6 jj, breit 2. Sporen über 6 jj, breit 3. 2. An zeitweilig überfluteten Schieferfelsen P. austriaca. An alten Bäumen, über bemoosten Felsen P. coeruleobadia. 3. Scheibe blaß rötlich P. trfptophylliza. Scheibe rot bis dunkelrotbraun 4. 4. An Rinde alter Bäume 5. Auf Gestein, Erdboden, über Moosen 6. 5. Lagerlappetn nackt P. rubiglnosa. Lagerlappen wenigstens am Scheitel weißstaubig P. craspedla. 'I ,'^^ . tee» o/ f //.: *7ert ,Jaf. Z^* ,-;. ;//. 'f.i^: '.'.:- ~-"v.-,,'»i ^M ^ü'l«^ j *f:^^^^: \yM^-'^^ Xj"^' ^:, V>' 6" / -^ .J(/>///{'//e(/a ///^/////ra .) o' r////i>///fu - 395 — 6. Lager aschgrau, grünlich oder bläulich-aschgrau 7. Lager braun 8. 7. Sporen 9 — 12 [j, dick P. leucolepis. Sporen 6 — 7 ^ dick P. nebulosa. 8. Lager am Rande durch Soredien bereift P. lepidiota. Lager nicht bereift P. brunnea. 592. P. austriaca Zahlbr. Vorlager weit ausgebreitet, sehr dünn, blauschwarz. Lager anfangs kleine, 1,5 — 3 mm breite und getrennte Rosetten bildend, die später in eine fast z-usammenhängende Kruste sich zusammendrängen. Rosetten stern- förmig-strahlig, eingeschnitten-kleinkerbig, zart, matt, hirschbraun oder stellenweise aschgrau verbleichend, in der Mitte angewachsen und dunkler, unterseits blaß, aschgrau, mit etwas gewölbten, im Umfang flachen oder €twas aufstrebenden Lappen. Apothecien in der Mitte der Rosetten einzeln, seltener zwei bis drei, sitzend, rötlichbraun oder schwarzbraun! ich, mit flacher oder seltener etwas gewölbter, bis i mm breiter Scheibe, dem Lager gleichfarbigem, fein gekerbtem, zuletzt meist verschwindendem Lagerrande und zartem, ganzem, eigenem Rande von etwas dunklerer Farbe als die Scheibe. Sporen in zylindrisch-keulenförmigen Schläuchen, zu 8, farblos, einzellig, länglich-ellipsoidisch oder länglich-spindelförmig, glatt, 12 — 16 /,t lang, 4 — 6 ^t dick. Paraphysen nicht septiert, zusammen- hängend, besonders an den Spitzen, am Scheitel etwas keulenförmig und oliv-kastanienbraun. Hypothecium blaß, ziemlich dick. Pykniden nicht beobachtet. N ieder-Österreich: An zeitweise überfluteten Schieferfelsen im Tal ,, Kleine Klause" bei Aspang. 593. P. coeruleobadia (Schleich) Mass. — P. rubiginosa var. coeruleo- badia Schwend. — P. conoplea Del. — P. rubiginosa var. conoplea Nyl. — Liehen coeruleobadius Schleich. — L. lanuginosus Hofifm. — L. conopleus Pers. — Parmelia rubiginosa ß coeruleobadia Schaer. — Parmelia conoplea Ach. — Taf. XLVL Fig. 7. Fig. I „ 2 .. 3 „ 4 .. 5 „ 6 Erklärung zu Tafel XLV. Parmeliella plumbea, Lager auf einem Rindenstück, nat. Gr. ,, „ Schnitt durch Lager und Apothecium, Vcrgr. 70. ,, ,, Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 250. ,, ,, Sporen, Vergr. 800. ,, microphylla, Lager, nat. Gr. „ Lager, Vergr. 5. — 396 — Lager blattartig, häutig, dem Substrat anliegend, gelbgrau, bald in zahlreiche bläuliche Soredien aufbrechend und dadurch körnig-krustig werdend, mit fächerartig gelapptem Rande auf blauschwarzem Vorlager. Apothecien sitzend, bis 2 mm breit, mit gelbrötlicher, flacher Scheibe, dünnem, bleibendem, eigenem und körnigem Lagerrande. Schläuche fast zylindrisch. Sporen wasserhell gesäumt, länglich-ellipsoidisch, 12 — 18/^ lang, 3— 4ya dick. An alten Bäumen über bemoosten Felsen im Gebirge nicht selten. Alpen, Sudeten, Sachsen, Böhmen, Thüringen, Bayern, Hessen, Harz, Westfalen usw. 594. P. triptophylliza Nyl. — Parmeliella triptophilliza Dalla Torre et Sarnthein. Lager bleich, mißfarbig, aschgrau, zart, angewachsen, kleinblättrig mit in verschiedener Weise eingeschnittenen, dachziegeligen Schuppten, auf schwarzem, sehr zartem Vorlager. Apothecien 0,5 — 0,8 mm breit, blaß rötlich, lekanorinisch, mit dünnem, etwas gekerbtem Lagerrand. Sporen ellipsoidisch oder ellipsoidisch-spindelförmig, 17 — 20 /i lang, 8 — 10 /x breit. Jod färbt die Hymenialgallerte, besonders die Schläuche, bläulich, später blaß violett. Tirol: Panneveggio, selten und steril an einer feuchten Porphyr- wand zwischen der Straße und dem Colbriccone-See. 595. P. craspedia Kbr. — P. leucosticta Tuck. — Parmelia leucosticta Tuck. — Taf. XLVI, Fig. 1—6. Lager aschgrau oder dunkel bräunlich, manchmal aschgrau-oliv- farben, matt, schmal zerschlitzt. Abschnitte ziemlich dick, an der Peri- pherie I — 2 mm breit, bald zerstreut, bald sich berührend, bald fast strahlig und fast dachziegelartig, unregelmäßig verzweigt, im Umfang ge- kerbt, am Rande oder wenigstens am Scheitel weißstaubig. Apothecien 0,8 — 2,0 mm breit, sitzend, zerstreut, genähert oder zusammenfließend, am Grunde verengt ; Gehäuse dem Lager gleich gefärbt mit M-enig vortreten- dem, gekerbtem Rande; Scheibe rot oder dunkelrot, flach oder zuletzt ge- Erklärung zu Tafel XLVI, Fig. I. Pannaria craspedia, Lager auf Rinde, nat. Gr. 2. ,, „ Lager, Vergr. 6. 3. ,, „ Querschnitt durch das Lager, Vergr. 250. 4. ,, ,, Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 100. 5. „ „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. 6. ., ,, Sporen, Vergr. 800. 7. ,, coeruleobadia, Lager auf Rinde, nat. Gr. »1 1: rr/fff'j^ //„f46' r^ao oo'rXl^^ "^^' v^ -^-^ % f "•«<«• '"♦»*.« c-;':11. % / '^y \ > x;^.. :\, ^ !i/.',C^V'^^it U '%-'v' V'^1 ^r'' /" ^ f yr/r/y/^r/^/y ^4a^/ierüai. / tfe^^U^^'/^A^^://, /{Tty — 397 — wölbt und nackt. Paraphysen farblos, am Scheitel rötlich, dicht verklebt, septiert, kurz gegabelt. Sporen zu 8, farblos, einzellig, eiförmig, 15— i6u lang, 9— II fi breit, zum Teil fast kugelig. Jod färbt das Hymenium blau, zuweilen später braunrot. An Kastanienstämmen in den Südalpen: Val Plafera; um Como; Val Intrasca. 596. P. rubiginosa (Thumb.) Del. — Liehen rubiginosus Thumb. — L. affinis Dicks. — Parmelia rubiginosa Ach. — P. affinis Ach. — Imbri- caria coerulescens DC. Lager blaß aschgrau, weißlich-graugrünlich oder blaß scherbengelb, dem Substrat angedrückt, kreisrund, matt, gelappt, mit schmalen, 2 — 3 mm breiten, im Umfang strahligen, dachziegeligen oder sich berührenden, un- 1 egelmäßig geteilten, f einkerbigen, oft schmal weiß gesäumten, meist ge- wölbten, glatten, nackten Lappen. Apothecien lekanorinisch, i — 3 mm breit, sitzend, gewöhnlich zahlreich, anfangs fast kugelig, später becher- förmig, am Grunde verengt. Gehäuse durchweg weißlich oder oben rötlich mit aufgerichtetem, gekerbtem oder gerieftem Rande und roter, flacher, nackter Scheibe. Paraphysen farblos, am Scheitel rötlich, gerade, dicht vereinigt, gegliedert, unverzweigt. Sporen zu 8, farblos, einzellig, 18 bis 22 /^ lang, 9 — II fi dick. Hymenium durch Jod blau gefärbt. Pykniden im Lager eingesenkt, mit schwarzer Mündung. Pyknokonidien gerade. Am Grunde alter Bäume im Gebirge, zerstreut. Tirol: An Ahorn- rinde am Waldgehänge von der bayrischen Grenze längs der Straße gegen den Plansee mit zahlreichen Apothecien. Bozen: bei Kühbach. — Schweiz verbreitet. — B a y r. Alpen zerstreut. — Baden stellen- weise, z. B. um Heidelberg. — Hessen: im Taunus, bei Oberzell, im Kammerforst, Bieber, Orb, Gießen usw. — Ei fei. 597. P. leucolepis (Wahlenb.) Nyl. — P. Hookeri Sm. Lager blaß aschgraulich, schuppig, Schuppen am Rande kerbig ein- geschnitten. Kalilauge verändert das Lager nicht, Jod färbt die Mark- schicht rotbraun. Apothecien lekanorinisch mit aschgrauem Rande und schwärzlicher unbereifter Scheibe; Epithecium dunkelgrün, durch Kali- lauge nicht verändert. Hymenium und Hypothecium farblos, durch Jod gebläut. Paraphysen kräftig, oben gegliedert und dunkelgrün. Sporen ellipsoidisch, 15 — i8/x lang, 9 — i2/i breit. Tirol: Brenner, selten auf felsigem Boden längs der Bergschneiden. — Schweiz: In feuchten Spalten von Granitfelsen über Erde und Moos in den Hochalpen bei Bormio, Zebrü, Vallaccetta, Plesaccia, Rizzoila, Tag- liaferro. — 398 — 598- P- nebulosa (Hoffm.) Nyl. — Patellaria nebulosa Hoffm. — Psora pezizoides Hoffm. — Lecanora brunea DC. Lager aschgrau, grünlich aschgrau oder dunkel bläulich aschgrau, matt, etwas kömig krustig, mit kleinen, dachziegelig gedrängten, weiß- lichen, feingekerbten Körnchen. Apothecien 0,5 — 1,5 mm breit, anfangs sitzend, mit gelblichem einfarbigem Gehäuse, ganzem Rande und roter oder rotbrauner Scheibe, bald vom Lager umwallt, gewölbt und von zahlreichen Lagerkörnchen gekrönt. Hypothecium blaß gelblich. Paraphysen farblos, am Scheitel rötlich, dicht verklebt, gegliedert. Sporen zu 8, ellipsoidisch, an beiden Enden abgerundet, farblos, einzellig, 14 — 22 fj, lang, 6 — 7 fi breit. Hymenium durch Jod anfangs blau, später braunrot gefärbt. Über Moosen und auf bloßer Erde, selten. Nieder-Österreich: Schwallenbachtal bei Spitz; Waldwege bei Aggstein ; am Mantnharts- berg. — Steiermark: Reifnig am Bacher. — Schweiz: Mont Saleve. Frank. Jura: Auf Erde eines Hohlweges am Radersberge bei Kulm- bach. — Bayern: In einem Hohlwege bei Dietenhofe, auf Erde; zwischen dem Staffelstein und dem Staffelberg in Oberfranken ; am Wege von Windheim nach HetzLos und Schwärzelbach; Brückenau; Speicherz; Windberg; Ncuses-Dippach bei Hof heim. — Böhmen: Um Leipa usw. 599. P. lepidtota (Smrft.) Th. Fr. — Lecidea carnosa ß lepidiota Smrft. — P. muscorum ß lepidiota Fr. — Parmeliella lepidiota Wain. — Pannularia lepidiota Stitzenb. — Massalongia carnosa ß lepidiota Kbr. — Pannaria praetermissa Nyl. Lager kleinblättrig-schuppig, leberbraun oder grünlichbraun ; Schup- pen knorpelig, aufsteigend, dachziegelig gedrängt, in der Mitte des Lagers körnig-krustig, zackig gekerbt, am Rande in hellere, oft weißgraue Sore- dien aufbrechend, daher das Lager oft bereift erscheinend. Vorlager blau- schwarz, oft undeutlich. Apothecien i — 1,5 mm breit, angedrückt, mit flacher oder leicht gewölbter, dunkel rotbrauner Scheibe und lange blei- bendem, körnigem, weißstaubigem Lagerrande. Schläuche schmal keulig. Sporen zu 8, farblos, einzellig, breit ellipsoidisch bis eiförmig, mit ab- gerundeten Enden, 14 — 2$ jj, lang, 9 — 12 fj, dick. Selten im Gebirge auf Urgestein, über Moosen, auf Waldboden. Riesengebirge: Basalt der Kleinen Schneegrube. — Tirol: Volder- bad, Kitzbühel (?), Ehrenburg; hinteres Villnöß; Travignolotal. — Schweiz: St. Moritz, Bormio, Tarasp, Tagliaferro, Mt. Saleve. 600. P. brunnea (Sw.) Nyl. — Liehen brunneus Sw. — L. pezizoides Web. — Pannaria pezizoides Leight. — Parmelia brunnea Ach. — Lecidea - 'an9mU(creae ' ^u'r/iff'/f tud. ^y ■■'?i;o;s;^-. •^'•'*^"r^x\\^ '•'■''''^sSSöicäiaÄÄi^-' -«W?' :i| V. ^^ ^^ llf # ■i ^•■ A Ol M h ?ig58r /" "Pr/^rsr a9 r^y/Yy^/Aiöa/h^/^yy/a ^/7^77{?ö/x — 399 — microphylla y pezizoides Scliaer. — Lecanora brunnea Dub. — Amphi- loma Hypnorum Hepp. Lager kleinblättrig-schuppig, graubraun bis dunkelbraun, mit derben, tief zerschlitzten, zu einer schuppig-körnigen Kruste zusammengedrängten Schuppen und schwarzem Vorlager. Apothecien i — 2 mm groß, eingesenkt, zuweilen zu mehreren zusammenfließend, mit fast flacher, lederbrauner oder rotbrauner Scheibe und bleibendem, gezähntem Lagerrande. Para- physen farblos, am Scheitel rötlich, dicht verklebt, septiert. Schläuche breit zylindrisch. Sporen zu 8, farblos, einzellig, ellipsoidisch, breit ge- säumt, 17 — 25// lang, 8 — 11^ breit. Auf Erdboden, über Moosen und Felsen im Gebirge verbreitet, in der Ebene zerstreut. /. nebulosa Ach. — Liehen coronatus Ach. Lager aschgrau oder aschgrau-grünlich. Apothecien gewölbt, rötlich- scherbengelb mit körnig bekleidetem Rande. — Auf alten Moosen und steinigem Boden im Gebirge. — Tirol: ötz ; Waldrast; Ehrenburg; Eggental ; Predazzo. — Frank. Jura: Zerstreut. — Baden: Feldberg, Notschrei. Gattung Massalongia Kbr. Lager kleinblättrig-schuppig, gelappt, das dunkle Vorlager mäßig ent- wickelt und endlich verschwindend, Rinde der Lageroberseite aus senkrecht auf die Lageroberfiäche verlaufenden, septierten Hyphen hervorgegangen, pseudoparenchymatisch, Zellen nur wenige übereinander gelagerte Reihen bildend, die geknäuelten Scytonema-Gonidien liegen unter der Rinde der Lageroberseite, Markschicht mehr oder weniger locker, Lagerunterseite unberindet. Apothecien randständig, biatorinisch ; Gehäuse pseudoparen- chymatisch, ohne Gonidien ; Fruchtscheibe flach ; Fruchtwand dünn, ge- wellt; Hypothecium hell, über einer gomidienführenden Schicht liegend; Schläuche keulig, fast gestielt, achtsporig; Sporen farblos, endlich etwas bräunlich werdend, spindelförmig, zweizeilig, mit dünner Wand. Gehäuse der Pyknokonidien ranidständig, in das Lager versenkt und außen nur Erklärung zu Tafel XLVII. Fig. I. Massalongia carnosa, Lager, nat. Gr. „ Lager, Vergr. 5. Apothecien, Vergr. 15. Querschnitt durch das Lager, Vergr. 250. Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 100. Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. Sporen, Vergr. 800. — 400 — durch eine kleine Erhebung des Lagers kenntlich, mit hellem Gehäuse; Fulkren endobasidial, gegliedert, mit kurzen, rundlichen Zellen ; Pykno- konidien kurz, gerade, schmal hanteiförmig. 6oi. M. carnosa (Dicks.) Kbr. — Liehen carnosus Dicks. — Pannaria carnosa Leight. — F. muscorum Del. — Pannularia carnosa Cromb. — P. muscorum Nyl. — Parmelia carnosa Schaer. — P. muscorum Fr. — • Lecanora Hypnorum Ach. — L. muscorum Ach. — Parmeliella muscorum Müll. — Taf. XLVIL Fig. 1—7. Lager kleinblättrig oder schuppig, hirschbraun bis dunkelbraun, unten weißlich ; Schuppen anliegend oder aufsteigend, bis i cm lang und i — 2 mm breit, fächerartig schmal-lappig zerteilt, mit gekerbtem, oft durch Sore- dien körnigem Rande, vereinzelt oder zu lockeren Rasen gedrängt, meist ohne erkennbares Vorlager. Apothecien meist nicht über i mm breit, er- haben sitzend, mit flacher, dunkelrotbrauner Scheibe, dünnem, gewelltem, bleibendem, eigenem und verschwindendem Lagerrande. Paraphysen un- verzweigt, gegliedert, am Scheitel gebräunt. Sporen zu 8, farblos oder bräunlich, meist zweizeilig, spindelförmig, 16 — 35 /i lang, 5 — 10^ dick. Hymenium durch Jod gebläut. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 4 « lang, I ^ dick. An Gestein, über Moosen, zerstreut und ziemlich selten. Schweiz: Aschera, Calanda, Davoser Seehorn, Veltlin, St. Moritz, Pilatus, um Gossau, Göschenalp, Sella della Monte bei Riva. — Bayern: Vereinsalpe bei Mittenwald; Steinberg bei Berchtesgaden ; bei St. Oswald im Bayr. Wald. — Baden: An Gneis bei Hornberg; am Geroldsauer Wiasserfall; Lichtental; Schloß Eberstein; zwischen Langenbrand uoid Forbach im Murgtal; Feldberg; Zastler, Todtnau. — Hessen: Dannenfels, Felsen- meer. — Westfalen. — Schlesien: Im Gebirge nicht selten. — Erzgebirge. — Böhmer Wald. — Thüringer Wald: Bei Eisenach. Gattung Placynthium (Ach.) Harm. Lager krustig gefeldert, körnig, korallinisch bis kleinschuppig, Vor- lager mehr oder weniger entwickelt und dann blauschwarz; fast un- geschichtet, hauptsächlich aus einem dünnwandigen Pseudoparenchym, in dessen Interstitien die Scytonema-Gonidien liegen, gebildet und oben so- wohl wie unten von einer nur wenige wagerechte Zellreihen umfassenden Rinde überzogen. Apothecien sitzend, lezideinisch oder biatorinisch, flach oder gewölbt; Hypothecien hell bis dunkel; Paraphysen verhältnismäßig dick, unverzweigt, septiert, an den Enden verdickt und dunkel gefärbt; Schläuche keulig, achtsporig. Sporen farblos, länglich bis ellipsoidisch- — 401 — eiförmig, parallel zwei- bis achtzellig, dünnwandig. Gehäuse der Pykno- konidien kleinwarzig, im oberen Teil dunkel und zellig; Fulkren endo- basidial ; Pyknokonidien zylindrisch - stäbchenförmig, gerade oder ganz; leicht gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Sporen zweizeilig 2. Sporen zwei- bis mehrzellig 3. 2. Lager mehr oder weniger bereift PK caesium. Lager nicht bereift PI. Treraniacuni. 3. Sporen zwei- bis vierzellig PI. nlgrum. Sporen sechs- bis achtzellig PI. pluriseptatum. 602. PI. caesium (Duf.) Harm. — Lecidea caesia Duf. — L. oontigua var. caesia Fr. — L. triptophylla var. caesia Schaer. — Biatora caesia Hepp. — Collolethia caesia Mass. — Pannaria caesia Nyl. — Pannularia caesia Nyl. Lager aschgrau-bräunlich, feucht graugrünlich-bräunlich, mehr oder weniger bereift, sonst ähnlich wie PI. nigrum, mit sehr deutlichem, sowohl im Umfang wie zwischen den Lagerfeldern sichtbarem, blauschwarzem Vorlager. Apothecien ähnlich wie die von PI. nigrum, braun oder schwarz, flach, berandet oder gewölbt. Hypothecium bräunlich; Paraphysen am Scheitel verdickt und bräunlich. Sporen zu 8, farblos, zweizeilig, ellipsoi- disch oder leicht gekrümmt, 12 — iS jli lang, 4 — y jci dick. An Kalkfelsen im Gebirge, selten. Tirol: Brunnenstein am Kar- wendel; an Kalkfelsen um Innsbruck; Waldrast, an einer Kalkwand links oberhalb der Matreier Grube; Brenner, an Kalkfelsen am Fahrwege im Vennatale ; um Achensee ; Schiern, an Dolomitblöcken im Walde zwischen Hauenstein und der Klamm. — N i e d e r-ö s te r r e i ch: An Dolomit- felsen am Fuße der Turmmauer des Göllers ; Gaisstein bei Pottenstein ; in der Längapiesting bei Gutenstein. — Allgäuer Alpen: Tiefenbach, Manzenberg, Kratzer. — Kar wende Igebirge: Bnmnenstein. — Frank. Jura: Zwecklesgraben bei Muggendorf ; beim Leitsdorf^ir Brunnen im Wiesental ; bei Streitberg und Pottenstein ; oberhalb Maria- stein bei EichiStätt. ■ — Thüringen: Seeberg bei Gotha und im Jonastal bei Arnstadt. /. breviiiscula Arn. Äußerlich vom der Hauptform nicht verschieden. Epithecium dunkel- grün, durch KOH nicht verändert; Hypothecium rot, durch KOH purpur- violett gefärbt. Sporen farblos, sechszellig, 18 — 23^ lang, 4 — 5 /.t breit. Selten an einer Kalkwand beim vorderen Obernberger See. Thome-Migula, Flora. XII. 26 — 402 — 603. PI. Tremniacum Mass. — Racoblenna Tremniacum Mass. Lager ausgebreitet, braungrün, korallinisch-polsterig, mit koral- linischen, gekrausten, verzweigten Schuppen und verschwindendem blau- schwarzem Vorlager. Apothecien schwarz, von eigenem Rande umgeben. Paraphysen keulenförmig. Sporen zu 8, eiförmig-ellipsoidisch, oft etwas gekrümmt, zweizeilig, 9 — 13 ^ lang, 5 — 6^ breit. An kalkhaltigem Gestein, selten. Tirol: Waldrast, ziemlich selten an Kalkfelsen der Seriesgrube und auf Trinser Markung. — Frank. Jura: Auf Dolomitfelsen bei Eichstätt? — Baden: An Sandsteinen auf der Badener Höhe. 604. PI. pluriseptatum Am. — Lecothecium pluriseptatum Sarnth. u. Dalla Torre. Habituell von der gewöhnlichen Form des PI. nigrum nicht zu unter- scheiden. Gehäuse und Epithecium dunkel schmutzig bläulich-smaragd- grünlich. Paraphysen gegliedert, Hypothecium gelblich. Sporen verlängert^ sechs- bis achtzellig, 30 — 33 /^ lang, 15/^ breit. Tirol: Paneveggio, auf Sandsteinen und mergeligen Kalken der Seiser- und Campiller-Schichten am nördlichen Abhänge des Hügels beim Monte Castellazzo. — Allgäuer Alpen: Auf kalkreichen Sandsteinen im Weissachtobel. 605. PI. nigrum (Ach.) Harm. — Liehen niger Huds. — Lecidea nigra Ach. — Collema nigrum DC. — Lecothecium nigrum Mass. — Pannularia nigra Nyl. — Pannaria triptophylla var. nigra Nyl. — Lecothecium coral- linoides Kbr. — Taf. XLVHL Fig. 6, 7. Lager begrenzt oder ausgebreitet, krustig-gefeldert, körnig, koral- linisch bis kleinschuppig, mit zerteilten, aufsteigenden oder aufrechten, höchstens ^'2 mm hohen Schuppen, schmutzig grünbräunlich bis schwärz- lich, meist von blauschwarzem, schwammig-faserigem Vorlager gesäumt. Apothecien sitzend, mit schwarzer, anfangs flacher und deutlich berandeter, später gewölbter, imberandeter Scheibe. Hypothecium braun, dunkel; Paraphysen verhältnismäßig dick, unverzweigt, septiert, an den Enden Fig. I ,. 2 1. 3 „ 4 ,M 5 ,. 6 Erklärung zu Tafel XLVIH. Psoroma hypnonim, Lager, Dat. Gr. Querschnitt durch Lasrerkörnchen, Vergr. 50. Querschnitt durch einen Teil eines Apotheciums, Vergr. 80. Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 300. Sporen, Vergr. 800. Placynthium nigrum, Schnitt durch ein junges Lagetkörnchen, stark yergrößert. „ „ Schnitt durch einen älteren Lagerteil. ,Jan?mU/weae ,^/eeJi/en JafAS fm-0}**^f9f 1^' Hiß'.. '( /H 'w. •''^\' iJtiDii. IM lyiimiiiii.! n^wqwwwy '..0 ''lO « I '.lÄÄTEWe^^jjiöiS- # /-i" Kju^^yj/?i — 403 — verdickt und,' dunkel gefärbt. Sporen farblos, zwei- bis vierzellig, 1 1 — 18 fj. lang, 4,5 — 7 ^ dick, eiförmig-ellipsoidisch. Hymenium durch Jod bleibend blau gefärbt. Auf Kalk- und Sandstein, auch auf Ziegeln im ganzen Gebiet, be- sonders im Gebirge verbreitet. Gattung ParmelicUa Müll.-Arg. Lager schuppig, am Rande gelappt oder fast blattartig, mit gut ent- wickeltem, dtmklem Vorlager oder mit Haftfasern an die Unterlage be- festigt, mit Nostoc-Gonidien ; obere Rinde ps^udoparenchymatisch, aus senkrecht verlaufenden Hyphen hervorgegangen, Markschicht spinnwebig; Unterseite unberindet. Apothecien flächenständig, biatorinisch; Gehäuse aus strahlig angeordneten, septierten Hyphen gebildet, keine Gonidien ein- schließend; Schläuche achtsporig; Sporen farblos, einzellig, länglich bis ellipsoidisch, mit dünner Wand. Fulkren endobasidial, Pyknokonidien kurz, gerade. Übersicht der Arten: 1. Hymenialschicht durch Jod bleibend blau gefärbt 2. Hymen ial Schicht durch Jod erst blau, dann weinrot gefärbt 3. 2. Hypothecium braunrot P. triptophylla. Hypothecium farblos P. plumbea. 3. Apothecien fleischroisa oder rötlich P. Saubinetii. Apothecien rötlich-bräunlich bis schwärzlich P. microphylla. 606. P. triptophylla (Ach.) Müll.-Arg. — Lecidea triptophylla Ach. — L. microphylla a Schraderi Schaer. — L. rrL ^ triptophylla Ach. — Pan- naria triptophylla Nyl. — Pannularia triptophylla Nyl. Lager kleinblättrig-schuppig, graubraun oder graugrünlich; Schuppen dünnhäutig, fein eingeschnitten gelappt-gekerbt, zu einer rissig gefelderten Kruste zusammengedrängt, aufrecht oder aufsteigend. Apothecien 0,5 bis 1,5 mm breit, angedrückt, mit anfangs flacher, später gewölbter braun- roter Scheibe, bald verschwindendem Lagerrande und dünnem, gleich- farbigem, allmählich verschwindendem, eigenem Rande. Hypothecium braunrot; Paraphysen farblos, am Scheitel rötlich oder schwärzlich, septiert. Schläuche lang keulenförmig, achtsporig. Sporen farblos, ein- zellig, eiförmig-ellipsoidisch, 15 — 20^ lang, 4 — 8/^ dick. Hymenialschicht durch Jod bleibend blau gefärbt. Pyknokonidien gerade, 3 [x lang, i fi dick. An alten Bäumen, besonders Laubhölzern, im Gebirge verbreitet. 607. P. plumbea (Lightf.) Müll.-Arg. — Liehen plumbeus Lightf. — L. coerulescens Huds. — Parmelia plumbea Ach. — Coccocarpia plumbea 26* — 404 — Nyl. — Imbricaria aaerulescens DC. — Biatorina plumbea Dur. — Pannu- laria plumbea Harm. — Taf. XLV, Fig. i— X-V- Lager bleifarben-aschgrau, in der Mitte dunkler, der Unterlage an- gedrückt, in 6 — 15 cm breiten Rosetten, matt, mit breiten, strahligen, am Rande buchtig gekerbten, am Scheitel bis zu 12 mm verbreiterten, am Rande wenig tief eingeschnittenen, sich berührenden Abschnitten. Apothecien sitzend, 0,5 — 1,0 mm breit, selten darüber, mit roter bis rotbrauner, flacher, nackter Scheibe und kaum vortretendem, meist leicht gekerbtem Rande. Hypothecium farblos ; Paraphysen farblos, am Scheitel oft rötlich, gerade, dicht zusammenhängend, septiert. Sporen zu 8, länglich ellipsoidisch, 15 bis 24 yw lang, 5,5 — 8^ dick. Hymeniaischicht durch Jod gebläut. Pykniden am Rande gelegen, am Scheitel schwarz. Pyknokonidien zylindrisch, 4 ^ lang, I fjb dick. Sehr selten an alten Laubbäumen und Felsen. Die meisten Standorte sind zweifelhaft. Tirol: Am Schloßbühel von Boimont bei Eppau (?). — Hessen: Donnersberg, an Baumstämmen und Felsen im Vogelsberge, bei Röddien. — Rheinprovinz. — Elsaß: Schneeberg, an Sorbus aria. 608. P. Saubinetü (Mont.) A. Zahlbr. — Parmelia Saubinetü Mont. — Lecidea Saubinetü Schaer. — Pannaria Saubinetü Nyl. — P. micro- phylla Hue. Der P. microphylla sehr ähnlich, aber mit blasserem, grauweißlichem oder blaß weißlichem Lager; Schuppen aufsteigend oder doch gedrängt, unterseits weißlich. Apothecien fieischrosa oder rötlich, mit gelblichemj eigenem Rande. Paraphysen am Scheitel etwas gelblich. Thüringen: Annatal bei Eisenach, am unteren Ausgange der Drachenschlucht, auf einer Buche (Lettau). Sonst in Frankreich, Dal- matien. 609. P. microphylla (Sw.) Müll. -Arg. — Liehen microphyllus Sw. — Lecidea microphylla Ach. — L. m. (S Swartzü Schaer. — Parmelia micro- phylla Fr. — Lepidoma microphyllum Bagl. — Pannularia microphylla Nyl. — Lecanora microphylla Ach. — Biatora microphilla Stenh. — Pan- naria microphylla Del. — Taf. XLV, Fig. 5, 6. Lager kleinschuppig, aschgrau bis schmutzig graubraun; Schuppen 0,4 — 1,0 mm breit, knorpelig, gekerbt, dachziegelig gelagert, aufgeblasen. zu einer dicken, tief rissig gefelderten, schuppig-körnigen Kruste gedrängt, mit schwarzem Vorlager. Apothecien sitzend, 0,5 — 1,0 mm breit, mit bald stark gewölbter, hell rötlichbrauner bis schwärzlicher Scheibe und ver- schwindendem, gezähntem, eigenem Rande. Paraphysen dicht verklebt, farblos, am Scheitel rötlich oder schwärzlich, septiert. Schläuche schmal — 405 — keulig, achtsporig. Sporen farblos, einzellig, nicht gesäumt, länglich- ellipsoidisch, 12 — 20^ lang, 4 — 6,5^4 dick. Hymenialschicht durch Jod blau, später weinrot gefärbt. An schieferartigem Gestein im Gebirge verbreitet. /. epigaea (Schaer.) Sarnth. et D. Torre. — Lecidea tryptophylla 6 epigaea Schaer. — L. epigaea Pkt. Klein, mit schwärzlichgrauen, am Ende angeschwollenen Schuppen. Apothecien schwarz, mit eigenem, vom Lager etwas überwölbtem Rande. Auf torfiger Erde in den Alpen, Tirol. Schweiz. Familie Heppiaceae. Lager schuppig, kleinblättrig, höckerig bis fast strauchartig, mit einem mäßig entwickelten Vorlager, mit Haftfasern oder mit einem zentralen Nabel au die Unterlage befestigt, ungeschichtet oder mehr oder weniger geschichtet, zum größten Teil aus einem großzelligen Pseudoparenchym gebildet und mit Scytonemagonidien. Apothecien eingesenkt, eigenes Ge- häuse undeutlich, mitunter vom Lager berandet, Paraphysen gut ent- wickelt, einfach. Schläuche vier- bis vielsporig. Sporen farblos, einzellig, ellipsoidisch bis kugelig. Kulkren exobasidial, Pyknokonidien gerade, kurz. Übersicht der Gattungen: Lager durchweg großzellig pseudioparenchymatisch Heppia. Lager nicht pseudoparenchymatisch Pseudoheppia. Gattung Heppia Naeg. Lager krustig- schuppig, schuppig -kleinblättrig, höckerig bis fast strauchartig, dunkel, mit einem mäßig entwickelten, endlich verschwinden- den Vorlager, mit Haftfasern oder mit einem Nabel an die Unterlage befestigt, homöomerisch, durchweg großzellig pseudoparench}Tnatisch ; Pseudopareinchym aus senkrecht zur Lagerfläche verlaufenden, dünn- wandigen Hyphen hervorgegangen und allenthalben oder mit Ausnahme einer schmalen Randzone in den Interstitien die Scytonema-Gonidien ein- schließend;, oder das Lager besitzt eine mehr oder weniger, aus lockeren oder sehr lockeren Hyphen gebildete, gonidienlose Markschicht. Apothecien flächenständig, bleibend eingesenkt oder etwas vorragend, mit vertiefter oder flacher, mitunter sehr enger Scheibe ; eigenes Gehäuse fehlend oder verschwindend ; Lagergehäuse mitunter das Hymenium berandend ; Hypo- thecien hell ; Paraphysen unverzweigt, zumeist gegliedert ; Schläuche vier- bis vielsporig; Sporen farblos, einzellig, länglich, ellipsoidisch bis kugelig, — 406 — mit dünner Wand. Gehäase der Pyknokonidien in das Lager versenkt; Ftilkrcn exobasidial, Pyknokonidien ellipsoidisch bis länglich, geraxie. ÜbersichtderArten: 1. Lager schuppig 2. Lager mehr oder weniger blattartig 5. 2. Schuppen etwa i mm breit, dunkler gesäumt H. ruinicoia. Schuppen über i mm breit 3. 3. Sporen 18 — 27 // lang 4. Sporen 5 — 12^ lang U. Guepini. 4. Apothecien i — 2 mm breit H. virescens. Apothecien 0,6 — i mm breit H. lutosa. 5. Lager häutig, vielblättrig zerschlitzt H. laciniata. Lager lederartig, gelappt H. turgida. 610. H. ruinicoia Nyl. Lager olivbraun, matt, gefeldert-schuppig, mit etwa i mm breiten, fast angewachsenen, am Rande dunkel gesäumten, sich fast berührenden Schuppen. Apothecien und Pykniden unbekannt. Sehr selten. Tirol: Meran, auf dem Mörtel im Innern des Turmes der Ruine Brunnenburg (locus classicus). 611. H. Guepini (Del.) Nyl. — Endocarpon Guepini Del. — Emdocar- piscum Guepini Nyl. — Pannaria Guepini Tuck. — Guepinia myriospora Hepp. — Guepiniella myriocarpa Bagl. — G. polyspora Bagl. — G. myrio- spora Wedd. — Taf. IL, Fig. 6. Lager olivgrünlich, mehr oder weniger dunkel oder graulich, matt, schuppig; Schuppen bis über 15 mm Breite erreichend, abgerundet, eckig oder kerbig-lappig, ziemlich glatt oder fein gerunzelt, stellenweise mit rundlichen, weißlichen Soredien, unterseits glatt, fleischrötlich. Apothecien gegen i mm breit, anfangs in das Lager eingesenkt und krugförmig, später mehr erhaben und von einem dicken Lagerrand umAvallt, mit roter, flacher, nackter Scheibe. Paraphysen durchweg farblos oder am Scheitel rötlich, dicht verklebt, gegliedert. Sporen zahlreich in jedem Schlauch, farblos. Fig. I 11 *• ,. 3 ,. 4 .. 5 „ 6 Erklärung zu Tafel IL. Heppia virescens, Lager, nat. Gr. „ Lager, Lupenvergrößerung. „ Querschnitt durch Lager mit Apothecium, Vergr. 80. ,, Schlauch mit Paraphysen, Vcrgr. 50. ., Sporen, Vergr. 1009. Guepini, Lager, nat. Gr. ' ('/////f/C('{f(' "/'/" ^i f.\jfet.-' ■ 1 -¥? ' ^ \. <-Jl » •AinST-r/r.TO-lT^'' $ ^- % / 'S :^ ^. ^.^^^ 2Hleik'en.ö 6 c i/^/u/?^ — 407 — einzellig, eiförmig-ellipsoidisch, oft gekrümmt, 5 — 12 fx lang, 4 — 5//. dick. Hymenialschicht durch Jod blau, später weinrot gefärbt. Pykniden in Form von dem Lager gleichfarbigen Punkten ; Pyknokonidien 2 — 3 ^ lang, 1 — 1,5 fx breit. Selten und sehr zerstreut an Gestein. Tirol: Schlanders, an ver- schiedenen Stellen; Ehrenburg; Vilpian; Jenesien ; Bozen; Auer. — Nieder-Österreich: Ziemlich verbreitet. — Schweiz: Veltlin, Naters, Pilatus, Intrascatal, Locarno, Valsesia. — Baden: An Gneis- blöcken bei KJeinlaufenburg. — Böhmen: Kahlenstein bei Mickenhan. — Schlesien: An sonnigen Stellen des Dioritbasaltes des Kreuzberges bei Striegau. — Halle. — Vogtland. /. nigrolimbata (Nyl.) D. Torre et Sarnth. — Endocarpiscum Guepini f. nigrolimbata Nyl. Lagerschuppen kleiner, 2 — 5 mm breit, öfters schwarz gesäumt. Tirol: Jenesien. 612. H. virescens (Despr.) Nyl. — H. Despreauxii Tuck. — H. urceo- lata Naeg. — H. adglutinata Mass. — Solorina virescens Despr. — L. Despreauxii Mont. — Endocarpon urceolatum Schaer. — Lecanora adglu- tinata Krempelh. — Pannaria adglutinata Nyl. — Taf. IL, Fig. i — 5. Lager blaß grünlich oder grünlich-schwärzlich, dem Substrat an- liegend, matt, schuppig; Schuppen i — 3 mm breit, ganz oder kerbig-klein- lappig, bald zerstreut und am Rande etwas aufgerichtet, bald sich be- rührend oder verschmolzen und vollständig flach. Apothecien i — 2 mm breit, krugförmig, vom Lager umwallt, mit roter oder dunkelroter Scheibe. Hypothecium farblos oder blaß gelblich, mit Jod sich bläuend, Paraphysen farblos, am Scheitel rötlich, einfach, gerade, zusammenhängend. Sporen zu 8, ellipsoidisch, 18 — 2y fi lang, 9 — 10 [.i breit, farblos. Hymenialschicht durch Jod blau, später weinrot gefärbt. Verbreitet, aber zerstreut auf Kalk- und Lehmboden, an Mauern in Mittel- und Süddeutschland. Tirol: Grenzkamm; Innsbruck; Seiseralpe; Paneveggio. — Bayr. Alpen: Mittenwald, Wetterstein, Kreuzeck, Rauheck. — Um München. — Frank. Jura: Muggendorf , Pappen- heim, Eichstätt. — Baden: Schrießheim ; Haarlaß bei Heidelberg, Hand- scbuchsheim, Dossenheim ; Isteiner Klotz. — Hessen: An Linden in der Wilhelmshöher Allee (?). — Westfalen. — Harz. — Thüringen. — Schlesien. — Ostpreußen: Dombrowken bei Lyck. /. sanguinolenta (Kplhbr.) Arn. — Physma sanguinolentum Kplhbr. — •Collema sanguinolentum Stzbgr. — 408 — Lager schwarzgrün, ziemlich dick, angefeuchtet markig-gallertig, ge- lappt, Lappen zu einer dem Substrat eng anliegenden Kruste zusammen- gedrängt. Apothecien in die Lagerlappen eingesenkt, zahlreich, gedrängt,, mit etwas vertiefter, blutroter oder lebhaft braunroter Scheibe und ziemlich breitem, höckerigem Lagerrande. Sporen zu 8, eiförmig, ziemlich groß^ farblos. ,,Die Thallusschüpi>chen sind nur hie und da am Umfange der Kruste ersichtlich, oder da, wo sie einzeln dem Substrat aufgeklebt sind, am Rande etwas gekerbt oder buchtig. Die Flechte gleicht, was Gestalt, Größe, Farbe und Stellung der Apothecien und die Form des Thallus betrifft, sehr viel der Heppia virescens und: ist von dieser hauptsächlich durch ihren ganz schwarzgrünen, gelatinösen Thallus und größere Six)ren verschieden. Auch mit Physma chalazanum besteht einige Ähnlichkeit, doch ist unsere Flechte durch größere Apothecien und Sporen und die ganze Form des Thallus hinlänglich davon verschieden." (Krempelhuber, Lichenenflora Bayerns^ S. 278.) Schweiz: Auf feuchter Erde bei Ürzlikon und Zug. — Bayern: Frank. Jura mehrfach, so um Eichstätt, Wasserzell, Schmiedmühlen usw. 613. H. lutosa (Ach.) Nyl. — Collema lutosum Ach. — Pannaria lutosa Nyl. Lager schwärzlich-aschgrau, krustig-schuppig; Schuppen eine weiche, gleichmäßige, feinrissige Kruste bildend. Apothecien 0,6 — i mm breit,, zuletzt etwas in das Lager eingesenkt, mit flacher, dunkelroter Scheibe. Sonst wie H. virescens. Ostpreußen: Kalinowen bei Oletzko. 614. H. laciniata (Bagl. et Gar.). — Endocarpiscum laciniatum BagL et Car. Lager häutig, olivfarben, vielblättrig zerschlitzt, oberseits dunkel oliv- farben, angefeuchtet grünlich, unterseits kahl, blasser ; Abschnitte kraus gedreht, in rundliche Polsterchen vereinigt, an den Rändern zusammen- neigend, ziemlich groß, wellig-rundlich, dachziegelig, aufsteigend. Apo- thecien unbekannt. Alpen: Auf Schieferdächern in Riva. 615. H. turgida (Ach.) Nyl. — Endocarpon turgidum Ach. Lager lederartig, dick, blattartig, gelappt, braun, blaugrau bereift,, unterseits pulverig-schwammig, mit unregelmäßigen, stumpfen, etwas auf- geblasenen, welligen, zusammengesetzten Lappen. Durch die gedrängten und zusammengesetzten Lappen erscheint das ganze Lager geschw^ollen und — 409 — faltig-runzelig. Apothecien anfangs klein, leicht gewölbt, später krug- förmig und dem Lager eingesenkt, kaum berandet. Schweiz: Auf lehmiger Erde (wo?). Gattung Pseudoheppia A. Zahlbr. Thallus schuppig, ohne Wurzelfasern, mit den Markhyphen am Sub- strat befestigt, homöomer, nicht gallertig, nicht berindet, nicht pS'Cudo- parenchymatisch. Hyphen des Thallus dicht verflochten, mit Scytonema- Gonidien ; Zellen blaugrün, knäuclförmig zusammengekettet. Apothecien dem Thallus eingewachsen, dauernd eingesenkt, mit undeutlicher eigener Wandung und blassem Hypothallus. Sporen zu 8, einzellig, farblos. Pyknokonidien unbekannt. 6i6. Ps. Schuleri Zahlbruckner. Thallus weinsteinartig, schuppig, mit ziemlich kleinen, 0,4 — 0,6 mm im Durchmesser haltenden, abgerundeten oder etwas eckig-rundlichen, mäßig gewölbten, getrennten oder genäherten, graubräunlichen, undurch- sichtigen und ziemlich scharfen Schuppen, mit Kalilauge und Chlorkalk keine Reaktion gebend. Gonidienzellen einzeln bläulichgrün, gehäuft (be- sonders gegen den Thallusrand) olivbräunlich oder fast ockerfarben, oval, ellipsoidisch oder seltener bohnenförmig, 5 — 8 fx lang, \'on sehr zarter Membran umgeben, knäuclförmig aneinandergekettet. Hyphen dicht ver- webt, zart. Apothecien eingewachsen, einzeln in Schuppen, abgerundet, klein, 0,1 — 0,3 mm breit, mit flacher, schwärzlicher, feucht rauher Scheibe. Epithecium etwas körnig. Hymenium blaß, 160 — 170 ^ hoch, mit Jod anfangs bläulich, dann, besonders die Schläuche, leicht weinrot sich färbend. Hypothecium schmal, mit ziemlich dickem, besonders in der Jugend radial spaltigem, ockerbräunlichem Thallusrand. Paraphysen, die nicht reichliche Gallertschicht durchbrechend, fadenförmig, sehr zart, kaum i fx breit, etwas gebogen, wenig verklebt, einfach oder seltener gegabelt, nicht septiert, am Scheitel rötlich-bräunlich, nicht verbreitert. Schläuche kürzer als die Para- physen, oval-länglich, am Scheitel abgerundet, mit nicht verdickter Mem- bran, achtsporig, 90 — iio/^ lang, 24 — 28 ^^ breit. Sporen einzellig, farblos oder blaß rosa, oval- oder ellipsoidisch-länglich, zartwandig, anfangs mit zahlreichen und kleinen, später mit normal zwei größeren öltropfen, in den Schläuchen fast zweireihig gelagert, 16 — 26^ lang, 7,5 — 11 ^ breit. Pyknokonidien nicht beobachtet. An Kalkfelsen bei Fiumc. Die Gattung unterscheidet sich nach Zahlbruckner nur durch die nirgends pseudoparenchymatische Struktur des Thallus von Heppia. — 410 — Familie Collemaceae. Lager angefeuchtet gallertig, fast krustig, schuppig, blattartig oder zwergig strauchig, mit oder ohne Rhizinen, seltener mit einem Nabel an der Unterlage befestigt, homöomerisch, pseudoparenchymatisch berindet oder durchweg pseudoparenchymatisch mit Nostoc-Gonidien. Apyothecien kern- oder offen früchtig, in das Lager eingesenkt oder sitzend, mit der ganzen Unterseite dem Lager aufliegend oder am Grunde mehr oder weniger eingeschnürt, zumeist lekanorinisch, seltener biatorinisch, eigenes Gehäuse fehlend oder ausgebildet, mit punktförmiger bis erweiterter Scheibe ; Paraphysen einfach, Schläuche achtsporig ; Sporen farblos, kugelig bis nadeiförmig, gerade oder gewunden, einzellig, parallel zwei- bis mehrzellig oder mehr oder weniger mauerartig, zumeist mit dünner Wand. Fulkren endo- oder exobasidial. Übersicht der Gattungen: 1. Sporen einzellig 2. Sporen zwei- bis mehrzellig 3. 2. Lager unberindet Physma. Lager pseudoparenchymatisch berindet Lemmopsis. 3. Lager unberindet Collema. Lager berindet Leptogium. ' Gattung Physma (Mass.) A, Zahlbr. Lager warzig, kleinblättrig, verschieden gelappt, fast krustig oder zwergig strauchartig, angefeuchtet, gallertig, mit der ganzen Unterseite, mit Rhizinen oder mit einem faserigen Nabel an der Unterlage befestigt, homöomerisch, unberindet, mit Nostoc-Gonidien. Apothecien flächen- oder endständig, zumeist in das Lager versenkt, lekanorinisch, mit unberindetem oder pseudoparench3^matischem Lagerrand, eigenes Gehäuse farblos ; Para- physen fädlich, farblos; Scheibe schmal, punktförmig oder krugförmig; Hypothecium farblos; Paraphysen fädlich, einfach; Schläuche keulig, mit- unter gekrümmt oder gewunden, achtsporig; Sporen farblos, spindel- förmig, ellipsoidisch, eiförmig oder kugelig, mit dünner und glatter Mem- bran. Fulkren exobasidial; Basidien fädlich. Pyknokonidien kurz, walz- lich, in der Mitte leicht eingeschnürt. Erklärung zu Tafel L. Fig. I. Leptogium tremelloides, Schnitt durch das Lager, Vergr. loo. „ 2. ,, „ Schnitt, Vergr. 200. „ 3. „ „ Lager, nat. Gr. „ 4. Collema multifidum, Schnitt durch das Lager, Vergr. 250. ,1 5- .1 n Lager, nat. Gr. /////, cO t V c i*«<>-,t^ «"i IV ...,rr.:ra^' >'^:r ^.1 1^: — 411 — übersichtder Arten: 1. Sporen fast kugelig 2. Sporen ellipsoidisch bis spindelförmig 4. 2. Lager mit faserigem Nabel am Substrat befestigt Ph. botryosum. Lager mit der ganzen Unterseite dem Substrat aufliegend 3. 3. Lager meist dicht mit körnigen Sprossungen bedeckt Ph. chalazanodes. Lager nicht mit körnigen Sprossungen bedeckt Ph. polyanthes. 4. Sporen bis lOyu lang Ph. endocarpoides. Sporen über 15 /^ lang 5. 5. Sporen nur 5 fj, dick Ph. Paquyanum. Sporen über 7 fj, dick 6. 6. Lager mit der ganzen Unterseite dem Substrat anliegend Ph. chala- zanum. Lager mit Nabel angeheftet Ph. cyathodes. 617. Ph. botryosum (Mass.) Zahlbr. — Plectopsora botryosa Mass. — Taf. LV, Fig. 6. Lager fast lederartig, sehr kleinblättrig, in vereinzelten, i — 2 mm großen, knotig-warzigen Häufchen, verworren faltig, fast^ polsterig, breit genabelt, braunschwarz, feucht fleischig quellend, grünlich schwarz. Apo- thecien sehr klein, nur in feuchtem Zustande mit der Lupe erkennbar, ein- gesenkt, mit von außen kaum sichtbar punktförmig geöffneter Scheibe. Paraphysen kräftig, farblos. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 7 — 9 jj, lang, 5 — 7 /,t dick. An Kalk und Dolomit im Gebirge, selten. Tirol: Grenzkamm, Kreuzeck (Dolomit) ; Brixlegg, an Kalkwänden oberhalb des Taxenpeter. — Nieder-Österreich: Kalender- und Maaberg bei Wien, einzelne glatte Dolomitwände ganz überziehend. — Schweiz: Mornex, Bormio. — Bayr. Alpen: Oberaudorf, an Kalkwänden; Kreuzeck im Allgäu. — Frank. Jura: An Kalkfelsen bei Streitberg und unterhalb Geilenreut; an Dolomitwänden um Eichstätt, Pottenstein. — Württemberg. — Baden: Schloßberg bei Freiburg ; Isteiner Klotz. — Westfalen: Borchen bei Paderborn und am Ziegenberg bei Höxter. — Thüringen: Mönchstuhl bei Garsitz auf Dolomit. — Schlesien: An feuchtem Granit des Echofelsens am Kynast. var. condensata Arn. Doppelt so groß wie die Stammform, schwarze, dichte Polster bildend. Aix)thecien ziemlich zahlreich, schwarzbraim. Sporen farblo«, einzellig, 15 — 18 ;^ lang, 6 — 9 (i breit, zu 8. , — 412 — Tirol: Schierngebiet, an dem großen Dolomitblocke unweit des Frommerbildes, und an Dolomitfelsen oberhalb Völs vor der Umser Schlucht. 6i8. Ph. polyanthes (Bernh.) Arn. — Liclien polyanthes Beruh. — Physma compactum Kbr. — Ph. myrioooccumi Kbr. — Collema myriococ- cum Ach. — Liehen fascicularis Wulf. — ? Physima Mülleri Hepp. — Taf . LV, Fig. 7, 8 ; Taf . LV C, Fig. 7. Lager trocken schwärzlich, auit leicht bläulichem Ton, feucht rötlich werdend, unregelmäßig gelappt oder wellig eingeschnitten, grob gekörnt, durch Jod nicht verändert. Apothecien anfangs im Lager eingesenkt, später mehr oder weniger geöffnet. Schläuche zylindrisch. Sporen kugelig oder fast kugelig, einreihig, 9 — 14 /j, im Durchmesser. Zwischen und über Moosen auf Steinen, selten. Tirol: Häufiger. Stanzertal oberhalb Pians ; Waldrast, unter den Serieswänden; Obernberg, beim vorderen See ; Brenner, im Nadelwalde des Griesberger Tales ; Schlern- *abhang oberhalb der Seiseralpe ; am Fretschbacb oberhalb Ratzes ; Predazzo, Sforzella; Paneveggio, am alten Saumwege nach Giuribell. — Schweiz: Im Flußbett der Arve bei Genf; über Moosen auf Kalkstein bei RifTers- weil ; Salevula ; bei Voirons. — Bayern: München, über Moosen an einem Nagelfluhblock an der Straßenböschung in der Schlucht von Wolfrats- hausen. — Frank. Jura: Waldschlucht des Langetales bei Streitberg; Wintershof er Berge ; Obereichstätt ; Eingang des Tiefen Tales. — Baden: Auf nassen moosbewachsenen Felsen des Rheins bei Laufenburg ; Zastler ; Freiburg ; Bötzingen ; Schönberg. — Westfalen: Bei Höxter an Klippen unter dem Steinkrug; bei Büren. — Thüringen: Arnstädter und Mühlberger Gipsbruch; Annatal. Drachenschlucht bei Eisenach. 619. Ph. chalazanodes Nyl. — Collema chalazanodes Nyl. Von Pli. clialazanum durch kleinere, oft fast kugelige, 12 — 17 jj. lange, 8 — 15 ju dicke Sporen verschieden. Über Moosen in der Umgegend von Nancy. — N ieder- ö s t e r - reich: An lehmigen Abhängen an der Straße von Spitz nach St. Michael. 620. Ph. endocarpoides Nyl. — Endocarpon phylliscum Wahlenb. — Synalissa phyllisca Fr. Lager schwarz, fest, fast rmid, im Umfang gekerbt, klein, oft etwas gewölbt und dicker, mit einem ziemlich breiten Nabel angeheftet. Apo- thecien angiokarp, außen durch kleine Mündungen gekennzeichnet, mit blaßem Gehäuse innerlich ol^en mit Mündungshaaren besetzt. Sporen klein. — 413 — ellipsoidisch, farblos, einzellig, zu 8 — 16 im Schlauch, 7 — 10 ^t lang, 4 bis 5 ^ breit. Schweiz: Veltlin, Masino, an schattigem Granitfelsen. 621. Ph. Paquyanum (Harm.) — Collema Paquyanum Harm. Lager schwarz, dick, lederartig, unregelmäßig gelappt, mehr oder weniger reich mit Körnchen bedeckt, durch Jod rot gefärbt. Gonidien 3 — 4^ im Durchmesser. Apothecien anfangs eingeschlossen, später fast krugförmig, mit kaum sichtbarer Scheibe. Paraphysen fast fehlend. Sporen zu 8, spindelförmig, 25 — 27 ^a lang, 5 /.t dick. Hymenium mit Jod gelb werdend. Über Moosen bei Leronville an der Maas. 622. Ph. chalazanum (Ach.) Arn. — Ph. compactum Kbr. — Collema chalazanum Ach. — Physma franconicum Mass. — Lempholema compac- tum Kbr. — Taf. LV, Fig. 1—5. ]-,ager schleimig-häutig, fast knorpelig, ziemlich dick, ausgebildet größere Flächen zusammenhängend überziehend und nur am Rande lappig- blättrig, in der Mitte eine schmierige Kruste bildend ; Lappen ganz un- regelmäßig, gefaltet oder ausgebreitet, meist dicht mit körnigen Spros- sungen übersät, grünschwärzlich. Apothecien klein, kaum 0,1 mm breit, anfangs fast geschlossen und kaum erkennbar, später mehr oder weniger geöffnet, mit rotbräunlicher, krugförmiger Scheibe und ziemlich dickem Rande. Schläuche lang keulig, oft darmartig verbogen, achtsporig. Para- physen dünn, kaum gegliedert. Sporen ellipsoidisch, 20 — 33 fi lang, 9 bis 13 fj, dick. An trockenen Stellen über Moosen, Erde und Felsen, selten. Tirol: Brixlegg, auf Erde an Felsen des benachbarten Hügels. — Nieder- Österreich: PCalenderberg bei Wien. — Schweiz: Riffersweil, Affol- tern, Genf, Sion. — Bayr. Alpen: Durch die ganze Alpenkette stellen- weise. — M ü n c h e n: Auf Erde der Straßenböschung in der Schlucht von Wolfratshausen. — Frank. Jura: Ruine Streitberg ; vor dem Tiefen Tal bei Eichstätt ; auf der Ehrenburg unweit der Feldmühle bei Eichstätt. — Baden: Isteiner Klotz; Güntherstal bei Freiburg; am Haarlaß und bei Handschuchsheim bei Heidelberg. — Schlesien: Ziemlich verbreitet. — Böhmen: Mehrfach, z. B. Niomes, Reichenberg, Schweizermühle. — Sachsen: Bei den Kiesgruben im Großen Garten, bei der Lochmühle, Zschernebock, Spitzberg bei Cotta, Schweizermühle. — (Thüringen: Arnstädter und Mühlburger Gipsbruch. Drachenschlucht -Annatal bei Eisenach. Diese Angaben Rahenhorsts beziehen sich auf Ph. polyganthes.) — 414 — 623. Ph. cyathodes (Nyl.) — Colkma cyathodes Nyl. — Plectopsora cyathodes Kbr. — Arnolclia cyathodes Mass. — Taf. LIV, Fig. i — 4.. Lager schwarzbraun, aschgrau bereift, besonders nach der Mitte zu, wenig entwickelt, genabelt, gewöhnlich trichterförmig aufgerichtet, mit un- geteiltem Rande, steif, trocken gefaltet, durch Jod gerötet. Apothecien anfangs geschlossen, zuletzt etwas geöffnet, mit rötlicher Scheibe. Para- physen mittelstark. Hymenium durch Jod blau, später weinrot gefärbt. Sporen breit spindelig-ellipsoidisch, an beiden Enden spitz verschmälert,^ 15 — 27 fi lang, 7 — IG jLL dick. Schweiz: Im Grunde des Vognotales auf Kalk. — Frank. Jura: An Kalkwänden des Wiesentales von Streitberg bis Geilenreut; oberhalb des Oberfellendorfer Brunnens bei Streitberg; in der Schlucht Steinleiten oberhalb der Wöhrmühle. var. subnummularia Nyl. — f. minor Arn. Lager dicker, aber weniger entwickelt, nicht über 5 mm breit. Apo- thecien zahlreich, anfangs punktförmig, vom Lager umwallt, später etwas mehr ausgebreitet, bis schließlich 0,4 mm, mit dem Lager fast gleich hoch und mit rotbräunlicher Scheibe. Frank. Jura: An einem K^lkfelsen des ehemaligen Marmorbruches bei der Ruine Neideck bei Muggendorf; Kalksteingeröll am Waldsaume oberhalb Höfen bei Pommelsbrunn. Gattung Lemmopsis (Wain) A. Zahlbr. Lager im anatomischen Bau mit Leptogium übereinstimmtend. Sporen farblos, einzellig, mit dünner Wand. 624. L. Arnoidlana (Hepp.) A. Zahlbr. — Physma Arnoldianum Hepp. — Psorotichia Arnoldiana Kbr. Lager dünn, körnig-krustig, fleckenförmig oder unregelmäßig aus- gebreitet, etwas geborsten, olivbraun bis braunschwarz. Apothecien sehr klein, etwas vortretend, mit rötlicher bis rotbrauner Scheibe und blasserem Rande. Schläuche darmförmig gewunden, achtsporig. Sporen farblos, ein- zellig, eiförmig, 15 — 20 ju lang, 6 — 15 ju, meist 7 — 9 /^ dick. Jod färbt die Hymenialgallerte erst leicht bläulich, dann blaß weinrot. Selten und sehr zerstreut an Kalkstein. Tirol: Zillertal, Gerlosstein- wand, auf kristallinischem Kalk. — Schweiz: An Kalkfelsen des Mont Saleve, sehr selten. — Bayern: An Kalksteinen der Steinhaufen zwischen Dettenhausen und Egeling bei München. — Frank. Jura: Laubwald zwischen dem Haspelkeller und dem Hirschpark bei Eichstätt an kleinen, — 415 — aus dem Boden hervorragenden Kalk- und Dolomitsteinen ; ebenso im Ros€ntale. — We s t f al e n : An kleinen Kalksteinen auf dem alten Johannis- berg bei Bielefeld ; Ziegenberg bei Höxter ; Brunsberg ; Münster. — Rheinprovinz: Bei Bonn, auf Mörtel des das Rheinufer umfassenden alten Gemäuers. — Schlesien: An Kalkfeldsteinchen am Heinersdorfer Ziegeleiberg bei Grünberg. — Thüringen: Alteburg bei Arnstadt, auf Kalksteinchen. Gattung Collema (Hill,) A. Zahlbr. Lager laubartig, groß- oder kleinblättrig, bis fast krustig, häutig, an- gefeuchtet gallertig, mit der ganzen Unterseite dem Substrat aufliegend, ohne Rhizinen, homöomerisch, unberindet, Hyphensystem locker, Nostoc- Gonidien kettenförmig. Apothecien kreisrund, zuerst eingesenkt, endlich angedrückt, sitzend oder schildförmig und am Grunde verschmälert, leka- norinisch, Lagerrand homöomerisch, unberindet oder pseudoparenchyma- tisch berindet, eigenes Gehäuse fehlend oder entwickelt, aus verflochtenen Hyphen gebildet oder pseudoparenchymatisch ; Hypothecium hell, aus dicht verflochtenen Hyphen zusammengesetzt oder groß- oder kleinzellig pseudo- parenchymatisch; Paraphysen einfach, mehr oder weniger verklebt, zumeist septiert ; Schläuche achtsporig. Sporen farblos, zylindrisch, nadeiförmig, spindelförmig, länglich, ellipsoidisch, eiförmig bis fast kubisch, an den Enden zugespitzt oder abgerundet, parallel zwei- bis mehrzellig oder durch eingeschobene Längswände mehr oder weniger mauerförmig, mit dünner Wand, ohne Schleimhof. Gehäuse der Pyknokonidien in das Lager oder in die Lagerwarzen versenkt, mit hellem Gehäuse ; Fulkren endobasidial, ein- fach oder verzweigt, mit kurzen Zellen: Pyknokonidien kurz, länglich bis ellipsoidisch, gerade. X Übersicht der Arten: 1. Sporen ungefähr ellipsoidisch, meist etwas mauerförmig geteilt (Eu- collema) 9. Sporen schmal länglich, spindel- bis nadeiförmig parallel zwei- bis mehrzellig 2. 2. Lagerrand der Apothecien ohne pseudoparenchymatische Rinde (Syne- choblastus) 3. i Lagerrand von einer pseudoparenchymatischen Rinde überzogen (Col- lemodiopsis) 8. 3. Sporen meist über 30 ^a lang 4. Sporeti bis 30 /<. lang 6. — 416 — 4- An alten Bäumen, über Moosen C. aggregatuin. An Felsen 5. 5. Abschnitte der Lagerlappen am Grunde körnig-rauh C. subtorulosam. Abschnitte nicht körnig-rauh C. multipartitum. 6. Lager kleinblättrig 7. Lager großblättrig C. Laureri. 7. Sporen 4 — 6 [x breit C. conglomeratum. Sporen 7 — i2/i breit C. polycarpmn. 8. An Felsen C. rupestre. An Rinde C. nlgrescens. 9. Schläuche sechsporig C. tetragonoides. Schläuche achtsporig 10. 10. Sporen zweizeilig 11. Sporen mehr als zweizeilig 12. 11. Jod färbt das Lager nicht C. pulposulum. Jod färbt das Lager violett oder weinrot C. belveloideum. 12. Lager bleigrau oder aschgrau 13. Lager grün bis braun 14. 13. Lager bereift C. hydrocharum. Lager nicht bereift C. verruculosum. 14. Lager nur wenige Millimeter breit C. confertum. Lager mehrere Zentimeter breit 15. 15. Lager durch Jod nicht oder kaum gefärbt 16. Lager durch Jod deutlich rot gefärbt 19. 16. Lager dünnhäutig C. limosum. Lager derb lederartig 17. 17. Lager dicht blaugrau bereift C. molybdinum. Lager nicht blaugrau bereift 18. 18. Sporen meist nur mit drei Querwänden, selten schwach mauerförmig C. pulposum. Sporen zuletzt stets mauerförmig geteilt C. muitifidum. 19. Lager häutig 20. Lager derbhäutig-knorpelig bis lederig 24. 20. Lagerrand ungeteilt 21. Lagerrand körnig 22. 21. Lager trocken dicht rippig-runzelig C. intestlniforme. Lager trocken nicht rippig-runzelig C. tenax. 22. Lagerlappen schmal geschlitzt C. cristatum. Lagerlappen breiter geteilt 23. — 417 — 23- Lager durch Jod sofort rot werdend C. furvum. Lager durch Jod langsam rot werdend C. stillicidiorum. 24. Lager feucht fast schmierig weich C. cheileum. Lager feucht straff 25. 25. Lager unterseits heller, graugrün oder bleigrau C. auriculatum. Lager unterseits grünschwärzlich, nicht heller C. conchilobum. 625. C. aggregatum (Ach.) Nyl. — C. fasciculare var. aggregatum Ach. — Taf. LV C, Fig. 4. Lager häutig, einblättrig, rosettenbildend, ziemlich entwickelt, schwarz- oliv oder bräunlich, runzelig gefaltet, aber nicht mit strahligen Falten, gelappt, am Rande ganz oder gekerbt, körnig, gekräuselt, durch Jod nicht gebläut. Apothecien zahlreich, mittelgroß oder klein, vertieft, flach oder schwach gewölbt, blaßbraum oder rötlich, am Rande ganz oder etwas ge- kerbt. Sporen zylindrisch-spindelig, oft wellig gebogen, mehrzellig, 35 bis 65 ^i lang, 4—5 ^ dick. An alten Laub- und Nadelhölzern, auch zwischen Moosen an Felsen, selten. Tirol: Plansee, östlich davon im Walde an Ahorn und Wieiden. Mendel, an jüngeren Fichten und Tannen am Abhang westlich vom Mendelhofe. An Fichtenrinde am Waldwege unterhalb Ratzes. — Steier- mark: Auf Moosen eines alten Buchenstammes beim Riessacher Wasser- falle. — Schweiz: Valle di Tartanoi; Val Forcola (Bernitia) ; Val Vogna. Bayern: Allgäuer Alpen ; München, an alten Eichen und Buchen zwischen Menterschwaige und Geiselgasteig; Augsburg, Streitheimer Forst. — Baden: Konstanz; Meersburg (Juglans) ; Schauinsland (Abies) ; Feld- berg; Kohlhof bei Heidelberg (Fagus). — Thüringen: Jena. — Mähren. 626. C. subtorulosum Nyl. in lit. — Stitzenberger Lieh. Helv. Nr. 57. Lager polsterförmig, olivbraun, zerschlitzt, mit etwas holperig-rund- lichen, am Grund körnig-rauhen, in verschiedener Weise geteilten Ab- schnitten und auseinanderstrebenden Lappen. Dem C. multipartitum ähnlich. Schweiz: Am überfluteten Granitfelsen bei Buonas; an den Ufern der Arve bei Villette. 627. C. multipartitum Sm. — Parmelia turgida Schaer. — Taf. LV E, Fig. 8. Lager olivbraun oder braunschwärzlich, ziemlich dick, in gerade viel- spaltige Lappen geteilt, mit divergierenden Läppchen, mit Jod schön rot gefärbt. Apothecien schwarzrötlich, mit deutlichem Lagerrand und flacher Thome-Migala, Flora. XJI. 27 — 418 — oder gewölbter Scheibe. Sporen zu 8, zylindrisch, oft etwas gekrümmt, mit drei gewöhnlich schlecht sichtbaren Querwänden, 28 — 48 ju lang, 5 — j fi dick. Nicht häufig an sonnigen Kalkfelsen. Ti rol: Stanzertal, Schnanner- klamm; Tauern bei Proseck (Chloritschiefer) ; Gröden, Langetal, Tschisles- tal, Ferraraalpe; im Schierngebiet; Uberetsch, Kreuzstein bei Eppan; Eggental, im trockenen Teil des Karrerseebeckens ; Fassa, bei Vigo; Pre- dazzo, Saccinatal ; Monte Cavignon ; Bergbruch Marocche hinter Kastell Pietra. — Nieder-Österreich: An feuchten Gneisfelsen im Schwal- lenbachtale bei Spitz ; auf Amphibolitschiefer am Zusammenfluß der großen und kleinen Krems; an Urkalkfelsen der Ruine Hartenstein; auf Amphibolitschiefer beim Dorfe Aggstein nächst Aggsbachj Kalender- und ]\Iaaberg bei Wien. — Schweiz: Waldnacht, Isental, Val Vogna, Mont Saleve usw. — B a y r. Alpen: Weg zum Nebelhorn ; um die Kasereralpe ; an Marmorblöcken im Tal bei Berchtesgaden und Marquartstein ; Watz- mann. — Frank. Jura: An Dolomitfelsen zwischen Eichstätt und dem Tiefentale; zwischen Muggendorf und Engelhardsberg; zwischen Eichstätt bis Pottensteiin zerstreut. — Württemberg. — Westfalen: Stadt- mauer zu Höxter. — Rheinprovinz: Gerolstein. — Hessen: Kratzenburg. I 628. C. conglomeratum Hoffm. — C. fasciculare var. conglomeratum Ach. — C. aggregatum var. conglomeratum Oliv. — Synechoblastus con- glomeratus Kbr. — Taf. LV B, Fig. 9. Lager fast häutig, kleinblättrig, schmutzig dunkelgrün oder grün- braun, angefeuchtet quellend und dunkelgrün, eingeschnitten lappig, Lappen fast büschelig gehäuft, aufrecht oder aufsteigend. Apothecien W'agerecht aufsitzend, klein, bis i mm groß, zahlreich, das Lager fast ver- deckend, biatorinisch, mit anfangs vertiefter, bald gewölbter, fast glänzend braunroter Scheibe und dünnem, sehr bald verschwindendem Lagerrande. Sporen zu 8, gerade, spindelig, zwei- bis vierzellig, nur mit Querwänden, 16 — 2g ju lang, 4 — 6 ja breit. Pyknokonidien gerade, 25 yu lang. An alten Laubhölzern, besonders Pappeln und Weiden, selten an anderen Substraten, sehr zerstreut. Tirol: Bozen, auf Laubholz bei Runkelstein; am Calvarienberge; Auer, bei Kastell Feder auf Quercus; Kastell Penedal bei Nago an Ölbäumen, schön fruchtend. — Bayern: An Ahorn bei Partenkirchen ; an der rissigen Rinde einer alten Weide oberhalb des Isarkanals an der Glockenstraße; an Laubbäumen bei Bai- reuth. — Baden: An Weidenstämmen bei Konstanz; an Nuß- und Birn- bäumen bei Heidelberg; Freiburg, Kirchzarten, Bötzingen. — Hessen: — 419 — Kassel, an einer alten Weide am Philosophenweg; Pappeln bei Luisa im Frankfurter Wald. — Thüringen: Bei Arnstadt an N.ußbäumen unter- halb der alten Burg, auch an Salix. — Schlesien: An einer alten Weide östlich vom Dorfe Grünau und in Dullacks Park bei Hirschberg. 629. C. polycarpum (Scliaer.) Kplhbr. — C. multifidum d polycarpum Schaer. — C. stygium d orbiculare Schaer. — Taf . LV D, Fig. 4. Lager dem von C. multifidum sehr ähnlich, aber kleine, 2 — 4 cm große Rosetten mit sehr schmalen, kurzen Abschnitten bildend, schwärzlich, lederartig knorpelig. Apothecien sehr zahlreich, das Lager fast ganz ver- deckend, 0,5 — I mm groß, sitzend, flach bis leicht gewölbt, mit rotbrauner, zuletzt schwärzlicher Scheibe und dickem, ungeteiltem Rande. Sporen spindelförmig, mit drei Querwänden, 18 — ^2 f.i lang, 7 — 12 ju dick. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein im Gebirge zerstreut, in den Alpen häufiger. var. pulvinatum Krplhbr. Auf dem ganzen Thallus haben sich die aufstrebenden Thallus- läppchen tief und mannigfach geteilt, sind sehr dünn, rundlich und zu- sammengedrückt, mit stumpfen Enden, und bilden dicht zusammengedrückt fast eine Kruste, auf deren mehr blattartiger Unterseite man kaum mehr die strahlenden Lazinien erkennen kann. Zuweilen ist die Kruste hier und da auch förmlich zusammengeballt und bildet kleine Polster. Bayern: An Kalkfelsen bei Berchtesgaden, Inzell, am Fuße des Karwendeis und Wettersteins bei Mittenwald. 630. C. Laureri Flot. — Synechoblastus Laureri Kbr. — Lethagrium Laureri Flot. — Taf. LV C, Fig. 8. Lager derbhäutig, großblättrig, grünlichbraun oder schwärzlich, an- gefeuchtet fleischig quellend und saftgrün, unten zerstreut weißfaserig, strahlend zerschlitzt, lappig, Lappen lang und schmal, fast fiederig, an- liegend, mit aufgebogenen, wellig krausen Rändern und aufrechten, wellig krausen, eingeschnitten gekerbten Enden, durch Jod nicht gefärbt. Apo^ thecien mittelgroß, 0,5 — 1,5 mm breit, anfangs eingesenkt, dann sitzend bis erhaben sitzend, mit flacher, braunroter Scheibe, zartem, eigenem Rande und dickwulstigem, oft körnig-faltigem Lagerrande. Sporen zylindrisch, an beiden Enden abgerundet, mit stets drei Querwänden, 21 — 30 // lang, 5—71U dick. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein in den Alpen häufig, sonst selten. Böhmen: Bei Beroun. — Bayern: Ortel bei Hammelburg ; an niedrigen Dolomitfelsen auf der kahlen Höhe westlich bei den Kemnitzen Steinen 27* — 420 — zwischen Weißmain und Staffelstein. — Schlesien: Riesengebirge, an Kalkfelsen am Kiesberg und am alten Bergwerk verbreitet. 631. C. rupestre (L.) Wainio. — C. flaccidum Ach. — Liehen flaccidus Ach. — Synechoblastus flaccidus Kbr. — Lethagrium flaccidum Arn. — Lethagrium rupestre Mass. — Liehen rupestris L. fil. — Taf. LTII, Fig. 4, 5 ; Taf. LV C, Fig. 6. Lager dünnhäutig, großblättrig, schmutzig dunkelgrün oder grün- bräunlich, unten grünlichgrau oder blaugrau, blättrig-lappig, Lappen groß, breit und gerundet, blasig-wulstig, mit ungeteilten oder verloren gekerbten Enden, i — 2 cm breit, 3 — 5 cm lang, nackt oder dicht kömig. Apothecien angedrückt-sitzend, 0,5 — 1,5 mm breit, mit meist flacher, braunroter Scheibe und dünnem, oft gekerbtem^ anfangs eingebogenem, dann zurück- tretendem, hellgrünlich-braunem Lagerrande. Sporen länglich-spindel- förmig, an beiden Enden verschmälert, mit meist zwei bis fünf Quer- wänden, 22 — 40 II lang, 6 — 10 fi dick. Pyknokonidien gerade, 2 jx lang, 1,3// dick. An feuchten Felsen, selten an Rinde in den Alpen verbreitet, sonst seltener. /. dilutior Fr. Lager sehr dünnhäutig, wellig-faltig, blaugrün, meist nackt. /. ahhreviata Wahlenb. Lager kleinblättriger, straffer, dicht körnig oder kleiig, sprossend, Lappen aufrecht, klein geöhrt oder wellig faltig, mit ungeteilter, zuweilen ausgebreitet zurückgeschlagener Spitze. 632. C. nigrescens (Huds.) Ach. — Liehen nigrescens Huds. — S}Tie- choblastus nigrescens Trev. — S. vespertilio Hepp. — Liehen vespertilio Lighthf. — Collema vespertilio Hoffm. — Lethagrium nigrescens Mass. — Taf. LH, Fig. 1—3 ; Taf. LVD, Fig. 3 ; Taf. LV E, Fig. 4, 5. Lager häutig, großblättrig, angedrückt, grün - bräunlich, meist ein- blättrig, kreisrund, buchtig - lappig eingeschnitten, körnig oder nackt, strahlig -runzelfaltig, unten graugrünlich, rippig -grubig, 3 — 5 cm breit, Lappen kurz, gerundet, mit ungeteilten oder gekerbten Rändern. Apo- thecien klein, 0,5 — i mm breit, zahlreich, in der Mitte sich häufend, ein- Erklärung zu Tafel LI Fig. I. Leptogium sinuatum, Lager, nat. Gr. II 2. „ ,, Lagerlappen, Lupenvergrößerung. )i 3- ). )i Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 60. ). 4- „ ,, dasselbe, Vergr. 250. 9 //if/f '/.. v ■o x-^^v /^ ^< -/^ J'M. ^ "=--^a-^,„^ /■■'^ / ^ ^... ''>3 ?>?■ ^r^00^/^'^0 OCO^ÜP" 'l'^oon''^Of £== pOG^j£?fa- - ',^ Cr .'ÜÜUUC'' K? 'n>. V -' "^ 6-fn//^/ — 421 — gesenkt, dann sitzend, mit rotbrauner, vom Lager dünn und verschwindend berandeter Scheibe. Sporen spindelig oder zylindrisch, mit i — 7 Quer- wänden, 25 — 50 ^f lang, 4 — 5,5 lA, dick. Pyknokonidien gerade, 4 — 5 i_i lang, 0,5 1.1 dick. Lager durch Jod nicht verändert. An alten Laubbäumen im Gebirge verbreitet. /. thysanaeus Hepp. Lager kleiig. Tirol: Brandenberg an Sorbus Aucuparia. /. quinqueseptatum (Kernst.) — Synechoblastus nigrescens f. quinque- septatus Kernst. Lager kreisrund, strahlig-runzelfaltig, reichlich fruchtend. Sporen sehr lang, 68 — 78 ^t lang, 5 ^ dick, sechszellig, schmal-spmdelförmig. Tirol: San Martino bei Arco, auf Ölbaumrinde. 633. C. tetragonoides Anzi. Lager inkrustierend, schwarzbraun, dicht polsterförmig, aufrecht, kurz, dichotom oder bandförmig gelappt, mit an der Spitze verkehrt herz- förmigen, höckerig-knotigen Lappen. Apothecien klein, eingesenkt, ver- tieft, rotbraun, vom Lager umgeben. Paraphysen ziemlich dick, etwas zu- sammenhängend. Sporen in rübenförmigen Schläuchen, zu 6, farblos, fast viereckig, mauerförmig geteilt, 15 — 24 ^t lang, 10 — 15 ^u breit. Äußerst selten: Alpen, über abgestorbener Tortula torulosa im Valle .di Fraele in den Rhätischen Alpen. 634. C. pulposulum (Wedd.) Harm. — C. pulposum, var. pulposulum \\'^dd. — C. pulposum var. granulatum Harm . — C. pulposum var. minus Harm. Lager häutig, lederartig, ziemlich dick, ähnlich im Bau wie C. pul- posum, mit deutlich sichtbarer, aber nicht pseudoparenchymatischer Rinde, blaßbraun oder rötlich oder rußbraun, in unregelmäßigen, kleinen, 2 — 4 mm breiten, gerade anliegenden Rosetten, nur am Rande etwas aufgerichtet, kleinlappig-kerbig, mit aufgeschwollenen Läppchen. Jod färbt den Thallus nicht. Apothecien zu i — 3 in jeder Rosette, anfangs krugförmig, mit sehr dickem Rande, später flach, mit dünnem, ungeteiltem Lagerrande und weinroter Scheibe. Sporen zu 8, zweizeilig, 13 — t6,6 ju lang, 5 — 6,6 u dick. Sicher bisher: Thüringen, auf bloßer Erde am Kalkberg und auf der Alteburg bei Arnstadt; Revenburg bei Oberndorf; um Erfurt. 635. C. helveloideum Ach. — C. phylliscinum Nyl. Prodr. Lager schwärzlich olivgrün oder schwarz, klein, schildförmig oder in verschiedener Weise gelappt, im Umfange undeutlich gekerbt, ziemlich — 422 — derb. Apothecien dunkel braunrot, flach, von einem niedergedrückten Lagerrand umgeben, kaum 0,5 mm erreichend, zu i — 4 in jeder Lager- schuppe. Sporen ellipsoidisch oder länglich spindelförmig, zweizeilig, 15 — 21 [.i lang, y i^L dick. Paraphysen gegliedert. Die Lagerschuppen stehen öfters zerstreut, erreichen kaum 2 mm Breite und sind mit einem Nabel angeheftet. Die Lagergallerte wird durch Jod bald violett oder weinrot, beim Eintrocknen verschwindet die Färbung. Schweiz: An Kalkfelsen am Comer See, auf dem St. Bernhard, auf dem Reculet. 62)6. C, hydrocharum Ach. — C. pulposum var. hydrocharum Nyl. — Taf. LV B, Fig. 8. Lager häutig, ziemlich dick, lappig gefaltet, mit abgerundeten, fast ungeteilten, aufgerichteten, in spitzem. Winkel gefalteten Lappen, asch- grau, mehr oder weniger ober- und unterseits mit einem weißlichen Reif bedeckt, oberseits mehr oder weniger mit zerstreuten oder in Häufchen genäherten Körnchen bedeckt, etwa 0,2 mm dick. Jod färbt nicht oder manchmal, besonders in trockenem Zustande rot. Apothecien mittelgroß, gegen 2 mm breit, beinahe dauernd mit dickem, ganzem Rande. Sporen zu 8, vierzellig, denen von C. pulposum ähnlich, 20 — 24 ^^ lang, 6,5 bis 7 fi dick. Schweiz: Auf Erde bei Bern; auf den Bergen bei Como; Chia- venna ; im Furva- und Zebrütal. 637. C. verruculosura Hepp. — C. myochroum d. conglomeratum Schaer. — Leptogium verruculosum Hepp. — L. saturninum var. com- plicatum Anzi. — Taf. LHL Fig. 1,2; Taf. LVD, Fig. 3. Lager bleigrau, dachziegelig-lappig, mit kleinen, aufsteigenden, oft reich mit Apothecien bedeckten Lappen. Ajwthecien gehäuft, mit gewöhn- lich verschwindendem Lagerrand. Sporen ähnlich wie bei Leptogium Hildenbrandtii. Schweiz: An der Rinde von Juglans, Fraxinus, Acer, Salix, Morus bei Chur; im Val die Tartano ; bei Como; bei Genf. — Tirol: Jenesien, auf Quercus lanuginosa, Juglans, Fraxinus excelsior ; an Eschen bei Seis ; Auer, Kastell Feder an Quercus lanuginosa ; Cavalese, an den alten Linden bei der Pfarrkirche; Caldonazzo-See, an Populus nigra und Salix. 638. C. confertum Hepp. — Taf. LV C, Fig. i. Lager ziemlich dick, körnig-lappig oder brombeerartig, wenige Milli- meter breit, schmutzigbraun, feucht breiig-gallertig, mit zu einem kreis- — 423 — runden Polster zusammengedrängten Körnchen und diesen untermischten unregelmäßigen Lappen. Apothecien zahlreich, sitzend, dem Lager gleich gefärbt und dieses fast verdrängend, ziemlich groß, mit flacher oder schwach gewölbter Scheibe, dünn berandet. Sporen zu 8, ellipsoidisch, vierzellig, farblos, i8 — 22 /^ lang, 8 — lO/x dick. Sehr selten. Frank. Jura: An Kalkblöcken in der Schlucht des Römersberges gegenüber Kunstein bei Eichstätt. 639. C. Hmosum Ach. — C. glaucescens HofTm. — Taf. LV C, Fig. 3. Lager anliegend, dünnhäutig, angefeuchtet fleischig-quellend, blau- grün oder schmutziggrünlich, kleinlappig, Lappen zerstreut gekerbt. A^x)- thecien groß, bis 2 mm breit, angepreßt, mit flacher, gelbroter oder hell- braunroter Scheibe und sehr dünnem, kaum vortretendem Lagerrande. Schläuche vier- bis sechssporig, breit keulig. Sporen eiförmig-ellipsoidisch, anfangs mit drei Querwänden, später mauerförmig geteilt, 22 — 37/^ lang, 10 — 19 /t dick. Jod färbt das Hymenium blau. Auf toniger oder lehmiger Erde, auch auf Torf zerstreut, in den Alpen selten. 640. C. molybdinum Kbr. — C. pulposum var. molybdinum Arn. — Taf. LV B, Fig. 7. Lager lederartig, ziemlich dick, fast kreisrund, unregelmäßig zer- schlitzt-gelappt, sehr dicht blaugrau bereift, angefeuchtet weich gallertig, rötlich bis grünlich-schwärzlich, mit verschiedenartig gelappten, wellig ge- falteten, stellenweise papillentragenden oder gleichhoch verzweigten Ab- schnitten. Apothecien oberflächlich, endständig, die jüngeren eingesenkt, die älteren sitzend, ziemlich groß, zuletzt verbogen, mit rotbrauner Scheibe. Schläuche achtsporig, länglich -keulenförmig. Sporen ziemlich groß, ei- förmig-schifTchenförmig, erst vierzellig, später mehrzellig, farblos, 2^/,- bis 3mal so lang wie breit. Die Selbständigkeit dieser Art ist zweifelhaft. Arnold sieht sie als Form von C. pulposum an (Sporen mit drei Querwänden, 22 — 24 jli lang, 9 — 10 jic dick). Nach Harmand gehört wenigstens C. molybdinum Kbr. Lieh. Germ, select. Nr. 177 zu Omphalaria pulvinata. Tirol: Innsbruck ; Pönale bei Riva an Kalkfelsen ; auf Kalk am alten Wege von Arco nach Nago und am Kastell Penedal. — Frank. Jura: Am Kalkfelsen des Geilenreuter Brunnens im Wiesenttale und unweit Streitberg. — Hessen: An Mauern des Mühlberges ; bei Frankfurt. — Westfalen: Auf rotem Sandstein beim Steinkrug um Höxter; an Kalk- felsen im Hönnetal bei Sanssouci. — R he i n p r o v i n z: bei Gerolstein. — 424 — /. oleae Kernst. Lager rötlich in verschiedener Weise faltig und papillös, nicht bereift. Apothecien dunkelrot, groß. Sporen ähnlich wie bei der Art, vierzellig, an einem Ende zugespitzt, 24 ju lang, 4 — 5 /^ dick. Tirol: San Martino bei Arco, auf ölbaumrinde. 641. C. pulposum (Beruh.) Ach. — Liehen pulposus Beruh. — Collema placynthium Ach. — C. crispum Dr. — Tremella granulosa Bull. — Col- lema palmatum Schaer. — C. multiflorum Hepp. — Taf. LH, Fig. 4 — 6, Taf. LV C, Fig. 2. Lager lederartig, ziemlich dick, großblättrig, trocken grünlich-schwarz, Iiraunschwarz bis schwarz, feucht stark quellend und dunkel olivgrün. Früchte sitzend, mittelgroß, bis 1,5 mm breit, mit erst vertiefter, dann tlacher bis leicht gewölbter, rotbrauner bis braunschwarzer Scheibe und dickem, ungeteiltem oder körnig gezähntem Lagerrande. Schläuche acht- sporig. Sporen eiförmig oder lang ellipsoidisch, oft etwas unregelmäßig, meist mit drei Querwänden, selten schwach mauerartig geteilt, 16 — 27^« lang, 6 — 10^ dick. Hymenialschicht durch Jod dauernd gebläut. Pykno- konidien gerade, 3,5 /^ lang, 0,5 /* dick. Auf Kalkboden, Mauern, Glimmerschiefer, über Moosen, an Baum- stümpfen durch das ganze Gebiet ziemlich verbreitet. var. nudutn Schaer. Lager fast kreisrund, Lappen glatt, angedrückt oder aufsteigend, strahlig-faltig oder dachziegelig, wellig gekerbt, Rosetten bildend. /. aphaneum Ach. Lager krustig-kleinlappig, oft fast fehlend. var. granulatum (Sw.) Ach. — C. granulatum Ach. Lager kreisrund oder ausgebreitet, strahlig gelappt, Lappen dicht ge- drängt, aufrecht, wellig-kraus, oft blasig-körnig oder runzelfaltig, außen gewölbt, am Rande gekerbt. Tirol: Meran, auf Glimmerschiefer bei der Villa Maurer; Grätsch, an Straßenmauern ; Gröden ; Bozen. Erklärung zu Tafel LII. Fig. I. Collema nigrescens, Lager, nat. Gr. ,1 2. „ „ Lagerstück bei starker Lupenvergrößerung. ,, 3- )) )) Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 60. n 4- ,, pulposum, Lager, nat. Gr. M S- 11 )) Lagerstück bei Lupenvergrößerung. ), 6. ., ,, Lagerstück mit Apothecien, Lupenvergrößerung. .// 4- >t ■ . ■ ■ /-/ M6 ^ — 425 — var. paimatum Arn. — C. palmatum Schaer. Lager hautartig-knorpelig, fast kreisrund, rundlich-kleinlappig, oliv- bräunlich, blaugraugrünlich oder schwärzlich, an den Rändern meist tief- schwarz mit etwas dachziegeligen, bandförmig in kurze Abschnitte ge- teilten Lappen. Apothecien schildförmiig, eingesenkt, zuletzt vortretend, mittelgroß, braun. Sporen groß, ellipsoidisch oder kahnförmig, zu 8 in bauchigen Schläuchen, farblos, mauerförmig geteilt, 28 — 40 jli lang, 16 bis 18 ju dick. Auf torfiger Erde, an Felsen, selten. Tirol: Brenner; Bozen, an überspülten Felsen beim Wasserfall. 642. C. multifidum (Scop.) Schaer. — Liehen multifidus Scop. — C. melaenum Ach. — Taf. L, Fig. 4, 5 ; Taf. LV D, Fig. i. Lager fast knorpelig, großblättrig, meist kreisrund, strahlig zer- schlitzt, schmutzig dunkelgrün bis grünschwärzlich, angefeuchtet quellend und dunkelgrün, bis 10 cm im Durchmesser; Lappen lang, fast fiederspaltig oder bandartig zerschlitzt, anliegend, konkav, mit erhabenen, wellig-faltigen Rändern, ausgezackten, gekerbten oder ungeteilten Enden. Apothecien 0,5 bis 2 mm groß, sitzend oder fast gestielt, oft randständig, mit vertiefter oder flacher, hellrotbrauner Scheibe und kräftigem, oft körnig gezähntem, im Alter zuweilen fast verschwindendem Rande. Schläuche lang-keulig, achtsporig. Sporen eiförmig, farblos, mit drei Querwänden, später mauer- artig geteilt, 20 — 28 ju lang, 9 — 13 ^ dick. Pyknokonidien gerade, 5 ju lang, I fz dick. Auf Kalkfelsen und kalkhaltigem- Erdboden durch das ganze Gebiet verbreitet. var. complicatum (Schleich) Schaer. — C. melaenum var. complicatum Schleich. Lagerlappen dachziegelig -kleinlappig, Läppchen ganz, etwas ab- gerundet. var. marginale (Huds.) Schaer. — Liehen maxginalis Huds. Lagerlappen dachziegelig-lappig, an den Rändern kraus, mit rand- ständigen Apothecien. var. iacobaeaefolium Ach. — Liehen jacobaeaefolium Schrank. Lagerlappen verlängert, gerade, rinnig, zerrissen-fiederspaltig. var. granuliferum (Nyl.) — C. granuliferum Nyl. — C. stygium var. erosum Del. — C. multifidum var. fragiferum Harm. Lager etwas weniger entwickelt, derber, mehr mit Körnchen bedeckt. Sporen 20 — 36// lang, 8— I2;i dick. — 426 — var. atroprasinum (Schleich) Arn. — Liehen atroprasinus Schleich. — ■ Collema multihdum papulosum Schaer. Lager derb-lappig. Apothecien spärlich. Epithecium bräunlich. Hy- menium durch Jod gebläut. Sporen vierzellig; mittlere Zellen hin und wieder mit Längsteilung, daher die Sporen sechszellig, 25 — 30/^ lang, IG — 12 i_i. dick, zu 8 im Schlauch. T i r o 1 : Waldrast, auf Kalkboden der Seriesgrube ; vorderes Sonnen- wendjoch über veralteten Moosen; Andalo, auf Kalkboden. 643. C. intestiniforme Schaer. Lager dunkel graugrün bis grünschwärzlich, fest, in verschiedener Weise zerschlitzt, in trockenem Zustande an der Oberfläche, besonders unterseits in der Längsrichtung der Abschnitte, dicht rippig-runzelig. An Kalkfelsen bei Xeuchätel in der Schweiz. Ist wohl nur eine Form von C. tenax. 644. C. tenax (Sw.) Ach. — Liehen tenax Sw. — Collema limosum Leight. — C. multiflorum Hepp. — C. pulposum v. tenax Nyl. — C. cris- pum Ach. Syn. Lager häutig, großblättrig, anliegend und strahlig gelappt oder auf- steigend und dachziegelig lappig, graugrünlich oder schmutziggrün, feucht lauchgrün, 2 — 3 cm breite Rosetten bildend, Lappen wellig gekerbt. Apo- thecien I — 2 mm breit, anfangs eingesenkt, später zuweilen vortretend, mit flacher, hellbraunroter Scheibe und dickem, meist ungeteiltem Lagerrande. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, parallel vierteilig oder etwas mauer- förmig geteilt, 14 — 32^ lang, 6 — 12 fx dick. Jod färbt das Lager rot, das Hymenium dauernd blau. Auf Kalk und Lehmboden, an Felsen und Mauern, gern zwischen M'oosen, im Gebirge, zerstreut. Tirol: Auf Porphyrmauern bei Bozen. — Schweiz. — Bayern. — Baden. — Hessen usw. /. coronatum Kbr. — Collema multiflorum Hepp. Lager kurz, aufsteigend, dicht rosettenartig gedrängt, wellig gekraust. Tirol: Pinzolo, San Vigilio auf Juglans ; am Doss Sabione auf Populus tremula. Auf feuchter schlammiger Kalkerde in der Nähe des Fretschbaches oberhalb Ratzes. Fig. I „ 2 .. 3 „ 4 Erklärung zu Tafel LIIL Collema verruculosum, Lager, nat. Gr. M ,, Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 100. ,, conchilobum, Lager nat. Gr. ,, rupestre, Lager, nat. Gr. .( ,, Lagerlappen mit Früchten von der Seite, Lupenvergr. r iüttm?yMceae ä ■?/ 4- 3 iy/.(>/^ffyf?Y^,. -Tl — 427 — 045- C. cristatum (L.) Hoffm. — Liehen cristatus L. — Taf. LV D, Fig. 6. Lager häutig, oliv-schwärzlich oder braunschwärzlich, lappig, Lappen geschlitzt-gekerbt, kleinlappig, durch Jod rot gefärbt. Apothecien gewöhn- lich groß, braun, anfangs vertieft, zuletzt flach, mit gekörntem Rande. Sporen sehr verschiedenartig, oft unregelmäßig, 24 — 43^ lang, 8 — 12 u breit. Jod färbt die Hymenialschicht dauernd blau. An feuchten Kalkfelsen im Gebirge zerstreut. Tirol: Suldcn bei St. Gertraud; hinteres Lüsen am Joch gegen Afers ; Ampezzo. An Dolomit bei Ratzes, unweit der Proßliner Schwaig; bis gegen Salegg; Seis ; Marocche bei Drö. — Nieder-Österreich: Kalenderberg, an schat- tigen Felsen. — Schweiz. — B a y r. Alpen: nicht selten. — Frank. Jura. — Baden. — Hessen. — Mitteldeutschland ziemlich verbreitet. 646. C. furvum Ach. — Taf. LVD, Fig. 5. Lager häutig, großblättrig, meist einblättrig, kreisrund, grünlich- braun oder grünlich-schwärzlich, mit wenig hellerer Unterseite, in der Mitte dachziegelig-lappig, nach dem Rande zu strahlig-lappig, meist ein- zelne bis über 5 cm breite Rosetten bildend. Lappen breit, anliegend, mit aufgebogenen Rändern und abgerundeten, fast ungeteilten oder wellig- buchtigen, aufgebogenen Enden, glatt bis dicht körnig bestreut. Apo- thecien zahlreich, zerstreut oder genähert, i — 1,5 mm groß, angedrückt, mit erst flacher, dann leicht gewölbter, braunroter Scheibe und anfangs wulstigem, ungeteiltem, später sich verdünnendem, körnigem oder ganz verschwindendem Rande. Sporen breit ellipsoidisch oder eiförmig, meist bald mauerförmig geteilt, 14 — 24// lang, 9 — 12^ dick. Jod färbt die Hymenialschicht bleibend blau. An feuchten Kalkfelsen, auch auf bloßer Erde und zuweilen am Grunde von Baumstümpfen ziemlich verbreitet. 647. C. stillicidiorum Harm. Lager bräunlich-schwärzlich, ziemlich dick, nicht über 1,5 cm breit, wiederholt lappig geteilt, mit steifen, aufgerichteten, von gedrängten Körn- chen bedeckten Lappen, bis 0,2 mm dick, mit Jod sich ziemlich langsam rot färbend. Steril. Dem C. furvum nahestehend, verschieden durch den viel mehr geschlitzten Thallus und die viel langsamere Rotfärbung durch Jod. Vogesen: x\n einem benetzten Granitfelsen in Saint-Mont bei Remiremont. — 428 — 648. C. cheileum Ach. — C. granosum DC. — C. crispum Dr., Schaer. — C. plicatile Aloug. — C. cristatum Flot. — Collemodium rivulare Rou- meg. — Taf. LV C, Fig. 5. Lager häutig-knorpelig, feucht fast schmierig weich, schmutzig dunkel- grün bis grikischwärzlich, zerstreut oder dachziegelig lappig; Lappen klein, anliegend, abgerundet oder zerstreut-gekerbt. Apothecien mittelgroß bis groß, I — 2 mm breit, angepreßt, mit flacher, bald etwas gewölbter braun- roter Scheibe und zuletzt körnig gezähntem Lagerrande. Sporen mit meist drei Querwänden, zum Teil mauerförmig geteilt, 25 — 40 ^u lang, 10 — 17^ dick. Pyknokonidien 2,8 — 3,2/^ lang, 1,3 /^ dick. Auf Kalkgestein, Lehm, zwischen Moosen, zerstreut, im Hochgebirge selten. /. monocarpum (Duf.) Harm. — Collema monocarpum Duf. Lager wenig entwickelt, auf einige sehr kurze, das Apothecium um- gebende und begrenzende Lappen beschränkt. var. Metzleri Hepp. — C. Metzleri Hepp. — C. livido-fuscum Kplhbr. Lager weniger starr, schmutzig grünbraun, aus kreisrunden Rosetten in zusammenhängende, im Alter zuletzt fast krustige Flecken zusammen- fließend, mit dachziegeligen, eingeschnitten - gekerbten Lappen. Sporen vierzellig, ziemlich groß. Tirol: auf Kalkmauern bei Drö. 649. C. auriculatum Hoftm. — Liehen granosum Wulf.? — Collema granosum Schaer. — Taf. LV E, Fig. i, 2. Lager derbhäutig, fast starr, großblättrig, unregelmäßig blättrig- lappig, schmutzig dunkelgrün oder graugrünlich, unterseits hellgraugrün oder bleigrau, feucht straff, dickfleischig, quellend, dunkelgrün. Lappen kurz und breit, gerundet, meist dachziegelig gedrängt, anliegend oder auf- steigend, mit glatter oder querrunzeliger, nackter oder körnig bestreuter Oberfläche und geschweift-gekerbten Enden. Apothecien selten, mittelgroß bis 1,5 mm breit, anfangs eingewachsen, vertieft, fleischrot, später erhaben sitzend mit flacher oder etwas gewölbter, erhaben berandeter, braunroter Scheibe. Sporen zu 8, eiförmig-ellipsoidisch, mit drei bis fünf Querwänden, später mauerförmig geteilt, 20 — 30 yu lang, 8 — 14^ dick. Jod färbt die Hymenialschicht dauernd blau. Erklärung zu Tafel LIV. Fig. I. Physma cyathodes, Lager nat. Gr. 4- ,, „ Sporen, Vergr. looo. ISi. ^'ih/i^ -^--^^"i^^^^^^^^ijA-^ >,•-;.' •js^ .^' V^ / ^. y .••V. .--■••'- \rsi5». ■ay C^?/^' '/ho — 429 — An Felsen, oft über und zwischen Moosen im Gebirge weit verbreitet, aber sehr zerstreut. var. ceranoides Schaer. — Liehen ceranoides Born. — Leptogium cera- noides var. Zwackh Exs. Nr. 170. Lager weniger entwickelt, aber dicker, mit breiten Abschnitten, ge- lappt, dunkelgrün. 650. C. conchilobura Flot. Kbr. — C. furvum v. conchilobum Flot. — Taf. LIII, Fig. 3. Lager lederig-knorpelig, großblättrig, zerschlitzt-lappig, dunkel ölgrün oder grünschwärzlich, feucht quellend und lauchgrün-schwärzlich; Lappen gedrungen, aufsteigend, nackt oder feinkörnig, undeutlich bandförmig zer- spalten, muschelförmig oder breit rinnig, mit verdickten, wellig gekerbten Rändern und ohrig gefalteten Enden. Apothecien mittelgroß, zerstreut, oberflächlich, auf kurzen, sackartigen Ausstülpungen fast gestielt, mit rot- brauner, geschwoillen-, später zurückgebogen-berandeter Scheibe. Sporen in bauchig-keuligen Schläuchen, ziemlich groß, ellipsoidisch, 2 — ß^/jmal so lang wie breit, vier-, später mehrteilig. Tirol: Jenesien, auf Porphyr; Bozen, an Felsen bei Hörtenberg; Auer; Kastell Feder, auf Porphyr. — Bayern: Gipfel der Steinberge bei Ramsau (Berchtesgaden) ; Gipfel des W/atzmann; Keuper bei Dietenhofen. F r äin k. Jura: an glatten Kalkfelsen unw^eit Engelhardsberg ; auf Dolomit bei der Muggendorfer Muschelquelle. — Württemberg: Ehingen, an Kalkfelsen gegen Schlecbtenfeld. — Schlesien: Kitzelberg bei Kauf- fungen. Gattung Leptogium (Ach.) S. Gray. Lager zumeist häutig, krustig, mit lappigem Rande, schuppig, körnig- warzig, blattartig oder zwergig strauchig mit zylindrischen Ästen, einfach oder aus zwei übereinander gelagerten Lamellen gebildet, angefeuchtet gelatinös, Unterseite nackt oder mit mehr oder weniger zusammenhängen- den bis filzigen Haftfasern an die Unterlage befestigt, oberseits, beider- seits oder durchweg klein- oder großzellig, pseudoparenchymatisch, Mark- schicht in den ersten Fällen homöomerisch, aus dünnwandigen Hyphen, welche eine mehr oder weniger ausgebildete Gallerte durchlaufen, gebildet ; Nostoc-Gonidien zu kettenförmigen Reihen angeordnet. Apothecien in der Jugend eingesenkt, dann angedrückt, sitzend bis fast kurz gestielt, leka- norinisch, flächen- seltener randständig, mit erweiterter, kreisrunder Scheibe ; Gehäuse großzellig, pseudoparenchymatisch, Gonidien ein- schließend ; Hypothecium aus dicht verflochtenen Hyphen gebildet oder pseudoparenchymatisch ; Paraphysen einfach, verklebt. Schläuche acht- — 430 — sporig. Sporen farblos, eiförmig, ellipsoidisch, kahnförmig, länglich- spindelförmig bis fast nadeiförmig, gerade oder leicht gekrümmt, parallel vier- bis mehrzellig oder mauerartig, arm- bis vielzellig, mit dünner Wand. Gehäuse der Pyknokonidien in das Lager oder in die Lager- wärzchen versenkt; Fulkren endobasidial, kurzgliedrig; Pyknokonidien klein, eiförmig, mehr oder weniger zylindrisch, oder an beiden Enden etwas verdickt, gerade. Übersicht der Arten: 1. Lager nur stellenweise und sehr kleinzellig berindet (Subg. i Colle- moidium) 5. Lager w^enigstens oberseits deutlich berindet 2. 2. Lager mit Rhizinen auf der Unterseite (Subg. 5 Mallotium) 24. Lager ohne Rhizinen auf der Unterseite 3. 3. Lager durchweg pseudoparenchymatisch (Subg. 4 Homodium) 15. Lager nur mit pseudoparenchymatischer Rinde 4. 4. Lager nur oberseits pseudoparenchymatisch berindet (Subg. 2 Pseudo- leptogium) L. diffractum. Lager beiderseits pseudoparenchymatisch l^erindet (Subg. 3 Eulepto- gium) II. 5. Auf Rinde L. microphyllum. Auf Gestein, Erde, über Moosen 6. 6. Lager sehr klein, körnig, i mm breit L. callopismum. Lager kräftiger entwickelt, häutig 7. 7. An feuchten oder überfluteten Felsen 8. An trockenem Gestein, Erdboden, über Moosen 9. 8. Sporen 16 — 23^ lang, 7 — 9^ dick L. fluviatile. Sporen 22 — 30 /x lang, 10 — 13^ dick L. cataclystum. 9. Lager etwas ästig-strauchig L. Schraderi. Lager häutig 10. 10. Lagerlappen von abgerundeten Läppchen gekrönt L. turgidum. Lagerlappen ohne solche Läppchen L. piicatile. Erklärung zu Tafel LVA, Physma chalazanum, Lager, nat. Gr. „ „ Teil des Lagers, aufgeweicht bei Lupenvergrößerung. ,) ,, Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 60. ,, ,, Schläuche, Vergr. 300. n ,, Sporen, Vergr. 1000. ,, botryosum, Lager, nat. Gr. ,, Mülleri, Lager auf abgestorbenem Moos, nat. Gr. >i n Lager, Lupenvergrößerung. Fig. I. 2. 3- 4. 5. 6. 7. 8. .V/ 6' /R' .-'4 /^(v^ #• y-:.- ... .Ä f^r -■■••■ \Tr\:,. .. y v-?'"'^- If 6 r/A^ ^f?^Y^}^///ny. ^.ff/f^ // — 431 — 11. Lagerabschnitte am Ende fast nadelartig-fadenförmig L. Massiliense. Lagerabschnitte breiter 12. 12. Lappen zerschlitzt 13. Lappen ganzrandig 'oder nur gekerl)t 14. 13. Lager durch Jod nicht rot gefärbt L. sinuatum. Lager durch Jod rot gefärbt L. palmatum. 14. Sporen 18 — 20^ lang L. cimiciodorum. Sporen 20 — 28 ^t lang L. tremelloides. 15. Lager kräftiger entwickelt, ideutlich häutig 16. Lager wenig entwickelt, mehr krustig-körnig 18. 16. Blättchen ungeteilt oder spärlich kurz lappig L. minutissimum. Blättchen mit fingerig geteiltem Rande 17. 17. Apothecien nur 0,2 — 0,4 mm breit werdend L. subtile. Apothecien bis 1,5 mm breit werdend L. tenuissimum. 18. Lager aschgrau-blaugrünlich L. byssinum. Lager grünbraun bis schwarz 19. 19. An Rinde L. quadratum. An Felsen, auf Erdboden 20. 20. Lager kaum entwickelt (vgl. Beschreib.) L. microscopicum. Lager deutlich entwickelt 21. 21. Apothecien fast biatorinisch 22. Apothecien mit lange Zeit erhaltenem Lagerrande 23. 22. Auf Erde L. biatorinum. An Felsen L. cretaceum. 23. Sporen 23 — 30^ lang, mit idrei bis vier Querwänden L. pusillum. Sporen 32 — 36 [_i lang, mit fünf bis sechs Querwänden L. granuliiorme. 24. Lager nur leicht wellig gelappt L. Hildenbrandii. Lager buchtig gelappt oder vielblättrig L. saturninutn. 651. L. microphyllum (Ach.) Zalilbr. — Collema microphyllum Ach. — C. fragrans Sm. — Taf. LV B, Fig. 2. Lager klein, ausgebreitet oder kleine, gedrängte Massen bildend, braungrünlich oder olivgrünlich, körnig, mit deutlichen Lappen, mit Jod, besonders in der Rindengegend, sich rotbraun färbend. Apothecien zahl- reich, klein, rötlich oder dem Lager gleichfarbig, krugförmig, ganzrandig. Schläuche birnenförmig, achtsporig. Sporen farblos, eiförmig, mauerartig- vielteilig, 16 — 24 ^t lang, 10 — 12^ breit. Pyknokonidien gerade, 42 bis 63^ lang. Auf der Rinde alter Laubbäume, zerstreut. — 432 — 652. L. callopismura (Mass.) Harm. — Collema callopismum Mass. Lager braunschwarz bis schwarz, matt, mit gehäuften- Körnelungen, rissig-gefeldert, runzelig. Apothecien dunkelbraun, flach oder wenig ver- tieft, kaum 0,7 mm erreichend, mit zuletzt zurücktretendem Lagerrand, daher etwas biatorinisch. Sporen zu 8, mauerförmig geteilt, 17 — 27;^ lang, 10 — 15 fA, breit, farblos. Hymenium durch Jod gebläut. An Kalk- und Sandstein, Mauern, selten. Tirol: Jenesien (Sand- stein); Bozen, Felsen bei Hörtenberg. — Schweiz: Am Grunde des Mont Saleve. — Bayern: München, Tufifquadern der Einfassungsmauer der Leonhardskapelle bei Siegertsbrunn; Dietenhofen. — Frank. Jura. Tiefental bei Eichstätt ; Aluggendorf ; Rupprechtsstegen ; Würgauer Höhen ; Gräfenberg; Labertal bei Regensburg. — Württemberg. — West- falen: Weinberg bei Höxter ; an den Leitmarschen Klippen ; im Hönnetal an Felsen gegenüber Sanssouci. — Sudeten? 653. L. Quvlatile (Huds.) Zahlbr. — Liehen fluviatilis Huds. — Par- melia fluviatilis Ach. — Collema fluviale Ach. — Collemodium fluviatile Nyl. Lager heller oder dunkler graugrün-bläulich, etwas polsterartig, fast dachziegelig aus dicken, gedrängten, stumpfen, faltig-welligen, lappig ein- geschnittenen, gekerbten Lappen gebildet. Apothecien fast randständig, beinahe kugelig, außen dem Lager gleichfarbig, mit krugförmig vertiefter, dunkelroter Scheibe und doppeltem Rande. Sporen ellipsoidisch, gewöhn- lich mit drei Querwänden, später mauerförmig, 16 — 23 ^ lang, 7 — 9^ dick. Schweiz: An feuchten Felsen auf dem Rigi. 654. L. cataclystura (Kbr.) Nyl. — Collema cataclystum Kbr. — Lepto- gium firmum Nyl. Lager lederartig, ziemlich dick, großblättrig, entweder in einzelnen 3 — 5 cm breiten Rosetten oder in fußbreiten, zusammenhängenden Massen, locker angeheftet, zerrissen gelappt, schmutzig grünbraun, feucht stark quellend und dunkelgrün, meist zahlreiche Warzen mit Pykniden zeigend. Lappen i — 2 mm breit, dachziegelig, lang und schmal keilförmig, fieder- spaltig, mit fingerig-eingeschnittenen, rundlich eingebogenen, oft kapuzen- förmigen Enden. Apothecien kaum mittelgroß, erwachsen etwa i mm im Durchmesser, mit anfangs punktförmiger, dann sich erweiternder, ver- tiefter oder flacher, rotbrauner, wulstig berandeter Scheibe. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, anfangs mit drei Querwänden, später oft auch mit einigen Längswänden, 22 — 30 /^t lang, 10 — 13 /^ dick. Pyknokonidien 4 1.1 lang, I ^ dick, zylindrisch. An überfluteten Steinen. Tirol: Bozen, auf einem Pfahle eines Wassergrabens bei Haslach, sehr selten. — Baden: An Granitblöcken des — 433 — Neckars bei Heidelberg. — Schlesien: An überfluteten Granitfelsen im Boberbett im Sattler bei Hirschberg und im Kochel unterhalb des Kochelfalls. — Harz. — Hessen? 655. L. Schraderi (Bernhardi) Nyl. — Liehen Schraderi Bernh. Lager kastanienbraun, etwas rasenartig, 2 — 5 mm breit, am Grunde häutig, sonst etwas ästig; Teilungen ziemlich dick, 0,3 — 6 mm, linear, verflacht-eckig, breit und unregelmäßig der Länge nach gerillt, vier bis fünf Rillen in jedem Lappen, letztere am Ende in je zwei bis vier Zweigchen geteilt. Jod färbt das Lager rot. Apothecien braunrötlich, lange Zeit vortretend und endständig erscheinend, tatsächlich aber auf der einen Seite des Lagers nahe dem Scheitel entspringend, zuletzt von den Lappen, welche sich darunter entwickelt haben, umrandet, anfangs krugförmig, dann ver- tieft. Sporen mauerförmig, 30 — 33^ lang, 10 — 12^ dick. Hymenium durch Joid dauernd blau gefärbt. Tirol: Am Ufer des Achensees ; Predazzo, auf dem Westabhang der Margola; Paneveggio, an Kalksteinen auf der Südseite des Monte Castel- lazzo. — Schweiz: Auf Erde zwischen Moosen bei Genf; Maienfeld. — Bayern: München, an Kalksteinen der Steinhaufen zwischen Detten- hauisen und Egeling; an Kalkfelsen bei Marquartstein. — Frank. Jura: Wasserzell, Rohrberg, bei Schmiidimühlen und Hohenberg, zwischen Keven- hüll und Beilngries, bei Eichstätt, bei Pottenstein, Holnstein, am Corti- gast. — Westfalen: Ziegenberg bei Höxter; bei Alme. var. muscicolum Hepp. Lager mit mehr aufsteigenden, feucht dunkel olivfarbenen, kurzen, verkehrt eiförmigen, hier und da bandförmig geteilten Abschnitten mit gleichförmigerer Oberfläche. Apothecien endständig, krugförmig, braun- schwärzlich. Sporen zu 8, mauerförmig, 22 — 30^ lang, 18 — 19^ dick. 656. L. turgidum (Ach.) Nyl. — L. plicatile f. lobulatum Harm. Von L. plicatile durch mehr oder weniger aufgerichtete gerade Lappen verschieden, idie von abgerundeten, am Scheitel fast unregelmäßig-kugeligen und schwer erkennbar faltig gerillten, 0,4 — 0,9 mm breiten, gewöhnlich braunen Läpi>chen gekrönt sind. Apothecien kaum i mm überschreitend, lange tief krugförmig, mit sehr dickem und gerilltem Rande, später ver- flacht sich die Scheibe und der Rand wird weicher und weniger gerillt. Sporen zu 8, mauerförmig, 28^ Länge und 12^ Breite erreichend. Auf Kalk und kalkhaltigem Gestein. In der Schweiz verbreitet. — Nieder-Österreich: Bei Dornbach; Kalenderberg bei Wien. — Bayern: Watzmann. — Baden: Jurakalkfelsen bei Ef ringen ; auf Erde Thome-Migala, Flora. Xu. 28 — 434 — am Schloß bei Freiburg; auf dünner Erdschicht auf Felsen im Neckar; am Haarlaß bei Heidelberg ; Isteiner Klotz. — Unterfranken: Schind- hügel bei Bonnland. — Hessen. /. macrum Harm. — L. plicatile f. macrum Harm. Lager aus zerstreuten Knäuelchen bestehend, deren Läppchen an den Scheiteln wenig entwickelt sind. /. diffractum Harm. — L. plicatile f. diffractum Harm. Lager sehr wenig entwickelt, oder die Knäuelchen der vorigen Form sind auf runzelige Felderchen reduziert, deren Läppchen wenig sichtbar sind. 657. L. plicatile (Ach.) Th. Fr. — Liehen plicatilis Ach. — Colle- modium plicatile Nyl. Lager häutig, rosettenartig, gelappt, dachziegelig, mit geraden, eckigen, aufgerichteten, wellig-gefalteten Lappen; Endlappen breit und mehr ab- geflacht; braun oder braunoliv oder grünbräunlich, mit Jod sich rot färbend. Apothecien zerstreut oder gehäuft, rötlich-bräunlich, vertieft, am Rande verdickt, ganz, aber wie das Lager wellig gerillt. Schläuche acht- sporig. Sporen anfangs mit drei Querwänden, später mauerartig, 18 bis 34^ lang, 6 — 15^ dick. Pyknokonidien gerade, 5^ lang, i fj, dick. Auf Kalk und Kalkgestein ziemlich verbreitet, besonders im Gebirge. 658. L. diffractum Krplhbr. — L. placodiellum Nyl. — Psorotichia placodiella Boist. — Pterygium subradiatum Hue. — Collema leptogioides Anzi. Lager häutig, kreisrund, sternförmig gelappt, in der Mitte geborsten, kleine 3 — 12 mm und darüber große Rosetten bildend, braunschwarz, weich ; Lappen dicht angepreßt, etwas gewölbt, sich berührend. Apothecien bisher nicht aufgefunden. Auf Kalk und Dolomit im Gebirge, selten. Tirol: Gröden, an den senkrechten Seiten von Dolomitblöcken der Ferraraalpe; Pönale bei Riva; Slavini di S. Marco bei Mori. — Schweiz: Mont Saleve; Fenera. — Frank. Jura: Auf Blöcken eines Kalkgerölles bei Burglesau ; Prunn im Altmühltale; bei Würgau; am Donauufer bei Kelheim ; oberhalb Höfen bei Pommelsbrunn. — Westfalen: Am Ziegenberg bei Höxter, auf umherliegenden Kalksteinen. 659. L. Massiiiense Nyl. Lager dunkel kastanienbraun oder kastanienbraun-aschgrau, mit faden- förmigen Abschnitten in Rosetten angeordnet; Abschnitte des Lagers — 435 — o.i — 0,2 mm dick und am Ende fast nadeiförmig, Endverzweigungen dichotom. Apothecien rötlich, 0,3 — 0,4 mm breit. Sporen zu 8, mauer- förmig, 18 — 24 jii lang, 10 — iijn breit. Im schwäbischen Jura. Auf KaLkgestein. 660. L. lacerum (Sw.) S. Gray. — L. atrocaeruleum Kplhbr. — Liehen atrocaeruleus Haller. — L. lacerus Sw. — Collema lacerum Ach. — C. atro caeruleum a lacerum Schaer. — Taf. L\ E, Fig. 6. Lager häutig, kleinblättrig, dicht rasig, zerrissen-zerschlitzt, längs- furchig-rippig, blaugrau oder braungräulich, trocken brüchig, feucht schlaff, grünlich, unterseits vereinzelt mit Haftfasern. Apothecien 0,3 — 0,5 mm breit, sitzend oder erhaben, mit hellbraunroter, flacher Scheibe, erhabenem, wulstigem, weißbräunlichem, eigenem Rande und bald verschwindendem, sehr zartem Lagerrande. Paraphysen verklebt, oben schmal, hellbräunlich. Schläuche groß, keulenförmig bis fast zylindrisch. Sporen ellipsoidisch, bald mauerartig-vielzellig, mit sechs bis acht Querwänden, 24 — 48 ju lang, 8 — 14 ;t dick. Pyknokonidien gerade, an den Enden leicht angeschwollen, 5 /u lang, I jii dick. Zwischen Mooisen auf Steinen, Erde, Mauern, auch am Grunde von Stämmen durch das ganze Gebiet verbreitet. var. majus Kbr. Lager größer. Blättchen gedrängt oder einzeln, blaugrau oder bräun- lichgrau, mit wimperig gezähnten Enden. Früchte nicht selten. var. pulvinatura (Hoffm.) Nyl. — Collema pulvinatum Hoffm. Lager kleiner, Blättchen dicht polsterartig, bräunlich oder dunkel- braun, mit fein zerschlitzten, körnig-staubig aufgelösten Enden. Früchte sehr selten. Tirol: Arlberg ; Altprags ; Gröden, Ferraraalpe ; Ratzes ; Bozen ; Auer, Kastell Feder; Schloß Arco; Pönale bei Riva. var. lophacum Ach. Lager kleiner, Blättchen dicht polsterartig, dunkelbraun, mit zerrissen- zerschlitzten, dicht wimperig-gefransten Enden. Früchte unt)ekannt. Tiroil: Auf Moosen am Dolomit bei Ratzes; Bozen, Kapellenbühel bei Haslach, beim Kühlen Brünnl ; Eppan, am Kreuzberge bei St. Paul. 661. L. sinuatum (Huds.) Sandst. — L. scotinuxn Ach. — Taf. LI, Fig. 1—4; Taf. LVIB, Fig. 6. Lager häutig, die der Sonne ausgesetzten Lappen glänzend braun, sonst grünbraun, blaugrau oder graubräunlich, kleinblättrig, lockerrasig, 28* — 436 — buchtig-lappig, netzaderig-rippig, feucht schlaff, trübgrümlich, mit ab- gerundeten, zuweilen dachziegelig gedrängten Blättchen und ungeteilten, oder feucht gekerbten Rändern. Apothecien klein, 0,3 — 0,5 mm breit, sitzend, mit rotbrauner, flacher Scheibe, fast gleichfarbigem, vortretend wulstigem, anfangs eingebogenem, eigenem und bald zurücktretendem Lagerrande. Paraphysen verklebt, oben hellbraun. Schläuche groß, meist schmal-keulig. Sporen ellipsoidisch, bald mauerartig-vielteilig, an beiden Enden zugespitzt, mit sechs bis acht Quierwänden und zwei bis drei Längs- wänden in den mittleren Fächern, 24 — 40 ju lang, 10 — 15^ breit. Zwischen und über Moosen auf Kalkboden, an Kalkfelsen, auf Dünen- sand, durch das ganze Gebiet zerstreut. /. smaragdulum Kbr. — CoUema Pollinieri Del. Nyl. Blättchen klein, fast muschelförmig, dachziegelig gedrängt, bleigrau, feucht lauchgrün. /. alpina Kplhbr. Mit gedrängten, aufrechten, fast ganzrandigen braunen Läppchen, dichte Rasen bildend. " Tirol: Waldrast oberhalb der Matreier Grube; Gröden, Ferraraalpe. 662. L. palmatura (Huds.) Mont. — L. corniculatum Alinks. — Lieben palmatus Huds. — Collema palmatum Ach. — C. corniculatum DC. — Obryzum corniculatum Hoffm. Lager häutig, kleinblättrig, dichtrasig, aufsteigend oder aufrecht, blei- grau, blaugrau oder grau -bräunlich, feucht schlaff, trübgrünlich, glatt, buchtig zerschlitzt ; Endläppchen bogig zwei- bis dreispaltig, fast rinnig oder hornartig eingedreht, oder fast bandförmig verbreitert, zuweilen kappenförmig eingeschlagen, ganzrandig oder verloren gezähnt. Apo- thecien selten, krugförmig, rötlich, von einem gleichfarbigen Lagerrand umgeben. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden zugespitzt, mauerartig- vielzellig, 27 — 40 ^a lang, 16 — 18//, dick. Auf Erdboden, an bemoosten Felsen durch das ganze Gebiet verbreitet. 663. L. cimiciodorum Mass. — Taf. LV B, Fig. 3. Lager häutig, dachziegelig-lappig, runzelig-gefaltet, braun-bleifarben, mit breiten, abgerundeten, ganzrandigen, emporgehobenen, unterseits gleichfarbigen Lappen. Apothecien vortretend, anfangs krug-becherförmig, später verbreitert, tellerförmig, rotbraun, mit bleibendem Rande. Para- physen locker, am Scheitel etwas verdickt. Scliläuche verlängert, acht- sporig. Sporen ellipsoidisch-spindelförmig, an beiden Enden etwas zu- gespitzt, zuletzt mauerförmig, farblos, 18—20^ lang, g jx dick. CoUemaceae Flechten Taf. 55 ß I'ig- 1-4 11. ü Leptogium Fig. 5, 7—9 Collema — 437 — Steiermark: Stift Rein bei Graz, über Moosen. — Schweiz: Val Intrasca ; Locamo. 664. L. tremelloides (L. fil.) Fr. — Liehen tremelloides L. fil. — Col- lema tremelloides Ach. — C. dermatinum Ach. — C. cyanescens Schaer. — Leptogium cyanescens Kbr. — Taf. LI, Fig. i — 3 ; Taf. LV B, Fig. i. Lager häutig, weich, glatt, nackt oder mit Isidien besetzt, bleifarben- graugrün oder bleifarben-oilivgrün, weniger glänzend als bei L. palmatum, mit abgerundeten, ganzen oder mehr oder weniger fein gekerbten, oft kraus gewölbten Lappen, durch Jod nicht gefärbt. Gonidien gegen 4 mm dick. Apothecien mittelgroß, oberflächlicli, flach, mit braunrötlicher oder blaß- roter Scheibe und ganzem oder fein gezähneltem Rande. Sporen zu 8, ei- förmig-ellipsoiidisch, an den Enden etwas verschmälert, 20 — 28 ^t lang, 8 — 9 /.t breit. Zwischen Moosen an Felsen im Gebirge, selten. Tirol: Ratzes; Ehrenburg, auf Tonschiefer im Buchenwalde gegen Kiens. — Steier- mark: Maria-Trost. Schweiz: Grimsel, Cenere, Salvatore, am Comer See, Veltlin, Intrascatal. — Bayern: Bei Wolfstein, auf bemoosten Dioritfelsen. — Baden: Müllheim ; Kappler Tal. — Hessen: Odenwald ; Schloßberg bei Oppenheim; an der Katzenschneisse bei Darmstadt; am Feldberge ; Heidetränke. — Rheinprovinz. — Sachsen: Bei Herrn- hut; Lichtenwakle ; Leisnig. 665. L. minutissimum (Schaer.) Floerke. — Collema minutis-simum Schaer. — Leptogium spongiosum' Boist. — L. tenuisisimum f. minutissi- mum Harm. — Taf. LV B, Fig. 4. Lager häutig, kleinblättrig, dicht polsterförmig, blaugrau oder hirsch- braun, feucht kaum verändert, aus bis 3 mm hohen und breiten, dicht ge- drängten, anliegenden oder aufsteigenden, geränderten, ungeteilten oder spärlich kurzlappigen Blättchen mit wellig krausem, ungeteiltem oder ver- Erklärung zu Tafel LVB, Fig. I. Leptogium tremelloides, 5 Sporen, n 2. ,, microphyllum, 2 Sporen. ,, 3- )) cimiciodorum, 3 Sporen. ,,4- ,, minutissinum, 3 Sporen. „ 5. Collema quadratum, Schlauch, 3 freie Sporen. „ 6. Leptogium sinuatum, 3 Sporen. „ 7. Collema molybdinum, 5 Sporen. „ 8. „ hydrocharum, 3 Sporen. ,, 9. ,, conglomeratum, 6 Sporen. Nach Arnold. — 438 — loren gezähntem Rande gebildet. Rindenzellen 9 — 15^ groß. Apothecien klein, bis 0,8 mm breit sitzend, mit anfangs krugförmiger, dann flacher, rotbrauner Scheibe und dickem, oft hellerem Lagerrande. Paraphysen locker, oben bräunlich. Schläuche langkeulig. Sporen ellipsoidisch, an beiden Enden zugespitzt, anfangs parallel acht- bis zwölfzellig, dann mauer- förmig-vielzellig, 30 — 36^ lang, 12 — 15 /x dick. Auf bloßer oder begraster oder bemooster Erde, a.n Baumstümpfen ver- breitet durch das ganze Gebiet. var. intermedium Arn. — L. intermedium Arn. — L. minutissimum Kbr. Par. p. 423. Lager häutig, glatt kleinblättrig-zerschlitzt, trocken dunkel rotbraun, feucht olivfarben, mit dachziegeligen Lappen. Apothecien dicht gedrängt, klein, oberflächlich, rotbraun mit hellerem Rande. Sporen breit spindel- förmig, mit drei bis sieben Querwänden, mauerförmig geteilt, 25 — 40 /x lang, 12 [X breit, fast farblos. Schläuche länglich keulenförmig, achtsporig. Tirol: Aggenstein bei Vils auf Moos; Gurgl, auf Erdboden ober- halb der Granatenschneide; Waldrast, hier und da, in der Matreier Grube auch an Zweigen von Salix retusa; Obernberg über veralteten Moosen bei den Seen ; am Grunde eines alten Stammes bei Seis ; auf Augitporphyr bei Ratzes ; Tramin auf Salix ; Paganella, über Moosen. /. mirißca Arn. Lager größer, derb. Sporen breiter, an l>eiden Enden ganz stumpf, 27 — 30// lang, iS fj, dick. Tirol: Waldrast, sehr selten auf Kalkteden des Blaser; Tauern, Möslinger W^and über veralteter Saxifrage bryoides. 666. L. subtile (Sm.) Nyl. — Collema subtile Sm. — Liehen subtilis Schrad. — Taf. LV D, Fig. 7. Lager dünnhäutig, sehr kleinblättrig bis schuppig-körnig, braun oder schwärzlichbraun, feucht quellend, schwärzlichgrün oder lauchgrün ; Blätt- chen anliegend, zu einer kömig-schuppigen Kruste gedrängt, rundlich, oft stemartig-lappig, mit fingerig kurz geteiltem Rande ; Lappen kaum i mm Höhe erreichend, meist viel kleiner, oft nur als Körnchen entwickelt. Apo- thecien sehr klein, 0,2 — 0,4 mm breit, angedrückt, mit anfangs krug- förmiger, bald fast flacher, dunkel rotbrauner Scheibe und gleichfarbigem, wulstigem Lagerrande. Paraphysen mäßig verklebt, oben bräunlich. Schläuche lang-keulig. Sporen ellipsoidisch, stumpf, spärlich mauerartig geteilt, 22 — 28 /i lang, 10 — 14 yu dick. — 439 — Auf bloßer Ende, zwischen Holzstücken, Moos, Steinen, auch an alten Fichtenzapfen durch das ganze Gebiet, besonders im Gebirge, verbreitet; in den Alpen weniger häufig. 667. L. tenuissimiim (Dicks.) Kbr. — Liehen tenuissimus Dicks. Lager zarthäutig, sehr kleinblättrig, mit bis 3 mm hohen, meist aber viel niedrigeren Blättchen, dicht polsterig oder fast korallenartig-krustig, grünlich oder schwärzlichbraun ; Blättchen linear, anliegend oder auf- steigend, zerrissen -zerschlitzt, mit meist aufrechten, fingerartig -vielspal- tigen Enden. Apothecien angedrückt bis fast eingesenkt, erst klein, krug- förmig, 0,2 — 0,4 mm groß, später bis 1,5 mm groß, mit flacher rotbrauner Scheibe, dickem erst eingebogenem, dann aufrechtem und verschwindendem eigenem und sehr bald verschwindendem Lagerrande. Paraphysen verklebt und oben breit, braun. Schläuche schmal-keulig, achtsporig. Sporen ellip- soidisch, gewöhnlich an den Enden verschmälert, mauerartig-vielteilig, mit meist drei bis fünf Querwänden, 18 — 34 f.i lang, 9 — 13 jli dick. Hymenium, besonders die Schläuche, mit Jod blauviolett werdend. Auf bloßer Erde, an Mauern, zwischen Moosen und Steinen durch das ganze Gebiet zerstreut, im Gebirge stellenweise ziemlich verbreitet. /. holacinum Ach. Lagerfransen aufrecht, drehrund, verästelt. 668. L. byssinura (Hoffm.) Zw. — Collema byssinum (HofiFm.) Fik. — C. cheileum ß byssinum HofiFm. — C. cheileum y byssaceum Fw. Lager aschgrau - blaugrünlich, eine etwas körnige, rissig - gefelderte Kruste bildend, derjenigen von Pannaria nebulosa ähnlich ; Lappen körnchen- förmig oder etwas verlängert, ganz oder wellig gelappt. Apothecien biato- rinisch, bis 1,2 mm Durchmesser erreichend, mit blasser oder dunkler, braunrötlicher Scheibe, anfangs fast flach und von einem gleichfarbigem Rande umgeben, später etwas gewölbt und oift von den Körnelungen des Lagers umgeben. Sporen mit drei bis 4 Querwänden und einigen Längs- wänden, 20 — 27^ lang, 8 — 12 ^i breit. Auf nacktem Lehm- oder Kalkboden im Gebirge, selten. Tirol: Bozen, beim Kühlen Brünnl ; Fagenschlucht. — Schweiz: Auf Erde bei Ürzlikon. — F r ä n k. J u r a: Auf lehmigem Boden eines alten Maulwurfs- hügels im Hirschgrunde des Hirschparkes bei Eichstätt. — München: Auf Erde am Rande eines Grabens am Waldsaume westlich von Obersend- ling. — Baden: Auf Lehmboden bei Lauf; auf Erde bei Schlierbach; bei Handschuchsheim und am Rande des Friesenweges bei Heidelberg. — Hessen: Kratzenberg. — Schlesien: Coseler Wald bei Breslau und — 440 — hinter den Militärschießständen. — Auch sonst hier und da, aber überall selten. — Ostpreußen: Marienburg. 669. L. quadratum (Lahm.) Nyl. — CoUema occultatum Bagl? — C. verruciforme Nyl. — C. quadratum Lahm. — Taf. LV B, Fig. 5. Lager knorpelig, fast krustig, zerstreut oder gruppig gehäuft körnig oder kleinlappig, schmutzig grünlichbraun, angefeuchtet quellend und schwärzlich. Apothecien klein, bis 0,2 — 0,3 mm groß, anfangs ganz ein- gesenkt mit kaum erkennbarer Öffnung, später scheibenförmig erweitert, rotbraun, mit dickem, schwellendem Lagerrande. Paraphysen ziemlich dünn, an den Spitzen gelblich-bräunlich oder fast farblos. Schläuche keulig oder breit keulig, vier- bis achtsporig. Sporen anfangs kugelig, später fast würfelförmig, zuletzt fast abgestutzt zylindrisch, vier- bis achtzellig, mit drei Querwänden und einer Längswand, 11 — 20 fx lang, 9 — 11 //, breit. An der Rinde alter Bäume, besonders Pappeln und Weiden, selten. Tirol: Jenesien, auf Quercus lanuginosa. — Schweiz: Zürich, Riffers- weil, Bern, Mettmenstetten, Genf. — Bayern: Bei Haag, Mittenwald, Ruhpolding, Landsberg, Schloßberg bei Königsberg. — Frank. Jura: An alten Weiden bei der Neumühle unweit Rabenstein. — Baden: König- stuhl bei Heidelberg. — Württemberg. — Westfalen: Münster (Pappeln); Gut Weibergen (Pappeln, Juglans) ; Höxter (Pappeln). — Thüringen: Um Jena ; zwischen Schwarzburg und Blankenburg (Aescu- lus) ; unweit Gabelbach bei Ilmenau (Sambucus) ; Crawinkler Steinbrüche; Oberpörlitz. — Schlesien: Breslau (Pappeln) ; vor der Lissaer Schäferei (Weiden). 670. L. microscopicum Nyl. Lager schwärzlich, sehr wenig entwickelt, anfangs als auf dem Sub- strat ausgebreitetes Vorlager entwickelt, später in Form von aufgerichteten, verzweigten, knotigen, kettenförmigen Lappen. Gonidien 3 — 5 fi breit. Jod verändert das Lager nicht. Sehr selten fruchtend. Apothecien sehr klein, 0,1 — 0,3 mm breit, vertieft, braunschwärzlich, mit gleichfarbigem Erklärung ZU Tafel LVC. Fig. I. Collema confertum, 6 Sporen 2 pulposum. 3 '/ 3- limosum. H " 4- aggregatum. •? ' 5- cheileum, 3 Sporen. 6. rupestre. J '' 7- Physma polyanthes. 3 " 8. Collema Laureri. Lf H Nach Arnold. Collemaceae Flechten Taf. 55 C Vl^y. 1 - () u. S Collcma Fig. 7 Physma polyanthes Collemaceae Flechten Taf. 55 D Fig. 1—6 Collenia Fig. 7 u. 8 Leptogium — 441 — Rande. Schläuche lang-zylmdrisch. Sporen eiförmig-elHpsoidisch, mauer- förmig geteilt, mit vier bis fünf Querwänden, 24 jj, lang, 8 fx dick. Bei dieser fruchtenden Form von Nancy ist das Lager viel weniger entwickelt als bei L. Schraderi, braungrau - grünlich, kno;tig, mit zahlreichen Ver- zweigungen. Frank. Jura: Steril auf Sandsteinen am Fuße des Staffelberges und am Waldwege von Banz nach Altenbanz. — Westfalen: Roter Grund bei Höxter. 671. L. blatorinum (Nyl.) Hy. — Collema biatorinum Nyl. Lager braun oder grünlichbraun, weich, lappig-körnig, mit zuweilen dachziegeligen Läppchen ; durch Jod nicht gebläut. Apothecien klein bis ziemlich groß, rötlich, krugförmig oder verflacht. Sporen ellipsoidisch oder ellipsoidisch -spindelig, etwas mauerförmig geteilt, 25 — 30 /.i lang, II — 14 fi dick. Ostpreußen: Bei Pr.-Eylau. 672. L. cretaceum (Sm.) Nyl. — Collema cretaceum Sm. Lager oJivbraun, kleinblättrig, rosettenartig-lappig, mit ungleich ge- kerbten, fast dachziegeligen Läppchen. Apothecien rot, fast biatorinisch, vertieft, ziemlich klein, mit blasserem Rande. Sporen eiförmig, mauer- förmig-vielteilig, farblos, 22 — 40^ läng, 11 — 17// breit. Schweiz: An Jurafelsen bei Como ; an Kalksteinen bei Mettmen- stetten. 673. L. pusillum Nyl. Lager schwarzbräunlich, gelappt, gekörnt. Apothecien lekanorinisch, anfangs krugförmig, vortretend, mit dickem, ganzem Rande, später wenig vertieft oder selbst flach, nicht über 0,4 mm breit, mit rotbrauner Scheibe und etwas blasserem, zuletzt gekörneltem Rande. Schläuche verlängert. Sporen breit eiförmig, mit drei bis vier Querwänden, mauerförmig, 23 bis 30 /i lang, 8 — 14/t breit. Erklärung zu Tafel LV D. Fig. I. Collema multifidum. 3 ^i(^^r»^**' Fig. 2. ,, nigrescens. !-/ '! 3- ,, verruculosum. J fr 4. ,, polycarpum. n '' 5- ,, furvum. 3 6. ,, cristatuna. J V 7- Leptogium subtile. 3 '^ Hildenbrandii.3 V 8. 4 nach Arnold, 5 — S Original, Vergr. 1000 — 442 — Selten, auf Kalkfelsen und kalkhaltigem Gestein, auf kalkhaltiger Erde. Tirol: Obernberg, auf Erde bemooster Kalkblöcke bei den Seen. — Schweiz: An feuchten Felsen in Wäldern bei Ottenhausen und Gossau. Frank. Jura: Hüting; Rosental und vor Pfünz bei Eichstätt; zwischen Wasserzeil und Breitenfurt. — Westfalen: Ziegenberg bei Höxter; bei Büren ; Münster. — Hessen. var. effusum Xyl. Lager schwarzbläulich, weniger entwickelt und fast krustig. Frank. Jura: Eichstätt. — Westfalen: Münster ; bei Handorf. Baden: Auf Erde bei Neuenheim, Handschuchsheim. var. äquale. Ann. Lager braunschwärzlich, d^erb, kleinblättrig gelappt. Apothecien leicht konkav. Sporen mit fünf bis sieben Querwänden, mehrzellig, an beiden Enden etwas verschmälert, 45 — 48^ lang, 16 f.i breit. Tirol: Waldrast, an kleinen, regelmäßig vom Wasser bedeckten Kalksteinen eines Quellwassers im Tale der Ochsenalm. 674. L. granuliforme Harm. Lager schwarz, sehr wenig bräunlich, zusammengesetzt aus durch rundliche oder unregelmäßige Gruppen von 3 — 6 mm Durchmesser zu- sammengedrängten Körnelungen. Apothecien anfangs sehr klein, mit ver- tiefter, dunkel braunrötlicher Scheibe, später flach und größer, bis 0,7 mm erreichend und von den Lagerkörnchen umrandet erscheinend. Sporen zu 8, eiförmig-ellipsoidisch, 32 — 36^ lang, 11 — 16 p, breit, mit fünf bis sechs Querwänden, zuletzt mauerförmig-vielzellig. Lothringen: Auf kalkiger Erde bei Pagny-la-Blanche-Cote. 675. L. Hildenbrandü (Gar.) Nyl. — Collema Hildenbrandi Garov. — C. saturninum Desm. — C. myochroum a saturninum Schaer. — Taf. LV D, Fig. 8. Lager häutig-lederig, einblättrig, fast kreisrund, gefaltet und fein- runzelig, leicht wellig gelappt, oberseits braun-bleigrau oder braun-grünlich, Erklärung zu Tafel LVE, Collema auriculatum, Lager, nat. Gr. „ „ Apothecium, bei Lupenvergrößerung. Leptogium saturninum, Lager, nat. Gr. Collema nigrescens, parenchym. Rinde des Lagerrandes von oben, sehr stark vergr. ,, „ dieselbe im Querschnitt. Leptogium lacerum, 3 Sporen, Vergr. 1000. „ saturninum, 3 Sporen, Vergr. 1000. Collema multipartitum, 3 Sporen, Vergr. 1000. "ig. . I. 2. 3- 4- 5- 6. 7- 8. h^:* tte7/zMCeae^ ' ^feeJuen ^m'. t)öJl!i s^ '■V'j j -^ V r^ i>i>/ e ^vV^pX^Vc W^^P^ ■]i mm ^^- r ■iSTi^^-^v^- 1 I' T IVll !' \< t -i>>' ^ O öo/J[^i/n^y rM/////y?^ )/////^^^ — 443 — unterseits weißlich aschgrau und mit ein bis mehrere Millimeter langen, weißen Fasern bedeckt. Apothecien braunrötlich, dunkel, mit flacher oder wenig gewölbter Scheibe. Schläuche achtsporig. Sporen farblos, stumpf ellipsoidisch, mit drei Quer- und einigen Längswänden, i6 — 24^ lang, 8 — IG jx dick. Steiermark: An der Rinde von Maulbeer- und Walnußbäumen an der krainischen Grenze. — Bayern: An Nußbäumen bei Nußdorf am Inn; an einem Kirschbaum bei Bärnau am Chiemsee. — Standorte in Schlesien und im Odenwald sind unsicher. Nach Körber auch in Ober-Österreich; um Ratzes bei Bozen ; an Nußbäumen und Schin- deldächern bei Chur in der Schweiz, doch dürfte wenigstens ein Teil dieser Standorte zu saturninum zu ziehen sein. 676. L. saturninum (Dicks.) Nyl. — Liehen saturninus Dicks. — L. myochrous Ehrh. — Collema saturninum Ach. — C. tomentosum Hoffm. — Mallotium tomentosum Hoffm. — M. saturninum Stein. — M. myochroum Mass. — Taf. LV E, Fig. 3, 7. Lager fast lederig, großblättrig, einblättrig und buchtig gelappt oder vielblättrig, dunkel graugrün bis schwärzlichgrün, nackt oder schwärzlich körnig-kleiig, unten dicht und kurz weißlich, filzig, oft weite Flächen über- ziehend; Blättchen 5 — 10 mm breit, i — 2 cm hoch; Lappen gerundet, un- geteilt, zuweilen dachziegelig. iVpothecien selten, zerstreut, erhaben sitzend, mit flacher, braunroter bis schwärzlicher Scheibe und dünnem, ungeteiltem, kaum vortretendem, gelbbraunem eigenem Rande, 0,5 — 1,0 mm breit, unter- seits vom Lager oft körnig-kleiig bekleidet. Paraphysen verklebt, oben braun. Schläuche bauchig-keulig, achtsporig. Sporen eiförmig-ellipsoidisch, mit drei bis vier Querwänden, bald mauerartig, 20 — 32^ lang, 10 — 11 ji dick. Pyknokonidien gerade, an den Enden leicht verdickt, 4 ^c lang, I jx dick. Am Grunde alter Laubbäume, seltener Nadelbäume, sehr selten an Felsen im Gebirge zerstreut, in den Alpen verbreitet. Unsichere Arten: 6y/. L. bacillare (Wallr.). — Thrombium bacillare Wallr. — Obryzum bacillare (Wallr.) Kbr. — Collema bacillare Schaer. — C. radiatum Sommf. Lager knorpelig-häutig, strauchig verzweigt, braunschwarz, am ver- schmälerten Grunde grünlich, angefeuchtet schlaff, olivfarben; Zweige dünn, aufgetrieben hin und her gebogen, stielrundlich, grubig-zerknittert, fast gleich hoch. Apothecien seitlich, sitzend, schwarz, glänzend, sehr klein. Sporen zweizeilig, kahnförmig. — 4M — Thüringen: Zwischen Moosen auf Gips- und Kalkboden bei Au- leben und Steigertal. — Westfalen: Auf gleichem Standort zwischen Höxter und Bielefeld. — Schweiz: An Kalkfelsen am Fuße des Jura im Kanton Neufchätel. 678. L. Sauteri (Kbr.) — Synechoblastus Sauteri Kbr. Lager lederartig- knorpelig, sternförmig -zerschlitzt, dunkel- oder braungrün, im Alter braunschwarz, angefeuchtet schwellend und schön laucbgrün ; Abschnitte tief fiederspaltig, dachziegelig, längsrunzelig, am Rande gekerbt und gekraust, in einen dichten, zuletzt besudelten Haufen eng zusammengedrängt. Apothecien mittelgroß, erhaben, mit rotbrauner, den etwas wulstigen Lagerrand kaum überragender Scheibe. Schläuche schmal keulig, achtsporig. Sporen schmal länglich, meist gekrümmt, un- deutlich sechs- bis vielzellig, farblos, sechs- bis achtmal so lang wie breit. Salzburg: An nassen Felsen bei Hallein. L. umhausense (Auersw.) Arn. — Cornicularia umhausensis Auersw, — Stictina fuliginosa f. umhausensis Arn. — Leptogium atrocaeruleum f. umhausense Arn. — Sphaerophoron compressum Heufl. — Dendriscocau- lon Nyl. — ist nach Forrsell keine selbständige Flechte, sondern eine, aller- dings sehr auffallende korallenartige Zephalodienbildung auf dem Lager von Loibaria amplissima. Tirol: Umhausen, in handgroßen Rasen an den Felsblöcken im Walde unterhalb des Wasserfalles rechts ül>er dem W^ege, auch bei der Kaiserbrücke vor Sölden ; Eggental an dünnen Fichtenzweigen im WTalde gegen den oberen Karrersee. Familie Lichinaceae. Lager krustig, eiförmig oder am Rande strahlig gelappt, schuppig oder zwergig strauchig, ohne Vorlager und Haftfasern der Unterlage auf- sitzend, homöomerisch oder geschichtet, mit Rivulariaceen-Gonidien (deren spitz zulaufende Fadenenden im Lager der Lichinaceen aber meist nicht ausgebildet sind). Apothecien end- oder flächenständig, scheinbar kernfrüch- tig, vom Lager berandet oder mit weit erweiterter Scheibe lekanorinisch oder lezideinisch. Paraphysen einfach; Schläuche achtsporig. Sporen farb- Erklärung zu Tafel LVIA. Fig. I. Pterygium subradiatum, Lager, nat. Gr. „ 2. ,, ,, Lager, bei Lupenvergrößerung. ,1 3- )> ,) Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 200. .1 4- n 11 Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. n 5- 11 11 Sporen, Vergr. 1000. c V.,. ■CC/i-/ /^x/<^ VV//' \ if w >■ü'■^f/^^//-/^//. ^^B ff n fj ,■;* *n^ -Uc/l/.. /^T^U/.^^/ — 445 — los, kugelig bis länglich, einzellig oder seltener parallel zwei- bis vierzellig, mit dünner Wand. Fulkren endo- oder exobasidial. Übersicht der Gattungen: Lager zwergig-strauchig Lichina. Lager schuppig-körnig bis korallinisch Pterygium. Gattung Lichina Ag. Lager zwergig-strauchartig, rasig, wiederholt gabelig verästelt, Äste zylindrisch oder abgeflacht, geschichtet, Rinde aus verworrenen Hyphen gebildet, undeutlich pseudoparenchymatisch, die zu Calothrix gehörigen Gonidien liegen unter der Rinde in Form mehr weniger zickzackförmig gewundener oder gerader parallel mit der Längsrichtung der Äste ver- laufender Fäden. Markschicht aus längslaufenden, dünnwandigen und sep- tierten Hyphen gebildet. Apothecien an der Spitze oft etwas erweiterter Lageräste, einzeln oder gehäuft, in kugelige Lageranschwellungen ein- gesenkt, im Querschnitt fast kreisrund, mit enger, runder oder unregel- mäßig aufreißender Scheibe, lekanorinisch, mit schmalem, engem, eigenem Gehäuse; Paraphysen fädlich, unseptiert, sehr spärlich verzweigt; H}TTie- nium gallertig; Schläuche fast zylindrisch, dünnwandig, achtsporig. Sporen farblos, ellipsoidisch, einzellig, dünnwandig, in den Schläuchen ein- oder zweireihig angeordnet. Gehäuse der Pyknokonidien in das Lager versenkt, einzeln oder gehäuft, in der Nähe der Apothecien liegend, fast kugelig, mit hellem Gehäuse ; Fulkren exobasidial ; Basidien schmal ; Pyknokonidien länglich. 679. L. confinis Ag. — Fucus pymaeus Wahlenbg. — F. pymaeus var. minor Turn. — Chondrus pymaeus var. minor Dub. — Gelidium pygmaeum Lynglx Lager 2 — 3 mm lang, grünlichschwarz, ziemlich abgerundet, knotig, verzweigt ; Zweige sehr kurz und im unteren Teile entfernt stehend, mehr entwickelt, aufgerichtet und gedrängt nach der Spitze zu. Gonidien 5 — 6 ^ dick. Apothecien endständig, fast kreiselförmig-kugelig, am Scheitel ge- Erklärung zu Tafel LVIB. Lichina pygmaea, Lager auf einem Felsstück, nat. Gr. „ ,, Lagerstück bei Lupenvergrößerung. „ ,, Querschnitt durch ein Endästchen, Vergr. loo. ,, „ Längsschnitt durch einen Ast, Vergr. 100. ,, ,, Schnitt durch einen fertilen Ast mit endständigem Apothecium und darunter stehender Pyknide, Vergr. 50. ,, „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. ca. 200. ,, ,, Sporen, Vergr. ca. 500. Fig. I. n 2. n 3- n 4. 11 5- )» 6. n 7- — 446 — nabelt und zuletzt mit Öffnung. Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen 22 — 29^ lang, II — 16 fx breit, einreihig, mit breitem Hof. Pyknokonidien 3,6 /i lang, 2,5 fi dick. An Granitblöcken am Meer in der Brandungszone. Ostküste von Rügen und Schleswig, zerstreut. 680. L. pygmaea Ag. — Fucus pygmaeus Lightf. — Chondrus pygmaeus Lam. — Fucus pumilus Huds. — Taf. 56 B, Fig. i — 7. Lager strauchig, leicht zusammengedrückt, bis 2 cm oder selbst dar- über hoch, schwarzbraun. Apothecien in kugeligen Anschwellungen am Ende der fertilen Zweige, wenig und meist durch unregelmäßigen Riß sich öffnend. Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen einreihig, ellipsoidisch, 22 — 2,g fx lang, 11 — 16^ dick. Pyknokonidien eiförmig, 2 [x lang, 1,4 /a dick. Pykniden meist unterhalb der Apothecien. An Felsen der Meeresküsten in Frankreich und England häufig und weit verbreitet, möglicherweise noch an der Xordseeküste auf- zufinden. Gattung Ptcrygium Nyl, Lager angefeuchtet nicht gallertig, dunkel, kleinschuppig, rissig, kleiig, körnig bis korallinisch im Zentrum, am Rande mehr oder weniger strahlig-lappig, Lappen schmal, geteilt; Vorlager fehlend; aus längslaufen- den, septierten Hyphen gebildet; Gonidien im oberen und unteren Teile des Lagers liegend und mehr oder weniger längslaufende Ketten bildend. Apothecien flächenständig, lezideinisch, sitzend, flach oder etwas gewölbt; Gehäuse dunkel, zellig; Hypothecium gefärbt bis dunkel. Paraphysen kräftig, unverzw^eigt, septiert; Schläuche keulig, achtsporig. Sporen farb- los, ellipsoidisch bis 'eiförmig, parallel zwei- bis vierzellig, dünnwandig. Gehäuse der Pyknokonidien in das Lager versenkt; Fulkren endobasidial, verzweigt, vielzellig; Pyknokonidien gerade, walzlich. Übersicht der Arten: 1. Lagerabschnitte sich nicht berührend Pt. centrifugum. Lagerabschnitte sich berührend 2. 2. Apothecien mit bleibendem Rande ; Sporen 14 — 15 ^t lang Pt. subradiatuni. Apothecien mit kaum vorragendem Rande ; Sporen 15 — 20 jx lang Pt. ad- giutinatum. 681. Pt. centrifugum Nyl. — Wilmsia centrifuga Kbr. Lager dunkelbraun, in der Mitte schwärzlich, bis über 3 cm breit werdend, mit 0,1 — 0,2 mm breiten, runzelig-knotigen, sich nicht berühren- — 447 — den Lappen. Apothecien schwarz, lezideiinisch, anfangs krugförmig, zu- letzt mit flacher Scheibe und vortretendem Rande, 0,5 — 0,8 mm breit. Hypothecium dunkelbraun, Epithecium breit, blau oder bläulich; Para- physen dick und verklebt ; Schläuche verlängert, achtsporig. Sporen fast eiförmig, zweizeilig, 14 fi lang, y ju dick, meist mit kleinen Körnchen erfüllt. Hymenialschicht durch Jod bleibend blau gefärbt. Pykniden stark vor- tretend, fast kugelig; Pyknokonidien 5 — 6 /.i lang, i jlc dick. Ti rol: Schierngebiet, auf einem Dolomitblock am Ufer des Fretsch- baches unweit Ratzes; auf Tschapith bei der Proßliner Schweig (i Ex.); Fassa, Aufstieg zum Sasso dei Mugoni ; bei Vigo ; Predazzo, im Saccina- tale. — Schweiz: An schattigen Kalkfelsen im Val di Dentro ; bei Engelberg und Kandersteg; Mont Saleve ; oberhalb Vallon d'Arveran am Reculet. — Bayern: An Kalk- und Marmocfelsen bei Mittenwald und Marquartstein ; Spielmannsau in den Allgäuer Alpen. — Hüting in Schwaben. 682. Pt. subradiatum (Nyl.) Stitzenb. — Pannaria subradiata Nyl. — Placynthium subradiatum Arn. — Lecothecium radiosum Anzi. — L. sub- radiatum Dalla Torre et Sarnth. — Wilmsia radiosa Kbr. — Pterygium centrifugum var. minus Krmplhbr. — Taf. L\'I, Fig. i — 5. Lager dunkel olivfarben, matt, anliegend, rosettenförmig, fein ein- geschnitten, mit sich berührenden, über ^/s mm breiten Lappen. Apothecien klein, schwarz, mit bleibendem Rande, innen aschgrau. Sporen zu 8, eiförmig-länglich, einzellig oder mit zarter Scheidewand, 14 — 15 ju lang, 5 — 7 fi breit. Hypothecium farblos. An Kalkfelsen im Gebirge, selten. Tirol: Stanzertal; Waldrast; Kufstein; Sulden ; Lusen; Gröden; Fassa; Lago di Nembia; Marocche. — Steiermark: Bürgeralpe bei Afflenz, an Kalkfelsen. — Schweiz: Häufig aber steril ; fruchtend oberhalb Bex. — Frank. Jura: An Kalk- felsen vmterhalb der Piesenharder Römerschanze; zwischen Breitenfurt und Dollnstein ; in der Gegend von Muggendorf ; im Laber- und Pegnitztale. 683. Pt. adglutinatum Anzi. — Lecothecium adglutinatum Anzi. — Placynthium adglutinatum Arn. Lager weinsteinartig-knorpelig, olivbraun, fast kreisrund-rosetten- artig, im Umfang mit linearen, sich berührenden Abschnitten, zuletzt schollig geborsten. Apothecien schwarz, klein, angedrückt oder sitzend, flach, mit kaum vorragendem Rande. Paraphysen verklebt. Schläuche sackförmig, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, vierzellig, an den Quer- wänden leicht eingeschnürt, farblos, 15 — 20 ju lang, 8^ dick. — 448 — An feuchten und überfluteten Steinen in den Alpen, selten. Tirol: Arlberg, auf überfluteten Steinen und Blöcken in dem von den Albonseen herabkommenden Bache bei St. Christoph, an überrieselten Steinen im Rendeltale, an der feuchten Glimmerschieferwand gegen die Finstertaler Seen (Kühetai) ; Kleiner Rettenstein, an den PhylHtwänden oberhalb der Alpe. — Schweiz: Veltlin, an feuchten, abschüssigen, schattigen Granit- felsen von der Ölbaum- bis zur Buchenregion. Familie Pyrcnopsidaccae. Lager krustig, blattartig bis strauchig, dunkel, mit den Hyphen des Lagers, mit Rhizinen oder mit einem Nabel an die Unterlage befestigt, in der Regel homöomerisch und nur ausnahmsweise mehr oder minder geschichtet ; Hyphensystem locker, dichter verflochten oder pseudo- parenchymatisch, mit den Endverzweigungen oft in die Gallerthülle ein- dringend; mit Gloeocapsagonidien, welche in drei Typen (Gloeocapsa, Xanthoccccus, Chroococcus) an der Symbiose Anteil nehmen. Apothecien geschlossen oder oft'enfrüchtig, auch in Übergangs formen zwischen diesen beiden Fruchttypen ; eigenes Gehäuse entwickelt oder fehlend ; Lagerrand bei den scheibenfrüchtigen vielfach gut ausgebildet; Paraphysen ver- schleimt oder deutlich, unverzweigt oder septiert, mitunter in einem Hymenium dimorph; Schläuche acht- bis vielsporig; Sporen farblos, eiförmig, ellipsoidisch bis kugelig, ein-, seltener zweizeilig, mit dünner Wand, ohne Schleimhof. Fulkren exobasidial; Pyknokonidien eiförmig, länglich bis nadeiförmig, gerade oder gekrümmt. Übersicht der Gattungen: 1. Lager mit Chroococcusgonidien Phylüscum. Lager mit Gloeocapsa- (oder Xanthocapsa-) Gonidien 2. 2. Gallerthüllen der Gonidien am Lagerrande rot gefärbt, durch KOH violett werdend 3. Gallerthüllen der Gonidien am Lagerrande gelb bis gelbbraun ge- färbt 4. 3. Lager krustig oder kleinschuppig bis zwergig-strauchig Pyrenopsis. Lager strauchig Synalissa. 4. Lager krustig 5. Lager nicht krustig 7. 5. Lagerrand pseudoparenchymatisch Forssellia. Lagerrand nicht pseudoparenchymatisch 6. 6. Schläuche vielsporig Gonohymenia. Schläuche meist achtsporig Psorotichia, 7uie^n^/i^u^^^e^(' äaik > i '■*' ''^^ ^. Sv ^Muert yud.)/ V ^».A .:^^J^ H 5 a^ i~,i^ I fy i^K^y'-''/^/'' ■•/■> /V///Vy' ^/■'/W/.j — 449 — 7- Lager aufrecht strauchig, verzweigt Peccaoia. Lager blattartig 8. 8. Hyphen des Lagers pseudoparenchymatisch, kleinmaschig Anema. Hyphen des Lager nicht pseudoparenchymatisch Thyrea. Gattung Phylliscum Nyl. Lager blattartig, mit einem mittelständigen, kurzen, manchmal ver- zweigten Nabel an die Unterlage befestigt, mit großen, blaugrünen Chroo- coccus-Gonidien, deren Zellen größer sind als die Gonidien der anderen Gattungen, einzeln oder zu zweien liegend und von einer dicken, am Rande des Lagers mitunter rötlich gefärbten Gallerthülle umschlossen. Apothecien in das Lager versenkt, geschlossen, mit einem weichen, hellen und ge- schlossenen Gehäuse und einer einfachen Pore am Scheitel ; Paraphysen undeutlich; Periphysen kurz, kräftig; Schläuche acht- bis sechzehnsporig. Sporen farblos, länglich, einzellig, mit dünner Wand. Pyknokonidien fäd- lich, gekrümmt. 684. Ph. Demangeonii Mont. et Moug. — Collema Demangeonii Mont. et Moug. — Omphalaria silesiaca Kbr. — Endocarpon phylliscum Wahlbg. — Phylliscum endocarpoides Nyl. — Ph. silesiacum (Kbr.) Stein, — Taf. LVIII B, Fig. 1—6. Lager schwarz, wenig entwickelt, einblättrig, lappig-dachziegelig, eine 4 — 8 mm breite Rosette bildend, durch eine ziemlich dicke Stelle in der l^Iitte festgeheftet. Gonidien groß, eiförmig, im Lager zerstreut und von Gallerthüllen umgeben. Apothecien eingeschlossen, nur an einer leichten Verdickung und punktförmigen Vertiefung erkennbar. Sixsren zu 8 — 22 in jedem Schlauch, einzellig, etwas spindelförmig-ellipsoidisch, 7 — io/< lang, 4 — 5 1^ breit. Pyknokonidien gekrümmt, 18 — 24^ lang, i u dick. An Granit, Porphyr, Syenit usw., sehr selten. Tirol: Predazzo, an der teilweise beschatteten Syenitwand auf der Höhe der Margola; Pane- veggio, an einer Porphyrwand in der Zirbenregion in der Richtung gegen den Bocchesee. — Schweiz: An beschatteten Granitfelsen bei Masino Erklärung zu Tafel LVII. Pyrenopsis pulvinata, Lager auf Gestein, nat. Gr. ,, ,, Lager mit Apothecien, starke Lupenvergrößerung. ,, „] Querschnitt durch Lager und Apotheciura, Vergr. 150. ,, ,, Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 500. Poroscyphus furfurellus, Lager, nat. Gr. ,, „ Teil des Lagers mit 2 Apothecien, starke Lupenvergrößeruug. „ „ Querschnitt durch Lager und Apothecium, stark vergrößert. ,, „ Schlauch mit zweizeiligen Sporen und Paraphysen, Vergr. 500. Thome-Migula, Flora. XU. 29 Fig. I. ' ) 2. 9 3- )) 4. )J 5- )) 6. )) 7- 11 S. — 450 — im Veltlin; Valsesia. — Vogesen: St. Etienne. — Schlesien: An trockenen Granitfelsen an der Ostseite des Höllengrundes auf dem Kynast. Gattung Pyrenopsis (Nyl.) Forss. Lager krustig, einförmig, körnig, warzig-kleinschuppig bis zwergig- strauchartig, mit den Hyphen der Markschicht an der Unterlage befestigt, ungeschichtet, aus gehäuften Gloeocapsa-Gonidien und zwischen oder auch innerhalb der Algenkolonien verlaufenden, oft netzartig verbundenen, mehr oder weniger septierten Hyphen zusammengesetzt. Apothecien ein- gesenkt oder sitzend, lekanorinisch, mit mehr oder weniger erweiterter, mitunter jedoch auch sehr enger, vertiefter oder gewölbter Scheibe, mit deutlichem oder verschwindendem eigenem Gehäuse ; Paraphysen deutlich oder undeutlich, unverzweigt, septiert oder einfach. Schläuche acht-, aus- nahmsweise auch mehr- (bis 32-) sporig, in der Regel am Scheitel mit verdickter Wand. Sporen farblos, länglich bis fast kugelig, einzellig, mit dünner Wand. Pykniden eingesenkt; Fulkren gebüschelt; Pyknokonidien länglich bis länglich-zylindrisch, ausnahmsweise fädlich und gekrümmt. Übersicht der Arten: 1. Schläuche 16 — 32sporig P. picina. Schläuche achtsporig 2. 2. Reife Sporen nicht bekannt. Hymenium mit Jod sich weinrot färbend P. subcooperata. Reife Sporen bekannt 3. 3. Sporen fast kugelig 4. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig 5. 4. Lager kleiig P. fuliginoides. Lager rissig-gefeldert P. impolita. 5. H}Tnenialschicht durch Jod anfangs blau, später weinrot gefärbt 6. Hymenialschicht fast dauernd blau durch Jod gefärbt 7. 6. Sporen 11 — 15^ lang, 7 — g fx dick P. subareolata. Sporen 8 — 11 jj, lang, 4 — 6 fi dick P. sanguinea. 7. Sporen 7 — 9 ^ti lang, 4 — 4,5// dick P. cleistocarpa. Sporen 11 — 16 jx lang, 6 — y fj, dick P. pulvinata. 685. P. picina (Nyl.) Forss. — Synalissa picina Nyl. — Synallissopsis picina Nyl. — Collema pulposum var. diffracto-areolata Schaer. Lager schwarz, wenig dick, ungleichmäßig, zusammenhängend oder rissig, innen gleichfarbig, beim Durchschneiden glänzend. Apothecien ge- — 451 — schlössen, Paraphysen dünn, Hymenium mit Jod braunrötlich gefärbt. Schläuche mit i6 — 32 Sporen. Sporen 6 — 7 yu lang, 3,5 — 4,5 /^ dick. Schweiz: Über Moosen im Bois de Batie bei G€nf. 686. P. subcooperta Anzi. Lager schwarzbraun, ziemlich dick^ in kleine Polster zerborsten, mit blutroten Gonidien erfüllt. Apothecien sehr zahlreich, schwarz, klein, oft die Lageroberfläche ganz bedeckend, anfangs eingewachsen-krugförmig, später angewachsen und verflacht, mit vorragendem Lagerrand. Hymenial- schicht mit Jod sich weinrot färbend. Reife Sporen unbekannt. Schweiz: Über Andreaea petrophila auf Talkschiefer auf dem Sobrettaberg. 687. P. fuligJQoides Rehm. Lager rußbraun, feucht nur wenig mehr bräunlich, weich, kleiig. Schläuche birnförmig. Sporen fast kugelrund, klein, 7 — 8 [x lang, 5 bis 6 ^ dick. Salzburg. 688. P. impolita (Th. Fr.) Forss. — Pyrenopsis subareolata Nyl. var. impolita Th. Fr. Lager wie bei P. subareolata, unbegrenzt, weich, schwarz oder braun- schwarz, matt, rissig-gefeldert, mit fast flachen Feldern. Apothecien ein- gewachsen, gegen 0,25 mm breit. Hymenialschicht durch Jod blau gefärbt. Sporen fast kugelig, 5 — 8 (bis 10) ja, lang, 5 — 7 (bis 8) [x dick. Paraphysen deutlicher als bei der sonst sehr ähnlichen P. subareolata. An Granitfelsen in den Vogesen bei Celles. -"ö^ 689. P. subareolata Nyl. Lager unbegrenzt, weich, schwarz oder braunschwarz, matt, rissig gefeldert, mit fast flachen Feldern. Apothecien eingewachsen, gegen 0,25 mm breit oder kleiner, nur in feuchtem Zustande sichtbar, wo die Scheibe rötlich erscheint. Sporen einzellig, ellipsoidisch, 11 — 15^ lan^» 7 — 9 /* breit. Jod färbt das Hymenium blau, später weinrot. Baden: Schwarzwald, auf Urgestein: Todtnau, Muggenbrunn, Aftersteg. 690. P. sanguinea Anzi. — Porocyphus sanguineus Arn. Lager braunschwärzlich, kleinwarzig, mit kleiigen, im Umfang freien, vereinzelten oder gehäuf t-geborstenen W'ärzchen, außen rußbraun, innen mit blutroten Gonidien. Apothecien in den Lagerwarzen eingeschlossen, mit porenförmiger Mündung. Hymenialschicht oben braun, mit Jod sich 29* — 452 — bläuend, später brauiti. werdend. Paraphysen haarförmig, gegliedert, schlaff. Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen ellipsoidisch, einzellig, farblos, 8 — 1 1 /<. lang, 4 — 6 jx dick. Pyknokonidien 2 ^ lang, 0,5 /^ dick. An Felsblöcken, Mauern, im Steingeröll, nicht häufig. Tirol: Stanzertal, zwischen St. Jacob und Pettneu (Buntsandstein) ; Zillertal, Finkenberg gegen Brunnenhaus (Phyllit) : Ehrenburg, auf der Steinmauer am Marbacher Sattel ; Jenesien, auf Porphyr am Krummenbühiel ; Bozen, an Felsen oberhalb Gries ; Eppau, auf Porphyr am Kreuzberge bei St. Pauls : Predazzo, am Saccinabach (Melaphyr), am Mulatto (Melaphyr), am Fuße der Margola (Syenit). — Schweiz: An Serpentin bei Bormio. — Schlesien: Überströmte Felsen der kl. Kesselkoppe. 691. P. cleistocarpa (Müll. -Arg.) Forss. — Psorotichia cleistocarpa Müll. -Arg. — G^llemopsis cleistocarpa Stitz. Lager ergossen, sehr feinkörnig, schwarz, angefeuchtet braunschwarz oder etwas purpurnschwarz. Körnchen dicht zerstreut oder sich fast be- rührend, warzenförmig, hoch gewölbt, etwas eckig, V20 — V^o n^™ breit und auch hier und da wie in ein fleckenförmig ausgebreitetes Lager zerfließend. Apothecien einzeln in den Lagerkörnchen eingeschlossen, geschlossen, außen nicht erkennbar, aber nichtsdestoweniger gymiiiokarp. Scheitel der Körn- chen die Scheibe überdeckend, fast ganz aus zalilreichen roten Gonidien zusammengesetzt und durch Druck leicht in kleine Knäuel auseinander- weichend, übrigens von einem mikroskopischen Porus durchbohrt. Hyme- nium 25 fi hoch, fast höher als breit, farblos^ oben in ein blaßbraunes Epithecium übergehend, ganz am Grunde in die Schicht roter, gehäufter Gonidien eingesenkt. Paraphysen schlank, am Scheitel mäßig verdickt, braun, etwas verklebt. Schläuche ungefähr 20 — 23 ^ lang, länglich- verkehrt-eiförmig, breit-stumpf, am Scheitel etwas dickwandiger, acht- sporig. Sporen einzellig, farblos, 7 — 9 fA, lang, 4 — 4V2 jjl breit, lang eiförmig oder ellipsoidisch oder im Umfang breiter. Gonidien anfangs gelblichgrün, ungefäJir von der Größe der Sporen, später stark zusammengesetzt- geknäuelt, große Knäuel bildend und rötlichbraun. Hymenialschicht durch Jod lebhaft blau gefärbt. Schweiz: Bovernier, an Steinen an den Ufern der Drause. 692. P. pulvinata (Schaer.) Th. Fr. — Lecidea pulvinata Scliaer. — Pannaria haemalea Mass. — P. granatina ß haemalea Th. Fr. — Collema haemaleum Sommerf . — Pyrenopsis haemalea Cromb. — Euopsis haemalea Nyl. — E. pulvinata Wain. — Taf. LVII, Fig. 1—4. Lager unbegrenzt, krustig, weich, gefeldert, mit glatten oder runzeligen, rötlichen Feldern. Apothecien klein, blutrötlich-braun, etwas über das ^ •/ y. cmfc/ii , /«r/i fjvy ,V « » in/ r i „„-~.^- « 1^ X ^ er///f / ) LA y . -Vd JJ \i/ .A — 457 — weich, fast angiokarp. Epithecium bräunlich. Hymenium und Hypothe- cium farblos, durch Jod gebläut. Paraphysen verklebt. Schläuche länglich, achtsporig. Sporen einzellig, farblos, oval, 7 — 9 jx lang, 4 — 5 jx breit. — Habituell der Ps. Montinii nahestehend. Tirol: Salden, auf kleinen Kalksteinen am Ende der Welt-Gletscher. 699. Ps. Montinii (Mass.) Forss. — Thelochroa Montinii Mass. — Porocyphus Montinii Arn. — Pyrenocarpus Montinii Trev. Lager weinsteinartig - schuppig, aschgrau - umbrabraun, angefeuchtet bräunlich, anfangs kreisrund, sehr klein, später ergossen ausgebreitet, aus sehr kleinen, den sehr zarten, flaumfederigen Vorlager untermischten Schüppchen gebildet. Apothecien sehr klein, angefeuchtet hellgelb-braun, halbkugelig, am Scheitel etwas gestutzt, gallertig. Paraphysen ziemlich dick. Schläuche keulig, achtsporig. Sporen eiförmig, einzellig, farblos, 9 i" 'ang, 3—4 II dick. Nach Forssell sind die von Arnold aus Bayern ausgegebenen Exem- plare wahrscheinlich zu einer neuen Art zu ziehen: ,,Sie weichen von denen Massalongos u. a. durch größere Apothecien und größere Sporen ab, wozu kommt, daß der Thallus gleichmäßig verbreitet ist und nicht kleine runde Flecken bildet, wie es bei den in Mass. Lieh. It. gelieferten Exemplaren der Fall ist. Tirol: Marocche bei Drö ; Pönale bei Riva; an niedrigen Kalkfelsen an der Straße von Torbole nach Nago, bei Nago und Kastell Penedal ; Slavini di S. Marco bei Mori. — Bayern: München, an Kalksteinen der Steinhaufen zwischen Dettenhausen und Egeling. — Frank. Jura: An einem niedrigen Kalkfelsen einer Schlucht bei Obereichstätt; an Kalkwän- den des Römerberges gegenüber Kunstein und zwischen Breitenfurt und Dollnstein. 700. Ps. arenaticola Egger th. Lager feucht schmutzig dunkelbraun, trocken schwärzlich, kleiig- körnig, mit olivfarbenen Gonidien, durch KOH nicht verändert. Apo- thecien klein, krugförmig und mit fast punktförmiger Scheibe. Epithecium bräunlich, Hymenium farblos, durch Jod gebläut. Paraphysen verklebt, Erklärung zu Tafel LVIEB. Fig. I. Phylliscum Demangeonii, Lager, nat. Gr. „ 2. ,, „ Lager bei Lupenvergroßerung. „ 3- )) )i Lagerabschnitte mit den Öft'aungen der Früchte von oben, Vergr. 10. ,1 4- u II Querschnitt durch Lager und Frucht, Vergr. 100. ,, 5- 1) >t Schläuche, Vergr. 500. ,, 6. ,, „ Sporen, Vergr. 1000. — 458 — nicht gegliedert. Hypothecium farblos. Schläuche länglich, achtsporig. Sporen oval, 7 — 8 /i lang, 5 ja breit. — Nach Arnold vielleicht mit Ps. frustulosa Anzi zu vereinigen. Tirol: Meran. Gartenmauer des Klosters der englischen Fräulein; Spitalmauer am Schgörensteig. 701. Ps. murorura Mass. — Collemopsis murorum Stitzenb. — Hierher ist wohl auch Ps. arenaria Arn. zu ziehen. — Taf. LIX, Fig. 5 — 8. Lager krustig-gefeldert, mit ungleichen und unregelmäßigen, 0,5 bis 1 mm großen Feldern, an der Oberfläche schließlich feinkörnig, schwarz. Apothecien vortretend, 0,15 — 0,2 mm, selten darüber breit, anfangs punkt- förmig, später krugförmig, zuletzt mit fast flacher Scheibe und gleich- farbigem, dickem Lagerrand. Hypothecium und Epithecium gewöhnlich farblos, selten bräunlich. Schläuche verlängert, später ellipsoidisch., acht- sporig, oft schlecht entwickelt. Paraphysen schlank, hin und her gebogen. Hymenium mit Jod sich dauernd blau färbend. Sporen eiförmig, farblos, einzellig, 8 — 9 /x lang, 6 i_i dick. An Kalkfelsen und Mauern, selten. Tirol: Seefeld, bei der Asphalt- fabrik; Waldrast, am Wege von der Ochsenalm zur Matreier Grube; Seiseralpe, unweit der Proßliner Schwaig (Tschapith) ; Bozen, auf Mörtel von Gartenmauern; Pönale bei Riva (Kalk). — Schweiz: An Mörtel von Alauern bei Chiavenna, Locarno und an Felsen des Mont Saleve. — Hüting in Schwaben. — Frank. Jura: Mehrfach, z. B. Piesen- harder Römerschanze ; Wintershofer Bergabhang bis zum Tiefental ; um Muggendorf und Weischenfeld ; Schwabelweißer Berg bei Regensburg ; Schönfeld bei Eichstätt. 702. Ps. caesia (Nyl.) Forss. — Collemopsis caesia Nyl. Lager schwarz, vollständig von einem bläulichgrauen Reif bedeckt. Apothecien in Lagerkörnchen, mit rotbrauner, feucht schwarzroter, etwas vertiefter Scheibe. Hypothecium farblos, Epithecium gelblich, Paraphysen ziemlich dick, sehr unregelmäßig gegliedert, verzweigt, dicht verklebt. Schläuche verlängert. Sporen zu 8 in mehreren Reihen, 12 — 16^ lang, 6 — 9 jj, dick. Hymenialschicht durch Jod blaß blau, die Schläuche später rotgelb gefärbt. Die Apothecien sind meist sehr zahlreich und in fast allen Körnchen enthalten. Schweiz: Auf Kalk am Mont Saleve bei Mornex. 703. Ps. pelodes Kbr. Lager ergossen, zusammenhängend oder feinrissig, kleinkörnig-warzig, braunschwarz oder schwarz, feucht fast schmierig, schwarz. Apothecien — 459 — klein, anfangs eingesenkt, dann sitzend, mit erst krugförmiger, punkt- förmiger, dann sich erweiternder, flacher, hell braunroter Scheibe, kräf- tigem, vortretendem, gleichfarbigem oder hellerem, eigenem und sehr bald verschwindendem Lagerrande. Sporen ellipsoidisch bis länglich ellipsoi- disch, i6 — 22 [j, lang, 7 — 9 /.t dick. ,, Unsere Art bildet zusammenhängende, oft Quadratmeter große Flächen überdeckende, tintenschwarze Überzüge, welche von zahlreichen, bis 0,5 mm großen, hellen Früchten zuweilen völlig verdeckt werden. Die Früchte zeigen die vollständige 'Wandlung aus der anfänglichen Schein- Kernfrucht zur weit geöffneten lekanorinischen Scheibe. Der eigene Rand ist in der Jugend deutlich wahrnehmbar, an der ausgebildeten Scheibe aber ganz zurückgetreten. Füllfäden verleimt, oben ganz hellbräunlich, Schlauchlx)den ungefärbt. Schläuche schmalkeulig, achtsporig. Sporen regelmäßig geformt, oit gesäumt und mit ölig-tropfig abgesetztem Inhalt." Stein, Flechten v. Schlesien, S. 374. Schlesien: Auf feuchtem Lehmaufwurf am Eisenbahndamm zwischen Obernigk und Gellendorf; Sanderde des Dammerauer Höhen- zuges bei Grünberg. 704. Ps. (?) endoxantha (Anzi) Forss. — Pyrenopsis endoxantha Anzi. Lager ergossen, schwarzbraun, aus kleinen, körnigen, entfernt- stehenden, selten sich fast berührenden Wärzchen bestehend. Apothecien lekanorinisch, zwischen den Feldern entstehend und kaum über dieselben hervortretend, klein, sitzend, anfangs vertieft, dick berandet, zuletzt flach und randlos, schwarz-blutrot. Epithecium und Hypothecium braun, Para- physen schleimig. Schläuche länglich, achtsporig. Sporen länglich, farblos, einzellig, 15 — 20^ lang, 7—8;/. dick. Alpen: An Felsen bei Como. 705. Ps. diöiindens (Nyl.) Arn. — Pyrenopsis diffundens Nyl. Lager schwarz, matt, dünn, gefeldert-schuppig, ausgebreitet, mit etwas kleiigen, ziemlich kleinen, verschieden gestalteten Schuppen. Apothecien eingewachsen, 0,3 mm groß oder kleiner, rötlich, oft gyalectaartig, ver- schiedenartig ziemlich flach, innen durchweg blaß. Paraphysen gesondert, schlank. Sporen zu 8, farblos, ellipsoidisch, 1 1 — 23 ^ lang, 7 — 1 1 ^ dick. Jod färbt die Hymenialgallerte vorübergehend blau, dann weinrot. An Kalk- und Sandsteinen, selten. Frank. Jura: Arzberg bei Beilngries ; Rosental bei Eichstätt ; am Leiterle oberhalb Würgen. — Westfalen: Ziegenberg bei Höxter; an Massenkalk im Mühlentale bei Alme. — 460 — yo6. Ps. Schaererl (Mass.) Arn. — Pannaria Schaereri Mass. — Pyre- nopsis Schaereri Nyl. — Collemopsis Schaereri Cromb. — Collema petro- sum Smrft. — Synalissa Schaereri Tuck. — Biatora Schaereri Hepp. — Taf. LIX, Fig. 1—4. Lager ausgebreitet, warzig - schollig, trocken fast weinsteinartig, dunkel grünlichbraun oder schwärzlich, feucht etwas quellend, schwar:i, mit zerstreuten oder zu einer tief rissigen Kruste zusammengedrängten, korallinisch-körnig zerklüfteten oder fast staubigen Scholle. Apothecien meist sehr klein, 0,1 mm (selten 0,3 — 0,4 mm) breit, eingesenkt, krug- förmig, mit anfangs punktförmiger, später sich verflachender und etwas erweiternder, dunkelbraunrötlicher Scheibe und dickem, wulstigem, blei- bendem, oft feinkörnigem Lagerrande, welcher den dünnen eigenen Rand völlig überdeckt. Hypothecium hellgelblich. Paraphysen stark verklebt, oben sehr schwach bräunlich. Schläuche zylindrisch oder schmal-keulig, zahlreich mit fast einreihig liegenden, selten gut entwickelten Sporen. Reife Sporen 12 — 20 jx lang, 6,5 — 10^ dick. Hymenialgallerte durch Jod bleibend blau gefärbt. An Kalk- und Sandstein im Gebirge zerstreut, stellenweise nicht selten. Tirol: Brenner, beim Kaserer im Vennatal (Kalk); Seiseralpe, unweit der Proßliner Schwaig (Tschapith) ; Lago di Nembia bei Stenico (Kalk) ; Pönale bei Riva (Kalk) . — Alpen. — Bayern. — Baden. — Hessen. — Westfalen. — Schlesien. — Ostpreußen. 707. Ps. lutophila Arn. Lager angefeuchtet schwärzlich, trocken dunkelbraun, kömig, er- gossen; Gonidien gelbolivgrün. Apothecien ziemlich klein, dem Lager gleichfarbig, angefeuchtet krugförmig. Epithecium bräunlich, Paraphysen verklebt, nicht gegliedert. Sporen länglich, 21 — 24 j.i lang, 9 — 10 fx breit (?). Hymenium durch Jod gebläut. München: Auf sandig-lehmigem Boden an einer Straßenböschung bei Gunding westlich von Dachau. Fig. I 2 11 11 Erklärung zu Tafel LIX. Psorotichia Schaereri, Lager, nat. Gr. „ ,. Lager bei Lupenvergrößerung. „ ,, Pykniden. ,, „ Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 260. „ murorum, Lager, nat. Gr. ,, ., Teil des Lagers bei starker Lupenvergrößerung. n 11 Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 100, Schlauch, Vergr. 1000. O) ^r ■ / 'Meemen ^mJ^. öJ {' h\ \ I 7-4- O^^ityle^^RcÄccfy '^/^cÄo^ r^'ie'U/ ö ■7 4. ^^n^M/yi-^i^t^ — 461 — 708. Ps. lugubris (Mass.) Kbr. — Stenhammera lugubris Mass. — Aspicilia lugubris Arn. — Pyrenopsis lugubris Nyl. — Pyrenocarpus lugu- bris Trev. — Lecidea sublugens Nyl. — Biatora sublugens Hepp. — Colle- mopsis frustulenta Nyl. Lager dick, mehlig-weinsteinartig, unbegrenzt, klein-warzig-schuppig, schwarzbräunlich, angefeuchtet kastanien- bis tabakbraun, auf schwarzem Vorlager. Apotbecien sehr klein, anfangs vollständig eingesenkt, später mehr oder weniger vorragend, etwas vertieft, faltig, berandet, mit schwarzer, angefeuchtet geschwollener und fast durchsichtiger Scheibe, mit eigenem kohligem Gehäuse und verschwindendem Lagerrand. Schläuche keulig, achtsporig. Paraphysen verklebt, am Scheitel angeschwollen. Sporen einzellig, eiförmig-rundlich, 12 — 15^ lang, 9 — 12 fx dick. Sehr selten auf Dolomit. Tirol: Seiseralpe, am großen Dolomit- felsen beim Frommerbilde. — Frank. Jura: Sandstein des Rohrberges bei Weißenburg; oberhalb Berching; Dolomitfelsen im Tiefentale bei Eich- stätt; Doktorsberg bei Landershofen; um Pottenstein; im Labertal; ober- halb Hainsfarth. — Hüting in Schwaben. — Thüringen: Dolomit- gestein der Pabstfelsen bei Watzdorf ; vielleicht auch am trockenen Bach- bett des Jonastales bei Arnstadt. var. atrata Arn. — Stenhamara lugubris f. atrata Arn. Von der Stammform durch den schwarzen Thallus und zahlreichere Apothecien verschieden. Frank. Jura: An Kalkfelsen der Schlucht des Römerberges gegen- über Kunstein ; im Tiefentale. var. pannosa (Mass.) Arn. — Pachythallia pannosa Mass. — Sten- hamara lugubris ß pannosa Arn. Frank. Jura: An einer Kalkwand zwischen Breitenfurt und DoUn- stein bei Eichstätt. 709. Ps. ocellata (Th. Fr.) Forss. — Pyrenopsis ocellata Th. Fr. — CoUemopsis numidella Flag. Lager tiefschwarz, körnig, wenig entwickelt, mit in das Gestein ein- gefressenen Körnchen. Apothecien in stark angeschwollene Körnchen des Lagers eingeschlossen, fast kugelig, bis 0,3 mm, groß, mit porenförmiger Öffnung. Hypothecium farblos, Epithecium grünbläulich, ziemlich dick. Paraphysen verklebt. Schläuche schmal, lang, mit acht meist einreihig ge- lagerten Sporen. Sporen sehr breit, eiförmig oder fast kugelig, 11 — 15^ lang, 6 — 9 [j, breit. Hymenium ohne vorhergehende Bläuung durch Jod gelb gefärbt. — Nach Harmand besitzt die Flechte zweierlei Gonidien: — 462 — kleine, kugelige, nur bis 3 ^i breite, freie in sehr großer Zahl, anscheinend zu Anacystis gehörende, und große, 15 — 18// breite, einzeln oder zu zwei oder vier, anscheinend zu Chroococcus gehörend. Schweiz: Gondoschlucht. 710. Ps. Flotowiana (Hepp.) Müll. -Arg. — Collemopsis Flotowiana Nyl. Lager sehr dünnkrustig, fleckenartig ergossen, glatt, später rissig, zuletzt kleiig, braun oder schwarzbraun, ohne Vorlager, mit einfachen, blaßgrünen, kugeligen oder fast kugeligen Gonidien von 5 — 7 (.i Länge. Apothecien bis 0,3 mm breit, hoch lialbkugelig, am Grunde etwas vom Lager bedeckt, am Scheitel gestutzt, innerhalb des breiten Randes etwas vertieft niedergedrückt, schwarzbraun, dem Lager gleichfarbig, angefeuch- tet braun und etwas durchscheinend, am Scheitel deutlicher kleingrubig; Gonidien des dicken Randes zahlreich, tetraedrisch angeordnet, rötlich. Scheibe angefeuchtet rötlichbraun. Hymenium etwa 75 [x hoch, durch- sichtig bräunlich; Epithecium leicht bräunlich ; Paraphysen mäßig verklebt, ziemlich breit, nicht gegliedert. Schläuche etwa 55 ^ lang, fast zylindrisch, unten etwas breiter, dünnwandig, achtsporig. Sporen unregelmäßig zwei- reihig, einzellig, farblos, 11 — 18^ lang, fast doppelt so lang wie breit, ellipsoidisch oder eiförmig, an beiden Enden stumpf. Pyknokonidien an einfachen, sehr kurzen Sterigmen, sehr klein, 2 — 2,5 ^ lang, halb so breit, ellipsoidisch. Jod färbt die Hymenialschicht erst schmutzig grünlichblau, dann rötlich. Schweiz: Am Nagelfluhfelsen im Sihlfluß bei Zürich. 711. Ps. leprosa (Anzi.) Forss. — Pyrenopsis leprosa Anzi. — Colle- mopsis leprosa Nyl. Lager schwarz, zart, ergossen, schorfig-kleiig. Apothecien sehr klein, kugelig, sitzend, krugförmig, mit punktförmiger, brauner Scheibe und dem Lager gleichfarbigem Gehäuse. Paraphysen locker. Hymenium durch Jod blau gefärbt, später zuweilen weinrötlich werdend. Sporen ellip- soidisch oder eiförmig, farblos, einzellig, 10 — 15^ lang. 6 — j jj, dick. Alpen: An feuchten Marmorfelsen bei Como. Gattung Forssellia A. Zahlbr. Lager krustig, gefeldert oder körnig, mehr oder weniger zusammen- hängend, mit den Hyphen der Markschicht an der Unterlage befestigt. Das Hyphensystem bildet an der Außenfläche des Lagers eine pseudo- parenchymatische Rinde, welche sich nach innen in lockere, verzweigte Hyphen auflöst; die Xanthocapsa-Gonidien liegen vornehmlich in den äußeren Teilen des Lagers. Apothecien eingesenkt, zuerst geschlossen. — 463 — dann etwas geöffnet, krugförmig, lekanorinisch, vom Lagerrand umsäumt. Paraphysen locker; Schläuche vielsporig ; Sporen sehr klein, farblos, breit ellipsoidisch, einzellig, mit dünner Wand. Pyknokonidien länglich- ellipsoidisch. 712. F. affinis (Mass.) Zahlbr. — Enchylium affine Mass. — Ompha- laria affinis Nyl. Lager ergossen, aschgrau-bräunlich, bereift, angefeuchtet schwellend, auf verschwindendem Vorlager aus traubigen, vereinzelten oder gehäuften Körnchen gebildet. Apothecien niedergedrückt, dem Scheitel der Körnchen eingesenkt, bräunlich, angefeuchtet rotbraun, gallertig. Paraphysen locker. Schläuche verlängert, vielsporig. Sporen klein, eiförmig, farblos, 6 /.i lang, 2 — 3 fx dick. Frank. Jura: An Kalk- und Dolomitfel&en um Eichstätt und Geilenreut (?). — Alpen: Menaggio am Comer See. Gattung Anema Nyl. Lager blattartig, einblättrig, klein, mit einem mittelständigen Nabel an der Unterlage befestigt, ungeschichtet, Hyphensystem ein dichtes pseudoparenchymatisches Maschenwerk bildend, in dessen Lücken die Xanthocapsa-Gonidien eingelagert sind. Apothecien eingesenkt, zuerst ge- schlossen, später offen, vom Lagerrand umgeben. Paraphysen fädlich, un- verzweigt und unseptiert oder breiter und fast perlschnurartig gegliedert; Hypothecium hell; Schläuche acht-, ausnahmsweise sechzehnspoTig. Sporen farblos, ellipsoidisch bis fast kugelig, einzellig, mit dünner Wand. Pykno- konidien länglich bis länglich-ellipsoidisch. Übersicht der Arten: 1. Sporen kugelig A. moedlingense. Sporen länglich 2. 2. Hymenialschicht durch Jod bleibend blau gefärbt A. Notarisii. Jod bläut nur die Gallertscbicht, färbt die Schläuche jedoch gelb oder rot A. decipiens. 713. A. moedlingense A. Zahlbr. Lager schwarz, trocken matt, einblättrige, gewölbte oder fast halb- kugelige, 2 — 8 mm breite und bis 2 mm hohe Rosetten bildend, im Umfang nicht gelappt, zuletzt kleinrissig und an der Oberfläche kleinrunzelig oder kleingelappt-ungleich, unterseits breit genabelt. Gonidien 10 — 18^ lang, 9 — 14. jx breit, von zahlreichen Plyphcn umgeben. Apothecien zahlreich, lekanorinisch, eingedrückt, 0,5 — 0,8 mm breit, mit anfangs fast krug- förmiger oder vertiefter, zuletzt flacher, schwarzer Scheibe und dünnem, — 464 — ganzem, bleibendem, schwarzem Rande. Hypothecien blaß ockergelblich. Hymenium anfangs oben ockergelb, mit Jod sich bläuend, während die Schläuche rotbräunlich werden, von einem dünnen, etwas körnigen Epithe- cium bedeckt. Paraphysen teils ziemlich dick, etwas perlschnurartig ge- gliedert, oben wenig verdickt, teils einfach, schlank, verklebt. Schläuche eiförmig, am Grunde keilförmig, am Scheitel hier und da eingebogen, 47 — 52 fx lang, 16 — 20 ^i dick, etwa halb so lang wie das Hymenium. Sporen zu 8, farblos, kugelig, 8,5 — 11 /.t dick, dünnwandig. Pykniden klein; Sterigmen schlank und einfach; Pyknokonidien länglich ellipsoidisch bis länglich, 2,6 — 3 u lang, i u dick. Xieder-Österreich: An Dolomitfelsen auf dem Kalenderberg bei Mödling. 714. A. Notarisn (Mass.) Forss. — Thyrea Notarisii Mass. — Ompha- laria Notarisii Mass. — O. nummolaria Mass. — Taf. LIX B, Fig. i — 6. Lager schwärzlich, eine unregelmäßige, i — 3 mm breite, im Umfang etwas gelappte Rosette bildend. Apothecien schwärzlich-bräunlich, lekano- rinisch, 0,2 — 0,4 mm breit. Hypothecium farblos, Epithecium bräunlich, ziemlich dick. Sporen zu 8, einzellig, 11 — 12// lang, 7 — 9// dick. Para- physen ziemlich dick. Hymenialschicht durch Jod bleibend blau gefärbt. Auf Felsen im Gebirge, selten. Tirol: Bozen, an Porphyrfelsen bei Gries und bei Hörtenberg; Marocche ; alter Weg von Arco nach Nago oberhalb Torbole, Castell Penedal, Slavini di San Marco bei Mori und beim Dorfe Marco; Monte Baldo. — Nieder-Österreich: Auf Ur- kalkfelsen im Thayatale bei Drosendorf. — Schweiz: An Kalkfelsen bei Premadio, Treviso, Como; Sion, an Schiefer; zwischen Aigk und Sepey. 715. A. deciplens (Mass.) Forss. — Omphalaria decipiens Mass. — Collema decipiens Xyl. — Thyrea decipiens Mass. Lager kleinblättrig oder blasig-warzig, mit breit genabelten Blättchen oder Warzen und staubig aufgelöster Oberfläche, zu einer wulstig- höckerigen, tiefrissigen, ungleichen, fast weinsteinartigen Kruste zu- sammengedrängt, blaugrau, feucht schwammig, blauschwärzlich. Apo- Fig. I „ 2 ,- 3 >, 4 n 5 „ 6 Erklärung zu Tafel LIXB. Anema Notarisii, Lager, nat. Gr, ,, ,, Lager bei Lupenvergrößerung. ,, ,, Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 100. ,, „ kleiner Teil des Lagers, sehr stark (1200) vergrößert. „ ,, Schlauch, Vergr. 500, ,, ,, Sporen, Vergr. 1000. (Ju i^'^i^yi^u/ace^e '^UJeu Jaf.5$B 6" r4^ 'fie^^Ti-a, '^^ot^■i^^!u^ — 465 — thecien zahlreich, klein, gegen 0,5 mm breit, eingesenkt, mit flacher, braunroter Scheibe, erst vortretendem, später fast verschwindendem, dunklerem, eigenem und meist bald verschwindendem, körnigem oder runzeligem, dünnem Lagerrande. Paraphysen stark verklebt, oben farblos oder hellbräunlich. Jod bläut die Hymenialschicht, während die Schläuche gelb oder rot werden. Sporen selten gut entwickelt, 8 — 16 im Schlauch, ellipsoidisch, 8 — 16^ lang, 4,5 — 10^ dick. An Kalkgestein im Gebirge, selten. Tirol: Innsbruck, Mühlauer- klamm ; am Achensee ; auf Kalk am alten Wege von Arco nach Nago. — ■ Nieder-Österreich: Kalender- und Maaberg bei Wien. — Schweiz: Bormio; Fenera. — Frank. Jura: An Kalkwänden zwischen Streitberg und dem Langetal; an einer Dolomitwand zwischen Toos und Weischen- feld im Wiesenttale, auch sonst noch zerstreut. — Baden: An einem Jurakalkfelsen bei Kleinkems. — Hüting in Schwaben. — West- falen: Vor dem Till3'tor bei Lippspringe. — Böhmen: Bei Karl- stein. — Schlesien: An sonnigen Felsen des Sacrauer Berges bei Gogolin. Gattung Thyrea Mass. Lager blattartig, einblättrig, fast ganzrandig und schildförmig oder buchtig bis eingeschnitten, breit- bis schmallappig, mit einem mittel- ständigen Nabel oder nabelartigen Fuß an der Unterlage befestigt, un- geschichtet, Hyphensystem locker, mehr oder weniger verzweigt und mit hauptsächlich am Rande des Lagers liegenden gehäuften Xanthocapsa- Gonidien. Apothecien eingesenkt oder etwas hervortretend, zuerst ge- schlossen, später scheibenförmig, oft mit sehr enger Scheibe, mit dickem Lagerrand. Schläuche 8 — 24sporig. Sporen farblos, ellipsoidisch, einzellig, mit dünner Wand. Pyknokonidien länglich. Übersicht der Arten: 1. Lager unterseits gleichfarbig oder dunkler 2. Lager unterseits blasser 4. 2. Lager ungeteilt oder nur wenig gelappt Th. Girarcfi. Lager deutlich, oft vielfach und tief gelappt 3. 3. Schläuche achtsporig Th. pulvinata. Schläuche vielsporig Th. Heppii. 4. Lager oberseits eingeweideartig blasig-faltig Th. plectopsora. Lager nicht eingeweideartig blasig-faltig Th. Veronensis. 716. Th. Girardi (Dur. et Mont.) Bagl. et Car. — Omphalaria Girardi Dur. et Mont. — O. helvelloidea Schaer. — Collema plutonicum Tuck. — C. Girardi Schaer. Thome-Migula, Flora. XII. 3Q — 466 — Lager schwarz, mitunter bläulich-aschgrau bereift, unterseits gleich- farbig, einblättrig, ganz oder nur wenig gelappt, am Rande gekrümmt- zurückgebogen, mehr oder weniger durch Soredien staubig. Gonidien 5 — 6 yu breit. In feuchtem Zustand erreicht das Lager 0,335 mm Dicke; es ist im mittleren Teile in einer Dicke von 0,165 ^"^ gonidienfrei. Apothecien fast endokarp oder krugförmig. Sporen 9 — 1 1 {x lang, 6 — 9 /.i dick. Pyknokonidien 2,5 — 3 fx lang, i [x dick. Schweiz: Am Fenera in Valsesia. 717. Th. pulvinata (Schaer.) Mass. — Parmelia stygia var. pulvinata Schaer. — Collema molybdinum Kbr. — Omphalaria pulvinata Nyl. — Taf. LIX C, Fig. 1—3. Lager schwarz oder bräunlich, gewöhnlich bläulich bereift, gelappt, mit aufgerichteten, mehr oder w^eniger geteilten Lappen, mit ziemlich schmalem mittleren, gonidienlosen Teil (kaum 0,02 mm). Gonidien 8 bis 10 mm breit. Apothecien blaß, am Rande der Lappen sitzend, knötchen- förmig, kaum vorragend. Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen ein- zellig, farblos, kurz ellipsoidisch, 10 — 14 ^ lang, 6 — 7 ^ dick. Hymenial- schicht durch Jod bleibend blau gefärbt. An Kalkgestein im Gebirge, nicht häufig. Tirol: Brixlegg, an Felsen ; Gossensaß ; Schiern, an Dolomitfelsen längs des Heuweges und an Kalkwänden links über dem Fretschbache in der Schlucht hinter Ratzes ; Bozen, an Porphyrfelsen oberhalb Gries, am Wege zum Tscheipenturm und am Hörtenberg ; Fassa bei Vigo ; Marocche bei Dro ; Riva bei der Mühle gegen Pönale; Castell Penedal bei Nago; überall auf Kalk. — Nieder-Österreich: An Urkalkf eisen bei der Teufelsmauer nächst Spitz ; auf Amphibolschiefer am Zusammenfluß der großen und kleinen Krems; Kalenderberg usw. — Schweiz: Ziemlich verbreitet. — Bayr. Alpen: Oberaudorf, an Kalkfelsen; Laufbacheck. — München: An Nagelfluh- und TufTblöcken des großen Springbrunnens im Nymphenburger Hofgarten. — Württemberg. — Baden: Isteiner Klotz; Klein- laufenburg. — Böhmen: Prokoptal bei Prag. — Erzgebirge. — Thüringen: Bei Jena; unweit Arnstadt, auf Muschelkalk. Erklärung zu Tafel LIX C. Thyrea pulvinata, Lager, nat. Gr. ,, ,, Lager, nat. Gr. ,, „ Querschnitt durch das Lager, stark vergrößert. Polychidium muscicolum, Zweig mit Apothecium, Vergr. lO. ,, „ Querschnitt durch das Lager, Vergr. ca. 400. „ „ Schlauch, Vergr. 500. ,, „ Sporen, Vergr. 1000. Fig. I. 2. 3- 4- 5- 6. 7. ■Me/mMamceae, wwtceae ■ ^(em/eH //aJ^. .jJC fp\ \j im r1^ e ߧ \ '^ 0' ^ ■y^ Ay « ^v%^/^// /////yy /////// 9 -y^ ' /(^/u^//i/////M ///y/ö/'uu::^^^^ — 467 — 7i8. Th. Heppii (Müll. -Arg.). — Omphalaria Heppii Müll. -Arg. Lager einblättrig, schwarz-bläulich bereift, unterseits mehr schwarz, matt, in geteilten, vier- bis achtlappigen Rosetten, 5 — 20 mm breit; die Abschnitte sind selbst wieder eingeschnitten, am Ende kissenförmig zu- sammengezogen, die Ränder liegen fast genau an und sind am Ende leicht gewellt; die fertilen haben einen vollständig angeschwollenen Rand. Apo- thecien vollständig eingeschlossen, sehr klein und nur durch die An- schwellung der Lagerränder angedeutet. Schläuche zylindrisch-eiförmig oder ellipsoidisch, mit 40 — 50 Sporen. Sporen sehr klein, 5 — 6 fx lang, 3 — 3,5 [A, breit. Hymenialschicht durch Jod braun-weinrot gefärbt. Schweiz: An öfter vom Wasser überspülten Felsen am Ufer der Arve unterhalb Mornex und unterhalb Bovernier in der Drause. 719. Th. plectopsora Mass. — Omphalaria plectopsora Jatta. Lager kreisrund-genabelt, schwarzbraun, einblättrig, gedunsen, ein- geweideartig blasig-faltig, oberseits glänzend, unterseits blaß, striegelig, angefeuchtet kastanienbraun, anschwellend, im Umfang unregelmäßig ein- geschnitten-gelappt, zurückgebogen. Apothecien eingesenkt, kaum erkenn- bar, kugelig, zuletzt vortretend, papillenförmig, gestutzt. Schläuche zylin- drisch, achtsporig. Sporen einzellig, farblos, eiförmig, 9 ju, lang, 6 a breit. Schweiz: Am Berge Grona, auf Dolomit. 720. Tb. Veronensis Mass. — Omphalaria Veronensis Mass. — Anema Veronensis Jatta. Lager einblättrig, kreisrund, breit genabelt, angeheftet, schwarzbraun oder kastanienbraun, angefeuchtet mißfarbig-ziegelrot, oberseits flach oder gewölbt, am Rande der Schuppen kleiig-körnig, fast schwarz, faserig, unter- seits blasser. Apothecien unbekannt. Westfalen: An Kalksteinen bei Limburg an der Lenne. Gattung Peccania (Mass.) Forss. Lager strauchartig, mit mehr oder weniger verzweigten, drehrunden Ästen, welche kleine Rasen oder Polsterchen bilden, mit Rhizinen an der Unterlage befestigt, ungeschichtet, aus locker verlaufenden Hyphen und hauptsächlich am Rande des Lagers liegenden Xanthocapsa-Gonidien zu- sammengesetzt. Apothecien end- oder nahezu endständig, schildförmig, zuerst geschlossen, endlich geöffnet, mit dickem Lagerrand ; Hypothecium farblos ; Paraphysen verhältnismäßig kräftig, unverzweigt, verklebt ; Schläuche acht- bis mehrsporig. Sporen farblos, eiförmig, ellipsoidisch 30* — 468 — bis fast kugelig, einzellig, mit dünner Wand. Pyknokonidien ellipsoidisch, länglich bis nadeiförmig. 721. P. coralloides (Mass.) Forss. — Corinophorus coralloides Mass. — Omphalaria coralloiides Nyl. — Synalissa coralloides Müll. — Euchylium corinophorum Schwend. — Taf. LIX D, Fig. 4 — 8. Lager schwarz, gewöhnlich bläulich bereift, schollig, aus aufrechten, stielförmigen, oben kerbig gelappten, gleich hochstehenden, in Polsterchen zusammengedrängten Schuppen gebildet. Apothecien endständig, gleich- farbig, lekanorinisch, flach oder leicht vertieft, mit wenig oder kaum vor- ragendem Lagerrande. Sporen zu 8, einzellig, farblos, fast kugelig, 8 fx dick. In Rissen von Kalkwänden, ziemlich selten. Tirol: Stanzertal, Schlanerklamm ; am hinteren Karwendel ; Schiern, an der großen Kalk- wand links oberhalb des Fretschbaches in der Schlucht hinter Ratzes ; Paneveggio, Westseite des Monte Castellazzo oberhalb Giuribell ; an den Gehängen östlich über dem Rollepaß. — Salzburg: An Kalkfelsen bei Tweng. — Nieder-Österreich: An Urkalkfelsen gegenüber der Ruine Hartenstein im Kremstal. — Bayr. Alpen: Auf Kalk unter der Soyernspitze ; am hinteren Karwendel bei Mittenwald. — Schweiz: Maloja; oberhalb Trevisoi; Bormio; um Riva. — Frank. Jura: An Kalkwänden oberhalb des Galgens bei Streitberg und dberhalb der Streit- berger Muschelquelle. — Böhmen: Prokoptal bei Prag. — Sachsen: In Felsspalten und an verwitterten Felswänden zwischen Wesenstein und Liebstadt. — Schlesien: Glatz, Roter Berg an Felsen vor Rengersdorf. 422. P. salevensls (Müll. -Arg.) Forrs. — Synalissa salevensis Müll.- Arg. — Taf. LIX D, Fig. 1—3. Lager strauchig, etwas verzweigt, olivschwarz. Zweige über 4 mm Länge erreichend, zylindrisch, an den Enden angeschwollen. A{X)thecien endständig, eingewachsen, anfangs krugförmig, später offen, lekanorinisch, mit dickem, etwas runzeligem Lagerrand und schwarzer Scheibe, i mm Erklärung zu Tafel LIXD. Peccania salevensls, Teil des Lagers, Vergr. 300. ,, ,, Apotheciumquerschnitt, Vergr. 35. „ ,, Schlauch, Vergr. 1000. ,, coralloides, Lager, nat. Gr. „ „ Lager, nat. Gr. ,, „ Querschnitt durch Lager und Apotheium, Vergr. 100. ,, „ Schlauch, Vergr. 400. ,, ,, Sporen, Vergr. looo. Fig. I — 3 nach Müller- Argau. Fig. I. 2. 3- 4- 5- 6. 7- 8. Ua/Jivue mif'/m^'iit A '? ''> . ■ m,A/en MoSD c^. '^' U 1 J /-,'i ^/eC/U7'//Z^/y J///f '/U^^e■/fM /-», rT\ \^x . I- J V.-' 0 0 0 0 " 0 0 ^ 0 - 0 yj^^-WvHi'JiÄ^kiWIUiUs i^ // 1 6* • *. • • % >^ ^. / \ — 483 — 746. Th. excavatulum Nyl. Lager grünlich, ausgebreitet (fraglich ob zu ckr Art gehörig). Apo- thecien vereinzelt oder in kleinen Gruppen beisammen, sitzend, kugelig, dann linsenförmig, oben eingedrückt, zitronengelb, mit einem kaum sicht- baren, dunkleren Porus, o,i — 0,15 mm breit. Schläuche zylindrisch-keulig, oben abgerundet, bis 75 ^t lang, 15 fj, breit. Sporen länglich, einzellig, farblos^ 5 — 6 ^i lang, 2 — 3 fx breit. Paraphysen sehr schlank, fädig, oben bis 2 fx breit und gelblich-körnig verklebt. Jod bläut die ganzen Schläuche stark. Bayern: Jura, bei Banz, an braunem Jurasandstein. var. collapsulum Xyl. — Th. collapsulum Nyl. Apothecien zerstreut, kugelig, sitzend, oben etwas eingedrückt, mit dunklem, kleinem Porus, zitronengelblich, fast 0,1 mm breit. Schläuche vielsporig; Sporen kugelig, fast 2 ^t breit. Paraphysen sehr lang. Jod bläut die Schläuche nicht. S ü d t i r o 1 : An einem Sandsteinfelsen bei Paneveggio. 747. Th. intermediellum Nyl. Apothecien zerstreut, seltener gehäuft, kugelig, oben etwas eingedrückt und mit einem kleinen Porus, gelbgrün, 0,2 mm breit. Schläuche flaschen- förmig-bauchig, vielsporig. Sporen länglich, stumpf, in der Alitte schmäler, nach beiden Enden verbreitert, einzellig, farblos, 3,5 — 5// lang, 2 [.i breit. Paraphysen fehlen. Jod bläut die Schläuche vorübergehend. Im Gebiet der Flora noch nicht gefunden, aber vielleicht noch zu er- warten. Auf faulendem Erlenholz in Finnland, auf faulendem Leder in England. 748. Th. epilithellum Nyl. — Taf. LXL Fig. 8— 11. Ausgebreitetes Lager nicht erkennbar, Fruchtwarzen zerstreut, meist glatt, aber auch häufig staubig, halbkugelig, etwas flachgedrückt, zitronen- gelb-olivgrün, mit etwas dunklerer Mündung der eingesenkten Apothecien. Schläuche langgestreckt, unregelmäßig flaschenförmig, bauchig, nach oben zu verschmälert, nach unten plötzlich schmal auslaufend, 70 — 100^/ lang, an der breitesten Stelle 18 — 26 ^t dick. Sporen sehr zahlreich, länglich, an beiden Enden abgerundet, 3 — 5 ^ lang, 2 ^ dick. Jod färbt das Hyme- nium flüchtig blau, die Sporen gelb bis orange, die leeren Schläuche un- deutlich bläulich. Paraphysen sehr zart und schlank, verästelt. Auf Geröll und Gestein, selten. Schweiz: An morschen Felsen bei Mettmenstetten, bei Gossau ; Zürich. — AI ü n c h e n : Pullach, auf Geröll. — Oberschlesien: An umherliegenden Basalt- und Granit- 31* — 484 — steinen im Roßdorfer Walde bei Falkenberg. — Böhmen: Zückmantel nächst Leipa. — Baden: Todtnau, Zastler. — W e s t p r e u ß e n. — N o r d d. Tiefebene: Zerstreut an verschiedenen Stellen auf Geröll in der Heide, sich rasch entwickelnd und bald wieder verschwindend. — Ostpreußen: Semlin bei Carthaus. 749. Th. superellum Xyl. Apothecien vereinzelt, sitzend, kegelförmig oder kugelig, zitronengelb, mit einem winzigen, schwach bräunlichen Porus, 0,25 mm hoch und breit. Schläuche bauchig-flaschenförmig, bis 300 ^ lang, 21 /* breit. Sporen länglich, abgerundet, ein- bis zweizeilig, 9 — 12 jx lang, 4 — 4,5 ^ breit, farblos. Paraphysen zart, fädig, locker, farblos. Gehäuse parenchymatisch, zart, gelb, häutig. Jod bläut die ganze Schiauchschicht. Bayern: Auf Torf bei München. /. subcylindricmn Arn. Thalluswarzen zerstreut, zitronengelb, trocken am Scheitel gestutzt, kurz eingedrückt und dunkler. Hymenium mit Jod sich weinrot färbend. Paraphysen haarförmig, einfach, wenig länger als die Schläuche. Sporen oval oder länglich oval, 13 — 14^, lang und 4,4 — 5,3 /u breit. Salzburg: Auf torfiger Erde auf dem Gipfel des Radstädter Tauern. 750. Th. Herteri Lahm. Apothecien zerstreut, kugelig, dann oben etwas eingedrückt, ohne Porus, sitzend, blaßgelblich, fast durchsichtig. 0,15 — 0,2 mm breit. Schläuche keulig, oben abgerundet, vielsporig, bis 150/^ lang, 21 ju breit. Sporen länglich, stumpf, gerade einzellig, farblos, 6 — 8 fi lang, 2 ju breit. Paraphysen gabelig-ästig, farblos, i ju breit. Gehäuse weich, gelblich. Jod bläut die Schläuche stark. Württemberg: Auf sandig-toniger Erde bei Waldsee. 751. Th. impressulum Nyl. Apothecien vereinzelt, kugelig, oben abgestutzt und tief eingedrückt, 0,15 — 0,2 mim breit imd hoch, gelbgrün. Schläuche flaschenförmig-bauchig, vielsporig, bis 180 « lang, 36 ju breit. Sporen länglich, 6 — S ju lang, 3 bis 4,5 /Lt breit, farblos. Paraphysen fädig, farblos, i — 1,5 /u breit. Jod bläut die Schläuche nicht. S ü d t i r o 1: Auf faulendem Fichtenholz bei Paneveggio ; auf Humus- boden der Viesena bei Predazzo. — Nieder-Österreich: Auf einem morschen und entrindeten Fichtenstamme im Matzinggraben und auf humöser Erde im Radesbachgraben bei Gutenstein. — 485 — 752. Th. vicinellum Nyl. Fruchtwarzen sehr klein, 0,3 — 0,5 mm im Durchmesser kugelig, grün- lichgelb, an der Spitze nicht eingedrückt. Schlauchboden zart, gelblich, Schläuche zylindrisch, höchstens im oberen Teile etwas breiter und an der Spitze abgerundet, durch Jod rötlichbraun gefärbt, mit einem Stich ins Blaue. Die Wandungen der Schläuche sind relativ dick. Sporen zu 42 bis 48 in den Schläuchen, länglich, 6 — 7 ^i lang, 2 // dick, meist leicht ge- krümmt, an beiden Enden abgerundet, mit i — 2 Ültröpfchen. Paraphysen vorhanden, schlaft", sehr zart, einfach oder gabelig geteilt, so lang oder etwas länger als die Schläuche. Nieder-Österreich: An feuchtem Sandstein am Sonntagsberg. 753. Th. imperceptum Nyl. — Athelium imperceptum Nyl. Lager blaß, wenig deutlich, sehr dünn, gallertig. Apothecien un- gefärbt, eingesenkt, 0,2 mm und weniger breit, außen nur durch eine nicht vorragende tmd wenig dunklere Mündung angedeutet. Schläuche vielsporig, oberwärts verschmälert. Sporen farblos, ellipsoidisch oder etwas länglich, 7 — 10 fjL lang, 4 — 4,5 /t breit. Paraphysen fehlen. Jod färbt die Schläuche blaßbläulich, später rotbraun. Schweiz: Auf Erde einer feuchten Mauer bei Zürich. 754. Tb. robustum Eitner. Lager lappig, buckelige Warzen bildend, welche bald kleiner, bald kugeliger, vereinzelt, bald größer, flacher, gedrängt, fast krustenbildend stehen und von graugrüner, oft ziemlich dunkler Farbe sind. Die Apo- thecien sind den Warzen einzeln oder zu mehreren eingesenkt, unten mit farblosem Gehäuse, kugelig gerundet, nach oben leicht kegelig, mit kleinem Buckel über das Lager hervortretend; im Alter zurückfallend, konkav und dann meist ohne Schläuche und Sporen. Schläuche verkehrt keulig, oft sehr lang, doch nur in der unteren Hälfte von unzähligen Sporen erfüllt und stark aufgetrieben, länger als die fädlichen, sehr feinen wirren Paraphysen. Sporen breit ellipsoidisch, 4^ lang, 2 a dick. Jod färbt das Hymenium rötlich-gelbbraun. Schlesien: Auf bröckligem Granit, meist Feldspat in einer Sand- grube zwischen Polsgen und Klein-Schmograu bei Wohlau. 755. Th. cinereum Eitner. „Kruste schwärzlich grau, schmutzig. Apothecien in der Jugend rein- grau, gute Schläuche und Sporen enthaltend. Sehr schnell aber wird die Farbe dunkler, braun bis fast schwärzlich, so daß man eine Verrucarien- frucht zu sehen glaubt. In diesem Zustand ist das Hvmenium fast ver- — 486 — schwunden und von Lagersubstanz und fremden Hypben aufgezehrt. Die Pore der Fruchtwarze ist kaum mit guter Lupe sichtbar. Warzen nieder- gedrückt, später mehr halbkugelig. Gehäuse wachsartig, hyalin, mit Goni- dien durchwachsen. Paraphysen kräftig, verbogen, fädlich, fast so lang wie die bauchig-spindeligen Schläuche, welche, bis 65 fx lang, große Mengen von Sporen enthalten. Sporen fast eirundlich mit zwei polaren Öltropfen, 3 — 4,5 jx lang, 2 — 3 jx dick. Jod bläut das Hymenium nicht merklich und färbt dann Schläuche und Paraphysen rotbraun, das Gehäuse gelbbraun.'*' (Eitner.) Schlesien: Jauer, Felsgeröll an der Chaussee von Poischwitz nach Siebenhufen. Zu den Pilzen: Th. Ahlesii Rehm. — Ahlesia lichenicola Rehm. Apothecien gesellig, meist 12 — 15 dicht gehäuft beisammen, sitzend, rund, linsenförmig, oben tief eingesunken und mit einem winzigen, un- verfärbten Porus, glatt, schwach zitronengelb, 0,05 — 0,1 mm breit, zart- häutig. Schläuche keulig, oben abgerundet, dickwandig, 70 — 80 ju lang, 12 ju breit, viel- (etwa sechzig-) sporig. Sporen länglich, einzellig, farblos, 3^ lang, 1,5 /t breit. Paraphysen wiederholt gabelig-ästig, septiert, i // breit, oben pulverig-gelblich verklebt. Jod bläut die ganze Schleimhaut stark. Auf dem Lager von Baeomyces rufus am Wolfsbrunnen bei Heidelberg. Gattung BiatorcUa (De Not.) Th. Fr. Lager ober- oder unterrundig, krustig, einförmig oder am Rande ge- lappt, mit den Hyphen des Vorlagers und der Markschicht an der Unter- lage befestigt, ohne Rhizinen, unberindet oder mit einer schmalen, aus unregelmäßig verlaufenden Hyphen zusammengesetzten Rinde, mit werg- artiger Markschicht und Pleuroooccus-Gonidien. Apothecien kreisrund, seltener unregelmäßig, eingesenkt, sitzend oder sehr kurz gestielt, einzeln, Erklärung zu Tafel LXIB. Biatorella cinerea, Lager, nat. Gr. „ „ Lager, bei Lupenvergrößerung. „ „ Querschnitt durch Lager und Apothecien, Vergr. 250. „ ,, Schlauch, Vergr. 500. ,, „ Sporen, Vergr. 1000. ,, testudinea %-ar. coracina, Lager, nat. Gr. ,, „ „ „ Lager, bei Lupenvergrößerung. Schnitt durch ein Apotheciura, Vergr. 250. Sporen, Vergr. 1000. "ig- I. 2. 3- 4. 5- 6, 7. 8. 9- rt ■h/n. .. .>>\ l^(llff?|T?|Hi*»«* • •. '^^^ /-'> - 0/^//r}tV//7 //>/// rf/'.y/y 7 ■ Ö /r7//'>/r/'/r/ — 489 — auf kalkiger Erde bei Bormio und am Braulio. — Bayr. Alpen: Gipfel des Hochtron.es auf dem Untersberg auf nackter Erde. — Frank. Jura: Auf Erde zwischen niedrigen Moosen unweit des Bahndammes zwischen Hundelshausen und Sinzing bei Regensburg; auf faulem Holz eines alten Strunkes von Juglans regia am Wege vor der Willibaldsburg. — Schle- sien: Auf der Krone der alten Schießstandsmauer im Paruschowitzer Park bei Rybnik; Brieg, Mangschütz, an faulen Fichtenstumpfen am Wege nach Neusorge. 757. B, lossaruni (Duf.) Th. Fr. — Lecidea fossarum Duf. — Biatora Rousselii DR. et Mont. — Biatorella Rousselii Kbr. — Taf. LXI E, Fig. 1—5. Lager dünn, körnig oder schorfig, aschgraulich oder grünlich, mit- unter nicht entwickelt. Apothecien gegen i mm breit, angewachsen oder angedrückt, schon von Anfang an gewölbt und unberandet, mennigerot oder lebhaft safranrot. Gehäuse kaum entwickelt. Hypothecium farblos oder gelblich. Paraphysen schlank, deutlich, am Scheitel gelblich. Schläuche bauchig; Sporen länglich oder länglich-zylindrisch, 6 — 14 ^i lang, 3 — 4 a dick. Jod färbt die Hymenialschicht intensiv blau. Auf steinigem Erdboden, auf feuchtem Holz, selten. — Baden: Auf feuchtem, inkrustiertem Holz bei Konstanz. — Bayr. Alpen: Am Ein- gang in das Leutaschtal bei Mittenwald auf nackter Erde ; Gottesacker- wände in den Allgäuer Alpen. — Frank. Jura: Steinbruch zwischen Wintershof und Ruppertsbuch; Geisknock bei Streitberg; Gößweinstein ; auf lehmiger Erde alter Maulwurfshügel im Hirschpark bei Eichstätt. — Westfalen: Am Galgsteig und Ziegenberg bei Höxter; in dem Hohl- wege gleich hinter Amelunxen links vom Fahrwege nach Beverungen. — Auch aus Hessen und Württemberg angegeben. 758. B. hemisphacrica Anzi. — Lecidea fossarum f. hemisphaerica Stzbgr. Lager ergossen, sehr dünn, schleimig-häutig, lauchgrün. Apothecien mittelgroß, safran-orangegelb, halbkugelig, unberandet. Sporen sehr klein, linear-länglich, 6 — 7 ^a lang, i — 3 /x dick. Schweiz: Auf Kalkboden um Bormio; auf Eucladium verticillatum auf dem Grand Muveran ; über Sand und Moosen im Val Torembe. 759. B. Monasteriensis Lahm. — Biatoridium Monasteriense Kbr. — Biatora elegans Zw. — Chiliospora elegans Mass. — Myriosperma elegans Hepp. — Taf. LXI D, Fig. 8, 9. — 490 — Lager ausgebreitet, körnig - schorfig, nur aus Gonidien bestehend, schmutzig blaugrünlich, angefeuchtet lebhaft grün, meist mit dem sehr zarten weißen A'orlager zusammenfließend. Apothecien sehr zahlreich, sehr weich, locker sitzend, fleischfarben-gelblich, angefeuchtet durchscheinend- farblos, anfangs flach, bald etwas gewölbt, mit dünnem, weißlichem, etwas staubigem oder körnigem, zuletzt verschw^indendem Rande. Gehäuse dünn, weißlich. Paraphysen dünn, haarförmig, verklebt. Sporen zahlreich, sehr klein, kugelig, 2 u dick, einzellig. Schläuche länglich-keulig. Schweiz: An Eschen- und Lindenrinde bei Genf; an Ulmenrinde bei Gossau ; an Eschen- und ülmenrinde bei Oberuster; Alettmenstetten und Hausen (Pirus communis). — Bayern: An einer Sambucus nigra- Staude bei Groß-Hesselohe. — Baden: Schloßgarten von Heidelberg (an verschiedenen Laubhölzern; Wolfsbrunnen bei Heidelberg (Sambucus). — Westfalen: Schloßgarten zu Münster (Robinia) ; bei Höxter (Robinia). R h e i n p r o V i n z: Bei Aachen (Ulmus). 760. B. delitescens Arn. Lager dünn, schorfig-körnig, wenig entwickelt, oft kaum sichtbar, schmutzig. Apothecien weich, klein, gelblich, angefeuchtet, farblos-gelb- lich, etwas gewölbt, innen farblos, durch KOH nicht verändert. Paraphysen getrennt, haarförmig. Plymenium durch Jod gebläut. Schläuche vielsporig. Sporen kugelig, 3 — 4^1, breit. — Von B. Monasteriensis durch etwas größere Sporen und kleinere Apothecien verschieden. Frank. Jura: An rissiger Rinde der Ulmen im Waldgrunde des Aftentales bei Eichstätt, ziemlich versteckt län^s der Ritzen w^achsend. 'Ö' 761. B. ochrophora (Xyl.) Th. Fr. — Lecidea ochrophora Nyl. Lager sehr dünn, weißlich, ausgebreitet, flockenförmig oder fehlend. Apothecien klein, 0,2 — 0,4 mm breit, mitunter herdenweise, etwas hervor- brechend, gewölbt, unberandet, ockergelb, matt. Hypothecium farblos. Paraphysen schlank, deutlich getrennt, manchmal etwas unregelmäßig; Epithecium ockergelb, feinkörnig. Schläuche geschwollen. Sporen kugelig, 2,5 — 3,5 i-i dick. Jod bläut die Hymenialschicht. Schlesien: Oppeln, Turawaer Wald, an Acer pseudoplat. 762. B. germanica Mass. Lager ausgebreitet, schorfig - weinsteinartig, weißlich - pfirsichblütrot, manchmal aschgräulich, verbleichend, mit dem weißen Vorlager zusammen- schließend. Apothecien eingewachsen oder angewachsen, ziemlich klein, knötchenförmig, braunrötlich. Schläuche sehr zahlreich, kurz birnförmig- — 491 — keulig, vielsporig. Sporen sehr klein, kugelig, einzellig, farblos. Hypo- thecium dunkel orangefarben. iF r ä n k. Jura: An der Unterfläche der Kalksteinfelsen am grasigen, mit Buschwerk besetzten Abhang beim Leitsdorfer Brunnen im Wiesent- tale ; an Dolomitblöcken im Laubwalde zwischen Pottenstein und der Hauensteiner Mühle. — Schweiz: Auf Kalk bei Plans de Freymers ober halb Bex. — Mähre n. 763. B. moriformis (Ach.) Th. Fr. — Arthonia moriformis Ach. — Lecidea pellucida y obscurella Smrft. — L. improvisa Nyl. — Biatorella improvisa Almq. — B. nitens Tli. Fr. — Taf. LXI E, Fig. 6, 7. Lager kleiig-schorfig oder körnig, weißlich- oder bräunlich-aschgräulich, angefeuchtet schmutzig-grünlich, mitunter undeutlich. Apothecien 0,5 bis 0,8 mm breit, angewachsen, von anfang an gewölbt, in der Mitte nieder- gedrückt, randlos, zuletzt höckerig - unförmlich, gewöhnlich glänzend, schwarz oder braunschwarz, angefeuchtet dunkel schwarz - blutrot oder schmutzig braun. Gehäuse fast fehlend. Hypothecium farblos. Para- physen deutlich, sehr dünn, in eine reichliche Gallertmasse eingebettet; Epithecium .dick, smaragdgrün - bläulich, olivbraun oder seltener violett. Schläuche bauchig-keulig. Sporen kugelig, 2,5 — 3,5 ^i dick. Jod färbt die Hymenialschicht blau, besonders intensiv die Schläuche. An altem Holz, Pfählen usw. sehr zerstreut und ziemlich selten. Schweiz: Zürich, Rififersweil, Mettmenstetten, Val del Torno. — Bayern: Amberg. an der rissigen Rinde einer alten Föhre bei Wagram. Schlesien: Brieg, Kiefern bei Bramsen ; alte Bretterzäune am Petzer- kretscham im Ausgange des Riesengrundes; Zaun des evangelischen Kirch- hofes in Löwen; Zäune bei Grünberg. — Sachsen: Auf bearbeitetem Holz im Grönaer Steinbruch und am Pfuhlschen Busche im unteren Saale- tal. — Vogtland. — Mähren. — Westfalen: Am Wege nach Wol- beck an alten Brettern; an einem Pfahl bei Handorf; ebenso bei Greven; an altem Holze bei Lauerförde. — Harz: Im Hackel, auf einem Hirn- schnitt; bei Bernburg auf bearbeitetem Holz. — Ostpreußen: Anger- burg, Bartenstein, Königsberg. — D a n z i g. 764. B. microcliaena Norm. — Lecidea microchaena Nyl. Lager unterrindig, undeutlich. Apothecien sehr klein, 0,05 — 0.2 mm breit, angewachsen, schon von Anfang an randlos und etwas gewölbt, zuletzt fast kugelig und knotig, dauernd scharlach-blutrot. Gehäuse fast fehlend, Hypothecium farblos. Paraphysen sehr dünn, verklebt, am Scheitel dicker und rotbräunlich oder bräunlich. Schläuche keulig, oft mit rotbräunlichem Inhalt. Sporen kugelig, 3 — 4^. dick. Jod bläut die Hymenialschicht. — 492 — Tirol: Jenesien bei Bozen, an Prunus spinosa. — Thüringen; An der Rinde alter Roßkastanienbäume längs der Landstraße im Ohratale oberhalb des Dorfes Schwarzwald. 765. B. pinicola (Mass.) Th. Fr. — B. deplanata ß rubens Hellb. — Sarcogyne pinicola Mass. — Strangospora pinicola Kbr. — Taf. LXI D, Fig- 5- Lager sehr dünn, hellgrau, nicht selten fast ganz fehlend. Apothecien sehr klein, 0,2 — 0,3 mm breit, angewachsen, gewölbt, randlos, rotbraun, braun oder zuletzt schwarzbraun. Gehäuse weich, bräunlich, Hypothecium farblos. Paraphysen sehr dünn, deutlich in reichliche Gallerte eingebettet, ein dickes, rötlichbraunes Epitliecium bildend. Schläuche birnförmig, 52 — 60 ju lang, 25 jLi dick, vielsporig. Sporen kugelig, 3 — 4 ju dick. Jod bläut die Hymenialschicht, besonders intensiv die Schläuche. An Rinde und Holz durch das ganze Gebiet zerstreut. 766. B. deplanata Almqu. — Lecidea deplanata Xyl. Lager zart, glatt, weiß, unveränderlich. Apothecien klein, kaum 0,5 mm breit, selten darüber, fast flach oder zuletzt gewölbt, mit zurück- tretendem, gewöhnlich dunklerem Rande, trocken schw^arz oder schwarz- braun, feucht blaß schmutzigbraun oder schwarzrot. Gehäuse dick, becher- förmig, aus parallelen Fäden gebildet. Hymenium blaß bräunlich, am Scheitel dunkler, Hypothecium farblos. Paraphysen gedrängt, ziemlich undeutlich. Schläuche keulig, Sporen 2 — 2,5 jn im Durchmesser. Jod färbt besonders die Schläuche anfangs blaß blau, später schmutzig violett. Schweiz: An Rinde von alten Apfelbäumen bei Mettmenstetten. — Ostpreußen: Cranzer Wald an Populus tremula. 767. B. privigna (Nyl.) Sandstede. — Lecanora privigna Nyl. Lager nicht erkennbar. Apothecien zerstreut, rund, beträchtlich größer als bei der ähnlichen B. simplet var. complicata Crombie, Scheibe flach, rötlichbraun, feucht heller, mit rein schwarzem, feinem, aber etwas wellig gebogenem Rande, oder gedrängt, dann eckig. Hypothecium un- gefärbt, Epithecium bräunlich. Paraphysen gerade, straft', kurz gegliedert. Sporen 3 — 4^ lang, 1,5^ dick. Schweiz: An Gestein, ohne nähere Fundortsangabe (Stitzen- berger). — Heidelberg: Auf Granitfelsen bei Schlierbach; beim Haarlaß; in der Hirschgasse. — Hessen: Auf Taunusschiefer des Falkenstein. — Nordseeinseln: Sylt, Kirchhofsmauer in Keitum ; Kirchhofsmauer bei St. Nicolai. f 'l2'-a4^Jir'^^ . % ( // r V//. 6 ' #' ^* J^:- '.* '■'• . i •^:: '•'.'. A'i •. V ' \ * '**] 1? <>f^ \« i*'^ — 493 — 768. B. latericola Steiner. — Taf. LXI C, Fig. 4; LXI D, Fig. i, 2 Thallus zart, etwas schuppig gefeldert, Schuppen zum Teil dicht ge- drängt, zum Teil zerstreut, 0,5 — 0,7, selten i mm breit, trocken in der Mitte unregelmäßig vertieft, schmutzig graulich oder mehr oder weniger bräunlich, mit gekerbtem, erhabenem, blasserem, Rande, rundlich oder durch Druck von verschiedener Form, angefeuchtet etwas ins Olivgrüne spielend, durch Reagenzien nicht verändert. Thallus mitunter spärlich, zwischen den Apotbecien nur etwas körnig oder rissig vortretend, sonst durch schwärz- liche Flecken angedeutet, berindet, Rindenschicht 25 — 40 fi dick, in der- selben Wffeise wie das Mark verflochten, dicht körnig, außen stellenweise mit Warzen besetzt und etwas bräunlich. Mark dicht verflochten, wenig körnig, aus 4 [x dicken Hypben mit deutlichem Lumen gebildet. Apothecien aus den Felderchen auftauchend, bis i mm erreichend, relativ zarter als bei den anderen Arten, unregelmäßig, zerstreut, kreisrund, seltener gehäuft und durch Druck ohne bestimmte Form. Scheibe flach oder leicht gewölbt, matt, nackt, schwärzlich oder seltener ins Mißfarbigbraune spielend; Rand zwar zart, aber deutlich erhaben, ganz, schwarz. Apothecien zuletzt gegen 1,5 — 2 mm verbreitert, rosettförmig eingeschnitten, gelappt, in der Mitte eingedrückt; Lappen zuletzt getrennt, die Apothecien allein, in einen Kreis gestellt, zurücklassend. Hymenium bis 90 fx hoch. Paraphysen faden- förmig, ziemlich zart, 2 — 2,6 und oben 3,6 — 4 fx breit, unten undeutlich quergeteilt und voneinander trennbar, oben deutlich geteilt und ver- wachsen. Sporen zahlreich in den Schläuchen, länglich-ellipsoidisch oder länglich, 3,6 — 6 IX lang, 1,5 — 1,8 (bis 2) jx breit. Pykniden punktförmig, oben schwarz. Konidien exobasidial, elhpsoidisch, 2 — 2,5 fx lang, i — 1,5 ^ breit. Kärnthen: Auf Dachziegeln bei Krumpendorf am Wörther See. 769. B. pniinosa (Sm.) Mudd. — Liehen pruinosus Sm. — Sarcogyne pruinosa Kbr. — Lecanora pruinosa Nyl. — Lecidea immersa Smrft. — L. albocoerulescens ß immersa Fr. — Taf. LXI C, Fig. i — 3. Erklärung zu Tafel LXID. Biatorella latericola, Lager, nat. Gr. ,, „ Lager, Lupenvergrößerung. ,, Simplex, Lager, nat. Gr. ,, ,, Lager, Lupenvergrößerung. ,, pinicola, Lager, nat. Gr. ,, pusilla, Lager, nat. Gt. ,, ,, Lager, Lupenvergrößerung. ,, monasteriensis, Lager, nat. Gr. ,, ,, Lager, Lupenvergrößerung. Fig. I. 2. 3- 4- 5- 6. 7- 8. — 494 — Lager dünn, weißlich oder aschgraulich oder kaum erkennbar bis fehlend. Apothecien 0,4 — i mm groß, angedrückt oder etwas grubig- eingesenkt, mit ziemlich flacher, weicher, braunrot-schwärzlicher Scheibe und dünnem, ganzem, etwas bogigem Rande, beide oder nur die Scheibe oder auch mitunter nur der Rand meist dick bläulich bereift, oder beide ganz nackt und glänzend. Gehäuse außen braunschwarz, Hypotbecium fast farblos oder blaß gelblich. Paraphysen schlank, verklebt, am Scheitel braun. Schläuche aufgeblasen- oder bauchig-keulig. Sporen zahlreich, länglich, 4 — 6 fx lang, 2 — 2,5 fj, dick. Jod färbt die Hymenialschicht erst blau, dann tritt schmutzige Verfärbung oder lebhafte Weinratfärbung ein. Auf Kalk, auch auf Glimmerschiefer, Sandstein, Porphyr usw., an der Nordsee auch auf Muschelschalen durch das ganze Gebiet verbreitet. /. macroloma Flke. Fruchtscheibe stark bereift. Rand bereift und gedunsen. /. intermedia Kbr. Fruchtscheibe bereift, Rand nackt. /. illuta Ach. — decipiens Mass. — nuda Nyl. Fruchtscheibe unbereift. /. lecanorina Smrft. Fruchtscheibe und Rand meist nackt, von einem weißlichen Gehäuse umgeben. /. mimita Mass. — pusilla Mass. Nyl. Apothecien sehr klein. Fruchtscheibe bereift, Rand nackt. 770. B. simpiex (Dav.) Br. et Rostr. — Liehen simplex Dav. — Sarco- gyne simplex Nyl. — Lecidea simplex Nyl. — Lecanoira simplex Nyl. — Taf. LXI D, Fig. 3, 4. a) strepsodina Ach. Lager schmutzig grau, meist fehlend. Apothecien klein, angedrückt, rund, aber meist gedrängt und durch gegenseitigen Druck eckig, mit Fig. I ,. 2 .. 3 n 4 » 5 „ 6 Erklärung zu Tafel LXIE, Biatorella fossarum, Lager, nat. Gr. „ Apothecien, bei Lupenvergrößerung. „ Schnitt durch ein Apotheciura, Vergr. loo. „ Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 250. ,, Sporen, Vergr. 1000. moriformis, Lager, nat. Gr. „ Lager, bei starker Lupenvergrößerung. -i, ^.a4^Ji&ta-ce^a.e Ch cf/ite/i tJfii «^ /^/^ if'fllOTm ilf.v WW. h,. • ; Witt #- A' I ' ' I . ! • ' .'i ' 'äL^iZiLsiS^^^ n 0 n n ''0^0' /;' / ^ M '•^'U 3 /-S tJlfa/(r?h'//ay /^\ii}^alunfy 6]7 i}M<:ri^^ea.ey .MM. %fj9/F aös m Ü® 7 /^^: UM i>>ii—ii rfi.iiiilNiii ilili' i*»"»*«*"!»"**« -»«■üiPP^^ 5 l ; \ 0 0 qO oOVoo „ 0 - 7-6' 'y/la4.fyn£iry <>f^n4ca?t4 ZS f'e-i/hcL — 499 — Schicht, besonders intensiv die Schlauchspitzen blau, die alten Schläuche weinrot. a) pallens (Mont.) Th. Fr. — Lecidea Morio var. pallens Alont. Lager blaß, hell bronzefarben. ß) coracina (Smrft.) Th. Fr. — Lecidea Morio ß coracina Fr. Lager dunkelbraun oder aschgräulich- oder bräunlich-schwärzlich. Auf Urgestein in den Alpen verbreitet. — Riesengebirge: An Gneis- und .Granittrümmern um den Gipfel der Schneekoppe; an den Pferdeköpfen an der neuen schlesischen Baude verbreitet. — Erz- gebirge: Amberg. Gattung Maronea Mass, Lager krustenförmig, einförmig, mit den Hyphen der Markschicht an die Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschichtet, unberindet oder mit unvollkommener Rinde, Markschicht wergartig, mit Protococcus- oder Pleurococcus-Gonidien. Apothecien einfach, zuerst eingesenkt, dann an- gedrückt oder sitzend, oline eigenes Gehäuse, mit Lagerrand, welcher mit einer knorpeligen Rinde bekleidet ist. Hymenium schleimig, Hypothecium hell, einer gonidienführenden Schicht aufgelagert ; Paraphysen einfach oder verzweigt, an den Spitzen mitunter gegliedert; Schläuche vielsporig; Sporen sehr klein, farblos, länglich, ellipsoidisch bis kugelig, ein- bis zwei- zeilig. Pyknokonidien fädlich-zylindrisch. 779. M. constans (Nyl.) Th. Fr. — M. Kemmleri Kbr. — Lecanora constans Nyl. — Taf. LXI F, Fig. 1—6. Lager anfangs ergossen, dünn, später körnig-warzig, bräunlichgrau, von schwarzem Vorlager umsäumt, meist nur 2 — 3 cm breit. Af)othecien erhaben sitzend, 0,5 — 1,5 mm groß, mit flacher, matter, brauner bis schwarzbrauner Scheibe, mit rötlichem, eigenem Rande und dickem, ge- kerbtem, weißlichem bis graubraunem Lagerrande. Hypothecium farblos, Epithecium braun. Paraphysen völlig verklebt, aber durch Druck sich leicht Fig. I. n 2. n 3- n 4- n 5- 11 6. )) 7- )» 8. 5) 9- Erklärung zu Tafel LXI F. Maronea constans, Lager, nat. Gr. ,, „ Lager, bei Lupenvergrößerung. ,, ,, Schnitt durch ein Apothecium, Vergr. 100. ,, „ Schlauch, Vergr. 350. „ „ Paraphysen, Vergr. 500. „ ,, Sporen, Vergr. 1000. ,, bcrica, Lager, bei Lupenvergrößerung. „ ,, Schnitt durch ein Apothecium, Vergr. 100. ,, ,, Sporen, Vergr. 1000. 32* — 500 — trennend, farblos, am Scheitel kopfig und braun. Schläuche lang keulig- zylindrisch, mit etwa sechzig Sporen. Sporen ellipsoidisch, 4 — 6,5 fA. lang, 2,5 — 3 fi dick, mitunter undeutlich zweizeilig und an der Teilungsstelle zuweilen schwach eingeschnürt. Zerstreut und ziemlich selten an glatter Rinde von Nadel- und Laub- bäumen. Tirol: Plansee, an Buchenstämmen, an Zweigen von Pinus pumilio gegen Ammerwald. — Steiermark: An Tannenrinde im Ragnitztale ; Reifnig. — Schweiz: An Rinde vo« Cerasus bei Liestal und Riffersweil. — B a y r. Alpen: Plansee; Birgsau. — IM ü neben: Allacher Lohe (Carpinus) ; südlich Wörnbrunn (Betula). — Frank. Jura: Anlagen bei Eichstätt ; Ludwigshöhe bei Weißenburg ; Wald unterhalb Gevern (Tannen). — Baden: Königstuhl (Buchen); Hochstraße; Kohl- hof (Kirschbäume) ; Baden (Kirschbäume) ; Merkur (Betula) ; Lichtental, SöUingen, Zastler usw. — Westfalen: Um Münster, Drensteinfurt, Albersloh. — Norddeutsche Tiefebene: An einigen Eschen in der Waldung Deeperiede bei Gristede, Gem. Wiefelstede. — Schlesien: An Buchen im Trebnitzer Buchenwalde. — Ostpreußen: Labiau, Preuß. Friedland. 780. M. berica Mass. — Acarospora berica Jatta. — Taf. LXI F, Fig. 7—9. Lager unregelmäßig begrenzt, grünlich-gelblich, etwa,s glänzend, un- gleich, körnig-kleinwarzig, auf braunem Vorlager. Apothecien klein, zuerst punktförmig eingesenkt, später sitzend, lekanorinisch, schwarzbraun, an- gefeuchtet kastanienbraun, mit grünlichem, völlig ungeteiltem, bleibendem Lagerrande. Hypothecium breit, schwammig, farblos. Schläuche ellipsoi- disch-keulig, vielsporig. Sporen länglich-ellipsoidisch, stumpfendig, farblos, ein- oder zweizeilig, 3 — 4^ lang, 2 — 2,5^ dick. Sehr selten. Alpen: An Tannenrinde in geschlossenen Wäldern bei Rodolo und Alfaedo. — Frank. Jura: ,,An Buchen bei Eichstätt." Diese Angabe Kremplhubers bezieht sich wohl auf M. constans. — Branden- burg: An Erlen um Kladow. Gattung Acarospora Mass. Lager krustig, schuppig bis blattartig-schuppig, einförmig oder am Rande gelappt, mit den Hyphen des Vorlagers und der Markschicht an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschichtet, entweder nur oben oder oben und unten kleinzellig -pseudoparenchymatisch berindet, mit Proto- coccus-Gonidien. Apothecien eingesenkt, seltener sitzend, einzeln oder zu mehreren in den Lagerschuppen, mit zumeist enger, runder oder unregel- mäßiger Scheibe, vom Lager bekleidet; Hymenium mitunter schleimig. — 501 — Paraphysen einfach, gegliedert; Hypothecium hell, einer Goni dien Schicht aufgelagert; Schläuche aufgeblasen, vielsporig (ausnahmsweise vierund- zwanigsporig) ; Sporen klein, farblos, einzellig, breit ellipsoidisch bis läng- lich, mit dünner Wand, ohne Schleimhof. Behälter der Pyknokonidien ein- gesenkt, mit ovalem bis krugförmigem, hellem Gehäuse ; Fulkren exobasi- dial ; Pyknokonidien länglich-ellipsoidisch bis fast kugelig. ÜbersichtderArten: 1. Lager hellfarbig 2. Lager dunkelfarbig 12. 2. Lager weiß, weißlich, blaßbraun oder bläulich 3. Lager gelb, gelbbraun oder blaß olivfarben 7. 3. Lager bläulich A. laqueata. Lager nicht bläulich 4. 4. Lager staubig, nicht felderig-rissig A. nodulosa. Lager runzelig oder rissig gefeldert 5. 5. Apothecien mit weißem Reif bedeckt A. Valdobbiensis. Apothecien ohne weißen Reif 6. 6. Lager schmutzig weißlich oder bräunlich A. truncata. iLager weiß A. cinerascens. 7. Lager oickergelb, zitroneng'^lb oder grünlichgelb 8. Lager gelbbraun oder blaß olivfarben 10. 8. Apothecien dem Lager fast gleichfarbig A. chlorophana. Apothecien dunkler 9. 9. Lager zitronengelb A. Heufleriana. Lager blaß ockergelb A. flavorubens. 10. Lager glänzend gelbbraun A. rugosa. Lager fahlbraun, graubraun oder blaß olivfarben 11. 11. Apothecien klein, punktförmig A. cineracea. Apothecien ziemlich groß A. bullata. 12. Sporen über 8 jn lang 13. Sporen nur bis 6 jn lang 14. 13. Scheibe rotbraun, Sporen 8 — 11 /< lang, A. squamulosa. Scheibe schwärzlichbraun, Sporen 12 — 14 ^^ lang A, glebosa. 14. Lager schmutziggrün 15. Lager anders gefärbt 16. 15. Apothecien 0,2 — 0,4 mm breit A. Heppii. Apothecien i — 2 mm breit A. glaucocarpa. 16. Lager mause farbig A. murina. Lager braun, braunrot, rötlich oder schwärzlich 17. — 502 — \y. Jod bläut das Hymenium intensiv und bleibend i8. Jod färbt das Hymenium nur vorübergehend blau, dann weinrot 19. 18. Scheibe schwärzlich oder schwarz-blutrot A. badiofusca. Scheibe rötlich bis bräunlich A. impressula. 19. Sporen nur 2 jx lang, A. nielapiaca. Sporen 3 — 5 ^ lang 20. 20. Scheibe runzelig, gefurcht oder papillös A. fuscata. Scheibe glatt 21. 21. Lager klein A. discreta. Lager ausgedehnt A. Veronensis. 781. A. truncata Mass. — A. glaucocarpa v. distans Arn. Lager ausgebreitet, weinsteinartig, rissig-gefeldert, schmutzig weiß- lich oder bräunlich. ApotheCien in den Feldern stehend, gestutzt krug- förmig, angefeuchtet angeschwollen vortretend, kastanienbraun. Sporen 4 — 6 fx lang, 2 — 3 ^< dick. Bayern: München, auf einem Kalkstein im Buchenwald oberhalb Delling zwischen Gauting und Seefeld; auf Kalksteinen der Bahnböschung bei Untersendling. — Frank. Jura: An Dolomitsteinen im Laubwalde des Rosentales bei Eichstätt ; an Kalkfelsen in der Schlucht hinter Streitberg. 782. A. Valdobbiensis Bagl. et Car. — Sarcog\Tie Valdobbiensis Stzbgr. Lager weinsteinartig-mehlig, weiß, runzelig-spitzwarzig, stellenweise fehlend, ausgebreitet. Apothecien krugförmig, in den Warzen eingesenkt, meist einzeln, abgerundet oder eckig, mit weißem Reif bedeckt; Lagerrand den eigenen ziemlich dicken, nackten, schwarzbraunen Rand dünn über- deckend. Paraphysen ziemlich kräftig, einzellig, verklebt, am Scheitel ver- dickt und blaßbraun. Sporen kugelig, 2 — 3 ^^ dick. Schweiz: An Schieferfelsen beim Valdobbialiospiz. 783. A. nodulosa (Fr.) Oliv. — Parmelia noduloisa E. Fr. — Lecanora nodulosa Stitzenbg. Lager weißlich, staubig, nicht schuppig, am Rande etwas lappig aus- gebildet, durch KOH nicht verändert. Schweiz: An abschüssigen Gipsfelsen bei Grange. 784. A. laqueata (Stitzenbg.) Flag. — Lecanora laqueata Stitzenbg. Lager bläulich, nicht staubig, etwas schuppig, durch KOH nicht ver- ändert. Apothecien einfach. Sporen 4 — 6 ^i lang. Schweiz: Sion, an Schiefer. f^»* / *i :..«^" 8 r^c/ile^i ^ ,^^. cejie-i-ciJ^c&fz^J ./. O t_>4^ ezCczt — 503 — 785. A. cinerascens Stnr. — Taf. LXI G, Fig. 4. Der A. cineracea habituell ähnlich. Lager weiß, gefeldert-warzig, weder durch KOH noch durch CaCl gefärbt. Apothecien rotbraun. Tirol: Schlanders, an Felsblöcken und Mauern oberhalb Vogel- sang. — Nach Eitners schriftlicher Mitteilung ist die Pflanze von der Schneekoppe im Riesengebirge nicht A. cinerascens, sondern Aspicilia aquatilis f. 786. A. chlorophana (Wbg.) Mass. — Parmelia chlorophana Wbg. — ■ L.ecanora chlorophana Ach. — Pleopsidium flavum b. chlorophanum Kbr. — Taf. LXTG, Fig. i, 2. Lager dem Substrat eng angewachsen, in der Mitte warzig gefeldert, im Umfang strahlig oder lappig gekerbt, dtmkelgelb oder grünlichgelb, unterseits weißlich, durch KOH nicht verändert. Apothecien fast gleich- farbig, I — 2,5 mm groß, zuletzt gewölbt bei verschwindendem Rande. Paraphysen verklebt, am Scheitel mit gelblichen Körnchen bedeckt. Schläuche keulig. Sporen sehr selten entwickelt, sehr zahlreich, länglich, 2 — 3 f.1 lang, I fx dick. Jod färbt die Hymenialschicht intensiv blau. An Gestein, besonders Gneis und Glimmerschiefer, in den Alpen ziemlich verbreitet. Tirol: Stanzertal, an zahlreichen Stellen; Roßkogel, Patscherkofel ; Geisstein ; Sulden ; Tauern. — Schweiz. — Steier- mark: Wunderleithen-Scharfeck. — Baden: Feldberg; beim Posthause im Höllental ; Hohenstein im Schönberger Tale. — Riesengebirge: Linke senkrechte Wand des Teufelsgärtchens. — Fichtelgebirge: Auf dem Weißenstein ; auf dem Wendererstein bei Wendern, unweit Wuu- siedel. — Schweiz: Monte Rosa. var. oxytona (Ach.) Fr. — Lecanora oxytona Ach. — Parmelia chloro- phana b oxytona Fr. — Pleopsidium flavum a Kbr. — Acarospora flava ß oxytona Stein. — Liehen flavus Bell. — Taf. LXI G, Fig. 2. Apothecien dauernd eingesenkt mit flacher Scheibe und bleibendem, gezähntem Rande. Fig. I „ 2 .. 3 >, 4 II 5 „ 6 .. 7 .. 8 Erklärung zu Tafel LXIG. Acarospora chlorophana, Lager, nat. Gr. 11 I, var. oxytona, Lager, nat. Gr. ,, glaucocarpa rubricosa (percaenoides), Lager, nat. Gr. ,, cinerascens, Lager, nat. Gr. ,, glaucocarpa, Lager, nat. Gr. )) ,t (conspersa sarcogynoides), Lager, nat. Gr. ,, cineracea, Lager, nat. Gr. ,1 I) Lager, bei Lupenvergrößerung. — 504 — Im Gebirge. Tirol: Paznaun, an Glimmerschieferfelsen bei der Jam- talhütte ; Gurgl ; Glumgezer, an zahlreichen Stellen. — Schnauenburg bei Kauffungen. — Böhmen: Um Prag. 787. A. Heufieriana Kbr. — Lecanora hilaris Duf. Nyl. — Acarospora hilaris (Duf.) Arn. Lager weinsteinartig-schuppig-krustig, blaß zitronengelb, stellenweise weißlich, angefeuchtet lebhaft gelb, mit angedrückten, verflachten, etwas vertieften unregelmäßigen, bald vereinzelten, bald zu einer rissigen, im Umfange etwas gelappten Kruste zusammengedrängten Schuppen, durch KOH oder CaCl nicht verändert, Mark durch Jod braungelb gefärbt. Apo- thecien sehr klein, nur unter der Lupe deutlich w'ahrnehmbar, unregel- mäßige, endlich fast die ganze Scholle ausfüllende, bräunlich-fleischfarbene Flecken darstellend, dauernd eingewachsen, mit flacher, nackter, bräunlich- fleischfarbener, unberandeter Scheibe. Schläuche sackförmig; Sporen sehr zahlreich, sehr klein, ellipsoidisch, farblos, einzellig, zwei- bis dreimal so lang wie breit. Tirol: Bozen, nicht selten oberhalb Gries, an den Porpbyrfelsen bei Hörtenberg. var. sulphurata Arn. — A. Heufleriana f. hilaris Arn. — A. sulphu- rata Arn. Von der Stammform durch den abgegrenzten, stärkeren, lebhafter gelb gefärbten Thallus verschieden. Tirol: Schlanders, in den Sclimittknötten, zerstreut auf größeren Glimmerschieferblöcken am Ausgang des Schlandernauntales ; Bozen, an Porphyrblöcken oberhalb Gries ; Eggerth. 788. A. flavorubens Bagl. et Gar. — Lecanora flavorubens Stzbgr. Lager blaß ockerfarben, aus rundlichen, verschmälert-verflochtenen, kaum welligen, am Rande kaum angewachsenen, ganzen oder eingeschnitten- gekerbten, unterseits gleichfarbigen, getrennten oder sich berührenden und eine ausgebildete Kruste darstellenden Schuppen zusammengesetzt. Apo- thecien klein, meist zu mehreren in den Schuppen, dauernd eingewachsen, mit vertiefter kastanienbrauner, nackter Scheibe und sehr dünnem oder fehlendem Rande. Sporen eiförmig, sehr klein, 2 — 3 fi lang, i — 2 ^ dick. KOH färbt das Lager schnell rostrot. Alpen: An Steinen zwischen Riva und Alagna ; im Val Vogna. 790. A. rugosa Eitner. Lager geschwollen warzig, glänzend gelblichbraun. Warzen knotig bis knotig-lappig, feinfaltig-runzelig, mitten rauh bis rissig. Apotbecien ein- — 505 — zeln in den Warzen bis i mm groß, gleichfarbig bis dunkelbraun, eingesenkt bis hervortretend, mit dickwulstigem, fein rauhem Lagerrand. Sporen in sackigen Schläuchen, zu vielen, tönnchenförmig, 2 — 3 /< lang, 1,5 — 2 fx, dick. Jod bläut nur das Hymenium. — Aus der fuscata-Gruppe, doch sowohl durch das Äußere als die Sporenform und Größe gut von A. fuscata und discreta unterschieden. Schlesien: Wartha (Frankenstein), Großer Felsblock unter dem Bergsturz. 791. A. cineracea (Nyl.) Lahm. — Lecanora cineracea Nyl. — Taf. LXI G, Fig. 7, 8 ; LXI H, Fig. 6—8. Lager fahl gelbbraun oder graubraun, zusammenhängend schuppig, dachziegelartig gedeckt, durch CaCl nicht oder nur schwach rosenrot, durch KOH -|- CaCl kräftig rot gefärbt. Apothecien punktförmig, klein, ein- gesenkt, einzeln oder zu mehreren in einer Schuppe. Paraphysen 2 — 2,5 p, dick, schlank, nicht verzweigt gegliedert; Epithecium braun. Schläuche walzig sackartig, vielsporig. Sporen 4 — 5 ^ lang, i — 1,5 jj, dick. Sehr selten, an Felsen, Lehmwänden. Nieder-Österreich: An Sandsteinen am Sonntagsberge. — Heidelberg: An Sandsteinen alter Mauern am Wege nach Peterstal. — Westfalen: Grenzstein bei Lenge- rich (spärlich). — R h e i n p ro v i n z: Grauwacke zu Cornelymünster bei Aachen. — Solling: An einer Mauer östlich Derental. — Schlesien (?) : An dunklem Kalk bei Ober-Altlomnitz, Kr. Habelschwerdt ; Kalkbruch zwischen Schwieben und Langendorf, Kr. Tost usw. — Norddeutsche Tiefebene: An der Lehmwand einer Scheune vor Bakum ; an einer Lehm wand in Hatten. 792. A. bullata Anzi. — Lecanora fuscata var. pelioscyphoides Nyl. — A. pelioscyphoides Oliv. Lager blaß olivfarben, fast kreisrund ausgebildet, knoirpelig, in der Mitte blasig gefeldert. Apothecien mittelgroß, so hoch wie die Lagerblasen, mit wulstigem, um die Scheibe herabgedrücktem Lagerrande und dunkel kastanienbrauner, flacher, feinwarziger Scheibe. Schläuche länglich oder keulig. Sporen eiförmig, 2 — 4 ^^ lang, 1,2^ dick. Schweiz: Glimmerschiefer im Furvatale. 793. A. squamulosa (Schrad.) Th. Fr. — Liehen squamulosus Schrad. — Parmelia squamulosa Ach. — Lecanora badia a Ach. — L. cervina Nyl. — Acarospora castanea Kbr. — A. macrospoira Th. Fr. — Myriospora macro- spora Hepp. — 506 — Lager gefeldert - schuppig, aus angewachsenen, eine rissig- faltige Kruste bildenden, am Rande abgerundeten, grünlichen bis blaß kastanien- braunen oder braunen, matten, unterseits weißlichen Schuppen zusammen- gesetzt. Apothecien etwa i mm groß, anfangs eingedrückt, bald oberfläch- lich, mit rotbrauner, flacher, nackter Scheibe und öfters niedergedrücktem Lagerrande. Paraphysen verklebt, ziemlich stark und mitunter gegliedert, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen keulig. Sporen zahlreich, länglich-ellipsoidisch, 8 — ii fi lang, 4 — 6 i_i dick. Jod färbt das Hymenium intensiv blau. — \'on der ähnlichen glaucocarpa leicht durch die weniger zahlreichen und viel größeren Sporen zu unterscheiden. Auf Kalk im Gebirge verbreitet, aber nirgends häufig. T i roil: Kleines Walsertal; Meran ; Lüsen, Gipfel des Großglockner ; Schiern. — Schweiz: Riva ; Valdobbiahospiz. — Steiermark: Vogelbühel bei Leoben usw. — Allgäuer Alpen. — Frank. Jura: Auf Sandstein des Rohrberges bei Weißenburg ; auf Dolomit zwischen Landershof en und Eichstätt ; Tie- fental bei Eichstätt. — Baden: Feldsee, Limburg, Kai&erstuhl, Ludiwigs- tal bei Schriesheim. — Hüting in Schwaben. — Hessen: Deisel bei Trendelburg ; Münzenberg. — Westfalen: Bei Höxter. — Thürin- gen: Auf Dolomit des Mönchsstuhles bei Garsitz; Wartburg bei Thal; Saaletal ( ?) auf Sandstein. — Böhmen: Prokoptal bei Prag. — Schle- sien: Kitzelberg bei Kauffung und Seitendorf er Kalkberg. — Ost- preußen: Oletzko. f. riifcsccns Arn. — f. incusa Kbr. Lager blaß, Apothecien sehr zahlreich, kleiner, stets eingesenkt, rötlich. Frank. Jura: Eichstätt, längs der Ritzen von Kalkfelsen bei Streitberg. /. muronim Mass. Lager braungrünlich, angefeuchtet grün, schuppig, mit runden, an- gewachsenen, einzelnen, ziemlich dicken Schuppen. Apothecien eingesenkt, erst punktförmig, dann krugförmig oder sitzend und gestutzt-gewölbt, rot- braun. Sporen 6 — 7 jn lang, 2 — 3 ;/ dick. Fig. I Acarospora gle 2. 3 4 5- 6 ,, CID 7 8 Erklärung zu Tafel LXIH. sa, Lager, nat. Gr. Apothecien, bei Lupenvergrößerung. Schnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 150. Schlauch mit Paraphysen, Vergr. 400. Sporen, Vergr. 1000. cineracea, Schnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 150. Schlauch, Vergr. 500. Sporen, Vergr. 1000. ^^^Cba^hyö^io-ia^ea^ \^rtPno^ urnien X :67// ■••Ahm Viril i •*■;•' ^>-, 's.'" I-'-.Vit«' V. ■^*^^ •• \ r\ 1 /-.i' ■^yuyrAou^o^'f.^ ^ce/'O^Oy &-^ (J^. ^neUwe^iu — 507 — Hauptsächlich an Mauern. Frank. Jura: An Sandsteinblöcken bei Berching; auf Mörtel einer alten Mauer am Fuße der Schwabelweißer Berge bei Regensburg. 794. A. glebosa Kbr. — A. oligospora Nyl. — Taf. LXI H, Fig. 1—5. Lager aus kleinen, getrennten, seltener sich fast berührenden, an- gedrückten, abgerundeten, grünlichbraunen oder dunkelbraunen Warzen, Feldern oder Schuppen zusammengesetzt. Apothecien 0,5 — i mm groß, einzeln in den Schuppen, eingewachsen oder zuletzt mit der flachen Scheibe in gleicher Höhe mit dem Lager, selten mit gewölbter, vorragender Scheibe, schwärzlichbraun, nackt. Paraphysen verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche bauchig-keulig. Sporen weniger zahlreich (etwa vierundzwan- zig), ellipsoidisch, ziemlich groß, 12 — 14 ju lang, 5 — 8 ^i dick. Jod bläut die Hymenialschicht intensiv und dauernd. An Schiefer, Sandstein und kalkhaltigen Felsen, selten. Schweiz: An Sandsteinmauern bei Bern ; an Kalksandsteinfelsen am Mont Salevula. A 1 1 g ä u : Pfronten. — Um München stellenweise : Zwischen Obersend- ling und Hesselohe; bei Feldkirchen; bei Allach; östlich von Lohhof; auf dem Lechfeld. — Hüting in Schwaben. — Frank. Jura: Auf Sand- stein zwischen dem Stafifelstein und dem StafTelberg; an Hornstein zwischen Mariastein und Obereichstätt ; auf Hornstein bei Nassenfels und bei Holl- feld. — Hessen. — Westfalen: Auf Planer bei Düren. — Schle- sien: Grünauer Kiefernberg bei Hirschberg; Sandgrube am Wege von Groißstrehlitz nach Dollna an roten Sandsteinknollen ; an Geröll bei Bär- walde, Kr. Münsterberg. 795. A. Heppii (Xaeg.) Kbr. — Myriospora Heppii Naeg. — Lecanora Heppii Nyl. — Taf. LXI J, Fig. 1—3. Lager weinsteinartig, ausgedehnt, warzig oder staubig - krustig, schmutziggrün oder grünschwärzlich, zuweilen fast fehlend. Apothecien 0,2 — 0,4 mm groß, einzeln in den Warzen, mit vertiefter oder flacher, rot- brauner oder schwärzlicher Scheibe und dickem, ungeteiltem Rande. Para- physen dünn, verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen-keulig. Sporen länglich, 4 — 4,5 f.i lang, 1,5 — 2 jlc dick, sehr zahlreich. Jod färbt die Hymenialschicht im allgemeinen intensiv und dauernd blau, nach Fries mitunter nach vorübergehender Bläuung weinrot. An kalkhaltigem Gestein, IMauern, Mörtel, sehr zerstreut und selten. Tirol: Waldrast, selten auf kleinen Steinen des Kalkgerölls unter den Serieswänden. — Schweiz: Zürich, Sondrio, Mont Saleve. — Mün- chen: Waldstraße zwischen Deisenhofen und ödenpullach; zwischen Pul- — 508 — lach und Baierbrunn ; westlich von Obersendling ; oberhalb Mühltal zwischen Haarkirchen und Neufahrn; zwischen Dettenhausen und Egling. — Frank. Jura: Würgau ; am Staffelberge; unterlialb Banz; zwischen Schernfeld und Schönfeld; Steinleiten bei Muggendorf. — Württem- berg: Ehingen, in den Kiesgruben bei Berkach. — Hessen. — West- falen: An vielen Orten. — Norddeutsche Tiefebene: Auf Zement einer Brückenmauer bei Stellichte. — Schlesien: Floriansberg bei Habelschwerdt ; Zyrowaer Abhang des Annaberges, überhaupt in Ober- Schlesien weit verbreitet. — Thüringen: Auf Muschelkalksteinchen im Steingraben bei Arnstadt; kalklialtiger Sandstein zwischen Elgersburg und Martinroda. Eitner unterscheidet: a) genuina Eitner. Apothecien klein, grünlich graubraun, gegen 0,3 mm groß, wenig über den Thallus sich erhebend und nur durch den wulstigen Rand hervor- tretend. Scheibe und Rand gleichfarbig. ß) luteopruinosa Eitner. Apothecien 0,2 — 0,5 mm groß. Die Scheibe nicht über den Thallus erhaben, dicht gelb bereift, von niedrigem, wulstigem, grünbraunem Rande begrenzt. y) nigerrima Eitner. Apothecien 0,4 — 0,5 mm groß, abgestutzt kegelförmig, schwarz, Scheibe wenig eingedrückt, von flachem, wenig bemerkbarem Rande 1j€- grenzt. 796. A. ßlaucocarpa (Wbg.) Kbr. — Liehen glaucocarpus Wbg. — Leca- nora glaucocarpa Ach. — L. cervina a glaucocarpa Smrft. — Taf. LXI G, Fig. 5, ^■ Lager fast knorpelig, schuppig, schmutziggrün, mit gedrängten, zu- weilen etwas dachziegeligen, unten weißlichen, aufsteigenden, rundlichen, am Rande gezähnten Schuppen. Apothecien groß, mitunter bis 2 mm ein- zeln in den Schuppen eingesenkt, mit flacher, braunroter, meist blaugrau bereifter Scheibe und dickem, bleibendem, ungeteiltem Lagerrande. Para- physen ziemlich kräftig, verklebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche auf- geblasen-keulig. Sporen länglich, 4 — 5^ lang, 1,5 — 2 /j, dick. Jod färbt das ganze Hymenium intensiv und dauernd blau. Im Gebirge und Hügellande auf Kalk. Dolomit, Sandstein, Glimmer- schiefer usw. verbreitet und meist nicht selten. — 509 — f. cumulata Arn. Lager fast fehlend. Apothecien rotbraun, gehäuft. Apothecienhäuf- chen über das Gestein zerstreut. — Tirol: Schierngebiet, an Dolomitfelsen oberhalb der Waldregion, im Damers, der Schlernklamm, unweit der Zal- linger Schwaig. /. priiinosa (Kplhbr.) Arn. — A. cervina d depauperata a pruinosa Kplhbr. Lager fast fehlend. Apothecien getrennt, einzeln, mit blaugrau be- reifter Scheibe und ungeteiltem oder bogigem Rande. Tirol: Arlberg, auf Glimmerschiefer des Anschüttungsdammes bei St. Anton. a) vulgaris Kbr. Lagerschuppen einfarbig, schmutziggrün. Fruchtscheibe deutlich be- reift. — Verbreitet. /. conspersa (Fr.) Th. Fr. — Biatora conspersa Fr. — Lecidea per- caena Smrft. — Taf. LXI G, Fig. 6. Lager fehlend. Apothecien zerstreut, rundlich oder bogig-eckig, be- reift. Im Gebirge verbreitet. ß) rubricosa (Ach.) Stein. — Lecidea percaena Kbr. — Lecanora per- caenoides Nyl. — Acarospora versicolor Bagl. et Car. — Taf. LXI G, 'F\g.-^5- Lagerschuppen dunkler weiß gerandet. Fruchtscheibe nicht bereift. Ebenfalls verbreitet. 797. A. murina Sandstede. Lager aus i — 2 mm breiten und hohen, warzigen, gewölbten, oberseits abgeflachten Schollen zusammengesetzt. Schollen meist einzeln oder dichter gehäuft und durch das Zusammenfließen flacher und durch gegenseitigen Druck mehr eckig und eine rissige Kruste bildend, mäusefarbig, matt, mit KOH sich gelb färbend, durch CaCl nicht verändert. Apothecien flach, eingesenkt, mit runzliger, berandeter, rotbräunlicher Scheibe, einzeln oder zu 4 — 20 in jeder Scholle, öfters mehrere zusammenfließend, aber immer deutlich trennbar. Gehäuse braun, Hypothecium farblos, Epithecium braun. Hymenium 130 — 150^ dick, Hymenialgallert durch Jod schön violett ge- färbt. Schläuche bauchig-zylindrisch, nach dem Grunde zu lang ver- schmälert, 100 — 120 ju lang, 13 — 18^ dick. Paraphysen zart, verzweigt. Sporen zahlreich, länglich-elHpsoidisch, einige etwas gekrümmt, 3 — 5 jn lang, I LI dick. '&> Oldenburg: Auf Dachziegeln der verfallenen Ziegelei vor Edewecht. — 510 — 798. Ac. impressula Th. Fr. Lager ausgebreitet, aus sich berührenden und in verschiedener Weise eckigen oder getrennten und rundlichen, angedrückten und angewachsenen, eine feinrissige Kruste bildenden Feldern zusammengesetzt, am Rande kaum effiguriert, oberseits dunkel rötlich oder bräunlich, unter&eits schwärzlich. Apothecien 0,2 — 0,4 mm breit, meist zu mehreren in einem Felde, klein, leicht eingedrückt, meist in verschiedener Weise eckig. Scheibe dem Lager gleichfarbig, glatt, von einem sehr dünnen bis fast fehlendem Rande umgeben. Paraphysen stark verklebt, ziemlich dick, am Scheitel bräunlich. Schläuche etwas aufgeblasen zylindrisch. Sporen sehr zahlreich, ellipsoidisch, sehr klein, 4 — 4,5 fi lang, 2 — 3 jx dick. Hymenium durch Jod intensiv und bleibend gebläut. An Gestein. Schlesien: Falkenberg bei Jauer, Hügel gegen die Karolinenhöhe. 799. A. badiofusca (Nyl.) Th. Fr. — Lecanora badiofusca Nyl. Lager warzig-gefeldert, mit gewölbten, unförmlichen, getrennten oder zusammenfließenden^ braunen oder kastanienbraunen, etwas glänzenden Felderchen, beiderseits deutlich berindet. Apothecien bis i — 1,5 mm groß, anfangs eingesenkt, dann oberflächlich oder emporgehoben, mit verbrei- terter, flacher oder zuletzt gewölbter, schwärzlicher oder schwarz-blutroter, matter Scheibe und etwas angeschwollenem, zuletzt verdünntem und ver- schwindendem Lagerrande. Paraphysen zusammenhängend, ziemlich kräftig, mitunter gegliedert, am Scheitel bräunlich. Schläuche aufgeblasen keulig. Sporen sehr zahlreich, klein, 4 — 6 jx lang, 2 — 3 // dick, ellipsoidisch. Jod färbt die Hymenialschicht intensiv und dauernd blau. Schweiz: An Felsen bei Schwarenbach ; am Gemmi ; im Valle de Bagnes. — Schlesien: Peterstein im Gesenke. 800. A. melaplaca (Nyl.) Arn. — Lecanora melaplaca Nyl. Lager braunschwarz oder schwärzlich oder kastanienbraun-schwarz, mattj ziemlich dünn, gefeldert, im Umfang durch verflachte Schuppen placodiumartig ausgebildet. Apothecien 0,2 — 0,4 mm groß, eingesenkt, gedrängt, etwas vertieft, zuletzt vortretend und flach, schwarz, matt, ohne deutlichen Rand. Paraphysen ziemlich dick, gegliedert ; Epithecium braun, Hypothecium bräunlich. Schläuche vielsporig. Sporen klein, ellipsoidisch, 2 n lang, I j^i dick. Jod färbt die Hymenialgallert bläulich, dann weinrot- bräunlichgelb. Tirol: An Glimmerfelsen im Geröll gegenüber Gurgl. tc/Zfj^S/i(>'ta/iea€^' 'n/ tJaA u/t/ &• d ^ I I mi '■**^v^. j*-. ->'^-^,,<^' >?/. /-J iJ^^'^A/h^/i^t^. 'Th^^i^ ^ ,/ t^^.^iica^^, ^-(^^.^'^4e/<^ — 511 — 8oi. A, fuscata (Schrad.) Th. Fr. — Lecanora cervina Ach. p. p. — Liehen cervinus Wbg. p. p. — Liehen fuscatus Schrad. — Lecanora fuscata Nyl. — Taf. LXI J, Fig. 4- 5- Lager rissig gefeldert oder schuppig, blaß kastanienbraun oder hirsch- braun, gewöhnlich glänzend, unterseits schwärzlich. Apothecien anfangs eingesenkt, dann vertieft oder oberflächlich, mit rotbrauner, nicht bereifter, in verschiedener Weise runzeliger, papillöser und gefurchter Scheibe. Para- physen dünn, dicht zusammenhängend, am Scheitel bräunlich. Schläuche fast aufgeblasen- oder bauchig-zylindrisch. Sporen sehr zahlreich, klein, 3 — 5 J^ ^^^'^S^ I — 1-5 /<- <^^ick, länglich oder länglich-zylindrisch. Jod färbt die Hymenialschicht vorübergehend blau, dann schmutzig oder intensiv weinrot, das Hypothecium mehr oder weniger deutlich, mitunter intensiv blau. An Kalk und kalkhaltigen Gesteinen, Glimmerschiefer, Chloritschiefer, Sandstein, Porphyr usw. im Gebirge verbreitet und häufig. /. smaragdula (Whlbg.). Lager gelbgrün oder graugrün. f. si}iopica (Whlbg.) Arn. — A. sinopica Kbr. — Endocarpon sino- picum Whlbg. — Lecanora sinopica Smrft. Lager rostro/t, mehr zusammenhängend. Tirol. a) peiioscypha (Wnbg.) Th. Fr. — Parmelia pelioscypha Wnbg. — P. cervina b squamulosa Fr. — Lecanora pelioscypha Nyl. — L. cervina var. sagedioides Nyl. — Acarospora pelioscypha Th. Fr. — A. rugulosa Kbr. Lager dünner, glänzend rotbraun bis dunkelbraun. Apothecien warzen- förmig, mit flacher oder gewölbter, dimkler Scheibe, erhaben und dauernd berandet, rundlich, später rillenförmig. ß rufescens (Turn.) Th. Fr. — Liehen fuscatus Schrad. — Lecanora fuscata Nyl. — L. badia y fuscata Ach. — L. badia Ach. — L. cervina S effigurata Smrft. — Parmelia cervina c discreta Fr. — Sagedia rufescens Ach. — Acarospora smaragdula a vulgaris Kbr. p. p. — A. smaragdula Erklärung zu Tafel LXI J. Acarospora Heppii, Lager, nat. Gr. ,, ,, Apothecien, ca. I2mal vergr. ,, „ Schlauch, Vergr. 500. ,, fuscata, Lager, nat. Gr. ,, ,, 1-ager, Lupenvergrößerung. ,, discreta, Lager, nat. Gr. ,, ,, Lager, Lupenvergrößerung. ,, „ Schnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 100. Fig. I. 2. 3- 4. 5- 6. 7- 8. — 512 — ß endocarpoides Th. Fr. — A. cervina Br. et Rostr. — Acarospora rufescens Th. Fr. Lager dicker, mattbraun. Apothecien eingesenkt, punktförmig (zu- weilen dauernd), später meist vertieft und unförmlich eckig und rissig. 802. A. discreta ('Ach.) Tli. Fr. — Parmelia squamulosa / discreta Ach. — P. badia b picea Fr. — Lecanora badia ß discreta Ach. — L. cer- vina y discreta Smrft. — L. admissa Xyl. — Taf. LXI J, Fig. 6 — 8. Lager klein, warzig gefeldert, mit aufgedunsenen, getrennten oder sich berührenden, etwas runzeligen, dunkelbraunen oder kastanienbraunen, matten Feldern. Apothecien gewöhnlich einzeln in den Warzen, klein, ein- gedrückt, mit gleichfarbiger Scheibe, fast glatt, in der Mitte nicht selten erhaben, mit stumpfem Lagerrand. Im übrigen der A. fuscata gleich. a) foveolata Kbr. — A. smaragdula ß fo^-eolata Kbr. Schuppen größer und dicker, rundlich, gewölbt, glänzend hirschbraun, meist kleine, dicke, tiefrissige Rosetten bildend. Apothecien zu mehreren in einer Schuppe, tief und meist bleibend engesenkt. Zerstreut im Gebirge an Urgestein, in der Ebene selten an Findlingen und Ziegeln. Tirol: Gurgl, auf Glimmerschieferblöcken am Wege zum Gaisberggletscher ; Tauern, nicht häufig auf Blöcken am Wege unweit Außergschlöß. — Schweiz: Gondoschlucht. — Baden: Häufig um den Feldberg ; bei Heidelberg. — Hessen: Häufig. — Westfalen: Grenz- stein bei der Koburg unweit Münster. — Hannover: Mauern bei Neu- haus ; Hardegsen ; Diemarden; Deensen ; Berlepsch; Westabhang des Hohen Hagen. — Xordd. Tiefebene: Zerstreut an erratischen Blöcken, Dach- ziegeln usw. — Erzgebirge: Um Rittersgrün, Amberg. — Böhmen: Um Prag, Pilsen, um Deutschbrod häufig. — Schlesien: Im Gebirge gemein. Wahrscheinlich ist hierher auch A. parietina Hepp., Nyl. zu ziehen. Heidelberg, selten ; auf dem Bew^urf einer Gartenmauer über der Brücke nach Neuenheim zu. Erklärung zu Tafel LXIK. Glypholecia scabra, Lager, nat. Gr. ,, ,, Teil des fruchtenden Lagers, Lupenvergrößerung. ,, ,, Lagerquerschnitt, Vergr. 40. „ „ Querschnitt durch ein Apothecium, Vergr. 300. „ ,, Schlauch, Vergr. 500. ,, ,, Sporen, Vergr. 1000. Fig. I. v 2. n 3- 11 4- n 5- 6. ^Ui 67 /( ' ToTäc / -/^// / — 513 — ß) vulgaris Kbr. — A. smaragdula a vulgaris Kbr. p. p. Schuppen kleiner und dünner, flach, matt, dunkelbraun, einzeln oder locker krustig. Apothecien meist einzeln in den Schuppen, größer, flach eingesenkt. /. belonioides (Nyl.). — Lecanora belonioides Nyl. •Steriles Lager fehlend. Apothecien einzeln und die Schuppen völlig ausfüllend. 803. A. Veronensis Mass. Lager weinsteinartig, kleinschuppig oder körnig-krustig, dunkel reh- braun, unten schwärzlich, Schuppen klein, kaum 0,5 mm übersteigend, an- gepreßt, zuweilen mit aufsteigenden Rändern, rundlich oder eckig-bogig, ausgedehnte, feinrissig gefelderte Krusten bildend. Apothecien sehr klein, 0,1 — 0,2 mm groß, einzeln in den Schuppen, eingedrückt, mit flacher, fast gleichfarbiger, dünn berandeter Scheibe. Schläuche sackförmig. Sporen sehr zahlreich, 4 — 5 /,* lang, 1,5 — 2 jn dick. An verschiedenem Gestein im Gebirge, selten. Tirol: Auf Glimmer- schiefersteinen unter Fichten, oberhalb der Waldrast; Seriesgrube, an Kalk- glimmerschiefer ; Brenner, an Gneisblöcken beim Kaserer im Vennatale ; Ehrenbachalpe ; Großer Rettenstein, auf Phyllit. — Schweiz: Um Bormio, M. Salevula ; /. lignicola auf altem Holz bei Zürich. — Frank. Jura: An Hornsteinen der Berghöhe vor Obereichstätt ; an Quarzblöcken bei Hilpoiltstein. — Westfalen: Lengerich, an einem Grenzsteine; Herstelle an der Weser ; Roter Grund imi Solling bei Höxter ; Köterberg. — Schlesien: An der Lehmwand eines alten Gartenhauses in Grünberg. Gattung Glypholecia Nyl. Lager einblättrig, gelappt, mit einem Nabel an der Unterlage befestigt, ohne Rhizinen, geschichtet, Oberseite pseudoparenchymatisch berindet, Unterseite nackt, Markschicht spinnwebig, mit Pleurococcusgonidien. Apothecien zusammengesetzt, die Einzelapothecien punktförmig bis rillig, von den Resten des Lagerrandes umsäumt. Paraphysen gut gegliedert. Schläuche bauchig aufgetrieben, vielsporig. Sporen klein, farblos, einzellig, kugelig, mit dünner Wand. 804. G. scabra (Pers.) Nyl. — Urceolaria scabra Pers. — Lecanora rhagadiosa Ach. — L. grumulosa Schaer. — Acarospora scabra Th. Fr. — Taf. LXI K. Lager ziemlich dick, fast kreisrund, in der Mitte angeheftet, oberseits weißlich-aschgraulich, dünn weißmehlig, seltener fast hirschbraun, nackt, Thom6-Migula, Flora. XII. 33 — 514 — in der Mitte tief rissig gefeldert, im Umfang mit freien Lappen, unterseits zusammengewachsen, weißlich. Apothecien zusammengesetzt, 0,7 — 2,0 mm breit, fast kreisrund, rot- oder schwärzlichbraun, von den bleibenden Lager- rändern der einzelnen Apothecien kreisfaltig gestreift. Paraphysen ver- klebt, am Scheitel bräunlich. Schläuche etwas bauchig-keulig. Sporen zahlreich, kugelig, 4 ^ dick. Hymenialgallert durch Jod bleibend blau gefärbt. Sehr selten. Alpen: An Felsen bei Zermatt; Mont Cenisio ; Val- dobbiahospiz. Familie Gyrophoraccac. Lager blattartig, ein- bis vielblättrig, mit einem zentralen oder fast zentralen Nabel an die Unterlage befestigt, geschichtet, Unterseite mehr oder weniger mit Fasern besetzt, Ober- und Unterseite berindet, Mark- schiebt locker, mit Pleurococcusgonidien. Apothecien flächenständig, an- gepreßt, sitzend oder fast gestielt, mit eigenem, zumeist kohligem Gehäuse, welches mitunter auch eine lockere Markschicht und ausnahmsweise einige wenige Gonidien einschließt, Scheibe der Apothecien gerillt, seltener glatt; Schläuche ein- bis achtsporig; Sporen farblos oder dunkel, einzellig, parallel mehrzellig oder mauerförmig-vielzellig, mit dünner Wand. Fulkren exo- oder endobasidial. Übersicht der Gattungen: Sporen einzellig, klein Gyrophora. SpoTen mauerartig-vielzellig Umbilicaria. Gattung Umbilicaria (Hoffm.) Flot, Lager großblättrig, mit einem zentralen oder fast zentralen Nabel an der Unterlage l>efestigt, ohne Rhizinen, geschichtet. Ober- und Unterseite pseudoparenchymatisch berindet, Rinde der Oberseite ununterbrochen, im oberen Teil aus vornehmlich vertikal verlaufenden und lockeren Hyphen gebildet, die Pleurococcusgonidien einschließend, im unteren Teile aus in radialer Richtung parallel mit der Oberfläche verlaufenden und dicht ver- flochtenen Hyphen zusammengesetzt. Apothecien kreisrund, sitzend, in der Regel mit einfacher, glatter, seltener mit kreisförmig sprossender Scheibe, mit eigenem Gehäuse, welches eine Markschicht, jedoch keine Gonidien einschließt, pseudoparenchymatisch ; Hypothecium dunkel ; Schläuche ellipsoidisch, mit am Scheitel verdickter Wand, ein- bis zwei- sporig; Sporen ellipsoidisch, zuletzt dunkel, mauerartig vielzellig, mit dünner Wand, ohne Schleimhof Behälter der Pyknokonidien warzen- — 515 — förmig; Fulkren endobasidial, kurzgliedrig, spärlich verzweigt; Pykno- konidien klein, lineal, zylindrisch. 805. U. pustulata (L.) Hoffm. — Liehen pustulatus L. — Lecidea pustulata Ach. — Gyrophora pustulata Ach. — Taf. LXI L, Fig. i ; Taf. LXIM, Fig. i. Lager lederartig, flach ausgebreitet, bis 10 cm breit, am Rande buchtig gelappt, beulig-blasig, graubraun, grau bereift, angefeuchtet grünbraun, mit großen, flockigen, schwarzen Auswüchsen besetzt, unten netzartig klein- und großgrubig, sehr feinrissig gefeldert, lederbraun, oft grau be- reift. Apothecien i — 3 mm groß, mit vertiefter bis gewölbter, schwarzer Scheibe und dickem, rauhem, schwarzem Rande. Schläuche einsporig. Sporen ellipsoidisch, reif braunschwarz, mauerförmig-vielzellig, 40 — 70 j.i lang, 20 — 30 fj.. dick. Pykniden klein, warzenförmig, Pyknosporen kurz zylindrisch, gerade, 3 — 4 /.t lang, i [x dick. An Kieselgestein im Gebirge häufig, in der Ebene nur an erratischen Blöcken, sehr selten. Gattung Gyrophora Ach, Lager blattartig, ein- bis vielblättrig, mit einem mittelständigen oder fast mittelständigen Nabel an der Unterlage befestigt, geschichtet, dorsi- ventral, Unterseite nackt oder mehr oder weniger mit Fasern bekleidet, Rinde der Oberseite pseudoparenchymatisch, häufig vom einer viel schmäleren amorphen äußeren Rinde überdeckt, Markschicht spinnwebig, mit Pleurococcusgonidien, Unterseite ununterbrochen berindet, Rinde pseudoparenchymatisch oder aus kurzgliedrigen, verbundenen, senkrecht zur Fläche verlaufenden Hyphen zusammengesetzt. Apothecien flächen- ständig, eingesenkt, sitzend bis fast gestielt, kreisrund, mit eigenem, kohligem Gehäuse ohne Markscbicht, oder mit hellerem Gehäuse, welches eine Markschicht, aber keine Gonidien einschließt; Scheibe seltener glatt, zumeist kreisfaltig sprossend oder rillig-faltig; Hypothecium bräunlich bis kohlig; Paraphysen locker; Schläuche keulig oder sackartig keulig. acht- sporig; Sporen farblos, im Alter oft gebräunt, ellipsoidisch bis eiförmig, einzellig, mit dünner Wand ohne Schleimhof. Gehäuse der Pyknokonidien papillenartig, eingesenkt, mit schwärzlichem Scheitel. Fulkren exobasidial, kurzgliedrig, verzweigt; Pyknokonidien kurz bis zylindrisch, walzig oder an den Enden etwas verdickt. Übersicht der Arten: I. Apothecien mit nicht gerillter Scheibe 2. Apothecien mit gerillter Scheibe 4. 33' — 516 — 2. Lager unterseits mit vielen Fasern G. anthracina. Lager unterseits ohne Fasern 3. 3. Lager vielblättrig G. cinerascens. Lager einblättrig G. reticulata. 4. Lager durch CaCl rot gefärbt 9. Lager durch CaCl nicht rot gefärbt (bei polyrrhiza, polyphylla und deusta tritt mitunter oder vorübergehend Rotfärbung auf , daher vgl. auch unter 9) 5. 5. Lager unterseits mit zahlreichen Fasern 6. Lager unterseits ohne oder nur mit vereinzelten Fasern 7. 6. Lager fast glatt G. cylindrica. Lager gekräuselt G. polyrrhiza. 7. Lager dünnhäutig G. deusta. Lager derbhäutig, knorpelig 8. 8. Lager unterseits heller G. erosa. Lager unterseits dunkler G. polyphylla. 9. Lager mit flockigen, schuppigen oder isidienartigen Wucherungen auf der Oberseite G. deusta. Lager ohne solche Wucherungen 10. IG. Lager unterseits dichtfaserig 11. Lager unterseits ohne oder nur mit wenig Fasern 14. 11. Fasern weißlich bis bräunlich 12. Fasern schwarz 13. 12. Sporen 10 — 17// dick G. crustulosa. Sporen 4 — 6 ^ dick G. depressa. 13. Lager gekräuselt G. polyrrhiza. Lager glatt oder feinfelderig-rissig G. vellea, 14. Lager papierartig dünn 15. Lager dick lederartig 16. 15. Lager unterseits hellrötlich bis dunkelbraun G. hirsuta. Lager unterseits schwärzlich oder aschgraulich G. murina. 16. Lager glatt 17. Lager netzartig, runzelig, gefaltet oder blasig- warzig 19. 17. Lager bereift G. drrosa. Lager nicht bereift 18. 18. Sparen 12 — 18^ lang G. polyphylla. Sporen 7 — 9 f^i lang G. corrugata. 19. Lager l>ereift 20. Lager nicht bereift 21 XiK^ ' " , . ■' - ^ \ / — 517 — 20. Lager unterseits um den Nabel heller G. proboscidea. Lager unterseits um den Nabel schwärzlich G. arctica. 21. Lager blasig-warzig, nicht zerfressen-durchlöchert G. hyperborea. Lager runzelig gefaltet, um den Nabel zerfressen-durchlöchert G. tor- refacta. 8o6. G. anthracina (Wulf.) Kbr. — G. tesselata Ach. — Liehen anthra- cinus Wulf. — Umbilicaria atropruinosa Fr. — U. lejocarpa et flocculosa DC. — Taf. LXI L, Fig. 2—4; LXI M, Fig. 2, 3. Lager ein- oder mehrblättrig, steif, lederartig, braunschwarz, von einem aschgrauen oder schwarzen Reif hauptsächlich in der Mitte bestäubt, auf beiden Seiten zart runzelig oder rissig gefeldert oder unterseits fast glatt, etwas blasser und oft ganz bereift mit vielen Fasern, durch CaCl nicht gefärbt. Apothecien i — 2 mm breit, einfach, später gestielt vor- tretend, mit vertiefter oder flacher Scheibe und dünnem, anfangs vor- tretendem, zuletzt verschwindendem Rande. Sporen in aufgeblasen-keu- ligen Schläuchen, zu acht, länglich, gerade oder leicht gekrümmt, 12 — 17 ^tt lang, 4 — 6 IX breit. Auf Gestein, hauptsächlich Gneis und Glimmerschiefer in den Alpen. Tirol: Kühetai, Gurgl ; Seilrain, Längental am Fuße der Tatzen ; Brenner, an den großen Gneisblöcken nicht weit vom Wilden See; Zillertal, Grün- berg bei den Hütten ; am obersten Teil des Hohen Greiner ; Tauern, an großen Glimmerschieferfelsen bei Innergschloß ; an sonnigen Felsen der Möserlingwand. — Steiermark: Obere W'interleithen. — Schweiz: Granitfelsen in den Hochalpen ; St. Moritz, Susten, Grimsel, Monte Rosa, Simplonhospiz, Valdobbia. — B a y r .Alpen: An einem erratischen Block am Schmalen See bei Mittenwald; auf den Gottesackerwänden im Allgäu. var. microphylla (Laur.) — Umbilicaria atropruinosa var. microphylla Laur. — Gyrophora microphylla Arn. Lager klein- und viclblättrig, dachziegelig-lappig, gekraust, oberseits gleichförmig; Blätter etwa 3 mm breit. Erklärung zu Tafel LXI L. Fig. I. Umbilicaria pustulata, Spore, Vergr. 500. ,, 2. Gyrophora anthracina, Teil des Lagers mit Apothecien, Lupenvergrößerung. ,, 3. ,, „ Apothecium bei starker Lupenvergröfierung. „ 4. ,, ,, Querschnitt durch Lager und Apothecium, Vergr. 80. ,,5. ,, erosa, Teil des Lagers mit Apothecien, Lupenvergrößening. ,, 6. ,, ,, Querschnitt durch Lager und zusammengesetztes Apothecium, Vergr. 40. „ 7. ,, ,, Schlauch mit Sporen und Paraphysen, Vergr. 500. „ 8. ,, ,, Sporen, Vergr. 1000. — 518 — In den Alpen. T i r o 1 : Vent, auf einem Glimmerschieferblocke bei der Brizzihütte; Gurgl, an der senkrechten Seite der großen Blöcke im gegenüberliegenden Geröll ; Paneveggio, an Felsen über der Giuribrutt ; oberste Höben westlich von Colbriccon ; auf einer Felsspalte am Bocche- gipfel ; Abhang über dem linken Bocche-See. — Schweiz: Piz Albris, Languardtälchen, Alpen von Bormio, Bergell, Valdobbia, Monte Rosa, Monte Ölen, über Schwarzsee im Zermatt-Tale, bei Catogne. 807. G. cinerascens (Ach.) Arn. — G. heteroidea e cinerascens Ach. — G. tesselata b. cinerascens Ach. — Umbiiicaria cinerascens Nyl. — U. atro- pruinosa a laevis Schaer. — U. atropruinosa a anthracina Fr. — Taf. LXI M, Fig. 6. Der G. anthracina sehr nahestehend. Lager aschgräulich, ganz fein- runzelig, vielblättrig, ohne Fasern, nicht gefeldert, unterseits fast schwarz, glatt, Mark durch CaCl rot gefärbt. Apothecien einfach, vortretend, mit erhabenem Rande. Sporen ellipsoidisch, 11 — 16^ lang, 6 — y ju dick. Tirol: Arll>erg, Glimmerschieferwand im Rendetale bei St. Anton; Paznaun unweit der Jamtalhütte ; Kühetai, an Felsen bei den Finstertaler Seen; an Glimmerschieferwänden auf den Höhen unweit Gurgl; Sellrain, Längental ; Karlberg, in der Lizum ; Glungezer ; Kreuzjoch ; Sarntal, öst- liche Kaserböden auf Porphyr ; Überetsch, auf Porphyrfelsen der Eis- löcher. — Schweiz: An Granitfelsen in den Hochalpen ; Bernina, Veltlin, Bormio, Chiavenna, Graue Hörner. Furca, Grimsel, Valdobbia usw. 808. G. reticuiata (Schaer.) Th. Fr. — G. polymorpha c. reticulata Schaer. — Umbiiicaria atropruinosa var. reticulata Nvl. — U. reticu- lata Nyl. Lager einblättrig, steif, fast lederartig, oberseits weißlich- oder bläu- lich-aschgräulich, dicht netzaderig- runzelig, mit blasseren, erhabenen, körnig-ritzig zersprungenen Runzeln, unterseits nackt, rußbraun, stellen- weise heller. CaCl färbt die Schicht um die Gonidienhäufchen intensiv rot. Apothecien selten, weniger vortretend als bei G. cinerascens oder anthra- cina, die größten nicht über i mm breit, mit matter, oft runzeliger oder in der Mitte mit Papille versehener Scheil>e, sonst wie bei G. anthracina. Sporen (nach Harmand) 10 fx lang, 4^ dick (vielleicht noch nicht reif). Tirol: An wandartigen Felsen bei der Steinhütte über den Albon- seen ; Kühetai, an Felsen der Bergschneide links über dem Finstertaler See ; Vent, von der Brizzihütte bis zum Gipfel der Kreuzspitze ; Ramol- joch; Gurgl, Glimmerschiefer im gegenüberliegenden Gerolle, auf der Hohen Mut, längs der Gipfelschneide des Felskogels, Granatenschneide; — 519 — Roßkogel, längs der Bergschneiden über dem See; Glungezer ; Tauern, Gschlöß; Velbertauern ; Möserling usw. 809. G. cylindrica (L.) Ach. — Liehen cylindricus L. — Umbilicaria cylindrica Dub. — U. proboscidea ß cyHndrica Fr. — U. polymorpha a cylindrica Schaer. — U. crinita Hoffm. Lager fast lederartig, ein- oder mehrblättrig, 2 — 6 cm breit, buchtig gelappt, fast glatt, aschgrau oder bräunlichgrau, meist grau bereift, am Rande schwarzfaserig, unterseits fleisch- oder graurötlich, mehr oder weniger dicht dunkelfaserig, durch Reagenzien nicht verändert. Apothecien bis 2 mm breit, anfangs sitzend, flach, bald gestielt, fast kugelig, mit rillig gefalteter Scheibe und dünnem Rande. Sporen farblos, 10 — 16 ju lang, 6 — 8 /ic dick. An kieselhaltigem Gestein im Gebirge verbreitet, seltener auf Kalk. /. denudata Turn, et Bor. Rand nicht oder kaum gewimpert. /. mesenteriformis (Wulf.) Arn. — Liehen mesenteriformis Wulf. Lager vielblättrig, dachziegelig-lappig, mit kahlen Rändern. Tirol: Gipfel der Kreuzspitze; Gurgl, an einigen Glimmerschiefer- blöcken an der Südseite der Hohen Mut ; Sarntal, östliche Kaserböden auf Sandstein und Porphyr. /. microphyUa (.\nzi.) Arn. — G. microphylla Anzi. Lager sehr kleinblättrig, dem Gestein dicht angedrückt. Tirol: Mittelberg, Mittagskogel ; Küheta i ; Gurgl, an Felsen am Wege zum Eissee ; Kleiner Rettenstein, Roßgrubkogel ; Tauern, an Glim- merschieferwänden im Gschlöß. var. tornata (Ach.) Nyl. — G. tornata Ach. Lager vielblättrig, mit aufsteigenden, gedrängten, am Rande kahlen Abschnitten. Im Hochgebirge. Tirol: Ziemlich verbreitet. — Schweiz: Ziem- lich häufig, z. B. Matterhorn, Scluvarzhorn usw. /. nudiuscula Schaer. Lager einblättrig, mit unbewimperten Rändern. Tiroil: Finstertal, an Felsen der Bergschneide über den Seen; Gurgl, an Glimmerschiefer; Sarntal, östliche Kaserböden auf Porphyr. ^/^'y^y" 810. G. erosa (Web.) Ach. — Liehen erosus Web. — L. cribrellum Kx 'Retz. — Umbilicaria erosa Hoffm. — \3. varia var. erosa Leight. — Taf. LXI M, Fig. 5—8; LXI N, Fig. 9, 10. — 520 — Lager derbhäutig, 1,5 — 5 cm breit, brüchig, einblättrig, netzaderig oder felderig-rissig, fein nadelstichartig punktiert, am Rande zerfressen oder zerrissen geschlitzt, braun oder schwarzbraun, unterseits beller, fast nackt oder nur mit wenigen Fasern, um den Nabel zerfressen-durchlöchert. Mark durch KOH gelb, durch KOH -f CaCl nicht gefärbt. Apothecien angedrückt, später gewölbt, mit fast verschwindendem Rande, unregel- mäßig rillig-kreisfaltig, kaum i mm groß. Sporen 11 — 12 jj, lang, 6 — y u dick. Im Gebirge auf kieselhaltigem Gestein verbreitet, aber zerstreut. 811. G. deusta (L.) Ach. — Liehen deustus L. — L. flocculosus Wulf . — Umbilicaria flocculosa Hoftm. — U. pwlyphylla ß fiocculosa Schaer. — U. varia var. fiocculosa Leight. — U. polyphylla c. deusta Fr. — Gyrophora fiocculosa Turn, et Borr. — Taf. LXI N, Fig. 7, 8. Lager dünnhäutig, meist vielblättrig, seltener einblättrig, i — 7 cm im Durchmesser, grünbraun oder grünschwärzlich, runzelig, körnig-kleiig be- stäubt, mit zurückgerollten Rändern, unterseits fast gleichfarbig, fein- grubig oder warzig punktiert. CaCl färbt das Lager rot, aber nicht immer. Apothecien ähnlich wie bei G. polyphylla, selten und nur an wenigen Stand- orten. Sporen länglich-ellipsoidisch, 18 — 2y f.i lang, 7 — 9^ dick. Im Gebirge an kieselhaltigem Gestein verbreitet und häufig, in der Ebene nur an Findlingen ziemlich selten. 812. G. crustulosa Ach. — Umbilicaria spodochroa var. crustulosa Nyl. — U. crustulosa Harm. Lager gut entwickelt, bis 8 cm breit, dick, steif, weißlich oder etwas ockerfarben oder aschgrau oder graugrün-bräunlich oder bräunlich-rötlich, stark bereift, matt, einblättrig, unterseits blaß oder rußbräunlich, mit feinen, körnchenförmigen Papillen und weißlichen, rötlichen oder schmutzig- braunen Fasern besetzt, durch CaCl rot gefärbt. Apothecien und Sporen wie bei G. cirrosa. Sporen 16 — 25 fj. lang, 10 — 17 // breit. Zerstreut in den Alpen auf Gestein. Tirol: Meran, Vöraner Joch auf Porphyr ; Ehrenburg, Hügel gegen Kiens auf Tonschiefer ; Tauern, an Glimmerschieferfelsen der Möserlingwand ; Sarntal, östliche Kaserböden Erklärung zu Tafel LXI M. Umbilicaria pustulata, Lager von oben, nat. Gr. Gyrophora anthracina, Lager mit Apothecien von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. ,, murina, Lager von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. „ cinerascens, Lager von oben, nat. Gr. Fig. I. 2. 3- 4. 5- 6. Qyrophoraceae ^ ''TT w i_V= f t 0 J Flechten Taf. 61 M 4 % ■ \ r ^ :ii 9 Fig. 1 Umbilicaria pustulata Fig. 2 u. 3 Gvrophora anthracina Fig. 4 u. 5 G. murina, Fig. 6 G. cinerascens ( iyroplioraccac Flechten Taf. 610y[/? iMg. 1 u. 2 Ovr^phora vellca, Fig. 3 u. 4 G. hyperborea, Fig. 5 u. 6 G. proboscidea Fig. 7 u. S G. deusta, Fig. 9. u. 10 G. erosa — 521 — auf Sandstein undi Porphyr. — Schweiz: Gotthard, zwisclien Paßhöhe und Hospental, usw. var. depressa Ach. — G. spodochroa ß depressa Th. Fr. — Umbilicaria spodochroa var. depressa Nyl. Lager weniger ausgedehnt, zarter, blaugrünaschgrau, grau bereift, unterseits blaß, unterbrochen grauhaarig. Apothecien in das Lager ein- gesenkt. 813. a depressa (Ach.) Nyl. Äußerlich von G. crustulosa var. depressa nicht zu unterscheiden und mit ihr gewöhnlich vereinigt. Aber die Sporen sind länglich, 12 — 25 f.i lang, 4 — 6 ^i dick. Tirol: Tauern, an Glimmerschieferwänden im Gschlöß. — Baden: Granitfelsen am Schluchsee. — Schlesien: An Felsen des Hochgebirges häufig. 814. G. polyrrhiza (L.) Kbr. — Liehen polyrrhizus L. — L. pellitus Ach. — Umbilicaria polyrrhiza Fr. — U. varia var. pellita Leight. — Gyrophora pellita Ach. Lager einblättrig, lederartig, gekräuselt, zuweilen fast vielblättrig und dann die Blätter rosettenartig gehäuft, glatt, etwas glänzend, schwarz oder schwarzbraun, angefeuchtet olivgrünlich, unterseits mit zahlreichen, auch an den Rändern oberseits büschelig bervorwachsenden, schwarzen Fasern besetzt, durch CaCl nicht oder nur flüchtig rot gefärbt. Apothecien sehr selten, anfangs flach, später gewölbt, mit zahlreichen, sehr feinen, konzen- trischen Falten. Sporen 8 — 14 jx lang, 4 — 6 ^ dick. Pyknokonidien gerade, 3,5 — 5 fi lang, 0,8 fjL dick. Pykniden in halbkugeligen Lagerauftreibungen. /. luxurians Ach. Lager vielblättrig, kupferbraun, mit am Rande kraus eingeschnittenen Lappen, auf der Unterseite mit weniger Fasern. — Visbecker Bräu- tigam. Fig. I 2 3 4. 5 6 7 8 9 10 Erklärung zu Tafel LXIN. Gyrophora vellea, Lager von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. ,, hypcrborea, Lager von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. ,, proboscidea, Lager von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. ,, deusta, Lager von oben, nat. Gr. ,, ,, Lager von unten, nat. Gr. ,, erosa, Lager von oben, nat. Gr. „ ,, Lager von unten, nat. Gr. — 522 — Selten an kieselhaltigem Gestein im Gebirge, sehr selten in der Ebene an Findlingen. — Nie der- Österreich: An Granitblöcken bei Petro- bruck nächst Arbesbach. — Baden: Beleben, Kandel, Kniebis, Hornis- grinde, Badener Höhe, Kaltenbronn. — Westfalen: Velmerstoet; an den Dörnther Klippen ; an Felsen des Himmberges bei Oer. — Harz: Um Blankenburg. — Nach Körber auch in der Schweiz auf Granit um St. Moritz (Hepp.), nach Stitzenberger zweifelhaft. — Norddeutsche Ti e f e b e n e : Am Visbecker Bräutigam ; Glaner Braut ; Pestruper Heide ; Steindenkmal bei Rekum ; Harn; \'isbecker Braut. 815. G. vellea Ach. — G. vellerea Nyl. — Ümbilicaria vellea Nyl. — Taf. LXTN, Fig. i, 2. Lager 10 — 15 cm groß, lederartig, dick, einblättrig, bräunlichgrau, glatt oder feinfeldrig-rissig, unterseits schwarz und sehr dicht schwarz- faserig, durch K -{- CaCl wird das Mark um die Goni dienhäuf chen rot ge- färbt. Apothecien gewöhnlich nur gegen i mm breit, seltener 2 — 3 mm, angedrückt, schwarz, anfangs flach, später halbkugelig und stark rillig ge- faltet, mit dünnem, verschwindendem Rande. Schläuche keulig. Sporen farblos, 9 — 10 ju lang, 6 — j ju dick. An kieselhaltigem Gestein in den Alpen verbreitet, in den deutschen Mittelgebirgen seltener. /. riipta Schaer. Lager in trockenem Zustand oberseits blaugrün-gräulich, in von der rauhhaarigen Unterseite schwarz behaarte Bläschen zerfallen. Schweiz: Nicht selten. — Tirol: Gurgl, an Glimmerschieferfelsen ; Paneveggio, an Porphyrwänden oberhalb Giuribrutt. /. cirrosa (Schaer.) Am. — U. vellea 7 spodochroa b cirrhosa Schaer. Lager in trockenem Zustande ol)erseits weißlich graugrünlich mit gleichmäßiger Oberfläche, unterseits rauhliaarig oder durch die Reste der Haare sehr rauh. In der Schweiz verbreitet. — Tirol: Kühetai, am vorderen Finstertaler See. 816. G. hirsuta (Ach.) Fw. — Ümbilicaria hirsula Fr. — \J. vellea f. papyria Schaer. Lager papierartig, fast schlaft", einblättrig, mit bogig-rissigem Rande, graugrünlich bis graubraun, wachsgrau reifartig bestäubt und fein rissig gefeldert, unterseits hellrötlich- bis dunkelbraun, mit meist wenig steifen, zerstreuten Fasern, durch CaCl rot gefärbt, meist nicht über 5 cm breit. — 523 — Apothecien nicht häufig, angedrückt, anfangs flach, später fast kugelig, stark rillig gefaltet, bis über 1,5 mm breit, mit dünnem, schließlich ganz zurücktretendem Rande. Sporen 9 — 12 [.i lang, 5 — 6^ dick, farblos. Im Gebirge an kieselhaltigem Gestein verbreitet und häufig, stellen- weise massenhaft, in der Ebene nur an erratischen Blöcken, selten. /. vestita Th. Fr. Unterseite hell, dicht graufaserig. f. mclanotricha Fvv. Unterseite dunkel, dicht schwarz faserig. 817. G. murina Ach. — Umbilicaria murina DC. — U. grisea Hoffm. — Gyrophora hirsuta ß grisea Th. Fr. — Taf. LXI M, Fig. 4, 5. Der G. hirsuta sehr ähnlich, aber Lager unterseits schwärzlich oder aschgräulich, feinwarzig punktiert, ohne oder mit nur ganz wenig Fasern. Sporen 11 — 18 /< lang, 8 — 10 u dick. An kieselhaltigem Gestein im Gebirge. Schweiz: Sehr selten in den Tälern um Bormio und l>ei \ ico-Soprano. — Böhmen: Auf Lydit in der Sarka bei Prag. — Mähren: Auf Gneis auf dem Gipfel des Fuhr- mannsteins im Gesenke. — Auch für die Rhön (Dannenberg) angegeben. 818. G. cirrosa (Hoffm.) Wain. — Umbilicaria cirrosa Hoffm. — Liehen spodochrous Ehrh. — Gyrophora spodochroa Ach. — U. vellea Fr. — G. hirsuta Ach. — G. velleiformis Ach. Lager fast lederartig, ziemlich dick, einblättrig, matt, mehr oder weniger bereift, w^eißlich, aschgrau-weißlich, aschgrau-bräunlich oder asch- grau-grünlich, glatt, unterseits schwarz oder schwärzlich, spärlich schwarz- faserig, durch CaCl um die Gonidienhäufchen schön rot gefärbt. Apo- thecien angedrückt, bis 1,5 mm und darüber groß, anfangs flach und in der Mitte mit einer Papille, später gewölbt, liöckerig und spärlich kreisfaltig, mit fast dauernd bleibendem, anfangs geschwollenem, zuletzt verschmäler- tem Rande, schwarz. Schläuche sackförmig-keulig, achtsporig. Sporen groß, ellipsoidisch oder eiförmig, farblos, zuweilen etwas bräunlich, 20 bis 27 jii lang, 10 — 17/i dick. Jod färbt die Hymenialscbicht anfangs bläu- lich, dann weinrot. Auf kieselhaltigem Gestein im Gebirge verbreitet. a) normalis Th. Fr. Lager unterseits schwarzfaserig. ß) mamnlata Ach. Lager unterseits mit schwarzen Papillen besetzt. Tirol: Kühetai ; Glungezer ; Tauern. — 524 — 8 19- G« polyphylla (L.) Kbr. — Liehen polyphyllus L. — L. glaber Vestr. — Umbilicaria glabra DC. — U. varia var. polyphylla Leight. — ü. aenea v. glabra Schaer. Lager i — 3 cm groß, starr, knorpelhäutig, brüchig, ein- oder viel- blättrig, in letzterem Falle rosettenförmig, flach oder an den Rändern auf- gebogen, schwarz oder graubräunlich-schwärzlich, feucht grünlich, glatt, unterseits tiefschwarz, glatt und nackt, durch CaCl mitunter rot gefärbt. Apothecien nicht überall, meist selten, bis i mm breit, angedrückt, mit flacher, später gewölbter, rillig gefalteter Scheibe und verschwindendem Rande. Sporen 12 — 18 ^u lang, 5 — S /li dick. An kieselhaltigem Gestein im Gebirge verbreitet und nicht selten, in der Ebene nur hier und da an erratischen Blöcken. 820. G. corrugata Ach. — G. heteroidea Ö corrugata Ach. — G. glabra ß corrugata Ach. — Umbilicaria corrugata Xyl. — Gyrophora polyphyl- loides Nyl. Lager wenig entwickelt, 1,5 — 4 cm groß, lederartig, derb, im Umfang zerrissen gelappt, nicht rissig gefeldert. durchweg braunschwarz, in der Mitte dunkler unterseits glatt, schwarz, nackt, durch CaCl rot gefärbt (Markschicht). Apothecien sehr selten. Sporen kurz ellipsoidisch oder fast kugelig, 7 — 9 ju lang, 5 — 8 ju dick. An kieselhaltigem Gestein in den Alpen, selten. Tirol: An Fels- wänden bei den Finstertaler Seen ; an Glimmerschieferfelsen oberhalb Gurgl ; Stilfser Joch, an Glimmerschieferwänden an der Paßhöhe. — Schweiz: St. Gotthard, zwischen Paßhöhe und Hosi)ental ; Weismies im Saastale ; Schwarzhorn oberhalb Tourtemagne. 821. G. proboscidca (L.) Ach. — Liehen proboscideus L. — Umbili- caria proboscidea DC. — U. corrugata Hoffm. — Taf. LXI N, Fig. 5, 6. Lager derbhäutig, einblättrig, kreisrund bis 5 cm oder selbst darüber breit, mit gezacktem bis zerrissen gelapptem Rande, netzaderig-rauh, grau bis schwärzlich, grau bereift, unterseits dunkelgrau, gegen den Nabel heller, nackt oder nur mit spärlichen Fasern besetzt, durch CaCl rot ge- färbt. Apothecien sitzend, i — 1,5 mm breit, mit anfangs flacher, später gewölbter und rillig gefalteter Scheibe und dünnem Rande. Sporen 10 bis 18 yu lang, 5 — 8 ;^ dick. Pyknokonidien zylindrisch, gerade, 3 — 4 ju lang, I jii dick. An kieselhaltigem Gestein in den Alpen und deutschen Mittelgebirgen. 822. G. arctica Ach. — G. proboscidea ß arctica Ach. — Umbilicaria arctica Fr. — — 525 — Lager lederartig, starr, papillen- oder wellenförmig-runzelig, unter- seits blasser und meist dünner graublau-bereift, um den Nabel schwärzlich, körnig-rissig, etwas geglättet, im übrigen braun oder braunschwärzlich, in der Mitte meist heller, mehr aschgräulich, 0,7 — 2,0 mm breit. Sporen IG — 16 jx lang, 5 — 8 f.L breit. CaCl bringt in dem Gewebe um die Gonidien- häufchen in den Lagervorsprüngen eine oft bald verschwindende rosen- rote Färbung hervor. Die Art steht zwischen G. hyperborea und G. proboscidea in der Mitte und zeigt zu beiden Übergänge. Schweiz: Um Bormio. — Harz: Auf der Achtermannshöhe. — Die Angaben von Mann: ,,Auf Urgestein in den Sudeten", beruht w,ohl auf einer Verwechselung mit proboscidea. 823. G. hyperborea (Hoft'm.) Mudd. — Umbilicaria hyperborea Hoft'm. U. polyphylla var. hyperborea Schaer. — U. varia var. hyperborea Leight. — U. papillosa DC. — Lieben ustulatus Ehr. — Gyrophora ustulata Wain. — Taf. LXI N, Fig. 3, 4. Lager nicht über 6 cm breit, derbhäutig, brüchig, meist einblättrig, unregelmäßig zerrissen-gelappt, blasig-warzig, grünbraun oder schwarz- braun, unterseits dunkler, netzig-grubig, nackt, durch CaCl rot gefärbt. Apothecien bis i mm groß, angedrückt, ellipsoidisch, später drei- oder viereckig oder länglich, rillenförmig oder mit mit den Rändern parallel ver- laufenden Falten. Sporen farblos, 10 — 16 fx lang, 5 — 8 /* dick. Im Gebirge auf kieselhaltigem Gestein verbreitet. 825. G. torrefacta Lightf. — Umbilicaria torrefacta Schrad. — U. erosa var. torrida Nyl. — U. torrida Stitzenb. — G. erosa ß torrefacta Th. Fr. Der G. erosa sehr ähnlich. Lager dicker, runzelig gefaltet, weniger reichlich durchlöchert, unterseits grubig und mit zerstreuten Fasern be- setzt; durch CaCl wird das Mark scharlachrot gefärbt (nach Harmand). Im übrigen von G. erosa nicht verschieden. Oberharz: An Granit, sehr selten; Achternumnshöhe ; Ahrensklint, Zeterklippen. Register der Gattungen und Familien. Acarospora Mass. 500. Acarosporaceae 478. Alectoria Ach. 171. Anaptychia Kbr. 62. Anema Nyl. 463. Aphanopsis Nyl. 469. Biatorella (De Nol.) Th. Fr. 486. Blastenia (Mass.) Th. Fr. 123. Buellia De Nol. 95. Buelliaceae 64. Caloplaca Th. Fr. 134. Caloplacaceae 122. Candelaria Mass. 189. Candelariella Müll. -Arg. 340. Cetraria Ach. 221. CoUema (Hill.) A. Zahlbr. 415. Collemaceae 410. Dufourea (Ach.) Nyl. 170. Ephebaceae 469. Ephebe E. Fr. 473. Evernia Ach. 167. Forssellia A. Zahlbr. 462. Glypholecia Nyl. 513. Gonohymenia Stur. 454. Gymnocarpeae 48. Gyrophora Ach. 515. Gyrophoraceae 5 1 4. Haematomma Mass. 337. Harpidium Kbr. 232. Heppia Naeg. 405. Heppiaceae 405. Impedophila Trevis. 327. Lecania (Mass.) A. Zahlbr. 328. Lecanora Ach. 233. Lecanoraceae 23 1 . Lemmopsis (Wain.) A. Zahlbr. 414. Leptogium (Ach.) S. Gray 429. Letharia (Th. Fr.) A. Zahlbr. 168. Lichina Ag. 445- Lichinaceae 444. Lobaria (Schreb.) Hue 386. Maronea Mass. 499 Massalongia Kbr. 399. Nephroma Ach. 374. Ochrolechia Mass. 323. Pannaria Diel. 394. Pannariaceae 392. Parmelia (Ach.) De Nol. 192. Parmeliaceae 189. Parmeliella Müll. -Arg. 403. Parmeliopsis Nyl. 190. Peccania (Mass.) Forss. 467. Peltigera Welld. 378. Peltigeraceae 370. Pertusaria DC. 347- Pertusariaceae 347. Phlyctis Wallr. 345. Phylliscum Nyl. 449. Physcia (Schreb.) Wain. 49. Physciaceae 48. Physma (Mass.) A. Zahlbr. 410. Placolecania (Stur.) Zahlbr. 336. Placynthium (Ach.) Harm. 400. Polychidium (Ach.) A. Zahlbr. 477. Porocyphus 470. Pseudoheppia A. Zahlbr. 409. Psorotichia (Mass.) Forss. 455- Psoroma (Ach.) Nyl. 392. — 527 — Pterygium Nyl. 446. Pyrenopsidaceae 448. Pyrenopsis (Nyl.) Forss. 450. Ramalina Ach. 175. Rinodina (Mass.) Stitzenb. 93. Scheibenfrüchtige 48. Siphula E. Fr. 188. Solorina Ach. 371. Solorinella Anzi 370. Spilonema Born 475. Sticta Schreb. 890. Stictaceae 388. Synalissa E. Fr. 453- Thamnolia Ach. 187. Thelocarpon Nyl. 479- Theloschistaceae 181. Theloschistes Norm. 121. Thermutis E. Fr. 476. Thyrea Mass. 465. Umbilicaria (Hom.) Flot. 514. Usnea (Dill.) Pers. 182. Usneaceae 166. Varicellaria Nyl. 369. Xanthoria (Th. Fr.) Arr. 118. Druckfehler : Die schwarze Tafel 61 K muß die Nummer 61 N erhalten. OttoWigand'sche Buchdruckerei G.m.b.H.. Leipziz. Professor Dr. Thome-Migula Flora von Deutschland, Osterreich und der Schweiz in Wort und Bild Abteilung I: Phanerogamen. 1669 Seiten mit 616 farbigen Tafeln. 4 Bände. Jeder Band in Halbleinen RM 40.—, in Halb- leder RM 45. — . Beschrieben sind über 5400 Arten und Bastarde, abgebildet 769 Pflanzen mit 5050 Einzelbildern. Abteilung II: Kryptogamen: Moose, Algen, Pilze nnd Flechten. 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